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VIENNA
ORIENTAL JOURNAL
K i:) r T E D
BY
THE DmECTORS OF THE ORIENTAL INSTITUTE
OF THE UNIVERSITY
VOLUME III.
VIENNA. 1889.
ALFRED HOLDER.
TURI>' PARIS NEW-YORK
iiKHMANN I-OESCHER. KRNEKT LKROrX. B. WEKTEUMANN Ä C°-
BOMBAY
MANAOER EDUCATION SOCIETY'S PRERS.
Printed by Adolphns HolzhaoMii, in Vienna.
'■1
Vv^^-*' rjf^.
Contents of volume in.
Original articles.
Page
The SoEun&thpattan Pranasti of Hh&va Brihaspati, by Vajkshankak U. Ohza
Esq. With an introduction by G. Böhler 1
Zarathu»tra''8 Versuchung (Vendidad xix, 1 — 35), von Friedrich Müller . . 20
bih'afrid, von M. Th. Houtsma 30
Beiträge zur armenischen Dialectologie, von Dr. Johann Hancsz (Schluss) 38
Fau5tu8 von Byzanz und Dr. Lacse's deutsche Uebersetzung, von P. G. Me-
?iKV18CHEAN 51
Türkische Volkslieder, von Dr. Ignaz Künos .(Portsetzung) 69
Das arabische Original von Maimuni's Sefer Hammi^ewdt, von Ignaz Goldzihkr 77
Der Qnantitätswechsel im Auslaute vedischer Wörter, von Dr. Jos. Zübaty
( Fortsetzung) 86
A note on the country called Kielonasufalana by Hiuen Tsiang, by J. F.
Hewitt 93
«Ju Bh&ravi and M&gha, by Hermann Jacobi 121
I'»»-iträj:e zur Erklärung der altpersischen Keilinschriften, von Friedrich Müller 140
Dt-r Quantitatswechsel im Auslaute vedischer Wörter, von Dr. Jos. Zubaty
I Fortsetzung) 151
l4»-it rä;re zur Erklärung des Vendidad, von Friedrich Müller 163
i;»'irr»jre zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül, von t^iKOMUND Fhaenkkl 172
Vrf'iica, by A. Hillebrandt 1^8
i,Io*«en zum Corpus Inscriptionum Semiticarum, von D. H. Müllkr . . . 2u3
Ktirther proofs for the authenticity of the Jaina tradition, by G. Bühler . . 233
|;*-iTrasre zur Erklärung der Glossen des Bar BahlüI, von Siegmund Fraknkkl
.:?ichlu»s) 241
\'iiiea, by A. Hillebrandt (Conclusion) 259
:»-r (Quantitatswechsel im Auslaute vedischer Wörter, von Dr. Jos. Zubaty
, Fortiietznng) 281
iu- I'ehlevisuffix ^, von Dr. J. Kirste 313
R e V i e 'w 8.
'AZ GoLi>ziHKR : Muhammedanische Studien, von Th. Nöij)kkk 96
M J. DK Gokje: De Muur van Gog en Magog, von. Wilhelm Tumasc hkk . . 103
IV Contents.
Page
Hermann Camillo Kellner: Säritri, von Dr. M. Winternitz 109
Ernest A. Wallis Büdoe, M. A, The martyrdom and miracles of Saint George
of Cappadocia, von J. Krall 274
Chefik Mansour-Bey, Abdulaziz KAraL-BEY, Gabriel Nicolas Kahil-Bey et
Iskenber Ahmoun Effendi: Merveilles biographiques et historiques ou
Chroniques du Cheikh Abd-el-Rahman el-Djabarti, von A. v. Kreiier 323
Rudolf Hoeunle: The Uväsaga-dasäo or the religious profession of a Uvasaga
expounded in ten lectures, being the seventh Anga of the Jains, edited
in the original Präkjit with the Sanskrit commentary of Abhaya-deva
and an English translation with notes, von E. Leumann ..... 328
M. J. DE Goeje: Kit4b al-masälik wa'1-mamälik, von Th. Nöldeke .... 351
CoMTE DE Landberg: Primeurs arabes, von Ignaz Goldziuer 357
Miscellanea.
Bemerkungen zum Texte der Wa§9&f-Urkunden, von A. v. Kremrr . . . . 111
Ousäma ihn Monkidh, ed. H. Debenboürg, von M. de Goeje 113
Ueber Vendidad ii, 17—19 (Sp.), von W. Bang 116
Additional note to n, p. 154, by Hermann Jacobi 118
Pahlawi no, von Friedrich Müller 119
Berichtigungen 120
A Catalogue of the Zand and Pahlavi MSS. belonging to Khan Bahadur
Dr. Hoshangji J. Asa, Sirdar of the first class, Dastoor of the Parsis in
the Dekhan 195
Friedrich Müller: Notiz zur Abhandlung S. 51 201
VIII. Internationaler Orientalisten-Congress 202
Lexicographical notes 6, by G. Bühler 305
Ueber Vendidad i, 14 — 15 (Sp.), von Friedrich Müller 306
Mittheilungen der Redaction 368
io Jill 1922
VIENNA
RIENTAL JOURNAL
EJ»ITKr>
111
TUE I)mE(T«RS OF TUE OUIKNTAL INSTITUTE
fiF Tin: fiXtVKU.SITV
VOL in - N?? 1
rvnis
IIBRMAK» UiKAlTtlUn
VIENNA mil
ALFRED HOLDER.
BilMBAV
The Somüäthpattan Pra^asti of Bliava Brihaspati.
By
Vajeshankar G. Ozhd Esq.
With an introduction by
G. Bühler.
The subjoined edition of the Prasasti of Bhava Bj-ihaspati has
becai prepared according to an eye-copy and an excellent rubbing
fvepared by Pandit Girjäiaihkar Samalji. The document, which was
fint discoTered by Colonel J. Tod/ is neatly incised on a stone-slab
neasoring 29 inches by 18, fixed in the porch of the temple of
Bkadrakäli at Somnathpattan.^ It contains 54 lines the last nineteen
of which are mutilated — some very badly — on the right hand
ride, because a triangular piece of which the basis measures 17 in-
din and the sides about 12 inches each, has been chipped off. On
^ tfce left side the first nine lines as well as the 52"'^ and 53^^ have
\ Cich lost some letters. In the central portion a few letters have been
, damiged here and there.
1 The characters of the inscription in general resemble the
^^CMmon Nägari of the present day. Only the letters i, e, and glut
^imr the antiquated forms, known from the palmleaf MSS. of the
' TVooel» in Wettern India, p. 504, where a ftoi-diaant abstract translation has
te 0Ten. A somewhat better, but not quite accurate abstract has been publi-
*M fcy Mr. K. Forbes in the Jour. Bombay Branch. Roy. A. Soc., vol. vni. p. 59 f.
> Somn&thpattan, also called Devpattan, Prabhaspattan or more commonly
''•Ital, lies in the Sorafh district of Kathiävfi(.l, in lat. 2-2" 7'N. and long. 710 34' E.
Vhmt Xcitechr. f. d. Kunde d. Morgenl. m. Bd. 1
Vajkshaskah and Büht.br.
Jaina libraries at AnhilvatJ, Cambaj and Jesalmir. The language i9
Sanskrit, which, as may be expected in tlie composition of a Stgkra-
kam or Improvisatoren is not quite free from grammatical mistakes
and otherwise ohjeetionable turns and expressions. The spelling is
on the whole correct^ but the letter 6a is mostly expressed by va.
The object of the inscription is to celebrate the virtues of the
gamla or teraple-priest ^ Bluiva Brihaspati and to hand down to
posterity a record of bis great deeds. The poet boldly asserts (vs. 4)»
that Biihaspati was an in carnation of 8iva's attendant Napdisvara,
who assumed a mortal body in order to insure Üu^ restoration of the
god's sanctuary at Somanatlipattan. He was bom at Ba^aras!^ a
town which belonged to the empire of Känyakubja*^ (verse 5) in the
family of a Brahman of the Gärgeya gotra (verse 12) and became
a Pfi^upata- Leaving his honae, he migrated to Malva and tempora-
rily resided in Ühdra and in Avanti or Ujjain. There he super-
intended the 8aiva monasterieSj gained certain unnamed Pram a r a,
7*ecte Paramai'a, chieftains for the Saiva faith and obtained i. e.
wi^tCj a textbook explaining its doctrines (verses 6 — 8).
Next he became acquainted with Jayasiriiha-Siddharaja of
Gujarat^ be it at Ujjain when that prince conquered Malva, or at
A^ihilvad (verse 8). He was bound to the king by the closest ties
of brotherhood and received from him on the same day when Siva
reminded him of the object of his existence, great honours which
however are not specified (verse 9). Jayasiihha then died. His
successor was Kumarapala w^ho conquered Ballala, lord of Dharii^
and the Jfiiiigala king i, e. probably the prince of Sapadalaksha
or Silkambhari (verse 10), After a time Bhava Brihaspati exhorted
KumäraprUa to restore the decayed temple of Somanatha (verse 11 V
' The term ijonda is expliiin^d by S&stri Rnmclianclra DinanltU in lii» edi-
tion of tho Prnbandliaubintdmani p, 21 Ü, not© :;, gai%4(i^ tu hhdakäj/üm hhm4o topo-
dhanaff. The explanation is certain [y correct, as thia inscription and the correspon-
dingr passages of the Prahandbnchintamani show, lihdva is a common honorific
title of ascetics or religious teachers.
3 The fftct that the KA|hors of K&nyakubja held B&^ftrasS (Benareii) h fre-
quently mentioned m the Jaina Prabaudhas.
The Somnäthpattan PraSasti etc. 3
The king readily agreed, made Brihaspati lord of all Gai;^<Jas i. e.
the head of all oaiva temple -priests in his dominions, bestowed
presents of ornaments, two elephants and pearl-necklaces on him,
Mid entrusted to liim the governorship of Somanäthpattan (verses
11—13).
When the temple, which, as the poet adds, had first been
built of gold by King Soma (the Moon), then of silver by Krishna
and finally of stone by Bhimadeva i. e. the Chaulukya Bhima I
of AphilvaiJ, had been finished, it received the name Meru. Ku-
marapala richly rewarded Bphaspati by making his office of chief
temple- priest hereditary and by granting to him the village of Brah-
mapuri near Ma^^^^li« i- e Brahmapur near the modem Mäijdal in
the Viramgam Taluka of the Ahmadabäd Collectorate (verses 14 — 16).
After some extravagant praise of the priest^s greatness and goodness
iverses 17 — 21), the poet goes on to enumerate various other good
works which Brihaspati did in Somnäthpattan viz:
1) the recovery of various vrittis and granting them to men
of the four castes (verse 22),
2) the settlement of Aryans to the number of 505 in Soma-
nathpattan (verse 23),
3) the construction of fortications both north and south of the
temple (of Somanatha) (verse 24),
4) the erection of golden kala^as or pinnacles on the temples
of Gauri, Bhimesvara, Kapardin, SiddheSvara and other gods
verse 25),
5) the construction of a royal hall or palace — apparently a rest-
hi)n>e for the king on his visits to Somnäthpattan — and of a well
b connexion with it (verse 26),
6) the construction of a hall with pillars in front of the temple
'f Kapardin of a silver conduit for the temple of the god (possibly
't' .Somanatha) and of a bench for the waterpots required for the
»Motions of the Liftga (verse 27),
7) the restoration of the temple of Paparaochana and of a
riidit of steps leading into the river (verse 28),
4 VaJBSHANKAR and BüHLEfi.
8) the construction of great houses for Brahmans and the re
storation of vfittts for the worship of Vishnu (verse 29),
9) the construction of two temples of Cha^^ika in the ne\s
town and on the road to the temple of Somanatha (verse 30),
10) the construction of a large square well or vdpt (verse 31)
11) the renovation of a temple of Cha^dika close to the tempk
of Somanatha (verse 32)
12) the presentation of gifts to Brahmans on the occasion oj
eclipses and on Parva-days.
Next comes the enumeration of the members of Brihaspati's
family. His wife was Ma ha de vi, descended from So^hala (verses
35—36). His four sons were called Aparaditya, Ratnäditya
Someävara and Bh^skara (verses 37 — 38). A little further or
there is a rather important statement which unfortunately is no1
fully preserved. From the fragments of verses 42 — 49 it would seem
thatBhoja, a son of Kumarapala's sister Premalladevi, came tc
Somnathpattan and worshipped there under tlie guidance of Bjiha-
spati on the occasion of a lunar eclipse. Thereupon the king, cha-
racterised in verse 47 as mdheivaran^ipdgramh "the leader of the prin-
ces who worship Mahesvara" gave another village to the priest. The
last verses apparently contained the usual notices of the poet, of the
writer who wrote the fair copy of the eulogy and of the mason who
incised it. The name of the second personage alone has been pre-
served. The date Valabhisaihvat 850 Asha^ha corresponds on the
supposition that the reckoning is the same as in the Veraval oi
Somnathpattan inscription of Arjunadeva,^ to May -June 1169 A. D.
For in the latter the month of Ashac^ha of Valabhisamvat 945 has
been shown to correspond to May -June of 1264 A. D. The diflFe-
rence between 945 — 850 is 95. Hence we obtain the Christian year
1264 — 95 or 1169. But as the further specifications of the date have
been lost, it is impossible to arrive at a full certainty.
The importance of the inscription for the history of the famous
temple of Somanatha has been pointed out by Mr. K. Forbes in
* Indian Antiquary, vol. xi. p. 241 ff and vol. xvi. p. 147 ff.
The Somnäthpattan PraAasti etc. 5
the article quoted above. The document is also valuable for the his-
tory of Kumarapäla which has been mostly written according to
the distorted accounts of the later Jaina Prabandhas. According to
the latter, especially MerutuAga's Prabandhachintamani ^ and Jina-
ma^ijana's Kumärapalacharita, it was Hemachandra who advised the
restoration of the temple of Somanätha, when Kumärapala asked
him by what great deed he might perpetuate the memory of his
reign. When the news of the beginning of the work came, Hema-
chandra further induced his master to take the vow of abstaining
from meat and spirituous liquor until the completion of the building.
WTien the temple had been finished, the king agreed to keep tliis
vow until he had performed a pilgrimage to Somanathpattan which
was undertaken soon afler. Hemachandra agreed to accompany Ku-
marapala on this occasion. At the gates of the town they met and
were received by BhÄva Bpihaspati. The latter conducted them in-
to the temple and taught them how to perform the worship of Siva
in which Hemachandra took part. After it had been completed, the
Jaina monk managed to effect the conversion of Kumarapala within
the very precincts of the temple. At a later period of Kumarapala's
rejrrn Bhava Bpihaspati incurred Hemachandra^s displeasure by inter-
tering with the Kumaravihara , the temple of Pärävanätha which
Kamärapala had erected at Somanathpattan. He was deprived of
■LS rritiiy but reinstated after he had made his submission to the
f-'-werfiil spiritual director of the king. Merutufiga tells his story
^rry cleverly and Mr. Forbes has received it into the Ras Mahi,
*iiou;rh it is contradicted both by Heraachandra's own Dvya^raya-
Oiaiiakavya and by this inscription. The narrative of the former
^ork shows that Kumarapala's conversion happened before the re-
^••Taiion of the temple of Somanatha was undertaken, as the edict
t-'rli«Iding the slaughter of animals is mentioned at the beginning
■^ ^ar^a xx and the temple further on.^ Our inscription proves that
• J*rabandhachintÄmani pp. 211—216, 233, (Bombay edition); Ras Mala pp.
- lyyiian A^itiquary, vol. iv, p. 2G8 f. Merutuiiga's story is still more fully (lis-
6 Vajbshankar and Bühler.
it was Brihaspati, not Hemachandra, who induced the king to re-
build the temple. It explains the presence of Bphaspati at Somnäth*
pattan in a very simple manner by stating that, when the king
agreed to undertake the work, Brihaspati was made the governor of
the town. It further shows by the enumeration of the numerous
building-operations that Brihaspati must have held his post for a long
period antecedent to the year 1169 A. D. It further proves that Ku-
mArapala, though converted to Jainism, continued to show favour to
the priests of his old creed. Not only immediately after the completion
of the temple, but even later after the visit of Kumarapala's nephew,
which seems to have happened shortly before 1169 A. D., Brihaspati
received valuable grants of villages which were confirmed by oäsanas.
This leaning towards oaivism explains it, why Eumärapala is still
called mdhe§varanfipdgraiiyäi 'the leader of the princes who worship
Maheävara\ There were facts justifying this appellation just as there
were others which made it possible for the Jainas to give him the
title ParamaSravaka 'a devout ^ hearer of the Jaina faith'. It is per-
fectly clear that Hemachandra's success was not as complete as the
later Prabandhas represent it. Like many other Indian princes Ku-
marapala managed to combine the heterodox worship with a leaning
towards his ancestral faith. It is only due to Hemachandra to add that
his statements in the Dvyääraya produce exactly the same impression
and that he is free from the fault of boasting of a greater influence
than he really possessed.
Very interesting too is the mention of Kumarapala's sister Pre-
malladevi. The Prabandhas ^ call her Premaladevi and state that
she was the wife of the Mahasamanta Kahnacja or Krishna who
helped Kumarapala to gain the throne of AnhilvacJ. The Prabandhas
credited by Hemachandra's account of Kumärap&la's conversion in the twelfth Sarga
of the Mahäviracbarita, see my essay ,Ueber das Leben des Jaina Mönches Hema-
chandra' in the Denkschriften der Wiener Akademie 1889.
J See the colophon of the Cambay Ms. Nr. 240 in Dr. Peterson^s Third Report
App. I, p. 67, wliich is dated Vikrama Saifavat 1221.
2 R&8 Maia pp. 13S, 140.
Thb SomnAthpattan Praöasti etc. 7
add that Käh9a4a was afterwards put to death by Kumarapala, be-
cause he presumed too much on the strength of his services. This
story now becomes doubtful as we see that Premalladevi's son,
Bhoja was in Kumarapala's favour and a man of power.
Transcript.
1 [Oifa namab] Sivaya il yenä,ham bhavatah sähe suradhunim
amtarjjjatanam atab kar^^e hilayasi kramcQa kitavotsamgepi tarn
dhasyasi ity-Adreh sutayä sakofpa-
2 m Umayokto] vochad ärye [Sru]-taur ' bhüsheyam gurugam4a-
kirttir iti vah sovyäd Bhavanipatih ii 1 [ ' ] äri-Vighnaräja vijayasva
namostu tubhyaih Vagdevate tyaja navoktivi-
3 [dhanavighnam] jihve samullasa sakhi prakaromi yavat sar-
veivarapravaragaiiKjagu^apraSastim l 2 [ i J Somab sostu jayi Smaraih-
gadahano yam nirma[-la]m nirmmame Gauryah sapa-
4 [balena vai kpijtayuge Vrimdäva[n]opeyushäm I pradat
Pasupataryasadhusudhiyam yah sthanam etat svayaih kfitva svam
atha paddhatim Sa]Sibhn]to devasya tasyäjnayä
5 [ l3 ;] Kalau] kiihchid vyatikramte sthanakam vikshya viplu-
taih I taduddharakrite 8ainbhur Naihdisvaram athädiäat l! 4 [iij asti
Srimati Kanyakubjavishaye Vä^iärasi viäru-
6 [tÄ pur ya]syä,m adhidevatakulagriham dharmasya mokshasya
cha tasyäm ISvaraSäsanädvijapater gehe svajanmagraham chakre
Pa^upatavrataih cha vidadhc Namdiavarab
7 [sarvavijt I 5 [ ] tirthayaträvidhanäya bhübhujäih dikshaijäya
cha sthänänara rakshai^^ärthäya niryayau sa taponidhib H 6 [llj »ri-
mad-Bhava-Vvihaspatih samabhava-
8 sa (?) viSvdrchito nanätirthakaropamänapadavim äsädya
Dhäräih puriih sampräpto Nakuliiasannibhatanub sampüjitasta-
pasaih kamdarpapratima6 cha
1 Bead irutau.
8 Vajeshaskar and Bühler.
9 [Sastrajm akhilasviyagamodghatanam 7 [ ] yadyan-Malava-
Kanyakuiija'-vishaye-(A)vaihtyam sutaptarii tapo nitah 6ishyapadam
Pramarapatayab samyaft mathah palitah !
10 nitah in- Jayasiiiihadevannpatir bhratritvam ätyamtikam
tenaivasya jagattrayopari lasaty adyapi dhjjrimbhitam ;. 8 [ : ] samsa-
ravatarasya kara^ia-
11 m asau saiiismaritah ^^ambhiina sthanoddharanibamdhanam
prati matim ehakre pavitrasayah tasminn eva dine kiitamjaliputal^
sri- Siddharajah svayaiii chakre-
12 mushy a mahattaratvam asamam charj'atvam at}'ädarat 9 [ ]
tasniin nakam upeyiishi kshitipatau tejoviseshodayi öiimadvira- Ku-
marapala-- nri-
13 patis tadrajyasimhasanaiii achakrama jatity achiihtyamahi-
ma Va 1 1 a 1 a -D h a r «a d h i p a-srimaj - J a lii g al a bhüpakumjaraäirahsamchä-
rapaiiiehsinanah 10 [ ] evaiii
14 [rajyajm anarataiii ^ndadhati smirasiiiihasane srimadvira-
K u m a r a p a 1 a nripatau tniUoky akalpadrume gaiiido B h a v a - V r i h a-
spatih Smaniripor lulvikshya
15 devahiyaiii jir^i\iam bhiljKitim aha devasadanam proddhart-
tiim etad vaohah 11 | | adosiit Smanisasiinasya suvphatprasadanish-
padakaiii oha tiirüati kass-i lii mataiii sthira-
lt> dhiyaiii Oargoyavaihsodbhavaih srimad- Bhava-Vriha-
spatiih narapatiV siirvosairaiiuio>varaih chakro taiii cha sugotramaiii-
d;ilataya khyataiii dhariirilaK* l-|'] datvahuiikanniam ka-
li ro\iuyugalaiii vvalaiiivya mukiasrajah srikham<}ais chara^au
vihpya sinisii bhaklya pra\ianiyagnua|i utsaryatmamahattamaih ni-
jatamam uohohliidya mudnuu adat ^thanaiii bhavya-
IS punHiajmddhaliyutaiii nisiantnibhaktavyayam 13 [ J prasa-
daiii yad akarayal Snianiripob kailas:\^uloi^unaiu bhiipalas tad aüva
harshain ag:unat pi\naolia olunlaiii vaohah sri-
■ Read K.:nyi{'t.\u'.
' Aftor K\"i,i\i}\i'.i follows ,jVrrt, m.irkod bv vJ\->epdc2a« as a mistake.
The Somnäthpattan PraSasti etc. 9
19 madgam^amaMmatiih prati maya gamdatvam etat tava
prattam samprati putrapautrasahitayächamdratdrärui^am i 14 [a] sau-
Tarvnaih Somaräjo rajatamayam atho Ravanod^ra-
20 viryah Kiishnah Sri- Bhimadevo ruchirataramahägravabhi
Ratnakütam i taiii kalaj jirnnam esha kshitipatitilako Merusaih-
jnam chakara präsädaih sa prabhavah sakala-
21 gu^anidher gamcJasarveSvarasya 15 [] paSchM Gurjjara-
manK^alakshitibhujä, saihtoshahnshtätmanä datto Vrahmapuriti na-
mavidito grämah savpikshodakah i kntva trai-
2 2 puthatam vraSasana vidhim * Sri - M a m (J a 1 i sannidhau tvatput-
rais tad[aftgodbh]ütakulajaih sariibhujyataih svechchhaya I 16 [l] ud-
dhfitya sthanakam yasmfit^ kntarii Somavyavasthaya I Vrihaspa-
23 tisamo gaihdo nablnln na bhavitaparab H 17 [ i] bahukuma-
tijagaihijair dravyalobhabhibhiitair nripakusachivavrimdair naSitaiii
sthanam etat . sapadi tu gurugam^cnoddhritaih damta-
24 kotisthitadharaxuvarahasparddhaya lilayaiva , lö[ij ke ke
naiva vicjamvita narapater agre vipakshavrajah keshaih naiva mu-
kham kritam sumalinaih kesharii na darpo hptah I
25 keshaih napahritam padaih liathataya datva padaih mastake
ke Tanena virodhino na valina bhikshavratam gmhitah l^^^fj su-
?thamabhir bahir idaih bahiibliir yadiyair gacjhani gui(iai-
26 r niyamitaih yadi nabhavishyat I niinarh tad aihtar akhilam
sabliritam yasobhir \Tahmaih(Jabhani(Jakam a^u sphutam asphuti-
?hyat 20 [ J yadrüpekshapavamchliaya Satamaklio dhatte sahasrara
27 driäaih yannihsiraagiinastutau kritadhiyo Dhatus ehatui-vak-
tratä yanmahätniyabharacli chaleti vasudlia gotrachalaib kilita yat-
kirtir na blmvi pramasyati tato nunaih
28 triloki knta 21 [ ij uddhiitya vj-ittayo yena savahyabhyaih-
tira^tliit;\h chaturjjatakalokebhyah saihpradatta yasorthina ' 22 [ ]
«vamarvadam vinirmaya sthanakoddha-
' Read pu/eUdmra^. —
2 Thai indistinct.
10 Vajbshankar and Bohler.
29 rahetave I paihchottaräih paihchafiatim äryä^äih yobhyapü-
rayat II 23 f , ] devasya dakshi^e bhäge uttarasyärii tathä di6i I vi-
dhäya vishamam durggam prävarddhayata yah pnram ii 24 [ii] Gau-
30 ryä BhimeSvarasyätha tathä deva-Kapardinah i Siddheävara-
didevänäih yo hemakalaään dadhau i| 25 [ ii j niipaäM4ih cha yai
chakre rasahatyas^ cha küpikäm I mahanasasya
31 Suddhyartham susnapanajalaya cha I 26 [ii] Kapardinah pu-
robhäge sustambhaih pattasalikaih i raupyapra^alam devasya ga4u-
kasanam cva cha ; 27 [i] Papamochanadevasya prasadaih ji-
32 r^ain uddharam sa^ I tatra tripurushaihS chakre nadyaih sopa-
nam eva cha ;! 28 [i J yugmaih I! yenakriyamta bahufto vrähma^anäm
mahägrihä^ I Vishi;iupiijanavrittinam yah proddharam achikarat I 29
33 na\dnanagarasyäihtah Somanathasya chädhvani I nirmite vä-
pike dve cha tatraiväpara-Cham^ikä i 30 [ i! ] gam^enakiita vapikeyam
amalaspharäpramäiiämntaprakhyasvadu[jaläj
34 savelavilasatkätkärakolÄhalaib I bhramyadbhüritaräraghatta-
ghatimuktämbudhäraäatair 3 yä pita Ghatayoninapi hasativämbhoni-
dhi[m]llakshyatc 31 [i] Sa[Si]-
35 bhüshanadevasya Cham^ikäih sannidhisthitani 1 yo navinäm
punaS chakre sva&reyoraSilipsayä II 32 [ II J süryächamdramasor ggrahe
pratipadam yenäeritah sadha[vab sarvajnäh pa]-
36 ripüjitÄ dvijavara dänaih samastair api I tadvat pamchasu
parvasu kshititalakhyätaii cha dänakraniair yena kshmä paritoshita
gu^^anidhih ka[s tatsamonyah pumän ii 33 i]
37 bhaktib Smaradvishi ratih paramätmadj-ishtau sraddha sru-
tau yyasanita cha paropakäre I kshämtau matih suchariteshu kritiS
cha yasya viSvaihbhare [pi cha nutih sutar&m sukhäya ii 34]
38 etasyäbhavad iihdusumdaramukhi patni prasiddhänvaya Gau-
riva Tripuradvisho vijayini Lakshmir Murärer iva I äri-Gaihgeva Saras-
vaüva Ya[miinevehägrakirtya girä käihtya]
^ The syllable ta \b indistinct and uncertain; possibly raaavatyd (Gujaräti
rotot) to be read.
3 Read iAddharan,
3 Read **aphdra° ^ghetitkä*"] perhaps tahela^ for tavela'* to be read.
The SomnAthpattan Prai^asti etc. 11
39 So^halasambhavä bhuvi Mahadeviti yä visrutÄ ii 35 [li]
lava^yaih navachaihpakodgatir atho vähü sirishävali drishtih krauih-
ciia *-* — ^ — \j \/ \j — — — V — — f^
40 naih I häsah kuihdam amaüidarodhrakusumaiiy uchchä ka-
polasüiali yasyä manmathaäilpinä virachitam sarvarttulakshmyä vapuh
■' 1 36 '}l — ___-w»v/c»«-»v/ — — w — — \j
41 siddhäs chatväras te Daöarathasamenäsya putropamänäh i
idyas tesham abhavad Aparädityanäm4 tatobhüd Ratnä[ditya]
- V s. s. w V. V. [ II 37 a-J
42 nyab Somesvara iti knti Bhäskaras chaparobhüd cte
Ramadibhir upamitah satyasaubhrätrayuktab i ni
W W «w* O
43 [drajvavinihita vahavab sri-Muräreh l 38 [ i ] dhanyä sä jana-
ni bhütam^ sa pita visvasekharah | yävajji[va ^ ^XXXX^-^^
f 39J
44 dalopari luthaty aniya viihdüpama^ lakshmi saihbhritavaji-
chamaragaja vidyudvi ^ Sah I ä (?) -
yj v^_s^__<M>w«vy _ — v^
45 yena gu^inä kirttih paraih saiiichita ;i 40 [ II ] satvenMya Si-
vir Dadhichir atha vä tivrajnaya Ra[va](iab] ^^^s^-..^^
46 Yudhishthirab kshitipatih kim va vahu vrümahe ity etebhi-
dhava Vrihaspatitayä sarve ^ ^-[Mljxxxx ^XXXX
-- - - X X
47 Kumärapalasya bhagineyo mahabalab II 42 [il] Premalla-
devyäs tanayo Bhoja xx---^l XXXX- -XXXX---^
43 f^ri-Soma--
48 nathapüjaiii yach chhaSäftkagraha^akshane I karito gariKja-
rijena tena pritim aga[d - ^ ||44] XXXX----XXXX----I
XXX----XXXX
' This word and the preceding one are very uncertain. Perhaps lakthmtff,
*-: be read.
12 Vajeshakkar and Bühler.
49 yathäkramaih II 45 [||] Hira^yatatinitire Papamochanasan-
nidhau I gaihdatri X- -XXXX---^[!l46] xxxx^ ^XX
XX^--^IXXX
50 [saiiijdadau tasmai Mähesvaranripägra^ib II 47 [; j Sasani-
kritya dadata grafma] XX^-^^I xxxx^ ^.XXXX^-^^
[ll 48] XXX X - -
51 [vaihSapraJbhavaih putrapautrakaif^ I bhoktavyab pramada-
bhiS cha yävachchaiiidräfrkatarakam II 49] ^ - ^ ^v^_^ ^_^
52 fgamdagu]](iapra^astiiii chakara ya^ sighrakavih sukavyaih I
[50]
53 . . Lakshmidharasuteneyam likhita Rudrasurina ....
54 Valabhisamvat 850 äshä[<Jha]
Translation. ^
Adoration to Siva!
1) May that lord of Bhavani protect you, who being thus an-
grily addressed by fUma], the daughter of the Mountain: 'Since I bear
with the River of the gods in thy matted locks, hence thou fondlest
her now in thy ear and in course (of time, no doubt) art going to
place her, O rogue, in thy lap', — answered her (^saying): * Wor-
shipful one, this ornament in my ear is the eulogy of the venerable
Gaij^a'^
2) Divine Ga^eSa, maycst thou be victorious, adoration to thee!
Goddess of speech, put [no obstacle in the way of the composition
J Translated from tho Gujaräti rendering of Mr. OzhÄ. [G. B.]
' Tlie situation which the' poet has in mind, appears to be this. Parvati, al-
ways jealous of Gahga, who resides in tho locks of iSiva, sees suddenly a stream
of Amrita in her husband's ear. Thinking this to be GaAgd, she upbraids him. He
excuses himself by saying that this stream is not Gaiigä but a eulogy on his temple-
priest. The tertium comparationi» between the river and the poetry is that both
are amriUUahari.
The Somnathpattan Praöasti etc. 13
oi]anew song! My friend Tongue, move nimbly the while I fashion
a eulogy of the virtues of the best lord of all Gaii^as !
3) May that Moon be victorious whom the burner of Cupid's
body created spotless, — he who gave this locaUty^ to the worshipful,
holy and wise PaSupatas that [indeed owing to] the curse of Gauri
had gone in the Kfita age to Vrindavana, and (who) himself made
his mark (there in Pattan) at the command of that deity, the bearer
of the Moon.
4) When a portion [of the Kali age] had passed, Sambhu,
seeing (that) place destroyed, gave orders to NandiSvara for its reno-
vation.
5) There is in the prosperous country of Kanyakubja the
famous tOTvn of Baijarasi where the ancestral home of the supreme
g'>d ',Siva), of religion and liberation (is to be found). ^ In that
■town) [omniscient] NandiSvara, at the command of Isvara, took birth
in the house of a Brahman and the vow of the Paäupatas.
6) That ascetic*^ went forth in order to perform pilgiimages,
in order to initiate princes (into the mysteries of his faith) and in
order to protect the (sacred) places.
7) Illustrious Bhava Brihaspati became one honoured by all
when he reached the town of Dhara, the seat of (saints)
resembling various founders of religions {tirthakara), he who in body
rL-«embling Nakuliäa is worshipped by ascetics and similar to Cu-
pid, obtained a JSastra unclosing his entire doctrine.
8) Because he strenuously performed penance in the Malava
and Kanyakubja countries and in Avant!, because he made the
Pramara lords his pupils, because he duly protected the mona-
steries (of his faith), because he bound to himself the illustrious king
^ L e. Somanatbpattan.
' According to text' the spelliug is Vdndra»i. The translation gives every
•^ the form required by usage.
^ The person spoken of is Bhdva Briha^pati^ whom the poet represents as
u iLcamation of Naudl^vara, see verse 9.
14 Vajeshankar and Bohler.
Jayasiihhadcva in closest bonds of brotherhood, for these reasons
his wide intelligence flashes even now above the three worlds.
9) That man of saintly disposition, being reminded by ^mbhu
of the cause of his descent into the world, turned his mind to-
wards (the accomplishment of) its object, the renovation of the
(sacred) locahtj'. Even on that same day illustrious Siddharäja,
joining his hands in supphcation, bestowed on him out of great
regard an unequalled greatness and honour J
10) When that prince had ascended to heaven, the iUustrious
king, brave Kumarapala quickly mounted the throne of his king-
dom, he who prospers through his particidarly great courage, who
possesses unthinkable greatness and who was a lion to jump on the
heads of (those) elephants — Ballala, king of Dh«^rä, and the
illustrious ruler of Ja A gal a.
11) WTien the illustrious king, brave Kumarapala, a tree of
paradise for the three worlds, thus uninterruptedly ruled on the
throne of glorious heroes, the Ga^^Ja Bhava Brihaspati, seeing
the temple of the foe of Cupid ruined, addressed to the prince an
exhortation to restore that house of the god.^
12) And the king made that iUustrious Bhava Brihaspati
the ruler of all lordly Ga^jcjas, him who was to erect at the com-
mand of the pimisher of Cupid a very great temple, — who is ho-
noured by men of the four castes, — who is of firm inteUect, —
who sprang from the Gärgeya race and is famed on earth for
belonging to a noble family.
IS) Bestowing on him ornaments and a couple of elephants,
hanging garlands of pearls ^on his neck'i, anointing his feet with
sandal, devotedly bowing his head before him. driving away his own
chief ^official V and taking away his seal, \^the king"^ made over ^^to
* Possibly the words wiahaaaratcain and dryatcam mar indicate, that Brihas-
pati received the title« nuthaitara and arya in connexion with some office.
• iJia.', thongrh placed next to ra^ha?^ must prohablr be constraed with
' CtMlrjt^mamahaUauuniu 'driving awav his own chief v<>tficuil^^ nuiy pos-
sibly mean that Kumarapala deposed his prime minister in order to make room
The Somnäthpattan Praöasti etc. 15
Briiiaspati) the sacred place together with the honourable ancient
rank, setting no limits to the expenses for food.
14) When (B|ihaspati) had constructed the temple of the foe
of Cupid which resembles Kailstsa, then the king rejoiced exced-
ingly and spoke this word to the highminded illustrious Ga94a;
This GraQ<}ahood I have now given to thee, thy sons and grandsons
as long as moon, stars and dawn endure.'
15) King Soma built a golden temple, then Knsh^a whose
bravery was noble like Havana's, a silver one; the illustrious Bhima-
deva (erected) 'the jewelled peak' with most resplendent large sto-
nes; the latter which in course of time had become ruinous this
most excellent king (Kum&rapala) converted into (the building) cal-
led Meru. That is the greatness of that store-house of virtues, the
lord of all Ga^cjas.^
16) Aften^'ards the contented, rejoicing ruler of Gürjara-land
gave (to Brihaspati) a village in the neighbourhood of famous MaQ-
♦Jali, knoTivn by the name of Brahmapuri, together with its trees
and water, and made (this) order on three copperplates, 'Thy sons
and the issue of their bodies shall enjoy it as they please'.
17) No other GaQ^^ has existed or will exist who equals Bri-
haspati. since he restored the (sacredj place according to the de-
cree of (the god) who is united with Uma.^
18) This (sacred) place had been ruined by many evil-dis-
posed Gai>4as, by numerous bad servants of the king, who had
jGccumbed to the greed of money; but quickly and easily it was
restored by the venerable Ga^^^ in rivalr}- with the (primeval) boar
wbo holds the earth on the tip of his tusk.
for Brihaspati. and the farther statement regarding the seal may be adduced in
«pport of this view. Nevertheless it is more probable that the chief (official) allu-
<frd to is the governor of Somnatbpattan, whose place Bfibaspati obtained.
■ Batnakita 'the jewelled peak' probably was the name of the temple built
»▼ Bhimadeva I after the inroad of Mahmud of Ghazni.
* Scmavya»thayd most no doubt he explained by Vmajsahitojtya devcuya Siva-
^« rv«c>a«£Aavd djnayd. becau«e shore in versej« 4 and 12 the order of Sira has
('««m Dentiooed.
16 Vajesha^^ak and Bühler.
19) What crowds of enemies did he not put to shame before
the king? Whose face did he not exceedingly blacken? Whose pride
did not humble ? Whose place did he not forcibly take away, placing
his foot on (his opponent's) head? How many foes did that powerful
man not force to take the vow of subsisting on alms?
20) If this small receptacle, the egg of Brahman, which inside
is completely filled with his fame, were not outside firmly bound with
the strong ropes of his numerous virtues, it would evidently burst^
21) Through the wish to see the shape ofthat (man) iSatamakha
(Indra) has assumed a thousand eyes; wise Dhätn (Brahman) wears
four heads in order to extol his boundless virtues; because the earth
began to shake under the load of his greatness, it has been fixed
with the primeval mountains as with stakes; verily, the three worlds
have been created, because his fame coidd not be measured on the
earth (alone).
22) Desirous of fame, he recovered means of subsistence both
external and internal and gave them to men of tlie four castes.*^
23) When he settled his boundary, in order to renovate the
(sacred) place, he made the number of five hundred and five
Aryans fiill.^
24) To the south and to the north of (the temple of) the god,
he built a fort difficult of access and thus caused the to\^Ti to prosper.
25) To (the temples of) Gauri, of Bhime&vara, divine Kapardin,
Siddheävara and other gods he gave golden pinnacles.
1 Tho egg of Brahman is called anu 'smaH\ because it is insufficient to
bold Brihaspati's fame. GuTiai/t has, of course, the double meaning 'rope^ and 'Yirtue\
2 *The external means of subsistence^ are sacrificing, teaching, service and
the 'internal ones^ studying the Veda preforming the Agnihotra and so forth. The
meaning of the verse probably is that Bfihaspati used his influence with the king
to have grants and assignments for priests, reciters of the Vedas and Pur&^[^w and
temple-servants restored, in case they had been discontinued.
3 Mr. Vajeshankar's transcript reads ahhyapvjayat instead of cAhyapurayat^
which is plain on the rubbing. His translation accordingly differs. The verse re-
fers, I think, to a sottlemout of new inhabitants in Somnäthpattau. [G. B.]
The Sobinäthpattan Pra6a8ti etc. 17
26) He built a royal hall and the well of Rasahatl (Rasavati?)
for cleaning the kitchen and for (procuring) good water for bathing.
27) In front of (the temple of) Kapardin he constructed a hall
of stone-slabs with beautiful pillars (moreover) a silver conduit for
(the temple of) the god and a bench for waterpots.'
28) Restoring the ruinous temple of divine Papamochana, he made
there Tripurushas and a flight of steps (leading) into the river. ^
29) HcL built great houses for many Brahmans and caused the
grants of subsistence (vjitti) for the worship of Vishnu to be restored.
30) Within the new town and on the road to (the temple of)
Somanatha he erected two (temples of) Chan(}ikä,
31) The Gra^^A constructed that well with clear, abundant sweet
water resembling nectar, — which (well) though Ghatayoni (Agastya)
drank from it, yet seems to laugh at the oceans with passionately
resounding mocking noises with which hundreds of streams of water
issue forth from the pots of numerous revolving waterwheels. ^
32) Desirous of a large store of happiness in the next world,
he renovated the (temple of) Chandika which stands in the neighbour-
h«x>d of (tliat of) the god who wears the moon as his ornament.
33) On (the occasion of) solar and lunar eclipses he always
worshipped the holy [omniscient] Brahmans, his dependents, with all
kinds of gifts; he likewise gladdened the earth on the live Parvan-days
'iith successive gifts, famous in the world. What [other man, be he
•^ver so] rich in virtues [is equal to him?].
34 ) Devotion to the foe of Cupid, delight in contemplating the
^npreme spirit, faith in the scriptures, eagerness to do good to others, a
' The waterpots were required in order to perform the ablutions of the Lifiga.
- The temple of Papamochana stood on the bank of the Hiranyanadi, see
'i4>w Terse 46. After this verse stands the word yugniam 'a couplet', which seems
w iDdicate that verses 27 and 28 refer to the same object.
* Agastjra, when drinking from the oceans, reduced their water. That of the
■•X on the other hand, remained as abundant as before. Hence the well laughs
«• ibe oceans, its laughter being the creaking of the art^ or waterwheels. The poet
^ Q$ei the ungrammatical form hasati for JiasnnCi on account of the metre.
Vicscr Zeitachr. f. d. Kunde <i. Morgonl. III. Bd. 2
18 Vajeshankar and BChler.
forgiving disposition^ the performance of virtuous actions [and worship]
of the supreme deity [greatly contributed to] his [happiness].
35) As Gauri (belongs) to the foe of Tripura, as victorious
Lakshmi (belongs) to Murari, even so belonged to him a wife of noble
race, with a face fair like the moon, sprung from So4hala, who was
renowned on earth as Mahadcvi (and) who resembled holy Ga&g&y
Sarasvati and Ya[muna respectively by her exceeding fame, eloquence
and loveliness].
36) (Her) beauty (resembled that of) the newly opened Cham-
paka flowers, next her arms (were tender like) garlands, of Sirisha
flowers, her eye (resembled) the Rrauiiicha
her smile the jasmin, her high cheek full-blown Kodhra blossoms;
the artificer Cupid fashioned her body with the beauty of all the
seasons.
37) those foiur saints [were begot?] by him
who equalled Da6aratha, likenesses to the sons of that (king) (?).
The first of them was called Aparadity a, then followed Ratnä[ditya]
38) Another was named Somesvara, and another happy
Bhaskara. These who resembled Kama and the other (three sons
of Dasaratha) and were united in true brotherly affection,
the (four) arms of Murari.
39) Blessed is that mother, that father is the most eminent of
all; during life
40) Fortune which resembles a drop on a leaf,
which has collected horses, fans and elephants, rolls
by which virtuous one fame was preeminently collected.
41) Now through holiness 8ibi or Dadhichi, through fierce power
of command Ra[va9a] king Yudhishjliira;
or why shaU we talk much? Thus (were) all these through their
appellation, through Brihaspatihood
42) The powerful son of the sister of Kum/irapäla
43) The son of Premalladovi, Bhoja
The Somnäthpattan Praöasti etc. 19
44) When the prince of Ga^j^s made him perform the worship
of divine Somanatha on the occasion of an eclipse of the moon, then
rejoiced . . .
45) in due order.
46) On the bank of the Hirva^ya river in the neighbourhood
of Papamoehana the Ga^^a .
47) The leader of princes who worship Maheävara gave to
him
48) By him who, issuing an edict, gave the village
49) [The village] shall be enjoyed by sons and grandsons,
sprung from the race and by (their) wives, as long as
moon, fsun and stars] endure.
oO) who, being an improvisatore, composed
in beautiful verses the eulogy of the virtues of the Ga^^a
It was vrritten by Rudrasuri, the son of Lakshmi-
dlara ^ Valabhisaihvat 850 A8hä[4ha]
' This frsLgmeut probably belongs to verse 51, and another verse giring the
ttne of the mason who incised the Prasasti probably followed.
Zarathustras Versuchung.
(Vcndidad XIXy 1 — 35.)
Von
Friedrich MüUer.
Grund-Text: Von der nördlichen Gegend, von den nördlichen
Gegenden stürzte hervor Aüro-Mainju§, der vielen Tod bringende,
der Unhold der Unholde.
Huzvaresch-Ueber Setzung: Von der nördlichen Gegend,
von der Gegend, dem Orte, von den nördlichen Gegenden, von den
Gegenden, den Orten, 'der Unholde stürzte hervor Gannä-]\[inöi , der
vielen Tod bringende, der Unhold der Unholde.
Der Text der Huzvaresch-Ut^bci'setzung, welcher verderbt uns
vorliegt, muss lauten: )r^*'iO »r^-Pi f )r^4)^^Hyo' ( ^-rü 5-P) ( ^-Pysr-Hyo» f
2.
G.-T. Also sprach der schlechtgesinnte Aüro-Mainjuä, der vielen
Tod bringende:
H.-U. Darauf sprach also jener Gannä-Minöi, der vielen Tod
bringende :
Das Wort dicd^ä des Grundtextes erscheint in der Huzvaresch-
Uebersetzung nicht übersetzt.
ZarathuStra's Versuchung. 21
G.-T. O Drudi! lauf hinzu, tödte den reinen Zarathuätra!
H.-U. O DrudÄ! laufet hinzu und tödtet ihn, den reinen Zartuät!
Der Paraphrast hat gelesen : druxS upa dwarata m§r^i6ata
(uhaican^ zara^uüir^.
G.-T. Die Drud2 lief um ihn herum, Büiti, der Unhold, die
t'xlesvoUe Vernichtung, er, der betrügerische.
II.-U. Die Drudi's stürzten über ihn, Bot, der Unhold, und die
lieimlich schleichende Vernichtung, die betrügerische.
Fürinv füüi lese man: »^v )HX3). Der Paraphrast nimmt gemäss
'kr Auffassung des vorangegangenen Paragraphen zwei Unholde an
dnözä = '*reP^O, ist von daöi- für davi-j identisch mit dem altind.
A'p-, abzuleiten, einem Desiderativum vom altind. dahh-, iran. dah-.
G.-T. Zarathustra recitirte das Ahunawairja- Gebet: ya&ä ahü
fairjo bis icästär^m. Man preise die schönen Gewässer der schönen
Daiti und bekenne den mazdajasnischen Glauben.
H.-U. Zartust sagte das Ahunwar her, die zwei Ahunawairja,
»eiche von Hu§iti aus voran sich befinden ; darauf pries er die schönen
Gt-wUiser der schönen Daiti, darauf bekannte er den mazdajasnischen
'ikuben, d. h., er machte das frawaränü,
Statt i©»f<ft^ yf »rv \ ^v^a?*^ '^ l^s^ ^^^ *^^ai*^ f' Der Paraphrast
Ua statt unserer früjazaita und fraör^na^a sicher fräjazaia und
JT'iür^nata.
6.
G.-T. Die Drudi lief von ihm bestürzt weg, Büiti, der Unhold,
'i todesvolle Vernichtung, er, der betrügerische.
H.-U. Die Drudi's Hefen von ihm bestürzt zurück, But, der Un-
■Wd und die heimlich schleichende Vernichtung, die betrügerische.
22 F. Müller.
G.-T. Die DrudÄ sprach zu ihm: Peiniger Afiro-MainjuS!
H.-U. Die DrudÄ sprach zu ihm die Antwort: Ein Peiniger bist
du, Gannä Minöi, d. h. du bist so, dass, wenn du etwas zu ersinnen
und dann selbst auszuführen nicht im Stande bist, du es uns aufträgst!
G.-T. Nicht sehe ich an ihm den Tod, an dem Spitamidcn Za-
rathudtra.
H.-U. Nicht haben wir an ihm den Tod erblickt, an ihm, dem
Spitamiden Zartu^t.
Man beachte rn^r^ r^ (=i waenäma) gegenüber waenämi.
G.-T. Wegen des vielen Glanzes des reinen Zarathu§tra.
H.-U. Wegen der Eigenschaft, dass der reine Zartust voll Glanz
und voll Thatkraft ist. Dieses beweist, dass an jenem, in welchem
Thatkraft sich befindet, die Opposition wenig Wirkung äussern kann.
Man muss wohl lesen: pouru qar^ahho aShaöno zara&uätraM.
Oder haben 8 und 9 ursprünglich gelautet: noif he aöSRo pairi waBnämi
— pouru-qar^natiho?
10.
G.-T. Zarathustra sah im Geiste: die bösen schlechtgesinnten
Unholde berathen sich über meinen Tod.
H.-U. ZartuSt sah im Geiste: die Unholde, die bösen schlecht-
gesinnten, berathen sich über meinen Tod.
11.
G.-T. Es erhob sich Zarathu§tra, hervorging Zarathustra.
H.-U. Es erhob sich ZartuSt, hervorging ZartuSt.
Zarathuötra's Versuchung. 23
12.
6.-T. Während der Erstarrung des Aüro-Mainjuä infolge der
Oraosamkeit der Peinigungs-Inquisition.
H.-U. Weg von der Erstarrung Akoman's, als dieser, nämlich
Akoman, in seinem Körper erstarrt war bei dieser Grausamkeit der
peinigenden Inquisition; bei dieser Inquisition hatte er nändich sich
selbst so hart gemacht. Es gibt Einige, welche sagen: Darauf erstarrte
Akoman, als er die Peinigung inquirirte.
Statt a8ar§to muss sar^to gelesen werden, welches Local von
iarfti ist. Ebenso lese man ako-manafiho. Durch die falsche Lesart
ako'tnanahha wurde mr§to unverständlich und von einem Abschreiber,
(lu es ihm den gegen theiligen Sinn auszudrücken schien, in a-sar^to
verwandelt.
In der Huzvaresch-Uebersetzung ist zwischen ^ y^ wahrscheinlich
rr einzuschieben. ^ steht hier in dem seltener vorkommenden Sinne
des neupers. \j.
Der Sinn dieses Paragraphen ist: Zarathustra ging hervor während
Afiro-Mainjus erstarrt dastand. Diese Erstarrung deuten Einige in dem
Sinne, dass Aöro-Mainjus dem Heiligen gegenüber sich zu ganz be-
5*)nderer Härte zwang; nach Andern dagegen ist er, als er sah, dass
^eine bösen Künste gegenüber dem Heiligen unwirksam seien, vor
Schrecken selbst erstarrt.
13.
G.-T. Steine in der Hand haltend — von der Grösse eines Kata
sbd sie — der reine Zarathuätra.
H.-ü. Darauf hielt er Waffen in der Hand, welche von der
^^in^sse eines Kata waren, er, der reine Zartuät, steinerne Waffen;
t* gibt Einige, welche sagen, das himndische Ya^ ahü wairyo.
14.
G.-T. Empfangen vom Schöpfer Ahura Mazda.
H.-U. Welche er empfangen hatte vom Schöpfer Anahüma.
24 F. Müller.
15.
Ö.-T. Wo sie zu halten (bewahren) auf dieser Erde,^ der aus-
gedehnten, runden, weit zu durchschreitenden? An der Daredä auf
der Anhöhe in der Wohnung des Pourusaspa.
II. -U. Wo sie zu halten auf dieser Erde, der ausgedehnten,
runden, weit zu durchschreitenden? In Dardiik zbar im Hause Pu-
rufiasp's. Es gibt Einige, welche also sagen: Er hielt sie auf dieser
Krd(^, der so ausgedehnten, runden, weit zu durchschreitenden. Darauf
nahm (t diesen Platz ein in Dard^ik Zbar im Hause des Puruöasp.
Ich lese hier statt draiaht (bei Spiegel) draitaithe. Darauf fuhrt
di(5 Iluzvaresch-Uebersetzung iisf*^-^ »r tut (statt »^-^-^ bei Spiegel) hin.
IG.
(i.-T. Es that kund Zarathuätra dem Aüro-Mainju§: Schlecht-
g(5sinnter Aftro-Mainjuä!
II. -U. Es that kund Zartust, d. h. er brachte eine Botschaft an
(iannä-Minöi: 0 du schlechtgesinnter Gannä-Minöi!
17.
(}.-T. Ich will schlagen die von den Unholden geschaffene
Schöi)fung, ich will schlagen den von den Unholden geschaffenen
Leichendilmon.
II.-U. Ich will schlagen die Schöpfung, die von den Unholden
geschaffene, ich will schlagen den Leichendämon, den von den Un-
hold(ui geschaffenen.
18.
(}.-T. Ich will schlagen die Pairika, welche man anbetet, bis dass
geboren wird Sao&jans, der siegreiche, aus dem Wasser des Kansu-(Sees).
II.-U. Ich will schlagen diese Liebe zur Pari, diese Verehrung
der (jötzcn, bis dass geboren wird der Heiland, der siegreiche, aus
dem Wasser des Kaäusäi.
1 Wörtlich: ,wo dieser Erde zum halten dessen.*
ZARATHU^TRA^S VERSUCHUNG. 25
Ich werde dich schlagen und es werden dich schlagen meine
Schüler und dann wird es geschehen, dass du durch deine eigene
That zu Grunde gehst.
19.
G.-T. Von der östlichen Gegend, von den östlichen Gegenden.
H.-U. Von der östlichen Gegend.^ Von der Gegend, dem Orte,
wo die Sonne, wenn der Tag am längsten ist, aufgeht, bis zu jenem
<.)rte, wo sie, wenn der Tag am klu^zcstcn ist, aufgeht, dort ist Osten.
— Von dem Orte, wo sie, wenn der Tag am kürzesten ist, aufgeht,
bis zu jenem Orte, wo sie, wenn der Tag am kürzesten ist, unter-
geht, dort ist Süden. — Von dem Orte, wo sie, wenn der Tag am
kürzesten ist, untergeht, bis zu jenem Orte, wo sie, wenn der Tag
am längsten ist, untergeht, dort ist Westen. — Das Uebrige ist Norden.
Es gibt Einige, welche sagen, der Norden ist leer.^
20.
G.-T. Ihm entgegnete darauf Aüro-MainjuS, der Schöpfer der
schlechten Geschöpfe.
H.-U. Dim entgegnete der schlechtgesinnte Gannä-Minöi.
Dem awestischen dui-dämo steht in der Huzvaresch-Uebersetzung
*fro^r gegenüber, woraus herv^orgeht, dass der Paraphrast dui-da
gelesen hat.
21.
G.-T. Tödte ja nicht meine Geschöpfe, reiner ZarathuStra.
H.-U. Tödte ja nicht diese meine Schöpfung, reiner ZartuSt.
22.
G.-T. Du bist der Sohn des Pouruäaspa; von (deiner) Ahnen-
5ippe wurde ich verehrt!
1 Der Paraphrast übersetzt hier blos uiha»lara( ha^a naemät und lässt ttXha-
ttaräeibjo hcKa ndemaeihjo anübersetzt.
2 D. h. dortbin kommt niemals die ISonne.
26 F. Müller.
/
H.-U. Du bißt des PuruSasp Sohn und ich trage dich von deiner
Geburt an(?), d. h. ich kenne dich. Es gibt Einige, welche sagen:
Von deinen Ahnen bin ich mit Opfern verehrt worden, daher opfere
auch du mir!
Hier muss der Paraphrast zwei verschiedene Lesarten vor sich
gehabt haben, nämlich unsere Lesart zäwiäht, auf welcher seine zweite
Erklärung beruht, und eine zweite Lesart zänühi, welche der ersten
Erklärung (,ich kenne dich^) zu Grunde liegen muss.
23.
G.-T. Schwöre ab den guten mazdajasnischen Glauben; erlangen
magst du dann das Glück, welches erlangt hat Wadaghna, der
LänderfOrst.
H.-U. Schwöre ab den schönen mazdajasnischen Glauben; du
findest dann jenes Gut, wie es gefunden hat Waghan, der LänderfUrst.
24.
G.-T. Ihm entgegnete er, der Spitamide Zarathuätra:
H.-U. Antwort sprach er zu ihm, er, der Spitamide Zartust:
25.
G.-T. Nicht will ich abschwören den guten mazdajasnischen
Glauben.
H.-U. Nicht will ich abschwören diesen schönen mazdajasnischen
Glauben, welches Anahüma selbst ist.
26.
G.-T. Nicht nach der Trennung von Knochen, Lebenskraft und
BewusstseinI
H.-U. Nicht des Körpers, nicht des Lebens Annehmlichkeit
wegen, nicht ob des Langelebens, nicht ob des Schönlebens, nicht
wegen der Trennung des Bewusstseins vom Körper, d. h. wenn man
mir den Kopf abschneidet, auch dann werde ich es nicht abschwören.
ZarathüStra's Versuchung. 27
Hier muss der Paraphrast einen ganz anderen Text vor sich
["habt haben. Ich vermuthe: noif asta-6a noit uitän^-ca dar§zjät,
Ott haödas-6a tcl-uricisjät ,nicht ob des Festhaltens der Knochen
ind der Lebenskraft, auch nicht nach der Trennung vom Bewusst-
*in\ d. h. weder lebendig noch todt.
27.
G.-T. Ihm entgegnete Anro-Mainj^ö, der Schöpfer schlechter
Geschöpfe:
II. U. Antwort redete zu ihm der schlechtgesinnte Gannä-Minöi:
28.
O.-T. Mit wessen Wort willst du schlagen, mit wessen Wort
»illst du vernichten, mit welcher schöngefertigten WaflFe magst du
»öhl bewerfen meine des Anro-Mainjus Geschöpfe?
H.-U. Mit welchem Worte schlägst du mich, d. h. machst du
sif-h elend, und dann mit welchem Worte quälst du mich, d. h.
trtniLst du mich von meiner Schöpfung, mit welcher schön gefertigten
Waffe von dieser meiner Schöpfung des Gannä-Minöi?
Ich vermuthe, dass im Grundtexte statt huk^r^äitho ursprünglich
•*tfr?^I ahho gestanden hat.
Im Huzvaresch-Text ist zwischen ^j»-^ no das W^ort Wj einzu-
ftuhfcn. Da der Paraphrast bereits die Lesart herk§r§täiiho vor sich
taue, TMisste er mit ihr nichts anderes anzufangen, als sie mit injr
H übersetzen und auf zaja ( r-^) zu beziehen. — Ich bemerke aus-
'ÄkÜch, dass huk§r^tänho durch den Singular injr übersetzt er-
29.
G.-T. Ihm entgegnete darauf der Spitamide Zarathu^tra:
H.-U. Antwort zu ihm sprach da der Spitamide Zartudt:
30.
G.-T. Mit dem Mörser, der Schale, dem Ilaoma und dem von
^^^ p-offenbarten Worte.
28 F. MCLLER.
H.-U. Mit dem Mörser, der Sehale. dem Haoma und dem von
Anahüma geoffenbarten Worte, dem Awasta.
31.
G.-T. Dies sind meine besten Waffen.
H.-U. Dies ist meine beste Waffe.
G.-T. Mit diesem Worte vriü ieh schlagen, mit diesem Worte
will ich vernichten, mit dieser schön gefertigten Waffe, schlecht-
gesinnter Aöro-Mainjus!
H.-U. Mit diesem Worte will ich dich schlagen, d. h. ich will
dich elend machen, mit diesem Worte will ich dich quälen, d. h. ich
will dich von deiner Schöpfung trennen, mit dieser schön gefertigten
Waffe, schlechtgesinnter Gannä-Minöi!
33.
G.-T. Es schufs der heilige Geist, er schüfe in der unbegrenzten Zeit.
H.-U. Welcher das Wasser geschaffen hat, der heilige Geist, er
schuf es in der unbegrenzten Zeit. Es gibt Einige, welche also sagen:
Welcher das Wasser geschaffen hat, der heilige Geist, er schuf auch
das Wasser in der unbegrenzten Zeit.
Die unsinnige Lesart nmj -^ WP dilrtW vielleicht aus ^^y^ •t>»f
entstanden sein, oder stand in dem Texte, welcher dem Paraphrasten
vorlag: -t)»"»**« • W^r^o* • jf^ö« • 8f ^» welches er in: • «Jo- - 8%*^^
-t)>**i»*« • WjT^CH» corrigiren zu milssen glaubte? Die SteUe hat darnach
conform dem Grundtexte zu lauten: ,welches geschaffen hat der
heilige Geist und er schufs in der unbegrenzten Zeit.^
34.
G.-T. Es schufens die AmeSa-spenta's, die guten Herrscher, die
einsichtsvollen.
Zarathu6tra*s Versuchung. 29
H.-U. Er schuf es mit Hilfe der AmSaspands, der guten Herr-
scher, der wohlweisen, d. h. von ihnen ist er im SchaflFen unterstützt
worden.
35.
G.-T. Zarathu§tra recitirte das Ahuna-vairya: ja^ ahü wairjo.
H.-U. Zartuät sagte das Ahunwar her: ja^ä ahü wairyo.
Bili'afrid.
Yon
M. TlL Hootsma.
Bei der Leotüre «ler interessanten Jlittheilungen von Dr. Otma
ziHER in Bezu^ aut* die Shu*übijja erinnerte mich der Avuaspnlß
{iluhamnuiilani;Khe :kudUn. u S. 100): «Unter den 'Abbasiden wagt
sich denn auch ein ^»wiijsjer reÜpöser Konianticismus der persifldie'
Familien auf die <.>bertfäche, welche tue Wiederherstellung persadie
Religionsgebniuche offen betrieben/ an einen in Vergessenheit gf
rathenen Propheten oder Religioasneuerer, der aber damals viel'
Anhünger fand, und eine der letzten Evolutionen des MagierthniD'
ins Leben rief. Ich meine Bihafrid. In den gedruckten arabiscbe^
Quellen besitzen wir zwei ziemlich ausfilhrliche Nachrichten über ikr
nämlich im Kitdb al-Flhrint^ S. 344 und bei Sahrastani; S. 187. D»r
aus geht hervor, dass Bih airid in den letzten Zeiten der Omajjjaden
Herrschaft in Chawäf, einem zu NaLs^bur gehörigen Districte, aufbmi
mit einer Lehre, welche in vielen l\uikteu von den Ansichtea de
Magier abwich, bis die Mobeds ihn bei Abu- Muslim deshalb vw
klagten, und er auf dessen Befehl in NaisÄbur hingerichtet wurde
Seine Ketzereien soU er in einem Buche niedergeschrieben habeb
und seine zahlreichen Anhänger scheinen sich noch längere Zeit bc
hauptet zu haben, wenigstens bis ins vierte Jahrhundert der Hi^.
wie wir unten sehen werden. Eine abweichende Nachricht findet sie
in einer persischen Handschrift der Pariser National-Bibliothek, welch
Bih'afrid. 31
neuerdings ausftlhrlich von Herrn Magister C. Salemann beschrieben
worden ist (Melanges (matiques, t, ix, S. 453 und folg.). Dort lesen
wir f. 117: ,Ini Anfange der Herrschaft der 'Abbasiden sah man in
ChorftsAn ein Individuum oben auf einem hohen Gewölbe, wozu weder
Steg noch Treppe den Zutritt vermittelte. Man wunderte sich, wie der
Mann hinauf gekommen war, und befragte ihn wer er sei. Da ant-
wortete er: Ich bin Bihzäd, der Magier, und seitens Gott gesandt
um die Leute zum Bekenntnisse der Religion ZerduSt's einzuladen.
Man brachte ihn darauf herunter, und in kurzer Zeit vereinigten
sich 30,000 Anhänger bei ihm; Abu-MusHm Marwazi aber sammelte
ein Heer, zog gegen ihn, und tödtete Bihzäd, den Magier.'^ Diese
allerdings fabelhafte und wenig genaue Nachricht habe ich haupt-
sächlich der Vollständigkeit wegen angcflihrt, denn dass hier mit
Bihzäd die nämliche Person gemeint sei, welche sonst richtig Bihä-
frid genannt wird, ist nicht zweifelhaft. Wichtiger ist eine kurze
Notiz in der Leidener Handschrift der Mafätih aUOlüm (Cod. 514,
S. 24), doch enthält dieselbe keine neuen Daten, ausgenommen dass
der Ort des Auftretens hier näher bestimmt wird als Seräwend
(jiy^) im District Chawäf, Provinz Naisäbur.
Ungleich reichhaltiger, obgleich wiederum mit Fabeln aus-
geschmückt, ist ein anderer Bericht, welchen uns ein gewisser Ho-
sain ibn Mohammed in einem Oxforder Codex aufbewahrt hat. Die
Handschrül ist von Nicoll im zweiten Bande des Kataloges, S. 123,
anter Nummer cxxx beschrieben. Ausfuhrlicheres in Bezug auf die
Handschrift, das Werk selbst und dessen Verfasser findet man im
neuen Pariser Kataloge, S. 284, n. 1488, wo ein Exemplar des ersten
Bandes dieses wichtigen Werkes beschrieben wird. Daraus geht her-
vor, dass der vollständige Name des Verfassers war: Abu Man^ur
al-Qosain ibn Mohammed al-Mar'a§I at-Tha*älibl, und dass er unter
der Regierung des Mahmud ibn Sabuktegin schrieb. ^ Der betreflFende
Abschnitt steht f. 157 verso und hat folgende Ueberschrift:
» Persischer Text bei Salemann a. a. O. S. 600, 501.
3 Vgl. H. Chal. IV, 319 nnfftr^^^j ; und Journal asiat. 1828 i, S. 138, 139.
32 M. Th. Hoütsma.
Geschichte von Bih'äfrid al-Ma^usI az-Zauzani in den Tagen
Abu-MusHms.
Ich habe von vielen Saiehs aus Naisäbur, u. a. von Abu Zakarijja
Jahjä ibn-Ismä'il al-Hirl ^ Folgendes gehört: Bih'äfrld war ein Magier aus
Zauzan; er kam auf seinen Handelsreisen nach China und brachte von
dort ein grünseidenes Unterkleid und ein ebensolches Oberkleid mit,
welche man in die Faust einfassen konnte. Er hielt dieselben aber
verborgen, that gebratene und pulverisirte Bocksleber in einen Sack,
und Zucker und Mandelkerne, beide fein gestossen, in einen anderen
und machte von diesen beiden Säcken zwei Kissen, welche er ebenso
verbarg, wie die zwei Kleidungsstücke. Danach gab er vor, todtkrank
zu sein und Hess filr sich ein überaus schönes und geräumiges Mau-
soleum herrichten, dergestalt, dass das Regenwasser in bestimmtem
Masse ihm durch eine Rinne zugeführt wurde. Als er damit fertig
war, legte er die beiden Kissen und die beiden Kleider in einem
Tuche zu sich und sagte zu seinem Weibe: ,Ich werde gewiss
sterben, nimm also meine Verfligungcn in Acht und erfldle mir einen
Wunsch.' Das Weib aber hatti*. ihn herzlich lieb und befragte ihn
nach seinen Verfügungen. Er sagte dann: ,Lasse mich auf diesem
meinen Bette und mit diesen beiden Kissen in das Grabmal bei-
setzen, ohne mich davon zu trennen.' Sie versprach es und befragte
ihn nach seinem Wunsche. Er antwortete: ,Besuche mich wöchentlich
in meinem Grabmale und wasche dein Gesicht bei der Wasserrinne,
welche hineinführt.' Sie versprach auch dieses. Darauf stellte Biirftfrid
sich todt und das Weib Hess die übliche Todtenklage für ihn ab-
halten, ihn auf seinem Bette und mit den beiden Kissen in dem
Grabmale beisetzen. Dort speiste er den einen Tag von den Lebern,
am andern vom Zucker und von den Mandeln, trank aus der Wasser-
rinne das Wasser, womit das Weib ihr Gesicht wusch und fristete
mit diesen Speisen und Getränken ein kümmerHches Leben. Als er
ein volles Jahr im Grabmale gelegen hatte, wartete er den Augen-
bUck ab, wo die Leute zur Ernte rings um seinem Grabmale ver-
sammelt waren und stand vor ihren Augen auf, nachdem er die beiden
' Meine Abschrift hat: ^->ii.\; ich folge Jäqut iv, 640.
Biii'afrid. 33
gruDcn Kleider angelegt hatte. Darauf redete er ihnen zu: ,0 ihr
Leute! ich bin Bih'äfrld, bin von Gott zu euch gesandt/ wonach sie
hn umringten, willkommen hiessen und ihn baten herauszukommen.
Sodann kam er zu ihnen hinaus und sagte: ,Ihr wisset, dass Gott
nich vor einem Jahre hat sterben lassen, wie ihr gesehen und
^hört habt, jetzt aber hat er mich wieder lebendig gemacht und
Dich bekleidet, wie ihr sehet, mit diesen Paradieses-Kleidern, wovon
« auf Erden nichts ähnliches gibt; weiter hat er mir geoflFenbart,
ras ich euch sagen werde/ Man schenkte ihm Glauben und viele
jfiute aus Zauzan und den beiden zu Naisäbur gehörigen Districten
ron Chawäf und Z^lwa u. s. w., glaubten ihm, und eine mächtige
Berrschaft wurde ihm zu Theil. Seine Botschaft war, dass sieben
Gebete (täglich) zu verrichten seien, wobei man das Antlitz der
Sonne, wo dieselbe sich am Himmel befand, zuzuwenden hatte; dass
der Genuss des Verreckten und des Berauschenden, das Heiraten
der Mütter, Schwestern, Töchter, Bruders- und Schwesterkinder und
Tanten väterlicher- und mütterlicherseits verboten seien; dass die
Brautgabe auf mehr als 400 Dirhem festzusetzen sei. Auch schrieb
er ihnen vor, einmal im Leben den siebenten Theil ihrer Güter den
Geisteskranken (?) und den Lahmen zu schenken, sowie die Wohl-
thätigkeitspflege, und verdarb auf diese Weise den Magiern ihre
althergebrachte ReHgion. Deshalb versammelten sich die Mobeds
und Herbeds bei Abu-Muslim in Naisäbur, thaten ihm die Neuerungen
•les Bih'äfnd kund und verlangten, indem sie bemerkten, dass er
inwohl für die Muslims, als ftir ihre Religion verderblich sei, seine
Gefangennahme, damit sie vor ihm Ruhe hätten. Abu-Muslim schickte
Abdallah ibn So'ba mit Truppen nach Zauzan, welche ihn ergi'iffen
und nach Naisäbur führten; darauf befahl er ihn ans Holz zu schlagen
and machte denjenigen seiner Anhänger, deren er habhaft wurde, den
Garaus. Es gibt aber noch heutzutage ein Ueberbleibsel von ihnen,
▼*;lehe Bih'äfrldijja genannt werden und, wie ich in einem Buche gelesen
haW, gehören sie theils den Chusrawijja,^ theils den Churramijja an.
* Welche Secte damit gemeint ist, ist mir unbekannt. Man könnte peneipft
*rj.. an die Anhänger von Näsir bin Khusrau, gewöhnlich i^^^-oU)\ genannt,
V.tDtr Zeitschr. f- d. Kunde d. Morgenl. IH. Bd. 3
34 M. Th. Houtsma.
Ich setze den arabischen Text zur Vergleichung hinzu:
^ l>^^ <> c>^^ <J^ c:>^ oJW J*^ c^ ^--^ ^>W^ o^ o>^^.
J.Ä^\ ^^^O.^ l t ^««*V ^J^ "^^J^ j^*w\ P^;^» »^-^^ ^-^ Ü"*^^ *^^ 5^J^
^ UjbUjLl^ Cr^^^^ Cr^^vT^^ j^^ <Sj^^ C5* U^^Xjia.^ U-fi^ j^^ <^^
^ ^U. ^^^*\^ L5^^ L>^^^ '^^^ ^ ^-^ c^^ ^'V^^ JU^ ^^ ^
\^U^li ^\ dJJ\ Jy**»^ ^.j^^, L^\ cr-^^ ^^3 J^^ *^\j f^j^^ cji.j^^^^
^U ^\ ^\ \^^\ ^ JU^ ^\ J^ J^. ^\ s^l^^ do \^^ a^\
C^jSj6\^ ^jC^^ jy^^-^^ Cx* h^j^ ^^y^ ^^'U^j^^ qJj^j Ja\ ^^^,-^ jp^L do
(Vgl. Erni in Actes du F/« congre» intern, des Orient., 2** partie i, p. 198, 203) zu
denken. Wir müssten in diesem Falle mit Kieu, Fagnan und Pertsch (gegen Scuefer
und Ethe) annehmen, dass es zwei verschiedene Personen des gleichen Namens
gegeben hätte, denn als der Verfasser obigen Bericht schrieb, hatte der erst im
Jahre 394 geborene Näijir bin Khusrau schwerlich Zeit gehabt, eine nach ihm be-
nannte Secte zu recrutiren. Wenn sich aber die chronologische Schwierigkeit auf
diese Weise lösen Hesse, so bleibt es dennoch sonderbar, dass die Nä^irija, welche
zu den schi'itischen Secten zählen, hier neben die magischen Khurramijja gestellt
sein würden.
BiH AFRID. 35
^^■**o "l^ do\ ^y&> CUSl5i^ Vt^ ^
ieUjoy 5\^\ j^^ ^^j^^- o\^ o^^ii.\^ oi:Ui\^ vj.cL^\^ ^^/\ otb^
^'•)*fc^=^-^^ ^\ i)^ j.^\ ^ ^\^\ ^^ 5^\ ^\^\ ^^.^^ J>y,^ ^^>
iJo\^\ S^-J^Ä.^^ (^^^^ r^? cr-5=?^^ C5^ .>-uAi\^ J^\ JU*\ ^^^ L^j^S
JLwM« ^\ jJkili dkM ^t.^j:a^\j\^ ^cJlfr v>>^^ Jf^Uo^ C^.«>^^ ^^^^^ (»^^<^ J<A4A»\
^u j^u^ ,^\ al,a^ <.ijL\ ^^^x^ ^j^3 ^j\ ^yX-**ft j^ ijjuS» ^^ aaj\ j^
Man erkennt in diesem Berichte, wie in dem oben mitgetheilten
persischen, leicht die feindliche Stimmung des Erfinders, welcher
den Bihzäd oder den Bih'äfrid von vornherein zum Zauberkünstler
und Betrüger machen möchte, hier auf eine Weise, welche uns in
Bih'äirid einen Vorgänger des bekannten Dr. Tanner begrüssen lässt.
Es braucht kaum gesagt zu werden, dass wir dieser Anschauung keines-
wegs beipflichten dürfen, wenn auch Rehgionsneuerer öfters solche
•mIct ähnliche Künste in Anwendung gebracht haben mögen.
Viel wichtiger ist, dass die Lehre des Bih'äfrid uns in allen
Qui'llen ziemlich übereinstimmend in einigen Hauptzügen überliefert
worden ist, so dass wir zwar dieselbe nicht genau kennen, doch die
liüupttendenz, worauf er dabei abzielte, leicht zu fassen vermögen.
Es galt die althergebrachte Lehre und den Cultus der Magier zu
n-tormiren mit Beseitigung einiger den MusHmen überaus anstössigen
O^^bräuche, wie das Gemurmel (dL«^j), die Anbetung des Feuers,
*Jä» Ehelichen der nächsten Verwandten, der Genuss des Weines und
'ic> Verreckten. Daraus erklärt sich der Beifall, den er fand, und
radeich der Hass der Mobeds, welche vollkommen folgerichtig dem
Alm-Muslim vorhielten, dass diese Neuerungen nicht allein dem Magier-
^bim, sondern auch dem Islam gefährlich seien, weil ja viele Neu-
' fndeutlich in meiner Abschrift, docli ohne Punkte (pls:ua}\).
3*
36
M. Tu. ITüUTSMA.
bekehrte geneigt sein möehten, dieser Vennittlung zwischen boitlon
Religionsfbi*meD beizustimmen. Wenn man bedenkt, dass Abu- Muslim
als einer der grüssten Henker in der arabisclieii Gcschiclite verrufen
istj und dass wolil nicht allein die verbidtnissinässig wenig zahlreieheE,
ihm feindlieben arabisehen Ansiedler in Chorasän seiner Bbitgier zum
Opfer fielen, so ist es sielier^ dass er grUssIieli gegen die Bih afridij^ja
gewiithct haben muss. Dies wird aueh dadurch bestätigt, dass er zu
seinen Hinrichtungen im grossen Stil die sogenannten O^^ jit^j
d. h. schwere, oben mit Zähnen {^) versehene Knüttel verwendete,
welche wohl ihren Namen (Ungläubigen-Knüttel) daher hatten, weil
dieselben hauptsüehheh gegen Ungliiubige, respeetive Ketzer in An-
wendung kamen. ^ Die grosse Zahl der von Abu-Muslim auf diese
Weise hingeriehteten Rih uiVidi^ya — denn sonstige Ungläulirge gab
es damals in Chorasän nielit, weil die Magier, auf deren Oeheiss
Abu-Musliin ja so energisch gegen die Bih'äfrldijja einschritt, hier
nicht in Betracht kommen — beweist, dass unser Gesandte Gottes
sehr iHelc Anhänger fand. Wir haben dafür noch einen zweiten Grund.
Im Jahre 150 der Higi^a rcbelliite gegen die 'Abbasiden ein gewisser
OstädsTs (,^,**-wmj3Ul**>1), der nach den Berichten der arabischen Histo-
riker ^ von nicht weniger als 300J)00 streitbaren Männern begleitet
war, Dass wir hier es nicht mit einem einfachen politischen Abenteurer
zu thun haben, sondern mit einer gefiUirbeben anti-ishmiitischen Be-
wegung, ist klar. Wenn ich nicht irre, werden die Anhänger
dieses Mannes von Öahrastanl mit dem Namen dLoL*w^**J\ angedeutet^
welches Wort HaarbrÜcker zwar as-Saisänijja ausspricht, doch das
ebensogut as-ÖIsänijja ausgesprochen werden kann, Ist dies richtig,
so beweisen die Worte a^-Sahrastänfs, dass die Anbänger des Bih afrld
und diejenigen des OstädsTs factiseh eins sind, denn er nennt die-
selben in einem Atbcm. Inwieweit auch die Aufstände von al-Muqanna*
unter al-Mahdi und später noch von Bäbek auf die Bib'älVidijja
J Dia Waffe war bei tieii Ttlrken L>e!iebt (Gäliiz citirt von i>e Goejk: BUtl,
Qeqgr, Aral), iv, 278), Abu- Muslim lies« ila» Holz schwara anst reit hen, weil Acluvarx
die Farbe der 'Abbasideti war.
2 Tftbarl uh S- 364 utitl fo%.
Bih'afrid. 37
lurück zu führen sind, ist nicht sicher; es scheinen dabei andere
religiöse Vorstellungen mitgewirkt zu haben. Jedenfalls gab es noch
BiVäfridijja , als der Historiker as-Suli schrieb (erste Hälfte des
dritten Jahrhunderts) und wahrscheinlich noch später als die Chronik
des Tha'älibl und die Mafätlh aVolUm abgcfasst wurden (viertes
bis fönftes Jahrhundert der Hi^a). Die von Abu-Muslim angeordneten
Massregeln verfehlten also ihren Zweck, doch die von ihm und den
Magiern befolgte Politik Wieb auch später massgebend; wir sehen den
arabischen Khalifen al-Mu'tasim den Bäbek durch al-AfSin bekämpfen,
der factiscb ein aufrichtiger Magier war. Ihr hauptsächUches Interesse
entnehmen Bestrebungen, wie diejenigen des Bih'äfrld und Ostädsis,
daher, class sie die letisten Zuckungen des sterbenden Magierthums
repräsentiren, ehe der siegreiche Islam dessen Platz für immer einnahm.
Das officiclle 3Iagierthum war mit dem Sturze des Sasanidenreiches
Ijcreits gefallen; das Streben patriotischer Männer, es in geeigneten,
aeuen Formen dem Islam entgegenzusetzen, schlug fehl.
Beiträge zur armeDischen Dialectologie.
Von
Dr. Johann Hanusz.
(Schluss.)
^.
1) Poln.-arm. • * = cl. l G)-
a) im Anlaute: lan breit, /«»/3> (lojn); lalü weinen, ^««7. (1(^1) 7
ler Bergwiese, i^wni, (learn); leyi bitter, i^qh (leU); lizü Zunge,
f&i^it. (lezü); togrulü schmieren, ^«^««>/iif/^ (loganal); luh Floh, /^«. (lü);
Ina Licht, Tag, ^«/« (lojs); hdzdü einspannen, i^^i (Icel); hnelü
füllen, eingiessen, /*""^ (Inül); l7)8eiit hören, i^t^i (Uel); hvana^ä
waschen, ^«*.**#>/««*/^ (lüanal); Ihzetü lecken, t^f^i (lizel);
b) im Inlaute: adzetdü rasiren, w^i^iiri^ (acelel); alür Mehl, wi^p
(aleur); (Wv^ wiederum, -ji;"-!' (ajlüi) Ajd. 11. 128.; avatgü alterthümlich,
vgl. iMiLiMi^njy (aualoe); aveti mehr, u>t.hj^ (aueli); avulelii auskehren,
""■td^L (duild); elelü aufstehen, vgl. &^iw%ki (elanel); hajli Spiegel,
^j^lß (hajeli); haläv Rock, ^Jn*/««!. (halau); haldü schmelzen, ^«»/^^
(halel); hedzduthin Krieg, ^irh^lr/iii-P^A (hecelüthiun) ; ^elkh Verstand,
l"^bi^ (XeM:Äj; ilalü sein, /A>'^/^ (linel) nach, /«y (lol), /^if/. (^lal);
agul. ^lA/ (^lel); tilg Spinnrocken, fiiH (ilik); Kalust, ^m»^«*.«**« (galüst);
kolbx Kopf, tif^f* (9^^x)} khalel Marsch, ^»(/L^i (khajlel); ohorjmR
barmherzig, «7«^tÄ/A (oXormdi); paglä Bohne, p'^kuKl (haklaj); paHnkh
Schlüssel, vgl. (tuAiUiij^ (banali); pohr ringsum, p»i»p (bohr); salhr
Pflaume, ««ü/^»»/» (salor); Saläg Rücken, 1^1^" fi (salak) ; p^lel^l umstürzen,
'tu^'''tL (phla^iü); thablelä werfen, p^wi-MMi^^^ (thaualel); sapthalün Pfir-
BbITRÄOE zur armenischen DlAIiECTOLOOIB. 39
siehe, i»m^u$inMM (SaphaliU); hllnk voll, i/f (li), nach, fii/f^ (ilinkh);
Suffix -li: badveli gnädig, »^iMonntJr^^ (patüeli) ; sireti lieb, -tc^ib (sireli);
uifi kräftig, vgl. u^, «/cA (oß) Kraft; Infinitive auf -lu: udelü essen,
'"jm&i (ütel), gen. dat. numirinj (üteloj); dalü geben, «"««»^ (tal); perelü
tragen, i^^p^i (herel); aynalü mahlen, «-»'/««»^ (aXal), u. dgl.
c) im Auslaute: cU (Partikel), «yi (aß); kai Wolf, f^i (g^ß)} '^^^
Hufeisen, ^«"^ (nal); el Volk, Menge, ^i (d); (hei Stengel, pi^i (thel); ul
Lamm, »«/ (vi); xui taub, ^««^^ (x^'lI); megfcli jener, nach. tAfuY^ (mekal);
tikäl Löffel, tf^L r^^^O; at^j^f Besen, «««^^^ (auel); hed£el Heer, ^JiS^Ä^A^«»^
' heceal} ; oBl Laus, »Ihi (odiil) ; lufinitivformcn : khalei Marsch, ^-yt^L
kliaßelj; wienäl Besitzthum, Güter, vgl. unenalii haben, »»■'i'fii (tinü) ,
o. dgl.
2) Poln.- armen, l wird zu l erweicht manchmal vor e in der
auslautenden Silbe, z.B.: plur. kalhr Wölie^ gen. kotieren; ebenso:
aoTrr die Hufeisen, theter die Stengel, uler Lämmer; ley schwimmen,
iht, (liul). Sonst kommt l öfters in den neueren Lehnwörtern vor.
Ausnahmsweise scheint poln.-armen. l manchmal dem cl. ^ (l),
r '^)y * (^) zu entsprechen, z. B. diundzulüx Sperling, jftrji'^«*-^ (öni^Xük);
Boiozi?) neben Bohos, «ijoy«« (Polos); ulür Adler, «/»»/» (oror) Habicht;
Wtestäk Hase, ^U0i^wuu»u0f (napastak), vulg. liuJlnpuutui^ (lamp^8tak)
<.'jü[. karab. /»i*»«Y«»«m/.««f (^lapastrak) Patk. 66. hman Wahrheit, vgl.
Wük (nman) ähnlich, neben /«/2«*r (Iman) völlig, ganz.
3) Zu den späteren Entlehnungen, in welchen ein l und l
frsoheiiit, gehören: türk. lalex Sacktuch, aus jfJ'gl'hk^i)] lox^m Zwie-
Wk, ala noch, mehr, Alamän ein Deutscher, Altunowicz, Aslanowicz,
W/> Xoth, belkhi vielleicht, coiiü verflucht, galadzi Wort, (jalikhä
Krüppel, x^^^ falsch, x^^iP'^^ (V Kessel; Jolhejowicz , kozlukh Augen-
jfeser, Kufluby, milät Bauer, salhän ausgekochtes Fleisch, sili Ohr-
feg*-, Solfan, Telembas; hol viel, fasül Fisole, x^^ Arm, Vorderbein,
£rraitJt<i^ Krähe; — rumän. Lupulak, 6oi^ Gewölbe, /u?"fcuKc<^ Gabel,
»«te; Hirse, fj^l^ Glas, pluili Floss, mlä Schusternadel, sveklä Rübe,
^'tuR Flachs, mundzid Füllen; — poln. nithen. laskä Gunst, Gnade,
^k/i Leckerbissen, lancux Kette (Lehnzug); lopatä Schaufel, Lovöuk,
'j'A-tVi K<>th bulka Semmel, ctduv (?) Biene, kolhasäW ursty kovadlä
40
J. Hanusz.
Amboss, kulak Faust^ mlt^jiwka Mtihlwasser, pidlohä Fussboden, jnlä
Säge, pliih Pflu^, polhi Wt^iiaiutli, polomhi Flamme, pofht jiiti'iij potovik
Habicht, pohfcn Scbrank; sehzlnka Milss, solomj Nacliti^itll, Skala Schule,
ti/fä Ader, kofel Korb, alol Tisch, vtil Wall; — Namen: Lahoficzuk,
täüvarink^ Lukasiemicz; Ilaj ein Pole, Olä^ ein Rumäne, Ilhv Le
berg, Moldhü Moldau.
h daläx Stock, dtdavhr Teller, lulä Pfeife, PUaf; — poln.-ruth*
livak link, plamä Flecken, stelä ZimmerJccke; suust millbu uud Na-
men: BahamowicZj 3Jollk, ätnicUk, ßlimUik^ Kovtalnikf Kiartälnik, ,
u. dgh
1
II. Nasale m, n, decken sich gewöhnlich mit gleichen Lauten
der chissi sc h - armenischen Sprache; nicht selten ersehe inen sie auch
in den neueren Lelmwürtern.
m.
1) Poln.-ai*men. m =^ cl. m.
a) Im Anlaute: mad Finger, «/?««#% (mattt); nmy Sieb, </*"'^ (mal)
malt J^w-^, Tutl; mam M^X^ Grossmutter; war flutter, •/?«//• (majr)\
maz «/^"7, Haar; mag ein, «^J (mek) der einzige; rmn selbst, »^^
(min); mi *^^ nielit (partie. prohiliit/); mis if/t»^ Fleisch; mod zu, *'^'"'
(moi) nah; may Maus, if^t^p* (mükn); nnix Ftaueli, •/?"/*' (fnux); mttfh
dunkel, iß^^ (miUh); mur Kohle, */^'-|» (mürjj m7,m Wachs, •/«-^
(mom); mart Mensch, J^f^ fmard); mandr klein, *n$*>*p (jmmr);
mam Knecht, J2Jiti (manf); nilnkh wir, 'Äj? (mekh); mitkh Gedanke,
«{lt«r (mit); munl stumm, J^*^*^ (mundz); m^rrn einmal, •^>' «ijt (mm
mi)f meih in, inmitten, »^i^ (mkU) Mitte; juadäg State, i/l-^«»™^ {ma-
tak); madm Ring, «/T^w'-wV'^ (matam); madzhn sauere ^lilch, Jm^fft^*
(macün); Manutptwtcz vgl, */?«Wj.J (man-ük) Knabe; Mardi/rosiewicz
vgl. JUp»^fii»u (Martiros); inarBd Perle, iP*»p*ipl'»* (marfjnt); marmln
ins,p^%j Leib; fnetjäi jener ^ nach. 'f^*'*i (ntekal); mergifj nackt, «%$
(m&rk); 7mmy Mitte, vgl »^l + «-ä'^A (med£ + ^tli); mesk uns, '^i
J
BkITRIGB zur ARMBNmrHF.N DiALECTOLOaiB.
41
; MmdSQxokz vgl. Ify*'*"« (Minas); mirüg Bart, *^f>-\p (mor^ikk);
MM von, modig nalij vgl, */«*» (^wt) nah; imd^kJi Waclit, mitdetkk
Uatergangy vgL */^'-" (mfd) Eintroffen; imgrnd »ScheiTf', *%«,«»
(nikrai); mhUf\x Pelz, vulg. *f^*-i»^'»ff (mtUtuk); manelu Jiu%Li^ spin-
nen; m^dznalh gross werden, tÄrÄ-i**%i».^ (mecanal); menieiü sterben,
Am^»M%ff^ (met^anü); moi^ialh vergessen, »r»nut%it»i (moranal); fnorthetil
ßäündetkj Jt^ppifi (morthd); fmnalik verV>leiben, ''^'^'i (mnal); vnvelit
gehorchen, vulg. ää^ (mrel); imdmifdal^ naelidenken, vgl, tff»*»»
i/LN»VAr|^ (miU miand);
h) im Inlaute: aman tuJlih*^ üei^iss; amär Sommer, «#*/Zma%
(amarn); amb Schwamm, amp Wolke^ ««JT^ (amp), '«j^ (amh); am-
bar stark ^ tt*Ji*Mf, (amür); amhi all, ganz, *"*^>' (amm); Amirowicz
rgl. «M^^w/ (amiraj); avm "»f^**, Monat; amhf Scham, ««/©^ (nnrnfh) ;
omuyidnaih sieh schämen, »uJiu^iti (utnarel); a,mh' Wintfir, ä */£«>*
fdzmern); dienuflg weiss, ^'IpJ^^ff (rurmak); fianuldz langsam, naclh
^^j2t,S (kamac) still; fjoybrnmdr Ziegel, i^*fJf*'t»»f^ (kXmintr)i hnmär
^utJXup^ fijr; hambrelii zalilen, ^»«tßif^Ä^ (haniarel)^ hamplreifi dulden^
^'•■•^r^i fhnmberel); hmdng jetzig vidg. ^*f**'jy ^•'^«f (klmajy kimak)
AjD- n, 112, 12h, hraum, hremAnkid (HofUchkeitHformcln), vgl, ^f«*-
ilS^£ (kramajdj bei'elilen; x^>meiu trinken, A"Ä/ (-j^md); yp^mer Teig^
^^/i (piwr); x^namuthhi das Freien, fJ^ntantt p^ft% (piamüthmn) ;
j[Ufnedn7tkh fiewissen, valg. ^/»ar*ß"ij*^.^* (^r^-mtunkh); imanalä ^c/;*A«y
(imanal) erfahren; khameh) ^**>*^i (khmndj iiltriren, khnmt 4*'*"^,
Wind; ??»mri)i Wahrheit, /»/^">' (Imtnt); (jhorttuM barmlierzig, «y**^i>Ir^^
(okomieli); pambäy Baumwolle, f*uJj*tt>ii (bamhak); lern las Murgen-
l^tfae, timd4; vor, gegeniihcrj vgl. li-^f^ (dem)^ gen, tf*^ (dimi); tima-
nixiü dulden, ^/«/^>#«»/ (dimanuf); Tumanomicz vgl. (il*«/«/?«« (Thov-
nuu); ianuinäff, «/#»i/Z«%«/f ^ Zeit; ?*mm wem, «"'^ (um); biimn seiner,
ihm; hifnhv durch ihn; Nunxeralia ordinalia: crgusämi^ zweiter^ irje-
lim dritter, r7,rst\jm der vierte^ hifigämh der fünfte, damiütm der
BhntCy harurium der hundertste, u. s. w.
c) im Auslaute: gam oder, ff'iP (kam); kam Nagel, vulg. f«««/*
J; lam <^w«r^ Kirche; pjem Altar, /si*/' (bem); erghs-tem gegen
Alend (vgl. oben tem^im)] hum ^""^j roh; phaßtim Blitz^ *fn»jit$*M
t
42
.L Hanusz.
(pkftjlffmn); (adiim Arbeit, ^fin»*J& (datumn); tkayiim Bestattung,
p,tx,f»,i% (fhalümn); ah%$üm Stride , *«*y^^^«'jr fapjihlm); g^d^m
Stilek, j"i/»"i-i5ß {kirnmn); paregärn Freund^ /?*w/f^}*«*r (barekamj; z-im
mein; 1. sing^. im ich bin, iriT (em); ga-m ich befinde mich, fw-T
(ka-m); kidim ich weiss^ t^ft^^tt (gitern); g-afnam ich mahle, iu^m*>J^
(aXani); gt-tkoythn ieh verlasse, p-^^^n^tT (iholum); futur. h4läm ich
werde sein, bildtlmtm ich werde wissen, jierf. eyfh'm ieh bin gewesen,
kidaciUm ich habe gewimst u. dgl.
2) Poln.-armen, m wird zu mj ei'weicht manchmal vor e in der
außlaiitcndcn Silbe, z. B. mjedz gross, «äÄ^ (»lecj, neben medznalü
(vgl. oben); mjer imscr, **f (^^*^^')i accus, ä-wj^ uns, ^*Äf fz-mezj;
wy'öyr Honig, 'Ä^*//' (^^^^^)i nijeykh Sliiide, *^% (mel)^ aber phu\ meyr-
jh% meykhh'; ähnlich, garmjer roth, f*«/fj^/t (karmir); dann pliiralia,
wie kamfer Nägel, gen» kamer m- mmftjh* GrossmiUter, mmnerhi;
pemjtir Altilre, i^emerht; iavijtr Kirchen, ^amerhi, ii. dgb In vije-
dzbrn^r Obmann, ^rhult sich mj wohl durch die starke Anlehnimg
an mjedz, vgh *&^ ***'**!* (mecauor).
In einigen Fällen sehein!. poln,-annen. m di'ni eh n zu ent-
sprechen, nänilieh in ttlamphh Strasse, Reise, ^t«i»imyH#^iJ (^finaparh);
odzmvzr llochzeitsgesell, vgl. »u,%tut.»it (otnatiür); ikamk Sattel, vgL
p-mi^ (thang) neben ptnJp (tknmh),
3) Der Laut m kommt sonst nicht selten in den späteren Ent-
lehnungen vor, wie türk. rnihM Bauer, imskinn armer TuulVO, MiJfy-
ruwicz, Muratoidc.z, Madzär^ Ainrnthi der Deutsche, artmä)[ Doppel-
sack, du^mmi Feind, )[amd£t Peitselie, xt^Hmath (fliick, jmmSi < Mjst, hum
auch, loy^iim Zwieback, Embum'lvZy KifiremomvZf Kiermfulzfin^ Titltm-
has; — rnunin. maldj Hirse, mundzNi Filllen, nnAyi Katze, tmskent
tadeln; domna Frau, komä Maliue, kumuii Erinnerung, kumiiät
Schwäher, mmä nur, po^um Stcinnn; — jiolu. -ruthen. makitrti Jluhn-
topf, 7tiamä flutter, mt^ctm Stadtbürger, julgnivkä Miililwasser, marh-
vä Möhre, inozdzir Mörser, muraikä Ameise, Golomm Stadt Kobmyja,
grhmäd Haufe, Atrat^mti Wirtshaus, plamä Flecken, dmje Same, zmor-
skä Runzel ; lateinisebe Monatsnamen wie Mati (Martius), Malm oder
3Iaj, ätij/fcmhh; Mokftmhet', A'ojempet% Tfikiemfjh\ und mehrere an-
BeITRAGB zur ARSfSNISCHSN DiALECTOLOGlE. 43
iae Namen, wie: MaltwieZy Maranwrosz, Mimilik, Molik, Moszaro,
Mi^ BaUamowicz, Mctdtm, Moskbv u. dgl.
l) Poln.-anneii. n =: cl, n,
a) Im Anlaute: nai Hufeisen, ^-/ (nal); nav Schiff, ^-»«- (nau);
«or neu, ^»p O^or); Nuij vgl. %mM.^ (ntiä) Mandel; nüän Zeichen,
^-* (nian); nititmbs damals, vgl. j ««^ cA-r^ (j ajn iam); nmiin
neunzig, vgl. /SUkmmt% (inn-sün); najdü schauen, ^-j/^/. (najel); ner-
jdu malen, ifirpfiri (nerkd); msteiä sitzen, ^mm^/^i (nstd);
b) im Inlaute, sehr häufig nach Vocalen, z. B. an: an\c -»V^j
Xisse, anün mAnM%^ Name; anüs, -***^2.? Geschmack, anetiL machen,
-i»i*£ (arnel); anore ein Jude, -Äo/.44r (an-oren) gesetzlos; angädi
Ohr, neben gandi-abür, u»^m,%^ (akandi); ankän spät, -Ä««^««1sr (an-
agan); cancär selten, vulg. lmA,lm,m. (dzandzaf); dandz Birne, >^u,%l
>'tandz); dam Haus-, »••ä (tanA; dzandr schwer, Ä-««ifc^ (canr); diandi
Fliege, £«A^ (6an6); ganänö grün, ^«•'^«•j^ (kanadit); gangtiJi Ellbogen,
f-A^MLlb (kangün); ganüx früh, ^uA,»^^ (kanüx); hanelti austragen,
v-fc^/^ Chanel); hank^elu ausruhen, <J«i4r^^/r^ (hangfil); handhbelü he-
je^en, ^^t/^yA^ (handipV); khaiii^ -^"'''bj wie viel, einige; ma?i^
Knecht, Jim%i (manr); mandr klein, «/Z^V (manr); manelit »Tuhtb^
spinnen; Manugiexcicz, JUh,nt.l^ (mannk) Knabe; panalil öffnen, putuu»!^
f banal J; panelü machen, arbeiten, von pan, /?«»^ (ban); sandrelii
kämmen, »uAtm^&i (santrel); sandüxt Leiter, uiui,^*.^^ (sandd^kh);
9panelä tödten, ««Y«*riw^it^^ (spavanel); tam)g Messer, 7.^^«»^ (danak);
zangäg (llocke, 7«*^«»^ (zangak); itangari blau, «f«i#ir^«»« (Hangar);
plor. yankh Lebensalter, Jahrhundert, ^i&^*«>;^ (keankh); abränkh Vieh,
"TT^V (ctpT'O'^^) f X^^Tnedänkh Gewissen, vulg. lup^JUtiui^p (xrömtankh) ;
l.plur. g-aynänkh wir mahlen (Analogiebildung, vgl. »"qu^'lpy aXamkh);
Prä?ienssuffix -ana-: hvanalh waschen, ini.u»%$M»^ (lüancä); timanalü
inldeu, ^«/iA-«/ (dimanal); -ane-: bu^anelu nähren, vgl. pnLh^u,%&i
^canel'y u. dgl- dann: aräiic ohne, u$n^uh,g fafavc); gajant Unter-
wdtj f»/«>ir (kajan); Im and krank, ^«.»«^t- (hiuand); ^amanäg Zeit,
44
J. Hakuöz.
(f«tfj««'bf«r{r ßamanak); x^^*'oi'a?i//nM Beichte ^ vgl. ^»*»»»*tffuä*nt.[^fit^ ^yp,
stovannthiun) ; Owanea und Ohmmwkz^ /jfr^-^/itWfC" (Jovhamm), Iluna-
niaii vgl. {J"jfc#«A (Joiman);
an: dzenoxkh Elteni, M«,y_ (cnol)- ^ennthm Schünheit, ^A'^^.i/J^^ir
(iinütkiun); tenelil rufen, ^tt*flfli (dzajnel); ssn^lil schaden, vgl, ien,
f^w% (zean); unenalh haben, »»•%ki (und); uzenalü wollen, j"*f^i
(jÜzel); kayiyjialh hnn^erw^ ^tatfffL^iuf (khaXremd); g^ptyM6ity ankleben,
nach. {*Y/^"'>#Ä-£ (kj/riinel), u. d*^]. Akufintotcicz vgL ()^«t^"r^«« (Okh-
sinfioif); vurfemkk Rose, ^»t*^i-L%fiß (üardenikh); ayvernkk Taube, vgl.
mr^i^fyt (alauni); phr Anorhikh die JudeUj »*i>.o^iV Oin-orenkh) die
gesetzlosen; Suffix -ienc, -irw%ff (-eaiif')y der Familicnnamo, wie Gog-
nienc, Mochienc, OhaiiUinCf NorsemenVf Horajenc;
OHy un: onkh ]5raune, ,/">'^ (jtmkh); onrjiiz Haseln uss, rM^f
(hnkajz); x^^nrir mild» ^#t>rw/f<J (^onarhj; ^roufikhnr Kaiscfj vgL fi*»*-^^
^mfi ()(unIiJiar) Ajü. ii, 180, Anra, Donigiewicz, w»o*r^J (fonik); '^rUtonä
Christ, Katholik, ^f»ftt>u>»%l »»j ( kkristoneaj) ; plur. irhnkh sie, Vhrhnkk
welchcj a»(Xnkh^ adonkh diese^ iL dgh — unevir wohlhabend^ ntütLtti»
(unevor); dziing Kn'iQ^ 9^*»%^^ (mnkn); /mjiti Same, 4"*-^*" (hint); sun-
dh(j Kiste, »Ai«"*-^ (mitnk); diundzuini Hperling, ^^€qnt.^ (öniXnk)*
g^vün(J P''erse, f|f«'f>^ (krükiij^ nach. Jf-^-Vf (krüukjj- plur. aiiiJikh
Herbst j *"^i*'i> (ahin); ardmünkh Thränen, wf>t»tt***itt^ (€i7iamtkh), ÜÜ.
mputtuMttt%^ (art(isänkk) ; taHhnkh Felder^ zu imt^ i^tu^^n (dast)j gl'-
thoyünkh wir verlassen (Amilogiebildung) ih dgl
in: itildi er, fitp^ (inkim); int waSj ff^i (^^t) i ^»^^ neun, f^*^ (inn);
ind£i mir, fi*^ (indz); indäs hier, hteher, /tt»^ «»y« (jmd ajs) Ajd» i.
163, Anm. u. l-iB, 1Ü7. Aijjrf liart^ ty^t/iif. (pind); klug ^>'f, fdiif; hinelü
spinnen, <y>«»*£ (hinttl); klni Wein, fp'fi (p'^^)i Mlnamidcz vgl. IPA^
%,M,u (Minas); prtndz Reis, /»^^^'^ (brindz); kimlä, ^P'^iy bauen; ^rlnd
schön, vulg, fwpfiiuw (7jni)t) Cax, T^lnk voll, nach. ^/^V (ßf^^ikh); plur,
ergtnkh Himmel, AfJ^i^ (erkin); khhrdmkh Seh weiss, vgl. ^f***'^' (khirtn);
patmkh Sehllissel, vulg, e"*tfig (balikh) Cax. mlnkk wir, 1. plur. tnkh
wir sind, emkJt wir waren; kidhdck wir wissen^ kidefinkh wir wiissten,
bl-kidnthikh wir werden wissen, kldariUnkh wir haben gewusst, und
dergleichen Analogiebildungen, vgl. *Ä^ (makk) wir, Ai^ (emkh) wir
Beiträge zuu ahmknisciien Dialectologie.
45
sind, ijnperf ^«^ ßoJc); ^^«pä^«^ (gitemM), miptji-f' ^ft*»h»Hg (gltmkh)
tL s. w,
*»: ^ndrela wählen, ^*«^i*ii (^ntrel); %Jitnelii licrabsteigen, vgl.
•«if (4ndi)f gen. /»*'J^«/ (hndiuj); hudzajeln göboren werden, hngereltt
helfen, /•'^^L^ki (^7^ke7'el); ^mieifl fallen, «Afi^V/^/ (mikarnljf, tifl, /»^^i^'f^i
('rngnelj, nacli, rfA^i^ (Ijnd); hyt^dz Kiipfur, tyi^^s^^l (p'khidz); gh^ilg
Weib, $/** (f^i^l)f fr<^ii- $^'"^ (knodz); x^'^*dz7,r Ajjfcl, ^l^^«/» (picor);
pHnflii hässlieh, /^^.^^ (phntld); h,7mf Iliindeheiij ^Vf (•^>«^^9; dzhnelä
gebären^ ^^«»Vst (^^naml); thu^k legen, ^^^/ (dnel); jrbndreiii fragen,
mlg. ^t^ftiri (phntrel); rwjnaiü bleiben, -'/''"y (^nnal); khnaiü gehen,
^^«^ (gfial); hashmalh vei'ßtehcn, ^«*«^«#%«*£ (haskanal); gorshnelä
verlieren, ^»^»»^ijytli ( koiitisaneJ ) ; rovtpßfpJt) troekiien, ittfnutftrt.fß*ttlt*irf^
(h^rarücftnel) ; medzrhnehl erziel len» JLhtutfm.tftu^L^ (mecui^ncaneJ ) ; p^lnr
mlik iiiiistiii*zen, ^if»^m%ifi (pklüvtmel); verrbneih aufheben, ^Ä/r*«/;«*^#«^
%itl (eeragü^unel) ; tan^jielit umkehi-eii u. clgl. Pliir. odvT/ter Flisse,
niadmih' Finger, vgl »«wV (<»A»)j */?""A (main).
Nicht selten kommt tt auch nach Consonantcii vor, besonders
tönenden, z. 11 tpinnig Schultor, }m.#.># (kuhi), nach. ^/imV,«*^ (X'?,r-
^yik); Gogntt^nc von GogaUf vulg. f»^«* (kokmi) WaldpÜaumc; w?7yv/«r
die Mätise, vgL Ji»'^'^ (mükn); hajnuk armenisch (adv.), wolil aus
^mßirXtu^ (hajenak) vulg. Ajd. i, lii8. n, 121». Verbalbildungen mit dem
Sfiifixe -wö- und -na-^ wie logneih schmieren, i**fiu%wi (loganal) f kulne^i'f
finden, ^««It^Ä^ fgtanel); kedznefti das Pferd besteigen, ^hh^***%ftf^ (hn-a-
nüj; gannd u si^li^n^ J*«>#^^*it^ (hingml); hashitneh) reif werden, v«""^-
%iri (ha^and); armlh nelimen, *««^^«»*/ (arnül); %arnelil mischen, p»«».-
I **£ (x^^'^^Oj «ötr«e^/i sehlagen, y*«/tf*«^i/ (zarkand); mef*neiü Bterbeu,
JtmsmJhfii (meranil) ; ftynalh mahleUj '"*i"*t (aXnl)- kidnalä wissen, *tf""^L
(yitel); medznalu gross werden, J^h^»t»'ittt»i (nmmnal); koymilh stehlen,
|Mi|puP^ (goXnnal); iornulü trocknen, ittn-uA*t*ti (fjüranal); monialh ver-
L-n, Jltitti*%Mi fmfyf'analjj vernalü springen, *fkpuht$u^^ (veranal); gar*
mUu können, i»*'i*^i (karel), vidg. {««|.Äri^*»£ (kar^nal), Oax. pa%näl Lager,
yg], ^BttTJc^tti^ (barnal), aufheben; — nach den Tenues: ox^mitim der
bente, vgl. i^p^ (euthn); uthninm der achte, dasnünih der zehnte,
^'i* (tasn); hartimkh Hochzeit, \iuft,*tu%^^ (hutsmukh); lum^^gan
46
J, Hanusz.
Mond^ ^"*"V*«i(f (limutkjf /Mt*A«*»jMAr (luisnakfin); htahaffä Dank, ^**
^**fl ( Si nor hakt d); Faymbrni^ vul^. ^«#^^«»H*y'«>' {halaue-pan); Verbal-
bildungen mit tlen Suftixeu -ua- luid -tic-, wic tJa^r^rt^w flircliten, /iw^i^
(ija^e^j,, njudj. ^i^^'^*«^ fvapial); desnelit sehen, mifriiMr>*ir^ (tesand);
painelu abtrennen, ftrntfttAd^i (hatand); hakneveih sirli anziehen, <»-
^t*''^*fl (agaiiil); r^nt*'llt zciji^en , g»t-ifMM%iff^ (ru{'anei); kerarnehy. fett
machen, v»::l. ^4/f*ii,y"t^»«VAjr (i^ej^arumnd) ; mrvervdu lehren, "i»^"/»%"t^
^wit^i (aovortn;f(i'anfd) ; si^renu^h schärfen; ud&;nelü nähren, iarecnelü
aufstellen, Hithjetpieltt gerade maclicn u. dgl.
c) im Auslaute; an dieser, «j/*» f'yw,)/ f*>*- ( privati\iim)j *"V ('«n*J
z. B. an4taväd ungläubig, gottlos, «»^v«*-*«*«» (an-kauai); can »Stimna^
«(«1^1^ (dzctjn); kstm zwanzig, ^i*«^^* (kkaan)^ hin breit, ^»«/^ (hjn);
Ding, Arbeit, /»^"^ (ban); amnn *MäJäMä%^ (letass; aüe.dran Evangcliur
*tit.hu»u*piMi* (auetaran); t'Uüän Strick^ ^#fc**i># (cmin); ertfthi lang, ^e^"if
(erkajn); kavidän ewig, .y«**.^*™/ri«y* (jauiiean); y^ajrän Vorzimmer, f"t
^tupuA* (yaXaranjj* isyäu f*/»***'^*, kühn; kayritn Schüssel, ^tMt^«i% (kha%
ran); kavazän Stock, Stiel, ^^-i**#*#7«A gauazan; h7uän Wahrheit, i^'^
(Iman); nlsim Zeichen, V.*«^ (jiian); parmi Mund, /!*!»*"*' (beranj; navän
Leintuch j »»»LMMä, (muan); tercän Zwirn, y^T***"^ (derdzan); Wartai^
jiuit^t**\ (Vardan); IxismganMmiA, i*'***^****^**»''* flümakan) proprio de
luna; majratjtm^ Jl*tf^i»^,M,%^ mütterlich; (joruslagän verlassen, {«/»«■"*«('«
(korsiakan); Jizhloyagm ansässig, **«*««yr«{**.^ (natoXakun); Pluralia an
-aUj wie ciun zu cl Pferd, ^f (dzl); yodan IIcu, vgl. %ody fi****^ (yMf
Gras; keyän zu key Dorf, tf"'L (fß^^^)i selten die Familiennamen auf
4an, wivi Ilunanian^ dann: llajaHtun Armenien, fadwtan Amt, y'^«»*«-
uintu% idutantan); und zahlreiche Pluralia auf -s^aw^ wie *</cMi ein Wein-
trauben, vgl. u*ß^if*Bnu0% (ajtjeMau) Weingarten; jjAo^t^w^bi zu phoB Staub;
Xamdzhstän zu x*^f^^dzt (tiu'k,) Peitsche u. dgl. ä. phir, g-ay-näji sie maiden,
M#^ui># (ahm); ga-n sie tinden sich, aor, zargäa sie schlugen u. dgl
mi: men selbst, *^V' {mm); ien dick, ^^ (sen); ien Schade, 7^««*
(zmn) ; adeii gelegene Zeit, ttttniruä, (aiean); c^rjhi Weizen, ^ttp&uä»
(rmtan); erjen sein, fiifkm% (iurean); Oenit. j>a?i^-«, vgl / ^-»^4 (%
bane) ablat. , plur. imuere-n^ irnih-n seiner, numer, mege-u^ ergttsmf
iV/efeÄ-n u. dgl.
BkITRÄGE zur armenischen DlALECTOLOOlB. 47
in: hin ^\ alt; kin Preis, ^fi» ((fin); digin Frau, »»^f^ (tikin);
^n Axt, f-'sfi' (kacin); gayin Nuss, ^wqf^ (k(ihn); kedin Erde, ^^u,fik,
(gedn); marmhi JlupJfb^ Körper; ^eytngclb, t^^/ä (delin); tradn Nachbar,
Y^. ffut^ (draQt); Suffix -uthin, -mtfi-^ii» (ufhiun): dzeruüän Alter,
iirutkm Gericht u. dgl. Dativ, singl. pani-n, vgl. puAfi (bani), iamln,
Mim, wem u. dgl. 3. plur. in sie sind, ^^ (en), impcrf. etw, k/i^ (^n);
kidm sie wissen, vgl. ^^mi&^tr (gUe-n), imperf. kidein, ^.^utkp' (gitein);
perf. eykiin, kidacüin u. dgl.
un: dun Haus, -»»«i (tun); pun Nest, /?^^ (^ojn); Sun, ^«*.^, Hund;
(mün sm%mä%y Name; arün Blut, «i»/»^*i (ariun); ersün dreissig, Ä^/»Ä^«f»«.ir
(ert-sün) u. s. w. bis nu-sün neunzig, ffithunA (inn-sün); gangün Ell-
bogen, f-A^«Mlr (kangün); irgiin Abend, vgl. ^p^i/ (erekoj), vulg.
/fj^JBiir (irikiin), Kar ab. ^^«^»«i (riugun); madziin sauere Milch, «/-»Ä^wc^
imacun); n-i-phn ganz, ^ p»'A ft WnJ bis Ende; siriin Liebe, lieb,
fr -^ (firun); Gen. dat. singul. 7nartü-n, vgl. »fi^pi^j (mardoj), hokiln
vgl v^*-T/ (^^9^)f dzandrun, plur. dzandrerün, iameriln, Hajerün
1. dgl. — 3. plur. gi'thoyxin sie verlassen, p^-^nö* (tholün); fut. 6i-
^hr/un; ebenso gi-desnün sie sehen, fiit. bi-desnün u. dgl.
Sehr selten lässt sich ein auslautendes -w nach Consonanten
hOren, z. B. thriign tief, A»/» (^x^rj, nach. ^»i»»>%li (yprünk); entweder
611t es ab, z. B. mad Finger, JlM,un% (main); vbd Fuss, »*n% (otn); imy
Mias, X^Uf^ (mtikn); cug Fisch, Ji*"f/i' (dzükn); jez Ochs, iS^^ (^^^Jf
fadiim Arbeit, 7^m#.*.Ä (datümn) ; oder es wird zu einem tonlosen ^,
1. B. '>//» sieben, ^p^ (euthn); däsh zehn, wu^uh (tasn); inkhz er, /^^^^
inkknj; oder auch man hört nach n ein tonloses z, oder e, welches
»ohl als 3. sing, des Verbum subst. aufzufassen ist, z. B. %nkhn-e er
A,f^ k (inkkn e); xbrrign-h tief ist, sogar dzändrn-e schwer ist, vgl.
^^ fcanr) u. dgl.
2; Poln.-arm. n wird oftmals zu n erweicht vor e in den aus-
Aui«nd«'n Silben, z. B. nerg Farbe, pl. nerger, ^L^^ (nerk); rmyntr
MäiL^, gen. m^yneren, vgl. a/^^cffer (mnkn); tadummr, gen. tadumnerhi
^pL obf-n): paiihr Dinge, gen. paneren; jezner, gen. jeznerhi zu j^'c«
'»clia, iy^ ("«OT^; cugner Fische, gen. cugnerhi, vgl. ^«*.^tr (dzükn);
"^/Htr, gen. aSeyneren zu oiey Nadel, *«»«ä^//^ ((.isehi); karmr, gen. Aar-
48
J. Hanubz.
neren zu km*i' Lamm, ^t-i*^ (^am); von solchen Stiimiiicn hat siuti
dc3r Ausgang -net allgemein verbreitet als eine Phiralendinigj bcson*
ders bei ilen zwei- und niclirsilbigen Snbstantiva, wie skesui-ner
SchwiegennlUter, hnrhedh'ih' zu herhtdz (rumlln.) Widder, zyhimr zu
hflh (ülav, ) Ader; mmanfigner zu mmanäg Zeit; samakiSiüer zu sama-
Jci^ (riunän/) Käse; jajnnd^anhr zu jaimidtü (türk.) Mantel; hiaidni-
cauhr zu hiLselnicä fslav.) Raupe u. dgl
3) I *rr Laut // kimnut endlich in den spiltereu Entlehnungen
vor, wie : tiirk. nacär Noth^ nijäth Hoffnung^ Nurhegowicz, Astanomrz,
Cznhnmndcz, Emhtowicz, guufi Deeke, '//m^ix Gast, Jchmtr Vter^ Rand;
pazevenk falsch^ Pe7icm\ sun^ Sehidd, zmiffii Steighiigel, haz^rgan Kauf-
mann, Bostartf Dzlngun Zigeuner» ^okan Hammer, t^alan Fleehtgehitge;
dusmhn Feind, xaftan Kaftan, joymn Bettdecke, vrii&klnn armer
Tenfelj snlhän ausgekochtes Fleisch, Sohan ; — ruiuän. Negrusz^ Ne-
gHstoTf 7i7>mä nur, herhendzri Kllscfass, bermvukk Hosen, domna Frau,
dhmk Stier, gindh Eiehel, grehenhti Ijuekelig, kumnät Sehwliher, mtin-
dzitl Fidlen, pinün SpoiTi, prund Schotter, im turii Schweinefett, uifrhg
ganz; ban Gehl, Krecdn Weihnachten, kuman Erinnerung, kurtdn Hof;
— pohi. rutlien. ^udil plötzlich, norä Quelle, Nurkiemcz; horonu Egge,
6udmk lächerhch, dienoronkä Lerche, ganoh GaUerie, hrahyntt Weiss-
l>uehe, huselnicit Raupe, koruna Kranz, hiiicitx Kette, mlnwkfi MiUd-
wasser, pan^oya Strumpf, sadanä Satan, sehzlnku Blilz, mwp Garbe,
8omä Tanne, synku Schinken^ vinhk Ki^anz, ininü Weichsel, vfenut
welken, zmitieä Käsemilch; burjän Gras, Kraut, Intzhi geräuchertes j
Fleisch, Goioniin Kolomyja (Stadt), Kabzan ein Annenier, inih&h} x
Stadtbürger, poUn Wernuith, iruyan Trutlinhn, vlgbn Frauenklcid ; ^ i
Monatsnamen: Nojemper, HnmHir, Hunh u. a. Erweichtes n haben •
wir z. B. in fievhcM selmelles Uoss (pers.-türk,), ^nathi (Stadt), ^xdo-
nmt P^htmme (ruthen.).
8cIllU8S.
Danach ergeben sich im Allgemeinen folgende Entsprechungen
zwischen den poln.-ami. und class.-armenisehen Lauten;
{
Beiträge zur armenischen Dialectoloqie. 49
1) Voccde.
Poln.-arm. a = cl. a, aj; manchmal e, ea, ü, au;
^ e = „ e, e, ea, seltener aj, tu, sporadisch i, a, u;
^ o = cl. 0, 6, sporadisch e, ^, u, eu;
^ i ^ ^ i manchmal e, iu, sporadisch e, ea, o, ^;
^ M = „ tJ, oj, iu, eu, manchmal ov, a, o, e, i;
„ ^= ,^ ^, ^ a, e, 0, i, u;
^ y = slav. y (fast nur in den Lehnwörtern).
Diphthonge au, eu, ou kommen noch sporadisch vor, ebenso
ia, ie für cl. ea, sonst wird entweder der zweite Theil consonantisch, wie
in aj, oj, iv (fiir cl. iu), oder die classischcn Diphthonge werden im
Poln.-arm. im Auslaute und vor Consonanten zu Monophthongen,
Dämlich:
cl. aj = poln.-arm. a, e,
r. 0j= „ U,
cl. iu =poln.-arm. u, i, e.
cl. au = poln.-arm. 0,
„ eu= „ o,u,
Es ist noch zu erwähnen, dass jeder von den fünf poln.-arm.
Hauptvocalen in gewissen Fällen, besonders ausserhalb der letzten
Sübe, zu ^ wird. Alle diese Vocale fallen manchmal aus und manch-
mal entwickeln sie sich secundär zwischen zwei Consonanten. Der
Laut e wird oftmals zu je (resp. ^e).
2) Consonanten.
A) Explosivlaute.
I. Tenues p, t, k = cl. b, d, g, selten ph, th, kh oder p, t, k;
II. Mediae b, d, g =z cl. p, t, k, seltener b, d, g;
in. Tenues asp. ph, th, kh = cl. ph, th, kh, sporadisch p, t, k.
B) Affricatae.
I. Tenues c, ^ = cl. dz, df , selten q, 6 oder c, 6;
II. Mediae dz, di = c, 6;
III. Tenues aspir. Q, f = f, ^.
C) Spiranten.
I. Tenues /, s, s, x, h = cl. h, s, i, x ß), h (j);
II. Mediae v, z, S, y, j = cl. v (u, ü), z,. l, l, j.
Wieter Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. Ul. Bd. 4
50 J. Hanüsz. Beiträge zur armenischen Dialectologie.
D) Liquidac und Nasale.
I. Poln.-arm. r, 7 = cl. r (r), l;
II. Poln.-arm. m, n =i cl. w, n.
Manchmal werden die Consonanten erweiclit, besonders vor e
in der auslautenden Silbe, und zwar: Labiale zu pj, hj, fj, vj,mj;
Dentale zu f, d; S, £; c, d£; ü; Gutturale zu A', g; x, y ; Liquidae
zu rjy X,
Faustus von Byzanz und Dr. Lauer s deutsche üeber-
setzuDg.
Von
P. G. Menevisohesn,
Wiener Mechitharist.
Zu den wenigen armenischen Schriftstellern, welchen man das
Prädieat ,classisch^ zuerkennen darf, gehört ein Historiker, dessen
Verdienste bisher weder von den einheimischen, noch von den fremden
Geschichtsforschern gebührend gewürdigt worden sind.
Es ist Faustus von Byzanz.
Im Gegensatze zu älteren und neueren Geschichtskritikem, wie
>T. Martin, der in seinen Memoires hütoriques et giographiques sur
fArmenie (t. i, 313 — 314) schreibt: , . . . . Faustus de Byzance est
Hien plus ^tendu, et il parait bien plus v^ridique . . . / und Herrn
Ton GuTscHMiD, wclchcr den Faustus als einen ,wahren Geschichts-
st.hreiber^ * kennzeichnet, wird Faustus bekanntlich von vielen Anderen
mit Unrecht als ein unglaubwürdiger Historiker und als ein Grieche,
ier armenisch geschrieben hat, hingestellt.
Mein Zweck ist nicht, mich hier in eine erschöpfende Discussion
tinznlassen : es wird dies in einem armenischen Werke geschehen,
is^ mich schon lange beschäftigt.
In aller Kürze sei nur erwälmt, dass St. Martin's und Güt-
h:hmid\s Ansicht, der Stil des Faustus sei ,roh imd unclassisch', der
Wahrheit ganz und gar nicht entspricht. Der Stil des Faustus ist
• Vfrhandlftngen der k. »ächaischen Oeselischafl der IVisaenschaßen zu Leipzig.
P^^phiflch-historische Classe. 1876. S. 2.
4*
53
P. Cr. MbNE%'ISüHEÄK,
echt das si seh -armenisch, ningogen kann Moses von Khoren nur
flir einen in der armenischen Sprache nicht wohl imterricliteten Aus-
länder, aber keineswegs fiir ein Muster armeniseher Diction gelten.
Thatsäehlich ist seine Arbeit (als Sehriftsteller und nielit als Histo-
riker beti'achtet) nichts weiter als ein Gemisch von Hellenismen,
welche in des Verfassers starker Vorliebe fUr die griechische Sprache
ihren Grund haben. Ein grosser Historiker ist als solcher noeli
immer kein mustergiltiger Classiker,
Der Stil des Fanstus, welcher armenisch geschrieben hat^ ist
wahrhaft scluin. Für sein clmrakteristisehes Merkmal darf die dem
alltäglichen Verkehre so nahestehende, keineswegs gesuchte Schreibart
gehalten werden.
Die Geschichte des Faustiis wnrde zum ersten Male zu Con-
stantinopel im Jahre 1730 herausgegeben; später, im Jahre 1832^
wurde eine zweite Ausgabe in Venedig veranstaltet; dabei sind fiinf
Manuscripte miteinander verglichen worden. Im Jahre 1883 wurde
eine dritte Ausgabe von K, Patkanean zu Petersburg verOfFentlicht.
Mittlerweile war in Constantinopel ein neues Manuscript entdeckt
und von einem Mitghedc der Wiener Mcchitharistcn- Congregation mit
dem Drucke vom Jahre 1832 verglichen worden. Die dabei sich er-
gebenden Varianten wurden genau verzeichnet. Diese Arbeit wird
als Manuscript zum Gebrauche für eine künftige Edition sorgsam
aufljewahrt. Obgleich das Constantinopolitaner Manuscript nicht sehr
alt und fehlerhaft copiil ist^ gibt es dennoch an manchen Stellen
in tcress ante A uf klä ni n ge n .
Den Bemtlhungen des hochw. Herrn Sruanuztean (||^ii*-f-*%l«.^«i%)
ist es zu danken, dass er in seinem |fl«'/»"« i«'/r"T (Constantinopel 1885)
das Vorhandensein zweier bisher unbekannter Manuscripte in Arghen
und Tschenquseh (Armenien) bestätigen komite.
Die französische Uebersetzung hat zum ersten Male der verdienst-
volle Dr. Emin besorgt; dieselbe ist zu Paris im Jahre 1867 gedruckt
w^orden. ^
4
' SieKe CoUtciion lie^ hinionen» ancien» et modernem de VÄrm^nie^ par VicT
Langi^oib, Tome i, pap, 201.
Faüstus von Btzanz btc. 53
Dr. Lau£R hat das Verdienst, den Armenisten und besonders
den Historikern seiner Muttersprache eine deutsche Uebersetzung
dieses in so vielfacher Beziehung sehr brauchbaren Werkes geboten
zu haben. Diese Uebersetzung erschien bekanntUch in Köln im Ver-
lage der M. Du MoNT-ScHAUBERG'schen Buchhandlung im Jahre 1879.
Ich war sehr neugierig zu erfahren, ob die deutsche Uebersetzung
den Text treu wiedergibt. Indess, nachdem ich einige Seiten gelesen
hatte, sah ich, dass die Uebersetzung den an sie zu stellenden An-
forderungen nicht entspricht. Je weiter ich die Vergleichung fortsetzte,
desto mehr wuchs die Zahl der Uebersetzungsfehler. Da nun einmal
das Buch schon in Aller Händen ist, so finde ich mich genöthigt,
das Resultat meiner Controle zur öffentlichen Kenntniss zu bringen. —
Ich citire in erster Linie die Seiten der Ausgabe des Jahres 1832 (das
Werk ist 272 Seiten stark); dann in Klammem die der LAüBR'schen
Uebersetzung (notirt nur mit L.).
Das 3. (resp. 1.) Bnoh.
S. 5. »mjü ^ lkm% wjis tt^L tP^S""-' (^"'JS ff "9 f *W^ '^v
k>t von Anderen geschrieben worden. Damit aber nicht in der Mitte
unserer Erzählung irgend etwas übergangen scheine, haben wir
es ... . beigefügt.' Es soll heissen: ,Zwar ist es . . . von Anderen
geschrieben worden; damit aber keine Unterbrechung in der Mitte
'liei>er unserer Geschichte erscheine, haben wir ein wenig beigefügt.'
— «MM» ^$mm»^ utumlih utn. um!^, (Ibidcm) — ,wird hier erzählt von
dort an bis hicher'. *«»««»4^ bedeutet im Classisch -Armenischen nie
,von dort an', sondern ,hier, da, an diesem Orte' etc., z. B. *«»«#«»4^
/ mmjb i^LiAm,^ ,hier in diesem Leben', »piiw^ if» i^^ ^f^lro^ tuutnk^
ffr«A^ (adjectivisch) ,mit welchem Uebcl voll ist dieses (Erden-)
Leben'.
S. f). fi tfi'i}' JcK'^rT"'^. (L. 4) ,in einer Stadt, Thordan'. Vier-
mal kommt das Wort ^^«^^ vor und dreimal wird es mit ,Stadt' über-
Mrtzt; aber ff'-i hat im Armenischen nur die Bedeutung ,Dorf. —
M
P. G. Mfsxfiscmux.
en
cm "
In der Ge&chjckte M. tod Khoren kommt d^s Worl ebenfalls vier-
Bial (respecüre dramfti) tot mid wkd tod Dr. Laüss dreimiil mit
J>orf (miie die drateebe Uebeiwlaan^ ron M. Rhor^natzj tod
Dr. LikOB, 1669, S. 74, Ibb, IH) imd einmal out ^Stad^ (S. 168)
abeisetzl. fSudf wird im ArmmmAtm mit einem aus sehr alten
Zeiten stammenden Worte, nbilich dordi das dem Aiamiischen ent
lehnte ^' 1 41 bezeichnet — V^^^ bedenlel ^Marktflecken', von
Dr. LitrE» wird es aber Immer darch ^tadt^ wiedergc^ben.
1*4 "J ^'^ ^t^"^ ^ ; "^ j— T*^— • (L- i) jkam an nnd wnrdc
Oberpriesler^. ^f^^ ist die dritte Person des Siag^ Perfecti, de&
finitirnm ^^^^ and nicht des f^. Man ilberselae dikfr: yVeffthane
wurde Oberpriester^.
S. 7, l^^rAV -^^>A^^. i^I^ 4) ,die Gatam der Tempef, Da
Wort r'^r/^ 1^< ^ Clasfi^Ii - Aimenjsclwn nur die Bedeat
XCtoöten^Wur* and nicht .G^toee*. fKäm^f^^ J^\f^ muss mit ,di^
Tempelaltire' abersetzt werden. Bti^^ ist im alten Testamente das
armenische r^jfr i TgL l Maecfa. i, 62. o, i3. n. Maeek x, 2, u- s, w.),«
,Hänser des Gebetes und SUltten aller religiösen Uebangen*, — J^-j/i
-<^^ hetsst ^llen* oder ^r Alle'; ako: 3^ihaits (= KapeUc) and
Andachtsort ftürADe^ nnd nicht ^Stätten aller r^I^ösen Uebungen^
& 8 #-^ fA ^-^rA-^-^^r t*- ---tF^ ^^ . (L. 5)
yDenn sie befeindete den UeÜigen aus Anlass .,,..' {{-^f/tAi^l^
beiasl im Armenisdien jemandem einen Verweis jgreben^, e^ntlich
^€(Bandem etwas Torwerfen^, aber ^befeinden' kann das Wort nie
bedentem. Fta ^befeinden' hat das Armenische f^^Jmkmi, pwk^^jf,
^il -»-•% a. s. w. Damach nsoss der Satz so comgirt werden:
ydenn der Het^ gab ihr Verweise^ ^
S. ». **tf€r A\ ^^A i^.^r *- T^fCf. (K 6) ,bat er"
Gott: „Erlöse und befreie sie*-. Richtig: ,bat er Gotl^ heihc» sie and,
machte los (^ be&eite von den nnsicfatharen Banden^.
S, 9. l^i..^— V4j^ fj^i^^ (L. 6) ^ aehmihten die Boten«,
^ote^ be^st im Armenischen i^-iw/fwif, ^l««y«^. — ^1^^^^^^ q, g^
j^ikp ist ydie Abaender^. In der fraaaQsiseben Uebciaeiniig sieht
Faltstös von Byzanz etc.
55
klar:
ceiix
end
n-trs
ravaient envoy^.. Also: ,sie sdimUliten (lie Ab-
nitMttttt-itr b luifff tuftokiuttit uttt f^u
/ ^Lfm,j %#«y«M. (L. 7) ,öamlte im ^rossea Sehnierze und voller
Trauer der König gegen sie , . . .' liier ist j*««««^ :=. Zorn mit
^i^ :=, Sclimcrz verwechselt worden. \\p»i*ru,»*^p ^,^i ist nicht mit
»Trauer* zu übersetzeu. ,Trauer^ heisst «,pt,iJ*tfM^p^*%, ««»^ ^ »pt^iTufntfJ^ii^
Imi^e^en ist ein cchtarmem'sehes Wort^ al »gel eilet aus n^pin^tf^ut^n,p^^it
yZom-Ausbruch*^. Der Satz heisst: jDlt Künig sandte im grossen
Zorne und Wuth gegen sie . . . / oder besser: ,erzurnt und in
Wath gerathcn (darüber) sandte der KOnig gegen sie . . . }
S. 12. »^«mÄ^«*^ if'^^p (S'"^"^f A p'^'^^p^jt*. (L. 9) ^So wurde
Jttstk seines Schwiegervaters ledig^ Es muss ausgebessert werden:
yJaatk wurde von Zank und Streit befreit^ — ^^«^^^ t,f»tttniii^f,fi,u%,«^\.
|*MMK^«y. (Xi. 9) ,die Gnaden der Herrliehkeit Gottes'- Die lantlivlie
AehDlichkeit von uf—m,»(,pm% ^Gcbot' und i^**^'«^- ,Eluv* bat viellt^icht
Dr hwjiLR veranlasst, »die Gnaden der Herrliehkeit Gottes' anstatt
.die Gnaden der Gebote Gottes' zu übersetze u.
8, 14. wfMu%^»t.pp€^, "i/v*/ß «wwy«f **iiVi*y. (L. 11) jdie Verehrung
mderer Götter', { J*«>/f «</cl^i:>' bedeutet ^B e g i e r de, II a b s u e li t, G i e r',
»her jVerehrung^ kann es nieht bedeuten, 1)«"«^«*-^*' ^Hab und
Out* ist nicht mit |^««rr,*_.«Ä^ ^Gott^ zu yertanscheu- Der Satz heisst
«bo: |die Habsucht nach Gutern der Nächsten (^ Anderer)^
^■^^T^TV-^JT" ^ i^e^it '"'''äh "i'*i**»***'jl*tf. (L. IL*) ^Die^ welehe
xUMUnjneugezogen waren, wurden so von allen Reisegenossen an den
StiBBMMiflbergängen gezahlt.^ Der armenische Text lautet aber: ,und
wo sie atieh durchzogen, liessen sie solche (^ Steinhauien) auf den
8llltteIläbergängen^ — IVv"* «"•*"«^A^' .yw^J« ^t^^k^^ (L. 12) ^Dann
ftabateti sie Anlass, Fasten zu lialten.^ Obwohl tun'isnip, ^nahmen^
so steht doch liierin ein eigeiitlülmlielier Armeni^mus. \\^"f*f"^i
unter soleben Umsttinden nieht ,Anlass nehmen*, sondern
yiafangen^ Also: ,tingen sie an zu fastend
S, 17, \^»0Mt% '^fittiJ$$/b ^-tti^w^ ^tu%äi jturfutvfi^^, (L, 13) ,gaben
ik Befehl Gräben zu zielien'. Die ganze Schwierigkeit dieser Stelle
56
P. G. MeNETI seil BAN.
liegt in fm^u^f; wahrscheinlich ein aus dem Persischen entlehnt
Wort. Obwohl die Ableitimg unljekannt, ist es doch sehr wahraehein
lichj dass es ,Rccrulen* bedeutet; wie auch bei Dn Lauer S. IS
da» nämliche f***-^uff mit ,Recrut* übersetzt ist. ,Grab* heisst Af«
(L. 14) ,Der König gab . , . . den Befehl, . , . Kerne wilder G<
b lis che bringen , . . zu lassen:' ^m/iil%/t ^*»*iPt eigeotlieh ,wildi
Eiche* ist bei Isaias vi, 13, ßiXjevo; und bei nachelassisehon, armenä
sehen Sehriftatellern 9^7^;; aber keineswegs ,wilde8 Gebüscl
Kicht Kerne befahl der Konig zu bringen oder anznpflanzenj d€
Willens war, um sich herum einen Wald zu sehen, sondern jun|2
Wald-Eiehcn {^»»'iffi* tHußpL u*iji\ Darum ist die betreffende Stelle
zu ändern: ,Der König gab Befehl, . . . die wilde Wald-Eichc
bringen. «0.^-«*^ ^t^aun^ $&%*&■ t, ^ß«t*»utupt»*itt^ ^^ifitnt^^fi tn%ii&^iffi
tg^ttitl^pjif. (L. 14) ,Nachdem sie ... . bis zu dem königlichen Palasl
Tiknun den Boden tief gelegt hatten ^ pflanzten sie die Kerne J
^^lu,% ^ntitup^ bedeutet ,den Fluss entlang'; hier ist A**%itff^ einä
Priiposition mit vorangehendem Accusativ, ganz so wie im DeutscheD
,TicP heisst 1»»^ nicht A'A«i/i*>. ^Der Boden* heisst armen. ^A--*^
und yFluss^ T-^*"} ßin echt indogermanisches Wort. Die Correct
lautet mithin so: ,sic pflanzten die Eiche an dem Flusse cntlani
bis 2um Pahifite Tiknuni* { nicht ^TiknunM).
S. '24. Ivf^*^ ^"'^ ^ÄjCtf« u^nL^ir^ny. (L. 19) , . . . nachdcni
ihn zum Narren gehalten* und 8. 231 (L. 184) ^zum VerdrussÄ
In beiden Fällen ist im Deutschen der Sinn des armen, ^i^«* J« *un%k
falsch wiedergegeben, ^iAaWf« MMin^^i^ »i.*fir^ heisst ^Jemandem etwi
zum Trotze machen'. — l^«- / h^n^i^in ^£«, r;«<L^^i», (L, 19) ,und ni
sind sie im Meere verborgen' soll heissen: ,imd sie schwimme^
noch im Mcere'^. fi*i^*it*^ oder besser ^«t^^iT ist ^schwimmen', ab^
leitet von der Wurzel i/fj^i. ,Sich verbergen' heisst r^'i!"^- Aber weil
der Untei-schied sehr gering ist, so werden sie in Manuscripten mit
einander vervk^echselt und sind darum auch unter dieser Bedeutui
in die Vocabularien aufgenommen wordr^n. Ans den Worten abet
Faüstüs von Byzanz etc. 57
& Manaöihr zum heiligen Jakob von Mtsbin (nicht Mdsbin! d8 = ^ ist
westarmenisch) spottend gesprochen hat^ ist klar, dass er schwimmen
und nicht verbergen sagen wollte.
(L. 25) yDie Grnadengabe des Geistes Oottes hatte ihn erflQlt; des
Wissens Quelle war er geworden fiir alle Ohren und Herzen der
Erde, die auf die Wege achten wollten.^ t''^Lhg bedeutet auch
^ahörer' und nicht allein ,Ohren', das in derselben Phrase mit
■ JM^^ wiedergegeben ist. Der Satz heisst: ,Und (weil) der gnaden-
spendende Geist ihn erftOlt, (so) hatte die Wissenschaft die Ohren
(•ginge) und die Herzen aller Zuhörer des Landes quellenmässig
S. 31. Jl\«ir««»«t.*-«ry jnju%, (L. 25) ^Dic Strafe Gottes', anstatt:
^e Hoffnung Gottes^
S- 33. |^*TÄ7 ^"iP' "'^i'^*- fi'l^ "C*^ ig^tuiftf unfuiitu t^fiit$l;fSkt ^ir£^gjl^
f-iT mmm^ i^M^p*n^lru0%g, np^ U^h C^utunt. fi,^ uy%J* '/"'^^t f ^""«4. (L. 27)
,Aber nur Wenige kannten den Inhalt der griechischen und assyrischen
Schriften und auch diese waren nur ein wenig in dieselben ein-
gedrungen.' Faustus aber sagt: ,au8gcnommen nur die Wenigen,
& in griechischen und sjaischen Schriften bewandert waren und
9 einigermassen verstanden'.
S. 34. "ftAfi uAJjfun^f uiitJ^ut p-u»f.ui».ninn.p-fii.%, (L. 28) zwcimal
i erzlose Kinder, herzlose Herrschaft', statt: ,un sinn ige Kinder,
unsinnige Regierung'. — W»^ *«/^ p-uM^u»i.npu,t. jfff,uAiMät.f /ä^ ^,^%
(L 28) ,unter jenem Könige Tiran überstiegen sie, nach ein und
demselben trachtend, in der Schlechtigkeit alle Höhen'. Faustus
ifteint: ,unter jenem Könige Tiran, diesen zum Vorbild nehmend,
öiertrafen sie an Bosheit alle Jahrhunderte'.
S. 35. I^k«. «3^ ^6»/»«^ ^/»««^««^^ o^ lun^tu^^piinLp-huah^, (L. 29) ,nicht
in den Geboten der Tugend geübt waren'. ,Gebot' ist armen. <J/»*««/2«A;
il>er ^m^%t^^ (im Classisch -Armenischen immer Plural) bedeutet
L'ebung'. Der Satz heisst also: ,in Tugendübungen waren sie
s»
p. G. Mbnbvischkan.
nicht diirchgeübt/ — 1^*^ '^ ti^^f/h €1^^^^«»^^ jntm.4M^fi*»,.p^M%Ji,
^^fr^. (L. 20) jkeinc Mühe auf die Tugenden des grossen Grigor
verwandt^ yMühe verwenden' heisst armen, i»^/»«— ^ A^i, » ^n//^
f J^^ ,um%HMi u. s. w., und nicht ««-^ »tW^^ welches ,achtenj Aelit
geben* bedeutet Damach muss diese Stelle verbessert werden: ,ttttd
nicht einmal auf die Tugenden des grossen Gregor Rücksicht nahmen
(oder beachtet haben)^ — ^ vy"'/""*"^M^ ""^^ ^*'**^.ir****'- iL. 29) ^hatten
sie Unterwerfung . . . . verachtet'. Fau&tiis meint etwas ganz
anderes. Er sagt ausdrücklich von den Söhnen Jusik's: ,und stolz
auf die vergängliche, eitle Abstammung ihres Geschlechtes, wählten
sie das militärische Leben^, und ftigt bei: ,danim wurden sie, dem
anfänglichen Traumgesichtc ihres Vaters gemäss, in ihrer Hoffart
verworfen*. ,Unterweriung* heisst armen. S'Y""«"'f"'^A'^^ iind , Hoffart*
pkt*»%%, p%»MWf,kmß, (L, 32) ,Die, w^clche er würdig imd bereit flir
seine Auferstehung wusste, wählte er/ |,*fA*" ist die dritte Person
Perfecti von ^»«-%lr*r und hat mit ^—^^ ,wissen* nichts gemein; die
dritte Person Perfecti von ^^«^/^ hingegen ist f A"^jr. — l'^ri'^rh wi
von Dr. Laukr meistens mit ,Boses zuftlgen*, S. 32 , Jemandem Uebl^
thim' etc, übersetzt; aber ^«»/rj«#/»Ä^ bedeutet ^Jemanden kränke
foltern, quälen'; merkwürdigerweise steht an eben derselben Stelle dd
deutsehe Ausdruck ^Jemanden zu Tode quälen* auch im armenische
Texte: ;»«#^^*«^z^ ^#»^ ,i^%^L^ ^ Ji»^.
S. 41^ \\t,t^if^i^ A^t. ^^pu»'^u,yt$ußn*p f,t\,^ f, kt^f^, ^L. 34) ,wird (dli
Herr) . . . auch das Christenthum von Euch hin wegnehmen*. Dani^
sagt indess bei Faustus: ,der Herr wird , , . auch das Priestej
thum von Euch hin wegnehmen*. — '»n %^ Jl^,7^*pt ""^ A** ^P^^
,Wenn ihr zu mir geschickt habt, als ob uns ein Haupt un^
Führer gekommen wäre, wie konnte ich Filhrer . . , . werde»
Die Ueberset^ung entspricht dem armenischen Texte nicht, i^i
sind Imperative von y^jf und fi«^. Der Satz lautet: ,aber wi
ihr zu mir geschickt habt (und sagtet): ^^komm und sei unsc
Faüstüb von Byzanz etc.
59
Hiupt und Führer," wie kann ich Führer derer sein, die . , . /
tL ». W.
(I<. 97) jbmchtcn ihn in das Dorf des Propheten Johannes*, w^«»/»**'^
ijum nicht ,DorP bedeuten, sondern ist etymologisch identisch mit
^eker^, *TP'? ^^ ^- ^^^- ^^^^^^ '^^^^ ^'^^ Armenischen die Bedeutimg
IderhoP^ dann ,Bogräbnissort/, Also ist der Satz zu ändern: ,sie
liten ihn (= die irdiselie Hülle des Pharrc^n) auf den Aeker des
Tetnpels zum Propheten Johannes*,
I liefen Artavasd und Wasak herbei.* *f%fi»fi^i von ^4*^^ ij^t nicht
tdcntiscb mit t/«% von ^h^-^-. Das erste bedeutet .vorfallen, sich
mtreffen* und das zweite Ji in laufen, nach einem Orte hineilen',
— Au%ereizt von seinem Ilaremsaufseher, gab der Konig Tiran
Befehlf den zwei Kindern des Resehtimischen und Artzrunischen
die Gurgel abzusehneiden. Artavasd aber und Wasak, ilie
Xamikoniery waren zufälligerweise anwesend^ sie warfen sich über
Üc Kinder, nahmen jeder ein Kind und liefen davon. Die betreffende
Sidle laatet also: ,Da trafen sich Artavasd und Wasak dort/ Nach
dem üesagten ist auch S. 4h «/j^ t/fm>*^n*ir «#y*^ t^fn^ij^näi, (L. 40)
/Ke pleiehzeitig dorthin gelaufen waren' zu berichtigen in ,A]le^
£e dort anwesend waren^
S. 47. II'^V Jj^ j'**^P^f> '>»**t^*^L*e t^"*'^ffi' (L< ä'^) ,warfen Jeder
ober die Seliultern und gingen hinaus*. ,/«*>*^^ VT^'***'^/: heisst
: adbt ,ftb«r die «Scbulteni werfen^, sondern , unter den) Arme tragen*^
fasft* pprendre et porter sous ses aisselles*. Bei den Orientalen besteht
hei mer Feuersbrunst oder sonst einer Gefahr no<di [leute die Sitte,
fi» Kinder ,unter den Arm* zu nehmen und sieh also zu flüchten.
f fmfii^ %*^»». (L, 40) ,. , . , auch nur an die Tfiüre heranzugehen;
Am man wartete draussen auf ihr llerausfliehen*. Die zwei Sohne
imk'% waren^ ihrer rrüttlosigkeit wegen, bestraft worden. Als sie
ktt t^iiieiD Sclimause sieh schwelgerisch ergötzten, wurden sir ph'itz-
fcA Z98ailiiiiiengc^'hlagcn und getiUltet. Ihre Tisehgenossen flohen,
<
eo
P, G. Mexe VIS CHE AN.
imd aus grosser Furcht wagte Niemand von ihnen zuriickznkelire]
,uiid auch nur an die Tliiiiv htTanmigehen j um sie zu zu mache
denn sie (^ nämlich die Thllren) blieben bei ihrer Flucht offe:
1^*^lf im Sinne von ^zumachen' ist noch bei dem armenischen Vol!
im Gebrauche. Das nämliche fc»^'^" *f^*^i ist beim Faustus, S. 16!
nueh einmal belegt, und von Di\ Lauer (S. 126) mit yThiiren hinei
legen* wiedergegeben.
dieser sehr grosse Lust naeli demselben bekam* anstatt: ,de
er befreundete sich mit ihm*. Der armenische Text sagt nieht
^naeh dem Pferde grosse Lust bekommen*, sondern ,in Freundsch
mit Warases treten'.
H. 50. \^*- tif^tt tf^tif^it^ fitttff^tKft^ aitit%^^^ (L. 41) ,mit LT che
legung fasste er einen Plan', *ffi'*f** q^'^i ist nicht mit 'fjff*» ^^i
zu vei-wcchseln. Das erste bedeutet ,(guten} Rath geben* (in dem
Classisch- Armenischen oft belegt), das zweite aber ,aufmerksam sein, ^
horchen* u. s. w. Die betreffende Stelle ist folgendermassen zu über-
setzen: ,er gab ihm diesen Rath(schlag)*. Da« niinüiche Woi*t kommt
bei Faustus, 8. 186, wieder vor, und diesmal wird es (L. 116) richtig
mit jUiitzliclie Rallischläfjje ertheilen^ übersetzt.
(L. 44) jUnd fesselten Jen mit einem HolzknUppel sieh
vertheidigenden Konig Tiran*. Faustus: ,und sehildbewaff-
nete, schanzpfahltragende (:= Krieger) umgaben den König
Tirana
S. 54. \\j'*rO' "//»^t'M' /* *y/,>. p/tiurJ/,^»%. (L. 45) ,werdcn die Feinde
von hier wegeilen*. Der Urtext: ,dic Feinde werden sich wieder
bereinstürzcn^
S.
Cb
^''f'ßfi')
k tß^p ^ttrfttl pit ymtititftiifii^^Mtriirnfff L*. ^ */j£|C
pu»^u,*«ltf»% ^p*f***»*"j* ll^' 4tJ) ,, . . erinnerte (der Bündnisse) zwischen
dem Kaiser Constantinos und dem Könige Tiran*. Ein Biindniss
wurde zwischen Constantianus und Tiri dates abgeschlossen. *^Jl>tu»j%
^u»%»Mi%o^0, (L, 46) ,mit allen Gesetzen* statt: ,mit allen Weibern*.
lliu%iu^*(, ist iiicht das gricch, fi*'*^**^^* — -/avwv.
Faustüs von Byzanz etc. 61
Hr- (L- 4*^) ,nahm für sich alle Satrapen und ihre Länder
in Besitz'. Nachdem der griechische Kaiser den Armeniern gegen
die Perser zu Hilfe gekommen, und mit vereinten Kräften den Sieg
über die letzteren davon getragen hatte, setzte er über Armenien als
Vorsteher die zwei armenischen Fürsten Andovk und Arschavir und
empfahl sie Alle (= die Armenier) und ihi'e Länder der Fürsorge
dieser zwei Fürsten. — Die betreffende Stelle muss mithin so cor-
rigirt werden: ,und empfahl sie Alle und ihre Länder den Fürsten^
>U& 'mmib^l^ ^empfehlen' ist von juAA mnitnt^ ^fUr sich nehmen,
übernehmen' wohl zu unterscheiden, da -nit^i^ Part. Perf. u»pu»pbiui^,
hingegen mttUrami^ hat.
Das 4. (resp. 2.) Buch.
S. ß5 ist -M^img-Luih^ mit ,Nahrungsmittel' (L. 49) wiedergegeben;
aber es bedeutet ,Güter, Hab und Gut^ u. s. w. Vgl. das näm-
liche S. 48.
S. 70. |cH-»f*' ttt/^V ^V«^ k''lk"^tt t""ik^ ?/"'. (L. 53) ,( werdet
ilri mich martern und in Bande werfend Das ist ein
ah^s armenisches Sprichwort. Es heisst wörtlich: ,Sie binden mich
ak einen Schlägel über ihr Haupt um', und wird von Dr. Emin in
der französischen Ucbersetzung mit: Je deviendrai pour vous une
lourde massue que vous appelez sur vous' übersetzt.
8. 88. Hpr^^Y. j»'J'»"^kpt' u,Jh%u,jh piu^Jit^p-fiAg^,, (L. G4) ,die
ganze Menge herbeilief und darauf bestand'. ,Herbcilief' ist ganz
äberflüssigerweise eingeschaltet, da die Menge schon vor dem Könige
äUnd, und das armen. ufi>iiriM»i ist hier nicht ,hcrbeilieP, sondern es
bildet mit j^Ji^n^i ein und dasselbe Wort; u{ü^lru»i^ jutJusn^kfi, heisst
also: ,sie bestanden hartnäckig darauf. Der Gebrauch synonymer
Worte ist im Armenischen sehr gewöhnlich. Er hat den Zweck, den
Gedanken stärker hervortreten zu lassen.
v*^ t^, (L. 64) ,Der König des Landes, jener und du, sagt man.
p. G. Menevis€hean>
seid gleieli hncligestihiltzt/ Die Uebersetzim^ wäre ganz richtig,
wenn statt des ^*** im Armenischen ein 7^«*- stünde. Der Kaiser von
Grieelicnked wollte den Patriareheii Nerses, der vom König Arsehak
zu ihm gesandt war, bestrafen und verbannen. Aber die EdUm seines
Hofes und die Rilthe suchten ihn zu besehwichtigeu und von seinem
gefilhrhchen Vorhaben abzubringen. Sie sagten: es geziemt sieh ja
nicht^ einoü solchen Gesandten zu krilnken, denn ,der Konig des
Landes und dieser (näudicii Nerses), wie man sagt^ stehen in gleielier
Ehre^
2^, 93. 1'^'- A 1-^*''i 7""/'^ *'ppn** Mt^*a.t*ttt a-at%n lit- LtaäM itunohTM^
(L» G8) ,Ali> sie drei zugleich das Knie beugten ^ ^thß**
MSi^^itiiT heisst dreimal. Also: als sie dreimal knieten und beteten.
O. ^3. f^ ti**y§Mft^ittttntf hf'pL-t- <^in jfft irtpu^ht* ututnttt-tjU lui f; tun- tlitn 1 itinnt-iatO- ,
(L, 69) jöchet, . . . (jott hat wie ein Vater uns ÜeherHuss gebracht',
statt jGott bat sieh uns genähert wie ein Vater seinen Söhnen*.
S. 1)8. ^t^ftA^täätiu^ftf^i^ (L, 7:f) jJonrnalistenfeder^ Was diese
Uebersctzung bedeuten soll, ist mir uncrfindlieh.
S. 114. \K*f%iiA,ft^ ist (L. 87) mit jKesehtunikh^ verwechselt.
Wenn ahsichtiiebj dauu habe ich zu bemerken, dass [\^'iM»%f>^
ein Canton in der Provinz Turuberan ist; (|*^***M£.'fc^ hingegen ist in
der Provinz Vasburakan.
S. 114. ^^nftdiutT tttftffLijtui lifißtiäiiuffiißwt-, fL. 88) jeIs er den Fehler
begangen hatte, sieh zu betrinkeu*. **/"«*^»#'f-(/*r)^ wahrscheinlieh
dem griech. {xsOj-^c^aXew nacligcmacht, ist im Ulassiseh-Armenisehen
nur drchnal belegt, und merkwüi-digerweise immer mit **^j»pit5>,«^ -
z. B. fifpi" tftt^/fpi tui% Ai itsf»*Mi*t*^^ (I); 0 [jieOitiJV y.ai TtpatTraXtüv (Isaias xxiv,
29), das nämliche citirt bei Johann Chrys. (iu dtmi Commentar); die
dritte Belegstelle hei Faustus. Bei den Spät- und Naehelassikem \%nrd
es auch otjne *«|f/*Ä>/*«^ gebraucht, aber immer in der Bedeutung
jberausehen^. Nacli meiner An sie lit und nach den Gesetzen des
Classiseh-Armenisehen (siehe die Bemerkung 8, 88) wäre die be-
treflfende Stelle besser übersetzt, wenn man es mit ,er war betrunken
und tÄumelte^ wiedergegeben hätte und nicht , einen Fehler begehen^,
denn das heisst armenisch «^*^/Äi/^ Siehe aber dazu die Bemerkung S. 7.
Faüstus von Byzakz etc.
G3
119. p t^£t*tpt <^MM%fr Luttntii^Lgf^^ nutt^^ tttutHf^ttu^t n'^tuJttt^iit muajttti^iU
iL. 92) jell liahf fl en K o p i' a 1j \:^ ( * s ul i i a ^^ e n ii n d rleii ganzen koiii^-
iirlien Betblil ausgctiilirt^ f* 'ii"'fi' v«^'^/ li(*isst ,z:ii Ende fülircD,
ausführen, volltinden'. ^ ^/"'A ^«»V i*****'***{*^»f/' ist wieder die
ciämliclie Erschoinung, von der oft die Kcdc war. Vgl. die voran-
gehende Bemerkung zu 8. IM. Also zu berielitigcn: ieli habe den
ganzen königliehen Befehl (buelistählieh) ansgeiulni.
f^t^^U (L* ^7) ,Da sie im Lande der Perser waren, kannte er für
andere ohne Fiireht und sieher vor dem Clerielitshofe jener plötz-
lich eine solche Tliat vollbringen/ Das CJegcntheil aber meint Faustiis,
Erstaunt über den Math Wasak's^ des armenischen Generals, welcher
den Vcrläuiüder seines Herrn im fremden Lande getödtet hatte,
drückt er sich aus: als sie in Persien waren^ wagte er (Wasak) im
fremden Lande und auf öftentiieber Strasse furchtlos ^ angstfrei und
plötzlich eine solche That zu vollbringen.
S. 133. |'rt-irM#^ tiit^ijtp* fftu^uttto^ fnÄMt^u*pt*fttik$, ( L. 104) jUnd ver-
schwanden mit iier empfangenen Ooldbesteelumg* stjitt: , verblendeten
sich*. A««*^f ist jHnster'.
O* 133# 4fA rPP^ * hi* p*^***flft»*l*t* rin§.ffthh iUfliuutlli tttttL i tttUfiftUti ITiV"'y«
(L. 105) ^dass er gleichsam die Mummerei eines Zauberers
mache und zum König Arsehak sage^ Richtig: er gebe sich als
ein Späher aus und sage zum König Arsebak.
S. 135. i\f^»f,u*%» (L. \m) ^Üetreide*. Getreide heisst */"^Ä'^>*
uüd nicht fr«/»«*^, das im Classisch- Armenischen ,(Lager)zelt* und im
Neuarmenischen »Altar* Ijedeutct.
S* 140. Y^fpiM,if,ui^L ft ^&fffffif% tun^iifttr. (L. 110) »machten sie das
Land menschen leer". MM*ßpiu,fUft l. f* uin*tiLi kommt nicht von *^^
^lano^ Mensch', sondern von '«//»^i , brennen' und bedeutet eine
Stadt ,mit Feuer und Schwert verheeren* und nieht ,mensehenleer
^hen'. Das letztere hat im Armenischen unzählige Ausdrücke;
TOD einigen sei hier nur erwälmt: i/?«^"^*«^«*^ i«/L>,Zr^^ t«ir*ß*,^^^ «»w^rt/^
64
P, G. Mbne Visen« AN.
S» 142, ,CI^^^»w (f»f) ft ^tti^ttj ^tutitMipM $t$p^^^^ ^»»t»iti.fth, ^L, 11 ij
^schlugen die lib r igen zusamun^n, nachdem sio ihre Lust an
ihnen befriedigt hatten'. Dagegen Faußtus; ,sie warfen einige
unter die „Dreschmaschine" (f«*^) und droschen sie'.
S. 157. (|iy*«^«*M/>' f\\"*"t"*3 ^*»%t^LpA*u*^^***%, (L. 124) jtödteten
den obersten Kleiderbewahrcr Mar atz*. In cbcndeniselben Capitel (47)
ist das Wort ||H"',7 xweinml riehti^ mit »Mogatz* übersetzt und ein-
mal mit jMiU'otz^ Warum?
S. 157, y^of"^ **ä\0t^ **ff,ii*ftl ußf . , . . (L. 124) jSprengtcn die
Truppen auseinander'. Früher ist -«v^^ijfc *m«.Ü£^ (S. 148) mit jaus-
einander treiben' (L. 117) übersetz! worden; aber t«'*«^ «/«l»£r^ ist
a,% — 1^ tM^i^fä^f^ d. h. wörtlich: ^nicht einmal einen lassen, vertilgen,
vernichten'. Also: ysie vernichteten das Heer',
S. 150. lltt*tiwin*fi* ist mit ^Maghamas^ übersetzt.
8, IßO. \^ <^tM€LMittf ^Jfufii ytnpin^ (L, 126) jcr beruhigte sein
Inneres*, statt: ,er befriedigte ihn (^ den Künig Sapor)**
^J^uM,. wtV^r^, it jft^Ltßl,^ tfptJiti* jflttttM%, (L. rJH) , sprach zu ihnen,
wie es recht war: „Wenn ihr zugeschen mid wohl überlegt hättet,
80 würdet ihr euch des Wortes des Herrn erinnert haben."
Im Allgemeinen stimmt dies zwar mit dem armenischen Texte übereiny
doch ist der iSinn ungenau wiedergegeben, denn im Armenischen ist
der Satz kategorisch und nicht eonditionaL Man beachte doch,
dass im Hauptsatze kein correlatives ,so* steht* Der Urtext sagt:
,(der heilige Nerses) sprach zu ihnen: „Sehet zu und überleget es
Euch wohl, und erinnert Euch des Wortes . . . , des Herrn/*
Das 5. (re&p. 3.) Bnoh,
ißfifjut fjiMMtftfif/ luiii/ttim tjttii* , I J_i* 149) *er
liees ihnen das Nöthige reichen'. «/^«#tr«#i,*«|F oder *fut%,ttiuit wird
S. 194 (L* 153) mit ,Kutsehe* übersetzt; */M*^*«"*#f ist aber bekannt-
lich aus d-m\>^^ pers* ^j^j ^Frau' imd ^«#^-(t-M*^) </f4'^irjr ^ p^(*^i ,bnngen'
entstanden^ abo bedeutet ,Frautragcnde', , Sänfte'. Nach dem Gesagten
Faüstüs von Byzanz etc. 65
ist die angeführte Stelle so zu verbessern: ,er Hess ihnen Allen
Sänften bereiten^ Ebenso vgl. S. 236 (L. 189) ^An^JU^ tP^''t
4wB%m» -yy «/»A-^Ä-«»^ ifi,0mnt^ ,und in besorgtem Mitleid sie, mit allem
Köthigen versehen, nachsandte^, statt: ,in Sänften^
kf gäktg. ^p-" Is'-Y»-». (L. 150) , dass die rechte Seite des
Kopfes mit der Nase in Folge der Kälte ab- und heruntergefallen
war^. -«^/^ wird bei den armenischen Classikern in sehr veränderten
Formen vorgefunden, z. B. als »i-itq^ (belegt bei Zgon, S. 55), ««.^/fr«^
(in der Version des Comm. Joh. Chrys., S. 651, Ed. Venet). Der
Ablativ heisst «/»«iLTfvA? einmal jedoch merkwürdigerweise j^^ibi^J^>
Im Neuarmenischen erscheint das Wort regelmässig in der Form
n^l. Das betreffende Wort bedeutet ,Gehim^ Man darf es mit dem
Ädjectivischen »-^A^^ ,recht^ nicht verwechseln. Leider ist es in der
deutschen Uebersetzung des Faustus verwechselt worden; und darum
entspricht der angefiihrte Satz dem Texte gar nicht. Der Text lautet:
/sie sahen), dass in Folge der Kälte das Gehirn des Kopfes
durch die Nase herabgeflossen war^
S. 193. !>•• "^ek^ü vt^nh tfrk"* f^js P'^ «a«^«^^^ ^n^p^gtr,, Jirh^
j^mfJiA^ At^V (L. 151) ,lege hier die Arme um ein Klafter-
mass; wenn du dieselben vereinigen kannst, so soll das ein grosses
Wunder sein^ Dr. Emin hat es richtiger übersetzt, indem er schrieb:
Tu vas ramasser des opines. Cc sera unc grande mcrveille si tu
parriens k les recueillir.' {Collect. Langl. i, 281.) Es ist ein altes
armenisches Sprichwort,* das wörthch heisst: ,Hier hast du die Hand
am den Bocksdorn gelegt, wenn du es sammeln kannst, wird es
Kxn grosses Wunder sein.' Vgl. das deutsche Sprichwort: ,in ein
Wespennest stechend Der armenische Text will so viel sagen als:
da hast eine geföhrliche Sache angefangen, und schwerlich wirst
"ia sie zu Ende fiihren können'. ^\^»^i ist nicht das pers. ^ ,Elle'.
S. 198. IImt'V- (L. 157) ,mit Elephanten'. »^q^ ist ,KameeK
Qephant heisst armen. //^, aus dem Persischen entlehnt.
' ygl. Ge9chiehte der armenuchen Literatur, von Dr. P. Josef Katebgeax,
5^ ». Wien. Mechitbarigten-Buchdnickerei, 1851.
*",««r ZeitmchT. f- ^- Kmade d. Moryenl. m. Bd. 6
66
P. (1. Menevischean.
S. 201. |> Wri^i ^P^l (L. 15i0 Mr den tapfem Arscliak*
Dromiäl wird der Satz wicderliolt, und immer mit /ür den tapfeni
Arsrludv* llbcrsetzt; besser wäre er mit ,zum tapfern Arsehak' zu
übersetzen; denn die armenischen Truppen selilugen die Feindes-
scharen nieder, und jedesmal , wenn sie einen von ihnen tOdteten,
riefen sie aus: ,(gehO zum Arsehak!*
O« 203. l'ikqfH'y JnitHt-tutioMf np tih»it*-t»ktii Uii Unfern tfttMn tä.nmhtnf^ *^am fit
p-»iH^^pfa., (L, 161) jHareraswächtcr Dg^hak, welchen zu diesem
Amte der Vater des Künij^s ernannt und berufen hattet ^Zu
diesem Amte^ heisst annen. ,/%/» fyi«.«»n% oder tT^ , nicht aber /•«»
^nph^twjt» jscinera Amte nach^ Also: ,l)er Haremswächter Dghak, der
seinem Amte nach „Vater des Königs" hi ess/ Und zwar wird der
Haremswächter bei Faustus cilfnial 4™i/r , Vater' genannt,
S. 204. fV«^m^ hp^ ^„j»fi^j,f„ tf p-n^Lui^, (L. 1G2) ,viele
brennende Laternen waren dort angebracht'. I//-^ L'\i*'H**ii& ist
iDaehlueke, Bodenfenster* und nicht ^Laterne*. Der Satz lautet:
^e hatten viele Dachhicken (offen) gelassen^
S. 204. I** T^r?" »"^^**'j>f /««.«if/fc h*u^^^ft%, (L.) yUnd löschten
alle Laternen aus*. Nach dem obenerwähnten muss das auch be-
richtigt werden: ,und sie verdeckten alle Lichtfenstcr*,
(L. 165) ,in der Stunde^ in welcher man sonst den Zauberkünstler
vorzuführen pflegt^ setzte man dem Arsehak Früchte vor*. Dr* Emin
hat es richtiger: ,Vers la tin du repas, on tit placer devant Arschag
des fruits.* ^aubfTkünstlcr* hat mit —^«-^f-^i» nicht emmal eine ent-
fernte Aehnlichkeit Es könnte höchstens einen Fremden veran-
lassen^ es mit jHäresie* zu übersetzen^ da .Häresie* i»^-»v^ dem »mi^%^&p
lautlich sieh nühert. VmT^^l^^f bedeutet »Dessert, Nachtisch*. Also ist
der Satz zu corrigircn: ,Beim Dessert setzte man ihm Früchte vor/
S. 216. i>«^»$ Ä««.^-»%t^ ^^% |%««M>*^. (L. 172) pichte
Unverdorbenes dem Manne Oottes*. Linguistiscb betrachtet ist
wipwtytt^ offenbar wiN.*« .y.-*i.| ^ d. h. >un-wässer-ig, kein Wasser ent-
haltend*, vom armen, «i'- und pers. wjl , Wasser*; es kiJnnte auch
als Ableitung von «&-**4Ywf , '^*f*^j pers. e%i , wenig (kleines) Wasser,
J
Faustüs vok Byzanz etc.
67
hen* gelten und würde dann ebc^ufalls ,unwässerig' bedeuten,
Bezeichnung des ,reinen, unpc«jn^iscli ten Weines'. Dreimal ist bei
Chissikern das Wort auch sulji:5tantivi3ch gebraucht und bedeutet
er Wein^ Mit »i%^«*Y*^'*'^' ^unverdorben' ist das Wort nicht zu
verwechseln. Der Satz lautet also: ^reichte dem Manne Gottes Wein'.
ffflt. pk ^t^c ifii/l ^tff^ifttt^ i^,ft»^ (L, 174) ,der Ktinig entschuldigte
sieb bei ihm, der nicht mehr hörte, als ob er jene Thal nicht
ToUbr^cht hätte' statt: ,Aber der Konig Pap entscbuldigte und ge-
berdete sich, als ob er nicht hOre, und ak ob er es nicht begangen
bitte/
S. 229. /\*"/^«^ ^u>«,uM%k^^^ (L. 183) ,die Kleider zerreissen'.
H^^ ist ,Oberarm^
S. 242, ^*-*-/3»yM*«iy^i«V, (L, 195) yHamasaspet*, ^«i»i/I«yi««*Y*"''*> ist
Ifidtet von * «»*/w a ut9»ui wie T|^'^"»''4/^m'^ von 11^'^'" 4/ • -^*^«/**'y*w**Y^<w
sn ist ein bis jetzt noch nirgends vorgekommenes Wort.
S, 251. U-A^r •"^" t f-%«f^ lY^'h.^kih, (L. 202) , und
hatte den Blick auf das Lager Mimuels*. Die nächstfolgende Zeile
im Texte klärt den Gedanken völlig auf; es heisst: ,kamen Spiiher
■u und späheten den Manuel/ Also muss auch der obige Satx nach
dtiQ armenischen Texte verbessert werden: ,er sandte Aufseher
in das Lager Manuels/
S. 255, 5i^ ftit^sätj^ i,ftpiru»i^ tt*i^utbut%ip^ (Ij, 205) ,wurde get(»dtet,
miem ein Pferd ihm auf den Hals trat*, »^^-'f"«^ ^rP"'l heisst
i^dich; jUm den Hals gehend Es wird vom Pferde gesagt ^ wenn
«i bdm Reiten ,umfiült, umstürzt*, nicht aber , Jemandem auf den
Hak traten*. Der Satz lautet: ,er wurde getödtct^ indem sein Pferd
Bas 6. (resp. 4.) Bnüh.
S, 263. }^%^*ar%fi mrd (L. 211) mit ,Pelz von Ebern* Über-
Nttt; aber ^ber* ist annen. f/^-a" (das Weibchen) und t^^ft (das
IbfeadiefiX «DÜehnt aus dem pers. j\^; ^%^.,ttf%f» heisst ,Hermehnpclz'
uA bekaaatlicb ist ^Hermelin' das lat. mvs armenius.
6»
»'
p. Ct. Menevischkan, Faustüs von BrzAxz etc.
pk ^/•«^«'^ M 7*"^ f'//^ ^'fhi^'i"" (L- 213) ,der Bischof Johannes,
der Sohn des Harem Wächters Pharren, war so alt, dass es an-
gemessen war, ihn zum Bischöfe zu bestellend ^--/i--^^-» ist
bisher vom Dr. Lauer richtig mit ,Patriarch* Übersetzt worden, nur
an dieser Stelle ist es mit ^Haremswächter' ^wiedergegeben ; aber
Jlarcmswächter^ ist dt»,p^^but, Bekimnetlich ist der Haremswächter
immer ein Eunuch. — Siebenmal kommt bei Faustus ,Pharren' vor
und heisst immer ^Bischof, nur an der betreffenden Stelle soll m
ein jHarcmswUcliter' sein. Der ganze Satz ist so zu verbessern: Der
Bischof Johann, wenn man ihn einen Bischof nennen darf, der
Sohn des Patriarchen Pharren, war alt (und er war ein Heuchler
tt. s. w.).
iäf,uMtf^Pt L». ^IJI*^% ^LJ:,ti^, (L. 213) ,indess zog er sonst niemals
braune Kleider an, sondern liülltc sieh im Sommer in leichte,
im Winter in gewebte^ S. 204 (L. li>2) tTnj^» iu^u/i^i^i soll nach
Dr. Lai:kr hetssen, ,den Rock anziehend Ist überhaupt eine Schwierig-
keit vorhanden, so Hegt sie in */^/'|, welches , Schuh' liedeutet Der
Satz muss verbessert werden: ,(er zeigte sieh den Menschen fastend
und in Busskleidungy) so dass er nicht einmal Schuhe anzog,
sondern im Sommer umwickelte er sie (= die Fusse) mit einem|
„Fetzchen*^ (*>^"^) nnd im Winter mit ,,Orasstricken^* ii^*^y
Die angefiihrten Correcturen bc^weisen, dass eine bessere deutsche]
Uebersetzung des Faustus durchaus nothwendig ist. Hoffentlich wird]
sich Dr. Lauer zu einer zweiten Ausgabe seiner Arbeit entschliessen.1
Dann wimsehen wir dringend, dass er mit glücklicherem Erfolge]
arbeite, als das erste Mal. Würde er indess auch nm^ die hier nam-
haft geniaetiten Stellen (besonders die des dritten Buches) verbessern J
so darf er überzeugt sein, dass die zweite Ausgabe seines Buehesi
die vollste und gerechteste Anerkennung der Armenisten finden wird
Türkische Volkslieder.
Mitgetheilt von
Dr. Ignaz Kunos.
(Fortsetzung.)
Wollust.
<jJ^.\ ^\jJu >\jJu Bagdad Badad ümde,
SjJ^i\ i^\>\^ tJS giäü bardak icinde;
^jy**» t<*)^ «*»^ ^*'* ^örfwf severinif
ijJias^*\ ^^y^AS karjolanpn üSinde.
jyy^L<>\ ^^JJl^ Tüfengim atflmajory
j^^.»JUJ'Lo ^J^^ pahalp scU^lmajor;
jyA-JU3'b ^b jaipn^ jat^bnajor.
Der Bagdad fliesst im Inneru Bagdads,
Und seine Rosen sind im Glase;
So lieb' auch meinen Buhlen ich
Nur in den Kissen meines Lagers.
Mein Gewehr entlädt sich nicht,
Theure Ware kauft man nicht;
Und in diesen langen Nächten
Schläft man ohne Buhlen nicht.
70 Ignaz Kunos.
Erwartung und Enttäuschung.
^joy ^U> dJJL^^\ ^U> Tai iUtüne toi kqjdum,
f-^^ cA>* C5^^ t^ '^ jon§ni§ M kqjdum.
^jsJlsla^ dob 0^> <^^ /^''lA siUaklad^;
{03Lo <jc«^y» l5j^ i^'*^ kqjnumda sandffm.
Unlust.
j^y ^]j\ C5^,^ *y^} 4?^* ^•** ^'^^ ^**'''
vi>3\j\^ ^^^IXo sakallsja varangn,
;>3y ^J^j> ^j5^<j^ jüre^ji dertU olur.
Stein auf Stein hab' ich gelegt,
Auf ein Kissen mein Haupt gelegt;
Mein Lieb wird kommen, dacht' ich:
Den rechten Arm Hess ich leer!
Den Apfel hab* ich aufgeschnitten,
Hab* ihn in vier Stücke zerlegt;
Das Liebchen wähnt' ich an meinem Halse,
Ach, nur ein Kissen hab' ich umarmt!
Der Quitte Untertheil ist grasig,
Des Hagestolzeii Arme süss;
Doch die zu einem Langbart kommt,
Der ist das arme Herz voll Harm.
Türkische Volkslieder. 71
tf Jüils:\]\ jUb j\3 Kar ja*ar aVSaklara,
«yüklsr^ jy^^> dökülür sacaklara;
^ySi^cj^^ li\ J«^ nanl ana d6*urmuS,
tf^Lsl^y» j>j>l»m^,o sf major ku^aklara.
Sehnsucht.
^.«jJO^\ ^JÜü\^ Portokal§ ojduraj^^
^S^jJ^ ^ ^Sjs^'\ icine guL doldttrajftn;
Sjo^^\ v^Oi rj^ carki felek olup-ta,
^S^j3«^ l5o ^3jb i«'*? ÄawÄ ddndürejim.
^jo\dJ^\ vü^^ O^^ ^2^ tabak olajäffm,
^j^Uyf Jov5^a\ jb jar 'öniine konajäfm,
^<k^ , '»y^ V— j\y>\ fjb jargni esbab bicinmü,
fjo\dJy ^ ^^_j*wo; Ji' terzisi ben olajdfm.
Schnee flockt auf die Gründe nieder,
Auf die Traufen fällt er nieder;
Was für eine Mutter hat sie geboren?
Sie findet nicht Raum in meinen Armen!
Höhlen will ich meine Apfelsine
Und das Inn're mir mit Kosen füllen;
Auf der Weltenkugel, die dann sein wird,
Will das Liebchen zu mir her ich drehen!
Ach, war' ich eine gold'ne Schale
Und würde vor mein Lieb gelegt!
Ach, schnitte mein Lieb sich Kleider zu
Und war' ich dann ihr Schneider!
72
lONAZ KüNOS.
«jO^j^ ^b ^Ui^l
Kiip dibinde unum vor,
AÜahdan umudum var;
0 kp^^z benim oJursa,
dedelere mumum var.
Bejölu carip pazar,
ii^nde bir k^ geter;
elinde kurhm kalem,
kcUlffma ferman jeaar.
Kailarfn mim dir gilzd,
gel beni guLdiir giizel;
aemtimiz uzak düiftüy
kalbpmpz bir dir giizel,
O'ok jiitii mat>i kald§,
kuS uitu jauru kaldf;
anahtar jar kqjnunda,
göjnüm kilidli kaldp.
Auf meinos Kübels Grunde hab' ich Mehl,
Auf Gott hab' ich gesetzt mein Hofifen ;
Wird dieses kleine Mägdlein mein,
Weih* ich den Heiligen eine Kerze!
In Pera, durch Bazar und Läden,
Lustwandelnd geht ein Mägdelein;
Von Blei ein Schreibstift ist in ihrer Hand,
Sie schreibt eine Vollmacht, mich zu tödten.
Deine Brauen sind ein Mim, o Schöne!
Komm' und lass' mich lachen, SchOne!
Weit zwar liegen unsVe Quartiere,
Doch unsVe Herzen sind eins, o Schöne!
Des Himmels Antlitz ist blau geblieben,
Der Vogel flog fort, die Jungen blieben;
Der Schlüssel hängt an der Liebsten Halse,
Mein Herz ist zugeschlossen geblieben.
Türkische Volkslieder.
73
O^i^
,^^b väX^J^ J^
jj^b dJUJ\ ^b
^b ^<^j^ ^c«JüUi
Jb ^^j^ iiT^^^^
Jiemenimt kaüadpm,
jarffma giÜ topladffm;
jar ;|fa^a geldikce,
jeminiam kokladfm,
Jemenimin naipnp,
jarprn a&n§i baipn^;
jemenim sende dursum,
Hl gSzünUn jaignp.
A»l§m Tekir-däl§ dir,
baiffn jara balp dir;
cözme rakih fecremi,
jar etile bäl§ dir.
Baftorki iizUme bak,
kafgma gözüme bak;
i<^den dargpi iaen-de,
gülerek jiizüme bak.
Zusammenfaltet' ich mein Kopftuch,
Sammelte Rosen für mein Schätzchen;
Sobald ich meines Schätzchens dabei dachte,
Sog ich den Duft von ihrem Kopftuch ein.
Wie schön die Stickerei an meinem Kopftuch !
Mein Schatz enthüUf ihr Haupt soeben;
Nun soll mein Kopftuch bei Dir bleiben,
Wisch' Dir damit den Thau des Auges ab!
Ich stamme her aus Tekir-dagh,
Verwundet ist mir der Kopf und verbunden!
O binde nicht, Nebenbuhler, mein Kopftuch los.
Denn mit des Liebchens Hand ist es gebunden!
Die Trauben auf dem Sims sieh' an.
Meine Brauen, meine Augen sieh* an!
Und bist Du im Innern zornig auch.
Sieh' lächelnd doch in's Antlitz mir!
74 Ignaz Kunos.
^>jyßJii\ ^2^>^sJk^3 Kaledm inijordum,
^>jy^ s»^iy>»j^\A, cWraan gel^crdum;
^jJJ «JUJj^ O'^^j^ derdtnden kibrit oldun^
^>j^b viX-»*>jy>»\ üßimn janijordum.
SU^ fOJi^ ^>d^jiJLji Kaleden mdün diize,
tfiA^.U ^>^b O^ ot baladfm nerffize;
^J^\ tJXoJcL ^^y^^ ^3Jo jedi jfl x^^met eUim,
^L«o SjJi^\ iS> Deniz vHnde teraj-ffm,
^^j^ *ye jUaaJLm) «enns gecen ömrümü,
^^doLo ^^^^e^^ ^\ onu ömr-rnü sqjajfmf
y^XsC^. ^k^^^.\ jjUh. (7a;^ tnje hicilmez^
^ rx>X>, jJjJt^ ^ 6ano derler jardan geC\
j-JUs? ^j^'U» ^b jar tatlp-dpr gedilmez.
Vom Schlosse stieg ich herab,
Du riefst, ich kam heran;
Von Deinem Weh ein Zündhols ward ich,
Du bliesest, ich gerieth in Brand.
Vom Schlosse ritt ich herab in's Thal,
An eine Goldblum* band ich das Koss;
Sieben Jahr' hab ich gedient
Um ein blauäugig MHgdelein.
Ein Schloss im Meere bin ich,
Wen soll ich nach Dir fragen?
Verfliesst mein Leben ohne Dich,
Soll ich 's noch für mein Leben halten?
Der Rasen ist dünn, man kann ihn nicht schneiden.
Das Wasser trüb', man kann's nicht trinken ;
Wohl sagt man mir: ,Verlass' das Liebchen!*
Liebchen ist süss, man kann's nicht lassen.
Türkische Volkslieder. 75
dk:^U\ fjoy» (j^y^ P B*r kuS kqjdum a*a^a,
Aa.^\ ^J^Uj kcmadlarg 0/050;
^>y^ jb ^ O"^^^. jeniden bir jar aevdinij
doU^oU» ^ f«>^ J^ ö^ kojdum gül taaena,
^JLM)dJj^\ ^^^^ä^ 6a;|f^tn ortaafna;
^jSya j>üLs^ 'LrC^^ dUbere celek soktum,
dJk^d3^^ siiJJ^\ alnfnffn ortasffna,
^V> *jjJ^^ ,3b ^\ Äja bekk jfldfza bak,
Jjb <üi f^^\^ KJoe\> damda duran k§za bak;
^^ Xjdj ^»-o ^3\ q; 6entm J;2(2^ 6cnm,
^B^ jS <*)\j>^ KJoe\> damda duran kfit benim,
^jcoi««^ f«^^^ '^ H -^''' ^ eUtm derunimden,
f^J^j^, y^>\^^\ yiftU» «töiar q^'no«!; jerinden;
^du.«Jl>\ <\ ^ Asc^ ni^e ben ah etmejimf
^^J^\ \3»>-^ fj^ ior^ ^t elimden.
Einen Vogel setzt' ich auf den Baum,
In*8 Rothe spielen seine Flügel;
Von neuem liebt' ich einen Schatz,
Des Bran'n und Aug* in's Schwarze spielen.
Eine Rose steckt' ich in's Rosenglas,
Mitten in ihrem Garton;
Der Reizenden klebt' ich ein Geldstück
Mitten auf ihre Stirn'!
Den Mond sieh' an, die Sterne sieh' an,
Das Mädchen auf dem Dache sieh' an!
Der Mond ist mein, die Sterne sind mein,
Und auf dem Dach das Mädchen ist mein!
Einen Seufzer stiess ich aus der Brust,
Die Berge d'rob tanzten von ihrem Platz;
Warum auch sollt' ich nicht seufzen? Ach,
Aus meiner Hand entkam mir mein Schatz!
76 Ignaz Kümos. Türkische Volksliedes.
fr^ «•\ jj ^ Ben 6tr otmj W&cr-tm,
^^Xa^ »>^<yLo sofranptda biteriniy
f>JJ^\ j^^ a>jyi JtMKfen güler qjnarpm,
^y>,..^^^\S *>^> diinjada kavuhnadfk,
^b ^^^\^ t>d^^^\ Aamada üzüme hak,
^b ^^j5b ^^^«-^ 6e^m« benssime hak,
sS^d^j^ycyAa . jJüyb ^eme kadar sewnetten,
^jb ^^3^. vi^^dJ^ giUerek jüxüme Ixüc.
Ich bin eine Handvoll Pfefiferblumen,
Auf Eurem Tische wachs* ich auf:
Von Angesicht lach* ich und scherz* ich,
Doch aus dem Iuner*n raucht die Glut.
O, mein Lieb, mit .dem Bhawlumwund*nen Haupte,
In den Bergen lass* uns streifen:
Soirn wir in dieser Welt uns nicht gehören,
Wollen wir doch uns in jener finden!
In der Weinlaub* auf die Trauben schau*,
Auf die Farbe meines Gesichtes schau*!
Und liebst Du auch noch so wenig mich,
Lächelnd doch mir in*s Antlitz schau*!
Das arabische Original von Maimuni's Sefer Hammisewöt/
Von
Ignaz Goldziher.
,Der Beweis des Irrthums (im Sinne der Zeitgenossen) ist, dass
(eine Meinung) im Widerspruche damit stehe, was der und jener
gesagt hat Denn so ist der Geist des grössten Theiles der Vorzüg-
lichsten in unserer Zeit. Sie beurtheilen die Richtigkeit einer Meinung
nicht nach ihrem Wesen, sondern nach ihrer Uebereinstimmung mit
der Meinung der Vorgänger ohne diese selbst zu untersuchen; wie
muss es erst um den Geist der Massen stehen?* In einer Zeit, welche
Maimonides (p. 6) mit diesen Worten charakterisiren konnte, unter-
nahm er eine vöUig neubegründetc Durcharbeitung des ganzen Ma-
terials der jüdischen gesetzlichen Literatur. Man ist nach seinen eben
angeführten Worten darauf gefasst, in den Resultaten dieser Be-
mühungen einem frischen, bahnbrechenden Geist zu begegnen. Es ist
5ehr erfreulich, dass diejenigen Werke dieser Gruppe, deren Original
in arabischer Sprache abgefasst ist, welche jedoch bisher nur in den
hebräischen Uebersetzungen der Tibboniden und anderer Uebersetzer
bekannt waren, in neuerer Zeit in der Originalsprache das Licht der
Weh erbUcken.
Den Anfang machte Josef Derenbourg mit seiner Ausgabe
des arabischen Originals des Mischnah-Commentars von Maimonides,^
' Le Uvre de» pricepUs par Menge hen Maimoun, publik pour la premiere fois
iuis rori^nal armbe et accompagn^ d*une introduction et de notes par Moise Bloch.
Piria. 1888. xxiT and 334 pp. 8*».
^ Gfmmentaire de Mahnomde sur la Mischnah Seder Tohoroth, publik pour la
pi^iciere fois en jurabe et accompagn^ d*nne traduction h^braique par J. Deren-
a-Tis. membre de Tlnstitut (Berlin 1886/7), 2 lirraisons in 8®.
78
loNAZ GOLOÄIHKR,
den der Verfasser selbst in dem hier zur Anzeige gelangenden Buche
sein jgrosses Werk* nennt. ' Von dieser Ausgabe sind unter den Edi-
tionen des jüdischen Literaturvereins B'oina ^arpo bisher zwei Lie-
ferungen ersehiencn, welche den Coinmetitar zu zwei Tractaten des
Seder Tohorotk sammt der Einleitung enthalten. Jeder, der sich für
das arabische Lexicon intcressirt, sollte diesen Bündchen seine Auf-
merksamkeit zuwenden; dieselben bieten eine grosse Ausbeute flir
Worterkunde und Realkenntnissc.
Gegenwärtig liegt uns die Ausgabe des arabischen Originiüs
des niaüsn nco vor, von welchem bisher nur einzelne kleine Theile
durch Peritz und Jellinek mitgetheilt waren, Eline alte jüdische
Ueb erliefe rung setzte die Grundgesetze des Judcnthums in der Zahl
613 fest (248 Gebote + 3Gf> Verbote) j eine Ueberfieferung, welche aus
dem Judenthurae auch in den Islam eindrang. Ka'b ahahbür ist es,
der von 613 Gesetzen des Islam spricht;- in einer andern Tradition
ist von einigen 70 Zweigen des Glaubens und 315 Gesetzen des Islam
the Redoj welche im Koran enthalten sein sollen,^
Seit dem viii, Jahrhunderte haben jüdische Gesetzgelehrte und
Liturgiker sicli Mtlhe gegeben, diese allgemeine Zahlenangabe durch
positives Aufzätilcn der Geböte und Verbote zu erweisen. Maimonides
findet die Art, wie dies durch seine Vorgänger geschah, systemlos
und nicht geeignet, als Grundlage fiir die Betrachtung der jüdischen
Gesetzgebung zu dienen. Er bestrebt sich oacli Vorausscndung von
vierzehn Grundregeln, nach welchen die Natur der Gesetze ab-
zuBchittzcn sei, die in der Tora enthaltenen Hauptgesetze aneinander
zu reihen. Mit diesen J^-o^ hat er flu- lange Zeit eine neue Grund-
lage filr die Betrachtung der Gesetze geschaffen und an diesen Ver-
such knüpft sich eine gi'ossc polemische, vciiheidigende und nach-
ahmende Literatur, welche bald nach dem Tode des Maimonides
J P. 321, 5. 3ti8, 12 ^^^i UXJU.
^ Meine MittheilQng in Berlineh's Mügctzin für jiidistche Geschichte, 1674, Nr. 10.
* Al-SujQti Itkdn, Castelli'ache Ausgabe «, p, 151^ oben. Vj^I, Ai*-KASTALlirt
zu Buch, äihäd, Nr. 127 aM^ ^ ^UJ^l ^i^L aUfc* ^j ^^^XA^^^l Jli
MaIMÜNi's SfeFER HaMMTSEW^T.
79
Ären Anfang nahm. Eine bibltograpliische Uebersicht derBclben kann
fflAD, soweit diese Literatur gedruckt vorliegt, aus einem der bibHo-
graphischen Beiträge Jellinkk's schupfen, dem auch einige Proben
des Originals des ntatön nto angehängt sind, '
Herr M. Bloch bietet uns nun hier zu allererst eine vollsUin-
<%e AusgabG des arabischen mxön "ibd mit den geMligen Typen der
Wiener Hof- und Universitäts-Dnickcrci Ad. rToLZHAüsEN. Er war für
diese Arbeit in der gioLstigen Lage, drei llandsehriften, von denen
er in seiner Einleitung Rechen seh aft gibt und drei hebräische lieber-
Setzungen des Werkes benützen zu können. Wir werden die Ausgabe
fieses in vielen Beziehungen interessanten Werkes hier nur vom
Standpunkte des Arabisten in Betracht ziehen; die theologische Wür-
«I%o!ig desselben gehört nicht in den Rahmen dieser Zeitschrift.
Was den Sprachgebrauch des Verfassers betrifft, so ist die
Btefie desselben auf der Stufenleiter des classischen Ausdniekes aus
itm arabischen Original des Moreh genügend bekannt. Im All-
gemeinen schreibt Maimonides ein reineres und tüchtigeres Arabisch
ib Sa'adja und die Gaonen (vgl. ZDMG, xxxv, p, 777); sein Sprach-
gebrauch bewegt sich auf der Muhe der philosophischen Schriftsteller
teiiier Zeit. Vulgarismen und laxere Constructioncn , denen wir im
ntrit^eDden Buche begegnen, sind in der wissenschaftlichen Prosa
itt sn. Jahrhunderts — imd, wie Aug. Müller jüngst nachgewiesen,
mtik schon fHÜier — gang und gäbe. Auf einige solcher Eigenthüm-
fidkketten müssen wir doch im Anhang daran, was vdv unlängst mit Hin*
•At auf den arabischen Sprachgebrauch des Verfassers des Chazari-
Bacbes \ZDMG, xli, p. 695) auszufüliren Gelegenheit hatten, hinweisen.
Die Anwendung der vii für Pass, i ist hier ganz allgemein, J-^aIj** wä*^
9« Jl ijLft, p. 44 pcnidt,, 47, IG vgl 2Ö3, 4, — Ja^j ,es wird gezählt^
liTennOge des Inhalts des Buches besonders häufig zu finden^ z. ß.
ftH ot, 247 lilt., 248 penult., 263, 17 u. a, m. ^^^s^. 283, 0, JUw
•8, IT. B<?ibeha]tung des ^ im Stat. consti-. plur. w>UÄ3^ c^>*-* ^^
Hl, i, Komioative nach i-ö»Ui\ ^13 und seinen 0\>^^ wie ^JL^ aj^S^
'*'^ CSISS^,
TTien, 1878.
l**MMM
1S7, 5.
A^ll :^0I, S, ^ A^ t», G,
Aec aadi ,*.l^
Nadi
Ü1
Aec 241, 3 ulei
der VeiW mdi ^V o^
tiotieii wird die AocaaAtxreiidiiiig 2
iidil dor indetenmn.
bd der OowtnicttoQ
:i^; hmgtg™ audi hier Aecu-
L Audi m wmutigmk Canstruc-
z. B. 144, 4;
150^ 6. 1 L 333, 7 Y. n- (Tgi fkJitig A. 20) 334^ 1 it. a. HL Im Oebraach
der Zahlwörter finden wir die mis too aadevswober geliiifige laxere
ConstmctioD, wie t^^ ^/^^ 90, 9; 173,9. 17; CJUU^ ^J^\ 00, S;
Naeh ^ scheint bei Verbis *^ die apocopirte Form vemaeh-
liwigt, 'i- rt, rrr cV ITT, 5. 182, 6. 197, 6 ▼, n. 250, 7; doch in diesem
FaDe scheint das * nttr mater lectionis xn sein (wie beim DuaI *:ac"
in jüdisch-arabischen Handschriften häiifig\ obwohl wir hier freilieh
aach pn- dr finden» 272 penult. — VöUii^ der vulgären üm|^angS'
spräche entspricht Ja« tUaju ^^^ ^ (fur Ua&>) 287, 5 v, u. vgl. LU-fi
Juu LL^ju Jj5 ^ 303, 8, vgL 3U\ 7. Der vulgären Aussprache (vgl
ZDMG, XXXV, p. ^21) entspricht auch das auf Schritt und Tritt ent-
gegentretende 'TO fiir A^ («5, 10. »9,. 18, 99, 1. 130, 14. 142, 12. 206,
12. 13, 20^, 6 V. u. 242, 11, 314, &. 329, 15 und an vielen andern
Stellen), vgl, 119, 2 •n*-a6K = 4i^^», welches der Herausgeber in
den Errata wiederherstellt. Es wäre interessant zu wissen, ob an den
Stellen, an welchen der Herausgeber solche Formen mit schliessendem
K hat drucken lassen, in den Handschriften nicht auch ^ zu linden^
ist; finden wir doch in solchen Handschriften auch nqi, -ns ftlr IJ
\jS^f^ was ohne Zweifel die vuJgilrc Aussprache (k&ii) aur Vorau
sctzimg hat
Im Allgemeinen hat der Herausgeber — wie er sich hierübi
auch in seiner Einleitung, xxxi näher ausspricht — die richtige Method
* 248, 12 ^\S ^J^\ J-as;^. ^ \>\, vteuu liier J-<iä. nicht Schwester
Rftna tat, so ist wohl ^J^liÜI ^u 1e»eii,
* B*DJ ^vefffü^ ed. GoLDöERO, |j. 24^ 5. 6 vgl mit vorliegeoder Ausgabe» p* 36, l.jj
»t^5. Man findet in jfidUch-Ärnbischen HandscLrifreii auch n für Arabisches -t*
Maimuni *B S^pbr HämmisewAt.
81
befolgt, spracWicIie Ungenauigkcitcn oder besser gesagt^ Verstösse
^en die Regeln der elassisclien Grammatik, insofern e dieaelbeü dem
Text des Verfassers anziigcburen schein en, oieht zu verändern, (Dem-
gemXss bat er auch FormeDj Ti\^e pmj^o^H = ^JäjcJI 160, 15; 161^
4.9. 14* 19 pnnroSK = ^3y:-Ä-Jl 290, 8 beibebalten. ) Seine Aufgabe
Wr ja nicht die, den Maimonides zu schidmeistcm, sondern den Text
desselben möglichst getreu wiederzugeheu. Mit Rücksicht darauf T^nrd
€8 auffallend sein^ dass das ganz richtige ^^j^^^^\ der M8S. 121 , 1
in ^.LomJI verändert wird. AUerdiiigs benutzt der Verfasser sehr
gerne und frei die inneren Plurale (,^UuJ\ ^IseA^I 2, 6; joUJ\
in, 4 unten die angebeteten Dinge, Flui*, von y^-^j^; der Zusammen-
hmg zeigt, dass es nicht zum Nomen loci jUÜ, Ort der Anbetung,
phHit), aber ilim auf diesem Gebiete mit der Bildung einer zum
lititfiii«len nnwahrscLeiidieheu Fonu naehzubelfen, war mit Rücksieht
•nch auf 12 S* pemdt., 195 ult gar nicht notbig.
Mit der Setzung von Hamza ist der Herausgeber sehr sparsam
agtgaiigeD und dies ist in Anbetracht der Eigenthümlichkeiten der
jödiÄch- arabischen Handscliriften völlig gereehtfei-tigt; desto freigebiger
war er mit dem Te^didj das er bin und wieder unrichtig angewendet
kftt; mit letzterem habe ich einige Ksn und •^Kin (^iAJjb, Ui) oder
]t S15| 6 mb fiir UJ im Auge. Im Giinzon wird in der Orthographie
fMigeiide Consequenz beobachtet, eine Ausnahme bildet 288, 5 n^h^^
(rtj* Gtenit,) neben 290, 2 r^Hh^n ebenfalls Genit; vgl. 288, 5 nnbio
Sebr bemerkenswerth ist die Art der Anwendung des Ausdruckes
i& bei Maimonides. Es wird zwar dies Wort nicht selten in der
i%eaiaiieti Bedeutung: Gesetz gebraucht,^ aber eine besondere An-
Tialimij desselben zieht sieb durch das ganze Buch hindurch. Unter
4^ Aü eines bestimmten Gesetzes werden nämlich hier die ab-
lelcn Modalitäten eines Grundgesetzes verstanden, welche
ins das letztere gruppircn. Dieses ist nach dem häufigen Ausdinick
• a^ katmm., p. 136 ult. '^ j^^ ^Mi -r^e J ^j^ Ajü ^^ *iXJ jJ^
ipjl Bei A bö-l-Walid finden wir aucli düü als: Spracbregel (vgl. mein Za-
19 Aaih- 4 OpWKule* et traU^»j M. IhsnEiiEOYnu}, p. 147, 7),
r mffcr f 4' Kund« dl. llorg«iil UL Bd, (>
83
loNAZ GOLDZIHER.
des Maim oni des rn^öj^ J^^ während die Modalitliten, unter welchen
es zur Ausfühning gclao^j die Nebengesetzo, welche aus dem J-*ol
hervorgehen ^i>^^^\ ^-^ ^^^^ P- '^^ U5* ^J-^^^^ ^^jJtA\ ^Ji ^\
Nicht nur die in den rabbinischen Scliriften vorkomraenden Weiter-
bildungen eines biblischen Gesetzes gehören zu diesem Aß3 oder
dSjJj sonderu auch die in der Bibel selbst verordneten Gesetze
welche unter ein anderes Hauptgesetz gehören^ werden mit diesem
Namen bezeiclmet, p. 22 J\ niin Jü ^^15 IS\ i^\ macöjt ^üü ^U. So
z. B. wird p. J>1)^ 4 unten die Möglichkeit vorausgesetzt, Ex. 34, 20
als düti zu betrachten, da dort nur eine Modalitilt des Gesetzes von
der Auslösung der Erstgeburt^ für den Fall, daJis dieselbe nicht er-
folgt, verordnet wird. ntaEöJt aJi^ ^^ irB'"'a? c^^y ^^ solcln-m Zu-
sammenhang ist der Ausdruck ^^^1 düliJ oder y >U5Ü^ 'j sehr häutig,
p. 106 ult. mit Bezug auf Num. G, ii nn^i: ni3£ö 6M ^^ ^^ nxaits nnb^n
^\3 JU^ ^3 ^ ^\ ddiJj T^mr^p-2. pnB nn^^ ^\ ^ i^r riDV ttsö ^^)
pip rri jJufii nn^iä Jl |,b\ ^ ntön Kötss. Bezi^icbnende Beispiele für
diese Anwendung Jindet man noch \k 2*1 zweimal, ^^\ ^> OU^-i>
OLßijü;^ OÜ^l^U ^iUiyu^\3 p, 91, 7. 118 ult., 124, 1. 28.H, 3. Grund*
Satz des Verfassers ist es, im Unterschiede von Vorgängern, mit Zu-
rücklassung der al>geleiteten Modalitilt on, aussehhesslich die Grund-
gesetze in seine Zählung aufzunehmen p, 6, Iß sjjb ^^ l^^ ^j^3
L M3 UJU Ji nixajl ^^ mifö ^ dJiJCi^ ÄJIZJI, p. 8, 6 J^\^t^
ijoj,-^! Ajü Jjo ^^\ ;,^r^^r^. ^ ^^ ^UJV. Für dJjj>" ^^ ans gegebenen
Daten weitere Folgerungen ziehen, vgl. Ibn Abt UsejbVUf ed. Müllkmi,
p. rn.
Auch aus den hier gelegentlich beigebrachten Exceqiten ist es
ersiehtlieh, dass Maimonides für die religionsgesetzliche Terminologie
in der Regel die jUdi seilen Ausdrücke verwendet; dabei ist es aber
nicht ausgeschlossen j dass hin und wieder auch arabische Aus-
drücke in Anwendung kommen. So z. B, wird neben dem gewöhn-
Heben n^m und 33 w p. 225, 5 v. u. fili* den erstem Bcgnff das in der
muhammedanischon Terminologie geläufige — niclit erst im Islam
entstandene^ sondern von letzterem aus dem heidnischen Sprach*
^
Maimuni's SliFBR Hammisewöt. 83
gebrauch der Araber übernommene ^ — \ jc^äXc gebraucht. Es möge
hier auch bemerkt werden, dass wir in der arabischen Literatur der
jüdischen Theologie flir nnoa sonst noch dem Ausdruck Ua^^' be-
gegnen.^
Der Einfluss muhammedanischer Wissenschaft ist auch sonst an
manchen Anzeichen bemerkbar. Niemand, der das Buch mit Auf-
merksamkeit Uest, wird es entgehen, dass die Methodologie der muham-
medanischen Wissenschaft von den U§ül al-fil^h Einfluss darauf geübt
hat, wie und wann der Verfasser die Termini ^^UJ, Jjü, Joj u. A. m.
anwendet Auch in Einzelnheiten sind muhanmiedanische Eindring-
linge nicht selten, die hier, wohl ganz unbewusst, Raum geftinden
haben. Ein von uns in jüdischen Schriften schon in früheren An-
zeigen nachgewiesener koranischer Ausdruck hat sich auch hier
p. 140, 10 eingefunden. ^JLä3\ ^ ^^\y\ ^\ duU>>^ 7«-^, ^5 ^^-^^^ ^
130, 9 ist eine auffallende Allusion an Sure 3, 5. Dass gelegentHch
der Au&ählung des Gizjagesetzes das j\Jlo\ hervorgehoben wird 148, 3,
irt wohl auch nicht zufUUiges Zusanmientreffen mit Sure 9, 29 (^^
Wir finden einige interessante kulturgeschichthche Daten im
▼oriiegenden Buche des Maimonides; besonders p. 185 über Zauberei
im iussersten Magrib und anderen Ländern des Orients, 189, 16 und
okaber einige koptische Sitten. 191, 11 werden als Beispiele flir das
Basiren des Barthaares die ^ji^\ ,^yy^ angefiihrt; dasselbe berichtet
Al-(azwini (ed. Wüstbnpeld ii, p. m) von i«^y\ in Verbindung mit
der Schilderung der Unsauberkeit der Bewohner (vgl. Maim. Z>aZa-
yjnc. 48, ed. Münk, p. 111, a).
Das Verzeichniss der Druckfehler dieser Ausgabe ist mit der
Ijäte der Errata am Schlüsse derselben nicht erschöpft; das Fehlende
»ird jeder eingeweihte Leser leicht selbst verbessern können. Hin
aad wieder wird man die aufgegebenen Lesearten der einen oder der
* Tarafa Mn'all. v. 91 mata'ammid, Hud^l. 192, 1 'amdan, zn erwähnen ist
>ick 'imid, ^€iMdn, Diwdn, ed. Tunis, p. 28, 16.
^ Kifdjat al-^dbidin in iro: nrrs, ed. Ooldbebo, p. vm, 24 Ik^ Ju ^\ \yi^^i in
^ snhainmedaniscben Tenninologie ist das häufigste lX«üU^\ \S^i Tgl. J^Ia3\
^UJL AJ'Xawaw^ zu Muslim n, p. ^0, 12 u. a. m.
6»
84
Iqnäz Goldziher.
andern Handschrift gegen die in den Text anfgenonimenen Lesearten
des Herausgebers in Scluitz nehmen; zuweilen ist man genöthigt,
trotz des Consensus der Handschriften einer Emendation Raum zu
geben. In Folgendem erlauben wir uns einige Verbesserungen an-
zudeuten. Mit T. bezeichnen wir die hebräische Uebersetzung des
R. Moses ihn Tibbon. Der Verfasser hat sich die Mtihc gegeben,
in seinen Anmerkungen diese Uebersetzung zu ergäUÄen, wo sie
nicht dem ganzen Bestand des arabischen Originals entspricht.
P, 3 ult* D"r>ü*?K mpnn (T. iK-^stin). Das Verbuni «yfjk^ gibt selbst
in der vom Herausgebcrj Anmerkung 10 beigebrachten Bedeutung
keinen befriedigenden Sinn; einen solchen gäbe s^S^^^ — P. 12, 19
JK, L 3). — P. fil ult. rin. Der Zusammenhang erfordert eine der unter
den Varianten gegebeneu Lcseartcn, — F. 64^ ] naoK; L C*jt, wie
BO. — P. 65, 1 t|i33, 1. i3l^. — P. 67, 1 p=^.Eir, l J/J, T. Sbsj. —
R IIG penidt löKiiSKi, I. jUil\jj iiTö, 17. -^ PP. 134, 17 und 12», 13
nSniö = überblasen (T. nncö:, nmote, L l^^j vgl. ZDMÜ, xli, p. 706,
3. 4. Sollen wir aus diesem Zusnmmcntreffcn eine EigentbiUnlich-
keit judiseharabiselier Selirift^-n fulgeni?}. — W lilS, 4 unten Sd Pöi*
K3n^ö, riclilig liaben alle Handschriften UüL^, was (trotz 1\ i:naiK b'^)
hier beizubehalten ist, wie auch aus 193, 2 ersichtlich ^U^jül ^ c?^^
ÜLjliül, wo T. das Wert auch nicht recht erfasst zu haben scheint,
vgl. aucli H»7, 5 JL\ i^ *^Ui" und Dozv, SuppUment n, p. 486* unten.
— R 139. 14 »nrpK^Ki, 1. ^\.^J^\y — R 144, 11. 12 ist -n^a^K und
"ina"?« in j^jJ^\ zu verändern = Gefahr, vgl ZDMG,, L c, p. 706, ü.
— P. 150, 6 r\'^f l Sr^M — **■ 12 "iiit (von dem Herausgeber in den
En-ata in das unpassende ^TK^b« verändeii), 1. jS\ (T. npin ^nrn),
vgL 302 j 18; gewöhnlich, wie auch hier, mit ^jJl^ zusammengestellt,
z. B. ZDMG. xLij p. 140, 9 ^^y j^^l — P. 186, 4 v. unten -khS^
• ^3y^^ T. TiK^. — R 193, 9 K-fK, 1. *y ; — ib. KnienK-53\ W^^*^^ —
P. 201 ult ^^2pn^K, l .iX-<X*i^\ (W: Bacher). ^ R 219 penidt. T3n,
1. ^^^^^■. — P. 220, f> unten b-^\ l J^j (©TpnJ J^^ 5A ,^\, T,
'pm bv ipBi™). — R 228, 15 rKöcn, l cui**J'. — P. 215, 15 k'^s, L vlJ.
— P, 246 y 4 UiÜ^S in dem ganzen Satz ist liberall der Dual aus-
gedrückt ~ 270, 7 ^inipö'^K. h «jplJ^ — ih. 14 fK-tebR» I. ^j^^J^l. —
j
Maimuni' 8 Safer Hammisbwöt. 85
P.387, 4 unten .tm, 1. äUo (fr:^:L\ T. innra. — P. 302, 15 »rax^K ist
onTerständlich^ ich denke: •Ui'J\, allerdings wird dieses Wort mit T.'s
ßw nicht übersetzt. — P. 314, 17 f\'m, 1. f^^^. — P. 319, 17. 21
rnKT»«?K rrbj? nSpnoK K-iw, vgl. 322, l, 323, 5, 324, 3, 325, 10, 326, 3
unten 328, 3 ^pnon, rnimrbK hvhpr\üH. Sollte nicht hier überall jix-%*o,
C;jxx^\y j\jjiz^\ zu emendiren sein? (T. nnrnnnpna); — 328, 3 obr,
l^^. _ P. 834, 9 pnKn% 1. o^W^.? (W. Bacher) gegen T. nr».
Budapest^ Juni 1888.
Der Qiuiutitätsweehsel im Aiiskuite vediselier Worten]
Dr, Jos. Ziibat:^,
(Fortsetzung,)
Ebenso unerledigt wollen wir die andere Frage lassco, nämlich
ob die ganze Ei*schcinung mir eine speciiisch indische^ oder vieUeiclit
oinc ärisehe, oder gar eine indo-europäiscbc ist, oder ob vielleicht
ct^vas Analoges sich in eiiiÄeliien Sprachen ganz selbständig habe ent-
wickeln können. Es ist ein Factum, dass — gewisse bisher nicht
gcliörig beachtete Eigenthümlichkeiten der akiranischen Denkmäler
ausgenommen — die übrigen Sprachen etwa auf dem Standpunkte
deß späteren Sanskrits stehen, allerdings sofern die betreffenden
Wörter und Formen in denselben überhaupt vertreten sind; dem
altvedischen äjä dja gegenüber haben Tvir z. B, lat. ag^^ griech. ir^t.
Aber wenn selbst ein Brugmann altind. vä mit lat. üß zusammenzu-
stellen wagt, sehen wir nicht ein, warum man auch nicht ein djä mit
age zusammenstellen dürfte; allerdings kann lat. aga ebensowenig wie
ü6 dieselbe Doublette repräsentiren, die uns im altind. djä (neben
dem genau entsprechenden dja) oder vä vorliegt. Wir glauben^ dass an
die ursprüngliche Existenz von Satüdoublettcn mit kurzem und langem
Auslaute ^ ob nach der vorhistorisch altindischen Regel geregelt
oder nicht, bleibt vöUig gleich giltig — auch manches andere Räthsel
der vergleichenden Sprachforschung zurückzuführen sein wird; wir
erinnern beispielsweise an griech, Svw, 3'jo, an grieeh. -a^ lat. -ä
(neben prmterm u. s, w.) im Nom. Ncutr. Hur. dem slav. -a (^d.
Der Qüantitäts^vbchsbl im Auslaute vbdischer Wörter. 87
-d), &r. -a gegenüber- Ja, wir glaiibenj am Encki könne in dieser
Weise auch z. B. slav. bereit mit altind. hhurml etc. vcrgliclieo
werden; hm-eii würde ein *bheresi wiedergeben, dessen ehemalige
Eristenz neben *bheven allerdings nur vennuthungsweiße annehmbar
ist Aber wie viele Dinge, die in unserer Wissenschaft fiir nnzweifel-
haft gelten, benihen nicht auf iüinlichen Yei-muthungcn. '
Die Beantv\ Ortung von diesen und ähnlichen Fragen liegt übrigens
4MitoIi&lb der Grenzen der Aulgabe, die wir uns in der vorliegenden
Abhandlung gestellt haben. Wir beabsichtigen vielmehr durch eine
geDAue, statistische Schilderung der ganzen Erscheinung, wie sie uns
m Mantradialect vorliegt, ein Material, oder wenn man will, vmo
Allf^ling zu weiteren Studien übt^r dieses, wie wir überzeugt sind,
&r die Geschichte unserer Sprachen hochwichtiges Thema zu geben.
hü nächsten Abschnitte werden wir die Art, wie die Quantität der
Auslautsvoeale im Veda schwankt^ im Einzelnen zu schildern bemüht
«in; in der dritten Abtlieilung sollen die etwaigen Bcleliruiigen, the
lieh aus der Auslautsschwankung fi\r die metrische Beschaffen Ijeit
der vorderen Silben der vedischen Versmasse ergeben, zusammen-
gHleOl werden.
Die Gruntllage der ganzen Untersuchung bildet allerdings nicht
4ie gsnace SLintraliteratiu-, sondern niu* der wichtigste Theil derselben,
Sft Rkfiaiphitä. An eine crsehopfendL' Darstelliuig des poetisch vedi-
mkttk Sprachgebrauches in welcher Richtung immer lässt sich ja
Aai*hifi nicht denken, bevor eine erschöi*feude Sammlung des er-
* Wir kennen nicht iiiuhtn, eioes Umstandes sn erwähnen, der DiO^licher-
mim ik »fie Quelle (wenigsten» zum Thoilo) de» in Frage stehenden Quantitäta-
«Bftel* im Aoslftute der arischen Wörter gelten kCfnnte. Dm ursprachliche o er-
«Mut MtanntUch im Arischen aU ä vor einem, ala a vor swei Cunsonanten.
%mk &fer Hegel int ea gane begreif lieh , da^s x. B. nri^r. *apo (grtech. 00:6) nr-
y^tytHit vor Würtem, die mit «inem Consonanten anhüben, im Arischen dpa
tt|t 4pi trdki II- «. w.), vor Doppelcorisonanten dpa lautete. Eä ist nun gan»
■4t ■4gti'fffc, dws» iiÄch diesem Muster ein iüinlither Quantilätawechsel sich auch
% Ftllitt «iD^e«tellt bat, wo er lautgesetzlich nicht berechtigt igt. 80 ist k. B.
4«in I«utge»eUUch berechtigten und nach den bekannten Geaetsseu ge-
IfebMieiSiAAiler iKvnmM : ai^vän (*tk'vdn9j auch neben dem ]«i 11 tgesetx liehen
"^iftfcjniio/ dtt» ei^utlich unberechtigte Mharam» gebildet worden«
88
Jos. ZtJBATf,
haltenen MantramatcTialcs vorliegt, in wcJche natürlich auch alle in
den BrähmaiQa's und Sütra's zerstreuten Foi-meb, soweit sie im eigent-
lichen Mantradialect verfasst sind^ aufzunehmen wären; und das Ma-
terialj das uns in der RksaiphitÄ vorHegt, ist am Ende reicldialtig
genug- M
Dass nach Benfey's Abhaiidhiogen eine neue Musterung dei^"
ganzen Sache nicht überflüssig ist, wird sich wohl einem jeden un-
befangenen Leser unserer Abliaodlung von selbst ergeben. Man wird
vielleicht Bbnpey^s Namen auf den folgenden Blättern öfters zu ver-
missen sieh veranlasst sehen; ich will hier ein für allemal bekennen,
dass seine ,QuantitJttsverschicdenheitcn'j trotzdem ich gezwungen war,
meine Sammlungen fast ganz selbständig anzulegen^ bei der Arbeit
nicht von meinem Tische ge^Wcheu sind und mir unschätzbare Dienste
geleistet haben.*
H
Zunächst wollen wir unser Augenmerk darauf richten, wie dii
Quautitäten der auslautenden Vocale in den Verbalfünncn wechselj
Es gehören lieber — in einem sehr verschiedenen Masse —
Formen auf 4i, -thä -thafm (als 2. Flur. Ind.), -ä (? als 1. Sing. Conj/
-mä i'Vä?)y tä 'fanä, -dhi kf, -ä (2. Sing. Imperat.), -ä (l. 3. Sing^
2. Plur, Perf.), -thä (2. Sing. Fcrf.) im Aetiv, die auf 4ä, -a(n}tÄ
'svä im Medium. Die Grundlage der folgenden Erörterungen bildeE
mit Ausnahme von Formen auf fi,, -k% (3. Sing. Med.), -a(n)fa,
mir in unserer Frage zu unbedeutend scheinen, als dass ich ra^icl
nicht hätte mit Averv's Angaben begnügen könueUj meine eigeneij
Sammlungen; ich werde nicht ermangelUj eüvaige Ungenauigkeitei]
die sich Prof. Joon Avery in seiner Abhandlung ContrLbutiom to tfi^
History of Verb - hkßection in Sanskrit (Joum, of the Amer. Orient
Soc, X, 219 ff.) hat zu Schulden kommen lassen^ in den Anmerkungoii
zu berichtigen. Ich habe mich bemüht, das Material womöglich voll
* Die gaDZ6 Fragte ist neuordiugs auch durch H- Oli>bkt3EBO (Die Hymn
des Ri^eda^ i, Berlin, 1883, S. 393 — 423) von Neuem bespTociien worden. Doo
macbeii auch i»eioe AuäHihniiige» unsere vorlieg^ende Studie nicht überflüssig.
I
I
I
Der QliANTlTATSWECHSEI. IM Aü8I,AUTE VEDiSCflER WÖRTEB. 89
ständig zu sammeln und hoffe, class es mir wenigstens in einem sehr
hohen Masse gelungen ist; etwaige Mängel wolle man durch die er-
müdende Schwierigkeit von dergleiehen Aufgaben, sowie dadiirc4i
entschuldigen^ dass auch die ims zu Gehote stehenden lexicahsehen
Hilfemittelj wie ich mich zu tiberzeugen öfters Gelegenheit gefunden
hatte, hie und da nicht ganz genau sind,
1, Die Formen auf -tif oder eigentlich richtig -tt, könnten wir
ganz wohl stillschweigend üljcrgelien. Dieäell>en kommen in der
Rksaiphita im Ganzen in 1695 Belegen vor (nach Avbry 233, 237,
252, 254, 258, 262, 263, 264, 267, 208, 269, 270, 272), darunter
unseres Wissens ein einziges Mal mit langem Auslaute, nämlich im
Verse n, 26, 4, c: uruiffffilm ' (bpJtfrso rakmü viMIk Nachdem es
sich hier um eine entschiedene Schlusshcbung handelt, dlirfcn wir
die Form rdkiati wold getrost fiir einen spracldichen Schnitzer des
betreflFcnden Sängers bezeichnen, dem Metrum zu Willen begangen,
und dem wirklichen vedischen Sprach gebrauche nur die kurz aus-
lautende Form allein xusp rechen. Es darf uns daher nicht Wunder
nehmen, wenn -t*i zweimal trotz einer Ausgangshebung bestanden
hat (vi, 29, B, d: puim ca vj-fm \ hanati ni dusytln. x, I, 3, d: jätö
ifiänn \ ahhi päti tftiyam)^ umso weniger, als es sich um eine Hebung
handelt, die auch sonst sehr oft vernachlässigt erseheint.
2, Formen auf -fhäj als 2. Plur., kommen in unserem Denk-
male in 154 Belegen vor/ wovon acht Fülle als für imsere Frage
bedeutungslos auszuscheiden sind, in welchen der auslautende Vocal
mit dem folgenden Anlaute eontrahirt erscheint (adhlthd vn, 56, 15,
gdcehaiha v, 55, 7, pärdyatha n, 34, 15, piprtha x, 35, 14, praMr-
paika %, 97, 12, bihhHkd x, 38, 12, hhdratha x, 94, 1, stha x, 94, 11).
Von den Uhrigen 146 Belegen bieten 97, also etwa zwei Drittel, clie
kurz auslautende Variante -thä^ die übrigen 49 -fhä.
Die kurz auslautende Variante linden wir immer vor einer
Doppelconsonanz, so in dimtha x, 67, H, b, ejatha viii, 20, 4, d,
^ Nach Atsby 236, wo t/ätha 6 (A vest's Angabe int wol^I der faJAchen Lesart
fÜJU nr, 88, 1 »u verdnnkün) und rajatha 3 zu berichtigen, 238, 2ö6, 258, 262,
m
Jos. ZuBAxf,
kpiutha Illy 53, 10^ a, dhUnuthd v, 57, 3, a, patatha i, 168, 6,
sihd vuij 30, 2, b; die einzige Ausnalime bildet viii, 20, 24, b;
(ydhhir da^asyuthä krimm), wo der entschiedenen Schlnsshebung zu
Willen 4hä selbst vor Position beibehalten erscheint. Die kurz ausml
lautende Form steht femer in der Regel auch vor einer Pause; so
immer am Schlüsse eines Stollens, gleichviel ob es ein vorderer (in
19 Fällen, z. B. nvatha iv, 37, 6, a, asatha x, 95, 5^ c u. s, w.j
8th4 1, 139, 11, a. e> iv^ 34, 6^ c, stha n, 29, 4, a^ vir, 103, 7, c)^|^
oder ein hinterer (in 37 Füllen, z. B. avätha vii, 40, 3, b, cu^ufha
V, 54, lOj d, mathfx v, 61, 4, c. x, 103, 13, d, sihd j, 139, 11, b.
v, 60, G, b. VI, 52, 13, b. vn, 43, 4, d. x, 48, 6, b) ist. Auch vor
der Cäsur einer Langzeile steht in der Regel nur -tha: so in küpd-
yafha v, 57, 3^ c, krilatha v, 60, 3, c, dhatthd iv, 34, 10, b. viii, 27,
21, c, dkattha v, 51, 14, d, tßätka n, 34, 3, d, 8thd x, 30, 12, c,*
stha V, 57, 2, c in viersilbigen, in cyävdyatha j, 168, 6, c, paripra-
yäthd IV, 51, 5, b, yfitha m, iiO, 4, a, indntJia x, 82, 7, a in fihif-
sUbigcn Vordergliedern. Stha bildet hier in cinigemale eine interesBante
Ausnahme. Den oben erwälmteii Stellen x, 30, 12, e, v, 87, 2, c
gegenllber, wo vor der Cäsur sthä steht, finden wir in dei'selben
Stellung viermal ^thd (nämlich vi, 50, 7, e. 51, 6 c in viersilbigen,
I, 171, 2, d, jv, 3ß, 7, e in fVinfsilbigcn Vordcrgliedern); erwähnen
wir noch, dass, ein eontrabirtes Ma (s. o.) abgerechnet, stha im
Ganzen siebzehnmal, daneben stha zwölfmal erseheint (darmiter auch
in Fällen, wo das Metrum, wie wir noel» sehen werden, keineswegs
kategorisch eine Ljlnge erfordert), so düi'feu wir wohl mit Sicherheit
t Eäjfdq ea §thd \ avaptdiftUya pdtnx^. Ist Prof. Luliwig'ei Deutung von Jhmpdtya-f
wie es niir mehr als walirscheiultch erwcliehit, die richtig, ae iiviisb man natiirlicli
(las Wort Mvapatiä- , nicht HuaiHifya lesen^ und «oust wHre ath& auch durch die fol-
gende Doppel CO n8on an z veranlasst worden. Zu xvdimii'^ nvapatuUj mrd wohl auch
slav, rvof*odbf svofjoda^ zu atellon sein. Der Uebergäog von t zu d, ao merkwürdig
<BT auch Ut| steht in gonpodft fest, und b für p mag seinen Ursprung einer üynko- i
pirten Nebonform *;*coj3/f-, *»vo/td'^ verdanken, deren einsligoa Vorhandensein dnrch
lat, -pte ziemlich nahe gelegt wird; die Media i wäre aua der «ynkopirteu Neben-
form, wo sie lautgesetzlich war, ebenso iu die volle Form, ursprünglich ^itvi^md-, |
übertragen worden, wie ». B. im Lateinischen g aus Funnen wie vaj-oj^ini» (*uör<>-
$nUf ^voraenUJ iu üorago (für dan lautgetfetzliche ^vorticOf vgl. vorac-ü).
Der QuantitAtswechsbl im Auslaute vedischbb Wörter. 91
annehmen^ dass bei sthä die lang auslautende Doublette etwas üblicher
war, als bei den übrigen Formen auf -thä, ein Umstand, der natür-
lich mit der Einsilbigkeit des Wortes zusammenhängt. — Ausser sthä
finden wir nur noch einen einzigen Beleg, wo -thä vor der Cäsur
einer Langzeile steht: üd irayatha I marutaTjk samudratöi. v, 55, 5, a;
es ist übrigens nicht unmöglich, dass das befremdende Irayathä hier
durch das im folgenden Päda metrisch nothwendige varSayathä (yüyärß
qritm, \ variayathä punSirial^) veranlasst worden ist.
Wie gesagt, konmien Formen auf -thä im Ganzen 97mal vor.
Danmter nicht weniger als 74mal an solchen Stellen, wo die Wahl
der kurz auslautenden Doublette durch die allgemeinen Sprachregeln
geboten erscheint, nämlich vor einer Doppelconsonanz und vor einer
Pause, d. h. im Stollenausgange und vor der Cäsur in Lang-
weilen. Es bleiben somit nur 23 Stellen übrig, wo die Küi'ze im
Widerspruche mit den allgemeinen Regeln vor einer einfachen Con-
»oanz mitten im Verse stehen. Der Sprachgebrauch des Mantra-
dialectes erlaubte also auch das Hinübergreifen der kurz auslautenden
Formen thä über ihre ursprünglichen Grenzen hinaus, wenngleich
dies nicht gar oft geschah. Es ist von vorneherein zu erwarten, dass
die vedischen Sänger solcher Weise Formen auf -thä zunächst den
metrischen Rücksichten zu Willen setzten. Wir finden so -thä als die
Torietzte Senkung einer achtsilbigen Zeile in kpiuthä viii, 68, 17, c,
fKciäiba viu, 7, 30, a, jänltha viii, 18, 15, b, ndyatha viii, 19, 34, b,
»wxzfAa X, 97, 5, d, stha x, 97, 9, b. Ferner steht die Kürze in
iet dritten Silbe nach der Cäsur einer Langzeile mit viersilbigem
Vwdertheile ; so in djatha v, 54, 4, c (vi ydd djrä^ \ djatha ndva itji
jfottej, dvcUha vi, 66, 8, b. viii, 20, 24, a. x, 35, 14, a, kjmutha vi,
^, 6, c, käayatha vi, 51, 7, c, bhdvafha in, 54, 17, b, mddatha iv,
U, 11^ c, gunutha x, 76, 8, b, stavatha iv, 21, 2, a — muncatha ii,
^ 15, b. Allerdings steht in derselben Stellung im Einklänge mit
fe ursprünglichen Bildungsweise auch -fAä, freilich viel seltener
l««Mä IV, 36, 5, d, krnutha vi, 28, 6, b, mddathä viii, 7, 20, b).
tte iHelJen abg'erechnet, wo nach dem Bisherigen das Metrum ent-
^?<ler in seiner ursprünglichen oder wenigstens in seiner späteren
92 Job. ZiTBAT'f. Der QrANTiTÄTswECHßEL IM AüslaütI
Fassung die Ktirze begllnsti|;^e, bleiben noch ftlof Stellen mit -ihä
vor rinfaclier Consonanz inmitten des Verses übrig, Stellen^ die noch
im späteren Verlaufe näher besprochen werden soUen (päthd x, 126,
2, dj i/äfha i, 39, 1, d, sthd x, G3, 2, c, stha viii, 55, 4, a, 67, 5, e).
Formen mit -thä komnnen, die sechs oben angefiihiten Aus*
nahmen abgerechnet, nur \m Einklänge mit den allgemeinen Sprach-
regeln vor, d. h. inmitten des Verses vor einfacher Consonanz; so
im Ganzen 43mal Zunächst bildet -thä entschiedene Ausgangs-
heb ungon^ wifi die vorletzte Hebung eines Achtsilblers (in jandyathä
Xj 9j 3, c, jlvayathä x^ 137, 1, d^ [damsifdthä viii, 20, 24, b vor
folgender Position], nmjaihä \^ 41, 5, a, nayaihä x^ 137, 1, b, nehäJia
vni, 47, n, d, vartdffaflm i, 39, 3, b)^ die drittletzte Hebung einer
Langzeile (in mnfJtä vui, 32, 2, a, krnulhä viu, 27, 18, a, Maijathä
X, 30, 12, a, ehadtbffiihfi ly 165, 12, dj janat/afhä y^ bB^ Ay h^ jinvathä
VI, 49, 11, e, dhmathä, i, 111, 2, b, miyathü x, 63, 13, c, nagatkä
n, 14, 8, b, hibhiiha i, 3!i, 10, a. viti, 20, 26, a, bkavathä ni, 55,
8, c. 60, 4^ b, medayathä vi, 28, tJ, a, varSayathä v, 55, 5, b, vaka-
thä VI, 65, 4, d), die vorletzte Hebiiog eines Jagatistollens (khä/iafhä
I, 64j 7, c, cetdthä v, 59, 3, d, neiatliä v, 54, 6, d, prati}tdt*t/athä i,
40, 6, c, mafmfliä i, 186, 1, c, Ttiädatha v, 54, 10, b). Fiir -fM in
einer Sehlusshcbiing wissen wir keinen Beleg anzuführen. An son-
stigen Versstellen steht ähnlich -thä noch fünfzehnmal, in dvathä iv,
36, 5, d (s. o.), krmthä vi, 28, 6, b (s. o.), netkd x, 126, 2, d, päfhü
I, 86, 1, b, mddafha vui, 7, 20, b (s, o.), mömthä v, 54, 6, b, pnkäa-
tha viii, 47, 1, d, ufhü t, 15. 2, c. vi, 51, 15, a. viii, 7, 12, a. 83,
9, a. X, 9, 1, a. 36, 10, a. 61, 27, d und sihä v, 61, 1, a.
Die Bilanz der beiden Doubletten der Endung -thä fällt also
Eusserlich zu Gunsten der kurz auslautenden aus; will man jedoch
nur dityenigen Stellen berücksichtigen^ wo imsere Formen im Inner
des Verses vor einfacher Consonanz stehen, so rindet man, dass
der alten vedisehen Poesie hier jedenfaUs den alten Spracl
entsprechend die lang auslautende Form zieudieh vorherrschend wa
(FortsetKang folgt.)
A note on the country called Kielonasufalaiia by Hiuen
Tsiang.
By
J. F. Hewitt, Esq.
Hiucn Tsiang went from Tamralipti the modern Tamluk to
Kielonasufalana. The route is thus described (Bbal's Translation
TrCbnbr's Oriental Series^ Vol. ii, p. 201) 'Going from this north-
west 700 li or «o we come to the country of Kielonasufalana', and
on leaving it (p. 204) he says 'going from this 700 li or so in a south-
westerly direction, we come to the country of Ucha\ The place we
hive to look for as the capital of Kielonasufalana is thus about
20<j miles to the northwest of Tamluk and about the same distance to
tie north of Jajipur on the Vaitama which as Sir A. Cunningham states
in his Ancient Geography of India, p. 505 was in the 7*^ century
^ capital of OJra or Orissa (Cunningham here gives as his autho-
rity/our. As. Soc. of Bengal 1886, p. 154). The above directions given
by Hiaen Tsiang bring us as Cunningham shows on p. 505 of the
Awdent Geography of India to some place 'along the course of the
^aimi-riksha river about the districts of Singhbhum and Barabhum.'^
CnoixGHAM then goes on to suggest Bara Bazar the capital of the
^nitory of the Chief of Barabhum. But in doing so he quite over-
lified the extensive ruins of Dulmi situated on the Suvar^a-riksha
I CmnvoHAJC i^ w^rong in the name of the district. It is Manbhum. Barabhum
-' > RU>ordiMte chieftÄinship in the Manbhum district.
94
J. F. Hewitt. A note ktc.
(Subonrikha) about 16 miles to the east of Bara Bazar aboi
3 miles from PatkiuB, the state adjoining Rarabhum. Didmi was
evidently from its mins an extensive eity, quite, as Hiuen Tsiang
states, it to have been, 20 li in eircuit, for the remains of temples
are still to be found extending for nearly a mile or perhaps more
(I hope to get a plan of the ruins made) down to the banks of
the Suvanja-riksha. These ruins are as I find in the notes made
by me when I inspected them on the 11*'' Dec., 1880, chiefly Saivite.
I saw two Durgas, one GaneSa and one Mahadeva, and though there
are no remains visible of the gi-eat Saughariima, yet in other respects
it looks exactly Hke a town which once had '50 üeva-temples' and
where 'tlie heretics art^ very numerous'.
The latitude of liulmi is about 23'J iN. and the longitude H6"^2'.
The distance from Tamluk measured on tlie present roads which
must nearly follow tlic same lines as those traversed by Hiuen
Tsiang, is from 17^» to 180 miles and from Dulmi to JAjipur about 195.*
The R&jü of Patbliimi claims descent from Vikramaditya and
belongs to a foreign raccj of a different stock from tlie great neigh-
bouring chiefs of Chitti Nagpur and Pacbete. Neither is he Hke the
chief of Barabhum and the neighbouring petty chiefs, the hc^d of a
section of one of the aboriginal tribes.
I have no doubt that Didmi was the capital of Kielonasufalan«
as described by Hiuen Tsiang and that the king of it w^as the chief
of the Suvarnaa in those parts and exercised feudal supremac
over the mixed tribes in his neighbourhood.
ä
I
* The distaDces gjiven above of 175 to 180 mile» from Tamlnk and of 1^
from JAjipur are coasiderably Ld excess of the dist&nce of 700 li given by Hinea <
Tsiang: which would if the H were reclconed at a little over 1079 feet or 3öi» yard»
be between U4 to \öO miles. Tbi.t would have been the diHtance as the crow flies,
and Hinen Tsiang probably cam© down to Jftjipur by the straighter route througli *
MidoapuT instead of the modern road throngh the Singhbhura jungles and came {
from Tara Ink straight throngh Midnapar instead of g<iing round by Gauhatt and
BLshnpur. There is notbing in the nature of ihe country to prevent his dring ao»
19. August, 1888.
Anzeigen.
Ignaz Goldziher^ Muhammedanüche Stadien, 1. Theil! Halle 1889.
Max Niemby£r. xii u. 280 Seiten, gr.-8**.
GfoLDziHSR gedenkt in dem Werke, dessen erster Theil uns
vorliegt, ,eine Reihe von Abhandlungen über Entwicklungsgeschichte
des IsÜm zu vereinigend Das Meiste in diesem ausgezeichneten Buche
Bt neu; auch das, was früher in französischer oder ungarischer
Sprache erschienen war, ist vöUig umgearbeitet. Wir erhalten hier eng
zusammenhängende Studien zur Geschichte des Islams in den ersten
Jahiimnderten. Es handelt sich darin aber nicht um das Dogma, auch
nicht um die poIitisch-reUgiösen Streitigkeiten über das Imimat, son-
dan um den Kampf der Grundsätze des Islams mit den ihm zum
Theil schroff widerstrebenden Lebensanschauungen des Araberthums
a2id den allmählichen Sieg der für die neue Religion so wesentUchen
Gleichheitsidee durch das Emporkommen von Leuten und ganzen
Vdkem fremder Herrschaft, namentUch der Perser. Mit geradezu
itvmenswerther Belesenheit in den verschiedenartigsten arabischen
iJtaellen and mit sicherem Urtheil entrollt uns der Verfasser ein Bild von
diesen Vorgängen, welches auch den ununterbrochen fesselt und belehrt,
der im Granzen und Grossen schon ähnliche Anschauungen gewonnen
bat Das Buch reiht sich aufs Würdigste den bahnbrechenden Werken
T. Kmm's über die innere Geschichte des arabischen Reiches an.
GoLDxiHER durchschaut das Getriebe der Parteien, wie es sich unter
Aoderem im Erfinden und Umgestalten von ,Traditionen' zeigt; hie und
di dorfte er allerdings in der Beurtheilung von Traditionen und
^i^dichten allzu skeptisch sein und zu sehr nach Tendenzen spüren.
Ich habe schon angedeutet, dass ich im Allgemeinen den Ergeb-
■•en des V^erfassers beistimme. Natürlich kann es aber bei einem
» unzählige Einzelnheiten umfassenden Werke nicht an Differenz-
96
laNAZ GOLDÄIHER.
punkten fehlen. Gelegentlich erseheinen duixh die scharfe BeleuclS
die Gegensiitxe vielleieiit etwas sckrofFer, als es der Verfasser se
meint Man konnte zum Beispiel aus dem ersten Abschnitte am Eni
zu der Ansicht gelangen, die Araber hätten den Isl^m nur smm Schei[i
bekannt^ sieh gar nicht reeht als Muslime gefühlt; das witre nati
grundfalseh. Wenn ein Mushm zum Beispiel Wein trank^ so
sieh gar wohl bewusst, dass er yiindi^e^ aber eben als guter Mu
verliess er sich auf Allah's BurralKTzigkeit. Das gilt übngens
auf flen heutigen Tag bei allen muslimischen Völkern. Ich möch
glaubeUj dass auch so argö Sünder wie Abu Nuwas in ihres Heneö
Grunde wirklich so dachten^ obgleich es gerade zu seiner Zeit in
gebildeten Gesollschaft mehr wirldiche Freigeister und Sehein- Musli
gab als sonst je. Auch würde man nieitu:^s Eraehtens irren, wa
man gerade die hervorragen eisten Ouiaijaden, wie Mo'awija
*AbdalmaHk, als überzeugte Unghiubigc betrachtete: die Macht
Erfolgs bat gewiss auch sie zur Anerkennung Allah\s und seij
Gesandten geführt, abei* noch weniger als die meisten Fron
zogen sie die Consequenz, nur das Jenseits ins Auge zu fassen,
altarabische und spcciell der altiioraisehitisehe Sinn stritt in solche
Männern mit den Ideen des Islams, ohne dass sie darüber seil
recht im Klaren waren, Tbaten sie mit Bcwu&stsein etwas ge^en
Grundregeln der Religion , so ging es ihnen ähnlich wie manche
Fürsten im Mittcklter, der aus weltlichen Gründen gegen Papst
Geistlichkeit focht, ohne sich darum im eigenen Innern von der Kirc
loszusagen^ und in der Hoffnung, sich später mit ihr auszusöhnfl
Ich halte es nicht tlir unmöglich, dass selbst der Fuchs unter d^
A
Füchsen, 'Amr ihn al-'Asi, Jn seiner Art allmähhch wirklich beke
war, während ich hinwieder nicht dafür stehen möchte, dass
Herzensmeinung des gewaltigen 'Abbasiden aI-Mau§ür über den Ja
sich viel von der des Staufers Friedrich u. über die römische
unterschieden habe.
Der Islam bleibt die arabische Religion^ wenn er auch
ausserhalb Arabiens seine grösste Bedeutung erlangt und vielfaei
seine volle Entwicldung genommen hat; anderseits hat er freilich
MUHAMMBDANISCHB StUDIEN. 97
draussen auch wieder manche fremde, zum Theil mit seinen Prin-
cipien gar nicht verträgliche Einwirkungen erfahren. Wenn nun im
Innern Arabiens der Islam nie so weit durchgedrungen ist, dass
auch die Beduinen zum Beispiel regelmässig die vorgeschriebenen
Salät's abhielten oder gar die ewigen Räubereien, Fehden und Stammes-
^egensätze aufgäben, welche bei ihnen ganz naturgemäss sind, so gibt
es doch — trotz gelegentlicher Behauptungen des Gegentheils — sicher
keinen noch so rohen Nomaden in Arabien, der sich nicht flir einen
MusUm hielte. Und dazu ist zu erwägen, dass die entschiedenste
Restauration des echten Islams, der Wahhäbitismus , im Herzen
Arabiens entstanden ist.
Uebrigens führte auch Muhammed die Lehre von der allge-
meinen Gleichheit aller Gläubigen keineswegs folgerichtig durch,
wie ja eiserne Consequenz nicht die Sache des praktischen und dabei
nicht an strenge Logik gewöhnten Mannes war. Als echter Araber
hing er nicht nur an seiner Familie, sondern auch an seinem Stamme,
und es war nicht bloss Politik, dass er die Qoraisch, nachdem ihr
Widerstand überwunden, so sehr bevorzugte.
Die Eintheilung der Araber in Stämme, Unterstämme, Geschlech-
ter u. s. w., war etwas so fest Gegebenes, dass daran bei der Ent-
stehung des islamischen Reiches gar nicht zu rütteln war. Sie konnte
auch allein das Princip der Gliederung der musUmischen Heere
bilden, die gegen die disciplinirten, von wirklichen Officieren befehlig-
ten Truppen der Römer und Perser fochten, und musste auch bei
den Ansiedlungen in den eroberten Ländern sorgfilltig berücksichtigt
werden. Goldziher weist nun aber sehr gut nach, wie seit den
gewaltigen Siegen an die Stelle der Raufereien zwischen den Stämmen
(die unter den Wüstenarabern allerdings nie ganz aufhörten) mehr
und mehr der Gegensatz der grossen Stammesgruppen trat, der flir
das Reich der Araber und für die Dynastie der Omaijaden so ver-
derblich geworden ist. Ich möchte aber nicht mit ihm annehmen,
dass die RivaKtät der Qoraisch und der An§är flir diese Spaltung
von grosser Bedeutung gewesen sei. Die Qoraisch selbst wurden
durch die Kämpfe und Neckereien der Jemen imd Ma'add kaum
Wiener Zeitichr. f. d. Kande d. Horgenl. lU. Bd. 7
98 Ignaz Goldzihbr.
direct berülirt; dass sie die vornehmsten aller Araber, war allgemeine
Anschauung. Wenn ein Dichter am Hofe des Chalifen oder eines
qoraischitischen Statthalters die Mucjiar oder die Qais, ein anderer
die Rabt'a oder die Kelb als die Besten Aller pries, so war der
herrschende Stamm immer stillschweigend ausgenonmien. Nur so
war es möglich, dass zum Beispiel manche Omaijaden die Jemen
gegen die &[a*add begllnstigten. Auch bei der lebhaftesten Betheili-
gung der Stämme an den Kämpfen stand es doch fest, dass die
Herrschaft nur einem Qoraischiten zufallen könne. Die Qoraisch
behielten ihren durch Geist und Thatkraft eriangten Vorrang that-
sächlich bis in die erste Zeit der 'Äbbasiden. Im dritten Jahrhundert
gab es allerdings» abgesehen von den Haschimiden, kaum mehr ein
wirklich vornehmes und einflussreiches qoraischitisches Geschlecht als
die Zulmiriden. — Die An$ar aber, die )[uhammed*s Schlachten ge-
schlagen hatten, sind nie zu \%*irklicher Macht gelangt: das Chalifat
war ihnen entgangi^n. in den Erv>lH*rung5>kriegen traten sie wenig her-
vor, ihn^ Haltung Wim Aufstände gegen H>thman hatte ihnen sehr
gt^sohadot. iro'jiwija's Sieg nahm ihnen fast allen Einfluss, und in der
Schlacht an der IJarra wunlen sie g^nzHoh gebrochen. Auch in Medina
filhrten nun einzig die Qoraisch das gn>s^* Wort. Al-Ansari ist von
da an ein ehrwilniigi^r Adolstiiel ohne taotisohe Bedeutung.
We Araber Whiohen. was auch einige Fromme sagen mochten,
in der thnaijadenzeit viie unlnnlingte OlH^rherrschaft, und auch später
wirkte diese n^vh lanirv nach. IVr Verbuch MuchtarX sich auf die
Städter j>er?ischer Herkunft im Iraq lu stützen — wie sich später der
wohl noch bedeutenden^ und noch gewisjsienloRS^^r^ »Fühnfr der Zeng'
socar durch die betVviteu Neger^cUven ein Reich zu schaffen sackte
— musste scheitern. Daxu waren die Araber damals noch m mächtig
und zu kriep?risoh. Uebrigvns ha; unter den l^tsuuiaden schweiüch
je ein Xx^htaraWr ein hehes Au;t Wkleidei. l"^^ Ur^ arabisirten Ab-
kvcmüspL* der Perser in Jeuii^r.. die Ab::a\ pütt z eben als Araber,
i£z.<d ebei:^^ hat man e:> anzuschex:. wx^nn Muba^b ibn Abi Sofrm,
ein Mann aus tiner jvrsischen Fai:::Iii\ die s<:t dtr Sdsanidenzeit in
Xhiian w-ohntc, sieh mit den dvvrtijxa Azd v«i;;ii?<it hane tmd dea-
MunAMMBDANISCHE StüDIEN,
99
halb als azdiseh gelten konnte, ' durch seine Verdienste grosse Macht
und grosses Ansehen erlangte, das noch 200 Jahre später seinen
Nachkommen scugute kam. Das ist etwas ganz Anderes, als wenn
sich ein beliebiger Perser einen arabischen Stammbaum erschwindelte.
GoLDztHER untersclieidet sehr gut die verschiedenen Schichten
von Nichtarabem, die sich nach und nach in dieser oder jener Hin-
sicht geltend gemacht haben. Man sieht dabei, dass auch von den
Persern nicht sowohl die Gleichheit aller Gläubigen betont wird als
die besonderen Vorzüge ihres Volkes oder gerade ihres Geschlechtes:
dem Araberstolz sucht der Perserstolz gegenliber. zu treten. Und
da kommt eß öfter vor, dass sich der Sohn eines Freigelassenen aus
bescheidenster persischer oder gar ,nabatäischer* oder jg^armakänischer*
Familie mit fiirstlicher Abkunft brlistet; namenthch Dichter aus irgend
einem Winkel des ohenifdigrn pei^ischen Reiches spielen gerne ohne
Weiteres Kajanier und Chosroen als ihre Ahnen aus, und seltsamer-
weise haben ihnen die Araber das oft geglaubt. Es war nun ganz im
Sinne jener Zeit, wenn man, wie Goldzihbr ausfuhrt^ auch den Persem
ab Volk eine aus der Bibel genommene Abstammung gab^ die sie
ETI nahen Verwandten der Araber machen oder ihnen noch gar einen
Vorrang vor diesen verschaffen sollte. Dass man gerade Isaak zum
Stammvater nahm, mag mit d*iran liegen, dass die alten Neben-
buhler der Perser, die Römer, schon vor Muhammed als Abkömra-
Unge von Isaak's Sobn, Edom, galten, ^ weil man nämlich verkannte,
dass nur der bittere Hass der Juden Rom als ,Edom^ bezeichnet hatte. *
Besonders werthvoU sind die beiden Abhandlungen über die
Jächu'übija, d, b, die Partei, welche für die Perser mit Nachdruck
indestena den gleichen» lieber aber einen höheren Rang bean-
spruchte als den der Araber Gerade unter den Gelehrten hat
diese Richtung sehr eifrige Anhänger gehabt, gewiss zum Theil unter
' Ea liesae sieb ilbrigeuft denken, dasa die |i erwische Abkunft Mul^aUAb's eine
Erfindnog aeiner Gegner wÄre, Was in der Besiehnng geleistet tvurde, mag man
mm Betapiel nua Jlt(fit i^ 387 sehen.
' Slohe Aphraates S. SB und sonst.
• Kafb« Sohn de« lanAk^ aU StÄuimvater der Perser Ibn Faqih 197, 6
(G4>u>smEm 144) beruht auf einer Verwirrung: B?''63 int Sohn limaer» Gen, 25« 14,
7*
UH) lONAZ GOLDZIHER.
oirtMitir Dt^KdiiMtiguiig (lurch Machthaber persischer Herkunft. Ein
iniu^n^r Wich^rHprucli lag allerdings darin, dass sie in arabischer
H[)mohn, ja «uui Thoil mit peinlicher Beobachtung der arabischen
Stil^mt>tÄt^ und do8 Sprachgebrauchs der alten Beduinen schrieben.
l(^h glaubts ^^^^^ Mohon Mlinner, vno Ibn Muqaffa' und Abän al-Lä>hiqi
(tUmni iülAnuHcho (losinnung wohl mit Recht sehr verdächtigt ward)
fthnlioh gt^MJnnt waron wie später Hamza von Ispah&n und der
ytiHrntto Htrftul, Ui^rt^gtnx möchte ich dem Verfasser entgegentreten,
wonu or dt^u hoohvonUonton Philologen Abu 'Obaida als Schu'übi
hiuHtollt« ol^gloioh or sich auf alte Zeugnisse berufen kann. Abu
*( >lMuda hat untor Andortnn dio Si'hmähungen der Araber gegen ein-
Hudt^r ^^»ammoU und oinigt> rovipirto Stammbäume fUr bedenklich
t^'kläH. YioHoioht war das blosso wissenschaftliche Unparteilichkeit,
vii^lloioht war oin wonig allgtnnoino inior besondere Bosheit dabei,
und umu lu^groitV dass soin Vertahn^n l>öses Blut machte, so dass
luan ihut koiu ohrliohos IW^rräbniss giUmie imd ihn als Schu*übi oder
gar aU rhAridschi hraudmarklo; das ist un^^Ähr» wie wenn bei uns
oiu uiM^UhÄiv^i^ rrthciloudor i^-^k^^nüich in einer officiösen Zeitung
UoioK5iJViu\U Ko)mWikauor \Hlor jirar SwiaKsi gvaaont wird. Aber ich
U^vitV uioht^ wW ein Maun, dorn wir \las Besie unserer Kenntnis
\\xi^ dou AmWrt\ vWr W^rixui vvrvlankoa, der mit Liebe Hiaten und
Uch\ou dor ahou HoKlon uikI l'^'htor oncäkh. der onier Anderem
dh^ Sv^KUoKt Wi IH^i^ i^r oit^^'^le^Al scfeiSsUrt* wv^ die Beduinen den
SInnU do4r IVif^sr Wu^*». wk oüi :5»ok4:<r Maan ein principieller
VV^Uvl \W AttiKiHftituttÄs iywvTjeÄ s^oi seil
I^H vtH*^Hr i%\4<^^ufc!Oi5 s^i 0:?^ rdr ^rdautbc nieii eäaes andern
W>r\\^*t^'^'sU^ l^\*Mtrtec. lÄ ;wö*Äervr Hu^ssvi: üirLKCizsez. «>x.x^imn
\s^iitk\NÜI. >fcto ÄiT SK^Wt^v ^Wct IVa: *I-K?r^:^t v^C rt xasrs^sc^. Ick
WaVs^ \^ l.;Ä^h.^ »cö<c S^uyiVit WC MxV.^Tf.Tf?^ *I-Keibt :fiasi s^meai
S,^^^ UWikiifcfc 4»^ >fcvtÄ ^.^iÄj^fcv Acirx:ri4: x^^^voiÄii-. ^ iek sie
tirtfcW< V^a;v. l\kj^ ^ übur^'it ivcisf**A'K^?j<'a<?t v^foa*öi*;ii v^i FVö>a ist^
^T ictft x:it!^ ix^T ^?KfcJca ljÄ:«Äyr^>::5i3Jä: ixcic la >cr-!K rrsAliSÄ,
MUHAMMEDANISCHE StUDIBN. 101
Glauben gemacht. Diese Männer haben sich aber so grosse Mühe
um die Erforschung der Ueberiieferung der Araber, Juden, Christen
und Perser gegeben und uns so viel äusserst werthvolles Material
geliefert, dass wir sie nicht mit einer Verdammung abfertigen dürfen.
Dass al-Kelbi wirkHch Nachrichten in Kirchen über die Könige von
IJira benutzt hat, was Goldziher bezweifelt (S. 186, Anmerkung l),
wird gerade durch die Güte seiner chronologischen Angaben, wenig-
stens über das letzte Jahrhundert der Dynastie, bestätigt. Ich habe
anderswo darauf hingewiesen, dass Ibn al-Kelbi keine Aufzählung
der ghassanischen Fürsten imd keine Jahreszahlen für sie gibt, weil
er keine Quellen dafür hatte, eben ein Zeichen davon, dass er nicht
ins Blaue hinein erfunden hat.
An den Haupttheil des Buches schliessen sich einige grössere
Anmerkungen. Die erste behandelt die eigentUche Bedeutung des
Wortes, womit der Koran das Heidenthum bezeichnet: iCJübU.\.
Mit Recht sagt Goldziher, dass die Uebersetzung ,Unwissenheit'
nicht genügt. Aber auch seine Auffassung als ,Roheit, Barbarei^ kann
ich nicht ganz billigen. Allerdings drückt J^J-c^ unzähligemal den
Gegensatz zu J^^^X^ aus. Aber Begriffe wie ^, J^, ^JLä., ^^, ^^\jj
— J^f^, JübüLo sind bei den alten Arabern nicht fest umgrenzt. Auch
in Jbfc., das im Allgemeinen der (jw^poouvyj entspricht, hegt manchmal
•^in starkes, intellectuelles Moment. ^IjLäU. ist aber offenbar ein von
Mohammed selbst neu ausgeprägtes Wort; er wollte nicht einfach
J^ sagen (das er doch in der Umnennung seines verhasstesten
Geyers, des ^►^\ ^\, in J^ä. ^\ anwendet). Wir müssen nun, um zu
erkennen, was er mit iIXAU. eigenthch meinte, zunächst das Grund-
wort Jj^Iä. betrachten. Dieses heisst im Koran allerdings an einer ein-
c?en Stelle (2, 274) ,dcr (es) nicht weiss', an allen andern ,thöricht,
Tlior' oder selbst ,Sünder' (12, 33). 6, 35 steht es im Gegensatz zur
nichtigen Leitung' {\3^>^\ ^^^ ^^ allen diesen Stellen lässt es sich
geradezu = girrend' Jtö fassen. Demnach ist ^i^^^^. so viel wie
i^j-o, der Zustand ohne göttliche Führung, kommt also doch auf
'UwHW hinaus wie l/OiS^'^ avvcta, Acta 3, 1 7, und ist schwerlich von
''^y^m neutestamcntlichen Ausdruck unbecinflusst. Aber, das wieder-
102
loKAZ GOLDZIHER.
hole ich, die Uebersetzung ^Unwissenheit* ruft ein Missverständai
hervor; icli möchte etwa yUnverstand' vorschlagen.
Ich fuge liieran noch einige wenige sprachliche Bemerkiingi
Gegen tue schon früher von Goldzihbr ausgesprochene und 1{
ausführtich erüi-terte Ansieht, •ULaJ\ ^jj^^* bedeute einfach jdie (
treuen*, muss ich die alte Uebersetzung, die ,lautcren Brüder*, i
recht erhalten. Allerdings ist yL\ in vielen Fällen ^^ *.1,-vä-Lo <H
dergleichen, und so könnte »U-all ^^^^^ dem Wortlaut nach si
wohl so viel sein wie '\jl^\ ^y;> oder 'UiJ^'^t. Aber ebenso ^t k|
das im Genetiv stehende Abstract auch nach altsemi tisch er Weise l
qualiticirend sein und ^i^l hier seine volle Bedeutung bewahren 1
in -^\ 4*^3 ,der böse W«>lt\ Agh, 4, 4«, 22; jX<Jl jJ\^ ,der V«l
wie er sein soll*, Agh. 12^ 154, 11^; Ä^LU- ^^,3u-LL »zwei getreu
Freunde*, HanL ööl v. 3, u. s. w. Nun steht in gleichem Sinne 5^
in *i*LJ\ ^^\ ^-yt ,von dem schlechten Bruder*, Agh. 16, 111, 4 v-j
*^ ^_5>-^ f^^ Ui jund nicht ist mein Bruder ein schlechter Bni^
Agh. 9, 8, ^ v. u.; >p\ yäJ ^^\ ,dein Bruder, dein liebender Bru^
Agh. 4, 182, 17. Vgl. ^Ul^\ ^vii. Ahlwardt's Beladhori 115, 7; Jaqt
586, 16; iU^ ^-ULi- Harn. 760, 5 ,treue Freunde*; U.*» Üfjl^ ,zwei tu
Nachbarn*. Jiiqiit 2, 2Ö9, 3. Und gerade in der Benennung ei
engen Freundeskreises ist auf die Bezeichnung ,Brtider* Gewicht;
legen; wir bleiben also bei den ,lautcrcn (oder ,treuen*) Brüde]
Meint^ alte Deutung von ^S^^ ,bei deinem Grossvater' m
ich auch nach dem, was Goldziher S. 229 vorbringt, nicht wi«
aufzunehmen. Es wäre ganz unnatürlich , diese Schwurformel von ^
in den syrisch-persischen Märtyreracten üblichen * «i^, ^ ^rt^ i
der T>/T, (des Königs)*'^ zu trennen. Und doch dürfte Labid 8. 14|
,^3^^.^ an seinen Grossvatcr gedacht haben.
Der S. 98 erwähnte Dichter heisst ^jJl ^ aJÜ\ j^, Hani-
Ihn Dor. 30, nicht wie der Cbalife j^j^\ ^ *Ü^ j^ ; der S.
und 202 genannte Dichter ist zu sprechen üit ^ J^n**» Ham*
I So flfihr viele mit *^ und Jpwo«
' Sieh© Paykb-Smith Ü49. Vgl. t^a^ lo«J V:^!^ ,^^.^^ «^^ ^die r^xi '
mit dir', Kli^vn, Johamtes van Teäu^ 5t»» 4.
De Muür van Gog en Maoog. 103
tt. s. w. Ibn Dor. 115. 175, wie auch der Bruder 'All's 'Aqil, nicht
'Oqail ist (S. 180).
Doch genug solcher Kleinigkeiten! Ich empfehle zum Schlüsse
noch einmal nachdrücklich dies geistvolle Werk allen denen, welche
fur altarabisches Wesen, sowie fur die ersten Jahrhunderte des Islams
Interesse haben. Von der Reichhaltigkeit seines Inhaltes kann und
soll diese meine Besprechung höchstens eine Andeutung geben.
Dem Buche ist ein ausgiebiger Index beigefUgt. Die Ausstattung
ist sehr gut.
Strassburg i. E., den 2. November 1888.
Th. Nöldeke.
M. J. DE Goeje, De Muur van Gog &ii Magog, bijdrage van — .
Amsterdam 1888. Jon. Müller. 38 Seiten.
Der Bericht des Dolmetsch Salläm über seine 842 — 844 unter-
nommene Reise zur Mauer von Gog und Magog galt nicht wenigen
Forschem fur eine Mystification: was nämhch Edrisi darüber mit-
theilt, schien einer greifbaren, topographischen Grundlage zu ent-
behren; die Schilderung der Mauer und der ehernen Pforte gibt
überdies zu deutlich das berühmte Vorbild in der 18. Sure des
Qorans wieder, um auf Wahrheit Anspruch machen zu dürfen; der
Typus der Gog und Magog endlich gehört unzweifelhaft in das Reich
der Fabel. Nun hat de Goejb eine Ehrenrettung Salläm's in der
Weise versucht, dass er als Ziel seiner Reise das Thor Kia-yü-kuan
in der Yü-men-Passage der sinischen Mauer hinstellt. Er stützt seine
Aasieht mit so zahlreichen und gewichtigen Gründen, dass es sich
Ii>hni, auf seinen Gedankengang und auf einige Punkte seiner Er-
örterungen näher einzugehen. Vor allem sei bemerkt, dass de Goeje
bereits den vollständigeren Text des Ibn-Khordädbeh, jenes Gewährs-
mannes, dem Sallam seinen Reisebericht mitgetheilt hatte, verwerthet;
iHni und wichtig ist auch die von ihm (S. 1 1 fol^.) mitgetheilte Stelle
aas Qodama. Unter den directen Zeugnissen für die Gleichstellung
104 J. DB GOEJB.
des Gog -WaDes mit der sinischen Mauer vermissen wir nur die Stelle
bei Ibn-Batüta (p. Dbfrämery iv, 274 ,entre la ville $in-a§-§in et
le rempart ou grande muraille de Gog et Magog, il y a un espace
de soixante jours de marche, selon ee qui m'a 6t6 rapport^').
Das ganze Sagengewebe weist nach de Gobje's treffender Dar-
stellung folgende Elemente auf. Die Grundlage bildet die Vorstellung
vom Dasein unruhiger, nordischer Völker, Gog und Magog (Eze-
chiel 38, 16); wie diese voreinst in Assur einbrachen, so werden sie
am Tage des Gerichtes den Erdkreis überschwenmien (Apokalypse,
Qorän). Das zweite Element bilden die Eroberungszüge Alexanders;
in der Vorstellung der Orientalen hatte dieser Heros die Rolle über-
nommen, den Erdkreis wider die Einfälle der nordischen Völker zu
schützen, indem er die kaukasischen Pforten schloss (xa xXstOpa Sxuöwv,
App. Mithr. 102, d. i. das Einbruclisthor der Sarmaten und Alanen
am oberen Torek, die Veste Darial); mit diesen Pforten bringt am
deutlichsten Procopius de belle Persico i, 10 die Alexandersage in
Verbindung. Dass aber frühzeitig auch an die Jaxartesregion, den
Schauplatz dor KiUnpfo z>\'isclion den Iraniem und Türken, gedacht
wurde, erliollt aus manchen Beweisstellen, so namentlich aus Pseudo-
Callisthenos (^oa. 380; cod. C, ca. i>80V, die hier erwähnten [taJ^oi tou
Bcppi, Berghöhen dos fernen Nordens, zwischen welchen Alexander
die eherne lYorto erbaut hat, gemahnen unwillkürlich an den alt-
bozougton xXitc; tsO Bcppi: unter den unsauberen Völkern links der
Pforte nennt Callisthones auch schon FwO xal Mx^wO (cod. C, Moy^y)-
Das dritte Element, wolohos allmiihlig immer bestimmter hinzutrat^
bildet die um 220 — 212 v. Ohr. zur Abwehr gegen die Hunnenein&lle
erbaute sinischo Mauer. Aber wolohos orientalische Cultui'volk hat
mcrst die biblische und die Aloxandorsago mit der sinischen Grenz-
maacr in Zusammenhang gi^braoht? Violloioht schon die Perser aus
Kborftsftiiy woloho mit iNna Handel trieben, zumal die Anhänger
^m mni; gc^wiss aWr die syrischen Xostorianor, deren Ausbreitung
; Vordorasien bis lur sinisohon Mauer allmiüilig vor sich ging
Zdteltar des Sallilm die luVhsto Intensität erreicht hat; im
~nt NoGtorianor h«ben die Begriffe und Kamen Gog und
Db Muur van Gog en Maqoo. 105
Magog, Alexander und der sinischc Grenzwall, die ausgiebigste Ver-
quickung erfahren; und wenn wir schon bei Theophylactus vii, 7,
p. 283, 286 folg. a. 580 die Nachricht finden, Alexander habe die
sinischen Städte XoujABav (= Si-'an-fu) und TauYi? (= Lo-yang) gegrün-
det, so stammt dieselbe gewiss aus dem Munde nestorianischer Christen,
wie denn auch die Namensform 'AßSsAof (syr. Abdel, arab. Habtal)
syrischen Ursprung verräth. Man erinnere sich an die berühmte Tafel
von Si-'an-fii, an den Einfluss der Nestoriancr bei den Uighür, an
die christlichen Grabsteine, welche unlängst am Flusse Öui gefunden
wurden, an die von arabischen Geographen erwähnten Dörfer und
Kirchen der Tarsäyän im Zweistromlande u. s. w. — So wanderte
denn auch die Mythe zu den Arabern. Im Qorän überwiegt noch
der biblische Einfluss. Aber schon Qodäma weiss davon zu erzählen,
wie Alexander Khomdan erbaut und wie er Garnisonen im ACOtvoi;
xic-fo^, sowie in Öül an den Grenzen von Tibet und Öina zurück-
gelassen habe; Gog und Magog, sowie der AlexanderwaD wurden
im Osten der Türkenwelt gesucht und von Salläm wirklich auf-
gefunden.
Was äül betriflFt, so sucht de Gobjb diese Position beim heutigen
?a-6ea und Sü-öeu; in der That spricht ein neuerer sinischer Bericht
iLe Museon, Louvain 1885, iv, p. 148) von einem Territorium Öfil
beim heutigen 'An-si-6eu am Flusse Su-lei oder Hu-lu-ho; auch das
Territorium von Kaäghar kann gemeint sein, welches in den Annalen
der Han Su-le genannt wird; endlich hicss auch ganz Sogdiana Sürik
'siiL So-Ii bei Hjuan-Thsang, tib. Su-lik bei Täranatha S. 79, skr.
^olika bei Varäha-Mihira).
Wir fugen noch eine Uebersicht über Sallam's Routen an. Der-
selbe zog aus dem Lande der Khalifen über den Kaukasus zu den
KLazar, 26 Tage weiter durch das Land der Basgurt, nördlich vom
ka^ischen Becken, hierauf 10 Tage durch das ,stinkcnde Land^,
i L die mit asa foetida crflillte Hungersteppe am Balchal und
Ak-qnl, dann einen Monat lang über verwüstete Territorien Dzun-
pwiens, endlich zum Lagerplatze der Adhka§ -Türken (etwa bei
Crumöi?) der nicht mehr weit vom Walle der Gog entfernt lag.
106
G
OEJE.
Ibn-Khordadbeh nennt luerauf das Cultiirgebiet von Ika, einer von
Alexander gegrllndeten Stadt mit eisernen Thoren. Nach Temlm ben
Bahr (bei Yaqiit s. v. Tnrkistan) hatte iineli die Stadt des Khäqän's
der Toghuz-ghiir zwOlf eiserne Thore. Bei Ika denkt de Gobje zu-
treffend an sin. L^u, d. i. Qamul oder Ha-oii. Die drei Iblgeoden
Märsche gingen tlurch Wüste; bis zum Flusse Ilu-lu-ho miissten aller-
dings riehtiger neun Tagereisen gezählt werden. So war denn das Ziel
der Wanderung, ,die Jaspispforte', erreicht; ob aber SaUäni's Be-
schreibung der ehernen Pforte mit dem Thore Kia-yü-kuan der
siiiisehen Mauer völlig übereinstimmt, lässt sich bei der Mangel-
haftigkeit moderner Reiseberiehte über diese Position nicht sicher
bejahen. — Den Rückzug holl Sallam nach de Goejk*s Darlegung
durch das Tarimbecken bewerkstelligt haben; auiftdlend ist nur der
Umstand, dass die von Edrisi genannten Orte Gharian und Lakhman
an anderer Stelle im Gebiete der Ghozz wiederkehren, weit nörd-
lich von T^räz und Unter-Barskhan ; verdient Edrisi's Topographie
Zutrauen^ so düiftc auch der Kückweg des Salläni über Dzungarien
gelllhrt haben.
Ftlr die übliche Lesart Bars-khan, d. i. Jlaus des Tigers', zieht
DE OoBjE die Variante NiUagän (Yiliagän? vgl, sin. Yü-Si , Nephrit*)
weitaus vor und luilt ^Obcr-Nü^agan' ftlr die berühmte Metropole
Khuttan ^^j^^- Das ist ein Punkt^ in welchem wir dem hochverehrten
Forscher nicht beistimmen können, besonders wegen der Disüinz-
uugaben der arai)isehen Itinerare, welche uns aus Farghäoa nach
dem oberen Narin (Jaxartes), keinesfalls aber bis Yarqand und
Klmttan hinabführen. Es sei uns gestattetj zu dem von de (ioeje
vorgebrachten Commentar crrio kleine Nachlese zu liefern, indem wir
hiebei auf die sinische Schilderung derselben Route in Thang-Iu
(Deouionbs 1, 2, p. Lxv sq.) und auf andere Zeugnisse Bezug nehmen.
Taniz (Talas) karm schwerlich Aiilie-ata sein; die Distanzen
der Aspig ah-Ronte weisen auf das heutige, 5 Farsang südlicher,
nördlich vom Qara-bura und Gümüs-tau (wo in arabischer Zeit Silgi
bezeugt ist) gelegene Talus bin. Ka«rad)As düi-fte die im Sah-Namah
zweimal erwälintc Tüi'kenvcsto Qaöar-bäSi ^^b ^^ü» sein und eben
i
De Muür van Goo bn Maooq. 107
mit Aüli^-ata zusammenfallen. Külän ^^, am Nordabhang der
Berge, zwischen der Steppe Qum ^ und dem östlichen ,Tausend-
quellengebiete' gelegen, ftQlt auf den heutigen Posten Tarty; nach
dem sinischen Itinerare lag Kiii-län öhing 70 Li westlich von Aäpara,
140 Li östlich von Ta-lo-sse öhing; das Thang-Su erwähnt den Ort
a. 740. A¶h *j^\ wird im sinischen Itinerare mit den Laut-
werthen 'O-sse-po-lai öhing umschrieben; nach Baber i, p. 20 lag der
Ort genau in der Mitte zwischen Taläs und dem Isigh-göl; nach
Seref-ed-din Hess Timur a. 1406 die östlich vom Berge Külän gelegene
Veste A¶ neu aufbauen; am Bache Asbara befindet sich jetzt
der Posten Caldawar. Die folgende Station am Aq-sü liest de Goeje
Naz-kat, wie bei MoqaddaSi Nüä-kat; mit Rücksicht auf Tung-kien
des sinischen Itinerars dürfte die Variante Tun- oder Tüm-ka6 v-i^Xoy»
V
vorzuziehen sein. Die Station Gül J^ä. fUllt auf den heutigen Ort
Kspek ; nach Ra§id-ed-din lag Qül zwischen den Naiman im Norden
imd Buri-Tibet im Süden; bei Edrisi findet sich ein Itinerar, welches
Ton Akhsi-kat in Farghäna ausgeht und entlang dem §aihün in sechs
Tagen zu einem hohen Bergpass (j. Qara-qol der Alexanderkette)
und von da in drei Tagen nach Gül flihrt. Für Särigh j^Uu könnte
trotz türk. sarigh ^gelb' mit Rücksicht auf Mie-kue des sinischen
Itinerares Margh ^^Lo ,Grasplatz' (?) gelesen werden. Die Stadt des
Khaqin der Kiiarlukh heisst bei Hjuan-Thsang Sui-ye-äui öhing, ,ein
Stmmelpankt der Kaufleute aus allen benachbarten Reichen'; auch
die arabischen Itinerare bemerken: ,e8 ist dies ein bedeutender
Handelsplatz der Türken, wo Kaufleute aus allen Gebieten des Isl4m
Geschäfte treiben'; seit a. 766 nahm der Kho-han der Kho-lo-lu
»inen Sitz am Ufer des Sui-yc-äui, d. i. des Öui bei dem heutigen
Kninenorte Toqmaq, wo zahlreiche Grabsteine christlicher Türken
tt^edeckt wurden. Wie de Goeje wohl bemerkt, war die folgende
Sutjon Nawä-kat Sitz eines nestorianischen Bischofs. Die nächste
^ätttion Süi-ab mit den beiden Konak oder Katak e^U:5 muss bereits
*» Westende des Isiq-göl, da wo der Öui aus dem See heraustritt,
)?sacht werden- Von da sind aber nur 10 bis 15 langsame Karawanen-
säreche weiche die türkische Schnellpost in drei Tagen zui'ücklegte.
108
J, DE GoE.rE. Dk Müür van Gog en Maooo.
bin Obür-RarskhflTi ; dim fi)lirt uds entlfing dem Stidiifor des Sees
zur MUorboi^ di?s Bai^hes Su-lKiöi, dann zur Bergpassage Barskhon-
ling und inidlieh zum Qucllflussc Barskhon des Narin oder Jaxartes
(sin. Cin-Öü ho). Barskhan war nii"!it eint- aus Steinen oder Ziegeln
erbauto Stadt, sondern ein grosses Nomaden-Zeltlager, mitten im
Bcrggebiele silrllieh vom See, mit guten Vieb weiden und mit Dörfern,
welche am See lagen. Das atte Zeltlager der U-sun, Ü«*-ka frhing, lag
weiter stidüsllieh an einem zum Strome von Aq*8Ü fliessendeii Qaell-
bacb; die alte Grenze von fitm wurde im Bcdel-Passe (sin. Pa-ta bng)
des Kök-5al tau tU »ersehritten ^ und so ftilirt der Weg weiter nack
Aq-su. An Khuttan darf keinesfalls gedaebt werden. — Der von uns
ermittelte Ansatz liUlt aueli die Probe aus: die Araber zählen von
Uz'kand nach DbLir-Barskhau aeht Tagereisen über den ,Stutz*
(j. Yazi-daban) und das ßtrgthal von At-baii, J^ferdckopP, dann
über Weideplätze und Biiehe, an denen kein Dorf anzutreffen is
Das passt filr das Quellgebiet am Narin, nieht aber fllr die mit zah
losen DoHsehafteo besetzte Cultur-Öase von Khuttan.
Die hier besproehene Ai'beit bietet viel des Neuen uud Belehren
den; ihr Hanptresidtat, der Nachweis, dass Sallam^s Bericht auf Wah
heit benihe, mid dass sein Reiseziel das Nordwestende der sinisehe
Mauer gewesen sei, wird nicht mehr können uragestossen werden
So wäre denn die Gesehiehte der Erdkunde um eine neue Thatsach^
bereiehert worden! Möge nun der Meister seine Ausgabe des Ibn
Khordadbeb und Qodania recht bald zu Stande bringen!
Wilhelm Tomaschek,
Hermann Camillo JvELLNERy SdvUrt. IVaktiselit^s Elementarbueb zu
Einfübriing iu die Sanskritspniehe. Ein Buch zum Selbstunte
richte fär Philologen und gebildete Laien, von — - Leipa
BaooKHAUS, 1888. 245 Seiten.
An Elementarb lieh ern des Sanskrit h< rrseht walirlich kein Jlan
gel, imd man wird kaum behaupten können, dass das voriiegendd
SävitrI. 109
praktische Elementarbuch' einem Bedürfniss entspricht. Das Buch
enthält nach einer ^Einleitenden Uebersicht über die Entwicklung
der Sanskritstudien in Deutschland von 1786 bis 1886' eine ^Skizze
der Formenlehre der Sanskritsprache'. Hier gibt der Verfasser eine
grammatische Skizze ad hoc, d. h. so viel Grammatik, als zum Ver-
ständniss des darauffolgenden Textes des Sävitrüiedes nothwendig ist.
Zum Texte sind überdies erklärende Anmerkungen und ein Glossar
hinzugefügt.
Wer nun nach Kbllner's Methode Sanskrit lernen wollte, der
hätte zuerst dieses Elementarhuch , dann des Verfassers Elementar-
grammatik und das ,NalaUed' durchzunehmen. Nach diesen drei
dem JBZewen/arunterrichte gewidmeten Büchern verweist Kellner
den Lernenden erst auf die Hauptabschnitte von Whitney's ,Indischer
Grammatik^ und auf Bühlbr's ,Leitfaden' — da fragt man sich denn
doch: Wann soll der ^femen^arunterricht aufhören? Mag sein, dass
das Sanskrit, wie der Verfasser sagt, ,eine schwere Sprache' ist, so
schwer ist es denn doch nicht, dass man zur Erlernung desselben
einen solchen Apparat aufzuwenden braucht. Ich möchte auch keinem
Studenten empfehlen, sich die Aussprache des Sanskrit nach Kellner
anzueignen, wenn er lehrt, man solle p wie rie in ,Riese', oder z. B.
trthebhyah wie ar^eijacA, braÄmania wie bräcÄmana sprechen. Wenn
*ber von dem ersten Theile des Buches kaum viel Gutes zu sagen
ist so halte ich den zweiten Theil, welcher den Text des Sävitri-
liedfcs mit Commentar imd Glossar gibt, für durchaus nützhch und
dankenswerth, und es ist Schade, dass sich der Verfasser nicht einfach
damit begnügt hat, das SävitriUed in derselben Weise wie das Nala-
hed zu behandeln. Die Anmerkungen, welche Kellner gibt, sind
sehr lehrreich und werden jedem Studirenden willkoi)[imen sein. Es
and nur ein paar Ausstellungen, welche ich mir hier erlauben möchte.
L, 2 ist daksha wohl nicht durch ,bieder', sondern durch ,tüchtig'
oder geschickt' zu übersetzen. — i, 16 möchte ich Sävitrydli nicht
*l4öTisch erklä^ren, sondern mit vacanam construiren: ,Das Wort der
Sivitri.* — I, 25 übersetzt Kellner viprdn vdcaydmd^a ,fiihrte sie
2*rbdiches Gespriich mit den Brahmanen^, obwohl er in der Note
no
H. C. Kki.i.ner. SAviTRt.
richtig erklärt: ^veranlasste sie den Segen zu sprechen/ — i, 27 tmd
ebenso im rilossar wird abhivadya jutdau erklärt ,sich zu jemandes
Füssen grüssend neigen, sich tief vor ihm verneigen*, statt ,die Flisse
umfassen', vgl. Mann ii, 72. 212. Apast. Dharmas. i, 2, 5, 22 folg.
Ebendaselbst bedeutet ^eshäh pilrnam nwedya nicht ,die Blumen durch
Hinhatten bemerklich machend, anbietend, darreichend*, sondern nur
, angemeldet habend', wie man nach den OrihjasMren jedes Gast-
geschenk vorher anracldet» So ist auch in, ^ gam d^edya zu erklären:
^die Kuh angemeldet habend*; vgl. Faraökara i, 3, 2 «3. Gobhila tv,
10, 18, Kex>lner meint: ,das vieldeutige Wort g5 . . . heisst in Ver-
bindung mit arghya lUde^ hemllkommnmde}- Gniss' (!) Hätte er statt
dessen auf Pfir. i, 3, 29. Samkh. ii, 15, 2: ,Der Arghya soll nicht
ohne Fleisch sein' verwiesen, so wUre die Stelle sofort klar gewesen,
— v, 13 ist zu hrnyate wohl nicht mayn zu ergänzen, sondern es
heisst, wie so oft: ^man hört, es wird überliefert, nach der Tradition*,
— Im Glossar fehlen die Worte mtiJia, mitra, mr^a, hrimat^ während
aritara zweimal vorkommt. Die Bedeuttmg ,Weihe-Brahmane' fllr dvija
ist kaum verständlich. Schliesslich seien noch einige Druckfehler
verzeichnet: S. 40, Z. 11* ist ^fhiya statt günya zu lesen; S. 7£*, Z. 21
atrindm statt stmrnhn; S. 153, Z. 12, §. U statt §. 45; S, 160, Z, 16
yäuvana^ statt yduvandf" (nebenbei bemerkt, die Bezeichnung der
Länge bei e, 6, du ist höchst überflüssig); S. 164, Z. 2 lese man
vri4itiva statt Vfirfitma und S. 186, Z. i* bharhtk statt hhartur.
Dr. M. WlNTEKNlTZ.
Kleine Mittheilungen.
Bemerkungen zum Texte der Was^äf- Urkunden, — Zu meiner
Bearbeitung der von dem persischen Historiker Wa^säf seinem be-
kannten Geschichtswerke einverleibten financiellen Actenstücke aus
der Zeit des Abbasiden-Reiches, die ich in den Abhandlungen des
vu. internationalen Orientalisten - Congresses (über das Budget der
Finnahmen unter der Regierung des Härün alrasid), sowie in den
Denkschriften der historisch-philosophischen Classe der kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften in Wien (Band xxxvi : ,Ueber das Ein-
nahme-Budget des Abbasiden-Reiches vom Jahre 306 H.*) veröflFent-
Kcht habe, kamen mir seitdem von Prof. Th. Nöldbke filr die erst-
genannte Arbeit, sowie von Prof. M. J. de Goeje fiir beide einige
werthvolle Bemerkungen zu, die ich um so lieber hier zusammen-
stellte, als hiedurch verschiedene dunkle oder verderbte Stellen er-
klärt oder berichtigt werden.
I. Budget der Einnahmen unter Häi^n alrasid, — S. 6, Z. 8.
Statt des offenbar verderbten ,j-i^ schlägt de Goejb vor zu lesen Jli,
and dann fiir den undeutUchen Personennamen ^5***^ ücst er :
^>^j^^ iirt Ky***"^' ^^^ halte diese Emendation für ganz zutreffend.
S. 18, Z. 11. Fiir J^\ schlagen Prof. Nöldeke und Prof.
DE GoBjE, ganz unabhängig von einander, vor zu lesen : >^^jcv»,<J\ wie
ie Handschrift hat, oder v— )ViL^\. Die Form v— )Iä:^ hat, wie Prof.
Koldeke bemerkt, auch Vullers in seinem persischen Lexikon und
DozT im SuppUment gibt die Nebenform li*^, wozu man auch ver-
drehe DE Gobje's Glossar zu seiner Ausgabe des Ibn alfa^ih sub
^oce ,li^. Ich halte jedoch die Lesart ^2,,1ä-J\ für die ursprüngliche,
i^tm wir finden sie auch bei Gahäijari, der bei der Aufzählung der
lU
Klkine Mittheilungen.
Natiiralliefi'ningeti der Provinz
In (S. 5, Z. 14) eine Art Kleider-
Stoffe anfülirt, die er als dLilitJ^ w>U^\ bezeiclinct. Da aber, wie
ich naeligewiesen liabe^ die Steuerliste des Wass^f und die des Gah- j
4ijari auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen^ von welcher <l<3i9|
Letztere die genauere Absclirifk erhalten hat, so scheint mir w-ä^I,
wenn es nicht ein Schreibfehler ftb* ^^jlnj) ist, die Uebersetznng ins
Persische des erstgenannten Wortes zu sein, so dass pcrs. w-ir*^ =^
ju'ab. ^^jJU^ witre. Für das zu seiner Zeit nicht mehr gebräuehhchej
arabische Wort hätte also in diesem Falle Was§iif das allgemein ve
ständliche (»ersisclie gesetzt
Statt des unmittelbar auf ^>.^.jO\ folgenden Wortes ->-i-\ sei
Prof NöLDBKK vor zu lesen J^jjä-^ und hiemit zeigte er mir del
Weg zur richtigen Emendation dieser schwierigen Stelle, nämlich j
^j jLy Es ist dies der Name einer Art von gesticktem Seidenstofi
Br<*kHt. Der Name hieftir war ^^\ jL\ oder auch ^Jij jLl Erster
Form findet sich bei Ihn W4dih, ed. Houtbma ii, 8. 393, letzte Zeile
die zweite bei Mas'üdi [Prmritat d'or, ed, Barbisb de Me\'naboJ
v, S, ii^l, Z. 1. — S. 18, Z. 14. Statt iJUÄl liest Prof. Nöldbk
JüUmJLmj, wie in der That Wa.^saf liat und hietiir wird auf Vulleh
verwiesen, der zu dem Worte r^} bemerkt, dass hiemit ein Ele
phantenindividuima bezeichnet wird. Allein im Texte des GahäijÄr
S. Ö, Z, 10 steht deutlich iJUi\ und die^ beweist, dass auch bc
Wa§§af so gelesen werden muss.
II. EimiaJmiebudget dts Äbbrniden- Reiches vom Jahre 306
S. 26, Z. 22. Statt i^j^ best db Goeje Uija.. Ich halte die Les
der Manuscripte fest Z. 26 statt JL*u liest de Goeje ^^jS^.^, ge^
mit Recht. Ebenso auch S. 27, Z. 2 G, ^^ imd ^-^UüLw^il st
^j^ und ^U>U.3V\ (vgl. JÄ^ut I, 679, Z, ll); allerdings schrieb schofl
Wa^saf, wie die Uebereinstimmung der Codices zeigt, fchlerbaf
Z. 6, Statt ^jJl schrt»ibt ds Goejk richtig i,_,^jJl. Z. 13 nach det
Codices kann man nur so ediren, wie in meinem Texte steht. Abc
Prof. DE GoBJB mag Recht haben, wenn er statt JjUJ\ vorscl
^5\UJ\ zu lesen. Beide Foi*men sind leicht zu verwechseln und
auch die so benannten Orte nahe bei einander liegen, so ist es ts
Kleine Mittheilungbn. 113
gegebenen FaUe schwer zu entscheiden, welche der beiden Formen
die richtige ist. Vgl. Jä^üt: Mo'gam sub voce JL-a3\ und i5X'^U^\.
Z. 18. Statt J><»», das ich festhalte, schlägt de Gobje vor J>^.
S. 28, Z. 5. Statt ^j^\ liest de Goeje ^j^\ und citirt: I^tachii,
S. 162, Note 6. Hingegen bleibt j.^\ zweifelhaft. Ich vermuthe, dass
die ganze Gruppe ^^\^ j^^\ dem Namen ^j^\ entspreche, über
den man die citirte Stelle nachlese. Es liegt offenbar ein Schreib-
fehler vor, der vielleicht schon in Wa§§af's Autograph sich ein-
geschlichen hatte.
S. 29, Z. 5. Statt i<i-M>\p\ emendirt de Goeje vortreffHch i^\^\.
Vgl. Ibn 'Atir, viii, 85, Note 5. — Z. 8. Statt ü.IaJ^ Hest de Goeje
aS.\jL»3\ und emendirt vorzügUch >U^Lu} statt J<w.^, mit Bezugnahme
auf St. Mastin, M4moire sur VArm4nie, i, 355 ff. 362. Aber das letzte
Wort j*^\ bleibt zweifelhaft.
S. 31, Z. 15. Statt V— yLjl emendirt de Goeje Äj>>U)\: nämlich
die der Wüste abgewonnenen Gründe auf der Westseite des Stromes.
Prof. DE GosjE verweist hierüber auf Mol^ddasi S. 123, Z. 7 und
ich stimme gerne dieser scharfsinnigen Emendation bei. Dasselbe gilt
auch fiir S. 32, Z. 3.
A. v. Kremer.
Ousdma ibn Monkidh, ed. H. Derenboürg. — Die Worte, welche
BjütoN VON Kremer seinen Bemerkungen zum Texte dieses vortreff-
lichen Buches voranschickte (diese Zeitschrift ii, S. 265 ff.), haben
mich veranlasst, auch meine Nachlese drucken zu lassen.
S. 2, Z. 1 : yo ^ lies ^. ^y
S. 2, Z. 13: ^y> hes ^^jJ.
S. 2. Z. 16: in Jyb U ist U = U\ wie S. 71, Z. 2.
S. 5, Z. 19, 21: ij\^ hes Ä3\>3, der Berberstanun Lowäta (vgl.
Laxdbbbg).
S. 5, 1. Z.: ^i.^-X-a^,Ur» dLU) hes ^-^^^ «*^^^- Das Verbum ^^^U*
mit Accusativ bedeutet ,Stand halten gegen^ Vgl. mein Glossar zum
ftwan des Moslim ibn al-Walid.
S. 6, vorl. Z. und S. 22, Z. 19: ;u Hes ^.
Witaer Zdtschr. f- ^ Kunde d. Morgenl. Ul. Bd. 8
114
Kleine Mitt Heilungen*
8. 11, Z. 5: j^^^Ca-^j f^^^ 'i*^^ L^-^^ ^3 f^/^ ^^ ?^^ ^^'i ^i^ Bastard,
dasB ich nicht u, s. w.?^ \j ist vidgäre Abkürzung von ä>Ij. Ich vcr
danke diese Verbesserung meinem Freunde Baron von Rosen, der
mir vorschlug, ^^^^^s^^ »>\j ^^j^ b zu lesen. Ibn Djobair, S. ll*i und 162,
erzählt eine ähnliche Sage über die Grotte, in welcher der Prophet
und Abu Bekr eine Nacht zubrachten.
S. 20, Z, 11 und S. 21, Z. 18: Jb'>J\ lies Jl5UJ\.
S, 21, Z. 15: ^jj^ uT-Jl^ lies .JJ^ «Juli-« jinit ÖUbcr beschlagen,
mit schwarzen Buchstaben besclineben^; vgl. S. 22, Z. 3 und 4: b^XäU
C^JLU <Ui*üj^ >l^*iJb ^j^\ y\> ^^JU.
S. 21, Z. 17; LüJM lies mit Landberg UiJ>\, das aber bedeutet
,wir sind so frei gewesen^
S. 23, Z. 3: Jää lies .iX*^.
S. 23, Z. 1 1 : J^A*^, Hes i^^^\
S. 24, Z, 22: ^^ lies ^^^ nach \^^ \^.
S. 26, Z. IS; Jm*j im Texte ist richtig. ~
S. 27, Z. 13: dTbl lies ,iX^\.
S. 33, Z, IC lies ^y^-^^ c-r^^ ^^^-r*- b l^V" ^ ?^ meine Armu^
o das Misslingen meines guten Namens!^ d. h. der auf meinen gut
Namen gesetzten Hofliiung.
S. 46, vorL Z.: iLj^jwU**-* lies 1L,>^U«^ oder 5.,
S. 47, Z. 13: lijX^ lies »j^*^, im langsamen Trab (opp. JafJ
wie S. 73,' Z. 20. Vgl Hariri, S, 16 comm.: ^jSi yb^ J-«-*^ j9->^
3. 50, Z. 10: iJUi^ ües üu^ä ,und nur durch sehr schnelles
Traben machte sein Pferd ihn diesen erreichen, so dass er ihm den
Stoss beibringen konnte'.
S. &0, Z. 11: ^.j.iar**'!^ bedeutet ,und die Leute verspotteten sie*.
S. 52, Z. 11 und nacldier ist ^UU Plural von i^UU, wie ^LüIa*
und Z. 17 qüüjlJI beweisen.
a 55, Z. 14; Ujü^j^ ^l^\ ^ hes ^UJ ^^ Ui*.j^. Vielleicht
hat die HS. auch hier die Zeichen
f f?
die Landbeko zu Z. 8 fand-
S. 55, 1, Z.: ,^^ lies S^, oder ein anderes Imperfcctum von
ungcfiihr derselben Bedeutung. Es ist eine Zustand sbestimmung zu
1
Klbinb Mitthbilüngen. 115
,j*Uj ,er ging zum Franken, der schon hineingegangen war, indem
er die Lanze auf ihn richtetet
S. 58, Z. 1 Ues J^US^'t.
S. 68, Z. 14: J,U*o>/ lies ^^\^yyS>i ,zwei gehamischte Männer'.
Ihn Monkidh gebraucht ,j**^ absolut in der Bedeutung ,die Panzer-
rüstung anlegen', z. B. S. 56, Z. 3, 13, 17 (,j*o^ Lr»j^)-
S. 69, Z. 1 : Für ^^yii ist viell. i-jyo ,von Pinienholz' zu lesen.
S. 69, vorl. Z.: j^\ Ues jl^\.
S. 72, Z. 17: l^jLu^ lies l^jL«^.
S. 72, 1. Z.: jj<a3\ J--ib wahrscheinlich ist J^Xi' ,pachten' zu
lesen, und steckt in ^j^\ ein Nomen loci. Ich verstehe die Stelle
so: 'Izz-addin, der Bruder des Verfassers, hatte den Bezirk ^jaO\
gepachtet und hatte das Pferd in Zahlung gegeben für die Pacht
(\-jU-ö Landbebg) eines Dorfes, dessen Einkünfte zur Hälfte der
Familie des Verfassers, zur Hälfte einem fränkischen Ritter aus Ka-
fkrtab gehörten. Der Franke war also Besitzer des Pferdes geworden.
Nachdem er es ein Jahr gehabt hatte, starb es. Da schickte er zu
der Familie des Verfassers und forderte das Geld, das von der Pacht
ftr das Pferd bezahlt war, zurück u. s. w.
S. 77, vorl. Z.: ^j\js^ lies mit der HS. sSj^y, d. h. terrarius.
S. DozY, Suppl.y der den Coli. Plur. '^j\y gibt.
S. 80, Z. 7: ^1 bedeutet hier ,allein, aber', wie oft mit oder
ohne Jiy z. B. S. 90, Z. 4; S. 153, Z. 13.
S. SO, Z. 9: lies ^^.
S. 81, Z. 6: d<^ lies jJuj ,worauf wartet er?'.
S. 81, Z. 14 sprich iSj^ ,und Trägheit'.
8. 83, I. Z. : ^ cUJu vielleicht Jy oJüb ,mit einer Katapulte'
a Itsen.
S. 85, Z. 7 : Ji^ lies .Ji^- ,um zu erspähen', wie das folgende
^'««5 U,b l^JLo^ beweist.
S. 100 Z. 9: ^5^i^r^^ ^}^. c^ Hr^^^ ^^^^ ^^"^^^^ ^^*^ c^ ^j^^3
Äxn Lohn seiner Feilbietung, seiner Reclame, erhielt er den Inhalt
der Flasche'.
S. 101, Z. 9: jU*^' lies jL^e-
8*
116
KlIIINE MiTTIlElLUNÜEN.
S. 102, Z 4: LfJU QjX.*o^ ,iim ihr wo nöthig zu helfen', ellip-
tische Construction wie in ^^ JUaU Vgl Lane, S. 1328, coL 3^ Z. 3—5.
S. 102, Z. 21 und S. 119, Z. 3 zwei Beispiele des Gebrauc
von ,J^b fur J^^^t s- ^^^ Gloss. Geogr.
S. 112, Z. 3: ^ 3! lies j^\^\.
S. 112, Z. 13: \^X^ lies \^Lifi^. ,sich zeigen'.
S. 113, Z. 18: sprich Uli.
S. 119, Z. 2 und 3: ^^ lies mit der HS. 'jL\^ ^Miethling*.
S. 119, Z. 4: \J^3 lies \X^^.
S, 119, 1. Z.: ^jä^^ lies JLiJSf s» ^^^i«- ^- 1^2, Z
statt ,^^ZJtSj. Vgl. Kor. 3*5, Vers 68 und S. 138, Z. 13.
S. 121, Z. 22: 5^. lies ^^..
S. 128, Z. 5 imd 15: ijJ^i^^ ist hier das Verweilen der Seele au
Erden, statt sich himraclwäits zu erhoben.
8. 130, Z, 2: ^ lies ^.
14:
S. 140, Z. 2: ^
Hes
jSich frei erhebend*.
S. 143, Z. 11: ^U-i^ äjUmo l^^^ Da wir S. 34, Z. 18 lesen
L^J^ ^^^,^^^^3 ^^j^^j ist es klar, dass 'U-*i^ als Adjcetif, etwa im Sinr
von , abgestutzt', nicht richtig sein kann. Es ist vermuthüch U.
lesen und dies ein technischer Ausdruck flir eine Art des Treffet
Das Vcrbum ^,^J:^ l>edeutet ^ganz abschneiden^, z. B. die Nase.
S, 146, Z. 9: ^^ lies J^. Der Vater ging beim Antritt di;
Bergtour seinen Söhnen mit eigenem Beispiele voran in der Recitatifl
des KorÄns.
S. 148, Z. 8, 9: lies \^ U^ J^\ J^ j,y^^y aLUiüb sl^y ^J
\*fj^ ,las8 diesen Falken nicht mit dem grossen Haufen, d, h.
gleich mit den andern Falken» los. Dann ging er in das Gebi
und gleich, als sie Halt gemacht hatten, sahen |ie'.
S. 165, Z. 9:
lies
M. J, DE ÜOEJE,
Ueber Vendidad II, 17—19. (Sp,) — Der Grund -Text der seS
schwierigen Stelle lautet folgen dorm asscn :
Kl«KIN£ MlTTHSILÜNO£N. 117
Die Paragraphe 17 and 18 sind jetzt klar und bedeuten:
17. Darauf übergab ich ihm die SiegeswaflFen (Embleme, In-
signien), ich, der ich Ahura Mazda bin.
18. innen goldenen Ring und ein aus Gold gearbeitetes Schwert.
Schwierigkeiten macht aber noch immer §. 19, hauptsächhch
der Worte l-**-1Ä»ggjip • joAd^ wegen.
Um die Bedeutung dieser Worte zu ermitteln, sehen wir uns
zuerst die Huzvaresch-Uebersetzung an:
r^ ry ini* Jj^o» ^ iio ^n mio» -D'^rr ^ ^ttt -v^w »r^) 5ri) -f i^ 19
i h. Jim ward das Schicksal der Herrschaft, d. h. diese Herrschaft
so gut zu machen, war er durch diese Hilfsmittel im Stande.
rf\ st«ht für ein nom. concr. = er ist derjenige, in dessen
Händen das Schicksal der Herrschaft ruht.
Zu irj) vergleiche man die Uebersetzung und Glosse zu Farg. v, 28:
r)^is^ wfy t- ^r»^ jj; »-ht h ^ ^»)tex5 _^ ü» ^»»^r^o wo »-ht {^^ f ^
Wenn er nachher von dort hervorkommt, d. h. emporkommt
[nämlich aus dem Wasser], so lässt ihn das Schicksal emporkommen,
i h. es geschieht durch ' das Schicksal, wenn er emporkommt.
Femer Vend, v, 33, Bund. Cap. iii, p. 11. Pärsi vgl. Parsigr.
P 134, §. 2.
Dass in §. 19 zwischen )rh und fb^s?r die Idhafet fehlt, ist
aaturlieh kein Hindemiss, die Sache so aufzufassen, wie ich es thue.
Die ganze Huzvaresch-Uebersetzung bedeutet demnach: Yima
»AT derjenige, in dessen Hand das Schicksal der Heri'schaft lag,
i h. eben dadurch, dass ihm Ahura -Mazda diese Hilfsmittel, Ring
Süd Schwert, übergab, konnte er die HeiTschaft so gut machen.
Um jetzt auf den Grund -Text zurückzukommen, so kann
^^•*^*g|i^ nichts Anderes sein, als ein Gen. Dual. Für diese Form
^gl
Yasn. rVy 15 f 1 ^ -O*^ MO vermittelst desselben, durch ihn, und Vend, v, 33.
118
KxßtKB MlTTHBILÜNGEN.
passt meiner Ansicht nach die Bedeutung , Metall^ sehr gut: ,der
beiden Metalln/ nämheh des Ringes und des Schwertos. Es mag
dann aus ,MetalP und ^Reiclj' eine Bedeutung entstanden sein, die
etwa unserem ,Insignien, Embleme' entspricht und demgemäss ein
Synonym von ^^ ist. Hieftlr spricht wohl auch die Huzvaresch-
Uebersetzung. jfylsf^ leite ich im Gegensätze zur Tradition von der
Würze! bar jtragcn^ ab luid übersetze es ^im Besitze*.
Die ganze Stelle lautet dann: Yima ist im Besitze [er trägt]
der beiden Metalle (Embleme),
Um meine Ansicht noch etwas zu stützen, sei es mir gestattet,
auf die in den Keilinschriften so oft vorkommende Stelle x^^^^^
fräbara hinzu weisen^ sowie auf die Abbildungen des Aura-MazdA, die
ich mir ibi^^cudcrmasscn erkliti*e. Der grössere Iting, in dem die
ganze Gestalt des Gottes zu schweben seheint, ist die geflügelte
Sonnenseheibc (ägypt. Mut, Horus, der grosse Gott, der Herr des
Himmels). Der kleinere^ den Aura- Mazda in seiner Linken hiüt,
kenozeiclinet il«n als den Verleiher der Herrschaft. Ferner verweise
ich auf die Bildwerke aus der Sjisanidenzeit/ die fast den Eindnick
machen, als seien sie nach unaercr Stelle gearbeitet worden.
Eine andere, einfachere Erklärungj die mir sehr gut gefällt,
schlägt mir Herr Prof Fk. Mclleii vor: Yima trägt die beiden
Herrschaften (d. h. ist ahu und riifn). Man vergleiche dazu Spiegel's
Eräu. Alitrthumskundej Bd. in, p, r*05 ff.
W. Bano.
Additional note to ij, p. 154.
In my jjuper on Rudrata and RudrabhaHa (above p. 152 ff,)
I have adduced the stanza ^^^fij**^"i^^^: Kavyiilaftkära 7, 36
as an auxiliary proof for the fact, abeady estaldished by other evi-
dence, that Rudrafa was no Saiva, as he docs not give 8iva the first
place in the Trimui'ti. For in naming a number of gods or any persons
' Vgl. JcBTi, Peräierij p, 69 und die Beschreibung jj. 178. Db Saot, Memoirea
jfur div. ani.^ p. 62. Spikoel, Ilnzv. Gram., p. 1 7 "2. Journal of the H, A* Ä, voL xii,
p» 263, note i.
4
KlBIKK MlTTHRliarNGEN,
119
body will name first that one whom he considers the most
t. This nilc can be demonsti*at(3d bj many instances taken
from classical writers. Now D^ R. < >tto Franke {ZDMG vol. 42, p, 435)
Ibs shown that in the ease under consideration the order of the
members of tlic Trimurti forming a dvandva compound is regulated
hj % rule of Pacini (ii, 2, 32). This objection is incontrovertible.
Hence I retract my above argument^ though not my assertion, which
rp5is on other grounds.
To evade the objection of D' Franke it might be suggested
tlml an author could choose^ among the many synonyms^ such names
of Ihtj gods which, not coming under Pan. u, 2, 32^ would |>ermit
him to name the gods in an order agreeing with his religious persuasion.
Bui an analogous case I have lately hglited u|ion, shows that grammar
is stronger than rehgious motives. For Triviknimabhalta, the author
rtf \hv. Nalachampfi^ is decidedly a Saiva, as is pruved by the maügahi
«od the last verse uf each uchclilivasa; hence in 6, 38
8iva tirst, as rin other motive interferes. But in ♦», 32
vliere the names of the tlux^e gods form a dvandva eompoundj
ftoini^s role accounts for the order of the gods,
HERMANN JaCOBI.
Paklaun noJ — Diese Prilposition hält Nöldeke (Aufsätze zur
ftnheka^ Geschichfe, S, 153) füi* ein Ideogramm, welches pi aus-
fiesprocfaeQ werden muas. Ich bin im Stande, dieses Ideogramm im
Keapefsischen nachzuweisen, nämlich in dem Zeitworte ^^^x^^j^b,
wdebea aus ^ und ^^^xü>b zusammengesetzt ist. Im Pablawi werden
lldu&Btlich beide Theile, Präposition und Verbum auseinandci^gehalten
üd eta Fon der ersteren abhängiges Pronomen zwischen beide Theile
1 rgi atme Zeitschrift II, 147.
KlEIKK MlTTHElLUNiiEK.
gestellt, z. B. Bundahisn, S. 3, Z* IB: ^-KHS j mo
Damael
3chen und
imissen wir raftiawi ho pun oaer jHtun (pmnj aiisspre
'pa, uud es kann audi no kciu Ideogramm sein.
Bei dieser Gelegenheit sei mir über die Note zu W£BT£Rga.ard'
Ausgabe des Avesta, H, 2ü, welcher Nöldeke (a. a. O., 151) eine
grosse Autorität einräuratj eine kurze Bemerkung gestattet, Wbstkr-
GAARD sagt: ^That semitii* words were employed as mere signes
ideographs, is evident tor instance from forms such as yatibon-ast
YATiB-ANAND in which to the Chaklaie root snv or a grammati«
form of it, is added the end of tlu^ corresponding Persian ones nU
m&-anund/ Diese Bemerkung ist unwissenschaftlich. Jeder Kenner di
Palilawi und Neupersischen weiss , dass man jaüb-anti-cis-ta (
bedenke, dass nvhen jaüb-ann-ait-tann n.uchjatib-ann-tann vorkommt
jatlb-ann-andj ni-^as-tak (fUr ni-^ad-tah)^ ni-Sin-and abtheileu muss uni
dass das -as- yon j at ib-ann-as- tu mit dem as von ni-iai-ta gar nichl
zu thun hat, ebenso dass die Foinn nUinand und nicht niianand laut
mitbin das Suffix -anand ein Unding ist.
SelJiessIich möchte ich wissen, wie Jeuxand, der den Ausgan]
-mtaji in jailbauaisian von niätutan ableitet, denselben Ausgang
den aus dem Semitischen entlehnten Zeitwörtern n^!^»^^, ))^'*w
ii^'^i^os, und dann vollends in den echt iranischen Zeitwörtern n^«^^»^
u^r, neupers, ^^^x^\^^ ^^j^Ly^l^y cy^^^o ^^** erklären vermag,
Fh» Müller,
I
Borichtiguugen.
8. 21, Z. 11 V. o. lese man statt: m) »«üüj, m)) ftxji. — 8. 23, §. l\
lese man: G.-T. Nicht erstarrt durch den bösen Geist, durch die Qm
samkeit der Peinigungslnquisition. Hier liegen zwei verschiedene Lese
arten vor, nämlich jene des Grund-Textes: asar^to aha manu0ia x^^^^^^A
ihamho'pariiianäm und eine zweite, auf welche die Huzvaresch-Uel
Setzung zurückgeht: nar^o ako-manunho x^'uhljn (ba^ho-par&tunäm*
erste Leseart ist die ursprüngliche, — S, 2ö, Z. 2 v. o, lese man:
dann wii*d er kommen und dich durch seine That vernichten.
Verlag von Alfred Holder^ k. k, Hof- und UniveraitÄtB-Bachhändler
Wien« Im RothenthurauBtrasse 15i.
8eparat-Abdrticke
#11» 4ttii
Verhandlungen des VIL internationalen Orientalisten-Congresses!"
nts
Hi^uurepTiird, Olltvior« Oollier de merite poar le ohoix et r&mdnai^emeni
dea herbes fourragerea. Pn-is: M.
ßüiidttl, Cecil, On a newly dlßüovered form of Indian charaoter.
Preis: M. IMJ
Bliam^nlAl, Indnlji , Pandit, Ph* !>*, Hon» ÄL R A. 8., Two new grrant»
of the Chalukya dynasty. Prei«: M. Zj
Bliandarkar, R, U., The Ramänujlya and the Bhagavata or Fänoharäi
eystema. Preift: M. —J
Boimell, Ern^t« Einige Zeu^rniSBe für die Verwandtschaft der alteeten
Bevölkerung Vorderaaiens mit den rberern Spaniens« den Vorfahren
der Basken. Preis: M
Cttsl, Kollert Xeedhanif L. L, D*^ Ueber unsere gegenwärtige Kenntni
der Sprachen Ocean lens. Preis: M.
Iluohfttcau, Jtilten, Consideration s generales sur les etudes dites secr^tei
de la medeclne chinoiae, japonalse, in do-chi noise, etc. Preb: M. l
Eilwiirdi^, Amelhi B,, Hon. Ph. D« LL. D. L. H, D , On the dispersion of anti^
quities. In cnnnoction with certnin rt^cent dS«oovene« of ancient cernet^^rt
in Upper Egypt, Preis: M. -
Kbenlehr, Prof* Dr. Augast^ Altägyptische Untersuch ungsaeten über
raubung von Königagrabern. Preis: M. — j
Eth^, Hermann, Firdausia Yüsuf und ZaÜkh^. Preis: M. 1
Feer, M< L^on, ^ymologie, histoire, orthographe du mot Tibet,
Prt^is: M
Friedmanu^ M., Babylonischer Talmud* Tractat Makkoth. Kritiseln» Editioi
Preis: M, Ä.^
Grienton^ U. A., The mediaeval vernacular Ijiterature of Hindustan^ wi1
special reference to Tul* Si Das. Preis: M. 4
Grimal de OiLlraiidon, Th., N'otes de linguistique africaine. L(^s Pal
l*reii*: Bl l,
Orttnert, Dr. Max, Die Alliteration im Alt -Arabischen, Preis; M. S.
Uuld!, Ifrnazio, Aloune osaervaiioni di leesicografla Araba. Preis: M. — ,5l
de Harlez, C*, Une page de la littärature imperiale de la Oliine. Edits
rompureiir Slii IV/in^-Hien (Yon^-Tm^lieni,') Preis: M. — .
im
-^y</j
t^Qj
Verlag von Alfred EÖlderi k, k, Hof- und UniversitätsBuchl
"W^ien« I,» Rothentliurmstt*fi«ae IS.
.J^
On Bharavi and Mägha.
HormanB Jaeobi,
Bhäravi and Mägha shine forth as tlir Gemini in the bright
r sphere of classiral Sanskrit litfTUtiire. For they seem hnked
together by a tnutiial likeness in their works wbieh miiBt strike every
reatler. As traditioD is silent on the nature of the rchition sub-
sistiTig between these two great classical poetSy we must try to find
it oat by an attentive stndy of their works, tlie Kiratrirjnnha and
ibe Sieupälavadha. With this object I shall undertake in the follow-
ing pages a discnssion of the whole problem, and lay before the
reader the residts of my researches. If the labour bestowed on
the subject should he considered out of proportion to the residts
Arrived at, it should he kept in mind tliat the KinUarjuniya and
bUupälavadha, since more than a thousand years, have been de-
dared by tlie unanimous verdict of tlie Hindus to rank among the
very best works of Sanskrit literature. No trouble, however great
will therefore be ill spent, if it extends oiu* knowledge of their authors
beyond their bare names.
The KirÄtÄrjuniya and the Si^upalavadha resemble each other
m many points. The structure of either poem is of that kind, or the
18 80 chosen (in both eases from the Mahäbhärata)^ that inei-
Wwnrr Sniuchr. f. d, Ktiiitj« d. Morgen). [IL Bii 9
i
V22
Hermann -lAcoin.
dcnti? of the same uatm-e must occur in nearly tlie same order in tm
onf" as well as in the other. Thus we have the description of the enemy
Kir I, 1^ — 25, Hi§» i; a council Kir. i — lu, SiS. ii; a journey Kir. iv
and vn, 8ifi, iii, together with the usual topics of Kävyas, to wit^ moun-
tain-scenery, Kir. V, »^iä. IV ; the erotic description of flower-gathering
Kir, vni^ 1 — 26, nik. vu; of bathing Kir. viii, 27 — 57, Si4. vin; of
evening and niglit Kir, ix, 1 — 50, SiS. ix; of revelry and love Kir. ix^
51 — 78y Sis, X, After this the invidual facts of the story have to lie
told, where of course the agi'e^mcnt must break off. But then we have
speeches and answers to thorn by the other party Kir. xiii and xiv,
iSi6. XV and xvi; preparation for the battle Kir. xiv, Sis. xvii, the account
of the battle, Kir, xv and xvi, His, xviii and xix; and single combat
Kir. xvn and xvui, SiS. xx. Such an agreement in tlie plan of the two
poems naturally suggests the idea that the one was moulded on the
form of the other.
Tuminfi: now from matter to forrn^ I call attention to the fact
that both poems contain one can to, Kir. iv, Sis. rv, in which the
author exhibits his proficiency in various metres and yamaka^. In
both cases the subject is tlie description of mountain -scenery. And
another canto, Kir. xv, SiS. xix, which gives the account of the battle,
is nearly wholly devotc^d to mere verbal artifices, jingles of w^ords
and syllables, and tlic like puerilities which seem to have been mistake
for the highest proof of an author's command over the hmguage. Tl
order and distribution in the canto of the various artifices is very muc
the same in both poems, as will appeal' from the subjoined list.
Kiratarjuniya xv. 1, 3 yamaka; 5 ehlhsharajmda; 7 niramhthyal
8, 10 yaviaJca; 12 gomütnht ; 14 ekakshara; 16 samudgaka; 18 praii^
lomdnulomafudüf 20 iwaiilomimidomurdha; 22, 23 pratihmena ihJi
dvayam; 25 sarvatahhadra^ 27 ardhabhramaka; 29 niraushthya; 31, 3ll
37 yamaka; 38 dvyakshara; 42 yamaka; 45 arthatrayavdchin ; 50
dhdvali; 52 mahdyamaka,
Siaupiilavadha xix* 1 yaviaka; 3 ^kdkshara; 5, 7, % yamaka; 11
raushfhya\ 13, 15, 17^ 19, 21, 23, 25 yamaka; 27 sarvatohhudra; 29 mu
rajahandha; 31 yamaka; 33, 34 p^mtilmnmia Üokadvayam; 36, 38 yamü
(fti BnÄftAVl ANT1 MAfiHA.
123
c 4f^^§mtitilomdnulomapdda; 42 yamnka ; 44 pvaiilmimnidomurdha^ 4t> go-
\; 48, 50, 52, 54, 5t> yamaka^ 5h sumudgaka; GO, »12, 64 yamaka;
$6 dmffikshara; 68 asaihyoga; 70 yamaka; 72 ardlttd/hramaka ; 74, 76,
IÄ, 80, H2 yamaka; 84, 86 dvyakähara; SS gataprrilyägala^ UO p7*afilo'
mendynm emrthali; 92 yamaka; 04 dvyakshara; r*G gudhachaturiha ; Ü8,
too, 102, 104, 106, 108 dvyakshara; 110 aidlavya; 112 yamaJca; lliehVc-
wkara; ll€ arthatrayamchin; \IS samudgaka; I2i) chakrahnndha.
It will be seen from this list, that nearly every second vei'se
•if Bh^ravi, and strictly every second verse of Mitghn eontains some
T^erfaal artifice. The order of them, iit the bcg^inniug of the canto,
m the same in both poems: yfimnka, BkdksharajxMa^ niratwhfhya; and
at the end the analog^y n^ain beeomes aj>parcnt. To HhAnivi^s inrau-
whlhya cofTe^ponds Magha's atdlavya; to the former's dvyakshaf-a, an
wkßmkara, they coincide in th(^ arthairayavdrhin, and tlien diverge
Grom each other.
The laiit verse of each canto of the Kirritarjnniya contains the
'irörä Wwt. while in the Siäupalavadha "^ ap pf a rs instead. The use
of sock a mark is not pecnhar to these two anthors, for it seems to
hame bt^en pretty common J But it is scarcely a mt^re accident that
«me aathor should have selected a synonym fnr the mark chosen by
dit other. Lastly both poems begin with the word Myafy, this fact
aim]ia9tant in itself, becomes weighty if taken in conn**xioii witli
item»^ mi^ntioned before.
m.
As I have indicated above, the agreement between tlie Kirä-
and the 8isupälavadha suggests the idea that one poem ser-
the model for the other. Still another theory might be made
I& trcmiat for the facts just stated, %^z that both poets belonged to
^ i«DC school of poets. School, rightly analysed, means a idstra
^ Tim» we find ^4|4^|€| In tho Setobandha, 1^ i« tbp rTarAvijay«, ^4,^*4
rii thp DanmyantikathÄ 8ofl also KavySdai^a i. 30.
124
ÜeRMANN jACÖBr.
and a tpini or a succession of tjurm. Now the Alaiiikaraöästra pro-
vides no ndes by which the raiituiil hkcness of the two poems could
be accounted for.
Thi' part of the gum in the education of a poet would consist
in his teaching those things which can be learnt only by practice,
and in his modelling the style of the pupih But iu sucli points both
poets can hi* [»roved to differ from each other. For as I have shoT^^i
in the Ahhrntdfungen des v. OrmitalüteU' Congress ^ p. 13*3 ff, and in
Indische Shidmi^ vol. 17, p. 444 ff. MAgha makes a frequent use of such
metrical licences as are allowed, or connived at^ by the authorities
of the bastra, while Bharavt strives to do without them. Metrical
practice^ certainly, would be characteristic of a BchooL As Magha
and Hharavi difl'er in this regard^ they cannot be conBidered to be-
long to the same school. Again Magha's style differs from that of
Bharavi; the former is copious and sweet, the latter is concise and
serene. Judging from the style alone, I should say that both poets
did not come from the same part of India.
As the assumption, that Magha and Bharavi belonged to the
same school, has proved untenable, we shall now examine our first
explanation. If tlie one poem has served as the model for the other,
we must be alile to show which was the model, and which the copy.
As both works, however, are equally excellentj the imitation is cert-
ainly not marked, as usual, by inferiority to the original. We must
therefore assume, that the second poet whom for the rciison just stated
it would be unfair to call a mere imitator, tried to beat his prede*
cesser on his ow^n ground, and to eclipse him by equal or even greatc^r
acchievements. Accordingly it will he now our task to show w^hich of
the tw^o poets came first to the front, and who was the rival.
If we glance at the list of artificial verses given above, we see
at once that Magha beats Bharavi; their number in the Sisupalavadha
is double tliat in the KiriitÄrjuniya. Besides, Mägha strictly adheres
to the rule that every second verse should contain a verbal artifice.
Bharavi on the other hand has attempted to impose upon himself
the same restraint, but more than once he breaks from it. Lastly
On Bhäravi and JfAonA.
125
Milglm has a ntunber of artitiees which Bhäravi bcas not tidied, sec
e. g. ^iL XJX, 2J>. 68. 88. 90, 9<j. HO. 120.
The same superiority of Mägha over Bhäravi in this kind of
iicehievement again appears if we compare the correspontling cantos
Kir. ▼ and mk iv, M^iglia marks every third verse in that canto
by a fjamaka, while Bhäravi binds himself to no ride in inserting
such verses, the number of which is only half that of MAgha's. Ano-
ther object of our poets in the cantos we are speaking of, is to show
their proticicücy in a variety of metres. Magha erapkiys 23 different
metres and distributes them so that every third verse from verse 19
down to the end of the canto is in the Vasantatilaka, while Bhäravi
employs only 14 different metres and distributes them without any
nde in the corresponding canto. In another respect also llägha takes
pains to prove his superior metrical skill by composing not only one
whole canto in every metre which Bharavi employed for the same
purpose, but also five whole cantos respectively in the Vasanlatdaka,
Malini, Mafijubliäslunij Ruchira and Rathoddbat4 raetres^ which Bha-
ravi only oceasionaily uses for single verses.
Wc now turn to the treatment of those subjects or topics which
should be contained in every Mahakavya (Kavyädaröa i, 14 — ly).
They take up principally Sargas iv^ix of the Kirätarjuniya, and
Sargas in — m of the öisupälavadha. In tlie Kiratarjuniya the erotic
descriptions are at least adroitly made to subserve the general plan;
for lliey impart to the reader a high opinion of the seductive charms
_rf the nymphs. In remaining unmoved by these sedueei*s, Arjuna's
ness of purpose and his final triumph appear in a more forcible
light. But in die Sisup/davadba the erotic and some other descriptions
contribute little to the design and idea of the subject; the reader
ly skip ten cantos of the poem without losing anytlu'ng material
the stury. These parts are awkwardly introduced by Maglia with
die apparent intention of proving that he was able to do them as
well as, or still better than, his predecessor. AU the sci^nes which Bharavi
described, Mägha paints again, more minutely and in more glowing
ihi such tu(Mcs to which Bharavi devotes but few verses^
126
Hermann Jacobi.
M^ha ilweUs con amove, e. g. the march, cantos iii and xii, camp-life
cant. V sunrise anil niorning cant, xi; in these parts Magha appears more
powerfiil, or decidedly kickicr, than in others, probably because the
ground hat not been occupied by his predecessor. Those sulijects however
which Bhära\H had ti^eatcd before, do not seem exhausted to a fertile
niiiid like that of Mägha. He docs not seem forced to rack his brains
in any unnsual way for new conceits; they dow profusely from that
ever eddying iancy wliich is so strong a characteristic of the Hindu
poet Of course we should look in vain for notkhig but nature in
such parts; but that is also the ca^e with older poets. When Kali-
dasa wlio is generally natural in his descriptions, has to describe e. g.
female beauty (like that of Pai'vati in Kum. l), he has recourse to
quaint similes and far-fetched rhetorical tigui'es. For tliat tlieme, be-
yond question, had been ah^eady worn out by his predeeessoi"S whose
works are lost to us. And ^^riharsha is not only the last, but also
the most fantastical and unnatural of all Mahaka\^s. We know that
he did not appear in tlie field but after the hai'vcst had been gath-
ered iu.
IV.
If we consider the limited range of ideas which furnish tlie
materials for Kavyas, we should expect to meet tlie same conceit
over and again in diÖerent works; and I do not doubt that most
readei-s of Sanskrit poetry are under this impression. But if one reade
the works of great poets with the intention of detecting borrowed
ideas or stolen conceits, one is astonished at the very small number
of actual bon'owings. The reason why tlie poet avoided reproducing
the ideas of tlieir predecessors, is the same in India as elsewhere.
For ever}^ candidate for fame has to force his way through a crowd
of rivals, an Indian poet perhaps more than a common Pan<jÜt. If ^
he borrowed his conceits from well known authors, he was sure t^/^
be denounced as a plagiar}^ For little Envy is always barking at ^^
Success, or as Mankha puts it, ''those dogs of obtrectators at least l'^
On BhAravi and Maüha.
127
good for one thing: they bark at tlic pilferers of poems whu cuter
poetical storehouse of others oiilj in ordei* tt» steal".'
Nevertheless even the gi*eatest poets were occasionally forced to
take over thoughts fi-om other writers. Hut if they did so, they al-
ways mollified them, impro^nng or expanding them, m that such
iKHTuwiiigs were not exposed to the charge of plagiarism.
The following verses from tlie two poems will prove that the
relation between Magha and Bhdravi is that which I have just en-
deavoured to describe. The conceits of Bhriravi will easily be re-
cognised as the originals; but it is interesting to observe how they
were altered and improved on by Magha, Thus we read Kir. vii. 30
irr^W *f^<^4(T M^T^SiH im^: ^pnrff d<.ffd -^n i
"Covered by the dark brown dust of the marching troops, wavy
Bear the banks through being disturbed, eolomx^l red by the pollen
Hf die lotuses shaken by elephants, the water shone like a cloth dyed
widi madder/*
^ih, V. 39 we have the follow in:; nu^dogous description :
"It seemed as if the river and the elephant, having amorously
UEed together, had excluinged their clothes; for tlie water was red
fcy tine ilissolving niiniuni-paint of the elophantj and the elephant was
MfETCfi by the pollen of the lotus."
MAgfaa hä'^ apparently borrowed the comparison of water to a
mA eiotb from Bharavi; but he adds a vl^esha by coupling it witli
ik eoacoit of two lovers exchanging elothes. The case stands similar
s tke following verses. Kir. vi. 11:
f^r4^di ^wNh ^^f^ ^^^m: ^T^iTf«i^^i*TW la
12H
Hkrmann Jacobl
'It gave him great pleasure to observe (diffused on the surface
of till" water) hundreds of drops of oily ichor, in form and colour
rcsembhng tlie moon like dots on the peacock's tiiilj as if they were
as many eyes opened by the river to watch the huge elephant diving
into the stream.''
ÖiS. V. 40:
wt Tf^%iS^irw^ iff Tw^^twt
eft TTc^^'nrrf^rwfisr cnrTT"^:^
''The stately elephants lent to the large streams beautifid eyes
ill the form of the inoonlikc dots, funned by the spreading liquid
ichor, ;nid emerging (from the w^ater) tlicy received in exchange
frnm them other eyes in the fonn of lotus petals clinging to their
now clean bodies.'*
Here ifagha again makes use of the idea of an exchange in
order to improve on the original conceit of Bharavi. He has recourse
to a similar trick, in apropriatiiig the idea in Kir. vin. ]ii:
"The passionate one smote with her swelling breasts the che
of her lover who tried in vain to blow olf with the breath of
mouth the pollen from her eye."
Sii VII, 57:
''The lover in removing by the breath of his month tlio poll
from one eye of the fair-eyed one, tilled again and again with tli
dust of jealous rage both eyes of a rival beauty/'
On BhAravi and MAgha.
V2'J
The following case is also instnictivo, BhAravi says Kir. viii. 35 — 3ti:
"Are these two lotus petals with a bee sitting on each, or are
\hy the eyes of the coquettishly ghincing (fair one)? Is this the hair
of the bent- browed maiden, or is it a rautely hovering swarm of
bw»? Is that her face in wliieh the staniiua-Ukc teeth appear at
ereiy gay laugh, or is it an opening lotus-flower? Such were the
doubts of the women, but *it last they recognised their friend in the
fcrcst of lotiiS'flowers."
Magha condenses the substance of these two verses in Öis* viii, 29,
but »dds point to it:
"^Doubling for a moment wether farther off in the lake he saw
hflower or the face of a maiden, the youth recognised hor by
^ coquettish graces: for they dwell not in the company of the egret."
Kir, tx, B7:
"Intoxiciitioni hindering t!ie free use of the girls' eyes and
•I'^'^-H» niakiog both their hands to hang down in the embrace, thus
si^rd the effect of Modesty by many of its outward signs/*
^. X, 30:
"Intoaucatiott, rendering stiff the hmks of the girls whose eyes
I'>?.ed^ and whose words becann? indistinct, removed their Mo-
i6 il' jealous of it, and put on Modesty's appearance/'
130
Hermann Jacchii.
Kir. IX. 35:
"The young women took no deliglit in wi-eatliB nor in sandal 1
nor in wine while their lovers were absent; for it is the meeting witkj
tlieni whieh makes pleasant the implements of pleasure."
Magha gives a different turn to this idea 8is. ix, 50:
''While expecting the visits of their lovers, the fair-eyed one!
were unable to decide whieh of all tlieir beautiful things, the clüthei
die unguentö, and the flowers^ woidd suit them best, though the
were fine judges of such things/"'
Here Mdgha has decidedly improved on the original. Bill hfl
is not always equally happy in the changes whieh he introduces
Kir. viii. 45:
*The (bathing) nymphs whose thighs were touched by the nimh
fish, looked aghast and moved their slender hands: (thus) they offen
a sight attractive even to their female companions/*
iiik, vni. 24:
* 'Trembling when her thigh was touched by a nimble tish,
handsome -thighed maiden discovered extraordinary graces; wit]
jiny ground, by mere coquetry, girls affect great fright indeed;
gi'eater still is their friglit, if there be a cause for it."
TIjc reader will hav(j remarked that Magha has ta-ken oi?
the phrase («iMfgmi^ from the original, as lie has done with ^m^
words in some of the verses quoted above. But he tiies to make up 1
On BhAravi an» MAgha,
131
I
loan by introrliiciBg a ^ahddlamkdra^ tJie Ld{änupmsa, in vdmorä
at the same time showiug his attention tu niceties of grammar; for
the ktter word has a long ä according to Pai; iv, 1, 70, while the
vowel in vigha{(ito7*u is short J
Magha betrays the same ambition of dignifjing his imitations
from Bharavi by verbal oraamcnts in some of the verses quoted above.
Thus we find in the second pnda of the vei'se x. 30 the Chhekannprasa;
the verse vu* 57 is remarkable for its chheka- and Vi^iiti-amip rasas;
and the last päda of the verse ix. 50 contains a yttmaka*
However JLagha's imitations are sometimes of a different kind;
he combines in one verse suggestions from two or more vei*ses of
Bharavi, or amplifies and expands one conceit of his predecessor in
ro or more coupk-ts of his own. Take for instance Kir, vn. 32 and 34:
*'The elephant striving to get across the stream of heavenly
%ugk^ the opposite shore of which was fragrant with tlie ichor of
wild elephants, shook his head under the sharp liook of the driver,
jind clid not heed him."
'^Smelling an instant at the water impregnated by the ichor of
Id elephantä^ and glancing furiously with dilated eyes at the oppo-
site bank^ the elephant did not drink the cool liquid, thirsty as he was."
Mägha condenses the description of these scenes in one verse
Sii. V. 33:
* Tlie Calcutta edition SÄiuvat 191i5, and Urn new Bombay edition (1888)
hmve the long u also in the Srst compound. Bat tbia is a mistake (probably of
the editw princeps). Malliuätha however must have found the first word «polt
mill a short u for he eommenta expresaly on the long u of the »tcond word only.
waa to well versed in graraniar to i:ommit auch a blunder» and bosridos
Hhirftvi would have taught him huw to jipell the word.
132 ^^^^r HERMANN JaOOBI.
"The furious elepliaut» wlio would oot drink the water flavouml
by the iehor of other elcplmnts^ nor leave it, shakhig oft" the driver^
hooky blocked up the passage to tlie river so that the people had to
wwt there w^ith empty vessels in theii' hands/^
But he works out the suggestions from Bharavi's first stanza hi
two {»ther verses v* 36 j 41:
'*T!ie elephant who^ seeiiting a rival» srpiirlcd out the water ha
was cbinkingj fell down on the shore of tlie lake, cleaving tlie ground
with his massive teeth up to their root/'
'The driver was unable to keep hack the elephant turning
his rival J though he deeply pricked Avith his sharp hook the corae
of the beast's eye so that the blood trickled down; for the might
ones are not subdued by violenee."
In such eases it may sometimes be doubtful weliier Magha
pied from Bharavi or from nature. For w^e must always keep in miu
that JIaglia is a poet of the very first order, who combines a vi\
imagination wüth an acute observation of life. It would be to Uli
purpose to give at lenght all passage-s in eomijosing whieh Magha mal
be assumed to have had be lb re his mind — in some eases 1 shoulJ
On BhAravi and Maöha.
133
fore his eyes — the work of BhäravL 1 therefore eoncltide this
paragraph with a list of paraLlel passages ham those partB of both
iKK^Bis which treat of the same suhjccts — premising however that
my list lays no claim to be considered complete. K. ii, 59, S. ii^ 2,
iin, 61; K. Vii, 3G. 6. V, 3Ö; K. vi, 11, S. v, 40; K. vii, 31, 0. v, 46;
K.I, 20, S. Ti, 33; K. X, 3, Ö. vii, 6; K. vm, 16, S. vn, 40; K. vm, 7,
8. m, 41 J K. VIII, 19, a. VII, 57; K. vni, 14, S. vu, 68; K. xiv, 32,
ä. fni, 2; K, vm, 29, S. %^iii, 7, 8; K. vjn, 57, wS. viii, ^>; K. viii, 31,
^.mif 12; K, VIII* 27, S. voi^ 14. K, vni, 44, S. viii^ 16; K. viu, 56,
ivm, 18: K. vin, 46, 6, vni, 20; K. viii, 33, S. vni, 22; K. viii, 45,
i nil, 24; K. VII, 37, i5. vm, 25; K. vm, 33, H. viii, 26; K. vm, 35, 36,
i Fill, 29; K. vin, 50, S. vm, 36—38; K. vm, 41, S. \tit, 41 ; K. viu, 54,
&nii, 43; K. vni, 32, 6, vm, 47; K. vm, 38, S. vin, 50, 58; K. vm, 39,
a. nil, 54; K. vm, 52, S. vm, 55; K. ix, (>, S. ix, 2, 5; K. ix, 2, S. ix, 8;
til, 16, 8. IX, 16; K, IX, 11, Ä. ix, 10; K. ix, 15, Ö. ix, 19, 20; K, ix, 33,
^11, 40; K. nc, 35, ii, ix, 50; K. ix, 37, &. ix, 78; K. ix, 55, t?i. x, 7;
la, 57, j5. X, 9; K. ix, 56, 0, x, 11; K. ix, 68, S. x, 18, 29, 35; K. ix,
ItpSt x, 20; K, IX, 70, Ö. X, 21, 28; K. ix, 60, Ö. x, 24; K. ix, 67, S. x,
10; K. ut, 52, 53, a. x, 34; K. ix, 52, 6. x, 44; K, ix, 72, :§. x, 72; K. ix,
^^.x,73.
V.
The facts we have been examining, permit us to consider MAgha
Ä the rival of Bhdravi, at least of Bharavi's fame as tlie then most
«ibmretl poet I have reserved one argument for this proposition,
argument which at first sight will appear startling, hut which will
r, that the relation between the two poets has been made out, be
itted as rather probable. It is derived from the names of the poets
Ivt^s- WTiatever may have been the original etymology of
i^ that word naturally suggests some such meaning as 'the sun
i) of brilKÄncy^ (bhän). And Ahhjhaj which word docs not occur
a proper name and may therefore be a 7iom de plume, looks
cko^en by ill© rival of Bhiiravi io order to proclaim liis superiority
134
Hermann Jacobi,
to hira. For Miigha, the month of January, rertainly docs deprive
th
e sun
of 1
lis rays.
Though it may be regarded as tln^ pnTH'i|>ul ambition of
to prove hinisiidf the equal f>f Blidravi ho oecasionidly emulates also
Kalidasa. The nintli t^aoto of the Raghuvaniöa contaios 54 stanzas
in the Dnitavilambitu metre, the last line of each stanza contains a
yamaka (e. g. verse 1 ifamavatämavafam eha dhmi stfutah). Similarly
Üie sixth canto of the 8isupalavadha contains (56 stanzas, each ad-
orned by the same kind of yamaka. This canto is devoted to the
description of the seasons, and likewise the coiTcsponding one of Kl
hdasa contains a long description of spring (24 — 48). The correspoB
dencc between these cantos can be traced farther; for in Ragh. v.
after those 54 stanzas in Drntavilaiiibita follow 28 tn 12 different metresj
and in 8iÄ. vi^ thirteen stanzas in eight different metres; a glycate
variety of metres than usually exhibited at the end of cantos in boti
poems. As regards simnarity of subjects (except those also contained
in the Kir.) the end of Ragh. V. v compares with Sis. xii^ and th«
latter part of Kagh. V. 13 with Sik, xni.
It may be supposed that Magha vied also with other poets whoa
works are lost to us. 1 will mention only that Sis. xvl 21 --8 5 coB
tains what is usually called a durjananindä. This is a favourite tof
with later poets, and is sometimes introduced at the beginning of sob
kavyas e. g. of the Gaudavaha^ the Dharma^armabliyudaya, the Srika
thacharita, the Vikramafikacharita. From the quaintness of MAgha'|
remarks on this head it is likely that many former poets had trio
their ability on this inexhaustible subject.
* Compare thf follnwinp couplet by Raj^1-'pkba^a:
and another couplet 1 dont know by whomt
I read ^\^ iiiatoad of tH^fTV which the SubhfisliitaratnablifindÄgära ^ive
On Bharavi and Magha.
135
The eonstnietion we can put on tlie results of tlie foregoing
[!iission^ would be the following. Magha endeavoured to foree his
djum to be acknowledged the greatest poet of Iiis age, by contending
with his most famous predecessors. His most arduous task which
he seems to have had most at heart, was to outdo Bharavi, who as
niAy inferred, was at that time looked upon as the greatest poet lately
risen to universal fame.
However it is obvious that Mägha had still another end in view
m that of celebrating by his poem the glory of Vishnu in the form
ot Krishna, while Bharavi had sung the praises of Siva. The reli-
or rather sectfirian tendency of the Kirat^rjuniya prohahly
this poem notwithstanding all its beauties and excellencies
acceptable to all those sects that did not acknowledge Siva as
[die supreme deity. The Vishnuites certauily must have felt jealous
I of the support which even poetry gave to the rival sect, and hence
a sesloiis follower of their own sect, who was a favourite of Saras-
viliy mast have had a strong inducement to set up as a rival of
Kf^ptng in mind all that has been said before, we are now in
^ {»nsition full}' to understand the meaning of the last verse in the
I njniiilnnidha which nms thus:
'\D»ttaka's) son, amhitkms to obtain the fame of an excellent
oompased this poem called SiÄupalavadha, embellished by the
I Sri al the end of every canto^ which poem is solely commendable
cdebrating the deeds of the Lord of Lakshmi."
* TMm b tbe rejidinjET of Y.ilUbhadovA; the Cakutta eiUtion has instoad of
^1 H 1^ tte Words ^T^ ^TO* The same of Mügha need however not be«» ex-
ibe poot has taken care to preserve it by tlie Chakrabiui-
^tti» tBd of isahIo 19.
136
Hjsrmann Jacobi.
VI.
The religious motive whivh actuated Magha, is such that it
may have induced a poet of another sect to follow in the steps of
Mägha. If an imitator of Magha was not generally acknowledged
as a Mahakavi, he was pretty sure to be considered one by his
own sect. 8neh an imitation of die Sit^upalavadlui has been pro-
duced by the Jainas. This is Harichandra's Dharma^armabliyndaya,
pnbh^hed in the Kavyamala. That Harichandra imitated Mägha is
evident from his slavishly copying part of the plan of his work. I here
give the arguments of the parallel cantos in both works with such
details as make tlie agreement appear still closer.
Sis. IV and Dharm, x description of momitain scenery. Various
metres, beginning with Upajati, Every third verse contains a ymnaka.
Sii. V and Dharra. xi description of the seasons. Metre, Druta-
vilambita. Each verse contains a yamaka.
Sis. VII and Dharm. xii. Gathering tlowers.
Sifi* viii and Dharm, xiir. Bathing.
SiS, IX and Dharm. xiv. Description of evening and night, moon-
risCj die toilet of tlie ladies etc.
bii X and Dhann. xv. Drinking and love making. Metre, Svägata.
SiS, XI and Dharm. xvi, 1 — ^37. Description of morning.
öiS. XII and Dharm. xvi rest. An-ival at the end of the journey,
SiL XIX and Dharm. xix. Fighting. Metre, Anushtubh-Äloka.
Every second verse contains a verbal aHitice most of which are com-
mon to both works. MAgha gives his name and the title of his work
in a (Jhakrabandliu verse 120; Harichandra has produced tliree similar
artilicia! verses for the same purpose.
Before I show in what way Harichandra borrowed from his
model, it must be mentioned that he does not restrict his imitation
to Mftgha. H, E. Dr. von BöuTUNGKhas drawn my attention to Dharma.
X. 42 as an imitation of Kirfit v. 7. In Dharma. iv, 59 a whole püda
from Kumaras. i. 31 is inserted; Imt this is rather a witty appropria-
tion, or a travesty, of a passage supposed to he known to all, than
On Rhäuavi and MAr.HA
137
broad borrowing. But he ehit^fly draws his ideas from MAgha so
that in reading tlic Dliarm. one is constantly reminded of some paa-
in the 8i&. I shall give only a few instances from Dharm. xv
salijuining to every verse of Harichandra^s the original from the oiS.,
tliat the reader may easily form an opinion on th*i nature of the
P^lation between the original and the imitation,
Dharm. xv, 50:
äii. x, 75:
Dharm. %v. 41:
^i, X. 62:
Dharm. xv. 42:
Sil I. 42:
From these quotations which might easily he midtipliedj it will
cicar to what extent Hariehandra may be called an imitator of
He certainly varies tlie ideas which he horrow^s, but the
da not lend to his verses the appearance of novelty, they
fare invariably fall short of tlie original. Yet it is but just to
* Tilt tttfie conceit hAs been tmitMed by RAtuHkamf Har«viJAya i. 9.
138
Hbkmann Jacobi.
8tate that Hariclmndra is not a bad imitator^ and that his work will
have given delight to his readers. Kis ambition apparentlj was to
provide the sect to which be belonged with a MahAkä^vya, the sub-
ject of which was famished by Jama history, so that a staunch pro-
fessor of that religion need not go beyond the pale of his community
m quest of refined poetry.
Ilari Chandra's time has not been made out as yet. Professor
Peterson, who has discovered the Dharmasanuabhyudaya^ intimates
as his opinion, that the author is not identical with the Harichandra
who is praised by Bä^iaJ
This opinion is certainly correct. Harichandra is younger than
Bä^a by at least a century. For he imitates, to say the least, very
closely some verses of Vakpati's Gaucjavaha. As the subject is of
some interest, I shall confront some of them with Harichandra's imi-
tations*
Gaufjavaha 220:
"As thy sword had vowed to protect the terrified, it could not,
I shoidd say, show its valour even against thy enemies, for they too
were trembling with fear"
Here is Harichandra's imiüition, Dharm. n. 28, which is not
much more than a translation of the Prakrit verse into Sanski'it:
Gaudavaha 221 runs thus:
"Out of curiosity you (Ya&ovarman) tourhed with your majesti-
cally applied hand the prostrate enemies' backs, on wliich you had
looked in battle.'*
» S«e his Report for 1883—84, p. 77.
On Bhäravi and MAgha. 139
In Harichandra's imitation in Dharma. ii. 8 the idea is more
qoaintly^ but not better expressed than in the original:
"He (the king) inspected, as it were, by the touch of his fingers
the back of every prostrate hostile king, as if he wondered how they
had recovered (the back) which they had given (i. e. shown) him in
batüe;'
Gaa<}ayaha 101:
"When (YaSovarman) went to war, ^esha could not, though he
shook in anguish his expanded hood, remove from his head the disc
of the earth which firmly adhered to his head-jewels into which it
had been driven by the pressure of (the king's) army."
Harich «ndra's version of this couplet is little more than an ex-
pansion of the original. I give therefore the text only. Dharm. ii. 6 :
I conclude these quotations with GaucJ. 771:
"Who (the maidens) seemed to sip the wine from (their lovers')
Bönth by means of playfiilly appUed white lotus -fibres in the shape
rf rays proceeding from the teeth through the opened lips of their
liters who were close by.''
Dharm. xv. 19:
"Notwithstanding the company there present, the maiden ap-
P**^J to drink the fiquor (out of her lover's mouth) by means of
10*
140
Her
MAKS J ACORI
canules of white lotiis-fibres, for tlie rays of her jcwRl-like teeth faste-
ned oil the benutifiil lips of lier lover.*'
Compare also GaiuJ, 100 with Dliarm. ii, '22; (jautj. 102 with
Dharm. n. 23; Gaud. 803 with Dharm, v. 32. These instances could
no donht be imdtiph'ed by a eareful examination of both woi^ks. For
onr [Hiriiosc we need no farther proof to show that llarichaudra lar*
gely eopied from Vakiiati. As Vakpati flourished about the middle
of the ciglith century, llarichaudra niust be 3'ounger,
We need not wonder that Vakpati was imitated by a poet who
was fascinated by Magha. For Vakpati is a first-rate poet, and would
have been generally ueknowledg^ed as such, but for the language in
which bo composed his works. He got the title Kftvirajn presumedly
from Yai&ovarmau; and I make no doubt that this author is meant
by the KavirAja who is mentioned by VAmana (Kavyal. iv. 1. 10),^
liiere is still less cause for wonder that llarichaudra, a Jaina^ should
have imitated Vakpati. For we know that the Jainas were given to
studying the Gaufjavaho.
After this digression w<^ return now to onr principal object.
VIL
I must now enter uo the most diftieult part of onr subject, the
question about the age of P>ljaravi and Magha, As Bhiiravi is wholly
silent about himself^ we unist rely on other proofs for fixing ttie time
in which ho flourished. Tlie Ailiole inscription dated Saka 556 or
AD Ö34 mcutiones Bharavi together with Kalidiisa as famous poets, ^
Accordingly Rharavi must be older than that date. A quotation from
the Kij*atfirjuniya {a pada of xm. li) occurs in the KiUika on Paii. 1.
3. 2Bf^ as Professor KiEi.noRN has pointed out. However this fact
does not Iil'1[i us to advance beyond the conclusion derived from the
poet^s mention in the Aihole inscription.
1 Suggested by Uftla 2?
* See Ind, AnL vui, 239.
> See Ind. AnL iiv, 3i*7.
MAgha has appended to the tsiÄupahivadha five stanzas, in which
he gives his pedigree, llis ^grandfather Suprabhadeva was prime
mhuster of a king, whose name is variously spelt as Varmal/ikhyaj
Varmalatii, Varmanama, Ninnahlnta, Dharniunnblia, Dharraadeva, or
Dharmaniitha ; I of wiiat eoimtry lie was, we do aut know. His father
was Üattaka and horo a st;eond name iSarvasraya. Uiüor Innately this
infommtion does not enable us to fix the time of Mägha. Nor are
the legends,^ told in Vallala's Bhojaprabandlia and in Menitunga^s
Pnthandhachint^mani, of any use for elironological piirposes. For
they woidd make us believe that Jlaglia was a contemporary of king
Bhojn of Dharä who lived in tlic eleventh century. This is liow-
«Tür a j»alpable anachroni.sm. For passages from the Sisupalavadha
ife already quoted in the Kavyälaihkara Vfitti of Vamamv^ wlio niiist
b^ referred to the end of the eighth or tlic beginning of die luotb
ctutury. ilagha therefore must have lived before the ninth century,
F^tit firom internal evidence^ wliieb is alone available in our ease, be
Au be shown to lie anterior to the seventh century. For Bai;;ia and
Sabandhu have borrowed fi*om Magha as I shall now prove. Dr. Car-
mumm has shown that Bana borrowed from Subandhu; it is there-
fare oot tinlikcly that he should also have boiTOwed from Magha.
h a description of tlio ^^oo^ris^^ Kadambari, ed, Peterstm, p, KjO,
n— K> we read iPfl ir%^^^lHT^r5^^n^i%HT?n ^IF^ITM^ Wtf^WT
Compare Sii. ix, 25—26:
' St« prehbce p» ^ f*f *lio w^^vv noiiibay «jclilio» of tiju Si^;, by iJiirjfaprajjäda
Tk9j Mm ^iven Mt lought in the preface of tlie uew Bombay edittön of the ^U,
^itKL I^, 25* X, 2L UY. U ill KAvyal. v. 1, 10; v, 2, 10^ v, 1. 13; w.
142
Hermann Jacobi,
Baca's dest^^ription reads like a reminiscence froni the Öiiupala-
vadha. That these passages are iutimately eonnectcd is moreover
proved by the fact that the two conceits immediately follow each
other in both works though in an inverted order. The slight alteration
in BAna^B second sentence was, I suppose, caused by his recollecting
a similar passage and combining it or mixing it up in his memory
with the above quoted verse. That passage, 8i4, iv. 1 runs thus:
The words fifWtf^^ ^^H correspond to Buna's ^^ll^i^^l^lV
ir^<TT. This circumstance proves beyond doubt^ I should think,
that Dana has borrowed from Mägba.
I now turn to Subandhu, the celebrated predecessor of Bapa.
I have noted the folloi^ing passages which seem to be imitations from
Magba. Subandhu in a h^ugthy deseription of the murning ha 5? the
following conceit (p. 252 Calcutta edition): H^tTfTTRWTt *^T^l!f\^*f!'
-l^ilfg^MrftAM irfH^^^ftfc! %m^m\ f*mlW^^W4i f fiT "when the (guar-
dian nymph of the) Eastern region seemed to wear a briglit smilej be-
cause she watched the Jloon (her lover) who had brightened in her em-
bracCy now sinking I<iw tbrougli keeping company with (her rival the
njmiph of) the Western region". — The last words have a double
meaning which may be rendered: the ilhistrious lord of the Brahmans -
(dmjapaii) becoming an outcast by being addicted to liquor (vämin).
Compare hi^. xi, 12:
*'The light in the eastern t^ky become^j suddenly bright, as if
the (guardian nymph) indignantly laughed at (her lover) the Moon
who Avitb splendour bright had attained eminence in her embrace,
but who was now sinking low in going to her rival (or the West)/*
The idea being exat-tly tlu^ same in both passages, it can be
demonstrated that Subaudhu bon'owed frum Magha, by an argument
On Buäh AVI AND Ma«; HA.
143
frhich Dr, Cartellieri has so successfuUj used iti order to prove
Balm's posterioiity to SuLandhu, viz the eircunistance, tliat the hor-
rower not simply reproduced the original idea, but reüiied it by ad-
ding a subtle double meatiing.
Another instance of borrowing is furnished by the following
passage of the Vn^avadatta p, 52, occurring in a description of tlie
f^TW^TTV^tWfWt'rrTr^rR. ''The sIcGping rooms of tiie ladies were
whitened by the mass of rayß issuing from their milk -white teeth
shown when tliey drew in their breath under the pain of de-
taching the hair which adhered to tlie fi-esh marks of (their
fcvere*) nails/'
Compare Sis, xr^ r>4:
The resplendent rays of the rising sun lend the colour of rubies
tf» the ladies* teeth shown when they drew in their breath under the
fm of the lover's detaching from the still wet marks of his nails the
Wr sticking to tlie wounds/'
^bandhu has given to the idea expressed in Magha's verse
rent turn in order that his borrowing may be concealed.
Oar discussion has proved that Magha is anterior to Subandhu
nd Ba^a. Ba^a lived in the first half of the seventh century, he
great praise to Subandhu who accordingly must be older^ and
at least to the beginning of the seventh or the end of the
eeoliiry. Now I think we may be pretty sure that Slagha was
when Snbandhu wrote his Vasavadatta. For had Magha then he
the living, Subandhu who, as we have seen, knew the iii^^u-
coold not have spoken of the contemporary poets in the
Bous (i-rms he uses in that wellknown verse which occurs
Ilk» poet's introduction to the Vavasavadatta;
144
Hermann Jacobi.
^K^Y^ ^^^^ irH^fc! »jfW f%*»ITf<% H
**The fullness of taste is goiie^ new makers of verses are tliri^nng,
every one attaeks everybody else (or: the prowess has perished^ paltry
moderns disport tlieniselveSj und the sti'ong devour the weak) now
that Vikramaditya exists oidy in the memory of mankind, even as
a lake whose water is gone, and in which no more the ogi'et sports
nor the heron strides about."
Whatever may be thought of Vikramjiditya whether Jlagha
lived at his court or not, thus much is cerUiin that a poet who fully
deserved universal fame, could not be ranked among the navakdh.
We therefore cannot phiee Magha later tlian about the middle of
the sixth century; and Bharavi who is older than Mjigha by at least
a few decadeSy about the beginning of the sixtli century.
It should however be kept in mind that these calculations do
not fix the time at which these authors lived, but the limit after
which they cannot be placed.
vm.
In concluding this discußeion I make bold to hazard a few re-
marks on the tradition about iVlägha's personal history. Meruluöga,
besides enlarging on Magha's connection with king Bhoja, relates
that be began as a rich man, but lavishing all his money on the
needy, ended poor. This story is supported by some facts which can
be gathered from the poet*s own Prasasti. His famdy apparentlj^ was
noble and wealthy. For we learn from verses 1^2 of the Pra^asti
that his grandiather Suprabluideva was prime minister to some king^
a situation which in India generally brings much money to its owner.
Whether Suprabhadcva's son, Dattaka, continued in office or not,
cannot be made out with certainty from verses 3 — 1. But from the
name San^asraya 'the asylum of alF wliich the people gave him, and
from the praise bestowed on him by his son, we may conclude that
he exercised no small influence over his countrymen, which presup-
I
On BhAravi and Mägha. 145
poses great riches to back it. His son, our poet, does not mention
any patron of his. Accordingly we may infer that he Uved as an in-
dependent gentleman of easy means, since he came from a wealthy
family. But as an opulent poet courting universal fame, will be court-
ed by greedy flatterers, and as Mägha seems to have lived fast (for
he describes the pleasures of life apparently as one who did know
them not merely from books) we may credit him with having run
through his fortune and having at last landed in indigence, as both
versions of the legend relate. I am further inclined to give credence
to the tradition that Mägha was a native of Gujarat; for as such he
would be familiar with the western ocean and with mount Girnär,
which are described in the third and fourth cantos of the Si6upä-
Uvadha.
I intend continuing this inquiry regarding the eariiest Mahäkä-
v)as in some later number. The results of this discussion will, I trust,
sent' as a sound basis for mv future researches.
Beiträge zur Erklärung der altpersisehen Keilinschrifl
Von
Friedrioh MüUer.
Inschrift von Kaqi-i-Bustam A, 66 — 60.
56. martijä hjä auramazdäh
bl. a framänä hauwtaij gas
58. tä mä d'aaja padim
59. tjäm rast am m(ä)
60. awarada mä stanaica.
Uebersetzung.
56. 0 Mensch! Ahura-Mazda's
57. Gebot ist für dich dieses:
58. sprich nicht Schlechtes, den Weg
59. den richtigen
60. verlass nicht, stiehl nicht!
Zeile 58 lesen alle Erklärer d-adaja, wofür Opfert d^acrija set
möchte (^►(5 für ^ d). In beiden Fällen ist die Form lexical!
schwierig zu deuten. Ich lese in Folge dessen &aaja (ftlr d^cü
sansk. Säsajas) setze also für das Zeichen ^d das Zeichen ^«
Die Form in Zeile 60 starawa oder stabawa (^J r — ^1 ^)
schlechterdings nicht zu erklären, da der Stamm staru- (VIII. Clai
I
Beiträge zur Erklärung der altpers. Keilinsghriften. 147
blos jStreuen' bedeuten könnte^ der Stamm stabu- dagegen ein gram-
matisches Monstrum wäre. Ich lese daher stanawa (t^^n an Stelle
von ^y&), welches das Prototyp des neupersischen ^^^jj:**», ^^>U^
Präs. wL^Mj repräsentirt.
Inschrift von Behist&n I, 66 — 71.
Im Anschluss an den in dieser Zeitschr. i, S. 135 erläuterten
Absatz setze ich die darauf folgende Stelle hieher, in deren Auffassung
ich von Spiegel wesentlich abweiche. Zum besseren Verständnisse
des Granzen erlaube ich mir den Original- Text mit Interpunctionen
zu versehen. Der Text lautet:
66 adam. käram gä&wä, awästäjam pärsam (6) ä mädam (6)
67. ä Uta anijä dahjäwa jad^ä paruwam(6)ij awa^ä; adam tja parä-
ba(rta)
68. m patijäbaram, tcaänä auramazdäha ima adam akunawam; adam
hamatax(Saij)
69. jätä wi&am tjäm amäxam gädwä aicästäjam ja^ä par(u)wa(m)6 (ij)
TO. awad^ä; adam hamatax^aij waSnä auramazdäha jad-ä gaumäfa h
(ja magu)
Tl. i ici&am tjäm amäxam naij paräbara.
Uebersetzung:
5ß ich stellte das Volk auf seinen Platz: Persien, Medien
6T. und die übrigen Provinzen wie früher (es war) also; ich brachte
S8. das was hinweggenommen war, wieder herbei, durch die Gnade
Ahuramazda's habe ich dies gethan; ich bemühte mich
ßS*. bis ich unseren Clan auf seinen Platz stellte wie früher (es war)
T^. also; ich bemühte mich durch die Gnade Ahuramazda's auf dass
Gaamata der Magier
Tl. unseren Clan nicht beraubte.
ja&ä ist hier in demselben Sinne zu fassen wie Naq§-i-Ru8tam A,
148
Friedrich Müller.
patija^atä.
Diese Verbalform, welelie in cAerliisehrift von Naq^-i-HnsUim A^ 47
vorkoiiimtj wird von Simkukl auf du: Wurzel ai- ^ awost. az- =: griech.
er/- ziirlickgeflilirt imd derselben in Verln'ndmig mit putij die Bedea-
tnng yVollfnhrenj ausfechten* beigrelegt. — Dagegen erheben sieh zwei
Bedenken, nändich erstens altpei*s. i ^ awest. z (ersteres aus g, letz-
teres aus y hervorgegangen) und zweitens das kurze a vor i, an
dessen Stelle^ wenn unsere Form zu <ii gehören \\äirde» ein langes a
stehen miisste. Das erstere Bedenken Hesse sieh vielleicht dui'eh die
Hinweisung von altpers, it'oi = awcst. waz- und litii-slaviseh akmen-^
kameu' ^ iran. asnian-, sansk. ahmin- und älmliehc Fülle beseitigen^
dagegen nicht das zweite auf das kurze a bezügliche Bedenken, An,
das Augment im Altpersisehen re^elmilssig gesetzt und nirgends weg-
gelassen wird.
Angesichts dieser »Schwierigkeiten beziehe ich die Fonn pafijü
tatä nicht auf eine Wurzel ai, sondern auf die bekannte Wurzel iaii-j
deren Bedeutung in Verbindung mit der Präposition patij unseren
.schlagen' entsprochen haben dllrfte. Die Wurzel al ist daher aaif
dem altpersischen Glossar gänzHch zu sti'eichen.
piräwa.
Ich habe über dieses Wort in dieser Zeitschrift i, S. 224 gc
handelt. Ich ziehe nun die dort gegebene Erklärung von piväica
Ablativ des Stanmies pint- zurück, und fasse es als Ablativ de
Stammes piräu- (dessen Flexion mit jener von dahjäu- identisch se
dürfte). Das altägyptischc PIRU kann ebenso gut piru als auc
l^rau oder piroit ausgesprochen wt^rdt-n.
nijapaisanu
Ich lese nun nijapniMm statt des gewöhnhch gelesenen ntjap
mm {Behistän iv, 71.). Die Form ist, wie ich bestimmt glaube, ei
luiperfectiun und kein Aorist, da der sogenaimte sigmatisehe Aoria
schon im Awesta nur sparlieh auftritt und in den Keilinschriften sie
DeitkAoi: Zun EftKLÄttUNCr dkk altperb. Kbilinsciiripten. 149
nicht findet.' nijnpni^fwi stellt sich ganz zu neiHK^rs. ^».-^^^^ {ni-
w&mm). In Betrcflf des ^ an Stelle des im Altpersischen zu erwarten-
den und im Neupersischen auch erscheinenden s bemerke ich, dass
Ton Farhanij'i-hinrl ne1>en («^«o^p auch ^»--ioy angegeben wird und
verweise auf den AVcehscl zwischen s und y, wie er im altpei*s. »utjutin
and Hiifßida {Nnq^'i-Umtmn A, 23) und im Ah- und Neu-Iraniäehen
vorliegt.
wisanähj.
Diese Form, welche Behisttln IV, 71, 7^], 77 (an der letztern
Stelle winanälta-di») erscheint , ist sehr schwir^ri^ zu deuten, da eine
Wurzel San (indogcrm. Uaii) in der Dedeutung ,zerstören* nicht existirt.
Man mu&s dann entweder annehmen, dass nmi eine Nchcnforoi zu kan
(San ^ ka») repräsentirt oder zur Emendation seine ZuHtieht nehmen,
alaa direct kan fdr san schreiben (Jtt fllr ^E^?). Die Wurzel mn
hit aoch deswegen aufffdlend, weil idle mit einfachem ^ anlautenden
twQStkcben Wurzeln im Ahpersischen mit 0 geschrieben erscheinen
Qad f hier bloss in Eigeonaniün (.va/»:«, mJcuka^ sikajanwati , srig^ida)
Bad in der sicher schlecht gelesenen Fonii amrijaiu {Behistän III, Ol)
Turkonunt, wofür unzweifollmft amarijatü gelesen werden muss.
ardastäna.
Die^e^ Wort, welches auf oichrcren kleinen persepolitanischcn
tairlinftcn sich findet» die der Zeit des Königs Darius I. zugcscluiL^bcn
»eni»*a fbei SpiBOEr. l) wird von den Erklärern vcrscliieden gedeutet.
r>kJäningen hat Spiegel (AU per s. KtiUmchriftm IL A, S. llf) ff.)
amengestellt und daran seine eigene Erklärung geknüpft. Spiegel
l.is; Wort durch Jlochbau*, was vom Standpunkt der Etynio-
voll kommen iiehtig ist. Ich glaube nun diese zu all-
. iiültenc Erklärung bestimmter fassen zu können^ indem ich
rWart mit dem armen. '»^'if^*'-»«»'*' (andastan) ^LandhauSj Sommer-
We&& mAn Jaacht 'kiw^ 100 und in dem {lamit Identischen xix» 86 ai'Wtdai
t ttd mcbt Impcrfectum , tielie Jüstt, Wörierh, 8,264) liest, diinn ist aUer-
> iltptn. mtaiofn als Aorist von was nnfzufassen tmd stellt der Erklärungr von
L ak Aorist ^on pU nichts im Wego.
FltlWIHUUIl MüLLKU.
B£|THÄG£ KTC.
frim'lH'' iflrTiiilifirti, I>ii*8(*s dem mittelpr.rsiselieii Sprachschätze
liiniiinriit^ Li^litmoH hbnt im Pahhiwi vr^^-T (andaatän) voraussetzen,
wolchoH uti«t*r firdtiHfüitfi genau wiedergeben würde.
I >ie ursjnUii«i^"liche Bedeutung des Wortes scheint mir nicht,
Si*iKiiKi. und Auderen, JloehlmuS im Sinne eines zu einer grössere
\li\\\o tmf^i'WxUvUHi Biiue^f sondern im Sinne eines auf einer Anhühe"
HufgoOlhrti'ir Baues ku sein, oim»s Baues, weleher bestimmt war, während
der heisseiv Jidirt\s/,eil den Winden grösseren Zutritt zu gewäliren,
wuriiu» die Bedeutung ^Sommer Residenz, Landhaus' sich entwickelte.
loli miichlo deninnch die Inschrift l übersetzen:
>8tinneme Sommer- Re^idvu«, von einem Clangenoesen des König
DartUA ausgeftlhrt/
IHe Insehrit't braucht deshalb^ weit der Käme des Königs Daria
in ihr vurkommt» nicht nathwendig tu die Zeit dieses Königs irerset]
au werden.
Dhy Inschrift besagt Uogs, dass eia Ch^genoate des Begründe
der bemciieiideii Djraaslic, abo eui Vermuidter der kontgliclie
VWaüiiV 4m OebinAe gv^baut hake.
mdmkmif,
Dieaea Weit wind von Srunat. (Ohmmr/ ak
1^ w^ m hkes mm
d^ Wort •iJi^** mäm" da
Kell skiMr. Jhpijiai is« £e WliP
Totkaaunl,
— Mt
in der Rksaiphitä nur in 1!) Belegen vor (Avbry 286, 256), wovon
noch fiir unsere Zwecke drei entfallen, da in denselben das aus-
lautende 'ä mit dem folgenden Anlaute zusammengezogen ist (riiä'
thana x, 94, 10, vddathana ly 103, 5, d, sthana x, 34, 10). Nur vier-
mal finden wir -thatiäy zwölfmal 'thana. Allerdings stehen Formen
auf 'thana fast immer vor einer Pause, nämlich im Ausgange eines
Hinterstollens (in praijäthdnu vin, 27, 6, b, Hmfhana x, 48, 5, d und
ttthätia X, 63y 6, b), im Ausgange eines VordcrstoUens (in »thdna \ trüü i,
105, 5, a, Bthäna v, 87, 6, c. vin, 30, 4, a. ix, 69, 8, c, »thana v, 59,
3, c. X, 94, 10 c. 97, 9, c) und vor der Cäsur einer Langzeile (in
yäthana i, 39, 3, c); nur einuiül finden wir sonst -thana^ nämlich pä-
kaird sfluma devä[i vm, 18^ 15, a, wo die Kllrze höchst wahrschein-
lich dem Metrum zu verdanken ist. Die Form -thanä steht nur inmitten
AeA Verses vor einfacher Consonanz, allerdings, päthiinä gafp^ät \ fdna-
yasya puitim i, 166, 8, d ausgenommen, immer so, dass -nä eine ent-
schiedene Ausgangshebung ausmacht (in f/ätkäuä i, 23, 11, c, yäihanä v,
SÄ, 7, c. 57, 2, d). Die Formen auf -thanä sind übrigens zu selten,
als das8 man über das Vorkommen der einen oder der anderen Va-
nanlc etwas mehr als Vermuthungen aufstellen könnte; man ver-
gfejche auch unten tanä.
158
Jos. ZüBATT.
4. Auf eigene Schwierigkeiten stosst man^ will man die conj^S
tiven and imperativen Formen auf -a in Betracht ziehen. Die 2. PersP
Sing. Imperat lautet bei den thematischen Verbis auf -^ -a aus, die
1, Conj. auf -ä (ob auch -<i?); und leider ist e« in vielen Fällen
schier unmöglich mit ToUer Entschiedenheit zu bestimmen^ ob diese
oder jene Form eine 1. Sing. Conj. oder eine :2. Sing, Imperat. ist
Cnd doch sind beiderlei Formen natürUch grundverschieden; das -ä
der ersteren geht auf altes -o zurück, während das *ci der anderen^
da wir schweriieh einen Grund haben können, dieselbe von den
etiropftischen Imperativen auf -e trennen zu wollen, offenbar ein S
reprftsentirt. ~
Es steht fest, dass keine unzweifelhafte 1. Pers. Sing, Conj.
Veda je auf -ä auslautet, diese Formen stehen somit eigentlich a«
halb unserer Aufgabe: nachdem aber der Pada — jahd mrkää au
genommen — ihre Endung^ man weiss eigentlich nicht recht war
mit -a wiedei^bt, wollen wir sie der Vollständigkeit halber hier nie
unerwähnt lassen. Allerdings woUen wir uns nur auf die tmzweü
haften Belegformen beschrsinken : es sind dies die Formen anajä
jcthn (?) bmvä virksä riradhä stdvä (3) stavä hinavä. ^ Wie
bieten diese Formen im Saiphitätexte immer Wi, wiewohl, eine
Stelle ausgenommen (x, 89, 1, a), die Länge auch bloss dem Met
zu verdanken sein kdnnte. Die betreffenden Belegstellen wollen
hier mittheUen: x, S9, l, a» indra^ Mtavä | »flonumi yätya maknd
Uf 11, 6, a. c. d: $iäPä nu fa \ indra f^trtii wuAäm — «l^feö vdjt
\ b&ktudr u^dntam — Hdvä hart \ 9üria4itfa keiu. nr, 18, S, a:
dto I nir ayä dmrgdhaitdt, v, 54, 1, b: immn vdcam \ anajä parmiiac
vin, 45, 37, c: jahä hd amndd Uat%f vin, 74, 13, d: mfidd ^Hd
twrfäm. X, 30, 1, d: prthujräyase | wiradkä mnri^tim. x, B&, 5, a:
r&^i Mm I tfrta prd bravn jdns, x, 95, 13, c: prd tdt i€ | hinatHl
> Man T«rf leiebo Arwmr 237, 367, wo mt^ 1» jmkä 1 (f X <<^f«o ^ ^
raipeetiT« eorrifirii. Athit*» «irdi «am tatheu wir ans dem oben 4iiiir<^fühit«u
Grunde lieber nicht Meber.
Der QuantitÄt8Wechsel im Auslaute vedischer Wörter. 153
5. Wollen wir in Bezug auf die Quantität des Auslautsvocales
die Verbalendung mä einer Prüfung unterziehen, so müssen wir zu-
nächst die hiehergehörigen Formen in zwei wesentlich gegen einander
abstosscnde Gruppen theilen : die eine machen die indicativen Perfect-
formen, die andere die übrigen Verbalformen auf -mä aus. Man hat
schon längst hervorgehoben, dass die ersteren bei weitem häufiger
und constanter im Auslaut ein -ä aufweisen denn die letzteren; und
setzen wir voraus — zu einer entgegengesetzten Annahme sehen wir
uns ja schwerlich durch irgend einen triftigen Grund veranlasst —
dass die Endung -wia im Ind. Perf. einerseits, in den übrigen Verbal-
formen anderseits von Haus aus eine und dieselbe ist, so können wir
eine Erklärung der berührten Erscheinung kaum irgend anderswo
suchen, als in der Verschiedenheit der Betonung von beiderlei Formen:
die Perfeetformen auf -mä bewahren constanter die Länge, aus dem
Grande, weil sie immer oxytonirt sind.
Die in der Rksaiphitä vorhandenen Belege von Perfeetformen
auf -mi lassen bis auf wenige Ausnahmen noch sehr deutlich die
ahe Regel durchschimmern, wonach von den beiden Varianten die
flat kurzem Auslaute ursprünglich nur vor einer Pause (oder vor einer
Doppelconsonanz) gebräuchlich war. In der Saiphitä kommen unsere
Formen in 98 Belegen vor,* darunter dreimal mit dem folgenden
Tocalischen Anlaute zusammengezogen (jaganma iv, 16, 18, tasthima
rt, 112, 3, guiumä i, 137, l). Sonst erscheint -ma 33mal, -mä 62mal.
Die kurz auslautende Variante erscheint nun fast nur vor einer Pause,
tr aber ohne jedwede Ausnahme: so am Schlüsse eines hinteren,
Wzidiangsweise selbständigen Stollens {ücimd i, 161, 1, b, üdima i.
Hl, 1, d, dMdJdma viii, 99, 3, d, paptima ix, 107, 20, d, ähnlich i,
Wi, 11, b. V, 8, 4, b. 25, 9, b. 85, 8, b. vi, 27, 3, b. vii, 21, 4, b.
wi, 25, 17, b. IX, 16, 2, c. x, 12, 8, b. 15, 13, b), am Schlüsse
••» Vorderstollens {dadä^md i, 86, 6, a, yuyopimd vii, 89, 5, c,
■*««a VIII, 49, 6, a), natürlich auch vor der Cäsur in einer Lang-
»ieivpdrtma x, 164, 3, b, nindima i, 161, 1, c, vidmd x, 15, 13, b
* Atdt, S. 251, wo vidmA 34 zu corrigiren und vxmhna zu streichen ist.
^«Mr 2attckr. f. d. Kunde d. Morgenl. III. Bd. 11
154
Jos. ZüBATf.
in einem viersilbigen, änacnia x, 31, 3, c, yai/ujmn viii^ 60^ 12,
mdmd VI, 21, 6, d^ vidma v^ 48, 5, c. vn, 99, I, c. x, 40, 11, h in
einem fiinfsilbigen Vardergliede ): Vor einer Doppeleonsonanz erwarten
wir natürlich von vuriieherein aucli dir kurze EnduDg: io dem ein-
zigen hieliergehörigen Belege hat unter dem Einflüsse des Metrums
die LUnge gesiegt: i, 101, 9, b, fväi^fi hamq | cakfmä brahmavähahJ
Nur sit*b*Minial begegnen wir dem Falle, dass mitten im Verse trotz
der folgenden einfaehen Consonanz die kurz auslautende Variante
gewählt erselieint. Viermal handelt es sieli dabei um die dritte Silbe
nach der tJasur in einer Langzeile mit viersilbigem Vordeii heile,
WO dureh das Metrum i-ntweder die Kürze oder die Länge metrisch
zu reelitfertigen is^t, je naehdem der Vers nach dem jüngeren oder
dem äheren Principe gebaut i«t: ydd vo devm; \ cakrmd jihtuifä gurn
Xj 37, 12, a, äbnlieii iii, 1, 2, a. vju, Hl, 8, e, x, 100, 7, a (säiumdieh
mit caÄfwia). Die übrigen drei Verse, sämmtlieh Achtsilbler, sind mir
rythmisch unklar: nd ghä mdina gavasänät viii, 2, 22, b, vidmd da-
tdravi Udm | vidmd dätdrari} raylndm viii^ 46, 2, b, c.
Lang erscheinen die Periectformen auf -nid fi2mal, die oben
angefiiJirte Stelle i, 101, B ausgenommen immer inmitten des Verses
und vor einfacher Consonanz, also ganz der alten Regel gemäss.
VerhidtniHS 7 : öl ist 2U ungleich, als dass es dem blossen Znfa
zu verdanken sein könnte. Es ist selbstverstilndlich, dass die vedisch
Sänger Formen auf -md im Einklänge mit den metrischen Bedti
nissen zu gebrauchen bemüht waren. Wir finden demnach die Endnil
-md vor ^yiem in den entschiedenen Ausgangshebimgen (in der sechst
Silbe eines Achtsilblers in cakfmd ii, 5, 8, d, tasthimä x, 13«j, 8,
rmimd iij 5, 7, d, mihimd viii, 17, 1, a, in der vorletzten Hebu
einer Jagatizeilc in »edtmä i, 89, 2, e, in der drittletzten Heb«
einer Langzeile in cakrmd i, 31, 18, b. rv, 2, 14, b. 17, 18, a.
86^ 5, b, cakftnu i, 76, 3, d. 162, 7, d. in, ^2^ 7, a. x, 15, 4,
' MO^Hcber^ ja wahrHcheinUcIjer Weise hat die Wahl der lang Kuslauten
Vnrintite auch der Scliluss d«r vorangehendeo Strophe veranlaHttt (tvöyd katti^ | i
Drr Qüantitätswbchsbl im Auslaute vedischer Wörter. 155
rarimd iii, 14, 5, a); ferner in der dritten Silbe nach der Cäsur in
einer Langzeile mit viersilbigem Vordergliede (ydt sim ägag \ cakj-md
tat sü mrlatu i, 179, 5, c, ähnlich caJcrmd i, 185, 8, a. u, 27, 14, b.
IV, 3, 2, a. 12, 4, b. 54, 3, a. v, 85, 7, d. viii, 46, 25, c. x, 10, 4,
a. 70, 8, b, cakfrna i, 101, 8, d [9, b]. 171, 4, d. in, 58, 2, d. x,
12, 5, b, dadhimä x, 42, 6, a, rarimd iii, 32, 2, b. 35, 1, d. v, 43,
3, d). An sonstigen Versstellen erscheint -md vor einfacher Con-
sonanz 28mal (jagfbhmd 2, marmfjmd, rarahhmd, rarimd, vavanmä,
vidmd 22j.
6. Qsxiz anders verhält es sich mit den übrigen Verbalformen
auf mä, die so häufig in den vedischen Hymnen vorkommen, dass
uns hier die Statistik in Bezug auf unsere Frage einen wo möglich un-
zweifelhaften Aufschluss zu geben vermag. In der Rksaiphitä kommen
Formen auf -mö, die nicht Ind. Perf. sind 662mal vor:^ 80mal mit
einem folgenden vocalischen Anlaut zusammengezogen, 547mal mit
-na, und nur 36mal mit -mä. Das Verhältniss 547 : 36 ist fUr -wut
jedenfalls ein sehr ungünstiges, umsomehr als in der Zahl 36 der
Refrain dgne sakhye \ md riSämä vaydrß tdva (i, 94, 1 — 14) 14 Belege
ausmacht.
Formen auf -mä stehen selbstverständlich überall, wo sie durch
die allgemeinen Regeln geboten erscheinen. Sie stehen immer vor
Doppelconsonanz, so dkarma grtndntah viii, 2, 3, b, dganma jyöHr i,
50, 10, d, dganma tripastidm viii, 39, 8, c, ähnlieh i, 16, 9, c. 75,
i, c. 94, 3, a. u, 9, 3, b. v, 45, 5, d. vi, 5, 7, d. vii, 52, 1, d. viii,
48,9, c. X, 2, 4, a. 51, 3, a. 106, 11, a. 128, 5, d. Sie stehen immer
ii der Pause, daher im Ausgange eines hinteren oder selbständigen
Stollens (z. B. dkarma in, 14, 7, c. v, 29, 15, b, dganma iv, 5, 12, d,
•fnaia in, 33, 3, b u. s.w., im Ganzen 113mal), im Ausgange eines
TorderstoUens (z. B. aganma x, 2, 3, a, abhüma vi, 44, 10, a, aräma
vn. 56, 21, a u. s. ö., im Ganzen 58mal; darin sind begriiFen auch
^ Atbby, S. 239 (wo g-V^väma 1 zu ergänzen), 240, 242 (wo vidi/dma 30,
kM21 za lesen), 248, 252, 254, 255 {dhdma 1, vrjyäma 1), 256, 257 (»anema 11),
^ rSoma % vamsäma 2, saiaätna 1), 260—262, 264, 267—269, 271, 272.
11*
166
Jos. ZUBATY.
Fälle wie ahema j g)*av(wyA u, 19^ 7, a, UhnJicli i, 12fJ, 2^ a. IHO^ 10^
iVy 4, 15^ a. Y, 45, 5^ a. vii, 37, 4, c. viii, 54, 8, a. x, 59, 3, a. 94,
1, a, wo der folgende Stollen mit einer Üoppclconsonanz anhebt);
immer steht nur -ma vor der Uäsur einer Langzeile, wie z. B. in
agüma x, 18, 3, c, agrabkUma v, 30, 12, d u. s. w., im Ganasen UttoaL
Nach den allgemeinen Spraehrcgeln Btiinde die kurz auslautende
Nebenform 32*^mal, gegen dieselben, d. h. inmitten des Stollens vor
einfacher Consonanz nieht weniger als 221 mal. Daraus geht aueh
hervor, d<ass aus dem Vorkommen der Kürze -ma schwerlich ij*gend
welche verlässHehe Hehlllsae über die lythniisehe BesehafFenheit der
betreffenden Versstellen zu ziehen sind. Es ist ganz natürhcli, dass
immer nur die Kürze gewählt wurde, wo sie allein mit dem Metrum
vereinbar war: klinuen wir ja die Endung -mä bei unseren Formen
nur mehr fUr eine selten gebrauchte Autiquitiit ansehen . Wir finden
somit immer nur '^nä in den unzweifelhaften Ansgaugssenkungen,
wie in der letzten >Senkung eines Aefitsilblers (z. B. mannma viii,
47, IH, a, kpiavümn vin, 02, 4, a, ähnlich i, 30, 2, b. v, F>H, 15, c.
VIII, 92, 31, c. X. 9, 3, a), in der vorletzten Senkung dei-selben Ver^iart
(z. B. afakhna vni, ß, 33, c, agydma in, U, 8, b. v, 70, 2, h u. s.,
im Ganzen 22mal}, in der letzten Senkung eines Jagatlstollens (uidhema
1, 114, 2, b, 0hguydma vni, 2, 12, c, »imna ii, 2, 12, aj, in der vor-
letzten »Senkung einer LangzeÜe (z. B. in aganma in, 31, 14, e, vi,
47, 20, a, dgäma i, 31, 16, b, ctniimddäma i, 102, 3, b, sonst noeh
43mal). Ferner steht nur -ma in der zweiten Silbe uaeh der Cäsur
einer Langzeile (etdm qdrdhai\i | dhäma ydsya Bürik i, 122, 12, a);
auch die dritte Silbe nacli derselben Cüsur bei viersilbigen Vorder-
gliedern wird nur durch mä gebildet \ayü dhlyü \ mänm demgij^ifili
v, 45, 11, c, nfbhir vftrd7}i \ kanydma güguyäma ca viu, 21, 12, c,
devdriulevafji \ huvema vdjfuätaye viii, 27, 13, e). Finden wir ja -mä
sogar in einer unzweifelliaften Ausgangshebung, wenngleieli nnr in
fünf Belegen und in einer Hebung, die auch sonst öfters veruach-
hissigt wird, namlieh in der drittletzten einer Langzeih* (indrahiotäh ;
siuahi/ämu jri'tani/akUj i, 132, 1, b, vaydm ftgne \ vanuyäma tu4laJt v,
3, 6, a, ü te vidno \ vavftymna imtghdya vn, 27, 5, b, rdihmfi
Der Qüantitätswechsbl im Auslaute vedischer Wörter. 157
yuktäm I asanäma sttSdmani win, 25, 22, c, tmänä tdnä \ sanuyäma
tüötäh X, 148, 1, d).'
Die regelrechte Satzdoublette mit -mä ist in der J^ksaiphitä nur
mit 36 (respective 23) Belegen vertreten. Es lässt sich von vorneherein
erwarten, dass dieselbe zunächst unzweifelhaften metrischen Bedürf-
nissen dienstbar sein wird. Wir finden demgemäss -iw4 fast nur in
der drittletzten Hebung einer Langzeile (in avocämä x, 80, 7, b,
irayämä x, 111, 11, c, fdliyämä iv, 10, 1,^ kpiavämä i, 94, 4, a. 165,
7, c. v, 45, 6, a. x, 2, 2, c, cayemä i, 132, 1, f, citayemä ii, 2, 10, b,
cukrudhämä ii, 33, 4, a, dhärayämä iv, 58, 2, b, bravämä iv, 58, 2, a.
?, 42, 6, b, mahemä i, 94, 1, b, minavämä v, 45, 5, b, rüämä i, 94,
1—14, d, ruhemä x, 63, 10, d. 14, d, vanuyämä i, 73, 9, b, Qfmavämn
Uly 33, 10, a). Ziemlich befremdend sind daher die Achtsilbler yak-
idm bhujemä tanübhih v, 70, 4, b, der einer uns völlig unklaren Vers-
|E:attung angehört, und van^ä rarimä vaydm ii, 5, 7, d, vanemä te
MUtibhih viii, 19, 20, d; vanSmä ii, 5, 7, d könnte man am Ende
als dem folgenden rarimä nachgebildet erklären.
Alles zusammen tibersehen, bilden die nichtperfectischen Formen
«if -mfl, bei denen schon im Veda die eine Satzvariante -mä das
frinze Gebiet beherrscht, einen sehr markanten Gegensatz zu den
perfectischen, die im Ganzen der alten Regel treu geblieben sind.
7. Per analogiam wird wohl Jedermann geneigt sein zu er-
warten, dass auch die duale Endung -va im Veda der pluralen -ma
* Geschützt durch Prüt. 528, 534, mit Ausnahme von den Versen v, 3, 6, a.
1, 148, 1, d, die in Folge der (scheinbaren) Doppelconsonanz tv- im Prot, nicht
■X tBgeföhrt werden mussten; tvä-ütäh zu lesen verbietet wohl viräir virän \ vor
■^■iiii fooeäit I, 73, 9, b. Das Hinterglied von i, 132, 1, b ist identisch mit den
IcteaUern i, S, 4, c. vm, 40, 8, d. ix, 61, 29, c.
^ Der Vers \st natürlich zu trennen dgne tdm adyd \ Aqvam nd atomäih \ krd-
^ mi hhödrdm ;< hrdiapf^m \ rdhyämä (rdkiämä ?J ta öhäif^; ähnlich die siebente
favfke: krtäm cid dhi hnä \ »dnemi dveSo \ dgna inoH \\ mdrtat iUhä \ ydjamänäd
fCiHf. Heben dem Umstände, dass solcher Strophenbau, wie er uns iv, 10 vorliegt,
Pü fvremzelt im Veda ist, mag die falsche Auffassung desselben in den uns vor-
Vpidn Texten darin ihren Grund haben, dass rdhyämä accentuirt ist, was nach
^CIrt immerhin za berechtigen ist (vgl. oben ii, S. 313), den Kedacteureu unserer
^te aber nor mit einem Stollenanfange vereinbar erscheinen mochte.
158
Job, ZüBATf
ähiiÜeli sk-li verhalten werde. Leider steht uns hier ein zu iinvoU*
sUlüdigeB Material zu Gebote, als dass wir auf dessen Gnind irgend
eine verlässHdie Aufklärung hoffen konnten, Perfectformen auf -ca
kommen Überhaupt nicht vor, sonstige Dnalformen auf -va im Ganzen
in 18 Belegen,* wovon noch zwei entfallen, da sie contrahirt er*
scheinen {jdyäva ^ IT**, 3, c, <^i[isäva iii, 53, 3, n). In allen sechs-
zehn uns fiir unsere Frage zu Gebote stehenden Belegstellen finden
wir nur -vn^ -va vielleicht bh>ss zutUlliger Weise kein einziges Mal.
Im Stollenausgang steht djütm i, \1^^ :i, d, Hqnaväva i, 179, 3, b,
päfäva X, 83, 7, d (in Hinterstollen), caräim vii, 88^ 3, c, fsanäva x,
98, 3y c (in Vorderstollen), vor der C*ilsnr einer Langzeile rttkäva
VII, 88, 3, a, vrkeim x, 10, 7, b. Inmitten des Verses vor einfache
Consonanz, also wider die allgemeine Regel^ falls sich dieselbe
sprlinglich auch auf -va erstreekte, steht -m in irai^äva viij 88^ 3,
krnaväva m, 53, 3^ b, janghanäva vui, 100, 2, d. x, 83^ 7, b,
räva vi II, lOQ, 12, e (in allen diesen Fällen macht -vä eine
zweifelhafte Ausgangssenkung aus), tfujyüvn vn, f52, 11, b, hdnüt
nil, 100, 12, e. X, 83, 6, c, 124, «5, e.
8. In einem sehr grossen Masse weisen die im Veda sei
häufigen Formen 2. Pei-s. Pliu*. auf tir das Seh wanken zwischc
beiden Quantitäten auf, und, wir wollen es gleich sagen, trotz ein«
ziemlieh bedeutenden Verwirrung schimmert im vedischen Spracl
gebrauch dennoch ziemlieh stark die alte Regel hindurch^ wonac
der lange Auslaut mitten in einem syntaetischen (metrischen) Gau
vor einfachen (Jonsonanten, sonst die Kürze üblich gewesen wa
Diese Formen kommen in der Rksaqihitä in 71<3 Belegen vor,^
von 77, mit folgendem voealischen Anlaute zusammengezogen,
* AvERY 239 (wo ajäva 1 äu er|fÄn»en), 241, 2t>4, 270.
2 AvEEY 242, 246 din und mnijata ist hier ru atreicheii, l'eraer zu co
giren^ respective zu ergäniien pätd [1 pü] 79, p(U4 [2 pä] 3, jtMta 12^ didhfiA \
IfWfOtn lOf pnriUa 1, ^ti*ia 1t ^ttr^Ua Z, jtmala l, lakiata 6, hädkAta 1, vardhitta]
^umhhüta 2^ ta^cala 4, Hrata 2, yvdhyaia 1, hmryoia 1), 248 (ataiia 3, npinwMiai
a^-apata 1, äjata 3, a»rja£it 2), 253 {rarMUtdiä t, 171, 1 von uns nicht mit^
da es scbwerlicti ein YerbuTn ßnitum ist), 254 (akhyala l}, 256 (pntta 3), 258,
(hhakifiUa 1), 261 {^aJfshUi^ \), 262« 265 {ptmä^fota 1), 268, 269, 271 (fnmkta 1)
Der QuantitAtswechsbl im Auslaute vedischer Wörter. 159
uns ohne Belang sind. Die kurz auslautende Form -tä ist 4 74mal zu
belegen (eine Zahl, worin allerdings auch päta in dem nicht weniger
als 79mal zurückkehrenden Schlussverse der VasiStha's enthalten ist),
die Form -tä nur 165mal.
Um zunächst die häufigere Form zu erledigen, so erscheint sie
374mal im Einklänge mit den allgemeinen Sprachregeln. Nämlich
33mal vor einer Doppelconsonanz (z. B. areata prd vi, 45, 4, b. viii,
69, 8, a, asfjata svayügbhil} x, 67, 8, d, ähnlich i, 168, 4, b. viii, 80,
10, c. X, 32, 8, c. 10, c. 48, 9, b u. s. ö.). Interessant ist, dass der
Vers I, 15, 9, b = x, 14, 15, b: juhöta prd ca tüihata in AS. juhötä
hat (Benfey IV, 2, 20); die J^ksaiphitä bietet unseres Wissens nie tä
vor einer Doppelconsonanz. Femer steht -tä fast immer in der Pause.
Immer in der vollen Pause, d. h. am Schlüsse eines hinteren oder
selbständigen Stollens (so z. B. in dkhyata i, 161, 13, d, ätakSata i,
86, 3, b, aiaif^ i, 163, 2, d. in, 54, 12, d u. s. w., im Ganzen 129mal).
Mit einer einzigen Ausnahme steht -tä am Schlüsse von Vorderstollen,
im Ganzen 62mal (z. B. in dgacchata i, 161, 6, c, atakäata i, 161,
T, c, dpiffl/gata in, 60, 2, a, apirfigata i, 110, 8, a, natürlich um so
eher, wo sich zur Pause auch die Position gesellt, wie vi, 15, 6, a.
nu, 41, 6, c. 69, 8, a. x, 18, 2, a). Die erwähnte einzige Ausnahme
bildet dbhüd iddrß \ vayunam 6 äü bhüSatä |l rdtho vrSanvän \ mddatä
mamimaf^ i, 182, 1, wo bhüSatä möglicherweise durch das folgende
mddaiä veranlasst worden ist. Mit vereinzelten Ausnahmen steht
ferner -tä vor der Cäsur einer Langzeile: so 121mal in einem vier-
dbigen Vorderghede (z. B. in dkarta iv, 35, 5, a. b, dgacchata i, 110,
i,ij ddadäta x, 64, 12, b, in dem 78 wiederkehrenden yüydm päta ;
M Position üt tüthata \ prd x, 53, 8, b), 29mal in einem Ftlnfsilbler
12. B. in ita x, 14, 9, a. 108, 10, d, kaHa ii, 29, 1, b. x, 63, 7, d,
faieivi, 49, 11, b; mit Position yaccÄa^a | dvipdde x, 37, 11, b.). An
Abweichungen können wir da folgende Verse anführen: ghftdm vJcäa-
tt i widdkuvarnenn drcate i, 87, 2, d, tdvi pycchatä \ sd jagämä sd veda
Vl4ä, 1, a, pürbhi rakiatä \ maruto ydm ävata i, 166, 8, b, indram it
*itt I vfianam säcä mt4 viii, 1, 1, c.
leo
Jos. ZUBATV.
Es erübrigen 100 Fäile^ wo -tä gegen die Regel steht, nämlich
inmitten des Verses vor einfacher Consonant. In 33 Stellen macht
nun dieses -ta eine tuusweifelhafte Sehlusssenkung ans; so die letzi
Senkung eines Achtsilblcrs (pwiO/d ix^ 67, 27, c), die vorletzte 8e:
kimg desselben Versmasses (i^ 3, 8, b. 23, 19, c. 21, a. 80, 9, b.
172, 3, c. u, 41, H, c. V, 51, 2, c. vh, 59, 3, i viu, 2, 38, c. 18j
10, b, 32, 17, c. IX, 46, 4, b. c. 62, 18, b, x, 19, 1, b. 85, 33,
93, 15, c. d. c. 97, 19, d, 137, 6, d. 176, 2, b. 188, 1, b), die voi
letzte Senkung einer Langzeile {ännUa m, 60, 2, b, ariißia i, 161,
7, a. IV, 36, 4, b, grv^ta x, 15, 6, b, ßgäla i, 85, 6, b, datia x, 51,
8, b, nayata x, 66, 12, b, yania viii, 18, 21, c, yätd in, 33, 12, b).
Auch ilie dritte Silbe nach der Cäsur einer LangÄeüe mit vien^ilbi^^em
Vordergliede mag rythmisch eine Kiü-ze verlangen: vrn- finden so -ia
in avata vii, 38, 8, a, üntiUa u, 14, 3, d, kpiuta v, 57, 7, c. vm,
18, 11, c, ähnlich ii, 2, 1, a. 14, 2, c. 34, 6, c. 37, 1, c. iii, 6, l,
b, 52, 8, a. IV, 58, 10, e. v, 43, 3, b. 55, 10, a. vii, 38, 8, c. 57,
2, d. 5, d, viii, 100, 3, a. x, 18, 2, d. 35, 12, a, 42, 1, c. 50, 11,
d. 53, 6, c. 95, 10, d. 100, 2, a, 101, 12, b, 103, 2, a. HO, 5, d.
Es bleiben noch 40 Steöen ttbrig, deren metrische Beschaffenheit
noch zur Sprache kommen soll, soviel dieselbe uns einigermassen
klar ist.
Die lang auslautende Variante -tn kdmmt also me gesagt 165
vor. Die fünf bereits erwähnten Stellen — i, 87, 2, d. 145, 1, a. 1
8, b- 182, 1, a, vui, 1, 1, e — abgerechnet steht -tä immer mil
im Verse vor einlacher Consonanz: wir haben so 160 Fälle mit reg<
rechtem -tä gegen 100 mit dem gegen die ursprünglichen Reg
verstossenden -tä. Häutig genug, nändieh 89mal, steht -tä in di
unzweifelhaften Hebungen des Stollenausganges. So in der vorletzt
Hebung einer Langzeiie (areata i, 101, 1, a, avatä x, 97, 14,
aväd VII, 59, 6, a, tak^atä m, 54, 17, d. iv, 36^ 8, d, 9, b, d
VII, 32, 9, a, dfmhata x, 101, 8, d, dhünutü x, 66, 14, d, pd^otä
26, 1, d, pu^yatä i, 94, 8, c, mrJ4in i, 171, 4, d. v, 57, 8, a. vi,
5, b, vn, {}% 10, d, x, 34, 14, a, yäcatä x, 48, 5, c, rdk^atä u,
9, b, vocatä n, 27, 6, c. vill, 48, 14, a, x, 128, 4, d, ^rutä x, 63, 2,
Der Quantitätswbchsbl im Auslaute vbdischer Wörter. 161
sulcata ju, 16, 2, a, siücatä x, 37, 5, d, haryatä v, 54, 15, c), in der
drittletzten Hebung desselben Versmasses (akrnutä i, 110, 3, d, dda-
dhätä VII, 33, 4, d, anayatä x, 61, 27, c, aihavatä iv, 35, 8, a, amun-
catä IV, 12, 6, b. X, 126, 8, b, areata m, 1, 4, b. vii, 58, 1, a, avatä
II, 31, 2, a. X, 35, 11, b. 103, 11, d. 107, 11, c, itä x, 30, 3, b,
krniUd V, 49, 5, c, kjmutä x, 68, 11, a. 78, 8, a, gatä viii, 20, 2, c,
janayatä iii, 29, 5, d, tapatä viii, 89, 7, c, taratä x, 53, 8, b, dakSatä
vn, 97, 8, c, nayatä x, 101, 2, d, paptatä i, 88, 1, d, pipjiä x, 63,
8, d, prnatä u, 14, 11, c, bharatä vii, 46, 1, d, bhdvatä iii, 39, 9, c,
hhavatä ii, 29, 6, a, bkütä vi, 50, 11, d, mddatü i, 182, 1, b, muncatä
III, 53, 11, b. IV, 12, 6, c. X, 126, 8, c, mrlätä vi, 50, 11, d, yacchatä
I, 63, 12, d, ycUä viii, 57, 3, d. ix, 97, 20, d, riradhatä vi, 51, 6, b,
tadatä i, 64, 9, a. x, 94, 1, b, gpiutä x, 30, 8, d, sacatä x, 75, 5, b,
wdayatä x, 30, 14, b, »inccUä x, 101, 7, d, spfgata x, 70, 5, a); ebenso
in der vorletzten Hebung eines Achtsilblers (in Hdyatä i, 191, 6, d,
uniiyatä V, 87, 6, d, gäyatä ix, 11, 1, a, jdyatä x, 103, 13, a, jnhutä
ni, 15, 1, b. X, 14, 13, b, dhävatä viii, 100, 7, a. ix, 11, 5, c. 106,
9, b, namasyatä i, 84, 5, d, bharatä in, 10, 5, b, vanatä viii, 7, 9, c,
trhatä viii, 67, 21, c, gumbhatä i, 21, 2, b, gjmutd i, 86, 2, c, grutä
i 23, 8, c = II, 41, 15, c, »incatä ix, 107, 1, a, srjatä i, 9, 2, a). Mit
Vernachlässigung einer Schlusshebung, die übrigens öfters als irgend
öne andere vernachlässigt erscheint, linden wir folgende zwei Verse:
p^dct ä mmiam \ pibata divo narah ii, 36, 2, d, d bheäajdsya \ vahata
«■^dMiu^ viu, 20, 23, b; da jedoch weder pibata noch vahata unter
iea Ausnahmen Prof. 528 flfg. angeführt wird, wird wohl auch hier
-tt xa lesen sein.
Die dritte Silbe nach der Cäsur einer Langzeile mit viersilbigem
VoidergKede wird durch -tä an folgenden 15 Stellen gebildet: särii
^f^i»aiäifjaiä mätdram punaJ}. i, 110, 8, b, nd jänlmo | ndyatä baddhdm
^ X, 34, 4, d, ähnlich pipi^ä i, 115, 6, b, pibata i, 161, 8, b,
WitÄ n, 14, 10, b, bharatä ii, 14, 6, d. 7, d. viii, 62, 1, a, bharatä
h^jl^ b, bhdvatä i, 107, 1, b, madatä i, 51, 1, b — ä gatä i, 106,
^Vij 35, 11, a, pagyatä i, 103, 5, a, sincatä ii, 14, 1, b. Formen
*"<i in derselben Stellung haben wir oben angeführt. Es erübrigen
162 Jos. ZuBATf. Djbr Quantitätswechsbl im Auslautb btc.
56 Stellen^ wo Formen auf -tä in anderen Stellungen als den bisher
erwähnten inmitten des Verses vor einfacher Consonanz stehen; es
sind dies die Formen attd itd üä (3) iyartä Ükartä ^ kdrtä (3) kartä
gänta (5) gantä guhatä juhotä (3) dädhätä (3) didhftd dhdtä (2) dhä-
vatä pdcata pundtä bhdratä (2) mdrUhcUä ydcchcUä ydntä yuyötä vi-
dhyatä gi0tä (2) grnutd grotd (4) sunötä (3) sjjdtä (2) 8Ötä sota (2)
stotä sthäta hatd hinotä.
> kiamä rdpo maruta äturcuya na iikartä vihrutam pi&na^ Duselbe Ükartä
ist ein Nom. ag. vm, 1, 12: sdnMätä 9amdh(m maghdvä purüvdmr Ukartä vihrutam
pünafjL, Ein analoges Beispiel der äusserlichen Wiederholung, die sich die vedischen
Sänger zuweilen erlaubten, ist z. B. ip'ötä hAvam vi, 23, 4. 24, 2 neben y, 87, 8, 9,
wo grötä einmal ein Nom. ag., das anderemal ein Imperat. ist; vgl. auch dva sprdki
V, 3, 9, a neben dva sprdhi vn, 82, 9.
(Fortsetzung folgt.)
.1
Beiträge zur Erklärung des Vendidad.
Friedrich Müller J
Vendidad II, 86 (Spiegel).
Hier lautet der Grundtext: ma paeso jo toUar^to-tanuS. Spiegel
übersetzt dies: ^keine Gestalt, die das Mass des Körpers überschreitet'.
Im Commentar (i, S. 75) bemerkt derselbe Gelehrte, dass j^aä^o sonst
Neutr. = ind. peSas hier als Mascul. gebraucht wird und untar§to-
fnnui wörtlich ,den Körper überschritten habend' bedeutet. Er sagt
<lann weiter: ,die einheimischen Uebersetzer verstehen den Aussatz
•Unuiter'. Die letztere Erklärung ist oflfenbar, wie schon von An-
aleren bemerkt wurde, die richtige. Das Wort paeso im Sinne von
Aussatz' findet sich im Hoshang Ji-HAUo'schen Zand-Pahlavi- Glossary
pa^. 24 und wird die Richtigkeit dieser Aufstellung durch neupers.
jr^, ,JL^^^, o***t^« bestätigt. Was nun mtar§to-tanuS bedeutet, dar-
^Wr gibt die Huzvaresch - Uebersetzung vollkommenen Aufschluss.
^ie sagt nämlich : n^ io»-f »y ^»^ for Ifif *tro ,der Aussatz, wo der Körper
»gesondert wird'. Sie stellt aber auch frei, paeso als ,Aussätziger' zu
f^jj^n, indem sie bemerkt: n^ 10l^f jy ^15 lor )f^r ^015 -hjo ,ein vom Aussatz
^beschlagener und dieser ist ein solcher, dessen Körper abgesondert
^'. — Damach muss die oben citirte Stelle übersetzt werden : ,nicht
' Vgl. diese ZeUschriß ii, 37.
164 Friedrich Müller.
der Aussatz, bei dem der Körper abgesondert werden muss^ Doch
ist vom etymologischen Standpunkte auch die Uebersetzung möglich:
,nicht der Aussatz, welcher über den Körper sich verbreitet^
Vendidad U, 129—136 (Sp.).
Um die Beurtheilung dieser überaus schwierigen Stelle auch
jenen zu ermöglichen, welche die Huzvaresch- Paraphrase nicht be-
nützen können, erlaube ich mir eine genaue Uebereetzung derselben
mitzutheilen.
,Schöpfer! aus was sind also jene Wohnungen in dem War,
welchen I)2em gemacht hat? — Daraufsprach Anahümä: Aus jenem
sein eigenes Gesetz habenden Lichte mid aus jenem den Gesetzen der
Natur unterworfenen Lichte. Auf eine Weise erscheint ihr Gang. Das
Leiden dieser Welt von uns ist mannigfaltig, dieses (bloss) eines. Es
gibt Einige, welche also sagen: Von selbst ist ihnen dieser eine An-
blick der Sterne, des Mondes und der Sonne, wenn diese auch nicht
vorhanden sind. Und sie halten darauf für einen Tag, wenn ein Jahr
vorüber (ist), hapta h§nti hämino maiiha panca zajana. Dort die Be-
schäftigung. In 40 Jahren, Wintern, werden von Zweien dieser
Menschen^ zwei Menschen geboren im Paar, Weib und Mann.^ Und
ebenso werden von den Arten der Rinder jenem, der sie hat, ge-
boren. Und diese Menschen leben gut in (ihrem) Leben, d. i. 150 Jahre
leben sie. — Es gibt Einige, welche sagen: Sie leben sehr gut in
(ihrem) Leben, d. h. sie sterben niemals in jenen Wohnungen des
War, welchen D^em gemacht hat.^^
Vendidad III, 3—5. (Sp.)^
Der Gnmdtext lautet: äat mraöt ahuro mazdä jat ba paiti nä
ashawafrajat spifama zarad'uMra — amno-zasto barQsmo-zaato gaö-zasio
3: v^ vrjf (.
3: \» -»5» 50fr nö.
* Man lese:
2 Man lese:
3 Man lese: ^)^t.
« Vgl. diese ZeiUchrifl n, 41.
BsiTRÄGE ZUR Erklärung des Vendidad. 165
häxcano-zcLSto — äxHaeda daenaja wadaframru mi&r§m-6a wouru-gaojaoi-
fim gaidjäm räma-da qästr^nu ,Darauf sprach Ahura-Mazda: Wo ein
reiner Mann einhergeht o Spitamide ZarathuStra — mit Brennholz in
der Hand, mit Baresma in der Hand, mit Fleisch in der Hand, mit
dem Mörser in der Hand — im Frieden dem Gesetze gemäss mit
dem Worte sprechend: Ich will den Mithra, den über weite Fluren
gebietenden, preisen und den Räman-qästra/ Die Huzvaresch-Ueber-
setzung dazu lautet: ,Darauf sprach Anahümä: Worauf ein reiner Mann
einhergeht o Spitamide Zartuät — mit Brennholz in der Hand, mit
Barsom in der Hand, mit einem Becher in der Hand; es gibt Einige,
welche sagen ,berlihrend (nämlich den Becher) spricht er'; mit dem
Mörser in der Hand — welcher mit Frieden mit dem Glauben der
Guten in der Rede spricht: Dem Jazd Mithra, dem über weite Fluren
gebietenden einen Preis, d. h. will ich machen und dann rämiän
qaruniy und dieser wird wenn ich es so mache. Es gibt Einige, welche
ako sagen: Und rämün und qarum machend/
Aus der Huzvaresch-Uebersetzung geht hervor, dass der Para-
phrast statt gaö-zasto etwas anderes, etwa, jämo-zasto gelesen hat. Die
Sole des Paraphrasten ,berührend' (den Becher) mag wohl darin seinen
Grund haben, dass er meinte, man könne mit den beiden Händen
Woss zwei Gegenstände, nämlich Brennholz und Baresma tragen, nicht
aber noch einen dritten und vierten Gegenstand. Wahrscheinlich
^ auch fiir hätcano-zasto dieselbe Bemerkung gelten. — gaidjäm
W der Paraphrast als Nomen gefasst (acc. singular, femin.), da er
« durch )iö^ wiedergibt und (CJKyi tit hinzuftigt. — Nach ihm ist
8««a« qästra das Resultat des Preises des Mitlira; Erklärungen, welche
^ natürlich nicht annehmen können.
Vendidad III, 46 (Sp.).
iHe Stelle lautet: upa tcä nasxis raed'wät naiihanat hadfi daähmanat
*ö hizunuit haca paiti^-qar^nät haca^ frawä%s}iat haca fraSkumakat
' ha^a ist mit einigen Handschriften hier unbedenklich einzuschieben. Im
'*^ »elcher dem Huzvaresch-Paraphrasten vorlag, ist es sicher vorhanden gewesen.
166
Freedric'h Müllbr.
* Sfibokla Toxi hat ^i^f win auch Defttür Darah la.s, wofflr gewieä mit Ajtpen-
diärdü tl) SU lesen ist.
' So leoe ich fUr aim^^ioi^ne , aiviihoi&ni , aiviihmdna^ welche Lesearlen
die Handachriften hietoii.
hü6a. Spiegel übersetzt: ,Sü verunreinigt die Nasuä von der Naae
aus, vom Auge her, von der Zunge, vom Oesiehte, vom Atler her/
Diese Uebersetzung ist nicht nach der Tradition, und derselbe Ge-
lehrte hat offenbar, wie aus dem (Jonimt^iitar (i, S, 88) hervorgeht,
die letztere sich nieht genau angesehen. Die Huzvarescli -Uebersetzung
lautet: ,Da veruni*einigt die Nasuö von der Nase her, vom Auge her,
von der Zunge lier, vom (iesichte her, vom Penis her (^^"»f). vom
After her* des Todten/ j
Vendidad Ui; 79—83 (8p.).
Der Grundtext lautet: noif zl im za »hä ja dar^a ukarMa ^hmtP.
— ja km^shja km*^kiwafa — mibtH tat waüh^tis aivt-^^^hoid'a^) — Ida
mräiti huraöÖa ja dar^ya apu-^ra aeifi — ambü tat wufJifti« aHhano, Ich
übersetze worth eh: ^Denn nicht ist diese Erde froh, die lange unbe-
pfiügt daliegt — die dureli den Pfliiger bepHügt werden sollte — da-
durch (wird ihr) dieses des Guten: das Bewohnen. — Da (ist) ein
Mädchen^ ein schön gewachsenes, welches lange kinderlos einhergeht
— dadurch (wird ihr) dieses des Guten: Männer (als Nachkommen-
schaft)/ Der Sinn der Stelle ist: die Erde fordert Bebauung durch
den Landmann, wodurch sie ihm allein Segen zu spenden vennag,
gleichwie ein schönes Mildclien einen Mann fordert, um dadurch seinen
Lebenszweck zu erfüllen, nämlich männliche Nachkommenschaft zu
gebären.
Zu dieser Auffassung fiihrt die Huzvarcsch-Uebcrsetzung, welche
lautet: ,Dcnn nicht wird der Erde dadurch Annehmlichkeit, dass sie
lange ungepfltigt daliegt, wenn sie durch Pflügen bepflügt werden
sali, d. h. wenn es nöthig ist, sie zu besäen,^ Dinen wii'd dieses
Gut: daa darauf Wohnen; Samen ist ihr not h wendig. Auf diese Weise
Beiträge zur Erklärung des Vbndidad. 167
ein Mädchen^ ein schön gewachsenes, lange kinderlos umhergeht.
Ihnen wird dieses Gut: und ein Mann ist ihr nothwendig/ Wie man
sieht, hat der Paraphrast den traditionellen Sinn der Stelle noch ziem-
lich gut verstanden, aber von der grammatischen Beziehung der ein-
zelnen Worte keine richtige Anschauung gehabt. Er übersetzt aeibU
einfach durch ifco^^t und arähäno durch den Singular roY^ woraus her-
vorgeht, dass er unter arShäno nicht die männliche Nachkommenschaft,
;>ondem den Ehemann verstanden hat.
Vendidad m, 87 (Sp.).
Der Grundtext lautet: jo imäm zäm (uvi'W§r§zjeiti spitama zara-
^uiira häwoja bäzwo daShina-6a daihina bäzwo häwcja-da. Dies über-
setzt Spiegel durch: ,Wer diese Erde bebaut, o heiliger Zarathustra,
mit dem linken Arme und rechts, mit dem rechten Arme und links'
und bemerkt dazu im Commentar (i, S. 95), dass er häwoja, daihina
ab Adverbia fasse, wodurch sich auch der Genitiv bäzwo statt des
HL erwartenden Locativ erkläre. — Der letzte Theil der Bemerkung
ist mir unverständlich. — Aber das Eine muss ich bemerken, dass
die Stelle keineswegs nach der Tradition übersetzt ist, welche über
dm Sinn derselben sich ganz klar ausdrückt. — Die betreiFende Stelle
der Huzvaresch-Uebersetzung lautet: m ^-t)»^ rTfeo* feAi -f f y-f ^r j^
^ (^ ya * -t^^ftliix)» nö ^r ^ m ^ty) J^^y ^ ))o ro^ ^ mö ^ -»r ^
,wer diese Erde bebaut, o Spitamide Zartu§t, mit dem linken Arm
ni dem rechten, mit dem rechten Arm und dem linken, mit der
SKdeistong des einen zum anderen^ Darnach fasste der Paraphrast
itnja und daihina als Instrumentale und bäzwo als Genitiv des Duals,
*nc Form, die mit dem Locativ des Duals anhwo im Jasna 41, 5 zu-
ionoienstimmt. Nach der Tradition müsstc also die Stelle übersetzt
»ttdcn: ,Wer diese Erde bebaut, o Spitamide Zarathudtra, mit dem
'■ken der beiden Arme und dem rechten, mit dem rechten der beiden
^ und dem linken.'
168
Friedrich M Oller,
Vendidad IV, 1—2 (8p.).
1. jo iHiirii ni^maüuhpite
noit npim -paiti-haraiü
2. tüjui n^mahho hawaiti
hazafiha ii^ino-harahii*
L Der Gnindtext;
1, Wer einem Manne, dem eine Fordenmg^ zusteht,
die Forderung nicht zmilckstellt,
2. Der ist ein Dieh der Fordening
durch Vergewaltigung (Beraubung) dessen^ der die Fordcmng
übergeben hat.
II. Die Iluzvaresch-Üeberseta&ung:
Wer einem Manno, dem eine Forderung zusteht,^ dem man ver-
pflichtet ist, sie 7M llbergeben/^ die Forderung nicht zurückbringt,
d. h. nicht gibt, dann ist's ein Diebstahl der Forderung, wenn man
dies mit dem Gedanken nimmt, ,ich werde es nicht zurückgeben'
und es ist ein Kaub der Forderung am Ucberhringer, wenn man,
falls er sie (die Forderung) fordert, sagt: ,icli liabe es, aber ich gebe
es dir nicht/
Dies ist aus dem Awesta klar: Dies gescliicht, wenn mau sagt;
^gib mir etwas und ich werde es dir^ wenn du es brauchst, geben,'
mit dem Gedanken es nehmend ,ieh werde es nicht zurückgebe n*.
Wenn es ein Anderer nicht weiss, dann ist man an Stelle eines Diebes,
wenn es ein Anderer weiss, an Stelle eines Räubers« Wenn man,
^ npmah- , Bittet dann tJUTifgeTii>mmeii68DarlBhen*i8tvoni Standpunkte df^s Schnld-
ner« au%flfafl«t, während das griechiüche Sivaov , Darlehen' vom Stindpunktö de»
GlÄubiger» gebildet erscheint. — Da es sich um die ZuHick»lt*Unng' des DarU*h©ns
haiidelt, so liabe irh dt^n Aiiädriick Furderung^ welcher den Htaudpunkt des UlKn-
bigen reprlsflntirt, gewähh,
' ^(yO^^Hf^ ist niclit mil j^L*jj wie Sfieokl, Aic-Üma-ni i, 116 meint, zu
verbinden, sondern mit jLo>
3 Eh hi KU losen f ^* ii^njü ^^«y ^ff »,
BeitrIoe zur Erklärük& des VendidaD. 169
sobald er es fordert, sagt: ,ich habe es nicht^, dann ist man an Stelle
eines Diebes, wenn man sagt ,ich habe es, aber ich gebe es dir nicht^,
dann ist man an Stelle eines Diebes des Gestohlenen, eines Räubers
des Geraubten, ein Betrügerischer, und .... dadurch macht man
die Drudi schwanger.'
Wie aus der Huzvaresch-Uebersetzung und der zu ihr gehören-
den Glosse hervorgeht, muss der Paraphrast statt hazanha n§mo-barah6
fiesen haben: hazas-da n^o-barahe ,und ein Räuber desjenigen,
welcher die Forderung (das Depositum) übergeben hat^
Die Pahlawi-Glosse zu den Worten dätarf . . . aihänm.
In der Huzvaresch-Uebersetzung finden wir bei den Worten
dätar§ . . . aihäum beinahe regelmässig eine Glosse, welche folgender-
massen lautet: »rtr*^ wo yro» iHonteyj iiöjj^Hy ^*^mö '^irr ir
DE Harlez {Manuel du Pehlevi, pag. 274) übersetzt dieselbe:
,Ahara le cr^teur (agit) par appcl, en adressant la parole aux hommes,
les autres par louange au cr^ateur. Ahura adresse la parole aux autres
etres et ceux-ci ne lui parlent que pour le louer.^ — Diese Ueber-
aetzang ist nicht ganz genau, da hier nichts anderes als die fehlende
Copala supplirt werden darf. Es muss demnach übersetzt werden:
J)er Schöpfer Anahümä ist rein (im religiösen Sinne = heilig) durch
Verkündigung (seines Willens), die anderen durch das Lob (des
Sclwpfers)*, d. h. dem Schöpfer Ahura -Mazda kommt das Epitheton
Amcoh (^i^-hj ahraw, nicht hälühy wie die Parsen lesen) zu vermöge
^ Verkündigung seines Willens, während die anderen z. B. Zara-
^tetra, welcher auch das Epitheton aähawan führt, es nur insofern
'f'&nen, als sie den Schöpfer Ahura-Mazda preisen.
Die Pahlawi-Glosse zu Vendidad II, 16 (Sp.).
Obwohl diese Glosse bereits von Spiegel {Die traditionelle Literatur
•* Pomen, S. 82) übersetzt worden ist, so gebe ich im Nachfolgen-
^ ^ine neue Uebersetzung, da Spiegel manche Stelle derselben
^«« ZextKkhft f. d. Kunde d. Morgeal. lU. Bd. V»
170
Fkieukh^h Mcllek.
missverstandtiii hat. Die betreffende Glosse lautet: ,<JbwohI Diem
die Würde eines Herbad und geistliehen SchlUer^ nielit hatte (vgl.
Vers 10: 1^15 in»v "^ ^^^Hf> -tJ^öJ»- ft;?), 80 war er dennoch, so lange
er dem guten (llaubeu anhing,' reiu. Dann mac-hte er'-* die Zeichen
den Mensehen auf den Körper (d. h. während vor seinem 8llnden-
falle die MeuBcheu ewig jung waren and [nach Jasna ix, lyj der
Vater von dem Sohn nieht untersehieden werden konnte, sah man
ihnen naeh dem Stindenfalle Dzem's die Zeichen der Zeit, d. h. die
Jahre allsogleieh an).
Dieses, dass er dem guten Glauben anhing, ist aus folgender
Stelle offenbar: mrüidi tut mä^v^m jut mm-cit jo da^wa; dieöes, dass
er rein war, ist aus folgender Stelle offenbar: jimahe wlwahhanahi
a^haöno frawashim jazamaide ^D^&era, des Sohnes Wiwaöhan's des
reinen Frawaäi preisen wir^; dieses, dass er die Zeiten den Menschen
am Körper (sichtbar) machte, ist aus der folgenden Stelle offenbar:
ahar^khnawa pascaeia. Däem und Käus, beide waren unsterblich er-
seliaften, wegen ihrer eigenen Sündhaftigkeit wurden sie sterblich.
In Betreff D^em's ist es aus der folgenden Stelle offenbar: monhu
fat akfvpmöt aöshaühat kwa hiztca und in Betreff des Käus ist es aus
der folgenden Stelle offenbar: ahmt ilim puttifrahh^r^zat ahmt jo ba
wat fJöshufihä.
Bie Pahlawi- Glosse zu Yendidad III» 23—24 (BpX
(jbwohl Spiegel dieser (Hosse keine Bedeutung zuschreibt, gel
ich hier eine genaue Uebersetzung derselben schon deswegen, wei
ich einerseits mit dieser Ansicht nieht einverstanden bin, anderseit:-^^
der Text einiger kleiner Verbesaerungen bedarf, ohne welche deac^ll
selbe für Ungeübte schwer %'erständlieh ist. Die Uebersetzung d^?-^
ganzen Stelle lautet: ^Darauf sprach Auahüniä: Auf Arzör griwäk^^a
0 Spitamide Zartust, am Thore der Hölle, auf weichem Ortt' zusamme'«::»^
kommen, wenn sie nämlich zurückgehen ^ kehren sie an dieseu <>^*^
BeitrÄoe zur Erklärung des Vbndidaü.
171
zurück , die Dnidi aus der Holde (?). Wenn sie zurückkommen,
^ehen sie dort hinauf. Es gibt Einige, welche sagen: wenn sie zu-
sammenkommen,^ dann treiben sie Päderastie. ^ Die Hölle befindet
sich unter der Erde, oben ist der Himmel und das Thor (der Hölle)
^eht hinauf zur Erde. Dies, ob oben ausserhalb der Himmel ist oder
nicht, ist mir nicht klar. Auf diesen Ort kehren zurück die Drud2
aus der Höhle (?) wenn sie zurückkehren.^ Das Schedä- (Döw-) Sein
und das Drudi-Sein^ sind beide synonym. Es gibt Einige, welche
sagen, es gebe männliche und weibliche; Andere sagen, es bedeute
beides so viel wie Sündigung («tr-j-o*»)»). Wer sagt es gebe männUche
und weibliche, fUr den ist der Schödä (Dßw) das männliche und die
Pjurik das weibUche.'
> Man lese: »f^r -T *1J ^.
J d^l), woraus die Auffassung der Drudz als männlicher Wesen hervorgeht.
5 Man lese: -»A^f ^*f^ ^.
* Man lese: -^»a^-*» -D^IXMX).
12*
Beitrage zur Erklärung Jer Glossen des Bar Bahlül/
SiegTnqnd YrrnankBL
Als P. DE Lagakde Tor mehr als 20 Jahren in der ersten seiner
gesammeken Abhandlnn^n die Nothwendigkeit roDständiger Aus-
gaben der STriäch -arabischen Glossensammlongen in eindringlichen
Worten begründete, betonte er. dass anch die Zosammenstelhing eines
ausführiichen syrischen Lexicons diese Arbeit dorchaos nicht aber-
flüssig machen werde. Der Erfolg hat ihm nun völlig Recht gegeben.
Inzwischen hat nändich Patne Smith seinen grossen Thesaurus zu
zwei lirittheilen vollendet und in dieses Werk auch die Glossen Bar
Ali'ff und Bar Bahlül's fast vollständig aufgenommen. Wenn man
nun aber meinen sollte, dass unter diesen Verhältnissen eine vdl-
ständige Ausgabe der Glossen des Bar Bahlül unnöthig sei, so wäre
da« irrig. Allerdings — das muss zugestanden werden — den grössteOL
Theil dessen, was uns die neue Ausgabe bietet, kennen wir bereits aitf»
P8M. 'Utesaurus; sie ist aber doch deshalb nicht überflüssig. Denn wSlfc-'
rend PSM. nur wenige der Bodiejana gehörige Handschriften des BE^
(neben einer Cambridger) benutzen konnte, stützt sich die neue Ausgab^*»
auf das gesammte bekannte Material. Dadurch erhalten wir zunächst eiOfe^Bi
nicht unerhebliche Anzahl neuer Glossen, die in PSM. HandschrifteOKB
^ Lexicon St/riaajtn mwiore Han^ano har Bahlule vocejt Syriacxu
cum yloMsiti Syriacia et Arabicis complecteiut e pluri&us codicibtu edidit et notutm
»InixU Ki;hknh Ouval. Faitciculus i. Parisiis ii i>ccc lxxxviu.
Beiträge zur Erklärung dbr Glossen heb Bar BAHi-ür.. 173
nicht erhalten sind. Ihre Anzahl wird schon Rlr *len ersten Band üher
hundt»rt sein. Zwoitr^ns liat FSM. dot'li nk'lit seitun einxi'lne (ilotsprii,
die ihm iiu'ht wichtig Rcnug scliioneti, pinz ühorgaii^on odrr nur nn-
vollstiindig uhdruekun hiss«?n. Ein Beispiel zeige, dass £*a' Hahoi aueh ^nnz
interessante Stellen unsen-r Keniitniss entzogen hat. Unter )i'^i<i' ver-
weist un& P8M, Öp. 200 auf|-^:^a— ); d«*rt alx'r it^t nur Hnr AlfB (ilosße
gedruckt. Nun aher f^iht Bj*r F^aldül, S|». \m das Folgende:
ikMiL.y*S a^amJI t^ » .tM V* ^5^. cji.y^^^ ^Ulm^ LL^i-iij j-^f^, i^Liu\ J\
Ist liier auch nur eine Verwechslung der ( Hympiadenzeitreehniing
lit der römisehen eingetreten, so rlarf' uns t\\vs doeh nicht vorenthalten
ien. Die Bezeichnung des Schaltjahres als ^w**^ i^t jedenfalls
eine Bereicherung unserer Lexica.
Endlich ist PSM. kritische Behandlung der Glossen, wie sich
das ssurn Theil schon durch das unzulängliche Matenal erklären lässt,
häufig nicht glücklieh gewesen.
Dem gegenüber stellt sich nun Herr Duval, dem die syrischen
Stadien schon mancherlei Förderung zu danken haben, das Ziel einer
kritischen Ausgabe, Das phiJologische Ideal einer solchen^ nämlich
den Text möglichst genau in der Gestall zu ediren, die ihm tli^r
Ver&sser gegeben hat, wird sieh allerdings bei Werken dieser Art
kaum erreichen lassen. Schon dass solche Arbeiten vom Verfasser
' ^w^hnlich überhaupt nicht abgeschlossen wurden, erschwert die Auf-
gabe. Dazu tritt nun aber^ dass an diesen Glossensammlungen ganze
Generationen theils gelehrter, theils ungelehrter Absehreiher gearbeitet
haben* Ein Jeder, der den Text nur einigennassen verstand, glaubte
^twa8 Verdienstliches zu thun, wenn er zu den bereits genannten
Synonymen ein neues hinzutugte, oder eine ihm nicht bekannte Vo-
cabel durch eine andere ersetzte; die Gelehrteren ergänzten das Werk
durch Einschaltung neuer Glossen. Die Glossensammlung Bar Bahlurs
irjlre also eigentlieli nur herzustellen, wenn wir sein Autograph l»e-
Küflaen.
i.
M
174
SlRGUUKD FrAENKEL.
Aber noch andere Schwierijsrkeiten bpgej2ni<^Ti dem Hrrausgeber
Die Olossensammlungon der S\Ter werden ursprlinglioh wahrschein-
Heb nur die Fremdwiirter enthalten haben, nanientlieh Erkläningen
der in den wissensehaftliehen au^ dt*m Griechischen übersetzten Schriften ■
vorkommenden griechischen Wort er. Davon ist nun eine grosse Masse
mit Hncrkenncnsworlhcr Sorgfalt treu üVierlielert worden^ so dass die
griechischen Originale auf den ersten Blick deutlich sind. Eine nicht.
anlH*trÄchtUche Ansahl anderer aber ist in barbarischer Weise ver
stnmmelt, und es erhebt sich nun die Fnige^ wieviel von jenen Ver
derbnifisen schon dem BB. «ujEiischreiben sind und welche anderen difi
AbochrrtWr verscKoldel haben. Auch hier wtre im Einzelnen nur durcl
tSam ran BB. sdbsl gesdiriebeiie Umiidselirift die Entscheidung
Von diesen uiierretchbar^ii Ide«lett ali^eselien, hut aber Hc
DirvAt seine lie«e Ansfmbe g«i rtner sciwrit Ubsliaupt möglich^ krit
«rhen g«6lahel» Mcb ftigminm
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Beitrage zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 175
von PSM. gar nicht oder mangelhaft erklärter griechischer Wörter in
scharfsinniger Weise gedeutet, so dass jetzt nur noch eine verhältniss-
mässig geringe Anzahl jener Ungethttme dem aramäischen Lexicon
verbleibt. Natürlich ist aber auch die Erklärungsarbeit des Heraus-
gebers nicht völlig abgeschlossen; der Index enthält noch manches
Fragezeichen und auch über manche definitiv gegebene Erklärung
wird sich streiten lassen.
Hier sei zunächst eine Anzahl Deutungen griechischer Wörter,
die der Herausgeber entweder nicht erkannt oder verkannt hat, ge-
geben. Vielleicht dünkt dies Manchem verlorene Arbeit; indessen es
hat einen eigenen Reiz, auch noch unter Ruinen und Trümmern eine
Spur des hellenischen Geistes wiederzufinden und in ihr Recht ein-
zusetzen.
f,<5f-»?l Sp. 8. Die Glosse bedeutet: ,lange anUicken'; wörthch
.anblicken und aushalten^ KoJ^Lolo ist eine späte Nominalbildung von
isf: vgl. .f^ 2lo| = ^^ ^t p. 278, 23. Auch die arab. Synonyma
bezeichnen aufmerksames Sehen. Damach wird man es kaum mit
iiptcv combiniren dürfen. Zu vermuthen ist eine Verstümmelimg aus
^^U d. i. e£0)p£Tv. {U^o]Z e6a)p{a ]ieuho]Z OswpYjixa Cast. 948; die Er-
klirang ,meditatio coelestium', wenn sie dort richtig aus dem Glosso-
graphen übersetzt ist, beruht auf einer Verwechslung mit jjiciiwpa,
trotz des t.)
^oiSQißijj Sp. 17 scheint sich auf Jesajas 40, 20 ^p'^^ nb fV zu
Wriehen, das die lxx durch i(n;:rcov wiedergeben. Doch wird es zu
bhn sein, dies Wort hier und Bar Ali (Hoffm.) Nr. 73 einzusetzen.
>4aA9^2)jaö) Sp. 18 ist schwierig. Die Erklärung scheint in den
Worten t^Sy ^5o^ zu liegen. Da mit den ,Hälsen der Seeleute*
»ehts zu beginnen ist, so ändere man ^5©^ in ^^^^, das ist ara-
Wsches ^^j\'y^ Plur. von ;Lo ,Schiffer', vgl. Aram, Fremdw. 215. Anm.
ftttn stimmte dies Wort zu lüXy>. Es scheint ein griechisches Wort
«fai'nr,; zu sein, das von einem Späteren der Bedeutung nach fiir
^ die Endung U^ erhielt. An talmudisches k't'IHOK (so ist *Aruchs
wrtfiir in"^BC*K derAgg. Sabb. 111** Mitte) zu erinnern, führt auch
■At weiter. An ovBptivTa kann aber gewiss nicht gedacht werden.
l?8
HlBtiMUNL» FrAENKEU
ja*4fx.1 Sj>. 33 erklärt tiiirch ,
( Duv* l^xponic) wohl iutp^irriq
1^^** Sji. 40 I. 10 Hesse, sieli zwar aiii'h nur Noth als *5ijjL£*po
fassen, aber rirbtiger wird es seiii^ liier mit S. Jr?-^ zu lesen und
darin den aralnsehen Naiueu des Sehlauches üy»-« wiederzutinden
(^Aram. Fremdwörier Md), Das Syriseh© hat sonst nur das von dem
üblichen Trausenptiaus*?esctze (-1 ^ 0^ -4 =r •) abweichende JJU^:^
tJLiTp/^Tr^; (ü, lIuFFMANN ZDMG, xxxii^ p. 748 Anm. 1)^ aui" welches das
ambische Wort nicht gut zm-ückgchen kann. Dies muss einer spä-
teren, unabhilugig vom Sehriftthume entwickelten volksmässigen und
dabei au die gelilulige Wurxel ,4^ angelehnten Form entstammen,
als dercu Vertreter sich jud. kn^Bö und das von Bar Ali No, 246
111 »erlieferte Wort ausweisen. Die (ilosse ist nach unserem Texte
folgendennassen berzustelli'u: )-^4^ l'/^r^l -*^^ «*-^ ^r^^^ ^^ ^^'«
gende Wort \^\ ist in 1^=1 zu Undern d. h. Hßy
|*^o( 8p. 54, das durch ,^V^'^\ «— ^^^ erklärt ist, wird durch Nota 1^
als Corruption vf>n V\q\ erklärt. Sollte aber hier nicht ein griechische
Woii vorliegen^ nämlich das auch im jiid. Aram, als k'"iik vorkommen dl
aber von Levy^ TWB, l i>3. 7. v* u. nicht erkannte t^pilcv horreun
das von imn ,Stall* ganz zu treimcn ist? Das erste Wort der
bischen Erklärung wäre dann in j^Ul ^Magasine^ xu ändern, währei
^L>.^1 in der Bedeutung ^Tennen'^ beibehalten werden kann.
Väoo) 8p. 55 erklärt durcli V-^c^^x.) iHspd wird von Low
,exsul* gedeulet. Nicht ganz unbedenklich, weil es lateinisch, al
nicht undenkbar^ weil es ein Begriff aus der Staatsverwaltung
In jedem Falle aber ist der EIrklärung nach sunächst an ,exiHi]
SU denken,
-s&aUz&I;;^] 8p. til^, daneben o^^iio^i^c) ( unter den Varianten ^c,\
Dirv'Ai. A*MiHv^* scheint eher ein Adjectiv auf iz; oder isc zu
•5XofeiP«? Vgl j^^Sjl^\ als Epitheton Gattes (Erklärung von ^vs
p. 141,
^n^? rtl^Q^ 8p, ö4 soll nach Field, mit dem Duv. tibereinsti
i^ctirr^ sein. Das ist schon graphisch etwas bedenklich. Bequea
erscheint dem gt^gvulllHT, hier eine Verstunmiehmg am Anfangt*
ziniehmen und das Wort mit jüd. anim. r^sc'^^r*? zu c^aubini
Beitrage zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 177
I
erklärt dies zu Kelim 13, 2 als Löffel, ,eine eiserne Schale, mit
der man Backwerk (Hpniii^, pers. ^>j^) heraushebt imd Fleisch (aus
dem Topfe) herauszieht* \ es ist tM\i.dptjT:poy (nicht ^üiiiöXtarpov Lew, Neu-
hehr, WöHef^b, I, S. 523) mit Dissimilation des ersten r in L Von dem
Löffel als einem Miuisse rli-r Aerzte spricht auch die Mi4nah Kelira
17, 12; vgl. eoelileariSj xoxXdptov^ apwm^p u. a. Audi wird t^o^-l ,Löffel'
bei PSiL 2447 s. v. I^^avo wirklich durch V^li^ ^^Z erklärt, wie
unser Wort durch ^^üLL«.
s^j^i-A j^*' .o) S[L *i4. DiTv. ,?ex verho Xuw*. Mau fiihlt sich ver-
sucht ^f^U, zu lesen, die arabischen Erklärungen aber auf die Les-
art \^Z ziirtickzuf liliren ; es würde dann ctw^a cX^^irSasTS sein.
, Qjs-tf o) Sp, 75. Die Erklärung ,das Gold, das sich nicht vor
dem Feuer ftirchtet', ist doch f^ewiss nur metaphorisch zu verstehen:
,Gold, das die F^euerprohe bereits bestanden hat* (nicht nach Bern-
STEi» bei PSM. 77 ,quasi m^ mcdolhi terrae^). Mau ist deshalb ver-
sncht, das Wort als Versttimmclung aus * q4^o^| ,obrnssatum' aufzu-
i; .obryzatum* ißp^^ljaii^v bedeutet ,aus feinstem Golde gefertigt^
Sp* lii: hat .osfs ovsoj erklärt durch ^o^jpo^ »^^\ S^^^^j^^ deutet
Düv. 'j%o erip/üiv yßpa'f * iraphiseh genügt diese Erklärung wohl, aber
man kann sieh darunter nichts vorstelleiL ,Ein Land, das unter den
Eparehen steht' ist wold kein so bekannter staatsrechtlicher Begriff,
daiFS er in eine syrische Glossensammlung hätte gerathen können. Man
gehe zur Deutung von dem bekannten Vo^^°^ hus. Dies ist ^= priDl^
(LbvYj Neu/iebi\ iVb. iv, 8. 427) — ^j!jw«*,. ^U*w»^ aus dem persischen
ruMak (Laüarde, GA, Hl, 26) ,Land*. Veruiuthlich also eine Cor-
ruption aus ib xsptxtiftov ,die Umgebung* hier im Sinne von yLand*
im Gegensatz zur Stadt (jlid. ar, pianfi).
Sp. H4: jM^Jc^o), erklärt durch jJ^nLjl JJtJS ,verseh windender
Dampf, von Duv. mit ? als b r^i^nzq, gedeutet, kann der Bedeutung
nach mit diesem Worte nicht in Zuöauunenhang stehen. Eine Ab-
leitung von iTC5vcat.j ,wegblasen^ liesse sieh graphisch aUenfaJIs er-
tragen.
jPQ^nol p. 87 seheint das N. pr. OLpivtoq zu sein. Unter anderen
beiset so auch ein Arzt aus Syrien Pape^ GnVcA. KigHjjn. s. v. Die
178
HiEGMÜND FrAENKEL.
Erkiäninu^rii wc^rtlini flurcli den spilter gesucliteu Anklang- an I^M ve^
iinlnsst sein. Vielleicht aber muji; auoh nrsprünglicli die arab. Glosse
^J^L^*»» gewesen sein.
^o^o) Sp, 91, 7 erklärt diireli Ir^lo I^J-*yio (dies doch gleich r/ptf)
also ,Stadt und Land^ scheint eine Verderbniss aus ^o^as yiiip^v (Dicht
ywp(I>v). Bestärkt wird man in dieser Vermuth ung dureh di<^ h.''y
art von 8., der ^scLaiisl hinzutugt^ also V*^aa ^jj^ oder Aehnhcli«
gelesen hat.
pUiO-:o1 8p. 98 (Tar. M^--ol) von Duv. nach dem Vorgänge von^
PSM. CÄOTcjjLr^vta gk'icbgesetzt. Der Umstand, dass das Wort bei Greg
von Nazianz vorkommt, genügt doch wohJ nicht, um ihm imbedin
griechische Abstammmig zu sichern, 3[indestens aber muss dann i
Rest pLLe^öl für iliujo-off angesetzt werden,
t:i:uv Sp. lOlj I. 9 ist bei PS5L nicht verzeichnet. Im Semitisclwü
hat es augenscheinlieh keine Ableitung, dagegen lässt es sieh
^pi\iüq yscharf, stecliend* als Name eines dornigen (lewächses, das
Griechischen aUer dings noch nachzuweisen ist, allen falls vereinen.
^*^p5li Sp. 101, erklärt durch farbig* ^^ it. dgl wird ein
Verstiimniclung von ^fAapay^ivov sein. Man kOnntc auch an pers. ^^^
denken,
V»?a^1 Sp. 111. Dip Erklärungen: UqJ^|LLo und JÜU bedeute
, Aussage^ also [y.aT]Y]-('opb.
a£?tn_^ffi-iN^) Sp. 111. Duv. £ff^C-i c^«5^ md * l^ni das ^ zu recH
fertigen, besser i-n^'^e'^i asu*
ueoa^^^z^o^I Sp. 118 erklart durch pl^ c?^"^ j^^^ ^'-^ ^^ i
verzweifelten Worte darf man eine starke Verstllmnielung annehm^
Zu der Lautfolge stimmt so ziemlich Ksvuogptvo*;* ^ai^yr^ro-s; die Glos
müssen hier in allgemeinerer Bedeutung genommen Wf-rden. j,^^
die ursprüngliche gewesen sein; sie wurde dann später durch
und ph^ erläutert,
Imi^^o^I Sp. 121. DuT- eY^pateiÄ. Um das '^ zu retten^ empfifl
sich eher £YKaEptTf;p(3e mit Dissimilation des zweiten r.
jpcL^^cLii Sp. 121. Die Riehtif^keit von Löw*s Aenderung ergii
sich aus P8iL 1562 L 38, wo ^H^r»^^ thatsächlich v5T|Tü); entspri«;
BbitrAge zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 179
[an hätte an atffÖY)T6^ denken können, wenn ^,-» je von sinnlicher
Wahrnehmung gebraucht würde.
^n^ä^oS^I Sp. 128 ist schon im Index mit ^o^i^oSH p. 211 zu-
immengestellt worden. Zu dem vorgeschlagenen iXedHpoq scheint
> aber wegen des ^ schlecht zu stimmen. Ob nicht die Lesart p. 211
tavx-txaroi; ,emancipatus' meint? *jffQ^^aAaUol ist graphisch nicht sehr
on ihr entfernt. Vgl. noch u»Q4-aAAAiö^) Sp. 133.
^fl^l Sp. 130 erklärt durch ^loe^? ^ würde durch aaaaptov eine
tt gewaltsame Deutung erfahren. Ob nicht ursprünglich Xeircoxapuov
inter dem Worte stand? Dann würde die Erklärung auf Xetctsv
:ehen.
Zu ^OÄOJUJ Sp. 137 enthält SSs (Note 2) eine interessante, aber
Äie sie dasteht, nicht leicht verständliche Glosse. Sie lautet: ^] f^Si^l
jcaxikU) Ä o^^ (S. r^l). Man kehre aber die Reihenfolge um, um
Jfoaa^l der alphabetischen Folge nach an die Spitze zu stellen. Dann
erkennt man, dass das angcbHche Textwort f^^) arabisch ist. In
dieser Form aber kann es nicht richtig sein, dagegen liegt sehr nahe
üe Aendemng in fai^l d. i. j\S3\ und dies bestimmt auch die Aende-
rang des Textwortes in >w>«ii9| d. i. apvr<ai<; ,Leugnung^
I^^J Sp. 139 (von Duv. nicht erklärt) nach der arabischen Glosse:
^f^ sSy^' ^^ c5^^^ J»^^ d- i- ,Gruben fiir Mehl und dergleichen^
Es sind also die im ganzen Orient beliebten Getreidegruben, über
welche man Aram, Fremdic. 137 vergleichen kann. (Zu den dort
gegebenen Daten vgl. noch Hamdani (ed. Müller) 108, 2 — 10; Zeitschrift
f^ EthnoL 1887, p. 250, vor Allem aber Doughty, Travels in Arabia
^f^a i. S. 279). Der syr. Name einer solchen Grube ist )^o^ {Aram.
Wfw. 291); dies Wort ist Jerem. 41, 8 und Joel 1, 17 die Ueber-
•tong resp. das Aequivalent von ©r^aaupoi; wir haben hier also eben-
Ub die leicht begreifliche Verstümmelung von Z zn^ anzunehmen,
^bei ,oJQjs\ Sp. 218 = ^ = 0r,caup6v, oben p. 175, 1. 14; ^^Tnim>|
^- UO BTCiam^piov.
Vfiffi^asom^j Sp. 141. Duv. c'jXXoyic[jl6<; mit ? Aber unter den
^n bei PSM. s. v. ußa^m^^tj^Qjo aufgeführten Glossen ist keine,
fc sich mit der unsrigen deckte. Ii^^o-. in der Glosse steht zwar
180
SlBISMlTNO FrAENKEL.
meif^t in der Bcfleotung ^Ende*, »Abschluss* (niemals ,Sehluss* in lo
^schem 8inne), kann aber sc^hr gut auch Noin. act von *yc2^ sein ,Be
Siegelung^ Ka ist also wohl * h^<^pir(tis\i.ix.
«AUjffl^cLsul Sp. 142. (Düv. \)T.c-Apmi;) oder izi%pmc.
^o^^I Sp. 145. (Dvw axpan^i;) genauer axpanä;.
|l^i*l Sp, 145 wird von Duv. mit V gleicli at^xu/.Y] gesetzt. Sehwer-
lii'h lässt sicli dies mit dessen Bedeutung vereinen. Es seheint eine
V er d e rli ni SS von ivaxüx'A y; m z , W i ed er h n 1 u ug* ; d a f ü r sp r i eh t an e h d i e von
BA überlieferte Form üjiijrp^l PSM, 1G6, Das Fehlen der Endimg
wie bei iäLosol ^ jxcÖsa:; Sp. BO,
,ciivi|n.} Sp. 14G. Die Glosse erklärt das Wort durch
wovon die arabisehen Wörter l-a^, i^JJ-^ wohl nur ungenaue Syno-
nyma sind. |ä*ä^ aber vertritt, regelmässig hebräisches p'rc, kann also ^J
mit ÄpvjEJ.vi; jSteiler Abhang' (Duv. ) nicht ganz bequem zusammengestellt ^M
werden, ganz abgesehen davon, dass das griechische Wort in dieser
Bedeutung nur poetisch ist Es empfiehlt sich hier das Wort ein-
zusetzen, welches bei den lxx ^hü wiedergibt, und das auch graphisch
nicht viel unbcqucnior ist als *ApiQ[jiv6^, nämlich r/^o":op.^v.
sAA-i^M-?>n-*) 8p. I4H, von Duv. nicht erklärt, in der Glosse durch
jr ■"i'h!^ i,<v5XJ| erläutert, bedeutet ,beRitzanzeigcnd* im Sinne der Gram-
matik, Es entspricht ganz genau i% x-nrjTtKiQ {seih dvTwvü^jifa) ,das be-
sit,zamGeigende Pronomen*. Ferner liegt es schon an eätixi^ ^eine Eigen-
schaft habend* zu denken.
,ai^^-*^| Sp. 149 erklärt durch jjyJl ^l^ kann nicht mit PSM,
und Duv. als lepatcvcv gedeutet werden. Vielleicht ist es 'tsparctov,
wobei an Tcp«;, das von Ilimmelserscheinungen Liberhaupt gebraucht
wird, zu denken ist.
1^1 Sp. 156 seheint ^i^ihot aus awis zu sein. Das eine der beiden
Hölzer lässt sich wohl als Axe bezeichnen.
}j-ijfl£l Sp. 160. 7, u. äl kann ni cht gut eine lautliche Variante von fi©vY;
sein. Aber auch die Annahme einer graphischen Corruption daraus ist
bedenkhch — nicht sowohl wegen derUeberlieferung der genauen Tran*
scription von ütEe/Tj ■ *liWr) p. 161,, 4 — - als vielmehr, weil wich \j^^^ (ohne
Variimte bei Ceriani ) i Chron. 22, findet, 'acxtoiov gräeisirl aus asrifi'i
H
BsiTRlGE zün Erklärung drr Glossen des Bar Bahlül. 181
. ö^-kia^xas) Sp. 161 (dauebeo ♦aia*msl) entspricht genauer e^«*»!^^-
V^^q^oääI 8])* 111 2 ist zweifellos sri^\iod2y wie es denn auch von
BA, annähernd n eh tig durch |^vigg.LD gedeutet wird. Bll hatte aber
wohl eine andere Lesart, die von zwei <Jodd. noch als >rQ:ajjas| er-
buulen und von P8M. 187 richtig zu ä;'tu[j»a gestelH worden ist Auf'
diese beziehen sich seine Erklärungen poa-t^ \aL^ JJUmmJ\ ^_^U5.
I^x^^^gja-f Sp, 162, 6 wird durch '\Jö^\ erklärt; es scheint also
eine Versttlmmelung ans V»^°^äai| ilo^ia ,Verl>annung^ zu »ein.
puacCM Sp. 168, erklärt als >^^JWJt (Varianten bei P8M. 200, L 5
\\ a, u- 201 L l), kann nicht gut aX-jcGcuv ^ängstlich* sein, das tlber-
dies aar selten und bei Dichtern vorkommt. Es seheint nur die Tran-
seriptioii des Nom, propr. ^EXeuaTva ('EXcujtq) zu sein; die Erklärung
geht auf den Anklang an I^Q^t ,Bedrik*ker* zurllek.
,*B>q^.\|8p. 169 ist erkhtrt durch ^4aJ*x«*J^ i_jj^ nach einer anderen
hmmtt (Note 2) durch ^.^^ tj^ '* tj^- ^***^ Erklärungen sind zieuihch
fleiehbedeutend und als Jlaupteingangj grosser Eingang* zu verstehen.
(Ftkr ^j\2a in dieser Bedeutung vergl Dozy, Supplem. i, 748.) Darnach
•ebesnt das Wort eine Verderbniss aus ouAsta; (sc. öupa;) zu sein - *^V»i-.ot
t^,ny) Sp. 178^ Jin. 21 ist wirklich tgrcxepctt«, wenn auch dessen
BadeatuBg , Segelstange' ist, während im Aramäischen die Bedeutung
Jibstbamn* feststeht, EHes bewcistj abgesehen von den Glossen, schon
£r Olekhsetzung von pn und KnpoK Balx Bathr. f. 73% hn. \h Das
ii verschiedenen Formen und Versclireibungen (V^m^iiJ» PSM. 2712;
|i|aff |2^A8 ib, 2723) im Syrischen vorkommende Wort muss im Leben
iFirhrettet gewesen sein» da es sonst BB, hier und s. v. ,0110^1 (PHM.
W^t) nicht hätte zur Erklärung verwenden können. Für die Volks-
jtiliiilii III I il des Wortes spricht auch sein Vorkommen im Mandäischen
LetHe nach einer Mittheilung von Herrn Prof- Nöldeke).
Ein Ähnlicher Bcdentungsübergang ist z. B. bei , ouoil opjji^vov
zn bemerken« das gelegentlich (vgl. PSM. a. a. 0.) auch fllr
Hart gebraucht wiid.
,^a^v>jt*-fc; Sp* 178 (DüV. iKfOL-iMJL*). Das Femininum sehr autYällig.
8lKUMUNlJ P^KAI'INKKL.
Ob l^Qio} Sp. 183, 19 (erklärt durch ,Versflii<'deiihL'it der X»*
tiiroir) ill der Tlint mit I^JQ^äioJ Sp. It^l» 94 (erklärt durch: ^ ,•
\1 »nn l^f^^ ^«r*^' ^'^ ^'"^ ^^ ^T^ *~äJL^J.]^ ^h^ d, h. »Eins aus Zweitjü
[daö bedeutet:] Das vom Vater und der Mutter Erworbene, die eta^f
ander in der Natur nicht gleii'hen* (L ^--^^ P?) identisch ist, erscheint
nach den Erklärungen doch sehr fraf^lieh. Flu* das Erste soll hi<*r
niu* veiTQuthuni^sweise an ^Whoipioz erinnert werden; das Letztei*e aber
IfivSöt sieh dueli xiendicb bequem auf T,xi^izi^ci zurückfuhren, womit eü
schon PSM. zusaram enge stellt bat, der allerdings die Glosse anders
übersetzt. An z^6%oc^poi ,von demselljeu Vater* zu denken, verbietet
der Worttaut der Erklärungen diu-eljaus.
aaliDj 8p. 188, Z. 5 erklärt BS. durch -LJl l^ 5-,^:^^. Äjü^I
Das w^Hrde bedeuten: ,Ein kleiner Kiaig, in dem sieb Wasser ai
sammelt* (oder ,\\ asser gesammelt wird'). Hier ist nun schon
Feminintbrm ^^^ die sonst niclat überliefert wird, sehr aufl
und aueb der erklärende Relativsatz stimmt schlecht zu eineju truj
(ianz uumöghch aber seheint es, mit dieser Erklärung a[J(.^, ,Nad
geschirre*, zu vereinen, wo von *LJl £U-^l doch nieht gut die K«
sein kann. Vermutldieh haben wir hier eine Verstümmelung V(
^'•^vr.'^ ^^ Kiixydq (= ]LL£^) ,Teiche*. Oh hierdurch für ijb^\ diese nei
Bedeutung genügend gesichert wird, ist allerdings sehr zweifelhi
vielleicht stand ursprünglieb dafür y,^, ^"^^^i*^ oder Aehiüiches.
^LDaaiDi .Sp. lyUj S. 22, Alle Erklärungen gehen auf ,Bremn
zurück [ikiL^f ,^^j ijj^)f ^^ ^^^^ wohl ^Y'^ouixa, allerdings in diei
Sinne noch nachzuweisen, zu Grunde liegt.
|4.ico^) Sp. 133^ Duv. ^ciifikOiTx, Zu gewaltsam. Auch entapri'
dies kaum der Erklärung. PSM. denkt an hiiLQnliyi,ax^, Die Glosse
schwierig, weil -iJ^|l äugen seh einlieh sinnlos ist und dm'ch PS
Bessrrungsvürscldag Mi'^* ^ nicht gebeÜt wird. Man lese also |4^lQfi^*^i
und ^^||J- und übersetze : 0EJLi]pit7|Ji3f;a BÖ. : so nennt er Wört^
die denen Homer's gleichen ; Worter eines Dichters oder auch eiJ*^
Anderen (Prosaikers). Vgl. zu dieser Erklunmg >su^9i, tüp.Y;piaa U'
jieli besinge ihn im Vecsniasse Homers* BM. it92. Auch hier fehh
erste Jod (15) in der Handschril't.
Beiträge zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 183
&»V»9a^) Sp. 198 eYYuptaw; ^kreisförmig^? Doch fehlt der Zusammen-
hang mit der Erklärung l^oaa, ,Bohrer^
^pa^-^^^a) Sp. 206, Düv. dvTtxOtova^ mit ?. Schon wegen 6 = w^
bedenklich. Genau entspricht *avTtY6{-ova<;.
.«•«•^Of3| Sp. 214, 1. ^WiWi^oj^) £pa)T7)(7ii;.
j^oaao^J Sp. 214 erklärt durch pln^sn, ,Bildner', Duv. l|X|xopfo^.
Vielmehr scheint hier eine arge Verderbniss aus dtvSptavToiioto; vor-
zuliegen. Oder 1. )üniSn flir liin^sn und gleich evSo^Oi; ?
Vs^^l Sp. 214 von DüVAL nicht erklärt. ^\yj\, ,scheltend' ist
^X»;, jähzornig'.
.o^^VvH Sp. 217 ist durch l^^ia^, ,^^^\, erklärt. Es scheint
hier 11.2:^:^ erst spätere Verderbniss filr iZiL:;^»:»^, ^Eingang, Zugang,
Einzug' zu sein, während allerdings die arabische Erklärung schon
die Lesart {^^2:^ voraussetzt. Darnach ist in dem Textworte etaöBiov,
iüngang' (etcc8ia, ,Einzug') zu erkennen. Mit diesem Worte hängt
mm auch deutlich das nur wenig davon verschiedene ^?pcL») Sp. 233
ZQsunmen, das durch Cj\JJcJ\S ^^^s^ erklärt wird. Es ist der Plural
desselben griechischen Wortes.
Dagegen scheinen u»©^]^) ^o^o^) Sp. 227, die ebenfalls durch
^ erklärt werden und von Düval mit dem zuletzt erwähnten Worte
«ombinirt worden sind, doch davon verschieden, wenn sie auch in
fcr Bedeutung ,vestibulum' damit zusammentreffen. Mit der An-
. ttbie einer nicht bedeutenden Verstümmelung können sie auf
iiKti^a; raöTiSwv, ,Säulenhallen' zurückgeführt werden. (An einen
tZaummenhang mit Oupai zu denken, ist wegen des ^ bedenklich.)
\^\ Sp. 233 und 224 als ,Bleikanne' erklärt, findet sich bei
l)«uStylites (ed. Martin, p. 76, 8) und ist von Martin, wie es scheint
[•Hecht, aus oxovBeiov abgeleitet worden. Die starke Verstümmelung
|«i Wortes ist allerdings etwas aufftlllig-, es muss demnach eine alte
ibUmang sein. Ob die Hervorhebung des Bleis, des Zinns in den
en nicht auf den Anklang an pers. j^ws-**», ,weiss*, zurückgeht?
Der Ursprung von )^^J-a&) Sp. 233 ist zwar noch nicht auf-
tfWbt; aber die Zusammenstellung mit octvi^ ist doch auf alle Fälle
[•^ferwerfen.
184
SlBCIltÜim PRAEKKKr^
, SÄ-^-*^^! Sp. 242, Düv. krcpot^ mit ?. Zu gewaltsam. Bequemer
und zu Jer Erklärung U.*1^aJ. ebenfalls passend erscheint iE7;7>;TiÄiv.
jpo^m 8p. 24 T erklärt dmx*h j/i^ri aü p (^Düv. db:5iy,Tii>; =^
j.'ni**i* p?, Note 5). Dies aber bedeutet «ohne NutsEen*, was nicht gut
zu dem angenommenen, griechischen Worte stimmt. Man kann an
ksärfizii^qy ,oline Mühe, ohne Noth^ denken; aber auch dhcoc^iti»^ ist
möglieh, zumal *.*— in den Uebersetzungen aus dem Griechischen
stets ^rarOttv ist (PS^L s. v.).
^V*^^^). -ia^^M Sp. 252 erklärt durt»h IzaIJ^Lic^ ^j-*^ Düv*
h^p€\jL nach P8ÄI. Vernmthlich ist die arabische Erklärung der
syrischen vorzuziehen. Dann ergibt sich für ,Kenutmss^, ^Verständnis«'
bequem als grieehisches Original ijirstpta^ (Accus. Pliur.),
fn^os) Sp. 250 und 254 ist durch i-l>- f^^'! l^aJLs^^ erklärt.
Das bedeutet jUiit eigenen Augen beaufsichtigen, in Augenschein
nehmen*, also ist hier eöestTOM^, woran Dlval mit ? erinnert, nicht ru
verwenden. Da aber >öo^ als Uebersetaning des giHechischen ixoTtzftpiq
belegt ist (PSM, 849, 1. 14)» so geht man wolil nicht fehl* wenn man
unser Wort als i::^— ntr, (allerdings in anderem als dem von den Le-
xicis verzeichneten Sinne) erklärt.
po^os) Sp. 255. Die Erklärung OUJIU^ ist zwar nicht ganz deut-
lich^ passt aber keinesfalls zu abrsY^^, ,Nachkommenschaft' (Düval).
Vielleicht bedeutet sie ,Verdachtsgründe^ ; dann wäre V^^^^t = «rsvctat,
^Verdacht* zu lesen.
.OA^^iiiÄsJ 8p, 257 und 254 sind gewiss zu combiniren. Die
ausführhchere Erklärung lautet hj&^iG ^g>ZQSo ^ \:a^ PSM. lG4ti,
1. 6 V, u. zeigt^ dass )£.iLa:i£ eine Abtheilung der Engel ist, die auch
den Namen l^a^ija ,die hochgeehrten* filliren. Damit sitimmt^ was BI
bei P8M. s. v. \^U^ Sp. I.s74 ult* u. folg. berichtet: ^Einige y(
ihnen (den Enge Isab the i lungen ) werden l^^i^io genannt zum Zeiche
ihrer Würde und Vertrautheit mit Gott,* Der Sinn ist wohl ,Beisit£e
l,"*'." i^t darnach nun als Variante von ^i^^iäio zu erkennen.
Glosse aber bedeutet ,liber den Mautb^e'. Das kann auf Gott gehe
konnte aber auch den Obersten der Mautb^e bezeichnen. Die er
arabische Glosse j^ t*^^ *^^ ^^*^ ^**^^*^ ungenaue Uebersetzung vo
BbitrAqb zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 185
Vo-^Aio, ,Versammlung^ Damach ist nun das griechische Original zu
bestimmen. Nicht undenkbar wäre ouvdSptov.
Sp. 261 Pq4-i^I erklärt durch )inuA^2^, ^^^ ,der sich über-
reden lässt^ der Gehorsame*, also kaum mit Duv. excoroXeu;. Man hat
vielmehr darin eine Verderbniss aus £uxeiÖT^<; oder irgend einer davon
abgeleiteten Form zu suchen. Die Ersetzung des 0 durch ^ ist hier
wohl auf Rechnung des vorhergehenden griechischen ^ (vgl. z. B.
Mar ISli&y Syriac GhramTnar, ed. Gotthbil, p. ^jq«) zu setzen, das
auch sonst diesen Einfluss zeigt (Aram. Fremdwörter, p. 73).
^^•NN^I Sp. 263. Es wird durch |2^-a^, ^Berührung* erklärt und
ausdrücklich als griechisch bezeichnet. Da nun daneben als Variante
^^.a13| vorkonmit, so liegt es nahe von dieser Form auszugehen und
i»t;v, ^Berührung*, zu lesen, welches thatsächlich durch I^j-s^ übersetzt
wird. PSM. 8. V.
^^iooAflj Sp. 261 (Düv. dbctiyy^fjiaTa) richtiger mit PSM. ifjLocwixaxa
(Erklärung: M>o?, dL^\).
.jpnniiinsj Sp. 266, (Variante ^nn«iUnq|) erklärt als v-^^^a^U»
^^yT, (Duv. Sx8cK0?) vielleicht dtTCoxpc(Jiöepio(;.
ta^zViOa^M Sp. 287, erklärt durch ^\>jj^\ (Düv. apaTWfjLaTtxa) ist
doch wohl ziemlich deutlich apcofjiaroSi^xT), 1. ^^»z^V^o?).
Es seien hier noch einige Identificationen Düval's erwähnt, die
eine genauere Untersuchung als zweifelhaft ergibt.
]L^\ Sp. 33, 1. 15 ,Schreck, Betroffenheit^, Duv. ri ärfTt mit ?.
Geht nicht an, weil die Femininendung nur bei einer sehr alten
Entlehnung denkbar wäre.
^So^l Sp. 298 wird wie |ij4-? ^'«x*' ^P- ^^^ durch ÄJli^ er-
klärt, das schon seiner Form nach nicht etwa das gesiebte Mehl
oder Getreide selbst, sondern nur den Abfall, ,die Spreu oder Kleien',
bezeichnen kann (vgl. Aram. Fremdwörter, S. 290, 1. 16 folg.). Da-
her ist es nicht gut denkbar, dies mit T^pk, ,fein8tes Weizenmehl'
n identificiren.
.o^bLo) Sp. 185 und ^a j» nso) Sp. 192 erfordern eine längere
Anseinandersetzung, weil hier einmal an einem recht augenfiilligen
Wioer Z«itKkr. f. d. Kande d. Morgtnl. m. Bd. 13
186 SiEUMUNi) Fraenkel.
Beispiele gezeigt werden kann, wie wenig Verlass in einzelnen Fällen
auf die uns überlieferten Glossen ist. Duval hat zu den beiden
Wörtern t|jLavTtov oder amentum verglichen. Das eine bedeutet ein
kleines Gewand, das andere Kiemen, beides Bedeutungen, die zu
den klaren arabischen und syrischen Erklärungen >U-i und Vo^,
die stets vom cliirurgischen Verbände gelten, nicht stimmen. Neben
den beiden angeführten Fonnen, von denen natürHch eine nothwendig
falsch sein muss, findet sich noch eine Duval entgangene dritte .^o^-Äio
P8M. 2198 mit verschieden überlieferter Vocalisation, sowohl bei
BA., als auch bei BB. Das Wort macht in der That durchaus den
Eindruck, als wäre es griechischer Herkunft, und auch BA. und
BB. scheinen es ihrer Vocalisirung nach dafiir gehalten zu haben.
Es kommt weiter als Erklärung von lv^v^S^r>, PSM. 2132 vor. Merk-
würdig ist nun, dass sowohl in der Erklärung dieses Wortes als bei
,a^^n:^ von K. als Synonym auch p^ angeflihrt wird. Dieses
Wort gibt den Schlüssel zur Erklärung, pj^ heisst (vgl. PSM. 1860)
,das Anjochen, Anschirren^ =r ^lo^ = nöX. Die ursprüngliche Glosse
betraf nun ein von jenem syrisch-arabischen Verbum ^jS (Dozy n,
450) gebildetes Participium ,^^jX^. Sie lautete etwa l,io^ \®r^^-
Entweder durch Versclireibung oder auch durch unwillkürliche Assi-
milation der Aussprache beim Dictiren wurde das Stichwort in ^o^^^io
verwandelt. Die urspmngliche syrische Erklärung aber wurde nun
von Späteren für ein arabisches Wort gehalten und als >U--o an-
gesprochen. Dieses lautlich damit zusammenstimmende Wort hat aber
nur die Bedeutung , Verband^, und so traten dann auch andere, daa-
selbe bezeichnende Synonyma, wie 1^^ hinzu. Schliesslich wurde
auch die Bedeutung ,feuchte Binde^, in der weiteren ,feuchtes Pflaster'
genommen. Derartige Pflaster wurden bei den Alten — yde auch
noch bei uns — aus Mehl und Honig gemacht (vgl. 'Arfich s. v. n^abcOK);
daher ist denn auch die zweite Erklärung für < q^^-alo zu veretehen.
,>i-s--LsL ist hier nicht die sonst bekannte Speise, sondern ein aus den-
selben Bestandtheilen zusammengesetztes Pflaster. Es ergibt sich nun
daraus, dass für ein ,Pflaster^ bedeutendes ^«i^^-^i-o im aramäischen
Lexicon ferner kein Platz sein darf.
Beitraoe zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 187
U^^^) Sp. 275 ,Armband' soll nach Düv. a-pt6Xiov sein. Dieses
^echische Wort heisst aber nur , kleiner Ring'; es müsste aber auch
in der Bedeutung ,Armband' erhalten sein, damit die Annahme einer
Entlehnung in diesem Sinne gerechtfertigt wäre. Davon abgesehen,
pflegen griechische Wörter auf tov sonst nicht in dieser Weise umge-
bildet zu werden, es müsste denn gerade das Wort eine sehr alte Ent-
lehnung sein. In diesem Falle aber würde man nach sonstigen Ana-
logien erwarten können, das Wort auch noch in einem anderen
aramäischen Dialecte wiederzufinden. Dies trifft aber nicht zu. So
empfiehlt es sich denn wohl, unser Wort an targumisches K^p^r, Targ.
Jer. II, Num. 31, 50 (Levy, TWB. ii, 236) anzuknüpfen. Es gehört
dies zur Wurzel ^pr, ,krümmen, binden^ (hebr. bpv) = '^^^^ = Jäc
(vgl. JUL; ,Fe8sel' ZDMG, xxii, 92, Not. 8) und zu ihr lässt sich- mit
dem zwar nicht beispiellosen (Nöldeke, Mand. Gramm, 59. Z. 6 v. u.)
aber immerhin ziemlich seltenen Uebergange von wurzelhaftem ''^ in 1,
den man hier allerdings als eine Art Dissimilation auffassen kann, auch
VL^:^) stellen. Ob nun nicht unter diesen Umständen Pä») Sp. 145
,Schleife' (vocalisirt nach Analogie von fU-»), bei dem der Wandel
von a zu e, i durch das folgende om zu erklären ist) lieber zu der
genannten semitischen Wurzel zu ziehen, als mit drptuXyj zu combiniren
ist, verdient noch nähere Erwägung. Bei einem Fremdworte wäre der
Vocalwechsel doppelt auffilUig.
Damit sei der dem Griechischen gewidmete Theil dieser Scholien
abgeschlossen; es möge nur noch bemerkt werden, dass man in unseren
Glossen doch eine nicht ganz unerhebliche Anzahl von Wörtern trifft,
die unseren griechischen Lexicis annoch fehlen. Auch ,Addenda lexicis
Graecis* werden also aus ihnen zu gewinnen sein, eine Arbeit aller-
dings, die besonders grosse Vorsicht verlangen wird.
(Schluss folgt.)
13»
Ve d i c a.
Frofeaaor A. Kül@braiidt.
L Purandlii,
Tlie meanieg of the word jmrandhi^ which is imvA both as an
subst-iiitive and as an adji^ctive, has not been sufficiently settled. While
the large Petersburg Dietioiiajy explüiiiH it by ,Verstiln*ligkeit, Ein-
sicht, Weisheit* (insight, wisdom), plur. »gwte Gedanken* (goodthouglits),
and, if used as an adjective, bj ,verjständig, klug, einsichtig' (clever,
wise), the new smaller edition gives 1) ,Hüehgef\ihl* (elatedness), ,B^*
geisterung^ (cnthusiasni), 2) Jiochgemutli, mnthvoll, begeistert^ (cou-
rageous, elated, enthusiastic). Grassmann vacillates still more. According
to him the first meaning of tlie word is ,reich, reichlich spendend^
(rich, or, giving much), which develops into , vollgefüllt, Keichthum,
Zufilllung des Opfergusses, Opferguss etc/ (filled to tlie brim, riches,
tilling in the sacrificial libation, sacrificial libation). Lüdwiö translates
JJ. V. I. 5, 3 5 I. 158, 2 etc. ,Fülle' (plenty); x. 80, 1 ,schwanger^ (preg-
nant). The Indian authorities, especially the Nirukta vi. i;^, explain
it in passages where it is an epithet of Bhaga, Indra or Varuj^ia by
bakudhiJfi, bcüiukamifämnali; etc. (see Nirukta, in the BiMkitheca Iiidicd,
voL it[., p. 189). The same explanation is given by Saya^ja, who repea-
tedly refers to Yaska, in his commentary on ft. V. vu. 35. 2^ etc. He
paraphrases it, however, also differently, by hahukarmä ft, V. iv. 26. 7,
pur am dhärakah paramätmä, ft. V. iv. 27. '2;purudkih ft. V. i. 5. 3; Ja-
huprajüah ft. V. i. 181. 9 etc.; nohhanabiuldkiJ^i^ v* 35. 8. 11 j puram Sa-
Vbdica. . 189
am dhlyate sth&pyate ydhhir matibhü tdi, stutlr jigjita 5. V. iv. 50. 11 ;
iradhärikähk iarlräbhivjnddhihetür gäfk Sabdayatarh etc. 5. V. i. 158. 2.
Considering this wide divergence of opinions a new examination
the passages in which the word occurs will not be superfluous. I
dn with those where it is used as adjective, because its meaning
1 there become apparent most quickly.
A. Purandhi used as an adjective.
In three passages it is an epithet of the eagle who brings the
na, and in three others it is applied to a woman. The former are:
p. V. IV. 26. 7: aträ purandhir ajahäd arätifj^
made somasya mürä amüräht \
IV. 27. 2: Irma purandhir ajahäd arätif^
Uta vätän atara^h SüSuvänaJ^ | —
IV. 27. 3: ava yach chhyeno asvanld adha dyoi
viyad yadi väta ühuh purandhim \
The three passages where it refers to a woman are:
?. V. ui. 61. 1: puranl devi (ushä) yuvatiJi purandhilf, \
aiiu vratarß charasi viSvavare \\
V. 41. 6: pra vo väyurh rathayujarß kpiudhvam
pra devam vipi'am panitäram arkaäjf. \
iskudhyava ftasäpah purandhir
vaavtlr no air a patnlr ä dhiye dhuf^A \\
X. 80. 1: agnih saptim väjarpbharath dadäti
agnir vHrarji irutyar^i karmanishthäm \
agnl rodasl vicharat samafijan
agnir närim mrakukshirp, purandhim ||
As the sense of the last verse shews, a närl vlrakukshih and
^rnndhik was the ideal of an Indian wife, who together with a fa-
^ The explanatioii of this verse is somewhat difficult, because the wives of the
^ 'ieropa/m^y apparently receive the epithet ishudhyavahi 'imploring\ The latter
^ mar perhaps he taken as a plural vocative: 'May the good wives of the
^ «bo practise picas acts, give us, o ye implorers, today (riches) for our song/
190 A. HlT^LBBRANDT.
mous son, diligent in religious works, and with horses that gain prizes,
is the sum of the Rishi's wishes. Similarly purandhi denotes the best
quality of a w^fe Maitr. Sarnh. in. p. 162. 8, Vaj. Samh. xxii. 22,
oäökh. Sr. Sfi. viii. 18. A milk-giving cow, a strong draught-ox, a
fleet horse, a clever youth, a victorious charioteer and a purandhir
yoshä are named side by side as the most excellent things.*
It is evident that purandhi on the one hand denotes one of the
chief qualities of a wife, and on the other hand a quality which the |
eagle who brings tlui Soma, likewise possesses. The ancient Hindus :
have a great deal to say in [)raisc of their wives and of their mai- ]
dens. We hear that they adorn themselves ß.. V. i. Sfi. 1; x. 110. 5; A.
V. XI. 1. 14. 17, and that they wear beautiful dresses ß. V. i. 113. 7;viii.
26. 13. They further receive the following epithets: mnarl ß. V. i.
48. 5; IV. 52. 1; hhadrä R. V. v. 80. 6; jmhtCi vareshu samaneshu ml-
(juh A. V. II. 36. 1 ; anuvrata 1^. V. x. 34. 2; ntackid p. V. iv. 16. 10; Sita .
A. V. XIV. 2. 13; adummiKjali 40; .^anfivän A. V. in. 30. 2; iataväläf .
kalyänl A. V. v. 17. 12; anavadya patijiuthteva ndrl ß. V. i. 73. 3; «*■
hhaga sitputrä R. V. x. 85. 25. 45; subhagd i. 167. 7; kshemark kfinvänäi-
12 A, 7; patiripo dureväh iv. 5. 5; nimiüä iddatheshu pajrä i. 167. 6; sathr
smayamänä i. 123. 10; ahrayänä vii. 80. 2; ürnamradä yuvatir dakäir
nävate x. 18. 10. A long string of good qualities is enumerated A.
V. XIV. 2. 17 fF. (compare ß. V. x. 85. 43. 44;) aghoracakshur apatigM,
syonä, ^agrnä, »itAevä, suyamä gnhehhyah, virasür, devakamä, gummas^
yamänäj adevfighnl etc. 25. stimahgali, pratarant gyihänäm, su^evä patySß
svasuräya sambhüh syonä ^vftArvai; 32. .mryeva vUvarüpl'^ 40. orfttr-
maiigalu
I do not see that any of these attributes fits the eagle, who i^
chiefly praised for his velocity, as may be learned from the col-'
lection of epithets give in Grassmann's Wörtarbuch zum Rigveda sufc*
voce §y&iia.
* Dogdhri dhenur, vodhänadvdn^ ähik saptihj fiabheyo yuva, ptirandhir ywh^^
jishnU ratheahthä. I may add that Maitr. Saihh. n. p. 106, 9 purandhi is used t^
gether with kidäyinl ghrüavatl as an epithet of Ishiakä, Taitt. Saihb. iv. 3. 4 gi^^*
instead knläyinl, wtawnad vayodhah.
Vedica. 191
But some hitherto neglected passages will assist us to find the
meaning which purandhi has, when it is applied to a wife. We read
A. V. XIV. 2. 31:
ä roha talparh sximanasyamänä
iha prajäm janaqa pafye asmai \
indranlva subudha hudhyamänä
[jyotiragräh] uahasalj, prall jcvjarä^i '|
"Well-disposed ascend the nuptial couch and produce progeny
for thy husband. Mayest thou, watchful like IndränT, awaking wake
forwards the break of dawn."*
In my opinion the latter half of the verse can only mean that
the wife is to rise early, as the performance of the household work
requires.^ With the ancient Hindus, just as with the Teutonic nations
(Weinhold, Deutsche Frauen^ Vol. ii,'- p. 50) the wife was the centre
of the domestic life and on her probably fell the duty of providing
for men and cattle. Hence it is sometimes stated that she rules the
servants and the members of the household. She was the helpmate
of the husband not only in conjugal duties but also in his work. Thus
we read A. V. xiv. 2. 37:
prajäm krinväthäm iha pushyatam raybn \
"Produce off spring and increase our wealth."
Similarly the Mantra in the Grihyasiitras, Asv. i. 7. 19; Par. i.
8. 1 etc., says: isha ekapadl, ürje dmpadi, räyasposhäya tripadl. Hence
women are called 5. V. i. 92. 3; ndrlr apdso mshtibhUi "diligent in
work'' and the wife receives ß. V. v. 37. 3 the epithet ishträ:
vadhür iyarh patlm ichchhanty etl
ya Im vallate rnahishim ühiräm \
äsya ^ravasyäd ratha ä cha yhoshät —
'*This woman here approaches, desiring a husband, who will
conduct her (into his house) as an active wife.''
* Verse 75 of the same hymn is probably not connected with this.
^ Possibly R. V. i. 124. 4 admasan na hodhayantl »aacUah rai^ht express the
same idea, if Yäska's (iv. 10) explanation of the first word by ndmasadinl or ad-
ma$ämn% or Säya^a's by pächikä could be accepted.
192
A. H1L1.MBRANDT.
We iiDd iskira used in a similar connexioE onco more A. V. xix. 49. 1,
where t\w iiip;lit is compared with u woman. The verse runs as follows:
ishirn yosha yitvattr dainünä
rätri de^vasya samtiir hkagagya
m^Davyachäh mihaüä sambltfifcdrlr
Ü paprau dyäväpftkim mahitvä ||
"Resembling an active woman, a young domestic wife — , the
night has filled heaven and earth.''
The expression atmidrmo yiwaiayah which is applied to the fingers
?. V. 1. 95. 2 possibly owes its origin to the same idea.
As thus diligent activity was considered by the Hindus as an
important quality of a wife, it may be inferred that the yoshä jm-
nindhih whom the ßishi desires as eagerly as a sapli vaja7}}hhara
and a putra Snitya karmanisMhä, was not a lovely' or "enchanting'
female^ but a usefiil wife who takes uare of the household. Hence
yoshä fniraiidhifi is equivalent to iskira mahishl or yoihä and purandhi
means ^active^ zeaIous\ This meaning evidently fits the eagle, who
is called pur^mdhi m the passages quoted above, quite as well as a
wife. Witli respect to lit. V. iv. 26. 7; 27. 2—3 it must be noted that
the eagle is mentioned in connexion with the Aräth and that the
quality through which he overcomes his enemieSj is without a doubt
his velocity. The proper translation of these passages is, "then the
active bird left the Arätia behind*'; compare also his epithet kfitvan
B. V. X. 144. 3.
The same meaning is suitable also in the remaining passages
where purandhi is used as an adjective. We find it applied to Piishan,
B. V. I. 181. 9j and possibly also ß. V, tt. 41. Z\ to Pushan or Väyu
5. V. X. 64. 7. The tirst passage runs as follows:
yuvdm püshevlUtvinä purandhilt
agjiim usharh na jarate havishiiän,
'*YoUj o A^vins, the sacriticer approaches, just as Agni* (ap-
proaches) Ushas, just as Pfishan the active one,"
1
Atfmm instead of Agtdr. See Pibchel and Gkldnbh, Ved, Stud%et%j pag. lOd.
Vbdica. 193
In this passage purandki is certainly an adjective, not a sub-
stantive, as others have taken it. For PQshan has several epithets
of a similar import. Thus he is called irya, 'moveable, nimble' $.
V. VI. 54. 8:
ijinvantaTh püshanarh vayam
iryam anashtavedasam \
Uänarh räya Imahe \
further ajira in a simile,
5. V. I. 138. 2, pra hi tvä püahann ajiraih na yämani
stomebhii, kfiriva jinavo yathä rnjidhalf. \
"For I send thee, 0 Püshan, forth like a nimble [messenger?] on
the path, in order that thou mayest destroy the enemies."^
Now it may be objected that Püshan is also repeatedly called
'wise' or 'knowing' (mantumat, prajänat) and that hence purandhi might
be rendered in the same manner. But as the Hindus did not con-
sider 'cleverness' or 'wisdom' to be the chief characteristic of the eagle
and of a wife, who nevertheless are called pwrandhi, the word cannot
be translated by 'clever' in connexion with PQshan. The same remark
appUes to the two other passages:
]^. V. II. 31. 4, ilä bhago bfihaddvoota rodcuH \
püshä purandhir aSvinä adhä pati\\
X. 64. 7, pra vo väyurh rathayujam purandhtm —
stomaih kfinvdhvaih sdkhydya pmhanam i|
It is not absolutely impossible (though hardly probable) that
purandhi may be a substantive in the first passage.
The word further refers to Heaven and Earth,
]^. V. IX. 90. 4, uruqavyütir abhayäni kjirjLvan
samlchlne ä pavasvä purandhi \
apaJi sishäsan iLshasai, svar gäh,
sarh chikrado maho asmabhyaih väjän ||
1 Compare also R. V. vi. 58. 3. where Pnshan^s employment aa a messenger
(ifäsi dü^fäm) is mentioned. Quickness is of course the chief quality required of
a messenger, see R. V. m. 9. 8, vm. 90. 3, z. 98. 2.
194 A. HiLLBBRANDT. — VbDICA.
For the interpretation it is important to note that the same dei-
ties are called jägarüke *the two watchful ones' R. V. in. 54. 7. The
remaining passages in which purandhi appears as an adjective are:
5. V. I. 116. 13, ajohamn näsafyä karä väm
mähe yäman pu/ruhhujä purandhih
Srutaip, tachchhäsur iva vadhrimatyäh —
X. 39. 7, yuvarh rathena vimadäya Sundhyuvam
ny ühathuh purumürasya yoshanäm \
yuvarh havam vadhrimatyä agachchhatam
yuvarh sushutim chakrathuh purandhaye.
I. 117. 19, athä yuväm id ahvayat purandhir
ägachchhatarh slm Vfishanäv avobhUj, \
There is no reason for translating purandhi in any of these pas-
sages by 'plenty', by 'granting gifts , or by *wise\ It is probable that
in all three verses Purandhi is intended as the epithet of Vadhrlmatl.
She had no children and invoked the ASvins, who as a reward gave
her a son, with name Hira^yahasta. I think that the meaning 'zea-
lous' well characterizes her as a devout worshipper.
(To be continued.)
Kleine Mittlieiliingen.
^1 Catalogue of the Zand aiid Pahlavi MSS. belonging to Khan
ihadur Dr. Hoshangji J. Asa, Sirdar of the first clasSy Dastoor of
i Par sis in the Dekhan,
. Adaristdn farog, (Phi.)
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Asa.
2. Adaristdn farog, (Phi.)
Writer: Navroji Jamshedji Dastoor Jamasp Asa.
1 Andarz i Adarpdd i Marespanddn. (Phi.)
4. Arddi Virdf Ndmah. (Phi. Paz.)
Date: Roz 22. Mäh Ardibehesht. 954 Yazd.
Writer: Copied from the MS. written by Behedin kuka bin
Mänek bin Asa bin khurshed bin Mänek of Navsari.
•X Bmu Goshasp Ndmeh, (Pr.)
Date: Roz 27. Mah Tir. 11Ö2 Yazd.
Writer: Mobed Minocheher bin Dastoor Esfandyar bin Dastoor
Kämdin bin Dastoor Fredun of ßharooch.
^ ßeÄwan Yasht with Sansknt.
Date: Roz 27. Mah Amerdad 1162 Yazd.
Writer: Mobed Shapoor bin Herbad Fredun bin Mänek.
' Bniidahishn, Visparad etc. (Phi. Paz.)
Date: Roz 2. Mäh Sheherivar. 1186 Yazd.
Writer: Jamshed Edal J. Asa.
' B^'indahishn, Visparad etc. (Phi. Paz.)
Date: 1108 Yazd.
Writer: Noshervanji Jamaspji Asa of Navsari.
196 Klbinb Mitthbilüngbn.
9. Bündahishn, Vüparad etc, (Phi. Paz.)
Date: Roz 3. Mah Behman. 1196 Yazd.
Writer: Jamshed Edaiji Dastoor J. Asa.
10. Chtdeh Avestd,
A
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. As&.
11. Dddigtdn t Dtnik. (Phi.)
Date: about A. D. 981.
Writer: Dastoor Manushchihar Yüd4n Yim4n.
12. Ddstdn i KitdJb % Vasf % Anishaspendan.
13. Din t Vajarkard.
Date: Roz 5. Mäh Äbän. 1193 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Edal G. Asa.
14. Dinkard. (Phi.)
lb, Düdi Nekdh. (Phi.)
Date: Roz 29. Mah vii. Samvat 1875.
16. Farhang i Aura yak.
17. Farhang % Avestd.
Date: Roz 30. Mah Behman. 1137 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Jamasp Asa.
18. Farhang i Dasdtir and Monajdts. (Pr.)
Date: Roz 25. Mäh xi. 1201 Yazd.
Writer: Jamshedji Edaiji Dastoor J. Asa. Only the Monajats
ne written by J. E. Dastoor.
19. Far gar d i ha^htum.
Date: Roz 27. Mäh Dey. 1187 Yazd.
Writer: Dastoor Barzoo bin Dastoor Däräb Pähälan.
20. Farhang i Pehhvi.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Asa.
21. Farhang t Pehlevi.
Date: Roz 30. Mäh Ädar. 1209 Yazd.
Writer: Mobed Hormazd bin Tehemilras bin Khorshed bin Ru-
stam Bajän.
Klbine Mittheilunoen. 197
22. Farhang t Fehlem and Khordeh Avestd with Farsi.
Date: Roz 1. M4h Khordäd. 1177 Yazd.
Writer: Edal bin Dastoor Därabji bin Jamshedji J. AsÄ.
23. Farhang i ShUcand GUmdntk Vijdr.
24. Farhang % Shikand OHmdmk Vijdr.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. AsÄ.
25. Farvardin Yasht. (Pr.)
Date: Roz 21. M4h Favardin. 1093 Yazd.
Writer: Jamasp Dastoor Hakim Dastoor Ardashir Dastoor No-
shervän Dastoor Zarätosht.
26. Farvardin Yasht dar Far A.
27. Fardmorz and Loh&rdsp Ndmeh. (Pr.)
Date: Roz 8. Mah Sheherivar. 1075 Yazd.
2^. Haftdd Ü hasht pürsish Ü pdsukh.
29. Haftdd Ü hasht pürsish Ü pdsukh. (Pr.)
Date: Copied from MSS. written in the year 1142 Yazd.
3i>. Hdvanim and Visapdm. (Pr.)
Date: Roz 2. M4h xii. 1151 Yazd.
Writer: Herbad Shapoor bin Herbad Fredün bin Mobed Manek
bin Kaikobad bin Kavoos.
31. Jdmdspi. (Phi.)
32. Jdmdspi Mamüm, (Pr.)
Date: Roz gosh. Mäh Dey. 1144 Yazd.
Writer: Copied from the MS. written by Mobed Faramorz bin
Rustam bin Khorshed.
33. Jdviddn t Khird.
34. Kdmdmak % Ardashir. (Phi.)
Has Hävanim and Visapäm in addition.
35. Kholaso % Din. (Pr.)
3«. Khordeh Avestd.
Date: Roz 6. M&h Amerdad. 1102 Yazd.
Writer: Bähmard Dastoor Rustam Dastoor Jamasp Dastoor Ba-
hänushäh.
198 Kleine Mittheilungrn.
37. Khordeh Avestu.
Writer: Beheinanji Dastoor Jamaspji Dastoor Jamasp Asa.
38. Khordeh Avesta ba mdni t Pehlevt
Date: Roz 6. Mäh Ardibehesht. 1182 Yazd.
Writer: Dastoor Jamslied Edal J. Asa.
39. Khorddd Tir Gosh liashne Ram Ardibehesht Sdde.
Writer: Navroz Dastoor Jainshed Edal J. Asa.
40. Kitdb I Farst Ddddr bin Dadokht. (Pr.)
41. Kissa I Kdüs va Afshdd. (Pr.)
Date: Roz 27. Mäh xi. 1002 Yazd.
Writer: Rustam Dastoor Sheheryar.
42. Kissa i Sanjdn,
Writer : Copied from the original of Ardesliir Beheräm bin Ardeshir.
43. Mddigdn i Ahujwar, (Phi.)
44. Mddigdn i Chatrang. (Phi.)
45. Mddigdn i Darakht i Asurek, (Phi.)
46. Mddigdn i Khorddd t^om u Farvardm btna, (Phi.)
47. Mddigdn i Khosro t Kavdtdn Anoshahiibdn, (Phi.)
48. Mddigdn i Shapik va Kusiik. (Phi.)
49. Maulud I Zartoshf. (Pr.)
Date: Roz 18. Mäh Dey. 1022 Yazd.
Writer: Erach Dastoor Khorshed Dastoor Iloshang of Navsari.
50. MiiiO't Khard. (Paz.)
Date: Roz 7. Mäh Ädar. 1157 Yazd.
Writer: Tehemuras Dastoor Minocheher bin Beheram J. Asa.
51. Mino-i Khard. (Paz.)
Date: Roz 1. Mäh Khordäd. 1199 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Asa.
52. Mino-i Khard.
Date: Roz 5. Mäh Meher. 1204 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Asa.
53. Muttafarrakdt % dtni. (Pr.)
Date: Roz 7. Mäh vii. 1065 Yazd.
Writer: Dada Hormazdiyär Kämdin Sanjänä.
KlBIH£ MlTTHBlLUNGBN. 199
54. MvJttafarrakdt i dini. (Phi. Paz. Pr.)
Date: Roz 26. Mäh Dey. 1187 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Asa.
55. Nirang i Avyashtan i Pehlem.
56. Nirang t KusH.
57. Nirangastdn t Pehlevt.
Date: Roz 3. Mäh Ardibehesht. 1097 Yazd.
Writer: Dastoor Jamasp Asa.
o\ Nirangctstdn t Pehlem.
Date: Roz 24. Mäh Ädar. 1197 Yazd.
Writer: Jamshed Edal Dastoor Jamasp Asa.
59. Ogmadecha loith Sanskrit.
50. Pand Ndmak.
Date: Roz 26. Mäh Beheman. 1204 Yazd.
^\. Patet t Pashemdni. (Paz. Pr.)
'rl. Paragna and Darün Yashtan.
Date: Roz 14. Mäh Äbän. 1191 Yazd.
Writer: Jamshed Dastoor Edalji J. Asa.
♦30. Paragna and Darün Yashtan.
Date: Roz 21. Mäh ii. 1204 Yazd.
Writer: Navroz Dastoor Jamshedji Edalji J. Asa.
^U. Paragna and Darün Yashtan.
Date: Roz 14. Mäh Äban. 1191 Yazd.
Writer: Jamshed Dastoor Edal J. Asa. Copied from the MS.
written on the day Khorsed. Mäh Äbän. 1048 Yazd. The
original writer was Däräb Noroz Shapoor H. Ramyär.
'''o. Rivayat. (Phi. Paz. Pr.)
Date: Roz 26. Mäh? Samvat 1867.
Writer: Noshervan Dastoor Jamshed J. Asa.
^'^- ^ddarhündahishn, Kdrndmak i Ardashir, Ardd Virdf and Gosht
I Freydn. (Phi.)
Date: Roz 18. Mäh Äbän. 1190 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Äsä.
200 Elbinb Mittheilunoen.
67. Saddar t Nasar. (Pr.)
Date: Roz 7. Mfth Meher. 1204 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Asa.
68. Saddar t Nasar,
Date: 1211 Yazd.
Writer: The half portion was written by Dädär Hormazdyär
and the latter portion by Navroz Dastoor Jamshed Edal
J. Äsä.
69. Shariatän i chihdr Chaman. (Pr.)
Date: 1**» of Jamadil Aval. 1213 Hijri.
70. Shdyast Id Shdyast. (Phi.)
71. Shikand QHmdnik Vijdr. (Paz.)
Date: Roz 1. Mfth 11. 1211 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Edal J. Asa; copied from the MSS.
of Käkä Asdin. The copy which was sent to Dr. West.
72. Shikand GUmdnik Vijdr. (Phi.)
Writer: Jamshed Edal Dastoor J. Asa.
73. Shikand OHmdnVc Vijdr.
Date: Roz 15. Mäh Sefandarmad. 1211 Yazd.
Writer: Navroz Dastoor Jamshed Edal J. Asa.
74. Sitdyash Ndmeh. (Pr.)
Date: Roz 8. Mäh vi. 1207 Yazd.
Writer: Jamshed Dastoor Edal J. Asa.
75. Vasf-t Ameshdapenddn. (Phi.)
76. Vendtddd Sddeh with Nerang,
Date: Roz 11. Mäh Behman. 1015 Yazd.
77. Vendtddd with Pehlevi,
Date: 1106 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Jamasp Asa.
78. Vendtddd with Pehlevi.
Date: Roz 14. Mäh xn. 1194 Yazd.
Writer: Dastoor Jamshed Rustam Khorshed Dastoor J. Asft.
79. Virdf I Kdvüs.
Date: Copied from the MS. dated Roz 12. Mäh vii. 902 Yazd.
Kleine Mittheilunobn. 201
Virdf X Kdüs. (Ft.)
Virdf % Pazand (Arda i Virdf ndmah),
Vi^hidsp ha Nirang,
Date: Roz 10. Mäh Ädar 1174 Yazd.
Writer: Shapoor bin Fredün Manek bin Hormazd bin Kaikobäd.
Vlgpeted bd mdni i Pehlevi.
Yagna icith Pehlevi.
Date: Roz 30. Mäh Meher. 1189 A'azd.
Writer: Dastoor Tehmür Dastoor Minochcher Bcheräm J. Asä.
. Yagiia icith Pehlevi.
Date: Seems to be very old. It is an Iränyan MS.
. Yaqna with Pehlevi.
Date: Roz 4. Mäh Shahrevar. 1151 Yazd.
Writer: Dastoor Beheman Dastoor Jamshed J. Asä.
. Yasht i Hadokht ivith Sanskrit.
. Zartusht Ndmeh. (Pr.) ♦
Date: Roz 22. Mäh Khordäd. 1044 Yazd.
Writer: Herbad Däräb Hormazdyär bin Kavaniiiddin bin Kai-
kobad Sanjänä.
. Zohar i bdstdn i Vakhshiir Zarfosht. (Pr.)
Notiz zur Abhandhing S. 51 : Faustus von Byzanz und Dr. Laueres
dmf^che Uehersetzung von P. G. Menevischean. — Mit Bezug auf die
in dieser Abhandhing niedergelegte Beurtheihmg der LAUER^schen
l*-bers>ctzung des Faustus von Byzanz ist zu bemerken, dass bereits
im Jahre 1882 Prof. H.HCbschmann im Literai^chen Centralblatt(S. 154)
öl-^r rlie Arbeit Laueres im gleielien Sinne sich geäussert und eine
fc-ihf von Stellen namhaft gemacht hat, welche sein Urtheil be-
'tä%en. Die Leser unserer Zeitschrift werden gut thun, die gchalt-
VfJlf Recension HCbschmann's zur VervoUstiindigung der Abhandlung
^on Mexevischean im Ldterarischen Centralblatt nachzulesen.
Friedrich Müller.
202 Kleine Mittheilungen.
YIII. Internationaler Orientallsten -Congress.
Laut Beschlusses vom 2. October 1886 des vii. Congresses in
Wien und mit a. h. (Jenchmigimg Seiner Majestät des Königs von
Schweden und Norwegen wh'd der achte internationale Orientalisten-
Oongi'ess in diesem Jahre vom 1. bis 14. September in Stockholm
und Christiania stattfinden.
Seine Majestilt der Krmig von Schweden und Norwegen Oscar il
hat das Protcsctorat und die Ehrenpräsidentschaft des Congresses anr
zunehmen genilit.
L)i(» MitgHedschaft des Congresses und damit das Anrecht auf
die Pubhcationen desselben wird durch Einzahlung von 20 Franken
erworben.
Anmeldungen und Einzahlungen sind an den General-Secretlr !
des Congresses Carlo (i raten Landberg in Stuttgart zu richten, bei]
welchem auch das auslVihrliche Programm erhilltheh ist. Diejenigenl
Herren (Orientalisten, welch(» das Progranmi noch nicht bekommen haben,]
werden gebeten diese Anzeige als ein(i persönliche Einladung zu he»]
trachten.
Stockholm und Christiania, im Mai 1889.
Das Organisations -Comiti.
^
^
VIENKA
ORIENTAL JOURNAL
E I> I'V K li
or
THE ÜUIEOTÜRS OF THE (»ilEXTAL IXSTITfTK
OF THE 17XIVERS1TY
?0L m - »?? 3
vif;nna imi
OKftMAJSy LQEftCTllirt HEJ(K»fT I^«Oi^X-
BOMÜAY
UAlCAllKli KDUüAtlOlS ilOCIKTm rSlwH«
Herder'^'^»« VerWanilliiiiE, FreOiarg in Breuga - B. Eerier. ViSD, i.. mwim :
Soclu?u hi crsclik*iit*n ond citsrcti alio Bticliliaiidluiigcu zu VttxioUou:
KlipliifS^ •!•. S, J., Astronomlsclies aus Bab]
Vdti JV •!. N. htrusHiiiaivr .S J» Mit Cc>])it»n tier <*in»chili;;ji^*m KellMrhrif
und rujflt ron Biibii^vti, gr. 8". (VI I T «ml il>0 S.) MJ
Verkg roti Alfred Holder, k. k. Hof und Uni versit&ts- Buch häDcUef
Sejiarat- Abdrücke
«tt» dflii
Verhandlungen des Vll IntMrnr^tUnalen Orientalisten-Congresses.
Bi*aiircgtird, OUivicr, Collier de m^rite pour le chotL et ram^a^m^i]
des herbes fourrageres. PreU: M. l 1(
tlviKltittt Ccfil, On a newly discovered form of indiaa c^arftcter.
BliB]^TJkniaU IndrAli, Panrtlt, Ph. D^ Emu M. R. A. 8., Two new grant
of tJi0 Clialukya dynasty, l*i\i?»: M, 'ö.*A
Uli»ii(iiirk»r, R. G», The Kamantijiya and the Bhagavata or Paauliarat
Bystems. Pnis; M. —.6
Oofitidl, Ernst, Einigo Zeugnaisse für die Verwandt acliaft der -'- -
Bevölkerung Vorderasiens mit den Iberern Spaniens, den V
der Basken, l'rois: m i.i
Cii^t, Robert Needliunu !>• L- D., Ueber unBere gegen wärtiio^e Kenntnis
der Sprachen Ooeaniens. VvvUi M. —M
DtieliAtcau, «Tu Heu, Considerations g^näralea stir les 4tiides dites secrete
de la medecine ehinoise, juponaise, indo»ohinolse, etc. I^reia: M» 1.-
Edwards AnicUii lt., Hnm V\h D. LL. D, L. 11. U , On the dispersion of ant
quities. In ctmuoctiou with certalu recent dmeovcricö of atioieiU Cfiuetme
iu U|*]>er E^-jt>L Vvvh: M. —
Ei^culobr, Prof. l>r. Ausrtist. Altägyptische Untersuehungsaeten über
raubung von Königagräbern, Pnis: M, —My
¥A\n\ Itermtiitn, Firdausis Yüsuf und Zaliklia. Prnt:^: M. \"At2
Feer, M. L<?on, Etymologie, bistoire, orthographe du mot Tibets
Vroi»: :*i. — ,-.
FrietlmniitiY M., Babylonischer Talmud, Tmclat Mnkkotli. Kritiscln* Bilitloa
l'riU: M.3JM
Qrleri^oti, 0. A., Tlie mediaeval vernacular Idterature of Hind üatän.
special reference to Tul' 81 Das, Prt»»: ÄL^
Grlmiil de Guiraiid«»n, Ttu, Notes de lingulstique aMcalne. Lc«
Vn^h: M. H
Grlttiert^ I>r. Max« i>ie Alliteration im Alt -Arabischen. l'rei»: Jtf.
Suldl, lamiiade, Aleune osaervaaioni dl lessicografia Araba, l'rets; M, ^
Verlag von Alfred HöldeFi k. k. Huf- und UniversitAts-Buchbil
Wieti« 1,, Rotb«nttiurin0ii^a4iiie XS>,
Uiüsseii zum Coipus Iiiseriptionum Somiticaruiu/
D, H. Müller.
Der Taf^, an wrlcliem E. Renan in Gemcmschaft mit de Saülcy,
LrOxoPRRißR und WAr»mNC.TaN der Aeadomiü des Iiiseriptioiis et Beiles-
Lettreg den AnJrag auf Herausgabe des Corpus lTi8eri[itioiunn Senii-
tiearum unterbreitete und begründete, der 25. Jiuuiar LSG 7, wird ciu
frielitiger Gedenktag in der Gesebielite der semitischen Epigraph ik
and Sprachkunde bleiben. Das Institut de France hat nicht nur einen
kräftigen Anstoss gege!)en zur Sieirtung und Erforschung des bereite
vorhandenen cpigraphisehon Materials, sondern ununterhroehen seine
Anstrengung darauf gerichtet, dass neue Gebiete dureliforscht und
sahlreiche Inschriften gesammelt werden.
Wenn man beute nach mehr als zwei Decennien die rege epi-
Iphische Thütigkeit und das reiche, zum Tbeil auch ganz 2!uver-
sige Material betrachtet, so darf man es ausspreeben, dass dies
£11111 nicht geringsten Theil das Verdienst der vom Institut unter-
nommenen Herausgabe des Corpus sei.
Kein Land bat aber in den letzten zwei Decennien^ wenn man
^Ofi den gi'osseii assyrisch -ha by loniseben Funden absieht , mehr epi-
lisches Material gehefert, als Arabien. Im Auftrage des Instituts
lo.HEPti Halävy seine an Gefiihren und Erfolgen so reiche Ent-
* Corpu» ln»cripihnum SenUticaittm ah Aeadertiüi huteriptwitmit ei LUlerarum
um emiditum atque digettum^ Pars quarta inscniitiouoa liimyÄntica» et sa-
cotitirieTis. T<inmH I. Parisii», E lieipublicae Typogmplieo, MDCCCLXXXIX.
Wicniir Zeitsclir t d. Kunde il. Mtirgeiü. in. ltd. 14
i
204
D. H. Moller.
doekungsreisc unternommen^ auf der er die Ruinen der meisten alten
Burgen durchforBcht und nahezu UM) Insehriften gefundeu hat. Dureli
IIalevy's Entdeckungen und Arbeiten erliteh ieh den Impuls mich
diesen Gebieten zuzuwenden, und dureh meine Anregung haben zwei
üsterreiehisehe Forscher, Sikofkibu Langer und Eduard Glaser, diis
von Halk\^' Begonnene in würdiger Weise fortgesetzt. Gleichzeitig
wurden auch die nördlichen Karavancn Strassen Arabiens von Huber,
Doughty und Eutino untersucht und reiche epigraphischc Beute
heimgebracht. Nicht nur Ucberreste alter sabäischer (minäiöcher)
Colonien, sondern auch lusehnften in einer bis jetzt unbekannten
Schrift und einem nordarabJ8eben Dialecte wurden zu Tage geftirdert
und zahh'ciche nabatäiseb(^ Monumente eopirt und abgeklatseht.
Als die Akadeoiie den Bcschluss fasste, die sUdarabisehen In-
schriften in einem Bande des Corptw zu vereinigen, waren es etwa
100 Inschriften^ die in Europa tlieila in Originalen und theils in Copieu
bekannt waren. Heute wird wohl der s^ibäisch-himjarisehe Band allein
gegen 1500 Nummern zählen müssen.
Auch das Verständniss der Inschriften hat. seither durch die
gemeinsame Arbeit der Forscher viel gew^onnen^ die historiseh-ehrono-
logische Anordnung und Sicbtting derselben darf ich wohl als mein
bescheiden(!s Verdienst in Ausprucb nehmen. Für die Areluiologie
und Geogi*aphie 8üdarabiens waren die Arbeiten A. v. Kremer's
und Sprknoer's bahnbrechend und fanden ihre Ergänzung und Er-
weiterung in der Veii'iflentlichung der Schriften Ilamdaiii's. Die Publi-
cationen Glaser's über die Topogi-aphic Südarabiens sind ohne Zwiuftl
von sehr grossem Wert he.
Aber auch heute noch bieten die sabäiscbcn Inschriften sehr
grosse SchwierigkeiteUj die zum Thcile erst in der Zukimft, wenn
neue Funde gemacht wind, werden überwunden werden können.
Ausgrabungen durften reiclie Ausbeute gewilhren, aber, wie die
pf»litischen Verbilltnisse liegen, wird es kaum mfiglicli sein, solche in
den nlichsten Decenuien zu unternehmeiL Wir mfisseu uns daher
mit dem Vorhandenen begnügen und dürfen unter Beuützuug der
J
Glossen zum Corpus Inscriptionum Semiticarüm. 205
verfügbaren Hilfsmittel uns wohl an die Herausgabe aller bis jetzt
gesammelten Inschriften und Insehriftenfragmente wagen.
Ich selbst wurde durch eine Einladung Ernest Renan's berufen,
an der Herausgabe dieses Theiles des Corpus theilzunehmen und
ich war auch bereit, dieser ehrenvollen Einladung Folge au leisten.
Später stellten sich jedoch einer gemeinsamen Arbeit mit den Heraus-
gebern dieses Theiles Schwierigkeiten entgegen.
Wir begrüssen den Beginn dieser Publication mit Freude, weil
wir hoffen, dass durch die Vereinigung der zerstreuten Theile dieser
Epigraphik in ein einziges grosses Werk dieses Forschungsgebiet
übersichtlicher und den verwandten Disciplinen zugänglicher gemacht
werden wird. Bei dem Umstände, dass ich seit fast anderthalb De-
cennien auf dem Gebiete der sabäischen Inschriften thätigen Antheil
nihm, bei dem Umstände ferner, dass mich die Commission des
Corpitf direct aufgefordert hatte, an den Arbeiten dieses Bandes
mich zu betheiligen, glaube ich berechtigt und verpflichtet zu sein,
lu der neuen Publication Stellung zu nehmen und der Oeffentlichkeit
JiTÄber zu berichten.
Wie die Herausgeber mit Recht bemerken, hätte dieser Band
■it den Inschriften von Ma'rib (Marjab), der alten Metropole der
•kuschen Könige, beginnen müssen. Opportunitätsgründe, denen ein
pwisser Grad von Berechtigung nicht abgesprochen werden kann,
[Ww(^ii die Herausgeber, mit §an'a, der heutigen Residenzstadt
I ^ens, den Anfang zu machen.
Freilich bietet der Abschnitt über §an*ä kein einheitliches
ifittzes; denn von den 34 Nummern, die in §an'ä gefunden wurden,
[id Tiele dorthin von nah und feni zum Verkaufe gebracht worden.
I Hl der Umgegend von §an*ä (Bait-Baus, Giräf und HadafcÄn) sind
Ganzen weitere filnf Inschriften bekannt. Das zweite Capitel
.40 — 48) behandelt die in der Umgegend von Pürän und in der
Gthrin von Langer entdeckten und von mir publicirten In-
riftcn, die einige eigenthümliche dialectische Erscheinungen auf-
leiL Das dritte und letzte Capitel (49 — 69) enthält Inschriften aus
14*
D. H.MOUA.
i
18 neu,' alle Qbiigen
die
J
ein
QiinniiL Osiar Stemn M Ki
wmrea sclicm frfl^er bdumMr die
mil AQsfilbrliclieD Ommentarai pnhfint.
Dss enHBf wms wir Ton eniesii Werke dieser Art Teriaii§:en
iD&ieeii^ ist eine wS^t^kaü «irtjigfrtiiche K€firodael]oa der Iiischrifiüi^l
•Soweit die CJrigiBde mgßn^kk oder Abkklsche ToriuuMien würeti!^
bietea die Tmfehi gau angeseiciiiiele Lirhtdnicke von densclbe;
Aach die ihareii Copien sind in entsprechender Weise wiedergegebi
Dagi^en mn» ich es als etnen grossen Mangel beaeichDen, dass
Copien Gx-a^sh's nicht &cst&iilirt worden sind. Die Wiedergabe m
niodemen sahäisehen Typen ist dnrchans nageo^gead und gibt kein
richtiges BOd Ton dem Zustande der onEprOi^fieheii Copten. Xocl
mehr zu bedaaem ist es^ dasa selbst die LANi;Ea*schen C^opien, dii
bereits Tö^ffentÜcht sLnd^ nicht xom Wiederabdrucke gelangte
Die Kosten können dabei keine Rolle gespielt haben ^ denn unter
den reprodueirten Inschriften sind einige in so splendider Weise und
in so grossem Massstabe wiedergegeben worden y dass man meineu
könnte^ das Institat verfuge aber ungeheiire Summen. Bevor aber
Geld fiir prachtvolle Ansstattong verwendet wird^ moss den UDum-
gjlnglichen Anforderungen der Wissenschaft vollständig Genüge ge-
leistet werden.
Eine weitere Bedingung der sicheren Eiitziflferung ist eine ge-
naue und ^rgfäldge Lesung, die bei undeutlichen und verwisclitm
Denkmälern ein ganx besonders gutes Auge und ein xncdrrholt*!?««
Prüfen aller vorhandenen Spuren erfordert Wir müssen leider sagen^
dass in vielen FäDen die Herausgeber sich aueb dort an dit^ ilm«iz3
vorliegenden Copien gehalten haben, wo die Abklatsche oder Licht^^—
drucke bei eingehender imd genauer Prüfung andere Lesarten
bieten.
Bei der Behandlung eines epigraphischen Textes muss die Krili
n<K!h in viel höherem Masse streng conservativ soiu^ als bei Han«
« Es sind die Nrnnmern 3, 7, 12—14, 18, li>. 23—27, S9, 31—35, mein
kleine Inschriften oder Fmg-ntenie von weni^^ Zeilen uder BuchsUlieii.
Glossen zum Corpus Inscriptionum Sbmiticarum. 207
Schriften, die oft wiederholt durch verschiedene Abschreiber copirt
wi»rden sind. Gegen die sichere Lesung des Abklatsches oder Licht-
druckes darf nur in sehr seltenen Fällen eine Verbesserung gewagt
werden und auch die Copien besonders deutlicher Inschriften, wo die
Copisten ihre Lesungen als sicher hinstellen, dürfen nur mit äusserster
Vorsicht und in möglichstem Anschluss an die gegebenen Buchstaben -
formen geändert werden. Die Herausgeber sind aber leicht geneigt
Verbesserungen vorzuschlagen gegen die deutlichen Lesungen der
r^riginale und Abklatsche und scheuen sich nicht, selbst bei Ueber-
einstimmung der von verschiedenen Reisenden und zu verschiedenen
Zeiten angefertigten Copien, sehr starke, mit den Buchstabenformen
schwer in Einklang zu bringende Veränderungen vorzunehmen. Sie
sind überhaupt gegen jede neue Wurzel und Form eingenommen
und suchen darin einen schon bekannten Stamm oder eine häufig
formelhaft wiederkehrende Redewendung zu erkennen.
Das Ergänzen der Inschriften fordert auch grosse Vorsicht und
darf nur dort versucht werden, wo für die vorgeschlagene Ergänzung
eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorhanden ist. In dem vorliegenden
Werke wird diese Vorsicht öfters nicht beobachtet.
In der Uebersetzung sind selbst sehr häufig wiederkehrende
rad ihrer Bedeutung vollkommen gesicherte Wörter nicht ganz prä-
tis oder sogar unrichtig wiedergegeben.
Der Commentar sollte in bündigster Kürze die wesentlichen
&klärungen geben und alles Ueberflüssige , zur Sache nicht streng
fiAörige ausschliessen. Im Gegensatze dazu vermissen wir öfters
*Awendige Erklänmgen, die allerdings jedem Fachmanne (Sabäisten)
bekannt sein müssen, ftir den selbst gut geschulten Semitisten aber
fethaus nicht selbstv^erständlich erscheinen. Die Hinweise auf andere
^«rke sind in solchen Fällen nicht ausreichend. Andererseits werden
fe und da Bemerkungen in voller Weitläufigkeit gemacht, die besser
'•^geblieben wären.
Die Aussprache der Eigennamen ist oft nicht leicht anzugeben.
™ kann es daher den Herausgebern nicht als Fehler anrechnen,
•^ m öfters einen Vocal setzen, wo möglicherweise ein anderer
D. H. Müller.
^ Au8j96r den im Folgeuden angesetgteti Stellen »eien hier noch angefShf
jnepotes* far .posted* Nr :i, 2. 24» 3. 29, L 4. 40, I. 43, I; ,in menae* filr ,m&nai
pay, 16. 19. 78 i ,areÄ subdmli muni ve runt* pag. 61 (Nr. 40, 2),
gesprochen werden muss. Dagegen hätten einige besonders häufig
wiederkehrende Eigennamen, deren Aussprache durch da« Arabische
zicmhch sieher stehtj nieht falsch ausgesprochen werden sollen. M|
Die Herausgeber haben sich ziemlieh selten auf Etyniologien
eingelassen und haben Recht daran getlian. Wo sie es aber ver-
suchten^ sind dieselben fast immer nicht glücklich ausgefaUen.
Der jüdische Einfluss in Jemen war unstreitig zu einer gewissen
Zeit sehr bedeutend^ aber in einzelnen Wörtern und Formen» die
gemeinsemitisch sind, deshalb jlldiscben Einfluss zu erkennen, weil 1
sie mehr ans Hebräische als ans Nordarabische anklingen, halle ich
durchaus für verfehlt.
Die geographischen Belege sind nicht immer ausreichend, nicht
einmal Hamdanl*s Gazirat und Iklil sind in erschöpfender Weise
benützt.
Die lateinische Uebersetzung lässt öfters an Klarheit und Cor-
rectheit manches zu wllnschen übrig J
Last not least haben die Herausgeber im Erkennen des Sinne
der Inschriften und in der Erklärung schwieriger Stellen nicht jene
epigrapbischen Takt und jene philologische Kritik bekundet, w^elcl
die Grundbedingungen einer jeden p^lücklichen Entzifferung sind.
Zur Begründung der von mir ausgesprochenen Bebauptunge
imd Urlheile lasse ich eine Reihe von Bemerkungen folgen, in denc
die wesentlichsten Ausstellungen aufgezäldt werden. Ich wollte in
dieser Liste dm^haus nicht erschöpfend sein. Nach den aufgestellten
Principien werden die von mir nicht berührten Punkte leicht er-
gänzt werden können. Einen Punkt muss ich besonders hervorheben.
Im Commentare werden oft Verbesserungen in anderen InschritV
stellen vorgeschlagen; ich habe diese Stellen grösstentheils deshalb
nicht untersucht, weil wir ja .später Gelegenheit haben werden, die
Stellen in ihrem Zusammenhange zu prüfen. Wo ich sie geprüft habe
Glossen zum Corpus Inscriptionüm Semiticarum. 209
zeigte sich in den Verbesserungen dieselbe Kühnheit und geringe
Vorsicht wie in den besprochenen Texten.
In der Einleitung zum ersten Artikel über $anä wird aus einem
unedirten Steinfragment Schefer's das Wort omn mitgetheilt, welches
mit dem bekannten D-vli.n der Völkertafel (Gen. 10, 17) zusammen-
irestellt wird. Bei der Wichtigkeit des Wortes wäi'e die genaue An-
gabe des Zusammenhanges sehr wünschenswerth gewesen, denn so
ganz stimmt das Wort mit der Tradition doch nicht überein. Die
UmsteUung des i ist durchaus nicht leicht zu erklären. Daneben ist
an das Schloss Dur am (fj^>), im Wädi Pahr, zu erinnern.^
Trotz Hamdäni und Bekri u. A. bin ich nicht davon überzeugt,
(lass das bibUsche Uzal (b^n) dem heutigen §anä entspreche. Auf
mich macht es den Eindruck, als ob die Araber diese Identificirung
den Juden entlehnt haben. Solange dies inschriftlich nicht belegt
ist, scheint es mir besser, die Frage unentschieden zu lassen. Zu
hm ist übrigens an inschriftliches bw zu erinnern.^
Pag. 2 ist der längere Excurs über Bekri von ,Abou *Obaid —
de quo Hartwig Derenbourg, Les manuscrits arabes de VEscuvial
I, p. 524^ als nicht hiehergehörig zu streichen.
Nr. 1, Pag. 4—7. Wenn nfirsm aus innrem abgekürzt ist,
moss es Wahb*att (nicht Wahaba'tat) ausgesprochen werden. Dasselbe
gilt von nfirc^t und den übrigen mit r\f\V zusammengesetzten Eigen-
namen.'
Ebenso muss ib^ wenn es von ji^ hergeleitet wird, Jafidu
tnmsscribirt werden und nicht Jafidu,
IDie Zusammenstellung von sab. ci:^, hcbr. D^t? mit arab. fL*>
fredo venditare' ist aus lautlichen Gründen unzulässig. Der hebräischen
Worzel crt muss im Arabischen ^Li> entsprechen. Ich habe schon
■ der ^. Auflage von Gesenius, Hebräisches Wörterbuch thatsächlich
tee Wurzel verglichen in der Bedeutung ,das Schwert in die Scheide
gAen (stecken)'. Damit hängt wohl auch iU-^ ,Naturanlage' (eigent-
> Vgl Burgen und Schlösser, S. 28 und 61.
' V|rl. Os. 35, 1 und Sabäiscke Denkmäler, S. 21, ferner JÄqüt s. v. hb.
5 Vgl Nr. 2, 1. 2. 5, 1. 24, 1. 2. 37, 4.
210
D- n. M&LLKR*
Hch ,Gegebeues^ Bestimmtes*) zusammen. Dem arabischen ^U» ,pretio
venditare^ enUpricht talra. o^r ,sciiätzen, absehätzen*,
Wörter, wie miß,' rr-or, cpo und mo, in ihren zum Theil mit
den anderen semitischen Sprachen übereinstimmenden^ zum Theil
abweichenden Bedeutimgen fordern eine Rundliche Erledigung. Mit
Hinweisimgen aUcin ist dem Leser wenig gedient.
Nr. 2, Pag. 7 — 11, Bei der Besprechung des Wortes d'^ ,Patron*
war darauf hinjEUweisen, tkss auch andere Götter von anerkanntem
Range oft ab d^ verehrt werden, so die Gottheit o'^an (Hal. 24.
Oll 2% 9. 7), HpbSK (Os. 1, a), rrro (Hal. 485, a), ^nrp (Fr. 9, 4),
vgl. auch Fr. 37, 5. lieber die Stellung des cv zwischen der Gott-
heit und dem Könige belehren besonders Hal, IT2^ 14 und 485, 13.
Pag. 9, Die Herausgeber transscribiren 3^3 in zusammengesetsten
Eigennamen stets Karib, wahrscheinlich weil einmal 2n3»«r5 (Hal. 48^ 13)
gesdurieben wird. Dies ist nicht richtig. Die arab. Nom. propr. Karii^
Abükarih und Madikarib beweisen unw^deriegbar die Aussprache Km
Nicht erklärt sind in dieser Inschrift die Wörter und Ausdrti'
pn, np% nDT, ^ir*N5rc l kSsk- (die Verweisung auf Os, 16 ist unzureichend),
*icc 1 K2ce (die Verweisung auf Sabäische DenhnäUr ist nicht ge- ^
nügend), ync, qpnac [ ^arm I bpcK, nom, w^ ^2r% •3ß^, -i, lo?.
L^uähat ist nach hebräischer Manier transscribirt ("tt^)
nicht erklärt. In der Uebersetxung Z. 3 ist Talabo Riyamo
weil R^am Nomen loci und nicht Adjeetiv ist Es muss h
Riyami oder Riyamaea. Ebenso ist in Xr. 3, Z- 5 lu verbesaenu
na-TSTQ ,agro8* besser ,Patronatsgebiete^
CaraM
Nr, 3. Zum ersten Worte essinffc bemerkt der Commenft
,Far8an quoque in LAiroKa 1^ v. 1. ubi Mcllsb ecsftip legit'
* EK« CelMTMlxiiik^ Ton im» ,irea* üt atdit nelitif .
- Idi wül All mniam BabpMa ürifea, wito «BsnlliifUcli der Commeatat j
la dar PlvaM when I 9hm, «ai I tea» «le. tnurde 11^, iMuahaagswttj« ksi
OwiiniB, P&4ErosiDB 11, A. als ET. Foim von «^ (^ *li«^ ■■ffirfairt. Erst tv
&ty8ii n, S. TS, ist das Iticktig« ««««iMn vmä whm «le. = -^ät Pluf. Toa
^ fmtst ««rd«iu Von alldM flad«i mm Im GMMMm km Wort.
Glossen zum Corpus Inscriptionum Semiticarum. 211
ist eine starke Zumuthung, dass ich sip für ipc verlesen habe! Die
Herausgeber konnten sich später von der Unrichtigkeit derselben
durch Einsicht in den Abklatsch überzeugen. Der Lichtdruck zeigt
meine Lesung ebenso deutlich. Sie haben diese Vermuthung auf
S. 65, Col. II in aller Form zurückgenommen.
Z. 2 '•pn ist Causativ von ••3p ^besitzen' und heisst ,in Besitz
übergeben, widmen, weihen', keineswegs aber ,geloben'. Die Ucber-
setzung ,vovit' ist daher unrichtig. Es muss stets ,dedicavit' oder
jconsecravit' übersetzt werden.^
Z. 6. Ueber ["ühk moö ,septa Ahguri' hätten die Herausgeber
Äu&chluss bei HamdAni sich holen können. Hamdani kennt folgende
Nomina loci jlki 124, 5, ^Iki 121, 8. 124, 5, ^\jUx«, ^^\ ü^lk-o und
C>^jcrü\ Sj\L^ 168, 10. Die letzteren im Gauf. Ein ähnliches Nomen loci
ist -riDö = j^Ua^, Plural von J^lk*. Der Beisatz priK war nöthig, weil
es eben verschiedene -noö gegeben hat. Was priK betrifft, so hätten
sie äch nicht auf den ,auctor clanculus' bei Jäc. v, p. 13 berufen
soDen. Dieselbe Thatsache wird in einem Verse eines Tobba' bezeugt:
Dieser Vers ist schon in meinen Südarabischen Studien, S. 55 und
Burgen und Sc/dösser, S. 89 angeführt. Ausserdem musste ihnen der
Ort ^a*\ aus Hamdäni bekannt sein , der zwei verschiedene Ort-
idiaften dieses Namens kennt: ^y^Jie- jJb ^^ /?^^ 92, 19. 109, 4 und
i^j^\ 72, 7. 103, 26. 107, 8. Das letzere ist wohl in unserer
laßchrift gemeint. In der Nähe von Schibäm ist also auch pynn I "nob
«a Sachen.
Z. 9. Die Thatsache, dass X = 3 ^s^? wurde zuerst von mir in
^ZDMG., Bd. XXIX, S. 618 ff. festgestellt und nicht von Prae-
^'KW im Literaturblatt für orientalische Philologie, i, 29 — 30.
Wie die Wurzel Kn auch nur ,entfcrnt verwandt' mit i\j sein
i*i, wrisß ich nicht; sie bedeutet übrigens ,etwas mit Ernst und
\%i thim^
^^ wird fälschlicherweise ,vovit* 2, 2. 3, 3. 5, 1. 19, 2. 30, 2. 67, 2 tibor-
*^**f*gen richtig durch ^consecravit^ 30, 6 und 37, 1.
212
D. H. Müller.
Nr. 4 waren die Ausdrücke ["iprni I ^ir^z zn erklareo.
Nr. r», Pag. i:j — ir». Die Inschrift besteht aus zwei FraginenteHy
welelie, wie schon langst erkannt w^orden war, zusammen gehören*
8ie hinten;
jn I iäb^.öi i ny oinai i pr i bk^si l in
Die Uerausgeber ergänzen die Inschrift folge nd ermasse n :
■iniripi 1 1313^01 1 nr[*n!ö il) niisi I pj? I dk*i^ J nrnr
Die ZiisammeuschweisKung der beiden Fragmente ist in dieser
Weise unmöglich. Schon dii^ Verbindung ,et eorum filii, et Nasa-
karib' ist in den Inschriften undenkbar, weil auf das Wort isn^zi
stets die Äufzäbbnig der Namen folgen nniss. Dazu koinmtj dass atif
dem sehr deutlichen Liclitdrncke^ wie ja auch auf den Copien das
erste Fragment auf o ausgebt und das zweite mit © beginnt/ w^ährcnd
in dem im Corpus recipiilen Texte das eine <d einfach eÜminij't ist^
wozu durchaus kein berechtigter Grund vorlagt vieiraehr muss die
Stelle etAva a'irKiPSi [| nrpanJi I iön32i ergänzt werden. Anstatt nnj?nm kann
audi Sitam oder ein anderer mit ^ beginnender Eigenname gelesen
werden.
In der zweiten Zeile steht deutlieb enioi, die EintUgung de«
Trennungsstriches ist willktirlich und die Ergänzung unpassend;
niiQ^ mit Mimation ist ganz bestimmt beizubehalten. Freilich tiuda
sieb an einer Stelle (Hal. 172, 2) nio I bps ohne Mim, aber auch son
kommen Personen- und Ortsnamen bald mit bald ohne Jlimation vc
Die beiden anderen Stellen, die im (Jommentare angetlihrt werde
sind nicht beweiskräftig: -r^a | nj? < *M. 1*, -4 \\ erden doch die Heraa
geber gegen den deutlichen Wortlaut nitlit in -^lö verändern wollcii
und -na l rhn OM. 13, 1 ist eine Verniuthung und Ergänzung von lU^
filr e I r\b^^, das also ebenso gut [cinJo l rh3?z gelesen werden kftn
Die Lesung npcnia ist, abgesehen davon, dass das ^ zu c^lü gehört, R'h^
desswegen wenig wahrscheinlich, weil man neben ji5*i0l auch inj*»^
1 pjig 0 |g( II ^if beiden Fragmenten ganz unversehrt.
OuiBBiM ZUM Corpus iNscRrpTiONUK Sbkiticarüm.
913
mit dem domonstrativen n erwarten müsste; auch sind nach tUr
ersten Zeile zu sclilicssen viel mehr Biichßtiiljen ausgefallen.
Ich bin daher der Ansicht, dass etwa jisnai I np l— jnn^^U) ,dcTi
Thurm ... 'at und die Lagerstiltte' (helir. f^a^no, aral). Ji>^) zu er-
ganzen sei. Der Name des Thurmes kann verschiedonfach jrrelescii
werden. Auf nv auslautende Ortsnamen sind mir np'\Pi rpxn und rpis
Wkannt. Ob v:pn richtig sei, hisse ieh diihin fjfestellt. l>i«^ Inschrift
scheint mir nicht ein Exvoto, sondern eine Bauinsehrift zu sein.
Zu mzTi und den weiteren Eigennamen ist auch die Inschrift
de^ Brit, JIus, (Glaser-Collection?) in der Wiener Zettsckr. /. d. Kunde
J« Morgenlandes, u, 2 zu vergleichen, wo neben n"i2li noch die Namen
;*anr:, bxrsn und onn** vorkommen^ eine Inschrift j die allerdings im
ladre 1887 den Herausgebern noch nicht zugänglich sein konnte. Auch
der Name octt (Hal. .153, 1) war zu vergleichen. Im Comraentar wird
Tj mit hebr. Mn (syr. \^) zusammengestellt, dann musste aber nach
dean bekannten Vocalgesetze (hebr. 6 = arab. d) D4dkftrib^ nicht
rib geschrieben werden. Auch die Schreibung Jediail mit Patat
ist ein Hebraismus.
Die Etymologie von pp nach Kamus ^,^ = *->^iv*^ jh^y ^^'^i'
Ti»Ilkommen überfltlssig, nachdem die heutige Aussprache, wie die
Bermsgeber hinzufligen, 'Irmn lautet, ebenso gehören die Nachweise
Hl *tror I pr nicht hi eh er. Dagegen durfte die abweichende Ansicht,
4ii pj Appellativüm in der Bedeutung ,Burg* sein kann, nicht mit
Sflkchweigen übergangen werden.
Nr «>y Pag. 15 — 11*. VoD dieser Inschrift liegen mehrere Copicn
|iri tin Lichtdruck vor. Auf zwei graphische Eigenthümlichkeiten,
^4t schon frlVher aufg*^fallfn waren» machen die Herausgeber mit Recht
rksam, nämlich auf den Querstrich in f\ und das verkehrte (<j.
C«fm liahen sie Unrecht, wenn sie sagen : rhck quot]ue ad dex-
1 iecUiiAns. Ein gutes Auge erkennt auf dem Lichtdrucke das
ijiip etwas geschwungene, aber nach links offene >. Auch alle
*tiCop(ien und die Drucke Presmel's und Halevv's bteten das >
* ncktig. Nur Glaser's Copie scheint, nach dem Drucke zu
214
D. IL Müller.
süliliesöCD, thiü- verkelu'U* <J zii haben. Es ist nur fraglit-li, ob die^
Scliuld liier Glasbu oder die HorausL^^cber tritTt. In solchen F^lllei]
bedauert iiiMii «ehr kein Faesimile der Copie zu besitzen, das aller-
diiit-s bei dicöcr Inschrift, wo ein Lichtdniek Yorlieg-t, entbehrt
werden kann. ^J
MoRDTMANN erf^rluzt die erste Zeik^ i:?snJ hSKj w^lhrend die Ilcraus-^
geber jirj'^io I dik I fin'^K lesen. Oef!;en die letzte Lesung öind schwer
wicf^cnde Bedenken. Erstens seheint mir der Raum fiii- die ergänzten
Zeichen nicht auszureichen , zweitens glaube ich, dass die Spuren auf
dem Lichtdrucke die Lesunjii^ T-nn^K begünstigen^ wie ja auch Arnaud
noch das n von [psinn'r'K eopirt hat, drittt^ns ist es unwahrscheinlich,
dass die ältesten sorgfältigen (Kopisten das ^ mit dem ^ verwechselt
haben, die in dieser Inschrift sich scharf von einander unterscheiden
(vgl. das f^ in bbsn^J? in der ersten Zeile). ^H
Die Lesung SS:?n haben die Herausgeber mit Recht hergestellt.
Derselbe Name findet sich jetzt auf GC, 20 ( Wiener Ztitschr, f, d.
Kau de des MorgenlaudeSf u^ S. "205), Zu dem Namen ob^p i nn^K I ^^J?n
war auf meine Abhandlung Zur VergL 8e7H, Sprachßy S. 24 zu ver-
weisen.
Die Ergänzung iimim^i Z. a4 ist überflllssig und nicht be-
gründet ^ weil kein Raum f\lr die zwei Buehstiiben vorhanden ist.
Die Uebersetzung von pbi^ durch ^regum* ist unrichtigj dagegen
steht im Cominentar richtig ^regisV. Die Aussprache des Eigennamens
BH:n ist nach dem arab. ,^U IInni\ nicht Hana. Für ^et filii' lies
,et ambo tilii*. |
Was die himj ansehe Aeni betrifft, so hat Halävy Recht gethan
seine geistreiche Hvpothese mit aller Vorsicht und ZurückhaUuntr vor-
zutragen. Herr Fell und die Herausgeber haben durch ihre Sicher-
heit kein neues Moment zur Feststellung der Aera beigebracht. Meine
Bedenken gegen dieselben habe ich in der Enryelojmsdia Briianmca,
Artikel Ye^tmn ausgesprochen.
Zu der Sehlussstelle i^n I SPKQ I cisni I *:?3Ci I nnbin'?i ist Sah.
Dmihn.j S. Hii die Inschrift des Du-Dunjan (bei v. Kremhr, Sudarah.
Saye, 96): ^V?*^ Ci^^cr^ Üöl^^a^ a-ü\^ ^\ verglichen und dazu be-
J
Glossbn zum Corpus Inscriptionüm Sbmiticarüm. 215
merkt worden : ,In dem <^\>^sä- der Inschrift ist wohl das rn zu er-
kennen^ das unmittelbar auf das Datum folgt/ Wenn nun die Heraus-
geber sagen : ^ihil cum nostro vn commune habere <^^>^^ credimus',
«0 möchte ich dagegen die in den Sabäischen Denkmälern aus-
gesprochene Ansicht aufrecht erhalten, dass jene von arabischen Ar-
chäologen überlieferte Inschrift nach einem ähnlichen Datum fabricirt
worden ist
Nr. 7, Pag. 19. Die Nummer besteht aus drei nebeneinander-
stehenden Monogrammen, die wahrscheinlich an irgend einer Inschrift
togebracht waren. Ausser Zusammenhang sind solche Monogramme
iosserst schwer zu bestimmen. Die erste Bedingung einer richtigen
Bestimmung ist eine richtige Lesung. Die Herausgeber bilden im
Texte eine Zeichnung dieser Monogramme ab, die sie von Herrn
Glaser erhalten haben und suchen darnach dieselbe zu entziflfern.
Bne soi^fkltige Prüfung des Lichtdruckes hätte sie aber überzeugen
Bässen, dass die Zeichnung vielfach unrichtig ist. Vom ersten Mono-
gnmme rechts ist nur der kleinste Theil erhalten, der auch ziemlich
ilark verwischt ist, in der Abzeichnung aber keineswegs genau
▼iedei^egeben wurde. Hier muss der Versuch einer Enträthselung als
oösag aufgegeben werden. Alles, was die Herausgeber darüber sagen,
phört m'cht zur Sache. Die Heranziehung der Münzzeichen (des
piecliischen A und der Anfangsbuchstaben von Hfl"!) zur Erkläioing
«iws Steinmonogrammes ist von vorneherein verfehlt. Das zweite und
fette Monogramm sehen nach dem Lichtdrucke also aus:
t\
h dem rechtsstehenden Monogramme wollen die Herausgeber ')^i^
. *Oite magis quam oculis' erkennen, während ich HH?) zu erkennen
[P*ke. Der obere Theil ist stark verwischt und von mir zweifehid
■Q» der GLASBR'schen Zeichnung ergänzt, das Zeichen der Basis halte
4fcr ).
216
D, n. McLiJ
Ueber das linksstehende Monogramm heisst es im Commentar:
Jn altero monogrammate acstuaverunt Mordtmank, Neue himjaruche
Münzen j p, 18 et Müller, Die Burgen, n, p. 43. Hujus monogrammatis
exempla redundant in Scklümbergek, Le trmor de SaniiJ Ich mnss
in meinem Namen und auch in dem Mordtmann's die Ehre ab-
lehnen. Wir haben über dieses Monogramm nirgends gesprochen.
Auch findet sich dieses Zeichen weder in dieser, noch in der von
Glaser gezeichneten Ff*rm bei Schlumberger. Ebenso gehören alle
weiteren Citate und Vermuthungen nicht zur Sache. Man kann das
Monogramm vennuthungs weise lesen; . . , . Hinh^N?* Selbstver-
stitndhch können die Buebstaben auch anders combinirt werden. Mit
Sicherheit könnte man die Monogi'amme nur dann lesen^ wenn die
dazu gehörige Inschrift vorhanden wäre.
Nr. 8, Pag. 19— 2 L Diese Inschrift lautet:
D I in33t I jniFK I mSDiri
DKpn I rrbK I \rp I ^mhH \ n
0 I iinm I Dö^no [pluv
Aus dem Commentare ist Verschiedenes zu streichen, so
Bemerkungen über anrö =-i''30 und iiün«. Ein solcher Ballast besehwet
das Buch ohne Nutzen. Der Sinn der Inschrift selbst ist von de
Herausgebern nicht richtig erfasst worden. Sie wird ftir eine Weil
Inschrift gehalteUy während sie in Wirklichkeit eine Grabinschrift ia
Das D 7Ai Anfang der zweiten ZeQe ißt nicht üih 1 ^mb^f sonder
DfpöS] zu ergänzen, ebenso lese ich anfangs der dritten Zei]
I DplD in für er» Der Lichtdruck gestattet ^^ fUr ^o zu lesen, Zi]
Schlüsse der Zeile rauss es nach 20, 4 heisscn Ip^iß I "innr I löTTOpI?
Demnacli ist die Inschrift zu übersetzen:
*Ammikarib Aäwa* und seine Söhne S[ machten diesie Grab
statte . * , duiTh die Mach-]
t ihre.i Gottes Kai nan, des Gottes [des Stammes] Hdsi*™[ un
dureh dit? Ma-]
cht des Clans der Kuhiiim. Und sie »tc41ten ihre G[rabatäHc in den Schuti
des 'Att^ir].
I
QtD8BEK ÄÜM CoRPüe JwßCRlPTJONrM SsMlTlCABUM. 217
^^^ het&st nicht ,dedicare*, sondern ,committere^ ^
Nr. 10, Pag. 22 bemerkt der Coraraentar zu -]*rt3 i [önn^ I cim I n
1 1 folgendermassen : n fortasso ex nisboi rex ejus ut in Hal. 353,
10; de öuffixo h pro in of. rrn's ejus domus Hal. 520^ y. 21 ■
"(cf. 523, V. 1 ). Die aogellihrteu Stellen jyö t ns'rö ,der König von
Main' und ^^nrr I nn^s .der Tempel des Attar* stehen in minäisehen
Texten^ wo das Pronominalsiit'fix d^ dh oder ic lautet. Das n drüekt
im minäischen Dialecte den Stat. const, aus und kann also hier in
einer sichei* sabäischen Inschrift nicht vergUchen werden.
Ich vermuthc, dass wir hier den Anfang einer Inschrift aus der
Cönigsperiode haben^ welche in der Kegel vor dem KOnigsnamen und
Ende der Inschrift die Zcicheu \]p\ tragen. Vgl. z. B, Fr. ix^ x,
xxxiVj xxxvL Anstatt des X bieten die Copien oft Y, z. B,
Fe. HI, xm, xxvui, xlvil Das Y z.u Anfang unserer Inschrift scheint
mm ebenfalls der Ueberrest des XH ^^^ sein.^
Nr* 11* Pag, 22—24. Der Lichtdruck ist so undeutlich und ver-
ehr dass an den zweifelhaften Stellen aus demselben nichts zur
ellung des Textes geholt werden kann. Zum Theil weseiitlieli
iodfr^e und wie mir seheint, bessere Lesungen dieser Inschiift Hefert
Jffmi>riiJU£i«, ZDMG. xu, Bin und 364 und xlh, 100, Im Texte werden
rerschiedenen Copien von Crüttekdbn, Hal^vy und Glaseii
tbeilt und einer jeden die hebrUische Transse ription hinzugefügt
ist zuviel des Guten und wirkt mehr verwirrend als aufklärend.
hebräische Transscription hat ihre Bereclitignng darin ^ dass das
seine Resultate auch Nielitsabäisten zugänglich mache, aber
Copie zu transscribircn hat keinen Nutzen. Zu ncnj ist das
loci ^^^jUar^ in SiUlarabien (Hamdäni H9, Hh und 120, 1) zu
"tttgldcheiL
Nr, 12, Pag. 24, In der Lesung und Hersteilung dieses kleineu
Fragments zeigt sich viel Phantasie und wenig sicherer
^ Kich% fCoiDiniderant^ 20, 4 und 21, 3, falsch ^voveniiU* 17, 4.
* V«ber die Bedöotting dieser ^wej HucliÄt-ab(?ii vgl. f^iKOFRiKii Lanier*»
^w^efcir^ p, 73 «o Lavqkh xu, Schlas*.
I
^18
D. H. Müller.
Grund. Die Ergäozuntr iasj ist gegen die Copie und den Sinn, weil
in der Regel auf sia: nur der Name eines Mannes folgt ^. hier aber
wenigstens yier Nameo steheo. d
Nr. 13, Pag. 25. Die Herstellung des kleinen Fragments ist
riehtigj in der Auffassung von Tnä'Töl, welches die Herausgeber ftir
den Namen eines Gottes halten^ weiche ich ab. Ich halte es fiir
^^^Jl^j, also Plur. süit. eonst. von ^J^^. Vergl. ZD3IG, xxxvii, B.
Die lusi'hnft scheint somit ira mioaißchen Dialect abgefasst zu seiUij
und die Ergfmzung r;pn ist demnach ausgeschlossen.
Nr. 15 und lf> würde ich nicht zu ergänzen wagen* dagegen
linben die nerausgeber vollkommen Recht^ das Monogramm &|3T? *iö4j
nicht 3tHV 2U lesen.
Nr. 17, Pag. 27 ist nnm unrichtiger Weise ,vovenint* stritt ycom^
miserunt* übersetzt Der Lichtdruck ist zum Theil sehr undi*utHch,
dass die Varianten der Copicn von CrüttekdeNj IIalrvv und Ulaski
hätten gegeben werden mttssen.
Nr. 18, Pag. 28. Die von mir mit aller Reserve ausgcspro<*bcn€
Verrauthung, dass p^on 1 nn auf das Nomen loci ^,<^ zuriickzuiVihrcij
sei, durfte nielit mit soicticr absoluten Sicherheit als feststehend^
T l i a tsacl i o b i nge stell t we r den .
Nr. it», Pag, 28^32. Die hier zum ersten Male publicirte In
Schrift ist im Ganzen richtig gelesen, übersetzt und commcntirt. lel
liabc um* einige Kleinigkeiten zu bemerken: S. 2D, Z. 8 lii's 3^?3l^
flu* 3°?^V (Dnickfelder). Z. 5 scheint mir die Lesart o)OYH wirklicl
auf dem Lichtdrucke zu ötehcn, Z. 8. Der weibliche Eigenname nbnjj
bcdui^fte einer Erläutenmg. Er ist wohl zusammengesetzt aus i3ö-l-n^
wie ^\bü^'^, rhri, nb"0?D^ rb^zp^ Zu vergleichen ist arab. j^ä-U (Ibil
Uoraid 296), palm, n"T5ö "32 und liebr SKnjö.
Die Construction dieser Inschrift ist nach der gegebenen Ueber
Setzung äusserst schleppend. Ich schlage vor Dr'iirpos mit | p | *:p!
[öbsf zu verbinden und damit besonders injnfj?* I *\x:v I p \ p:tro ' p- 1^3)
(DuRENBouKOy EtUiL, Nr. 5, 23) zu vergleichen; die Worte | H*?önp I p
Glossen zum Corpus Inscriptionüm Semiticarüm. 219
•nöP3 dagegen beziehen sich auf das vorangehende n^KDöS und sind
eine ähnliche Phrase wie inopa I bKon I pa I inbKDöa (Os. 1 3, 3). Dem-
nach ist zu tibersetzen:
,N. N. weihte dem Ta'lab .... diese Statue — weil er ihn erhört
hat in Folge seiner Bitte, um deren Erfüllung er ihn bei der Errichtung
des Denkmals in der Stadt Marjab gebeten hatte — von den Zehenten . . .*
Ein Beispiel einer verunglückten Etymologie ist die Zusammen-
stellung von sab. pi (^^9) mit hebr. pa, beziehungsweise j:i3 und
mit arab. ^^^, Ursemitische Wurzelforschungen sollten von einem
Werke wie das Corpus ausgeschlossen bleiben.
Bei mn ,dieser' mit der Vergleichung des äthiopischen Ch'M^
musste Halevy's, der zuerst in genialer Weise die Pronomina demon-
strativa mn, r\*T\ und nön erkannt und sie gegen die Angriffe Prä-
TORics' und Stadels vertheidigt hat, gedacht werden.
In der Uebersetzung Z. 1 Hes dedicavit ftir vovit, Z. 2 Riydmi
für Riydmo,
Nr. 20, Pag. 32 — 33. Diese und die folgenden zwei Inschriften
sind von mir aus dem Nachlasse Langer's publicirt worden. Zu "dp,
resp. KDP, möchte ich jetzt auf das von mir in den Sahäischen Alter-
ikUmem in den kön. Museen zu Berlin, S. 11 Gesagte verweisen,
wonach es von hebr. n^p zu trennen ist.
Das auf dem Abklatsche sehr deutliche X^ H ® haben die Heraus-
geber vermuthungsweise in Hfl^H® geändert. Dies ist eine Willklir-
Bchkeit, welche sich gegen den Geist einer gesunden Textkritik
▼«sündigt. Dagegen ist die Vennuthung, dass onan, beziehungsweise
firsno, nicht Name des Grabes, sondern als Appellativum aufzufassen
sei, sehr ansprechend. Vgl. jedoch nst? I pnp, Hal. Gß7, wo n:t Name
4» Grabes zu sein scheint.
Für OTM ist vielleicht unter Hinweis auf Nr. 32 (Pag. 51) D-in2lKl
<t »ganzen.
Nr. 21, Pag. 34, muss ich mich wieder gegen die versuchte
j ^*rtiideruDg von n I opa in T0373 aussprechen. Der deutliche Abklatsch
^^'Jriaetet derlei Verbesseiningen.
^»•er Lät^hr. f. d. Kunde d. Morgenl. III. Bd. 15
Nr. 22, Pag. 35, wollen dit? Ilorausgeber in rhn das arab, aL^
jtlieca' erketi neu und damit das phün. r\bn auf dt*r Inschrift Eäiuu-
UiiziivB zusamniünstulk'ii. V^::!. jedoch Georg IIoffmakn, Ueher einitfe
phihiikkrhß Inschriffe.nf S. 3tK
Nr. 23, Pat;\ :5r, vergleiehon die Herausgeher zu deui Eigeu-
namen p^n (— arab, ^^^M-O die Stelle hei Jilcüt iv, <>71 : ^\ JUS
^,^^^-1^^ sSX^ ^^ILl. Sie halicn dabei übersdien, dass diese Stelle
vtm mir in den IhiVii^n i, S. HO, Note 7, ßcbon verbessert worden
ist. Fiir ^^^yJLki-\ ist nnmlieh ^^^^JLLxw3i zu linsen. Die Stelle selbst
tindet sieh bei Hanidaui Oassirat fifi, 4. Unter s^\L\ ^\ fiihrt Jaeut
bekaniitlieb den Haindant an.
Zu pen kann der Wurzel naeb das Nomen loei
Jacüt 11, 290, 9 verglichen werden.
^Vliaä. bei
Nr. 24, Pag. 3«j— 38. In dieser ziemlich einfachen und, mit Aus-
naliiiK' der It-tzten Zeile, dtnithelu^u Insehrift sind wieder einige un-
nOthige Correetnrt^n vorgcnoiunien worden, wo die ursprüngtielien
Lesarten beizubehalten waren.
Der Beiname )nr^? ^^'^^1 iii )nTl? verändert, weil letztere
seiion einnml in den Insebriften (( *i[. V2, \) nachgewiesen ist,
ob nicht aueli )nfS? vorkomnien dürfte. Ebenso unrichtig seheil
mir die Amderung u^iv. iius qit. Die Wnrzel ^^> ist im Arabische
und IlebrUischrn vurhanden. Den Eigennamen ^y> führt Ihn Doraid
142 an, ein Schloss ^j^> kennt Ilamdani, warum sollte also nicj
nueh ein Beiname ^ A> vorkonmienV Die Ileraiisgeber haben
Seinväebr, in den neuen Inschriften nur schon alte bekannte AVor
zu suchen und weigern sicli, neue anzuerkennen. Es ist aber
erste Ptlicht der Epigrapliiker, erst genau zn lesen und genau M
Gelegene festzuhalten und ohne dringende Noth und gutem Orun
nicht zu lindern und zn verbessern. Die Punkte am Ende der zw^
ersten Zeilen seheinen mir, wie aus tier Oopie («i.aher's (Mlith, 5^
hervorgeh Ij ganz Uberllnssig zn sein. Auch in der vierten Zeile
die Verbesserung l^fa^irjcD tor rh>n® unutitlng- Das zweite oAt
letzte VitIiuu» kann J*iif n anslautcn, niuss aber nicht.
Glossen zvm Corpus iNscnipriaNtTM SEMiTirAuiM. 221
Die Stelle lörraj? i nnn l K^m I I2n^ ist iehrreieb für die niilien^
Bestimmung des Wortes n'in, das man bis jetzt nicht erklilreti konnte,
obgleich es ziemlich liäiifig in den Inschriften vorkoniint. Im Coni-
uientar zu dieser Stelle heisst es : ^ Verb um k"is et siunlia, r|uibns con-
jungi äolet, in nostris tituhs voeabnkini n^^ donms isaepe* «eqnitiir . . .
lifiQ hujusmodi sensmn in miinp I mn quacrimns. Mohdtmann et
MfiXKR, SahäUcM Dsnkmähr, \k 41i» doeiu-nuit vocabulo nnp agros
titorales exprimi per quos arjua rigatur/ Nach diesen PHS missen sollte
m&n ^Lauben, dass der Selduss etwa lauten niüsste: ^Felj^lieh bedeutet
rrr ein Haus oder Liegend einen andern Bau am Ufer der Bewässerungs-
kanäle/ Man muss daher staunen über die weitere Wendung im
Commentar; »Quod ad n*^rr pertiiiet^ eollato arabieo J^ ^»optimani
terrato" desigiiare nobis videtur.* W'w aus diesen richtigen Priiniissen
ibeser Scldnss gezogeu werden konnte, ist mir geradezu ein unauf-
lushiires Riitlisel. Die Uebersetzung lautet; ,renovaverunt (lies texcrunt^
^- nrhtig im Commentare) et condidernnt teiTam optimam agri sni
-.* Was soll tlas heissen? Wie soll i-lnv ,tt'rrii optima* bedeckt^
erneuert oder gegrllndet w*erdenV — Die Annahme, dass n^n irgend
tauen ,Uferbau^ bezeichnet, seh eint inich aus ZDMG. 490^ Nr. vii,
3t 1 I ]rrT[ \ TP l oi^B ll JO hervurzngehen, welche ieli jetzt ,von d<^oi
nkcrj»Ialze (oder der Kanalmündung = nnd^ sJo^) bis zum Uferbau^
860 möchte. Dass übrigens mn «-ini^n ,Was8erlmn^ bezeichne,
W HuauTHAKN an cU^r eben angeführten Stelb^ bt*rtnts vermutbet.
St. 2h und 27, Pag. 39 — 42. Ueljer diese beiden Inschriften
.-^1 ilie Herausgeber: ,lJterque in tuuo latebat, nee quid de anti
lapidum constat, quum possessor eomm titulos commcntielos
[4ai*n!aj(> tatulas fabricari sole^t.* Der Rede Sinn ist dunkel, er wird
•Wf tiarer, wenn man Glaser^s MtlthethnH^en, j>. 4;* vergleicht, wo es
IW: .<ti.. 2B , . . . kann nicht in Betracht gezogen werden, weil
*^ Inschrift auf einem unter Dünger gut vergrabenen, wahrsehein-
u u-\if jutigcti Steine im Hause des gross ten Jüdischen Inschriften-
• BrODZtetafel' Fabrikanten in Sana sieb In-tiudet und dort enjiirt
'■''t* Da« klingt schon etwas deutlicher: die b*Mden lusebrlfteu
328
D. H, MOLLKK.
sind Fälschungcu iiiul zwar wahrsclieinlieli nach einem echten^ aljer
8i:hoii sehr vserstürten < h"iginale. Der Besitzer hat also das alte, walir-
sL'huinlieh nieht transportable', schlecht erhaltene Oripnal copirt und
dann die Insehrift in dazu hergerichtete Steine eingegraben, die er im
Dünger längere Zeit verbarg, um sie uaeh Jahr und Tag Tsneder
auszugraben und sie als Antiquitäten zu verkaufen. Dass sie dadurch
nicht deuthcher geworden sind, versteht sich von selbst Glaser hat
nun wieder von iliesem Steine eine Copie genommen. Uns liegt
aber auch diese Copie nieht vor, sondern ein Abdruck in sabäiselien
Typen, was durchaus unzureichend ist. Die fiLAsi-m^sche Copie hätte
uns gewiss eine bessere Vorstellung von der Form der Buchstaben
gegelien als die Typen. Die Texte sind im Grossen und Ganzen richtig
ergänzt und verstanden worden, im Einzelnen bleibt freUieli Manches
zu wünschen ilhrig. Die &gänzung <i^ ^ 1 r^ in der zwxnten Zeile ist
gewiss nicht richtig, die Spuren der Zeichen ftdiren auf ©XOrS? ^^^ *^'i
jedoch nicht erklären kann. Z. 3 lautet: X3>XNn I aNl]H^hr^XYa>1h,
welches von den Herausgebern gelesen wird; IHlHH JJfl IflhAXVIh
^flY'^X^IXNri- Die Lesung DKcnnbi« mit Weglassung des <d ist durchaus
zu billigen. Die Sehreibung htSk für nhn {a^\) mag vielleicht den
jüdischen Fälscher veiTatheUj der gewöhnt Ist hebr. n1*?j} zu sprechen.
Ebenso richtig scheint mir dit- Ergänzung <i*I]Y°X3 IKHH; das > fiii*
den Trennungsstrieb kann eine Verlesung eines der drei Copisten
sein, dm-ch dertm Hand die Inschrift gegangen ist. Dagegen ist die
Lesung HNhJ?3 gewiss falsch. Aligesehen davon, dass die Bueb-
stabengruppe QlHQH eine solche Lesung unmöglicli macht» duHlen
die Herausgcljcr das Wort piffö, welelies mit einer einzigen Aus-
nahme aus spilterer Zeit' nur auf Bronze tafeln vorkcunnit, nicht auf
einer Steininsel u-ift suchen. Die ]iuebstiihengru])pe ^tH^H ^^^^ '<-''j
3NJ]T> ^'K^' Nr. 67, 4, OÄL fi, 4. 8, 4 etc. Die weiteren Ergänzungen
sind Äum Theile recht seharfsinnig, aber wunig sicla'r. leb möchte
davor warnen, weitere Consequenzen daraus zu ziehen.
^ Auf der Lischrift vcui Ilisii Ghorab 1 , 6 f«:ra | p | ntso «cheint das ur-
Mprliiii^Iich oUiP T\nmvMnM luizpielini^ndp Wort hc hon nn^■emein hn Sinne von In-
schrift gehraudit «u »oin.
I
l^o iclt imr Z. 4 li*'bt!r Qib^H'^ ffir cnarKi vorsfljlac^'cn lvȟl'hU^ Diese
Inscliritt Inlilt't ^t.^wiss die ForLsetzuti^^ imil d*Jii Sehluss von Ni% 2(i,
wa^ die Herausgeber nicht bemerkt zu haben scheinen.
Nr. 28j Pag. 42 — 45. Zu Z. 1 heisst es im Commentar : ^xn f nx
«eciintlum IIalevyi loc. L'it. intcrpreUititHicm : ^salntem qimm attidit*^
suppresso altere yörf vocabuli T?)Xy nisi forte aflditnm fncrit nt yod
consonantem designaretj sieut in orthographia neo-hebraiea. leh glanbe,
da&s dirso Möglielikeit nii'bt einmal in Fonn i'iner Vermiithimg hätte
attSgespraeh^'H werden sollen! — Sieht man die Abbildung der Crut-
TßNDEN'sehcn Copte an, so wird man finden, dass oberhalb der beiden
f der Stein 'verwischt war. Man darf vielleicht Y?)JI%Y J^sen und
jSalutcm quam attnlit ei (feminae)* ühersetzen.
Die Zu8aomiensteilung von rtt^?n mit hebr. p*2lin, die auch von
mir früher gcbiliigt worden ist, rausä aus lautlichen Gri'mdeu (arab. is?
= hebr. t) abgelehnt werden.
Nr. 29, Pag. 45 — 47. Von dieser hier zum ersten Male puhli-
eirtcD Inschrift liegt ein sehr guter und deutlicher Lichtdruck vor.
Es war also überflüssig daneben noch die unzureichende Copic Ola*
SBM*B wiederzugeben.
Z. 2 3 wird ergänzt : io,T2K I ^Dpi I CKlu I ppDim I k^::i I nrnn und
fibersetzt: «fundaverunt et eondidenint et tefxcrunt eireuitum mu|ro-
rum et bona amborum majorum suorum^ In der Regel folgt aaf diese
Verba ein dcterininirtes Wort und niuss auch hier ein solches umso
mehr erwartet werden, als ja das durch i verbundene iö.i'iK I 'jpi deter-
nünirt ist. Ich schlage daher vor, unter Hinweis auf Nr. 37,4 dki:^i MDj?"r
und Z. t> 'o:;i l ^ipn in unserer Inschrift zu ergänzen "jpi I cxi«? I ppt?]m
4ic Stiftungen und Besitzthlimer ihrer beiden Ahnend
Z. 5 ookshö: I OHS: I p llbei'setzt ,contra detrimentum qnoellibet
ot unamciuenKiuem nndum afferentem*. Ich halte beide Wörter für
Participia ^ ,^%JX<^ ^U ^ jgt^gt^n jeden Zerstörer und Frevler*.
Nr, 30, Pag. 47 — 41». Diese Inseiirü't ist von mir publicirt worden.
Die Herausgeber weichen nur in einem Punkte von meiner Auf-
D. H. Müller.
faseung ab, indem sie das* eine 1S2 ftir vei*schrieben liultet», wulirend
ich es (Wr i.*'m Nooien jKropr mi^esehcn Imbe. I>ie Miiglit'hktMt (let-
Ditfoyraphie »ijebo ich gern zu.
Z. 5 wird p-ip = arab. ^^ ,qiiod rapt um rst' iibersctztj wäliren«!
ich es »welches gestohlen worden ist* wiedergegeben habe, wie es
iiiieh hcissen muss. Die Herausgeber seheinen zu dieser UebersctÄiing
durch einen ganz tbrmellen (Truiid vcHeitet worden zu sein. Sie
konnten v^uiii Dcpuneus jViratus est* kein Passivmu bilden und liahen
infolge dessen das Verbiim ^rapere' dafür gewählt* In der Sache ist
es aber nicht gleichgihigj ob etwas geraubt oder gestohlen wird.
Die Lateiner wusstcn sieh in solchen Fällen zu helfen, sie sagten
jfurto ablatuni est*.
Nr. 31, Pag. 50. Diese Inschrift ist von mir in der Wiener Z«\
9chrift f. (L Knndti des Mor<jenlundeSf ii, 8. ni9 in ähnlicher Weise
gänzt und üli ersetzt worden, nur in der Uebersetzung des Wortes x
gehen wir auseinander, indem die Herausgeber in Anschluss
Frksnel (>*\ f> (so tlir 35!) das Wort auf die Gottheit, während i(
in Ansehkiss an Osiander 14, 3 auf iien Weihenden beziehe. Bfii
Auffassungen sind möglieh ^ ich halte die von mir gewähhe au dies
Stelle filr die wahrsehcinlichcre.
Nr. 34j Pag. 52. Ein kleines Fragment, welches van Glaskr I
aller Ruhe nach dem Originale in Sana copirt werden konnte,
dem nur die Buchst-abcn . HtHXIXli . - . stehen. Diese Bu(
Stäben in <}► iHJS,! ^ hOf ^^^i verbessern verstösst gegen jede e]
graphische Kegel
Nr. 35, Pag. 52—53. Uebcr Bait-Baus hätte Hamdäm*, Gi
81, 2S, 112,3 und rJ5, 23 angefährt werden müssen. Die Insehnl
selbst besteht aus t^ilf ZeÜcn von nur wenigen und unsichern Rudi-
Stäben. Ich wüi-de es nicht wagen dieses Fragment irgendwie seä
ergänzen. Die Herausgebor waren kühner, aber die Rcsuhate \UycT
Bemühung sind höchst probiematiseh. Mit Ausnahme vun viellei
zwei Wörtern a>3V*fhn® (X 2) und fDri^H C/^- H) halte ich J
fiir falsch, oder mindestens ftlr sehr unwalirscheiidich.
Glossen zum Corpus Inscriptionüm Sbmiticarüm. 225
Nr. 36, Pag. 54. Ueber Djiräf (»^^^^) war auf Hamdani, Ga-
zirat 111, H, 241, 14, 18 zu verweisen. Das kleine Fragment lautet
P&T I ]n'\r\% welches ,et texit Yuhafri*^ übersetzt wird. Unter Hinweis
auf LAN(i£R's Reiseberichte, p. 37 — 38 erklären die Herausgeber dieses
pri als ,ultimum verbum in serie verborum quae ad construetionem
pertinent^, sie haben aber übersehen, dass in allen von mir zusammen-
;'estelltcn und später aufgetauchten Stellen auf pini das Wort lonn-a
während hier ein Personenname folgt. Ich übersetze unter Bezug-
nahme auf die schon angeführte Stelle ,und er möge belohnen den
Vuhafri*^ Dieses kleine Fragment ist dort angeführt, nur mit einem
falschen Citat Hal. 49, 17 für Hal. 17.
Nr. 37, Pag. 54 — 61. Die Literaturangaben über I.Iadat^än sind
jjthr dürftig. So ist z. B. der Abschnitt über PJadal^än und Ridä*
Burgen, i, p. 30 — 31 und 65 übersehen worden. Im Gazirat al 'Arab
wird noch ^^\aj.s^ 81, 26 und 82, 3 erwähnt. Auch inschrifltlich war
pn schon nachgewiesen worden. Um so sonderbarer klingt dann
Pag. 58, Col. II die Bemerkung: ,De urbe Hada|^än abunde egimus
in proemio intcrpretationis.' Diese Inschrift, eine der schönsten und
«ieatlichsten, die wir kennen, wurde von Glaser und mir ausführlich
<ommentirt. Die Herausgeber referiren über unsere Commentarc,
haben aber eine Reihe von wichtigen Punkten unberührt gelassen.
Im Commentiir Pag. 56, Col. i heisst es ,bKrOD", nomen pro-
prium compositum, ad imitationem hcbraici bK^oie^^ 'laj^.aTf;X conflatum^
Di»*e ganz falsche Anschauung, welche Hartwig Derenbourg in seinem
Aufsätze Les nonis de personnes, etc. zum Ausdrucke brachte, und der
^öu mir aufs entschiedenste widersprochen worden ist, darf im Qfipus
iMKriptißuttm Semiticarum nicht als die allein giltige hingestellt werden.
In ähnlicher Weise ist folgende Stelle (Pag. 58, Col. i) zu be-
«rtkeflen: Quemadmodum -er indicium est hcbraici sermonis ad lin-
?Sam Sabaeorum magnopere pertinentis, sie etiam praepositio j037
'wn* non arabicae formae ^, sed hcbraicae nv simillima, lirmum
^'l^wneiitum pracbet Judaeos in Ycmeno plurimara valuisse. Ich halte
** fär überflüssig diese gegen jedes wissenschaftliche Princip ver-
226
I). II. I^IüLLEIi.
stossemlf^u Aut'ütellniigoii hier dos Weiteren zu belcaeliten und zn
kritiöireii.
Zu *j?öB{Pag. 5G» CoL u) fehlt die von Glasek und Praetouilts auf-
gestelhi' und von mir als nieht unniö;nr]ich bezek-hnott^ ErkL^nini^y
divss OS gleich arab. ^_y*i^ sein kann.
Zu irtDBS (Pag, 57, Ooh }) niusstc auf die Weihungen von Per-
sonen an die Gottlicit hiiige wiesen werden.
Pag. Ö8, CoL IL Die Vermuthungj dass vielleicht Oö. 27, 1, 10
01*^0 für cjnc zu ieseu sei, durfte bei der Deutliebkeit der Bronze-
tafeln und bei dem Umstände, dass o mit <» auf jener Tafel nicht
verwechselt werden kann, nieht ausgesprochen av erden. Der Name
aj?np := 2^.^ kommt llbrigens in jener Inselirift zweimal vor und
hat ein Anahjgon im arab, ^^^
Pag. bdj Cof. n. Die j'-i^^ ^ genannte Construction ist in
den Inschriften zum ersten Jlale ZDMG. xxx, 123 nachgewiesen
worden.
Pag. »>o, Col. I. Das sab. -inj? mit hehr, n^j? »Süidt*' zu ver-
gleiehen und in [-inj? einen Dual wie O'nnfi erkennen zu wollen^ ist
ein recht ungUleklieher Einlall.
Pap, 5Kj CoL I ihm der Commcntar das schwierige Wort cKtP
mit folgender Notiz ab: verbum pku;* ,p09uit* jam oecurrit in tttiilo 1,
v. 3. Dort steht jedoch lö;? von der Wurzel n^t^ Zu dku? vcrgl. Ept-
(jraph, Denkm, aus Arabien, p. 2y.
Nr, 40— Im (R 63 — 81) enthalten die von Sieofried Langer in
der Umgegend von I)im\n entdeckten Inschriften, die sännnüich von
mir puldicirt wurden sind, Dass hier die Nachlese eine geringere ist^
wird man natürlich tinden.
Die Uebersetzung und Etymologie von [nrö: (Pag. tiü, CoL ii)
scheinen mir wenig zu passen. Fllr /falfam' ist imtcr Hinweis auf
Kamdanij Bekri und Jacut ,Talfum* zu sprechen, auch die bekannte
Burg fJüS bei Ueidat niusste vergleichsweise angenUirt werden. An-
statt [rPö muss Glaser 2S7j <; Tro 1-»^^) gelesen werden. (VgL
Wiener Zeitschr. f. d Kunde des MorgeuL iij S, lül.)
Glossen zum Corpus Inscriptionum Sbmiticarum. 227
P. 66, Col. I. Die Bestimmung des Wortes f\hüQ halte ich für
unrichtig.
Pag. 67, Col. II. h^fiH plurale sicut latinum vires ist nicht ganz
zutreffend. Lat. vires ist eine Art pluralia tantum und bedeutet ,die
Körperkraft', ,die Gewalt', insofeme sie aus verschiedenen mitwirkenden
Factoren und Kräften besteht, während h^nn ein wirklicher Plural
von S'n ist und im Gegensatze von letzterem nur von vielen Personen
gebraucht wird, von denen jede Eine Kraft hat.
Der Annahme, dass zwischen Dann und phn eine unbeschriebene
Lücke war (vielleicht wegen einer Verletzung des Steines), scldicsse
ich mich gern an.
Nr. 41, Pag. 67 — 70. Die Herausgeber geben die Copie
Glasbr's in Typen und erwähnen nicht mit einem Worte der Copie
Lasgkr's, welche in ZDMG, xxxvii pubUcirt worden ist. Die Nicht-
wiedergabe dieser Copie ist umso mehr zu bedauern, als thatsächlich
die beiden Copien vielfach variiron. Die Varianten werden auch
im Commentare nicht angegeben.^ Ich erwähne hier nur zwei
wichtigere. Z. 2 hat Glaser )r^*fo, während Langer )r^H® liest.
Eme Entscheidung über die Richtigkeit der einen oder der andern
I^sart ist nicht mögUch zu treffen. Das letzte Wort j?r, welches
^on den Herausgebern nicht mit Unrecht ftlr den Namen des Stein-
metzen gehalten wird, steht bei Glaser am Ende der übermässig langen
Me, während es bei Langer in der ftinftcn Zeile angebracht ist.
Xr. 42, Pag. 70 — 71. In der zweiten Zeile haben Langer und
Guser:
ö I p I DnBt?3 1 ii^n^n l p
^ ich zweifelnd zu [Dinilö I p ergänzt habe. Die Herausgeber be-
■ttten dazu: [onnilö, quod D. H. Müller post p propouit, domui
«Icasiello potius quam urbi convcniret. Nos ^Ihfl ^^ Y^^lhfl ^*^i'-
j'ipadum credimus. Zunächst wird es, wenn man die Stellen Sieü-
i^'^'OiL^a^s Reiseberichte, p. 78, vergleicht, schwer follcn, den Be-
\^^txk erbringen, dass Dinio I p nur von Häusern und nicht von
* Dasselbe gilt aach von den folgenden Nuraraern 42 und 43.
S3»
D. H. Mollul
Eail-
Stjidfen gesagt wertleo kann: .vom Fundanietite bis zur Vollenduii|r'
knun mftii von jedem Baue und jeder Mauer sagen. Zweiteüs» ist
nieht bewiesen • dass in diosifiii FVagmenle nicht auch von eimm
Hanse oder emcm Tempel in der 8tadt Nasafiit die Rede istJ Eml
lieh ist meine Ergiinntnp in Uebereinstimmung mit beiden Copiei
während die Heraus^'ber den Text verbessern, und zwar
gründtieh verbi^^em müs^sen.
Nr. la^ Pag. 72 — 7S. Zu dk^en Insehriften haben die Horaui*gcl>ec
vergessen« die Bemerkungi^n MoRDTMAXJi's in Kcun's LitteratuMait Ji
ari«Nl. Pfiilol(HfU, Bd. i, IS8I, S. 430 ansuföhren. Seine Verbesserungi
JEU Z. 4 stimmen mit den im Cammentare vorgeschlagenen überci
Nr< 44, Pag* IS — ^74 wtlrde leb eine so problematische Bcdetihi
von qppe^ wie »obscrvantia le^^m, rdigto* nicht ohne Weiteres m
Uebersetacimg hintlbernehmen.
Nr, 45, Pag. 74 — 76. In dieses schmale Fragment wird v
hineingelosen und hineingetragen. Ausdrücke wie ^imnm et pnic^
Cnalur sacrarü' und ähnliche dürfen nicht ohne Weiteres mit Sicbei
heit hingestellt werden,
Nr. 46, Pag. 76-78, Die auf Tafel II gegebene RcproclucUfl
darf nicht den Wertli eines mechanischen Lichtdruckes beanspruche
da auf dem Abklatsche, der selir undeutlich ist, nachgeholfen werdi
massle. Dieser Lichtdruck hat also in Äweifelhaften Fällen nur del
Werth einejr Zeichnung.
Em© nochmalige genaue Prilftmg des Abklatsches, der ja and
den HcratLs^bem vorlag, hat mich üborseugt, dass in Z. 5 tif)Ji
und nicht h^) J-a? steht Die Lestmg jp*itr*^, die auch sprachlich ih
Bedenken hat, ist also zu verwerfen. Auf ilie zweifelhaften E
Zungen £U Anfang der Zeilen will ich hier nicht weiter eingehen.
Pag, 78, Col. 11 : Addo nos in octypo ehartaeco *:or cum
yoJy non '•asn cum duobus, ut suadet MCtLKR, legertn Auf dem A^
klatsche, den ich nochmals geprüft habe, erkenne ich zwei }/od.
I Dxss ich die InachriA »o AufgtyOlsst hub«» kanti man mm metiifr IT^
MUiui^ ^ilirer Stadt' erseheu. Vg-1 Übrigens dl« fol^nde Nummer.
»
I
Die* Wrhpsseriuig vim DS^n I jip (Hal. 15s, ^; ) in I p ist wk'drr
dB kiihnvs Wa'^iiiss. Aus versijhiotleneii (Iriindrii muss dori osnn I 1^*3
«lehini bleiben. Dasselbe Wort jtt?3 = ,^^^^ tiiulel sich iiuch in tier
vorangehenden Zeile.
Nr. 47, Pag. Id halte ieli diu Lesiinf^: IDfTXl ^^^iitt fl) ^^i^ I^'L^^«"
zulässig, weil j-innr nur \nv ^fsnK-ia, also mir Mm Mt^nsi-h» u uiul uirht
von GtHtern gesagt zu wiM'deu selieint,
Nr. 50, Pag. 83, ist ilie Lesung n'llK för no - «»hue jede Basis.
Nr. 52, Pag. si darf I] uieht ohne Wf'itercs in Uffl veritutlcr^
werden.
Nr. 53, Pag. h5. Das Hal. 28 und UH vorkommende Muuu
^amm wird von mir in die Ruehstahen ^oJ?01X?n z<'i'l'-gt, wUhreud
MoRDTMAms es h^TTl iL'sen will. Die Herausgeber seldiesseu sieli
der Ansieht Morütmasn's an. Jeder der die sabiliseheu Buehstaben
kennt, mag zusehen, wie er in <lein erwähnten Monogranune dir
I Buchstaben H3?T1 finden kann,
Nr. 56, Pag. ö(J. Wenn Hälevv und Glahek ilbereinstiuunend
- Xy^ haben, so darf man nieht wagen IcHTV®? "l^^** allerdings nirlit
I nur im Minäisehen (ninci), sondern aueh im Habiiisehen (IIal, 44
I und PftiD. XI, 2) vorkommt^ zu lesen.
I Nr. 57, Pag. 87, besteht ans folgenden drei Fragmenten:
^^^ Hal. L>*]: o<Dj^nXf
^^^^ Hal. 20: .1,.-^ ^0o|t::||]XN
^^^H Hal. 33: HX^h^i'C
^^^in der Uebersehrift w^ird aueli Glassk 32 notirt. Da jedoeh
weder die Co pie G laser's rcprodueirt noeh sonst äuge geben ist, was
(tu 32 enthält, so können wir hoetjstcns vermutlien, dass bei GLAsnit
i'ine« odt?r zwei dieser Fragmente verzeichnet sind, ohne jedueh in
der Copic von Halrvv alfzuwi-ieheu. Die Herausgeber glauben, dass
diese drei Fragmeute auf eine Insehrift zurüekweiscn, die etwa
fojgendemiaasen begonnen hat:
3HlNh3HI»<»^htlNTI)N
J
230
D. II. MüLLBK.
4
und ftlgeii hinxu: X utrumque inversura pro {^ seriptun]
pieaiimr. Gegen die iibcreinstinimendon Copien Halevv^s und Ouaser's
aiiziiHrlinRii, cLiss S( IVu* rh dreimal verschrieben sei, sehcint mir
luiuiöglieli. Stellt man aljer Hal. 20 luid 33 auf den Kopf, d. h.
ninnnt man an» dass sie verkehrt autgestellt und in Folge dessen
verkelul eupirt wurden äind, so erhalten sie folgende Form:
Hai. 20: HhQNl^<^?
Hai. 33: >«— ►JcDolJzl p}^ j:^
und es ergibt sieh die vermuth et e Lesart [ählNhUN ^^^^^ selbst. Ob
Hai. 2i\ damif zu verbinden^ was nicht nnwahrselieinlicli ist, und ob
der Name zu 1(h]T)[Hl ^^ ergänzen sei, lasse ich daliingestellt
Nr, 58, Pag. 87 ist ,r. d. m. Au ad ' und H[aufatt]' «ider ein
ähnlieher mit // beginnender Eigenname zu lesen. Die Verbesserungen
der Herausgeber können in keiner Weise mit der Copie in Einklang
gebraeht werden.
Nr. 62, Pag. Sd, Die Veränderung von 311A "^ 311? »^t
phiseli niebt ausgeschlossen, nh} bedeutet aber nieht ,palatium\ sonde
ist s>iionyra mit 3ir, rnnc ete.
Die Versuche Nr. 6 5 und *JH zu entziffern sind vollkommd
misslungen^ die Fragmente sind in einem Zustande, das« man
liebsten vorderhand das Unvermögen, etwas Vernlinftiges her
zubringeuj eingesteht.
Nr. 67, Pag. ^1 — 91. In der Lesung imd ErkJänuig dieser
schrifl weichen die Herausgeber in einigen Punkten von der in
Sabäiaehen Denkmidem gegebenen Lesung und Erklärung ab. N^
sorglaltigcr PrIUnng der Lichtdrucke und nochmaligen Untersuchung
der Abklatsche sehe ich mich genöthigt alle Lesarten der Stthäi^cA
Denkmälsr und die meisten der dort gegebenen Erklärungen
recht zu erhalten.
' Vielleicht ist |^<I>o[i^ für H^^h ^^ lesen von der Wur«el ^T^'^^l
in Eigennatneu , sowohl im Arabiächcti (sjJU, ^^'>^) ^^ in» Sabäbchen (3
vorkomiDt.
Glossen zum Corpus Inscriptiontim Semiticartm,
231
Entsehtiidetid für die Auffassiiiig der Insehrift ist die Lesung
des ersten Biichsbibens der 14. Zeile, der von uns X? von den Heraus-
gebern aber t^ gelesen wird. Uie Lesung l>| ermogliclite ihnen das
Wort zu innniy zu ergänzen und [sbn als den Stifter di^r Inschrift
SU erkennen. Auf dem Liehtdrueke ist das Zeichen nicht mehr aus-
dmebmen^ dagegen weisen die den t liehen Ueberreste des Zeichens
auf dem Abklatsche ein X ^^f- ^^^^ Lesimg cH ist vollkoninien ans-
gescbloBseu. Es ist also das Wort zu ininbip, wie &thämhe Dtnk-
mäJUr angenommen wurde, oder anders zu ergänzen, keineswegs darf
jedoch irnzT gelesen werden. Das darauffolgende jBbn ist also iiieht
Pci-sonenname, sondern AppelJativuni im Sinne von ^dieser District'
und «i'^co Name di?s Districtes. Am Ende der Zeile lese ich anf
dem Abklatsche Uifl ^^^^^ nicht l^^.
Auch die Lesung lonnj^Jc*?, Z. G, ist unrichtig.* Auf Lichtdniek
und Abklatsch sind naeli dem ^ die Spuren eines X sicher zu er-
kennen imd wohl •jsnirenncb zu ergänzen.
Die Verbindung unr^';^ I Q-un bleibt ein grammiitisches Riithseh
Der Annahme^ dass es etwa zu betrachten sei wie pan | sSKn /IVlab
ron Kiyam^ und arab. J^\ J^j etc. widerstrebt die Beiiiehaltnng des
C von cnjn, Mit der Vermuth ung aber, dass rn^np Epitheton ist, die
(Pag. 94, Coli, n) aufgestellt wird, kounnt man von dem Regen in
die Traufe ; derm das Epitheton kann nicht indetenuinirt sein, sondern
müsste jönp lauten. Die Zusannnenstellung von Cönp mit f^j^\ geliort
EU den sonderhan^n Etymologien, die hier im Corjum zuerst auftreten.
Neben iny == -i^p kann allerdings QTiip ^ Dp sein. Durch sülehe Ety-
Auilogien gewinnen wir keinen sicheren Boden unter den FUssen.
Z. 11. Die Ergänzung Diptx I no'lpoa Hcbeint mir graphisch und
Mchlich wenig zu passen.
Z. 12. Die Ableitung von in:ir von iJ2 (mit Elision des n) ist
eine recht ansprechende Etymologie.
Z. 18. Auch die Erklärung lönnbpi Merrpnp ^ ^.^^JcJU^ ^-»^ty;
▼erdient Berücksiehtigmig.
' Dia Herauflgeber haben Kcciit %n beninrkflii ; rlc^, inUiuni votiaboU ta.T-rj^'?,
ijectttTA magis quam oculiis iis.'iequimur.
232
r>. IL Ml LLF.u. Glosren zim Coup. Inscript. Sfianr.
Nr. CAi, Pa^c, iKS — I(i2 (8cliluss). Die clunlde^ fragmcntirte lu-
sclirift luit durch die neue Beleuehtung wenig Liclit gewonnen. Die
Lesai-teo der SnlMlhchen Benlcnniler m der ersten und zweiten Zeile
scheinen mir aueh jetzt besser als die neu vorgeschlagenen, Interes-
sant ist nur eine Form, die weder von nns noeh von den Heraus-
gebern erkannt worden war, die ieli aber jetet zu erkennen glaube,
ich meine die Stelle Z. 4, die w^ir (Mordtmann und ich) JhHYNri'^inil^
gelesen balien und ibe von den Herausgebern lhYNn°ini(^ gelesen
wird. Auf Abklatsch und Lichtdruck lese ich jetzt mit aller Sicherheit
lh2Yä>in^inifl ^^^^ J*^ilte es für das sabäischc Pronominalsufifix Dual
pn, welelies dem minaisehen |&d entspricht, älmlich wie in iGncx"i Prid.
viiy 4 (vgb Wtcnar Zeitschrift f. d. Kunde de» Morgenlands j ii, S. 6,
Note i ), Ob die Ilfrausgcber jetzt noch die MoRDTMANN'sche Gleichung?
2^3 = ba + 2 ^ *?3 + p = Cf^ 3^ ^quicumque' trotz dem ,eosmet
ipsos ad eonstructiouem granimaticac legibus repuguautem ea duel
Uiin igmtreut^ aufrei-bt ^»rbalten wolh-n , übertasse ieli vnllkunniiei]
ihrem Ermessen.
Indem ich diese Bemerkungen schlicsse, erlaube icli mir noeli
i]v\i Wimscb itut^ziisprerbeUj dass diese sti'eng objeetivc Kritik am*li
eine rein sacldiche W'iirdigung finden möge. Üas Corpua Inner* ^tfionvm
Semtftrarnm wird fiir lange Zeit einen bestimnu^nden EinHuss aiif
die seniitisehen Stu<lien üben. Man muss daher an ein solches al]
seid it essendes Werk einer so illustren Kürperscbatl einen andern Ma
stÄb legen, als au den Entzifferungsversueb eines Einzelneu. In eine
siih'hen W (j'ke muss die /merhlssigkeil und die solide, uiethodisc
Kritikj die volle Ihherrselnm^ des Stoffes und der Litteratur absoh
gefordert werden.
Oll dieses VV<'rk «b'u ben^tditigten ErwaHungen entsprit-bt, nWig<j
Andere urtbeilrn. leb glanbti' <h r Wissrnsehail und der nr*|]'entJie
keit srlnddig zu si»in meine lU'di nkeu gi-gen du^sselbt' zum AusdrucJi
zu l
inngen.
Flirt lipr ]mmi'H r<*r tlir aiitlnMiticitv <»[ flit* Jaiim
tratlitiurL
By
a. Bühler.
II. Four new Xaina inacriptians from the Kankäli Tfla/*
Diiriiif? tin* last working stuison the exeaviition« in the Kaiikali
Tila at Miitlmra were resmiied at D"" BunoKKs' reqiu-st l*y D' A. A.
FChrbr and ny^nu] yivltivd n*sultB of ^'eat iuijHirtc'inrc for tlie liistury
of tJie Jaina seet. licsi'tles immcrnas valuablt^ iitatiH^s uf tin' Iiidu
Scythian and later jn^riods IV FfrimEK fbiind t'i>i|>;rapliie proof tliat
tilt? t*^ra]»le hiirifd luuler the monad lic^lon^ed to thc^ Svctainbarus/^
as well as, various votive iiiseriptionis sliowing the welt-knuwa t-tia
rac^ors and the enrious mixed dialeet of the Indo-8ejthian times. Four
ainon^ the latter which nienti*vn tlie ancient Jaiim (jaiijis, Kuhns and
mkhds and are dated No i, Saiiivat 22 or A, D. 100, No n, Hauivat Hi
or A. D. 1G2 and No m, Saiiivat Itr> or A. D. 17a, I (.^dit bidow aeeor
dinp to exeellent impresöiuos, kindly fnrniBlied by tlie difeeovcrer. ' The
names whieh they pive, are with one exception the same as tlmse
«xjcurrinf^ on the doeuments found in former years. Nevertheless their
' Contimied from vol. ii, p. 1 n>, A liMtor *hi these iiincriptuins ajipenrml in
iK«» Aeodeituf of Jiinf^ 1, IHH;>,
' 1 Rtatp lliiH on til© niitliority of W liunai-mh.
' 1 Kavö rocoived twelve more mostly vi^ry Hlmrt f'ragniotit.K with Üw »nrnv
vhhrskcUitn. If 18 pofuiible that one mnri*, which in iticiHocl oa n df<cor»itive jmnr*],
diMstiF^n^ on January 17, 18H9, may likowi hi* <*mifiiin the nniiifl «f n Jmnn Hchool.
It fAjifln- L. 1 . r y*i Koffi^amfo k, L 2 . t>atiinwn/a ai. , . .
234
(j. Bphlrr.
intcri.'st i« very great. For they prove lliat the forms preserved in ^
the Kalpasutra are in part sHghtly corrupt and that those on Sir Aß^
Cunningham's plates xni — xv in vol. lu of tlie Arrhaeological Survey
lieports are the ri^ht ones. When I \\n*üle my first article on the Ma-
tiiui'ti inscriptioiis/ I was still under the impression that the latter
were faulty and must be eoiTected. As their reudings are now con-
firmed by D"" Füueer's new impressions, such a proeeeding is no
longer admissible. And it must lie borne in mind that the Jaina eom-
meutators themselves express doubts as to the con'cetness of certain
portions of the Stliaviravah of the ICalpasiitra, Tluis Samayasun-
dara^ says that the MSS. ofier for the names of the schools uiaiiy
piiz/iiag variae. hcttontiSj and adds that it is difficult to decide wldch
are the correct ones, because the schools themselves are extinct.
Turning to the details of the results furnished by 1/ Führbh's new \
iuseriptions, I begin with No m which mentions the Kottiy*^ or pes- '
sibly Kottey" ff^Wf the Tli^'^niya knla and the Vairii ^trkha. The
Ga^a is that which the Kalpasutra -^ calls Ko^Jiya and which else-
whero is called Kotika, Sir A. Cunningham's mseription No vi like-
wise makes the spelhng of the name with a double Iff probable,^
while bis Nu iv has plainly a single one. The existence of the two
forms must now be admitted, Tlie form Kotfuja has various analogies
in such words as jovvana for '^jovtumf ponima for ^pomitf see Jacobi,
Ausgewählte Evzithlungen hi Aiahümshtrij p. xxviii, § 21. Tlie Sakha is
probalvly tliat mentioned in the Kalpasfttra, loc. cit., p, 293^ and there
bears the same name in Prakrit (Ajja)-Vaira and in Sanskrit (Arya)-
Vajra. lUit the fbaniya knfa does not occur among tlie spiritual
famibes included in the Kofjiya gapa. The list of the latter, li*c. cit^ p. 2i»2,
sliows, liowcverj a very similar name, Va^ijja in Sanskrit VTiniya
which diflers only by a single letter. The initial letter of Thiiniy*^
> Ante, vol. t, p. 1*15 ff.
^ Kal|mMCitm, p. 1 tl>, note 5, JA€üm*ß edition.
3 Sacmd Book« nf the East, vol, xxii, \k 292.
* 8oo my ;irtklt* loc, ciL, ji* 17 I, wlion^ I t>xjjreKsed my belk^f that the second
»emicixcle is Äe<!idei»tal.
'URTITER PROOFS ETC.
135
ifi beautifully distinct in the inscription and cannot be read other-
wifle. Moreover, D^ Führer's inscription No ii again mentions the
Kottiya gnna^ the Vaird Mkhd and the Sthaniya kula. Stkdnitßa
or, to adopt the correct Sanskrit speUing Sthumya^ is the original
fifom which the Prakrit word Ikdnbja has been derived. Hence it is
perfectly certain that the initial tha is not owing to a clerical mistake.
Considering the above-mentiüned admissions of Samayasnndara, it
becomes higldy probable that the traditional form Vd^ijja'Vmmfa is
corrupt and must be altered to Thmujja-Sfhanhjn. The origin of the
corruption may be explained by the close resemblanee of tha to im
in certain ancient inscriptionB e. g, D'' Burgess' new grant from the
ftsign of Toramii^a Ja ü via, where r« is made circular and differs
Gram <Aa only by a horizontal stroke at the top. These new facta
force me to give up the attempt, made ante vol. i, p. 170—171, to
frstorc in Sir A. Cunningham's inscription No vi [vdjmydto kaldto. It
m necessary to write Üiere, too, [fJidJniyfUo. The shape of the rem-
ttuil of the first letter agrees with this conjecture better than with
my fonser one.
Purthcr D*" Pohrbr's inscription No i mentions the Varana ga^a
«ad the Petivämika /A^w/ay. Both names occur in Sir A, Cunningham's
ouicription No x, where the former i« according to the facsimile Varana
md the latter Peiivumika. The Kid[>asütra has neither; but it says,
>4l B. £b foe, du, p. 291, that Srignpta founded the Charana gana^
it calk the second Kula of the latter Piidhammiya, rendered
Suttkrif by Pritidharmika, It is now evident that the names
Ike Slluivirävali are wron^^ not, as I conjectured ante vol. i, p. 176,
fcsit cm Sir A. Cunningham's facsimile. The real name of the Gana
^ Virata; and the Sanskrit form of ihe name of the Kula is Praiti-
•k-mika i. «. "the spiritual family founded by Pritivarman", with
both Petiißamika-Petivdmika and Piwammitfa correspond quite
. The mistiikes in the Kal[>asritra are easily explained by
duai: resemblance of cha to va and nf dka to va^ which perhaps
pttttest in the Nagar! idphaliet of the Jainn M88. of the tenth
I kter centuries.
(t. Bühl er.
I)"" Ff/eREH^H Ululated frat^ment No iv cont-iins again in perfectly
distinct letters, the n.iiiie of the Vjiraiia .7«V«? ^nd fiirther mentions
as one of its branehos the Aryya-Kantyasika hdn. The Kalpa-
sütra has no exactly corresponding name^ hut offers a somewhat si- ,
milar one, Kanhasalia or Kanhasaha, which the coramentaton^H
render by K i" i s It ^ a s a k h a, "the friend of Krishna". With the experience
gained in the other three cases, one feels inclined to assume that the
Kalpasütra is again at fault; and Professor H Lehmann, whom I asked
for liis advice, has communicated to me an ingenious conjecture which
makes this view very plausible. He proposes to write for Kanhasaha
either Kannmahu or Kammsaya and to explain this form as the re-
prcsentjitive of Sanskrit "^Kani/asika. The base ^kmujm might be,
according to the analogy of Sanskrit Vftsyas-vastyas and similar double
forms, an equivalent of Sanskrit kmm/as 'younger or the youngest of
air\ Kaniyasika^ which, according to the orthography of the inscrip-
tion ^ may stand for Kamyamka^ would be a regular derivative of
kanniüs. In favour of Professor Ledmann's proposal the following points
may he brought forward. The meaning of the name would, with this
explanationy be perfectly appropriate. For the Kanhasaha stands last
on the list of the Kulas of the Ch it rap a v^Ib V^ra^ia Ga^a. Further
the Sanskrit possesses an adjective kanyasa "the smallest, the youn-
gest'' from which the existence of the form "^kmiynn may be infcn'ed,
and from which the Prakrit Kamiasaya or Kanmumja might be di-
rectly derived. The substitution of i}ha or nha for nvn or una may
be explained by a faulty pronunciation- The same process aeems to
have l>een the cause of the later regular Prakrit genitives, donham,
titihath, chatunhmh, pafichmihmh etc., for which the Pali still has dvin-
mvikf fhmamf chatttmmrh and paiichannmh and so forth. The insertion
of a ha in the last syllabe instead of tja is probably due to the er-
roneous derivation of the name from the Sanskrit Krishnasaklta. Under
these circumstances we may say, I think, that the inscription No rv i
proves the early existence of another of the subdivisions of the Vä-
ra^a school^ though its name has been mispelt in the Kalpasütra just
like that of the Gana.
FtTRTrfKR PROOFS RTC, 9B7
D' Fürrbr'» inscription No n offers also some other yioinls of
interest. First, it mentiims after the S^khä a Sriguha smUbhoffa, ap-
jntly a further siibflivision of the former. The Sthavin\vali of the
Talpasfitra does not know of any Saihhliogas, nor does the term oeeur
in the later Jaina literature. Bot Professor Lei; mann informs me that
tliere are passa/:;cs in the Sthana, Samavaya and other Sutras, whieli
prove that »mhhhoga was used in ancient times to denote a religions
community. Thus the phrase for the smaller cxcommnnieation is BuiHh
hhoiymn vianmhhoiymh hard "he makes the member of the ftmhhhofja
a non-member of the snjhhhoga\ The commentators explain vlmih-
hhaufaik by mwiffaltf^tthyam ; licnee Professor Leumahn conjectures that
in the inscription smhhhotja has the same sense as the Digamliara
term mamlala "a district- community'*. Whether thiK he right or not,
we have in any case further proof that the ancient schools of the
Jaina monks were spht into more sections than the Sthaviravali men-
tioBB, the first indication to this effect being furnished by Six' A. Gun-
KiNciHAii's inscription No vi, see nnfe, voL i, p. 180,
Secondly, the inscription No n, which is incised on the base of
« female statue, records the dedication of a st^ituc of BarasvatL Sta-
tue« of the Vagdevatji, the goddess of speech, arc common in modern
Jaina temples and their dedication is occasionally mentioned in bite
works and inscriptions, e, g. in the Sukritamihkirtana xi. 17, and in
Vastupala's Pra^astis on Gimär. ^ Moreover, they occur even in the
jainn caves, see Arch, Rep. of West mm India^ vol. v^ p* 48. We now
leani that the worship of Sarasvati was considered orthodox by the
8vetambaras in the second century A, D. and probably even in
earlier times.
Thirdly» the mention of the Vairfi or Vajra Sfkkhil to the in-
scriptions Nos It and m i>0S8eB8CS some value for Indian chronoiogy»
in case it is really that founded by Vajräehärya. ^ According to the
1 Äreh. Rep, of We»(€m India, vol. it, p. 170 AT.
> A douUt on this point is pOÄsiblcs, b<?c»u8e there ia an narlir^r Vnirt or Vajri
l$4llb4y which too helongH to the Kcitikn G.a^ia, Sacred Book* of thr EaMt, l«c. cit.^
|>. 29«.
2S8
fV ROllLER.
later Jaina TlierÄvalis (Indian Antupiary, vol, xi, p. 247, 252) ^
chär}^a lived in the first century A. D., the date of his death being
usually ^ven as 5äs4 after Vira or Viki'aniasaiiivat 114. If this state-
ment is worth any thing, it is evident that the year 84 of the era
of the Indo-Seytliians must fall later than Vikramasamvat 114, be-
cause Vajra's Sakha had then already been subdivided. Henee the
era of the, Indo-Seythian kings cannot be the so-called Vikramasam-
vat of 5674 B* C. On the other haiidj its identification with the S^i-
kasaiiivat of 78 '^ is perfectly possibk\ For Sakasaiiivat 84 would
correspond to Vikramasamvat 219 and fall more than a hundred
years after Vajra^s dcatli. I do not wish to make too inucii of tliis
argument, because it includes two hypothetical clauses. But stiU, 1
think^ that tlic point desen^es attention and ought to be followed iip,j
when more histoncal documents become available.
TrANSCRU'T.
[Si]ddha[m] 8am 20 -f- 2 ^ gri 2 di 7 Vardhamdna^ya prcdh
Vdrannto ganäto Petivämik^
Translation.
Success! In t;he year 22, in the second {manth of) summery
the seventh day — A statue of Vardhamäna. From the Varji?*
gaim, fi-om the Petivilmik[a kula\
* Accorditi^ to D* FitimKÄ*s peiiGil-tJoie this frnj^meJit is iiicised <»ti tbe t»*
of a fttatiie, fnimd on Jiitiiiarj 27, 1889. There is oup. im|in?8»ion on thick cö«l
try paper,
^ The »pcotid mgn m flamai^ed an»! may hnvD C4>n«istted of one utroke oft
in which ca»e the» date is 8arhvat 2L
' Tho first vowel of Ihis vvr»rd may posRiblj he intendnd lor i\ rhe »©
in very faiut ; tho last eoDsouÄUt h distinrt on thf rovorno, hor tho vowel'
Further proofs etc. 239
Transcript.
1 . . . dham sava 80(?) -f 4^ hema[ih]tamäse chaturtth[e] 4 divase 10 a-
2. 8yd [m] pur way dm Koftiydto ^ [gajndto Stkdni[y]dto kvMto *
3. Vairdto Sakhdto^ I^ri-Guhfdjto sambhogdto vdckaJccisydryya-
4. [Hajstahastisya^ sishyfo]"^ ganisya Aryya-Mdghahastisya ^ra-
[diUia]char[i]'Vdchakasya A-
5. ryya-Devasya nirwarttane Govcuya S/thaputrasya lohikakd-
Tukasya ddnarii
G. sanwasatvdndrh hitas^ukhd eka-Sarasvati pratufhthdmtd avatale
mhfjdna [titan] 0 ^
7. me [ii].
Translation.
Success ! In the year 84 (?), in the fourth, 4, month of winter, on
the tenth day — on the (lunar day specified as) above, one (statue of)
Sarasvati, the gift of the smith Gova, son of Siha,^ (made) at the
in^Jtance '^ of the preacher (vdchaka) Aryya-Deva, the §raddhachari^^
' This inscription is incised on the base of a female statue, found on Jan-
ury 18, 1889. There are two impressions on thin and one on thick country paper.
* Read »amvat. The first numeral sig^ is ^f ^ the second is the usual one.
' Possibly Koiieydto. — * The first sign stands lower than the rest and
JÄHb to have been added afterwards. — * Read Sdkhdto.
^ Lines 4 — 7 stand on the lower broader portion of the base, and are sepa-
'ited from the first three by a blank space more than an inch broad.
- Possibly Hshyd; the sense requires sishyasya.
^ The bracketted letters are much damaged. Those of the first syllable are,
wwever, recognisable on one impression. The last consonant is indistinct on all
^ It may be intended for ka.
'' The two names Gova and Sxha are in Sanskrit Qopa and Simha. The word
K^airarfiX-a, translated by 'smith' means literally 'artisan (working) in iron or
■tJal'. According to the strict rules of the Agamas, Jainas cannot follow the pro-
^n of smiths, because it necessitates the destruction of animal life. Possibly
*c tenn indicates here the original profession or caste of the donor, which he left
*^ be became a Sr&vaka.
^- Regarding nirvvarUane *at the instance of see ante, vol. i, p. 173.
" ^raddhachari stands, I suppose, for iradddchärin or 4rdddhachdrin and is
**ed according to the analogy of hrahmachdrin. It probably denotes some kind
^l^yX ox a convert.
240
G. BöHLER.
Further proofs ktc.
of liic yanl Aryya-Maghaliasti/ the pupil of tlic preacher (vndmka)
Aryya-IIastaliasli, from tlie Kottiya (jmia, the Sthäiiiya kuh^
the Vaira Hiikhd and llie Sri-Gulia sainhhoga, - — has been set u|>
for the welfare of all beings. In the avafala my stage- daneer/^
TilANSCRirT.
S[i]d.dlm[m] &i[m] HO + 5 (?) * gn 2 dl 10 + 8 Kot(i[ff]dt[op
ganato ThdniytUo kuldto Vatrfdto MJkkdto^ Aryya-Araha . - . ,
Translation.
Sueccäs! Id the year 1)5 (?) iu the seeoiul (month of) siuiimerJ
un the eighteenth day — Aryya-Äraha[diGna] from the Kotfiy'
fjan/tj from the Tli^niya kulfif from the VaTra ktkhd
N^ IV. ^
Transcript*
Vdrandto gnndto Ai^yya-KimiymUudto kuldto Od. '*.,.•*
Translation.
From tl I e V ä i- a ij a gun tt^ j roni th u worbhipl'ul Kauiyasikalt^
[from the] (>d [klkhaf] .....
^ With tlitM nDil the folluwiiig names euiiing iu hwiti cutnpare SnJteuttin
ArtfO-Hastm in the Sthavirävali of tho Kalpjisulra.
2 I am iiiiiihltj to uller i\\\y oxplaiiatiuii for this «euteut^ö.
3 This frngment U iueirfeil uti the hase of a i^üitue, found tm JauuATjr t|
18H^. Th^re tiro two inipressioiis wii thin jiapor. A peueil-notü on tho utie
line 1. liul there iu no other line to bo foiimt
* The niiiiionil signs aro ry •!. Tho second i» very donlitful, because
side-atroko on tliö rig-ht \\im run tog^ether with the followinj^T //'**.
* Possibly Ko((et/iUo.
^ The bracketted letters are only half preserved.
'' Tbis fragfiuent is incised on the baao of a atatoo, fonnd on Janii.'u7
1889. There i» tme impresaion ou tbiuk connlry paper. Tho letter» are doeply <
and very distinct.
^ The last sign Heerns to have been a coinjuiund one» probably (idha,
lower part \s not recognls'tble.
Beiträge zur Erklärung der Glossen des Bar Bablül.
Von
Siegmund Fraenkel.
(Schluss.)
Bequemer wird sich die Ausbeute, die sich fiir das persisch-
lyrische Lexicon aus unseren Glossen ergiebt, zusammenstellen lassen.
Hitrfur mögen die folgenden Bemerkungen den Anfang machen; sie
kziehen sich meist auf Stellen und Wörter, die nicht unmittelbar
deutlich sind.
U^f^ Sp. 24, 17 neben V^^«^! ,Was8erleitung' wird man kaum von
p .durchlöchern^ mit der ungewöhnlichen Endung tnd (Nöldeke, Syr,
'mmm.j ^ 132) ableiten wollen. Daneben steht nun noch eine an-
W' Ueberheferung, die r fiir cZ zeigt: V^io? U^'V© Gast. 773, 4. Es
•kleinen Beides alte Fehler zu sein; zu lesen ist ]y^\^, d. i. pers.
jip Jvanal unter der Erde' Vullers ii. 737 (Nöldeke, Sasaniden,
PUM, Note 3).
Das wunderliche ^, y^A^o| Sp. 15 macht schon durch seine En-
I'inL' «len Eindruck dem Persischen zu entstammen. Die Erklärung
y'i; kann hier bequem den Sinn ^einpflanzen, propfen' haben und
iinii ist unser Wort mit gar nicht schwierigen Aenderungen als Aequi-
^alvüt de» persischen nisdndak zu erkennen, dem im Neupersischen
•li^ Wi Vulleks II. 131G s. v. ^joUio aufgefiüirten Bedeutungen ent-
342
Sl£iiHUKD FuAJäNKEL.
'5t1?1 Sp. 30 ,or liat ilin schwarz gemacht' scheint eine Verbal-
bildmig von pcrs. ^^> ,sehwarz^ zu sein, das allerdings sicli sonst im
Aramäischen nirgends findet,
l^l Sp, 36 persisch Äjyül Das wird aber wohl kanm ,die Stadt^
sein, da lucHiir die Glossographen aJoj^ gebrauchen. Es ist idso
wohl ^j3 ,Balken^ zu lesen und darnacli das persische Wort zu be-
stimmen,
■■y^*lTff^ Sp. 47, 18 hat mit der Nebenform - y^* l nrv^ schon Low,
Aram. Pflanzenn, S. 28G angcfdiu't Als chic Zizyphus-Art w^ii-d das
pers. ,*$JJL^ erkliiil (Vuli^ers n. 360); es ist darnach vielleicht das
syrische Wort in ^^l^^ zu ändern. Dagegen kann ^^ l giic^ das bei
Low a. a. (). als ,OerüBtctes von Zizyphus* crkliirt wird, damit schwer-
lieli idenüsch sein; die Aehiiliehkeit dieses Wortes mit pcrs. «ju^mo
(Völlers jl 360) in Form und Bedeutung ist aber zu gross, um zu-
ftLUig sein zu können. Das persische WoH wird thatsiichlich wie das
syrische arab. ^Jj^-**» gleich gesetzt. Allerdings entspnclit ^^ l '^'^ nicht
direct dem Persischen und us fragt sieh noeh^ ob mau nicht vurziehcn
wird, statt die unbequeme Veriinderung *les p in m auzuuehmeii, das
syTisehe Wort * ,^*^w^ zu sclircibcn. Eine blosse Unform aber scheint
^^4Jtts bei Low 2.h6j |, i>0, liier ist zu lesen: -^>.^^ V=>* d.
,kk'in gemachtes* (Grcstossones, vgh i»^j^\ in derselben Zeile) va
Zizyphiis, Mehl ii. . . .
Sp. 71, 1 L'rsclK'int als Synonym von U(U^**Joh 3iviv(h;, V^^^* \^^
das Wort ^ft|y^fi/^A^.| mit den Variauleti 'i\A ^^oha^ u, vJ ^^
Dem Ilerausgeber scheint difs dum vun ilim aufgenommenen Tea
nach nicht ganz deutlieh gewesen zu sein. Der erste Theil des Wor
aber tindct sieh — auch dort anscheinend nicht erkannt — in dfl
Form ^anj^ bei PSM. 2211*1^ 1, 40 (s, v. V^), der die arabische
Sehi'eibungen jj^iUio (1. also ^yu^o) imd ^yL*S*j L 1. L 37 entspreche
Es kann nicht zweifelhaft sein, dass wir hier das mittelpers. hl
f€tg(k) haben, das ans dem ncupers. a^^SL^o ,Blüthe^ (Vülluus i, 21(
entstanden ist. Undeutlicher ist der zweite Theil des Wortes, in de
man das bekannte persische dnVj aber auch j\j linden könnte,
scheint dies aber ein neekiseher Zufall. Wir haben hier vielmehr
Beiträob zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 243
arabische Synonym, wenn wir ^oi"! w*|=ybj ^\ lesen. Zu kühn wäre
unter Zugrundelegung der Lesart von F. (v' ^v^"^nn4o)) das Ganze
9^V^oaajb£> (mit der nichts bedeutenden Aenderung von ^ zu J) zu
lesen und dies als jh ^^lii^SUio ,Bllithen haltend, blüthenreich' zu
deuten. (Angelo a S. Jos. Gazophil. 325 ramoso j\> ^lit».)
*%r*H Sp. 100, 1. 18 gedeutet durch ^J^j^^, bietet zwei Wege zur
Ej-klärung. Man könnte die Lesart von SSs. ^^?H (Note 19) fUr die
ursprünglichere halten imd mit der leichten Aenderung ^-^?'), d. i.
pers. aJo^^T, jMehlspeise' darin finden. Die Erklärungen andererseits
deuten doch auf pers. «>3\^. (arab. ,^>}js) hin, denn dazu scheint
doch die merkwürdige Form ^o^,j\ji zu gehören. Von dem durch die
überwiegende Analogie der Bildung J^l** zu j^j\^ umgebildeten
arabischen Plural (fiir ;>j\^) hat das Persische ein neues Nomen
*joj\^ gebildet; dieses ist dann wieder als ^J^,}\ji in das Arabische
aufgenommen worden, wie die beiden letzten Laute zeigen. Von
di^^m Worte kann nun auch ^r^H sehr wold ein Rest sein. Die
folgende Glosse %^r^}\ ist natürlich wie die Erklärung E}^.j^y, nichts
als eine aus der ersten entstandene Vcrderbniss.
Sp. 107, 1. 20 findet sich als Erklärung von )2^1 das Wort
v:u-äcsr?b. Deutlich persisch ist darin der letzte Theil »jx^isa. ,Zicgel^
Durch verschiedene weiter folgende Synonyme wird aber klar, dass
hier vom Fundament die Rede ist (vgl. e^jJ\ ^^^ ^^h^^\j, Note 5);
also haben wir wohl auch in dem ersten Theile des persischen Wortes
diesen Begriff zu suchen und darnach cx*ivÄ. ^b. zu lesen. Zum
Ganzen vgl. Vullers, s. v. j^\.
w>Ul5oljo\> Sp. 112, 2, 19 ist wohl mit der Lesart von F. OlJl^Jo\^
in der Jemand eine Ableitung von ,trciben' gefunden haben wird,
vertauscht worden und dadiu-ch zu dem langen d in der ersten Silbe
Sckommen. Denn gemeint sind doch wohl mit BS. Erklärung ,die
Ühne' des Mühlrades, pers. ^lli\sxS^.
Sp. 119, Note 14 ist als Synonym fiir L-iä* ,Sticfel^, ^JJ^ genannt,
ii. pers. ^)ü>^, Vullers ii, 1073. Es scheint eine Arabisining dieses
Wortt^ mit Anfügung der Femininendung zu sein.
844
Sl£OMLtXD PlUI£N'K£L.
Ib. Note 23 jljj Synonym von jiy^ ist Nebenfonn des pc^rs,
i^j5 0!/^ ,Eber* (Nöldeke, Sa$mudm 240, N. l); jl^^l ist darnach
blosser Schreibfehler.
Sp. 147, 1. 15 findet sich hinter ^^^Lsdl ^^^ ^tS jyjS als Synonym
%o9 ^^1r^. Zu lesen ist wohl mit F., der das erste Wort in *^1 p
trennt* Dazu ändere man <-^1 in ^? und fasse ^ als Abkürzung
von 2i^|0^ auf, so erhah man: pers. ^> ,Topf Jj> ^imer^
.AÄ Sp. 155, L 4j Erklärung von ^gä^©! yEssig* ist (bei PSÄL
2711 nicht erkannt) pers, ^fJ^ ^Essig* (aus älterem dSj^ mit derselben
Assimilation des r wie in J , Gyps' aus g^, ^ ,Aconim^ aus ^^^, j*^).
i.gaignVT^r| Sp. 15G hat Duv. ge^viss richtig als bf/;j\jM7i^ gedeutet.
Erklärt wird es durch ^^'nt? -^>. Der erste Theil des Wortes scheint
^^jX^^ jSaft', eine Bedeutung, die unserem Lexicon allerdings noch feldt;
^^ ist als ,2^0 zu deuten. Das Ganze: ^Saft einsaugend^ deckt sich
wenigstens ungeßlhr mit dem griechischen Worte.
Als Ei'klänmg von \f^^,^ jJ^-^^I ^Fehllinscn' liest man nach einem
persischen Synonymon Sp. 172, L 22 \^l^*- ^J. Das ist jedesfalls
^^jX^) ^\ ^= ,das bedeutet wilde^ An ^^i^ ist hier nicht zu denken,
da ja gerade von einer wildwachsenden Pflanze die Rede ist Die
Erklärung stand wohl ursprünglich hinter !i^'% das sich mit |^jXi>
(von pers. cu-^>) genau deckt.
Für li^r^l Sp, 201 hat schon Düv auf }r^^-*, dtis ganz ebenso
erklärt wird, verwiesen. Es ist wolil mit dem pera. ^>b ^Erinnerung'
zu ideutificiren. Zur Bedeutung ist «;5JJ von jS> zu vergleichen. Durch
Vermittelung des Syrischen erklärt sich auch ganz bequem das ar-
menische Wort, das LAnARDK, Armun. titud, Nr. 15G4, besprochen ha
Sp. 211, 1. 18 finden wir als Synonym von ^1 sj:.-^ »Abtritl
C-^ioji^ das io dieser Form weder in unseren persischen noch ar
bischen Lexicis vorkommt. Man lese aber cu-^V^l und findet dau
flarin das Substantiv zur Nisba ^_jZ*äo\^\ ,Latrinenreiniger', Doä
SuppL I, 556. Dies ist also wold nicht mit Flkiscubh, KL Sclir. Bd,
p. 563, als eine Zusammensetzung des arabischen \j^ mit türkische!
^^^yi jVidangeur* zu fassen. Den zweiten Tlicil unseres Wortts abo
bildet das persische w^^ — so Professor Nöloekb brief Uch —
>5iTiyCois ÄüK Kkki.Ahuij*! DKii Glossen ue*s Wah IVvul^jl 24*
Vut.LJtR8 t, 244 vcrtlilchtigt. (VicUciulifc liiittc man auch an cx»iol
denken ki3mien; vgl «liJLii^l.)
Sp. 222 wu*d V^i^l durch 3SX^\ w^b erklilrt. Im Griechischen
entspricht anscheinend nichts. Dagegen kanji man pcrs. ^U*j ,8chwelle*
wie 4iäL:L»A im Sinne von , Palast* gebraucht damit conibiniren, (Des
Gn>8Bkunigs Thor ^^n '^v Esth. 2, 21, wie iiA xaX^ ^a^Ckmq 06pat<; Xe-
noph. Anabcis, i^ 9, 3.)
Ak Erklänmg der Strategen gibt BS, Sp. 225, 1. 4 und PSM.
2697 (Sp, lOS), 1. .'») ein peröiöches Wort, das verschieden überliefert
wird- Die zu beachtenden Varianten sind .^o^m-aa?^ ,'ioüuaja^ ^]om.^Jit^
^|ln BTJT. Dass darin das pers. aU-i*> ,Heer* stecke, ist schon Lous-
BAca nicht entgangen, aber seine Deutung des Ganzen j\j^-j,^ hat
dchon PSM. a. a, O, mit Recht zurtlckgewiesen , ohne aber eine
vorzuschlagen. Man bat davon auszugehen, dass das zu er*
ade syrische Wort im Plural steht, also auch einen persischen
Phiral neben sich haben wird. So erhalt man als die beste Lesart
ek^f fur iirsprüngliebes * ^m^ajü (mit der bekannten durch die sy-
cht; Attsspracbe vollzogenen Umbildung von -^ in w)^ d. i. Jj^,*-j^--**>
blTon j^^.^-^^. — BB. überliefert auch noch eine echt persische Zu-
[jtasungnjit diesem WortCy die PSM 3113 unerklärt gekssen hat,
näoiltch ,-■£««-*» ^^J d. i. ErampahUdh, Ni>LOKKB, ÜaMtniden, 444, I. U,
Öp, 235, 1. 20 ist das von den Codices gebotene ^^^ ganz richtig
imd die I^esart ^^^^-^s^l Sp. 23U, L 15 nur eine nichtsnutzige Variante.
DmB Wort ist aber nicht arabisch sondern pei-s. ^^'\, ^^j^ ,Füllung^,
Amm auch in den pcinsischen Lexieis gleieli ^Ju:>. gesetzt wird.
^^|gi) Sp. 2G5 wird durch pfo:^ , Kühler' erklärt. Man erkennt
imtk sofort pers, j.^\ ,kalt*.
Sp. m, Note U bietet S. als Erklärung flu* V?^o) noch j^jab. Dafür
ba wohl *j^^U? fUr j^^^b ,SUcke nähende Dazu vgl j^sxJI^ä. Vol-
Sp. 223, L 13 wird als Synonym von ,^^-Lj von BS. -^.^r^o-o ge-
Eine andere Selireibung bei Luw, Aram. Pßaitzenth ^ p. 58,
.i.T. tt. ist •^©r'-^. Das ist das pers. ^^ jji (^jTjjO^) Vullers ii, siHi
— ,Jsk,a-i. Eine dem Originale nüher kommende Form bieten die
2ir> SlEGMUNI) FbA£NK£L.
JlUliHrhon Ilalaohoth godcMoth als smsp vgl. DaOaAt LititratmrzeituRg
IMHI, Sp. 1471.
^\ S|>. lSi>, I. 1) ist der Zügel, vgl. Vüli.ers n. 1145. vi und J.
Jij^SS S(». :^:it^ 1. 1 «KoohlöiFel^ ist gewiss eine Neabüdung und
AnJuMiiHing von JL5 Vullbrs ii, 854. — c:>wA5UiUXs Sp. SO, L 12 bum
n\s\\v wohl inno oohto duix*h Dissimilation entstandene Xebenfonn fur
(Ihh ^i^wiilmlioho o»s*AiU^ sein.
Niolit uubotrHchtlioho Bereicherung erhäh endlich aach dasara-
l»irt(^lu^ Loxioon iUUH unsoivn (illossen. Gerade die Sprache des wirk-
lu^hoii Li^hoUH« dio sioh in dun literarischen Productionen sonst nicht
U^M\\ \ui>;vkUui«tolt zoigt, lornen wir aus ihnen kennen. Dozr hat zwar
III mMUoiu uuvoi>cloiohliohon Stqyplement auch den Glossensammlangen
Hniiio Aurtiu^rkmuukoit ißugowondet, aber bei der Fülle des ihm ander-
w oil if* /aiMiöuioudou Matorials sie doch nicht ganz ausgeschöpft.
Ilior «oiou au^oiuorkt:
^*r^'»^\ Sj». 17» IvS, Note rj, Synon. von J-oI;Lm»\ ^ausrotteo^ zur
Wiir^ol ^^^ ^b v^l. ^b\. Die zehnte Form für die vierte ist hier
wio lu»i ^^-*a)lXw\ nur tino Analogie von J-oUii»U — ,yus\ ich kratze,
S|i 'JU, I. WK Svuon. von ji>JoL\. — ,Jiiü\ Sp. 30, L 22 (Dozy nur
^^\) ,hirh orbrtvhni ^vollon^ — ^U^ ,zwei Arten' Sp. 38, 1. 2 (vgl.
hii^v) in f;rnau (h>rsi'llKii Kutwiekeluug von der ursprünglichen Be-
(liiitiiiiK .Karbi^' >vio pa^.
^jr^j\ Syium. von ^y\ »worfeln*, 8p. 41, 1. 15, Lehnwort au»
l^-i ,Si liwingi^v lUkannt ist sonst nur ,j-üy«, das eine spätere Bil-
iluiifi, voll uiirti'mn W'rbuni ist.
^^^ (und f.^) ■-- »^ir^-• ,l\auehfass', Sp. 49, 1. 27 aus V^j-^ (d^
..ui^ii'rt). »j4) .l><>innot\ Synon. von «yü Sp. 5G, 1. 9. — i^
llonlir* /lUrt K-w^r- Sj). (iL\ 1. 9. — Das wunderliche «^ (so wohl zu
viiralininn), S|). r.l, (12, Note IS ist Entlehnung aus If^aß, das in der
liiilrnliiiiK ,ll<».'^tir', 1*SM., Sp. 520, 1. 30 fF. nachweist. «^ ist also
hMM' wrrthloKi^ Variante.
i^ , Haufen* (von Stroh), Sp. 02, 1. 15 will sich zu keiner soMt
lirkaniitin arabisclu'u Wurzel fugen, scheint vielmehr der arabisch-
«yriHrhiUi Landwirthssprathe anzugcliören und dem Stichworte enl*
BeITKAOK AVn EuKLAUUNt^ DER CtLOSSBN DBR BaR BAHLfTL. 247
lehnt zu sein. Dies über wird als Ir^oj überliefert (ohne Var.) imd dazu
kann das arabisclie Wort nicht bequem gestellt werden. Es empfiehlt
sieb also auf Gnuid der arabiseben, durch den Plural h\^\ jt^estützten
Ueberbeferung, die syi'isebe Ftjnn in ^o^l zu ändern. In der ersten
SObe mögen die Ai-aber wold ihren Artikel vermutbct haben. Die Ab-
stammung des syrischen Wortes ist ganx dunkel, aber dass es der
Sprache des Lebens angehörte, beweist gerade die Umbildung im
Arabisehen. Ebenso unklarer Herkunft ist das daneben stehende V^)^-^,
dem arabisches ^ty entspnelit. Oder soll dies etwa ursprünglich nur
ein Byriscb transeribirtes arabisches Wort sein^ uämHcb ^^ji, Plur.
von J^^ji »aufgeworfener Haufe'? Vgl. dazu <L^^ bei Dozy i. fiTiL
jij^ Sp. 64, b 16 ,schehcn^ (Syuon, von 5J/0)*
wjjsä'I ,mit etwas anmaehen* (von Wein mit irgend einem Ge-
würze oder dgl.) 8p. 71^ 1. 23 u. folg.
j\jy Sp. 87, L 14 entlehnt aus h^o). Beacbtenswerth erscheint diese
Form für die Frage nach der Aussprache des Wäw — äI^aLo ^^
Sp. 94, b 14 — £up03tX63<i)v, vgl. zu Dozy i, 840; auch jLJla^ (ib, l 15)
im Sinne von Orkan, Wirbelwind fehlt in unseren Lexicis.
L,Ä-oJ ,reinigen'j Hp, 104, I. 29 fiir i^Uii, wie öfters diese beiden
Laute in den Vulgärdialeuten wcebscln, — ^^^^ä***^ Sp. 107, L '21
yTüuehe*, Ursprung dunkeh Dasselbe Wtut findet sieh, aber jeden-
falls in anderer, wenn auch nicht gan^ klarer Fiedeutung im MiavaiM
{oA. Brüjtnow) p. 132, l 6: KJijS^\ ^U^jJl ^^yn^4.»il ^ ^^larij
ijyi-»J\ J>oj)pelthilren^ Sp. 114, b U). — ^^JU^ ,Tau', Sp. 150, l 17,
wohl kaum zu ii|^ , Faden*, Dozv i, 741, zu stellen. — Äi3^&,U*» Sp, IGlj
1. 2 ,Slige' (Dozy i, 73ü belegt das Wort erst aus dem Mulnt). —
ju*^V yApsis' aus I,-iÄ3| detj^tSa, Sp. 1«j3, 1. L — ^>i^U ^ein sjiures Qe-
richt^ entlehnt aus \^\ Sp. 1I»2^ L l; daneben ^\ l 3. — Euplu'
mistiftche Ümsehreibungen des Abtritts l^KX*M-Ji , Sp. 211, L IH;
^j«i=u-J\ ib,; ^\jX^\ (vgl. i^\J^\ C-o Dozy i, 182); ^M CU^ ib.
(rgb IIaktmann, Sprarhßfkrer, S. ir^O fmit ümm). — >ß ,Weber-
baum^ entlehnt aus lif^ (mit der Umschreibung des -^ durch ,*r
wie in w*^^' ^H^» f^^Rr^ ^*'' O^t^ij, ylram. Fremdtt. xix. D«as fol-
gende r ist, wie es scheint, die Veranlassung zu dif'ser Tninscrip-
J
248
S t KO M US ! ^ F H A K N K PJ. .
tion). — ^jji}\ j\^ Sp, 224^ I 22 entlehnt aus ji>jS = j^y^, — ^"^^
jj^\ (?) — \4ß^^ jLeibwaehe', Sp. 225. L 10. — JjU Sp. 229, 1. 21
,auf bewahren*. — > W\ IdHh. iv von j^* als Denominativ von «Ji ,Vor-
bercitung' ib. — cj-:^ il>' Note 11 (vulgiir) mit nicht ganz klarer
Bedeutung. Soll es eigentlich ,verschliessen^ bedeuten für ^ j^:^^ 55U
IrvOÄ , Verschluss*? — ^i** v. dU^üu* , Oberschwelle* ^^ ».-^Jic, Sp. 232,
L 3 u, 4 (wie auch jetzt noch in Jemen). — ^Myi, ^J^j^ /Zinn)knig*,
Sp. 234, lin. 6. — j*fi^ Sp. 236, h 25 ,Erdpcch* entlehnt aus \^^ mit
Auflösung des Labials wie in ^^^ ,Honig'^ aus V*^o?* — i^X». jSeliwib-
bogen^ Sp. 23 7, 1. G entlehnt aus pers. ^^.Ui? — ^^^JU^b^ Sp, 237,
I. 5 jPflaster* entlehnt aus t^ol^oc^? 8i3t yh\h^>i^ PSM. 870, gebildet wie
Ol^b Sp. 243, l 8 ,Faekcte' wohl aus den romanischen Sprachen
entlehnt und nicht zum türkischen a^. ,RündcI\ — ijXs ^\ Name
einer Sehlange (vgl. IT^' yA) Sp. 263, 1. 18. — iüjÄ ,Baektrog*j Sp. 270,
1. 6 entstanden aus Ä *iy naeh syrischer Aussprache (nicht etwa Fe-
mininum zu ^^), — düijU^ jBacktrog' ib. -- JUj ,entreissen*, Sp. 325,
1. 7 entlehnt aus aram. ^^Sji.. {Ebenfalls daraus, aber früher und wohl
in anderer Gegend übernommen ist ^X^.)
Die hier gegebene ZusammenstelKmg ist durchaus nicht voll-
ständig; die vielen nur leicht transcribirtcn und mit dem Ailikel ver-
sehenen griechischen Pflanzen- und Thicrnamen sind z, B. gar nicht
mit aufgenommen. Bemerkt sei noch, dass gelegentlich seltene und
poetische Wörter als Synonyma verwendet werden. Vgl. ^l^\, Sp. 119,
Note 18; -lIXJ^ Sp. 187, l 11*.
Für die Tcxtcsconstruction mögen noch die folgenden Anmer-
kungen dienen.
Sp. 51, 1. 1 L %4s cuii^ ,sie trocknet allmiüig ein* (die Feuch-
tigkeit). — Sp. 141/142, Note 27 1. ^.-u.^mII, ,das Brennen*. — Sp. 108,
1. 25, 1. ^JJ^\ (vgl DozY *^JLi.) ,iu's Freie gehen^. — Sp. 63/64, Note 16,
L ij^ixJL — Sp. 84, L 20 ist LJ^\ richtig (,Besitz* fllr ,Erwerb^)
und die Aenderung in dL-^^jül unnöthig. — o*Jü\ Sp. 1[>2, 1. 1 ist ganz
richtig; es ist ,Gericht*, vgl. Doz¥ n, 559 (plat de viande etc.). — Sp. 217,
Note H, \.J^ und vgl. Änmi. Fremdwörter p. 185. — Sp. 225, 1. 11 1 j\^^.
^
BritkAcje zir Erklärisg pku Oi.nssr.N r)K8 Bau Baui.Oi..
17 I ,^^\ ftlr ^yt^
kr"
— Sp. 221/222, Note 21 I JU^wJr? — Sp. 2(51», 1. Ifi 1. ^^*ä^ fiir
~ Sp. 313, I 4 I. ^^^ für ^^i^\ — Sp. 312,
(Dmckfeliler),
Manclicrki bleiKt wolil controvers. So Sp. 114, 1. 11, wo die
Handschriften ^IäJ\ 1^ > bieten fur syrisches liecta .,U-* i-i |^p ^zwei-
schncidigc Aexte'. Duval will claftir ,j*>UJl ^> lesen. Das aber passt
kaam in die Construction. Vielleicht ist eher hier ein persiseb -ara-
bisches Compositum zu sehen: tx*^^> , Doppelaxt/ vna cu-^3> ii. Aehnl.
(pcrs. ^>^> jZweischneidigO- — Was aber ist w-*jJ^ Sp. 223, L 2 ?
^\ (vom Jaspis) Sp. 138, 1. 2. ? Jd^ Sp. t>2, L f^?
Ee mögen nun endlich hier noch einige Bemerkungen zu dem
sehen Thcile, dem eigentlichen Gnindstocke des Werkes, folgen.
In die Glossen haben sich, zum Tlicil unerkannt, einige arabische
Wörter cingeschhchen. Um unrichtigen Deutungen vorzubeugen, seien
hier genannt: \^\ Sp. 26, 1. in erklärt durch sjj^Ji^ Ly>£^ ^3. Das
ist sicher arab. ^1, wenn dies auch in dieser Bedeutung unseren
Lexicis noch fehlt, (^ki vom Verschneiden der Thiere belegt, Dozv
n, 367,) Syrisches ^^^ aber gib vom Menschen bei BB. Sp, 70 =
laseUoJ. Der Uebergang des •,; vor L in s^ zum Zwecke der Dissi-
nu'Lition wie stets im Mandäischen (Nöldekb, Mand, Gmmm,^ S. 30).
P^\ Sp. 33 ist identisch mit dem danebenstehenden ,^jJ^\ (viel-
leicht \.ä^ zu lesen).
^rii Sp. 3fi ,er hat ihn zum Kuppler (p^^^o^ie ^US) gemachte
PSM, filbrt Pi^Ojip, Sp. H34 u. 2012 an, ohne aber ausser Wiedcrliolitng
der unglückliehen P^tymologie Bkrnsteins (^AsKrtpoxi:) Über den Ursprung
seltsamen Wortes sich zu äussern. Es ist eine Ableitung von arab.
>, das allerdings ursprünglich nicht gerade jenes schimpf-
liehe Gewerbe, sondern den vor Alters wie noch heute bei den Be*
duinen nothwendigcn Geschäftsvermittler (man vgl. DoiiOTTrY, TramU
in Arabia demrtn i, 233, 234) bezeichnet und dann überhaupt flir
,Lumpenkerl' steht, z. B. Hamasa^ 707, 14.
V^c| Sp. 83 jErprobte' ^^JlZüU (mit den Variationen \^o\ und
U*Äo}) scheint »Uiy zu sein Plur. von ^^, Dozy ii, 826. Oder p-'iBlK
Ezoch. lüVy
}^y^ J
250
SiBOMUND FrAENKEL.
)^a^| Sp. 166 (erklitrt durch h«!^) ist ik^L (Die Oiit^ von Div-
maskiis genannt Sp, r>3, I. 3.) — Fill" <--^^ Sp. 179 hat schon Dct, j
im Index P.SM. Erklärung rAvt£L nicht angeführt-, es ist wohl ^^l
^^aj^\ 8p. 180, ,wa8 auf die Saat fällt und sie verdirbt^ d. i.
etwas rothes^ das sieh an die Saat ansetzt^ sie austrocknet und nicUl
wachsen liisst.*' Dass das Wort nicht syrisch ist, ist auf den ersten
BHck deutlich. Es scheint vielmehr der arabisch -syrischen Misch*
Sprache anzugehüren und arab, *^lj.XiJ\ zu sein. Dies in unseren
Lexicis annoch fehlende Wort muss die arabische Transcription einenj
ebenfalls sonst unbekannten *J1ä^ci^ sein. Die Berechtigung srar
Setzung dieser BOdung ist aber wohl durch hebräisches jltsiu »Getreide
brand^ genügend er^'ieseu.
Eine stiirkere Umbildung aus dem arabischen Worte zeigt Ii-*^|
Sp. 86 = A^Uft^, wenn da nicht etwa auch )2lildo) mit langem d
sprechen ist.
Im Einzelnen möge hier noch angemerkt werden:
p^l Sp. 40 .Schlauch' ist unklarer Herkunft, wird aber kau
mit p^ un ^2>^ i,Thon)fass zusammenhängen. Auch die Bestimmu
flL^^ ^ o) \^\ ^ «JÄCis |o!w^ ist undeutlich. Bedeutet e^ ,ein Schlaac
dessen Oeffnung am Vorder- oder Hinterfasse ist^?
^?f Sp, ii ist den Vocalen nach am Bequemsten als Aphel va
^i^? zu fassen und dazu leitet auch die jüdische Tradition in
Den Syrern scheint später das Bewnsstsein der Ableitimg geschi?
den zu sein, denn die Aussprachen fZa^Q^j und V^^j, welche BB, üb«
liefert, können nur zu einem Stamme <-^?| gehören. Der Gebräu^
des Aphel bei diesem Verbum hat an tinrn, Ithiop. arwuuna (Du
MAKK, Gntmmai* S. 12) u, A. seine Analogieen. Die Abstammt]
des Wortes ist aber nicht klar. Es ist nicht gut möglieh, e^
Lbitt, TWB. 1, Kin mit dem Stamme vn ^-aä? j^erstampfen* zu idci
ficircn* Man kami wohl ron den Begriffen ySchweigen, ndiig
nehmen, ttberhön?u* «apÄÄifii^», sa dem des Verachtens gelang
aber nicht von dem Begriffe ^zertreten, verachteji' zu ^schwei^
Daxu kommt, dass tilr das SyrisoJie Ton ilieser Wurzel ^.^^) zu
warU^n ist Fiir |sJ^^ -^ bei PSM. Sp, 44 ist jedenfalls ^^ zu
vgL PSM. 444 (es ist die Stelle Jos. 41 ^ 7), wobei auch ^f^ bei P8M.
8p, 44, l ö V, II, in ^^ zu lindem ist. So ist aueli \^^ ypistillumS
PSM, 2022, 1 in U'^ zu ändern. Die Wurzel ^fn (MaleMch, 1, 4)
zerstampfen*, woher miriniseh B?r-i ,Sclinlle% jiUL arani, r*im Xjp-
stossenes^ (so h mit ^Vinieh Mf/6d lya\, 13^, I. 2G fllr -cicn des Agg.)
^ ^^^7, V*'^ Low, Aram, Pflanz&nn, S, 107 (darnach Cast. p. 858
SU corrigiren) hat im Syrischen die Spiel form -^^ entwickelt. Aber
anch nach Hinwegriiuniuog dieser Bedeutung ist für ^^^\ ein etymo-
logischer Zusammeidiang nicht leicht zu finden [l^f^ß j^U u, s. w.
bei PSM. 2022 geliört jedenffUls zur aral>isehen Wurzel lj^>\,
^\^\ iSp. ib hat eine selt.sanie Erklilnmg Vr*^ V '>*<^*r>. Das
erste Wort fehlt in unseren Lexieis, bedeutet aber wohl , Kochen*
(Bildung wne J^^<=^ — das allerdings wohl jüdisches Lehnwort, ist —
l^io^js NöLDBKE, Syr. (jrramm. H, ßC); V'r^ ist UebersetÄung von "^n
jprofan*. Die ErklUrung konnte also bedeuten; , Kochen von Profanem*.
Was mm das Stich woi-t anlangt, so könnte es ein altes Haphel von
^1 sein ^ jon (PSM. Sp. 1135). Da aber sonst im Syrischen keine
Spar des alten Prjlformativs erhalten ist — denn auch ,JUi*ct ist ge-
wiss ein von den BibelüberBetzcrn entlehntes jüdisches Wort — so
ist es bedenklich, hier einen Rest alten Sprachgutes anzunehmen.
Unmöglich wäre es nicht. Dann wib-de ^1^1 im Gegensatze zu ^H^
das vielfach fiii* is'^p und tnprt stellt, , Vorbereitung zu einem Gast-
mahle (profaner Natui*)* bedeuten. Nattlrlieh bleibt hier noch manchem
Zweifel Raum.
*£'^«1 Sp. 50 wird erklärt durch Ur^? *"-^-^. ,Oflenbanmg, Er-
scheinung des Hcrm^ Die Glosse ist dunkel. Nun lesen wir aber
Sp. 252 ^£^^1 := Jioi^ <niJU^ und dürfen wohl die beiden Glossen
identificiren. Da das Wort weder syrische noch griechische An-
knüpfung hat, so erscheint es am Angemessensten, hier eine Er
kläruBg des alttestamentticlien Namens inK zu vermuthcn, deren ety-
mologische BegriinduDg allerdings schwer zu errathen ist.
*^o^i4.«^^^] Sp. 64 ist im Index richtig als abXiQTpfJaq gedeutet
rden. Die unmittelbare Folge des Verbums ^i-^^1 steigt, dass es
thatsächlieh als Denominativum davon noch von den Glossographen
Vkieuor ZeitacUnft t d, Kunde d. MorguuL lU Ud, 17
t
252
SlK<)Mr\Jk Fr^VKNKKI.
betrachtet wiirtle. DaJurcb ergi**bt sich die ZuSAmmcnBtellim^ mil
Ajpr.i56; und Xup(i)5{a, P8M, Sp. 1 9S5 — die msm aUenfalls dEreb An-
nahme des Hineinspielens von xiöi^io^k |5o^:^j^ hätte vertheidigen küuneu
— als in-ig. Wiewohl unser Wort als t^l gedeutet wird, kann es natür-
Hell nnv die , Flötenspieler in* bezeichnen, Dass gerade deren Namö
nielit der des Mnsculinums dem Griechischen entlehnt wurde, hat
Hei neu Urund in den wirklichen Verhältnissen. Vgl. Mohm8£n^ Km.
OäscfL V, 4ii2, L 12; Horaz, Stit, i, 2, 1.
I^of SjK 85 durch i^^S erklärt, ist wohl identisch mit HnttH Low,
A mm, lyinnzmn. !!(>, (Das arabische Wort ist dann wohl iS^
Hchreiben.) Das arab. j_y^%a-, das Low a, a. (h damit zusammeBstell
hat al>er mil tliesem Worte nichts geniein. I^^ bedeutet einfach ,J
VtTbtirginieii*p metaphorisch tur diese Zweige wie tur Federn gebrauchll
Alirr auch davon abgesehen ist die Zusammenstellung mit dem ap
hi«eheu Worte aas einem methodischen Gnmde nicht möglich^ da
hier einmal ausgesprochen sei* Es zeigt sich nämlich bei genauer
Itetnit'hliiug, ihiüSj, wie vielfach auch im Jüdisch- Aramäischen
♦Schwund der Guttm'ale zu constatiren ist, ein ursprüngliches n na
dann Hiifgegebi*n wird, wenn es einem araU ^ entspricht. Dagcg
hält «ieli n ^^ arab, ^ ausnahmslos, ein ähnliches Verhältniss also
ai wenn auch nicht ganz unbestritten — im Assyrischen me
angenommen wird.
\^o\ iS|i. Hh ,treigelasscii werden* steht ganz vereinsamt da.
jUiä ^\ ^'lUaj wfll-g^ ^^y j^"^\ Tag; al 'Arüs s. v. j^\ kann es nicht an
kiiüpfTt wrrclen; denn da« bedeutet nur ,Vcqifliclitimg* (vom Eineng
KinwclinÜren abgeleitet). !So wird niehtH Anderes übrig bleiben^
hier wieder eine zu einem Nom. propr. gehörige Glosse anxuuehr
deren Ktyiuülogit^ vi*>lleiclit in irgend einem griechischen Anklafl
7M Huidicn ist. llieHur biotet sieh allerdings nur ^^) G«'n. 3«», 21 u. »j. (
pLLD Sp. 88, 1. 24 tritt als Synonym von \£^^ U-**^ (j'KpD hz i
K«'*lim V^f H) auf. 2 Codd. bieten 1*2:^^10 und ^2^io schreiben BA.
BB. bei PSM. Sp, 2249. Das Wort ist als ,Nade^ schwer etymolog
zu licgrUnden. Vielleicht ist die folgende Erklärung die richtige.
jAtf* kann von ein^m Späti^ren als .Sacknadel* ged tautet wor
►
II, während es iirsprünglii-h als , Sack fade n^ gemeint war. liierfilr
Dun, die LcsaH p-^*^ als rielitige festgehalten, genügende etymo-
logische Anknüpfung vorhanden. Von jtd'ö Keüm 13, G (so die Les-
art des Maimonides ed. Derenbourg 122), welches neben mr'ö und
KH"» (so '.^Vriich s. v, nnö) nieht sicher genug ist, ganz abgesehen, wären
I0*nö ,Strick* und ^^Uljj ^ ialk-i***]^ ^y^ yamasa 708, I. ^ zu nennen,
die, wie es scheint, zu Gunsten der vere^uderteu Auffassung sprechen.
Zn Cj>^'J\ \£^'j^o} Sp. 89, L 5 filgen die Oodd. SSs hinzu: yb
^jU-i'i^V dUiÄT. UJ jJ*A-t^ jJLi^l ,3Xi\ A^^ /^^.^ '^^ ^ cr**^" 5^3^
*jN»-.öJ>5 eine so nieht verst^lndliche Glosse. Man Übersetze wohl: ,das
ist ein Ort, an welchem Wasser gegraben (I. j-a^) wnd aufbewahrt
wird [und davon wird abgeleitet Hass f ^4.<iB) und (iroll tVir das
was der Mensch zurückhält und verbirgt].' Letzteres gehört augen-
scheinlich nicht hierher, alter jedenfalls deutet der Anfang darauf
hin, dass hier ^^^>j\ im Sinne von Brunnen gefasst werden soll.
lö?M ist dann wohl in derselben Bedeutung zu nehmen. Vgl. hierzu
Ar€tm, Fremdw,^ S. 24, Anm. 3.
\^^o\ Sp. 90 ist eine andere Lesart des Namens, der sonst \^^\
oder V^J^I lautet Das Wort sieht nieht sonderlieh semitisch aus. Ueber
die Bedeutung vgl. Nöldekei Erzählung vom Alämekönig und seinen
Ministem, p. 2, Anm. 1.
*ÄAol Sp- 97 hat Prätori US (Kühn's Literaturf/L i, 31) ziu* Er-
klärung des sabäisehen t^ir herbeigezogen. Bt^dcnkJich für die Echt-
heit des Wortes ist, abgesehen davon, d^iss es nirgends belegt ist,
das8 in keinem sonstigen aramilisehen Dialeete auch nur eine Spur
dieteo Verbums erhalten ist. < Hj liier nicht bloss ein Missverständniss
späterer Zeit vorliegt? Das danelien stehende ^o )ZaiaAio ^ ^ ^* -o
|lQi>aA%ii ^>,.,rU ^j^ J.^U*Jü führt darauf, als urspiiin gliche Bedeu-
tung Reicht machen^ anzunehmen. Upii^aVi ht aber , Glätten^ von ^^^-^1,
Cast. p. 929. (Daneben besteht auch wohl j-laia-i^LD, Cast. 930 s. v.
^AA. zu Recht. Denn di<-s Verbum scheint allerdings zu arab. ^^jA^ zu
gehören und ,glatt machen* zu bedeuten. Ganz sieher ist dies nicht.
Denn Bar 'Ali z. B. erklärt ^o .m&] Jes. 28, 24 bei PSÄL Sp. 114h
doreli $ijy U ^^}3 J-^-^^ ^ ^ß. iiJid die wirkliehe Bedeutung des
254
SlBÖMÜND FhARNKBL.
hebrriiscIieD ntP ist aus den alten UehersetziiiitTjen an den drei Stellen»
an denen es vorkommt, nicht fe^stzustellen. Dass die entsprechende
arabische Wurzel aber S-i lauten muss, ist schon durch das Laut-
versehiebungsgeeetz sicher, und dadurch zugleich die noch immer
wiederholte Zusammenstellung jenes arabischen Verbums mit hehr.
Titf als falsch erwiesen.) Auch die Erkläruni? -äa,] == ^oäap, ibe PSM,
gar nicht giebt, tiiisst kein sonderliches Verti'auen zu der übrlgeaj
Ue her 1 iefe ru ng ein .
Die Erkhimng zu U^l) Sp. S)9 ist ziemlich unTerstilmllich;
ist so nicht zu gebrauchen. Man lese wohl: iZ-ij^\ h^\^f^o y^^'^X
ä, i, pt^ll ,der Behaarte* speciell C^J'^^-
Üas einsam dastehende ^^^^H Sp. UO, das «-*^^i^^) erkliirt wird,
wird wohl in ^"i}} jzusanimengedrängtj dicht werden^ zu ändern sein.
p^\ Sp. 105 yUnreife Dattel* ist jedenfalls identisch mit sonstigem
P|m V^^ die LöWj Ar. Pßanzmin. 1:20 anführt und nähert sich der*
jüdischen ebenda angefilhrten Form *rnK. (Diese werden von Chai
nel zu Pesücli. 53* durch jKica d. i. ^^^äJ^ wiedergeben.) C>b die
Wort zu arab. ^^^^^y Zeit* (auch sabiiisch pn Prätorius^ Beiträge
ErK der himj. Inschr,^ Heft 3, S. 17) gehört?
\h^\ Sp. 107 scheint zu ]i^ zu gehören; doch ist die Bildung
recht seltsam.
^£ii^) ib. = ,_r«^^ ybesebmutzen' ist nur Lautvariante von -aJLJ.
lo^l Sp. 147 und ^o^) Hp. 148 ,Maul^\iirf scheint doch nicht
aus dem arab. ^^jl. entstanden zu sein. Die Einsehiebung des langen
ü (o) wäre wenigstens bei einem Fremdworte höchst auftMig.
P-i-I Sp. 150 die Nebenfonu von PU-J erkliirt sich nach NöldekB|
St/T, Gramm.^ §. 45.
fji^l ^aj^t Sp. 15G, erkliirt dm'ch ä..>^^L^\, ist wohl, da die Be-
deutung zur Wurzel ^<a£ nicht stimmt und diese Form auch sonst nicht
aberliefert ist, nur ein alter Fehler für -ä-Jl, vgl. PSM. Sp. 232T
^^^UiOj i>J^^ Cfj^. 3l|-il ^äjJJ.
In der Erklärung von l^^iacl Sp. 158 findet sich |^, Ab»
PSM. Sp, 150G ohne Erklürung gelassen hat. Das ist arabischof
(ursprünglich persisches, FleiscreRj hleinere Schriftcft ii, fi2l) jU
Bbitraoe zur Erklärung der Glossen des Bar Bahlül. 255
,6ewölbe* (vgl. auch Völlers u, 526). Es erklärt das in diesem
Sinne wohl obsolet gewordene Iäd, welches schon palmyrenisch als
Aequivalent von ij/aXC; auftritt (de Vooufi, Syrie centrale No. 70, l)
und mit jüd. nc^D identisch ist. L. 20, 1. übrigens doch wohl po^^) für
|a^|; denn da die i^eBpat doch den oioai ziemlich gleich sind, kann
man wohl nicht gut sagen, die oroaC befinden sich in ihnen, ^oouö l^\,
ts] Sp. 164, Name einer Stadt, ist wohl identisch mit ^| njK.
]^£a^ Sp. 168 soll nach PSM. 201 mit dem nur aus den griechischen
Glossensammlungen bekannten eXXOTY); identisch sein. Das könnte wohl
nur so zusammenhängen, dass das griechische Wort, dem, wie es scheint,
eine Ableitung fehlt, aus dem Aramäischen entlehnt wäre. Indessen
die arabische Erklärung ^^>j^\ will sich schwer zu der Bedeutung
Jüchen' schicken, und Bar Bahl. erklärt auch ]^o^] nicht so deut-
lich fur identisch mit Iüsjbl»^. Vielleicht darf man an eine bei 'Arüch s. v.
r^ erhaltene Lesart zu Bäb. Bäthr. 73% 1. 23 erinnern. Dort heisst
es: unTsbio nb frno. Dies wird erklärt: Manche glauben, das sind die
langen Hölzer, mit denen man das Schiff leitet und das sind die
rrm ' Hier haben wir die zwei in Frage stehenden Wörter
ebenfalls wie in unserer Glosse und so mag vielleicht für }2iMu^o ur-
^rüngUch iM^nn?? zu lesen sein. BA ooi ^ ooi kann schon auf der
gieren Verderbniss beruhen. Für \^^a^] als Kuchen fehlt auch im
Aramäischen jede Etymologie.
^nriiSt ^^niSj Sp. 174 dtXi? ,Graupe' ist identisch mit jüd. Kpbn.
Dessen n ist für ursprüngliches k (oder n?) eingetreten wegen des
folgenden emphatischen p. Aus demselben Grunde ist aus i'xpa Kipn
geworden.
Die Erklärung V»H zu l*4,onS) Sp. 180 geht auf die Wurzel
•AÄ^ t^h ,Spätemte' zurück.
Der Gebrauch von \1mLo fur ,Vieh' Sp. 183, 1. 8 ist zu beachten
irgl Aram. Fremdw, S. 98). Kai. u. Damn. (Bickell) 123, 6 ist wohl
WA iLü.sG erst das Allgemeine genannt, dem dann die speciellen Arten
Sp. 187, 1. 4 1. wohl VOf^ fur V^r^ also ,Franzen^ = jüd. Kp'TT'K
y^f Aram. Pflanzeniu, p. 9, Anm. 2) = V^^^ (^Opuscul. Nestor, ed.
856
SiBGMÜND Fr AENKEL.
HoFFM. 1J5, 4) mit Assirailation des Dontals an das k zu arab, ,jj^. (Daaj
Umgekehrte in mand. p^ir für pnr, Nöldkos, Mand. Gramm, § 451
durch Sin veranlasst)
Die wunderliche Glosse 1^1 Sp. 194 ,ich sage (das ist) de
Plural von --ii^|, Zeiten', braucht nicht, wie man zuerst wohl meinettl
konnte, auf einem Miss Verständnisse zn beruhen. Es ist wohl dent]
bar, dass sieh in der That aiis dem häufig angewendeten 5 ^^^) i4l
ftir ^2i*^\ selbst die Bedeutung ,bisweUen' cntT^ickelt hat. Eine späte
Bildung mag allerdings dann jenes It^l sein^ aber dass sich die Spraci
vor dergleichen nicht scheute, lehrt V^f^ (Nöldeke^ Syr, Gramm, § 14T1
^^^n^ Sp. 2t7y h 21 ,rauehig* von Ir^^^^ (Low, Äram. F^a%
123, 1. 7).
Sp. 21 7j 1. 22 1. iLo, — Gehört das folgende — ^j^ zum Stamm
nnp ,anzilnden*?
Die Erklärung von pö4^| Sp. 221 durch Lm^y^ gebt wohl
ein Missverstlindniss zurück, das durch If3s4-«^1 veranlasst sein mir
Die Stelle ll^h U*o»? V»*^ ^? \L3^\£i m t^Am^* Sp. 23?*, b 14 ifl
zum Thei] schon von P8M. Sp. 508 s. v. ■4ii^> richtig übersetzt wo
den, Miin irrt wold niebt^ wenn man hier eine medicinische Noti
findet In der Volksmedicin spielt auch das Holz des Spatels ^
welchem gerührt wird, eine Rolle, Man vgl. Gitßn 69^, 1. 1, wo
Mittel gegen aoro, angegeben wird. Dort heisst es dann: ,Und dad
rühre man die Mischung um (nnpnn'sV) mit einem Stabe von ^r^*^
(Üeber dies Wort vgl, LOw, Aram. Pßanzenn, 252.) Aus einer
liehen Verordnung wird unsere Stelle stammen, die also einen
aramäischer Volksmedicin erhalten hat.
\co:^\ Sp. 245 |>5o:-j?J SSs und Bar *.\li ist wohl richtiger,
es sich besser zur Analogie der Form liNns^^ die vielfach Gewn
samkeiten bezeichnet, fugt) gehört zur Wurzel ^^a ,spalten* ^= ,
= Äthiop. iafaka (das allerdings Prätorius^ Beitr* zur as^yr. u,
SpracJmisnensch, i, S. 25. Anm. = ^Jx-^l setzt).
)2la^) Sp. 247 gehört zur Wurzel \f^ »fassen, packen* (vgl, |jn.j
1^ = a5Lm\ vi.J-Ä3l); daher s^^ .llenkeF = )^oi^ (so Bar Hc
Gramm, i^ 35^ 1 gegen Cast. \l^of^ Pkr. |£-»Of^) ,Fieberschauer^
Bbitrage zur Erki.ärüng der Glossen des Bar Bahlül. 257
*l^^. Leicht verständlich ist, dass von dem BegriflFe des Festhaltens
sich im Syrischen weiter die Begriffe der Festigkeit, Härte und Kälte
(Uj^) entwickelt haben. Wie wir, braucht auch der Araber ,packen^
von der Krankheit; vgl. Dozy s. v. J^t: 'i^^>j^\ Ajj^\.
foa] Sp. 265, 1. 4 erklärt durch JaJ>^\ ist wirklich ,wiederkäuen^;
aber es ist ein Fehler fiir ^^^1, vgl. 1^^^, Gast. 742, jüd. H^wt eigent-
lich ,auflösen^
Die erste Erklärung von |aö?^l, Sp. 283 durch s^> beruht auf
einer Verwechslung dieses Wortes mit V»^l ,Hahn^ Die eigenthüm-
liche Erklärung durch J--i> »^juoS ist nur durch das Synonym V^^,
in dem die ,Hälfte' gefunden wurde, veranlasst.
K^'1 Sp. 304 wird auch als U^^^l überHefert (vgl. PSM). Das
Wort macht nicht den Eindruck echt semitisch zu sein. Zur Bedeu-
tung ,Schöpfkelle' stimmt ziemlich genau apüTYJp ,LöflFel, Kelle'; doch
wäre die Transcription des t durch ^ ziemlich auffällig, wie auch die
eigenthümliche Endung bei einem Fremdworte seltsam ist. Man er-
wartete für dpüTTjpa (mit Dissimilation) *IM^1. Sollte in V^-^'l ein un-
verstandener und roh übernommener Rest des ursprünglichen jüdischen
Ckroniktai^ams vorliegen? Jüdisch ist ja *K;bniK am Platze als Ueber-
setzung von mpnto. Auch findet sich jüdisch, allerdings in später Zeit,
die Transcription von t durch n nach r in jrcpniK = apToxcirsTov.
t^i^l Sp. 335 wird durch j^' erklärt. Die beiden Wurzeln
and thatsächlich identisch. Unter dem Einflüsse des vorhergehenden
*Äin hat sich das emphatische -5-* zu k dissimilirt. In derselben Weise
ist die Veränderung von j^ zu aram. ^f- (mand. ^nn) zu erklären.
Im Arabischen hat dasselbe Gesetz gewirkt in ^JCsr*» gegenüber pnx
'ebenso aram. t^)- Natürlich ist auch der umgekehrte Einfluss,
A^oimilation von k an *Ain zu Ä-, zu beobachten. Vgl. Ij-sLoa:^ gegen
•cp: ^ffin'^n^ ,kraus* (vom Haar) Low, Aram. Pßanzenn. 239 zu DSy
^jJU ,umbiegen*; dazu gehört auch arab. ^^ai^ (mit der weiteren As-
smilation von « an J; zu s). Die Wurzel Ihldo:^ ppij? ,StacheP, ,StieP
itkemt davon ganz verschieden. Aethiop. 'akab 'akdb ,Dom^ (Dill-
lAis 981) = ^£^002^ (Low, Aram. Pßanzenn. 292) gegen k^^ KrT'msy,
wonach Diluixsn's Zusammenstellung mit l^as natürlich entfällt. Auch
258 SiEGMUMD Fraemkel. BeitrIgb zur Erklärumq etc.
ist darnach wohl die Aussprache ^ajfjfiäh anzusetzen. Vgl. noch JUL
und Jl5U u. a. m.
Noch seien an selteneren Wörtern angemerkt 4n^nsn Sp. 337
1. 15 jzerstücken^; ^\s ib. (Duv., Not. 5, sie) gehört zur Wurzel ^
^zerstören', mand. DKfi (Nöldbke, Mand. Grramm, 248) jüd. Dß, Ueber
Setzung von bbn (LE\rY, TWB. ii, 283) und in der Bedeutung ,zer
quetschen^ (von einer Blase^ 'Arüch s. v. Ronib).
Durch die vorstehenden Bemerkungen ist wohl zur Genüge auJ
die Wichtigkeit der neuen Ausgabe hingewiesen. Möge sie auch
weiter einen raschen und ungestörten Fortgang nehmen!
Vedica.
By
Professor A. Hillebrandt.
(Conclusion.)
B. Purandhi used as a substantive.
As we have seen that purandhi^ used as an adjective, means
active, zealous', its meaning as a substantive must correspond and
may be taken to be "activity, zeal". This fits particulary well for
5. V. X. 112. 5, yasya ^a^vat paptvati indra §atrün
anänukjityä rar^yä chakartha \
sa te purandhiih tavishlm iyarti
sa te madäya suta indra somah \\
The last two lines may be rendered, "this rouses thy zeal, thy
vehemence; this Soma has been pressed for thee, o Indra, to intoxi-
^te (thee)". In this passage purandhi placed together with tavisht
corresponds very closely with ^ushma and Savas, which in three other
verses are associated with tavisht. Thus we read
5. V. in. 23. 3, ye te Sushmatii ye tavishlm avardhan
ar Santa indra marutas ta ojaJ,i ||
V. 32. 9, ko asya hishmam tavishlm varcUe \
X. 23. 5, kas tavishlm vävj*idhe äavah \
Purandhi is, as these passages show, an attribute of Indra, and
0 would not be suitable to conjecture that a word such as 'plenty'
260 A. HiLLEBRANDT.
had been connected with tavishl. Indra is represented as a deity
granting speedy assistance and he is frequently called aSu or Sushmin.
Activity is certainly one of the qualities for which he is particularly
praised. Hence purandhi is attributed to him in some other passages,
ß. V. 35. 8, asmäkam indrehi no ratham
ava purandhyä \
vayarh Savishtha vdryam
divi Sravo dadhimahi \\
"Come to our chariot, o Indra assist it with thy zeal."
ß. V. viu. 81. 15, sa non Vfishan sanühthayä
8am ghorayä dravänvä \
dhiyä vi4(}hi purandhyä |j
"Assist us, 0 powerful (Indra), with most bountiful, dreadfiil,
speedy skill and wish for action."^
In another passage ß. V. vu. 32. 20, Purandhi has been per-
sonified and is mentioned together with Indra,
taranir it sishasati
väjam purandhyä yujä \
ä va indram puruhütam name girä
nemim tashteva sudrvam ||
"Striding forward, he desires to carry off the prize together with
his ally Purandhi."^
Another passage R. V. ix. 97. 36, where pt/rawdÄt occurs in juxta-
position with vdcham is likewise of great importance for its interpre-
tation. We read there:
evä wa^ somah parishichyamänah
(1 pavasva pfiyamänah 8 vast i \
indram ä visa brihatä ravena
vardhayä vächam janayä purandhim |
* Compare also R. V. i. 5. 3, given below.
^ While Indra is here associated with purandhi, he grants pHrandhi according
to another passage R. V. iv. 22. 10, see below p. -264.
Vbdica. 261
The last line may be rendered, "Strengthen onr speech and
rouse our activity". But one feels tempted to subsistute for the last
words "our thoughts", and it is remarkable that in parallel passages
we find once vdch and jüti, and rather frequently vdch and manlahäj
ß. V. m. 42. 2, makhdsya te taviahasya pra jUtirh
iyarmi vächam amjntüya bhüshan \\
5. V. VI. 47. 3, ayaih me pita udiyarti vächam
ayarh manishäm u^afim ajlgahi \\
Both in this and in the passages to be quoted hereafter it is
the Soma-drink which stimulates vach and manishä, just as the two
preceding ones assert that it rouses vdch and purandhi. It may be
that these verses have induced Professor von Roth to assign to pu-
randhi the meaning "enthusiasm". This seems however unnecessary,
because the Petersburg Dictionary does not attribute the same sense
to manishä which appears in the place of purandhi, and the unity
the interpretation can only gain, if we do not separate the substan-
tive too much from the adjective. Hence we may retain whitout any
scrapie the interpretation of purandhi by "activity" or "zeal", which
fits very well, as the Soma-drink may be said to rouse the mental
activity or the zeal of the worshipper.
The word manishä is also connected with other verbs than ajigahy
which we have found above. Thus we read,
ß. V. IX. 95. 5, eshyan vächam upavakteva^ hotah
punäna indo vishyä manishäm \
IV. 11. 2, vi shähy agne g]inate manishäm
kham vepasä iuvijäta stavänaJ^ \
X. 94. 14, sute adhvare adhi vächam akraiä
krilayo na mätaram tudantah \
vi shu muiichä sushuvusho manishäm
vi vartantäm adraya^ chäyamänäh j
* CpaeaJctri i»» *« this pamage shows, the Vedic name of the Pratiprasthatp-
pn««t. I shall di«cii«s this point elsewhere more fully.
262 ^^^^" A, HlLLBIiRANDT.
I. 112. 24; apnasvatlm (iSvinä asme vacham
kjiiark no dasra vfUhana vianUhäm ||
X. 177. 2, pataihgo vachaTh manasä bibharü
taih dyotamänäm svm^yarh manUhäm \\
lu. 8. 5, jät€th jnyate sudinatve ahnäm
savmtye ä vldadhe vardhamänaJf, |
pu7Hmti dfiira apmo manuka
det>ayä pipra udiyaiii vddiam ||
In these passages, too, the words vdch and manuhä are contrasted
and hence tliey mean 'speech and thuiightV 'word and spirit^
On the other hand manlshd is fully equivalent to 'activity'
5- V. V. 83. 10^ a^arshlr varsham ud u shu gr^jhtiya
akar dJianvüny aiy etavä u |
ajijana oahadhlr hhojanäyd kam
Uta prajäbhyo 'mdo nianuhäm \\
The hyinn refers to the end of the hot season, when the rdui
imparts new life to Jill creatures, e<»nipare the description in the Ra-d
maya^ja tu. 182, 1 flf. Hence my Vedadirestomaihie offers for manuh
in this passage the meaning *activity\'-
As purajidhi occurs ß, V. %, 97. 36 together willi vach and
elsewhere vach frequently stands side by side with manishüj I conclude
that the meaning of purandhi comes close to that of manuhä and tha
* This m&HDlDg of vianiskä cumes out particularly well iu tiio follotviDg
sa^efi, H. V. jv. 61, pra vedhiumi chii liragi mtmuhäm (agne) ivn/^i hi üiiwxm
{Uli niaitma. '"Tböü furtlierest even the thinking' of a wise man; for thou art j
all thunghts;" R. V. vi. 31^ 1, sam tve jagmur girah püt*vlr vi cha twui yanUi
manUhüh^ **la thee all out old songs unite and from thee, o wise 006, come
thoughts;'^ R. V, x. 28. 5, gräsaarya päkag laca^o maniJthäm katham rJiiketani, **Hof
can I, a simple-minded man, understand the ihunghts of the wise and «ftrong one.^
^ It is not doubtful that matrnfta has also developed the meaning ''frong"^
For the pajisagea R, V. l 101. 7; 24. 2; x. 111. 1, etc. prove that. But it ought
be noted that it occurs in connexion with ffirah tT* 4t. S; n. 66, It, jjl. 96. 7; wtti
ffir, jtnvrikti, brahman vir. 7U. 7; with vachuM^ yirak, y. 11. 5; in the pliiral wilh
tatjafy L 62. 11 j with cackae, mati, SrtUa VäK Xi. 6.
Vbdica. 263
the translation 'activity, zeal' (which its use as an adjective suggested),
and farther 'action', suits the substantive in the passage quoted. It
likewise fits in the following verses,
ß. V. I. 134. 3, vayur yunkte rohitä väyur arunä
väyü rathe ajirä volhave
vahishtho dhun volhave \
pra bodhayä purandhirh^
jära ä sasatlm iva,
"Rouse our activity, as a lover (rouses) his sleeping (sweet-heart)/'
ß. V. I. 123. 6, udlratam sünjntä ut purandhlh
ud agnayah SuSuchänäso asthuh, \
sparhä vamni tamasäpagüPiä
ävüh kjijwanti ||
"May our songs begin, may our work begin; the brilliant fires
hare flamed forth."
Closely allied with this verse is
5- V. X. 39, 2, chodayatam mnjiäh^ pinvataih dhiyah
ut purandhlr Irayataih tad u§ma^ \
yaSaaarii bhägarh knfutarh no aSvinä
somarh na chärum maghavatsu nas hjrtdm \\
"Rouse our songs ;2 make our skill productive; make our acti-
vity begin. Make our share glorious; make us, like the Soma-drink,
acceptable to the Maghavats.'' The poet asks the ASvins to grant
him fame through his skill and to procure for him a sphere of action
I e. to make him a valued sacrificial priest. Such a position yields
money (yaScuath bhdgam).
The meaning, given above, suits also in the following passages,
1) ß. V. I. 158. 2, ko väm däSat sumataye chid asyai
vam yad dhethe namasä padä gohi \
* Compare verse 2, tipa bruvcUa hh dhiyal}.
' Compare R. V. i. 11. 3, sartuvcUl chodayitri »ünrtänäm chetanti »fimaiindm |
n dadhe »arcutwU*; verse 12', dhiyo vi<vä cirnjati.
264 ^^^^™ A. IIUJ-EHRANDT.
jigpfam asme reüaflh ptirandMh
kämfiprena man am charantä \\
"Procure for us a rich (i. e. wt^ll-paid) aetivity^ cominof with a
mind fultillint^ our wishes/' The translation *rich plenty^ *rich oflferings',
or ^enthusiasm' would not give any clear sense.
2) §. V. IV. 22. 10^ asmäkam it »u Sfifmhi fvam indra
asmahhyam ckitrdfi upa mähi väjän \
asmahhjjmu vUvä ishanah purandhlr
asmäkam su maghavan bodki godäfy \\
"Hear lis, Indra! Measure out to us various prizes of victory}^
lead us to aU action; bo to us, o Maghavan, a giver of cattle."
3) R. V. L HG. 7j iiuimfn nard »tuvate pajrhjäya
kakshlvale aradalmh purandhim |
kürotaräch chkaphad ahmsya vrishnali
iatam kumbhaii asiftchafafh suräyäi ||
"You, 0 heros, have granted activity to Pajriya Kakshivat wt
praised you,*'' etc. etc.
4) IJ. V. IV. Ö0, 11 (vii. 97. d)j avUhtarh dhlyo jujfitam purandklr
jajastam aryo vamishäm arätlJi \
"(Indra and Brihaspati), favour our skill; rouse our activitjd
hinder the plans of the foes of the pious man."
^ MuiE, Oriff. Smiskrit Texts, vol. v. p. 246 transUten purandki by Visdon
This 18 the only passage where the word migfht possibly be taken m the sen
of 'plenty\ But I do not believe that the present of pur andhi, mentioned in Pi
a^ — b, has any connexiun with that praised in Pidas c — d. The latter refer to son
other legendi which owing' to the imperfect preHervation of the ancient niythfi regardiq
Kakshivat cannot be fully explained. From an other passage x. 143. 1 we leail
that the Asvios made him again jonug. His and Vya^va's suecessful iuTocatio
of the AAvins is mentioned vm, S>. 10. Compare also x, 25. 10 9a(*&fJiak) kakikh^a
maho maiim mprtatj^a vardhat/ad vichakuhetge and i. 61, 16 «afwomah) kakth^v
rejcnftu. It seems therefore that Kakebivat gave some esitraordinary proof of
oßiifiüy, R. v. i. 117. li prove« nothing, becaua«) the verse mentions only oa
single myth.
Vedica. 265
5) ß. V. VII. 64. 5, esha stoma varuna mitra tvhhyaih
8omo Sukro na väyave yämi |
avishiam dhiyo jigjitarh purandhiff,
yüyam päta etc.
Here we have in the third Päda the identical phrase translated
above.
6) p. V. VII. 67. 5, prächim u deväSvinä dhiyarh me
amfidhräm sätaye kjitaih vamyum \
vüvä avishiam väja a purandhls
tä naJ^ Saktam Sachlpatl • . • • ||
"Further, o A&vins, my untired gain-desiring skill, in order that
it may produce gain; favour all my activity in the contests!"
Several other passages show a close connexion between dhi 'skill'
and purandhi its practical application i. e. 'activity', and both are
personified as deities,
ß. V. X. 65. 13, viive deväsah Sfinavan vachaihsi me
sarasvaiJ saJia dhlbhiJi purandhyä \
14: y viive devcük saJia dhlbhih purandhyä
manor yajatra amjitä fitajfiäh \
rätishächo abhishächafi svarvidah
8var giro brahma süktam jusherata ||
11. 38. 10, bhagaih dhiyarh vajayantah purandhim \
naraianiso gnäpatir no avycLh \\
Purandhi occurs in a somewhat different connexion,
]&. V. IV. 34. 2, saih vo madä agmata sani purandhih \
suvlram asme rayim erayadhvam \\
"For you (o ^ibhus) the intoxicating drinks have flowed together,
<mr action has united with them. Grant us wealth and excellent heros.'
While madäh *the intoxicating drinks' here represent the ma-
teriil portion of the sacrifice, purandhi 'the activity' or 'action' of the
•icrifieer represents the spiritual element. '
* Comimre R. V. n. 72. 6, sam ä f/nvo matayo ymiH. It may be noted here,
^st t^oma u called purandhivat.
S66 A. HlLLBBRAKBT.
I explain ß< V. i. 180. 6 in asimilar manner,
ni yad yuveshe niyutah sudtmü
upa »üadhäbhik srijatkah purandhim j|
"When yon, o Asvins, drive your team downwards, you jm\
our activity witli the oflferings'' i. e* when the gods approach^ the
poet begins his work. In this case srvadkäbhih takes the place o( maditlj.^
There is^ as we see, nowhere a necessit)' for translating purandhi
hy aplenty' or 'sacrificial oflfering'. All those who give the latter in*
terp rotations, have been too much influenced either by the very un*j
certain etymology of the word, wliich they considered to be derive»
from pjif piit^f or by those passages of the 5, V. in which the per
sonified Purandhi is connected witli riches or witli the granting
riches. Such passages undoubtedly do occur and find, it seems to me
analogies in tlie Avesta. But I think that the connexion of the deit
Purandhi with riches may be most easily explained, if we keep it
mind that 'activity', 'action' or 'work' is an indispensable conditio!
for acquhnng money* The already quoted verse ß. V. i. 158, 2, jigp'^
tarn asme revatlk pm*amlhlk 'prociu-e for us paying work* clearly points
to this association of ideas, and the other passages are much to th^
same cflPect. It seems to me tliat the verses which we have still to
discuss, say, strictly interpreted, nothing more.
In most of these cases Purandhi is personified and is frequeiitl|
associated with other deities, especially with Bhaga,
1) Jl. V. VII, 9. Ö, Tväm agm Hamidkäno nasishiho
jarütham han yakski räye purandhim^
"Vasishtha kintlled thee, o Agni, and slew Jarütha. Worsh
(acting as our Hotri- priest) Purandhi in order that we may obt
wealth/'
2) 5' V. vu, 39, 4, iäii adhvara uiato yahiky ague \
irvshfl bkagaTh näsaiyä purandhim |
1 CompAre H> T* ix. 95. 1, aio (somo) maOr jow^foia tvadhahki^.
' Compare s1s<* verse 5, d€i>an f»rahmakri£ä mAa gai^mui | 9aratw&^
ahfinäpo yakahi devän ratnadhfyajfä o»^(7n ||
Vbdica. 267
Compare for this passage Nirukta vi. 13.
3) p. V. IX. 93. 4, sa no devehhi^, pavamäna rada
indo rayim aSmnaili väv(dänaJj. \
rathirayatäm uSatl purandhir
asmad^yak ä dävane vasünäm ||
"May Purandhi, ftill of desire, approach us in her chariot,* in
der to distribute wealth.''
4) p. V. II, 1. 3, tvam agna indro Vfishabhah satäm cm
tvam vishnur urugayo namasyaJi \
tvam brahrna rayivid brahmanaspate
toaih vidhartali^ sachase purandhyä \\
"Thou, o Distributer, associatest with Purandhi."
5) R. V. VII. 36. 8, pra vo mahivi asamatim kjinudhvam
pra pUshanarh vidathyam na viram \
bkajaih dhiyo 'vUäram no aayaJf,
sätau väjam rätühächam purandhim \\
Place foremost Purandhi who goes after wealth"
'^ who desires to obtain wealth."^
6) Vi, V. III. G2. 1, devasya savitur vayam
väjayantah purandhyäfh]* \
hhajasya rätim tmahe \\
* liatkirat/fUäm is the third person of the imperative Atmanepadaf and has
* same meaning a« ttdiraläm, R. V. i. 123. 6. With u4ati puraivdhil^ compare R.
n. 47. 3, ayam nianUfiäm ttSadm ajigah.
' Note the frequent association of Purandhi with Bhaga in the following
^T**. and that vidhartri is also an epithet of Bhaga, R. V. vn. 41. 2.
^ Compare the verse R. V. vn. 35. 2, quoted below as No. 10, where. Pu-
*iAi is separated from räyalj. wealth. That would bo impossible if Purandhi
*re the goddess of Abundance.
* The reading of the text purandhyä must be changed to the genitive pu-
'«AT ZeitKhr. f. d. Kunde d. Morgonl. III. Bd. 1Ö
A* IIlI.LEBRANDT.
7) |t, V» I. 5. 3, sa ghä no yoga ä hkuvat
sa raye »a purandhyä '*
gamad väjebkir ä sa najf, \\
p. V. u. 38* 10^ might also have found its place here; but it
has been ah*oady quoted above p. 265, because there purandki is
sociated with dhl.
S) ^t. V. X. 85, 3$j bhago arifamä s€ivi(ä purandkik \
viaht/am tvädiir gärhapatyäya duväh p
9) Ft. V. VI. 21. df pt'a piishanmh visknum agtiim purandkim \
samtäram oshadhlh parvatäm^ cha ||
10) R. V* vii» 35. 2, iam no bhagah sam u nah kimso astu
Safk n^h jmrandhih mm u santu räyah \
^arh nah satyasija miyainasya MinuaJk
iam no aryamä pui^jätak oßtu ||
11) U. V. VI, 49, 14j (am no 'hir budhnyo adbhir arkaüt
tat parvatas tat saviM chano dhät \
fad oshadhlr abkt rätuhächo
bhagah purandhir jinuatu pra räye [|
12) ^* V. V, 42. 5, devQ iAajaJ saviiä räyo anUait
indro vritrust/a sarhjito dhanänäm \
jibhukshä väja uta vä purandhir
avantu no amiitäsas turütah ]
AH those passages show that the deity Purandhi is elosely coid
nected with, or grants rielies, but none of tliem proves that the word
means Plenty or Abundance. On the contrary, in one passage
V, vn. 35, 2, Purandlii is separated from the personied Wealth,
meanings of the purandki are therefore 1, a) activity, zeal^ b) actio
work, c) a deity presiding over these qualities and granting rich^
2. active, stirring.
' I read pumndhyti with the Saiuaveda, instead of the fietiseless form ytm
dhj/äm which the R, V. offers. TJiee proof of the correctness of this proceed
U furnifthed by R. V. v. 3ö. 8, via. 81. lö, vn. 32. 20, see above.
^ I call Attcution to the f&ct Ihat the verse occurs amoug- ibo Mantrai |
be ro^ited at the wedding.
Vbdica. 269
C. The Zend Pärefidi.
In the Avesta parefldi or pärefidi appears in the place of the
Vedic purandkL Hitherto the two words have always been considered
identical, and there appears to be no reason to doubt the correctness
of this identification. But I beUeve that the common view, according
to which Parendi is the goddess of riches or, as Darmestbtbr' says,
I'Abondance, cannot be upheld. This opinion is based on a remark
of Neriosengh, who says that Parendi is nikhätarakshakä, "the keeper
of hidden (treasures)". K it is throught advisable to pay attention
to this traditional explanation, it must be taken in its true sense.
Usually the word nikhcUa is altogether left aside. Nikhätarakshakä
means *'the keeper of hidden' (i. e. not easily accessible treasures).
This is an epithet which suits a Pa^i, but not the goddess of Abund-
ance, which Parendi is believed to be. The adjective, which most
commonly occurs with Parendi, is raoratha^ Yasht vni. 38, x. 66, xxiv. 8;
Sir. I. 28, II. 25. Geldmbr translates it in the first passage by "auf
raschem Wagen * (on a swift chariot), in the second "auf leichtem
Wagen''^ (on a light chariot). Darmestbtbr has rendered it first by
"sur un char retentissant'\ later by "on her light chariot".''
He who desires the favour of the goddess of Abundance will
probably also wish that she may come to him not on a "hght", but
on a 'heavily laden' chariot. If the translation of raoratha is correct,
Parendi either receives an unsuitable epithet or she is not the goddess
rf Abundance. The latter is probably the case. The passages in
^ch the word occurs, run as follows:
* Ormazd et Ähriman, p. 25. Compare also Sacred Books of the Ectat, toI. iv,
fux '*the keeper of treasures^^ and vol. xxm, p. 11 note. Similarly Mills, S. B, E.
^xm, p. 25 "the goddess of riches''.
^ Kchh's ZdUchrift für vgl. Sprachf xxv. p. 472 § 38, and ibidem p. 497.
^ Omazd et Ahrinum, p. 254, S. B. E. vol. iv, p. lxx, "who comes on a
"••^Bg chariot''; the second rendering occurs S, B. E. vol. xxm, pp. 11,
U, m.
270 A. HlLLEBRANDT.
Yasht vni. 38, ädim (tistrtm) paskäf anumarezeUem oHscha
vahuhi barezaiti päreüdicha raoratha \
— X. 66. yim hachaite asis vahuhi \ päreSidicha raoratha \ ttghracha
naire ham veretiS \ ugremcha kaevaBm hvarenö etc.
— XXIV. 8. yüzemchit hvareno bakSayata äpa dasta no tern yänem
jaidhyata asls vahvM rätächa vouru doithra hachatu pärendicha raoratha.
Sir. 1. 25: asöis vanuliäyo cistöis vanhutdjäo erethe v. rasästato
V. hvarenaiüiö savaiihö mazda dhätaJie \ pärendyäo raorcUhayäo airya-
näm hvareno mazda dhätanäm \ kävayehecha etc,
Sir. 2. 25: asi7}i vafiuhim yazamaide ksöipnlm berezaiUm ama-
vaitim huraodhäm hväparäm \ hvareno mazda dhätem savo mazda dhä-
tem yazamaide \ päreüdim raorathäm yasf \ airyanem hvareno mazda
dhätem yasf \ kaevaem etc.
Yasna xiii. 1: ghenänäm ratüm ämruye daenäm mäzdayaznim asim
vahuhim parefldim yämcha bipaitistanäm asaonlm.
— xxviii, 2: vahuhim äzüitim vahuhim frasasfim vahuhvn pareü'
dim yazamaide.
Gkldner translates the last passage ' by „wir bitten um gute
Speise, guten Appetit und guten Genuss" (we ask for good food,
good appetite and good enjoyment). He therefore takes päreüdi to
mean 'Genuss' (enjoyment), for whieh translation I canuot find any
authority or sufficient reason. Already the fact that pareiidi elsewhere
has the epithet raoratha is sufficient to show that this interpretation
cannot be admitted. The correct view seems to be that expressed
by Th. Baunack,2 according to which the passage must be considered
spurious on critical grounds. The phrase vahuhim päreüdim, which
occurs nowhere else, speaks most strongly against its genuineness.
Among the two passages which have still to be mentioned, one, Äfr. i. 4^
sasakustema asahe berejö stryo mayäo pärefidls tipaväzo yezi yajata lit
J Drei Yasht, p. 23.
2 Studien auf deni Gebiete der Oriech. und der Ar. Sprachen^ Leipzig' Ü
B. I, p. 377.
Vedica. 271
rather difficult. Gbldner's translation ^ „der Weiber, Lust und Jubel
bringt'' (he who brings women, delight and rejoicing) does not settle
the meaning of päreüdi. For one might with just as much reason
translate the word' by 'riches' or any other similar word. The last
remaining passage Visp. vn. 2 permits us to advance a Httle further.
It runs as follows:
vahiitahe aiJiBus vähütäm ayanäm ya^ \ arstätem yaz, vafivhlm
frädat gaethäm varedaf gaetJiam Savogaetham yarn daenäm mäzdayas-
vÄm I rainum raziStem yaz o \ mithrem vowrugaoyao itlm yazo \ revim
parendtm yaz o revfm ravö mananhäm revim raoö vacanhäm revim
ravö ikyaoihenanäm frä tanvö reüjayeiti.
Though none of the other passages, quoted above, gives any
clue to the exact meaning of pareüdi its yet undeniable that this
deity is commonly named together with Asis vahuhiP^ Once^ the word
TQiä 'gift' is placed between the two, and it may be conceded that
Parefidi has something to do with wealth. But just as in the case of
the Vedic PkirandM, it does not follow by any means that she is the
goddess of Wealth. Not one of the passages of the Avesta, the above
enumeration of which is complete, forces us to admit such an opinion.
On the contrary the adjective raoratha makes it, as already stated,
very improbable. In the place of this epithet "with a swift chariot"
appears revi, in the last quoted passage from Visp. vii. 2 Bartholomae
has shown* that rams, Yasht xiii. 75, is identical with Sanskrit raghms
%ht, 8wift\ Geldner, too, has translated this word in the same manner.^
Further the verb reüj, the causative of which occurs in our quotation
from Visp. VII. 2, belongs to Sanskrit i-arhh 'to run, to hasten'. The
word raw, which stands next to revirrtj causes some difficulty. Justi
* Loc. cit. p. 64. Mills S. B. E, vol. xxxt. 346 has "riches women-minded
^■nCiBf as reward/'* which words I do not understand.
' See GxLDKEB, Drei Yasht, p. 93.
^ Tbif would be also the case in Yasht xxiv. 9, if that paragraph could be
l**^ to be connected with the preceding one.
* Koh's ZeiUchrift vol. xxvm, p. 4, Note 2.
* KuHTi's ZeiUchrifl vol. xxv, p. 545.
272
A. HiLLBBRANDT.
translates **freundlicb in Freundlichkeit dor Gedanken^ Worte
Werke'* (frieotUy io friendliness of thoughts, words and deeds).
Mills has: "And we w*oi*slnp Parendi the wealthy, wealthy with a
wealth of thoughts, with a throng of words, and with a breadth of
actions/' ^ This translation is nothing hut a make -shift. In order
to obtain an acceptable interpretation, it will be necessary not to se-
parate ravo too much from the preceding revi and the following reh-
jay. From the epithet of Parendi raoratha we may infer the existence
of an adjective rmm which mthout a doubt belongs to the same stem.
In the difficult passage Yasht xvu. 12, ruma vä^em V(Uayeiüt i Gt^hm^R
writes on the authority of MS. J 10 raom (i. e. ravem)^ and we thus
obtain the perieetly acceptable sense *'they draw* the swift chariot".
This same adjective likewise occurs in our passage from Visp. vii^ %
and we must combine the words ravömaftanhäm, as Gkldner has done
in his new edition of the Avesta. We must therefore translate: "fl^
worship swift Parcfidi, the swift one among the swift -thinking, tböj
swift one among the swift -speaking, the swift one among the swin
acting. She causes the bodies to move." We now see how clo
the meaning of the Zend word conies to that which our dcductioo
must be assigned to the Vedic Piirandhi, i e, 'activity, zeal, aetiall
or work*. We now further uuderstiind why this deity is closely call
nectcd in the Veda with rät and in tlje Avesta with rata and
vanuhi, witliout being a goddess of Wealth or Abundance. With dU
(explanation Neriosengh's gloss nikhälarcJcshakä 'the keeper of hidd
(treasures)' too gains its full significance.
Parendi is in the Avesta exclusively a personification and sii
is the deity presiding over zeal, activity and action, and hence grantiö
wealth. The epithet raorafha *with a light or swift chariof and
phrase fra tanrö refijaajPiti 'she causes the bodies to move*, fit
goddess of Activity particularly well. They would be inappropria
if they were applied to a goddess of Abundance, because the lat
makes men idle. Parendi and Purandhi express exactly the saij
^ Loi: cit. \} 340.
Vbdica. 273
ea and their attributes agree in nearly all details. I do not vent-
e to oflFer an etymology for the two words. But the derivation
)m pji, pur to fill' is a popular etymology.
Postscript.
After the completion of the above essay, in November 1888,
saw Colinbt's paper in the Babylonian and Oriental Record, vol. ii
245, Puramdhi, the Goddess of Abundance in the ßigveda. As
e result, at which I have arrived, difi*ers entirely, as well as the
ethod of enquiry, I pubUsh my paper without making any alterations.
Anzeige.
E&SEST A. Wallis Bcdgr. M. A, The martyrdom and miracles of
Saint George of Cappadoda. The Coptic texts edited with an
en^^h translation, by — . London^ D. Nütt, 1888, 8^, xl und
331 Seiten.
Auf dem Gebiete der koptischen Studien macht sich in den
letzten Jahren allseitig eine regere Thätigkeit bemerkbar. Vor allem
wird unser Bestand an koptischen Texten durch umfassende Publi-
cationen bereichert. Durch die vorliegende Arbeit hat der auch auf
dem Gebiete der Assyrioli^e thätige Verfasser sich nicht blos um
die koptischen Studien verdient gemacht, sondern auch einen werth-
vollen Beitrag zur Literaturgeschichte der ersten christlichen Jahr
hunderte geliefert
Seiner Ausgabe hat Budge fünf Handschriften zu Grunde ge-
legt, von denen drei englischen Bibhotheken, zwei der an koptischen
Texten so reichhaltigen Sammlung des Vaticans angehören. Wir e^
halten zuerst das Lel>en des heiligen Georg von seinem Diener
Hz^jTXf irr,; beschrieben, dann die Beschreibung der neun von GeorgioB
vollbrachten Wimder, endlieh ein Enkomion auf Georgios, welches .
dem Bischof von Ankyra Theodotos, der in der ersten Hälfte des
fünften Jahrhunderts wirkte, zugeschrieben wird. Alles dies in bo-
heirischer Mundart. Weniger gut ist es um unsere Kenntniss de» ,
sahidischen Textes bestellt. Nur Fragmente der Lebensbeschreibung j
konnte uns Bubge bieten; dazu kommt ein kleines Bruchstück im -,
Bulaker Museum, welches Bourkkst im Kecueil de travaux, rv, 166
pubhcirt hat. In der hiesigen Sammlung der Pap>Trus Erzherzog [_
Rainer habe ich aus dem Schminorfunde Pergnmentbliitter in 8t- .
hidischem Dialecte getunden, welche zu einem Codex gehörten, def'
die Lel>ens^f*schiehte des heiliiren GtM^nrios enthielt. Eines diescsit
The martyrdom and mjuaclks of Saint Geouüe etc.
I
Blätter ergänzt in erwlinscliter Weise die Lücken des von Budgb als
A bezeichneten Fragmentes: (S. 186, Z. 26) htc «mc (bei Budge
fehlerhaft cme) ntinoTrß xinTOnoc nt^^ (fehlt bei Büdöe). ii&ti[TOc tc
:äc atin nn&TT (fehlt bei Budqe) itatnco nc&q ATrpcuMe (der Zusatz bei
BuDOB at€ i^ftöipcioc fehlt und mit Recht in unserer Handschrift) «nie
IIA? (bei BüDOE steht felilcrliiift it*wq) jAntn^oTp ^i\ nik% rmnoirfi [iiroq
2h.e iie3t^-4 n<k.c nee <>iT&ii| MMiiie ne: netpcAMe * n ntM tie ue^p^^n ' tie^c^wc
M^d at€ — fehlt bei Buogb] oTpcoM« ne noTcoßus (övoßuj Budge)
nn^po^c [c^JviOTTe cpo^4 dce t^eciipi^e ' «^uoh !^e «kiM.oou|c: iimma^ u|&^oTrti
eneiTonoc (nxonoc BuDtiB). Ä'i«rti>ujT MneinA.Tr epo^4 nKtcon ( rlie Fassung
dieses iSatzes, sowie last der raeisteu fulgendeUj ^anz anders bei BuniiE).
npioMe 9h.€ ^qeiMe *x.^ n^«^i:<ioc i^ecäpi:'ioe iie ' [«^^k& p<uq ^n OTigine ' atoi
nepe us^fkiMG^nioit «rwne MMC»q ne^T«^ HOirt eq"^^ice it*^Ci * iixöq a.c itqa^ui
€^p«^Y en^scoeic mü noKwoitOMC^c CTpe^^^iene^TKr^ $_»''PO-4 tr^XÄAo'or^ * jah
ne^w OTMitHune Ä^e uij^oot a. mit>T*Te uieii^Tii*'^ ^Äpor^ iiqTA.A<j'oq atö) ö^^i^OT^atiiT
tJ^o\ ^jm n!^&Yjyion ton ■ Axtn n'^uioon t^M. iiTC^noc jÄii^^^riöc i^etup^ioc
ee^-^coo-T nAf^ ojiw iie^ooT Miie^MO^ ' ^enucny ti^roM mii genuin npe h^toci
line MMOOTT A^uiüine (u. 8. w. \ne bei Bldue S. 187, Z. 15).
Seiner Edition hat Bubde eine kurze Einleitung vorausgeschicktj
in welcher er sich über die historischen Ergebnisse aus den vun ihm
edirten Texten äuseeit. Mit einer Reihe von wesentlichen Punkten
können wir uns hier nicht einverstanden erklären. So vor allem mit
seinem Versuchte das Martyrium des heiligen Georg mit der grossen
Christen Verfolgung unter Diokletian luid seinen Mitkaisern zusammen-
zuhringen. Gerade die von Bldi.e vcröftentlichten Texte gestatten
uns einen näheren Einhlick in die Entwickehmg und Umbildung der
Georgs-Legende. Ganz wird sie sieh freilich erst dann übei*schauen
In^en, wenn auch der syrische Text der Lebensbesehreibung, dessen
baldige Edition uns in der vorliegenden Arbeit (S. xxviii, N. l) an-
gekündigt wird, vorhegen wird. Aber schon jetzt zeigt sieh, dass
V. GuTSCftMiD im Wesen tliclien das Verhältniss der verschiedenen
Fassungen richtig erkannt hatte (die Sage vom heiligen Georg, als
Beitrag zur iranischen Mjtliengesehichte, Berichte der k, Gesell-
Bchaft fh'r WisisCDsrhafti n, Jjt-ipzig, Fhih-hist. Olasse ] -"^6 1—1862,
J
21G
EßNEST A. Walxjs Budge.
mil
4
S. 175 ff.); mit seiner letzten Schlussfolgerung über die Entstehung
der Legende können wir uns freilich nicht befreunden. Wie in den
lateinischen Acten, wird auch in den von Bin>G£ herausgegebenen die
allgemeine Christenverfolgung, welcher Georgios zum Opfer fiel, von
einem Könige der Perser angeorduet, welcher in den boheirischen
Texten !ai.A.^iÄ.iioc, in den sahidischen a^i2i.i&.ttoc (Dacianus gibt
bekanntlich die lateinische Vita) heisst. Dieser König ist nicht mit
Kaiser Diokletian, den fast alle koptischen Märtyrergesehich
nennen, zusammen zu werfen, wie dies in der griechischen Fassu;
der Sage geschieht, denn er wird nach dem Enkomion des Theodorol
(Budge, S. 1G3) als um einige Jahrzehnte vor Diokletian regierend
gedacht. Man wäre geneigt bei der Form Decianus an Kaiser De-
cius, welcher die Reihe der grossen Christenverfolgungen beginnt,
zu erinnern- Die sahidische Namensfonn 2ii.itx.i&iioe würde uns da*
gegen auf Didius, die boheirische ^tk.i^tikAo^ gar in den Kreis
armenisch-georgischer Namen fiihreD. Noch seltsamer sind die Namen
der Mitkönige dieses Oberkönigs Dadianos; nach dem einen der-
selben j«.6.ipMcnTicic (BüDGK, S. 35 u. 153) möchte ich unter Hinweis
auf den Gegenkaiser Konstantios II. schliessen, dass diese Lebens-
beschreibung frühestens in der zweiten Hälfte des vierten Jahr-
hunderts ilire Gestalt erhalten hat. Charakteristisch ist der Umstand,
dass die Handlung, deren Inhalt sich von demjenigen anderer kop-
tischen Legenden, die unter Diokletian spielen, im wesentlichen nicht
unterscheidet, in das Reich des Perserktinigs verlegt wird, von Geor-
gios hcisst es, dass er in das Land der Perser kam (BunoB, S. 40),
Nikanor, dessen Sohn von Georgios geheilt wird, erscheint als Herr
des dritten Theiles des Perserlandes (Büdoe, S. 56). Die ursprüng-
liche Fassung der Georgios-Legcnden werden wir im Kreise der s,
rischen Literatur zu suchen haben. Man sieht auch, dass es vi
geblifh wäre in der Reihe der Perscrköntge nach einem Könige
suchen, den man mit Dadianos zu idcntificiren hätte, etwa wie
einer syrischen Milrtyrergeschichte Sapor H. gar 8 an h crib genai
wird (Hoffmann, Auszüge aus tti/rürJien Acten permscher Märt^
S. 17).
TnE MARTYRDOM AND M1RACLE8 OF 8a1NT GeORC.E ETC. 277
ßeachtenswerth ist auch die Zahl der Mitkünige von Dadianos,
mcii den koptischen Texten waren es mit diesem im Ganzen 70,
ilie lateinische Vitii erwähnt dagegen 12 Unterkönige Dacian^s.
Aws der letzteren Zahl ist die erstere abgerundet. Nach Appjak
(Sjriake 62) hatte Scleukos Nikator sein Reich m 72 Unterab-
thmltuigen getheilt^ noch in dem Briefe des Presbyter Johannes an
dtin Kaiser tub Konstantinopcl wirkt diese Zahl fort: ^septuaginta
4k» r^es sunt nobis tributarii* und jseptnaginta due provtncie sunt
aoetre' (G- Oppert, Der PrenhyUr Johannes m Sage und Geschickte^
S, 168 a. 169). Auch dieser im späten Mittelalter verfasste Brief geht
auf eine syrische Vürlage zuriU-k. Nach der von v. Gutschmjd (a. a.
0* S. 182) angeführten arabischen Tradition war die Zahl der von
AkxftDder eingesetzten Vülkerkönige ebenfalls 72. Mit 72 Schüfen
»cht Or im Orendel aus um Jerusalem/s Königin zu gewinnen.
In dem Gange der Handhmg unterscheiden sich diese Acten
roo itis<leren apokryphen Märtyrcractcn nur wenig. Das factische
TerliiÜtnisd ist dieses, dass die Turtui* angewendet wird, um die
t'kristen zum Verläugnen ihres Glaubens, beziehungsweise zum Opfer
Ml die heidnischen Götter, zur Anerkennung der niniischen Staats-
r%i<in zu, «wingen. Erst als alle Versuche nach dieser Richtung
ttüs»Bn|ren, wird das Todesurthcil äUJ>gesprochen und durch ,dic
^cimcide des 8ehwcrtcs*j wie sich unsere Texte ausdrücken, voll-
•ö|jeiL Sehr schön hat einer unser Kirchenrechtslehrer das Verhält
also priieisirt: ,Was sonst dazu diente, das zum Tode führende
liss ÄU erpressen, das wird hier dazu angewandt um den
rar der Todesstrafe zu bewahren.* Dieses Verhältniss er-
Kbetnt wie in so vielen, so auch in den Acten des heiligen Gcorgios
YOdiiiikelL Die einzelnen Fälle der Anwendung der Tortur — in
I iet Axumtimig der Qualen hat die Phantasie der Erzähler sehr üppige
getrieben — werden als ebenso viele Versuche hingestellt,
I BttiQgeii ums Leben zu bringen, die alle durch das directe Ein-
des Heilands misslingen. Der wahre Thatbestand schimmert
ilfedem doch dui'ch. l>enn das Ende des Märtyrers, welches
A latleokliebeny während sieben Jahren angewandten Martern nicht
278
EttNEST A. Wallis Büdoe.
}icrbci zu fuhren im Stiinile waren^ wird in dem Momente, als aui
Magnentins Kath Dadianos und seine Mitkonige endlicli zur Unter-
zeichniinij; des Toclösurtheiles (Vno^^iiwcic) sich entschlossen hatten^
einfach durch Htunelitung mit dem Sehwert erreicht
Erweist sich sonach diese von Budoüi veröffenthchte Quelle in
ihrer Gesammtheit historisch kaum verwerthbar, so sind doch manche
igabcn derselben, vor allein in cultni^iistoriseher Hinsieht ^ von
ässtem Interesse. Der Herausgeber hat sich nach Kräften bemüht
in dun Anmerkungen zum Verständnisse des Textes beizutragen,
docli hat er anderen Forschern eine reiche Nachlese übrig gelassen.
Ueber die heidnischen Culte in der spMercn Kaiserzeit erhalten wip^
aus diesen und ähuÜchen Legenden reiche Aufschlüsse, sie crgiinzea
in erwünschter Weise die neu ersclilossenen Quellen der griechisch en
und koptischen ZauberpapjTus. So wird es gewiss Jedem überrasehenc
sein in diesen Acten Sarapis (der einmal S. 105 mit der griechischen
Accnsativendimg c&p«.''|iiii genannt wird) als , Kämpfer im Meere* — •
pcf4-\- Äen '^jioM 8. 105 — als ,Kämpfer von der Stadt Pontos' — ^^%\
nT€ iiontoe ^ßiSiHt S, 5 — bezeichnet zu finden. Die letztere Be-j
Zeichnung erklärt sich — was dem Herausgeber S. 207, N. 1 ent-i
gangen ist — aus der Einführung des Gottes Sarapis von der Stad^
Sinope am Pontos Euxinos unter den ersten Ptolemliern (vgl. über
dieses rcHgionsgcschichthch so wichtige Ereigniss unsere Schrift
yTacitns und der Orient', i, Die Herkunft den SerapiW), Zu der Bo-
zeicimung des Sarapis als Kämpfer im Meere ist darauf hinzuweisen,
dass Sarapis auf Münzen und Gemmen auch auf einem Schüfe thro-
nend dargestellt und in lateinischen Inschriften mit Neptun identifr
cirt wird.
Es ist für mich kein Zweifel, dass die neben Apollon, Poseidon,
Hermes, Astarte, Zeus genannte «^ivficH (S. 1), welche dem Heraus-
geber so viel Sclnvierigkciten vciursachtc (S, 204, N. 1), Niemani
anderer ist als *li^* Gemahlin Ahabs, welche später (S. 5 und 105)
als ic^AÄeA -\'pc^4;56iTGß iitc iiinpo'\)itTttc ^die T<klterin der Propheterf
in ganz dersf^ben vornehm f*n Gesellschaft erwUhnt wird, wieder ^
neuer Beitrag zu dem Synkretismus, der sich auf mythologisches
The martyrdom and miracles of Saint George etc 279
Gebiete in jener Zeit vollzogen hatte. Ob die Stadt ccop (S. 38) oder
cop (S. 96) Tyros ist, wie der Herausgeber annimmt, bleibt mir
zweifelhaft. Finden wir auch Jesaias 23, 8 : kim neiiT&qM€€Tre en&'if
catn TTpoc • jun o^ro^i ii€ (aus einem Pergamente der erzherzoglichen
Sammlung), so ist doch unter Hinweis auf Ezechiel 26, 2 fl. die Form
gewiss nicht anfechtbar. Dagegen scheint es auf Tyros wenig zu
passen, wenn in den Georgiosacten von der Stadt Sor erzählt wird,
dass sie die Stadt Nebukadnezar's war, der sie dann verlicss um
nach Babylon zu ziehen, welches er verschönerte, befestigte und zum
Sitze seiner Herrschaft erhob (S. 39). An derselben Stelle wird der
König, der in Sor herrschte, als König von Persien ausdrücklich be-
zeichnet Der Hinweis auf die lange Belagerung von Tyros durch
Nebukadnezar erklärt nichts. Vielleicht ist es gestattet an Stadt und
Land Assur zu denken und die eben erwähnte Notiz in dem Sinne
zu fassen, in welchem es in einer syrischen Legende (bei Hob^pmann,
Autzüge aus syrischen Acten persischer MäHyrer, S. 45) lieisst: ,Und
als das Reich Athör aufzuhören und die äthörischc Statthalterschaft
Mch göttlichem Richterschluss vernichtet zu werden begann, hörte
die Regierung der Äthöräje auf und die der Bäbhläje kam zur Herr-
aclaft.' Hoffmann hat a. a. O., S. 182 flF. gezeigt, dass die Reminis-
zenzen an die assyrische Vergangenheit bei den syrischen Mönchen
Dicht ganz entschwunden waren.
BuDGB hat seiner Ausgabe eine Uebcrsctzung der boheirischcn
Stücke beigefügt, welche im Detail nicht immer als zuverlässig sich
erweist, namentlich dort, wo Angelegenheiten des öfFcntlichen Lebens
ODd Wandels berührt werden, über welche gerade die koptischen
Papvrus des grossen Faijümer- und Schmuncrfundcs so reichhaltige
iiifa*hlüsse gegeben haben. Auf einzelnes sei hier hingewiesen. Das
ron uns zu wiederholten Malen behandelte Wort 9hm€: ^hmi {Mit-
tieilungen aus der Sammlung der Papyrus Erzherzog Rainer, v, S. 57 flf.)
finden wir S. 72 zweimal wieder, es wird von Budge einmal ,incomc',
das andere Mal ,cost' übersetzt, während es deutlich das Fährgeld
(vxj>,5>) bedeutet. S. 102 ^&njwi&n&.A.o\i €toi ntiÄTTTPjwiocion heisst nicht
.vineyards which could not be confiscated', sondern Weingärten, welche
280 E. A. Wallis Budge. The martyrdom etc.
vom Brjfjioffiov (Grundsteuer) befreit waren. S. 5 wird von SkamandroB,
dessen Erwähnung ungemein interessant ist; gesagt^ er sei pcqisini
noTTMHcg i6en nij«.&x«i&; also ein ^Zauberer gar sehr in der Magie' ge-
wesen und nicht ,who led many people astray^ S. 29 befiehlt Da-
dianos den heiligen Georgios jötn ott'^mh in den Tempel zu führen,
also ,mit Ehren' (ti[ay5) und nicht ,into the courtyard (of the temple)'.
— Durch die mitgethcilten Texte wird unsere Kenntniss des kop-
tischen Sprachschatzes bedeutend gefördert. Speciell auf die Aosdriicke
M&nHA&Ai und neW&^i oder roAA&^i^ welche auch in den koptischen
Papyrus Erzherzog Rainer vorkommen (vgl. Mittheäungen, v, S. 48
und 32, wo sonach ,50*^ hkoAa^i ^i ^hctt, 358 Krüge und Ote&iaae*
zu übersetzen ist) möchte ich noch aufmerksam machen. Das kohci,
mit welchem der ,Mund' der Krüge verpicht war, ist doch wohl das
griechische T^'^^^, Gyps.
Wien.
J. Krall.
I
VIENNA
ORIENTAL JOURNAL
K T> t T J55 £>
IIT
TIIB DtREfTORS «F THE (HilKNTAL INSTITUTK
OF THE UNIVEHSITY
VOL. m - N5-^ 4
VIENNA 1889,
ALFRED BOLBBBU
TPniN PARIS XBW-YOUK
ÜUÄLUAV
laJTAnEU UDI^UATIOX sooiHTys Vit^^
Verlag von Alfred Holder, k, k. Huf- und Uni versitÄtS' Buchhändler,
n ffi.iLii^hrar®«-*« ii
GRIHYASÜTRA OF HIRANYAKESIN
extniclH frora Ih« coinni«*ntary uf Mfitridatta
Dr. J. Kirnte.
Ihris: M, 4, — .
LAUTLEHRE
tier
polnisch -armenischen Mundart von Kuty in Galizien.
Vuu
Dr. Julian n Untia^x,
«eilend Pnvali!ui:«yil dar ver{tleic1ie»(li>Q 8|>T«chfotKcbuti^ ntnü iImi Siutektil mo Am
Wienoi UaiTrcraitHt.
Mit tjtnein Vorwort von Prof, Kriedrlcli Müller.
Prti*: M, 5.—.
Monsieur Jourdan,
der Ir^ariser ISotaniker, im Qarabflg.
NeupersiKcheft Lui»t«piel
Muhaemmaed Gm'fmr Qaragadagi.
pL'rsifcchor Text mit wörtUcber ileuUdier UeberstitKiiug',
Aiinierkniig^üii iuhI volIsiAndigem VVtJrtürviiraiJiclmin«» seuiii GelurauchtJ dor \l k*
tjAfcntlicliorv Lchrauotuli für urieiiUliiirlm i^pracliMn
Dr. Adolf Wahrmuiid^
orü. VrvimmT dar IlL hdA k, ont»tit»Mnc\ityn Akiulr>mks YuraUud d^if L k« OfTouiltclniti Liiluuiiniiili fur ,
uHtmUtinulus t;prtuTbi.u itad Dg««iit dar k. 1(« Uulviurvlttt In Wie»
Verlauf von Alfred SÖlder, k. k. Uof- und tlDivtn^itiils-liuchhsiiidler*
Wien, 1- Rothenthurioatrwöwe IS.
Der Quantitätswechsol im Auslaute vedischer Wörter.
Von
Dr. Jos. Zubat^.
(Fortsetzung.)
9. Formen auf -<«nd kommen in der ßksarphitri in 133 Belegen
TOT,* wovon 19, wo dieselben contrahirt eracheinen, abzuziehen sind
(i, 13, 12. IIP, 2. 161, 3. 8. IV, 34, 6. v, 55, 9. vii, 59, 5. viii, 47, 6.
10. 13. 54, 3. 67, 5. ix, 62, 29. x, 30, 7. 11. 53, 7. 63, 12. 76, 2.
100, 10). Die Endung lautet 102 mal auf -tana, nur 12 mal auf -tanä
, doch lässt die Gebrauchsweise beider Varianten wenigstens einiger-
en die alte Regel durchschimmern.
Die Form -fana treflfen wir nach der allgemeinen Regel in der
Pmoaa mit einer einzigen Ausnahme immer^ nämlich 75 mal. So 69 mal
im Ausgange eines hinteren oder selbständigen Stollens (z. B. akpio-
I, 110, 8, d. 161, 7, b, acucyavltana i, 37, 12, c, djagantana
I, 86, 22, b, ajabharfana x, 72, 7, d); immer, nämhch 21 mal, im
Augmnge eines Vorderstollens (i, 156, 3, c. 161, 13, a. ii, 34, 5, c.
IC, 3, a. V, 55, 4, c. 9, c. 61, 4, a. vi, 42, 2, a. ix, 4, 4, a. 101,
1, c X, 36, 10, a. 53, 10, a. 76, 4, c. 8, a. 101, 5, a. 12, a. 132,
C, c 179, 1, c — mit folgender Doppel consonanz i, 20, 7, a. v, 87,
t. a. d). Vor der Cäsur einer Langzeile steht fana 5 mal (in gantana
tn, 23, 4, d, juhdtana vii, 98, 1, b, yätana i, 165, 13, c, siinötaim v,
|:SL 1 c; dddhdiana \ drdvinam x, 36, 13, d); nur einmal lesen wir
I Hyyw S46 (wo KU ändern resp. zu ergänzen itaua 3, rtana 2, bravHtana 2,
11, hmoUma 1, aodatana 1), 248, 253, 254, 256, 261, 207, 268.
tr. f. d. Knnde d. Morgenl. HI. ltd. 1<)
282
Jf
iUHATV.
Iiiür 'iaiin, avisfanä \ päijnvanmj/a hkum vii, IH, 25, c. Vor L-iniT
Duppelfoüsoriaiiz inmitti-n v'mv^ motrischen Ganzen möchte man natiir-
liL'li auch -tanä erwarten; die cui7a*^q hiehergehürige Stelle ädhvarya-
vah I kdrtanä grmtim asmäi ii, 14, 9, a, bietet dem metrischen Zwange
zu willen tnnä^ — Gegen die allgemeine Regel j mitten im Verse vor
einfacher Consonanz, steht 'tana nur 7 mal: 2 mal hildet -na die mv
zweifelliafte vorletzte Senkung eines Aehtöilhlers (in kartana x, 175^
12, c, citana iv, 37^ 7), sonst die metriseh variirendc dritte Silbe
nach der Cäsur einer Langzeile mit viersilbigem Vordcrgliede (in
itmia ni, 21), H, b, dkattana i, 103^ 5, b. v, 53, 13^ b, x, 30, 14, c,
emiftna x, 52^ 1, a). Es liegt auf di>r Hand, dass die hohe Zahl der
Belege mit -tanä den mit -tanü gegenüber eine zufiillige sein kann:
m der Poesie eigneten sieh diese in der Regel etwas ungefUgigen
Formen vor allem filr den Ausgang eines metrischen Gebildes, wo
dann natllrlich -tana einti^eten musste. H
Die Form -tatiä erscheint neben den schon erwähnten zwei
Füllen noch 10 mal der allgemeinen Sprachregel gemäss inmitten des
Verses vor einfacher Consonanz. Und zwar bildet die Endsilbe hier
immer eine entschiedene Aiisgangshebimg, nämlich die vorletzte oder
drittletzte Hebung einer Langzeüe {akpiolmin i, IG 2, 11, a, di/nttintl
V, 54, 5, d, tisastamt i, IGl, 11, c, kai'tanä vn, 48, 4, a, dhätanä vii,
47j 4, c, hanianä it, 34, fi, d. vji, 59, 8, d; bhajafnnä vn, 2G, 21, c,
yuyfjtanä vni, 18, 10, c, sadatfmn n, 36, 3, b),
10. Nun zu den Formen auf -dhtf -AI Dieselben kommen in
der pksaililiitÄ in 1026 Belegen vor»' darunter aber HM mal mit drni
folgenden vocalischen Anlaute zusammengezogen. Von dou übrig
bleibenden Belegen maelien Belege mit 'dln^ hl einen versclnvinden-
dcn Bruchtheil aus, nJlmheh r>6, während -dki, -hi öOtimal belegt ist
Schon ans dieser Zusammenstellung 4*i*sieht man, wie viel Boden die
Fijrmrn auf -ri/r/, hi auf Unkosten der anduri-n gewonnen hatten: ura-
soraehr erhellt dies daraus, wenn wir nachweisen können, dass die
kurz auslautenden Formen sehr oft inmitten des Verses vor einfacher
< AvEHY 242 {rdhi IC, krtm 100, hodhi $"^7 ^ 04, päh( 92 [ÄUBattimen], gahi
81, grfrfM 1). 253. 255, 2G1, 271.
Dkr Qüantitätswechsel im Auslautm vbdischer Wörter. 283
Consonanz, also in einer Stellung, wo die ursprünglichen Regeln ein
-i erforderten, zu treflfen sind.
Formen auf -i stehen ohne Ausnahme immer mitten im Verse
vor einer Doppelconsonanz, im Ganzen 50 mal (z. B. in addhi Xy 15,
12, d, avi4dhi ii, 24, 1, a, ihi i, 10, 4, a. vm, 4, 8, d. 12, d. 64, 4, a?
10,0. X, 14, 7, a). Mit einer einzigen leicht erklärUchen Ausnahme
steht 'dhi, -hi immer vor einer Pause: so immer im Ausgange eines
hinteren oder selbständigen Stollens, im Ganzen 194 mal (z. B. in
nviddhiviy 44, 9, d, agnuhi vm, 82, 6, c, ihi i, 72, 10, d. iii, 45, 1, d.
IX, 64, 13, c. 107, 19, d. x, 18, 8, b. 33, 7, b. 37, d. 60, 7, d. 83,
0, d. 103, 12, b. 124, 5, d. 155, 2, d), femer i, 25, 19 a ausgenommen
immer im Ausgange eines vorderen Stollens (z. B. ihi vi, 54, 6, a.
VIII, 53, 5, a. X, 14, 8, c. 10, c. 30, 5, c. 53, 6 a [ihi \ jyotiSmatali] .
J>5, 2, c. 98, 1, a. 124, 1, a, im Ganzen 115mal); endlich steht immer
-j vor der Cäsur einer Langzeile, mag dieselbe hinter der vierten
(z. B. in krdhi vi, 23, 7, d. vii, 25, 5, c. x, 96, 11, d. 112, 10, c.
147, 5, a, im Ganzen 55 mal), oder hinter der fünften Silbe einge-
treten sein (das letztere 34 mal, z. B. in ihi i, 104, 9, a. ix, 97, 33, d.
X, 14, 7, a. 83, 7, a. 103, 12, c). Fälle, in denen regelrecht -dhi, hi
stehen sollte, gibt es in der l^ksaiphitä 458, in 457 von denselben
steht es auch. Nur einmal steht -dhl im Ausgange eines Vorderstollens,
^mm me varuna grudhl \ hdvam adyä ca mflaya i, 25, 19, offenbar
ier alten stehenden Formel grudhl hdvam (i, 2, 1, c. 10, 9, a. 45,
^i 142, 13, c. II, 11, 1, a. V, 24, 3, a. vi, 21, 10, c. 45, 11, c.
^ 22,4, a. vm, 6, 18, c. 74, 11, c. 95, 4, a. x, 148, 5, a) zu Willen.
Freilich steht -dhi, -hi sehr oft auch, wo man -dht, hl erwarten
*lhe, inmitten eines metrischen Ganzen vor einfacher Consonanz, näm-
«h nicht weniger als 349 mal. Immer steht es in den unzweifelhaften
ISdilusssenkungen, so in der letzten Senkung eines Achtsilblers 18 mal
[h 15, 3, a. 25, 21, a. 91, 15, c. ii, 32, G, d. 41, 17, d. iv, 32, 20, a.
^»25, 3, c. VII, 55, 1, c. 75, 12, a. vm, 12, 33, b. 13, 5, a. 45, 19, a.
Bj U, 9, b. 67, 23, c. 24, b. c. 26, c. 27, c), 41 mal in der fUnften
■be desselben Versmasses (z. B. in aJigdhi ix, 5, 10, b, avi<J[4hi iv,
*M2, a, ihi i, 80, 3, a. v, 16, 5, a. 35, 8, a. vm, 61, 7, a. x, 60,
19*
284 Jos. ZüBATf.
7, d) in der letzten Senkung einer Jagätizeile (cikiddki ii, 43, 3, c
(Udlhi lu, 3, 7, 6, i^uyodhi vi, 4S, 10, e. ix, 104, 6, e, gagdhi ii, 2
12, d), 83 mal in der vorietzten Senkung einer Langzeile (z. B. ir
addhi m, 35, 3, d, üu x^ 18, 1, a. 84, 3, 6, upamimiht i, 84, 20, c.
gpfihi I, 48, 14, e. ii, 9, 4, 6). Nie wählten die vedischen Sän<:;ci
'dhl, -hi in der dritten Silbe naeh der Cäsur einer Langzeile mit vier
silbigem Vordergliede, wozu sie in den Hvmnen des Rgveda 33 mal
Gelegenheit hatten (i, 61, 13, a. 104, 9, d. in, 1, 15, c. 6, 6, d. 30,
6, d. 21, a. 31, 20, b. d. 47, 2, d. iv, 2, 20, c. 3, 4, c. v, 42, 9, a.
43, 5, d. VI, 10, 7, a. 17, 3, e. 46, 8, e. vii, 16, 6, c. 10, b. 17,3,1).
18, 2, d. 18, d. 28, 1, d. vni, 48, 6, b. 61, 6, e. ix, 84, 1, d. 94, 5, b.
108, 9, b. X, 14, 5, a. 51, 5, c. 73, 11, c. 87, 7, a. c. 131, 2, c):
natürlieh nie in der zweiten Silbe naeh der Cäsur einer Langzeile,
in der überhaupt die Länge sorgfältig vermieden wurde (ii, 11, 1 7, b.
III, 19, 5, d. VI, 44, 17, a. 47, 10, d. viii, 96, 8, c. 53, 4, a. x, 47,
8, a). Nachdem das Vonviegen der kurz auslautenden^ Formen fiir
den vedischen Sprachgebrauch so unzweifelhaft feststeht, ist der im
Verse vorkommenden Kürze -dhi, -hl keine allzugrosse Bedeutung fiir
rhythmische Fragen beizulegen: finden wir ja manchmal die Kürze
in unzweifelhaften Ausgangshebungen (ii, 26, 2, a: ydjasva vira \frä
vihi manät/atdh, in, 10, 2, c: gopä ftdsya \ didihi sue ddmef vii, Ij
3, a: preddho agne \ didihi puro nah, vii, 25, 2, c: are tarn qdmaKi\
kfnuhi nimtsöh, ix, 91, 4, b: punänd inda \ ünnihi vi vdjän). Nichts-
destoweniger sollen unsere Formen ciuch im weiteren Verlaufe dieset
Studie Berücksichtigung finden.
Die lang auslautenden Formen auf -dAi, -hl sind — i, 25, 19, ^
ausgenommen — auf die Stellung im Inneren eines metrischen 0€
bildes vor einfachen Consonanten beschränkt, imd zwar bildet -<öir
'hi von den 55 liieher gehörigen Stellen in 31 unzweifelhafte Aai
gangshebungcn. So die sechste Silbe eines Achtsilblers (in a^ni
viii, 45, 22, c, jahi viii, 45, 40, b. ix. Gl, 26, b, gimudhi viii, 84, 3, 1
gpjivdhi IV, 9, 7, c. viii, 3, 18, d. 52, 8, d, gnmhi i, 82, 1, a, gruJL
I, 2, 1, c. 10, 9, a. 142, 13, c. v, 24, 3, a, grudhi i, 26, 5, c. #f
3, d. 5, b. II, 6, 1, c. VT, 45, 11, c. viii, 6, 18, c. 74, 11, c, him^
Der Quantitätswechsel im Auslaute vedischer Wörter. 285
M, 45, 13, c), die vorletzte Hebung einer Langzeile (in Tcrdhi vi, 51,
13, c?> krdhl III, 1, 19, d. 4, 2, c. vii, 27, 5, a. 42, 5, b. 77, 4, b.
X, 22, 15, d, jaAi vi, 44, 17, d, dldüil in, 54, 22, d, qrudhi i, 133,
'), a), einmal — gegen die 7 oben angeführten Stellen mit kurzem
■hx — in der drittletzten Hebung einer Langzeile (jahi vrSniäni \ kj'nuhi
püi'äcali VI, 25, 3, d). Auch ftir die übrigen Belegstellen von -dhi,
■hl ist bei der Seltenheit der lang auslautenden Formen wahrschein-
lich, (lass sie metinschen Rücksichten zu verdanken sind; es kommen
noch vor die Formen kj'dhi (9) jdid (3) viddhi gagdhi (2) gpiudhi
(;rudhi (8).
11. Imperativformen 2. Ps. Sg. auf -a kommen in der Rksaip-
liitä in 1365 Belegen vor.^ Wir bemerken gleich, dass diese Zalil
nicht ganz correct sein mag. Von etwaigen Uebersehen, die uns ge-
rade so wie Prof. Avery in den unten nachgewiesenen Fällen haben
passircn können, abgesehen, lässt sich nicht immer die 2. Ps. Imp.
^nz genau von conjunctiven Formen auf -ä scheiden (vgl. ob. S. 152),
ausserdem beschert uns diesmal der Zufall noch mit anderen Homo-
üymien (äca, cisya asya^ dhdnva). Doch glauben wir hoffen zu dürfen,
•lie etwaige Differenz würde zu gering ausfallen, um an den nun aus-
Miuhrenden Factis etwas Erhebliches zu ändern.
Von den 1365 Belegen sind 141 abzuziehen, wo unsere Formen
Diit einem folgenden Vocale zusammengezogen sind. Sonst erscheinen
Formen auf -ä 414mal, Formen auf -a 808 mal, ausserdem 2 mal das
fäthselliafte bhara^ vi, 4G, 5, a. viii, 98, 10, a, beidesmal am Schlüsse
« Vorderstollens vor einem Vocale.
Der Mehrzahl der Stellen, wo unsere Formen in der Sai]ihitä
^«rkonimen, nach wurde in Bezug auf dieselben die alte Regel zu
^m gewissen Grade eingehalten, obwohl es auch nicht an Aus-
' Der Vers ist jedenfalls als eine Verbindung eines Achtsilblers mit einem
'**lb!gen Zusatz zu betrachten: daüi^(hain asya satpale \ krdhi sugam.
* AvESY S. 243 {p'ifm 108, (jrhänd 1, drSa 38, uoa 30, kara 2, täpa G, dhunva 11,
1'"'« U'J, rakia 24, sdna 6, tira 11, mrU't 19, aijd 27, asyd 7, tüi-ya 1, räya 1 zu
•l 'U»d IQ corrig., gama, vena zu streichen), 257, 262 (fehlt ^?ariä 1), 265 (pa-
■^ 1, vurndayä 1 zu erg., dharsaga, paraya, mavdaga zn str.), 201), 271, 274 {vä-
f^ ^ f^rwanfa zu streichen).
286 Jos. ZUBATT.
nahmen, vor Allem zu Gunsten der kurz auslautenden Form, fehlt.
Von den 808 Belegstellen von Formen auf -a entsprechen 632 der
allgemeinen Sprachregel, nur 176 stehen im Widerspruche mit der-
selben, von den 414 Belegstellen mit -ä sind regelrecht 392 gegen
22, die gegen die Regel Verstössen.
Die kurz auslautenden Formen erscheinen zunächst vor einer
Doppelconsonanz, zusammen 18 mal (so dva todm vin, 36, 2, a, ähn-
Uch 1, 36, 9, d. 40, 1, a. 79, 6, d. 114, 10, d. m, 35, 3, b. 56, 6, b.
VI, 22, 8, d. 46, 12, d. 75, 1, c. 77, 4, c. vu, 101, 1, a. viii, 32, 19, a.
20, a. 36, 2, a. x, 85, 22, c. 87, 9, b. 127, 6, b), ungerechnet Fälle,
wo die Doppelconsonanz nach einer unvollständigen Pause steht, wie
z. B. I, 48, 2, c. 84, 4, c. in, 19, 3, b. 21, 1, d. 37, 6, a. 48, 1, e.
53, 14, c. u. s. ö. Allerdings steht 13 mal (recte 7 mal) -ä auch vor
einer Doppelconsonanz, offenbar überall dem starken Ictus zu Willen:
I, 103, 3, d: äryam sdho \ vardhayä dyumndm indra, ii, 11, 21, c = 15,
10, c = 16, 9, c = 17, 9, c = 18, 9, c = 19, 9, c = 20, 9, c: qädä
stotrbhyah , lu, 10, 8, c: bhacä stotrhhyah !, li, 4, 2, a: sdnä jyotih
sdnä stiar, ix, 69, 5, a: bhdvä df/umni \, ix, 156, 5, c: bödhä siotre
vdyo dddhnt, x, 42, 1, b: bhmann iva \ prd bharä stömam asmäi —
In der vollen Pause, im Ausgang eines hinteren oder selbständigen
Stollens, steht immer, u. z. 299 mal, a (z. B. aja i, 42, 3, c, area ij
112, 9, d, arhi ix, 87, 1, b. 6, d. 96, 8, b. 21, b. 97, 25, b). Ebenso
fast immer in der unvollständigen Pause. Im Ausgange eines Vorde^
Stollens linden wir 135 mal d (z. B. arai x, 89, 3, a, arSa ix, 86,
3, a, ava i, 7, 4, a. v, 33, 7, aV viii, .so, 4, a. iccha vi, 47, 10, a);
fast ohne Ausnahme steht d vor der Cäsur einer Langzeile, 49 mJ
in Fünfsilblem (z. B. area x, 76, 5, d, arm ix, 97, 15, d. 17, a.
51, a. 109, 3, b, agäna in, 21, 1, d\ 131 mal in Viersilblem (z. B*
arsa ix, 96, 16, b, ava vi, 41, 5, d. viii, 70, 6, c. x, 80, 7, c, itti*
X, 85, 21, c). Nur in folgenden Versen rinden wir -ä selbst vor eiflö^
unvollständigen Pause: prd sit firä \ cdcibhir ye ta ukthinah vni, ö^»
6, c, bhiiim nd bharä (l. Ps. Sg.V) | matibhir jujosate ix, 103, 1, ^
vi Sü muncä \ smncu^o tnanUdm x, 94, 14, c vor der Cäsur eiJ*^
Langzeile, ferner asmdkam if mte rann \ sdm indubhih viii, 12, 17^ *
Der Qüantitätswechsbl im Auslaute vedischer Wörter. 287
dt/imdntam güSmam ä bharä \ suarvidam ix, lOG, 4, c, yajneSu citrdm
d bharä \ moakSase x, 21, 4, d vor einem viersilbigen Zusätze (vgl.
oben II, S. 316).
Inmitten eines Verses vor einfacher Consonanz steht -ä wie ge-
sagt nur 176. Immer steht natürlich a in unzweifelhaften Ausgangs-
senkungen. So in der siebenten Silbe eines Achtsilblcrs (miinikSa ix,
107, 6, c, rakm ix, 114, 3, d. 4, b, harya viii, 44, 2, c), in der
fünften Silbe desselben Versmasses (asya vi, 51, 13, c, gaccha x, 155,
1, b, jinva viii, 32, 7, c, tiStha 1, 42, 4, c, dliäva ix, 49, 4, b, mj^la
IX, 66, 30, c, yaccha in, 51, 11, b, ruja x, 87, 25, d, roha ix, 63,
22, c, vardha ix, 61, 23, c, syja i, 23, 23, d. x, 9, 9, d), in der
letzten Senkung einer Jagätizeilc (tjaccha i, 102, 3, d), in der vor-
letzten Senkung einer Langzeile (area x, 148, 3, a, ava i, 102, 3, a.
X, 38, 1, d, jinva in, 15, 6, a, tiitha x, 95, 1, a, tütha i, 102, 5, c.
X, 103, 5, d, pdgya viii, 100, 4, a, pacya x, 87, 10, a, raJcsa x, 87,
9, a, roha i, 56, 2, d, vidhya x, 87, 17, d, vinda vii, 13, 3, c. 18,
18, b, »ida II, 23, 1, d. vi, 15, IG, b, sedha vi, 47, 29, d, hai'ya i,
57, 4, b. 144, 7, a, x, 122, 2, a). Immer steht nur -a in der zweiten
'Silbe nach der Cäsur einer Langzeile (aua in, 32, 12, c, ptha x, 116,
7, d, bhava x, 18, 11, c, vada viii, 51, 3, a). In der dritten Silbe
nach der Cäsur einer Langzeile mit viersilbigem Vordergliede ge-
brauchen die vedischen Sänger bald die Kürze, bald die Länge: die
erstere finden wir 37 mal (i, 44, 9, c. 48, 12, a. 92, 14, c. 94, 3, c.
104, 6, b. 113, 19, d. 125, 3, c. d. ii, 3, 11, e. 33, 4, c. in, 6, 9, d.
54, 11, d. IV, 3, 14, c. 4, 2, d. 3, a. 14, e. 46, 12, c. v, 83, 7, a.
VI, 19, 6, a. 7, b. 31, 5, d. vii, 41, 3, c. 101, 22, d. viii, 19, 15, a.
32, 8, a. ix, 75, 5, d. 96, 8, d. 21, c. 16, d. 18, d. 19, d. 110, 1, a.
X, 45, 10, b- 59, 10, a. 103, 12, c. 142, 6, c. 150, 3, c), die Länge
dagegen 32 mal (in irayä x, 98, 8, d, pm card i, 91, 19, d. vii, 31,
10, c [SS. cava], viii, 48, 6, d, jandyä x, 53, 6, d, jambhdyä n, 23,
ö, d, tarpdyä i, 54, 9, c, dhdnuä ix, 97, 3, c, päydyä in, 57, 5, d,
pävaya 1, 189, 2, a, d hhajä x, 112, 10, d, d bharä ii, 30, 10, d.
ni, 54, 15, d. IV, 20, 10, a. v, 4, 5, d. x, 42, 1, d [vor Doppelcon-
sonanz], prd bharä i, 61, 12, a. 140, 1, b, mandayä in, 30, 20, a.
288
Jos. ZUBAT^.
M
mjidyä vuj, 48, ^j a. x, 5[t, 6, il^ ramlhaifä i, hl^ 8, b, 132, 4, t\
VI, 11), 12, b, vardhdya vi, 49, 10, b, mMhaijä i^ 103, 3, tl [vor*
Doppelconsonanz], 190, 1, b, a imhä i, 31, 17, c, vüiayä i, MO, 1, c,
mjuthayä vj, 25, 2, b, nl mdü ii, 3r», 4, b, Hfidntjä x, 35, 10, b). An
öonstig-en Vcrsstellen kommeo Formen mit -ä vor oinlaelier Cousouaiiz
noch 98 mal vor.
Formen mit -n kommen wie gesagt mit einigen Ausnahmen nur
im Innern eines Verses vor einfacher Consonant! vor. Stellen, wo die-
i?e!ben vor einer D oppe Icon son anz oder vor einer unvollstiludigen Pause
stehen, haben wir sehen angi^führt; es erübrigen nur noch 3 Htellcn,
wo dieselben, entseliieden im direeten (legensatz mit dem wirklielien
Spraeligebraueht^ und nur tlem Metrum zu Willen, vor Vocalen er-
seheiueo: mäfth' nd sflm | ttixi Bfjü lyddhi/ai vi, 20, <S, indra sotnaiti
ptbtl im dm vui, 17, 1, ukthesn ranaißü Uta yin^ 34, IL 8clbstversUind-
lich steht n vor allem in den unzweifelhaften AusgangshebuugenJ
So immer in der vorletzten Hebung einer LangxeUe (in kirn ix, 81,
3, a, card viii, 25, 21, e, pät/ai/ü n, 37, *), d, pruM x, 77, Ij a, bimra
I, 63, 9, e. X, 42, 3, d, hlmcü j, 7<), 2, b, vii, 54, 1, b» ix, 88, 7, e.
in>, 11, d. X, 83, 7, a, nmdhayü ni, 53^ 14, d, üartayä ii, 23, 7, c, ^|
imhü i, 14, 1, e, sädhdifä i, 114, 3, a, sädhdi/ä i, !)4, 4, e, sjjä vii,
H(), 5, a. X, 120, 3^ e), die eben in der Anmerkung hervorgehobenen
Stellen abgereehnet immer in der drittletzten Hebung einer Lang-
zeile (in neu v, 83, 8, a, ajä vi, 25, Ji, a, nrcn lu^ 54, 2, a. v, 85,
1, a, at'sn ix, H5, 4, c. 8, a. 97^ <>, a. 49, a, dvä viii^ 13, 25, c^^ avü
i, 102, 4, b, vir, 41, 3, b, Icchd x, li), 14, e, Irmjd vni, M, 11, b,
k^atjdyd \Uy 4t>» 2, d, carä ix, H2, 4, e, cUdisa i, 91, 23, d. vi, 4 7,
20, Qy Jandtfä ix, M7, 3(J, d^ jaya vni, 15, li, e, tirn x, 59, 5, b, tU-
* Au!»ntthmtiii mnd uiiä bekannt uiti' fi>ly:etiiic% wijvou ilurch das PrÄtit^&kfayani
jtt, 2ö, 2, c nicht vorUür^t ist (v^'L Bknfkv ti, 71, 72}: «um räytt hhdyam wijm nux^
hlnmU tiit 1*>, 10, c, #ri no tJcwiw | ^7*« w«A« pftnik^tt in, 25, 2, c, rfwyo ütinf | p<f
dhiiva rnöähu prii/dm ix, 86, 4H, b, »»/aÄ Är/'jft?« | »tdm cfrhhtiya tui tipi x, 44, 4, c (im
Prät. wegen der «ch ein baren Poaition tvi nicht angeführt), jtfvtUmnlah \ patfui rnk4a
dhU/d kf'tän x, 63» C>, b.
^ lifiukidMüa pi0f&jfitti Uam | dmä ea na^f
Der Quantitätswechöbl im Auslaute vbdiscuer Wörter. 289
M V, 28, 3, d. X, 16, 3, d, didhayä in, 38, 1, a, diyä v, 83, 7, b.
X, 103, 4, a, dhanuä ix, 75, 5, a. 97, 17, c, pibä x, 104, 1, d, pibä
I, 104, 9, b, barhayä vii, 31, 12, c, bhajä vii, 27, 1, d, bharä i, 57,
3, b. «>4, 1, b. III, 29, 3, a. vii, 20, 7, d. 77, 4, c. viii, 13, 5, c. x,
.S3, 3, b. 113, 10, a, bhavä v, 24, 1, b. vi, 25, 7, b. x, 69, 4, c, madd
X, 63, 3, d, mahayä i, 52, 1, a. vii, 23, 1, b. 96, 1, c, mucä i, 177,
4, d. VI, 40, 1, b, mjmä vi, 44, 17, d, yaja in, 17, 5, c. 25, 1, c,
nJcsä X, 87, 20, b, radä i, 61, 12, a, randhayä vii, 30, 2, d, rujä in,
30, 16, c, varivasyä ix, 96, 3, d, vahä vii, 1, 24, b. 10, 4, b. vigä
VIII, 48, 15, b, gikSä x, 42, 2, a, suvä in, 56, 6, c, srjä [vi, 20, 8, d].
3G, 4, a, 8tä IX, 95, 5, b, svadayä x, 110, 2, b, haryä x, 70, 1, b,
iarsayä viii, 15, 13, c). Auch die sechste Silbe von Achtsilblem, so-
weit uns ihre Bildung klar ist, hat immer nur ä: so in avä in, 62,
% h. V, 35, 7, c. VI, 46, 11, b, Irayä ix, 102, 3, b, gamayä x, 152,
4, d, codayä ix, 50, 1, c, janayä viii, 13, 7, a, jdyä viii, 89, 4, d,
c/rdc« vui, 4, 8, d. 17, 11, c. 64, 12, c, dvavä vni, 4, 12, d. 64,
10, Cy drävdyä viii, 4, 11, a, panayä v, 20, 1, d [/>/6ä viii, 17, 1, b],
bhajä X, 85, 29, b, bharä vi, 42, 4, b. vn, 32, 7, d, bhavä i, 40, 1, d,
mahayä ui, 24, 4, b, mradä vi, 53, 3, c, yajä vi, 16, 2, b, yavayä i,
5, 10, c. X, 102, 3, d. 152, 5, d [ranayä viii, 34, 11, b], ranuiyä v,
52, 13, d, rocayä ix, 8, 6, c, vartdyä x, 156, 3, c, vartayä iv, 32,
15, c, vardhayä in, 29, 10, d. vni, 6, 32, c. ix, 40, 5, c, väpayä x,
1»>, 13, b, vegayä i, 176, 2, a, sdnä ix, 4, 2, a. 9, 9, c, sädayä i, 45,
^, d, sädhajä ix, 9, 8, b.
Die Stellen, vfo sonst Formen auf -ä stehen, werden wir grössten-
tkiils noch zu besprechen haben; es sind dies die Imperative djä (2)
^jädrcä (10) dr§ä (2) dvä (9) aya mccäö wccÄä (3) uruSyd (4) /c^arä (2)
^yd (pirdhayä jambhdyä jinvä (2) jösä idpä (3) <^sfÄä (5) tüthä
*r»p<i da^agyd (3) dhdnuä dhärdyä namasyä (4) parsä pärdyä (2)
P^kfl (38) pÄtt pYCchä bödhä (5) hodhayä bhajä bharä (3) bhavä (32)
. •■ötä mfJä (9) ydcchä (4) ?/(«/ä (4) yävdyä (2) //oyVl (5) yodhdyä rdkSä
l V^) mnä reidä (2) rtt;ö vac?« vdrdhä (2) vaAä (2) ya/iä (2) y/'^ca (2)
, ^(2 mal; 1, Ps?) gartisä (2) gavisä gikm (l l) ^Jcä (3) ^ocä (2) grävdyä
••w idnfl (3) sarä sädayä (2) scicZAä sfj'rt (3) S]jä sedhä siäpaya.
290
Jos. ZuBATf.
12, Eine im VctUi sehr seltene Form ist die 1, Ps- Sg. Peri*
Act. aiif -tl Wir rindeix sie in der Rksatphitä in 35 Belegen ,* eiue
Zahlj lue jedenfalls schwerlich irgend eine verlüösliehe Untersuchung
auf unsere Frage hin ziiliisst. Einer solchen Untersuchung entziehen
sich noch t> Belcgstelleu, %vo unsere Formen mit dem folgenden Vo-
calü zusanimengesclnnolzen sind (i, 120, (j. ii, li^ 10, x, 38, 5. 711,
4* 83, 7. 149y ö); sonst kommt unsere Form 25mal mit kurzem^ 4nnil
mit langem Aiishiute vor. ^M
Der kurze Auslaut stellt nun 20 mal vor einer Pause, also im"
Einklänge mit den allgemeinen Sprachregcln. 8o im Ausgang eines
Hinlerstolknis {äsa x^iHj IH, i\, cükana i, 51, ö, d, 120, 10, c, cikda
H^ 14, 10, (L vni, 2, 17, c, jafjrdbha vni, <3, 10, li, hahhuüa x, 125,
8, dj mviiqa x, 125, ti, a, ^Mjoaya x, 43, 2, bl, im Ausgang eines Voi^
derstoUcns (ahhiditdrohu i, 23, 22, e. x, *J, 8^ e, wsa vu, 104, 14, a,
didhaya x, 32, 4^ a, papaua vjii, 2, 17, a, rürana ix, 107, l'J, a, x,
80, 12, a), vor der CasiU' einer Laugzeile (^fibkim äsa \ tvdkiam vi-
riena iv, 27, 2, b, veda x, 27, 3, a. 108, 4, a. 10, a)» Im Innereu
des Verses vor einfachen Consonanten steht -a ämal; einmal in d
vorletzten Senkung eines Jagatistollens [anäha \m^ 48, 6, b), 4
in drr dritten 8ilhe nach der (Jäsur einer Langzeile mit viersilbige]
Vordergliedcj ein Umstiind, der darauf hinweisen mag, dass die ki
auslautende Variante überhaupt die übhchere gewesen (isuga a^K^
cakara vdjrahäladt i, 1(>5, s, il, takljfa vii, 1U4, 15, b, mimaya ji, 21
5, a, t^H^rava i, lOSI, 5, b).
Die lang auslautL-nde Üuublette steht in allen 4 Stelh'n der Ueji
gemäss im Inneren des Verses vor einfacljcr Consonans!. Unzweifc
hafte Hebungen bildet die Endung vu, 88, 5, d: suhihsradmratit \j{
gamä grlaUß te, 89, 3, b: praüpum jagamä ^iice. Nicht ganz si*
ist dies x, 18^ 14, e: praticuii ja*jrahhä vdcftm; der Vers ist jed
ein Cloka spiiterer Form, und flieser begünstigt in den Vordei'stol
* AvKUY 24i> {räfarm *i^ VfJda 4, ;iitytst?rcleiii nnäha 1, dldhaya 1 stu er^u
iiiid 272. Da. übrig^eii» die 1. und 3. Tö. Hj^. l.-mOifii »i^br ofl zuB^mimenfnlleii
diese Zali! nicht jijanz richtig' sein: so könutt« k. U. jnjoin \\\ 24, 'j ndt*r m
VI, ß3^ 3 um Ende auüh hieber ^ehüren.
Der QuantitAtswechsel m Auslaute vediscuer Wörter, 291
den
Ausgang . _ _ ^
tuavataL
Ausserdem steht die Lauche viii, 45, 35, a:
\
iAhdyä
13. Auch die zweite Ps, Sg. Perf. A et. luit eine Emiung mit
schwankender Auslautsquantitilt, wcnnjs;leieh der kiupe Auslaut bei
derselben äusserst selteti erscheint. Diese Formen kommen in der
9k9i9ihitä 106 mal vor,* 2 2 mal mit einem folgenden Vocale zusammen-
gezogen, 137 mal als -tha, nur 7mal als -thä. vSclipn daraus ist er-
sichtlich, wie p^eliiuti^ the kurz auslautende Form der anderen gegen-
über war.
Formen auf -tha stehen immer (103 mal), wo die Sprachrcgeln
dieselben fordern. 8o vtir einer Üuppeleonsonanx inmitten des Verses
{dädhdrtha vii, 9<J, 2, d, paprätha vi, 17, 7, a), im Ausgange eines
Hinterstollens (z. B. äjaguntha x, 45, 2, d, äbabhüiha x, H4j 5, d,
avitha i, 131, 5, c, ii, 13, i», b. vni, 3, y, d, üiitha i, 51, 5, d. vni,
10, 11, d, im Ganzen 51)raal), im Ausgange eines Vorderstollens (z.B.
imtha I, 131, 5, b. vui, 3, 12, a. GS, 10, c, äüithu viu, 37, G, a, somit
noch 16 mal), 33 mal vor der Cäsur einer Laugzeile (z. B. äoitha i,
53, 10, a. 54, *i, a, cnkärtha n, 13, 11, d, vni, 100, G, b, cakta-thai^
165, 7, a. in, 1, 1, b. x, 73, 7, e), Ausserdem steht -tha noch 2 4 mal
ge^n die alte Kegel im Innera des Verses vor einfachen Consonanten;
wir heben hervor cakdrtha iv, 30, m, b, 32, H, b, jughantha i, 80,
4, b, viu, 6| 14, b, tafantha vi, HJ, *J1, e, jüpetha viii, 50, G, d, 6a-
bhutlia vni, 98, 5, b, wo -tha Überall die fiinfte Silbe eines Acht-
silblers bildet, und yuthä dato \ hahhütha havyamhanah vin, 23, Cl, c.
Die lang auslautende Form -Um steht wie gesagt 7 mal, inmier
nur im Innern des Verses vor einfacher Consonanz. Die Endung bihlet
unzweifelhafte Ausgaugshebungen in udürithl ii, 9, 3, c, jatjanffiä x,
180, 2, b, nümdUhä viit, 4«, 9, b (die drittletzte Hebung in Lang-
weilen); ymä samudrdm mlthä \ tarn Imnhe^ viii, 12, 2, e^ mddeinade
iaeaküthä \ iHLkrfvan& viiij 13, 7, cV — Dem Metrum wird 4hä auch
in den übrigen zwei BelegsteiJen zu verdanken sein: VfktJiü hi Vüdho
ddhvanak vi, Uj, 3, a und vtkthä hi ntrjilnmi vin, 24, 24, a.
' AvtitY iiU [&afthutha *20, uiimt^ia 1)^ 272.
292
Jos. ZUBAxf.
14. Sehr ötilkui sind in der 3« Ps. Sg. Porf Act. Formen auf -<i.
Dieso Form ersclieiut in der lit ksiuji Kita GlOrnal/ 4 3 mal mit folgonJem
Anlaute zu sa mm cu gezogen; Formen auf -a stehen mm 5ö5mal, uml
zwar 414 mal regelrecht vor einer Pause oder vor Doppeleousonanü,
141 im Innern der Verse vor einfacher Consonanz^ und nur 21 mal,
immer im Innern eines Vei-ses vor einfaehcr Consunanz Formen auf ä.
Die kurz nuölanteude Form steht im Innern des Verses vor
Doppelconsonanz itmidmbha dijdm i, (17, 5, b, dädhdra kieniam i, 60,
3, a, pup^JSa prajdh iii, ö5^ U*, b)^ sowie immer vor einer Pause: so
im Ausgang eines hinteren oder selbständigen Stollens 192 mal (z. K
iijagdma x, 1^5, 1, b, äjahhära vn, 33, lu^ d, äna x, 55, 5, d), iii
Ausgang eines Vordci-stoUens lis mal (z. li ajagdma x, 28, 1, a^ üt
täna vn, 4 7^ 4, a, ätnUkla s, Hj, ü, a), sowie vor der Cäsur einö
Langzeile (121 mal, z. B, auumda i, ir»4, IH, a, äfaifina x^ 8Sf 3,
fmatjt^i jVy 23, 2, h. viu^ 24^ 17, c). Im Inneren des Verses vor eifl
Ikelien Consonanten steht a znnUelist in imzweilelhaften Aasgang
Senkungen, so 32 mal in d» r tVint'tcn (z. B, ändfiiga viu^ 08^ 8, h, äwlg^
VI, H;, 26^ c? caknra i, HO, 1, b), Imal in der siebenten Silbe eine
Achtsilblers {ü4;n viu, 4 7, 0, e), 22 mal in der vorletzten 8eukll
einer Langzeiie (z. B. üsa v^ 44, 2, d. 53, 1, b. x, 83, 2, a. 124
<i, a, am vji, 1, 2, e, fdm x, 41*^ 7, e); auch in der dritten Silbe uäc|
der Cäsur einer Langzeile mit viersilbigem Vordergliede stellt innuefj
I Unal, nur -ä (r, 48, 8, a. 145^ 4, d. vi^ 10, 3, b, 23, ö, a. vni, \M
5, b, 21, U, d. 23, ir>^ e. 2*:^, i\, a. ix, 74, 2, d. x^ 31, 10, d. 7!i^ G, <U
Die lang auslautenden Formen auf -ü stehen, fast nur mdä au
genouinien, nur in der drittletzten Hebunj^ einer Langzeile («ij?d '
45, '>, d, ühä IX, 70, *.), d, cuknrtü x, it7, U^ h^ jagäfnä i, 145, 1,
jabhärä x, 5, 5, b. 181, 1, d, latänä x, 111, 4, e, vavarhfi n,
13, dj vihnhkttjä vjj^ 18^ 24, bj vivyücä x, 111, 2, d, iJ<e^i/ä i, 31, 5, 1
saaädä v, 1, 5, d. vr^ 1, (>, b); ja^ einniiil ^-rbtlu-int selbst hier
Vin, 29, 2, ti : [ff/nim eht \ n mimda dltUftnah, wiewubl es am
' ÄVKKV 250 {üpa 10, taüuia 10, dtidhdra 11*, ftaf/hartju t, »noyara l> tj/rl«
Jahd wird Li or wühl zu a tr ei eben mm) und 272,
nicht immn^'lieh ist, mit der Raipliitii dtjoimiah zu lesen. An sonstigen
Vei-sstclbn finden wir nur v^dä^ im Ganzen 7 mal (i, *iÖ, 7, a, 8, e.
9, c. IV, 8, 2, a. V, 12, 3^ e. vi, 42, 3, c. viu, 61, 12, c); ganz ver-
einzelt ist vavrajä slrn | dnadatlr ddahdhäh ui^ 1, 6, a, wo man den
Umstand nicht übersehen möge, dass ein Enklitikon folgt,
15. Die zweite Ps. PL Perf. Act. auf -a kommt in der Uksarp-
hitä i'lmaly oder, fiills wir vria billig den Refrain vni, 34, 1 — 15. d,
nur als eine BelegsteUe rechnen wollen, 32mal vor.* Einmal finden
wir Contraction (bei mdd i, 15B, 3, a), 38 (resp. 24lmal -a, nur 7 mal
-ä. Die kurz auslautende Variante ateht 20 mal regelrecht, vor Pause
und Doppelconsonanz, 18 (recte nur 4 mal) im Innem des Verses vor
etnfaelien Consonanten. Vnr Doppelconsonanz steht -a, i, 39, fi, b:
iad4l pracetastüi ; im Ausgange eines liinteren oder selbständigen Stollens
steht a 13 mal {änacd ni, 60, 1, d, x, G2j l b, annm jn, 60, 2, d,
m/aydx^ 168, 6, b. vi, 61^ 1, b, h^« iv, 51, 4, d, mkrd i, IfJCi, n, b,
ioihd miif 27, in, b, nUtdd tv, 35, 8, b, babhüvd vi, 51, t), d^ ym/n
V, 61, 2, b, vtcakrd iv, 35, 4, b, ^^äsd u, 29, 5, b), im Ausgange
«iies VorderstoUcns 3 mal (ämiga \ gniStf tv, 3G, 4, e, mda v, 55, 2, a,
Bda vii, 59, 7, c), vor der Cäsur einer Langzeile 3 mal (cakra iv, 36,
4, a* vii, 56, 23, a, mcaki^d i\\ 35, 2, d). Einmal tinden wir ah
weichend vor der ClUsur -n: r/dfrä ncr^ rakrd | jarfUaiit tanhiäw i, 81),
% a. — Vor einfachen Consonanten im Innern des Verses steht arm
vm, 7, 18, a, yayd viii, 34, 1 — 15, d, yamn viii, 27, 20, b, t;eka v,
61, 2, b.
Die lang auslautende Foi-m erselieiut — den eben angeführten Vers
I, *i9, 9, a ausgenommen — nur im Verse vor einfachen Consonanten.
Und zwar bildet die Endung 3 mal entschiedene Ausgangshcbungen
[lätp mja^ii dir dm \ fbhavo dadä nah iv, 36, 9, d, cfindrdünd radko \
fnaruto dadä näh \\ 57, 7, b, beidesmal imperativisch, und dpa^ ein
ni dadhä paddm vni, 102, 14, ej, 3mal die zweite Venssilbe {mld
fonto^a v4nafetl} i, «6, 8, c, vldü devä aghanäm vui, 47, 2, a, vidd
m nü I mahänfo y^ va eväh v, 41, 13, a).
' AvKiiy 251 {nnajaf anaha %\\ atrßiciliPn, *w/i 1, fJmlhA % ifrm& 1 zu ftTj^HnÄen),
1
d
294
Job, Zu b ATT,
16. Dm (Irittii Ps, Sg. MlhI. a.nf -in kommt iiiich Avbhv (S. 240,
241, 247j 252 — 257, 259—262, 2ß4, 2r,G, 268, 271, 273—275) m
der ^ksamliit^l in :}21 Belegen vor. Abi?r nur vier Belege smd uns
bekannt, wo der Ansliiut läng ist: ävpilttt ii, 33, 13, e, avfmiä vii,
83, 2, d, äirai/atä YiUj 19^ 24^ a, i^<it«ö x, 25, 7, d. Ueberall handelt
es sieb ura eine entschiedene Ansgangshebiing, die drittletzte in einer
Langzeile; dass der vierte Beleg eigentlich vor einem viersilbigen
Zusatz steht, ändert nichts an der Sache {mflA )ir> ablu dd vadhäd \
vtvakiase; vgl, oben ii, S, 31 R). Die Form -tä ist sehwerÜch etwas mehr
als ein von den Sängern selbst gesehaffcner, in der wirklichen Sprache
keine Stutze besitzender Notbbebelf, und es mag das bisher Gesagte
znr Klarstellung des Wcclisels zwischen fa und -in genügen,
17. Ebenso kurz und zwar aus demselben Grunde wollen wir
uns über den Wechsel zwisehen -fi(n)iü', -af»)ffl fassen. Die dritte
Ps. PL Med. mit dieser Endung kommt nach Avery (239—242, 248,
252—260, 262, 264, 266— 2t>i», 271—275) in 600 Belegen vor-, nur
zwei unzweifelhafte Belege können wir mit -ä anführen, wonn beides-
raal -tä eine unzweifelhafte Ausgangssenkung ausmacht {iddm paddm ,
ajanafä gahhlrdm iv, 5, 5, d, ddhäi pUiip \ sum mddü agmaiä vah iv,
34, 1, d). Räthselhaft ist das dreimal vorkommende gTiuintäj welches
zweimal vor der Cäsur mit langem Auslaute steht {ttdha gmdrit-ä \
ndkuäo hdvam süvtk i, 122, 11, a, ddha gmuntoganä fj'cchaie väm x,
22, 6, a, prd eü gmdntä \ dhbjmänd^ya sakSdni Xj 32, 1, a): dass der
Padatext nur i, 122, 11 gmdntä^ sonst gindntä schreibt, dürfte die
Identitilt des Wortes an allen drei Stellen schwerlich unwahrschein-
lich machen.
18. Die imperative Endung -svä erscheint in der Saiphitfi
wenn nicht oft, so doch viel öfters als die beiden vorherbchandelten
mit langem Auslaute. Formen auf -sly! stehen daselbst im Ganzen
527 mal, ^ darunter 50 mal mit dem folgenden Anlaute zusammen-
^ Atebt 242 (dhai/toa 1), 243 {ffocchawva 2; mufteatva 1^ mr^va 1 fCir mfHatna,
ifhdäm 1), 253, 255 (Mäkiva 1\ 262, 265 {mädat/a^va 19), 274, 275. Nebenbei be-
merken wir, dftss dio Endang .«Ja nametitHch bei tbomatiacben Verbis im VodA
Der QüANTITÄTSWECnSEL IM Al SLAÜTK VEDISCHBR WöRTER. 295
gezogen. Die kurz auslautende Form erseheint nun 425 mal, und
zwar 218 im Einklänge mit den sprachlichen Regeln, etwa eben so
oft, nämlich 207 mal im Widerspruche mit ihnen; die lang auslautende
Form finden wir 52 mal, und zwar immer nur mitten im Verse vor
einfacher Consonanz. Wir wollen die Formen mit -svä hier zusammen-
stellen; es sind dies ilisvä, k^Svä (3), cätayasvä, jdnüvä, dadhüvd,
dküvd, dhiivä, pavasvä (4), mdtsväj mdndasvä, mandasvä (3), mädd-
yasvä, mädayasvä, mimikHä, ydkSvä, yuksvd (10), yunkävd,^ rdsvä (4),
f>dm9cä (2), vdrdhasväy vdsisvä, vdliasvä, vllayasvä^ vj^Sasvä, sdkävä,
idcoifkL Wir machen darauf aufmerksam — ohne gerade entscheiden
zu woUen, ob es ein Zufall ist oder vielleicht etwas mehr — dass
anter den 52 Belegen von -svä 38 auf die doch viel selteneren^ un-
thematischen Formen entfallen; es könnte dies mit dem Accente zu-
sammenhängen, der bei den meisten unthematischen Formen gerade
auf 'Svä liegt.
Daraus geht das Ueberwiegen der kurz auslautenden Form ftir
die vedische Zeit unzweideutig hervor. Nur der Vollständigkeit halber
bemerken wir, dass -sva den allgemeinen Regeln gemäss 4 mal vor
oner Doppelconsoiianz im Innern des Verses steht {ju§dsva prd viii,
6, 32, b, pyäyasva prd ix, 67, 28, a, bddhasva dviädh in, 15, 1, b,
rina stotre vin, 60, 6, b), 68 mal im Ausgange eines Hinterstollens
(z. B. in kdpayasva x, 15, 14, d, kpmSva x, 6, 6, d, 85, 20, d),
49mal im Ausgange eines Vorderstollens (z. B. in irayasva vii, 5,
Ii»d noch mehr im Epos oft eine active ist: durch das mediale -sva wollte man
tfenbar die etwas unfertigen Formen auf -a besser abrunden.
' vn, 42, 2, b: t/unkhjä 8tU4 \ harito rohitag ca. Das Präticjäkhyam flihrt
Jßmkkä nicht im Verzeichnisse derjenigen Wörter, die im Versanfange eine Aus-
fcitipliiti erleiden (465); für den stricten Standpunkt des Präti^äkhyam hätten wir
■1» eim ytmkivä oder ein yukhyä vorauszusetzen. Wir vermuthen das Letztere:
mk Ar ymkivä i, 10, 3. 92, 15. viii, 3, 17 wird durch SS. ii, 5, 2, 23, 3. 8, 3, 8,
1, 4, 1, I, 9 die Variante yunkSvä geliefert. Man darf übrigens nicht unbeachtet
"Hft, dass der nns vorliegende Text der ^ksamhitä sich nicht ganz genau mit
* »om Präti^Akhjam vorausgesetzten deckt; man vgl. Prät. 441, 1. 465, 60.
Ktl und M. Müixeb's Bemerkungen dortselbst.
^. ■ ' Von der Gesammtzahl 527 machen ja auch die unthematisclien Formen
2!k;
Jos, ZfTBATT.
8, a. X, 85, 37, a, kalpayann x, 10, 12, c), Ü7mal vor der Cäaar
einer Langzeile (z, B. in arfhaißasva ii, 13, 13, b ==^ 14, 12, b, \eck(mQ
X, 10, 10, d, kpiui^a ii, 2, ft, o. 2«>, 2, c. iv, 4, 5, b. vif, 25, 4, i
X, lü, 14, d): kein cinzi^esnml findet man m -nrä. Wie gesagt steht
-mä selir oft auch gegen die allgemeinen Regeln. Natürlich immer
in den unzweifelhaften Sehlugssenkungen, wie in der letzten (guratm
in, 52, 2, b, jti^asim i, 12, 12, c. in, 52, Ij e. 4, e, vin, 43, 16, Cj
44, 7, a. 5, c, pamim)n ix, 8, 7, a) und vorletzten Senkung eioeäl
Achtsilblers (z. B. in ?//j*i?'7 vin, 1^, 2, b, hdpmvn i, 170, ä, c, ro-j
<ifi«c7a vni, 75, (i, e und sonst ^Gmal), in der eilften Silbe eincsJ
Jägata Stollens (in mämahasva ni, 52, 6, b, vavftsva u, l»i, 8, a), iul
der nennten einer Langzeile (in janayasva vi, 18, 15, d, pm/A«yaK«l
X, 140, 4, a, hndhasva x, 42^ 7, a» hkajasva x, 84, 2» c, »fjfwm
101, lü, b\ In der dritten Silbe iiaeh der CV^sur einer Langzeile i
viersilbigem Vordergliede steht immer nm^ -»va (in kf-nuSv/i n, 26, 2, 1
vnr, li», 20, a, painsvrr ix, !)7, 44, a. liiH, 10, e, inbasva iv, 35, 7, c)j
wiewohl hier auch -swi moglieh gewesen wäre; ja einmal stellt
aucli in einer sicheren Hebung {nü no raym \ dpa mäsva nrvdntan
IX, ^3, 5, a).
Wie gesagt, 52 mal bietet die Saiphitä -9va^ darunter 11 mal
unzweifelhaften Ausgangshebungen: so in der vorletzten Hebung eino
Langzeile (iSfiUflhfTuvanf^hhili \ mhn mofsvä [maimäf]^ nfhhih ni,
5, d) und in der drittletzten Hebung desselben Versmaasses (in
iayoBvä n, 33, 2, d, dhUvü n, 18, 7, b, pavamä ix, 80, 4, d. 90,4,]
' 01> die Endunjsr auch zweisilbiir g'ö^prfveheu wurde, wag'e ich nicht «t i
echoiden. Man könnte sr» lesen mtU4fm vm, 1, 23, a, mat^ua n, 41, 17, c. 01(1
6, Ä. vin, 54| 2, d- x, 1*22, 6, h» metUuä m^ 00, 5, d, vdm^tta i^ 48, 11, ä*
X, 112^ 1, c; überall aber erg-eben sich anch mit -««a Versgebilde, die nTuh
Anftlogft k findet!. So braucht uian z. B. iiit^bt einmal ni, "^O, 5 vor dem ikld
XXv-t KurÖckzuschrecken, da derselbe wöhl anch j, &9» 4, a. 63, 4, a. 67,
87, 2» a? 89, 6, a. 94, 12, c. 100. 8, u. 103, 2, c- 121, 8, c d. 122, 10, b.
ß, b. 20, 6, c. m, 18, 4, a, 58, 6, h. iy, 51, 2, v, Ö6, 3, c. vi, l, 9, c, 4, 3, I
2, d. 10, 4, d. 33, 1, b. 48, 17, c. 51, 3, d. 63, 2. c. 68, 2, a, Yn, 40, 5, xtS^l
9, c, X, 46, 7. 50, 1, b. 61, 23, a 26, a 74, 4, c, 93, 7, a. 14, c, 99, 4^
^ d. lÄT* 4, d Torüeirt.
97, i4^ Ik rl, mäddt/asvä viy 41^ 5, c, lülmfamä n, 37, 3, b, vj^iasvä
in, 60, 5, b). Die sonstigen Stellen mit -svä sollen noch weiterhin
besprochen werden.
Auf dem Wege von den Furmun des Verbi Bniti zu den Nominal
formen gelangen wir am natürlichsten zu den nominalen Verbalfornnni,
Unter diejenigen Formen, deren Auslautsvocal im Veda hinsiehtlich
seiner Quantität schwankt, gehören vor Allem die Absolntiva auf -iffl
und 'tfjäf ausserdem die dunkeln Formen auf -tari und 'tarn; und
mit diesen wollen wir uns im Folgenden befassen. Die Absolntiva
auf -f/a und -f//a haben zwar bereits durch Bbnfbv (iv, 3, 32 folg.)
eine ziemlich ersehrjpfende Besprechung eifabren, wnr wollen die-
ftcdb^n gleichwohl noeli einmal bi handeln; einestheils der Vollstiindig-
keit halber, dann auelj darum, weil die augensebeinliehen Resultate
tv*on Bekfbv's Untersuebuiigen nicht die gehörige Beachtung gefunden
haben: werden ja die Absolntiva auf -^^a, -///« als unzweifelhafte Be-
lege einer imaginären indoeuropäischen Instrumentalendung -a au-
■ geftlhrt (Brdümann, Gmndnss j, 88).
^^m 19, Die Absolntiva auf -tyä sind in der Haiphitä ziemlich
^^Bten; im Ganzen sind sie nur durch 18 Belege vortreten,' wovon
^mch zwei als contrahirt ftlr unsere Zwecke entfallen {Sitfa x, 6i>j 14,
nhUiya x, f*9, 5). Gegen \2 Stellen mit -tyä stehen vier solche mit
-tya: das Vorhen-sehen der langen Quantität wird noeli mehr durch
don Umstand bezeugt, dass dieselbe öfters vor einer freilich unvoll-
kommenen Pause zu treffen ist. Immer steht -tyä im Ausgange eines
llinterstollens (in abhiti/a iv, 32, 10, c. ix, r>5, 4, b, aimgdtya vi, 75,
5, h): gegen die allgemeine Kegel, im Innern des Verses vor ein-
facher Consonanz, ein einzigesmal, und dies in einem späten Hymnus
{idrväh iajpufitya mriidhah x, lt7, 21, e). Die laug auslautende Form
sieht nur 4 mal regelrecht, im Innern des Vei^aes vor einfacher Con-
sonanz; in purigdtyä n^ ir>, 14, a bildet -tyä die drittletzte Hebung
' AvmT S76 (£U berichtigen, resp. %\x argänz&u üt -%^ 6, 'kHyä 2, -gMtfa 6,
^dkjfä 2).
WioD«! ZeitecUr. t d. Kabd« d. AIorKcaL lU Bd. 20
Jos. ZüBATV.
einor TriStublizi-ile^ Bonst gehört !ier ägdtyä iii, 42, 7, 50, 1, prafihßä
X, 116, 5. Achtmal dagegen ötcht ii/ä vor einer unvoU kommt' neu
Pause: am Scliltissn eines Vorderstollens in apihjä n, 43, 2^ e, mhd'
ttjä Vy 4, 5, Cj vor der CiLsiir t^iiicr Langzoile in akkhahkrtifä vn, 103,
3, c, arafiikrtyä x, 51^ 5, b, ägdtyä lu, 35, 8, c, ndrtyü i, 1(»S, 0, e.
VIII, fiG, 2, c, äbhrtyä x, 71, 3, e.
2 0, Ilänfiger sind die Ä b s o hi t i v a auf -i/^l Diese Form kommt
in der Rksaipliitä im Ganzen 7 6 mal vor'^ wovon 17 Belegstellen, wo
ContTaetion vorliegt^ abznÄülden sind iahhikrtlmija i, 80, 5, ahhkdkiya
VJii^ 1, 34j ahhihhiuja iir^ 48, 4, dsudya vi, 52, 13. 68, 11, x, 17, 8,
nUddya iv, 4, 12, vi, 40, 1, x, 15, 6, parifdpya x, li>7, 1, praticdkiya
I, 124, 8, 11^ 24, 6. 7, mithaqjfdJtyä i, 166, 9 ? irlMhya vii, 21, 7^
saTiigfbhya i, 53, :3, haslafjtiiya x, 85, 2G, a). Formen mit -yä finden
wir nun 30ma!, darunter 20 mal regetceht, 19 mal gegen die Regel
vor einer unvollkommenen Pause, solehe auf -^a 20 mal, 15 mal vor
einer Pause, 5nml gegen die Regel im Innern des Verses vor ein-
facher Consonanz: abermals also finden wir auf das bcstimratejstG die
lang auslautende Donblette als die vorherrseliende, zugleieh begegnen
wir wieder einmal einem sicheren liclcge der Inconsequcnz des vc-
dischen Spraehgebrauehes.
Der km*ze Auslaut steht nun immer, d. h. 12 mal, vor einer
vollen Pause im Ausgange von hinteren oder selbständigen Stollen:
so in upasddya iii, 14, 5, b, nimdya u, 3, 8, d, in, 21, 1, d. v, 2, 7,
d. X, 14, 6, d. 52, 1, b. 112, 3, d, pädagrhya iv, 18, 12, d. x, 27,
4, d, mkrtya x, 68, 8, d, vivdkhja viu, 13, 20, c, vlyüya x, 131, 2, b;
femer stebt -yn 3 mal vor der Ciisur einer Langzeile, in abhiddgya i,
133, 1, c, ärdhhya i, 57, 4, b, insdäya i^ 177, 4, d. Ausserdem steht
-ya noeh 5 mal: 2 mal in der neunten Silbe eines Jägatastollens, also
offenbar dem Jletrnm zu Willen {auudrgya x, 130, 7, c, ahkiptidtfa x,
71, y, c), sonst in ahhivflya x, 174, 2, a (in einem (jloka, also in
I
4
* AvEttY 276 (äüffä 1, prit^tfn t, ffrhi/'i 0, -r4kit/a 1, m/tüdhi/ä l, -»Myä 20,
awui/ä 1; mich fnitha*priiftf/fi zielipn wir liielier, trolziloiii der Piula •?/«, nicht
Dur QüAJrriTÄTßWROlfPiRL im AüRT.AITTB rP^PISCITEf? WÖRTER. 290
einem Producta später Provenienz), präsi/a i, 121, 13, c, mmmilya i^
161, 12, a.
Wi> ffä regclrcclit steht, dient es zunächst zugleich motriselien
Zwecken: so in der drittletzten (in atldivfiä x, 42, *J, a, amigltmifä i,
162. 18j d, mmmrgyä x, 68, 5, c, apaguryä v, 32, 6, d, prattgrhfä i,
1Ä5, 1, by ha»ing{'kt^ä x, lült, 2^ d) oder in der vorletzten Hebnng
einer Langzeile (ahhiißiryä n, a 7, 3, c);^ sonst steht im Innern eines
Verses vor einfacher Consonanz noch abhivldgyä i, 133, 2, ticj/ä x,
15, 6, ämtUyä ui, 48, 4. vin, 4, 4, äyüyä n, 37, 3, (Uddyä ii, 3fi, 2,
prStrpyä if 113, 4, praprtähjä ni^ 32, 1, vibhidyä x, 67, 5, mmucyä \,
104, 1. ni, 32, 1, miiigrhhyä m, 54, ir>, m^tfvdhhyn x, 94, 4. — Ziem-
lich oft steht aber -^^T auch gegen die Regel vor einer, wenngleich
unvollkommenen Pause. So am Schliisse einer Vorderzeile in ahhi-
rdkiya i, U2, 9, c (cb folgt dazu noch pranci)j am/ä (ämäf über das
Wort s. Benfey IV, 3, 34, Bern. 1) i, 16*1, 13, c, nie/ujyfi (nicdyiiif)
I, 105, 18, c. Ill, 26, 1, a, ntyüyä Xf 70, 10, a, niHddi/ä i, 108, 3, c.
n, 35, 10, c. lu, 35, B, c, x, Ij, 7, a, vitüryä x, 68, 3, c; vor der
Cäsür einer Langzeile, am tScldusse eines viersilbigen Vordergliedes
in oüOMyä (avadsyaf nvümäf) i, 140, 10, c, äiddt/ä i, 101*, 5, c, ka-
rnagfhyn vin, 70, 15, a, nirudJiyä vii, 6, 5, c, mhädkyä u, 23, 3, a,
$as[wdk§yä (kkiäf) i, 165, 12, c, als Schluss eines Fiinfsilblers in
ahhyüpyä \u 15, 9, a, praiisyä x, 1211, 4, d, sajpgrhhyä x, 46, 6, e,
21. VoUJg anders verhalten sich in dieser Beziehung «lie Äb-
j^olntiva auf -üyaj die man in der Regel als denen ani' -yn gleich
gebildet auffasst. Schon Bbnfjsv hat dies erkannt (iv, 3, 37), ohne
indeas daraus die nüthigen Conscquenzen zu ziehen. Diese Formen
Cinscheinen in der Samhitä löraal, ^ darunter 3 mal contrahirt (i^ 104,
1. u, 38, 4- X, 166, 6): kein einzigesmal steht aber ein -äyä. Da
dies b'otz der Seltenheit der Formen schwerlich ein Zufall sein
' BsifFEV (ii, 46, IV, 3, 32) i'ilhrt auch eitjeii Fall niis TS. V8. n,n, wo in
•iner Aunganjirfiliebimg -yd (atwdfqyaf anudi^a) stellt. Doob jm! die Stelle niclit
g*iue ^bereiastimmend Uberliefori und au&Nerdem wobj ztemlich «püten Ursprungs.
' AiTERT 27G (»u äuderii orlor seu ergnnxeu -khyAya 2, -dAt/a ö, 'mü*/ft 2,
-^ö I, W//rt 1, 'nth/iifn 1, -wndi/n l, -hdya 2). ,
20*
4
300
Jos. ZüBATf.
mag, bleibt nirlits anderei* ühri^, als rite Absoltitiva auf -niffi von
den übrigen zu trrniun und flir gninrl verschieden zu erklären:
wir hätten sonst ohnehin für z. B. ädaija etwa eiii *ädit/a zu er-
warten. Dass wesentUeh verschiedene BUdungen dann und wann im
Paraibgnia dieselbe Stelle einnehmen, einander gewissemiassen sup-
pliren* ist ja keine tinerhiirte Erseheiimng: ura nielit nach weiter
entlegenen Analogien Ruehen zu raUssen, auch die Absolutiva siiif
-fyä sind von denen auf -yä von Hans aus ganz Tcrschieden, AJle^
dings mögen die Absolutiva auf -ftt/a dem kurzen Auslaute bei den
illjrigen Absohitivbihlungen sehr wesentlieh zum Siege geholfen haben.
Withrend die Illingen Al>so!utiva, die auf -tvd mit einbegnifen«
offenbar Instrunieiitalbil düngen sind, sind die Formen auf -dtfa wohl
nls Weiterbildungen der im Veda ziemlich häufigen Intinitivc wie
7»/fiy thlt ih s. w, aufzufassen. Gerade solch eine Ableitung ist d4{
Dativ Sg. der -o-SUimme im Altindischen ^ •f'^y^'f ans dem allgeme
indoeuropflisehen 'öi- durch Antritt eines noch dunkeln Element
entstanden. Äehnheh sind wohl auch die Adverbia ahvaya, (ijarasiijfi
sicherlich die Absolutiva auf -tväi/a, mnäya (minphmnäya^ Profes
Ludwig, Rlgveda iv, 418) aufzufassen, wobei vor Allem an die dativi
infinitivischen Formen fmäij -tväi zu erinnern ist. Leider sind
über die ursprungfiche Resehaffenheit des dem -a vorhergehend«
Diphthonges, die Dativendung -äy-a ausgenommen, so gut wie
nicht imterrichtet, da die betreffenden Formen ein ausschliesslich^
Eigenthura des arischen Stammes gewesen zu sein scheinen.^
> Man werfe im« uicht vor, dasfi wir eine Form, die eine AOflgespn
locAle oder itistmmentfile Bedetittmg hat, mit dativischen Formen in VerUjodii
setzen. Wir wollen kein Gewicht auf die augetischeiiilich dnti vischen Formen
tiatfü grahä^a legend die im Veda und im Epo? entschieden in zeitlich localer
deutiing vorkommen (vgl. Professor Lrowi«, Hiyveda v, 577, BuHTLiJiOK, Saruk
in kiirz, Fattrufiff n, 192), da ihre E n tst eh ungs weise doch nicht klar genug ist
wenig aber die dativi!»ch-£nale Bedeutung von der absolutivisehen in der &ti«
Form geschieden werden mu«»^ ist aus einem Sprachgehratiche zu erkennen»
wohl allgemein bekannt, hisher aber umsoweniger gewürdigt ist; wir meinen i
im älteren Deutsch ganz geläufige Yerbinduug der modalen Infinitive mit
Verhis quiman^ (fettttnvf ein Sprncligehrauch, den mwa schwerUeb ans dem fint |
Inßnitiv wird herleiten wollen oder kOnnen^
Der Quantitätswecusel im Auslaute vedischbr Wörter. 301
Um uns aber unserer Aufgabe zu entledigen, wollen wir auch
die Art und Weise, wie unsere Formen im Veda vorkommen, näher
ins Auge fassen. Der km'ze Auslaut erscheint immer, 10 mal, im
Innern des Vei-ses vor einer Doppelconsonanz oder vor einer Pause:
Jas erstere in äddya iv, 26, 7, a, im Ausgang eines HintcfrstoUens
stellt äddya iv, 2G, 6, a, im Ausgang eines Vorderstollens atihdya i,
1G2, 20, c (es folgt noch ch), vor der Cäsur einer Langzeile ahhi-
^yäya i, 155, 5, b. ii, 30, 9, b? utsnäya ii, 15, 5, e, upasthäya in,
4^, 3, a, vimäya x, 114, 6, c, sa^ugäya x, 180, 2, c, mit ausserdem
I folgender Doppelconsonanz punardäya x, 109, 7, a. Femer steht -äyä
auch im Innern des Verses vor einfacher Consonanz: sammdya cak-
hi/m, 67, 10, b, pariddya rdsmii duhe i, 105, 2, d.
22. Auch die Formen auf -^arl, ein Räthsel, dessen endgültige
Losung der Wissenschaft schwerlich bald gelingen wird, gehören in
die Reihe der Worte, die das Object unserer Untersuchung aus-
machen. Dieselben erscheinen in der Rksaiphitä 11 mal:' 5 mal mit
•toVl, 6 mal mit -tdri Die letztere Variante steht nur im Versaus-
gange: im Ausgange eines Vorderstollens in vidhdrtari ix, 47, 4, a,
»tdri X, 100, 9, a, im Ausgange eines Hinterstollens in dhavtdri ii,
tS, 17, d. IX, 86, 42, d, vidhaiidri yiii, 70, 2, b, sotdri x, 76, 2, b.^
Im Innern des Verses vor einfacher Consonanz steht immer -rl; aller-
dings bildet dasselbe zufilUigerweise immer eine unzweifelhafte Aus-
guigshebung (so die sechste Silbe eines Achtsilblcrs in dhmätdrl v,
% 5, d, die vorletzte Hebung einer JagatIzeile in kavtdrl i, 139, 7, c,
I die drittletzte Hebung einer Triötubhzeile in etdrl v, 41, 10, c. vi, 12,
t. 4,a, caktdrt x, 61, 12, b), so dass wir nicht mit Sicherheit entscheiden
künnen, ob nicht tuvl auch gegen die allgemeine Regel gebraucht
wurde.
23. Wenigstens der Behandhing des Pada zufolge hätten wir
lA ein tupaptant anzusetzen; es erseheint nur einin;d, supaptani \
itoult Jüodaso mahtUi i, 182, 5, d, also mit langem Auslaute vor
* Atert 276 führt nur dhartöri an.
' Auch fvdöri ii, 5, 2, b könnte man hiolier ziehen, das Wort dürfte aber
» tu^eifelhafter Local von neti'ir- sein.
SOS
Jos. ZüBATY,
einer Cäsur. Ob Jas x, 132, ti, b im Ausgang eines HintcrstoUeus ,
erscheinende pupfäuni (man beachte die Verschiedenheit des Acceiitos)
eine verwandte Bildung ist?
Auf dem Gebiete der Nominalflexion geboren zu den Wiirteni,
die im Vcda in Bezug auf die Quantitilt des Auslautsvocaics unstalj
sind, die Instrumentale Sg, auf -e»^ sowie andere Formen der o-Stämme^
Instrumentale Sg. dor t-Stitmme auf -i, vielleicht Locale Sg. auf ^U
sehhcsslicb die neutralen Nominativ-Aeeusative auf -t, -u, -ä (hei d01I:|
M -Stämmen).
24. Die Endung -enä gehört unter diejenigen Formen, beiJ
welchen die Ursprllnghebkeit der Lunge bereits durch ihre EuV
stehuugsweise verbürgt erscheint. Um so merkwürdiger muss es
her erscheinen^ dass die Variante -entlf die einzige Prnnominalfon
endf miä ausgenommen* im Veda nm* noch ausnahmsweise vorkomn
Diese Endung vernltli sicli als eine verhält uissmiissig zienjic
split entst^mdene schon dadureb ^ dass sie eine Speciaütilt des
indiscljen ist Nicht einmal das eranische Sprachgebiet bietet etn
Analoges^ dagegen weist der Vcda noch xieudich zahlreiche^ mir zu
Theil erstarrte Instrumentalbildungen auf -ä, die uns als directc Fo
Setzung der ahen in*loeun>priisehen Instrumentale auf -0 zu gclti
haben. Dieselbe uralte Form liietet nun auch miAj enä, Instr. Sg. i
Pronominalstarames otnoy der in den cnropUisehen Sprachen als ',
wort für 1, im Indischen dagCL^en als ein in der Kegel enklitisch^
Demonstrativum fiingirt; s. Fuik i ', 505^ wo man zugleich einen,
heben Bedeutungswechsel an dem Stamme otvo- vergleichen
Dieses euä hat, wie es uns scheint, das Mo<lell fili* die im Ind
aufgetiiuchte Bihlung des Instrumont^ds Sg. der -o-Stlimme abgeg
zunächst w(dd für die zweisilbigen Pronomina Ifonncn tenfi^ yenäj\
erratiglicht wurde offenbar der ganze Process dadurch, da
miä entweder wegen seiner Bedeutung oder wegen seines Acc
(vgL asyd u. s, w.), oder weil es mit ÄAtV/ gleich anhiutet,
Instrumental Sg. des Pronomiualstammos a- empfuuden wurd
f
DliK QüANTlTÄTSWÜCIlÖKL Ol AuäUiüIE VEDISCHER WüRTER. 'M3
i ja sehr zweifelhaft, ob dieser Stamm tlberhaupt je einen Instr.
Sg. *t>, *rt hatte. Nach dem Modelle asißd: end zu tdst/a u. s. w, ein
tinä zu bilden , ist um ao leieliter tliuiilieli gewesen, nachdem auch
der Instr. PI. ftbhih rin e in der Anlautsilbe aufweist. Dass später-
en naeh tSnä auch ein enena entstanden ist, dass also der Form-
Irirb nicht dasjenige Gebiet verschont hat, wo er ursprünglich sein
Bildungsmotiv gefunden hatte, ist eine Erscheinung, die in der Sprach-
gosi'lnchte auch sonst zu eonstatircn ist.
End, eiiä selbst erseheint im Veda fast nur mit langem Aus-
laute, ja der Paila kilrzt überhaupt mir di<.s eoklitisehe Form, weil
nur diese überhaupt auch kurz erscheint (vgl, Benfev iv, 1^ li4 folg.).
In der Rksaijihitä erseheint enä nur einmal , im Ausgange des Vor-
ilerstoilens t, 173, i>, a; ausserdem steht t!iiä zweimal so^ dass -nä vor
einfacher Consonanz die drittletzte Hebung einer Langzeile bildet
(?j 2, 11, d. X, 108, 3, c), einmal gegen die allgemeine Rpgel vor
der Cäsur einer Langzeile (ix, UC, 2, d). Das accentuirte &id — in
Ueberejnstiramung mit den übrigen Listrumentalen alter Bildung —
hat nirgends und niemals kurzen Ausiaut, obwohl es 3 7 mal vor-
kommt. Allerdings ersilH-iiit es 15 mal eoritraliirt (i, 105, U», a, 164,
IT, a. 18, b. 43, b. II, *J, <J, a. x, 148, 3, d). End steht immer im
Innern des Verses vor einfacher Consonanz, einmal sogar so, dass
sein 'ftd gegen den Ausgangsrliythmus verstOsst (p7*d purdmh \ »ta-
fuft^a end ^ajüäih vi, 2ü, 10, b), 4 mal so, dass -nd Ausgangsheb iingL^n
hildet (v, 73, 4, a. ix, 97, ü*J, a. x, 82, 5, a, 112, G, b), 14 mal an
aoiiiitigcn Vcrsstellen; 12 mal steht ^nd vor der Cäisiu' einer Lang-
zeile (in viersilbigen Vordcrgliedern iv^ 3G, 7, d [end \ l/rftlimanäj .
vn, 71, 4, c, in FünfsilblL-rn i, 104, r>, U, 171, 1, a. n, :{4, 14, b.
ni, sa, 7, a. viiT, 21, (i, a. i)ü, s, d. jx, U7, 53, a. x, 23, 7, a. 27,
21, c). Im Stollenausgange, vielleicht nur ziifiilliger weise, steht end
'Irifgcnds.
Ganz anders verhält sich das allis bri d« ii übrigen Formen auf
end. Hier wiegt die kurz auslautende Nebenform in soldi einem
Määssc vor, dass wir 'enä füglit'li als eine Antiipiität bezi'ichnen dürfV*n,
die schwerlich anders als wie ein metrischer Notlil^elRdf ilire Existenz
304
Jos. ZuBATf.
fristen konnte. Wir gkiihcii nicht zu iiTcti, wenn wir den Accent-
vcrhältnissen dabei wonigatens einige Bedeutung zuschreiben wollen:
das oxytonirte eiyi hielt sehi' fest die Länge, wühi'ond dieselbe in
Aqu verwanrlten barytonirten Formen in der vedischen Zeit das Feld
bereits fast gänzlich der Kiü*ze geriinmt hatte. Etwas giinstiiror ist
das Verhältniss noch bei den zweisilbigen Pronominalformen gcbliebeu.
In der Rksaqihitä kommen 19B soleh« Formen vor {kcna b, (ant 60,
yenä Uly Hi^tufi U); darunter rinden wir immerhin 29 Stellen, wo
Contraction vorliegt, abgerechnet (in kima vin, t>6, 1», Una lumal,
yena 17 mal, sfvtma i, 145, 2)» gegen ISfJ Belegstellen mit -ä, nur 28
solche mit -ä.
Also jedenfalls wiegen selbst hier Formen mit kurzem Auslaute;
ja, gegen 23 Belege mit -ä, die mit iler Regel vereinbar sind, steheu
nicht weniger als 113, die gegen dieselbe Verstössen, wo unsere
Formen im Innern dos Verses vor einfachen Oonsonnnten stehen,
während wir umgekehrt keine einzige Stelle anzuführen vermögen,
wo die Länge eine sprachlich mi berechtigte sein würde. Der kurzo
Auslaut steht immer vor einer Doppelconsonanz (in fena i, 125, l,
vni, 77, 8, a, yena ni, tJa, 1, e. vni, 3, 9, d. 15, 5, a, 89, 1, b.
108, 4^ c. x^ 85, 24, b. 121, ö^ a), immer im Stollenausgang (in j/tH
VI, 17, 10> c, t^na x, 42, 7, b), immer vor der Cäsur einer La«
zeile (in t^ia x, 112, 2, b, i/ena iv, 53, 1, e, v, 45, 7, b. vu, 50, 24j -
69, 2, c, X, 41, 2, c. 11 «3, 3, c, d, »Vena vu, 36, 6, d, 74, 6, c). UntI
den zahlreichen Stollen, wn unsere Formen sonst stehen, finden
natüdich keine einzige, wo -nä gegen das ]\Ietrum Verstössen wtl
-na steht immer in jenen Silben, die wir unzweifelhaft als Senkungd
bezeichnen dürfen, so in der fünften Silbe eines Aehtsilblvrs (//eri
vui, 76, 4, a, svma i, 13U, 2, e), in der vorletzten Senkung ein
Langzeile (kena i, 87, 2, b. x, 15, 6, e, tma vn, 101, 3, d, tfi'nai
*n, i;, c. n, 11, 18, a. 17, 7, d. VJ, 41i, 15, c. x, 55, 2, k 121, &,1
setna kj 131), 2, h), in der zweiten Silbe nneh der Cäsur in Lanj
Zeilen (ynia i, 164, 29, a. x, 55, 4, b. 87 , 12, b? sv^na ix, Ü7, 12,
Formen auf -enü stehen nur vor einfachen Consonanten {ti^
5malj y^nß 22 mal, svnul Inial) und zwar immer im StoIlcnanfaJ
Der Quantitätswechsel im Auslaute vbdischbr Wörter. 305
wie ja die zweisilbigen Pronominalformen (etwa sv^na abgerechnet)
vor Allem hier stehen. Die hiehergehörigen Stellen werden uns noch
weiterhin beschäftigen. *
Noch ungünstiger flir den langen Auslaut ist das Verhältniss
der beiden Varianten bei den übrigen Formen auf -enUj bei den No-
minalformen und mehrsilbigen Pronominalformen (anena 3, asmäkena 2,
äetia 3, tuena 2, t/uSmdkena l). Meine Sammlungen ergeben 754 solche
Formen,^ wovon 97 contrahirt erscheinen: diese und zwei Belege mit
tmw, (ghanAiaw i, 33, 4, tejaneiiaw i, 110, 5) abgerechnet, finden
wir 627 Formen mit -ejia auf 28 solche mit -enä.
Formen mit kurzem Auslaute stehen selbstverständlich immer
— 351 mal — wenn die allgemeine Regel dieselben erfordern. So
immer — 18 mal — vor einer Doppelconsonanz, selbst wenn -wa in
einer prononcirten Hebung steht (Lanman 1. c. 333); immer — 96 mal
— im Ausgange eines hinteren oder selbständigen Stollens (z. B. in
dntarma x, 33, 1, b, dvarena i, 164, 18, b. 43, b, äjiena x, 53, 2, d),
TOmal im Ausgange eines Vorderstollens (z. B. in dparena ii, 29, 3,
a, dpacraUsna v, 40, 6, c, dmena ix, 90, 5, a), 167 mal vor der Cäsur
einer Langzeile (z. B. in akädrena i, 164, 24, d, ddevena ii, 23, 12, a,
d/^vghetia lu, 14, 6, d, adhyak§ena x, 128, 1, d, dnlkena ii, 9, 6, a).
Gegen die Regel, inmitten eines Verses vor einfacher Consonanz,
steht -nä 2 76 mal. Dass bei einem solchen Sachverhalte nirgends -enä
m erwarten ist, wo das Metrum unzweifelhaft eine Kürze verlangt,
I versteht sich gleichenfalls von selbst. So steht 70 mal -nä in der
fenften Silbe eines Achtsilblers (z. B. in anulbanma viii, 25, 9, b,
«»«la vni, 44, 2, b), 2 mal in der siebenten (in anena i, 93, 10, a,
•wwia IX, 67, 25, b); nur -nä steht in der letzten Senkung einer
Lwigzeile (in kdrtuena x, 48, 3, d, süriena viii, 35, 1, c), ebenso in
* Eine betrachtliche Vermehrung der Zahl von Belegen mit -enä würde der
AmriTeda liefern; s. Benfey iii, 18, 32.
' Nach Lahmah (Jouni. of the Aniej\ Or, Soc. x, 582) sind in der Rksatnhitä
^ Iiiftr. Sg. Yon nominalen a-Stämmen, nach Ahzu^ von 114 Bildungen auf -ä
■k« also 718 nominale Bildungen auf -eiiä. Die oben gegebene Zahl bleibt
■< nach Abzug von den angeführten Pronominalformen etwas grösser.
306
Jos, ZüßATr.
JcT vorletzten {-17 mal, z. B. iii uttfena n, 34, 13, l*, unimiitnn x, 1U3,
2, a); in der dritten Silbe nach der Cllsur einex Langzeile mit vier-
silbigem Vordergliede steht gleiehfall« nur -«a, obgleich nach dem
älteren Bildnngs|>rincipe auch ein -nä hier müglich wäi-e (in krt^m
X, 48^ 3, d, candrma j, 135^ 4, f, mjvena i^ 61, 10, b, 11 ^ b. iv, 17,
8, c. X. 28, 7, c). Finden wir ja einmal -enä auch in imzweifelluifteiu
Widei*spruehe mit den metriBchen Bodürtnisscn: keno mi kam \ ^ro-
maitna nd gugruvt^ vni, 00, 9, c. ■
Formen aul* -enöj nur vor einfacher Consonant erscheineiHT,
stehen fast immer so, dass -uä die drittletzte Hebung einer Lanj,'-
zeile ausmacljt (s. Lanman 1, c. 332), Gegen 2*i Bebgstellen dieser
Art erübrigen nur nueli zwei: der (^lokavers ttml »ahastjenä m^
yäni viij 55^ 7, e, wo um Ende aiieb anhasfi^nä kein Verstoss ^'^^'tn
das Metrum gewestm wäre, luid der Aelitsilbler mtenä no abhistilihUt
IV, 40, 2j H.
26. Auch die Endung des Gen. Hg. -asi/n weist dieselbe
Schwankung in Bezug auf die Quantität des Schlussvoeales aui] aber
in einem so geringen Ilaasse, dass wir die ganze Angelegenheit nur
flilelitig berlilu'en können, f >b die Endung je auch -a^yä lautete oder
nicht, wollen wir nieht uute.i^uchen ; soviel ist sieber, dass der hinge
Auslaut im Veda äusserst selten und nur dem Metrum zniieb ersclieiiit,
Uer Unzahl von Formen mit -tisyn gegenüber bietet die tvksanibitÄ
nur zAvci Belege von -aftifä, woliei heidesmal die Endung in die di
letztem Hebung der Langzeile fällt: ekas tvM{ur \ agvasyä vigmt^i i, 1
VJj a, ijnip im jajMv \ vysahhmijä rmena vn, 79, 4, c. Dazu ist
A8. (j, 12, 2) noch ein Beleg hinzuzuftigen, wo das Gewicht
Hebung eine Delinking — eine wirkliehe Uchnung im wahren iS
des Wortes haben wir ja vor uus — selbst vor folgender Dop|
consonanz veranlasst hat: //o dgrahliU \ parva-asyä tjrdbhtttL (Lanm.
338). Hingegen können wir aus der ^iksaiphitä drei »Stellen, d
das Pratieükhyam geschützt, auffdireUj wo dieselbe Endung in
selben Hebung ungedehut l*lieb; dpa driVio | mänusasijiz dura i?aj
162, 4, d, vklfU pnmprajfltdHt^u gühä ijdi x, öl, 13, d, «am i^(
ndkir toftja mntjhtim x, 132, 3, d.
Der QüANTlTÄTSWBCIISEL IM AuSLAUTB VEDI8CHER WöRTER. 307
26. Etwa gerade so verhalten sich die Dinge im Vocativ Sg.
(Lanman 339). Unter 2948 Belegen des Vocativs Sg. bei den a-Stämmen
gibt es nur zwei sichere mit -ö; abhi tvä vf^ahhä suti, eväre vj-Sabhä
suteyiUy 45, 22, 28; beidesmal handelt es sich um eine entschiedene
Sehlusshebung, und beide Belege beruhen wohl auf einer poetischen
Licenz. Femer wird angeführt evä te häriyojanä suvrkti i^ 61, 16,
wo Professor Ludwig mit grosser Probabilität häriyojanä (als Neutr.
PL, Rigveda ii, 20, v, 20) vorschlägt, ferner simä purü \ nrSüto aai
'inave vni, 4, 1 , mit dem dunkeln ä-rra? eipY;(jL£vov simä (Pada sima),
üeber suhastiä, welches SV., i 6, 1, 3, 7 (= ßS. ix, 107, 21, wo
aber suhaMiä) am Schlüsse eines vorderen Achtsilblers erscheint, vgl.
Ludwig 1. c. v, 347, 348. Umgekehrt können wir mehrere Stellen
anführen, wo die Endung selbst in einer unzweifelhaften Schluss-
hebung kurz geblieben ist: dva te Mio \ varuna nämobkih i, 24, 14, a,
dhelamäna \ uruqariisa adrl bhava i, 138, 3, f , * pjxche tdd 4no \ va-
runa didiFkäu vn, 86, 3, a, sutdsomäso \ varuna havämahe vui, 27, 7, c,
ydthä tritd | chdnda indra jüjoSasi viii, 52, 1, c, soma jahi \ pavamäna
iurädhtah^ nidarßnidam \ pavamäna ni tärisah ix, 79, 3, d. 5, c, ante
ii tvä I sutdrn soma mddämasi ix, 110, 2, a, mä riSanyo \ vasaväna
vanJi sdn x, 22, 15, mdrfäsas tvä \ samidhäna havämahe x, 150, 2, c.
27. Wir wollen hier gleich die Endung -ä im Voc. Dual erledigen,
obgleich die Endung eigentlich fast allen Declinationen gemeinsam
ist, weil die wenigen sicheren Belege, die vom Schwanken der Aus-
lautsquantität in dieser Form zeugen, sämmtlich der a-Declination an-
fdiören. Das erwähnte Schwanken scheint in dieser Bildung sehr
unbedeutend gewesen zu sein: in der Regel linden wir -ä in allen
Sldlungen, (d. h. falls nicht äu, -äv oder eine Contraction eingetreten
■t), selbst im Ausgange von Plintcrstollcn (Lanman 1. c. 340, 575)
•öd vor Doppelconsonanten (z. B. i, 34, 11, a. 12, a. 46, 6, a. 93,
S c)-, der Pada schreibt auch demgemäss ftir -ä der Saiphitä in der
'«gd -ä. Die vom Pada in dieser Weise anerkannten Belegstellen
* Im Präti^khjam nicht citirt, weil in Folge der Unregelmässigkeit des
^«*i die EDdnng in der nennten Silbe steht; über die übrigen Stellen vgl. Ben-
308
Jos, ZüÖATY.
von -ä gruppircu sirli toIgi'iuleniinsseiL Vor eiiitn- unvoUsUindigeii Piuuse
steht -ä für ä 4raal: int Ausgang oines Vonlerverses in ditftavrata i,
15^ 6, a, varuna | kiatmm v, «U^ 1>^ a^ vor der Cilsar einer Lao»i^-
zeilc in tydm Jeva \ jmrohkir i/uvdhhyäm vir, 60^ 12, yd üditya \ gd-
vam väm ndma^vän vn, 85^ 4. Die übrigen Belege stehen immer
ansaerlialb des Sehhisscs eines metri^^^ehen (tebildeö und vor einer
einlachen Oonsonanz; offenbar melriseli ist die Kürze dort, wo die
Endung die ftlnfte Silbe eines Aehtsilblers ausfiült (in indrävaruna
1, 17, :i. 7, 8. 9, deva Vy i»7, l^ mitramirumi u l^>, *^)? metriseh könnte
sie sein dort, wo es sieh um die siebente Silbe einer Langzeile
mit viei*silbigeni Vordergliede handelt {prd sd k^itir ] nsura yd mdhi
pytyn i, 151, 4, Inärä yö vfvii \ varuna dücatl tmdn vi, Gö, 5, dd väui
cdkMiir I varuna supniükam vii, 61, 1); sonst finden wir noeh mitra
vüydijfi ca sürdyah \% GÜ, 6^ ydd vä dava hhimjydthak viiij 9, G (Lan-
MAN 342).
Das Vcrhältniss der beiden Endungen im Voe. Dual, (nur im
VoeativV bei dt-'i* näuhgkeit der Anrufungen im Veda könnte es ein
blosser Zufall sein, dass wir nur Voealivi' mit -ä haben) ist uns, wir
wollen es frei gestehen, ganz diinkfL Dt^r Vollständigkeit Iialber
nmehen wir naeh darauf aufmerksam, dass Benfey in seiner Ein-
leitung in die vedisehe Grammatik (Abb, der Göttinger gel. Ges. xix)
1 12 folg. und Lanmän (Jonni. of the Amer, Or, Soc. x, :Mt>) die Duale auf
-d bereits besproeiieii und nueh L'inigu mehr oder weniger wahrschein-
liehü Belege mehr angettdirt liaben {ifidräüäyü mUräräjämt gehört
wolil nicht hielier). Bei L an man I. e. mag man ain.'h zw^ei Stellen
angeführt finden (vi, <>3, 1. 07, H), wo duales -f7, an in einer ent*
sehiedenen Ausgangssenk iing steht.
28, Bei den Instrumentalen Sg. der fenniiinen tStilraine auf
-I sind die Verfasser des Padatextes ihrer (iblii-hen ]Metho<le untreu
geworden. Sie hrd>en iijimheh das Sehwaidc*'ii ihr Au.sgaiigsquantitHt^
wie dasselbe im Saijihitfipatha vorliegt, einfach rejjroducirt; ja sie
liai>en dasselbe noch vermehrt, indem sie die mit ftdgenden vocaliscben
Anlauten zusamniengezogeneii Instrninentah^ aid' -l bald mit -i^ bahl
mit i wiedergeben.
Der QüANTlTiTSWECHSRL IM AuSf.AnTK VBTVIRCITRR WAUTER. 300
Es kommen vor AUein Instrnmcnt^ib nuf -ti neben -fi in Be-
tracht, die von einander zu trc^iinen wir schwerlich irgend einen Oninrl
namhaft machen konnten. ' Di<jse Formen kommen nun in der Rksaiii-
hiUi 99 mal vor (LAiSMAN h c. 380, 381), Davon sind lü Belege als
mit folgenden Vocalen zusammengezogen auszuscheiden (nämlicli, um
die Schreibung des Padatextes heizuhehaken, dhiti i, 164, 8, prmnfl
IV, 4^ 14, VIT, 28, 3, mail vin, 51, 3, vitiH i, 20, 4, «Ifl ix, 9, 2. 97,
49, i?r*ft n, 5, Ci, gdkfl vu, ns, 8, gmiti viu, 23, 14. 87, 6. x, 20, 6
— upn^niti viUj fi, 5. 34» 11, npühhrfi i, 128, 2, ttivUfi iv^ 6, 4. 15,
2, ti*r7'it^* I, Hl, IG, suf^asii vi, (>7, 3); sonst finden wir ir^mal -fif
G5mal 'tl. Fonnen auf -(1 haben also entschieden das Ucbergewicht,
Dieses Uebergewicht ist in der vedischen Zeit so gross gewesen, dass
wir -H sehr oft doH finden, wo wir nach den allf^emeinen Regeln -ti
erwarten mochten: -H steht 38 mal regelrecht im Innern des Verses vor
einfacher Consonanz, 2 7 mal gegen die Regel vor einer Pause oder
einer Doppelconsonanz, -ft dagegen 14 mal regelrecht vor einer Pause,
nur 1 mal gegen die Rogel im Innern des Verses vor einfacher Con-
sonanz.
Vor einer Pause würden wir nur -ti erwarten: wir finden es
in der That »»fters im Ausgange einer hinteren oder selbständigen
Ztiile (in präytJcii vi, 11, 1, b. x, 30, 1, 1), mmifkrti j, 14, 8, c, sa-
fffkästuH V, 18, 5, b, auvr^ii i, r.l, 2, b. 184, 5, b. 180, 9, b. v, 41,
10, b, mmtivj 42, 4, b. 20, G, b. x, 59, 6, b, havläkfti x, 91, 11, b),
jeltener im Ausgange einer Vorderzeile (in m^astl u 180, i, a, ftnmtt
Irm, 48, H, si),'^ Sehr oft aber steht vor einer Pause -fi: selbst vor
einer vollen Pause, im Ausgange eines Hinterstollens (in mati viii, 6,
89, d- 25, 4, b. IX, 7, 6, e. 20, 3, b. <54, 10, b. 71, 3, b. x, 11, S, d,
ftÖßll u, 33, 4, b), umsomehr also im Ausgang eines Vorderstollens
* Wie sind dabei die InstrumöiiUle auf -li/ä zu erklären? Kurzweg auf ©in©
Üebertragniig der EiidiHif von einer anderen Declination lierzu denken, enichweren
;■»» die verknöfhörteii Instriioimiiale auf -tt/a («, oben Nr. J9), die nn.s in den Ab-
•olDlivIs componirter Wurzeln auf kurze Vocale vorliegen»
5 Vor der Cännr einer Laugzeile atebt ti A8. vu, 106, 1: ^dd dmnfti \ ^akrfnä
i
810
Jos. ZlTBATV,
(in dhutl vm, 19, 5, a, mafi i^ 82,
u, 24, {K c. IX, 72, 1,
=).
oder gar vor der Cäsur einer Langzeile (in (iprahhnti x, 124, 7, b,
dtütuH II, 33, 4, b, dtU(utl vii, 32^ 21, ä, fdrimMl iv, 33, 2, b, pra-
«i/l I, 91, ], r. ni, 51, 7, c. vn, 32, 15, e, maii i, 165, 1, c, suättiH
Ulf 38, K, c. V, 43, 2, a. rx, 71, 8, d, hdstacj/uH vn, 1, 1, b). Aurb
vor einer Doppekoosonanz finden wir, wohl zufilllijj;er Weise, nnr
-ti (in vr^ivf 53, 5, c, sünm viii, 49, 11, d), _
Im Innern des Verses vor einfacher Consonanz steht wie ge-^^B
üjigt, immer 4i (3f*nial, und zwar auch im Gegensätze 7Aim Rhythmus^
z, B. in ddtn IV, 54, 3, a, vii, 89, 5, a); ein einzigesmal steht so -Hf^M
wie es scheint, dem Metrnin zu Willen (im Viei'silblcr nttikti yfVj vt, "
4, r>, a). — Wir dilriVn übrigens nicht verschweigen, dass, wie es
scheint, die Endung -it neben -H nur in adverb iell-verbaJen Bcaliin-
mungen üblich war. fll
29. Ob auch der Dat. Sg. unserer Stämme die Endung -ti haben
konnte, ist wenigstens für uns nicht sicher genug (vgh Lanman L c.
382, 383). Von Formen, die am natürlichsten als Dative zu erklären
wären, finden wir -ti im Ausgange einer HintcrzeiJc (i, 174, 9, d
^= VI, 20, 12, d. IV, 11, 6, d. V, 4, 11, d: masti)^ einmal gegen die
Regel Qniasti Sfirvadh/itam/ili V Ulf 31, 11, b), einmal -ti [vUijänauyn ^^M
IX, 91, 2, a). Sicher ist fäi als Dativ: dieses Wort haben wir jedoch
hier und auch im vorigen Abschnitte ganz bei Seite gelassen, nach-
dem dessen Auslaut namentlich dcsslialb, weil ttii so oft unverändert
vor einem Vocale besteht, zu allerhand anderweitigen Vermuthungen
veranlasst. 1
30. Hier wollen wir gleich die merkwürdigen Wörterpaare (^ml
^dmi, sugdml su^/imt einreihen. Auch bei diesen offenbar instrumentalen
Formen lässt der Pada das Schwanken der Auslautsquantität bestehen 5
es ist dabei wohl zu beachten, dass durch die Formen gdmivi qdnuhhUi
ein Stamm (;dml feststeht. Die kurz auslautende Form steht im Aus-
gange eines Vorderstollens {mn^dmi v, 87, 9, a; es folgt gr'\ ebenso
im Ausgange von Hinterstollen {qdmi 11, 31, 6, d. vni, 45, 27, c. x,
40, 1, d); nebenbei bemerken wir, dass die Pada auch filr ^flmiy der
iSaiixliitä (;dmi bietet (i, 87, 5. in, 55^ 3), Sonst lesen wir -^4ml: so
Der Qüantitätswechsrl im Auslaute vedischer Wörter. 311
guhrdhmä yajiidf^ \ sugdml vdsünäm vii, 16, 2, c, auch vor der Cäsur
einer Langzeile (gdmi ly 110, 4, a. iv, 22, 8, 6. ix, 74, 7, c); STigdnn
in ete gdmibJuli \ sitqdml abküvan x, 28, 12, a mag wie srjä, pihäy
ranaya in ähnlicher Stellung (siehe oben S. 288) zu erklären sein.
Im Ganzen mag qdmi gaml im Einklänge mit den allgemeinen Regeln
gebraucht worden sein; dass wir im Yajus gegen dieselbe im Innern
eines Satzes vor einfacher Consonanz belegen können, hat schwerlich
viel zu bedeuten. '
31. Dunkel erscheint uns die Länge im Loc. tanüi, dessen -l
dreimal in unzweifelhaften Ausgangshebungen (ii, 16, 2. x, 65, 7. 66,
9), einmal in einer Stellung, wo am Ende auch die Kürze hätte dem
Metrum genügen können {nd dhvasmdnas \ tanül ripa ä dhuli iv, 6,
6, d), immer ausserhalb eines metrischen Verschlusses vor einfachen
Consonanten. Dreimal finden wir daneben tanüi, zwar immer in der
achten Silbe einer Langzeile, aber immer vor der Doppelconsonanz
^'. Tanüi ist unseres Wissens der einzige Loc. Sing, auf -i mit
achwankender Auslautsquantität, falls wir nicht die Formen auf -fart
oder ähnliche hieher ziehen wollen.
32. Sehr schwierig ist die Erledigung der zu -an-Stämmen ge-
kh'^en Formen auf -ä. Man kann eben bei sehr vielen hieher
gehörigen Wörtern nicht einmal gehörig unterscheiden, ob man einen
SoBL Acc. Sing, oder Plur. vor sich hat. ^ Wenn wir nichtsdesto-
weniger singulare und plurale Formen im folgenden (hauptsächlich
Mdi Grassmann-Lanman) scheiden wollen, so dürfen wir dennoch
lidit verhehlen, dass die Sicherheit einer solchen Scheidung uns
, ribit keineswegs überall und immer unzweifelhaft ist.
Ziemlich klar und deutlich stehen gegen einander Formen mit -ä
i HS bei solchen Wörtern, die wahrscheinlich als Pluralformen
[•fafiiaften sind. Der Pada ist bei dieser Wörterkategorie merk-
trdigerweise etwas unconsequent; er gibt kurz auslautende Formen
* wi iddm dev&ihyo hcmydw «uqämi <;amih>a TS. i, 1, 5, 2. VS. i, 15 TBr.
^«.4.
' Ja, bei hhmfma Ttn, 50, 2, c, hhujmä i, 65, 5, b (hier folg^t kfindali) in dor
ftehenden Formel ffirir nA hhujmä igt nicht einmal das Genns sicher.
312
Job, ZüBATf.
wieder mit kurzem Auslaate, lang auslautende dagegen bald mit
kurzem, bald mit langem Auslaute (S. Lakiuan, Journ. of the Amer,
Or. Soc. Xj bMK 540). Allerdmgs finden wir im Pada -ä nur dort,
wo auch die Sat^jbitä dann und wann -u bat; während derselbe -n
nur bei glrSä, dhä beibehält, als Wörtern, die (wenigstens na eh der
Auffassung der Padakäm's) in der Saiidiitä nie *0ri« *dka laaten.
Hichergehörige Formen kommen nun in der Rksaiphitä m
Ganzen in 115 (118?) Belegen vor. In 18 (ill) von dt-nselben ist
die Endung in der Saqihita mit folgendem AnJante zusammengezogen;
ftlr uns ist es offenbar ganz werthloSy dass die Endung in diesem
Falle im Pada einmal mit -a (in kdrma t, 148 2, jdnma n, 6, T. v.
41y 14, nmin vii, 87, 3. ix, 95, 2. x, 54, 4. 73^ 8, brähma x, 148,^
mdnrna i^ 148, 2, sddma ix, 1*2, r>), das andere Mal mit -^1 wiedei
gegeben wird (in fUiü i, 1U>, 4, 140, 13. iv, 33, ti. v, 58, 5. vi, U^
9. VII, 34, 5. vni, 96, 19. x^ 32, 8;^ den Verfessern des Padntcxtc»
bat es sicli ja offenbar in der ganzen Angelegenheit bloss um eine
liuBserhebe Einbeitliebkeit der Spraebformen, nicht um die factis<ij
nrsprüughche Quantität gehandelt. Sonst stehen Formen auf -/T 44 1
36 mal im Einklänge mit den aUgcraeinen Regeln, aehtmal gegen
selben, Formen auf ä 53(55)mal, 43(44)mal regelrecht, 10(ll)ii
gegen die Regel
' Doch sehe ich das Nomen lUia aiicli im Verse nhhi prA nihäta- u
ycQudm vii, 34, 5 (da das Ojtfer am Mori^eii begouiieii wird, kann mau g^niiäs
aagan, der Tag stelle sieb zum Ojtfer eiu): die PadAverferiijrör haben hierin el
bar die ParliJtel aha jjeaiicht, was jedocb fttcbon au8 dem Grunde unzulässlf j
weil die Partikel uhn su viel ich weis« uiubt am Veranufang erscheinen kann, I
daher auch nach der CMsur einer DvipadavirÄj jedenfalla ftls eine sehr gew
Licoijz aiifgeiasst werden mtisste.
(FortaeUiing folgt.)
Das Pehlevisuffix f.
Von
Dr. J. Kirate.
1. Die Parsen lesen dieses Suffix men^ und die europäischen
Gelehrten die sich zuerst mit dem Pehlevi beschäftigten, wie An-
QüBTiL, DB Sacy, Spiegbl, Mordtmann u. A. siud ihnen hierin ge-
folgt Eine wissenschaftliche Begründung dieser Lesung wurde erst
in neuester Zeit von Casartblli (Bob. and Orient, Rec. 1888, ii, 129)
versucht. Andere Gelehrte, wie Nöldekb und Darmestbter, halten
das Suffix hingegen für eine Nebenform des emphatischen -• und um-
schreiben es folglich mit a. Gegen die erste Auffassung spricht als
Hauptgrund die Thatsache, dass im Sasaniden-Pehlevi nicht \JD, d. h.
men, sondern das einheitliche Zeichen et* die Stelle des Büchersuffixes
( vertritt. Gegen die Lesung a lässt sich hinwieder geltend machen,
dass kein Grund ersichtlich ist, weshalb eine Anzahl von Wörtern
beständig », andere Wörter ebenso beständig et* zu sich nehmen, ab-
gesehen von der Schwierigkeit dem buchstabenarmen Pehlevi zwei
Zeichen mit dem Lautwerthe a zu vindiciren. Angesichts dieser Sach-
lage ist es begreiflich, dass neuerdings einer der gewiegtesten euro-
päischen Kenner des Pehlevi sich folgendcrmassen ausspricht: '*0n
consideration of all these facts it appears almost certain that this
Pahlavi final compound in Semitic words cannot stand for an original
-iwan, but very probably represents some such sound as -a or -ah,
1 Bezüglich meiner Umschreibung des Pehlevi bemerke ich, dass ich nm
die Lfäugezeichen zu ersparen, die nicht geschriebenen Vocale durch e wiedergebe.
Wiener Zeitsehr. f. d. Kando d. Morgenl. III. Bd. 21
314
J, KlRSTE.
though it may still be desirable to adhere to the traditional reading
'mafif until the correct sound is ascertained with greater certainty.
(We8T in den Säz.Ber. d. lair. Ak., München 1888, i, 411.)
2. Vor Allem ist zu bemerken, dass die Lesung mtn in jen<
FiiUen unstreitig die richtige ist, in denen das in Rede stehende Suffix
an iranischen Wörtern einem neupersischen ^^ entspricht. So in:
^<Hy, nxentien,^ CJ^J^^^ f^f vearumen, ^^^,^/j rlnun, ,f\ cj^ß P^^f *'**
men, ^.-»-^>; far, anjemen^ cr^^^ ^^* dfdmen^ cr^^^ (IIaüö, Pa
Paz. GL 108.) Dazu stellt sich femer das Compositum i%S^t»^H
xttfexmen (auf einer Gemme bei Mordtmann, ZDMG. xxxt, 593
Nr. 2G), dessen zweiter Bestandtheil dem av. tnokhman, np. ^ en
spricht. 2
3. Wie steht es nun aber mit dem Suffixe, wenn wir es nicht
iranischen y sondern an semitischen Wörtern finden? Da in der all
dem Semitischen entlehnten Präposition $, insehr. \^^ die Ligatur i
zu lesen ist, gerade so wie bei dem iranischen Pronomen der er
Person f , np. ^^, da ferner die Adverbien ^^ und ^ mit dem ch«
Jan und dem assyr. manmav zusammengestellt worden sind, so koD
es in der That scheinen, dass wir auch das semitische $ als ^»«w
lesen und zu erklären haben, imd diese Consequenz ist in der ThJ
von Casartelli (s, den oben cittrten Aufsatz) gezogen worden. AI
schon die Schwierigkeit, für das mnn eine befriedigende Erklär
XU finden, wenn es am Ende von Substantiven — und dies ist
rade der häufigste Fall — wie z. B. in ^, herimn (Sohn), ^, g^
(llajestllt) steht, muss zu Zweifeln Anlass geben. Cabarteli.i's Hy
these, aus den beiden Adverbien tamman und man man ein Su
man zu gewinnen, das beliebig an Substantiva antreten konnte
der Art wie das assyrische ma in sar As^ur-ma (König von Assyric
1 Das aafl ddni inaebrifttictien ^ entsUndene « uins<3hreibe ich mit
von HünscHMxiis wieder su Ebren gebrachieu, Itn Spaiiischenf Alteloveniscfaeii i
Russisohon titt^fEhr denselben LaittwertJi repräientirenden ». (Die Umtckr, d.i
Spr, 1882, 6.)
^ Das miUel persische mm macht es mir zweifelhaft , ob die neop
Form auf das alipemiscbe iaunm (DABionnTKit, Et. Ir. i, 361) surilckgreht;
MAitir'fi Lesung ist jed<>ch unsiober.
t
scheint mir aus dem Grunde misslich zu sein, weil das Pehlc\T nxir
schon vorlian denes Material verwrndetj aber niclrt selbst 8chöpferiscb
auftritt* In einem noch migimstigeren Liclite erscheint jedoch diese
Hypothese, wenn wir die insehriftliehen Formen, die den Bücher-
formen ^^ und ^ entsprechen, in Betracht ziehen. Wäre ihr Selihiss-
bestandtheil men zu lesen, so müssten dieselben Jjto^b ^ii^d ^^ ge-
sclirieben sein; dies ist aber, wie bekannt, nicht der Fall; sie erscheinen
Tielmchr als cr'tl? ^^nd ct*^- Wir müssen daher vor Allem über den
Lautwertli dieses rt* nnd sein Verluiltniss zu f ins Klare kommen.
4. Was zunräebst das letztere betrifft, so js£ durch Olshaüsen
(Berlifu Monatsh, 1880, 003) und West {Ind, Ani, 1882, xi, 22G) der
Weg vollkommen sicher gestellt worden, auf dem das inschriftliche
■ et* zum handschriftlichen $ wurde. Bezeichnen wir, um die einzelnen
Etappen so klar als miiglieh zu machen, die Endpunkte der Linien,
aus denen die inschriftlich c Figur sich zusammensetzt, mil Buchstaben
r^tJy so genügt ein Bück auf das Facsimile der Inschrift von Ilajia-
bady das Wbstbbgaard seiner Ansgabe des Bufidehesh beigegeben
hat^ um zu erkennen, dass ziiei*st die Linie a, h, c gezogen und dann
h, d angesetzt wurde* Die niichste Phase entstand dadurch, dass man
von a bei h angekommen nach d fuhr und von hier wieder nach
t jsurück, um nach c zu gelangen, etwa:rc^. Eine leicht begreifliche
Folge dieser Tracirung war das Entstehen einer Schleife bei d, wo-
durch wir zu der auf den Münzen gewöhnlichen Form crf kommen.
(Man sehe die Ald^ildungen von MouirrMANN, ZDMG. vjn, Taf ix,
28, 32 — 35). Schliesöticb wurde der linksseitige Haken gerade ge-
streckt, so: fy wodurch die Figur vollkommen mit dem aus lS, ^ und
I, n zusammengesetzten Zeichen f zusammenfiel Auf den Hasaniden-
mönzen findet sich, wie schon Dorn {BulL de Vac de S^ Pet, 1858,
tf, 20r») bemerkt hatte, diese letzte Etappe noch nicht; sie ist nach
MoRDTMANN (ZDMG, XXXI V, 129) dort erst in naehislamitischcr Zeit
eingetreten. In den Handschriften ist jedoch, soweit ich bei meiner
heÄchränkten Kenntniss derselben uitheilen kann, kein Untei*scliied
zwischen dem f^ welches aus c^ entstand und dem ^, das eine Ligatui-
21*
316
J. KtRSTB,
aus [^ vorstcillt, zu bouerken und daraus erklärt es sich, wieso die
PjinseUy ohne Riieksicht ii\i( deu zweifachen paläogi-aphischen Ursprung
des Zcieliens fj dasselbe in beiden Fällen men lesen.
5. Nicht so leicht, als die Beziehung des et* ^^ ff ist das Ver-
hältniss des ersteren zu dem ilini zu rirnnde liegenden semitischen
Buchstaben aufzuklären, obgleich auch hier schon das Richtige von
einem der namhaftesten Forscher ausgesprochen worden ist Im so-
genannten Chaldäo- Felde vi wird das Zeichen ^ des Sasa nid cn- Fehle vi
durch ein anderes Zeichen, nämlich cH ersetzt, dessen Identität mit
dem sjrischen f^ wohl keines weiteren Beweises bedarf; es genügt
dazUj auf das von Lew {ZDMG, xxi, 462) Gesagte zu verweisen.
Derselbe Gelehrte macht ferner auf die interessante Thatsache auf-
merksam ^ dass schon im Altaramäischen eine doppelte Form ties
n im Gebrauehe war und dass die von ihm auf den ältesten PeUevi-
mllnzen entdeckten Formen diese Doppeiheit, die sieh in den beiden
Zeichen ft* und cH wiederspiegelt, noch erkennen hissen, (ilan vgl. die
von ihm beigegebene Schrifltafel.) Woher kam es nun, dass diese
vom paUiogrnjjhischen Gesichtspunkte aus vollkonnnen gerechtfertigte
Gleichung inschriftlich et* (die ChahläO' Fehle vi Form cH intercssirt uns
hier weiter nicht) =^ semitischem n von einigen Forschern verkannt
wurde? Es können dafüi* mehi^ere Gründe angeführt werden. Erst-
hch wird ein anderes Zeichenj das aus dem semitischen n, inschrift-
lich 5^, hervorgegangene handschriftliche * im Sinne des semitischen
n verwendet; wäfu*end es auf der anderen Steile auch das £ zu re-
präscntiren hat, in Folge dessen es im Neupersisehen in dreifacher
Weise umschrieben wird, so in ^\j^^, j^^^, ■y-***>^ i^S^' Mordtmann^
ZDMG, XIX, 888). Die Ableitung dieses consonantischen * aus der
aramäischen Form des n (man sehe die Tafel Levt's, ZDMG, xxi)
kami jedoch keinem Zweifel unterliegen ^ da schon de Sacy (AUmi,
sar qudques antlqu, de la Permt^ p. 171, pL vii) und Tycuskn [Comm.
80C, Gostting. 1813, ji, T. ii) das Richtige gesehen hatten. Ein anderer
Grund, dass man das sasanid. S^, das Chaldäo-Pehlevi fs( dem n und
nicht dem n gleichsetzen zu müssen glaubte, war der, dass man das
letztere in einem in der Version B der llajiabad' Inschrift zweimal
Das Pehlevisuffix f. 317
vorkommenden Zeichen zu entdecken glaubte, nämlich in den Worten
T^rxnp (Zeile ö) und mo^Kpn (Zeile 12). Dass jedoch das erste Zeichen
des ersten und das zweite des zweiten Wortes ein p und nicht ein n ist,
folgt aus der Etymologie der beiden Worte; sie sind von onp und Dip
abzuleiten (West, Ind. Ant. 1870, iv, 373). Der gerügte Fehler wurde
von Lenormant {Joum, As. 1865, ii, 187, siehe besonders Tafel iv,
p. 218) und Thomas (J. R. il. S. 1868, in, 314 folg.) begangen. Durch
die Verkennung des klaren Verhältnisses er* = n und ^ = r\ musste
natürlich eine vollständige Verwirrung einti^eten. So lässt Lenormant
auf seiner Tafel i die Colonne für n ganz leer und ebenso geschieht
dies theilweise auf der von HCbschmann seinen Iranischen Studien
(AT. Z, xxiv) beigegebenen Tafel i. Die Gleichstellung des S^ mit n, statt
mit n, findet sich auch bei Darmesteter (Et. Ir. i, 16) und Thomas
{J. R. A. S. 1850, XII, Tafel), welch letzterer ausserdem et* durch "
wiedergibt und als Vertreter des n die Ligatur r, d. h. xv ansieht
(J. R. A. S. 1868, III, 314; 264). Der Klarheit wegen stelle ich hier
nochmals die Vertreter des ersten, fünften und achten Buchstaben
des semitischen Alphabets zusammen:
Aram
äisch
Pe
ihlevi
Lau
twerth
Inschriften
Huiidschriftcn
1.
X
^
Ü
a
5.
A
et»
f
h
8.
H
s-
j$
X
Schliesslich bemerke ich, dass, wie das Chaldäo-Pehlevi cH eine
überraschende Aehulichkcit mit dem syrischen <?i zeigt, so auch das
consonantische •* der Handschriften merkwürdig mit dem entsprechen-
den syrischen ^ zusammenstimmt. Ist dies reiner Zufall?
6. Die paläographische Untersuchung fuhrt also dazu, in dem
Suffixe ^ = cc*, 1 den Vertreter eines semitischen n zu suchen und
wir müssen darnach die oben unter 3. besproclienen zwei Adverbien
f^r (<T*^b) und ^ {c^'t) mit non, resp. no, aber nicht, wie
* Das Suffix ^ = et* ist nach dem oben Gesagten streng von H = \^ zu
scheiden.
318
J. KiRSTE.
Casartelli, mit f©n und jjso muschreibcu^ wodurcli allerdings die
Hypothese dieses Gelehrten ihreu Bodeo verliert. Aus unserer Um-
schreibung crgiebt sich auch eine betnedigendc Etymologie, da daa
erste Wort offenbar mit chald. ntsn, das zweite mit nn ideutiseh ist.
7, In den beiden soeben berührten F.^Ueu ist ^ (rt*) nielit
eigenthch Suffix und wir haben sie nur deshalb zuerst besprochen,
da SIC von dem genannten Gelehrten zum Ausgangspunkte seiner
Erklilrimg des Suffixes f gemaelit worden waren. In Consequenz des
von uns Ermittelten müssen wir nun aber auch die aus dem Semiti-
schen entlehnten Substantiva^ an denen das in Rede stehende Suffix
ei*scheintj als mit n gebildet ansehen, so: fn, ms {bereh)\ jg&, mj
(gedeh)j ^ ^«ji, nüS3 (nejjieh) u. s. w. Die Erklärung dieses zugesetzten
n gibt das Syrische, Sehr häutig tritt nämlich in der Genitivconstruction
das Possessivpronomen der dritten Person ^ an das detcrminirte
Nomen, ein Pleonasmus^ für den ich sogleich einige Analogien bei-
bringen werde. Also z. B.: tmA^ ot^, breh dallähd (der Sohn jrillahsj
eigenthch: sein Sohn, [der] des Allah), InS^-^? 1%^^ gadeh demnlkä (die
Majestät des Königs, eigentlich: seine Majestät, [die] des Königs).
Diese Zusetzung eines Possessivpronomens vergleicht sich deutschen
und französischen Dialcctwendungen wie: ^dem Vater sein Haus'
(statt: des Vaters Ilausj, ,son ehapeau !i hii* (anstatt: sun chapeau).
Es ist leicht erklärlich^ dass durch die häufige Anwendung solcher
Formen das zugesetzte Pronomen schÜesslicb die ihm innewohnende
Bedeutung veriieren musstc und zu einem blossen Determinativelement
mit dem Werthe dos Artikels herabsinken konnte, ähnlich wie der
Status emphaticus im Syrischen die beiden anderen status beinahe
ganz verdrängt hat. Gadeh und bmh bedeuteten für ilen Sprechenden
nicht mehr ,8eine Majestät, sein Sohn', sondern ^die Majestät, der
Sohn^ Eine schlagende Analogie zu dieser Entwicklung bilden Aus-
drücke wie; syr, ^^ ,der Herr^, eigentlich ,unser Herr*, bebr, ,Rabbi',
dessen deutsche Uebersetzung jracin Herr* in der Anrede ja auch
mit Vernachlässigung des possessiven Sinnes des Pronomens gebraucht
' So Hin schreibt Nüloeke {ZDMG, sxxiii, 090 unA liKy,zt:NBHHQKU*s, Beiträge
IV, 4o). Auch Boii£ (Joum, A4, 1H41, 1, Ü50) gibt <f duicti ^it wieder,
.^ L
Das Pbhlbvisüffix ^. 319
wird, gerade so wie das französische ,Monsieiir^, das englische ^Mylord',
das holländische ,Mijnheer^ oder wie ,Madamc, Madonna^ u. s. w.
Manchmal ist übrigens die Bedeutung des Pronomens nicht ganz
verwischt, so in dem in der Version B der Inschrift von Hajiabad
sich findenden atereh (Zeile 8), das ganz genau einem hebräischen
r^iK entspricht und daher mit: ,Eine Spur von ihm (nämlich dem
Pfeile war nicht)' zu übersetzen ist. Ebenso hatte vielleicht ,^oiy nep-
ithf in dem Falle als es sich auf einen Singular bezog, noch die Be-
deutung ,sich selbst^
7. Interessant und unsere Theorie bestätigend sind ferner eine
Anzahl von Worten, an denen das n bald fehlt, bald zugesetzt wird,
ohne dass dies auf ihre Bedeutung einen Einfluss zu haben scheint.
Dazu gehören ^^ neben ^i, ul oder uUh (Spiegel, Huzv. Gram. 67);
r neben ^y, len oder Uneh'^ -n neben ^ (Haug, Paid. Paz. Gl, 94),
htra oder feeraeA; •>->- neben f*-^-», azd oder azdeh (Haug, ib. 86);
p, kern, für das später immer ^, iemeh gebraucht wird (West,
/. R. A. 8. 1870, IV, 379). Uleh bedeutete also ursprüngUch ,zu
ihm', leneh ,fiir uns sich', heraeh ,ohne ihn (es)^, hmeh ,sein Name^
nnd erst später nahmen diese Ausdrücke die Bedeutungen ,zu, für
BUS, ohne, Name* an, gerade so wie f^y leveteh nur mein* ,mit* und
fimeteh, das in der Hajiabadcr Inschrift, jB, Zeile 5 vor einem Plural
rteht, ,vor*, aber nicht mehr ,vor ihm* bedeutet.
8. Wir haben auf Grund der paläographischen Ableitung des
Suffixes ^, cc*, dasselbe mit eh transcribirt und diesen Lautwerth*
fcch die morphologische Entstehung desselben bestätigt gefunden,
« findet sich jedoch eine Reihe von Fällen, in denen es zweifelhaft
I Äfccmen kann, ob eh die durchgängige Aussprache desselben war.
[Dmb sich in der Version B der Hajiabadcr Inschrift yeda (Zeile 14)
l^n&ber dem yedeh der anderen Version (Zeile 16) findet, kann aller-
[ibgiB gegen die von uns angenommene Aussprache nicht als Einwand
* Ich stehe selbstrerständlich auf dem Boden der von Mordtmann {ZDMG.
B^ 137), F. MüLLBB ( W/jKM. II, 147) und de Haklez {Bob. and Or. Bee. i, 49,
VÄ, 104) Tertretenen Ansicht, dass die aus dem Semitischen entlolinten Worte
'P«hlen 30 aosgesprochei) wurden, wie sie gesclirieben sind.
320
J, KiKSTB.
geltend gemacht werden, da hier rerschiedene morpholog^ischc Bil-
dungen (status emphaticiis =: subst^ntivum cum suffixo), die beide
ihre urspriiegliche Bedentiiug verloren haben^ vorliegen. Anders steht
es jedoch mit herek (J, Zeile a) gegenüber heri (S, Zeile a). Ferner
findet sich ein äbnliehes Verliältniss bei dem auf den Sasanidenmünzen
so hiluiigen ^^ gtdeh, das von Dorn (BulL de racad, de S* FtHers-
böurg 1858, xv^ 21 G) mit kedij das sich an Stelle des gewöhnlichen
beffi findctj zusammengestellt wurde. Dorn nimmt kedi als das zu
gedeh gehörige Adjectiv/ da sich daneben auch xukedl findet^ das
Dorn (ib. 298) mit t'^Tyyy,; wiedergibt. Dagegen hat Haub {Essay 49)
darauf aufmerksam gemacht, dass das durch kedi ersetzte Wort hegl
ein ÖubstantivLim ist, das im Griecliischen mit ^si; llbersetzt wird,
(Man vergleiche die ähnliche Verwendung von deva im Sanskrit.)
Mau könnte nun allerdings zur Erklärung dieses i neben tA auf die
oben angeführten Beispiele, wie Rabbi, verweisen und darin das
Suflixprononiün der ersten Person sehen wollen, es scheint mir jedoch
eine andere Erklärung wahrsclieinhcher zu sein. Wir finden nilnJich
das Zeichen ^ (et*) ^ils Vertreter eines semitiseheu langen B in ^^4
^= ehald. ^bö, syr. P^c und in peneh (Hajiabader Inschrift ß, Zeile 10),
wenn dieses in der That, wie Haüg (Essay (52) und West (./. R. A.
6\ 1870, IV, 375) vorgeschlagen haben, mit "ß zu identifieiren ist*
Der Uebergang von eh in e ist übrigens physiologisch so leicht er-
klärbar, dass es meiner Ansicht naeh nieht allzu klihn sein diu-fte,
denselben für (lie beiden Worte bereh und tjedeh anzunehmen. Nach
semitischer Manier wurde dann dieses lange e mit der mater lectionis
y geschrieben. In diesem Sinne hat also die Ansiclit Thomas' (J. R,
A. S, 18rj2, xiii, 37(5; 18G8, ni^ 2(U>}, der^ mit ^ns trans cribirt., ihre
Berechtigung. Als Hauptgrund macht derselbe die graphische Iden-
tität von f (cr^) mit dem avcstischen ^ und dem altphüuikischen rr^
geltend. Die letztere Vergleichung hat bereits diurch unsere paläo-
graphische Untersuchung ihre Widerlegung erfahren; die erstere be-
* BezügUcb dos Wechsela von 7 und k verg'leiclie man ^, zek, neben aS, steg, ^i
htm, d. h. kirman, VieKeicht ist dieser Wechsel aber blos graphmcli, da man
von ? durch da« in deti Winner Papjrua «ich liudende \^ zu a ge\&ngen konnte.
Das Pehlevisuppix f. 321
darf noch einer Aufklärung. In der Zendsehrift werden die langen
Vocale, mit Ausnahme des ö, aus den kurzen durch Ansetzung eines
Verlängerungsstriches gebildet, so: *, t; ^, I; >, t*; J, w; (, e; (, 5; kj,
^5 5> ^7 y ö? ^} ^' ^^*^ darf also ^ nicht direct mit dem Buchstaben
eines fremden Alphabetes vergleichen. ^ Es entspricht aber allerdings
(t* einem Buchstaben des Zendalphabetes und zwar, wie schon Lbpsiüs
(Das ursprüngliche Zendalphabet, 349) gesehen hat, dem >C:. Der
Lautf^erth dieses Zeichens muss dem eines langen geschlossenen ?
sehr nahe gestanden haben, da im Bundehesh S. 36, Z. 18 c^C^^^I,
Z. 20 jedoch C|o*^l geschrieben wird. Damit haben wir ein neues
Zeugniss für die Aussprache des ursprtingUch eh bedeutenden Zeichens
T* als ^ gewonnen. Auf der von Eüting gezeichneten Tafel i, K. Z.
aiv haben wir demnach in der letzten Columne an fUnfter Stelle
O, an achter o» einzusetzen.
9. Mit den vorstehenden Erörterungen könnten wir strenge ge-
lommen unsere Untersuchung über das Suffix ^, dem wir einen
Ireifachen Ursprung als men^ als thematisches eh und als suffixales
*, in den letzteren Fällen dialectisch auch e gesprochen, erwiesen zu
liaben glauben, flir beendigt ansehen; es könnte jedoch ein gewich-
tiges Argument gegen unsere Theorie deshalb erhoben werden, weil
wir ein dem Semitischen entlehntes Verbum, das den Buchstaben f
enthält und das in der Pehleviphrase eine grosse Rolle spielt, ausser
; Betracht gelassen haben, da man dasselbe (es wird ^r geschrieben)
ik homan aufzufassen und zu erklären pflegt, während wir es,
Hnn anders wir nicht eine Inconsequenz begehen wollen, mit xeveh
•ier xcr« transscribiren müssen, da es in den Inschriften als ct*2S^
«Bcheint. Es entspricht in seiner Anwendung ganz dem syrischen
^.^ Zur Feststellung der lautlichen Form dieses Verbums müssen
^ vor Allem einige inschriftlich c Formen herbeiziehen. In der
* Denselben Fehler begeht Darmesteter {Et. Ir, i, 32), der ^ mit avest. ^^
'peidiietzt.
* Ob das anlautende J^ einem n oder n entspricht, hängt mit der Frage nach
I Terklltnisse von mn und mn zusammen, die für das Pehlevi nicht weiter in
^yki kommt.
322
J K
lUi^TK.
Das pEHLEVIisUFFiX f.
Version B der Hajiabader Inschrift erscheinen folgende: xevindi
(Z. 0, 10, 14); xeoint {Z. ll); lexemnd (Z, 8); yi^xevct {Z, 8, 9);
ferner findet sich in der Insclirift von Naq&i Knstam (Z. 1, 2) zwei-
mal xeviten (West, Ltd. Aid. 1881, x, 33). Lassen wir die verschiedenen
BiUlungssuffixe weg, so bleibt xevi oder xevs^ in PeWevischrift »r oder
p, übrig. Dllrfen mr nun in dem sehlieBsenden t der ersten Form
einen bios dialektischen Vertreter von eh sehen nach dem Muster
von heri neben berehJ Um diese Frage beantworten zu können,
mtissen Avir vor Allem llber das Bildungsgesetz, nach dem Verba wie
nrrno-^j* aus nm, n^n^ ans non, iurtne^j aus K^p, t»^iwf aus khö u. s. w.
gebildet sind, ins Klare kommen.^ Dies ist aber nicht mögHch, ohne
auf die Verbalbildung im Pehlcvi überhaupt eijixugeben und ich spare
daher diese Untersuchung tllr einen besonderen Artikel auf. So\"iel
dürfte jedoch die Vergleichung von fr mit den soeben angeführten
inschriftliehen Formen zeigen, dass die von IIaug {^»»ay 98) auf-
gestellte und so viel mir bekannt allgemein acccptirte Lesung Vornan
sich nach dem von uns über das Nominalsuffix f Ermittelten kaum
dürfte halten lassen.
* Di© vorstehend ang:efiibrteu Verbn umscUreibe ick der Hoih© nncli mit
xeiitunteriij rcfnitunienif keritnnteuh mej-ittnUtnu iiml aelio in dvm mldiiä^^eudau i das
Mittelglied awiticheu dt»tji alrperaisclioo ßanjat/ mul dem neupermscluüi (lan)y d, h.
langes e oder h Mau vortrluichu ^j^^Al, später f^jt^ oh^^b^ »püter \^m
oder ^mmI. Siehe aiieJi IIauü {Egsa*/ ITJ) und West {Ind. Anl. lööl, x, 33).
1
^ i
Cb£F1K MaN8ÜUR-Be\% AuiUrLAZIZ KaOIL-BeY^ (lAIiRIEL NlCOLAS KaHIL
Bey et IsKiCNDfiR Ammoun EffendIj MerveiHeH hiographiques et histo-
riques ou Chrmiiqum du Cketkh Abd-d-Eahman eVDjüharii; traduitcs
de Tarabe par — . T, i^ a uikI hi, Caii*e 1888—89.
Nicht nm^ di<j Ttii^kei hat ilirc Jciinc Turqiiie', sondern auch
schöne NiUand besitzt sciüc Jetuie Egyptc% und es ist höchst
erfreulich, dass sie, für ihren vaterländischen Geschichtschreiber sicli
erwärmend, das kühne Untijmehmcn begonnen hat^ die grosse Chronik
des Gabarty in französischer Bearbeitung herauszugeben. Der Ke-
gieiTing des Khedive aber macht es alle Ehre, dass sie dieses Unter-
nehmen unterstützte, indem ein namhafter Betrag ftu* die Druek-
kosten angewiesen wurde. Es ist dies eine allerdings späte Anerken-
nung der Verdienste eines bescheidenen, anspinchslosen , aber mit
inniger Liebe seinem Vaterlande ergebenen Gelehrten, der ohne jedeu
Hintergedanken, ohne liuhmsuclit, inline Aussieht auf Gewinn oder
persönlichen Nutzen sein Leben einer schwierigen und zur Zeit, wo
er lebte, nicht ungefithrlichen Aufgabe widmete, indem er mit emsigem
Fleisse und einer wirklich rührenden Einfachheit und Hingebimg die
Oeachichte seiner Zeit und seiner Zeitgenossen schrieb, und zwar,
soweit dies eben niüglich war, auch ,sine ira et studio^, mit einer
Unparteilichkeit, clie oft unsere Bewmiderung, iumaer aber unsere
vollste Theünahme beanspruchen darf. Denn ohne Gefahr war es nicht
iiütcr der Herrschaft der wilden l[amclukenhilupthnge zu schreiben,
Wo in Kairo neben den immer zu Gcwaltthaten geneigten militilrisehen
Machthabern noch der nicht zu unterschätzende Einfluss der tfirkischen
Sultane sieh geltend machte.
324
(■HKFIK ^IaKSOüR-BbY, Elf.
Es war also ein killiiies Unternehmen, auf das Gabarty
ganze Arbeitskraft verwendete und das er aucli mit nicbt erkalten-
dem Eifer zu Ende t\l]irte.
Geboren im Jalirc 11 »37 ^ 1754 Ch. nnd aus einer seit mehrercD
Grenerationen m Kairo ansässigen Oelelirtenfamilie entsprossen, die
an der grossen A^Imr' Moschee, der Hoehschule raohammedanischer
Studien, in wohlverdientem Ansehen stand, verfolgte auch unser
Historiker die Tvnasensehaftliche Laufbahn; er machte seine Studien
an der grossen Moschee und fand iiaeli Vollendung derselben dio:
Aufnahme in die Corporation der Gelehrten, der Ulemä. Auf An-
regung eines der bedeutendsten Gelehrten jener Zeit^ des Schcielis
llortadk, des Verfassei's eines grossen arabischen Wurterbuehes [Td^
al Wtru»)^ begann er die Gcsclnehte seiner Zeit zu sehreiben. Dr-
alle Orient ging damals in Trümmer und aus dem allgemeinen V(
fall erhob sieh eine neue Weh. Die letzten Mameluken -Beys la^B'
miteinander in stetem Kampfe und die Centralregiening in Constin
tinopel war zu sehwaeh, der clnTuiiseb gewordenen Anarciiie Ei
Ii<alt zu tlmn. Da fuhr wie ein Blitzstrahl die französische Expediti'
hinein. Alles das sah Galiarty als Augenzeuge und ftlhrte hieriil
mit Sorgfalt Vormerkung und Tagebueli. Er ward Mitglied des Grosi
Rathes, den Bonaj^arte in Kairo ins Leben riefJ Dann kam
Veiii*eibung der Franzosen abermals die turkiselie Herrschaft um
mit ihr begann bald eine neue Zeit fiir Aegypten, indem der rücb
siebislos euergiseho Mehmed Aly sieh melir uud mehr der Hei
sehaft bemltehtigte und schliesslich die unumschränkte Macht an si
zu reissen verstand. In dem Palaste Mehmed Alys bekleidete Ga
zuletzt ein kleines Amt und hierin ereilte ihn auch der Tod, di
als er Nachts, 27, Kamadau 1237 = 18. Juni 1H22, aus dem Pal
in Shubra in die Stadt zuriicki'ittj ward er llberfallen und erdrossi
Man fand seinen Leichnam an den Fuss seines Esels festgebundi
Es liegt also zweifellos ein liaebeact vor, über dessen Urheber m
bekannt ist
I
^ Nach Vertmbun^ dor BVvkaoaeo sclirteb or über diese Epoclie ein 6ia
dua Bobon länget in fraaxdsiscber Beurb^ituu^ ersdneDon ist
Merveille» hiographiqubS^
325
Der Tod des armen Gelehrtem brachte ihm reichlich das ein,
~fts er im Leben verdient hätte ^ nfimlicb die AnerkeiinuDg seiner
Landsleute. Sein GeBcbiebUswerk w^ird eifrig dnreh Abschriften vcr-
fielftütig-t, aber die Regienuig Mebiued Alys und seiner Nachfolger
mclite dies nach Möglichkeit zu vcrliindern, die Handschriften zu
beseitigen und verbot sogar die Drucklegung. Der Schreiber dieser
Zeilen hörte dies wiederholt in Kaii*o und kann es mit Bestimmtheit
vereieheni flir die Zeiten des so viel mit seinem Liberahsnius fluu*
kemden Vice-Königs Ismail Pascha. Erst unter dem milden und wolil-
fewA^fltlden, jetzt regierenden Khedive Tewfik Pascha ward der ara-
e Text in vier Quartbiinden in Druck gelegt und jetzt erscheint
n die französische üebersctzung , welche die^e Anzeige ver-
;a&liisst
Bevor ich hierüber einige Worfct^ ^^^^^t möchte ich in Kiirze
g*^*" Geist des Werkes kennzeichnen.
Gabartj ist durch und durch in seinen Anschauungen der echte
unverfälschte T^qius des ägyptischen Kleinbürgers^ des ehrsamen
jHilgiiedes der Gelehrtcnzunft von Kairo. Daher fehlt ihm auch jede
piäiere, lii!<torische Auffassung und Beurlhcihing der Ereignisse; er
«lehl desshalb auch auf streng mohammedatiisch-rcclitgiäubigem Stand-
ktc. Aber er ist ein durchaus rechthebender, elu'licher, wahr-
ßucr Charakter. Diu^rb eine umfassende Belesenheit der ihm
zugänglichen arabischen historischen Literatur hat er sich
guten Uebcrbhck über die ältere Geschichte der arabischen
und Aegjptens erworbeuj wie aus der allgemeinen Einleitung
Werkes ersichtlich ist. Er schreibt daher auch in dem ein-
&, ungeklinstelten Style der alten Chronisten. Seine Sprache und
Bung ist im Ganzen fern von Uebertreibuug, desshalb auch
selten ans Vulgäre streifend. Er erzählt das was er gesehen
I gehört hat» und hält auch nicht mit seinem ürtlieil zurück. Auch
äiche Auficeichnungen benutzt er; so gibt er gleich im ersten
lahbeiche Auszüge aus den Gedichten eines kurz vor seiner
fttlarbenen Gelehrten , des Scheichs Hasan elfcigazy, der die
acmn Gegenstände seiner Verse machte. Aber auch
32fi
Chbfik Maksoür-Bby, etc.
die amtlichen Vei'fiij2:ungenj die Regiprungsr-rlässe und KunduiachungeJi—
verabsrlumt er iiirlit zu besprechen. An Mnth seinen Tadel nnd seinol'
Missbillig^nng auszudrucken, oft in recht herben Worten^ fehlt es ihm
nie. Besonders gilt dies von den drückenden Steuern und der fis-
kalischen Ausbeutung AegypteuB durch Mehmed AIj% der auf diese
Art sich die Mittel vei*schaff*te, um seine grossartigen politischen und
reformatorisehen PUine zu verwirklichen.
Einen sehr grossen Raum nehmen die Biographien ein ; darunter
sind die von politischen Männern zum Theile sehr werthvolU nur
die der Gelelirten und Lilei*aten sind meistens unbedeutend. Oabarty
widmet oft der literarischen Tliiitigkeit von ganz obscurcn Professoren
der Azhar- Moschee, oder anderen Schriftstellern von Kairo viel zu
viel Beachtung, er zählt ihre Schriften auf und gibt Auszüge aus
ihren Gedichten. Fiir den europäischen Leser ist das meiste davo
ungeniessbar. Dem Urientalisten von Fach und dem Cultnrhistorikc
bietet aucli dieser Theil des Buches manches Gute.
Hicmit durfte eine ziemlich zutretfende Skizze des Werkes
geben sein und jedenfalls genügt das Gesagte um darzuthun,
CS eine verdienstliche Arbeit ist, welche von den jungen Kairine
Literaten in Angriff genommen worden ist. Die Schwierigkeiten si
auch nicht zu unterschlitzen. Nicht blos der bedeutende Umfang
es, den ich meine, sondern aueli die sprachUchen Hindernisse,
zu überwinden siiub Gabarty gebrauclit oft veraltete locale Ausdrücke
Znr Zeit, in der er schrieb ^ war die ganze Verwaltung Aegypter
die Jlilitär- und CiviladministralioUj türkisch; alle amtlichen und mil
tärisehen Titel, viele technische Ausdrücke waren der türkische
Sprache endehnt. Seitdem hat sieh das alles geändert und ist da
meiste in Vergessenheit gerathen. Die ägyptischen Uebersetzer habe
daher hier mit fast ebenso grossen Hindernissen zu kümpfen wie de
nächstbeste europäische Gelehrte, welcher den Text des Gab«
liest. Ausserdem hat es der Wechsel der Zeiten mit sich gebr
dass die jungen Aegypter in Kairo, seitdem sie europäische Sprache
besonders französisch studiren, mehr Gewicht auf diese legen
auf den Unterrieht in ihrer Sprache. Sie sind in der niodemon fra
Merveilles biooraphiques^ etc. 327
zosischen Literatur belesener als in der altarabischen. Es tritt daher
ab und zu in der Uebersetzung ein gewisser Mangel an philologischer
Schulung hervor. So liest man i, S. 32 Asad-el-Din* Chircawa statt
Shyrkuh; die Uebersetzer kannten offenbar den Namen nicht, der
jedem europäischen Orientahsten wohl bekannt ist. Die Transcription
der orientalischen Eigennamen ist also oft ungenau, so z. B. i, S. 157
irrig Korachi statt Khorachi (^^^); auch ist manchmal die Ueber-
setzung ungenau, so z. B. i, S. 157 heisst es von Ibn Uagar al 'asl|:a-
any: ,qui lui-meme avait re9u son diplome de Timam el-Bokhari^
es muss heissen: ,qui lui-meme fait remonter ses traditions a Timam
el-Bokhari^ i, S. 159, Z. 3 heisst es: ,11 enseigna les theories de
Abu Osman^ u. s. w. Es ist zu verbessern: ,11 enseigna les traditions
d aprfes' etc. Hie und da sind Stellen des Textes ausgelassen, so z. B.
I, S. 119 zwischen den Versen 6 und 7 des Gedichtes des Scheich
IJasan elfcigazy zwei Verse; so auch i, S. 150, Z. 17 (Text i, 62),
wo nach den Worten Moallem Daoud hinzuzufügen wäre: le chef
du bureau des poids et mesures k 'Arfcanah. i, S. 182 ist der
Böchertitel ungenau transcribirt ; er lautet im Text (i, S. 75):
^>Ji.\^ ^^J^\^ ,^j.yi^.^Ju^\ «wAJyu ^^ ^\Jäa)\ ikjü. Ueberhaupt ist
die Transcription des Arabischen nicht immer genau, so z. B.
Chatbya statt Chätibiyah, Rhabia statt Rahäbiyah; auch bei ge-
wöhnlichen Wörtern kommt dies vor, z. B. agazah (i, S. 159) statt
igazah.
Wenn hier diese kleinen Ausstellungen, die allerdings noch
<»rk vermehrt werden könnten, gemacht werden, so geschieht dies
weht, um den Uebersetzern den Lohn des Dankes zu schmälern,
Modem nur um sie anzueifern, in den weitem Bänden auch solche
Viogel nach Möglichkeit zu vermeiden.
Einen Wunsch hätte ich noch: es ist der, dass in den folgenden
I Müden bei der Anflihrung von minder bekannten Ortsnamen oder
[atja von militärischen oder bureaukratischen Würdenträgem einige
IWflrtc der Erklärung in den Noten beigefügt würden, bei den Orts-
■cn über die Lage, bei den officiellen Titeln über die amtliche
*8lhng der bezügUchen Person.
328
Rudolf Hoerni.b.
Das Werk ist der Miihe werth, die darauf verwendet wird und
desskalb wollen wir auchj dass es in den weiteren Bänden möglichst
fehlerfrei hergestellt werde. ^M
In dieser Hoffnung wünschen wir dem schwierigen Unternehmen
den besten Erfolg und ununterbrochenen Fortgang,
Wien, 17. October 1889.
A. V. Krehbr.
Rudolf UokrnlEj The Uväsaga-dasm m- the religions professian of a
Uväsaga expounded in ten lectures, heing the seventh Angn of thi
Jains f edited in the original Prährif wiik the Sanskyit commentarif
of Ahhaya-de\m and an English translation with notes; published far
the Bibh Ind., Calcutta 1885—1888.
So reichhaltigen Aufschhiss auch dieser Titel liber das aus r«t
ßchiedenen Theikni zu xvi, IGS, 74 und xiv, 172, 92 Seiten bestehend
Werk ertheilt, der Hehlussabschnitt hat darin keine Berlicksichtip
gefunden; und doch finden sich in diesem (vor dem auf die Seit<
61 — 89 entfallenden Index) drei Appendices, welche für manclj
Leser die meisten Anziehungspunkte bieten dürften. Wir wenigste
gestehen, namentlich aus den ersten beiden dieser Excurse, sehr '
Anregung geschupft zu haben, und es darf wohl gesagt werden, da
sie als Ergänzung der von Jacobi in der Einleitung zu seiner Uel
Setzung des Acäränga^ gegebenen AusfiÜirungen über MahäFlr^
Leben und Lehre eine allgemeine Beachtung verdienen. Diese
gemeine Beachtung mochten wir so sehr im weitesten Sinne beanspnMSl
wissen, als wir sie von allen denjenigen erwarten, die irgendwie
Belehrungen über die Entstehungsgeschichte des BtiddhismJ
einen empfänglichen Sinn haben. Es handelt sich hier ja nun
lieh in erster Linie nicht um die Pei-son Buddha's selbst, sondfli
vielmehr um seine beiden Zeitgenossen und Gegner Mahävira
i Sacred Book« of the EaH, vol, xxn.
OasäU. Da diese aber mit Bufldtia zitsaminen als die Hauptvertreter
der altindisuhen Reformation, welche sieh ^egen den im Ritualismus
verknöch emdon Bralmianismus wandt e , angeselien werden dürfen ,
so verspricht Alles, was über jene Beiden bekannt wird^ judeiehzeitig
dem Wissen von Boddlia zu Gute zu kommen^ indem über die ganze
Gedimkenwelt von Buddlja's Zeit eine Klarheit verbreitet wird^ weiche
selbst die ungeheure Seliriftenraasse der Buddhisten bei der noth-
wendigen Einseitigkeit der Berichterstattung und der Voreingenommen-
heit des Staudpunkles nicht zu bictou im Stande ist. Tu der Auffassung
und Darstellung des Buddhismus ist so ancli nach Massgabe des
Bekanntwerdens zeitgenössischer Gedaukonsysteme ein fortwährender
Wandel und eine wachsende Vertiefung zu bemerken. Wenn anfling-
lich die Entsteh img und Entvvicklung jener Religion als eine Einzel-
erscheinung behandelt werden musste^ so beleuchteti* bald ein berufener
Forscher — Oldknuerc/s Namen zu nenneUj ist eigentlich eiiu* Ueber-
flüssigkeit — den Zusammenhang und das geographisch- ethnische
VerhiÜtniss zwischen dem UrBuddhismus und dem ttieosophischen
Speculationsreiehthum des vorangegangenen und zeitgenössisclien
BrahmaneuthuDis. Dann kam in der oben schon rühmend erwithnten
Einleitung von Jacob i die (jOnfri^n tuning von Buddha's Lehre und
Leben mit dem Denken und Handeln Mahävlras, des Begründers
Jer augenblickEch noch in Indien tVinige Millionen Bekenner zilhkn-
den Jaina-Religion. Schliesslich wäre also nunmehr auch Gosala
in den Kreis der Betrachtungen zu ziehen.
Gosäla's Anhänger sind nun zwar schon seit Langem aus-
gestorben und auch deren Texte sind jedenfalls ebenso lange un*
wiederbringheh verloren gegangen , da sie wahrscheinheh nie eine
ichriftÜche Fassung, die ja auch bei dun Buddliisten und Jinisten
erst Jahrhunderte nacli dem ILinscIiei^len der Meister eingeftihrt
Würde, erlebt haben. Aber — so sehr hiedurch die im Vorhergehenden
eröffnete Aussicht auf eine nochmalige Erweiterung des Ueberbhcks
ftber Buddha's Zeit den gespannten Erwartungen entzogen wird —
das W^enige, was die Buddhisten und die Jaina selber über des
(iu.*i äla Weltanschauung und Wirksamkeit bericliteu — dies ist es,
Wicour Zuitscbhft t d. Kunde A, Mür^cuL 111 IUI 22
330
Fil'DOLF HoERNLE.
was HoERNLE in (Icn genannten beiden Excurscn aus versehiodenen
Quellen jinsunniionzustelleo Bieli bemüht — bleibt doeli ftlr die
intlisehc Reli|ponslürscluiug ein hoelist beaehtoiiöwertber Gewinn; denn
es Illsst auf alio Fälle eine liestimintc Persunliclikeit erkennen, deren
Züge durch sorgfältige Verglciehung der bi^iderseitigen Angaben
von liuddha's und Mahavira*s Anhängern sich bis zu einem bohö
Grade von Genauigkeit ermitteln lassen. Hoernle hat der Aufgab
der Porti'ätirung mit grosserem (iliieke als RockhilLj BrNviu Naxjiu
und der Schreiber^ dieser Zeilen gerecht werden können, indea
mittlerweile B u d d li a g h os a's Com meutarst eile veroft entlieht wordtt
ist, welche die oft gänzlich dunklen Ausdrücke des buddhistischoH
Originds'^ in erfreulichster Weise erhellt. Beispielsweise ergibt fiicl^
dass Gosäla*s ^hul uhhijtiinjQ auf eine Eintlieilung der Menschen
sechs Klassen Bezug nehmen, wobei der natürlich einseitig va
Gosäla*s Standpunkt aus bestimmte sittliche Werth der Person del
EtntheUungsgmnd abgibt :
1. Die schwarze Klasse (kanhdhhijäti) bilden Metzger, Jägei^
Diebcy ^lürder und ähnliche Leutc^
2. der dunklen Klasse {nildhh") gehüren die Buddhisten m^
3. der rothen Klasse (loJntubh'') die Jinisten,
4. der gelben Klasse (halidddbh°) die Laien unter Gosälu's
hängernj
5. der weissen Klasse (stikkdhk*') die Asketen unter Gos
Anhängern,
6. der ganz weissen Klasse (paramasitkkäbh*^) Gosäla seihst
einige Ausei'wälilte.
» Iß EocKHn.L'ß Lifi of the Bttddha (Trübnkr'« Orknlal Serie*, 18S4), p.
und (Nakjio) 2ö6 f Die beitlen verehrten Freunde m5gpe auf diesem Weg« '
benlicher Grass im ferneii Oriente erreichen! Aueh eines dritten Anwohiifiis i
grossen Oceans, Afi'mim's yon RosTsoiur, sei hier in der ortentaliffibeii Zeili
seiner Y&terstadt Uebend gedacht.
3 Dass HoERiruE anderseits im Gegensatz sn uns daa Original nichl
kennen lernen k5nnen, ist überraschend. Giumblot^s Sept SuUa* Palis und Bc
LeääM de la kovme Lot würdei) ibin Text und Uebersetanng gebaten haben.
The üvasaoa-dasao etc. 331
Der Kenner des Jinismus wird sofort gewahr, dass diese ganze
Unterscheidung nur eine selbständige Verarbeitung eines dem Gosäla
von seinem ursprünglichen Lehrer und nachherigen Gegner Mahävira
überkommenen Gedankens ist, welcher in der jinistischen Dogmatik
als die Lehre von den sechs (lesä^ genannten) Farben-Abstufungen
erscheint Anscheinend hat dieselbe sich an die vor 2400 Jahren jeden-
falls noch viel auffallendere Farben -Verschiedenheit zwischen der
arischen, halbarischen und autochthonen Bevölkerung Indiens angelehnt.
Ursprünglich ist die Sechstheilung von Mahävira gewiss nur
bei einer moralischen Betrachtung in der Form und in dem Sinne
eines Gleichnisses vorgetragen worden. Es kann nämlich bei der
Art der Ueberlieferung oft nur geahnt werden, was sich an echten
Aussprüchen des Meisters hinter dem schematisirenden Lehrton der
Scholtexte verbergen mag. Im Allgemeinen hat zwar als echter Inder
gewiss schon Mahävira beim Sprechen weit öfter die theoretische
als die erzählende Form gewählt. Gleichwohl bleibt es wahrschein-
lich, dass, selbst wenn seine Jünger und Verehrer eine Bergpredigt
zu hören bekommen hätten, wir gewiss bloss einerseits in legen-
darischen Sammlungen eine mit vielen Einzelschilderungen ge-
schmückte Erwähnung davon, dass ,der Herr auf dieser oder jener
Anhöhe eine erbauhche Ansprache (dhamma-kakä) hielt', finden wür-
4mi, andrerseits in dogmatischen Compendien eine nüchterne ,Ein-
Ikeihmg der Seligen in verschiedene Klassen' zu erwailen hätten.
Und was wäre da aus der Unmittelbarkeit und dem Tiefsinn des
^lafibighch Gegebenen geworden! Man reconstruire sich darnach aus
I lea langweiligen Classificationen von Sthän. iv, 4 die Gleichnisse von
|fcn Körben, von den Fischen, von den Kugeln, von den Ge-
t flechten. Andere Stellen werden noch Weiteres dieser Art bieten.
ihr die Jüätä-Dkamiakathä, eine schon früh gemachte Sammlung
lidner ,GIeichnisse und Predigten'^ hat den ursprünglichen
* Ob ab 8jnonym von abhijäti dieser Terminus nun eher als bisher eine
'itef ermSg^iicht?
' «iyi (Plond zu nyäya «Gleichniss') und dhammakahäo; der Titel des Werkes
"^wieder eines andern (pai,ihä-vägarai}äim, ,Frafj^en und Antworten') durch
332
RCDOLF HOKRNLE.
Lt-'lir-Cliarakter ziemlich unverfälscht bewahrt und enthält xum
mehrere Gleichnisse in Erzähkingsform, darunter eines, welches sieh
inhaltlich mit dem von den anvertrauten Pfunden des Neui
Testamentes deckt. ^
ImUebrigen möchten wir nun aber Gosäla nicht als geringfiigi^cn
Nach treter Mahävira'H behandelt wissen. Gerade die SelbstilnditJrkeil
in der Auflassung und Darstellung verwandter GedankecLreihen wird
ihn mit seinem einstigen Lehrer entzweit haben und wenn uns schon
gegouilber dem Idealisten und Dialectiker Buddha die sehr i
Eiujielne ausgebildete Naturlehre Mahavira's mit der Eiiitlicdu]
aller Wesen in 24 Eutwieldungsstufen und mit den ft Inf kosmohigiseh
oder ontolügiselicn IVincipioii als Zeichen eines in seiner Cultn
Umgebung beaehtenswerthen Realismus erselieint, der wegen d
gleichzeitigen Hoeldialtung der Askese (die auch Gosäla beibeh
dem Vorw^irf der Leichtfertigkeit nicht ausgesetzt ist,^ so bei
Verbindung zweier Kaminative eut^tiuiden ; so auch idkmä-bat^hiä iBrennbSlzer ^
Opferstreu*.
* Hierüber demnächst Näheros in den Abhandlungen de« vm. Orientalisten-
Congresses,
5 Was dagegen die Jaina von dem bequemen Leben der die Askese
werfenden Buddhisten für eine Meinung haben, mag folgende Strophe lehren,
wir dem Commentare zn Sthan. vm entnehmen:
mfdm ^ai^ii p prätar lUiftät^a pet/ä, ithaktatn niadhtfe, parakam cdparäh^
drük^häkhan^am iarkarä cdrdharhtre fttokuhaJi cdnte *Snki/apjäreria dfahl^ah.
,Ein weiches Lager, Früh boim Aufatehn dann ein Tniuk, Mittags die IM
»eit, Ahend.^ wieder was zu trinken^ bei Nacht noch Süssigkeiten und zum Sciila
Erlösung: so hat^a der gute 8äkya-8ohii sich ausgeheckt/
Diese nicht mehr zu überbietende Ironie wird ab und ku nicht gan«
berechtigt gewesen sein, da wir selbst in der buddhistischen Literatur Ihnlii
Auffassungen begegnen. lu Mahäv« t, 62 sagt sich Einer; ime kho gamand
puUiya tiikheunlä sttkha-jiatnäcärä au-hhojanüni LhujijüvÜ nivätesu §a^anegu *a
Und im ttbetischen Dulva heisst es (nach Fesr's Uebersetsnng von Czoujl Köb
AusKiigen) an einer Stelle [Änfial&i du Mtt^ee G tarnet^ n, p. 159]: X^ Tirthika i
une fois, lü 14 du uiois, joor de la confession des Öuiiddhistes, dans lenr Vi]
admire leur ameublement et leur genre de vie, et dit: Les Bonddhistes noua i
passent pour ramGublement et le hien*etrej mais nous lea snrpassons en
et en morality.'
Die im V^*>rig©n mitg€*tbeilte 8amskft-Btrophe steht in der Erklärung zu <
Stelle, iinch w€?lchor die Buddhisten nU die fiinfte der acht Klassen von kripä-v<H
1
The Uvasaoa-dasao etc. 333
es unsere Zeit vielleicht noch sympathischer, bei Gosäla neben der
anscheinend wieder auf Mahävira's Schulung mittelbar zurück-
gehenden Bevorzugung der Naturlehre auch einen Determinismus
vorzufinden, der in der Seelenlehre den dynamischen Vorstellungen
gegenüber die mechanischen Bedingungen des Werdens in den Vorder-
grund gerückt hat. Wir müssen es xms nun zwar hier versagen, die
Beziehungen von Gosäla's Weltanschauung zu derjenigen Mahävira's
und im Femeren ihr Verhältniss zum Buddhismus weiter zu verfolgen;
es genüge, dass wir in einem demnächst dieser Besprechung nachfolgen-
den Excurse noch einige femer abhegende Jaina-Nachrichten über Go-
säla zusammenstellen : Hoernle hat nändich bei seiner verhältnissmässig
noch jungen Beschäftigung mit dem Jinismus vorerst nur das zunächst
Liegende, allerdings Wichtiges, aufzufinden vermocht. Vielleicht lässt
sich ausser uns noch ein Kenner der buddhistischen Literatur herbei,
auch aus deren Reichhaltigkeit die offenbar noch zahlreich an ent-
%enen Stellen verborgenen Erwähnungen Gosäla's zu sammeln.
Eines sei hier aber noch hervorgehoben: Je mehr die von zwei voll-
ständig unabhängigen Seiten her zusammentreffenden Nachrichten
über jenen alten Deterministen sich als wahrheitsgetreu erweisen,
umso weniger wird noch gezweifelt werden dürfen an der Zuverlässig-
keit der Jinistischen Mittheilungen über einen vierten Zeitgenossen,
K lamäli, der sich wie Gosäla mit MahävTra, dessen Neffe und
H Schwiegersohn er gewesen, entzweit haben soll.* Findet sich doch
S mch im Jaina-Canon, wie er anderseits Stellen birgt, die in ihrer
H Fassung sich sofort als gegen Gosäla gerichtete Streitsätze kimd-
^m pben, diejenige These, wegen welcher Jamäli und Mahävira aus-
.^H (Ür^pi^pö^j unter dem Namen aäla-vädl ^Bequemlichkeitslehrer* aufgeführt
. ^* ■•iÄ. AU Tierte Klasse erscheinen neben ihnen die »Schöpfungsl ehrer*
, '■■■Hya-vdfiij, als deren Doctrin vom Comm. die von Jacobi im Ind. ÄrU. ix
i IW) p. 28 ans Sllänka mitgetheilten Strophen hingestellt werden. Aus denselben
'^ adi, dass mit der ,Schöpfungslehre* die sfshti-Theile der Puräpa-
_^ itoratnr gemeint sind (Sulasä ist einfach die Surasä derPurä^ien: VF. i, 15,
4;IiBgi P. I, 63, 23; Kürma F. i, 16, 17; Väyu F. n, 5, 55 etc.
* Vgl. meine Uebersetzung der auf Jamäli Bezug nehmenden Stellen in den
334
RUBOLF HOBRXLE.
einandergeriethen (ohne dass der Erstere indess sicli seinen Lehrer
vollständig entfi-emdet oder irgendwie neben iliin die selbständige!
Bedeutung eines 60s äl a erlangt hätte) gewiss nicht ohne eine tieferetj
Absicht bezeichnend genug an den Anfang des Hauptwerkes de
Jaina-Dogmatik gestellt, in die vor dem Bekanntwerden der Entstehungs-
weise von Jamäli*s Schisma sieh befremdend ausnehmende Einleitimg
zu dem Texte, der als der ,HerrHche' (Blmgavitü) bezeichnet wird
Einer iillgemeinen rcligionsgeschichtliehen Erwligmig Folge
bend möchten wir in diesem Zusammenhange noch hinweisen auf die
Bedeutung, welche von den Äjivika, Gosala's Jllngem, den Er-
eignissen lieigelegt wurden ist, die den Tod ihres Lehrers begleiteten*
Auch den Biiddliisten sind, wie die Nachrichten des Mahäparinih-
bä^a-sutta zeigen^ die Augenblicke in besonderer Erinnerung ge-
bUeben, welche dem Hinscheiden ihres Herrn unmittelbar vor
gegangen und gefolgt waren. Schweigsamer sind die Jnina mit Beziij
auf das Lebensende ihres Meisters. Nur bei Gosäla aber sind did
letzton Erlebnisse und die gleichzeitigen Geschehnisse offenbar vo
so eigenartiger, das gesammte Denken und Fühlen im Innersten
greifender Erscheinungsform gewesen, dass durch sie nicht bloss,
bei den Ersteren, die Legende, sondern auch die Dogmatik sie
angeregt fUhlte. So schuf diese die Lehre von den ,acht letztel^
Ereignissen^ so\i"ie die Theorie von den ,vier erlaubten* und de
vier unerlaubten Getränken^ Buddha's und Mahävira's T^
mochten, da sie im Greisenalter unter normalen Verhältnissen erfolj
erwartet werden ; ihren Zeitgenossen raffte eine kurze Krankheit
dem Mannesalter hinweg, sechzehn Jahre vor dessen einstigem Lei
MahÄvIra. Das ganze Land war in Aufruhr wegen des veniicht
den Krieges, den Küniya mit seinem Vater Cedaga wegen
Bevorzugung eines jüngeren Bruders fiihrte. Allgemein scheint
die Geister der Zeit beschäftigt zu iiaben^ dass hei dieser Gele
heit eine neue Kriegsmaschine, welche Steine auf den Feind
schleudern gestattete, in Anwendung gekommen war. Und flic marche
hafte Geschicklichkeit des Kronungs-Elephantcn, der
eigentlichen Streitgegenstand zwischen den kämpfenden Pa
The Uvasaqa-dasao etc. 335
bildete, war — wahrscheinlich am Meisten ftir die, welche ihn nie
zu sehen bekommen hatten — nicht minder eine Thatsache, die
man als etwas synchronistisch ganz Aussergewöhnliches mit Gosäla's
Hingang in Verbindung setzen musste. Zu diesen drei äusserlichen
Bedeutsamkeiten kommt als vierte noch, dass Gosäla wie Buddha
und Mahävira als der letzte in einer Reihenfolge von heiligen
Männern oder Erlösern aufgefasst wurde. Rein persönlicher Art sind
schliesslich die vier andern der ,acht letzten Ereignisse': Go-
säla's letzter Trunk, letzter Gesang, letzter Tanz und letzte
Bitte. Sie lassen im Verein mit anderweitigen Andeutungen^ eine
Leidensgeschichte traurigster Natur, ein gewisses Wahnsinns-Stadium
das dem Tode vorausging, crrathen, eine geistige Erkrankung, die
zum Theil jedenfalls Uebertreibungen in der Askese zuzuschreiben
sein wird: auch in dem bei Buddha während der Kasteiungszeit auf-
tretenden ,Versucher' zeigt sich eine Schöpfung des sittlichen Ver-
folgungswahns — zum Theil aber mag, was der jinistische Bericht
behauptet, eine bei der letzten Zusammenkunft dem Unglücklichen
von Mahävira beigebrachte Niederlage den Erstem so zerknirscht
haben, dass sie ihn geistig gefilhrdete. Es ist schwer, in dieser Hin-
sicht aus den Nachrichten der Jaina, die hier nicht durch buddhi-
stische Mittheilungen ergänzt oder im Schach gehalten werden, sich
«n muthmasslich auch nur einigermassen ungetrübtes Bild der That-
ttchen herzustellen. Wir sehen aber nicht ein, warum auf einmal
Zweifel an der Glaubwürdigkeit sich regen sollten, wenn gesagt wird,
i»8s jene letzte Begegnung zwischen Gosäla und Mahävira fiir die
Zukunft Beider von ganz besonderer und verhängnissvoller Bedeutung
gewesen sei, und dass auch Mahävira eine nachher ihn heimsuchende
, Knuikheit als Nachwirkung jener unerfreulichen Zusammenkunft auf-
habe. Wir haben uns nur zu vergegenwärtigen, in welch ge-
[ iftimtem Verhältniss die beiden Männer gelebt haben müssen, "seitdem
1 4f J&ngere dem Aeltern sein geistiges Abhängigkeitsverhältniss ge-
^ Vgl. neben Anderm namentlich (in Hoernle's erstem App. p. 9 Mitte) den
nn Aii£ui^ und Schluss in Gosäla's Beantwortung der letzten an ihn er-
Anfrage.
336
Rudolf Hoernle.
kündigt hatte. Wie empfindsam werden Beide stets gegenüber dem aEe-
zeit rührigen ürtheil der Menge gewesen sein, welche gewiss — wie
die Beriehterstiittimg auch andentet — das Zusammentreffen der feind-
liehen Ordens-IIlinpter gierig wahrnalim und an der Verhetzung der
Angehörigen heider Parteien nieht den geringsten TheÜ der Schuld
getragen haben wii-d. WiJ* bemerken ja^ dass ein vor einem sehr wenig
zahlreichen Leserkreis schriftHeh in die Feme gesandter Tadel dem
Einen oder Andern sehlaflose Näehte und krankhafte Gereiztheit vtr-
ursaehen können; warnm soll es jenen Männern^ die da gewohnt waren,
in ihrer Umgebung tur alle ihre Cumbinationen das willigste GelKir zu
linden, die kaum je dem h.^isesten Zweifi^l begegneten, nicht ähnlich un'I
schlimmer ergangen sein^ wenn plötzlich die Anerkennung ilirer ganzen
Persönlichkeit, ihres LebensTverkes^ öfFentlich in Frage gestellt wurde'?!
!Man stelle sich nur^ um an kleinen Vorkommnissen der Gegenwart
einen Massstab zu l>ckonimen, einen Lehrer vor, der in unziuler
Weise blossgestellt wird vor seinen sonst mit dem unbedingten Zu^
trauen der Jugend zu ihm aufschauenden Schidkindern! Und der
ihn blossötellt, sei ein College, ein SehiUer! Kr wird den Schmer«
so balde nicht verwunden liaben, f
So ist also Uosala eine wesentlich tragische PersönHchkeit, ot«
Vertreter nieht bloss, sondern auch ein Opfer von Anschauungen
und Verhältnissen, Sollte einmal die Gestaltungskraft eines Dichter
nicht davor zurüeksehreckeUj sich in fremdartige Gedanken-Systenrt,
und Lebensauffassungen einzugewöhnen, um sie künstlerisch zu v«ri
arbeit eUj wir zweifeln nichts dass jenes Inders letzte Lebens-Schick*
sale zu einem Drama grössten Stylcs, das neben Wallen st ein UM
Hamlet sieh stellen dürfte^ den Stoff abgeben könnten, ■
Bei Gosäla nimmt sich unter dem, was bis jetzt über ihn bei
kannt geworden ist, ausser dem Besprochenen noch etwas Weiteröl
befremdlich aus und verdient vielleicht desswegen hier ebenfalls eM
Enviilmung. Der Verwt^gene lehrte gegen das Ende seines LehoB
liin, dass er wahrend desselben siebenmal den Leib gewechselt hl
Jede neue Verköri»ening hätte ein Jahr weniger lang als die vorl
gehende angedaueii^ und darüber seien im Ganzen 133 (d. h. ^1
The ÜVA8ÄOA-DA8AO ETC.
337
n+2Ö-f 194-18+1 7+16) Jahre liingegangen. Erst seit der letzten
Yor sechzehn Jahren erfolgten Wandlung sei er eigentlich Gosäla
und als solcher gleichzeitig Jina geworden , während er früher den
mit diesem Ausdruck bezeichneten hüehstcn Grad der religiösen VoU-
(^niluDg noch nicht erlangt und in den einzelnen Perioden andere
persönliehe Namen getragen hiüte.
Man wird kaum fehlgehen in der Annahme, dass es der Zweck
dieser Aufstellung war, die früher vor dem letzten Lehensabschnitt
An Mahfivira's Seite verbrachten sechs Jahre gänzlich zu ignorircn:
um dies leichter zu bewcrkÄtelligenj wurde auf Grand der geistigen
Wiedergeburt eine gleichzeitige körperliche behauptet, ja diese nach
rückwärts noch vervielfältigt, was ganz dem construct] ven Sinne des
Inders entspricht, indem zum Beispiel Mahilvira seinerseits in ahn-
ficher Weise seinem wirklichen Vorgänger Päri^va' noch 23 mythische
Vorläufer vorausgehen liess. Im Uebrigen hatte aber Gosäla's phan-
tastische Auffassung seines Lehenslaufes nichts Wunderbares an sich
awf dem Boden des in Indien geradezu allgemein-epidemischen Dog-
mas von der Seelcmvanderuug, mögen daneben auch^ wie die jini-
Erzählung ausführt ^ bei dem Urhrber individuelle Ansichten
.ihnh'cJie Erneuerungen auf dem Gebiete der Vegetation oder
•her Gi?danken über eine vielleicht melirfach eingetretene Wandlung
«einer Weltanschauung- oder schliesslich wieder psychopathische
iawandlungen , welche bekanntlich gerne auf Hclbstauswechslungs-
iBtimken verfallen, mit im Spiele gewesr^n sein. Mit Bezug auf die
^)ra^ssetzung sei indessen bemerkt, dasB, wie wir durch eine
lehr nahesteliende Dame wissen, auch ohne jede krankhafte Ver-
' Mit Be^ng^ aitf fliesen so! hier nur auf meine Bezichunt^en der Jnimt*
I ^Är, p. 39 f, Tiiid 68 f. [p oOi> f. und 524 f.] sowie auf Ind, Stttd. xyn, p. 105,
' la dieser Hinsieht hiltte nnchmfils FUiartfhari in Ätig^emessener Weise
AlltTkeoric auf »ich anwenden könußn- Von ihm sujrl nJimlich der chinüBischo
VT^iiiii^ (io fCftiiawarA^H Ußbersets^ung, Max Mlillkk» India, p. 317)! HavinjEr
ll to Poibrace tlie excdlent rßligion (of Buddha), hö hühjnged lo the priestly
K ku, orrrcome by worldly desires, Im returned Jtgiun k) tln> laity. ThuH he
- )iMi beeMse a prie»!, luid seven time» returned to tho laity.
^^Uß BCDOLF Il0£llXLE.
anlagiiDg phant^isiereiche Naturi-n im jüngeren Alter ^ durch bloss©
Leetih-e von Märchen angeregt, allen Ernstes Selbstverwandlung
Gedanken nachhängen und, was das Merkwürdigste ist, durch
absichtlieh-kluge Ansnfitzmig gewisser Zufälligkeiten die Wahnvo
Stellungen auch Anderen beizubringen im Staude sind. Innerhalb
Jaiua-Kirehe sind denn auch Wahnvorstellungen dieser Ai*t noch ei
oder zwehnal wirksam hervorgetreten. * Ueborzeugung hat eben imm|
den Erfolg ftlr sich; filaube erzeugt Glauben, was wir namentl
bei der Beschäftigung mit den abenteuerlichen, scheinbar keine
gesunden Verstände je glaubhaft gewt-*scnenj immerhin aber dB
die Lucubratiouen des modernen Sjiiritismus noch übcrhnlten Bfj
hauptungen der altindischeu Denker fortwährend uns gegenwär
Iialten müssen. Es stellte alter Gosäla's Lehre über seine unmitte
bare Vergangenheit im Grunde jedenfalls keine gröesere Ziunuthui]
an die Hörer , als wenn Kuddha — was Mahävira nie gethan
haben scheint — in unbefangenster Weise und schliesslich in erst
Linie eben bloss um Beispiele filr das Gesetz der sittlichen Wo
Ordnung zu gebend über die fernsten Vorerlebnisse seiner frühere
Dasoinsformen zu Hunderten von Malen immer wieder neue Aa
Schlüsse ertheihe.
Noch bleibt uns übrig, unser Vertrauen zu rechtfertigen^ du
wir im Ganzen den budilhistischen und jinistischen Berichten cn
gegenbringen. Dasselbe ist kein blindes, aber auch kein unn<itb^
argwühnisches. Die bei vollständjg unabhängiger Darstellung üb
raschend genaue Uebereinstimmung wird Jederj der Hokrnle's UebeiJ
Setzungen in Appendix i und u durchsiebt, anerkennen müssen Da
neben seien hier aus den Beisjnelen von Ueberliefmiugstreue i0
Kleinen und Kleinsten einige wenige herausgehoben. Wir findcfl
dass tmter den dialektischen Besonderheiten von Oosäla^s inul P«
kuddha's »Sprache die Nominativendunge bei a -Stämmen, die nie
y als upftdhä liaben/^ sorgsam bewahrt wh'd. Dass daneben hei de
» fl. Ind. Slud. XVII, lü'i— llü und Uii,
^ Bei Gos^la deshalb paccayt^f bei PnkuildUa: kät/o.
The Uvasaoa-däbao etc.
339
Wiedergabe von Mahftvlra's Lehre die Riicldhisten jene Nomina-
tiv«^ndung e nicht bemerkt haben ^ darf nicht Wunder nelimen, da
ia diesem Fall auch die Lehre selber niu* eine flllehtige Beachtung
gcfiiadeü hat. DagegeD tritt die Eigentliümlielikeit neben der ent-
sprechendeü Puli-Fonii o, wie Trencknbr im Pali Müeellamj p. 75 n. 79
gjezeigt hat, sonst an verschiedenen Stellen auf, die ufter ipsissima
verba bieten woüen. Sonach werden wir vielleicht auch in faiica
ißmmai^i saya-sahasmirit^ einen Gosäla^s Sprache charakterisirendcn
fea, plur. kammani anzunehmen haben, wenn anders diese Form
nicht als loc. sing, zu gelten hat: der Comraentar sagt^ dass sie dem
Aussehen nach das letztere, dem Sinne nach das erstere sei.^ Was
ferner den Wortsehatss anbelangt, dessen Besonderheiten natürlich viel
eher ale die der Grammatik den Berieliterstatteru aufgefallen sein
müssen, so erwähnen wir^ dass unter Anderni Buddhaghosa's im
Obigen wiedergegebener Aufsehluss ilber die chal ahhijälit/o in ge-
nauester Weise bestiltigt wird durch das in Bhag. viii, 5 (Schluss)
a, IV den Ajlvika- Laien beigelegte Attrihnt nikkähhijäth/aj welches
seinerseits nirgends im ganzen Jaina-Sehriftenthuni fauch nicht in
S^än. vi) eine Erklärung finden dürfte j sondern nur an der Iland
von Buddhaghosa's Angaben begreiflich wird.
Wenn wir nunmehr über die Ausgabe und Uebersetzung
des siebenten Anga* wie sie IIoEaNLE geliefert hat, ein ürtheil ab-
gehen sollen, so anerkennen wir gerne den aufrichtigen Ernst und
die unermiUlIiehe Sorgfalt ^ deren sich der TIerausgei)er und Lieber-
Setzer befleissigt hat, Ks war keine leichte Aufgabe ^ nach ziemlieh
kurzen Vorstudien im Allgemeinen so Befriedigendes zu bieten^ und^
anstatt unser Befi^emdcn darUfjer zu ilussern, wollen wir es Hoernle
elier zu Dank wisseUj dass er auf die paar Hundert Seiten des Ganzen,
um begangene Versehen gutzumachen, etwas mehr als ein halbes
Hundert hat neu drucken lassen. In ahnlicher Weise ist auch durch
Befragung eines gelehrten Jaina Muni, Ätmäräm-jTj keine Mllhe ge-
' HoEBITLE^B App. IJ^ p. 19.
^ 'kanifnatfC kmrma-vUhat/e karmanüvi % ariha^.
340
Rudolf Hoer>xi:
scheut worden, um die Erklärung dogmatischer Ausdrücke xn
dem. Andererseits können vnr aher doch nicht umhin, nach zwei
Richtungen hin Mahnungen auszusprechen.
Erstens ist es entschieden unstatthaft, den Text, was mehr-
fach gewagt worden ist, sei es wegen gewisser den Sinn betreffemleu
Erwägungen, sei es aus Rücksicht auf Hemacandra's grammatische
Voi-schriften gegen die Uebereinstimmung der MSS. zu ändern* 0\im
gerade Pischiil's durchaus abfhlliges Urtheil zu theUen — wer Dim-
mehr auch Bühler^s ei^ebnissreiche und höchst ansprechende Bio*
graphic des hervorragenden Gelehrten liest, wird dem Vorkämpfer
des Jainathums gerechter werden^ — sind wir doch, ohne dass mau
noch Beweise zu erbringen V>raucht, so weit gekommen, einzuscLea,
dass eine Jaina-Grammatik ei-st nach den Texten geschaffen werden
soll, nicht dass umgekehrt die um mehr als ein Jahrtausend Slt<
Texte nach einer zwar ganz ordentlichen Compilation des 12. J
hunderts, die aber schliesslich das Jaina-Präkft geflissentlich nur neb
bei berücksichtigt, umzugestalten sind. Und was die sogenannten
fordemisse des Zusammenhangs betriffk, wie oft mag — namenl
bei noch recht massiger Belesenheit in einer eigenartigen Literal
gattung — eine anscheinend ganz weise Erwägung täuschen! üi
warum soll schlic^ich nicht auch der Text selber, was in der
manchmal zu beweisen ist,- sich irren, ohne dass uns Epigonen d^
halb die Aufgabe zufaUt, ihn nachträglich noch richtig zu stell«
Das einzig Richtige ist immer, den Consensus der MSS. zu
tzren. AU den durch Nichtbeachtung dieses Grundsatases began]
Verunstaltungen des Tcjctes nachzugehen, könnten wir uns eigenl
ersparen, indem wir einfach feststellten, dass, wo immer Hoi
Aendenmgen Tomimmt, der Le^er sich ruhig an die in den N«
4
t YgL mach BhIhdUkis (AnnAay Btimtk Imnmd xth, 'The P^lfil«),
4tn H«Baeaiidr» s. B, p. i *a gn^al Pnikpt sdiotsr^ heart.
' Einea «oleheii Fall haben wir l E. in den Beodum^m dir Jatna-l
m mmdatm L999mimtltti§em Imdietm^ p. 90 fide» dm Cbwjrit de LMe, m, 3, p,
X«to 3 ingwicilit. Maneha ander« B«lci^ wird maa in WiMa*fl xw«iteto
\
ajigemerkten Lesarten der Iliindsdiriftcn halten mag. Einige Beweise
mögen aber doch fiir die Zukunft zur Warnung dienen.
In § 58 soll ceiyäiiii aus dcra Utmimentar (dessen Erklärung
übrigens^ so einfach sie ist, misövei^tanden wird)^ entnommen sein,
weil sonst csiyäni zu en\arten wiire. Nun ist ohne dieses Wort die
Stelle similos, und ein Ausblick selbst im eigenen Text, wo es z, B. in
§ 94 $isu-gka4i'vhufj(jaißifii acchlni vigfrifa-hlbhaccha-dmiiMinähii heisist,
würde den Herausgeber auf die in meiner Reeension"^ von Jacobi's
^ErzälUungen* festgestellte Thatsaehe geführt luiben, dass vielmehr
eine Abwechslung iu gleich wer thigen Endungen und For-
men styh'stiscb bebebt i.'^t Ac sehr vielen Stellen (in § 113, 167, 16(>)
l)can5tandet Hoernle ohne Grund demnuppii/n als Anrede an Götter
von Seite ihrer Vorgesetzten: in der EinJeitiing der l^\japraänl (im
Geßpräch zwischen iSüriyjibha und seinen ahhiogif/ä davä) und sonst
findet man Gegenbeispiele. In § lül wird das den giftigen Blick der
Schlange hervorhebende Attribut diUhl-vUa aus dem Texte verwiesen,
während doch z, II das in Appendix i, p. 4 berührte 'magic fire
rf a fierce serpent' nach der AutTassung des Textes gerade dem
Auge des Thieres entfahren soll. An einer anderen Stelle (in § 68)
wird der Edition eine unerhörte dualisebe Imperativform, die rein
{dumtastiseh eonstruirt ist, einverleibt, anscheinend bloss weil über-
sahen worden ist, dass kü ehensowold ka^ cid wie ke cid repräsen-
tirt und dass das nur einer Handschrift entstammende fummii als un-
statthafte Vorausnahme des nachfolgenden tuhhhe keine Beachtung
verdient: yNicht soll irgend einer von Euch fortab ■'* Auch
• arhai-praiimä'iakshanäni heisst ,mit Arbat- (d. L Jina-) Figuren Terftehen*.
Abbftjddeva Henkt alao an lleilig^thümer, die ursprUng^lich jiuiÄtiBch gewesen waren.
Kuw andere Unriditipjkeit lindot sich in der AuffaHsnng einer CommenLir-Stello
III §101: »atCanga-pariiihhja bedeutet nach der^etbiin ^mit sieben Gliedern nach
witen (auf den Boden) groricbtet*.
' Kuuiit*8 Lü^rGturbiaft ßir orieiittdviche PkUoL^ vol. iii, p. 80.
* So wird die in dem Satze ,biH er seine Bekannten und Verwandten vor
einer ähnlichen Uebeltbat wie er aie beging, gewarnt hätte' (s. meine Besdehungeti
'^ Jttina-LU^atHr, p. 46» reap, p, 511) angedeutete Warnung folgendermÄnaon aus*
S^prtK'hen : mä ruim, demi^tippiifti, tuhhhnm kei jyämhn katmnäim ttamäyarau (»amä'
Uj
342
Rudolf Hoerxle.
m der Entdcckimg versclioUener Casusformen (wie in dem Ausdnick
giha-majjhä vas, wobei majjhä indcss etwa mich antarä gebildet seia
könnte, also jedenfalls nicht als Ablativ anzusetzen wäre) muse Vo^
sieht empfohlen werden: wir unsererseits halten uns bis auf Weiteres,
worin uns Jeder, der das PÄÜ-Verbum ajßiävas nicht libersieht, l>ei-
pflieliten wird, an die Zcrlegong gUiam ajjhävtu; Stkän. v, 3 Schltiss
bietet auch kumära-väsam ajjhävaMtiä. Gegen eine sehr bekannte
Thatsache verstösst die am Schluss des Textes vorgenommene Längung
des Wurzelvoeals in annnnamjjai (anujnäpyate) ; bekannt heissen wir
die Thatsache, weil in Pa^iaavaic^ay dem Namen des vierten Upänga,
und in so zahlreich vorkommenden Anwendungen des Causativs von
Wiu*zel jM die Kürze des Voe^ds sofort auffallen muss. So ist auch
selir befremdend die in Note 241 vertretene Ansicht, dass schliessendes
a von femininen Stämmen in der Composition nie gekürzt würde —
auf Gnind hieven wird denn ». B. in § 51 gegen alle MSS* lakkhä-
vänijja statt ""kkha-t" in den Text eingesetzt, — während in meinem
Glossar zimi Aupapätika Sülra wohl an zwanzig Stellen (s. pnfähä etc.)
solche Verkürzungen angemerkt sind. Ausstellungen lllmlieher Art wij
die genannten Uessen sieh noch machen mit Beztig auf das in
Noten 240, 243, 244 und 315 Gesagte.
Zweitens nun vermisst man in den Herleitungen der Präl
Wörter öfter die methodische Strenge des Vorgehens. Das ist al
ein Gebiet, auf welchem wir Europäer, namentlich unter der Anleit
der modernen Sprachwissenschaft, nothwendig die indischen
tatoren überholen müssen, so viel wir andererseits, was die acta^
An wendungs weise der technischen Ausdrücke anbelangt, von
sowie von den gegenwärtigen Vertretern der Jaina-Religion, zu k
haben. Wenn Abhaya-dkva. das Wort ätjavana auf ätmyana
ftlhrt und diesem die Bedeutung ^causing to be brought (by
fevour of a member of the family)' aufzwangt, so darf dies (ebc
wenig wie etwa die ständige Umschreibung von päovagamana
na oder von phäsuya mit ^mUuka) den spracht
»y. Einen weitem Bdf^ fltr die Rieh%keii dieser Antfvmmg findet
Bk€if. Ed. p. 1236».
sefmftlich nur oinigermasscn Geschulten daran hindenii die einfache
und einzig niü^^lichc Etymologie äjüapana (wie prdtßopngamaua^ spar-
mkuj jfjeriiJirhar', rein) uiifzufinden. Djiäa ferner dlvva ans dwya
and nicht aus dalvya hei^v^orgegangen ist, zeigt das Fehlen einer
Nebenform demm. Wenn nx^vati (ud-vart) wirklieh so sehr htiufig
mit einem v geschriehen vorkommt, so muss — da silbenanlautendes
0 und u in der Sehinft nicht genau anterscliieden werden: so ist auch
in § 51 appauliya ,nn gekocht* und dujrpaoliya ^schlecht gekocht* zu
sclireiben — einfach eine Nebenform oüa{t — ava-vart (vgl. ava-lar)
angenommen werden. Dass pejjäfn gleich paryäf/a ist und deshalb
.wiederkehrend, typisch* heisst, dürfte auch schon von Andern ge-
sehen worden sein; dnijjamüna halten wir eiufaeh für ein Denominativ
von düta ^= JMtyamäna ,als Bote herumzieloMid^j dann überhaupt ,im
Lande tmiherreisend^; ' addahemi hat, wie sprachlich leicht äu bew^eisen
ist, nichts mit ävdrm zu thun^ scheint dagegen offenbar ein Causativ
von ardfh (a-drahatjami) zu sein. Warum flu* fdliiia^ dessen Ableitung
mir HoKRNLE doch nicht streitig macht, die Bedeutung ,hUbsch' statt
^nhegend* angesetzt werden soll, ist mir nielit verstilndJicb. Das nicht
sehen wie pranmkhya am Scbhiss eines Compositums vorkommende
fämokkha findet sich in i^ 170 alleinstehend als Neutrum; es gehurt
wohl zu den seltenen Fallen von Doppel -Steigenrng^ geht also auf
eine Grundform prämaukkya zurück und heisst an der genannten
Stelle ,etwas den Andern ITebertrumpfendes'. Aruna-cüya ist -ciUa.
Das Adjeetiv jhusira heisst ,hohl*, indem es and el's wo im Gegensatz
m ghana steht, wird also ^ sushira sein, w^enn auch bis jetzt bloss
ttagewcSboliche Beziehungen zwischen Pr. jli und Saqisk. kah bekannt
•iiid, indem der bekannte Askese-Terminus ^'Aö^ (als das Austrocknen
oder Ausdörren des Leibes) noch nicht auf Wurzel &mk zurlick gefuhrt
worden ist;'-^ eventueU dürfte also die alte Schreibweise Bushivä mit
I In ähnlicher Bedeutunj^'^ wird mähanijljanta f wÖrUiuh ^wie ein Brahmaue
BfDzlehend^ gebraucht im »weiten Kathänaka zu Av.-^iijj, xu, X
* JEä beweint uicbt viel, vveun die tiaclikaiioniitdieii Präk|*t-Tßxte {Ni^fia-
fikÖMk^a 3cx; Kathäiu »U UUarädhy, m, etc.) jh(m und *iw fjhomya'»aHra oder «j*
*^a*«»/ promiftcue gebrauchen.
344
Rudolf Hoernle.
ssäfl
dentalem Sibilanten, so gut wie »hdah gegentUior Pr, cha, lumrsprü
lieh sein und die Wurzel H^as zu Grunde liegen.
Es soll luin übrigens nicht gesagt sein, dass Hoerj^lb nicht ge-
legentlich in der Ableitung gewisser Worte sieh von traditionellen
Inllmmcrn zu befreien gesucht oder in diesem Bestreben nie Glück
gehabt hätte. Zwar wird es uns wegen des iütcn inschriftlichen
vänaiji pi^a oder deväna />/>»//« schwer, IIoernlk's aus unserm Gloi
übernommene Ansetzung einer Grundform devdnupriya augenblicklich
nocli zu billigen. Es ist nicht unmöglich, dass jener Titel in der Form,
wie er den Jaina -Texten eigentliümlich ist^ ursprünglich bloss locale
Anwendung gehabt bat und also, wie zum Beispiel ein grosser
Tlieil der mythologischen Namen, nicht den allgemeinen Lautgesetzen
zu unterstellen ist: ein Genitiv demnu idevänärn) würde in dem oben
aus GoBäla'ß Sprache entnommenen kammani {karmanäm) ein Geg<
stück finden. So ist auch unserer Ansieht nach die Bemerkung, dj
der Verbalstfimni pämi nicht immer auf prdjm- sondern in gewii
Wendungen tiniprdvpy zurückgehe, zweifeltos irrig, indem von Hobkni
(wie auch früher von uns selber) nicht erkannt worden ist, dass
in jenen Wendungen vorkommende parij/äga von paripäka hersta]
und auf die (geistige) Reife Bezug nimmt. ^ Nicht annehmen könn<
wir au eil die Herleituug des iif in der häufig wiederkehrenden V<
neinungsforniel no in a(the samatfhe ,nicbt ist diese Sache rieh
1 Belbst wend man ilbrigens^ was dio Äti woudung- wenn Jiucli nicht
Form des Wertes ebenfalls Äiiläast, paHyäga mit ,(geistUcbe) Perioile* liberÄßtl
so bleibt die Beritihtig-tiag besteh&n. Vielleicht haben par^fäya sowohl wie jmri^
z\XT Bildang des Jama-termiauB das Ihrige beigetragen. Indem beide Worte m
jiniatischen Sprache bei Verflüchtigung des g — paHyäya ist natürlich nothwen
Nebenform zu parii/äga — zusammenfallen mussten. Ausser Äupap. § 74 folg.
noch in Betracht SÜiän, m, 2, wo die folgenden drei Arten von Kirchen-Aelti
unterscbieden werden (die auch als die drei letzten in einer Zehnthotlung
Sthän, X nochinal wiederkehren):
1. jäi'Üieraf die dem Alter nach, d. b. mit 60 Jahren» thera geworden «in
2. 9Uf/a'tfie7*a, denen auf Grund ihrer Kenntniaa der heiligen Schriften
Grad zukommt.
3. parii/äga-thera, die durch zwanzigjährige» Ordeüflleben die Reife erlwf "
oder ibre Periode vollendet haben.
The IJvASAGA dasao etc.
345
Da hier von IIoernle ein allerdings oft vorgeschobenes t mit in zu-
samineD als apostrophiiter InstruraeiitJii %'on tad aufgefasst wird —
obe dass daim natürlich eine grammatisch irgendwie befriedigende
llekn-setzung geboten werden konnte — so hätte man ziun lliodesten
erwartet, den in § Hm begegnenden Instrumental kinä als Htütze für
jene Auffassung aufgeführt zu finden. Wir hätten dann freilich ge-
int^rortet, dass kinä, welches steh ganz genau im seihen Zusammen-
iiaDjäf auch in Rdjap7\ Cale. Ed, p. 205 vorfindet, nicht gleich keria^
wndem ein von kivi aus neu gebildeter Instrumental ist» Richtig da-
gegen ist gewiss, Aa&s imrisakkära den doppelten Guttural von halak-
tera ):=: balätkära) übemommeu liat. Auch Abhayatleva hat übrigens
»b und zu etwas Gutes, fVdirt z. B. nhaiaccwqi richtig auf yatha-iai-
Iwwi sorück — wegen der Palatalisirung vergleiche man jhrnjo =
ikmju — während nach ihm Ilemacandra in der Annahme^ dass
fdhäiathijam zu Grunde hege, eine Ausnahme in der Lautvertretung
öl statuiren gen oth igt war.
Bei dieser Gelegenheit sei die Bemerkung gestattet, dass auch
tiis Saiiiskii noch zu manchen etymologischen Feststellungen ein-
Wöt Wan wundeit sieli zu sehen, dass anscheinend kutiima ,Kunst-
Wen* (Mosaikboden) ^ noch nicht mit kjinnia^ die Wurzel lajj jSieh
leliJlmen^ nicht mit rajy- ,sich ^othen^ rmiuli ,Köpf^ nicht mit muka-
f» (Pr. maUli) identificirt worden sind. Zwischen ehagana und Sakn-
{kkji) bietet das Pali eine Mittelform chaka. Wenn der Mond w^u-
pa^ -pafi\ -räj heisst, so dürfte er damit wohl als der Herr der
PfrirKlen {Vin-) bezeichnet sein. Neben kantaka steht das ältere ki'utdtra.
I)i4 vorUufig nur lexicalische fnta ,Gewand' hat Weber (Cat. ii,
p- »<>2y Note 6, Schlusö) bereits richtig auf prota ziu^üekgeführt. Da
B Iteiiibi sich auf Grund der am Schluss meines Aupap, gegebenen
AU<*itaiig der Vocal ü gegenüber dem präkrtischen o (tamhöla) als
tprüngUcli ergeben hat, so mag auch die Vocalisation von nelu
wiAa) und psffhhjn (= pißika) Beachtung verdienen. Darf für
letztere etwa eine Grundform npmhluikä ; Untersatz (Gestell)*
Vgi im Alenuuinbcheii ,KuuiitH7Liid* oJer .Kunst' für eine mit dem Ofeu
t a. KiLnda d. Mürgenh UI. Bd. S3
UQ
Rudolf Hoerxlk.
erschlossen werden? Die gegebene Bedeutung findet sich namentlich
häufig in der Rajapr, (s. Beziehmigm der Jaina-Lit, p. 32 folg.) tmd
an den entsprechenden Stellen des Jivdbhigama; sie ist bekanntlich
auch itti literarischen Sinne verwendet zur Bezeichnung einer jEiu-
leitung'. Was den vermutheten Abfall des anlnutenden Vocals be-
trifft, so beachte man, dass itpa-vt^ auch in den modernen Dialecten
denselben aufweist (cf. Bhaxdarkab, Phoiiologtf uf the Vemacularg of
Mode)*n India p. 47, baisn ^= iipa-vUa und baifhä = upavishtakaf/Ji
das V geht im Jaina-Präkrt auch bei jiikkJi'äittha »von einem Yakska
besessen* und in andern Ableitungen verloren. Die Palatalisirung vüh
dutlüf chalana gegenüber skJtal (lat. srelui} stammt zwar aus der
urarischeu Zeit; aber, da die beiden Wurzelfarmen der Bedeutung
nach von einander getrennt sind, so ist es präkrtischer Einfluss, weoB
die Commentare sich 2. B. txinjana-dtcdana (Av.'uijj^ xx etc.) *droppmg
a syllable' ausser mit akähara-skhalanä auch mit üyanjana-cknlanä zu
nmscbreiben gestatten* Sollte etwa selbst ctsht eine Sanskritisining
von dtth (= tMthf \''st]iä) sein?? Auch der Dkätupätha dürfte einmal
methodisch durch einen Prilkrtisteu gesichtet werden, der Wurzeln
wie ghin^^ ffhunn, gkrann ,ergreifen* und andere auf die entspreclieö*
den Präki't -Wurzeln (gM, genh aus grkn- von grah, etc.) zurüc
filhren würde.
Weniger Gewicht als auf die im Vorhergellenden erörterten zwd
Punkte, in denen wir uns gegen die Älethode zu wenden battel^
legen wir auf einige Versehen ^ die von dem Herausgeber erst
einer längeren Beschiiftiginig mit der Jaina-Literatur hätten vennicdei
werden können. Ueher iccJiäkärenaifi (statt itfhakkür** in % B\), won
eine der 10 aämäcäfi genannten Verhaltungsweisen bezeichnet
sei verwiegen auf Sthän. iii, 10; Bhag. xxv, 7 (vor der mit Aupä^
§ 30 durchaus übei'einstiinmenden Ta/wi^-Classification); Äva^-Nir^,
VUarddky, xixi (mit abweichender Reihenfolge). Was über den An
dnick kähi-mäm kälam kiccä in Note 161 gesagt ist^ bedarf zum Thö
der Berichtigung^ indem die aus Aupap. § G9 herangezogene Sü
appaiaro m hhujjataro üü aus dem Vorhci*gehcnden mit kälmii ap
nn^i parikH^ittä zu ergänzen ist, so dass von uns in der Edition
The Uvasaga-dasao. 347
SteDe hievon 2ttä hätte beigeftigt werden sollen. Zu atta-duh^atta' in
Note 189 mag in Aupap. § 56 G 5 die Lesart von Bß und das pä-
thdntara verglichen werden. ^ Das häufig vorkommende anatthä-dan^a
ist als Compositum zusammenzuschreiben. Dagegen würden wir in
Note 229 f^Xr funäirp, eine Trennung mittelst des Apostrophs erwarten.
Die Partikel äirft, die hier (wie Prainavy, p. 414) an pun' (= punar)
angefügt ist, findet sich auch in n'äirn ,nicht' in § 113. Ausser dieser
letztem Verbindung ist bei Hemacandra bloss noch m'äiiji verzeichnet;
wir finden aber öfter auch kh'äirß (= khu äirp) und aviy'äinij letzteres
{npi ca mit äirp) z. B. in Räjapr. Calc. Ed. p. 229 ^ und 237; Bhag.
XV (Ed. ungefähr p. 1227 flp.); Jiiät. Calc. Ed. p. 450 und 1200; an
den ersten beiden Stellen in Verbindung mit dem Futurum durch
,meinetwegen^, an der dritten viermal wiederkehrenden Stelle mit dem
Futurum durch ,vielleicht^, an den letzten beiden Orten mit dem Po-
tential durch ,eher' zu übersetzen. In § 116 wird mit jahä Sankko
9xiS Bhag. xn, 1 verwiesen; jahä Pannattie in § 79 ist nach Bhag. n, 5
zu ergänzen. Weitere Lecttire würde auch einen merkwürdigen Fehler
in §113 haben verhüten können; es ist daselbst die auch sonst •'* ähn-
Kch vorkommende Abbitte folgendennassen zu lesen und zu über-
setzen: taTß khämemi narp,, devänuppiyä khamantU'm\ aruhanti narp,
devöRuppiyä n'äirp bhujjo karanayäe, ,al80 bitte ich ab, der Herr mag
mir verzeihen; er verdient, dass es nicht wieder vorkomme'. Die
Hindscbrift B fiigt nach khamantu noch tiikkhantu (= täikshantu) bei,
^is das Verständniss erleichtert.
Wir bekennen schHesslich, durch unsem verehrten Fachgenossen
terariasst worden zu sein, die am Schluss von Bitten häufig vor-
Kommende Formel ahä^uharp, devänuppiyä, mä pa^ibandharp (kareha)
\ Boch einmal zu untersuchen. Trotz reiflicher Prüfung können wir
i v^ch auch jetzt nicht davon zurückkommen, dieselbe als Antwort
liQ&ii£[iS8en, weil das blosse ahä-suharii nur als solche (im Sinne
* Ferner JrkäL i, p. 302; xiii, p. 1053; xvi, p. 1180; xix, p. 1469 und sonst.
' 8. meine Beziehimgen der Jninn-Tjiterntnr, p. 41 (607) oben.
' «. B. Jhätädh. VIII, p. 77.3, tarn khämenii xiam dev. kfiani&tn-ni , arihantu etc.
348
IvUDDLF HoEUNLE,
von ,WolilaD denn*) %^orküimnt. Es wir4 niimlich die folgende Stelk
von Antakfdd. vi, 15
tafe 7m tl} se At hint te kumäre hhagavaifi Goyamam
evofqi vatfäM: gacchämi narp. bhante ahani fuhhhehifii
saddhbii smnanam Bhagavaiii Mahäinrarii päya-vafi-
dae* ahä-auhaui, täte 7i aiii se Atimutte kit märe ....
im Cüuimeiitar zu i<(htitL x bei dw Bosprechung des Inhalts jenes
Textes wiedergegeben mit
'bhadanta ' gacchämtf a harn hhavadhkih ^drdhanj
Bhagavato Mnhanlrtwija padän tandiiur(i\
Gauf €1 7U o ^vädli : \fi atkä-s ii k h a tti D e v ä n ä mpr iy a\
lato Gautamantt nah' ägtitya Aimmktakah kumä-
ro
Noch deutlicher ergibt sielj der Antwoii- Charakter von ahä^
Huhmp in einer Stelle von \tpäka.si\ iii, wo wir hinter der Mittheikng
eines cio/m^a -Wunsches die Worte lesen:
ahä-suhiuii Dtimnupple tit eyam attha7}i padmineu
yjMit den Worten ^Wohlan denn Herrin' schenkt er der Sache UehürJ
Und was die vollständige Formel betrifft, so lassen sii
folgende Stellen ins Feld fiiliren:
In Bhuj. rxy 33 (Ed. p. 835) libergcben Eltern ihren Sohn J
mäli dem Mahävlra mit den Worten: i^lHa-hhÜckhtqi dalayämo (,wi
übergeben Dir einen Schüler als /Uiuosen*), padiccliantu na^ Dt
mtppiyä sUa-hhikkhaiii; ahä-suhatp Devänuppiyä mä pmiibajidhajiu
Da es unmittelbar hiernach hcisst: tae naiii se Jamäll Umttiya-kuni
sammmmrii hhagavmjä MahuvlrejiaTii evatp vutte Hamäm . , ,
dtirfen die Worte ahäs, D, mä pa4. nicht mehr zum Vorhergeliendi
1 Gerade wie hier im CommeElar, der von dem Satze taU 131am
wtyän keine Notnz nimmt , so mu»s aoch oft im Texte, wie nachlier d&a JÜlei
»teheml© ahn-tuham 7,ei^t| ans dem Zusaiumeoliang' erst entuommen werden,
der ßprechende ist» So kafin also an sich betraclitet die Formel akn-^niham ,
karüha ebensowohl die TJeantwortiiug wie die Fortfübniog: der jeweilig vorherg^
den Bitte entlialten.
2 In Jfmtftdh. xrv, Ed. p, 1098, wo ein Mann seine Frau als Schülerin /W
giin'tihikkhäj darbringt, wird kareha beigefügt; ebenso xirii, p. 1198.
Th» Utasaoa-dasao.
gezogen werden, sondern mlissen vielmehr Mahävira's Einwilligungs-
fomcJ sein. In der Tliat werden in der zu Vitarndhf, xviii, 51 ge*
liöngen kathä bei Sa i^iskili sinnig einer der vorigen ganz übnlielieii
Bliagavatl-StclJe (xi, Jlalulbala) die \V<\rte f/fifhä-Hifkham Devänupri}^a
m praiibandharit kuriUah eingeleitet dnrch Dharmaghoshonagära evam
Men und cliarakterisiren sieh aueli dureli das Verbum nütbwendig
jJsf intwort So steht denn auch in Jnäfädh. i (Ed, p. *29l) an einer
mit der oben ausgehobenen wiederum im Uebrigen durchaus iden-
tJK'hcn Stelle — nur der Name Mehc tritt ftir Jamäll ein — statt
der fraglichen Formel: iae nar(t samam bfutgavarti Alahävtre Mekassa
kumämssa amviä-piiMiti evmjt tutte samäne eyam nttJiatti mmmarfi pa*
^t{iei. In ähnlichem 8inue spricht die Hervorbebung von evam mäfe
nmäm in Bhng, xiu, (i oder von fiftbkammnäe mmäm (z. B. Bhag* ii^ 1^
bei Weber p. 281 und 297), oder von hnttha-tuHha .... in Bhag.
irj, 5- und an den eben genannten Stellen: Uelna-idl werden Wortc^
iie eine Bewilligung der ergangenen Bitte enthalten, vorausgesetzt
HosKKi.ic hat nun (im dritten Appendix p. 30 ff.) mit besonderem Nach*
dmck darauf aufmerksam gemacht, dass anderwärts die phiralische
Anrede (kartha) mir dem jeweiligen Vertreter der Religion gegenüber
un d«'n die Bitte in der Regel geriehtet ist), nicht aber dem (die
Bitte aussprechenden) Laien gcgentiber vorkäme. Die.se Aufstelkmg
icbeiat auch uns von zwingender Natur zw tsein , da wir bemerken^
4iÄ in der Tliat entgegenstehende Ausnahmen sehr selten anxutreflFen
•d.* Das hiemit gewonnene Kriterium verschlagt nun aber nur in
4ü wtjuigen Fällen, welche tll^erhaupt das Verbum am Schluss der
Poniiel nicht fallen lassen und zudem ein Zwiegespräch zwischen zwei
«ffiDt-lnea Personen betreffen. Unter jenen wenigen sind wieder zwei^
^ Ab einer P^ral leihst eile ergänzt Jnätädh. i (Ed. p. 3B0j das seweite Mal die
Formel mit kareha; a. auch UpäBiUc. § 77 folg,
^ Ob «tcb hier evam viUte Jtamä^e oder abbhanurfnäe steht, habö ich mir
' In der Paesi-Sa^e jc. B. findet »ich Knsi jfefireiiriber nur einmal (Kd.
i^i} äill'h^ä (2. 8g) statt «tmlorhin vorkotninendern "jjftha ('2. pL) utid (Ed.
IllU) deri^ati tnmam «i cma jri\iat. Zam hHztt^ti Wort vgl. raoiue Note in Webeb's
Ul ^ the Joint (trüuälated by Smttii), Ind, Ant. xto« 344^,
350
Rudolf IIoernle,
The ÜVA8AOA-DA8AO.
welclie, wcTin die mir bokaniit gewordenen Lesarten sich bestiltigi
sollten^ trotz Allem die Formel als Antwort kennzeichnen werden, I
ich angenblicklich nur noch meine Exceii^te aus der Jaina-Literatur
ohne Texte und ]\LSS. zur Vorfllgung habe^ so kann ieli vorlHutig weiter
nichts thun, als auf die Stellen, welche nach Feststellung der zuverlits-
sigsten LesaHen eine schh'essliehe Entscheidiuig ernifiglichen müssen,
aufincrksani zu machen. Wir finden kareJm in ähnlichem Zusammen-
hang wie in Upäsahid. noch in Räjapt\ S, 222 (wobei dagegen der
Comraentnr zu Jüätftdh. S, 558 kflhtM ^= kari^hyoM citirt) und Jm-
tädk. S. 1017, 1018, 1021, Naeh einer von Heiten einer Tochter an
dio Eltern gerichteten Bitte ist nn« dagegen zweimal der Singular
kiirehi (jMtmfk. S. 1491 und 14^)6) und einmal der Plural karehn
(ibid. S. 8*32) zu Gesichte gekommen; an der letztern Stelle könnte
der Plural in der Anrede an die Tochter dadurch gerechtfertigt seil
das» es sich hier um den weibliehen Tirthainkara MalU handelt.
In ganz anderer Beziehung bemerken wir nebenhin noch, dass
die — bei Hoerxlk nicht allein dastehende — romantische Combi-
nation von Ugga mit dem tartarischen Stamme der Vng noch we;
romantischere Ausblicke erüfinet, wenn man beach tetj dass die Ug\
als Kriegerstamm nicht bloss unter Manuls Mischkasten, sondern auch
im buddhistischen Tipitaka imd (worauf unser verehrter Lehrer Ol-
DEKBER(i uns aufmerksam gemacht haben mag) schon im xiv. Buch
des Satapathfi Bi\ erscheinen!
Naeh den ausgesprochenen Bemänglungen halten wir uns für
verbunden, noch einmal auftriebt igst die dabei nicht zu bezweifelndfl||
Sorgfalt und die Viberal] f namentlich in den sehr zahlreichen Noten
und im dritten Appendix) durchblickende Ilingeluing hervorzuheben,
welche IIokhnle seiner Arbeit j^-escln-nkt hat. Wenn diese von ihm
als eine Vorliluferin von weitern Unternehmungen auf dem Gebiete
der annoeh neuen und fi^emdartigen Literatur betrachtet werden wollte,
so sind wir tiberzeugt, das nächste Mal sofort eine vorzügliche Leistung
erwarten zu dürfen.
E. Lkumann.
KiTÄH al-masAlik wa'l-mamAlik.
Sbi
}l J. DK GoBJE, Kitäb al-nutmlik wa'l-mamaltk (Über vinruni ot
repoiiim) auctore Abu'l-KAHim (>baitlallah ibn Abdallah, Ibn
Khordadbbeh et exceqita e Kitäh al-kharndj auctore Kodamii
ibu Dja'far quae cum versione galliea edidit, indieibtis et glossario
in&trtixit — . T. a.: ßibUofkeca geogrnphormn arahicmnim edidit SL
J. DB GoEjE. Pars sexta. — Luj^duni Bat. A]»ud E. J. Brill
1889 (r-A und 210 luid xxiii Seiten 8").
Das Bueb des Bjii Chorda dhbeb war sc boo von Barb r er de
llKTjeABD herausgegeben (Journ, as. 18t>5, 1), aber naelj einer sehr
fehlerhaften und unvollstHiidigen Oxforder IlaiidHcbnt't. Nun fand aber
La3(ub£R6 im Oriente eine viel besscrii auf und schenkte §ie der
Wiener Hofl.iiljliotbek unter der Bedingung^ dass sie zunächst ganz
Dl Goej£ zur Verfügung gestellt wirde. Dies Manuscript bot eine gute
Gnmdlage zur Herstellung des Textes. Ausserdem konnte de Goeje
not'h ein von ihm s^dbst entdeekte.s Oxforder Brucbstück benutzen
nndzo^ selbstverstiindlieb alle zu^Miiglietien, aljgeleiteten und parallelen
Werke sorgfältig zu Käthe. 80^ erhalten wir hier denn das Buch in
•ehr verbesserter Gestalt. Schwierig genug war die Aufgabe iramer-
liin, schon weil uns Ibn ('hordadhbeh eine Fidle von Namen wenig
Irkannier Orte gibt^ deren wirkliche Aussprache aus unseren Quellen
(iurchaus nicht immer mit Sicherheit zu bestimmen ist; man weiss
jit wie leicht in der an sich schon unvollkommenen arabischen
i^'hrift solche Namen hotlnungslos entstellt werden. Ist es doch sehr
onwaht^cheinlich, dass der Verfasser selbst alle diese Ortsnamen richtig
^f wenigstens mit allen diakritischen Punkten gescbrieben hat,
fiu« kommt noebj dass, w'ui de Goejb in der Einleitung feststellt,
R»ö rhordadhbeh an dem Werke, das zuerst um «45 n. Ohr, er-
•«:lii«Den Ir^t^ spHter im Laufe von vierzig Jahren in wenig systema-
^kfr Weise allerlei Zusätze angebracht liat, die f^ieh in der handschrift-
Pa Ueberliefenmg verschieden darstellen. Die abgekürzte Re-
m, welche BAfuiiKit t>E Meynauü herausgegeben hat, geht auf
feribe Gestalt zurück, aber selbst Landheiua's Handschrift enthält,
ii ihnKt^ Von dir er äuss* rlielK-n Beschädigung^ nicht den voll-
353
M. hI. I>B (tOBJE.
em
i
ständigsten Text, rtcr einmal bestanden hat Doch haben wir aUen
Grund zu der Annahme, dass das, was uns fehlt, nicht von grostscm
Belang ist. Auf alle Fälle erhalten wir hier ehi sehr werth vollem
Material Die Aufzählung der Stationen ftlr die Reisen durch d
ganze, noch als Einheit gedachte, arabische Reich und dessen Gren
länder ist zum grossen Theil aus ofticiellen Quellen geschöpft,
dem Verfasser als hochgestelltem Beamten zu Gebote stiinden. Eben-
so ist es mit den Angaben über den Steuerbetrag der einzelnen
Provinzen, ja der kleineren Bezirke. Freilich kann mau nicht etwa
durch blosses Zusammenrechnen der Einzelposten die Einkllntltc des
Chahfats finden. Auch die für ein bestimmtes Jahr aufgestellten Bud*
getS| deren Herausgabe und ]3etrachtungen wir v. Krem er verdanken,
zeigen in manchen Posten wohl mehr das ,SoU' als das ,Ist^ Kim
haben wir aber keine Gewähr dafür, dass sich Ibn tJhordadhbeli bd.
seinen Summen an eine eng abgegranzte Periode, geschweige an ei
einziges Jahr hielt. Sollten seine Zahlen für din U(*gierung Wathiq'
passen^ so konnten sie unmöglich noch für die Zeit gelten, wo die letztei
Zusätze gemacht sind, denn inzwischen war das Chalifat tief gesii
ken, waren die Ccntralprovinzen verwüstet, und von den ontfemtf^n
kam damals gewiss nur wenig (fcld in den iveiefissebatz. Ausserdem
sind Versehen in den Zahlen bei dem Vt^rfasser nicht aiisgeschlossei
lind was die Abschreiber gesündigt haben, lässt sich sehwerli*
alles wieder gut maehen.
In den Koutiers kommen gelegentlich wichtige Notizen autle
Art vor. Dahin gebort die Angabe, die Stadt (des Gebietes) 8ehalirzi
heisse Nimazrab^ ,Hölfte des Weges^, nilralieb von (der Hauptstadt]
Ktesiplion nach dem Feuer von Schiz (S, 19). Das war also eil
besonders wichtige Strasse, ein Wallfahrtsweg Air den König; jeW
heiligste Stätte des Feuereultus in Atrnpatene hat eben t\lr die R'
ligion des Öasauidenreicliis sehr hohe Bedeutung gehabt. Ausfüh
lieber spricht der Verfasser zum Theil über entferntere Gegeadei
namentlich auch über das byzantinische Reich,
Ibn Chordadbbeh war nichts weniger als ein titjckencr SUI
ßtikcr; wir kennen ilm vielmehr, besonders aus dem Kitdb cd *a^M\
Kit Ab al-masAlik waY-mamAlik,
353
, ab Schöngeist. Den verleugnet er auch in diesem Buche nicht. Zu-
nkhgtj indem er zu manchen Orten, die er erwähnt, Verse citirt,
in denen rie vorkommen. Ferner sucht er die Lectllre seines Werkes,
da» ftlr emen Prinzen des Herrscherhauses bestimmt war, dadurch
scimiackhafter zu machen, dass er ihm eine Menge von OäüjAXTu
t».7jv^r:2. einftigt, deren Märchenhaftigkeit sich seltsam von den
iürrcn Zahlen des Haupttheiles abhebt. Der scharfe Tadel, den der
Ver&fi&er der Äghani wiederholt über die Kritiklosigkeit und Unzu-
rerlXssigkeit des Um Chordadhbeh ausspricht, war aJlerdings nicht
aubegrUndet. Es kommt ihm zum Beispiel nicht darauf an. an einer
Stelle dem Erdumfänge die Länge von 14000 Panisangen zu geben,
wie er, freilich nach unzuläoglieher Metliodu und etwa um ein Viertel
sü gross, wissenschaftheh berechnet war (S. 4), an einer andern zu
»gen, die Ei'de habe eine Ausdehnung von 500 Jahresreisen (S. 93).
So tfmilt er uns aucli den riesigen Betrag der Steuei^n Aegyptens
Uliler Pharao genau mit ^»7 MiKionen Dinar, 34 — 45mal mehr als
wr Zeit der Chdifen (S. H3). Dass er die Entfernung des Todten
Iberes von Jerusalem ,ganz zuveriilssig^ mit vier nrabi^clien Millien (also
weniger als einer deutschen Meile) angibt (H, 79, 11 f,), wollen wir ihm
nicht hoch anrechnen, d^-nu das Todte Meer liegt abseits von ull^n
Verkehrsstras&en^ und auch in Jerusalem hat man von demselben meist
wtnig gewosst ' Dass die fisealische Kinnulime aus dem 'Iräi| unter
9Ä|r^^ nur 18, resp. Iß Millionen Dirham betragen habe (S. 14 f.),
^ richtig sein; aber dies mit der omaijadcnfeindliehen Ueber-
li«fenmg, der auch unser Verfasser folgt^ einfach auf dessen Brntali-
ttl gxi schieben, ist sicher unrichtig. Wir erfahren nämlich nicdit, ftir
weWir bescmdere Zeit dieser Betrag gilt. Vielleicht etwa für das
J^hr anmittelbar nach dem Aufstande des Ibn Ab'ath, der die Provinz
PJwaltig verwüstet haben rauss. Mögliclierweise stellt jene Summe auch
>nr den nach Damascus abgehcferten Ueberschuss d(*r Einnahmen
iWr die Ausgaben eines gewissen Jahres dar; flass die Kampfe gegen
^tliaw&rig u. s- w. ganz ungewöhnliche Mittel in Anspruch nahmen,
* Die Verbeeseruti^' von JU-ö\ Sjl^A in ^)L^ ,^*i^ ^'^jU welche der Wirl*-
[ »tw— #Mi^ ^intMwEfthft- i«t kaum zuläääicr»
354
M. J. RE GOEJB,
versteht sicli %oii selbst. Unbegreiflich wäre es aber, da^ss Fiirstcu
wie 'AbflaJraalik und Walitl L dein Hagg^Ag" die Verwaltung dieser
reichsten und wichtigsten Provinz mit allen daran geknQpften Macht-
befugnissen so lange gelassen hritten^ wenn sie unter ihm regelmässig
llber 100 Millionen zu wenig eingetragen hätte.
In seltsamer Weise vermengt Ibn CliordiLdhbeh Verhältnisse
des Chalifats und des persischen Reiches, Ganz sachgeraäss theilt er
das ganze Gebiet jenes in vier grosse Theile nach den Himmels-
richtungen, indem er von 'Irarj^ resp. Baghdad ausgeht; kleine In-
consequenzen im Einzehien schaden nichts. Aber nun identifieirt er
niit dieser^ doch immerhin willkilrlichenj Zerlegung die officielle Vier-
theilung der säsänidisehen Monarebie und nennt zum Beispiel beim
Westen, der bei ilim Syrien, Aegypten und das ganze muslimische
Abendland umfasst, den Titel des ( )bcrstatthalters der Westländer des
persischen Reiches, d. i. Imuptsächlieli des 'Iraq. So sind auch die selir
gelehrt aussebcnden und maucbes Interessante bietenden Verzeichaisse
von FiirstentitelUj die selbst dem Birnni imponirt haben, ganz uo-
kritisch zusammengestellt. Die auf läli ausgehenden Titel (S. 17 f.)
sind zum grössten Tbcil, soweit sie überhaupt dem Säsanideureiehe
angehören, woIJ nur von solchen Statthaltern geführt^ die Prinzen
waren. Eine sehr gemischte Gesellschaft haben wir S. 40 ft\ Zuuäcbst
besteht ein grosser Theil nicht aus Fürsten, sondern aus Beamten.
Dann sind die meisten dieser Benennungen nicht Füi*8tentite]^ ^on-
dorn Namen von Individuen, Der , König von Merw' mit dem Titel
(laqab) Mahoi ist zum Beispiel der Statthalterj welcher Jazdegerrl lÜ
vcrrieth u. s. w. Vielleicht ist Ul»rigens die in alle dem liegende Uidiö
treibung der Herrlichkeit des alten Perserreiches bei dem Jlaaw
persischer Herkunft uiebt absielitslos. Dabin gehört es auch, wen
von einem Marzbau iler arabischen Wtlste die Rede ist, der in Jatiiril
(Medina) seinen Untcrstattlmlter (%imü) gehabt habe (S. 128).
Wie andere Sebriftsteller <ie8 'IrAq setzt auch Hm Chordadhbe
bei seinen Lesern Kenntniss des Persischen voraus. Er eitirt zwfi
mal persische Verse; von diesen wird ein Einzelvers (S. 118) voi
Späteren als Anfang aller persischen Poesie bezeichnet, während ei
KitAb al-masAuk wa'l-mamAlik.
;)öö
Vt'rspaar (S. 2G) gleichfalls eines der nllcriiltestcn uns erhaltonon
oeupersiscLeti Literaturerzeiignisse ist. De Goeje liattc mich wugen
ie$ Sinnes desselhen urn Rath gefragt; damals konnte ich damit
nicht ins Reine kommen; jetzt glaube ich den ersten Vera ziemlich
licher xu verstehen: , Stinkendes (gandmand) Samarkand, wer (kl)^
hat dich in Schmuck (zam-nf) geworfen?*
Auch in seine Sprache mischt der Verfasser allerlei persische
Wörter ein; m ^UJI ^ ,iD der Mitte* (172, 4), das auch bei Ihn
Faqth vorkommt. Ein technisches Wort i«t i^^.Uä^ (159, 15. IGO,
1) ,Gewölbe*, eigentlich ,Halb-Ei^,2 ^jgQ ^j^ ^^^ syrische )2^*a^ ^i'
4ucli ,Gew5niej KuppeF bedeutet. ^ Classisch ist Ibn Chordi\dhbeh's
Sprache auch sonst nicht immer, aber wUJ^ t}j^^^^ ^^ ( 1<J8, 9) ,der eine
Tliiirtliigel^, träne ich ihm doch nicht zu; das wäre wohl nicht ein-
mal in einem heutigen Volksdialecto mögliehj da der ganze Ausdruck
tlurch w->l^^ determinirt wird; hier ist einfach durch den Dual ^X^^a^
Vi helfen.
Trotz der oben berlihrtcn MUngel ist das Buch des Il>n fJhor-
'Udlibeh äusserst wichtig. Selbst in den Wnnderbcricbten ist manches
fe ims WerthvoUe, wie gerade de Gokjb kürzlich bei seiner Unter-
suchimg über die Geschichten vom Meerfahrer Sindbäd gezeigt hat,
Ihi§ Werk verdiente dalier vollstltndig die Mühcy die er sich gegeben
l«t, seinen Text herzustellen. Diese Mühe ist sehr erfolgreich ge-
•wen. Im Einzelnen wird freilich noch Einiges unsicher bleiben,
MientHch bei den Namen verschollener Ortschaften. Durch Mit-
MttBg des ganzen kritischen Apparates liat oe Goeje aber df*tlVr
?«orgt, dass sein Text überall controlirt und gegebenen Falls ver-
ktssert werden kann. Viel über ihn hinaus wird man aber kaum
f kommen^ wenn nicht ein unerwarteter Glücksfall noch weit bessere
^Ml«n auföchliesst. Nur ein paar uidiedeutende Ivlciiiigkeiten erlaube
' Ds* Fragewort ^ wird bekanntlich in älterer Zeit iillgemein ^ ^c^thrit.Vben.
' A^Iä»a3 wird böi Vplleus 2, 1393 1» durch J^a-3 erklärt* Das j Ui alao
*i Widen Stellen hersiistellen und ist in der im Gloe^ar citirteu Stelle v. KukulVs
^ D&ratLf entlehnt
iKirch«* (Fhaenkel, Aram. Frcmdw, 274,).
356
M. J. DK IIqeje.
ich mir hier zur Enii-ndation rles Textes anzugeben; zxim Theil
rühren sie auch das Cllossar. Der 4(5, 2 ^j^ genanoto Ort h(
noch beute Chir (fiiebe meine Tabari-Uebei-setziing 3), also j^.
— Die griechische Form des Namens von iL-o.^w^äJ\, welche die
Handschrift als ULyU**-«U hat (99, 10)^ würde ich UUv^^mmmcU Bchreibcn;
Mf'isu icr:{a cr.sclieiDt schon im Jahre 22 J als Mitri^acTo-^ (Waddingtoa
nr, 1839), vgl. Mompsistea der Tabnla Pent.j Ma|/'!/5'ji^{j Malala
14 (Ox.) und besonders U-^^^'^J^ Land, Anecd 2, 385, 5. — 138,
möchte ich lesen du\j t^ ,der, welcher es geschmückt hat, der Gc
hebtet ^ 14^, 4 vcrstösst die gewählte Aussprache gegen jedes Ver
maass. Metrisch wlbxle genügen
"^^ (^^
doch ivciss ich keinen
passenden 8inn für diese Aussprache. — Dass ^^^-i-^b H*!? 1 scblccbt-^
weg ,ini Süden* (AtVikas) »ein künne, glanbe ich nicht; die Ver-^B
bessening ^^^-^^b hegt doch sehr unhi\ — Die Stelle 125, !4 Ü\ kann
nicht in ( Ordnung sein. Wer von Kula nach Damascus reist, haM|
das Nag;d nicht zur 1! echten, sondern ausschliesslich zur Linken
u. s. w. ^lindestens wäre hier ^jX-^Uyt 1. 14 diireb ^jU*o zu ersetzen
und am Schlüsse etwa J>mjiS\ ^i'JÜi ^i zu schreiben mit Strcichmigj
von ukÄ*; doch ist die Verderbuiss vielleicht ärger.
Hinter dem Texte Ihn Chordadhbeh^s gibt i>b (Joeje sei
wichtige geographische und statistische Auszüge aus dem geg€
930 n, Clir, geschriebenen Werke des QodAina, wodurch das des '
Ihn Chordii<lhbeb vielfach bestätigt, bericbtigt und ergänzt wird.
Qodama ist ganz Geschäftsmann; in den reirblicli 80 Seiten, welche _
DE GoEJK von ihm mittheilt, kommt micli nicht ein Vers vor*
Der Ausgabe sind nicht bloss wieder ein Olossai' utul umfangreich«
Indices beigegeben, sonrlern auch eine vollständige franzOsisehe Uebei>"
Setzung. Dieselbe folgt, so weit miiglich, der des ersten Herausgebers,
Bariukr DK ^Ievnahd, der auch die stilistische Durchsiebt überuommca^
hat. Ihm und (traf Lasüherg ist die Ausgabe gewidmet.
Nach dem Erscheinen dieses Bandes von i>e Goeje's BiUhthec
fjmgrapMvn liegt un.s so ziemlich das ganze Material lur die <>rt5
künde des aral>isclu*n Reiches im neunten und zehnten Jabrliundcrte^
vor. Es wäre wohl der ilülie wertli, /lie Post- und Kejseroutcn de
eJ
d.
1
KitAb AL-MASÄLIK WA'l-MAMALIK. 357
Orients' auf Grund der jetzt bequem zugänglichen Werke noch
einmal darzustellen; man bedenke^ dass Sprenger bei seiner höchst
verdienstUchen Arbeit noch nicht einmal den Jäqüt benutzen konnte!
— Auch würde es sich verlohnen, wenn ein einsichtiger Mann nach
dem Vorgange Ereuer's und mit sorgfaltiger Benutzung von dessen
Forschungen die Angaben Ibn Chordädhbeh's und Qodäma's über
die Finanzen des Chalifats kritisch bearbeitete.
De Goeje hat uns so wieder zu grossem Dank verpflichtet,
indem er diese vortreflFliche Ausgabe herstellte, während ihn doch
schon Tabari aufs stärkste in Anspruch nahm.
Strassburo i. E., 14. October 1889.
Th. Nöldbke.
CoMTE DE Landberg, Primeurs arabes, presentees par le — , (auch
n. d. T. ^3jü>^-uJ\ ^-^ ^y^^ ^-^a. ^^ ^j^)- Fascicule ii: Diwan
de Zoheyr avec le Commentaire d'El-A'lam. (Leyde, E. J. Brill, 1889)
37 + VI— r£r kl. 8^
Graf v. Landberg hat seit seiner Rückkehr von langjährigem
Aufenthalte im arabischen Oriente die Verwerthung seiner vielseitigen
^ssenschafüichen Studien und Erfahrungen zum Nutzen der arabischen
Plulologie und der Kenntniss der muhammedanischen Welt durch
<öe Ausführung einer Reihe von literarischen Werken in dankens-
»erther Weise in AngriflF genommen. Zunächst zog der stattliche erste
Sand seiner Proverbes et dictons du peuple arabe (Leyden und Paris 1883
JJ-t-iSö pp.) die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Kreise auf die
Früchte dieser Studien. In diesem Werke, welches am Faden der an
Ort und Stelle gesammelten Erklärung von 200 vulgär-syrischen Sprich-
wörtern ein reichliches Quellen- und Datenmaterial für den syrisch-
arabischen Dialect in grammatischer und lexicalischer Beziehung,
*owie in selbständigen an die Sprichwörter geknüpften Excursen und
Abhandlungen für Realkenntnisse, Sitten und Gebräuche bietet, hat
i^T Verfasser die auf eingehende Beobachtung des Volkslebens, der
358
COMTE DE LANDBEBG.
Vülksspracht! und des Volks-geistes ^cgTündeteii Foi-scbimgon durC
seineu weiten Blick auf dem üebiete der sogenannten classische
Sprache und ilircr grossen Literatur nach vielen Seiten nutzbar
macht. Von diesem Werke ist nun der zweite Band, welcher
Sprache der syrischen Wtistenaraber in ähnlicher Weise bchande
unter der Presse und, wie wir liüren, dem Erscheinen nahe. —
die Keilie der vulgär- arabischen Forschungen gehört noch v. Lako
BBRG*s Ausgabe und Uebei'setzung des Bmim le forgeron et HärM
er-Rachtd (Leyde 1888)^ von welchem ein zweiter Band die lexic
lisclien Resultate enthalten soU^ die in Anbetracht der vielen bisher
in den arabischen Lexicis noch nicht verbuchteo Wörter der BAsinhJ
erzählung sehr reichhch zu werden versprechen. Vorläuhg bietet diu
wie bei den Proverhes et dictoju von originell arabischen, aus (leml
Munde des Volkes gesammelten Erkhirungen begleitete Sammlung voii^
41» Sprich Wörtern j welche aus der Einzahlung herausgehoben i^i^irdeni
einen Begrifi* von der pliilologischen Ausbeute, für welche die mit*]
getheilteu Basim-Texte eine Fundgrube sind.
Neben diesen die Kenntniss der heutigen arabischen SprüchÄl
und des heutigen arabischen Volkseharakters in hervorragender WeistI
fordernden Werken sind die Arbeiten zu neimeUj w^elche die Liten
tur des classischcn Arabismus bereichern. Zuvörderst hat v. Landbbi«!
ein Sammelwerk unter dem Titel Cridca arahica unternonunen (bi»^
her ei"schieneu zwei Theilcj j. Ley den 1887^ il ehendasetbst l«8i^)i
in welchem die wichtigsten auf' dem (jrebiete der arabischen Liten
tur erscheinenden Textausgaben kritisch gesichtet werden sollen,
werden wohl ohne Zweifel Meinungsverschiedenheiten zwischen de^
Editoren der in diesem Siimmel werke besprochenen Texte und deH
Verfasser der Critka hiüsiclitheh textkritiseher Prineipien obwaltclij
namcnthch wii-d nicht jeder Herausgeber mit der überwiegend<^
Berechtigung, welche der Verfasser fur den Rigorismus der clas
sehen Grammatik gegentiber der Freiheit des lebenden Sprachgehraucll
auf dem Gebiete des Schriftthuras fordert, immer einverstanden
Aber jeder wird es anerkennen, dass die Criüca zur Vertiefung m
Sclilirfüug der Textbetraelitnng auf einem Gebiete, auf weh- hem
PRIMEÜRS A RA BES. PRESENTEES PAR LE .
S69
Iiisaramenwirken der Bestrchungen deutscher und liolländiseher Phi-
lologen in den letzten Jalirzelmten i'i'heblielie Resultate gezeitigt hat,
beitragen- In diese Keilie gehören die Editions werke des Herrn v, Lani»-
BEHG. Wir nennen an erster Stelle die im vorigen Jahre erschienene
umfangreiche Ausgabe von Mmäd al-din al-Katib: Conqiwie de la Syrh
par Scdadin, eine Arbeit, die wegen der Schwierigkeitenj welche die
Kunstprosa des Verfassers bietet, an die Spracbkenntnisse eines Heraus-
gebers ebenso grosse Anforderungen stellt, als sie fiir die Gescbiebte
der Kreuzzüge von anerkannter Wielitigkeit ist.
Von grossem Nutzen fiir d'nj arabische Philologie ist das Unter-
nehraeuj dessen zweites Heft wir hier zur Anzeige bringen. Unter
dem Titel PvlmeHrs arabes (aJo^ ^j^) g<- denkt der Herausgeber
neben jenen Arbeiten von grösserer Ausdcbnung eine Sammlung von
kürzeren Opuseula zu vereinigen^ von welclien er voraussetzt ^ dass
sie der arabischen Philologie ftirderlich seien und eine Lücke in
dem Bestände unserer Hdfsmittel ausfllllcn können. Der erste Theil
(Leyden 1886) brachte einige sehr werthvolle Beitivige. Neben einer
Mouogi'aj>bie iibcr die Fehler der Vulgarspniche vou Ibn Kemal Bashü
und zwei Abhandhuigcu über ilas altarübisehe Mejsirspiel von Rurhan
al-din al-Bilj:a'i und Muhauimed Murtacja al-ZubtJdl (der letztere
ist den Arabisten besonders als Verfasser des Tag al-^Arüs bekannt)
erhielten wir zuerst (die Ausgabe von Abel ist später erschienen)
den Diwan des Abu Mib^an al-Thakafi mit dem Commentar des Abu Hiläl
al-'Askari, Ausser dem philologischen Interesse dieses Diwans bietet
derselbe noch ein vorwiegend culturhistoriöches Interesse. Abu Mil^^an
gehörl zu den Poeten des Ueberganges vom Hcidenthum zum Islam,
und in meinen Untersuc!"ungen über die Reaction des altarabischen
Geistes gegen das muhammodaoisehe System Iiabc ich mich vielfach
überzeugen können^ wie merkwürdige Document e dieser Dichter fiir
Abb Studium des Oeistes jenes Kreises bietet, dem er angehorte. Die
Wahl dieses Dichters zur Herausgabe in den Turaf des Ilerni
V. Lakdherg ist in jeder Beziehung eine glückliche zu nennen.
Das vorliegende zweite Heft bringt uns die von den arabischen
Pliilnlogcn ülierriefertcn Diclitungen des vorialamischeu nieliters
360
COMTE DE LaNDBERÖ,
Zuhejr mit dem ConiTnentare des aI-A1am al - Santamari (st. in Se-
villa 47H), dm berillimten Commentators der alten Diwane und der
Sawaliid des Sibawejhi. Er gehorte zu seiner Zeit zu den DeposiUiren
der Tradition über die alte Lnga und der Exegese der alten Dichter,
eine Kenntniss, die aiicli für den gelehrten Araber trotz der natür-
lieben Spraehkenntnissj über die er verfügt, zu jeder Zeit mit vieler
Mühe verbunden war. Auch der gebildete und gelehrte Araber, —
dies darf uns zum Tröste dienen — , liest nicht jede Stelle der alten
Dichter ex abrupto; ohne Commentar findet auch er sieh in den
jLä^"^! ^^j*-ä nicht immer zurecht. Solange die Coramcntarc in der 1
Literatur nocli nicht sehr verbreitet wareUj ransßte man die Vor-
lesungen jener Männer hören^ welche die Erklimingen der alten
philologischen Autoritäten sammelten. Nach Al-Alam's Wohnort reiste ,
man solcher Kenntnisse wegen von den entfenitesten Gegendeii^^
d^\ dj:s^ ^ dd=^j}\ cuilSf^ (Ibn Ba^kuwal^ p. 620, 14). Sollen uns die
Ausgaben der fjedichte aus der heidnischen Zeit wirkhchen Nutzen
bringen^» ao kann von der gleichzeitigen Ausgabe der ältesten Comuieu-
tare zu denselben, wenn audi nur in Au&^zügen mit Weglassung des
Selbstverständlichen und auch sonst leicht zu EiTcich enden, wie in
den Anmerkungen zu Thorhbckk's J^lufucjldalijjat -Ausgabe, nicht ab>^^
gesehen werden. Ein Commentai*, wie der des Aiam, erschUesst ims
die vielen Dunkellieiten des Spracliausdi*uekes und der historischen
Beziehimgen der (lediehte; erst durch solche Commentare werden
viel»* Kealieu des altarabischen lleidentliums, die wir aus den Texten
nur uiidisani ( häutig nicht ohne ein Fragezeichen neben unsere
Folgerungen zu setzen) erschliesseo , reilit zugängUch. (Interessante
Re^Uen in Zuhejr sind z. B. 14 ; 6 = Lashberg p. 94, v. 2 über Haar-
opfer, vgl. Muhammed, Stud, i, p. ^21^; ^J:^\ »Loa. 10:14 =^ Land-
BBRO p. 127, V. 2).
Der Commentar ist hier nach zwei Handschriften^ einer vom VedH
fasser aus Marokko erworbenen und der kaiserlichen Ilofljibliothek ge-
schenkton und einer andern ^ der Pariser Nationalbibliothek angJjl
hörigen, herausgegeben. Als kritisches Material werden auch die Citate
ans al-A'laui im i_j>^\ ^^\yL und anderwärts in den rcichhaltigei^.
PriMEUR-S ARAHßH, PRK8RNT6eS PAR LB . 3^1
oien (pp. 11 — 36) verwendet. Ob noeli die Vergleichung der
Londoner HS, fllr den Text Nutzbares bieten könnte, diiriibcr könnte
Professor Hommkl in München, der den in jener Ilschr. von ihm er-
kannten Al-Alam-CoHimentar zum Gegenstände des Studiums gemaeht
P hat, am besten Anfschlnss geben, — Wan den Text des Ziihejr selbst
betrifi^, so hat v. Landbbro die Gtate aus den Lexica (auch LisAn
al-'Arab) und Adabwerken als Apparat herangezogen. leb erlaube mir,
nach Ibn abSikkit*s Ktffth ul-alfdz (Leydener Handsebrift, Wahnbü,
Nr. 5B7), in wekliem zehn Sawahid aus Zuhejr angetuhrt sind, hier
I einige Variae lectiones beizubringen. Zu p, 123, v. 4 (Ahlw. 10:2)
^-jLjLH bietet Tbn al-Sikklt p, 437 die Lesart: «UVl, zu p. ir,4, v, 3 (l : 58)
IS, p. 404 fS^ ..... ^J^JuXh, p. 167, V. 6 (18 : 10) ist der Vei-s bei
IIS. p. 424 ebenso tiberliefert wie im Lisün (s. Anm» z. St/), Der
Herausgeber hat dem alten Dichter nach einer Richtung besonders
Gerechtigkeit widerfahren lassen in Bezug auf die natürliche An-
ordnung der Gedichte, Mit Recht spricht er sich in seiner Vor-
rede mit Anschhiss an Nöldeke gegen die von anderen Herausgebern
beliebte Anordnung der Gediclite nach Reimbuelistaben aus. Eine
solche Anordnung bietet wohl denjenigeUj die nach einer bestimmten
Verszeile suchen, viel Erleichterung, aber durch dieselbe werden oft
zusammengehörige Gedichte auseinander gerissen. So beziehen sich
z, B,, wie auch in der Vorrede hervorgehoben wird, die Gedichte
pp. 124 — 144 auf dasselbe Ereigniss, auf die Gefangennehmung des
Sciaven Jasar durch al-H:Vnth b. Warkä\ Im Diwan ed, Ahlwardt
erscheinen nun diese vier Gedichte wegen der Verschiedenheit der
Reimbuchstaben vun einander getrennt, als Nr. 10, 8, 7, 17, trotz-
dem Nr. 8 die Ausflihrung jenes lli^' ist (ein echtes obscönes Hi^'),
mit welchem der Diehter 10:33 flir den Fall droht, dass man Jasär
nicht freilassen wollte.
Die Aufgabe des Herausgebers ist es nicht, die inneren kriti-
sdien Fragen mit Hinsicht auf die alten Dichter, deren Rehquien
nach der Ueberlieferung darzustellen er sich vorgesetzt hat, innerhalb
der Ausgabe zu erledigen, Wohl aber drängt die Betrachtung jedes
neuen Beitrages zur altarabischen Poesie solche Erwägungen in den
Wionor Zeitschr. f. d, Euude i. MorKCul. UL Ud. 24
Ü
362
COMTB DB LaNDBERO.
VordergniDcL Der vorzügliche Commcntar, den uns hier Graf v. Laku-h
BERG zugänglich gemacht hat, bietet auch luicli dieser Richtung
manche Anregung und manchen Ankiiüptiingspunkt.
Wie hei alJen von den alten heidnischen Dichtem liberhcferten
Diwanen, tritt uns auch beim Diwrtn des Zuhejr die Echtlieli^
frage hei nicht wenigen Versen ungesuelxt entgegen. Die Thatsaehe,
die uns im Diwan des Lehid unter idlen aus der heitlnischen ZeS
überlieferten Dichtungen am häufigsten entgegenti-itt , gibt uns aiicli
heim Studium des vorliegenden Diwans Ui*sache zitr Bedenkliehkeit.
Ohne jctxt auf die durch Herrn v. Kbemer in eingehender Weise
behandelten religiösen Stellen im Lehkl zurückkommen zu wollen^
woHeu wir nur auf den specifisch muhammedanischen Geist in einigi'tij
Zuhcjrstellen hinweisen. Mu^alla^^a v, 27. 28 (ed, Ahlwardt 16: 26*
27. Lanobbrg p. 85, V. 2. 3) muss woh! auch solche Kritiker 2Uiß i
Zweifel anregen, welche sonst das Vorhandensein tieferer religiütief
Stimmungen bei den Dichtern der GaliiliJLia nicht eben abweisen ninchteiu
Wenn man auch den urstern Vers ( Allwisseuheit iUlah's) — den übrigenö»
wie es scheint ^ bereits muhammedanisehe Theologen als Beweis dÄrj
für Ijcnützten, wofür ihn Anhänger der Authentic in unserer Zcitj
verwenden k(>nnten, s, 8iraf 'Antar ed, Hähin vnij p, 60 — als deaJ
Ausdruck einer im Munde des Zuhejr möglichen Anschauung diircb"J
gehen lassen wollte, so wäre dies sebwderiger bei dem zweiten , derj
mit seinem i_jU*i-l f,yy^ und dem gottlichen Abrechnungsbueh eiueii
von Islam beeinflussten Gedanken vertritt. Die Echtheit eines solch®
Verses ist troti« der f*^stcn Ucberlieferung nicht günstiger zu heur-|
theilenj als jene Kiwaja, in welcher der Ausdruck Ä^tJü\ ^\ Atjan
viUf p. Gö, t in deu Mund eines vorislamischen Dichters gelegt wira^,
Allerdings findet sich dieser letztere Ausdruck (jaum al-kljdma) auCi
in einer oft eitirten Verszeile des Umejja b. Abi-l-Salt. Bedenken
kann aucli Zuhejr 17:35 (= Ländobro^ p. Mi, v. 5) einflössen. (I
^^" könnte noch bcigehracht werden: Al-Mutalammis, A§,
p, 20n, 7j Lebid 39:1. 22, lluiiER.)
,Zii seiaofi Ej^'^ejiscliaften {jeliört die Gottö^furcLl (^yu) und e» beachQQ
ihn vor schlecbton iStffmcUel untren Allah und die Ver^vandtentreue/
PrIMEURS ARABE8, PRESENTEES PAR LE . 363
In der That gehört das ganze Stück, in welchem diese Zeile
steht, zu jenen, welche Al-A§ma'i nicht tiberliefert hat (vgl. auch v. 24
>^^\> ^-**J; es ist fraglich, ob der Heide etwas von Dawüd wusste,
dieselbe Beziehung kommt jedoch auch sonst in alten Dichtem vor,
ScH^vARZLOSE, Waffen der alten Araber, p. 332). Wie leicht eben
Zuhejr, der nun einmal als sententiöser, seinen Geist auf tiefere Wahr-
heiten richtender Dichter galt, Interpolationen und Unterschiebungen
nach dieser Richtung ausgesetzt war, ersieht man ja am besten
daraus, dass ein historisches Lehrgedicht (Nr. 20 = Landbero,
p. 176 folg.), welches ohne Zweifel nur von einem muhammedanischen
Verfasser herrühren kann, in seinen Diwan hineingerathen ist; oder
daraus, dass — wie wir von Al-A1am (ed. Landberg, p. 114, 12 folg.)
erfahren — zwei Zeilen, welche von dem Ansarer Chawwät her-
rühren (15: 46 — 47) und von Al-Asma'i, der in der Tradirung der
Gedichte viel behutsamer zu sein scheint als z. B. Abu *Ubejda,
auch nicht als echt zuhejrisch überliefert werden, an ein Gedicht
des Zuhejr angehängt wurden, welches denselben Reimbuchstaben
und dasselbe Metrum hatte. Wusste man mit einem Fragment oder
einigen herrenlosen Zeilen, die sich in kein Ganzes fügten, nichts an-
zufangen, so konnte man sie an einer formoll geeigneten Stelle eines
altem Dichters leicht unterbringen ganz abgesehen auch von jener die
Integrität der alten Gedichte stets umlagernden Gefahr, welche Nöl-
DEKE in den Beiträgen zur Kenntniss der Poesie der alten Araber, p. x
folg. betont hat, dass ,ein Gedichtüberlieferer dem Reiz nicht wider-
stehen konnte, in die echten Gedichte einige Verse eigener Mache
einzuschieben, welche er ftir würdig hielt, den Namen des alten
Dichters zu führen*. Es ist freilich unmöghch, für die Entscheidung dieser
hinsichtlich der altarabischen Culturgeschichte höchst wichtigen Fragen
einen Kanon aufzustellen; hoffentlich werden die in neuerer Zeit
aus nordarabischem Gebiete auftauchenden epigraphischen Materialien
beitragen, die Bestimmung und Abschätzung dessen, was im Ge-
dankenkreise eines heidnischen Arabers thatsächlich Platz finden
konnte, auf sicherere Basis zu stellen. Soviel müssen wir aber auch
bei dem jetzigen Stande dieser Fragen festhalten, dass die blosse Iden-
24*
364 M. J. DB GoBjB. — Primeurs arabes^ bto.
tität einer Phrase mit einem im Koran vorkonmienden Ausdruck, wenn
dieser nicht dem speciellen religiösen Ideenkreis angehört, einen als
alt überlieferten Vers noch nicht verdächtigen kann; sonst müssten
wir ja gegen Stellen wie Zuh. Mu'all. v. 54 (AmiiWARDT 16 : 54 =
Landberg, p. 91, v. 4) ungerecht werden wegen C->\^U-**^^ v^UmjI
Sure 40, 39. Wie echt altarabisch der in jenem Verse ausgedrückte
Gedanke ist, beweist die Häufigkeit der alten Analogien mit dem
selben: Hamäsa p. 190 v. i, p. 424 v. 5.
Die Sorgfalt, mit welcher der Herausgeber den Text des Zu
hejr-Commentars darbietet, ist eine musterhafte. An nicht verbessertcE
Di-uckfehlem ist uns nur ein einziger aufgestossen p. 166, 11 ^jß^ 1
^^jt^' Sehr dankbar müssen wir für den ausführlichen Index dei
erläuterten Wörter und angeführten Eigennamen am Ende des Bandes
(194 — 224) sein, umsomehr, da er sich auch auf den Abu Mi^tan
(Heft i) erstreckt.
Es wäre zu wünschen, dass der Verfasser in der Ausgabe der
Commentare zu den übrigen Diwanen in derselben Weise in den
nächsten Heften seiner Turaf fortfahre; die Erforscher des arabischen
Alterthums werden ihm dafür zu grossem Danke verpflichtet sein.
Ignaz Goldzihbb.
Kleine Mittheiliingen.
Lexicographical notes.
6. Dharmavahikd.
The word dharmavahikd which is of not unfrequent occurrence
in the Prabandhas and other similar works, is not found in any
Sanskrit dictionary, written in Europe. Its meaning is *an account-
book of charitable expenditure', as may be gathered from the fol-
lowing passages. In Merutufiga's Prabandhachintama^i we read:
1. p. 66 (Bombay edition) at the end of the anecdote regarding
Bhoja and a poor Brähmana: iti tadvdkydnte yatpdritoshikaih nfipa-
tirasmd addpayattanmantri dharmavahikdydrh Slokahaddham Ulekha \
2. at the end of the story of Bhoja and the learned thief (p. 67):
tatoharmukhe sabhdm vpanUdya tasmai chaurdya yatpdritoshikaih rdjüd
prasddikfitaTh taddharmavahikdniyvkto niyogyevam kdvyam alikhat \
3. in a story, p. 68, according to which Bhoja began to boast
of his liberaUty when this accountbook was read out to him (tasydm
vdchyamdndydm) : iti narh muhurmuhuJjL ildghamdnahk kendpi purdtana-
mantrind tadgarvakharvachiMrahayd $rt - Vikramdrka -dharmavahikd
njnpdyopaninye \ tasyd uparitanavihhdge prathamataJi prathamarh kdvyam
etat |. Further on p. 69, 1. 6 the same accountbook is called simply
vaJiikd, The latter form is preserved in Gujarat! ' and Maräthi vahi^
Hindi and Panjäbi hahi 'an accountbook*. The Märvä^t dialect has
* This has already been pointed out by Professor Webeb, Indi&che Studien
XV, 286 note 1 , in connexion with the word rdjavahikd , which he has rendered
by 'a royal daybook^. Regarding the various kinds of commercial vahis, see Steele»
Lau) of Ctute, p. 291 f. (second edition).
366
Kleine MtTTeEixijNOEN.
a soinewliat different form vant (see Steele, loc. eil. and H* H* Wiir'
SON, Glossary Jud, Terma sub voce Khdfdvam)^ which probably is a
contraction of ' vaklnt All these forms arc no doubt derived from
tlic verb cah "to carry' and tlicy originally designate the account
book as 'the mJndt (of the accounts). The passages from Men
tufiga, quoted above, assert that the Indian kings used to keep rcg
lar accounts of their charitable |L^ifts, and it is interesting that a J
tely published grant of Blumadeva 11 of Gujarat, Indian Antiquary m^
1 1 2 IT. furnishes actual proof for this assertion. Its last words aixii
dtttakdh svayarh | dharmavarhikdydm [read^ dhmitmvahikdydm] stti
chariiaih chdjüdtam\ (Tim donor) himself is the messenger (char^
with the conv&y€ince of the grant); and the order has been enteret!
the accountbook of charitable gifts'. Jr. Fleet, the editor of the gnu
takes dharmavarhikd as the name of a town. But there is no sud
place in Gujarat or Katlii^varJ.
G. Bchlbl
!tÜ
lieber Vendidud J, 14^15 (Sp,). — Diese Stelle lautet im Gmd-^
texte; aal he pmfjärfym fräk^rpüat ahro mainJuH inAtnt'makrka^skaitU
jäm gaiüa-6a daja-6a pouru-mahrk^rm.
Dazu lautet die Uuzvareseh-Uebersetzung:
,Darauf bildete Aüro-Mainjuä, der vielen Tod bringende dazu dil
Gegenschöpfung. — Die Bremse, wek-hc den Schafen und dem jung
Vieh vielen Tod bringt, d. b. eini' Fliege kommt ziuu Oetreide, d
sie kommt zum Futter; das Kind kann man nicht anbinden und ;iud
fiir die Schafe vrird sie zum Tode/
Ich fasse ^C »yij als =^ neupers. ^j**i^ tJS. Das Wort <jJ,
dessen Pablawi-Form y\^ lautet, l>edeutet so viel wie ,das Junge eifl
Pferdes oder Esels^.
Es ist unter ^f \y\^ jFoldcn-FIicgi^^ die Bremse i^der Biesflicg
(cBstrus) gemeint und zwar die Schaf biesÜicge (iBstrus ovis, Linii
Kleine Mitthbilungen. 367
und die Rinderbiesfliege (oestrus bovis, Linnö). Das befruchtete Weib-
chen der Rinderbiesfliege, auch Dasselfliege genannt, legt seine Eier
den Rindern, vorzüglich dem Jungvieh, auf die Haut. Wenn die
Biesfliegen sich einer Rinderherde nähern und sie umschwärmen, ver-
setzen sie durch den Laut ihres Fluges, das ,Biesen' der Hirten, die
Thiere in Schrecken. Taub gegen den Zuruf, mit hochgehobenem
Schweife, suchen die geängstigten Thiere Schutz im Gebtisch oder
im Wasser (das Rind kann man nicht anbinden). Die Schaf-
biesfliege, welche in der Regel an Orten sich aufhält, wo die Schaf-
herden weiden und Mittagsruhe halten (sie kommt zum Futter),
spritzt die bereits entwickelte Larve dem Schafe in die Nase, von
wo jene in die Stirnhöhlen aufsteigt; hier ernährt sie sich von den
Absonderungen der Schleimhäute und erregt durch ihr Saugen starken
Xasenausfluss. Folgen dieser Plage sind Athemnoth, Schwindel, Triefen
der Augen, Abmagerung, Zähneknirschen und Schaumkauen mit
endlichem Tode (vgl. Ph. L. Martin, IllustHrte Naturgeschichte der
Thiere. Leipzig, Brockhaus. 1884, S"". ii. Band, 2. Abtheilung, S. 201
und 202).
Spiegel übersetzt die Stelle:
,Dann machte eine Opposition derselben Aüra-Mainjuä, der
^oll Tod ist. — Eine Wespe, die voll Tod ist für Rinder und
Felder.'
Mit dieser Uebersetzung kann man sich schon desswegen nicht
einverstanden erklären, weil sie eine naturhistorische UnmögUchkeit
enthält Pflanzenfressende Lisecten sind den Thieren unschädlich, wie
weh umgekehrt jene Insecten, welche den Thieren schädlich sind,
^en Feldern keinen Schaden bringen.
Wie ich aus der Fassung der Huzvaresch - Uebersetzung ent-
D^hmen zu können glaube, hat schon zur Zeit des Paraphrasten die
™anmg dieser Stelle geschwankt, und war man in Betreff des
Wortes daja-ca nicht ganz sicher, da die Huzvaresch -Uebersetzung
«4sselbe durch ^ajo^ wiedergibt. In der Uebersetzung ist gawa-6a ^
^HPf, daja-ca = ^ajo^, dagegen scheint in der Paraphrase gawa-
^ in *iir und daja-ca in ij^jicpr zu stecken.
368
Kleins Mittheilitnoen.
Ich inuchte mieh in Betreff des schwierigpn daja-€a der Para-
phrase anschltesseu inirl es nach dem Vorgange von M. Haüo von
der Wurzel daj (= skr, dhe ,säugen*) ableiten, iimsomehr als nach
der FasBung der Paraphrase gar kein Gnind ftlr die BedeutitDir
^Felder', welche SeiF-aEL dem Worte gibt, vorliegt.
Was nnn die Form skaitlm anlangt , so leite ich sie nicht von
slcaifi- (Spiegel, Jüsti) ab, sondern von skaitja- (skat^ja-)^ welcbes
ich anf die Wurzel nkat ^ got. skaS- (ska& »Schaden^, skaduk
^schädlicli', ska^ja jich schade*) ziirlickrdhre. — Dass das Wort
skaitlm ein Masculinum war, beweist das dazu gehörende Adjectir
poumc-mahrkpn oder wie andere riaiidsehinften lesen: jmuru-mahdo.
Ursprünglich stand auch ge^^ss ßm statt jäm im Texte, welches
Jim erst durch die Beziehung von Hkaiüm auf einen Stamm sJcaitt-
in jäm verwandölt wurde.
Zum Schlüsse bemerke ich, dass ich gawa-ca daja-m poum-
mührkpn als Conipositiim fasse; es ist =:: gatva-pouru-inahrkftn und
daja-pouru-muh rk§ni .
^ Friedrich Müller.
Mittheniiii,s;eii der Uedaetloii.
L
In Ausführung des Beschhisses des vii. Orientalisten-Cong
reichte das Wiener Comitt'. im Juli d. ,1. ein Majestüts- Gesuch
in welchem um Erleichterung der Benützung der Handschriften de
Wiener Hofbibliothek durch auswärtige Gelehrte gebeten i^Tirde.
Erledigung desselben ist fi>lgender Erlass des hohen k. k. Obersthd
meisteramtes dem Comitö zugestellt worden:
6006
B.
In Folge Allerhöchster EntscWiessung vom 30. August d. J.
die k. k. Hofbibliothek neuerlich angewiesen, bei der Darleihu
von Manuseriptcn an Gelehrte in möglichst entgegenkomraender Wo
vorzugehen, jedoch muss die zur Norm gegebene Bedingung,
Kleine Mittheilungen. 369
die dargeliehenen Manuscripte nur in den beaufsichtigten Räumen
einer öffentlichen Bibliothek benutzt werden dürfen, aufrecht erhalten
bleiben.
Wien, 2. September 1889.
Von Sr. k. und k. Apostel. Majestät Obersthofmeisteramte.
n.
Durch ein Versehen ist dem Herrn Professor Dr. Hillebrandt
keine Correctur des zweiten Theiles seines Vedica betitelten Auf-
satzes zugegangen, und fallen demnach etwaige Errata demselben
nicht zur Last.
Die Redaction.
VIENNA
ORIENTAL JOURNAL
EDITED
BY
THE DIRECTORS OF THE ORIENTAL INSTITUTE
OF THE UNIVERSITY
VOLUME IV.
VIENNA, 1890.
ALFRED HOLDER.
TURIN PARIS NEW- YORK
HERMANN I^OESCHER. ERNEST LEROUX. B. WE8TERMANN & C«
BOMBAY
MANAGER EDUCATION SOCIETY'R PRESS.
Printed bv Aiioipliu» liolxbAU^vn. VitbUb.
Contents of volume IV.
Original articles.
I'Ugtt
Der Quautitätswechsel im Auslaute vedischer Wörter, von Dr. Jos. Zubaty
(Fortsetzung) 1
Zur Abgar-Sage, von P. J. Dashian 17
Türkische Volkslieder, von Dr. Igmaz Künos (Schluss) 35
Siime Remarks on the Sarvasaifamata-Siksha, by J. Kibste ...... 43
Sfidasiatische Miscellen, von Wilhelm Tomaschek 47
The date of the poet M&gha, by Jon. Klatt 61
Der Quautitätswechsel im Auslaute vedischer Wörter, von Dr. Jos. Zubaty
rSchluss) 89
Neubabylonische Wohnungs-Miethsverhältnisse, von Bbuno Meissneb und Knut
L. Tallquist 113
r>er Schatz des Khvärezmgäh, von Dr. Paul Hobn 131
Zur Abgar-Sage, von P. J. Dashian (Fortsetzung) 144
The Villages in the Landgrant of Bhimadeva II, dated Vikramasaihvat 1266
and Siihhasaifavat 96, by H. H. Dhbuva, Esq 161
Znr Abgar-Ji^age, von P. J. Dashian (Schluss) 177
Notes on br&ddhas and Ancestral Worship among the Indo-European Nations,
by M. WnniERNiTz 199
Ueber die armenische Bearbeitung der ,Sieben weisen Meister^ von Fried.
Müller 213
Zum Kitab al-Fihrtst, von M. T. Hoütsma 217
Anandavardba.na and the date of Mägha, by Hebmann Jacobi 236
Ein Kapitel des Schu-li-tsing-iün, von Fb. Kühnebt 266
Zur Geschichte der armenischen Schrift, von Fb. Mülleb 284
TiVre- Texte, von Theodor Nöldeke 289
Die Serie ana. iUihi in ihrem Verhältniss zum altbabylonischen Hecht, von
Hmtrsio Meissner 301
AlrpersLsche*, von Fr. Müller 308
Further Proof» of the Authenticity of the Jaina Tradition, by G. Bühleb . 313
Mlscellen, "von Sigmund Fraenkel 332
IV Contents.
Reviews.
Page
Pajndit DiNANÄTHA ViuyAlankara. The Viväda-ratn&kara, a treatise on Hindu
Law by Chai^cjiosvara, by J. Jolly 72
J. Epping, S. J., AHtronoinische.s aus Babylon oder das Wissen der Ciialdäer
über don gestirnten Himmel. Unter Mitwirkung von P. J. N. Strass-
MAiEii^ S. J., von C. Bkzold 76
1. ^LLo^a ^'^^^^^ i^\XS. — IvHnra ICaaE^ar u /l^iiMiiar, nepeucAi» ci apaocKaro
M. 0. ATiaüiH M. B. PiioHHiiua. — 2. C. 0-iL4eH6ypn>. üepcnACKifi H3bo41
iioidjcrn o Bap.iaaMii ii Ioaca«i»i. 0T4t.iLUHii otthcki H31. ^SanHCOR-b boctohh.
0T4t>ji. iiMii. pyccK. apxeoaor. n^m/ von J. Kikste 163
Dr. J. Gildkmeisteb, Antonini Placentiui Itinerarium, von Wilhelm Toxaschek 166
Th. J. Lamy, iSancti Ephraem Syri liymni et sormones, von Th. Nöldbke . . 245
Arthur Amiaud, La liegende syriaque de »Saint Alexis, THomme de Dien, von
Th. Nöldeke 251
James Darmestktkk, Chants populaires des Afghans, von Fr. Müller . . 254
W. Geiokr, Etymologie dos Balücl. Aus den Abh. d. k. bayr. Ak. d. W., von
J. KiRSTE 342
M. DE Clercv2, Collection de Clercq. Catalogue methodique et raisonnö, von
J. KiRSTE 344
E. Hardy, Der Buddliismus nacli altereu Päliwerken, von J. Kirbte . . . 345
*ALt BAscHÄ MubIrak, L^j^^ Üybüül ■ -^^^ k'jojJL^ i)L<JLls^\ kL^\
lij.yf^^\^ iiL^jJLl\, von Ion. (^oldziher 347
Miscellanea.
Dr. Stein's discovery of a Jaina temple, described by Hiuen Tsiang, by
G. BruLER SO
Ueber Vendidad I, 20, 22 u. 24, 30 von Friedrich Müller 85
Liste der bei der Redaction eingelaufenen Bücher 87
New Jaina inscriptions from Mathura, by G. Bühler 169
Zur Erklärung der Inschrift von Behistän II, 73 ft*, und II, »3 ft*, von Friedrich
Müller 178
Ueber Vendidad I, 32 und I, 3«, von Friei»rich Müller 174
Thomas von MargjVs Kirchengeschichte, von D. H. Müller I75
Miscellaneous nr)tes I. and H., by G. Bituler 259
Ueber Vendidad I, 34; I, 50; I, 78; I, 81; von Fr. Müller 262
Uebor den Pahlawi -Buchstaben -0. — Pahlawi: ^>»|. — Neupersisch:
^^^\. — Neupersisch jb und j\ J. — Neu persisch '.^yJi^. — Neu-
persisch b. — »nni.% z= m^Jutup'^t ^ tktü* (Bemerkung zu S. 193 d. B.) —
Zur armenischen Bearbeitung der ,Sieben weisen Meister*. (Bemerkung
zu S. 213 d. B.) — Anmerkung zu dem Aufsatze ,Gemmen mit Fehle vi-
legenden* von Dr. J. Kirste (H, 114 ff.), von Friedrich Müller. . . . 353
^^^^^^p^
^pv^
^
^H VIENNA
1
[ORIENTAL JOURNAL 1
^^^^^^^^^^^V ICY
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^^^ TilE linrftTfHfS (K* TUR nl{fK\T\r
IN'STITI'TK H
^^H OF rnE riNIVERSITY
1
^^1 VOL. lY - N'^ 1
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^^1 nSyXA, 18(Ki.
3
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^^^^ ITUJN I'Af'
NKn-YiOtK ^M
H^ tienUAXX UlEBOtlSit. RilXRltT
VKOTRKMAXTC ' i ^M
^^^^ BOUßAV
H
^^^^B tiANAiiKii cntnuTiiiB BouiBTrs pass». ^H
Der Quantitatswechsel im Auslaute vedischer Wörter.
Von
Dr. Jos. Zubat:^.
(Fortsetzung.)
Kurz auslautende Fonnen stehen meistens vor einer Pause: so
mm Schlüsse eines hinteren oder selbständigen Stollens (in parva iv,
19, 9, d, jdnma x, 64, 16, d, dJuima ix, 100, 4, h, näma i, 164, 3, d
[AS- V, 1, 3 hat namä], in, 20, 3, b. 54, 7, d. x, 123, 4, d, hhüma
▼n, 34, 7, b. 45, 1, d. x, 142, 4, d, mdi*ma vi, 38, 4, b, sddma x, 67,
10, b), im Ausgang eines Vorderstollens (m pdnm vii, 103, 5, e, brdhma
Ti, 85, 1, a), vor der Cäsur einer Langzeile (28 mal, z. B. in dhdmta
I, 35, 8, b, pdrva i, 61, 12, c. x, 89, s, b, kdrnia i, 173, I), d. in,
30, 13, d. 32, 8, a. 34, 6, b).^ Allerdings steht ilhnHch zuweilen auch
-dr so selbst im Ausgang einer Hinterzeile in dJiä v, 48, 3, d, im
Ausgang einer Vorderzeile in dhdrmä in, 17, 1, a, bhumä u, 4, 2, c.
IT, 17, 5, a. VII, 69, 2, a (folgt noch tnvandhurdh)^ sddmä iv, 1, 8, a,
' dkä (viii, 6I7 17, c), vor der Cäsur einer Langzeile in glrSn i, 33,
6y Ä. Inmitten eines metrischen Gebildes vor doppelter Consonanz
Sieht nur brdhma in, 41, 3, a. — Gegen die Kegel, inmitten des
vor einfacher Consonanz, stehen kurz auslautende Formen
10(11) mal: -ä bildet eine Ausgangssenkung in gdrma i, 58, 8, b,
zweite Silbe nach der Cäsur einer Langzeile in gdrma i, 174,
1 Hieiber gehört offenbar auch dha in iMam vdhantih \ tnikrte nudänave '\ viq-
ir. f. d. Kunde d. Mor^cnl. lY. M. 1
Jos. ZüBATT,
2, Ij =: VI, *21j 10, c, die dritte Silbe nach derselben Cäsur, wo ancE
die Liin^^t^ hlitte besteljen krunicn, in jdnima vi, 18, 7, <a. vii, 62, 1, b.
Gegen die metrischen Redürfaisse steht nur sddnui im Verse ndkäad
dhofä I fdri sddma mitä ydn i, 173, 3, a; sonst finden wir noch dhama
Xf 189, 3, a (AS. VI, 31, 3 hat dkämä), ndtrut vjii, 11, 5, b, vdrma
X, 101, 8, 1) (AS. XIX, 58, 4 vdrmä), gdrma yi, 46, 11, d. Feraer ge-
hört biehcr wold dha in unv aha mmä \ dim kl vdnmii- || dnu-iUadhlr \
ami pdrvatäsali \\ dnu-indnup \ rodasl vüvaqäne || dnv äpo afümia jdya-
mänam x, 89, 13; vgl. 7id dyäva indra \ tavdäos ta 4jo j nüliä ml ntü-
8Q^ I qarddo varanta m^ 32, 9. ^|
Lang aushuitcnde Nom. Acc. Pkir. stehen in der Saiphitfi regel-
miläsig, in 3(5 gegen 8 Belegen^ iui Innern des Verses vor einfachen
Consonanten, Die Endung bildet öo die zelinte oder achte Silbe einer
Langzeile in dhä vii, ü5, 2, d — jdnimä iii, 1, 20, a. 38, 2, a. iv,
2, 17, b. vni, 4r>, 12, b. jx, 97, 7, b, x, 63, 1, b, dhämiä vii, 89,
5, c, nmiä 1, 123, 4, b, firSd vi, 62, 10, d. x, 8, 9, d, die dritte
Silbe nach der Cäßur einer Langzeile mit viersilbigem Vordergliede
m jdnimä ui, 31, 18, b. 54, 8, a. vi, 15, 13, b; sonst finden wir bo
noch hrtihma {{juiiüjf hhumä (3 mal), rdmü, «Viä (lOmal), fir^fri (2 mal).
SingulaifoiTuen auf -a kommen in der Rksaijihita etwa in 432
Belegen vor. Wir haben bieher nicht gezählt Hdmäj da es uns
keineswegs teststeht, dass es von einem Neutrum k^djium- herzuleiten
sei: iliesen Zweifel hätte man walirseheinJicIi auch auf bhüma aus-
zudehnen. Von diesen Belegen entfallen ü<), da in denselben die
Endung contraliirt ist; sonst haben wir 355 mal -ot, und zwar 179 mal
der Regel gemäss, 176 mal gegen dieselbe, und nur 11 mal -ä, 8 mal
regelrecht, 3nuU gegen die Hegel, gefunden. Man sieht, dass der
km'ze Auslaut bei den Singularformen hei Weitem häufiger ist denn
bei den Plm-allormen. Regel ree lit tinden wir denselben immer, d. h.
53 mal am Schlüsse eines hinteren oder selhstilndigen Stollens (z, B.
in dhdrma x, 149, 3, d, dhäiim i, 91, 3, b. 95, 9, b. 121, 6, d. 123,
8, b. 152, 4, d. VII, 63, 3, d. ix, 97, 32, d. x, 48, 11, b, fast immer,
d. b. 2 5 mal (gegen 2 Belege mit -ä) im Ausgang eines VorderetoUens
(z, B. in kdrma i, 62, 6, a, dhdnva x, 89, 6, a, dhditm iv, 5, 4,
Der Quantitätswechsbl im Auslaute vedischer Wörter. 3
VII, 61, 4, a. IX, 94, 2, a. x, 10, 6, c. 89, 8, c), fast immer, d. h.
79 mal (gegen 1 Beleg mit -ä) vor der Cäsur einer Langzeile (z. B.
in äjma i, 158, 3, d. x, 103, 6, b, ddma i, 58, 2, a, 4ma i, 58, 4, d.
IV, 7, 10, a. VI, 3, 4, a). Immer, d. h. 16 mal, steht hier nur -a vor
einer Doppelconsonanz im Inneni des Verses, z. B. in ndma i, 84,
15, b. V, 3, 2, b. VIII, 20, 13, b. 46, 14, c. x, 68, 7, b. Ausserdem,
d. h. im Innern des Verses vor einfacher Consonanz, stehen kurz
auslautende Formen wie gesagt fast ebenso häufig, d. h. 176 mal.
Der unzweifelhaften Vorherrschaft von kurz auslautenden Formen
überhaupt gegenüber wird man es wohl nicht vermissen, wenn wir
uns mit dieser blossen Bemerkung begnügen wollen.
33. In ganz analoger Weise verhalten sich in Bezug auf die
Quantität der auslautenden Vocale die Nominative und Accusative
^^T neutralen Stämme auf -i, -u. Im Plural bieten auch diese die
Schwankung der Auslautsquantität in einem ziemhch bedeutenden
Maasse dar, während im Singular fast nur die kurze Quantität zu
oblegen ist. Die Quantität des Stammauslautes -ä, 4 bietet noch immer
überhaupt einige ungelöste Räthsel, die uns natürlich hier nicht be-
scliäftigen können; wir machen auf Längen aufmerksam, wie sie
^Hs z. B. in urü-nasd-, YJü-nas- , ijurü-rdvas- , purü-rüc-j purü'Vdsu-,
P^^t^'tdma-, vasü-jir, ulü-khala- (?) u. ä. vorliegen.
Pluralformen auf -' kommen in der ^ksaiiihitä 4 7 mal vor, dar-
^^iter 2mal contrahirt {hhüri vii, 1, 17, tri v, 29, l); 24mal finden
'^i' nun -i, 21 mal -i. Allerdings ist der Auslaut -t fast nur auf -tri
*>^schränkt, welches, offenbar seiner Einsilbigkeit zufolge (vgl. sthä
oben Nr. 2) immer mit langem -l erscheint, selbst in offenbaren Sen-
^^ngen wie i, 34, 9, a. 154, 4, a. in, 21, 2, a. ix, 17, 5, a oder
^^ anakrustischen Silben, wie i, 35, 8, b. ii, 27, 9, a. in, 56, 5, a.
IV, 53, 5, b. V, 29, 7, c. 8, a. b. 69, 1, a. ix, 73, 8, b. 103, 7, c,
oder nach der Cäsur einer Langzeile, wie i, 149, 4, a. iii, 9, 9, a
^ X, 52, 6, a, sämmthch Stellungen, wo die Sänger sicherlich tri
S^Betzt hätten, wenn es der Sprachgebrauch zugelassen hätte. —
^ebrigens stehen Formen auf -?, tri (vielleicht nur zufUlligerweise)
^icht ausgenommen, immer nur der allgemeinen Regel gemäss vor
1*
Ji
einfachen Consoniinten ausserhalb eines Ab{5elitiLSi>r.s. Alh^nlmgs scheint
-I, tn abgercehnet, nur metnseheii Bedürfnissen zu verdanken 55U sein:
denn es erscheint nur in im zweifelhaften llebungssilben, wie in der
achten oder zweiten Silbe einer Langzeile (aj^rati vi, 44^ 14, b. vn,
23, 3y d — kmdhnü vn, üHj 8, a, ^tel vii, 56, 12, a). ~ Formen
auf-» stehen zunächst nach der Spraehregel, vor Doppelconsonanzen
(jä7ni vrij 72, 3, b. x^ 8, 7, d, bhftrl vni, ö2, 12, d), im Ausgang
einer vorderen oder hinteren Zeile (aprati i, 53, 6, c, hküri vn, 8,
5, a — aprati ix, 23, 7, b, hhüri vni, 97, 15, b. 100, 2, d. ix, S*l,
G, b. X, H3, T, b. 120, 5, b, f>, d); ausserdem über noch lUual vor
einlachen Consonanten ausserhalb eines Abschhisses {asthürl vi, 15,
1*>, c, hhüri v, 3, 10, a. vir, 4, 5, d. 22, G, a, öU, 23, a. vm, 11,
5, b. 19^ 20, c. 1>0, 4, b, mrahhi iv, 39, ß, c).
Der Pada bietet ftlr aprati der Saijilnt/l aprati, sonst behält er
-i; offenbar wieder deshalb, weil nur bei aprafl beide Quantitäten
neben einander vorkommen. Eine Singularform auf-/ erscheint unseres
Wissens nie.
Im Nom. Acc. Singularis der sUehliehen -m- Stumme erscheint
in der Jitksaiiihitil n nur ausnahmsweise. Auf 413 Belege mit -w
(nach Lanman, 1. c. 4on) entfallen nur 13 mit -u, worin aus unbe-
kanutrr Ursache, aber sicherlich nicht bloss zufiilli^-, auf jwtrö 12 Be-
lege kommen. Die Länge steht fast nur ausserhalb eines Abschlusses
vor einfachen Consunanten (in ptirä i, 127^ 3, a. 1B(J, 13, b. iv, 31,
8, c. V, 73, 1, c. vn, 97^ 7, d. viir, t\, 32, b. lt>, 7, b. ix, 15, 2, d.
3C, 00, 13, k 73, 2, b. 94, 5, d, urü vi, 47, 14, e), und zwar, wie
wir noch werden auszuftihren haben, offenbar zu metrischen Zwecken;
nur einmal steht purfi vor der CUsur einer Langzeile, im Verse simä
purU I nfsüto an-mave vui, 4, 1, c; doch kummt selbst puru 8 mal
im Innern des Verses vor einfachen Consonanten zu stehen (i, 142,
10, b, IfU, 9, b. IV, 20, 9, c. 37, 8, d, v, 2, 4, b. vi, 63, 8, a. vii,
62, 1, b. vni, 92, B, b).
Im Plural ist ft viel häutiger: gleichwohl macht auch hierpMi*«
die meisten Belege aus. Pluralformen auf ^1 kommen in der $ks:iiji-
hitä 71^ mal vor, 5 mal darunter zusammengezogen (raru i, Ol, 7, rthu
Der Quantitätswbchsel im Auslaute vbdischer Wörter. 5
v'iii, 103, 11. IX, 57, 4, vllü VIII, 77, 9, sudAtu viii, 78, 8); 29mal
finden wir deren Auslaut als -ü, 4 5 mal als -u wieder. Die Länge
erscheint 2 7 mal regelrecht vor einfachen Consonanten ausserhalb eines
metrischen Abschlusses: 2 2 mal in purii, ausserdem in sei süriali \
pdri-urü vdräijisi x, 89, 2, a, sdrn gfbhäya pui-ii gatd i, 81, 7, c, ävir
ijülhd vdsü karat \ suvMä no vdsü karat vi, 48, 15, d. e, suvidä no
nm krdhi vii, 32, 25, b. Einmal steht die Länge vor einem Vocale
[filü Uta pratiSkdblie i, 39, 2, b), einmal vor der Cäsur einer Lang-
zeile {tudm purü \ sahdsräni gatäni ca viii, 61, 8, a).
Formen mit kurzem Auslaute stehen in der Saiphitä also 45 mal.
In 31 Belegen entspricht die Kürze den allgemeinen Sprachregeln:
wir finden dieselbe vor einer Doppelconsonanz (in uru ix, 91, 6, c,
midkn i, 191, 10 (?), im Ausgang einer hinteren oder selbständigen
Zeile (in purü ii, 17, 3, d. iv, 55, 9, b. v, 23, 3, d. vni, 60, 14, b,
wcWk viii, 7, 10, b, vdsu i, 176, 3, b. iv, 8, 3, c. 31, 2, c. 8, c.
VII, 32, 15, b. 59, 6, b, suhdntu vii, 30, 2, d), im Ausgang eines
Vorderstollens (purü vi, 16, 5, a. viii, 1, 22, a. 23, 27, a. 39, 7, c.
^1, 5, d. 83, 3, a. ix, 62, 2, a, vd»u i, 81, 7, d. viii, 103, 6, a. ix,
K 5, a. 64, 6, a), vor der Cäsur einer Langzeile (in vdsu ii, 23,
^b. VI, 1, 13, d. vii, 12, 3, c. ix, 90, 1, d. x, 45, 11, b, sänu viii,
^^. 2, a). Ausserdem steht aber -u noch 14 mal gegen die Regel vor
einfachen Consonanten ausserhalb eines metrischen Abschlusses: dem
Metmm zulieb ist die Kürze gewählt in der zweiten Silbe nach der
ffeur einer Langzeile (in purü vi, 44, 14, a, bahü x, 52, 4, b, rtiddhu
w. 43, 5, c), gegen das Metrum verstösst dieselbe in yüyäSatah \ pari-
«ni tdränisi VI, 62, 1, d (vgl. oben x, 89, 2, a); ausserdem erscheint
Boch rjil (3 mal), tridhdtu, vdsu (3 mal), vllü (2 mal), sdnu an Stellen,
iwen metrische Beschaffenheit wir erst zu untersuchen haben werden.
34. Seltsam und völlig vereinzelt ist sä für sd in cikitvd>v \ lyate
«Ä nu-iya/e i, 145, 1, b. Wir haben in sä schwerlich was anderes
Tor nns, als eine vom Sänger ad hoc erf\ind(»ne Form.
In einem sehr grossen, wenn auch bei verschiedenen Wörtern
«od Wörterklassen ungleichmässigen Maasse finden wir die uns be-
schäftigende Erscheinung bei den Adverbien und Partikeln. Wegen
6
Jos. ZCBATT.
der aUzugrossen Ungleichmässigkeit werden wir die v^schiedenen
IndeelinabUia fast alle einzeln behandeln müssen — durch eine flüchtige
Verglcichong mag man sich leieht überzeugen, dass dies nach Beh-
FBY keine blosse Wiederholung sein muss; nor die Adverbia auf
-Irä, 'thäy 'dhä bilden Gruppen, die auch wir nicht trennen woUcil
35, Zu ziemlieh interessanten Resultaten ftihrt die Untersuchung^
wie sich in der ^ksaiphitA der Auslaut der localen Adverbia auf
4rä gestaltet. Wir machen da die merkwürdige Erfahrung, dass das
Schwanken der Auslautsquantitltt lediglich auf die nicht ox^lonirtea i
Adverbia beschränkt ist^ während die oxytonirten immer langes -<f
haben: und da uns schwerlich etwas veranlassen kann, die oxjto-
nirte Endung -Iva als von der paroxytonirten -trä grundverschiedea
zu betrachten, so dürfen wir in der verschiedenen Behandlung de^j
selben den klarsten Beleg dafür sehen, welch eine wichtige noüe m
der ganzen Geschichte die Beschaffenheit des Accentes spielen mochte.
Natürlich brauchen wir nicht geradezu anzunehmen, die oxytonirtca 1
Bildungen hätten nie ein -trd zugelassen: doch wie bei so vielen]
anderen Bildungen schliesslich gewuhnlich die kurze Auslautsquantiti
die herrschende geworden ist, ist hier der Sieg — oflFenbar in Folge de
Accentes — bereits in der vorhistorischen Zeit der langen Quanti
zntheil geworden. Zugleich mögen wir hier die grosse Macht cme
wirkliehen Paradigmas beobachten. Auch bei einigen Flexion
bildungen, z. B, bei Formen auf -wd in der 1* Ps, PL (Nr. 5. 6) hab«ä
wir ähnliche Folgen der Accentsverschiedenheit verzeichnen könne
während bei den eigentlichen Flexionsbildimgen der EinhciÜicbt
zulieb schliesslich doch bei der verschiedensten Betonimg eine ei
Variante die hen*schende geworden, konnte ilies bei Advcrbialbil
düngen, die nicht so sehr als zusammengehörig empfunden werde
mussten, ein anderes Bewenden haben.
Paroxytona sind i'dra (111* mal: dträ älmal^ (itra 7 5 mal.
sammengezogen 20 mal), fdträ (21 mal: idträ f>mal, fdfra 12 mal.
sammengezogen i, 37, 11, 170, 4. vi, 75, IL vni. 5«, 4), ydtrn (12:2«
ydträ 27mal^ tjdfra 73mal, zusammengezogen 22mal), ubhat/dträ (li
anydtrn (3 mal: anydtra imal, anyatra 2 mal), mft?ah*a (Imal),
Der QüANTlTÄTSWECHSEL IM AüSLAüTB VEDISCHER WöRTBR. 7
3mal), akuträ (imal). Wir finden im Ganzen 271 Belege, wovon
IG als contrahirt filr unsere Frage belanglos sind: 163 mal finden
nr träj 6 2 mal -trä. Die kurz auslautende Quantität ist bei unseren
iVörtem bereits in der vedischen Zeit vorherrschend geworden: dies
rhellt umsomehr, wenn wir bemerken, dass -trä 4 7 mal gegen die
Regel im Innern des Verses vor einfachen Consonanten steht, und
kss irä, eine einzige Stelle ausgenommen, immer nur dem Metrum
IM verdanken zu sein scheint.
Die kurze Quantität steht ohne Ausnahme immer, wo die all-
gemeinen Regeln dieselbe erfordern. So immer vor einer Doppel-
cnnsonanz (in dtra v, 61, 11, c, tdtra x, 17, 4, d, ydtra i, 28, 1, a.
2, a, 135, 7, b. ix, 113, 6, a. 7, a. 9, c. 10, b); ebenso immer vor
nner Pause, mag sie schon vollkommen sein oder nicht: so finden
wir nur dtra im Ausgang einer Hinterzeile (iv, 26, 5, b. vi, 17, 8, d.
1,1, 3, d. 18, 12, d. 73, 3, b), ebenso im Ausgang eines Vorder-
stollens (i, 118, 6, a. 164, 6, a. 11, c. 33, a. 165, 11, a. iv, 19, 1, a.
Ti, 20, 4, a. 63, 5, a. vii, 18, 3, a. 85, 2, a. x, 73, 1, a), ebenso
nur -trä vor der Cäsur einer Langzeile (z. B. in tdtra viii, 58, 1, d
jf<örai, 83, 6, c. 151, 6, b. 154, 5, b. 164, 34, b, im Ganzen 91mal).
Bei dem Vorwiegen des kurzen Auslautes ist es selbstverständlich,
te nur 'tra dort zu finden ist, wo wir mit Sicherheit annehmen
<ittrfen, dass das Metrum eine Kürze verlangt: so in der fünften Silbe
fines Achtsilblers (in dtra x, 16, 13, c, tdtra i, 9, 6, a, anydtra vii,
5^ 0, d), in der neunten Silbe einer Langzeile (in dtra x, 17, 19, c.
^14, b. 102, 7, b, tdtra i, 135, 7, b. x, 16, 3, c. 34, 13, c, ydtra
"j 58, 9, c. VI, 40, 5, b. x, 17, 4, c), in der zweiten Silbe nach der
(W einer Langzeile (in dtra i, 173, 12, a, ydtra i, 133, 1, c). In-
^fern die Auslautskürze an sonstigen Stellen im Einklänge mit
fen Metrum steht, werden wir erst später zu untersuchen haben.
Die lang auslautenden Doubletten erscheinen der Regel gemäss
oor ausserhalb des Schlusses eines metrischen Gebildes vor einfachen
Consonanten, und wie es scheint nur dem Metrum zu Willen. Nur
5 mal finden wir zwar -trä in entschiedenen Schlussliebungen (in dträ
™. 107, 2, d. vui, 15, 12, a, ubhaydträ in, 53, 5, b, wo -trä überall
8
Jos. ZUBATT.
die achte Silbe einer Langzcile auBniacht): sonst aber steht -trä 56inat
in der zweiten Silbe eines Verses, 2 mal (in i/dfrä viii, 13, 20, c« ä?i-
IfdU'ü Viii, *J4j 11. a) in der vierten^ beides Fülle, wo -fra leicht dem 1
im Ganzen nnd Grossen tVir die vedische Metrik unzweifelhaften
jambiselien Khytiimus zu verdanken sein kann^ nur einmal tindeawir
tni wühl in einem entöcLiedenen Widerspruche mit dem Rhythmus
I in rnnktUrä jto | fjrMbhyo dkmidro gnh i, 13U, H, b).
:)*], Ganz anders gestalten sieh die oxytonirten Formen auf
4ra, Von den Stellen, wo der Auslaut unserer Formen mit ebcfli
folgenden Vocale zusammengezogen ist [dakmmträ vi, 18, U, c, i^
tmira vn, *lü, 1, e. x, 73, 7, d, safrä u, 20, H^ a. iv, 17, 6, c.
20, tfj a, i*ttrutra i^ n\"], \ |^ e), abgesehen, koraraen dieselben ifll
den Rghymnen Uli mal vor und zwar iüMier mit langem Außbiiti
{^[ftiktifm 2, nmnaträ 8, martiatrn 5, dtiVfttrd 21, purtiiatrd 2, «aü<i 34J
^atfulva 2, pHiHtm 2«i, Inihuirn 1 malj* Der Padatext, der die
oxytonirtcn Adverbia auf -f rr^ immer mit -trfi wiedergibt, schreibt and
die oxytonirten conseTjuenl mit -tiü. Der lange Auslaut ist hier iii
der vedisehen Zeit alleinherrscJiend gewesen. Wir linden ja -frd aud
in der vollen Pause, wo Worter, die noch so selten eine knr» ähi
lautende Nebenform hatten, immer diese aufweisen: so in madiahi
I, 169, 2, b. VI, 62, 8, b, satrd vni, 46, 11, b, gai/utra i, 117, 12J
pumtM Hl, 55, 4, a. vu, 1, 11, b. x, 45, 2, d. Natlirlich steht
auch im Ausgange einer Vorderzeile (in maHlaim vi, 44, 10, c,
ruträ Jii, 55, 4, a. vii, 1, 10, a. x, 71, 3, c. 125,3, c), oder vardfl
Cäsur einer Langzeile (z. B. in päkaim x, 2, 5, a, asniaird vui, l^
14, c. X, 44, 3, d. Auch vor einer Doppelconsonanz finden wir -in
mpäkatrd vnif 18, lö, a, devatrdiu^ H, 7, d. Kein Wunder daher, wei!
wir 'trd auch gegen das Metrum findeUj z, B. in der flinften Silbe pin^
Kurzzeile [devdm devntrn mruitii i, '»0, 10, e); wie hier durch ein ^do'oi
entschieden einem strengen metrischen Gebote wUrde Folge geleistet wfl
den sein, so hätte der Sänger wohl auch z. K. iv, 32, 21, b, viii, 1, 7,1
5, 16, a. 11, 8, a. x, 22, 9, c, 25, *), b, 8Ü, 4, d. 306, 3, d. 127, I, d ^purtit
gesetzt, um für ^ _ _ ^^ _ ^ ^ den gesuchten Hbythmus ^_ ^ _ ^
Schürfer auszujtriigeTi, wrom eine solehe Form überhaupt existirt hätl
BE QülNTlTÄTSWBCHSBr. IM AuSLAÜTM VÄDT«ri|KH WAhTKR.
37, Adverbia r xif -thd {kathd^ iühd^ täthäj imdthäf ydihäf yothä^
ü, anydthä, pmindthäj pürvfithä. v{^vnthfi\ das einzige dthä aus-
Bnoramen, haben in der Saiphitä (imd natfirlirh aneh im Pada) immer
langen Auslaut (^FhIU% wo ^le contrahirt erscheint*!! ^ nngerechntit).
Wir lesen so auch im Ausgange eines Vorderstollens z. B. am/dthä
IV, 32, 8, a, imäthä v, 44^ 1, a {folgt jye^fhätätim), im Ausgange eines
HinterstoUens z. B. tdthä vii, 55, 6, d, auch vor einer Doppelcon-
sonanz^ z. B, kathn ijrtiffutm x, Mfi^ 1^ c.
Etwas abweichend verhalt sieh das einzige dthn^ das ja aueh
den übrigen, der Bildung nach unzweifelhaft dem dthä genau ent-
sprechenden Adverbien auf -fhä gegenüber in der späteren Sprache
durchwegs athä lautet: es erscheint in der ^ksaiphita^ wenngleich
nur ausnahmsweise, schon aueh mit kurzem Auslaute. Athn kommt
in der SaiphitÄ 145 mal vor: als ohne Belang sind von dieser Zahl
BJ* Fälle abziirechnen, wo dthä mit dem folgenden Worte zusammen-
gezogen ißt (35mal titho, ausserdem z. B. i, 47^ 3, e. 59, 2, 1). 7*^,
3, c. 136, 1, f). Sonst steht dfhä 71mal, dtha nur r>mal, ein Ver-
hältnisse das sieberlich jedermann überraschen muss, wer gewohnt
ist, die vedische Sprache vom Standpunkte des Pada aus zu beur-
theilen.
Die kurz auslautende Form diha erscheint wie gesagt in der
^ksauihit^ nicht mehr als 5 mal, darunter noch 4 mal im Einklänge
mit den Spraehregelnn^ nämlieh am Schlüsse eines HinterstoUens (vui,
0, 14, d. 4fi, !*>, c, und am Ende der räthselhaften Strophe viii, 46,
15) und vor Doppelconsyuanz \dfha tmm asi mnaahih x, 145, o, b)*
Ein einziges Mal steht dtha anders, aber so, dass die Kürze des Aus-
lautes offenbar metrischen Bcdllifnisseu zu vt^rdanken ist: im Verse
huvi eäm dtha wi4 gafnm viu, U», '», d.
Athfl steht (wie ja Mtn ilberhaupt| fast mir am Anfang eines
Verses, nur 3maJ anderswo {amjd dhii/dh \ prdmtatkä vrm fjamth i,
.87, i, d, m yajndndm dthä ht mh ni, 13, 3, b, yadd vdjraiii \ htra-
nyam id dtha rdtham x. i?3, 3, a), luid zwar nie vor einer Pause oder
[>op|Kdconsonanz. Mau kromtf^ allerdings aunclinicn , die Länge sei
ledigUcb d<iu Hh^thmus zu verdanken: die zahlreichen Fälle, w^o in
4
derselben Stellung die ,metrisehe Dehnung' unterblieben ist^ selbst in
Wörtera^ wo der Sprachgebrauch dieselbe entschieden zugelassen
liiitte, U()thigen uns indess zur Annahme, dass dthä dem Mantradialcct
als dit? (freilieh innerhalb der durch die allgemeine Spracliregel ge-
gebenen Grenxeii) bei Weitem vorherrschende Form gewesen ist,
38. Einen ziemheh seltsamen Standpunkt nehmen in der von
uns geschilderten EigenthilmHchkeit der vedischen vSprache Adverbia
auf -Mh ein. Das Wort ädhä ausgenommen, das wir fiir sich l>e-
bandelii wollen, ist das Schwanken der Äuslautsquantitllt in der IJksaiii'
iutn bloss in einigen Spuren vorhanden, die allerdings die alte Kegel
dm'chsi'bimmeni lassen: vorherrschend sind offenbar lang auslautcntk
Formen gewesen. IlervorzuheLcn ist noch, dass der Pada wiederum
— ddhä ausgenoraracn — das Seh wanken der Sarplutä bestehen lilfest.
In der l:tksaiiihitä ei'scheint von diesen Adverbien dvklhä (1)|
tvidhü (4), tredhd (11), caturdhd (2), sakasradhä (2), caqvadkä (t)i
pamdhä (i:)), bahudhä (»)^ kntldltd (2), vif^vndhä (8 mal); ausscnbm
kadha in kadhn-prlyn^ welches wohl zunächst mit ddhft zu vergleiclit'n
ißt Das 5 mal vorkommende addhä mag eine andere Bildung sein.
Von den 53 Belegstellen, in denen unsere Adverbia vorkommen, <:nt*
fallen wegen Contraction 4 (ivedkd i, 34, 4. 154, 1, m^tsddltä vu, 22,
7. vui, 5, 1); sonst erscheint 4 2 mal -Jhä^ 7 mal -dka. Die letzter© j
Form steht nur vor Doppelconsoiianz, in jnirudkd in, 54, 19, a. b%\
3, b. X, 56, 6, d. 59, 2, b und vi^iddha i, 63, 8, d, 174, 10, a. iv,J
lt>^ 18j d (vgl Grassmakn S. 1302); dieser Kegel entsprechen ftuchl
die Composita purudhd-praflka,' und kadha-priyfi-. Die lang auslautea^
den Formen stehen gewöhnlieli im Innern des Verses vor einer ein
fachen Consonanz, wir linden aber auch vor Doppctconsonanz /red
1, 181, 7, b. X, 45, 2, a und vor der Cäsur einer Langzeile »a
sradhd x, 114, 8, a. c,
39. Das durch seine Bildungsweise sieli wohl an die eben
liaiulclt<m Adverbia anschliessende ddhä verdient schon um seines
H^Hitifi^kcit willen einen IjL'Sorulcrun Abschnitt, Das Wort kommt
der JttksaHdiitfi UKJmal vor, darunter 8 mal contrahirt (ii, 13, 5. ll
3, vii, 29, 4. VHi, 1, 33, x, ü, 7, Gl, 20. »5, 14. 111, 9). »Sonst find«
Der QUANTITÄTSWECHSBL IM AüSLAüTE VEDISGHER WöBTER. 11
mr ddliä 74 mal ^ ddlia 111 mal, ddhä steht immer im Einklänge mit
den Sprachregeln, ddhä 3 6 mal gegen dieselben: ddha dürfen wir für
die vedischc Zeit also getrost als die vorherrschende Variante be-
zeichnen.
Adhä steht immer, 74mal, vor Consonantengruppen ; so z. B.
im I. Ma9<Jala 15, 10, c. 38, 10, a. 72, 10, c. 94, 11, a. 104, 5, c.
120, 12, a. 121, 6, a. 122, 11, a. 127, 6, f. 9, f. 132, 3, d. 139, 1, f.
10, e. 140, 10, b, 144, 2, d. 151, 2, a. 170, 5, d. Vor einer Pause,
wo wir natürlich ddhä erwarten würden, scheint der Sprachgebrauch
dM im Einklänge mit dessen Bedeutung überhaupt nicht zugelassen
zu haben: das Wort wird vorzugsweise am Anfange eines Satzes,
in der Poesie also am Anfange eines Verses oder höchstens des zweiten
Gliedes einer Langzeile gebraucht. Gleichsam per abusum finden wir
öfia einmal vor der Cäsur einer Langzeile (tudm ddha \ prathamdrß
jijiamänaJf. iv, 17, 7, a). In der Verbindung mit ydd scheint die
Sprache nur ddhä gekannt zu haben: nie steht ddhä ydd, dagegen
lömal (s. Grassmann s. v.) ddha ydd, selbst dort, wo durch ddhä
lf<y der schönste jambische Rhythmus hätte entstehen können, wie i,
1^ 2, c. 169, 6, c. 186, 9, c. x, 61, 23, a. 95, 12, c. — Vor ein-
fachen Consonanten finden wir ddhä natürlich zunächst dem Metrum
zu willen gesetzt; ein ddhä verstösst unseres Wissens mit seiner
Länge nie gegen das Metrum. Der kurze Auslaut steht so in der
Änften Silbe eines Achtsilblers (iv, 31, 6, c. viii, 1, 18, a), ebenso
ininer in der zweiten Silbe nach der Cäsur einer Langzeile (i, 153,
1, c. u, 28, 9, a. III, 4, 9, a. 6, 2, b. 38, 2, d. 55, 1, a. 6, a. iv,
17, 10, a. v, 40, 6, a. vi, 18, 17, a. 31, 3, c. 36, 1, b. vii, 20, 5, c.
% 6, d. 45, 3, d. X, 1, 6, a. 11, 4, d. 30, 10, a. 33, 1, c. 113,
^, a). Die übrigen Stellen, wo noch ddha erscheint, sollen uns noch
beschäftigen.
Adliä hielt sich wie es scheint nur dem Metrum zu Willen.
Dessen Auslaut bildet die vorletzte Hebung eines Achtsilblers v,
52, 3, c, die vorletzte Hebung eines Jagatistollcns ii, 21, 4, d. x,
S2, 14, d. 115, 1, c; sonst steht noch ddhä 70 mal zu Anfang eines
\Vrses, wie wir jedoch sehen werden, neben ddhä. Es ist uns kein
12
Jos. ZtJBATf.
Fall bekannt, class ddhä anders als vor einem einfachen ConsonaR
stünde.
40. Ueber aTigd vgl. Benfey iv, 1, -2, In iler RksaiphitÄ steht
nnv ahijd (37 mal, "inial zusauime nge zogen : x^ 14H, 4, a. b)j und zwar
in allen mögliehen Stelliingeii; einmal steht umjd aueh gegen den
Rhythmus des Stollenschlusses {mdrammä | yumm aTtgd tdrutram viy
72, 5, a).
41. Mit grosser Vorliebe wird ghn in der langen Doublette ge-
braucht (Benfey II, 2^ 2 folg.). Das Wort kommt im Rgveda 7t mal
vor^ darunter 22 mal mit einem folgenden Worte eontrahirt (Bexfey
IV, 2, 4, wo vin, 43, 30 zu ergänzen i: sonst steht 43 mal tjhä, nur
*>mal ghd. Die kurze Form steht dazu noch 3 — 4 mal regelrecht vor
einer Doppeleonsonanz (i, 30^ 14^ a, 189, <], a [tv/trän/ tndvftnf],
vor, 12, 6, b. 33, 1, a): ausserdem steht gha noeli i, 112, 19, b. x,
25, 10, a, welche beiden Stelleu wohl direct als vom wirklichen Sprach-
gebrauehe des Mantradialeets abweichend zu fassen sind. Ghn steht,-
zwei Stellen ausgenommen, immer nur im Innern d(?s Verses vor ein-
fachen Consonanlen. Wir finden es in notorischen Ausgangshebungen
(ij 109^ 2, h. in, 36, 3, a), wie wir noch sehen werden, aueh an
anderen Stellen, die als Hebungen zu betrachten sind, aber auch
einmal in einer unzweifelhaften Schlusssenkung [stuhi »tuhid ete gha
(e VIII, 1, 30^ a)y ein deutlicher Fingerzeig, wie wenig ghä in vedischer
Zeit vor einfachen Consonanten gebräuchlich war. Zweimal steht gttä
vor der Cäsur einer Langzeile, wo man stricte ein ghä erwarten
würde: iddr^t m ghä \ pibatä mtuijan^anam \ tftige ghä \ sdvane mi
dagädhi'ftl^ i, itU, 2, b. d. Die Strophe verstösst übrigens, wie
scheint, auch sonst gegen den ursprlingHchen Character einer Oäsur,
da gho überhaupt vor einer Pause wohl ungebräuchlich wai*: finden
wir ja das Wort am Fnde eines Verses nur x, »H, 18, b (eontrahirt).
42. Aeusserst selten ist crl, dessen Seltenheit um so schärfer
ine Auge tallt, wenn wir die ausserordentliche Häufigkeit der Partikel
en
e«fl
' nmdut/üilhtmi? Vg;!. vi, öO, 13 (V8, ni» 16), vo, ü9, i>. Ein Coujunctiv auf
-dhvni klmjgft im Mantra jfiirmfftllft hpfrf?iriflliL'h,
Der Qttantitätswech^el lm Auslaute vedis^hrr \V6rtkk. 13
r« bedenken wollen. Cü steht in «Irr Rksaijihita nur 2 mal; sd cd
hodhäil \ \j 77, 2, d und <i mdtujtf \ pfifjnjfn cd madhüHi nv, hl, b^ d,
beidesmal offenbar dem Metrum znlicb. Auch viu, r>3, 4, a wird wohl
t^iqm dvtMnm I jahi cma cä (ftlr cd ^= ca d) kfdhi zu lesen sein:
einem d kfdhi ist hier wenigstens schwerlich ein plausibler Sinn ab-
anigewinnen. Ein eä hat kaum ursprlinglicli existirt: es wird wohl
weiter nichts als ein Aimlogieproduct , vom betreffenden Sänger ad
hoe geschaffen T sein.
43- Wenn bei irgend einem Worte im Auslaut die lange Qnan-
titHt vorwiegend gebriluehlieh war, so ist es bei dcchü der Fall ge-
wesen. Vgl. Benfey iv; 1, 4. Dieses Wort kommt in der ^tksaipliita
176 mal vor^ darunter l.'jmal contrabirt (Benfev s. S, f^, avo v^ 53,
14 EU ergitnzen); 12*Jmal erscheint dcchä^ ::l'imal dcrha. Die letztere
Form ist fast nur auf eine vollkommene PausCj d. i. auf den Schluss
eines Arddlia^lnka beschränkt, wo dahn *i<»mal steht (Benfey'U, Itl,
wo I, 141, IL'. l<i'>, 4 zu er^^äriKen): natiirlich werden wir uns lüUeu,
hier ftlr den urspiHinglichcn Text mit Hknfey ein d4;chä äu vermntben.
Ausserdem steht '<V<*/i(i noch 2 mal, m den Versen dcvha yähi \ -a vuha
fläeviarp jdnam i, 31, 17, c und indraw dcdia mitf't imr' ix, 10*J, 1, a:
beidesmal haben wir wohl in ucrha einen — gleichviel ob ursprüng-
lichen oder durch niangclbafte Tradition in dif Sainhitä gelangten
Eindringling aus der tspätt^ren Sprache vor uns*
Sunst steht also immer dcdul. Dasselbe steht sogar consequent
imd ohne Ausnahme immer vor einer schwachen Pause, so im Aus-
gang eines Vorderstollens (20 mal, selbst vor Doppeleonsonanzcn; Brn-
rKY 8. 7, 8, wo I, 141, 12, 1*15, 4 7Ai sti*eiehcn), ebenso vor der
CUsur einer Langzeile (am End** eines viersilbigen Vorderghedcs i,
44, 4, c. VM), 1, b. 16:1, 1'^ ^^ "b 1» ^ ^' 1^» 1^ b. 54, 5, K 55,
a, b. IV, 1, 2, b. 34, 3, c, v, 1, 4, a. 41, 14, b. vn, 9, 5, h [dccha \
hrahmakHä], viii, 22, 4, e, :3^i, 13, c, x^ 6^ 4, b, ^0, 1, b. 32, 5, a,
am Ende von Fünfsilblern i, 104, 5, b? 173, 11, e, iii, 33, 5, c.
IV, 38, 5, d. VI, 49, 4, a. vji, 24, 3, d. vin, 51, 3, e. ix, 63, 1, a.
Vor eine Doppelconsommz im Innern eines Verses kommt drchä in
d«-r Ijtksaiiihrtn zufiilli^erweisc nirgends zu stehen: vor einfachen Con-
ä
14
Jos, ZüBATif.
a
sonantcn steht da — dir? oben aufrcflihrton zwei Stellen ausgenommen
— immer, 84inal, urchä , imd zwar niclit nur io Iltjbungs.siliien (tlu*.
betreffenden Stellen bei Benfey S. 5, wo v, 69, 6, d fehlt), sondern,
wie sieh tioeh weiterhin herausstelb3ii wird, aueh im Widerspruche
mit den meti^iselien ßedtWnissen. — Im Einklang mit dem bisher
Gesagten steht aueh das Compositum (tcchü-väkd.
44. Bei nd neben nd kuunten wir das üben bt!ti*effs cä Gesagte'
wiederholen. In der Pksaiphitä steht nä nur einmal, und zwar in
einer Seldnsshebnn^: tigrdsya ein | manydve nd namante x, 34, 8, c,
wohlbemerkt, in eruem jüngeren Hymnus, Ein anderer Beleg ist
vielleieht i, 147, 3, d = iv, 4, 13, d: dipsanta id \ ripdvo tiäha dehktik,,
wo im Pgveda der Pada nd dhü, in TS. (i^ 2, 14, 5; Beki^ky iv, 2.
26) indessen 7id ha lautet.
Auch cand für cand steht nur i, 84, 20, h in einer ühnÜcheil
Stellung: arnidn kddä cand dahhan.
45. Ein dpa für dpa hat sich nur in der stehenden Verbindinij
dpa vrdkiij 7, ß. n, 2, 7. iv, 31, 13. vu, 72, 2. vni, 23, 29 erhalten
vgl. die Composita anapävj^-^ dpävfti- (apävftta-f apävjiti-). Ein t^p^
könnte übrigens eine vom dpa verseliiedene Bildung sein, vieüeiclit
dem griecb. ovw xaT<.) vergleichbar; am Ende wäre es auch nicht tttt-
mtSghcb, in dpa eigentlich dpa-\-d zu suchen: man vergleiehe das ConJ"
positum apä'dadütL — Nebenbei erinnera wir an pdrä neben ^«F^
4(). Mit Entschiedenheit wird bei mnä die lang auslautende \^
riante bevorzugt (Benfey iv, 3, 21) folg.) Namentlich seheint dies »i
den Verbindungen ddha n^mi, hl had der Fall gewesen zu sein, 4^
niu* ausnahms weise ein smä zulassen, und das noch da^u nur in FäD^i
wo offenbar der jambische Rhythmus den Verstoss gegen den ^
zweifelhaften Sprachgebrauch veranlasst hat {ddha äma ydsya-arcäifO\
v, 9, 5, a, nahl ^ma tfdd dka imli purä vui, 7, 21, a): doch le^eJ
wir hier auch in ganz ähnlich gebauten Versen smä (i, 15, lö,
128, 5, d. IV, 31, 9, a> v, 7, 7, a. 23, 4, a. vi, 46, 11, a).
Die Partikel amä kommt in der pksaipbitä lOBmal vor^ darunl
15 mal mit dem folgenden Worte contrahirt (Benfey L c. 29, wo
180, 8. IV, 38, 9 zu ergänzen). 8mä nun steht 63 mal, smä 31
C4
DbR QüANTITÄTSWECnSEL IM AuSLAUTE VEDI8CHER WöRTER. 15
Die kürzere Doublette finden wir Imal vor Doppelconsonanz (i, 12,
8, c), 2 mal vor der Cäsnr einer Langzeile (vii, 32, 15, a. x, 33, 1, b).
Die übrigen 28 Stellen, wo amä noch vorkommt, sind, wie wir noch
zeigen werden, fast sämmtlich derart, dass die Kürze durch das
Metram geboten erscheint: nur der Qlokavers x, 86, 10, a macht
vielleicht eine Ausnahme, doch verräth sich derselbe schon durch
das Metrum als ein spätes Product. — Die Fonn smä hat im Innern
des Verses vor einfachen Consonanten als die regelmässige zu gelten.
Dieselbe erscheint so 46 mal, darunter nur einmal in einer unzweifel-
haften Ausgangshebung (indra sürin \ krnuhi smä no drdham vi, 44,
IB, d). Sehr oft steht sjnä in Silben, die wohl als Senkungen zu be-
trachten sind. Gegen die Regel Verstössen einigermassen die Stellen,
wo man smä vor der Cäsui* einer Langzeile trifft : so am Ende von
Viersilblem i, 102, 5, c. 129, 3, a. 180, 7, d. m, 30, 4, a (folgt
^Myan). iv, 38, 8, d. 43, 3, a. viii, 27, 4, a. 86, 3, a. ix, 87, 6, a.
h 102, 6, d, in Fünfsilblem i, 129, 2, a. 133, 7, b. iv, 3, 10, a. 10,
S& (im ersten Fiinfsilbler einer Padapaükti). v, 45, 4, c. viii, 27,
1*, a. X, 12, 5, c.
47. Doppelten Auslaut hatte ferner das Adverbium adyä. Das-
selbe konunt in der ?ksaiphitä 199 mal vor, ausserdem noch adyä-
^Ifö in dem metrisch unklaren Verse adyddyä ^äiigvaJjL viii, 61, 17, a.
An 20 von den 199 Stellen ist adyd contrahui; (z. B. i, 23, 23, a.
•^, 5, c. 92, 14, a. 15, b. 113, 7, b. 12, d. 13, b. 161, 11, d. 167,
^%^)] sonst erscheint adyd 40 mal, adyd 139 mal. Die kurz aus-
«tttende Form ist im Veda also die häufigere, sie steht auch öfters
(4(inal) gegen die sprachlichen Regeln, ausserhalb einer Pause vor
*^lier Consonanz : bei der Inconsequenz der vedischen Dichtungs-
^ darf natürlich Niemanden befremden, wenn einigemal umgekehrt
^ fiir ein erwartetes adyd zu belegen ist.
Adyd steht zunächst immer vor einer Doppelconsonanz (in, 29,
^^j &• V, 73, 1, a. VI, 16, 26, a. 56, 4, a. x, 37, 5, c. 38, 4, c),
^nso immer in der vollen Pause, im Ausgang eines Hinterstollens
MOO, 10, b. 120, 3, b. II, 3, 3, b. iii, 17, 2, d. iv, 51, 4, b. vi,
^^ H, d. 21, 9, b. 37, 1, d. 65, 3, d. vii, 17, 5, b. 47, 2, d. 51,
\n
J
OS.
jUBATV,
:i, d. x^ 18, ;i, b. 53, 3, d. 113, 10, b). Was die imvoUkümmtuo
Pause betrifft, so stellt immer nur adi/u im Ausgang eines Vordi^r
Stollens (i, 58, 8, a. ii, 27, 2, a. ni, 53, 21, a. iv, 2, 2, a. 24, T, a.
Vp 58, 3, a. VI, Ij:^, 1, a. 68, 1, a. vii, 2, 1, a. 35, 15, t\ 47, 1. a,
X, 16, 2, a. 22, 1, a, 2, a. 53, 3, a)^ fast immer, im Ganzen 5t;in»l,
auch vor der Cftsur einer Langzeile (z, B. i, 35, 11, c. 3Ö, 2, J.
Ö, e. 48, 15, a, 123, 8, a. 13, c, 125, 3, a. 159, 5, a. 182, 8, c.
184, 1, a). Nur 4 mal findet man vor derselben Cäsiur ndyä: iri^m
no adya \ bhaxatam 7iavedasä i, 34, 1, a, arvänco ad yd \ hhavatä ^a*
jaträh u, 29, 6, a, ko väm adya \ karate rätdhanyalt iv, 44, 3, a, jtri
tat te adyä \ Mranaip kftdm hhüt vi, 18, 13, a, — Sonst steht tjdiß
wie gesagt noch 47 mal, darunter 7 mal in unzweifelhaftem Einklänge
mit den metrischen Bedürfnissen, so, dass die Endung die siebL-ntc
üdcr fünfte Silbe eines Aehtsilblers (i, t*3, 2, a. ix, <i7, 22, a — it
188, 1, a. v, 1^^ 1, a. viii, 5, is, a. x, 135, 5, e) odor dir zwriU-
Silbe nach der Casur einer Lan^zeHe ausmacht (viii, 2B, H, c).
Adya steht — die oben augefuluten vier Stellen ausgenonmieiv
— fast immer ^ 3*7 mal, ausserhalb einer Pause vor cinfachon Con^o-
nanten,' und zwar wurde es, wie es scheint, nur melir vor alloiu
aus metrischen Rücksichten gewählt. So l>ildet dyit die flrittlctÄte
Hebung einer Langzeile i, UU, 13, d. 180, ill, a. m, 3H, 3, d.
25^ 3, b. v, 51, 13, a, x, 3o, 2, d. 3, c. 35, 2, d, 3«, 2, d. Hl, T,
Auch sonst steht adya wohl fast immer im I^in klang mit dem Mctrtil
gegen dasselbe dlirflte «lessen Länge nur in ydd adyä dt \ i, 54, 6, j
ttid adtfu cif ia ukikmalt viii^ 15, G, a Verstössen^ es ist nicht
muglich, dass die dem alten Spraehgebrauche entsprechende, ab
den Rhythmus verletzende Länge dem folgenden cid zu verdanken i
1 Keine Abweichiiisg davon involvirt der oben citirte Vers Yin, 61, 17, |
du derselbe adyA-mit/ä (oder, wie es wenigstens uns wAhrHuhein lieber ist, od^
gudfy^ta^ zu lesen ist»
(Schlufls folgt,)
Zur Abgar-Sage.
Von
F. J. Dashian,
Mitglied der Mechithariston-Congregation in Wien.
In der Kii'chengescliichte des Euscbius findet sich ein Kapitel *
mit der Ueberschiift: ,Gesehichte des Königs von Edessa',^ in welcher
erzählt wird, dass Abgar Uchama, König von Edessa, einen Brief-
* Emefni Pamphili hUtoria eccfesitutica (ed. Dr. Hüoo Laemmer, Scaphnsiae,
1859) II, 13.
* Diese Ueberschrift findet sich nur in der alten armenischen Uebersetznng der
Kirchengeschicbte des Eusebius, herausgegeben von P. Abraham Dscuarian, Venedig
1877. Der griechische Text bietet hier die Lesart Ilepi ifj? iTcuToXfJ? 'Aßyapou. Die
Hjrische Uebersetznng dieser Rirchengeschichte stimmt dagegen genau mit der arme-
nischen Uebersetznng überein, indem sie ^cnho]^ ^nSv^Vl^ |AaSa>Z bietet. Dies konnte
aber auch nicht anders sein, denn die armenische Uebersetzung ist aus dem syrischen
Texte geflossen. Diese Ansicht bewährt sich auch dadurch, dass wir einen starken
Einflnss des Syrischen auf die armenische Sprache dieser Uebersetzung wahrnehmen.
Die armenische Uebersetzung ist in der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts ent-
standen und wird schon von Moses Khorenatzi citirt. Dieser Historiker schreibt
(ii, cap. 10, p. 179, 5—10, ed. Venedig 1827. Vgl. Laüer's Uebersetzung, Regensburg
1869, S. 70): ,Zeugnis8 wird zunächst (nicht ,endlich* wie Lauer übersetzt) die
Kirchengeschichte (A-ffqirnfiuMtim^ ifip^) ^^^ Eusebius von Cäsarea ablegen, welche
der .selige Lehrer Maschtotz ins Armenische übersetzen Hess.* Moses fügt noch hinzu,
dass diese Uebersetzung zur Stunde in Gelar)^uni aufbewahrt war. Dass Moses selbst
nicht Uebersetzer dieser Kirchengeschichte ist, braucht man nicht besonders hervor-
zuheben. Hätten wir auch keine Beweise dafür, so genügte uns schon der Umstand,
dass die Sprache dieser Uebersetzung, obwohl stark genug vom Syrischen beeinflusst,
immer classisch ist und noth wendigerweise in der ersten Hälfte des fünften Jahr-
Wiener Zettschr. f. d. Kandc d. Morgenl. IV. Bd. 2
18
P. J, Dasuiak.
Wechsel mit dem Ih^^ilaiid uuterhnltcii, daas Tliaddäus, einer del
72 Jiluger, nach Edessa gekoimiieii imd die ganze Stadt zum Cbri!>teiirl
thum hekuhrt hat ii. s. w\ Kustihluö hivmerkt aui^drücklich, dass dieij
Alles fiwiB den in der 8tadt Edcssa vor hand enen Urkunden genommcö
ist, dass diese jimtcr den dortigen öffentlichen Urkunden** zu finde]
waren^ und dass endhch das betreffende Document ,dem Archiv
für Euaebius'^ entnommen uiul aus deui Syrisehen ins Gnechbih«*
übersetzt worden ist. Eusebius glljt i\hvr den Namen seiner Quell<j
nicht an.
hundertfl g^eficbritiberj sein miiss. Die Spraclie des Khoretmtxi hingögon iit
clasaifich. Uebrigeiis tlioilt mm Mt>sfB »eJlist die NoUjs mil, das» diese Kircbfl
geflchl eilte ini Auftmi^je Mesrop'« ttber(«etJit wordoii iet. Ab a bor Mos es uäcU sein
Studienreise (im Jahre 442) noch siU Jüngling liounkL'hrt*?, war Mcsrop iiicbl mel
am Leben.
Diese alUs Uebt^rselüimg ist Uiid«r nicht v*dl«tüiidig ürhaltoii und bie und (
»ogar utx'h verstümmelt. — Eine neue, nach dem griucliiacJjen Texte bearbflit
Üebersetxiing besorgto der oben erwähnte F. Ä. Döcuaiuan*
i /jW, IIuL EccL i.» 1*^, 5: "Ex^-^ ^"^^ tojtwv iY«Ypflmtov rr^v jxaprj^av^ h. '
xat taSrat sl^cti (xal) vuv 15 2x£ivoj Xt^uXoYjicv* cGp^jrau*
3 tbid, Öu^^ $c oTov )tal aüttuv c^otxoü^at töjv baTToXtüV, ok^ «uv af/^sukiv f^jiTd
avaXir)^ei7(uv jtal Tovoe a^ioT^ jbi^{ia?iv k ri^t £ü|>tDv pcuvi{( ^TaßXi^^EiaöSv tbv rp^Rm.
Ueber den Sinn dieser Stollo «tiid die Gelehrten nicht einig. Nach Lipsiü» ß
edenaenUchü Afitfamatfr, Briiuiii^chvveig lfc<ÖO, p. 14) hat Ensebius ,iiacb dem Wort
seiner Quoilenangabo . . . direct aus dem edessenischeii Archive geschöpft und <
dort vorgefundene iJocuinent selbst aua dem Syrischen iilm Griechische überaoü
Tu, Zahn hingegen {Tntian» DifUesjtaron, Erlangen 1881» S. 35li — 3öö), der
Ansicht nicht gelten lässt, hält ea »namentlich angesichts dieser beiden lei*ti
Stellen für mliglich^ dass Eusebius sieh dabei eines sprachkundigen Gehilfen
h&t.* TiXKBOWT endlich hat eine ganz andere Meinung. Er sagt nämlich (Lea i
de r^tflUe (VEdesic, Paris 1888, p. 85): II n'est pa« nScessaire . . , de supposer
document a etc pns ä Kdesse par Eustjbe lui-meme ou par coramis»t©n expro*
reijue de lui , . ,; il suftit qu'il Tait «St^ poiir Uli, mi, d*une maniere plnsg^n^
pour In bib]iotbe(|ne de Ci^sart^^e. De lA, le vague des indicaiious Xij^Etoc»
£{Jprj-aL (i^ 13, o) , . zufitO£i*T7)<; (»^ 1, 6), — Die syrische ITebersetsnug dieser 1
gescbicbte übersetzt (W. CuaKTow, jUwie^ü *yriae document», Londan 1864,
S. 2, ö. Ueber^etzung S. 2, lü) \^^ ^^^ ^r^ t:^ , Sin 4.7^ Ccrictok «Iipti
,wb)ch are tak^n by us from the Archives*. So auch die armeniMcbe: ^•♦^
^ ttc^ ft tnntttf- n ft* tt/f»ftft*
ortUi
qn»!
Zur Abgar-Sage. 19
Erst Mo8es Khorenatzi, der dieselbe Geschichte ausfuhrlich
erzählt,* gibt den Namen seiner Quelle genau an, indem er schreibt:^
Xerubna, der Sohn des Schreibers Aphschadar, hat alle Ereignisse
(arm. ,Tbaten') aus den Tagen Abgars und Sanatruks niedergeschrieben
und im Archiv zu Edessa hinterlegt'.** Diese Angabe erschien schon
vielen Gelehrten ganz aus der Luft gegriflfen, bis endlich Curbton
eine syrische Schrift im Jahre 1864 herausgab, die den Titel Lehre
des Addai, des Apostels fiihrt.^ In dieser Schrift finden wir die meisten
der Angaben des Eusebius und des Khorenatzi wieder und der Ver-
fasser nennt sich in der That Labubna."^ Eine alte im ftlnften Jahr-
hundert entstandene armenische Uebersetzung dieser Schrift hatte
P. Leontius Dr. Alishan** im Jahre 1852 in den Handschriften der
Bibliothfeque Nationale in Paris entdeckt, deren Herausgabe aber
» Lib. n, cap. 24—35.
' n, cap. 36, p. 239, 24. Laues, p. 98. — Ich citire die Uebersetzung Lauer's,
insofern sie den Text treulich wiedergibt. Ebenso die Citate aus der Geschichte
des Faustus von Byzanz, übersetzt von M. Laueb, Köln 1879.
' Ueber die Namen ,Lerubna' und ,Aphschadar* werde ich unten einige
Bemerkungen hinzufügen.
* W. CuBKTON, Ancient syriac documents relative tv the earliest establishment of
Christianity in Edessa and the neighbouring cowUries, London, Williahs and Norgate,
1864, Text S. 6—23. Uebersetzung S. 6—23.
5 CuBETON, Text S. 23, 16—26. Cureton's Uebersetzung S. 23, 14—16. Cureton
tibersetzt die betreffende Stelle (Zeile 17—23): ,Laboubna, son of Senac, son of
Ebedshaddai, the king's scribe, wrote these things of Addaeus the Apostle from
the beginning to the end; while Haran the Tabularius, the King's Sharir, set to
the hand of witness, and placed it among the records of the kings, where the
ordinances and the laws are laid up, and there the contracts of the buyers and
sellers are kept with care, without any negligence whatever.
• Vgl. die Vorrede der armenischen Ausgabe der Lehre des Addai, S. viii.
Femer die armenische Bevue polyhistore, herausgegeben von den Venediger Mechi-
tharisten, Tome xl (1888), p. 116. Vgl. auch Curetok, p. 166, wo man einen Brief
Ali8hah*8 an Cübbtom findet, in welchem Alishan bemerkt: J'ai d^couvert dans
nn manuscrit probablement du xii** si^cle une liistoire d'Abgar et de Thadd^ dont
Tanteur, y est-il-dit, est un certain Gh<^rubnia (= Lerubnia), qui Taura ^crit avec
Taide d'Anan^, confident du roi Abgar.
90
F. J lu
SIIIAN.
erst im Juljn^ 18^8 ins Werk gesetzt.' lu drmsellion Jahre veruffent
lichte Ali.shan auch eine fraiizüsisehc Uebersetziint^ des annemschen
Textes.'^ Eine uiidcrc, leider nicht vollständige Ucbei'setzung war
schon früher vun Johann Raphael Em in herausgegeben.-^
CtTRETON's Ausgabe des syrischen Originals war unvoUstlünlig. Dec
vollständige Text wurde erst im Jahre 1870 von G. Punxtps aiLS einef
Petersburger Handselirift verüftentlieht. ^ YMb Lehre dfs Addai wiirdtf
fortan Gegenstand einer heftigen Kritik, worliber viele Artikel und
Schriften in kurzer Zeit verr>ff entlieht wurden, ilünner, wie NOldeke,*
Nestle, ♦^BicKRLL,' Zaun,*" Lioütfoot,^ IIall,^*^Bonkt-5Iaury, ^^CasparjJ
^fttJttttpt.itplt p &h *t^« II. frft*tna.tft**%fitt*i* itttt*u»pit^th' tt*i,\ l| i,%i, tttpa» I8G8,
'- Lfi/joit/ßiila , Lettre (TAhijar, on lihtohf rlf /a ronvernon </ft» Kd^^itimn^ )
Lfffioufmia^ ^a'ivain ctmlmiipornire lies apfUrfs, Veni»e 1868.
^ Lirmihna (V Hde^nc^ Iliatoirc tVAfujar cl de lu prMirnlimt fifi Thatlee, tradiiiti
|inur la iirerniore foi« »ur le rnaiiiLserit iiniqii«? öt iii**(lit do lai hn«no(litM|ii« iiupen*!«
de PariSi |jaf Jkas liArtiAKL Kms. In Victok Langlois' fhlfeHimi. cfo» hiMofknM a^
el modenieit de VAnn^niej Tome i, Paris 1867^ \h 315—325.
* The Dfidrlne of Addai, thn Apoittie, now first e<Utnd in a coüiplel© form iB
thö origiiifti syriac, vvUlt an eujirlish imnülalHvn and natep, hy Gkorgf. PHiixif^
Londmi 187G, xv, pp. 5S, bli, — Dipso IJ/iiidHüliTift der Petersburger niWIiotlj«!
seil eint im sechsten Jahriiundert go^cli rieben zu aein.
^ NötUKKE, IMcraL CentndMan IH7{\ Nr. 29, S. 037 ff.
^ NKSTJ.K, Theoloff. Lit^iratttt^itunff IHTfl, K (143 ft\ nnd 1877, S. 77 If. fr'^ni«!
in G'fkiifi^. Gfiehrf. Anz^iffm 1880, p. liViU ff.
'- G. JJtCKKTJ., Zeitjtf^kriß ßir kMholkche Thtiohtjie 1877, 8. 296—304. _
•* Tu. Zakn, G'iMiyj. GddivL Anzthjm 1877, S. IIU — 181. Sehr j^üiidlicli JÜH
in seinem Werke* Fm'm:him^t^n zur öe^hifthte dtJt nentttJriameiitUchen Cmum* mwf i
tiUkirrhUthe-ii LiUrat*n\ i. TIipÜ : TatiauM JMtitrjfHurfm, Krlnngen 1H81» ii AnhW
S. 3ÖU — 382.
^ J. B. LicHTFuoT, OritfentiM^rnrt/ Ktirit-tfi 1877. Mji>', p 1137,
'" J. H. Hall, %rinc vajtimi of KpUlle of Kin*/ Aftgar to ./rvt<j», Hebr. IS
Apr. p. 33:* ff.
'^ Bonet-Maltky, La t^tfcnde d' Ahjnr tt de Thaddie el Um mutnianß eJirfüm
h J^JdcAstc, in licvtic de fllüttotrc dcjt HeiüjmiM 1887^ ji. 2135* — 283»
^^ C. P. Caspahi, /(?*»< fi^iokriifUke Bf-et) Hl dm etltsatnnkt Kowje Ahgm
I lidvided middetidderii'j Skikkehe beMttnU lU at ijette M»i Amulet, 77*«»/, Ti<UMkriß
i Nor|?e 3 Reaklce 1, 3 (1880), 427 ff.
Zur Abgar-Sage. 21
jesonders aber Lipsius^ und Mattiies^ haben ilir Urtheil ttber diese
thrift ausgesprochen.
Eine umfangreiche kritische Schrift hat endlich L. J. Tixeront
neulich herausgegeben,"* worin er sich vorgenommen hat, das ganze
jetzt nocli vorhandene Material zu erschöpfen. Diese Schrift ist einer
besonderen Aufmerksamkeit werth. Unsere nächste Aufgabe ist nun,
eine kiu"ze Uebersicht über diese Schrift und über die kritischen
Leistungen ihres Verfassers zu entwerfen, dann aber einige der un-
ichtigen Aeusserungen und der unwahrscheinlichen Ansichten des-
•elbeu zu untersuchen, aber nur in jenen Fragen, welche direct
nit der armenischen Literatur und Geschichte eng zusammen-
längen, weil ja diese Seite der Frage noch immer einer eingehenden
Jntersuchung bedürftig ist.
I.
Der Verfasser beginnt nach einer kurzen Vorrede seine Unter-
uchung, indem er das ganze Buch in fiinf Kapitel eintheilt.
Im ersten Kapitel * beschäftigt er sich mit der Urgeschichte der
^essenischen Kirche. Aus beglaubigter Geschichte zeigt er, indem
T von dem Bischof Qoiia'* (im vierten Jahrhundert) ausgeht und
iie Spuren der Existenz der christlichen Religion in Edessa in den
men christlichen Jahrhunderten weiter verfolgt, dass schon um 170
la? Christenthum in Edessa existirt hat. Diese Ansicht stützt sich
' R. A. L1P8IC8, Die edenHenische Ahyarsafje krUttch untersucfU, Braunschweig"
iiSO, {f^ pp. — Zur edessenischeri Ahgarsaye, in Jahrh. ßir protest. Theoloyie 1881,
'.190—192. — Dkl. of ch'Uft. fjiof/r.y Tom. iv, p. 875 tf. — Die apofcrf/pheii ApoHel-
*»fhkkteti, II. Theil, Braunschwoij,^ 1883, 1884.
^ K. C. A. Matthes, Die edeMsenisrhe AhfjarHwie auf ihre ForthiUluvfß unter-
f*^ Leipzip 18H2, 77 pg.
^ L€$ origiaen de VEglitte d'Edense et la legende dWbgar. Etude critique suivie
^ deux textes orientaux inedit.s, par L. J. Tixeront, pretre de Saint Sulpice,
"ofe*seur au Grand Seminaire de Lyon. Paris, Maisonneüve et Ch. Leclerc,
«^eurs, 1888, 8*, pp. 204.
« S. 9— 19.
* Chronicon EdeMsenum, bei Assemaxi, BiU. Or, i, p. 398, 394, Nr. xu, p. 424
aiid p 271. Vgl. die Chronik des Josua Stglites, ed. Wright, Nr. xuii.
22
I\ J, Dash I A N-
auf oiiie von Eiisebiiis und Hieronymus^ citirte Angabe des Chroniken-
Schreibors Africanus über einen cliristliehon KTmig Abgar^ walu'-
scheinlicli fdentisch mit dem König Abgar viii.^ der nach Gütschäiu*
in den Jahren ITii— 21.H regierte, jedenfalls aber vor dem Stune
dieses Kunigi*oichcs (215 oder 21 (i^). Dazu kommt die in der edes&t^
nlseben Chronik beriebtete Tljatsaehe^ dass der berübniten UeWj
sehweninmng dieser Stadt (im Jahre 201) auch eine Kirche zumi
Opfer tiel.^ Eine weitere Stütze bildet die Angabe des Eusebiiis^
über tlie Theilnahnie der Kirchen in (JsrVioene an dem (Jsterstreit.
Noch weiter führen endlieh die verschiedenen Angaben der AltettJ
und die neuen Unlersuehungen über Bardesan'^ und namentliclj übcj
Tatian und dessen Diatestiaron.' Der Verfasser folge»! nun: Pur Cün-|
sequent, vers 17.'> au plus tard, ou, [jour prendre no ehiÜre roDcI
en 170j eette province, Edesse en particuJier, avait reyu des mission-
^ Hitrmxymu» in EuaefK Cht'Ott,, Üb. n, ad ann. Al>r. 2233: Abgarua vir Asuclut, j
regiiavii EdessHe^ nt vult Africamis. Vg;l, KnuTn, Reliquiae sacraft 2. Ausgab«^ J
U, p. 307.
2 Die Köniff^namt^n in den apokrt/phen Apo,vfe/tje4chicktrn, EheiniicJtM ifioe^aij
ßir Philoloijie, Neuö Fulge, xix, 2, p. 171 tf. Hier fi\t,'t der Verfasser binsu: CetH
Chronologie n'esi paa sauä difticuÜd, tnais ce n'est pas ici le Heu de la ^iscaterJ
3 Mauquaiidt (I^m, Staat^verwaU. i^ p. 436) nimmt daj» Jahr 215 ao^ and^Ttl
(Ass. i, p. 423) das Jahr 216. — ,C'e8t ä cette ^potiiie probableiDecit qu'ü fiwii
rappürter TApolog^ie syriacj^uö attribiu^e fauü»«?meiit h Melitun/ Vg-1. Pitba, i^)»iVtf*f
Solesni, u, p, xxxvni. Cuutiu-N, SpicHcff Si/riac. ÜEuiiAUDr und Haiixalk, T^j^s «»
UnUntuchiiJiffen zur Quehiehit der ultchrtitL Litefalur^ i, p. 2dl ff.
* Chrmi, Edta9. bei Asbemanj, BifA. Gr. i, p, 390 fr. — Erfurt hinzu: Je üiftj
cette iuondation k Tan 201» car eile est du niois de Novembre, ati d*?» Greca oll
^ Em. HiäL Ecd. v, 23» 2, 3. IJUllu9 «ynodiciM bei MA^fsi, Conc. i, p. Iftf 7«
Vgl Zaösj, Diatetsaroth ^^ 3B0,
* S. IQ — 13. Zur Bardeaan -Frage vgl. FIaitx, Bardeitane» ^lotiieuf
primm hputtologn^, Lips. 1819. Mex, Bard^an^ üqh EdeJita, 1863. HiLOBjmsii
Burdenanes der ietzi^ Gfto«Hker, 1864, Höht» in Diet, of cltri^t* hiogr, i, p. ä5(0f|
Wriout» Apocryphal ÄeU^ p. 274. Clask, AtUe Nicene Chri^fiu^n Liftrnry^ voL 21, !
LrpsiGB, Die apokryphen Apwttehjej^hichdn^ i» 21>2 ff.
' S. 15 — 19. Daxlkf,, TfUiunn^ dtir Apologet, 1837. 2au\, Tatian« IHatt
Erlangen 1881, Gkufiaiidt et llAENArK, l^ext und UnferMndmttfien iur OoKkicJU« \
uUchrimtL Literat, u Dif UfiherUnfertwfje» drr ff riech. ApolotfuJen, 1882. L. DucifR
BnUd. crii, 1882, p. 1H7. Flwk, Tkeutoy. QtiaHaluchrij} 1883, i, Hüft, p. 16*J
Zur Abgar-Sage. 23
laires chrötiens. On y possedait une traduction ßyriaque des Evan-
riles, et Tatian, en y arrivant, y trouvait des lecteurs prets k accueillir
e Diatessaron qu'il allait composer. Um die etwaigen Spuren des
Christenthums in Edessa zu erforschen, wendet sich der Verfasser
der Kritik der Abgarsage zu, da nach dieser Sage die Gründung
der cdessenischen Kirche schon bis zum Ursprung des Christenthums
liinaufreicht.
Das zweite Kapitel ^ beschäftigt sich mit den Texten, in denen
diese Sage sich vorfindet,^ dann mit der Analyse der Sage und
ilirer Varianten. Aus der armenischen Literatur erwähnt er: 1. das
Geschichtswerk von Moses Khorenatzi nach der französischen Ueber-
setzimg.3 2. Die französische Uebersetzung des armenischen Labubna.
3. Die Geographie Khorenatzi^s und Wardan's, aber nur einigemal*
und beide nur nach Saint- Martin's Angabe.-^ 4. Das Geschichts-
werk von Lazar Pharpetzi^^ und ,AgathangelosV einen Kalender des
1 S. 20—86. §. I. Les textes (S. 20—29). §. ii. Le contenu de la legende
iS. 29—45). §. iiL Les variantes et les d^veloppements (S. 45—86).
3 In diesem Kapitel werden mehr als 60 syrische, griechische, lateinische
und arabische Texte erwähnt und verglichen. Der Verfasser bemerkt, dass er nicht
tlle Texte in die Liste aufgenommen habe : II serait trop long maintenant d'indiquer
toas les auteurs Syriens, arm^niens, grecs, arabes ou latins qui ont, dans Tanti-
quite, reproduit ou connu cette legende. II est h. propos cependant de signaler ceux
wtout dont les Berits nous serviront plus tard a en exposer le d^veloppement (S. 22).
3 Laxglois, Collection de^ Histoires de VAnndnie, tome ii, Paris 1869.
* S. 28, Note 9 und S. 53, Anni. 1. — S. 29, Anm. und 54, 9.
^ Saint-Martix, Memoire» hisloriques et g^ofjraphiques sur VAitn^nief Paris 1818,
tome II, p. 369, 406, 431 etc.
'- S. 170, 6. Der Verfasser schreibt hier: , Jacques de Sarug (452—521),
lA«re de Pharbe (v. 500) en Orient, en Occident, le Liher Pontificalis (premiere
*^ition 514—523) et Gregoire de Tours (v. 577) connaissent l'histoire de Judas-
CjrUcüs.' Die Bemerkung des Verfassers in Betreff der Entstehungszeit der Geschichte
L»z*r*«! das» dieses Buch ,ä la tin du cinquieme ou au commencement du sixieme
'*cle, avant l'an SIT geschrieben sei, ist sehr richtig. P. Jos. Kathkrdjian setzt
^«e Jahre 483—490 dafür au. Vgl. Hantkss Amsorya i (1887), Nr. 1, p. 11—12.
«B anderer Armenier (Gh. Khalatiantz, Lazar Pharbetzi und seine Werke, Moskau
^^, .S. 112) setzt dafür die Jahre 490—500 an.
• .S. 79. Agathange, Hist, du rhjue de Tiridate, in Langi^ois, Collection i,
^-194.
a%
p. J, ÜASH1AN.
heiligen Saliak ' und d\r, Hoiiiilie Khorenatzi's liber die Jungfrauen
(Rbiimmianm), Das AUes aber liat er aus den AnmerkuTi*reii zu
Alishan^s iranzööiseher Uebersetzung der Lehre des Addai gescliöpfl"
5, Endlieh eine annenisebe Handschrift der Bibliothet|ue Natkmalt^
de Paris. ^ Die armen isube Ahgar-Tradition ist vorzüglJeh am Ende
dieses Kapitels einer kritisehen Untersiiehung unterzogen. Die Folge-
rung dieser Vergleiebiuig ist, dass zwei Richtimgen in dieser Sagen-
entwiekhing bemerkbar sind, eine byzantinische und eine orientalische.^
Die Armenier, Naehbarn der Syrier j stimmen (mit einigen Ab*
weicbungen) mit der syrischen Tradition vollkommen überein. Dio
Lateiner hingegen seheinen mehr auf der Seite der Byzantiner zu
stehen. Er bescldiesst das Kapittd mit der l:JL'merkung DuchesxeX*
die Abgar-Sage sei die Grundlage, und die Sagen von Tnlat uud
Cons tan tin seien deren Naehahninngen. Der Verfasser tVigt noch hmvi:
C'est encore ime imitiition de la legende d' Abgar qu'il faut voir A&m
le petit ecrit latin intitule Mors Pilati,*^ Er muss jedoch auch
bemerken: il n'en represente pas, sans doute, la forme primitive.
Es trii;L;t r^ii'l» nun, ob das Blieb »Labubna^ im ersten Jall^j
hundert gesehriehen istj wie dessen Verfiisser von sich selbst ZfUg-]
niss ablegt, und ob Eusebiiis in der That die Lehre des Addai vor
Augen hatte. Dirse und älniticbc Fragen werden im dritten KapiltJl
1 Ö. 175, Äiim, 3.
2 ti. 177, 21.
9 a 170, Aiim. 7 und S. 171, Aniii, l. — Diese H»ud»cbnft findet «iiu
dör BibliotluM|tie NntiotiAl« 4© Paris, aueieii fouds 44,
* Diu voriiig-liclLslon Züge der Abweichung dieser beiden L eberlief eruu
»lellt der Verfasser so zusammen (S. 78): hn preniit're j^r Orientale) a pour cenu
la correapon dance d'Abgar et de Jesus; la sainte Image tiy paralt qu^iiti ^pli
La seeonde, au contraircT a ]>our centre la sainte Image; eile en conuaft longiieme
rtiistuire et lea per^ritiatimin. La premiere conserve a Adda'l sa physionoii
d*apetre national: c*c8t l'aputre d'Ede^sse ou niGme de TOrient; il est toujoU
diatingu^ de Thadd^^e, l*un des Dousse. La aeconde la rameue h. TOccident» et
h le confondre avec ce dernier dont eile lui donne le nom.
* DüCUES?jE, Le Lihf^r poiUificaliy^ texte, introdutiiion et cotntnentaire i, Pi
1884—1886. Introd, p. cxviii.
^ TiscE£snoEF, Eüangdia apocr.y p. 4^2 Hf.
Zur Abgar-Sage. 25
erforscht.^ Der Verfasser hebt zuerst hervor, dass Eusebius eine
s}Tische Schrift vor Augen gehabt hat, wie Eusebius selbst bemerkt/-^
und dass diese Schrift aus dem Archive von Edessa genommen war,
und dass endlich diese Schrift in zwei Theile zerfiel, die Briefe
nämlich und die Geschichte. Dass diese zwei Theile in einem
Buche nebeneinander standen, leitet er aus einer Stelle des Eusebius
ab.^ Lipsius^ nimmt nun an, dass das Document des Eusebius mit
(lern Citate der Kirchengeschiehte i, 13 ein Ende nahm. Tixeront
hingegen beweist, Eusebius habe hier seine Quelle verkürzt, indem
er auf die Stelle ii, 1, G, 7 hinweist, wo Eusebius das hier Fehlende
vervollständigt und dazu noch ausdrucklich bemerkt, das Alles habe
er aus demselben Document geschöpft, indem er hinzufügt: Kai TauTa
jib w; i; ap/aiwv lzzopi<xq sipY^cOw. Dann kann Tixeront mit Erfolg sagen :
D reste done prouve, et solidement, que le document d'Eusfebe ne
se terminait pas avec la citation du premier livre.
Weil nun das, was Eusebius gibt, auch die syrische Schrift
Ldwe d^s Addai enthält und zwar grossen Theils in wörtlicher Ueber-
einstimmung, so folgt dai*aus, dass wir die von Eusebius benutzte
Schrift vor uns haben. Die Abweichungen beider Texte werden
jjenau verglichen.^ In Betreff einiger der Abweichimgen bemerkt
Tixeront, dass dieselben in der Nachlässigkeit des Eusebius ihren
' S. 81 — 135. §. I. Le plus ancien texte de la legende (S. 82 — 120). §. ii. La
^te de la doctrine d'Addai (S. 120—135).
- Hut. Eccl. I, 13, 5: xal "Co'vOi ajTot; pr^jiajiv Iz r^; lj;:tov ipcovf;; jAciaßXr^OciJfJjv ibv
'y*'rf4. Der Verfasser bemerkt hier: On pent se dernander si c'est Eusebe lui-meme
S"» a fait la traduction. C'est peu probable. 11 Taurait dit clairement, ce qu'il ne
^Uullepart, et 8es connaissances en h^breu ^taient fort restreintes. Vgl. Hkixichen,
^^Mtnt. in Eu9. IIUL Eccl i, 13, 5, p. 25 ff. BicL of christ. hioijr. ii, p. 859. Vgl.
»Jjen S. 2, Anm. 2.
' Eus. I., 13, 1 1 : TajTa-.; rtl Tat; ir'.jToXxr; 'iv. /al tauTa rs'xrfj:zo t^ Ijcojv ^ptov^.
I^iwe Stelle legt der Verfasser so aus: La phraso d'Eusebe signiiie done: ,Ces lettres
"*>ent SU ivies du recit que je vais rapporter, toujours en syriaqne.'
* Lipsius, Die edesaenische Ahgantage, p. 26.
^ S. 89—94. Vgl. Zaun, Diatessaron, S. 357—300. Zahn selbst kommt zum
'^tttc: Die Vergleichung von Eusebius und Addai hat zu keinem anderen
«febni«se geführt, als dass Addai überall das Original i.st, aus welchem Eusebius
"cerpirend übersetzt hat.
36
P. ,1. Däshian.
Urspnmg hubcti kciniioiiJ Eine der wielitigsten Abweiehuiigcu ab(
wird durch die VcTTnitttJung der armenisclieii Ucbersctzung gelüüi^
lind Dull ffjl^i rt TixKKONT, Euscbius habe in dcT Tliat die Lehre du
Aildui gesehen und gobraueht. Dieses Urtheil muss aber besclirilnkl
werdeu. Denn einerseits findet man Stellen^ welehe die PrioritiU der
Lehre des Addai dem Ensebius gegenüber beweisen,^ anderseits aber
auch solche^ die naeh Tixbront's Meinung niu* als üinilnderungen
des von Euscbius benutzten (Jriginals anzusehen sind. Von den hiezn
eingeführten Beweisen ist nm* der eine als etwas stiehhiiltig * zu
nennen, die beiden anderen sind beinahe ganz kraftlos, wie Tixkrokt
^ S. 91, AniiK 1, II lie taut pa»? oüblier qti'Eust:lje, nialurre ses protestAtioni
de fidelit^i citi? ijti©lH|UotViis sejt sources im peii largement. V., par example, Hht,
Eccl. Jf, p- 1*^1 *> et IV, \Vt^ iK Vg-l. ITEiNirn, Comhi. in Ehm. HisL EccL Melet. m,
p. 654^. GerAde auf diese Stellen bemfl: sich Zaun (35'i und ibid. Atini, 2) mit tier
«charfen Bomerkun^: ,Es i»t unleug-bari das» er in der Kircbengescljiclil© mehr ij^
einnuil leiulenzifln i^efiilsclite Citate gibt/ V
' Am Äiitang-e der Lehre det Ädtlni lesen wir: ^Im Jabre 34ii der llenwchlfl
der Griechen etc/ Eii^ebius aber gibt das Jabr 340 an. Weil dioses Datum
ritbtig'ere ist, findet Lif8ius(S. 23 f.) gerade bieriri einen Beweis der nacheosebijini^clil
AbfassnugHzeit der Lehre de^ Addai. Die arnieuiscbe Uebersetznng abt^r biet«! ger«
hier die wiebrigsle Lesart: ,Im Jahre 340/ Der Uebersotzer hatte also diese
tu ftetnem syrischen Texte vorgefunden. Zjiun hivt daher volles Recht, wflnn ^
schreibt (363,4): ,Wenn alsti in der dem sechsten Jahrhundert an g^ebörigen Pemr**
burger Handschrift, auf welcher allein dieser Tbeil des ,«*yri^chen Druckes lienihli
die Zahl 343 siebt, so ist da« eine vergleichsweise moderne Textändeniüfr ^
Intdresäe der Accemmodation an die *^]>äter horrscbeude Cbronojogie.* Damit ütiuin^
ÄUcb TiXLROST völli^^ üb ere in (S. li-J— 113). \
3 S. 92, Anm. 1. ,La vnriiuite Ba^^aTo^ pour Addat C"©at Id syriaqu* Tö'
presente cvidemnieut In honne lei;on: nn souvenir pcrlpturaire a du faire prenii
au tradncleur le nom d'Äddni" pour line mauvaise transcription de BaSSattb?/ EImshI
tirtbcilt Zaun, 8. 3t>6, dt*r noch hinzufügt r ^Es flulltö den frenidartit^en Namen
griechischen Lesern mnudgerechtor machen und ans neue Testament erinnei
* S, 90. ,D*apr«!S Eust^be, cY^tait (Ananiiwi) nn sitnple eourrier; dVprit|
Dortriti^, c^^tait le secft'taire ot rarchiviste d*Abgnr, II y a evidemnient li '
indice de d^^veloppement ulti'riHTir/ Zajix, der diese Frage gründlich beliande^*^
findet jedoch noch keinen Grund, ?*ok'hfni tSchlnss jtii ziehen. Zahx behauptet Öl»«'^
die» (S, 364): ,Dfia t*obersehen des einen «yrisch^^ri lUichsiabens hat den hubi
Beamten in einen BtiettrHger v«r wandelt,* Das ist duch möglich, obwohl TtxtiiOl
Bedenken dagegen erhebt. Im Syrischen hoiaat Ji-l^Q-Q^ taMaritu, Hecretiir^ \^
hingegen tahdlaritvt^ Eilbote.
^chifl
Zlr Abgar-Sagjs. ^7
seihst bemerkt.' Er wagt indessen den folgenden Sehluss zu adehen:-
La Doctriti0f (FAddcn est le document vu par Eusebe, mais legerement
retöttche et interpole.'* Richtiger würde man sehliessen, der Text,
den Eosebius gesehen und benutzt hat, sei älter als die Lehm des
Addai, wenn man nur zugleich beweisen könnte, dass man in der
Ldn dt9 Äddai solche Stücke findet, die sich in dem von Eusebius
benutzten Originale durchaus nicht vortinden können. Eben dies
sucht TixcsosT zu beweisen.^ Er nimmt die Sage des Bildes Jesu
in der Luhr^ des Addai als durchaus nacheusebianisch an. Einige
Stellen wurden von Eusebius nicht gelesen, sonst hätte er die
Glaubwürdigkeit dieser Schrift nicht annehmen können. So hat Eusebius,
nach TixEÄOST, die Erwähnung des Diatessaron, die Ordination von
Palut u. s. w. nicht gelesen. Einen anderen Beweis folgert Tixeront
daraus, dass die Theologie der Ldire des Addai durchaus nachnicäisch
ist^ Endlich hat der Verfasser der Lehre des Addai die Lehre der
Apostel benutzt. Wenn diese Voraussetzungen sich wirklieh bewähren,^
ism kann er folgerichtig schliessen:' le plus ancien texte de lu
%ende d'Abgar est celui d'Eusebe. Die Folge davon ist, dass er
weder die Ansicht Zahn's, der die Abfassungszeit dieser Schrift in
"<^n Jahren 250 — 300 ansetzt, annimmt, noch die ontgogengesetzto
» S. 99, 19.
2 S. 100, 4.
' Richtig bemerkt jedoch Tixeront (S. 100, Anm. l): II faut noter quo la
pwpirt des remarques faites jusqu'ici prouvent quo la Doctrine d'Addai j>r«?80iito
'S» texte post^rieur au texte traduit par Eusebe, mais uon pas post^ricur k Eusebe
Itti-mtme. Vgl. Nestle, GöU. Gelehrt. Anzeifj. 1880, S. 1523 ff.
* S. 100—120.
* Der Einwand, die Lehre de^t Addai gebrauche don oij^ontlicJion niciÜMchen
Ausdruck ouoo-jtio^ (im Syrischen P-aä j-C*) nicht, wird dadurch erbMÜf^t, dass
■"^e gleichgeltende Ausdrücke hinlänglich angegeben sind und dass dieser Aus-
*™tk tnch in einigen anderen Schriften noch mangelt, die aber Hichorlich nach-
■•^Bck sind. 3o ist die Lehre der Apoatel (ed. Curkton, Aue. nyr. Doc, Text
F24— 35. Uebensetzung p. 24-35) und die Predicatio Petri (ed. Cchkton, Aue. Ihn.,
^i5-4l).
* Denn Tixeront selbst fügt hinzu (S. 101, 15): Ces conHidtrationH, sans doiito,
Msontpas d^isives. Er nimmt aber die Protonikesago immer aus.
*S. 117. Vgl. S. 120.
28 P. J. Dashian.
Meinung des gelehrten Lipsius, die er als zu radical findet. Er will
einen mittleren Weg einschlagen. * Wenn aber die Lehre des Addai
keine nacheusebianische Schöpfung ist, sondern nur Erweiterung und
Entwickelung des schon vorhandenen Originals, dann sind die oben
envähnten Stelleu nur Interpolationen.^ Den ursprünglichen, von
Eusebius benutzten Text dieser Schrift nennt Tixeront mit Lipsius:
Acta Edessena.
Wann hat man aber diese Texterweiterung vorgenommen, oder
wann ist die Lehre des Addai entstanden? Die oben erwähnten
Stellen und noch andere erweisen zur Genüge diese Schrift als nach-
eusebianisch. Weil nun eine im fünften Jahrhundert entstandene
armenische Uebersctzung da ist, weil Tatian's Diatessaron noch als
im Gebrauch dargestellt wird,^ und weil endlich die Christologic
dieser Schrift vorephesisch ist, so folgt: C'est done dans Tinten-alle
des quarante ans ecoules eutre cette epoque (d. h. avant Tannee 430)
et Tan 300, a la fin du iv** ou au conmiencement du v* sifecle, qua
eu Heu le remaniemcnt definitif des Acta Edessena d*oü est sortie la
Doct rin e d'A ddai, *
* 8. 118. Cette seconde partio ii'est pas uue creation posteusebienue, c'est
im remauiemeut et uue amplification d'uu texte plus ancieu.
- S. 119, Tlxkkoxt weist auf die Stelle des Add<ai hiu, indem gesagt wir<i'
(CcBETOx, S. G, 9) PI -^-A. P ]*/n ,-Lc^ während gerade diese Stelle bei Eusebiu*
(i, 13, 19) lautet: >0v ;j.£v aitoTrr^soax.. Der Interpolirer hat augenscheinlich hier ein 1^
eingeschaltet, um die darauffolgende Rede des Addai, die sich bei Eusebius lü^^^
findet, vor dem Verdachte einer Interpolation zu schützen.
^ Diatessaron's syrisches Original ist verloren. Selbst der Commentar, den
Ephräm dazu geschrieben hat, existirt nur in einer armenischen alten Uebersetzni'g
mit der Ueberschrit't '\y%^'iffn p^^i^ «««<JL mw^w^r^, ^w«/w#»w^/fwt-. herausgegeben »^'*
Ephraemi Oj)era omnia (armenisch), Venet. I8.'>j — 183G, ir, p. 5 — 260. J. B. .VucH*--*
und G. Mmksisgkr haben eine lateinische Uebersetzung dieser armenischen Jkhr**
veröffentlicht: Kcamjelii roucordantis cx2>osifio facta a S. EphraemOj in Utiiiii^
translata a J. 13. Auchkr, Mechitarista, cuius versionem cmendavit, annotatiouib*^
illustravit et edidit G. Moksinüer, Venetiis, Libraria PI*. Mechitaristarum IST*^
* S. 130. Ein genaueres Datum konnte der Verfasser noch uicht emiittel^^
Dans cette incertitude (fügt er bei, S. 135) le mieux est de s'en tenir aux resu^
tats acquis.
Zur Aboar-Sage. 29
Eine andere Frage ist, ob Alles, was über Abgar in der Lehre
des Addai berichtet wird, wirklich historisch ist oder vielmehr der
Sage angehört. Als historisch nehmen es viele Gelelule an, sowohl vor
als nach der Entdeckung dieser Schrift.' Als Sage betrachten es
die meisten der neuen Forscher — als eine ,Dichtung von Anfang bis
zu Ende', aber (wie einige wollen) ,eine sehr alte und darum
geschichtlich werthvolle',^ sofern sie die Geschichte der edessenischen
Kirche des zweiten und dritten Jahrhunderts in solcher Form ver-
hüllt. Zu diesen gesellt sich Tixeront, der diese Fragen im vierten
Kapitel erörtert.^ Abgar ist eine geschichtliche Person, "* er wird
auch von Tacitus erwähnt,^ der jedoch nichts Gutes von ihm erzählt.
Nicht ebenso historisch ist sein Briefw^echsel mit dem Heiland.
Schon im flinften und sechsten Jahrhundert hielt man ihn in Rom
für apokryph." In dem Briefe Abgar's an den Heiland begegnet man
einem Citate aus dem Evangelium und zwar aus Diatessaron.' Also
ist dieser Brief apokryph. Dazu kommen noch die Angaben der
T^hre des Addai, dass Palut von Serapion ordinirt worden sei.^ Nim
war aber Serapion Bischof von Antiochien (189 oder 192 bis 209).
Dass die Orthodoxen von den Häretikern ,Palutiner' -^ genannt wurden,
beweist, dass Palut der Bischof jener Zeit war, in der diese Häre-
tiker gegen die Kirche sich empörten. Und weil nun nur die Mar-
^ TiLLKMONT, Mhiwire» vii. — As8Emani, Bild. Or, i, p. 554 ff. — Cave, Hi»t.
liUer., p. 2 und 3. — Grabe, Spicütfjium i, 1 ff.; 319 ff. — Rink, ZeiUchriß ßir hhl.
Tlieol. 1843, ii, p. 3 ff. — Curkton, Anc. ayr. doc., Vorrede etc. — Phillips, The
doctr. of Addai, Vorrede etc. — Bickkll, Zeitschrift für kath. Theo!, 1877. —
Alischan, Lafnthnia, 18G8.
2 Vgl. Zahn, Diatessaran, S. 351, 378 382.
' S. 136 — 153: La valeur historique de la legende.
* Sur le nom d'Abgar, v. Tinteressante dissertion de Wright dan.s le Diet, of
ckriftt. fnogr, i, p. 5.
5 Annal., lib. xi, 10; Hb. xii, 10—14.
^ Mansi viit, p. 152.
" Vgl. Zahw, Tat. Diät., Texte. §. 26 und Anm. 2. S. 145, 146.
8 LMfutfmia, Uebers. 8. 50.
^ Wright, Catalogiui of the »yriac mawuterip/» in the British Museum, London
1870—1873, n, p. 600. — Journal of »oc, lifer. 1867, p. 430.
p. J. Dashuk.
cioniten dlo Urheber dieser BeneTinung sein könne»!) nml es luitk
walirselieinlieh kt^ dass sic urn 200 In Edessa aus der Kirelie traliiJt
so ist damit bewiesen, class Palut BiseJiof von Edessa war (xim 200).^
Niieli einer olivrolil dunklen SteHe der Ltiitra datt Addai^ und nacli
den Aeten von Scharbil und Barsamja* ist Harsanija der zweite
Nachfolger Palufs und Zeitgenosse des Kisehufc Fabian von Rouj
(also 23*1 — 250). Also Barsauija war Bisehof um 240, sein Vorg3D^rt'^
Abselielania um 210 oder 220 und dessen Vorj^Hnger ( Palut i iiiu
190 oder 200.^ Also aueli A^^^ai und Addai h/bten niebt in dun ersten
Ju!n4nindeitenj und Addai der ,ApoBteJ* ist ein Bisehof von Edessa iu
der Zeit 150 oder IGO. So urtheilt Tixeront.
Lipsiüs <>:eht noeh weiter und behauptet,''* Pahit sei lüne historiscbe
Person^ nieht aber Addai und A^gai, die ganz erdichtete Pei-soii^Mi
sind, Tixeront''* hingegen nimmt mit Zahk' an, dass aueh Addw
und Aggai historiseb sind und Bischöfe von Edessa um I^jO — 200*
waren. Seine Beweise sind %venjgstens mehr Imltbiir als jene, die von
Lipsnjs angeführt sind.
1 S, 140 iiud HL
^ L<tbnhnia.y Uebers. 33.
^ CuRETOji, Änc. «yr. doc,, Uebers, S. AX
* La peraonne qai a Äcrit la fin de la Doctrine d'Adddi et cell» det .
de Barsmuja nVUrtit pa» done une ignoranto, conime 1© dit M, Phillips (S. 50^ Aail
apr^H M. CuRKToN, mals au conlraire, sur ce point de moins, fort bien €n»ei|na
Vgl. Nebtlk, TAcöf. LiteratuTzdtm^ 1870, Nr. 25, S. 644. Nöldeke, LUerat. Centratl
1870, Nr. 29, 8. 938.
^ LiPsiUB» Die edtsütnhfche ÄhfjftrJtagf., 8, 9; Die apokryphe AposUlffnchk
II, S. 198 ^. Vgl. döBBeii Artikel Thaddaetttt in Diel, of chriaL bioffr. jv, S. 880.
ö S. 14ö— 15B. Er bemerkt (Ö. 147, Anm. 8): Dan» r^vangile dö Nicom© _
pars t, Gesta Pilati, on trouve parnii lea troiB tt?inoin?* du rAücenslon de J^^**^
«n doeteur nommi3 ^XZou; et itii Levite iiomiins ^yT**"*'- ^ I?^- TmcuKKnoap, £v. ap
p. 142, 296, 360, 396.
1 S. 378-38S.
* Der Verfasflor folgert die folgende Liste der Bischöfe von £des$a: Ad^
Ag^pai, Fallit (um 20U), Abscbelaina, Bar&noija (260 oder 260). Von bier bis Qunä (-HI
bleibt nur eine XwjüclienÄeit von 4Ü Jaliren. Dieao Zwischenzeit filllen die in
Lehre de» Addoi ervvHhnten Tiridnth nntl ^cbalnUi au».
Zur Aboau-Sage. 31
Endlich bleibt noch die Frage zu beantworten, wann ist diese
Abgar-Sage entstanden? Im fünften Kapitel^ versuchtes der Verfasser
diese letzte Frage zu lösen. Eusebius hat seine Kirchcngeschichte
im Jahre 324 vollendet, aber nach Wbstcott^ sind die neun ersten
Bücher schon gleich nach 313 abgefasst. Die Abgar-Sage soll also
um 300 schon bekannt gewesen sein. Anderseits aber haben wir
oben gesehen, dass die edessenische Kirche um 160 gegründet wurde.
Im Jahre 201 haben die Christen nur eine Kirche und im Jahre 217
sind die Beamten, welche von der Ueberschwcmmung berichten, noch
Heiden,' während die Acta Edesaena die ganze Stadt als schon zum
Christenthum bekehrt darstellen.^ Also sind diese Acta w^enigstens
nach 220 entstanden. Die Lehre des Addai berichtet, dass der Apostel
Thomas den Addai nach Edessa geschickt habe. Daraus nun
sehliesst Tixeront, die Abgarsage könne nur in jener Zeit entstanden
sein; als man gewöhnhch den Apostel Thomas in enger Beziehung
zur Stadt Edessa dachte oder vielmehr ihn zu besitzen glaubte. Die
Pamo Tkomae berichtet nun, dass Alexander Severus, nachdem er
den König (Arta)Xerxes besiegt hatte, auf Verlangen der Edessener
die Uebergabe der Rchquien des heiUgcn Thomas von den Königen
Indiens forderte. Die Reliquien wurden in Edessa beigelegt.^ Severus
Wsiegte aber die Perser im Jahre 232. ^ Nach dieser Zeit muss sich
also diese Sage gebildet haben, foJghch in den Jahren 232 — 300.
Wenn aber Addai Bischof von Edessa war (um 1 GO — 180), konnte
•lie Sage nur dann entstehen, als die Erinnerung dieses Bischofs aus
<lein Gedächtnisse der Bewohner von Edessa verschwunden war,
sonst konnte man einen bekannten Bischof nicht für einen der
' S. 154 — 159: L'origine et Ui signification de la legende.
' Vgl. LlOHTFOOT, in Diet, of christ, hiogr. ii, p. 322 ff.
* AssEMANi, Bm. Or. I, 392. Vgl. Tixeront, S. 10—11.
* Eu»eb. Hut. Eccl. ii, 1, 7.
* Mombritias, Sanctuarium ii, 3.3.S. — Ordericns VitAÜs, Iliat. Eccl. i, lib. ii,
*■ ^*- - LipsiL'S, Die apokr. Apostelgesch. i, S. 144 ff.
* ErreopK, vin, 23 (14). — Tillkmont, //iV. dcji eniperpvrn \u, Alexander,
Artikel ixiii.
32
I* J. I ) ASH 1 AK.
72 Jünger Ciirlsti aiiszut^ebcn wagen J Das Endresultat dieser Unter-
suchungen ist also lias folgende:^ En sonime, la legende d'Abgar a
cummenee, si Ton vent, a se former vers le milieu du iii* sJiele : dans
le dernier tiers de ee sifeck% eile produisait un premier cent aiiqiiel
nous avons donu«^? le nom d'^lWrr Edessetia i c'est celui i|u*EiiM'l>e
a eu sous les yeiix, Mais plus de cent ans plus tard, les Acta
subissaient eux-memes une transformation, et devenaient la Docitm
d'Addai.
Das Alles geliört zur eigentlieheii Frage, Tixer<ixt aber ist (Umil
noeli nielit zufrii'den. Er hat noeli einen Anhang beigefijgt,^ in iveldu^iu
er die ErzUliliuig des Addai von der Auffindung des wahren Kreuzes
dureh Proton ike zum Gegenstand einer besonderen UntiTsucliuJtfi
gewühlt liat. In dieser Untersuchimg sind besonders die Acten de
Cyriakus und die Acten Sylvesters öfters berücksichtigt. * Drei Te
darunter zwei unedirte, beschliessen das ganze Werk, alle drei dcü
Briefwechsel zAvischeo Abgar und dem Heiland enthaltend. Der erste, ein
giiccbischer Textj besteht aus vier Papy ras- Fragmenten ' der Bodleyam-J
^ Daher niainit Tixekokt ttTig-efalir das Jahr 240. mit der Bemerkung, daHi
man es noch olu wenig' binauläcliiobeu muBS. Er fügt hinzu: Koos »omrriAs Mioitl
report^s au demier tiers du iii*' si^cle, /'paque attrilnn'e par M. Zahit h In cmdJ"
position de la Dücirint (TAdddit mais qui ue fianrait convenir qa^'aux Acta .
5 S. 158.
* S. 161 — 191. Ch. I. Le» redts et les I%endfis sur rinventiou de la '
croix. Le faix (S, 16H— 175), Ch. u, La l%ende de Prolenic^L'. §. i, La dale de 1
l^g-ende de Protontei- (S. 177—171:*). §. ij. La l^g^endö de Protooic^ et celle
CyriacuB (S. 179 — 1^4), §. in. La k'irende de Proloiiici? et les r^cit« codo
Hel.'^tio (S. 184— IS*1).
* Das EiidretiTiUat dieser UntersucUimg ist da» folgende (S* 190 — 191) r V«
les aniiees 370—380 au plus tard, on fait tionneiir k la mere de Conatantin d'tm
deconverte de la Croix et de» basilique^ Äleveea awx lieax de la Pasaian. W
traditions passe nt en Mt'^opotamie, oüi ime similitude de nom et de circomiUac«
liiatorique» occasion nent une confusion entre Virnperatric© romaine et la r«iw
juive de TAdiabt^ne. Le d^^iir de reporter aux originea du chriatiaDJürae la possessU
du bois «acn' aidant, on inmg:in€» la It'gojide de Protonic^. A peine ni'e, eile ^
enchass^e dans In vieille Icrg^ende nationale d'AUj^ar, et cette insertion Ini
la conservation et la popularitiS dang ce» contr^a,
^ .Papyrtii* d'El-Fayouni.' Nficlj W. M. Linosav stamnion diPi«e Frag^mpntai
dem vierten oder ftinften Jalirbniulert her.
Zur Abgar-Sagb. 33
ichen Bibliothek in Oxford. Das Fragment wurde von W. M. Lindsay*
'oröfFentlicht und von E. B. Nicholson^ ergänzt. Der zweite Text,
m syrischer, ist aus der Bibliothfeque nationale de Paris ^ und ist
im Jahre 1264 geschrieben. Der dritte endlich ist dem Cod. Vatic.
arab.51, fol. 54 ff. entnommen.^ Mai* hat diese Handschrift beschrieben.
Dem arabischen Texte ist eine Uebersetzung beigegeben.^
Soweit über das, was Tixeront zu Stande gebracht hat. Mir
kommt es hier nicht zu, die einzelnen Fragen und Ansichten des
Verfassers zu beurtheilen. Die Abgar-Frage gab vielen Gelehrten An-
lass zu mannigfachen Erörterungen und beinahe jeder Forscher hat
seine eigenen Hypothesen aufgestellt. Selbst in den Hauptfragen
haben viele der Forscher gerade entgegengesetzte Meinungen aus-
gesprochen. Der Verfasser hat seine Aufgabe im Allgemeinen mit Er-
folg gelöst Damit ist nicht gesagt, dass alle Meinungen Tixbront's
als entschieden gelten können. Hie und da, selbst in wichtigen Fragen,
sind die Beweise Tixeront's (wie noch die der meisten anderen
Forscher) noch sehr arbiträrer Natur und wenn die Ansichten der
Gelehrten selbst in Hauptfragen schroff gegeneinander stehen, so ist
wenigstens die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, ein anderer Gelehrter
tenne vielleicht die betreffenden Fragen in ein ganz anderes Licht
steflen. Tixeront hat wenigstens den Ruhm, die Sache gründlich er-
forscht, viele Fragen entscheidend bewiesen und andere wenigstens
«igeregt zu haben, lieber Tixeront's Buch sind schon viele Recen-
» Vgl. Athenaeum 1885, Sept. 5, p. 304.
' Ibid., Oct. 17., pp. 606, Ö07.
' Ms. 56 de U Bibl. nation, de Paris, ancien fonds 12. Golbert 4831, fol. 191.
^P- ZoTKNBERO, Colol. de» mantucrüs ai/riaqueft et »aMerui de la Bibl. not., Paris
^*,Nt.56, p. 20, 21.
* Le troisiime texte, in^dit aassi, m*a ^t^ procura par mon savant ami,
*4kM R Httsbnat, qui Ta lui-m^me ^dit^ et tradait.
' Mai, Seripior, veter. nova collecHo iv. Cod. arab. p. 82: Codex in 16. chartac.
"'''''iini 81, arabicifl litteris et sermone exaratus; quo continentur .... 3 Abgari regis
"'^'ne epistola missa ad dominum nostrum Jesum Christum, ante eins ascensionem
*■■» corpore. Init fol. 54 . . . Is codex decimo septimo Christi saeculo videtur
imitiis.
* Die Text© finden sich SS. 192—201.
Wj«« ZeitKhr. f. d. Kunde d. Morgenl. IV. Bd. 3
34 P. J. Dashian. Zur Abgar-Sagb.
sionen erschienen.* Ausführlich schrieb J. P. Martin in einer beson-
deren Gegenschrift,*^ in welcher er die Ansichten und Behauptungen
Tixeront's Schritt fiir Schritt zu widerlegen und die Tradition der
syrischen Kirche zu vertheidigen sucht.
J R. Lirsiüs im Centralhlaü 1888, Nr. 44. — A. Harnack, Theol. IMeraiur-
zeilnng 1888, Nr. 26. — Uubenh Duval, Journal Attiatiqtte, Serie viii, Tome xii, 3.
S. 518-524. — DucHKSNK, Bulletin critique 1889, 3. — O. P. in Revue des queMions
hixtor. 1889, S. 670. — A. Loisv, Revue critique 1889, Nr. 22. — L. C. Casartkmj,
Buhlhi Rev. 1889, April, S. 342—362. — F. X. Fünk, LU. Rundschau ßir das kathol.
Deutschland 1889. Nr. 6. — Zisterer, Theol Quartalschrifl 1889, Heft 3. — GriDi,
Giom. Soc. As. it. in, S. 185. — A. d'Avril, PolybihU<m 1889, Partie litt., Jnill.
S. 47 ff.
2 J. P. P. Martin, Les origines de VEglise d^Adesse et des iglises syriennes. Paris,
Maisonneuve, 1889, 153 pp. 8**. Wohl Separatabdruck aus der Revue des sciencts
ecclesiastiques, Amiens 1888, Oct., Nov. et Dec.
(Fortsetzung folgt.)
Türkische Volkslieder.
Mitgctheilt von
Dr. Ignaz Kunos.
(Schluss.)
jj.jJ:\ ^^^ycr^Lo Mani^i'jim ezelden,
rjJ^X^ J» "-^ aJ^^^ fjöjnüm gümez güzelden;
- J11 ''»' -n; l53^ *iX.%J^^ f/'tfjwimün ijözii vf^kn^n^
^wX]\ ^.-o ^jo^k^-.^ f/örviej^iiim tez eldeii.
]$iu Manl-Sänger von Anfang an,
Mein Herz vom Schönen nicht lassen kann;
0, wäre mein Herz doch blind gewesen,
Dich liätte es nie gesehen dann.
\ib ^^^«^ ^-C:^.^^ Mamlim k^via ftana,
liUo *->^^^ O^y^ hivhan olajfni aana;
^^Jy yi 0^7* *jJL> JfWa kiirban bir olur^
VCwi ^^»i ,/j>^ J-* ^*^'' ^"» kurban-pm sana.
O, meine Blaue, schone mein.
Ich will Dir gern ein Opfer sein;
Im Jahr ist Opferfest einmal,
Ich aber bin Opfer Dir immerdar.
3«
36 Iqnaz Kunos.
yj>^ O^. Jfe^ C5^.^ '^^* ^«;f* i«« gider,
jj^ s\S jyiiS\ s\S kj^ ejlenir kjah gider;
)'^^ O^* 0*^^*J>^. J^*'^J*^den kam gider.
Zwei Nachen Seit* an Seite sieh'n,
Bald säumend and bald gleitend dahin;
Und wer ein falsches Liebchen hat,
Dem rinnt vom Herzen das Blut dahin.
d^U\ fJ<^.y{ L^y^ j^ ^^^ ^^ kqjdum a^a^a^
ds^^\ ^J^Lüft kanadlar§ eUa^a;
^>y^ »b ^ 0*^^<i^. jeniden bir jar aevdim,
d^\jl5 \33>^ c^^ ^^f ^^^ karara.
Ein VOglein setzt* ich auf den Straach,
Farbenreich ist sein Gefieder;
Einen Schatz lieb' ich nun wieder,
Dem sind dunkel Brau* und Aug*.
^*%>^*»ftfcj\> ^.mJlJuJ» Karanfil'sin tarcfn-afn,
^^^^yyJi^jiL, f^j^j^ «iXj> p^k güzel'rin hp^pt-api;
s£^y^ ^ -11-^*^,3^ do ne küSük-aün ne büjük,
-IV ^ '«> 1^*^ A>b fW^' tamam benim har^i-api.
Ein Nägloin, eine Zimmtnelke bist Du,
Bist gar so schön und doch herbe bist Dn;
Bist weder klein, bist weder gross.
So recht und ganz mir passend bist Du.
jj^ dübLc Pw)Jb tjS^ Gökle jfidpt mcüia gider,
jj^ Ji\S jy<y^ s\S kjah ^lenir kjah gider;
^>j^ ^J^ ^^ ^? C?^ Acn Ali gün jari gdrdüm,
jJ^ «liü>^ rr^^ sanprftn padiah gider.
Zum Mond am Himmel ein Sternlein wallt.
Bald säumend und fortwandernd bald;
Heut* hab* ich den Geliebten geschaut:
Der Padischah, meint* ich, vorüberwallt!
Türkische Volkslieder. 37
^jJ«j^\ do^i^\ 1^ Arf8 ö2ana vuruldu;
KjJjo^ gUJ gl* ^/^^^^ ö/an kac kac dediktCf
,3jJjLo do^i^\ L^ kfz olana aargld^
Auf dem Dach die Schaufel ist zerbrochen,
Vor Liebe zum Knaben die Maid ward krank;
Und als der Knabe , Flieh, flieh!' gesprochen.
Die Maid ihm in die Arme sank.
gj^^cc^.\ JJ^ls P.>^" Dzeviz kabuk icinde,
5j^>oc»\ \S^jy^^ \>yt^ sevda jürek icinde;
. j^A^lft S ^U ly^ *^'*» j^^ kavuitur,
«jUaf^.\ y^\ v>Xa^^Jl5 gele^ek aj icinde.
Die Nuss in einer Schale wohnt.
Die Liebe in des Herzens Grund:
O bringe mit dem Liebchen mich
Zusammen in dem nächsten Mond.
AjjJj> ^Jo\ ,jiU> -i Bir toi attfm dertje,
d^iij^yjii ^jJl5 y^ k^ geldi per^er^e;
yifd<^jyyo ^^^^\ J^ k^z ollah^ «ct?cr*en,
^^y:^\ ^^^>o J\ al beni icerije.
In den Thalbach warf ich einen Stein,
Kam an das Fenster ein Mägdelein;
O Mägdelein, wenn Gott Du liebst,
So nimm mich in Dein Haus hinein!
^J<^sy^, ^ JU-%i Gemileri jürüden,
^> Or*** ^^ Cr^. jelken ile seren dir;
j^^^\ si^j^j^ ^\ o kgzlarpii ejisi,
.jo-jj •^,'^4 ft "in- \^ istemeden veren dir.
Was die Schiffe vorwärts treibt,
Ist Segel und Segelstange:
V^on den Mädchen da die beste ist,
Die mir gibt, eh' ich's verlange.
38 Ignaz Kunos.
tl\y^,>r^ *.v^- »^ Oemilerde merdnceu,
,.vj »^.> ^j^«> ^^jc^Jo Atnuii duHiim derde f*en;
^,^AA}.^«\ jYjJÖ»' O -»^ Ätf« bit dertten ölür/tem,
' j> 6 >ji ^LXj^ A^t^^ ntjc jatam jerde hen.
Am Schiffsbord muss eine Leiter sein,
Ich fiel in Liebeswoh und Pein;
Ist Tod von solchem Weh mein Los,
Wie schlaf ich dann ruhig im Erdenschoss?
^^^-»*«ws.»^^b ,^ycC^*U) Martini ba^-ra^afn,
^2^«A>s.»^.,%oU» *a\^ä. ^evahir taip-m^afnf
a^mjU3^, dk^lS j^ \X.mj »ana bir name joUaaam,
^»-fcvw^-^U> 8jw.Xiob ha^pida tayfrnifspn?
Bist Du das Haupt der Mani-Sänger,
Bist Du ein kostbar edler Stein?
Den Liebesbrief, den ich Dir sende,
Trägst Du ihn auf dem Haupte Dein?
^^-»*o,Lo ^üu\^, Portokalpi mr^f,
^^^x*o»b 6^ ^jj^^^ düHü jere jar^s^;
^>j^^^ ^\^v^ ,^-o f^eni secdaja diL^itrdii
^^^mJuU» KifycyX^^^ kom/himitzun karps^.
Von gelber Api't^lsinenschale
Die Hälfte auf die Erde fiel;
Und mich hat meines Naclibars Weib
Versetzt in LiebesglutgefUhl.
<^b ^b A.^ 4«'..rfc ^^^} ^^** »evjiie jan Jana,
d3\3 <*Jl3 fj.jE;r.\ ^^o •*'* *Ai»/i kana kann;
U\ j/j^\^^ L*'*-*^ *^"* tlo'uran €iua
b\ •v^l» \io i*;^'**^^^ o/*«/i /^aita kaju-ann.
Ein Quoll ganz nach dorn andern quillt,
Das Wasser hat ganz mir den Durst gestillt;
Die im Schoss Dich trug, die Mutter Dein
Muss meine .Schwiegermutter sein.
TöRKiscHK Volkslieder, 39
^Kj^ e5^^ ^j> JDcre bcju gidemem,
ft^»>^ i^ e5«M J^^ ^^^ güdemem;
f^^^> ^^_^*5> yi^^ ^ek devest deveni,
^Sj^ j-MA-ojb ^ ben jarmisiz gidemeni.
Das Thal entlang kann ick nicht ziehen,
Sieben Kamele nicht treiben znr Weide hin ;
Treibe nur, Treiber, fort Dein Kamel,
Ohne mein Lieb kann ich nicht zieh'n.
.■y*M.>\ 3.^\ j^5^ \3^ 4/ ^'a»* aSmak iater,
yC**)\ ^J^^iob ^^>%> Jb bal dtidak jasniak ister;
ft^S^ ^^> M^J<i y^ Su benim deli göjniim,
JC-wmJ>\ ^^^-,-^^1» ijh Jnre kavuimak later.
Der Mond geht auf, wünscht Weiterfahrt,
Die Honiglippe des Schleiers harrt;
Und dies mein liebbethörtes Horz
Wünscht mit dem Lieb zu sein gepaart.
.lÄ-> ^^o«JL3 ^udLd Kaie kaleje bakar,
j\Ji\ ^^Iä. ^jJ<^Sj\ arasfndan caj akar,
^ Ji>Jf ^iX^U.^\ ^J Bej-dlunun kfzlarp,
,lJu ^^»t> rj^, ^ "^ jaman bak§§ bakar.
Schloss zum Schloss hinübersieht,
Mitten durch ein Bächlein zieht,
W^ie in Pera doch jede Schöne
Gar so gestrenjjen Blicks dreinsieht.
syS ^^vwwvü ^>Sjs^: Pen^e reden ses gelir,
^^IS ^yo (jj^ Jäj^ derelerden »u gelir;
^ ,b <*Jb a^ ^^1^3 nejlejim öjle jari,
.^ ^ *'-^. *-^.^ ajda Jflda bir gelir.
Vom Fenster eine Stimme kommt.
Die Thiiler her das Wasser kommt;
Was mach' ich mit so einem Lieb,
Das im Monat, im Jahr nur einmal kommt I
40 Iqnaz Kunos.
^^^^\ .^^ ^^^ykti ^y^j>^ Gidijortun ür oUuu,
^^^^\ si^yl J^^J^ derjalar jolun oUun;
sif^^^jyyo j\^ S<.^X^^\ OHiime jar severten^
Qv^Jy j^ ^j^ C5^^ *^* ^örün kör oUun.
Wo Du fortziehst, mög* es zam Heil Dir sein.
Durch Meere mag geh*u die Reise Dein;
Doch liebst Du ein Liebchen ausser mir,
Blind sollen Dir beide Augen sein!
^L^\ »> Jjkac^b Bahvelerde enginar,
^^ C5^^ vS^^U5o\ enffinarfn dengi var;
^^U> ^^^^^Xi ^ ben jarimi tanfrfm,
j\j ^^^5o <J<-ÜIjLo uikalfnda beni var.
EIrddisteln in den Gärten steh'n,
Erddistel hat einen Widerpart;
Ich kenne mein Liebchen gar zu gut.
Ein Mal ist in seinem Wangenbart.
Nachwort-
Eiue der reichsten Abtheiliingen der türkischen Volkspoesie ist
die der .l/cim- Lieder. Diese Lieder bestehen aus \ner Zeilen und
geben zumeist einen auf die Liebe Bezug habenden Gedanken wieder.
Mdni (^arab. ^^^-ot-«) heisst ,Bedeutung' und waiii atmak, ^mdni werfen'
heisst ungefähr soviel, wie seiner Angebeteten ein bedeutungsvolles
AVort zuwerfen: es geschieht dies selten direct, sondern fast stets iin
Vorbeigehen oder Vorilberfahren. Jedes Mdni enthält auch ein nijä,
eine Pivphezeiung, und ernstlich Verliebte glauben an das ihnen z^"
geworfene uijet wie an ein kräftiges Amidet.
Der Tag, an dem die meisten Mdni geworfen werden, ist de^
erste Frühlingstag, Hidrelez f Hfd^rtUiiz) der ja auch bei den oriet^'
talischen Christen als ht^liger Georgstag in grossen Eliren steht- ObwoH'
diese Sitte von den Türken verspottet und missbilligt wird, verfehl^^
truUdem die Ulrkischen Frauen nicht, i^ich am Vorabendo des Hidrelez
in dem geriiiimi|L,'en Hofe, eines Haukes iu einem der SUidtvlertel
2iiSiimmeiiziiiindL'ii, um liior, vor niäim liehen Augen geseliützty aus
J/mit- Liedern ihre Zukunft zu eiforscheo. Zu diesem Behufe wirft
jt'de anwcsendo Frau irgend ein Pfand j einen Ring^ einen Hand-
st'tmuck oder dergleielji-n in einen grossen Topf^ der dann fest
verbunden und unter einem Rosensti\iueh vergraben wird, nieht ohne
vorher mit rothen Tüehcrn oder Bändern umwandelt zu werden, da
die rotte Farbe bei Heiratäangelegenheiten gll'iekverheissend ist. In
Anatolien werden die Liebespfänder anstatt in einem Topf auch in
einem Baekofen versteckt.
Alles dies geschieht am Vorabende. Am Morgen des ersten
Frlihlingstages versammeln sieh dJe Frauen zum zweiten ^lalv. Der
Topf wird ausgegraben und von einem weissgekh-idt-ten^ unselnildigen
Müdehen geuflnet. Naeli einem jedesmah'gen BmnUlak (Im Namen
Gottes) greift die Jungfrau in den Topf und nimmt einen der darin
geborgenen Gegenstände in rbe Hand, jedoeli so, dass ihn keim^ (h-r
anderen Frauen sehen kann und fler Reihe naeh singt nun eine der
Frauen ein bedeutungsvolles 3//t;M'-Lied. Dann Offnet die Jungfrau
ihre Ilandj zeigt den darin verborgenen (tegenstand und gibt den-
selben ihrer Eigenthllmerin zurüek^ die natiirlieli sehr erfreut ist,
wenn ihr Mdtu eine günstige Zukunft prophezeit liat und tief betrübt
bt, wenn ihr Böses bevorsteht- Junge Jladehcn^ welehe trotz mehr-
maliger 5[itfeier des Hldrefez ihren KLsmat noeh uieht gefunden liaben^
hinden sieh aueh am Vorabend ein grosses Vorh:4ngeöehhjss in die
Haare» welches sie dann am anderen Jlorgen vor Beginn der Feier-
lichkeit aufschliessen.
Eine andere Gelegenheit zum Singen der ^Vfmi-Lieder bieten
die langen Winterabende. Am Zuima -Abend (lokmii ist eine srissL\
nmde Jleblspeise) versa!)uneln sieh die Frauen mit ihren Mihu
t(}rha$y, kleinen SUekeben, angefüllt mit Papicrstrtiifen^ auf denen
3ffifu'* Lieder aufgesebrieben stehen. l>nnn wird je eines der Mdiü-
Lieder gezogen nnd derjenigen vorg^^sangeUj welehe einen Bhek in
'l^re Zukunft niurljen will Nieht selten eiioltijt von Seite dieser
i
42 Ignaz Kunos. Türkische Volkslieder.
letzteren eine gesungene Antwort, da viele der Mäni-hiedcr aus eineir
Paar, aus Apostrophe und Antwort, bestehen.
Wie schon erwähnt, beschäftigt sich der Inhalt dieser Licdei
am häutigsten mit Liebesangelegenheiten, doch enthalten sie aucl
manchmal räthselhafte Fragen, auf welche dann mit Improvisationer
geantwortet wird. So zum Beispiel wird von Einem, um ihn zu
probiren, ob er wirklich (dn guter ü/d/ii-Sänger ist, verlangt, dass ei
sieben Frilchte besinge und als Antwort darauf erfolgt dann die
Gloritication dieser sieben Früchte als Liebessymbole: der Aprikose
als Kuss, der Orange als Brusjt u. s. w.
Was ihre Classitication anbelangt, so bilden die Mdnis mit der
Tüvkus zusammen die eigentlichen Volkslieder und sind sie nichl
metrisch, sondern rhythmisch gebildet. Sie hab(jn sieben oder acht
Silben (i -i- i oder 4 -f- 3)^ welche durch eine Cäsur in vier und
vier oder vier und drei Silben geordnet werden. Der Keim befindet
sich am Schlüsse der ersten, zweiten und vierten Zeile und ist zu-
meist ein reicher Reim. Auch kommt es vor, dass Tilrki'Ca aus
zusammengereihteu J/a«i-Liedern, denen dann ein gemeinsamer Refrain
beigegeben wird, zusammengesetzt werden.
Some Remarks od the Sarvasamniata-Sikshä.
By
J. Kirste.
In the excellent edition of this Siksha piibHshcd with a commen-
tary and a German translation by O. Franke (Göttingen 1886) I have
noted the following points, where the interpretation given by the
editor seems to me not to be quite correct.
Rule 7. The expression lakshydnusdratah^ is translated by 'Vhere
it happens'' (wo es sich gerade trifft); it would be better to trans-
late "in accordance with the very form of a word'\ The phonetic
rules apply to the form a word affords in its independent state (pada).
Thus arka — that is the form of the pada-text — becomes arkka
in the samhita, the really spoken text. But what is to be done,
when the pada- form shows yet a duplication, as anna and vfiddhi
do? Shall we go further and make according to the general rule of
duplication annna and vjidddhi ? No; no doubling takes place in
that case (see Ath. Prat, iii, 30), that is to say anna and vj-iddhi
remain unaltered; there is an absence of varnakrama. Rule 7 gives there-
fore an exception to the preceding rules, where duplication is en-
joined, whilst Franke thinks that the rule opposes euphonic dupli-
cation to historical duplication with which a book on euphony has
nothing to do.
The rule of our Siksha is cited by the commentator of Taitt.
Prat. XIV, 5 and as Whitney confesses himself incapable of extracting
a satisfactory meaning from his exposition, I state that he argues
44
J. KiRSTE.
in quite the same manner as we m explaining rule 7 of the SiksM.
TLij eommcntary there goes on to account for a difference of phra-
seology; namely vf/aüj ana para (rule xjv, 1) and vyartjanottara [T.b\
Why does tlic Pratisäkliya not employ the same term? The reÄSOn
is, that the rule of douhling laid flown in rules 1 and 5 is not ob-
ligatory every where, that there is a myamähhävah in words like aiidf
aima^ addhi etc. Therefore the different term (jpara and utinm) h
intended to signify the abscnee of niyama. That this is the tine rneAn^
ing of the commentary appears from 8utra xiv, 23 which states that a
letter followed by a homogeneous one or one of the same mute — '
series is not dnubh.^d. Franke is therefore >^Tong in saying that the
Prätiöakhyas contain nothing about that subject
The word tatra is not translated by Franke. Thereby tb»
second verse of 8ütra 7 looks hke a repetition of the second vem'
of the following rule. That in not tlie ca^e , the former applying tu
word« like vfiddha^ tbi* hitter to words as anldha where duplicatioB
is the result of phonetic rules,
Rrde H. The translation of this sutra: "By the same reason b;
whicli a consonant is doubh-d a. s, o." is not a good one. It would
be better to render it in th^j following manner: **When by virtue of
a phonetic rule a consonant is to lie doubh^l, the doubhng consists
for aspirates in putting before them the corresponding non-aspimted
mute/'
The commentator quf>tcs rnkahah^ which is considered out of [ilacö
by the editor. He has overlooked the doctrine, mentioned by all the Pri-
tisakhyas and prescribing the aspiration of a tenuis standing before
sibilant (see e. g. Ath. Prat, ii, *j). Rak^huh becomes therefore
shah and then by our ndc rakkhahah. The doctrine is of great i
portauce for the history of tlie groups kßh and ps. Very often kk
and phs are really the intermediate steps be I ween (fltjs and i/w, as
bapsnil and pm fi'om the root J/io«, or in akshan and jak^h from
root iihtH. We k-arn hy that doctrine that haphnati^ phsä^ akhdn
and jakfiith were yet existing at the time of the PratiSakbyas; c«
pare for the hitter the participle ja/;(//i<i. Unfc^hah is a derivate of
Some Remarks on thb Sarvasammata-SiksttA. 45
root rah becoming successivly raghs, rakhsh, raksh. In the Greek
language we find also XS and 4>2 (Cürtius, Etymologie^ p. 414) in
the earliest inscriptions instead of E and W, and in the Semitic tran-
scription of Greek words S is rendered by to or tn (Renan, &lair-
menients p. 9).^
In rules 11 and 12 Franke translates dvifUpavat by "doubled'*.
That is impossible, because then the Indian phonetists would teach
us, that the anusvära is at the same time simple (of the length of
one mÄträ) and double (of the length of two mätras). I cannot un-
derstand, how Franke has not seen that anusvärab is a masculin
and dmrüpavat a neutre. The latter is therefore adverb and must
he translated by "as if it were doubled'-. There are three kinds of
anusvära, the simple, the double and the heavy (guru). Rule 11 ac-
knowledges all three, rule 12 the double and the heavy, rule 13 the
simple and the heavy. Of the phonetic value of these three kinds
I hope to speak in an other paper.
Rule 14. The editor enters in a long discussion about the nature
>f the yamas. It appears that he did not know my paper on this
mbject, where I have sought to prove the correctness of the Indian
ioctrine in accordance with modern physiology {Mem. de la Soci&e
ie ling, de Paris, v, 81 sqq.).
Rule 31. Franke blames the commentator who explains näsikyah
by anusvarat (but see my paper p. 82) and asserts that the examples
of the commentary contain no anusvära, although Taitt. Prat, xv, 3
shows the contrary. The following Sfitra of that PrätiSäkhya, not cited
hy Franke, confirms the conjecture srddimshaya made by him under
rule 12 (p. 13)
Rule 42. Fbanke is of opinion, that it makes no diflference whether
t g. in the word brahma the h is nasaUzed or a nasikya intercalated
ietween the h and the m. I cannot agree with him, because only
Übe pronunciation of the nasaUzed h in that case is blamed by ^\g.
' Whether we have real aspirates in the Zend groups kJis and fa is a matter
r question.
46 J. KiRSTE. SoMK Remarks on thb SARVASAMMATA-hSiKSuA.
Prat. XIV, 10, whereas the ndvikya is one of the constituents o:
alphabet (see my paper pp. 91, 92).
Rule 46. Franke is not right in saying that the PrätiÄäk
give nothing about the ranga. The exemples of our Siksha viz. slok
and sumaftgalam 3 are quoted by Taitt. Prat, ii, 52 and the com
tator of Taitt. Prut, i, 1 brings in the ranga as a constituent o
alphabet. In conclusion I must express my surprise that Franki
where quotes the ^liktantravyakarapa published by Burnell. 1
is on page xxxiu a long description of the ranga taken from a Sil
Südasiatiselie Miseelleii.
Von
Wilhelm Tomaschek.
Es möge mir vorerst gestattet sein zu dem von Ibn Khordiidbeh
p. 61 folg. geschilderten indisch-sinischen Seewege einige Bemerkungen
vorzubringen; auf einer so sicher gefestigten Grundlage, wie sie de
Goeje's Text und Notenmaterial darbietet, ist gut weiter zu bauen,
(jleich zu Beginn des Koutiers zeigen sich einige Schwierigkeiten:
Insel Läwan ^\y^ (cod. B. ^^'^), 7 Fars. weiter Abrün ^^^\, 7 Fars.
weiter Khain ^^j^, 7 Fars. weiter Kis ,j^, 1« Fars. weiter Läfet
(jetzt Kism, 12 Fars. lang). Für Lawan muss unstreitig Lar J)i oder
sj^ gelesen werden, nach Yäqüt ,eine Insel, gelegen zwischen Siraf
lind Qais, 12 Meilen Umfangs, mit Perleutischerei'; es ist die Insel
des Öeikh Abu Su'aib, welche auf den portugiesischen Seekarten den
alten Namen ylha de Lara trägt. Für Abrün dürfte Andarün ^J^J^\
eingesetzt werden; der heutige Name Andarabeh findet sich schon
bei Abu'lfeda. Khenn wird stets nur als Synonymum von KiS oder
Qais anget\lhrt, z. B. von Kemptuorne, Journ. of the yeogr, soc, v, 281;
7 P^ars. hinter Andarabeh gibt es in der That nur ^ine Insel, näm-
lich Kis: Ibn Khordadbeh war also, falls er sich nicht selbst einer
Dittographie schuldig gemacht hat, zum mindesten übel benachrichtigt.
— An der Grenze von Faris und Sind, 7 Fahrten hinter Hormuz
und 8 Fahrten vor Daibol, erscheint als einziger Ilafenplatz Thärä
\j\j (cod. B. j\j)j wozu DE GoEjE bemerkt ,fortasse Tiz ^''; ich
glaube, dass hier Bädarä \yb oder Bädar ^>l> gelesen werden muss,
48
Wilhelm Tomaschbk.
(L i. BiBapa der antiken Zeit, mwh Pliilostratus ein * )i1 reicli nii
Biiüiiieii aller Art (vgl. skr. vadard jBaumwollstnutle' oder auch skr.
hfijari ^zizyplius jiijuba*); Gwadtu' ^>\^ ueiml diesen Hafen erst der
ttlrkische M(d,ut^ nach der Aussprache der Üalu<!ien, welche fiir t?
oder h im Anlaut gw einsetzen. — Die indische Pfefferküste wird
im Text ^Ju Molai vaealisirt; allein die sinischen Lautzeichen für
Mu-Iai t^ehen^ sonstiger Analogie zufolge, auf älteres Ma-le ziumk.
und auch Kosnias sehreibt MaXe , entsprechend dviu malabariseht'ii
malei, male ^Berglnnd^ Was ihn Pfefferhafen Bollin ^^^^ii betrifft,
sich die Schiffs wege th eilten, so dllrftc die Variante Jfii^ Beachtunj
verdienen; gemeint ist wobl der licutige Uferort VcHiau-gad ,weis
Veste', in 10" 33' N.^ Beliancor, Balianeote der portugiesischen ZSchrül
werke, bei Ptolemacus genannt 'KXaY*/.t»>p ijjiTTspiov, in der Tak Peiit,
BLlNOAj daher im Periplüs BaAixa zu verbessern in BaMY^wt. — Vo<
*la liringen zwei Tagfalniim nach ^Xib, wofür ^^^U. rjärafÄttAB
eingesetzt werden darf, als UebeHnhrhjifen nach Sailan, d. l d^
14 mUes vor Kanja Kuinari gelegene Platz Kadia-patnam oder, wi<(
die Portugiesen schreiben, Cariajjatao; an Budn-fattan des Ibn-BafiitJ
riöuBo^iracva des Kosmas, port, Pudipattanam^ ist nicht zu dc^nken
weil dieser Platz zu weit hinterwärts in 11" 34' N. sswischen Kann
nor und Qaliqut gelegen war; aus demselben Grunde ist bei den
angeblichen ,^^jJLsi*J\ der C'oromandala-KUste keinesfalls an J^inke
(= Ki-anganorj nach IL Yulk) zu denken; hegt in dem später folgen
den jo^bjS wirklich die fiodavari vor, so müssen entweder einig
Stationen ausgefallen oder die drei folgenden voranzustellen seil
Samandari, wohin man von Hailiin in vier Tagfahrten gelangte, ha
ich ftir die im Godävari-Delta gelegene Metropole Kngamandari;
den Strom selbst sind auch die Bezeichnungen Masuli, Ganga un
,FIuss der Spcecreien' übf*rliefcrt» 8o kann dann in dem folgende
^^j.y,xJj^\ wirklich Orissa vorhegen, was unmöglich wäre, wenn
im Flusse von Hamandar den Brahmaputra erkennen möchten.
Die Erklärung der binterindisehen Routen, woftlr Van i>rr Lith
DE GüEJE in den Noten zum Ktttfb 'atjäißh til-Hlnd ein erstau
reiches Material niedergelegt haben, wird so lange zweifelhaft bleibe
Sodasiatischb Miscellem. 49
jis nicht entschieden wird, ob unter Selähit (bei Seth vocalisirt 2t-
^x/£t) die Strasse von Singapur oder die Strasse von Sunda — in
letzterem Falle wurde Sumatra an der Westseite umschiflFt — ver-
standen werden soll; beide Wege werden von den Malay en mit Selat
bezeichnet. Die hinter Selähit folgende Insel Harla^ oder Haran^,
welche nach einer Notiz bei Ibn-Baitar Kampher producirte und ,Klein-
CW genannt ward, könnte mit Ho -ling der sinischen Berichte ver-
glichen werden. — Bei Lüqin ^^^, dem ersten Hafen von Cina,
100 Farsang hinter §anf (Campä), also an der Nordgrenze von Tong-
tin gelegen, muss Jedermann auffallen die Gleichheit der Schrift-
zeichen mit ^:^ti^^ oder ^^^^ 'Agayib cap. 61 p. 112, einem Handels-
platz für Moschus an der sinischen Grenze, den Van der Lith mit
derTribus Lho-pa in Butan vergleichen will; in den sinischen Schrift-
werken wird jedoch wiederholt eines Ortes Lu-pin gedacht, welcher
in Süden des an Kiao-öi grenzenden Gebirges und am schildkröten-
reichen Ufer des Cang-hai lag ; Moschus konnte dahin über Ytin-nan
gelangen. In Bezug auf Öang-hai bemerke ich, dass diese sinische
Bezeichnung des Golfes von Tong-kin und Hai-nan auch bei den
arabischen Seefahrern tibUch war, und zwar in der Form babr §an§i
^^: dieser an bahr-§anf sich anschliessende Meerestheil wird als beson-
<lers gefährlich geschildert wegen der dort häufigen Calmen und Taifune.
Unter den Leistungen, welche die Sinologie in den letzten
öecennien hervorgebracht hat, nimmt Grobnbveldt's Abhandlung
*Vof« oil the Malay Archipelago and Malacca {Bataviaa^ch Genootschap
f- A', en W,y XXXIX, 1877) eine rühmliche Stelle ein. Eine wichtige
Aufgabe auf diesem Gebiete bleibt noch zu lösen, die Herausgabe,
lebersetzung und Deutung des Kao-fa-ko-sang des buddhistischen
nlgers I-tsing a. 672, worin über die zwischen Sailän und Canton
fdegenen Küsten und Inseln gehandelt wird. Aber auch ohne diese
nichtige Quelle ist es Groeneveldt gelungen^ über die ungemein schwic-
lige Topographie der sinischen Literatur, soweit sie das Sundagebiet
betriflFt, ins Klare zu kommen. Einen entschiedenen MissgrifF hat er,
»rlaahe ich, begangen mit der Hineinziehung des Artikels Po-h'
5. 80 folg.) und mit der Verlegung dieses Gebietes an die Nordküste
Wiener Z<ritsclir. f. d. Kunde d Morgenl. IV. Bd. 4
Sumatras, VoAi niiiss vielnic^lir iiii Bcivirho der San-SUiatun treburhl
werden; die grosse Aimdehinmg dos Landes, die huddliistischen
Rerainiseenzenj die Sittt' des Radwerfens (skr. Mkra ,gezUhnte Wurf-
scheilie aus Eisen*); st»wic endlich die im Thaug-sii lih erlief erte
Glosse mä ^Pferd* — dies Alles weist uns auf 8 jam. — Ich nehme
hier Anlass, das raehrnial genannte, aber unerklärt ^ehliebene Oclm't
So-li {p. 40 folg. 74) zu deuten. Mareo Polo in, '20 nennt in Maabar
ein Reich SOLI, worin Yüle mit Recht das Taniih*eieh Sola, skr. Cola,
erkannt hat; die von Kaveri nach SailÄn seit a, 200 eingedningeneii
Pamila heissen in den siogalesisehen Annalen Soli. Ihn-BafiitA iv,
p. <J!^ erwälmt in Kuuhun-Male Kaufleute der Soli ,^^^-^5-0, und im
Mohit heisst es {Journ, As, hoc. of limifjal 1JS3*3, v, p. 4<)*i); »die^
TÄmil oder ^^nliyan ^^^^ kennen die Wege durch die Malaqt
Strasse.* Aus dem indischen Laude ( Vlien kamen nach den Aniialell
der Sung a. 1015 ff. Gesandte au den siniseheu Hof; i^*>liyan nen
AbuMfcda den Fhiss Vaipriru im Golf von Manar, und dazu stimn
vortrefflieh -üjat;v 7:;Taj/.cc hei Ftolemaeus. — In siiL IVla-hi (Groek. 3i)Ji
suche ich den sumatraniaeiien Staat Parlaq^ Fcrlee; in Pida (42) &^
Stadt Behla in *< huän.
Eine andere Leistung, welche der Aufmerksamkeit aller Orieatr
kundigen werth ist^ weil sie die IJundelsverlüütnisse der vordem
asiatischen Kulturländer I)criihrt, hat F. lliuiu in seinem liberftU
lehiTetcheu rmche (Mun mid the Roman (hitni 1885 geboten, wekb«
sieh den Arheituu Brbtschkkioek's würdig anreiht Die grosse rin
parthische llündclsstrasse n;ieh ^k'sopotamien und Syrien, der
weg his Charax und Alexandria^ die Handelsgcgenstitnde des Oste
und Westens, — werden aus sinischen Schriftwerken erläutert
in wahrhaft genialer Weise wird die Deutung der Ortsnamen,
denen sich v. Richtuofbn und zuletzt v, Gutscumid %^ergcbhch
gemüht hatten, durchgeführt; ich erinnere nur aii die unwidcrleglic
Gleichstellung von Li-kan mit KekinUy HiTpa, und von Fu-lin, «1
Mittel[mnkte der nestorianisclien Ghuibenswelt, mit Bethlehem.
Antiochia (sin. An-tu) w^ar in der rümischen Kaiserzeit,
schon finiher unter den Seleukiden, ein Hani>temporium des orie
Südasiatische Miscellrn.
51
Tischen Handels. Wir besitzen noch eine liier um 3;'hi vcrfasste
Schrift i)tf#cripho tot ins orbis (Geogv. (Jr. inin, ed. MCllkr u, p. f>13),
welche über die indische LiUiderwelt freilich niu' pbantastiselie An-
gaben bietet; dass jedoeb der llandrl Ins Kamboga gereiclit haben
muss, erkennen wir auB der SchihleruDtr Jer seligen Serer unter der
Bi^zeiehnung Ka|jup;voi, womit offenbar die Khraer, arab. Qimar ^Ui
IbnKhord. 66, gemeint sind; Ki;jiip3t (vgl. CiraiiTis (t. Kav.) kennt
Ptolemaens an der Vereinigung der beiden Quellflüsse des ^r^poc^
also dort, wo sieh die alte ^tletrojjole der Khmer befand. Schwieriger
zu deuten sind, von den Bralnuanen und den biblisebcn Eviltae ab-
^t^hen, die Namen Emer ( vielieielit A'p.oupoj, Damila}, Nebus (%^öllig
Qüdeatbar; "Agaca nennt Pausanias eine Insel der Serer), Dypsap
(rielleieht Sapadypa, skr. Yava-dvipa), gens loneum (Yavana-dvipa,
ki Hiuen-TIisang wiedergegeben mit den Silljen Yen-mo-na ceu, flir
flie Halbinsel Malaka), endbeb gens Diva (vgl Divae et Serendivae,
Amm. Marc. 22, 7). — Die weite Verbreitung der syrischen Nesto-
ruiiier im Orient bezeugt schon der Mönch Kosmas; interessant ist
<iie Bemerkung, dass bereits a. 500 die Abendhlnder von den Indicrn
Puijiev; genannt wurden, womit Runiis, Knmes der portugiesischen
Berichte a, irjOO übereinstimmt. Ka>.aEJ.{r^ oder Qalimnia der Thomas-
%ende kann entweder auf Ki/.«;/g! der gedrosiscbeu Küste oder auf
Jää malabarische Claminia G. Rav. p. 42 bezogen werden; Qahi^i
ifr Konkana-KUste wage ich mit HT/Xr^sia zu deuten, wie Qolais bei
Küfa. In späteren Jahrhunderten haben sich die nestorin nischen
^Cbridtpji den Parsen angeselrlossen und die persische Sprache bevor-
Drte wie TanavaH (deb-Nasari) und Martabrm waren Ursprung-
Ansiedelangen solcher pemseh redenden Christen; von diesen
lOfut auch her die Bezeichnung Sahr-inau für Navapuri und das
Reich Slam — wir ünden diesen Ausdruck bezeugt im Segarat-
'alara, bei *Abd er-Razzäk, im Roteiro des Vasco de Gama (p. UJH
XAmaü), iu den Berichten des Albuquerque (ed. Biker i, p, 8, iv,
f ft-l ei Key de Syam ou Sarnaü e 1Vinat;ary) und des Fernäo
Meadex Pinto cap. 3G; Ludovico Vartbema vt, 14. 20, 31 s| »rieht
ansdrQekltch von nestorianischen Kaufleuteu, welche nacli Sai*nau
Wilhelm Tomaschbk.
Handel trieben. Es wilre an der Zeit, dass irgend ein Syrologe
in den syriöchco Sehriftwerken reichlich vorhandenen topographischei)
Angaben feamraelte; i^elion die Anecdota von Lant> bieten ein nocli
nicht verwerthetes Material. f
Ueber Hinter-Indicn Inctet Ptolemaeus eiiicR wahren Selmta'.
von topographischen Anf^abeo, deren Vei'ständniss vielleieht durch
fortgesetzte Inschriften- und Denkmälerforselinng erschlossen wenkn
wird. lIiL-r Bei nur auf einige vor-ptolemäischc Bcnehte eingegangen.
Dem Eratostlienes galt als äusaerstes Ende des Taurus oder, wie
Neuere sieh ausdrtieken, dt^s ,eurasisehen Kettengebirgssystems* das
Vorgeliirge Td\KOtpo^ (Stralio p. 500) oder, wie Mehi schreibt, Tamus;
auf der augusteischen Weltkarte vertrat diese *SteUe das Vorgebirge
SAMAkA ((Jrosius 1, 2 vgb 8amar ü. lUv. p. 40), welches au!^l{illft
jinter gentcs Eons et Passyadras'^ wobei entweder an skr. Pariyätra oder
an skr. prMa prakr. passu ,08tlicir -f- ntJri ,VvW gedacht werden 1
Eine dritte Ftuin begegnet hvl Ptolemaeus^ TYjjxiAa ixpüi-nfJpEav neb
Tr^;jii>va; 7:otJ£jJt.5;; es ist das V^jrgebirge Negraes mit dem westliclisto
Mtlndungsarm des Irävadi, wf> in der Tliat das /»urasisehe* (lehir]
seinen Abscbbiss iinnet. Ob dem Worte skr. tamala ,laurus cassij
o(U'r ■^'ftimara ,tiiister' (in barbaiiscliur Aussprache xhimaraj mnittfi
xugi'unde liegt, lüsst sich schwer entscheiden. Pomponius Mela nenn
überdies eine wichtige Laudraarkc am Ostrande der Erde ,inoQ
mari Eoo inminens, nomine TABLS*, wahrseheiulieh das aussen
Ziel der Fahiten matayiseher Völker, Formosa; vgl makass. tahin
tapi jhobes Ufer^ Ueber die dazwischen hegenden serisehen, d.
hinterindischen Küstenstriche hatte zur Zeit dr-r Seleukideu dö
IleJIenoperser \\;jLwiJtTf]TQs (amo-mdta ,mit Kraft gesehaflFen*') NaehricIiK
verbreitet, wehdie Plinius viy §. 55 im Auszöge mittheilt; Bestätig«H
derselben gab im ersten Jahrhundert der Kaufmann Alexandros, welclia
Ptokmuieus bentlt^t hat. Plinius filhrt folgende Flüsse an: Psitliar
Cambari, Lanos; dann folgt die Halbinsel Chryse, hierauf sin
Cyruaba mit tlem Flusse Atianos, zuletzt sinus AtUieorum, der 0<J
von Bengalen j von dem aus ein Haudelsweg tief ins Land der Tra
Ilimavat Völker oder Uttanikuru sieh hinzog. Der Fluss ^^^i^
SüDASIATlSCHB MiSCBLLBN. 53
rsclieint bei Ptolemaeus in reinerer Form 'A(nr!Opa?, in deren Stamm-
ilbe vielleicht pers. gpaita, skr. gveta vorliegt. Da die nördlicheren
Flüsse !iatva; und 'A|/ßasTr<c, an deren Mündung bereits Stvai ?xOuo<paYci
und WpLßiara'. skr. Anibastha (genereller Ausdruck für Barbaren)
hausen, der Küste von Tong-kin und dem Song-kk-Delta angehören,
so muss der Aspithras irgend einen Flusslauf näher an Öampä
(civitas Sampa G. Rav. p. 40, Safji^r; bei Simon Seth, arab. §anf)
und Mahä-Oampa vorstellen, etwa den Fluss von Phai-pho, einem
uralten Hafenplatze, von wo der vorzügliche Zimmt des Berglandes
der Mo'i (arab. Mayyid) und das berühmte Adlerholz (drfiXkoyGV Stv^t
bei Chariton) exportirt wurden. Der folgende Fluss Cambari erscheint
bei Ptolemaeus als 2ijpo;, weil im Mündungsgebiete desselben das
älteste Emporium fdr sinische Seide sich befunden hat; gemeint ist
der Mä-khong mit seinem vom Toli-sap-See und dem Lande der
Khmer kommenden Nebenfluss; Cambari ist wahrscheinlich der Fluss
der Khmer oder Kafjiapoi; gewaltsamer dünkt uns die Annahme einer
Verunstaltung aus Cambages, Kambog;a. Das Inland erscheint bei
Ptolemaeus als XaXxiTi; x^P^ skr. Tämra-dvipa, mit der Metropole
lizzifii d. i. Khorta, siam. Ko-rath, wo sich ausgezeichnetes Kupfer,
Magneteisen, Zinn, Antimon und andere Metalle vorfinden. — Der
Iritte Fluss Lanos, richtiger Aavs«;, heisst bei Ptolemaeus Aoava; und
»eine Anwohner heissen darum Aoovat, bei Steph. Byz. Aaove;. Man
tunnte hiebei an Dai, den herrschenden Stamm Siams, denken;
l^r Strom selbst ist sicherlich der Mä-nam ,die Mutter der Gewässert
Liejrt aber nicht vielmehr in Aavo? eine malayische Bezeichnimg des
"^troraes vor? vgl. tagal. danao, mal. danau, ranau, madagask. rano,
layak. dunum ,gros8es Wasser, Strom, See^ Die Bewohner von Campä
sprechen, wie dies neuerdings wieder Kuhn erwiesen hat, einen
üterthümlichen, malayischen Dialect, und in alter Zeit mögen Malayen
lueh noch an der Mündung des Mä-nam gehaust haben. — Chryse be-
eichnet bekanntlich die malayische Halbinsel, skr. Suvarna-dvipa ;
uf (las Vorkommen von Flussgold zielen die Namen Xpusoava; bei
*toI<maeus und Xpjcoppca; bei Orosius; Gold fanden die Portugiesen
" LTanitischen Berglande von Paliang, und diese Minen will gerade
54
WlLrrEJ.M TOMASCHBK.
jetzt wieder eine eng;lische Ciesellscliat't ausbeuten. Süber mag sich
dort auch vnrgcfundrn haben; vgl, eleu Namen Perak d. i. mal, prwg,
batt. pirak^ ta^. pilalc, tbrmos. pila ,8ilber\ Ob aiicli das Zmn der
Halbinsel schon im Altertbum zur Verwendung kam? Die meisten
Forseber haben dies bezweifelt, weil skr. kastira ein Lehnwort asis
der Sprache der Pliüniker und OriechLn ist und weil im Periplüs
■/,acct-£p5; als Importartikel der indischen Häfen erseheint. Aber es
können die Yavana das zur indischen Bronzebereitung nothwendij^^
Zinn aus Xp^zff selbst geholt liaben, wie später die arabischen Händler
aus Kalah. Ueberdies darf ein direetes Zeugniss bei Stcph. Bp,
nicht übersehen werden : K x^chsp«, ^i^^oz Iv t*^j wstcovöi, -nj MvJ^.xr^ r^^z^tyr^i^
£§ T^^ Q /.acoiTäfO;. Das ist doch deutlich genug! Ausser den YavanAJ
haben gewiss auch die Malayeti selbst rhis Zinn ihrer Heimat den
indiscben Emporien zugeführt; noch jetzt benennen die siugalcsischetlj
Bewohner der Malediven-Atolle ^Zinn'' mit dem Worte timam, welck«!
mala jise hen Ursprungs ist: dayak. tnmharah, makass, timheraf battJ
mnibora, mal. jav. tarnt h, tag. tlnijga, Ueberhaupt bedürfen rnanditl
ostasiatisclien Produete im einzelnen noch einer gründlicheren Uutff
suchung. Eine Musterarbeit dieser Art liegt zum Beispiel in ScBUMAWt
Untersuchung über die Ziramtländer vor (Ergänzungsheft Nr. 73 d®
Geogi\ MUtheilungen a. 18H3), Freilich gibt es auch da allzu külmö
Annahmen, z. B. die Zurilckfllhrung von ägypt. Khhit auf sin. It/^V-^'fl
auch h:Ute bemerkt werden sollen, dass bereits Garyia de Urta a. lo^'ä
nachgewiesen hat, dass das 8undagebiet nnd der Süden Cinas ^i
Alters den Zimnit gehefert haben und nicht die Aroniata-Klist«
Afrikas-. lUr fh^n besten Zimmt galt den Chinesen selbst das Produci
der Plantagen von Ki«o-ci und Kieu-cin; die malayische Hezeiehiiun
des Zimmt als , Kinde' külä und ^stisse Kinde* hulk-maniji tindet ilw
Analogie in skr. tvnca SoOxv.«, in arab. qirfa und negeb, sowie
malediv. pho-Rtavibu-fon, foni-torl , süsse Rinde''; die Zimmtsorte M
bei Plinius hat überhaupt irgend ein beissendea Gewürz bedeute^
vgl. makass, tag. hida ,beisseud, stechend*, mah hldft , Pfeffer*; in t^l
der gineehisehen Urognisten erblicke ich ^Insi-l Zimmt* d. U. Zlinn
vom Emporium liarbara-gezira an der t^omaliküste; in arab. ga
SüDASIATlSCHB MiSCELLEN. 55
^erg-Zimmt' aus dem sailanischen Emporium Gabali-gama d. i. Point-
ic -Galle.
Was Vorder-Indien betrifft, so finden wir eine summarische Be-
rechnung der Kiistenlänge bei Plin. vi, §.72: von der Mündung des
iiauges zum Vorgebirge der Kaiinga und zur Stadt Dantapura 625 m. p.
= 5000 stadia; von da bis zum Vorgebirge TpcTuiva 1225 m. p. =
9800 stadia; von da bis zum Vorgebirge und Hafen Perimula 750 m. p.
= GOOO stadia; von da bis Patala 625 m. p. = 5000 stadia. Die
^tadt der Kaiinga lag im Deltagebiet der Godävari, das Vorgebirge
?^elbst nennt Ptolemaeus llaAOjpa; serra de Palur e rio Palur haben
die poi-tugiesisehen Seekarten in 19V2** ^-5 ^^^^ nahe Hafen KaTixapSafJia
(skr. kurdama ,Sumpf*) war auch auf der augusteischen Weltkarte
als Calicardama verzeichnet, Orosius 1, 2. Tp6::iva stellt C. Kumäri vor;
bis dahin betrug die Länge der Ostküste 1850 m. p. = 14.800 stadia;
die in richtigem Verhältniss dazu auf bloss 1375 m. p. = 11.000 stadia
berechnete Westküste hat als Mittelstation Pari-müla, wo nach^ix, §.106
r^erlenfang betrieben wurde. Die Gissung führt uns in den Sund
von Bombay, zur Insel Karanga, und man vergleiche die Bemerkung
in Godinho's Reisebericht a. 1663, cap. 15: alguns aljofres se tem
ichados em mäos de Colles na nossa ilha de Caranjä. Berühmter
^ar allerdings die Insel n£p{|ji.c'jAa im Manargolf, deren Aelian und
Tzetzes Chil. xi, 456 gedenken; so wie der Hafen gleichen Namens
ui der Ostküste der malayisclien Halbinsel, bei Ptolemaeus; vgl.
mal. per-muln ,an der Wurzel, am Anfang gelegen', und MCda-Gdva
.«laji eigentliche Yäva, d. i. Mcnang-Kal)au, Heimatgebiet der MalayuS
^v<} die arabischen Berichte dus Eniporiuni Qaqola ansetzen, d. i.
nial. ka-kudla £•; tsv \\\LVi%. Eine Stadt Automula nennt Plinius vi,
^ Tö im Cirenzgebiet von Kacrlia und Gugcrat.
Völlig räthselliaft dagegen erscheinen einige Distanzangaben,
welche die Tab. Peut. auf dc^ni Bilde Vorder- Indiens eingetragen
^^i^t, wobei selbst die Gattung des Wegmasses unsicher bleibt; es
^rsclieinen da Namen, wie Elyniais, Thimara, Calippe und nahe der
ßangesmündung sogar ein Antiochia Tharmata, womit sich vergleichen
w>>t'A:;jiaT7, zc//.; 'Ivci/y;;. Stoph. IW/. Sollten hier in der That indische
56
Wilhelm To hasche«.
Handul^pliltzo vorliegen, woicla* dii- ^q'icchisclicu .Schiffsleute
< >«'rtli* likeiten tlos t44"K ukidiselieii Ktirhrs benannienV Oder liq
liier IdoHS Eiitreniuii^eii Jüdischer lliilze von Häfen ElymneiUä
Habyl^niias vi>r? — An der n,stktlste linden wir verzeichnet
FllUsc Calingiciis, Palcritü, Annes; im Inland ein Waldgebirge iß
dvana) iin*t der Bemerk iinc^ Jn his loeis? elefanti nascuntnr und sl
vvärts davon Antlrae Indi, skr. Aiidbra. In PALERLS erkenneß
di*n mehrmals vorkommenden dravidisehen Fhissnamen PaJ-äru »Mild
wasscr*; ftlr AUNES könnte man zwar Tyva;, die Ki^i^a^ etnseta
wollen^ aber oilher liegt die Oleiehstellnng mit der V6^a. Der
veiinate p. 41 verzeichnet die Kil^tenpUitze Antioctia Thar
Dosara, t^oropatiiia, Oarnfaiia {gewit^s ein Wort kolariseher Abkunfti
Pitynnftj Caraagora, Paloris^ Agaris; p. 72 Modiira, Soli, Caveri.
diese Angaben liat Lahsen in seiner indischen Alterthumskuiide nie
berücksichtigt
Reitjhlndrigcr erweist «ich die Tabula in der Topographie i4
malabarischen Küste; sie erwähnt von Süden nach Norden die (W
Cotiara, Blinca, Niiieildae^ Muzins, Tundis und Pisanta (ßjLXvT::vf
und der Ravennate hat überdies Claminia, Elyma, Patinnae, Co
Conicara und PatitJinii (^ Pratisthäna^ Uai^xfj?)] im Inlande liintil
den Piraten erscheint Ih'myriea, Dnmjrica, d. l das Land der
mihi, Damila. Cotian»^ Cotziarn, '^Lt^zprSM^ K^motpx dci? Ptolemao
wonach das Ptetfergebiet Cotionaraj KoTisvap^.xf^ benannt wurde,
der alte Name von Kaulaui, KoiUm oder Quilon. Muziris wird
Recht d^ni heutigen ^langaluru, M3c-/vap3jO des Kosmas, glciehge^
Muziri-t mit angeliängteni Artikel hat im blande der ägyptisch
Kauffahrer einfach jägyptiseher (Hafen)* bedeutet; die Tabula zeiclj
hier einen breiten Creek laeus Mnzirit(auus) und darüber teiufJc
Angusti d. i. Ssßaccoü, des ^^iva; diese berühmte Pagode \%'ird m
von *Abd er-Razzäk beschrieben. Am schwersten zti Ijestimmen ißt (
Lage von Tundis; das heutige Knnda pur wird nämlieh erst in neuii
Zeit genannt, niemals in der poiiugiesisidien Periode (1500— 1 GO
Aber nicht Idoss für die Kunde fndieos, auch Hn* die Arabilt
lässt sieh — zwar nicht aus der Tabula Pentinger's — aber dö
Sod ASI ATI Stil E MisrKU.EN, 57
aus dem vollstäntUpTfii Exemplare des Ravcnnaten ein kleiner
Xutxon xielien. Es sind allerdings mir Ortsnamen, ordnungslos dureli-
einander gewllifelt und keiaeswcgs nach Strassenzügen geordnet;
gleichwohl dürften Kenner des Landes und seiner älteren Insehrifteii
in manchen derselben gute Bekannte wiederfinden. Wir fl\hren sie
hier an: {\k 55) Gabonita, Sargo, Empuriimi ('Ap»g{a i\i.z6pio'i oder
Oadana, 'Aden, schon bei Nearchos genannt 'E{jL::üf:{>;), Misaria, Luta,
Minaea, Olafiy Sata, 8imfta, Laeha, Dusar, Maiilii, (p. 5ß) Thuris,
MaratJi^ Athima, DatiluiUy Sabi, Sabot, ^faefa^ Cosabaj Menfaba
(MsvaqjLßi;?), MARIBA, Obiae, lABRI, Haxaturis, Divitia, Tarauda,
Novaca, Caldis, TAEMA, Ccu-ia, lioanum (Bainfin?), AGAR (Hag:r
in Yeraliraa?)j fp, 57) Dante^ Lachinat, Borea, Valiae (al-'Olk?)
Amara, Camaron, Cyrituea, NEGRA, TAFRA, EGRA, Sacumoni,
COUNAN, Letiee conic (aMJaura), Corona^ Sakti, Carcha^ GERRA,
TABOCA (Tabuk), Tuba, Oonnae, Samematride u. A.
Für die Kunde Babyloniens erweist sieh der Nutzen als etwas
grösser. Hier sei bhiss der Scliiff^weg am Tigris von Seleueia bis
Charax besprochen^ dessen Länge nach Flinius 25(i<) Stadien ^=
320 rumische Pfeilen betrug; in seltener Uebercinstimmung dazu be-
trägt die Summe der Entfernungen auf der Tabula 318 m. p.; die
Stationen lauten: Seleueia 4'» in. p,, Dorista (latptTcavr,, Stoph. Byz//)
20 m* p , Aliara 20 m. p., Curraplio 35 ul p., Thamf«ra 20 m. p.,
Cybate ( Ba3'/:i*/.t;, StepluByz.?) 40 m, p.y Donantitia ü(l ni. p., Dablan
13 m. p., Aserga 40 m. p-, ANAIf (ihis heutige Qorna an der Ver-
einigung des Fnnit mit dem Dighi) 25 m. p., Assabe 25 ra, p.,
Spara 15 ni. p., SPASlNr: (JllARAX fgegenaber Obollah, nahe an
Mohammera gelegen). Wir dritte Station miiehte ich mit geringer
Acnd^^mng rurajdiOj Surapljo lesen und dazu den Namen des in den
keilinschriftliehen Denkniiilrrn er^vjthnten Fhisses oder Canales Stu^äim
vergleichen; Surapho liat ungefähr die Lage <k*s heutigen Küt el -'AmarHy
wo sich der Tigris spaltet, indem sieh vom Hauptarm der Canal
el l.lai odf*r der Tigris Vim Kaskar-WÄsit gegen Süden abzweigt;
demnach wäre Surapii ifb-ntiseli mit diesem siUllielnn Haupteanale;
die mit Surapu zugieieli geniuiiUr Tribiis Gambidu uird ohnehin mit
i
58
Wl r. n VJM TOMASCHKK.
dcT von ik'ii arabitielieii Geographen onvähiitPii Oertlichkeit Gabbol
(norh jotzt augoblit'li (»ambol V) in Verbiiulung gebracht^ welche mitten
zwischen die Stationen AWra und Surapho MlU nalie an Zor-Famiya
iu\fv das jint^n' Apamra\ Der Hauptarm dos Tigns hat zur Seleiikidett
zeit genau drnselljon Lauf verfol^^t wir heutzutage^ Äur Khahfeuze
dagegen wnrde der Hai als Hauptarm betraelitety mit dem Bcisatisel
jedoch^ dass es einen älteren, gegen (Jsten gerichteten Tigrislanf
gebe, welcher die Kavine Gauklia und das fJebiet von Maißän durrh-
fliesst und sieh mit dem vereinigten Fiuat-Digla bei al-Mailbar
(=: Qorna) vereinige, — Die vor Gründung Küfas vielgenannte
Ilaudidsstadt IJirRj dereu Huf bis naeji Cina gedrungen war (bin. Ylilo
nach IlmTn's (jleiehstellun^^)j syr. Hi'-rtn, "EpOat bei Steph. Byz., glanhtt
ich in Derta der Tabula, Dertha des Havennaten wiederzutindeii:
die Lage mitten zwischen den jialudes Chaldaieae entspricht aii&J
Beste und eine Entstellung der Hchreib weise aus ursprünglielieia |
Herta ist kein Ding der Unmögliclikeit, — Dann noch eine etwas j
kiihuere Vermutimng. Seit d'Anville sind wir gcwolint, frdgeurlflj
Namensfbrmen als identisch zu betrachten: "'Äjj-rr;, Verbanntingsortj
der Milesier, am unteren Tigris (Hdt); "A-ytvi;, Handelsplatz im Siuiipf-j
gebiet zwischen 8usa und dem Pasitigres (Nearch)^ Aple, nahe dei
Vereinigung des Euphrat und Tigris gelegen (Pliu.); Ange, Ort imhö|
der innersten Bucht des Persergolfes (Jul. HonoriuB). Sehreiht tüHßl
diese Namen mit altgriechischer Grosssehrift, so vereinigen sich die-j
selben insgesammt in einer vorauszusetzenden Grundform 'A^^l^-i <^^
'AvjA^c, Jt-uei" Handelsort, welrlier ungefähr die Lage des heutig
Howi'iza oder ,Kleiu-nuza' einnahm, erhielt diesen seinen Nami
^ÄYiAT'S von den benaeli harten Sümpfen: assyr. agnmmi, a ram. agkn
(Von Qodama direct >»ezeugt als syuonym mit arab. Bataih ). Kawms^J*
hat zwar "Ayiv.; mit Dür-Yakiu dw Keiliuschriilten vergleichen wollea
aber diese Veste, weh-be eher in PÜnius* Durine vorliegt, lag
Ufer des Furat, und zwar auf der Anliybe der Beiu-Mansur zwischc
Qorna uufl ib^n jdtf^n Bui neu statten Arku, L^ru, Eridu.
Grohs ist iU'V Sprung von Babel und Sumir zu dori ocrunische
luscbi ^[ad;«gaskar und Formosa, den Endpunkten der malayis
Südasiatische Miscellen. 59
Welt; weil wir aber malayische Verhältnisse mehrmals gestreift haben,
so seien uns auch die folgenden Bemerkungen gestattet. Wiederholt
wurde in jüngster Zeit betont, die Bantu-Rasse habe weder im Typus
noch in der Sprache auf das madagassische Volksthum eingewirkt.
Diese Ansicht steht aber im Widerspruche mit gut bezeugten That-
sachen. Auf der öden Südwestscite Madagaskars hauston portugiesischen
Berichterstattern zufolge Kaffernstämme mit dunkler Hautfarbe, casta
negra Buque, eine Bezeichnung, die auf der gegenüber liegenden
Küste von Mozambique mehrmals wiederkehrt; im Gegensatz dazu
werden die Stämme an der ganzen Ostküste der Insel, zumal no
revno de Madagassi, als licht gefilrbt hingestellt und von diesen
letzteren (den Vorfahren der Ilowa in Ang-Kowa) habe die ganze
Insel den zuerst von Marco Polo bezeugten Namen Madagas-car er-
halten, worin car, 6ar ein von den indischen Banianen hinzugefügtes
Affix mit der Bedeutung ,Bewohner' darstelle. Wir fügen hinzu,
dass die meisten Ausdrücke für Hausthiere im MalagaS dem Kreise
der Bantu-Sprachen entstammen und dass die Suaheli noch heutzutage
Madagaskar nie anders benennen als Büki oder (mit Localsuffix)
Buki-ni. Aber auch auf der grossen Seekarte des Vaz Dourado a. 1580
tieisst die Insel ilha Buqui. — Fr. Müller hat im Sprachschatz des
Malagas dem Batta verwandte Elemente gefunden; wir möchten
mserseits hinzufügen, dass auch merkwürdige Uebercinstimmungen
^ii der Sprache der Dayak vorhanden sind und dass eine wichtige
Eigenschaft, die Neigung zu vocalischem Abschluss der Wörter, das
Malagas verbindet mit den Dialecten von Qelebes, Buru, Ambon und
'>ram: es scheinen somit die nördlichen Gestade der Sundasee zu
^»♦•iden Seiten der Makassarstrasse das Ausgangsgebiet der madagassi-
^'hen Malayen darzustellen. — Terrien de Lacouperie (Joum. of
^k As. 80C. XIX, 413 — 404, London 1887) glaubt in den auf Formosa
?f'^prochenen Dialecten eine starke Mischung mit Elementen der
inmosyllabischen San- und Miau -tse- Sprachen wahrzunehmen; er
kjit aber leider nicht ein einziges concretes Beispiel für diese An-
nahme vorgebracht. Im Gegentheil, die Vocabularieii bezeugen (ab-
p^'Iien von einigen Lehnwörtern aus dem Sinischen) die völlige
60 Wilhelm Tomaschbk. — Südasiatischb Miscellen.
Unvcnnischtheit der raalayischcn Sprachen Formosas und deren
nächste Verwandtschaft mit der Gruppe der auf den Philippinen (so-
wie in Oainpa?) gesprochenen Sprachen — eine Thatsache, welche
bereits in überzeugendster Weise von H. C. v. d. Gabelbntz und von
Fr. Müller erhärtet worden ist.
The date of the poet Mägha.
By
Joh. Klatt.
Regarding the date of the poet Magha, nothing certain is known
at present, though vaiious conjectures have been put forward. Pro-
fessor Jacobi, the scholar who has last discussed the question ante,
vol. Ill, p. 144 ff., attempts to prove from internal evidence that he
was older than Ba^a and Subandhu, and thus cannot have lived later
than in the middle of the sixth century. But, in the Prabhavakacha-
ritra of the Jainas, there is a tradition, never yet published, in
which Mägha is said to be the cousin of Siddharshi. The latter
composed the Upaniitabhavaprapancha kathä, according to the colo-
phon of that work, in Vikrama Saihvat 962 (A. D. 906). This is
tlie final result of my researches; I now proceed to give the tradition
in extenso.
I.
In the Prabhavakacharitra, Öjifiga xiv, verses 3 and 156, the
prince of poets (kavUvara), Mägha, is mentioned as a relative and
contemporary (bandliu and aahaja) of Siddha, and as a descendant
of Suprabhadeva. ^ In Gurjaradesa, in the town of ferimäla, the
^ ^ri Siddharshi [(^] sriyo deyo[d.]d viy&madbyänadhämabhü^ |
nirgraifathagraifathatdm ftpur yadgraifath&t^ 8Aihpü[pra]taih bhuvi || 1.
Suprabhab pürvajo yasya suprabha^ pratibh&vatä [tati] |
ba[ih]dhar baifadhurabhägyasrir yasya M%hah kayi^varah |{ 3.
srimat- Suprabhadevabh[ii]irmmalaksha[ku]lftlaihkärachü<jäma9i]^
Iriman- Mäghakahfvjisvarasya sahaja^ preksliApariksh&nidhe^ | . . 156.
•loa. Klatt.
PmbUYmkAcluJTtra sajs^ rc^oed King diamiiUla» His prime mini^tir
(wHimirtm) was die abore-named Sttprabluideira, who in Iiis youltj
bad been a friend (lalamArmm) of king Bboja. Supmbhadt^vji
two amis, named, reepeetiTdTr Datta and Sabhaiiikara; tlie son of
tbe Utter was Siddba^ wboee bislfxrjr is related in tbe rest of Chap, iir.^
Tbese mAes suffice to identify tlie Mägha of the Frabharaki^
charitia witb tbe amtkor of tbe Si4ttp4ia%^adha, who, at the end
his poem^ calb bimseir Üie son of Dattaka. and jo^audson of SupnJ
bbadeTa. The king^ whose prime minister Suprahhadeva was^ is v*
rioosly named in the different manuscripts of the Sidup^lavad
Dharmanabha. Dharmanatba, Dharmadeva^ Vai*malakhya, VarmaUU}]
V*armanAma, Nirmaianta (^iinp., edited by Durtfaprasäil aod Sivi-|
datla^ Bombay 18S8, prefaee^ p. A\ In the Berlin 8arada MS., wtiti^
on birch-bark ^MSS. or. foL 1060, leaf 370** ), and in an other lieriäi
manuscript (MSS. or, foL 830, Wkbsr, VerzeicJinis«^ Vol. ji, Nos» I53fj
and 1549); the form Dharmalabha ocetirs, and in a third (&ISS.
foL 1496)^ Dhannalata, Charmalata in the Prabhävakacliaritra sevfli
to be a mistake for Varmalnta or Dharmalata.
As regards the authenticity of the Prasasti of the SiÄupAIavadh
it is proved by the tact that it is explained by VallabhaJeva,
oldest commentator, who Üved in the first half of tht* tentli ceiitiu
and was perhaps even a contemporary of Mrii^ha.'^
That Magha was a native of Gujarat, is also mentioned in
stories of Menituftga and Balisa (i^is. ed. Bombay 1888, prefae
pp. 1 — 4), and a tradition to this etiect is still eurrent in India,
1 I do not give the Sanskrit text, as the single maDuacript at my
is very incorrect. The said MS., wbich I owe to the kindness of Professor BC
is now in the library of the India Office (BriiLKa MS8. 188S, No. 398, see ZBM
voK xui, p. 551; Professor Büat*cii*s aecond copy goes only as far as Chap, j
y. BOO).
' KjiyjatA, the grandaon of ValiabbadeTa, wrote a commentary on An
davardhana's DevtMataka, iii Kali 4078, i. e., A. D. 977 {Käv^mdld i. p. l^
note 4), Malitn^ilia, wlio liv«*d in the fmirteenth century» Rives no c^mmeuUry |
the Pra«asti. Hence Prof. Autrecht {Catnt BofU., p. 118») donhted its autUeutiol
The patk of run p«ikt Maiuia.
63
lis poem, Mäglia tli^scribes the ocfiui ami M(nnit (iirnAr; ini4 this
fact also figrees well with lliis siqijH^Hitiuii {ante vol. ni, p. 115),
The town of Sniuahi, BhiJlaoiala or BliinnamalM (the modern
Bhluinäl, lu soutlierii JfarvacJ? close to the northL^ni frontier of Guja-
rat) was, at the time of lliuen T.siaiigj the capital of the northern
kingdom of the Gurjaras; and the astronomer» I^rahma^püi , eone
posed there liis Siddhanta^ A. D. <i28 (ROhlkr, Indiftn Antiquftrf/^
vol. xvii, p. 11*2). t
That iSrimahi was tlie hirthplaec of Magha, is eonfimied by a
remark to that eti'eet in the eoh)phoii of one of the M8S. of tin*
Siiupalavadha : itt sn-IMijutnmdlaüaüftstavtfa-Dafiakasünor mahdvait/d-
karanasya Mthjhasifa kritau tSiMtpnhivailhe (Bombay edition 18B8,
preface, p. 4j note 1). Meruttifi^a too^ in his Prabandliaehintama^i
(composed in Sara vat i:^r,l) calls Maglia a Dative of Srimala, and
relates that Kiiifr Bhoja of I Hiara elianged the nann; of Srimrthi into
Bhillanmla, because tlie [leople of Srimala left Mägha to die in want
and distress. Siddliarslii^ the eousiu of Magha, says likewise, con-
ceniiüg himself, that he wrote the Upamitabhavaprapaneha in BhU-
lamala, living in the temple of Jimi (Pbteksok, ii'^'^ Report, App., p. 148,
1. 3 frooi below).
King Bhoja, who is mentioned in ihu Prabhavakacharitra as tlic
friend of Huprabhadeva, grandfatlier of M/igha and Siddha, is, of
course, not king Bhoja of Dhani, who reigned in tlie eleventh cen-
turj*, but probaldy the king of Gwalior and Kanauj, whose inscrip-
tions are dated Saiiivat 919 and 1*^:^ (IIultzsch, ZDMG.y vuL xl, p. 'J8).'^
V Before prcK'ceding further, I give the history of Siddha, cousin
of Magha, according to the Prahhavakacharitra, because it well illu-
strates the history of .Magha and in itself eontiuns many interesting facts.
11.
' See also Berfini, India r 153, where tb« tUstince of BhiMaTDila from
Atihilvld 18 correctly g^iveu. [G. B.]
' See filsn Jmlimi Antttptary, vol. xv, p. tlO ((J. B]
Jj
64
Joe. Klatt.
One day, tlie Charitra asserts, 8iddha^s motlicr, seeing Irtäou«'
young wife weeping, qucötioned her as to the cause of her soitowJ
and in answer was infoniicd that 8iddha never came liome until afteft
midnight She tried to ealm hvv daughter-in-law, saying^ 'I w^ill warn,
my son with words both severe and friendly; sleep thou iu peace W-
night, my child, I will keep watch'. ^ When her son the next timi
came home late at night, she did not open the door, ordering biffl^
to seek some phice where the doors were kept open at so late ai
hour. Siddha then went to the .Taioa monks, whose doors are alwayi
open. They recognised in liini a future Prabhilvaka and receivel;
him kindly at their monastery, lliy father tried in vain to dissuadi
him from hccoming a monk; reminding him of his duty to his motlieC
and his wife, and of his hirge property* Siddha was received into thi
Jainn cninininnity by Gargarsln, who on that occasion is made**
3
rtdatc the li^t of his preceptors (gackcfdiamilaaH) ^ beginning vn\
Vajra, whosu pupil, Vajrasena, bad four pupils, N%endra, Nirvpti^
tlhandra and Vidyadhara i^Imltau Antiquar i/^ vol. xi, p* 247^ No. 17)^
From the second of these, the Nirvritigachcbha, to whicli 8üriichäm(i
the teacher of Gargarsbi, belonged, is said to have taken its origiii.1
It is nut mentioned in the Prabhavakaeharitra that (largarstl
composed any work ; but Siddha, his pupil, is there said to have co\
posed, firstly, a commentary on the Upade4amala, and secondly]
Upamitabhavaprapancha mahakathä, in H prastjivas. On accotuit fli
this latter work, ho received from the Samgha the surmimc ^'y<^1
) sutaiti fiTiuti bodbayifiliyfimi vAcbjiiiath karkjisapnynitj || ady« aviipthi t^t*^
tvAili tii4cLitit&, 'haiij tu jüg-araiii kurve, vv, 33, 34. Tiie tale agreos, m part e»«^
to the rety words» witU the story of the foundation of the Dlgambara sect (i*^
for instance, Weseb, Verteichfm»^ vol. n, p, 975 » Vatsel yady evaiii tarhi l^*^
adya svapihi, svayani evÄ 'haiii jäg-anfthyämi', and Jacobi, ZDMO,, vol. xxxvm, p. '1
^ taübcbisbya-Vajraaeoasyitbhud viney.ichntiiahtayi | J
N&geibdro NifrlvfUU Chnihdmh khy/ito Vidyädbaras t^ntbä ]| 84» I
iisfn Nirvi-itipachchhe cha Sünichüryo dbiy&tn mdhi^^ | ^
tadviueyaf^ clia) Garg:arshir aham dikahagurms üva^ [tava] || 8Ö.
Tbi» Gar^arshi is perhaps ideutk-al witb the author of Karmavipika M
PÄöakakevali (PKTEasoK, ^ Beport, App., pp. 6-7» 212-*213), j
The date op the poet MAqha. 65
khydtji *the expounder' J Both these works exist in old pabn-leaf manu-
scripts. The oldest existing manuscript of the former was written in
Samvat 1291 (Peterson, 3^ Report^ App., pp. 25, 130, 172 and 184).
The UpamitabhavaprapanchS, bears Samvat 962 as the date of its
composition (Kielhorn, Report, pp. 5 — 9; Peterson, 3^^ Rep., App.,
pp. 146 — 153; 3--5; 91, v. 21 and a manuscript was written in Sam-
vat 1261 (BChler, Report on Sanskrit Mss. 1874—1875, p. 4). Siddha
was also the author of another work, a commentary on the Nyäyä-
vatara ('composed by sitapata-Siddhavyäkhyänaka', see Kielhorn,
Report, p. 89; Peterson, 3'''^ Rep., App., pp. 34 — 35, 109);^ but this
is not mentioned in the Prabhavakacharitra. To another Siddharshi
must probably be ascribed the medical text, Siddha-yogamälä (Catal.
Decc. Coll, 1888, p. 272).
The Prabhavakacharitra further relates that Siddha's fellow-
student, Däkshi^yachandrasüri, composed the kathä Kuvalayaniälä
{Caiül Decc. CoU,, p. 207). 3
The story of Siddha's life then continues as follows. He resolv-
ed to go to the country of the Buddhists, in order to study their
philosophical works. * Against the will of his teacher, he went to the
< SU ▼07a[chopa]de8am&läyä vriddhav&lävavodhini[iii] i
Tidadhe Vahitapraj!Sa[l^] sarvajna iva girbharai^ || 88.
ittbam uttejitasvftihtas ten^au nirmame vudhal^ |
ajfladurvodhasaibbaihdh&[iti] prast&väshtakasaifabhritdhfih] || 95.
ramj&m iiparimita[upamita]bhavaprapaiiichäkhyo[aifa] mahäkatliä[ih] |
suTodhakavitäih c[v]idvaduttatta[utta]mÄifagavidhünani[iii] || 96. yugmaiii.
graihthft[aih] vyäkhy&nayogjaih yad enaifa chakre samasrayaifa |
aUl^prabhriti .sadigho ^»ya Tyakhyatfiviradaih dadau {| 97.
^ The passage, UU »ddhavaff. kfUakripd mayi Hodhayantu, p. 35, 1. 6, which
'^^'W p. 131, V. 2; p. 146, 1. 4, proves that this commentary was composed by
«'»' Siddha.
' cb[s]ftrir Dikshi^yachaiiidrakhyo gurubhr^t&sti tasya sali |
kath&iii Kuvalayämäl&ih chakre ^riIilgäranirbharä[Ifa] || 89.
* tarkagraxhtha mayä Mhitah sve ^are ^pi ^ha ye sthita[^] |
bauddhapram&pasästrAiii na syus taddesam aifatar& || 100.
ipaprachchhe guruih samyagvinitavachanais tata^ |
pr&ihtarasthitadeseshu gamanäyo ^nmanäyitaf^ || 101.
^leo» Ztitachr. f. d. Kunde d. Morgenl. IV. Bd. 5
Jofl. Klatt.
lawn of MftlAhtfwlh« {or Mahifauddltt]^ wlkieli belonged to the Btid
dhÜBls, stodied tkm »cred books, MtanaAieA them by his sagacitv
and quick andereluidiiig of tfadr seriptnred and liiiallj emliraeed
their rdigion. ^ In cooise of time he retnmed to his former teacher,
ßargasT^min, and w&$ kindljr rseemd hj him. Gaiga put into hi^
hands the LalitariBtari, a oommenlary on Chai^aTandanastitra hj
Haribhadni. The perusal of this hook re-c^nverted Siddha to Jainism '
Tk» aeeottot of tlie Pnbb.-dur. smo» to be eoafirmad l»j tJie coloplioo 0/
m mmanschpt, (wntteii in SaHiTsI 1291)^ oi SiddWt eoauiienUr^ 011 the Upad«^
mili. In wbicli Siddha is GÜled J«liMi-Jiimini'lCjif>bhttk-&»iigmiididau^saiuiTdii
(PvTCtsojc, 3rd ^cp,^ App^ p. 17:£>. ^ Two p<ipils of Haril»badni*s (died ^mr%i m\^
HatfMa mbA Paramahapii«, ars alao «ud to haTe goae to a Boddhixt teietii
pafiiiiMiafahagy>gf«ha|^hatw (üi^ AMjm., xtL sx, p. ±^1 k*» No. 24)^ and et«i!
in the 12 <% centiifj of oar era« Vinisdri U said to hmxe diapnted with th« Baddl
and defeat^ them at Mahibodhapora (Frahk-char^ Sfinga SO, r. 30).
* itj ttditT& prsipaa^jitlia nt jagima jaUiepnSaili |
lIaiiiYodlifthliidb&To[aii]ddhap«irain aTjaldaTniiabliiit \ 113.
hnli^jaiftatea taa/ikleien&pi pravodhalah |
▼idvaddurfohedacftttri^t teshim &fttch charoaikriti^ || 11 4,
ftanair bbrAihtamanoTrittifr] rabha[ti]vi ^<aa yathktathi |
tadijadikshim Adatta jainamirgidnispiiha^ || IIT.
dbjAtrety nttha[i]3ra gnmbkis taiii nlye«^S9anerppit& |
chaitjaTaitidana«ütrasja Tpttir lalitavistari | 126.
üv[di]iu cha jiTad üjimafV] kfity& ▼[chjaityanatiili n[T]aya]h |
graihthaa tärad ajadi th[v]!ksb7a itj uktri te *gaman TaM^ H 12$.
tata[b] Siddha» cha tadi gnuhthaiii yiksham&po maliimatib |
▼jamiisat kim akirjaih tan inaj4rabdbain acfaiiiititaih I 187.
ko 'nya eTa[ih]iridho midfig aTiv[cb]&ntakiraka^ |
sTärtbabbrazim j[p]arftkhjiiiair ma^ifi!]] kiehet{n}a h&rayet || 12a
niabe[o]pakid sa srimin Haribbadraprabhnr yata^ |
madartham eth[T]a jen^fsjati ^aifatho ^pi niramipjrata f| 129.
ilcbäryA{a]- Haribhadro me dharmavodbakaro gumt^ |
praat&re l^bAvato ba^[iii]ta sa CT&dje niye^ltal^ || 130.
an%ataiii parij5&7a cbait7aT&ind&naib[a]aam«rayi |
madartba[iii] uirmmitÄ jena r^xitit l&ibbbitathi pälitaTiJstari t! 131-
Ti«ha[ib] Tinirddha[Ü]ya kuv&san&jaayaiii vyavichacba [chlcbajrad yah krita(k|il
acbi[ib]tyaviryetia «uväaanäsiidhSih namo '«ttt tasnie[ai] Hajibhadra^ray« l^
«Siddha himself composted vera^s ISO — 132, For they occur in the PrasASti
üpftmilabbaTaprapandiÄ (Petkrbok, p?»^' BrpnH, App., p. 148), and v. 132iiialix)
J
The date op the poet MIgha. 67
m.
We pass now to the question of the age of Siddha. As the
Vabhavakacharitra contains no date in the chapter belonging to Siddha,
vo give here a complete list of the chronological dates contained in
he latter part of that work.
J^riöga 9, Haribhadra^ no date.
Srifiga 10, Mallavädin, author of the Padmacharita^ with the
date 884 Vira.
11. Bappabhatti, Saihvat 800 — 895.
12. Manatufiga, author of the Bhaktamarastotra, in the time of
the poet Bäi^a and King Harsha.
13. Manadeva, author of the Öäntistavana.
14. Siddha vyakhyatri.
15. Viragani, Samvat 938 — 991, in the time of King Chämu?i(}a
of AnahiUapura (v. 105), who reigned Saihvat 944 — 971, according to
Merutuftga. The dates of Viraga^i's birth, consecration and deatli
are contained in w. 164—165:
Yasnyahninidhau 938 janma vrata[ifa] yyomavasugrahe 980 |
i[m]dunaihdagrahe varshe 991 Vasänam abhavat prabhoh || 164.
garhasthyam abhavat tasya dvichatvftriihsataiii sam4^ |
ekäda^a vrate HhäTns tripa[ih]chä8a[t sajinä abhüt || 165.
16. Säntisüri, sumamed Vadivctala, of the Thäräpadragachchha,
^ö the time of King Bhima of AnahiUapura, who reigned Saihvat
I 1018-1130^ and of King Bhoja of Dh^ra (vv. 5, 44). He was the
»Qthor of an Uttaradhyayanasüü'atika, died Samvat 1096 (v. 130).
n. Mahendra, teacher of Sobhana. — Dhanapala.
1^. Sürächärya, in the time of the Kings Bhima and Bhoja.
19. Abhayadeva, the commentator.
W found in the Prasasti of the commentary on the Upadesamälft (ib. pp. 130 and
***). From these verses Professor Lbumann has inferred that Haribhadra was the
•^^ teacher of Siddha, and must therefore have lived in the second half of the
*"tii century. But, from the context, it is clear that Siddha did not know Hari-
•■^ himself, but was converted merely by means of the book which he had
fitt^.
6*
Jon. Klatt-
^™
2(L Vinisüri, of Üw Kliu!ji(.ii41u;;;iiclifhlia, in lln- time of Klag
.layasiiiiha-Siddharäja (8aniv*it 1150—1199).
2L Vadi-Devasilri, hnrn Samvat 114:^^ {VwaI 8ai5ivat 1226.
22. Hcma<.:haiidra, lioni Samvat 1145, died Saiiivat 1229,
Here we have^ beginoin*^ with the xv. chapter^ an iinijiiestiouabl
chronology, settled by the dates of the patriarclis and the names of
the kings, for the period between Sam vat 950 and the death of He*
raachandra. On the other hand, the dates of the predecessors of Siddha
are uncertain. In the Frabhavakacliaritra Manatuftga is succeeded
by MÄnadcva, but in the PattÄvalis of the Kbaratara and Tapa-
gachelduis, the order of tliese two names is rever^siud; and then fol-
lows Virasurij who was contemporary with Devarddhiga^ii (8aihvat510),
according to the Kharatara list, but \vh(i lived about Sam vat 300,
according to the Tapa list {Ind, Aniiqu., vol. xi, pp. 247**, 252^').
But, as ManatuAga is stated to have been contemporary of the poet
B^^a and of King Harsha, lie must have lived at the beginning
the seventh century of our era.
It is evident therefore, from the foregoing, that we cannot
determine the age of Siddha and Magha from the Prabhavaka-
charitra alone. But all mere conjectures are unnecessary, because
Siddha himaelfy as already stated, fixes his own tinu' saying in the
Prasasti of tiic UpanHtabhavaprapaneha kath/ij that he finished tliat
work at Bhillamala, in the year Saiiivat 9*i2, jyeshthc sit*ipanchamyam
punarvasau gunidine (Pktrhson, H"^'^ Htpm% Ai>p., p. 149; KiKLHoitdl
Repofif p. 9). According to tlie calculations of Professors Jacobi anc!
KiELHOHN^ the astrononiical facts connected with the date are correct.
It corresponds to Thursday, tlie r^ of May 90<i A. D. {ZDMG,,
vol. XLin^ 1889, p. :H8, note 1; ImL Autiqu., vol. xvni, 1889, p. 87
note 3).
«
IV.
The year 90 ir of our era would consccpiently tall in Miighall
time, or, at least come close to it. But against this assumptioTi it ma>^
be urged that the poet is quoted by authors, who lived nmch earlier^ ^
The date of the poet MAgita.
69
1. To Udbhatii (2"*^ half of the eighth century) is ascribed the
vei'se, 'tavad bha Rliaravcr bliati vav
fin
Miij
rJinsya noc:
layaty
m
Tärätuifhas Vdchaspatya mtb voce Maglia. But this single vorac,
which has not^ as yet, been traced in any of Udbbatii's works, seems
not to be of much weight J
2. The verse of the Sikipalavadliaj mndhye samudrark kakuhhah
piiangir (iij, 33) is quoted in the Abiiidliavnttamati'ika of Mukula
^aboot 875— JfOO A. D., see Bühler, Dei. Report^ p. 6*5).^
3. Four verses of the Hisupahivadba are quoted in Vamana's KavyÄ-
laiükäravntti (JacobIj an<«, voL iii^ p. 14 Ij note 3). The age of Vamana
bus not yet been fixed. ( bily this is certain, timt be is quoted by
Abhinavagupta (beginning of the xi. centuiy J, who says, that Ananda-
vardhaua composed a verse with reference» to Vamana. Vamana is
therefore earlier than Anandavardhana, who, according to the Kajata-
mftgi^ij was a eontcniporary of King Avantivarman of Ka^mii*
(856 — 884 A, D,), but, according to Professor Pischkl, seems to have
been the teacher of Abhinavagupta (Rudrata's (^'rAgaratilaka, ed. by
PiscHBL, introd., p. 2:^). There is no other reason to identify the
rhetorician Vamana with the minister of King Jayapifja (77H — 813
A. D.\ than tlie present tradition of tlie Kasniirian Pamjits (BtJHLER,
Det, Report^ p. *i5). Professor -Jacoio lliirdts it important, that Vamana
does not quote the Miirarinataka or Ratriakara, and tlierefore lie
believes him to be older than eitlKT.
4. Two verses of the ^\k, (v, 2ii and tii, 53) are quoted in
the 2°*^ uddyota of Anandavardlian;i*s D b va ny a loka-"* (see the new
Bombay edition of the Si^., prcfafc, \k 4).
^ In thö 8iibhä«ljttarn!tva I lie vers« i« iirrt aüüribed to Udbhata^ but i«
jtDOBjmous (BöHTLiNüK, /«(iwcA« Sprüche^ 2. ed., vid* 3, No. Ö4&7). The verBe cer-
tainty doe» not ctccur in UiUj|j;ita*s KrivyfilHiiikAra-sailiifralaH, a.s JVofossor Pischrl in-
forms me (see &ho Rndrnta's l/ffigriraiilaka, ad, Pif»c;iiEL, iritrcKl-, p» 6).
* I have to thank Pmf»*ssorB Bühler and Pibchei* for thifl quotation.
Tbo part of the 2u«l nddyoOi of th*3 Dhvanyäloka hitherto printed in the
lln, ilof^s mot contain tlit^ (jiiofatioiis, s\k Profössor Jacobi tells me; but
Professor Pischki. has found the (piotntiun» In a manuscrijit (UCiii.CRt Del, R*^i)orty
N(i. 257, lf*af 153»), vide infra.
TO
JuB. Kl ATT.
5. Finally Migna is quDted io two couplets^ as crib ed to Rija-
tsekhara (scv Karpuraniaiijari, in the Kdvyainiilä» Rombay 188T,
preface, pp. 7 and Hi, and Jacobi» nntej vol. iii» p. 154, note I U
Rajak'^khara lived about the first »^darter of the x. century, as btöJ
been [iroved by Plbjct i Jnd. Antiqu.^ voL xvi, 18H7, pj). 175— l78)Al
Though tbo quotations, given above (pp. 0—10, sub 1 — 5), raia^
doubts, they seem hardly sufficient to make us rejeet the tradition
^ Pri>f«»sor PtscuEL has had the great kitiduefis to note for me Ute «[iioTAtioi
from Migha« which are contained in about twenty* rhetorical works; and I t*l
this opportunity of publicly thanking him for the trouble which he has takeD 1
my behalf.
The works mid author:} which mention Mäg-ha are the foUowing^: Ataihk&ri
ratufikara, Älatiiküraj^ekhara, B^lakrisbna^ Da^arfipüvaloka, Auandavardhanat Hen
chandrn^s Älaiiiküracliiidaniaiii, KÄvya|irAkÄ^a, KavidarpHriavntti, K.^vyaprak&«jim'
dar^anai Amarachaadra'i« Kavi^ik^^hfi. Knvalayananda, Mnkula, Kudrala, commpntafy
(now printed iu the Kiivyattilil^), Ruyyaka'a Alaihkärasarvaäva, S^hityadarpji^.
Sisuprabodha, Jayaratha^a Udslharana^ tbo younger VAgbhata.
Prikfesüor Piscukl has also couitnuuicated to me the following couplets cofr,
cerning- Mag-ha:
MÄgbas SisupäJavadbaiii vidadbat ka?imadavadbaih vidadhe |
HatuakaraH »vavijayaiii llaraTijayaih varnayan vyavfinot i
(AladikfirAvimarsJini, Bvahim^ No. 230, foL 1711*); and
Miirilripadachirita chet tadfi Mfighe matiUi kuru |
(Aiiargharüghava, ia the KrivyamalA» p. 1, note; »ee also Subhiflhilaratnabbiv^
gitram, Bombay ldö6, p, 53, sub vuco MtirAri).
It is noteworthy tlmt Murliri, and not Mägha i« quoted by Rata
(middle of the ninth century), at any mte, as far a» is at present known.
Miigha i« furtbur qnoted in 8omadevÄ*H YaiiasHlaka, coinpoiiml A. ü.
(Fetekäon» ^"'' lieporty p, 46); in a vgveq ascribed to Dhanapala, A. D.
(Aufrecht, ZDMG.^ vol. xxvw, jk 41); in Haläyudha*» Chbandovritti, coinp<>«
in the time of King Munja, cK^cond half of the tenth century (Wedkh, Ind, J^Jfuiife**
vol. vm, p. Ui6); in iJhanika's DaJarüp&valoka^ compoijed under the same ki»^
(DaÄariipa, ed, Hali^, p. 198, v, ^0; Bühler, Sifzimffxber. d. phit.-hMt. CI. d. Wi0^
Akad., vol. cxvT, p. 622); in Bhoja's SarasvatikanthAbhara^ia, first half of the el^
Tenth centuiy (AtiFEEcuT, CtUftl BudL, p. 208^); in Kshemendra'a Äuchily&l»4ikir^
compoBfld under King Ananta of Ka^mir, A, D. 1029— 10<J4 (Peterbo«, JBBJi
voL ivi, p. l7tJ),
The date of the poet MAgha. 71
of the Jainas. But they make it necessary to place the composition
of the oiSupalavadha a few decades earlier than the year 906 A. D.
Nor is this impossible.
For first, Magha was probably older than Siddha, because
Magha's father was the elder of the two brethren.
Secondly the assertion of the Prabhavakacharitra, that Siddha
composed the Upamitabhavaprapancha before going to the Buddhists,
is refuted, at it seems, by the colophon in which he praises Hari-
bhadra as the teacher who delivered him 'from the poison of the
heresy* (of Buddhism). From this we may venture to infer, that
Siddha had already made the journey and was an old man, when
he composed the Upamita**, in A. D. 906, while Magha, on the con-
trary, may have written his poem in his youth.
Hence follows the possibiUty of Magha's being a contemporary
of King Bhoja of Gwalior (A. D. 862 and 876, above p. 3). The
later tradition of Magha's meeting with King Bhoja of Dharä may
rest upon his being mistaken for the Bhoja of Gwalior.
Finally, we may believe that Magha was, in his youth, already
famous enough to be cited as an authority in rhetorical works. This
opinion is confirmed, to a certain degree, by the stories of MerutuAga
and Ballala concerning the honours done to Magha by King Bhoja.
But we cannot hope that all doubts as to the truth of the Jaina
tradition will be removed, until all the old writers on poetics have
become known, and until it has been proved th4t Magha is not
quoted by them.
Anzeigen.
Pandit DInanItha VidyalankIra. The Vivdcta-raindkara, a treatUe
on Hindu Law by Chan4^vara; edited by — . Calcatta, 1885 — 1887.
Bihl Ind., Nos. 549, 550, 588, 592, 599, 619, 630.
The learned editor of this usefid and important work, in the
Sanskrit Preface prefixed to it, refers to the fact that Cha^deÄvara,
the author of the Vivadaratnakara, made a present of his own weight
in gold to an assembly of Brahmans in the year rasagu^bhuja-
chandraib sammite sakavarshe, i. e. A. D. 1314. This statement
has been taken apparently from the Prasasti to the Vivadaratnakara
(pp. 670, 671). It had been used previously, as a means of fixing
the date of that compilation, in Rajkumar Sarvadhikari's volume of
Tagore Law Lectures, pubHshcd in 1882. Mr. Sarvadhikari, referring
to a 'Sanskrit College MS.', quotes it from Cha^cjesvara's Preface to
his work, whereas the present edition of the Vivadaratnakara, which
is founded on three good MSS., has it at the close of the work only.
This no doubt is its proper place, but the reading uttaraJi Soniand'
thah (p. 671) requires to be changed into Mr. Sarvadhikari's reading
uttarani Somamtthdt, the meaning being that the liberal act in question
took place 'north of Somnath', which place has not been identified.
Cha^(j[e8vara was the prime minister of king Harasiiphadeva of Mithila
(Tirhut), the renowned conqueror of Nepal, and Mr. Sarvadhikan
has collected from other sources e\ndence tending to show that the
reign of that monarch falls in the early part of the fourteenth cen-
tury. The predecessors again from whose works Cha^icjesvara hft^
The Viväda-ratnAkara, etc. 73
drawn or whose opinions he objects to, are all of them standard
writers of the earlier centuries of the middle ages of India. Thus
e. g. he mentions Asahaya, Mcdhatithi, the earliest Commentator of
Manu, VijnÄneSvara's Mitaksharä, Halayudha, and Lakshmidhara's
Kalpataru. We may note here by the way that Mr. Sarvadhikari has
fallen into an error when he places Lakshmidhara 'between Chapcje-
^vara (1314 A. D.) and Madhava (1361 — 1375)', and when he makes
out Chai^^eövara to have been contemporaneous with Pratapa Rudra,
the author of the SarasvaÜviläsa. Lakshmidhara, as pointed out by
Mr. Sarvadhikari himself, is frequently referred to in the Vivadarat-
nakara, and the Pratapa Rudra, who wrote the Sarasvativilasa, has
been identified by Mr. Foulkes in his edition and ti'anslation of the
Dayabhäga section of that work, with the Gajapati King of Orissa,
who reigned in the beginning of the sixteenth century A. D. Nor is
Mr. Sarvadhikari right in referring the composition of the Madana-
pärijäta to the year 1231, and in identifying that work with the
Pärijäta quoted by Cha^cje^vara. ^
The Vivädaratnäkara is one of the most comprehensive works
of its kind, and simply invaluable as a collection of numerous
Smfiti texts never published hitherto. Together with other works of
the Mithilä school, which is among the earliest law schools of India,
it has been used very largely by the writers of the Bengal school,
as may be seen e. g. from Colebrookb's Digest. The print under
notice does much credit to the care and industry adhibited by the
editor. The text as printed by him is readable throughout, and we
have noted a comparatively small number of misprints only. A MS.
preserved in the Library of the Asiatic Society of Bengal has served
as the principal foundation of this edition, but the editor has noted
likewise the more important variae lectiones of two other MSS., and
has added explanations of his own of a number of rare and obscure
terms.
^ See, on this point, the Introduction to Professor Blhler's Manu, S. B. E«
XXV, p. cxxv, note 2.
74
Panuit DInanAtha. Tub Vivada ratnAkaka, etc.
For the Smriti texts quoted in the Katoakara^ tlie editor mi^b,
liavi' availed himself adviviitageoTusly of tlie printed editions of tlic
Snifitis and of otlier Dliarmanibandhas besides the Ratnakara. Tk
following ai'ß some of the correetions suggested by adopting this me-
ihod. V, ii\ text of Katyayana^, for abkyarditena read abhi/aHhitem.
P. 53, Mann, for kyiiavtjmßih read kYiiü vyayah; see JIanii vni, 166,
P. 55, Brilmspatij for Kjjfmndikam in the text and Commentarv, read
uddhdrndikam . P. lili, Katyayanaj f<n' vinmtUrtMfnpjfla read vitimutm-
iiftitkhd. The former reading is supported by the Commentary howcTCr,
P. niö^ NArada^ IVjr fmhihitam read avihthatam; see Naradasraiiti
ix, 2 (P. IJjO). The Commentary exf>lains avikskitarn by apnnkxhitam.
This shows that the reading avVcsMtnm is not a mere misprint; Ijut
the other Heading is required by the sense and corroborated by tlu*
Viramiti-odaya, Cole broöke*s Digest and other Lawbooks. P. 209, Mami,
for hhn/dmH cha vanrnjocharun read anydrii^ cha vamtgachardn; si'C
Mann vin, 260. P. 345, Kätyäyana, for mtrali read nripali, P* 3^
Visbnii, for grthakudyddifHpajüo read (jyUtakudyddt/itpahhettd; sec
Vishnu V, 1Ü8. P. 354, Vishriiij for na cha tdji yajydt read mv d^fx
fdüjühydt; see Vish^m v, 114. P, :J5r», Yajnavalkya, for vrüafhakshudrdr
paiundiii read vj'ishakshudrapahtndtji ; see Yäjfiavalkya ii^ 23*n The
elause kshudrapasundm shows that vfkha is the true reading, th«itg!>
t*banfje§vara must have read vriksha^ as may be gathered from te
gloss on this text. P, 360, Yajuavalkya, for ashfa^snfo read {i^h{uguno;
see Yajnavalkya u, 239. P. 443, Harita, for sntra^avanam atu»h(f>^
nävasef read anumvauam ishtvd vantf. V. 44*ji, Narada, for smhhär
gaiii read mdAmmrii; see NAradasmptJ xn, 88 (R 1^5), P. 615, Kiirad*,
tlte seeond and third lines fc(eem to be wrong and to have been iB*
serted by an interpolator; sec Naradasmriti xvi, 7 (p. 215).
J, Joixrl
J. Epping. Astronomisches aus Babylon, etc. 75
J. Epping, S. J., Astronomisches aus Babylon oder das Wissen der
Chaldäer ilber den gestirnten Himmel. Unter Mitwirkuug von
P. J. N. Strassmaier, S. J. Mit Copien der einschlägigen Keil-
schrifttafeln und anderen Beilagen. Freibiu'g, Herdkr, 1889.
üass die astronomischen Kenntnisse der Alten aus Babylonien
stammen, war eine allgemeine Ansicht bei den Schriftstellern des
Alterthimis und wird von Herodot ausdrücklich bezeugt. Es ist daher
nicht zu vei'wundern, dass schon unter den ersten babylonisch-
ass>Tischen Keilschrifttafeln, welche von Sir Henry Layard in Ku-
jundsehik entdeckt und nach Europa gebracht wurden, sich zahl-
reiche Nummern vorfanden, welche Berichte über Beobachtungen
von Mond und Sonne und von anderen Gestirnen enthielten. Die
erste derartige Inschrift veröffentlichte Hincks in den Transactions
der irischen Akademie vom Jahre 1856. Es bediu'fte aber erst
mehrerer Jahre, bis, hauptsächUch durch die Bemühungen Dr. Oppert's
und Prof Sayce's, der wahre Charakter dieser Aufzeichnungen er-
kannt wurde, die sich als astrologisch entpuppten, wobei die
absolut nothwendigen Angaben für eine astronomische Berechnung
fehlten.^ War man somit damals in der berechtigten Hoffnung, es
verde gelingen, die berühmte babylonische Astronomie auf Grund
der genannten Documente zu reconstruiren, gründUch enttäuscht,
so gaben doch mehrere Angaben bilinguer Texte, unter denen sich
^hon früh Listen von Monatsnamen gefunden hatten, sowie vor
allem die unzweifelhafte Aufzeichnung einer Sonnenfinsterniss in den
18^)2 von Sir Henry Kawlinson entdeckten Eponymencanones die
^olle Berechtigung, das Nachsuchen nacli wirklidi astronomischen
Inschriften nicht aufzugeben. P>folggckrönt waren endlich die Bemü-
hungen Pater Strassmaier's, der zuerst von der letzten von (1. Sinrrn
erworbenen und 187f) ins British-Museum gebrachten Sammlung einige
Inschriften rein astronomischen Inhalts copirte, denen sich später
' Heutzutage kennen wir freilk:li ein paar datirte derartige astrologische
Berichte, z. B. 83, 1—18, 286 und 287.
76
J. Kppu»o.
der
Himliche von Spartali und von Rassah em*orbetie anrcihteiL In dcr_
riehtigea ErkenHtniss <\vh einmenton AVeiihes dieser Denkmüler
wann 8THASBMAt£it zu weiteren Untersuchungen die Mitarbeiter&cb
des Astronomon Jon. Eppiku und konnte schon 1881 auf dem inter
nationab'n < Irii-ntalisten-Congresse zu Berlin nino Frucht ihrer »"emein^
sanien Studien ' vorlegen ^ wodiircl» unter Anderm mit Hilfe einer
Planetenbeobaehtungen entlialtenden Tafel der 1. Nisan des Jahres U^
der seleukidischen Aera = Jahr 125 der arsaeidisehen als der 25. Maß
des Jahres 123 v: Chr. bestimmt wurde (wobei geschichtlich töct j
stens noch ein UnterscJued von zfc 1 Jahr zulUsstg sein könnte).
Die Fortsetzung und den vorläufigen Abschluss seiner neun-
jährigen Arbeiten legte Pater Epping in dem vorliegenden Buchf
nieder» in dem er nicht nur das Mass der vorausgesetzten Kenntnis««!
des Lesers auf das geringste redueirte, sondern auch durch eine bochil|
ansrbnuliehi> geiiptiscbe Entwi(*ktnng seiner und Strassmaier's En
deckungen unfl durch gewinnende Dar&telhmg die Leetüre desselbef
zu einer anziehenden gemacht liat.
Auf jcirJeitende Bemerkungen über astronomische Keilinscliriftefl^
aus der Feder P. 8trassmaij3r's ffjjgt zun;tchst die Erklärung drei«
aus dem Keilseh rifttext ti-ansscribirter Tabellen zur Berechnung d«
Neumondes, aus denen sich auf den ersten Blick arithmetischi
Reihen ergeben, womit allein schon die Annahme rechnungsmässif
niedergelegter Beobachtungen seitens der Babybnier bewiesen isl
Vti[K 111 gibt drei iuschriftliehe Tabellen von Mond-Epbenieriden
die Jahre 188, IHi» und ifOl der Sehiukiden- Aera nebst ausführtifh»^
natninKbeslimuiUTigen, einer Liste der verzeiehneten Finsternisse
einei* auf die Angaben der letzteren und die Zeitabstiinde zwisclie
Neumond und N*'ulielit basirten, bis auf den Zeitraum von 1— ti 3W
unten detaillirttm, indirecten Beweisführung, dass bei Annahme mä
VerHchiebung der scleukidis(*hen Aera von der christlichen itM
n\th^vr Angabe) um it 7 Jahre kein Thcil der von Oppolker ffiä
getheilt» n ^iicriodischen^ Finsternisse sich mit den babyloniscli
> Stimmcfi (ittjt Maria Lauch xxi, 277 tt; vgl Verh. Or,-Cyr, Berl^ i, TbeÜ, 4^1
Astronomisches aus Babylon. 77
Lufzeichnungen deckt. Besonders hervorzuheben dürfte in diesem
,'apitel (§. 3, bes. S. 47 ff.) die Methode sein, die Verfasser schliessKch
lazu zwingt (S. 61), die babylonischen Zahlenangaben zur Zeit des
Neumondes nicht als Elongations-, sondern als Zeitgrade (=4 Minuten)
zu deuten. Wie innig die Arbeit des Assyriologen hier zum Theil
mit der des Astronomen Hand in Hand gehen musste, um zu einem
befriedigenden Resultate zu führen, geht besonders aus §. 7, ,die
Bedeutung der Zahlenangaben bei den Finsternissen,' hervor, zu
deren Bestimmung eine weitläufige Correspondenz der Verfasser
nöthig war: die einfache Transscription und philologische Ueber-
setzung der keilinschriftlichen Ideogramme einerseits, ihre Auffassung
als astronomische Termini anderseits.
Das gleiche zeigt sich bei Betrachtung des vierten Capitels,
über die babylonischen Planeten-Ephemeriden, welches das längste
und bei weitem interessanteste des ganzen Werkes bildet. Wir
müssen uns in dieser knappen Anzeige darauf beschränken, die
kuptsächlichsten der hier erzielten Resultate zusammenzufassen,
als welche etwa die folgenden gelten können: 1. Die Babylonier
gaben die Daten ftir Constellationen von Planeten mit Ekhptikstemen
(sogenannten ,Normalsternen') an, sei es dass blos die Namen dieser
Sterne oder die der betreffenden Ekliptiksterngruppe erwähnt wurden.
Zur Erhärtung und Einzelcrklärung dieses Satzes führt Verfasser
28' derartige Constellationen für die Jahre 189 und 201 SA. auf,
welche zuerst übersetzt und dann vom astronomischen Standpunkte
aus sachlich erklärt werden. 2. Die Babylonier bezeichneten die
k<*liakischen Auf- und Untergänge der äusseren Planeten Mai's, Jupiter
ttnd Saturn, und zwar den Aufgang durch namir, den Untergang
iurch Su = efi6 (S. 141). 3. Sie bemerkten desgleichen, und durch
dieselben Idcogranmie, die heliakischen Auf- und Untergänge der
inneren Planeten Venus und Merkur. Besonders interessant ist zu
verfolgen, wie Verfasser durch seine ersten tastenden Versuche, dem
'babylonischen Planetentext einen Sinn unterzulegen, von der un-
' Vgl. über diese Zahl S. 187.
78
.1. Eppino.
richtigen J aut-h IHKI noch von t.>ppERT vei-theidigten * Gleielmng
GUT-TU = Jupiter abkaui und «lurch die Mittelstufe der gleicliyk
uiiriehtigr;n (lleieliung GUT-TU == Mars cndlieli zm* riclitigün Er-
klHnmg von (^iUT-Tü = Merkur gelangte (S. 112 £). 4. Die BaW-
lonier bezeichneten die ,( Jpposition^ mit der Sonne, d. U. das Auf-
steigen der itusscren Planeten am östlichen Himmel kurz nacti
Sonnenuntergang mit ina i-a; 5. sie deuteten die Kein-- oder StÄtion»
punkte dei"selben Planeten durch üä ^ emid an, 6. Sie besassen eine
Reihe von Sterngruppen in der Ekliptik, von denen zwölf, sowi^li
assyriologisch erkUlrlmr, grossen theils in ibrcn Namen und bis arf
einige Grade aueli in ihrer Ausdehnung unseren Thierkreis-Stcrnbildern
entsprechen. Endlich 7. sie bestimmten die beliakischen Auf und
Untergilnge des Sirius und H. rlie Anfangstermine der astronomisclit^u
Jahreszeiten, vernmtbtich vom Herbsülquinoctiura ausgehend. Wenn
wir dazu noch die genaue Veröffentlichung, Transseription und Ucber
Setzung der beiden Tafeln Sp, Nr. 128 und 129, eine kritische
Zusammenfassung der elironologisehen und astronomischen Restiltflte
sowie eine Reihe äusserst wichtiger assyriologischer Bemerkuiigeö
über Zeit- und Massangaben, die Zeichen des Thierkreises^ di*'
Namen von Planeten imd anderen Stenicn''' nebst Beigabe einer
die betreffenden Ideogramme erklärenden Tabelle erwähnen, so i^
damit der Rahmen des Buches auls knappste crsehOptt. ™
Ueber den astronomischen Theil der Arbeit kann sich RcfereH^
kein Urtheil erlauben, wllrde aber ein solches wohl über die rei^
philologische Partie des Buches wagen.
d
i
r
* Verh. Or,'Cgr. BerL, i, 70.
^ Dl'u ^^|>-»-|- ^Z *^TT \|^- s*^lifiiit Stbabsmam» jetzt ge
mit tlem ttf*^^i^ \i^ I ^ ^^' ^^- *^^™ Siriu» zu ideiitiöcireti: S. 176, Nr. ^
TgL des Referenten Zcünchn Iöö8, S. *J51, — Es ist viellGidit verstAttet, zn to*
dort {S. 249 ffl) gegebenen »Nachtrag* noch einen weiteren liinzuÄufQgen, der f«m»^
Studien über den vielbesprochenen 8tern erleiclitern (lürfte. Referent hnt dcn^elH^^
neuerdings noch in den folgenden von Knjundschik «tnmmenden Texten gefande^^
K. 2132 (b. Calal, p. 411), K. 22ö3, K, 2310, K. 6121, K. 7274, K. 7931, K^IO^"'
K. 7992, K. 11092, Sni. 1317, Sni. 1329, Rm. 477, Rni- n U4, Rm. ii 174, Km, 0 3«-*^
80, 7— li>, 39 j «2, 5—22, öl2; «3» l-lö, 209 und 317.
Astronomisches aus Babylon. 79
Nach dem, was ihm bei der Leetüre der letztgenannten Ab-
schnitte klar geworden ist, zieht er es aber vor, die beiden Heraus-
geber zu ihren Erfolgen zu beglückwünschen. Und mit Recht kann
sich P. Epping rühmen, dass er ,diesen alten Astronomen den Ehren-
platz in der Wissenschaft wieder errungen habe, der ihnen in früheren
Zeiten eingeräumt worden ist*. Das moderne, vielbeliebte ,Chaldaeo8
M consuläof' war denn doch wohl etwas verfrüht?
London, December 1889.
C. Bbzold.
Kleine Mittheilnngen.
Dr. Stein 8 discovery of a Jaina temple, described by Hiuen Tsiang. -
In his account of the Panjab the Chinese pilgrim Hiuen Tsiang nar-
rates (Beal, Siyvkiy vol. i, p. 144) that he saw 40 or 50 li to the
south-east of the hill-town Siftghapura by the side of ten sacred tanks,
a Stüpa built by A6oka, a deserted Buddhist monastery and a temple
of the White-robed heretics. He adds that in that spot, 'the original
teacher of the White-robed ascetics arrived at the knowledge of the
principles he sought, and first preached the law,' as well as, 'that
there was an inscription to that effect.* Some further remarks on
the laws and the images of this teacher leave no doubt that the
sectarians, settled near Siftghapura,^ were Svetambara Jainas. The
latter point was first noticed by Professor Lassen, Indische AUerthumi-
kunde, vol. iv, p. 670, and his identification has been accepted un-
hesitatingly by aU other Orientalists.
The geographical position of Siftghapura and of the sacred spot
near it has been repeatedly discussed by Sir A. Cunningham. In the
Archaeological Survey Reports, vol. ii, p. 191 f, he states that Hiuen
Tsiang's description of Siftgliapura would fit either Ketas or Malot
in the Salt Range, but gives the preference to the latter town, b
his Ancient Geography, p. 124 ff, he decides for Ket4s. But, after
another tour in the Panjab, he returns {Archaeological Survey KeporUt
vol. V, p. 90) to his first opinion. He again identifies Siftghapni»
* I use throughout the form Sivghaptira instead of Simhapura, because Hitt*
Tsiang^s transcription points to it, and because it occurs in the Lakk& JAx^i^
Prasasti.
Kleine Mittheilunoen. 81
ssith Malot and further expresses his beUef that Ketas is identical
with the site of the Buddhist and Jaina sanctuaries^ because it still
possesses, a large pool of great sanctity as well as a number of smaller
ponds which presumably represent the ten tanks mentioned by Hiuen
Tsiang. This view he declares to be further confirmed by the existence
of a ruined monastery on a mound 400 feet to the west of the pools,
wliich would correspond to tlie deserted monastery of Hiuen Tsiang.
But in none of the three accoimts of Ketas occurs any mention of
Jaina ruins.
The latter circumstance made me suspect long ago that there
must be something wrong or wanting in Sir A. Cunninqham's identifica-
tions, and I urged at various times friends who resided in the Panja
or visited it on archaeological expeditions, to examine carefully the
ancient sites in the Salt Range and especially the neighbourhood of
Ketas in order to discover Hiuen Tsiang's Jaina temple and, if possible,
the highly important inscription which he mentions. My appeals had,
however, no result, until I addressed myself to the present energetic
Principal of the Oriental College at Lahore, D*^ Stein, of whose ex-
cellent work some account has been given in the pages of this
Journal, vol. ii, p. 271. D' Stein made a trip to Ket&s during the
last Christmas boUdays, which resulted in the discovery of the temple
and moreover made it possible to fix with accuracy the site of Siftgha-
pura which since the publication of the Lakka MaQ4^ PraSasti in
the Epigraph' a Indica has become a place of considerable interest.
I give his own account of the journey, translating it from a German
letter dated December 28, 1889. He says there:
*1 left Lahore on Christmas eve and arrived next morning in
Khewra, the terminus of the branch-Hne of the Sindh Sägar Railway,
which leads to the salt works. From Khewra I intended to start for
Ketas where Sir A. Cunningham tried to find Hiuen Tsiang's Jaina
temple and tanks. The officials in charge of the salt works, were not
»We to give me much information. So I left Khewra, where, in spite
rf the great age of the mines, neither inscriptions nor any other anti-
quities are found, by the Ketas road which runs up the the steep
^i«Mr Zeitschrift f. d. Eande d. Morgenl. IV. Bd. 6
82
KCiVllE! MiTTBKlLlTNQBN.
south-eastern scarp of the hills. The tirst village on tlie plak'jiu of
tlie Salt I^mge, which I reached^ was Rotucha^ where the old in-
hahitaüts, whom I questioned regarding ancient ruins, pointed without
liesitation to the other side of a hill- chain situated in a west4irly tu-
rection. Thej asserted that a place, called Mitrti, was found there
iti the (iamdhala valley, which yielded stone-images and benutifiilly
cut blocks, such a^ hud been taken away a few years ago for the
erection of the new bridge at Choya Said an Shah, As tlie latt«r
town lies on the road to Kctas, I rode on and soon convinced my-
self by ocular inspection that the materials for the bridge, just inBU-
tioned, which partly are adorned with relievos, must have been
taken fi*om an old temple, I further found simdar fine slabs of red
sandstone in the gateway of the Ziarat at Saidan Shah, whicli
buikiing seems to date from the times of the Moghuk. On acconot
of tliese discoveries I resolved to stop for the night in the bungalow
at Choya Saidan Shah and to visit Miirti on the following day.
Yesterday in the morniiig I followed tlie rivulet which flows from
Ketas down the Gamdhala valley» and was not a little surprised,
when after a marcli of about two English miles my guide showed
me the place where all the sculptures had been found in a spot
which seems to agree most remarkably with Hiuen Tsiang*s description.
Tlie bed of the Ketas brook forms in the narrow and veiy pitttiresque
Gamdliüla valley a number of small tanks^ and at a bend, where
there are two larger basins, stands the hill of Mürti. It rises oa i^
basis of solid sandstone to about one himdred feet above the level]
the water, and its top expands into a small plateau^ about 22Ö (m
long and 1 W broad. On this plateau lies a small mound about li» fifl(
high and on its wcst-side an enormous mass of rubbish, marking
site of an ancient temple. Two trenches, about 70 feet long, wh
rmi nortli and west, show where tlie walls stood, the fundaments I
which were excavated eight years ago by order of the Ass*
missioner's in order to furnish materials for the bridge near
Shah, Small fragments of richly ornamented capitals and of frit
can be picked up vrithout trouble from the heap of ruins. fVom
Kleine Mittheilungen. 83
top of the hill I heard distinctly the murmuring of the brook, which
on leaving the chief tank, forces its way between a number of boulders.
Dense groups of trees, such as Hiuen Tsiang describes, are reflected
in the limpid water of the tanks, which still swarm with fish and fre-
quently attract the sport loving officers of the Jhelam cantonment.
On the whole I have not seen in the neighbourhood any place to
which Hiuen Tsiang's description, 'altogether it is a lovely spot for
wandering forth' would more justiy apply. But I anticipate the results
of my fiirther excursions of yesterday and of to-day.
In order to ascertain as quickly as possible, if the situation of
Murti agreed with the distances given by Hiuen Tsiang, I started for
Ketas after a cursory inspection of the plateau and of its surroundings.
As I suspected that the small mound on the plateau enclosed ASoka's
Stilpa, which Hiuen Tsiang mentions in the immediate neighbourhood of
the Jaina temple, I set, previous to my departure, twenty Kulis to remove
the rubbish which covers it. Ketas which lies about four miles north-
west from the Gamdhala valley, I reached about noon. I at once
examined the Tirtha, already described by Sir A. Cunningham, and
the group of ancient temples, called Sat-Ghara. I was soon convinced
that there is at Ketas no group of tanks such as that described by
Hiuen Tsiang. For the brook, after leaving the one large tank flows
downwards in a naiTOw stony bed. The five tolerably well pre-
served temples of Sat-Ghara show the Ka^mirian style, no trace of
Jaina architecture. On further inquiries after ancient sculptures, I was
conducted to a modern temple which one of the Purohitas of Ketas
kuilt during the Sikh period with stones, brought from Miirti. It
*^ly showed the same square blocks and delicately chiselled oma-
iDents which I had found in Miirti. To my still greater joy I was
«hown in the courtyard of the temple of Mahant Sarjii Das two
^chly ornamented stone-pillars which were stated to have come
«kewise from Murti. They have been cut out of the same red
•Midstone which furnished aU the sculptures in the latter place,
*od they have on two sides deep holes which look as if they were
Ditended for fitting in wooden railings. The sculptures on their
^^ Kleine Mittheilungen.
:ii,"t:ii> -lirtor. but are decidedly in tlic Jaina style, showing seated,
aiv-'i :ii:do tigiiros with garlands in their hands. You will undcr-
-;:i:n; rluir thov forcibly reminded me of Hiuen Tsiang's 'balustrades
I [rtri'iriit shapes and of strange character'. In the large Stiipa,
^atiauu -x't'^^rv» the east-front of the SatGhara temples, I believe to
tAocMi><' rho Stiipa of AÄoka which, as Hiuen Tsiang says, lay
* Dr sv'vith ot the town of Siftghapura. The completely ruinous state
I iii> iiiMnr.uent, which rises to the height of nearly fifty feet, woidd
.^Mv '\«il with Hiuen Tsiang's remark, 'the decorations are much
.j.ittii K'vüi this last remark you will see that 1 consider Ketas
Miwv -lie tiold of ruins, lying 1 — 2 mih^s further north, to be
II ..i»- «r lu- aiu'ieul town, which according to the Chinese pilgrim stood
•«' t iK-rhnps ii — 7 miles) north-west from the Jaina temple.
' «I.;, \. us> Pi'ssossod a greater importance than that derived from
. N.»i;.i N^ivrvtl lank) is proved by the ruins of ancient forts on
.iioinhlMi^ hills, which would not be necessary for a mere
... ■. .i;;;iMIUHj;V.
...•,»i 'a.xi !\ii;ht at Dalwal, a large village without any ancient
. ,.: .sir iliis morning south-west to Shib Ganga and Malot,
:i..|irv u^l llic well preserved temples in the Kasmlrian style.
.»^ »w «i.uA'.x .«V loo distant (10 and 14 miles respectively) from
\i,,, . . ,,; . .i»mi»i hrtve been the sites of Siftghapura. Besides the
,■.. o Niuiit ,M\\\ Ketas) woiUd not agree. It would be north-
vuiUvMrti .»iü Hiuen Tsiang says.
NVUvi* ^ iciuruod in the afternoon to Murti, T found that
• A N^viV *V *Ih.* u4\HWi\l had been laid free, and the rough walls of
^v.ijw ^üJ^iMM^ vW^^rtni with a layer of mortar, two feet thick,
\ ^ IImA tho mound was not a natural hillock, but a
W^HHi Mit the Kulis to work on tlie south front of
hk^teA of not more than one foot beautiful cH])i-
^ I^Ohrs turned up and somewhat later a re-
"^** wbioh apparently had adorned the top of a
Shall. I {n all^ we found to-day twenty fragments
can be ^
Kleine Mittheilungen. 85
In a postscript from Lahore D*" Stein states that he obtained
by further excavations on December 29 fifty more fragments of
sculptures 'which were deposited in the bungalow at Saidan Shahi
pending their transference to the Lahore Museum/ Some pieces,
which he brought with him to Lahore, he showed to Mr. Kipling,
the Director of the Museum, who fully agreed with him in ponsidering
them to be Jaina sculptures.
It seems to me impossible to deny that D*" Stein has found
Hiuen Tsiang's long looked-for Jaina temple and that he has shown
Sir A. Cunningham's second opinion regarding the site of Siftghapura
to be the correct one. These discoveries possess a very great
interest. Whether they will become still more important by the
recovery of the curious inscription which Hiuen Tsiang saw, will
depend on the result of an application to the Govt of the Panjab
for the means to fully excavate the site of Miirti. I trust that it will
be successful. For, ancient Jaina sculptures are not very common
in Northern India, and the inscription or inscriptions which will cer-
tainly come to light, will be invaluable for the history of the Jaina sect.
G. BüHLBR.
Ueber Vendidad /, 20 (Sp.). — Der Grund-Text lautet: mar^däm-da
wld^nShäm-ca. Dazu die Huzvaresch Paraphrase: t? hr^^jo» ^-Hyf ^*C
5*» ^ &(^^Y Vü ^-fiY ^»Ky» yiKi ^ ir^«\ü* J ^*^. ,Schlechte Nachrede der
Genossen, d. h. die Nachrede der Genossen dieses Ortes machen sie
schlecht, d. h. mit Schlechtigkeit befleckt ist dieser Ort.^ Damach
entspricht ^y ^^j» dem Worte mar^däm und ir^*\ü* dem Worte wi-
&uShäm des Grund-Textes. Das letztere kann nur Genit. plur. von u>
^uS' ,Bekannter' sein, so dass die Stelle mart^däm-ca m&tiShäm-ca durch
,sowohl üble Nachrede (überhaupt), als auch unter Bekannten^ tiber-
setzt werden muss.
^ So muss stAtt des sinnlosen SmJ^ gelesen werden, welches durch einen
flüchtigen Copisten hieher gerathen ist.
KlKIXE MlTTHEl LUNGEN.
fi^t^B
lieber Vendidad I, J2 und 24 (Sp.). — Der Gmnd-Tcxt
lautot: häyßim snrdm p^^dm-dnt/sham — brawar§m-m uaudas-i
was SriEiJEL übersetzt: ,Bakh(lhi, das sclionCj mit hohen Fahnen
fressende Thierc/ Die Hnzvareseii-Uebersetzntig dieser Stelle lautet
_r foir^ II w- 1^ to- «5in)j5 '«v^d^r Ä-'r-^? lu -i?^ ^ ^n^^^ty ^ -^»5_r
005.1 jnj (©••►iÄ(r tJjfiCK '»i) -»t^toü y*«!« ^-•lo. ,B*ilkh, sehon zum Ansehen,
mit erhobener Faline, d. h. sie halten die Falioe hoch erhoben. Es
gibt Einif^c, welehe also sagen: sie erheben sie zahlreieh^ ch h. ziehen
sie in die Höhe, — Eine weitiiUBgedehnte (feindiiebe) Front ei-schcial
oft. Es gibt EinigL^, welehc also sagen: zum Orte kommt eine Reitei
seharj sie versteckt sieh» fso dass) ihre Front weit ausgedehnt wirdJ
Auffallend ist die Uebersetzung der beiden Worte hrawar^m-^a
ti8adii»-cii dureb da.s eine Wort (©»ö^f. < >ftenl>ar hatte der Parapbrast
bloss eine Kenntoiss der Tradition ohne ilic Worte zu verstehen.
Nach der Tradition aber lag gewiss der »Sinn darin, dass Raubzil
vorkommen^ in Uebereinstimmung mit dem Epitheton der Stadt. I
möchte daher die Stelle hrawar^mca w^«()«i>-ca ilbersetzen; ^Plünderung
und Ftu'tscldeppen in die Fremde,* indem ich madüh- ^^ tUsadtth
(ut-sadas-) erkUlre.
1
4
Ueler Vendt'dad l, SU (St*.). — Diese Stelle laiilot im (rrund-Text:
harojfim Jim wis-hnr§zfiui'm. Dazu die riuzvaresch-Uebersetzung mit
einer Glosse : ,_;^_j*'_j** ^ > ^ |*« *>^ •^ii^üo iy) -«oo* ^nWö ^i^ i^/^**
ä^jS^ üii ^w^^ja j»>j ^^» »jü ^^ nny^i fiHj-tr ^T^-* *n< 50^. Jlarae, welches
Stämme loslässt. Und das Stttrame-Loslassen besteht darin^ dass wi^fl
die unseren nenn Näcljte und (respective) einen Monat lang /Airfiek-
halten^ sie aber auf einmal (sie) luslassenj (so dass) sie (frei) ziehen, j
Die Stelle harojitm jlm wis-harfzan^m ^ t^ftx* -tj.^,» i^j*^" hat offei;
bar den Sinn: Jlarac^wa, welches Stämme (Colonien ) entsendet* Diese
' fO»?<Äy^i'it liier ilieselbe Bödeatung wie bw^u^ui im Arraujiiaebea. Mau «agt
iTfM^wfn ^opttL ,aiiiiy lira vv II up 111 onlcr of battlB'. Vrr), den Gobraiich vnji avest.
ainika iithl ^krt. anihl,
^ n^tiw? j'^fi wio sdifiii ini Hahlez 11. A. eiugeijehen haben, = semit SBQt
ist also Sabakanfilann zu lesen.
Liste der eingelaufenen Bücher. 87
\nfachen Sinn hat der in dogmatischen Anschauungen verrannte
Paraphrast so gefasst, dass das Land Haraewa seine Bewohner bei
vorkommenden Verunreinigungen einer kürzeren Procedur, als sie
\)ei ihm zu Hause üblich war, unterzieht, indem es dieselben gleich
frei lässt, während sonst nach den Vorschriften des Mazda-Glaubens
je nach der Jahreszeit neun Tage oder ein Monat (vgl. Vendidad v,
130) zur Reinigung nothwendig sind. — Dies dürfte der Sinn der
Glosse sein, welche allen bisherigen Erklärem (vgl. Spiegel, Avesta-
Cmm. I, 27, Jüsti, Handbuch der Zendspr. 277, 1 Columne) un-
verständlich geblieben ist.
Friedrich Müller.
Liste der bei der Redaction eingelaufenen Bücher.
Otto Stoll, Die Maya - Sprachen der Pokom - Gruppe. I. Theil: Die Sprache der
Pokonchi-Indianer. Wien (Alfr. Holder) 1888.
G. BcüDE, EIrfahrangen eines Uadsehi. Leipzig (F. W. Grunow) 1888.
H. Oldexbebg. Die Hymnen des Rigveda, Band I. Berlin (Hertz) 1888.
A McLUR, Orient. Bibliographie, II, 2—3. Berlin 1888.
J. Koste, Zur Pehlevi-Paläographie. Mit einer Schrifttafel. Wien 1888.
*^/aJi iSUru-JCSÜb itji^rvj\ Äl>yO\ u-.-J:5Ü\ CX*^^ ^^T* l^^^ 'j^^
r The American Journal of Philology, ed. by Basil L. Gildersleeve. Vol. IX,
5-4, X, 1.
^•Oyounou, Th^tre populaire turc, text turc avec transcription et traduction
boDgroise par Ionace Kunos, Dr. phil. Budapest 1888. Extrait du Journal
^yelvtudomanyi közlem^nyek de TAcademie d. sc. hongroise.
"«freilles biographiques et historiques ou Chroniques du Cheikh Abd-el-Rahman el
^^barti, traduit de Tarabe par Chefik mansour Bey, Abdulazi2 Kabil Bey,
^^BiKL Nicolas Kahil Bey et Iskendbr Amodn Efehol Tome I— Hl. Le Caire
(Brockhaus) 1888.
^^ Bibel-Chrestomathie, heraudgegoben von B. G. Jacob. Berlin, (H. Reuthor) 1888.
l^«"inschrifiiiche Bibliothek, Sammlung assyr. und babyl. Texte, in Verbindung mit
^^ Bezold, Jensen, Pusen, Winckler herausgegeben von Eberhard Schradke.
^d 1. Berlin, H. (Reuther) 1889.
^« Sprüche der Väter (mSK ■'P"'D), herausgegeben und erklärt von Prof. Dr. H.
L '*^mcx. Berlin, H. (Reuther) 1888.
88 LiSTK DER EINGKLAUFENKN BCCHBR.
K. Simon, Beitr. zur Kenntniss der ved. Schulen. Kiel (Haeseler) 1889.
La Legenda di Maometo in Occidente, par Alessandbo d*Akcona. (Elstratto dal
Giornale storico della letteratura italiana 1880, vol. XIII.)
SiMOMSEN D., Sculptures et inscriptions de Palniyre. Copenhague, (Th. Lind) 1889.
Arendt C, Bilder aus dem häuslichen und Familien-Leben der Chinesen. Berlin,
(Reuther) 1888.
Nestle Eb., Syrische Grammatik. Berlin, (Reuther) 1888.
Strack U. L., ^Aboda Zara, Der Misch natractat ,Götzendien8t'. Berlin, (Renther)
1888.
Dhruva H., The mugdhävabodha auktika. Bombay 1889.
Ludwig A., Ueber die Kritik des Rgveda-Textes. Prag 1889.
C. Saleman und V. Sciilkovski, Persische Grammatik. Berlin (Reuther) 1889.
SociN, Arabische Grammatik. Berlin (Reuther) 1889.
Antonii Piacentini Itinerarium, ed. Dr. J. Gildeueister. Berlin (Reuther) 1889.
Klamrotu M., Die fünfzig ältesten Suren des Korans in gereimter deutscher
IJßbcrsetzung. (Mit einem Anhange über die übrigen mekkaniBchen Suren.)
Hamburg (HeroldVcho Buchhandlung) 1890.
Zimmern H. Die Assyriologie als Hilfswissenschaft für das Studium des alten Testa-
mentes und dos classischen Alterthums. Königsberg i. Fr. 1889 (Wilh. Koch).
dJ^>^ ^^^^ v^U5 Kuiira Kajmjar h /^Houiar. MocKBa 1889.
Karl Schmidt's Geschichte der Pädagogik. Vierte Auflage, bearbeitet von Dr. Fbikinl
DiTTES und Dr. Em. Hannak. Cüthen (Paul Schletter*8 Erben) 1890.
Di£ Redagtiom.
VIENNA
ORIEiNTAL JOURNAL
B ri I T u x>
lit
THE DIRECTORS ()F TIIK ORIENTAL INSTITUTE
OF THE UNIVKHSITV
VOL. TV - NSS 2
VIENNA, mn
TVHl^ PAKIS NKW-YutiK
Der Quantitatswechsel im Auslaute vedischer Wörter.
Von
Dr. Jos. Zubat;^.
(Schlnss.)
48. Die Partikel kÜä kehrt in der ßksaiphitä im Ganzen 12 mal
wieder, darunter 6 mal mit folgendem Anlaute zusammengezogen (ii,
12, 15, b. VI, 47, 1, a. b. x, 97, 5, c. 159, 4, d. 174, 4, d). Die
beiden Varianten kÜä und kila erscheinen je dreimal, ohne dass die
betreffenden Stellen irgend welche Aufklärung über das Vorwiegen
der einen oder der anderen Form uns zu geben vermöchten: kih
■teht vor Doppelconsonanz (x, 10, 13, c) und vor der Cäsur einer
Lanj^ile (x, 111, 3, a. 8, a, beidesmal mit folgender Doppelconsonanz),
IbBü so, dass dessen Schlusssilbe die drittletzte Hebung eines Tri-
ifabhatollens bildet (i, 32, 4, d. vii, 33, 4, b. x, 94, 10, a). Man kann
ako keine Vermuthung darüber wagen, ob in der vedischen Zeit
tOa käd nach rein metrischen, oder nach sprachlichen Rücksichten
gegcbieden wurde.
49. Prä scheint auch eine Nebenform /wa gehabt zu haben;
ab im Sinne von dem Nr. 45 bemerkten? Man vergleiche das alte
Nomen prä-v^i-, wo prd (an prd-\-ä ist schwerlich zu denken) die
ba frd in der Composition so häufige ingressive Bedeutung hat. Auch
gehört hieher (s. das Petersburger Wörterbuch s. v.), so wie
prUvdraf^a- prdvrta- •prävfti- und vielleicht noch Anderes. In
B der J^ksaipliitft finden wir einmal prdprä (prdprä vo asme \ svdyaqohhir
'. f. d. Kunde d. Morgenl. IV. Bd. 7
90
Jos. ZUBATY.
üti I, 129, 8, a); sonst finden wir prdprä 3 mal zusammen gPzogSI
(i, I50j 3. IM, 9, 3. vij, 8, 4), präpra einmal vor Doppelccmsöo^LtiK
(ix, 9, 2j a), Tiual vor einfacher Cunsonanz am Versaiifiing, wo aim
die auslautende Kürze wohl den jambischen Tonfall verletzt (i, 4ü,
7, e, 13H, 1^ H, V, 5, 5, c. 5B, 5, li. vi, 48, 1, e. vni, «if», 1, a).'
flu. Ein nicht beyondcrs stiirk bcghuibigtes im ftihrt Benpkt a«ij
AS. rv, 4, 7, e an. In der Rksaiidiitä kommt nur tvä vor^ wobei fc
Schlusssilbe zweimal aichcrheh gegen das Metrum verstüsst {madhH'
gmtaiii j ^hftnm iva snpütam rv, 57, 2, c, iipa ckäydni ivn ghhisk
16, 38, a; über x, 25, 4, d vgl Benfey it, 51).
51. Eväj mm^^ eua, &üdm dürften wohl Varianten einer und der
selben ürnudfonn sein; die ersttm drei Formen fasstcn auch die Verl
fasser des Pada als ein und dasselbe Woii. Doeh wollen wir zunäctistl
die Formen em evd in Betracht ziehen, Dieaelbcn kommen in dß^l
^ksaiphitii im Ganzen in 1*>1 Belegen vor: darunter 81 mal als et^ifl
311 mal als t^idj 41 mal so, dass der Auslaut mit dem folgenden Würt^jj
zusammengezogen ist (z. B. i^ 77, 5, a. 108, 13, a. 124, B, a. l^Ä
12, a. II, 13, 8, d. ni, 17, 2, c).
Em ist ein Wort, das vorzugsweise am Anfange eines Satae
rcüp. Verses gebraueht wurde. Von dien liU Stellen maclien »li<
jenigen, wo evn den Stollenanfang bildet, nieht weniger als lOö auil
und zwar erseheint hier immer evd, 2^ Stellen abgerechnet, wo di
Wort zusamnicngezogtrn ist. Nach allem bisherigen erwarten wä
natürhch, dass em nur vor einfachen (Joosonanten stehen wird:
findet aber eonsequent auch vor Doppclconsonanzen im Versanfei
ßvdi so in fivü fvdm v, 78, 8, c, evä plMek x, 63, 17^ a ^ G4, 17,1
evA tvü X, 149, 5, c {evd triTTtäman AS. vi, 74, 3, c ^ TS. n, 1, ll
3, 1, eim strlndm AS. vii, 13, 1, c; Benfey ni, 12). Ausserhalb i^
Stollenanfangs steht evA nur 5 mal: 4 mal bildet die Endung die äM
letzte Hebung einer Langzeile (i, 161, 2, c, iv, 33, 6, a. 50, 8, i
vi, 48, 17, c?), einmal die vierte Silbe eines Achtsilblers : ndkir
* Kin arigche» pM wird auch durch das ülavische pm uoben pro (f
proßikfdiij nnd lit pri* in 8chntz genommen; Allerdings kOnnle rL pna nnch ein]
dnj dtircli lat. pröd pro vorbürgt ist, repräaentiren.
^
DrK (JirANTITÄTSWRCITSEl. IM AlJ8l,AirTK VEDISCHER WORTER, 91
ydfhil hifim iv, 31, 1, c. Nachdem die Län^e hier übomll nur dem
metriselien Zwange zu verdanken sein könnte, ist es nicht unmög-
lich, dass der wirkliche Sprachgebrauch bei uusercm Worte den langen
Auslaut nur am Satzanfange duldete, liier aber aueh vor Doppcl-
consonanzen.
Evfl finden wir zunJiehst vor Pausen: so im Ausgang von Hinter-
jltolleii (x, lifo, t^^ b. 161^ 2, b), im Ausgang von Vorderstolleu (vii,
81, 12, a. X, 82, 3, e), vor der Cäsur einer Langzeile (i, T)!, 6, d.
,61, 9, a. 10, aV 62, 12, a. 140, 7, b. Iti4, 13, d, n, 12, 1, a. iv, 5,
7, a, 20, G, a. r>l, li, a. v, 44, ti, a. vi, 19, 2, a, vii, 41, 5, a. viii,
53, 8, e. 113, 4, a. x, 100, 10, c. 10j>, 3, a. 12ri, 5, a. 8, a). In-
mitten eines Verses steht nun, die obigen fluif Stellen abgereelmet,
immer, IG mal, nur p^vd, mag eine einfache uonsonanz oder Doppel-
consonanz folgen (das letztere x, 18, 9, c. 85, 42^ a). Die Endung
macht die neunte Silbe eines JägatastoUens, also eine entschiedene
Senkung x, 10, 13, a aus.
Zweimal finden wir im Stollenanfang vor Vocalen evd^: eväw
agnim v, 6, 10, a. 25, ^, a. Wir werden schwerheh irren, wenn wir
in dieser Stellung evä^ fllr älter halten, als die im Veda bei weitem
üblichere Contraction. Eine offenbar dem echten Mantradialect fremde
Form ist etnim x^ 151, 3 t es ist wichtig, dass diese Form ein einziges -
mal, und zwar in einem späten Hymnus steht; e^ hat dort ganz die
Bedeutung des vedisehen ev^i (%^gL Grassmann s. v.). Belehrend ist,
dass fllr evä iv^ 31, 1 der Säniaveda \mt e mim eintreten lassen: dieses
evdm ist hier wohl unzweifelhaft ein Eindringhng aus dem späteren
Dialecte.
Das Verhältniss der vier Foimien svä^ (^evam), evdm, evä, evd
untereinander ist ims dunkel, trotzdem glauben wir nicht, sie von
einander trennen zu dürfen. Wir dürften in denselben einen adver-
bialen Instrumental des pronominalen Stammes oivo- (Fiok i-**, 505)
vor uns haben, Prof. Lüdwig's Ansichten über die Existenz von ve-
disehen Instrumentalen Sg. auf -am erfreuen sieh allerdings, so viel
ich sehe, in den Kreisen der vedisehen Pliilologen keines sonderlichen
Credits; man begreift aber in der That nicht warum. Die Relege,
7*
ä
92
Jos, ZüBATY.
die der genannte Gelehrte aus dem V^cda gesammelt hat (s. bes. Riff-
vedfi IV, 3H3; man vergl. aueh unsere Bemerkirnj^ im Shonuk praci
ßhl, vyd. na oslavii jub. prof. J. KvifALy. V Praze 1881, S. 199^0?
sind tloeli wubl anbestreitbar, und die lautbe!ii*n Bedenken, die gegen
die Annalime von vediseJien Instrnnientalfonnen auf -am erhoben
werden ki inn ten, lassen sieh aueb leieht erledigen. Das n nzw eitel -
hafte Nebenenumder von -ön, -n im JNom, 8g, der -eji-Stiimnie (Bheukk
in Paul n. Braunb's Beitr. xi, 38, Brüomann, Grundris^f i, 492) und
im Nom. Sg. des Partieipium Prii$. Act. (alav. bery her a ^3 ^bhm^ön^
^hJm^ö, vgl. Lkty filoL xnt, 365, xvi, 197), von *e^dw. (*egliömf) *egu
sollte wohl aueb die Annahme eines ilhnliehen Formcnpaiires ftlr den
Instr. Sg. berechtigen; man sollte glauben ^ dass das Nebeneinander
von skt. tdyä dqvä d^vayä und älav. fojq rqkq rqkojq augenfällig
genug sei. Jedenfalls ist der nasale Auslaut des Instr. Sg, viel besser
verbürgt denn die imaginäre Instrumentaleudung -a.
T)s\m anderseits im Altindisehen auslautendetj -nm (-Omf) mit -am
wechseln konnte — ursprilnglieh war natiu-Hch dieser Wechsel durch
die Natur des im Satze folgenden Ajilanteä oder durch die Stellung
im Satze überhaupt geregelt — steht fest, wenn wir gleich auch
nicht mehr zu erkennen vermögen, in welchem Maasse, ob auf dem
ganzen altindiseben Gebiete^ ob nur dinleetiseh. Der sicherste Beleg,
auf den wir uns hier einstweilen beschränken wollen, ist der Wechsel
in €ler Adverbialendung -tardm^ -turüvi zwiseheu der PksaiiihitA einer-
seits, anderen altindiseben Denkmälera andei'seits; der unzweifelhafte
Wechsel von tniaram praiaräm : vitaräm pratardm berechtigt uns
jeden tails einen ilhnlichen Wechsel zwischen *müm : embn anzunehmen.
Falls zu -kiräm das gr. -iept*i gehören wtlrde (Prof. Lud win j Rigveda
V, ir?8j 159), hätten wu' zugleich ein Aualogon zum Wechsel *evä7n :
m^A gefunden: dass --zpin sehr wohl ein indisches -tarmn (-iet'öm) ro-
präsentiren kann, geht schon aus dem Nebeneinander von £Yü>v e^tü
hervor.
Ich wiederhole, dass mir das gegenseitige Verhllltniss der For-
men ^ei^äin, tiwim^ sv/t^ em im Einzelnen nicht klar genug ist. Wir
haben hier mit Unterschieden zu tliun, die ursprunglich durch die
Der QlTANTlTÄTSWKCHSEL m AuKr.AUTE VEPISrFlEK WöRTER, 9B
Satzphonetik und wohl auch riureh Ditfercnzimn^r und Miächung ver-
s^clnetlrner Dialccte hervor^crutbn^ bereits in der V()rhis>tf>ri8chen Zeit
in verscLiedenen Fällen und in vei-sehiedonen Dialeeten verschieden
ausgegiielieu worden sind, oder weiiif^^stens begonnen hatten, aus-
geglichen zu werden; wir stehen vor Resultaten, deren Entwickelungs-
gesehiehte sich gilnzlieh unserer Beobaehtuug entzieht, was uns natür-
lich nicht im geringsten bereelitigt, die Kesidtate von vornherein zu
beanstanden und z, B. vitardm von vltamni, evum von evd ohne weiters
mit absoluter iSicherlieit zu trennen.
52, Das hervorhebende ha erscheint nur ausnahmsweise in der
orm hä. Auf 173 BelegsteUen entfallen nur 2 mit hä, nändicli ä kä
p^iiva gucchmi iv, 31, 5, a und ühä vahato \ mdrtiätfa ywjhdm v, 41,
7, d. Ob hä als ein Ueberbleibsel älteren Bestandes oder eher als
ein späteres Analogie jjroduct aufzufassen, wird natürlich Niemand mit
voller Sicherheit sagen können.
53. ViqvfOiä — der Pada lässt bei diesem Worte wieder einmal
Schwanken der Saiphitä in Bezug auf die Auskutsquantität be-
stehen — durfte mit ütipmlltd ein und dasselbe Wort sein; h für dh
ist offenbar volksctymo logisch eingedrungen; das Wort wurde als
üigvä aha aufgefasst {fihfi vigml kommt vor). Wie mqmdhiL (s, o. Nr, 3a)
ßteht auch mcmha nur vor Doppelconsonanzen; so ii» 12, 15, c* vji,
21, 9, aV vm, 48, 14, e. Zusammengezogen finden wir das Wort iv,
31, 12, a. vi^ 47, 15, b; sonst steht immer mc^vdhü, und xwar nicht
nur im Innern des Verses vor einfachen Consonanten (u^ :15, il^ b.
viy 1, 3, d. X, 88, 14, a), sondern auch im Ausgang von vorderen
und auch hinteren Stollen (i, 111, 3, c. ItiOj 5, c- ii, 24, 15^ a. x,
100, 4, a — Uy 32, 3, d. vni, 4:i, 2G, b, x, 78, 6, b. 1*1, (>, d).
Neben üiqmihä besitzt der Veda auch ein mgvdhä. Dieses vi^vdkä
!st cnt^veder direct als vt^vä uhä zu fassen, oder ist es mit vi^vdhä
identisch, hat aber der vermeinüiehen Etymologie zuliebe durch
-ä- fl'ur -a- einen Schritt weiter gethan. Es scheint, dass vif^vtthä die
im wirklichen Spraehgeb rauche üblichere Form gewesen, Vigvdhäj
den metrisch räthsclhaftcn Stollen ndkhfujas kt Indra vi^^dlta ittfäfna
VII, 21, 5>, a ausgenommen, steht immer so, dass vt(^mhä stark den
i
04
Jo«. ZüBAT*.
Rhythmus verleteen wilrde: cb bildet nämlich gewöhnlieh den Sehluss
ehies akatalektischen Verses, so dass -qm- eine entschiedene Senkung
ausmaeht, oder aber es stellt hinter der Cäsur einer Langzeile (dki
n, 1*J, 15, c, 35, 14, b. vi, 1, 3, d. vin, 48, H, c. x, 88, 14, ä).'
Vi^vdhä steht dagegen auch so^ dass -^vä- den jambischen Tonfall
des Versanfangs stört (vi, 47, 19, c. x, 53, 11, c). Vi^vähä selbst
bewahrt immer den langen Auslaut, etwa die Stellen abgerechnet,
wo es conü-ahirt ist (i, 100, 19, a. vii, 98, 1, d. x» 18, 12, d. 37»
2, d), selbst vor Doppelconsonanz (x, 37, 7, a vor tvä), vor der
Cäsar einer Langzeile (vi, 47, 19, c. x, 53, II, e), auch im Strophen-
ausgang (i, 90, 2, c). üer lange Auslaut blieb auch dort, wo ein
vicvdhä entscliieden besser den Rhythmus wnedergeben würde, so %
25, 12, a. 1«30, 3, d. tu, 16, 2, d. n, 42, 10, d. vi, 75, 8, d. ,
54. Das Adverbiura ihä kommt in der ^ksaiphitn sehr oft vor,^
nach Müllers Fddaindex 250 mal, iheha ausserdem 7 mal Trotzdem
das Wort sehr oft im Innern des Verses vor einlachen ConsoDanteai
steht, lautet es nur 3 mal tAri, immer oflFenbar nm- dem Metrum 2ti|
Willen; ädha te ague \ kirn iha vadanii iv, ö, 14, c, itBnuiyt, Uiä cpklk^
IV, 31, 11, a, siMiftdtße \ tarksi/am iha hitvema x^ 178, 1, d. Umge kehrt
steht auch Uta im directen Gegensatz mit den unzweifelhaften metrisches
Forderungen: cdfn new tmUtti \ gndbhir iha gpioUi vii, 35, 6, d*
ilui eine organische Form ist oder nicht, wagen wir nicht zu
scheiden.
55, Als Simplex hat dti nur kurzen Auslant: ebenso in dö
Regel in der Composition. Einige Composita weisen inde>ssen aud
ati auf; a^lfcö^'-, atir4ka-j aVwäda-^ atUanga-^ aflsära-. Man sieht, da
tiü' mu- vor einfachen Consonanten steht; dass die ,l)ehnung* r«i
nie tri seh wäre, wird hier schwerlich Jemand behaupten woUen»
r)6. Ebenso verhält sich die Sache mit prdti. Auch praü exisliil
nur in Compositis wie pfaitkära-j apratikärtfa-^ pratlka^-f ptatighalit
aprathjhätin-y pratitoda-, prntldarqa-, prathidlia-^ pratipäna-, pratlbodhü
« Man würde darnHcli mi^üdhä auch im Verse otfodÄ*i/w ] üi^edktid eü i
X, 37, 2^ d erwarten; nnch der Cäsur ist liier vi^vdka uffeubar einer gemia
Wiederholung zu Willen js-eselzt.
■ Der QUANTITÄTSWECH»EL IM AuSLAUTE VEDJSCHKR WoRTEU. 95
pratlmelnd-, pratträdhn-^ prtttlüartä-^ /nntlvfqm'j pratlmha-j pratim-, pra-
timqn-, jjratUäram^ praftharfdr-, prafthämr, prafthäratä^ prailhäraiva-i
pintlhäram, prattham'. Wiederum stellt pratl- nui' vor eiulai-lien Con-
sonantCB. Altind. pratl- erscheint im slav, als proti,
57- Yddl kommt in der ßksariihita 75 mal vor; darunter sind
sieben Stellen mit inbegriffen, wo Am Wort mit dem folgenden zu-
sammengezogen ist (i, l*^j 2, H>1^ 2. IV, 5, 11, V, 2y 11. X, iJ7j 3,
107, 4. lliij 1). Yndl finden wir nun 40mal, yridl 2Hraal.
Ytidi stellt zunäebst immer vor Doppelconsonanz: i, 30, H, a,
VI, 34, 3, c. 4*^, 14j b. vn^ bGj 15, a. viir, 1, 15, a> 12^ 8, a. 33,
9, c. X, IBl, 2, a. 179, 1, c. Als kein absehliessendes Woii ergibt
sich yddi schon durch seine Bedeutung; es steht daher auch nie am
Sehluss eines Verseir>. Ocfters linden wir es allerdings vor der Häsur
einer Langzeile, und zwar in der Regel als i/ddi (i, 56, 4, a. 173,
8, d, m, 31, 13, a. iv, 21, 6, a. 26, 5, a, v, 48, 4, c, ix, 86, 46, d.
X, 61, 25, a. 115, 1, c); nur 2 mal steht so ijtidl: Mdd tjddl \ mmmä
rugtiäm ddreh nr, 31, 6, a, idküad yddl \ mdnaso vmato väk ix, ^7,
22, a. — 22 mal haben wu* yddi getunden, wo der km-ze Auslaut
dureh die alte »Spraeliregel geboten ist; 18mai änden wir es jedoeh
auch sonst; ausserhalb eines Sehlusses vor einfacher Consonanz. Vor-
läufig wollen wir nur diejenigen Stellen anftlhrcu, wo yddi nach der
Cäsur einer Langzcilc steht, wo also -^ tl^^r gesuchte Rhythmus war:
1, 27, 13, c. 161, Hy e. 178, 3, d. v, 3, 10, b. vi, 22, 4, a. 25, 6, d.
vu, 82, 8, b. 104, 15, a? vui, 100, 3, b. x, 16, 3, c. 95, 4, b. 161,
1, c. 2, a).
Yddl steht — die oben angefilhiten zwei 8tellcn abgerechnet
— nur ausserhalb eines metrischen Abschlusses und zAvar nur vor
einlachen Consonanten. Es steht immer, wo yudi den Ausgangsrhyth-
mus stören würde: so in den Versen amvpj deixmja \ umrkuii yddi
4jdfi X, 12, 3, a, kaksivaniaiit ydfll ptlnah x, 143, 1, b. Dem rhythmischen
Bedfldnisse zu Willen steht yddl fast immer (sechs Stellen abge-
rechnet) im Htollenanfang, 3 mal bildet die Endung die vierte Silbe
eines Achtsilblers: eine Stelle, wo yddi durch seine Auslautsläuge
den Rhythmus stören würde, wissen wir nicht beizubringen.
M
Job. ZüBATi*
bH. Adkl für das sonst allgemein übliche ädki steht nur in einigen
CompoBitis^ und zwar wieder nar vor einfachen Consonanten. So in
adhtkära-j ndhlmitntha-, adhinä$a- (Wohnort), adlnväm- (Ueberwurt)^
€tdhlvä»(iß*,
59. Dasselbe gilt von ni, das in iiifairlm , ntkäta-y nVcä^-f H\-
nähä'j mväkft'f mväha', nivid-j nlvii-, niiTtiy mveSyä-, nt^ära-, nUdli,
nthärd-. Gegen die Regel verstösst das unbelegtc nlJdeda', — Ucber
111 neben ni vergL auch Kuhn's Zeiischr, xxxi, 58. Jahrg.
60. Auch dpi ist nur auf diese Art zu belegen durch npiju-f
aplntusa-,
öl. Es fehlt nicht viel, du.ss wir dasselbe von fthhi zu süj^en
hätten. Auch dieses Wort erscheint in einigen Oompositis äugen*
scheinlieli alten Ursprungs als nhhi^ so in abhicära-, nhhlpada-f nih
abhlmäna-, ahhtmäntn'f abhlmodamüd', abkUäpaläp-, abhlvargä-f abht
vartä-, abhivfi-f abhiqapn-, abhUaüga-^ abhUah-, abhUäha-^ abhUnnh;
als Simplex tindeu wir jedoch fast nur mehr abhL Unter den i3y
Stellen, die Max Müller im Padaindex unter ablu anft'dirt, sind nur
14 solchcj wo die tSaiphita ahhi bietet. Dieses abhi steht — im Ein-
klang mit den angeftlhrten Compositis — nur vor einfachen Con»
nanten und zwar nur ausserhalb eines metrischen Verschlusses. Augen
sehcinlich i.st abld in der vedischen Zeit neben dem allgemein üh
liehen abhi weiter nichts mehr als ein melriselit^r Nothbehclf gewesen^
es steht nur im Versanfang, dem jambischen Rhythmus desselbeu 3
Willen (12mar)j oder aber bildet -bhi eine der Ausgangshebungei
{tdfß no agne abhi nur ah v, !)^ 7, a, /«V durömm abhi närtih ri, 10|
3, a). Bemerkens wcrth ist, dass fur abhi FtS, ix, 1*8, 1 (abhi no
jasdtamam) die S8. abhi hat.
Abht steht natUrheh überall, wo abhi gegen die sprachlichß
Regeln Verstössen würde; so vor Doppelconsonanz, z. B. i, 5, 1,
10, a. 10, 4, a. 11, 2, c. 8, b. 19, 9^ a. 24, 3, a, 33, II, d. 3T, b'
45, 8, b, im Ausgang eines selbständigen oder hinteren Stollens (Ij
86, 5, b. Uj 8, 4, c. IV, 7, 4, b. v, 54, 15, b. vi, 28, 4, b. vm, ^^i
10, d. IX» 71, 7j b. X, 90, 4, d. 98, 5, d), im Ausgang eines Vorde
Stollens (vij, 15, 2, a. ix, 40, 1, a. 48, 3, a. 72, 3^ a. 79, 3, c. l^
H DeK QuANTlTÄT6WECHt*KL IM AuSLADTE VEÜJ SCHER WöRTER, 97
9, c. 106, 12, c, Xj 53j llj c. JiO, 6, a), glek'licnlalls vor der Cäsur
einer Lanp^zcile (ix, S8, 6, d. HO, 2, e. H^ e). Auch auf Unkosten
von ahki hat sich abhi fast zur Alleinlierrsehaft erhoben. Man tindct
abhi allerdings im Einklang mit dem Metrimi, z. B, mit den For-
derungen des Schlussrhythmu& (so z, B. i^ 25, II, b. 4H, 7, d. 80,
3, a- 92, 23, K 101, *J, e. 121, 6, d. 136, 5, d, liO, ö, c), oder nach
der Cäsur einer Laugzeile (z. B. i, 31, 18^ b. 33, 9, c, 48, 14, c.
51» 1, d. bi*, 2, b. 1*2^ lOj b. 95, 10, b, 125, 7, d. 139, 8, au. s. w,).
Aber die kurz auslautende Form ist so vorherrseheud gebräuehlieh
gewesen, dass man sie selbst im Widerspruch mit den Forderungen
des Schlussrhythmus finden kann (mahö vi^vü^ abhi §at(ih vin, 23,
26, a); sehr oft steht abhi auch im Stollenanfang.
62. Pm^ neben pmi findet man wiederum nur in Compoeitis
vor einfachen Consonanten; so im Infinitiv parlndge (i, 54, l), in
pafindh-, parhutha-^ pfiruiäma-j parhiaya-, paHtat- (tan), paritäpa-^
paritö^a-, partdäka-f parldhäna-y parlpäka-, pnribkäva-^ part7näna-^ pa-
riramhhft', imrlvarta', parlvartamj panväda-j pariväpd-^ parivapya-,
panvära-j /jfirkv'f«-, partmha-^ parivettar-, pariveSa-j part^äsd-j pari-
5«^rt-, parUahdf parUeka-, parUara-f parisarpa-j parlsuryäf parläära-,
panhänt'f panhüsii'. Der Wechsel zwischen ptirl und pdH in der
Composition hat sich, wie zu sehen, bis in die klassisehe Zeit er-
halten, vor allem natürlich als ein bequemes metrisches IlilfömittcL
Der Name parikkltf falls er überhaupt von der Wurzel kfi ab-
zuleiten ist, würde pari vor Doppeleonsonanz bieten: jedenfalls wäre
aber parikHii den zahlreichen Ableitungen von pdn'ik&- nachgebildet.
Auch in der desiderativen Bildung parlclkH^u- ist pari wohl desselben
Ursprungs.
63. Ein vi neben dem vorherrschenden vi existirt gleichfalls
nur in Compositis, in lükfff^a'j vltmpm-, vlnäka-f vlbarhd-, mmärga-,
vlrüdh-, üirudka', virudhäj timdki-, vtvadhd~f vlvadhika-^ vlväkä-j vi-
itarpa-.
64. Ein hl neben hi erscheint meines Wissens nie: hi erscheint
ja sogar einigemal auch in unzwcitelhaften Ausgangshebungen, wo
der Sänger sicherlieh ein hi gesetzt hätte, wenn ihn der Sprach-
^
Zjlba^tw.
(
Mil)
3«k
aiie. ■ Aber ein At hatte einmaJ
it» si^estHrlie zi kein Gewicht legen
» TtJft malffiittk vorkommende nak
ml MaA mur m Verbindung mit dem
«ad selbst bier nicht immer. *V«JK
< diasl TOT Vocalen als nahy, 44 mal
iii «aÜ^ Saal ab aali; lyi'ipill mit m£ Terbiinden erscheint es 6m4
Saal ak adU ail (i» IST» 9. w, 18, 4. fin, 3, 13), ämal als nakitd
^ ao, 15, ¥1, H^ i), inal ak aaW mi {wm^ tl, 7). Nahi nu enf
apridtt jeflmfiiHi don llteren Spcac^brauche, während nahf ni
da aa baidea Sfedkn n «dK aa dodi tW besser dem Rhythmus eni^
ifiaAcii bilte, ab am Bebg aa betraebtaa ist, wie das später alt
gemam WMA gcainJeaa mmU aiefixicb die Sehwesterform unhi m
fluer letzleii Positioti xa Terdriäigra begmat; tmhi nü hat im ^irk-
fiebea Sprad^faraadie siAmßkk aie ezisdr^ und an der betreffcih
den SteDe {tHi iiMiaii | wmki aa I« ndrivak) ist es (wie z. B, u itf,
a ftä) ah ein YersioeB g^gfsk den Spraehgebrauch^ dem Rhythmus
WtUen begangen^ ra betrachten.
Naki ist msprüngKch wohl nur vor Doppelconsonanzen tibi«
gewaaen: es steht so in der Saqibiti ITmal (z. B. i, 10, 8, a. 5
4, e- Its, 4, d. 138, 4, f). In eine Pause ist noAi schwerlieh je
stehen gekommen: das Wort scheint durch den Sprachgebrauch
den Anfang eines grammatischen (in der Poesie rhythmisclien) (lai
beschränkt gewesen zu sein, womit natürlich ganz wohl vereinl
isly dass noM in der ^ksaipbitä zwar in der Regel am StoUenanfi
•tehty eimgemal aber (i, 164, 11, a. 17^ d. 179^ 3, c. vm, äl. 7
X, 27, 18y b. 95, 13, d. 107, S, b. 142, 1, b) auch, natürlich
naht oder n«%, nach der Cäsiir einer Langzeile. — Nitht wenii
als 27 mal steht nahi auf Unkosten des nach der alten Regel
warteten nahi vor einfachen Cons43nantenj selbst in Versen, wo d
nahi hätte der schönste jambische Rhythmus gewonnen werden köimi
* pö gA udäjad [ dpa hi wUtfm v#S^ ii, II, 'A b. nil td ayrhhi'tinn \ lijmUH^ I
Mh V, 5| 4, c. f/ftptid amufko | dQamiMO' hi Mh ib. 7, b, hrV^yAnuino \ tlpa ki i
äit/e^ ib. 8, a.
Deu Qua^titAt»wech8el im Auölautk vEDi scher Wörtek. \)\i
t
^^Hbo 1, 54, I, b. 80^ 15^ a. iv, 55^ 7, e. vi^ 21, 3^ a. vii, 50, 4, a.
^^ji, 30, 1, a. »;o. 14, a, 102, U», a. x, 119, fj, a); der beste Beweis,
dass in der liistorischen Zi^it naht bereits so giit wie verschollen war.
65. Die enklitische Partikel ü steht im Veda ziemlieh selten
in der langen Form ü. 8ic erscheint in der ^ksaiiihita im Ganzen
B60maV aber nur 80mal (und wenn man wie billig den Refrain
I. 112, 1 — 23 als einen Bele^^g zählt, eigentlich nur 58 mal) als ü;
363 mal dagegen finden wir u, ausserdem 2 2 mal ü, das natürlich
auch u zu lesen ist,^ Dieses unglln&tige Verhältniss gestaltet sich
aber norli ungünstiger, wenn wir erkannt haben , dass ü im Veda
fast nur noch auf gewisse Verbindungen beschränkt ist, die offenbar
mit ü in einer Zeit fest geworden sind, wo noch ü im Satze vor ein-
fachen (Jonsonanten der Regel nach immer gebräuchlich war:*^ sonst
war bereits in der vcdischen Zeit n auch vor cintachcr Consonanz
dem ursprünglich vor Doppolconsünanz und vor Vocalen (ob auch
' Boi Müller (Fatiaitidex », v. Um ili) fehlt vi, 71» 1. 4; auöserdem sind
dort 26 BolBge von u lokd- in Abziip zn briiigoii, hiiiß^vpoii rivch 11*5 Stellen hin-
»üÄudeiikeu, wo u mit tiiuera vorhergohendeu -a stusaioinetigozogen ist (bei Müller
8. VY, ätho, dpot aryafno, aoiäto, inw, ihöf utd^ upOj Äö, epc*, eio, o, kaih^^ khw^ Aroo,
gQ^^*i^ cattijj CO, jdnU(ho, tdti-o, tdpo, dd^t drdvinOf rvi, pro, hküt/äniOf mo, t/o^ rdkSot
vidQt vhiOf idpCOf ^dho, so, ftänlo l/i).
3 I, 28, 1—4. 11, 3, tL m, ö, 2. iv» 9, 6. v, 30, 15. lU, 4. vi, 27, 1. 4ö, e.
ni, 18, 17. 35, 7, 9. m, 1. viii, 15, t, 66, 13. x, 27, 7. m, 2, 1'2, 4. 102, 10. 132,
3, Bekati lit lieh haben unsere Text© h statt c auch vor VocÄlen, und zwar «ach y
(rit, 81, 1. X, 27, 7), oder tiacb einer Vivftti (i, 4(J, 10. 105, 2. ii, 24, 6. iv, 58, 9.
V, 17, 3. 73, 9. VII, 68, 4. 88, 2- vm, 60, 7. jx, 61, 20. x, 65, 10. 149, 3); Prat.
160. Selbst »1 steht vör Vocalen vi» 71, 5. x, 88, 10 (PrÄt 176. 176.).
3 Nebenbei bemerk l, da« regelmaawge Bestehen von »1 ml, ü fil, it mii gilt
Mfi8 auob als ein Beweis , daas die Übliche AufTas^iung^ von n lokti- iruiz der von
• jitK-r sehr eoni|jetenten «Seite hur f^e^^en dieselbe vorgebrachten Berleiiken die
richti|^e int. Die VerbiiMluu^r m hkd- müssre jedeiifaHj* in miier sehr alten Zeit
stehend geworden sein; abge^tehen davon, tlAss man ahnnlut nicht heg^reift, warum
gerade u lokd- ao zu einer Eiubeit hätte verschmelzen ituUen, dasi ei unbeachtet
der entschieden enklitischen Natnr von n im Stollenaniang stehen kann — denn
nur «o, nicht dnrch die Mfiglichkeit piiior ProkÜHo würde man den erwähnten Um-
stand erklären müMsen — so würden wir dann wohl ein ü lokd- zu erwarten huhen.
Mau vgl. auch die ,!/wia^rA«r. d. Berliner AkndemU 1868, t!45.
100
Jos. ZüBATf.
vor einer Pause V) üblii-licu u gewichen, su dass sieh in den erhaltenen
Texten ntii- mehr fj^anz vereinzelte Spuren rles iin^prünglieheE 8acli-
bcstandes belegen hissen j die dazu noeh wohl nur metrischen Be-
dtlrfnissen zu verdanken sind.
Was die Partikel ä ausserhalb der erwiihnten, für sieh zu be-
handelnden Verbindungen betrifft, so erseheint sie 34 7 mal als u, nur
15 mal als ü; Stellen, wo u als v erscheint oder mit dem vorhergelu^a*
den Voeale zusammengezogen ist, schliessen wir von den tblgeuden
Bctraehtungen aus. Die Form ü erscheint allerdings nicht immer den
allgemeinen Regeln geniHss vor einfachen Consonanten ausserhalb ein»'S
Schlusses: einmal steht tl vor Doppelconsonaox {vi-ä vrdjasya \ iv, ab
2, c), 2 mal vor Vocalen (üd ü ayän \ vi, 71, 5, a^ tdm ü ak^nrnn
X, 88, 10, c), Imal vor der Cilsur einer Langzeile {hotü fdm n \ m-
mobhir ä kpiudkcnm j, 77, 2, b). Üie zuletzt genannte Stelle ab^r
vielleicht ausgenommen, dient u immer metrischen Zwecken: es
bildet die sechste Silbe eines Achtsilblers vui, 61, 12, d, die aehlß
oder zehnte Silbe einer Langzeile u, 18, ä, e. x, 56, 1, a — i, 14
i, b. IV, t?, 11, b. X, 130, 2, c, oder die zweite Silbe eines Vci
anfangcs (n, 35, 3, c. iv, 51, 2, e. vj, 71, 5^ a, viu, 22, 13, h. ^%
10, a. jx, 45, 4, a. x, 88, 10, e, 94, 8, e).
U steht also in der Kegel — die oben S. 02 angeführteii I
Stellen ausgenojnmen — im Innern des Verses vor Consonanten ün"
zwar nicht nur vor Doppeleonsonanzen, ein Fall, dem wir 141
begegnen (z.B. i, ^57, lO, a. 50, 1, a, 61, 1, a. 3, a. 15, a. 62, <3, *J
78, 2—4, a. 80, 7, d. 1>2, 1, a), sondern auch, 153 mal, vor einfach*
Consonanten. Bei einem so schmiegsamen Wörteben versteht es si
von selbst, dass es zunächst in Senkungssilben gebraucht wurde:
finden so m in der fünften und siebenten Silbe eines Achtsilblers l
24, 4. IV, 8, 4. viii, 7, 17, 22. 44, \K 52, 10. 62, 12, ix, 112, L
86, 13. 137, 6. 173, 2 — u, 5, 3, vui, 82, 3), oder in der iiount«
Silbe einer Langzeile (i, 156, 1. ni, 31, 11. 53, 4. iv, 7, 9. 22,
23, 10. vm, 3, 20. 21, H, 23, 7. x, 2, 3, 31, 7. 81, 4, 167, \, ^
34 mal in der zweiten Silbe nach der Cäsur einer Langzeile (z.
I, 34, 6. 35, 6. 82, 6. dl, 18. llO, 1, a. d, 113, 4. 139, 4, 145,
SICH
ti
Der QuANTiTÄTswRcnsFL im Adrlautr vediscrer Wartkr. 101
I64y 10. 19, a. b. 48), andere Senkunf2:ssin»en vorlän% unbeachtet.
Wir finden jedoeli « auch in uüzweilelhaften Ausgangshebungen^ in
len Versen dhhfmndMyam vo | demiyd u dndMdhm \y 168, 1^ b, t4
\l p'eMha- 1 varcasas fd u nal/ vi, 51, 10, a, gatdi}} hemantäh | ckatdm
w pa$antdn x, 161^ 4, b.
^P Dem Sclilusst? eines grammatischen und folglich atich eines
metrischen Ganzen scheint ü geradeso fremd gewesen zu sein, wie
es — u hkil' abgerechnet — dem Anfang fremd gewesen. Am Sehluss
eines Stollens, gleichriel ob es ein Vorderstollen (iv, r>8, 9, a) oder
ein llinterstollen (i, 24, 5, b, l»i4, 5, d. '2S, h. iii, 46, 5, d. iv, 21,
S, d, V, 2, 10, b. 29, 2, d. Sl, 4, d. 83, 10, b. vn, 4, 8, d, 44,
r», d. VIII, 96, 6, b. X, 14, S, b. 95, 14, b, 125, ^, b. 160, h, h. 182,
3, b) ist, steht u fast nur in der immer noch rUthselhaften Verbin-
<iung mit Infinitiven auf -tavfii. Ziemlich befremdlich ist vaiidtp ghä
if fti^ id u[vj 1 indra vlprä dpi snmsi viii, BB, 13 J Es ist daher als
y ein Verstoss gegen den ursprünglichen Charakter der Citsur aufzu-
iBieu, wenn man vor einem solchen ü (i, 7 7, 2) oder ä (i, 52, 8.
^1,2. 4—8. 11 — 13, II, 35, 15. iii, 1, ;3. 31, 7. iv, 5, 11. 21,9, 38,
kkas, 5. 43, 2. vii, 44, 2. 85, 2. x, 142, 3) trifft.
^^ 66. Wesentlich anders verhält sich u in Verbindung mit Mf nth sit,
Hi<ir ist die Quantität^sbeschaffcnheit tl täy ü jut, ü hl fiir den echten
Sprachgebrauch des Mantradialectes wohl als unzweifelhaft hinzustellen.
Ü tA kommt allerdings nur einmal vor, doch so, dass die Länge
ö wohl schwerheh den metrischen Bcdiirfnissen entspricht: mäyäm n
^ I ^jfiiyänäm etdm x, 88, ß, c.
Aber schon bei u nü stellt sich die Sache ganz unzweifelhaft
sc Verbindung kommt in der ßksaiphitä 24 mal vor. Und
ü so, dass fi mit einem vorhergehenden -ä zu -o zusammen-
un ist (v, 29, 13, a. e. vi, 47, 1. vm, 24, 19. 25, 23, 40, 10.
^ Qffeubar haben wir hitiriti eitiGti Hele^ dea ZuBammenfliesflenH voir cwoi
Aclitsilbleni ssu Rohen. Aiinlog- Füllen wie ^na Milrämiruntit) | Hä-
fX» I« ^f B, oder inuhn jnf vnnina f;}'iuihl | häi^ani adt/ü ca mflai/n
If (■. i>» w, 283). Vergl aucli oben ii, 8. 3lP.
102
Jos. ZuBAxf .
GUj ^. 80j r>), Bmal steht f( 7ittf 2 mal w jit- (natürlich gleichfalls «
/ifi zu losen), wobei n zwar in der Keufel entschiedene Hebuiigssilben
hergibt (so die zehnte Silbe eines Eilfsilblers x» Bl, 24, b, die zweik
Anfangssilbe i, 179, 1. 2. ii, 29, 'S, iv, 36, 2. vin, B3, 5. 6fj, 9. x,
27, 6, die vierte Silbe i, 11 :^, ll), einmal aber doch gegen das Mctnim
verstösst (hnthn ft im | kfwifamam^n mäy/im v, 85, «), a), Allenhn^
finden wir auch n uüj im Ganzen 5malj und zwar nicht nur so, das«
es dem rhythmischen Zwange zn verdanken sein könnte {aqüiti düdhi-
kram \ tum u nn itaväma iv, 39, 1, a, dadhikrdvna id tt nü earki-
räma iv, 40^ 1^ a, yasmfl irftmfmid tt 7}v- x, 8G, 3, q), sondern auch
so, dass die Quantität des n metrisch viclleielit gleiehgliltig gewesen
wäre, oder gar ü dem Metrum besser entsprochen hätte {indra yrf
u nü te iUfi viii, 81, 8, a, kd u iiif t*i \ mahiinminh ittimastfa x, &4r
B, a): wir werden kaum fehl gehen, wenn wir in u nu wenigstens
zum Theil einen EindringÜng ans der späteren Sprache in den
Mantradialect erldicken wollen. Nur einmal steht w Jtü, unzwcifelliaft
durch Metrumzwang herbeigeführt; kiqi smd vcdcsdmi j k(m u nütna-
nüye vi, 9, 6, d.
Die Verbindung ü äS finden wir in der Saiphita 79ma]J 37mJ
als -0 Sü, wobei §ü 27 mal kur» (i, 37, 14, 38, 6. 82, 1. 105,3, 138,
4, 139, 8. 165, H. 182, 1. n, 18, 3, 34, 15. iii, 33, 9, nr, 32, «,
VII, 32, 1. 59, 5. 89, 1, vui, 2, 19. 7, 32. 33. 46, 10. G7, 15, 92, 30.
103, 1. IX, Gl, 13, X, 27, 20. 59, 4, 8, 113, 10), 7ma! als Sv (d. h
wiederum Sü) erscheint (iv, 2, 6, vn, 59, 5. viii, 2, 20. 5, 13, ii, 62
ö, X, 133, 1, 178, 2)j nur 3 mal steht -o ^fi, wobei ^n als in d«
zweiten Verssilbe stehend überall wohl durch metrischen Zwang
erklären sein wird (i, 139, 7, a. 173, 12, a. m, 55, 2, a). 32i
finden wir ü M (resp. h})^ und zwar, wie wir noch weiterbin sebc
werden, öfters so, dass ü gegen das Metrum verstösst Nur öi
dagegen steht n H, und zwar immer so, dass ü dem metrische
Zwange zur Last gelegt werden darf (m in der dritten 8ilhe i, 2(
5 =3 45, f) ^ n, 6, 1. vn, 93, 6, in der zweiten Silbe nach J«
* Den Rofniiti i, 112, 1-23 »U einen Beleg geKahlt.
Der QüANTITÄTSWKClISEL IM AlJSLAÜTK VKDLSfilKR WüRTKIt. 103
Cäsur I, 164, 26. x, 40^ 11; zu indrämmü | nfüdd u ht sfdmnä iv, 55,
4, c, vgl. oben i^ 8, 59 folg.). Nur 2 mal steht umgekehrt u -sfi, beides-
inal oftcnbar dem Mctnuii ziilicb: nmHlr mrkim \ üd u ht grhkdi/a
Yf 83, 10, u und ifutkir u sft rdthajit hum vui, 26, 1, a; wie sehr
ein II M dem Spraehgehrauehe zuwider war, geht daraus hervor,
dass der Sänger sich iv, 20, 4, n nur zu n sh zu vci^teigen wagte,
obgleich ciu it M dem Metrum besser gedient hätte (tigdnn u
xii jHih I ).
67, 7^ steht in der Saiphitä 54 mal, darunter 13 mal als tu (i,
5, 1. in, 3ü, 12. 50j 2, 51, 10, Vii, 2'J, 1. 31, 4. 86, 1. vm, 1, 10.
26. 61, 4, 82, 4. 95, 2. x, 1, 5). Die beiden Varianten tit^ tu kommen
fast gleich oft vor: tu finden wir 18 mal, tu 2;3mal (mit dem Refrain
1, 29, 1 — 7, also reete 17 mal). Allerdings sprieht fiir das Vorherrschen
von itl in der vedi sehen Zeit der Umstand ^ dass fü nur regelreeht
im Innern des Verses vor einfaehen Consonanten, tu aber auch (lOmal)
gegen die Regel in derselben Stellung erscheint; ausserdem finden
wir tn ein cinzigesmnl so, das» es nicht aUiS metrischem Zwange zu
erklären ist {tiidjij fü nah i, 16fl, 4, a).
Tu steht zunächst vor Uoppelconsonanz (i, 132, 3^ a. in, 30,
2, b, VI, 21, 8, a. 36, 5, a. vii, 29, 1, b, vnr, 13, 14, a. ix, 87, 1, a),
einmal vor der Cäsur einer Langzeile (x, 88, 6, a, nach ft). Sonst
steht tu noch 10 mal, zunächst in unzweifelhaften Senkungssilben (in
der fiinften oder siebenten Silbe eines Aebtsilblers x, 85, 115, d ^
VI, 48, 9, d. vni, 27, 14, c, in der zweiten nach der Cäsur einer
Langzeile i, 177, 4, e). Tfi steht einmal in einer Ausgangshebung
{hdta^ cikitva \ ihn tu nüddya v, 2, 7, d), 2l(l5)mal in der zweiten
Silbe, 1 mal in der dritten, und, wie gesagt, immer nur vor einfachen
Consonanten.
68, Wenigstens den Verfassern des Pada zufolge würde auch
7n{thn unter die doppelauslautigen Wörter gehören. Die pksaipliitä
kennt nur mithüf welches allerdings nur zweimal vorkommt, beides-
mal vor einfachen Consonanten und so, dass -thü eine Ausgangs- |
hebung bildet (i, lli2, 10, d. vi, 18, 8, a). Man vergleiche die Com-
posita mithükrf'y mtfhftdrg-.
104
Jas. ZüßATf.
(>9. Ziemlich iDteressant gestaltet sich die Art und Weise, wie
im Veda wii, nü behandtilt wird. Ziiiiäclist müssen wir hier zwei
wesentlich verschiedene FälJc imtcrscheiden: nUmhch ob nn »m An-
fang oder an einer anderen Stelle des Vci^cs erscheint.
Im ersten Falle, der in der tiksaiphitH r>4nial ei-Bcheint, slelil
ininK^r mif selbst vor einer Doppelconsonanz {nü Hhirdvi i, G4, 15, a,
nu Mutfih iv, 16, 21, a, nü grutdm v, 74, 6, b, nü tväm vu, 7, 7, *)
oder vor Vocalen («fi iffkd i, 132, 4, a^ nü indra vii» 19, H, a. 27,
5, a, nil anijdtvä vin, 24, 11, a). Nebenbei gesagt» ich kenne keinen
einzigen Vera der Haijihitä, w^o es nothig wäre, iiü zweisilbig xti lesen
(vgl ÜRASSMANN s. V., Bbnfby IV, 2, 27. 3l), d. h- wo der Abgang
einer Silbe nicht durch anderweitige vedische Analogien nicht ge-
nügend geschlitzt wäre; an eine Verbindung ml u hier zu denken
wiii-de schon aus dem Grunde unzulässig sein, weil für den Mantra-
dialect nur die Folge n ml sieher verbürgt erscheint und die Spraclio
in dergleichen Verbindungen constant zu sein [pflegt, üass Verse,
die mit nü anheben, so oft nm eine Silbe, d. Ii. um die Anakrusis
kürzer sind, ist ganz natürlich; nii muss, «einem Verhalten vor Dopi
consonanzen und vor Vocalen nach zu schliessen, am Anfang em
Verses (d. lu eines Satzes) in einer Weise ausgesprochen win
sein, die es zicndieh bedenklich macheu mochte, das Wort als e
Senkung zu gebrauchen, wilhreud es den Sängern anderseits wiedorui
unmuglieh sein mochte ^ sich des nachdrücklichen, satzbegimieutlei
im gänzlich zu entheben.
Nach der Cilsur einer Langzeile hätte man atreng genomm*
auch ein mi zu erwarten. Der einzige Vers der Saiphita, wo unsei
Partikel also steht, bietet «m, w^as natürlich als ein Vei'stoss ge|
die ursprüngliche Natur einer Oäsur zu betrachten ist [dgne. ppxham
nü tudm dvidvän x, 19, ß, b).
70. Sonst kommt mi dem n« gegenüber zieraJich vereinzelt v<
Ueber die Verbindung ü ml haben wir oben Nr. (3*^ gehandelt; Si
wo nü ausser dieser Verbindung und ausserhalb des Versanfangs
gibt es in der Saiphitä 232, An 49 davon hat die Saiphita tw, 159tt
hat sie //«, und nur 24 mal nü. Dazu ist hä fast niu- in der ofienirt
urdöttl
nm
>ER QüAKTlTÄTSWECHSEL IM AüBLAÜTB VEDISCHEII WöHTER.
Gehenden Verhindimg nü cit gebräuchlich, die iiiiiiier mit nu vor-
toinnit \ * i4UßserdeiB steht nfi nur in unzweifelhaften oder wahrselieiiv
iehen FlebungssilLen. Nii in ntt cit bildet die vorletzte oder dritt-
letzte Hebung einer Langzeile vi, 18, 8, d* 11, c — n% 6, 7, b. vi,
S», 3, c. viu, 27, 9, c, 46, 11, c, die inerte Silbe vom Anfang i, 39,
i, d- 136, 1, g. vui, 93, 11, a. — Eine andere stehende Verbindung
nü nfi gewesen sein, die freilieh nur einmal zu belegen ist ((n-
runa nü nü vdvn i, 17, 8, a). — Ausser diesen Verbindungen
M nü noch 14 mal, wie bisher immer nur im Innern des Verses
vor einfachen Consonanten, und zwar offenbar liberal! aus metrischen
Hacksichten: nü bildet die sechste Silbe eincB Achtsilblers n, 8, 1, a^
die zehnte oder achte Silbe einer Langzeile i, 50, 2, c. v, 31, 13, a.
VI, «, 1, a. 15, 5, c. 22, ö, b — m, 58, 6, d. iv, 16, 21, a. 18, 3, b.
Ti, 63^ 10, c. vin, 21, 7, b, sonst noch zweimal die zweite Silbe einer
Langzeile (i, 5^, 6, a. 64, 13, a). Wie wenig gebriiuclihch »ü — die
tiesonden» hervorgehobenen Fälle ausgenommen — war, beweist der
ImstaDd, dass w^ir sogar in einer Sclilusshebung «li finden: ^ma^kan-
U&ga nn vi^af^ i, 172, 3, a.
Nu steht immer, wo die nilgemeinen Spraehregeln es erfordern
^ den Versaufang ausgenommen. So immer vor Doppeleonsonanzen:
1,105, 10. 178, 2. 187, L ir, 1, (>. 31, 3, m, 6, 2, 53, 2. 55, 1. 6.
», 1, 7. 32, U. 3«, 3. 74, 2. 87, 2. vi, 12, 2. 18, 3. 68, \K vn, 15,
i «2, 6, 88, 4. 93, 1. viJl, 3, 13. 40, 8. iyl, 1. ix, 11, 4. x, 3U, 10.
IL Femer immer im Stullenausgang (i, 8, 5, a. 48, 3, a. 165,
X, 115, 1, c — VUI. 2(J, 8, d. IX, 23, 7, c. x, 61, 24, b. 95,
b), inuner vor der Cäsur einer Langzeile (i, 32, 1, 8f», tl. ii, 11, 3.
16. 17, 28, 9. in, 31, H. 55, 18. IV. 20, 4. v, 41, 13, 17, vi, 18,
11^ 22, 62, 5. 66, 3. viii, 51, 7. x, 59, 4. 61, 5. 62, 6, 100, 6,
l). Sehr oft — in der ^ksaijihitä 103 mal — steht nd auch gegen
Regel im Innern des Verses vor einiachen Consonanten. Selbst-
Keine Autmuhme bÜdet uln nä cU vin, 40, 10, da in der Verbmdun^ mit
1 Partikel regelmfissip ah »iiJ eraülieiiit. — Anaaer den im Text© Äiigeführteti
itekt nk cid noch im Htoliermiifnn^ i, 10, 9, 41, 1. 5H, L ö8, 1. 104, 2.
1 ff, IC, m VI, 37, 3. 66, 6. VII, W, 6. 22, 8. 27, 4. 32, 5. 56, 15. 93, 6,
fmm Ulttar. f. (L Kande d. Morg&DL IV. Bd. 8
inn
Jos. ZüBATf.
verständlich steht also nur vü In unzweifelhaften Senkun^cen, wie in
der letzten oder vorletzten Senkunj^ eines Achtsilblers (i, 17, 8, a.
22, 8, b. vni, 4*j, 28, d. x, 175^ 4, a — J, 132^ 1, e), oder in den
selben Senkungen einer Langweile (iv, 54, 1, ii, viii, 27, 18^ c, ^l^
7, c — I, 1G4, 32, b. V, :V2, \i, c. 33, 8, d. vi, 17, 9, a. 50, 5, ä.
vn, 39, G, d. x, 27^ 7, h. ui, 7, d. Man beachte auch den Vei-s m«;
novätä I ddha ml dhdnnani gm an in, 3h, 2, d. *
71. Die Präposition dnit hat langen Auslaut nur in einigen Com
posit is: nnükägd', amikacin- j armjävarlf amdmndhn-j anühdndJtf/a-f finü^
yäjd-^ anUrädJid', anmntdh' (folge nd^ anhänglieh, also mdh- in der im
gr. iXyl)- vorliegenden Bedeutung), anümj-.
72. Mak§ü, eigentlieh ein adverbiellos Neutrum und daher in
Nr. 33 gehörig, steht in der JJksaiphitä imak^v i, 2, il ausgcnoinme
immer^ d. h. 2finial als wmfcM (Pada maksil), 18 mal steht daß Wo
ausserhalb eines metrischen Absehhisses vor einfachen Cons^onantefl
wobei -k&ü die zweite (Uimal: Benfby ui, 24, wo vni, 27, 10, d mm
zutragen) oder die vierte Silbe eines gewöhnbchen Achtsilblers (i, 51
7, a), oder endlieh die ftinfte Hilbe eines Achtsilblers von jener räthi
haften Gattung (i^dqäiq eu makä^ft jarantti vm^ Hl, 9, c) abgibt. Aus
dem steht mak^ü noch vor der Ctlsur einer Langzeile (i, 58, H,
60, 5, d. <U, Iti, d. ß2, 13, d, G:], ^J, d. 64, 15, d. viii, 22, 10,
IX, H8, 7, e). Jedenfalls ist makm in der Mautnizeit also wenigste
die vorheri^chende P^orni gewesen, neben welcher makstf höchste
vor Doppelconsonanzen oder in voller Pause gebräuchlich gewe
sein mag. Man vgl. jnakSü-javaS' (neben maksufii-gajnd-) maHiUan
(mukhli^n-9),
73. Bei itü erscheint der lange Auslaut wiederam nur aiisnah
weise und gewiss ermassen aus metrischer Noth. Die Verbindung^
hl (s, oben Nr. *jfi) ungerechnet, steht diese Partikel in der ßk*
hitä 14fimal: IHmal als sv (i, 47, 5. lu, 2. 118, 10, ii, 14, 5. 35,]
111, 18, 2. IV, 12, 4. VI, 11, 4. 12, 2. vn, 90, 7. viii, 8, 21. 22,1
> Nu liGfft otfonbar auch in unntt, emor tibri^PHH »lom ^cht-fiii Mantrjid
fremden Zuaftinmoiirüekunfr ans w^ -|- nu vor. Iti der Rk»amhitä steht mnniAl • 1
(x, 84, 8, c), Olli mal nanu {mldyö c^frum | fum^ pttrd mvii»^ x, 64, 2, d).
nn QüANTlTÄTSWECHSEL IM ÄimLAtTTE VEDlSCftBR WöRTRR, 107
2r», 10. 59, 5. 80, 3. X, IG, 14. 59,3. 132,5), li) mal als *^, 112mal
als 9H.
Die kürzere Form steht immer vor einer Doppelconsonanz (i,
13ß, 1. II, 28, in IV, 12, 1. vn, 55, 2. vjii, 2, 42. 5, 15. fiO, 1. 67,
21. 100, 3. X, 32, 1, a. b). Vor einer Pause seheint m überhaupt
nicht gebräiiehlieh gewesen zu sein: nur durch ein Verblassen fler
ui"8prünghchen Natur einer Cäsur ist es wohl zu erklären, dass einige-
mal ntj nur in dieser Form, vor der Cäsur einer Langzeile steht
(i, 33, 1, b. 76, 2, a. 136, 9^ a. ii, 11, 15, c. in^ 30, 21, d, 31, 14, d,
IV, 22, 10, a. d. VII, 42, 3, c. x, 42, 1, a. 59, 1—4, d. 2, b. 5, a.
100, 2, a. 133, 7, a). Sonst steht S7i noch 83 mal auf Unkosten von
■i vor einfachen Consonanten: natürlich zunUehst in entschiedenen
Senkungssilben, wie in der letzten und vorletzten Senkung eines Acht-
lilblers (i, 93, 1, a. 191, 6, d. vin, 18, 18, a. 40, 1, a, ix, 49, 1, a
- i, 84, 3, c. Ill, 37, 2, a. vi, 48, 3, d. vin, 6, 32, b. 34, 12, a.
ÄS, 6, a. X, l*Vt l'l» *^)j i" denselben Senkungen einer Langzeile (x,
T7j 4, c — 1, 179, 5, c. v, t>3, 6, c. vi, 21, 7, b. 33, 1, a. VIJ, 26,
i, d. DE, 81, 3, c. X, 18, 12^ a), in der zweiten Silbe nach der Cäsur
einer Langzeile (i, 1G9, 5, e). Auch in der dritten Silbe nach einem
viersilbigen Vorderghede, wo nach der älteren BikUingsweise der
Unjsrzeile hätte »ft bestehen können, finden wir siu {admärttdräv j ükd
\9i mflatmft na// vi, 74, 4, b). Ja, mt ist In der vedisclicn Zeit so
ItbriUiehlich gewesen, dass es auch in einer Schlusshebung vor ein-
eher Consonanz bestehen konnte (vat/fifji te mya \ indra vuldhi hu
^ n, 20, 1, a).
Sit steht nun nur vor einfachen Voealen, und zwar nur in Hebungs-
i: so in der sechsten Silbe eines Achtsilblers j, 10, 11, c, in der
'iditcn eines Triätubhstollena ni, 36, 2, c. vni, 24, 7, c. x, 59, 4, c,
l^ftsecrdem 15 mal in der zweiten oder vierten Silbe (s, Benfry iv, 3,
19, 20), Auch in der Composition finden wnr zuweilen m- : snnrtäf
iiharvaf fümäya-, güydvasa-; vgl. av, kü.
Es existiren im Altindischen auch noch Spuren einer anderen
fia unserer Partikel, deren Verhältniss zu den eben besprochenen
f aicht recht klar ist Diese andere Form liegt vor in svadkä-sudhä
8»
108
Jos. ZlJBAPf .
(svddhiii'f) ^süsser Treink*, svddJiiJta-f svagfha-^ ,fest, gesund*; sm-sti-
jWohlergehen^ Namentlich aber gehören hieher zahlreiche avesHsehe
Composita mit x^f^'* ^*^^'y deren erster Bestaedtheil keineswegs iiuiuer
das reflexive Pronomen enthalten mnss (so x^^P^^'^^^^^f >^'*^gs^^*H
X^äraox^hnaj hjäraox-^hna ,wohl leuchtend^ u. 8. w.; vgh nnsere Ben
iiicrkiingen darüber in Kiihn'ö Zeitsehriff xxxi, S. 52 folg.)» Üb da»l
Verhiiltniss hm i ku (kü- in den verächtlichen Compositis wie kap^j
fra- n. s. w.V) ein ih*in nm : sn Analoges ist?^
Des leichteren üeberbiieks wegen lassen wir hier eine statis
Uebersicht aller in dieser Abhandlung behandelten Wörter und Wörte^l
gattnngen folgen, woraus ersichtlich werden soll, wie oft die ve^l
schiedenen Ainslautsqnantitätcn in den verschiedenen Verliähnissefll
zu ti*effen sind. Man wird wohl entschuldigen, dass einige Numuien^l
bei welchen die eine von beiden Formen nur ganz ausnahmsweisÄl
vorkommt, hier übergangen sijid.
' Nach der ursprüiig^liclion Fiissiiti^ dieser Abhandhuig- solltu nun udch ein
dritto Abtheiliitig folgten , deren Angabe einf^ rein itietriiidid s^in sollte: aus dtt
bobandoltf^ii Quant itätä Wechsel sollton — soweit es der Meinung: dea Veff«
Äufol^R thunU^b ist — Renultate zur Aufbelhing: verÄchiedener, d<^n vedis^h«« Ti
bau betreffender Fragen g^e/.ojjen werden. Auf diese Abtbeilnnii: be ȟ leben sieb aad
einige in den beiden gedruckten Abtbeil iing^en vere^trenie Verweiann^n. Dem Raitl
eines von den Hedacteuren dieser Zeit.*!chrift ^emiuis wird aber die dritte Abtheiluflj
•Inders wo als eine selbstiindige Arbeit erseheinen; es ge&cbiebt dies sowohl
interesMO der Zeitscbrift, mit deren grossem Programm und kleinem Umfi
Rieb läng^ere Abbaiidlungen nur mit Mühe vertragen kduuen, a1« auch hoffeuUk
im Interesse der Arbeit selbst^ da es in dieser Weise viel thiinl icher sein wi
die betreuende Abtbeihmg, die im Manuscript bereits seit 1H87 fertig i^t, mit B6
flicht auf andere uuterdetsaen erschienene Schriftan (es kommt Insbesoiidere 0\X
BFRG, Die Hi/muen den Riffneda r, Berlin 1H8S^ und Wackkekaöel, Do* Dehm
getttz der gri^ch. Compomtu, ßaset 18^*9, in Betracht) umzuarbeiten, alt wenn C*J
selbe ü\n drreete Fortsetzung^ der früheren er«cheinen müsste.
Der QüantitAtswbchsbl im Auslaute vedischer Wörter. 109
F&ttse
Vor
tüiier FatiBe
SSuwoitnen
*3
im
111
11 g
thä (2. PL) .
43
1
5
49
ika > , . .
23
6 '
37
19
12
97
-thanü. . .
4
1
61
1
3
7
I
4
12
62
*iAaiui * < *
-W14 (Pft),
'ftia . . , .
7
36 (—13)
14
3
9
33
36{— 13)
-j»d (sonst)
-ma , , . .
221
15
M3
58
140
547
-iä (2. PL)
J60
^ —
• —
l
4
165
-ta. . . - .
100
33
129
62
150
474
'tond . . .
10
7
55
1
fi9
21
1
1
5
12
102
56
-tana , , .
-ctti (-M) .
-dhi (-ki) .
349
59
194
115
89
806
-a (2, Sg. Ipt.)
' 392 (+3)
13 (-6)
—
—
H-3)
411 (-6)1
-a .,.,., -
176
18
299
135
180
808
-a^ ......
_
2
2
l-ä(i. Sg.Pft)
4
.
.
4
-a
5
7
9
7
4
25
7
'«Äö(2.Sg.Pft.)
^ , . . .
dem
24
steht 3 mal
2
'ä vor Voc
59
19
33
187
^ ÄQsser
no
Jos. ZuBATf.
Ausserlialb einer
Pause
'ä (3. Sg. Pft.)
-a
-ä (2. PL Pft.)
a
'8Vä
'8va
'tyä
-tya
-yä
-y«
'tari
'tari
tend u. 8. w. .
teiia
-enä
-ena
-ena^v
-n
'ti
'trä (parox.) .
'tra
dthä
dtka
11
21
141
18(— U)
52
207
4
1
20
5
28
115
28
276
39
•1
62
47
71
1
ä a a
5 I S.
SSE
> 8 S>
18
Vor einer Pause
1^1
ll!
a 2 ^
192
13
68
12
96
8
12
3-E a
< 9
98
49
2
10
70
2
4
2
11
I
s3
121
1
3
97
6
9
3
10
167
12
91
Zusamme
21
555
7
38( — 14
52
425
12
4
39
20
5
6
28
136
28
627
2
65
15
62
163
71
5
Der Qüantttätswechsel im Auslaute vedischer Wörter. 111
Ausserhalb einer
Pause
Vor
einer Pause
Zusammen
a s
•s i
Vor Con-
sonanten-
gnippen
Am Schlasse
e. hintern od.
selbst. Stollens
Am Schlasse
eines Vorder-
stollens
a
'S
ddhä
74
74
ddha
36
74
—
1
111
ghä
41
—
— •
2
43
gf^
2
4
—
—
—
6
dcchä
84
—
—
20
25
129
dccha
2
—
30
—
—
32
smä
46
—
—
—
17
63
sma
28
1
—
—
2
31
adyd
36
—
—
—
4
40
adyä
47
6
15
15
56
139
kilä
3
—
—
—
—
3
kila
—
1
—
—
2
3
eva
72
4
—
—
—
76
(am Anfaug eines
Verses);
evä
5
—
—
—
—
5
evd
14
2
2
2
19
39
(an sonstig. Vers-
stellen)
yddl
26
—
—
—
2
28
yddi
22
9
—
—
9
40
a (allein) . . .
11
1
—
—
1
13«
n
153
141
17
1
21
333
' Ausserdem
14 mal Uj 2
mal ü vor
Vocalen.
112
Jos. ZvBATi. — Der QuantitXtswecrsel ktc.
Ausserhalb einer
Pause
Vor einer Pause
Vor
einfachen
Consonanten
Vor Con-
sonanten-
gruppen
Am Schlüsse
e. hintern od.
selbst. Stollens
Am Schlüsse
eines Vorder-
stollens
c
•s
Zusamme
ü (vor tu, nü,
i^)
e5(— 22)
—
—
—
65 (—22
u
16
—
—
—
—
16
tu
23 (—6)
—
—
—
—
23 (—6)
tu
10
7
—
1
18
nü (im Anfang
e. Stollens)
46
4
—
—
—
50^
nü (sonst) . .
25
—
—
—
• —
25
nu
110
30
5
4
24
173
8Ü
24
—
—
—
—
24
8Ü
122
27
—
—
27
1762
* Ausserdem
4 mal vor Vocalen.
2 Ausserdem
8Ü vor Voca
len (vor u-,
Prät. 161
) I, 112,
1-23, d
VI, 24, 9, c
Niuilmbyloüisclie Wolinongs-MieÜisverhältnisse,
Vom
Bruno Mai^ner und Siiut L. Tallquist,
In der folgenden Abliancllung haben wir uns die Aufgabe ge-
stellt, an der Hand der Inshcr veröffentlieliten Contracte ' im Vereine
mit den des Berliner Museums^ die ^Iietlis%^erhaltiiiöse zur Zeit Ne-
bukadnemrs und seiner Naehtblger darzustellen. Natürlich behandeln
die weitaus meisten hierauf bezllgliehen Actenstückc Häuservenuie-
thungen, was in kulturhistorischer Beziehung ja auch am interessan-
testen ist. ^
Die gewöhn liehe Bczeiehnung tiir Mi et ho ist das Wort idi,
dessen Etymologie aber noch völlig dunkel ist. Vielleieht ist es in-
dess von idu ,IIand* nicht zu trennen und wlb'dc demnach ^Hand-
schlag', jVerpfliehtimg* bedeuten , eine Vermuthungj die besonders
durch Nbd, 1128, 1(> scjf[. Wahrseheinliehkeit erhält: dnne rücstt u
^ Di© moiBten hier boaprocheneii Contracto sind in don bekannten Werken
von Stkasbiüieb veröffentlicht; nnr wenlcre sind in Zeitachriftön Kerstrent erschienen.
Die in den Verhand!un|2fen de« Berliner und Leidener OrientalistencongresSGa puhli-
drten Texte sind nchon von Eevillout behandeU.
' Dr. Peiskr, der die Abüicht bat, eine neue Colleetion Berliner Contracte
Kl ediren, hat uns in ÜebeoawUrdig^er Welae gestattet, einige Citate an» denselben
zu bringen.
3 Nur selten hören wir von der Vermiethnng einei? Sklaven. (Nbd. 655,
Nbk. 197 und vgl. n^tm = Mietbssklave Del AW. 102), von Rindvieh (Nbd. 1092]
oder SchiflTen (Nbd. 401; 782; 862; 913; 1019; Nbk. 282; V. A, Tb. 375 und vgl
i% igri K. 4378, VI, 13).
114
Mßl^iSNER UND TaLLQUTST.
iduttt m tftra M Mttseztb-Bel eveSn i= ^die Kit:litcr untersuchten . ob
M, sich gebunden und verpflichtet hätte, xu za!ih^n\ Daraus ent-
wickelte sieh dann die allg^cmeine Bedeutung ,Bezahhing^ »Lohn*,
wie sie uns z. B. Nbd. *21Uj 7; 171, «i^ 3 Sikil kaspi idi^ii Nabu-namr
ina ^atd Nahu-ahe-iddiu mahlr und Nlid, «lü, 7^ / ^ikil kaspi im
idi^tt Stikui mahlr bieten» Das Ideogramm ftir idu scheint nach
Nbk. 311, *J |^4j<< gewesen zu sein.
Einen wie wiehtigen Geschäftszweig die Häuservermiethungen
in Babylon bildeten, kann man schon aus der grossen Menge uns
iilierkommcner Miethscontraete entnclimen; ja sogar die Priestei-sfliaft
war oft findig genug, um auf den ilirer Gottlieit gehörigen Ländereien
Häuser zu bauen, in der Absieht, sie zu vermiethen. Nbd. 4H, 1—^.
bü makkuni Samai m ina ahnUi i-a hä ßelit Sippar 2 ninbe ki $utnm
tarbmu bah-ANI (vgl Nbd. *i7, l) bitt aharri niribi äa tarba§u rahtt
bk^ pani ^a bill Mtu n barakkahi ndt 6 iandti mm Mtti */^^ 4 iiffil
kmpi nna idi btti ma pani Bel-mu^aUitn ^ ,cin Haus^ Besitz des Sanias,
der am Thore des Tempels der Bcltis von Sippar liegt, mit zwei Ein-
gängen, llofj dessen Hausthüre westhch und dessen gi^osses
Hoftlior südlich vor dem Hause liegt, sammt seinem . . , . , steht auf
sechs Jahre, gegen eine jährliehe Micthe von Va Mine und vier Seko
Silber zur Verfligung des B/
Der Miethspreis war, wie bei uns, natürlieli sehr verscliiedeo-j
Uns sind noch Listen über die Höhe der monatÜchcn rcsp. jährliche
Miethsbeträge libcrkommcn, welche uns ti'otz ihrer Einfijrmigkeit eil
getreues Abbild babylonischen Wohlstandes ergeben; denn die An-I
gaben sind recht hoch, zumal wenn man bedenkt, dass die }
gewöhnlich aus nur zwei bis drei Räumen bestanden. — Pläne voö
vci'miethcten Häusern s. V. A, Tb. 3<)n; 475. So berichtet uns j£.
ein Besitzer mehrerer Häuser über seine monatlichen Einkiiiii
Nbd. 201:
' hU Dcheint liier, wie ss. U, auch K. 536, 30 eine Präposition zu sein,
tdch auch HonBt in den Cotitracten nncli weisen liUst.
^ Es ist hier, wie iiucb sont*t in eleu Contracteii mana , weil selbstv«
Hell, ausgefalleii.
NbUBABYLONISCIIE W0BNÜN08-Mi£TH8V£RHAlTNI88B. 115
Kwtpu idi hitati $a AraJ^amna Sa ana a->^^-tum^ nadna Kisi-
imu dm 15 Sattu 5 Nabunaid Sarri Babili!
5V2 HJ^u Samai-zer-ibni
3 äiHu Samai-iar-ufur
2 iHfLu ribdtu Ni^udu
2 HJßu KaUbd
2 HJflu Addu-natanu
2 äitfiu Pudüa
1 äiiiu Ina-eäSu-efei* (?) etc. etc.
Aehnlich ist die Liste Nbd. 319:
/^e i^'Mna ina katpi Sa idi hitati ina Ubbi
Yß mana Satti 7*
/ mana kaspi SanU bdbu^
2 mana kaspi ScdiH bdbu
2 mana kaspi ribü bdbu
naphariS 7(f) mana äattu 8 ana sabe sa Bd-l^a^r nadin =
,l*e Minen Silber an Hausmiethe, davon Ve Minen für das
Jahr 7. — 1 Silbermine 2. Rate,
2 Silberminen 3. Rate,
2 Silberminen 4. Rate.
* Die Bedeutung dieses Wortes ist nicht sicher; &n einzelnen Stellen (vgl.
^ 825; 961) scheint es eine Getreideart oder etwas von Rohr zu bedeuten.
Ware ^ese Deutung richtig, so würde das ana nach Nbd. 428 (s. u.) aufzufassen sein.
^ Solehe Bemerkungen über rückständige Miethe finden sich nicht selten;
SQweilen aber musste der Miether auch, wenn sein Gläubiger nicht länger warten
Sollte, gegen eine Caution sich Geld verschaffen, um seine Miethschulden zu
toen, Nbk. 187, 10: Ka/rpu idi hiti ia Sm-iddUn u BuraKu ina bUi uHbn =
^ Geld ist entliehen zur Bezahlung der Miethe des Hauses, in dem S. und B.
Mnen*.
' Dass häbu hier seine ursprüngliche Bedeutung ,Thor' nicht hat, zeigen
^le Stellen, wo ba/m sich in ähnlicher Weise findet, ohne dass von Häusern über-
^ die Rede ist, z. B. Nbd. 365, 6; 398, 6; 422; 476, 4 u. ä. Nach Nbd. 351,
% 31 and 3d, 36, wo kmA hdbu mit Utenit ziUti (HA. LA.) correspondirt, scheint
^ lach die secundäre Bedeutung ,TheiP zu haben , die an unserer Stelle sehr
C^t puit und die ja auch aus dem Aram, und Arab, bekannt ist. (KZS, v.^b, vgl.
^ÜMtt, Äram. Fremdw. 14).
i
no
Meissner unl» Tallquist.
Zusammen 7(7) SUbermineu für das Jahr b hat man den Dienern
deß B. gegebco/
Wie wtr «ans diosen Zusammenstellunf^cn schon ersehen, war
der durchbchnitüichc Jliethsprds monatlich :i Sekel (— % Mine und
4 Sekel jährlich). Weniger als 1 Sekel betrii*^ die Miethc wohl nur
selten (doch vgl. Nhd. 251; 9fit^)^ ebenso selten überstieg sie die
Höhe von 5 Sekoh
Anstatt baaren Geldes fiir Miethe wurden auch bäuHg Naturalien
oder Erzeugnisse gewerbliehen Flcisscs geliefert. Diese Tliatsache ist
besonders deshalb so interessant^ weil wir auf diese Weise die Markt-
preise Babylons kennen lernen. Nbd. 428 lesen wir:
ka»pu idi bitdti mukkuru Samo^ ^a ulta Tehttu sattu 9 adi Tt-
beiu iaiiu 10 NtzbiL-ndid Sarri Babili:
1/3 a^iV ka^pi ana 5(H) bilut kiqntr it na dtdlu Sa ilu Zikitimt''-
§ahi Sa bdi Same u irtfitim,^
'/g mmm 6 slkil Jmspi ana iS mppatum^ ht mtttiJc ellu.^
7 iiktl kmpi una BE^ dtspi ellu,
50 sii^il kuspi (Uia 4iil) mana 15 ^ifcil inMt-[ltunJ-tum,^
* Ob ^iklu nicht für tnana verseliriebeii ist? Donn einerseits befremdet der billig
Preis des Kftprn, androrsüitÄ kann sonst in dor Addition nicht 3 niana hemunkümifl^B
'^ Nbd. 696 tigiirirt der Oütt Zikknrat nnler auderii Gottheiten. Hier ist du
Wort jedoch wohl im Sinue von ,Stufonpyramide* »11 nehmen nnd das DetermiuAtii
ist gesetzt, weil aie von einem Gotie bewobntj g^wisseirniassen selbst göttlich wui
Ebenso ist die 8telle Nbd. 733, 27 %u fassen: arm la/mitum ia ziknUumn (sie),
3 Diese Lesung^ wie die Uebersetzunjcr ist »ehr sEWoifelhaft; e» wire |i
möglich Äti eine Stadt ^TT^^T-Ä-i an denken.
* Dnss SappaiH ©in Gefäss ist, lehrt Nbd. T79, ö, wo »ich der Detennin«!
^iT ^tivüT findet; und zwar seheint es kleiner als dnnnu = Tonne (aram. It?
Dkl., Nbd, 17S; 204; 254; 761 etc.) gewesen zu sein, da es immer in liemU«
^o$ser An7.ahl auftritt und verbal tnissmäasig billig verkauft wird. So kosten 80 i
pat hellen Weines eine Mine .... (Nbd. 219, 17) nnd 7U SapjMit derselhpn Soi
2 Minen 4 .Sekel (Nbd. tOl3, 7).
^ 1st viel leicht nach H»> 109 mt-tak-ku zu lesen? »attukn bedeutet die motii
liehe Abgabe an Tempel und Staate während die jährliche Abgabe mit dem W'
gramm fe=|^ (Nbd. 450; 455; 457; 554; 566 u. ö.).
* Bo wird au ©rgänscen sein im Hinblick auf Nbd. 538, 2; 794, 1; vgl
637, 5; 214, 2, und da es neben Edelsteinen €»fl zur Anfertigung von Kleider« ▼'
<<
manu ana ItöwUi 8ama^
I kaspi ana '/j hilat
p€ihi na diu,
ttapitan^ 3 marm . . .
dnnnu ^^
*Das Geld ftir Mietho von Häusern im Besitz des Samas, vom
Monat Tebet des Jahres ^> Ins zum Tebet des Jalircs 10 Naboueds,
Königs von Babylon:
Vj äekel Silber in 500 Talenten Pech zur Arbeit ftlr die Stufen-
I Pyramide den Dienern des Herrn Himmels und der Erde.
I ^,5 Minen, *i ftekel Silber in 18 Krumen fUr das monatliche Opfer,
^K 7 8ekel Silber in ^^ hellem Honi<r.
^H 50 Sekel Silber in 4 Minen 15 Sekel ....
^^t 1 Mine in Ziegelsteinen des S., dazu kommt noch das Qeld
ides Jahres 9.
8 Sekel Silber in ^/^ Talent Eisen zur Arbeit dem Schmiede
A- gegeben.
Zusammen haben N. und N. 3 Minen .... Sekel abgeliefert.*
Nbd, 43^1 findet sieli wiederum die Angabe, dass Nasir und
Sula 9 Minen kl . , . . anstatt 7 Sekel der Micthe bezahlt hUtten.
Ja es kommen sogar Abniaehungcn des Inhalts vor, dass der Mietlier
dem Hausbesitzer tüghch Naturahcn zu seinem Unterhalte liefern solle;
Nbd. 499; bitu a-zu-ub-bu bit käri^ §a amü MW^ ki Susranni-Mar-
duk mavHU sa Mardiik'7}adai*afii mar Hamman-hmi-ere^s Sakinduppu
AD' AD Sa tbuSrajim-Mardfik ana umu 2 Kt akalu ana idUn ana Bd-
pdti'sime Ifnlla ^a Nafm-ake-iddin mar Egihi iddiu ultu ihn 2 sa Airi
k/irum ina pani Hd-mli-Bmn^ Postser. Z. 18. hmm^ ia üii bit Avm
^findet wird, wird man wohl nicht fehlgehen^ in di686in Worte irg^ond mnmi Kli^idor-
■toff im suchen.
* Sänt bedeutet auerst, wi« DKrjTaKCH nachgewiösen hnt^ ,Eimer* (Nbk, 367,
h 568^ 1) und mit vorgehet »torn fiy T ,Speiche>r*.
' MU tat vielleicht nach II R. 7, 9c zikaru zu Jaseu.
' Jj^ufjfH bedeutet^ wie aein Rynonymnm kikkiht (R™ 122) zuf^mt mnf> Eohr-
^ * B, AV. 4305: iklu kikkimt la-pi ^ mn Feld, dfw rait .... Rohr eingefoflst
IIB
Mbissner UNO Tallquist.
fipit^ ina päni Bf^J-mle-^irntt = ,Der verlassene (V v^h T^nvf Jos, G^ 12)
Speieher, welcher dem Diener des H. gehört^ hat Sakin-duppu, der
Grossvater des §., filr 2 l^t täglichen Unterhalt als Micthe dem B.,
dem Sklaven des N., venniethet. Vom 2. Ij[jar steht der Speicher zu
seiner Verfügung, Postscr.: Die Hütte, welche mit dem Speicher in
Verbindung ist, steht ebenfalls zur Verftigung des B,^
Ein ganz iihnlicher Vertrag, wobei der Vermiether statt der
Mictlie tägHch :i lyt Getreide erhält, ist von Strassmaikr in Z. A. in^ 16
verütYcntticht und stammt aus der Zeit des sonst unbekannten Königs
Samas-erba, , Königs ven Babylon, Königs der Länder'. (Der Name
ist babylonisehj wlihrend der Titel sich sonst nur bei nachbabylonischen
Hen*schern findet,)
Ausser diesen Arten der Miethszahhing linden wir in Babylonien
nocli eine ganz raerkwärdige Einrichtung, die uns in so ausgedehnteni
Masse bei keinem andern Volke entgegentritt. Sehr liäutig tauschte
näniHch der Besitzer eines Hauses dasselbe ftir eine gewisse Zeit
gegen eine Geldsumme ein, ohne sicherlich immer in so bedrängter
Lage zu sein, dieses zu mlissen, sondern nur, um mit dem empfangenen
Gelde zu wuchern. In diesem Falle bekam er keine Miethe, brauchte
aber dem Gläubiger auch keine Zinsen zu zahlen, vgL L. 22, 26, 36,
69, 68, 114, 12ij, 147 und L. 155, 1—8: 4 mana kaspi in Nadin-ahi
ina dt Sapik-zer biUu sa DA'^ a DA hiti R^rnui-Bd DA hitt
Zmna idl biti lann u hidmlht kanpi iamt ma^skanu ina pani Nadin-afti
iat, vg;!, Jen8KN, ZDMO. Dann ftber (vgl Nbd* Ö4ö^ h und Ä. in^ 140^ 1) ß^enitii
wie arab. ,^s^ ,RülirliÄUB*5 v^l. aucli aram. f^tji Ohol. 15» 4, Verschlag durch
Bretter. DioAe ßetteutiing pasat aach fQr die bisher mij^sFerstandeiie Stelle N. E. zi,
18; 19, Hchoii wegen dee darauf fcdgetideii ifiarti — liausumfassung- (vpL V, IL 26,
38 d) »ehr g'iit. Es wäre somit asii übersetRen: ihren Besehluss verkündete er »einer
(d. AdrntiaaiB) Htltte. Hütte, Hütte! Hausumfassung, HaüAnrnfARsang! Höre Hütte,
merke auf HftiiimmfaftBiing'! VgL Piäckeb, Z, K. i in sRinen Vn-fffAMn-uTUfen zit Vli^ 17, 18.
> tipü, vgl L. 81, 3 (». u.) M = hebr. HEÖ und arab. Jlt. Üb II, R. 39, 63
und 49j 64 (in der ersten Stelle «teht m «wischen Xtd^ü ■= entsenden nnd napagn^
Bpringen [?]) diese« Verbnm gemeint ist, oder oh man an ein anderes denken mnss,
wagen wir nicht zu ent-sclieideit»
^ DA — iduf itiu Seite ku setzen, hält uns, worauf uns Dr. Priser aufmerk-
nam machlf V. A. Tli. 475, 2 ab, wo sieh DÄ-ku nüku timlet.
NkUBABVLONISCHE WoriNUNOS-MlETHSVEIinÄLTNISSE.
11 II
adi 3 Snn4fi ina Uhbi nsfn ^ ,4 Minen Silber des N. sind ^'ülit^ien an
S. Sein Haus, welclios neben und nvhen dem Hause des R.
und neben dem Hause des Z. liegt — Miethe bekomrat er nicht,
braucht aber auch keine Zinsen zu zahlen — steht als Pfand zur
Verfiigung des N.; 3 Jahre kann er darin wohnen/
Ein ähnlicher Contract ist L. 22, worin eine Frau ftxr ^eh'ehenes
Geld :J (il Lande.^ in Pfand bekommt,^ und in L. IT» 7 verborgt Ncr-
gal'risüa 2 Minen, für deren eine er ein Haus in Pfand bekommt,
während der iSchuldncr die andere verzinsen muss.^
Dass diese UebercJnkunft indess nicht immer unter beiderseitiger
fi'eier Entschlieasung geschah, sondcrD dass ein Mann häufig noth-
gedrungen sein Haus in Pfiind geben musste, liegt in der Natur der
Dinge; wir haben aber darliber auch directe Angaben in L. 15b,
1—12 (— Nbk, 350): y^(f) Siktl kaspi rIMum idt hiii Sa mmü Sa
Tnbtiefi ina llbhi aihu &a nudunnü na BAL Bldin- .... -Sarraf inn
di Tahma ina kiti Arahsamna iimmflin kt M fddftnnu biU §a T(dme*i
ina Uhbi a^bu 7nfiHkanu sn Hid in- , , . . -narr a f ndi hupn^u tamWm ^
,\/5 Sekel Silber, Rest der Miethe des Hauses . . . ., worin T. wohnt,
^ Zugleich bekam nm muh fUm iSkliivou Guzanii aIk PfHud. Auch soiiBt liiitl(>)i
wir dio Alimachuiig, fdr ^i^liolit>iieH Gold oinen Sklaven als* Pfand zu g-eUeii (Nbd
182» 340, 655^ 11 Kl yk*.), doii der Schuldner nach ße^alilung üPiner Hehuld wieder
mit sieh nehmen kann, k. B. Nbd. 340: pf^ nmna kwtpij ia Nahft-afy^iddin tnu p/i
Na&u-ereJf SalmU'-tUni kallatjrH puifaUu nutikanu Jfa Naittt-aliA-itMin idi rwief^u ianu
u fyuhuUu kwrpi itmu inn arafjt. Z><lsw keupa */s w^na Nei/tu-ei-p.^ mm Nahit-akr^^'itltUit
mamdifiina artieltdifft ihhukfimma = J/^ Mine Hilber das Nabti-ahe-iddiii geliehen ai)
Naljn-©rö5- Die H., seine SklaTin, eine Wäficherin (V) ist ein Pfand des Nabii-ahe-
iildin. Miethe für die Sklavin hrancht ar nicht zn zahlen, er ertiäU aber auch
keine Zinjien, Wenn im Monat Tammnz Nabu -ere» die \j Mine dem Nabn-a^ie-
iddin abgibt, kann er seinu Sklavin wieder mitnehmen/ Doch lindet sich durch-
gehend die Bestimmung, dass, wenn ein Sklave seinem neuen Herrn entflieht^ der
Schnldner verpflichtet sei» den GlSuhig^er «u ont«chädigen* Nbd, 803, 11: nmfi in
Inn filli fiÜi-nisiz (f) ana a^r lianammn ta-al-hi-ktt (sie) armt hi St- BÄR mandai'
ttihi mimvd^u = ,An dem Tage, wo die I. an einen andern Orl; g^ehti sollen «ie (die
ftchnldner) Getreide als eine EntHchädii^inp: liehen.* Dieser Brauch int eine ftchOne
Xl]ni4tratii3n deA latsten Kump'ri.Hchen Famtlien|?^etj£ea^ worin ja bekanntlich dieselben
Anachaunn^en vorgebracht werden.
' VgL daxii die Ausfilhriing von Rkvillodt.
120
MeISSNEB VNB TAr.LQÜlBT.
das die Mitgift der B. ist, hat T. noeh zu bezalilen^ und zwar bii
zum Ende des Monat« Marclieswan. Wenn er es nicht ^bt, ist das
Haus, worin T. wohnt, das Pfand der 11 (d. h. nneh alles» was
darin ist und was T. daran gebaut hat), bis sie in Bezug auf ihr Geld
sichergestellt ist/
In Nbd. 1047 sichert sich auch Bei-rimanni, indem er das Hnna,''
welches er verkauft hat, das aber noeh nicht bezahlt ist, noch 80_
lange in Pfand nimmt, bis er sein Geld erhalten: ß mana kasfpi
Bel-rimaniii mar§u äa MuSezib-Bel mar DA-Mardnk ina muJjJd JH
Marduk-hnlatu rnarhi ^a Nahu-aM-iddin fuar Egibi (na Ädaru hup
6 inana ina kukkadi^u inamdm kaspu sa ulhi mthlndu stmi hiit ha Bd-
nmanni Sa ina pani Nabu-ahi-iddii} abi sa lüi^Marduk-lmlatu paf^a^
u rabnti u done ana Bsl-rimanni iddinu Bel^Hmanni ana nisht
Itti-Marduk-halatu ittadm ekallu ^ Sa Itti-Marduk-hala\u hia Uhbi aiah
maikanu Sa Bel-t^manni raöü mannia ina ynukhi ul iSttüaf adi
rimamn kaspa ft mana i^alUm =: ,«) Minen Silber, ^eliörend dem
lasten auf L; im Monat Adar soll er es in seinem (iesammtbetrag
zui'ückgeben. Das Oeld stammt von dem Ertrage (?) des Hausverkaufe-1
preises von B., welches dem N,, dem Vater des I., zur VerfÜgimg
gestellt war, welches dann aber die Grossen und die dichter deil
B. zusprachen, und welches B. wiederum durch Ueberti^aguug defl
I. verkauft hat. Der Palast, worin I. wohnt, ist Pfand des R. Eill
anderer Gläubiger bat kein Recht daran bis B. in Bezug auf seil
Geld siehergestellt ist/
Zuweilen musste der Schuldner sogar, trotzdem sein Hans
Pfand genommen war, Zinsen bezahlen und sich noch andere driiekenil«!
Bestimmungen g€ifallen lassen. Nbd. 67, 9 sqq.: hidndlu kaspi Gu^i^
takkal , . • , ^ak:kad kaspi ia la Nabu-ahe-iddin Bal-ahe-erhd an
manma üanamma ul inamdin ^ ,die Zinsen des Capitals kann G, (fl
' Zur Betleutniig ^ilenoiiiren* für pakeulit vgl. Nbd. 383» 9t */j mana 4 <
ka»pi ia N, ina pani K ipkidu — Ukuny (Nbd. AW^ 6). Beachte auch 'IpJ)
&, 24 und Nbd. 44, 5j 65, '^.
^ Oder iMt ^iitu rahÜ 2U lesfiii?
N KUBA BYX. ONI SCHU WoeNtTNOS -Ml BTHßVERHÄLTNlßSE.
121
Ciläiibigerin) verbraaclien .... dic3 Gesammtsumme darf B, (dt^r
Schiddner) nur an N. p^eben (verleilien)/
Aber auch ftir den (Tläiibiger eiitstaiiden auf diese Weise oft
Unannehmlielikeiten, wenn die Schuldner leugneten, ibr Haus ver-
pfändet zu haben. Riehterliclie Entselieidungen in solchen Prozessen
8ind uns noch erhalten, Nlik. 172: id itar'(GÜR) ma Nergal-nhftlfif
una mui^^i reii^iUüu mala ba^il na dl Nabu-alie-iddin u Suld ahUxt itti
Nahu-ahe-iddin td idibbub rahitu gabbi eter uantim ia Nergal-tthaUif
ia tli Marduk'iajnk'Zer bit»u na DA biti NabukuHtmanm ana ma^ka-
kttiii mhtti idi hiti mnu u huhunu kaspi ianu huld u Ardi-Bd jmt^
mbi mtkü iiien put kani nakü eier rmutn Sa Nergal -itbaUif [sa] ina
mmhi^i NnbiKdie-iddin oulit Marduk-sapik'Zer ti Ardi-Bel idin (f) etc.
= ,Nieht soll Nergal- nbalbt sieb in Betreff seines Darlehens an Nabu-
ahe-iddin und seinen Vater Sula streiten, noch mit Nabu-ahe-iddin
proxessiren: das ge&fimmte Darleben ist bezahlt und die Summe, welche
piargal-uballit an Marduk-sapik-zcr geliehen , unter der Bedingung,
PSs sein Haus, welches neben dem des Nabu-kdlimanni liegt, als
'Pfand gelten sollte, — Hausmictbe sollte er nicht bekommen, aber
aach keine Zinsen zu zahlen brauchen — flir deren Bezahlung aber
auch Sula uud Ardi-Bel sieh verptbchtet hatten; denn einer haftet
ftlr den andern, ist liezablt. Das Darlehen des Nergal -uballit, das
mS Nabu-ahe-idibn, Sula, Marduk-äapik-zer und Ardi-Bel lastete, ist
Wsiablt/
Zu Gunsten des Klägers wurde bei einem ähnlichen Falle in
«nem andern Prozesse entschieden, dessen Acten uns nocli vorliegen.
«M. II 28: fdibbeiaf] Nabtt-gamü ajja eli ^/| mana 4 UMl ka»pi ra-
***« ia abiäu Sa eli Nadln itfi Miisezib-Bel marm ia Nadinu ina
^ar Sin-erba amil hirimiu (f) u ddne ia Nabu-ndid »arn Babili
^ Wie nmd dir* Schreibungen pudäni (L. l0Oi Nbd. 1100, 7) m\A pu-tä-U
(Äbk. 70, ö), pu'U ^T (Nbk. lyü, 14} zu vereinigen? Sind etwa die Wurto wurzel-
^Bfirandt odor eitiü daa Feiuinmuin des andern? Ob daa Wort nmiiim wirklicli oin
^^^OfTtmoi ist, wie Stbassmaii-ib mif Grund von Z. A. iv, HlilJ ln^hainktet^ läuHt. skli
*">th nieht ao sicher entachetden; in dem einen Falle \\%s^»l sich die Form n-an-Um
••^, IUI mndern die Form n-nn-te nicht erklären.
*l«fp Stlliebr, r 4. Kunde d. Morg<^i«1. fV. m. %
122
MbIBBNBR DKD TikLLQUJST.
idhuhu ufmiim m Nahu-ahe-hnUit nhi ia Nabu-gamil m eli Nadtn^
ahi m Ma^e.zth-H*'^ ^a bitsu ma&hinu sabta maJjnriiunu ifid^u (t) kir-
tenu u fhhiP nLvt v icUifum &a eteri »a MuSezih-Bd sreiuma In ubh
imfalkuiuaj Z. 24. Nnphariä S (f) GI , . . , ammiif 7 tJjanu hirfmtt
imd thinS kttm [kagpi^ufj pant NabufjamU tüadgüu • , , . ana fci eni
birfenn u ti/tm cluppi kit-fafu iiiif] kmuike huiu ibrumumn ana Nahu-
tfamil iddinu ^= ,Pro2ess, den Nalm-gamil in Betreff Vi Minen 4 Sekd
»Silbei-s, ein Darlehen seines Vaters an Nailin, mit Musezib-Bel, Narlins
Sohn, vor Sin-erbfl, dem Vorsitzenden (?), nnd den Richti^rn des Künigs
von Babylon fülirte. Der Darlehensschein des Nabu-ahe-ballit, d«
Vaters von Nabu-gamil, weither auf Nadin, dem Vater des M«
Bei lastete, wonaeh sein Haus verpfändet vvar^ wurde vor sie'
bracht (von KtP:V). Der Vorsitzende (?) und die Richter untersiieivten,
ob Musezib-Bel gebunden und verpHichtet sei, zu zahlen und ili
er keine (Quittung) brachte, entschieden sie: Mit zusammen *i (V)
Ol annnat und 1 ubanu Landes belehnte der Vorsitzende t?)j
und die Richter anstatt seiries Geldes den Nabu-gamil; (den W*
trag) nicht ungiiltig zu machen, vcr&*ihen der Vorsitzende (?) und ,
die Richter diese Tafel mit ihren Siegehi und gaben sie dem N*biirJ
gamil/
Die Dauer der Hausvermiethung ^iirde gewühnlich auf 3 h\iM
abgemacht (L, t;8, 135; Nbd. 18(i); indessen sehwankl auch liier Aki
Gewohnheit und wir finden auch Venuiethungen auf 1 Jahr (,NI>d, 210)i
auf 2 (Nbd. 597; V, A. Tb, 105), 4, (L. 12H), 5, (Nbd. 2iil, V. A.Tt.j
475) und sogar (i Jahre (L. 114; Nbd. 4b).
Der Umzug fand fast immer am 1. oder 2,, selten am 15« Tai
(L. 181) eines Monats stritt und konnte in jedem behebigen Monat«
vor sich gehen; jedoch seheint es Sitte geworden zu sein, zumeiil
den 1. Tanmiuz (L. 121; Wark. 114; Nbd. 238, 23fi; V, A. Th. Uli
oder den 1. Marchcswan (L. 61; Nbd. nn, 261; Zt. lii, 16; V. A "
105j 181) dazu zu benutzen ^ ohne dass man indess die Allgemein
heit cheser Sitte nachweisen könnte, vgl. 2. lyar Nbd. 41*9, 500
L Sivan, Nbd. 59 7; 1, Kislev, Nbd. H; L. 36; 1. Schebat, V.
Th. 128; 1. Adar, Nbd. 48.
NEtTBABYLONrSGHE WoilNLTNGS -MlETfTSVERHALTNISSE.
123
I Die liezalilimg der Miethe land iwooatlieh (Nbd. 2U1, 224, 500)
balbjHhrlieJi (Nbd. 4H, 597, MtHV) oder jidirlich (L, 121; Nb(i 27, ^l\K
42ö) statt und zwar war es mciötcns wob! so rüngerichtot, class bei
kleiufreii Mictht^n die Rezabliin^ muiiäitlicb oder halbjäbrlich (aM ina
tii iatti ahi ina rm^il Mtfi) und prilnuuR-raudu (V, A, Tb. 135, 3B0,
475) erfolgte, während sie bei grosseren Häusern jähHieb und post-
numerando entrielitet wurde. Ausserdem rindet sieb auch die Ab-
machung, die eine Hälfte im Anfang des Jahres, die andere Hälfte
am Ende desselben zu bezalden, Nbd. 2f*i#, 10:10; ahi kaspi ina ri«
iatti u alii ina kit ^^atfi inamdin.
Das vcrmiethete Haus ging in den vollständigen, wenn auch
im zeitweiligen Besitz des Miethers über, und während dieser Zeit
konnte er schalten und walten wie er wollte, ja er konnte das Hans
J«)gar weiter in Pfand geben, vgl L. 147 (^ Nhk. 133): 3 maw//
iikikil hispl sa Ntrc^al - uhaUif mmhi sa liiitm - uhallif mar Bd-eteru
^\ mithin Sttla mxirsn sa Nnbu-zer-nkin mar Efjii/i bii Hapik*ZP.r mar-
*ti ia Marduk'Zer-ihni war Sn^tgu Marduk sn tda itanfim vmhritim idi
hiti ianu u kufmllum kmpi ianu ana maskanütu sahtu n äuht pntu
mii& nltu um 1 arah Sabafit ^a üatfl 22 araJt 2 h'^ü rihafn kaspi
«4 biti Sula nna Nertfaf-uhaUif marudin adi mnhhi Nergal-nhaUit
fawpasfw innitir bit JSapik-zer ^n aki uantimiit maJjriiu arm maHkanutti
Mi« Ina-silli-Bd kallaht w mimmu^u fin alt u seri mahi hann
^nikanu ia Nergal-uhallif vuHi ianmnma itia mnljki nt isdl^f adi Nttr-
^'uftallit ka^pahi innitiru ^ ,3 Minen 14 Äekel Silber den Nergal-
obÄÜit sind geliehen an Sula. Das Hatm des Sapik-zer, welches er gemäss
*nk!« früheren Darlehens unter der Bedingung, keine Miethe zu zahlen,
*l»er auch keine Zinsen zu lieanspruchen, in Ptand genommen und wo-
Sttla aueh die Verpflichtungen trägt, vom K Hchebat des Jahres 22
'W Sida monatlieh 2 Sekel Silber Miethe dem Ner-gabuballit bezahlen,
k ihm sein Geld ausbezahlt ist. Das Haus des Sapik-zer, welches er
eiiies früheren Darlehenn als Pfand genomnum, sannnt Ina-silli-
semeoi Diener, und allem, was ihm in der Stadt und auf dem
e gehört, ist Pfand des Nergal-uballit. Eio anderer Gläubiger bat
Anrecht daran, bis Nergal-uballit sein Geld ausbezahlt ist/
124
MfilSäK£R OND TalLQUIST.
Zur Klarlcgun^ der Sitimtion ist noch zu bemerken, dass Ner-
gal-uballit dem Siila (Jeld gelieheu liat, wolTir dieser ihm das Haus
seines alten Schuldners 8apik-zer verpfändete. Doeli behält Sida iioeli
das Haus tnne und bezahlt dem Nergal-ubalHt bis zur Tilgung seiner
Schuld eine monatliche Miethe.
Infolge der grossen Rechte des Mielhers hatte er auch grof^st«
Verpflichtungen. Bei der Miethuug eines *StUekes Land verpflit'iitpl
sieb der Miether in jeder Bezieliung ftir die Cultivirung des Aekcrs
zu sorgen und Nbk* 90 sind aueb die diesbc^zliglieben Pflichten, denen
sich der Miether zu unterziehen hatte, anfgezaldt: 4 PI ziri kiru ia
Nübu-^nm-Usir tia Nahi^iar-Hani ana ikkaf^ufn isbatit 4 sanati mimma
mala ina gisimvmvtt u inn k/ikkaru did pdn Nahu-^nr-if^m iddgtiL
Z. 13: [pu-utj epiht §a dulh !^arü <?a • . . , . «w ^a . , . . zif*(Um
namru §a im (f) gimir (t) ptt^ §a giJxlmmam mkii na nie Nabu^iai^
ildni imM sa ifiahafkitu 1 mann knspl itüru -= ,4 PI Finielitiandes,
ein Garten des Nabu-&um-liäir, welchen Nabu-sar-ilani zur Gädiierei
genommen. Auf 4 Jahre bclebut er den Nalm-sar ilani mit aflem, wjis
auf den Dattelpabneu und auf dem Boden wachst (V). Die Vej-ptiich-
tungj alle Arbeit zu machen, ((iräben) 7A\ graben, dift|
Bäume (?) zu schiUzen und alle Dattelpainiencidtur und sie mit Wä
zu tränken, trägt N. Wer den Vertrag hiieht, niuss eine Mine Silbei
bezahlen/
Bei einer llausmiethung verpflichtet sich der Mi et her zu alWl
Reparaturen, Die betretFenden, in den Contraeten immer angcw endigte)
Phrasen, die dieses besagen, sind schon von Sthassmaikr richtig
kann! und lauten uri (Var. \xr-ru-^ V. A. Th. 447) {ina äatU) ii<
(Var. usamiü) p^^-ku (M asilrü oder hiti) i^dfmt (L, 20 ([), 68, 18<
181; Warka 114; Nbd. 261, 239, 500 etc.). Trotzdem der Sinn dies
Phrase ganz klar ist, ist die richtige Lesung und ErkJärung dm*
noch einigermasscn unsicher. Man kann üni als ^Balken^ fassen,
gerade im Hinblick auf II R, 15^ lü saq.: adt ina biti aibi ür
[Uakan] mürd^ [ipjmi] ^^ , Solange er im Hause wohnt, soll er
^ DasH so Kti leÄCit ist lehrt Nb«l. 5tXi, 8, wo sich a-^u-rn-ti findet: Wnnel '
vgL Lav. 41, 37; II R. 16, Il(>, n. Wi.ncklkr, Sanjonleaste.
L
NeITBARYLONISCHE WoIINUNOS -M IETH8VEHHÄLTNISHE, 1 26
Jalkcn deö Hauses in Htantl setzen und die Waiul repariren/ nicht
unwat»i'S(*heinJii'h ist und p-^-ku als patJyit oder pitkti lesen und ^Bau*
übersetzen, in welcher Bedeutung es sich auch wirklieh in den Con-
tracten findet, z* B. Nbd, 115, 1 — 3: imi äa ana pii^a a[na Arrabij
amil mu^abii ^ u Ardi[iaJ mujiüsü '^ nadna ^ ^das Holz^ welches zur
Verarbeitung dem Arrabij dem Kleiderordner (V), und Ardia, dem
Oliitter, gegeben ist*; vgl. zu den Ergänzungen Nbd. 17!*^ 222; 507
und 1121, 3, wo aueh ^<. ^J £^| S^f ^^* lesen ist. Indes» ist doeh
zu beachten^ dass uru — Balken, z. B, Nbd. 48^ 11 keinen reeliten
Sinn gibtj weil die dortigen Zusiitze dann genau dasselbe besagen
wilrden, wie uvi udnL Femer sprieht die Stelle I R. 68, 27 a: ha-fa-
aly-iitt anhat auch tYu' die Stellung haifcu^ wenn aueh die Sehreibung
mit der J[edia anstatt der Tenuis nieht undenkbar ist, wie aueh
LatrillEj Z. A, I annimmt. Diese Lesung ware gesichert ^ wenn
Nbd- 996, 9 ganz erhahen wäre; doeh selion die erhaltenen Spuren
machen es mehr als wahrscheinlieh, dass dort zu lesen ist: [IdJ-dln 6a-
( nicht mafj-at-ku i^dbat Da diese Phrase sieh nie durch nia eingeleitet
findet, sondern immer asyntlietiseh folgt, so wird aueh liier ba-ntka
zu lesen sein ; ^J aber ist in den (Jontracten nie ^ pa* BatJai mbd-
tu bedeutet etwa ,die Ritze packen^, vgl. Hummel, Vomem. CulL S. 45 7,
Note 91»; ünt ist dann aber als ein Synonymum von hnlku zu fassen
und dürfte identisch mit unt^ = Scham (nj"^), also ^= , Blosse^ sein*
Ebenso sind drese Redensarten in dem schon von Revillout heran-
gezogenen Briefe zu fassen {V, R. 54» n" 5), welcher ähnlich wie
S. 1034 (S. A. Smith in Asmp\ Lettr.) den Bericht eines königlichen
Baumeisters enthält, der einen hölzernen Palast in der alten Ilaupt-
* mukabü betletitot gemäss soines IdeogrÄrames^ wozu man noch V R. 15, 7ß
Reiche, den nearnteii, der fdr die Kleidiiiig; der GoUheit und die {jfanze Äu»-
rüstung der Gdtterkammer jgu sor^eu hüt^ v^l. da/Ai <U%J\
2 mupa^ oder pinrai (Nbd. 237; mi; 370; 1CJ8Ü; 1130) ist derjenige, welcher
HolEge^nstJlnde pijr*! (d, Ii, weiss oder platt) macht, vgl. Nbd. llö, 10; 492, 8
Fem. ptiMoitu Nhd. 340, 4.
^ £in anderes un)» daas sich imch »ebr häutig in den Contraeteii findet (ss. B«
Nbd. ölU 6**>ör 748; 797; 923 etc.) bedeutet j^taU' und itil also mit hebr. n^**^ und
Arab^ ^^J identisch.
1
126
Meissner üho Tallqüist.
Stadt Asur auf seine Bewolmbarkeit hin luitcrsiiehte ; Z. 50 — 55: bat^'u
ijpa^ur md ttri mntsu md mtmmu (f) iftLHiri kaüp mu urdsi äa A§ur
batlf^u il:amr == ,Die Ritzen soll er verstopfen und die Schäden über-
ziehen (d. i. ausbessern); denn der ..... der Balken ist zerstört
(tJu«S) ; der ürasibeamte der Stadt Asiir soll die Schäden ausbessern,'
Z. 5H — *3 2; guSure &u kasaimiti batku akamr iaitu anuifu htkti^
§arru belu ana arah Sabatu illaka umbahi (t) = ,die Balken«
welche geborsten sind — die Schäden will ich ausbessernj dieses
Jahr will ich noch hingehen^ und zum Monat Schcbat mag der Herr
König kommen und dort wohnen (V) I'
Diese stereotypen Redensarten näher erklärend finden sich
häutig Zusätze^ wie Nbd. 48, 11: gii^uru stibirri uhallab :^ ,die Bal-
ken und Hülzstäbe soll er bedecken (überkleiden)* und dullu (so
audi WiH'ka 1 H) libudii knne (it) gu^uri ka Ubbl ippuiu ana mu^i
N, N, imdnu ^ ,alle Arbeit an Backsteinen, ludir und Balken,
welche er darin anbringt, liat er denfi Vcrmiether zu küsten^
Dage*^^cn hat der llicther gewiiiinJich das Recht alles, wtis er
an das Haus verwendet^ bei seinem Auszuge wieder niituehmen zu
dürfen, z. B. L. 135: daltn mala Mdinahl ana biii Sapik-zer tUeribu
uäe§ä = yThliren und alles, wats 1. in das Haus des S. gebracht lia
kann er med er mitnehmen*.
Nur grosse Umbauten tiberualim der Vermiether, und lUn
auch wohl nur vor der Vcrmiethung; so lesen wir Nbd. 10;su,
Nabu-Sumdddin tarba^it ippuü dullu kani ii guMirl mala Kind »a
lihbi ippusu terhuti * gahbi stt Kind ^^ yden Hof wird der Vei-mietli
bauen, aber die Rohr- und Balkenarbeit, aUes was daran der Slierli(!
machen lässtj ist die VcrpHichtnng (?) des Kina*\ Auch L. 181, li
übernimmt Nergal-u.sezib, der Tlieilliaber an dem Hause seines Bnitlei
Marduk-nasir-aplij des Verniiethers, die Verptbchtung, neue Thll
zu machen (daldti N. Ina Ubndti kdkup). Wenn solche Bauten A\
Mielher ausführte, bekam er sogar eine Entschädigung; Nbd. H45, i
" Ob HriiiUu = Mitgift (V R. 11, 7; 2, Gl; ii-t, 46 und hün^g iu den Aroitl
Briefen ) v*>ti derselbmi WurKel aKzii leiten ist?
Neubabtlonische Wohnungs-MiethsverhAltnisse. 127
it fiu§9u sa panat babi aki .... Nabu-vMri ippttä u IM ^- üakan
iikil kaspi ina idi biti ana satti kum epe§u Sa biti §a Nabu-iddin
[nim-eterat (f) u Amat-Nand niahri = ,die Hütte, welche vor dem
liore liegt, soll der Miether aufbauen, gemäss .... und seine ....
lachen. 4 Sekel Silber an jährlicher Miethe haben für die Erbauung
es Hauses Nabu-iddin (sie !), Anim-eterat und Amat-Nanä empfangen.^
Ausser den vorhin erwähnten Phrasen findet sich sehr häufig
lie Angabe: araJf, Nisanu aralj, Dazu u aralj, Kisilimu nuptu indpu
Var.: inamdin) (L. 36. Warka 113; Abd. 239; 261; 500; Z. A. HI,
16; V. A. Th. 128; 131; 475 etc.), ein Ausdruck, den Revillout
sweifelnd durch ,il declarera la declaration^* wiedergibt. Die richtige
Erklärung dieser Phrase ergibt sich auch einem Vergleiche mit
Nbd. 239 : araJ^ Nisan araJjt Duzu aralji Kisüimu 3 ^^ sillu ^ Sa tabilu ^
Immdin = ^im Monat Nisan, Tammuz und Kislev wird er 3 Körbe (?)
Gewürz (?) geben,' Nbd. 261 : ina Satti 100 (f) gidil* 100 SEfEL]-^
Ulli inamdin = jährlich wird er 100 Knoblauchzwiebeln (?) und
10() Knoblauchpflanzen geben', und Nbd. 500 : ina Satti 2 alpe ....
m 1 Kt A 'AN tabilu inamdin adi duppiSu ina paniSu = Jährlich
wird er 2 Kinder .... und 1 KA Gewürz (?) geben, solange der
Miethscontract ftir ihn giltig ist.'
Aus diesen Parallelstellen in ihrer Gesammtheit geht hervor,
liws der Miether sich in diesem Falle verpflichtete, ausser seiner
Miethe noch von seinen Einkünften dem Vermiether dreimal oder
einmal jährlich einen Extraanthcil zu gewähren Von einer Abgabe
* S. OhUgaiiatUj p. 515.
* Die BedeutUDg ,Korb^ scheint mit Kücksicht auf das Determinativ Gl und
l»ebr. hc gewagt werden zu dürfen. Ein anderes aillu liegt Sanh. Kuj. 4, 9 vor.
^ In UMht steckt vielleicht das arani. 73D K72r), welches auch ins Arab, als
J^U ^wandert ist; vgl. Fkänkel a. a. O. S. 37. Zu bU tabilu, welches sich Nbk.
**i, 2 findet, vel. Jes. 3, 19 tt?B:n "ns. Ein anderes Lohnwort ist K^Sia Dan. 3,
21,(1*9 = karhaUiUu (Nbd. 1034, 3 und 824, 14 mit dem Determinativ J^j ist.
* gidil, puru und pihi (vgl. Nbd. 17; lÜO; 107; 130; 134; 151; 152; 169 etc.
*»4Theile des Knoblauchs (nicht Maa^sse, weil in zu grosser Menge erwähnt) und
»«rden wohl alle ,die Zwiebel* desselben bedeuten.
^ So ist nach Nbd. 128, 0 zu ergänzen. Das Ideogramm wird wohl mit SE-
HIR = inmu identisch sein.
128
MbISBMER und T.iLLQÜlST.
an den Staat, woran Küvillout auch dciiktj stellt kein Wort da, viel
mehr ist zu übersetzen: er wird dem VerraietlKT einen Ertragsautheil
geben. Wie gross dieser Theil war, entzieht sich zur Zeit noch imserer
Kenntniss. '
Der Miethsveitrag war ftlr beide, iliether wie Vermiether, ab-
solut tindencl Weim einer von beiden ihn brach (nahalkatdnu)y oder
man ihn gutwiüig aunöstc (riksutimnii ina mflilc ramnnUunu upamu
V. A. Th. 378), musste der Betreffende die Hälfte bis zui- doppeltem
Summe der Miethe bezahlen, z, B. Nbd. 210: nabalkatänu ö ii^il
knspi inamdin (bei 11 Sekel Miethe), Trans. 18 7!t, p. 490: nabalka
tdnu 10 Hkil kftspi inamdin (bei 5 Sekel jährlieh*^r Miethe); vgl. L.
12t5; 181; Nbd. 1030; Nbk. tH). Wenn dic^ Miethszeit abgerufen
war, musste der Mictber, wie die Contraetc mit der ihnen eigen
thlimliehen Genauigkeit angeben, diis Haus verlassen, z. B. V, A. Tli
lOfi; L. (iH: arki 8 hmäti Nabit-mukin'aki bitu Ina pani Nabu-aht
iddin HmüHittr ^^ ,naeli ;i Jahren soll Nabu-mukin-ahi das Haus wiedcrj
dem Nahu-alie-iddin zur VertVigung überlassen/ und L. 135: biht inü
panisa ufmasMr/ Idi knri sti a»i. MU eteku zer ikkal r:= ^das Häi»
wird i-r ihm wieder liberlassen, wenn die Miethszeit des Speiehers
den .... vorriber ist, und jener wird wieder die Einkünfte (?)
messen/
Ein recht interessantes Beispiel ttlr die Verlängerung des Mietlifrj
eontraetcs ist Nbd/^ 224: adt nm 1 m Simanu mttu 6 Nabu-mÜ
mrri Babili epui^ m duppi Sa idi biti 5a Nabu- aiji- iddin itÜ Su^i^
Ipatä 16 H^lii 2 TA katd kaspi rihiu idi biti ha Nubit* alte -iddin
päni Su^d reld ultu sa Simanu arali 2 §ikil kaspi idi biti elat 15 SJ
^ AIh Radix dio^Hej« nupttt iat, da sie mediue tutirmaö »uin mus^, sicherlich '
Hn2u»et»ji)« , dn öiuh V. A. Tb. 131, 8 i-na-a-pi tiudet (gUtigo Mitilieilung von Dflj
^ Au« dum Umsüiiidü, (\as» rite iiöue Ahmiic1uin|r orst am ':i2. Ijjar *irfoijr
ertflelit mau, dasij eine Kütidigiiii^, wie hm uiii«, in Babylon nielit üblich wat.
3 ffp/ii ist eine 8iibstaii(ivbildutig im Sinuo von ^jxiw, vgl. Nbd. 482/J; tJl6,Jj
838,9; Nbk. He, UK
* Böachto diö iutereaaaute Schreibung ►►^ Tl TI Nbd. 238, 4-
"NKÜBAByUONiaOMK WoHNUNO 8 -M I JSTB 8 VERHÄLTNISSE,
2
int
mka ana
«am
\u-ahe-iddiu Inaindin
!•** Siyim des Jahres ß Nabonedus', des Königs von Babylon, ist der
Micthscontract zwischen N. und S, abgelaufen. 1.^ Sekel und zwei
Drittel bleibt S. dem N, noch sehiddig. Vom Monat Sivan wird S.
monatlicb 2 Sekel Silber ausser den rücköländigen \^ Sekel und
zwei Drittel dem N, bezahlen.'
Im Anschluss hieran wollen wir nur noeh einen Blick auf die
häutig sich tindenden tJontracte über SehiÜsvermietbungen werfen,
die gewiss für eine ganze JCenBcheorlatise in Baby Ion den Haupt-
erwerbszweig bildeten, Audi liier müssen wir uns wieder wundern
über die Höhe der Preise und kijnnen so ebenfalls einen Rüeksehluss
auf den Reichthum mid die Woldliabenheit der Bewohner des Landes
machen. Nach V. A. Th. 375 und Nbd. IQld betrug die tilgliehe
Miethe eines Schiffes durehsehnittlieh 1 *Sekel, was also tilir den Vei^
niicthcr eine Einnahme von (> Minen für das Jahr repräsentirtj eine
fiir jene Zeiten doch gewiss sehr ansehnliche Summe, vgl. Nbd. lOM:
dippu »a Xabu-^umiddin I^azdnu sa Ina pdni NurSamai n Nenjal-
Kriii ana Nabu*uUri una tdi uinu Still üb 1 tfikil kanpi ItaUuru Iddinu
i(U dqfpimnu Sa um 1 J Kmlimu adi um 26 ia arah Kmlinm Nur-
6(imas II y^tirgal'kinii midahi hui kai Nahn-uteri i^fträ ^ ^Das Schiff
fe Stadtherm Nabu-öum-iddinj welches zur Verfügung des NurSamas
Äüd Nergal-kinu steht. Die Summe, welche täglich auf 1 Sekel . . , .
abgemacht war (V vgL arani. zbph haben sie dem Nabu-uteri ge-
lben und die Miethe ihres Sehiffes vom 11. bis 26. Kislev haben
tik Schiffer durch Nabii-uteri bezahlen lassen.'
Ausser der Miethe hatte der Miether des Schiffes auch noch die Be-
jUJimg^ resp. Beköstigung der Mannsebjift zu übernehmen, vgl, Nbd. 401:
i iifßu ri&aiu kaspi ana idi elippi »a 3 alpi u 24 kaluim niki ia niar-
imri In fna arah Ntsan ana SamaS n ilani Sippartlliku Ina nazazu"^
* VgL dÄxa FEISS&, 82. 7^14, 988.
' ina nosatfi (^eschriebeu ina UU zu oder Nbd. 278, 5 tfia Du) bedeutet g«-
'Mtek, dJiH die Abmachung^ eiti^ti privaten Cbarakter trägt utid lindet nieh dabisr
bei Iventen, die demselben 8ta.ude augehOrten und «tcb näher kannten,
^ B. JSbd. tu 5; ^, 5; 134. 10; 170, 9; 206» 4; 208, :i u. ü. In aüöti diesen Fällen
130
HfllSBNER UNI» TALLgOI&T.
ia Bel'sar-bulUt §a PAT-HJA^ mrrt ana Samas-iddin u Dannu-Ram-
manu nadui i ^^ sidupjn fina PAT-HIA-su-mt nadin — ,1 ' | 8ok*»l
Silber als Micthe tilr ein Sehift*, welches im Niscau 3 Kinder und
24 Strick Kleinvieh, Opferthierc des Kronprinzcnj dem Samas und
den anderen Göttern von 8ippar brachte. Verhandelt im Beisein des
Bel-sar-ljulHt, welcher die t jpfcrgaben (?) des Königs dem S. und 1 >,
übergab. 1 ^*^ Dattehi bat er zu ihrem Lebensunterlialt gegeben/
Kürzer wird darlibcr berichtet Nbd. Ü13, 5: Vj ^'i'*^ kmpi nna idi ,
ellppi [nadln] = ^V/^ Hekel ist filr Sebiftsniiethe ausgegeben^, und Z, 9: |
ribdtu €ma Knrbanni sa itfi eUppl illiktt nadin =: j*/j hekel ist an K.
gegeben, der mit dem Schifte g-efaliren ist*. ^H
Dieses sind die hiiuptsäcliliclisten Krgebiiisse^ welche aus dem
Studium der etwa 70 — S{\ in das Bcreieli unserer Untersuehuuf^en
gezogenen llrethscontraetc resultiren. Sieticrhcb werden sicli noch
manche interessante Texte in den lu^cbriflen von i'yrus, Darius etc. j
finden, mit deren Edition jetzt Herr Strashm.\iku begcliätVigt ist. la^H
des bo»en <lie bisher pnbh\*irtGn selion eine solche Fidki neuen und
i^issenswerthen Materials, rbiss eine Bearbeitung derselben nicht al
zusebr vcrtndit erscheincji wird.
werrleij weder Zeugen uotsh Schreiber geuaimt; mU Zeugen unä dem Sthrolbe
findet «ich das Verbiim Nlid. 48. Ebeiisu folg;! nie ein Fmuenzuune danaeb; weun
Fraueu einer geridithcheit Handlung' boiwtdinenf lindet sich immer ina akihi, %. B.
Nbd. 66 •, Ö7; 270; :n:i; WA etc. Bei MHiiueni und Frauen tindet aicb ma aiabi
Nbd. 178. Beuchte noch m« la aifahi Nbd. 65, y,
^ PAT-HIÄ, das vielleicht mich II H, ifö, Gö a und IV H. 1, 4li a (vgl
ZiüMKUN, liaftyL Bnstpjit.^ p. 42) karmnmalu zu leöen iöt, bedeutet zuerst Proviant,'
vgl, Nbd. (>ö, 17; 367, TA et«., dann iiber bedeutet es allesi was »ur Erhaltnup^ des
Lebens den Menschen und Thieren iitJtbig ist. So wird Nbd, 8ÜH Wolbi (TUK-llIA)
2U PAT-ljlÄ gerechnet und Nbd. 697, 7; Pkiskh, ActeiuL 18, 7 wird PAT-HlA
«pecialisirt durch die Angabe: ihri pUSaLuvi n bämUuin. ^= jNabmug, Salbe und
Kleidung*. Djw sich ebenso hiintifi[ tindende >17 >^ TI ist Hiclterltcb akaht oder
ttkuUu xn lesen, vgl. neben K- iJ4Ij» ttti n und Balaw. 4, ü Vjir. besonders deu Be-
rieht de« Königs DnÄratta, als er den Tod Nimmuria'a erfuhr, N* A. Th. 271, 57:
'^ ^^ u me ina lam Hdiu nl , , , . . amtavctfi = ,8peiÄe und Trank [veraehrto] icU
in jeuen Tagen nicht, icli wurde krank/ Vgl. neuerdingn dazu BeUrät/e sur Afmif-
rioL p, 2m.
M
Der Schatz des KhvarezmSah.
Von
Dr. Faul Horn.
Ueber das grosse Compendium der Medicin, die ^^\JU^j^j\y^ <rÄ^3,
ist bisher nicht viel mehr bekannt, als dass es ein hochbedeutendes
Werk sei, welches wegen seines Umfangs und Alters zu den wichtig-
sten Erzeugnissen der medicinischen Literatur der Perser gezählt
werden müsse. Im Einzelnen gehen die Angaben über den genauen
Namen des Verfassers, den Namen des Herrschers von Khvärezm,
welchem das Buch gewidmet ist, und somit also auch über die Ab-
fiösungszeit desselben, sowie über die Anzahl der Kitäb^ in welche
es eingetheilt ist, seit IJägl Khalfa auseinander, wie man aus den
Handschriftenkatalogen, besonders aus Rieü, Catalogue of the Persian
manuscripts of the British Museum^ ii, 466, ersehen kann.*
Der gute Ruf des ,Schatzes des Khvärezm&äh^, der auch in der
Pharmacopoea persica, Vorrede p. 32, ^ als Quelle citirt wird (vor-
' Nach Lbclerc, Hiatoire de la Medecine arahe, ii, 9, ist die *.^«^5 auch in
^ Biblioth^ne nationale handschriftlich vertreten; ebenda findet sich sogar eine
W)fäi«che Uebersetzung des Werkes.
' Da die Pharmacopoea perjtica immer nocli unter dem Namen des Bruders
Aüfelas geht, so scheint es nicht unnöthig, zu wiederholen, dass der Pater sich
^ fremde Verdienste angeeignet hat. Er hat sich des Plagiat« an seinem Lehrer
i* der Medicin, P. Matthaeus, von welchem die Uebersetzung stammt, schuldig
?«Meht, vergl. Thomas Hyde, Castigatio in Angelnm k S^o Joseph alias dictum de
* BroMe, Carmelitam discalceatum , sui Ordinis in Ispah&n Persidis olim Prae-
132
Paul Horü.
nehmlieh wohl das letzte Buch über die Atatcria medica); veranlas
Herrn Prof. Dr. Kobert in Dor pat, mir eine gemeinsame Äus^abti
und Bearbeitung des neunten Buches über die Gifte und Gegen-
gifte vorzuschlagen. Leider wurden unsere Envartungen beztiglieh
wichtiger Aufsc}ililsse über den Stand der Toxikologie in Persien im
12. Jahrhundeil, welchen Isma'il durch sein Compendium zu repräsen-
tiren schien, arg enttäuscht, indem sich das neunte Buch nur ab
eine Uebersetzung des vierten Buches, Fen vi von Avicenna's
Canon — um die folgenden AuslVihrungen auch Nichtorientaliston
zugänglich zu machen, eitire ich den Canon nicht nach dem arabischen
Urtext, sondern nach der lateinischen Uebersetzung, von der mirj
eine Ausgabe von 1522, in Lugduniun gedruckt, vorliegt — erwieii
Isma'il hat so gut wie nichts Eigenes hinzugeftlgt, bisweilen hat er
das Original verkürzt, manchmal hat er sich sogar damit begnö
seinen grossen Kollegen, ohne ihn zu übersetzen, einfach abi;i
schreiben.
Von einer Ausgabe des neunten Buches, in welchem ein
teressantes Gegenstück zu dem Werkchen des ]ilaimonide$,
Stein 6CUXKI DER in Virchow's Archiv 57, 62 ff. übersetzt hat, erhtil
wurde, musste unter diesen Umstünden abgesehen werden; Ksuütt
der den Inhalt desselben nach den Ueburschriften der einzelnen Eapit^
genau angegeben hat, hätte allerdings den Sachverhalt bereits
kennen müssen, wenn schon seine Ueberscliriften theilweise mit Xi
cenna in Widerspruch stehen — wie weit Missverständnissc des Tcxtt
hieran Schuld sind, lässt sich ohne Vergleichung der Wiener
Schrift nicht bestimmen.
Nicht ganz so unselbständig ist Isma'il in der Compilation it
übrigen Theile seines Buches gewesen. Hier genügt er den Anspruch
L'hcfl
fee tum (Stffttofffim dutstriationum t, 292 ff.). Dm» der «nugivendiiliM* und wie il
HvDE Boust nicht eben xart titulirt, Irots 15jlbrigen AufenthAlted to Persiea
Nachbartündeni, für die Abfassung der Pharmacopoea su wenifr persisch ve
hat ihm »ein en^tificher Kritiker nachgowieseo — auch bei dem Worte *i<H^ '
ihm ein ortho^aphisches Malheur begegnet — er soU nach Htdk nur die ,p
epigrmpha latinn* hinsugescbrieben haben.
Der Schatz dbs Khvarrzm^äh.
ie man billiger Weise mi einen oricnÜLliseheii Autor stt'llen kann,
ein die Annexion fremden literariselien Gutes keine 8krupul ver-
rsaclit. In einer ,EntöeliiiJdit;^nig' wegen einiger Mängel seines Buches
■lach dem neunten Kitiib sagt Ismail, er habe bei der Compilation
ieiues Werkes die Frineipieu verfolgt, das in anderen Büchern kurz
jUnd nieht mit der genügenden Ausft'ilirliehkeit Beliandelte ersehöpfend
darzustellen^ dagegen das breit und weitsehweifig Gesehikbale präcis
tu fassen und klar darzidegen, und sieh jeden Vort heil eines an-
deren Buches für das seinige anzueignen. Wenn er im neunten
Buche gelegentlieh den Avieenna als Quelle ftlr diese oder jene
Änsielit eitirt, während er ilm %-on Anfang bis zu Ende aus*
»chreilit resp. übersetzt, so ist dies allerdings ein Zeichen von mala
fides.
Im Allgemeinen in der Eintheilung des Stoffes dem Avieenna
folgend, übernimmt Isma'il, soweit ich eontrolirt habcj immer die
Dtjtinitionen desselben. Dagegen bringt er im Einzelnen manches
*)riglnelle; vor allem hat er das Bestreben ^ das Material möglichst
übersichtlich und systematisch zu gruppiren. ' Ob seine Aendcningen
tier wirkliclie Verbesserungen sind, muss ich Medieinern zu beurtlu'ilen
überlassen, eine ausführliche Inhaltsangabe scheint mir indess nicht
die darauf verwandte Mühe zu lohnen. Eine gecb'ängte Uebcrsicht
jedoch zu geben, diUicht mich nieht überflüssige da das Werk wiegen
sdnes ümfangs immerhin eine Stelle in der medicinisehen Literatur
Persiens einnimmt; zudem ist es auch nieht unwichtig, schon so frUh,
kjMim ein Jahrhundeit nach Avieenna's Tode, einem Beispiel seines
litenirtscben Despotismus zu begegnen.
In der Vorrede spricht der Autor mit grossem Selbstbewusat-
von seinem Werke; nach der BeHiner Handschrift (Hamilton 6 Sil),
Ke mir von der Verwaltung der königlichen Bibliothek nn*t be-
iein Entgegenkommen zur Benutzung zur VerAigung gestellt
äussert er sich in der folgenden Weise:
tCl\ Tor allem ein Mann dor Praxi« war» zPig^t sein klßiiierP» band-
um der Medicin, da» niTin hm|nem in den Süefedn tintPrbringein
, ämram , ^JuL ^vorsteckt* von ihm g^f^fu-runt (Rreu^ Calali^fi n, 47fi).
IM
Paul Horn,
Durch die Ffiguog Allah*ii men. es ^enchetien, djus er, der Comptla&or die»«
BuclieSg der ergebene Diener dee K1iTäre«niÄk Abül F^th Mahammed Beo
Jainln* el-MnIk im Juhre 504 der He^ra nAch RtiviresB gekanunea und in dif
Dienste diene« glflckbe^lnstigten Herrachers getreten »ei. AI» er 4tm k^rrltdie Klioii
dm Landes^ den Ch&rakter, die Regierung und Gerechtigkeit des Fürstaa, Sb Ib
Lande berrftohende Siclierlieit kentien gelernt, habe er bieran einen derartigen Ot-
fallen gefunden, das* er seinen Wohnsitz in Kbvüresm genommen babe. Er bib«
rtibig im Schatten der Gerechtigkeit des FUrsten gelebt und Geleg^sbeit gelubl,
durch Beweise der fiirstlicben Gnade die Huld desselben person] ich kennen tu
lernen. Ann Dankbarkeit babe er ^ein Buch verfaast und es ,8chatx des Khri-
reamaäb* genannt, in der Absicht, den Namen des Fürsleti in der Welt berübsit
KU machen und auch zugleich seinem eigeueu Namen eine lange Daaer au sioheni.
In peffviscber Sprache habe er geschrieben , damit der Nutzen de« Werkes tS^
Untertbanen des Reiches zn Gute komme und es ein Gemeingut von Hoch toA
Niedrig werde.
^nn muss man aber wissen, dass das Klima diet»«« Landes ein n^rdlichss
ist, daas alao die Luft sehr angenehm, rein und fOr die Menarhen sehr förderlid
ist. Jede hier wachsende Pflanse ist sehr scbOn nnd wohlschmeckend, jeder
Lall des Landes athniende Mensch bekommt ein kHiftiges Hers nnd Gehirn
geennde Sinne; ebenso sind auch alle Thiere gesund, ihr Fletsch voncOglick
Waaser des Landes liefert der Oxns (GihOn)« dessen Wasser vor allen an
Plüseen berühmt ist; der mit diesem Wasser getränkte Erdboden bringt herrtid
wohleckmeckende Kriluter herTor Da nur ein kleinem Territorium Wfinte (s^
iat, so gibt es wenig schädliche Reptilien. Bei allen diesen Voltkommenheiten li«
finden sich doch auch eine Menge ungünstiger Verhältnisse; Erstens wird die i
so gesunde und reine Luft in Folge der Ausdünstungen von dem ITnratb der >
in dieser nngf^nnd nnd schädlich; sodann llsst man vielfach *lie 8p oismt verderh
und isst sie dann doch noch, wie »um Beispiel Grünkramconserven,' Mangold
Koblbrflhe n. dgl.; auch isst man viel frische und getrocknete Fische und Koa
Im Winter vermehren die l^ute gefrorene, halbreife Melonen, oder solche M^^Ion®
^e den Saft verloren haben und filsig geworden sind. Die Folgen hiervon ;
achwere Krankheiten und häufige Geschwüre. Ferner eutätehen in der
Ulle Tiele Katarrhe und Schnnpfen^ die Patienten nehmen dieselben leicht i
wenn es dann im FrQhliug wärmer wird, die Säfte im Köq>er sich mehrnn, circulii
und in Floas kommen, so kommt dadurch auch der katarrhalische 8toäf in
nnd Eingeweide, woraus Krankheiten der Lunge, Dysenterien nnd Diarrhoen <
mittelbar herrorgeben.
' Das Wort ist nnr noch sum Theil erhalten, icb habta .lamin in Kückw«!
auf die Londoner Handschrifl gelenen; Psbtsch gibt im Catalog NQiitagin.
' 4^0r>\ die Znbereitniif dieeer Ton ärmeren Leuten genossenen Zuktf
lun Brot ist bei VcrLLRKa a, t. beaokrielMUi.
Der Scfiatz dks Kuvaiiezmsäh.
135
AU der Vprfa?»*er <?iPMos Biu^lie**, Lsma'fl Hen Hainan Bf^n Miili«mine«l
B«n Ahmed El-HusaiTd aus Gurgfin, diesp ZiipIüiuIp im Lando tmh imd die
Unwisaetiheit seiner B©wohn*»r in mediciniaehen Dingren erkannte, achrieb er dieses
Buch a1» eine Hiildig:un|f för divii llerr^chor. WKhrend «eiinefl Anfpnthaltos in KhvÄ-
rezm fnnd er im Rathe des Fiir»tpn 8tet(s ^ro»»** Gelehrti» und Autonlüten der
Epoehe vertreten , bei jeder angereihten wiRJcetmehAftlichen Unterhaltung hörte er
Hit« dem Munde den Herrscbera bp.deutfmdo Worte und irf*end eine feine Bemorkiingf^
die Yiele der GroBsen nicht vorstnndcn, oder >vt»iirt joiier eine Frage i*tellte, ro war
nie schwierige da»s keiner von den Sänlen des Keiches sie «n beantworten ver*
mochte. Dies alles waren Zpugnisme vi>ti der Erhabenheit de« Geisto» des Fflrsten,
seinen auKgebrettet«n KenntnisAen otc. etc. IlGr Anlor muBMte mch daher bestrebenf
ein Werk zu «cbaflTen, das »nnes »ok-lien Mannes würdig »ei und den Titel ,HchatsE'
desselben vordiene. Wenn ncbon dah Bueb in persischer Sprache abgefajiHt int, «t»
sind doch die gelllufigen arabiKchen Termini, deren Bedeutung jedermann bekannt
ist, ftowie das was sich arahiscli l«^icbter aufldriieken llsst^ beibehalten; wa« aber
im Mnnde der Leute allgf^mein verbreitet war, das ist meist auch mit dem persischen *
Namen besteich net, ho dass hntfentlicli nichts dunkel bleibt.
Jede« Buch, das in irgend einer Wissenschaft ge«chriehen ist, hat seinen
Nutzen und seinen besonderen Werth; der Worth dieses Buches besteht in seiner
Vollständigkeit. Es ist in der Absicht verfa^st, in jedem Gebtete, auf welchem der
Arstt orientirt «ein mnss, Theorie und Praxis ersrbtipfend zu behandeln. Jedermann
weift», dasfl os ein Werk mit solcher Tendenz bisher noch nicbt gibt und obschon
bereit» viele gronse Bilcher auf dem Gebiet der medicinisclten Wisftenachaft ge-
schrieben sind, so gibt e» doch noch keines, welcheB dem Ar^te alle anderen ent-
behrlich machte, so dass er nicht fortwührend auf diese aurückgreifen münsitB und
«dme rtlh*rwürt.H nacbsGU schlagen nidil befriedigt würde. Dies Bncli ist nun derartig
znBammengestellt» dass der Ar/t kein andere» braucht inid «icli nicht die MUhe scu
nehmen hat* auf fuirb^e Bücher /tirfickzngehen. Der Verfasser hat, so lange er die
Medicin betreuet und niedicinisclte Bücher göhwen hat, den dringenden Wunsch ge-
hegt, es niOchto ein Werk exisüren, in dem alhis für den Aral WisAenswerlhe ver-
einigt wäre» er hat aber keines gefunden. Zum Wohle diese» Reiches beschlos» er
es daher selbst zu »chreibeii, und «war war seine Absicht die^ dasselbe solle in der
Epoche gerade des gegenwärtigen Fürsten verfa^sst werden als Dank für empfangene
Woblthaten und solle auch au gl eich die Erinnerung an ibn selbst im Lande erhalten.
Die Weisen der Zeit, welche das Bntdi studiren und mit anderen Büchern ver-
gleichen, werden den Unters^cbied zwischen ihm und jenen erkennen und besUitigen,
s allumfassend ist.*
Auf Fol. 670 !\j am Srhluss des Werkes nach dem neunten Buche
— so war der ursprliugliche Plan des AiitorSj vergl, unten — Rihlt
sich Ismail bewogen^ sich zu entschuldigen, dass es so lange gedauert
' Gelegentlich kommen auch .chorasaniacbe* Ausdrücke vor.
136
Paul Hurn.
habe^ bis er die ^j-<>>> voUendet babe. Für die schwere Arbeit (uiui^.lf)
habe er nur wenig Müsse gehabt; er hoffe^ dass der Leser nicht sag^n
wei-de: ^Der Autor Imt lange an dem Werke gearbeitet*, sondern vid-
mehr: ^Es ist gut eompilirt, umfassend und treffUeh gemaehf ^ ein
solches Urtheil werde die lange Dauer der Arbeit entschuhiigL'n. Ehis
Bonmot stammt nicht von Isma'il, sondern von einem seiner Lands-
leute, den er aneh eitirt
Nach der zwei Folioseiten einnehmenden Vorrede beginnt das
erste Buch. Vor jedem Bliche^ findet sieh ein genauer Index mit
Angabe der Seitenzahlen, die indess nicht durchweg stimmen. In
den Ueberschriften der Kapitel begegnen sehr viele Fehler, besonde
falsche Punktationen.
Das erste Buch handelt von der Medicin im allgemeinen (I
finition und Nutzen derselben), der Substanz des menselüichen Kär}>en
den Elementen, Sliften, Temperamenten, den Gliedern und de
Functionen in sechs Abschnitten {j\JJS) wie bei Avieenna. Den meii
Raum nimmt die Behandlung der Gheder ein, welche in ein&ch
(^^UJo) ^ vierter Abschnitt (FoL 17 — 43) — und zusammenges
(s^j^) — fiinfter Abschnitt (Fol 43 — 54) — geschieden werden
Knochen und Cartilagen (einzelne Zeichnungen), Muskeln, Nerval
Arterien und Venen werden nach Avieenna abgehandelt; Recajiiti
latiunen des Vorgetragenen, wie auf Foh 25 eine kurze Wiederhob
der Anzahl der Muskeln am Sehluss des diesen gewidmeten The
entspringen dem Bestreben Isma'ils, sein Buch filr den praktische
Gebrauch so nutzbar wie mÖgHch zu machen und in diesem Bestrebe^
scheint mir der Hauptwerth des Werkes zu bestehen. Indess vermiß
man doch die wunschenswerthe Consequenz in dieser Beziehung.
Das zweite Buch handelt in neun Abschnitten von den Za
ständen des menschlichen Körpers, von Gesundheit, Krankheit, Sj
tomen und Erscheinungsformen der letzteren^ von Puls, Alhmen, Üiii
und dem, was sonst aus den Kanälen und Oeffnungen des Kor
konmit (Schweiss, Auswurf, Excremente), von der Aitiologic ftir ü*
1 Mit Anjuijüitne elniff^r AbAehnitt« de» jwcbsten Buche«,
Der Schätz des Kmvaeeziisah.
137
verschiedenen Zustände des Körpers. Der letzte , nennte Abschnitt
zerfällt wieder in droi Abtheilungen i^}^): Die Ursachen der Krank-
heiten (23 Kapitel, t_-»b), andere Zustände und Venindcrungen des
Körpers (das Kind vom Embryo an, sein Wach&thum; die Ursachen
des Schlafs, der Affeetc, 21 Kapitel), die Ursachen des Todes (drei
Kapitel). Im allgemeinen der Inhalt von Fen n und Fen nij Capitiüum
singidarc des ersten Buches des Canon.
Im dritten Buch ist die Rede von der tllmeht auf die fiesund-
heit. Der Text ist in der Berliner Handschrift hier vielfach sehr nach-
lässig und gedankenlos* geschrieben; fast jedes Kapitel filngt mit ,raan
muss wissen* (v::,.^**Jb J^.to) an. Ausführlich werden zunächst Luti
nnd Wohnung (Fol. 116b — V2Aj in 15 Kapiteln ^ abgehandelt, dann
folgen Wasser (7 Kapitel^ Fol 124— 1 27) und Speisen (Foh 127— 15Sb).
In diesen Abschnitten steckt viel selbständige Arbeit des Autors, der
an» den Erfahningen einer langjährigen Praxis schöpft. Er verbreitet
sieh eingehend über Nutzen und Schädlicldieit der verschiedenen
Arten von Brot^ Fleiseh^ Brühen und Suppen, sauerm Eingemaehten.
Mileh^ Käse u. dgh, Kräutern, Wurzelnj Grünkram, Gevvürzent frischem
und getrocknetem t)bst, ÖüssigkeiteUj Oelen, Ein besonderer Abbehnitt
von 18 Kapiteln ißt dem Wein gewidmet, den Jsma'll nach dem Vor-
gang des Avieeniia als die herrlichste Gabe Gottes pi^eist. Aus den
Rathscldiigen über die Verhinderung der Trunkenheit trotz starken
Weingenusses, über die Vertreibnug der üblen Folgen nach demselben,
über die Wahl des Raumes für das Gelage (am besten ist es, das-
selbe unter freiem Himmel zu veranstalten) u* dgL gewinnt mau den
Eindruck^ als ob man in Khvärezm grossen Zechoreien nicht abhold
gewesen sei — allerdings hat Isma il auch hier das Wesentliche aus
Avicenna^s Canon Übernommen (Liber i Fen iii Doctriiia ii Cap. vni.).
Es folgen dann fünf Kaj>itel üljcr Sehlufen um! Wachen^ sechs über
Bewegung und Ruhe und vier über Klcidmigy Parfüms, Ausleeningen^
1 Das 15. Kapitel fehlt im Text.
- Entfern iiüg von Überflüssigen^ Kraukbeiten horvurrutetidou Säften ftiis dem
KOrper.
Wiener ZcitwiUf. f. d, KunJo -1. MurgenL IV, Bd. lü
138
Paul Horn,
(evacimtio, '^\jjUL^\)f EinreibuDgen mit Oelen. Hierauf beginnt der
zweite ThciJ des Buches, in welchem zunächst die verschiedenen.
Arten der Evaeuado ausfilhrlieh besprochen werden: Erbrechen (U|
Äbftihrmittel ( 18), Aderlass, SchrtJpfen, Bhitegel (35), Diuretica, Schwitir "^
mittel etc, auch der Coitus ist eine Evacuatio (10 Kapitel). Fol. 18lb
— 192b werden die ^ebriUichlichsten AbftlhrmitteJ, ♦i^ Stuck, alpha-
betisch nach ihren speciellen Wirkungen mit Angabe der Dogcd aiif-
geftüirt. Es folgen die üblen Complexionen (4), seelischen Affecte (6),
Erscheinungsformen der Krankheiten an den verschiedenen Körper
theOen (4), eine Diiitetik der Kinder (8), der Greise (5), und Vei^
haltungsmassregeln fiir Reisende (7 Kapitel), Dem Inhalt des dritten
Buches entspricht im allgemeinen Fen in und iv de^ ersten Buches
des Canon.
Fen 1 des vierten Buches hat Isma'il zu seinem vierten Buche
verarbeitet, in welchem er in vier Abschnitten ober die Diagnose
und Arten der einzelnen Krankheiten (3), den Ausbruch derselben pV
die Tage der Krisen (10) und die Prognose über den Veriaof der
Krankheiten (7 Kapitel) handelt.
Im engen Anschluss an Avicenna (Fen i des vierten Buches
des Canon) steht das fünfte Buch über die Fieber. Dasselbe hit
sechs Abschnitte: Allgemeines (4)^ febris ephemera (2?), Fanitiobcr
(febris putredinis) in drei Abtheüungen von 5, 10 und 12 Kapiteln,
febris cthiea und febris pestilens (4), Blattern und Morbilli^ (13^^
Rückfall und Reconvalescenz (5 Kapitel).
Sehr umfangreich ist das sechste Buch über die Therapie d«j
örtlichen Krankheiten von Kopf bis zu Fuss, entsprechend dem Liber«
des Canon. Es ist in 21 Abschnitte eingetheilt (Avicenna hat 2^ ¥eJ\\%
die Krankheiten werden nach den eimcelnen Organen aufgefiiWtl
Kopf in 5 Abtheilungen von 7, 6, 4, 8 und 21 Kapiteln; Augen äJ
7 Abtheilungen — Allgemeines (7), Augenlider {29\ Augenwinkel (^M
Coniunctiva (13), Hornhaut (lO), beerenfdrmige Haut, nämheh ÄitJ
Pupille (5), Krankheiten^ die man nicht föhlt, nämlich AosflQ
Haiskk, €ft»€kickte da- Meditmt^ ui. 67.
Dbr Schatz dbs KhvarbzmSäh. 139
Schwäche der Sehkraft, Tages- und NachtbUndheit etc. (11 Kapitel).
Fol. 349b — 352 sind 136 Mittel gegen Augenkrankheiten mit An-
gabe ihrer Dosen kurz alphabetisch aufgezählt. Dann folgen die
Krankheiten des Ohres (9), der Nase (10 Kapitel), des Mundes, der
Zunge, der Lippen und Zähne in drei Abtheilungen von je 10 Kapiteln;
des Halses in zwei Abtheilungen von 5 und 4 Kapiteln, der Athmungs-
organe (15), des Herzens (6 Kapitel), der weibUchen Brust (10 Kapitel),
des Magens und der Speiseröhre in sechs Abtheilungen von 8, 7,
5, 6, 6, 6 Kapiteln; der Leber in drei Abtheilungen von 11 und
zwei Mal 6 Kapiteln; der Milz (4 Kapitel); die aus Leber- und Milz-
krankheiten entstehenden Krankheiten: Gelbsucht (9), Wassersucht
(6 Kapitel); die verschiedenen Arten der Flüsse in drei Abtheilungen
von 5, 2 (in je 4 Theile, J-o», getheilt) und 1 Kapitel; Krankheiten
des Afters (7), kleine und grosse Eingeweidewürmer (8),^ Arten der
Kolik und der Heus (10), Krankheiten der Nieren und Blase in vier
Abtheilungen von 15,^ 8, 7 und 5 Kapiteln — über das Heraus-
schneiden des Nierensteines sagt Isma'il, dass diese Operation kein
Arzt empfohlen und er sie auch nie gesehen habe; weniger gefUhr-
Kch sei dagegen die des Blasensteins, doch wird auch hier das Haupt-
gewicht auf die Medicamente gelegt. Ueber den günstigen Verlauf
des Steinschnitts in Folge des Klimas berichtet Polak, Fernen, das
Land und seine Bewohner^ ii, 321, nach eigener Erfahrung. Noch heute
legt man denselben Werth auf die Erhaltung des Hymens bei Jung-
frauen bei dieser Operation, vergl. Polak i, 213 — Krankheiten
der männlichen Genitalien in drei Abtheilungen von 10, 4 und 25
(Coitus) Kapiteln, die der weiblichen Genitalien in drei Abtheilungen
(Menstruation in 3, Schwangerschaft in 15, Uterusleiden in 15 SLapiteln);
der letzte Abschnitt enthält die Krankheiten des Rückens und der
Weichen in 10 Kapiteln.
l
1 Das dritte Kapitel ist HUschlich als sechstes beseichnet, solche Fehler
bmmeii öfter ror.
^ Das 13. Kapitel ist hier weggelassen, es ist merkwürdiger Weise in den
(leiten Pafl des Kapitels der dritten Abtheilnng des U. Abschnittes auf Fol. 495
10»
Wi ^1^^ Paul Horn,
Das siehf*tite Ruc*h bringt die Krankheiten nnti Leiden, welche
alle Glieder befall en^ wie üescliwüre, Wunden, Brüelie. Es bestdit
aus sieben Abschnitten und entäprieht dem Fen jv und v des vierten
Buches des Canon (zusammen auch sieben tractatus). Auch die Lepra
und das Cauterisiren w^erden bei dit^ser Gide^n^enheit mit erledigt.
Das achte Bueh ist kosmetischen Inhalts (Fen vii des vierten
Buches bei Avicenna). Es ist in drei Absclinitte getlieilt: Haar (U\),
Haut fl2), Fett und Magert eit, Nägel (10 Kapitel j^ die einzeluen
Kapitel sind meist sehr kurz.
lieber das neunte Buch von den Gitlten und Gegena^iften ist
oben bereits die Rede gewesen; in der Berliner Handschrift ist der
Theil über den Nutzen der Glieder der Tbiere ' nicht als sechster
Abschnitt wie in der Wiener (vergl. Krafft, S, 148) bezeichnet, er
folgt unter Ueberschrift eines dJj\ ^,h**o einer gleich »u erw4ihneiid«n
kurzen Ausfidn-ung des Autors, die ihn von dem neunten Biielie
trennt.
Damit w^ar nach dem ursprtlnglichen Plane Isma'ils das
Werk abgeschlossen. Wir erfaliren «lies nämlich aus dem zweiten
vun drei eingeftlgten Fasl, welche auf Fol. OTOb— 671b enthalten siotl'
Derselbe bringt eine Entschuldigung über Mängel der «j-*ä.>, die darin
bestehen, dass der Autor beschlossen habe^ in sein Werk das i.J^
^^^\i\j3 (T^nch der materia nie dien) und das 5;>^JL« ^^>\ s »lJ3 (Bueh
der einfachen Heilmittel) nicht aufzunehmen, die sonst in keinem Cow-
pendium feldten. ,Da es nun über den erwähnten Gegenstand keiu
ausfiihrliches Werk gab, der Autor aber keine Zeit hatte, um in iß'
Welt umherzureisen, sich die Heilmittel und Pflanzen anzusehen ühJ
die Meister zu befi-agcn', so wollte er diesen Theil ganz weglassen-
Er konnte seinem Frincip nicht folgeUj das Gute (bjoU) der bisherig**"
Blicher seinem Werke einzuverleibeUj da es eben nichts Gutes ükr
' EiTie Schrift mit glmchem Titel bei ÖTEiHSCHKBmKB, Virchow'« Archk i
374, Not« 46.
^ Aucli zum HchluHS d(*r Vorrede heisst an: Das Jiueli liiit nenn Theil« n
jed^r Thei! Inf ein Buch.
' Sonüt
Der Schatz der KhvarezmSäh. 141
den Gegenstand gab und wollte bei seiner eigenen Unkenntniss den
Vorwurf vermeiden, der Theil sei nicht sein Eigenthum, und ebenso
wollte er die irrthtlmliche Meinung nicht aufkommen lassen, als gäbe
es keine weiteren Mittel ausser den von ihm dann erwähnten. Ueber
die Materia medica seien schon eine Menge Bücher in den Händen
der Leute, darum habe er diese nicht aufgenommen. Zudem seien
die^einzelnen Recepte und Heilmittel meist schon bei den betreflfen-
den Krankheiten erwähnt. Auf speciellen Befehl des Sah habe er
aber seinen Plan ändern und das Buch ^.>U\yi doch noch hinzu-
fügen müssen. Die einfachen Heilmittel (Avicenna, liber ii) dagegen
sind auch nachträglich nicht mehr zusammenfassend von Isma'il be-
arbeitet worden.
Es ist zu bemerken, dass Isma'll auch in dem Geständniss seiner
Unkenntniss auf naturgeschichtlichem Gebiet in Avicenna's Fussstapfen
wandelt.
Es folgt hierauf noch ein dritter Fa§l über die Verhaltungs-
massregeln der Aerzte gegen Ansteckung durch Kranke, worauf das
nicht als zehntes Buch, sondern als öSixS (Schluss) des Werkes be-
zeichnete Buch über die Materia medica beginnt. Zu Anfang des-
selben wiederholt Isma'll nochmals seine anfängliche Absicht, diesen
Theil wegzulassen. In 38 Kapiteln werden im ersten Abschnitt die
einfachen Heilmittel nach den einzelnen Gliedern, in 31 im zweiten
Abschnitte die zusammengesetzten abgehandelt. Die Handschrift schliesst
richtig am Ende des 31. Kapitels — die Bemerkung Pbrtsch's im
Katalog scheint auf einem Versehen zu beruhen, der erste, nicht der
zweite Abschnitt hat 38 Kapitel.
Was den Stil Isma'il's anlangt, so ist derselbe nicht so klar
und prägnant wie Avicenna's Art der Darstellung. Isma'll ist häufig
Weitschweifig und wortreich, wie man aus der oben zum grössten
Theil in Uebersetzung mitgetheilten Einleitung erkennen kann. Das
Persisch des Autors ist natürlich von einer Menge arabischer Worte
durchsetzt, daneben aber finden sich auch eine Reihe alter, echter
Bildungen und Formen. Häufig begegnet das woboi. ,3b z. B.: jj3\
143
Paul Horn.
j^ ^ s^^. ,^jJ^-Ä^ ^y*^f ij^3^ *
^j3\ ^^^^ .UÜ.b JiU J jl ^li^^
j^l ,^^jJ:.«J\5;ü *— >\5^ «J^-»* j^ jj*»-^ «Fol. ä ). Selten erscheint ^,
B,
»^^ o>^ oS bf**!^ oV^ r*
(Fol. 53b). Statt tJU--j\ K^^ji liest man fast regelmässi^jT c:u*j:>5^j\; ^1
(geschrieben ^K) steht ftir aSS\^ häufig jol ä>^ >b sjJoU^; nicht selteü
findet man Construction eii wie ^^ ^^^s^. Wie im Codex Vindobcv-
nensis lat i.^ statt i_j und r statt ^ fc*^seh rieben, 5 in ^^j^JLi»lj^ ii. s. w.
ist durch j bezeiehnet. Sehr behebt sind die Noraina actionis auf /*,
z. B. tji»;^-*», o^^f^' i-r^^ ,j^> II' ^- ^- ^■
Von Aerztcn, welche als Gewllhrsleute citirt werden, habe ich
mir die folgenden notirt:
Griechen und Römer:
Hippok rates (tyb)^
D i o s k 0 r i d e s (,^^jo^yL*«j i ) , '
Asklepiades (^^U^^ >U*j\ ,_j*»jU^JljL«31),
Plato (^^kUi^),
Galen (^^-LJIä-),
Huf US {^j*ij^)y
Arch igen es (^j«^Ul5:^\, st> ancli bei Avieemia i rfA ,»^^\
Cairo'er Ausgabe, welche Stelle aüu Isma'll, Fob 139 s. v. j^yUii,
jKoriander* citii-t wird),
Valescus f,^yL«J^).
Syrer:
Ihn Ger Ig (*^./^ cj^S ^i' ^^'^ir Syrer nach Stüiksc» neide
VtRüHow's Archm 52, 3öl*^),
Araber:
Avicenna (l^U««» ,^^ ^^l, oft UL^ ^^ ^ <k>.\^)^
Ihn Mcsue (^u^^U ^1)^
Rhazes als Mu hammed Zakarjä (^/j j^^sr*)?
Meslh { .^uh»^),
Sahir (ytUj, STErascnNEtDER, ViRcnow'e ^rcAit? 52, 488),
Ahmed Ferrukh (£jj j^-..^\, wohl Ihn El-Öezzär),
' Einmal ^y^pM^>,
Der Schatz des Khvarezm&ah. 143
'Ali Ben Isa, der zwar nicht namentlich angeführt wird, wohl
aber ist sein Werk ^^Iäi5ü\ »yjj ^[XS citirt.
Die Berliner Handschrift ist im Jahre 988 der Hegra (begann
am 17. Februar 1580) geschrieben; der Schreiber bemerkt dies am
ächluss von Buch 7, 8 und 9. Das siebente Buch vollendete er am
18. Regeb, das achte am 22., das neunte am 28. Regeb.^ Sein
Name war ^jy^^ %xi^ ^:^ j^\ ^^^^ j^Z^ ^ (?) «£ajo ^^ L»^jjl^
Trotz grosser Unselbständigkeit bleibt Isma'lls ,Schatz des Khvä-
rezmSäh' dennoch eine grosse Leistung, die auch dann, wenn sie
durchgängig nichts weiter als eine Uebersetzung Avicenna's wäre,
von hohem Werthe sein würde.
^ Bei gleichmässigem Arbeiten hätte er also in ca. 250 Tagen die 764
Doppelseiten abgeschrieben.
Zur Abgar-Sage.
Von
P. J. Dashian,
Mitglied der Hechitharisten-Congregation in Wien.
(Fortsetzung.)
n.
Es bleibt mir übrig, über einige der Ansichten Tixbront's zu
sprechen, die mir minder wahrscheinlich erscheinen, freilich nur in
jenen Fragen, die, wie oben bemerkt, mit der armenischen Literatur
zusammenhängen. ^
1. TixERONT bespricht (S. 66) die Differenz der armenischen
Uebersetzung der Lehre des Addai vom syrischen Original. Das
syrische Original berichtet, Addai sei in Edessa gestorben und
begraben worden. Aber gerade diese Stelle hat die armenische
Uebersetzung nicht, sondern sie berichtet, dass Addai die Stadt
Edessa verlassen hat, nach Osten abgereist ist und dann in ,den
Gegenden des Orients^ sein Leben durch Martertod beschlossen
hat. Das Alles hat der Verfasser richtig bemerkt, nur hat er diese
' Ich gedenke meine Ansichten über die Abgarsage in einer beflonderen
Schrift auseinanderzusetzen, gleich nachdem ich mit der Untersuchung über /'«f*^
(Aphraates), dessen Schrift seit zwei Jahren das Hauptziel meiner Studien i^
fertig geworden bin. Wenn ich mich nicht täusche, so wird die Arbeit nicht nutiIo6
sein. Denn mein Hauptzweck ist immer, jene Seite der Fragen zu berück8ichtig«D»
die grOsstentheils von den Forschern ganz unberücksichtigt gelassen sind; nlmlic»
welche Rolle z. B. hat jene Frage in der alten und neuen armenischen Literatur
gespielt und welche Stütze bietet uns die armenische Literatur, die betreffende
Frage richtiger zu l($sen, u. s. w.
Zur Ab€4ak-Sagb,
145
ThatsAche kfiiR^r ^ünilliehen Untersuchunp gevrürdigtj wie sie es ver-
dieut hätte. Uebermsrhend ist aber, was er dann liiiiziiftlgtr' Mojse
de KboKme, qui transforme en une mission en Armonre le
Toyagc fFAddai en Orient» ecartc fornirllcracnt rhypoth^se d'une
I translation du coqis en nsrhoime. le diesem Kinne hat er sich aneh
( anderswo geäussert.-' Das lässt sich aber offenbar nirht beweisen.
Mi>ses hat jene Abweichnngeii in d« r Aligar- und A ddai- Tradition
[Oicht tinjEriert. Denn wenigstens ein Ilatbjahrhundert vorher war das
Alles in Armenien allbekannt. Moses SL^lbst bekennt, er habe jene
Details aus den jfrüheren Schriften* geschöpft, ^ Moses tilgt niclit.
iSchon Faustus von Byzanz, der wenigstens 50 Jahre früher als
Moses Khorenatzi schrieb,'' kennt diese Traditionen, wie aus seinen
Andentungen zur Genüge erhellt.-^ »Schon die Ueberscbrift des ersten
« 8. tJ7.
^ S 128, Anm. li. D':tntri?s flütmLs iuttii'Gssaiit plus oti moin» directeniont
l'hrmime pdiraina^ut etra des luv^iilimiä de Muy»^ liii-mtiiiie.
' U. c. 34: ,DaiiJ0iiig'e, w€«lclies zu ilifBr Zeit ^eoiibeheii iaU tiitilät .>«krh vuii
frlliOTttn ächriftotelltini au%«z€iflinet, iiümlicli: die Aivkiinft daa Apustteb in Ai-
■ftwüeti, die Bekehrung i^aimtruk'gi imd duK^eu Abfall vom ülaubeu au«; Furcht
Tvr den Jirmanüfcheu Satrapeu * . . . Wm» Atle^f wa«, wie ich gßüagt babe, vr>ii
AL^ereu vor mir ^rxäblt worden ist, hielt ich uicht für uythig: au«-
*üWlich KU wiederholet] Ebötisü ist auch der Tmi do> Add«^, des SthiilBrs
•**■ Apofttel», lu Ede«!»a durch den Sobu Abirart« vt>T) And ore Ji vor mir erzllblt
»*fdeii Da» habe ich io kurzum Abriase erwähut» wie va voii Audereu .Hcbuij
frftiwfr entäblt worden ist u. 8, w,* Lalter's UebijrHetiEUUg des Sjitssea: «^ f^t^
}m^Ltj,ptn^,tf^ j^Jlttft^jy«ii^ ttitt^ lft^ft*ifitf.^£^ tYiU Jmbe ieb nicht fiir ^ohr
»irhtig |»i^haheu und deiiähalb nicht ijouau wiedörhüJt.% ist einfach falsch,
* Ich cltt«re die Ausgabe von 18iS2, heraUHgegeben von den Mechitbarist^n.
- Ifebei Faustus und dessen Schrift haben srboii viele unrichtige MtnuTingeu bei
^Bi> Armeniern die Oherbaud gewonnen. Einen vofÄügliehen und entäcbiedonen
*Vi«f betiigliehen Artikel «chrieb P. J, Katkbdjiaw, Vgl Marüt» Afumrya, 3. Jahrg.
H*H9 ) Jf. 3. 8 40fr. Eine lunie UrittHche Schrift verOftentHchte der Armenier Elibch£
*'*T4Ti»A5i. FatJ^ftwi ean Bytan^, Wien lyVM)^ vin. 6'J S. b"'.
Buch m. (r.) cap, 1, ,DaM von den Fredigten des Apostel» Thaddäu» «nd
• " Ende und Martyrium an bi» zum Ende der LehrthHtigkeit Grigor's und
fbningange und von iteni Apostelmörder, dem Könige Banatruk, an bis
m tirtfrei will igen Unterwerfung unter den Glauben . . das AUet* ist von Anderen
^•tlirieben worden, u », w/ LAir»:ii hat den »SatÄ am Ende nnricbtig verstanden
^i ö^»er»etit.
146
P. J. Dash IAN.
Kapitels seines Biiclies beweist dies: ,Ercigiüssi' , die iiauh Jem
Predigen des Apostels Thaddilus ioi armenischen Lande stattlandeo.
Canones chronologischer Bücher/' Diese Stelltj des Faustus allem
genügt um zu iiborzeiigen, dass man hier ungerechter Weise Moses
einer Lüge zeihen wollte. Andere Andeutiuigen werden wir weiter
unten sehen.
Zu beachten ist, dasK selbst Faustus das Alles als schou
geschrieben angibt;*^ also müssen diese Traditionen wenigstens uiu
400 — 410 bekannt gewesen sein. Dieser Umstand kann ims behilf*
hch sein, die Entstebungszeit der Ltihm rUs Addm genauer zu be-
stimmen, die TixERONT in die Jahre 31H) — 430 setzt, da die arme*
nische Tradition die Lehrr. dt*ft Addai als schon geselmeben vonui^
zusetzen scheint. — Richtiger ist daher, wenn Tixebont sich anderswo
ausspricht:^ Moyse suit nne tradition k part.
2. An dem Orte, wo Tixeront diese Stelle Khorenatzi's citirt,
tUgt er die Anmerkung bei:^ Zenob de Glag, mort vers Fan 3*23 on
' Laueb'8 Uebersetzuug: ^Eretgnitsue tjach der Verkündigung d*3s AposteU*.
Die tlauptereigüiäHü dor Üesi^bichte' (! !) ist i^ürudüssu liclierlich.
^ lu einer noch nkht godruckten, niir ab6r Jik MatiUHcript zugäuglif^t!'^
8djnrt über die allen Müssbüeber der armenischen Kirebe, maubt F J Kati»»
DjiAN darauf aiit'merkitaoii da^s sf bun im ersten Decenniuin de« tlinfte» J^*i^ ,
bnuderts an» Bueli Pi'edigleit detf heiligen ThaddäUf* allbekannt war. Vgl. BfA
Ammnja, 3, Jabrg. {ISÖÖ.) N. 2, S. 24. — Der acbte Rand der Ctdleetion |)'<t^f^1
^wjht$ih*t^itt (ed, Venedig, 1853) bietet un» *3in0 Schrift Arten tie* Apo*tds fAiii^J
tliimy sein Fredigen nml ittin AtifenihaU (wörtlicb: Konrmeii) in Armenien und f«i|
Toti in Chn»tfi. Der Herausgeber meint dien Budi sei baM nacb dem ToA» 4«iJ
Apostels Tlmddatii« von tfintjm meiner Schüler gesebriebeu nnd am Anfau^ ^ti
Kutstebung der urmenisclien Literatur Idji« Armeni>iche Übersetzt worden. Deini
Kweitea Satzthei) kiölnnen wir beistimmen. Man nimmt gewöhnlich aa, dtMii
Stibrift sei ans dem Syriacbeii ilberaetzt und eine jener Schriften, die von Fiortinl
nnd Khorenatzi benutzt worden «ind. Am Ende derselben Endet man die N<iti*-
,lcb Samuel^ Biscbtif, (und) nnwilrdiger Diener Christi, überselste die Act«» J*|
heiligen Apoatelu TbaddÄuss, und die der heiligen JungfrAU Saudnebt, und 0lHSTg>M
»ie (= die Acten) dem ganzen Volke Armenien« (zum Lesen).* Diene Schrift l^i
gewiA» einer eingebenden Unternuehung bedürftig, und stellt v teil etch t die ff«|«j
in ganz anderem Lichte dar.
^ S. 129, VgL S. 6S.
* S. 67. Anm 2.
Zur Abgar-Sagb,
147
dans son Hhtoire fh Darmi, parle du Tombeau de Tapötre
Thadflee dans le eanton tFArdoz (Lanolois, ColhcL i, p. 34.-J); mais
TuuvTage de Zönob a reyu des mmaniLvments posttiricm^s notables,
(///fV/. p. 336,) Damit ist gesaj^t, dass Zenob einer jener ,früheren*
Sfhriftatellcr sei, und wird damit zngleich das Sterbejahr Zcnob's
festgestellt. Das Alles ist aber baltlos. Tixbront bat keJne Schuld
daran, weil er aus Lanolois' Vorrcdfi gescbo|iR hat, Aui-h Lanulüis
ist sebuldlos, da er die damals allgeraein verbreitete Meinung zu
der seinigen gemaebt hat, dass niUnlieh Zenob im vierten Jahr-
hundert gelebt und auf Befehl des hl. Qrigor Illuminator sein Buch
geschrieben hat, u. dgl Weil nun diese Ansicht sowohl bei dim
Armeniem als bei den europäischen Armenisten bis heute die über-
hand gewonnen hat, so erachten wir es nicht filr überflüssig, die
Haltlosigkeit dieser Meinung hier in Kürze darzulegend
Man kann zuerst nicht annehmen, dass der Verfasser, dieser
Schrift im vierten Jahrhundert lebte, obwohl er sich bemüht hat,
sich als Zeitgenosse des hl. Grigor Illuminator darzustellen.^ Es ist
unzweifelhaft, dass diese Schrift ,in der Form, in der wir sie vor
uns ballen,* wenigstens nicht vor der ersten Hälfte des flinften Jahr-
hundei-ts geschrieben sein kann. Denn Zenob setzt das Buch von
Agathangelos voraus, ja seine Geschichte ist vielmehr ein Auszug
aus dem Buche des Agathangelos. Er erwähnt auch Agathangelos
.namentlich:^ ,Ibr sollt nicht diese geringe GcBchichte anschwärzen,
* Eine ©rachiJpfende Abhandlung fehlt noch. — Wa» oiidlicb P. (jARKtaw
ZARniiANKi.iAN III »oiner Amienischni LitprofHryejichtchtt (Venedigs. 2, AuÜ. IHHO,
S. 214 — 218: iirmPtiiHdi) ^©«diriebeM hat, L-^t blo«8 Wiederholunp^ der alte ii Meinung.
Nnr fllr die Diiilectfnr»L'biiii|f der HrmeniRchen Sprachp h»t m;in dip»es Hucb einer
bflsondoreii Aufmerkwimkeit ^ewürdiji^t. ^gl. vorziipltch! KrilUche frrammaHk dn-
flMHOTrtnmt irr fr rn Hprarhe von Abbenhtb Aidyneak» Wien 1866. L Theilr Einleitnng",
8. I23ff. Vgl. Hant4iM Än^r^u, 2. Jahrpf. (1H89.) N. t. S. 18.
^ Ich eitlere einige Stellen nu» Lanoujis, CoilecUmi i, |i. '6\2: ^Lor^que
Baiot Gr^goire eut prin connaiasanee de cette lettre, il ordonna A Z^nob le
dyrieu de rMiper par /^crit le ri^cit ejtaet de la premiere ol de la Heconde
etc. , . . Zi5nob ob^it et »e contetitA d'ccrire anx ^«veque« »yrianfl le r^cit
'^nementH aci-ompHs sur leurs fronti^reet/ Vgl. S. 311, etc.
^ Vgl Lakolius, Coli, i, p- 342, A. 45.
148
P. J. Dabei LA.N.
oder weil At^athangelos dies nicht oii^'lilmt.* Das ist klar. Weil
über sonst der \'erfasser sieli durch diese StL^lh> hlossguütellt hiitte^
fügt er noch hinzu, um sich wieder vcrsteUcn zu können: ,Deiui
ich habe vor Agathangelos g-cschrieben.* * Hier haben wir also ciiivn
groben Versteckensspieleii versuch. Weil nun A^athangelos von eincü
armenisch CD Priester im fünften Jahrhundert gesteh rieben* ist^
soll Zenob nach 450 geschrieben sein. Aber auch gesetzt, Agatluin-'
gelos sei von einem Kömcr im vierten Jahrhuiuleit goschnebcn, so
ist immer festzuhalten, dass die (jcsehichte des Agatliangclos l*il
magefiihr 330 fortgesetzt wird. Zcnob aber soll avlwu im Jahre SSI
gestorben sein.
Wir linden nocli andere Hpuren, welelie die Entstehungsxeit '
dieses Buche« biä zum vu und vn, Jahrhundert hcraufscliiek*».
Wir crMilhnen nur eine dieser Spuren. In Zenob lesen wir von dem
Bischof Jacob von Nisibis: ^Einige berichten, dass Jacob, def^|
Bruder ürigor's, .^^y»^ (,der Weise') genannt wird. Die Wahrheit '
wissen sie aber nicht. Denn jener Jacob war der Vetter Grigors/'
Schon die Redeweise beweist, dass der Verfasser dieses BucLes,
nicht Zeitgenosse Grigor's und Jacob's war, sonst konnte er vö
einem noeh leljenden bertUmiten Manne, einem angeblichen Vef
wandten des grossen Mannes, der dem Verfasser den Befehl kü]
schreilien gabj (wie das Alles von Zcnob selbst berichtet wird^j
sprechen; ,Jener Jacob war der Vetter Grigor's/
Uebrigens schon der Beiname P^f^'^ (,der Weise') bewd^J
dass dieses Buch spät geschrieben ist. Der Bischof von Niaib
* Ek ist gftiiÄ willkürlifii sen behaupten: ,Cf^ jjAAfta^e est ^»videmm«*nt n»
interpülntimi q\w h* traihirtoiir nu k* rontinuatpur de Z^^nob de (j1^, J^wtu MAmi-
gouien, aura ajout^e au ti^xtp prinilfif poiir clmmer pliis de poids nxi r^i d* i
devancier* LANCiLote fo€. rü,
' Uelier Agntliaiigelo^ hat iieulkh P. J Kat£ri>jiam eiiio uene MpinuofJ
dargeatoilr. Vgl. Hmif^ Anuioiyn, ni. (1889.) N. ± S. tiS,
' Diese Stell«^ ZpuoV.'^ Uutot in dar fraiizösi sehen tJeben<€>t»nn^ bm LAWOWHil
CoU. I, p. 343, A. 40 foljreiidermaHSüii : FhinieiurH (autöurs) pretotident qii*» le tr#
de Gr^R'oire e«t Niirnonimi' ,le sa^e* ot rappollout Jacquea, ntaLn ce»t, uiie
Jacq^tiös i^tait neveii (dln de la suäur) du pure de samt Gr%oLre.
1
Züi AboaR'Saoe. 149
wurde nicht im iv und v plalirlmiidert mil dem Ueiiiaiüim /*^y«*'
bezeichnet J Denn nnr diuin hal)cn *änige der armenischen Hehrift
steiler diesen Beinamen dem Bisehof" Jaeob von Nisibis zugeselirieben,
bk der Verfasser des in der armenischen Literatm* Z^,^«»^' ge-
nannten Buches (Aphraates)-^ mit Jaeob, dem Biscliole von Nisibis
verwechselt worden war, Zenob's Buch niuss daher nach 4fiö ge-
schrieben sein, weil der Beiname Jt^^o^Sir^ der Name dieser Ueber-
setzung, nicht frülier als diese Uebersetzmig selbst existiren kann,^
welche sicherlich nach 432 vollendet worden ist* Wenn Zenoh wirk-
lich ein Syrer war, dann konnte er vor 472 den Bischof Jacob
ßick V^i*af = f*fo% nennen^ denn in den Handschriften der Ab-
liaadlungen des Aphraates tindct sieh eine im Jährte 472 (i^eschriebene
Notiz, auB welcher erhellt, dass in jener Zeit Jacob und Aphraates
m'\i keineswegs verwechselt worden waren. Endheh erwähnt Moses
Kliorenatzi '"* den Bischof von Nisibis und die wunderbaren Thaten
* Vgl- ABB- Bih. Or. I. p. 2 1 b r Jacobum Nisibitam Auetor«» 8yri Graoi^iijue
^tfnnm quidem frequenter nppelkiit, 8aptent(«it) :uitem, vel Doctor^m iimi-
«{«Mi . . Id eiiim S^aru|f#ii8i» proitrium fackint omnes Syri Scrip tor es, iit ox nnstris
Codjcibu* deprelkendiiDiiK^ iu quibii« 8flru^^euBi« c u m et^ier tH> men to V^ ^'^'^
Dociori^ «eu Ssipieiitis fer^ »emper apparet. Freilieb ««.o>* entspricht nicbt
^va sjrifichen ll*aS'^^ sondern dera 1^^'^m
- JÄcob Aphrante«, der iPerniRchc Weiset dt^s^Bji Ablrnndlrnif^en itn Arme-
•it»rlieu t\Ati% tjjt'tianiit werdeti Den rtvnat'hpu Tüxl dieser Abhandlungen ver-
itltdite W. Wriüht, Th« homilitit of Aphtofitett, the Fei*äian Sage, London IHtiU
* Mit Unrecht schreibt aber C, J, Fh. Habbe {PrüUffometu* in AphrtmiU
FtT»ae KemicmeH hotneteUcoti. Lip»iat% 1879, 8, 24): Gerte enim trans-
kr «rmeniacus (dann Üigi er jedueh hinzu: vel llbrAriiis qwidern postorior)
^ noiiien Jacobi Aphraatifi Don erat notiim Jacobum eptscopum NiMibenum , .
tttelorent jickffttlt, quam et nomen Jacobi (cog^nomenque 8apienti8) wtriqno
•»»Hin e«ael commane, etc,
* Weil »ie die armenische Bibidiibt>r«et»ung g'ebrauchr aelbst mit Verändö-
rftu^ de» ihm vorliegfendeu ajrinchen OrijrinalH Einen anderon Bewei« sucht Sasse
^^ fit. 'iö) so ifiu begründen: Atcc^-dit qiiod in viTsiono armeniaca tormae non-
*^tUe gTJuumaticalejt linguae vetUHtisKimae (I) propria u reperinntur, velnt
**n*itiictivtt» temporia iinperfecti {m\ ^%f,^^f,'tt^ ^fp^fi^ip^ n. s. w,) ^ni etiam
^M FatLsf urn Bx^^itinmn . , . in nan est (!), in reeentioribu'i vero Übrii rariaaime (t)
Ufeiittiir Da» tut grundialfM'lu
* Monüa Chor Ulf cap. 7.
150
P. J. Dashian.
desselben. Dass er aber em Bueli geschrieben habe und ,^\f •*
genannt wordi^^n sei, isl ihm unbekannt. Also um 480 finden wir
noch keine Verw<'ehslungJ Erst naeli 4S»r> sehen wir, dass Wt
(Tennadiuä diese Verwechslung stjittge fanden hat- Bei den Syrern
haben wir noch keine Spur davon. In der armenischen Literatitr
findet sich noch eine Spur in einem kurzen Prolog zum Buche
Esther,^ in welchem eine 8tellc dieses Buchee eitirt und zugleitli
angegeben wml^ Jaeub von Nisi bis sei der Verfasser desselbi^nJ
Dass aber dieser Prülog sicherlich nicht im tunften Jahrhundert
geschrieben ist, dies bezeugt «chon seine naehklassisclie Sprarhc.
Homit haben wir das Buch von Zenob Glak bis zum sechsten
Jahrhundert heraufgeschobeii.-' Dnniit ist bewiesen, dass die Notiz
Tjxehont^s über das W^jrk Zenobs tVdsch istj und dass Zenob nach
meiner Ansieht nicht als Quelle von Moses Khorenatzi benutzt worJeu
sein kann.^
' Aber di*^ Hindmitmig des Faustun (tu. cjip. lO) . . .'j,^a„^ J,»lt,ttiitiJf
tutft^ntty* ti^tapttft^ i**tkff (LJtUKB übernetsfit: welcher Jacoli und aiisUin nach «finer
Faminn der Perser bieivi) ist iramor wirlitig: doiiii Enii|j:*> Iti^^eii drpHiiii libri^^iw
nielit ganz piitcn Toxt »c>: £'K„^„p tfut^tiu'tttu^wi. fi^^ t^tu^tt/ti^ i^i^f, i^i*^'^!^'^
Jftcob mit dem BtiinamGii (?) SapleiiH Persa hiewi*,
^ GKMNAüiirs, De mrix WmtriffUJt. Miqnk, Patrol^Hfiae ctiritUM cmnptelH«. P*rw,
1ÖI7. Tom. Lvm, \y inßl.
' Sabbe iBt ftbpr immer «jnt«chuldigt, wenn er schreibt (/or, rü., p. -i)
vc^nieiti8Himum aputl ArmenioB documeiiium de »tTiptis Jacobi Nbibeni «xTUitit
in libro precum »eculo declmo a Gre^orio Narekensi cotifecto (vid, Amtowkuvs«
Sandi Pat Hm noJttfi Jurofd rptJtcopi Ni^fiftetd Mennotte-tt, Kom.i(*, I75n» p, xlij).
* Vg^l. die ans^Gzetehnete AuB[>abe dys Meclrilliari,sttHi P. .1, Zoubaiui
VetiGidig, 1805: (\^ ttmifa^Mt^titvitt^^ Jitfiniftu% ^^f^* ^' V^"^ LtnMMgttt4nt§ik*9tta\ Toni'
. sagt der hed, Jäc"^'
von Nmibi« in meinem Buchp jO^j^tÄ^ etc)
■' Im «beiKTwabnten iiiiedirtHti liiicbe »a^t P J Katkutviian, djvxR
niuht« anderem s+ei als ,eiu von oinem Armenier im siebenten Jahrhundert coinj'«'
lirtea Flick we^k^
* Wir finden (bei Zenub) t^iuiffe Plakate aus der Geschichte von Mose«. Vm
HimUut Amjifti^tif iv (IHWO)^ N 1, S. 4 ff. Schon vorher bemerkte der hocbw &i«J
biachof^ Dr. Arökmiits Atdyn, in «einem Werke Kritint^he Orammaiik der neu-i
Sprache. Wien, IMCO. Thc^il i. Einleitung: 8 1^3, ^nm Zmmb^« IJuoh ein W*
i
rit
i
I
ZdR AjJUAK-HACfE.
151
3. In der Oeseliielite des Moses K hören atzi finden wir ausser
dem Bricfwci'hsel zwischen dem Heiland und Abj^ar noi^h füiif
Briefe an Tiborius, an Nersai und an Artascbt's, ebenso die Antwort
Tiber's an Abgar. Ueber c?ini^e dieser Briefe f^lllt Tixbront das
Urtheil:^ Quant aux lettree, elles sont tr^^s probablenient l'ccuvre de
Moyse de Khor^ne. Er fugt noch hinzu: "^ Le titre de roi d'Armenie
qu'y prend Abgar, et Tidee qu*Addai a ete envoy«* pour cWangx'diser
ee pays nont tout ^i fait (Ums le syst^'ime de ect historien. Dies ist
aber unwahrschcinlieh. Sluses hat das Alles nicht erdichtetj er hat
niedcrgeöchricben, was er als gesehrieben bereits vorgefunden hat,
wie er selbst bekennt.
Wir haben oben gesehen, dass die Tradition, Abgar^ 8ana*
tnik, etc, seien armenisehc Könige gewesen, und die anderen
etwaigen Abweiehungen von der Lehrte de» Addai schon längst vor
Moses dem Faustus bekannt waren. Wir wollen hier noch einige
der anderen diesbezügliehen Citate voriulu-en, die unsere Ansieht
bekräftigen. An eitler Stelle sehreibt Faustus,^ 8anatnik habe in
Armenien eine 8t;idt c^rbautj Sanatnik sei in Ani in den ,Uräbeni
der ersten Könige Armeniens* begraben worden, und sein ürabiual
sei ein riesenhaftes gewesen; ja Sanutruk wirfl hier sehleebthin
^arsehakuni* {aus dem Geschlecht der Arsakiden) genannt;'^ dass
Am Hütorikers Biamikonmn äei, der nein Buch »1» Fortsetsutig desselbeu »cWieb.
Ahh der Spraelie beider ScUrifteu ^ebt woiiig^steim hervor, «laHK clio büidi+ii das Werk
Une» Verfassers j<iud, nho des BiH«-*bofs MMiiiikuiitnu. Ho ti:it (ludliüh ant-di P, Lku
UoVNAHUzv i» soiner l/rUcraucJtuni/ iUter die amienhche AUimi^äritpra^hf gourtlioitt
in ffanUas Anmorya, n. Jalirp. (1Ö88), Nr, 2, p. 18.
1 S. 72, 16.
2 8, 72—73.
' Fausttt^ von B*/sanz. tv. cap. 14^ p 115, Laiik»'» tJebor». 8. 88.
* Ibid. ,Wo von AlterK her (über arm. yt '^tnn^) eine SlJidt »tjiiid , diu der
Kllliig Sanatnik erbaut batte; der Name des <)rte» böisHt MdHurkh* (IIT^m*« «)
Deu vorbergebeudeti SaUtheil: ft p-4§tt.»n.m fittu^lfi^% JtuJfuiattn Clbeit^etzt LAtrEU
fin ©in Wtlldchen von Rosetistttoken und Hehlebdorneii' — tiiebr geditditet al«
Qbersetst!
' Lib. IV| cap. *i4, p. I4*i. La DBß*» lieber«. 8. 112. ,Sie (diö Perser) erBtiep^en
(mit ßtormleitem ; Laüeu aber: ,8ie fielen über dieselbe herl*) und xerstOrten ibre
Mauern und führten /ab Hose Subätze aus ilir (d, 1k au« der Festunif Ani) weg.
p. J. Dashian.
Edfssa von einem amienist'hi'ii Künip* erbaut worden sei,^^8^r
Ako lilTig:st vor ilost^s KhoreTiatzi betnu-hteten die Armenier Nisibts
als ihre ehemalig:* Kesidenzsitadt, MoBes hat also nieht erdichtet, wie
eiüi^e meinten imd noch meinen. ^
Diese abweiehende Tradition war im fünften Jahrhundert all-
bekannt Ein sehhigender Beweis daftir ist aueh, dass der aniie-
nisehe lJel>ersetzer des dritten unkanonisehen Buches der Machahilnr
folgenden Satz des griechiöfheD Originals:"^ 1j Tbv ivapiOjjLi^^ict^ c;ivj|u::
)(£{p«ov ^'^•fi Xa06vTa p;v, oEffTcoTa Ifipatiua^, x, t, X. folgendermassieD
libOrSetZt hatr ■l^f»*. **p nti/lrtirfit. tinrn^/ %uLttl\utttL u»t uautm\irnti **»!»* lliiuV*»*
ui^ttt^ mp^iatjft ^^ttftfiii ttttitti^tk tt*tf tttttutttiffLififp} . — AJso linden wir hier
||u/W/»«^/ii^ (Sanatruk) anstatt ||i^>/i^»Ä/i/«r (iiivvx/K^pi'.jx). War ja i^r
Name des Kfuiifrs 8anatnik so gewrihtdieh und allbidtannt, das» ein
Uebersetzer ans Unaehtsanikeit anstatt !li£vvor/r^p£t|/ ||«*>#«#«-t/»»«^ über-
setzte.* — So aueb liat der Uebersetzer der Kirehengesehichte des
8ie iitfiititeti ilio Gräber d^r ernten KOnijyre Aniieuieii», der tnj>feni andi»-
kuiiUclieti MAiuiMr, und filkrien die (rpboiue der Köiiijre in Gefnngen»cbAa; n«*f
alleil) da.H Grubmal (nrtri. tA^ii mLuJlatft ^^ptß^) des Küiitg» Batijitruk kouat«!
»m wen^eu deti ^prgüäei], rie»ie[ib:irtci), feätgebauteii tind meistcrhafteu B«uweriMto
nicht OHTneu/ f
^ Lib. V, cap. 3'i, p, 231. LAöEtt'n Uebers, 8. 18ö Faustu» legt die folg«n<l«a
Worte hl den Mnnd des Kötiij^s Pap: .Cä^arcü iiud zeini Stäidte ^^ehöreu uns, %^
sie lierau»^. Auch die 8lndt LVha is! vou uiisern Ahnen erbtiut worden; wenn d«
nun keine Wirren hervornifeii willut, so gib me beraus. wenn nieht, no MTviw»
wir darum in gewaltigem Kriege.* Vgl. alito Mones u, cup. 36.
- m Maccab. vi* 5 (A).
^ Zoim.\BiANV Ansgabe ii, p. 68(1.
* EJies \\$$Attt,utpttc^ itit kein Abachreibungnfehler, da die ineUte» ttuJ di»
beteten IfandKuhriftan so lesen, wie atieh ZoHttABUM bemerkt lutt. Kein Absclireilxv
konnte hier an dic^Ker Stelle l\iu\,tutnptft h dulden, weil dieser Name liier gatii i
gelegen dasteht. Wenn wir ihik deiuHJcli in allen besten HaiAd!H;liriften ond -
gaben finden, «<> iJil bewiesen , cIhsh der Name auch m der ursprünglichen Üe
sptznng so Htand. Wir haben mehr aln *j;j Handm-hriften und Aii.Hgabeii yergliel
und fanden, das« die Absthreiber immer «firgfiiilig um Kando beseichnen, der Nil
yytuytttttnptti^ sei nicht pansend und man uunae ihn in y^iArL^tt^ pfuT veri
12 Handschril>en bieten nur y\ttt)ftt»nnntrt.L , aber mit il^^r lüindbemerkting lllrll
<
k
Ztir Aboar-Sage.
153
Eiisebiiis die Lesart des ilini Torlii^^enden syriselien Originals:* ^^1
Hiil -A-ii ]u^o\ mit National isiruiig des Naincns Übersetzt;^ Wpf^t
Vj'1""^'V ^zt'"'^ tu*^M,»p^»i Ebenso aueb der Ucbersetzer der Lehre
(ie» Addaii^ VsTt*"!* Vj*z^'"^'*Uy ^^^^ I^»*^' beiden Namensformen iinden
sich auch bei Moses Khorenatzi,'' der wenigstens 40 Jahre später
schrieb.
Damit ist wohJ genug bewiesenj dass solche Traditionen all-
bekannt waren, selbst ehe Moses noch geboren \\i\x^ und dass selbst
die Debersetzer in ihren Uebersetzungen davon Gebrauch gemacht
kWn.* Also lügt Khorenatzi nicht, wenn er ausdrückhch behauptet,
die& Alles nicht erdiehlet^ sundern ,gesehneben^ gefunden zu haben.
Wir können selbst einigermassen beiirtheilenj was diese ^früheren
^ffj*a I^es6 Ramlg-losfle tni diiim in at-ht Handsi^hriftoii einverleiljt wtirden,
wdche dJiher ||#«r^««#»r^ffiL^ [\ii%l^wl pfi*r bieten. Wenn die Sache so weit ge-
bmitieti ifltf »o Ut nicht zu verwundern, dm» endlich drei Hnndschriftim al« gunsc
flÜMig fllbien, die beiden Nameu »w cop ire u nnd «ie wühlen, wie man iintür-
I schon vöriniitlitni kann, den Namen ilif'h^alMftTt Kn Ut übrigens acimn be-
Itinnt« diM in den armenischen Uebersetzungen selbst des fünften Jjihrbunderts
be Fille nicht selten sind, in denen wir anstatt eines ^ewtJhnlit:hen Namens
^ betreflfeciden Original einen anderen freilich anab>pen arnieniscb-einlieimisclien
Wunyn finden, %. B. iti der UebersetÄun^ der Monats-, Ortn- mul Perstinennamen.
* Vgl. CuarroH, Am, mjr. doc. p. 2, 9—10.
* Ed. DscnAftfAN I, 13.
' Labubnin (armeniachör Text), ed. Aubban, 8. 4, 15.
* Lib. n, cjip. 24, p, 20ö— 211 und 224.
^ Irrig ifit daher, wenn Tixkbont über die Abweicbnngen beider Traditionen
kt (8- <j**): la traduction (arm^^uienne de I^iboubnfi) «emble tie im« les
&; aa moins ne les a-t-elle pas »uivies. Der armeniscbe Uebersetzer der
cfet Addm kannte die«e Tradtltonen ^enan und ^brauchte me in seiner
dUiing-, wie wir in dem Namen l^jt^tuaT sehen. Ein schlagender Beweis ist
I die am Eliido des Biicheis plHnmä8.>;ig varpeuommene Veränderung des syrischen
i, indem der Ueber»etE©r alle jene Htellen auwitrich, die der armeniAchen
entgegen waren, da«» nämlidi Addai tu Edei;»a gestorben »ei etc, nnd
tu Slellen brachte er die armenische Tradition tbtdurch zum Ausdruck, dass
^•ofarieb, Addai iüt nach dem Orient abgereist. Dass er nicht ausdrücklieb er-
I, Addai nei nach Armenien abgereist, tliut nichts zur Sache. Er war ein
^Amt&twat und kein Verfasser. Er begmlgte sich damit, dass er jene Btellen bei
^tK iieM, die den armenischen Leser yerantassen konnten, an der einheimischen
Tnditifiu au zweifeln,
WWfttf ZcifaMbrift f. d. Kunde i\. Morifoiil iV M. 11
p. J, Da.shian.
}rM
Schriften' eiitliiilten halieii. Es ist daher iiirht ganz rielitig, wenn
TixKHf»NT anclerswu sa^t:' Moyse invoque bien des ecrits ant^rieurs^
uiais nous igtiorons ce qut^ euutenaient pri^eis^nient ces ^criU, ct, en
jiarlii'ulicrj s'il y tUajl question tVArdasches.
Nun aber kann man als ganz wuhrseheinlieh aniiebmen» di
anrJi diese Kriete in jen<.'n Selirifton enthalten waren, und Khoi
natzi sie nur copirt hat. Moses selbst bekennt dies , indem er
schreibt f^ Als Ab^ar diesen Brief geschrieben hatte, legte er ein^
Copie davon in sein Archiv, so auch von den anderen Briefen.^
Moses gibt, später eine Quelle dentlieh an* indem er seln'eil>t:^
Lcrnbna (Labnbna), der Sohn des Selircibers Aphsehadar, Itat alle
P>eignisae aus den Tagen Abgars und Sanatruks aufgeschrieben
und im Archiv zu Edessa niedergelegt. Also die armenisehen von
der Lehnt des Addai abweichenden Traditionen waren in einem
Buche zusanunengestellt, frciJicii unter dem Titel: Labubna, uihI
vielleicht als Fortsetzung der Lehre, des Addfu, Dieses Buch hal»^!!
nicht nur Moses Khorenatzi, sondern auch der Uebersetzer A^T
Kirehengesehichte des Eusebius, des dritten Buches der Maelutbiicr,
ja ganz gewiss selbst der Uebersetzer der Lehre deji Addatf Fawstus
von Byzanz und Agathangelos'^ gebraucht. Ganz nehtig bemerkt diili'^r
TiXERONT, wenn er in Betreff dieser Stelle der Geschiehte KlmTv
1 8. 73, Anm 1.
* Lib. TT, cfiji. ;^H, p. 2'Ml Laükti'.s Upbors. 94.
^ In einem tlipsi^r Brißfi* Ii'ächi wir (ibjd, p. 23t. LArEH, 94): l)eln BegTW«***!^
acbreiben tmbo ich ^««^hen und den Peros von seineti ßarideti bc^freit und ÜM t>
recht ihm verÄiflbmi eto. Wetni M*isio*i dit*st^ Brif^fe fabricirt biittt^, wiird«* er fpwl*
öifiSP hlos erwühiitc^n Erc^igtii^^o deul lieber erttählen iiikI die dimkleu Worte null«!
erhlÄren.
^ Lib. It, cap. 36, p. 239—240. Laöeh'« Uehers. 98.
^' So ven?tf*he ich iiMmlicb tVxf^ fol^endp St<?ll€» de» Agratbamg^filciB (ed. V<
1827 f 8. 24, 12: i^%ft^itfiniL*t»i t^ii\\ftntintii****f tannfttt a<^$ttMU»HwmHiA» «w«Jh(
f #»»wf»i.#jr\if«f^»«Y7 /'' tut k *alt tu»f ^ ete. Wt^il hthi A^aihÄTig^f^lo» ein<?«* der ült<
DetiktiiJilflr df^r .irmeiiistln«ii LiloniliTr ist» obwohl or nicht vor FaTiittnH fSlh
weil AifätlmTiü^plas Rf^lbsJ die R»*ki?brnngf der Armenier g-escb rieben ^elfi«*iii
so iftt hier Pfipudolnbübna» wie ich vormi?i»et»e, erwÄhnt. Ich beiaiehne die*«'
TiAchgewieBßtie Schrift mit detn Njimen ; PfleiidolabahnA.
Zur Abgar-Saoe. 155
natzi's schreibt:* II a done du exister, peul^etre sous le nom de
Uroubna, des additions d'origine spdciliquement armenienne faites
a la legende syriaque et oii Moyse a puisö. Nur weiss ich nicht,
wie er dies schreiben konnte, ohne wenigstens cinigermasscn sich
selbst zu widersprechen.
Haben wir einmal die Quelle, aus welcher Moses diese Briefe
copirte, aufgezeigt, so dürfte es uns auch gestattet sein, nun auch
einige Bemerkungen beizufügen über die Frage, wie und wann
diese Briefe entstanden sind. Wir können, wie ich glaube, ohne
Weiteres annehmen, dass diese Briefe eine Compilation aus Eusebius
und Labubna sind.^ Ganz richtig ist auch die Bemerkung Tixbront's^
nach Matthbs,^ dass einige Andeutungen der Lehre des Addai
Anlass zur Entstehung einiger dieser Briefe gegeben haben. Labubna^
erwähnt den Brief an Nersai, und einige seiner Wörter stimmen
vollkommen mit dem Wortlaut des betreffenden Briefes bei Khore-
natzi.^ Der erste Brief an Tiberius Hndet sich bei Labubna,' so auch
» S. 68, vgl. S. 129.
' S. 76, 20. II s'ensuit que ce texte, tel que Moyse nous le donne, n*est
qu'on plagiat dans lequel il (?) a ajout^. bout k bout des morceaux tir^s de rhistorien
^ec et de la Doctrine d' Addai.
3 S. 78.
* Die Edesg, Ahgarsage auf ihre Forlbilduiig untersucht, S. 55 ff.
^ Doct. d'Add. Text S. 39. Uebers. S. 38. — Cubkton, Anc. syr, doc. Uebers.
'"^16, 17: And Abgar wrote to Narses, and informed him of all the history of the
inätter of Addaeus from the beginning to the end, and he left nothing which he did
öot write to him.
» Vgl. CuRETON, Uebers. S. 16, 15—17. Arm. Labub. 8. 34, 21 ff. — Moses
^'^31. Laueb 94. Die zu vergleichende Stelle lautet:
Labubna (bei Cobeton): Brief (bei Moses):
Either send to me the man who doeth Was aber das angeht, dass du mir
^W signs before thee, that I may see geschrieben hast: »Schicke mir jenen Arzt
•»im and hear his words, or send me word (arm. y/^/'f- f^f^i) » welcher Wunder
^ all that thou hast seen him do in wirkt und einen Gott verkündet, welcher
^ine own city. höher ist als Feuer und Wasser, damit
ich ihn sehe und höre, etc.
' CuKBTOH, Anc. syr. doc, Text 16, 21 — 17, 4. — Arm. Lab. S. 35, 12—36, 6.
U*
156
P. J. Dasbian.
dessen Antwort, aber etwas verschieden J Den zweiten Brief an
Tiberius'- hüigegcn lesen w^ir in Labubna nieht, wühl aber eino
ilimklc Erwähnung derselben in dem Satze;'* k-^-^ r^' '^"^ rti^ÄÄc
||Ä^ji Vü,^ 'si^^ |ooi p3o , ^ . »o^-i4-»^P was der annenisehe Uebersetacr
w Ö r 1 1 j e h übe i-setz t ha t : * | **^ fA^uti& «#^ | ^^ w^m p^wf^ *i#i-i*^^ ^Vjh
vtnftn-^^ia ^ **.£-<. Ln^tLtttt $attt^t*nt attti q^ut Msrium^^^ ph^tttäni^ Lt. tutat$nuLiMJ t'
Diese Stelle gab wohl Anlass zur Entstehung dieses ziveiten Bri»^fes,
wie Tixeront' und Matthe**^ riehtig bemerken. Merkwürdig ist aber,
dasB der Brief an Ardasehes^ von der Lehre des Addat nicht einmal
erwähnt wird, Tixerokt filgt binzu^^^ dass dieser Brief an ^Vrtasehk
nothwendigenveise die Chroiiologiej welche Moses in der Angalve
der Regie rungsjahre des Königs Artascb^s Vielblgt, voi*au8setzt. Er
bat Keeht, wie ieb meine.'' Moses hat aus jener oben dargelegten
Quelle auch diese Stelle geschöpft, und die damit verbundene
Chronologie sich angeeignet.
Seltsam ist der Umstand, dass man in diesen Briefen einij
Bruchs tüeke der Apologie Tcrtnllians findet. Weil aber die gant'
armenische Literatur des fünften Jahrhunderts nur zu den griechischen
1 CuHKTOM, Am. Mtft, doc. Tüit 17, 7—21. Uebera. 17, 11 — 27. — Arm. Uto
S, »6, 9— :17, 4 Vgl. Mob««, Hb. u, c*ip. 33. S. 228-220. Lauku \y.l
5 Muäüs, lib, II, cap 33. S. -2*29—230. Laukii 1>3— 94.
3 Cle*:tün, Ättc, 9i/r. lioc. Text S. IT, 23—24. — Uebers. 17, 28, 29
Abgar tbe King received Aiistideti, wbo bad beeu sent to him by Tiberias
And ho replied^ and sent him back with preseotii of honor. Vgl. Tixerokt^ i?
Aum. 3: , . , et il r^pf>ndit, et il renvoya avec le» plus gprauds lioiinmirs.
* S. 37, 5—7.
* In dem artnenisL-ben Text*? isst dieaer Name verändert, denn wir I
Yji^nfii^fiiMM auHtalt (^^«i«^^4«* l^jiinfi^futi iüt vieUeicht kein Copirfehler.
^ Der armenische Text weicht hier vom ayriscbeii Original ah, indem
bietet ,mit Geschenken und Ehre*.
^ S. 78: ,Matthe8 remarqiie toutefoijs que le document ayriaque, en tndiqoi
line r^punse faite par Abg^ar a Tiber» reponse dtinl il ne pr6ei»e pas davantaf«
nature, a donn^ occjuiion k la fabricarion de la »econde lettre.
* Die Edesa. Abgantage an/ ihtt Forthildunff unter*,, 8. 55.
^ Lib. a, cap. 33, S. 232. Laukr 9ö.
^'^ a 72.
'' 8. 72 nnd Aiim. 4, Vgl. Gutsciimid^ Die Komgtnamm m den apokri
Apoatclgcachkhten . RkeinuKh^^ Mttseum ßir PhMo^ie, Neue Folge, xix 3. S JMÖ
Zur Aboar-Sage. 157
und syrischen, nicht aber zu den lateinischen Werken in enger
Beziehung stand, so ist es ganz unwahrscheinUch, dass der Compilator
dieser Briefe (wenn er, was in der That der Fall ist, ein Armenier
gewesen,) aus der Apologie selbst geschöpft hat. Glücklicherweise
finden wir gerade diese Stelle Tertullian's in der Kirchengeschichte
des Easebius citirt.' Die Entstehungszeit dieser Briefe ist also nach
Eusebius, ja selbst nach der Lehre des Added anzusetzen. Das
Alles hat Tixbront richtig bemerkt,^ und vor ihm schon Alishan.^
Merkwürdig aber wäre es immer, wenn auch in der Ldire des
Addai das Nämliche zutreffen sollte.^
4. Tixbront behauptet mit Recht,* dass nach der Lehre des
i Addai ^annan das Bild des Heilands selbst gemalt hat, dass aber
schon bei Evagrius, Georg Syncellus, etc. die ganze Erzählung
ganz anders entwickelt ist, dass diese nämlich das Bild als ösotsüxtoc;
Ejuiiv, x/£tpoicoiY)TO? augebcn. Er fligt dazu noch die Notiz, dass
dasselbe auch in der Geographie des Moses Khorenatzi erzählt
wird.® In der That lesen wir in der Ausgabe von 1843 dieser
i
\ * Die zu vergleicbeude Stelle lautet:
;- Ten. Apol. cap. 6 (bei Euueb. ii, 2, 6): Pseudolabubiia (bei Moses 8. 228, L. 93):
; ... IloXatoO vdjxou xExpatv^xdto^, [xtj oX- Weil es aber Sitte der Römer ist,
[ ^ nvä icapa 'Pco(Jiaiot( OsoicoiEiaOai, [xt] oO)^i keinen Gott auf Befehl des Köuigs allein
I 'Vi^ m. ody|xati auyxXi^TOu. einzuführen, bevor er nicht vom Senate
i geprüft und gebilligt worden.
Zu vergleichen ist auch die Stelle (Moses, S. 230. L. 94. — Eus. ibid.):
■ . ■ ifj ^^aktfioa, oTt [vrfiz rrj^ l^ oivOpco- Denn nach diesem (dem Senate) wird
*w» exupiaaü? te xai ouvtaoeos ^ aco-njpio; gemäss dem Urtheile der Menschheit die
:o5 Oaw xr,p6y(jLaT0( iSato SiSaoxaXC«. göttliche Würde verliehen. Wenn nun in
Zukunft Gott der Menschheit nicht gefällt,
so kann er nicht mehr Gott bleiben etc.
3 S. 76, und Anm. 2, 3.
2 Arm. Labnb. 8. 36, Anm. 4 ff.
* TixERONT bemerkt nämlich (S. 76, Anm. 3): La pens^e d'Eus^be ok «v [xyj-
^ »iiov otootdpa^xot tüiv 7tvo(i.lvü)v se retrouve dans le texte de la lettre d'Abgar k
Tibtre de la Doctrine d'Addai: ,Sachant que rien dans ton royaume n'est
*»«h^ [pour toi].*
» S. 52—56.
' 8. 53, Anm. 1 : La Geographie de Moyse de Khor^ne contient ^galement
•* piMige suivant: ,Elle (PArm^nie) a . . . beaucoup de villes dont Tune
158
P. J. Dahhun.
Ueo|T;rapbio ilie bctreffoiult^ Stelle folgrmU
ll'¥ /^rA- ^ri^
TOiassei
0^t*^ufffip% f, */,ptfipi*. — also genau so wie Tlxbkont eitiii. Aber ge-
rade diese Stelle ist verdMelitifi:. Es ist ja bekannt, dass viele Inter
polationen in diese Geogrnpliie eingedrungen sind. UnBcr Verdacht
wird nnn diidoreh bei?tilti^4, class dieser Satz gerade in der ncui^tcii
und besten Ausgabe dieser Geograpbie (im Jahre 1H81)* ganz und
gar fehlt. Dazu kommt j class in der Gesehiebte Khorenatzi*s die
ErziilThing von dem l>etrefl:enden Bilde genau mit der LöArö d^ Addni
übereinstimmt."^ — Ucbrigens ist diese Stelle der Geographie (Atisg
von 184H) vom Verfasser auf Armenien hozogen worden, wiilircnd
im Texte nicht von Armenien, sondern von Mesopotamien die
Rede ist.
ö. Wir lesen bei Tixkront:^^ Malgre Faffirmation de MojÄe
de Kliorene, on peut douter eneore <]ue ee etn*oniqueur (Jul«
Afrieain) ait eonnii la lebende d'Abgar, Nun aber tindcn wir in der
Geschiehte des Moses KI»orenatzi keine Stelle, worin er ansdi'Lieklirb
erklären würde, er habe die Abgarsage aus Atrieanus geseliö|ilt
Die einzige Stelle, die allerdings darauf bezogen werden könnte, i^t
die Stelle lib. u. eap. 10^ S. 178^ worin es heisst:* ,Ieli will lUi
fangen dir naeli dem tVuiUen Buche des Chronisten AfricauUÄ «o
est Ourrlia (Edentfe) aü «Ht uue image du 8 au v cur qui ti'u pate} ^t^ t^Wn
p;ir 11 ue main humaine/
' Ed. v^n P. AHBKJ»f SeKiiiAM, Moehithannt. Veüedig 1881, Mit ('rAtt»ÖBi«l»i
Ueb ersetz uny: mui Anmerkungeu vürsübou eriH^hieoeu untör dein Titel: G^o^*^
de Moist: de Oorhie, d'^aprht I^ot^tr-e. Texte ariTi^iiieii traduit en fr&u^aii» p«r '
P. Ausi^LVK SouKBVi Mi^^khitariste, Veiiiso 1881.
2 Denn so schreibt Mosoii (u, 3J, 8. 223, Lauku Ol): , Diesen Briüf br»chi
Atian, der Uote Al)gari< nnd damit auch dim Pi>rträt dim Erl^^iers (aAü^rfti
^lttt*.fJ/^% tftpll}*tt^tu% tiftttfiiflfft^s)^ weklies Siith nocli bi« auf dieee Z«/«it iti
Siadt Edepüa Iwfniriet." Nun abi-r bt \\\\>t tu%Xlft*ttt^ftfiS tt^ittitiLL gt nicht i?i«f»'«W
fn>uilern fiL%f^u^tuttfpMt*p-ftt% t^fttf^mfpui* n^tmnf^l ffftltt ^ ^^'nan nach dK^r L^hr« *
AddaL
1 8. 84 und Anm. ti.
< Vgl. LAUEifs Uebera. Ö. 70.
Zur Abgar-Sage. ^^^^ 159
uHmlicIj excerptii-tc (arm. if**ffuMu^pL ,u^) Alles,
was in den Pa|*ieren (nnii. TJrk linden — fi^>*Mp**fit»i) de^ Ai'fliivs
von Edessa, das heisst Urlia, libor unsere Könige erzählt wird/
Aber meiatjs EniL-lilens ist diese Stelle so dunkel, dass mau nicht
genau weiss, oh Moses es so meint, wie man ihn zu %^er8teben sucht.
Moses sagt anderswo^ ausdrUeklich^ Labuhna sei seine Quelle fiir
die Geschiehte Abgars und Sauatmks, AlVieauus erwilhnt er dort
nicht, und mau muss heauhten^ dass die (iescliiehte AbgaKs erst
nach 15 Kapiteln beginnt. -^ Eine andere Stelle'* sebeint freilich der
entgegengesetzten Meinung gUnstiger zu sein. Wenn man sie aber
näher betrachtet, so siebt man, dass dort nicht von Africanus,
sondern von Euscbins, oder vielleicht von seiner oben dargeh^gten
Quelle, von Pseudolabubna,' die Ivede ist- Auch GuTSCTiMin bemühte
sieh zu beweisen, dass Moses nichts oder beinahe niebts für die
Allgarsage aus Africanus geschöpft hat.^' Ich weiss nicht genau, ob
sein Bemühen ihm gelungen ist, nur weiss ich, dass Moses so etwas
nie ausdrlicklich behauptet bat. l>ass eudlicli Moses die Chronik
I
\
l
* L!b. II m. S. 239.
' Lib. ri- cap. 26 ff.
3 Lib. n. cAp. in, S. 179.
* Denn so schreibt Mt^seH, iird^m r»r Eiiscbin.s aii.sid rück lieh citirt: ,Weiiti du
*»ine Utitermidiungf in Cxelakliuni, im Cmitone (u tvLuin.) Siuiiikb anatollen will»!,
•o wirst du i n d « m « r .s t e n 11 u c |j p Im J r o i z o b n t ö n K »i jii t e I ( ^inA^tL pq.nt M f^t%\
(d. h. der Kircbüugeschichte des Euaebtufl, wie Moses, ibid. Zeile G — 7 t^eaAgt bat)
finden, diw« er beKeag't, duan in dem Archive sn Edesui aJle Thaten unserer erütßn
Könige bis anf Abgar und nach Abg^ar bis auf Erwand tg-enchripben) dasrandon/
Nun ab(*r bewHst diesi? HtePe d£»r Kirch engeschicbte (i, 13) nur, daas man Labnhn;i
i\*^m Archive entnom»nen hut^ \veitor nicbt«, Hier ist von keiner Schrift übür die
aniionisrlieti Könige biti Er wand <lie Rude^ Eft ist also offenbar, dass Mosers hier
nur die Lehre dejt Addai erwähnt, weil er iiber jene Schrift in Händen batte, in
welcher, wie oben dargetban worden^ auch die anderen armenischen Traditionen
Ober Abgar, 8anatruk etc. unter dem Sam mol- Titel LahuMui sich fanden, ho
hat er geglaubt, jenes Hiich sei wirklicb die dem edessenlscben Arcbive entnommene
und von Eusebiun IfüL ecti. i, 13 citirte 8ohrift. Mohbb spricbt hier also von
* Die GlaufitJeürd^keü der ami. Grsrh. dejt Mmi^Ji \7nn Khor. in tlen Bi*rifkten
der phü.'hüt. Ottu»€ der Ki'nUgL SUcJut. GenfJMK dn IVüitetwh. 1H76.
lÜU
p. J. Dasiiian. Zur Abgar-Saue.
des Afrieanus iminittelbar benutzt \mU suchte neulich Baumoarth
zu beweisciL *
Tjxeuont selbst crwäliiit eine »Stelle ties Syncellus/^ in welclier
es heisst: 'A^ptjwtvb? "A^y^P^^ 9%^'* ^*p^v avSpa, tcu 7cpi«wjv 'Aßy^^^ ^W^
w(jL3v, ßafftXsüciv *E5£^ar^i; xora ioütouc tc1>^ /pövou^. Wenn DUli Syn-
cellus diese Stelle treuhch mit^etlieilt hat, dann — vorausgesetzt
dass man den echten Sinn des Satzes verstanden hat — ist die
Frage rindcra zu entseht-nden* Diese Bedingung aber ist noch immer
zweifelhaft, wie Tixkkijnt richtig bemerkt. Diese Frage ist übrigena
mit der hier besprochenen Frage nicht zu verwechseln.
' Badmoaiitker A., (JehfT da» Buch ,c2»« Ckrk^ in ZeU^ehriß der Dmftehm
MorpmtändUchm GaelUchaß. Leipzig 1S86. m, Heft 8. 467—516, bo«. 8. 511 C
Diewer Gelehrt« meint noch, Moses habe ausser Labubn» und Eu.iebius noeli ein*
dritte Quelle für dk* Ab^Ar«afre beuuUt. Das beweint er luit dem CiUte (u,
cnp. 33, S, 220. Lauer, 8. 92): Man »chloss die Thttren der Götaeuterop«!
(der Stadt £ile8»a) und umliiillte (jirm. itut^^&titi t^tuink^fir^ wan Laüsji: {üOIl)
»verbargt und umhüllte!*) die Statue (tuttrurLlßt* nicht: die Bilder.
Laukr übemelÄt) auf deo AltJireu und ßäulen /arm. tin 8ing^olir) mit Schilfrah
(i^A^H.M*iA nicht mit Ro^feiigefii rauch! wie LaüIvR übersetzt). Einen groAseu AlU
in der Mitte der Stadt erwähnen Lnbubna (arm. Ansg;. S, 26 und lil), dieActmi
Sebarbil (Citärtok^ S. 42). Vjjl. atii-h G. Möhinokr^ Ar(^ SarhilÜ, Bnramnn, <*tt.
Oeui|>onte 1874. p. 4 et 73. — Abor weder Labuhna noch EuÄebiu« noch ein An<i»"f^
erwähnt diesen bes«mleron umstand; folg^lieh bat Mo«e» »us einer anderen QuHle
^ wir seizen den PsBudotabubna vorauK — ^e»eliöpft.
'^ Vgl, RmTTit, Itf'lii/. itiwrtif n, p. Ml.
(äehluiui fel^,)
Villages in the Laiidgrant of Bhimadeva II, dated
Vikramasamvat 1266 and Simhasamvat 96.
By
H. H. Dhruva, Esq.
In Mr. Fleet's article on a landgrant, dated in the reign of
^liaulukya king Bhimadeva 11, Vikramasaihvat 1266 and Siihha-
fat 96, Indian Antiquary in vol. xviii, p. 110, the identification of
villages and of the river mentioned has been omitted. I think
their modem names may be partly supplied from a '*Map of a
on of K^attywar, showing the positions of Babriawar, Sorath,
la and Hallar,'' that forms an Appendix (No. xiv) to the Gir
eal of the Baroda State. The details arc, according to the grant,
dUows :
I GhamtelAnA hes west of the Soshad) i. e. Sokhaijii nadi
II Ghamtelänä lies east of Bhüharadä
III AkavalIya lies west of SakalI
— hes east of the road to GhantelInA
— lies north of Varadi.
IV BhüuaradA Ues west of GhamtelAnA
— lies south of SIvaliyA
— lies north of SamadiyA.
The map shows the villages of Akalä,* Samkali^ and BudaP
'^^tly in the positions, which Akavaliya, Sakali and Bhüharadä
' This is the AmkaiJI of the Trig. Survey Map, Käthiavä^ Serie« No. 37,
^ited iu N. Lat. 21° 385' and E. Long. 70*» 35' [G. B.]
' Trig. Surv. Map. Käth. Ser. No. 37, N. Lat. 2V 41', E. Long. 70*» 36' [G. B.]
^ The map of Käthiäv^l prepared in 1856 by Captain J. J. Pollexfen ha»
^^ARin the place of Budal. [The Trig. Surv. Map gives BhyAl. G. B.]
11**
162 H. H. Dhrüva. The Villages in the Landoramt.
occupied according to the grant. They arc to be found north or
rather north-east of the Gimar and not very far from VImanasthiU-
VANTHLt, which, as the grant says, was the headquarters of the
district, to which they belonged. The map shows also a fourth
village, Samdal, the name of which looks somewhat like the Sim-
diyA of the grant. But there is a difficulty about its position. It is
N. E. of Bühara<}ä-Budal, while it should be south of the latter
place. Probably there is a mistake in the specification of its position.
The other villages of the grant seem to have become waste, as
there are no corresponding names on the map. With respect to the
SosHADt, or, more correctly SoKHApt, nadi I would suggest that it is
the nameless stream of the map which falls into the river Obbes.
For on its bank there is a place called Chokree,' the name of
which appears to be identical with äokha(}i. Small streams are often
named according to the villages, lying on their banks.
This plAce is called Chokli iu the Trig. Surv. Map. [6. B.]
Anzeigen.
1. dLu>^ dJuJL^ i^U^. — KHHra Ra^H^iar h ^HMHar, nepesoA'B cb apa6-
csaro M. 0. ÄTraa h M. B. PflÖHHima. MocBea, 1889.
2. C. OaBACHÖyprb. üepcHACRiS h3boa'b noF&CTH o Bap^iaaiii h loaca^.
ÜTA^^iBHUfi OTTHCRl H31 ,3anHC0B'B BOCTOHH. OTfijkJL. HHU. pyCCB.
apxeo^or. o6m/ Tomb iv, CTp. 229—265.
Die beiden vorliegenden Schriften legen ein erfreuliches Zeug-
niss ab von der Rührigkeit, die gegenwärtig in Russland auf dem
Gebiete der orientalischen Sprachen herrscht.
Die erste Arbeit zerßlllt in zwei Theile, von denen der zweite
eine Uebersetzung (von Attaj) des arabischen Textes von Kalüah
uwl Dimnah, wie er von Silvbstrb de Sacy constituirt wurde, gibt.
Dabei sind jedoch die Untersuchungen Güidi's und die Lesai-ten der
Beiruter Ausgabe stetig verwerthet, so dass diese Uebersetzung,
abgesehen von dem Umstände, dass die älteren occidentalischen Ueber-
^tzungen schon buchhändlerische Seltenheiten geworden sind, dem-
jenigen, der des Arabischen nicht mächtig ist, eine sichere, wissen-
^hafUiche Grundlage bietet. Beigegeben sind femer in arabischem
Text und Uebersetzung die Geschichte von der Taube, dem Fuchse
^nd dem Vogel Malik -al-Hazin (aus der Beiruter Ausgabe) und die
t^hlung vom Mäusekönig und seinen Ministem.
Den ersten Theil des Buches bildet eine Untersuchung (von
Äjabinin) über die Entstehung und die Schicksale des Buches von
inlilah und Dimnah. Der Verfasser schliesst sich ganz an Bbnpby's
[ ^kannte Arbeit über das Paiicatantra an und es wäre vielleicht
164
Anzbioen.
Angezeigt gewesen in den Litenituningabeii^ der seit dem Ersclieineu
des gnuullegendeii Werkes desGöttieger (.Telehrten piiblicirteü 8ehnt\eD
eine grössere Vollständigkeit anzustreben. leh kann es hier übrigens
niebt nnterlassen, meine Zweifel an der Kiehtigkeit der von Bekfrt
vorgetragenen und von R, angenummenen Tliese, dass das Grund-
wcrk, ans dem einerseits das Pancnf anfraß andrerseits das Pehlevi^
werk, dessen Uebersetzung oder vielmehr Bearbeitung uns in Kalilah
um! Dimnah vorliegtj ein von Buddhisten verfasstes Sanskritbuch p"-
Wesen sei, auszudrüeken, Dass die Buddhisten die Verbreitung Avi
Fabelwerkes niHchtig forderten, daran ist kein Zweifel, dass sie jedoch
auch die geistigen Sehöpfer desselben gewesen seien, scheint mir bei
dem Umstände, dass sich einige Fabeln si-bon iui Makähhärata find<'m
schwer glaublieh. Aueh die andere Behauptung, dass das Gnindwerk,
ans dem Barzoi übersetzte, in Sanskrit abgefasst gewesen seiy ttast
sieh mit den so arg verstümmelten Formen, in denen die Sanskrit^
werter in den AusfliLssen ei-seheiuen, sehwer in Einklang bnnire
Da ieh eine ausflihrliehcrc Arbeit über diesen Punkt vorbLTeit«,
begnüge ieh mieh hier tnne Aeussernng Benfey's selbst hielierzusetzei
Er sagt (Kalilag ttjtd Damiiag, Leipzig 1876, oyuv); ,UGb€rhau|
seheinen die Sanskritwörter — wenigstens zum gröasten Theilf
in der Gestalt von Barzoi kennen gelernt zu sein, welche sie in di
Volkssprache desjenigen Gebiets hatten, in weichem er die üeb"
Setzung abfasste/ Von dieser Beobaebtung zur Annahme, dass
ganze Werk nicht in Sanskrit, sondern in einem Prakritdialecte v(
fasst war, ist nur ein kleiner Sehritt und man dürfte desto eher
neigt sein, ihn zu thun, als ja ein ähnliebes Verhllltniss d. h. ei
spiiterc Uebertragung aus dein Prakrit in Sanskrit bei dem eng vci
wandten Fabelwerke ^hhhmanadmfrindati vorgekommen ist. Ja
könnte sogar geneigt sein, die Darstelhmg Firdosi's, dass ßarz«
kein Manuscript ausgefolgt erhielt ^ sondern gezwungen war, jcd^
Tag eine Fabel auswendig zu leinen, in dem Sinne sieh zureehl legi
dass er überhaupt niclit nach einem sehnftlieheo Originale, st»ndei
i Dies gilt Uetfoiideni tlir djui lodüche.
ANZBIGFiN.
l(>o
nach mUndliohcr Mitthoihirig seine Pelilevi-Wrsion veHasste- I>och,
kehren wir zu unserem russischen Buche zurtVek.
Den Gründen, welche K. (jk xxxv ff.) gegen die Annahme Bkn-
FZY'&j dass di^r ursprüngliche Titel des Faüc^fajttra fniti^äsfra^ gewesen
8ei, ins Fehl fülirt — er plaidiit selbstverständlich filr einen Sfinskri-
tischen Reflex von Kalllah und Dmnah — w'wA wohl Niemand die
Anerkennung versagen. Sehr überäichtlieh ist ferner die Anordnung
des Stoffes, indem jede Recension fiir sich abgehandelt wird, eine
Annehmlichkeit, die noch dui'ch die am Schlüsse des Buches bei-
gegebene synoptische Tafel, die mit einem Blicke die ganze Oenea*
logie des Fabelwerkes übemehauen lässt, erhöht wird. Besonderes
Interesse dürfte dabei die Bespreehnng der slaviachcn (p. lii) und
grosinischen (p. lxiv) AusHüsse erwecken. Den Schhiss der Unter-
suchung, in die der Verftisser auch zalibx^iche Bemerkungen über
die phonetischen Veränderungen der Namen eingestreut hat, id)er
die icli an einem anderen Orte handeln werde, bildet eine Besjireehung
des Inhaltes der einzelnen Kapitel des arabischen Werkes.
Einen ebenso willkommenen Beitrag ftir die Geschichte der in-
dischen Fabeln liefert die zweite PuhUcation. Sie ist ein theilweiser
Abdruck einer persischen Version der Geschichte von Barlaam und
•t^msaf aus einem Londoner Manuscripte (British Museum Or, iifj^ii).
Warum der Verftisser da, wo er blos eine Uebersetzung gibt, auch
hei ganz gewöhnlichen Ausdrtlcken das persische (original wort in
Klammem beisetzt, ist mir nicht ganz klar. Ho steht (p. 18) hinter
coKpuBHntHHuaxi. {^\j^), liinter BCCMy mipo^y napcTBa ciioero (\JäI
CJÜU4). P. 15 wäre es besser «^^ durch ueoOpfi^OTauujno, als durch
cajcBrn wiederzugeben. Der Schluss des Romanes^ die Geschichte
le* Krinigssohnes und des Kaufmanns ist vollständig in Text und
CebersetacuBg gegeben. Wenn es sich nun auch empfahl längere, fUr
tu *>ccidentalisehen Geschmack ziemlieh uöverdauMche Stellen, wie
3. die lange Predigt, p. 35, Z. 7 — p, 3<j, Z. 14 in der Uebcr-
ng in ein paar Worte zusammenzuziehen — apon3HOCHi"ii A-^hh-
Xi\tQüavi^A^j V' 2-> .Z, 31, -- so ist dies Verfahren doch niclit zu
n, wenn dadurch Feinheiten des Originals ven^'isclit werden.
166
Anzeigbn.
So fehlen z. B* in der Uebersetzung die Worte des persisehen
ginals (p. 2Hy 7t. 3, 4): ,Die Königin sprach xum König: ,Die Tugeofl
Jen iind Vollkumnienheiten meiner Tochter hast du ihm nicht niich
Gebühr auseinandergesetzt und dtishalb hat er keine Lust, sie
heirathen', durch die das Verlangen der Königin ihrerseits mit deö
widerspenstigen Freier zu verhandeln, motivirt wird. In dem
sischen Texte pp. 24 — 37 sind eine ziemliehe Anzahl Dmckfehlei
stehen geblieben. So fehlt das Verlängerungszeiehen von ^\ auf p- 26
16; aO (2mal), p. 27, 17. p. 28, 2. p, 3ü, 2^. p. 33, 16. p. 3&, 11^
von bi auf p, 28 j 28. p. 31^ 23; von ^>j^ p. 35, 1. i statt * ode
8 ist herzustellen in «jU^^ p. 24, lö; ii^ p. 2(>, 9; i^iu^ p. 29, $1
i>j^i h\jS p. 3ly 5; dU^^Ä^*. p. 34^ 16. Das i der Einheit ist au
gefallen in ^j^L^ statt ^^^xxJ^ p* 30, 3; 30. Ferner ist zu eorrigiread
JiyJi p. 24, 9; 5^ p. 25, 16 st. w^; >jX> st jJj» p. 25, 20; Jj)}
p. 2*1, 1; ^^-»5^ st. ^^^y^ p. 30, 5; i>.^> st. ää^> p. 32, 2; ij
p. 34, 5; \j^ st \j^ p. 35, 10; k>\^, yali p. 3ti, 8 und 13. Ferna
steht p. 34, 3 und 14 ^_Ji^\>^^ für sonstiges t^jM**i>^,^ Auch die La
arten jo>yS ^L^^^ p. 25, 28; ^>jSo 27, Ms sind verdächtig, ebens
wie doch wahrsehcinhch p. 3Bj 3u jwütijirr" st js.-J\^*:t^ zu lese
sein wird.
J. KnisTK.
Dr. J. OiLDEMBiSTEU, Prof. in Bonn. AiHomnI IHacetifmi It intra riufi
im uiiuntstellten Text rait deutscher Uebersetzung, herausgegehe
von — . BeHin, Rhutubr, X889. 8", xxiv und 68 S.
Dieses Schrifichcn sehliesst sich unmittelbar an die von den
selben Gelehrten 1882 bearbeitete Ausgabe des ^Thmdontuit de siü
terrae äanctae' aiL In beiden Fällen ist der Herausgeber bestreb
mit systematischer Anwendung der neueren philologisehen Uri
Sätze zu dem ursprünglichen Text des Autors vorzudringen;
Antoninus sind es ausschliesslich zwei Handschriften aus dem ncuntfl
Jahrlmndeit, R (Codex der ehemaligen BeTiudictinerabtei Khcioi
J. Gildemeister. Antonini Placentini Itinerarium. 167
jetzt Eigenthum der Cantonalbibliothek in Zürich) und G (Codex
der Stiftebibliothek zu St. Gallen), welche die Grundlage des nun
glücklich wiederhergestellten Urtextes bilden. Es fehlt allerdings nicht
an Ausgaben der ältesten Palästina-Itinerare; Tobler's Arbeiten zu-
mal, z. B. sein Paris 1877 veröffentlichtes Sammelwerk Jtinera Hiero-
\ tolymüana et descriptiones terrae sanctae*, erfreuen sich grosser Ver-
\ breitung; es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass diese Ausgaben
dem heutigen Stande der Forschung nicht in vollem Masse genügen,
indem sie selten auf die älteste und ursprl'mglichste Handschriften-
dasse zurückgehen; es gilt dies besonders hinsichtlich der vorliegen-
den, dem Mönche Antoninus aus Placentia beigelegten Schrift, die
eigentlich von einem seiner Begleiter herrührt und um das Jahr 570
verfiwst worden ist.
Es ist ein schlichter und trockener Reisebericht, geschrieben in
dem damals übKchen Vulgärlatein, also schon deshalb bemerkenswerth.
Was den Inhalt betrifft, so manifestirt sich in zahlreichen Bemerkungen
die naive Wundergläubigkeit des Pilgers; die Distanzangaben sind
jedoch durchaus unzuverlässig, und es unterlaufen sogar topogra-
phische Unrichtigkeiten; in dieser Beziehung besitzen Pilgerberichte
und Schilderungen ähnUcher Art aus arabischer Zeit weit höheren
Werth. Immerhin bilden die lateinischen Itinerare eine wichtige Quelle
ftr die Kenntniss der Zustände Palästina'« in byzantinischer Zeit,
ttnd das vorliegende, mit einer guten Uebersctzung sowie mit er-
läuternden Anmerkungen versehene Büchlein wird nicht verfehlen,
die Aufmerksamkeit der Palästinaforscher auf sich zu ziehen. — Auf-
ge&Den ist mir besonders eine Stelle, cap. 37, wo erzählt wird, dass
die Pilger im Sinai -Kloster drei Aebte trafen ,scientes hnguas, hoc
est latinas et graecas, syriacas et aegyptiacas, bessus' — wahrschein
Bch zu verbessern bessas. Goldziher gibt die nöthigen Belege ftir
die Existenz eines Klosters 'z^y Bsaacov und fragt ,wer waren nun
diese? an das bekannte dacische Volk der Bossen ist wohl nicht zu
denken; eher mag hier irgend ein Araberstamm gemeint sein^ Dies
ist unrichtig. Ich habe nachgewiesen, dass in der Zeit 400 — 600 n. Chr.
Beyjs» eine aUgemein übliche Bezeichnung ftlr die römischen Pro-
168 J. QiLDBMEisTER. Antonini Placbntini Itinerarium.
yincialen des ganzen Haemusgebietes gewesen ist und dass wir be-
rechtigt sind, im Sinaigebiet ein Kloster der christlich gewordenen
und die romanische Vulgärsprache sprechenden Bossen zu erwarten,
so wie auch in einem Kloster zu Vercellae in Oberitalien a. 460 hessische
Mönche lebten; vgl. meine Abhandlungen ,Kosalia und Brumalia'
1869, S. 395—400 und ,Zur Kunde der Haemushalbimel , // 1882,
S. 53—58.
Interessant ist die Notiz, cap. 40, über Ailah: ,in Ahila de-
scendit navis de India cum diversis aromatibus', sowie cap. 41 über
Clisma, KXeTafxa (arab. Qolzum, bei Sues): ,ubi etiam de India naves
adveniunt; illic accepimus nuces plenas vii'ides, quae de India veniunt,
quas de paradiso credunt esse homines^ — Für die Höhle und Quelle
Syracumba, cap. 43, fehlen meines Wissens andere Zeugnisse; das
Castell Surandala, cap. 41, wird wohl richtiger Gurandala, Curandala
zu schreiben sein, arab. 'Arandal, in späteren abendländischen Be-
richten Corondolo; vgl. die schon im Alterthum bezeugten FapivSaveT;
(Agatharchides fr. 88).
Wilhelm Tomascuek.
Kleine Mittheilungen.
New Jaina inaa'ipfums from Mafkurä. — A letter from Dr.
^üHRERy dated Mathurd, 11 March 1890^ informs me that a liberal
It by the Gov* N. W. Provinces has enabled him to resume the
avation of the SvetÄmbara temple under the KankÄlt Tila and that
results of the working season of 1890 considerably surpass those
1889.
In a little more than two months Dr. Führkr obtained a large
iber of inscriptions, seventeen of which according to the impressions,
)mpanying his letter, undoubtedly belong to the Indo-Scythic period
furnish most important information regarding the history of the
la sect. He, moreover, discovered to the east of the Svetambara
pie a brick Stüpa, and to the west another large Jaina temple
ch in his opinion belonged to the Digambara sect. The excavations
these sites yielded 80 images, 120 railing pillars and bars, and
onsiderable number of Toraijas and other architectural oma-
its, all of which are adorned by exquisite sculptures. He was
; enabled to forward to the Museum at Lakhnau 608 maunds or
ut a ton and a quarter of archaeological specimens.
Dr. Führer will in due time himself describe his archaeological
isures and maken them known by illustrations. But the inscrip-
iJj, which he has kindly placed at my disposal, are, I think, well
"thy of an immediate notice. They all belong to the class of short
lative inscriptions, found on statues, pillars, Toranas and other
*JtDer Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. IV. Bd. 12
170
Kl^EOns MlTTHK11.imGBBf.
sculptures, anil closely resemble those discovered at Matliui
iiier years by Sir A. Cunningham, Dr. Burgesb^ Mr, Grow^e and
Dr, Fchrär himself Their dates range between the year 5 of Dtm-
putra Kanishku and the year 86 of the Indo-Seythic era^ or assuming
the latter to be identical with the äaka er», between A. D. 83 and
A, D. 164. The name of the second Indo-Scythic king Huviskka occtirs
twice. It is both times mispelt, beinjt? given in the one case as Hu
uaskka and in tlie other as Huvikskn, The dates of Huctsfika are the
years 40 and 44.
Eleven inscriptions give names of various subdivisions of the
Jatna monks, mentioned in the Kalpasiitra. The already known VS*
raiMj gana or school, erroneously called Charnna in the Kalpasütra.
is or rather was mtmed (in one case it is mutilated) three times.
Among its kuUi», or families, the Aryifa'Chetikiyu or Art^a-Cketi^
occurs twice and tlie Pidynmitriya once. Both names turn up fcr
the first time in epi^raphic documents. They evidently correspond
with the Ajja-Chedayn (in Sanskrit Arya-Chetaht) and the Pümmil^
tijja (in Sanskrit Ftufhynmitriyti) kulcuf of the KaJpasiitra. With
former kula are associated two sakhas or branches^ the Vajc
and the Hnrltamalakadht The first is clearly identical with the Vajja
gari Mkhd of tlie Kalpasiitra, and the second must be its HarHUin
lugdii mkhti. The latter name is certainly corrupt, and probably i
mistake for HanfamdlaijfKJhi, frtvm which the form of the inseripti«
differs only by the not unusual Prakritic substitution of the surd
for the sonant ga. Most of the names of the S^tkluU are derived I
towns. If the proposed restoration is accepted, the name of this j
will mean "that of the fortress (ya4hu) of HaninnidUi, littei-ally th
field or site of Harita*\
Mueli more frec|uent in the new inscriptions is the name oft
Ko{(lya or Kottikiya gana^ which, as I have been shown in my i^
mer articles, corresponds with the Kotika or Kodiya gmia of the Jftia
tradition. It occurs eleven times, and thrice it is combined with
well known names of the Sthantyrif SfhnniJayn, or Tktimya kula (tl
Vdnijja of th*' Kalpnsutni) and of the IWri or Vnlrn mklm. In f«
KlEJNF. MlTTHßl LONGEN.
171
friptioas it is connected with two new namens, that of the Brahmn-
4d8ika kuin and that of the Uchchmi/ixjnTi or Uclieimgari Micha, The
Uckchandgai-i Mkhn st^mds in the Kalpawutra tirst in the list of the
of tlie Kotika tjana. But there is no exact equivalunt for Brah-
^Wladdttika. The Kalpiisiltra^ however, mentions in eonnexioii with the
Kotika gana a Humhhalijja ktda (lor whk-h the eomment^xtorö give
the impossible Sanskrit equivalent BrahmaUptahx) and this Prakrit
form can be shown to he a correet shortening of the hmger name of the
inscriptiüns. It is a general rule in the Indian languages that so-called
'Kmenamen or names of endearment, may he tormed from compound
oames hy adding to tlieir tirst part an aftix Like ka^ hi or ilfij which
serves to form diminutives, and by then ouiittiug the second part.
Thus we have Devaka, Damtlfi or Dmiht for Devadatia or Devagupta,
iS^aka for SithJiabhata^ and ViHvalft for VU^mnmlla. According to
tks principle BrnhmndfUa may become Rrahmalu^ and its possessive
iijective will be Briihmalh/a^ whicli latter is the regidar Sanskrit
representative of the Prakrit BamhhnUjja, With this explanation the
identity of the Brahmadfiäka and the BamhhaUjja kuljis may be
«ocepked without hesitation. I will add that the names Brakmadd-
*Äa and Uchchanngari^ occur too, the latter with a slight ditference
ia öpelling, on Sir A. Cunningham*« Mathura inscription No. ii of
the year 5 (Arch, Survey HepovU vol. iv plate xiii). The correct
Mding of line 2 of tlie second [re^^te the tirst) side is [/mjW^r)
Brahmaddmkdto Uchandkarlfo. The Id is slightly distigured mi the
fiicsimile, and instead of the last word we have uhhannkdrUo, winch
lives no meaning and has led to a curious misconception regarding
poi'port of the document. The inscriptions mention also two saTjfi-
or distinct-communities, the Sirika and the SriguhUf or as
ap8 it must be read, iSrigrahfff which are both known from the
eriptions noticed formerly. In one case there is a mutilated name
^hich looks like Anna mmbho[gaj . If we omit the latter, the new
^ascriptions prove the correctness of the Jaina tradition with respect
^ the early existence of six divisions of monks, not traced before,
tliej* confirm some of the results obtained in former years.
12*
172
Kl£1N£ MlTTHtllLUNGEN.
In iiddjtion, they settle another very important question
Act^urding to thti Övetambani scnptures, women are alJuwed to
become ascetics. But we hav(_^ had hitherto no proof that this doctriuö
is really ancient. Dr. Fühmbr's new finds leave no doubt that it
was. Most of the Mathnra inscriptions mention in the preamble ihl
name of the donor's spiritual director, at whose request (nirvnf^
tana) the donation was made. Usually this jjerson is characterise!
as an ascetic by the titkis, (/^VN and mtchaka or by the epitliet aryyi
'the venerable'. The complete inscriptions found in former years sho^
in this position invariably male names. Most of the new inseriptioai
resemble them in this respectj but some mention females, Aryya-Saii^
mika^ the venerable Saftgamika, Ai^ya-Bdma, the Tenerable SyÄroi|
and Aryya-Vaauluy the venurable Vasula, as the persons at whcs«
request the images or other sculptures were dedicated. The positioff
in which these female names occur, as well as the epitliet aryya;
proves that we have to deal wntli Jaina nuns who were active il
the interest of their faith. This discovery make« it very probaUi
Üiat the JainaSj as the SvetAmbara tradition asserts, from the (W
allowed women to enter on the road to salvation, and that iW
supposition of some orientalists, according to which the SvetambarM«
imitated the Bauddhas in the practice mentioned, must be rejecttfi
as erroneous.
A closer examination of Dr. Führkr's new inscriptions iüäI
possibly reveal other points of interest. But what I have been abllj
to bring forward on a tirst inspection, certainly justiäes the assertii
that they arc really most valuable, and that Dr. FüitaeR has
laid the students of the religious history of India under deep obligH
tion. I may add that, in my opinion, more may yet be expeci
from the Kank^li Tila. For the large temples which Dr. Fchhkk
discovored^ must, I think, have contained longer inscriptions, rccordil
the dates when, and the cireunistance under which, they were built
1 trust that the Gov' N. W. Provinces will enable Dr. Fuhkbr U»
resume his operations next year and to institute a careful search for
these documentH. Should the exploration of the Kankali Tila, hi
K LKJ N B M IT T 1 1 K J LlfNi I KK .
173
ever, tm complete, tben the Chiiubara mound oiight to be attacked,
because it undoubtedly hides tlxe ruins of an nncient Vaisligava
temple and will yitdd documents elucidating the history of the
hitherto much underrated Bhagavataa, a üeet whicli iä older than
that of tht^ Hauddhas and even of tlian that of the Jainas.
I Vienna, :» April lH\m.
^^M Zwr ErklUrmuj der Inschrift von Bßhmtän 11, 73 ff. und 11^ 83 ff.
— Arrian^s Anuham ni, 25, 3: iv tgsjtij» a^txvoOvtat irap* atuibv (nämlich
'AAs§av8pov) ncpaci'j Ttvs^, oT ^YyeXXov B^ijaov tk^v t£ iiipav ipOr^v lystv '
%ii Tijv Oepatx-i^v jtoXt^v ^opcruvia 'ApTatSspSi']^ '^ itaXetrtat «ivit Bi^aaou y.ati
ßajiX^oi 5i7X£tv £lvat -rijq *Ac(aq. Ibidem iv, 7, 3: svOa (es war dies in
Zariaspa-Baktra) cr< Si^aXcygv ex tÖjv zapovctüv J^uviy'^Y*^^ 'AXc^xv^po^ Trapi^-
fOYev Iz JuTOu; BYJjaov * xal KarrjY^p^^öi^ '^^ AapeJou TcpoSoatav ti^v X£ pTva
Bi^gjoü aiirotfjir,fHiv3'. xat ti iSta dbtpa gxsXeu^ev, aurbv Be e? *Ex0dtarf3E «y-*
^Oat, w; ix€t Iv ttl» M>i5(i>v ts xal üepcüiv &JXX67W a7r50aevGij|Ji£Vov.
Es war bei den Persern das gewöhnliche Verfahren gegen Prü-
tendenten und HoehverriUher, dass man ihnen in Gegenwart des
Königs Nase, Ohren und Zunge abschnitt (ndam-§aij nin näham utä
gauiä utä izuwäm fräianam) und ihnen dann den Process machte,
respective die Todesstrafe über sie verhängte (utä-Satj caiSam awa-
iam). Darauf deuten die Worte Arrian's hin, ivelcher in Betreff der
Behandlung des Bcssos bemerkt: Kai dy^ ^^'^- "^^ ^^ lauryjv TtjjLii>ptav
B1J77GU £7:2tvw, iXXä ßapßapixbv elvai xi^zykm twv axp<4)Tr|pta>v if^v Xwßr^v xat
'jn:oc/ßri'f2i 'AXs^avSpov ^^JfA^ifJIJ-t s; ^rfko^* loy MtqBixou t€ xal UipotxoO t^Xq6tou
xal T»3^ xaia tsIk; ßapßipoy^ ßa^iXeo^ aux !fft]c i^ wq Lwn]xcou<; 5'^'/BiaiTi)5£(*>;.
Das Rechtägcfühl des Uriechen musste jede , Verschärfung' der
Todesstrafe im höchsten Orade empören.
' Vgl. Xeiiophun Äna&a^ijf u, d^ 23t djv Ik\ rj JWfwiX^ ti^pav ß«mXi? pdvta l^t-
j an^ 4p(N]¥ ?X^iv Bai dan UflbrijjfOii wur «ie uneh varuG ^eneij^t {tfjtoJtEjJijiivr^) , wahr-
seheiulicb uai die Liiterwürligkeit üiixuiiäUUiu.
174
KleINK MlTTm-iiLÜNOBN.
lieber Vmdidnd /, 32 (Sp.). — Der Gran*ltext lautet: »rmk
drtmkä-ca Hpikubl übersetzt: ,Träghuit und Armuth;* bt^mttrkt aber
im Coiuoienüir (j, S. 27) ,die beiden Wörter, aus denen dieser Para-
grajdi besteht, sind »war der Lesait nach ziemlich sicher, aber mit
der Erklärung derselben sieht es ziemlich trostlos aus'. — Jüsti fasst
»raska- als ,HageI*, indem er es mit dem neupers. ,*X^^, armen,
ttfi»^LJ" ^ich betropfe* ideotiticirt Die Huzvareseh-Uebersetzung, welche
SinKüEL, wie er selbst sagt» unverständlich geblieben ist, lautet:
ifsiKri y^^ ivö^ «strf y\\m* yf «j- f<r jr^ ^(r t ^o»» -^o-V ^ ^<2£f
Diese »Stelle muss in der That Jedermann in der vorhegenden
Form absolut sinnlos ujul unverstiiodlieh erscheinen. 8ie ist offenbar
ganz verderbt. Teil mochte sie auf folgende Weise emendiren: -»fi^v^*
.(ü^KJ» ^j)^ \mj^ «sij^^i mfo» 4 w- Cfr ^r»- y(r *r 50*1 ^ejfojo*^-* ,8owohl
y«5* (^:=z ftraskn-) als auch Bettelei. Der Ruf (der Bettler) gleicht
jenem: ,Ich bin ein daemoniacus.* Es gibt Einige, welche sagen: mit
dem Tambm^in machen sie dies/ Offenbar ist hier von Vaganten die
Rede, welche dadurch, dass sie sich vom Dämon besessen ausgaben,
das Mitleid Anderer zu erwecken suchten. Dies stimmt ganz zu dem
EpillrctOTi von haraewa. Der District litt an Uebervölkcruug, in Folge
deren L-r Colonien absenden musstc. Eine Folge der Uebervölkcrung
war die Armutli und Vagabondage^ welche in den herumziehenden
Bettlern zu Tage trat.
[7e6*!r Vendidiul I, 36 (Sv.). — Der Ürundtext lautet: pairikäm
j3m x'^iux^aüi, ja iipanha6at k§r^äsppn. Spikokl Hbersetzt: ,eine Pai-
rika Khnantaiti, welche sich an Kerosaspa hing^ Diese Auffassung
8ucht er auch im Commentar (1, 2£») zu rechtfertigen. Die Iluzvaresch-
Paraphrase unserer Stdli- führt jedoch zu einer anderen Auflassung.
Dieselbe lautet: iü*-tjS ^fT^ ^^ -t»"* -»ö^^^ö <H5df ^ ^ -«öfb 5"*^ ' ^
ItXJ \m -^ (üiK3^» Ti^afüO^J ^ij »1^^1S£. , Diese Parik-Liebe^ diese Götzen-
anbetung, welcher Kereöasp anhing. Was er that, das thun audi
siCj nicht nach dem Gesetze/ — Auf diese Weise nämlich muss die
Stelle übersetzt werden und nicht etwa , diese Parik- Liebe, diese
Q-t5tzcnanbt^lung^ Wülche sieb au Kereaaspa hing', da man dann fort-
Kleine MiTTiiBiLUNfiEN.
175
f
en müsste ,was sie (nllmlicli die Parik'Liebi% die Götzeiian betung)
that^ das thun auch sic^ Eine solche (Jonstruetion wäre aber voll-
kommen unsinnig. Durch den Zusatz ,was er that, das thnn aueli
sie, nicht nach dem Gesetze' ist es ganz klar, dass die hier an-
^jMeutete Handking auf Keresaspa iiiid nicht auf die Parik bezogen
werden daHl Von der ritditigcn gram ni a tischen Auffassung der Hnz-
VÄresch-Paraphraj?e scheint flie neuere Tradition noch gewusst zu
haben, wenn sie aiicli das Verbum türj^c falsch interprotirte (vgh
8pi£Q£Ly Comm, ij S. 30). — Keresaspa muss darnach, gleich Jiraa,
in seinen späteren L(d>enstiigen geslmdigt haben y indem er, wie an
unserer Stelle erwähnt wird, dem Parik - (Jötzcndienstc anheimtieL
Diese Auffassung ist, wie es scheint, auch jene Justi's, welcher (ZeW-
iöörterh. Hl, ii unter Kercsäspa) bemerkt, Kerciwispn .ging einer sllncb
liehen Liebe zur Pairika nach'.
Demgemäss hat der Paraph rast die Stelle des Grundtextes ja
upanliu&tt kp*§säifj}§m t welche übrigens eine Interpolation ist (vgL
diese Zdtschrift i, 343) in einer anderen Fassung vor sich gehabt
und hat entweder jum uimhha6ut h^r^säspo oder vielleicht jäm upafi-
hn6at kf-r^sftsp^m gelesen, welche letztere tingrammatische Fassung
«len Anlass zur Acnderung in die grammatisch correctc Form ja
Hfmihadat k^r^äsp^m gegeben haben mag.
Friedrich Müller,
ITiomas oori Margffs Kircheugeschkkte, — Es wird die Fach-
g^enoasen interessircn, zu erfahren, dass dieses wichtige Werk, welches
der Mönch Thomas des bertihmten Klosters von Rath 'Abo (besser
'>Citannt unter dem Namen Thomas, Bischof von Margtt) in der
ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts verfasst hat und von dem
*ich bei AssEMANi in seiner ßiMmtfmcu Onentalin ein kurzer Auszug
t>eiiudet, von E. A, Wallis Bödük (im Verlage von Kbgan Paul,
TttBxcH, Tröbner anu Co>, Loodon) publieirt wird. Die Edition des
^ymehcn Textes erfolgt auf Grund einer alten Handschrift des British
^iuseiini und zweier modernt;r C'Opien, die aber auf einen guten alten
176
KlKINK MiTTHElLUNOEN.
Codex zurückgehen. Die V^irianteii rler Vaticattischeii Handsclintt
sind dem Herausgeber von dem stets hilfsbereiten Professor Iükaöo
Gm DI zur VertVigunpf gestolh warden. Eine englische Ueberseteua^t
Noten, Ei^en und Ortnamen-Listen und Indices machen die AuÄgaW
noch zugänglicher und werth vollen Indem Herr BuDcis dieses Werk
verö ff entlieht, erftiUt er den Wunsch seines unver^cssHchen Lands-
mannen, des verstorbenen Profes?;ors W. WaiouT, der eine Edition
des voll ständigen Textes als ein wi8sensehaftliehe& Desiderattun h^
zeichnet hat. Die Kirch enge schichte Thomas v, Marga's ist von höchster
Autorität flir die Zeit, die er behandelt, und gewährt, abgesehen von
dem grossen Werth des syrischen Textes, durch die zuiUlligen Aiv
spieUingen auf Land und Leute wie nicht minder durch die ein
gestreiiten sclteueu Nachrichten ein mehr als gewöhnliches Intet' •
für den Kirchenhistoriker und den semitischen Philologen.
D. H. Müi-LÄR.
ler Weidmann euheu BuehlMiirUiing in lierJin*
Skizze
resehielite iiiid (reograpliie Arabiens
von den ältesten Zeiten bis zum Propheten Muhammad
iieb:!»t einem Anhange zur Beleuchtung der Gescliichte A1>e$5ynieD!
im III. und IV. Jahrhundert n* Chr.
Auf Oruad der Inschriften« der An|^aben der alten Autoren und der Bibel
I
Eduard Glaser.
IL Band <Geo^raphie).
gr. 8*. (575 Seiten.) Preis: 18 :Mark.
Der oTsio (gCÄcbi cht liehet Thcil erscheint clemii«ichf<t.
Neuer Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
]A comparative Dictionar"^
of t!ie Biliär! Liiuiriiaije
Compiled by
A* F, Rud, Hoernle und George A, Grierson,
Part Jl G^h. 4 iL
7«rlil fOD Alfrfit HoMer, t l t Bor-n. üEiTersiUtsDncliJiMler, Wien. L RuUieiiilnHisiraBel
Grundriss der Sprachwissenschaft
Band I— m geh. M. 47.40, geb. in 5 HalbCrsbdn. IL 53,40.
Hlemu^ chiselu:
B&tid l. 1. Abtheilaiig« Eitileituii^ In dio 8pfjichw't«i»eTi8i:liAlt M< 9.(
« t 2. « Die Bpraclieu \\ßt i^ollhmiri^n B«s$eii. M. 6.0
p IL Die Sprftchen der schllcbthiLang^en RaAseu, — 1. AI
der australischen^ tier li v jj*^rboreisch«ii tuid der äjh
M
^ 11 2. Alitlieilim^. Die Sprachen der uuilayijicben tmd der lu^
(Bfolischenl Russe, M
^ in. Die Sprachen der lockenhiiLarifen Raftaeii' — 1. Ablh^ili ^
iler Nxiba- uöd der DravidÄ-KÄsse. M. b. — , c<»t», U. <53
^ IIL 3. Ahthellun^, Die Sprachen der roittd ländlichen BMse, M. 1ß.4V,^b IL 14^J
^ [ V: I . AbtheUang. Nachti%e sunt Grandrifs aus den Jahren 1877~-16^« It ^|
Vnn
Dr, Friedrich Miiller,
i I -TT.
tif^ liÜ
Zur Abgar-Sage.
Von
P. J. Dashian,
Mitglied der Mechitharisten-Cougrcgation iu Wien.
(Schluss.)
m.
6. TiXERONT behandelt auf den Seiten 128 — 120 die armenische
Uebersetzung der Lehre des Addai und wirft dabei die Frage auf,
ob Moses die armenische Uebersetzung dieser Lehre des Addai
oder viebnehr das syrische Original benutzt hat. Er antwortet:^
Moyse connaissait Ics deux langues; il avait meme sejourne quelque
temps h £desse et cn avait etudid les archives; il a done pu lire
Im I^odrine d'Adda'i dans son texte original. D'autre part son
propre texte n'oflFre pas sensiblement plus do rai)port avec Tarmc^nien,
qit'avec le syriaque. Wir aber haben keinen Zweifel, dass Moses in
Tbat die armenische Uebersetzung der Lefire des Addai (sei
in dieser Form oder vielmehr in dem vorausgesetzten Pseudo-
littbabiut) vor Augen hatte. Dies geht erstens aus der gitnzlichen
iDebereixiBtiinmang der Transcription der syrischen Namen in beiden
hervor, was sonst schwerlich zutreflFen würde, weil man
oder jenen Namen des syrischen Originals auf verschiedene
lesen und transcribiren könnte, wüe denn auch in der That
dieser Namen von den Syrologen ganz anders gelesen werden
Moses und vom Uebersetzer Labubiia^s. So bieten die beiden
t 8. 189 and Anm. 3, 4; vgl. auch 8. lao.
f. d. Kande d. Morgenl. IV. Bd. 13
178
P. J. Dashian»
^ *«*^*w^^»«irj ' wiilini'iid Cliheton' die Fonn ^ig^A'.rtA> des Origin;
jSlieiiiasb^raiiv' liest und zwur ^according to the vowels in ttc-
treatise uf BardesaiiV' uod iiaeh Lanolois^ ,e'est la meme appelatioii
que les occidentaux ont rendue sous la forme SapL^iy^P^i^^ ' i"**^ ^^^''
snAN^' findet diesen Namen bei Straljo in der Form SatjJt'kxEpajjLo;. Er
liHlt es daher für ri elitiger, wenn man auelr im Armenisehen C^*öh^
putiT seil reiben würde. Andere Namen erwälme ieh dämm nieht, wc3
ich das Alles noch z\x schwaeh Hmle, und es nieht an anderen Namt-n*
formen fehlt^ die sehr von einander abweiehen. Eine eingeliemk
Unt«n'>ioehung dieser Namen könnte indess interessante ResullAt»*
gebrii. Ieh denke, z. li. in Betreff der Namensform O«*^, die ausser
Moses' aueh Labnbna's Ucbcrsetzer gebrauebt,^ dass hier der Uebe^
»etzor von der einlieimisebeii Tradition beeinflnsst worden ist.'
i MosöÄ Khor lib. ii, cfl[v. HO, S. 2t 1>, Lakkr, 89. — Amt, LmI», S. 2, 3, I«.
% 30, etc.
^ Uebers. 8. 13, 23.
s Vg-i. Note» S. 155. — ,See respecting tliis niml tliQ g-roek fnrms of the von
Notes to my SpicÜegium Byinacum, p. 77/
* OoUecl. t, p. 317, note 3.
* Er weist besonders auf Mitllkh, Fragm. hhl. ffraec. t. in, p. 502. — MM
de VAcadetttie dv9 imcripL t. xxtii. 2° part, p. 334.
" Arm, Lah. S. 2. Anm. 4. — Ebenso ist vielloicht der Name ip,«wy (üb.
c^p. 24. ö. 205. La//. 8. 1), den die u eueren Forsch(*r ,Ma'nuie (vgl. Tuool
8. 33) lesen, und das um so ncbttgerf wenn der Name t^%it»%nt1*^ den Moses aaden^
gebmu^bt, ^^ Ma'noii ist, wie Tixf.ro nt behauptet (Ö. 147, Anm. 1),
" Moses Klior. lib. ii, cap, 30, S. 220. cap. 31, S. 221.
8 Arm. Lah. Ö. 2, 3, 4, 5, 13, 61.
' Wir erwarteten liier (in einem vom Syrischen übersetsten Bache) |i#«
%»u^ oder |«fM#>«'>#Mj%r uihI nieht ^^%utlt ^ weil ja das ihm vorliegende Üiigil
^Im onibült» und der »yrisclie Buchstabe *» regelmässige und g-ewdbnlicli in
aus dem Syri.«chen geflüsauneti 1 Jofiersetzung-en mit f, transcribirt wird. Wir
wnlincn beispielsweise die folg^enden Transcriptionen, welche säiumtlich ans tl «
(Apbraates) genommen sind: |,i»y4^^ _ ^^a** (Wr. p. 27«), \^fahwm =.
(Wr. 254), |^M#/f, ^^utfimf», etc. Eine Ausnkbnie findet nar dann statt, wenn
Uebersetxer nicht die syrische Form eines NamenJi, sondern die ihm g^lan
gfriechiscben oder gar einbeimiMrhen Namensformeri ^obraucben will. Wenn
hier der Uebersetzer 1^>#w># hieteti so muss er aus einer anderen Quelle
haben; ich setifie hier den Psendo-LabuhTia voraus, Moa«« konnte auch aus
Kireb engeschichte des Eusebiu» schöpfen , Aber die armenische Uebersetsang di
Zur Aboar-Sage. 179
Der syrische Text nennt Abgar: ^ ]iaao] ^^], Auch die griechischen
Handschriften haben diesen Beinamen beibehalten, indem sie Ou/Sfxa^
(verderbt aus Ohr^diKa)^ oder Ohyjx^iriq ^'-o?^ erwähnen. Rufinus^ Hest
Uchaniae filius. ^soaol bedeutet der ,Schwarze^ "^ und musste im Ar-
menischen »»^uäM. tibersetzt werden, also V^ao) j^| musste Wpt'^p IJ^«»*^
heissen.^ Der armenische Uebersetzer aber, von der einheimischen
Tradition beeinflusst, hat diesen Beinamen in Wpf^p Vj'Z^'^J ver-
ändert. Dies hat nun Moses copirt. ' Man kann nicht einwenden,
Moses könne auch aus der armenischen Kirchengeschichtc des Eusebius
geschöpft haben; denn diese Uebersetzung bietet die Lesart Wp^wtTt
Uebrigens erwähnt Moses die beiden Namensformen nebeneinander,
indem er schreibt:® p-u,^uM^plrgn,.gPü f, ^h^uij l,t.pbu,%g vlV^««"^ "/» ^'-
|^^«r . . . ^«fof nJm\g j\^^unpung l^tt^gjh, yi\uhn^j, MoSCS kcUUt alsO
Buches ist nicht ans dem Griechischen, sondern aus dem Syrischen geflossen, und
Moses hat überdies die armenische Uebersetzung benutzt, wie er in lib. ii, cap. 10,
8. 179 anzudeuten scheint.
' Vgl. auch CüRETON, Anc. ayr. doc, Text 2, 9.
2 Vgl. ed. Laemmer, S. 71, Anm. 20.
' Vgl. BuRTON^s Ausgabe. Vgl. auch Cureton, Notes p. 144, 1. 7.
* Cureton, ibid. sagt: ,Rufinu8, who followed the earliest editions of Eusebius,
has also Uchaniae filius*.
^ Ein anderer König Abgar hiess Sumaca, d. h. der ,RotheS Vgl. Bayer,
TTist. Oarh. p. 91.
* Der Wiener Mechitharist, P. Clemens Sibilian glaubt die armenische Namens-
form des V^aoJ auch auf den Münzen zu lesen. (Vgl. Numismatische Zeitschrift,
1870. Lieferung lu, p. 340—343.) Pbllerin {Peuples et villes, ii, p. 80) liest die
Ueberschrift einer Münze ßaaiXs . . . apaapiou (also = Arschani, 1%««»«/*), Sibilian
hingegen liest, besonders mit Hilfe eines neuen Exemplars derselben Münze, anstatt
opac^uiM die Namensform coiaocfLou, und sucht sie mit \\t.9U0ar (= ^\t^uta^^ zu
identificiren. Das konnte ihm leichter gelingen, da er zugleich meint, diesen Namen
auch in der Form f|9M»«r gefunden zu haben. Mir ist der Name fit«««/* gänzlich
unbekannt. Es ist auch immer fraglich, ob diese Münze wirklich dem König V-aaoJ
gehört. Ja P. Clem. Sibilian findet es immer möglich, dass man, wenn die Lesart
||c9M»«r sich bewährt, die Münze in die Reihe der Münzen anderer armenischer
Könige eu stellen berechtigt ist, zumal weil der Styl und die Fabrikation, endlich
die einfache Form der Tiara auf einen älteren Zeitraum hinweisen, als auf die edes-
senische Dynastie.
' Lib. n, 31. S. 221.
» Üb. u, cap. 24, S. 205.
13*
180 P. J. Dashiak.
die Lehre des Addai entweder in dieser Form oder in dem oben
gefundenen Pseudo-Lababna. Dies ist auch dem Verfasser nicht
anbekannt. '
Der syrische Text nennt den Schüler Addai's immer ^ ^[
Auch hier hat der armenische Uebersetzer, vielleicht von der arae-
nischen Tradition beeinflusst, den Namen -a^| in Wt^ verändert,' so
dass -•:! und ^^^J in dieser Uebersetzung denselben Namen (d. h.
\\f^) * fuhren. Nun hat auch Moses diese Namensform in sein Bach
aufgenommen.'' Um aber die beiden Personen (Addai ^ Aggai) zu
unterscheiden, hat er anstatt Addai den Namen Thaddäns aus
Eusebius entlehnt. Also kennt Moses die Lehre des Addai.
In der armenischen Uebersetzung dieser Schrift finden sich
einige Abweichungen, oder besser gesagt, eigenthümUche Ueber
Setzungen und sogar Uebersetzungsfehler. Das Alles hat nun Moses
treulich copirt. Labubna schreibt von ^annan:^ \i^r^ 1,-Nn^^ ^
)-.S^*. Nun aber bedeutet 1^*«^ ^'^^ , Archivar', wie auch If^^Afij
,Secretiir. Der armenische Uebersetzer aber hat diese Bedeutung
des Wortes )f4^ ausser Acht gelassen, und hat es mit dem Adjectiv
flj-A. (= wahr, fest) verwechselt, so dass er diesen Satz, wie auch
übenill, mit v*«-«M»«»|./Lr (^z=r getreu") übersetzt, so z. B. ^^»^^^t^H.
l^bMiair«»; ^».tmrnMrnftfLJ* p^tmj.Mm€^fr.' Dicscu Ucbcrsc tz ungsf chleF hat
» S. 129, Anm. 3.
2 Vgl. 1. B. Ci-RCTOS. Text S. 22, 22.
5 S. Ann. Lahuhna, 5>. 46. 13, 18. 4;?, 23. 49, 3.
* So z. B. in diesem Satze (46, 13—18): fV^T Wt^ (= ^&*i) T "2!^
^s^^p ^f^-^i^ \\f4,f V= Addai) ^...^k^mfrx - Ibid. Iw. <>«p^«*^^
pim,\ ^mp ^)bf«i|«»<. ^l^f^4 i.= Addai) m^m^mfp&gmjz — So auch S. 49, 3: \\ft
— .Vggai, ebendaselbst aber (Zeile 19) = Addai n. 8. w.
5 Lib. II, 30, S. 220. cap. 34, S. 234. cap. 35, S. 236 etc.
"^ CiRETox, Ahc. *yr. Joe. Text. S. 23, 21. Vgl. auch Phillips, S. 1, 12. 2, t
3. 11 etc.
rH
■ Ann, La/.. S. 51, 11. S.^ auch S. 2, 4: |^ fl^««^ ^c^«M.^^^ /«f 1
Zur Abgar-Sage. 181
un Moses treulich nachgeschrieben, indem er schreibt:* W»^ «/»
wm.uigLi$$g Y^i-utp^mu . ... In. ^^%uA ^u»uMu>$i»p^J* ^£^, d. h. ,zu dicscni
andte Abgar zwei von seinen Fürsten, . . . und Anan, seinen Ver-
traut en/^ Dies ist genug, um zu beweisen, dass Moses wirklich La-
bubna vor Augen gehabt hat.^
lieber Aggai gibt das syrische Original die folgende Notiz:*
Vii^? 1?Q«^ V*'V^ r^ ^? ^1- CuRBTON übersetzt diese Stelle* folgender-
massen: Aggaeus, who made the chains and headbands of the
King; ebenso auch Tixeront:^ Aggai* fabricant pour le roi de chaines'
et de coiffures. Also auch im Armenischen sollte dieser Satz Y^tt^
1 Lib. n, cap. 30, S. 219—220, 1. — An einer anderen Stelle (ii, cap. 32,
8. 223) folg^ er der Lesart des Ensebius, der den Hannan einen Courier (ra)^uopo{Ao;,
bsToXr^poco?) nennt, und daher schreibt: i\»syu p-nt.qP^ hpirp y%uA uaLp^uA,^
V^ l^^w/m»«., d. h. jdiesen Brief brachte Auan, der Bote Abgars'.
3 Vgl. Laueres Uebers. S. 89.
3 TiZKBOiiT selbst hat (S. 129, Anm. 3) diesen Umstand gekannt. Weil er
tber des armenischen Textes sich nicht bedienen konnte, so musste er sich zweifelnd
ausdrücken: Mojse d^signe une fo is Hannan comme le favori du roi, expression
qui ressemble davantage k celle de la traduction ,confident*, qu'a celle du
tjriaque, ,secr^taire et archiyiste*. Also haben die zwei Uebersetzungen dasselbe
Wort des armenischen Textes {^aatLUftmau^ifiir) auf verschiedene Weise übersetzt
(farori und confident).
« Vgl. CüBKTOs, Text. S. 14, 24.
5 Uebers. S. 14, 30.
6 S. 40.
' Das syrische Wort V*'V^ hat Cüketon und nach ihm einige der Forscher
fCbaio, chaine, Kette' übersetzt. Cureton aber (S. 157) sagt ausdrücklich: ,1 have
tniuUted chains, upon the authority of Castel (compare also Buxtoef, Lex. Chald,
^ S^. ad TC), would perhaps be more correctly rendered til/u or mtufUns,
fir hat Recht, wie ich meine. Castellus gibt in seinem Lexicon hepUtgloUon
(Londini, 1669, il p. 3670 a) dem Worte V*^V^ die Bedeutung armilla, monile
«mrtenula und fahrt drei Belegstellen an (Gen. xxiv, 22. Num. xxi, 50 und
lal m, 22). Aber eben diese dritte Belegstelle, woraus Castellcs die Bedeutung
^artenula geschöpft hat, wird in BiUia polygloUa (ed. Briakus Waltonus, Lon-
^ 1657) mit Recht sericum fibersetzt. Auch Asseicani {BUA. Or. i, p. 186) über-
iBtit diesen S«tz ^a2fc^V& P? V*'K? P«? «^ ^r^ also : non modicum . . . qnantiutem
(fi Serie i . . . traosmint. In der Lelire der Apostel (Cureton 33, 2) lesen wir
M^ |Äi, jLber eine andere Handschrift liest hier V»f-*-*', ,sericum*. Vgl. Cureton,
lotet 157.
P J Djk«LlS.
mf I», f ^1 t t J P f ff^ heiseen. Indess hat der
ir!n*rii:ä«.'i-r U-7C»trs«rCx>*r *£: ti^Xf*^ KÖpm^uoBÜiche Weise mit Recht
Me*w ca: 43-rft ■r:»ft?<? Ur^>*rs«*cno:ar acvr^pdrt. indem er schreibt:*
fji f r -« ^ 4. ir^ ^^ fT*J*-f *Ä r.l^« Die Stelle
•i-r:* ?jr!:*«.-L*rCL < *n;£i:i£fc^: - .■•g«*' ^yS ?i^ ^=m 1^ W^e-3 0,^2k ^ o,^\S ^|o,
. . - . ^ j II Cjp^ M:i?^s j^ineibc aach:^ ^1^^^/»«. «yofMMHf.^
fj ^. eie. M>^e$ eniE^li db« di^ Leaut:* fR^^R Jlmt^^J^p^km^
.^ fjfcp^ij '^^ rie- l»i-r:5 AC-^r crir.n-ert od;* an die SteDe der armenischen
Urber^tzrmi::- jP tP r 1^ r p^^^ ^^ ^kptf^m^, etc. Das syrische
«^nsrinal bietet:- . . . f'^i^j^* '^-rx'- '*^** auf Terschiedene Weise über-
setzt wenien kan Wir nad-fa i. B. boi 5\r^) da« Wort 1^1
mit p^^^tP 'i / I y* '?^^"- ^^^^ i'^i^i^ mil >■■ ■■»|i/&c^/ltlr^ <;«m«im«-
Ph^^ a^VTi r Ph^* ^^^' ülvrs<*tit. — I>unit bt, wie ich meine,
zur i'ienüfire b^wieäen, das? Moc^es in der That die armenische üeber
äetzun«: Lahubna's vor AupL'^n gehabt und benutzt hat.
7. Wenn aber M«>s<^ diese Uebersetzung vor Augen hatte, wo-
her k*>mmt es, das6 er den Namen ti^^*".N mit *| Jrpm^^knm wiedergibt
und ^j^ ^£^ mit |^VL-f «f »^ schreibt, während diese Uebersetzung
' S 3i, U.
' Lib. n, cap. 33. S. ii^. Lauo. S. !?i: einen Kopfschmuckfabrikanten nn^
Seidenarbeiter.
' CuEETOS, Anc. *yr. J*yc. Text. S. 5, i6,
« .S. 9, 12—14.
1 Lib. u, 33 .< 225. Laiex, 92.
* Lib. \n, 33. S. 225. Lauee. 92: »deinen freoudlichen Brief, etc.*
■ S. 36, 9.
* CuRETOJf, Äne. jryr. doc. Text. S. 17. 7.
* Lib. II, 36. S. 239. — Der Beiname des syrischen Originals: ^Al»^ find*
j>i<:h bei Moses nicht. Auffällig ist auch, dass selbst der armenische Uebenetsi^
den Text nicht treulich wiedergegrebeu hat» denn er bietet die Lesart mgmjt Yfi^
^mtft Es bt aber augenscheinlich, dass wir hier einen Copierfohler vor uns habl^
denn es konnte ||3bM»fM»^ geschrieben und dann erst durch Verwechselung ^
Buchstaben || und |* die Lesart |*^«»f entsUnden sein. An einer anderen SteD^
wird -ilÄ genau \\t>m,^ transcribirt. {Arai. Lab. S. 38, 20.)
Zur Abgar-Saoe. 183
*\^pm€^u0 und Wt^t'^z^r gibt?* Die Hauptschwierigkeit liegt darin,
dass der dritte Buchstabe bei Moses ein /* ist, während Labubna
und dessen Uebersetzer ä = /? haben; denn die DiflFerenz des Vocals
bei Moses {*\J^r) bietet gar keine Schwierigkeit. Die armenische
Uebersetzung schwankt hier, denn sie bietet *| ^«*./M»*-/s*^i«#^2 «| ^pjp^^.p'^hu,
und '|^-7f»«^a*,3 gibt also keinen bestimmten Vocal. Moses hat oflFen-
bar 'I J^ft geschrieben, weil aber (• und (^ zumal in den Handschriften
sehr ähnlich sind, so hat ein Abschreiber die beiden Buchstaben ver-
wechselt.^ Dies ist keine blosse Hypothese. Ich könnte dafür viele
Beispiele anflihren. Ich erwähne nur eines. In den Abhandlungen
des Aphraates ' lesen wir den Satz : >>»,4S>1 . ou*<n| ^\ ou^oi) ouIa^ l^oo
iJ^\sit ^a3o9|o. In der armenischen Uebersetzung dieser Abhandlungen
ist die betreffende Stelle so übersetzt:'^ \^ k'^"'d i"''^»"^ • • • ««<y««<
2«v«f*^ (?), IriJ^imt^ &M. M«^o^^ itpu,^„^p- (?). Hier sieht man, dass
^fmH.m^ = ^o\d^^ ist also /t = Ä, was nur ein reiner Copierfehler ist.
Der Uebersetzer hat nicht ^^^-^»»-p-^ sondern hrpu$^n^p- geschrieben,
also den Namen ^\^x genau transcribirt. Weder der Abschreiber,
noch die Herausgeber haben h^pu>i.ai.p- = l]u»puiij»iip^ erkannt.'
Noch schwieriger zu deuten ist die Transcription des Namens
o^i^^^ der bei Moses (in der Ausgabe von 1827) als li^^TT steht,
während der armenische Labubna lW«-2f/» bietet. Es ist aber eine
> 8. 51, 7.
» ö. 19, 1.
3 8. 51, 7. Die Ausg. von Jerus., S. 59.
* Etf fehlt noch eine gute Ausgabe der Geschichte des Moses Khorenatzi
ait eiugehender, nicht blos oberflächlicher Vergleichung der Handschriften, wie sie
<iie meisten Ausgaben dieser Geschichte bieten.
* W. Wmoht, The homüiea of AphracUen. Horn, xvii, §. 3, S. 335.
^ Ausgabe von 1S24 in Constantinopel, S. 280, 20. Antonelli, Sancti pcUris
^odri Jacobi EpUcopi Nisibetii Semwnea. Koniae 1756, p. 364, 35. Antonelli über-
Mtzt den Namen mit Zauth.
^ Unsere Ansicht, dass '| bmnuBttu» ein Copierfehler ist, bewährt sich dadurch,
^ Mechithar Anetzi (ein llistoriker des xui. Jahrb.), der Moses vor Augen hatte
■ad benatzte, '| Irpna^u» gelesen hat. Vgl. die Ausg. von Patkanian, Petersb. 1K79.
*" P. GAaKGiH Zabbuanelian, Hütoire ütUraire de VAnnenie aiicienne. Venise 1886,
p. 705 (in neuarmenischer Sprache).
p. J, Dasbiak.
vtrduciitige SchreibweLse, wtmn wir bei Moses Aphschadar lesea. Wie
man gicht, ist die 8i]be ^«*»^ aus 7^«^ verschoben worden^ und ich nehme
an, «iass Moses nrsprünglicli |^^j«^*»/- schrieb, oder höchstens 1^/^^«-«.^^
nicht aber W'^i^t"'^- AHshan sagt zwei Mal ausdrücklich,^ dass Mose«
,Abdaschar* schreibt; er muss diese Notiz aus der Vergleichung der
Handschriften geschöpft haben, da die (mir bekamiten) Ausgaben
^Aphsehadar* haben. Abt r auch in der annenischen Uebersetzung der
Ltkre Je^ Addni steht nicht Yj^^^^^f^ sondern Yj"i-^^t'**fr? ^Iso der
Name mit dem Suffix -^7^, Auch diese Form ist verdächtig und ick
habe einen gegründeten Zweifel, ob in der Pariser Handschrift
welcher diese Ausgabe hergestellt Ist, wirklich so steht, denn in ein«
Copie dieser Handschrift fand ich diesen Namen ,Abschadar^
sclmeben^ und wenn auch in der Pariser Handschrift so steht,
fragt es sich ob auch die anderen Handschriften diese Form haben
Dem sei wie ihm wolle, die Namensform j*^^^»*!-!» oder gar |V^^*"T*
bei Moses, setzt immer die armenische Uebersetzung voraus. De
im Syrischen steht -*^r=^r ^^^^ d^r Uebersetzer liat die syrisch
Buchstaben * uod ^ verwechselt^* und so anstatt l^^«**-*^, wie
sein sollte, Vj^t^zy't öder |>f^^^r*^ geschrieben. Wenn nun die
Käme auch bei Mose^ so steht (mit /* anstatt t) so ist bewiesen,
er hier das syrische Original nicht unmittelbar benutzt hat
8. Wie schon oben bemerkt, sind einige dies^sr Beweise deS
Verfasser selbst bekannt. Tixeront aber fiigt die Bemerkung hiiwniiJ
Mais ces relations s'expliqueratent facQement dans rhypothese oti
traduction serait postericure & Touvrage de Moyse, Abgesehen dÄVui
« Arm. Lohmh. S, 51, Anm. 4.
3 Wenn die Lesarl Yj^^'i^p'^f- ^^^ liQwilifeit toll, so Icaou a
die mnderen ähnlidioii FäUe ▼orgleichen, %. ^^*\^nt {Lab, S. Sl), aber*!!*?
(MoMS n« 27 a. s. w.).
> Aehuliche Verwechselutiffeii sind in den alten Uebef«etxiuifeii hier
d;i XU finden. Wenn wir 1. B. den SjitB des Aphnuitas (Wr. p. di) tt^T^.^S,' ^m\^i
V^'**-*--'^^ in der ju-nieiiischen Ueberaetsung (Atuigabe von 1S2-1, 8 3T) mit ^^
Lvtifm "tua* ^lpg„t^j% etc, (d. ti. ,ak er sab das dritte und dsa vierte') tfb
finden, bo ist kUr, da«s der UebevMtier nicbl )r», sondern 1}^ geleseii bat
< 8, 129, Anm, 3.
I
Zur Abgar-Sage. 185
dass selbst bei dieser Voraussetzung nicht alle der oben angeführten
Beweise ihre Kraft verlieren^ so ist dennoch eine solche Voraussetzung
ganz falsch. Wer den armenischen Text versteht und ihn mit Moses
vergleichen kann^ sieht ohne Weiteres die Unmöglichkeit dieser Vor-
aussetzung.^ Uebrigens hat Tixeront kein grosses Gewicht auf seinen
Einwand gelegt,^ er sucht vielmehr zu beweisen, dass diese Ueber-
setzung vor Moses vollendet worden ist.^
Tixeront sucht die Entstehungszeit dieser Uebersetzung so fest-
zustellen:^ Celui-ci (Moyse) a compose son Histoire entre les annees
450 et 480. La traduction armenienne a done paru au moins au milieu
du V* sifecle. Der Schluss ist richtig, aber die Behauptung, Moses
habe sein Buch in den Jahren 450 — 480 geschrieben, ist zu un-
bestimmt und zu vag.^ Wir wissen ja bestimmt, dass Moses sein
Buch auf Verlangen des Fürsten Sembat Bagratuni geschrieben hat,
und zwar als er schon hochbetagt war. Nun aber sagt Lazar
Pharpetzi in seinem Briefe^ an Wahan Mamikonian ausdrücklich,
dass Moses damals schon verstorben war. Es muss also um 485 das
Werk schon vorgelegen haben. Weil aber Moses in seiner Ge-
schichte den Fürsten Sembat noch lebend voraussetzt, und dieser
Fürst im Jahre 483 starb, und weil endlich Moses nach Vollendung
1 Hätten wir keinen anderen Beweis, so genügte uns blos zu wissen, dass
^e Sprache dieser Uebersetzung classisch ist, folglich die Uebersetzung noth-
vendigerweise in der ersten Hälfte des fünften Jahrhundorts entstanden sein muss.
^ S. 129, Anm. 4: Remarquons cependant qu^il n'y a aucune difficult^ a ad-
iDettre cet emploi de la traduction armenienne par Moyse. L'objection soulev^e
ptr GuTSCHMiD (la difference des uoms Marinus ot Sabinus) a 6i6 ecart^e par la
deeoaverte da texte syriaque.
' S. 129 — 130: Des remaniements d'origine armenienne avaient done, quand
ü (Hoyse) l'a saisie, d^ja modifi6 la legende d'Abgar. Ces remaniements ou ces
^omiptions snpposent une certaine connaissance de la legende dans le pays et,
pv coDseqnent, anssi Texistence d'une traduction. Diese Behauptung ist vielleicht
n anbeschränkt.
* 8. 130.
* TiXEEOMT hat diese Notiz aus Diet, of christ, biogr. lu, p. 949 geschöpft.
* Dieser Brief ist um 490 geschrieben. Nach einer eitigohondeu Untersuchung
▼on ÜR. Khalathüntz (Lazar Pharpetzi und seine Werke. Moskau 1 883, S. 47 : ar-
^^lUKh) moss dieser Brief in den Jahren 488 — 491 geschrieben worden sein.
186
P, J. Dashl&n.
dte&er Ge&chiehte ein aDderea Werk ebenfalls auf Verlangen ein«
Fürsten geschrieben hat, so ist klar, dass da5 Buch schon nm 48(j
gesellrieben war. Weiter noch können wir nicht schreiten, denn son
wäre Moses bc^i Bearbeitung des Buches nicht hoch betagt^ und
gerade um 480 konnte Moses ein Greis seiU; nachdem er schon in
Jahre 442 von seiner Studienreise heimgekehrt war. Um 45U, ja selb»
4öO bis 47u konnte er noch kein Greis sein. Man nimmt also mit'
Kceht an, dass das Buch im Jahre 480 vollendet worden ist. ^
IK Endlicli lileibt mir noch eine Frage zu erörtern, die von allen
Forschern der Äbgarsage gar nicht oder sehr oberflächlich be^uitwortel ]
worden ist, nämlich ob die Uebersetzung getreu sei, oder in welchemj
Maasse man dies beluiupten könne. Die armenische Uebersetzung der]
Lthre des Adthu stimmt im Allgemeinen mit dem s^Tischen C>rigiȀi|
übereiu. Hier imd da weicht sie aber ab, iudem wir einerseits he-l
deutende Zusätze,^ anderseits aber auch grosse Lücken^ linden^ fi6tJ
^ \gh darüber deo Artikel aus F. J. Katbxrimuji^s Nachlasse in Hamlet Ath^
worjfo, L Jahriran^ (\mi) N. 1, S. 11 ff.
^ Ich wähle nur eiiiig'e ßeispiele. Die in Klammt^ni g^edruckten Wörter i\sA 1
jene, die sich in dorn syrii^chen OHg^inal nicht finden. Arm. Text S, 9, M: /{«»^«i^«|
(A*»f) ^»"'^Hpjf' i'wf«', i"» Original nur: qiüftS^ Vi^O; S, 10, 7: |w. ^*-^Jt^y-
(fufj^ ^ip»if^\ Syr. mir ]om ^ai^HO; S. 10, 14; ^utJlujtität^ IW'^r P'^l
Syrischen nur: . ^5i?o Iähü; . . .; 8, 81, 25^27: j<|^ %m k «f *— ^•^-■» i^\
li, ^f»JlMuu9»iPf,^t* i»l^ k^ h^^l ./"'•^>'«»/^ iLifttuif dieaer Salz fehtt giol
und gar im Original (Cüretow, Text, 8, 8); 8, 30, 28: ^^1.f,u,fit l^L*. \ntt {UL^t^l
•y^V 4>yr. nur: \o<^ If-*; S, 31, 26; ^„p w«Llr^|t [\\ii-k ««t«^!»^), Sjr. nonl
|03l [ *\\ S. 3ä, IT: * jtfH npnJb-j ati ptin. AtJ» ßt tuiojutiäi (^*- /^ ^täinmaamtm»*''!
P^/U%), Syr. nur: ]rvj^^l^ cvI^L^ . gJ| ^J-ga; S ;*3, 11: \^m. }«iL^«^«.
fl»' »ttM.ntfäutff dieser Satz fehlt im Syrischen (Cctbktoii, Text 15, lü); S. H ^^
ut.p*a^n*p^LtttJgf fehlt im Original sowie S. 34^ 6; Matmjmmtt^tf^Mf S. 46, tb: ^J
iltup tt,) «».y»»»»i/^»y, (^A 0M,^%M,jh uä%t,pt^%»t^lftmjpy ^yT. nur ^mzlct^fl
lr'ir°i dtjr »SatÄ (S. 4«, 2y— 4l>, 1): Iju. ^cMtf^f fif»»mf.utJ^ fpn^ ^tt^a t/H"^|
M^ »i^Jpt^L •$*%% fehlt im i^yrischen.
* Die im Armeniflcheu fehlenden Wörter deute ich mit Punkten (. .) '
Der ^HX% Ae» »ynschen Textes (Cur. p. d, 22) ^cr^^ P=^ P^ -*?) om ^\q
om ]i0)Lc3 fgiijt, ]Q| Armenischen oder iaX zu sehr veriitümmeh, S. in, 2: i| ^
^i»ii^«^l»^Mf^ fi»^f,^p^,,j , . , , %»/*i«f« weil im Syr. oiZ^-lJlo^ l**^^^ IW
steht, so i«t ein ^ut^t^ättl »»At ansgefallenf S. 11, 15: fehlt ein Sata: |^ Af^ \l^
Zur Abgar-Sage. 187
freilich sehr vermindert würden, wenn wir mehrere Handschiaften zu
vergleichen im Stande wären. Die zwei aus dem armenischen Texte
geflossenen französischen Uebersetzungen und die Venediger Ausgabe
des armenischen Textes schöpfen aus einer und derselben Hand-
schrift, und der zweiten in Jerusalem erschienenen Ausgabe ' ist leider
eine sehr junge Handschrift zu Grunde gelegt.^ Kleinere Abweichun-
gen rühren meistens von der Unauftnerksamkeit der Abschreiber
oder vielleicht auch des Uebersetzers und von der eigenthümlichen
Art und Weise der Uebersetzung u. dgl.^ her.
Am Ende der Schrift aber ist eine regelmässige Veränderung
des Textes absichtlich vorgenommen, indem an aUen Stellen, wo das
syrische Original Sätze, die den Tod Addai's in Edessa berichten,
oder darauf bezügliche Andeutungen enthält, diese entweder fehlen
oder ganz verändert sind, so dass die armenische Uebersetzung immer
von dem Gedanken beherrscht wird, dass Addai nicht in Edessa ge-
storben, sondern nach dem Orient abgereist ist und dort den Märtyrer-
muMf^tatfj f*^f)> ^^^ ^^ Syrischen ist: . . . ]om )^1o; S. 27, 16 siebt: \%tiiuinu^
i^fi, ^A%mfr ^f^f^ .... j\yu»,^h%, im Syr.: J^^f^o Y^läl^ r^?«»^©,
K^t^, also das Wort mpmptath^ fehlt hier. S. 27, 3: tf^utmutnlr^utn. »[uMpuBt^Mßp
mmimffh muss man *mtpff hinzufügen, wie im syrischen Original steht; S. 40, 16:
|*Wa. flv#w trpLmtJ» bttnjutjbu ^ Jiira .... ayJu§Ki§nnä.p-tii^ ^Uft-aatannaa. f hier
nOaen wir die Wörter u^ututlr^au^JIri^ ^ft b^pln.&u^/i (oder ^/, ß„t.ßu»üfißk^ f * * *)
einschalten, wie im Syrischen steht. Endlich der Satz (Cüb. 20, 6): ^oou^ ^jL^m
^owr'QlnWV) ^a^o J^ ^-s^ fehlt im Armenischen (S. 40, 22) ganz und gar.
^mmpm^m^fi-ftig^ |). |()^«»^4/ »änLu^iriHß t \fpi,Luu»ikif*t ^^^^' ^i^ser Titel ist
▼OD dem Herausgeber fiugirt. In den Handschriften aber stand: f|)w»<.«^ ISso.«»«»«.
P^'v^rf \^f^''^'v ^'^v^ff "V ^ j""'"pI' ü"i-^ JI*-"-'>"2/» "üf-'u U^^"^»
lUo genau mit dem Titel der Pariser Handschrift (vgl. die Ausgabe von S. Lazaro,
& 1) übereinstimmend. Die Vergleichung dieser beiden Ausgaben hätte schon ge-
imgt, dass die meisten der Abweichungen und Lücken blosse Copierfehler sind.
> Diese Handschrift ist nämlich im Jahre 1737 in Jerusalem geschrieben.
Die Protonike-Sage, welche in der Handschrift fehlte, ist etwas älter, indem
Meiner im Jahre 1419 geschriebenen Homilien- Sammlung entnommen ist. Die
Men Handfichriflen gehören der Bibliothek des armenisch-gregorianischen Klosters
^ keil. Jacob in Jerusalem, N. 154 und 1. m, 289.
' Beispiele kleinerer Abweichungen sind nicht selten; wir erwähnen die
Menden: 8. 22, 27: ^-^nt.ß^IrmJp. Irt. nqnpJ"nL.p^ku,Jft l>^pn»lj im Syr. hingegen:
188
P. J. Da SHI At
tod orlitten hat. Dk- Ursache dieser Veränderimg hahe ich bereit«
üben angegeben J
Der isvrisehe Text^ berichtet, duss Addai, nachdem er die Kirche
von Edessfi und der Uiugebting gegründet hatte, in eine Krankheit
fiel luid in Folge derselben starb oder wie der Syrer sieh ausdrückt;
piji ^ml-.'Ti _iQ (Ä^ \o^ ^-2-aJi * peniaa }om "^^-^^ Gerade hier beginnt 4cr
Armenier zu verUndcrn; er hat diese Stelle so übersetzt;^ 1**^ j*«
d. h. jNarli allem diesem woihe der Apostel Addai nach den Cj<^
genden des Morgenlandes abreisend Der Uebersetzer hat hier noch
einige Zeilen hinzugefilgt ' und den darauffolgenden Satz etwas mo
ficirt.^ Die beiden Texte laufen nachher ganz tibereinstimmend fori
aber schon am Ende ist wieder eine bedeutende Veränderung vof^
genommen. Der syrische Text berichtet/' Abgar war sehr betrüb^
weil Addai nahe zu sterben war ^V^? «l®«"-^^-* ^'jia:^^ oom ^^*ns\n
\om)j der Armenier konnte das nieht dulden, er bat daher so übö
setzt! "* l^ftuttJfiftu^ 4^^' uttfffhifjffff* jwf£»uu.ti tßf&itir^itf %ttftm Lc im%iu£ty J^ %f»^
ißirfi i^*-) j*»itt*'pfi'-^tf wahrend fi !fMuin,t,fttu\f hi^issen tnusstö und ohne ^t. wN
das Orig-ioal biettit; S. 2Ü, 32: Y^^^pf^i i«/tm^,«Ä,rj, S.vr.: V^w^ l^^^l; S. 32,3
\\t^uut\ii^ Lt ^^tuufLi^ ff ^tttTtu^i;, ^^ . . . , ist etwas verändert worden; S, 33,
1^'/Af Ai? *l^"tP^ f i^p^r^l ^3t ^^^^^ kurze Uebersetzuag des Textos, weid
biotöt: li^'oIa'iUs^ V-'^^-*'©^ \LJfi^ .^-^j^ai* .ol^omo^ und auch im Ärmeniiebä
wILre e« beaser, zu übemsetzen: |^^t ^*iltlh(i *^*uP^ fi ****^l l^^'hp Jl^fitnntpLü
WA» auch ein echt armenischer Ausdruck ist; 8. 33, *28: <|w^y>^>/ jntu^p^m it
*Mfu^u,o%f weil hier im syrischen Texte )^ A^nA^J.? J-loi^^ .-a^)o . . . sieht, \
nmsste e» im jirmeui sehen Text« *^%utffiit jun^p^u iM^tit^tntuJia/t* he»»j»en; S. lü, I
*^tttftM«^utp fft*(tttt^niu%i tf^uMy^t pt,j» ist eiuü öig^oiithÜmlichL^ UGheräetÄung de» J
tn4,.^\^i mJLD \r, 4 n wAA^. ..ä^jL^^ den Cuheton (Uebers. p. 19, tS) öbersetÄl:
badly ßtands his flock with respecl to him.
i Oben, 11, §. 2,
a A. CuKBTOtf, Am, tyr, doe. Text, S. 18, 14.
^ S. 38, 8.
* S. 38, 9—12,
^ B. 36, 12—15. Im Armeuischen steht hier L tu^rttfttt^uutu p f„\t, im Sf
aber heis«t eei I^üäso p^^.
« CüÄKi^N, Text, S. -ja, 16.
^ a 4Ö, 4,
Zur Abgar-Saoe. 189
. h. ,sie waren alle betrübt, weil er (Addai) abreiste und von ihnen
regging'. Gleich darauf berichtet der Syrer, Abgar habe dem Addai
Lostbare Kleider zugeschickt, damit er mit diesen ,begraben' werde;^
Vddai aber habe geantwortet:^ ,Ich nahm nichts in meinem Leben
ron dir, auch jetzt, da ich sterbe, nehme ich nichts von dir^ Der
ganze Satz war dem armenischen Uebersetzer nicht angenehm; er
musste ihn verändern. In der That hat er den ersten Satz dadurch
unschädhch gemacht, dass er die Wörter: {ooi£i ]o<n ^äo2ü? ganz
ausstrich; den zweiten Satztheil hingegen veränderte er also:^ i\i
^ j^fmm»irMtt%% fi/^i^ uin. ^Iri^ u$$^ (tü^ ^ »g^ ^ d. h. ,ich liabc bci
meiner Ankunft (als ich zu dir kam), nichts von dir genommen*.
Die Worte: >or>^ t^^ P) ^^^^^^ ^7nu\n V^oi p^) musste er wieder aus-
streichen.
Bald darauf, schreibt der Syrer,^ schied er (Addai) aus der
Welt, (poi ]v>Ss ^ Jooi ^Aaj). Der Armenier aber musste hier etwas
anderes vorbringen, er schrieb daher:* ^mJpu»pllru,i^ ^lUn.,, (^ ^irp, ^t'*'jj
fnm mA%mjb pm/i/itä^^A Jutpt^utü^ d. h. ,er hob seine Hände auf,
betete und segnete sie. Dann machte er sich auf und reiste nach dem
Orient ab und alle Bewohner (der Stadt) gaben ihm das Geleitet
Der Syrer gibt hierauf den Sterbetag Addai's genau an;^* auch der
Armenier hat den Satz treulich übersetzt, freilich als Zeitangabe der
Abreise Addai's. Die ganze darauffolgende Stelle^ des Syrischen, in
welcher das Begräbniss des Addai geschildert wird, ist natürlich ent-
» CuRETOH, Text, S. 20, 17: jÄOZ^? V^fJo V^HaLd V^.ä£^ oi^ Jooi ^^o
' CüBEToif, Text, S. 20, 18: . . . ^^ t^i^ ^^^^^i^ -^^^^ P.
5 S. 46, 7.
* CuBETOH, Ane. 9yr. doc. Text, S. 20, 24.
* 8. 45, 16—18.
«CuRBTOK, 8. 20, 25, 26: IjJa:»^^^:) \njLCi V*^fi** odi V>öQ^ l^^i ^oioM
1*1 ^Vo, und Arm. Lab. S. 45, 20: |^t. ^^ opb ^'bti-iiupiup^ np op ^"p^^^
kp Jutpirp^ uajutyt
' S. 45, 21—46, 12.
190
P. J. Dashian.
stellt. Der Annenier hat auclt einige Slltze eingeschaltet, die seinw
Absieht forde rhc'h waren J
Diese Abweiehuiigcn waren alisiehtliehe, leh habe jedoeli Spur
zu finden geglaubt, die auf eine Verschiedenheit des dem armeniscbet^
Uebersetzer vorhegenden syriselien Textes hinweisen können. leh
habe eine wichtige Abweichung der amienisehen Uebersetzung in d«
Zeitangabe bereits oben angedeutet/^ worin der anuenisehe Text tli^
richtigere Leseart als das jetzige syrische ( >riginal bietet. Eine anden
Spur ist die folgende. In dem jetzigen syrischen Original lesen wir:^
l^flU «Ji^^ .£LäJ^ hz\ ^ ^2j«*J uoojis ^ . . . ^^ PI ^f, d. h. ,auch id
bin aus Paneas, wo der Jordan entspringt^ In der armenischen Ueb
Setzung ist aber hier ein wesentlicher Unterschied zu finden; indei
wir lesen;"* ||'"^"f/^' ^' fj^** "p *«i"»"*A'i£;j?"* ^ \\'"^'J^('"i/ ^*^r *"^"*»^ ''^'*- %5n
^$t»%u*% fii»t £.^*«>*tj d. h. Jcli aber, den Ihr sehet, bin aus 8anir|!
wo auch der Fhiss Jordan entspringt^ Also luit der Armenier in sein^l
Vorlage nicht ^olxa gelesen. Es fehlen andere abweichende Namen
formen nielit.^ Selbst im Texte finden sich solche Sätze, die schwerlic
anders entstanden sein kOnnen, als dadurch^ dass der Ueberseteei
die betreäenden Stellen ganz anders als wir in seiner Vorlage geles<
und O. 4Ui,. 11* 1 %c. af$t iwt tf^ttuff pitif- tuftir *-&*** jftatpitaLM anat^fitnaMaputtiii '*^IVf^
ttu$mtft^ d. li. er ging nnch fknii Orietit» tim this Evangelium va\ |i red ige«. Eint^ Ipü
VerÄnd*!rurig hat er S. 49, 19 vorgenommen.
^ Vgl. auch uüteii, §. 11.
3 CtiRKTo»^ Anc, 9yr. doc, Text, 8, 11.
< S. 21» 32.
* Alisuan itigt liier (S. 21, Aum, H) ilio Bemerkung lünxu: Satiir heiiatjei
Seite dea Antilibananfl* an deren Ftisae Fane»s .^telU und wo in der Th»l *aU
Qnelle des FlnÄSfls Jordan ©Tits|»rin|[jft.
^* Wir }ialien «chon den Namen ^jtvtii ^f$$uH gesehen, wofßr im 8jrnacbÄ
(CüRKTOK, Text» S. 17, 2:^1 ^o^^i| gele««n wird. Cürkton, Text 17, 26 kw«n wir5
}f 1nn*r^S jooi \)) ^OT^o] ^^o^ ^vas von Curkthn Thicnnttia gele««n wird iT|l
Note«, S. 161), im Amienisehen aber »telit dni'ür *^^„tp^^»\piätß (S> 37, S) u.
|ä*-Ä'I (Cur. 17, 27), waa Cübetow Articn liest, in Notes (8. 101) aber flltrt Mnit^
This, iiowever» maj be pronounced Urtykn, and b« iiitoitded for Ortjr|:iÄ oÄ
Syracuse. Im Armenischen stellt Lier (B. 37, 11) Vjiwnfi^^t ^J^s aber audi
eine Verlesung sein kann.
\
Vi' rst Hill nie
* o^Q^w»;» muss . ojjsC-i? sein, wie auch in der Tliat in der Ausgabe von
G. Pmiji'p.s sleht/^ Die Erwähnung dieses Buclios Tatian-s in einer an-
geblich im ersten Jahrhunderte veifassten Schrift haben die Forscher
als einen starken Beweis zur Feststellung der Entst^hnngszeit dieser
Schrift benutzt»'^ Aber gerade hier hat der Armenier keine Erwähnung
des Diatcfefsarons gelesen^ denn hier wird nur übersetzt H 1^* /^ ^f^
/ S^«// }**r'«J«r/»**>/*«^ *' / l>rr|»«^ fT^ä} ^1. h. siö warctt erfüUt von dt-m
alten Testamente und von den neuen Büchern* (das ist: von den
Brichem des neuen Testamentes). Damit aber, wenn übrigens die
Lesart sich bewährt, ist die ganze Beweisführung Tixeront^s und der
anderen in Betreff' diesor SttJle ganz hintlillig. Wir können demnach
als sicher bewiesen annehmen, dass jener Text, weicher dem arme-
I nischen Uebersetzer vorlag, hier und da von dem jetzigen syrischen
Texte abwich.
10, Der Einfluss des Syrischen auf die armenische Sprache
dieser Uebei-setzung kommt immer zum Vürschein. Dieser EiufluBS
ist jedoch nicht so stark wie in manchen anderen Cebersetzungcn,
in denen häufig solche Sätze vorkommen^ die kaum das Gepräge eines
annenischen Satzes und (h:^r armenischen Oonstmctton an sich tragen,
so dass selbst ein Armenier nicht leiclit den richtigen Sinn der Worte
herausfinden kann, wenn er nicht mit diesen Werken näher vertraut ist.
Schhigende Beispiele dieses Einflusses mangeln in dieser Ueber-
»etzung nicht Der Armenier schreibt*^ z.B.: ^ Jii*u^»*^ifi,ß ^z , , , ^
m » CuKCTOM, Änc, wi/r. dor. Text, S. 15, 24, üebers. 8. 15, 27—28.
I « Text, 8. 36, 15.
^^^ ^ VjErl TncEBoKT, S- 130^133.
^^^H 4 8. 33, 27^'29. Di«3 Jeni». Aintg*. bietet: ^ff^kf'f'f ^> ^^- ^^^ wurden erbaut, etc.
^^^H ^ Die franstfsbche Ueberseixiing dieser SIqUo lautet (8.41): ih avaieut re^u
^^^^uelqiies notu^nH tie Taucien et du nouveau testament , wäm eben nicht uuriehtif^
I 1»L Zah-H {Dlai€Jin. 8. 91» Aiim. 1) bemerkt tiier: »Dig armeuisdie Ucberstitxuni^j
I ^dieser Htelle) bedarf kaum der Erwähnung^, ob mit Recht auch ftir die Textkritik
■ ^er Lehrf des AdtltU^ daii wetnA ich nicht. Das m^]z allording-» frir die L-ntermiebuug
^ «ies DiatessarouA Cieltung haben.
II
193 P. J. DAraiAir.
iliiSsJ D«r Uebersetzer Iiat entweder den Sinn dieses Wortes nicht
verstanden* oder aber einen entsprechenden armenischen Aosdnick
nicht gefanden- und folglich den syrischen Ausdruck in reiner Um-
Schreibung au&cenommen. Der Satz:' |^^^pjMf3^ ^^ ^«rc^^i^^MM. «•^•4^
fj^^ ist die nicht wördiche Uebersetzung des Originals, obwohl er gara
fremd lautet, wohl aber die Sätze: {t'*r9 l^/^T/ ilJP'^ «»^«f^««^/«^'
und Zj^'V^ Th^jf^ T^* f-Ä»T7 ^ff^-T tTV A^^ ^- — —f^
1*—;^ -ir-'^-w - -w** T -«n«* -r-r-^^ A^^-^ /^^^t^ptg^
-i^-—M£» i^r ArA—^H^^— ^ -ir^ ^-^ u. s. w.
Einige dieser Sätze sind schon, wenn man streng nach den Ge-
setzen der armenischen Sprache urtheih^ gesetzwidrig; sie bieten z. B.
das Subject im Accusativ, u. dgL
Der Uebersetzer hat in anderen Fällen so sclavisch Wort ftr
Wort übersetzt, tlass wir selbst die Regel der syrischen Syntax und
die gewöhnlichen Ausdrucksweisen und Constructionen der syrischen
Sprache, die Anonlnung der einzelnen GKeder des Satzes u. s. w.
auch auf das Armenische angewendet sehen. Ich erwähne z. B. den
folgenden Satz:^ ,i\-r ff^ v-T-TT^^' J^"^ ^«* «7»f«iU t'^'^H!
^P^ T~^^r7 ./^— -j -tAr ^/^-* -f-v ~-^A ^••r- — das klingt
nicht armenisch, sondern semitisch!
An einigen Stellen hat der Uebersetzer Uebersetzungsfehler
sich zu Schulden kommen lassen. Der Armenier schreibt nämlich:'
» CuRKTO.x, -Iwf. #yr. cJoc. Text, S. 15. S.
• Der jetzt gewohnlich gebmuchte Ausdruck LA%if.tm%aa0Ltmtu ist in den
cLiääischen SchriAen noch nicht belegt.
3 ö. 21, 17.
• S. 33, 5.
s S. 8, 14.
« S. 10, 19.
• ::5. 13, IS. — Auch der Ausdruck (34, 18): ||^ ^l^h •y««7^'^4^ fH^
Li. uitmtmniJiffb y£m/ff», setzt die Wörter l^"'^^ ^i"^^ voraus.
^ S. 42, 21.
9 S. 35, 7, 8.
Zur Aboaii-Sage,
193
d, li. Weil aber der Künif^; Abgar nlelit ditn-li das Haus der Kuiiier
durchziehen konnte. Es ist augenseheiiilieh, dass hier ««*-% (= Haus)
nicht pasHt. Es ist aueli in der Tliat eine unghiekseli^a* Uebersetzuiif^.
Deun \}vv Text hat hier die Lesiirt:* \q^ ^*i£^| lß'> "-.Js^io l^Sv ^? ^^}
jl^iDooi^ ZL-kÄ^i* rS^^% L)er Armenier hat darin das ii-^i^ iiieht passend
übersetzt Er meinte das Wort mit utttit, (^ Haus) wiederzugeben, aber
gerade hier niusste er mit wj^w/»^ oder ^f'^Ar id versetzen. So id>erse!zt
er:'^ f* m»*/^**» ä^«. j^/f^v^w^if- t^^^ftiutup^ ^>tstqu*^>f» anstatt ^^i/?«iyÄ *f»p
^^»fu^pffu^ wie im Syrischeu 1^1^^ V^os^ V*.?. In derselben Seite:' 1;^«-
^fiut^piX «ÄtV *tff f Ji£ ^iä,,^uqwßt>,; gerade das (»egentheil lehii der
syrische Text:^ Isj^ i^^^^^ I^^i i^Ji^i.^ r^^f also *iuch im Arme-
nischen musste es f"*// fi p«^>^»;'>. i&hi^ . . . , . beissen. Der Armenier
Bchreibt; ^l^iffi:^ Mi.ÄWy># «,^ti^^»tß Lt. ti*uh*t^,^^ d. h. ,die Vorsteher aller
Männer und Frauen^, während der syrische Text hat:^* ow^^^ ^? \>eu^
V^!^c9 1f^i^7, was Cureton ilbersetzt:* The whole state of the men and
the w^oraen. Hier ist otfeDbar von der Geistlichkeit die Ki^de und
der Amienier rausstc das Wort V**^*^ uiit ***^»** Ubei-setzeu.
Wir lesen in dem arineuisebeu Texte f<j|genden Satz:** 1***^^?
t"^ 4^ *^'l»'*lfLfft jnftttt-tT iC^Jwfriftfttfdfi*^ ^iuSljf&ut£^ t^ dieser Satz ist
sinnlos; er ist dadurch entstanden, dass der Armenier anstatt eines
* CüBKTON, Änc. gf/r, doc, Tftxt, S. 1(J^ 17, Cubbton Übersetzt die betreöfeode
8tel1e: But Ab^&r the King, because be wa» not able to pass over inU> tlie country
beloDging^ to the ßomaiüd.
* S. 31» 23, Diöser Salz ist vielmehr fehlerhaft. Denn iu der Ausgabe von
Jerunalem lautet derselbe (S. ^5, 1) : t^ifuiutnn j^pJlutuL t^gt. Der Abt^elireiber hat
also (las Wort aatfLnah ano üusgefasaen und ein «-Suffix am Ende des Wortes
u^f^luutLMft liiiiziigefdgt, HO [h'ijss tMfjkiwt-iin, was ein Adjectiv ii%ar, ein Substautiv
wurde.
3 s. 31, 28.
* Crm. 14, 9.
» S. 47, 13.
« Cdh. 21, 24.
"^ CüRBTOÄ, üebers. 21, 28, — Eben diesen Fehler hat auch G. Phillips »ich
XD ßcbulden kommen lasAen. {V|fl. Bickell, ZelUchr. ßir kath. Theol. IÖ77, 8 301,
Anm, L) Di« arm. Hebertet zu uj»^ bietet ferner (S. 39, 3(1): mt*%if ^,tttnnt$fMtt&^
wn» M##iJ^i-^ ju*fntip(tt>, «ein inus.s, ila im Syrischen V^^s^^ r^^^^ sr^ht,
9 S. 20, 17.
Wiener Zeitselir. f. d. Kuode 'L Marge lU IV. Ita. 14
1
194
l\ J. Da SHI AN.
Substantive emen ganzen Satz parnj>!inistiscli nitHlergescb rieben bat,
da der Text liier^ bietet: cm , qjlI^^ KqJ^ m^ ir*^^^ -*' U^r^- Hier
muss 6S IVft- ^^C k */l'tftur^frM»JJfn%* j*t^t**»r h^Jut^tr**** P fn^t h tuS^L äst£^ I
heisseii. Wenn wir auch y"V*'j^"'z **^r i^^^^k lesen in einer Stelle, -
wo ooi 1oi-^|^ ow^ , oL-*^o} steht, so ist damit bewiesen, dass der Atme-
nier das Wort — ^ol (bekennen, 2. preisen), das hier offenbar be-
kennen bedeutet, in der zweiten Bedeutung verstauden hat. Eine
nieht ganz genaue Uebersetzung ist ferner: ■ |J*i**«i«fÄ«#^ ^fi^'^^r'^
t* Zw^h} ^'^il '11^ Syrisehen V»^c5ot-»i \äJ^ ^ ^o^ ".^-^ h^ steht u. s- w.
Noch andere Fehler finden wir in der armenisehen Ausgabe
dieser Schrift, die aber vielleicht nicht auch in dem ursprlingliehen
armenischen Texte standen, sondern ei^t durch die Unaufmerksamkeit
der Absclireiber sich eingeseblielico haben. So ist z. B. der Salz:'
IIpy^" ^*' nt$fts-ßp p$$»f-uit»ftmif^ d. li. ;wie es sind Tage der Könige*,
hier vollkommen sinnlos. Weil nun hier das syrische < original "^ hat:
1^ i-.)^ U^lt so ist offenbar, dass der Uebersetzer «^«^t*» Air *utf,k'Hf
puifutttffftu^ geschrieben hat und nielit i*nt,Kft^^ Es ist ferner ganz
sinnlos, was wir lesen:" (|'f«'A /A^i rH ^(*f*»*i»^, d. b. ,freuen
sich über die geschriebenen'. Das passt liier uieht^ wo im Texte*
1r Miii^ ,ohJi\ ^^ steht. Es stand also anch im Armeniselien früher
nicht tipiftt'i^ sondern y"'^""/"? 'b'r Abschreiber hat f* und *« ver-
wechselt."' Ein ganz entstellter Satz ist der folgende:'* (|/ p*Mj»*ib yjci^
ttb/fjpit ifJt^tffttii p £, tait tffr histh^iffti£ tn%^i i^tßrtm* 3>t n _^ d, ll. die N 11 U d O U
* CüRETON» Anc. »yr. doc. Tflxt, *S, 9, 1 1.
2 Artn. Loh. 8. 27» 20,
a Arm. 8, 37, 18.
* S. öl, 2.
» CüBKTON, Text, S. 2«, Iti.
« Arm, S. 40, Ä.
^ CJuRKTo», Text, S. 19, 21.
^ Eine solche Verwech soiling ist mieli dnfl folgende (S. 33, 19); Bi0tA%mg%
tja tnLu»4ä%t- ^Ji£ j nnfrthtt utiRJitsupi nn tnLtitu^ti ukl* a ^ ^beil^iO (8, 51^ 5) mm
Zur Abgar-Sagb. 195
les Irrthumes verlassen Euch nicht, die Eueren Verstand bedeckt
haben. Vergleichen wir aber diesen Satz mit dem syrischen Original, *
*o erhellt, dass Jl^ip ein Abschreibfehler ist und man «^^ (= Nebel)
schreiben muss. Weil aber Jl^i^ nur im Plural gebraucht wird, so
hat man die beiden ursprünglich im Singular stehenden Verba {p-inu
und «ti/) im Plural gesetzt {^p^»q»f~'i' und «*.V^); ursprünglich hiess
also diese Stelle: «i^ p^n^gn^ {1)^^% '^t^ in»iitpnä.piruA etc. Ein Druck-
fehler ist aber:^ / u^au^uti/utbif. , . , lifi A-lu iß^/i Jiir^ ^umauff, uyi^ qft
^hp h etc.; das Wort ««//^ ist hier von dem Herausgeber als Binde-
wort angesehen und daher mit Comma von /r#f.#mM#f getrennt; hier
aber ist «^ ein Adjectiv zu ^M#«*ff«»f.
Im Allgemeinen aber übersetzt der Armenier sehi* schön, und
hat in dieser Uebersetzung viele eigenthümUchö Wörter und schöne
Äusdrucksweisen gebraucht, die in den anderen armenischen Clas-
akem noch nicht belegt sind."^
Diese Schrift ist einer besonderen sprachlichen Untersuchung
werth, zumal weil sie zu den erhabensten Dokumenten der arme-
nischen Sprache gehört, in denen das Armenische zu einer Reinheit,
Höhe und Blüthe erhoben ist, wohin keiner der späteren Schrift-
steller gelangen konnte. Diese Uebersetzung gehört in die dritte Classe
Her classischen Schriften der armenischen Sprache, wohin auch die
Uebersetzungen der Werke Ephräm's, der Abhandlungen desAphraates
und der Kirchengeschichte des Eusebius gehören.
11. Die beiden Ausgaben des armenischen Textes gehen an
vielen Stellen auseinander. Merkwürdig ist vor allem, dass die Hand-
schrift von Jerusalem am Anfange des Buches bietet: ,Im Jahre 343
der Aera der Griechen^, also stimmt sie genau mit der Lesart des
jetzigen syrischen Textes überein, die Pariser Handschrift hingegen
hat die Lesart: Im Jahre 340 der Herrschaft der Griechen. Dass
; ^ CcBKTOK, Text, S. 9, 13.
» 8. 33, 12.
' Ich erwähne nnr einige Beispiele. S. 31, 26: a^Aukf»!» iptui^/Atti^ obwohl
i der Annfrabe von Jerusalem nicht «^l^ffü^ sondern fuil^fit steht. S. 24, 9 : H*^
*|«w^Ap jL h^amm.&^t tuHtutMirLA%. S. 40, 6 : i^ta Liuqiuitnju plf Lirana U. 8. W.
14*
im
J, p. Dashian.
diese letzte Lesart die richtigere ist, haben wir oben gezeigt Die
zweite Aljweiehung ist, dass die Protonike-Sage in der MaiuUdiriA
von Jerusalem gänzlieli fehlt. Das bedeutet aber nichts. Der AV
Schreiber hat die Stelle als uberflilssig ausgelassen J
Eine andere Abweichung ist, dass der Name \\t^ in dieser
Ausgabe imim*r IVtpt^^- geseliriüben ist, was freilieh richtiger sein kann,
obwohl aucli l\*^i rej.^elrecbt nach den Gesetzen der armenis€ltei]
Sprache, welche die LKip|>cleonsünar»ten so viel als möglich vermeicict,
gebildet ist. Endlieh hat sieb der in der einlieimisehen Sage gewuhn*
liehe Name ((K-'t^jI'"' anst^itt l'^i iii den Text eingescldichett-' Das
Alles beweist zur Genüge, dass die Pariser Handschrift verhältiiii
massig besser ist, als die des Klostoi"s des heil. Jakob. ^ Die Ver"
gleich ung beider Ausgaben bestätigt dieses Urtheil. Ueberdies fiudel
man eine Reihe von Ltieken, die aber in der Pariser Uandst^hrift
nicht vorhanden sind.*
^ 80 hat schon der Hermisg-eber (Vorwort, 8, 10-^11) richtig bemerkt
Abschreiber hat nämlich ile» Anfang und den Schluss der Siige Jibgeschrieb"
Nachdem er den 8atz: ,Nun berichte ich Ench die Ereig^nisse, welche
Menschen widerfuhren ^ die geglaubt haben, wie auch ihr, daas Christus der >
des lebendigen Gottes ist\ abgeschrieben hatte. lüjtst er die Sage ans (also
richtet er nichts) und fligt allsogleich den Schloss hinzu.
' S. 53| 22: |ipo<'iSr^<)fH'<^ Itfc/** '^'^^"{/^ unt.pp i*tn.tä^itt$t£jb ff K <•« f- 4: ** <* * J
' Die Pariser Handschrift stammt, wie gesagt, axis dem xn, Jahrhundert, i
Handschrift von Jerusalem aber ist ganz jung; sie ist im Jalire 17'M iu Jent«:
abgeschrieben worden.
* Ausg. von Jer S. IT, l« steht der Sala: 1'^,^^ /*Ju»tttnni,pht\t ku «oj
P^t% . . , , ^sätmMf^ftfi llf^^ Jla^f^j^ viele Wörter fehlen hier (an der
Punkten bezeichneten Stelle), die aber in der Ausgabe von Venedig stehen (S
17), n&mlich k^ /r.^u»W^^^^ ^«««f#>^^iw^ 4|v . «<|r«y4«« ^<- AV^ A"f ^H/^'
«A^'I^^Mt »,ju»^*^MmL,.,,, — S. 26, 19 fehlen die Wörter: yt *,\jp^%l l» ^fm^f
^ii%f»ßt Vgl. Ven, S. 2G, 2G. — 8. 29, 11» fehlt der Sat»: |*c u^m» itiml,k
^'^at^pfL'h fi i»ffiß ^n^ißs/b^ ^rM' ^^^' ^^^ ^ ^^* ^^ ^^"^ CuasTon, Tes
S. U, 8.-8. 52, 3 fehlt wie<ler ein ganser Sats, Tgl. Ven. 8. 44, 9. — S, 5S, I
sind die Namen «d»/«*«» l*. fy^tiftmJmj ausgelassen, vgh Ven. S, 49, 10
CumsTOK, Text, S. 23» l. — So auch S, 58, 24 fehlen die Wörter ^,|»*.„^^ ^'«"t^/
VgL Ven. 8. ÖO, 2. Cim* tX UK Endlich 8. 69, 2» ihI u0m^%^ Mr|r^«../L.j
ausgelassen worden.
r^-
Zur Abgar-Sage. 197
In den anderen Abweichungen sind die meisten der Lesarten
der Pariser Handschrift die richtigeren.^ Damit will ich aber nicht
behaupten, dass die Handschrift des Klosters des heil. Jakob gar keine
Bedeutung hat. Denn hie und da bietet sie solche Lesarten, die
richtiger sind als die der Pariser Handschrift. So bietet z. B. der
syrische Text den 8atz:'^ \^o ^oou-kaJ (Cürbton liest: Vä|) \^ looi jla)
oooi ^^^*»^u^ (Phillips, V»ö). Phillips übei-sctzt diese Stelle so: also they
w^ould not have brought down woes upon themselves, aber noch
richtiger Cureton: Nor would they have divulged the affliction of
their soul in crying Woe! Die Venediger Ausgabe stimmt hier rait
der Uebersetzung von Phillips überein,' die Jerusalemer Handschrift
hingegen liest richtiger:^ in. »»i ^ i^w "»'^^'"'^a 4^ k^^'k^jl^- Ein
ganzer Satz, der in der Venediger Ausgabe fehlt,^ findet sich in
der Jerusalemer Ausgabe:^' ^(V'''*'?^ ^«» k ^'»»^us mu/kß^tä/tip ^$up u,^^u,^
»n„cp^i% /„plru/t»^: Einige der anderen Abweichungen habe ich oben
angedeutet'
^ So hat die Ausg. von Jenis. (S. *27, 22) einen Zusatz tft. LttL^» ofip»$mi$^
^thwßOf etc. Das Wort opkumtiktttuip steht in der Vonediger Ausgabe nicht, auch
nicht im syrischen Texte (8. 10, 9). — 8. 37, 13 lesen wir «.n^-^k ^"'^ihsb b ^^"1
ta/bnt.'b utfrp np t^p—ß tiVP"* ^^ ^^^^ siuulos ist. lüor muss nicht ^«Y/A9^ ^^"~
dem ^ufj^j/fif/^ gelesen werden, wie dies in der Ven. Ausg. (S. 33, 18), und auch
im Texte (16, 16) steht, der liest «-l^i^ ^oaö ^^^^ >ia^? • — S. 38, 14 wird
gesagt j^^^tt0lb0»t.p-if%^ ^nn^fJiijj f-uy/tlhf d. h. sie kamen aus dem Herrschafts-
gebiete der Römer. Aber gerade das Gegontheil will Labubna behaupten, welcher
schreibt (8. 16, 4): oooi ,^a,-^S V^Ldooi? ^-«.iili., also die Lesart der Ven. Ausg.,
iiie jl^^aa»i»nt.p-/n.lbf etc. bietet (8. 34, 11), ist richtiger. — 8. 47, 24: ^utpiu^mp
Jut^t. njtut/i ist nicht so ganz gut; besser armenisch ist ^$up$u^$up ifLn-^/if wie
wir in der Ven. Ausg. (8. 41, 21) lesen, so auch (8. 59, 17) ih n%auplflfi»$tl^ ist
im Classisch- Armenischen in der Bedeutung ,unterzeichnen^ nicht belegt, wohl aber
IbwA aatpl^aa/blf^Jf was die Ven. Ausgabe (8. öl, 10) bietet, u. s. w.
2 CüBETON, Text, 8. 10, ö.
3 8. 27, 8.
* 8. 27, 17.
» 8. 40, 22.
« 8. 46, 6.
' CcBBTOM, Text, 8. 11, 2 liest: ^ ^q-i»Ldo ^ ^i^SSno ^ r^r^l.
Die Ven. Ausgabe aber bietet nur (8. 28, 10) u$iilnQ» hu i9i.ut$t.ßu»ulr i(^\ hier fehlt
also ein dem 8atze ^^ ^»nüSno entsprechendes Aequivalent. Das fehlt aber in
198 J. P. Dashian. Zur Abgar-Saoe.
Der Herausgeber hat die Protonike-Sagc aus einer anderen Hand-
schrift genommen und als Anhang drucken lassen. Der Wortlaut dieser
Sage stimmt nicht mit der in der Lehre des Addai stehenden Ueber-
setzung derselben überein, sondern nur mit jener Uebersetzung,
die Alishan als Anhang veröffentlicht hat. ' Die Uebereinstimmung ist
aber nicht überall wörtlich. Keine dieser beiden Uebersetzungcn
stimmt mit einer der dreien, die E. Nestle veröffentlicht hat.^
der Jerus. Ausg. nicht, welche hinzufügt (S. 29, 6) Lt. ai$t.aau%h^i(p. Ein Einflnss
der einheimischen Literatur ist es hingegen, wenn wir in der Jerusalemer Hand-
schrift den Namen l«»««»^«»']^ mit ^xf-pitJ verwechselt finden. Vgl. S. 15, 16.
1 S. 62—68.
' £b. Nestle, Syriache OrammaHk mit Literatur, Chrestomathie und Olostar.
(Porta linguarum oHerUalium, Pars v.), 2. Aufl., Berlin 1888. Chrestom. S. 108—131:
1) e cod. paris. 234. 2) e cod. Mus. Brit. Add. 14, 644. 3) e cod. Vat. syr. 148
(a. Chr. 1267).
Notes on Öräddhas and Ancestral Worship among the
Indo-European Nations.
By
M. Wintemitz.
Most of the points discussed in the subjoined article formed tlie
subject of a paper read before the Oriental Congress at Vienna in 1886.
Since Dr. Calland has meanwhile published his valuable paper on the
same subject, I now arrange my own notes with reference to Dr. Calland' s
paper. The Grihyasiitras of Apastamba and Iliranyakesin, the latter just
published in a careful edition by Dr. Kirste, and the unpublished Grih-
yasütras of Bharadvaja — a copy made in the Vienna Oriental Institute
from the Bundi MS. was kindly placed at my disposal by Prof. Bühler
— and Baudhayana (No. 33 Bühler Sanskr. MSS. Ind, Off. Library)
have furnished me with new materials, especially for the Ashtaka rites.
I.
Dr. Calland, in his elaborate essay on the Worship of the
Dead among some of the Indo-European Nations,' has treated very
fully of the ancestral cult among the Hindus (pp. 1 — 47) and Iranians
(pp. 48 — G8), to which is added a short account of the ancestral
worship among the Greeks and Romans (pp. 69 — 77). In conchision
(pp. 78 — 80) the author gives a r^iSM/uf/ of those ancestral rites which
may be ascribed to the primitive Aryans. The main part of the essay
is devoted to the Sraddhas.
^ (Jeher Totenverehrung hei einigen der Irvlo- Germanischen Völker, Von Dr.
W. Calland. Veröffentlicht durch die königliche Akademie der Wissenschaften zu
Amsterdam. Amsterdam (Joiiaxklb Müller) lSi<8. 4*^.
200
^L WiNTERNlTZ»
The Sraddhas, or rites performed in honour of the Manes, plat
such an import;int part in the rehgious and social life of the Hindus
that we need not wonder at the enormous mass of Indian literature
which is concerned with these ceremonies. Every attempt, therefor
at sifting tlie materials sciittered over ever so many ritualistic work
law -books, PnrÄnas, and special treatises on the SrÄddhas, and
bringing light into the chaos of numerous ceremonies performed oa.
various occasions, will be welcome to every student of Hindu lifi
Dr. Calland has collected all the materials about the ISraddhas
accessible in the Grihyasutras of AÄvalÄyana, Saftkhayana, Gobhil»
and Paraskara, in the Dharmasutras and Dharmasitstras; he has mside
ample use of the Sraddhakalpa and the Sraddhaviveka^ and has W-
sides availed himself of the Vish^u-pura^a and MarkaQd^'yapurAP*
Occasionally he refers also to the Epic literature, in order to giv
instances of Sraddhas as tliey were practically performed. It is, hoi
ever* to be regretted that he has made little use of Kamalakaraa
chapter on the Sraddhas in the Nirnayasindhu» and has not at
availed himself of Heraadri^s great work on Sraddhas,' Prof. JouLvq
paper, Das Dhamiasutra des Vishnu und das KfithakagfUitfatülta^
considerable part of which is devoted to the Sraddhas, ought also
have been referred to.
Dr. Callan-d distinguishes, first of all, between Pinrlapitrivajn
and öraddha, thus excluding the Pi^jdapitnyajna from the ten
*hraddha\ That the former is a Sranta, the latter a Grihya ceremonj
would not justify such a distinction ; the Piijdapil py ajfia might sti
be a *Sräddha* performed with three fires, just as a homa can
either a ArautakarTtian or a gfihyttkarman. We find, however, that I
Sriddhas always consist of two parts, a feast given to the Brabm«
and offerings to the Manes, while the Pi^dapitjiyajna consists
offerings to the Manes only. On the other hand, Gobhila cer
> Chaturvargachintämanau PürUt*hakha\\4^ JJrdddhakalpaJji, Cjüoutta, BibH
thee« Indica.
* Siitungt^erichte der hmferüchen Akademie d, JFiw«. FhiL-hM, OL Bd n,]
1870, pp. 22 sqq,, pp, 42 to 68 on Sr&ddliM.
Notes on SrAddhas and Ancebtral Worship btc.
201
fers to the Piiidjipitfiyajna a«^ a SrädtUm, wlien he say» (Ofihff.
IV, 4, 1 srq.): anrn.^hfakffa»t}iitlipdkena phifjapifftffnjfm njftkhifftfah \ ama-
vngtidynja iac i^hrdddkftm, *By the Anvashlakya'pancako ntferin^ the
Pi^cjapitnyajna is explained; thie Sräddha takes place on the new-
moon day\ TarkalamkÄra says: (*i^ pinffapitii}fajfidkhiffnh ^rnddham
umdK^aiydydm iti ntlt rant' shah. Frequently the Pindapitnyajtia is re-
ferred to in the Ophyasutras, when describing" a Srnddha, by phuln'
pitfiyajnavnf etc., o. g, Pdi\ in, 3, 10. Aity. n, 5, 3. Sdnkh. iii, i:t, 7.'
The SraddhaSy as described in the Grihyasiitras, Dharmasntras
and Dharmasastras , have been classifiod by Dr. Caij.and in the
following manner: a) Sraddhas for deceased relatives, L Nityasraddha,
IL Parva^a^raddha; b) Sraddhns tor a single deceased person, III.
Ekoddishtairaddlia, IV. Sapirjijikara^ja; c) Sraddha^ i>erfnnned on
special occasions and with special aims in view-, V. Abhyiidayika-
öraddlia, VI. Kämyasräddhas etc. This is neither an exhanstive nor
a very practical classitication. Why, e. g, are the Sraddhas for a
single deceased person Inserted between the two classes of Sraddhas
1 that aro celebrated for the Manes in fjjeneral? And why is the Par-
' va9a.4raddha taken into the classification, while the Ashlakas, An-
il
rashtakas etc. are pxcluded from it? The Pärvanaöraddha itself might
find its place under c) as well as under a)* Again, the Ekoddishta-
' eraddha and the Sapiodikarapa are only two of a whole set of *Sräd-
) dhas, and there is no reason to exclude tlieni irom the classitication.
I Dr, Cali.and is^ therefore , obliged to add to Ids 'six kinds
I of Sraddhas' another six 'varieties^y Goshthisraddha, Seddhiiraddha,
I Karmäftgasiräddha, DaivaKraddha, Yatrasraddha, Pushtisräddha^ and
I to treat separately of the Ashfakas, Anvashtakas, the Madhyavarsha-
6räddha and the 8n\ddhas celebrated in spring and antunin (when
rice and barley grow ripe). And a good many more varieties would
have to be added from Hemadri's work.
Out of the eight chapters of Gobhila*s Sr4ddhakalpa , Dr.
Callanb has translated the four chapters treating of the PArvaina-
t See also Max Miller, India, what c^m it temh nst p. 240,
202
M. Wl5«TE»NITX.
6r4ddha, the Ekoddisshta, 8apinijikaraija,jiiidthe AbliytidÄvika 8racldhl.
Only a few mistraiislalioni» need be pointed out here, ^^räddbakalpi
i^ 22 Dr. C. translates: ^.{AJU Handlungen tvm) Srttddha an dk
Viim Devds miU^en (denen vom Sraddhaandie Pitaras) varangdien,"
Tbis translation does not bit tbe exact meaning of the sutira, dam-
pur cam Srdddham kurvkaf which is, that in a ^raddlia ever}* act of
woi"sbip to tbe Manes must be preceded by the corresponding act
for the Viive Devas. — St. k, i, 23, and again ly, S Dr. C* trans-
lates wpacdra by .Das Hinireten' instead of ^Das Verfahren^ (ih
rite). — br, k. ii, 32 ak^hataii is left untranslated. — 8r. k. it,'
Dr. C. translates rijam darbhaJ} by ,,Die Ktdahalme sind reM
instead of ^#iVid gerade"*, Jpjavah, straightJ^ is used as the opposi
of dtiguna (8r. k. J, 24)^ which the Commentator rightly render? In
dvigunahhugna,
I have nothing to add to Dr. Callakd's excellent treatment uf
the Nitya^raddha, Ekoddishta and 8apiv4il^Ara^a and Abhyudajiki
I may, however ^ lie t-dlowed to add a few notes on the Pan«?»
^räddha and the Ashrakas, notes which rest ehielly on the Gpliy^l
sütras of Baudhäyana, Bhäradväja, Apastamba and Hira^yakesio.
Instead of Pärva^aörÄddha or New-moon Sraddha it wtntl
perhaps be advisable to use the term Masikasraddha or Month
Sraddha, unless we have to distinguish two Sraddhas, one to be i
formed on the new-moon day, and another on any day of the secoo
half of the month. »Such a distinction seems neccssar}'^ for the ^Uf
l&yana Gphyasutra. Asv. ii^ 5^ 10 says, a celebration like tbe
vaslitakya is to be offered to the Manes every month on a day wj
an uneven number. But, he mentions iv, 7, 1, the Parva^asmdd
together with the Kämya-, Abhyudayika and Ekoddishfa Sraddlu
Safiklh iVj ij 1 simply states that a 8raddha is to be given eva
month, Gobh, iv, 4, 1, Vishnu 7«], 1, Manu m^ 123 seq. teach
New-moon Sraddha. Sntddhakalpa i, 2 — \, Gautama xv, %—A sp
of three alternatives; a Sraddha, they say, may be perfonued
the new-moon day, or on a day of the second half of the moill
after the fourth day, o r on any day of the second half of the mo»
Notes on SbAddhas and Ancestral Worship etc. 203
Vasishtha iv, 16 prescribes a Sraddha on any day of the second
half of the month after the fourth. Baudhayana^ Bharadvaja, and
Apastamba use the term masiSraddha, Hira^iyakeiin masika
for this Sr^ddha. According to Baudhayana ii, 1 7 (end of the chapter)
and Apastamba 21, 1 — referring by yathopadeiam to Dharmas.
II, 16, 4 seqq. — the MasiSraddha is celebrated on any day in the
second half of the month; according to Bharadvaja ii, 12 and Hiran-
yakeäin ii, 10, 1 on the new-moon day or on the uneven days of the
second half of the month. While Baudhayana' simply states that the
Masi6raddha follows the rite of the Ashtakasraddha, Bharadvaja,
Apastamba and Hira^yakeiin treat the Masisraddha before the Ash-
taka festivals. The fullest description is given by HlraijyakeSin. The
chief ceremonies are, according to Hir. u, 10—13 the following:
a) Brahmans are invited;
b) He offers a burnt-oblation with the Darvi-spoon;
c) He calls the ancestors up (dvdhayati) ;
d) He makes a water libation;
e) He offers burnt-oblations of ghee to the Fathers;
f) He sacrifices part of the food in the tire;
g) He feeds the Brahmans;
h) He respectfully dismisses the Brahmans;
i) Three water libations are made and the Fathers called up to
bathe;
j) Cakes (pindas) are offered to the Fathers, each cake followed
by offerings of unguents, collyrium and clothes;'^
J Cf. Oobhüa IV, 4, 1. 2.
' These 'clothes' consist of tlireads of wool torn off one's own clothes, if the
sacrificer is young. If he is old, he cuts the hair off his head. Hir. ii^ 1*2, 8. 9. Cf.
Aiv. äraut II, 7, 6. Professor Monier Williams describes the Piij(Ja-offerings as
witnessed by himself at Gayft in the following manner: 'Twelve Pi\i(^as were formed
of rice and milk, not much larger than the large marbles used by boys (called
'alleys^). They were placed with sprigs of the sacred /tiZn-plant in small earthen-
ware platters. Then on the top of the pindas were scattered kuia grass and flowers
.... The men had ktUa grass twisted round their fingers, in token of their hands
being perfectly pure for the due performance of the rite. Next, water was poured
204
A[. WlNTEBNlTZ.
k) The ancestors are invoked by prayers {namnskdmir up
thate) ;
I) Three water hbations are made;
in) Tho Pitns are dismissecL
Apastamba (21, 1 — 9) though more concise, has about the same
order of ceremonies. He puts the sacrifice of the food (f) before tbf
burnt- oblations of ghee (e), mentions, however, that according to sora<*
teachers the order is to be reversed. Compared with Hiranyakeäm
the ceremonies in Apastamba arc described as follows:
a) f) e) [e) f) «Ae] g) h) i) j) k) 1) m)
More divergences are found in Bharadvaja (ii, 12 — 14),
chief divergence being that in Bharadvaja the feeding of the Brah-
mans follows after llic Pinja-offerings. The beginning is much the
same as in Him^^yakesin. After tlie sfitra, proscribing tlie saeritice i
the foody we read the following words; jxirUhaddakshinato darbha
mushtiih nidhaija iamnin dakshmapnvargd7ii9 frin udakafijalin upanim-
tfuti \ asdv ara nenikshveii jntar asdv ava nefitkshvefi pifdmnhdrnp ^
nfmkshv&ti | evam (and here tlie copy at ray disposal sho
a lacuna). To the south of the assembly he lays a handfid of Darbh
grass down, upon it he pours three handfuls of water towards th
south, (saying): *N. N., wash thyself, father!' 'N. N, wash thy»
grandfather!' etc. There can be no doubt that the following wordaj
which are lost, contained some prescriptions about the offering
Pintjas. After the prayei*s to the Manes ^k) and the three waü
hbations (1), he returns without looking backwards (apratthh
efya), and then he makes the Bralunans partake of the food,
we compare again the ceremonies as described l»y Hiranyakeitint '
get the following order for Bharadvaja:
<=) d) e) fj ij j) (V) k), 1) g) m)
Into the palms of their handB, pari of whicb they spriiikleti on the groiuidt aaA|
on the pin^oA- One or two of the men thon took threads off their clotliea and 1
them on the pinrßas, which act is aUeped to be emblematical of preeentiof
bodie» of their departed ancestors with garmenta.'' (Indian Avdlquarg^ toL t, 18^
p. 203.)
Notes on SrIddhas and Ancestral Worship etc. 205
Bhäradväja and Apastamba prescribe, that the sacrificer shall
?at of the rest of the food, 'at least a morseF, says the latter J
The Ashtakäs have been treated by Dr. Calland as ancestral
ites, though their character as such is not quite clear in the Gfihya-
mtras of Gobhila, ASvaläyana, ^äAkhäyana and Paraskara. However,
[ thinks Dr. C. is right in assuming that at least one of the three
/Vsh(akas, that which was celebrated with meat, was from olden times
meant for the Manes. He arrives at this conclusion from the fact
that so many ceremonies and mantras relating to the Manes occur
in the Ashtakä rites. He might also have referred to the fact of
the Ashtakäs being celebrated in the second half of the month when
the moon is decreasing, this being the regular time for ancestral rites.
Moreover, the animal sacrifice on the Ashtakä festival is a signifi-
cant circumstance when we remember the old saying, that an animal
may be slain on three occasions, and on three occasions only, the
rites in honour of the Manes being one of them (Apast. Grihy. 3, 9.
Cp. Manu v, 41. ÖäÄkh. ii, 16, 1. V&sishjha iv, 5 seq.) On the other
hand it is undeniable that the Ashtakä festivals as described in those
four Grihyasütras have also some connection with the beginning or
wther with the close of the year.'^
But the case becomes very different when we turn to the
Grihyasütras belonging to the Black Yajurveda. In all these Gri-
hyasütras — that is to say, in the Käthakagnhya and in the Gri-
hyasütras of Baudhäyana, Bhäradvüja, Apastamba and HiraijiyakeSin
- we find the Ashtakü festival described in such a way as to leave
no doubt that they were devoted chiefly, if not wholly, to the wor-
ship of the Manes. In the Grihyasütras of Gobh., Asv., 8äükh. and Par.
it is the Anvashtakya, the festival which takes place the day after the
Ashtaka, that is celebrated distinctly as a Srüddha, when Pi^^^
have to be offered to the male and female ancestors. The Dhar-
nusastras speak only of Äraddhas to be celebrated both on the
1 Cf. Ähf. äraut. n, 7. 12 seqq.
' See Oldkmbebg, Indische Studien, j.y, p. 145 seq. Jolly, Dcu Dharmaaütra
^ Vithifu und da» KdihakagrihytuCUra, p. 42.
206
SL WiNTBRKrr».
Aali(akäs and ud the Aavashtakaä, ^6ee Vishniu 73, 8 seq- MaDu iv,rHM
YäjnaTalkya (i, 217) mentioDs onlj the Asbtakas. Now in Baudhi*
yana's Giiliyajsutra we find no mention of the Anvasbtakva^ bat what
he describes under the title of Ashtakahoma hears a remarkable re-
semblance to the description of tlie Anrashtakya in the other Ofihy»-
sutras. In Baudh. we find eren the name Ashtakä i^ r ä d d h a. TIi«"
saerifieer, it is said (a, 16), announces the festival to the Brahtiiaiw
(kshanam praha) by the words: 'The festival is to be performed ^
the Ashjakaoraddha' (ashtakä^raddhe kshanaJt kriyatäm »ftj. The Brah
mans reply: 'Chi, let it be' (om^ tatheti),^ And the Kithakagphya
distinctly says that all the Sraddhas follow the rites prescribed fur
the Ashtakas. \\'e read 53, 2 : tuhfeJcdrnkardi^ hi sarvairaddhdni, and
again 54, 1: »arvairdddhdnäm ashfakdnmiatvam.^ And in Ka^Lftb
49, 2 it is said: Hsro '»htakdh pitridaimt^M Three Ash|akas ihare
to be celebrated) and the Fatbers are the deities (^to be worshipped)'.*
Three Ashfakas — the first to be celebrated with vegetable
tl^e second with meat, the third with sesamum cakes — are pn
scribed by the Käthakagnhya in accordance -with Vishnn TS, 8. T^
1; Sai^kh. iii, 1:2 «?«^qq- Likewnse Gobli. in, 10 seqq. and Par,
3 teach three Ashtakäs, only prescribing cakes for tlie first nn
vegetables for the third Ash|aka. The Manavagnhya ii, 8 also knot
of three Ash(akas to be celebrated after the fiill-mocm of Agrahnyao
and before the fnll-moon of Phalgnna. A4v. n, 4, 1 and Kaluga,
quoted by Gobhila (ui, 10, 5 seq-)^ prescribe even four AshtaW
All these authors teach three or four Ashtakas to be celebrated
three resp, four successive months, and they vary only will
respect to the Anvashtak^^ whether there should be one only or i
m
^ This passage occurs iti Bubusm'» MS. The two cliapter» Baudh. u, IC i
17 on theAshUkis are also qaoted bj HemMri, pp. 1694 mi\<\ Tbere the
quoted above does not occur; so it may be an mterpolntton. On the whol«, lio^
aver, I found, that Bühlsb^s MS. has better roadin^ than the edilion of ^
' JoLx.T I c, pp. 42. 61.
^ Professor Jollv traodates (I. c. p. IS) ; 'Em nnd drei Atk^akd», dm Jf«i
und den Goilepn m Ehren, (m feiem/. See, however, Gcdft, m, tO^ l : a»k(aki i
HdmMtd, Apaat. Dhamnu. n 16^ 3i taira pOara cfevold^.
Notes on SrAddhas and Ancestral Worship etc. 207
after each Ashtaka. AÄv. ii, 4, 2 mentions already the alternative
that only one Ashtaka festival may be celebrated, and the Prayo-
garatna says that in this case the Ashtak4 of the month Mägha is
to be selected.*
Now Baudhäyana allows three alternatives. The Ashtakähoma,
he says (ii, 16), shall be perfoiined on the eighth day of the second
fortnight in the month Taisha; likewise in Mägha and Phalguna, if
he chooses to perform it separately. If, however, he prefers perform-
ing it jointly, then it has to take place on the seventh, eighth and
ninth days of the second fortnight after the full-moon of Mägha. Or,
lastly, he may perform it on the eighth day only.^ The second alter-
native is that chosen by Bharadvaja, Apastamba and Hiraijyakesin
who know only one, the one Ashtaka or Ekäshtaka. They prescribe
cake offerings on the seventh day, animal sacrifice and offerings of
meat on the eighth day, and a Sräddha on the ninth day. Baudhayana
does not separate cake and meat offerings. The following are the
chief ceremonies as taught in the Baudhayaniya Giihyasutra:
Brahmans are invited, and both the Brahmans and the sacrificcr
bathe. A cow is brought to the place of sacrifice, sprinkled with
water, slain and dissected. The omentum is cut out and roasted. In
a separate fire meat, boiled rice and cakes are prepared. Water
with sesamum is offered to the Brahmans who represent the ancestors.
Then presents of clothes, perfumes, incense and garlands are made to
the Brahmans. Now he makes five oblations out of the /Srura-spoon,
cuts three portions off the omentum and offers them, burns seventeen
Ashtakähomas, cuts the cake into eight pieces, offers three in the fire,
and gives the rest to the Brahmans. The boiled rice, meat and cake
are now mixed up with ghee and offered as burnt -oblations to the
Fathers, grandfathers, great-grandfathers, mothers, grandmothers,
> See Oldenbero, Sacred Books of the E<ut, vol. xxix, p. 206.
' BÜHLER*8 MS. fol. 26*, 11. 4 seqq. reads : iUhdshtakdhomas taishye mdsy
aparapaksha9(/dsh(amydfih kriyelaiva mdgha evam phdlgune yadi vihrito yady u vai
»amatta uparUh^dn nidghydfj, panrnamdsyd aparapakshasya saptamydm ash(amydih na-
vanMfdm iU kriyetdpi vdjthtamydm eva \ The text given by Hernddri, p. 1694, is corrapt.
208
M. WiNTKRNITZ.
greatgrandiyotliers, to the gnindfathers oo tlie mother's sicl
mother*^» graiulfatliers^ the graiidiiiothers on the mother s side, tlie luo
ther's grandmothers, the mother^ö great-grandmothei-s, to the teaclien
(äettnfehhyah) ^ teachers' wives, masters (gundihyali)^ masters* wives,
friends (nukhih!uj€ih\ friends' wives, relations (JHdtihhyah)j relations' wive^,
kinsmen (HrnatyMiiftih) and kinsmen's wives, to all men and all womfü
(aarDebhi/ah mrvdbkiffikij and lastly to Agni Kavyavahana SvishjaknL-
The dislies are in tact uifered in the mouths of the Brahmans/ afw
having been placed on Darbha grass and covered with Darbha gnu»».
The latter action is accompanied by the Mantras addressed to tb«
Fathers, grandfatliers etc.: pitribh/ah avadhd namnh avahdf pthma-
heMhyak h cad Im nama/i scdhd etc. When the Hrahmaus are satisfied
with food» tliey are presented with gold, clotlies, brass and earthen
vessels, cows, horses, goats, sheep, elephants, slaves, servants, no
barley, beans, sesamam, sticks, shoes, uüibrellas, jars, chairs,
etc, etc. Having honoured and dismissed the Brahmans the sacrific
makes cakes (piiidas) ont of the reomants of tlie food, and offej
them with the same manti'as as before to the fathers, grandfatke
great-grandfathers etc. etc. We see that with Baudhayaua tlie Asl
takä Sraddha is a real AH 8ouls festival, for not only tlie tbö
ancestoi's but the Manes in the widest sense of the word have
be woi^hipped.'^
If the performer chooses to keep the festival for three days,
has on the second and third days to go through exactly the aan
ceremonies as on the first day, using the meat left from the lir>t day
Evaih ivobhiite nuhmaieshma \ evmn eva ivobhiUe yadi tryaham. He wll
cannot afford to kill a cow, may offer any other animal or anytbi«
* Cf. Apodt. D}iamms,ii^ 16, 3 : The Brahmans (wlio are fed) represent '
AliavaniyA fire.
* As a rule Pi\iijafl are offered only to the three Fathers, i. e. father, gran
and great-grandfather, at tlie Aiwauhtakä i5rad<lba nho to the female anoeftor«, J
if he likes, also to the teacher and the piipiia who have no children. Aie, n, ^ ^
Fdr. Ill, lit 11 ^H- Öo6h. iv, 3, 10 say»: If he does not know the names ot'l
Ancealors, he may offer the Pi^ijas to the Manea who li%'e on the earth, iu
aky and in lumven. Cf //*>, ti, 11, 1; 12^ 4.
Mm
NOTBS ON ÖRAIJDHAS AND AnCKSTRAL WoR.SHJP KTC.
2Ü1)
whatever^ or he may give pre-sents^ or feed a eow^ or only study
the Sraddha Maiitms, or burn bniBhwood, f^ayiu^, Tliis is tlie At^htnkfi',
but on no nccount shall he be without an Asht*akiiJ
According to Bh/iradvtyaj Apastainba and Hirapyakcain, the eliief
festival takes place un the day called Ekashlakä, that is, tluit ei^Hitli
day in the second foiiuight after the full-moon of Magha which co-
incides witli the Nakshatru Jyeslitlia. The construetiuo of the suti'a
A past. 21 J 10 is rather clifJicult, 11»* says: yn luntjhijuk jmurmtmnsyd
uparishtad vyaMaka tasydm ashtami jymhfhftyu sampadyute tthn äkdsh-
{akety dcakishnie. We should expect :tuuthcr yd after tcuydm, Tluit
the commentators, however, are right in explaining vyasläaku by apara-
pukska is proved by II ir. ii, H, 2 — ntdgkydh pnurtjtrmdsyd yo *pa-
rapakuJtas tfufydsltfamfm ekdshtahity dcukshftU — wlrieh reads like
a commentary on Apastauiba's sutra. By adding anärädhmhu after
fatckli purvedyur m the nt*xt sutra, Iliranyakesin explains the words
tasydni ashtamt jycshfhnyd sampadyate of Apastamba's siltra, Litth'
help is to be got from the Bliuradvajiya Grihyasiitra, where the same
Mjaftge occurs, the text being hopehjsi^ly corrupt/^
The three (inhyasutras (Bfuir. .Vpast. Mir.) agree in dividing
the whole of the Ashtakii eelebraliou into three parts:
I. The cake o f f e r i u g o n t h e s e v e n I li day.^ — First of
all, says BharadvÄja, a eake of fuur Saravas of rice is prepared in six
» 8eo 3ditkh. Ill, 14, a— Ö. Mv. it. 4, 7 — 11. GofJi. iv, 1, 18—22. Oli.knbkbo,
Jnd. Sind, XV| I», H7. — ApaM, 22, 10 alUws curds to be offered with joiiieit lijLiula
iDstead of tho asiiftl Ashtnkä oSermga.
* Bhär, II, Ifi : ojih^ukäih mfAkkyaftyävm \ ujmriHhtdn mdifh^dh prdk gho-
^tdiuloM ^rfiad phdlpim/d^ f) j ln»ydm i^htuvii »oprit/ä f sic, read ajthfavit ji^exhlhayd f)
^ampatfynte tarn ekdnh^aMi/ drakjthate | The aütra Ap, 21, 10 i« quoted in tSdi/atjiat
^tmatterUaty iyn Tdndtja Mahd-Brdhmatnt v, 9^ 1, and a aimilnr (|notati«ti occur» ibid.
Ji, 3, 1 from an 'Adljvary(isutra\ which in perhaps only aoolher uanie fur the
Ap>a«tAinb!ya 8ütra (mßanin^ 'the SOtra of the Vajiirveda'). The text in the edition
^f the Tdnfft/a M. Br. is corrupt in both cases. In the Cünimontary on Taitt. S. IV|
.*t^ 11, 3 Apastiimha'*« sütra in quoted again» Hee Ltjdwio, Der Ri<fvedaj vol. iv, p.
425. As to the imj>ortant role asrrihed to the Ek;L8hfa.kJl in the Veda, see Weber,
Die vedijichen Naeht-ithten van de-n NnJcihatra n, (Berlin 1862) p. 341 seq,
> This cake oflTnriu^ is mentioned also by Atfv. ii, 4, f>. — A cake of four
^ivfta is roewtioned alrnady in the Taittiriya SathbitTi (m, ä^ 8^ 4) in connection
Wi«i»tr Z«il«ohr. f. 4. Kunde d. MorgtMiL IV. Dd.
16
4
210
M. WlNTERNlT2.
dishes or iu one dish ' and ottered as a burat-obktion in the hou
with prayers addressed to the ancestors. The ceremony is conchnled
by an offering to Agni, the Carrier of food belonging to the Manes
(agnaye kavyavahandya »vUhtnkiite svadha namaJt pUrihhifalt »mh^^),
Bharadvzija does not say when this cake offering is to be performed.
Apastaniba says that this 'preparatory ceremony' (aujtakni'tfam) takes
place on the evening of the day preceding the Ekashtaka. Hirapysfcesio
names tlie afternoon as tlic proper time. Bhäradväja speaks only of
a hnmt-t>hlatioti, he makes no mention at all of Brahmans to he fed.
Apastamba says^ that only a portion of the cake is burnt in the firt?,
while the rest has to be tlivided into eight portions which arc offered
to the Brahmans. In addition to tlie cake oblation Hiraijyakesin alsti
preserihes Pi^ida oflerings^ presents to the Brahmans and tlie rest
the usual 8raddlia ceremonies.
II. The animal sacrifice. — The chief part of the fcistiriü
on the eighth day is the sacrifice of a cow, offered to the Manes. The
rites are much the simie as those described by Baud hay an a. Apart from
this sacrifice dishes of riee, meat and ghee are offerc*! as burnt-oUla-
tions to the Fathers, Thus far Bhiiradviija, Apastamba and Hirapp
keSin are unanimous. But while Bhäradväja makes no mention of
Brahmans to be invited or of Pinrja offerings, HirapyakeSin tcaclics
Pinija offerings and the rest of the Sraddha rites also for tlie eighth
day. Apastamba — thus forming a Hnk between the two — proscrilMö
Pincja offerrngs; he adds, however, that aeeording to 'some* teachers
(which may refer to Bhäradväja) the Pi^ida offerings take place only
on the Anvashtakii.
with the Ekfi&btaM. We read there: *Oti liie EkishtaM, the Euler of the äifi
ho jtlian prepare a cake of four Sarävas^ and on the inortiing he shall
hriitihwood with this (cake). If (the brushwood) burns he will have a goo*l f^
if Dot, a bad year \ The coiumeotator explains: 'With the cake, which iniuitb«vi
hot^ he i^hall burn the brushwood. He throws a live eoal over the cake, and <
grasjs oyer (he coaL All that is to bo done in the midst of Llio brushwood. Ko^
if the fire of tliia cake burns the whole brushwood, it is a good sign; If i
bad aign' See also Werer L c. p. 312,
» i7*i% n, 14, 4 has the cake prepared in four diahea. Ap. 3 1, 13 sa/i,
acconling to some teachers a cake in eight dishes has to be prepared.
L^
Notes on orAddhas and Ancestral Worship etc. 211
III. The äräddha on the ninth day.^ — As to the ninth
iiy, the three Grihyasutras agree in prescribing a regular Sraddha
> be performed according to the Mäsisraddha rite. For this Sraddha
le meat left over from the preceding day is to be used. The word-
ig of the sutras is nearly the same :
Bharadvaja: Hobhilte pitfibhyo mathsaSeshena mdsi^rdddhasyävTitd
^ h-ddcUiarhsyäkfitä MS.^ Srdddharh karolL
Apastamba : aia eva yathdriham mdmsam ^ishtvd ivobhüte 'nvashtnkd,
Ilira^yakeiin : 6vobhitte mdiiisa^esliena jntyibhyo 'nna7h sailiskj^Uya
. . juhoti. . . yathd mdstke.
Apa.stamba alone mentions tlie Anvashtaka by name. Bhär. Baudh.
and Hir. apparently mean the same Avhen they say that a oraddha
is to be performed 'on the next day', that is, on the day foUoAving
after the Ashtaka.
The cake offering on the seventh day as taught by Bharadvaja,
Apastamba and Hiranyakesin corresponds to the first Ashtaka in the
Orihyasutras of Gobhila and Paraskara, the cake-Ashtakti (Kticheii-
(uhtakd). There is nothing corresponding to the Ashtaka that is ce-
lebrated with vegetables (Gemilseashtakd), Hirai;iyakes^in (ii, 13, 3 —
'^)j however, says that on the MAdhyavai'sha, or the Sraddha to be
celebrated in the middhj of the rainy season according to the rite of
the monthly Sraddha, vegetables may be offered, if meat is not avail-
able. The same festival is called the *fourth Asht<ika by Par. in,
3, 13, who states that vegetables have to be offered.^
A curious custom is mentioned in the Manavagjihyasiltra (ii,
5). On the evening preceding the last Ashtaka (that is in Mägha)
the sacrificer goes to a crossway, kills and dismembers a cow, and
> Haradatta in his commentary on Apast. 21, 12 mentions that some com-
ti^ntatore explain that the cake offering is made on the cightli day, the cow is
killed on the ninth, and the Anvashtaka celebrated on the tenth day. But, lie adds,
ti>U u not borne ont by the Sfistras.
' See Oldenberg, Seicred Books of the East, vol. xxix. pp. 103. 345. Calland,
PP- 43 seqq. I do not believe that it is possible to read with Oldenberg rndghya-
««»•«Aa for mddftydvarsha. The evidence of the MSS. in .Sfinkh. Par. and Hir. is too
rtrönj against it.
15*
212 M. WiNTERNiTz. Notes on ^rAddhas etc.
distributes the meat among all who happen to come across the way. On
the next day (the Ashjaka) another cow is sacrificed in the usual
manner.
It is interesting to see how closely the Grihyasütras of Baudha-
yana, BhAradvaja, Apastamba and Hira^iyakeSin agree in all the
points where they differ from the other Gnhyasütras. On the other
hand, it is surprising that Baudhäyana differs so much from Bhar.
Apast. and Hir., and that Bhar. stands nearer to Hira^yakesin with
whom he often literally agrees, than to Apastamba.
lieber die armenische Bearbeitung der ,Sieben weisen
Meister'.
Von
Friedrich Müller.
In Bbnfey's Orient und Occident, ii, 369, findet sich ein kurzer
Aufsatz von P. Lerch, in welchem von einer im Jahre 1847 in Moskau
erschienenen russischen Uebersetzung der armenischen Bearbeitung
der jSiebcn weisen Meister' Nachricht gegeben wird. Der russische
Uebersetzer hat die Arbeit nach einer Handschrift ausgeführt, die
im Jahre 1687 unter Schah Suleiraän (1666 — 1694) in Ispahan ge-
schrieben worden sein soll und bemerkt, es sei ihm unbekannt, ob
das armenische Original jemals gedruckt worden oder überhaupt von
den Freunden orientahscher Literatur gekannt ist.
Was den letzten Punkt anbelangt, so bemerke ich, dass von
der armenischen Bearbeitung der ,Sieben weisen Meister' in der ar-
menischen Schriftsprache drei Ausgaben existiren, welche in der
Bibliographie Ai^mSnienne, ^u»fyu,liu,% $nM0u$lr%tM0,^^u$ni.p^t.ttf Venedig 1883,
S. 564 angeftihrt werden. Dieselben wurden in den Jahren 1696,
1720 und 1740 im Orient gedruckt. Das Buch ist ungemein selten
und dürfte nur in sehr wenigen öffentlichen Bibliotheken Europas
sich finden. Ich habe jahrelang umsonst darnach gefahndet, bis es
mir endlich vor kurzer Zeit gelang, durch meinen hochverehrten
Freund Dr. 6. Basmadjian in Scutari eines Exemplars dieser Ute-
rarischen Rarität theilhaftig zu werden.
Mein Exemplar repräsentirt die Ausgabe von 1190 (1740). Es
ist ein Sedczband und 328 Seiten stark. Davon ftillen die ,Sieben
214 Fhieüricii ^Iüllkr.
weisen Meister* 287 Seiten; auf dt'n lulg;endcn Seiten finden sicli
Dinge, welche nicht duzn gehören, nämlich Gebete und geistige Be-
trachtiiDgen*
Der Name dos Kaisers, dessen Toehler der FcMtjcrr (««f/Mü-i-
iM#«r) Pontianus {tfitf\ifft*^%tfu phonUhianoH) heiratet und von dem 0H
das Reich erbt, lautet *ßV^«^w« (mozolos)* — Die Namen der sieben
weisen Meister lauten: »f*»%*ii*il*wt* (panishiUas), ^^%<ym^w«i (Wtenduloi^
t^mpi^j^i* (gurdon) oder yj«P"V' (gafho?i)j i/?«/^^o/»w^ (malxiorax), j^^
(josephos), ^qk*'*^***** (kyßopas)j j»^*^^f»»r (jowakim)»
Die zweite üenmhlin des Kaisers ist eine Tochter des Köfli
Mozolos. S. 14 heisst es: Ät yWyii«/ *J/fi*r*^^i«^><#* ^ttt^j^ ^ffi» '^ f «f
*nh^»m Sit. tipvt^i aq"t iiurpi* t/tt^ft^itfßt tufit***fjffi'i* läLt^Lr^fi^ ^yw^, k K pfsft^
bmttfpii.
Als die Kaiserin sieht, dass die Ehe kinderlos ist, da bittet
den Kaiser, er möge seinen Sohn aus erster Ehe an den Hof komm*
lassen, damit sie sich an seinem Anbbeke ergötze, bis dass ihnen Uo'
eine Naelikoramenschaft schenkt S. IG: i» Lu u,in»tpi,^j^^„,pfi,ift.^
pittMiftutq, tfHif^iit. »ni^n tuuinttt tuxrltt hu tuutntfLtLttttf^ tiLa aiui tuLt Dcr IVAU
betirblt dann mittelst eines Edietes (>/»#"*-//»#*» «4), mau möge mm
Sohn am Pfingstl'cste ('^ f«o>r^ «y£^'""''$'"""(/^') an den Ilof bringen.
In dem Briefe, welchen Diocletian der Kaiserin in die Hand
gibt, heisst es S, 24: /*#ffwj^f«/t *^*i_»P ^ >t**»^mii> iii,i$nt,t.hi*j ^es ist einete
Sünde vor Got f.
In der dritten Erzählung tier Kaiserin (S. ti.'i) wird der Alaniii
welcher zur Zeit des Kaisers Octavianus {^*^/^c **fii^uttfim%$m) 1<#
jjs Soldat bezeichnet {if^%»*»p i//-).
Der Sebluss ist ganz so, wie er von Lkrch angegeben wird
In der ErzUhlnng des dritten Meisters ist es (abweichend v^
Lkrcm's Ausgabe) eine Elster, welche hebräisch spriebl. — S. I'
tli^ti^ft iwlTftV/ry sP^ H"C ******** *ji* ***§ t#» i^ 1**' ^PP^'i/^'ff^P^**
In der vierten Erzliblung der Kaiseriti lautet der Name d<
gesebeidten Knaben Yerilnos (14/'/^^"«)*
^ Offpjibar ein Schreibfehler für ^l%q.nt,^t,M (fmdido»)^
ÜEBER DIB ARMEN. BEARBEITUNG DER ^SlEBEN WEISEN MeISTER^ 215
In der Erzählung des vierten Meisters findet sich als Liebhaber,
eichen die junge Frau sich wünscht, ein Geistlicher angegeben.
. 99r utu^ Juitnü, Uiuiu ffitJi '§"'1 k^'"h" ujtnlrB, ta$ui; n^nuuutA^ aouaC^uhtutiü
\i,^Qä.nju uyuup^^, — Als dic Muttcr die Tochter fragt, warum sie
icht Heber einen Soldaten oder jemand Anderen zum Liebhaber
ich wählen wolle, damit die Sünde nicht so gross sei, da meint
lie Tochter, alle anderen könnten sie einmal verlassen und dann
ilosstellen, während der geistUche Herr es sorgfältig verbergen müsse,
hr treu bleibe und ihr obendrein alles gebe, was sie von ihm ver-
an|^. S. 100: {^"Uä »p***^*^'*y'' p-tu»^$$Lßuaüli, i[uai$U qft juißuAib^^^ n^
In der fünften Erzählung der Kaiserin lautet der Name des
Uisers o^^««t/af^#w (ögdawianos) und jener des Zauberers 'Ibp^hib»*"
mrlclUos), also genauer als bei Lerch. — Ebenso erwähnt unsere
Bearbeitung das Bildniss, sowie auch das grosse Feuer imd den
Brunnen. — S. 117: ffi *fi mlrtifi #^ puMßiu^lutl^ *p Jk^^ ^tuntug/lh mputp
fV' tA '^'ifP''"'ip pJuilrunlk% irk. a$it.auii^pit ,
In der Erzählung des fünften Meisters ist auch bei uns fu#^it^«"
kuknos) ein Enkel {p-»n%) des p»^/>u»u,iu (boqratSs). Es ist der König
on Ungarn (^ii*^f^«.#f^ JuM^u,p,ug^^ welcher den berühmten Arzt be-
^ft. — Als heimlicher Vater des Sohnes der Königin von Ungarn
st ein Gesandter des Königs von Burgund (bei uns verschrieben
= Portonk) angegeben. S. 1255: '^ J-iuJutbm^^ J^uliP u^HpBniütlfutfMti
^mu-uti-anfikt iiJruauuaiAt k-l/lt tun. iPLa» iri. jtuaiLifutitt; ^§upfi% ft ^Ju»lsL jigtu$ßtuß
^Jmliat.Lu aatfßu»
In der sechsten Erzählung der Kaiserin finden sich die Leichen
ler Apostel Petrus und Paulus erwähnt. S. 143: i"- pwfsut.»»p% ««/>#
*»fr^aami. aumÜbnt^ a.n.Tbni ^ L usi/p * ft *^n.otfity ^ifiupi^tnii i'pp»lß UMnM^lr^n^t
'^mnntak irv. uaoiamuft liuMiiti pJ-yjäitt-ja- U ittü fi.ptiß.
In der Schlusserzählung Diocletians lautet der Name des Kaisers,
an dessen Hofe die beiden Freunde leben und der in Alexandria
{»ik^tm'^tl.plttuj) residirt, Tyros (utft.pnu^ — Der Nebenbuhler Ludwigs
lieibst Sidon {»ft"'^) und ist ein Solm des Königs von Spanion (»rtfi
216 FßlKDRlCH Mri.LKK. UßBER DIE ARMEN. BkARBBITONG ETC.
uu^*M,\,l,utßäj,wi uf^Mfj^^). Der Name der Geliebten ist Florentia (j^/*-
Uic Stride, welche die Ötiefraiitter Dioeletians erleidet, ist die
füllende: sie wird an den Sehweif eines wilden Pferdes gehimiieiK
geBchleift und dann mit ilireni heimlichen Buhlen verbrannt S, 287:
L* *it**hi*i ludtxt fit •^ai*tdh*jiL tMtt nrtn^k ttt/*f>m iMt ittt buttuit ttfiH* a f3-iMa,n*-''-JvlU rtJt^
Antr» tuap^ Li, nutn^'ifuta *§t*tn**n$i n tlinnnn uwutnLiui tutni'ifptt /""i 'W»"'"J'^
Und am Schlüsse heisst es: l*^ *uJVf*kpLiu% o^^v^^^r ^ut^m^t^i^-
Ich habe die in dem Romane vorkommenden Eigennamen stimmt-
lieh nach der alten ond jetzigen ostarmenischen Aussprache tran&*
scribirt. Leider sind nicht alle Namen im Original naeli derselben
Aussprache nicdergescln'ieben worden. So hat man bei -y^v^if«— •
(pantshilian), }r^4'"y*«w (kyoopus)^ jM^u^fiiT (jowakan)f ^»^^w-«^« (6o^*<i«Ä^
tBü), »np*ipn» (tißroHjj tt/ftyn't* (nidou) dic idlG und jetzige ostarmenißche
Aussprache sieh vorssustellen, während man bei lif^^.^^*^**»» (Undulosj,
^«« (kalenos), tti**f***t**%if (pmioitk) an die moderne westarmenische Aas-
sprache zu denki'ii hat, wobei dann diese Worte wie hnttdos, hathm,
oktawianoB, wirffilios^ ijalenos, bordontj (horgoud) lauten.
Ich denke, das» die vorangehenden Notizen, welche znrErgänxnni
des LKBcn'schon Aufsatzes dienen sollen, den Sagenfoi-sehern iiicl
unwillkommen sein und ihnen die Mittel an die Hand geben dtirfw
den Zusaiiimenbung der arnienisclicii llearljeitung der , Sieben wci
Meister* mit den oecidcutidisehen Fassungen dieses Rooiaus geDJW*
zu erkennen.
Zum Schlüsse erlaube ich mir noch die Mittheihmg, dass,
Dr. Nrxilaus Karamianz mir bencbtet, neben jener Recensiea J'
, Sieben weisen Meister*, welche die gedruckten Excm|»lare rcprlU'
tiren und welche unzweifelhaft auf eine oceidentiüisehe Quelle zurilcl
geht» noch eine zweite aus der syrischen Quelle geflossene und bi
her leider ungedruckte existirt. Möge ein rniuenischer Gelehrter fl
dieser Recension uns recht bald bekannt machen!
Zum Kitäb al-Filirist.
Von
M. Th. Houtsma.
Bekanntlich ist in dem FLüGBL'schen Texte des Kitäb al-FihrUt
eine Lücke im Anfange des fünften Buches (jL4*-«\ä3\ iJULj\), S. 172.
Es fehlen nämlich die Angaben über den Ursprung und die AnfUnge
des Kaläm und die biographischen Nachrichten über die Begründer
dieser Wissenschaft, wie -IL* ^ J-ö\^, ^►lLü\ und Andere, woran sich
der Text mit ,^^k4*»\^\ anzuschliessen hätte. Zwar, bemerkt der
Herausgeber in seinen Anmerkungen z. a. 0., enthält der Leydener
Codex Nr. xxi, Bl. 247 v. — 259 v., den hier fehlenden Abschnitt sicher
zu einem grossen Theil — der Eingang geht auch ihm ab — und
vielleicht nicht gerade in der ursprünglichen Fassung, allein das
Fragment ist nicht etwa incoiTCct, es ist geradezu das vollendete
Master eines nach Wort und Satz völlig unbrauchbaren Kauder-
wäkches, das die totale Unwissenheit seines Schreibers — ich sage
nicht Urhebers — docimientirt und wohl ohne Nebenbuhler dasteht.
Anf ähnhche Weise hat Flügel sich auch in der Einleitung S. xvii
aasgesprochen imd die völlige Unbrauchbarkcit dieses Fragmentes
Whauptet Leider, sagt er daselbst, ist aber der Text ein solcher,
dass nur einzelne Zeilen sich ohne Anstand lesen lassen, während
^es andere von orthographischen Fehlem (z. B. vi>^b st. >^l>), Ent-
stellungen (z. B. ^ dJ^s, UaSj st. ^üLLox.^), unleserlichen Worten,
Auslassungen, ungehörigen Zusammenstellungen, kurz von sinnwidrigen
Wendungen aller Art strotzt, so dass ich von aller Benutzung habe
absehen müssen. Auch meint er, dass die Ausdehnung der bio-
218
M. Tu, HoirrsMA.
graphischen Artikel den Verdacht errege, dass sie mit anderen Zu
thaten durehsetjet sein mögen,
Allerdiiij^s liegt in diesem verdammenden llrtheile Flüokl's viel
Wtthrbcit; was er über oiihographisehc Fehler, Enthtellungen u. ß. w,
Ijemerkt, niuss ieh unbedingt bestätigen. Das Fragment ist wirklich
ein Specimen von Kakographie; dass es aber deshalb unbrauelibar
sei, muss ieh besti'eiteOj und glaube dureb die hier folgende Publi^
cation das ücgentheil bewiesen zu haben, denn bei wiederholt
Lecttlre war mir deutlich geworden, dass der Abschreiber 2war_
völlig unwissend war und \aeles verlesen hat, doeh im allgemein
nach einer guten Vorlage arbeitete, welche im Grossen und Gatusi
durch Vergleiehung mit den sonstigen Quellen wii»der hensustelli
moglieh wäre. Zwar sind Frage zeie hen ttbrig geblieben und habe ich
nur in einigen Artikeln es gewagt, den lückenhaften Text zu er-
gänzen, doeh davon abgesehen ist der Rest brauchbar. Damit hi
ÄUgleich gesagt, dass derjenige, welcher hoffen sollte, die Lücke im
Kitäb al'Fihrki völlig ergänzt zu sehen, sieh i/.nttiluseht finden wird
Schon Flügel bemerkt, dass dem Fragmente der Eingang fehh; ^nf^
können hinzufiigen, dass ausserdem, mit einer einzigen Ausnnb]
(bei Ihn ar-Rawandi) die bibHographischen Daten fehlen und cli
überhaupt das Fragment einen Auszug enthält, hauptsächlicli to
graphischen Inhalts ans dem ersten und zweiten Fann des ftluftei
Buches, Endlich ist noch der aus dem Leydener Cataloge in FtCoBt'i
Angaben iibergegangenc Irrthum zu berichtigen, dass das Fragmei
bis foL 254 im Codex sich erstrecke; es endet ja bereits auf foL 352r«
zwar ohne dass der Abschreiber sich davon bew^usst war, der
einem Athem fortsclireibt und auf den folgenden Blättern aus iigci
welcher Anthologie Auszüge mittbeilt, welche mit dem Vorhergehend'
gar niclit zusammenhängen.
Das Fragment enthiüt also Auszüge aus dem ersten und zweil
Fann des fünften Buches und daher ist es leicht, die Aechthcit
prüfen, weil der zweite Fann auch in anderen Handschriften des ¥
und in FlOgbi/s Ausgabe steht. Namentlich bieten sieh die Biographie'
von ^SV< ^ ^UÄJh imd jUJl ^^jlk^ zur Vergleiehung dar, und W6i
%
I
Zum Kitäb al-Fihrist. 219
sich diese Mühe gibt, wird bald einschen, dass der Text bei Flügel
eine castigirte Ausgabe ist und der unserige das Lob grösserer Ur-
sprtingUchkeit und Vollständigkeit beanspruchen kann, weil darin die
«itisehen Neigungen des Autors viel deutlicher zum Vorschein treten
und die den Hanafiten anstössigen Anekdoten von den Disputationen
zwischen Abu Ijlanifa und j;lk3\ ^Ik^ z. B. nicht fortgelassen sind.
Bekanntlich hat Goldziher in der Z. d. DMG., Band xxxvi, S. 278 fF.
die Sympathien des Verfassers genügend beleuchtet, so dass jeder-
mann sich überzeugen kann, dass wir in unserem Fragmente das
echte Gepräge der Diction des Fihrist vor uns haben. Auch in den
sonstigen Artikeln, welche sich nicht auf diese Weise controliren
lassen, habe ich nichts bemerkt, was den Verdacht Flügel's, dass
dieselben mit fremden Zusätzen durchsetzt sein sollten, rechtfertigen
konnte. Speciell werden die Daten, z. B. in der Biographie von Ibn
ar-Rawandi in den sonstigen Biographieen dieses merkwürdigen Mannes,
worüber man die Anmerkungen vergleiche, als vom Autor des Fihrist
herrührend, wörtlich citirt.
In der folgenden Textpublication habe ich darauf verzichtet, die
Lesarten der Handschrift in den Noten mitzutheilen; überall wo die
Emendation mir sicher schien, und wäre das Wort noch so entstellt,
schweigen die Noten und enthalten nur solche Lesarten, welche ich
entweder gar nicht oder nur zweifelhaft habe verbessern können. In
den hinzugefügten Anmerkungen bin ich theilweise dem Beispiel der
FLüGBL'schen Noten gefolgt, doch habe ich bei Ibn ar-Rawandi das
mir bekannt gewordene Material verarbeitet und auch sonst ein paar
Bemerkungen eingestreut, welche die Leser interessiren möchten.
^ c^ 3r^ ^^ ^^ <j^^ ^^ c>^^ ^^^.^ Sy^^ '^ cxi J^!^ O^
' Nach Kämil on, U; ibn-Chall. v^ l 91 (Cod. J^ \wX3\^).
220 M. Th. Hoctsma.
3i5^ ,^^y<j\ ,^^ i3j-;j\ 3i^ ij^\ ZÄ^ ^^/^^ <^Uo\ 35
jc^cb*yü\ ^ y^.j*i.\ 3i^ oV*^^ ^y^j^ 3i^-\p\ i^x« 5;^\ ^^\ dj:Ai.
isj»^ J\ J:i;.%M.U v--*U5j Jw^^ ^^ ji^^ ^2x^ ^^ l5^ ^ V*^^ J«^^^
»^Ui.\^ eX3> 'j^^ Jt4-S <^J^^ c>^ OULi> v->U5?5 i^fijJl ^ i^USj Ji.^
[in jLLm» ^ e5^y!9 ^^ J>^j ^'^«^^ VP^ ^* ^^^^^ C5^ ^>y^ oobi^ il^
c3vj:*Jb ^^yO\ ^5Xoü\ Jyc^ ^ düü\ J^ ^ J3
^U3\ ^l^ \i\ L^^ ^ji. Oy;\ ^] » JiJ^\ ^\ JUi U^ »y dJ jfyjl^
^U:^ Ub ^ d3^ d^ ^^•\ Ui\ [Jj>J<^\ bb ^U> JU» tji^l^ eTjJ*
siXLsJ »V^ ^ dJJU>3 v_,l;5 yb Jl* ^U> b s_,U5Ü\ \ Jjb U^ dJ JUi jT^l
O i\yb ^ ^15 ^\^ viXyL,iJ\ ^U^ tyJ jjf do\ ,^ Lö^\ ^^^ Ot« ^ o^
dJyo j^^y ^\ ,^^^ «G\^ ObiLjLo äa* dk>3 dJ^ cr^^>^ ^ *.-i-»J*^ O^^
i\y} ^ 3.jJb d.5;^ J,b 'l^^ \>\ v:u^ oi y^^ 7^" ^
^-^^ cr*^ cr* L5^^ ^^3 y^ ^^^ ^^ cr-^^ ß. f^3 L>J^^ V^^ ^
J Nach ibn-Chall. a. a. O.
' Nach ibn-Chall. n. mv.
3 Vgl. u. a. Ibn Nobata, Conim. in epistoL ihn- Zaidun, ed. Bulaq, p. iv^'*
wo LUa» steht.
Zum KitAb al-Fihrist. 221
^^^^■»I^X»3\ ilÄ. ^^ ^^ j^ ^^ ^2^ ^^y^v^\ ,^^\ ^ ^Ui '^^ ^\
5^uuU t}j^^\ ^ «^\j\3 ÄlJLa- iJ^ c>y^^ er* 6^^ fc^ ^"^ iJ^;:Äj\
^ ^^LJ\ J--jJ ^15^ aX-c "Jj^ jJIä. ,^\ ^ jc*Ä.\ jj^JC-u^j^ ^\ doJlft ^Li)\
jJL«^, J^^ |y^t O^^ ' ("^ "^^ duM-^bS^ d^^JLfr J<^33 wX^J!t»^\
JyL>3 ^^7^^ f^UJ\ ^K<^^ "^t^"^^ o^?*^"^^ vi^^^Vj J»^ *0':^^^^^^-^
^_^ ^iJU UJ A ■■>*>, ^ai. ^1^3 aX» If^Aft J^ JcaJu J\ *^\ C5^^ ^ J^.^J ^^^^
J^y\ ^^\ »-.'w::^^ ^pW* cr'*'^^^ *^^jJ^ vi^^sUa» ^i-^ A^UxXrL^ iS^yS\
j ^ y^ ^jh ifiUü L^Ui» U i^oIä. v-.'w^b ,^U> Jj3* ^3
^;^»a;Uj sS^^iy« ^^^ 0^-ö;!3\ ^1 «J^^l kZ^JS -^^^-i^ O^ifi ^U
* Vgl. Ihn NobAta a. a. O. p. \ n (wo noch ein paar Verse mehr aus dem-
»aVI /^-.Ji-UA- Ja xL-*lA
222 M. Th. Hoütsma.
[Järw \L\]
JLai.;j\ 0V?j3\ .>XU3\ j^ ^ j.:Ur* ^J\ dJÜUo^ ,> fcÄ.V4.\ JU
^^\ l3^U» Sy jsJkJ\ c^^^y» Ü JUxJ\ «LoÄ^\ «.-^-^y S^ 0 % U^ Ä.Ia^\ c^y
ijUL\ i^Ul»3\ ^-.^y» iüU^\ üJ^\ c^-vÄ.y dOaoU^^ JULt;L^^\ c-^a^^
^^.3LxJ\ iLiwÄ.^\ <.^-^>fi ^^4-^ i^5Jüü\ t^-»^^ '-r^^. J*^^ «^UJ\ c-^y
i..^^^, «J^=^^ j<^\ <^r^^- ^>^^ if^>^^ ^-r^>^* ^\5^\ oJLJ\ L^^
v,^.^^. /^^*^^ j!tr*^^ *-r^>^* «'i^^ »;-wMi.\ o^^>ft ^>fJS ty^5^^ ^^^
^L(Xm}^\ ^..»<X)\ \^y «-'■^y^ ^"^^ ^to\ jJsJkJ\ i,.^^s^yi^ jj<L\ dL^lj^^
^^ ij\xÄ.\^ J^^* '*r^>^- *>**^^ OUjuLe j^\jjc3\ ♦ JaftLj:J\ «-^)J
' ^^\ y;jo ^^\ ,^ 1>\^^\ ^U U>^j^ CX^ U\ JUS »>*
3 J^^^ ^) U ^3^ j^b ^- ^ ^\ ^\ ^jo ^>*3\ ^ Uy^l^
«^.^b «jJ^^ JLä^ ^ ^\y ^^ ^b\ >y^\ ^2^ >\^> ,^\ ^ J^\ AJJ\ J^ ^}
>b\ ,> ^^> do\ JUb jj»^ ^^^\ y^ J^\ ^^ dJU ^y^ du^-Oa. -tol ^y y,
5yCL^. (?) ,>oJ\ >b\ ^ Jii^ J^
f^ ^. "^ Jir* Jrtr* C5ir^ ?^ ^^^ o* ^j^ ^^ c?-* «>^ ^*
^ In der Handschrift steht: ^^\ v-.^.sai.^ ^j^wlM Ol^ JuL« ^-ft\jjül- H^''
Baron von Rosen schlägt mir vor, das letzte Wort in ^ljjj\ zu verbessern ^^^
zu übersetzen: ^das sich Enthalten von den ersten Anfängfen schlechten Betrag^i^'
bewirkt gegenseitige Annäherung*. Vgl. noch die Anmerkungen.
* Cod. (JUAJb\ (sie), VON Roskn schlägt vor CUa-»J\-
3 Lücke im Cod. — Gewiss ist L\^^\* vor den folgenden Worten hinzuzufög^'*
* Cod. J>Uü^\ — VON R08KN will J>UJb^i\.
^ Cod. etwa «X^*; de Goeje schlägt vor m^^J!S.
Zum KiTÄB al-Fihrist. 223
f
vUJ\^ e^^ c^y^ l]j^/*
^\ ^^\Sy siÜjO Jf>j^^ »5*H^. *»^^>J^ C^y^ L5^> ^^^ ->y ^^^ '>^^^ ^^^
**-^3 o» ^Ir^ t> c^. <^^ V^ ^^ c>^ vir» ^3^v^^ 3^^^^ crf *>^^ c^^
^UJ\ Jls U^ dJLt« ^Ifj dJüU ^1^ ^ o^ ^'^^
döb ^^^\^ ^J^\ i-^\^ ^^>^ 4^^ U-« dö^ j^ ^^ ^^ ^^ CJ^ L^^ "^3
^3\yb>J\ ^;>^\ [^^^c^] o--^ C5^^ ^^ Ob^\ ^^j^3 r^^
k^\j:S Lo3\ 1>QL\ ^ooaS^ dcbMÜ ^^^ doojkj^ ^Uc|^\ Ji^^ ^ (J-^y^ e5^
A^y^^ 5^\ dJüLjL cJuJL5o ^ <»^.«.«M»\ «J^^ L5^^ ^.«^^ iuLo dL«Xi.\ ^«j:^a3
> Nach Conjectur dk Gokjf/s. Cod.
' Glänzende Conjectur dk Goejk'h für ^\^'> to Ü\ im Cod.
5 Cod. >\yj.
* So Codex, wahrscheinlich unrichtig (vgl. oben ^b\ ^ jJi^).
5 Ibn-Chall. n. M ^..uJ^l
6 Cod. ^yc. Der Text des Verses ist hergestellt nach al-'Abbasi; vgl. die Aniu.
• Unrichtig Fihr. 177 und Tüst 58 ,^U-^.
224 M. Th. Houtsma.
kU^\ A^ doöJO olr^^ ^^JaA« ^^^ dLAS ^^y^. «.^IXS l>Vli-l ^^^ ^ooii^
^pjL f^^ ^U ^ ^l^ ^3\^ ^sxs^ '^^^^. L5^^* ^^ (^ c^ ^ «-^^r^
Ua^\ l>CiL\ ^^t^^'mA^ y\ ^^ <^oöJl3^ '^^^^ ""^^^^^ ^^ C^^ ^'^ dUMJuJ
doJlß ^lU) Jj^^ .0^^ A^ düL3\ ^JLo [J^\ ,^] ^^yiy\ ^ j3yL3\ 30
^5^5^^ ^\ ^oöjLS^ ^vUj^\ Jjb\ l3^UsL\ ^^ o^T^^ ZIÄB l>lli.\ d^Jl* ^uoiü^
i^U^\^ -\jj:^^\ 3u?^ ^15^"^\^ 'U-*o^\ vZÄS" Jka^^Lo ,_-.w::5 ^^^ a**^ ^^
3iH^ *uiJ\^ •\xj\ CÄ5^ o't*^^ kP^ v*^ ^ iL«u^\ 35^
yM^ U^^^^ «j^^ c^W- ^^i^ v^jir* J^' L5^Ar^^ c^^ crti*^^ ^^ lA^
Myu d^JLJL. ^15 \3\ ^\ *cJi^^Ä-o;:3\ o^. U viuJüü ^y ,3jJ\ ^kj\ \Jjb J15
Cr^*^^-^^ Cr* V? Cr* t»^!? iiya^\ b^^^ ^liuiJ\ ^yL»^ ^\ ^^^ J^\5 si^> k/
1 Cod. ^.
2 Cod. JuvJU.
3 Sur. 3, 176. Las der Sech etwa y^j^\^ 0\y»-MJ\ v£>\^^?
* Cod. <^,!Cuo^)\.
* Cod. JLL«. Vielleicht ^ > ^ v
•^ Cod. jJy. Ueberhaupt habe ich den Text dieses Gedichtes feetgesteÜ*
nach Cod. Leid. 1957 (worüber in den Anmerkungen).
Zum KiTÄB al-Fihrist. 225
i-oi J^^ fSSi3^ ^^\ » ^\ .y^^ j^ >\s>M ^\ jU>3
' J.^ ^ ^\ ^ JUi 2^^\ ^,^.^^. >i ^ ^:^ ^^\ AJD\ j^ JIS
j.rJ^ iLL«j"J\ «3\y>\^ U-o^ a.1^.^.mJ ^^^-o-« bLo j^jli \>\
.r^^^^ Ji5-^ tyS^* e^*-^ cr^ C5^ cr^*-^^ «^"^ ^j^ ^/^ 3j^'^ O^
ljMiJ\] jcJiÄ e^> JU» l^ ^y^u:ii \Sj^ o^^ J^>^^^ Ji>^. o^ C5^^ ^^»^^•^^-*^.
i^\ <J\ ^ ^bU ^^ Jj \)^ 5; U ^ ^^?\^ ^^ Jj \Ji
<u\ — iJ,\^ ^.^ ^UJ\ ^^\ ^ ,^, ::3>^ J^ ^\^ G^lr^^*-»^
a^\ 3\ ^ J JyU\ ^>\ ^»^ .X*^\ ^\ ^ ^j.^AJ}\ ^y^^\^ Us
^\ — ^i> cy^ ^yfJ^ fc^^^ J*-^^ c^. ^^ J^>^^ ^r^^ C5^ cua^
A ^ uP*^ 'j-J^ UJ^ ^ — %^ ^% CU-LÄj ^^ ^^\ ^
-^i-J A-«^' ^^ ^^^^ A l^'i* =^4^^' ^2^ ^2^ ^
* Unleserlichf etwa dJl^* im Cod.
' Im Cod. folg^ USUjb ,^55Ü\ JUJ^.
' Cod. <^^^jco.
* Cud. -*»>Lä.. Diese Lesart lässt sich vielleicht vertheidigen.
'^ Cod. d^yLJ\.
Wien« Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. IV. Bd. 16
226 M. Th. Houtsma.
düL3\ j^ ,^\ ^Ur^\ ila. ^^ ^\jJb J\ JJ^\5 ü^^Ü» ^^ aJLo\ ^i^\ ^l
XL«L«^\ üLsum*J\ ^^»I<X^ ^^ yb^ ^^UaJ\ 1% g.^^U j^^Lo3\ sxZ^ ^ ^b.«?v
s>XiUiJb LüyioS L« ^^jsjü\ ^^ ^«^.^^ J^j^ ^ oCL^*vX3\ ^\^ ^^-cM ^^ i^^
A^ ^\^^\ ^^,j^ Si^3 v,^.ü^3cjl v-^jjb^ dL«U"J\ ^^ ^►^Uü\ ,3;:» ^3jJ\ ybj
^vUJ\ d<^ e5^^^^ C^ r* *r^^ "^^ o*-^^=^ <*^^ 0^5 *^^ cxt kS^'
^^UJ\ ^^ [^ Jj] J-^^ ^T-iy*^ itJ^ d^\^\ Ä.a5o j^ c^y^ ^^ ^iUiU
^U-io ^^ dJL3\ »y^ ^«^ ^\ \^wX^ ^^^^^ J^ *-W3j ^ Jy^. f^-ä^ o^.^
^ ^y V^ *'^^ l)^^ C^ ^^ /^.5 *35>» ^U-u> ^^ iOj* ^^ ,^3\^ «5J^;*i
^LjijJ^ 'ii^b J-<»Iä:w3\ JU> Jp ♦ J^^^ o^-*^^ CH ^^^'•^ >*^ >^^
^jiy\ «lib A-^*^V dcj^Aioj jiy\ ^y^^ dJyo ^\iL\3 J5UJ\ ,j^U»^^ üU)l -.
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jj;^ ^NUJ\ W^ J>to3\ J^j;^ ^^ J-^^^ ^^ *^^ L5^^ 1^1^^ ^^ yb^ ^J
^^^ ^vUJ\ doJift düL)\ j^ ^^\ üLoU ^^ »^U^ ^,joU]\ [^j] ^2^ J03 ^
^•lk3\ o^^^ 1^ ^^ J<^*^ f^-^-*^^ Wt^ c.*^^^^ cntj CT-*-^^ c^ (>
yb Jk:^^^^ '^y^^ ^^^ C5* f>* <^^ ^UjJ\ ^sX^.^^ l3J!^o;:j» ^^15 ^j'^
J-U:w3\ Jll» e5-^. 0^^ O^^^ ^^ J^ ^^^^ ^•-«-i^S ^^5 ^^^
^^ U5U. ^^\^ >U;:ft^^\ ^^^j-»*-^ ^15^ v--JUlJ\ \jJb d^jJLi dolS> ^.o^ ü^4
» Vgl. FiÄrw^ S. 175, 22 ff. Tust, />«/ of Shy ah fHxtk*, 8. 355.
2 Cod. J^\ä-J\ jU> Jy Äi^\. Vgl. im allgemeinen Fihi^t, S. 1"^»
10 ff. Tusl 8. 328.
' Cod. J..^^.
Zum KitAb al-Fihrist. 227
U ^iuLwL^ ^\ ^ Jls^ u7**^^ c.5^. ^^H^^ f5^. cJ^ '-^>^. "^ siM^\ ^
crtf^ 5^. vi^*^ ^XJl5rL.\ ^^* ^\ erJL^\ Jlj JNU- Jl» iÄ;:J\ ^^ Jyo
Jl»5 ^yb OUlo ^"Lo^ vjXJlyL\ ^^* ^\ i2^Z«^\ JUJ J^U- Jl» 3'^yJ^\ ^
^ JUJ ^ÄÄ.^b Jyij vJU>\^ Jl» j^ Jl» ^^^^joo U*mJ\ U^. ^>^-^^^ ^} ^
üo\ -^ ,^^^L::^ya siXi\ ^ cA^-^ »-^^^ ia.U.\ jojJi) ^^l» Jl» düL)\ ^\^
^ oy^/^. c^^^ o^ Jy^'^ ^^ >* J^
Anmerkiinisren.
1) -Ikft ^^ J-**^^- ^f?^- ^^^'' ^^° ausser Ibn-Khallikün ed. Wüsten-
feld, Nr. 791, Mobarrad, ^amt/ ed. Wright V, 546. Mas'udT ed. Barbier
de Meynard VII, 234.
Die oft citirte Chutba, worin der Buchstabe . nicht vorkommt, ist
ans erhalten in der Anthologie Saizar?s, Cod. Leid. 287, fol. 87 verso.
2^^ c3^U3\ Jj>Jc^\ ^y Vgl. über ihn Flügel's Note zu Flhrist, S. 180,
Anm. 2. Steiner, Die Mulazilüen. R. 51, n. 3. — ^^^jJü\ j^ ^ JLo wird
im FVirist an zwei Stellen erwähnt, S. 163, 4; 338, 9. Er gilt für einen
Verkappten Zindlq und wurde im Jahre 167 getödtet. Vgl. Ihn Chall. Nr. 302.
Weil. Gesch. II, 106.
3) f\}aJ^\ j^Ia ^ j^**> j:^ j^^\jj\' Vgl. über ihn Flügels Note zu
Kfim/, S. 179, 6. Sarh Risalat Ibn-Zaidün (Alexandricn 1290) S. 122 ff.
Der hier genannte *Abd - al -Wahhäb at - Taqafi ist j^ ^ <^^Ia^\ *x^
v3;^oJ\ f^yijLx3\ v:uLo3\ ^ jl;cbl%J\ ein Traditionarier, f 194. Vgl. Nawawi,
8.397; Hoff&is 6, 69; Ihn Qot. 257.
4) ^yy^\ j^^\ ^^ ÜLoUj ^^ ^\ wird erwähnt bei Ihn Chall.
^r. 540, 808; Schahrast. S. 49. Haarbrücker J, 73 ff.; Mas'udi III, S. 107.
Dass er bei ar-RasFd in Ungnade fiel und zwar im Jahre 186, be-
ncbten auch Abu '1-Mah. I, S. 522, Tabar. III, 651. Als Grund dazu
» Cod. ^^^^g^.
^ Hier endet abrupt das Fragment.
16*
228 M. Th. Houtsma.
gobcn sie an, daas ar-IiasTd ihn auf Lügen in der Angelegenheit von
Ahmed ihn *Isä ihn Zaid ertappt hatte. Wer aber dieser war und wa? er
verübt hat, darüber findet man bei ihnen kein Wort. In der Leidener
Handschrift dea 'ij.^\ j<jo ^yü\ (Cod. 61, p. 186) habe ich aber die
Nachricht gefunden, daas ar-Rasid diesen Ahmed ihn 'Isä ibn Zaid nach
Bagdad bringen liess mit einem gewissen al-Qäsim ibn 'AlF ibn *Omar.
woselbst beide bei Al-Fadl ibn ar-Rabi* verhaftet wurden. Dieser aber
behandelte sie mit grosser Achtung und bald gelang es ihnen aus der
Haft zu entkommen. Als Ursache von Rasid's Zorn gegen Ahmed wird
angegeben, dass er vernommen hatte, wie die Leute sich letzterem wo^n
seiner schönen Lebensweise zuneigten. Er witterte also wohl in ihm einen
Prätendenten, was die Vermuthung nahe legt, dass er Alidc war, und
zwar ein Enkel des im Jahre 122 zu Kufa hingerichteten Zaid ibn 'All.
der wirklich einen Sohn *Isä genannt hatte.
5) ka.U.\^ ^ ^^ ^^^.^ ^\. Vgl. FlügePs Note zu Füirist, S. 300.
Anm. 8, von Rosen, CoU. scientif. de V Institut des Lang, Or, I Mss. Arab,
8. 72 ff. Herr von Rosen theilt mir noch brieflich mit, dass die hier ge-
nannte Risäla an Ibn ar-Zajjät nicht erwähnt wird in den vollständigsten
ihm bekannten Zusammenstellungen von Gähiz's Werken, weder in der
Vorrede zum ^\>^\ «.^U^ des Gähiz selbst, noch im ^j\yX}\ ^^^ *-->^ '
dea Ibn Sakir. Hingegen wird ein Schreiben des Verfassers an Ibn ax- j
Zajjät mitgetheilt in al-Hosr?a Buch <^^\^^\ ybj, abgedruckt im II. Bande j
des 'Iqd ed. Bulaq, S. 102 — 103 in raargine. ]
Von Rosen bemerkt zu den Worten OUjJL« ,^^frjJC3\ u. s. w., ^ ]
es etwa möglich wäre zu lesen ^^\yX3\ v..^^^^ «3-»iJ\ OtoX^ <^^»^ <
und zu übersetzen: ,Das Streiten um Vorzüge (?) dea Adels bewirkt Schwäche'
oder kürzer , Streit um Vorrang lähmt die Kräfte der Streitenden selbst', i
Schliesslich findet er aber die im Text aufgenommene Lesart (vgl. daselbrt
Note l) wahrscheinlicher.
Uebrigens wird al-dahiz in der Adab-Literatur der Araber, bei de»
Historikern z. B. Mas'udi u. a. w. oft genannt. Ich citire deshalb biet
nur noch Sarh risälat Ibn Zaidün S. 136 ff.
6) My ^^\ ^ j..,^\ dJJ\ jc^ ^\. Vgl. Flügels Not« zu Fihrist 8. lO-
Sein angeblicher Geachlechtsbaum bei Ibn Chall. Nr. 31. Verschiedene
Dichter haben deshalb Satyren auf ihn geschrieben, z. R. Sa'Td ibn H*»*
maid, vgl. Agh. XVII, 2, Goldziher, Muhammedanische Studien, S. 165*
Di'bil, vgl. FUiriitt, S. 100, 20; Agh. XVIII, 41. Vgl. Tabar. III, S. 1350.
Zum KrrlB al-Fihrist. 229
Der Name des hier genannten Dichters ist unsicher und höchst wahr-
scheinlich verdorben (vgl. unten 2>bjJ\ c^^^). Was das Gedicht selbst
betrifft in den Worten fUaJ> ^) vüjir* s^^^o ich eine Anspielung auf Mas'udi
VII, 148. — Für ,^,^-M»U. vgl. Jäqut IV, 461, 15.
Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass Ihn abi Do'ad sowohl in
seiner Qualität als ^^> als in seiner Freidenkerei einen berühmten Nach-
folger fand in dem Kanzler Muwaffaqs Abu-'s-Saqr Isma'il ihn Bulbul,
der seinen erlogenen Stammbaum auf Saibän zurückführte. Vgl. Lang, Mu'-
tadid ah Prinz und Regent in Z. d. BMG., Band XLI, 8. 237 ff.
'^) ^5^5^^ JJ*^^ cH ^^^«^ c^ (j^* c^ *^^*^^ cr::^'*^'^ y^^- ^gl- über
diese interessante Persönlichkeit Flügel's Note zu Fihristy 8. 174, Spitta,
Zur Geschichte Abu*l'Ilasan al-As'arVs, 8. 77, n. 2. Die bis jetzt über ihn
vorliegenden Nachrichten lassen sich durch das hier erhaltene Fragment,
durch die ausführlicheren Mittheilungen in al-'AbbäsI's ,^yxjwo^xJ\ ^Jbla-«
,^ja^\JLx3\ jjb\y^ ^Jlft ed. Buläq (ich benutzte die Leid. Handschrift 38)
und seinen Nekrolog in lbn-8äkirs ^.\^\ ^^y^ Cod. Leid. 1957 = Land-
berg 234 ' ungemein vervollständigen. Ich halte es der Mühe werth, die
hauptsächlichsten Daten hier zusammenzustellen, weil die nach den Aus-
sagen unserer Autoren noch ausführlicheren Nachrichten in Ihn al-Gauzi*8
Ur^^W über Ihn ar-Kawandi unzugänglich sind.
Zuerst was die Schreibweise des Namens ar-Rawandi betrifft, ver-
weise ich auf die bereits citirte Anmerkung Flügel's. Schwieriger ist es,
das Todesjahr des Mannes annähernd zu bestimmen. Ganz verwerflich
sind die Jahreszahlen 245 und 250 bei Ihn (liallikän, weil aus allem
hervorgeht, dass Ihn ar-Rawandl ein Zeitgenosse war von Abu 'Ali al-
Gubbä'i, der von 235 bis 303 lebte, und sämmtliche sonstige Uuellen für
das Todesjahr variiren zwischen 293 und 301. Die Hauptautorität in
V
solchen Fragen, ad-])ahabT, dem Ihn Säkir und Abu-*1-Maliasin folgen, giebt
298 an, was wir deshalb bis auf weiteres feststellen zu können glauben.
Damit ist zugleich ausgemacht, dass Flügel sich geirrt hat, als er unseren
Ihn ar- IIa wand! identificirt mit dem Fihrist, S. 108, 6 und 204, 3 ge-
nannten ar-Ilawandl, dem sonst unbekannten Verfasser eines Xy^^ k^\SS
i\yj\ und eines ij^jj\ ^^\XS, Einen weiteren Irrthum hat Flügel begangen,
^ Dass dieser Codex ein Fragment der genannten Chronik enthält, wie ich
vermuthete, hat mir Herr Prof. Pkrtsch hestätipft, als er anf meine Bitte gütigst
einige von mir ihm geschickte Auszüge mit Cod. Goth. 1567 collationirt hat.
230 M. Th. Houtbma.
als er in der Anmerkung zu letzterer Stelle schreibt: ,Man sieht aus
dieser Stelle, dass ar-Rawandi seine Ketzereien in dem 2J^jJ\ v-^U5 be-
titelten Buche (s. S. 108, 8) niedergelegt hatte, und dass seine Anhänger
davon dJ^jJ\ 'Lo\ hiessen. Die dJ^>, ,die er sich und den Seinigen in
jenem Buche versprach, mochte allerdings viele Söhne anlocken'. Das
Wort dJ^jJ\ bedeutet ja ganz einfach in diesem Zusammenhange das Ab-
basidische Regiment und die JJ^jJ\ *Lo\ sind die Parteigänger der Abba-
siden. Das jj^jj\ k^KxS war also gar kein ketzerisches , überhaupt kein
theologisches, sondern ein historisches Werk. Der hier gemeinte ar-Ba-
wandl war aber, wie im Flhrist a. a. 0. ausdrücklich bemerkt wird, ein
Zeitgenosse von Mohammed ihn al-Hasan, der bereits im Jahre 189, also
um mehr als hundert Jahre vor unserem Ihn ar-Bawandi starb.
Nach den meisten Autoritäten starb D)n ar-Rawandl in einem Alter
von 80 oder 86 Jahren ^nur eine vereinzelte Angabe giebt die Zahl 36),
so dass er ohngefähr zwischen 210 — 220 geboren sein moss, wahrschein-
lich in Marw ar-Rud. obgleich seine Familie aus der Stadt Rawand un-
weit Qasan stammte. Dass sein Vater ein bekehrter oder verkappter
Jude war, ist ohne Zweifel bösartige Verleumdung seitens seiner Gegner,
wie schon aus dem Xamen seines Vaters und Grossvaters hervorg^t.
Er zeigte frühzeitig grosse Begabung für philosophische und theologische
Fragen und begab sieh deshalb nach dem Centralsitze dieser Studien, nadi \
Bagdad, wo or eifrig die Arbeiten der Mu'taziliten studirte und später in j
der Streitfrage, ob das Niehtseiende etwas wirkliches sei. der Bagdadi>cheD .
Schule von Abu'l-Hosain ihn Abi 'Amr al-Chajjät und al-Ka'bi sich gegen-
über stellte. Vgl. oben den Titel >%s^y^ ^\ ^^ "J c-->U^. Im AUgemeinen ^
scheint er seinen Mu'tazilitisohen Freunden verdächtig geworden zu seit,
weil er angeblich aus Wissbegierde öt\ers bei den Zusammenkünften vonUi-
gläubigen und Andersgläubigen sieh autliielt, was bei den veränderten Zeit*
Verhältnissen — niK'h dem Auftreten al-Motawakkils (233 — 247) — nicht
ohne Gefahr gewesen sein dürfte und die ganze freisinnige Partei compromit'
tiren konnte. Denn dass er anfänglich zu den Mu'taziliten gehörte, wie ans*
drücklich l)erichtet wird, zeigt sein Buch über das Erschaffensein des
Qorans ^\Jü\ ^^lä- ^^'. Vielleicht sind noch andenf> uns unbekannte
Ursachen hinzugekommen, divh soviel steht fest, das* es zwischen ib»
und seineu Mu'tazilitisohen Fn^unden zu Misshelligkeiten kam. so dass er
sogar nach 11. Chai. IV, 446 ein Buch schrieb ütwr die Schändlichkeitct
•,^U^i der Mu'taziliten. worin er ihre Irrthümer aufzählte i&nd widerlegt«-
Zum Kl tab al-Fihbist. 231
V
Daraus scheint Sabrast^ni, der ihn oft als Ueberliefcrer citirt, seine An-
gaben, wenigstens theilweisc, geschöpft zu haben. Auch war er in dieser
Periode seines Lebens wohl dahin gekommen, die Schwäche der Beweise
für den göttlichen Ursprung des Qoräns. wie diese auch die Mu*taziliten
freilich nicht ohne Ausnahmen noch gelten Hessen, und für das zweck-
mässige (^^Lo) der göttlichen Weltherrschaft zu erkennen, was ihn völlig
den Mu'taziliten entfremden musste. Er soll sogar eine frivole Nach-
ahmung des Qoräns, oder eines Theiles davon verfasst haben, um that-
säehlich den Beweis zu liefern, dass solches nicht, wie die Muslimen be-
haupten, unmöglich sei. Dadurch entbehrte er aber jeder Stütze und wäre
in grosse Geldnoth gerathen, wenn nicht ein barmherziger Jude Abu 'Isä ihn
Levi al-Ahwazi sich seiner angenommen hatte. Er verzweifelte dann völlig
nicht allein an Gott und den Menschen, sondern auch an seinem Wissen
und widerlegte oft seine eigenen Schriften, wie unsere Biographen an-
geben, dazu veranlasst durch Leute, welche ihm üeld dafür geboten hatten.
Wir übergehen aber die gehässigen Bemerkungen seiner Feinde in dieser
Hinsicht, weil die Richtigkeit solcher Angaben uns wenig verbürgt scheint.
Wohl scheint er aber am Ende die Aufmerksamkeit der Regierung auf
sieh gezogen zu haben, weil uns auf die Antürität al-Gubba'i's erzählt
wird, dass man ihn und Abu 'Isä al-Warräq^ suchen Hess, dieser wurde-
dann gefangen gesetzt und starb im Gefängniss, doch Ibn ar-Rawandi fand
bei Ibn Levi, dem Juden, einen sicheren Zufluchtsort. In seiner Wohnung
ist er wohl bald nachher gestorben. In wie weit die Angabe genau ist.
dass er vor seinem Tode Reue gezeigt hat mit dem Geständnisse, dass
es nur so weit mit ihm gekommen sei, weil seine Leute, d. h. die Mu'tn-
zilit<)n, ihn Verstössen hatten, wage ich nicht zu entscheiden. Ehe wir
daran gehen, die Bedeutung Ibn ar-Rawandl's ins Licht zu stellen, wollen
wir zu der oben mitgetheilten Liste seiner Schriften noch einige Nach-
träge liefern.
Wir erwähn ton bereits das dÜL:in.»J\ JLoi k^\XS, citirt von H. Chal.
IV, 446 und fügen daran das von dem nämlichen Bibliographen citirto
(V, 92) ^üojJ\ «wjU^ zu. Ausserdem finden wir bei Ibn Säkir das Buch:
^ Diese Pereon ist wohl identisch mit dem bei Spitta, Zur Geschichte Abu-
''l 'Hasan al-ASarVs, S. 78, erwähnten Hilrit al-Warräq. — Die Worte ^lkLuJ\ doJlk^
hat Abu M-Mahäsin u, S. 185, ^ÜxLm^M d^^JLo« gelesen! Ein Beispiel, wie wenig
auf die Berichte späterer Autoren zu geben ist!
232
M. Th. H0UT8MA.
die Perle über die Endlirhkrif der Bowe^iitif^eTi (^^^aLo ^ 'i^)^\ ^^\JS
i;^\SjL\) und das Biicli der EinRieht (Jt^pj^äJ^ «^_jU5) genannt, lj6tzt4*rtH
soil er zur Widerlegung de^ Islams im Aiiftrac^e eine» Juden für 400 ^>i^
bom verfasst haben. Fikrist, S. 174, wird noeh eine Abbandhing erw^äbnt
*^Üi ^^ ^ \ajX^ ^3^50 ^ j^* ^ ^^^\ ^ ^ und nach Tiist, List i
Shy ah hnokg, 8. 58, verfasste er eine 8clirift ^^U^ jL^JHä^I ^^. Am meistf»
bekannt ist aber dm Buch, die Krone, ^UJ\ * >U5. nicht >^)^^ ^^^^ ^i«
Ibn ('hall, luiiriebt , denn das >yäß\ ^.^LxS ist eine absonderliehe ScbriflJ
Vgl. Flhrifit, S. 177. H, Chal. V, CO (gegeti Spitfji» Zur GeächichU u, 5. w.,
H. 77, Note 3)* Nach Ibix Sakir wird iu beiden das Gesetz bestritten and
wird speeiell ia ,der Krone* dic^ Ewigkeit der Welt vcrtbeidigt. Hinj^gfn
i«t das ^'iU\ ^^JlxS bei Ahn -l- Fi da IT. 2^ß aa;^ der Ltst€ »n stTeichent
denn das Richtige, j^^jJl Hndet sich schon Abu-'l-Mahäsin II, 184. E<
floll zur Widerlegimg des Qoräna verfasst sein f!tr Ihn Levi,
Zur Charakteristik der auch in unflen?ro Fragmente genannt-en Bücher
kann it-h noeh nach meinen Quellen mittbeilen, das» or in der Schrift
jjj_iü\ auflfuhrlicb die Behauptung der Muslime: der Qorän sei selbst ein
W^under, wodurch die göttliche Mission Mohammed!« und somit die Wj
holt des Islam ii eudgiiltig bcj?(tätigt wurde, kritisirte. Dass diese Behauptonj
'im Qorän gemacht wird, ist nach ihm ebensowenig ein Beweis, als
Euklide« oder Ptolemaeus gesagt hätten, dass Niemand eiu dem ibri^
ähnliches Buch zu verfassen im Stände sei, daraus die Folgerung gezogen]
würdt\ dass auch Euklid es und Ptolemaeus (tesandt** Gottes gewesen wiiTtn,
Es sei nur Vorurtheil und Parteilichkeit, woiiii man in Bezug auf ^f^\
Qorän solche Beweise gelten Hesse , bei anderen Büchern nicht. Dies
kühnen Behauptungen waren aber nur die logische Cousequenz deü gaiiw
Strebens der Mu'taziliten. Dasselbe hatten, uur ein wenig vorsichtiger,
Nazzäm und Andere gesagt (vgl. Sltsiner, Dk Mutasüit^nf 8. 77
Babrast. 39), wie man überhaupt die Bedeutung der Mu*ta2ilit^n in ibrei
freieren Verhältnisse zum lioran und zur Tradition, niehf in ihrer Opt
^ In der Einleitung /m dieser Schrift schreibt er: er habe dieselbe fö '
nannt, weil, wi© die Ängen der Sclilaugöii zerflicBaen, wenn sie auf einen 8ra«
bliekeu, ebenso der Widersiicber, wenn er dieacü Buch sieht, serflieäfen wird. D*
kommen n. A. die bereits aus Äbu-I-Fida bekannten ÄeUBserxingen vor, dl«»'
Worte vim 'Aktam ibn 8aiff berefiter sind, als die Ausdrücke in Qor. H)8, 1 <*■
haben dir den Kautar gegeben) und sonst; daaa die Propheten die Leute ntch d*
Weise der Astrologen und mit Tahsmanen betrogen haben nud iUiuliehefi.
Zum Kitäb al-Fihrist. 233
sition gegen dieses oder jenes Dogma suchen muss. Allein keiner hat es
unumwundener und schärfer zum Ausdruck gebracht als er, und er zog
sich dadurch von den verschiedensten Seiten Streitechriften zu. Am meisten
that^n sich dabei eben die Mu*tazilit«n hervor; al-Chajjät scheint es sich
zur Aufgabe gemacht zu haben, alle Werke des Ihn ar-Bawandi zu wider-
legen und kaum weniger eifrig waren al-Gubbä'i und der spätere Be-
gründer des orthodoxen Kalams, al-As'ari. Auch Abu-'l-Hosain ai Basri
(t 399), genannt JaJL\ bestritt eine Meinung Ibn ar-llawandps. Vgl.
FOvrist 174 und Abu Sahl an-Naubachti widerlegte sowohl die ,Krono*
i^Fihr. 177), als die Schrift über das göttliche Attribut der Weisheit in
seinem Verhältnisse zu denjenigen Verboten und Geboten Gott<)s, welche
es dem Menschen nicht möglich ist, zu vollbringen (^^ Ä.»5^\ CUjo
Jl;^^ tj^\ ^ ^yUk^ ^) U dJdjL ^^' ^^ lJlJ15o). Ein Charigit endlich
widerlegte die Schrift über das Imamat, Fihr. S. 287, und ein Si'it that
dasselbe für die Schrift ^3U\ ^1<J^\ ,^ nach Tusi, S. 58, Fihr. 177.
Diese vielen Streitschriften der hervorragendsten Fachgelehrten der
Zeit beweisen zur Genüge, dass Ibn ar-Kawandi ein tüchtiger Gelehrter
war, der es sehr gut verstand, die Waffen der Dialectik zu führen. Er
war aber, wie viele andere Mu'taziliten, zugleich Schöngeist und schrieb
Verse, wovon ich nur drei Fragmente in meinen Quellen habe auftreiben
können, doch diese genügen, um es lebhaft zu bedauern, dass wir nicht
mehr davon besitzen. Ich theilc dieselben hier mit. Das erst^ Gedicht
fing an mit den Worten:
und darin kamen weiter die beiden Versregcln vor:
\ — a^j^ ÄÜLü» JJblÄ. JjblÄ.^ A.-Jb\Ju« CX^\ ^*U ^*U ^
Offenbar war dies eine Satire gegen Allah's Wcltregierung.
>\ s.^^\ Jo ^ li^ jj\y^ ^—-^y^j Jy^^^ fj^^ ^^^^
Seine eigene Lebenserfahrung legte er nieder in diesen treffenden
Worten, welche an Socrates erinnern:
^\ j^> ^UxL\ ,_iLJa3 \m^ *\ j;,b U^ ^^^\
234
M. Tii. Hou'mMA,
TivA einem Sehriffsiellcr, Ton doni wir iiiclits besitzen al^oi^^ciutfc-
rungOD seiner Foindo, miisson diese Verse omen um so grösseren Wcrth
bcansprnclien. Sio zoipin uns, dass Ibn ar-Bawandi nicht allein Gelehrt-
heit, sondern auch Geiat bcmwH und dass seine Gegner ihm in dieser Hin-
sicht Redit i^ethan haben, als aio, wie von einem gewissen Abu-'i-Wiiia
ibn 'Xqil berichtet wird, seine Biograph te aussehmüekten mit ullcrlci Er*
zählaogcn von Schwätikou uod Spöttoloien, wovon Ibn*Säkir, der seinen
Namen nie ohne den Fluch Gottes darüber aoazurafen nennt, ehrlich geung
ist, einÄagestehen^ dasa einiges wirklich von ihm überliefert worden i^,
doeh vieles auf seine Rechnung gestellt, was eigentlich Leuten, wdcbo
einen, dem seinigen ähnlichen Weg wanderten, gehörte. Aus 8eet:fcn%
Reinen III, 171, IV, 442 wissen wir, dass bis auf unsere Tage solche Er-
ÄÜblungen auf seinem im Volk^smunde verstürameUen Namen im Orienl
cursiren. Wie ganz anders urtheilt noch über ihn der Verfasser des fihrüii
und der ftäsji Aba-'l-'Abbäs at-Tabari (f 335), der ihm nur uachsi^flt
dasR er nicht bei einer Meinung und bei keiner »Secte ausharrt« und au»
(leldnotb Brofsch reiber wurde. Hat er sich auch manche Frivolibit xa
Schulden kommen lassen, er that es wahrscheinlich bhatenden Herzen».
über iho Flügers Note ö zu Fihriat, S, 172» *Sptttai, Zur Gtuichichte \i, 8, W*^
S. m, Note 1.
Aucb Hein Nekrolog ist bei Ibn Sakir unter dem Jahre 293 zu findrnij
Er wird vda Dicbler gerechnet zur iäüj* von al- lieh tor] und Ibn »r-RÜB
und zoiehnete sich hauptsüehlich durch seine Jagdgcd ich t^ aus. Auchi
fasste er eine Art Encyclopädie der Wissenschaften in einem Gedieht^) votl
etwa 4000 baUy worin er neue Theorien aufstellte in Bezug auf die Logik
die Metrik und die tirammatik, welche aber in Bagdad, wo er atiM
lebte, keinen Beifall fiindon. Er brachte deshalb seine übrige Lebeoaxt'il
in Acgypton zu und soll nach Ibn Säkir daselbst gedtorbeii sein,
er bei einem Zechgelage frech genug war, sich Tinte und Papier gckü
zu las.*^enj um eine Nachahmung des Qoi-äns zu achreiben, wozu er sieb iil
ein Neben gern ach zurückzog. Als er zögerte herauszukommen, gingen sein
Freunde dorthin und fanden ihn todt. Sein Name ^_jü»LiJ\ war ein Wdt^^
name, welchen ihm ein Socb der Mu'taziliten gegeben hatte, als er
einer Disputation seine Gegner zum Schweigen gebracht halte. Der8ech ^^i
nämlich gesagt haben : >*i-X^ tU» o^» cJ ls***^^ ^^ iJ^ ^^ tU>«^ '
*»Jl^ CUä^ JS^^l:}, Uobcr den Namen j^j^ ^} vgL Ibn ChaJh Nr. 3^1^
Zum KitAb al-Fihrist. 235
9) <^l^\ f^Uo ^ v^Ia^\ jca* ^ sK^^ ,^Js> yiV Vgl. über ihn
FihrUtM, 12; 36, 22; 38, 14 und Flügel' 8 Aom. zu erstgenannter Stelle,
Spitta, Zur Geschichte u. s. w. S. 38 ff. Ihn Säkir unter dem Jahre 302
bringt nichts Neues, welches nicht bereits aus Ibn Chall. Nr. 618, Sojuti,
De Interpretib^is Korani Nr. 100 u. s. w. bekannt wäre. Merkwürdig ist
die Nachricht bei 8pitta a. a. O., S. 127 ult., dass er seine Qoränorklärung
in dem Dialect e seiner Vaterstadt schrieb.
Von seinem Lehrer ^IäuSJI ist an den angeführten Stellen ebenso
die Rede, doch j^,j^\ y^\i der eine Zeile nachher genannt wird,
wird, soweit ich sehe, nicht erwähnt. — Ueber seinen Sohn Abu Häsim
findet sich ein Artikel im Fihrint, S. 174. Vgl. dazu FlügcFs Note 4. —
Ueber ,^^^ vgl. Jäqut II, 12 unter lli. — ^^^^^\ ^J^\ j^ Abu-'l-Ma-
häsin I, 749.
10) ^lcj}\ f^^*^^ ^^ ^ cr^*^^ ^^- ^'S^' ^'''"•^^ 63, 64 und FlügeFs
Note 5.
Die Liste seiner Schriften über die Kalämwissenschaft, welche man
hier suchen würde, sollte Fihrist 173 stehen, wo aber der Text unvoll-
ständig ist.
Ueber den bekannten Dichter \i J\ e$r^^ ^** Ta'älibT ybjJ\ i<-^^,
ed. Damascus I, S. 450 viele Daten. Vgl. ausserdem Ibn Chall. Nr. 256.
Sein Diwan findet sich in Oxford (Uri) 1298. Vgl. Berlin (Ahlw.)
213. Das s^^jJu^X^ ^y^jii^\^ ^^ysXiJX^ u„.^a:uj\ «^^U^ ist handschriftlich
vorhanden in Leiden, n. 559, Cat. I, S. 252 ff. (2. Ausg.), Wien 359.
Auszüge daraus im Diwan des Moslim ibn al-\ValTd ed. de Goeje S. 286.
^0 j^J er? v^**^^ er? ^^ *^^ ^x»-^ >^\ starb 329 nach Abu-*l-
Mahäsin II, S. 296, wo aber irrig statt jij ^\ gelesen wird joj ^\.
Das richtige steht bei ad-Dahabi, Cod. Leid. 1721, fol. 216 v.
Änandavardhana aiid the date of Mägha.
By
Hermann Jacobi.
In his paper on the date of the poet Magha {ante p. 61 ff.)
Dr. Jon. Klatt has brought forward a Jaina legend from the Pra-
bhavakacharitra which makes Magha a cousin of the Jaina ascetic
Siddharshi who composed the Uparaitabhavaprapancha katha in A. D.
I»Oß. If this legend were historically true, Vamana and Änandavardhana
who quote verses from the Sisupalavadha, must be younger than
Mägha, and granting the correctness of the Jaina chronology, later than
the end of the ninth century. On the other hand Kalha^a states in
the Rajataraftgi^i 5, 39* that Änandavardhana became famous in the
reign of Avantivarman of KaÄmir (855 — 884 AD). It is evident that
these statements cannot be reconciled, and the question to be sett-
led is, which of them deserves greater credit.
I.
The trustworthiness of the Jaina legend can be impugned on
general grounds only. First ,it may be said that the story of Siddha^
as given in the Prabhavakacharitra, is composed mainly of legendary
matter, taken partly from the older legend about the origin of the
Digambara sect (ante, p. 64, note 1). And it will not be safe to place
implicit trust in what a legend asserts about the relations of its hero,
if the other details are unmistakably a got up story. Secondly wc
Änandavardhana and the date of MAgha. 237
lave a fine example of the historical character of the Prabhavaka-
haritra in the story of Bappabhatti in which that saint is made to
onvert, (as Mr. Pandit puts it Gaudavaho, introd. cxix) 'every re-
lowned king, every famous poet, and every learned scholar to Jai-
lisin'. In our case, I think, the fact or tradition that Siddha was a
lative of Bhillamala, would have been a sufficient inducement for the
laina legend - mongers to make him a relation of the famous poet
whom common tradition connects with that town. Yet, however little
value we are inclined to attach to the legendary tradition of the Jai-
nas, still we are not entitled to put aside, on such general grounds
only, every statement of theirs the acceptance of which may be in-
convenient.
On the other hand, Kalha^a's account of the events of the period,
we are speaking of, is admitted to be generally correct, though few will
go with Mr. Pandit so far as to insist on the correctness of every detail.
Notwithstanding the good opinion we have of Ralha^a as an historian
of the centuries immediately preceding his own time, we certainly
must withold credence from such of his statements as can be proved
to be open to doubt. And this has been done by Professor Pischel
with respect to Kalha^a's date of Änandavardhana (see his edition of
R^idrafa's QpigdratHaka introd. p. 22). His argument is as follows.
In his commentary on Anandhavardhana^s Dhvanyaloka Abhinavagupüi
refers to that author as cismadguravah and asmadupddhyayah. ,If this
is to be taken literally, Änandavardhana must have been at least
half a century later than Kalhaija states.' For Änandavardhana cannot
have become famous in Avantivarman^s reign, if he was the teacher
of Abhinavagupta who wrote just before and after the year 1000
A.D. The question, therefore, which we must decide, comes to this
whether we must take Abhinavagupta' s words in their literal sense,
or have to interpret them in some other way. For Prof. Pischel himself
implicitly admits that they may also be taken not literally. I shall
endeavour to prove that the latter view of the case is the correct one.
On p. 40 of the edition of the Dvanyaloka in the Kavyamala,
Abhinavagupta quotes a lengthy passage by mvaranakrif^ apparently
238
IL Jacobl
a com me Titator on the Dlivanyaloka, and dismisses the leanied dis-
cussions of his predecessor with the courteous remark : ity alnm
gardabhklohthiuvartancna "let us have done with milking the she-
ass''. Hindu eommentxitürs are always apt to acknowledge in this way
their obligations to the works of their predecessors. In other plac^fl
also Ahhiuavagupta seems to refer to older commentaries. Thus in
commenting on the verse, quoted by Anandavardhana (see Pischbl
/or. af. p. 23) he says that the verse is by Manaratha ,a poet emi^
temporary with Anandavardhana*, and then refutes an artificial inter-,
pretation, which 'kechif give of the word mikrokti^unya in that ver««Ä
In the same way^ he quotes an interpretation by .anye^ of a PRikpt '
vei*se p. 22 (Kav>^amAla), and on p, 45 he refers to ain^akfitd vynkhtjnk
of the same verse. On p. J* 9 he cites the disctissions by kechit, anxft^
eke and itare of a passage, quoted by Anandavardhana from fh
Harshacharita» These explanations apparently occurred, not in coi
mentaries on tlie Ilarshacharita , but in works on Alaihkara. F(
they discuss liow in tliat passage the Sabdfdaßcti comes to sngpi
another idnmkdra. Most probably Abhinavagupta found those lu'
bralions in older commentaries on the Dlivanyaloka. The verse'
^jyotsnupüra (p. 110) which ^kecJnd udäharmiam aira pa(hanti\ seel
to have been derived from the same source.
If Abhinavagupt-a had been instructed by Anandavardhana, lift
certjiinly would have mentioned him, not Bhatt«?nduräja, * in the in-i
trodnetory verse to his gloss. For, that would have been the ffiostl
effective credentials to prove himself a competent interpreter of Aoau
davardhana's work. Either Bhatta-Induraja or Bhattu-Tauta (whofflj
he acknowledges as asmadupddhydya on p. 29) is meant by a*
gura^ali whose rather subtile than adequate interpretation of Aijä
davardliana's introductory verse is referred to on p. 2, These fjictt
prove tliat AbhinavagLiptii did not enjoy the personal instruction
Anandavardlrana, For they show that one or even more coiüm»ifl'1
taries on the ühvanyäloka existed already in his time, and that h<i
does not name Anandavardhana as his yum on that occastan wheP
* He quote« a rerae bj Bha|teodurija, p» 25, y«i vUraimjfa etc.
Änandavardhana and the date of Mägha. 239
he ought to have done so. Consequently, wherever the words asmad-
guravaJt, and agmadupddyhdya refer to Anandavardhana , they must
be taken metaphorically as denoting the parampardguru. As thus
the ground for doubting the accuracy of Ralha^a's statement has
been removed, we are entitled to give it full credit.
Whether Kalha^a is right in saying that Manoratha was among
the poets of Jayäpi<}a's court (Pischel, loc, cii.), or Abhinavagupta,
in stating that he was the contemporary of Anandavardhana, we
have no means of deciding. But perhaps the one statement may be
reconciled with the other in the following way. The interval between
the end of Jayäpi<}a's reign and the beginning of that of Avanti-
varman is forty years. Now Ealha^a says that, Muktaka^a, Sivasva-
min, Anandavardhana, and Ratnäkara became famous (prathdm agdt)
in Avantivarman's reign. This may be understood, as in Ratnakara's
case it must be understood, to mean that xVnandavardhana commen-
ced his career as an author before Avantivarman succeded to the
throne, but that the unsettled times of civil wars which preceded
that reign prevented the writer becoming generally known. Anan-
davardhana may therefore have been an aged scholar, when Avan-
tivarman began to rule; and Manoratha probably was an old man,
when Anandavardhana wrote the Dhvanyaloka. For unless Manora-
tha's authority in Alamkara was generally admitted, Anandavardhana
would not have quoted one of Manoratha's verses in support of his
own views. It is thus just possible that Anandavardhana, when a
young man, saw Manoratha, and that he lived to be patronised by
Avantivarman. At any rate, Anandavardhana lived about the middle
of the ninth century and Vämana, whose tenets are said by Abhi-
navagupta to have been taken into account by Anandavardhana, not
earlier than the first quarter of the same century. Accordingly, Magha
who is quoted by both, cannot, be later than the eighth century.
n.
At the same conclusion we arrive by a different line of argu-
nient. As Anandavardhana quotes from the 6i6upälavadha, his contem-
240
IL Jacobi,
poriiiy Hatnäkiiru must al.so have known that pot^m. It may, tin
fore, be cx|K»cted tliat the influence of Ma^lia'» poetry can be tra
in Katnakana's Ilaravijaya. And inJeeil^ we need hut attentively com-
pare siieli parts of the öi^updlavadha and the Ilaravijaya as treat
of the same topics, in order to show in tlie latter poem nnmistakahic
liorrowin^s from Mf^^ha. I scleet quite at random the ^atherinjLT «'f '
flüwers, described in the Sarga vii of the Siisupälavadha and in Sar^
XVII of tlie Haravijaya. I place such verses as contain the same cod-^
eeit, side by side, and italicise like words and phrases in them. Th(?
translations, wliich I subjoin are sometimes but paraplnrases of
text, especially when the latter contains intentionally ambiguous'
words.
Ratnakara xvit, 34: —
saiii sai-pann upuvana nuirttfa}/ m%
yavat »frtpffrhnalagocJiaro na
ko itädyaip tyajati padaqi viaesha
M%ha vii, 27: —
upa V av apa na nan upata da ks 1 1 a i r
alihhir ahimhhi yad ahganägaunsifa |
parhmdavkhaijas, tad *iiinatänam
amigamane khalu sampadog^rataljsthAli
(Magha): 'The bees, adroit in folh>wing the garden *s breexe, eu«
joyed the voluptuous fragrance euniuatini,^ from the girls; this proves
that fortune is at luiod for those who follow the great',
(l^itnakara): 'The swarm of bees followed the garden^s fragrsill
breeze till it eaiue within reach of the girls' voluptuous fragranc«t
who will not leave his first place if he can get a better?* Coiii|
also Siä 8, 10. Mallinätha exphiins vhhayn by hhogi/driha , hat
nA-kara para[dirases it b}- gochara,
Magha VII, 29: — Ratnakara xvii. 52: —
ahhimukhapatitair (ßwaprakarshäd hiMrihjair adhlkagiiiiaivain a»«
avajitani uddhatim vjjmlmh dadh4nmlt\ haslagrmJi pra$abham (ik4n
fttrukisa layaj ala m tf(j raJift sUuh p raty agr ojy i *« Zanijasobliay 4
pramhham antyaia hhaugam avgamtndm | bhagnanam api punaruktii ev»
(Mdgha); 'The girls' beautifully raised (prond^ fingers, ap]
ching the twigs of the trees , vanquished them by their saperi'
beauty and (then) violently broke (I'roshed^ dierTi\
M\
ÄnaNDAVARDHANA AKD THfi DATE OF MägHA. 241
(Ratnäkara): *The girls' red fingers possessing superiority, vio-
:ly broke the twigs a second time, for they were ah-eady broken
nquished) by the fingers' very excellent beauty.'
In Mägha's verse the second meaning is delicately expressed,
ile Ratnäkara by attempting a broad pun destroys what charms
original conceit possesses.
Magha vn, 61: — RatnA^kara xvii, 57: —
isuma vihaya vallir bhagnänäm aga^itatadvipattidoshair
Li komalamälyamälinishu | vallinam madhu kusumeshv apäyi bhrift-
gaih I
ipadadhire kuläny alinäip yuktHnäip taralatayä malimas4näiji
layo malinätmanäm pradhänam || na svarthät kvacid atirichyatenurodhah ||
(Mägha): *The swarms of bees, leaving the creepers deprived
their flowers, settled on the girls who wore delicate wreaths; for
J black (bad) ones make light of long acquaintance.'
(Ratnäkara) : The bees drank the honey of the broken creepers
t minding their distress; the black (bad) ones, who are fluttering,
t their gain above respect.
Ratnäkara has sHghtly altered the idea expressed by Mägha,
it it is evident that he borrowed it from the latter. In Mägha's
rse the girls wear the flowers of the creepers on their heads. Rat-
ikara does not mention the girls, but we must assume that the
ris broke the creepers, and that the broken creepers were placed*
I the heads of the girls. — There are many cases of a like descrip-
>n, but in which the imitation is less apparent, because Ratnäkara
equently combines in one verse hints taken from several verses of
ägha. I shall here restrict myself to cases of obvious borrowing.
Mägha vn, 60: — Ratnäkara xvii, 64: —
a adhunä taväham akshno na Sreyän samam adhikasriyä virodho
tayety avanamya lajjaye va | yuktä 'tra pra^iatir iti 'va pivarorvdh \
^uvalayarii vUdsavatyd uttanisotpalam avanamya düram akshnah
»•arM^itrupakarnamächachaksheJI prastävit stavam iva chaflcharücaSabdaii^ ||
Wieoer Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. lY. Bd. 17
242 H. Jacobi.
(Magha): 'The lotus which the girl had stuck behind her ear
bowed down, as if ashamed, and by the humming of the bees whi-
spered in her ear: *Now you have vanquished me by the beauty of
your eye/
(Ratn&kara): 'Thinking it better to bend down than to quarrel
with one of greater .lustre, the lotus stuck behind the girl's ear bo-
wed low and began to praise her eye by the humming of the bees.'
Mägha VII, 59: — Ratnäkara xvn, 68: —
asmadanam avataihsitedhikar^am naikatra sravasi tathä sahemataji-
pra^ayavata kusume sumadhyamayah | tataftkepy akpta vadhiih prasadh
stimm I
vrajad api laghutam babhüva bhärah anyatra priyakarakrishtalambapab' -
sapadi hira^imayamaijcjlanaiii sapatnyfih |j vinyastachchhadasubhage yatlmbhva
tram' |
(Mägha): 'When the lover tenderly fixed a flower behind the
slender waisted girFs ear, her rival's golden earring, though being
made light of, became at once a burden/
(Ratnäkara): The girl thought the one ear which was adomeJ
by a golden earring, less ornamented than the other in which her
lover, puUing down the long tip, had stuck a leaf before the eyes
of her rival.
Query. Has it ever been the custom for Hindu girls to wear
an eaning only in one ear? Or has Ratnäkara been led to this un-
true and unnatural description by his intention to vary Mägha's conceit?
Mägha VII, 57: — Ratnäkara xvii: —
vinayati sudri^o dpaah pardgam käntäyäb ktisumarajo vilochanasth«*3
pranayini kausumam dnandnilena \ yat preydn vadanasamtranair nirds^^
tadahifayuvater abhiksh^am akshnor tenaiva pratiyuvateh samipabhajat j
dvayam api rosharajobhir äpupüi'c | kälushyaipyM^afa/nanäyidüramrt^^'M^
(Mägha): *The lover in removing by the breath of his mouth
the pollen from one eye of the fair-eyed one, tilled again and ag«B
with the dust of jealous rage both eyes of a rival beauty.*
i
Änandavardhana and the date of MAoha. 243
(Ratnäkara): 'The pollen, which sticking to the eye of the fair
5 was blown off by her lover with the breath of his mouth, dar-
led very much both eyes of a rival beauty standing close by.'
Katnäkara's imitation is decidedly a failure. The antithesis bet-
en the one eye of the girl and the two eyes of her rival, an anti-
sis which is evidently intended and which is essential to the point,
\ been deficiently worked out by him. For vilochanastham may
an vilochane tishfliati and vilochanayos tishihati — The last part
his verse Ratnäkara has nearly verbo fenus taken over from
. XVII, 38 tair eva pratiyuvater dkdri dürät, kSuahyam,
In the following päda we have an unmistakable borrowing though
the rest of the verse the likeness ceases:
Mägha VII, 72: — Ratnäkara xvu, 84: —
iranafalagradvJisthitatvdd smeranya mfidtLcharandgradurjiivishfä.
I give one more example from another sarga.
Mägha xrv, 68: — Ratnäkara xvi, 73: —
v iva purä pariplavau yasyädhivärinidhikharvita-Öesha-bhoga
ithaÄayane nishedushafe | äayyänirargalavivartanavibhramaärit |
atah sma Madhu - Kaitabhau helävinirmriditaSo^itapaäkagarbha -
vibhor
äidrasukhavighnatäip ksha^am || dürävamagna -Madhu -Raitabha - tittibhä-
sit II
(Mägha) : 'Madhu and Kaitabha, like two nimble bugs, disturbed
ly for a moment the pleasant sleep of the Lord reclining on his
Ban-bed.'
(Ratnäkara): *Who when violently tossing in the ocean on his
d, the coiled up body of Sesha, crushed in sport Madhu and Kai-
3ha Uke two bugs, deeply immersing them in a quagmire of blood.'
Mägha's simile is quaint, yet not unpleasant; the imitation he-
mes repulsive by tlie working out of the details.
On considering the verses of Ratnäkara, confronted by me with
ose of Mägha, nobody will fail to see that the former bear the
laracteristic marks of imitations. But students familiar with classical
17*
244 H. Jacobi. Änandavardhana and the date op MAoha.
Sanskrit poetry will scarcely need such proofs. For the perusal of a
few cantos of the Haravijaya will convince them that Ratnakaras
muse belongs to a later phase in the developement of classical Sans-
krit poetry than that of Magha. Mägha belongs to the Golden a^e
of classical Sanskrit literature, Ratnäkara to the Silver age. It is evi
dent from the facts brought forward that already in Ratnakara's time
the study of Magha's classical poem formed an indispensable part of
the training through which every aspirant to the fame of a Kavi
had to pass, just as was the case in much later times. A long inter-
val of time must intervene between Mägha and Ratnäkara, the exact
length of which we are unable to make out at present.
To sum up the results of our inquiry, it has been proved that
Mägha
1. being quoted by Änandavardhana, must be earlier than the
middle of the ninth century,
2. being quoted by Vamana, must be still earlier by at least
one generation, if Abhinavagupta is right in asserting that Ananda
vardhana was acquainted with the work of Vamana;
3. being imitated by Ratnäkara, the court poet of Balabnhaspati
or Chippata-Jayapicja of Ka6mir (835 — 847 A. D.), must have been
earUer than the beginning of the ninth century.
The preceding discussion has deprived the Jaina tradition re-
garding Magha of all the historical interest which Dr. Jon. Klatt seems
inclined to claim for it. The only interest left to it is, that it is h
further instance of the well-known tendency of the Jainas to connect
in one way or other, on the slightest possible pretext, every Indian
celebrity with the history of their creed.
Anzeigen.
.^HOMAS Joseph ü8 Lamy. Sancti Ephraem Syri hymni et scrmoDes,
quos c codicibus Londinensibiis, Parisiensibiis, Dubliniensibus, Mau-
silicnsibus, Romanis et Oxoniensibus descriptos, edidit, latinitatc
donavit, varus lectionibus instnixit, notis et prolegomenis illustravit — .
Tonius III. Mechliniae, H. Dbssain. 1889. (xliv S. und 1010 Co-
luinnen in Quart.) ^
Zwei Fünftel dieses starken Bandes, der das Werk abschliesst,
wordon von der in Verse gebrachten Gcseliiehte Josepli's eingenommen,
welche jüngst Bbdjan veröffentlicht hat. Da Lamy sich an dessen
Text hillt, so wäre es kaum nöthig gewesen, diese Memre noch ein-
mal herauszugeben. Enie Uebersetzung hUtte ja besonders erscheinen
können. Dazu kommt, dass die Abkunft des Gedichts von Ephraim
immer noch zweifelhaft ist.'^ Die Zeugen, welche datiir sprechen, sind
alle spät. Der Codex des achten oder neunten Jahrhunderts nennt
keinen Verfasser, und der älteste, der des sechsten Jahrhunderts,
schreibt das Gedicht dem Balai zu. Freilich kann sich der alte Ab-
schreiber geirrt haben, aber nahe liegt diese Annahme doch nicht;
« ja auch in den FäUen, wo eine Handschrift ein Gedicht dem
Ephraim, eine andere dem weit minder berühmten Isaac beilegt, die
Wahrscheinlichkeit zunächst für letztere Angabe ist.
Unbedingt abzusprechen ist dem Ephraim das Gedicht über
ien iVntichrist (187 ff.). Vermuthlich ist es ihm auch nur deshalb zu-
^ S. meine BesprechuDg der beiden früheren Bände in den Giitt. öel. An-
^fn 1882, Stück 48 und 1887, Nr. 3.
' Vgl. meine Anzeige von Bedjan's Ausgabe in Lit. Ctrlhl. 1888, Nr. 1.
246 Thomas Josephus Lamt.
geschrieben, weil es im Ephraimschen Versmaass abgefasst ist. Dass
darin die vor Kurzem von Budge zugleich mit dem syrischen Pseudo-
callisthenes herausgegebene Alexanderlegende vom Jahre 514/15^
stark benutzt ist, konnte Lamy freilich noch nicht wissen. Wohl aber
hätte er merken sollen, dass das Gedicht (in Form der Weissagimg)
die Eroberungen der Muslime als eben geschehend voraussetzt. ,Das
Volk geht aus der Wüste hervor, der Sohn der Hagar . . . ., und
es rührt sich, im Namen der Wüste zu kommen, der Gesandte des
Sohnes des Verderbens^ (189 unten); da haben wir die muslimischeD
Araber und Muhammed ,den Gesandten Allah's^ Im Folgenden werden
die Siege und die Verheerungen des ^ammd Sabbdjd besprochen; dieser
Ausdruck ist wohl doppelsinnig: ,da8 Volk, welches gefangen nimmt^
und ,das Sabäische Volk^ Der Verfasser erwähnt Kamele und
Rosse der Feinde; er schildert, wie sie die Familien trennen und
deren einzelne Glieder gesondert in die Sklaverei schleppen. Dass
hier doch nicht etwa von blossen Plünderungszügen ,persischer Sara-
cenen^ die Rede ist, erhellt aus den Ausdrücken; namentlich beachte,
dass ,die Völker^ von ihnen überwunden werden, sowie dass sie
denen, welche in ihrem Lande blieben, Zins {maddathd, d. i. die
dojA.) auferlegen. Dies Stück zeigt deutlich die Zeit des Entstehens
gegen 640 n. Chr. Das Uebrige, zum grossen Theil phantastische
Apocalyptik, ist aus der genannten Legende und sonstigen eschato-
logischen Träumereien ziemlich ungeschickt zusammengesetzt Aber
das Werkchen ist als Stimme der Zeit sehr interessant. Uebrigens
redet der Verfasser viel einfacher und namentlich kürzer, als Ephraim
zu thun pflegt; bei ihm wäre ein Gedicht mit so viel Inhalt mindestens
viermal so lang geworden. Anderseits hätte Ephraim seine Vorlagen
kaum so fast wörtlich benutzt wie jener.
Ob man das aus einer jüngeren Handschrift^ genommene G^
dicht, 231 ff*., eine öde Aufzählung alt- und neutestamentlicher Frommer,
dem Ephraim zutrauen darf, mag dahin stehen.
* Ueber diese handle ich an einem andern Ort ausführlich.
2 S. Payne-Smith's CcUaloff Nr. 153.
Sancti Ephrabm Syri. 247
Sonst ist mir in diesem Bande nichts aufgestossen , was mir
Zweifel an Ephraim's Autorschaft erregt hätte. Bei einigen längeren
Abschnitten wie den Hymnen auf Julianos Sabhä und Abraham von
Qidhon (oder wie dieser Ortsname auszusprechen ist) steht die Echt-
heit ganz sicher. Mit dem ersteren Heiligen war der Dichter be>
freundet. Er hat auch eine Lebensbeschreibung desselben verfasst,
die bis jetzt nur griechisch^ herausgegeben ist, von der Lamy aber
den syrischen Text hat, und zwar auch aus ganz alten Handschriften.
Es wäre wohl der Mühe werth, diesen zu veröffentlichen. Die Echt-
heit der Vita ergiebt sich schon aus der griechischen Uebersetzung.
Wir haben hier einen jener Heiligen, die durch unsinnige Askese
Gott zu dienen wähnten. Julianos entlief seiner Frau während der
Hochzeit, bekehrte die Heiden ehies Dorfes und führte ebenso fromm
wie schlau seine in ein liederliches Leben gerathene Nichte zu gott-
gefälligem Wandel zurück. Dass er sich niemals Gesicht und Fasse
wusch, bezeugt anerkennend die Vita, Ö. 11; ebenso preisen seinen
Schmutz unsere Hymnen 75;), sti\ 11, 825, str. G. Auch das wird ihm
zur Gerechtigkeit angerechnet, dass er nie lachte (Vita eb.).
Die Memre im Anfang des Bandes beziehen sich auf allerlei
Landplagen wie Dürre und Heuschrecken; Col. 41 handelt von der
Räumung von Nisibis in Folge des schmählichen Friedens. Die 24 Jahre
der Noth cb. sind gerade die Zeit des Kriegs (von 339 — 3G3).
Ephraim erscheint auch in diesem Bande als ein wenig sym-
pathischer Mann. Die untadliche Rechtgläubigkeit ist von hartem
Sinn begleitet; er hegt, allerdings echt semitisch, grimmen Hass gegen
Juden und Ketzer. Mit Juden zu essen gilt ihm als Todsünde 137, 4.
165, k Er hat gewiss viel dazu beigetragen, die römisch - syrische
Kirche, welche nachher im Ganzen als die jacobitischc erscheint, in
^ ihrem Character zu befestigen. Die Geschichte zeigt, wohin dieser
\ streitbare Glaubenseifer, diese Si)itzfindigkeit, Starrheit und VerheiT-
I Kchung der geisttödtenden Askese geführt haben: der Islam hat ge-
1 ärntet, was die Rechtgläubigen gesät hatten.
I ' In der römischen Ausjjrabe vorne an im 2. Band der griechischen Werke.
348
Thomas Josephüs Lamy.
Dass auch in diesen ^Hymnen' vi>llig prosaisclie Erörtennip?n
eine grosse Rolle spiele ö, kunn N fem finden befremden, der sich mit
dem Verfasser etwas abgegeben luit. leh verweise z, R. auf die Dar-
legungen über die Willensfreiheit *y^i^^ ff.
Die Hymnen sind übrigens zum grossen TheU nur sehr frag-
raentariseh erhalten. Bei \nelen zeigt das gleich die alphabetische
(h'dnong. Im zweiten auf die 40 Märtyrer von Sebastia (93^ ff/) fehlen
nur die drei Strophen, welche mit % S und p beginnen sollten. Da-
gegen enthalten z. B. 711 ff. (erste Hälflte) und 725 Ü\ nur Trümmer
je eines Liedes. 795 — 835 haben wir die Reste von 22 H^^mnen nAch
der Reibenfolge des Alphabets;; in jedem einzelnen begannen alle
Stro])ben je mit einem und demselben Buchstaben u. s. w. Uebrigens
brauehen wir den Leuten, welche Ephraim's Lieder zu Uturgischen
Zwecken zueammengeschnitten haben » niebt all zu sehr zu zümeu.
Da sich der Dichter immer wiederholt, wird uns kein Gedanke mA
kaum eine Wendung verloren gegangen sein. Was die Form betriffst
so mrichte ich allerdings nicht bcbiiupten, dass sie liberal! gleiehr
durchgeführt war, dass z, B. ein Hymnus, in dem D 3 mal ver
ist (921 ff.), auch für alU^ idirigen Buchstaben je drei Strophen hattf;
doch ist dies immerhin wahrscheinlich.
In den eonjplieierteren Maassen der MedhrMe finden sich allerlea
Schwajjkungen. Ich glaubt^ nun kaum, dass diese zum ^-ossen Th**
auf sc hiec liter Lieber lieferung des Textes beruhen, auch nichts «la«
sie durch ungewohuliehe Byncopierungen und Diaeresen aufzuh»^!]
sind, sondern denke, dass ilire Ausgleieimng dem (fesang überln
war, bei dem zuweilen nach Bedllrfniss zwei Silben auf eine Nott
oder aber eine Silbe auf zwei Noten kamen. ' HierfYir spricht numcßt-j
liehj dass solche Schwankungen an gewissen Stellen am hilufigstci
sind, besonders bei den zweiten Versen der Strophen (wie 837
bald 11, bald 12 Silben).
Von grammatisch interessanten Fällen hebe ich den st »t
^ai£) maumu 658, str. 18 zu liJi^aio hervor, der mir bisher im Syrischei
* S. Amtaüd, Saint AterM lxxiv.
Sancti Ephraem Syri. 249
eben so wenig begegnet ist wie eine analoge Form. Auch ^a^so ,im
Aufsein^, d. h. ,im Wachen^ 87, 2 ist mir neu; ich kannte nur lnS\o^
resp. ^CToöSsoJ — Lexicalisch ist hervorzuheben das Verbum '^^ 687,
Str. 8, das auch in dem Citat bei Barhebr., Gr. 1, 98, 7 und in den
Glossen bei Hoffmann, Op. nest, 1, 53, 4. 72, 17 vorkommt; es be-
deutet, den Po? (dulld) den ,EinschIag^ weben. ^ Auch li^n» jabhSdnd,
95 ult. ,Dürrc^ ist bemcrkenswerth; vgl. jaqddnd, kaurdnd und an-
dere pa'ldnd mit ähnlichen Bedeutungen. Besondere zu beachten ist
das Wort po-^, 199, 17 (in dem unechten Stück). Da die entsprechende
Stelle in Budge's Ausgabe 264, 8 \*o'^ hat (mit^'od, das in den be-
treffenden Handschriften sehr viel mit J verwechselt wird), und auch
bei Josua Styl. 62, 13 (Wright) po^ steht, so darf man wohl kaum
die sonst sehr ansprechende Verbesserung Bensly's ^ö^ beibehalten,
sondern muss sich dabei beruhigen, dass poj^ wirklich der Name
einer Waffe nordischer Barbaren war.
Die Art, wie Lamy in diesem Bande den Text behandelt, ist
leider nicht all zu verschieden von der in den beiden ersten Bänden.
Ich habe nur den ersten Absatz des achten Buchs der Josephgeschichte
— nicht ganz eine Spalte — mit dem entsprechenden Abschnitt in
Overbeck's Ausgabe collationiert und dabei gefunden, dass von mehr
als einem Dutzend Varianten nur drei notiert sind, und zwar ganz
planlos. Der Leser aber rauss voraussetzen, dass alle irgend bemerkens-
werthen Abweichungen verzeichnet seien. Welcher Verlass ist da auf
die genaue Wiedergabe der Handschriften! Hier gilt im Ganzen
wieder, was ich zu den früheren Th eilen gesagt habe.
Auch die Druckcorrectur ist stellenweise gar zu mangelhaft.
In den 11 letzten schmalen Zeilen von Col. 751 sind sieben Druck-
fehler, davon drei gleich in der ersten Zeile. Die Verwechslung von
* Die Bedeutung steht fest; ebenso die Aussprache *eüdwe, was wohl eigent-
lieh 'ellaxoe (•= ellauwe) ist; die Präposition ^Q— *ifc ist der st. cstr, dazu. Der st.
abs. im adverbialen Ausdruck hat an sich natürlich nichts Befremdendes.
2 Das mit ^? verbundene f-ol ist also eigentlich wohl nur ,den Aufzug, die
Kette (V*^-^) weben*. — Wenn man Po? vielfach gerade als ,Aufzug' a^I. erklärt,
80 widerspricht dem, dass ihm V*^^ gegenübergestellt wird.
250 Thomas Josephus Lamy.
w^ und L ist wieder recht häufig; seltner die von andern Consonanten,
deren Klang der Europäer nicht genügend unterscheidet.
Noch weniger ist leider die Uebersetzung zu rühmen, w^enn ich
wenigstens nach den Stichproben urtheilen darf. Ich habe neben
richtiger Wiedergabe leichter Stellen allerlei kleine Ungenauigkeiten
und eine Anzahl schwerer Verstösse gefunden. Ich will nur einige
wenige Beispiele geben: l^i-k^^o p^ nSnü : ouis^ \-iiLi '^^l© ^y^^ (23 gegen
unten) ,der da (Samen zur Aussaat) geliehen und gesät hat, dem
gebe sein Acker Capital und Zins^ DafUi* hat Lamy: ager mutiiatüs
est, semen reddat agricolae creditum et fenus. — ,Äp V^^^ ^m,^ p (99
gegen unten) ,hisst uns nicht nachlässig sein, damit wir nicht ver-
derbend Lamy: 7ie conndcemus^ ut non pereamtis; er verwechselt also
^^^ mit ^^o^ trotz des parallelen V^oui und ohne zu überlegen,
dass ,treten^ hier nicht passt. — .^-li^riMZ^io? {z^ülIiOoP |s:ö? ^^ t^i-^? ^^^^^^^
(217, ()) ,in der Stunde, da alle Schlafenden zu den vergänglichen
Berufsthätigkeiten erwachen'. Lamy: In hora qua omnes dormientes
opera per euntia abjicient, — ^nn^N-.i? ^oi lUo^ ouHö oiä a^| (729 str. 7)
,bittet ihn (Gott) sehr; schwer ist es, dass er euch zurückhalte^.
Lamy : instanter rogate eum, difficile est ut vestras petitianes defrauStt;
er denkt an P^^^, wie er denn ^nnV^ni mit Pluralpuncten hat. —
.L.L.'ioJ. V:* ^o^ »oiuiD-^ V^o^P V^^-:2 ,^1-aIs^ (727, 2) ,da unsere
Gegend vom Assyrer Kisse erhalten hat, wollen wir euere Gebeine
auf unsere Kisse aufstellen'. Die Gegend ist hier als eine Festung
gedacht, in welche von den Persern Bresche gelegt ist; die Geheine
der Märtyrer sollen wie Soldaten in Reih und Glied in die Bresche
gestellt werden. Lamy: ,Quia rediimus sauciati ab Assffrtvf, dispont-
inus ossa vestra super plagas nostras*, — xxvi (Proll.) unten: -1,^2*1»
J^^iJ:;* t'*-^; selbst wenn hier die Handschrift wirkHch so lesen sollte,
so weisen doch schon die folgenden weiblichen Suffixa auf das vom
Sinn geforderte l-:^^:^-^ hin: ,du hast dich selbst der Festversammlung
> So Datürlich mit D zu lesen.
2 Die Au.s^abe V^'A
■• Die traditionelle Aussprache dieses hebräischen Lehnwortes (rn^tj) ^
1-^'^, 8. Barh. zu Arnos ö, 21.
Sancti Ephraem Stri. 251
(d. h. der Judenschaft) unterworfen^ Lamy räth: Te immolandum
tradidisti und setzt nachher den popultis ein, als wenn der ohne
Weiteres weiblich sein könnte. Dann übersieht er das weibliche Ob-
ject in di^C:^ V*r^ TT^? ^) (^16 natürlich zu lesen statt ai.A^.::;k&») ^^)
,du aber, o Herr, hast ihr (der Judenschaft) klar gemacht*; da über-
setzt er: Tu auteniy Domine, quum intellexisses. Und so könnte ich
noch lange fortfahren, während ich doch, das erkläre ich ausdrück-
lich, nur gelegentlich in die Ucbersetzung gebUckt und auch nicht
eine einzige Spalte hindurch Text und Ucbersetzung verglichen habe.
Das Latein des Herausgebers ist dasselbe wie in den früheren
Bänden. Schön ist z. B. pro invicem ,ftir einander^ 858, str. 13.^
Von Distributivzahlen scheint Lamy nichts zu wissen. Er sagt durch-
weg: Stropha habet octo versus octo syllabarum; Stropha 11 versus
qmnque syllabarum continet u. dgl. m. Das ist ja an sich nicht schlimm,
deutet aber doch auch auf den Mangel anExactheit, der in dieser
ganzen Ausgabe herrscht.
Die Prolegomena enthalten u. A. nützliche Darlegungen über
die verschiedenen Arten liturgischer Gesänge bei den Syrern.
Strassburo i. E.
Th. Nöldeke.
Arthur Amiaud, La legende syriaque de Saint Alexia , V Homme de
LHeu. Paris 1889. Vieweg. (lxxxv, 25, 72. gr. 8.)
Während Rabbüla Bischof von Edessa war (412 — 435), starb
daselbst im Hospital ein Mann unbekannten Namens und unbekannter
Herkunft, der sich nur mit Andachtsübungen beschäftigt und seine
geringen Lebensbedürfnisse durch Almosen erlangt hatte. Nach seinem
Tode kam er, allem Anscheine nach in Folge der Aussage des Küsters
(Paramonarius) der Kirche, in welcher er sich aufgehalten hatte, in
den Ruf grosser Heiligkeit. Diesem Paramonarius, heisst es, hatte
der Unbekannte anvertraut, dass er der Sohn eines vornehmen Mannes
in Rom sei, dass er, von jeher aufs Geistige gewandt, während seine
* Uebrigens auch sachlich falsch. Für '^ ist mit B. ^^^"^ zu lesen.
252 Arthur Amiaud.
Eltern ihm die Hochzeit anrichteten, entflohen und nach Edessa ge-
langt sei, wo er sich ganz der Askese ergab. Es ist immerhin mög-
lich, dass dies alles richtig ist, wie es in der alten syrischen Bio-
graphie erzählt wird. Der Zug, dass er als Schulkind von vielen
seiner Altersgenossen ,mit der durch vieles Wissen erzeugten Frech-
heit^ (so ist 5, 9 zu llbersetzen) verspottet und von seinen Eltern
ftir dumm gehalten sei, sieht sogar recht wahrscheinlich aus; denn
dass ein solcher Heiliger sehr beschränkten Geistes gewesen sein
muss, ist klar. Aber immerhin ist in der Geschichte doch einiges
Bedenkliche. Gerade so wie er hatte ein anderer notabler Edcssenischer
Heiliger, Julianos Säbha wirklich seine Gattin zur Zeit der Hochzeit
verlassen, um sich ganz Gott zu weihen (Efraim, Op. graeca 2, vorne
an).^ Der Verdacht des Plagiats liegt hier also nahe. Und dass ein
solcher Mann aus Rom gerade nach dem entfernten Edessa gekommen,
hier nicht <als eigentlicher Abendländer erkannt wäre und sich mit
dem Paramonarius wie ein Einheimischer unterhalten hätte, ist wenig-
stens nicht wahrschehilich. Möglicherweise liegt hier allerdings ein
altes Missverständniss vor: der Heilige könnte ,Sohn eines Römers',
d. h. eines , Soldaten' gewesen und erst durch Versehen zum Sohn
eines Einwohners der Stadt Rom geworden sein. Die anspnichslose
Erzählung hält sich übrigens vom IJebernatürlichen fast gänzlich frei.
Das einzige Wunder, dass der Leichnam des begrabenen Gottes-
mannes, als er vom Bischof aufgesucht wird, verschwunden ist und
nur seine Lumpen zurückgelassen sind, erklärt sich vielleicht so, dass
man ihn in Wirklichkeit erst etwas später, nicht, wie die Geschiebte
erzählt, sofort nach seinem Tode als Heiligen anerkannt und seiner
Leiche nachgeforscht hat, sie dann aber unter den andern ohne eigent-
lichen Sarg begrabenen Todten aus dem Spital nicht mehr hat finden
können.
Diese ziemlich inhaltsleere, aber für Zeit und Ort sehr charac-
teristische Erzählung ist, wie der Herausgeber nachweist, um die
Mitte des fünften Jahrhunderts oder etwas später in Edessa syriseh
1 S. oben S. 247.
La legende syriaque de Saint Alexis, etc. 253
geschrieben. Ami au d hat sie nach acht, zum Theil sehr alten, Hand-
schriften höchst sorgfUltig herausgegeben. Mit peinlicher Genauigkeit
ermittelt er den Stammbaum der Handschriften und sieht sich so in
der Lage, den ursprüngHchen Text fast ganz wörtlich herzustellen.
Nur in sehr wenigen Fällen können wir da nicht mit ihm gehn.
So ist 3 ult. zahird gewiss das Richtige, nicht zahjd und so 4, 2
xcabhnädsd, nicht xcahhndmdsd ; diese Fälle, welche allerdings zu dem
kaum anzufechtenden Stammbaum nicht zu stimmen scheinen, lassen
sich auf verschiedene Weise erklären. Uebrigens macht es der kritische
Apparat dem Kenner möglich, alles nachzuprüfen. Bei einem so kurzen
Text durfte sich der Herausgeber den Luxus erlauben, alle Varianten
aufzuftihren.
Aus dieser einfachen Lebensbeschreibung hat sich mm, wahr-
scheinlich, wie Amiaüd annimmt, unter dem Einfluss einer andern
Legende, der des heil. Johannes Caly bites, eine weitere entwickelt,
welche manche Einzelheiten hinzuftigt, namentlich aber den HeiUgen
in Bettlergestalt zu seinen Eltern nach Rom zurückkehren, ihn noch
Jahre lang unerkannt in deren Hause leben und erst nach seinem
Tode erkannt werden lässt. Danach wird er von den Kaisern (Ar-
cadius und Honorius), sowie vom Papst Innocenz i. in der Peterskirche
l)eigesetzt. Die Leiche thut grosse Heilungswunder. Auch sonst kommt
einiges Miraculöse vor.
Diese Gestalt der Legende ist nach Amiaüd in Constantinopel
entstanden. Die syrische Uebersetzung, welche in den flinf Jüngern
Handschriften mit unglaublicher Naivetät an die ursprüngliche Ge-
schichte gehängt wird, giebt wohl die älteste Gestalt dieser Neu-
bearbeitung. Auch hier hat der Heilige noch keinen Namen, sondern
keisst wie in jener schlechtweg ,der Mann Gottes' oder ,der Mensch
Gottes^ In dem ältesten bekannten griechischen Text, der von ihm
Wdelty einer Hymnenreihe frühestens aus dem neunten Jahrhundert,
fthrt er aber schon den Namen Alexius, und so Alexius, Alexis
nennen ihn die zahlreichen Fassungen der Legende in griechischer,
lateinischer, fi^nzösischer, deutscher und in andern Sprachen. Denn
diese Erzählung ist ein Lieblingsstück der mittelalterlichen Christen-
254
Jamms Darmbstbter.
hi?it geworden. Ich muss übrigeus gestebn, class ich von der
Bchiclite der Legends nichts weiss, als was ich aus diesem Buch
gelernt habe.
Ausser dieser zweiten, ganz unhistoriscLenj Lebensbesehreihu
des Iküligen gibt uns Ami au d nueb die syrische Uebersetaeung i4
oben erwähnten Hymnenreihe aus einem melkitisehen Menaeon na
zwei Handsclinften, und zwar mit voller Vocalisation. Kr hat aad
die Versform dieser Lieder, wie sie sieh im (iriechisehen und 8vriscLfl
darstellt j sorgfitltig studiert. Es kommt mii* vor, als wäi*e die Fop
im Syrisehen noch etwas freier, als er meint, und brauchte man no
weniger Abweicbmigen von der regelreehten Vocalisation anzunehiued
An den Vocalcn lassen sieh auch sonst noch einige wenige Vö
bessernngen anbringen; so ist der Name des Heihgen im Syrische
immer in der Vocativfonn auszusprechen: Alekste, nicht Ahkm.
Von allen diesen syrischen Texten erbalten wir auch eine fr«
zösische Uebersetzung.
Mit tiefer Wehmuth ninss es uns erfüllen, dass der durcli
Wissen, llesonnenhcit und Genauigkeit ausgezeichnete Amiaüi», 'letj
auch als Assyriologe hervorragte, bald nach Vi^ltendung dieses Werkö
vorzeitig dahingeraft^t istl
Tu, NöLDEKK.
James D ahmesteter, Chants populaires des Afghans, recueillis par — J
(Soci^te Asiatiqne. CoUeetton d'ouvrages onentm(.T, Seconde sine]
Paris. Imprimerie nationale. 1888-1890. 8". 2 vol Vol l ccxviil
et 2it9 pg. Vol. ii: tta pg. j^^^ j\m ^mJ^^ > ^^^OJ^i^. ^.
Das ausgezeichnete Werk ist die Frucht eines längeren Auä
enthaltes des Verfassers in Pcschawer und Jedermann wird es
um so grösserer Freude begriissen als die Volkshteratur der Atghanea
welche allein eine unbefangene Beurtheilung dieses Volkes und desfiß
»Sprache zn ermöglichen vermag, lieinahe eine terra incognita ist. Wii
bekannt, ist das Afghanische eine Mischsprache — wenn ich miö
dieses oft Übel angewendeten Ausdi-uckes bedienen darf — welcJie ii
Chants popülaires des Afghans. 255
dieser Hinsicht am passendsten mit dem Osmanisch-Türkischen ver-
glichen werden kann. Während aber im Osmanisch-Türkischen zu
dem einheimischen Turk -Elemente zwei ganz fremde, verschiedenen
Sprachstämmen angehörende Bestandtheile hinzugetreten sind, näm-
lich der persische (indogermanische) und der arabische (semitische),
hat das Afghanische zu dem einheimischen Puschtu- Elemente zwei
ganz nahe verwandte Bestandtheile, nämhch den persischen und den
indischen aufgenommen. Während nun im Osmanisch-Türkischen wegen
der radicalen Verschiedenheit der drei die Sprache constituirenden
Elemente eine Verkennung der Natur des Grund-Elementes im vor-
hinein ausgeschlossen war, hat im Afghanischen die nahe Verwandt-
schaft der drei Bestandtheile das Urtheil irregeführt, indem einer-
seits die scharfe Absonderung dieser drei Bestandtheile nicht so leicht
war, andererseits die täuschende AehnHchkeit der EntT\'icklung in allen
drei Richtungen die Forscher zu irrigen Urtheilen verführte. In Folge
dessen wurde die Frage über die Natur und den Ursprung des
Afghanischen erst in der neueren Zeit und zwar nicht erst im
Jahre 1890, wie der Verfasser zu meinen scheint, sondern bereits
am Anfange der Sechziger Jahre nach Massgabe der damals vor-
handenen Hilfsmittel genügend gelöst. — Und gewiss darf ich, ohne
unbescheiden zu sein, das Verdienst beanspruchen, die Frage schon
damals ganz in demselben Sinne, wie der Verfasser des angezeigten
Werkes, nändich dass das Afghanische eine iranische Sprache ist
und speciell dem Ost-Iranischen angehört, gelöst zu haben.
Herr Prof. Darmesteter zählt am Ende der grammatischen Ein-
leitnng (cxlix) mich zu jenen Forschern, welche das Afghanische zwar
wesenthch für iranisch halten, es aber als eine Art von Mischsprache
aus iranischen und indischen Elementen ansehen.^ Diese Meinung
^ Nur auf diese Weise sind mir seine Worte verständlich, mit denen er in
Betreff meiner Abhandlung bemerkt: ,d*une m^thode tr^s saine et k laquelle il ne
■uuiqnait sans doute qu'un materiel plus large pour arriver k Li solution precise
^Q probUme de Tiranisme absolu de Tafghan^ Ich halte das Afghanische ebenso für
iirs&isch, wie man das Englische für germanisch und das Türkische für altaisch
^t. Dass es Mischsprachen gibt, bei denen man im Zweifel sein könnte, welchem
256
Ja m es D a k m e st et k u .
ist vollkoramen unbegrllndet Irli habe in mLÜncii Aliliiuidliingen übe
das Afgluimschc ' diese Sprai" lie nicht üiii* ausdrücklich als iranisch
bezeiehnet, fc^oiideru speeiell auf de?i Z
ausi
lUsammcii
han^ mit dein Ost-
Iran is ehe n (der Sprache des Avesta) hingewiesen, so dass wir im
Afghanischen jene Sprache vor uns haben, die als unmittelhartT,
wenn auch vielfach entarteter Nachkomme des Altbaktrisehen gehen
kann^ (Spr. der Avgh, i, S. 6.)
Und dass meine vor einem Viertel Jahrhundert ausgesprochene
Ansieht ganz klar formulirt war^ dafür kann ich mehrere zuverlässige
Zeugen anfuhren. So sagt M. Duncker in seiner Geschichte dei Alte
thum8, 3. AtiH,, Bd. n (1867), S. 400, Note: ,Durch Fr. Müller fUti
dm Sprache der Afghatten) ist naehgc wiesen, dass das Afghanisehe uii'l
etwa zwischen dem ludischen und Persischen steht, sondern dei
iranischen Stamme angehört. Die altbaktrisehen Lautverhultnis
hat das Afghanisehe trener beivahrt als das Persische und erweis
sich dadurcli als unmitt ell>aren Abkömmling des alten osl
liehen Dialeetes von Iran, I*ass die Paktyer Herodot« die
choten der SplUeren sind, folgt auch daraus, dass ilerodot die Paktyci
in der Nähe von Kaschmir wolinen Itlsst; Herod. iii, 102; iv, 41
vn, G6^ ti7/
Nachdem E. Trumpf in seiner Granmiar of the Pa&tö. Londfl
1.S73, pag. XI, ansdrlieklieh bemerkt hatte , Hitherto those who
judgement h^is a great Wright in deciding questions of this kiud
aseribed the Pastö unhesitatingly to the Zend family; so
learned Prof Frederic Müller in Ins tine remarks on the Pai(i
sounds^, und dem gegenüber beliauptet hatte Jhe Pastö is au old i^
di^jjtMnh^nt language, fonning the Hrst transition fi'om the Indo- Arial
to the Iranian family and therefore participating of the eharacteristi
Stamm sie anjgfeliüren (wie man z. B. (^beiiiab vom l^AliLiwi behauptet bm)
ieb immej- eutB^hiüden geläupiet,
' Ui^tr dk Sprache der Ätftfhänen (Pa"/to) i (18f»2, SitznnqMft. d*^ k Ah
XL, Bii,)» n (1063^ Bitsttiigfid. der k. Akad.f xi.n. Bd.) und: Die Otmjuijalitm
avgheniuefieri VerbumM Mpraclwf*rgleichend dargegfeUf (1867» Sil^tn^wb. der k. Ak
L. mx
Chanth poruLAiRES DES Afghans. 257
of both, but still with predominant Prakrit features', ^ hat H. Hübsch-
mann durch Trumpfes Ausfuhrungen sich nicht für befriedigt erklärt
und meine Ansicht, dass das Afghanische eine rein iranische Sprache
ist, als die der Sachlage entsprechende angenommen (Kuhn's Zeit-
schrift für vergleichende Sprachforschung xxiii, S. 43). Auf Grund
dieser Ueberzeugung hat auch der genannte Sprachforscher in seinen
»Iranischen Studien' (Kühnes Zeitschrift für vergl. Sprachforschung xxiv)
die Lautverhältnisse des Afghanischen, S. 391 — 395, wenn auch nur
kurz, aber so vortrefflich beleuchtet, dass man dem dort Bemerkten
blos Weniges hinzufügen möchte.
Herr Prof. Darmestetkr scheint darnach ausser dem Trumpp'-
schen Buche, in welchem meine 18G2 erschienene erste Abhandlung
citirt wird (die beiden folgenden, in den Jahren 1863 und 1867 er-
schienenen Abhandlungen scheinen ihm unbekannt geblieben zu sein),
von den in Deutschland erschienenen Arbeiten keine Notiz genommen
zu haben, was sehr zu bedauern ist. Eine Kenntniss dieser Arbeiten
hätte ihn davor bewahrt, in einer 1887 geschriebenen Denkschrift
ein Urtheil über das Afghanische abzugeben, welches im Grunde nichts
anderes ist, als eine Wiederholung desTRUMPp'schen Irrthums und das er
in der vorliegenden Publication vollständig zu widerrufen genöthigt war.
Unser Urtheil in Eetreff des schönen Werkes Darmesteters
geht also dahin, dass dasselbe ein ganz neues und umfassendes
wissenschaftliches Material bringt, dass aber das aus diesem Material
gezogene sprachwissenschaftliche Resultat nach den Arbeiten von mir
und Hübschmann — wenigstens für die deutsche Wissenschaft —
keineswegs neu ist, aber die Ergebnisse der deutschen Wissen-
schaft glänzend bestätigt. Damit ist keines der grossen Verdienste,
welche dem gediegenen Werke anhaften, verkleinert. Die der Ueber-
setzung vorausgehende Einleitung, in welcher die afghanische Gram-
* Trotz dem offenbaren Gegensätze zwisclion meiner und Tbumpp's Ansicht
bemerkt Prof. Dabmebteter (cxlix) ,cottO tlieorie (nämlich Trumpp's) a
influence meme les partisans de l'origiue iranicnne de l'afghan comme M. Müller'.
Ich möchte wissen, wie es möglich war, dass ein 1873 erschienenes Buch eine im
Jahre 1862 geschriebene Abhandlung beeinflussen konnte!
Wiener Zeitschr. f. 4. Kunde d. Morgenl. lY. Bd. 18
258 James Darmkbtkter, Chants populaires des Afghans.
matik vom spnicliwisocnsehaftlii'lien Stiui»! punkte mit ^osspr Urosickt
und peinliclier 8orfj;falt erörtert wird und mit welcher sioh meine
drei Abliandkingen natürlich in keiner Beziehung messen können*
dürfti' aiil' hinge Zeit lünaus das Standard work bleiben, auf welchem
man in Atyianicis und Iranicis wird zurückgehen milßsen.
Der Verfasser leitet ^y^ mit mir ganz richtig von aw. qaepaix^ja
ab, nieht vnn aw, qato = sanskr. swa-tas, ^vie es Hobschjiank üiut,
da aw. qato im Afghanisehen als ^J^ erseli einen niüsste. A^hnn,
^^^^w*-«j ist nieht aw. »paBta- sondern mit Pahl. t**rö^ zu vergleichen.
"^suka (xxxiv unrl cxvi) ist unriehtig; im Zand-PaJdaivi Glo»$ary wir«l
8U^i angefUhii. — Neup. c-Jii^ darf nieht einfaeb tiau^-t angesetj
werden; es scheint, Aam hier eine Form gawltita- zu Grunde lit
— Das Suffix tob', welches Dakmestetbr (exxiv) mit neup,
jforce* in Zusammenhang bringt, dtirfte auf eine dem indischen tatiu
entsprechende Form zurückgehen. — Fehler wie aw. pafar (ciifl
sollten gegenwärtig nieht mehr vorkommen. An die Zurüekfllhniö/J
des Genitivüeicliens > auf aw, hnca (hxia) glaube ich nicht; e« wl
dies der einzige Fall, wo c als > erscheint. Ich halte noch immer .
dem Relativpronomen fja fest. Bei der Deutung des Oausativums (c
kommt der Verfasser in eine argf^ Verlegenheit; das, was er vorbriii
ist keine Erkläiniog. — Ich Irin auch hier von der Kielitigkeit der vOl
mir vorgeschlagenen Erklärung, id > erzeugt. Man bedenke. Ans» Am
Zeichen des Oansativums z, B. in J^SU. J^^- nicht den Flexions-, son
dern den stammbildenden Kiementen angehlhl und dass gerade &0 wu
wir sagen ,hantiren* u. s. w. , Brauerei, Rauferei' u. 8. w., ohne
uuRerc Sprarhe iljulurch romanisch ninl, man auch im Afghamö«*^^^
päkawülf payawnl sagen kann, ohne dass dadurch das PuÄtu zvl ein*
indischen Dialecte gestempelt wird. Als eine besonders ansgezeichnctt
Leistung ist die am Anfange der grammatisch en Einleitung "f^^^
genommene Untei-snchung ties lautHchen Bestandes der fremden El*
raente zu beÄeichnen; sie i"t\ckt so recht den radiealen ünterscHic*
des iranischen Element<'s und th r stammfreraden Bestandtheile
die Augen.
Fr »El »RICH Moi^i.»*'
Kleine Mittheiliingen.
I. Mr. H. H. Dhrüva of Amreli, the GaikoväcJ's delegate to the
Int. Or. Congress at Stockholm, has of late made some discoveries,
which possess a considerable importance for the history of Gujarat
and of the Indian numerals. Among three plates, found at Sankhe^a^
in the extreme east of Central Gujarat, and forwarded to Mr. Dhrüva
for deciphering, two are the second halves of Gurjara ^asanas, dated
according to the Chedi era, which is used by Dadda iv and Jayor
bhata iv. The oldest on which no royal name appears is dated in
words 8arhvat8ara§atatraye 8ha{chatvdnü^ottare and in figures ^ /p AO ^
i. e. 346. The date proves that the ankapalli, which without a doubt
was known to Varähamihira, was in popular use before the end of
the sixth century, and that its signs did not differ in the beginning
from those of the cücsharapalU, For the year 346, taken as a Chedi
year, corresponds with A. D. 595/6. This discovery upsets the prin-
ciples, laid down for the interpretation of early dates in figures on
the supposition that the afikapalU was not used before the eighth
century A. D. The second Gurjara plate was issued by a brother
^i Dadda iv, called Ranagraha, as its colophon says: dinakarakira-
V^bhyarchchanaratetsya svahastoyaTh h-i - Vitardga-suno Rarf^agrahaaya
M-Dadda-pdddntajfldti (^danujüetif). Its date 8am 391 VaüdkJia ba lb
extends Dadda's reign by six years to A. D. 640. Both plates show
the same characters as the Umetä, Uäo and Bagumra 8äsanas, but are
very small in size. Mr. Dhruva's third plate is the first portion of
4 grant, issued by the general of a vassal of possibly a Kalachuri
18*
260
Kl
LRISE MlTTHKlLÜNOEN.
king. The ersons iiauied iu the pream ble are (1) the illustrious Kr^
shnardjay (2) his sou the illuötrioiis Samkarafia^ (3) a bhoyika aud
mahdpallapati i. e. a Bliil cliief, Nirikidla^ who meditates od the feet
of No. 2f (4) the general (baltyhikjiiaj of No. 3, Scintilla* SavAarnm
is, of course, a clerical mistake for Smhkaragana, Agreeing with u
suggestion of mine, Mr Dhruva is inclined to identify this »Satih
karagana with the honiooymous Kalarhurt ruler, whose son Buddha
rdja was conquered by the Chaftfkt^a king Mahgalisa. The three in-
scriptions will be published with facsimiles in the Epigraphia Indka,
II. Dr* M. A. Stein J whose interesting discoveries at Milrti wert?
noticed anfe^ p, 50 iSt,^ obtained in spring last a small grant from
the (jjovenmicnt of the Pafijab and excavated the site of the Juiiia
temple during the period from ilay 27 to June 5 witli the assii?tiuicc
of Mr. Ani^kews, tlie new superintendent of the Lahoi*e School of
Arts and of two oflicials of the Public Works Department. In spite
of the most minute search no trace of any inscription was fouuJ^
but about thirty camel loads of sculptures and architectural ornaments
rewarded the zeal of the intrepid explorer who certainl}" ran a coü-
ßiderable risk in braving the terrible summer heat of the Paöjab in
the open field. Among the scidptures, two clothed female figures And
two male figures are particularly remarkable. The former resemble,
as Dr. Stein remarks in his letter, those of the deities in the Jai»^
caves at Elura, but are of a far better execution. Among the two male
figiu-es the larger one, which is about 2' high, represents, it wonlJ
seem, some attendant or minor deity engaged in an act of worehip
The figure, which supports its forward bent body on the right thigl*
and knee and raises the left leg and foot behind its back, hoW* «
the two ends of a garland or necklace. It wears a necklace ana
simple bracelets on the wrists and on the upper arms. The secou«
statu© which is about iVi' high, may possibly be, as Dr. Stö»j
doubtingly suggests, a representation of Indra, It represents a sc»'
ted male, the sole of whose left foot rests on the ground, while lb**
right leg is doubled up in front and is supported on ihe toes, Tn"
KlB1N£ MlTTHEILUNüEK. 261
figure has on the only remaining upper arm a rather ornamental
bracelet, wears a necklace of beads and cylindrical stones and a
very elaborate arrangement of curls, covered perhaps by a low tiara.
At the back of the head appear the remnants of the representation
of a wheel. Similar figures of Indra occur in the Jaina Caves of
Elura and Ankai. A small figure of a Jina, seated in the conventio-
nal squatting position, was found at Chrismas. Among the architec-
tural ornaments, the most impoilant is a column five feet high which
according to Mr. Andrews surpasses all the treasures of the Lahore
Museum in elegance of style and workmanship. The number of smaller
pieces and especially of fragments is very large. They may be coun-
ted by hundreds, and all shew the same finish and neatness of exe-
cution. Some of these were rescued by Dr. Stein from other places,
where they had been used for modern buildings. Dr. Stein also care-
fully collected all available information regarding the temple at Miirti,
which shows that it is ascribed *to a Raja Phatak who reigned be-
fore the time of ßäjd Man', and that the fact of its having belonged
to the Jainas is still known. A careful measurement of the distiince
of the tanks at Murti from Ketas, made by a surveyor with the
chain, gave as result nearly 4^4 miles. If the distance from Ketas
to the hill of Kotera is added, which Dr. Stein identifies with the
hillfort of SiAghapura, the total comes close to 7 miles and agrees
almost exactly with Iliuen Tsiang's measurement, forty or fifty Li.
Space is wanting to notice all the details of Dr. Stein's operations.
But they show that he is eminently qualified for archaeological re-
search and that, if opportunities are given to him, we may expect
important results from his explorations of the numerous ancient sites in
the Pailjab which as yet have been not more than touched on the surface.
July 31, 1890.
G. BOiiler.
Kl.Mf4E MlTTl{£iLDHaBH.
Ueber Vetididad I, 34 {i^i\). — Dor Gmndtext lautet; vaeJcfr^ifni
jim didako iltajan^m, was Spi^aEL dnrvh ,Vaekereta^ die Wolmimg
von Da^ak* liWrsotzt. Im hüohsten Grade oierkwlirdig lautest dazu
die Iliizvarcsch-Ui'bci'set.ziing: ^ ^*tT* tat **r '^^Hy^-tJf ibcy »^HX-^iöf ^^o^
fO)r-f iröiö J^i^f to^ -tj^J"'* *n^ itti^ irto*-^ yKtibul mit sclJechtom Schatten.
Und das Mit-schlechtem-Schatten-sein ist dies^ dass der Sehatten der
BÄume für das Rind schlecht ist. Es gibt Einige, welche sag^Q jener
der lierge/ Li der Paraphrase entspricht dem Worte diiiak^t: ^f
und dem Worte ^hajan^tu = ^-ny^^ Man kann kaum annehmen, dass
dem Paraplirasten das Wort shajfuta- unbekannt war, da es an mehreren^
Stellen des 1. Kapitels des Vcndidad wiederkehrt. Derselbe mua
hier eine andere Lesart vor sieh gehabt haben. Ich vermnthe di
Lesart* CEj*«"-«» V^, wovon \^* am Anfange riner Zeile oder ein«
Oolunine als Kest des W^ortes V^*'«^^ verkannt worden ist. ( Vier theilt
er duzakosajak^m. ab? — Icli will daroit nieht behaupten, dass ein
avestische Form mjaka- das Prototyp des neupers. AjU# ist Das
letztere Wort seheint auf die Wurzel Hlcadh zurüekzugehen und ÜJ|H
sein j aus d hervorgegangen, so dass wir von einer iranischen Grund
form södu' {fur »käda-^ vgl, got. »kadu-a) auszugehen hätten. — Dueb
kann neup. ajU*» auch =: sanskr. chäjCt (= akäjd)^ grieeh, ^'.i sein.
UehßT Vendtdad I, 50 (Sp,): haefum^ntfm raewantfm qarefiadu-
h§nt§m. Dazu die IIuzvare.sch -Paraphrase, welche ich auf folgendi^H
Weise lese: feir| ^v-H?i ^^ \( «5* «J"*^ -»»rf »^»»Hym J^^-*trr ^fr^ ^(i^o^ ^^ne*
jEtumandy den glanzenden pnu-htvollcn. Kräftig und wirksam durch*
brach er den Himmel. Es gibt Einige^ welche sagen ^ es sei d€
Wek-rtV^' Die Form ^^^^ bei Spikoel bedeutet gar nichts; sie mw
in ihrer ursprüngliciien Gestalt fü**-» anders aufgelöst und po*^**
to»^*r (neupers. cuä^**J) gelesen w^erden. — Aspeudijärji las st
^MM^ offenbar ^^^* (,R[>rang* — neup. ^j^w«*^sa*>, wo man aber dann uotl
^ So für ^fc^Ji.
' So muss mAU iBsen statt: t^f^Js ^At^M,
^ So ftir fi^, was barer Utisiiiu i^t,
* EnUtaudon aus der Lesflart ^Umjjmm der Vendidnd-Sideh'i.
Kleine Mittheilüngen. 263
wendig ^)yQ f emendiren muss) und kam dadurch auf die Idee, den
Namen Sistan darin zu suchen (vgl. Spiegel's AvestaComm, i, S. 34).
üass der Haettimant ein Fluss ist, dies wird schon in der Glosse
am Anfange des Kapitels angedeutet (vgl. diese Zeitschrift ii, 38).
Ueber Vendidad I, 78 (Sp.): jai asäro aitvjäx^hajeinti, welches
Spiegel durch , welche ohne Könige sich regieren' übersetzt. Die
Huzvaresch- Paraphrase dazu lautet: ^«fA ^^S ^ j^ji* t)KdK -f^ ^*K>* )f
^ifü^ J mfff0 ))Q jmfff0 ^)f fn^e« t^ j^o* ^)\f)y, ,welche als Reiter wohnen,
d.h. schnell ziehen sie sich zurück. Es gibt Einige, welche also sagen:
sie nehmen den Herrn nicht als Herrn an^ Darnach ist asäro durch
^•fü» (neup. = j\y^) jRciter' wiedergegeben. Dies kann nicht richtig
sein und muss ein Fehler dahinter stecken. Nach Spiegel (Avesta-
Comm. I, 47) ist sicher J«fü* für ^-trO^ (J«^fü* ,ohne Oberhaupt') ver-
schrieben. Der Fehler ist aber alt, da die folgende P]rkläning ^»r^ r^
^"|iy sich darauf gründet. Dagegen kann die andere Erklärung: ^rr
^Khtj ^ -^r )\ö nur auf die ursprüngliche Lescart ^-tjfü* bezogen werden.
Ueber Vendidad /, 81 (Sp.). — Der (Irundtext lautet: h§nti anjäs-
^ asäs'ca shoid-räs-^a srlsas-ca giifräs-ca b^r^^das-ca fraShäs-ca bäm-
jfis-cüj was Spiegel durch: ,Es gibt noch andere Orte, Plätze, Ebenen
wnd Länder' übersetzt, wobei aber blos asäs-ca bhoid'räs'ca giifräs-ca
und b^^j^dcutca, nicht aber die beiden letzten Worio frashas-ca bäm-
Jäs-ca berücksichtigt erscheinen. Im Commentar (i, S. 48) bemerkt
derselbe Gelehrte, man könne die Worte von srlras-ca entweder als
Adjective, die zu asäs-ca Shoid'räs-ca gehören, oder als coordinirte
Substantive fassen. Für letzteres scheine die Huzvaresch - Uebersetzung
zu entscheiden, die aber nicht immer klar ist. Mir scheint in Betreff
der Auffassung der Huzvaresch-Uebersetzung gerade das Gegentheil
der Fall zu sein. Ich erlaube mir deshalb, dieselbe hieher zu setzen.
S'« lautot: ^0,5 »j^-»-» 1)0 ^r» •» ^»fCiy ror ^ y«X5öy.yi )*r*v yio a^ -»^r
^ ^(rip ts y-T) ^m) ^^ ir^* no ts! • . . . yw*©» ts! y^ *K) ^-»j mö
^O 500» ■> -oJ-^ö )fO(\^))fC y«**) )f ,Es gibt noch Gegenden und Orte,
^^Iche nicht ausdrücklich mit Namen bezeichnet sind, welche schön
2()4 KlEINB MlTTHElLUNOEN.
sind zum Anselien, tief eindringend in Angelegenheit der Religion^ er-
wünscht, d. h. vorzüglich, (frashäs-ai)^ d. h. sie bringen vieles zur
Vollendung, glänzend, d. h. einen Namen habend. Es gibt Einige,
welche ein Beispiel anfilhren, wie: Persien, das reine, glänzende/
Auffallend ist in der Paraphrase (b^ = anjäs-cit; man erwartet
3^. Die Uebersetzung von frashäa-ca ist ausgefallen, aber die mit
tu! beginnende Paraphrase beweist, dass sie vorhanden war; fraiha
gilt daniach dem Uebersetzer flir ,vorwilrts gehend^ )«^"m»i ^Beispiel'
lese ich mdesäkA
Dieser Paragraph ist offenbar eingeschoben. Er ging hervor aus
dem Bestreben, das Stillschweigen der Urkunden tiber Länder, welche
in der spHteren Zeit so berühmt wurden, wie z. B. Persien, abza-
schwächen, respective zu rechtfertigen.
1 Verpfl. armen. ^iui/q.iu ,Sc\\n\\H\i'ie\^ Bescliaunn^, Untersuchung*, ein P«h-
lawi-Lelinwort = nweM^han-dae^a- und neup. do*iojJ\.
Friedrich MoijLER.
ORIENTAL JOUHNAL
p: r* I T T^ T>
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TFfE IHRFjrruRS OF TlfK «RTBKTAL INSTITUTE
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?0L IV - H«^ 4
EUXCKT L&Diirs
Ü01IBAV
UAJiAODU IflDlilATlOX SSOUIKTV^ 1*HKI&h
DEM ANDENKEN
DES
TREUEN FREUNDES UND HOCHVEREHRTEN
COLLEGEN
' ALFRED FREIHERRN VON KREMER
GEWIDMET.
m\op fihtr au ftjiuaiattu *fi att^pamLuAb trpa.J7fi3tu
C) A u^Mtik iktuhäht. aaiiinjunjmm nnfuaaugnt^
1% Mrmuy iä.tf^iä.aaiL hnmuatttraatfb tUrmMt.J* t
|ViSr^#rcj3K attrh- np trqtrt. aatptrtJr^l^g au^^iup^t
1^9Mff«i»j»M»£pkr mu»ituat.nm maauua§aaairnta§t.
«l^v^iMfC 7^ ifjumiint^ftti» ^miimint^ftCu Apt
1*^^ utittriamSb ttpUtp Ir^ ^tuJgumt. %$9pam
^«"f- ^^Jiup^m ^Jmmmm*^lr<u% kp %m Mf
Des göttlichen Wortes Künstlerin — o Seele!
Ordne die Gedanken zum herrlichen Gesang,
Dass wir mit trauervoller Stimme immerdar klagen
Ueber unserem schmerzvollen Verlust!
Ein gross* Unglück, das dem Morgenlande widerfuhr! —
Es stürzte der lebendige feste Fels,
Der sprechende Thurm fiel zu Boden;
In Bitterkeit ward verwandelt unsere Ruhe!
Ueber die ganze Erde zog sein Kuhm,
Zu den Enden der Welt verbreitete sich sein Name. —
Eine wahre Leuchte des Wissens war er uns,
Ein Steuermann, der da beruhigt der Wogen Aufruhr!
Moses KaYankatwatshi.
Elegie auf den Tod des Fürsten Dzuanäir.
(Gesch. der Albanier, n, 35.)
Ein Kapitel des Schu-li-tsing-iün. ^
Von
Fr. Kühnert.
Das Schvrli-tsing-iün auf Befehl Kaiser Kang-hi's (1662 — 1723
. Chr.) und unter Leitung der damaligen katholischen Missionäre
iisammengestcllt, die dem kaiserlich -astronomischen Collegium an-
ehorten, bildet mit dem astronomischen Theile unter dem Titel Jg
^ ^ J^ noch heutigen Tages die Grundlage für die Berechnung
<^s officiellen Reichskalenders. Seinem ausgedehnten Inhalte zufolge
Ült sein Erscheinen in die Jahre 1713 — 1738; in welch letzterem
ahre das Supplement, basirt auf den KBPLER'schen Gesetzen, aus
er Feder des P. Ignatius Kööler (^ j|| ^ Tai Tsin-hien) und
. Andreas FsREmA (|^ ^ ^ Seu Meu-teh), zufolge kaiserlichen
escriptes veröflFentUcht wurde. Das Schu-li selbst bildet einen voll-
ändigen Cursus der Mathematik und enthält in seinem letzten Theile
ne Tafelsamndung. Es sei hier gestattet, auf ein kleines Uebersehen
. Wylie's in seinen Notes on Chinese Uteratwre p. 97 hinzuweisen,
ie es beim Chinesischen leicht passiren kann, welches darin besteht,
iss er, yV jä^ ^ ™ g^^z wörtlichen -Sinne nehmend, sagt: ,the
ird part contains 8 books of tables; — first the 8 lines of the
igonometrical canon for every 10 seconds;' statt pat sien piab
s die trig. Linien = die acht Linien xax' €;cxv aufzufassen. Ein
Hck in die Tafel lehrt, dass dieselbe nach damaliger Gepflogenheit
ie sechs Linien: sinus, cosinus, tangens, cotangens, secans, cosecans
^ SC ^Si Jm jo. = ^^^ feinsten Verborgeiiheiteii der Zahlengesetze.
'^«►ner Zciuclir f d. Kunde d. Jlorgenl. IV. Bd. I9
26ß Fr. Kcidk£bt.
enthält. Da es nun überiiaapt nicht mehr und nicht weniger als acht
verschiedene tri«:. Linien gibt, so ist der ibreign term' J\, j^ ^
als trig. Linien schlechtweg zu übersetzen, ebenso wie /^ ^ ^
nicht ein Mnsikspielwerk von acht Tönen, ' sondern ^usical box^
schlechtweg heisst ( cf. Edkixs. Progr. lestons, p. 69). Zum Ueberfluss
steht am Schlüsse der Einleitung zu dieser Tafel:
^^^^BÖÄÜtBU^c -^^^^^ d^^ ^ Linien (pat-sih)
gibt es noch die beiden Linien Sinus versus (Hng-Si) und Cosinus ver-
sus (i&'H).^ Für die Bestimmung des Sinus versus ist der Halbmesser
fpdn-lcing) um den Werth des Cosinus (iü-hi^), für jene des Cosi-
nus versus ist der Halbmesser um den Werth des Sinus (Üng-hien)
zu vermindern. Daher sind dennoch wohl die Werthe jener (der trig.
Linien) vollständig erhältlich^ wenngleich man den Sinus versus and
Cosinus versus nicht tabulirte/
In gleicher Weise ist Klaproth (s. Idbler, 2!eitrechnung der
Chinesen, p. 132) im Lrthum, wenn er sagt, dass Ulugh Begh den
10.000 Theil des Tages nicht ^ds sondern ^-^ hätte nennen sollen.
Wdn heisst zwar 10.000, aber der 10.000. Theil des Tages heisst wie
Ulugh Begh richtig schreibt fin (oder nach Shanghaier Aussprache
feng) und wird fiir ihn ^ gebraucht, dasselbe Zeichen, welches ftr
die Bezeichnung der Zeit oder Bogenminute und des 100. Theils eines
alten chinesischen Grades dient. So heisst es im Lth-siang-k^aocIaHg
vol. III, Heft I ^ Q — ' Ä ^. Ueberhaupt erfordern die Maass-
bcstimmungen Vorsicht, da Viederholt, so zuletzt auch von den Missio-
nären den ursprünglichen chinesischen Bezeichnungen neue Einhcitea
zu Grunde gelegt wurden. So theilten die Chinesen in der älteren
Zeit die Peripherie in 365 » 4 |g, den |g in 100 ^, den ^ i»
1 Die chinesische Scala hat bekanntlich nur fünf Töne; es fehlen Quart obA
8ept, ähnlich wie bei den schottischen Liedern.
' Cing-Sx, m-H, cmg-hiim, iu-hitn sind von den Missionären eingrefÜhrte Terraiw-
Ein Kapitel dks Schu-li-t8in(i-iün. 267
100 5^ u. s. w., während jetzt die Peripherie 360 |g[, i |g = 60 ^,
1 ^ = 60 f^ u. s. w. hat*
Dieses Kapitel des Scku-li, das erste des Werkes, nicht allein
vom Sprachstandpunkte — wurde das Schu-li doch vom Kaiser
Kang-hi persönUch durchgesehen und corrigirt — sondern auch an
sich sowohl durch seine Berührung historischer Geschehnisse sowie
der ältesten chinesischen Erfindungen auf dem Gebiete der Mathe-
matik interessant; bietet auch in sich durch seine, ich möchte fast
sagen, innige Verschmelzung von Mathematik und Philosophie einen
Einblick in die chinesische Behandlungs- und Darstellungsweise wissen-
schaftlicher Disciplinen. Dass es hiebei nicht an Schwierigkeiten fehlt,
die an sich präcise und concise, dabei aber immerhin vielsagende
Ausdrucksweise ihrer vollen Geltung nach im Deutschen wieder-
zugeben, brauchte wohl keiner besondem Erwähnung, wenn eben nicht
oft der Fall einträte, dass man im deutschen Wortlaute eine mehr
weniger dem einen oder andern Gebiete zukommende Ausdrucks weise
zu wählen bemllssigt ist, wodurch der chinesische Gedanke einer Ein-
schränkung anheimfilllt, die den Gegenstand selbst in etwas beeinflusst.
So lässt sich e. g. der Ausdruck ^^ 3^ der Ueberschrift kaum
anders, denn durch ,Zahlengesetze oder Rechnungsregeln' wieder-
geben, trotzdem hiedurch die Entwicklung des ganzen Kapitels (im
Grunde nichts anderes als eine Art Paraphrase über dieses M-li) etwas
an Deutlichkeit einbüsst, indem die auftretenden Verwendungen dieser
einzelnen Worte, in ihren Bedeutungen modificirt, kaum mehr den Zu-
sammenhang mit dem Titel in seiner vollen Tragweite erkennen lassen. 2
Hat doch z. B. 3^ ß die Bedeutungen:^ rerum omnium prin-
cipium non materiale sed materiae inclusum. lumen naturae, indicans
* Im Lih'Hang findet sich z. B. einmal die Schiefe der Ekliptik = 23 Iff'
90 ^^, 80 5fi^ angegeben. Hier sieht man wohl aus der Zahl 90, dass die alte
Eintheilung gemeint sei und der Worth nach unserer Zählung 23" 33' 33" sei
2 Um auf diese Modificationen besonders aufmerksam zu machen, wurde im
Contexte der Uebersetzung zur Erläuterung stets die gleiche Aussprache dor Zeichen
in Klammern beigefügt, obgleich in einzelnen Fällen der Laut dieser Zeichen ein
anderer ist.
3 W. Schott, Vocabulnrium ainicum, p. 46.
19*
268
Fr, KüllNERT.
quid taeieiuliiin sit quidve tup^ieiulum. reetii reriira ratio, quad inl^
inter pelkoi et ciinieni, linca. rccte disponcrc, f^ubernarc. repilaris. et<
Eine ei^enthiimliehi^ Anwcmdimg einer sonst fj^ebräiieldichen Ver-
bindimg bildet das im Text erscheinende ^ j^. In der MehrzalJ
der Fälle {et Oabelbntz §. 685, 686, 1055, 105ß, Wells Williams,
SyL dkt, 8. V. kl) hat dieses H-Afl die Bedeutung: wieviel? (im Sioji^
^ einige wenige). Es soll aber nach Chalmkrs (^Englüh and cmifth ,
nese dictionart/, Hoiigkonf^; 187H, p. t*4) und Edkins (A vocabttlary oj
the Shamjhai'Dialeei p. 44) auch Geometrie heissen. Keine dieser Be-
deutungen jedoch ist im folg-endcn Text zulässipf.
Hier kann ^ ^ nur ein philosophischer Terminus sein fiir
die Bezeichnung eines Etwas, dessen an sich festverbundene EiiJicit
des leichteren Verständnisses wi'^ttn in nntci'schiedliehe Thcile zerle^rt
gedacht wird und das den sichtbaren Erscheinungen zu Gnmdc lin^
wie die einander gegenüber gestellten Ausdrücke ^ icf ^ ^ 'i"^^
^ ^ ^ ^ zur Genüge andeuten.
Mit Rücksieht auf ^ ho ^ was? wie? wie, wofür imd ^ h
^ fein, verborgen, die innern oder verborgenen Thcile eine^ Sub-
jectes, stellt sich der Tenninus khho ^ das verborgene (innere, mh
sichtbare) Was, die Substanz. *
Man denkt hieb ei unwHlkUrheh an den Begriff des Dings »fl
sich, wie ihn unser grosser Denker Kant in dem Satze seiner
ccndentalen Aestlietik den äusseren Erscheinungen gegen überstelll
wenn er sagt, dass wir nicht Dinge an sich sondern nur
scheinungen erkennen» ^
Gerade in dieser Periode des in {""rage stehenden Kapitels tril
die Verschmelzung von Philosophie und Mathematik zu Tag«.
sind z. B. die Ausdrücke Jfp J]^ ^ ^ sowohl im philosophisdii
1 lin mrithemHtm'heu Slime alfto i«t lci-h6 = ör^sae.
^ BekaiintUeh Y@ranLiSäteii gewisse KecUisvßrdrebungBii dieae» Begriffes 1
zur folgenden Abwehr in ©iaer Anmerkung zur Vorrede der Kritik der prakli*
VernuTift: ^Denii ob er* (der IdeaUnt uämlicb) »glcTich durchaus nicht allein ««
räutnt, »oDiIßru cJarauf dring^t^ tlRm unseren Vorstellungeu äusserer Dinge wirklich
Gegenstände äuaserer Dinge correspondiren , so will er doch , dam die Fonn i
Anscliftmiiig derselben nicht ihnen» sondern nur dem menschlichen Oemtlth«^ Änk»rp*-1
Ein Kapitel des Schü-li-tsing-iün. 269
Sinne als: HinzufUgung, Verminderung, Vervielfältigung, Theilung,
als auch im mathematischen Sinne von: Addition, Subtraction, Multi-
plication, Division zu nehmen. In ähnlicher Weise gilt dies von der
Coordination der Adjectiva entgegengesetzter Bedeutung als Ersatz
für abstracto Substantiva^ die hier einestheils: viel — wenig; leicht
— schwer; theuer — wohlfeil; zu viel — zu wenig; andemtheils:
rund — viereckig; gross — klein; fem — nahe; hoch — tief sind.
Man wird in viel — wenig das Abstractum Quantität, in
leicht — schwer = Gewicht, in theuer — wohlfeil = Werth
sehr leicht erkennen; fiir zu viel — zu wenig oder auch reich-
lich — mangelhaft dürfte vielleicht das Abstractum Inhalt an-
gewendet werden können, obschon die Abstracta: Vollkommenheit,
Vollständigkeit, Totalität, Zweckerforderlichkeit etc. unter Umständen
am Platze sein mögen. So dürfte namentlich ,Zweckerforderhchkeit, An-
gemessenheit^ dem Grundgedanken der dem siebenten Abschnitte, Ying-
nok, der neun Sectionen zugewiesenen Rechnungsaufgaben entsprechen. *
Die übrigen Abstracta sind: Gestalt, Grösse, Entfernung, Höhe.
Bei der Wiedergabe wurde darauf Gewicht gelegt, dass die Ver-
ständlichkeit einerseits und die Tragweite des chinesischen Ausdruckes
soweit wie möglich andrerseits gewahrt bleibe, zu welchem Zwecke,
mit Rücksicht auf die hier erforderlichen besonderen Kenntnisse in
Realien, Erläuterungen einem Anhange überwiesen und die der deutschen
Sprechweise oder der Deutlichkeit halber nothwendigen, im chinesischen
Texte aber nicht unmittelbar gegebenen Satztheile durch Klammern
gekennzeichnet wurden. Der Text, nach chinesischer Anordnung^ ge-
schrieben, lautet:
^ In demselben werden Aufgaben behandelt, bei denen der richtige Werth
<lQrch das Verhältniss zwischen dem Zuviel und Zuwenig ermittelt wird, wie etwa:
£ine Anzahl Leute besitzt als gemeinsames Eigenthum etliche Stück Lastthiere,
*oUte man bei einer Vertheilung jedem der Interessenten zehn Lastthiere geben,
M fehlten vier Lastthiere, erhielt aber jeder neun Lastthiere, so blieben fünf Last-
thiere übrig, jwie viele Leute sind es und wie viele Lastthiere bilden ihr gemein-
ttmes Eigenthum? Auflösung: neun Leute und 86 Lastthiere.
^ d. h. in Verticalcolumnen nach abwärts und von der Rechten zur Linken
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Ueber den Ursprung der Zahlengesetze (§ü-li).
Forscht man im hohen Alterthume nach^ so kam aus dem (Hoang-)
•lie Tafel (mit der Zahlengruppiiomg), aus dem Loh(-Flusse) die
hnung* (der Zahlcnordnung), die acht Diagramme (oder magischen
hole) Nvurden erzeugt, die neun Felder (oder Abtheilungen des
5cn Plans zur Philosophie) wurden geordnet, aber auch die Zahlen-
j wurde anlässlich dessen begonnen. ^ Weil Tafel und Zeichnung
klicrhe Zeichen vom Himmel fiU* die Erde waren, erschöpfte der
sc, 3 hievon seinen Ausgangspunkt nehmend, in der Zahlenlelu-e
(jesetze des All; so erlangte man seit dem Weisen Klarheit.*
272
Fb. Kühkekt,
Vor Alters befahl Hoang-ti dem Lischcu^ die RechnangSÄrlfü
zu eDtwerfeo und die Angemessenheit (und Bedcutuni^) der neun Ab-
theilungen* (der Arithmetik) bereits auseinanderzusetzen, Yao den
Hi'a und Ho's die Zeitrechnung za regeln und ehr^chtsrall dem
Volke die JahrcÄzeiten zu übermitteln,* damit (es hienaeh) die Jahres*
Obliegenheiten ausfähre. Im Tscheu-li'* werden die Schüler mit dtiu
sechs Klinsten vertraut gemacht^ deren eine die Zalilenkunst ist^ in
Tscheu-pi® können die Gespräche Scliang-k'ao's erforscht werden.
Unter den Ts'in^ Han und später hatten die Geschleefater keinen
^langel an (gelehrten) Älännem, so gibt es (ja) z. B. von Loh Hiü
huag, Tsehang-faeng, Lieu-tschok, dem Schüler Tsu TsnngtscIiiX
Nachrichten,^® (Die Gelehrten) unter den Tang und Sung steUtcE
Aufgaben zur Erläuterung der Principien der Zahleurechnung aJif"
und veranlassten ^5 durch ihre Bücher, welche zahlreich in den Schdcn
vertheilt waren, dass Meister und Schüler sich des Studiums der
richtigen*^ Kenntniss der Rechenkunst und der erforderlichen An*
Spannung (der Geisteskräfte ) zur Vervollkommnung des Wissens durch
die richtige Untersuchung der Dinge beHeissigten. ** Erläutern (sk)
daher hievon [d. L von iü-U] (^den Begriff der) Quantität [^ H; des
Zählbaren], so stellen sie, unter Voraussetzung einer Existenz von
unterschiedenen Theilen des unsichtbaren Was, die Gesetze fiir die
gegenseitige Einwirkimg *^ derselben auf einander auf, (nämlich)
Vermehrung, die Verminderung, die Vervielfältigung und die Theüi
Bei aUem, was Menge, Gewicht, Werth (oder) Inhalt hat, darf
den Zahlbegriff /^= Mj* auf keinen Fall aujsser Acht lassen. '•
läutern sie hievon [d. i. von H-ti] (den Begriff der) Jlodalität *^ [= Äj
ratio, Verhalten, Art und Weise, Form, Lage, etc.], so machen si<
mit und unter Voraussetzung einer (sichtbaren) Gestalt des unsicht
baren Was, die Ursache klar, durch welche äe zum Schema^* p
langen, nämlich das gegenseitige Verhältniss in Bezug auf Verschiedci
heit der Arten [Gattungen] und auf Gleichartigkeit** Bei allem *i
Form, Grösse, fintfemung (Lage) oder Höhe hat, darf man das V<
hälliUBs [= h, ratio] keinesfalls ausser Acht lassen.
* 8. AnmerktiDg p. 267.
ExH Kapitel dk» Sgho-li-tsino-iün, 273
Kehren wir wieder zum Ursprung dcrselbtjn [d. i, der Zalilen-
gesetzej zurück.
Addition und Subtraction sind gewiss aus dem Ho-thu* Multi-
plie^ition und Division vieöeicht aus dem Loh-schu abzuleiten.*" (Im
Hothu stellen) eine ungerade (und) eine gerade (Zahl), (welche in
den unmittelbar) ncbuneinaiuler (belindlichen) Parallelen (im gleich-
wcrthigen) gegenseitigen AbhUngigkeitsverbUltiiiss sind, (der Reihe
nach abwechselnd) das eine Mal eine Addition, das andere Mal eine 8ub-
ti'action dar, ohne daas (hiebei) ihre Mantiigialtigkoiten erschöpft wären.
(Im Loh-sehu sind) die ungeraden und geraden (Zahlen) je (so)
vertheilt, dass (ihre) Kreuz und Quer (genommenen Summen) gleieh,
und dass die je {in gleicher Weise) zwisehengeschobcnen [=: ein-
gekeilten, dovetailing (carp*)] (Zahlen) abwechselnd die MidtipÜcation
oder Division darstcUen^ ohne dass (hiebei) ihre Wechselbeziehungen
beendet wären. ^*
Um den allseitigen Gebrauch derselben [i. e, Zahlengesctze,
Rechnungsregeln] darzulegen, (mögen) als Fingerzeige die Anwen-
dungen dicneUj wie: die Ermittlung der Hohen des Himmels und der
Tiefen der Erde, die Untersuchung der Zusammenkünfte von Sonne
und Mond, die Bestimmung der Zeitgrenzen von den Jahreszeiten,
die Berechnimg der Dauer von Tag imd Nacht u. s. w. bis (endlich
selbst) die Vereinheitliclmng von Maass und Oewicht^' für den Handels-
verkehr mit Nahrungsmitteln und riütcrn.
In der vorliegenden Sammelausgabe machen wir der Reihe nach
die Lehre vom Punkte, von der Linie, den Oberflächen und Kt)rpern
zum ersten ^^ (und hieran anknlipfend) die Untersuchung über Zu-
lässigkeit oder Unzidässigkeit von einer Unterscheidung (nach ^* Form-
Aehnhelikeit) oder von Congruenz zum zweiten Ocgcnstimdc der
Ei'örterung, "-^^ — Die Regeln sind nicht im mindesten überscharfsiunig
[:= subtil]^ 2^ falls nur durch die Wald des richtigen Weges, (näodieh)
vom Loichterfassbaren zum Tiefsinnigen sehreitend, von dem nahe-
liegenden Begrenzten zum Unbegrenzten hinüberleitendj die Harmonie
zwischen der Fassungskraft [= fl, ratio] und den (entstehenden)
Schwierigkeiten [^ h'i, hier (s'nk lautendj^^ hergestellt wird.
274
Fr. Kühnbrt,
In der angelegentlichen Beseliäfti*rung (mit diesen Discipline
liegt (auch) hinreichender Nutzen tur die Welt,^* den Suiai und
die Familie, um sie [i, e. die DisciplinenJ imgLizäblten GesehhjehttjrB
zu überliefern^ dies sei nur aebenbei bemerkt/^*'
ErlSiiterutigeu.
1) Dieac 8t4ille, wörtlich dem Commentar Confucius' ^um Yih-kin
cnttiommcn, hezieht aich auf eine alt4? Rage. Nach dem Schu-kiug-Con
mcutator Kbung Ngan-kno (200 v. Chr.) sollen die diesheziigUchen, in
äheflton Urkunden dem Bcbu- und Yib-king, dem Li-ki angedeuteten
cignissc darin bestanden hahon, dcws erstlich ein fabullmftcs Drachenpferd, ^
aus den Uewitsseni des gelben Flusses (^^ ^ \ auftauchend, auf mnvm
Rücken eine Tafel trug, worauf die Symbole und Zahlen Verhältnisse ve^
anBchaulioht waren. Biese Tafel, be-thd genannt, ward dem damahg
Regenten Fohi* übergeben*
Das zweite Arrangement kam dem Kcgcnten Yü^ sfu, während
mit der Regelung das Wasf^erlanfea beaehäftigt war, indem eine gottlicJi
Schildkröte auf den Wellen des Loh-Flusses angeschwommen kam, weld
auf ihrem Scjhild eine Zeichnung des Arrangement^^ der neun Grundzahlo
trug. Auf diese basirte Yü die neunfache Exposition der Philosoph it* (^^
^^ j im Hung-tan, dem grossen Omndrias ( ^ ^ ), einem Kapitel
Schu-king (Part. V, El. 4).
2) Diese Construction spricht wohl mehr gegen 8t. Julien'» Annahn
einer Inversion {Sipit. nov. I, pg. 28) und für v, d, Oabelent^ An«ie
(Gr. §. 487), daas hier ein eigenthümlieber Gcbranch des Fassiimm»
liege, wenn man die Const nieti on l&jr ^ 'jif, "fc^ Ä J^ @^
überstellt den holden /\^ ^[v ^ ^ und ^ ^ ^ ^jl, w<*2u mü
noch vergleichen möge: Tun^^-sehu XVII ^ ^ ^ 3E ^ ^j f^ ^l
1 Folilf der sagenhafte Gründer den cliiuetsiJKihQU Staate«, «relolier vou
Üb 2738 V. Chr. rog-iert linben üoll und dem die Erlindung der Schrift, der Z»tU
gustitKu wtc, zugtsacb rieb eil winl.
'J Der prosae Yü {22m v. Chr.) der Gründer der Hia-Dyna^tit». Mau «sfcw
ihm die Fhi8»re^ulining, diö Eiiitlioiluii^ Cbiii.'Ui in neun Frovlneen otc. m
Ein Kapitel des Schu-li-tsino-iün. 275
Im Alterthumc ordneten die heiligen Könige Sitte und Recht, pflegten Unter-
richt und Erziehung; die drei Pflicht Verhältnisse standen fest, die neun
Abtheilungen wurden geordnet; die hundert Familien lebton in vollster
Eintracht, alle Dinge waren durchaus im Einklang.
3) Unter ,der Weise oder heilige Mann* ist hier Yü verstanden (s.
Mayers, Chinese reader« manuelf p. 280 und 301).
4) Es sei hier auf die unterschiedliche Wirkung von ff^ ri in den
beiden Fällen hingewiesen.
5) Hoangti, der dritte unter den ersten Begenten Chinas (2697
v. Chr.), nach chinesischer Ueberlieferung der Erfinder des 60jährigen
Cyclus.
Li-scheu, einer der Minister Hoangti's, s. Mayers, Chin. read, man.,
p. 122.
6) ^ hier s. a. j|[ oder j^ j£ ^, Kanghi's Wörterb.
^ ^^ die neun Abtheilungen der Zahlenrechnung, s. Mayers, 1. c,
p. 340 und an article by A. Wylie in the Shanghai Almanac for 1853,
also in the Chinese and Japanese Repository. Mai 1864, beziehungsweise
den deutschen Auszug von Biematzki in Crelle's Journal Bd. 52, pg. 59 if.
7) Diese Phrase ist wörtlich dem Schu-king (P. I, C. 2) entnommen.
Yao, der grosse Kaiser (2356 v. Chr.) der im Beginn der chine-
sischen Geschichte den Thron inne hatte, gilt als ein Muster von Weisheit
und Herrschertugend.
Hi und Ho, Familien, die mit den astronomischen Beobachtungen und
Bestimmungen betraut wurden, deren Nachkommen unter Tschung-khang
(2165 V. Chr.) sich gröblicher Pflichtverletzung schuldig machten.
8) Tscheu-kuang, die ält<»Te Ausdrucks weise für Tscheu-li. Die sechs
Künste (Mayers, 1. c, p. 322) sind mfi Sitten und Gebräuche, ^K Musik,
Bf Bogenschiessen, ^|] Wagenlenken, ^^ Schrift, Wff Mathematik.
9) Das Tscheu-pi enthält die Gespräche Tscheu-kung's ffl ^ ( =•
H Tan der vierte Sohn Tschhangs und jüngerer Bruder Wu- Wang's [1122
V. Chr.], des ersten Regenten der Tscheu-Dynastie) und Schang-khao's,
eines der Tscheu-Minister, über die Eigenschaften der rechtwinkeligen
Dreiecke.
10) Die Tshin regierten von 255 — 205 v. Chr., die Han von 206
V. Chr. bis 264 n. Chr. Bezüglich der angetülirten Gelehrten gibt zum
Theil der Context, zum Theil ein anderes Kapitel Aufschluss über die Zeit
276
Fr, KtfHNEKT.
ihror WirküamkL^it , da hi or Mayers manuul nur bcssüglicb T8ch*an{?-I
Auskunft bietet.
Lok Hia-hung lebte wahrschtiinlich unt-cr den Tsbin oder doi cn\&
Han-Kaisoni» Tscbang-hong (78 — 139 p. Chr»), ein hervorragender Hiito^
riugitiph iint^r Hau Hhun-ti^ gefeiert wegen seiner universcUeu Kenntnis»,
insonderheit seiner Bektinnti^cbaft mit der Astronomie.
Tau Tschung-tschi dürfte etwa um 550 p. Chr. golebt haben; biö^-
licherwßise war dies auch ein buddhistischer Priester* (?)
Lien-tschok hat unter den 8ui (581—618 p, Chr.) gewirkt.
11) Die Thang regierten von Ö18 — 907 p. Chr., die Suiig von
bis 1280,
Dass hier unter JSk nicht die Bezeichnung der sechs litcrari*^
(jrade unter den Tbang (Mayera, 1. c., p. 324) nämlich ^ ^f*; ^
^ i* 'm ^? §! ^! gemeint sei, lehrt der logische ZnsammeB-j
hang. Dit^ Stelle beisieht sich violraebr auf die unter den Tang illld|
Sung erschienenen Werke, wie: das ^^ "ir WL jK T8*ih*k*u-suan-fc
des Wang-Hiao-tbung, welchcg in 20 Aufgaben aus der Stereometrie
steht, das W ^£ ^ ^^ Schu-schu-kieu-tschaog des Tsi» Kieu-
diis HJt ISI !?$ ^ Tshih-yuen*hai-king des Li-Yai etc. (s, Wylie, Aoto
QU Vhlmst iiieraturr ^ p. 93, ^4). TO* k'ö ist hier soviel wie Ailfgj
Problem, sit^hc Khanghi, Wörterbuch s, v. Fö: ^Jl ^ -ih ^ ^
-^ ^ÜfB ä^ ^ ^ Ä ^ ife ^'^ ^^^ Aufgabe; eine Aufgabe, die fiid
der Hegel entspricht, ist als verfehlt zu verwerfen.
Man hätte hier, verleitet von der GepJlogenheit unseres Gc
ausdrucke», ntatt ^ 1^ ^^ W ^ ^^ wob! eher eine andere
atmet ions weise in Bulraebt gezogen, sei es nuB mit j^jP/f ]/Xy Iß "'
12) ^ Ibtg hier ^ "ffl ä^i* ^ verursachen, lassen (cf. GabelüB(j
Qr, §. 1154).
13) Ä ^^ hier, wie der Parallclismufl lehrt, wegen W iU ij
wahr, rocht, richtig (Gabelentz, Gr,, §. 488).
14) ^fr ^ /-«iji/ erfordert ein Object, deswegen sind dio
folgenden Sätze durch subjcctivos '^ <1i gekennzeichnete Objectasätic (fl
belentz, Gr., §, 1361).
$J ^91 ci c7 das W lasen veÜenden, zu den Endursachen alles Wi*
vordringen, und *jC OTI hik tcal^ dem Wesen der Dinge Fiachforwb
Ein Kapitel db8 Schü-li-t8ing-iün. 277
philosophiren, sind phi loflophi sehe Termini, von denen Tschu-hi zu Ta-hiok
C. V folgende Erklärung gibt: fjlf M^ ^ ^ ^ ^ ^^n ^
i^ ^ :2: ^. ^ iP 4*1» B5 ^ Ä 3lo Der Au8dmck: .das
Wissen vervollkommnen beruht im Untersuchen der Dinge* besagt: wollen
wir unser Wissen vervollkommnen, so beruht dies darin, dass wir, wenn
wir mit den Dingen in Berührung kommen, ihr Wesen ergründen.
|g^ 10U = Streben, Anstrengung, den Geist auf etwas richten, hat
hier den Sinn von Geistesschärfe, so heisst es im Wörterbuch Kang-hi
^ ^ ^ ^^^ M M^^ ^o Anstrengung = die ganze
Kraft an etwas wenden. Die Erklärung der Dinge aus den Veränderungen
(Yih-king) vervollkommnet die Geistosschärfe.
15) Mit Rücksicht auf das vorhergehende war es angezeigt diese
Stelle, welche sich auch auf die Mathematik bezieht, im Deutschen mehr
der philosophischen Ausdrucks weise anzunähern. Man hat hier eine auf
das chinesische System basirte philosophische Erklärung mathematischer
Operationen. Meines Bedünkens zeigt sich an dieser Stelle, mit der die
Eingangs erwähnte Erörterung über den Begriff Sti-ll beginnt, sowie noch
öfters im Vorlaufe des Kapitels eine gewisse Ueberlegenheit des Chinesischen
über unsere modernen Sprachen, indem ein und dieselbe gleichbleibende
concise Redewendung, gleichzeitig eine ebenso correcte mathematische, wie
auch specifisch philosophische Ausdrucks weise ist. Der mathematische Sinn
dieser Stelle ist folgender: Alles, was aus Theilen derselben Art be-
steht oder bestehend gedacht werden kann, wird Grösse (ki-hd) genannt.
Bei jeder Grösse kann die Menge (Su) der in ihr enthaltenen gleich-
artigen Theile, die Quantität und die Beschaffenheit derselben, die
Qualität in Betracht gezogen werden. Die Mathematik, als Wissenschaft,
beschäftigt sich mit der Untersuchung der Grössen in Bezug auf Quantität.
Als Arithmetik stellt sie unter Voraussetzung discreter (föi) Grössen (bei
deren Zerlegung man auf Theile kommt, die einer weiteren Zerlegung nicht
mehr fähig sind, ohne dass der Begriff der Grösse selbst aufgehoben wird),
die Regeln fiir das Rechnen auf, d. i. die Verbindungen, durch welche von
einer gegebenen Zahl zu (nner andern gesuchten überzugehen ist (atäng-
k'ieü); diese Verbindungen sind: Addition (kiä), Subtraction (kiäm), Multi-
plication (Hiig), Division f^Äj.
Sjr §u Zahl wurde hier mit Quantität wiedergegeben, weil dieser
\usdruck mehr allgemein sein sollte; heisst es ja doch auch in Kanghi's
278
Fk. Kühnkrt.
Wörtcrb,, a. v. fö nf ^ ^ ^ d^ ^ WL *^^^ atmntität bei drr
Rechnung heiast Zahl. M bozieht sk-li wio div. diesbezügliche ABLÄeinandcr-
Setzung zeigt aurh ira Besonderen auf die Arithmetik.
Man sieht wie ^fe ^ aich allmählig in seiner BedeuHing entwickdl:
unbekanntes Was ^ Substanz, Substanz aus Theileii derselben Art bestehead
=^ Grösse, eine discrete Gröaae, bestehend aus einer beschränkten Anxali]
von Theilen ^ einige wenige etc.
5J& k*ieü = fragen, suchen etc.^ hat hier die Bedeutung auf eittandcr
einwirken; siehe unter kicü (KanghiVs Wörterb.) bei dessen Bedeatun|?m
^ -g ras ^ f£ ^1» die Stelle: |^ ^ ^ 5^ «Her Odem (Lal
wirkt auf einander, benimmt sich gegenseitig.
lt>) ^ lud hier reine Negation oder prohibitiv (Gabelentst,
§. 1208» 1209), am besten entspricht wohl der Wirkung des wÜ hier
dialcctische Ausdrucksweise : ,gibt*s es nicht* = man darf" nicht.
17) Modalität ist hier im allgemeinen Sinne zu nehmen als die Ei
Schaft eines Binges, vermöge welcher man ihm Lage, Art und Weise, Foi
Gestalt, Modus etc* zusehreibt. Die Wahl des Ausdruckes Modalität
dadurch bedingt, dass diese Stelle sich auf die Geometrie als Scitcnäi
zur Arithmetik bezieht. Die diesem Passus zu Grunde liegenden matl
mati sehen Erwägungen sind : Bei den stetigen Grössen, mit denen es '
Geometrie zu thun hat, wird nicht bloss die Grösse, d. i. das Mass i
Ausdehnung, sondern auch die Form oder Gestalt, d. i. die Art wie
eiiizclneTi Theile aneinander geordnet sind und die Lage, d. i. die G:
der Entternungen von bekannten Punkten, Linien, Flüchen in Betracht
gezogen. In Bezug auf die Grösse ist festzuhalten, dass jede Banm;
nur durch eine gleichartige Raumgröas© gemessen werden kann;
gleichartige Rauragrösaen gleich sind, wenn sie gleiche Grösse abta^
flchicdene Form haben; daaa sie ähnlich s^ind, wenn sie gleiche F(
aber verschiedene Grösse haben; dasa sie congruent sind, wenn gl
zeitig Form und Grösse gleich sind. Hieraus entspringen auch die
hältnisse und Proportionen (p^-U)^ und zwar stehen zwei Arten von Rai
grossen im geraden Verhältniss ßop) oder sind gerade proportio
wenn das Verhältniss der je zwei Grössen der einen Art gleich i<t
Verhältniss der je zwei Grössen der anderen Art in derselben OrdDUJ
genommen; im verkehrten Verhältniss (ßhi) oder sind verkehrt pi
portion! rt, wenn das Verhältniss der je zwei Grössen der einen Art
ist dem Verhältniss der je zwei Grössen dor anderen Art, ah&r in
Ein Kapitel des Schu-li-tsing-iün. 279
kehrter Ordnung genommen. 3|^ ü = Modalität, s. Kanghi*s Wörterb. 3|^
^^ ^Kt ^ ^ Jt ifc" -'^^ ^ ^i^^ös^inimung für das Gehaben (Habitus),
Verhalten, Benehmen, die Art und Weise, die Gestalt.
IB) ^ 8udn hier s. a. Schema, bezieht sich auf die Einthcilung
der Grössen nach Arten etc.
19) ^ ^^ pi-U = das gegenseitige Verhältniss, Proportion (form,
techn.).
^ >^ ßn hop hier = Verschiedenheit der Arten und Gleichartig-
keit. Kanghi's Wörterbuch gibt bei hop die Bedeutung ^ und führt hier-
bei aus ^ ^ ^ an : ^ '^ 3^ 5(«P was die Gleichartigkeit sichert,
ist die ausgedehnteste üebereinstimmung und für fin unter der Bedeutung
J||J tj^ die Stelle ij^ j^ ^ ^ die Dinge nach Art^n unterscheiden.
fm und hop spielen in der chinesischen Philosophie eine grosse Rolle, so heisst
CS z. B. im Sing-li I, 168: i^Cll^ — M =:- M ^ ff Z ^ "^
in der Hauptsache erörtert er Scheidung und Vereinigung (Verschiedenheit
nach Art und Gleichartigkeit) der einen Vernunft, der zwei Odem, der fünf
Elemente.
20) Diese beiden Zahlenarrangements stellen sich in Form eines
Quadrates dar, deren eines, das Ho-thu, in etwas der bekannten Gestalt
des Mühlbrettes ähnelt. Hiebei sind die ungeraden Zahlen 1, 3, 5, 7, 9
durch leere Kreise entsprechend dem lichten Principe Yang, die geraden
Zahlen 2, 4, 6, 8 durch ausgefüllte, geschwärzte Kreise, entsprechend
dem dunklen Principe Yim, gekennzeichnet.
Bei dem Ho-thu befindet sich nun im Mittelpunkte der ganzen
Figur die Zahl 5 in Kreuzesform und mit lichten Kreisen dargestellt, in
den der Mitte zunächst liegenden horizontalen Linien oben und unten die-
selbe Zahl 5 mit ausgefüllton Kreisen in der Ausdehnung der Linie wieder-
holt, zum Zeichen, dass die Zahl 5 ebenso dem Himmel wie der Erde
augehört. In den vom Mittelpunkte zweiten Horizontalen, die also parallel
zu den ersten liegen, findet man oben die Zahl 2, unten die Zahl 1; in
den dritten Horizontalen st^jhen oben die Zahl 7, unten 6. In den Ver-
ticalreihen, die also wieder unter sich parallel liegen, sind von der Mitte
nach rechts die Zahlen 4^ dann 9, von der Mitte nach links die Zahlen
3 und 8 angesetzt.
Bei dem Loh-schu, das mit dem sogenannten magischen Quadrate
Aehnlichkeit hat, findet man gleichfalls die Zahl 5 in Kreuzesform dem
Mittelpunkte des Quadrates zugewiesen. In den Horizontalen hat die Zahl
280 F&. KCHXKKT.
9 oben, die Zahl 1 iint^n ihren Platz, während in den Tenicmlen rechts
die Zahl 7, links die Zahl 3 sieh befindet. Die gendeii Zahlen sind ii
die Ecken des Quadrates vertheilt und zwar steht in der obem rechtet
Ecke die Zahl 2, in der obem linken die Zahl 4; in der nmtem rechtes
die Zahl 6, in der untern linken die Zahl 8. Hlebei erkennt man leicht,
dass beim Loh-schn die Summe nach jeder Riehtnn^ 15 isL
Einem spätem Kapitel des Schn-li zufolge, m^e hier mit üehe^
gehnng der tiefsinnigen Anseinandersetznngen der beiden Denker Tschu-tä
(1130—1200 n. Z.) und Schao-tsi (1011 — 1077 u. Z.» über den philo-
sophischen Sinn dieser Anordnungen und die innige Verinndm^ der Zahlet
mit den fünf Elementen, ihre Beziehungen zu den Weltgegenden u. s. v. ;
nur angedeutet werden, wieso Addition und Subtraction aus dem Ho-thn; |
Multiplication und Division aus dem Loh-schu hervorgehen.
,Die 1 ist der Beginn der Zahlenreihe, 5 ist die Mitte und 10, die
vollständige Zahl (udäng-fu), bildet den Abschluss. Nun entsteht 2 aus 1
durch Hinzufügung von einer Einheit, desgleichen 3 aus 2, 4 ans 3,
5 aus 4. In dem Ho-thu stehen nun 1 und 6 auf derselben Seite, 3 und 8,
2 und 7, 4 und 9, so dass die Differenz je zweier solcher Zahlen 5 iit
Das will besagen: es entstehe 6 dadurch, dass man 1 zu 6 fugt, rai
umgekehrt durch Subtraction der 5 von 6 die Einheit.' In ähnlicher
Weise hat dies bei den übrigen Zahlen, statt mit Rücksicht auf den &
fahrangssatz , dass man nur bis 5 zählen könne, sowie dass von 10 ak
dieselbe Reihe wieder beginne, weswegen die Chinesen sagen: ,die 10
kehrt zur 1 zurück*.
In dem Loh-schu soll Multiplication und Division erkenntlich sein.
Geht man im Loh-schu unten anfangend über links, oben, rechts zurück
nach unten, hiebei nur die leeren Elreise im Auge behaltend, so berühit
man die Zahlen 1, 3, 9, 7. Hierin ist jede folgende Zahl das drei&cha
der vorhergehenden, wenn man nur bedenkt, dass 10 und dessen Viel*
faches als neue Einheiten gelten, dass sonach 27 und 7 in der Reihe der
Grandelemente gleich liegen.
Es stellt demgemäss diese im Sinne der Drehung des Uhneigea
ausgeführte Bewegung die Multiplication bei den ungeraden Zahlen dtft
die entgegengesetzte Drehung über 7, 9, 3, 1 die Division. Bei den g^*
radcn Zahlen findet man, von der oberen rechten Ecke ausgehend, dmck
Drehung gegen den Sinn des Uhrzeigers die Producte von 2, nämlich %
4, 8, 6, d. h. die Multiplication; durch inverse Drehung über 6, 8,4,^
Ein Kapitel des Schü-li-tsing-iün. 281
Division. Man sieht leicht, dass bei den ungeraden Zahlen die Drehung
jegcn dem Sinn des Uhrzeigers auch einer Multiplication mit 7 gleich-
alten werden kann, die Drehung im Sinne des Uhrzeigers einer Mul-
ication mit 3 u. s. w. Alle diese Verhältnisse, dies sei nebenbei be-
'kl, finden eine weitere Erklärung im Gebrauche des chinesischen Bcchen-
:tes ^ H^, welches in praktischer Beziehung das bei uns übliche
lische wesentlich überragt.
21) Hier ist der fast bis ins kleinste Detail durchgeführte und be-
tenswerthe Parallelismus von wesentlicher Unterstützung für das Ver-
idniss, um die Beschreibung der beiden Arrangements richtig wieder-
eben. Im Deutschen war der Deutlichkeit halber eine etwas freiere
>ersetzung geboten. Man sehe:
; an gleicher Stelle stehenden jj^y das wiederholte jK dem an den
logen Stellen das wiederholte [^ entspricht, sind beachtenswerth. ^k
und j^ tsüng an den analogen Stellen beziehen sich beide in ihren
indbedeutungen auf die verticale Richtung. ^ kiüng und jfö (H treffen
i in den Bedeutungen , erschöpfen* und ,aufhören machen^
^ tsti, Eigenthum, Vermögen, abhängen, steht gegenüber §ß p'^i
Gleichgestellter, ein Genosse.
ijfQ giäng macht die beiden Nennwörter zu reciproken verbis neutris
belentz, Gr. §. 1159).
jj^ 3^ = aneinander Antheil haben, von einander abhängen.
;jfl g^ = gegenseitig gleichmachen.
^ft tiy von Hand zu Hand gehen, abwechseln, steht mit der Be-
tung ,der Reihe nach abwechselnd*, im Verhältniss zu
]5 ^"» schwalbenschwänzend, wechselseitig, in der Bedeutung ,ab-
bselnd eingekeilt (verschwalbenschwiinzt)*.
jK jjij fän-ykn, überfliessend, zahlreich und Äfc ^J pUn-Vüng, ver-
emd durchdringen, anpassen, sind durch Mannigfaltigkeit und Wechsel-
lehung (= Uebergangsbcziehung) hinreichend gekennzeichnet.
So ergibt sich endlich auch die Bedeutung von tüi-tdi als gegenüber-
lend zu taüng-hüng.
Es ist ^k iüi = parallel ; Ä tdi, hier soviel als ^ m, ,sich ver-
eUschaften mit* ist fast mit '^ Sl — nahe gleichbedeutend (e. gr. '^
Wiener Zeitaehrift f. d. Kaode d. Morgenl. IV. Bd. 20
282
Fr. Küiinert,
^& ^l] stL^it; an meiner Seit«), Schliessllcb siiicl auch ytl ki yii n^
Verbältniss zu ki ngm kfk fm in richtiger Beziehung orfassbur*
22) Vereinheitlichung von Maaas und Gewicht ist eine etwas freiere
Uebers^etzuiig, wörtlich: bis zum Vereinheitlichen der Normal pfeifen, dt'f
Längen- und Hohlmaasse und der Gewichte.
UJ ^^ l'Ci Teiiritt hier unser; ii, s. w* bis endlich
|j2SL hirpf vereinigen in; in Ucbercinstimnmng bringen ^^ff tut, i'io
unwandelbares Gesetz, Pfeifen, welche in der alten Musik als Stimmpfeifefi
benützt wurden. J^ tüj ein Maass, Länt^cnmaass; -g liäng^ wägen, messen;
iidng^ Scheffel, Hohlraaass; i^ hen^^ ein Joch, eine Wage, eine Gewicht?-
wage; ^@^ ytng\ in einem Markte leben; ng Wj, abhÜngen von, Vortbtil
ziehen.
23) Pj Aot**, niederlegen, hinterlegen, atiagebcn (herausgeben tut'
Tiü ehern) ^= [g Jmoi
^R jBt ^^^P'^*^fff 2U einem Ganzen mnuneln, «O ^#V^i, VcrjtcicbtiiK
Buch.
jäB täng^ das Bindescil^ an welches die Maschen eines Netzes
festigi sind, hier ;%. v. a. quod in opcre qualicumque gravion^
mcnti est.
Der Parallel i^mus (tia.*? wiederholte ^Jj[ ^Ä i-«?^i deutet darauf) it'i|
dass H wi«jt, Auge hier die Jiedcutung ^ Maschen eines NetÄC»
Der Gedanke dieser Stelle ist: Sowie nun die Mawcben eine« Netzes oh
Bindeaeil nicht befestigt, werden können , j*o künncn auch in der Mafb6
matik die weiteren Regeln, erst durch die Kenntnis? der Eigen*cluift<
von Punkt y Linie u. s. w, vcratanden wenlen, Vm die.**cn Gedanken h<a
vorznheben wurde im Beutschcn: »hieran anknüpfend* eingefügt. Sl4
,zuni ersten, znni zweiten Gegenstande* hätte man auch sagen küna
,zur Gnindlage, zu Folgerungen*.
24) Man beachte, dasa hier nicht jj^ -^ J>n4wp sondern ^
fm-hun sti3ht. 3(<II ^^^^^ ^ Harmonie, Uebereinatimmung. Diese Stelle
eben auch auf die richtige Bedmitung von ßnihnp (s. 19) VerschieJcif
heit nach Art nrjd GleichartigkeiL ^^ bezieht sich liier (man scbo dii
frühere Stelle ^Kj l/j[ ^^ ^^) ini mat he malischen Sinne auf die A elm
lieh keil; ^5p auf die Congruenz,
^ß kiao, vergleichen, die Genauigkeit odf^r den WeHh eines» Biojf
unlersuelien, nnahnUeb etc.
Ein Kapitel des Schu-li-tsino-iün. 283
fß und ^ sind einander cntgügengcsetzt. fjB $un, mit etwas über-
ttimmcn, entsprechen, zulässig sein; daher ^ nik unzulässig sein.
25) Wegen ^ mukj Auge s. 23.
26) ffi| ig toü-lun, man braucht darüber nicht zu sprechen, es ist
it der Rede werth, mit nichten (no matter), auf keinen Fall etc.
^ kUf gross, sehr; j^ «i, fein, subtil; das etwas ungebräuch-
ere Wort ,überscharfsinnig' drückt wohl am besten den chinesischen
tanken aus: Die Kegeln sind scharfsinnig, jedoch nicht von einer un-
ründlichen Tiefsinnigkeit.
27) 1^ ts'ihn = seicht; Gegensatz »^ älm = tief. |j| fdn =
legrenzt; Gegensatz m kihi = begrenzt. Die Aufeinanderfolge ist hier
chtenswerth. (Gabelentz, Gram. §. 264, a, b.)
Die Zerlegung von Su-ll fi[ ^11 ^^ ^ü ^^^ ®C (^' ^*^' ^♦*^*'*-
J64), als einer Verbindung 3|| m|^ (= the recondite reason of) ent-
Bchcnd, ist interessant. 3^1 ^K l^i^r = ^^ ta^ = Verstand, Fassungs-
ft, Vernunft. |g|^ (Laut:) t8*uk = j^ »f, fein, die Theile eines Dings;
iwierigkeit, Plage; man vergleiche Kanghi, Wörterb.
^ H B5 ^ T ^ 3g # ^- In der Erforschung der Ver-
lerungen dürft« das richtige Verständniss der Welt erlangt werden und
ng-t^i: ifc © :35 A 1^ ?& ^^^^ ^^^ Commentar: ^ ^ J^
I ,ein Garn von versteckten Feinheiten (Schwierigkeiten),* sohin: ,aus
em Garn von Schwierigkeiten nicht in eine grundlose Pfütze gerathen.* ^
28) vBipt = nützlich sein; aus der Zusammenstellung ^ "K H
[ fien-hid, kuok, kia, ergibt sich die richtige Bedeutung von Cim-hia =
at.
29) ungezählt, wörtlich: 100.000X10.000 = f^ 1^ yik-wän =
»00.000.000^.
Die treffende und kostbare Wirkung der Finalen -y^ ^BS yün-ri
ibclentz, Gr. §. 1278) = »nebenbei bemerkt, nur um es zu erwähnen*
bemerkenswerth.
1 Entspricht also unserm deutschen: ,Nicht aus dem Regen in die Tranfe
langen'.
3 Es ist wohl beachten» werth, dass fiir 1000 Millionen nicht j^ käi (buddh
rspmngs) angewandt ist. (Cf. Gabelentz, Or. §. 1039.)
20*
Zur Geschichte der armenischen Schrift
Von
Friedrich MüllerJ
Ausser der Notiz, welche bei dem Historiker AsoYik sich findet
und welche ich bereits mitgetheilt und erläutert habe, treffen wir
auch bei Wardan Bardzrberdetshi eine Nachricht über die Schrift
des syrischen Bischofs Daniel und ihr Verhältniss zur Schrift Mesrop'a.
Die Stelle, worin diese Nachricht vorkommt, lautet (Cap. ^A^. Venetianer
Ausgabe vom Jahre 1862, S. 49; Moskauer Ausgabe vom Jahre 1861,
S. 70): ^ ^%^&pnpif.^ tut!f,% unpuf Stl jaunjttffilb tmJf, }^J>'^'»2J^ TMf
I^L'lA' T/'^T-"'/'^"'^'"-^'^'-^ firattL^Mf uti»^n$^tug& tut irit&$. ^ßa$$n.ut4^niAtf ,ff^ ^
auunp^ tri, uautpufi^ i^pnJ 2^*''*''3^ "'iJ^* ^'- "^ ll^tf^wcy ^aup^^p ^ ^ftWUf »["^i
aauutnnt.iM»h-u§ynt^f ututnL uh»u p ^"f/ puipptun.* uuitht "P'lf t^noß'pQ tmmLm^
au»üi^$ a.nph-uiLam.frtruiJp uppnpa \\uM*^tuuuit^ ""Hl *f»J''' 1 MMrwcMro- Vp^'^f^
afi^t ^ ynpkputtuttuih nJtpttf iM»ptiü% pi^pnit njintutstua t»§n.i»»fii Ibmpam mpamti»' «i^^
\\^tt/$ifi$§^ fi itftunit Ytfiktutif ....
,Im fünfzehnten (nach der Moskauer Ausgabe im siebenten) Jährt
der Regierung desselben (nämlich des ^«^««^•y*»i-<J Wramäaput) ^
im ersten Jahre der Regierung des Artaäir, des Sohnes Sapu^s? (ä^
ganisirte der heilige Mesrop das armenische Schriftthum, nachdem
» Vgl. diese ZüUchrift n, S. 245.
' Ed. Moscov.: jlsoß^t^ siehe KoriuD, S. 9.
* Ed. Moscov.: ^uy&pk% ^u^pnt^^i^,
* Ed. Moscov.: kt. ||'%r«^,»cy ,^ ^mp^p,
^ Fehlt in der Moskauer Ausgabe.
Zur Geschichte der armenischen Schrift. 285
er zweiundzwanzig Buchstaben bei Daniel dem Syrer aus alter
Zeit* vorgefunden hatte, um welche die Früheren deswegen, weil sie
die (Laut-) Fülle unserer Sprache nicht klar zur Darstellung brachten,
sich nicht kümmerten, mit der griechischen, syrischen oder persischen
Schrift sich begnügend. Und auch Mesrop konnte mit ihnen die von
Gott geoffenbarten Schriften in die armenische Sprache nicht übertragen.
Und nachdem er deswegen seine Seele dem Gebete in Werkgemein-
schaft mit dem heiligen Sahak hingegeben hatte, da gewährte ihm
Gott das Gesuchte, nämlich vierzehn Buchstaben, indem er sie mit
seiner Rechten vor ihm, wie vor dem grossen Moses am Berge Sinai,
hinschrieb' . . .
Aus dieser Stelle geht nun zweierlei evident hervor:
1. dass die vor-mesropische Schrift, die auf den Syrer Daniel
zurückgeführt wird, aus 22 Buchstaben bestand, eine Zahl, die mit
der Zahl der Buchstaben des syrischen Alphabets merkwürdig über-
einstimmt. — Damit ist die syrische Quelle der vor-mesropischen
Schrift erwiesen. 2
2. dass Mesrop die syrische Schrift Daniels als Grundlage
seiner Schrift benützte, indem er die fehlenden 14 Zeichen hinzufügte.
^ Daniel war also nicht der Erfinder dieser Schrift oder der Erste, der sie
auf die armenische Sprache anwandte, sondern hatte sie blos bewahrt (v^l. Fazar
Pliarpetshi, Geschichte. Venetianer Ausg. vom Jahro 1793, S. 30: Luip^Lt aJtunb^
Qui-ob a^nkuta ttutiiui^^mu ututn ^gh, anpii n^ i$i.piito i^p *^tta auait ut£^ aupLutitlfi ji
LftmX An derselben Stelle heisst es weiter bei Wardan: Lt. qft i^*»i_ h ^usfk^plii»
K^l»f ^ttßl$^ (ed. MOSCOV. '^ ^^nfib) $fLtujlrßu$u *^ tt-utJtulautl^u | Ifu^^ außgauf^f ijfi
a.aaaa.aft$aaaaia ^asajLaaaaaaaiaa. ,Und dass eine armenische Schrift bei den Alten existirte,
dafür wurde in der Zeit des Kdnigs Leon ein Zeugnis» gefunden; man fand nämlich
in Kilikien Geld, auf welchem mit armenischer Schrift der Name von heidnischen
Königen Armeniens geprägt war/
3 Abgesehen davon macht dies die folgende Betrachtung wahrscheinlich. Wenn
Jemand annimmt, die 22 Zeichen des alten Alphabets seien auf eine griechische
Quelle zu beziehen, dann hätten wir für dieses alte Alphabet folgende Lautübersicht:
»aa & (^ £§ ^ I» a.
Ii ag. n
286 Frikdrich Mülleb.
Obwohl die Schrift Daniels in der syrischen Schrift wurzelte,
scheint sie doch entweder eine bedeutende Modification derselben pe
wcsen zu sein oder ein ganz anderes der damals gangbaren syrischen
Schrift nahe verwandtes Alphabet zur Quelle gehabt zu haben^ da
man sonst kaum sie als nicht genügend beftmden und sich mit den
Schriften des gewöhnlichen Lebens, die nicht viel umfassender waren,
nämlich mit der griechischen, syrischen oder persischen (Pahlawi-)
Schrift begnügt hätte.
Während nun Aso^ik angibt, die Schrift Daniels habe aus
29 Zeichen bestanden und Mesrop habe die fehlenden sieben Zeichen
dazu erftmden — eine Angabe, welche mit der von uns angefahrten
Stelle des Moses Chorcnatshi übereinstimmt — berichtet Wardan, die
Schrift Daniels habe aus 22 Zeichen bestanden und Mesrop habe die
fehlenden 14 Zeichen hinzugefügt. — Welcher von den beiden Schrift-
stellern hat Recht und wie ist der offenbare Widerspruch zwischen
beiden zu erklären?
Nach meiner Ansicht ist die Nachricht Wardan's, womach das
alte vor-mcsropische Alphabet aus 22 Buchstaben bestand^ schon des-
wegen richtig, weil diese Zahl der Buchstaben mit jener des syrischen
Alphabets vollkommen übereinstimmt. — Nach Aso^ik und Moses
Chorcnatshi hat Mesrop die Zeichen ftir die sieben Vocale erfiinden
und hiemit die Schrift vollendet. — Zieht man diese von den 14 Zeichen
ab, deren Wardan Erwähnung macht, so bleiben sieben Zeichen übrig,
Ueberflüssig ist gnriech. ^, wofür im Armenisclieii keine Verwendang sich findet
Es fehlen dann 14 Consonanten, nämlich:
\ 3i g dann « «l und J,
Nimmt man aber an, die 22 Zeichen dos alten Alphabetes besögen sich «uf eio«
syrische Quelle, dann ergibt dies die folgende muthmassliche Lautübersicht'.
f ^ ^ ^ <; ,/ (Ä und j)
Es fehlen dann ausser den sieben Vocnlen blos sieben ConsonanteRf nämlich ^i/t
l, f/, i, ff und ^.
Zur Geschichte der armenischen Schrift. 287
welche Consonanten sein müssen, die in der alten Schrift nicht aus-
gedrückt waren.
Wie es scheint, war die armenische Tradition gegenüber der
wichtigsten Erfindung, nämlich jener der Vocalzeiehen, mit welchen
Mesrop sein Gebäude krönte, in Betreff der anderen Punkte nicht
im Klaren. Die alte Schrift bestand blos aus 22 Buchstaben. Mesrop,
der diese Schrift vorfand, hat sie erweitert, indem er durch Hinzu-
tugung von sieben Consonantenzeichen sie der Sprache mehr an-
passte. Er machte mit dieser erweiterten Schrift Versuche, welche
aber, da die Schrift den semitischen Charakter nicht abgestreift hatte,
gänzlich misslangen. Da erleuchtete ihn ein genialer Gedanke, näm-
lich nach dem Muster der Griechen der einheimischen Oonsonanten-
schrift auch die Bezeichnung der Vocale anzuftigen. Mit der Durch-
fuhrung dieses göttUchen Gedankens war das Princip der armenischen
Schrift ganz umgestaltet und die Schrift gegenüber der alten un-
brauchbaren Schrift Daniels zu einer neuen geworden.
Nach dieser erlösenden That, die durch die iiinzufügung der
letzten sieben Zeichen, der Vocalzeiehen, gelang, nuig man alle Ver-
suche, welche der geniale Mann mit der alten Schrift angestellt hatte,
wie die Ilinzutügung der sieben Consonantenzeichen, als von keinem
Belange bei Seite gesetzt und als der grossen Schöpfung nicht gleich-
werthig angesehen haben. Einzelne mögen dann die Resultate dieser
Versuche auf die Rechnung des Vorgängers, nämlich Daniels gesetzt
und das von ihm hinterlassene Alphabet aus 22 -|- 7 = 29 Zeichen
bestehend angesehen haben.
Fasst man nun beide Nachrichten, nämlich jene AsoYik's und
die vorangehende Wardan's zusammen, so ergeben sich flir uns folgende
zwei wichtige Schlüsse:
1. Die alte armenische Schrift, welche eine reine Consonanten-
schrift war, geht auf ein syrisches, aus 22 Zeichen bestehendes Alpha-
bet zurück.
2. Diese alte Schrift wurde von Mesrop zunächst erweitert, in-
dem er sieben Consonantenzeichen hinzuftlgte und dann endlich durch
Hinzufligung von sieben Vocalzeiehen gänzlich umgestaltet, so dass
288 Friedrich Müller. Zur Geschichte etc.
aus der Consonantcnschrift eine Lautschrift nach dem Muster der
griechischen Schrift entstand.
Welches syrische Alphabet in der armenischen Schrift als Grund
läge steckt, dies wird sich kaum feststellen lassen, da die armenische
Schrift durch den Einiluss der griechischen Kalligraphie bedeutend
umgestaltet wurde. Falls die Nachricht Wardan's richtig ist, dass die
sogenannte DanieFsche Schrift ein altes Alphabet war, dessen sich
die Armenier bedient hatten, imd das später durch die aus dem prak-
tischen Leben herübergenommenen Schriften der Griechen, Syrer
und Perser verdrängt wurde, dann milssen wir ziemlich weit zurück-
gehen und können dabei an die palmyrenische Schrift der ersten
nachchristlichen Jahrhimderte und vielleicht an eine noch ältere
Schriftquelle denken. In manchen Fällen ist die alte Grundform
trotz der griechischen Umwandlung deutlich zu erkennen. — So ist
^ ursprünglich sicher nichts anderes als das semitische p * und wurde
später durch griechisches % beeinflusst. Bei f ist der Zasammenhang
mit dem palmyrenischen •] und dem k der kilikischen Münzen deut-
lich sichtbar; bei i und ^ (das letztere ist eine Differenzimng des
ersteren) kann blos das semitische h^ zu Grunde liegen. — Ebenso
dürfte im armenischen «y das palmyrenische c, welches wie ein nach-
lässig geschriebenes 3 aussieht, stecken. Die Vocale hat Mesrop mit
theil weiser Anlehnung an die Schrift der Perser gebildet und war
ihm unsere Avestaschrift nicht unbekannt. Derselben sind sicher die
beiden Zeichen ^ und h = \ und \ entnommen. Die griechischen
Vorbilder b, i; (E, H) würden nicht solche Aehnlichkeiten erzeugt haben.
— Da uns jedoch einerseits die semitische Vorlage zur armenischen
Schritt fehlt (wir können darüber blos Vermuthungen anstellen), an-
dererseits wir die Entwicklung der armenischen Schrift von Meswp
(^5. Jahrh.) bis in das neunte Jahrhundert nicht verfolgen können, so
bleibt uns vor der Hand blos die einheimische Tradition als Leit-
stern übrig und wir müssen daher alles das, was diese bietet, sorg-
fältig erwägen und von hier aus der Frage näher zu kommen suchen.
» Vgl. die kilikischen Münzen (Kuhn's ZUchfi. xxnr, Tafel 1).
- Vg>l. die kilikischen Münzen.
Tigre-Texte.'
Von
Theodor Nöldeke.
Aus der Druckerei der schwedischen Missionare in Umkullu
(gegenüber Massaua) sind vor Kurzem zwei kleine Bücher in der
Tigre-Sprache hervorgegangen, so zierlich gedruckt, wie es nur
irgend in Leipzig oder Wien hätte geschehn können.^ Der oft er-
probten FreundHchkeit von Leo Rbinisch verdanke ich je ein Exem-
plar derselben. Die beiden Hefte, eine Fibel und eine Uebersetzung
des Marcusevangeliums, sind die ersten grösseren Texte, welche wir
in dieser Sprache erhalten, die in den nördlich an Abessinien grän-
zcnden Ländern weit verbreitet ist. Der zu den Drucken gewählte
Dialect ist, wie mir Leo Reinisch mittheilt, der der Mensa (östlich
von den Bogos). Uns wäre es natürlich lieber, wenn die Bücher
nach einem streng phonetischen System in lateinischen Buchstaben
gedruckt wären, aber den Zwecken der Missionare entsprach sicher
allein die äthiopische Schrift. Diese entzieht uns allerdings die ge-
nauere Einsicht in die Lautverhältnisse. So werden hier manchmal lange
Vocale geschrieben, wo man kurze spricht. Nicht nur steht bei den
* Evangelium enligt Markus pä Tigri - njpr&ket. Tryckt p&. Missionspressen i
MKullo 1889. - ¥Ä,A«ID-AÄ"»#h..'5«'>*7A«AAl-^yC?fr« (d.i. ,Fibel,
durch welche die Kinder Tigre-Rede [zu lesen] lernen sollen*), ib. eod.
2 Bedenkt man die grossen Schwierigkeiten, welche das äthiopische Alphabet
verursacht, so wird man auch mit der Correctheit des Druckes zufrieden sein. Die
Fibel enthält etwas mehr Druckfehler als das Evangelium. — Sollte es sich nicht
empfehlen, den characteristischen Zug der Zeichen do und da etwas länger oder
stärker zu machen, um die beiden für den Setzer, den Corrector und den Leser
deutlicher von einander und von dii zu unterscheiden?
290
TU£ODOR NöLOEKB.
Guttiirakvn in br kanuter Weise überwiegend der vierte Vocal (ä) zur
Bezeichnung des Uy öondern aiieb sonst tindet sieh jener oft, Tveiiigstens
im Auslaut, wo naeli zuverlili^sigeii Angabeu ^ ein kurzes a ist; z. B.
l<*^/• ,exiit*» naeh Reinisch fdgra^ nach Monssinger gar/ajre; y/k^l
haUka, ,du bist^ Der vierte Vocal sali hier eben niu* die Farbe
des Voeals aiisdrüeken, nicht dessen Länge. Achulieh scheint es
bei der Bezeichnung anderer Voeale zu stehn, Aueb sehwaukt zu-
weilen die Vocahsation zwischen dem ersten (a, ä) und dem seebst€l^|
Vocal (Bf IJf besonders vor Gutturalen, z, B. wie im Geez t%9^*S^)i ^> ^'
und ^9^mi ^j 28. Schreibungen der letzteren Art sind in diesem
FalJu übrigens hilutiger und scheinen die Ausspracbe genauer wieder-
zugeben, da REiNi^ieH immer solche Formen hat- — Naeh ^Iunzingeb
wie nach Reinisch werden auch im Tigi'e die drei Lauti;
der Aussprache untersehioden; freilich muss dieser IJnterseli
immer stark ins Ohr fallen^ da beide Forscher binsichtlicb ihrer
mehriaeb von einander ahweicben. Uuörc Drucke braue heu aber tli»'
drei Zeichen ziendich ohne IJnlerscbicd, während sie den hartesteu
Laut -- etymologiseb '\ und in arabischen Lehnwörtern ^ — meinst
dureli Ti ausdrücken.'^ Die Aussprache dieses Bucbstahcn wird von
Rkinisch ^= ^j von Munzinoer =: ^ gesetzt; tili* Munziwqkk sprielit da
widil, dass, %vie gesagt, "fi filr arabisches ^ zu stehen pfle^, wiihread
lü'' £ h f'*^) eintritt {hUhmi ^dienen' ^ ^j^^ kür ,gut' = ^^a; kamu
,Donnerstag^ = ^„y**^» kdlmüt ,Zelt' = ^^*^\ kdifla .sich sehiimeu'
^^ J^; niaklüt ,Futtersack^ 's^Jisr*),^ Es ware sehr zu wUnscheri,
dass hei der Auffassung dieser Laute die strengste Untcracheidung
stattlilnde, wie sie allerdings nur einem sehr feinen und zugleich lange
MuNZlNGfiB
diied nicht
i S. vor Allem die Wortver«eichiii8se in Reinisch, BU Bi^n- Sprache n; ferner
Me^vzjNatrR, VocaMaire de fn lanfjuf Tlfjtiy mit «lem Anhang' voo i/AniiADiR (bei
auch hinter Dillmanns Lexikon abg^edrucht). Mit olwaa grösaerer Vorsicht iftt
VocJibular von Mkrs-Hecrmanm zu benutzen.
3 Die Citate gebfin auf \\tis Evang-elium.
» Nach Kkiniscti, Die BiUn-Sprache (Wien 1882), ß. 13 ßtihreiben die B<
immer f] filr 'V ^te Missionare fulgen hior also dem Gebrauch der Eingebontoo
* AU& diesti Beispiele a.un dem WtJrtervi^rzeichiiiflii von Rkoiscu; stuni Th<ȟ
kommeu sie Jtuch iu unfern Texten vor.
jrner
>ei4|M
Tigrb-Tbxtb. 291
geübten Ohr möglich ist; dann würde sieh zeigen, ob, wie zu er-
warten, der gegenwärtige Lautbestand des Tigre (wie des Tigrina)
noch zur Ermittelung der etymologisch richtigen Setzung der //-Laute
im Geez zu verwenden wäre oder nicht. So ist es auch mit 0 und J^.
Die Texte haben in einigen wenigen Fällen 0 fUr }^ der andern
Quellen und umgekehrt. Namenthch ist hier das Wort Oh'tC) 'ih'tC
,Himmel' zu beachten. Als ich das zuerst erkannte, fiel mir sofort
der entsprechende, von Halävy auf der ersten Inschrift von Aksüm
entdeckte Gottesname ein, der dem ^x^y nnw, [nny]inj? u. s. w. ent-
spricht. Aber Reinisch schreibt titl'tC dstär (S. 54 u. s. w.), Mun-
ziMGER tih'bC 'astir^ und Ersterer erklärt mir ganz bestimmt, dass
das Wort überall deutlich mit J^ gesprochen werde. Da nun 0 im
Tigre wie es scheint keine Neigung hat zu J^ zu werden, so muss
man also jene Zusammenstellung, wenigstens einstweilen, fallen lassen.
Han könnte auch die Schreibung des Hiilfsverbs 'J/^ ,fuit* anzweifeln,
aber das ist doch wohl kaum erlaubt, da dasselbe in der Flexion
wie in der Bedeutung von ^i{ verschieden ist. ^ii, 'Hi't, 1. Person
^Ah ist ,war' und dient zur Bildung des periphrastischen Präteritums
(z. B. Al^ÜC'^JA jdocebat' 1, 4); y^ (Vliß'l^ VAll) hcisst ,ist' und
dient zur Bildung des periphrastischen Imperfects oder Präsens (z. B.
^0^VMt9^ ?ihr thut' ö, 8). Darf man an Ja denken? Ich bemerke
allerdings, dass Keiniscb von diesem ^i^ nichts wissen will. — Wie mit
den Gutturalen ist es auch mit den Zischlauten, fy und ip unterscheiden
sich nach Hunzinger und Reinisch wie scharfes 8 (in Wasser) und
weiches « (in Rose, franz. z). Unsre Texte setzen aber z. B. oft
Vftj^ ftlr i^ti' Es fragt sich nun, ob die moderne Aussprache wirk-
lich durchweg den alten etymologischen Unterschied von ü (^ und
IP (^) wiedergiebt. Aehnlich verhält es sich mit Ji und 0. Dass
die Schreibung der Drucke die Aussprache nicht immer genau dar-
stellt, ist auch sonst wahrscheinlich. So ist doch kaum anzunehmen,
dass w:uS3 zu mhÄ" geworden wäre, zumal d^Abbadib W^'i* und
lUunscH (S. 355) waqet schreibt.
Wie weit es den Missionaren gelungen ist, das Evangehum und
(in der Fibel) andre biblische und dogmatische Stücke so zu über-
292
Theodor Nöldekk.
trappen, dass die ^auz illittoraten und wenig um geistige Dinge be
kümmerten Tigre -Volker diese Bücher verstehn können, müsseii
mr dahingestellt sein lassen. Ganz ohne Versehen ist es bei dwj
Arbeit nieht abgegangen* Im Apostolicum (Fibel S. 21) beißsi es hie
,der gelitten hnt zur Zeit des Pilatus vom Pontius; der gekreuzig
worden ist* AK/.« '»Xfl'Hfl'^-Mmft-ri» A7m-ft«Al-A+A«. in
Nieaenurar ,und der teruer um iinsertwineo gekreuzigt worden ist
zur Zeit des Pilatus vom Pontius; der geHtten hat und begraben
worden ist^ mt^ * A tl Is » AI" A+A- K-fl -" HiVi « Ä.Ai^A » r 7 " Älm-A«
Ajf^ilüOA'i'+fl^-M iJt^r Eingeborne, dem diese Uebersetzuiig ver-
dankt wird, liieJt also Pontius und Piktus für zwei verschiedene
Personen.
Wie dem mm aber auch sei, auf alle Fälle haben wir jetj
doeh ganz andere (Telcgenheitj den Bau dieser Sprache kennen
lernen^ als bisher. Ich bin nach wiederholter Lectiire der Bücher
im Stande gewesen^ mir ettic grammatische Skizze von mehrere
Cicbieten der Sprache anzufertigen, namentüch von den Verbalfonne
mit und ohne ( Jbjectsuftixa.
Im Allgemeinen bitetit das Tigre in dt'u Lauten und Fürmen
dem Geez wirklich novh ziemlich nahe. So wird z. B. dt^r Ljitei'^chie
des Imperfects und des Subjiinetlvs in jenem fast genau so gowah
wie in diesem. Auch bleibt stets der erste Vocal (ä) im Imperfec
und Subjunctiv der KeHexiva vor drm letzten Radical: -J'^'XHH »si^
gehorcht' Fibel 15 paen., 'l-l'/^fl** Jhr werdet gesehlagen* 13,
*t'^shld^' 'ihr redet* (mit au) 13, 11; dagogou ti'itt das ö wieder in
Causativ des Ketlexivs ein {ganz wie im Tna^): ti*th9"i^ i^i^
kennen' 1, 5; Al'fh*'?- .geben zur Ehe' 12, 25 {,jjjb\\ AHflh' >ver'
kaufen* 11, 15 Unit ü z= tijft). Aber im Subjunctiv und Imperfect des
einfachen Stammes ist, wie im Tfia und Amharischeu, stets a der
eharactenstisehe Vtical drr zweiten Sil Im*, Von dvm im Tna durch ^
» RGflexiv, ». unten 8. 21*1.
' Fünfte und aebte Form in ScRRkiBEn's Grammatik.
* Die Verdopplungszeichen füge ich liinzn.
Tiore-Text»-:.
293
reflectierten « cL^s Verdü|iiiliings.staijiiiie.s im Imperfect zeiget das Tigi'e
keine Spur, Das PeHectum des t^infachen St-ammes ist stets zwei-
silbig: A*7^. Im Passiv sehr int der zweite Kadical immer verdoppelt
zu werden; das vorgesetzte ')% -(• fallt daljei oft ab: h'hfl ?ist ge-
schrieben worden^ 1,1. Die Perfectendungen sind im ^Tanzen die
alten; nur lautet die 3. Person Plur. im Mascdinum auf nu, im
Femininum auf ojä aus: ^,^Cü^f /.^<I^ (^^, 41); wabrseheinlieh
sind diese Endungen von dem tert. " riberaommen (AhOV* ^floheu^ 5^ 14;
f- Ahf !♦*♦ ^)- Im Imperfect und Subjunctiv ist das Präfix ;' der
3, Person ganz verschwunden. Das Imperfect des einfachen und Ver-
dopplungsstammcs ist oft ganz ohne Präfix: f^'}fi Jst stark^ 1* ^i
d,*7C .g^'h" ^us* U 5; i\ h^^ .dienen' 16, 4. So flCflC ' ddiln-
dert* 3, 27. lu andern FäUen, namentlich nach proklitischen Partikeln,
erscheint als Präfix l,'^ und dies l steht immer bei den Caosntiven
und Reflexiven sowie bei allen 8ubjunctivcn : )i1"Ai^-*?C ,wil]ircnd
er ausging' 1, lo etc.; A4>CK jP^'^^digt' 1, 17; tim^üf .siuigen' (X)
14, 17; A1**i^i;TJ1^ .erfreut' Fibel 34, 12; A^'K?**!? »bekennen* 1, fj;
Al'Ä+'fl .ist möglich^ [^, 29; A'l'A'Jm^ .zerstreuen sich* (f.) 14, 27;
A'>^7a>* ,reden^ 7, 37 u. s. w. — Snbjnnetiv: A*?C 'U ^'^\ AflCHC
jplündre^ 3, 27, hV^'^C ^? l'^ u. s. m\ Der Abfall des ' hat eine Ana-
logie in man , Rechte' (Reinisch 400; go d*Abbadie un<l Bburmann-
Mbrx 46. r>7),^ in J^Jt ^^^ )d*^tzt* ^ad vielleicht in bouze^ ,troe.ken*
in dem Gespräch hei LKFßmtE iti^ 402. Aber das l lässt sieh nicht
durtdi einfachen Lautwand*.d erklären. Man musß wohl annehmen,
daSB sich das finale ft, nachdem es an die Verbalform angewachsen
n^f vom Subjunctiv aus auf das Imperfect verbreitet bat* Aehn-
lich scheint es ja mit dem h in aramäischen Dialecten gegangen
zu 8«Ln*
^^P > Die QuÄrlriUtterfi unterBclit'iden das Imperfeft uieUt mehr vom Subjunctiv
durcb die Vocalii^atioti.
^ GatiK feste Kegeln lassen »ich niclit E^rkennßn; Kiim TIipII finalen nlvh
beiderlei Fnrmen von demselben Vorbnm.
I 3 ^ Al"ll¥C l), Cau». de« Kefl. dem Caujt. von ^S.
* iJie IVxtp habHii luprkvvilnüjLirer Weimi ffir ^R^'chtP* immt^r ^^t mit d.
394
Theodor N^Vldbkb.
Die »elbstilndigen und iinselbstilndigen Personal pronomtnii »in
noch ganz ähnlich wie im Gecz, Das Pmnomen der 3, Person hftü,
f. heia, pL het&m, f hetän (in den Texten ^-t: u. s, w.) zeigt sogar
noch das anlautende k des ursprünglichen /iu'«fÄ u* s, w., das schon
im Gecz <l>-}|'f: u. s. w, verloren ist * Das verkürzte •!:, ^ a, s «•.
dient besonders als Copula ,ist'; oft auch nur zur Hervorhebung des
Wortes, dem es sieh anhängt (wie sjr. o«). Von den zum Theil recht
wunderlichen Neubildungen nach amhariseher Art, die das Tiia beim
Personalpronomen zeigt, ist das Tigre frei geblieben. Auch die Aji-
hängung der Possessiv- und Objectpronomina geschieht fast wie im
Greez, Hierbei finden wir aber eine merkwürdige Latttveränderun^
Wenn an die Pluralendung im Imperfect, Subjunctiv, Imperativ ^ ( rr wi
ein Suffix der 3. Person tritt^ so fMt das ö weg, aber der Vocal vor
dem letzten Radical wird, wenn d, zu öj wenn ^^ zu o; es geschieht
also etwas ähnliches wie bei dem, von Rbiniscu öfter besprochenen,
Vorwirken der K-haltigen A'-Lnute. Wir haben so z.B. A^{-fl tbräehteii
ihn nahe*' 2, 4, d. i. A^'CP (>>>ibj. Caus.) + ö; ^-fzA« ,tödten ihn' IS^ljj
4*'bA*5r' jtödten sie' i;J, 12; AAO<t0 ^^'^s sie beobachten* 7, 4; ^•(M
,saget ihm' 15, 12 (^•flft- -r ''>)^ — AX*P|V> ^"^ um fassten' (Sab>K
3,21. 12, 12. 14, 1; A'VJ^Hft ,i^iii gehorchen* 1, 27, Alffl -ihn gübeii
(Subj., AÜP + ö) l^T 11; A'l'hll.'l' ,nehmen sie (eam) an* 4, 1«,1
— Impcratif: H^p ,lasset sie* 14, 6; if H ,gebt ihr' 5, 43. Diese Um«]
Wandlung unterbteilit aber immer bei tert. Outtumlen und tert- %\
also d,CUy ^Tirchten ihn' 11, 18; Fibel 29 ult; ^ttC69^9^ ^^ii"<'
sie^ (Subj,) 10, 14; 'tAy /olgen ihm' 10, 32 u. s. w.
Das H der Demonstrativa und Helativa ist vüllig verschwanden.^
Dafür tritt l ein, das aus den Pluralformen stammt: A ^^ 4
Il^tiv; hti, jdieser*, X4, ^ ^diese' u. s. w.
t Auch in maktäf ,Bchnher {HmmAca 412^ vgl, Mcnsikoer r^. v.) Um tljuTift«|
eine ursprünglichere Form bewuhrt als du« Gee« (^'■*1*h¥t ^^i'hV'V)
^ So eilehtdu ,sio fta^en ihm tticht\ MtmzmoiM, SiUen und Beeht lier^Se^Mi^
(wUre in nnsern Texton A«AII*rt*)
3 Eine8|iur d^von nach in tklL jetzt'; if^t%U$ «wannS Vielleicht ist •ni^hiJ
Az der St;inim tinmen tiis Relativ || ini4 .ilso von 0J5* «n trennen. Dann wii«il
TiGRB Texte. 295
Von den alten Präpositionen ist u. a. noch lebendig y*"} (dafllr
hr" in hr'Mfi neben r"}*Mfi, 9"A^A und in hr'ttfii) liA = A
wird nur mit Personalsuffixen gebraucht. In |i*n ,in, durch' sind viel-
leicht n nnd *)(! zusammengeflossen. Sehr beliebt sind ||*)* ^in, an'
= Geez 'S'f'l* (rK) und •^•fl, dessen Bedeutung zu ,in, zu' ab-
geschwächt ist. Dem alten A entspricht seinem ganzen Umfange nach
sowohl als Präposition wie als Conjunction das räthselhafte |i*7 A ^9^- *
Das dem Amharischen und Tna verloren gegangene W ^und'
ist im Tigre noch ganz lebendig.
Die Wirkung der Gutturale auf die benachbarten Vocale ist sehr
ähnlich wie im Geez und Tna. Eine merkwürdige Erscheinung, die an
die oben S. 294 besprochne erinnert, ist die, dass bei Verben tert. Gutt.
im Imperfect, Subjunctiv, Imperativ die Endung ü (sonst ö) vor den
dritten Radical eindringt. Bei aoj^Jh ^kommen' 1, 45; Al^Ä-li (Snbj.)
10, 14 (Sg. Ai^Xli); Ai^A^h ,bringen' 4, 21 u. s. w., läge es nahe,
nur an eine ungeschickte Schreibung zu denken; auch bei /iühd
jhören' 4, 18 u. s. w., {la^d ,höret' 7, 14 u. s. w. könnte man noch
[ allenfalls eine solche annehmen, aber Fälle wie ^'^{-U ,ihr fürchtet'
[ 4,40; 6, 50; ^^.0 ,wachet' 13, 33 etc.; 1-¥+"fi ,öffnet' (Subj.)
[ Fibel 27, 18; ^M-^fi ,freut euch' Fibel 33, 4; Ä<-"fi ,rufen' 3, 11;
l AüXTfi ,kämen' 6, 65 u. u. m. sind klar.
: Während sich nun aber die Veränderungen in den Lauten und
; Formen doch in massigen Gränzen halten, ist die Umgestaltung
r der Syntax sehr bedeutend. Zu meiner grossen Verwunderung habe
ich die Construction im Tigi'C der amharischen vielleicht noch ähn-
licher geftmden als im Tna. Es ist allerdings möglich, dass die
Manier des Uebersetzers, der einen schwierigen Stoff zu bewältigen
fcatte, sich hier zum Theil eigenmächtig geltend gemacht hat. Ganz
ohne Gewaltsamkeit geht es bei der Verwandlimg einer litteraturlosen
Zunge in eine Schriftsprache ja nie ab. Völlige Klarheit über die
Syntax des Tigre können wir erst bekonmicn, wenn wir echte, un-
«. B. die iis Mu99a (Münzinger, Ostafrican. Studien 138) ungefähr = ^.y^y^ ^^>y
^ Az Aial (K^A) »Ziegonbesitzer' (eb.) = IJ^\ ^^'>
» Schwerlich = Jä.\ in JäAI.
Theodor Nöloi
befangenen Erzählern nachgeschriebne Originalstücke haben. Ali
gewisse Hauptzüge sind doch auch jet^t schon fesU&ustelleD. Das Vfl
bum steht ganz liberwiegend am Ende des Satzes, der attributi
Relativsatz meist vor seinem Substantiv^ das Regierte in Tielen FlUta
vor dem Regierenden: alles im directen Gegensatz zur altsemitiscb
Ordnung. Ausdrucksweisen wie hf^^s^A »zuf Zeit (Geez f^SH
dass es Abend ward' 4, 35. »3, 35; ltCÄ"A « tlJ^rt^r^ « \*PT »
Zeit (^^^5^j, dass Herodes hörte' ß, H sind sehr häufig. Hierher
hdrt auch die Verwendung von Präpositionen als Coojunctionen:
,von' ist als Regens eines Satzes ^da, denn' oder auch ,wenn^; K^
(stets mit dem Imperfect) , während'; vgl, T|+ (eigentlich ,Rtickseiti
Keikjscb 107) ,nach* und .denn'.*
Nun ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass das Amhanscli
auf das Tigre direct oder indirect einen starken Einfluss aus^Ü
hätte. Die Ursache der gleichmässigen Entwicklung wrird tiefer liej^
Ich denke, die Tigre -Volk er reden zwar eine wesentlich semitis
Spraehe, sind aber überwiegend haniitischer Abstammung. Die Bo
vertauschen in unsern Tagen ihre hamitische Sprache mit
Tigre. Aehnlicbes wird vielfach in den benachbarten Gebieten
schehen sein. Der eine Theil der Beni Amir spricht Be^^ der uA
Tigre; letztere Sprache ist bei ihnen schwerlich ursprilnglich. Att
die Körperbeschaffenheit wie das ganze Wesen dieser schwarzbraun«
Stämme weist darauf hin, dass die Einw^anderung von Arabien hei
— gewiss ein Jahrtausende dauernder Process — hier zwar sein
starke Veränderungen bewirkt» dass sich aber die ursprüngliche
doch in vielen Stücken behauptet habe. So dürfen wir also im Tigre-
wie allerdings noch weit mehr im Amharisehen — eine semitische Spradi
sehen, die, dem Ursprung der sie redenden Volker gemäss^ sehr sta™
Einwirkung des hamitischen Sprachgeistes erfahren hat. Dass das G*
— abgesehen von seinem Wortsclmtz — von aolchen Etnilüsseii
völlig frei ist^ mag in ganz besondem Verhältnissen begründet
* Bei Wörtern mit melir finnler Bedeutuu|r, wie }^^A^ Kfltl ,bt4* Ut c
doppelte Verwendung ntcbt ftuff&Kig; schon da« Uees und selbst tUs Anh*^'
(J, ^^_^^-^) keDDeii sie.
TiflRE -Texte. 297
Der Wortschatz des Tigre hängt, wie das schon Münzinoer er-
nt hat, eng mit dem des Geez zusammen. Allerdings findet sich
unter auch viel fremdes Gut. Nicht wenige Wörter sind deutlich
litisch. Bei andern, die z. B. dem Billn und dem Tigre gemein-
aftlich sind, mag es noch zweifelhaft sein, wohin sie ursprünglich
örcn. Manches Wort wird zwischen hamitischen und semitischen
hiopen vielfach hin- und hergewandert sein. Arabische Lehnwörter
l im Tigre begreiflicherweise weit zahlreicher als in den südlicheren
iwestcrsprachen.
Als Probe dieser Sprache gebe ich hier ein kurzes Stück aus
Fibel (S. 17) mit sprachlichen Erklärungen.
Taurus et rana
PC^* (D-OC* h^* K^C» aotiH* 7^A« X-^Tis ffl^-flA '
ünu» taurns in margine fluminiR windo(,it*) manobat. Et in hoc
:o ranam vidit dum invidebat et quantus ille magnns nt fieret
I cupiebat. Et propter hoc corpus snum inflavit magnus nt fieret
m diceret. Sed videte: in studio (?) fiendi magnum quantus hie
ims quum dirumperetur interiit. Pauperes quoque veluti divites
rA* A'7n*ii> KfiifiHoht hinhi' nuA^« ^^aooe* >!^.li1a
Qt fiant ne quaerant ; ,sufficit mihi* verbum discant vero.
,Ein Stier wandelte länger am Ufer eines Flusses. Da sah er
jener Stelle einen Frosch, wie er neidisch war und ihm gleich
«8 zu werden wünschte. Darum blies er seinen Körper auf, in der
•sieht gross zu werden, aber seht: im Streben (V) gross zu werden
3 dieser Stier platzte er und kam um. So mögen die Armen nicht
5 die Reichen zu werden suchen, sondern das Wort Genügsamkeit
8 genügt mir') lernen.'
OhOC' Rmnisch wuhii' (das er mit dem a::. Xe^. Sth^C >V^o<S zu-
Dmenstellt).
Wiener Zcitschr. f. d. Kandv d. Morgenl. IV Bd. 21
Theodor NOldbke.
JPCd *^f^*''i* *feCd Für den ,Froscli* (oder die ,Kröte^) giebi e*
eine Menge aboliclier Namen (Geex *feC»*i.1% amh. Kl+^^-^l*
iji, ^>S^jjLA in Maudin ZDMG. 37, 201, ho^-a^^ KrpnpK u. s. w.; lauUr
onomatopoetische Bildungen).
f^C *>d<^i' S^^C'V (Keinisch «vlrö)j jedenfalls Immitisclien Ur-
sprungs, das gew«j|tolielie Wort für jeins' ira Maac.
3E<Cn >R*iiitl*; Hbinihch 40<i C^tßii\ also «SL^C-
tfD'li-M, Ijti D AbbaoiehoJiTI; zii fl>fhH (Tigre<p;j,ll, resp.q»-fifli
das a der ersten Silbe kann ich mcht erklären.
7j?jf| Imperfect von X^, dem gewöhnlielien Worte fiir ,gehD*.
Diese Bedeutung entwickelt sich schon im Geez.
%Yfl iÄ74i) M^^h' mit dem Imperfect. So Ah-fl' Äl'fi A^^
miebat^ 4, 38.
J?^-f|^ ,in diesem'; so oft zusammengeschrieben.
hh7 Ä^^% aiu^h im Billn. In welchem Verhältniss es zn
(im Tigre nicht mehr lebendig) und noh'} steht, ist mir iinbekafln
M'A+lK Imperfect mit }%^\, s. oben S. 295.
KJnA »Miuiss*, ,gleich gross wie*,
lHh ,revcrsus cst^ ist im Tigre ,T¥erden*, auch ^sein*. hu IVi
fect eine Nebenform 7^.
A't9^% Reflexiv des Causativs.
ö»;J-'J , Ursache'. Reinisch 278 hat mutan und mninn; er
ist wohl das ursprungh'chere und das Wort mit R. zu a^ifi\ zu stellen
1ir*fl jKurper, seihst*. So auch im Bilfn; im Saho guW), Tmt
der ähnlichen Bedeutung kaum zu ^^^ d^j zu stellen, sondern ira
hamitisch.
h7F*n>A- In welchem Verhältniss das sehr behebte, stets
dem Perfect constnüerte, inM einerseits zum amhar, )i'JÄ, ' ander
seits zum Gcez ?|7H steht, ist noch ganz dunkeh
Wenn Ji«
Schreibung fl,^ richtig ist, so ist es eine Neubildung von dem
Perfectbedeutung gebrauchten Imperfect • Formen aus (2. m, tindl
• Da* noltne amhar. K^J^ »wann* ist itach pRAEnianr»* WAbrsrheinli«^*
Vermutbiing (S 273) erst imi^ hlRW"}. <! i X>R + |f > {— M) v^rkflriL
Tiorb-Tbxtb. 299
. l-fl., 1. lift — mit Suffixen fl,A* ,er sagte ihm', fl,A*JP, (Uit^
• •feA* 2, 28; ^;/| 6, 24). 2 Aber Reinisch hat bäla und da auch
'^ •flu AI* steht, so haben wir hier wohl eine regelrechte Perfect-
n mit Ausfall des h.
f^h9^ ,aber' sehr beliebt = Geez iSJiJP.
*7y.*fi Imperativ pl. von 771i ,sehen' (wozu amhar. ]\t[^ ,finden').
jer die Form s. oben S. 295.
Was TiqjT* heisst, weiss ich nicht, ih't kann hier kaum etwas
leres sein als ein Verbalnomen von l'flj^ (iK)-
lim^ Reflexiv = 'Ih^ni^- Munzinqer 23 hat ii't^y was zu
H j^ besser stimmte.
«7iiD«;(jp. ^ao*f^ ,arm', eigentlich vielleicht ,niedergebeugt'. Die
wohnliche Endung des masc. pl. dm ist sehr räthselhaft. Es liegt
[iahe, sie = dn des Geez zu setzen, aber eine solche Lautverände-
ig wäre, so viel ich sehe, ohne Beispiel. Für ^ao-llJP kommt auch
r PI. fractus l^fßjf vor.
%f^ ,wieder, sodann, auch, Se' aus Geez % + ?.
h^AA = tir'ihao) + ^AA (= J^Ui)
Jf 7-»fl ,reich', eigentlich ,satt'.
A^n-Ä Subj. (= A'7-flh., 8. S. 295).
AtilllO* Subj. (Imperfect wäre Tffr) von Tjll (Reinisch ^q,
^KziNOER ^IL^) ,wollen^ Ich finde keinen deutlichen etymologischen
sammcnhang; 'Iiipip liegt fem.
hYl/ii 3. sg. m. Imperfect mit Suffix der 1. sg. Die Suffixe
r 1. und 2. Person hängen sich an alle consonantisch auslautenden
rmen nicht bloss des Imperfects, sondern auch des Subjunctivs und
perativs vermittelst eines a (ganz so im Tna).
HKjilt ,sondern, vielmehr' aus /{ (wohl = Tna ^X> das ^^^
iten Theil von f^]\9^ bilden mag) + Ä, + hi ,aber es ist nicht'.
1 Am Perfect hiesse es fl»AP; fl>Ar-9**7 fl>Af7-
} Mit Ausfall des h.
^ Bei Hunzinger und d*Abbai)ie gehen die tert. i 3. sg. m. Perf. auf e aus. Ebenso
Lefrbrb und bei Bkurmann-Mhrx. Dies ist wohl die Aussprache von Massaua.
21*
300 Theodor Nöldbkb. Tigre -Texte.
Es steht immer am Ende des Satzes wie das amharisehe X'jf
(Praetorius 444 f.).
Der Leser wird aus der Probe und aus den sonstigen, freilieh
sehr unsystematischen, Mittheilungen sehen, dass diese Sprache, so
nahe sie mit dem Geez zusammenhängt, doch sehr viel absonder
Hches enthält, und dass sie uns viele Räthsel aufgiebt. Manches wird
sich allerdings wohl mit der Zeit klarer stellen, wenn wir noch mehr
Material und namentlich eine auf ganz genaue Lautbeobaehtung ge-
gründete Grammatik besitzen werden. Einstweilen aber danken wir
für die willkommene Gabe den wackeren Missionaren, welche die
Kühle ihres Vaterlandes mit der furchtbaren Hitze der Niedening
am Rothen Meer vertauscht haben, um den Aethiopen die Anfänge
eines höheren geistigen Lebens zu bringen. Möge wenigstens ein
oder das andre von den guten Samenkörnern aufgehn, die sie aus-
streuen !
I
ie Serie ana ittiSii in ihrem Verhältniss zum alt-
babylonischen Recht.
Von
Bruno Meissner.
Die Serie ana UtüUy von welcher wir noch namhafte Ucber-
;c * überkommen haben, wird von einzelnen Gelehrten als ein Gesetz-
:h oder Theil eines solchen betrachtet, während andere sich, ,schon
;en ihrer Zugehörigkeit zu einer grammatischen Serie', ^ gegen
se Auffassung sträuben. Nun beschäftigen sich aber die sicher
rher gehörigen Tafeln fast ausschliesslich mit der Erklärung
1 Ausdrücken, welche wenigstens auf Rechtsverhältnisse bezogen
rdeu können. Wenn sich nun noch der Beweis erbringen liesse,
5s das hier vorliegende Sprachgut zu irgend einer Zeit in der
risprudcnz wirklich Anwendung fand, so dürfte zum mindesten be-
"scu sein, dass die Beispiele dieser gi'ammatischen Serie nicht will-
rlich gewählt, sondern sämmtlich der Rechtssprache entlehnt seien.
Und dieser Beweis lässt sich in der That erbringen. Der näheren
grüudung halber greife ich einige Punkte aus den authentischen
ehtsurkunden heraus,^ um an ihnen die sprachlichen und sachlichen
n^rueuzcn zwischen den Sy Ilabaren und Contracten hervorzuheben:
' Einigermassen vollständig sind uns noch erhalten die Tafeln 1 (= n, 11
ASKT. 45 ff.), 2 (= n, 12—13 = A8KT. 54 ff.) und 7 (= v, 24—25). Sicher ge-
•en uoch zu dieser Serie die Fragmente ii, 8 (= ASKT. 69); ii, 14—15 (= ASKT.
ff); n, 18, No. 2 + v, 29, No. 1 (= ASKT. 64 ff.); u, 33, No. 2; ii, 40, No. 4;
o'i, No. 3, und v, 40, No. 4. MOglich wäre die Zugehörigkeit zu dieser Serie
ch bei II, 35, No. 4; v, 20, No. 2, und v, 27, No. 6.
2 Cf. Bezold, Ueberbl. 2ii.
^ In das Bereich dieser Untersuchung gezogen sind die von Strassmaier
iMicirten Warkacontracle (= Str.) und etwa 200 von mir abgeschriebene alt-
^^ylonische Contracte (= B), deren Edition Prof. Erman gUtigst gestattet hat.
1. Die T. i^. 47 cd erklärte Phrase nü üüu Umü bescUiesst
phonedseh oder ide«:wTiphi§ch geschrieben jede wichtige Abmachimg:
Str. 30, 22: MC Xmmarm ^iamai Mardnk u ffammurabi LUG ALE
IX'PÄ'UES = .beim Namen des Nannar, Samas, Mardok und des
Königs Hammurabi schwuren sie^: B. 706, 20: ni-iä Samoa u &ppar
ü-mm-M = ^beim Xamen des Samas und bei Sippar schwuren de'.
2. Der terminus technicus filr das Siegelaufdriicken ist IB-RA
=: bardmu, birmu ' tn. 40 gh und u, 9, 42 cd: i-nafku-nujuk äi-buf-u-ti]
A-ntfumJ), der sich auch sehr häufig in den Warkacontracten findet,
z. B. Str. 2^, 33: X'AiXIXI^u dnyMar DUB^ INIM-MA-BI-MES
IB-RA = ,der Tafelschreiber X. siegeke mit dem Siegel der Zeugen*.
3. Femer möchte ich an dieser Stelle die abgeschwächte Be-
deutung des Verbums tartidu = ^bringen* erinnern , wie es z. B.
o« 9, 14 ab ami mdrvti ihnsu = ,zxir Adoption bringt er ihn* und
Str. 30, 5: daiane ana Uib XIX-MAR-KI itrudüäunüti = ,die Richter
brachten sie zum Thor des Gottes Ninmarki^ (vgl. Str. 47, 6) ge-
braucht wird.
//. Pfrrsoaenrecht,
1. Wie in den Sylla baren, so spielen auch in den Coutracteo
die Mietssclaven eine irrosse Rolle, ^ und der ii, 33, 18 ef gebrauchte
Ausdruck kisir ^attUu ti TU kaspi XLLAL-E findet sich weder <
B. fJol: Rammtin-^arrum mär Ibm-Samas itti Rabut-Samaä SIS-AlU
Rammanidhuifim mtir Stn-rrtnent ana ^isri ana satti l^^^-§u igtir-h
ki^ir satti I^-^^'-sh 6 TU kaspi XILALE = ,den Ranunan-sami,
den Sohn der Iliiii Samas, mbst seinem Bruder Kabüt-Samiis hat
Ramman-idinna auf ein Jahr gemietet. Als Lohn wird er jähriich
t^ Sekel Geld bezahlen.*
» Vgl. Jenskn, ZA, 1, 4U7.
- Für DIB = kunukku vgl. Bezoli\ T. Ä B. A. 1888 Dec. 83, 1—18, 1335,1,21
3 V, 25, 13 ab und das von Dkutzscb A. W. 102 citirte Fra^^ent, welch*
zu derselben Serie gehiiren muss, ii, 33, 13 ef muss natürlich auch ona agf^
treleseii werden. Das Wort ist in Deutzscb's WöHerbvch nachxutragen.
Die Serie ,ana ittisu^ etc. 303
2. Nebenher findet sich das später so häufige Wort idu ftir
^Entschädigung', z. B. v, 25, 13 ab : Summa amelum < arda igurma
imtüt HitaliJ^ ittabata ittaparka imtarofu idüu $a ümatan V2 TA-Ä-AN
äeam imandad = ,wenn ein Mensch einen Sclaven mietet und dieser
stirbt, durch Flucht, Arbeitsunterlassung oder Krankheit verloren
geht,^ so soll er als seine Entschädigung täglich 7.2 Maass Getreide
gebend Aehnlich ist die SteUe B. 770, 9: ITU l^^'' V, TU GUSKIN
ID'BI NLLALrE = ,monatlich wird er Va Sekel Silber als seine
Entschädigung gebend
lU. VeHräge.
1. Kauf.
a) Der Besitzer eines Hauses oder Ackers wird beiderseitig
ideographisch LUGAL (= belu) geschrieben, wie 11, 15, 32 cd: LUGAL
G IS-SAR = bei Idri und B. 743, 2: MaSini LUGAL E = ,Mastu,
der Besitzer des Hauses', während sich B. 801, 7 phonetisch be-el
eJyli = ,der Besitzer des Hauses' geschrieben findet.
b) Von sonstigen hierher gehörenden Uebercinstimmungcn cr-
wälme ich nur SAM = hiviu = »Kaufpreis' (11, 13, 46 cd und Str. 73,
8 ff.: SAM TIL-LA'NLSU INNAAN-LAL = ,8einen voUen Preis
soll er bezahlen'), ^J-^^ = §ibtu = ,Besitz, Darlehen' (v, 40 no 4
und B. 924, 9 ff.: SE-BI u ^]^-BI NI-RAM-E= ,sein Getreide und
sein Darlehen wird er zurückgeben') und mandhtu = ,Wohnung'
Del. II, 15, 33 cd und Str. 103, 7 ff.: ana ma-na-ha-tii-m MU 10^^^
uiSab = ,als seine Wohnung wird er das Haus zehn Jahre inne-
haben.'
2. Miete.
a) Charakteristisch ist der übereinstimmende Gebrauch von
IB'TA'UD-DU-A = med = ,vermieten'. Beispiele: 11, 15, 7 ab: ana
aSSabütu uiesi =: ,zum Bewohnen vermietete er (das Haus)'; v, 20,
41 gh: ana irrüuti use§i = ,(ein Feld) hat er zum Bebauen ver-
mietet'. B. 645, 1 ff.: [elßJ'Um mala baiü [itti] Nabium-malik Sin-rabl
> Dass 80, nicht apilum, zu lesen sei, zeigt iv, 4, 19 b, wo ^TTäzfu_T
durch a-me-lu erklärt ist, vgl. Brünnow, L. No. 3506,
2 Vgl. Dkl. A. W, 75.
304 Bruno Meissner.
mär liiS'Sin e^lam ana irriiütim u>äesi = ,so viel Aecker als Nabo-
malik hat, hat er dem Sin-rabi zur Bebauung vermietete
b) Einziehen in ein gemietetes Haus heisst erebti: ii, 13, 39 ff.:
iiiu kaspa ubhalu ana büüu erub = ,wenn er Geld bringt, kann er
in sein Haus einziehen'; B. 766, 13: (arai) Abu erub = ^m Monat Ab
wird er (der Sclave) eintreten', während für die Beendigung der Miets-
frist oder irgend eines anderen Geschäftes gamäru gebraucht wird:
V, 24, 29 ab: dtnu gamir = ,das Gericht ist zu Ende^; B. 974, ll:(arak)
dür Rammdn igamarma üsi = ,im Monat der Mauer Rammäns (= Sehe-
bat?) ist seine Mietsszeit zu Ende, und er verlässt das Haus'.
3. Darlehen.
a) Die ii, 13, 44 erwähnte Formel: kaspa üal^l u äeam imadad
wird in den Contracten geradezu vom Bezahlen von Geld und Ge-
treide angewandt; B. 743, 1: 1 TU GUSKIN NILAL-E = ,i Sekel
Süber wird er bezahlen', und B. 699, 10 ^J ^III(?) ]^ &E-BI NI-
RAM-E = ,am Zahlungstermin (?) wird er sein Getreide wiedei^ben'.
b) Das eigentUche Verbum fUr ,zurückgeben' ist (q}älu,^ das
sich neben ii, 11, 14 ab, z. B. B. 1104, 10: kaspa Sin i-pa-al = ,da8
Geld wird Sin zurückgeben' findet.
4. Depositum.
Für ana niassarti iddin = ,deponiren' siehe ii, 8, 62 cd und
Str. 108, 1 S.: aSSum kaspi sa Zikrum u Sabitu ana Stni-Istar am
masmiiim iddin u = ,wegen des Geldes, welches Zikru und §abita
bei $ini-Ktar deponirt haben'.
5. Societät.
a) Das für Compagniegesehäft gebrauchte Wort ist tapputft»
Es begegnet uns ii, 8, 19 cd und Str. 44, 1: Sini-lätar u EribamSiB
tappütam epuSü = ,Sini-Iätar und Eriba-Sin machten ein Compagnie-
gesehäft'.
b) Ebenfalls hierher gehört jedenfalls die ii, 8, 38 cd erwähnte
Redensart: mala baSü mithariS izüzu= ,a]lcs, was da war, theilten sie
mit einander', welche uns in derselben Gestalt Str. 105, 5 begegnet
» Vgl. Jensen, Z. K ii, 420 ff.
Dm Sbrie ,ana ittiäü' etc. 305
IV. Eherecht.
An dieser Stelle kann ich nur auf den gleichen Gebrauch von
tiriMtu hinweisen, welches sich v, 24, 46 cd und B. 822, 8 findet:
J TU kaspi tirhasa = ,1 Sekel Silber ist ihre Mitgift^
V. Väterliche Gewalt.
1. Von dem Standpunkte, den Vater und Mutter den Kindern
gegenüber einnehmen, handelt wie bekannt in den Syllabaren ein
ganzer Absatz, dem man den Namen der sumerischen Familiengesetze
gegeben hat. Die Uebereinstimmung zwischen ihnen und den Con-
tracten ist so frappant, dass die Abhängigkeit des einen Berichtes
von dem anderen allein dadurch bewiesen würde:
V, 25, 23 c. Str. 102.
TUKUNDl-BI DU AB-DA-NA-RA TUKUNDIBI Sin-ezzu
AD'DA-MU NU-ME-A Etelka-Sin-RA AD-DA-NA
BA-AN-NA-AN'GU u Sin-ndda AMA-NI
[DUBBIN MI-NI'IN'SA-AJ AD-DA NU-ME-EN AMA NU-ME-EN
[GAR-RA-RU MINIIN-RUE] BA-AN-NA-OU
SA AZAG'OA-RU MI-NI-IN-SUM OU§KIN BA-AB-SUM-MU-US
= „Wenn ein Sohn zu seinem Vater = „Wenn Sin-ezzu
,Nicht bist Du mein Vater' zu Etelka-Sin, seinem Vater,
spricht, und zu Sin-näda, seiner Mutter,
so macht man ihm ein Mal, (?) ,Nicht bist Du Vater, nicht bist Du Mutter'
legt ihm Fesseln an spricht,
und verkauft ihn für Geld.'' so verkaufen sie ihn für Geld.**!
Aehnlich stimmt B. 926 mit dem assyrisch geschriebenen Theile
des Familiengesetzes überein. Als Strafe eines Vergehens des Sohnes
gegen Vater und Mutter ist Z. 20 angegeben: U'[gal]'la-[bu]-$uma
ana [kaapi] inadinuSu = ,sie machen ihm ein Mal (?) und verkaufen
ihn für Geld'; während, wenn die Eltern sagen: ,Du bist nicht mein
Sohn', derselbe gezwungen ist, Haus imd Hof zu verlassen (Z. 26
ina biti unnidti itelü, vgl. v, 25, 44 cd).
1 Vgl. Kevillouts AusfUhruug in den OUigations.
306 Bruno Meissner.
2. Zum Schlüsse erwähne ich noch den gemeinsamen termimis
tcchnicus für Adoption ana mäiiiti iddin, resp. ülp, (ii, 9, 58 cd und
Str. 30, 11 ana marütim iZJi).
Gegenüber dieser Fülle von Uebereinstimmungen, der offenbare
Discrepanzen gar nicht gegenüber stehen, wird ein Zusammenhang
zwischen beiden Quellen nicht geleugnet werden können.
Allein wir können die Abfassungszeit der Syllabare noch genauer
fixiren. Auf assyrisches Recht beziehen sie sich nicht, weil beider
Terminologie vollständig verschieden ist, und die Tafeln unserer Serie
sich als Abschriften älterer Originale documentiren. Ein Fingerzeig
ftir ihre Herkunft wird uns schon gegeben durch die häufigen Baby-
lonismen, welche sich in ihnen finden; denn Formen wie gadütu^
lyadiUu, gadildütu — kadiHütu, Sibirtu = sipirtu {Cyr, 188, 25) sind
nicht anders zu erklären als durch die Annahme einer sclavischen
assyrischen Abschrift von einem babylonischen Original.
Wenn man nun bedenkt, dass die oben erwähnten Beispiele
sämmtlich Contracten aus der Zeit des Sumida-ilu und seiner Nachfolger
entnommen sind, so wird man mit der Behauptung nicht fehlgeben,
dass die Syllabare auf alt babylonisches Recht zurückgehen.^ Dieses
Resultat lässt sich noch durch den Beweis erhärten, dass die spätere
juristische Terminologie nur wenige hier vorkommende Ausdrücke
beibehalten, die meisten verändert, einige sogar ganz verloren bat
Ausser simu, via/unt = Kaufpreis, hubullu = Darlehen, zittu = Mit-
besitz und sipirtu = voller Preis, werden sich wolil kaum viele Ueber
einstimmungen zwischen den Sy Ilabaren und jüngeren Contracten
finden; dagegen lassen sich in ihnen Worte wie kisi-u mandhtu und
Spuren der sog. Familiengesetze gar nicht mehr nachweisen.
Von Veränderungen in der Terminologie der früheren und späteren
Jurisprudenz gebe ich ein kurzes nur annähernd vollständiges Ve^
zeichniss:
1. II, 14, 27 ist ^►yyy^y<y^ = saUatu = V3: dieselbe Be-
zeichnung des Bruches findet sich z. B. Str. 71, 15: 5 TU ^^fl\
* Strassmaier hat schon 1882 darauf hingewiesen ( Verh. d. Bert. Or^
C<mgr, 2, 322).
Die Serie ,ana ittiSü^ etc. 307
►y<y^ = öVe Sekel, während später V3 nur durch JJ ausgedrückt
wird.
2. tamii, ,schwören' wird in späterer Zeit nicht mit wöf, sondern
mit ina construirt; Nbd. 83, 3 ina Bei u Sarri itteme = ,bei Bei und
dem König schwur er'.
3 ,Siegehi' wird in jüngeren Contracten fast ausschliessUch durch
kandku wiedergegeben, während sich dort ina kunukki barämu nur
äusserst selten findet (Nbd. 668; 1128).
4. Der Sclave heisst in Sy Ilabaren und den älteren Contracten
immer ardu (v, 25, 15 ab und Str. 25, 15: 1 SAG ardu ....
HA- LA Iribam-Sin = ^ein Stück Sclave ist der Antheil des I.'); in
aeubabylonischen Contracten wird J^llü dafür gebraucht.
5. ,Vermieten' heisst in jüngerer Zeit ana idi naddnu (Nbd. 499),
nie iüsiji, und für das alte gamdru wird etwa muSSuru gebraucht (L. 68).
6. Für jbezahlen' wird später immer nur naddnu gebraucht, auch
der Unterschied zwischen Sal^älu und madädu (s. o.) ist weggefallen.
7. jDeponiren' wird in späterer Zeit durch pai;ädu ausgedrückt
(Nbd. 44; 306); der oben p. 304 erwähnte Ausdruck findet sich nie.
Hierdurch scheint mir der Beweis dafiir erbracht, dass die Serie
ana ütüu Auszüge aus einem Rechtsbuche und zwar aus einem alt-
babylonischen bringe, sei es nun in der Absicht grammatischen oder
juristischen Studien zu dienen. Ob aber schon Jlammurabi diese Sylla-
bare hat anfertigen lassen, vielleicht weil die grossentheils ideographische
Schrift der Contracte in seiner Zeit nicht mehr recht verstanden
wurde, oder ob sie erst später entstanden sind, das zu entscheiden,
sind wir vorläufig noch nicht in der Lage.
Altpersisches.
Von
Friedrich Müller.
1. abädarL
Es liegt nahe, das altpersische abä6ari mit dem neapersischen
^\jb zu vei^leichen. J. Dakmesteter (Etudes Iraniennes ii, S. 129)
erklärt abäcari als ^comitii locus' und sieht in abä das iranische Aeqoi-
valent des altindischen sabhä ^ Versammlung'. Diese Erklärung ist on-
richtig, weil altind. sabhä im Altpersischen noth wendig habä lauten
müsste^ da für den Schwund des h im Anlaute vor dem Vocale a
kein Beleg vorUegt. Aber auch die Pahlawiform ^»«i = armen, ^-ii-*
spricht gegen die Identification des modernen ^\jb mit dem altpersischen
abdöari, da das b im Anlaute des neupersischen j\jb sich als ein erst
im Neupersischen aus w hervorgegangener Laut erweist.
Das Wort abädari muss demnach ganz anders erklärt werden.
Ich theile es ab als ab-äcari oder äb-äcari = äp-äcari und erkläre
es als ,Wasser-Zufluss, Wasserleitung'. — Wie man weiss, spielten
die Wasserleitungen im alten Iran eine grosse RoUe und war das
Instandhalten derselben zum Gedeihen des Landes unerlässHch.
2. x§näs und da.
Mit dem altpersischen da ,wissen, kennen' (a-dä-nä) vergleicht
Spiegel im Altpersischen Glossar, S. 225, neup. ^,»>J\> und avestisch
sowohl da als zan. Der letztere Vergleich kann in keinem Falle richtig
sein; denn entspricht altpers. da dem avestischen da = griech. 8« I
Altpbrsisohbs.
(^otTf^fai), dann hat es mit »vest, zan ^ grit^ch, ^vw (Yi-fv(i>ff>ui>) nielits
zu tlmn. Dlv Hauptfrage ist jedoch fiiriuisdie: wem entspricht neii-
pers. ^^^,x«J\^? Reflectirt es avest da oder za7i? Vom lautlichen Stand-
punkte des Noupersischen ist beides möglieh und nur jene Dialecte,
welche altes z nicht in d verwandeln ^ können uns darüber sichere
Auskunft geben. Nun entspricht aber neupers. ^^yiu^Jb im Kurdischen
^-j^\j (Jaba-Ju8T], Dlctiommirß kurds-frangat», p. 23 S); mithin mrissen
neupers. ^.yu«ib und altpers, c?ß auf avest. zan zurückgefidut werden
und ist altpers. ndünd mit altind. affänät als identisch anzusehen.
Dagegen erhebt sich wieder eine Schwierigkeit, wenn wir alt-
pcrs. ;fwMrl» (x^ufwäfij) zur Vergleichung herbeiziehen. Diese Form
entspricht bekanntlich dem neupers, ^^jX^\Jj;^j Pnts, ^.^U^, armen.
^ttAtäMiiftTf Aor. ^**t%ir»fß und ist mit dem gricch, '(ij^uiayLTf vollkommen
identisch. Die griechische Fonn y^P^^^*^ rallsste zunächst altpers.
&i'±nä'fiämij lauten (vgl, avest. inätar' ^Kcnner^), woraus (wie avest.
junkmäka ^ giiskmnkft == (jpShmaka — )[Shmäka) ;fÄnäsäm?*;" geworden
ist.* — Auf dieselbe Grundform wird wohl auch arm. ji'wVwj^Ä*r zurück-
gehen; es liegt aber eine dem griechischen yivfiWati entsprechende
Bildung zu Gninde, durch welche sich das ^ des Präsens gegenüber
dem ^ des Aorists erklären dürfte.
Die Schwierigkeit x^^^ ui^d da auf eine Wurzel, nämlich avest.
znn zu heziehen, liegt darin, dass in da das altiranisehe z in d ver-
wandelt erscheint, withrend es in ;cÄ?iriJf als solches stehen geblieben
ist. Diese Schwierigkeit lüst sich aber, wenn man bedenkt, dass altes
' Däm dAa X '" avoflt. ^ihimlka, altper». x^^^^^^J ^m blosser ^ Vorschlag"*
iit, wie Raätholomae {Ariiiehe ForMchungen ni^ 20) lehrt, ist nicht richtige. Di©
AvMlüiche Form ^J^hwaJf kann au» hcaJf durch , Vorschlag' emes j( nicht erklärt
werden. Aus swaka (^iech. H^) müsste iraniHch hwa^, qaS geworden sein. Nach
meiner Anmcht liegt dem In do- Iranischen die rednplicirte Perm nua^joak» eq Gründe,
au0 der im Iranischen lautgesetzHch hulima.4 hervorging» welches im AvestiHcbon
eti hf^fwaJI, hhi'oi, x^hwa^ umgeHtaJtet wurde, — Von mtmüttkn aus et-klürt sich auch
das f de« iudiacheu yaf, das von mi^ahi aus ganz und gar unerklärlich bleibt. Eini^-e
Scbwiorigkeiteu bietet die Deutung des armenischen dL<i (wetsh). An da» griechiflchp
f| (^ npekM) kann es nicht angeüchlüÄsen werden, da auB sweka im Armenischen
^^^ (qctahj hervorginge, Wabntcheinlich ift J£-j mit i!er iranischen Form zu ver-
mitteln.
310 fVtlBDRICH MOU^BR.
z im Westiranisehen bios im Anlaute und im Inlaute zwischen Vocalen
als d erseheint und dass im Neupersischen selbst neben ^^^x^\^ Formen
¥rie ^\jji (PahlaTi yr^) vorkommen, welche das altiranische z gegen-
über dem specifisch westiranischen d von ^^^jLmJ\> bewahrt haben.
Es ist daher fur das Altpersische die Wurzel zan anzusetzen,
welche in den beiden Stammformen dänä- und x^^^^^' auftritt Die
Wurzel da, welche mit der griechischen Wurzel 5a in 8a^vat identisch
ist, gehört blos dem Ost-Iranischen (Avestischen) an.
3. cartanaij.
Ich habe in dieser Zeüsckrifi i, S. 222 bereits den Zweifid
ausgesprochen^ ob cat-tahoij zu kar, wohin es von allen Forschen
gestellt wird, wirklich gehört. — Ich wiU nun die Gründe, welche
mich bestimmen, an der Richtigkeit dieser Elrklärung zu zweifeh,
mittheilen. Im Neupersischen hängen der Infinitiv und das Parti'
cipium perfecti in -ta innig zusammen: in beiden erscheint die Wunel
in derselben lautlichen Gestah. Z. B.: ^>^ (bur-dan) — yyt (bur^),
^yjM (mur-dan) — >^ (mur-d), ^^tr^ (hmur-dan) — Jy^-Ä» (äumur4).
Nun entspricht >y> (burd) avestischem bfr^a-, ind. bhrta-, ^y% (murd)
avestischem mfrfta-, ind. mrta-, y^^ (htmurd) avestischem ««»■
smfTfia, ind. (Aki-fmrta-, Damach müssen auch ^>y> (burdan), ^y
(iiiNrc/uii), ^>i^^ (sumurdant auf Formen zurückgeführt werden,
welche avestisch bfr^tani ( b^rftanoi), mfr^ane (mfr^tanoi), aiid-imftX'
tan^ (aiwi'hH^r^ianoi)^ altind. bkrtani, mrtaney tmrtane lauten würden.
Im Neupersischen gibt es aber einige Verba, welche statt des
Lautes fi^ die Silbe ar {or^' eingesetzt haben. Dahin gehören ^J)/
(kardan), ^y^^ ' yturfarrfan ) u. s. w. Sie stehen fiir organische
kurdan, gusturdan, und ihre Participien kard, gustard gehen auf avest
karfia- fur k^^ta-, tci-^tar^a- fur uri-it^rfta- oder vielleicht eher vd
awa-star^a- fur air<i-*/fr^<i- zurück. — Der Vocal in kardan, kard
ist daher später entstandenes a und nicht grundsprachliches e, wie
man zu sagen beliebt, und man kann, wenn man junggrammatisch
vertahren will, die Form cariimaij nur crtanaij oder 6arianaij (di8
auf crimHtiJ, nicht aber auf ct^rtanaij t\lr kertanaij zurückgeht) lesen.
Altpersisghbs. 311
— Der hauptsächlichste Einwand aber gegen dartanaij = kartanaij
bleibt das Participium karta-, das, wenn dartanaij wirkUch von kar
käme, noth wendiger Weise 6arta- lauten mtisste, da, wie wir ge-
sehen haben, der Infinitiv vom Participium perfecti in Betreßt der Ge-
staltung der zu Grunde liegenden Wurzel nicht getrennt werden kann.
4. tax6 und ustaSana.
Ich habe in dieser Zeitschrift i, S. 226 bemerkt, dass tistaäana
von tax^ abzuleiten ist, und dass es sein % gleichwie taSmaka ver-
loren, während das Verbum taxS dieses % bewahrt hat. Diese Be-
merkung ist nicht richtig. Die beiden Wurzeln tax^ und taS sind von
einander ganz verschieden, da tax^ auf taks, ta$ dagegen auf taJct,
taJcs zurückgeht. Die lautHche Verschiedenheit beider ist noch im
Pahlawi und Neupersischen zu erkennen. Altpers. taxi ,eifrig sein,
schaffen' ist mit avest. dvaxSh, d'vaxShcth', d^vax^ha-, altind. txoak§y
twak§(i8' verwandt, was aus Pahlawi j^oo^isr (tuxSciJc) = neupers. Ui^
(tax^ä) hervorgeht. Dagegen erscheint die altpersische Wurzel taS,
welche in ustaiana, tahnaka steckt, im Avesta als taJ^h (davon taSha-
,Bcil'), im Pahlawi als n^o-ny^f (täSUann) = armen. —m^J'^ neupers.
^ySii ,Beil* = avest. taSha-. Mit taS ist ind. tak§y griech. tsxtwv TeÄtaivw,
latein. texo, altsl. tesati zusammenzustellen.
Damach ist der Artikel taxS im Altpersischen Glossar von Spiegel,
p. 220, welcher der Wurzel die Bedeutung von ,behauen, zurccht-
richten' gibt (diese Bedeutung gebührt blos der Wurzel /al), zu ver-
bessern. Es müssen daher im Altpersischen zwei Wurzeln aufgestellt
werden, nämlich 1. taxS mit der Bedeutung ,eifrig sein, schaffen*
und 2. taS, zu welchem ustaäana, taSmaka gehören, mit der Be-
deutung ,behauen, zimmern'.
5. patijax^aij.
Dieses Verbum, welches in der Inschrift von Naqä-i-rustam A, 19
gelesen wird,. fUhrt man mit Recht auf pati-x^i zurück, indem man
es als Substitut für patijaxSajaij (wie mähjä = mähahjä, hnmätar =
hamamätar, rauta =■ ratttcUa, awästäjam = awästäjajam, nijait^jam =
313 Frisdricb MCixek. Altfiksbches.
mjaiiäjajam) erklärt. — Spibobi. abersetzt adam-iäf'm) patijax»a\j
einfach durch 4ch beherrschte sie*, wa» mir nicht ganz zutreffend
zu sein scheint. Das altpersische Verbum paH-jii ist nämlich die
Wurzel des bekannten neuper^schen Wortes sli«>b. Dieses lautet im
Pahlawi =r -"OD^iCPO ^pätajiä • und geht wohl auf ein altpersisches pa-
tljiäja&ija zurück, das im Gegensatz zu jiäja^ja r=z neup. «Li. so
viel wie /.^ber-KGuig' laltind. makärü^^ räffsräga) bedeutet haben
muss. Das lange a in ->OD*iepo. sJ^y^ ist tmorganisch wie in ^o«f0
i^trafe' =r avest. poMti-frasa-j, ^'o «Antworr aber im Pahlawi r^
armen, i / V* *d«ibfo oder ^^cw = cA^^ •Gegenleistung,
Lohn' = jMifi-7-cbiA£jii ^von ^^x mJ^^-
SoD nun die betreffende Stelle der Inschrift von Zdle 16 an
sinngetreu übersetzt werden, so muss die Uebetsetzung lauten: JDarch
die Gnade Ahuramazdas sind es diese Länder, wekhe ich in Besitz
nahm ausser Persien. Ich war ihr <]>ber-KöQig (^sL^^\ sie brachten
mir Tribut dar: was ihnen Ton mir befohlen ward, das thatm sie,
das Gesetz, wdches von mir (^ausgingX. das wurde gehaken.*
Aus dieser Auffiissimg Ton paii-j^ ab .t>ber- König sein* dfiifte
sich auch die Construction adam-iäm paiijajfiaij erkllren« da bhd.
wenn /^i/yVijiay" mit ich beherrschte* übersetzt wird, eher adam-hi
erwartet.
rther Proofs of the Authenticity of the Jaina Tradition.
By
G. Bühler.
Dr. FOhrkr's excavations in the Kankali Tila have yielded this
ir so large a number of inscriptions that the space available for
Jaina question in this Journal, would not have sufficed both for
ir pubhcation and a discussion of the bearing of their contents on
history of the Jaina sect The texts and translations have, thcro-
e, been made over to the Epigraphia Indica ^ together with some in-
ductory remarks, chiefly palaeographic and linguistic. But here it
1 be my aim have to show in detail, which portions of the Jaina
dition and doctrine are authenticated by the new finds. For the sake
convenience I shall also include the results, which the earlier finds
d the unpublished inscriptions yield, and attempt to give as com-
;te a picture of the state of the question, as is possible at present.
Dr. FüHRER^s excavations of 1890 have to a great extent clear-
up the mystery which hung over the Kankali Tila. In former
ars the mound had furnished both Jaina and Buddhist sculptures,
long which the former were the more numerous, and this fact gave
le to various speculations. Dr. Führer has now found that the mound
vers more than one sacred place, since he has laid bare two Jaina
^ Continaed from vol. m, p. 240.
' Two papers on Matburft inscriptions, accompanied by facsimiles, will appear
No. vn. They contain altogether 34 Jaina documents, among which three are
w editions of pieces from Sir A. Cunninoham^s older collection and four and a
If reprints of the inscriptions, published in this Journal. The total of the new
cuments thus amounts to twenty six and a half. Since writing the two papers
bave received from Dr. Füiirek another batch of nineteen mostly small fragments.
Wiener S^itschr. f. «1. Kunde d. Morgenl. IV. Bd. 22
314
G. BChi^ek
temples and one Buddhist aStupa. ' This discovery explains the mix*
tiire of Jaina and Bauddha documents in Uie upper layer of thjj
debris. Among tlie Jaina inscriptions those found by Sir A. Cd
HAM, by Dr. Burgess and by Dr, Führer in 188R, seem to belo
mostly, if not all, to the central temple, which according to two Nl
gari inscriptions was in the possession of the Svetämbani commnnit]
as late as Sailivat 1036 and 1134.^ The finds of 1890, on tlie otLer^
hand, cliiefly come from the second Jaina temple. These are Nos. l-ll
24 — 27 and 31 — 35 of the papers in the Epi<fraphia Indien and llw
nineteen fra^^ments, yet to be published. The total of the Jaizui if
seriptions from Älathura, accessible to me» is at present sixty six viÄ
thirteen in Sir A. Cunningham's collection of inscriptions from Maüiurä,^
one in 8ir A. Cunningham's Arch. Suns, R^, vol. xx^ plate v, No.
two (Nos. 5, 8) in Mr. Growse's collection Indian Antiqti€fry^ vol '
p. 216 ff.j^ one in l)n BhaovAnlAl^s article on the Ilathi^irapha it
seriptions,*"' thirty one in the Epigraphln Indira No. vii, and nine
unpublished fragments. Three among these. No. 33 of the e4)Uectifl
ill the Epiiji'fiphki Indio^ one unpublislied fragment and Dr. Bha
vAnlAl's inscription, arc older than the Indo-Scythic period and
long possibly to tlie fii'st century before our era. One, an unpublishe
fragiuentj is certainly much younger, and may date from the sevenlj
century A. D. Three among the unpublished fragments are doah
fid. Some of their few lettei-s may indicate that they belong to
Gupta period. The remaining fifty nine certainly belong to tlie peria
between the years h and 9Jl of the Indo-Seythic era^ or assnmingi
latter to be identical with the Saka era, to the years A. D. 83—1*1
» 8ee «mft», p. 169.
' See miir vol. ui^ y, 233. Th*^ date« have b^^en supplied to m^ by Dr. Fpb
in A letter of August 26» 1S90» together with the sUtetnetit, Ihiit the tvro tUM
are fonud on two «tAtues of Jinaii^ which were dedioated by the SveUmbArs <
gha of Mathtira.
* Arch. Surv, Rep, vol. m» plates iin — xv» vi«, his No«. 2—4, ß — 1U, 1Ä— •
* Kegardiug tlie character and orgin of No, ^, s«e aloo Arch. Sart.
vol. TU, p. 36,
^ Trmvtactmm of Ike VI**^ fnL Or. Cimgre»* mi LMm^ Pt, m, «eet f f-
Further Proofs op the Authenticity etc. 315
In the discussion of the contents of these documents, the con-
stitution of the order of the Jaina ascetics must naturally take the first
place. The inscriptions now prove the actual existence of twenty of
the subdivisions mentioned in the SthavirÄvali of the Ealpasütra.
Among its eight Ga^as we can certainly trace three, possibly four,
viz. the Uddehika, VÄra^a, VeSavädiya and Ko<Jiya. The doubtful
one is the third. For, the assumption of its having been named depends
on the correctness of the restoration [Mejhikdto kuldto, for which
Nos. 2 and 12 ofibr . . hikafo and .... kato kuldto. The restoration
is, however, extremely probable, because there is no Kula in the Hst
of the Kalpasütra, which shows a penultimate hi except the Mehiya
kula. Several Eulas and 84khlls of each of the three certain Ga^as are
now known, the largest number belonging to the Vä.ra^ia Ga^a, and
there are besides two, perhaps three, Sambhogas. With respect to the
former two classes of subdivisions nothing has become known which
makes against Samayasundara's explanations, who says ^ that a Ga^a
is a school, a Kula a line descending from one particular teacher in
such a school, and a S4khä a branch shooting off from such a line.
For, the Kula stands invariably before the oäkhä, and it thus appears
to be the earlier and the more important subdivision. Moreover,
there are cases, where ascetics omit all mention of a Säkhä and name
only their Ga^a and Kula,^ but none where the Kula is left out.
With respect to the term Sambhoga, ^ which frequently appears after
the Sakha, the new inscriptions show that it does not denote a sub-
division of the latter, but possesses a peculiar meaning. For, members
of difibrent Ga^as and Kulas state that they belong to the same
Saihbhoga. Thus the Siriya or Sirika Saihbhoga includes adherents
1 Jacobi, KcUpasvtra, p. 119.
' The explanation of the fact that sometimes no S&kh& is mentioned, may
be either, that at the time no SAkhä existed or, what seems more probable, that
the Kula was divided into a direct and a branch line, to the former of which the
particular ascetic belonged.
' The term hhatti, which I formerly read on Sir A. Cunminqhaii^s facsimile
plate XIII, No. 6 does not exist. Dr. FftiiRRR^s impression shows . . hhogdtn instead
of . . hhaUUo.
22*
316 G. Bchler.
of the Varana and of the Kottiya Gaija, and the Srignha Sambhoga
spiritual members of the Sthanika or Thaniya Kola and of the
Brahmadasika Kula. This peculiarity speaks in favour of the cor-
rectness of Professor Leumann's explanation, who considers the Sam-
bhoga to be, like the Man<}ala of the Digambaras, a territorial divi-
sion and translates it by 'district-community*.' Like the inscriptions
found formerly, the new documents contain a considerable number of
names of monks, and give in some cases longer spiritual pedigrees.
In addition they furnish the names of various female ascetics, and
thereby the proof that the order of Jaina nuns is at least as old as
the first century of our era. The clerical titles of the monks are given
in most cases, and among them is a new one, bfihamtavdchaka 'the
great preacher. As the names of the monks and nuns may here-
after become of great importance for historical purposes, I give them
here in a tabular statement, arranged according to their Ga^ias, Kulas
and hakhas and add the full particulars regarding their titles, dates
and so forth.
I. Artta - Udehikita (Uddeha)^ Gana.
A. NAoABuuTiKiYA (N&gabhüja) Küla
Aryya-Baddhaiiri,
a I gapi
Aryya-Sandhika,
a v&chaka Aryya-Jayft, a nun, Saih. 7 (19)'
Aryya-Goshtha. *
H. PuBiDHA . . (Parih&saka) Küla, PBTAPUTRiKi (Pupi?apattiy&) SIkbI.
No name known (C. 20).
* See ante, vol. in, p. 237.
2 The bracketted names are those of the Kalpasütra, the order of the Kolas
that given in the latter work.
3 The bracketted numbers are those of the collection in the Epigraphia
Iruiica. A prefixed C. refers to Sir A. Cunningham's collection Artk, 9urv. lUp^
vol. III.
* The relation of this person to the others named is not certain.
Further Proofs op the Authenticity etc. 317
II. [VesavIdiya Gana]
[Me}hika (Mehiya) Kula.
Aryya-Jayabhüti
Aryya- Sahgamik&, a nun.
Aryya- VasuU, a nun, Saih 15 and 86 (2, VI).
III. Varama (Charapa) Gana.
A. Pktivauika (Piidhanimiya) Kula. *
Ohanaihdi^
a I vachaka
Sena ' Sarh 47 (30 = C. 10).
J. Abyya-Hätikiya' (Hälijja) Kula, VAJANAOARi (VajjanÄgari)* ^.\khA.
Dati (Dantin)
Balavarmft, a nun '
sahachari of Mahanandi Nandft, a nun
I I
Akakri(?), a nun, Saiü40+? (11)
of the Siriya sadibhoga
C. PuBYAMiTRtYA (P usa m itt ij j a) Kula.
Aryya-Data
I
Gahaprakiva, Saiii 29 (6).
Aryya-Chetiya (Arya-Chedaya) Kula, HARiTAMlLAKADHt (llfiriyaniälagari)^
.Sakha.
Haganaihdi (?)
Nagasei.ia, Saiii 44 (9, 32).
E. Kakiyasika (Kaphas all a) Kula.
No name known (20).
* The Kula occurs also in No. 20.
^ This may also be read Dehanamdi, but Ohanamdi^ i. e. Otjhanandin
^Dw* preferable, because there are other names consisting of, or beginning
'A OyÄa.
' No. 34 has Aya-Hd^tikiya or perliaps Ildlikiya. The li of the form of the
"^^I^ÄÜtra is a corruption of {i througii di and li.
* The Sanskrit etymon is Vdrjundyai-x i. e. 'that of Vpjinagara\ One im-
'*"*'^'» of No. 34 seems to give Vai-jandyarl.
* JJnnfnnUUakndhi no doubt stands for Ifaritaindlof/adhi.
318
G. Bohler.
IV. KoTjiYA« (Kojiya) Gaha.
A. UraumadIsika^ (Bambhalijja) Kula, UcHCHKNlaABt^ (Uchchinigari) SIceI
1) Ja . . mitra (?)
a bi-ihaihta v&chaka and gai^i
Aryya-Ogha (?)
I
Aryja-Päla,
a gaKiji
Aryya-Datta,
a v&cbaka
Aryya-Slha,* Saifa 20 (?) (4)
a v&chaka of the Srigriha saihbhoga.
2) Aya-Balatrato
Sadhi
Graha . i ., a nan, Saih ib {b\
3) Aryya-Jeshtahasti
Aryya-Mahala Aryya-G&4haka (?)
Aryya-.Silm&, a nun (14)
B. ThIniyaS (V&nijja) Küla, VatbIö (Vairi) SImJL.
1) Aryya-Baladina, 2) Aryya - V|iddhih*rti,
a vachaka
Aryya-M&tridina, ^ Saih 19 (3)
a v4chaka of
the ^frigfiha «aibbhoga
3) Aryya-Hastahasti,
a v&chaka.
Aryya-Maghahasti,
a gai.ii.
Aryya-Deva, Saih 54 (21)
a vfichaka of the
Srigfilia saihbhoga.
Kamaramit&. Saih 35 (7)
a nun of the
Sirika saihbhoga
4) Araha[dina]
a vachaka
Aryya-KhÄupa (?)
a gapi,|
Saih 40(8)
of the . &riua saibbhogt
Dhämatha? a nan, Saih 99 (?) (»)
of the Srigpha
saihbhoga.
5) Aryya-Saiiighasiha, Sam 20 (28 = C. 6)
a v&chaka of the ^irika
saihbhoga.
1 Variants Ko{iya and Ko(ikif/a, and perhaps once Koliya.
2 Variants are Bamhaddsika and Brtüimciddnya, The Kula occurs also i>
C. 2 and 3, both dated Saifa. 5, and in C. 15. The name of the Kalpasutra is equi-
valent to BrahmaUya, and derived from BrahnuUa, an abbreviation of Brakmadua.
3 Variant Uchendgari. The name is derived from Ucchair- or Uchdidnagon,
the old name of the upper portion of Varapa, the modem Bulandahahar in the
N.W. Provinces, see the article in the Epigraphia Indica.
* Mentioned also in Mr. Growse^s No. 8 together with his teacher Ditta
5 Variant Sthdniktya or ^kiya, the Sanskrit etymon.
* Variants Veri, Vairiya, Vera.
"^ This is probably the same person as Mätridiruif who is named in Nr. S9
= C. 7, dated Saih 22.
Further Proofs of the Authenticity etc. 319
C. P . . VAHU . KA (Pa^bavahapaya) Kula, MajhahI (Majjhimä) Säkhä.
Aryya-Dovadatta
Aryya-K8hema(?), Sarfi 98 (C. 19).
The first point, which must strike everybody on looking over
this table, is the prevalence of the KoUiya Ga^a over the other
sections of the Jaina community. And this prevalence comes out
still stronger, if one goes over the mutilated inscriptions and finds
that the name of this Gana is mentioned altogether sixteen times.
The obvious inference is, that it was the most popular and the
strongest section of the Jainas at Mathura. If we add the fact that
it is the only Gaija, whose name has survived even to the present
day,* we may perhaps go a step further and say that it probably
'Was all through India the school which counted the greatest number
of adherents. A second, still more interesting point is the number of
spiritual pedigrees, consisting of three, four and even five names,
which our inscriptions show. The fact proves at all events that the
monks and nuns were Ccarcful to keep alive the memory not only of
their immediate teachers, but of those who preceded them. This eir-
^"umstancc, which agi'ces with the scrupulous notation of the schools,
families and branches, as well as, of the clerical titles, raises a pre-
sumption in favour of the general correctness of the details in the
J^thaviravali of the Kalpasiitra, which are not immediately provable
by the contents of our inscriptions. As the spirit of order and exact-
ness for which the Jainas are conspicuous in later times, reigned
among them as early the first century of our era and somewhat
earlier, even the unsupported statements of their tradition, which
refer to the centuries immediately preceding our era, gain in weight.
As e. g. the contents of our inscription No. 4, given in section iv. A. 1
of the above table, show that in Saihvat 20 or A. D. 98 the venerable
Siha of the Kottiya Ga^a, Brahmadiisika Kida and Uchchenagari
Makha was able to name five spiritual ancestors, the first among
whom must have flourished shortly before the beginning of our
1 See ante, vol. i, p. 176, 3*21; Indian Antiquary, vol. xi, p. 247.
320 G. Bchuee-
era.^ and to assign their clerical titles to all who possessed such, it b
evident that his section of the Jaina monks must have carefullj kept
record of its internal history, and most have possessed lists of teachers.
similar to those of the Tapa, Kharatara. Anchala and other Gachchli&s
of the middle ages. If this is admined. and if it is borne in mind tbt
some of the other schook show similar pedigrees and must have
possessed similar lists, it becomes again probable that the compilers
of the SthaviravaU of the Kalpasutra had abimdant materials, on which
they conld draw. Hence their statements referring to the origin of
sections, like the Kodiya Ga^a and the Uchchanagari Sakha, which
are said to have been estabhshed between 250 — 180 B. C, need not be
looked upon with suspicion. In all probabiHty, they are not founded
on a vague oral tradition, but on fragments at least of perfecdj
authentic written records. A third point, which likewise speaks in
favour of the character of the SthaviravaU, is the resemblance of
various proper names of our table to those in the Kalpasutra and
other ancient books. To the Data or Dutta of the inscriptions cor
responds Dinna or Datta^ to their SUm a Siha^ to their Sena bodi
the slightly enlarged Sciii-ti and the feminine SentU to their ^a»w
tfem.» i. e. Stfdtii'i the male name ^/y<iwa in Syamdrya^ to their
Je;fht<ihii^ti the abbreviated JrffhiUi or J<häa^ and analogies to the
s<-eond part ^^tJc^htaha^ti^ o( Maghalta^tU. Vriddhahasti and Hastahatti
are funiisheJ by ::ytüiiUiti and Hasti iu the Sthaviravali. The names
ot tlie teachers, preserved iu the ancient Stliaviravalis, differ a good
deal fn>m thos^-. u<eJ by the Jainas in later times. As we tind that m
the beiTinnin^' of *nir em similar or iileniieal ones were in use, it follows
that they are iTenuiue. not creations of the fancy of the compilers.
^ The CAKMi!a:i«'n «.t *veniiri*s Äcct>rdiiitr to the list* of the heads of the Tipi
and Khanttan <-«aoltchh.\>, I^i*ii4tn Anii>ptary^ vol xi. p. 241 seqq., gives -4 or töjtxr*
as the lensrlli «»i' a s{>iri:ual irvnerauoii.
- Acc'irdiii:: Im the Kal}^t>üt^a p. ^2 ; Jaioiu» the Kotiiva Gai^ was funnded
hv Su5thita and .Snpratibuiitir.a and the rchohäuiirari Sakha by their third jtpirituil
de>i*endeni, Samtiseuia The iraditi«Mi plaeeä the death of Sasthita iu 313 A. V. or
ii:> IV C Thf t\>uud.-tti<>i. ,.• :;.*- iJaiia may, therefore, be put about 2ÖÜ B, C. uA
that of the Sakha about t>M or 7ii rears later.
Further Proofs of this Authenticity etc. 321
The last point, which calls for remark, is the fact that our
table contains the names of no less than nine nuns, Akak^ (?),
Kumaramitä, Gaha . i . ., Jay ft, DhAmathä (?), Nand4, Balavarmä,
Vasulä, 84mä and Saftgamikä. We thus obtain clear proof that, in
the first century of our era the order of female ascetics was well
estabUshed, and we see that it was very active in the interest of the
faith especially among the female members of the lay community,
since in all cases, except one, females dedicated images at their request.
It has been asserted that the Jainas admitted females into their order
in imitation of the Buddhists, who are very commonly credited with
all reforms on the liberal side. The Jaina scriptures deny this, as
they state that nuns existed in their community from the eariiest
times. All the rules in the second book of the Achäraftga, as well
as in other works on the nile of conduct, are expressly given for
monks and nmis, and tlie Sthavirävali of the Kalpasiitra gives us the
names of seven spiritual sisters (bhcKjinto) of the ancient teacher
Sthulabhadra. The Mathura inscriptions certainly support the assertion
of the Jainas, which is also perfectly credible on other grounds. For,
the entrance of females into the order of ascetics was certainly
allowed by the Brahminical sects of tlie Vaishnavas and Saivas, which
are older than Buddhism and Jainism, and was even sanctioned by
some of the orthodox Smartii Brahmans. It is well known that many
modern Vaishnavas and Saivas admit females into their religious
orders. There are Gosains and Gosavnis, ManbhUus and Manbhavinis
and so forth, all of whom, however, are held in small esteem.^ The
Vaishijava and oaiva inscriptions of the tenth and later centuries give
clear evidence of the existence of female ascetics. Thus the Abu
inscription 2 of Vikrama Saiiivat 1205 1. 8 — 9 names among the heads
of the Chandikäärama, which belonged to the Chapaliya Saivas,
Yagesvari, who was the disciple of MaimiraÄi and the teacher of
Durvasaraöi. She is treated with the same respect as the male ascetics
* See e. ^. Weht and Hühlru, Dif/eft/ of Iliiidn Law, p. 506 f., 571 (8'' edition),
and Stkele, Law of CfMle, jmjtfdm.
2 Indian Antvpiart/y vol. xi, p. 221 ff.
322
(t. Bohler.
and IS highly eulopsed on nccount of her austere liabits and nlkr
viilues. Going back to curlier times, we iind in the MahAbharatu m,
2bl, 23 freedom from futui'e births promised to men and wonttn^ wIm»
possess the most secret knf^wledge of the Self, ^ taught in the preccd»
ing verses. And In tlie MabAbliantta xji, 321. 7 Ü\ we have a story
regarding a female aseetie (bhihhiikij Stdahha, who visited and in
ditjputatioii silenced the philosoplier king Janaka of Mithila. Finallvt
various medieval eommeutator.s rpiote in connexion with the rule* of
the (M'der of Samnyasins and witli Mann vnj, 3»;3 a Sutra, ^ attributed
to Baiidbayana, according to which some teach ers aUowed women to
Ijecorae ascetics. Though the passage is not found in our text of
Baudhay ana's Dharmasfitra, it is very pmbably the genuine utterimo
of some ancient Hntrakara^ and it shows tliat even some of the ma
orthodox teachers had weak moments, when they were willing
consider their wives, sisters and daughtei*s not as inferior creatures, tfl
as their equals. These facts, to \vhieh others might be added» are
ticieut to warrant the assertion, tliat in ancient Brahminieid Intli
and later, females were not always rigorously excluded from ih
order of ascetics by the adherents of the Veda, and tliat hence onlt?i!
of nuns in all probability were sanctioned by the Buddhist and hk
teachers in imitation of the practice of Brahminical sects. If thai
the case, there is absolutely no reason to tUstrnst the statements
the Jaina scriptures.
If we return to the facts reported of the nun^^ in oui' inscription
it is interesting to find the title hkagim 'sister' applied to AryyaJaV
(No. Ill), because she was the co-disciplc of Aryya-Sandhika.
term agrees with that used in the Kaljiasutra, which ^ as ali*«*^/
stated; speaks of the seven 'sisters' of Sthulabliadruy meaning then
2 See my nnU^ tu tlie vors*^ in my trAiidnitioii of Munu. Tho teit i»f '
SMra i«: 4^*1 til t^^^ H ^^*^'' J^Jilieh Marj»Jlik's edition of the commotttÄfi*» om^
the pHASAgea of Govindarilja and K&rÄyagji, in which It occurs. They are f>W
in the excenent MS8. of the Deeenti Conepe Cwlleeliwii.
Further Proofs of the Authenticity etc. 323
by the female disciples of his teacher Sambhütavijaya. Further, the
statement of No. 7 that the nun Kumaramita exhorted her son, the
dealer in perfumes Kumarabhati, to dedicate an image, and the
designation of Balavarmä in No. 11 as the consort of Mahanandi,
probably indicate that the order of nuns was in the first century,
just as in our days, the refuge of Jaina widows, who were unwilling
to bear the hard fate that awaits an Indian widow in the house of
her former husband. Finally, the curious case of Aryya-Vasulä
deserves to be mentioned, who according to Nos. 2 and 12
worked for her faith in Samva4 15 and 86.^ The diflference between
the two dates amounts to 71 years, and, even if we assume that in
Sam vat 15 Va8ul4 was still in her teens, she must have been
nearly a nonagenarian in Sam vat 86. We have here a case,
where a nun entered the order very early and reached a truly
patriarchal age. Possibly she was a virgin widow, who was dedi-
cated to the Tirthamkara in her infancy, as is done at present very
frequently.
The information, which our inscriptions furnish with respect to
the Jaina laymen, is likewise not devoid of interest. The by far
greater number of dedications was made by females, which fact is
also observable in some ancient collections of Buddhist votive in-
scriptions. These pious ladies are in most cases carefully described
as the daughters of N. N., the daughters-in-law of N. N., the wives
of N. N., and it is sometimes added that they were the mothers of
sons and daughters whose names are given. Incidentally we hear
something about the rank in life or the castes to which they belonged.
A great number of Jainas, probably the greatest number, belonged
as in our days to the mercantile classes. Hence we hear of sons and
wives of äreshihins or Sheths in Nos. 1, 2 and C. 9, of a Sarttavahii?!,'^
^ It is impossible that two diflferent persons are mentioned in the two in-
scriptions, because the name of the teacher Safigamika is in both the same.
2 The designation of wives by the feminine form of the titles of their hus-
bands seems to have occurred frequently in ancient India. The title Sreshthini
occurs frequently. In addition I may mention SenApatini in N&sik No. 22 {Arch,
324 G. Bühler.
*the wife of a leader of caravans' i. e. of the head of an export and
import firm, in No. 29 (= C. 7), of a Lohavä^iya 'a dealer in metal'
in No. 4, of a Gandhika *a dealer in perfumes' in No. 7 and probably
also in C. 16, where the facsimile offers Gaddhika. In two cases
persons of a lower class are mentioned, and in two inscriptions men
of a higher rank. No. 22 records the donation of a LohikakAmb
i. 0. of a smith or worker in metal. When first editing the inscrip-
tion, ante vol. iii, p. 239, I remarked that the donor cannot have
remained a smith after his conversion to Jainism, because the scrip-
tures forbid that trade to the laymen. It must be the caste, to which
he or his ancestors belonged. I may add, that the notation of the
former caste is only natural. For a convert to Jainism does not enter
a new caste by his conversion. If he wants a wife for himself or for
his son, or a husband for his daughter, he can only get them finom
his old caste. As a case to the point I may quote that of the weD
known dealer in MSS., Mr. or Sheth Bhagvändäs Kevaldas. By caste
ho is a Bhausar or dyer. His ancestors had on their conversion to
give up this trade, which is, too, forbidden to Jainas, and to take
to trading. But the family gets wives for its male, and husbands for
its female, members fi\)m the Bhausars of Khe<}A, who are not Jainas
but Vaish^iavas. The second case, where a person of low rank is
mentioned among the laics, occurs in Dr. BhagvInlIl's inscription.
There we have a Ga^iika i. e. a courtesan, who made various donations
to a Jaina temple. According to the Jaina and Buddhist legends coot
tesaus were occasionally the friends of the monks.
The two iinnnika^, mentioned in No. 11, are men of a higker
rank than the merchants. As tjmmika means 'lord of a village', they
evidently belonged to the ruling landed caste and probably were
Kshatriyas. The same remark certainly apphes to lSi[vajmitra, of the
Kausika nice, the wife of Ciotiputni, i. e. Gauptiputra, Idrapala* orlndra
>\ /iV|K M* /., vol. IT, p. 114"^ and Vihanu!vämini in Mr. Fleet's Gapta Inscnption^ !>
modoni tinuMttliotitloShothAo^ ^ i<> universal use. and inKa^niirPa94i^niandBhaxtiiT.
^ Tlio |>r\>|x>r name of Goiiputra occurs not in No. 33, but in one of Ae
unpuMi.HluM iVa^ineuts of l>r. hYnRra's la#t batch.
FlTRTHKR pRtKlFH OF THK AuTHENTICrTY KTO.
325
pÄla, in No. 33. The usage prevailing in thf Andhra inscriptions, in
that from tlie Bharhut gateway and üthcr doomuentsj elcarly proves
that the designation of a person as *'the son of her of the N. N. race"
was applied to king:s and priiieesj and a comparison of all the cases,
where it appears, shows that it was confined exclusively to members
of royal families. While it is highly probable for this reason, that Grotl-
piitra Idrapala was a Kshatriya and the scion of a royal house, his epithet
Po(haya-Saku-külavd{a i. e, Froshfaku-JSuka-kulavyala 'a bhick cobra
for, or destroyer of, the Proshthakas and Sakas' confirms the same
coBchision. Hence it appears that the Jainas at Mathurü had obtained
a footing among the ruling class of India. This fact further gains a
particular importance by the age of Gotiputra's inscriptions, which
on the evidence of tlie characters are older than the Indo-Scythic
period. It certainly sliows that the sect was highly respectable and
respected, and it lends some support to the Jaina legends regarding
early conversions of kings and princes.
The Jaioa laics commonly bore, as appears from several in-
scriptions, the names SrAvaka and Sravika, by which they arc still
known. No. 30 (^ C. 10) has preserved at the end of 1. 1 the word
sdvaka^ in No. 28 (^= C 6), we have ^ruriM and in No. 17 Hvamana-
iwävihd *the female hearer of the ascetics'. This is a characteristic
point, which separates the Jainas from the Bauddhas. The term
irävaka has, as is well known, among the latter a very different
meaning and denotes a saintly member of the religious order or an
Arhat Several inscriptions^ e. g. Nos. 1, 24, declare the laymen to
be memlmrs of a particular school, family and branch of tlie ascetics.
This expression means no doubt that they were taught by, and acknow-
ledged as their spiritual directors, monks of the particular subdivisions
mentioned. Probably it, however, indicates also, that in the first
centuries of our era the Jaina laics were as closely connected with
the religious order, as is the case in our days. The laics form
part of the Samgha, called in the middle ages and at present
ckatnriidka or fourfold, because it includes monks, nuns, !nali' and
female laics. A similar expression chtitrnvurntt narhijhft 'the Sani
iÄ6
6. BüRLRR.
glia whieb includes four classes', occurs in 8tr A. UuBnnsfTHA««
Mathum inscription which I have re-edited tmU voL i, p. 172 f, aod
must probably be interpreted in the same sense as ehahsrtidka. h
members of the Saiiig-ha the laics exercise a not inconisidefable k^
änence on the mana^ment of the monasteries and on the presenratinci
of discipline among the monks. They not only build and keep
repairs the Upäarayas of their particular section and provide in eveit'
way for the wants of their inhahitants, bat they remain owners of
these institutions and keep their management in their hands. Ther
decide pretty fireely who is to inhabit them and to minister to du»
spiritual wants of the faithful, and they expel offending monks witli'
out much ceremony. Their power c¥tenifa not only over the
monks, but even over the so-called ädpflgs^ or heads of the
Cases have occurred quite recently where tbey prevented the
ceasktii of unworthy puptb to the gadi or throne of their
though they bad been duly appointed, and the PatlimMa
cases in which Nripujs on account of mtsecmduct were defvived
their high oifice by the Sailigha^ by which latter exprassioa mltl
chapter of monks^ but the Faach or executive conunstlee <if die i
acting together with nneiiksy mu^ be undemood. The inlerfefeiKei
the hymen doea^ hofwerer^ not extetid beyond their own
Khamtaras take care of the Kharatara monks akme, and keep i
stra«H »««tbers of the Tape gachchha of the Tap& monks aal i
farth. Under dieae enrcanBtaaeea it seems to me that the
of die kies in onr inscriptioos with the GaiMis, Kuks and
probably nieana sooielhii^ more than the £sct thai they atteaded i
reEgioaa service of monks of the particutar subdifiMOPS aained.
Itei oonehiBHin poiti aba the fiMtihat no aaabgnta passages are ts I
fimad IB dM Bnddhisl innipliina. The rdalma of the Budd
hTWie» to the monks seem, to judge from what has been pul
an this point hidicrtov to have been eittewi4y vague and 31 <
()ar iaaer^ilioBa farrntth» fiirdbar» inforaatiao regardiag
points» eonneeled with Am doctrine and worship of the JaiMS.
Hol tt abows that the Bnd«aical goddess SaasnJd
Further Proofs of the Authenticity etc. 327
in their temples. It is not difficult to understand how the goddess
of speech came to be honoured by a sect which laid so much stress
on oral teaching and preaching. And it has been pointed out, ante
vol. Ill, p. 237, that statues of Sarasvata are common in modern Jaina
temples and occur in the Jaina caves. I may add that Sarassai dem is
mentioned also in the Jaina scriptures, ^ as a worshipper of Mahavira.
Much more important is it, that the new inscriptions furnish
clear proof of the worship of other Tirthamkaras besides Vardhamäna,
or in other words that they show the early existence of the doctrine
of the twenty four deified prophets, who are considered as the suc-
cesive founders of the Jaina faith. No. 14' speaks of the dedication
of an U8a,,pratimdy which can only be an Usabhapratinid, an image of
^ishabha. At the end of No. 8 we have the wish expressed, pi-iyatdm
hhagavdn jishabhaSriJ^ "May divine, glorious Pishabha be pleased",
and the image, on which the words are incised, no doubt represents
the first Tirthaipkara. No. 3 refers to the image of a person, whose
name began probably with Santi, certainly with Sa, and contained
four syllables. It is hardly doubtful that Säntinätha is meant. A rough
sketch of the slab, on which the inscription No. 22 is engraved
(kindly sent to me by Dr. Führer), shows finally an unmistakable
representation of ParSvanatha. The slab bears a relievo in two com-
partments. The upper and smaller one contains in the middle a Stupa
with three rows of the well known raiKngs,^ one above the other,
with two gates, the one above the other, and a chhattra or umbrella,
which in form difiers from those used in Buddhist sculptures. On each
ride of the Stupa are represented two naked male figures, seated in
the usual position of the Tirthamkaras. Behind the head of the first
figure on the proper left the hood and heads of Scsha arc plainly
viable. Hence it is evident that we have here an image of P4r6vanätha,
I am unable to make out whom the other figures represent. ^
> Wbbbb, Indische Studien, vol. zvi, p. 424, Note 1.
* The lowest railing is partly visible in line 2 of the photozincograph of
He inseription.
' Regarding the lower compartment I will only Hay this much that it con
tiiiis two larg^ figures, a male and a female, naked as far as the waist, two
328
6. BüHLBK.
But it is evident that all represent TtrtliaiiikHras. The fact
one of the principal do^as of the Jatnas is ihus shown to be ancienS
is no small gain. But a still greater gain is the discovery that
marks of the Tlrthamkaras were settled as early as the fii^t centi
I may add that it is not only ParivanÄtha's Sesha, which the aeci
sculptures from 5Iathiir4 show. Vardham&na's lion is very dear no
Mr. Growse's No. 8. * Fiii-ther it is not doubtful that the elephantt
called in the accompanying inscription curiously enough a naihdktiS»
'(an animal) big like (Siva's ox) Nandin', which Sheth Radradi»
set up in the year 39 during the reign of Huvishka 'for the worsh^
of the Arhat\ was dedicated to Äjitanätha, the second ItTthanikan
whose mark is the elephant.
No less interesting is the additional proof,* furnished by
Fürrsr's slab, that die Jainas formerly worshipped Sttipas. Tlie e:
stence of Stupas, called thuhka^ is mentioned^ as Professor L»
points out to me, in some of the Jaina Agamas. Thus in the RA;
pascTiaijja Upafiga ( Trans. IT* Int. Of\ Cong., Part m^ Sect 2, p. i9\
Stupas, surrounded each by four Jinas^ are said to adorn the C'
gäriya Le^a of the deity Svtriyabha, I see also a trace of the worship
Stupas in the Chaityavandana, the worship of ChaityaSy incumbent cm
Sr&vakas^ and I believe that the term chaihfa or ch^ originally m<
'a funeral monument in honour of a teacher* or prophet', not a tei
similftr small fibres, the representation of a Niga, joining LU bauds tu prayer, i
atree. Close to the large female stand» a word probably to b« read fAJnagh
w^d^ the first and fourth letters of which are damaged^ and near the male JTs^l
perhaps Kanhairanuiipö 'Ibe ascetic Ka^A or Ka^ha'. The slab and its senlptnrN '
require a separate discussion, which can become asefiil onljr, when photngrspltf i
this and the other sculptures, lately found, bave been published. I belieff
it will prove the correctness of several points in the Jaina traditioiiH
* See the plate in the Indian Antiqtutry^ vol. vt« p. 2 Id.
^ The first proof was furnished by Dr. BuAGvla]JLt.*s dramng of aa oM J
thnri slab, Tran». Int. Or. Cbn^r^M ai Leiden, Pt. tts, seet % p. l-Lk
> Funeral monuments in honour of Srtpujs or heads of j^velialiflfft ^
are even now not uncommon. I tiaFe saen suoh buildings in R^poti^ TU? i
semble the cenotaphs of the Rajpllt princes and are called, like tli« laUer,
Further Proofs op the Authenticity etc. 329
as it is now interpreted. In support of this view I may point
out that some of the Chaityas, described in the Jaina scriptures,^
are stated to be sadihatte 'provided with a Chattra or umbrella'.
This epithet fits a Stüpa, not a temple, as it is well known that the
former are always surmounted by one or several rows of Chhattras.
The worship of Stüpas has, in my opinion, not been borrowed by
the Jainas from the Buddhists. It was, I think, the common habit
of various ancient sects to erect funeral monuments in the Stüpa
form to their great teachers (just as the so-called Samadhis are still
built all over India in honour of distinguished ascetics) and to wor-
ship them. A statement that the orthodox Pärääarins, the ascetics of
Päräiarya's order, whom Pacini mentions in his grammar n^, 3, 110,
worshipped Chaityas is found in Baca's Sri-Harshacharita p. 187, 1. 7,
see also ante vol. i, p. 119. This question requires, however, a fuller
discussion, which I reserve for another occasion, when I shall bring
forward evidence to show that there were in ancient India, besides
the Jainas and Buddhists, other and orthodox orders of ascetics, who
^ere engaged in teaching congregations of laymen.
The new inscriptions allow us even, it seems to me, to say something
more regarding the Jaina scriptures, than what I noted in my first article
of this series. In the latter I merely pointed out {ante, vol. i, p. 180),
that the title vdchdka, literally 'a reader or reciter , which many of
tiie monks of the first century bear, permits us to infer the existence
of a body of sacred works. I would now add that some peculiarities
of the language of the Mathura inscriptions make the existence of
the dialect of the Jaina scriptures at this early period not improbable.
The language of the inscriptions is a mixture of Prakrit and San-
skrit, even more wonderful than that of the Northern Buddhists and
I
iceording to a P&lit&9& inscription the Pädnk&s or foot-prints of Hiravijaya were
•et ap near the temple of Adisvar Bhagvän in Saiiivat 1652 immediately after he
bad committed snicide by starving himself to death. Mr. Rice's important work on
^ inscriptions at Sr&va^a Belgola mentions numerous tombs and other funeral
^onaments in honour of Digambara monks.
> See e. g. Anpapfttika SOtra, § 2, p. 22 (Leumann).
Wmsct Zeitoehr. f. d. Kande d. Morerenl. lY. Bd. 23
330 G. Bchler.
of the Indo-Scythic Satraps.* Most of its Prakrit words and forms
are of the type of those of the P^i and of the language of the in-
scriptions aHied to the latter. But a few go in their corruptions much
further. Words Hke Thdniya for Sihdnika and Vatriy Vairi and Veri
for Vajri fit in only with the MahAr^htri or the so-called Ardfaa-
Mägadhi found in the Jaina Agamas. The most advanced forms may,
I think, be considered to indicate the type of the vernacular of the
authors of the inscriptions^ who no doubt were the Jaina monks, and
the more archaic ones to be due to the influence of their Sanskrit
studies. If that is so, there is no reason to assume that the langnage
of the Jaina scriptures is later than the first century A. D. It may
be even older, because it is improbable that our inscriptions date
exactly from the time when the advanced Prakrit forms came into
use. These inferences are, however, for the present based on a veiy
small number of words. Further confirmation is desirable.
The new finds possess also a considerable importance for the
question, if the Jainas formed about the beginning of our era stiD
one community, or if their two great divisions^ the l^vet&mbaras and
Digambaras, existed already. In my first article (ante, vol. i, p. 180)
I declared myself in favour of the second view, because the in-
scriptions confirmed the authenticity of the Svetämbara traditions and
because I assumed with Professor Jacobi that the true tradition of
the Svetambaras and the Digambaras places the schism at the end
of the second centurj' after Vira's Nirvana. The new inscriptions have
not only further confirmed exclusively the tradition of the ÖvetÄm-
baras regarding their ancient schools, but they show by mentioning
many nuns, that the ancient possessors of the temples held the
distinctive doctrine of the Svetambaras regarding the qualification of
females for gaining liberation. Moreover, Dr. FGhbsr has obtained
clear proof that the central temple (see above p. 2) belonged to the
Svetambaras. Two images have been found in 1889, the inscriptions
1 The dialect has been discussed in detail in the introduction to my fi^^
paper in the Epigraphia India No. vn.
Further Proofs op the Authenticity etc. 331
of which state that they were dedicated in Sarhvat 1036 and Saih-
vat 1134 by Üie fSvetdmbara Samgha of Mathurd, Finally, the sculp-
tures point to the early existence of Svetämbaras and of Digambaras
at Mathurä. The ascetic Ea^a or Ka^ha in the lower compartment
of the slab mentioned above p. 15 note, seems to wear a lower gar-
ment. The two monks on the other hand depicted on Dr. BhagvAn-
iJLl's slab,^ are stark naked. It is well known that the question of
dress is one of the chief points which separates the two great divi-
sions of the Jaina church. Under these circumstances I must adhere
to the view formerly expressed, though its correctness has been la-
tely doubted by M. A. Barth in his review of the Jaina question.
Bulletin des religions de VInde, 1889, p. 36.
These remarks exhaust, I think, all the information, deducible
firom the Mathurä inscriptions, with the sole exception of the question
of the geographical extent of the Jaina sect in the first century A. D.
and in the period immediately preceding it. This point can be cleared
up, as M. Barth, op. dt, p. 35, remarks, to a certain extent, with
the help of the names of the Ga^as, Kulas and Säkhäs, a good many
of which are clearly derived from towns and countries, and, I would
add, with the help of the important Jaina inscription from the time
of the Kshatrapa Rudrasiihha, found in one of the caves at Junä-
ga^h.' Various reasons make it, however, advisable to reserve this
enquiry for a future occasion. The continuation of the excavations at
Mathurä and in other towns has been sanctioned, thanks to the kind
intercession of Sir A. Lyall, for the next five years. We may, there-
fore, confidently expect that the complete excavation of the Kaftkali
Tfla by Dr. Fohrer, which will be next undertaken, will give me
opportunities for recurring to the Jaina question.
^ TraauacHont of the Int. Or. Congress of Leiden, loc, dt.
' Arch. Surv. Bep. W. India, vol. ii, p. 149. A new edition of this inscription
by Mr. H. H. Dhbuva will shortly appear in the Epigraphia Indien. Mr. Dhruva^s
imprenion \b much clearer than the facsimile published by Dr. Burqess and makes
«everal corrections of the text possible.
Miscellen.
Von
Siegmund FraenkeL
A. Eigennamen.
l) fvu^.
Es ist niemals verkannt worden, dass ?«^! eine spätere Um-
bildung des älteren Namens mvsh" = zvt^rri ist. Thatsäehlich erseheinen
ja — um jeden Zweifel auszuschliessen — dieselben Männer, die
sonst 5^tt^irn heissen, als :p^. Diese Form bat in den späteren Büchern
des A. T. die ältere fast ganz verdrängt; dass sie schliesslich die
volksthiimliehe wurde, wird uns sowohl durch die griechische Tran-
scription 'Ir^wO? wie durch die aramäischen Formen JeS^' (mit se-
A
cundärer Verdoppelung nach Kürzung des Vocales? so Laoarde), liOf
mand. W9 verbürgt.
Der Wandel der Vocale in der ersten Silbe ist aber höchst merk-
würdig und bis in die neueste Zeit ohne Erklärung geblieben.
Nun hat kürzlich G. Hoffmann * sich über diesen Punkt fol-
gendermassen geäussert: ,Nach bn £ in 5^«^ und Kirrj (assyr. Ja-u-a\
um J6 Jahve zu meidend Der letztere Name bleibe hier ausser Be-
tmcht, da ihm wenigstens in unserem Texte keine ältere Form gegen-
über steht. In Bezug auf uni^ aber darf man doch wohl zunickst
gegen diese Erklärung die Frage aufwerfen, warum denn in der
grossen Anzahl der übrigen mit irr, 1^ gebildeten Namen dieses
* Ueber einige p?iönik. Iruchriften, S. 33, Anm. 2.
MiSCELLEN. 333
Bedenken augenscheinlieh gar nicht geflihlt worden ist, sie sich viel-
mehr in unveränderter Form erhalten haben.
Nun tritt aber noch etwas Anderes hinzu. Es ist nämlich der
Vocalwandel von ö zu e wenigstens noch einmal mit Sicherheit zu
belegen. Er trifft wiederum einen Namen. Für hebräisches nj^lö näm-
Uch zeigt das Mandäische stets KW^ö MeM und, wie es scheint^ ist
mit dieser Form der in mehrfachen Varianten vorkommende jüdische
Name HW^O (Levy, Neahehr, Wth. in, Ktt^K"'ö; Juf^asin ed. Filipowsky
165, 1) identisch.
Auch ist dieser Vocalübergang wenigstens nicht unerhört. So
sprechen die heutigen Juden von Aden fUr hebräisches 6 häutig ö.*
Vermuthlich hat auch der Vocal, den die Massoreten mit Hölem
bezeichnet haben, verschiedene zum Theil durch die benachbarten
Consonanten hervorgerufene Nuancen umfasst, von denen die Tran-
scriptionen durch (a, o und i; noch Kunde geben. Auch wird sich
der Uebergang nicht von 6 aus direct vollzogen haben. Die erste
Stufe wird oi gewesen sein; diese wird uns noch durch die Tran-
scription Mci)üc^<; Moysea rcpräsentirt. Die weiteren Uebergängc zu
ö, e sind dann leicht erklärlich und durch vielfache Analogieen aus
anderen Sprachen zu belegen. (Vgl. ZDMG. Bd. 37, 603).
Dass wir in der Sprache sonst diesem Vocal wandeP nicht be-
gegnen, ist kein erheblicher Einwand. Man muss bedenken, dass es
sich hier um zwei vielgebrauchte Eigennamen handelt; in diesen konnte
eine eigenartige, ^ dabei aber den Boden der Lautgesetze nicht ver-
lassende Entwickelung leichter stattfinden.
* Haupt, The Assyrian E Fbice/, p. 22.
' Ob man hierfür auch noch den jüdischen Namen ira*ri (Levt, Neuhebr.
H'orterb. nr) anfahren darf, ist zweifelhaft. Er könnte, wie das palmyr. ira^n, das
nicht nothwendig = ^^' sein muss, aus älterem * KSKn 6b>(jia^ (phöniz. oxn, CIS 46, 3)
^tstanden sein; aber da der Name des Apostels uns das Bestehen der alten Form
^nch f&r die spätere Zeit verbürgt, so wäre diese Annahme misslich. — Ueber den
^Qreh Diflsimilation hervorgerufenen unmittelbaren Wandel von o zu e in vh^\ vgl.
BiBTH, NcminaUnldung xxix, Anm. 1.
' Vielleicht darf auch hierbei an Nöldeke, Persische Studien S, 14, Z. 4, 5
334 Siegmund Frabnkel.
2) c-^»-
Der Name isd, der im Koran und darnach bei allen Muham-
medancm ^ für Jesus gilt, lässt sieh, wie es scheint, mit ^oaa so wenig
combiniren, dass es begreiflich ist, dass eine andere Erklärung dieser
seltsamen Form gesucht wurde. Er ist nun als w? gedeutet worden.*
Darnach wäre i^V. eine unter den arabischen Juden übliche höhnende
Bezeichnung Jesu gewesen; diesem Gebrauche habe sich Muhammed
angeschlossen. Nun hat schon Dörbnbourg' gegen diese Erklärung
das schwere Bedenken geltend gemacht, dass sich die Bezeichnung
it?? wie DTK in jüdischen Schriften immer nur für eine grosse Ge-
sammtheit, Volk oder Reich, findet. Aber auch noch ein anderer
Einwand lässt sich gegen diese Deutung erheben. Sollte Muhammed
wirkhch den Namen Jesu zuerst von Juden gehört haben? Da seine
Beziehungen zu Christen gewiss in eine sehr frühe Periode seiner
Entwickelung fallen,^ so wäre es doch seltsam, wenn er den eigent-
lichen Namen des ^^ ^ -bä-*^ niemals von ihnen sollte gehört
haben. Was er aber von ihm berichtet, kann doch nur auf christ-
liche Quellen zurückgeführt werden. Dass aber etwa Christen diese
jüdische Bezeichnung angenommen hätten, ist doch undenkbar.
Für die Erklärung der seltsamen Form kann man nun aber
zwei verschiedene Wege einschlagen. Man hat nämlich zu wählen,
ob man in ^^y^y^ eine schon vor Muhammed unter den Christen
übliche Namensform sehen oder aber sie als eine von Muhammed selbst
gebildete Form erklären will. Beide Erklärungsweisen sind möglich,
indem man von der aramäischen Namensform ßo* ausgeht. Nehmen
wir an, schon vor Muhammed hätten die arabischen Christen die Form
gebraucht, so ist Folgendes zu bemerken:
^ Die arabischen Christen haben in ihren Bibelübersetzungen und soiut
^5.**o(\) resp. ^5-io\.
2 Von Landauer, dem sich Nöldeke, ZDMG. xli, S. 720 anschliesst Schon
früher hat dieselbe Erklärung Roedioer gegeben. (Nach einer brieflichen Blittheilnog
des Herrn Professors Georg Hoffmann vom 14. April 1880.)
3 Bevtie des Üvdea juives xvin, S. 127.
* Wellhaüben, Skizzen ui, 209.
MiSGELLEN. 335
1) Die erste aufTallende Erscheinung, die Ersetzung des ara-
mäischen I durch arabisches 'Ain, ist auch sonst bei dem Uebergange
aramäischer Wörter in das Arabische zu belegen. Vgl. o-»Ar^ ^^^
}tfOjioJ; ^^U^ aus oa'iK. Da die Aramäer selbst gelegentlich 'Ain mit
Äleph vertauschten — gehen doch Spuren dieses Wandels bis in das
klassische Syrisch (diese Ztschr. Bd. in, S. 187) — so ist es begreif-
lich, dass auch die Araber vereinzelt bei aramäischen Lehnwörtern
ein 'Ain zu hören glaubten, wo Aleph gesprochen wurde. ^
2) Der Schwund des schhessenden 'Am hat seine Analogieen
an jüdischem w^, mand. trp. Füi* den Anlaut zeigt ihn das Fremd-
wort ^jjjft^ aus l^s,vns.
3) Die Wiedergabe des aramäischen 6 durch arabisches ä ist
ebenfalls nicht beispiellos. Man vgl. Aram, Fremdwöi'Ur, p. xvii und
dazu noch •\j^^wo jTX (s. aber Hoffmann, ZDMG. xxxii, 742, 3).
4) Endlich darf die Ersetzung des aramäischen Schin durch
arabisches Sin in einem früh gewanderten Namen nicht als auffällig
gelten, wenn man die gehäuften Beispiele für diesen Vorgang bei
D. H. Müller {Zur Geschichte der semitUchen Zischlaute, S. 11) ver-
gleicht.
Dass 4^5-«*^ also auch eine volks massige Entwiek clung aus
^OAA sein kann, wird wohl nach diesen Darlegungen nicht bestritten
werden; indessen soll nicht verhelilt werden, dass allerdings gerade
die hier nothwendige Annahme einer Häufung mehrerer sonst ver-
hältnissmässig seltener Uebergange die Wahrscheinlichkeit dieser Er-
klärung doch wieder erhebhch mindert.
Prüfen wir nun die zweite Annahme, dass Muhammed den Namen
^^^**,^ aus "'^aAA neugebildet habe! Da ^^yy^^ sich in vormuhammcda-
nischen Gedichten nicht findet,^ so ist in abstracto gegen diese An-
1 Wo AUph einen dunklen Vocal hatte, konnte die Vertauschung am leich-
testen eintreten.
^ Ein einziger Vers scheint der obigen Behauptung zu widersprochen. In
to Verse L^^ ^ fy^^ cx^"^^ J-rrf^ * ^'^-*^ J^ L5* 0^*P^ ^^ ^^
(Ganhari s. v. A:^) wird nämlich als Variante des zweiten Hemistichs auch citirt:
^'T* lixt C5***^ cr:^^^^ ü^^ (Liidn al 'Arah s. v. J.^\). Nun hat Weli^hausen,
Skiisen m, 20 — auf das Zeugniss des JAküt — diesen Vers dem Ahtal zugeschriebßu
336 SiEGMUND Fraemkel.
nähme nichts einzuwenden. Nun erwäge man weiter^ dass Muhammed i
einzelne Namen willkürlich verändert hat, um einen Gleichklang
zu anderen herzustellen. So hat er rrip zu ^^^l* umgebildet, als Pa-
rallele zu vijj^j^; so ist von ihm b^ in O^U> verwandelt worden,
um an O^la- anzuklingen. So kann in ähnlicher Weise auch der Name
Jesu von ihm behandelt worden sein. Er hat den Auslaut ^^ gewählt,
um in Isd einen Gleichklang mit Alüsä herbeizuführen. Denn diese
beiden Namen sind fur ihn noch viel inniger mit einander verbunden
als etwa ^ji^US und ^^^Jjb oder O^la- und O^U>, die niemals im
Koran neben einander vorkommen. Dagegen findet sich thatsachÜch
mehrfach ^^yyy^ unmittelbar neben i^y»^y<^ und Muhammeds An-
schauimg entspricht es ja durchaus, beide in Parallele zu bringen, da
^\XS und ,J^\ ihm als gleichwerthig gelten. So würde also die Frage \
nach dem Grunde der Umgestaltung der zweiten Silbe erledigt sein. |
Was aber den Anlaut anlangt, so kann er ebenso auf einem Gehör-
und die vorherige Erwähnung des ^JU als künstliche Archaisining erklärt Et-
wägung verdient aber, dass die Tradition über den Dichter controvers ist. Axaea
Ahtal wird als Dichter genannt .y ^ vX^^^- Andere aber erklären ausdrücklkk,
dass die Verse der Gahüijja angehören (Gaird^, ZDMG. 33, 21d). Nach dem LU.
al Ar, ist der Dichter 7^^ J^ rj^- ^^^ ist r^\j^ ^ 9j-**» ^^^ welchen 5*^
iiat cd Ada/} in, 240—246 zu vergleichen ist. /6w o/ Kalbi berichtet von ihm ^JS
^LJübU.\ ^ LaJjU und erzählt weiter, dass er einen Nachkommen dieses Mann«
in Kufa gekannt habe, der ein künstliches Bein aus Silber hatte. Durch die letstere
Nachricht wird uns verbürgt, dass der Name des Dichters nicht direct erfanden ut
Denkbar wäre es immerhin, dass die Verse von diesem Dichter herrühren; da er
dem Stamme Tanüh angehörte, in dem das Christenthum besonders verbreitet w
{Jäkübi ed. liouTSMA i, 299), so könnte man wohl annehmen, dass er sich abacbt-
lich dieses auch den christlichen Stammesgenossen verständlichen Schwures bediente.
Umgekehrt schwört der Christ 'Adi b. Zaid, Agäni u, 24 ult. beim Herrn von
Mekka und dem Gekreuzigten (so ist <^^^.JLia3\ mit A. Müller im Glossar eu dem
Delect, carm, vet. Arab, zu fassen). — Die Lage des in den Versen genannteo
^JLftJ — es scheint mehrere Orte dieses Namens gegeben zu haben — würde nun
Stamme ry^ stimmen. Vgl. noch ^»25. al Ad. iv, 520, 21. — Wie man nun iber
auch über die Echtheit des Verses denken mag, in jedem Falle scheint die — aacb
weniger g^t beglaubigte — Lesart L^**« ^^r? i****«^ ^*® weniger ursprüngliche,
zumal auch die Neubildung ^2.^'^^^^^'^^) ^^^ ^^ scheint, erst künstlich eingefÜlut
wurde — •jciiJ\ ij^J^ — nach Veränderung von -— ^^^ in
^ Vgl. auch Wellhausem, Skizzen iv, S. 14, 1. 0 v. u.
MiSCELLBN. 337
fehler Muhammeds beruhen wie die irrthllmlich eingetretenen ^ in
den oben aufgeführten Beispielen. Nicht undenkbar wäre aber auch,
dass Muhammed, der auf üble Vorbedeutungen in Wörtern viel gab,
den Anklang an ^^^\ ^verzweifeln^ absichtlieh vermeiden wollte.
In jedem Falle fUhrt der vorliegende Versuch, <^,***^ aus '^oaa
zu erklären, zu geringeren Schwierigkeiten, als sie sachlich mit der
Gleichsetzung dieses Namens mit ivv verknüpft sind.
3)
Der spätbiblische Name jjniT hat bei Juden und Christen, zum
Theil durch den Einfluss der griechischen Aussprache, allerlei Um-
bildungen erfahren. Abgesehen von der genauen Transcription des
griechischen 'Iioav/Yj; in wm^JJlo« haben wir die eigenthümliche semitisch-
griechische ilischform ^auUmoa im Christlich -Palästinischen, das in
dem arabischen ^^.%Ui^. (vgl. Jäl^üt m, 897, 16) seine alte Be-
zeugung hat. Aus griechischem Munde stammt femer ^Kr, die Tran-
scription des griechischen lawaic^, dessen Endung wieder als Graeci-
sirung der semitischen, namentlich im Aramäischen beliebten Personen-
namen-Endung aj aufzufassen ist. * Andere Umbildungen sind K3nv,
das zwar in syrischen Texten nicht mehr erhalten ist, als christliche
Form aber in arabischem lls:^., jJ^. noch fortlebt. Noch findet
sich D'r (Targ. Jcr. i, Exod. 1, 15) = 'lor^vYJ?, 2 Timoth. 3, 8. Endhch
ist nach einer Bemerkung, die ich Herrn Professor Nöldeke verdanke,
auch "KHV — wohl ebenfalls Hypokoristikon — als Umbildung von pnv
aufzufassen.
Zu keiner dieser Formen scheint das arabische f^^^j wie
Muhammed Johannes den Täufer nennt, zu stimmen. Deshalb nun an-
zunehmen, der Name habe in genau dieser Form bei einer christlichen
Secte fiir Johannes gegolten, wäre vielleicht zu kühn. Aber eine dem
jüdischen '•Km'' ähnliche Bildung kann sehr wohl neben Juhnan in
Gebrauch gewesen sein und scheint auch durch die BiUnguis von
y r yy
^ Vielleicht bildet sie Hypokoristika ^^a^^Sä aus .Tare, ^-^^i aus vrot? u. a.
338 SiEGMUND Fraenkel.
Harrän (1. 2) bezeugt zu werden. Diese volksthümliche Form hat
Muliammed gehört und für seine Predigt beibehalten.
4) Jüdisch-arabische Namen.
Ibn Hi§Am flihrt in seiner Sira (ed. Wüstenfbld, S. 351) eine An-
zahl Juden namentlich auf. Ihre Namen sind zum grössten Theile arabisch^
zum kleineren specifisch jüdisch. Einige der letzteren verdienen nähere
Betrachtung, weil ihre Originale nicht unmittelbar deutlich sind.
So ist ^jy^ (351? 3 V. u.) wohl identisch mit -bj^-o (352, 5 v. il),
d. i. nniac ,mein Fels ist Jah^ (vgl. '^Kmac, n«?mac). — Ein recht auf-
fUlliger Name wäre b^JL-o (S. 351 paenult.) = m^ac ,gekreuzigt*. Liegt
hier nicht vielleicht ein alter Fehler vor für b'^JLo = Kmbat oder b^,
d. i. rpi'?x (nach Analogie von m-^^n für n;'?^*?x) ,Betet zu Jah'? -
Der Name O^b (S. 352, Z. 8) ist, wenn echt, wohl als Beiname zu
fassen. Man kann darin die ehrende Bezeichnung eines Mannes als
,Bunde8lade^ nnsn piK (pnK = Kms-n) finden. Kaum dürfte man an eine
falsche Ueb erlief erung für O^^b = nis: denken. — Zu erwähnen sind
noch ^^Uwü wohl nicht zur Wm-zel ^Uo sondern = jh^p, ^jU und
jß, beide auf iTp^K zurückgehend; J^,y^ die jüngere, mit syrischem
Vaoiq-a» übereinstimmende, in jüdischen Texten aber nicht überlieferte
Form für das ältere arabisirte Jr^i-^ (bxiötP, Name eines Juden in
Palmyra, de Vogüb N. G3). Der Name U>b ist identisch mit ''DJC (AbiHl.
Zar. 76^, Z. 4 v. u.); ^U^ (für Dma«) zeigt die Abwerfung des K, die
in anderen Namen (Aatjapoq aus iTj^bx) schon sehr früh zu constatiren
ist (vgl. D-iB-i aus ontK "31 u. a.).
Der Name des Zimmermanns, der die Ka*ba — nach Andern
Muhammeds Kanzel — baute, wird bei Ibn FJa^ar Nr. 738 in mehreren
Formen überliefert. Die richtige ist die oben angegebene; denn un-
zweifelhaft ist der Name = naxwfxtOi;.
6) y»bLö.
Für diesen von Ibn Sa*d (bei Wkllhausen, Skizzen iv, Nr. 43)
überlieferten Namen eines Bischofs hat Ibn Qa^ar die Form ;l»b).
MiSCBLLEM. 339
Doch wird Ihn Sa'ds Lesung wohl die richtige sein; denn man darf
den Namen doch wohl als Arabisirung von 0e53u)po<; erkennen.
7) 'At!/aio<;.
So heisst ein vornehmer Palmyrener bei Waddington Nr. 2582.
Der Name ist nicht griechisch. Man darf aber wohl in ihm eine
Zusammensetzung von "isp und dem Gottesnamen KW (Wbllhausbn,
Skizzen in, S. 62) sehen. Dieser letztere bedeutet eigentlich vielleicht
,Höhe^ (hebr. ic^?), (Zur Transcription vgl. 'A<|*aXci)[xo<;.) — Ob auch
BA62AIA (Waddington 2569) als KtPro zu erklären ist? Zu der Be-
deutung von KW vgl. Ka, DB VoGüfi, Syr. Centr.j S. 106.
8) Zu den O::oxopiaiixa.
Ausser dem bei Nöldeke, Persische Studien , S. 23 erwähnten ^ipDK
können aus jüdischen Quellen noch für diese Bildung erwähnt werden
'iSKS (Habkavy, Stadien und Mittheil. ^ S. 378) zu ^a£iö (Nöldbkb a. a. O.
S. 27). Der Name Kas rindet sich schon früh; ein Schüler Sammais
fl'ihrt ihn (Juliastn, ed. Filipowsky 58, 2); vgl. dazu Baßa<; bei Jo-
scphus 15, 7. 10. — nm (so 1. gegen T\m der Ausgaben), Julidsin 123, 1,
zu o?? (Nöldbkb S. 18).
Ob dieser merkwürdige Name wirldich die von den Gramma-
tikern überlieferte Aussprache gehabt hat, ist nicht sicher. Vielleicht
ist er erst nach einem auch sonst gültigen Typus umgemodelt; vgl.
03^Jf' 0^^,7 tr'^^j^- Die von Dbrbnbourg (vgl. Wbllhausbn, /Sfcizaieii iv,
S. 7) vorgeschlagene Ableitung dieses Namens aus jö't ist deshalb
recht misslich, weil jenes Wort, wie es scheint, in älterer Zeit nicht
in entsprechender Bedeutung vorkommt (vgl. Zunz, Gottesdienstliche
Vorträge, S. 380, Anm. c). Es liegt hier wohl eine der nicht seltenen
Diminutivbildimgen ^ auf p vor. Ob man da den Namen zu dem
sehr seltenen ^K-tpit stellen darf??
1 So finden sich u. a. luijsn aus pn, pam (daneben lam) aus ai*it (nicht zu
l^^ouft *lßa(). Wohl zu unterscheiden ist von der Endung p das griechische (ov in
j^Tia, p»?o u. a.
340 SiBOMUND Fkaenkel.
10) W2«.
Dieser Name findet sich unter den Graffiti von Abydiis. db
VogOe, Corpus Inscriptionum SeniUic. Inscr, Aram, Nr. 125 bemerkt
dazu ,nomen aliunde adhue non notum* und vergleicht das arab. ^Uc?.
Der Name kommt aber schon in der MiSnäh vor, Jaa p, Äböth v, 23 u. o,
11) r^;9.
Da die Umbildung eines B vor N zn M nicht selten ist,^ so
hat man den obigen alttestamentlichen Namen ebenso wie das ältere
pipjD^p nur als lautliche Umformung von pi^Jp zu betrachten, statt darin
eine sonst wohl nicht zu belegende Zusammensetzung aus p und 1*9*
zu sehen.
12) lö.
Eine Reihe Belege fiir diesen Gottesnamen sind CIS Inscr, Aram.
unter Nr. 79 zusammengestellt. Nicht erwähnt ist dort MopeaSiij?, woriiW
Hermes, Bd. 1887, S. 649 ausführlicher gehandelt worden ist. Dieser
Name ist auch inschriftlich erhalten in der wenig veränderten Form
MaptaSoq, R^vue archeol. 1883, 1, S. 266.
B. Inschriftliches.
1) Zur Massil. 1. 5.
Die Stelle ncnöDö'? -np üK ist mehrfach erklärt worden, üeber
den Sinn ,das noch keine entwickelten Hörner hat^ herrscht wohl
keine Meinungsverschiedenheit; aber die Wortabtheilung und Con-
struction wird verschiedenartig gedeutet. Es empfiehlt sich nun wob!
zu lesen ionöSö^ ''r\p W unter Vergleichung des ähnhchen 'TOiA
CIS Nr. 46, 1. 2 ,noch bei meinen Lebzeiten*. (Zu dem letzteren
vgl. Hoppmann, lieber einige phönikische Inschrifteuj S. 46, Anm. 1.)
» Vgl. ZA. III, 52, Anm. und Hefni Effendi, Wiener Congr. Sem. Sect. S. 80
(rechts), 1. 10 v. u. 'JJiJJ ,^^\ b ^^^x^ ^^ IaV)J \i\ SJSI^ -IJ\ ^J^^.
^^^\ ^ vJUas^ iJLJJ ^^\ b ^\ ^^j^\ ^ C^AS^. Das Umgekehrte
ZDMG. XXXV, 223, Z. 10.
MiSOBLLEN. 341
2) Zur Nabat. 27, 3.
Der Stein hat nach Euting deutlich i*TißK. Bei dem Mangel einer
verständlichen semitischen Etymologie hat Nöldeke in diesem Worte
eine Verstümmelung von inco^pa^ij gesehen, aber unzweifelhaft selbst
die Schwierigkeit, die in der Annahme einer Umbildung des letzten
Lautes liegt, nicht verkannt. Da nun aber in den meisten Straf-
androhungen sich neben p«?»*" das Verbum "^JV findet (vgl. 4, 6; 9, 5;
14, 3), so ist es vielleicht doch gerathener, hier ein nicht eben grosses
Versehen des Steinmetzen anzunehmen und i"i:iK zu lesen (eine Bildung
wie targumisches KijitjlK), also ,Vcrmiethung^
3) Zu den ägyptisch-aramäischen Papyri.
Es ist schon mehrfach bemerkt worden, dass die Sprache der
ägyptisch-aramäischen Papyri (und des Steines von Carpentras) lexi-
kalisch dem Hebräischen und Jüdisch- Aramäischen sehr nahe steht
So ist auch ipac als ,Schmerz, Kummer^ (CIS.Inscr. Aram, Nr. 145 D,L8)
sonst nur aus jüdischen Schriften bekannt {]f^^ ist ^Beschimpfung*).
Vielleicht ist auch Nr. 145 A, 1. 3 "ip = hebr. ip ,Wand, Mauer* zu
lesen. — Die Wurzel P^ac ohne Umbildung des ersten Lautes enthält auch
die Taimensis 1. In unseren Papyri findet sich Nr. 145 im Fragm. A,
1. 5 npnac und Fragm. D, 1. 4 Knpnac. Kaum wird man die zweite Form
durch justitia* übertragen dürfen, wie es im CIS. geschieht. Vielmehr
ist die Bedeutung sowohl an erster wie an zweiter Stelle wie in der
Taimensis ,Abgabe*. Im ersten Fragmente ergänze man vielleicht
vorher ^'D zu ^m^HD ,bei seinen Lebzeiten*. Das Folgende heisst ,als
eine Abgabe für seinen Vater*. Von derselben Abgabe scheint im
Fragm. D die Rede zu sein mit den Worten: Knpnac nsKm ,dann soll
diese Abgabe aufhören*. Ob man aus diesem einen Worte mit ge-
nügender Sicherheit auf den eigentlichen Inhalt jener Documcnte
Schlüsse ziehen kann, möchte allerdings zu bezweifeln sein.
Anzeigen.
W. Geiger. Etymologie des Balüöi, Aus den Abh, d, k. bayr, Ak, d W,
München 1890.
Die modernen iranischen Dialecte, die berufen sind^ über iss
VerhäJtniss einerseits des Altwest- zu dem Altostiranischen^ anderer
seits über die Beziehung dieser beiden zu dem Altindischen, die
wichtigsten Aufschlüsse zu liefern, sind noch wenig durchforscht,
was wohl zunächst dem Mangel an zuverlässigem Material zuzu-
schreiben ist. Erst in jüngster Zeit beginnt es sich auch hier so
regen, und an das schöne Buch J. Darmbstbters, Chants poptdaire$
des AfghanSy Paris 1888, schliessen sich würdig zwei kleinere Ar
beiten des bekannten Avestaforschers Geiger über das Balüöi.^
Die Zusanmienstellungen G's umfassen 430 Nunmiem, die ans
den bekanntesten und etymologisch klarsten Worten des B. bestehen
und auf diese Weise eine feste Grundlage fiir die vom Verfasser in
Aussicht gestellte Lautlehre bilden.
In der Transcription schUesst sich G. an Hübschmanns bekannte
Vorschläge an, und wir bedauern nur, dass er statt des von diesem
Gelehrten vorgeschlagenen x wieder zu dem griechischen % ziirüc^'
gekehrt ist. Die griechischen Buchstaben stimmen nun einmal nicht
zimi Ductus der lateinischen Schrift, und es würde sich daher meiner
Ansicht nach auch empfehlen, statt d, d und y die germanischen
Zeichen J|>, d und 5, die zu den lateinischen Buchstaben vortreffKch
passen, einzuführen. Ueber die Umschreibung des Pehlevi, in d»
bis jetzt noch jeder Forscher seine eigenen Wege gegangen ist, gehe
ich lieber ganz hinweg; ich glaube überhaupt, dass in einer ver
1 Die erste Abhandlung Ueber DialecUpaUung im BaßiH ist an demtelbeB
Orte im Jahre 1889 erschienen.
W. Geiger. Etymologie des BalüCi. 343
[eichenden Abhandlung über iranische Dialecte der Ausdruck ,mittel-
ersisch' passender wäre, da man unter Pehlevi das Mittelpersische
emischt mit semitischen Elementen zu verstehen pflegt. Nun zu
inigen Einzelnheiten.
Nr. 62: öedag, Steinpfeiler als Wegmarkirung, stimmt be-
üglich des Vocals vortreffUch zu skr. caüya, dessen ursprüngUche
iedeutung allerdings in die allgemeinere ,markirender Gegenstand'
übergegangen ist. Es gehört also zu ci, aufhäufen, und nicht zu dt,
denken. Siehe Pet. Wtb.
Nr. 92: dogin, ,zwei Leben enthaltend', d. h. schwanger, er-
innert an den sanskritischen Ausdruck dvihrdayä,
Nr. 97: mp. gendek oder gundek, np. ganda fehlt wohl blos aus
Versehen.
Nr. 134 gvapag neben gvafay, weben, zeigt dasselbe Schwanken
wie Nr. 259 näpag neben näfagy Nabel. Ist dieses Schwanken nicht
einfach dialectisch, sondern entspricht es dem indischen Wechsel von
wpa, Netz der Gedärme, und ürna-väbhi, Spinne, von naptf und
nd5Ai, so wäre unter 134 skr. vapä, unter 269 skr. naptf hinzu-
zufügen.
Nr. 154: skr. cLSÜcnl ist das Femininum zu asita, wie palikni
zu. palita, entstanden durch die Vertauschung des dentalen mit dem
gutturalen Yama. Das Sanskritwort hat deshalb mit B. häk, Staub,
nichts zu thun.
Nr. 234 : Das Balüöl besitzt, wie alle iranischen Dialecte, Doppel-
formen der Verwandtschaftsnamen, die Geiger nach allgemeinem Vor-
gange aus dem starken, resp. dem schwachen Stamme eines r-Themas
hervorgehen lässt Zieht man jedoch in Betracht, dass auch die euro-
päischen Sprachen, z. B. slav. bratü neben bratrü, diese Doppelheit
kennen, dass es femer unmöglich ist avestische Nominative wie mäta
oder indische wie mätä auf einen r-Stamm zurückzufiihren, so dürfte
die Annahme, dass diese Doppelheit nicht etwas specifisch Iranisches
ist, sondern auf dem Vorhandensein von indogermanischen Doppel-
hemen beruht, nicht unbegründet sein.
J. Kl&STE.
344
M. DK Clbroq. CoixBcrtox DM Clssoq.
M, DB Clrrcq, Cdhctton ds Clercq, CaüJogue methodiqae et raisonni
Publik par — . Paris, Lettoux. T. i, o, 18ÖG. (Preis des Bandes
lOU frs.) Infolio.
Herr ds Clebcq^ ehemaliger franzusischer Abgeordneter und
Besitzer einer der schönsten Sammlungen altorientalischer Kim»!
werke — es befindet sich daranter z. B. die berühmte Stele roa
Byblos — hat seit einigen Jahren begonnen, seine Schätze durch
Publicirung eines künstlerisch ausgestatteten Kdtaloges auch weiten^n
Kreisen zugänglich zu machen. Er hat sieh dazu der Mitarbeiter
Schaft von Gelehrten, wie Mbnant und Opfert, versichert, und der
erste Band, der die Besehreibung und Entzifferung von mehr &b
400 babylonischen Cy lindem enthält, ist bereits vollendet Die bei-
gegebenen heliographischen Tafeln lassen an Klarheit und Reinheit
nichts zu wünschen übrig.
Das erste Heft des zweiten Bandes behandelt die assyrischen
und sasanidischen Siegel und Gemmen. Die letzteren, über die allem
ich mir ein Urtheil erlauben kann, sind von Herrn Droüin, der sich
bis jetzt besonders durch Arbeiten über orientalische Chronologie
bekannt gemacht hat, behandelt.
Es sind ilirer ira Ganzen etwa hundert Stück, von denen
gefilhr die Hälfte Pehlevilegenden tragt. Elerr D. hat sich redliei
Mühe gegeben, aus den oft sehr krausen Schriftzügen lesbare Ei^d
naraen — diese bilden, wie natürlich, die MajoriUit der Legenden -
herzustellen^ und ich glaube nicht, dass ein Anderer, selbst wenn
die Originale in Händen lüitte, zu grosserer Sicherheit
würde. Nur auf einer Gemme (Nr. 134) glaube ich ar^ag %n
kennen, während HeiT D. arami liest, was er, allerdings zweifcl
mit ,Araraäer^ übersetzt. Herr D. kehrt ferner bezüglich Am einig
Male vorkommenden raafixfi) zu Mohdtmai^ns Erkliirung als ,gerecll
zurück. Ich kann demgegenüber nur neuerdings auf meine
sprechung dieses Wortes {WZ KM u, 115) verweisen. Ich habe da
übrigens nicht, wie Herr D, meine Worte aufzufassen scheint,
rmüx ein Adverbium gesehen, sondern das Abstractum zu dem ki
jectiv rast (cf. Darhbsteter, Et It. i, 276),
E. Hardy. Der BnonfiisrnTs etc.
345
Dass ich mit der Umschreibung hmman (Nr. 152) nicht ein-
verstanden sein kamij ergfibt sich ans meiner AnITaasung ties Suffixes
(WZ KM iij, 313), die, ^vie ich mir hier zu bemerken erlaube, den
Beifall der Fachmänner gefunden hat.
Wir wünschen dem Unternehmen den besten Erfolg, da es
nicht genug zu loben ist, wenn die Besitzer so kostbarer Privat-
.sammhmgen ihre Schätze dem Publicum in so liberaler Weise be-
kannt machen.
. J. KlBSTE.
E. Hardy. Der Buddiimmts nach älteren PaUwerken. Münster i. W.1890*
Unter den Religionen der Erde nimmt der Buddhismus, was
die Zahl der Anhänger betrifft, die erste Stelle i∈ diese Tliatsaehe
sowie der Umstand, daas einige seiner Lehren mit Glaubenssätzen
des Christenthums in auffallender Uarmonie stehen, trägt den Wunsch,
sich mit diesem Keligionssystem bekannt zu machen, in immer weitere
Kreise, wenn auch der Versuch seiner Anliänger, ihm im christlichen
Europa selbst Proselyten zu verecliaifen, als misslungen angesehen
werden darf. Das Interesse, welches nicht blos die Fachgelchrton,
sondern auch das grosse Pubhcum dem Buddhismus entgegenbringt,
beweist die grosse Anzahl von Werken und Studien, die in letzterer
Zeit über diese Religion und ihren Gründer vcrötrentlieht wurden.
Das vorliegende Werk verfolgt einen doppelten Zweck. Es
will einerseits jeden Gebildeten in knapper und präciscr Form über
die örundlehren des Buddhismus unterrichten, andererseits auch zu
tieferem Studium desselben den Weg zeigen. Wir glauben, dass der
Verfasser diesem doppelten Zwecke in vorzüglicher Weise gerecht
geworden ist, und erlauben uns nur, hier einige Details zur Sprache
zu bringen^ in denen uns eine Aenderung in einer wohl bald zu
gewärtigenden zweiten Auflage erwünschl scheint.
S, 54. Die Lehre vom karmavipäka, ^ der Wiedenrergeltung der
Handlungen, ist wohl zu kurz behandelt, als dass der mit der Sache
nicht vertraute Leser eine klare Vorstellung davon bekäme. Die
^ Der iodische Terminus sollte nicht feblen,
Wiener Zeitsdir. f, d. Kunde d. Hurgttnl. IV. Bd.
^4
346 E. Hardy. Der Buddhismus etc.
brahmanischen Gesetzbücher sprechen darüber sehr ausftihriich, und
Manches würde sich davon zur Aufnahme eignen.
S. 110. Die Parallele mit dem Christenthum dürfte andererseits
zu weit ausgesponnen sein. Die Polemik wäre darin wohl am besten
ganz weggeblieben.
S. 114. Da in neuester Zeit ältere Recensionen des buddhistisch-
christlichen Romans Barlaam und Joasaf durch Hommbl, Oldenburg'
und Wkisslovits bekannt gemacht worden sind, darf ein Bearbeiter
des Buddhismus wohl nicht versäumen, dieselben zu verwerthen. l>ie
Note 282 ist darnach zu vervollständigen.
S. 149, N. 86. Hardys Uebersetzung von tathägato durch ,voll
endet', die auf der Hypothese tathägato = *tatthägato beruht, darf
wohl kaum auf allgemeine Zustimmung hoffen. Mir scheint es viel
näher zu liegen, gato im Sinne von ,gcworden' und tathägato, ^
geworden*, als Bezeichnung des individuellen Seins zu fassen. Xur
durch eigene Kraft, ohne fremde Hilfe, wird man ein Buddha, und
insofeme hat Buddha recht sich als das Individuum par excellence
zu betrachten, er ist, um mich eines etwas banalen Ausdruckes zu be-
dienen, ein geistiger seif made man. Im Deutschen haben wir keinen
adäquaten Ausdruck, am ehesten würde noch ,selbstherrlich' passen.
Diese Bemerkungen wollen das Verdienst Hardts nicht schmä-
lern. Den Hauptvorzug seines Werkes sehen wir darin, dass er den
Buddhismus nicht als ein für sich stehendes, aus dem Kopfe eines
Mannes entsprungenes System ansieht, sondern denselben aus den
früheren religiösen Anschauungen der Inder vor den Augen des
Lesers gleichsam herauswachsen lässt.
J. KiRSTS.
^ Die Angabe in der von diesem Gelehrten heraus^gebenen persischeo
Recension (s. o. 8. 165), dass Buddha in Kashmir gestorben sei, erklärt sich wohl
am leichtesten durch die Annahme, dass aus Ktmnära unter den Händen des B^
arbeiter« Kttshnir wurde. Buddha hat sich im Neupersisehen in der Form W
(»Götzenbild') erhalten.
'Al! BAfiCHÄ Mubarak. 347
*Al1 Bä8ChA Mubarak: l -^^^^^^ 'iybULJ\ j^^\ «^.w^i-^ dLIjLwi^\ kk^\
'i^y>y^\^ Ä^.jJÜ\. (Bülät 1306, 20 Tlieile, in 4".)
Unter den ägyptischen Staatsmännern der neueren Culturperiode
wird als Förderer der durch Muhammed 'Ali angebahnten Reform-
thlltigkeit 'AlI Basgha Mubarak (geb. 1823) stets an hervorragender
Stelle genannt werden müssen. Aus einer verarmten Familie der Ort-
schaft Birinbal (Mudirijja Dakhalijja) stammend, wo seine Voreltern
von Generation auf Generation die Stellung des Ortsrichters inne
hatten, drängte er sich gegen den Willen seiner Eltern ans Studium
heran und nach vielen Fährlichkeiten gelang es ihm, in die durch
Muhammed 'Ali gestifteten Regierungsschulen von I^asr-el-'ajni und
Abu Za'bal einzutreten, von wo er in die polytechnische Schule (Muhen-
dischäne) zu Bülä^j: aufstieg. Seine Laufbahn entschied der glückliche
Umstand, dass er 1844 in die Zahl jener Jünglinge aufgenommen
wurde, welche auf Regierungskosten ihren Studien in Paris obHegen
sollten, wo eben damals auch mehrere Prinzen — unter ihnen auch
der nachmalige Khedive Ismail — zum Zwecke höherer Ausbildung
weilten. Es ist bekannt, dass ein eigenes Internat in der Rue du Re-
gard die ägyptischen Studenten vereinigte.^ 'AlI MubArak hatte die
Aufgabe, sich vornehmlich den technischen Kriegswissenschaften zu
widmen. In seine Heimath zurückgekehrt, wurde er zuerst im Kriegs-
departement mit Vermessungen, topographischen Aufnahmen betraut,
in welchen Arbeiten er sich so sehr bewährte, dass ihm später die
Leitung des Unterrichtes der sogen. Mafrüza (= Auserwählte, so
nannte man die Cadettenschule) anvertraut wurde, welche Gelegen-
heit er zur Abfassung einer Reihe von technischen Lehrbüchern be-
nützte. Der Krimkrieg, an welchem er theilnahm, unterbrach diese
Thätigkeit; nach seiner Rückkehr aus der türkischen Armee wurde
er im administrativen Staatsdienste verwendet, in welchem er rasch von
Stufe zu Stufe emporstieg. Zuerst im Eisenbahnwesen und den öffent-
lichen Arbeiten, später auch in der Unterrichts- und Aukafverwaltung
lei.stete er wesentliche Dienste. Er wirkte in verschiedenen (Jabineten
> Vg^l. die neueste Darstellung- in Yacour Artin Pascha, L'iuMhtwfinn puhlUptf
fn hjypt^ (Paris 1890) p. 82 -HO.
•J4*
"Ali BABCHA MrBARAE.
als Minister dieses Verwaltungsz^eiges; auch geiifenwärti^ nhnm^
(seit Juni 1888) die Stellung des Unterrieh tsmiu ist ers in Ae^rpt«
ein. unter Isma'il grilndete er zwei Institute, von denen das ^in
die öffentliehe Bibliothek in Kairo — ^ deren kostbarer arabisdier
Handsehriftenöchatz in den bisher erschienenen drei Bänden des
Katalogs (i, Bd. 1301, n. Bd. 1305, iii. Bi 1306) ncM?h lange nicht
erschöpft ist — ihm nicht hoch genug angerechnet werden kann:
das andere ist das Dnr al 'idiTm, dessen Professoren die Mitglieder
des vn. und viit. Oriental ist enc^^ngresses ilye Col legen nennen konnten;
einen hervorragenden Antheil an der Gründung dieser Anstalt nahm
der damalige Staatssecretär, der Schweizer Pädagog Dr. Dor Bü
Das vorliegende grosse Werk ist das Kesultat von topographischen
und historischen Studien, zu welchen 'AlI BIscha seine häufigen,
auf das ganze Land sieh erstreckenden Amtsreisen im Interesse der
öffentlichen Arbeiten benützte; aber zugleich die Frucht seiner an
gebreiteten Leetüre in arabischen und europäischen Werken über
Geschichte seines Vaterlandes» Er hatte es sich vorgesetzt, ftlr
Kunde seiner Heimath in unserera Jahrhunderte dasselbe zu
was Al-Mal^rizi tlir das xv. Jahrhundert geboten hat, und dies Vor
haben deutet er auch im Titel des Werkes an. Es gelang ihm nich
— so f\llurt er in seiner Vorrede aus — eine Gesellschaft von
arbeitem anzuwerben, von denen jeder einen Theil der Aufgabe ölwß
nommen hätte; so ftlhrte er denn seinen literarischen LiebUngsgedaakiM
ganz allein aus.
Das Werk geht von einer topographischen Besehreibtmg der
einzelnen bemerkenswerthen Orte Aegyptens aus und erfasset
Aufgabe auf der breitesten Basis und im weitesten Umfangt^
Geschichte jeder einzelnen Anstalt, die Statistik jedes Öertt'hcn
alles in geschichtlicher und reHgiöser Beziehung Bemerkenswerth^
was in den betreffenden Orten sich vorfindet, zieht es in seinen Kr
Es genüge fiir den allgemeinen Inhalt die knappe aber erschöpfend
Uebersicht aus Aug. Mollek*8 Orientalischer BibUographü ni, nr. l^Si
hier zu übernehmen, ,Th. i — vi: die Strassen, Quartiere, Gassen» M^*-
schecn. Hetlifiuser, Schulen, Klöster, Mausoleen^ öffentliche BnmüeH
leisten.
'Au BAschA Mubarak. 349
Bäder, Schlösser, Kirchen und Kaufhöfe von Kairo und (Th. vii) von
Alexandrien nebst den Biographien der dort begrabenen berühmten
Personen, Th. viii — xvii, die namhaften Orte Aegyptens [in alpha-
betischer Ordnung] mit den zugehörigen Biographien; Th. xviii der
Nilmesser; Th. xix die Kanäle und Schleussen; Th. xx das Mtlnz-
wesen.* — Man merkt dem Buche auf jeder Seite den grossen Ein-
fluss europäischer Bildung an, der die wissenschaftliche Individualität
des Verfassers bestimmt. Er bezieht nicht nur die muhammedanische
Geschichte seines Untersuchungsobjectes in seinen Bereich ein, son-
dern erstreckt sich mit Ausftlhrlichkeit auf die urälteste Gähilijja
seines Vaterlandes. Er citirt auf Schritt und Tritt grosse Stücke aus
Strabo, Herodot, Plinius u. a. m. griechischen und römischen Schrift-
stellern (wohl nach französischen Uebersetzungen) und es ist bemerkens-
werth, dass er sich hin und wieder zu kritischen Bedenken über
Text und Inhalt versteigt: ^\ iLiyyyJ^\ üu*U3\ ^^ ^\ ^^ 5SL0 "J
5^^\ \ jjb ^^ Äi^ o>^^y^^ ^^^ ^^ einmal, xii, 30. An jedem Orte
schildert er die altilgyptischen Denkmäler und benutzt dabei die ihm
zugängliche französische Literatur der Aegyptologie, wodurch er seinen
nur arabisch lesenden Landsleuten unzweifelhaft einen grossen Dienst
erwiesen hat. Mit Rücksicht auf diese Leser hat der Verfasser wohl
jene gedehnten Excurse über ägyptische Theologie und Mythologie
eingeflochten, welche von nun ab ohne Zweifel die Quelle der Be-
lehrung für jene guten Schejche sein werden, welche bis in die neueste
Zeit ohne Theilnahme und Interesse an den heidnischen Denkmälern
ihres Landes vorübergehen, dessen Geschichte für sie in der Regel
mit dem Mul^au^is und 'Amr b. al-^Asi anhebt. Nur sehr vereinzelt
ist in Literatur und Leben das Beispiel eines muhammedanischen Ge-
lehrten, welcher von der Fremde nach Aegypten zieht ^^J^J^\ üooUJ
iS}j>i\ ^UJ\ er« Wt^ ^3 (Al-Ma^feari i, 708). Wie erst nun die
entfernter liegenden Denkmäler! Nun haben sie einen Leitfaden zum
Studium des ägyptischen Alterthums aus gut -rechtgläubiger Feder.
Der Verfasser erstreckt seine historische Darstellung bis auf die
allerneueste Zeit und gerade mit Bezug auf dieselbe wird manche
nutzbare Belehrung aus dem Werke des Staatsmannes zu holen sein,
350 'AiJ Bäscha Mubarak.
der selbst mit ein thiltiger Factor der neuesten Entwickelung gewesen.
Den Culturhistoriker wird die erechöpfendc Darstellung willkommen
sein, welche der Geschichte der alten und modernen Schulen in
Aegypten zu Theil wird. Dem Minister der Ma'arif und Aut:af standen
Materialien und Informationsquellen leicht zur Verftigung, welche
Anderen wohl schwerer zugänglich werden. Sehr wichtig ist in dieser
Beziehung die geschichtliche Monographie der Azhar-moschee (iv,
10 — 44), dieses Centrums der theologischen Studien, sowie die Ge
schichte aller anderen, noch heute bestehenden alten Lehranstalten.
Der Verfasser legt im allgemeinen sehr viel Gewicht auf cultiir-
geschichtliche Belehrung. Volkssitten und specielle Gebräuche mancher
Gegenden, wie sich deren in der Art der Begrüssung, bei Volksfesten,
Spielen, Hochzeits- und TrauerfeierHchkeiten bemerkbar machen, ent-
gehen seiner Aufmerksamkeit nicht. Wir verweisen nur auf die Stellen
VIII, 27, 70, 82; x, 35, 43, 67; xi, 14; xii, 3, 22 ff.; xv, 32, 41; xvii, «,
welche sehr interessante Beiträge zu dem Kapitel ethnographischer
Erscheinungen bieten, welches Prof. Wilken in seinem Plechitgheden
e.n (jebruiken bij verlowingen en huwelijken (Haag 1889) erst in jttngster
Zeit mit vielseitiger Gründlichkeit bearbeitet hat. Manchem urahen
heidnischen Gebrauch begegnen wir unter den von 'Al! BäschA ver-
zeichneten Sitten in muhammedanischer Umbildung. Diese Momente
würden besondere Beachtung verdienen, können jedoch gelegentlieh
dieser Anzeige nicht weitläufiger hervorgehoben werden. Nicht min-
der eingehendos Interesse widmet der Verfasser den volks^nrthschaft-
lichen Momenten. Es braucht nicht besonders betont zu werden, dass
der Fortsetzer des Makrizi den Be völkerungs Verhältnissen und ihnm
Zusammenhang mit dem arabischen Stämmewesen besondere Beachtmi|r
zuwendet; diesbezüglich könnte auf viele Stellen verwiesen werden
(ich begnüge mich beispielshalber mit xii, 5; xiv, 27 ff.; Abköiuni-
linge der Umejjaden xii, DH ff.), unter denen besonders auch jene
Daten interessiren werden, in welchen je zwei genealogisch ^j^^""
derte feindliche Factionen nachgewiesen werden, in welche zuweilen
die Bewohner der geringfügigsten Ortschaften, in gegenseitiger Vs^
fehde lebend, zerfallen (xii, 3, 11« unten; xiii, 7).
'Au Bascha Mubäkak. 351
Nicht nur muhamiuedanisehe Leser werden sich für die genau
let«illirten Angaben interessircn, welche der Verfasser besonders in
len Theilen VIII — xvii über Volksreligion und Heiligenverehrung,
owie über die mit letzterer zusammenhängenden örtlichen Volks-
;e brauche zusammengetragen hat. Man bekommt hier einen rechten
Anblick in das Ma^iss des Einflusses^ den die hunderte und aber hun-
i\erte Molid's (ix. 61 — vgl. ui, 180 — sind nur die allerwichtigsten imd
für das ganze Land bedeutenden zusammengefasst), welche das Volk an
die Gräber zuweilen ^unbekannter Heiliger' zu grossen Volksfesten all-
jährlich sammelt, auf das Leben dieser Bevölkerung ausüben. Oft
sind es nicht nur unbekannte, sondern geradezu anonyme Heilige,
denen zu Ehren die Molid's abgehalten werden; eine grosse Anzahl
derselben führt ganz allgemeine, nicht näher bestimmte, an ver-
schiedenen Orten mit ziemlich typischen Legenden dutzendemal wieder-
kehrende Namen, wie z. B. Schejch Mansür, 8a*!d etc., die wohl
das Volk an irgend einen alten Heiligenort geknüpft hat, den es durch
den Islam nicht einbüssen wollte. Dahin gehören wohl auch die vielen
^jAjüj^l ^ÜLo^ (xii, 19, 104; XV, 72, 76; xvi, 47; xvii, 10, 42 u. a. m.).
Aus einem Osirisgrab ist eine v^^JLäJ\ Äj>yj geworden (xi, p. 83).
Der Verfasser, der mit den Missbräuchen der Mawälid nichts weniger
als einverstanden ist (xv, p. 29) und die abergläubischen Vorstellungen,
welche dabei zur Geltung kommen, mit gehöriger Objectivität dar-
stellt (xii, 96), erzählt die Heiligenwunder, wie es scheint, zuweilen
mit subjectiver Theilnahme und Sympathie (ib. 122).
Sehr instructiv sind die vielen Biographien, die, nach Art
orientahscher Werke, der Beschnnbung der Ortschaften in grosser
Anzahl beigegeben sind; dieselben betreffen Gelehrte und Staatsmänner
und sind aus bekannten Gelehrten-Lexicis (Al-Sachawi, Al-Muhibbi,
Al-Sujüti, filr neuere Zeiten auch Al-Gabart!) excerpirt. Auch euro-
päischen Quellen begegnen wir nicht selten; de Sacy's Chrestomathie
^ Wie es deren auch in anderen muhammedanischen Ländern viele gibt
('■ die Nachweise in der Hevue de Vhistoire den religions ii, 320, Sonderabzug p. 64) ;
^%ax>.\» jb in Aleppo, in Tunis (Barth, Reisen in Xord- und Centralafrika i, p. 2.
J&^it II,* 310, 18).
352 'Au BlsCHl Mubarak.
und QüATRKMfcRE^s Schrifteii gehören zu den hätitijErsten Citaten de.^
Verfassers, nicht nur fiir biographische, sondern auch für phüologiscb*^
Fragen. Für die Biographien aus allemeuesler Zeit, wobei auch lebendf
Gelehrte etc. häufig sind, liat er seine eigenen Informadonen, zuweileii
die Ausarbeitungen der Betreffendi-n seihst benutzt. In der Biographie
des Ibrähtm al-Dasül^ (xi, in ff.), des Schgehs des verewigten Lmi,
findet man heachtensweillic KeitrUgc zur Charakteristik des groa^en
Arabisten und seines wissenschaftlichen Wallen s in Kairo. Ixu Ardkd
Birinb^l (ix, 37 flF.) schaltet der Verfasser, dessen Familie aus diesem
Oertchen stammt, seine eigene Biographie ein, aus der wir auch die
am Anfang dieser Besprechung benutzten Daten schöpfen konnten. Aus
den Lebensbeschreibungen der Gelehrten der neuesten Zeit^ besonders
aus der Schule des Rifa*a Beo alT^hjawI (geb. 1801^ ge^t. 1873) werdfli
sehr bedeutende Daten zur Geschichte der neuzeitlichen CHdturbewegimg
der gebildeten Gesellschaft in Aegypteu geschöpft werdeo könneiL
Wie aus der vorausgesendeten Inhaltsübersicht gefolgert werdeo
kann^ beziehen sich die hier hervorgehobenen Momente nicht auf flt*D
gerammten Inhalt des Werkes; wie es denn auch schwer tielt% den
verscliiedenartigen Materien desselben im Räume einer Anzeige ge-
recht zu werden. Besonders sei auf den ^Leitfaden der muham*
medanischen Numismatik' hingewiesen, den der letzte Theü ent-
hält; es werden darin in besonderen , nach Dynastien geordneten
Tabellen auch die in den Sammlungen befindJichen Exemplare der
einzelnen Münzgattungen nachgewiesen. Referent ist nicht in der
Lage über Werth, Zuverlässigkeit und den Grad der SelWtündigkeit
dieses Theiles zu urth eilen, — Der Druck des Werkes ist gefiffig
und ziemlich correct. Störende Druckfehler kommen nur in dro
hÄutigen fremden Eigennamen vor (zvi, 9, 6: ^U.^«J\ ftlr ^*»X**--iU
Innerhalb einzelner Kapitel alphabetisch geordnete Inhaltsvent
nisse zu jedem Theile ersetzen nur einigermassen den Mangel d
gemeinen Index zum ganzen Werke. Jedoch die Notli wendigkeil diö*
HcÜtsmittels wollen die orientalischen Schritlsteller nicht rockt etoseÜAL
BcDAPBST^ im Mai 1890.
Ion. GtiL&ztfia
Kleine Mittheilungen.
Ueber den Pahlawi-Buckstahen -o. — Das Altpersische besitzt
bekanntlich an Stelle eines grundsprachlichen Ic (= altind. "j^, avest. <»)
zwei Laute, nämlich 8 und v^. Das letztere entspricht daneben auch
avestischem <5^ welches auf grundsprachhches t zurückgeht. Der
Unterschied in der Aussprache, welcher im Altpersischen zwischen s
und d' bestand, muss lange in der Sprache lebendig gewesen sein,
da im Pahlawi für 8 das Zeichen *, welches aus semitischem Samekh
hervorging, ftlr & dagegen das Zeichen «o, welches das semitische Tet
ist und dem avestischen ^»entspricht, eingeführt wurde. Die Zeichen •»
und «o können unmöghch. vom Anfange an identisch gewesen sein,
wie die Pahlawi-Forscher glauben (vgl. Spiegel, Huzwaresch- Gramm,,
p. 27; Glo88ary and Index of the Pahlavi texts by West and Haug,
p. 153), da einerseits die Oekonomie eines jeden Alphabets gegen
eine Ueberladung mit unnöthigen Varianten spricht, andererseits an
der Identität von Pahlawi «o, avest. <5^nd semitischem ö nicht ge-
zweifelt werden kann. — Wir treffen «o im Pahlawi im Auslaute von
Formen, welche im Neupersischen statt dieses Lautes h bieten. Es
ist also in diesem Falle neupersisches A aus ^ bald im Sinne von
grundsprachlichem A', bald von grundsprachlichem t hervorgegangen
(vgl. HüBSCHMANN, Iranische Studien^ Kuhns Zeitschrift für vergleichende
Sprachforsdiung xxiv, S. 386). Z. B.: a) «o = Ä, -0*5« = «151, -0*11 = <U^,
^f = du«, -0) = d^, -0*5) = «\Jo; b) «o = f, -o^ = ji\Sf iy = «\^. Während
im Auslaute bei iy^yr = avest. qanirad'a- -o geschrieben wird, schreibt
man im Inlaute z. B. \TiJy»»i = avest. mä&robara-, ^••trtjr = avest.
354
Kleine MrnHKiLiTNTTKN.
jaözda&ta-j wi> cIül-Ii -o stelieD yolltCj dafür *, wie man auch im N
persitjcheu j^ ^ a vest, imdyu-j <*«mj ^ aveöt. &ri schreibt. Das a
eben in späterer Zeit, wo seine Aussprache mit jener des ^ völlig
ziisarameniiel 1 zu einer IdoeBen Variante des letzteren geworden,
indem es grusstentheils im Auslaute der Wortformen gesehrieben w
und wurde in dieser Function auch in jenen Formen, wo das
persische nicht h^ sondern s hat, angewendet; z. B.: ^Kio» ^= ,^*— »'^
•aen,
Pahlaivi: fi^\, — Der Bedeutung nach mtsprieht dieses dem
Aramäischen entnommene Lehnwort dem iranischen eyf), jUi^ ^
ubeissanee^ a bow, homage j worship^ prayer*. Das Wort kommt ün
Ai'ta-u'irfifndmak öfter vor. In dem Glosmiy and Indexe zu diesem
Pahlawi-Werke heisst es p. 243 tmter nasadmani jThe etymology is
uncertain, and eonse€|uently the reading is doubtful/ Hauo mk
unib, X^^ S^-*^7 jbeseeehing*, zur Verglcichung herbei. Dieser W
gleich passt entschieden nicht, da einerseits j^ jrogavit^ ohtesUtn^
est* und SjlI »nbtestatio per Deuui*, SuLS »adjuratio* bedeuten, anderer
seits die Wru^zel itrs oder ic: im AramlUscLen sich nicht üudct iiml
wenn der Vergleich mit arah. S^JuJ richtig wäre> dann das Pahlawi
Wort nicht ^*t^ sondern nothw^endig ^^] lauten mtlsstc. Nach meiner
Ansieht steckt in der Form fi^} ein Fehler; sie ist aus ^» verschrieben
und dem aramäischen ^;d, rrf^, arab, j.^ entnommen.
Neuperautck: ^^j^\^ — Das Wort ^^^\, ,institutum, mos, lex. modus.
via\ wird von VuixfSRS (Leu:, Persico-Latinum i, p. ö4 b) mit dem
indischen ajana verglichen. Diese Vergleiclmng ist mit HinbUek »uf
die Pahlawi-Form unriclitig. Diese Form lautet nämlich irKT, welche»
nur aiwin gelesen werden kann. Mit ^^j^\ liängt A.-^i^, ,Spiegel*. Jitt',
sammen, dessen ältere Form Pahlawi ^fi^ (aueinak) lautet. Beuli
Worte können nur auf die bekannte Wiu'zel win (altpers. awain
,er sah', avest. xcmnaiiij ,er sieht* = neupers. JwLo) bezogen werde!
und würden avest. ami-tcama-j ami-wttBnaka'j altpers. aiiUJoiiKi-, ö^M
H'uinak't- lauten. Das zwisehenvocalische tc ist hier ebenso ausgefalleaj
Klein» Mitt hei lung en. 355
wie in ^;^^^*»*y fiir zlwastan und das aus h entstandene w in sif^j
Pahlawi ^r» = altpers. naiba-ka-.
Neupersisch jb und j\^. — Die Pahlawi -Vorbilder ftlr beide
Formen lauten o»©» (apä6) und ©»lö (fräc). Diese setzen im Alt-
l)ersisehen apacä und /rarä voraus, Instrumentale der Stämme apac-^
frai'^ die mit den indischen Stämmen apäM-^ fräftc- identisch sind.
Im Avesta kommen blos apäs, fräs, Nominative dieser Stämme vor,
dagegen treflFen wir an Stelle der zu erwartenden apa6a, fra6a die
Formen apasha, fraiha, welche aus apa6-jäj frac-jä entstanden sind.
Mit apaSha deckt sich griech. oitfaa), episch cTttdaw, mit fraSha griech.
xpcaü), poetisch Trpcccw; zpcacw steht demnach für xpoyju) und Mcota
flir ^TTixjo).
Neupersisch ^}yL^. — Neupersisch ^^>yi^> ^j^^^^i», Präsens
^ylÄ ist insofern auffallend, als man nach avest. surunaöiti ,er
hört' = altind. Sriiöti im Anlaute s anstatt eines s erwartet. Oben-
drein bietet o^^^, o^^^^r*** ^^ avest. sräwajeiti, altind. sräwajati, das
Causativum dazu, das regelmässige s dar. Die Entstehung der Form
^>yi^ ist auf folgende Art anzusetzen. Gleichwie altind. kf-nö-ti ,er
macht' im Altpersischen zu ^kunaiUi geworden ist, ging aus altind.
Hr-nö-ti ,er hört' altpers. *sunauti hervor. — Und geradeso wie alt-
pers. kunauti vom neupers. jJS (für ^^) reflectirt wird, ebenso
müsste altpers. sunauti im Neupersischen als ^yS^^ erscheinen. Nun
wurde aber die Wurzel sru mit der Präposition ä zusammengesetzt,
wobei ä-sunauti zu ä-snauti, äSnauti (durch regelrechten Uebergaug
von s-n in $-n) zusammengezogen wurde. Die Form ä-Snauti wird
durch Pehlewi n^riWJ*» repräsentirt. Aus ))^)r^ entstand im Neupersischen
^>y^ gerade so wie aus Pahlawi n^r^^r (= altpers. * abi-i^mar-tanaij)
neupers. ^^>j^ hervorging. Uebrigens weichen j^ und >y<^ inso-
fern von einander ab, als das erstere aus dem Stamme ku-nu- den
Stamm kii-na- gebildet (diese Umbildung zeigt schon akunaS ,er
machte' in der Inschrift von Artaxerxes Mnemon = akunavJ^), das
letztere dagegen den Stamm svrnu- zu sunaw-a- erweitert hat. —
356
Kleine MiTTHBLLLr?«OEN,
Von dem alten Stamm in kurmuti scheinen noch Spuren in der ^fd
Person Singul. im Pahlawi und Parsi vorzukommen^ wo namenüic
innerlialb des letzteren die Form 4k\>^ sehr bekannt ist, welche
altpers. ^kttnaumi aufs genaueste entspricht. Eine weitere Abweichte
der Verba ^i^Ji^^ ^^.x-JLÜ» und ^^j£ von einander liegt darin ^ da«^
bei dem ersteren der Präsensstamm als Sunn- oder iftVie- (fur ^un-€^a)
in den Infinitiv und da8 damit zusanmienhäncfende Participium pertectj
in ta- eingedrungen ist, während bei ^>jS der Prascnsstamm kmm
von der im Infinitiv steckenden Wurzel kar- vollkommen geschieden iä
Neiipersisck b. -^ Das neupersische b ,oder* lautet im Pa
QfCTy das entweder ajaiv oder adaw gelesen werden kann. Vull
(Gramju, persica ed. ii, p. 288) idcntificirt es im Anschluss an Spieo
{TradifioneUe Literatur der Parsen, S. 365) mit avestisehem a^a
welches mit dem allindischen afhn wä sich deckt, dns bekannlltch
als y\ (atan) ,oder* ins Malayische iibergegangon ist. Diese IdcoU-
ticirung wäre vom morphologischen Standpunkte ganz befriedig
wenn sie nicht eine lautliehe Schwierigkeit darböte, nämlich d«
Uebergang von altem & zwischen Vocalen in j im Neupersisch«
postuliren würde, ein Uebergang, der sich sonst nur von d nacljwcisi
lässt. Wir sind demgemäss angewiesen ziu* Erklärung des modemel
b eine altpersische Form ada-wä vorauszusetzen.
ittii^% = «,^^i«,|»<;, ^fl^/»- (Bemerkung zu Ä 193 d. B.) — P*
Dashiak meint, dass das armenische «*«..% im Sinn von •»/#"^rl ^
^tiir ^in durch wörtliche Wiedergabe des syrischen ii^-fcö verursÄchM
Uebersetzimgöfehler ist. Dem gegenüber möchte ich bemerken,
tmft% im Sinne von *«j/*i*f^^, ^^Ar bei armenieichen Original -ScKri
stellern öfter vorkommt Ich habe mir in dieser Richtung ki'l^S
keine Sammlungen angelegt, kann also blos Stellen citiren, wcW
mir in den letzten Tagen untergekommen sind. Ich citirc W*
dan Gesch. ^IV fed, Ven. 123, ed. Mose. IC2); it^ ug,^p, ^^^m [^^
pnt%^u tut^Lftin ntr§nr.%yt i^pt***^ i/lS w jttttptup L iitjp* IukI. ^/\(ed^ V CIl. 1«
Kleine Mittheilungen. 357
6a.. Mose. 170): ^<- gjitJrtu^^ '/"i/" —»»^'^'f/i' ^-^—.foutuinuAtau^ ^uti.aaißhgutkt *^
Af nV^tiAuiutiasi/ki Ln^jsutut unLiinuAt #'^9- Kt^^ibuthu tun. L tut tM.ut% f» j\^*l*f»%
k^ ^Urf,h\, ^u,„A% f^i„u^uMj. ^€|^ (ed. Ven. 139, ed. Mose. 183):
y\juiptatm^ am.hmi;m otnntXü ^fliutnu^a ttUki^iri. u^limiut.^i»
Dazu füge man noch Fazar Pharpetshi, Geschichte S. 253 der
Venetianer Ausg. von 1793: t^^ pu,%u»^iru»£^ u/bq. ^o/rlr ttfji,, i»skp *fi »[ub^A
P'k JinJkhnUhuul» Jut^$uki i/out I; ft %ut ^ aitun$$$am Jut mn fit ft ^ntutaP tni$aU^
k ^aut.auiLUkt ttm l^ttffi ytunuit^iT, bt. Ltumh-hntftui u#3Srn. aj^tha taftdiattitntatptttm^
^cjvn. JiuMLiAtiftaAt jaukt^tti^tt timtui;tt h ^iLitaP antttit tttkiLtFtutj tuktiLirtua jutka^
kaataaLtaih-u aaaaya. ft tnhaa^U tntrialfaatL aun.aaa^ttmiz.t^ ^atutaaitf;m /»^O- laauLaaauouaati^
Waaaa^t,
Zur armenischen Bearbeitung der ,Sieben weisen Meister'. (Be-
merhmg zu S, 213 d, B.) — Ausser den drei von mir nach der
Bibliographie Armenienne angeflihrten Konstantinopolitaner Ausgaben
vom Jahre 1696, 1720 und 1740 der ,Sieben weisen Meister^ gibt es
noch eine vierte vom Jahre 1241 := 1792, von welcher ein Exemplar
im Besitze der herzoglichen Gothaer Bibliothek sich befindet und auf
welche Herr Dr. Pertsch mich aufmerksam machte. Diese Ausgabe
ist nach einer von mir gemachten Vergleichung mit jener von 1740
Seite fiir Seite und Zeile fllr Zeile vollkommen identisch; blos in
den Vignetten und in dem auf der letzten Seite stehenden jfyuatataaa^
i»P-% lata^taq^ igt cin Untcrscliied vorhanden. — Das Buch ist ge-
knickt ^ utiMtaaaitaaitf ^ßo^aatiiiifaaft Iru »aaotaiiuft.
Anmerkungen zu dem Aufsatze ,Gemmen mit Pehlevilegendew von
Dr. J. KiRSTB (u, 114 flf.). — (S. 119.) — Der Name, welcher auf der
Gemme des k. k. Milnzcabinets Nr. 114 vorkommt, nämlich rcP •• <«J^^C,
E ist identisch mit dem bei Wardan sich findenden Eigennamen «ä^»«.-
':_ «'•A (mehruian), der bei Thomah Artsruni «Ä^#t.€/^uA (mehvJtan), bei
^ Moses Chorenatshi Jiftii.J-a*i% (meruian) lautet. Der Pahlawilegende
L NP * 1 «iW würde auf armenisch •Ä<^»«.€/^«i#%r qj^fif, (meJj^ruian dpir) ,Mehru-
[ ian, der Schreiber' ganz genau entsprechen.
I (S. 121.) — Die Legende aufder Gemme des k. k. Münzcabinets
Nr. 130 lese ich (oder 3^^) 'f*^ ^P "*^J*7 ?der Herr war der Bringer
35S Klrixe Mittheiluxgen.
der Anordnung^. In den ersten fünf Bachstaben ist das Wort -*rr. neup.
^j^ nicht zn verkennen nnd jenes Zeichen, welches Kirste d liest
ist ein j. ^ ist ganz klar. Jenes Zeichen, welches Kirste als c fasst
ist r (vgl. das r auf der Gemme des Herrn Dr. Polak, S. 122) und
ebenso ist das KiasTB'sche i vielleicht ein s (vgl. das s an derselben
Gemme des Dr. Polak). Das letzte Zeichen fasse ich als r. Das
Wort C»J oder rrr ist = arab. ♦-mi^ aram. otfn :^^\
(S. 123. ) — Gemme des Herrn Dr. Polar. Statt atür iah möchte
ich I atrüiän lesen, da der nach links führende wagrechte Strich
am Ende einen Punkt zeigt, den ich ftür den Ueberrest eines nach
unten gehenden senkrechten Striches halte. Ebenso scheint mir jenes
Zeichen, welches Dr. Kirste fur einen Halbmond hält, nichts anderes
als ein i zu sein. Pahlawi fOO|V» ist identisch mit dem im Armenischen
sich findenden «f/wn.^^ (atruian) ,Feuertempel^ Ich übersetze da- I
her die Legende dieses Siegels durch ,(Eigenthum) des Feuertempels*. J
Friedrich Mcller.
Printed bjr Adolphns UoUhsaien, Vi^ona.
Contents of volume V.
Original articles.
Page
Glossen zum Corpus Inscriptionum Semiticarum n, von D. H. Mülleb . . 1
Die ältesten Zendalphabete, von J. Kibstb 9
The Age of VisAkhadatta, by K. H. Dhbüva 25
Fazar Pharpetshi und Koriun, von Fa. Mülleb 36
Kritische Bearbeitung der Proverbien, von Dr. G. Bickell 79
The new Sanskrit MS. from Mingai, by G. Bühleb 103
Die Legende von Citta und Sambhüta, von Ebmst Leümann 111
On Indian metrics, by Hebmanii Jacobi 147
Kritische Bearbeitung der Prorerbien (Fortsetzung), von Dr. G. Bickell . . 191
On the Origin of the Gupta-Valabhi Era, by G. Bühleb 216
Indian Inscriptions to be Bead from Below, by G. Bühleb 230
'Al-musa^^, von Max Gbümebt 238
Kritische Bearbeitung der Proverbien (Schluss), von Dr. G. Bickel .... 271
Kotes on two Chaulukya copper plates in Baroda collections, by H. H. Dhbuva 300
A farther Note on the Mingai or Bower MS., by G. Bühleb 302
Julius Eutiiio*8 Sinaitische Inschriften, von J. Kababacek 311
Die Partikel J^ H in Lao-tsY^s Tab-Uk-fang, von Fbanz Kühnebt .... 327
B e V i e w 8.
Reikhold Röhbicht, Bibliotheca Geographica Palaestinae. Chronologisches Ver-
zeichniss der auf die Geographie des hl. Landes bezüglichen Literatur
von 333 bis 1878 und Versuch einer Cartographie. Mit Unterstützung der
Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, von Wilhelm Tomaschek ... 39
M. J. ScHiFFEBS, Dr. theolog. Rector der Marienkirche in Aachen. Amwfts,
das Emmaus des hl. Landes, 160 Stadien von Jerusalem, von Wilhelm
Tomaschek 40
loNAZ Goldziheb, Muhammedauische Studien, von Th. Nöldeke 43
J. JoLLT, Sacred Books of the East, vol. xxxni: The Minor Lawbooks, von
G. Bühleb 49
Mäiüät G.i. E«i"^:-:i irr Amr^rr. br. t:= Ar\:LimAndriten Dr. Wabam
BxrrnfTtT. Tj- FuzTKirs Mt~'n 5S
E En rxs-rH. S:-:i-I:.ÜAn Ir^rlriir^. Ti=ii anl SAcskris, bj G. BAhlb . 164
La f. A. Sir^fcTi. S. J, I»i:: »^-Ai;»:, r:- Th. X^lz^exz M
Lmr-.^ Asn.: EKe r>:-?:: M-'iHiki:. -rm Dr. Er>:Lr Getem 165
^^^XT■>:■sr?K: J tet. E».- Bj2i-r::iiA:i-? D*-k=.i:*r. tvix Fm. HfixEm . ... 1«
M. Bi-:-: icmnr-. Ti* Ki^^iki-Sürr^ :: :i.e Atl-rarr&TedA. with Extncts firom
:ie C;=:=:e::"-ar:r* ■:: Dihl* ani K-^^ra. bj G. Bühleb SU
W, Ci: i^ra. Zir .STTitax der Pp^::;=i:JL im Atm^jl ron Dr. J. Kxkbtb • . . MT
AzEi MzcsrraiiZAS . Grjcbiclte der C-.z^ies der annenischea Kirche n-
rieid: ni: den CAz.:>r.es. T.n Fx3=>&:ch Müluck 849
Miscellanea.
Xrw Eicavariv^i izL Miiiuri. tou G. Bf^ua 59
PalLiT*:. ne - J rr*L«f:i.-? ::::i 3rr:e:ii*che Etymologien. — Bemerknngen fiber
arzietisohr T-e-x-.e — Bünzahiic :. Zeile 1—24. — Verbeasemngeii nnd
NacLtrÄje 2:1 Bani :v. v...- Feieieich Muljjex (U
M;i:hT:iULr :"ur Arii:e-:*:ec. t;s Stethas Kasajxsz 77
Dr. FuHEEs.'* Excavarlot« a: Mathuri. bj G. Buhleb 17§
Da* A her d^-r babyl:.c:*chen MünaitnÄsie^. Ton Bsrso Mezsohbe 180
Zur Fra^ über dec Ur^pmzij der ai^an«ch-mQxigoli5ch-mandla*ischeik Schrift.
— Ne*jper«:*obe -^nd armeniiche Eiyrnvlofiea. — Bemerkungen fiber
armeLiscLe Texte, Ton Feizdeich MrniE 181
BemrrkuL^en üler die Zeridal j haSete UL.i die Zendschrift. — Nenpeniiche,
arnrr.iioLe ucd paLIawi Eryr^ivloiien. too Friedbicb Mcllbx .... 850
Nära«:aD R.::c*. Kashmir. Septemler I:*, 1>91. bv M. A. Steu 341
L»r. Snzx"* re*eÄrcLe< in Kas:.mir. bv G. BruLER 341
Bemerk-.m^en über awe^tücLe. i^LIawi und neupersische Etymologien, Ton
Feiei'Eicb Mli-lee 348
\1KNNA, mi
TtrBlK PAIUS SEW-YOKK
ioBKMAi«^ u*j»»euKii KKKK6T ucuoux u vfr^muhtA}^ • r
BOM HA V
MAKAREIt &I>irOATll»JR ^OlUKTrd PIlKlIf^
K. F. KOEHLER's ANTIßüARIüM, Leipzig, univemtätsstrasse
-^= Specialgeschafl für Orientalische Literatur. ^=-
Soetittu urtfcUioncn in fueiuom Comn
Btbtiotheca arabloo - ht«panii ;
Tnuiit^ VII. Aben- AJfaralii, UtsU>fiji vm»niiii doHnmm AnflnS
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Ferner liefere ich su tiru ' i/t«ii l'roisua (traacu iuuurl
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Beldhawt comniAntaHus in Coranum, vx cttdil PAri«., h
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Btbliotheca arabioo*hi8pana:
Ttunu» I. IL Aben-Pascualia, AshiU (i^niioii.inmji ni..;;i i|iii. .vr.*ui»
f.rifimtij dl. Fr CmJem. 2 voll. Mntriti 1«^3, 7157 S, iirab, TcJrtL
Thihun MI Adh-Dhabbi. nL«^i4oruim M
(HKtioM.'irtntii \>']iii^tn]iU u rdiuuiu «^<':
Äüariti l«f^6, XXV und lUä S. «imb. irvi.
TiutiuB IV, Abon Al-Abbar« Almodi&m (flkticMUirimu onL aljibJii i<j
Abu Ali AtwfiilAll Niifir jirifiuiui nrnb. od^» tudicibti« aiM.| F Cmiohi * ; /^
Lex. «, Mmriti I88ü, Xl\ und a<is S, «ifAb. IVxt M. :»i
Tüimis V, VI. Aben Al-Abbar, Complömoütui« libri A- ' '
Arnb. nunc jtnininu »m1. iuflico» nHd. V. C-odora t^t 7
iH?^7-jfeHU, AVI un«l '*ra 8.
£yriiilti% ^ Vuiiipuii», L(*i»p. tk% Glosarlo eümolog. «b^ br
(cuMoll« catnl.4 |riillof^af(, umib*rci,. jH^rtu^f,, vniifueijuui« y tui-
cvrii'TiUl (an*bv', lH'bri>*^ trialfivcs [»it^ia y tun.*'*), Gr 8. (»
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Um IltHclubtK Das Leben fWuhammeda. Atu dcji ß«*. xn l\<
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KiuionH, K J,, Glosario de voces ibericaa y I U« «^titi
|*r»rc(rd ibi uij ts-Hnlid >Hbr»_j t'l itiubtto bi»i'.<, • T .. %
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Ttidscb al-'nrüs dsnh.iwAhir .^1 na 1110$. Dil» btiTÜlilliK
.1. 4. aulac iao7- iriuti
Glossen zum Corpus Inscriptionum Semiticarum 11/
Von
D. n. Müller.
Neben Phönikiern und Hebräern kennt die Bibel und kennen die
[ alton Schriftsteller in Nordsyrien und Mesopotamien verschiedene
r armmiische Völker und Reiche. Im Gegensatze zu den beiden ge-
^ nannten Völkem scheinen die Stämme aramäischer Zunge niemals von
gemeinsamen religiösen oder staatlichen Idee beseelt gewesen zu
Selbstständigkeit des Geistes und Charakters sind niemals diesem
Volksstamm eigenthümlich gewesen. Die Berührung zwischen Ara-
l niiieni und Hebräern geht durch Jahrtausende hindurch. In älterer
Zmt Ton Hebräern und Phönikiern zurückgedrängt, beweisen die
•nuniischen Idiome eine merkwürdige Zähigkeit. Ohne pohtische
Macht and ohne eine grosse Literatur behaupteten sie nicht nur ihr
7aTai% sondern verdrängen nach und nach die hebräisch-phönikischen
^jDialecte und setzen sich an ihrer Stelle fest. Grade wegen des
jeder religiösen und politischen Prägung eignete sich ihre
e als Mittlerin für verschiedene Völker und eroberte sich
firüh eine Stellung als Amts- und Administrationssprache in den
vorderasiatischen Reichen. Nichts ist fUr die Zähigkeit und
^j^ehmiegsamkeit des Aramäischen charakteristischer als die Thatsache,
68 während des zweiten jüdischen Reiches, wo die nationale und
1 Cbrpu» IfueripUonum SemUicarum ab Academia Inscriptumum et liUerarum
etmdilmn alque digeatum. Par» »ecunda Inscriptuniea aramaicaa corUineru.
X, Piritiifl. E Reipablicae tjpographeo mdccclxxxix.
f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. 1
2 D. H. Müller.
religiöse Begeisterung des jüdischen Volkes den Höhepunkt erreicht
hatte^ mit der Sprache der Bibel, dem Hebräischen, den Kampf auf-
nehmen und es bei den Juden selbst verdrängen konnte. Zur Zeit
Jesu sprach man in Jerusalem wie in Galiläa grösstentheils Aramäiscb.
und fiir Jahrhunderte blieb das Aramäische bei den Juden im Leben
und in der Literatur vorherrschend. Wie sich die aramäischen Völker
ohne Widerstand vor der politischen Macht der Griechen und Römer
beugten, so fugte sich auch ihre Sprache dem fremden Joche, unter-
warf sich ihrem Geiste und rettete so ihr unselbstständiges Dasein.
Es gelang sogar den Aramäem in späteren Jahrhunderten wieder
für kürzere oder längere Zeit eine gewisse politische Macht zu be-
kommen. In Palmyra, dem alten Tadmor, der Wtistenstadt, welche einst
von Salomo gegründet worden war, blühte um das zweite Jahrhundert
nach Christi ein Staatswesen, welches nach Art der Hansa-Städte
seine Kraft in seinem Handel besass. Ohne höhere Ziele als das
Wohlsein seiner Bürger waltete in Palmyra ein Geschlecht von Gross-
liändlem, welche das Erwerben und Geniessen und das gute An-
gedenken in der Vaterstadt zu bewahren als den höchsten Zweck
ihres Daseins ansahen. Die Ruinen dieser prunkhaften imd sinlen-
reichen Handelsmetropole am Saume der Wüste bergen eine grosse
Anzahl aramäischer und aramäisch-griechischer Inschriften.
Ein anderes aramäisches Staatswesen erhielt sich durch mehrere
Jahrhunderte, im Nordwesten der arabischen Halbinsel, in Petra und
al-ljigr. Auch dieses Reich verdankte seinen Bestand und seine
Grosse dem Handel, welcher in alter Zeit seinen Weg durch die ara-
bische Halbinsel genommen hatte. Die Nabatäer wurden von allen
politischen und kriegerischen Ereignissen Vorderasiens berührt b
den Kriegsberichten assyrischer Könige wird ihrer gedacht, an i^^
Kämpfen der Nachfolger Alexanders des Grossen sind sie betheilig^
sie gewähren Hohenpriestern aus dem Geschlechte der HasmonÄ^
Zuflucht und stehen bald in freundlichen bald in feindlichen Bes^'
hungen zu den jüdischen Königen. Später geriethen sie immer m«^'
in Abhängigkeit von den Römern, denen sie unter Augustus als Füb**'
der Expedition nach Südarabien dienen mussten.
Glossen zum Corpus Inscriptionum Semiticarum ii. 3
Wie das Aramäische in Palästina die alte Sprache der Bibel ver-
drängte, so hat es auch hier sich in fremdem Gebiete und unter einer
arabischen Bevölkerung festgesetzt. Die Stifter der nabatäischen In-
schriften fuhren meistens arabische Namen, auch sonst sind arabische
Wörter und grammatische Einflüsse in der Sprache erkennbar.
In neuester Zeit hat man nicht nur aus den Felsengräbern der
Nabatäer, welche allein ihre Wohnsitze überdauerten, zahlreiche Denk-
mäler mitgebracht, sondern auch in Teimk alterthümliche aramäische
Inschriften entdeckt, von denen man annehmen darf, dass sie im
ftinften oder sechsten Jahrhundert v. Ch. gesetzt worden sind.
Ausser diesen durch besondere Schriften und dialectische Eigen-
thümlichkeiten ausgezeichneten Zweigen der aramäischen Epigraphik,
sind noch grössere oder kleinere Inschriften zu verzeichnen, welche sich
in Egypten an verschiedenen Orten erhalten haben. Daselbst, im Lande
des Papyrus, sind auch allerlei Aufzeichnungen und Ueberreste lite-
rarischer Producte auf diesem Beschreibestofife entdeckt worden. Ver-
einzelt treten auch aramäische Inschriften in Kleinasien, Atropatene
und anderwärts auf.
Im alten Babylon und Assyrien, den Ländern der Keilschrift,
wo nach alter Ueberlieferung auch Araniäer gewohnt haben sollen,
sind die Spuren aramäischer Epigraphik im Verhältniss zu den zahl-
losen Denkmälern in Keilzeichen äusserst geringftigig, aber immerhin
ausreichend um uns die Existenz aramäischer Schrift und Sprache
in Mesopotamien sicherzustellen. Meistentheils sind es Kaufverträge
und andere Rechtsurkunden auf gebrannten Thontäf eichen, welche
neben dem ausführlichen officiellen Text in Keilzeichen eine kürzere
oder längere Inhaltsangabe in aramäischer Schrift und Sprache ent-
halten. Diese kurzen Inschriften bieten den Vortheil, dass man sie
nach den datirten Keilinschriften der Zeit nach genau oder annähenid
genau bestimmen kann. Sie bieten uns so eine Reihe sicherer An-
haltspunkte für die Geschichte der aramäischen Schrift.
Nach dieser kurzen Uebersicht über die verschiedenen Zweige
der aramäischen Epigraphik, wird man den Weg, der bei der Publi-
cation der aramäischen Inschriften einzuschlagen war, erkennen und
4 D. H. MÜU.ER.
vollkommen das Vorgehen des Herausgebers billigen^ welcher die
mannigfachen Inschriften-Gmppen besonders behandelt and sich dabei
von schrifigeschichtlichen and geographischen Momenten leiten lässt
Der E^tor dieses Theiles^ M. de VogCs^ hat sich längst als
Meister aaf dem Gebiete nordsemitischer Epigraphik und der Ge-
schichte der semitischen Schrift bewährt. Man kann sich nur darüber
freuen^ dass die Bearbeitung des aramäischen Bandes in so gute
Hände gelegt wurde und dass sie den grossen Erwartungen ent-
spricht, die man an die Editionen der Acad^mie des Inscriptions et
Beiles Lettres zu stellen berechtigt ist
Das Vorwort, welches dem ersten vorliegenden Hefte voran-
geschickt wird, ist besonders durch die Entwicklung der palä(^;rapiu-
sehen Grundsätze wichtig, welche den Autor bei der Eintfaeilong
und Bestimmung der Inschriften geleitet haben. In der ältesten Zeit ist
eine Scheidung zwischen den phönikischen und aramäischen Alphabeten
nicht möglich. Da muss die Sprache entscheiden, welcher Gruppe eine
Inschrift angehört Leichte Spuren der Trennung zeigen sich im sieben^
ten Jahrhundert besonders an den Köpfen der Buchstaben 6, d, r, welche
die geschlossenen Formen leicht öfinen, und an dem ä, welches eine
veränderte Gestalt erhält. Noch weiter in derselben Richtung ent-
wickelt sich das aramäische Alphabet im sechsten Jahrhundert. Ausser
den angeführten Buchstaben erhält auch das 'Adi die offene Form,
und das Samech und Schin verlieren die wellenförmigen Linien. D»s
tiinfte Jahrhundert bringt insbesondere Veränderungen in der Form
der Buchstaben Jod und Zain. Vom vierten Jahrhunderte ab erfolgt
die Umbildung der alten Schrift in die sogenannte Quadratschrift,
die in allen Alphabeten, im Nabatäischen, Palmyrenischen auftritt und
besonders im Hebräischen zur schärfsten Ausprägung gelangt
Die eigentlichen aramäischen Inschriften (Inscriptiones aramaic«e
proprio dictae) bilden den Inhalt des ersten Heftes und der ersten
Section. Das erste, umfangreichste Capitel behandelt die in Assyii«»
und Babylonien gefundenen Inschiiften (Nr. 1 — 107) und zerfiült in
vier Artikel, von denen der erste den ninivetischen (l — 62), der
zweite den babylonischen (53 — 71) gewidmet ist. Artikel 3 entbik
Glossen zum Corpus Inscriptionum Sbmiticarum ii. 5
eine in Teile von Sarzec entdeckte griechisch -aramäische Inschrift,
während im vierten Artikel Inschriften zweifelhafter Provenienz, in
Syrien oder Assyrien gefiinden, (73 — 107) besprochen werden.
Das zweite Capitel (108 — 110) verzeichnet die in Elleinasien,
das dritte und vierte die in Atropatene und Griechenland gefiin-
denen Inschrifl»n. Das ftinfte Capitel enthält die in jüngster Zeit aus
Arabien mitgebrachten Denkmäler (TeimÄ und al Hi^ 111 — 121),
während das letzte sechste, in diesem Hefte noch nicht abgeschlossene
Capitel lauter Inschriften ägyptischer Provenienz behandelt.
Gleich die ersten Gerichtsinschriften aus Ninive bieten eine
Reihe von räthselhaften Erscheinungen, deren Erklärung die Heraus-
geber wohl versucht haben, die jedoch principiell, wie mir scheint,
anders aufgefasst werden müssen. So ist ihnen zunächst in der öfters
wiederkehrenden Phrase ^hü -7 po oder -|bo n» (l. 2. 3. 4. 5. 6. 8. 9.)
der Status absolutus -|bö statt des zu erwartenden Ksbo (wie Hp^n)
aufgefallen. Die Herausgeber erklären dies als AssyHasmus und
weisen auf eine Reihe weiterer Entlehnungen aus dem Assyrischen
hin. Nun lässt sich allerdings nicht leugnen, dass in vielen Fällen das
assyrische Wort in aramäischer Schrift wiedergegeben wird. So kann
kein Zweifel sein dass 2DD = ist assyrisch. JtT sinihi y^ (Nr. 7), vnt
= ist assyrisch, parasu y.^ (Nr. 10), dk^ = limmu Jahr (Nr. 38). Da-
gegen kann ^bo keine assyrische Entlehnung sein, weil dort das ge-
wöhnliche Wort flir König Sarru ist. Die Annahme, dass der Ge-
brauch des Status absolutus statt des emphaticus ein Hebraismus sei,
ist von vorneherein nicht zulässig, weil nach hebräischen Sprach-
gesetzen ebensogut -^bon zu erwarten wäre, wie nach aramäischen
lobo. Wenn die Herausgeber mit dem Ausdrucke Assyriasmus nur
sagen wollen, dass ^bo dem assyrischen Sarini nachgebildet ist, wo
die Unterscheidung zwischen Absolutus und Emphaticus nicht aus-
gedrückt wird, so habe ich gegen diese Auflassung nichts einzuwenden;
nöthig scheint sie mir jedoch nicht zu sein.
Anders stellt sich freilich die Behauptung, dass HühiD für ara-
mäisch Hnbn (Nr. 3), jbptr für aramäisch jbpn (13. 14.), nwK flir ara-
mäisch KnnK (15) dem Assyrischen entlehnt sind. Dagegen sprechen
6 D. H. MüLrj5R.
lautliche Gründe. Um dies zu beweisen, muss ich zuerst an die Ge-
setze erinnern, die bei der Entlehnung von Wörtern mit S und s aus
dem Assyrischen und Babylonischen ins Hebräische und Aramäische
beobachtet werden. Das assyrische s wird bekanntlich im Hebräischen
durch D, das assyrische s durch hebräisches ir wiedergegeben. Da-
gegen wird babylonisches s hebräisch durch w, babylonisches s durch
D ausgedrückt. Wenden wir diese Gesetze auf die in den aramäischen
Inschriften vorkommenden assyrischen Eigennamen und Entlehnungen
an, so ergiebt sich folgende Uebersicht:
Nr. 7 s:d == JtT = ^J^- ^^ ^yy" ^>- sinihu Vg also d = assyr. i
Nr. 10 w-iB = >^ = ^ ^y ^yy parasu V-2 tr = assyr. s
Nr. 1 7 ^jv^n = ^yyy= ^yy ^►^y U-n" n. pr. ^ = assyr. «
Nr. 19 W2n ^ ][{< Cl^ V^^^^yy ffamhusu n. pr. r = assyr. «
Nr. 22 -lobanK = tX^ ►^y -4^ ^TT^ Arhaü-aHrat n. pr. d = assyr. «
Nr. 25 obüiaD = y^^y ^ ^ ^^ Nahu'Sal'lim n. pr. v = assyr. s
Nr. 29 p-iDiSD = Nabu-Sar-iddin n. pr. d = assyr. «
Nr. 32 janw = ^^yy ^]< ^ »^^tT T{ ^ Sitir-
kdnu ' n. pr. xo = assyr. «
Nr. 33 -ianD23 = y^^y ^ ^^ A^ Nabu-sar-umr n. pr. d = assyr. i
Nr. 39 nno = iSarm-nürl n. pr. d = assyr. i
Nr. 43 nnnoK = Amräm n. pr. b = assyr. «
Nr. 50 nxnoiDK = Asur-saritmr B = assyr. »
Aus dieser ZusammensteUung geht unzweifelhaft hervor, dass
der Lautwechsel in diesen Texten genau beobachtet worden ist Aus-
nahmen bilden nur [Ka]iD = y ^yy ^^li^ y{ Si-gaba (Nr. 17), [nnJwTC
y ^►ff KW Sar-ütar (Nr. 21) und sn-irK (Nr. 36), wenn darin der
Name des Gottes AsSur erkannt werden soll.
Ebenso wie in den assyrischen, so bewährt sich auch das
erkannte Gesetz in den babylonischen Inschriften. Hier entspricht also
Nr. 59 jüba (y ^J[ J ^) Belhmu tr = babyl. i
Nr. 61 no^aD"TO Mar-e-sag-gil-lumur b = babyl. 8
1 Wie der Name im asAyrischen Text lautet, nicht pr^o.
Glossen zum Corpus Inscriptionüm Semittcarum n. 7
Nr. 65 «nw^a ^I^^T^T Ki-^amaJi v = babyl. §
Nr. 71 poü T ^-^ ^y äum-kin w =: babyl. 5
Demnach kann die Ergänzung [dJst (Nr. 67) nicht richtig sein,
weil nach dem babylonischen Zabüi w^i erwartet werden müsste.
Man darf daher auch die Inschrift 88 (Mossul) lanostr Stn-
sar-ufur als eine assyrische bezeichnen, während Nr. 97 rottrT'tba Kul-
zir-samaS gewiss babylonische Provenienz bekundet.
Es kann nach diesem regelmässigen, streng eingehaltenen Laut-
wechsel nicht angenommen werden, dass bei der Entlehnung der
Wörter Ktt^ü, ]bpvj und ntTK dieses Gesetz nicht beobachtet worden
ist. Man muss vielmehr zugeben, dass hier aramäische Wörter in
anderer Schreibweise vorliegen.^ Der Laut, welcher im Arabischen
durch ^ ausgedrückt wird, und welcher, wie ich glaube, schon im
ürsemitischen vorhanden war, musste im nordsemitischen Alphabete,
wo ein adaequates Zeichen nicht existirt, entweder durch w oder
durch n wiedergegeben werden. Im Hebräischen griff das w durch,
während das Aramäische in späterer Zeit diesen Laut durch n um-
schreibt Es scheint nun, dass in alter Zeit das w hierftlr verwendet
worden ist. Wir dürfen uns hierüber ebensowenig wundern, wie über
die Thatsache, dass. das 7, wie längst bekannt ist, in diesen Inschriften
und in den in Arabien und Aegjrpten gefundenen für arabisches >
steht, wo die späteren aramäischen Schriften i haben.
Diese Thatsache gestattet aber durchaus nicht den Schluss zu
ziehen, dass in den in Babylon und Assyrien gesprochenen Dialecten
die Laute, welche später in der Schrift durch n und i wiedergegeben
wurden, wirklich § und z gesprochen worden sind. Es ist nur eine
' Während des Druckes ist mir der Aufsatz J. Halävy's ,Note siir quelques
textes aram^ens du Corpus* {Revue des Atuden juives, tome xxi, p. 224 seq.) zu-
gekommen, wo in Bezug auf die Schreibung r für r eine ähnliche Anschauung
aoBgesprochen wird. So sehr mich die Uebereinstimmung mit dem scharfsinnigen
Forscher in der Auffassung der Thatsache freut, so muss ich doch betonen, dass
ich mit den aus derselben gezogenen Conclusionen durchaus nicht einverstanden
^iD. Ich halte nach wie vor die Plural ität der semitischen Laute für älter und
8 D. H. Müller. Glossen zum Corpus Inscriptionum btc.
Unbeholfenheit der Schrift und der Mangel adaequater Zeichen, die
sich in der verschiedenen Wiedergabe der alten Laute offenbaren.
Das T erhielt sich jedoch länger als das V; so in den Inschriften
von Teimä, wo das 7 durchwegs noch erhalten ist, während schon
die Form Kan^o auftritt
An Einzelheiten habe ich wenig zu bemerken. In Nr. 96 (S. 93)
halte ich die Gleichstellung von om mit sab. nrn flir ganz unmöglich.
Die Lesung scheint mir unsicher zu sein. Leider ist die Abbildung
so schwach, dass ich trotz mühevoller Untersuchung eine andere
Lesung nicht vorzuschlagen wage. Es sei ferner darauf hingewiesen,
dass S. 100 zu Nr. 108 noch immer gesagt wird ,a nno abscondere,
excutere, unde etiam contradicere^ In dem aramäischen ^to sind,
wie ich schon an anderer Stelle nachgewiesen, zwei verschiedene
Wurzelgruppen zusammengefallen:
a) arab. jX^ hebr. nno aram. -ino verbergen
b) arab. jX^ (sab. )X^) hebr. -nt? (i Sam. 5, 9) aram. -Tno zerstören
und widersprechen.
Zu Din (S. 111) hätte das, was ich in der Oesteiy. Monatsschrift
für d^n Orient, 1884, p. 209 gesagt habe, erwähnt werden müssen.
Es scheint mir auch jetzt noch, dass dieses on, welches auf der h-
Schrift von Teimä vorkommt, wo auch von Palmenbäumen die Bede
ist, nicht zu trennen sei von ^\ im Verse des Imrulqais XLvni, 71
(nach der Lesung der Varianten und des Hamdän! 229, 10):
Di^ ali^sT^en Z^eü-iilpha^^rir.
km
Zendalphabeu- ib £<eäi«t3r ^»ekjkLzi&ezi ArfsfiHiie ^f#L. a. SttrLAi^, l>f^t
gelangt war. sind cnrti d>t nexHrt Fn^tfi-cnr i:t3- xum Titcilo K^
städgt worden,- und f* dfirfe ojIkt an ö^t Zeä seds s^-ine ArWit
einer Xacfapräfim^ ru nntenr^rfcL ^md rs Bsv-rsachen, o^h die Ke-
construction de« nrsprüngjbscfaezi ZeI«alf-tat•r:e^, welche Lusirs auf
S. 335 der erwähnten Abhaadhm^ pbL* As^f-mch auf unbeiiingto
Glaubwürdigkeit hat.
LEPgRji hatte *ieben Alphabete zu seiner Venugun^, von denen
jedoch die drei letzten einer neueren Redaction aUiU-hören, zu dor
sich auch die von ^albmass Tracaux dt fi ir*jUurw*c #t«A\*n du ci>M-
(/re^ int. dei »jritnt. Petersburg l^TS». tome u mitget heilten Stollen.
Zu den vier älteslen Alphabeten Lepsitä'. die wir der Reihe nach
mit LJ. L.% L.\ L.* bezeichnen wollen, hat SraniEL yVgl. Gi\imm,
d. alteran. Spr. 1^S2, 13» ein fünftes gefugt, von uns als Sp.- angi^-
führt. Diese filnf Alphabete ordnen sämmtliche Buchstaben in :>4
Oruppen ein, ein Umstand, aul' den Lepsius ( p. 337 • selbst aufmerksam
macht, wonach es nur um so mehr auffallt^ dass er bei der ersten,
vorläufigen Reconstruction (p. 315, 316) seinen Alphabeten l und 2
nur 26 Gruppen zutheilt.
' Vgl. HUBSCHMANN, K. Z. 24, 370.
2 In der Columne 4 steht in Folge eines Druckfehlers (5. statt f.
10 J. KiRSTE.
Zuerst werden, von Gruppe 1 — 17, die Consonanten aufgezählt,
dann folgen von Gr. li< — '21 die Vocale. Bezüglich der letzteren
scheiden sich die fiinf Alphabete in zwei Classen; es gehören näher
zusammen LJ L.^ und Sp.K während L.^ und h.* eine andere As\-
Ordnung haben. Vielleicht erklärt sich dies daraus, dass die Votale
erst später zugefügt wurden.
2. Wir beginnen mit den Vocalen und lassen auf L.^ gleici
Sp.^ folgen, da diese beiden Alphabete sich am nächsten stehen.
Gruppe
L.»
Sp.2
L.»
18
(-
{-
j-
19
V»
1
V»
20
50
»x^
5^
"21
««
««
««
22
«?
«?
c?
23
Ct*
Ct*
Ct*
24
»v^>{
»"Vfc
» HO V » 10
25
**
**
**-
26
c»
M
«?
27
c<
Ct*
Ct?
Bezüglich der Gnippe 18 meint Lepsus ip. ;ni\, es wäre klar,
dass das Zeichen j* in ( und •■ aufzulösen sei. Dagegen spricht
j(»doch, dass eine Zusammenziehung der Buchstaben { und - gegen
den Ductus der Zendschrift ist, während umgekehrt das Auseinander-
fallen eines ursprünglichen K woraus sich (- ergibt, deshalb leicht
begreitlich ist, weil der Schreiber tVur den linken Bestandtheil dieses
Buchstabens neu anzusetzen hatte. Lösen wir H» auf, so bieten uns
die Alphabete keinen Fingerzeig, wohin es selbst zu setzen sei. und
Lepsiis verweist es daher in seiner Reconstructionstabelle an das
Ende. Uebrigens geht er schhesslich noch weiter und setzt in Gr. l^
{*. Dazu bemerke ich, dass l auf der Linie ruht, während der
Schlussbestandtheil von j- unter die Linie hiuabreicht und deshalb
boi flüchtiger Schreibung leicht tur { genommen werden konnte. W
bin darnach <ler Ansicht, dass in Gr. 18 H» stand.
Die ältesten Zexdalphabete. 11
Aus dem in den Gr.' 21, 22, 23, 26, 27 zugeftlgten c schliesst
Lepsius (p. 333), dass damit nasalirte Vocale bezeichnet werden
sollten. Zieht man jedoch in Betracht, dass die Orthographie Q^ statt
« in den Handschriften eine ganz gewöhnliche ist (Westergaard,
Zend. Pref. p. 24, n.; Spiegel, V<ß. Gramm. 85; Bartholomae, Hdb.
§§ 45, 47), so haben wir das Recht, in einem Alphabete, in dem es
sich blos um die Buchstaben und nicht um die Aussprache handelt,
nur die Schreibung ^ zuzulassen. Ebenso wechselt in den Handschriften
lülufig (^ mit c^ (Spiegel, ib, 93) und es seheint mir daher keinem
Zweifel zu unterliegen, dass wir auch in Gr. 22 das c zu tilgen haben.
Ziehen wir ferner in l^etracht, dass nur im Alphabete L.^ die Gruppen
21, 22, 23 (man vgl. die lithographirten Tafeln bei Lepsius) so von
einander getrennt sind, wie die andern Gruppen, während sie in den
andern Alphabeten näher zusammenstehen, gerade so wie Gr. 25,
26, 27, so dürfen wir wohl die Vermuthung wagen, dass das c nach
V in Gr. 23 erst später der Symmetrie halber zugeftlgt wurde, nach-
dem seine Vorgänger diesen Zusatz in Folge der schwankenden
Orthographie der Handschriften erhalten hatten. Mit der Tilgung des
c entfällt nun auch die Nöthigung mit Lepsius dem Avestischen na-
salirte t und ü zuzuschreiben. Hätte das c einen nasalirten Vocal
bezeichnen sollen, so müsste man es auch nach ^ in Gr. 25 erwarten;
hier steht es aber aus dem Grunde nicht, weil die Handschriften es
nur nach ^ zuzufügen pflegen, ein deutlicher Beweis von der Ab-
hängigkeit unserer Alphabete von den Schreibergewohnheiten der Co-
pisten. Ueberblicken wir jetzt die vorgeschlagenen Aenderungen, so
tritt sofort zu Tage, dass in den Gr. 18 — 23 die langen, in den fol-
genden die kurzen Vocale aufgeführt werden. Daraus ergibt sich,
dass { in L.^ 20 nicht richtig ist, wie es ja auch in den beiden an-
deren Alphabeten durch den Consonanten >C: einsetzt wird. Es muss
für { stehen. Ebenso muss in der vorhergehenden Gruppe » ge-
strichen werden, das wohl nur der Symmetrie halber, da in den an-
stossenden Gruppen immer zwei Buchstabon stehen, zugesetzt wurde.
Es folgt ferner, dass wir in Gr. 21 ^ und nicht «, die beide aus
}( (m) + - (ä), resp. » (aj, entstanden (s. Verf, WZ KM. ii, 241)
12 J. KiROTE.
and die in den Handschriften beständig verwechselt werden, zu
schreiben haben. Vielleicht steht deshalb in L.^ 25 das korze • vor
dem 4^,
In Gr. 24 stehen ftinf korze Vocale, die wir durch Vei^leichung
der drei Alphabete leicht als », *, », >, i bestimmen können. Gr. 25 ist
schon besprochen, sie enthielt ^. Am meisten sind die beiden letzten
Gruppen in Verwirrung gerathen, da sie nur eine Wiederholung von
22, 23 sind, was natürlich nicht richtig sein kann. Von kurzen Vo-
calen haben wir nur noch zwei * und j» unterzubringen und es kann
sich daher blos noch darum handeln, welches von beiden zuerst
stand. Den einzigen Anhaltspunkt fär ihre Reihenfolge haben wa
in dem in L.* 25 zugeschriebenen », von dem es wahrscheinlicher ist,
dass es aus der nächsten Gruppe, als aus der zweitnächsten einge-
drungen ist. Schliesslich handelt es sich noch um den Platz fur •,
der jedoch nicht zweifelhaft sein kann, da wir es in zwei Alphabeten
in Gr. 18 finden, die also ursprünglich von H» -• gebildet wurde,
was einerseits zu ( - corrumpirt, anderseits zu H» vereinfacht wurde.
Es folge hier die Vergleichung der Lspsius'schen und meiner Re-
eonstniction mit L.*:
Gruppe
L.i
LEP8UT8 (336)
KntSTR
18
^-
{-
^m
19
V»
!>>
\
20
|0^
«•
5^
21
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25
^
«^«»^r
«
2G
M
ii »
»
27 c* j- jf
Gegen Lepsius spricht meines Erachtens der Umstand, dass er
{• nicht hat und allzuweit vom Originale abweicht.
3. Dieselben Gründe sprechen auch gegen seine Reconstruction
der Voeale in den beiden anderen Alphabeten:
Deb ältesten Zbndalphabete. 13
L.^
nippe
L.3
16
»
17
m
18
19
20
U
21
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p {«»» «« »
25
26
27
5«
(0)0
?»
Vl>
«*«
Aus der Vergleich ung mit den besprochenen Alphabeten ergibt
sich, dass wir die Vocale in L.^ um zwei Nummeni herabzurücken
haben, was einerseits dadurch bestätigt wird, dass die beiden auf
diese Weise ausfallenden letzten Gruppen von Consonanten gebildet
werden, ' andrerseits dadurch, dass sohin die Gruppen der beiden
Alphabete sich besser entsprechen: L.^ 18 = L.^ 20, L.*^ 22 = L.^ 24
(wobei nur, wie selbstverständlich, ck.^ * zu ändern ist). L.^ 24
enthält ji^, das in L.* durch ^ ersetzt ist. Es kann unter den Vo-
calen aber nur als Platzhalter angesehen werden und da scheint
es nicht zweifelhaft, dass es, als auf {-• folgend, den aus den Hand-
schriften beinahe verschwundenen Vocal {• zu repräsentiren habe.
Stand nun {• mit {-• in einer Gruppe zusammen oder waren diese
beiden Vocale in zwei Gruppen vertheilt? Die Antwort darauf gibt
der Umstand, dass wenn wir ;^d. h. J» in dem Alphabete L.^ auf
Grund der Stellung in L.^ eine eigene Gruppe bilden lassen und in
Folge dessen eine zweite Verschiebung um eine Nummer vornehmen,
die Gruppen L.^ 19 ^= L.^ 22, L.^ 20 = L.^ 23 in schönster Harmonie
sind. Dies gibt uns das Recht, die Gruppe 26 des ursprünglichen
^ Wenn Lepsius (328) aus der Anwesenheit von 1 und J» unter den Vocalen
schliesst, dass das Zend vocalische r und / besessen habe, so ist dies eine Annahme,
die mit den bekannten Lautgesetzen in directem Widerspruche steht.
14 J. KiRSTE.
Alphabetes als ir, die Gruppe 27 als {• zu bestimmen. Was stand
nun in Gr. 25? LJ gibt (ow, LJ ^ '* ; da das letztere nach dem in
den andern Alphabeten gefundenen nicht richtig sein kann, so müssen
wir uns an die Ordnung, die in L. ^ vorliegt, halten. Allerdings
stehen die Buchstaben |0« in L.^ an der Spitze der Vocale in Gr. 18;
dies findet aber seine Erklärung aus der sogleich zu besprechenden
Unordnung, die bei den Vocalen «und - eingetreten ist. Legen wir
die oben angenommene erste Verschiebung um zwei Nummern zu
Grunde, so erhalten wir L.^ 17 - = L.M9 - », nehmen wir die
zweite Verschiebung um drei Nummern vor: L.^ 16 « = L.^ 19 -*.
d. h. in Worte übersetzt: die beiden Buchstaben » und - bildeten
ursprünglich je eine Gruppe und wurden erst später in eine und die-
selbe Gruppe zusammengezogen. Durch dieses Zusammenziehen wurde
die erste Gruppe 18, die ursprünglich *• enthielt, frei und die Buch-
staben (0 «, die aus Gruppe 25 verdrängt waren, konnten in die
Gruppe 18 gesetzt werden.
Durch diese einfachen KunstgriflFe, durch die wir es vermeiden
konnten dem vorliegenden Material auf Grund moderner physio-
logischer Anschauungen (vgl. Lepsius 334) Gewalt anzuthun, ist es
uns gelungen neun Gruppen zu bestimmen; die noch übrige zehnte
Gruppe ^> steht in beiden Alphabeten an der 21. Stelle, woran zu
rütteln wir keinen Grund haben. Das einzige, was uns noch übrig
bleibt, ist die Buchstaben «♦ », die, wie wir sehen werden, zu den
Consonanten gerechnet wurden, zu streichen. Ich setze hier wieder
meine Reconstruction mit einem der Alphabete und zwar mit L.^.
das weniger verderbt ist, imd mit der Lspsius'schen in Parallele:
Gnipi)e
L.«
Lkpsids (330
) KiRST
18
(OH)
--
U
19
j. ji
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^1.
23
{i
(OH)
U
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*•«
***
*"«
Die ältesten Zendalpiiabete. 15
Gruppe
L.*
Lepsius (336)
KiBSTE
25
1A
)^
(OH)
26
(Mt U »
»» »
J-
27
ft
^
H
4. Wir kommen zu don Consonanten und wollen zuerst in einer
synoptischen Tabelle das Material vorführen. Das Alphabet Sp.'-^ setzen
wir neben das ihm zunächst verwandte LJ:
Gr.
L.i
Sp.'
L.2
L.ä
L.<
1
XJÜ^
iaj(e
^Jü (B
ti" ®
«aj t.
2
n
n
n
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3
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16
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- T? - YÜ
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23. <>
. CL.^
17
LS
Jii
" •* *,1^
26. 27. ^ i
M*r
Gleich beim ersten Anblick dieser Tabelle tritt der Umstand
^u Tage, dass die drei zuerst angefahrten Alphabete nahe zusammen-
stimmen, dass jedoch auch die beiden letzten, wenn wir, wie wir es
"^i den Vocalen gethan haben, Verschiebungen annehmen, mit den
andern in wenigstens theilweise Uebereinstimmung gebracht werden
*^<>iinen. Auch scheint bei L. ^ und L J zuletzt das Bestreben massgebend
^^'worden zu sein, für jede Gruppe nur zwei Zeichen anzunehmen,
^'^8 jedoch schon durch die gut erhaltene Gruppe 1 widerlegt wird.
46 J. KiRSTB.
Bezeichnen wir der Einfachheit halber das durch die drei ersten Alpha-
bete repräsentirte Uralphabet mit i, so stimmt seine Gruppe 10 mit
L.3 6, L.^ 7, Gruppe 11 mit L.3 7, L.^ 8, Gr. 12 mit L.3 9, L.MO
u. s. w.
Gehen wir mm zum Einzelnen über, so herrscht bezüglich der
Gr. 1 kein Zweifel, da sie in vier Alphabeten von den drei Zeichen
tJD (B gebildet wird.
Gruppe 2 enthält n, wofür, wie schon Lepsius (310) gesehen
hat, i J gesetzt werden muss. Dass diese Gruppe in L.^ ausgefaDen
ist, ersieht man daraus, dass das eine Zeichen ) in die nilchste
Gruppe versetzt wurde, während dasselbe in L.* sogar zweimal in
Gr. 3 und 17 erscheint. Dadurch wurde eben die oben besprochene
Verschiebung herbeigeführt.
Die dritte Gruppe besteht aus drei Buchstaben, da das « am An-
fange offenbar als Platzhalter zu gelten hat, sonst könnte es in L.'
und L.^ nicht durch den Consonanten i», dessen Werth das • ht
kanntlich im Fehle vi ebenfalls annehmen kann, ersetzt sein. Einer
von diesen drei Buchstaben ist sicher, da er in vier Alphabeten er
scheint, nämlich a/1 Das beweist uns, dass die andern beiden ebenfiJb
Nasale waren. Als solche gibt es in der Zendschrift noch i und in
von Salemann in seiner Parsenhandschrift (L c. 507, 512) gefundene I.
lieber die Reihenfolge, in der diese drei Buchstaben standen, ist es
schwer eine Vcrmuthung zu äussern. Wahrscheinlich stand 4^ in der
Mitte, nach Ausweis der drei mittleren Alphabete und \ an letzter
Stelle, da seine Form eher in das in drei Alphabeten am Ende
stehende 5 übergehen konnte, als die des v Aus dem in L.* 17 am
Ende stehenden \ ist nichts zu schliessen, da die Form i in diesem
Alphabete nicht vorkommt, wie ja überhaupt die Formen i und I
in den Handschriften nicht mehr unterschieden werden. Als wahr
scheinlich dürfen wir also die Reihenfolge \ ^) ansetzen.
In der vierten Gruppe geben die drei ersten Alphabete überein-
stimmend i» 5^^Das Zusammenstehen dieser beiden Buchstaben wird be-
stätigt durch die Gr. 5 in Lkpsius' fünftem Alphabet, ebenso wie durch
dieselbe Gruppe in Salemann's iVlphabet m. Das •> nach dem (^
Die ältesten Zendalpiiabetr. 17
L.^ zeigt wohl nur die palatale Natur dieses Buchstaben, ebenso wie
das » nach dem o» die gutturale des letzteren an. ' Das scliliessende
*»* ist entweder ein ganz müssiger Zusatz oder eine Wiederholung
der beiden Aussprachezeichen « * mit Verwandlung des ^ in den Halb-
vocal.
In Gruppe 5 haben wir ebenfalls ein « nach dem 1 in zwei Alpha-
beten; hier scheint es mir jedoch nur die Pehleviform des folgenden
o» zu repräsentiren. Diese Gruppe des Alphabetes i entspricht der
Gr. 2 der beiden letzten Alphabete. Die Anwesenheit der Liquidae
in Alphabet i lässt sich weder graphisch, noch lautlich rechtfertigen
und erklärt sich daraus, dass diese Buchstaben aus ihrer ursprlinglichen
Gruppe ausfielen und dann irgendwo zugesetzt wurden. Direct be-
stätigt wird dies durch die Alphabete L.^ und L.^, in denen sie
unter die Vocale gerathen sind (L.^ 23, 26, 27; L.'* 25). Gruppe 5
bestand also nach diesen Auseinandersetzungen aus ty ^, oder, wenn
wir die Reihenfolge der beiden letzten Alphabete, die deswegen mehr
Wahrscheinlichkeit hat, weil bei ihnen diese Gruppe nicht durch Zu-
sätze alterirt wurde, acceptiren, aus ^ o».
Gr. 6 des Alphabetes i findet sich in den zwei letzten Alpha-
beten gar nicht, sie muss aber schon deshalb richtig sein, weil die
in ihr enthaltenen drei Buchstaben in den beiden letzten Alphabeten
in ganz verschiedene Gruppen eingefügt sind. ^ fehlt übrigens in L.'
ganz.
Gr. 7 der drei ersten Alphabete scheint der Gr. 4 der letzten zu
entsprechen, wenn wir »^ in -t> verändern und Abfall des schliessen-
denjfO, das bekanntHch ein seltener Buchstabe ist, annehmen. Das *
in L.'-^ kann nicht richtig sein, da es in der nächsten Gruppe vor-
kommt. Vielleicht stand an seiner Stelle vo, wie in Salemann's
Alphabet m, Gr. 10. Die Reihenfolge yo öi "* ^^-^ beiden ersten
Alphabete findet sich jedoch auch in Lepsius' fünftem Alphabet Gr. 10
und ich halte sie daher für die richtige.
Gr. 8 der drei ersten Alphabete entspricht L."^ 5 und L.^ (>. Die
letzteren zeigen, dass^ und «^ der ersten Alphabete ein ungehöriger
> Oder ist * bloss die Pehlevi Wiederholung für O*?
Wiener Zcitschr. f. d. Kunde d. Morf^cnl. V. Bd. 2
18 J. KiRSTK.
Zusatz ist. Das i oder \ muss bier Platzhalter für einen obsoleten
Bucbstaben sein, da wir in Salemaxn's Alphabet ii Gr. 11*, Gr. 12
-0, in seinem Alphabet iii, Gr. 9 die beiden Zeichen hintereinander
finden. Wh* haben darnach das Recht, die Gruppe als -c « zu be-
stimmen.
Die Gruppe 9 der drei ersten Alphabete hat in den beiden letzten
nichts Entsprechendes. Da wir die n-Laute schon absolvirt haben, so
kann hier der w-Strich nur wieder als Platzhalter aufgefasst werden.
femer haben wir bereits das «, wenn es am Anfange steht^ in gleicher
Verwendung gesehen (Gr. 3). Dieselbe Bedeutung muss jedoch auci
das am Schlüsse stehende *» gehabt haben, da abgesehen davon, da»
höchstens das voranstehende *» als den vorhergehenden Nasal modi-
ficirend angesehen werden kann, im Alphabete L.^ zwischen dem
Nasal und dem *» noch ein - eingeschoben ist. Wir erhalten auf
diese Weise die Andeutung, dass in dieser Gruppe ursprünglich vier
Buchstaben standen [-.**).*»)•*•] und dies waren, wie man sogleich siebt,
die vier Liquiden, von denen wir zwei bereits als Eindringlinge »w
Gr. 5 fortweisen musstcn. Alle vier finden sich im Alphabet L.' in
den letzten Gruppen, zwei von ihnen in Gr. 25 von L.^, während sie
im fünften Alphabete Lbpsius* regelrecht unter den Consonanten stehen
(Gr. 7, 15). lieber ihre Reihenfolge können Zweifel entstehen^ doch
ist zu beachten, dass in L.^ 23 das aspirirte r, in L.*^ 15 dasaspirirt«
l voran steht. Ferner beachte man, dass, wenn wir annehmen, diss
die Gruppe mit dem aspirirten r begann, die Hinzufügung dieses r
zu dem Hauchlaute o» in Gr. 5 wenigstens einen Schein von Be-
rechtigung erhält. VieUeicht hat man sogar deshalb in Gr. 5 der
Alphabete Sp.^, L.*- ein - vor dem o» eingefügt, weil die Gruppe V
das früher dagestandene ^ zu repräsentiren hatte und man deshalb
noch ein ty in der Form - schreiben zu müssen glaubte. Man könnte
noch verschiedene Vermuthungen in dieser Richtung aufstellen. Aus
dem Vorstehenden dürfte wenigstens die Wahrscheinlichkeit hervor
gehen, dass in Gr. 9 die Reihenfolge ^ >d ) J war.
Die nächsten Ginippen verursachen viel weniger Schwierigkeiten.
In Gr. 10 bedeutet das - in L.'^ wieder einen Platzhalter, da wir in
Die ältesten Zbndalphabetb. 19
Lepsius' Alphabet 5, Gr. 6 und Salemann's Alphabet iii die vier Den-
tale 1ft IL.5-0 fi^iden.
Gr. 11 des Alphabets i entspricht, wie schon oben bemerkt,
genau je einer Gruppe der beiden letzten Alphabete. Die Aspirata
steht voran, mit Ausnahme von L.^ 8.
Ebenso ist dies der Fall in der nächsten Gruppe. Das k von
L.- ist natürlich in uTzu ändern.
Gr. 13 macht gar keine Schwierigkeit, ebensowenig Gr. 14, mit
der auch Gr. 16 von L.*^ stimmt.
In Gr. 15 stand, wie aus der Vergleichung der Alphabete
L.* und Sp.^ mit L.^ 12 und L.* 13 hervorgeht, an erster Stelle
^. An zweiter Stelle kann nichts Anderes als r gestanden sein, da
r_ die Variante von L.^, und tjy, die Variante von Sp.^, schon vor-
gekommen sind.
In der vorletzten Gruppe standen offenbar die y-Laute *» /o X^?
die in dieser Reihenfolge sich in Lepsiijs' Alphabet 5, Gr. 20 linden.
Daraus folgt aber implicite, dass in der vorhergehenden Gruppe das
schliessende uTin L.'^ der Platzhalter t\ir » ist.
Für die letzte Gruppe bleibt dann schliesslich niur mehr r
übrig, das in der That sich in den drei ersten Alphabeten findet,
wobei vielleicht der Umstand nicht ausser Betracht zu lassen ist,
dass in L.*' 21 r ebenfalls auf die Gruppe der y-Laute folgt.
Wir erhalten somit 43 Consonanten, die mit den 16 Vocalzeichen
5i> Buchstaben ergeben. Es würde also ein Buchstabe zu der von
Mas'üdl (Lepsius 338) berichteten Anzahl von 60 Zeichen fehlen. Das
einzige Zeichen, das uns die Zendalphabete noch bieten, ist die ver-
kürzte Form desj, wie sie bei Lepsius Alph. 6, Gr. 2 und bei Sale-
MANN in derselben Gruppe der Alphabete ii und ui sich findet. Sie
unterscheidet sich von dem i nur durch die Krümmung (s. meinen
Aufsatz Zur Fehleüipaläographie in den Mitth. Pap, Erzh, Rainer iv,
1888), von dem_j durch das Fehlen des langen Schweifes und
konnte in den Alphabeten wohl leicht verloren gehen. Setzen wir
sie hinter dasj in imsere K(^constructions>tabelle, so erhält diese fol-
gende Gestalt:
20
J. Kl RÖTE.
Gruppe
L.»
Lkpsius (335)
KlBSTE
1
^0) (£
Xj} (£
^0) <B
2
1 i
0» i»i
n
3
aTj -
^11
»^)
4
<i»CL
r 0-
<i.eL
5
>Ul
^)K5
1 o*
6
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A^l
ö.^
7
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;HJ <3> -t)
8
9
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-0 *
10
11
12
_j^
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o&
«Ü
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U
t«
do
t«
15
rJ»
t«
»r!»
16
- ** « KO
Cli
" w XX
17
jl5
_J^
r
Unsere Aufgabe ist hiermit eigentlich zu Ende, doch dürfte es
sich empfehlen zur Festigung des gewonnenen Residtates einen BUck
auf die jüngeren Alphabete L. ^ ", ', Salemann ii, iii, v zu werfen.
5. Was zunjlchst die Anordnung der Buchstaben in diesen Alpha-
beten betrifft, so werden zuerst die im arabischen Alphabete vor-
kommenden in arabischer Reihenfolge aufgezählt, nur mit dem Unter-
schiede, dass nach persischer Manier Waw vor He steht, darauf
folgen die nicht arabischen Consonanten und schliessHch die avestisehen
Vocalzeichen. Wir erhalten somit drei Abtheilungen. Die erste Ab-
theilung, die mit y schliesst, enthält in den Alphabeten L.^, Sale-
mann II, III, V 20 Buchstaben. Mit dieser Anordnung kann auch L.'
leicht in Uebereinstimmung gebracht werden, wenn wir an -4. SteUe
C^iind ^r, an 6. j^und -, fur welch letzteres wir nach Ausweis von
Salemann iii, b <i» zu schreiben haben, und an 7. Stelle ^ und^.
wofUr aller Wahrscheinlichkeit nach oi^ und ^ zu setzen ist, als je
eine Gruppe fassen. In L.'"' dagegen steht y an 19. Stelle. Diese
Die ältesten Zendalphabete. 21
Üiflerenz kommt daher, dass in den zuerst angeführten Alphabeten
das g nach persischer Manier nach k eingefügt wurde. Da dies aber
nicht zugleich mit den andern persischen Buchstaben geschehen ist,
cl^ femer in Salem ann ii, trotzdem es 20 Buchstaben bis y anführt,
das g erst nach dem y steht, da endlich in Salemann v das g gegen
alle Analogie unmittelbar vor y eingefügt ist, so ergibt sich, dass die
Anordnung des Alphabets L/* die ursprüngUche war, d. h. g begann
die zweite Abtheilung und in der ersten standen nur 19 Buchstaben.
Danach ist es leicht, die ursprüngHche Anordnung der ersten Ab-
theilung, wobei wir das best erhaltene Alphabet L.^ zu Grunde legen
wollen, festzustellen; sie enthielt folgende Buchstaben: 1. *, ^*J^,
3. ^, 4. öv? 5. ^, 6. ne^ Ji_^^, 7. 1 >, 8^, 9. <j *, 10._)K3 £0^7 l^- U
12. ^, 13. 1, 14. «i '1*', 15. £.C, 16. ), 17. «r^, 18. O», 19. v " yo >C:.
Damit sind 31 Consonanten absolvirt. Es würden also zu der
von uns constatirten Anzahl noch 13 fehlen, die in der zweiten Ab-
theilung standen. Vorher müssen wir jedoch wissen, wie viel Nummern
diese umfasste. In Salemann's Alphabet ii ist die Gesammtzahl der
Gruppen des Alphabets 43, damit lässt sich auch L.® in Ueberein-
stimmung bringen, dessen letzte 41. Gruppe aus den Zeichen ^^\ be-
steht, wenn wir annehmen, dass hier ursi)rünglich drei platzhaltende
» » I standen, die sehr gut von einem Abschreiber als unn gelesen
und danach in eine Gruppe zusammengefasst werden konnten. Diese
Vermuthung wird dadurch bestätigt, dass die letzten Nummern in
Salemaioi n ebenfalls bloss platzhaltende i- Striche zeigen. Da nun,
wie oben bemerkt, die dritte Abtheilung die Vocale enthält und wir
von diesen zwei, nändich *• und ^ schon gehabt haben, so müssen wir
von 48 rückwärts 14 Nummern zählen, d. h. die dritte Abtheilung
begann mit Nummer 30. Diese Berechnung wird durch L."^ bestätigt,
hei dem ebenfalls die letzten 14 Nummern (von 24 — 37) die Vocale
enthalten. Es ergibt sich also, dass die rein avestischen Consonanten
die Gruppen von 20 — 29 ausgefiült haben müssen. Am Besten ist
diese zweite Abtheilung in den Alphabeten L.^' und Salemann ii
erhalten, während sie in L.'» und Salemann in auf drei Nummern, die
die Consonanten r, o, **» enthalten, zusammengeschrumpft ist.
22 J. KrasTE.
Gr. 20 enthält in beiden hier in Betracht kommenden Alpha-
beten das g, fiir das wir die zwei Zeichen aj © einsetzen.
Gr. 21 und 22 sind in Alphabet L.^ von zwei unbekannten Zeichen
(s. die lithographirte Tafel bei Lepsius) ausgefüllt ^ die von einem
Copisten als S resp. * erklärt wurden, was unmöglich ist, da diese Buch-
staben schon in der ersten Abtheilung stehen. Dass in dem ersten
Zeichen ein ii-Laut steckt, wird durch das ihm ähnliche Zeichen in
Gr. 17 von Salemann's Alphabet ii bewiesen, wo es auf das m folgt.
Erinnern wir uns nun, dass in den zuerst von uns behandelten
Alphabeten auf das g die n-Laute folgten und zwar zuerst | J, dann
als gesonderte Gruppe \ ^ i, vergleichen wir femer die Gruppe 33
von Lepsius' Alphabet 5 ^ i ^, so dürfen wir wohl die Vermuthung
wagen, dass hier in Gr. 21 | 5 in Gr. 22 \ *i ursprünglich gestanden
haben, i ist in der ersten Abtheilung vorgekommen und die Form I
konnte um so leichter verloren gehen, als die Handschriften ge-
wöhnlich der einen Form, i oder i, mit Ausschluss der andern, den
Vorzug zu geben pflegen.
Gr. 23 in L.« = Gr. 22 in Salemann n enthält r. L.« 24 gibt ««•.
Wir haben nichts zu ändern; ebenso wenig an der nächsten Gruppe,
die übereinstimmend als o gegeben wird.
Darauf folgt in beiden Alphabeten Ä, was nicht richtig sein
kann, da es schon in der ersten Abtheilung steht. Lassen wir diese
Nummer daher vorläufig bei Seite. Darauf folgt in L." 27 wieder o,
diesmal durch ^ erklärt. Es ist selbstverständlich dafür » einzusetzen.
Den Schluss machen die zwei Zeichen r und 5^^ Dass dies
die ursprüngliche Keihenfolge war, kann man wenigstens vermutben,
da einerseits in L.'' "2% deutlich r steht, andrerseits in Salemaxn ii, 29
^, erklärt durch -• JCI^ worin vielleicht eine Andeutung der pala-
talen Natur des gesteckt. Der einzige Buchstabe, der uns ako fär die
Nummer 2G übrig bleibt, ist ^^ Dieser Buchstabe steht in der That
in L.^ 3G vor dem », das wir als nächste Nummer restituirt haben.
Wie konnte aber daraus / werden? Die Antwort gibt das Wort av.
takitmö unipa, das im Parsi takhmüraf, in den Desätir tahmürad
lautet (s. JusTi, Wtb,, nrujxtn) imd das Mordtmakn auf einer Gemme
Die ältesten Zbndai.phabete. 2B
gefunden hat (ZDMG. xvni, Nr. 10). Das schliessende / der Parsi-
form u9^^.^-fi> wurde später zu dem englischen th in ^jy^^ und
vielleicht soll das auf der Gemme unter dem schliessenden p (f)
stehende t diese Aussprache andeuten. Dieser Wechsel zeigt uns, wie-
so in den Alphabeten L.^ 26 und Salemann n, 24 u» und & an Stelle
des im Alphabete L."^ 36 sich findenden und in Folge unserer Recon-
struction an dieser Stelle geforderten ^^intreten konnten.
Die zweite Abtheilung erhält nach diesen Auseinandersetzun-
gen folgende Gestalt: 20. a) ©, 21. | J, 22. \ ^, 23. r, 24. «>», 25. o,
26. ^27. », 28. r, 29. ^
Was schhesslich die dritte Abtheilung anbelangt, so wissen wir,
welche Buchstaben dort zu finden sein müssen, nämlich alle Vocale
mit Ausnahme des « und des t». Ueber die Reihenfolge jedoch, in
der sie aufgezählt waren, kann man bei dem desolaten Zustande der
Alphabete L." und Salbmann ii nur Vermuthungen äussern. Als erster
Buchstabe in Gr. 30 stand wohl -, da in L.^' an dieser Stelle ein
langer horizontaler Strich steht s^, über dessen Werth als a ich meinen
Aufsatz Zur Pehlevipaläographie zu vergleichen bitte. Darauf dürfte
» gefolgt sein, wofUr in L.^ -t>, d. h. ya, in L. ^ 25 das damit
graphisch verwandte > eintrat. Bezüglich der Reihenfolge der anderen
ist es wohl am gerathensten sich an das Alphabet L.^ zu halten und
danach dieselbe als 30. -, 31. *, 32. \ 33. V, 34. (, 35. {, 36. »,
37. (o, 38. «, 39. ^, 40. >, 41. ^, 42. {-, 43. j- zu bestimmen. Ich
kalte es für unnöthig einzelne Coincidenzen zur Stütze dieser Reihen-
folge anzuführen.
So haben wir denn gesehen, dass es auf Grund der durch die
Vergleichung der ältesten Alphabete gewonnenen Ergebnisse möglich
f ist, auch die neueren Alphabete, die erst nach der Occupation Per-
siens durch die Araber entstanden sein können, in ziemlich sicherer
Weise zu restauriren und dies dürfte wohl als Bestätigung der Rich-
tigkeit unserer Reconstruction der alten Alphabete L. ', \ -^ ^ und Sp.^
in die Wagschale gelegt werden können. Ob jedes der 60 Zeichen
^en bestimmten Laut zu repräsentiren hatte oder einige von ihnen
Wog graphische Varianten sind, und ob besonders die von uns
24 J. K1R8TE. Die ältesten Zendalphabete.
erschlossenen Buchstaben^ \ a einen bestimmten Platz im Lautsys
des Avestischen beanspruchen dürfen, soll weiterer Untersuch
vorbehalten bleiben.
Zur besseren Uebersicht flihre ich das von mir reconstni
Zendalphabet in möglichstem Anschlüsse an das indische auf:
1
M
13
^
25
1
37
\
49
i
2
JM
14
^
26
r
38
^
50
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3
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J
54
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7
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19
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31
^
43
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55
Ji
8
{
20
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32
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44
c
56
ii
9
»
21
(&
33
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45
t
57
-^
10
15
22
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46
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11
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47
ro
59,
.JK3
12
\
24
1
36
1
48
»»
60
0»
The Age of Visakhadatta.
K. H. Dhruva, B. B.
Vice Principal Training College, Ahmadabad.
In his paper on Visakhadatta (ante vol. II, p. 212) Professor
Jacobi lays it down at the close with a feeling of satisfaction that
the author of the Mudri^rakshasa lived in the latter half of the ninth
century, and that he composed his play in the year A. D. 860. The
date deduced by the learned scholar rests on the assumption that
ViSakhadatta fashioned the opening stanza of his work on the model
of Ratnakara's PanchäSikä, and on the identification of king Avanti-
varman, named in the closing stanza with the renowned Vaishijava,
king of Kashmir. The proofs adduced in support of these assertions
appear to me far from being conclusive or convincing. I propose to
show in this paper that ViSakhadatta is much older than Ratnil-
kara and that he very probably Uved before the close of the seventh
century.
The age of Ratnäkara is fixed with tolerable certainty, and
this is about the first half of the ninth century A. D. He has left
two works viz. the Vakrokti-PanchäSikfl and the Haravijaya. The
former admits of comparison with the opening stanza of the Mudra-
riikshasa. Vakrokti is the figure of speech which runs through the
latter. The same figure enKvens and adorns the Paiichä6ikä which
is on that account significantly called Vakrokti-Pafichäsikä.
The interlocutors of the dialogues are the same, and the pleasant
contention is carried out almost on the same lines, being marked by
2*»
26 K. H. Dhrttva.
puns and equivoques on similar themes. In certain pieces even the
themes are identical. But, if we examine the compositions of the two
poets closely, Ratnäkara's Panchäsikä appears to lack the natural
grace and the playful simplicity of Viääkhadatta's benedictory stanza.
Its quibbles and repartees are all verbal. They display the author's
ingenuity and erudition more than real poetical excellence. In most
of the instances the theme is constantly changing and the several
speeches which compose a verse are artificially held together bv a
continual double meaning, effected by tortuous constructions and la-
boured wordplay. In the introductory stanza of the prologue of the
Mudraräkshasa the jealous questions of Gauri, graced with modestj
and decorum, and the evasive answers of biva, witty and good-
humoured, are expressed with an ease and elegance which lend a
charm to the poem and render the characters of the interlocutors
agreeable and interesting.' In the verses of the Pancha&ika Siva
and his divine consort appear as inveterate punsters, indulging in
forced equivocations and quaint conceits. I shall quote but one instance
to enable the reader to judge for himself of the correctness of my
remarks. Treating of the same theme as the first verse of the play,
it brings out the peculiarities of the PaiichaSika more prominently
tlian any other.
^ ^ % MdriUlt TUMrdi WlUff^ ^^ Wf^ I
*'May the crafty answers of Siva to Gauri, (given below,) protect
you: (GatiH — ) Now I cannot bear to see this head from which
Ganga falls, (patat-trimdrga), (Siva — ) Nowhere, my love, is f"'.y'
head (patattri-mdrga) the path of birds, (Gauri — ) Forsooth I dislik«
^ The commentator Dhurji^hirSja observes that the crafty answers of n**
are intended to foreshadow the crafty policy, (ifWftt'T) of Ch&^ÄkTt, th?
Machiavel of the play. Hence the Vakrokti of Visäkhadatta is not a mere in\ c(
ing-enuity.
The Age of Viääkhadatta. 27
this (head) from which flows the river of the gods (fturitpagd),
(JSiva — ) No river of wine (sürdpagd) flows here.*'
Compare with this the beautiful Nandi of the Mudrarakshasa:
"May the craft of 6iva, desirous of concealing Gafiga from
Gauri (as shoicn below) ^ protect you: (Gauri — ) Who is this, so
fortunate, whom you carry on your head? (biva — ) The crescent-
moon. ( Gauri — ) Is that the name of her? (Siva — ) Indeed, that is
her name; you know it and yet, how now, you forget it? (Gauri — )
I ask not about the moon but about the woman. (iSiva — ) Let
Vijayä speak, if the moon does not satisfy you/'
The decidedly artificial tone of the Panchasika, as shown by
the contrasted specimens, may be taken to indicate the posteriority
of Ratnakara to Viääkhadatta.
We now turn to the other work of the Kashmirian poet. The
Haravijaya is a huge Mahakavya celebrating in fifty cantos the vic-
tory of 8iva over the demon Andhaka. The poem opens with a
description of Jyotishmati, the City of MoonHght, on the mountain
Mandara of Puranic fame. There the god 8iva and his mountain-bom
consort lived in case. In their love for sport they sometimes amused
themselves with the Tancjava dance and at others indulged in the
throw of the dice. The poet disposes of gambling in one verse at the
close of the second canto, the main portion of it being devoted to the
description of the frantic dance.
Here occur two stanzas that bear a sti'iking resemblance to the
second benedictory stanza of Visakhadatta, which runs as follows:
28 K. H. Dhruva.
"May the dance of the Conqueror of Tripura, awkwardly per-
formed in consideration of the environments, protect you ! — (of the
Conqueror of Tripura), who stays the phenomenon of the sinking of
the earth by Hght steps, who represents the pantomimic action with
the contraction of his arms outreaching the confines of the universe,
and who bends his tire-mitting glance gently for fear of a con-
flagration/'
In the Haravijaya. ii, 55—56 we have the following analogous
description:
"Owing to the narrowness of space he did not, in the first place,
throw about his pole -like arms; then, again feeling that the earth
gave way, he moved with a light step compassionately, and perceiving
that the crown of the shell of the universe would break, he did
not project his pole -like leg. Thus the dance of the moon-crested
God was not happy on account of the environments being fragile."
In the two extracts before us, for each line of the former
(except the third), we have two of the latter resembling closely in
thought and word. The first two lines of the latter are similar to the
second line of the] former ; but what is expressed affirmatively here,
is there turned into a negative statement. The third and fourth Hnes
of the second extract exactly correspond to the first line of the
first. Thus the stanza of Katnakara is but a paraphrase of the first
half of the corresponding verse of Visakhadatta with the order of
thought reversed. The last two lines of the extract from the Hara-
vijaya look hke a distant, but distinct echo of the last line of the
quotation from the Mudrarakshasa. The fifth and sixth lines of the
The Age op Vi6Akhadatta. 29
second extract appear to be an expansion of the idea of the first two
lines of the same.
The description of the frantic dance of Siva, embodied in the
stanzas of Ratnäkara, appears to be wanting in the fiillness of gran-
deur, and the charm of HfeUkc reaKty, which distinguish the corre-
sponding stanza of Visakhadatta. Moreover, the stanzas of Ratnakara
occur at the end of the description of the TäT;i(}ava dance, and
apparently stand apart from the stanzas that precede, ill according
with them in sum and substance. Thus the details of actions, such
as anguUvartana, hastarechaka, and nfnftahasta are directly opposed
to the statement of the first two lines of the extract from the Hara-
vijaya given above; the movement padarechaka of Har. n. 53 coupled
with the description of the rising of the god from his seat to join
the dancing band (ibidem u, 23) mihtates with the statement of the next
two lines ; and the upward projection of the leg (da^4^j)dda) alluded
to in the 43'^ und 49*** stanzas go against the assertion of the other
two Hnes. Even the last two lines are literally contradicted by the
first half of the 62°<* stanza. This apparent inconsistency and incohe-
rence may be accounted for by the supposition that the ideas so
happily and beautifully expressed by Visakhadatta were too tempting
for Ratnakara; that he therefore reproduced them partially in the
stanzas given above without taking care to suit them to the stanzas
properly his own.
The gigantic epic furnishes another instance pointing in the
same direction. It is the incident of the untying of the knot of hair
on the head in anger, referred to in the verse 37 of canto xv. It has
BO special significance or importance there. The allusion is merely
incidental. Like the knitting of the brow described ibidem verse 45
the action is meant to express the wrath of ISiva and to warrant
Ämplicitly the destruction of the demon Andhaka. If one were to
omit the stanza, it would not be missed. On the other hand the
'Verses breathing defiance to the enemy of the gods and his com-
J^es, which precede and follow the stanza in question, would read
*lM)re smoothly without it than they do with it. It is thus so to say
30 K. H. Dhruva.
extraneous to some extent. But in the Mudramkshasa the incident
of the untying of the knot of hair so eflfectually enters into the com-
position of tlie play that it becomes an inseparable element of iL
From where the play begins (and even anterior to that) to where
it ends so happily, it is ever prominent. It strikes the keynote of
the destruction of the Nandas, and forms an important episode in the
figured description between Chanakya and Chandragupta. Here it is
described not as a mere outward expression of rage but as an ensuant
(^VWRT) of a solemn vow to destroy an enemy. At the close of the
play it forms the song of jubilee of the union of Chandragupta and
Rakshasa. The incident thus becomes characteristic of the Mudra-
rakshasa. References to this particular ensuant are very rare in San-
skrit literature. Under the circumstances Ratnäkara may he suppo-
sed to have taken the hint from Viäakhadatta.
To these indications of ViSakhadatta's early date may be added
collateral proofs obtained from other sources. In the prelude of die
fourth act of the Anargharaghava, Malyavat the minister of Rava^a
on learning from Sürpa^akhä the news of the nuptials of Räma and
Sita exclaims in bitter anger:
%^ t*ri^^^ ctii^cftii^q ^^^mJ fn^ifii^^
The chanicter of Vidvamitra here depicted contrasts strangely
with the character of Chanakya in the Mudrarakshasa. This may
p(Thaps be unintentional or fortuitous. But there is another point
which is not capable of such an explanation. For Visakhadatta, too.
compares the action of a person for the accomplishment of an object
with the action of a play, M. R. vi, interlude: TH "Wrfirfinf «'
f^T^^rar f^ ^snt ^% '^ ftrWf%. The figure in both instances
is taken from the stage. But tlie sententious brevity of Visiikliadatta
favours the supposition of his priority to Murari. The comparison
The Age of ViAäkhadatta. 31
referred to is a favourite one of Visakhadatta. In the fourth act of his
play a good minister, intent on the successful issue of his schemes,
is compared to a good playwright anxious to bring his play to a happy
end. This forms an agreeable counterpart and complement of the
illustration of a bad playwright. Murari, as is well known, preceded
Ratnäkara who indirectly refers to him, Har. Vij. xxxviii, 67. He was
however posterior to Bhavabhüti; for as has been pointed out by
Mr. Borooah, his play abounds in imitations of Bhavabhüti's thoughts
and expression.
In the seventh act of the Mudrä-rakshasa occurs the parable of
the deer:
^HTiiu ^nrfwrt: «kuihiiuI fininiflf ^ft^Rm i
The same parable is found in a perfected form in the following
stanza:
oärAgadhara in his anthology ascribes this to Muktapi<}a. If we
te not mistaken in assuming the Prakrit stanza to be the original,
3luktäpi(}a must be subsequent to Visakhadatta. Muktapicja alias Lali-
taditya was a king of Kashmir who ruled from A. D. 695 to A. D. 732
(Tide Kalha^a's Raj. Tar.).^ He was the vanquisher of the poet-king
Yasovarman of Kanauj, the patron of Bhavabhüti and Vakpatirüja.
Vüäkhadatta should accordingly be placed earlier than the beginning
of the eighth century A. D.
The antiquity of the play is further indicated by an allusion to
Its incidents in the third book of the Pailchatantra. The passage
Qnder reference runs in D"" Bühler*s text as follows:
» The correct date is A. D. 726—753 [G. B.].
' The last words shonid in my opinion be altered to f^HII^H^ i^l'^^H i
32 K. H. DimuvA.
Here not only the two principal characters of the play, but the
forged document produced in the fifth act and the alleged present
of valuables mentioned therein are also referred' to,
The last but not the least important link in the chain of evidence
is the name of king Avantivarman which occurs in the closing
benediction.
The reading ^^^^ffT», accepted by Mr. Telang and the com-
mentators Täränätha and Phuijidhiräja, in place of 'nsf^q^il is cer-
tainly a mislection. The closing stanza does not belong to the plot
proper of the play which actually terminates in the branch named
<fH««ltl^i^ or the completive articulation. The author distinctly calls
it ^T^cWrai i. e. a speech assigned to the players in their indivi-
dual and not their representative character. Like the prologue and
epilogue of the western drama the Prastavanä and the Bharatava
kya of the Sanskrit drama are extraneous accessories to the play
proper. Accordingly the concluding stanza of a play conveys a
blessing usually to the people generally, more rarely to the patron
of the poet or to the players as in the instance before us, in the
Vasumatiparinaya of Jagannätha, and the ChaQcji&kauäika ot Arya-
KshemiSvara. It is thus manifest that the poet read "nqpn^^il. But
the general reader having no idea who Avantivarman was, the name
of the hero of the play itself was substituted in its place.
Now the question for us is who this Avantivarman was.^ h
has been shown above that ViSäkhädatta is in all probability older
than Ratnäkara.
The latter was a contemporary of king Avantivarman of Kashmir.
Consequently any allusion to the Kashmirian king is out of place
here. Moreover it may be noted that in the times of the Kashmirian
Avantivarman the Hü^as had disappeared from the scene, and a
new race of invaders had begun their career of conquest. The kingdom
* A similar reference to the plot of the play is fonnd in the introdaciion of
the Chai^i^akaiisika. But tlie date of the play has not been ascertained.
2 Vide Professor Jacobi's paper of ante vol. ir. p. 212,
The Age op ViSAkhadatta. 33
of Sindh fell before the sword of these Islamites. Had the poet lived
in those times he would not have numbered the king of Sindh among
the powerful allies of R4kshasa. Again if the poet's patron had been
a king of Kashmir, the glowing ardour of oriental loyalty and
gratitude would not have permitted him to represent his royal patron
as the partisan of a losing cause, to call him a Mlechchha, and to
subject him to a cruel death. For these reasons I coincide with
Mr. Telang who thinks that the allusion refers to the Maukhara king
Avantivarman, father of Grahavarman, who married the sister of
Harshavardhana or nri-Harsha. The learned scholar, in the introduction
to his valuable edition of the Mudrarakshasa deduces the same con-
clusion also on other grounds. Assuming the geography of the play
to be based on the state of things which existed at the time when
it was composed, he argues on the data furnished by it that the
author flourished before the destruction of P^taliputra which according
to the Chinese accounts took place in A. D. 756. He further urges
that the compHmentary language in which Buddhism is referred to
in the play leads to the inference that it was composed before the
close of the seventh century.
The play connects the name of Avantivarman with the total
discomfiture of the Mlechchhas. Here the word Mlechchha is not a
mere term of abuse but signifies distinction of race. It would be
an anachronism to understand the Turushkas by the term. The
Mlechchhas should therefore be identified with the Huin^as whose in-
roads occurred in the fifth and sixth centuries. They are twice refer-
red to in the play by name. In the Harshacharita Prabhäkaravardhana
i» spoken of as having made himself a Uon to the Hu^as who were
Kke 80 many deer («^ ui ^ P^uT^ti 0"). In his old age he is said to have
sent his eldest son R4jyavardhana on an expedition against them.
Thus the Hü^as appear to have been giving much trouble at that
time. If then, the Mlechchhas of the last stanza are the Hu^as, king
Avantivarman is in all probabihty the Maukhara prince whom we
find mentioned in the Harshacharita. He was a neighbour and contem-
porary of Prabhakaravardhana, and may have joined the latter in
Wiener Zeitochr. f. d. Kandc d. Morgenl. V. Bd. 3
34 K. H. Dhruva.
the wars against their common enemies the Hupas. We know no
other king of the name who flourished about that time. The
Maukharas professed Saivism; so Avantivarman was probably a
Saiva.
The conclusion annved at accords with references in the play.
In the times of Avantivarman and his powerful contemporary
Prabhakaravardhana, Kuluta and Sindh were flourishing states (\'ide
BaQa's Kadambari and Harshacharita). From Kalha^a's RajataraAgini
we learn that Kashmir too was a powerful state at the time. The
Yamapatika appearing in the first act of the Mudrarakshasa is also
mentioned in the fourth chapter of the Harshacharita.
Very scanty is our information about the poet besides this. In the
introduction of the play he declares that his father Pfithu bore the title
of Maharaja, and that his grandfather VateSvaradatta was a Samanta
presumably of an ancestor of Avantivarman. The family of the poet thus
enjoyed power and distinction under the Maukhara princes of the
family of the Avantivarman. The poet too seems to have been a
distinguished chieftain of the king. The name Visakhadeva found in
some of the manuscripts, with its honorific affix bespeaks his rant
The Öukra-Niti gives the terms Samanta and Maharaja a political
signification.' Whether that was their import or not, the terms wen'
current in the Gangetic Provinces in those days. In the grant of
Sri-Harsha of Stha^ivisvara discovered by D' A. Fchrer, the Malii
pramatri Skandagupta who was the officer entrusted with the exe-
^<^ ^<mX f^nt TiwpTmfw^irM^: m
The Aoe of Viääkhadatta. 35
cation of the grant, is called a Mahasamanta and Maharaja, and
Isvaragupta, the great keeper of records at whose command the
document was wTitten is styled a Samanta and Maharaja.
Thus then, as the result of the enquiry, we come to the con-
clusion that ViÄakhadatta is older than Ratnäkara and that the age
of the Maukhara king Avantivarman is very probably the age of
the poet.
Fazar Pliarpetslii und Koriun.
Too
Friedrich Müller.
Als Quelle der Berichte über die Erfindung der armenischen
»Schrift durch Mesrop wird von Fazar Pharpetshi der Schüler Mesrop's,
Koriun angegeben; vgl. Fazar's Geschichtswerk (Venetianer Ausg.
vom Jahre 1793) S. 25: \^ ^»7- pk f«»«^^ ip fj^'^^i ^«^-»•-»^-»^ '/
$^uatg$Jai.p-lg%l; If-ß uamÜ» gual^uaiji "^^^Lmha aat^am^trpaMtft ^mpjSib trpmütkinSti 11^^'^
tLutanti $nirnirLutabaati ^$att.$atuanir$t»t^
Von dem Werke Koriun's: •H«»-r-^c^^tir {m^nL^ tptm%iriiLmj mmcff
i/u»pii.*Mäufhu,f,% \yivp00^uaiß existiren zwei verschiedene Recensionen, von
denen die eine im Jahre 1833 zusammen mit den Schriften von
Mambre und Dawith anha*4h in Venedig erschienen ist; die zweite
findet sich in den \}'"f^it^ v«,^«.^!«*^ als Band «/^«» (Venedig 18541
abgedruckt.
Es entsteht nun die Frage, welche von den beiden Recensionen
meint Fazar von Pharpi, — welclie war seine Quelle bei Abfassung
des Absclinittes, welcher über die Erfindung der armenischen Schrift
durch Mesrop handelt?
Vergleicht man beide Schriften gerade in Betreff des wichtigsten
Punktes miteinander, nämlich der Darlegung jenes Momentes, wo Mes-
rop der göttliche Gedanke der Erfindung erleuchtete, so finden wir in
der Ausgabe von 1833 nichts, was auf eine Entlehnung durch Fazar
Pharpetshi hinweisen würde. Dagegen erscheint von der Ausgabe vom
Jahre 18.^4 eine Stelle bei Fazar wörtlich wieder. Es ist dies die
Fazar Pharpetrhi irsD Koriun. 37
berühmte Stelle: Fazar S. 28 = Koriun S. 10: ^^ u,Luus%i: (Koriun
if.nph^$»0pu»%^ k^b^ui-P^mglrun^ C^ni^t.»jl, (KOHUn UOCh "»f^^) p-fß- JUrnfii,
■^t/» tV^U"L A if^V^J ^«^* tA "V'H^" *b ^^"^' 'l^VZ'l^ t^h^lfb nt^kp ^utp%.
£ «. #»« Jmuaha tr mir •.nt.ja- »MtnuBi. f <"// £*- ^ushn-iutiuti^p »a$mrUtuiUhgb nmuitiu tuiJutb
f!^ (Koriun = JtudiaaUfi^ *^ J^tnn %ii^$u C^un-iM^gb ßiui., trt. jtupnL^L lug^ jiut^^
P'hd^ £r«mÄ-^Ä- f$2^""tbv*' '^v ^uAtif.ifpX ^2^iiajfiiu%nu^L (Koriuu noch =
UMfyaaaLirfian^t. ^^uä^^uAnL^ um fi ^\utJnu t^n iihutßktiuLL uta\ Lb m$uutXii lLiui ai^^mh
«VM. ikbiA uäiuutmututn ^fX^Li$nt$Jftt»y (KoriUU = putn ^nutJutii^ II^MJVM^piMf^
Ki§a0mn.aatuäifmfli» tft. Lmusiilfai.itj\ aMmfuMaßutntraitti a^uyirp^^ utß-i$t.p-auttA» puut
u»%uuyP-taign».p- bit/it u^rinp$uj^ßit ^ fi C^b ijb'Utugt.nfU (Koriun = i/tttfuiut^bfnif^
Diese Stelle, welche beiden Schriftstellern, nämlich Fazar von
Pharpi und Koriun gemeinsam ist, findet sich aber auch bei Moses Cho-
renatshi iii, ^p wieder und wenn man dasjenige, was bei Fazar dieser
Stelle vorangeht mit demselben bei Moses vergleicht, so findet man,
dass Fazar die Stelle von »nbqb^auiibu»i^ n^uttu^f/it »^ ij^^t ^""-»«'f«'^
m$Jhmi. %2^uüm^p^ uantyt^ ^n^$ifbf_ if^bi^b%at»j puMm^ß ^»ujffUfffu/iiUfif .... aU
bis /»«»■" u$%uuyp-uipnt.p-b$u% u^»^,tp$ujg\t *^ ^bi^^b'htuiii.iifi» ganz wörtlich aus
dem Geschichtswerke des Moses Chorenatshi (Ende von ^u» und V)
abgeschrieben hat, ohne auch nur mit einer Silbe seine Quelle zu
erwähnen. Ueber diese Thatsache dürfen wir uns nicht wundern,
nachdem Professor G. Chalathean in seiner ausgezeichneten Mono-
ll^raphie I »fmu»p ^aup$ubgU Ll ^nph-o^npftü* ^^ktuutJiuLtttl» bi^ aL.pu$Lu$b ^plsüut.-»-
p-h^t Moskau 1883, evident nachgewiesen hat, dass Fazar die Werke
von Moses Chorenatshi und E^ise vor sich hatte und sie für sein
Geschichtswerk reichlich verwerthete, ohne auf dieselben auch nur
mit einem Worte hinzuweisen.
Aus dem obigen Vergleich der beiden Stellen geht nun klar
hervor, dass die Stelle über die Erfindung der Schrift nicht aus dem
Koriun vom Jahre 1854 stammt. Ja, ich behaupte sogar, dass Fazar
diesen Koriun gar nicht vor sich gehabt hat, sondern dass es jener
Koriun war, der im .fahre 1833 erschienen ist. Dies geht daraus
hervor, dass Fazar in seinem Werke den Erfinder der armenischen
38 Friedrich Müller. Fazar Piiarpetshi und Koriun.
Schrift \y^iR''s nennt und nicht \f^«p»»^ft^ conform dem Koriun vom
Jahre 1833,' während der Koriun vom Jahre 1854 nur von \}^''p*^r
spricht. Dagegen wird in der aus Moses Chorenatshi abgeschriebenen
Stelle der Erfinder der Schrift übereinstimmend mit der Quelle
jytff"'^ genannt. Fazar hat sich also, ohne es zu beabsichtigen,
selbst verrathen. — Ein anderer Umstand, der darauf hinweist, (^^u^s
Fazar Pharpetshi den Koriun vom Jahre 1833 und nicht jenen vom
Jahre 1854 in Händen gehabt hat, liegt in den Angaben betreffs des
Todestages Mesrop's. Fazar sagt nämlich, Mesrop sei sechs Monate
nach dem Tode des Patriarchen Salj^ak gestorben am 13. Tage des
Monats Mehekan (S. 64 der Ausgabe von 1793) in üebereinstimmung
mit dem Koriun vom Jahre 1833 (S. 26). Dagegen setzt der Koriun
vom Jahre 1854 (S. 31) den 17. Tag desselben Monats als den Todes
tag Mesrop's an, ein Beweis dafiir, dass Fazar diese Schrift nicht vor
sich gehabt haben kann.
Wie sich die beiden Recensionen des Koriun zu einander ver
halten, dies ist eine Frage ftlr sich, auf die wir hier nicht eingehen
können. — Dagegen möchte ich in Betreff der beiden Namen (p*jr
p-»^ oder |p«^w^ und ||'1fci#^#f^ oder jyintpnfy, JJ%ttpn»^ bemerken, dass
es nicht ganz klar ist, welcher der beiden Namen als Eigenname
und welcher als Beiname zu gelten hat. Während man sonst all-
gemein |J'V.«/f«iY als den Eigennamen und HV^p«^ als den Beinamen
ansieht, sagt Stephannos Siunetshi (ufUßinJ^i.p^fii.% muM, «t^««#^wib, hg.
von Emin, Moskau 1861, «^t-, S. 37) das Gegentheil aus: ^^aÄf ^'
T^rif'^' if"-*"''^"p"*-P'["^ "(J"P i'*yb'**'['*^ *^ ^^ni» unLMB iff. ^utL%&mta§%Am% mail
\V'^l!""fffi \V^''r"'i t't^ff^LV
1 Trotzdem es im Text heisst (p. C) \yiuyPn^ u,*ünA (auch Fazar schreibt
II Mir^^«ry und nicht || 1»^»»«»^) stellt auf dem Titel : ^l\iumJ^*.p-I^Cb VWimmj i*-
Anzeigen.
Reinhold Röhricht. Bibliotheca Geographica Palaestinae. Chrono-
logisches Verzeichniss der auf die Geographie des hl. Landes
bezüglichen Literatur von 333 bis 1878 und Versuch einer Carto-
graphic, herausgegeben von — . Mit Unterstützung der Gesellschaft
für Erdkunde zu Berlin. Berlin, H. Reuther, 1890 (gr. 8**, xx,
744 S. Ladenpreis 24 Mark).
Dieses grossartig angelegte Werk, die neueste Leistung des um
die Geschichte und Bibliographie des hl. Landes rühmlichst verdienten
Verfassers, bietet uns ein nothwendiges, seit langem erwartetes, und
in Bezug auf Güte, Brauchbarkeit und Vollstiindigkeit kaum über-
treffbares Hilfsmittel zur Kunde Palästina'« dar; es zählt gegen
2000 Reiseberichte und Werke auf, welche sich mit dem hl. Lande
beschäftigen; gegen 800 Karten und Pläne, welche sich auf dieses
Gebiet beziehen; zwei Verzeichnisse (index auctorum et cartarum;
index locorura) erleichtern das Nachschlagen ; auch der index archi-
viorum et codicum wird sich Forschem nützlich erweisen. Wahrlich
bei keinem Lande der Erde ist die Litteratur gerade in den letzten
Decennien so riesig angewachsen — bibelfeste Archäologen, Geschichts-
forscher, Naturkundige, kurzum Reisende aller Art und aus allen
Ländern haben sich mit rühmlichem Eifer die ^Erforschung des hl.
Landes angelegen sein lassen, und gar mancher Gelehrte, dessen
Ausblick sonst in die weiteste Feme schweifte, ist schliesslich in das
kleine Land, das unsere Gedanken in der frühesten Jugend beschäftigt,
wieder zurückgekehrt, um zur Kunde desselben ein Schcrflein beizu-
tragen. TiTus Toblek's Bibliographie hat schon lange nicht mehr aus-
40 Reinhold Röhricht. Bibliotheca Geographica Palaestdcae.
gereicht, und Röhricht hat sich darum ein grosses Verdienst erworben,
dass er sich der wahrhaft mühevollen Arbeit unterzog, die ganze ein-
schlägige Litteratur vorzuführen. Dass er die allerletzten Jahre nicht
mehr in den Kreis seiner Aufzählungen gezogen hat, erklärt sich
daraus, dass die Zeitschriften und Litteraturblätter für den Orient in
der Gegenwart dieser Aufgabe in vollstem Ausmass gerecht werden.
Wir haben die vorliegende BibHographie nach mehreren Seiten
hin in Bezug auf ihre Vollständigkeit geprüft und darin Nichts vermisst,
was irgendwie von Belang wäre; einige arabische Geschichtswerke,
welche sich mit der Geschichte von Damascus und Haleb beschäftigen,
sind nur darum übergangen, weil das nördliche Syrien ebenso wie
das armenische Cihcien ausserhalb des Gesichtskreises lag; aus dem-
selben Grunde sind auch einige Reiseberichte, welche die Route
Mosid-Haleb-Antakiä schildern, übergangen worden. Gewünscht hätten
wir bei der Aufzählung der Pilgerreisen eine kurze Angabe darüber,
ob der Weg über's Meer oder durch Kleinasien gewählt wurde, in
der Art, wie dies der Verfasser in den ,Deutschen Pilgerreisen' ein-
gerichtet hat.
Wir schätzen uns glücklich auf diese Leistung deutschen Fleisses
aufmerksam machen zu dürfen; jeder Forscher, welcher sich mit der
Sage, Geschichte und Natur des hl. Landes beschäftigen will, wird
es zuerst als besten Führer und Rathgeber zur Hand nehmen müssen.
Wu-helm Tomaschek.
M. J. Schiffers, Dr. theolog. Rector der Marienkirche in Aachen.
Amwäs, das Emmaus des hl. Landes , 160 Stadien von Jerusalem.
Freiburg im Breisgau, Herder, 1890. (8% iv, 236 mit Titelbild,
einem Grundplan, und einer Karte von Judäa. Ladenpreis 3 M.)
Die Palästinologie hat sich in unseren Tagen zu einer eigenen
wissenschaftlichen Disciplin emporgeschwungen; eine der interessan-
testen und vcrwickeltsten unter den vielen topographischen Fragen,
welche die Forschung auf diesem Gebiete in den letzten DecennicD
aufgeworfen hat, ist jedenfalls die Emmaus-Frage.
M. J. Schiffers. Amwäs, das Emmaus des hl. Landes etc. 41
Auf dem Wege von Jerusalen nach Ramla und Ludda, an der
Grenzscheide des judäischen Höhenrllckens und des philistäischen
Flachlandes, nicht weit von al-Atrün, liegt noch jetzt der Ort Amwäs,
'Amawäs ^^\>ii der arabischen Geographen, 'E|x|xaou<; oder 'AfXfiÄOuq
der ältesten Berichte (i Makkab. 3, 57, F. Josephus etc.), als Sitz eines
römischen Präfecten seit 223 NtxiiroXt; benannt — ein Name, welcher
sich in der gelehrten Tradition sehr lange erhalten hat; dieser Ort
liegt etwa 160 Stadien (xx m. p.) von Jerusalem entfernt und besitzt
drei nie versiegende Quellen und Ruinen einer alten Basilica. — Bei
Josephus, Bell. Jud. vu, 6, 6 findet sich ein zweites 'Afxixaoö^ erwähnt
als xwpiov oRuexov töv 'IepocoXuji.ü)v craBiou; Tpiaxovia (so die besten Hdsch.,
einige ältere Ausgaben haben eqi^xovTa); der Ort wurde unter Kaiser
Titus als Colonic von 800 Veteranen bezogen, und ihm entspricht
wohl das nw. von Jerusalem gelegene Bergdorf Kuloniya d. i. Colonia;
nahebei gegen SW. befindet sich der kleine Flecken Qastal d. i.
Castellum. Noch weiter gegen NW. liegt das Dorf Abu-G6§, welches
früher Qariat al-'Onäb ,Traubenstadt' und zur Zeit des Reiches Juda
Kiriat-Ye'arfm , Waldstadt' genannt wurde, mit einer gut erhaltenen
Kirche aus dem 7. Jahrhundert; ziemlich nahe gegen NO. von Abu-G6§,
nordwestlich und in weit grösserer Entfernung von Kuloniya, 04 Stadien
von Jerusalem, liegt das Ruinendorf al-Qubeba mit einem Francis-
canerkloster, welches zu imserer Zeit eine französische Gräfin hatte
erbauen lassen. NördHch von Kuloniya und östlich von Qubeba, bei
der Kuppe Nebi-Samwil, liegt überdies der kleine Ort Kirbet-öaüs.
Wo lag nun das neutestamentlichc 'E;A[jLasj;, xa)|j.r^ xtA/om^ol aiaBiou?
s^T^xovTa oltCo 'IepoüaaXT(5ix (Lukas 42, 13)? Schiffers weist nach, dass
das christliche Alterthum blos ein Emmaus gekannt hat, NikopoHs-
'Amwäs, ohne dass es sich um die viel zu kurze Entfernung von
60 Stadien des Lukas gekümmert habe, und dass diese Annahme bei
den einheimischen Christen aller Kirchen so wie bei den Mohamme-
danern bis in die Gegenwart hinein die vcrbreitetste blieb; nur dass
daneben die schismatisclien Griechen seit Ende des Mittelalters in
Kirbet-Gaüs, oder auch in Qariat at-*Onäb, die Lateiner seit Mitte des
16. Jahrhunderts in al-Qubcba, wohin alljährlich am Ostermontag eine
42 M. J. Schiffers. Amwäs, dab Emmaus des hi.. LAia>Es etc.
feierliche Procession von Jerusalem abging, die Stätte der Erscheinung
des Herrn wiedergefunden zu haben glaubten. Von Gelehrten, welche
die Lage von Emmaus behandelt haben, war es der Holländer Reulvd»
welcher um 1700 mit der Ansicht hervortrat, dass Nikopolis-' Amwäs
durchaus verschieden sei vom Emmaus des hl. Lukas ; Trrus Toblee
hat allezeit seine Stimme für Qubeba erhoben ; Sepp hat Emmaus in
Qastal-Kuloniya finden wollen; Schiffers selbst tritt in dem vorlie
genden Buche energisch und mit Aufbietung aller verfügbaren Beweis-
mittel für die historisch am besten begründete Gleichstellung mit
'Amwas-Nikopolis ein.
Was ist's dann aber mit den 60 Stadien des hl. Lukas (S. 102 fg.)?
Bei Zahlenangaben war ein Irrthum von Seite der späteren Abschreiber
leicht möglich — man erinnere sich an die häufigen Zahlenabwei-
chungen im hebräischen Text der Bibel imd in der Vulgata! Die
ursprüngliche Zahl muss exaxbv e$i^|XovTa gelautet haben: diese For-
derung wird bestätigt durch die Lesart von 14 griech. Codices, welche
TisciiENDORF anführt, und durch die aus dem 5. Jahrhunderte stam-
menden Versionen der Syrer und Armenier; die Lesart k^fyianj ist
freilich uralt, da sie sich bei allen Kirchenvätern vorfindet
Mehr Schwierigkeiten bereitet jedenfalls die Zeitfrage (vg. Ev.
Johannes 20, 19): war es denn möglich, dass die beiden Jünger den
weiten Weg Jei-usalem -* Amwäs an einem Tage hin und zurück
bewältigen konnten? Schiffers beruft sich auf die Kraftleistung des
Eremiten von * Amwäs, Abb^ Viallet, welcher diesen Weg wiederholt
im Laufe eines Tages hin und zurück begangen habe — in der That
eine aussergewöhnlichc Leistung dieses vormaligen französischen
Offiziers! Wir glauben aber doch, dass die ganze Theorie Schiffers'
an der Zeitfrage scheitert; jene Variante Ixorbv e^y^ovra konnte der
althergebrachten Gleichstellung von Emmaus mit 'Amwäs und der
folge^richtigen Erwägung, dass dann s^ijxcvTa zu wenig sei, ihren
Ursprung verdanken. Wir schliessen uns bis auf weiteres der Ansicht
Sepp*s an, wonach \\[i[lolo\>^ des Josephus, also das heutige Qastat
Kaloniya, für 'EfAjxacu; des Lukas in Erwägung kommen müsse; die Ver
schiedenheit der Entfernungsangaben (i^YJxovTa bei Lukas, tptixcr:x bei
IgNAZ GOLDZIHER. MuHAMMEDANISCHE StUDIEN. 43
Josephus) fällt gerade bei dem Stadienausmasse weniger ins Gewicht;
sicherlich sind jedoch die Jünger nicht gleich Schnellläufem gelaufen,
sondern ruhig, unter Gesprächen, ihren Weg gewandert.
Indess verdient die vorliegende Untersuchung alles Lob; sie sei
namentlich imseren Geistlichen empfohlen, welche schon vermöge
ihres Berufes derartigen Forschungen mit Eifer sich hingeben sollten.
Mögen recht bald ähnliche Untersuchungen nachfolgen, selbst auf die
Gefahr hin, dass die Resultate derselben, wie in vorliegendem Falle,
schwankend bleiben.
Wilhelm Tomaschek.
Ignaz Goldziher, Muhammedanische Studien, ii. Theil. Halle 1890.
Max Niemeyer, x u. 420 Seiten, gr. 8*".
Der zweite Band des GoLDzraER'schen Werkes* betriflFt zum
grossen Theil Dinge, über die ich viel weniger orientiert bin als
über die im ersten behandelten. Ich wüi'de es auch kaum wagen,
ihn öffentlich zu besprechen, wenn ich nicht voraussetzen müsste, dass
es in dieser Beziehung so ziemlich allen Fachgenossen ähnlich gehn
werde wie mir. Der Haupttheil dieses Bandes, ungefähr so umfang-
reich ^'ie der ganze erste, giebt nämlich eine Geschichte des Hadtth.
Sprenger hat uns dies Gebiet im Grunde zuerst erschlossen; Snoück-
HuRGROXjE hat einige Puncto, worauf es bei der Beurtheilung des
Ijadith vorzüglich ankommt, scharf beleuchtet: aber schwerlich be-
herrscht ein Andrer auch nur annähernd dies alles so wie Goldziher.
Seine Belesenheit zeigt sich hier, wo möglich, noch grösser als früher.
Er ist in den grossen Traditionssammlungen wie in den Ausläufern
dieser Litteratur zu Haus, kennt gründlich die Werke über die
Traditionskritik imd die über die Grundsätze des Fiqh und weiss
dabei seine Vertrautheit mit vielen andern Fächern des arabischen
Schriftthums fiir seinen Gegenstand trefflich zu verwerthen. Wir er-
fahren von ihm, wie das ^Jadith entstanden ist, und wie die Zahl der
J 8. meine Besprechung des ersten Bandes in dieser Zeitschrift in, 95 fF.
44 Ignaz Goldziher.
auf Muhammed zurlickgefiilirten Traditionen, statt, wie man erwarten
sollte, mit der Zeit weniger zu werden, zunächst immer zunimmt, bis
dieser Vermehrung endlich Einhalt gethan wird.
Wer sich irgend mit der Staats-, Litteratur- oder Culturgesehichte
der ersten Jahrhunderte des Islams beschäftigt hat, der ist vielfach
auf Traditionen gestossen, die der kritische Sinn als gefälscht erkennt,
aber noch keiner hat uns gleich Goldziher nachgewiesen, welch un-
geheuren Umfang die falschen Aussprüche des Propheten und seiner
Genossen haben. Keine politische, kirchliche oder Schulpartei scheute
sich, das, was sie fiir recht und gut hielt, dem Propheten in den
Mund zu legen oder entsprechend zu erzählen, dass er dies und
das so oder so gethan habe. Viele dieser Erdichtungen sind in
bester Absicht und beinahe bona fide gemacht, andre wiederum zu
rein weltlichen Zwecken, um der eignen Partei zu nützen, der feind-
lichen zu schaden. GoLDzraER^s Scharfsinn erkennt oft die Tendenz
in Ueberlieferungen, die wir bis dahin arglos hingenommen haben.
So ist nach ihm der Ausspruch Muhammed's über die Qualen, welche
sein Oheim Abu Talib im Höllenfeuer zu leiden habe, die Erfindung
eines anti-'alidisch Gesinnten (S. 107); denn wenn auch angenommen
werden musste, dass der Oheim des Propheten im Unglauben ge-
storben und also in die Hölle gekommen sei, so ist es doch höchst
unwahrscheinlich, dass dieser grade von dem Manne ausftihrlich in
solcher Weise geredet hätte, dessen Liebe und Schutz ihm so viel
werth gewesen war. Aber den 'AUden, die auf ihr göttUches Erb-
recht pochten, wurde in diesem Ausspruch über ihren Ahnen ein
recht unbequemer Einwand entgegengestellt. Sie und ihre Freunde
betrieben freilich das Geschäft der Fälschung noch weit schwung-
hafter als ihre Gegner. Aber auch ihre geschickteren und wohl noch
gewissenloseren, glückhchen Rivalen, die 'Abbäsiden, leisteten mit
ihren Anhängern Grosses auf diesem Felde. ^
^ Besonders merkwürdig ist die Sammlung von untergeschobenen TriditioB€B
und sonstigen Fälsclmngen zur Verunglimpfung der Omaijaden in dem Edicte, ▼•■
dessen Promulgierung der Chalif Mu'ta^id durch verständige Leute noch eben »k-
gehalten wurde. (Tab. 3, 2164 ff, s. Goldziher S. 99.) Darin finden sich »ach freck
MUHAMMEDANISCHE StüDIBN. 45
Allerdings möchte ich glauben, dass Goldzeier manchmal zu weit
geht und UeberUeferungen anficht, die recht wohl echt sein können. So
bin ich geneigt, den Ausspruch des 'Omar-Sohnes, er habe den Pro-
pheten sagen hören, dass am Tage der Auferstehung vor jedem Treu-
brüchigen eine Fahne aufgezogen werde, und seine darauf gestützte
Weigerung, den dem Jezid geleisteten Huldigungseid zu brechen (S. 96),
fiir geschichtlich zu halten; die UeberHeferung stimmt m. E. mit allem,
was wir sonst über diesen zwar nicht bedeutenden, aber durchaus
ehrenwerthen Mann wissen. Sehr selten möchte ich dagegen in der
Anfechtung von Traditionen weiter gehn als GoLDzraBR. Freilich
kann ich nicht glauben, dass die Bezeichnung k^\jJ yi\ ,Staub-(Erd-)
Vater' fiir 'Ali vom Propheten ausgeht, wie er (S. 121 Anm. 5) anzu-
nehmen scheint. Ich halte diesen Namen nach wie vor fiir einen von
den Gegnern aufgebrachten Spottnamen.* Da man ihn nicht aus der
Welt schaffen konnte, so nahm man ihn endlich als einen Ehren-
namen an, den der Prophet seinem Liebling selbst gegeben habe, und
ersann zur Erklärung mehrere Geschichten, die freilich einander aus-
schliessen !
Wenn ich mir über die Echtheit von Traditionen, welche in die
politische Geschichte gehören, ein bescheidenes Urtheil anzumassen
wage, so darf ich das bei den meisten andern, namentlich den das
Recht und den Ritus betreffenden, keineswegs thun. Ich verweise den
Leser einfach auf Goldziher's Darstellung. Man begreift danach, dass
sich nun bald Bestrebungen regten, die Fabrication von Qadithen zu
hemmen. Höchst naiv thaten das die Leute, welche dem Propheten
Aussprüche in den Mund legten, die denen, so da wissentlich
gef&lschte Verse, die dem Jazid i in den Mund gelegt werden, um ihn als Ausbund
aller Gottlosigkeit darzustellen. Als solcher gilt der, allem Anschein nach zwar
leichtsinnige, aber gutmüthige, Fürst bekanntlich von Alters her, weil die TOdtung
Qusain's und die Schlacht an der Harra unter seiner Regierung statt gefunden
haben. Die Verse sind zum Theil einem Gedicht entnommen, das einst der Heide
Ibn Ziba'rft gegen Muhammed und die Medinenser gemacht hatte.
^ Nach Redensarten wie taribat jaddhn ,mÖgen seine Hände erdig werden*
(d. i. .mnge er zur Erde niedersinken*).
46 lONAZ GoLDzraER.
Falsches über ihn berichteten, mit der Hölle drohten (S. 132).' Von
grösster Wichtigkeit war es aber, dass man schon früh begaDo.
systematisch echte Traditionen zu sammeln. Goldziher zeigt ans,
wie sich auf diese Weise eine besondre Traditionslitteratur bildete,
die mit der Zeit sehr grossen Umfang annahm. Wir lernen die
Schulhäupter imd andern einflussreichen Männer kennen, die darin
die Hauptrollen spielen, und werden in ihre Absichten und in ihre
Methode eingeführt. Man wurde bald peinlich ängstlich,^ aber freilich
nahm auch die sorgfältigste Auslese sehr grosse Mengen falscher
Qadithe in die kanonischen Sanmilungen herüber. Mit der Abfassung
dieser grossen Werke war aber die Thätigkeit auf diesem Felde
keineswegs abgeschlossen. Nicht nur dauerte es ziemlich lange, bis der
Consensus gewisse Sammlungen als kanonisch anerkannte, sondern
man fuhr auch daneben noch immer fort, Traditionen aus mündlichen
wie schriftlichen Quellen zusammen zu bringen und die Elritik an den
Traditionen so zu üben, wie man es eben verstand. Auch wurden
noch viele neue Aussprüche des Propheten erdichtet, wenigstens mm
Zweck der Erbauimg oder in rein localem Interesse;^ freilich gelangten
solche nicht zu allgemeinem Ansehen.
* Mau bekämpfte die Lüge mit der Lüge wie der Vater, der seinen lügenhiftei
Sohn vor der Brücke warnt, auf der jeder Lügner ein Bein breche.
' Da der Wortlaut der Aussprüche des Propheten genau bewahrt werden sollte,
80 behielt man zum Theil sogar offenbar Fehler bei, die sich bei der mfindlichea
oder schriftlichen Ueberlieferung eingeschlichen hatten. Für einen solchen dui
ich auch die, nach Goldziher 245 beglaubigte, Lesart im Buchfiri halten: 03}»
^3'A J^ ^i^-tt^ (^dicö* ^y^ yb. Das kann durchaus nicht heissen: ,(und da wtf
er wie am Tage, da ich ihn hingelegt hatte), ausgenommen ein Stückchen sobh
OhresS Die Worte geben überhaupt keinen Sinn. Die wahre Lesart hat m. £•
die KREHL'sche Ausgabe (1, 339): ill ^<^^ y^^ Beschaffenheit, anagenommen leiB
Ohr'. Ein unverständiger Traditionist hatte das unpunctierte do^ub falsch aug«-
sprochen und entweder schon Buchäri oder ein Späterer hat diese unmögliche Le«rt
verewigt. dUlib bewahrt das Richtige oder stellt es wieder her. 43}\ ^^ fSJJ^ yf
ist eine gewaltsame Verbesserung.
3 So wird dem Propheten ein Ausspruch über die Stadt Genta (Sebta) ia
den Mund gelegt, welcher allen, die ihr in bOser Absicht nahen, Verderben droW
(S. 130). Das erinnert an die der Stadt Edessa von Christus schriftlich gegebeae
Zusage, dass sich kein Feind ihrer bemächtigen solle. Auf die Daner haben diai*
Versprechungen beiden Orton nicht geholfen.
MuHA3klMEDANI8CHE StUDIEN. 47
Auch aus GoLDZfflER^s Darlegung geht hervor, dass die musli-
mische Kritik für die wissenschaftliche Beurtheilung der Traditionen
nicht entfernt die Bedeutung hat, welche sie beansprucht. Manche Auto-
rität der Ueberlieferung konnten die MusUme gar nicht unbefangen
beurtheilen. Erklären sie einen Ueberlieferer für unzuverlässig, so
mögen wir immerhin auf der Hut sein, aber ein gutes Zeugniss für
einen solchen hat weniger Kraft. Wie hoch stehn ihnen z. B. die
ränkevolle 'Ai'öa und der lügenhafte Ibn 'Abbäs, auf die als letzte
Quelle sehr viele Traditionen zurückgehn! Und auch unter den spä-
teren als zuverlässig anerkannten Ueberheferern sind uns einige von
vom herein verdächtig. Die Hauptsache wird immer bleiben, den
Inhalt der Ueberlieferungen selbst scharf zu prüfen.
Bei dieser Gelegenheit mache ich noch darauf aufmerksam,
dass grade von den für Recht, Brauch und Ritus wichtigen IJadithen
sehr wenige auf die wirklich hervorragenden Genossen Muhammed's,
einen 'Omar, Sa'd b. Abi Waqqäs u. s. w., zurückgehn, dass hier
dagegen Leute niederen Ranges wie Abu Huraira, Ibn Mas'üd, Anas
b. Malik und solche, die zu des Propheten Lebzeiten noch Kinder
waren, das grosse Wort fllhren. Sollte sich nicht eine gewisse Klein-
lichkeit, Engherzigkeit in den Traditionen und den daraus abgelei-
teten Satzungen wenigstens zum Theil aus diesem Umstand erklären?
Der Leser möge nicht glauben, dass mit diesen unzusammenhän-
genden Bemerkungen der Gang von GoLDzmER's Darstellung auch
nur angedeutet, geschweige übersichtlich zusammcngefasst wäre. Ich
kann alle die, welche sich mit dem islamischen Orient ernstlich bekannt
machen wollen, nur auffordern, diese Schrift sorgfältig zu lesen.
Den zweiten Theil des Bandes bildet eine Umarbeitung der
Abhandlung über die Heiligenverehrung im Islam, die in französischer
Uebersetzung 1880 in der Revue de VhisL des religions erschienen war.
Ich habe diese seiner Zeit im Literarischen Centralblaft 1881 Nr. 24
besprochen. Goldzihbr fUhrt darin aus, wie sich die der echten
Lehre Muhammed's widerstreitende Verehrung von HeiUgcn und
deren Gräbern, ja selbst ein gewisser Reliquiencultus schon früh im
Isl^m geltend macht und immer weiter um sich greift. Dem Wunder-
giftTibeD des Profieten s^jIns; und seiner Zeitgenossen entsprang der
Glaube an dir W Tiiidrrknn dtr^ Propheten, die doch der Eoiin i»
drücklich kuiiür;, wind j-j-K-hr Wnnderkraft ward dann auch aoden
verehrten Menschen zTierkanni. Das BedOrfhiss des Gemüths. niek
Miniem zwischen -irin Menschen und dem unnahbaren Gott onddia
der in den allen CuIiTcr: Ändern, die der Islam erobert hatte, tiefp-
wurzeke GlauW an HeiliiTf. Wundrrthäter und Gnadenorte sdinfci
auch im IsIäm eine aasi^v.ehnie Verehrung von Heiligen. VidM
wurden chrisiliche, Ȋ zum Theil uralt heidnische Liocalculte mag*'
ringen Abaaderaniren von den zum Islam Uebergetretenen einÄi
beibehahen. Goldiihu: l-nnin iheils aus arabischen Werken, thA
aus der europäischen Rv;s<lineratur ein reiches Material hierüber
sammen. Keiner dieser vielgestaltigen Culte ist gemeinverbindlÜ
i abgesehen etwa von der Verehrung des Prophetengrabes in Ifc-
dina-: manche seltsame, ja Ucheriiche Bräuche in abgelegenen Ge-
genden würden vv^n keinem richtigen Theologen gebilligt werte
aber trou g^ linder ixter g^r scharfer Proteste Einzelner und twH
gelegenthcher Reactiv^n von Seiten ganzer Parteien — wie nÄmeDt-
Uch der Wahhabiten — ist dies Wesen im Ganzen doch nach rai
nach durch das Igma*. die UeWreinstimmung der Gesammtgenieindc,
sanctioniert.
Beide Abhandlungen dieses Bandes zeigen uns die entschei-
dende B^ileumng dieses Ignia'. der Anerkennung des angeblichei
quod semper, qiiod omnes. quod ubique. Das Igma' hat, wie d*
G<^»Li>ziHER darlegt, die Grundsätze testgestellt welche auf demGebiei
der Tradition zur practischtu Durchfuhrung kommen sollten; i*
Igma' hat dem Heiligendienst Gelmng versehaSt. Der Widereprad
des letzteren gegen Koran und anerkaimte Prophetenworte mo*
durch Auslegt*künsie beseitigt werden. Es ist das Verdienst von Sxocc«
HtrKGRöXJE. zuerst nachdrücklich auf diesen Consensus der unfehl-
baren Kirche als einzig entscheidende Macht für Glauben und Lebci
des MusUms hingewiesen, den .kathoUschen Instinct^ des Islams be-
tont zu haben. dun*h den die partiellen Meinungsverschiedenheitea
immer wieder ausgeglichen sind.
MüHAMMEDANISCHE StUDIEN. 49
Auch diesem Bande sind wieder lehrreiche Anmerkungen und
Excurse angehängt. Ich mache z. B. auf die kleine Abhandlung
,0adith und Neues Testament' aufmerksam.
Dass ich bei dem überaus reichen Inhalt des Buchs nicht grade
in jeder Einzelheit mit dem Verf. tibereinstimme, versteht sich von
selbst. Auch könnte ich einige kleine sprachliche Verbesserungen an-
geben. Der deutsche Stil GoLDzraER's ist nicht immer tadellos. Aber
das Werk ist unbedingt eins der hervorragendsten, das seit längerer
Zeit auf dem Gebiete der historischen Keligionsforschungen er-
schienen ist.
Dass man dem Manne, der diese und so manche andre bedeu-
tende Leistung aufzuweisen hat, in seinem engeren Vaterlande nicht
eine solche Stellung giebt, wie er sie verdient, mag sich aus dessen
Ctdturverhältnissen erklären. Aber kaum begreiflich ist es, dass man
vor Kurzem die Gelegenheit versäumt hat, ihn auf einen der erle-
digten academischen Lehrstühle in Deutschland zu berufen.
Strassburg i. E.
Th. Nöldeke.
J. Jolly. Sacred Books of the East, vol. xxxni: The Minor Lawbooks,
translated by — . Pt.i. Närada. Brihaspati, Oxford 1889 [pp.xxiv, 391].
Since the discovery of a large piece of Asahaya's conmientary
on Närada's Institutes and of the Nepalese MSS. of the text a new
translation of this important lawbook had become a great desideratum.
Professor Jolly has furnished it in the volume under review, and
has done his task in a manner which entitles him to the gratitude
of all students of Hindu law. In accordance with his edition of the
text in the BibUotheca Indica, he follows in the first four chapters
and a half the text of Asahaya, adding in the notes renderings of
the greater part of the glosses. In the remaining thirteen chapters
he renders the shorter version, preserved in the Indian and Nepalese
MSS. Extracts from the best Digests and Commentaries on other
Wiener Zeitochrift f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. 4
50
J. Jolly.
lawbooks arc tiscd to illuBtrate the more difticult verses of this
tion, and parallel passages from otlier Sinritis are copiously «juole
The verses, quoted in the Digests, are throughout marked hy asi
risks. An Appendix, pp, 223 — 267, eontains tlic chapter on Thefk* whicj
occurs in the Nepalese M88. alone, and the quotations from N^nuk
not found in the MSS., but occuiTing in the Digests. The concise
Inti'oduL'tion gives a view of tlie present state of the literarj' question*
connected with the work. The edition thus contains not more than whal
is wanted* For, in the case of Närada, even the quotations in the
Digests, not found in the MSS,, deserve to be collected, because the
greater portion of the text is not protected by ancient commentaries
Nor does the translation omit anything that is important for the stu-
dent of Hindu law. The only improvement, which might be snggested,
is an addition of references to the published Digests in the notes to
the verses which are marked by asterisks. In the first chapters the
have been frequently omitted. They would have been convenient ftfl
the sake of comparison.
Compared with the earlier translations. Professor Jolly's ne<
version shows gi-eat progress. There are only a few cases in whifl^
it seems to me, either IVIr. Colebrooke's renderings might have bee
adhered to with advantage, or altogether different ones are desirnUö
Thus in the second vei-se of the chapter on Partnership iii, 2 (p. \2i\
Professor Jolly*s translation of tenotüahfheyur am^atali by 'Then
fore let each contribute his proper share', is even less close thm
Mr. Colebrookb's (Digest n, 3, 3) "therefore each should contribulÄJ
his share to the common exertion'. With Cha^jesvara {Vit>6dof0^^
ndkara p. 111) I take the phrase to mean that each partner is
exert himself (i. e. to do a share of the necessary work) in prop
tion to his share (i. e. to the share of the capital contributed by bimil
In the same verse, both Mr. Oolebrooke and Professor Jolly have left j
out the word updyena. It might easily have been iacluded by tnuis-l
lating, 'Where several partners are jointly carrying on bttaineßsiof|
the purpose of gain by (some) means (or other)'. Again in the fonrtflj
verse of th«' iiftli chapter (p. 131) Mr, Colrbrookb's translation O^J
The Minor Lawbooks. 51
vritti by 'subsistence' is better than Professor Jolly's 'income'. For,
students^ apprentices and slaves, who are here spoken of together
with hired servants and officials, do not receive any 'income', but
merely food, or food and clothing. In verse 6 of the same chapter
upa»par§ana in the compound guhydfigopaspariana ought to be ren-
dered by 'touching', not by 'shampooing'. The author probably refers
to washing and removing the hair. In the next verse the translation
of ichchhatahk sväminaä chdfigair upasthdnam by 'rubbing the master's
limbs when desired' is not quite accurate. I would render the phrase
in accordance with MitramiSra's explanation {Viramitrodaya fol. 124a,
1. 7) Moing bodily service to the master when desired'.
With respect to the Introduction I can only say that I do not
know of anything that requires to be added or to be altered, with the
exception of the statement that Baca's KädambaH is a work of the sixth
century (p. xvni). It ought, of course, to be 'of the seventh century'.
Through the translation of the fragments of the Bphaspati Smriti
(pp. 277 — 290) we obtain a first instalment of the results of Professor
Jolly's important researches on a new field. The collection of the
copious quotations from the lost lawbooks has been, too long, neg-
lected; Professor Jolly has rendered us a very great service by
undertaking this tedious and laborious task, which is indispensable
for the reconstruction of the history of the Hindu law. He has also
done well to begin with Brihaspati. For, as he has shown in his Ta-
gore Lectures and again, at greater length, in this volume Bphas-
pati's Smnti possesses a very great value for the history of the Mä-
nava Dharma&astra. I can only add the request that he wiU confer a
ferther obligation on the law-students by pubUshing a Sanskrit edition
of 4e fragments with a full vaHetas lectionis. It is to be hoped that
either the Asiatic Society of Bengal or the German Oriental Society
iriU find room for such a publication in their series of Sanskrit texts.
52 Wahan Bastamean.
Mechithar Göä. Rechtsbuch der Armenier, herausgegeben von dem Archi-
mandriten Dr. Wahan Bastamean, WayarSapat (Ed^miatsin) 1880. 8'.
180, 442 und 12 S. Xfl^tP'—p-u ^V^^zl* ^"»«»"'»"»«^'^««'7//^ ^"U^" kf*-'^
t[ut%n^g, *^ l| utt^up^u^iUMn '^ utuiutpu/üf "PF"J ^—P^-^-qh^k \ ^^JfMM»h-%^, f WH *
Im Jahre 1862 erschien im xl. Bande der Sitzungsberichte der
philosophisch-historischen Classe derk. Akademie der Wissenschaften in
Wien eine Abhandlung von Dr. Ferdinand Bischoff, Professor an
der Lemberger Universität, unter dem Titel Das alte Recht der Ar-
menier in Lemberg, Die Abhandlung kam auch als Separat -Abdruck
im Umfange von 50 Seiten heraus. Prof. Bischoff bemerkt in der
Einleitung zu seiner Publication, dass lange bevor Lemberg eine Stadt-
gemeinde nach deutschem Rechte geworden, daselbst auch Armenier
ansässig gewesen sein mögen, welche eine besondere Gemeinde mit
ihren eigenen Obrigkeiten bildeten und nach ihren hergebrachten
Rechten lebten, die ihnen von den polnischen Königen bestätigt worden
waren. ,In ihrem Emporstreben — so bemerkt der Herausgeber —
geriethen sie häufig in Widerspruch mit der herrschenden deutschen
Stadtgemeinde, namentUch über die Gerichtsbarkeit, über welche ein
zweihundert Jahre lang su^h hinziehender, äusserst lebhafter und hart-
näckiger Streit geführt wurde. Während die Annenier, auf das Her-
kommen sich berufend, keine andere Gerichtsbarkeit als die ihres
eigenen Vogtes und ihrer Senioren anerkennen wollten, behauptete
die Stadtgemeinde, auf Urkunden gestützt, die Armenier unterständen
dem Stadtvogt.' — Nachdem in den Jahren 1469, 1476, 1510 von
Seite des polnischen Königs entschieden worden war, dass die Ar-
menier in der Hauptsache dem Stadtvogt unterstehen, aber in einzelnen
Fällen vom Stadtvogt mit Hinzuziehung der armenischen Senioren nach
dem armenischen Rechte gerichtet werden sollen, befahl im Jahre 1518
gelegentlich eines Streites in BetreflF der Gerichtscompetenz König
Sigismund i. den Armeniern, sie sollten ihr Recht aus dem Arme-
nischen ins Ruthenische oder Lateinische übersetzen lassen und ihm
beim nächsten General-Convent vorlegen. Dies geschah im Jahre 1519,
Rechtsbuch der Armenier. 53
wo das Recht vom König bestätigt und mit einigen Zusätzen und
Erweiterungen versehen wurde. Dasselbe besteht aus zehn nicht durch
Zahlen bezeichneten und aus 124 gezählten, zumeist auch mit Inhalts-
Ucberschriftcn versehenen Capiteln. Die meisten betreffen das Pri-
vat- und Strafrecht, andere das gerichtliche Verfahren und die Polizei.
Prof. BiscHOFF meint, das ihm vorliegende Rechts-Denkmal habe seine
Fassung vermuthlich erst erhalten, nachdem die Armenier in Polen
sesshaft geworden waren, dann bemerkt er weiter: ,Es unterhegt
keinem Zweifel, dass dieses Recht auch bei anderen als den Lem-
berger armenischen Gemeinden in Anwendung stand. Dafür spricht
auch das Vorhandensein von Handschriften an verschiedenen Ortcn.^
Gegenwärtig ist die Quelle des Lemberger armenischen Rechtes
gefunden und nachgewiesen. Diese Quelle ist das berühmte Rechts-
buch von Mechithar Gö§.
Bekanntlich verliessen die Armenier zweimal ihr Vaterland,
respective die Hauptstadt desselben, Ani, um nach Polen sich zu
wenden, — das erste Mal im Jahre 1064 als Ani von Alp Arslan
verheert wurde, und das zweite Mal im Jahre 1239, als die Mongolen
unter T§harmaYan die Stadt vollständig zerstörten. — Mechithar be-
gann mit der Abfassung seines Werkes im Jahre 1184 und er selbst
starb im Jahre 1213. Das Rechtsbuch war daher im Jahre 1239, als
der zweite Wanderungszug der Armenier die Stadt Ani verliess, in der
Heimat wohl bekannt, so dass man annehmen kann, die Armenier
hätten das Werk Mechithar's mit sich genommen. Und dass dieses
wirklich der Fall war, wird durch einen Vergleich des Lemberger
Rechtes mit dem Rechtsbuche Mechithar's vollkommen bestätigt.^
1 Der Venetianer Mechitharist Lukas Ind2id2ean (Ind2id2i) hatte die latei-
nische Uebersetzung des armenischen Rechtes vom Jahre 1518, von welcher ein
Exemplar in Venedig sich befindet, gekannt, dieses armenische Recht aber für
eine officielle Gesetzsammlung aus der Zeit der Bagratiden gehalten. Zu diesem
Irrthnme wurde er durch die beiden am Anfange der lateinischen Uebersetzung
stehenden Sätze: »Johannes Dei gratia Rex Armenie tempore felicis imperii sui con-
stituit' und ,Item Theoti Regis Armenie memoria digna (digni) et laudabilis et
aliorum regum et principum Catholicorum Armenie* verführt. Vgl. Indfid2ean
^^attiuiMttä.p'ptii *uttiMtutnuAt^t n, 305.
54 Wahax Bartaxeax.
Das Werk Mechithar's zerfällt in eine Einleitung (V-^—^p^««^/.i
und zwei Theile, von denen der erste Theil {JS^A »■ »//fc) das Kirchen-
recht {t^lri^iiuB^u,^ ^,mi,n%g^ mit dem Eherechte in 124 Abschninen,
der zweite Theil (Jusui» Irp^pt^pi^^ das gesammte weltliche Recht { -^^r
^fttr^r j«Mp#c^^) in 130 Abschnitten umfasst. — Das Lemberger
Recht ist grösstentheils dem zweiten Theile des Rechtsbuches Mechi-
thar's entnommen (im Ganzen 105 Capitel), vier Capitel gehen anf
den ersten Theil und vier Capitel auf die Einleitung zurück, alles
Uebrige (acht gezählte Capitel und die zehn nicht gezählten) ist aus
verschiedenen Stellen des Rechtsbuches zusammengestellt.
Der Herausgeber gibt auf den Seiten 29, 30, 31 der Einleitung
eine Concordanz des Rechtsbuches Mechithar's und des von F. Bischoff
veröffentlichten Lemberger Rechtes. Leider ist diese Concordanz ganz
ungenau und in Folge dessen unbrauchbar. Schuld an dieser b^
dauerUchen Thatsache trägt wohl der Umstand, dass, wie aus der
Fussnote auf S. 27 hervorgeht, der Herausgeber Wahax Bastajoix
bei Beginn der Drucklegung seines Werkes starb und der Corrector
die Zahlen der Citate nicht collationirt hat. — Ich erlaube mir, die
Fehler der Concordanz hiemit zu verbessern:
BrscHOFP Mechithar
9 =: «A^
34 = A
56 = fy
57 = ik
b^ = tr
50 = >
60 = V-
61 = ^^
65 = >t^
66 = ^f
67 =r *Jp
iv^ = ^
60 = a
70 = a«.
71 = -V*
•HOFF Mechithar
Bischoff Mechithar
12=.^
88 = Jft
73 = -iy
89= IT
74 = a^
93 = lüff
75 = Jip
94 = ^^f
76 = y und I, 7^
95 = Ä/^
77 = t
96 = ^^j
78 = 7«»
97 = aV^
79=71.
98 = Äf^
81 = 7/.
99 = ^^p
82 = ^
100 = 1^
83 = ^p
101 =2qt«
84 = J^
102 = ^F
85 = 3^7-
104 = 1(5^?
86 = A
105 = 7^^
87 = ^f
106 = 1^.
Rechtsbuch der Armenier. 55
Als Probe fiir die Uebereinstimmung des Lemberger Rechtes
mit dem Rechtsbuche Mechithar's will ich einige Abschnitte mittheilen:
BiscHOFP = Capitulum secundum = Mechithar ^.
Humanum genus deus liberum creavit et fecit. Verum quia ne-
cessarii sunt dominis suis servi ad serviendum propter terram et
aquam, simile hoc jus est: quando aliquis colonus seu Kmetho domino
sue nichil movendo(?) a domino suo ubi vult transire, potest; si vcro ali-
quis dominorum istud tolerare noUet, scilicet libere emittere eundem
subditum suum, volens eundem retinere in sua jurisditione, tunc pueri
post mortem patris, si tales pueri in dominio hujusmodi domini non
fuerint procreati, habent libertatem eundi et sc transferendi sub alios
dominos ubi voluerint.
1 «Mf«» c/IV""/*«^^^ &•»&*. ifutpiLL$§ypktu ^ni-ß-^tiif iMtߧ h-utn.u»jtrt inirmtithu
^uamutt^M '^^""U^^ tntt. ^»nfU 1» ^ PP'U ' \^'' 1"tJ" 'Y''"'Vf'' Üu^p^lnP iLiutms*—
MUjuJT «r« %tfpl; tip ^ inlrmu^^ Lt. pn^tutLtattn^ latAiuoIr tutuü uAttLpß^ iKjutt^tata^
aUtim ifiu^ni.tatü ^omit tuatutn ir% nmiaJip hrüirtutp iMtintt.m b-t. n* isikttt. i
Bischoff. Capitulum quintum de pueris unum (uno) alterum in aqua
submergentis (submergente) = Mechithar ^.
Pueri natantes in aquis (si) unus alterum submerserit, ex tunc
judices debeat talem casum submersionis bene et perfecte rescire, si
submersio talis facta est ex loco (joco) aut ira, aut ex malo corde,
studiose intentioriis, aut si ille submersus sc ipsum ex casu submerserit
in profunde aque, et illi connatantes ipsi submerse auxiliari non po-
terant, tunc judices rescitis ad planum predictis casibus, si ille se so-
lum ex casu submersit et ejus connatantes illi subsidiari non potcrant,
tunc pro tali submerso solutio non impendatur, si vero ex alia causa
predicta submersus fuerit, tunc solutio capitis impendi debet juxta
computationem annorum illius submersi, sicut pro capite occisi.
1% 9nt.mt$ tntatuinti ifuAtLiit^ip tat/h tUfitAtu ^h it3kiiL.gtahtfiuL% ^ tnkuuthktnti
jfittilr ugJM» —— kß-i; tuiaamittuifutiMaBtum k kitutiu kt. fd-i; gtuitnt gk ittt onbttt.f uim»iP
kt.mttJ^ t^uktati ^ pttimu kt. tthtbtun jt pkmkt tuptnutnu "^JfJ'n * \mdt'W^k J?^'^^***^
^latJkJtutnpgp pi*iB. tututaahnt.ß-k iMtü tuifni* k'. u»httul;i» i/akitÜt tntatgp pniM$t.tatUf\a \
56 Wahan Bastamean.
Bischoff: Capitulura sexagesimum octavum de eo qui in viueam idi
cujus intraverit = Mechithar ^.
Si aliquis alicui in vineam intraverit absque domini vinee v«>
luntate, potest uvas vini comedere quantum placet, sed nichil de vinea
ilia exportare debebit, quia justo jure prohibetur, quod vinee absque
consensu proprietariorum suorum destrui per neminem debent. de qua
vinea nemo in saccos nee in aliqua alia depositoria aliquid asportare
debet, si vero aliquis de vinea aliquid receperit et per hospitem vinee
in tali facto inventus fuerit, in quocumque damnificavit dominum vinee
id ei solvere debet.
BiscHOFF. Capitulum octuagesimum septimum de locatione nove ville
in cruda radice = Mechithar jCpr.
Si aliquis novam viUam in cruda radice locaverit istud non po-
test facere absque consensu Regie Majestatis, et dum talis nova villa
possessionata fuerit colonis imprimis debent ostendcre locum et fan
dum pro ecclesia editicanda ct demum cuilibet domicilio et aree de-
bent exdividere agros, prata et alia utensibilia domestica, ut quilibet
sciret super quo residet, si vero desertam ^^llam aliquis volueritpos-
sessionare debet ibi locare colonos eo jui'c et consuetudine, in qua
predicta villa a principio erat locata.
irL ^Pp^ t-t. »{ß^nß utßuui^uk (u*iß 'f^^ pntuiul^utu ^"'^^2.-P '^ "'f^hsfi' ^'- **T*
p$utß-tMtit0tt.£n ^^tatuinutinfau^ s 1^ tuut P'h u»t.L n$uL ^A^Ask/^ ^'* ^3^ ptmajm^mmm^
^i.piMtotM/ir^fia.p puan usu^afuth^ %ut^»ühtu^ Ltu/^afil» t J^«*^ P"^ prntaJam^wmtim^Mml^ "J
^ßk ^<- utüt^^uth^^ bt. utlipnt-p-kiatlb ^if^itfmnt.SL k^tugj trmpmm. tmmmmgL% f*-
*t-u»hni.3h ^aui-tmu§$tp$ui^juutnt.p-hiuJpf %ut^ L ^b- qt^uitp» £rL mtamaat "SMfS^f J»^
Rechtsbuch der Armenier. 57
Der Verfasser des Rechtsbuches, Mechithar, mit dem Beinamen
Gös (to^) ,der Dtinnbart^ wird in den Geschichtswerken von War-
dan Bardzrberdetshi und Kirakos öfter erwähnt. Derselbe war in
Gandzak (dem heutigen Elisa we topol) geboren. Das Jahr seiner Ge-
burt ist nicht bekannt, dagegen kennt man das Jahr seines Todes,
nämhch 1213. Da nun angegeben wird, er habe ein hohes Alter er-
reicht, sei also als Greis von etwa 70 bis 80 Jahren gestorben, so
können wii* eines der Jahre zwischen 1130 und 1140 als Jahr seiner
Geburt annehmen. Wie die meisten Jünglinge aus besserer FamiKe
gcnoss auch Mechithar eine geistliche Erziehung und widmete sich
dem geistlichen Stande. Nachdem er die berühmtesten Lehrer seiner
Zeit gehört hatte, erhielt er den Grad eines Wardapet. Rasch ver-
breitete sich der Ruf seiner Gelehrsamkeit und seines frommen Lebens-
wandels und von allen Seiten strömten ihm Schüler zu, um sein Wort
zu hören und seinen Lebenswandel sich zum Vorbild zu nehmen.
Wie sein Landsmann Kirakos bemerkt, wirkte er der Bedeutung
seines Namens gemäss ^«»fc^^ ^uu» tu%nt.u/% fi*-pij Jlu/ip^fphp ^utJIrhlr^
ulruh,. Von seinen Schülern war unstreitig der berühmteste Johannes
Tawuäetshi, bekannt unter dem Namen Wanakan, der Verfasser eines
leider verloren gegangenen Geschichtswerkes über die Begebenheiten
seiner Zeit.
Mechithar war auch praktisch im Dienste der Kirche thätig,
indem er mehrere Kirchen erbaute, wobei er von seinen Gönnern,
den Fürsten Iwanß, Zaqare, Qurth und Wachthang unterstützt Avurde.
Nach einem frommen, an Erfolgen reichen Leben starb Mechithar
im Jahre 1213 imd wurde am Eingange der Kloster-Kirche von Neu-
Getik begraben. Von seiner wunderthätigen Grabstätte bemerkt Kira-
kos c ff^ JKü^i. autßuom n.lr nir atfuht Lupus oa^*^ au»t,auait£rtnuf "fin ^lUUiuutnJ
UMUMiut-phpü ßtunoß'u \it»m$u f Ift. 9S"y utLnLif^t ^tttittMttuuäa »ntMabli*ü n uii;tnu
^^LMMÜi^tuQ Jui^iLMß IfL. (uAtiuiAinaf uf$ 1^ utnnt-iuh- aiAuäp$ut,itn^*it pLn aktun-tuunml;
^ir1bqMtktnä.p-iriuJp b-i. i/ut^ai.is»i/a,
Mechithar hat nebst seinem Hauptwerke, dem Rechtsbuche (7^—
Mntuuu,is0%uitf.fiiip^ nachfolgende sechs Werke hinterlassen: 1. \\"-'*'i4fy
die bekannten Fabeln (in Venedig 1790 und 1842 gedruckt), 2. \\i^P:gf
58 Wahan Ba8tam£An. Rechtsbuch der Arscexier.
^..-r^j, t^^kJ- --ÄV^ ^pi^^hr^^^g, 6. W^p > ^iS^/.«;, p%«.p^k^ >
Von dem Rechtsbuche Mechithar's sind mehrere Handschriften
bekannt. Sieben linden sich in Edimiatsin/ zwölf in Venedig, vier
in Paris und eine in Wien bei den PP. Mechitharisten. Als die beste
Handschrift, welche er auch seiner Ausgabe zu Grunde legte, sieht
Bastamean die Edimiatsiner Handschrift Nr. 492 an, geschrieben anf
altem Baumwollpapier im Jahre 744 = 1295, von welcher leider einige
Blätter fehlen. In Venedig [vai KJoster der PP. Mechitharisten ) tindet
sich eine Pergamenthandschrift, die von den Mechitharisten für die
<3riginalhandschrift des Verfassers ausgegeben wird, was Bastameis
bezweifelt. Die Wiener Handschrift ist auf Pergament geschrieben
imd kann als ziemlich alt angesehen werden.
Der Herausgeber des Rechtsbuches, der Archimandrit Dr. Wi-
HAx Bastaxean, mit dem persönHch bekannt zu werden ich das Glück
hatte, hat sich durch diese Publication ein grosses Verdienst um die
armenische Philologie erworben: mit der 180 Seiten starken, in neo-
armenischer Sprache geschriebenen Einleitung, welche den Gegen-
stand in gründhcher und erschöpfender Weise behandelt, hat er sich
ein unvergängliches Denkmal gesetzt.
* Bastamean bezeichnet fünf Handdchriften mit den Nommem 749, 488. 489,
4*.H>. 492. Diese scheinen den fünf Exemplaren zn entsprechen, welche in Wmjf
gmM^mB^ Itmjmi^/Lp Jlmmtky,^^ j pu^if^puA^fi T^V m^f^mm-mf, \y,fJfmm^%/$, Tiflis 1^
4' , auf S. 29 ff. verzeichnet sind. Diese fünf Exemplare tragen aber die Xummeni
478. 479. 4^0, 481, 482. Ich vermag leider Nr. 492 bei Bastameax mit keinem d«
fünf Exemplare des 11«»/^ mm*.mmtL zn identiäciren. Zwei Exemplare sind spater.
nach dem Jahre 1863. aus dem Xachlasae der Bischöfe Karapet Acbaltshchat^i
\,\y^pu,^hm. yjmm.^jlmm,gf) Und Sargis Dzalaleautsh (^||«»|.^ S^'nrÜ"^^
in die Bibliothek gekommen ^vgl. die Vonrede von Bastameas, S. 113^. Ueberhinpt
scheinen die im 11«»/^ iipM.gtm^ verzeichneten Uandschrifteu oberdachlich und QB-
genau beschrieben zu sein und wäre eine eingehende Bearbeitung derselben sehr
not h wendig.
Fri£dricu Müller.
Kleine Mittheilungen.
New Excavations in Mathuvd. — Sooner than I expected, when
I wrote my article on the Jaina question for the last number of this
Journal, have I to recur to the excavations in the Kaftkali Tila. Dr.
A. Führer resumed his work on November 15, 1890, and on De-
cember 27 he was able to forward to me rubbings of nineteen new
inscriptions, ranging apparently from the year 4 of the Indo-Scythic
era to the year 1080 after Vikrama, some of which possess a very
unusual interest.
The most important document is one, found on the left portion
of the base of a large standing Jina, of which the right half is as
yet missing. I read it, as follows:
1 Sam 70 (+) 8^ rvafvaj 4 di 20 etasyam purvdyam Koliye
[Kotfiyef]'^ gam Vairdyd Mkhdyd
2 ko Arya-Vjidhahasti arahato Nan[d]i[d]varta8a^ pratimarh
nirvartayati \
3 sya bhdryydye irdvikdye [Dindye] ddn[a]rh pratimd Voddhe (f)
thupe devanirmite pra
Each line seems to be complete, and it follows that the pieces
wanting between L. 1 and L. 2, at the beginning and at the end of L. 3,
1 The first sign is exactly like the second sign in column 5 of Dr. Bhao-
vAklAl's table, Indian Antiquary, toI. vi, p. 45.
2 The second sign looks like Zi, but may be a cursive form of U*-
' The initial na is abnormal, in the second sign the d is very faint and
small. The left half of the third sign has been destroyed.
60 Kleine Mittheilungen.
must have stood on the right half of the base. This side, too, must
have had three lines, and it is not diffieolt to restore some portions
of them conjectiirally according to the analogy of other inscriptioiis.
The first line of the right side began without doubt with the words
Tkdniye kale and ended with the letters vdchay which latter are
required on account of the syllable ko with which line 2 begins. In
between probably stood ^irikiyt, or, an- Gyihe sarkbhoge and the name
of Vridhahasti's teacher, foUowed by §ishyo. For, without such further
specifications the line would be too short in proportion to the lines
of the left side, which contain each from 24 to 27 letters. The second
line of the right side, of course, contained a more detailed description
of the donatrix, as the daughter of N. N., the daughter-in-law of X.
N., and perhaps the mother of N. N., as well as her husband's
name. The third line certainly began with the syllables tishthdfitd or
with a Prakrit equivalent thereof
With these explanations and restorations the translation will be:
*In the year 78, in the fourth (month of the) rainy season, on the
twentieth day — on that (date specified as) above, the preacher Arya-
Vridhahasti (Ai'ya-Vfiddhdhastin), [the pupil of J in the Koliya
[Kotfiyaf] Gana, in the Vaira (Vajrd) Sakha [in the Thdniya Kida]
orders to be made a statue of the Arhat Nandiavarta. The statue,
a gift of the female lay-disciple Dinä (Dattd), the wife of
has been set up at the VocJ^ha (?) Stupa, built by the gods.*
The first point of interest which the inscription offers, is the name
of the Arhat. If my reading is coiTCCt, it would seem that the statue
represents the Tirthaihkara Ara. For, there is no Tirthamkara Nan-
diavarta, but the symbol, called Nandyavarta, is the mark of Ara.
It is quite possible that in the mixed dialect Nandidvaria represents
the Sanskrit Ndndydvarta and that arahato Nandidvartasa must be
translated by 'of the Arhat, whose (mark is) the Nandyavarta'. ^^
have thus a further proof, (see, ante, vol. iv, p. 328) that the distinctive
marks of the Tirthamkaras were settled in early times, and a further
contribution to the list of the prophets, whose images adorned the
two old temples.
Kleine Mittheiuingbn. 61
Secondly, the use of the verb nirvartayati 'causes to be made or
completed \ instead of the usual nirvariand, fully clears up the meaning
of the latter word. There is no longer the slightest doubt that it means
literally 'in consequence of the order (or exhortation) to make'.
Still more important is the information, conveyed by L. 3, that the
statue was set up at i. e. probably within the precincts of, a Stüpa,
built by the gods. The sculptures, discovered by Dr. Bhaovänläl and
by Dr. FOhrbr, left no doubt that the Jainas worshipped Stüpas,
which fact is also mentioned in the extracts from the RAjapa-
sepaijja Sutra translated by Professor Leumaxn, Actes du 5*°*® Congrfes
int. d. Or. Pt. m, sect. 2, p. 143. Yet, the assertion that there was a
Jaina Stupa at Mathura teaches us something new that hereafter
will prove very important. For, it must be kept in mind that Dr.
Führer has found a Stüpa in the immediate vicinity of the two
Jaina temples. He believed it to be Buddhistic, because he discov-
ered close to it a seal with a Buddhist inscription. I have adopted
his conjecture, ante vol. iv, p. 314. But the point becomes now
doubtful. It can be decided only when the Stüpa has been opened,
and its sourroundings have been completely explored. Even more
valuable is the statement that the Stüpa was devanirmita, 'built by
the gods' L e. so ancient that at the time, when the inscription was
incised, its origin had been forgotten. On the evidence of the cha-
racters the date of the inscription has to be referred undoubtedly
to the Indo-Scythic era,^ and is equivalent to A. D. 156 7. The Stüpa
must, therefore, have been built several centuries before the begin-
ning of the Christian era, as the name of its builder would certainly
have been known, if it had been erected during the period when the
Jainas of Mathura carefully kept record of their donations. This
period began with the first century B. C, to which Dr. BhaovAnlAl's
inscription undoubtedly belongs. Our inscription furnishes therefore
a strong argument for the assumption that one Jaina monument at
> The characters of this inscription are exactly like those of the documents
with Kanishka's, Huvishka's and Väsudeva's names. The 4a of Sdkh&y& is even
more archaic. Its central .«stroke is vertical, not horizontal.
62 KuEIXE MrTTHEnXXGEX.
Mathnra is as old as the oldest known Buddhist Stupas. With
respect to its name which is contained in the word^ immediately
preceding Mpej I am not prepared to give any decided opinion. The
first syllable is perfectly plain on the three impressions at my dis
posal. bat the lower part of the second is not distinct.
Another, unfortunately badly preserved, inscription gives the
name of the mahdrdja decaputra Huktha, Huksha probably stands
for HuvtMca or Hutikska^ as an inscription of Dr. FChrer's batch
of January 1890 reads. The form is interesting, because it shows
that the form Hushka^ which the Rajataraftgini gives and which
survives in the name of the Kasmirian town Ushkar (Hushkapura) is
genuine and ancient.
A third inscription is dated parameibhatidraka - mdhdrdjddhirdja
isicys ri'Kumdragttptasya rijayardjye ^^100J lO] 2 (3?) kd tamd....
20. and furnishes the last missing Sakha-name of the Kottiya Oana,
Vidyadhariy in its Sanskrit form. The date probably corresponds to
A. D. 430 1 or 431 2 and falls well within the known limits of Eumara*
gupta's reign. The mutilated passage regarding the month was probablv
Kd[rttika'hemam]tamd[se dira$e vise] 20. It is interesting to note that
even this late document shows a few Prakrit forms mixed with
otherwise very good Sanskrit, and it is significant that it is the first;
found in Mathura. which shows the title dchdrya. The monk, by
whose advice a statue was dedicated, bore the name Datilachayya
(read: ^chdryyd). The discovery of an inscription with a certain
Gupta date will force us to exercise great caution with the dates
of inscriptions which give no names of kings. They can be assi-
gned to the Indo-Scythic period only if the characters are decidely
archaic.
This circumstance makes me unwilling to speak with full con-
fidence regarding a veiy interesting iragment of the new collection
which is dated va[nhe] Id, va 2, di 10 and records the dedication
of a statue of divine Arishtanemi, the 22"* Tirthamkara. For the letters
look somewhat more modem than those of the documents, which
undoubtedly belong to the Indo-Scythic period.
Kleine Mitthbilungen. 63
Some of the other pieces permit us to make small corrections in
the readings of the inscriptions, discussed formerly. Thus it appears
that, in No. 11 of the series in the forthcoming number of the Epi-
graphia Indica, the epithet of the nun Balavarmä is not Mahanandisya
sahachariya but 8a4hachariya. The latter word, which corresponds to
Sanskrit Srdddhachari, occurs with perfect distinctness in one of the
new inscriptions. As the blurred sign in No. 11 may also be read
dha, and as further the hybrid form Sraddhacharo occurs in No. 21 of
the same series, the necessity of the change is not doubtful. An other
one of the new inscriptions affects a reading in Sir A. Cunningham's
No. 6, {ArcL Surv. Rep,, vol. xx, plate v). The monk's name is Graha-
balo dtapiko instead of dtapiko Gdhaharyasa, Finally, there are
fragments of five lines of a longer metrical PraSasti, which show
beautifully cut characters of the Gupta period, and there is a small
complete Pra^sti in Devanägari characters which contains one Aryä
verse and one Anushtubh, and is dated samvaUarai (sic) 1080, i. e.
Vikramasainvat 1080. This last discovery proves, like the two images
with the dates Saihvat 1036 and 1134,' that these ancient temples
were used by the Jainas during the greater part of the eleventh
century.
The above remarks warrant the assertion that the results of Dr.
Führer's work during the season of 1890/91 are in no way inferior
to those of previous years, and that his discoveries further confirm
the correctness of the Jaina tradition.
January 25, 1891.
G. Bühler.
Pahlam: ir^ö-tJ. — Das »r*o-tj war nach dem Glossary and In-
dex of the Pahlavi texts, p. 176: ,the treasury where a copy of the
Avesta and Zand (the Parsi scriptures) was deposited^ Haug be-
stimmt es im Zand 'Pahlavi Glossary, p. xxxvi näher als ,the name
of the fort of Pasargadae, where Cyrus was buried, whose tomb was
» See, ante vol. iv. p. 331.
64 Kleine Mtttheilüxgex.
watched by Magian priests^ Dies sind Muthmassungen^ die sich weder
sachlich noch auch sprachlich rechtfertigen lassen.
Nach meinem Dafürhalten kommt ir*oiö von -»chö, worunter jenes
priesterliche Kleidungsstück verstanden wird, welches die heutigen
Parsen «^j^m» nennen. Es ist dies eine Art Hemd und bedeutet nr-
sprtinglich ^Nachtkleids Dieses Wort ist auch ins Armenische über-
gegangen, wo 1^1^ sowohl ein Hemd als auch die Alba, ja auch
die Dalmatica des Priesters bedeutet.
Damach war »r*o^ nichts anderes als ein Raum, wo die heiligen
Gewänder (-"Oib) aufbewahrt wurden. Wenn also berichtet wird, i&ss
die heiligen Bücher im Sapikan niedergelegt wurden, so ist darunter
gewiss nichts anderes als das heilige Gewandhaus im Haupt -Feuer-
tempel zu verstehen.
Pahlawi: merya. — Dieses Wort wird von Spiegel ajuklnUnm
gelesen. Es bedeutet in der Regel ,verunreinigen^ Spiegel bemerkt
{Tradit. Literatur der Parsen, S. 364) unter -f^ya (ajukUj ,Unreinlieit*
dieses Wort entspreche dem altbaktrischen ajiti; der Ursprung sei
aber nicht klar. Ich lese das Wort anders, nämlich aiwaktnitann und
leite es von 51a (aiicak) ,eins^ ab. Die ursprüngliche Bedeutung des-
selben ist ,in Eins zusammenbringen, vereinigen, mischen*, woraus
sich dann die Bedeutung ,verunreinigen* entwickelt. Dass meine Auf-
fassung richtig ist, wird durch Pazand j^yi, yyi\ vollkommen bestätigt
Pahlawi: o». — Diese Conjunction, die auch aus den sasanidischen
Inschriften sich belegen lässt, wird gewöhnlich auf das aramäische
ffjK, -3j zurückgeftlhrt (West-Hauo, Glossary and Index of the PaUati
texts, p. 8; Harlez, Manuel du Pehlevi, p. 176). Diese Erklärung scheint
mit Hinblick auf das armen, -»-y** ,dann, darauf nicht richtig zu sein.
Ich erkläre armen, -»-y** = Pahl. o» und avest. apäm ,nachhei^.
Xeupersisch: ,^^, ^^^♦a und do. — ,^^^jb (harne) lautet im Pah'
lawi -C», im Parsi {i^ty. Es wird in der Regel auf avestisches hama^
zurückgeftlhrt. Aus hamad^a würde aber im Neupersischen nothwen-
digerweise «x.»ib, nicht aber ^^^^jb werden. Nach meiner Ansicht Bsst
Kleine Mittheilunoen. 65
sich ^^^^jb nur aus altpersischem hamaij = hamä-it erklären. Mit ^^^♦a
hängt wohl a.*m;*,»a zusammen.
Dem neupersischen do entspricht im Parsi sowohl jy als auch p.
Diese beiden Formen verhalten sich zu einander wie *i und ^i = neu-
pers. ^. Bekanntlich geht sowohl *i als auch (i auf altpers. naij :=
na-it zurück. *» ist eine Verkürzung von naij, während in {i der Di-
phthong ai zu e zusammengezogen ist. Damach können jj), ^ nur alt-
persischem baij = bä'it entsprechen. Altpers. bä ist mit dem avest. bä,
bat und dem altind. ba<} ,fürwahr' identisch.
Neupersisch: ^\jä.. — In der Regel wird das neupersische Wort
,3\j^ ,Herr' (vgl. \j^rLj^ ^Hausherr', Pahlawi: -^^rrl^j) aus dem avest.
qadäta- (hwadäta-) ,sein eigenes Gesetz habend' erklärt. Diese Er-
klärung ist falsch, da, wenn das avest. qadäta- zu Grunde läge, dies
Wort im Pahlawi 5Mbr und im Neupersischen nur >UäL, >^ä. lauten
könnte. Auch die Erklärung aus avest. qadäwat- = altind. swadhäwat-,
,mit eigener Machtvollkommenheit begabt', welche J. Dabmesteter
(Etudes Iraniennes i, 70) vorschlägt, passt nicht, da aus qadäwat- im
Neupersischen ^Ua», ^W^ entstehen müsste. Nach meiner Ansicht lässt
sich Pahlawi «-^tp, neupers. ^\j^ nur aus avest. qaio aja ,nach eigenem
Willen sich bewegend' erklären. — Man muss dabei an die per-
sische Anschauung denken, nach welcher es nur einen Freien gab,
nämHch den Gross-König, während alle anderen seine Knechte (BouXot)
waren. Der Königssohn Kyros war ja selbst nur ein Knecht seines
älteren Bruders und in der Inschrift von Behistan nennt Dareios
seine höchsten Beamten bandaka, neupers. »j^o.
Neupersisch: <«o^, ^^J^y«. — Diese Worte verbindet J. Dakmb-
STETER {Etudes Iraniennes ii, IG 9) mit dem avest. amajawa, welchem
er die Bedeutung ,lamentation' vindicirt. Dem neupers. Jo^ (möjah)
entspricht im Pahlawi *^, welches Haug als ,perhaps tearing the hair'
(•»^) erklärt. — Wäre do^ wirklich avest. amajawa, dann müsste die
Pahlawi-Form nothwendiger Weise *^ lauten. Ich identificire neupers.
^y mit dem armen. «%f ,Bettelei' (eigentl. ,Vorjammem'), J*ni.pu,ß^q
jbettelnd^ und flllire es auf eine Grundform altpers. mauda- zurück.
Wienor Zeitscbr. f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. 6
66 Kleine Mittheilungen.
Dass die Wurzel, welche hier zu Grunde liegt, mit einem Dental
schloss, beweist die Form cu-^ ,Klage^ (davon j^;^r,». ü\ Pahlawi:
r»fy welche ein altiranisches musti- für mud-ti- Toraossetzt
Neupergisch: J\. — Diese Partikel tritt uns zum ersten Male
im Parsi entgegen; im Pahlawi steht dafür ^, welches das altpers.
jadij = altind. jadi reflectirt. Dagegen erscheint im Pahlawi ^y
= neupers. ßyb. Daraus erschliesst J. Darmestster (£tude8 Iraniewiet,
ly 245) eine Form ha-karam ,em Mal' (vgl. cijä-karam Naq§-i-Ru-
stam A, 39). Darnach gehört ß\ ,ein Mal^ = ha-karam zu ^*ie
^zweites MaP = neupers. Jii> ^ duwitija'karam und i«^p» ^drittes Mal'
= ß^j^*^ = rüija-karam. Die Entwicklung der Bedeutung ,weim*
aus ,ein Mal' ging von Redensarten aus wie altpers. jadi-padij, griech.
ei-zep, d-Tzoxz, Man sagte ,wenn einmal' und fasste nach und nach
den die Partikel begleitenden Ausdruck im Sinne der Partikel selbst,
ähnhch wie im Französischen aus ne . . pas = lat. ne possum die
Bedeutung des pas und im Arabischen aus \jo\ "^ ^niemals' die Be-
deutung des \jo\ als Negation sich entwickelt hat.
Neupersisch: cXm>^>. — Man las früher Behistän nr, 39 dunm,
wo man nun richtiger duruicä liest. Spiegel stellt zu beiden neupers.
v:u*i>^>, was, wie mir scheint, nicht richtig ist. vr.v^j> ist nämlich nichts
anderes als das altbaktrische d^r^äta- von dar^z- und reflectirt voU-
ständig das indische drtjlha-. Das s der neupersischen Form statt des
zu erwartenden ä ist wie in <jXm}^>, vJX^^^ u. s. w. zu erklären.
Neupersisch: >^lio. — Die Pahlawi-Form des neupers. >^ili» lautet
^^-Hno» (asägart). In dieser Gestalt ist die Form ins Armenische als
u>2^llhfut übergegangen. Das letztere beweist, dass die Pahlawi-Form
f^^Myiy^ fUr ^5^00* steht. Was die Etymologie anlangt, so fiihre ich
<p^5-HX>» auf ein avest. asho-kar^fa- ,geweiht' zurück. >J\^ bezeichnet
also zunächst einen geistlichen Schüler. Da das avest. aiho-karfta-
im West-Iranischen arfa-karta- lauten müsste, woraus im Neupersischen
>ß>j< resultiren würde, so müssen wir >^Uo als einen der theologischen
Sprache nach ostiranischem (avestischem) Muster angehörenden Ter-
minus betrachten.
Kleine MirrnEiLUNOBN. 67
Neupersisch: c->>a*. — Neupers. v«^^ erklärt Vullbrs (Lexicon
persAat., i, 743, a) aus der altindischen Wurzel hjihh und vergleicht
damit altind. §vbhra-, avest. suvrch. Diese Erklärung ist entschieden
unrichtig; da aus ind. ^, avest. s im Neupersischen nie ^ werden
kann. Die Pahlawi-Form von ^y^ lautet ör. Dies führt auf das
avest. hwapah- = altind. swapas- ^schönes Werk (apas = latein. optis)
verrichtend, wohlthätig'. An avest. hwäpa, an welches J. Darmb-
8TETER (jEif. Iran, i, 263) zu denken scheint, darf man v-jyi* nicht
anschliessen, da die Pahlawi-neupersische Form dann or, v-->\^ lauten
müsste.
Nev/persisch : jU3. — Das Wort jUi, Pahlawi ©»Ci ist bisher un-
erklärt geblieben. Sein Zusammenhang mit dem avest. n§mah-,' No-
min. n§7no = altind. namas liegt zwar auf der Hand, aber aus n^mo,
welches im Altpersischen die Form nama ergibt, mtisste im Pahlawi
ft, im Neupersischen ^ geworden sein. Nach meiner Ansicht verdankt
jU3 seine Entstehung dem avest. npnas-üt = altpers. nama§'6ij, alt-
ind. namaS-6it, Es mögen ft und eK» = nama und nama^-cij längere
Zeit neben einander bestanden haben, bis endlich das kurze ^, das
bekanntlich auch ,Feuchtigkeit' bedeutet, dem vollen jU3 das Feld
räumte und in der Bedeutung des letzteren gänzlich verschwand. —
In Betreff des neupers. j = Pahl. a = altpers. S6 vergleiche man
j.^05. = altpers. 6i§'6ij, y6 •= Pahl. a^r, altpers. anijaS-cij (altind. an-
jat + 6it), J. Darmbstbter's Erklärung dieser Formen (Et. Ir, n,
112 ff.) ist entschieden verfehlt, da in den von ihm postulirten alt-
iranischen Grundformen, zu deren Aufstellung gar kein Anlass vor-
liegt^ das schliessende 6 im Neupersischen abfallen müsste.
Neupersisch ^b. — Das neupers. ^b erklärt J. Darmesteter
(ü. Ir. I, 73) aus avest. awo-däta ,secourable^ ^ Pahl. ajjär. Gegen
die Richtigkeit dieser Ei*klärung spricht schon neupers. ^b, welches
ich für die ältere Form von ^b halte. Ich lese daher Pahl. ^j^}(^ nicht
Qjjär sondern ajjabär. In dem Suffix här liegt offenbar das altiranische
hara ,tragend^ Demgemäss muss das vorangehende ajja ,Hilfe' oder
etwas Aehnliches bedeuten. Ich erkläre ajja aus altiran. aw-ja, dem
6*
'T^
Kleikc MnrnxitrxoBKr,
dieselbe Bedeiitung wie dem bekannten avest. awal*- ^ altind.
sokomml.
Ai^st. agio (ciStü) Vend, u, 10. — An der Stelle des Vendidad
welche ich in dieser Zeäschrift t, S. 1G3 bdandeh habe, liest bek^u
lieh Sfibgsl 6Uto, Westkboaard dagegen^ dem auch Jrrsn folgte äi
Das letztere, nämlich ctoo, dürfte in dem nenpers. ^_"- —- stccki
welches nach Vüllers {Lex. per$^-lai. i, 573, a) ^ptuSy conveniens.
congmus* bedeutet. Diese Bedeutnng wärde an der betreffenden Stelle
des Vendidad vortrefflich passen. — Xoii däio ahmt noit ^isio m*
bpr^{i-6a daenajä müsste übersetzt werden: ^nicht bin ich geschaffi
nicht bin ich tauglich zur Verkündigung und Tradition des GeMftzes
(Glaubens)^
Ärmem^ch: JLm>,qff, — Für das gütische gal^a (Stamm:
wird von den neueren 8prachfarsehem als indogermanische OnuK
form ghal^fha angenommen und dabei auf das litauische ial^a »Stange«
Stecken, Stock^ verwiesen. Der aus dieser Vergleichung gewonneo«
Schluss ist unrichtig; er wird durch das armen, ^^ff (dzaykj
Peitsche, Geissel^ widerlegt, — Die armenische Form beweist, da»
die Grundform fiir zalga — ^**^ (dzayk) nicht als ghalgha, sondern
ghalga anzusetzen ist. — Wenn der gotische Ausdruck fiir den Gal^a
mit dem armenisch -litauischen fiir die Stange. Gerte identisch wi
dann müsste er nothwendiger Weise galka lauten.
Armenisch: .^0««*-*. — ^latth^os üfbajetshi m^mmjupf*%. Jera
salem 1869. S. 350: ir*. j^J^^mJ^ p^^^u^^^fi, VjL^-^^ ^Vlr«,^ »* JJ»
«l|lr»ir^^ ^^Jl%^% ft^«,%Jl, /».clro;^» lit. Miilttmi. rntq^m^^^^^ff^ 4«r^ ^W '/
1f«^w * » . Zu dem \\'örte .^o—#.j»«ä bemerken die Herausgeber (Xotl
1
216 auf S. 570): f^j^ f^n. »rp^fi, ^«^ ^ ^^^^^gm^
^L \r *H
ftl*^ ^«•/•t-*/^^^ ,lui donna de splendides festms' ^«- t^^mmf ^A i
Jlh^^^ämfim, Das betreffende Wort ist offenbar nichts anderes als
griechische l^i^s^psjjLta. Man weiss» vnv eifrig diese Art von Spi^fe
und Festen unter den byzantinischen Kaisem gepflegt wurde*
Kleine Mittheilungen. 69
Armenisch: m#«w^jr«Ä. — Nach der Beseitigung der einheimischen
Dynastie der Aräakiden wurde bekanntlich Armenien durch Gouver-
neure verwaltet. Die Gouverneure des sasanidischen Perserkönigs
hiessen J^pf«iu,%, jene des arabischen Chalifen -uu,^l^uAs, Das letztere
Wort ist dem Pahlawi entlehnt. Nach dem PahlaviPazand Glossary
(ed. Hoshangji-Haug, Bombay-London 1870) S. 128 ist iryr*r an arti-
zun, a skilful man. Es scheint darnach nuu,^lfuä% nichts anderes als
die mittelpersische Uebersetzung des arab. J^^ zu repräsentiren.
Der Regenbogen — der Gürtel Ahura-mazda's. — Thomah Arts-
runi: mhu,u,j:,i p^^,^ u,$uVü yjpitpui%ku,g, \^ \ (Ausgabe von Patkanean,
St. Petersburg 1887, S. 19) itu^h,^ /,J* it^/ry ju»Jinuf np k ^fi-'f^w'i'ii.,
^"P MuuAqß ^f-p JbUltiäuai jiuJuauß luutuuflitf Lt. $iptL.^p intuppiuui$Miyin^ab a.oinh
y^uBJTuMtii^M»!. ,meinen Bogen werde ich setzen in die Wolken, was
der Regenbogen ist, den einige von den Wolken losgelöstes Feuer
genannt haben und die Söhne der Anbeter der Natur-Elemente (die
Perser) den Gürtel Ahura-mazda's'.
utnA = ut^iup^t ^vktü (Bemei'kung zu d, Z. iv, 356). — Zu
den aus Wardan und Fazar von Pharpi angeführten Stellen erlaube
ich mir noch die nachfolgenden, dem Werke des Stephannos Siunetshi
uiutuwlitup-fit^h wnuh/u u^uiu^$M»i» (herausgcgebcn von Emin. Moskau 1861)
entnommenen hinzuzufligen: ^. p. 243: Lqti. "(^^f^ utLärputh^y \^u»u^u»%
ifiMtJutLfi kt. uaJn».p ua^btwp^Jfu ^^Uät^g Und daUU S. 245: La. pktMUi.ffiijiui.Lp
itiii^tmi. uttii^kiki ^^lUtiuiU LUki iui/hp ^^iupttiiii Li. pkttu^fiii^ tuptup iMint$tii ll«"*-
m^mtktfSki Li. fl^itc^» i^Mut.iun.. Fcmer S. 246: j'/»^/*' piupl^iugiui. |S#cfr«r«.fM^
l^flwjjwarg^ iu^luiup^u, fL S. 279: Li. *fi IL n% "»p^ Li. ^—{^ uti^iuuiu^iupfAi ^xliw-
%if jjiijl»uip9ßif ifiUiJL'iiUiJii intti-Vii it^iupitfiif Li. ffiui^fiu^ Li. ff^^nLp^iu^f S. 286:
fMmjff I ln^iupfan% Lqgtiujp '\\i.iu%Lfit "f f^uiifLuti^ Lp —n. u»p^iupl;lfb l^^cn^Mcy
L^ta. mpt^XMiio "y^^LttijJiuiit Lt. Y^i.iuit^fn.f ^M#^c/-it«i«^ Lf ^tnnt^t ^%\tupufij Lt.
pmi^ui^ ^rh-L/n^^ i^iujp joi^nt.piiiA Lqpop» S. 310: *^"'JP *(* •nnthait |if ur^i&^w
%uj uBn. upt^ t< /t^us'ki/t^, und dann S. 311: Lu, '/, Ifum^pitt^ tiLh^f, Lt.
Dazu stelle man noch: Thomah Artsruni i, 5 (Petersb. Ausgabe
v). 39)1 p^V-V-L*^ %npiu qopiutf-nnit^ LitLiut tniii^ktk» ^V^tui^tuif tuau.Yt il'^tuigiu*'
TO Kf.KixE MrrTHzii.rxGEs.
*/S> 'j-^^/ WL. s Abraham Kretatshi m^m^mmTm^^ ^^j^^yfc /^^.^ ^c
*!/— y-^^i»^ 4|«r^.^ Wavarsapai t Edschmiatsm » 1j?70. Anhang u.
^^^ ^i-Ä. > U^v^ -~^*- — K^v^ — *^ .Das Land der Leh
ist Polen. Bei ilauheos Urhajeuhi f— -iÄc^/t«*, Jerusalem 1869,
kommen die Verbindungen ««tMt Z^'VTf* — »üir z»»«:^«^, —■ ^.^^ j<$"'4"9
ungemein häufig vor. Vgl. S. 3, 4, 5, 11, 12 ff.
Zu Fazar Pharpe^shi. — Bekanntlieh stehen uns für das berühmte
Geschichtswerk von Fazar Pharpetshi blos zwei Handschriften za Ge-
bote: eine Venetianer, nach welcher die Ausgaben von 1793 und
1873 beigestellt wurden, und eine Edschmiatsiner, geschrieben im
Jahre 1774. Bei diesem empfindlichen Mangel an Handschriften ist
es daher für die Textrecension Fazar' s von grosser Wichtigkeit, wenn
man einem Abschnitte seines Geschichtswerkes bei einem anderen
Schriftsteller wieder begegnet. Ich erlaube mir hier auf eine SteDe.
nämlich die Rede des siunischen Märtj'rers Jazd \ l\m,^^) aufmerksam
zu machen (Fazar- Ausgabe von 1793, S. 244\ welche in dem Werke
von Stephannos Siunetshi •Y'^-w/^t^^tiEr ^m0%% m/Lmm^m»^, ed. Emin.
Moskau 1861. cfit, S. 47 sich Aviedeiiindet. — Ich stelle die Text
abweichungen hier in Kurzem zusammen. F. pk j€t^»mJim%mt^mt».mp ^fmf-
Xnj ^iruäifu p-I^ ^M»7CiM»m.I^p i$^ bä. '^m\^mmt üil^p fiifJi If^^i. ^= S. Pk atf-mJm^i^
Itiraägj Llruaüu JutpMaiy Jut'huamJim np Stl ^/itJi «^mva I^h m%bt, F. ammttft mf^^
auaJlr%u$Jit n^f mmma utnou»uint.p-ifu$it f"^! tP'-'"/' ^*- ^-^^h *^. "'"iW "f*
ifjtoo a»uJii%utßU l*^ IPC "'^kf' ^*- f-^4^* F. Jmii»u»äjm%a^ mfi mktßm^ h
h plftML^u üuMauata-Mtt^ ~~ ^. Ju^uauuaün. aft ift. u$itiu$iu» 4* lfpt»-nL$nt Jtmaimm.»^
F. q*^irtL^lif ift. aJoaniraat^ ^ mjta-^u z= i>. m*^iLfiit tri. aJoambrn^ii» —
F. ift. ^ liutnjit^ i/tuptautitt-utt jnt^nutnli^^ft =. ^^. b». fi ^$mn^t. Jmfmikmuui^
jnä.,lu»iti^Lu^^. F. Pk m-put^^lFuti^ kp [»J* = S. ß^h "^/»^J^«^ ^C H^' ^
F. Lu Jtrh-uaJhh- ua$Mi§nnt.nJo j!^. hi~ Jtrh-auJlfi^ aus»tpm.£ ä.^0, F. ^^'"^
plfw/ lutt. utiuanni.iuLutüf utii^ ni.mau^ trtP Lt. fu^n-trntP JtrnfaOktulats a oj^tww^g** *
P-Lutjp ^utii p-li a^uiauip ^tmauipu utJfluß Igta*»^ nt.pataßi9tJ3-h mJp tt. J^h
Kleine Mittheilungen. 71*
a*>^MuatMfpu u$Jutg Liguai mh-i^Jish- $h$un.op jnunuannt^f^b ualt^ Lt. ta/kt'iiutiuiuti» tuut^'
Zu Thomah Artsruni, — Thoinah Artsruni: miuutj:,, p^,% utu»Vk»
Wfhp^ALu»^^ herausgegeben von Patkanean, Petersburg 1887.
m\uatt.$uQuapua^nLß-^tU» jk nfAttuLffk» (y^, 3)l Ij^*- '"Pt ^^ '"''(f" **P1ß ^P"
L a. 1| utuianLttut^utit ^^ptutiff pitLuttir uti fi aßra if^ntsufu/it uiu$utntJ$naaalth on • • • •
Hier ist der Name *|v^f T irrthUmlich für *|^«»^^^ gesetzt. Vergl. i,
6 r^. 45) r f/* ^*' "'^ß maui ^muaJuMtt^ oniiPf ^-^uai^fiL aaontuJuim ^^HfQ ^'-
l| uauuitti.putl^UMÜ ft^btuib^ liu% jutitlfi» $n$upLu»i^ .... Und U, 11 (S. 76):
ts *~ tnrh- aoputJiup ^L'HJ"^ • • •
I. 5 (o. 37). ^utifofi npiL^^nU Ttir%L^oitpfit/uy Jbh-iuL auaujuaja Ll uAt^
amuBt. ^u»2^anJutJp mktn. T* ^n.ut^iuiiaM»jit titit^^äf ^ßutnutajt 9-"/ Aut tiL ptititt^ ll uap^
atätbtMtj II^JT^i np trpiupik aP-UBi^»»n.npnLU-fiMü fi \lutpn.att%atttMU0ntfutp *>^iu*.nt.^^
\\L%lroL- pfiJutitij t IVlan leSei Jlrh-utt. gu»$MtnuJp Ll. $aii»apu»t. nun^JutJp Und ^
ytu0pn.aM»itunMiMtfiL-iatMf ^i$tt.aa^ y\L%I^L pfufla/itij >
1, 5 (S. 39). ^liVA tf-utJiujkt %.^\iiL p^ii^ii Lu ^^flkl »[uat^u utit.Lut^ atfiMf^
mMT^^A^ I /i^ut^i-nifi*. Man lese ] AT-it«*^«^"^ putifM»t.„pfi%. Dies wird durch
das Nachfolgende gefordert: ^'- ^L^ppuafu^i^ u,piupLu,i^ Jlpli,u%u,% *fi i^fAtk
Lt. ttaautututalSi»!; L-t. tntat^fht Lttsnnt.g»atliL% tuit-tu^jt "^iLtpiiitp* taitp tuit-Ltu^ llr'**'
pttu itjatititattt *L VifnpattutMtit» Lt. ttaUin^ tt.it» p3iL- tut ft ^^tttpL^tfitf C^t P''P """^^^
I, 6 {S. 4l): ^^ tttjunt. ffttttiutitiuLtttt. p-ttttt-tuLiipL-tt»^ J^^qLoutttktt^p yn^*-
LL tLrt^ytttaaft tatfiLqLrpttt^tttMt.p-Ltttifp ir ptttt^ttt^tttu ^tttuLtu^ fi t^Lptatß ^^-^tuphCJt
utMtMtittatbL I qitttt. Lt. ptttit^tttf ß-tttt^tttLtipitt.p-fit^At ^f\tttpitftij J^jp^'f-P^"^ * 1^"^
|^«#m.^ il^Ltn ^\>.tttpL^ LgLtui^ '^ t^iuttiLpitt^tr u. s. w. Man lese: /\«^«'»«-
tfttttftttiitm^tMit. p-tttt^tULttpLttt^ y^^i^^ttitt'hti.p IJlir^^^w^/M««^^ tnJtLt^Upttal^ttaint.*'
ßLtmtfp Lpttttt.tta^ttau ^luukittf^ * /t tf^Lptuj ^^^ttapL^ utt^ttt%tttktß; tfbtu kt. ptattAta^ß
t^^P-tmt^tJipnt.p-lttjitü W'^tupufiti t \u»li }^jt^ttt.pL ttiit Y^untt^ ^ <^i& m ^\^ta»pLCJt ti^btug^
72 ^^^^^^ ^W^isn yirrraEiiArsnKS.
I, 1 I (S. 67): 1^ p au^ant^tt^L tu^ ('^/T |ll*4,*»7^'*** ^*tfu*4s'ht**^ *^*t
^h^ $*nimrh^tmß Ll ^»tmtt^a* if- tttu V^ ^«ar^^ia^ aLimfuirpfS i/T.^ ovn. ^ mnmh« s^,
c^3"i9 f^/"r I'^^^'Tp-'*^ ' • • Statt ir*^ ^7r**t/r H^*?***-«'^«»'*' l^^r***^^A Ii^^
CoDStantinopolitaner Ausgabe vom Jahre 1852 (S. T2) bios ^-^ U^^v«
c^ufii» l^^^o«^^, was richtig ist. Man mtiss übersetzen: ,uiid erschic
den Artsnmier Mehuian als Gesandten zu Sapuh^
I, 1 1 (S. 75): {}""^ L^l^^fff*>il* i\u0^l^y^^ft »pi^^^if 1] i>o-«/^ ^ftm/*
S*t*'ftLß*oi. i Es ist ZU lesen: (J«*«^ ^ri("*P*ifi i.\*"fi^l"^fi "tt*-^ l| /•***'*y
utttAutß utJit %tfif kt. t{$*t^^t*tf»k^*M,L^ Abgesehen von der historischen Co-
richügkeit, die in der obigen Fassung gelegen ist^ wird die Corrector
durch dasjenige, was folgt, gefordert: •5^*w/'«»i*%«*^'t/^-«i»y*-»*^/»«c^l^«Ä*
n, 1 (S. 77 und 78): ht. ^u#^ai^M«^ ^wM^y^uy (^ »ut^tMMutt^ |^A|ii*^^
ifiMt^nuit$ib»ui% yliiiL% p t^nt.tt% ^fiau^tttapit tiitptfhi^ttiLttAt tHf*^iruihf tri mkm
ufuiy»witt./^ifu/ft J:,itn.pfn5s is»f,p»i^h% '^ \iJln. Hier liest auch die Constant!
nopolitaner Ausgabe vom Jahre 1852: ^ ^«»^a^ ^#«.^«#^^. £§ mu
aber '^ <|^«t^i^ ^gat^qu*^^ gelesen werden. Diese Leseart wird du
das Nachfolgende gefordert: l*'*^ ^iJwä^«» La. i| «»^^^^ *^ a^£ v^^H
uauipatiiutukt Li. ^**i**f-A ^nttmt ^| i*P"l StLnptuLiua tunuapLiva aa»ikL% A ^t'^/ffi**
Li- ^ftt-p hnuthtunu^ipit pttnpttpLtatt uii$utnt^tatht**tfiiia ttttit*fpp% aittat pam(/»m.a0Q»^
tßr*>^%pi«* Lt.. «I fil*"i iffi'Llb taaJLtaapnt^ h aiLpiaat UptuLaatpuItt^f<,
IIJj 2 {ik?i. 127): ^*- «^»^"AV 1* Yffuw tnuft ttftatitLt LaMtutailfai^ ia/at Ar«-
^aaa-aapka^ ^fi mut^L »{pk^" ***^'gf'3*» ua^^Lpaß * ff iitfiu%l^ Lt- «iutUHtaKamJpMt fi L mJ^
*fi u^Ltnttt^p-L^a^X ^iaa^lftuij t lUcv ist ZU vcrbessem ^* «"*y##mi»*i^»«^Ä«A^
^ U^LaattttpLltali ^aaa^itatß*
LIJ, 5 (b. 141*): |*"jf ftpptt_ pitpLpjytatK tfYttMtfauljfYtp ^pLtsag^ L fitf.Jan%m
h-Utilut^ia^tM ^»M^ax^^, fnpLiuiitf Lt *f» tTu^aup opii*ttU*l^p*itf j0aJi*2% 4» «l1 M»^ •«*
Kleine Mitthbilungen. 73
Hier macht hinter /AAj- u»kp>i'-P^l^«''^'i' ^:pLuM%g der Herausgeber
des Petersburger Druckes, Prof. Patkanean die Bemerkung: p^n^l»
s^MMäfutunftif. pu/i,fi iJfi'ki^ uäuu, t Dies ist nach meiner Ansicht nicht der
Fall, sondern die beiden Woilc /t*-plfiM»%ß \pulu,ii.jruäp sind frühzeitig
durch einen gedankenlosen Abschreiber von ihrer Stelle gerückt wor-
den. Es ist zu lesen: 1*«^ ^/y^*- p^pi^pg-tu f$u»Jlul{ü^ tf^'^L ^pv^"^- ^t
hrtaattu»b»M»üu Lumüuiüuü ^t.mtruMbn Ist. ft tfnitum i^nt-üuit^nü ht.itL tttüu \jl^^^i»t.tftuß- f
^ßtttitXii tuit-iätaMt tnttta %Jtti tafi^lutttiintß-ftiikt f^hU tnl;nnt.ß-lft»iitjb ttt^nlg tttttn^ Li
t^ttuu 'tjfii^ t/ttutt.juta Av/^fMyrurM^Aftc/^i^uvVkr at*tktLtit.ß-t tttit iitmti^ Jpftiuh uigli t
III, 8 (S. 167). '^IfV^'i^" p'^'^'*u* "fi^" ^*- '^i p-tt-^ttt^i^ Lt. t^ttttftttigp
nltttn.ttmbtttt ctMit§-t»tliL% atß-tutiuAttuLii tntunß.ttht thnbttt.u LttatT ttf m^u tuJutnttalinQtt
Lt. AtäLmittutiau piinLtuita uL%tttu tutatitstppkip aa.tttmiiut'iittt tUkiitii A paupAptut^iipt
tM.tMttM.iM»P'niJttu» tLpttiiiu Lt. p thttattatunu tipJtuu Lt. p tiLptaai ptupikptupL pA h-ttaitMg
^L^gtutiuttltupfii, u. s. w. Man lese: ^ifrtn^u p»,t.%^ (nämlich das Wasser-
ungethüm) und lt\gLtu%ß ^Lhtttg t^tttm^tätmutttit.
Die ^Geschichte Alexanders^ und Thomah Artsruni. — Aus der
Geschichte Alexanders (u^ttttnJ^i.pfitüt |S^i^w^^^^ JJu»fLtfjtittttgt.itj^ findet
sich bekanntlich ein längeres Citat in dem Geschichtswerke des Tho-
mah Artsruni (10. Jahrhundert) t^tttnj:,t.pfit.% tntu%% yjih^p„t^,Lt,»g, Das-
selbe steht im dritten Capitel des ersten Buches (Petersburger Aus-
gabe S. 29). Thomah Artsruni citirt das betreflFende Werk als l'^f-
^tMtttupft yfual^Lt^tütugtjtj tuit. ^iipJuifiuäp-tuj tl^tMputf.pnt.p-iti^g, Es ist damit
der Absatz flTcK der Geschichte Alexanders gemeint. Das in Rede
stehende Citat bei Thomah scheint uns schon deswegen wichtig zu
sein, weil es manche treffliche Leseart bietet, die für die Verbesserung
des Textes sich verwerthen lässt. — Die beiden Stellen der Geschichte
Alexanders, denen das Citat entnommen ist, finden sich in der Vene-
tianer Ausgabe vom Jahre 1842 auf S. 126 und 127. Sie lauten (126):^
^tntttit^tttpuij (j.h. tfmt*»h^ntuau\ aitJi^thtlt iul;ttip Lt. ta^iupnt.ttah^th» LLLttat (Th*
LlßLttnti\ ft t^pttaj ^jtl^tultQÜ tnLuttihl;ttia^ F^ifS »ntM/i»£iita^A» n* LpLul;fti» (Th.
/
» Pseudo-CalUsthenes ii, 36. (Ed. Cabolüs Müller. Paris 18^6. p. 88.)
74
KleDS£ MnTHKlUÖNOSN.
die zwei letzten Worte). *^ 4f»^^^li *% ^*ä,*»**ä,lrp (Th, ^-^ .flt v— *
Ht), ^/^^ ( Th. p^k) ^ ^'ifsf' -^^ -sA ^^^i, i.^ ^^%^^^^/^^ .m^^
l/kfi» (Th. w^m^ii^/i^) jfa ^ut^if^nä$f^% ^HM^w^, it ^^ 'Vt f"'*^Jf*^» *f^'
^tuqat^Lu»!^ (Til. f"^1^3^ —t^) P^t "**'«'*f"»"* ir«Ä«»«Y*«^ ^^«ir^lroY^ ( Th,
T^**Vy**?^ ) ^ Ä-*»^*»»^«»JjJK ^N/ATf If«. «2^ iijt ntjb*r*.^ ta*k *. /^^ am^mmAt^ttro ( TK
.»^ i»^«»»;!^^«^) «t ^"^ **^ -^ f -•f-*^, /M-j/ä^ 1^««/^ (Th. fehlt) f^p^fiifm (TL
fi^f^1;p) it yi^f^/i. ii^ ^«»^i^^^^ «^ i-^« (Th. ^w *^ «i*M*^^.^ «I
/f%^ W^OM i rh. »Uff oat» o^ ) aaujaa.pt» (Th. ,/ü»tJ»t|i«») a»»«^ '1»**- ^f^"*! / "'^T'^
A ^^ilp*y ( Th, *^ %Lfi^**) it^imt^ Jmu^^mp '^ V«Btj4Sr. it lbM#t^aM '^ l^f^
«^ ^»^#.t% »^ «^ 4^ "^^«»^ j^rit^"^ (Th. jiip^pk)j j^p*^ f^»^ t'^^ J^ff-
£a4i «^i^ £il!r««#^uflf f £t «r^^ fitoiM^^ «v^ ani «Ma»fe»4iii^ i^ 1»^'' fi'^*'*^P^ '/ '^'^
^mataAt^jk (Th. '^ */3W<J»»t ^anami»^) atata*.^a»i^ qtJ^Ji^*» £'!/** ''^S^^S^'^^L ^Td*
^ 't"/V *a»%^aviti, £^) ^ %aatt-l^ ^ ^tfr^* ^*' fi'^Sf^'^r 'V ^i ^'VY^'"tf i^^
^njpqLiaaA A^iftat^ 'fi £rn.pYi ^/p%r#r<.M^M jj^tätaa^ ii. l*»p»- it wSl^inai* «liri«^«»« /
mat^»atß% kfa^»c^iruaf^ , | *t irfaä»^ 'f aaat^ jL p^aua am^mt^ßt» (Th- ^ff**
aatt Mc/m A anirn^aakA na^m WJtia owillr «^ <!kcif»4* ^C- ^''^^^M^'^'t A'f* m^mmaJtw t*
Um^aaaapi^kaaa^ (Til. ^i»%^/«fi/) »ii'wVi^ > ii«:^ S aaaa^uaajfaf aaa^ga I ff'^Hn
^«»jf.^% kf,% (Th, kc lf>lsaa%iuaj^% »[»sajp) Xyaaaafaifa^p t%k-^ /iaP f.aa»fai ^aaaS (B
»ntatmL LtaaaP ] Atpaatan iratt XriaA a/antaai/ift '^aaakin^L rtA paaaaaL Laaaaft^ tytmat ammttt^
Jltii,tfU»J}ip *^aatp^t./a Ät ^ffkanaatf,«^ ^^aat^aaaf it Lp^Lp^a.^ (^Th, hut Ab%\X D<
a^aauplatai^^), it aupuaatfottf ^/^ «* aaatkaai»t^*tip'^^ftit ^Jmatfm^ 4t </*i**w**«Ä *^ "^
^Mvt «M'i^MwfF, mmntaa Laatauttoat^ uaha^rnfj^ mjimuMtisaat^ ^ pt$tkra»Lt^ ' l'^ *A «^****
%££% aßtpnt^aP yaw^oo <p^<Litinuftir<iu%r|, *yaaa*^ i|«iwt amaaaawaaaa->^ißu^!it Jlr« M m'^if*
iftttnn if tii^'it ifniruUf Zrt aiL^ kf^ m/?***" 'f*^***'-*' *'P f****^ tft'lf aj^kaKtka^ £t ». *>A//*^'*~
^ur>#M#t (Tit. ^^^JL^^'Muriif'^r I faaatftto * j^ ptaapAaa^^ aaaa^qutiffifa^ ( Th. **'7'*'l"^^*
rf^)* rn^Jf''^ i*i'"W ^"A^** f •"***»«. «rA-fty (Th- Y*«»*-M»«^*^*/) y«IWW>r makaaaaaUf^
(Th, -»AMuAi^ |^y£^4#«^yf^^4 ). i«Ari^ fr'^^M (Th. f/»«^f^) ^i«^i^^. ^ ***-!»-•*
OOV «JTO TOW 7:XoidlplOU £1? T^V VJ^O-OV tO\i t^TOp^^« »U^V.
Kleine Mittheilungen. 75
nf'^ J^rifi^" ^/."»^^^ pn.>0u/k,u0u, f «f/f Ml k 4fi"i <J>*'«/» « (die fünf Worte fehlen
bei Th., dagegen hat er weiter: l^^ fippL^ u$i.uij i^yu) Li. (fehlt bei
<>«»/»^4^ i"»-"'j uiuutntuäitutjbttj (Th. hat noch ul^uäb^^ft^ 3iu»ji»/tit itjt *^ j^c^
y«»«.^ ^utt.nt.nk§ (xh. fi ^«««^»cÜrJ utuutgL$ut tntt. t
Ueber Bundahiän i, Zeile 1 — 24. — Da ich in der Auffassung
einzelner Stellen dieser Partie von Justi und andern Uebersetzern
abweiche, so erlaube ich mir, meine Uebersetzung davon mitzutheilen :
Von der Kenntniss der Yvwaig zunächst über die Schöpfung Ana-
htima's und die Gegenschöpfung Gannäk minöi's, dann über die Be-
schaffenheit der Geschöpfe, von der Schöpfung an bis zum Ende,
welches ist die Erneuerung des Leibes, wie es aus der Religion der
Mazdaverehrer also oflFenbar ist: Anahüma, der höchste in Allwissen-
heit und Güte, war immerdar im Lichte. Dieses Licht, den Thron
und Ort Anahüma^s, nennt man das ewige Licht und die immerdar
seiende Allwissenheit und Güte Anahüma's nennt man die Religion.
Für beide ist eine und dieselbe Erklärung. Dieses ,immerdar' ist die
unendliche Zeit. Wie Anahüma, der Thron, die Religion und die Zeit
Anahüma s waren, sind und immer sein werden, so war Ahriman
zwischen Finsteraiss, im Nach-Wissen, Freude am Tödten und in der
Tiefe und es gibt (eine Zeit) wo er nicht sein wird und dieses Tödten.
Und auch diese Finsterniss ist ein Ort, den man ewiges Dunkel nennt.
Zwischen beiden ist eine Leere; diese nennt man Luftraum, in welchem
jetzt die Vermischung stattfindet. Beide Geister sind endlich und un-
endlich, da einerseits man das Höchste ewiges Licht und die Tiefe
ewiges Dunkel nennt, zwischen beiden eine Leere sich befindet und
eines mit dem anderen nicht verbunden ist, und anderseits der Leib
beider Geister an und für sich ein begrenzter ist. Und dann sind
wegen der Allwissenheit Anahüma's die Dinge in der Schöpfung Ana-
hüma's beides — endlich und unendlich, denn man kennt jenen Pact
zwischen den beiden Geistern, und der vollendete Körper und die
Herrschaft und die Schöpfung Anahüma's werden bei der Erneuerung
7(> Kleine Mittheiluxgen.
des Leibes erstehen und dieses in Ewigkeit fortdauernde Sein ist
unendlich, aber die Schöpfung Ahrimans wird in jener Zeit zu GruDde
gehen, wo die Erneuerung des Leibes stattfindet, und dieses ist die
Endlichkeit.^
Nachträge und Verbesserungen zum rv. Bande der Zeitschrift, —
S. 312. Neben »Li^b kommt auch die Form l^>b vor, w^elche Vcllers
{Lex, pers.'lat, i, 315, a) aus der ersteren durch Abfall des schliessen-
den s erklärt. Im Hinblick auf Pahl. -HX>*fO»o ist gerade das Umgekehrte
der Fall, Li>b ist die ältere, »Li^b. die jüngere Form. Das S. 314, a
von VüLLKKs angeftihrte >\^ ist ganz zu streichen, da es nicht existirt.
S. 354. Die Form )Yny wird oft auch )Hy geschrieben, das ich
aiicin und nicht ajinn, ahm lese. Gewöhnlich erscheint im Pahlawi für
neupers. ^^1 die Form ^YfO (= neupers. ^J<-S\), das Justi ^X-U-ol,
Haug-West (Glossary and Index, p. 73) khadülnak (trad, adüdükf
or adüdunak) und de Harlez {Manuel du Pehleviy p. 215) ainjökj
hadüinaky mit der Bemerkung ,etymologie incertaine^ gelesen haben
Statt aiwi'Waena-y aiwi-waenaka- lese man: aivi-woBna-, aivi-waienaka:
S. 355. Man lese ,die mit den indischen Stämmen apä'M-, pränc-
identisch sind. Im Avesta kommen blos apäS, frääy Nominative dieser
Stämme vor^ Im Hinblick auf neupers. jb, j\^ erwartet man fl/wx^
frä^s. Geht etwa auslautendes -ä^s im Avesta gesetzmässig in -äi
überV — Steht ajmm ,nachher^ mit apäs im Zusammenhange?
Auf S. 310 ist statt aiici-§J7i§r§ta-, aiwt-smfr^ane (aüciimf-
r*;tanoi) zu lesen: aivi-s7n§r§ta-, aivi'§m§r§tane (aivi-hn^r^ianoij^
Friedrich MClleb
< Es ist statt d^yjtf^ai vielmehr ^0«)^ zu lesen.
I
Klecte Mittheilungen. 77
Mttthetlnng fQr Armentsten.
Die Armenier, welche gegenwärtig grosse Anstrengungen zur
Förderung ihrer nationalen Cultur machen, haben zu diesem Zwecke
binnen kurzer Zeit zwei literarische Preise gestiftet. Der erste ist von
dem verstorbenen Mäcen Ismirjan ausgesetzt worden für in arme-
nischer Sprache verfasste Arbeiten, welche auf Armenien, seine
Geographie, Geschichte, Literatur imd Sprache Bezug haben.
Den zweiten Preis hat seine Magnificenz der gegenwärtige Rector
des bekannten armenischen LASAREw'schen Instituts flir orientalische
Sprachen in Moskau, Herr Khananjan gestiftet. Dieser KnANANJAN^sche
Preis wird für die erfolgreiche Lösung einer von jenem Institut ge-
stellten Aufgabe verliehen.
Mir ist durch Professor G. Chalathjan der ehrenvolle Auftrag
zu Theil geworden, der europäischen gelehrten Welt das Nähere
darüber mitzutheilen.
Der Rath der Specialclassen (classes spdcielles) des LASAREw'schen
Instituts für die orientalischen Sprachen erklärt hiermit, dass das Thema
für den vom Hofrath Daniel Gabrieljan Khananjan eingesetzten Preis
folgendes ist: ,Die sociale und politische Lage Armeniens zur
Zeit der Bagratiden vom ix. — xi. Jahrhundert u. Z., mit Be-
rücksichtigung der gleichzeitigen Literatur und Kunst.'
Die Arbeit kann in armenischer, deutscher, französischer oder
russischer Sprache abgefasst sein und muss bis zum 1. September
des Jahres 1892 eingeliefert werden. Der Preis beträgt fünfhundert
Rubel. Sollte der Fall eintreten, dass von den eingelieferten Arbeiten
zwei in gleichem Maasse des Preises für werth erachtet werden, so
würde der Rath die ausgesetzte Summe zwischen den Verfassern der
beiden Arbeiten theilen.
Wenn keine der eingelieferten Arbeiten durch den Umfang und
die Gediegenheit der Forschung die Verleihung des Preises recht-
78 KlEIXE MlTTHKII.rXGEX.
fertigt, so wird der Rath dem Ver&sser der relativ besten Arbeit
die Hälfte der festgesetzten Summe zahlen, während die andere Hälfte
entweder zu dem Preise des folgenden Jahres oder zum Kapital ge-
schlagen wird.
Moskau 1890.
LASAREw'sches Institut fur orientalische Sprachen.
Stephax Kasajasz.
^1 . Oh
VIENNA
ORIENTAL JOURNAL
K T) I T E D
J:Y
THE DIRECTORS OF THE ORIENTAL INSTITIITE
OF THE UNIVERSITY
VOL. V - N^.« 2
VIENNA, 1891.
ALFRED HOLDER.
TURIN PARIS NEW-YORK
HEKMAKN LUESCHICK. P:KXEST I.EROUX. B. WKSTEIIMANN A <:«
BOMBAY
MANAGER EDUCATION SOCIETY'S I'HESS.
K. F. Koehler's Antiquarium
(gegründet 1847)
IiOipzig 2 6 Uli i VLTsi tätsst rasHp 2 h Leipzig
4
=^ S|)('<'ialü<'S<'ii;in fiir orieiitalisclic Lilcniliir. m^^
Sorgfältigste nud sctiueliste AnsfuiiriiDg mi imwm^M Aolträüs.
Nttcli Ausgabe disr diesem Hefte beigelegten Nr. t molner «111«!
Orietitalia** imfVn bei mir ein und liefere ich zu den beigüiiigteo Pr
fi*aiJc<j iiiiiiirbnib Deutschland und Oosterrcich-Uügoni:
' js i»ntht-i»)>aloK. and fxtitNial-, bjr R- F, Uartoi». (i vol«
£Jic«ii i^on (l<'r fcaimmtPU }': virtboilt« orii«^ T
rfthnitcn Bttcht«! wurdti nnt au «liv - i i^i« «inllMlt :i'
Apto, V.J., English *ftiiflikrlt dictionary« Tooim l»8i. Ldnvuoil ÜQ ^, )t IV
— — SftltskrSt-^nnll'Sh dicfjnnary. i.':.nt-^»,n nMm.diie« ufl 'ansky^t |iro«<k4j» Ikfld iin^^luil lit«:
.für,
Batohelor* J*, Ainu-englUti^japaDflifi diGtionary and grammar, gr. & Tdlött ICS^"
rnin«l»uu<l. Niilil im lliindiL
BeidliAWl, CommentAHus in Coranum. An«M««ifc. t lUmle, SutnHI tSfWS. Tlfi, *j:4 -
Caldwell« Hob., Comparat. orammar of the dravldian op tonttt lAdian Itnouvott. i-i
GademeiBter, Joa«, Cataiogut mst. oriaitUl. t>ibUotlii>e*6 «ead. BOitiieeiii. i. Hm.n t^^;«-!^
l.>4 ■"< Xk'IiI im ilund«! uuü veilcß
Hi^t Sftißid Mebdi YaadL iwr-ul-ÄUaf, fr. g, taJ)c»r« 181«, »**♦ «. C*r^i»ft<rt
Hftcj- 1 Oor grOMO Koran «CommenUr. 4 lUndt, Iitij*. 4. < > ift>v .kJii ?
l *'.!( «l.iiiitcN ><lir M:h"ikf' Ai^tgwlii« «lie»** l«er<HiiDl< • .. H* tl»^
Ibu jvijii nuMblhi, A^-*Ud al-f^-r^ ' *' MatrI «I-Kair*ii*an., iahr «l-iial
Ku(ro imv X-S». :K)T. »Tii >■. ^ mU-.
Iba el-Athir, ChronlPO«* A<] ■ i nnU ist I'mrif,, ri** ..>
Tornb'^vir. li TolK ut fup^l, Dpsi. I<«»1— laäitt wt l^ngA. Bai. iM?— tflTC. T«i
Hiui 'üdi, iurftg ad-daHab (tet prairies d'or], t mndu, 4. »^^m 1«^ lim^r U^
MltfifO» d'«reb6ologta ägyitttenno et ateyrlAane* » voU, I« Parit i^7t— lS7i '*''
31 it licntnii^itj Vki» h, «ttr Hvtii;*«. [.»norm »Ol, MerJrllr
MuE^kutu. Pierrot. Lufv^utu» U««iU«iil vte, Mo.
MutnnAbbi, Otwani Anil)i»cU. AUt itrm ^qm^u roTnincntir do» Ah^A 6*1» AiiUJtei»
j lUtulc, 4. Kuiro IhOJ. tV. 47«. 4Tt rt.
HUl^-oI Moukhtor, Theorie der aatron Mistrvmento. it»t9A K«.rt«i). I^«i. ICalral
AnJiiM'h. \, .ir-l r^. UrK-nUlj-'Clu'r I
Rigveda. TtBu^i. wiih i LuniJiiMifjuy « ifMJi, . ,, .. i.lK cjfimu», VoL l tl. (t ])«i?f»|. !»— ••
WeUa, 0h., The llteratitre of tlie Turlit; « turlt. eltreifonatlkf» eoMUU ti cxIsmkI»
tmk. hisioriwu», nvirlbu. draiuftlitt» ettf.. nirh tranftUiiotu, itulu» aod AuetHail«
^g'*ig^"'
Kritische Bearbeitimg der Proverbieii.
Mit einom Anhange über die Strophik de» Ecclesiasticus.
Von
Dr. G. BiokeU.
Nachdem ich in den Carmina Vetetis Testamenti metrice (womit
meine Nachlese in der Zeitschrift für kath. Theologie 1885 — 1886
2U vergleichen ist) eine vorläufige Gcsammtprobe auf meine Theorie
der hebräischen Metrik angcjstellt habe, beabsichtige ich, in dieser
Bearbeitung der Proverbien, welcher ich jedenfalls noch ähnliche des
Job und des Ecclesiasticus folgen zu lassen hoflfe, endgiltig zu zeigen,
wie jene Theorie fortwährend durch Textkritik und Exegese bestätigt
wird, sowie auch ihrerseits auf diese Licht wirft.
Die Orthographie des hebräischen Textes ist der 8iloe-Inschrift
angepasst, verwendet also Vocalbuchstaben (abgesehen von Fällen,
wo j, V erst im Hebräischen zu i, u vocalisirt sind) in der Mitte des
Wortes nur ftlr o = av und e, d = aj; defective Schreibweisen
des masoretischen Textes sind natllrlich auch in diesem Falle bei-
behalten. Die Vocalbuchstaben am Wortende entsprechen im ganzen
der jetzigen Orthographie; nur selten ist hier Scriptio defectiva nach
phönizischer Weise (wie sie Chwolson auch im alten Testamente
aufgezeigt hat) angenommen, sei es als Wirklichkeit, sei es als irrige
Voraussetzung der Abschreiber; so ward pB" iii 10 irrig als Plural
iu%efasst.
Es kann nicht als Textveränderung gelten, wenn die Wort-
rennuDg berichtigt oder der Femininendung n einigemal n substituirt
WiciMT Zeitschrift f. d. Kuudo d. Morgcnl. Y. Hd. 6
80
Ö, Bk KELL
wird, da ftlr beide Formen Baeli Laoahdb's Beobaclitung
kurzungssti'irh stielen koinite. DaHSclbe ^It von Flillen» wo eiii iir
8prii!iglifh d^^ft^ctiv geschriebenes Wort öpütc^r i^iiien Vocal hu rhslab!
erhielt, den rlann cUe Punetatoren als Consonant auffassteil ; z, B.
jn^ = TV% falsch vocalisirt :n[i'5 ^^ 1^ ^^nri, falsch plene gesehriel
arviPij vocalisirt ty^r (iUinlieh xxui 21); xxix 19 -^^ — -ie?% fi
vocal isirt ^i^v.
llinsifhtfieii der Tniüscription ist zu bemerke.u, tla^is am Endr
der Stichen nur Pausalformcn zugebissen sind, wobei ich allei'din^
als Pausalsufrix der 2. sing, nuise. am Singular zuweilen die von iht
Punetation fast nur an Prapositioneu anj^ehängte^ vnu Origencs
Hieronynnis alier eonstant bezeugte Endung -nkh an ge wendet h
1 He Form inj?n (in iler älteren Sehrift np^) ist mehrere Male mit
transeribirt, wozu das dn imatige i]n in der Siloe- In sehrift voUaaf l
rechtigt. Die Cupida i ist mitunter stillsehweigcnd weggelassen, cU i
hier zur Noth auch als Anfangsvoeal eines Wortes verschluckt
könnte.
Um den kritischen Apparat mügliehst zu vereinfachen, sind
Varianten, welelie sieb dureh Zurückgehen auf die ältere OrlJjograp
von selbst erledigen, unerwähnt geblieben; ebenso die DitfereMi
zwischen Qere und Ketib. Auch unter den Varianten, welche Reci
sioneuj Handschriftenj Ueber«etzungen und Citate der Lxx bieleu, s
das ursprünglich Scheinende fast immer stillschweigend ausgc
Von den anderen Uebersctzungen, als welche bereits auf dem
retischen Texte beruhen, ist nm' die Peschita ein paar Male heniA
siehtigt, und zwar nur dcahulb, weil sie auch die lxx uiithemilxt unf
so gelegentlich iHltere Lesarten derselben bewalirt Imt. Erganzuiij
aus hxx sind durch eckige Klammern bezeichnet; ist das Eingckliufr
merte Petit gedruckt, so ist es durch Conjectur ergänzt. Ein Astorisl
bezeichnet das Felden des folgenden Stichos in lxx. Bei VerbcsseruBgcfl
naeb lxx ist in der Note zuerst einiach deren griechischer W*«^
1.1 ut angegeben, dann der hebräische der fehlerhaften masoreliöckt'!!
Lesart; sonst ist letztere durch M, dir» alexandriniscbe durch A Ij
zeichnet.
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 81
Erst durch die hier gegebenen Aufschlüsse über die Strophik
der Proverbien wird ein sicheres Verständniss ihrer Zusammensetzung
und Gliederung möglich. Das ganze Buch in der masore tischen An-
ordnung (denn die alexandrinische verfolgt oflFenbar die Tendenz,
alles zu einer unterschiedslosen Masse von direct salomonischer Her-
kunft zu verschmelzen) gehört einem Redactor an, welcher i 2 — 6
dem Ganzen als Vorwort vorausgeschickt hat. Dies Vorwort, welches
mit der Ueberschrift i 1 in keinerlei Verbindung steht, spielt in V. 6
bereits auf die Sprüche der Weisen (vgl. xxii 17; xxiv 23) und auf
die räthselhaften Sprüche Agur's an. Bestätigt wird diese Beobachtung
durch den berichtigten Text von xxii 19 — 20, wo der Redactor den
letzten, mit den Worten der Weisen beginnenden Theil der Pro-
verbien seine heutige Belehrung an den Jünger nennt und davon
eine gestrige, offenbar die salomonischen Distichen, und eine vor-
gestrige, die Lehrgedichte über die Weisheit, unterscheidet. Da diese
drei Tagewerke jedenfalls nicht gar zu ungleichen Umfanges sein
können, so \vird das heutige nicht nur die Worte der Weisen,
sondern auch alles bis zum Schlüsse folgende umfassen.
Der Redactor reiht einfach Distichen aneinander, ohne weitere
strophische Gliederung. Er beginnt seine Sammlung mit den tetra-
stichischen Lehrgedichten über die Weisheit, welche keineswegs als
Einleitung zu den salomonischen Distichen betrachtet werden dürfen.
Die hier befolgte Eintheilung in zehn Lieder fällt mit der in Kapitel
zusammen; abgesehen davon, dass ich das erste Kapitel in zwei Lieder
theile und die ursprüngliche Stelle von vi 1 — 19 theils vor xxiv 30,
theils nach xxrv 32 ansetze. Mit Unrecht hat man zu Gunsten der
jetzigen Anordnung geltend gemacht, dass auch m 5 — 12. 27 — 32
einzelne Lebensregeln empfohlen würden; denn diese Stellen liefern
einen summarischen Gesammtüberblick über die Pflichten gegen Gott
und den Nächsten, über jene Weisheitslehren, für deren Befolgung
III 4 Glück und Gunst bei Gott und den Menschen verheissen wird.
Wie kann man damit so durchaus selbständige, behaglich ausgemalte
Lebens- und Sittenbilder wie vi 1 — 19 vergleichen? Der Redactor
nahm die Umstellung wohl entweder vor, um die drei in xxii 19—20
6*
82 G. BlCKBLL.
unterschiedenen Theile des Buches weniger ungleich zu machen, oder
um die Warnungen in Kapitel 5 — 7 durch ein Thema anderer Art
zu unterhrechen.
Noch sei bemerkt, dass Kap. 2 nicht aus einer einzigen Periode
besteht, sondern jede Strophe syntaktisch in sich abgeschlossen ist
Denn dk in V. 1. 3 hat nicht conditionale, sondern desiderative Be-
deutung, und die Schwierigkeiten in V. 12. 16. 20 fallen durch Text
kritik weg.
Auf die WeisheitsHeder folgen die nach Salomo benannten, aus-
nahmslos für sich stehenden Distichen. Jene hat der Redactor, ab-
gesehen von der Umstellung vi 1 — 19, ganz unberührt gelassen; in
dieser kann ihm nur xix 27 mit Sicherheit zugeschrieben werden.
Um so reichlicher hat er seine dritte Vorlage ausgestattet, die Worte
der Weisen (xxii 22— xxin 11; xxm 13—14. 17—18. 20—24. 27-35;
xxrv 1 — 12. 15—22), lauter Tetrastiche, von denen sich nur zwei über
mehr als eine Strophe erstrecken. Der Redactor hat nicht nur xxu
17 — 21 eine Einleitung vorausgeschickt, sondern auch zwischen die
einzelnen Sprüche manche Einschaltungen, meist Mahnungen zur AuJ-
merksamkeit, eingelegt, welche sich sogleich durch Nichteinhaltung
des vierzeiligcn Strophenschemas imd durch den väterlichen Ton als
solche kundgeben.
Mit xxrv 1 — 9 begann ursprünglich eine alphabetisch angeord-
nete Spruchreihe, welche aber jetzt nur bis He einschHesslich er-
halten ist. Wo sie abbricht, lilsst sich eine Textlücke Consta tiren, indem
der Sinn vor xxiv 10 die Worte nao ora und die Strophik noch
zwei weitere Stichen fordert; wahrscheinlich ist ein ganzes Blatt aus-
gefaUen.
Ein Anhang zu den Worten der Weisen (xxiv 23—34) ent-
hält nach vier vereinzelten Tetrastichen einen Spruch gegen Träg-
heit in drei vierzciligen Strophen, welcher sich hier (wenigstens nach
der saidischen Uebersetzung) vollständig, in vi 9 — 11 nur zur Hälfte
findet. Wir sind also berechtigt, auch den übrigen Tetrastichen von
VI 1 — 19 hier ihre ursprüngliche Stelle anzuweisen und zwar vi 1-^
vor XXIV 30, VI 12 — 19 nach xxiv 34.
KRITlftCHE BeARBBITITNG DER PrOVBRBIEN. 83
Die von dem König Ezechias veranstaltete Sammlung salomo-
nischer Sprüche enthält, abgesehen von sieben Vierzeilern und einem
längeren Spruchgedicht, lauter einzelstehende Distichen; xxvn 11
scheint dem Redactor anzugehören.
Das 30. Kapitel enthält sieben sechszeilige Sprüche von dem
Spruchdichter (nicht dem Massaiten) Agur, zugleich aber in V. 5 — 14.
17 eine in fortlaufenden Distichen abgefasstc scharfe Polemik gegen
Agur, welche der Redactor schon in dieser Verbindung vorgefunden
und arglos als Werk Agur's selbst aufgenommen haben wird. Im
ersten Spruche, dem einzigen mit mehr als einer Strophe, bekennt
Agur seine Unfilhigkeit, zu einer sicheren Gotteserkenntniss zu ge-
langen, findet darin ironisch einen Beweis seiner ganz ungewöhnUchen
Dummheit und neckt die theologische Allwissenheit damit, dass er
einen Nachweis ihrer Competenz entweder durch eine Reise in den
Himmel oder wenigstens durch eine so gründlichem Wissen über Gott
und Engel entsprechende Weltkenntniss und Macht verlangt. Also
das Ergebniss des Buches Job, nur von der skeptisch-ironischen, statt
von der demüthig-resignirten Seite! Der Polemiker glaubte, die vier *o
in V. 4 bezögen sich auf Jahve, und erbittet sich daher Bewahrung vor
Reichthum und Armuth, damit er weder, als vornehmer Freigeist,
mit Agur fragen möge, wer Jahve sei, noch auch, von solchen Leuten
abhängig, sich sein Herz stehlen, sich verführen lasse, mit in ihr
Horn zu blasen, ebenfalls am Namen Jahve's zu freveln. Eine ab-
surde Punctation lässt stiitt dessen den Polemiker bitten, vor Ver-
suchung zum Diebstahle bewahrt zu bleiben!
Die folgenden Sprüche Agur's sind, mit nur formeller Ausnahme
des letzten, Zahlensprüche. Der zweite hat die Eigcnthümlichkeit,
dass er am Anfange, ausser der letzten und vorletzten, auch die
drittletzte Zahl ankündigt. Unter den vier unersättHchen Dingen sollen
nämUch die beiden hervorgehoben werden, auf welche es dem Dichter
eigentlich ankommt: Unterwelt und Mutterschoss. Sie sind die beiden
Töchter, welche von ihrer Mutter, der verführerischen Ghiil (in diesem
ans Indien stammenden Spruche etwa der Taplm, dem Willen zum Leben
ontspi-echend), die Herbeischaffung des Wanderers verlangen, um das
84
G. BlCKBLL.
Blut des Unbesonnenen zu schlürfen (vgl, die Breslaner Alf Laila i 95);
dvnn 'Awisvhvn Geburt und Tod oscillirend spielt sich das Phänomen Je?
qualvollen Lebens ab. l)i(\se beiden waren also im voraus hinreiche
charakterisvrt und brauchten bei der Äufzälilung selbst nur noch
uannt zu werden, Spiiter verstand man den Spruch ^anz willkürfi
in niuth willigem Sinne und suchte dem durch den Zusatz
zuhelfen.
Auch der dritte Spruch ist von tief metaphysischem Oeha
er handelt nicht von spurlosen, sondern von unbeg^reiflichen Ding
Ebenso unbegr ei flicht wie die Fortbewegung des Vogels durch
Lut\ der fussloseu Schlange auf dem Felsen, des Schiffes im Mcci
ist auchj dass sicli nobpa "^aj "yri in der Erseheinungswell ids
complicirte menschliche Organismus darstellt. Ein Späterer! nutürlicli
nicht der Polemiker, setzte V. 20 hinzu, um dem Spruche eine, seineoi
ursprunglichen Sinne ganz fremde, moralisirende Pointe zu geben.
Der Polemiker fand in dem zweiten Spiaiche eine PietÄtsver
Ictzung gegen jede, also auch Agur*s eigene, Mutter, ebenso
dritten gegen den Vater, und macht ihm darüber in V, 11. 11 (K
nach Lxx von Ungehorsam gar nicht die Kede ist) herbe Varwürfc
Wenn Agur im vierten Spruch das ( JbenaufTtommen von Knecbti
und Dummköpfen für ein Unglück erkllirt, so sieht der Poleniike
darin unthcokratischen, mit den heidnischen Gewalthabern gegen '
gläubige Volk sympathisirenden Aristokratismus, wogegen er V, 10.
13^14 seine Entrüstung ausspricht.
Der Anfang des 31. Kapitels enthält tetrastichisehe LeVei]
einer KOnigin-JIutter für ihren ungenannten Sohn, welchem ein altcf
Schreibfehler den Namen Lemuel, neue Exegese dazu noch <'i
Königreich Massa verheben hat; der Schluss ein ebenfalls vierzeiÜg
alphabetisches Loblied auf eine gute Hausfrau. Letzteres gab,
ich iti der Zfsrhr. für kath, rheolo(ße 1882 geÄcigl habe, dem
ciden Veranlassung, auch sein Buch mit einem alpliabetischen Lit^d«*"
zu beschlicssen; womit zugleicli bewiesen ist, dass die Fniverbien la j
seiner Zeit bereits in ilirem gegenwartigen Umfange vorlageo. Amj
nächsten dürften diesem Terminus ad quem, ubgeseheo von d€rJ
Kritische Bearbeititng der Proverbien. 85
Redaction selbst, di(j Sprüche Agur's und die Antworten seines Oppo-
nenten stellen, da sie schon Spuren jener Gegensätze verrathen, aus
welchen später Sadducäismus und Pharisäismus hervorgingen. Die
Weisheitslieder werden der Zeit Jeremia's angehören, mit welcher der
Einfluss des Deuteronomiums auf die Litteratur beginnt; eine spätere
Zeit scheint durch die Warnungen vor einem nob eleu Freibeuter-
leben nach Beduinenart ausgeschlossen.
Der einzige ganz feste Punkt ist die Zusammenstellung von
Kap. 25 — 29 auf Betrieb des Königs Ezechias. Sie erscheint keines-
wegs als Nachtrag zu der grösseren salomonischen Sammlung, macht
vielmehr einen alterthümlicheren Eindruck durch buntere Mannigfal-
tigkeit und engere Verbindung des Religiösen mit dem nationalen
Gesammtleben. Andererseits liegen freilich gegen die Ursprünglich-
keit gerade einiger intensiv religiöser Sprüche in x 1 — xxii 16 kritische
Bedenken vor.
Die Worte der Weisen nebst ihrem Anhange (dem der Re-
dactor wohl nur deshalb eine besondere Ueberschrift gegeben hat,
weil er ihn aus einer anderen Quellenschrift entnommen hatte) sind
jedenfalls jünger ab die beiden salomonischen Sammlungen. Die Le-
bensregeln für Könige können, nachdem ihre Verwandtschaft mit den
Sprüchen Agur's in nichts zerronnen ist, unbedenklich den letzten
Zeiten des Reiches Juda zugetheilt werden, während das alphabetische
Gedicht den Eindruck nachexilischen Lebens macht.
Da die Form der kritischen Noten das Nennen von Vorgängern
erschwert, so seien hier diejenigen Gelehrten genannt, denen ich Con-
jecturen verdanke: Cappellus für xiv 14; Hitzio für vii 23a; J. Ols-
HAUSEN für XXVII 15; LactArde fur iv 7; Pinsker für xxix 6 und die
Umstellung von xxiii 8b; Grätz für SttTD in xxx 1 und xxxi 1; Du-
8ERINCK für xxiii 10.
86
Q. BiCKELL.
Einleitung des Bedactors. Ii bvHÜ^ ^Sö TIT p HöStP 'Scö
Lad^ai chSkhma v*miUary
Leh&bin inCre hina;
Laqdckat miUar hd^kel,
Qadq ^müfpöf v'meidrim;
LatH Uft&jim 'drma,
Lend'ar dd't urnzimma;
Jthnd' chakh&m v'jos^f laqch,
Vneibdn tachbulot ßqnä;
Vhabin maidl uni'U^,
Dib''ri ck'khamim v^chiddtam!
1001 TTODn njnS
Ssrn 100 nnpb
onttTDi DBrö"! pnx
no-ip D^ne^ nnb
noTöi nri -u?:^
npS cpvi DDH pöttr
nsp-« nSann pin
na6oi bvh \srh
omm Doan nan
Welsheltslieder.
Q^gen Freibeuterei.
Jirdt Jak riHU cJuikhma,
Sekhl ^6b UkhSl 'o9äha;
Jirdt Jak r4Ht dd*at,
Umüaar ^vilim bdzfi.
§'ma\ b'ni, musör ahikha,
Vol Ht(oS tdrat immakh!
Ki IkjcU chin hem Vr6Iiakh,
Va'^ndqim Vgarg^rotäkha.
nosni rw¥r\ "• nirr
n-w Sab DD *?3r
in dSw "tdoi
laK 100 ^33 raw
IDK mm «nsn bin
ItPinS en jn nib -2
12 ergänze: dies iRt. bentimmt oder nützlich. 7 a — C ap^j^ 9091a; 90^0; H:ou
aiveot; 8^ oyaör) Tcaai tor? jcoiouaiv auTi^v • euaißEia 5fe £15 Hebv ap)^ii a?o6ij9£ü>{. Ww A
mehr hat, ist nicht aus Ps. cxi 10 entlehnt, sondern ursprünglich, da man hier
am Anfange unbedingt rosn, nicht blos rr^, erwartet (vgl. Jes. Sir. i 16). Den ersten
Uebersetzer verräth hi und 6eou, was nicht nur Cod. Sin., die koptisch •saidi.vhe
Uebersetzung und der syrisch -hexapl. Text, sondern nach Nestle anch Ct^. Vau.
hat. Der Psalmist hat die allbekannte Stelle aus den Proverbien, der Psalmen-
Übersetzer ans der Uebersetzung der Proverbien herübergenommen. In M fiel «^
durch Homöoteleuton aus. 7dl vorher rmv^^ auch in A ; es war also eine Variante
für rr^, wodurch 7e mit 7 a ganz gleich gemacht werden sollte. 10 vorher St 'S
OKon ipr (so A ; M OK statt ^k), eine Art Inhaltsangabe des Folgenden. 10. 2 ?oyXr,-
0^5; K3P.
Kritische Bbarbeituno der Provbrbien.
87
'L tob, imjom'rü: Vkha -Udnu;
Nerbd Vdam, rä^'na Vndqi!
Nibld*em kUTol chAjjim^
UCmimim Wjöredi bor!
10 11 i:nK -|b i-TöK- DM SKn ^k
12 o'-n ^Ktra or^aa
•13 ni-a ooöni
iTo^ ^i^mom jdqar nimQa;
13
Katö3 "ip- [o]3in y2
ITmalW baUnu hdUd!
hh^ 13^3 K^Ö3
Ghrdlekhd b'tokhSnu;
14
i3Dina ^^'Tu
KU -chöd jihjä Vkhulldnu.
13^3^ rVTX' IHK DD
AI täekh Vdärekk ittam;
15
DMK T^^ID n^n ^K
M'na rdgVkha mkm'tibätamf
onDn3ö ^r\ r3ö
Ki ehinnam ni'zora hdra^t,
17
ntm rriTö 03n ••d
B''en^ kol hd'al kdnaf.
ppD ^rD ^D ^3^rD
Vehhn Vdamäm jerSbu,
18
iD-iK^ uwh oni
Jiop^mi len&fthtAmo.
DnüB3*? i3tr
Ken dr'chot kdl boQ^ boQ ;
19
ran ran ^d nn-iK p
Et näfei h'^dkm jiqqach.
np^ hn rt3 riK
Gegen zu späte Bekehrung.
CfCkhamot hachv<i tarnnna,
20
pn f^ns nöDn
Barchdhot tiUen qdlah;
rhp |nn mdphd
BeroS homijjot tiqra,
21
>npn n^n üins
B'fiCcM 'arim 'maräha.
möK D-TT "»nntD
'Ad mdtaj ViKbu ßUi,
22
^nt iDHKn "nö *ir
V^legim la^ cham'du lam;
D*? non jat*? Da6i
UkKaüim jifn'u dd*at,
nri 1K3W- D^DDI
Vej^^iemü VtokhdchUf
23
"nnDin^ löWKn
Qard'H vdWma^u,
24
i3Köm "nmp
Natu- jadi v'en mdqHb;
Dvpö fKi n*» ne3
VattifreU'i khol "^ti,
26
"natr ^d irntm
Vetökhachti lo 'h\lem.
DfiDK K^ -nnDim
11 -f orr, wodurch sich die Redenden selbst verurlheilen würden. l-lal + ^
ierspricht dem Parallelstichos). 15 a 1 so A; M vorher '33. 16 aus Is. lix 7; fehlt
h in A. 21b 2 in der saidischen und memphitischen Uebersetzung vp.7CoXt^ r=
itov , dafür in den anderen Textzeugen tioXeok ; o"U?^ y^"^ (unerträglich tantologische
ographie). 21b 3 + tökp. 22 a 2 -f- otd (unnöthige und wegen der 2. Person
equeme Nachahmung des Parallelstichos). 23. 1 xat utceuOuvoi lylvovTo; lae^r (gegen
Parallelismns). Die falsche Lesart veranlasste die Hinzufligung eines gar nicht
her passenden Distichons, worin die Weisheit erquickende Belehrung anbietet.
Exegeten lassen daher die Weisheit vor 24 eine Pause machen und, da sich
^^^^ ^Bl^ ^'' ßiCKKLL
^^1
^^^^^^^H Gam *ni f^fid'kherti i^eha^j,
Utk
pnvH DDi*K3 ^zH c: %
^^^^^^H Bho *'Ukhem ^rm v'^iiqa;
27 b
npx^ n^;^ nz-'h:: k::2 1
^^^^^H Efäff hl>o fch'Jioa pächd'khem,
2ßb
Q2nnL nKrs kdz jr':^« 1
^^^^H rSodd^khhi^ kejfvfa ß'tä.
27a
nnK'* neos os-m J
^^^^^^H ÄZ jiqraun'ni v7o* -'nä,
28
n]iPK K*?i '5:*np* tk ^J
^^^^^^H /^XofA'rfrnVii v*l6* jim^'fin'ni}
*::k^q' kSi *:;^n«|^H
^^^^^H :f'£icA^ A:l ^an'ii da't 'I^him,
29
löviVi«] rjn iK:tt? ^2 nnn ^^
^^^^^M Vjirdl Jah UV bachäru.
nnn kS '^ nmn
^^^^^M Ta} dhu Id'agdii,
30
'nxvh 13K K*?
^^^^^H Sa\ü hot ttikhf/ihkaj ;
N^nDin Sd isie
^^^^^^H Vtj4khlu mipp'ri ddrktun,
31
BD^ *^ßÖ l'^Sri
^^^^^M rmimmfr^t4im jifWu,
^2tr onxpooi
^^^^^^H Ki m'miteU p^ttijim idhrgem,
3-2
oj-an üTB n^tt^o *2
^^^^H rSaltidi k'itiUm teMidem;
c^sKr B^C3 n6ri
^^^^^H V'^(nne' li jUkmi m^ch,
33
nD3 pc^ ^b raci
^^^^^^H V'itandafi mippdchad rd'a.
njn nnao pKsn
^^^^^1 Nutzen der
Woishoit. 1
^^^^^^H B'ni, im tiqq^ch am^i'OQ,
HL
^iDR npn DH 'IS
^^^^^^^B Vmi^i'^iaj ti^pon ittakhf
IHK IBiT 'm^^
^^^^^^^H VhaqSih Tehokhmä oznffkhn,
2
*]iTK rjäsnb zippn^
^^^^^H Tatiii Hhh*khfi Ut'huiia!
nazn*? ^sS rton
^^^^^^^H Ki hi luhbhm Uqra\
S
mpn nss*:» bk *3
^^^^^^^1 lAiffbtma dUeii qolakh;
ibp jnn nisn'?
^^^^^H Im i'fM'tqeiämia k'khAntf,
4
f^QOZ n:cpnn ek
^^^^^M UWmddnoniin taehp'fänna!
n:irenn D^amai^H
^^^^^B Ä9 tdlnn ßrai Mh^H,
6
'^ r^' pn TK
^^^^^^^^^^ Vedtl*{U 'Lohim tim<^a ;
KXör onhH m^
^^^^^^^H Ki Jdhüä jitlert chckhma,
6
nö::n jn^ '* ^
^^^^^^^^^^1 Mipph dat iHehiina.
naam nn leo
^^^^^^^^^^H Ji^^fki lifrim fuMjja,
7
rr'ün Bitrb |S]e' ^^1
^^^^^^^^V Magin M6kkM tmt,
nnheabsicbtigter Beweis ftlr die V^fJ^
^^^H tiiomnnd meldet, drohend fortfahren; ein
^^^B lieit Am DiBiichons. 24 a 1 vorher \V\
i
^^^H 2(]b 2 + ^33 u-inc. Etn Abschreiber hatte nMi?3 vergessen und e« nttchgOliit|
^^^^H indem m wieder mit kss attfiii^ ; bo ent^t^nd ein
falscher ParalleUtichos lu S^ftd
^^^^H veri^chob »ich der wahre an Aa& Ende von
27, wo er iu A nogar eine, frei heb 4l
^^^^H fn^mi^i^heitiiß^o, Parallele bat, die ihm in
der Kaidi^chen Uebcruptfufig vorfit«4ffl
^^^B 27 II 1 r^ U xaiatatpo^y^ (in 20 -i^ ^ «tccüXiiol); o;^^*K1. ^UaTt vgl n b. ^^M
Kritische Bearbkitunu der Provbrbien.
89
Leftover or^chot mVipeitf
Vedärekh ch'södav jQnwr,
Az IdfAn gddq umUfpat,
V'me^^Mnif hol magdl (ob;
Ki töbo chSkhma b'Uhbakh,
Vedti'at Vnäß'kha tetä.
Jifdb mu*dr Vlibbäkha,
Vdäqach Vn&fnkha jinam;
M^zimmd tUm6r *aläkha,
Tebuna Unqeräkka.
Tfu^gilekhä midddrk ra,
Mein nCdahber tahpvkhot;
Haoz^bim ör'chot joJler,
Laläkhel b'där'khe choJfekh.
Haff6mechim la^öt ra,
Jag'du b'tdhpukhot ra* ;
\^er orchoUhem *iqq^Hm,
Un^lozim Vmti'gdotani.
Ta^Wkha nUeit zära,
Minnnkhrijjd, hechliqa;
IIa*ozabt 'llüf n'^nräha,
Vet b'rü 'Lohim Sakhicha.
Ki Mta ü mavt ytah,
Vel r'/aim ma'gHotäha;
Baäha lo jeiuhun,
Vlo* jdffgu or^chot ch/ijjim.
Ki fiärim jiik'nu öreg^
UCmlmim jiwaCru bafi ;
UrSaini jikkaruu,
V * bog' dim jiua^ckü mimm6nna.
8
MtTö nnnK "1X3*?
nöü" Tion I'm
9
10
11
l^bh TOO ae»
yhv "löwn noTö
n-ixan n33n
12
13
14
r-i nw^ onöOT
PI natnro ^b:^
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üiDpp DnnpriK nrK
Dn^3rö3 0631
16
np^nn nnaso
17
18 nn-'s niö ^k nnw -a
19 pWKb.TKn
21 piK 133»' Dir» "3
na i-inv DOöm
22 ima* ortm
n30Ö inO'» D*1331
II 10 b 3— d2 durch Homöoteleuton ausgefallen, wie die Oennsrerschiedenheit
reist. 12 a 1 l^acn^. Die Exegeten, welche das 2. Kapitel in eine einzige Monster-
iode zusammenkneten, behaupten, 10—11 sei eine Parenthese und 12 hänge von
b; unmöglich, da 12 den in 11 liegenden Gedanken direct weiter führt. Da
\e Weiterführnng aber nicht eine Folgerung, sondern eine Erklärung ist, so
tt die Construction mit h nicht. Dasselbe gilt von 16 al i>tnb. ISbl + nnoK.
»3 Osiov; HTT^K. 18 a2 lOcTo; nnr. 19 a 1 vorher ^5. 20 zerstört nicht nur den
>phenbau, sondern auch die, wie es scheint, beabsichtigte Zahl von 22 Distichen.
ll + piw (vielleicht ursprünglich Glosse zu niüSi).
90
6. BiCKELL.
Pflichten gegen Qott und Menschen.
B'ni, t6rat% al tiikach,
Vmi^dtr ju^nr Ubhäkha!
Ki ork jamim, i^not chdjjim^
VeSdUm jdseßt lakh.
Chagd v^mät dl jaz^hukha;
Qoi'r4m *al gdrg'rotäkha!
Vetknqa ehin ve^ikhl tob,
B**enS 'Lohim veddam,
B'tach ü Jah Vkhol Uhhäkha,
V'el binaekhd 4 Hiid'enl
Bekhol d'rakhäkha d"ihu!
Thu* fjdiier dr'chotäkha.
AI m ehakhdm V'endkha;
JTra Ä Jahvä v'nar mira!
mfüt ehi Ub'faräkha,
V'ifiqqfLQ le'd^'moUUcha.
Kahbid et Jdh mehdnakh,
V'mer^.Ht kä t'budtakh!
VjimVd ^tamäkha ^dba;
VHirdi fqahäkha jifroQ.
Muadr Jah, b^ni, al tiincu,
Vedl taqöii b*tokhdehto!
Ki -t, ^Xh- jehdb Jah, jokhich;
V^jakh*ib et köl 6en, j'fr^i.
A^re 'dam, md^^ chökhma;
V'addm, jafiq tebfina!
Ki i6b »achrdh misa^chdr kaap,
Umichan'it; Cbtidtah.
Tqard hi mippeninim;
V^khol cKfdqim 16* jiwii baJi.
Ki iWk jamim himinah;
Bi^'mdlah *6ier vkhdbod.
D'rakhäha ddr'khe no am,
Vkhol nHxbotäka idlom;
IUI narn ^K -nnirt '•33
-|ab nap ^n^atöi
2 D-n nsr dö" ^pK ^3
3 -lan?" hn nöRi non
^nn:lna hv enrp
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16 n3ö''a oö* ^nK ["ai
naai ii^v rhrnez
17 0^3 '•ann n*ann
chv nnan3 Sri
III 3b 8o A; M + vn3b. 8a3 tw atÄjjtari aou; -pr^j. 12b vpl. Hebr. 12. ^^
15 b 2 Ti[xiov; n*xcn (mit beziehunisrslosem Suffix; vgl. vm 11).
Kritische Bearbeitung der Proverbien.
91
'Eg chdjjim hV Vmtuhz^qivi bah,
Vetdmekhdh meuHar.
Jak b^chokhnia jdaad dreg,
Konin iamdjm bWMna;
B^dato fhomöt nibqd^u,
(/.Hchdqim jirt^fü ial.
B'ni, -l tdluz tn^enäkha!
N'gor tiUijjd uni'zimma!
V*ji?tju chajjim Vnaßäkha,
VechSn legdrg* rotäkha.
Az Ulekh Vbd^ck darkäkha,
Verngltkhd lo* tiggof.
Ki im te^ib, lo ti/chad;
V'iakhdfjta, v'*dr'ba fTndtakh.
AI tira mippachd piCom,
V'mUiKä riaim, ki tabo !
Ki Jdh jihjä b^khisläkha,
V'iamdr ragVkhd miWikhed.
AI timfia iob mibb^'dlav,
Dih'jot Vd jdd'kha Wfot!
AI tornar Vri*'*kha: Ukh v^hib,
V'mochdr eU6n, vjeS ittakh!
•L tackröÜ *al ri'"kha rd*a,
V'hu jÖMcb Vbäiach ittakh!
AI tdrib *im -dam chinnam,
Im lö* gemdTkha rd'a!
AI teqanni* bH4 chdmaa,
Vei'd tVtchdr b'khol d'rdkhav !
Ki to 'hol Jdhvä ndloz,
VeÜ jeSdrivi sodo.
M'erdt JaJivä Vbet rdia,
UnvS gaddujim fbdrekh;
Kahud cKkhamim jinchdlu,
Ukh'Mm nirime qdlon.
18 na opino*? Kn o-'n yv
"WKö nsöm
19 pnK no- r^i2^n:i '^
n:ana o^r jyia
20 "irp33 nann inrna
bto "ißT-f Dpnri
21 T^'W 6n ^K "»
nötoi Tvwn nat:
22 irW^ Wn TH"!
^n■^:n:*? jm
23 lann neab ^^n tk
24 *intn K*? nwn dk [•»ai
^T\:w naipi nnan
26 OKnt nntö mn bn
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na^ö ^*?n nowi
27 i'^Wö 3» p3ön ^K
28 3^1 1*? in*? nöKn ^k
iriK r^i IHK nnöi
29 ^^ IJ^'^ ^r wnnn *?K
-iriK nan*? nr" Km
30 n:n b-jk ar n-^n *?k
npn -|*?03 Kb DK
31 ÜOn WK3 K3pn ^K
iDin *?3a nnnn *?ki
32 i*?3 '" napin "3
HB an«?'' riKi
33 pttn n-sn '^ mikö
^-)3'• Dpnx m3i
35 ibn:'' Doan naa
|bp "ÖIÖ D*?DD1
21 a 3 icapa^fü^;; irVv Die Buchstaben pp^^r^q sollen nach Lagabde aus l^^jr^-
i 20 herübergekommen sein; das ursprüngliche Verbum sei eine 3. sing, ge-
i, wie "^p der von A abhängigen Peschita beweise. Aber itap«^ jbj^? kann ganz
= tS- sein, welches der Uebersetzer für 2. sing. masc. (statt für 3. sing, fem.)
Subject ist die Weisheit. 21 a 3 xaOfj; 22ur (unerträglich tautologisch). 31 tritt
92
G. BiCKBLL.
Beständigkeit.
Sini"ü, haninif miisdr ah, IV 1
V^hagÜhu Vdaat hina!
Ki Idqch {ob ndlatt- läkhem; 2
Toi'Ati <U tazohu!
Ki hin hajiti Viibi, 3
Rakh v^jdchid lifne immi;
Vajjoreti' vdjjomdr H: 4
Jitmokh d^hardj libhäkha!
Semor migodtaj vicKjt;
Qene chokhrnd, q^nt hina! 5
Äl tiSkach torat ?ydtaj,
V'al t^ nveimeri fi!
•L taz'txihay vHiimeräkka; 6
^Hahäha, vHUsqeräkka!
ReiU cheVkhd qne chökhma; 7
B'khol qinjankhd qne hina/
Sala'läha, uCronimäkka; 8
Tkhahh^'kha, ki CchtMqänna.
Titten Vrofkhd livjdt chen; 0
/Ä(drt ti/*drt t'rtiagg'näkka.
S^ina\ h*nif veijdch amdraj!
Vjirhii lekhd fnot chdjjim.
B'davk chökhma hdretikha;
B'niag'le joh' hidrakhtikha.
B*lekht'khd lo^ je^ar qd*dakh;
V'im tdtniQy lö tikkdM.
Ilachzdq b^musdr, al täref!
NiijO't'dhj ki hi* chajjäkha.
10
11
12
13
nan nri*? larpm
^b *TOin Ti-i
lab "nan lan*
n-m "mxo nav
nan n:p nonn r^:p*
-t -noKO en ^Ki
inorm nntrn hn
inxm nnnK
noDH n:p ^b••n nrKn*
nan nap -[a^ap bnn'
^oonm nbo^
napnnn ^ Tinnr
|n n-ib TüKib jnn
^aaon nnKcr nner
"•TOK npi '•an pott?
cn nar ib in-ri
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^nnnn^ nw' "barer
Tirat -ir nh nnnbn
«Tin bK noon pinn
yn Kn "2 nnaö
störend zwischen zwei zusammengehörende Distichen, welche das Glück der Oe-
rechten und da» Unglück der Frevler einfach affirm iren. Denn in 34 wird ent-
weder von diesem auf jenes geschlossen, wozu aber die Construction des N.1chsatze^
nicht passt; oder der Vordersatz wäro nur Oühb cm, wjis eine zwecklos umstludlicbe,
grammatisch bedenkliche und wegen o^iph zweideutige Wendung ergäbe. S5k-
ut{/ü)7av; 013.
iy7a2 na:n (gegen den Parallelismus und ziemlich nichtssagend). Hb 3
jetzt am Anfange des Stiches.
Kritische Bearbeitung der Provbrbien.
93
Beorch r'Kaim al U\ho, 14
V'al CdnSer h'därekh rä*wi;
P'raihUf AI tafnh' ho; 16
Seie meälav va'bor!
Ki dreh <;addiqim k'or nogh, 18
ITol^kh 6*or 'ad nkhaii häjjom;
Veddrk rsaim kafila, 19
Lo' jädeü h^mikhiolav.
•nari ibrö nar
Dvn p3 TP nm i*?n
Lo ji^^nu, -m 16* jar6*u\
16
^r^ yh DK lar» vh
V^nigzld fnaldnt, -m lo* flinu.
13*?" yh DK nnw n^Tai
Ki ldch*mu lächern räia,
17
pttn Dn*? lonb 'd
Vejen chanidsim jiHu.
inü" DDön r^
B'ni, Ud'bardj hcujUha;
20
rorpn nanb -ja
La'^ndraj hdf oznäkha!
^3lK an noK^
AI fliizu mi'enäkha;
21
i;^yv^ lib" bK
Somr^ hetokk Vbahäkha!
^aD^ lira d-öü
Ki chdjjim him Vmo<;'eheni,
22
Dn-Ksob Dn D-n "D
Ul'khol hcMdro nub-pe.
KtIO 1-«D ^D^l
B'khol mihiiar n'^r libbäkhat
23
nab nats norö ^Dn
Ki niehem tog^ot chdjjim.
DTt riKXin DHÖ "D
IIas6r mimm'khd ^iqqh'd pä ;
24
HB nwpr löö non
L'zut M'fdlajm fidrchaj mimmakh!
noö pn-n D-ntü n6
'Enäkha Cnokhch jahhi{u,
25
IDS- naab Typ
Vedfajipäkha negdakh!
n^i:: T'tptn
Pallet nuigcU rayUikha^
26
1*?31 ^^Ö D*?t
VekhM d'rakhäkha ttikhen!
AI l6i lejdmin u^*mol;
27
bKöüi jönbJ on *?K
Jlaser ragVkhd midUrk ra !
PI [i-n]ö ^b3n "Ton
B'?u\ Vchdkhniati haqUba,
LU'fßunat' hd( oziiäkhaf
Qegen Buhlerei.
V 1 n^wpT^ -nöDn^ -sd
13TK tön -nsan^
18 a 1 ist bei der Yersumstellung ziirUckgobliebeu und steht deshalb jetzt
,^isch vor 16, währoud rnn in 18 zu min werden musste. 19b3iVor .T33.
5 xoi{xcovrai (falsche Auffassung der richtigen Lesart, welche blasphemisches
en bezeichnet); iVvr (zu gelinder Ausdruck, aus V. 19 eingedrungen, welcher
der ursprüpfrlichen Vcrsfolge unmittelbar vorherging). 23 a 1 niari; hso.
2 £x . . . TOjTtüv; was. 25 bl + ^-^v^. 26 b 3 xarEuOuve; 'as\
94
6. BiCKELL.
LWftuirehfiä niezimmot,
2
nöTö \y-^vh
Vedat, 9'fatdj Vkha f^twu!
nr n*? Ttü nrri
Ki nofet fifU zdra,
3
mi -ntirr nw ^
Vchaldq mUiämen chikkafi;
HDn fowo pbm
V'ach'rUah mdra kh'M'na,
4
napba mö nmnr
Chaddd kechäreb pijjot.
n-t a'inr mr^
BagUiha j or dot mdvet;
6
rno n-rr rrhy^
Seol iia'ddh jUtdmekh.
■^ön^ !TiP3t 7IW?
Orch chdjjim pen Ufdllea,
6
oben {B o'-n rrwK
Nati magäoläha.
nnb:po ip:
V*'aUd, hanim, Um'Wi U,
7
'h irar uyz nr^
Vol eaunt nUimWifi:
"t noKO Tcn bir
Ilarchdq mimminna ddrkakh,
8
ID-in nsöö pmn
V*al tiqrah el patch betafi!
nfT'n nriD ^k a'ipn ^k^
Pen tkten V -chiHm hUiakh,
9
liin DinK^ jnn |b
S*notäkha Uakhzdri!
--nDK*? -|r:ü
Pen jifb^'u zdrim k6chakh,
10
ins Dil ipar- |c
VeigbekU h'het nokhn!
nD3 n-'na isxr^
V'nahdnUa Jidch'ritäkha,
11
innnKS non:i
BikKlk hi^'ri reräkha;
-t-ttw nm rhzz
V* -martd: ekh ndnet- muttar,
12
-IDD nK3W l-K D-ßKI
V'tokhdchai ndaq lUM!
"2*? pK2 nnrr:
Veld* mtJuVt' f/qol mdraj,
13
no '^ps nraw Kbt
VHimUdmm'daj l/i* hi(0t' ozn-!
-3TK non kS nobo'n
Kim'Ui^ hajUi Vkhol ra\
14
PI bDs ''n^'-t DPOD
Betdkh qahdl ve'Ha,
mri brip -jir:
tS'te mdjini mibboräkha,
15
T>Dö D^o nnr
V'noz'lim mittokh lierakha!
l^KS -jino c'rir
,rfv4;u mafndt'kha chv(;a,
16
nxn -;nrpo txc
Darchohot pdVge indjimf
D*o -:Sb ran:
Jihju lekhd Vbaddäktui,
17
'P'zh i^ VTV
Veen lezai-im ittakh!
inK Dirb PK'
Jehi mqor'khd fjoräkha;
18
-p3 T^pö "^
Um' mach meüt n'^nräkha!
l^ip3 n^KQ nan
V 2 b 2—4 i[ioiv itCkitii^ ivTlXXsT« 701 ; i-?«' i^ncc. 3 a 2 + jcbt (aus Cant, iv H)
r>bl Accusativ des Orte». (>b2 + y"'P vh (widerspricht dem Parallelsiichos). §••
XK xjt^?; ^*^yt3. 9— 10 enthält coordinirte, abmahnende Hauptsätze. Ilb2— J^afis
fstii^xö^ aou; ip^xjy yxjz.
Kritisohk Bearbeitung der Proverbien.
95
AjjäU ^habim v'jalät cherij 19
DaddiUia jirawt'ikha!
TarUekhd hekhöl 'et;
ITaJibiitah tiSgä tämid!
Vlamä ti^äy h^ni, Vzära, 20
UCch&hbeq chiq nokhrijjaf
Ki nokhch *eni Jah ddrk «*?; 21
V^khol md'g^loUiv mefdUett.
" Vtmotav jilk'du -t Mim; 22
Wchnhl chättato jittdmekh.
Hu jiimut t}in mtisdr h, 23
üh'rMi ivvAUo jiSgiL
\r\ n^ri onnK n^-K
lön T\Tor\ nrania
rrnaa pn pnnm
ii^l noö pK3 no*" Kn
Qegen Ehebruch.
i^Co^ f>'ni, migodt abikha, VI 20
T^'aZ tU(oi tdrat immakhl
Qon'rSm *al lihh^kha tdmid; 21
'^ On' dim 'al gurg^roUikha !
Vchokhmdy gam hi tu;q'räkka / 22
Rhühdüekh'khd tanchä -takh.
B*Hokhb''khd tihndr 'afäkha;
irqigdUiy hi* t*fichäkha.
Ki nhr migvd v'tord or, 23
Vdark chdjjim tdkh'chot miigar;
lAfCmttrekhd meiH re, 24
Mechilqat Vidn nokhrijja.
-L tachmdd joßdJi hiVhdhakh; 25
•L tiqqdch^kha h'*dfappäha!
Ki h**dd zond kikkdr laehm; 26
VeH ii naß fqdra tdqnd.
irjachtä a 43 bechiqo,
üKgddav lo üg^drfanf
Im fhdilekh *dl gVvchdUm,
V'raghiv lo' tikkavänaf
27
28
10K rrrin wen bH^
lan 'pb hv oirp
■]nn3T3 hv D*i3p
^nK nn3n isbnnro
yhv ^»n i33tt^3
nnwn Kn nacpn
-nx rmm niato n3 "3
noö nnsin a^n imi
m33 jüb npbnö
-|33b3 ITC lönn Sk
n"'WDp3 inpn ^k
DPtb n33 n3T *1P3 '•3
natn nnp^ wbs ük nc^Ki
ip*n3 tt^K rK nnn\n
fB-ittrn K^ n33i
rhm bv 1^1" DK
pi3n Kb ibam
19 Cl ouvlatw aoi = 1^ r^. 22 a2 aypEuoudi; ms^*. 22 a4 ovSpa; rttnn. VI 22a
ergänzt werden, weil die Weisheit, welche Snbject der folgenden Sützo ist,
ganz ungenannt bleiben würde. 22 dl so A; M nq^Ti. 25 bl ^m. 26 a2 so
; + HTK. 26a3 + -jj,. 28 a2 M + xm. 28 b4 M o*^:n.
ienpr Zeitschrift f. d. Kunde d. Morgen 1. V. Bd. 7
96
G.
BiCKRLL.
/»* jehuza laggännah,
30
Ki jUjnoh, VmAUe mißo;
Vninu^* fiaUhn mVUajm,
31
Et k6l hon Uto jUfen.
Notf m& ckeuär leb;
32
MaJichil naßfd ja f Unna.
N*gaim veqdlon jini^a,
33
TcherpAto 16' timmdchä.
Kl qlna cWmAH gd/ter,
34
Vehi* jachmol h^jcm ndqam;
IjO jif^a pW khol h[fer.
35
V'lo jnhii, ki tarhil Sochd.
Ire: whth zzr t
jn- "rr*^ pr: bz nc
a*? -er .irx ^fc
Kato* ff?p* er::
rmer yh tjc-p-
-C3 non mcp t
Dp: tr^s *?orp k^
■jnr renn t mr k^
Bin Verführter.
Btmif Sevxor amaraj,
V'mi^otkaj Üi^p&ii ittakh!
Semor micvdtaj vcch'je,
V*toriH- k*i^<'m *enäkha!
Qo^r4m *al i</roULkha;
KoChim "dl Inch libfnikha!
*Mor Idchokhmd: *chotl aU;
V^morfrJ' laltbina tiqra.
Ki hMiaUMii hÜi,
B^*ad iindlihi ninqdfti;
Va^re hifetdjim,
'Bind Vbanim nar clisdr leb.
*Ahdr ha^ffufj egl pinnny
Vedärekh b^tah JKod;
Benlifief, bd^ardb jom,
BHSit'm lajl vdaföla.
V^hinn^. iM liq^rdto,
Sit Zfkia un^urdt leb;
Ifomijja hC v'nordret,
B^/tajt lo jiSk'm'i ragläha.
[II
•1ÖK ner •:s
2
iriK JEST T-XC-
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3
4
"inraa» *?J7 onrp
yh nh hT czr.2
r.K -nnK noan*? noK
mpn rr32*? jno"
6
7
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"riBpra ^süK nn
a^ non np3 caaa n:2K
8
n:t '^atK pan nap
0
nrr nn*3 -pT
n*?DK1 ^"b JOS
10
iriKnpb nwK nrr
ab nnaüi n3T nr
11
nnnoi Kn rron
30b4-f arv »2 (Glosse zum Vorhergehenden). 32b2 so A; M + «^ 35ll
o3üva5; r«. VII 5 wörtlich aus 1116 einposchobon. 11 bl Iv owo; rr^s (diw Soflßi
hier nicht am Platzo, weil raa im Gegonsatzo zu jrta in 12 steht).
Kritische Be^vrbiutuku dkr Provkrbikn.
97
Pam bdchu^f pam bar\li6bot,
Veeql kol pitma t^rob;
Vliechziqa ho v*nai^qd lo,
Ileezza vdttonulr lo.
Zifßchc ielämim *dlaQ;
Ildjjom äillanUi nddraj,
*Al ken jaf^di^t- liqrdtakh,
VSacher panäkha, -ni^akh.
Marbdddim rdbadt- *drfti,
Cli{uböt e^ün Miqrtijim;
IVnifoti mUkabi mor,
Ahdlim viqmndnunu
Vkha, nirvä dodim *(id boqr,
NiCidleaä fto^htlbwi!
V*mikköl ^'danim ahhöJt re\
V'jinU'qii tanugim g'^niibim.
Ki in hau befdto^
Haldkh heddrk merdchoq;
(Jror hdkkaap Idqach bjddo,
Ljoni hdkkas* jdbo' beto.
JliUdttu Vrubbi liqchah,
B'cheUi iffdtajm tdddichännu;
Ilcilekh ach'räha pit'om,
Ukh'*dkhn» il musdr V»7.
Kenör el ^äbach jdbo\
Kenuiher t^ippor ü pack;
Vlo* jdda\ ki b'na/.HÖ hu,
WdffdUcLch chcq kebedo,
V^*attd, banim, jfi?u'*/J li,
VhaqHbu Vimere fi :
-L jcffi dl d'rakhäha libbakh,
V*al tä' bin'lihotähu!
12
ranrci ort r™ °^^
13
'b r?:^'^y\ n nprnm
1*? noKTii nrpn
U
'hv Dobw "naT
••■nj Tiö*?» orn
15
IG
-^mr man o-ana
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17
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18
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19
20
21
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23 b
24
25
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r\nph n-Q mon
i3mn o^riBtt? phro
OKMB nnnK ^bn
biK -ob ^K orpai
KO" nno bK nwo
HD *?K IBX VtOO
Kn 1CB33 -0 ri' Kbl
'h iroü 033 nn
'B noK*? latt^pm
-j3b n'3-n bK ott^- *?K
nn3n33 rrn *?Kr
12 bezieht sieb, wie die ganze Beschreibung des Weibes, auf ihr damaliges,
achtetes Treiben; also: jetzt war sie drausseu, jetzt auf den Strassen. 13 bl
:. ir>b3 so A; M -;K3reiri (gegen den Parallelismus, welcher erfordert: auf dass
lioli finden möchte). 17 a 1 M tb: (kann nicht causative Bedeutung haben).
» ocOcou; ^^^^. 18e— d muss derartiges enthalten haben, da das Weib nach 21
re vortrug. Die Ursache der Weglassung liegt nahe. 21b 2 «ro ^siXecov;
23 a standen wohl am Kande und wurden an falscher Stelle nebeneinander
7*
6. BlCKfiLL.
Ki nib ch'lalim hippila,
Va'4:amiai kvl Krugäha;
Dar'khe fU därekh httah,
Jor'dot d, chädrt tiuifcet.
26
27
rh^Ti ahbn rn ^
nn^ ir^] hwp ^3t^
mo mn hn nrr
Lob der Weisheit.
Halo' chokhdmot tiqra.
Villi
mpn 'ösn >6n
Lrbntta tiUen qolahi
rhp inn hä-.i
Bei neUb'k iiK^<iAa,
•>
rcaca nsn: m
Alebo ftachini, taronna.
3
pr\ onne »co
Alekhem, Urn, etjra.
4
mpK OÜK ca^K
Veqtili il b'ne ddam:
CTK ^a *?K 'hp^.
Ilabinu, fUijim, *t}rma.
5
no*ir D-nc i:3n
Ukhuilhn, h'khinu leb!
3*? ys27\ o*?cr
Sim'ü, ki ngidim ddbber;
6
-QTK on^a ^ TTöü
V'mifidch ifatuj meitirim.
Ki dib're 'mat jehgä chikk-,
7
^n T\y:V nöK Inanl -D
rto'bät fefdtaj räia.
Pttn ^ner ^asT^
BfiQädeq kol imri fi;
8
^B noK *?3 piac
En bdheni tUftal v^iqqeS.
rppi *?nD3 Dro pe
Kullam fCkhockim lamniebin,
Vt
po*? On23 D^D
VUärim Vmo^'e d<i'at.
njn ^K3t&7 ffTsn
Q'chu mwari vol kiUefy
10
»103 bm noo ^rp
Vedöit mechdrug nibchav!
nn33 pnno nrn
Ki chokhma mippeiiimm,
11
d::eo nösn »a
V'khol chydqim 16' jUvu bah.
na Tnr K*? oaecn "^n
^Xi chokhfna idkhant- 'onna,
12
na^p n:aü noan 'u<
VecUicU nizimmot eniga*.
ioq:k nsna njni
Li *€ga vetuiijja;
14
n-wm nxr •*?
Ani bind, li (fbura.
ma: "*? n:a ':k
Bi nUlakhhi Jimlokhu,
15
■raSö* D^aSo -a
V^roznim jechöqqu qiid&i;
pnx ipprr nrrr
Undibim kol Softe ar<;.
PK 'DCü *?a oair
eingeschaltet, wo sie den Parallelismus zerstören. Der erstere Stichos hebt nebe
der Plötzlichkeit des unseligen Entschlusses, wovon die Parallele spricht, sein
Unfreiheit hervor. In 22 b ist K2« nicht Relativsatz.
26 a 2 ci\ VI112 vorher w^ rir:» aus 121; 1X3. In M folgt -p •^, ein
Glosse zu rar: r^a, die in A noch fehlt, 3 vorher r'^ ^h er^re n^ (Glossen zum Fo
gendeu, vgl. 121). ob2 SvOcoOc; lan. llal+na».
Kritische Bearbeitung der Proverbien.
99
Ani ohib Jah dhab,
17
anK n- anK '3k
Um*ideh'r<y jim^aüti'ni;
''3:KacQ'' nnt7oi
Ged v'gaon vedärk ra,
13
jn Tim ficn nw
Vfi tdhpukJiot fani'li.
-riKSü nacnn "»di
KalM vaoSer itH,
18
"HK iw laa
Han 'äteq v<;edäqa;
np^3n prip jin
Tob pirj- mechdruQ vmippaz,
19
TBÖ1 pno -ne ae
Ut'bucU- mikkiup nibcfiar.
-ina3 »iDDO ^DKam
Beorach g'ddqa ^haUekh,
20
n^HK npf ac HTKa
Belökh netiba mUfpa(;
»Bro nan3 Tina
Lehdnchü ohabdj jeS,
21
»*• ^-!K bn:nb
V^oq'roUhhfi amäUe.
K*?oK DnmacKi
Jah qdnan- rÜü ddrko,
22
iDin nrm -sap "•
Qadmi mif*dlaVf miazx
TKÖ ibpBÖ Dnp
Me'olam nisakkotif
23
^nao3 obpö
MeroS, miqqdd'ftie dreq.
PK -tt-rpö rK*io
Beeil ehofiiot choldlti,
24
-nSbin Dönn pKa
B'en md*Jan6t mkhb'de majm;
D-ö naD3 na-po jio
Be(dmi harim ho^bd^u,
25
ipaton D"in Ditoa
Lifni g'baöt choldlti.
-ribbin np33 "jeS
*Ad lo 'a^d art; v'chü^,
26
nacm pn nw Kb np
VeroH 'dfrot iihd;
ban niBp rwrii
Bah^khino Sdniajm, Mm -ni,
27
*:k dw D-ot? i3ana
B'chuqqo chiig 'dl peni l'honi.
onn -3B bp 3n pna
B'ammt;6 k'chaqim mimnuial,
28
Sröo opnw i:»Ka
Bedzzezö *en6t t'hom;
onn n3'r wra
Be^ünio Idjjam chuqqo,
29
:pn D-b lora*
Umdjim lo jah'rA fiv.
IB liar- Kb D'öi*
Va'hi e^ -man jöm jam,
30
Dv or joK ibacK rKi
M'Machäqet Vfdnav b'khot 'et;
np baa laBb npnro
M'fochäqet b'tebel drgo,
31
iriK bana npnrö
V'Saiuaj Ü Vne Uam,
onK -3a nK ^wv'o^
17a 2—3 in äcriptio continua identisch mit dem Ketib T\'''3:rok\ Qere und A
)en *2nit = '♦ anK. 13 bildet den Gegensatz zu 17. Vorher jetzt jn wtir '' wtT (vgl.
xcvii 10), eine den Inhalt des Verses zusammenfassende Qlosse nach Art von
0. 18a 1—2 ^33^ nrr. 27 b durch Jes. Sir. xxiv 8 (5) bestätigt. A hat xai ore
>pi^£ ibv lauTou Opovov hC av£|X(ov = m »:d hv wos ipns. Diese Variante scheint zu
er dritten geführt zu haben pK noa y^ni^ welche als 29 c in den Text eingedrungen
In der althebräischen Schrift waren k und t leicht zu verwechseln. 28 b 1 co^
100
(t. BlC'ILELL.
V^'atUi, banim, *»»***m /»;
Siin*u muadr del>draj!
Cft'ju Curkjamim vach^khdmu.
Veal tijT*ü toklmchti!
A^ri addm iome* U,
V^OMri (Frakhdj jUnuh^i;
Liiqod *al ddVtot' jthn jom,
Lihiidr mzuzot peldcluij!
32a ^b ipoü D3a npi
33 ^-Q-fi -too ij?or
[-nnain] ijnBn f?Ki
34a "b row DiK nrK
32b noü" -STf nrjr
34b Dv DV ^nn*?T bv ipw"?
c -nriB nno -cb?"?
2^» ww>5'* nidiyi chdjjim,
35
D'H Kato *Ka» ^=
Vajjdf&j idQon mij Jah;
-0 jan pE-
VecJwfi chdnies ndfffo.
36
iüb: Don ^Koni
Kol nC^diCaj dh'bu mdvet.
mo nrtK "Karo *?:
Weisheit und Thorheit als GastgeberinnoD.
Chokhdmot hdnta fj4tah,
Chaqfßd *ammudim »if/ a;
Tal/chd iihchdh, viaskhdjajn,
Af 'drekhd hilchdiiali,
SaPchd nadrotäha,
Ti^ird* *al ni*vdme qdret:
Mi fcUi, jdsur hHma;
Chcudr lebf dmerd lo.
Lekhiif lacKmu beldchmi^
US'ta b^djn, niasdkhti!
^Izlm fet/ijiin vichju,
K'wVm bedlirekh birui!
IX 1 nn^a n:a noan
np3cr cnep raaoi
}"•"• HDDO nxx^'o rmao
r^Tib^ nsny ^iK
T\rnsi nnbr
nnp nano br mp'*'
nil -ID"« ^nB •D
lb nnoK ab -lori
"onba lonb lab
*naco {••"a T.r
vni DTB lair
n:a Tria nrw
aa9aX£r5 ixiOsi; nra. 30a3 + w*^i^^ ^^^ (Dittographie, aus der eine sehr lästige un«!
äoiiderbar ausgedrückte Tautologie entstanden ist).
33 in M wegen Unleserlichkeit des Archetypus unvollständig; in A frül
durch Zufall ganz ausgefallen, aber in der koptisch -saidischen Uebersetzung ntict
vollständig erhalten: '^-^thtR eiiui^ace t\T&c&ö> * at€ CTCTit&p OTPnoo* äa^c ätö
RTeTiip co^oc • ÄCnpp ufioA itn&acuYö (= Tioo'si^tzt l\i,fy Tcaiöaa; fi5«u ivi ^3^.'
[xfjxo^ ßiou xai YSvrjjOs 50901, jxr^os aTOoT/jaOs Ifjiob; sXivyou;). Ein ähnliches, bisher gan
unbeachtet gebliebenes, Beispiel, wie sich die ursprüngliche Lesart der LXX i
einem einzigen Textzeugen erhalten hat, liefert die von Masius benutzte, jeU
verlorene, syrisch - hexaplarische Handschrift, welche Deut, xxxn 15 einen <l«
samaritanischen genau entsprechenden Text wiedergibt, nämlich xai ^r*'^ I»»
xai ivsTcXTJaOr] • xai iXixavOr; 6 T^yairrjiJiivo; xai oCTeXaxTiJcv (glänzend bestätigt dnrc
Neil. IX 25 i:2ri iracn i^5K*i). Der verkürzte Text der jetzigen LXX ist durch scheiü
bnres Homüoteleuton entstanden. 32 b hat in A noch seine richtige, vom FaraIIt>li>
Kritische BEARBBiTiTNa der Proverbien.
101
Jmer le^ 16qech qdlmij
Umokhich VrdXa mi'imo.
-L tokhdch leg, pen ji^rCäkka !
Ifokhdch Vehakhänif v'jeKhäkka,
Ten Uchakhtim, v'jechkdm 'od;
ITodd* V<;addiq, v'josef laqch.
TcMlAt cJiokhmd jirät Jah,
Vedd*at q^döiim hina.
Ki hi jirbi'i janUtkha,
Vjottifu Vkhd i^not chAjjim.
-McJictkhdmla, chdkhamtA-llakh;
Veltgta, Vbddd^kha tif^a.
10
11
12
iwr- fc yh HDin h^
lanKi DDnb nDin
nph ^lori pnac"? nn
"• nm^ T\iy2n rhnn
n:3 D^rnp nrni
D-n r\vc ^b iBöin
^b norn nösn ok
KTn -psb nx*?!
Tonidkh beidqr jirä ruch^
Virdddef gippor /(dtnajm;
Ki *dzab därekh kdmio,
V'mag'li saiUhu td^a,
'Oliir niidftdr jeÜmon,
Vedrq simd Vf^mmdon;
Zore arq g'zira v\tjja,
VnjjeMof hjddav i^difa,
FM kiiilut Jiomijjo,
P^tajjut ubdl j(JuV*d ma;
V'ja^'hd lefdtarh bäah,
*Al kU»e, m^rome qdrel.
"(>; Ipeiösrai hzi <]/Euolffiv, outo{ iroiftovEr avl(xou;-
'0 8^ aOtb; Suo^cTai opvsa irstofiEva.
'AäIXitts yacp 6$ou^ tou Jautou a|ji}csXrüvo; *
Tou; OS a^ov«; roi3 löiou Y£«»>P'pow JCETtXivrjrai.
AiairopEuETat oi 8i^ ovuSpou lp/j(xou,
Kai ip^v oiarsi«Yjiivr]v iv oi'^fooeji-
['0 8' auTo^ <TX£ip£i iiri ytJv aßaTo'v ts xai avuopov,]
Suvayei os j^gpaiv axapmav.
13 rvün nboa nrK
nö npT ^31 n-riB
14 nn-a nnfi"? narn
nnp '•Ö-IÖ KOD "^p
mus unbedingt geforderto, Stellung, was die ciirrente Exegese entweder ignorirt
odor verwirft! IX Ib 2 oruXou«; nnor. 2a 4 ru«*. Sb 2 + *b- (Glosse zu *a"^s, die zum
Begriflfe der Stadt schlecht passt).
7 — 10 müssen späterer Zusatz, vielleicht aus einem anderen Buche, sein,
veranlasst durch die Anrede an die Einfältigen in 4. 6 und nst^ in 12. Denn *? in
1 1 steht jetzt ganz räthselhaft da, hat aber den besten Anschluss an 6. Auch ist
undenkbar, dass die Weisheit zwischen Anreden an die ihrer Hilfe Bedürftigen
ein gar nicht angekündigtos Selbstgespräch einschöbe, worin sie sich selbst Bo-
lehrungsversuche an Spöttern widerriethe. Denn dass in 7 — 0, ebenso wie in 4 — 6.
11 — 12, der Einfältige angeredet werde, bedarf keiner Widerlegung. Im ursprüng-
lichen Zusammenhange von 7 — 10 war das Du jedenfalls der Leser. 7a!i + ^S
12 a 3— 4 wird die obige Aussprache noch durch das Dagesch forte bestätigt, welches
der Accentuation widerspricht, da eine unbetonte geschlossene Silbe keinen langen
Vocal haben kann. Vgl. vulgär- arabische Formen wie ipdh'i-loh -= ^>^ CUJl* und
die Betonung des Stichenendes in IV 4a; VII 13b; VIII ob. I2c— k wohl aus einem
102 G. BiCKBLL. Kritische Bearbeitung der Proverbien.
Tigra le6b*re durekh, 16
JTaiiCjdSSerim or'chotam:
Mi fötif jdsur hinna; 16
Varh^sAr leh, vWmerä lo.
Me^m ginuhim jimtäqii, 1 7
Velächem s'tArim jinam;
Vlx) jiida, ki rYaim iam, 18
B'^im^qi ienl q^ruäka.
fn nsp*? K-ipn
r\^n -o'' TiB -o
h möKi ab "OPT
Dpr oinD Dn*T
Ott? DKB1 "3 PT* Kb"!
rrnnp bn^ pors
i4A:A wtW, oZ Vächer nVqomah,
Vol tä^et 'Mkha -läha!
Ki khen tabor majm zArim,
V'tifMäch *al ndhar ndkhri.
TCchaq n£ mimmAjim zdrim,
V'al UH mimm&qor rvjkhri;
Lernen jirbü jamäkha,
Vjosifu Vkhd fnot chdjjim!
OüTüX Y«p Sw^T^oT) &5ct>p oXXorptov,
Kat uiCEpßijOT) 7cora|jLbv oXXorpiov.
^Airo 8s u8aT(K aXXotp(ou oicdo^ou,
Kai obcb TCTJY^c aXXotpi«? jit^ icii)?*
*lva iroXuv H^5 XP®^^»
UpOOTsO^ 81 701 1X7] ^(OTJ;.
verloren gegangenen Buche entnommen, jedenfalls hier nicht nrsprünglich. Der
Sinn des ergänzten Stichos steht durch die Parallele fest.
15 a 1 Knp^ (vgl. 3). 17 enthält nicht Worte der Thorheit 18e— k schwiclier.
auf keinen Fall ursprünglicher, Zusatz, welcher die gewaltige Wirkung de* un-
heimlich kurzen Schlusses 17 — 18 gpründlich zerstört. Dem Verfaiwer des Znntz»
lag offenbar V. 1 1 schon vor.
(Fortsetzung folgt.)
The new Sanskrit MS. from Mingai.
By
G. Bühler.
At the monthly meeting of tlie Asiatic Society of Bengal on
Nov. 5 1890, Colonel Waterhousb exhibited a birchbark MS., ob-
tained by Lieutenant Bower from the ruins of the ancient under-
ground city of Mingai near Kuchar in Kashgaria. According to the
notes in the Proceedings, No. ix of 1890 p. 223, the MS. consists of
56 leaves, most of which are written on with black ink on both sides.
A string runs through the middle of the leaves, and two boards pro-
tect the volume. According to the same authority, the MS. was made
over for deciphering to Babu Sarat Chandra Das, who, however, as
well as Lama Phantshog, failed to make out its contents. The notice
concludes with the remark that, as the MS. appears to be particu-
larly rare and interesting, heliogravures of two leaves are published
in the Plate m, added to the number of the Proceedings, "in the hope
that some of the members may be able to decipher it'\
As the photo-etchings, which give the sdnkapjishthas of Fols 3
and 9, are very good, and as the MS. really possesses a very great
interest for all Sanskritists, I subjoin my reading and translation of
the piece on Fol. 3 together with some remarks on the alphabet, lan-
guage and contents of both the pieces.
By the shape of its leaves the Mingai MS. differs from all
otter birchbark MSS., known to me. All those which I have seen
in Kashmir, as well as the Bakhshali MS., consist of sheets of quarto-
size. The leaves of the Mingai MS., on the other hand, are narrow.
104 G. BCITLER.
long strips, cut according to the usual size of the palmleaves. Like
the palmlcaf MSS., they arc held together by a string, which is nui
used for any other birchbark volume, because the brittle natun^ of
the material would make such a proceeding dangerous for its pre
servation. ^
The wTiting on Fol. 3, which is very large and clear, ^ exhibits
the type of the characters of the Gupta period. There are only two
letters, which shghtly differ from those, used in the Gupta inscrip
tions. The initial a (see (uiavataptena, L. 5) shows a peculiar form ^
in which the upper half of the left Hrab, represented by a curve
open to the left, has been placed in front of the lower half and has
been connected with it by a short stroke. Further, the left limb nf
8a shows mostly a wedge (as in the Horiuzi palmlcaf J "^ instead of a
small circle.
The writing on Fol. 9 shows in general the same type as that
of Fol. 3. But it is very much smaller, and there are a few mon^
advanced cursive forms. The initial a looks exactly like the a of
the Horiuzi palmleaf. For the ya we find besides the old tripartite
form, a peculiar looped one oC^ and the form of the Horiuzi palm
leaf. In the letter ^a the continuity of the topline is mostly broken
and ^ appears instead -M. There are also several instances of a w
with an opened wedge ^ in the syllable sya, which is Z£). Among the
numerals the figure 3 shows the ancient Gupta form, consisting of
three horizontal Hues one above the other. The figure 9 resemble?
those occuiTing on the Valabhi plates and in the Sarada MSS. I"
Fol. 3 two different signs of interpunction are used. Between words to
be taken separately, and at the end of half verses and verses occurs a
short horizontal stroke or a small curve, open to the left. Once, in L. -
after svnhd, we have two upright strokes with hooks at the top. j
^ Tho mischief caused by the string is visible on both the leaves, represente"!
in the facsimile.
2 Fol. 3 has been placed on the Plate under Fol. 9.
' Anecdota Oxonien^a, Aryan Series, Vol. i, Pt. ni, Plato G.
* Op. cit. p. 84.
The new Sanskrit MS. fkom Mingai. 105
Babu Surat Chandra Das is no doubt right, when he says,
Proceedings, he. cit.j that tlie Mingai MS. appears to liave been written
by diflferent hands. The volume may even be made up of diflferent
pieces, written at different times. ' The parts, resembHng Fol. 3, be-
long, to judge from the characters, to the fourth or to the fifth cen-
tury A. D. Those, resembling Fol. 9, may be somewhat later. But
it is not impossible that the cursive forms already existed during
the eariier period named, and that the exclusive use of more anti-
quated signs on some sheets is owing to individual idiosyncrasies of
the Avriters. These questions can only be settled, when the whole
MS. has been thoroughly examined. For the present, this much only
appears certain,
(1) that the MS. contains a page, showing the same cha-
racters as the Gupta inscriptions,
(2) that both the leaves, published in facsimile, look
older than the Horiuzi palmleaf, and
(3) that the Mingai MS. has, therefore, a claim to be
considered the oldest Sanskrit MS., hitherto found.
As regards the contents of the MS., Fol. 3 apparently contains
a charm which is intended to force the Nagas or snake-deities to send
rain. The mutilated line 1 enumerates, it would seem, various plants
which are to be used as ingredients for an oblation. L. 2 gives the
Mantra for the oblation, which ends with the word svahd. The latter
word, as is well known, always indicates the moment of the fycigciy
when an oblation is thrown into the tire. The Mantra probably consisted
originally of an entire Anushtubh Sloka, the first half of which may have
begun with the mutilated word madana (?) in line 1, and which cer-
tainly ended with the syllables kta me in line 2. The end of hne 2 and
the following lines down to the end of the page contain the so-called
Anumantrana, a further invocation of the snake-deities, intended to pro-
pitiate them by a declaration of the worshipper^s friendly relations with
* In favour of this viow speaks the fact that the contents of Fols 3 and 9
differ, and the Babu's statement that not all the leaves show writing on both sides.
G. BüHLELK.
various indiviilual Nagas. This snakt'-charm, which (sijc bcluwl ajl
poars to be Ikiddhisticy was prohahlj coun»osed in Southern India» For,
it mentions *'the district nn the hanks of the Gola" i. e. the Godavari
whielu rising near Nasik, flows through the whole Dekhan until it
reaches the Bay of Bengal in the Madras Presideney,
The language of this pieee is tlie incorrect Sanskrit, raixd
with Prakrit forms, which is eoainum in the Buddhist works of ih»^
early centuries of our era, as ivell in the Buddhist and Jaina i^
scriptions of the same period, and is found also in the ma thematic
Bakli shall MS. In line 2 we have tlie faulty Sandlii d4ivo samamtena:
in line 3 the faulty compound udgarajüa ; in line 4 the insertion of a
meaningless m between Vfhiilchhf-m-api, which in Pali is commonly
used in order to i>1iviate a hiatus, and the faulty eompound nandi}'
pctfiando; m line ö the Prakritic fono pi {or the partiele api II u
also possihle that parirelmfa in line 2 nuiy be a Prakritic locative
for p a rim It h/ttn i .
Tlie metrical portion eousisls of exceedingly irregidar Ann
shtubh Slokas, The Mantra ought to end in samantaiah instead of tn
snmaifitena and has one syllable in excess. The last three vcrsiNs of
the Anuraantrana have alstt more syllables than thoy ought to h»vf.
It is noteworthy that this small piece contains a dozen words iw^lj
meanings not traceable in the Dictionaries,
TRANacRiP'i OF KoL. :).
fTfwt I ^^^> I I^T^I •
1 The bracketed letter» tue tlii^tiiict, but tbe vowel-mtirks*, vihicli ."*♦'**"* i'»''-^'''
been attaubed to tljem, are not lejnljle-
- The tirst fi- stroke of ^t?T i« abnormally ^hort anrt hm ruü jn^^'H •''
with ilio left-hand verti<ml of #«.
The new Sanskrit MS. from Mingai. 107
L. 3. T%i5^P
f4^m%^ % tN^ guiNHflii'iitq ^ I [i*J
^-
Translation.
.... "Dundublii, Garjani, Varsbani, cucumber, Patani, Temii-
nalia Chcbula. Hari^^f, Kampana** ....
.... May the god send rain for the district on the banks of
the Gola all around; llikisi Svaha!^
' For WTTT^.
' The correct Sanskrit would be ^i||4{4{«{H^rM«
3 I take these words as the names of plants, used for the oblation to the
Naga.% though the Dictionaries do not give such meanings for DundMii, Varshani,
PalanXy Kanipana and Härini, Gdijani may be a vicarious form for Gdrjara, accord-
'"jf to the smaller Petersburg Dictionary "a carrot^'; and Kampana may stand for
Kampala "breadfruit".
^ This is the Mantra for the oblation, as the word avdhd indicates. Gold is
the Prakrit name of the Godfivari, which is used also in Sanskrit works. Pari-
^^fdya is probably the dative of a masculine noun parivela i. e. veldm parigato
««rfoj. Possibly, however, it may be intended for the locative of a feminine pari-
^^^<i i. e. parigatd veld, and stand for pariveldydm. Neither, parivela or pariveld is
traceable in the Dictionaries. I am unable to explain ilikiJti, which is possibly a
' **Utric exclamation like hrim hum phaf and so forth.
108 G. l^ÜHLER.
I keep friendship with the Dhjitarashtras, and friendship wiili
tlie Nairjivaiias. ^ I keep friendship with the Viriipakshas and with
Krishna and the Gautamakas. I keep friendship with the kint,' of
snakes Maiii, also with Vasiiki, with the Daxidapadas, * with . . .,
and ever with the Pürnabhadras. Nanda and Upananda, (as tcdl a*
those) snakes of (beautiful) colour, of (great) fame and great power,
who take part even in the light of the gods and the demons — (M
all these), with Anavatapta, with Varuna and with Saiiiharaka ' I kwp
friendship. I keep friendship with Takshaka, Hkcwise with Anaiita
and with Vasumukha,* with Aparajita and with the son of Chbibba'
I keep friendship; likewise always with great Manasvin.'*
The contents of Fol. 9 seem to be different. All the portioDN
whicli are legible in the facsimile, contain medical prescription:? for
the cure of disease and for giving to sickly childi-en vigour and heallli.
In line 3 we have at the end of a prescription which is not entirely
decipherable,
9Ui^ ^^^ TTft «li*IK^If*^^*1H [l *]
"( This IS a medecine) which increases the body of a le^n W
or of one who is in a decHne."
Immediately after these words follows another prescription,
*'I will declare the most effective prescription [whkh (/tV^-
strength and a (healthy) complexion. Kuäa-grass, Moringa ptcrvL^*-
.spernia, the root of Andropogon muricatus, grapes A A^"-
^ Not traceable in the dictiouarics. With ChhibftcuftUa corresponds Clihahhifa-
putta in the Pali verse, quoted below p. 110.
^ For inr^rrftT- — I'he two illegible »yllables must have conlain^'l *
word equivalent to If^.
The new Sanskrit MS. from Mingai. 109
coction of these, (mixed) with sugar, must be given to a lean per-
son; or let liim smear on Ghi, boiled with those (above mentioned in-
gredients) and with Jwnniyay '
Again I read in lines 10 — 11:
[^]^ ffTTt 'tfw^ ftriT^- ^^r^nj ^ [i*]
Ji^ii^'iT ^[Tf^^n? ^ra^ nen«i<Jd [ii*J
"Schreberia Swietenioides, Curcuma longa, Rubia Munjista, pepper
and Pinus Deodaru — clarified butter mixed with a powder of these
(ingredients) , also (?) white Moringa pterygosperma (?), Chtoria ter-
natea and pomegi^anates, mixed with water, one shall prescribe for
a child, that is suft'cring from thirst, looks ill and is in a dechne.^
Pounding Aglaia odorata,"^ or also Cyperus into a paste, one shall
grive it, together with rice-water and mixed with honey."
These specimens are amply sufficient in order to establish the
character of the contents of the second page. Possibly they may been
extracted from the chapter of a medical work on hdlachikitsct I may
addj that probably the whole page will become legible, if the leaf is
Well soaked in water and afterwards dried, as the Kashmirians in-
variably do with old birchbark MSS.
Lieutenant Bower behoves the ruins of Mingai and the MS. to
he Buddhistic. The latter conjecture is, as already stated above, pro-
^ According to the smaller Petersburg Dictionary "a kind of vegetable".
5 For niJj|U|t.
3 For ^firnrf^nT'^, The MS. seems to have had originally the Prakrit
*^^^tn niadhubhi, which the metre requires.
* Compare with this and the following prescriptions^ AshtfiAgahridaya, Utta-
■'•'^thana ii, 50—52.
* Or Panicnm italicum, or Sinapi.s rainosa.
1 10 G. BüiiLER. The nkw Sanskrit MS. from Mingai.
bably correct. For, verse 101 of the Khandavatta Jataka (Faitsbüll.
JiitakciHy Vol. ir, p. 145),
Virupakkhehi me mettaih mettaih Erapathehi me \
Chhahhydputtehi me mettam [meftam] Kanhdgotamakehi cJui ti I
corresponds with portions of the first and last verses of the ^nw-
mnntrann on Fol. 3. This agreement shows at all events that similar
verses occurred in Buddhist literature.
I trust that Dr. A. F. R. IIoernlk, the able and learned Secreturv
of the Society, will take the volume in hand, and give us a full account
of its contents. If the Society wishes to render a real and great s^t-
vice to the students of Indian palaeography it will publish phuto-
etchings of the whole volume. Every line of the MS. is of the highest
importance.
Vienna, March 14, 1S91.
Die Legende von Citta und Sarabhüta.
Von
Ernst Lemnann.
In den Abhandlungen des Leydener Congresses habe ich einen
Text, der den Literaturen der Buddhisten und Jinisten gemeinsam
ist, nach den beidei-seitigen Originalen übersetzt. Derselbe enthillt
die Erzählung von der Bekehrung des materialistischen Königs
Päyäsi oder Paesi. Ich bin nun in der Lage, dem bisherigen Unicum
ein Gegenstück folgen zu lassen, und habe ausserdem gegründete Er-
wartung, dass diesem selbst wieder über Kurzem noch weitere lite-
rarische Genossen an die Seite treten werden. Es leuchtet ein, dass
damit der Boden um Vieles sicherer geworden ist, auf welchem die
merkwürdigen Doppelerscheinungen eine allseitige Beurtheilung und
eine erzählungsgeschichtliche Verwerthung finden können. Diesmal
handelt es sich um eine Legende, welche die südlichen Buddhisten
unter dem Titel Citta- Sambhüta-jätaka unter die 550 Vorgeburtsge-
schichten eingereiht haben. Man findet sie als Nr. 498 in Faüsböll's
vortreflFlicher Ausgabe jener Sammlung. Die Jaina-Literatur bietet nicht
weniger als drei durchaus selbständige Rccensionen. Nur zwei von
diesen können aber genau genommen mit der buddhistischen Version
zusammengestellt werden.
Davon ist die eine metrisch, die andere in Prosa abgefasst.
Die erstere bildet das dreizehnte der sogenannten ,Späteren Capites
Wiener Zoitschr. f. d. Kundo d. Morgen!. V. Bd. 8
112 Erxst Lefmanx.
(uttarajjliayaimiiii);^ sein Titel Cüta'Sambhüijja,^ ,das von Citta und
Sambhüta Handelnde', wird in dieser Form schon in Anga 4 auf
gefilhrt, das mit Anga 3 zusammen als altes Reallexikon der Anlage
nach dem Saipyutta-Kikäya der Buddhisten entspricht. Die Prosa-
Composition ist selbst wieder in mehrfacher Grestalt vorhanden; eine,
und zwar die späteste Präkft-Recension, hat Jacobi dem von Devendra
im Jahre 1073 A. D.^ zu den vorgenannten Uttar'ajjhayanäiip ver£assten
Commentar (vftti) entnommen und sie als die erste seiner ^Ausge-
wählten Erzählungen* veröffenthcht. Wenn derselben daselbst die Ueber-
schrift Bambhadatta, d. h. ,Erzählung von Bambhadatta' zu Theil
geworden ist, so wird dies zwar durch den Inhalt, kaum jedoch durch
das Original gerechtfertigt: die Manuscripte geben den Titel ,GUa-
Sambhüta-kathä' und selbst die von Jacobi mitbenutzte Saipskft- Version
(die etwa aus dem 14. Jahrhundert stammen mag) setzt nur am Ende,
aber nicht am Anfang für Citta-Sambhüta den andern Namen ein. Immer-
hin erhält derselbe eine Bestätigung von Seiten der Avassaya- Literatur,
wo wenigstens Haribhadra's aus dem Ende des 9. Jahrhunderts
stammende fikä die Erzählung zu sütra iv, 10, 3' unter dem Namen Brak
madattakathänaka erwähnt.^ Aehnlich verweist die um etwa ein halbes
Jahrhundert ältere Kappa-cünii^ zu bhäskya vi, 229**(^Varadha9Uga )
auf eine Bambhadalta-hintfiy womit wohl eine umfiinglichere Fassung
der Geschichte, etwa dieselbe, welche Haribhadni an der angezogenen
Stelle*' unter /ac-(Brahmadatta-)c«r/frt versteht, gemeint ist.
* Diese trafren ihren Namen wohl mit Bezngr auf die im Canon den Haniif-
theil von Anga G bildenden ,Gleichnisscapitel' vnäy'ajjhayanäini), denen sie im In-
halt nicht sehr ferne stehen.
- Ind. 8tud. XVII. 45.
' nava-kara-hara-vatsare; J.^cobi pibt irrthfimlich ein am aO Jahre sjatprff
Datum.
* Als Beispiel nämlich zu dem Worte nijS\ia: Webke, CäU n, 740, 17: ^
weiterhin S. 120, Note 1.
"^ Mit den Worten jahÄ Bambhadatta-hi^tjie Vanidha\iue^^am saya-ves«^ a#"
« Brahmailatta-kathünakam yathä tac-earite. Auch SanjrhadJlsa-jrap»'* ^*'*°'
deva-hi^ivli wird nämlich von Malayagriri in der Nandf-tikä ^Ed. p. 2^) xllW i«
Bezeiciinung Vasudeva-carita citirt.
Die Legende von Citta und Sambhcta. 113
So wenig wie die genannte cQiTji theilt Haribhadra den Wort-
laut der Erzählung mit; auch dessen Vorlage, die Ävassaya-cQr^i,
bietet weiter nichts als den Namen ,Bambhadatto^ Nur die eine auch
in der Kappa-cürij^i gemeinte Episode wird von der cür^i und von
Haribhadra's fikä zu Äv.-niry. ix, 63, 9* xmd 64, 2* flüchtig gestreift,
indem in den beiden Strophen durch die Stichworte amacca und
amacca-putta darauf hingedeutet wird.
Dagegen lässt sich nun glücklichei'weise von Devendra aus in
der Uttarajjjhayaija-Literatur die Erzählung noch durch verschiedene
Phasen zurückverfolgen: da steht zunächst neben dem vrtti- Verfasser
ein Sftnty-äcärya, dem wir die tikä verdanken, hinter beiden die cärni,
und hinter dieser wieder das bhäshya, welch letzteres freilich als
metrischer Memorialtext nicht wie die anderen Quellen den Wortlaut,
sondern nur die Stichwortc geben wird. Die hier genannte Schriften-
reihe ist in der Jaina- Literatur so sehr eine typische Erscheinung,
dass wir, gestützt auf die in parallelen Textgruppen gemachten Wahr-
nehmungen, voraussetzen zu dürfen glauben, die cürni und das bhäshya
werden, erstere in Prosa und letzteres in Versen, im Allgemeinen
dasselbe enthalten, was uns in der Jifei geboten wird. Wir sind ge-
nothigt, uns vorläufig mit einer solchen Annahme zu behelfen, weil
von der cUrni bisher kein Manuscript nach Europa gelangt und vom
bhäshya vielleicht überhaupt keines mehr vorhanden ist. Unsere
Voraussetzung wird dem Zweifel annähernd entrückt durch die That-
sache, dass Sänty-äcärya's Arbeit sich durchaus an die niryukti hält,
welche nothwendig auch dem bhäshya und der cürni zum Ausgangs-
punkt gedient haben muss. Gegenüber diesen vier Trägem der Utta-
rajjhayana-Tradition (niryukti — bhäshya — cürni — ttkä) nimmt nun
Devendra's vftti eine ganz besondere Stellung ein. Sie verziert, im
Gegensatz zur Jliö, die meisten Erzählungen mit Ausschmückungen,
namentlich mit metrischen Einlagen aller Art, gibt femer (zu Utt. ix)
von den vier Pratyekabuddha (pacceyabuddha) anstatt kurzer An-
deutungen weitläufige Lebensgeschichten unter Berufung auf die pür-
vn-prabandhäh,^ und erzählt schliesslich (zu Utt. xviii und xxii f.)
^ Jacobi, Ausgew. Erz. p. öö, 10.
8*
114
£rn8t Lbcmahic.
Legenden ron verschiedenen Propheten (ttUhaiforajf Weltherrscli
(cakkavatti) und ähnUeken Personen (Balad&va etc.), über welche |
nityukti und (ikä^ also wohl auch in bheuhya und cürijii, nichts
graphisches zu leaen ist Bei diesen Abweichungen kann es sich
zweifellos nur um Zuthaten Devendra's, nicht etwa um Wä
lassungen Sänty-äcärya*s handehi. Im Allgemeinen wird
was beim Erstem allein vorliegt , nicht zur eigentlichen Uttarajjl
ya^a- Tradition gehört haben^ sondern anderswoher entnommen
nachti-äglich mit jener vermengt worden sein. Damit ist nicht j
dass Devendra*8 Zugaben — mit Ausnahjne der rein rhetorischem
weniger Anspruch auf AlterthUmlichkeit hätten ^ noch dass sie
freie Erfintliingen wären. Vielmehr scheint es höchst wahrschciB
dass sie in letzter Linie auf den vierten Thcil des Drshfivid
ziirliekgehen, der neben anderen Legendenkapiteln (gaw^iyäa) goldie
ülier die titihayara^ cakkahara (^ cakkavafHjj Baladeva und woU
auch über die pacceya-buddha enthalten hat, Texte, welche di
oder indirect auf jenen gandiyäti beruhten, wird t>evendra antt
seinen fürva-iyrahaudhähi verstanden haben. Sfinty-äearya würde
also, wenn vnv nicht irren, die reine üttarajjhaya^a- Tradition eö
hüllen, Devendra dagegen eine Vermischung derselben mit Drshli
väda-Legenden.
Die hierait gekennzeichnete Verschiedenheit oder Doppelbd
der Ucberlieferung berührt nun auch unsere Prosa -Version der h^
gende von i^itta und Sambhüta. Und zwar skizzii*t in diesem Fdl
schon der Nbyiikti-Text zwei ganz getrennte Versionen, vwi
denen Sänty-acürya die erste seiner hier auftalligerweise in Saqifk^
gehaltenen Darstellung zu Grunde legt, während er tlber die
(«iV*/. V, 399 — ^403), da eine ergänzende Traiütion fehle, nichts rtl
sagen weiss. Mögli üb erweise ist diese zweite Fassung diejenige, wiJciöj
der Legende in der Drshtivada-Traclition eigen gewesen ist: die <^|
kahara-gmnliytio müssen nämlich sicherlich tlber den BambhatlAlttf
da dieser dorn System nach die Reihe der zwölf cakktihara (Welt-,
herrseher) beschhesst, irgendwelche Angaben enthalten haben» WIß]
dem auch sei — die erste nirifidct t-VGi'sion könnte seldiesslich .lool»
Die Legende von Citta und Sambhiita. 115
unecht, das heisst eigentlich eine bhäshy a 'YeTsion sein, die nach-
träglich erst in den niryukti'Tent eingestellt worden wäre — jeden-
falls ergibt sich aus der Doppelrecension in der alten Uttarajjhayaiia-
Ueberlieferung und aus der zu vermuthenden Version im Drshtiväda,
woneben die blossen Verweise in der Ävassaya- und Kappa-Literatur
nicht in Betracht kommen, dass die Prosa-Fassung unserer Legende
in mindestens zwei verschiedenen Traditionen des Jaina-Canons Bür-
gerrecht besessen und also zum altem Sagenbestand desselben ge-
hört hat. Damit erklärt sich auch das allgemeine Schwanken des
Inhalts in Einzelheiten: Devendra's ausführliche Darstellung entfernt
sich nämlich in vielen Punkten beträchtlich von jeder der beiden
in der niryukti angedeuteten Fassungen. Immerhin stimmen, wie aus
der vierten Note zu Seite 112 und aus den beiden Noten zu Seite 118
hervorgeht, die paar oben aus älteren Werken gegebenen Erwäh-
nungen zu allen erreichbaren Versionen. Eine andere in Cürij^i und
Tikä zu Av. VIII, 1, 6 gegebene Anekdote, die einen ,Sohn Bambha-
datta's betrifft, findet sich nicht vor und scheint überhaupt keinen
Zusammenhang mit der Bambhadatta-Sage zu haben.
Wenn nach diesen Darlegungen die Prosa-Redaction der Sage als
Ganzes verhältnissmässig spät niedergeschrieben worden ist, so muss
sie doch der Hauptsache nach älter als die metrische sein, da sie von
derselben, wie aus der nachfolgenden Besprechung* entnommen wer-
den mag, entschieden vorausgesetzt wird. Wie alt nun aber jene un-
gefiliir ist, das ergibt sich daraus, dass zwischen der niryukti (als
der ersten Erklärungsarbeit) und den Uttara]jhayai;iäiip (denen ihrer
literarischen Ursprünglichkeit wegen die Bezeichnung sütra zukommt)
einige Jahrhunderte zu liegen scheinen. Wir werden es also mit einem
Product zu thun haben, das eher vor als nach dem Anfang unserer
Zeitrechnung abgefasst ist. Dies ist um so zweifelloser, als dasselbe
auch anderwärts im Canon vorausgesetzt wird: man findet nämlich
in Jiväbhigama iv, 2 (Ed. fol. 284^) in einer Aufzählung von fünf
Männern, die in die Hölle gekommen sein sollen, als letzten unsem
Bambhadatta, der, wie in Uttarajjh. xui und im Kathänaka dazu,
ausdrücklich als ,Sohn der Culani' charakterisirt ist.
IIB
Ernst Lklmann.
NuBiiielir lie^t uns ob, mich noch die Fimdstelle der
jiiiistischiiD Rezension bekannt zu geben. Die zwei Strophen, welö
sie eiitliält, sind in einem Paralleltext zu der ebengenannten rnn/n
in dem zum Avasyaka geliürenden Urcommentar gleichen Nama
(Ävaiyaka mry, ix^ S2^ und 32 <) überliefert. Die zugehörige Prosa
— diese Recension but nämlich, wie wenige andere Jaina-KTzähliingeiit
die den Jätaka imd einigen Paneatantra-Gesehiehten eigenthümlicj
Composition sibrm — ist der cürnt\ die zum Avasyaka gehört, einvci
leibt und von da auch in dii^ betretiende tikä (von Haiibha
tibergegaugen* Es handelt sich hier um eine freie Variirong des
sprüngliohen Legendeustofics, indem das Freundschaftsverhältnil
deisselbcn in i'in Feindsehaftsverbältniss nmgekehii: ist Wir Iässa
daher, da durch die kühne Wendung üatiii'lieh auch der übrige Inj
lialt in Mitlcidensehaft gezogen ist, vorUiuHg diese dritte Juina-R^e
sion gänzlich bei Seite, indem es uns bei der Wiedergabe und Be-
spreehuDg der Legende wesentüch um Feststellung ihrer Gnrndform
zu thun ist.
Für das Folgende empfiehlt es sich^ zur Bezeichnung der \m
dhistischen und jinistischcn Parallcltexte die Abküi'zung B und J M
zuführen; ein dem letzten Buchstaben beigcftlgtcs s soll andout^'flj'
dass die sQtra- (oder metrische), ein k» dass die katbäuaka- (f^-f
Prosa- )Fassung gemeint sei; um die auf eine «iV^w/j^/' zurlickgehi'nd<*
dritte Vci^öion zu eharaktcrisiren, werden wir uns bei ein tretender
Gelegenheit der Abkürzung J" bedienen.
Für denjenigen, dem die Gedankenwelt der Legende fmüJ
sein sollte^ sei vorausgeschickt^ dass die W^eltanschauung Indiens schoi
vor dem Auftreten der Religionen Ihiddlia's und Mahävira^a
neigte, das I'ostulat der sittlichen \Velt<jrdnung zeitlich sowohl rüct
wärts wie vorwärts zu verfolgen. Nicht blos was aus dem Mensckca,
nacli dem Tode wird, ist durch sein sittliches Verhalten im ^f
wärtigen Lehen bedingt; sondern dics<'s Dasein selbst lial wiedei
seine Bedingungen in der VcrgangeuheiL Im Uhinstcnlhuni ist
kanntlicb der zweite Oesiclitspunkt gän/Jieh ausser Acht gdjifiKUjj
Die Lügende von Citta und Sambhüta. 117
dagegen theilen ihn die Hebräer mit den Indern. Während er von
jenen aber in durchaus verständiger, durch die Vererbungslehre der
Neuzeit wissenschaftlich bestätigter Weise vorgetragen wird — man
sehe besonders das Buch Hieb und die Stelle, nach welcher ,dio
Sünden der Väter sich an Kindern und Kindeskindern rächen' —
hat der Inder in seiner phantastischen Denkweise, dieser geistigen
Schwester der grossartig- lippigen Tropenvegetation, sich ein System
ausgedacht, das der objectiven Wahrheit gänzlich entbehrt: er hat
das Dogma von der Seelenwanderung erfunden, welches gleich-
zeitig über das Leben vor der Conception wie über dasjenige nach
dem Tode, d. h. über die Bedingungen wie über die Folgen des
Einzellebens, die willkommensten Phantasien auszugestalten erlaubte.
Damach gibt es eine ideelle Stufenreihe von Wesen, welche die zur
Hölle Verdammten ebenso wie Thierwelt, Menschheit xmd Götter in
sich fasst. Jede Einzelexistenz denkt sich der Inder als Glied einer
Kette von Daseinsformen, die alle gemessen oder verbüssen, was vor-
hergehende Glieder geleistet oder verschuldet haben, die femer diesem
Vergeltungsprincip entsprechend hohem oder tiefem Daseinsclassen
angehören und innerhalb dieser mehr oder weniger glückliche Indi-
viduen repräsentiren. Das Causalverhältniss, welches die Wesen der
ganzen Reihe verknüpft, ist also ein rein ethisches und hat seinen
Grund in der ,Thatensaat', wie sich in Uebereinstimmung mit der
brahmanischen Philosophie J* 24 poetisch ausdrückt. Das Bewusst-
scin des Einzelnen dagegen ist in jener Kette kein zusammenhän-
gendes, gilt überhaupt (ganz im Gegensatz zur deutschen Philosophie,
welche aus dem ,Ich^ Alles und Jedes gemacht hat) dem Inder nur
als ein accidenteller Factor. Damit gibt man sich in befriedigender
Weise Rechenschaft darüber, dass das Individuum sich im ^Vllgemeinen
an die Vorstufen seines Daseins nicht erinnert. Immerhin stellt sich
zuweilen eine solche Erinnerung bei sittlich dem Endziele nahe Ge-
kommenen ein; d. h. es ist gewiss ebenso oft und mehr in Indien
als in unsemi kühlem Europa der Fall vorgekommen, dass nervöse
(namentlieli durch Askese überreizte) Personen die PhanUismen der
Dogmatik in Visionen und allerlei maniacalisclien Zuständen wirklirli
118
Ernst Leumann.
erschaut, über Erlebnisse in frUhem Existenzen eine subjective Ge-
wisöhdt erlangt haben. In (kr Tliut bildet eine zwei Genossen ge-
rn e i n s a m ü E r i 11 11 c r ü n g i\ u Vo r g e b u r t e n den K er n pu nfc t unserer
Legende : sie veninlassty dass die ira letzten Dasein getrennten Freunde,
ein König und ein Asket, sich aufsuchen und finden ^ worauf der
letztere den Konig aueh tur die WekHueht gewinnen will, welche
allein den MenBeben aus der Daseinskette befreien, ihn Tor der
Wiedergeburt behüten kann^ indem sie jeden Thatendrang ersterben
lässt und damit den Wiedereintiitt einer Vergeltung unmöglich niaebt
Mögen nilndieh gute Handlungen aueh lobenswerth sein und sich
durch Lubcnsgiüek in einem niensehbeheu oder güttliehen Dasein
belohuenj Endzweck bleibt doch — das ist ein zweites gemein-indisclies
Dogma ^ die Erlösung oder das Verwehen (Nirväija), wie es die
beiden Rehgionen auch heisson. In diesem pessimistischen Grundzi^r
beriihrt sich die indische lieligiositüt mit der chnstlichen, nur da&j
diese, von dem Gefühl ausgeliend^ ilie Welt für büse erklärt, wührend
jene vom Verstand geleitet in der Welt eine Täuschung sieht,
womit wiederum der hebräische Standpunkt, der das Motiv der Ver
gänglichkeit so mannigfach variirt, gestreift mrd.
Es mag nun, unter Kürzung der prosaischen Partien , der In-
halt der Legende in Uebersetzung folgen. Wir suchen den lieber
bhck über das Verhältuiss von B zu J zu erleiehtem, indem wir J' mhcn
die erste Hälfte von B, die ebenfalls in Prosa abgefasst ist, setzen ußJ
die 35 Strophen von J» den 28 iStrophen des zweiten TheiJs von B ent-
sprechen lassen. Zur Wiedergabe der poetischen Theile sei bemerkt, j
dass derselbe Wechsel der Versmaasse aueh in den Orginalen flieh
findet: B v, Ö, 9, 12 — 11 und 2H sind Öloken; ebenso J* 4— U, li;, 28 £,
während 1 — 3 das Äryä- Metrum bieten; aUes Uebrige sind Indra^J
vajrä-Strophen,
Die Legende von Citta und Sambhüta.
119
Zwoi Candäla-Jungen, Citta und Sambhüta, musiziron vor
den Thorcn von Ujjeni und worden ihrer niedem Ab-
kunft wegen vertrieben. Da gehen sie, sich für Bra-
hmanen ausgebend, zu einenoi berühmten Lehrer in Tak- } = Jk 4.
kasila. Sie verrathen sich aber durch gemeine Ausdrücke
und werden wiederum vertrieben. Auf den Bath eines
Wohlmeinenden leben sie darauf als Asketen im Walde.
Jk 1. Zwei von vier Hirten, die ein im Walde verirrter Asket
in den Orden aufgenommen hat, empfinden Ekel (ob
widerlichem) und werden deshalb, nachdem sie erst ein
göttliches Dasein erlangt haben^ als Zwillingsknabcn eines
Brahmanen und einer Sclavin wiedergeboren; sie erliegen,
als sie einmal im Walde schlafen, dem Biss einer Schlange.
Xach dem Tode werden sie als
ein Eehpärchen am Ufer der
Neranjarä wiedergeboren. Bald
tödtet dieselben ein Jäger mit
einem einzigen Wurf.
Bei der Wiedergeburt treten sie
am Ufer der Nammadä als ein
Adlerpärchen auf und fallen
gleichzeitig wieder einem Jäger
zum Opfer.
Jk 2. Wiedergeboren als ein ßeh-
pärchen auf dem Berge Eä-
linjara werden sie von einem
Jäger mit einem einzigen Pfeil
getödtot.
3. Im folgenden Dasein finden sie
als zwei wilde Gänse gemein-
schaftlich wieder durch einen
Jäger ihren Tod.
B 1.
Jk 4. Hierauf werden sie zusammen geboren von der Frau
eines Candäia- Häuptlings und bekommen die Namen Citta
und Sambhüta. Durch den in Ungnade gefallenen Minister
Namui, den ihr Vater im Hause verbirgt, aber nachträg-
lich wegen Ehebruchs fortjagen muss, erhalt43n sie Unter-
richt und die ganze Stadt Benares ist voll des Lobes über
ihre musikalischen Leistungen. Doch wird ihnen mit der
Zeit das Betreten der Studt verwehrt, indem ihre Neider
dem König hinterbringen, dass sie die Einwohner ver-
dürben. Bei einem Fest aber schleichen sie sich wieder
ein und verrathen sich, da sie ihr Frohlocken nicht unter-
drücken können, durch ihre herrliche Stimme. Wiederum
120
Ernst Leumann.
Ji^ 4. vertrieben und unmuthig über den Fluch ihrer gemoincD
Abkunft ziehen sie fort nach Süden. Auf einem Bei^>
13 1. \ treffen sie einen Asketen, der sie von ihrem Vorhaben,
sich durch einen Sturz den Tod zu geben, zurückbrin^
und ihnen die Weihe ertheilt.
5. Als Asketen wandernd gelangen sie dann nach Hattbina-
pura. Hier wird Sambhüta von Namui, der mittlerweile
in dieser Stadt Minister geworden ist, erkannt und unter
Misshandlungen verjagt. In heftigem Zorn beschwört er
der Stadt Unheil, so dass der König hilfeflehend zu ihm
kommt. £r beschwichtigt sich dann, nachdem auch Citta
zur Beherrschung des Zornes gemahnt hat. So wird denn
Namui, den der König ihnen zur Strafe überantwortet,
von den beiden freigegeben. Sambhüta aber verfallt, als
bei einem weiteren Besuche des Königs dessen Gcmalin
ihm in frommer Andacht zu Füssen fallt, trotz der War-
nungen seines Genossen, dem Verlangen, in einem späteren
Dasein König zu werden* (um auch ein solches Weib
zu besitzen).
B 4. Nunmehr erscheint der eine «T^ 6. In der That erfolgt, nachdem
nach der Wiedergeburt als
Ffarrerssohn, Namens Citta, in
Kosambi, der andere als Frinz
Sambhüta in Kampilla.
er zusammen mit Citta eine
göttliche Fxistenz verlebt hai.
seine Wiedergeburt als Prinz
Bambhadatta in Kampilla, wäh-
rend Citta als Kaufmannssohn
in Purimatäla auftritt.
Jk 7. Der Prinz hat erst alle Schattenseiten seiner Lebens-
stellung durchzukosten: Lebensgefahr von Seiten eint-
Regenten, Flucht, Verfolgung, Aufenthalt in der Wilu
niss.2 Durch die Bettung eines Mädchens vor einem
1 Ein weltlicher Wunsch dieser Art heisst niyäiia (nidäna).
2 Alles dies im Original sehr ausführlich; bei Schilderung der Lebeiui|rf^*li'
wird ein Aulehen beim Epos gemacht: aus MBh. i, Adhy. 141 — 151. Hier «tebi
auch die Stelle, auf die sich Kappa- bhäahya und -cör»ii (s. oben Seite lli N*>w ^
und Ätohyaka-nirif, ix, 63,9 und 64, 2 beziehen.
Die Legende von Cttta und Sambhuta.
121
brünstigen £lephanten^ erwirbt er sich schliesslich An-
sehen in der Fremde und zieht dann zurück in die Hei-
mat, wo er mit Unterstützung von Freunden seines Vaters
das ihm vorenthaltene Königthum siegreich erobert.
J^ 8. Bei Gelegenheit eines Gesanges
erinnert sich Bambhadatta sei-
nes früheren Daseins
Der erstere erinnert sich der
drei vorhergehenden Daseins-
formen, der letztere besinnt sich
nur auf die erste derselben.
Während Citta als Asket im
Himalaya lebt, gelangt Sam-
bhuta nach des Vaters Tode zur vgl. J^ 7
Herrschaft. Fünfzig Jahre spä-
ter kommt Citta in den Park
der Hauptstadt, um den König
zum Asketenleben zu bewegen.
Er meldet sich an, indem er
durch einen Knaben bei Hofe
eine Strophe vortragen lässt,
die auf zwei vom König beim
Regierungsantritt mit Bezug
auf ihre frühere Brüderschaft
gesprochene Verse die Antwort
Sibt.
Um den damaligen Genossen
ausfindig zu machen, lässt er
eine halbe Strophe,^ die auf
ihr früheres Zusammensein Be-
zug nimmt, öffentlich ausrufen
mit der Zusage, dass, wer sie
ergänze, das halbe Königreich
erhalte. Citta, der Asket gewor-
den und in den Park der Haupt-
stadt gekommen ist, schickt die
Ergänzung' durch einen Mann
an den Hof.
Jk 9. Der König besucht ihn, ist aber dessen Mahnungen zu
Trotz nicht für die Weltflucht zu gewinnen, so dass der
Asket allein von dannen zieht.
10. Späterhin wird Bambhadatta auf Anstiften eines Bra-
hmanen, den er sich zum Feinde gemacht hat, durch einen
Ziegenhirten seiner Augen beraubt,^ und da er hiemach
nur noch auf Rache sinnt, kommt er in die Hölle.
» Ein sehr bekanntes Erzählungsmotiv: Kathäs. xxvii, 169—176 {Pancal. ii^ 4,
tzk's Uebers., p. 205) etc.
2 T= Js 5 — 7j aber ganz kurz und in Samskft.
^ = Js 8, aber kürzer und in Samsk^t.
* Die Stelle ist eine Nachahmung der Erzählung zu UUaraJjh. v. H.
Ernst Leumann.
B V. 16.
das vom König
verküudote
Stropheu-Paar.
B V. 1. Des Menschen Tugend bringt ihm Früchte,
kein Werk ist. je allhier vergebens;
so seh' Sambhüta ich im Lichte:
Verdienst schuf ihm das Glück des Lebens.
V. 2. Des Menschen Tugend bringt ihm Früchte,
kein Werk ist je allhier vergebens;
doch ob auch Citta so erreicht«,
wie ich, Belohnung seines Strebensr
Die Lbqbndb von Citta und Saubhüta.
123
I"-
J" 1. Abkunft-Fluch-beladen fühlt
Weltliches Begehron
£in Asket, und or erzielt
Königliche Ehren.
2. Seinem Bruder wird indessen
Besseres zu Theil:
Er ist nicht auf Glück versessen,
Sucht im Glauben Heil.
3. In Eampilla treffen sich
Citta und Sambhüta,
Und die zwei erzählen sich.
Wie sich lohnt das Gute.
4. Bambhadatta der Männorhort
Ehrt den Bruder und spricht das Wort
5. Einst als Brüder einander ergeben,
Einer besorgt um des Andern Leben,
Waren wir Sclaven, des Jägers Beute,
Wilde Gänse, Candäla-Leute,
7. Götter sodann in himmlischen Welten,
Eh wir uns jetzt zu einander gesellten.
8. Citta: Dennoch waren wir nun geschieden;
Denn Du erstrebtest ein Glück hieniedcn,
9. Bambh.: Wahrem, Reinem^ strebte ich zu,
Dafür bin ich belohnt; doch Du?
Ganz kurze Wiedergabe
des Inhalts von
Jk 4—6.
Zusammen-
faflsung des in
Jk 1—4
Erzählten.
10. Des Menschen Tugend bringt ihm Früchte
Kein Werk ist je allhier vergebens;
Ich habe alles, was ich möchte,
Verdienst schuf mir das Glück des Lebens.
Da.s8 Citta und Sambhuta als Asketen besonders Wahrheit nnd Reinheit
'aj anstrebten, wird in Jk 5 niclit gesagt; wya-väitjLo (ttauca^ädiruuj, ,Rein-
^bersto Tugend pflegende Asketen* werden im Kalpa- und Niittha-bhäshya
rähnt; wir erfahren deren Theorie aus dem Munde eines Bekenners in
(8. p. Ill Note 1) V, ed. p. 570 ff.
124 Ernst Leumaxn.
Citta's durch den Knaben gesandte? Antwort:
h V. 3. Des Menschen Tugend bringt ihm Früchte?,
kein Werk ist je allhier vergebens;
gewiss, auch Citta so erreichte,
wie Du, Belohnung seines Streben s.
V. 4. König: Bist Du*s? Du kennst ihn? wcisst von Citta
Durch der Erzählung Wiederhall?
W^illkommner Gast in unsrer Mitte,
Du seist zur Stunde mein Vasall!
V. 5. Knabe: Nicht ich bin jener, nur die Kunde
Von Deinem Freund ward mir zu hören
Im Park aus eines Mönches Munde;
Er sandte mich, Du würdest mich ehren.
V. 6. König: Auf denn! Wagen seien geschirrt!
Und Elephanten mit Kett^ und Gurt!
V. 7. Die Trommeln, Pauken lasst mir schallen!
Die Frauen wagen macht bereit!
So will ich gleich zur Statt« wallen.
Die uns der Heilige geweiht.
Beim Asketen angekommen spricht er:
V. 8. Ein Freudestrahl hat mir geleuchtet.
Als Deine Botschaft ich vernahm;
Nun hat sich auch mein Blick befouchtot.
Seit ich in Deine Nähe kam.
V. 9. Nimm Dir den Sitz und das Wasser den Füssen.
Künde uns, wie wir Dich weit^^^r begrüssen
V. 10. p]in schmucker Wohnsitz sei Dein eigen
Und Frauen mögen um Dich sein;
Lass mich Dir jede Gunst bezeigen:
Mein Königreich, es sei auch Dein!
Die Leoende von Citta und Sambhöta. 125
J*' 11. Citta: Sieh* Du, Sambhüta, denn im Lichte,
Es sei verdient Dein Glück des Lebens.
Doch wisse: Citta auch erreichte.
Wie Du, Belohnung seines Strebens.
12. Mit tiefem Sinn und weisen Worten
Belehrt sich der Asketen-Orden
Und mahnt zum Guten aller Orten;
So bin auch ich Asket geworden.
13. ßambh.: Siehst Du fünf Zinnen freundlich grüssen?
Wo ist solch Wohnhaus weit und breit?
Nimm den Palast um zu geniessen.
Was Reich thum und das Land Dir beut.
14. Mit Tanz, Gesang und Saitenspiele
Erfreu* Dich eine Frauenschar!
Genüsse locken Dich so viele,
Ein Mönch mis-sfiillt mir ganz und gar.
Ernst Leumann.
B V. 11. Citta: Dos Bösen Lohn sah ich mit Bangen,
Und sah auch, was dos Guten Lohn;
Drum hab* ich nimmermehr Vorlangen
Nach Hab und Gut und einem Sohn.
V. 12. Sind uns auch hundert Jahre ^ gegeben.
Bald doch dorrt wie ein Halm unser Leben.
V. 13. Was soll Erwerb und Spiel mit dem Tande,
Söhne und Weib! Dies alles sind Bande.
V. 14. Lösen woUt^ ich, die mich beengton.
Was soll Erwerb dem Todbödnington !
B V. ir.
V. 16. Einst so gemein, dann Jägers Beute, I
Adler dann, sind wir Männer heute. |
^ Wörtlicli ,zehn Altersstufen zu je zehn Jahren^
Dir Legende von Citta und Sambhuta. 127
J^ 15. J)a sprach, weil früher schon sein Freund,
Zum lustherückten Männerhort,
Im Glauben eifrig, wohlgemeint
Aus Mitleid Citta dieses Wort:
Iß. Tanz und Gesang sind Tändelei' n,
Schmuck ist Last und Lust bringt Pein.
17. Nicht das ist gut, was Einfalt liebt,
Die Lust, die stets nur Schmerzen bringt,
Xein, was der Mönch entsagend übt,
Indem er jede Gier bezwingt.
,\^ 18. O König, die gemeinsten Leute
Sind jene vom Candäla-Schlag.
Wir waren solche, und es scheute.
Wer uns gesehen haben mag.
. J'' ß.
.1^ 19. Von keinem waren wir gelitten,
Erfuhren stets nur Spott und Hohn,
Verstössen in Candäla-Hütten:
Jetzt ernten wir der Guten Lohn.
20. Dich, König, seh' ich nun im Lichte:
Verdienst schuf Dir das Glück des Lebens;
Den Hang zu eitler Lust vernichte!
Entsagung sei Dir Ziel des Strebens!
2\, Wer hier versäumt die fromme That,
Begreifend nicht des Lebens Wahn,
Der trauert, wenn der Tod sich naht.
Und er fürs Jenseits nichts gethan.
22. Wie hier ein Löwe die Gazelle,
So packt am Schluss der Tod den Mann;
Dann sind die Eltern nicht zur Stelle,
Kein Jkuder nimmt sich seiner an.
Zfitschr. f. d. Kunde d. Morgen!. V. Bd. 9
128 Ernst Leumakn.
B V. 17-*2n=r
B V. lM =
B r. 22
23. Jedoch, wio Mutter oder Vater
Dem Sohne einen Rath gewahren.
So magst Du mich, vorehrtxjr Pater,
Was einst zum Heil mir diene, lehren.
B V. 24-2'*'
DiK Legende von Citta und Sambhüta. 129
J'' *23. Nicht thcilon sich ins Leid Gcspiclon,
Vorwandte nicht, noch Sohn und Schnur;
Er hat sein Leid allein zu fühlen:
Vergeltung folgt dem Thäter nur.
24. Die Seinigen mit Schrank und Schrein
Und Haus und Hof lässt er zurück;
Als Thatensaat nur wartet sein
Im Jenseits Unglück oder Glück.
'2i^. Sobald die Leiche sie dem Feuer
Des Scheiterhaufens übergeben,
Vertrauen, die ihm einst so theuer,
Schon einem andern an ihr Leben.
. 2«>. Hin geht das Leben immerfort,
])ixs Alter männerbleichend naht:
rancäla-König, hör' das Wort:
Begehe keine Frevelthat!
. 27. König: Wohl glaub ich's. Dich so sprechen hörend,
Auch mir ist die Gefahr bekannt;
Doch lockt die Lust so sehr bethörend,
Dass unsereiner sie nicht bannt.
28. Einst sah fürstliche Macht ich prangen ]
Und mich ergriff ein weltlich Verlangen ;[ Hinweis auf
20. Reue empfand ich keine und nun [ «chlnss
Bin ich verblendet in lüsternem Thun. J
. :iO. So sieht im Sumpf ein Elephant
Das Ufer, doch erreicht er's nicht:
yVuch ich bin von der Lust gebannt
Und kann nicht geh'n den Pfad der Pflicht.
.Tl. Citta: Die Zeit enteilt! es geht zur Huste!
Und Menschen, die sie heimgesucht.
Verlassen bald die süssen Lüste,
Wie Vögel Bäume ohne Frucht.
. 32. Citta: Wenn Du zu schwach zu sein vermeinst.
So wirke edel, doch als Fürst,
Und mild und fromm, dass Du dereinst
Als Gott geboren werden wirst.
9»
130 Ernst Leumann.
B V. 27. Wenn Frauen Dich zu Liebesscherzen
Verführen wollen, wanke nicht!
Denk' vielmehr dieses Spruchs im Herzen
Und sag' ihn jenen ins Gesicht:
V. 28. jFürst jetzt, einst aber — sagt das Gerücht —
War ich ein hündingesäugter Wicht.'
B Prosa -Schluss. Hiermit nahm Citta Abschied und ging zum
Himalaya um der Askese zu leben. Der König folgte
ihm ebendahin, nachdem er seinen ältesten Sohn in die
Herrschaft eingesetzt hatt<3. Er wurde von Citta in den
Orden aufgenommen und gelangte beim Tode mit ihm
in den Himmel Brahman's.
Was zunächst die Fassung der obigen Legende betrifft, so ist.
wie man sieht, J^ erzählend und J® dramatisch, während B beide
Kunstformen verbindend, einen erzählenden ersten Tlieil in einen
dramatischen zweiten übergehen lässt. Die Verschmelzung der zwei
verschiedenen Composition sarten ist in B dabei durchaus in Ueberein-
stimmung mit dem allgemeinen Literaturcharakter der Jätaka-Sainm-
lung, welcher die Legende daselbst angehört; ebenso ist auch die
getrennte Verwendung beider ein bezeichnendes Merkmal der Jaina-
Literatur, welche einerseits in den meisten Anga und in den Kathä-
naka nur Erzeugnisse der erstem Gattung und andererseits in den
Uttarajjhaya^äini, sowie in einigen andern Texten (Anga 2; Ava-
Hyakaniry. vi etc.) nur solche der letztern Art bietet. Man bemerkt,
dass darnach die Fassungen von J (J^ und J') den europäischen An-
forderungen der Aesthetik besser genügen, und wird die metrisehe
Darstellung so ziemlich unserer frommen Ballade gleichsetzen
können: Einheit von Zeit und Ort sind erreicht, indem das zeitlich
Frühere nicht geschildert, sondern nur von der Gegenwart aus kun
erwähnt wird. Diese aristotelisch mustergiltige Anlage ist nun aber
in Indien wie liberall nicht diejenige, welche geschichtlich zuerst auf-
j
Die Legende von Citta und Sambhüta. 131
J^ 33. So willst Du denn am Lubon hängen
Von der Bcsitzcslust umgarnt;
Vergeblich war* es mehr zu drängen:
Ich geh' und habe Dich gewarnt.
34. Pancäla-König Bambhadatta
Befolgte nicht des Mönches Wort;
Weil Hang zur tiefsten Lust er hatte,
Kam er zum tiefsten Höllenort.
35. Doch Citta ganz der Lust entsagend
In edlem Wandel sich gefiel;
Des höchsten Mönchthums Bürde tragend,
Erreichte er das höchste Ziel.
tritt; die Sagen des Veda zeigen vielmehr, wenn sie überhaupt eine
kunstvolle Behandlung erfuhren, stets jene Vermengung von pro-
saischen und poetischen Theilen, welche den buddhistischen Legen-
den aller Art eigen ist und ihnen ein so alterthümliches Gepräge ver-
leiht. Der gewöhnliche Verlauf der Erzählungsthatsachen
schien dem Dichter Anfangs noch nicht bedeutungsvoll genug, um
ihn in ein metrisches Gewand einzukleiden; mit wenigen Ausnahmen
wurde nur Rede und Gegenrede dieses Schmuckes fur würdig er-
achtet. Sonach wird die Einleitung von J^ — drei Strophen, die in
B fehlen — ein Werk des jinistischen Bearbeiters sein, womit er die
Legende aus der ursprünglichen Doppelform zu einem in unscrm
Sinne einheitlichen Kunstproduct umschuf. Man beachte, dass gerade
auch jene drei Strophen nicht in den gewöhnlichen beiden Vers-
maassen der Legende, sondern im Äryä-Metrum gedichtet sind. Da
nun dieses in der Literatur später als die andern Metren auftritt, so
ist die spätere Abfassung von J** 1 — 3 doppelt erwiesen.
Man ist versucht, den metrischen Gesichtspunkt weiter zu ver-
folgen und ausser der Äryä auch den Sloka, soweit er in unserer
Legende zur Verwendung kommt, für unursprünglich zu halten. Da
132 Ernst Leümann.
diese Strophen-Gattung aber schon von Alters her in Gebrauch war.
so ist an sich ihr Auftreten im vorauszusetzenden Urtext der Le«:endf
nicht befremdlich; auf alle Fälle können Slokcn demselben nur al>
gesprochen werden, wenn sie sonst irgendwie verdächtig sind. Dies
ist anscheinend der Fall mit J* 28 und 29, da die Strophen J* 27
und 30 in B unmittelbar aufeinanderfolgen. Femer liegt es nahe, an-
zunehmen, dass ausser den drei Äryä -Versen auch noch die Slokcn
J« 4—9 zu der vom jinistischen Bearbeiter verfassten Einleitung f^-
hören. Allerdings müsste er wenigstens einen Sloka (J* G) schon im
Urtext vorgefunden und nur in andern Zusammenhang gesetzt habon,
da derselbe auch in B erhalten ist. Die Stelle (hinter v. 15), welche
ihm diese Recension zuweist, glauben wir deshalb fUr die urspriing-
liehe halten zu müssen, weil J* am selben Ort eine Strophe (J* li*)
gibt, welche zweier erklärender Wiederholungen^ wegen nicht alt
überliefert, sondern eben wohl ersatzweise für den umgestellten Sloka
eingefügt zu sein scheint. Man wird andererseits anerkennen müssen,
dass der Jaina-Dichter den Sloka in der Einleitung selbständig und
glückhch verwandte, und dass wir, von ihr ausgehend, seine Anord-
nung ftlr die ältere halten müssten, wenn das Vollkommene an sich
diesen Anspruch erheben könnte. Wir haben aber ja eben gerade
umgekehrt schon den Vorzug in der Gesammtanlage von J* gcf^'U
über B zu Ungunsten der Zeitfrage auffassen müssen. So wird denn
auch ferner noch nebst der Einleitung (J* 1 — 3 und 4 — 9) auch der
Schluss (J" 34 und 35) auf Rechnung des jinistischen Verfassers zn
setzen sein. Ja wir werden seinem Genius auch die in B gänzlich
fehlende Mittelpartie (J* 20— 25) zu verdanken haben, in welcher dir
Mönch, mit einer Wiederholung beginnend, so beredt und ergreifend
— es sind die schönsten Strophen des Ganzen — den König an den
Tod gemahnt.
Üb der Dichter seine Eigenart blos durch Zusätze, nicht aueh
durch Kürzungen zum Ausdruck gebracht hat? Wir würden es nicht
wissen können, wenn uns J^ nicht zu Hilfe käme. Denn daniufliin
1 iy»> = 18* und 19' = 18«.
Die Legende von Citta und Sambiiöta. 133
iülein^ dass B im Eingang das Motiv von der Strophen-Ergän-
zung bietet, würden wir dasselbe noch nicht dem Original zuschreiben
dürfen. Man möchte eher denken, es wäre aus Volkserzählungen, die
es in mehrfacher Form variiren, nachträglich in die Legende auf-
genommen worden. Da aber J^ dasselbe sammt der Botensendung
ebenfalls kennt und nur hinsichtlich der zu ergänzenden Strophe mit
B nicht übereinstimmt, so haben wir es hier mit einer ursprünglichen
Episode der Legende zu thun. Warum der jinistische Dichter sie
ausser Acht Hess, ist unschwer zu errathen: sie dient als populäres
Erzählungselement nur dazu, die Aufmerksamkeit vom sittlichen In-
halt der Legende abzulenken, den Eintritt des allein wichtigen Dia-
loges zwischen König und Mönch hinauszuschieben. Dass der Sütra-
Verfasser seinen Stoff nicht blos dichterischer, sondern auch ernster
als der buddhistische Erzähler auffasste, zeigt ja überdies der Schluss.
Oder ist es auch da der Dichter, nicht der Moralist, welcher fühlte,
dass die Legende einen für den König ungünstigen Ausgang haben
müsse? Wir mögen die Entscheidung auf sich beruhen lassen, da
in letzter Linie die sittlichen und dichterischen Anforderungen sich
treffen müssen.
Auch hier haben wir also wieder stillschweigend angenommen,
dass B die Urlegende unverändert und anspruchslos nacherzählt. Um
die Berechtigung dieses Vertrauens zu prüfen, wenden wir uns nun-
mehr zum Wortlaut der beiden Fassimgen. Zu einem Vergleich
können dabei natürlich nur diejenigen Verse herangezogen werden,
welche doppelt vertreten sind, also
sechs Indravajrä- Strophen [B v. 1, 3, 15, 20, 21, 22 =
J» 10, 11, 18, 26, 27, 30j und ein Sloka [B v. 16 == J** 6j.
Mögen dieselben auch noch so sehr an beiden Orten überein-
stimmen, verschiedene Lesarten linden sich selbstverständlich viele, und
gerade diese sollten zu einer Werthschätzung hinsichtlich der Ueber-
lieferungstreue die sicherste Handhabe bieten. Wenn an manchen Stellen
eine Aenderung im Ausdruck gleichberechtigt sein mag, so gibt es eben
doch unter den Abweichungen auch Fälle, in denen nur die eine Les-
art richtig sein kann, und die andere daraus verderbt sein muss.
134
ElU^ST LuUHAifN.
Mit lit! Zug a lit" J*" iiiiumt man nun folgendes wahr:
Der Slokii hiit eiuen melriticlien Fehler, welcher sich mil Hilfe
von li beriehtif^cii lässt: statt <M ^wareii* wird mlmo oder änmu
, waren wir^ einzusetzen sein, eine Form, die dem Juina-Präk|t heiimk
ganzlieh abhanden gekommen ist, so dass denn au<'h die Parallel
bildnug äsimo im vorhergehenden 81oka vom Commentar falsch all
1 Jopjielwort ä»i ftio aiifgi*ftisst wird. ^
In J"* 1(1 lautet die zweite Zeile eigentlich:
Dies That» vcrübtj gibt keine Hettimg, ^
Dass diese Worte im Munde des Königs einfach undenkbar ^ind» i>:
sofort klar. Der Commentar nimmt denn auch an, dass die Stii>pk
mit den beiden folgenden zusammen (J* 10 — 12) die Antwort d«>
Mönches bildcj womit natlirlich die Schwierigkeit nur verschoben ist.
da die dritte und vierte Zeile von J"* lü nur vom König gesprochen
sein können. Das Räthsel löst sich durch einen BÜck auf B': der
alterlhümliehe Genitiv kammmiä und das seltene Adverbium mojß^m
, vergebens* waren Uraaebe genug, um ein Missverständniss hc^va^
zurufen; und zwar berulit dieses wegen des Gleiehklangs von oioUHm
und mogham offenbar auf dem Gehör und hat in Anlelimmg an jene»
fehlerhafte Substitut (mokkha ^Rettung*) bei der Beliebtheit der Tlic*e
von der Rettimgsunmögliclikcit^ keine andere Gedankeurichtimi^
nehmen können.
Nachdem so das Wesen der iu Frage stehenden Strophe klar
gelegt und sie dem Commentir zu Trotz dem König gesichert wor
den iwt, ergibt sich nunmehr auch eine BcsUltigung der früher ;?»"
äusserten Verniuthung betreffis der 81oken J* 4—9: wenigstens (ivx
letzte derselben kann niimlieh unniöglieb aus dem Original stammen,
da sein 8elduss mit der Frage ,Doch Du?', welche der 3S weiten Hiilfjr
' ,wk)^ Ui äväm dväu upl ,..,,,, ,äj»c«'. üb mivh iu üttdin xiv, 20* «^aii
ntohä etwa auf akiUimo kn j5urückvvei»t?
* kadäna kammäna na mokkhn tUthL
^ Hü kamnianä kincana vto^fham atthi,
* jOlme diküs Jille Tlmt verl>ii«st ist, gibt e^ koiiio Hettung* fliihürft tirw iVi
spiel Atiga 10 au wehrertiu ^ttilleu eiti.
Die Legende von Ciita und Sambhüta. 135
vou B V. 2 entspricht, keine Fortführung der königlichen Worte ge-
stjittet; auch ist er durch den Wortlaut so sehr mit dem vorhergehen-
den Sloka (J* 8) verknüpft, dass er nicht etwa hinter J" 10 verlegt
werden könnte. Die Einleitung hat also, so glückhch sie als Exposition
ist, die richtige Anknüpfung nicht vollständig geftmden. Zwar wird die
einftjnnige Wiederholung von B v. 2 durch Hereinnahme der Frage
in den Sloka (J* 10, Schluss) umgangen; aber der Autor hat sich, was
nach den Regeln der Poetik die einzig zulässige Lösung gewesen wäre,
nicht dazu verstehen können, auch die ursprüngliche Eingangsstrophe
(J** 10 = B V. l) fallen zu lassen: künstlerische Verarbeitung und Treue
gegenüber dem Original sind nicht zum Ausgleich gekommen.
Die dritte Zeile von J* 11 hat im Vergleich mit B einen gering-
fügigen aber nicht zu bestreitenden Vorzug: Cittarii pi jänähi muss
richtig sein, während die Lesart in B (Cittarii vijänähi) ihr Entstehen
einer lässigen Articulation verdankt.
Der Schluss von J* 11 bietet eine den Sinn nicht berührende
Abweichung. ' Gegen diese ist einzuwenden, dass sie die Partikel ya
in übei'flüssiger Weise verwendet, einen Consonanten in etwas be-
fremdlicher Weise verdoppelt ^ und den Wortlaut an denjenigen des
Anfangs der nächsten Strophe anlehnt,^ so dass die ursprüngliche
Lesart von hier aus eine Aendenmg erfahren haben mag. Wem die
drei Verdachtgründe nicht zulänglich genug ei'scheinen, der beachte,
dass trotz der Verschiedenheit der Lesarten J und B wiederum eine
aufTallende Lautähnlichkeit verratlien,^ die einfach zu der Annahme
zwingt, dass nur der eine Wortlaut echt und der andere verhört ist.
Sieht man sich aber vor diese Alternative gestellt, dann kann nach
dem Gesagten das Urtheil keinen Augenblick im Zweifel sein.
* ll'*: i^iihi jul taasa vi ya ppabhüt/ä.
3 Mau küiinte blos etwa B v. 11^ attänam eva pa^isanna-muinam vergleicheii,
für deu Fall nämlich, dass man zur Beschwerung der fünften Silbe die Verdoppe-
lung des p hier für metrisch geboten hHlt; doch hat an derselben Versstolle vor
«iuer Cäsur B nocli zweimal (v. 10'* und 27*') und ferner Uttar. xii xiv je einmal
eine Kürze.
' 12*: nialiaUha-ntvä vat/n\ia-ppaöhüi/ä,
* J: ci ya i>pabhüy&, B: ynthä 'pt tuyhnm.
Ernst Leumaxn.
Ill J' IH miieht zunät'list die Wurti^tellimg tier ersteB Zeili
metrisch betrachtet, eineu weniger vurtlieü hatten Eindruck.^ Iü
zweiten Zeile hegegnct man wieder ^uucio Vcrderbniss, bei demj
tcenaii wie in einem sehon behandelten Falle ein archaischer Gt'ö
im Spiele ist: lilr dipadü kanitthä ,bipediim infiina (gens)' steht
ihihito ffaf/änafiif was wir, des Cummentiirs haltlose Erklärung''* iiü
Aeht lastneod, nur ,der beiderseits Gehenden' übersetzen können,
eine solche Ausdrucksweisej wo es sicli um ,zw*eii'üssige Wesen* baß-
tk'ltj our ein schlechter Nothhehelf sein kann, leuchtet ein. Beaehtel
man noch, dass dipada ^zweiiilssig^ im Jaina-Präkrt dupaya laut«
so erhellt, dass duhao eine frühpräki'tiselic und nieht mehr verstandene'
Griuidform dupadä ,bipedum* vertrittj und, um wenigstens den ar
sprllnglichen Siün leidlieh zu retten, eine Aenderung des ibigendea
im Znsammenhang entbehrlichen Wortes kanitfhä veranlasst Kut
Wie steht es nun aber mit der zweiten Hälft© < von J* 18? Da
die mittleren Zeilen ^ der folgenden Strophe eine erklärende Wicffc
holung derselben seien, haben wir schon festgestellt, und tliese raQ
also eben der dadurch verrathenen Erklärungsbedürftigkeit wc
aus dem (higiual entnommen sein. Wir finden nun aber in B
das alterthümlichc Verbnm avasimha wieder, das uns in Verbindung
mit dem schon hei Besprechung des Sloka Gesagten dazu verlulft,
für die sinnlose l*ai*tikel f/a die Persoiiah-ndung mn einzusetzen uinl
also vaslma zu k*sen. Im Uebrigcu aber berührt sich hier der Wort
laut von J und B blos noch in den ÖjTionymen ca^KJiala und
- Die Zeilen beg-iiiiiei! hämlieh iu U wie in J mii: in emem Drittel »11'?^
Fäll« mit LHiior KilrzB.
3 Ed. p. -IIQ, 2; (mijiUirJ ,düa^or' api äüotfot ^^alä^ pmptä, jX^any äi väkjfikm^^
* Jahim va^aiu Mawa-janaHia veaä
t?o#i f/a aovfiga-niveHanemi 18
* 19*»: vucchämu strüäffa-nit^e&anciu
10"=; .tavi^anaa logaaaa dtujanchn'^ixiä.
vm^hämu umschreibt vfui i/a (wudtm) mid dHffancliW,iiJiä ffnywpwwm— > «rW^t
vem (dve^ht/anjf welch letzteres Wort noch von BhadrAbahu (in Ävji^fak«^oi»7"^
ir, 68) venvoudet wird.
Die Legende von Ciita und Öambhuta. 137
(svapäka)y ja B klingt eher noch an den Anfang von JM9 an.^ Unter
diesen Umständen ist es unmöglich, die Entstehungsgeschichte der
TextUnderungen in diesem Falle weiter zu verfolgen. Nur das Eine
kann noch gesagt werden, dass der Öchluss von JM9 nicht gerade
für die jinistische Recension einnimmt: Jetzt ernten wir der Guten
Lohn^ ist zwar offenbar der Sinn der Zeile, aber in Wirklichkeit ist
der Wortlaut zu unbestimmt,- um echt zu sein; er könnte vielmehr
etwa den Schluss des JSloka B v. IG wiedergeben wollen und so an-
deuten, dass auch J denselben an dieser Stelle gekannt hat.
J* 26 bietet in der ersten Zeile eine Abweichung, der wir in
der Uebersetzung zögernd gefolgt sind. Nach B mUssto es heissen:
,Hin geht das Leben, kurz von Dauer*.
Es handelt sich um eine recht unscheinbare und doch vielsagende
Variante: statt appamäyu in B gibt J appamäyarii. Wenn die letztere
Form richtig ist — der Commentar versteht sie auf alle Fälle nicht ^
— so kann sie nur das alte Adverbium d-pramädavi ^unablässig' fort-
setzen, welches im Atharva-Veda mehrere Male vorkommt und dabei
die Verba ,schützen, fliessen, leuchten' näher bestimmt. Wem es
Freude macht, unerwartet scheinbar gänzlich verschollene Ausdrücke
noch in vereinzeltem Gebrauch vorzufinden, der muss sich, wenn
wir so jene Form ftlr einen vedischen Sprachrest erklili'cn, beinahe
sagen: es wäre zu schön, um wahr zu sein. In der That ist anderer-
seits an der Lesart appamäyu nichts auszusetzen: Das Gegenstück
diliamayu ,lang von Dauer' ist in der Jaina- Literatur häufig genug
anzutreffen;^ aber schliesslich ist gerade deswegen nicht abzusehen,
warum appamäyu, wenn es ursprüngUch im Liede vorkam, hätte un-
verständlich werden und den Wortlaut eines vergessenen Ausdruckes
annehmen müssen. Zudem darf die Seltenheit einer Spracherscheinung
^ B V. 15^: sakehi kammehi au-päpakehi
J' 19*; (Ue ya jäli u päviyäe,
' J* 19<*: ikam tu kammäi pure ka4äim | 19; wörtlich: .jetzt aber die früheren
Werke*; man ergänze ^belohnen sich uns^
^ JivUany äyu(r ,n)pramä\iavy i/athä syät lathä karumbhir mrtyave ,HpaniycUef.
Eknst Lekm^inn.
nicLt von vornclierLnii zu si4»r gi';^^«'n ^^ir *.'iiiiu_hnn'ri; Hutlni wir duch,
dasB zum Beispiel das erste Wort unserer Vei*szeiJc, upanlyaü (Bl
oder uvanijjni (J) in der vorliegenden Anwendung durchaus nur do
buddhistiseli-jinistischen Spraehgcbrauch aDgeliort und in den übrijE
Literaturen Indiens ganz andere Bedeutungen gezeitigt hat. Die Si
gularitat lileibt dieselbe und ist ausserdem auch eine in lautlich^
Hinzieht, wenn che Form etwa (als Intensivurn upan-lyate) zu^amme
mit dem von Oldk^nberu ' besproehenen Terminus upan-df/tkä auf i
Wurzel i zurückgehen sollte, was trotz des Participiiims upaM4
die im Jät^ika selbst gegebene Umschreibung mit iipa-getcduiti^ sowif
einige vedi.sehe Wendungen"' nahe zu legen scheinen»
(tibt uns die Strophe aueh weiter noch Veranlassung^ hier J
auf Kosten von B in den Vordergrund zu stellen? Genau genoraiueii
entspricht hier der^elbin nur ►atrophe 20, wir haben aber die drei vor
hergehenden (B v. 17 — H») un übersetzt gelassen, da sie fast genau deß^
selben Wortlaut wie jene haben. .Sind nun etwa alle vier (B v, 17 bis
20) nur verschiedene Lesarten einer mid derselben GrundstrDphe,
oder liegt eine bestimmte Absicht in der Wiederholung, so dasö dica*
allenfalls schon der Urlegendc eigen gewesen sein könnte ? Auf alle
Fälle ist sie nicht zu verwechseln mit Wiederholungen anderer Art,
die darin bestehen, dass in Antithesen, Antworten oder Einwänden
(wie zum Beispiel in B v. 1—3, J' IQ und 11; Uttar. xiv, 24 t) p-
wisse Wendungen wieder aufgegriffen werden. Während Leüttt^reÄ
zur dichterischen KüUs^tübuDg aller Völker gchöi-t, kann dies von
der blossen Vervielfältigung einer Strophe, wobei weiter nichts a!^
ein i»dt?r zwei Ausdrücke abwechseln, nicht behauptet werden» Da^»
Geleier ist aber wieder den Buddhisten noch den Jiriistcn fremd:
es in unserem Falle filr iiberliefert und nicht für eine Variautenrcilu^
< Zeitseh riß für ven/L SprocItJ. xxvii, 2rt0 f.
* DlmmiTükpadfi v. 237 npmiUU'VUj/o .desatjii Jiigeud entöchwuiidMi Ut\ Jil
Nr 501 V. lö upanUojfmini Jtiiiia ^als da» Leben zu Ende ging^*. J* *2l' moetu-»*
h(H>a^*e ,dQni Hachen dm Tode^ sieb nahend*.
^ RV. X, 39, 8 jaranävi upetfuühafy; AV, Vi, 32, 3 t'^pa ynrüi rnfty^m. Frei-
lich liatidclt e» sich hier, wie iibrig^ons auch im letxleii Beispiel der vurli^
Note?, nicht um dnü blowüö Verhum ohne jedü Accnaativ-Bestimiimu^v
Die Leoende von Citta und Sambhüta. 139
zu halten, bestimmt uns folgende Ueberlegung. Erstens liegt nichts
Undeutliches vor, was zu eigentlichen Varianten hätte Veranlassung
geben müssen. Sodann zeigt eine Zuziehung ähnlicher Strophenwieder-
holungen aus anderen Vorgeburtsgeschichten, dass dieselben nicht ohne
einen hterarischen Zweck zur Verwendung kommen, vielmehr in
schmucklosester Weise die Eindringlichkeit von Worten irgendwelcher
Art charakterisiren sollen; so finden wir zum Beispiel anderwärts,
dass drei Strophen,^ in denen jemand ein klagendes Ehepaar nach
der Ursache seines Leides fragt, gänzlich gleich lauten bis auf das
eine Wort ,trauert^ für welches jedesmal ein anderes Synonym ge-
wählt wird. Schliesslich kommt unserer Auffassung ein RückbUck
auf früher Gesagtes zu statten. Wir haben kein Bedenken gehabt,
jene dichterischen Mahnungen, die in J gerade hier vor der Strophe
J« 26 = B V. 20 eingeschoben sind, dem Jinistischen Redactor als
seine eigenste Leistung zuzuschreiben. Eine bestimmte Veranlassung,
sie anzubringen, haben wir indessen nicht vorgefunden, während eine
solche doch bei den Zuthaton am Anfang und Ende des Textes zu
Tage lag. Was gibt sich nun ungezwungener als die Vermuthung,
dass eben die vierfache Einförmigkeit es war, die den Jaina-Dichter
zu einer Aendenmg bestimmte? Sie musste ihm bei seiner kunst-
sinnigen Bearbeitung als ein zu unbeholfenes Mittel erscheinen, um
dadurch die Fortgesetztheit der Bekehrungsversuche zum Ausdruck
zu bringen; er ersetzte also die ersten drei Variationen durch Eigenes
und Besseres, gerade wie er ja auch an einer anderen Stelle unseren
Darlegungen gemäss eine Wiederholung vermieden zu haben scheint.
An J* 27 ist Mehrercs auszusetzen. Die erste Zeile -^ leidet, wie
der Schluss von J* 19, an einer Un Vollständigkeit der Ausdrucksweise.
Auch die folgende Zeile'** hat keinen rechten Zusammenliang und
gibt ausserdem, wahrscheinlich in Folge einer Lautumstellung, statt
J Jät. Nr. 504 V. Ö-7.
^ aJiam pi järnimi jaJiiha, naJiü,
^ jam me tumnm aähcuti vakkam eyam; die folgenden beiden Zeilen lauten:
hhogä ivie aanga-kara havanli
je dujjayäf ajjo, amhärisekim || 27.
140
Ernst Leumann.
bhmasi das Synonym mhnai , tla^ zu tier späten Wurzel iBäh i»\
gehört. Wenn es schliesslicli in iler letzten Zeile heisst, das»
Lust dujjaya ,seliwer zu besiegen* sei, während daftir in B ducci
jschwer aufzugeben^ stellt, so ist dies anschehieud eine tadeUose
rianto, die in der Thal aueb sonst mehrfach ^ auftritt. Da aber üb
in ver%vandten Wendungen, die eine Verbalfonn gebrauchen,^ n
,Aufgeben* und nicht vom ^Besiegen' die Rede ist^ so ist auch übt^
sie der 8tab gebroehen. ^M
Ein Blick auf rh lU) veranlasst sehliessheh noch eine leichte Ver
schiebting in dem bi.sher Ab* die Ursprünglich kcit der buddhistiseliHi
HfH*ension sehr günstigen Krgeboiss unserer Verglciehung. B brauch!
niiinlich in der entsprechenden Strophe zweimal die Form vt/aaauno,
die nach J in 'vaaiiuno zu verbessern ist, und ferner bteteti nicht
weniger als drei Zeilen eine Länge in der siebenten Silbe, die sonst
fsBt ausnahmslos die Kilrzc begünstigt. Beide Fehler sind so aiifiUIlip
dass man sieh die Frage vorlegt, warum sie ent-stehen konnten, lo
dessen dUi"fte es in diesem Falle schwer sein, sieh in heiriedigeoiW
Weise riechenschaft darUber zu geben.
Im Vorstehenden sind nun freihcli noch lange nicht alle Vi-
riantcn besprochen. Indessen können die übrigen das GesammturthciL
wehdics der Leser sieh nunmehr gebildet haben wird, in keiner Weiisc
beeinHussen ; sie sind entweder gleicli gut oder gleieh selileeht, wit
zum Beispiel die ventndcile Wortstellung hi JMÜ=* = B v. 1% 2*, 3»
oder das letzte Wort in J* 26*^ = B v, 20^, Auch der Umstand, dass
der in J' 32 ausgesprochene Gedanke von B weiter ausgeftihrt unJ
auf drei von uns nicht besonders Übersetzte Strophen (v. 24 — 26)
vertheilt ist, gibt zu keiner Bemerkung Veranhissung, Es genügt nm
aus dein beiderseitigen Lautbestand einsehen zu haben, dass wir mit
Recht auch in solchen Compositionsfragcn, die durch sicli selbst kmv
Erledigung zulicssen, Fi im Allgemeinen fiii" ursprluiglicher als J g^
halten haben.
» Z, B. llttar, XVI, v, tH f.
^ J-20% :i2*, :13-, Urtnr XIV» 32, 34, 3I>, H7, 40, xvin, 34, II. 49 öle '1^
Die Legende von CrrrA und Sambhüta. 141
Hiezu kommt nun noch, dass J^ der ganzen Erzählung eine
zweite anhängt, die ihr als Gegenstück dienen soll: die zwei anderen
der vier Hirten, von denen die Einleitung der jinistischen Prosa-
bearbeitung (J^ l) spricht, sollen nach verschiedenen Wiedergeburten
ihrerseits zwei Asketen geworden sein^ welche einmüthig der Welt
entsagten und auch ihre Umgebung zu bekehren vermochten. Die
ganzen Erlebnisse dieses zweiten Brliderpaares werden auch in J^
unmittelbar hinter der Citta-Sambhüta-Legende^ behandelt; allein von
einem eigentlichen Zusammenhang der beiden frommen Dichtungen
ist daselbst nicht die Rede. Zwar ist gewiss ebenfalls mit Absicht
die zweite hinter die erste gestellt oder, wenn sie nicht vorher für
sich bestanden haben sollte, einfach hinzugedichtet worden, aber eine
thatsächliche Anknüpfung ausser der ideellen fehlt durchaus, und es
bleibt deshalb auf sich beruhen, ob hier J^ nachträglich auf eigene
Faust eine Personalbeziehung ausgeklügelt hat oder ob in J" eine
solche, wie etwa das Strophenergänzungsmotiv, unterdrückt worden
ist. Auf aUe Fälle zeichnen sich sowohl ,P als J^ gegenüber B durch
dieses Seitenbild aus. Nach aU dem Gesagten wird wohl niemand
dasselbe fiir eine ursprüngliche, in der buddhistischen Literatur ver-
loren gegangene Beigabe zu der Legende halten, sondern es dürfte
vielmehr zu den namenthch in J'' hervortretenden ausschmückenden
Zuthaten gehören, welche Jinistische Erfindungsgabe und Erzählungs-
lust gezeitigt haben schon lange bevor der uns wesentUch als schön-
geistig-sittlicher Charakter bekannte Dichter seine metrische Bear-
beitung ^ schuf.
Auch in der ferneren Entwicklung der Literatur des Jinismus
kann man beobachten, wie ab und zu ältere Erzählungen weiter aus-
gesponnen werden.^ Es ist keine Erfindung der Neuzeit, wenn zu
einem Roman, der eigentlich fertig ist, noch eine Fortsetzung ge-
schrieben wird.
> Unter dem Titel Unuyärijja als Uttarajjh. xiv.
2 Uttar. xin und xnr.
' Z. B. erhält die Athletengeschichto der ÄvaHyaka-niry. (xvn, 6, 1) im Com-
mentar zu Uttar. iv, 1 einen zweiten Theil.
142
Ern8t Leümann.
Selbst tlic willktirlblie Umkehrung; des Themas, Ersetzung
Liebe durch Hass ^ raan müehte sagen eine literariselie Variati
in Moll — fioflen wir, wie schon angedeutet, bei den Jinisten tn Vä
bindung mit unserer Legende. Man lese, was in J° aus derselben j
worden ist:
Ein Schiffer Niimcns !Nanda setzte Leute über den Gan«
Auch ein Mönch Namens Dlinmnmrui kam so im Schifl' Iiinüber.
Anderen bezahlten, was es kostete, und gingen; er aber wttrde (I
er als Müneh natürlich kein Geld bei sich führte) angehalten.
verstrich die ftlr den Almosengang festgesetzte Zeit. TrotÄdem Ke
der Schiffer ihn nicht gehen. Da er nnn auf dem Flusssand bei de
Hitze von Durst gequält und immer noch nicht frei gegeben wurd«,
ward er zornig und brannte den Mann nieder mit dem magischen
Gifty das er in seinem Blick besass. Derselbe wurde sodann in ein
Halle * als Hauskuckuck ^ wiedergeboren. Der Mönch kam auf seine
Wanderungen zu dem (betrettenden) Dorf und ging, nachdem
Speise und Trank empfungen hatte, um sein Mahl einzunehmen, nfl
der Halle, Da sah ihn der Vogel und wurde beim blossen Anblick
Ton Zorn edullt. Als der Mönch sich zum Essen anschickte, Hess er
etwas auf ihn fallen und machte es wiederum so, als derselbe lof
Seite ging. So konnte dieser nichts zu sieh nehmen. Schliesslidi
schaute er den VogeJ an (und sagte :1 ,Wcr ist denn dieser» der daij
Loös di^s Schiffers Nanda verdient!* Und er brannte ihn nieder. Der
selbe wurde darauf als \nlde Gans im ,todten Ganges^ wiedergebor
— der Ganges nimmt nämlich bei seinem Eintritt ins Meer jed«
Jahr einen andern Weg und das friihcre Flussbett heisst man (jö^J
wcils) den ,todten Ganges^ Der MOnch kam (mittlerweile) wälii^di
des (kalten) Mägha-Monats (in welchem der Wasserstand am geriog^l
sten ist) im Gefolge einer Karawane ebendahin. Kaum hatte ihn Jö*l
Vogel gesehen, so Hess er, die Flügel ausbreitend^ etwas in den Waa8«^^
tümpeP fallen. Aueli da vcniieht<'t, wurde er ids Löwe auf dem Bei^ |
' Oder Schule: Mahn (in dor VfiV^i iiüt jatn)pntfnua*iälä wiederg«gelMiii).
^ ffhfirn-koiln.
^ Wörtlkdi jiiifl Wimner*.
Die Legende von Citta und Sab(Ibhüta. 143
Anjana wiedergeboren. Als der Mönch (wiederum) mit einer Kara-
wane an ihm vorbeikam, erhob er sich und die Karawane stob aus-
einander; ihn aber Hess er nicht los und wurde so (ebenfalls) nieder-
gebrannt. Hernach in Benares als Idiot wiedergeboren, belästigte er
mit Andern seiner Art den Mönch auf seinem Almosengange. Dieser,
zornig geworden, brannte ihn (nochmals) nieder. Nun wurde er König
ebendaselbst und, indem er sich seiner thierischen Daseinsformen
erinnerte, ' verkündete er, um den Gegner, falls dieser auch jetzt
wieder ihn tödten sollte,^ ausfindig zu machen, eine unvollständige
Doppelstrophe 3 mit der Zusage, dass der sie Ergänzende die Hälfte
des Königreichs erhielte.
[Strophe, niry. ix, 32'* und 32 ^a]: Schiffer Nanda, ein Kuckuck im Hause,
Wilde Gans, ein Leu auf dem Berge,
Thor in Benares und König aUhier.
Selbst die Kuhhirten erfuhren dies. Auch der Mönch, der auf
seinen Wandeningen dahin gekommen war und eine Einsiedelei be-
zogen hatte, hörte die Worte durch den Parkwächter und als er
ferner auf seine Frage hin vernommen hatte, mit welcher Zusage
sie vom König verkündet worden seien, sagte er: ,Ich will sie er-
gänzen :
Wer die erschlagen ist ebenfalls hier.*'*
Jener ging und trug dies dem König vor. Da dieser darüber
in eine Ohnmacht fiel, schlugen sie den Mann, worauf er rief: ,Lohnt
man den Dichter mit Schlägen? Ich bin nicht schuld;'' das unselige
Ding" ist mir von einem Mönch zugesteckt worden.' Der König,
wieder zu sich gekommen, wehrte ihnen und frug: ,Von wemV' Er
sagte: ,Von einem Mönch.' Da schickte der König Leute (zu diesem
' jäifn »atnhharai, »awärt tiriya-jalo narai,
^ cintei: jai sanvpayam märei to nampayam phirjidau Ui toMfta jänarfä-nimittam.
3 »anuusü (sanuuyä),
* Oder ,Wer deren fünf hat erschlagen ist hier* nach der unten mitzutheilen-
den Variante.
^ aham na yäriämi,
^ logtuaa kali-karat^do eso.
Wiener Zeitschr. f. d. Kande d. Morgenl. Y. Bd. 10
144 Ernst Leumann.
mit den Worten): ,Wenn Du erlaubst, so will ich Dich verehren/
So ging er hin und wurde ein frommer Laie. Der Mönch aber e^
langte^ nachdem er gebeichtet und Reue empfunden, die VollenduDg.
Die vorstehende Uebertragung von J" ist eine gänzlich unver-
kürzte und mag also in ihrer Einfachheit eine Vorstellung davon
geben, wie J^ in der ältesten Fassung, welche ja auch, wie die Pra^
von J", in einem cürrii-Text stehen muss, daselbst etwa lauten wird.
Durch weitgehende Kürzung haben wir oben übrigens selbst schon
den Inhalt von J^ auf den muthmasslich ursprünglichen Umfang re-
ducirt. Die beiden Strophen von J" sind Umformungen von J' C} un«l
7, wie die Gegenüberstellung des Wortlautes noch deutlicher als die
Uebersetzung zeigen wird.
J* 6. däsä Dasanne ä«l,
miyä KaLinjare nage,
haiisä Mayanga-tlräe,
can4älä Käsi-bhümie |j
7. devä ya devalogammi
äst amhe makid^hiyä,
esä no chafthiya jäl
aimamannena ja vinä \
J" V. 1. Gangäe nätno Nando,
sabhäe ghara-koUo,
hafiso Mayanga-Üräe,
snho Anjana-pawae j
V. 2. Bänärasli ba^uo,
räyä eüh* eva ähio,
eesirji ghäyago jo «
80 etth' eva samägao^
Eine Halbzeile ist also an beiden Stellen dieselbe. Feraer stiiuuien
die Localisirungen (mit denen wir die Uebersetzung der Strophen
auch früher absichtlich nicht beschwert haben) in zwei Fällen mit
einander übercin, nur dass sie auf verschiedene Wiedergeburten ver-
theilt sind: Käsi ist nämlich ein anderer Name für Benares; der Gt>
birgsnamc Anjana aber ist offenbar unter Ablösung von KäV (schwarz i
aus Kalinjara hervorgegangen, indem dieses eine dialektische Be-
zeichnung des Berges Kälanjara ist, — oder vielmehr Anjana kann
die richtige Kurzform eines Bergnamens sein, der im Saipskjl ei^ent-
* Die letzten beiden Halbzeilen lanten in Ms. C, dns ich ebenso wie die
dorRelbon Lesart folpondo vritfi Bendall's Freundlichkeit verdanke:
eejtim ega-aejüir^am ghäyao eJfha ägao ||
Die Legende von Citta und Sambhüta. 145
lieh Kdldnjana lauten sollte: die vorauszusetzende Dialektform Kä-
lanjana wäre frühzeitig nicht mehr als Zusammensetzung empfunden
worden und hätte deshalb zu KäLanjara verderbt und dergestalt in
das Saipskrt aufgenommen werden können. Die hier ausgesprochene
Möglichkeit wird zur Gewissheit dadurch, dass in der übrigen Li-
teratur der Anjana-Berg in der That wegen seiner dunklen Farbe
berühmt ist und dem weissen Himalaya gegenübergestellt wird;^
femer aber dadurch, dass in B an Stelle des KäUnjara- Berges der
^eraw/arö-Fluss genannt ist. Dieser heisst nämhch bei den nördlichen
Buddhisten Nairanjanä, zeigt also ebenfalls n für das r in der letzten
Silbe. Ner' aber kann für NeV stehen, welches (= Saipskji; nila)
ein dialektisches Aequivalent von Kcd' ist. Was ist also wahrschein-
licher, als dass KäLinjara und Neranjarä eigentlich Synonyma sind
und in B und J ganz wie can^äla und soväga an einer früher be-
sprochenen Stelle sich berechtigter Weise vertreten können. Nur das
Eine scheint Bedenken zu erregen: KäUnjara bezeichnet einen Berg,
Neranjarä einen Fluss. Nun kommt aber neben Anjana auch die
Namensform Anjanä-giri ,Anjanä-Berg' vor, eine Femininform, die
als Gebirgsbezeichnung unerhört ist: es hat also der Fluss, der be-
kanntlich, dem indischen Sprachgeist gemäss, nothwendig weiblich
benannt ist, dem Berge, welchem er entspringt, seinen Namen ge-
geben.
Nachdem wir so innerhalb der Jaina-Literatur drei verschiedene
Versionen derselben Legende kennen gelernt haben, darf gewiss der
Hoffnung Raum gegeben werden, dass auch bei den Buddhisten ausser
der besprochenen Version sich noch irgend eine Nachahmung oder
eine Parallelschöpfung werde finden lassen; allermindestens darf man
im Canon des nördhchen Buddhismus etwas dem Citta- Sambhüta-
Jätaka Entsprechendes erwarten. Aber noch mehr!
Da uns in der Legende, wie schon in der Einleitung bemerkt
^'orden ist, keine specifisch buddhistischen oder jinistischen An-
scliauungen begegnen, so mag es auf einem Zufall beruhen, wenn
» Paflcat. (So) I, 7, 11 f. {BoehtL Ind. Spr.^ 7324 und 3408).
146 Ernst LEtrMA>rN. Die LECtENDE vf>N Citta vsn SAMBHirrA.
die Logende sich nicht auch anderwärts vorfindet Sie könnte eb<
gut von brahmanisehpn München erzJihh worden sein; ja es phf
sogar zwei oder drei Stellen in unseren Kecensionen, * welche als fust
verwischte Spuren auf einen bralimanischcn Ursprung derselben biar
deuten könnten.
Man hat aus dem Vorhergehenden entnehmen mögen, dass
beiden Fassimgeii, welche Buddhismus und Jioismus der Legew
gegeben liaben, in Bezug auf Wiedergabe der vorauszusetzendi'C
Grunflform sieh genau so wie die beiderseitigen Sprachen zu einamlrr
stellen: das jinistisehe Präkrtj zwar ein ebenso selbständiger Dialekt
wie das Pfdi der Buddhisten, ist diesem doch in der lautlichen Ent-
wicklnng um einen merkhchen Schritt vorausgeeilt Es milsste aki
wohl die vorausgesetzte brahmanische Form, die etwa im vedi^chrn
Purä^a oder Itihäsa gestanden haben konnte ^ sich zu unseren Jiih
geleiteten Fassungen ungeflilir so wie das Saiiiskrt zu den heidi
genannten Idiomen verhalten.
So viel von der Legende als solcher. Legenden aber sinJ
aberall oft nui- religiöse Einkleidungen von Volkssagen, In welckm
Umfang diese Thatsaehe für Indien Oiltigkeit hat und was ftir Wand
hingen daselbst, der Spraclientwicklung vergleichbar, stattgefunden
haben, dies zu untersuchen ^ würde hier zu weit ftlhren. Immerliiß
vermögen wir zum Schlüsse unserer Betrachtung den Gedanken nicht
zu unterdrücken, dass auch die Citta-Sauibhüta- Legende aus einet
weltlichen Erzählung umgebildet sein konnte. Lösen wir die religiu»cfl
Beigaben ab, so bleibt das Sichwiederfinden von zwei Freuntleo
vermittelst eines Spruches. Eine a] tin disc he Erzählung, wcldif
diesen Stoff zum Ausgangspunkt gehabt hätte, wiU'de der AnLigi-
nach mit K ä 1 i d ä s a*s S a k u n t a 1 a - S a g e , die den Ring als Wit"
dererkennnngsmittcl zwischen Ehegatten verwendet, nal^
Berührung gehabt haben.
i
' J' 9 Anfang" [^Wahroitij Reinem'] tiud n SchlusssAt? [,liiminel BrAlnniflVf]
ferncir vldktt^bt der AuHdruek /riiatonsaAt* in J» 24% welclier vom Commwü
wifttJer fnisrh verMtmiilen wird: inn-lrif twmfdo anajm pn^i ^= tta-karwmßiifo \näch ^
Cninm. Mja'/cnrvin-dvitit/o] ^vojinf/ ^^rayMi.
On Indian metrics.
By
Hermann Jaoobi.
In his review* of Oldenberg's work, Die Hymnen des Rigveda,
Mr. Grjerson has adverted to a development of Hindu metrics in
support of a metrical theory advocated by Oldenberg and others, viz.
that the icttis or emphasis with which certain syllables of a line were
originally pronounced, resulted in fixing the quantity of these syllables,
and that even if in exceptional cases the quantity of a certain syl-
lable was other than required by the rule, the icttis which was on
that syllable, sufficed to preserve the rhythm. Thus the Gayatri has
usually a double iambic ending, e. g.
affnim lie püröhltärii.
According to this theory it. was metrically accented: —
agnim He puröhitdm.
As the metrical accent according to this theory constituted the rhythm,
such irregular lines as
bdbhrave nu svätäväse
kratvd dakshasyu räthläm
martasya dem äväsdh
having the same metrical accent as the usual form viz. svatdvds^, etc.,
still preserved the rhythm of the Gayatri.
This rhythmical theory suits and explains pretty well the facts
of Greek metrics, and as the ictus or rather the difference between
1 Ind. Ant. 1890, p. 286 ff.
148 Hermann Jacobi.
arsis and thesis, is actually a fundamental point in Greek music, we
are no doubt entitled to base an inquiry into the origin of Greek
metres on the rhythmical accent as Westphal and Rossrach have
done with much success. It is no more than may be expected that
European scholars, trained in the school of classical philology, should
apply the same theory to Indian metrics, and that this has been done
by nearly all who have written on the subject, is a well known mat-
ter of fact. ^
Now I have repeatedly objected to this method of dealing with
Indian metrics for the simple reason that we have no direct proof
of, or testimony as to, the existence of the distinction of arsis and
thesis based on the ictus or emphasis cither in Indian metrics or in
Indian music. As the original link between musical accentuation and
metrics had been forgotten even in Greece, the silence of Indian
metricians on this point has no great weight in deciding the question
at issue. But we should expect to find Hindu music proving the cor
rectness of the rhythmical theory. The nearest analogen to what is
time'^ in European music, is the täla of the Hindus. But this tain is
defined as the measuring of time. It is not indicated by, and based
on, emphasizing certain notes as in European music, but is indicated
or rather measured by the beating of the tom-tom which accompanies
the musical performance and merely serves to keep the proper time*
This is a radical difference and all to the point. Its effect will have
been felt by all who have heard European melodies sung by Hin-
dus. Although they may produce the correct notes in the corred
time, still their delivery sounds strangely weak, and almost insipid,
because the Hindus, unaccustomed to our musical system, do nol
emphasize the tones which have the musical accent or ictus. There-
1 The most elaborate treatise of this kind is by Dr. Kichabd KChsau: IÄ
Triah{xtbh'JagcUX- Familie. Ihre rhythmische Beschaffenheit imd Entrcickelung, ^
tingen 1886.
2 The reader must be warned not to understand tlie term time in its XiVsA
meaning, but in the technical meaning, viz. as that which iu music regoUMi
not only the time, but also the rhythm.
On Indian metrics. 149
fore^ be cause the distinction of arsis and thesis, as far as has been
made out as yet, does not exist in Hindu music where it should have
continued to exist, though it might have fallen into oblivion in me-
trics, I maintain that it is against all principles of science to explain
Indian metres by a rhythmical theory which is based on the distinc-
tion between arsis and thesis.
Let us now examine the facts which Mr. Grierson adduces in
support of the rhythmical theory, and see whether he interprets them
aright. Since the time of Kesab Dä,s, i. e. in all classical Hindi dating
from 1580 A. D., the Chaupai metre contains four hues each of which
consists of 16 instants (or morae) devided as follows: 6+4 + 4 + 2.
But practically such a Une may be differently divided, viz. 6+6+4,
the last four instants almost invariably forming a spondee. But, for
instance in Malik Mahammad's writings, who flourished in 1540 A. D.,
"we meet continually, instead of the final spondee, a final iambus,
so that there are 15, not 16, instants in a line. The scheme then
becomes 6+6+3 (iambus)
6(1 + 1 + 1 + 2 + 1) 6(2 + 1 + 1 + 14-1) 30j+^)
dadhi samunda dekhata tasa dahd
6(1 + 1 + 2 + 2) 6(1 + 1 + 2 + 1 + 1) 30-f2)
kahi sande- sa bihangama chald
and so in many others. Now no ingenuity of scansion will make the
first syllable of dahd and chald long: and yet, unless they are pro-
nounced as long, the verse will lose the essential characteristic of a
Chaupai, The answer to this riddle is that which Prof. Oldenbbrg
gives for the Vedic pddas quoted above. We must use accent,
ictuSj as a substitute for quantity/'
Is this then the only possible solution of the problem? I shall
attempt to give the question a totally diflcrent turn and then weigh
the respective claims of either party as to the force and correctness
of their views.
In almost all poetry, we meet with 'metrically' produced or shor-
tened syllables. It can be imagined that, in an early phase of the
development of poetical art, poets were more incUned to make use of
150
Hermann Jaoobi.
thiH licence in orik-r to make a word hiiiUiblo fur the reqiu
of the meti'o. The question tiicn is wliat unknown power, if tt be
not accent, could make the reader jirouounee a syllable with llii*
required quantity^ though the author of Üie verse hnd g^ivcn it a
wrong one. In most eases our answer would he that the scheme
the metre liaving become fixed, and being, in this form, present
the mind of every reader, wouht naturally make liim pronounce any
vei'sc in accordance with its established form, and to produce a shi
syllable where required, and vice versa. In the case under consid^
tion we eoidd rest satisfied with this cxplainition. For first, the si
dard form of the Chaupai ending with a sjiondcc^ though c^no"
by Kesab Das^ had already been used by Ciiand Bardäiy some c<
turics before Mahamraad Mahk and Kestih Da«; and secondly,
Mal^ammad Malik has not been, according to Mr. üri£Höon'8 si
ment,' a man of great learning, but became famous for the fact that
he wrote for the people in the people's tongue, he may for that rea-
son have freely indulged in such licenses as did not grate (»n the
ears of his uneultiu'cd hearers. But it may be objected that this ex-
planation is scarcely more than a detailed description of the facts
be explained . It is^ therefore, necessary to start from another poii
of view. All Hindu verses are to be sung; consequently the mei
of a poem is bound up with the melody or melodies in whicli it
customarily recited. Thus, the prosody of a metre has its coiinterfii
in the prosody of the melody, the latter supporting the fornaer and
correcting it where it is faidty. As the lines of the Chaupai generally
end with a spondee^ the four partes of the melody to which the Cbi
pai are sung, must accordingly have ended with two long notes; a:
as a melody, in a way, exists by itself, it is capable of proppi
up a hobbling verse. Hence by the inHuence of llie melody
iambic ending of many of Mahamniad Malik s Cbaupais, could ha*
been, and I don't doubt, was elianged into tlie required spondaic
ending.
4
The modem vemaeulat LUereUure of HindutiaHf p 15.
On Indian metrics. 151
This explanation of the facts under consideration is, I think,
preferable to that of Mr. Gribrson, because it is founded on generally
admitted facts, while Mr. Grierson bases his theory on an unproved,
and I believe, unprovable hypothesis. Now the interest of the subject
in hand does not so much consist in finding an explanation, but as
Mr. Grierson states, in its analogy with some peculiarities of Vedic
metrics. If my theory accounts for irregularities in Hindi metrics, it
may also serve for explaining similar irregularities in Vedic metrics.
The assumption we have to make, is that in ancient times as now-a-
days there existed certain melodies to which the verses were sung,
and that in these melodies not only the pitch, but also the time (or
quantity) of some notes was fixed by the musical taste of the time.
In making this assumption we bring into play only such factors as can
historically be proved to have been in existence in India, while calling
to our help the icttiSy we introduce into our explanation an altogether
hypothetical factor.
Nevertheless, the adherents of the rhythmical theory based on
accent or icttu will be reluctant to give it up, because it seems to
explain satisfactorily the development of the Vedic metres from the
still more ancient fonns in which nothing beyond the number of
syllables was fixed. The advocates of the rhythmical theory will
say that it is impossible for the hearers of such primitive verses
to be sure of their having the required number of syllables, if the
ear was not aided by the rhythm i. e. the alternation of accented
and unaccented syllables. But, from our point of view, we can just
as well remove the difficulty — if there be any — of the hearer
being always aware that a verse had the required number of syl-
lables. For as we believe that every metre went together with a cer-
tain melody or certain melodies, and as a melody could only be felt
to be correct, if it had the fixed number of notes (i. e. all its notes,
distinguished from each other by difl^erent pitch, and not alike as the
syllables of a verse), it is evident that by the melody however rude
it may have been in primitive times, the number of syllables in the
corresponding metre was naturally and strictly regulated.
152 Hermann Jacobi.
Again the supporters of the rhythmical theory tind it easy lu
explain by its help the introduction of a fixed prosody in a verse
in which originally only the number, but not the quantity of the syl
lables was fixed. For they say that the syllables which had the ictiuf
were naturally made long, while the quantity of the unaccented syllables
remained unfixed. In this way, it is believed, the metres graduallv
assumed their final forms, the r/i^yLxzoi. But it will be seen that
our theory explains the assumed development of the metres just as
well. For, a melody being given in which besides the pitch of the
notes the quantity of some had become fixed in the course of time.
we readily understand that the notes of the melody conmiunicated
their prosody to the syllables of the verse; for only such verses would
well or agreeably fit a certain melody, the syUables of which had
the same quantity as the corresponding notes of the tuDC.
Finally, it may be said that the rhythmical theory satisfactorily
explains Greek metrics, and that for Teutonic metrics it is not a
theory but a fact, and that therefore it is plausible that the same
theory should be adopted for explaining Indian metrics. This argu-
ment has probably a greater influence on the mind of the student,
trained in the school of classical philology, than he would be ready
to admit. Nevertheless, if stated in plain words, every one will see
its logical inconclusiveness.
For, granted that some European metrics have passed out of a
primitive stage in which the number of syllables was the only metri
cal law recognised, into the more developed forms in which prosody
became a very conspicuous feature, through the agency of rhjthm
based on the distinction of arsis and thesis, still it will be hazar
dous to maintain that this was the only way imaginable. From the
fact that rhythm regulated Greek music, we argue that it did alsi>
regulate Greek metrics. But in India music has developed to great
perfection without rhj^hm i. e. the difi*erence between arsis and tliesi>.
and if I am rightly informed, the same holds with regard to Chine>i'
music. As to the ideas in which we are brought up, rhythm miirht
appear indispensable in music, and as nevertheless the music of pv«»^
On Indian metrics. 153
nations actually does dispense with it, there is no cogent reason to
believe in the indispensability of rhythm for metrics.
Nor can the similarity of the cause of the development of Greek
and Indian metrics be inferred from the similarity of the eflfect. For,
though a few Greek metres have a faint similitude to some classical
Sanskrit metres, stiU I defy every master of the rhythmical theory
to deduce from his principles the very popular metres Aryä and
Doh4, especially the latter. The difficulty is indeed so great that it
first induced me to give up the rhythmical theory as far as India
is concerned, and to assume that the development of metrics in India
followed a totally different line.
In conclusion I shall state my theory in a few paragraphs: —
(1) Metrical compositions were originally destined to be sung,
and not to be recited in any way. This we observe to be the fact
with savage and barbarous tribes.
(2) As metrical compositions are inseparable from their melodies,
at least tiU literature has reached a high degree of refinement, the
development of metres must be considered to go side by side with
the development of music.
(3) If with some nations music became rhythmical (in the tech-
nical meaning of the word), it is plausible that rhythm also directed
the development of metrics; but if with other nations music remained
unrhythmical, rhythm can have been no factor in the development
of their metrics.
(4) Indian music is not rhythmical, accordingly in explaining
Indian metres we are not allowed to call in such a factor as the ictus.
Before we get a more accurate knowledge of Indian music than
we can command at present, it would be a waste of time to hazard
a more detailed theory of the development of Indian metrics.
Anzeigen.
E. HuLTZscH, South- Indian Inscriptions, Tamil and Sanskrit. Edited
and translated by — . Vol. i, [pp. 183, 4**»J. Madras 1890.
The present volume is the first instalment of the results of Dr.
Hultzsch's work as Epigraphist to the Government of Madras. Dr.
HuLTzscH took up his appointment about November 1886, and proceeded
on tour almost as soon as he had arrived in India. The greater portion
of the matter, now published, was ready for the press by the end
of 1887. But the necessity of getting new types cut for the Govern-
ment Press and of drilling the printers for scientific work, as well
as other causes beyond his control, prevented the speedy appearance
of his work. Similar delays belong to the disagreeable experiences
of most Orientalists who work in India. Dr. Hultzsch has however
had the satisfaction of seeing in the meantime some of his most im-
portant discoveries appear in the Progress Reports. Moreover, the
delay has enabled him to add in the Addenda new important matter
which partly confirms, partly modifies some of his earlier xievfs,
and to furnish a thoroughly good book, which indisputably advances
our knowledge of the history of Southern India to a very considerable
extent.
The volume contains all in all 155 inscriptions (l) thirtj' tivc
Pallava inscriptions, all in Sanskrit (Nos. 1 — 34 and 151), (2) five
unpublished Sanskrit grants of the Eastern Chalukyas, (3) forty nine
entire Tamil and Grantha inscriptions, (4) sixty one fragments of
inscriptions of the same class, or, notes on such and (5) some addi-
tional Sanskrit inscriptions. Among these, the Pallava inscriptions, and
E. HuLTzscH. South-Indian Insckiptions, etc. 155
especially Nos. 20 — 31 and 151, which indisputably refer to the Pal-
lava dynasty of Kanchi, possess the greatest interest. By an extre-
mely skilful combination of their contents with those in Mr. Foulkbs'
Grantha äasana of Nandivarman - Pallavamalla {Indian Antiquary,
vol. vm, p. 273 fF.) and in the documents of the Western Chaliikyas,
Dr. HiJLTzscH has succeded in settling in a general way the chrono-
logical position of a series of nine Pallava kings. Nobody who care-
fully reads his introductory remarks to No. 151, the Kuram grant,
(p. 145 f.) will dispute the correctness of the synchronistic table on
p. 11, as far as the last six kings of Mr. Foulkbs' grant are con-
cerned. Nor is any reasonable doubt possible regarding the identi-
fication of Mr. FouLKBs' first two kings, Siihhavish^u and Mahendra-
varman i with the Rajasimha or R4jasiihhavarman (with the aliases Na-
rasimhapotavarman, Narasiihhavish^u and several hundred other titles)
and his son Mahendravarman, who are named in the Kailäsanätha in-
scriptions of Kanchi. These two points being admitted, we obtain a series
of nine Pallava kings who reigned between the beginning of the sixth
century and the middle of the eighth. The first among them, Lokäditya-
Ugrada^ijiä, was probably a contemporary of the second Chalukya
king Ra^araga, which latter belongs to the first quarter of the sixth
century, because the accession of his grandson Kirtivannan falls in A.
D. 567 {Indian Antiquary, vol. xix, p. 1 fF.). The fourth Pallava, Nara-
simhavarman, certainly carried on a successful war with the fifth Cha-
lukya, Pulake6in n, who mounted the throne about A. D. 610 and cer-
tainly ruled imtil A. D. 634. The sixth Pallava, Paramesvaravarman i,
defeated Pulake6in's son, Vikramaditya i, whose dates lie between
A. D. 670 — 80, and the last, Nandivarman, suffered a well authen-
ticated defeat at the hands of Vikramaditya's great-grandson, Vikra-
maditya n, between A. D. 733 — 747. Though it is as yet impossible
to fix the limits of each reign even approximatively, Dr. Hultzsch's
discoveries furnish a solid basis, on which with the help of new docu-
ments a full chronology of the Pallavas of Kaiichi may be built up.
For the present, it may be pointed out that, if Mr. Foulkes' older
Pallava grant, {Indian Antiquary, vol. viu, p. 167 fF.), is genuine its
156 E. HüLTzscH.
four kings, the last of whom, Nandivarman, certahily ruled at Kafichi,
must be placed before Ugrada^cja-Lokäditya, and must belong at
the very latest to the fifth eentiu'y.
The new editions of the Pallava inscriptions at the Seven Pa-
godas of Mamallapuram and at Saluvankuppam Nos. 1 — 19 are like-
wise of considerable importance. First, Dr. Hultzsch shows that the
strings of names, incised in a very archaic alphabet on the Dharma-
raja Ratha, do not refer, as Dr. Burxrll thought, to the god to whom
the temple is dedicated, but to its builder, king Narasiihha, who had,
similarly to Räjasimha, a large number of honorific titles or Birudas.
Secondly, Dr. Hultzsch points out that, if the last inscription, No. 17,
calls this same temple '*the house of the illustrious Atyantakama-
Pallavesvara'', the reason must be that a later king, named Atyan-
takäma appropriated the work of his predecessor. In support of his
view he adduces the fact that No. 17 is written in a later alphabet,
very similar to that used by Rajasimha-Narasimha>'ish9U and his son
Mahendravarman in the Kailasanatha inscriptions of K^nchi. Since
the son and successor of the latter warred between A. D. 610 — 634
with Pulake&in n, the inevitable conclusion is, as Dr. Hultzsch states,
that this second alphabet be|ongs, not, as Dr. Burnell asserted, to
about A. D. 700, but to the sixth centiu'y. Thus the ''appropriation"
of the Dharmaräja Ratha, (or, as I would prefer to conjecture, its
final completion) and the erection of its MaQ(j[apa, as well as of the
Ganesa temple and of the Ramänuja Ma^^apa at Mamallapuram, all
of which are claimed by king Atyantakama, happened from one
hundred to one hundred and fifty years earKer than Dr. Bursell, and
after him Drs. Biroess and Fergusson assumed. Though we have
yet to learn who tlie kings Narasiniha and Atyantakama were and
to which branch of the Pallavas they belonged. Dr. Hultzsch's re-
sults, which are not based, like the former views, on mere guesses,
make a very considerable advance towards the ultimate solution of
the difficult question and are of great value for the archaeologist.
The remaining Pallava inscriptions. No. 32 on the Amaravati
pillar and Nos. 33 — 34 on the pillar of the Tri&irapa]li or Trichino-
South-Indian Inscriptions, Tamil and Sanskrit. 157
poly cave, furnish a number of names of Pallava kings, who as yet
cannot be placed with any certainty. Tlie longer list in No. 32 will no
doubt become important hereafter. For the present, its chief interest
is, that it proves the existence of a Pallava king, who made an expedi-
tion into Northern India beyond the Ganges, and on his return visited
the Buddhist etablishment at Amardvati, where he listened to a ser-
mon and probably bestowed some benefaction on the monks residing
at the sacred place. All the other inscriptions represent the Pallava
kings as strict Brahmanists. The reverence, paid by this king to a
heretical creed, indicates that he, and possibly other members of his
family, were as great latitudinarians in religious matters, as most
other Indian princes. It must not be forgotten that Dr. Hultzsch
first succeeded in deciphering completely No. 32, which had baffled
the ingenuity of other distinguished epigraphists. He saw that the
lines run upwards from the lower portion of the pillar. It has been
found since, that the inscription on the Mahäküta pillar, Indian Anti-
quary, vol. xix, p. 1 ff., is written in the same abnormal manner.
The next three sections furnish very interesting and valuable
contributions to the history of the Eastern Chalukyas, of the Cholas
and of some minor dynasties, such as the kings of Vijayanagara.
With the help of his five new grants, which partly belong to the
EUliot Collection of the British Museum, and partly have been dis-
covered by that indefatigable explorer of the South-Indian antiquities
Mr. R. Sewbll, Dr. Hultzsch has constructed a genealogical table
of the Eastern Chalukya dynasty (p. 32) which certainly surpasses
all previous ones in completeness and exactness. It also shows the
order of the succession which frequently is rather irregular. It, finally,
gives approximative dates, calculated for the first twenty two kings
backwards from the certain date of the accession of Amma ii according
to the length of the reigns given in the several grants. Unfortuna-
tely, the latter vary not inconsiderably with respect to th(i figures
for several kings and give mostly round numbers. Dr. Hultzsch has
accepted as correct those figures which are found in the largest
number of grants. These are the biggest, and the result is that the
158 E. HCLTZSCH.
accession of the first king^ Vishi}ayardhana i, has to be placed several
years before that of his elder brother PuKkesin to the throne of Vata
pipura. Mr. Fleet has pointed out recently, Indian Antiquary, vol. xx,
p. 1 ff., that such an assumption has great difficulties^ and he has
fixed the beginning of Vish^uvardhana's reign in A. D. 615 on the
strength of astronomical calculations, the correctness of which seems
to be indisputable.
The last Eastern Clialukya grant and some of the Tamil inscrip-
tions have enabled Dr. Hultzsch to do also something for tlie histonr
of the Cholas and especially to show (p. 52) that the pedigrees of
this dynasty, given by former writers, contain some serious mistakes,
caused by a confiision of Chola kings with homonymous princes of
the Eastern Clialukya tribe. He has also given on p. 112 a genea-
logical table of the eariier Cholas according to the famous Leyden
grant and other documents. This compilation is hkewise. more com-
plete and exact than the tables published by his predecessors. It is
to be hoped that another volume of his will give us a list of the
whole Chola dynasty from the beginning down to the Mahommedan
conquest.
In addition to the important information regarding the political
history of Southern India, the inscriptions offer numerous points of
interest. A number of the Sanskrit inscriptions are of value for the
history of the Kavya Uteratiure. Some of the Chalukya grants furnish
valuable details regarding the distribution of the Brahmanical sch<x>ls
of the Taittiriya Veda, as they name among the donees numenw?
adherents of the Apast^imbha or Apastamba and Haira^yakesa Cha-
ra^as. Many of the Tamil inscriptions possess a great interest fv
the student of the Hindu law. Thus, I may point out the curious
agreement in No. 56 of the Kanara. Telingana and Gujarat ilUla
Brahmans. settled in the kingdom of Pa4aivi<}u. who decree that
after the year A. D. 1425 every parent who buys a bride for bis
son. or sells his daughter to a suitor, shall be liable to punishment
by the king and to excommunication. The document proves that the
law of Manu and A^uistamba, who declare marriages by pureha»^ ?<>
South-Indian Inscriptions, Tamil and Sanskrit. 159
be null and void, had not been obeyed. The Brahmans of Pa(Jaivi(Ju
had followed the more ancient practice which is taught in the Mä-
nava and Käthaka Gnhyasütras and which the Vasishtha Dharma-
sastra calls the mdnusha irivdha, "the marriage -rite practised by
men'\ It may also be doubted whether the agreement had any lasting
effects. For, in our days, the sale and purchase of Brahmanical brides
goes on in the most unblushing manner. I myself was once asked
by one of my Pai;i(Jits to advance 800 Rs for the purchase of a hand-
some and strong girl, able to do his household work. But the Tamil
document proves at least that there were times, when the Brahmanical
conscience awoke and an attempt was made to live according to the
rules of the sacred law.
Finally, the volume and especially its Tamil section is a perfect
mine of information for the ancient geography of Southern India.
Dr. HuLTzscH has taken a great deal of trouble with the identification
of the various places and districts mentioned, and he has been ably
assisted in this respect as in the translation of the Tamil documents
by his assistant Mr. V. Venkayya, whose services he repeatedly men-
tions with warm commendation.
I have already said that Dr. Hultzsch's volume is a thoroughly
good book, and I repeat that in scrupulous exactness and true phi-
lological method, it is, to say the least, equal to the best epigraphic
publications. There are very few and very unimportant cases where
I differ from his renderings or would suggest, as far as that can be
done without facsimiles, a dififerent reading. Thus, I would translate
the fii'st Biruda of the illustrious Narasiihha, pnthivisdrai (read pri-
fhivUdrah) not by *'the best on earth", but by '*he who possesses the
essential quality of the earth", (pjithivydh sdra iva sdro yasya sai).
The sdra of the earth is kshamd "patience", and hhütadhdrariam "the
supporting of the creatures", and the epithet characterises the king
as the patient supporter of the world. Again, I would take in No. 21,
Verse 5, the compound giritanaydguhaganascAitah to stand for girita-
nayayd gtihena cha ganai§ cha sdhitalj. and translate "attended by the
daughter of the mountain, Guha (Skanda) and the Ga^as", instead
Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. 11
160 E. HULTZSCH. SoUTL-InDIAN iNSCRIFTIONSy BTC.
of *'by the daughter of the mountain and the troop of Gnk»". 1
would also alter the translation of No. 27, Verse 2, in a similar inaMr.
Further, in No. 33, Verse 1, I would render pitrikulam not Vy "te
father's family', but 'by her father's dwelling', and in some o4ö
passages such as No. 35, 1. 4, man4ala not by 'territory', but by 'otwrf.
With respect to changes in readings, I will only point out one. i
seems to me that the halting Anushtubh verse. No. 18, 10 andSalJ»
10, may be brought into order by reading in the first line ■mbÄi-
graham. As the Petersburg Dictionaries show, graha is used, especiillj
in compounds, as a vicarious form for gfiha. The value of the pr»-
posed alterations is very small, and the points, to which they vis,
are such as may easily give rise to a divergence of opinions.
An excellent index makes the volume, easy to use for reference.
The very small number of misprints does great credit both to Dr.
HuLTzscH and to the Madras Government Press.
While heartily congratulating Dr. Hultzsch on the saccesg.
which he has achieved, I would add the request that he will end«-
vour to obtain from the Madras Government the sanction for pubfisiunt;
with one of his next volumes, facsimiles of some of the palaeognpb-
cally important inscriptions. Among these I would name Nos. 24. 2i.
29, 32 and 151.
April 2, 1891.
G. Büm^EE.
Le P. A. Salhani, S. J. Diwdn al'Ah{al. Texte arabe publiö pour U
premiere fois d'apres Ic manuscrit dc S^- P^tersbourg et annotr
par — . Fasc. 1. Beyrouth. Imprimerie Catholique. 1891. (U und
97 S. gr. 8. — Auch mit arabischem Titel.)
Ghijäth b. Ghauth, genannt al-Achtal, ist einer der berühmtesten
Dichter der Omaijadenzeit und wird von manchen arabischen Kri-
tikern über seine beiden Rivalen Dscharir und Farazdaq gcsteDt.
Für uns haben diese drei Dichter einen besonderen Werth als Illu-
stration der Zeitgeschichte. Achtal stand in engster Beziehung «u
'^ Le p. a. Salhani, S. J. DlwÄN al-Ahtal. 161
. ien Omaijaden und genoss die Gunst Mo'Äwija's, Jazid's und 'Abd-
dmalik's. Dass cr, wie die Mehrzahl seines Stammes, der Taghlib,
•.din Christ war, schadete ihm nicht, sondern war eher ein Vortheil flir
;ihn, denn er konnte so, imter dem stillen Beifall der Regierenden,
viel ungescheuter gewisse Dinge berühren als ein Muslim. Ein sol-
cher hätte z. B. kaum mit Stolz von der Entweihung des heiligen
Thals Minä durch 'Abdalmelik's Truppen (50, 4) reden dürfen. Selbst
die Schmähverse auf die ,Helfer' Muhammed's, die Medinenser, welche
er als junger Mann machte, hatten keine üblen Folgen für ihn, da
ihn der Kronprinz Jazid schützte, so unbequem die Sache für dessen
Vater sein mochte. Tritt Achtal nun durchweg fUr das Haus Omaija
ein und greift dessen alte und neue Feinde scharf an, wie er denn
sog'ar ein Lied zum Preise des etwas schwachsinnigen und feigen
Prinzen 'Abdallah b. Mo'äwija fertig bringt (76 ff.), so zeigt er doch
mitunter auch dem ChaHfen den Stolz des freien Arabers. So sagt
er einmal: ,Wenn die Qoraisch in ihrer Maclit das nicht ändern, so
kann man sich von den Qoraisch lossagen und entfernen* (11, 4).
Ueberhaupt zeigt er sich durchaus als Beduine und sieht die grossen
Ereignisse ganz vom Standpunkt seines Stammes an, während der
Unterschied von Christenthum und Islam dabei gar nicht in Frage
kommt. In der anarchisclien Zeit nach Jazid's Tod entbrannte zwischen
den Taghlib, die schon länger in der mesopotamischcn Wüste südlich
vom Chaboras gewohnt hatten, und den eingedrungenen Qais-Stämmen
ein wilder, erbarmungsloser Krieg, und weil die syrischen Qais gleich
Anfangs fUr Ibn Zubair Partei ergriffen hatten, so erklärten sich die
Taghlib, als Feinde der Stammesgenossen jener, fUr 'Abdalmelik, ver-
langten also auch nach dessen Sieg blutige Rache an ihren Gegnern
und waren sehr unzufi'ieden, als der verständige Fürst nicht recht dar-
auf einging. Ihr Sprecher ist nun unser Dichter. Die Fehde und der
Stammeshass waren dem Beduinen Bedürfniss geworden; dass jetzt nicht
mehr die einzelnen Stämme mit einander haderten, sondern dass grim-
mige Feindschaft zwischen den grossen Stammesgruppen herrschte,
machte die Sache filr das Reich nur noch gefilhrlicher. SchUesslich
ist dieser Zwiespalt der Araber unter einander ja die Hauptursache
11*
162
Le p. a. Sauianj, S. J.
gewesen, dass die Omaijaden die Herrschaft verloren und
ilirti Stell aug als Herrscliorvolk einbiissten,
Achtal ist auch sonst ein echter Beduine. Die Wehmuth
verlassenen Wohostätteny die Schilderungen von Kameelen und vfrüAm
Eseln stehn ihm also natilrliclier als andern Poeten, die das Wüsten-
leben weniger kennen, aber freilieh ist auch er ganz Epigone und
hiilt durchaus an der Weise der alten Dieliter fest. Aber so machten
es nun einmal die arabischen Dichter von Alters her; sie bewe^'tcn
sich im Geleise der Vorgilnger, und es kam nur darauf an, denselben
Inhalt immer etwas anders auszudrücken. Der Herausgeber deutet
darauf hin, wie genau Achtal sieh in einem Gediclite an Labid^ in
einem anderen an Ka'h b, Zuhair hält; an anderen Stellen i*rkcTii)i
man Nabigha als sein Vorbild. Wenn also selbst wir noch manchmal
sogar im Einzelnen die Nachahmung blos erkennen können, so miissc*n
die alten Kenner das in noch weit grösserem Maasse gekonnt haben;
aber sie empfanden dafür mit ilirer unendlich grösseren Sprach- und
Stilkenntniss auch viel feiner die OnginalitÜt im Kleinen
Das Christenthum AchtaFs tritt nur selten in einzehien A
drücken hervor, wie 71, 5. Viel mehr darin, dasß er den Wein m
die Trunkenheit mit Wonne preist. Au Stellen wie 2 ff. redet sein
Herz mitr und der Loser erinnert sich dabei, dass *Ali gesagt haben
soll, die Taghlib hätten vom (Innstcnthum nur das Weintrinken, In
ihrer Art vortreiflidi sind auch einige Stellen, wo er als ertahrcn»
Mann über die Weiber spricht, wie 12 C; allerdings hat er au<
hier alte Vorbilder. Nach unsrer Ansehauimg ist das alles fireüii
nicht eben sehr christlich; doch wollen wir hinzufügen, dass sich d
berühmte Hofdichter auch einmal einer strengen Kirchenbussc unl
worfen hat, von der ihn — das ist wieder charakteristisch fiir Ji
Zustände — der Priester^ wenn auch sehr widerwillig (Agh, »^ 182 f
auf Füräprache eines vornehmen Haschimiten bcfi'eite.
Einen ziemlichen Platz nimmt in Achtal's Gedichten die Po
1cm ik gegen den jüngeren Nebenbuhler Dscharir ein. Das uns un^
erquieklictie Gezänk zwischen diesen beiden sowie zwischen Dsc
und Farazdaq liat für die Zeitgenossen wie fUr die spiUeren Kritikc
md
1
chaiirj
DtwlN al-Ahtal. 163
offenbar sehr viel Anziehendes gehabt. Dem Aehtal wird übrigens
nachgerülimt^ dass er in seinen Schmähgedichten nie unanständig
geworden sei; zieht man die Grenzen des Anstandes nicht zu eng,
so mag das richtig sein.
Von sachhch interessanten Stellen erwähne ich noch die, welche
die Schiffifahrt auf dem Euphrat oder Chaboras betreffen (wie 52 f.,
96 f.), sowie den Vers, in dem ,die blonden Slaven' als gefiirchtete
Feinde vorkommen (18, 5); man hatte diese offenbar als römische
Soldaten kennen gelernt.
Wright hatte die Absicht, wie die Streitgedichte Farazdaq's
und Dscharir's, so auch den Diwan AchtaFs herauszugeben; der Tod
des unvergesslichen Mannes hat auch diese Absicht vereitelt. Der
vielverdiente Pater Salhani ist nun in diese Lücke getreten, und
wir erhalten hier das erste Heft der Gedichte des Taghlibiten, das
ungefähr ein Drittel der eigentlichen Sammlung umfasst; dazu sollen
aber noch Nachträge und Indices kommen, so dass wir wohl auf
vier Hefte zu rechnen haben. Salhani benutzte eine Abschrift des,
soweit bekannt, einzigen Codex, der den Diwan enthält, des Peters-
burger. Dadurch, dass Baron v. Rosen die Druckbogen nach dem
Manuscript corrigirte, ist die grösste Genauigkeit erreicht. Die Peters-
burger Handschrift ist alt und sehr gut. Sie gibt den Diwan, wie
ihn successive Ibn al-A'rabi, Muhammed b. IJabib, as-Sukkari und
al-Jazidi überliefert haben. Die Gedichte sind durchaus nicht alle
intact; die mündliche Ueberlieferung hat dabei wohl noch eine grosse
Rolle gespielt. Doch dürften die Beschädigungen mehr im Wegfall
ganzer Stücke und in der Vertauschung der Versordnung als in der
Entstellung des Wortlautes bestanden haben. So schroffe Uebergänge
wie 28, 4 können nicht ursprünglich sein, und auch dass der Vers 8, 1
ohne Zusammenhang mit dem Vorhergehenden ist, weist auf Ausfall
oder Störung der Reihenfolge hin. — Natürlich ist auch der Text,
wie er in der Schule festgestellt war, in der Handschrift nicht ganz
ohne Fehler bewahrt, namentlich was die diacritischen Punkte imd
die Vocalzeichen betrifft. Schon deshalb ist es dankbar anzuerkennen,
dass der Herausgeber die Varianten der Citate in den Aghani u. s. w.
164
I.E P. A. SAi^HANI, 8. J. DtWAN AL-AlITAl».
sorgfllltig «^esamiiR'lt lifit. Mit Kccht sagt er freilich, class doch meistern
die Lesarten der Handschriften den Vorzug vor den Varianten ver
dienen. Es bestätigt ^ich hier eben wieder^ dass in der Regel CiUt«
einen weniger guten Wortlaut bieten als Gesaminttexte»
Salhani hat eine Anzahl Fehler entweder geradezu im Text
oder in den Anmerkungen verbessert. Von diesen Verbessenrngeö
beanstande ich nur die zu 83^ 1, wo das handschriftliche ^^liJ \m
weitem am nächsten hegt Ich erlaube mir nun noch einige weiten?
Aenderungsvorschläge: 35, 4 Hes ^^^L^if, 39, 4 muchte ich ^^V lesen
^zu Gunsten des 'OthmAn'^ da die Textlesart ^jb das OegentheÜ '
deuten würdcj das hier durchaus nicht passt 46, 4 lies Jji; 55,
lies w^Ua^ (mit dem s. g. *Zjj ^\^)'^ ö6, 1 lies OI^äseüI; ö6, 8 lie
*J,-w^. 66, 5 scheint für das erste ^^ vielmehr ^\ nüthjg zu 8cia
88, 6 muss für ^-«Uä. ein Wort mit Pluralbedeutung stehen, also
wohl ^Uä. *jü, 4 ist vermutlilich iL«U**l zu lesen (Gesehlcchtsname).
Als Druckfehler sehe ich 61, 2 \>]^ stntt \->\^ und 91, 3 ^JjU- stott
^iU, an. Einige wenige andere Druckfehler wird jeder Leser S4>f»jit
als solche erkennen.
Die Schoben sind; wie schon Rosen angedeutet hat, du:
und oberflllchlicher, als man bei einer so alten Tradition erwarten
sollte J Darum ist es sehr zweckmässig, dass Saluaki mit BenUi
der besten Hilfsmittel einen eigenen ara biseheu Commentar zu Ai
Gedichten ausgearbeitet bat Diese Erläuterungen leisten auch dci
der sich mit der alten arabischen Poesie einigermassen bescl
hat, gute Dienste. Allerdings stimme ich nicht gerade mit jed<
Satze Salhani's überein und tindc noch etliche Stellen in dem G
dichte, die ich trotz des Commentars nicht verstehe, selbst abgcseh
von solchen, deren Text nicht in Ordnung ist; dabin rechne ich lö, 4,
w^o ich, wenngleich nur sehr zweifelnd, etwa J*^\ ^^\p\ *^^j ^y^
lesen möchte: ,wo dal i inten das Röhricht den Schtitzen verbirgt*.
Dem Hefte ist ein sehr gutes Facsimile beigefügt^ es gibt dies4jb«
Stelle wieder, die schon in Rosen's Catalog ^ facsimilirt erschienen ist
[|0B'
1 In den iScliolieii Ite» 58, 13 -;jU-\j für ^j^^L,
2 Les niaöuscrita arabee de riiistitut de« laugues Orientale». 8*» P5tersb l^TT
Ludwig Abel. Die sieben Mü'allakAt. 165
UoiFcntlich schreitet die vorzügliche Ausgabe rasch fort. Unser
voller Dank gebührt dem eben so gelehrten wie fleissigen Heraus-
geber, sowie dem trefflichen Rosen.
Die Ausstattimg ist so, wie man es an der Beiruter Imprimerie
Catholique gewohnt ist.
Strassburg i. E. Mai 1891.
Th. NöLDEKE.
Ludwig Abel: Die sieben Mu'allaJ^t, Text, vollständiges Wörtcr-
verzeichniss, deutscher und arabischer Commentar (Sammlung von
Wörterverzeichnissen als Vorarbeiten zu einem Wörterbuch der alten
arabischen Poesie. Bd. l). Berlin. Spemann. 1891. 8°.
Das schöne aber ferne Ziel, dem die altarabische Philologie heute
zunächst zustrebt — oder wenigstens zustreben sollte — nämlich die
Zusammenfassung des Wortschatzes der alten Araber, wie er uns in
den Gedichten der (rahihyyah und der von der Cultur des Islam nur
unbedeutend oder, wie in den meisten Fällen, gar nicht gestreiften
Beduinenrecken des ersten Jahrhunderts nach der Flucht vorhegt, kann
nur erreicht werden, wenn uns das, was an solchen Gedichten er-
halten ist, in kritischer Weise gesichtet, durch den Druck zugänglich
gemacht und über den darin enthaltenen Wortbestand fortwährend
sozusagen Buch geftihrt wird. Herr Dr. Ludwig Abel hat sich in
der erstgenannten Beziehung bereits vor vier Jahren durch seine
Ausgabe der Gedichte des *Abü Mih^an ' bethätigt und zeigt uns jetzt
durch die vorliegende PubUcation, dass er auch in der anderen Rich-
tung gearbeitet hat, ja er verspricht uns noch für die Zukunft Früchte
dieser seiner Thätigkeit, indem er bereits ein Wörterbuch zu Ahl-
wardt's Ausgabe der sechs Dichter ankündigt. Das verdient jeden-
falls Anerkennung, selbst wenn das Gebotene weniger gut wäre, als
es in der That der Fall ist.
Abel hat für sein Debut auf dem Felde altarabischer Lexico-
j^phie die Mu'allaqUt in der gewöhnlichen Siebenzahl als Object
S. Nöldeke's Anzeige im 2. Baude dieser ZeiUchrift, Ö. 79 — 82.
166
Ludwig Abel,
gewälilt. Er lial — iiirknn er zugleich praktische Lehrzwecke im
Auge fassto — den Text der selten gewordenen iVRNuLD^sehen Äii*-
gabe vorausgeschickt; das ist im AUgemeinen nur zu billigen; ^.r
hätte sich aber noeh grösseren Dank verdient, wenn er auch «fo
beiden oft zu den ilu'jdhiqat gezählten Qasiden von aI-'A*§ä und an
Nabigah ad-DubyAni beigegeben hätte.
Da Ab£l sich grundsätzlich jeder Textkritik enthält, so ist in
dic5ser Hinsicht natürlich wenig zu bemerken, Tarafah 10 hat er
nöthigerweise die bessere Lesart KaA'^j
welche sow^ohl Abko
ais AiiLWARDT haben, durch s£Jl}\ einsetzt. Im Wörterverzeichnis
sind aber merkwürdiger Weise beide vertreten — Lair. 9 hätte dit?
richtige Lesart Ahi^wardts ^.5^^ statt ,J-ii^ eingesetzt werden sollen,
Lnr, 10 ebenfalls Ahlwaiidt's Lesung: U4^ *^ ^^ ^^^ ^^j^^*--
Das Schmerzenskind unter den sieben Qaslden, die des Inaru'ulqais,
wird bei dem zerrütteten Zustande, in welchem sie uns überhefert
ist, dem Verständnisse — und zwar nicht blos dem des Schülers —
stets die grössten Schwierigkeiten bereiten^ und so wenig bcfriedigeod
die Recension ist, welcher Arnold folgt, so können doch jedenfalls
auch Auo, MüLLER^s und AHiiWARDT^s Verbesseruugsvorschläge nicht
den Anspruch i^ndgiltiger Lösungen erheben, Abel fühlte sich daher
mit Recht nicht hemüssigt, jene zu Gunsten einer von diesen auf
zugeben oder gar sich selbst in langwierige kritische Untersuchungen
einzulassen, die ja bei der Lage der Dinge doch auch kein wirk-
lich abschliessendes Ergebniss liefern konnten. Für Schulzweck«
werden eben immer die Qasiden des T^i-i'^fah oder Zuhair, oder da-n
prächtige Prahlgedicht des 'Amr ibn Kultum vorzuziehen sein. In Hin-
sicht auf jene Zwecke hat Arkl am Schlüsse des Bandes kurze Aü
merkungen, meist dem Commentar der ARxoLD'schen Ausgabe eal-
nommcn, beigegeben.
Was den llaupttheil des Buches, das Wörtcrverzeichnifis, Ik-
trifft, so zeugt dasselbe von emsiger und recht sorgilUiigcr Ar!
Sehr zu loben ist, dass bei jedem Ai*tikel (mit Ausnahme der allcr-1
gewöhnlichsten Wörter) sämmtliche^ Belegstellen angeführt mt\
^ Mir ist nU Au»la^ujig nur dm Belegstello Imr. 1 bei ^J^ jiufgefstUn.
Die sieben Mu'allakät. 167
und es wäre sehr zu bedauern, wenn Abel seine in der Vorrede
angedeutete Absicht ausführend in den späteren Bänden der Samm-
lung in dieser Hinsicht eine Aenderung eintreten Hesse. Auch die
Anordnung der Wörter ist mit Rücksicht auf den Gebrauch durch
den Schüler im Ganzen und Grossen zweckmässig; nicht einverstan-
den bin ich damit, dass auch die Plurale in eigenen Absätzen heraus-
gerückt sind, wie z. B. i^ki Reitthier und darunter ^^ki Reit-
thiere, oder eXI-i König, darunter ^^^I Könige und noch einmal
herausgerückt ^^ Könige. Bei J-£* ist der PL JlÜt durch den
Absatz J-Ü\ von seinem Singular getrennt. Daran wird aber nicht
einmal consequent festgehalten: z. B. sind bei jit und SJi^ die
Plurale unter einem Absätze mit den Singidaren angeführt, dagegen
aber unmittelbar über dem zweiten Beispiele ,^ife und der PI. cUfe
als gesonderte Artikel; auch mit der Trennung der weiblichen von
der männlichen Form, z. B. bei yijl und *^ybj, p^\ und s\yLi> kann
ich mich nicht recht befreunden.
Die Bedeutungen der Wörter sind im Allgemeinen zutreffend
angegeben; wenigstens habe ich unter einer grossen Anzahl von
Stichproben nur verhältnissmässig wenig auszusetzen gefunden. Z. B.
heisst ^j4 nicht ,sich entgegenstellen' sondern ,entgegengehen' oder
noch besser ,begegnen^ Die Stelle Tarafah 13 ist zu übersetzen:
,(Eine Kamelin), welche dahineilt, als ob sie eine schnelle (Strauss-
henne) wäre, welche einem schwachbefiederten (nicht schwachbehaar-
ten), aschgrauen Strauss begegnet (und vor ihm davonläuft.)' —
,^^-^AaL\ ist nicht ein Wildesel ,mit weissem Male auf den Hüften',
sondern einer, der in der Zwerchfellgegend ein weisses Band hat.
Vgl. den Commentar bei Arnold zu L. 25 und meine Ausgabe von
al-'A§ma'i, K, al-wuiiüä, Z. 56. — Bei J>ü hätte es gegolteu, sich
zwischen den beiden von den Commentatoren angegebenen Bedeu-
tungen zu entscheiden. JU mediae ^ heisst ,das Mass überschreiten^
(ursprünglich vielleicht: ,Ein Kamel schlecht beladen, so dass die
Ladung aus dem Gleichgewicht kommt', dann von der Wage, die
durch die Ueberlast aus dem Gleichgewicht geräth). J^ ist die In-
tensivform und bedeutet: ,übermässig, unmässig sein' und besonders
168
Ludwig Abel, Die sieben Mo'ai-lakat,
jsit'h übermässigem Jammer hingeben*. Jl* mediae ^ bedeutet ,anii,
bedürftig sein'; die Iiitensivform J^^ mit der Nebenform ^p. heilst:
jsich und die Seinen kümmerlich fortbringen' imd auf fremde Hilfe
angewiesen sein', in weiterer Entwickelung ^um Hilfe bitten' and
schliesslieh »Vertrauen zu (,^^) jemandem haben'. An der Stelle Imr, €
kann diese letztere Bedeutung nieht wohl gemeint seiiu Die Frcundti
sprechen zu dem Weinenden (V. 5): ,Kichte dich nicht zu Orundc
vor Betriibniss, sondern gib dich zufrieden!' Er darauf (V. S): ^tfe
(einziger) Trost ist es, Thränen zu vergiessen.* Dann besinnt er mh
eines besseren und sagt: ,Aber ist denn eine verwehte Lagerspur
der Ort, s\ch so übermässigem Jammer hinzugeben V (V. 7,^
(Das ist doch nieht das erste Mal, dass du eine Trennung überstanden
hast) so wie du es gewöhnt bist von früher , wie bei der *Umm al-
liuwairit und ihrer Naehbarin, der ^Umm ar-Rabäb in Ma^sal u, s. i
Die Bemerkung Abels ,sc. ich meine doch* ist daher unrichtig.
In einigen Fällen wäre eine präcisere Uebcrsetzung ^ünschenswc
gewesen: z. B. ^i^jJl *\j^\ ^j^^ (Am. 39) , bringt die verhehlte
heit an den Tag^ — iLxx^ (Am. 30) möchte ich statt mit ^emp
ragen' übersetzen: ,(Schwerter) , welche von oben herabfaUen (»uf
die Köpfe der Feinde)* (die Form vin =^ Pass, von i). — Die
deutung ,anhahend* für <-i^^ (L 5) ist undeutlich. Der Vors ist
übersetzen: jDaselbst sprechen meine Gefährten, während sie ik
Reittliiere bei mir beharilich stehend festhalten etc/. Der Dicbfi
will durch die Wahl dieses Wortes, um die Grösse seines Schmer
zu schildern, andeuten, wie lange und eindringlich die Freunde ilini
zureden müssen.
Von Druckfehlern ist mir hei flüchtiger Dm-chsieht nur einer
'-:Vmr 4i., aufgefallen, wo t-Lji statt U-Uj zu lesen ist. S. 175^ Z. \^
ist durch einen lapsus calami ,ist' anstatt ,8ind' stehen geblieben.
Das ist alles, was ich über Abbx's neuestes Buch zu bemerken
habe. Jedenfalls aber verdient diese nl\tzliche Publication Dank wfldj
Anerkennung.
Dr. RuDOLr ficvtr.
StRZVOOWBKJ JoaBF. BrZAKTlMBCUJi D£A'KMÄl4HR.
169
y
Strz^'oowbki JoseFj Dr. Bi/zantinücJie Denkmäler, i. Das Etsehmia-
dzin-Evangeliar. Beiträge zur GeschichtG der armenisclien, raveniia'
tisL'hen und sjTO-%yptiachen Kunst. Mil 18 Illustrationen im Trxt
uud acht Doppel tafeln. Wien. Meehitliaristcn-Congregatiou. IHül.
4". viB. 127 S8.
Obgleich die vorliegende Publieation in das Fach der Kunst-
geschichte gehört, so mllssen wir sie dennoch wegen ihrer Wichtig-
Ifeeit für die CidturgeBehichte Armeniens in den ersten Jahrhunderten
seiner Christiamsirung au dieser Stelle einer Besprechung unterziehen.
Den Gegenstand der Untersuchung bildet die Handschrift der
Bibliothek des Klosters Edimiatsin/ welche der tp'f//* j"sy"'f *^^if
8. IB unter Nr. 222 folgender niassen beschreibt: |VÄ«**«^öiV# Ä^^*«/il*«-
tm-^p Jirhtaij^Jtp t^ftnttftfiif $tt^ Liuntfh* apitu** ^ Juitttttttut^j^ J* snnt*jtA. Lt, pt
<^y/ tipptitttiitinti p dtt* tit tnt-äb wÄ-ji»«.^ ^\tnL tht^iitiittii '^^ihtftfft £-«. %HpnAtitifi U***^
pnttitt^rn n/lttn.utJj&tut h tnli^nn^ß' litu^t 1 ftr t§tptt»ff 1 ttftattpJ* p <^§tttp$utMtit mnL-^
M-biMUt 'l^pptttipßr^ *\^ttt nH'ii tfptlLp |1 fif^ynttttnt n^tiFtut ptth^tttt^ mu» £- p tilittttttpntu*-
«/iUtft* ttpptiff/ MttnL^ttttAttnip %-tMMpitutftititfh h m^titf<^$t^rt*pttf;;^ h hrnt^pti ^^u*p**t
^ * |f|»^ p tt^pflf^t p t^Lp^h t^tittutt^ ^^^^u*t**tttitt$ipu»% i
Diese in ihrer ganzen Fassung sonderbare Angabe stimmt in Be-
ti'cff der Jahreszahlen nicht ganz mit der Subscription ilbcreinj welche
folgen der mausen lautet: fpl*ß****^ j**'*^f pt*tf,f v*{/'"7'*'% *lil |' » ^^ P""'
fihftt^rrj ^Mtt-ttt^ ^|*'|^' jftttJüußl^^utfftt^i ptitinuiftMt^tit ß tr ttt'tt {J^JlK *
Darnach wurde die vorliegende Evangehen- Handschrift im Jahre
las der armeuischen Zeiti'echnung (=^ 989 u. Chr.), im Jahre 742
oder 74s der Griechen (was 1026, respective 1032 n, Chr. ergäbe),
im Jalire 37^ der Hidsehra (= !189 n, Chr.) geschrieben. Die An-
gabe in Betrete* der muhammedanischen Zeiti*eehnung, deren Richtig-
keit Dr. Stkzyüowski Anfangs bezweifelte (S. 20), da, wie er meint,
^ Der Verfamser sschreibt EtHchiiiizidKin, er liatte aber in UebereiDstimniung
mit dem 8y»löm dor tou Uim ijre wählten Tranascriptioo Etlimiiitain oder Edschmia-
xsm jscbröiben «oHcii. y^fjfnuhfi^ bedeutet nicht ^Hetabkiiaft dea Eingebornen* (S* 2)
Bondem ^ea stieg herab der Eiiigeborue".
170 Strztgowski Josef.
dieselbe das Jahr 1001 n. Chr. ergäbe, stimmt mit der armenisehen
Jahreszalil überein ^ da ja das muhammedanische Jahr ein Mondjahr,
mithin kürzer als unser Sonnenjahr ist; dagegen ist die Angabe m
Betreff der griechischen oder Diocletianischen Zeitrechnung <der so-
genannten Aera raartyrum) entschieden fabch, was schon daraus her-
vorgeht, dass der Edimiatsiner IPr/f T^J-'f Uh'IV ^^ mitgetheüte
Subscription dagegen üh»!"^ angibt. Wahrscheinlich muss i>l/ (Tmö!
gelesen werden.*
Die Handschrift wurde mithin im Jahre 438 == 989 nach guten
und alten Vorlagen von einem gewissen Johannes fiir den Mönch
Stephannos geschrieben, einen Neffen des Gründers des Klosters So-
rawanq Clf"r"^*"V) i^ ^^^ Provinz Wajotsh-dzor (t| «»/i^ ^i^), von
welchem Stephannos Siunetshi in seinem Werke i^^-wÄr/^i^A «—tt
•f— f«l^* ^ed. Emtn. Moskau 1861, S. 179) berichtet. Die Handschrift
war fiir den Gottesdienst auf dem Altare bestimmt. Trotz dem auf
die Wegnahme der Handschrift gesetzten Fluche wurde dieselbe doch
weggenommen und einem anderen Kloster geschenkt. Auf foL 9 findet
sich nämlich die Notiz, dass im Jahre 622 (= 1173 n. Chr.} unter
der Regierung des Athabek Eltkuz, als Gregor (iv, 1173 — 93) Ki-
tholikos war, Gurdzi, der Sohn des Wahram, das Evangeliar gekauft
und dem Kloster Makard ^^Ma^ard?) des heil. Protomartyrs Stephan-
nos geschenkt habe.
' Das in der Note 1 auf S. iO ans Michael Asori mitgetheilte Factmn tit
richtig*, wie ich es dem Verfasser mitgetheilt habe. Anf S. 93 seiner Chronik Jero-
salem l$7l' schreibt Michael .im Jahre 315 der syrischen Zeitrechnnng ^^rV
^ffJLtp '^l^&tm^mmA */» ß-mt^ |^»«^<.j^) wurde Christus geboren* nnd aof S. ^
bemerkt er > m^^\\ ^IV- p^ Wt^'V -f^TI* ^ P—"*-*/- ^V9* ***
in der That 871 — 315 = 566 ergibt.
' Man darf diesen Titel nicht mit .Geschichte des Hanses Sisakan' üi<r
setzen, wie es so S. iO geschieht, sondern es muss heissen .Geschichte des Hau«?»
Sisak*s\ oder .Geschichte des Landes Sisakan* vgl. S. 8: W^j. «f«^«y \m ^i |<*
—^/•*- -cT > *-Mt/* Dh^'j *<•*-*/* >-r-T ^*--P TV^
Mo5«s Ch.>rvnat$ki. Geschichte, i. ^p , |<m. fS^m^tm.i H/t«»f. f%m^ ^fXm^ftimXf
Byzantinische Denkmäler. 171
Durch diese Erläuterungen dürfte nun die überaus nachlässige
und wirre Beschreibung unserer Handschrift im \P*yr d"*^9'^k den
Armenisten einigermassijen klar geworden sein.
Ob der Evangelien -Handschrift selbst ein bedeutender philo-
logischer Werth zukommt, ist uns nicht bekannt; das Interesse, um
dessenwillen der Verfasser der vorliegenden Monographie die Unter-
suchung angestellt hat, gründet sich nicht auf den Text, sondern auf
den Einband und die der Handschrift angefügten Miniatur-Malereien.
Der Einband der Edimiatsiner Evangelien besteht nämlich aus
Elfenbein-Diptychen, welche, wie der Verfasser durch Vergleichung
mit dem in dieser Richtung vorhandenen Material nachweist, in der
ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts in Ravenna entstanden sind.
Dass diese Arbeit auf das Abendland zurückgeht, davon kann sich
Jedermann durch eine Betrachtung der Tafel i selbst überzeugen.
Die am Anfange und Ende der Handschrift eingeftigten Minia-
turen sind nicht etwa — wie man erwarten möchte — byzantinischen,
sondern syrischen Ursprungs. Auch fiir dieselben setzt der Verfasser,
gestützt auf Vergleiche mit sicher datirten Denkmälern, den Anfang
des sechsten Jahrhunderts an.
Damach wurden Einband und Miniaturen einem alten, wahrschein-
lich vermorschten Manuscript entnommen und zur Ausschmückung des
im Jahre 989 geschriebenen, für den Gottesdienst bestimmten Evan-
geliars verwendet. Uns Armenisten interessiren vor allem die syrischen
Miniaturen und die daran sich anschliessenden Untersuchungen, in-
sofern sie auf die Culturgeschichte der ersten christlichen Zeit Ar-
meniens und die damit im Zusammenhang stehende Frage über den
Ursprung der armenischen Schrift ein Licht zu werfen geeignet sind.
Die Entwicklung der armenischen Kunst, speciell der Malerei
fkllt in eine sehr späte Zeit. Die Armenier waren in der letzteren
Beziehung ganz vom Auslande abhängig. Dass die Armenier noch
im achten Jahrhundert keine einheimischen Künstler hatten, beweist
eine Stelle des sogenannten Wrthanös, auf welche Erzbischof Dr. Arsen
AiDYMEAN den Dr. Strzygowski aufmerksam gemacht hat. Es heisst
nämlich dort: ,einem Jeden ist klar, dass ihr (Ikonoklasten) lügt.
172
STRzyoQwsKi Josef,
weil ja bis heutzutage Niemand in Armenien ein Bild an-
zufertigen wüsste, man vielmelir <iip BiMer von den Grie-
chen bracbte, von welchen wir überliaupt alles haben/ — Es war
dies die Zeit der vom arabischen Chalifcn eingesetzten OstikAni^
denen bekanntlieb die Zeit der byzantinischen Rürapalaten (l|^'/—
tifuttfuit») %'orangeganfi;en war. Während dieser Zeit sowie in jent^
der letzten sasanidisclien Marzpane war Armenien eulturell von By-
zanz vollkommen abhilngig. Daget^cen stand es in der Zeit der ersten
Marzpane soTf^ne während der Regierung der letzten arsakidischen
Scheinkönige ganz unter persischem, respective syrischem Einflüsse.
Dass der syrische Einfluss damals, wo die persischen Künige
das armenische Volk den glauben^^vcrwaudten Griechen ganz ent-
fremden ' und es fUr den üulturkreis des Orients gewinnen wollten,
ein sehr bedeutender war^ das kann man an mehreren Stellen der
Geschichtswerke von Moses Chorenatshi und Fazar Pharpctshi deut-
lich lesen. — Mit der Frage, welcher Einfluss unter den letzten arsa-
kidischen Königen der massgebende war — es kann hier nur an
den byzantinischen oder syrischen gedacht werden — hängt die Er
ledigimg der wichtigsten Frage der armenischen Culturgeschichtt?,
nämlich der Erfindung der einheimischen Schrift durch Mesrop aa-
sammcn. Ich liabe bereits in zwei Aufsätzen, welche über das Vet-
hältniss der alten sogenannten Danierschen Schrift zu jener Mesropi
handeln (diese Zeitschrift n, 245 und rv, 284) gezeigt, dass man nicht
an eine gricehisehe, sondern an eine syrische Quelle für Daniels,
mithin auch für Mesrop^s Schrift zu denken habe. Die Richtigkeit
dieser Ansicht wird durcli mehrere Stellen des Geschichtswerkes von
Moses Chorenatshi bestätigt. Moses erzählt ni^ ^y, dass nach Atm
Tode Arsak*s u. Mernian mit einem grossen persischen Heere in Ar
* Zur VermindeniDg des frUljer beütamlenBri frfie^'hiBcheii und Bur Erti^btinf
de» syrischou Einflusses trug auch dür Umstand bei, dajis die armenische Kirclir
auf dem Concil von Wa'jfarnapat im iÄhrt* 366 von der Bevorinundiing der grie-
chischen K ire ho sich be frei te^ indem von da an der Pfttriardi nicht mehr Tom E»-
bjRchof von Cäfiaren, sondern von den BiKchnfen der Nation «nlbst eing-esetaft wurda
(EnsbiBchof Abel Mechithnremi. m^mu,*ntM^p (,,.% t^»fi»^»ß ^«w^hmim^A wj^^ k^^
^%L»;. WaYAi^pnt. 1874. 8. 3i>).
Byzantinische Denkmäler. 173
menien einrückte und die griechischen Bücher verbrennen liess. l;^*^
uumtt upaatit^utu aJimu tLtntahtt^n uiamt^m^ Ira. C^m$uJuht tntuam up ntjautittrt atLiumnt.^
P-^*^ jntAtstfi^fff u$ßi^ u^u$^t$[tl^. Iri. JJt »ip fi^lrugl; jnju ^otih^^ ^utiP ^c»^^«.
j^B^iri. — Aus m, ^p erfahren wir, dass man in der Kanzlei des
Königs Wramäapuh der persischen (Pahlawi-) Schrift sich bedient
habe, ^«ä^^ i^utpu^tu^uAfwt^ ^pkfiif tF'"L* — -^^^ ^ ^t S®'^^ Yi^r-
vor, dass die Geistlichkeit in ihrer theologischen Bildung ganz von
den Syrern abhängig war: A-i. ^^mafV/^ qJlrh^i Wiu^iu^ p-$upii.iru»%ntf3-ifu,%
upmmutuJtriua jtuunnunht J**} ll^^i'KI J*"^h ' ^\\!t^np %$up /i j\*irpnä.tt-i^iuy
myplrtmi^ gji%l;/li» p%^^ut%nä.p ut^tup^u jy% tfp^f* tfMip^lr»Mt£^ *^ pu»J-»Mthlri_
ftm^tmp^u ^ufp'ff t'^'^jt^ -itupu^li ,[& pmilfu$gn,^\i jnjb nt.„u»\i&i_ ^«y^wc^^c^
mLtOi^ jliLplr$u%g Ju$u/,Vk0, «w/^ »Q,uy% u»unp[t x — Die feindscligc Haltung
der unter griechischer Herrschaft stehenden Armenier gegenüber der
Erfindung Mesrop's, wie sie m, H erzählt wird, ist vollkommen un-
begreiflich, wenn die armenische Schrift aus der griechischen Cursiv-
schrift gebildet worden wäre, dagegen begreift sie sich leicht, wenn ihr
ein syrisches Alphabet zu Grunde lag. ' — Aus Fazar Pharpetshi (Ausg.
von 1793) S. 25 erfahren wii', dass man in der Kanzlei des armenischen
Königs in syrischer und griechischer Schrift schrieb: »»««^^ ir^ jnjh
tf^ 'tf'^Ü^F'' J**»p"f-»^»f* If-nph- p-uttf.$ut.$ip//it ^"y"g utp^naÜt^ i^^figit, S. 26
wird die beklagenswerthe Abhängigkeit der armenischen Geistlichkeit
von der syrischen Wissenschaft geschildert: u,pu,Jtp lrp,M$%lrilt uyp\, |)^^
P'i'ig amIritmhIrMJ tadah-UB^tM»!^ h-iupiu JiatitbtaAtakt ^utäututnuth ut^pt$aip^fiu t fl^P
pammtn.tf* i^nyußLi^ A-t. ^imuMtuitBtia autitutiuiMtp^i^ irt. putaJlutt-u»Ju/l§aub&i$y
> Die sogenannte Daniersche Schrift, auf deren Grundlage Mesrop sein
Alphabet aufbaute, stammt nach Moses Chorenatshi in Uobereinstimmnng mit Fazar
Pharpetshi und Wardan aus älterer Zeit (vgl. ni, h-p t tlutrfufnuQ i.u$lru$i^ ^t^Ü^—ttv
tmmt^ß) nnd geht nach dem m, ^o. Erzählten auf das Archiv von Edessa zurück.
Wenn die Mesrop*sche Schrift aus dem Griechischen stammt, dann ist die Stelle
m, d-o. f »l^npUBtLpIrMJ aC^tujtrpi^ $*tp-nt.p-$a»jiA* puu$ uAtnu»ip-uip$ta.p-lr $uii itfitapu*-
ptyfig ^uy'""d'-''d '^ol^koinn^^i^ unbegreiflich. Ueberhaupt scheint Mesrop nach
dem was Fazar Pharpetshi S. 29 über ihn und Sahak berichtet, vom Griechischen
wenig verstanden zu haben. Wahrscheinlich hat er in seiner frühesten Jugend eine
griechische Schule besucht, später aber sein Wissen in dieser Richtung nicht be-
174 Strzygowski Josef. Byzantinische Denkmäler.
täMaMpJuatff^ iHat^hf'^ ^utt-n^u fn.plruAtß ft i^jupttgtt aatt»np^ ^^mttM.p'irm^.
otJitqft iMut^uaoit b^ir^gtMß tri. ^utpt^uu^a/utifo t^^-g auunfa^ tMumJanJp Jm^i^^
*li afuätnpuyu Irt. jl*f(frtikßfi$$ J»^Jk n^ ^/ hfl' ^«»/t«^ f^L ^^ o^tt»ir£^ J-mj»^
Jnt.^iyj»U utßttu^fiitfi Jirh- tu^^tup^fif jutii^nä.p-hr1b^ itnj^nufS^ m»»tnpty t — Udq
auf S. 30 wird die Freude besclirieben, welche sich in Folge der
Erfindung Mesrop's des Volkes bemächtigte, als man von den Fesseln
syrischer Wissenschaft sich befreit sah: ^««^^A u$,lk%u,jh mä,A ,rrf^
pl"»l^ ^fu^i^kf jntjuMtJ& ^»Uß&p^% ^u$Mip-h$aAt* Mpa^^u '^ fmutt-MU^I; jmtmm^
uBuAi^iu'kitugiM f&ph-ifuti^ *f i»yu ffitq.u0ßf%. — Allc dicsc Stell cn zeigen
uns deutlich, wie mächtig der syrische Cultur-Einfluss damals in Ar-
menien war. — Und da das syrische Element von den persischen
Königen protegirt wurde, so dürfen wir uns nicht darüber wundern,
dass nach der Absetzung des Patriarchen Sa^ak zwei Syrer, näm-
lich Brgisoh ((V?A^5r/) und Samuel ((• -••/?#«.4^ in den Jahren 429—440
die Stelle des Katholikos einnahmen (vgl. Fazar Pharpetshi S. 46
und 47).
Alle diese Angaben der beiden Historiker in BetreflF des sj-rischen
Einflusses auf die wichtigste Epoche der armenischen Geschichte -
es war dies die Zeit seiner grössten Erniedrigung vom politischen,
dagegen die Zeit seiner höchsten Blüthe vom literarischen Stand-
punkte — bekommen durch die Untersuchung der Miniaturen de»
Ed2miatsiner Evangehars eine neue kräftige Stütze. Wir wollen hoffen,
dass die Kunsthistoriker vom Fach gegen die Beweisfiihrung des
Verfassers nichts Wesentliches einzuwenden haben.
FrIKDRICH MfLLER.
Kleine Mittheilungeii.
Dr. Führer's Excavations at Mathurd. — Since I wrote my last
note on the Excavations at Mafhurdj ante vol. v, p. 59, Dr. Führer
has sent me four more packets with impressions of upwards of forty
new Jaina inscriptions, found during January and February 1891,
as well as some very interesting notes on his archaeological dis-
coveries.
His newest epigraphic finds possess as great a value as the former
ones. While the inscription, published ante p. 60, proved the existence
of a very ancient Jaina Stüpa, two among those received of late
teach us something regarding the age of the Jaina temples at Mathura.
On a beautifully carved Toraiia there is a brief dedication in
characters which are a little more archaic than those of Dhanabhüti's
inscription on the gateway of the Bharhut Stüpa. More archaic are (l)
the letter da and the vowel i, which exactly resemble those of A6oka's
inscriptions, and (2) the position of the Anusvära, which stands, as in
Asoka's edicts, after the letter to which it belongs. Dhanabhüti dates
his inscription during the reign of the öuögas and thus indicates that
he was their vassal (Indian Antiquai^, vol. xiii, p. 138). He must be
placed on this account at the latest somewhat after the middle of
the second century B. C. For, though the öuftga dynasty existed
much longer, its power seems to have been restricted in later times
to the eastern districts north of the Ganges. Dr. Führer's inscription
may, therefore, be assigned to about 150 B. C. It is written in an
ancient Prakrit dialect, which preserves the letter r in compound con-
sonants, discards the use of lingual na, and forms the genitive of
Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. 12
176 Kleine Mittheilungbn.
a-stems both in dsa and asa i. e. assa. In the last word, the nominative
appears at the end of the first part of a compound instead of tin-
stem. Its text runs as follows: Samanasa Mdharakhitdsa dmfevama
Vachhiputrasa 8[r]ävakdsa Utaradd8ak[d]8a pasado-toranainf.]
"An ornamental arch of the temple (the gift) of the layman Ut-
taradasaka, son of the (mother) of the V4tsa race (and) pupil of the
ascetic Magharakshita/'
The second inscription, which is incised in two lines on an ol»-
long slab, gives us directly the name of the founder of one of tlu-
Kankali temples. It says: —
L. 1. Bhadata-Jayasenasya driitevdsimye
L. 2. Dhdmaghoshdye ddnam pdsddof.J
"A temple, the gift of Dharmaghosha, the fem.ale disciple «»f
the venerable Jayasena,"
Its characters do not diflfer much from those used in the ear
liest inscriptions of the Indo-Skythic kings. The subscribed ya has.
however, its ancient form consisting of three upright strokes. The
language seems to be the mixed dialect, as the genitive Jayasemfyi
has the Sanskrit termination, while three other words show Prakrit
endings. I would therefore assign this document to the period iui-
mediately preceding the Indo-Skythic times and assume that it was
incised about the beginning of our era.
As two temples have been discovered under the Kankali Tila.
the natural inference from these two inscriptions would be tliat one
of them was built before 150 B. C. and the other, that of Dhaniia
ghosha, considerably later. Unfortunately another discovery of Dr.
Führer's necessitates a modification of this assumption. Several sciilj»
tures, which he has found of late, show that the Jainas of the huh-
Skythic period used older materials for their votive statues and pillars.
Thus, a pilaster with an Indo-Skythic inscription, has been cut "Ut
of the back of an ancient naked Jina. Again, a small statue with
a probably older inscription has been cut out of the back of a ear^tMl
panel, which likewise bears an inscrii)tion on the obverse. Under the^o
circumstances the Toraiia with its very archaic inscription proves onlv
i
Kleine Mittheilungen. 177
that u Jaina temple existed at Mathurä before 150 B. C, but not
that one of those particular temples under the Kankäli Tila goes back
to so early times. For, the ancient Tora^a may have been taken
from some other shrine.
A third inscription, which is incised on a slab representing a
royal lady surrounded by several maidservants, makes us acquain-
ted with a new era, and is interesting in other respects:
L. 1. Namo arahato Vardhamanasa
L. 2. Svdmüa mahakshatrapasa äo^dsasa aarhvaisare 40 (70?) 2
hefinatamäse 2 divase 9 Haritiputrasa Pdlcisa bharydye sama[na*j8d-
Vfkdf/e
L. 3. Kochhiye Amohiniye solid putrehi Pdlaghoslienn Pofhagho-
shena Dhanaghoshena Ayavati prafithdpttd prdya — -- - — ^
L. 4. Aryavatt arahatapujdye[,]
"Adoration to the Arhat Vardhamäna! In the year 42 (72?)^
of the Lord, the Great Satrap J^ocjasa, in the second month of winter,
on the 9'** day, an Ayavati was dedicated by the lay-disciple of the
ascetics, Amohini of the Kautsa race, wife of Pala, the son of the
(mother) of the Härita race, together with her sons Pälaghosha,
Proshthaghosha (atid) Dhanaghosha . . . the Aryavati (is) for the
worship of the Arhaf
The Lord and Great Satrap li^ocjäsa, during whose reign this
slab was dedicated, is already known from No. 1 of Sir A. Cunning-
ham's collection of MathurR inscriptions. Arch. Suit?. R^., vol. iii,
plate xm and p. 30 where his name is, however, misspelt in the tran-
script and given as Saudasa. Sir A. Cunningham's inscription has no
date according to years, but gives, after the name in the genitive,
the unintelligible syllables gaja, which probably are meant for raje
"during the reign". On the evidence of his coins, which imitate one
1 Remnants of three letters are visible, which I have not yet been able to
decipher.
2 The first figure is expressed by the peculiar cross which Sir A. Citnning-
Ram reads every where as 40. I liave stated in my article in the Epigraphia In-
dira the reasons, why I believe that it was also used for 70.
178
Kleine Mittheilunobn-
Struck by Azilises, Sir A, Cükningham places Socjasa about 8U —
and conjectures tliut he was sun of the Satrap Rajubula. Tliontjli
precise date, assigned to Stxjlasa by Sir A, CrNxiNGHAM, msLj perliaj»s
disputed; it is yet certain that he ruled before Kanishka and his sue
sors. Hence, Dr. Führer'b inscription proves that an era, preceding
of the Indo-Skj^hians, was used at Mathura. This discoTery maket
the dates of those ioscriptions, which show no royal names, exe
ingly douhtfuL eispccially as the chanicters of Sodasa's iiiscripti*
hanlly diff^T tVoin those of Kanishka^s and Huvishka's times.
The second point of interest, which Soijasa's new iuacriptioD
offers, is the word Ayavati or Aryavati. This is evidently the naiuf
of the royal lady represented in the scidpture. As her image wä-
set up "for the worship of the ^li^haf', it follows that she pUye<i s
part in the Jaina legends. My endeavours to identify her in the Jainü
scriptures, which have been assisted by Professors Lkumaa*?« and
Jacobi^ have had hitlierto no success» But a fidler exploration of
the Uttaradhyayana and similar works, which alhide to numefou*
stories, will no doubt finally allow us to trace her.
Three among Dr. Führeh's new inscriptions furnish also fresli
information regarding the subdivisions of the Jaina nionks. One in
very archaic characters, not younger than tJie Indo-Skythic period
and dated Samvat 18, mentions very distinctly a Vachchhaliya Kulu
The KalpasiUra names two V^achclüuiUjja Kulas, one in conncxioft
with the Oharariaj rede Vära^ia, Ga^a and one belonging to the
Kocjiya Gana. In the inscription nothing remains of the name of ibf
Ga^ia except the syllabic io preceded by an indistinct sign. As tlif
latter looks more like a remnant of ya or yd tlian of na or ^, I
infer that the Vaclichhalijja Kula of the Kotjiya Ga^^a is racAnt If
that is the case, all the Kulas and Siikhas of this school, meutionefi
in the Kalpasutra, have been identiticd in the inscriptions.
Another very archaic undated inscription which begins with an
invocation of divine Usabha i. e. tlie tirst Tirtlianikara Pishabb.
nf»mcs the VAra^a Ga;m and the Nddlka, or perhaps Xddika Kula.
The Kalpasutra has no exactly conx'sponding name. But i\s Mtiltj;^
Kleine Mittheilungen. 179
Kula may be a mistake for Ndlijja, which latter would correspond
to Nddiya or Nd{lika. I may add that, though the greater part of
the name of the Öäkhä has been destroyed, one half of its first letter
is visible. The character seems to have been sa, and, if that is cor-
rect, the name was no doubt Savikddyd, The third, rather modem
looking, inscription ascribes to the Vara^a Ga^a an Ayyabhyista
Kula. There is nothing in the Kalpasutra to explain this very curious
form, which however may contain a mistake, especially as the com-
pound Ayyabhyista- kvlato diflfers from the wording usually found in
the descriptions of the schools. In addition to these new names, the
inscriptions contain a good many of those which have already been
identified. They name also a good many monks and nuns, with longer
or shorter spiritual pedigrees, some of whom occur likewise on the
documents already pubUshed.
There is, further, some additional evidence for the worship of
the twenty -four Tirthamkaras. The occurrence of "divine Usabha"
has already been noticed. An archaic inscription speaks of a statue
of the Arhat Fariva i. e. PärSvanätha, and one in very ancient cha-
racters contains the words bhagavd Nemiso i. e. the divine lord Nemi.
This latter one is incised, according to Dr. Führer's notes, on a
panel, bearing a very curious rehevo. The principal figure is a Bud-
dhalike, clothed male with a goat's head. He is seated on a throne
and surrounded by several women, one of whom carries a child in
her arms. Here we have evidently another illustration of a Jaina
legend.
Dr. Führer has again found a large number of sculptures, some
of which he declares to be beautifully finished and of great artistic
merit. One reUevo on the doorstep of one of the temples, possesses
apparently a considerable archaeological interest. It represents a Stiipa
which is being worshipped by Centaurs and Harpies, or, as the
Hindus would say, by Kimnaras and Garucjas or Supar^as. Centaurs
liave been found on the Buddhist scidptures at Bharhut and at Gayä.
i[athur4 has furnished in former times the well known Silenus groups
and the Hercules strangHng the Nemean hon. This new find is an-
180 ELlEINE MnTH£lLUNG£N.
Other piece of evidence showing the influence of Hellenistic art among
the Hindus of the last centuries before our era.
In his last letter Dr. FOhker states that he expects to finish
the excavation of the Kankali Tila in about three weeks. I have not
heard since that he has really come to end of his labours^ and it k
not improbable that I may have to report soon of other discoveries.
But, even at present, the results of his work in 1890/91 far surpas»
those of other years, and tliere is very good reason for congratulating
him on the important additions to our knowledge of Indian history
and art, which we owe to his energy and perseverance.
April 9, 1891.
G. Bchleb.
Das Alter der babylonischen Monatsnamen, — Die Aussprache der
babylonischen Monatsnamen lernen wir durch © 116 (Haupt, ASKT. »^41
kennen. Diese Bezeichnungen sind auch sicher zur Zeit des assy-
rischen und neubabylonischen Reichs gebraucht worden, was ja schon
aus dem Umstände hervorgeht, dass sie die Juden mit aus dem Exil
gebracht haben. Ob das aber in alter Zeit ebenso war, ist sehr
firagUch.
In den altbabylonischen Contracten werden bei den Datirungen
die Monatsnamen gewöhnhch ideographisch geschrieben. Die ideo-
graphische Schreibung untei'scheidet sich von der späteren nur da-
durch, dass die Ideogramme immer ganz ausgeschrieben werden,
während man sich später bekanntlich Abkürzungen bedient; als«)
^™ BARA'ZAG-GAR, '^^ GUDSLDI etc.
Allein zuweilen sind die Monatsnamen auch phonetisch jre
schrieben, und die uns überHeferten Lesungen stimmen durcliaib
nicht mit den späteren überein:
1) V, A, Th. 707, 5: i-wa «'^«^^ Zibu-tim um 21^^^' SUBA-AXTI
^rach Su'lvrnU'Um um 21^^^ i-la-ak = ,im Monat Zibutu, Tag iM hat
er genommen, im iVIonat Sidunu, Tag 21, wird er gehen etc.^
2) V. A, Th. 700 lautet die Unterschrift: "«^^ Si-a-bi (od, gai-
Kleine Mittheilungen. 181
3) Ferner wird der Monat dür *° Rammän öfter erwähnt (V, A,
Th. 974, 11; vgl. W. Z. K. M. iv, 304; V. A. Th. 865, 13; 974, Rev. l).
4) Auch in der häufig sich findenden Bestimmung ina «"^ i^an-
dutim NI'LAL'E{V. A. Th. 714, 760, 782 etc.) wird Sandutu als Monat
zu verstehen sein. Jedoch ist dieser Fall nicht so sicher wie die andern.
5) Ausschlaggebend ist F. A. Th, 646, 647. Auf dem äusseren
Täfelchen lautet die Datirung: ^'^^ BARA-ZAG-GAR UD I^^, wäh-
rend dieser Stelle innen entspricht: ^""^^ ra-bu-tim um 1^^, Die alten
Babylonier hatten also einen dem späteren Nisan entsprechenden Mo-
nat, den sie Rabütu nannten.
Die später gebrauchten Monatsnamen sind fast ausschliesslich
nicht semitisch, sondern, wie ja schon ihre Bildung verräth, von einem
anderen Volksstamme übernommen und haben erst allmählig die echt
semitischen Bezeichnungen verdrängt.
Die neuen Namen werden indess schon recht früh sich in Baby-
Ion eingebürgert haben, schon aus dem Grunde, weil © 116 (s. o.)
zur Serie ana ittihi gehört, die nicht viel später als zur Zeit Ham-
murabis verfasst sein kann (cfr. W. Z, K, M. iv, 301 sqq.). Ausserdem
beweist diese Thatsache auch der altbabylonische Contract V. A,
Th. 1026, der datirt ist: "''«^'^ A-ia-rum um 12^^^^'^ also schon die spä-
teren Monatsnamen kennt. In dieser Zeit (etwa Ammizaduga) gingen
ja auch sonst in der Rechtssprache viele neue termini technici neben
den alten her, z. B. idu neben 1pi§ru, nudunnü neben tirf^atu.
Wir können also bis jetzt nur soviel sagen, dass die Monats-
namen Nisan, Ijjar etc. jünger sind als die rein semitischen, von
denen wir bis jetzt sechs kennen, und dass am Ende der Dynastie
Hammurabis schon beide Bezeichnungen neben einander existirten.
1 Oder man müsste annehmen, dass einige altsemitische Bezeichnungen zu
den neuen mit herüber genommen sind. Jedoch wäre solch ein Verfahren sehr un-
wahrscheinlich. Daher dürfte auch Delitzsch's Uebersetzung von Äiaru als ,der helle,
glänzende* (A. W. 240) nicht zu acceptiren sein. Ebenso ist wohl nicht anzunehmen,
dass die oben angeführten Monatsnamen nur Beinamen der gewöhnlichen Bezeich-
nungen seien, wie z. B. kuzaUu (i Tigl, Pil. viu, 89; doch vgl. arach Inukux-ildni bei
Ramm4n-niräri) ein Beiname des Sivan ist, schon weil keiner derselben v, 43 auf-
geführt ist.
Bruno Meissner.
182
Kl£1N£ MlTTHlilHTNGKX-
Zur Frage über den Ur^rung der utV/ururc/t-mcftt^IitfcA «laiuiGb-
iffrhen Schnß, — Dass die Schrift der Uiguren^ Mongolcii, K^ilrnJUtt^n
und Mandzvi aus der syrischen Schrift und zwar durch VenrntÜung
dor nestoriaiiischen Missionäre hervorgegangen ist, durfte allgemem
bekannt sein (vgl. Ibaak Tayi-or, The Alphabet, London 1883, 8. t,
21*7 ff.). Sieht man aber genauer zu, so tindet man, dass b» jetit
die Identiiieirung der mongolischen Schi'iftzeichen (wir nehmen kun^
weg diese als die typischen an) mit den entsprechenden Zeichen der
von den Nestorianern gebrauchten syrischen Schrift nicht gelungen
ist. — Die Schwierigkeiten in dieser Riclitung haben schon dem h*^
kannten Kenner des Mongolischen, Isaak Jakob Schmidt, gegenüber
den Aufstellungen J. Klaproth's eingeleuchtet, und er bat in Folgr
dessen an die Schrift der Mandäer gedacht (vgL dessen Buch For-
^diungen im Gebiete der älteren religiösen, politischen und UtemritchtH
Bildungsgeschichte der Völker Mittelii$iens, eorzUglich der Mongolen uud
Tibefer. St. Petersburg IH24. Tafel zu S, 16G), — Doch vergleicht
man die Schrift der Mongolen mit jener der Mandäer, dann ejgebcn
sich wieder dieselben Schwierigkeiten, indem man mehrere mongolisik
Scliriftzeichen aus den entsprechenden mandäischen nicht abzuleiten
vermag.
In neuester Zeit ist durch bedeutende inschriftliche Funde, firi
lieh aus ziemlicli später Zeit, ein neues Material zur Biileuchtnug dieser
Frage gewonnen und % on Prof. D, Cuwolson in St* Petersburg jmiJi
cirt worden (Syrisch -nestorianisdie Grabimchrifteti aus Seumrjet^dds,
herausgegeben und erklärt von D. Chwolsoji. Mit einer Sehrifiufi'J
von Prof. Julius Eutino* — Memoires de Vacademie impMaU */«
sciences de S* Petersbourg, vii*- Serie, Tome :txxvuj Nr. 8). — Ich er
laube mir daher, an der Hand der ausgezeichneten EurtNoseheB
Schrifttafel das mongolische Alphabet einer kurzen Betrachtung w
unterziehen.
Dem mongolischen Alphabet liegen 1 4 Buchstaben des syns4*l*tJi
Alphabets zu Grunde, niimlieh 1, w£i, ^, o, -, ^, ^, \^ ^, ,^ *ä, ., ^ -*
Nach semitischer itrthographie wird jedem anlautenden VcwaJ
ein a vorgesetzt Man schreibt also im Aiüaute a ^== a+o, i3s:«+iv
Kleine Mittheilungen. 183
u = a -(- M, während im In- und Auslaute blos a, i, u geschrieben
werden.
Die Vocale a, ä — i — o, u, ö, ii sind klar; sie entsprechen
den syrischen Buchstaben Älaph, Jüd und Wau.
k, (j entsprechen dem syrischen Gämal, Xy Y ^^^ syrischen Chcth. '
fif, ts, di, dz repräsentiren das syrische Säde.^ Der Buchstabe
wurde aber im MongoHschcn mit dem nach links unten gezogenen
Sehweife auf die Linie gestellt, so dass er links vom senkrechten
Linienstriche mit nach oben gerichtetem Kopfe gezeichnet erscheint.
t, d am Anfang eines Wortes sind identisch mit dem syrischen
Teth; dagegen lassen sich t, d in der Mitte eines Wortes aus dem
Syrischen gar nicht, weder aus dem Teth, noch aus dem Tau ableiten.
Sie schliessen sich, wie man auf den ersten Anbhck sehen kann, ganz
genau an das mandäische Teth an, nur ist der Buchstabe nicht wie
dort gegen rechts (respective im mongolischen Alphabet nach oben),
sondern gegen links (respective nach imten) geneigt.
b entspricht vollkommen dem syrischen Pe.
s, S können aus dem bin keiner der jüngeren Alphabetformen ab-
geleitet werden, sondern repräsentiren jene alte Form desselben, welche
aus zwei von oben in einen spitzen Winkel am Zeilenstriche zusammen-
treffenden Linien bestand. Nur hat im mongolischen Alphabet der
Anschluss nicht an der Spitze, respective am Zeilenstriche, sondern
an den oberen Theilen der beiden Schenkel stattgefunden.
Das Zeichen für j ist mit jenem für i identisch; w wird durch
syrisches Bäth repräsentirt.
r lässt sich aus dem Rl§ keines der syrischen Alphabete ab-
leiten, dagegen stimmt es vollkommen mit dem gleichen Buchstaben
des mandäischen Alphabets überein.
1 In der mongolischen Schrift werden die tönenden von den Stummlauten
in der Kegel nicht geschieden, was in der Mandzu- Schrift durch Verwendung ge-
wisser diakritischer Zeichen geschieht.
' Die Mittelform für dz, dz ist eine hloso Ditfereuxirung jener für ts, t^;
dagregen werden anlautende dz, dz mit einem Zeichen geschrieben, welches mit
J vollkommen identisch ist. Sprach man vielleicht damals, als die Schrift eingeführt
^urde, anlautende dz, dz wie j aus?
184 Kleine Mittheilungen.
l ist syrisches Läinad. Es wurde der Buchstabe sammt dem
Zeilenstriche herübergenommen, so dass er einem lateinischen L ähnelte.
Die Verbindung fand dann, gleichwie bei s, s oben statt, so dass dir
Zeilenstrich des l in der mongolischen Schrift von unten nach oben
gezogen erscheint.
n entspricht dem syrischen Nun, muss aber, um es von a, ä
zu unterscheiden, mit einem über dem Zeichen stehenden diakritischen
Punkte versehen werden.
m lilsst sich aus dem syrischen Mim nicht ableiten, dagegen
schliesst es sich genau an den gleichen Buchstaben des mandäischen
Alphabets an. Die Verbindung fand hier nicht unten, sondern wie
bei 8, i, l oben statt, so dass der ursprüngliche Zeilenstrich des w
als von oben nach unten gezogener Strich erscheint. — Dagegen
zeigt merkwürdiger Weise die am Schlüsse der Worte stehende Fonn
des m mehr Aehnlichkeit mit dem entsprechenden syrischen als mit
dem mandäischen Buchstaben.
Ueberbhckt man unsere Vergleichung, so stellt sich als Er^^'b-
niss derselben folgendes heraus: Von den 14 Zeichen des mongolischen
Alphabets lassen sich alle bis auf drei, nämlich mittleres t (d) — r
— m aus der syrischen Schrift ableiten; drei Zeichen (mittleres ^ r,
m) zeigen blos mit der mandäischen Schrift eine Verwandtschaft und
ein Zeichen, nämlich s (s) zeigt jene alte Form, welche in keinem
der jüngeren Alphabete sich mehr findet.
Wir können daher mit Fug imd Recht behaupten, dass jenes
syrisch -nostorianische Alphabet, nach welchem die Schrift der Mon
golen gebildet wurde, bis heutzutage noch nicht gefunden, respective
nachgewiesen worden ist.
XeupersUch ^-^Xs:i^\, — In Betreff des neupers. ^^jXssi^\ »aufhängen'
bemerkt J. Darmesteter [Etudes Iraniennes u 204): ,racine doutcuse'.
Die Wiu-zel dazu findet sich aber auch im altslavischen viseti. Pnuv
vi$o = i'isjo y,Qe^äa&ai, vcsiti, Präs. vt§d = vtsjö :<^^äy. Das Verhält
niss der altslavischen Wurzel zur entsprechenden iranischen macht
j
KiJäiNE Mittheilungen. 185
aber Schwierigkeiten, insofern fUr das Altslavische wiUy fiir das Iranische
dagegen wik angesetzt werden muss.
Nmpersisch ^\^\. — Neupers. ^^l-to\ = Parsi )^^{ scheint
VuLLERs (Gramm, ling, Persicae, Ed. ii, p. 193) aus dem altpers. Mm
abzuleiten, dessen anlautendes e er als einen Zusatz erklärt;* er sagt
nämlich: ,eadem vocalis B in parsica dialecto etiam plurali pronominis
(pars. ^i{ Bmä = p. U) praefixa est^ Dies ist unrichtig. Parsi = -»«{
entspricht altpers. amäxam, awest. ahmük^m; das \ ist also Vertreter
des alten ah-, ^2^Lio\ kann nur awest. aeShäm entsprechen. Aus ae-
shäm wurde nach neupersischen Auslautgesetzen U und dieses eS wurde
mit dem Pluralzeichen -an versehen, gerade so wie man aus pidar-
am, pidar-at, pidar-aS die Formen pidar-i-män, pidar-i-tän^ pidar-i-Sän
bildete.
Neupertrisch j^^^. — Es liegt nahe neupers. ^^ys^y, ,Backofen^
mit altind. hhrgijana- ,Bratpfanne* zusammenzustellen. Gegen eine
solche Zusammenstellung scheint aber Pahlawi lo^ zu sprechen, wel-
ches beweist, dass das anlautende b aus älterem u? hervorgegangen
ist. Das Wort gehört darnach zum slav. vreti, variti und zum armen.
Mit dieser Etymologie stimmt neupers. <^b^ ,gebraten' überein;
dagegen bleibt das ^ des Wortes ^^^^^ unerklärt.
Wenn man annimmt, Pahlawi lo^i sei nur eine fehlerhafte Schrei-
bung für lüi), das neben demselben auch wirklich vorkommt, dann
niuös allerdings das Wort an das Verbum ;j^j\ angeknüpft werden,
das im Neupersischen nicht mehr gebräuchlich zu sein scheint (s. Vul-
LERS Lexicon persAatinum), dagegen im Pahlawi ())^-^, Cüi) = ii^i^^)
sich findet ( Pahlawi- Pazand Glossary), fo^ gehört zunächst zu latein.
frlgo ,ich röste, brate', dann zum griech. op'^Y^, altind. bhrgjy über
welche man bei Fick, vergl. Wörterbuch der indogerman. Sprachen
(iv. Aufl.), I, S. 26Ö nachlesen möge.
^ Noch weniger annehmbar ist die Erklärung J. Darmesteter's (Etudes
Iraniennes i, 60).
186 Kleine Mittheilungex.
Xeupersufch l^. — Das Wort Lj^ ,Preis^ lautet im Parsi -o*?.
im Pahlawi ^*(yi. Daraus geht hervor, dass das anlautende b aus
älterem tf hervorgegangen ist. ^ Xeupers. L^ ist verwandt mit ind.
ica^-na- »Kaufpreis', griech. Äroc = /ocr-yo-g, latein. venum = rtt-
num, arm. ^fi^ und setzt eine altpersische Form waäkä (tcahä-kä)
voraus.
Xeuperslsch *JX-»^. — ^^^-"^^A ?Ä<iöra^c^r' ftihrt J. Darmestetk
(Etudes Iramennes i, 301) iixif pairi-\-8tä zurück. Diese Etymologie
dürfte richtig sein. — Im Armenischen findet sich »»ti^u^ftfiy^ ,unfromin,
gottlos^, das auch -*^-»/»/2-» geschrieben wird und gewiss aus -*-
u^mBp^^mB abzuleiten ist. Die armenische Form hat das alte organische
s gegenüber dem neupersischen s bewahrt. In Betreff des neuen i
ftir altes if in der Lautgruppe 5f sind vJU-o^^, y::,.s^\jy sju^o^^ u. s. w.
zu vergleichen.
Xeupersisch ^Vy. — J. Darsiesteter {Etndßs Iraniennes i, 89)
citirt für den Schwund des / in der Lautgruppe fi das Wort i'i^
,Stahl' = Pahla^n r<Ao, welches er püläft liest. — Diese Lesung
ist nicht richtig; r<Ao muss nach dem arm. «^»^«y*«»«», «y«»^my«r«r püte-
pat gelesen werden. Aus pöläpat entstand successive pölätcaty pölMj
wie aus nikan (arm. "^f-»V v^«*«»^> ^U entstanden ist. Das Wort
ro^jo dürfte kein iranisches Wort, sondern wahrscheinlich ein grit^
chisches Lehnwort (etwa .Tolvrrarc^f) sein.
Xtupersisch ,\J. — Die Formen J3, si^J^, oL^^? O^j^ ,tinster
sind auf awest. tä&ra- zu beziehen. Das Wort ^\J bedeutet aber auch
, Faden". In dieser Beziehung ist es mit dem altind. tantra- ,Aufziu:
des Gewebes, Faden' identisch. Dem neupers. ^\J in der letzteren
Bedeutung entspricht armen, p-^i ,Faden', welches p-tm. ,wolloner
Faden* neben sich hat.
* Deswegen kaim auch ^L^ ,Vorwand* nicht einer älteren Form api-dhänar
.pretexte' entsprechen, wie J. Darmestkter (Etude* Iraniennes i, 71) meint da ^
im Pahlawi A|.«on lautet. — d3Lf^ dürfte mit awest. wanhana- ,Kleid' Eusammen-
hängen und die Begriffsentwicklung ist wie im lateinischen «praetextus* anzii>etwii.
Im Annenischen wird Ju»iiaua.nßtt «Vorhang' ganz im Sinne des neupersischen AJ <f^
gebraucht. Man sagt: J»mpu0a.mt^^*. fmomtiftma. ,er sprach unter dem Vorwinde'.
Kleine Mittheilungrn. 187
NtupersücJi ^^>^-;„. — Bekanntlich ist ^j^, ,vor' aus awcst. pai-
tühn, einer Instrumentalform von j^af^ hervorgegangen und zwar durch
Verkürzung von paitikha zu paUa (vgl. \ j<^ =: awest. paitidaja-). In
ähnlicher Weise wie ,y^, muss auch das Reflexivpronomen ^^,>^-^
entstanden sein. — Ich setze für ,j^^ eine awestische Form qae-
tuSha (qaetSa) an, die Instrumentalform von qaetiiä, einer Nebenform
von qaetu- (vgl. altind. manua- und manu-), ^ySi^^ direct von qaUm
(Nomin. von qaetu-) abzuleiten, wie es J. Darmestetbr (ßtudes
Iraniennes i, 70) thut, verstösst gegen die neupersischen Auslautgesetze,
da aus qaetui im Neupersischen jj>^ werden müsste.
Neupersisch ^^. — Neupers. ^^ ,Natur, Anlage', = Pahlawi
ffy, identificirt J. Darmestetbr (Etudss Iraniennes i, 60) mit awest.
haem, dem er die Bedeutung ,caractfere' zuschreibt. Wie mir scheint,
basirt diese Annahme auf Justi (Zendwörterb. 313, a), wo es heisst:
asü-she haem ja&a a&aurune ,ihm ist ein solcher (Charakter) wie einem
Priester*. — Spiegel liest aem. Neupers. ^^^ kann aber unmöglich
= awest. hami sein, da nach den Auslautsgesetzcn das schliessende
m im Neupersischen hätte abfallen müssen. — Ich setze fUr ^.^ eine
awestische Form qae-man-, Nom.-Acc. qaema an, die mit qae-na-, qae-
pai&ja-y qae-ta-y qae-tät-, qae-tu-, altind. swaj-am zusammenhängt.
Armenisch i^y (^1-^11»»%. — Armenisches '^^^^iiTufh ,Grab, Gruft,
Friedhof ist wohl = neup. o^i;^^ ^^ *^^^ O^i^^ lautet (Vullers,
Lex, pers,-lat. n, 816, a). Das neupersische Wort bedeutet aber so
viel wie ,^^1^ ,coelum, coelum nonum, ubi est thronus Dei altissi-
mus^ 0^3^ ^^* darnach sicher nichts anderes als awest. garo d^ma-
n§m. Wie ist aber ^jUj^ ins Armenische gekommen? Da das Wort
im Armenischen schon in den ältesten Denkmälern sich findet, so
kann es nicht aus dem Neupersischen stammen, sondern muss dem
Pahlawi entlehnt sein. Dort aber lautet das entsprechende Wort
»rfrv-», eine Form, aus welcher f.liplriJ>u% unmöglich abgeleitet wer-
den kann.
Zum Geschichtswerke AraqeVs (vgl. diese Zeitschrift ii, 259). In
einer Note zur armenischen Uebersetzung meiner Anzeige AraqeFs,
188 Eleixe MnTHEiLrsoEjf.
welche im ^«»itf^* 1889, p. 139 — 140 erschienen ist, bemerkt der
Uebersetzer, Herr Dr. Grioor Kalemkiar (€|w»^iti^«Yt), dass ein
Manuscript des Araqel'schen Werkes in der Bibliothek der PP. M^
chitharisten in Wien vorhanden sei. — Ich habe dieses Manuscript
kürzlich in Augenschein genommen und erlaube mir darüber hier
kurz zu berichten. Dasselbe ist von dem Priester Awetiq, von welchem
bereits eines der Edimiatsiner Manuseripte herrührt, im Jahre 1665 auf
Papier sauber geschrieben und wird als die vierte Copie des Werkes
bezeichnet. Es war ehemals Eigenthum der Edimiatsiner Bibliothek,
aus der es wahrscheinlich nach manchen Irrwegen in die Bibliothek
der Wiener Mechitharisten-Congregation gelangte.
In meiner Anzeige Aiaqers n, 260, Zeile 17 ist statt ,von der
Hand des Schreibers (tn/r) Athanas* zu lesen ,von der Hand des
Lectors (f^/^p) Athanas'. Dem Worte tn/r kommt nämlich hier nicht
die Bedeutung ,Schreiber sondern ,Lector' zu.
Zu Mtchithar GöS •|'ww«»«»#f«.««lt«»^^ «l.*«r9 (y?^- di^s<* Z^it-
fichHß V, p. 52). — In der Zeitschrift filr vergleichende Rechtswissernchaft
ist Bd. vn, S. 385 fF. eine Studie über das Recht der Armenier von
Prof. J. KouLER auf Gnmdlage einerseits der BiscHOFF'schen Publi-
cation, anderseits der Vorrede zur BASTAHEAx'schen Ausgabe de?
Rechtsbuches von Mechithar Gös, aus welcher dem Verfiisser ein
befreimdeter Venetianer Mechitharist (P. Sargisrax, ||«»^«^>-^i Mit
theilungen zukommen Hess, erschienen. Die beiden Arbeiten von
BiscHOFF und Kohij:r hat nun der Wiener Mechitharist Dr. Griü<^R
Kalemkiar ins Neu- Armenische übersetzt und mit Anmerkungen vor-
sehen als 1. Band dos (^^^«i»^ j:mm,Sf^m,^jmgimä^ unter dem Titel: (l*-
Inten»ssant ist die Xotiz des Uebersetzers, dass Stephannos Lefeatshi
^Ro§ka, j|wrv.^«»'i das Werk y^— —— «p^i^iy -I^-TTV nicht dem Me-
chithar Gös, sondern einem gewissen Joseph zuschreibt.
Zu Thomnh Artsriini .vgl. oben S. 71 tf. >. — Aus einem RnVfr
des Herrn Nokavr Biz.\xdatshi iXeandre de Byzance), d. d. Stock-
holm, 6. Juni 1891, an Prof. Friedr. Müller: Dans le numerv i^
I
Kleine Mittheilüngen. 189
Juin du Handesa Amsorya^ pp. 182 — 183, que je viens de rccevoir ce
matin, j'ai vu avec grand plaisir que vous avez propose reconnnent
neuf corrections dans rilistoire de Thomas. Je suis completement de
votre avis pour la correction n° 6 *\^»'.fih au Heu de -^»«^».1^; j'ai mis
<|^«f</># dans ma recension, guid^ par le passage correspondant de
Jean le Catholicos (page 35 de Tddition Emine) * et en note j'ai re-
levö Terreur du P. Indjidjian (|Jw«^#«^^««^^^*l> ^% ^u»ßUMnu„u%liUßfft
p. 494) et du P. L^oncc Alishan (l^^y/t«»/!*«««, p. 405, 2*"""* colonnc),
qui, faute de corriger 7.»«-«* en *|^"«/Är, reprochent h Thomas d'avoir
confondu Artaxata avec Dovine. De mcme les n**"* 7 et 8 sont tout-
a-fait conformes h ma recension (uti^uuwutJpnup^iru/iA» au Heu de '«»y«-
ammtJpuup-lfiuJp^ ct Ics dcux mots /»t-plruAig |) Im^^mc«/^/?^ placcs aprcs les
mots ^«^ '^ Jitiiup u„.fi~k,ui^pi»^. Quant au no. 1, je ne suis pas encore
sür, s'il faut corriger <\^f^f.np en *|'*«#^^j'. Au numcro 2, je nc crois
pas que nu-^JUidp soit la bonne leyon, au Heu de ^u,yu,j:uJp'^ mais
quant k ^*.»i.j^, je Tai corrig^ dans ma recension '^ <J#«#tm->r. Au n*^ 3
j'ai eorrige *y#»«f«#<J^ir ifti^kuBßunfi, (au Heu de /^7-4r«»j«»;y>'), tandis que
vous croyez necessaire d'ajouter f^#»^#«t«/»^># apres /A7^4r««fift«^>#, tout en
ayant remarque que Thomas dit quelques Hgnes plus loin §^»1 /»'p
mt»m\Lint[^ iUfti^-kut^lfiM au singiiHcr. Au n** 4, j'ai corrig^ commc vous
«rtyM>krff««'%r4r, au Hcu dc ««y«#^»«#%^^ ; ct j'ai rejete le mot |^»«»t-/»Ä^#«% apres
|^««f<.ijp., tandis que vous öcrivez ^»(' YjZL'"-V^"'^ IV""^?^; 1*»^ difference
n'cst pas grande. Quant a la correction /s*««.%M»y ,iP^,u,i,u,»put.pi„'i,%
A^tmpu/Bßt je crois que piun^>u»j p-ut^-iULnpnt^ fii.'iA, peilt etre juste, car
vous savez tres bien que puMn.%u»J* dans Tannönien est un verbe
«actif et passif a la fois; piun%uy p-u»^iuiMpnt.p-l>ii»% equivandrait a /-««/t-
XLu»!^ gf,%/> p^u»^$M,Lnp„i.p^/„^,'b. Au n** 5, vous proposez p^tsii^iumpL^nfg
pour p^iu^ifLnpLutg*^ d'apres le P. Arsfene Bagratouni, p^iuqiumpLJ^f
dans le passage en question, a la signification active ,ötablir quelqu'-un
roi^; de meme que Moise de Khorene {Hist. (UArm,, livre in, ch. xlix),
a öcrit : '^ u$lf»i^ '/»npu» jiu^npi^h |ifm#^«^ y|]a#<^«#^, c'cst-ii-dirc j-'^^'ct
tri. aaufinS% jM ^"f-"j iiirnp$a»L$ut luniuH^iut ^ßu»uwp$fi.2$MAtp l^piul^fht^ 1"V
V/1b aiAiufutlf Ltulukp t (AiiHgabo von JoruHalem, 18G7, S. 11.') F. M.
190
Kleine Mittketluköbn.
^tup^^itf ji»lttftf.^tf**^*l*i»%k' All n^ B voiis proposez /!»**4 au Ben oe]
et *Y**#m^«##^*«f>* au lieu de uf,u^iuf,f,%. Voiei comment j'ai etabli ce pa
sage currooipu t"t mal ponctut^ daos ma recension : XYP'z h •^•"•'-^•"
tgutftrtuiTtiiu tpf*tt II» iliiu^ti ptittunitiif i |l/"yv" ''*- tä*it ^rrt-f^f'-'ifi' ^ *- a i*tmM*hfi imm
pLiMi t'ttiff^ ti^mt» atr-tätt/i^intttu amu»pt-f*Swi ^bmtbtiä,» L$mu ^^h bU^ ^ i%*JnM»«*^mmm i
ikiih Httihttut* rthah i*h»n tutuhuttnh'tt « art tt*ittntAn>*§Mtt» A ptvpAptat^ nAt n^t*»n$ tt*P^ tiUt
t L piMttiti ifL h ifiuttuiupi* iIptftMui, bt. p t/i, piMtf puipÄpiupa^pÄ \M$fn~na uLltnmvi
i/ttipMif ttip ^ftutkiupt /"*H ***t n^t <yAittptti*iipy* r A «. p At/ir*ty*nttp%y* iuttttimi* tj\m
h ptt*rttttn ti ill$ irphpn^ k 0L ptfitiiM tthi d$Mipu uitfpUiisuAi mn-jaAtlÜ^taikaaatkt A't.
phtuf^iAt ptttf, iti^iftt fitpirui%j, JjQ verbe /-iw/MAjMaT, dont Tfiomits $*d
dejii servi deux fois k la page lti> ('**^f p'^w^^t*^ ptt'jttAfu^jp jtmtpm^
(daiis iin repairu), se cacher (sous terre), se tender*. Nous ük
^g^alement p»*it^'^ ou p<»jf»J** Nous avons enfin p^,rü ^t /*•«/» i|at
nifient ,ropaii-e, taaifere^ Quant au luot ><fu*€*upii% , cela veiit dw
fran^^ais jSe procurer*. ,Les oiseaox et les b6tes*, dit Thonms, ,se
purout des retraites dV'tt^ et des retraites d*liiver'.
MfiMhütsL (Naclitrag zu dieser Zeitschriß y^ 86*) — Am Schill
der Abliaudlun«: flipn man die Note bei: , Ein Beweis dnftlr, dans i
eig<^Titlivlie Namo def^ Erfinders der armenischen Scbrift MaMlio
und nicbt Mesrop war, könnte neben dem Umstände, das» der
verlässigste Gewährsmann Koriun ihn mit diesem Namen be^ceicli
auch daraus abgeleitet werden» dass das Ritual der anueniscben Kir
dessen Redaction man tlcm Patriarchen Haljak und seinera (lelüWi
Mesrop zuschreibt , nach dem Namen des letzteren -/Swj^",^ bt-uaiint
wird. Die von J. Katerdäian mir gegenüber geäusserte Vermuth«
jii*,*n**if stehe für *y*«^"t#»^ kann wohl kaum aufrecht erhalten wcnW
Anmm^ung zu S, dlK — Das mittelpers. \r^*r. ""*"^f*«*% dnrftr^
wie College KAUAHArKK mir mittheiltj dem arab. J-»U i*ntsprücl3
Die urspHinglichen Bedeutungen der licidcn Wörter decken
vollkommen.
FniKDRim Mf
Kritische Bearbeitung der Proverbien.
Mit einem Anhange über die Strophik des Ecclesiasticus.
Von
Dr. G. BiokeU.
(Fortsetzang.)
Salomoniflohe Distiohen.
Ben ehäkham ji^ammAch aü»;
ühhi k'iü t6gal hämo,
Lo jSnu OQrot räki;
ü^däqa idQ^ mimftiavt.
Lo* jdrib Jdh nafi q&ddiq;
V'haovät reid'im j^hdof.
Bai '6fä khdf rem^jja;
V^dd Charit fkn td^Ür.
Offir beqöj^ ben mdfkil;
Nirddm b'*qaQir hen mibiS.
B^rakhöt leröH ^ddiq;
üfH r'ia'im ka'» v'^hima,
Zekhr q&ddiq Uberdkha;
VeUm reid'im jirqah.
Ckakhdm leb jiqqach mi^^vot;
Ve^vü f'fatdjm jüldbet.
HoUkh b'Um jüekh bä(ach;
Um'^dqqei d^rdkhav jode.
X 1 2K nüvr Dan p
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8 ni»D np^ nb Dan
9 nös ^b- onn ^bn
X 6 b jetzt darch IIb ersetzt, dessen Bnchstaben sehr Khnlich aassehen. So
yntstmnd der schiefe Gegensatz: der Gerechte wird gesegnet, aber der Frevler ist
AcUsch. Offenbar war gemeint, dass die Wirksamkeit des Gerechten Segenswünsche
Ur ihn» die des Frevlers Zorn nnd Erbittening seiner Opfer gegen ihn zur Folge habe.
Wiener Z«iUchrift f. d. Kunde d. Morgenl. V. Rd. 13
192
G. BiCKELL.
Qor^ *qjn jiUen *dQQaU;
Umokhieh jd'fä iähm.
Meqor chajjhn pi ^dddiq;
V*fi r'id*im fkhdMM chdmat.
Sind f'orir meddnim;
V'al kdl p'iaim nhana -hba.
Befif^U ndbon diokhma;
VeiAet Vgio ehatdr fe6.
Chakhdmim ji^p^nu dd*at;
Ufi 'ml mchkta ^roba.
Hon *dHr qhjat *üzzo;
MeehUUU ddUim riiam,
F'uUdt ^addiq Uehdjjim;
T'budt raid* leehdUaL
Orch IScfuyjim fmor muaar;
iTozih lokhdchat mdt'ä,
M'khoMä find fifte htqr;
Umdqt dibba, M* kh'sil.
Krob cT&Srtm 16' jeehddl paX* ;
V'eho^kh ftfdtav nui»kiL
Ktup nibehar Viani Qdddiq;
VeUb reidiim kinraf.
8ifU ^adq jir\ rdbbim;
V' -vilim b^ehiur Uh janiutu,
Birkdt Jahvii, hi UViir;
V'lo* jimf 'ä^ *tmfiuiA.
Kifchoq likKnil '^fot zimma,
V'chokhmä leii tebuna,
M'gordt rwki Cboännu;
Vtavdl ^addiqim rd^on.
Ka'bor ttifd, ven rtUa;
}r ^ddiq jesodi *6lam.
K'chomQ Cimnajm, k'*dian T^ajm;
Ken haa^ lemiTchav.
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10 b & 8S eXfiTytüv jx-ri nap£r,aia; S'pr^voicotcr (wo |i*Ta rap^r^ou; ebenso nur *"
klärender Zusatz int, wie '^wzk ooXo-«» im Parallelsticbos) ; M statt deoen 8 b. D**
so A; M + "»"• -4 a 2 so A; M 4. ir. 24b3 0£xrr;; jr.
Kritischb Bearbeituno der Proverbien.
193
Jirdt J ah tdnfjdmim;
Ufnot r^iakn fiqgdma.
Tockdll ^tddiqim fitneJia;
VUiqvdl reid'im töbed.
Maoz Vtam därekh Jdhvä,
Um'chiOa VfS'U dvea,
QcMiq V'oldm hal jimmoi;
Ur'idHm lo jiik'nü arq.
Pi i^dddiq jdnub ehdkhma;
L'ion tdhpukhot UkkdrtL
SifU Qodq jid^^vn rdgon,
üf% r'iaim tahpukhot.
Moz^ni mirmd to^hdt Jah;
Veähen fUtna rQono.
Ba xddon, vjdbo qdlon;
Veit ^eniiiin chokhma,
Bemot jeMrim tdnchum;
UbiVbod r^id'im rinna,
Lo* joil hon b^jom *ibra;
Uqddqa td(;qU mimniant,
Qid'qdl tarn CjdSier ddrko;
B'ri^dto jippol rdia.
Qid'qdt fSarim toQtplem;
Ub^hdwat bt'yg'dim Idkhdam.
B'mol rdia tobad tiqva;
VtochdU 'vUim, abdda,
Qaddiq nUg^ra nSchloQ,
Vajjdbo rdia tdchtav.
B'fi chdnef mdSchit r^o;
B'dat <iddiiqim jechdleq.
B^ub (;dddiqim iartim qart;
Ubyi rSaim tehares.
27 DO" f\ü)r\ "• nm^
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XI 2 a Bedingungssatz. 3a 1 so in A; M rsr. 3b in A noch hier, in M als
/erwendet, um aus dem Spruche 10 — 11 zwei Distichen zu machen. 5a2 wn.
nr^\ 7al -f DTK. 7b2 rtov aasßoSv; d:ik. 9al — 3 ht otdfian doePtiSv 3caYt(; ... nw
9b ist der durch den Gottlosen gefährdete Nächste Subject. 10 — 11 so noch in
i M durch Einschaltung eines anderswohin gehörigen Stichos und durch Va-
n eines Gedanken» zu zwei Sprüchen erweitert.
194
G. BiCKELL.
Baz iMihu ch'tdr leb;
VeU tebürwl jdchrii.
HoUkh rakhil nCgaUä 9od;
Vne^mdn ruch m^khduä ddbar.
E'en tdchbulol jippol 'am;
UUiuA Vrob jo'eg,
Ba' jero', ki 'ardb xar;
Vefone toq^^im boiech,
mt Mn Umr kdbod Vbd'lah;
Vkhiu^ qalon ftnUt jofr.
Medgdjia^ cht^l;
V^chaHiQim jkai'khu *6ier.
Qomil nafio U chdaed;
yrokhA- fero akhzäri.
Raid* "09äf*uüAt iaqr,
Vzor^ o'daqd ^ekhdr ^miU.
Ben f6daqd leehäjjim;
Ufnrdddef rd'a rnwio.
To'bdt Jahvä 'iqqH leb,
Ur^^mo fmime ddrekh.
Jad fjdd lo' jhmaqa ra;
Vezdr ^addiqim nhnlai.
Naznii zahM bedf ch'zir,
Hid jafd v'tardt (a*m.
Tavdi ^addiqim Akh (ob;
Tiqtdt reJfd'im 'ebra.
Jei nUfazxir vnoädf *od;
V'cho^k mijjoir akh Vnidchjtor.
Na/g berakhd tedtUian;
Unuirväy gam hu jura.
Mcn^ bar, jiqqebo Vom;
Ubcrakhd Vroi nuWAr,
Socher (ob fbdqqei rdqmi;
V'dorii rad, t'fxxinnn.
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27
16 a 3 t^sxpii Ävofi oo;av (der Uebersetzer vermeidet gern ein sabsUntiTiKh«
Prädicat); 7:rr (dem jetzigen Pandlelsticbos angepasst). Zum Sinne vgl. Ps. cxxTinS;
cxLiv 12. 16 b Ocövo; 0£ xnjxix; yuvf, {ituou^a ouata. 16 f jcXovcw 6xyr,poi rv^at; ^.tw^*-
16dl 0*. 0£ avos£:ot; sarr. 19 a I ulo^; p. 21 a 1—2 = mit der Zeit, Tg\.]fA^ \tA^'
Kritische Bearbeituno der Proverbien.
195
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MiCdreb b^Sote jdjin, "0; ionv ^ou; iv oivwv 8i«Tpiß«u;,
Jetizeb Kmiak^mU v'qöJUm. ''Ev to?$ lauiou oxupw|ia?t xstoXeC^ei att(jLtav.
Bot6ch V'oM, hu jippol;
V^ma'U ^addiqhn Jifrach.
'Okhir betöjinchdl ruch;
Veäb^ *va lach'khdm leb.
Peri ^addiq 'eg ehdjjim;
V'loq^eh nefdiol chdkham.
Hm gdddiq b'iOeQ jUflam;
Af ki raid' vecJuHe'.
Ohib mtudr oh&t da't;
V'fondi iokUehat bd'ar.
Tob jdfiq rdgon m(j Jah;
Feti mezimmol j&rSC,
Lo jikkon ddam b'räia;
Viori ^ddiqim bal jimmo^.
EH ch^a ''läret bd'lah;
K'raqdb b^itgmStav ni'biia.
Machi^bot gaddiqim mUptL^j
Tachbülol r*id'im mirma,
DibWi r'ia*im 'rob ddam;
Uß fiarim Javiern.
Hafokh r'iaim, veinam;
UbÜ gaddiqim jd'mod,
Leß fikhlo fhulldl ü;
Vna^vd Üb jihjä Idbuz.
Tob niqlä v^ob^d lo,
Mimviitkabbid vacKtdr lachm.
Jod£ gaddiq nafl b'hetiUo;
V'rachnid r^ia'im akhzdri.
*0b4d -d^mato ji^bd* lachm;
Unirdddef reqim cK$dr leb.
28 b 1 h ZI avTiXa{ißavd(i£vo$ (falsch als Particip statt als Substantiv aufgefasst) ;
n. Die blühende Höhe der Gerechten bildet einen Gegensatz zu dem Falle des
Idprotzen. 28 b 3 oüio? dvatEXer-, ime». 31 a3 fioXi^ (mit genauer Noth, vgl. p^o^j;
3. XII 6 a4 ooXtoi; an (wodurch das Suffix beziehungslos wird), lle—d haupt-
hlich durch falsche Trennung der beiden letzten Worte sehr falsch übersetzt;
itig : wer mit Weintrinkern umgeht, wird in Armuth und Schande gerathen.
196 G. BiCKBLL.
^Amm^ide rdia* rcTtm; 12 CUn ^VH n&P
Veiorei ^6ddiq/im nCqad. *TX& op^TX trw\
Befd^ 9'fatdjm moqii ra'i 18 3n VpU3 DTfiV rVB3
ITje^* nuQQdra ^dddiq. p^X mXO tCTI
MaehUq, nuMit, hu jtichan; *0 flXhaoi Xzta Ikerfl^attm'
V'<pr€ Vhir fd&kke fCfdht. '0 U tjvovtwv h xHkm bSki^ ^x^.
Mip^H fi a jifbd' (ob; 14 319 j^SVT VK "«B nSD
t/^r'wii/ /<fe -Aim iaAiÄ lo. if? Sr» tTOC n^ hbTi
Dark '«tf ioAir be^nav; 15 13-»» IBT ^ TTT
K*Aifii^ /e ^ chdkham, ODH HXpb WSn
Ttf bdjjoai jodC M9o; 16 USTO TT^ OrS f?1K
Fei^^ofä ^ciicm 'drtcm. D*!j7 fSp n031
Jo/lc^ 'mund jaggid qadq; 17 pnx "IT HSOK HB'
FeVci ieqdrim nUrma. TMSH^ D"1pV ITI
J«# bold k'mAdq'rU chdrtb; 18 S"Tn mpTM 7X^2 VT
UVion chdkh&mim, mdrpe, Xfi*1& Q&3n |V^
^/(U 'mat tikhm Wad; 19 *TJ^^ pn fUMC MDV
Kc'dd ai^a, Vion iaqr. nplT jwb WnK IPI
3ftrm4 W^6 cÄor'i^ ro'; 20 jn VIH sbs HönO
Urjo^ge idXotn fimcha. TTiOu ühv "XT^
Lo fünnä r^ddiq kol atm; 21 pK *?3 pTxb rOT >6
Wid'im, mdleu ra\ IH T>6o DHni
Tb^'da^ JoÄoä fifti Saqr; 22 Tpr ^riBW '- nSTin
F'*©?^ 'mtimi rcc^mo. T^n HUSK 'Tjn
Jlcidin arum kotä dat; 23 njn HOS D"tP Q*W
FfeÄ Ar'jrtfim j»>o* ^w»«^- r«'?^ KTp" 0^3 sbl
Jtdi chanigim Umiol; 24 ^ÖH Dann T
Urmijja tihjä Idnuu. Döb imn iTOT
D'ogril 67e/> U jaichännu; 25 JHttT WK af?S n:Kn
F'cZo/xtr ^Ä j'^dmviechännu. jnöW^ 2D ""CT
12 a 1 M TW; A wenigstens noch den Plural iroÄuf«« = nsn. Aber der Pa
rallelismus verlangt, dass hier nicht von den bOsen Begierden, sondern von dei
wackligen Grundsaulen oder Stützen des Frevlers die Rede sei. Zu er^ vgl. rnn irr 19
12 b 3 hat A hier (ht oppcüfisvi), während es in M das dritte Wort des Verses ge
worden und durch p* ersetzt ist (vielleicht aus p in 11c). 13 d ist die gerichth'ch«
Forderung des unbarmherzigen Gläubigers wegen der Zweideutigkeit des Wortes r\
vom Uebersetzer verkannt. 16 bezeichnet es als thOricht, erlittene Demfithigaog«
entrüstet weiter zu erzählen, weil man dadurch nur die schlechtverhehlte Schaden-
freude der guten Freunde hervorruft.
Kritischb Bsarbbitdmo der Proverbien.
197
Jalbdar mir'Shu gdddiq;
Vedärekh r'id'nn tdtem.
27
28
3
Lo* jdehrokh r'mfjj/a ^4do;
V*hcn jdqur ädam chdrug.
Be6raek ^ddqa chdjjim;
Vedärekh '4bra ä mavi.
Ben chdkham mimmuadr ab; XIII 1
V'leg 16* iamd' ge*dra.
Mipp'ri fi U jokhdl fob ; 2
Venäfei hog* dim ehdnuu.
No^ piv idmer ndfio;
PofSq ifeUdv, m^chiUd lo.
MU^dwa, v'djn, naß 'd^;
V*nafl chdruQim ted&iian,
D*har iäqer jifna ^dddig;
V^raid* jolt a v^dchpir.
Q*daqd ti^Qdr tarn ddrekh;
Ur'äd'im C9dUef chditat,
Jei mit'aiiir, ve^ kol;
UmitnM, veh6n rah,
Kofr ndfei U 'ohihu;
V'rai IS iamd' ge^dra.
Ori ^addJiqim jifmach;
Venh- reid'im jid'akh.
Naß r^m^a to'a b*chd(iat;
V*^addiq nCraehSm vechonen.
Raq b^zddon jitten mA(^;
Veit no'dgim chSkhma.
Hon nUbokdl jemd'et;
VeqdbeQ 'dl jad mdrbä. TTSV T hv ppl
TochdJUnCmuiidkhtmachldleb; 12 D^ nbnö '3VÖ0 nbmn
F^v? chdjjwi[td"va bda, n>o mim D-n pri
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27b 2 so A; in M nach dem folgenden Worte, wodarch ein sehr verzwickter
Q entsteht. Der Parallelstichos fordert aach hier ein Bild; der Fleissige wird
mtsgräber genannt 28b 2 (jLvrjotxaxcov (vgl. xzi 24); naru. Xlllla3 = i8t es durch
Erziehung. Von den drei a konnte leicht eins ausfallen. 4a3 so Ä; M ivu. 6b 1
hl aoEßE?^; nrvii. 11 a2 2ict(ncouoaCo|iivT) (|A£ta ovofjia; nnr erklärender Zusatz, wie
£ujEßs{a< im Parallelstichos); ^ans.
^^H igg ^^P 0. BlCKHLL.
^H
13
cbtt?^ KH mate rrn H
^^^^M Ben r^miija, 4n la f^'Aa;
^^^H Vabd chdkham jti^kh därkü.
>£ oo^cü sOoooi iTOVTAt 9cpaf Ct^* ^^^H
^^^^^H TorM ehakhdm fnqor cMjjiiu
» 14
D^n *ipö Bsn rr^in ^^^H
^^^H Vediirtkli fmg'dim 4tan.
; 16
[ITK 0133 T-ITJ H
^^^^H Kol *drtAm jd'fii f}d&*ai;
^^^H Ukh'sUji/rof ivvälel.
16
n'pTK tnc' Seal H
^^^H Mal^dkh raid' jappU b'ra ;
17
jn3 "^r ytn ^rSö H
^^^H V'ioniir iokMchal fkkühhad.
IS
IDS pne ibpi ttn H
n33^ rnnn -»avi 1
^^^V^ Tavd nihjd lerdb tnaß;
^^F Vlo'^biU k'Mm nur mira\
19
^H Holikh et ch'khdmim jkhkam
f 20
d3n^ Bö3n HK -|Sn H
pn^ obD3 ram H
^B ChaUdwi Crdddef r^a;
^H V*ei i^dddiipm jUldvi toh.
SI
2^3 Q^r^ op-T3e nKt ^^|
^^H ti idb jatichU b'ne hdmmf
^H V*^ßin r^iddiq ckd chdie\
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Q33 '33 hnr 3t9 irKi H
KttH b^i p^xS jean ■
^M Bob dkhd niiged rdOm;
^M VeU nitpU b'io' miJfpai,
23
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^H Chüfikk Hb0 foni* b'no;
^H Vedh*bo Hcliro miliar.
24
133 )Ctr 11039 ic'n H
^B Qaddiq nkMl f^b' ndßo;
^H WhI^u rM'im iichsar.
25
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nonn arn fen"* H
^H Chokhdmai hiln'ta bftalt;
^H V*i^»md Hhreninnn.
XIV 1
nn*3 nnsD nosn H
^m Homh b'joSrdfre' Jdhvä;
^^M ÜfilÖE d'rakhdv boziku.
2
rTT3 I3m T731 ^1
^^^ Befi 'ml chd(er gd^twi
^H V'fifli ch'khetmim HhnWfmo.
f) ^0; auTou isi eine sweite, genauere» ^^^|
A Ittj TioXXa = 1JJ (Tgl. If^^^aJ), w« pafl
t. UeberseUe: steht Armen in AudiucU
J
^^B IS d der Zusatz xsl xairJl jvd^^tTcim 7
^H g«Uuti^ der Schlussworte. 23 a 3 M ^i\
^^M graphisch von ^ii nicbt verschieden is
^m XIV 1 Hi + Br;. Ibl + .^n^3.
1
KRITISCnP. Bp.AnBRITtTNQ DKR PrOVERBIKN.
199
BeSn ^lafini ehua Ixtv;
Veroh Cbuot heklwch $or.
* Ed 'mfiniw» lo jekhtizzeh;
Vjafich k'zahim 'ed Jfdqer.
Biqqiii leq chnkhma, vdojn;
Vedd*at Vndhon nAqdl.
ITakkol minnäged ViK k^ttil;
ITkhm r'ot fifle dd'at.
Chokhm/U *aHim hin ddrko;
V'ivvfilet k'ftilim mirma.
Evilim jdli^ diam ;
IJIten jeidrim rdqon.
Leh jdde' mdrrat ndftlo;
IT^imchdlo jlCar4,h zar.
Bet riSavm jiiSdmed;
Ve/ihel fidrim jdfrieh.
JeA ddrk jajfdr lif'ne tV;
V^acltritah ddr'khe nidvet.
Gam tAsechoq jikh'df* leh;
V'ach'rH ha^fimcha tilga.
Midd'rdkhav jifha ttvg leh;
Tlmimma'ldlav Of (oh.
Peii ja min Vkhol ddhar;
V^'anim jabin la^Mro.
Chakhdm jar4* v'aar mh-a ;
UkKsil ynit'dbher v'bateck.
Q*Qar dppajm ju*Aä iwafi;
Veiif m^zimmot jif^dne*.
Nach' Id f'tajim iwäl£t ;
Va'^rYimim jikhru dd'al.
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7al Tcavta; 1^. 7b 1—2 M rr^' ^3i; A otcX« oe ata07i^£ü>; = npi »^si (so gnt wie
identisch mit unserer Emendation). Vgl. XX 15. Wälirend sich der Thor alle zu
Feinden maclit, versteht der Taktvolle, durcli überlegte Rede die Menschen nach
»einem Sinne zu lenken. 8a3 M pn. 10b 1 +><^ (zerstört den Sinn, da man sich ja
leicht und gern gemeinschaftlich freut, während Gram einsam getragen werden muss).
I4bl M "i^rai, A fand, wie sich aus XV 24 ergibt, jedenfalls noch ein zweites »nach
der Präposition. 18 b 2 xpar/,aouaiv ; ivi3\ Thorheit wird ererbt oder doch gratis er-
worben; Weisheit muss man kaufen.
13*»
200
G. BiCKELL.
Sachü raUm lif'n^, (ob;
Ur*id*im *6l iar ^dddiq.
Gam Vr€o ji9»an£ rai;
Veoh'be 'diir rdbbim.
19
20
21
Baz Ure*4hu chd^*;
Umelidnen '*nljjim, di'rav!
Hald" jU'n chor86 raf
VtchitAd, ve'miU choriff. (oh.
B'khol '(i^eb jihjä molar;
U(V1)dr ^yatAjm akh Vmdchsor.
*A(äret ch'khdmim * dir am;
IwdU k^nlim ivvHlet.
Ma^il nefdAot Vd *mdi;
Vjafich kezdbim mirma.
ITjirdt Jahvä mihtdch *oz;
TJVbdnao jihjä mdchsä.
Jirdt Jahvä m'qw clidjjimf
La^dr mimmdq'Se mdvel
Berdb *am hdcTral mälekh;
üb\ifa Vom m^chittat rdzon.
Ark dppajm rd/t te/miia;
TTq^dr rttch m^rim ivvalt..
Ohajjf h'sarim leb mdrpe ;
Ur'qdh *aqdmot qina.
'OUq dal ch^ref *nso;
ITm'kkdhf/do chdnen eljon.
B*ra*dU) fdfiehä rdfia ;
V*chosH betummo i^dddiq.
B^leb ndfßon tdntich ehdkhma; 33
UKqdrh k^silim tivvdde\
Qeddqa tiromdm goj ; 34
Vechäsed Vdmmim ehd({at.
R'^Qon mälekh V'äfted mti^kU; 35
Vebrdto tihjä mSbÜf.
Manä rakh jdJib chdma; XVI
Vdahdr *oqih jalä af.
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
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19 a 4 D3B. 32b 2 -ri) kurou oaiorr^Ti; irsa. XV4bl übersotze dem ParallelU-
irnis gemiifls: aber wer damit Unlieil anstiftet. Die Erklärung von ^ durch Falsch-
Kritische Büakbbitunu der Proverbien.
201
USon clikhdmim U^ib da at;
V'fi kKailim jöbbC ivvalt.
B'khol ntdqom '6ne Jdhvä,
Qoffk ra*im ve^ibim.
Marpe' UiStm 'eg chdjjim;
Vesolef bäh i/abt b'ruch,
^Vüjinag mtutar dbiv;
VionUr tokhachat jarim,
Behdrbot (;dddiq chotm rab;
V^hWbuat rdia n^kart.
Sif*U eKkhamim fzarü dat;
Vd4b kesflim 16* khen.
Zabch rid'im t6*^bat Jdhvä;
UCfiUat fMrim r^qdno.
To* 'bat Jahvä dark rdSa ;
Uiiirdddef g^ddqa ji*hah.
Musdr ra V'ozeb drach;
Sone tokhdcfieit jdmiU.
i^ol vd'badddn nagd Jdhvä;
Af ki libbot b'ne ddam.^
Ijo jiliab leg hokhech lo;
El chdkkamim lo* jelekh.
Leb sdniech ji^ib pdnim;
lJV\\4^h(it Üb i-uch rCkhea.
Left Tidbon fbdqqeti da* at;
Vfi kKailim Jirä hoalt,
Kol jdm 'ene ra rd'ot;
Veidb leb miMä tdmid.
Tob j/i'*«f bejirat Jdhvä,
Medgar rdf> wnhihiia.
Tob ^rtichat jdraq vdhfta,
Miisdr ab(U vi<ind Ito.
10
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10
17
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lieit ist willkürlich, daher auch der in M au die Stelle von XI 3b getretene Stich«»»
seiner Parallele keineswegs entsprechen würde. 4b 3 rXrfi^i^nvzjx (vom Uoberaotzer
irrijif im gluten Sinne aiit'f^efasstj; "^c. 6al in M durch Homöoteleuton unvoll-
ständig. Uebersetze: wenn der (ierechte viel erwirbt. 15a2 rbv ypo'vov; 's*. 15a5
TTpojoiyovTÄi xaxa; sr". Beide Formen konnten durch 'r^ bezeichnet werden. Der
Parallelismus erfordert den Sinn: die Augen des BfJsen sind stets missgünstig.
16b3 M + ^3 . 17 a4 M + er ; A stAtt dessen + -mlk -f^i^v» = ir\
202
G. BlCKELL.
IK chema j^ffdrä mddon;
Vedrk appöjm jaJtqi^ rib.
Dark 'd^ kinC^ukhdt chadq;
Veorach fSdi-im a*lula,
Ben chdkham ji^ammdch ab;
UkKM 'dam bozä inimo.
Icvdlt .^inichd lacKadr leb;
V'vf t^buna fjdiier Idkhet.
Hafer machMbot b'en sod;
B'rob j6*\im tdqum V^.
Simchd laii b'ma'ne ßv;
V'dabdr beUUo, nid-((ob!
Orch chdjjim VmdUa Cnid^kil,
Lenid'n sur miWol md((a.
Bet giim jissach JdJivä,
V'jagt^ gebul almdna.
To*^bdt Jahvä macli^bot ra\
Ufhdrim ini're no am,
"^Okhir betd bo^4* bag*;
V^Moni* maUdnot jichjä.
Leb ^ddiq jihgä laiwt;
V'fi r'id'im jdbbC rd'oL
Rachöq Jahvä mer'idUm;
Tfilldt gaddiqim jiSma'.
Medr *endjm f^avimdch leb;
S^mud (obd CdaS^en *a<;m.
Ozn iomaU tokhacht chdjjim,
Beqäreb ch^khdmim tdlin.
Fori* musdr -jeb lui/^o;
V^Somi' tokhdcht qonii leb.
Jirdt Jah mtiaar didkhma;
V'lifni khabdd *andva.
Leddam md*rekhe leb;
V'miJ Jahvä md^ne Idion,
Kol ddr'khe iS zakh Venae;
Vetokhen nichot Jahvä,
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XVI 1
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22 b wird die Ergänzung aus A uoch durch den 8iugular de:« Verbums bezeugt
32 a3 {xiaa (dieses Wort wegeu des Parallelstiulio» gewälilt, vgl. XIX 8); cks. XTI2I
Kkitihchk Bkakbbitunc dek Provekhien.
203
Gol el Jahvä ma^äkfia! 3
V'jikkojiu nidchH'hotäkha.
Kol pd^al Jäh Vmanihu^ \
Vegäm raSd* Vjom rd'a,
To''biU Jahvä kol y^böJi leh; 5
Jad Vjdd lo j'mnaqä ra.
lieMt dark (ofj '*9ot g'ddf/a, '-^PX^ ^^^ ayaO^; to Tcoisrv zk oucaia •
V'nir<;d VJah mizzUtoch zdbach, Asxra os Tcapa Hzut jxoXXov t) Ousiv Ouata^.
ArOaqqeMjahjimga^ddU vqad*i, 'O ^tjHuv tov Heov supiiaei vvmaiv jisiä oixaiojjvr^;'
Unikich'rav bjo^er hilom. Ol 0£ ooOto; ^t^touvts; autbv supr^jouatv ctci/^vr^v.
nr-i or*? jnp-i C3i
2*? na: "^r " nanr.
lü
B\'hasd vemiilfkhuppar *dvon ;
Ub'jirat Jdh aur niera*.
Birgit Jahvä dar'khe »*,
Garn öfbav jdSlim iUo.
. Tob quchat m"di bU;ddq(ty
Merolt Cbuöt b'lo* mlflpa(.
Leb ddam jchdiSeb ddrko;
Ve Jdhvä jdkhin <;d*do,
Qami Jdh *al ttifUe mälekh;
BeniUpai 16* jim'dl piv.
Pal» vmoziie miipa^ V Jahvä; 11
Matfthu kol ab'ne khvt.
To'"'bdt inlakhim *^sot n'Ua* ; 1-
Ki b\ädeq jikkon kUae*.
Rqon mldkhim aifte t;ädeq;
Ud*bär f^arim jedheh.
Ch'iiuU mälekh nuirkhe indvel;
Vei^ chakhdm f khajjp* ränna,
Bedr p'ne mälekh chdjjim;
Ureqoriw k''ab nudqos.
Q'ne chdkhma (db mechdrut;!
Q^wt bina nibchar mikkaap.
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in A aus Versebeu durch 4 b ersetzt, worauf sich ö aiischliesst, dauii aber der ganze
vierte Vers nachgetragen winl. k>i* — d vgl. XXI 3.
6 — 9 fand A am Hände der hebräischen Vorlage nachgetragen und übersetzte
sie daher nach XV '11. 28. 29. Man beachte den intensiv religiösen Charakter dieser
Sprüche. 10 a 2 fiel aus, woil man später ccp nur für heidnisclios brauclite. 16 a2 so
A; M -f na (gibt dem Gedanken eine schiefe Wendung und würde jedenfalls die
198
G. BiCKBLL.
Baz Vdäbar jMtaUl lo; 13
Ben r*m^a, Sn lo fSba; X\£f $oX(b> Mbf loi« dyad^*
V^abd chdkham jd^h ddrko. Olitixr^ Zk 9wp& eSo$oi Eooyt» xpiisi^
Tordt chakhdm nCqpr chdffim, 14
Larh' mimmSq'ie mdvet,
Sekhl t6b jUUn chen vdehatd;
Vedärekh bSg'dim 4tan.
16
Kol 'drumjd'fä b'dd'at;
mh'Mji/rof ivvälet.
Matdkh raid' jappil b'ra' ;
Ve^ envinim mdrpe.
Rei v'qdJUm p6re' miisar;
V'iomir tokhdchat fkhübbad.
Tavd nU^d Ui'rdb Vnafl;
V'Uf'hdt k'taim sur nUra'.
HoUkh tt dCkhdmim jichkam;
VWä khetiUm jiro\
ChaUdim Crdddef r^a;
Vet Qdddiqhn jOldm fob,
li fob janchil b*ne bdnhn;
V*^/i&n V^adcUq chd ch6(e\
Bob Skhel n&ged rdHm;
VeU nitpä b'lo mOpo/.
Cho^kh iibt6 fonS* Vno;
Ve6Kbo UcKro mtoar.
Qaddiq okkü Vfob" ndflo;
Ublifen r'idUm tiehsar.
Chokkdmot bdn'ta b4tah;
V'iwalet Uhreiännu.
IfoUkh b'joM fre JAhvä;
UfCldz d'rakhdiü bozihu,
Befi ^wl chofer gd*va;
V'^fU eh'khamim UimWmo,
D^n ipa Dsn nnin
inic DT» Tm
16 njro mwr d^ ba
n^ «r«^ bon
17 ro bt'' pvn 760
18 "^Dö jtä ]hp^ «m
TM' nnavi tow
19 WBDb a*TPn rrro mitn
ma -c Dbo3 ropw
20 D3rr Döan nK T^n
3^ D7D3 nr^i
21 ran »pin dkbh
a» D^ Djrrx nir
22 D:a ':a bnr sd [vki
K»n br} pn36 jcr
23 Dttn iM teK ai
24 133 K9V l&SV *^m
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25 ivfi3 jnvb bsx pnx
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XIV 1 nrTDnwanoan
i»-inn nSnr
2 '^ irr nttra i^n
3 mK3 non biic ^oa
13 d der Zusatz xai xatEuOuvOiJaEr« ^ h^o^ aOtou ist eine mweite, genaaere Ueb«
seteung der Schlussworte. 23a 3 M -u; A Sit] iroXXdi = laa (vgl. Ir^oJ), wu piU«
gpraphisch tod t:2 nicht verschieden ist. Uebersetxe: steht Armen in Aune^
XlVlal + ov:. Ibl + nn^a.
Kritische Bearbeituvg der Proverbtkn.
199
Been ^ Inf im ef>us ftar;
Verofj fbuot bekhoch Sor.
*Ed 'miinini lo jekhdzzeh;
V^joßch k'sahhi *ed Sdqer,
Biqq^X leQ chdkhma, vdajn;
Vedii'at Vndbon ndqal.
Hakkol minnäged ViS k*»if;
r-kliU r'ot sifte dd'at.
Chokhmdt *ardm hin därko;
V'ivvälet k^ftUim mirma.
EvUim jdliq ö4am ;
JJben jeMrim rdi^on.
Leh j6de* morrat ndfSo;
JVHmchiUo jiCar^h znr.
Bet r^aim jUUdmed;
Vetihel jSörim jdfrich.
Je^ ddrk jaJfdr Uf'ne «V;
V*ach'rUah ddrkhe mdvet.
Gavi ffl^echdq jikh*dh leh;
V*neh^rU ha^fimcha twja.
Midd'rdkhav jiffta s/ig leh;
Umimmaldlav iS toh.
Peti ja min tkhol ddhar;
V^^arnm jabin la'Mro.
Chakhdm jar^ v'sar m^ra ;
UkKsll jnit^Aftber v'bd^ch.
Q'(;;ar dppajm jd^^ä ivvcül;
Veiif m^zimmdt jif^dne*.
NacJil/i f'tajim ivvliht;
Va^'Tt'imim jikhni d/iat.
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7al :cavTa; 1^ 7b 1—2 M nr^' ^3i; A o:rX« $£ «toOiigso)? = m '^2i («o gnt wie
isch mit unserer Emendation). Vgl. XX 15. Während sich der Thor alle zu
len maclit, versteht, der Taktvolle, durch überlegte Rede die Menschen nach
m Sinne zu lenken. Saä M pn. 10b 1 +t6 (zerstört den Sinn, da man sich ja
t und gern gemeinschaftlich freut, während Gram einsam getragen werden muss).
i M i^yai, A fand, wie sich aus XV 24 ergibt, jedenfalls noch ein zweites »nach
Präposition. 18 b 2 xpai^jaouaiv ; ttp5\ Thorheit wird ererbt oder doch gratis er-
en; Weisheit muss man kaufen.
13*»
200
G. BiCKELL.
Suchu rcCtm lifn^ (oh; 19
Ur'id'im 'al iar tiAddiq.
Gam Vr^o jif»an^ rai; 20
VenKle *A4ir rdhhim.
Box Ure'ihu choie; 21
UnCclwnen **nijjim, Afrav!
Halo jU*v chorii ra f 22
VechiUd ve'nuU chori4 (of*.
ffkhol *ti^b jihjä molar; 23
Ud'hAr ffalöjm akh Vmticliaor.
*A(äret ch*k?uimim 'fUram; 24
Ivvdlt Wsilim ivvHlet.
Ma^il nefiUot 'ed 'miU; 25
V'jafich kezAhim mirma.
BTJirtU Jahvä mih(fich "oz; 26
fTThtinao ßhjä machm.
Jirat Jafivä m^qor chdjjim, 27
Lnsur mimmoq'ie mttvet.
Ben'th *am hihVnU miilekh; 28
IWufa Vom m'ckittat rAzon.
Ark dppajm rah felßuna; 29
Uq^t^r ruck mhnm ivcal/.
Chajj^ Kmrim leh mdrpe:* : 30
Urqah *a<;dmot qina.
'Oieq dal ch4ref 'omo; 31
fhnkhdhh'do chmeii ^hjon.
B'ratito fdiichii rd^a ; 32
V'clumi helummo (^dddiq.
B'leh ndfjon fdnurh rhokhma; 33
Ufiqdrh k'nilim tivvude.
Oeddqa teromeiH ffoj ; 34
Vfchiiftfd Vnmmhn chd(Jat.
R\on miilekh Vaulted mdskil; 35
V'ehrdlo tihjU mehU.
Ma* mi rakh jdMh c.hejiia; XVI
V'dahdr *o<;eh ja' la af.
SB "scb C3r. inr
C2-*. -irr "mr
jn "inn ".rn' kS-t
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l«a4 =2t5. 32b 2 tt; Sxjtou oiriotr-.; 'rrs. XV4bl übersetze dem ParalMi*"
nius peiiiäss: aber wer damit I'lilipil anstiftet. Die Erklärung: v«»n iVc durch Kai«"''
Kritische Bkakbeitiink uek Proverbien.
201
USon ch'khdmim Uiib da at;
V'fi klCallim jAhbit iwalL
B'kkol mdffoni 'ine Jähvä,
f-ofi'it raim ce^obim.
Marpe laSön *e<; chdjjim;
VesMef höh ftahe f/ruch,
' Vil jincu; niusar dbiv;
Vsomer tokhdchat jarim.
BeMrbot <;dddiq ch6»n rab;
V'bU'huat ruSa ii^kart.
SifU ck'khamim fzarii dat;
VcUb kenUim lo khen.
Zabch raaim to ''bat Jähvä;
UCßUat j'sdrim i'^ijdiw.
To"bdt Jahüä dark rdSa ;
Um'rdddef (i'ddt/a jehab.
Mtutdr ra C^ozeb orach;
Sane tokhdchat jdmut.
S*ol xd'^ftaddihi nagd Jdhvä;
A/ ki libfxft b\e ddani.
Ijo jehab leq hokh^ch lo;
El chdkhamim lo* jelekh.
Leb sdmech j^(ib pdräm;
U1i"d<:tfhat leb ruch nkhea.
Leb imlton fWujqeS dd*at;
V"ß kh'silim Jirä ivvalt,
Kol Join 'ene ra' rd'ot;
Vet/tb leJi luistil tdmid.
Tob wi'%/^ /jejirat Jdhvä,
Meör.ar rdb nmhihiw,.
Tob 'ruchat jdraq v'dh/ta,
Missör abtU Vffind Ao.
10
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1-2
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nanKi pn- nn-« ao
•a rrKsn caK n-ro
ist willkürlicli, »laher aucli der in M an die Stello vtui XI 3b gotretoiio 8ticln»»
r Parallele keineswegs entsprechen würde. 4b 3 7:XT;j0r]acTai (vom Uobersetzer
im ^uten iSinne autgetasst); "sr. (»al in M durch Homöotelouton iinvoll-
i;r. Uobersetze: wenn der Gerechte viel erwirbt. 15 a2 tov ypdvov; *3\ 15 a5
i/ovTai xÄ/.a: c>*. l^oide Formen konnten durch '>*. bezeichnet werden. Der
lelisnius erfordert den Sinn: die Augen des Bösen sind stets niissgUnstig.
l M r '2 . 17 II 4 M f- er ; A statt dessen -f- jca- yapiv = {r\
202 O. BlCKKLL.
/* chema ftfdrä mddou; 18 J1C mr HCn CK
V'cdrifc apiJ^ym jo^^'f *'^>- ="» »P^ 0'B>* T*«*
Dark *6qel kwi'^ukfidt chadt/; 19 P^H rSCOS *?aa7 7^1
V'coracÄ fSiirini ilula. rhhc, CnC^ TO»:
Ben chökham j^ammiich ah; 20 -K nOw" C.n p
6/ArÄ'*W -clam hozä itnnio. "IDK .ITS CTK *?Cr'
/cüiiZd /riwicAri tec/r*dr feÄ; 21 -*? "»Cn*? nnOB? t'tI}
V'iJf Cbäna fjdiSer IdkheL rzh ^r-' r:nr CK"
//a/<fr viachMbot b'en sod; 22 "IC piC rsmc "lEH
Simchd laii b'nuine ßv; 23 "B rZVt2Z VVh rrriz:
V'dabdr be'itto, fiuH(ob! 22 TO inpr "^2T
Orch chajjim CmdUa Cmii^kil, 24 hzvuh rhlfcb O'n H-K
Letiid'n mr miitMol rtuUja. HBO 7XCrQ ^C jrCT
J5c< ^^«wi jiasach Jdhvä, 25 '' '^^^ ^^ '^'*-
V'jagQib gebid alnidna. ni07K bZ2 ZT*
To'bdt Jahvä macMbot ra; 2Ü ^- rirmO " nnTr
Ufhurim im're iioain, ÜTZ ^"TOK CnrrC'
*OifcA<fr 6c/o 6o5<r ba^' ; o? ^^ ^^C ir^S isr
K'ewMf* maudnot jichjä. r\*n^ r.:nQ wn
LeA qdddiq jihgd laiwt; 28 02^7 nSIT p"T:: 2?
Hachöq Jahvd mer'id'im; .><» CP»r"'JQ '* pm
T'filldt i;addiqiin jihna\ PCw" Cp^jT T . Cn
JfC"'r Vnrfjn* fsammdch leb; .^^ 2^ rCw' CTP *KC
.S'wif/tt ^oid CdaS^n *a<;iu. CSCT |»nn rC2 .""27
Ozu Somat tokhacht chdjjiiu, .,« C*n m^'H »Tor* JUC*
Beqäreb clikhdmim tdlin. JvP CDm i^pS'
i'orc* mimdr -jeb m'ißo; y., TB: I'K -CS P'^B
K'arowitf* tokhacht qonii leb. zh rip rnZT 7Cr*
yi>\i< */a/t mdtfar chakhma; ...» nSSH "^CC " TK"'
V'U/'ne khabiid *andva. TTZm '^'ZZ "ET'
Lei'uiam marekhe leb; XVII zh TTO C"rK^'
K'w// Jdhvä mane Uijfon. ]Vh r^TS "2""
Kol ddrkhe is -akh b^'enav; 2 "'^2 1? CK '2-'.': hz
Vetokhen nk'hot Jdhvä. '* rr"" ]Zr*'
22 b wird die Ergänzuug aus A uoch durch doii »Singular des Verbunis bextfuj:'-
32a*i {I'.j;: (dieses Wurt wegen des Parallelsticlio» gewälilt, vgl. XIX 8;; a«. Xm-*
Kritische Uearbkituni; der Proverbien
3
203
Gol el Jahüä maftäkha!
V'jikk-onu nidch^*hotäkha,
Kol pd^al Jäh Vntanehu^
Vegdm ra^d* Vjoni rä'a,
To'^hät Jahüä kol tfi*dh leh;
Jad Vjdd lo jinnaqä ra.
li'Ksil dark (ob '^Mot Qdiuia, '-^PX^ ^°^ ayaO^; to itoieCv wi 8ixaia •
'iiirqd VJah inizz^ftoch zdbach. \v/,z% 02 j:apa Hcco (xoXXov i) Ousiv Ouaia;.
M ItOiineA Jah jirtiqa da t ügfidi/, *0 i^rjTwv tbv Hsov iupiJaEi yvwaiv jiexi oixaioTJvTj; •
tii\kich^rav h'jii^er hilom. Ol o£ opOto; ^tjtouvTc; aOtbv eup/jaouaiv sicr^vrjv.
nr-i or^ yc7-i c:i
2*? nn: "^s " narin
10
li'chand vemätjkhuppar \iv<yn ;
LJh'jlrai Jäh »ur mera\
Hir'gdt Jahvä dar'khe **,
Garn öjhav j('Mm iUo.
Tob qachai in"(U big'ddqa,
Met ob Cbuöt b'lo* mUpal»
Leb (idam j'chdjiseb ddrko;
Ve Jdhvä jäkhin gd*do.
Qasin Jäh *al fif'le mälekh;
lieiniipai 16* jitndl pic.
Pala vmdz'ne miipai V Jdhvä; 11
Ma*^ehu kol ab'ne khis.
To^bdi inUikhhn *'ftol räia* ;
Ki b\ädeq jikkon khse.
B\on m'ldkhim At/'te <;ädeq; 13
LWhdr fsar'nn Jedheb.
Ch'mat mälekh indTkhe mdvet; 14
Vei^ chakhdm J'khapp^ränna.
Bedr p'ne mälekh chdjjim;
L'rt'qond k'^ab mdlqo.^.
Q'ne chokhma tob niechdntc!
i/not bina nibchnr mikka*p.
pr -iBr noKi ncna
npnao era innp] 3b
Bcro kSs riKan aia
iD-n arn* c-ik ab
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15
16
aus Versehen durch 4 b ersetzt, worauf sich ö anschliesst, danu aber der ganze
i Vers uachgetraj^en wird. 5c — d vgl. XXI 3.
0 — 9 fand A am liande der hebräischen Vorlage nachgetragen und übersetzte
aber nach XV 27. '28. 29. Man beachte den intensiv religiösen Chiirakter dieser
i-lie. 10a- tiel aus, woil man später ccp nur für heidnisches brauchte. I(>a2 so
I -f- rr ;i;ibt dem (iedanken eine schiefe Wendung und würde jedenfalls die
204
G. BlCKELL.
ATsilldt fSarim sur mera ;
V^ork j Arnim orach ^^ddqa.
Loqich mu»dr ftoh jihjii ;
Sotiiir iiafio noQ^r piv.
Lif'n^ Sahr jelekh gdan;
V'lifne khiiidlon gohh ruch.
Tob aydl ruch it 'andvivi,
Mech'toq ialdl et gSim.
Ma^kil h'daMr jimgd* ^»;
Ub6{ech f/J(ihvä, AU'rav!
Lach^khdm leb jiqqari* iiabl;
V'matq ifYditajm jdaif läqach.
liVqor chdjjim sikhel b^'dlav;
Vmusdr ^vüim ivviUet.
Leb chdkham jdskil pihu,
K'*a/ f/dtav jo»if läqach.
Qufe d*bcJ {mVe 7id*ani,
Matq Vnäfsjf vnidrpe* Vd^em.
Jei ddrk jaidr lifne W,
V'ach'ritah. ddr^khe mdvet,
Nafi *dmel 'dmeld to;
Ki dkhaf *dlav pihu.
IS bHijjal korä I'd* a;
V^al :**fatav k^eS i^ardbet.
Iff tdhpukhot jmlU'wh mdan;
Veiiirgan mdfrld allu/.
Is vhdmas jydtlii r^o,
V'holikho b'därekh lö* (ob.
*0(^i *endv tahpi'ikhot;
(fhyreq ff'fattiv kur rd^a.
17 jno no D-ir* rbca
npnac phk do* yiKii
[n\-i'' nen noo rtpb
18 flu lib"] inw "zth
19 ci3r riK m bcü 3D
QK3 riK bbw pSno
20 30 KXO" n2-ra *?Dro
^•21 b:3 )np- sb orn*?
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22 hn h:sv D-n npo
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23 no 'rsw" Drn 2*?
24 0P3 ^nbK ran i-im:
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25 tw< -aD*? -nr- -j-ri «r
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27 njn nn2 '?r'?3 rx
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28 po nbc rrEnn wk
2y njn nnB- con rx
30 nb -rn3 ir'r'r
30 nscnn is-r naar
AiitYassung von r:p als lutiuitiv ertonlern, währeud doch liiefür iui l^Arallclsticho
r:p stolit). 17 b {xtJxo? ol ^(ou oooi oixaioTuvr,?. 17 C 6 Ocyoixcvo; ::aiOciav Iv oyxOor; :r:x
17 d 4 JTojiaTo; aOroO; ir*"? . Vor dem Stichos hat A jetzt eine zweite, geuau au >
anschliessende Uebersotznng, was die Einschiebung" von XV 5 b veranlasste, um A^c
nun isoliert scheinenden Stichos XVI 17 c eine Parallele zu verschaffen. 20 a'.
Iv rpavuaT.v; ^2"r hi\ 21 a4 ^xjXoj; (falsche Uebersetzung statt Harfe, was giit z"d
Pnrallelstichos passt; vgl. den bekannten Beinamen desh. Ephrem); \2: (tantolojrwch"'
30a 2 + 2rr^. 30b 3 ouio; /.ajxivo; h'i-, nhz (dem veränderten Parallelstichus a«ge^^a!«!'^
Kritische Bearbeitung der Proverbibn.
205
Beddrk q^daqd timmöge.
Tob drk appdjm miggihhor,
V^mo^l h^rucho mUFkhod *ir.
31
32
33
B'ckeq jü^cU 4t haggoral;
V*mij Jdhvä k6l miJfpäio.
Tob pdt ch'rebd, v'ialvd bah, XVII 1
Mibböjt male zib^chd rib,
'Äbd m(Ukü jimiol b^chorim, 2
IWtokh -chim jdchloq ndchla.
Maqrif Vkhasp v^kMir lezähaft; 3
Ub6chen Ubbot Jdhvä.
Merd' maqSib *al tt'fdl avn; 4
Saqr m/izin 'dl VSon hdvvot,
ho ig Vrai chirtf *6ho; ö
SamSch Ved lo jinndqä.
'Atdrt z'qenkn Vnt bunim; 6
V*tif*ärei bdnim ^botam.
Lo* nd'va VndbiU ffdt jatr-, 7
Af ki Cnadib ?fat Sdqer,
Afm chin Sochd b'^ine VWilav; 8
FA knlf ^ffer jifnä, jd§kü.
ATkhassä /oj)' m'bdqqc^ dhba; 9
VSonä h'dabdr mafrid -lluf.
Techdt g'^ard bemibin; 10
BehukkotA k^ail moes.
Akh m'ri jebdqqei köl ra ; 1 1
V'matdkh -khzari fhdldch bo.
Pago^ dof> .idkkul bdi^, 12
y^edl kesil b'iwdlto!
na*'» rriKon mw
Kxon rtp'^^ Tna
ir is'?» in'na Swoi
ItDBWÖ bD "•Ol
na mbwi ro-in no 2»
n-i -naT k^o n^ao
Dina btwa^ bsa^o nar
rhn: pbr\^ dhk "pnai
anrb ist ffioD*? ej-iaco
"• nab jnai
fiK nm bv swpö r-io
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ia nbw" maK ^K'?01
2^Ka baw an r»
r die Uebersetznnj;^ des Vorherg-ehenden (IjriBoxvtov ol to?; j^siXsaiv aOxou) folgt jetzt
späterer Einschub (opi^si «avT« ta xoxa), welcher rrri K^r widergibt, und dessen
et in manchen Textzeugen an die Stelle des ursprünglichen imSobcvtav getreten ist.
XyiI2a4 osoTCOTwv (a9povü>v wohl nur erklärender Zusatz, auf keinen
1 = »20); raa jaa. Wegen Jes. Sir. X 28, bzhgw.25, (oixItt) acxpoi iXsuOspoi X£iToup'p5aou(ji)
BS die ursprüngliche Lesart die Bedeutungen Herren und Freie in sich ver-
igt haben, womit Din gegeben ist. 8a3 ««löaa (aus Imooai?); inrn. 10 b a^fxov ok
TiyfoOs'i; ojx aiaOavstai ; n«o • • • rrna.
20«
6. I^ICKELL.
Meiifß rati tacht ("fMi, 13
Ln* tamii n'lat h^to,
Po{4r majm riSit nuidfm; 14
V*Uf7uf hilgdl1a% rlh n'toH
^fa(;diq rai* vnu'tr^i (^Hfl^q. 15
To* Ml Jahva gam fneheni,
Lanui zä fii'chir hfjAd Icnh 16
JAqnot chokkmdy vleb djinf
Bekhdl *€t oheh hAre' ; 17
V^uch regard jivvdled,
Addm ch'sar Uh toqt knf, 18
'Orih *'rfäibd Vreehu.
'Ifefi päia" oheh nui^a; 19
Maghih pitchd nibaqqei Sa/tr.
'IqqiX leh In jim^* (oh; 20
V'nehpökh hiCüono jippol.
Jol4d katil, Vhtgd Jo; 21
VeLi* jiMfndch 'Äi nähal.
Jjeh »Amech j^(ih g^ha; 22
V'tntch rCkh4a Cjahhen garein.
Sochd meekeq rAia jiqqach, 23
L^hAilot orchol ntiipat.
Et p'nd Vf m^hin chokhma; 24
V"*ene kVail hiq*(^ arei;.
Ka8 leahihu tt4n ät'äiV, 25
Umiimer Ujolddto.
0am **m>* la<;Qdddiq h? (nh, 26
VhakkoL n'dihim *7c jnier.
Cho»4kh 'mardv jode* daU: '21
Veqdr ntch ii tetn'ma»
Machriif chakhdm jerhdifh, 28
Otnn Mefdtav ndhon.
L'ta'vd jehdqqeM n[frnd; XVIII 1
B^khol tuiijjd jitgdlla*.
re: s-» :Bh:rr -rs^r
orr:r c: "• rzrr
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rbin- n*rr bai
i:jb4 ir'3=. 14b 3 «o A; M 21.1. 18b 3 rrov burou 9':Xwv; rv^ '»^. 19b in A iiafi:
16 niif eiiipm ans 20 '/u8amrnnii^r<>.stMIton Parallelstichos; als Parallolft zu 19a winl
20 a verwondet, ehenso 21 a zii 20 b, während 21 h einen neuen Parallt^lsticlio'i er-
hielt. 20b:i -\- r\Tr>i. 28 a 1 M vorher ^ik d:; A fand wenigstens a: noch nicht.
Kritische Bearbbitcno der Proverbien.
207
Lo j&chpoq k'aÜ bWbuna, 2
Ki im b'hügäUoi Uhbo.
Btbo rai&^ ha gdm huz, 3
F'*twmo qalön vechirpa.
Majm **müqqim diVre ft ii, 4
Nachl nobe, niqori chökkma.
Seä pne rdia lo (ob, 6
Uhc^P'it Qoddiq bammiSpa^,
SifU kheailfhoü b'rib; 6
U/iv Vmahlumot jiqra,
Fi kh'sU m'ehütd le'ägmo; 7
Uf'/dtav moqei ndfio.
Dib'ri nirgdn k^mUWCmim; 8
V^hem jär'du chdd*re bdfen.
Garn mitrappä bim^ldkhto, 9
Ach hu lebd*al mdSchit,
Migddli *6z Sem Jdhvä; jq
Bo jdru^ gdddiq v'nifgah.
Hon *dHr qirjat 'üzzOf n
K'chomd ni^gdbt b^ma^kito.
Lif'ni dabr jigbah Üb üf; 12
V*U/*n4 khabod 'andva.
MeHb dabdr, b^iarm jiima, 13
Iwdlt ht 16 ukKUmma.
Ruch Qfkhalkil machlihu. 14
V^rnch rCkhia, ml ji^f^ännaf
Leb nubon jiqnä dd'at; 15
V'ozn ch'khdmim CbdqqeS dd^at.
Mattdn addm jarchib lo, 16
V^lifni g^dolim janchännu,
Qaddiq harUan b'ribo; 17
Jabö' reo vach'qdro.
3fdonim ja,9bit haggoraly 18
Uheti *a<pimim jdfrid.
Ach nifSa* miqqirjdt *oz; 19
ümdonivi kib'rich dmion.
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X VIII 3b schwächt der Text in M den Parallelismus zu sehr ab und unter-
eidet auf sonderbar markierte Weise zwischen zwei Synonymen.
Wiener Zeitschrift f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. 14
208
G. BlCKELL.
Fr» /i ii ti*ba bifno;
Tbuät fefäiav ji^ba.
Mavt vechajjini Vjad Wkm;
V^ohib JeJi jokhal pirjak.
Ma^* iUd, ma^d* (oft,
Vajjäfeq rd^on mij Jah.
Ta4rhnunim j4dabl>fr rai;
Ve'dMr jd'nä \izzot.
a r^im lehUroe;
V^jei oheb ddbeq vUach.
Tob rdä, hoUkh betttmfno,
Mtiqqei M'fdtav, vhu kk*Ȋ.
Gana b*lo dat nafei lo tob;
Vedf b'ragU^im ehoie.
IcvdU 'dam VtAUef ddrko;
V^al Jdkva jiz'af libbo.
Hon jotif r^im rdbbim;
rdal, mSre ^u f fared.
JRabiim fchaUu fne nddib;
VekhuUo r^ Tm mättan,
Kol 'ehd rai »ineiku;
Af hi inre'dv rachdqu!
i^hl (ob qart>b lej6d**ac;
V^ii t'buna jhngaännu.
M'chabbit rib jdndii rd*a ;
\rdartb 'marim, lo käme.
Qonä leb oheb näfso;
Somh' Cbund Umqo (ob.
20
21
mr iTiCcr ncr
jVT* "1*2 c*m n^
23
24
XIX 1
2t3 XSC nUK KXC
nip t:^ "tT'"
rrKc p2-i nx r*:*
■jonr T^n an sa*
*?cr icn vier rpj^*
2 3ci6 re: njn k*?2 c:»
4 cm tan ep* prr
6 n-i3 ■^D i*?rr cn-^
Avr^c 0= 9pdv*fxo; Ejpr^ja xjtiJv.
•^ ire: STTK 2b r:p
re wa'? rczr ■•or
20 al •"K2. XIX 4b ist zu übersetzen : und was den Armen betrifft, dessen Freuoi]
drückt sich. Die übliche passivische Auffassung klingrt fast komisch, o utterbrich;
störend die inhaltlich einander sehr ähnlichen Verse 4 und 6— 7, ist aber auch nai
eine Doublette von 9, mit th^" vh (wahrscheinlich aus 7 f nach dem Texte A ein
gredrungen) statt "sir. Die Variante ward wohl am Rande angemerkt und kam toi
da als eigener Spruch in den Context. 7b4 so A; M4-'i2S. 7e o roAAi x2ZKr//i
•r£A£<iiov»5V£r TULxiTi ^wer mit Streit kreisst, wird Unheil austragen). A verstand *^"
falsch und sprach 2* rab aus. 7fl S; ok IpsOt^s (andere Leseart rKfjcrvnr;: '"^
7 f S — 4 A oO atjdrJKTai = ch;' k^ ^^urch B^ im ParalleUtichos veranlaast\ verpl. xn ä
Uebersetze : wer Stichelreden tlihrt, bekommt Unannehmlichkeiten (Form wie "sr:
Kritische Bearbeituno der Proverbien.
209
*Ed »'qdrim 16* jinndqä;
V'jaßch kezdhim jöbed.
Lo nava Ukk'ail td'nug;
Af ki le^dbd rniol h'sdrim.
Sekhl ddam hd*rikh dppo;
V'tifdrto *'b6r 'al pdia,
Nahvi kdkk'fir zd^af mälekh; 12
Ukh'idl *al Vfc6 r^ino,
Hawot Vabihu h6n k'aü;
V'dalp ^tred mdone Uüa,
Bajt vdhon ndcJilat dhot;
Vmij Jdhixi iüia md^kalt.
'Aqld tappil tard^ma;
VenäfeS rmijja tirah.
Soinir miqod -heb nufio;
Boze derdkhav jdmut.
Malvd Jahvä chonin dal;
Ug6mtd6 fSallhii lo.
Taor binkha, ki jei tiqva;
Vedl Cdam, t^fa ndßo!
G'dol ch^a ndae *6ne^;
Ki im tat^'d, v'*od tosif.
S*ma V'^a v^qdhbel musar,
L^man Uchkam b' ach* ritäkha !
Rabbot machsdbot b'Ub U;
Va^Qat Jakväf hi Idqum.
Tebüat ddam chdado;
Ve^ob raS m^iA kdzab.
Tre Jdhvä Vchdjjim vi'^dha* ; 23
Jalin, bal jippaq^d ra*.
Tamdn *ag6l jadd b'cheq; 24
Qam 61 piv 16* j'Sibanna.
10
11
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
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laK" Daa nB*"!
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Wül D-nb '" Kl"
jn ipB^ ba fb'«
p^na IT bxr jots
rcattr« k*? hd ^k oa
16 a3 yov (falsch wiederholt, vgl. 8). 18b 2 ^k wen. 18b 4 n^PW. Uebersetze:
nd bilde dir doch ja nicht ein, du konntest ihn uuis Leben bringen! Wie XXIII
3 wird ironisch der Befürchtung entgegengetreten, das liebe Söhnchen kOunto
her der Züchtigung sterben. Daraus macht der jetzige Text eine ernstliche War-
ung vor der Tödtung ungezogener Kinder! 22ul xapico;; mxn. 23al run* (macht
ie Verba subjectlos).
14*
212
G. BiCKELL.
Kol dark a jdiar b^'enav;
Vetokhen Ubbot Jdhvä.
^Ofä o'daqd umi^a^^
Nilichdr V Jahvä mizzobech.
Rum ^erutjm dredidb leb!
Venir reid^im chd((at.
irra '^v^ v:h 711 b2
ÖDC7D1 npiac nrr
rotü '^h -mn:
Mackfböt charüi; akh Vmotar; 5 nmcb IK pn raOTC
Vekhol €iQ dkh lemdchsor.
Po*6l -^rot biVion iaqr,
Habl rode/ Vmöq^ie mdvet.
Sod riiaim jegorem;
Ki me'nu, Id'^ot miipa(.
Hafdkhpakh ddrk is vdzar;
Vezdkh, ja.Hr poUhu.
Tob IdSaht 'dl pinndt gag,
Medit m'donim v'bel chdher,
Nafi rdia iwetd ra;
Lo jiichan b^Snav r^o.
Ba"ndi U^, jMikam päti;
B'hofkU Vchakhdm, jiqqdck dat,
Mafkil ^addiq Vbet rdSa,
AfsalUf reifdHm ldra\
'Teni dzjio mizza^qdt daly
Gam hu jiqrd\ ven *6nä.
Mattdn bassÜr jikhpä af,
V^HOchd bdcheq chima *dzza.
Simchd Vgaddiq "sot miSpai;
Um'chitta l'f6*'le dven.
-Dam, to'ä middark Jidffkel,
Biqlidl refdim jdnuch.
Ih mdchwr oheb ^im^haj
0Mb jajn v*iämn lo* jd'^Sir.
Kofri laqqäddiq rdSu ;
Vetdchat jSdrim bnged.
Tob Säbet b'äreq midbar,
MeeM m^donhi vakhd*as.
10
11
12
13
U
16
17
18
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Uli' orr-i nr
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XXII bl M b-y. 6b2 — 3 oitoxsi ixci iwcpoa;-, 'rpaa »]t:. 13b 4 — 5 xal oOx fcai o E'jazoxn
rT:r h^i. 20 a 2 so A; M + P«^^ (aus 17 J. 21b 2 so A; M + rrp-nt (sehr störend »cu« d«
KniTiscHB Bkarbeitung dek Provkrbien.
213
-Qnrnichmad bifi've chdkham; 20
UktCail addm fhairännu.
Rodef g'daqd vachdged, 21
Jiny^d- chajjim vekh<ifx>d.
*Ir g^barim 'lUa chdJcfiani, 22
Vajjored *6z mib(ächah.
Sonier piv vlesonOf 23
Soniir mi^rot ndfio.
Zed, nö'az, jdhir, leg »mo, 24
*0^ä beebr(U zAdon.
Tavdt *agel Cmitännn; 25
Ki nie'nH jddav ld*ttot.
Kol hdjjoni Ui*va, ld\'a; 26
V'gaddiq jitUn vU> jdch^okh.
Zabch ri^aim to6ba; 27
Af ki b'zimmd fbiännu!
*Edi khezdhim joUd; 28
Vi» Some* tnä<;ach fddbber.
lle^z Ü rdia* b'/dnav; 29
V'jctidr, hu jdhin ddrko.
En chökhma v^en tebiina, 30
V'en '4ga Vniiged Jdlivä.
Su8 miikhan Vjom milchdvia; 31
UV Jdhvä hdUefua.
Nibchdr iem fob me'osr raf»; XXII 1
Mikkdttp v*mizz6kab ch6n {ob.
'^AStr vardi nifgdhi; 2
'Owe khulldmo Jdhvä.
Wnim rod ra o'nistar: 3
P'tajim *ab'ru Wnenäsu.
* Eqb *'ndva jirat Jdhvä, ^
' O'^r v*!kha/wd cechdjjim.
Qinnim, pachim h'dark 'iqqe>i; 5
Veiomer nd/Mo jirchaq.
Dsn m33 tonj "iriK
D3n nbr oiaa -ir
nmsSD IV "TT*!
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rallelrtticbos wiederholt). 26 a 3 mnna. üebersetze: gribt's Bitten über Bitten.
b3 -= wabrheitsgemäss. XXII3a3 kovtjoov ':i|j.üjcoj|j.£vov (A kann also die Feminin-
lung nicht vorgefunden haben); nr>. 5b3 + sto. 6b5 M+ i:»» (beziehungslos). 9b
,v xai T'.|j./iv zspiÄOi-rTai 6 oaipa ooj? (jetzt in A mit 1 19 b als Parallelstichos hinter
21G
G. HüHIJaH.
Klie4-^ grant of [Guj>ta-]Saiii. 330 and was enabled to show^ thanki
to the ingenuity of Dr. Schräm, tlmt tljis Saih, 330 coirespands 19
A. D. *J4H. But all this was piece- work. And it is impossible to deny
that to Mr. Fleet hckings the merit of having tintdly disposed of the
question of the Gupta -Valahhi cni by the careful and elaborate discus-
sion of alt available rnateriiils in the Introduction to his edition of tlie
Gupta inscriptions. Since its appearance the attempts at pttfihing back
the hepnning of the Gupta power by a century, or a century and i
half, have ceased and all students of Indian history unammously Ä^
cept the fact that the rise of the Guptas took place in the fouttk
century A, I>. There are only small differences of opinion regarding
a few minor points, such as the exact initial yeui' of the era, some
like Dr. Buanijarkar holding tliat it falls in A. D. 318/9, while others,
as Mr. Fleet himself, place it in A. 1>. 319/20.^ For practical p«irf>os«»
Aijuoadava's Yeraval inscription^ n^iiich I mad« over for puUlicatlon to Dr. HuLnwa
in 18B1. This era I b^UevBd to mark tlie fouiidatian of the towu of VaUbhi. On
tbe other hand, I bölioved liürüiii^s »tatemeiit8 regarding the beg^ianing of the Guf«!
era to be erroneoua and its true commencemenl to lie b&tween 190 — 5 A. D. I iJb>
beld that tbis era was the one used by the priuces of Valabhi, becaase it
to nio evident from the silver and copper coin», fonud at Valabbi and ia the
boorhood that the Mab^rfija« of Valabhi bad been vassab of the GuptuL The»*
coins, of which I myself have collected on the »pot many hundreds, all »how ti*
names of Skandagnpta aud Kumaragupta (sic)* In 1876 I bought at Sihor, clo»»to
Vala» a hoard of minnte copper coius, which together weig-hed fivo ponDds. The lu
thorities of tbe British Mnseiun selected a noniber of tbem, aod it is apparenilj t€
some of tfaeae specimens that Mr. V. A. SitiTii refers in his etatkj on the Coifiif»
of the Guptas, p. 146. None of these jdeces have been issued by the Giipuif tl»«n*
solves. They are clearly ancient imitatioiij», and the fiud-gpots show that they •>>«
current In ValabUi. I may add that I do not believe in a VaJahhi-coinage. ofwUirk
Sir A. CcsNiMOiiAM gives some specimens, Arch, Sura. Rep., Vol. ijt» Plate V. I cwr*
not make out from bis facäitnilea the names, read by him, uor have 1 over fee» an?
piece on which they can he read*
* Another disputed point ia the exact trautlation of ßerfinfs fainoits pA*?v
(Flrbt, op. eU.f Intr.» p. 23 ft\) regarding the origin of the Gupta era, Frof^iiiof >*
CMAÜ and other Arabists do not agree with the late Dr, Waiottx's rendering^ mccM"
ing to which it is not nec©Äsary to assume that Beriinl believed the cfm to b«p<«
with the extinction of the Guptas. I have heeu told by a distinguished Arabia
that iJr. WaionT's rendering is a little forced. Moreover, it aeenis hardJy proUbl»
On the Origin of the Gupta -VALABHt Era. 217
this point possesses no great importance. The dates, admitting of an
exact verification, are not affected by it. Those, which do not ftirnish
a means of control for the calculation by the addition of astronomi-
cal data, will always remain slightly uncertain. For, all the recent
examinations of Indian dates by Mr. Fleet, Dr. Biiandarkar and Pro-
fessor KiELHORN show vcry clearly, that the Hindus were not exact in
dating their official documents and MSS. The wording very frequently
leaves it doubtful, whether expired or current years are meant, and
other more serious errors are not rare. At present, it seems to me,
the weight of the evidence is in favour of the year 318/9 as the
true beginning of the Gupta era.
Next in importance to the epoch of the era is its origin, regard-
ing which Mr. Fleet, op, cit, Intr., p. 130 ff., has given us a new
theory. I have already stated in my essay *Die indischen Inschriften
und das Alter der indischen Kunstpoesle\ p. 6, note 2, that I cannot
agree with Mr. Fleet, and that the event which led to the establish-
ment of the Gupta era is the Abhisheka of Chandragupta i. I now
redeem my promise to show in detail, how this opinion can be sub-
stantiated in spite of the objections, raised against it by Mr. Fleet.
Mr. Fleet's views of the question may be briefly stated, as follows :
(1) There is nothing in the ancient epigraphic records, connecting
the name of the Guptas with the era, as establishers of it. Slightly
coiTupt forms of the term Guptakala or Gupta era occur first in B6-
nmi's Indica, which belong to the eleventh century A. Ü. (Fleet, op.
cit,, Intr., p. 19).
(2) The era is not the residt of chronological or astronomical
calcidations (Intr., p. 33), but owes its origin to an historical event,
which actually occurred in A. D. 320 (Intr., p. 130).
(3) This event cannot have been the coronation of any of the
Valabhi princes, who were mere Senapatis or feudatory Maharajas
until about Gupta-Samvat 320.
that B^rfinrs Pandits, who made the Valahhi era hegin with the destruction of Ba-
lab (see below, p. 15) possessed any correct information regarding the origin of the
Gnpta era.
218 G. Bchler.
(4) Nor can it liave been the accession of the first known Gupu
prince, bri-Gupta, because he also and his son were simple Mahara-
jas and feudatories, probably of the Indo-Scjthic kings.
(5) The era might have been established by Chandragnpta i,
who at some time or other during his reign became an independent
king. But, with this supposition, it is necessar}' to assume that the
reigns of the first Gupta Maharajadhirajas had a very abnormal
duration, since the third, Chandragnpta n, was on the thi-one in
Gupta-Sam vat 94 or 95 and his son Kumaragupta until Gupta-Saiii-
vat 130 odd. "An average of thirty-two years for four successive
reigns of Hindu fathers and sons, seems from every point of view
an impossibility. And this prevents our making the Gupta era
run from the commencement of the reign of Chandragupta f ' (Intr.,
p. 132).
(6) As we know of no historical event in India, which tö4)k
place in 320 A. D. and might have caused the establishment of the
era, used by the Guptas, and as there was no well known era in
India, which would recommend itself to the Guptas for adoption, we
must inquire whether there may have been a suitable era beyond
the limits of India proper.
(7) Such an era exists, and it is that, uniformly used by the
Lichchhavis of Nepal, the epoch of which agrees with that of the
Gupta -Sam vat. The Lichchhavis, a tribe of great antiquity and
power, conquered Nepal under Jayadeva i (Dr. Bhagvaxlal's Xep.
Inscr. No. x\) about A. D. 330. Their era may either actually refi^r
to this conquest or to the aboUshment of the oligarchic govemmeut
of the Lichchhavi's in favour of a monarchy. There is also evidence
of intimate relations between the early Guptas and the Lichchliavis.
Chandragupta married a Lichchhavi princess, whose father seems
to have been a powerful ruler, as his son Samudragupta is called
emphatically and apparently with pride *'the daughter's son of the
Lichchhavi". Moreover, Harishe^ia's Allahabad Pra^asti enumerates
Nepal among the countries paying tribute to Samudragupta. And
this sitatement proves at least, that his empire was conterminous with
On the Origin of the Gupta -Valabh! Era. 219
Nepal. Both facts indicate that the Guptas were acquainted with
Nepal and, of course, also with its era.
Though Mr. Fleet's discussion of the question undeniably sliows
great progress as compared with the utterances of earlier writers,
and though it contains many valuable remarks, I find it impossible
to agree with his ultimate result. His theory of a Lichchhavi era
suflFers from a fatal weakness, which would at once have become
apparent, if he had inserted in his discussion the actual dates of
the Nepal Lichchhavi inscriptions, which in his opinion show an era
with the same epoch as that of the Guptas, instead of relegating them
to Appendix rv. According to the latter they are: —
Bendall No. 1, Saihvat 316 i. e. A. D. 635.
Bhagvanlal No. 1, Samvat 386 i. e. A. D. 705.
Bhagvanlal No. 2, Saihvat 413 i. e. A. D. 732/33.
Bhagvanlal No. 3, Sariivat 435 i. e. A. D. 754.
Bhagvanlal No. 4, Samvat 535 i. e. A. D. 854. ^
Admitting for argument's sake that Mr. Fleet's interpretation
of all five is correct, ^ it would appear that the era, identical with
the Gupta mode of reckoning time, was used in Nepjil from the seventh
to the ninth century A. D. There is no evidence whatsoever proving
1 Mr. Fleet has adopted Dr. Bhagyanlal's printed reading of the date. But,
Dr. Bhagvanlal informed me in 1885, that he considered liis rendering erroneous,
and believed the figures to bo equivalent to 300/30/5. The first figure is undoubtedly
300, expressed by a (for 9u) and two strokes. Moreover, the letters of the inscrip-
tion certainly do not belong to the ninth century A. D.
2 In my opinion Mr. Fleet has not proved that the dates of Dr. Bhagvan-
LAi.*8 Nos. 1 — 3 are Gupta dates. The Nakshatra and Muhürta, mentioned in No. 1, no
doubt come out correctly for Gupta-Saihvat 386. But, as Dr. Schräm informs me,
they come out correctly also for northern Vikrama-Sadivat 386 current and for sou-
thern Vikrama-Saihvat 386 expired, i. e. either April 27, 328, or May 5, 330 A. D.
and for Saka-Saihvat 386 expired, i. e. April 23, 464 A. D. It is, therefore, not pos-
sible to assert that they prove the date to have the same epoch as the Gupta
era. They only show that it is possible to interpret it in this manner, provided
that other considerations make that advisable. In my opinion all the circumstances
of the case speak against the assumption that M.^madeva ruled as late as A. D. 705
to 732 and that ho had to share the small valley with a rival king. A full sta-
tement of my objections to Mr. Fleet's views will be given on an other occasion.
220 G. Bühler.
that this era was established by the Lichchhavis, or indeed used in
Nepal before the seventh century. If we add that, according to Ha-
rishega's Prasasti, Samudragupta made Nepal tributary to himself be-
fore the year 82 of the same era, the natural inference is that the
Lichchhavi kings of Nepal adopted the Gupta era on becoming vas-
sals of the Guptas, just as the Nepal kings of the Thakiui race
adopted the Harsha era of A. D. 606, after Harsha, as Bana says,
"had taken tribute from the country in the Snowy Mountains, that
is difficult of access". ' The conjecture, that the Guptas took over the
Lichchhavi era, is in the face of these facts improbable and un-
tenable.
In addition to this point, there are two others in Mr. Fleet's
discussion, regarding which I cannot agree with him. First, I cannot
but hold that there are indeed several passages in the inscriptions,
which show that the era of 318 or 319 is connected with the name
of the Guptas. According to what Dr. Bhandarkar has recently stat-
ed- regarding the impression of the Morbi inscription, it cannot be
doubted that the true reading in L. 17 is gaupte and that the verse:
really proves the era to have been called 'that of the Guptas' in
A. D. 904 or 905.
Among the older inscriptions it is the Gimar Prasasti of the
reign of Skandagupta, which in my opinion indicates that certainly
one, pix)bably two, of its dates have been given according to the era
of the Guptas. The clearest passage occurs in L. 15: —
* See Indian Antiqftary, Vol. xix, p. 40.
2 Journal Bo. Br. Roy, As, Soc., Vol. xvu, Pt. n, p. 97 f.
' Mr. Fleet, op. cit., p. 60, has the reading: dgalfe], for which 1 cannot find
any authority in the published facsimiles. The last syllable of the word seems to
he almost effaced, and no vowel is distiu^ishable. The nominative d^ato is required.
On the Origin of the Gupta -ValabhI Era. 221
Mr. Fleet renders the two verses, as follows: —
"Then, in due course of time, there came the season of clouds,
bursting asunder with (its) clouds the season of heat, when much
water rained down unceasingly for a long time; by reason of which
(the lake) SudarSana suddenly burst, — making the calculation in
the reckoning of the Guptas, in a century of years, increased by
thirty and also six more, at night on the sixth day of (the month)
Praush thapada/ '
Here everything hangs on the difficult word prakäla, w^hich
hitherto has not been found elsewhere and can be explained only
on etymological principles. Mr. Fleet, who translates it by "the
reckoning", apparently considers it to be a derivative by the Krit-
affix a from prakal, which latter he behoves to mean "to reckon'\
Now, the verb kal, which the Pandits commonly call the kdma-
duh on account of the great variety of its meanings, no doubt fre-
quently has the sense of "to count, to reckon'*. But, jyrakal (in the
present tense prakdlayatl) is, though not uncommon, never used in
this way. Prakdlayafi and its derivative prakdlana invariably mean
"to drive out, away, or on" and "driving out, away, or on*\ This
prevents the acceptance of Mr. Fleet's interpretation. Under the
circumstances it becomes necessary to fall back on the only other
possible explanation, viz. to take prakdla as a Karmadhäraya com-
pound, consisting of pra and kdla "time, period". Compounds of this
description are very common in Sanskrit, and in them pra has mostly
the meaning of pragata "preceding'* or "following" or prak]*ishta
"particular, exceeding". In words like pra/>i7^7naÄa "great-grandfather",
prapitjnvya *'patemal grand uncle", prdchdrya "the teacher's teacher",
because amhudakdla must stand for ambudakdlah and be the subject to varshati.
In Sanskrit, phrases like parj ant/ah, devahj meghah etc. jalam or toyaiii (accusative)
vnrshcUi, are common. But, no instance has. at yet been found of jcUa^i or toyaiii
varshati being used in the sense of jalam megh&t patati. Varsharii (nom.), varshati,
*'the rain rains", however, does occur.
222 G. Bchler.
its use corresponds exactly with that of the English fort in j^jn-
fatJiers and so on, and of the German vor in Vorväter, Voreltern etc.
In words like prapautra "son's grandson", praiUhja "the pupils
pupil', it has the sense of "following'' or "next beyond". Used with
words denoting time, numbers and measures, it mostly means "the
first part of (pragata)^ as well as, "large, total" (prakfishtaj and
also "very small, a fraction" (prakfishtaj. Thus the Petersburg Die
tionaries ofi'er: (1) prdhna "the first part of the day, the forenoon*.
(2) prddhva "a long joiUTiey", prakuhcha "a big Kunchi", (Z) pramm-
gha "a large multitude", (4) prasamkhyd "the sum total", (5) prakaU
"a very small part", (6) prahhdga "a fraction of a fraction". Acconlin^r
to these analogies, we may take prakdhx to mean either "the period
gone before i. e. the elapsed period", or "the total period", or "the
large period". With all three explanations the general sense is that of
"the era". My translation of the passage, quoted above, is therefore: —
"Then the rainy season, which came in due course of time,
drove away^ with its clouds the season of heat and sent copious
showers of water unceasingly for a long time, whereby the (lake;
Sudarjsana suddenly burst at night on the sixth day of Praush|ha-
pada (Bhddrapada) in a century of years, increased by thirty and
also by six more, — making the calculation in the era of the Guptas."
1 may add that very probably the author of the Prasasti used
the uncommon, but permissible, compound prakdla only, because gui»-
tdndm kdle did not suit the metre. Every line of his Grantha shovrs
that he was a weak poet, who constantly put in meaningless fxple-
tives in order to save the metre. The expression guptdndm kwn*
actually occurs in the first verse of line 27, which gives the last
date. It is unfortunately mutilated. But, the size of the break sug-
gests that it has to be completed by adding vigananaijd.'^
* Kegarding" the translation of praviddrayati by "drives away*"* see the \vp^
Petersburg" Dictionary sub voce dar -f ri, causative.
2 Lines 25 and 26, where the breaks are exactly of the same size hare I«^^*
each 35 syllablos. In line 27 thirty of the lost syllables belonged to the lollowmr'
Vasantatilak&. Thus not more than five syllables can have been lost at the enJ
of the preceding verse, which may have been an Aryä or a Giti.
On the Origin op the Gupta -ValabhI Era. 223
With this supposition the verse would run as follows:
"Upright Chakrapalita caused the temple of the god who car-
ries the war-disc, to be built in a century of years (and) the thirty-
eighth [according to the reckoning of the] era of the Guptas/*
The last point, regarding w^hich I must diflfer from Mr. Fleet,
is his assertion that "an average of thirty-two years for four succes-
sive reigns of Hindu fathers and sons seems from every point of
view an impossibility*'. Mr. Fleet himself has given, Introduction
p. 131, an instance from the history of the later Chalukyas, in which
kings of four generations rided for 130 years, and more examples of
the same kind might be quoted. But, as these cases are not exactly
analogous, I will confine my remarks to such, where the reigns of
a father, his son and his grandson, and of a father, his son, his
grsindson and great-grandson cover respectively more than one hund-
red and one hundred and thirty years. Though there are only very few
Indian dynasties, regarding which we possess full and authentic infor-
mation, it is yet possible to adduce two perfectly certain cases of the kind.
The chronicles of the Jaina Merutuftga give for the fifth, sixth
and seventh kings of the Chaulukya dynasty of Gujarat the following
dates : —
No. f), Bhima i, Vikrama-Samvat 1078 — 1120, or 42 years.
No. (i, Karija i, son of No. 5, Vikrama-Sailivat 1120 — 1150, or
30 years.
No. 7, Jayasimha, son of No. 6, Vikrama-Samvat 1160 — 1199,
or 49 years.
The total of the three reigns is, according to this authority,
121 years and the average for each a little more than forty.
The earliest inscription of Bhima i is dated Vikrama-Samvat
1086. But we know from the oldest Musulman historian of the
' I have altered the spelling of the words in accordance with the nsage of
the editions of Sanskrit poems.
Wiener Z«>itschr. X •!. Kumlo d. Morgonl. V. Bd. 15
224 G. Bchuer.
Ghaznevide Sultans (Elliot, History of India, Vol. n, p. 469) that
Bhima was on the throne some years earlier, viz. at the time of
ilahmud's expedition against Somnath in A. H. 414 or 415^ A. D.
1023 or 1024, which latter year corresponds with southern Vikrama-
Saiiivat 1080 or northern Vikrama-Samvat 1081 expired. The correct-
ness of the date, given for Jayasimha's death, is attested by Hema-
chaudra in his Mahaviracharita,^ where he says that his patron and
pupil Kumarapala. the successor of Jayasimha, mounted the throne
1669 years after ilahävira's Nirvana i. e. 1669 — 470 = Viknina-
Saiiivat 1199. Merutuüga's dates are therefore authentic, and a suc-
cession of three fathers and sons with average reigns of more thia
forty years certainly did occur. I will add that Kumarapala. Jaja-
simha's successor, was the grandson of the elder brother of Karsai
and thus belonged to the next generation after Jayasimha. He be-
came king, when he was about fifty years old, and ruled until Vi-
krania-Samvat 1229 or thirty years. If we add the years of his reign
to the total given above, we obtain for the four generations 151 and
an average of 37' ^ years.
The second case is still more to the point. In Mr. Fixrr's
Tables of the Eastern Chalukyas- we find the following rei^?: —
Xo. 8. Vish^uvardhana m, 37 years.
No. 9. VijayaditA-a i. son of No. >. IS years.
No. 10, Vishnu vardhana n*. son of No. 9, 36 years.
No. 11, Vijayaditya n. son of No. 10. 44 or 4> years.'
The total of the four reigns is thus 135 or 139 years an-i 'ir
average 00^4 or 34-4. In the presence of these indisputable twi»
the doubts regarding the possibility of such occurrences iniit >
given up. In my opinion, some of the social customs of the tiiai
royal families favoured the occurrence of a succession of losa: Pfij^*
Every king had scores of queens and contracted, as fcis £12.7
- I'uiUsn Afiiiptar^, Vol. xx. p. li t
- S-.a:e iii<cription$ gri^e also AO jeAr«. which n&Tesr^s: Mr. Flut rp*.*^ *^
Terr J^x>d r\r4**.-iis. St?e also. Dr. E. HcxrxscB. ^mua inaii^m I%tcriptimt. V -L - f -^
On the Origin of tiie Gupta -Vaiabh! Era. 225
dictated, from time to time new matrimonial alliances. Each new favou-
rite tried to have a son by all possible means and to deprive the
sons of the elder wives of the succession. Thus there was always a
good chance that a king, who lived to the age of 60 or 70, might
be succeeded by a son of twenty or even younger. Of course, early
excesses, revolutions, and wars carried off many a ruler in the prime
of life, and acted as a corrective.
The bearing of the residts of the preceding discussion on the
question of the origin of the era of 318 or 319 is plain. As the name
of the Guptas was connected with it not only in the eleventh cen-
tury A. D., but in the beginning of the tenth and even in the fifth,
it must have been established by a Gupta king. As Mr. Fleet has
shown that the first two Guptas, being only Maharajas, cannot have
been ^akakartjisy the third ruler, who was the first Maharajadhirrya,
must have been its originator. The thus necessary assumption, that
the first four Gupta Mahäräjadhirajas, father, son, gi'andson and
great-grandson, ruled in succession during more than 130 years, is
made perfectiy credible by the analogous cases which occurred among
the Chaulukyas of AijhilvacJ and the Eastern Chalukyas. The histo-
rical event, which led to the estabHshment of the era, was, of course,
the Abhisheka of Chandragupta i, his solemn installation as an in-
dependent sovereign. The inscriptions, it seems to me, furnish us
with materials, which allow us to hazard at least a conjecture, how
and where this event took place. Mr. Fleet has very properly cal-
led attention to the pride, ynth which the Gupüis regarded Chandra-
gupta's aUiance with a Lichchhavi princess. The coins of Chandra-
gupta I give the name of Kumaradevi and the word LichchhavayaJi,
and Samudragupta is called emphatically *'the daughter's son of the
Lichchhavi". This indicates that Chandragupta i made a great mar-
riage and that he and his son had special reasons for remembering it.
It is not only certain that the father of Kumaradevi was a power-
ful ruler, but also probable that the marriage enabled Chandragupta
to push his fortune and to reach the proud position of a Mahara-
jädhiräja. Now, the Lichchhavi father-in-law cannot have been, as
32B
O, BüHLKR,
Mr. Fleet and otbers with him conjecture, a ruler of NepiU. Ne
lias always bt^en an insigTiificant stoU*, as mi^lit be expected frum
its smail torrituiial extent nnd it.s sinaU population. Its autheutic \a
story never shows any signs that it was really important, and its
legen flB ndniit that it fell an easy prey to one Indian dynasty after
the other. Butj Dr. Bharvani^al's NepÄl inscription No. xv informs
us ' that the LichehViavie ruled before tlie conquest of Nepal, and
possibly also after that event, at l^ishpapura or PataJiputra^ the nxt
cient capital of India north of the Ganges. This statement is not in^
credible, heeause we know from the canonical books of the Bud-
dhists^ that the Lichchhavis w*ere settled in Tirhiit and formed ao
ohgareliie republic in VaisAli-Besarli about the beginning of the fiftli
century B. C. And ancient coins^ inscribed with the name of th
Lechhavi tiibe in A6oka eharaeters^ liave been found. It is quite p»
sible that they obtained possession of Eastern India and its cmpitol
after the downfall of the Huftgas or later. The Liehehba\i kings fi
Pataliputra in all probabihty were powerful, and to them Chandraptpta*?
father- in-law probably belonged. If that was so, tlie importance, jJ
tributed to his marriage, is e^isily explained. For, Cha&dragupta» hm
self appears to have been king of Pataliputra.
Folio win «^ the earlier writers j Mr. Fleet (op, ciL, p. 5) is W
clined to assume that Kanauj was the capital of the Guptas, Rit
the inscriptions prove clearly that Chandragupta u held Ins caart i<
Pataliputra, and they indicate tliat his father Saraudragupta pn»li«Wj
had his residence in the same town. We read in the Udaya^ri Cift
Inscription: —
» Indian Aniiqum^/, Vol i^n, p. 178. ^HTyqiqiA ^fw: TMT^nU^^J^
W^^^fWTiTftrfT!: TnX^H^WTI It Thü name uf tlie kln^ h K>^ti i ?^.-. iN* \irT
l*t>f, li_*ic'l. Mill vruM^) iitil Stipiinftjia. Stipiuhpo i« an Adjective, '*|>«is>#>.n>ü5i,' « ^^
flower^' i. e, the town Piistipa anrl proÄperitj.
' ^m e. g -Sfif^wl Hooka of thft Eit^t, Vol. xvn, l»^ lOH ft
On the Origin op the Gupta -ValabhI Era. 227
^a^^i\a»m€(ii^^ii: nrf^: i^uf^Mit»: [a] 8 [n]
3—4. "Virasena, famous by the family-name Kautsa Säba,^ who
is acquainted with grammar, politics,*^ logic and the (ways of the)
Avorld,^ a poet (and) an inhabitant of Pataliputra/ who ervcs that
saint-like supreme king of kings (Chandragupta n) the performer of
unthinkable, splendid deeds, as hereditary minister, being employed
as the (official) charged with peace and war,'*
5. '*Came hither (to Udayagiri) together with the king him-
self who was desirous of conquering the whole earth, (and) through
devotion towards divine 8am bhu, caused this cave to be made.**
Here it is clearly stated that Chandragupta's minister of foreign
affairs was an inhabitant of Pataliputra. The natural inference is that
the town was the capital of the empire. This statement must, of
course, be used to determine the situation of the town of Kusuma-
pura, where Samudragupta "took his pleasure" according to verse 7 of
Harishena's Praöasti,^' and it is thus highly probable that Pataliputra-
Kiisumapura was also the capital of the second Gupta Maharajadhiraja.
Under these circumstances I hold with Mr. V. A. Smith, Coinage of
the Gupta Dynasty p. 56, that Pataliputra was from the beginning
1 See Fleet, op. cit., p. 35. The bracketed syHables and sigus are my re-
storations. It is possible to write in the first line also ^M^^ÖtVW^W^ I Mr.
Fleet's restoration in the second line ^TTfTOT'^lt^^nj» introduces a metrical
mistake. That, given above, is Professor Jacobins.
2 Sanskrit grammar forbids us to take with Mr. Fleet Vtrasena as a family-
name. The family- name is Kautsa jSdba, which latter may be a subdivision of the
Kautsa gotra, or the name of the laukika gotra.
3 I take artha in the sense of arthaidstra, i. e. rdjaniti.
* Loka has, I think, the same meaning as vdrltd, Kämandi NitisJira ii, 3, and
wjdritdranibJidf^, Manu vii, 43.
^ The formation of the word Pd^aliputraka is taught, Pacini iv, 2, 123.
* Fleet, op. cil,, p. 6.
228 G. Bchler.
the residence of the independent Guptas.^ Now, if the Liehchhavi
father-in-law of Chandragupta i governed Eastern India from Patna,
and if Chandragupta had the same capital, it may be inferred that
he gained the throne through his marriage, be it peaceably, his queeo
Kumaradcvi having no brothers or near male relatives entitled to the
succession, or by force, the rightful heir being removed or passed
over in his favour.
In conclusion, I will add my explanation of the circumstance
that the Gupta era is also called Valabhiaarhvat. The reason is, I
believe, not the fact that the kings of Valabhi used it, but the legend,
current in Gujarat, according to which the destruction of Valabhi
took place in Vikrama-Samvat 376, the epoch of the Gupta era. All
tlie known inscriptions, containing the expression Valabhwamvat have
been incised at a time, when Valabh! no longer existed and its kings
had become mythical. The eariiest bear the date 850, which corresponds
approximatively to A. D. 1168 or 1169.^ The legend of the destruc-
tion of Valabhi is narrated at length by Menitufiga (A. D. 1306) in
the Prabandhachintamam^i, p. 275 ff. (Bombay edition), where, p. 279,
a Prakrit verse is quoted, which runs as follows: —
1 The possible objection, pointed out by Mr. Fleet, that no inscriptions of
the first Guptas have been found in Eastern India, has in my opinion no great
weight, because no excavations have been made at Pa|nä. There are other dynasties
in India, such as the Western Kshatrapas, whose inscriptions have only been found
in outlying provinces, not in the neighbourhood of their capitals. The cjipital of
Chashtana and his successors was Ujjain. But, the four known Kshatrapa inscrip-
tions come from Kfithiavft^, where also the greater number of the Kshatrapa coins
has been found.
2 See ante, Vol. ra, p. 1, and No. 86 in the list of inscriptions attached to
the Bhfiunagar Prachin Sodh Saihgraha, which contains a Junäga^^ inscription of
the same year.
3 The spelling has been slightly altered according to I. O. L. Sanskr. MSS.
Bchler, Nos. 296 and 297. Both these MSS. offer the reading H^tl«lO TW-
^TO, which Pandit Ramchandra's MS. A also has. An English abstract of Meru-
tunga's story is found in Mr. K. Forbes Ras Mala, p. 12 f., 2»^ edition.
On the Origin op the Gupta -VaijibhI Era. 229
"When 375 years had passed since the time of Vikrama, then
the destruction of Valabhi took place/'
The story of Valabhi's fall and the date are repeated by many
Jaina writers of later times. Both are much older than Merutufiga
and may possibly go back to the tenth century. For Berüni, Indica
Vol. I, p. 192 f., gives an only sUghtly differing version of Meru-
tufiga's narrative. He, too, states that Balab, who takes the place of
bilAditya in the Gujarat! story, perished together with his town and
people in consequence of his oppression of the goldmaker RaAka,
who bribed a foreign enemy, according to Bdrfini the king of Al-
mansüra, to avenge his wrongs. And according to Berüni it was
this king Balab who established the era, identical with the Gupta-
kala. Under these circumstances I take Valabhisamvat to mean Va-
labh^hafigasamvat, the era of the destruction of Valabhi, and I be-
lieve that the Gupta era, like the Malava and Öaka eras, changed its
name only, because the historical events through which it was origi-
nated and later introduced into KäthiaväcJ, were completely forgotten,
and myths did duty for history.
Indian Inscriptions to be Read from Below.
By
G. Bühler.
Since the time when Dr. E. Hultzsch succeeded in decipherinj
the Pallava inscription on the AmarävaÜ Pillar and proved th
existence of Indian inscriptions which have to be read from belo^
Mr. J. F. Fleet has brought to light another case where the stone
mason for some reason or other has begun his work at the lowe
end of a stele, and has made the lines run upwards. Mr. Fleet's re
marks on the Mahäküta Pillar inscription and the facsimile^ India
Antiquary, Vol. xix, p. 7 if., show that the first line of this documcE
is the lowest and that all the others wind upwards in a spiral lin
all around the stone. Both the Amaravaü and the ]\Iahaküta inscrij
tions are in Sanskrit, and their dates fall (that of the former i
merely conjectural) in the fifth or sixth century A. D. and in th
beginning of the seventh. An examination of some older, parti;
unpublished, documents enables me to prove that the stonemason
occasionally have committed the same freak in much earlier times
Sir A. Cunningham's Mathura inscription No. 7, Archaeologica
Survey Reports, Vol. in, Plate xiii stands as follows:
1 The last letter is really fl^f, see the facsimile in the Epigraphia Indka.
Vol. I, p. 396.
Indian Inöcriptionb to be read from below. 231
The word siddha, which invariably stands at the beginning of
inscriptions, and the arrangement of the matter in the now numerous
Jaina Votive Inscriptions leave no doubt that the second line is really
the first.
Again, Sir A. Cunningham's Sünchi inscription, Stüpa i. No. 34,
Bhilsa Topes, Plate xvi, stands according to an impression by Dr.
A. Führer, as follows : —
L. 1. ^ [h*]
L. 2. ^«i^ti Tnre ^
Here, the last syDable alone has been placed in the upper line,
probably because the rail was too short and the writing had been
begun too low down. More curious is another unpublished inscription
from the same Stüpa, an impression of which has been furnished
likewise by Dr. A. Führer. In my article on the Sanchi Votive Li-
scriptions, which will appear in the second volume of the Epigraphia
Indica, it bears the No. 93. Its letters are placed thus: —
L. 1. ^ [i*]
L. 2. ruiMr<<i^ ^
L. 3. Tftrarar TtfT
In this ciise it is difficult to imagine a good and sufficient rea-
son for the change of the usual order of the lines. For, the mason
must have seen at once that the rail was too short to carry the thirteen
letters in one line. The cause of his proceeding was probably nothing
but sheer carelessness.
The fourth case, which I have to mention, occurs in the inscrip-
tion, incised in the newly discovered Nadsur Cave No. 7. Dr. E. Hultzsch
reads it, Archaeological Surver/ of Western India, No. 12, p. 6, as fol-
lows: —
L. 1. 'PniR^ IRf-
L. 2. 'rr^^tf fRT**
and translates "By Ga^aka's son Kjittikadatta, all '\
232 G. BOhler. Indian Inscriptions to be read from beix>w.
According to an excellent photograph of an impression, sent to
me by Dr. Burgess, the first letter of the second line is not ^, but
either ^ or more probably 'ft, and the fifth letter of the same line
is not ^ but f%. With these changes we obtain : —
L. 1. «iiqiMcl«! ^17!
L. 2. 'ft^^ f^^
or, reading the document from below : —
This is in Sanskrit: —
and in EngHsh: "Made by Godatta, the son of Siyagapaka'*.
The name Godatta probably means "given by Go i. e. the god-
dess of speech", compare Goddsa and Gopdlita. The name Sivagana is
well known.
I may add that in my opinion the second N&dsur inscription
{op. cit.j p. 7) has also to be read from below. But, I defer giving
my version, because my photographs are not distinct enough to aUow
of a certain reading.
'Al-musaggar.
Von
Max Grünert.
1. Was dio arabischen Originallexica und die davon abhängigen
eiiropilischen Wörterbücher des Altarabischen über ^^^ sagen, be-
zieht sich auf jene Bedeutung, welche ,hauptsächlich von den ver-
schlungenen Pflanzenarabesken zu verstehen ist, die in Werken mor-
genländischer Baukunst, Malerei und Weberei als Hauptverzierung
erscheinen';^ man sagte z. B. ^s^ ^}^,> ,Brokat mit Baum- oder
Pflanzenarabesken', 2 wie wir etwa von ,geblun;ten' Stoffen sprechen.
Aber weder in den erwähnten Wörterbüchern noch in den mir
zugänghchen rhetorischen Schriften der Araber und den anderweitigen,
einschlägigen Werken habe ich auch nur die geringste Notiz gefunden,
welche über ^'uLt3\ als Terminus technicus einer speciellen
Nebendisciplin der arabischen Lexicographic Aufschluss geben
würde. 3 Und doch haben schon alte Meister der arabischen Sprach-
* Fleibcher, Kleinere ScJirißen n, 671 f.
2 Der Verfasser des Tdg al-'aräa sagt: ^iu*J\ i^^^^, ^^jJU ^f"^^ C^^.^'
unter ^i***^ erwähnt er das interessante k^^^ : ^^ tc -juLo;J\ ^^^ Av4»;.»J\
jjcu;£j\ d<sJJ^ ^^^ und ^jsu^\ ^i^A^^o ^^_^.
^ Die persische Rhetorik verzeichnet ein Kunststück .^b^^^^, nach welchem
ein den Baumstamm entlang geschriebenes Distichon an der Stelle der Astansätze
in die Baumäste hinein weiter gelesen werden kann und eine stete Abwechslung
des Sinnes ergibt; s. Rückert, Grammatik, Poetik und Rhetorik der Perser ^ neu
herausgegeben von W. Pertsch (Gotha 1874) 8. 164 f. — Auch im Arabischen
ist es Titel verschiedener Phantasie - Schriften , welche ihre Zeichen in Form von
234 Max Grünert.
Wissenschaft dieser Disciplin eingehende Studien und eifrige Behand-
lung gewidmet: ich meine ^iuiO\ als Terminus technicus einer
speciellen Behandlungsweise der Homonymik, welche Be-
handlungsweise, wie es scheint, die älteste Vorstufe fiir die spätere,
der eigenthümlichen Form des ^i*^ entkleidete Disciplin des cH^l
(Homonymik) gewesen ist.
2. Die Idee nun, welche dem ^i*^ zu Grunde liegt, beruht aut"
dem schönen Vergleiche von Wort und Baum; wie aus dem Baum-
stämme sich Aeste und Zweige herausentwickeln, so verzweigen
sich aus der Bedeutung eines Stammwortes (Homonymum) äste-
gleich immer neue Bedeutungen. Demgemäss wird die ursprüng-
lichste, allgemeinste und bekannteste Bedeutung (das ^J-i>t) eines
Homonymum als i^i*^ ,Baum' bezeichnet, die anderen diesem Homin
nymum eigenen Bedeutungen aber als £5^ (^Sg. £^) , Aeste, Zweige*.
So ist z. B. die gewöhnlichste Bedeutung des Homonymum '^
,Auge' gleichsam ein 'i'j^j die übrigen Bedeutungen aber, wie .St>nne,
Bargeld, Quelle, Regen, Wage, Vornehmer, Substanz, Goldstück u. s. w;
sind ^^, jede einzelne ein ^jj.
Dies ist ein Merkmal des^i»^, das andere Merkmal besteht
darin, dass diese ,Bedeutungs -Verästelung* dadurch immer grüs^ien
Dimensionen annimmt, dass auch das Wort, welches als Erklä
rung des i/^ oder des ^U dient (also immer der Prädicat^jboin'itf'.
selbst wieder zum Ausgangspunkte einer Bedeutungs-Vor-
zweigung gemacht wird: z. B.
'UJL\ «J^l^ ^■>^5ü\^ JLJ^U JLaJü\^ jc^oa3\ ^^>3U ^^>3\ i^ .',Ijc\ t^
u. s. w. oder: J-^\^ JXiL\ J-U^ ,>U-l3\^ ^».:i>.n ^^ i^'^: i?
'j.yS}\ Jil\ U^^j ;jbp\ u. s. w.
Mit Rücksicht auf dasselbe Bild führen daher solche Schritun,
in welchen die Disciplin des ji^ behandelt wird, den Xamen ,^
jj}\ ,Perlen-Bäume (Korallen-Bäume)^
Wir können also jXlS^\ als terminus technicus einer sp^^cieBon
Räumen mit Aesten verschiedener Anzahl und Stellung bilden; vgl W. Pai^'^
VcrzeichtuM der arab. Handtchrißen zu Gotha ui. 3-1, Xr. lo73.
*Al-mü6aögar. 236
Behandlungsweise der Homonymik mit dem Worte ,Wortsinn -Ver-
ästelung (Bedeutungs-Stammbaum)' übersetzen.
3. Bekanntlich verdanken wir dem Sammeleifer des grossen und
gelehrten Compilators Sujüti gar manches kürzere oder längere Ex-
cerpt aus vielleicht für immer verlorenen werthvollen Schriften der
alten arabischen Philologen; auch flir die Kenntnis des ^i*^ haben
wir, wie es scheint, als einzige Quelle Sujüji's Muzhir (Sm.) an-
zusehen.^ Kein Geringerer, als der alte Lexicologe Abu Tajjib
(+ 350 H.)2 ist es, welcher ein sogenanntes Jjj\ ^i^ verfasste, aus
welchem Sujüti in seinem Muzhir ein längeres Excerpt gibt; es heisst
daselbst: Sm. i, 219, 5 ff.: ijh\ ijj\ ^^ i*U^ i^\ \jjb ^ <jS\
^ c-^\ ^\ JU * Jy»l3\ u^^\ ^^ JI3\ ^ Ij^ Ji3\ ^ U^ llü
^^ v-jU5ü\ L^ tu;:^. «^ ^1 OUJ15 ^^ £)i Jfj » j^\^ Iji^ lJLi,\ 4L.Ji^
^^xio^ j^ ^^J^ tU.;^*» U5\^ •Sj^^^ dLjlS LjJLot dLjlS dL5l -; IfJUA^
d. i. ,Ueber diese Kategorie hat eine grosse Anzahl von Meistern
» Edit. Bül&k (1282) i, 219, ö— 222, 7; es bildet da» 31. ^y mit der Ueber-
.Hchrift: ^ÄV.iwJ\ Ä3yu«. Ta'älibi (f 429) hat in seinem Sirr al-araf^ah (2. Theil
des ^J^\ düti, Cairo, Lithogr. 1284) 182, 12—183, 4 ein J.^ mit der Ueberscbrift :
AjtXX.'k^ '^^^ L5^ J^Ä.\5 ^\ ^y»^ ^, worin er einige Homonyma, aber ohne
den Charakter des Jf^^^^ behandelt; Ta'filibi hat bekanntlich für seine hier be-
handelten s^ji^\ ^^il»j den alten Lexicologen Ibn Fftris (f 394 H.) stark ex-
cerpirt^ in dessen dJd^\ ^üü wohl ein ausführliches Capitel über dieses Thema zu
finden war. Es ist bemerkenswerth , dass sowohl in Ta'ftlibrs Sirr wie in SujOtrs
Muzhir das Capitel J\jo\ unmittelbar hinter den in Rede stehenden Themen folgt,
waü das Abhängigkeits -Verhältnis Sujüti*8 klarlegt; aber weder Ta'&libi noch Ibn
Färis erwähnen den Ausdruck Jg**^'*, ja nicht einmal den Terminus technicus
2 In Sujüti's Muzhir öfter citirt, z. B. i, 88, 181; n, 198, 222, 223; vgl.
Flügki«, Die grammat. Schulen der Araber 12. 41; Abu Tajjib's alte Schrift s^^3\j^
,^'ly^\\ hat bekanntlich Sujüti in seinen ^^^^äE^\ jLow\ benützt, welch letz-
236 Max Grünert.
der arabischen Sprachwissenschaft Bücher abgefasst, die sie JJJ\ ^
nannten; dazu gehört (z. B.) dasjjj\^i*** von dem Lexicologen Abu
Tajjib.
Abu Tajjib sagt in seinem (eben) erwähnten Buche: ,Dies ist
das Buch der Verästelung der Wörter in die verschiedenartigsten
Bedeutungen; wir haben dasselbe das Buch Jjü\ y^ genannt, weil
wir jeden Abschnitt davon mit einem 'i/^ (Baum) einleiteten (be-
zeichneten) ^ und diesem (Baume) ^^^ (Aeste und Zweige) beifiigtcD.
Jedes "^j^ nun enthält 100 Wörter, deren Grundwort ein einziges
Wort ist und jedes g^ 10 Wörter; nur das tysi^^ das am Ende di»s
Buches steht (das letzte ^y^)y hat 500 Wörter, deren Grundwort
(Anfangswort) ein einziges Wort ist; und nur deswegen haben wir
einen (Buch -)Abschnitt Hjä^ genannt, weil ein Wort in das andere
sich (astartig) verschlingt, ^ d. h. in dasselbe sich einnistet; jedis
Ding aber, von dem ein Theil in den anderen sich einzwängt, das
verästelt sich/
4. Mit den Worten: dLj\ tL-jb5 ^^JJt ^^^^ ^^>-^ schliesst Sujüti das
vollständige Excerpt über das Homonym ^^Xc' aus Abu Taijil^-^
Schrift an, das nach seiner Eintheilung in ein ^j^ und acht ^«^
180 Vocabeln enthäU.
Folgende Zeichnung mag die Grundidee des
anschauHchen:
teres Werk (in seiner mittleren Redaction) in der Wiener Handschrift die Gmnd*
läge zu Flügel^s vorher erwähnton Arbeit bildete.
1 Daher erscheint die Aussprache ysx^üi^\ als ^ A^W zweifellos richtig.
■^4;v,»,)\ ist ein in viele ijS^ eingetheiltes Ganze; so heisst auch der Titel tod
Zaroahsari^s bekanntem grammatischen Werke \^> [W ^ weil es ein in viele
yj.^ eingetheiltes Ganze ist.
2 Vgl. Tag al^'ards: J^ ^ ^Lofi\ Jijü J>sLJl3 \JiA' ysuh\ ^^^ U^.
3 Ueber ^^^^ als eOL«iw« Ausführliches bei Sm. i, 177 ff. (seltsamer Weise
ohne Zurückbeziehung auf -iuiO\); daselbst viele interessante literargeschicbt-
liehe Notizen; auch Tag *al'*ar(U bringt s. v. ^^^ manches Wichtige über diesen
lexicalischon Artikel, wie überhaupt eine Sammlung aller diesbezüglichen Details
eine schöne lexicalische Skizze abgeben möchte.
'Al-mu6aggar.
237
5. Ein solches, JJ^\y3^ genanntes Werk muss ein überaus reich-
iltiges lexicalisches Material enthalten haben: Sm. heisst es
Q Ende des Excerptes: ^^ ÄiJ^\ s.^jiü\ ^^^ * J^-^^ ^^ j^^ ^J^
J3 ^^ *j^ ÄJLtoi ^yO\ \jjb. Aus Ta'alibfs Sirr, 182 f., sowie aus
ijüti's Traetat über y*S''jJLl^\, Sm. i, 177 ff. lernen wir eine ganze
eihe solcher Homonymen kennen; dazu gehören neben ^^ z. B.
Iä., ^i-^%^» cy>^» J->^» cPr* ^- s- ''^•
6. Als Terminus technicus der Lexicographic hat ^yiÄ-J\
in Analogon in dem Kunstausdrucke der Traditions-Wissen-
;haft: J..>IJuL,^U ,ununterbrochene (Tradition/:^ Sm. i, 222, 7 in
ner iSA^ : J-4UuLJ\ g^^ ».i^Jil ^ ^^ *r^^t t>-^^ ^^•
7. Wie erwähnt, ist das JjÜ\ ^rs:*^ des Abu Tajjib sehr alt
id darum allein schon Sujüti's Excerpt sehr werthvoll. Doch auch
1 Die rbotoriscbe Figur ^\jJc\Xm»^\ bat gewisse Berübmngspunkte mit der
jmonymik gemein; vgl. Mehren, Wietorik der Arabei' 107, 177 f.
2 Vgl. RiscH, Comm. des Izzed-dm .... £ f. u. 10.
238 Max Grünert.
rücksichtlich des Inhalts und des, öfters mit kleinen Excureen
untermischten, loxicalischen Styls verdient dieses Excerpt unsere
volle Beachtung; Manches erscheint hier, was bei Gauhari fehlt,
sehr viele Worterklärungen aber sind genauer und bestimmter
gefasst.
Ich glaube daher keinen Fehlgriff zu than, wenn ich die
73 Zeilen des Bülafeier Textes hier in philologisch treuer Reproduc-
tion wiedergebe, vielleicht um so weniger, als die Büla^er Edition,
die eine Neubearbeitung schon längst verdient hätte, voller Fehler
und typographischer Ungenauigkeiten ist, bei lexicalisehen Dingen
aber eine Akribie unerlässlich erscheint.
Dem Texte ist ein Wort-Index angefügt; die Zahlen hinter
den Wörtern beziehen sich auf die Zeilen des Textes.
JoU. ;.*JÜ\3 )JJ^\ jLoÄ3\^ jL^\ L^^\^ ^;3\ ^ 7^\ •«^f^
*J^\^ ^SjLc dO UL^ Üi dJ vi>Ü^ \>\ J^J3\ vi>ÜlrL ^jsw»^ *Ui.\^ Xii
6 ^^ J4^\ J-^^^ c5^^ ^ S^^3 N^^ 1^ £^r*^^ ^3 J^^ j>^
^ ^>yu ^\ jLp\ >^UJ\^ >^0\ jU3\ J^\3 'J4i3\ J^P»^ '>U^
^\^ ySlJ\ ^ ^\ 1;^J\5 ^U)\ ^ ^^J\ ^yÜ\^ liLs J\ vii ^ ^Z
^y ^ J.NJ\ iUi\ Jiyü\^ £lo.JJ\ Jiji ^ kU3\ ^5j]\3 j^;3\ ^3 ^U
Ji 6^;^. ^ü^ «o^^* ^yj ^ o^rr^^ J^ J^'^^^ ^Ä ^^ '<^^
• Sm. I, 219, 12. — » Sure 27, 26. — 2 Vgl. Mutanabbi 141, 19. — ^ Text
falsch j^\ (mit es). — * Sure 8, 61. — * Sure 6, 143. — « Sure 88, 17. -
^ Sure 9, 113.
'Al - MiiäAdoAR. 239
•"^j ^^^ J<^\ 3> S^?^ J^^^ ^y^' J^ <^^^ ;^ '^5^^* ^55 ^^3
J^\^ do j^ ^\ \j^ Ji\ J,NJi JUb j^\ Jjb^J\3 JJÄ\ S^ /\/3\^
20
ii3^j\ ,^,-j^^ 0-4^^ ^""^ j^-^^3 S^-*^^ 'j;jJLj\3 i,iLy\ i9iL3\^ jXl\
e\j ^ 'i'Xi ;^\^ J,^^J\ ^ ;)1\ jJLi.\3 JJlL\ «JLl3\^ ^Uo^J\ ^ ^<J\
,3j^\ ^\ J-I^äUJ ^^\ U-4\ bjUi UJ o^P* fj^ j*X-a^ f^i^^^ cT-»^^
5^^\^ '^yj^\ 4oU.\ ^^•vj\3 5ii\j\ ;5ü^^\^ ^yh\ ^ '^y\ ;^^\^ i^)i^
puj\3 ;iu]\ j^ji\ ;yü\^ 6>^^^ f>*^^ vlJiL\^ dJlL ^ £yLUJ\ ^^\ 25
ioU^J\ ^^\_j ^;i\ ^ j.l:l3\ j^ .^. ^jj\ s^\ ^ JLoj\^ JUO\
^^,_^ jj^\ yS vI^^o^\^ *U^^\ 4^U2o\ iU5o^J\3 *^^^^ LoU^J\^ ^uL^\ ^
^^ kJ;jJ\ <K-*^^^ r<^ ^^^U ^ vl>Uai3^ ij**ri^p^^ uA*r^P^ jJ^^ ^^\
'%^3 3i.\ ^ iCöl 4<L\3 4i\ J^\^ Jl;j\ JjaJ\^ JjJJ\ L*JÜ\3 .^\
JJU}\^ jX«J\ <^JJ\^ <^ ,3^ ^-^ <^JJ\ vJ^\^ <4^^ f^^^^ (JA-^ ^i^<')0
duLA5> ij!^ .yLiaAl\^ düUJLb j3i.^^A3\ jJU» ,J.^\^ «J-^^ \^^>^^^^^\^ u^^Jb^\
lo^\ ^p\ JV^^ JV^ W ^;^. ^ Ji^ ^>^^^ c^>^^ C^^ C>
jV'^^^ jV^^ O^^^^ c^lP^ O^^ ^^^ ^J^-^^^ ^^J^-^^ ^^ (>P^^
duM»\^ ^^ dcL«Uf ^>5o ^jJ\ yb^ ^1$ g»«^ it>^b ^J^^ 'h\L\^ ^JLw gt«^
vIjIää3\^ «J^UuÜ\ ^15Ü\^ ^JL^l *dJi»>Ji J-*»^^ ^JJ^\y ^yü\ *,^jli cr^^P\^3:>
«J» 5Ü\^ ^b> ^^ 'v^ «jl* ,^,1aI3\^ ,^7**a^^ ^l^^ v-x-^^^ »j*^^^ ^3j
^9\ JI3 ^ ^ÜJ\ oUo^J\^ ^Uo^\ ^^ S^>ä^^ ^3^^ ^' ^^^
* O' *^ CJ^ ^-^^ ^^^^^3 *
'^\^ ;i;3\ j:^\3 J?i\ JA^ J-^^^ .:r-tii\ ^ 3^^ t> *<>
i;j;ä.\ ^\^ ^\ .U3\ >uj\^ ^\ c>\^> ^ do\> JU.\^ ;-iü\ J4-^
b Sm. I, 220, 1. — » 80 der Text; besser: «kwaLws». — ^ Sure 16, 49. —
* Al» ^^y^\ ^\ = Jio- — * Nach •\JaJ\ aber ist Ji. nnr ein ^Jl^ccl^oj für Ji;
». den Kagaz-Vers in BistAni's Mulfii. s. v. — '» Sonst jJl^*»- — ^ Besser: dc*lojj.
i,Ji5ü\ (mit J\) wie später.
Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d. Hor^^enl. Y. Bd. IC
240 Max Grünert.
^^5^^^ d^^ — *4-***^ ^^ ^^ J^}^^ o^^ ^J-^ JjuJ\^ JuLü\ ^^^^^^ ^}»
j^^_;^\ j^;3\ 4.^\^ 4.>L3\ ;^^\^ >^^\ ^\^\ ^ ^^^ y^ ft^'
Ä)klj\ J-Uf3\ ^ÜLjJL**)^J\^ Iuifio^J\ iUÄW^J\^ XJcif:o^J\ rUL\^ ÄS'Jil Lw
C7^ ^. J»)^ ^A^ gj^ 5^^ ilr*^^^ Ji^^^ ^ tM-^^ dM-^ J-'-^^-J'?
J Sonst dJ JUo U3. — c Sm. i, 221, 1. — « 1st iuUlS Ü3 für ^i- -
^ Eigentlich doch Äj\jI!J\ j»i\>» j-i-if- — * Text falsch jc^\ (mit ^) wie ••I'^n
'ÄL-MUläAddAR. 241
' js >«i^ JyV. t^<-^^^^^ ^V^^ ÄJiii^-L\^ Ulo^J« ^M^i4.\^ \Jb> slju^)}\^ ^^^^
;i5LL^\ ÜJ\^ jCiJ\ Jjuül^ jAi3\ J^j J^\^ ^1J^\ ^\^ ^^
CUiJ ^ vS^-ii^^ 0>4^^ f J^^^ y^^ f ji wj5ü\3 5lj\^ uU3\ f^^^
* l5^V^ ^"^-ri^ cr^j^^ cj^^^ *-^^51i *
Index.
12
Ji\
51
j\
58
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> S. BistÄnrs Jfaji»^ 8. v. ^> und ,^^^. — 2 Und jsi^\. — ^ Sm. ii, 86, 7.
< Sm. I, 222, 1.
16*
242 Max Grünbrt.
26 J^ ^ \lL 15 ^
22
v5^
JÜÜL 2 (iUL 31
59 pUä. 2 -t^ 3 s^\^ 49 v«j.U
41 J^^ 3 -w^^ && ^^^
36 ,ytX4. 18 J^ 30 jL:- 8 ^U»
19 J^isS* 52 10 X»-:» 25
29 C^ 16 c3;iu:U 8 .lu» 20 ÜU»
81 J^ 40 jiL 28
31 i3Ua. 16 ^tM> 2« Ji*
42 ^\^ 69 jo> 46 ciLM> 69 i^^f
42 duj:^ 45 ^i 46 U4^ 51 j>*-^
23 fjU? 30 UoS 35 v-»Ui
24 ;):L\ 33 ,^;i, 76 Jii
22 ^y^ 72 vLS 78 ^\^ 30 iL
23 ^\^ 21 JS 76 Xi» 64 5 ji*'
24 ^( 76 v^S 22 s3J^ 64 jUil
77 ^V5:i\ 21 Ji. 65 6 j4;
10 sSSL 63 36 ^j 8 ^Cii 6 ;.^Ui
21 -^i. 62 28 ^„*^; 8 ihit, 44. 40. 1. J^
^ ^^^ ^ 57.53.48.
34 iJU. 6 J^^ 40 ^j^h» 76.71.62.
33 J\^\ 33 ^j 70 JJJ^
9 ^^^^ 46 ^j 32 i)
42 ^^ 16 s^^\^ 30 4--^ ^3 r^
78 iS^ 73 ^\^ 48 ^
68 -U^ 73 A^\^ 49 'IX^ 48 ^IäjüI
57 .Uif 73 ^^Uj 63 ^^wj^ 55 ^
58 «Lss:w\ 46 c^^o^U» 35 ^^
63 ^ 28 ^XSo 11 o^/
11 cij 13 ,5.U 59 j;i
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Anzeigen.
M. Bloomfibld. The KauS^ika-Siltra of the Athamaveda, icith ExtracU
from the Commentaries of Ddrila and KeSava. Edited by — [Vol. xiv
of the Jour, Am. Or. Soc], New-Haven 1890 [pp. lxv, 424].
The Kaußika-Sütra, which bears also the title Saihhitavidhi^
possesses a greater value for the correct interpretation of the Athar-
vaveda than any other among its Afigas. Hence, Säyana treats it in
his commentary of the Samhit4 as the chief Sötra of the fourth Veda,
from which the Viniyoga of the Süktas may be learnt, and allots to
the more pretentious Vaitäna-Sütra a secondary position. Of late, Pro-
fessor Bloompibld has also shown in a series of excellent essays,
which, I trust, will be continued, that it is much the safest guide
for students of the Atharvaveda, and with its help he has succeeded in
clearing up various dark points and in correcting some rather se-
rious errors of other Vedists. An edition of the work was, therefore,
a real desideratum. That, now offered to us, is a very good piece of
work, as good as could be turned out with the available materials,
which, owing to the great ignorance of all modem Atharvavedis, are
in a bad condition. Professor Bloomfield's critical method deserves
all commendation. He has carefully utilised the very corrupt com-
mentary of DÄrila, the Paddhatis, the Kalpas and PariSishtas of the
Atharvaijas, as well as the published literatm'e of the Vedas. Though
he does not hesitate to place, as must be done in the case of the
Kausika-Sütra, a number of conjectures into his text, he nevertheless
is very conservative and makes due allowance for the peculiarities
of the language and style of the Sutras. And most of his emenda-
The Kauöika-Sütra etc. 245
tions are very plausible. In collating the MSS. Professor Bloom-
field has taken even more trouble than was absolutely necessary.
His MS. Bh. is only a modem copy of the MS. P., which I had
taken in 1871 or 1872 in order to present it to the Berlin Library.
In connexion with this matter, I may add a few facts regarding the
other MSS., which may prove serviceable hereafter. First, the MS.
P. is that, which Professor Haug saw at Broach (the Brugukshetra i. e.
Bhj'fgukfthetra of th(^ colophon) in 1864, and which I acquired in 1871
from Narbheram Dave (i. e. Dvivedin, not Deva, as is stated on p. x).
Further, the MS. K. has certainly been copied from the same origi-
nal as P. I purchased it in Ahmadabad on June 29, 1880 together
with 89 other MSS. of the Atharvaveda, which, if I remember rightly,
had belonged to a Brahman in the Cambay State. Moreover, the MS.
Bll. comes likewise from Gujarat and probably from the neighbour-
hood of Ahmadabad. Its colophon must be corrected, as follows:
f^raTf^[?T]^m[?mJ f^ww^rf^TnTOWTrrral^ i] tw^iif^rt *iruiMf<-
['^J'W I etc. KfUipuri is sometimes used by the Pandits as the San-
skrit name of Kddndra-Pdladi near Ahmadabad, and it was probably
there that Kirpardm, the son of Trikamji, had it copied. Finally, the
MS. E, which is a copy cither of No. 21 or 22 of my Collection of
18<><>/G8, comes from the Dekhaij. I had tvvo copies taken, one from
a modern MS., belonging to Mr. Lima ye at Ashte, and one from a
ifS., discovered in Satara or Kolliapur. The genetic relation of MS. E
to Ch, which Professor Bloomfield suspects, is very probable, as large
numbers of MSS. used to be imported from Benares into the Dekhaij.
In the notes to the text Professor Bloomfield has given the
fi^reatcr ])ortion of Darila's Bhashya, as well as extracts from the
Atliarva-Paddhati,^ and in the Appendix extracts from Kesava's Pad-
dhati. Both are indispensable, and I think, it would have been well,
if the Bhashya had been given in full. For the emendation and
understanding of the Bhashya and of the Paddhatis a knowledge of
» This work is the cominenUry on the Kausika, of which Professor Haug
speaks in his Report of 1864. The title in Mr. Narbheram^s copy, which Prof. Haug
saw, is SaiiihitAvidhimvarana^ see my Report of 1870/1, p. 2.
24G M. Bloomfibld. The BLAuäiKA-SüniA etc.
GujarAti is desirable. For, their language is fiill of Oujaratieisms. and
many bad spellings occur, which point to faults in pronuneiatioii,
common in Gujarat. Thus D&rila's jyeshthtmadhu (Introd., p. lvi) for
vuidhuyashtihi is an imlucky transliteration of Gujarati jethmadk, his
pfishfi for pfishtha, (which is also common with the Jaina authors of die
14'^ and later centuries) has been caused by the Gujarati pt^i^, a fe-
minine, and the faulty pronunciation sht instead of shth, and his
(aja)'len(fikd renders Gujarati It^i which is always used for poat's
dung. I should not wonder, if Darila had belonged to the ance^or?
of the LuQavA^A colony of Atharvavedis, because he apparently wis
well acquainted also with the language of Malva. Again. Kesavi's
md{Mka occurs in the Cintra Pra&asti (Epigraphia Indica^ i. i7T> ^d
is a measure used in Southern K^thiaTat) (Beruni, Ltdiea u I«;»;.. TV
same author s chaUanikd (as must be read instead of rallaRik/j . i? i
bad tran^iteration of Gujarati chdlant 'a sieve\ The correct Sanskr:
would have been chilanL Further, the word kajala, iLsed in die Das*
Kar. and Ath. Paddh., is the correct Gujarati form for hajjnla. If i-?
author of the latter work says, p. 1 note 5« wunUrd mdtti. tbe blici'frr
is due to the Gujarati natU^ which is used for the sin^zribr and i*^
plural. i>no hears such phrases, as well as expressions Ek-e ti-air
f^iot \ Introd., p. Lvi"^ and rikalpita {ibidem, p. Lvn • very ct:aiai«iiiT
fr\>m half etUicated Pandits and Bhaf^is. As regards the speiEas. I
will only point out one instance, where the pronuncxatioii of »>E5iri;
is clearly pereepdble. The Ath. Paddh. has p. :J, noce 1 : —
Prv>fes«5or BLiK>MFiEU> has very properhr pat a ain :f fxiiam»-
liv^n atWr ^n&iA«^, bui he niighi hare conlidendy enieati»iit x i^ ui-
diui: in brackets «wÄvtiii. Kka is commonhr pn^noanceii Djr «■£. Fir-
ther, uneducatevl people often use ktkn for kkya. aa»i ^av e. x »w**»»
for rmkkk^jt , compare the Vedic 4».i for kky*i . They also 3mn»iio»-
^ for jsi and do not sound rh«? \lsanca. \Mth dk kn«)^wijitt;ri n ^i:a-
raci a ^hxI aiany similar »emen^iadocs may b^e OLa^ie^ .4a»i iCivr ir-
cvJiartin's. sich *> th-.* xvasional omiseicn ot die :aä*i«r.irTniia:: ::?■
W. Caland. Zur Syntax dbr Pronomina im Avesta. 247
find their explanation, if one keeps in mind that Därila and the other
Bhat(jis did not write pure Sanskrit, but the mixture of Sanskrit and
Gujarat!, common among men of their class.
Professor Bloomfield's introductory remarks on the language
of the Kau&ika-SAtra, its component parts and the S4kh^ of the
Atharvaveda are most valuable and interesting. The indices materially
facilitate the use of the book. The warmest thanks of every Sanskri-
tist are due to him for the great trouble he has taken in order to
make his work really useful and serviceable. I trust that he wiU
eventually give us a translation of the Kausika-Sutra, for which task
he is better qualified than most other Sanskritists.
Vienna, July 25, 1891.
G. Bühler.
W. Caland. Zur Syntax der Pronomina im Avesta. Amsterdam 1891.
(Aus den Verhandluiigen der k. Akademie der Wissenschaften in
Amsterdam, B. xx.)
Die vorliegende Abhandlung, die auf einer gewissenhaften Durch-
arbeitung der Texte beruht, ist ein neuer Beitrag zu der besonders
durch die Arbeiten Hübschmann's und Jolly's ausser allen Zweifel
gestellten Thatsache, dass das Avestische auch syntactisch die aller-
nächsten Beziehungen zum Altindischen hat. Sehr hübsch ist in diesem
BetreflF der vom Verfasser (p. 14) gefiihrte Beweis, dass aem und
häu^ genau so angewendet werden, wie ayam und asäu^ femer die
zuerst, meines Wissens, von ihm bemerkte Verwendung des indischen
Relativums im Sinne der persischen Izjlfet (p. 22). Fttr einen glück-
lichen Gedanken halte ich die vom Verfasser versuchte Eintheilung
der verbalen Relativsätze nach ihrer Bedeutung in adjectivische und
1 Ich stimme dem Verfasser vollkommen bei, wenn er die Form häo für
apokryph hält. Das indische aaäu zerlegt sich wohl in a -f- sä -|- ti, wobei tä Mas-
culinum, oder besser gesagt Commune, ist. Als Masculinum wird es bekanntlich
einmal im Rigveda gebraucht und es ist nicht nöthig darin metrische Verlängerung
zu sehen, da ja indogermanische Masculina auf ä existiren.
248 W. Calanb. Zur Syntax der Pronobona tu Avesta.
selbststÄndige (p. 29), ein Unterschied, der bekanntlich in der eng-
lischen und französischen Interpunction auch äusserlich hervorgehoben
wird. Interessant ist auch der aus dem Gebrauehe der Possessiva
sich ergebende Schluss, dass das Altindische sie einstmals alle ver-
wendet habe und dass sva erst später alleinherrschend geworden ^ei
(p. 53).
Nicht beizustimmen vermag ich dem Verfasser, wenn er Ip. ITi
gegen die allgemein angenommene Hypothese, dass das Relati^nim aus
einem Demonstrativum hervorgegangen sei, Einwendungen erliebt.
Es ist immer bedenklich solche allgemeine Behauptungen auf Gmnd
von Untersuchungen, die ihrer Natur nach ein eng beschränktes
Gebiet umfassen, aufzustellen. Uebrigens ist die Beweisführung d»s
Verfassers, wenn ich ihn recht verstehe, nur dagegen gerichtet, das>
das Relativum erst auf iranischem Boden aus dem Demonstrativiim
entstanden sei. In einem Falle, nämlich den concessiven Relativ-
sätzen, soll nach dem Verfasser (p. 39) kein Beziehungsbegriff im
Hauptsatze vorhanden sein; ich kann jedoch nicht finden, dass die
dafilr angeführten Stellen aus dem Rigveda eine solche Auffassuurr.
die mit dem BegriflFe des Relativums in Widerspruch steht recht
fertigen. Wenn ein 5§i sich an den Gott wendet mit der Anndi-:
,Welche Weisen auch immer dich gerufen haben, höre mich.* <-»
fiihlt sich der Sprecher oflFenbar als in einer gewissen BeziehuDL' zu
den anderen Weisen stehend, ihnen ebenbürtig oder Uberiogen. uail
das Relativum bezieht sich auf die Kategorie, zu der sich der RutVr
selbst rechnet.
Die Fälle, in denen nach Jcsti Ausfall des Relativpn>n«»m'n>
anzunehmen ist, sind vom Verfasser nicht erörtert worden, auch //i'/.
als Conjunction, hat er bei Seite gelassen: beides hätte wolJ eine
Besprechimg verdient.
Dass das Grundwort von khnäthaiti mit der indischen Würz»!
knath identisch sei (j). 26), scheint mir wegen des Nasals auf*»!^*
zweifelhaft, auch sehe ich in der Form nicht die 3. P. sinir.
sondern fasse mit Anderen das vorhergehende yom im Sinne ■i'^r
I:^fot
Abel Mechitharban. Geschichte der Concilien etc. 249
Dass das Indische ,nur' kagcit im Sinne eines Indefinitums ge-
brauchen könne (p. 48), ist wohl ein Versehen, da kagcana und kopi
dieselbe Bedeutung haben.
J. Kjrste.
Abel Mechttharean, Erzbischof. ^^u»mj:n.p-fii.% tß^nqn^if ^uymuu9iu%&u»fg
^k^'l^3'-'U ^«»^^^f» ^ ^»u%ni>$a$i.pnt.p-&u»Jp^ (GescMckte der Concilien dei*
armenischen Kirche zugleich mit den Canones). Wa^arSapat (Edi-
miatsin). (bOKb = 1874. 8. «^i^ und 159 S.
Obschon seit der Veröffentlichung dieses Werkes mehrere Jahre
verflossen sind, so glaube ich dennoch, dass eine kurze Anzeige des-
selben nicht überflüssig sein dürfte, da es einerseits den europäischen
Gelehrten kaum bekannt geworden ist und andererseits flir die
Kirchengeschichte einen hohen Werth beanspruchen kann.
Das Buch umfasst in 61 Capiteln alle Concilien der armenischen
Kirche von der Begründung derselben bis zum 17. Concil von WaYar-
§apat (Edämiatsin) im Jahre 1866. Jedem Concil sind die von dem-
selben angenommenen Canones beigefügt.
Wegen der Canones ist diese Publication ein Quellenwerk zu
dem von mir (S. 52) angezeigten Rechtsbuche von Mechithar Göä,
weshalb es auch von dem Herausgeber W. Bastamean in der Ein-
leitung häufig citirt wird.
In Betreff des Planes des Werkes und des Verfahrens bei der
Veröffentlichung der Canones spricht sich der Verfasser auf Ö. «^^
folgendermassen aus:
p tfpP-pt. ft f|^»^#rc.M# J""^ 1830. ^"k ^LiMtitttktUf t; anp irt^iMtp putn ^uajtu^
rnjorntatM-^rmUipt ^ ^^aafnJnt.ß-btaaü * M»f#»q 11^ ^^utJXßrtMiitf au0itn.u$u»ntM-iriu$fa
«ISriL Ji£riLtt0a.^m Luiiinituta.mna a.ma$tu9U$i» ^tußpu§$ut luiuLuAi iuß-Mn-itßU Jlrpiij unt.pft
^-^fMuaWtfif irL I; np ^ntjju/ktlr^nJ *p Lu/ifrtibut^fiH^ uaUutft t^uttul^uaunpt^jub in.
amf t-nJruttttib fi %JKh ^^tutnJnt.ß-lrt$tb LttttP tun- %uapat$h»iknt.^ LtuJ* «r* ntiilrtuß
Friedrich Müller.
Kleine Mittheilungen.
Bewierkumgen über die Zendalpkabete und die Zendfckrip. — leb
habe schon lange in Betreff der Zendalphabete nnd der sogenannten
Zendschrift Ansichten gehegt, welche von denen der competemen * tt
lehrten vielfach abweichen. Da non Dr. J. Eosste in dieser Zri:-
thrift eine Abhandlung über diesen Gegenstand ver5ffentlieht bau
so erlaube ich mir. meine Bemerkungen darüber hier in Kurzem mh-
zutfaeilen. Ich steUe die beiden Zend- Alphabete folgendennassen her:
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Kleinü Mittheilunoen. 251
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j^ -CB, fi
-fttW .
*^- -?^
t« •
od • _^»ir
5^
f» w
Die einzelnen Buchstaben wurden von den Orthoepisten derart
ausgesprochen^ dass man hinter jeden derselben ein a setzte^ also:
fe», ta, pa u. 8. w. ; blos cl wurde mit u gesprochen und die Resonanz-
laute (Nasale) hatten das a nicht hinter^ sondern vor sich^ daher man
an, aiij am sprach. Daraus erklärt es sich, dass in den Alphabeten
bald i^c^, ^^0*5, Jj^, ^^y bald -<i^>e^ ^^o-j, «^, c_ei^ ge-
schrieben werden.
AufTallend ist, dass^ im i. Alphabet drei Mal erscheint, näm-
lich erstens in Begleitung von c^^, wohin es wahrscheinlich durch
ein Versehen später gerathen ist, zweitens zusammen mit », wo es
entschieden hingehört, und drittens im Vereine mit t», wo das n. Al-
phabet an dessen Stelle re bietet. Wahrscheinlich ist an dritter Stelle,
wenn man far ^ die Aussprache zj nicht gelten lassen wiU, dafUr re
zu setzen.
AufFallend ist auch die Stellung von |»J und •^«*» im n. Al-
phabet. Man möchte nach der Aussprache dieser Laute und der Classi-
fication des I. Alphabets vielmehr folgende Anordnung erwarten:
Das 23 beider Alphabete ist nach meiner Ansicht nichts anderes
als e. Während aber © aus dem •» des Pahlawi hervorgegangen ist,
geht 2) auf das alte g zurück, welches der Form eines hebräischen p
252 Kleine Mittheilunoex.
ähnlich war. Man Hess später 2) fallen, um es nicht mit * zu ver-
wechseln.
^ I des I. Alphabets (so möchte ich statt des überlieferten »
lesen) ist nur eine Variante des darauffolgenden <6*; ^ und ^ (das letz
tere scheint das V unserer Texte zu sein) werden im i. Alphabet
zu den Gutturalen gerechnet, sie müssen daher wie das moderne
griechische y gesprochen worden sein. Das n. Alphabet zählt sie auf-
fallender Weise (etwa durch indischen Einfluss?) zu den Vocalen.
.j. ««{«)>)« . j des I. Alphabets (denn so muss gelesen werden) be-
deutet, dass die Form des <, welche im An- und Inlaute vor, und
im Auslaute nach Vocalen vorkommt, auch im Inlaute vor » und *•
sich findet. Dieses •**<*»<• des i. Alphabetes ist innerhalb des n. Al-
phabetes als ** » j » (denn so muss statt ** » J 4^ gelesen werden) an das
Ende der Consonanten gerathen. Statt der überlieferten ****fO|;^,
•v«ro*i^^, ***• >C • ^i^ ^ ist im I. Alphabet gewiss »**»ro - "»'^
zu lesen, d. i. wa, ja im Anlaute (*fo, 'fr) und im Inlaute (**•, •»).
f ^ des L Alphabets oder, wie das n. Alphabet hat, fi»ft> sind als tij
(zjf) dij aufzufassen, vermöge ihrer Einordnung nach den ^-Lauten,
Auffallend ist, dass **, », welche innerhalb des i. Alphabetes bei >C» ^
sich befinden, im n. Alphabet an die Spitze der zweiten Vocabeihe
gestellt sind. Was das ^^n j^ zu bedeuten hat, ist mir nicht klar.
Beiden Alphabeten gemeinsam ist die Eintheilung der Laute
in vier Classen, nämlich 1. Consonanten, 2. Halbvocale, 3. Muillirte
Palatale, 4. Vocale.
Der Hauptunterschied in der Consonanten-Eintheilung zwischen
Alphabet i und u besteht darin, dass Alphabet i die Nasalen in die
Mitte der Reihe, dagegen Alphabet u an das Ende der Reihe stellt
Was mm die Angabe Mas'üdl's in BetreflF der Zahl der Buch-
staben des Zend- Alphabets betrifft, so habe ich darüber die folgende
Ansicht:
Wenn Mas'üdl angibt, das Alphabet habe aus 60 Zeichen be-
standen, so hat er damit offenbar die Schrift der Parsen- Literatur
überhaupt, nämlich sowohl des Awesta als auch der sogenannten
Huzwaresch-Literatur, gemeint. — Da nändich r = cl, i = i, •* =;>
Kleine Mittheilungen. 253
-O = ^^idciitisch sind, nur mit dem unterschiede, dass die ersteren
im Pahlawi, die letzteren im Awesta-Texte vorkommen, so ist gar
nicht daran zu zweifehl, dass man die Zahl 60 nur dann herausbringt,
wenn man die beiden Alphabete, nämlich das Awesta- und das Pah-
lawi- Alphabet zusammenfasst, wie es KmsTE in der auf S. 24 ge-
botenen Uebersicht factisch gethan hat.
Was nun das Verhältniss der Zendschrift zur Pahlawischrift,
speciell dem sogenannten Bücher- Pahlawi anbelangt, so kann ich
nicht der Meinung jener Gelehrten mich anschhessen, welche die
erstere aus der letzteren direct ableiten und diesen Process etwa
in das sechste Jahrhundert unserer Zeitrechnung versetzen. ^ Die
Zendschrift hat sich schon früher, vielleicht schon im dritten Jahr-
hundert, von einem alten Pahlawi -Alphabet und zwar, wie ich be-
stimmt glaube, unter dem Einflüsse der griechischen Schrift ab-
gezweigt. Dafür sprechen die Zeichen_ ^, «, fr, ^ ^und besonders -n^.
Das Zeichen^ kann nicht auf Pahl. ^ zurückgehen, sondern ist der
Reflex jener alten Form des d, welche das offene Köpfchen besass;
a ist das umgekehrte^ und hat mit dem Pahl. a^ ursprünglich nichts
gemein. — fr, V können nur aus dem w der Inschriften, nicht aber aus
dem des Bücher-Pahlawi erklärt werden, ^st nicht, wie man glaubt,
aus ip entstanden, sondern hängt mit dem <j des Bücher-Pahlawi^ zu-
sammen. Es schliesst sich wohl an -o an, ist aber alterthümlicher als
dieses. -^ sowohl im Zend- als auch im Pahlawi- Alphabete lässt sich
aus dem sasanidischen S schlechterdings nicht ableiten, sondern geht
auf eine ältere, dem hebräischen w ähnUche Form zurück, welche
nicht zwei, sondern drei senkrecht herablaufende Striche besass.
Der Buchstabe it ist nicht, wie man glaubt, aus ^ entstanden,
sondern aus dem * des Bücher-Pahlawi hervorgegangen.
^ Vgl. Salemann C, lieber eine Parsenhaudschrift der kaiserlichen Öffent-
lichen Bibliothek zu St. Petersburg, Leiden 1878, p. 25. (Vol. n der Travaux de la
3* »estkm du Congrks intemaHonal de» Orientalutea) und Spiegel, Vergleichende 0-ram-
niatik der altiranuchen Sprachen, S. 11.
- Ueber dieHen Buchstaben vergleiche man diese Zeitschrift nr, 353.
254 Kl£ini8 Mittheilünoen.
Ich erlaube mir nun meine Ansicht in Bezug auf die Entwick-
lung der Pahlawi- und Zendschrift übersichtlich mitzuthcilen.
Dem Pahlawi- Alphabet liegen 17 Zeichen des semitischen (spe-
ciell aramäischen) Alphabets zu Grunde. Ein Buchstabe, nämlich p,
fehlt ganz und b, n einerseits, sowie k, n, n, p andererseits sind in
je ein Zeichen zusammengeflossen.
Semitisch
Pahlawi
Zend
K
j»t
»mfrnflyfyim^
3
2
-^
j
J
(g (alte Form ^j)
1
1
T
IS
)
s
A a (aus der alten Form henrorgegangen)
)f — ^V^ (*"« dor alten Form)
^
j
"'— >C:
1
b
11.
5U
a
3
D
0
r
^»^(gnlien auf die alte Form zurück)
^jig^ (aus der alten Form hervorgegangen)
n
^
VXi
», |0 sind aus ai (*«) hervorgegangen, w ist = * -f- ** (d£-^-ij).
l{ sind gewiss dem griechischen e entnommen j^ sie haben die Vor-
bilder für armen. ^, k abgegeben.
Das Dativ- Zeichen jo, v-j iwi NeupersiscJien. — Das Dativzeichen
Jo, v^ des Neupersischen ist schwer zu erklären. Ich habe dasselbe
schon lange aus der Präposition altpers. patij^ awest. paiti abgeleitet
^ Dieses Zeichen ging aus dem semitischen P hervor; es vertritt dann neben
K auch r» und n.
2 Spiegel a. a. O. 17.
Kleinb Mittheilungen. 255
wegen der Pronominalformen ^jo, ^W» c^.^? c^^.^j welche die
ältere Form von Jo, v-j als jo voraussetzen lassen. Dagegen aber
lässt sich einwenden, dass die Präposition patij, paiti im Neupersisclien
ihr anlautendes p beibehalten hat, wie aus yU^, jV5U3., o^-^> ^^^^.>
^2^Xmj^, etc. deutlich hervorgeht, daher das Dativzeichen jo., x^ lauten
müsste. Soll das b von jo, ^ auf ein älteres i? zurückgehen (und
dies fordert die Form des Parsi Jo, «ö), dann muss dieses p ursprling-
lich im Inlaute zwischen Vocalen gestanden haben. Es wäre daher
passend an altpers. vpä zu denken. Vergleicht man aber Formen wie
'\ = kadäy ,^^. = pasä, jA = upairi, dann müsste aus altem upä im
Neupersischen v-j\ geworden sein. Es macht also hier bei upä wiederum
der Auslaut dieselben Schwierigkeiten, welche uns oben der Anlaut
innerhalb der Präposition patij, paiü gemacht hatte.
Mit b, dessen ältere Form im Parsi \y, «»w^ lautet, hat <^, v->
nichts gemein, obwohl es mit demselben von einigen Gelehrten zu-
sammengestellt wird.
Das neupersische Präfix ^, — Das Präfix ^^ wird mit Sub-
stantiven, sowohl einheimischen als auch fremden, zusammengesetzt,
um mit denselben Adjective zu bilden, welche bezeichnen, dass die
durch das Substantivum ausgedrückte Quahtät nicht vorhanden ist;
z. B.: J>vy ,herz-los^, *^l5^ ,sünden-los', >j^^, ,einsicht-los', j^^^,
,ohne Nachricht', ojcj^ ,ohne Macht' u. s. w. ^
Das Präfix ^^ ist he zu sprechen, wie aus dem Parsi^, (W^
hervorgeht. Im Pahlawi lautet das Präfix ^fy (ape). Dadurch ist ein
Zusammenhang mit wi, an welchen man zunächst denken möchte,
ausgeschlossen xmd wir werden — bis auf den verschiedenen Ausgang
— auf das awest. apa- hingeführt.
Im Awesta wird apa ganz im Sinne des neupers. ^^ verwendet,
z. B. apa-xl^ha&ra' ,herrschaft-los' (man übersetze die betreffende
' Seltener bildet ^^ Substantiva im verschlechternden Sinne (gleich dem
altind. ka-purufa' ^schlechter Mann, Wicht*) z. B.: »K^ »schlechter Wejj^, Ab-
weg* (aber auch ,einer, der auf einem Abwege sich befindet*). Ebenso im Arme-
nischen utt^ua^ifuAipf u»$aiatif.ntfnä.p-^Ltif der QogensatZ von ^.n,f,,Mlip^ t^niln^^fit'l»,
Wiener Zeitochr. f. d. Kunde d. Morgenl. Y. Bd. 17
256 Kleine Mittheilunoen.
Stelle: ,er stürzte den K^r^sani, indem er ihn der Herrseliaft W
raubte'), apa-x^liira ,milch-los', vielleicht auch apäxtura- forden* =
apa-axtara ,gestime-Ios*.
Dem awest. apa entspricht genau das armen, «••y-», z. B.: »Tf—
fk'^ ,waffen-los', «r-YMr^w/t^ ,un- dankbar', •»r«yM7?«t"Sr ,sprach-Ios', -Nf^^
^'/A jgift-los', »»»uimluap0 ,8timm-los', »»»uiu,lbm% ,hand-Ios' u, s. w.
Neben ««y-» findet sich aber im Armenischen auch «••y/t, das
den Accent- Verhältnissen gemäss aus «••^4: hervorgegangen ist, z. B.:
utujt^uttn ,un- gerecht', »-^1^—11 ,kraft-los'. Das in diesen Worten zu
Tage tretende «••«y^ für -»«y^ ist mit dem Pahlawi -»o» = Parsi \^ =
neupers. ^^ vollkommen identisch, während es von -»«y-» = awest.
apa in BetreflF des schliessenden Vocals abweicht.
Das Pahlawi kennt, wie gesagt, nur die Form des Präfixes ^,
z. B.: yrifOty = o^l^ ,zwcifel-los', ^/CO^fy = ^o^la.,^ ,kIeid-Ios', -o^w
= »U^,^ ,sünde-los' u. s. w.
Nach diesen Bemerkungen kennt das Awesta blos das Präfix
apa-, das auch im Armenischen als «»«y««» als die häufiger verwendete
imd, wie es scheint, ältere Form auftritt, während armen. —Tf/ = ««r^
als die seltener verwendete und jüngere Form desselben Präfixes be-
trachtet werden muss. Dieses «»«y^ stammt oflFenbar aus dem Palda^i
^fy, dem Vorbilde des Parsi (u^, y und des neupers. ^^.
Wie ist nun das jüngere ape aus dem älteren apa hervor-
gegangen? — Es wäre freilieh am einfachsten ape einem angenom-
menen ajHjjy apaja gleichzusetzen; aber wie kam die Sprache zu
apaj, apaja f
Ich sehe keinen anderen Ausweg als an eine Beeinflussimg des
apa durch das im Awesta neben ihm erscheinende Präfix tri (tch
dpa-, icl-uncara', whzaö&ra) zu denken, eine Beeinflussung, die mir
auch in dem Dativ-Präfixe ^ (einer Vereinigung von patij und upnf
vorzuliegen scheint.
Die Suffixe -m und -man im Nenpersuchen. — J. Darmesteteb
vermengt Kindes Iraniennes 1, 2G0 einerseits zwei Suffixe, die von
einander ganz verschieden sind, nämhch -ma und -man, und reiset
Kleine Mittheilüngen. 257
andererseits Formen, die ein und dasselbe Suffix, nämlich -man haben,
auseinander. — Mittelst -ma sind gebildet: ^ = tax-ma-, f\S = gä-
ma-j ^b = bä-ma-, dagegen haben das Suffix -man: 1. die Neutra:
^\j = rä-man-, ^U = nä-man-, ^^ = dae-tnan-, ^»-»ioj. = daSh-man- u. s. w.
2. die Masculina ,^U-m»\ = as-man-, ,^U.^ = maed-man- u. s. w. Der
Grund, warum man ^U, dagegen ^U-»*)! sagt, beruht auf der Ver-
schiedenheit des Geschlechtes der beiden Wörter. Wie bekannt, liegt
dem neupersischen Nomen der alte Accusativ zu Grunde (vgl. diese
Zeitschriß i, 249). Da nun das Neutrum näman- im Accusativ näma
lautet, dagegen das Mascuhnum as- man- den Accusativ asmännm
bildet, so erklärt es sich leicht, warum von den beiden mittelst des-
selben Suffixes, nämlich -man gebildeten Stämmen näman- als ^U.
cufman- dagegen als ^^U-»*>\ im Neupersischen erscheint.
Zur Wurzel hi6 im Neupersisdien. — Die Wurzel hid = altind.
8t6 ist bekanntlich im Neupersischen ganz verschwunden; weder aus
einer Verbal- noch auch aus einer Nominal-Bildung lässt sie sich ab-
strahiren. Vullers (Lex. Pers.-Lat. n, 1493, a) ftlhrt blos das Wort
j^ (hez) an, als der Pahlawi- Sprache angehörig, in der Bedeutung
,uma aquae hauriendae, qua in balneis utuntur, nunc Aas^^y dicta^
Ich habe das Wort in den Pahlawi -Texten bisher nicht gefunden;
es müsste o* lauten und würde einem awest. haecah- entsprechen.
Pahlawi n^ovo. — Das Verbum n^ovo, dessen Bedeutung ,fort-
gehen, herumgehen' ist, wird fianaftan gelesen; seine Etymologie
ist bisher dunkel geblieben. — Das Wort sollte nach meinem Daflir-
balten eigentlich fraraftan gelesen werden; es ist nichts anderes als
das bekannte mit der Präposition fra- zusammengesetzte ,^J^y Mög-
lich dass nroi^o manchmal, nämlich im Sinne von ,herumgehen', auch
parraftan gelesen werden muss, wo es das mit pari zusammengesetzte
,^j^j repfäsentirt.
Pahlawi nr»to^*. — Das Verbum nriifO^* wird für die Bezeich-
nung des geschlechtlichen Umganges gebraucht. West-Haug (Glossaiy
and Index of the Pahlavi taxts p. 1G4) leiten es von chald. kto, syr.
258 Kleine MnrHEiLUNaEN.
^jj» jStinken' ab. Ich verbinde nmiey* mit -xr» ^schlecht, verdorben',
das dem syr. V»f^, chald. «no entlehnt ist, dem die Bedeutung ,übel-
riechend, stinkend', aber auch ,sündhaft, schlecht' (vgl. Levy, Neu-
hebr, und chald. Wörterbuch in, S. 591) zukommt. Das Verbum nmfy*
bedeutet demnach zunächst ,verderben', dann auch ,verfiihren, ge-
schlechtlichen Umgang pflegen'.
Neupersisch ^1. — Neupersisches ^^yAy ^^^^ wird aus dem
awest. ajah' = altind. ajas- abgeleitet imd von J. Darm rsteter yEtuda
Iraniennes i, 279) wird geradezu ,^y^\ mit dem awest. ajaiikaltm-
identifieirt. Diese Ableitrmg ist nicht richtig, da das neupers. ^y^i^
im Paldawi ir»* lautet, mit welchem das kurd. ^^r**^? cr**^ überein-
stimmt, woraus hervorgeht, dass das neupersische A in dem Worte
^^^^\ aus einem älteren s hervorgegangen ist. — Falls das ossetische
afsän und das afghanische doU^wM>y (osptncJi) mit ir** — cr*^^ ^^^^
zusammenhängen (und ich glaube sie gehören zu Pahlawi ^tö» und
sind von der persisch -kurdischen Form zu trennen), dann müssen
^^ cr:^y '»***7 cr**^ ^^^ ^^^ altpersischen Wurzel a& ableiten, welche
auch in a&äga = neupers. vsCUi vorliegt, womach das Eisen als cIas
,sehneidende Metall' aufgefasst wäre.
Persisch ^\jax*ü\. — Nöldeke, Geschichte der Araber und Perter
zur Zeit der Sasaniden, Leyden 1879, S. 448 bemerkt: ,Ein ziemlich
hoher Posten war der des Istandär, * ohne dass wir seine Bedeatnn«:
näher bestimmen konnten. Wir finden einen Istandär von Easkar
Talmud Gittin 80^ und einen von Maisän QidduSin 72^, also beide
am unteren Tigris, aber auch an der Spitze des Heeres, welches die
Bewohner von Ispahan den ^luslimen entgegenstellen, erscheint der
Istandär.'
Ich habe wegen der beiden talmudischen Stellen bei Livr.
Xeuhebräische^ und chaldäisches Wörterbuch, nachgesehen una da finde
ich unter ir-rÄCK Folgendes: Xin vertrauter (hochgestellter) De
peschenüberbringer der Regierung.' Vg^. Stephaxts 73be#. s. v.
' SjJJiJ\ ist Astmndär, UmSSCU = aaiamdära za lesen.
Kleine Mittheilunobn. 259
drf/apci und Bernstein, Lex, Syr, Col. 107: yoi-^apoi sunt ot Ix SiaBo/ij?
Ypaptptarofdpoi, qui et WorivSai ('AoravSapoi?) Persice nominantur/ Ich
bemerke, dass Lewy an der Stelle Gittin 80^ statt isttDt, wie Nöldbke
gelesen hat, nsran kttsbok ,der Istandär von BaSkar^ hat. Ueber BaS-
kar, das auch Joma 10*^ und Öabbath 139* wiederkehrt, vgl. man
Lewy -isttn (S. 273).
j\jJJLy^ setzt ein altpersisches astädara- voraus. — Das erste
GKed des Compositums nämlich asta- identificire ich mit dem awest.
asta- ,Bote, Gesandter' = ,Abgeschickter', aus dem sich das Neutrum
altp. astam, awest. ast^i in der Bedeutung ,Abgeschicktes' = ,Bot-
schaft. Schreiben, königlicher Befehl' ergibt. In Anbetracht der drei
von Nöldeke angeführten Stellen kann allerdings der Astandär kein
einfacher , Depeschenüberbringer der Regierung' gewesen sein, son-
dern er war, wie ich glaube, der Inhaber eines königlichen
Handschreibens, d. h. ein für gewisse Zwecke mit unumschränkter
Vollmacht ausgestatteter hoher Beamter.
Neupei'sisch yil**o. — j^^^ soll nach Farhang-i-äu'üri auch ^i*i^
gesehrieben werden. Es ist ,stratum dormiendo cxpansum' (*d^ «Iä.
tfj^l^XM^ K^\y^). Vüllers (Lex. Pers.-Lat, i, 239^) meint ,vox ad
verbum ^^yc^J" referenda videtur'.
Zuerst ist zu bemerken, dass yc**o eine ganz unrichtige Form
ist; das p im Anlaute wäre nur dann möglich, wenn das Wort in
der alten Sprache mit p angelautet hätte. Man erklärt aber ;Xmo
aus der Wurzel star (sir) ,ausbreiten', zusammengesetzt entweder mit
der Präposition upa oder la, wo in beiden Fällen blos b oder im
zweiten Falle g im Anlaute möglich wäre.
Doch yL**o gehört nach meiner Ansicht gar nicht zur Wurzel
Star (str)j sondern zur Wurzel wah (was) ,ankleiden'. Dem neupers.
,x»«o entspricht nämlich im Pahlawi J^r»), die Fortsetzung des awest.
wastra- = altind. was-tra-. Seine Bedeutung ist ,KJeid', dann ,Mantel,
den man zum Schlafen ausbreitet', ganz so wie das Wort von Far-
hang-i-§u'üri erklärt wird. Das persische Wort ist auch ins Aramäische
übergegangen, wo Kfj'Trp? ,Polster' bedeutet und findet sich auch im
2t>0 Kleine Mittheilungex.
Altslavischen in dem Worte bUterina, das )IiKr/>8icH ( Aät. ;<a//iw
sloienico-graeco-latinum p. 22*) ganz richtig mit ,vestiarium' übersetzt
Neupersisch ^^^, O^^^. — Es wird nicht angegeben, ob duld
berän, werän oder birän, wlrän sprechen soll. — Im Pahlawi lautet
die entsprechende Form »rW. Daraus, respective der kürzeren Fonn
J»©», ist das armen. -««^/» ,zer8tört, wüst* und ,Zerstürung, Wüste' ent
lehnt, wovon »m,.L^X ^ich zerstöre, mache wüst* abgeleitet wird. Das
armen. -•«-^/», das fur »»»-kf steht, wie t^^^r für f-^*» (= awest daina),
I^TL für ^«- (= awest daeica), beweist, dass awer gesprochen wurde,
man also auch olr^' olri^ berän, weran aussprechen muss. — Die
Etymologie dieser Worte ist nicht ganz klar. An awest. irira- kann
wegen des e nicht gedacht werden, dagegen liesse sich vielleicht
awest. icairja-, das keine lautlichen Schwierigkeiten macht, herbei-
ziehen.
Neupersisch ,^,-Lo. — Das neupers. ^^^-Lo = Pahlawi yif wir«!
von J. Darmesteter (Etudes Iraniennes n, 88) mit Recht zum kur-
dischen ^^^^, ^^^ gezogen, das von Justi unrichtiger Weise zur
awestischen Wui'zel bud gestellt wird (Did. kurde-frangais^ p. 62».
Ich mache auimerksam, dass im Pahlawi n ,breath^ (Hoshaxgji-Haüg,
Pahlavi-Pazand Glossar tj p. 232), von welchem yri abgeleitet ist, sich
nachweisen lässt — Ob n, yf) zur altiranischen Wurzel icain, woPh
gehören, wie J. Darmesteter meint, ist sehr zu bezweifeln; ich
möchte lieber an die Wurzel wä denken und speciell p mit awest.
iraju- ,Lufl', icaja- ,Luftraum' zusammenstellen. Wie mir dünkt, inust
für Y) eine altiranische Form wajana- angenommen werden. Aib
uajana- wiu-de utn, wie aus ihajana- = sen (armen. ^^\ aus dajam
= ilaCna = Jtn (armen. ^^V aber auch ^4^ geschrieben).
Xtiiptrsisch i^^^,. — j^b. .Herbst* lautet im Pahlawi chcfo, im
im Parsi diu-ch ^{yo umschrieben wird. Hcbschmaxx {Etymolm
und LautJthre dtr ossttischen Sprache, Strassburg 1887, 8. Ho) vermiu:
das Wort nicht zu erklären. Das Wort ist in der That schwor zu
deuten. Aus o(0»o sollte lautgesetzlich im Xeupersischen p^l^ gewor
Kusine Mittheilungbn. 261
den sein. Es muss also, um an Stelle des Pahl. ^ im Neupersischen
^3 herauszubringen, dieses r wie innerhalb der Präposition patij, paiti,
welche neupers. ^^ lautet, vor einem Consonanten gestanden haben.
Wir müssen dann ü«J»o pätdiz lesen, das im Neupersischen zu pai-
dtz oder paißz werden muss. Viel wahrscheinlicher aber kommt mir
vor, dass wir ty^o zu lesen haben oder ü«J»ö pättez = pätdez aus-
sprechen müssen. Ich identificire j<ol>, ü«J»o mit einem altpers. pati-
daiza-, altb. paiti-daSza- ,Aufhäufting, Sammlung, Ernte', was eine
passende Bezeichnung des Herbstes sein dürfte.
Neupersüch cUä.^^. — Neupers. c^cL,> ,Baum' steht mit jb =
a west, däwii-, altind. däru-, gricch. ööqv, mit dem man es auf den
ersten Blick zusammenstellen möchte, nicht in Verbindung. — Das
dem neupers. cUä-j> entsprechende armen. 7^/»«*^*« bedeutet ,Garten',
naQdÖBiaog und von ihm muss bei der Bestimmung der Etymologie
ausgegangen werden. J. Darmesteter (£tude8 Iramennes i, 91) setzt
cUä.^> gleich draxta- ,fixe, enfonc^', schKesst es also an awcst. dar§z
,fest machen' an. Diese Erklärung ist unrichtig, da das Participium
perf. pass, von dar§z nicht draxta- sondern d^r^Sta- = neupers. cX4*»j>
lautet; dar§z ist nämlich = dargh. Draxta- gehört oflfenbar zu awest.
dradi ,ergreifen, in die Länge ziehen' C= dargh) und hängt mit
drä^ah-, drägista- zusammen. Die Grundbedeutung dürfte ,Baum-
reihe, Allee' sein. Schwierig zu deuten ist das Verhältniss zu dem
litauischen dariaa ,Garten', welches wegen des i jedenfalls zu dargh
gehört.
Neupersüch ^>. — Man erklärt das neupers. ^^^ ,entfemt, lange,
spät', das dem awest. dar^ya- entspricht, aus dajr = dayry durch
Ucbergang des y in 3 (wie in awest. raya-y altpers. ragä-, gr. Ti-^oa
= neupers. ^j). Diese Deutung scheint mir aus mehreren Gründen
nicht annehmbar. Ich sehe in dem e von ^^, welches ich aus dem
altpers. darga- ableite, eine Ersatzdehnung für den abgefallenen
Schlussconsonanten der Form darg, in welche das altpers. darga-
nach den neupersisclien Auslautgesetzen übergehen muss. Eine solche
Ersatzdehnung findet sich auch in ^u^o ,Wald' = awest. icar^^ha-,
363
KleINK MlTTHEILttNGBN.
altind. wrkm-, in Pahl. ^^ = aw est, kamnft-, kamb-iMa-, in W^ ■
awest kur^hvar^f in aJL^*, PahL -ny^ = awest, idiha- von der
disclien Wurssel taks = griech. xext iu textwv^ t£xt3e{vi«i. Von juL«.^
findet sicli daneben noeh die Form ohne Ersatzdchnimg im PaU
S'tJS ^*yö» ,Jagd* = jWald-Arbeit^ das im Neupemschcn zu J^
geworden ist, |^ hat iK-kanntlieli ^5 = neupers. ^ und ju^>;J die Fon
.yii neben Bich.
Neupernsch j^> (Bemerkung zu S. 66 dieses Bandes). — jSa^ =
PakL J*te ist bekanntlich aus ahper8. dmcitija-karam ^zweites
liervorgt'gaogen, — Der erste Bestandthei! dieses CoTnpositiitns,
lieh Pahl. te ^^ altp. dmcäyu' kommt noeh im Pazand in der
deutung ,der Zweite ^ der Andere' vor. VergL West, 7%e bock of
the MamyO'i-khard, Glossar S. 61, wo speciell zwei Wendungen, näm
lieh jaJc andar did , eines zu dem anderen (unter einander)* und^
awä did , ein er mit dem anderen' eitirt werden. West hat von
Bedeutung dieser kostbaren Form keine Ahnung. Er bemerkt
ruber: ,An old misreading of the Huzv. tum, w4iich is written h^
the oldest MSS/' — Vgl. dazu Spieoel^ Parst- Grammatik S. 63
den Zusammenhaner mit dm anerkennt.
Jiin-
Neupernsch ^^Ulw. — ^UUo ,dispositiOy ordinatio rerum,
consilium^ mensm^ay signum^ terminus, limes* u. s. w. (siehe Vu
Lexicon Pers.-Lat. n, 193**) lautet im Pahlawi »r^**. Dieses Wort i«t
als uiMM<^j:t*% in's Armenisehe tibergegangeu. Die annenische Form W
weiat, dass Pahlaw^i ifqj»* nieht sämän^ sondern saliman gelautet hat
Darnach möchte man allerdings im Neupersisehen nieht ^UL*i, son-
dern ^U-f,-«j erwarten. Die Versehleifung des A iu diesem Falle
ebenso wie im altpers, taumä (^^ taukmä ftlr tauxmä) gegenü
awest. taöxfnuu-j neupers. ^ zu erklären. Da ^^W*.* ^= Pahl*
awcst. fnaBd^maii' entsprieht (vgl. J. Darmesteter, Etiides Iranienftesi
261)j so muss auch ^UU> ^ PahL ]rjl^ auf ein awest. sa^inttn-
sasman- zurt\ckgc fuhrt werden. Ich leite dieses sa&man-^ ifosman- V0
sad abj das , her vorkommen, hcx'vortreten, sieh bemerkbar maeho
Kleine Mittheilungen. 263
auszeichnen^ (altind. §ad, griech. /.ac, latein. cad) bedeutet. — Aus
sad-man- wurde «cw-wian- wie aus aed-ma-: aes-ma- geworden ist.
Neupersüch j^yJL^ und armenisch »»»i-u&p, — Das armen. w««-«i^/»
,Schwcrt' vergleicht Lagarde (Armen, Studien p. 138, Nr. 2030) richtig
mit dem syr. Ij-kma», Josephus Antiq. xx, 2, 3 sajjL'J^tjpa, wobei er den
Vergleich mit dem neupers. j^JU^^ verwirft. — Das Wort j.yJt>^^
lautet aber im Pahlawi ^^-xjchö. Es scheint, dass wir von einer Form
sampser auszugehen haben, die durch cafxi^TQpa bezeugt wird, und
dass von dieser einerseits sapaSr abstammt, das dem syr. If^wiim, dem
Pahlawi J->-X3CHö (mit Verwandlung des alten 8 in S) und dem armen.
„n»,„trp (für sowser) zu Grunde liegt, andererseits saniser, das von dem
neupers. j^^Ju^ (wieder 5 statt des älteren s) rcflectirt wird.
Neupersisch s\^, — s\^ ,Zeuge^ lautet im Pahlawi -o»)r. Wie das
armen, /f«?/, welches für /f««^ steht (vgl. ««^«*^ = s\f\ = -o»)*) be-
weist, entstand -o»)r aus -o-y und ist vom awest. wi-kas- abzuleiten.
Die Entstehung der neupersischen Form s\^ ist aber schwierig zu
deuten. Aus -o»)r sollte nämlich i\SJ werden und nicht »\^. Es steht
demnach das inlautende w statt eines gf, ein Fall, der, so viel ich
mich erinnern kann, ganz isolirt dasteht. Wahrscheinlich aber ent-
stand aus gtigäh durch Verschleifung des mittleren g die Form guähy
welche zur Vermeidung des Hiatus guioäh geschrieben wurde. Die
Unbekanntschaft mit der Pahlawiform -o»)r hat Lagarde (Armenische
Sttbdi&n S. 146 unter Nr. 2151) veranlasst, die Identität des armen.
{ff^ mit dem neupers. t\^ zu läugnen.
Arahisch v^U* und Verwandtes, — Das arab. <^\i ,Form, Model^,
welches auch ins Türkische als kal§b, kal§p übergegangen ist, ge-
hört bekanntlich nicht dem semitischen Sprachschatze an, sondern
ist dem neupers. ^^\S entlehnt. wJl5 = armen. ^V'Y hat noch eine
längere Form neben sich, nämlich J^l^, welche kälbud oder kälhad
ausgesprochen werden kann. jJJlS kehrt im Pahlawi als ^)o^*) wieder.
In Betreff der Etjrmologie meint Lagarde {Armenische Studien S. 77
unter 1146 k^e"i) ^^ sei das griech. /.xXozoj; (xaXc::cB-). Wir können
264 Kleine Mittheilcxgex.
diese Deutung nicht billigen^ da xa/v^rsu; blos ,Schusterleisten' ^d. h.
^olzfuss^) bedeutet, das Wort r»eA^ im Pahlawi dagegen direct in
der Bedeutung ,Leib, Körper^ auftritt. Ich setze demgemäss fur das
Pahlawi -Wort r»ep*0 = neupers. j^l5 eine Form altpers. karpa-tcat-^
awest. kt^r^pa-wat' an, die mit der Bedeutung aller zu dieser Sippe
gehörenden W^ortc sich gut vereinigen lässt.
Neupersisch ,^y, c^^y^- — Dass ^y ^nös), ^^j^^ (nönn) ^süss,
lieblich', Pahlawi -tjjr, 5iD»r mit dem awest an-aöihah-, an-^^iha- ,im-
sterblich' identisch ist, liegt auf der Hand (J. Dasmesteteb, Etudet
Iraniennes i, p. 111). Dabei ist aber die Entwicklung des Begriffe
»unsterblich' zu ,siiss, lieblich' noch nicht genügend festgestellt worden.
Zunächst müssen wir in Betreff der Bedeutung mit dem neupers.
^y das armen. «»^«^ zusanmienstellen, das gleichwie jenes ,säss,
angenehm, lieblich' bedeutet. — Dagegen tritt aber auch im Neu-
persischen die in dem Adjectivum ^y nicht mehr vorhandene Be-
deutung ,unsterblich' manchmal zu Tage. So in dem Worte U5J^^
,Unsterblichkeits- Kraut', dem Namen eines medicinischen Mittels,
dessen Genuss auf ein Jahr vor den Bissen der Schlangen, Scorpione
und anderen schädlichen Thiere sicher stellt (A^ullers, Lex. Pen.-
Lat, II, 1370, a). Dann in den Wörtern ^y und ^L^y ,aqua viue*
(oUrw i^\) und in dem Eigennamen ^\^^ cr:^^ ^^^^ o^5r^>^? *^^^
Namen des bekannten Sasaniden-Königs, welcher in den Jahren 531
bis 578 regierte. Das Wort ^\^j cr^V bedeutet keineswegs .dolcis
anima' sondern gleich dem pahlawi'schen ypf ^ioir ,having an im-
mortal soul (i. e. a soul freed from the torments of hell) — a term
of respect applied to deceased persons, wie der Destur HosHAN«iJi
im Glossary and Index of the Pahlavi texts of the book of Arda Viraf
p. 59 der Erklärung des Wortes beiftigt. — Der Bedeutungs-Ueber-
gang von ,unsterblich' zu .süss, lieblich' mag von dem Oöttertranko,
welcher Unsterblichkeit schafft, ausgegangen sein und lässt sich am
besten mit dem des griechischen Adjectivums ij.^z6z*.zq vergleichen,
(dessen Femininum ijxßpsTia bekanntlieh die Unsterblichkeit schaffen«!«*
Speise der Götter bezeichnet \, das bei Homer .unsterblich, göttlich-
Kleine Mittheilungen. 265
belebend' bedeutet, bei den späteren Schriftstellern aber nach und
nach in die Bedeutungen ,gros8, schön, herrlich' übergeht.
Neuperdsch ^SUS. — ^SUS ,gut' bedeutet dasselbe wie v^Co. Man
bildet ebenso im gleichen Sinne ^^^^ und ^^^US ,Gütc, TreflFlich-
keit'. — Im Pahlawi lautet viCo jn {newak), dagegen ^5US j))»»! (ne-
wakük). Zu Grunde liegt das altpers. naiba-. Aus naiba- wurde naiba-
ka- und aus naiba-ka- der Stamm naiba-k-u-ka- gebildet. Dem Suffixe
'ük begegnen wir in derselben Bedeutung in yr*? ,berauscht', dem das
Neupersische <jx**^ (würde altpers. masta- = mad-ta- lauten) ent-
gegenstellt und in jv^ö ,alt' = neup. ^.. Das Suffix -ük hatte ur-
sprünglich diminutive Bedeutung, wie aus den Worten ^j^»*^ ,Söhn-
chen', ^ycä^^ ,Töchterchen', ^j\j ,Freundchen', ^jj^ ,eisernes Töpfchen'
(Vullers, Gramm, pers., ed. n, p. 235) klar hervorgeht.
Neupersiack ^b. — Das neupersische Wort >b ,memoria' ist bis-
her nicht gedeutet worden. Seine Form im Pahlawi ist jgiXJ*? das
gewöhnlich ajjät oder aijjäd gelesen wird. Ich lese das Pahlawi-
Wort anders, nämlich aijbät oder ajbät, das fUr abjät steht. — abjät
wäre mit dem in aßidtraxa fjLVT^jxova (nach Opfert, Langue des Mides,
p. 229 ist das überlieferte ABIATAKA [jLvi^j|xova so zu corrigiren) vor-
kommenden Stamme ganz identisch. — Vgl. oben S. 67 das über
jh. Gesagte, ^b, igj^o» dtlrfte auf abi+jä zurückgehen. In BetreflF der
BegriflFs-Entwicklung ist altind. adhi-\-i, ait'a + t zu vergleichen.
Die Namen der vier Jahreszeiten im Armenischen, — Die Namen
der vier Jahreszeiten lauten im Armenischen: Frühling, f^uipm.'it =
awest. (Zend-Pahl, Glossary) wann, altpers. wähara (in d^ra-tcähara,
Name eines Monats), neupers. ^l^, griech. eap, lat. rer, im Litauischen
aber vasara ,Sommcr', altind. väsara-, ved. ^morgendlich, leuchtend',
später , Morgen, Tag'. Vergl. dazu altsl. vesna, altind. wasanta-y ,Früh-
ling'. — 2. Sommer, a*«^«* =r althochd. sumar. Vergl. dazu awest.
kama ,Sommcr' (neupers. ^U-m^U), dagegen altind. samä ,Jahr', das
auch im Armenischen als ""^ wiederkehrt. Ganz abweichend griech.
Osps;, latein. aestas, altsl. leto, das auch Jahr' bedeutet. — 3. Herbst,
266
K I . f: r SK M I TT H EI I.rNG EN.
«if^MA^ =: aitsl. jeseni »(kvcT^tapav, goth. amnä (amni-) ,Enite, EmtczeS
das man einerseits mit mneis (amja-) »Taglohnery Miethling^, ander
geits mit altind* asi ^= lat. ensh zusammenstellt. Damacli wäre m^
— asauis ,Zeit der Arbeit, Zeit des Schnittest Ganz abweichend neu-
pers.^l^y griecli. oTctipa, latein, autiimnm,\ — 4, Winter, 1«*«-V ==:awc*t.
zima-, neupers. ^j ,Kälte, Frost^ (^= awest. yä, Genit. zinio ,Wiiitfr^
Frost*), ^^ULm^j ,Winter', altind. kima-, Mascid. ,Kälte^ Neutr. »Sehnt-^?*,
himä' jWinter*, auch im Sinne von jJahr* gebraucht^ griech. ytVfLun,
lat. hierns; altslav, mma^ lit, FSma, Abweichend davon goth. mntrut^
das auch im Sinne von ^Jahr^ gebraucht wird.
Der Starambildung nach stimmen zusammen einerseits •■^»•1*
und ^tfl*i% ^= Genit. amm^-anj dzmer-an (filr dzimer-an) und ander
seits Y'"f"'^' u^d tät^t.'kt ^ Genit. garn-mi, aSn-an,
m%
1
Annenücli «/«.-«^i«*** — Das Wort mt^MfvA ,Badewanne* identiticirt
Lagarde (Armenische Studlm, S, 23, Nr* 289) mit dem neupers. äi^
»an, — Er meint damit ^)S, das Vullbrs (LesctcQn PerM.-Lai. i^ 9*)
folgendermassen definirt; ,VaB vel soHnm ex aere similive matenA
factum, staturae hominis exaequans, vel minus, anteriore parte
aperta, in quo mcdiei corpus aegroti deponunt, capite per aperturaa^^j
exeunte, nt aquis calidis medieatis utatur/ Das armenische Wo^H
utttu^uA, bedeutet mit dem Zusätze J^fi»»rp^^»ä, iq der Sprache der
kirchlichen Liturgie ,Taufljecken*, welches nach der Vorschrift aus
Stein geniacht sein soll ((^anon *^*i der siebenten Synode von Dwin
im Jahre 719; ui*-tu^uiitt% ti^ptnnt^irttt% aut^k^t^t^ /AskAO
So sehr die Identität der beiden Worte ^j>\ und «ft-r^-Ä auf
den ersten Blick einleuchtet, so schwer ist der Uebergaug de-s
sischen Wortes, das aus dem Pahlawi stammen muss, da cä ^chl
schon in der Sprache der ältesten Literatur tindet, in das Armeni5cltt|
zu erklären. — Nach dem Worte «#^-*ty**f ,rein, unvermischt* (l
sonders vom Weine gebraucht), eigenthch ,wasser-lo8^ = awest. an-^j
Accus, anäpfm^ das im Pahlawi zu tyr^ im Neupei*8ischen xu ^Jüi
geworden ist, möchte man die Pahlawiform des ^j^\, nÄmlich ^ in
Armenischen als «'«y«*^«*^ erwarten, — Es ist demnach das unsweäiil*
Kleine Mittheilüngen. 267
haft aus dem Pahlawi stammende Wort «»-^««yaA ebenso schwer wie
das Wort ^-Ufl^iJu^ (vgl. oben S. 187) auf die ihm zu Grunde liegende
Pahlawi-Form zurückzuführen.
Armenisch pu,p^uAt$M,J*, — p$M,p^uAtuJ^ ^ich werde gereizt, gerathe
in Zorn', ^mp^ui-p-f^A ,Zom, Leidenschaft' sind mit dem griech. «pXeYw
zusammenzustellen. Das griechische Wort wird ebenso wie das latein.
Aamma ^=ßag-ma zur Bezeichnung der im Innern des Herzens lodern-
den Leidenschaft gebraucht.
ArmeniscJi ^phg, — S. Bugge hat in seinen Beiträgen zur ety-
mologischen Erklärung der armenischen Sprache, Christiania 1889, S. 12
nachgewiesen, dass ^^4;^ dem lateinischen priscus = preiscus (prius-
eus) vgl. pristinus (prius-tinus) entspricht. Das Wort bedeutet be-
kanntlich ursprünglich ,Erstgeborener, Aeltester' und dann ,Priester'.
— Es ist offenbar nichts anderes als eine genaue Uebersetzung des
griechischen lupeaßutspo;, das im lateinischen ,presbyter' und in un-
serem ,Priester' dieselbe Begriffsentwicklung durchgemacht hat. La-
GARDE, der nicht weiss, dass das deutsche Wort ,Priester' aus dem
griechischen irpsoßuTepo; hervorgegangen ist, bestimmt {Armenische
Stvdien S. 50, Nr. 722) den Begriffs - Uebergang von ,Erstgeborener,
Aeltester' zu ,Priester' auf die folgende Weise: ,Die Grundbedeutung
von t^pkg ist ,Erstgeborener', dann ^Aeltester', darauf = arab. >Jt»,
und so jPriester' im Sinne von arab. ^►Lo\.'
Armenisch ^nu&nnJutU* ^anuannJuib aunitirtP odcr fuituinntitui» g^^iP
,ich mache ein Bekenntniss' deckt sich mit den neupersischen Redens-
arten f><wMM yX^A^j ^.^^ ^x««^. — [un$MinHtfuA» = ^y^arw schciut aus
einem awest. us-stawana- hervorgegangen zu sein. Das % im Anlaute
ist unorganisch wie in f^-pntf = 3^^-**^, PahlawTj»J»r. Aus dem Lehn-
worte ^numuiluSü wurden im Armenischen abgeleitet: ^«««», f„Mmmm%u$J"^
funttansaJ^thiriTt ^HumtttJuAnt.P'fiAf ^nuannt.3L U. S. W.
Armenisch («■'/f^* — «c^^-T ^ich habe, besitze' bildet den Aorist
fMT^Mv^. Die Wurzeln beider Formen sind bisher nicht klar gestellt
worden. — t'^e^j dürfte man am besten an das lit. galiu ,ich kann,
268
KlEIKK MlTTHRILÜli
vermag' anknüpfen. — Damit stinimt nt^f^T, das siclier eine AbleHiin*
von yA , Kraft, 8tlirke* ist, dessen Etymologie aber leider ^^or der
Hand inelit (*nträthselt werden kann (etwa awa'na-t).
Annenisch ^u,i*Mttpt, -=- Anneniseh (pw«w/># , Schädel, Cranium
tot wold aus dem cliakL ^ptp (syr. ^rus^ mit b statt p) bervor-
gegangen. Denuiaeh »teht armen. f«#«i«^V für karkaphn. Mil Jrta
gneeli. xapa und seinen Verwandten kann J#"#l*«^^ nieht zusanmien-
lUingen» da es dann ** statt } im Aiüante Italien müsgte. — Wei^-n
des Ansfalles eines Consünantcn in einem Fremdwurte vgl, man ä*
*nmH% ,Ort, WO die IJeberreste eines Mürtyrers aufbewahrt werden*
Ärmenmch f/fif*^ — Armenisches $^/» ,Lehm' entsprieht genau
dem neupers. J^, Wurzelverwandt damit ist das altslav. glina n;«;,
nrtjiUn (Mikl.), — Vielleieht gehört auch dazu latein. hmm ^8chl*mm'
für glimiis.
Annmmch j/t«^- — Armeniselies ^f"^'^, alt f/f«»eV, Stamm krmn*
jSitte^ Lebensführung, Religion* wurde bisher nieht zu erklären ?er
sueht. — Ich leite es ab von der Wurzel awest. gar^w ^=r «Itind
tp'hli, grh ^angreifen, fassen^ und stelle es lantlieh zusammen mit
jffitpfri%^ das bekanntlich dem a west, gar^wa- entspricht. In Bctirf
der liegriffsentwieklang vergleiche man awest. tear^na- ,WäliP, dwifl
jGlaube^, Pahlawi w^vi und neupers. ^j^^^.
ArmeMÜch <;«*«$. — Armenisches <J*tM»f ^Aehre^ mahnt unwillkör
lieh an Pahlawi ^-y^r = neupers. ^l^^, das ;(öiaÄ gesprochen w«srd«fl
soll. Aber Paldawi ;föiai müsste im Aj^menisehen fi*^**w^ lauten. Und
selbst bei der Aussprache von ^J^^ als ;f/ri^//Ä mUssten wir ina Ar
menisehcn ^*^i***fi erwarten. Weder aus fi*»>i*t*jf noch aujs ,fi*^i^ Iäs*t
sich 4'**"^ ableiten.
Armenisch *J«w/ti«yi«i*t, — Den zweiten Bestandtheil dieses «u-
sammengesctzten Wortes hat Lagardb^ Artnenische Studien 15 = aweii
zäta-, nenperf^. $>\j rielitig erkannt, dagegen ist ihm der erste Bestiuiii-
tlieil dunkel geblieben^ da er es S, 17<j z=a*'^'Zäia setzt. Das Wort
4#«^«*y«/.« entspricht Arm awestisclien hado-zäta- untl ist seil) /* :=
irau. 'i wie in fi"*jf* p'v ""*"*"''*' u- a. \v. zii erklärend
^nMö/ii4fcA ^«*-^4^». ™ Armenisches ^^»-^^^ ,Erntc^ ist identisch
mit dem altind. jMnya- ,Haufey Massel Jt entspricht nitindischem y,
wie in Jt«/» :^ yrajc^- (vgl. meine Armeniaca vr, S, 4^ SiV.':/^. tf. /c. AkatL
d. Wisminsrh, IIliit^-phiL Chtss(u Bd. rxxii).
Arrmtivtch v''''^ — Die Deutunji^ des Wortes ^»^^ (husk) .niwh-
lier, zuletzt* wurde bisher nieht versucht — Es ist identisch mit dem
awest. paskät = altind. paucat ,naehljer*,
Armmmch »tip*«. — Armenisch «ä/.«. (sfrt). Stamm sei'tt- /est,
stark, hart' ist bis auf das Suffix identisch mit dem pncch, xpaui;
und dem f^joth. harduM, das fllr har^m steht. — An einen Znsammen-
hang mit altiotL krafu- — awest. /r^^^M- = neup. ;yL und die iud.-
iran, Wurzel kai' ^machen^ ist nicht zu denken^ da, wie das Arme-
uiöche zeigt, für y.pxx'j^'ftardm die Grundform kartus angenommen
werden muss.
Eingeschobene» ?i im jirmenischen. — Ii-Ii liabe (Armeuiaca vt»
S* 5j Sitzb, (L k, Ahid. iL Wisseiuck. IlisL-pkiL Classe, B(L exxii)
,ft^^% aus uhi^ ebenso wie f^*"^#f5^ aus ^pnt^% durch Einschiebung
eines unorganischen n erklftrt. - Die Einsehiebnng eines solclien un-
organischen n kommt auch in Fn^ud wortern vor, z. B.: ^«A^«»/»
^Kaufmann* = chald. K^|ri, arab. j^^ Jl**%t^tt**^ ,8icheP ■=- hebr. *?jc,
ebald, K^jö, syr. B-^.
Nerses Klajetshi SnorhalL — pnt^f^f^ utLtun^ *|p£^M^»^ ii»*p n* f^ifff*utf
' Icli benutzet hier ilie GAtegenheit äii einer Richtij^stellung, Läoardk (a, ä- O*
S. 20, Nr. tiSl, 8. 85, Nr. Vlhb und S. 20», Nr. 231) meint, ich bHtte ©in Wort
mpm*u*Jt jdurcli V^erleRun^ des 51 zu /»* dos Wortes tuniMfuu^f^ orfiinden. Dies
iüt nicht nehti|if. An der bc^troffonden Stelle stcbt nicht utntut.wffi (dii?He I'Virm iflt
Laoaudk» eigene Erßtnltiug), sondern iu^t»tttt*jLt dn^ olilVnjijar eiu Druckfeblor fiir
titfttr r ttttnif l^ ' ■
270 Kleine Mitthisilünosn.
salem 1871. S. 162): i\m.^^f^ ^^lu^^H^^p^lr^^ p^g m^ 'f A^ ^(^«i
L%pu,^uBß/Si, /Lp^ if^^L "ih—'^'^a^*- Es ist zu lesen: yfC»
Das neupersische Präfix ^^ (Nachtrag zu S. 255). In dem
persischen Präfix ^ stecken zwei ursprünglich ganz verschiedene Pli-
fix-Eleiuente^ nämlich awestisch : a/xi- und tri-. Im Pahlawi sind dieie
beiden Elemente von einander noch deutlich geschieden; für apa stellt
apty für ici dagegen icl. Wir haben neup. «U5,^ = Fahl, «o^w, dir
gegen neup. ^^^^to = Fahl. ro*cri. Das Wort ^ULo ,wa88erio3es Land,
Wüste' = a west, wl-äpa- darf also nicht btäbnn^ sondern mass hvAäß
gelesen werden.
Die Beeinflussung zweier lautähnlicher bedeutangsgkicher
Elemente, wie sie in den iranischen Präfixen A^^ ^ und ^ voriieg^
scheint auch in anderen indogermanischen Sprachen vorzakommo.
— So kann z. B. das Suffix der zweiten Person Singularis de« ak-
slavischen Verbums -si weder aus -si, dem Suffixe des Activums, nock
auch aus -sai, dem Suffixe des Mediums, den slavischen LautgesetMi
gemäss erklärt werden. Aus -si müsste nach den letzteren -ij eat-
stehen, -sai müsste zu -« geworden sein. Das Suffix -ä", das sein *
von -«/ hat, dessen i dagegen auf -si zu beziehen ist, kann nur einer
Verschmelzung der beiden Suffixe -ii und -si, respective si nnl
-sai seine Entstehung verdanken.
Friedrich MCllke,
ORIENTAL JOURNAL
K r> t '!• K 1-
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OF THE UNIVERSITY
VOL. V - IP" 4
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2231 Numtuorii.
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CHrcH 14tH) Nummern.
SälUkrlt-Ciriii'' ' ' " *iu »M«j*knt pm-nHij .lo imjn'jt»*l lkttr%rj jö<
pi'^nipii. r 1. TiMnia l^ttO, I^iDwatai. 1094 8w IL U^^
Jloiutltiii. itur.
UoehtliüBk, Om Sanftkrit-WoHerbucti tn kurtertr Fassufig. T ßxiuln, 4. SC Ptisntbttf^ iKt«—!!««.
-^ and Hotb, $antkrft-Wörterbuoh, ; K.iUii' f.r - ..— .
BorDOoHf Anund.. Mghor sftnakrlt gramifiar, it^n
— practiüal engllsh-iAnakrit dictionary. 3 vol^. Calcuti« id77->lBä|. li»Ui«itt4, Telrw r
Iiamnan, Oh, B., ä itatist «oeouat of noua-rnfleotlon In Ute Vetfa. Krw Ibveo 187)1. 5,->, iU a. .
Vnidya, li. H., itandard tanskrit-enol'«!» diotiontryt >. > <t. mq «»iMkrtt ^n>i^r
AVilliamA» M.^ engltsh* Sanskrit dictionary, i. Limtloia . ... ...vitud« Vifq^rlffta
^ praotioal iitiikrit grAinmir, uffnugf^A ^itb rcff.r, tu tJte dMsnau tajcigaii^«0 0f Sonip«
Butftiuii, HyMt ul Muhit. ;; B&ntUn 4. Boirut lH7a Ealbfraiü. i&CH Ihipf^ti^lan
tt«t t*t<.i* ttl*HOF >^«rhtlijr*ii Wofttr«, w«if1i«» vcrfrifftti 4«t, wird wrhfir b*!«! alcifvA.
CArdahi« O«, Ai-Ubab, »ea diotloitftHum byro*irabw t voU. UxIlMu-i. UmiU IftHT^uait. fl»|
iukI 701 ,s,
CatnfagOf J«» aratito-flnoliab and englliti-arablo dlDtionary. i*. eil ,, c«iit, mi4 imtirx«- :
Iv^inwrtuti. ihn. Hl if. i HU.J Itn»«; "^
Dotty, B.. titppf6m«fit buh dictlo«ifiair9& aribaa. S vol», <Jt. 4 Uyil» Itiai« IUibmmnt^><
r«<t «u^ritirtM«fiiii dt/n i*)i4<)<>i**«L «/^•Ui, H<litin«(«ti*i'n di^ C-A- •niAtfviaMit.
FirüviAbAdi, al-Oimat. 4 Bl^rnl«. 4, ItuUk laai— i;«l9. OriMutaUwUi» ÜalMiidcHtAndA. Qu«.
Preying, 0,W.. lexieon arableo-Jatinii», 4 ^»riii j« ^ \ull, i, *i "^ * •
KAsimirski, A. de Biboratein, diotionnair« arabe-tVan^vi
t)iult>cte^ tl At^ei vi J«- Miifuf'. :f tf^»!" I' ■
ÖnliEione, H.A., arabio - anoHiti dtctfonaryr ^^*\^ wonl«.) ^ i
iuArx, n vols. I^iJttili»« IftiHI, lUll»rtuux.
IVortikbet, "W, Th, «lul J. *a<l H. Forter« arabJc-aftfllti» iriottanary^ vtOi SP«Me
UplH^tiilix üf »T»lt. word* |>(>t.tllilf to th« t'KT|Ul4(4 ätult'tl lü) |*i>.|
.-,...., -.»iLr-ri »a« • - -, m^ h»
iJlL
Kritische Bearbeitung der Proverbien.
Mit einem Anhange über die Strophik des Ecclcsiasticus.
Von
Dr. G. BiokeU.
(Schluss.)
Worte der Weisen.
Einleitung des Bedactors.
L'imrdli hdi oznäkha, 17 13TH Ifln [Tl^lCHbl
Ufmd' dib'ri chakhdmim! DCDH '•^lai PÖÜI
V'Ubb'khd tfM iid''6taj! Tirib nm inbi
Ki ndUm, ki tüm'rimo. 18 D^lOm "D D^D "D
Bcdi(ncifcA4 JiArArofiM, 13D^ laOSa
Jaehddü *al ^ifatäkha; ^DtT bv nn-
Lihjot b' Jah mib(aehäkha, 19 ^nB^C '-^ n\nb
iT'ÄAo/, hödatikha hdjjom! DVn inmn l!?33]
Af Hmol kdtabti-lakh, 20 1*? TianS bcriH »]«
Vhodrkha q6i(, im'rd 'mät, 'il ncH nOH üCp -]mnb
17 a — b hat A die anzuhörenden Dinge nur in die umgekehrte Reihenfolge
gestellt. Das Anfangswort oder der Anfangsstichos eines Gedichtes fehlt zuweilen,
weil er roth oder verziert nachgetragen werden sollte und dies vergessen ward. So
n Sam. xxii 3 (vgl. Ps. xvni 2); Ps. xci 1 ist am Anfang nrn, Ps. ex \ ^ iv zu
ergftnsen, während on^K fn« vor Ps. xxzvi 2 wohl absichtlich weggelassen ist. 20 a 2
i6n m (A gibt i6.i nicht wieder). Da die Negation i6 zuweilen mit blossem b
geechrieben ward (vgl. Hab. i 12 c— d und Cornill*s Ezechiel 102), so bestand
Tielleicht der ganze Unterschied in der Verwechslung von a mit .i. 20 a 3 — 4 = vul-
gSrmrab. katabti-lak. 21b2+rsK (aus 21a, gegen den stat. absolutus). 21b 3 tot;
Äpop«XXo(iivoi? croi-, "^vb.
Wiener Zeitschrift f. d. Kunde d. Morgcnl. V. Bd. 18
272 (J. BiCKELL.
Gegen Bedrückung Armer.
AI tiffzol ddl, ki ddl hu; 22 HTi hl ^ bl ht:r, bu
V'al Cdäkke 'äni bdiiar! -^J^TO -3^ HSin blT
Ki Jdkvä jdrib ribam, 23 03"» 31- '^ '3
V'qabd' et qöb'*eh6m nafi. UW DH^Sp riK rspi
G^gen Umgang mit Jähzornigen.
AI tUra ä bau af, 24 »]H hn HK pnnn Sk
/><fn tdho örechötav, 26 inn-lK ICTI JD
FVagdcÄto ffwgci VnäfSakh! T^BD^ rpiO nnpbl
Gegen BürgsohafUeisten.
iäi Chi hetoqei khaf, 26 »]D "Ppn^ \nn Sk
Beorebim maiidoU nwm: DS-lTS
/m Ai ;«A:A4 Uidlleni, 27 öbwf? -[f? pK DK
J»(7(?a<;/i mVfkdb tachtäkha. ^Tinn 33trc np-
Brauchbarkeit.
ChazÜa iS tebüna, 29 [a»P] TH riTH
Lt/ W mVaArÄfm jitjdq^ab, Sm^ DD^ "DB^
BoZ «/cn€ chaiükkim! DDm ^DcS *?3
Bescheidenheit bei Tafel.
Tei4b lilchani et nioSdy XXUIl bcc HH Dnbb ^'Cr
Bin Min V«r Vfandkha; n^^lth ITK pn p
K>am^ Hakk'in b'loäkha, 2 ir'^S pC nCC:
/»i Äd'aZ wü/crf d«a/ nK rB3 Sra CK
24b 5 und 25 a2 sind jetzt mit einauder vertauscht, als ob der Umgang mit
Jähzornigen nicht wegen seiner Gefährlichkeit, wie Jes. Sir. vm 15 — 16 (V'ulg.
18 — ly), sondern wegen Gefahr der Ansteckung widerrathen würde! In 24 b hat
1^ die Bedeutung: sich anschliessen, befreundet sein; 25 a ist zu übersetzen: da-
mit du ihm nicht in den Weg (in die Quere) kommest. 27 bl so A; in M vorher
^b (Dittographie). 27 b 2— 3 xb orp^ixa zh u:ro xo; jiXrjca; gou; i*nnpo "jssrm. 28 =
XXIII 10 mit einer Glosse zu chj?, welche aus Deut, xix 14 nach der dort in A
erhaltenen Lesart entnommen ist. 29dl + 33rr\ XXIII lal vorher *:. Ib2 M -f
rx (aus dem Farallelstichos wiederholt). 3 a aus 6 b wiederholt, wo es beim geizigen
Gastgeber ganz am Platze ist, während man sich an der Hoftafel durch guten
Appetit doch höchstens nur lächerlich macht.
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 273
Gegen Habgier.
AI tiga MieöSer; 4 iwnf? WH bn
Afibbinat'khd cKdal hdCot! fimn bin ^n3^Q
Ki 'oSr jafä lo kKndfcQm, 5 D-ßSS h TWT *1W "»D
K^naSr j(Vuf hdJfSamäjim. D'-lßün »jr *1V3D
Einladung beim Geizhals.
AI tilcham H lachm rd* 'ajn, 6 J-prn DH^riH DH^n bn
VW tiCav Vmdfammdtav!
ineroöb innn bin
Ki Mm VMoir bendfJh,
7
wBaa nrttn d2 "»d
Uhi^[fatdv lo kh6n hu.
Hn p [i6 iiwrai]
Ekhollurti, jomdr lakh;
ib ncK" nnn ^dh
Vlibho hal jiSlam *%mmakh.
^er [D^r'j b2 ^2b^
PiU'khd, -khaüd, Cqilinna;
8a
njHpn n^DH nnß
Vehü* lachmi khezdbim.
3 b
D^TD Dnb Km
Bedekünste vor Thoren nutzlos.
B'ozn6 kheaU al t'ddböer! 9 -Qin *?H bOD "DTHS
ÜT« jriÄMÄ T/k^Atä; milUikha, T^Ö ^Drb D" "D
FViVÄif^a Vriq ''maUOcha, 8 b [l^ar pn^l mtJn
Uharäkha hdmie'tmim. DCTSn 7-01
Witwen und Waisen.
iä/ td»seff g'btU alnidna, 10 nSD^H bsi iDfl ^K
r'Aiy'd«^ /<<mi£m al tdbo! KSn ^H DOTI^ HTOI
Ä* ^o'oMwi c/iaz4^ Am*; 1 1 KH pTH D^W "»D
Vorbemerkung des Bedaotors.
Hahia Vmusar Uhbakh, 12 "{^b "lOob nHSn
F*osn'A:/i4 leimre dd'at! npi nOHb 13TK1
4b 3 »iPPn. Uebersetze: sei klug genug, von dieser deiner Veriming abzn-
hn! 5a 1 vorher wki la T-*^ (aus lob vn 8). 5a2 rwv (nimmt das Subject weg).
3 = zurückhaltend (>op3). Die Vergleichungspartikel ist hier nicht am Platze,
der Geizige ja wirklich berechnet. 3 b ist deutlich Parallelstichos zu 8 a; in
r koptisch-saidischen Uebersetzung folgt er auch auf 6. 8 b passt nach 9 wie
gegossen, während bei der jetzigen Reihenfolge erst willkürlich vorausgesetzt
rden muss, der Gast habe sich die Einladung beim Geizhals durch schOne Worte
QDgen. 10 a 4 o^r (aus Deut, xix 14).
18»
274 G. BicKELL.
Einderzucht.
AI timna minna'r m»mr! 13 "^rc nPaC :fZnn bH
Takl'ännu h'ithU lo jamut. nc^ ¥h C2r2 M^T
Attii haHmt takkännu, 14 'iZDr\ tS272 TK
Vemißo mUra Ui^l. b^Ul ^KTC irCT
Vorbemerkung des Bedactors.
B'ni, im chakMm Ubbäkha, 15 '^zb DDH CK ^ZZ
JijjniAch lihbi gam dni; *:K D: •S*? rerr
V'talozna khilejäaj, IG Tl-bs pbrr'
B'dahUr nfcUäkha m^frim. ÜHITC yn^V "'Z'TZ
Trost beim Glüoke der Sünder.
AI eqdnne bdchaftäim; 17 DKlSnn HSpP b^
L'bokh hjlrat Jäh kol hdjjom! BINT bz '^ DMTrZ '^b
Ki im tiq^'ränna, jÜ -cKrit, 18 r^H» «T [nsnatT.l DM *r
V'OqodCkha lo tikkdrti. rrcr\ vh ^n^pr
Vorbemerkung des Bedaotors.
^emd' atid, h'ni, vdch'kham; 19 DSm "33 TK TCT
V'aiS^ f^ddiirk libbäkha! Iph ^m -TK"
Gegen Unmässigkeit.
AI tili besoh'e jdjin, 20 p^ *ICC2 rrr Sk
^csüTfe A<f*ar Idmo! üb "^r^ •^T*?:!
üTi sobe v'zoiel jeroS; 21 m^ bbr >CC T
l-'qWaivi tdlhii nnma. TXHl C^Sr OT^
Väterliche Mühe belohnt.
H^ma V -hikha, sä fladäkha; 22 fr'?'' Hl -pK^ rcf
F'aZ /<i6uz s'7«n mimmikka! "^CC JpT HTl /K*
Äi gil jagil 'hi (^ddiq; 24 piX ^ZH br *?: *=
V'jol^d chakhdm jiMmdch bo. 12 ncr* CSH t^
13 b 1 vorher *:. 17 a 2 K:p* (durch das jetzt folgende "^a^ noth wendig ge-
worden; vgl. XXIV 1. 19; m 31; Ps. xxxvn 1). 17 b 1 jetzt durch a •: (M?
18 a) verdrängt und in 17a verschlagen, mit Verlust seiner ursprfioglichen Be-
deutung: halte dich an die Furcht Jahve's = ynnS. 22b 3—1 -p» rjpr •:. Wer
wird wohl seine Mutter verachten, weil sie alt geworden ist? Man brachte dorch
eine leichte Textveränderung die Mutter in den Vers hinein, wozu der Panlleii-**
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 275
Nachtrag des Bedaotors.
Jimdch abikha v'immakh; 26 ICRI HSH HOr^
Vetdgel j6ladtäkha! ^nib^ b}r\'.
Vorbemerkung des Bedaotors.
Tend, beni, libb'khd U; 26 "b ^'sh ^DS nDTI
V'enäkha därk- lipoma! pXn ''D'll TTPI
Gegen Unkensehheit. ^
Suchd 'amüqqa zona, 27 HDT ÜpÖP HHW
LTA'^r 5ar4 nokhHjja; rmD3 mX nKSI
4/* Ar kechäUf U*roby 28 3*lHn »innD KT» t]«
Uhijg'dim b'ddam tosif. tJOin DIKS DIJ^I
Der Wein.
Lmi oj, Vmi *boj, Vmi m'ddnim; 29 DHÖ '•ob ''12H ''öb "IK "»ob
L'mi ^{cÄ, Cmi fgdUm chinnamf C3n DPatB "cb Hü "•cb
Lam'dch'rim 'dl hajjdjin; 30 p\n bp DinKÖ*?
Labbdim, Idchqor mimsakh, ^D&C Ipn? DK37
il/ <^* Jajn, JW jü'dddam, 31 DIKfl'' "D p"» Hin ^K
Ki jiUen bdkkos 'hw! irr DDS jn" "»D
AcKr^io k'ndchai jUiakh; 32 1«?" WnjD imHK
Ukh^ifoni jdfHS, ÜIB-» "'JrcaOl
'Enäkha jiru zdrot, 33 n*lT IKn" 73"'^
r7»6Ä'*Ä4 fdabbh- tahpukhot; riDcnn ^IST» ^a'?^
F'Äa;ito k'iokheb VUb jam, 34 D"» ^^^ 201DD fl^m
Ukhiiokhin Kroi chibM. b^n VHTO JD^DI
ZZiÄArwm, Äd^ chalUi; 36 Tl^^n "^n "»aDn
H'lamüni, bdl jaddUi. ^njn^ bs ^:übn
Matdj aqig mijj4ni, l':*^! ppK ^nö
0«// abdqeäännu f 13Vp3K ^DIK
as einzuladen schien. Die jetzige Lesart in 22 b wird von der Begründung in
t nicht nur vollständig ignorirt, sondern sogar geradezu ausgeschlossen. 23 fehlt
»eh in A. 24 a 1 war durch die Einschiebung von 23 unverständlich geworden
td gerieth daher vor 27. 29 b 5 + crp n^sn ^ (scherzhafter Zusatz mit An-
ielung auf Gen. xlix 12). 31b 4 + oirnDa i^ar* (aus Cant, vn 9). 34 b 1 xai
r3C£p xußEpv/j-ci)^ (indem T:^ als b = 0 aufgefasst ward); 39V3i (zu tautolog^sch).
»e3 wird durch das Suffix im Parallelstich os gefordert. 3&d2 + ^^l^-
276 G. BicKELL.
Der Böse nioht beneidenswerth.
AI Vqdnne V&n'H rd'a; XXIV 1 njn -^3X3 JOpn *?K
V'al Ueav, Wijot iUamf DflK n^■^b TKTin ^K1
JBTt iod jehgä libbdmo; 2 Dsb TllTV TT ^D
Nutzen der Weisheit.
B'chokhmd jibbdnä bdjii, 3 n'<2 n:y nö3n2
UhiCbund jitkonan; f312n- .1331121
Fda'i c/rdarim jimmaliu, 4 IK^D^ Dim mn
TToZ hon jaqdr vend'im, DP31 Tp^ flÜ bs
Weisheit besser als Kraft.
Qebdr chakhdm iob nWaZy 5 TPQ fSIDl DSH nn^
VU dd'at miammi^ koch. HD f^DKÖ njn WITI
JBK b'tdchbulot milchdnia; 6 HOnbö nb^nnn ^3
Ut^htd b'rob jo'eq. fT n'H HJ^mt
Gelassenheit.
Dammoia V -vil, chakhdnUa; 7 DÖDH ^IHS nOT
HechrdiUiy Vtifartäkha, ynmxrb nwcil
Ki chdkham jSieb mirib; [atö atr osn »s
Baiid'ar lo jifldch piv, HB nnB^ K^ HJ^ttn
Heimtüoke.
Ham4chaim lehdre% 8 m'? nmotnl
Z^ 647 m^zimmot jiqrdu. ^H^ip'' nOtC 7P3 if?
^'mnui^ eüilim chdficUj 9 DKlsn D^IK DQT
XXiy4al 80 A; M nr^ai. 5a4 ?axupou; »ra. 6a2 so A; M -f- -j^ nrrr. Vgl.
XX 18. 7al M ran (paläographisch eigentlich keine Variante). Uebersetze: schweigst
du einem Narren gegenüber, so zeigst du dich weise. Die Ezegeten deuten den
jetzigen Text: Korallen (d. h. schwer zu erreichen und deshalb nicht erstrebt) ist
für den Narren die Weisheit! Uebrigens wird i durch die alphabetische Anordnung
von XXrV 1 — 9 gefordert. 7 b — e schon deshalb nothwendig, weil sonst die wahrhaft
ungeheuerliche Behauptung herauskäme, der Narr thue im Thore den Mund nicht
auf, wodurch er ja eben aufhören würde, ein Narr zu sein. 8al fordert das AI-
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 277
Gegen SehlaflPwerden im Glücke.
AI tihiach b'rob chdäkha; 10 1^'n a-a nran hc]
Vjadäkfia öl tirpäna! ponr ^K inn
B'jom toha hitrappUa, r.Bnnn [na« m'3
Bjom Qdra ^r kochäkha. IHD *iat mX DV^
Errettung von Todesoandidaten.
Htu^ä Vqiichim lammdvel; 11 mob DHpb ^Äl
7'ma^fm /oA^r^ im tdeh^okh! ^U^n DK nnb DttCI
F'»io^<^r na/rkhd, hu j4da\ 12 PT HH -|ÜB3 1201
V'heiib radäm kefolo. 'hvtD ÜlHb arm
EinsohaltiLng des Bedaotors.
Ekhol, bm{, d'bwf, ki {ob; 13 ^B "D Wl ^3^ ^DH
V'noft mdloq 'al chikkäkha. ^^^ bv pr,Ü flBJI
Zcn d^*a liCbabäkha, 14 -[aa^^] njn p
Vechökhma Unaßäkha, ^rB^'? HÖSnii
phabet den Artikel, welcher auch für den Sinn schwer zu entbehren ist und um
80 leichter ausfallen konnte, als das vorhergehende Wort in der alten Orthographie
mit .1 schloss. 9a 2 a^pojv; rViK.
10 will offenbar vor sorglosem Sichgehenlassen im Glücke warnen, so dass
dem n-oe oi«a jedenfalls nav ora im Parallelstichos entsprach. Also: bist du schlaff
geworden in der Zeit des Glückes, so ist deine Kraft beengt zur Zeit der Noth.
Die gewöhnliche Erklärung ist ein Muster öder Tautologie, mit etwas Geistreichig-
keit zurechtgestutzt. Vorher fehlte wohl ein ganzes Blatt, auf welchem die alpha-
betischen Vierzeiler zu Ende gingen. 12 vorher eine längere prosaische Glosse,
welche den einfachen Gedanken, dass Gott das Thun aller Menschen, also auch
des Lebensretters, beobachtet und belohnt, künstlich unklar macht. Für "tts) las
der Glossator mit A '^*^ und erklärte dies nach Anleitung von Prov. xxi 2;
Ps. xciv 7. 9. 11. Vorher bemerkte er aber noch, das Folgende solle der Ent-
schuldigung eines Gleichgiltigen begegnen, dass er nichts von der bevorstehenden
Hinrichtung gewusst habe; also doch wohl die Allwissenheit des Herzensprüfers
gegen eine unwahre Ausrede geltend machen. Insoweit der sehr unklare Gedanken-
gang unserer Glosse überhaupt zu Tage tritt, wird also darin eine ganz specielle,
ja individuelle Situation vorausgesetzt, was ihr allein schon das Urtheil spricht.
14 b folgt zuerst die Glosse nm» dk zu 18 a (aus XXV 16), dann XXIII 18 (zu
XXIV 20 a). Später ward wohl die erste Glosse irrig auf die Weisheit, statt auf
den Honig, bezogen.
G. BiCKELL.
Der Gerechte nioht preisgegeben.
""*U :omii£dBi rÄn»/ IXSI TlVD b^^]
Ki ktä' jippöl ^mddiq v'qam; 16 Cpi piX bc** nV "2
■IViu'irit jiAhJ'Sn b>'ram. rOTTS ^STT^ CPIV"11
Gegen Schadenfireude.
Stn'fd 'ßykkd mi timaeh, 17 nbtt?n b»K "pic *?b:2
i'«!» j«r * JUJI cm' b^^Uic, 18 IJ-'PS PTI '^ Hin"» JB
Unglüekliohes Ende des Bösen.
J: :»tch4tr bämunerfin; 19 DTTM "THm *?K
.U : iänmt' bdrtid'Sm! 03?Un2 »pH ^
Ki u,' tikfä ttch'rii rra; 20 mh mnK mn >6 ^
Für Gk>tt und König.
Jra et Jahvä camälekh; 21 ^^01 '^ HK KT
\'iH ^»tttw iil titiirab! niPnn Sc D3W CT
Ki ßtotn jiiqwn edam. 22 DTK Dp^ DKDB T
\*M Minmkdiii mi jvde'f JTT *C DflSC IC^.
Nutsen strenger Erziehung.
'im ^cuitr däöar mefd; Adyov ^uXaaaojicvo; uio? ob:tüA£i«; sxtö;iT:x/
i « .4 ; »i«.'i- 'ittr/'«*'. p<it' Jöbed. Tou Tr^paaOai ab» xax(uv, eSöoiivr^; xr.Qkir.xi.
I>%14^ r i*«"^ i^durch die vorhergehende Eicschaltnng des Redactors uibe
* Nfci. "» v>olvher der Weisheitsschüler als Sohn angeredet war). 21 a3 -!- 'i2 (wjthr
^■i .11 lull Äuj».itA doj* Kedactors, welchem diese Anrede, abgesehen von Kap. 1-9
y., ,uiu..,luh auj?vhöri\ 22 b2 c:r:v. Uebersetze: ihres Wahnsinnes. 22dl von i
^'-,U ku .^o.'»|»»vchou. l>ie Lehn? wird sich dessen, der sie angenommen hat, wied«
,..!. Uiitoik ^2v f uur in der koptisch-saidischen Uebersetzung erhalten: ncTi
»^^■»,yvvv* vv c<u MM«t\^Hpc tittiopu erpeq Q&peo epoq €nne<»ooT qit&T<ifta
v«'\ v«(\VVt^^< ^^^'^' Toben^etzer hat den causalen Charakter des Nebensatz« ver-
\y*\u\ Hill «lu«.'«vm daher irrig mit dem Vorhergehenden, statt mit dem Folgendes.
«, lUuii.Itu {Ki-t l>Utichou war zu übersetzen: ein Sohn, der nicht zavor getog«'^
w -hU'I« ^ili ^^^^'^^ |»l{>tvUch zugrundegehn, weil er sich nicht vor BOsem hQtet
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 279
Verantwortliohkeit königlicher Gewalt.
AlVddbberVmdUckolVioniaqr; MrjSiv <|»eu8o€ cbcb yXtoaoi)? pawXeT XcyloOw
V^al tS^e Viono hol iaqr! Kai o05^ «JeöSo? «cb yXtoaoi); autou oO jiij ISIXOij.
KichdrbVSonm&Uev'lo bdfar; Md^aipa yap yXbijaaa ßaatXIbK, xal o^ aapxCvY]*
7'n*^^<in h*jaddh jiii&ber. "0? 8'Sv iMtpaSoOJ, auvTpißi^«T«i.
B'*02 dppah tUbor b*n4 -dam, ^Eov yocp o^vO^ 6 Ouja^c autou, utou^ avOpojiccüv avoXtaxei,
r"af'm<^^ ^naiim tegdrem; Koti oora ovOptjTceov xatorptoyei-
VatH^efhi f^refdt ei, K«l ouyxaUi öoiap ^Xrff,
MeKjdt okhl lih*ne ndifer. "Qore &ßp(0T« e!v«i veoaaor^ oetuv.
Anhang zu den Worten der 23 DöSnS n^K DJ
Welsen.
Gegen parteiische Justiz.
MakMr panim bemUfpai, tSCVQS D3& *13&
CWr Vraid': ^addiq -tta; 24 TH pIX ru*lb nöH
Hümd, jiqifbühu *dmmim, D&T HSp^ l>'Un]
Fe?VamiiÄi« Vummim. DDK*? nCTrCl]
Heilsame Zurechtweisung.
Syatäjm jiiidq ü joser, 26 l"»' nt] pr^ DTlB«?
ifcÄÄ cfftörfm nekhochim; DHDa D-Ql ^ÜÖ
re/4mmoitA(cAiw jinam, 25 Dpr OnDIcbl
ra'dZcWw birkdt tob. SB flDI^ DH-'bri
Haushalt.
Hakhin bachüg m'lakktäkha, 27 ■[nDH'^O fTin pH
re*a«'da 6a^?«iä lakh; ^b mtps mnri
uicÄ<ir liqqdch Vkha Uia, [rmt -j^ npn] ITlH
UbdnÜd betäkha! irT'S n331
221 ist yap aus Said, und Syro-hexapl. aufzunehmen. 221 haben alle Texte
aasser Said, irrig auv vsupoi; otvOpcoicou^ statt ulol^ ovOpconcov. 23. 1 "on (aus XXVIU 21,
woher auch der Zusatz 3« ^3 am Ende des Stichos entnommen ist). 26 muss um-
gestellt und ergänzt werden, da 25 keinen Anschluss an 24 hat (Strafprediger bilden
ja keinen Gegensatz zu parteiischen Richtern), und 26 sonst keinen klaren, greif-
baren Sinn erhält. Der Spruch schildert die heilsame Wirkung wohlgemeinter Zu-
rechtweisung, die man deshalb nicht als Kränkung, sondern als Zeichen wahrer
Freundschaft, wie einen Kuss, hinnehmen solle. 25bl + K3n (vgl. II Sam. zxn 7
18**
280 G. BiCKELL.
Gegen Baohsueht.
AI ehi 'ed chkinam b'rS'akh, 28 ^r'^a DDH 13? \-in *?K
V'hifläa hi^yatäkha! T'^CttD n-nCTl
-L towMir; ika'i<fr 'o^ii tt, 29 "b TOP *inO "TOKTI ^K
Km dHb läiS lefo'lal ibPBD r>6 a\W< p
Bath für Bürgen.
-li 'ardbta Ureäkha, VI 1 ']Th rO^ DK
Taqd'ta Vzdr kappäkJia, ICD ">Tb HTpn
i^Togdjfto Wfatäkka, 2 TTOra n«?p13
Nilkädta b'lm're fikha. ID "nCKa msb:
"9« 2o7 e/o* ü'Äinna^, 3 '^XSTTI KfiM HRT TVOV
Ki bd'ta Vkhdf reäkha: Ijn fp^ nK2 "3
I^itÄrf vedl tarpänna, n3B-in blO 1*?
Verdhabd reäkha! Ijn Harm
-L titUn iend renäkha, 4 f^'J^*^ ™W [nn *?K
Wniima V'öfappäklial TBTW?*? na^m
iZtmia^ «c'w mippach, 5 Htb -oaD baoH
UkKi^ppor mijjad jdguil ITp- TO ncaOl
Die fleissige Ameise.
Lekh Ü nenuOa, '&(^; 6 baCp rfeoD ^K ^b
Äc^ d'rakhäha vdch'kham! DDm .TD^n Htn
TaifcÄin 6e^rf;K Idchmah; 8 HOnb fTpS pfl
Ag'rd b*qagir makdlah. H^DKÖ nxpS TTOi^
Folgen der Trägheit.
'AI f'cU Ü 'd^l 'dbart-, XXIV 30 JTTay bxP WX .TTU bp
V"*ai A-ärcm rfdam c/t'*4r Üb. ^h ^IDH DIH CID *?ri
KuUd qimnipönim, cKrtülim; 31 D^"in DSVDp 173
Vegt^dr 'bandv nelirdta. rtDVD "DDK TT31
mit Ps. xvin 7). 27 wäre das Perfectum consecativam ohne ein vorhergehendes
Jnssiv kaum zulässig.
28 ist die Rede von einem, der aus Rachsucht gegen seinen Nächsten
Zeugniss ablegt oder überhaupt dessen Fehler unberufenerweise bekannt macht
29bl + i^ rvowt. Vllal vorher *:3, welches hier und 3a wohl vom Redactor ein-
geschoben ist. Ib3 ofjV x^^P'i T"^ (Handschlag geschieht nicht mit beiden Händen).
2a 2 ta :8ta ^(eiXt] (im Parallel stich os ist jbij{j.a7tv tSCou aT^(iaTO( die ursprüngliche
Lesart); 'd »leMa. 3c2 — 3 ^^ ixXuojjLCvo; ; »-vm. Uebersetze das Distichon: mache
Kritische BKARBKrrr^fo der Pkovkrrien.
281
Va^fhzä -nokhi, -SU Ui^^; 32
iZatt-, laqdchti mtUar:
*Ad m<UaJ, 'd^l, tUkahf VI 9
Matdj taqüm miiffuUakhf
Mc'äi imdt, fn"a( rnunwl, XXIV H3
M'*a( üIMjuqJddajm tUka6; (VI 10)
V*ba khim'fmUikh rriäkka, XXIV 34
Umdchsorkhä k'Ü mdffen. <^' *^)
naan »rn n;Tr örö
ssr*? D''^' psn D]?D
Portrait des BänkeHohmiedes.
ffoiikh hei^jqfMl pä;
Qor4^ h**endvj mai VrAglatif
Mora heS^hßoUtv,
Tahpitkhot Klihbn chlrti;
Rkkol Vi mdanim jeiöllech.
*Al Idn pU^om juM" -do;
Pat' ßiiahir v*cn mdrp«!\
VI 12
13
14
[h
Sieben gottverhassta Dinge.
Sei h4fma fäne Jdhvä^
VeJäSa tn''6fii ndßo:
'3iidjm ramM^ V^on idqer^
V'Jad^ijm ikif*khM dam ndqL
Leb ch6rei mdehi*hot dv^in,
Jiaglä^rti irimah^röt lard'a;
JaßeJf IczahiiUf 'ed idqer,
Um^üdlfech m'ddnim bdt -chim.
m '^ K:r n:n ru
17 *ipr i^b ra^ p*rr
19 ^pV ny G3T3 HB'
dich auf, I&fs ftie Sache nicht liefen und besttlnne deinen KUcbsten (den mdo-
lenten Schuldner}! &ftS ^ ßpo)^ojv- tu. 7 prosaische GloHnei welche den Eiitdruck
des Beispiels eher abachwäcbt. Jedenfnllß gehjirt iie nicht znr Sache; denn auch
der Privntmaiin wird ja keine»weg"M dorch difj übriR-keit^ sondern nur durch da«
eigene Iniereiiöe xnr Arbeit angebaUeu. XXIV 31 a 1 M vorher .i^r rum* in Ä scheint
nichts ssn entHpreehen, da iav afr^ aürrfv wohl nur erklärender Znsatz ist. 3la2
so A; M -fiB ^03. VI l> in der naidiflt^hfn ljeberset/,unpr auch nach XXIV 32. TllSaS
bbü (gewöhnlich willkürlich und aiiiTiatiSrend vom Fiu^säc harren vera landen, wodurch
sich ja der Heim tückische rerrathen wflrde); Vö = ^U bei5eichn*>t hier dan heim*
liehe SeitwIrtftBchieben de« Fusses, um einen Ander«n damit an«uwtOHs©n und jtur
Verhöhnung oder Beschädigung eines Dritten aufzufordern. lialV + n, wodurch
der Vera in drei Mtze aerföllt und der Parallelisnius voUständtg «erstört wird.
18fe2 »o A; M + p^ (tantologisch).
282
G. BiCKBLL..
Ezeehianlsehe Sanimliiiis: xxvi ipnpn nCK nö*?r ^St?ö nSjc c
TOii SalomospriicliciK ni,T ^hü rrpin t:k
K'hod 'Lokim Mater ddhar;
UkKb6d rnlakliim ch!qor ddhar»
Samdjm larüm vi*ar^ Id'omq;
Velib m^lakhim en chiqer^
H<^6 Hgirn mikkdtmf,
Vti^iget Vf^Qirrf kali;
Hago raid* Hf'nS malk^
V'jikkm hw^tßdtq kU'o.
Al lithaddär Ufni malk;
V'ifiraqi^ gdolim at Id' mod!
Ki {ob 'mor Ckhd: *7« hhma,
MehdSpiVkkd lif^n^ rob.
Aih* raü ^enäkha,
AI io^* Idrob mdher;
Pen md-ttafä Ä'flurit'H^aÄ,
Bliakhlim ath^khd reäkkal
Rib'kM rib it reäkkaf
Veäädi dcher dl fffal;
Pen j4ehai»4d^kha i6me%
V'dibbdlekhd to tdhihf
Tapptich zahdh b^mofkit kutp,
Dahdr da6itr *al 6ßvw.
10
pcrb p*<^ ^^^ B*^^
^f?e *:bS rr-i irt
iKDr pnacs pi
S'n "IB*? -^*?crnÄ
%iö -Drh Kxr ^K
XX Y 7 b t) 3*u (Sjoonjm des fulAoh ausgesprocheneu ^^), UeberMlM: vat
einer Menge = vor dem Publtkam, Olfentlidi. Genau enUprtcht ivuiiMr« itkrsun tm
9^jvavflix£4i^tjjv 90t Luc. XIV 10, wo unsere Stelle sugrunde liegt, «e Kieltt A nit
Recht zum Folgenden, da es sonüt nur einen sehr erkünstelten 8iiiii haliett kJliiMli^
während es dem achten Verse seine wirkliebe Bedeutung sichert^ tiämlicb vor Wc^
sinnigem Äusplauderci der uns bekannt gewordenen, etwa bedenklichen, AüHiiff
heiten eines Freundes zu warnen (3'^ bat in 8 a dieselbe Bedeutung wie in 7kl
Kur so erklärt sich die ratblos verzweifelte Beschümung, weliihe einliiU, w««s
man yoiu Freunde wegen solcher Schwatzereien zur Bede geateUt wird, abi*
keineswegs wegen Streitsucht oder auch gehSasiger Nachrede gegen Felndew Uli
Kritische Bearbeitung der Proverbien.
12
283
K'ialg b'chom gir rU'man VUC- 13 inbvb JOK: IX DHS i'^WD
^osm aMiAa& vdch^li khdtem,
D*bar chdkham *dl am idmat.
Venä/ei 'ddnav jdHb.
[chaVf
N'9Üm v*ruch vgäiem äjin,
B miihalUl b'maUdt iaqr.
B'ork Appajm fftUä qd^ ;
V'lai6n rakkd Uibdr garm.
14
15
ITbai mdgatd, 'kJiol ddjjakhy 16
Pen tifba vdhaqS'to!
Hoqdr ragVkhd mer^akh, 17
Pen jifba'khd uf'niakh!
Mapp4g vechdrb v^cheg idnun, 18
IS *&nä bWo 'id iaqr.
19
^ü" 131K rcai
pH DW1 n*n DHV3
npü nnoa bbnnö rn
I3Cp nnB" D-BH TTHS
in bDH nna» V2i
inKpni wtt^n jb
IWÜI TT^tt?'' IB
pr pm aim pBo
np«? nr nrna nap «tk
nnat ora naa ntsab
^«n rcTa ti*rdgl mo&det,
Mib(4ch bogid b^jcm gdra.
ChomQ'dlpag\mdjm'alndter, 20 nn3 6r D-Ö rXBl '^P pOH
V'iar bdiHrim 'al Üb ra\ PI ab hv Q^Va 1W1
/So» bdbbagd v'rdqah bd*eg;
V'miUitgat U ro übbo.
'M raib -jib'khd, hak'Uhu;
Vtim <;anU*f haiqihu!
Ki gäehcUim -Ua chdtä;
Ve Jdhvä jiiaaim lakh.
Oureo; XuTCJ] av8po; ßXdbrca xapSiav.
21
22
n'^ann ^th ajn dk
nnn nn obn: "a
12 b 1 X(^Y^t '^^^^ ^6f Strafprediger als Ohrring ist ein gar zu groteskes
Bild, dem man gern das Wort des Weisen substituirt. 13 a 1 M ihv n:3S3; A o!><7i«p
!So8o« X^ovo; = :^r nas. 18a 2 xari xa}j\ka; D'3. Das folgende "«p ist durch Ditto-
graphie aus "tt entstanden. 16 b 2 so A; M uravn. 17 a 3 npoc aeautou ^(Xov; -|jn n«39.
19 b 4 so A; M + ^ B^*3 *i^ ^''X^ (Dittographie). 20 a 3— 5 SXxei aoufA^opov = oy»
^ro*. Dies ist mit anderer Worttrennung zu ergänzen, weil das tertium compara-
tionis natürlich nicht die Unbrauchbarmachung, sondern die peinliche Einwirkung
ist, Natron aber schon bei Zugnss von Wasser aufbraust, mithin die Erwähnung
des Essigs nur für die Wunde, nicht für das Natron, Zweck und Sinn hat. 21 a 3
6 ix^p^ aou; ycv (auch XXVI 24 ist der Feind in einen Hasser verwandelt worden,
weil jener Ausdruck Gegenseitigkeit des Hasses anzudeuten schien, die man dem
Weisheitssohüler nicht zuschreiben oder gestatten wollte). 21 a 4 so A; M + on^.
21b 3 so A; M + on). 22a4 + ivtn^r (beruht auf Missverst&ndniss des Sinnes;
284
Buck ^fim Ccholel gdiem,
V^fanim nte'dmim Vi6n satr.
Tob iäbet 'dl pirrndt gag,
Meiit m*donim v^bet chdber.
Mtym qdrim 'dl naß ^'jifa,
S'mud (obd mimmir^iaq.
G. BiCKELL.
23
24
25
Majdn nirpdf, nCqor miichat, 26
Qaddiq maf Ufne rdia\
AkhM dTbai hdrbot lo (ob; 27
Vech^er k^bSdim kdhod,
'Ir p^ruQd, en choma, 28
li, VA" en md'^r Vrücho.
ETialg b'qdjg tOch'mdtar b'qagir, XXVI 1
Lo nd'vä UkKnl kdbod.
K^^ppdr Tnud, kid'ror Id'uf, 2
QWldt chinndm lo* tdbo*.
Sot IdsatUf miUeg lAcVmor; 3
VeSibet Vg^ ke»iUm,
Al td*an k*sil k'ivvdUo, 4
Pen tUfvä 16 gam dUa!
'Ani khesil k'iwiOto, 5
Pen jihjä chdkham V^inav!
Miqqdqä chdma» i6tä, 6
Solich d'haHm bejdd k'sU.
Dillüj ioqdjm m^is»ech, 7
Umdial Vf% khesilim,
Kiqror abn bimarghna, 8
Ken nSten likh'gil kdbod.
Choch *dla bidi iikkor, 9
Umdial hY% khesilim.
DVi hh\nT\ JM m
n:wi n^i D3T0 nw«
HBT re: bv tnp cm
pmöö m» nper
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durch Feindesliebe sollen die Kohlen, der Brennstoff des Hasses, fort^esehai
werden; ein weit edlerer Gedanke, als die gewöhnliche Auslegung).
25b 8 pTio raw. XXVI lb 1 vorher p. 2b 1 vorher p. 6a 1 -f ^^' (ein P
radezu absurdes Bild, welches aber unbegreiflicherweise bei den Exegetan Glfic
gemacht hat; mpo bedeutet schliesslich).
Kritische Bearbeitung der Proverbibn.
285
Bab nUeholä kol *6bWim, 10
V'fokhir kesil veÜkkor.
Kekhäleb, idb *al qio, 11
Kesü ionä bUwdllo.
Baila chdkham b'*Snavf 12
Tiqvd Ukh^sil mimm^nu.
Änuir *a^l: Sachl bdddark; 13
Ari ben hdrechdbot,
HadddU tiasob 'al q/irah, 14
Ve"d^ *dl miUdto.
*Aq^.I, jadd bag^laehf; 16
Nitd laKSibah ü piv.
Chakhdm *a^l beinav, 16
MQUb'a m'Hbe (d'am,
Machtiq Vozni khalb *(iber, 17
MiUbber 'dl Hb W h.
*iDtn hn -on
irrD DDn n>n
13Ö0 boDb mpn
-pia bnv b^v "lOH
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^t bn n^'vrh rtnb:
nap aba "»DTKa prno
h Hb an br narna
KammitlahWi bammdvet,
18
niea nw'^nea
Hajjorä ziqqtnif cki^imj
Km IX, rimmd -t redhu,
V*amdr: Klo* nC^dcheq dnif
19
Dxn DpT m^'^
nn riH non «tk ja
Bedfa *eg''m tikhbä ei; 20
B'en nirgan jiStoq mddon.
Pacht Vgächalini «"ec^wi VeS, 21
7«ijf m^donim fcharchdr rib,
DWrS nirgdn k^miOdKmim; 22
Vliem jdr'du chdd're bd{en.
VK naan üsa ocxa
po pnttr p"« pRa
an nnnnb Dane wki
Dcn'?noa pna -nan
fisa nnn inn^ cm
10 a 4 jetzt an das Ende des zweiten Halbverses geratben, wodurch ein
mehrfach schiefer und sonderbar ausgedrückter Qedanke entsteht (der alles ver-
wundende Schütze, die zwecklose Wiederholung desselben Particips und die Gleich-
stellung der Vorübergehenden mit Taugenichtsen ist wohl genug für einen Vers),
während die Umstellung mit einem Schlage alles heilt. Uebersetze: Ein Schütze,
der alle Vorübergehenden verwundet, ist, wer Thoren und Trinker dingt. 12 a 1 -f
VM. 15 a 1 vorher pe. Nach A zu emendiren, wie XIX 24, wird hier durch den Pa-
rallelst! chos widerraten. Die beiden Sprüche 8ind offenbar gegenseitig einander gleich
gemacht worden. 17 a 4 so abzutrennen ; von seinem Herrn lässt sich jeder Hund am
Ohr fassen. 18a 2 hat M jetzt am Ende des Verses in der Form rrai. Uebersetze:
wie einer, der sich über den (durch ihn bewirkten) Tod verwundert, während er
doch Brandgeschosse, Pfeile abschiesst. 21 a 1 Infin. von noj; M ens.
286
G. BiCKSLL.
Ka$p tighn m'^ippä *iU duwf, 23
S'/atAjim eh'Uiqim vlA ra\
Bifydtofo jhmaiMr -jeb; 24
Uh'qhrho jdHi wUrma.
m fduhmm, 61 tamin bo! 25
£t #<f^' toibU VlMo.
Kosä find b'maäidon, 26
r>i2Z5 radio b*qdhaL
Kara iadU Vr^, bah jippol; 27
V'ffota abn, üao tdhtb.
Ukm idqer jifna ddkkav; 28
VYd chdlaq j^fd mideha,
Al tUhaaa b'jom uukharl XXVUl
£t Uf todd\ morjjüed.
ThaOakha adr oV ßkha;
Nokhri vedl f/aläkha!
Kobd oben v'nffd hdeJul;
Vkha'M 'va kabed miifnihem.
Akh^fÜjut ch^wna v'idfp of;
V'mijd'wutd Ufm qinat
Tobd tokhddkat m^guUa,
yfedhba mituttdreL
Nemdnim fi^e oheb,
MhmUTbat iCHqot fone.
Safl fbe'a tabu* nöfet;
V'nafi r^iba, kdl wuir fndtoq.
K'^pp'^r nodddt min qinnahy
Ken ii nodfd mimtm'qonu}.
Samn uqe(ärt ftamw^h leb:
V'muiqdr'a me^e^ nafi.
2
bp nu& DSD tjca
V^ ^b) aphn «rner
a^ nar vißra
n jcKn Sk prr 'S
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re: car nrar rx:
pro t2 te nap*^ rxr
r:p pm3"«xa
•rpooTcrKp
a^ ncc* r^cp* pnr
rt: rxrn rrr»"^-
23b 2 Xira; sp^. 24a S ix^f»;: «.-r. Vpl. in XXV 21. 25» 2 -«T?. »•
i ur^mkiv: ?*&:.-*. XXTIIlb5 + r* (fehlt in der Pe«chiU, rielleicht anfGnmdeiM
alexandriuischen Lesart). 6bl IJ lxo-J3u: rrrr. 9b stellt nach der WorttieBAU
in A dem heiteren Lebensgennsse gnt die Selbstqnllerei des SorgearoUea pefO
über, w&hrend M einen hTpersentimentalen nnd affectirt ansgedrfickten Sats iiefer
dessen Suffix sich auf nichts surückbeaieht.
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 287
Be^'khd v're -bikha -l td'zobf 10 Sirn *?K n^K ni in
V'bet dch tabö* b'jom idakh. 1TK DVS K^n nK n-SI
CÄoifc^tii, ft'm, üV4»i»MicÄ /lÄW, 1 1 ••ab nötn ••aa Dan
VcMa chorfi ddbar! nan '•Dnn naiwo
*ilnim rod ro', nistar; 12 nrD5 JTl HKn Dir
F'tejim 'oÄ'rt/, ne'tuüft«. W3r3 r»aP DTIB
QacÄ Äfydo, W 'ardb zar; 13 IT aiT -»a H» np
ß^'ad no'^Anjya chab'iehu! n'^an rma3 nra
ATbarikh reo h'qol gddol, 14 "^na *?pa nn TTaö
Da/p <r>Ved bjomi sAgnr; 16 1^30 Dra n^Ö P|bn
F'c^«'^ wi'cicmim nifvdto. nmttr3 D3nö nwfi
gTbnljt/a <?4<JÄ«/ n'u:hot; 16 'm nn3t H'-SBSt
V^tenidn fmanit jiqrdu. lOp^ flSÖ'' |öm
10 b übersetze : so kannst du am Tage deines Unglückes in das Haus eines
Bruders gehn (nämlich zu jenem bewährten Freunde deiner Familie, der dich
brüderlich aufnehmen wird). Durch die Veränderung des zweiten Wortes in ^rtK,
sowie durch die Einschiebung von ^k vor Man, hat der Spruch eine seinem ur-
sprünglichen Sinne ganz fremde, in dieser Schärfe unbegründete und speciell un-
semitische, Pointe gegen leibliche Brüder erhalten. Eine ähnliche Sentenz am
Schlüsse des Verses ist vielleicht aus dem hebräischen Originale der im Buche
Tobit benutzten Achiqar-Geschichte eingeschoben, wo sie in der syrischen Ueber-
setzung lautet ^Aam99 )«*) ^ ^-^^f®? H^' ^^ (stimmt mit 9(Xo; in A gegen pr
in M). 13bl so A; M irai. 14a4 + D3rn -rpaa (A hat wenigstens das zweite Wort
noch nicht), lob 3 muss bedeuten: bleibt sich immer gleich, ist stets lästig und
unerträglich, nicht nur an Regentagen, wie die Traufe. M mrr^; A Ix tou iS(ou
oTxou = nn*3t3 (fand also jedenfalls noch kein i zwischen n und rr). 16 a 2 — 3 axXifjpo^
av£|io; (vgl. Sir. xLm 22, bzhgw. 20, wo dem Uebersetzer um 130 v. Chr. unsere Stelle
nach A vorgeschwebt zu haben scheint); rn |Bae. Das von A nach Jer. rv 11 miss-
verstandene nx entspricht genau dem Prädicat avifxcov a^OptcoToro^, welches Josephus
dem Nordwinde gibt. 16b 1 M pn; A ovcJfiaTi U — lori. 16b 2 imoiSio«; wt3\ Der
Spruch ist also zu übersetzen: Der Nordwind ist zwar der heiterste unter den
Winden; aber der (heisse und beschwerliche) Südwind hat seinen Namen von rechts
(glückbringend). Die moralische Anwendung nach Is. xxxn 5. Gewöhnlich wird der
Vers übersetzt: Welche sie (die in 15 erwähnte Xanthippe) verbergen (wollen),
der (I) verbirgt Wind, und Oel begegnet seiner rechten Hand. Man geht eben
praktisch oft von dem Grundsatze aus, dass der Godankenausdruck in biblischen
Büchern nicht an die sonst selbstverständlichen Gesetze der Deutlichkeit und An-
gemessenheit gebunden sei.
Wicnor Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgen). V. Bd. 19
!•
288 G. BicKELL.
Bisnäl bebdrzäl juchad; 17 in^ bmn hm
TU jichad pW rt&iu. .TSn "36 'VT CTT
5am Cina jokhal pirjah; 18 mc hzHT n^Cn Or
Ti<mUr 'dandv jekhubbad. -QD^ ISTK TOTI
ir*mo häppankn lappdnhn, 19 QSCb D3Cn 1£3
äV v' -böddo 16' Ufbd'na; 20 fPSttm K*? rTOKI b»«?
F-cn^ -Aim to tifbd'na. fPSm »6 CTK Tjn
Ukh^^ilim *6zse Idkm, Kai ol ajcotSrjroi dbepoTEt^ y^^^^-
Afop^ribAiup r'itÄMr lezdhab; 21 aHT*? 131 tpsb epXC
Fei/ fe/J «ui^Zd^o. ibbnc *D*? nn
Le6 rdM* jibaqqÜ ra; KapSia avopou ix^ijtEt xoxa*
VUb jdiar fiäeher dd'oL Rapota ol eOÖu^ C^TEt yvöi^tv.
-M tikhtoi'vü b'tokh hari/ot, 22 MD-n TITID biK rr^r CK
Ba 7« lo' tdsir -wdlto. TTlblK "TCn l6 '^n
^«io- teAi* pn« ^onakh; 23 ^aa *:b rin yr
SU übbekhd ia'dänmf ÜTiph -pS HT
Äi fo" fe o7<m chatm; 24 [DH cSj^S »6 '^
r m cÄ4;ü n&cr TA^'r darf Tl Ttb nn [^TTl OC
Oald eha^ v'mra dai*; 25 KtTT mm "TXH r6:
Veni'ifu 'if bot harhn. C*n n^rT •fiCKT
£e6cifim Ufbuiälhay 26 Trab*? Cr32
Unichir fodä ^tUifidim; C^rP .TTT "rt:'
r'<fc <:ä7ä Vaim riachwuLkha, 27 -pnbb CTT -^H "T*
Vthajjim letui^rotäkha, "ir'^JrSb CT*
AWri, tj'CTi rad*/, rdia'; XXVIII 1 rri Ppn p>r •C:
Ve^äddiq kikhßr ji6(aeh. nC2' "«CC P"Tr
Byb.** ar^ roMini »aräha; 2 mr C^l pK 3rr£2
B'€iddm meöhi jid'äkhun. pjTT p!2 C^X^
G'bar ro7 re't-ieg Ay/im, 3 cb"! ptTT CH -r:
Ma(4sr soch^f v'en lachem. Crh pIT tJTC "^^
ISal 5; ^vrr^a; tc. 19a 1 wonsf; rr=. 20b 2 a-ie-. 22« S so A f denn s>
oisfo = TTS beweist, dAss T^Äsiou nicht rrrr. sondern rrrr vertritt; xrjiil^^w *!*••
= -^rs. Tgl. ^^r, ''^^J^; M rrs=2 Hc- m. 22b S so A; M + "«^rs. Uebereetxe: » irirK
du auch mit der Mörserkeule seine Narrheit nicht austreiben. 27 a 4 so A; M-
T*3ff^. XXVIlIlbl ${xju«>; oi: cpTT. 2bS so A; M + TW (Dittographie).
Kritische Bearbeitung der Proverbibn.
289
'OzU tord fhoTlü roT;
V^iom^räha jitgarä harn.
-N'Se rd' lo fbinu miipai;
Um'hdq^Se Jdh fbinü khol.
Xoh rdfj holAkh betümtnOf
MeiqqeS d'rdJchc^m 'dÜr.
No^r tord ben ftUbin;
Vroä zoVlim jakhUm -hiv,
Marhd honö b*naSk v^tdrbü,
V ehernen daüim jiqb^gännu.
Mesir -zno mUfmo" tora,
Garn CfiOatd toiba.
MckSgä fSarim beddrk ra,
BiSechtUo hu jippcl,
Temimim jinchalu {ob;
Uräd^im 16* fboühu.
Chakhdm h'^endt) ia *dHr;
Veddl mebin jachqrännu,
Ba'to^ Qwidiqim tif*art}
Uh'qum r*Ha^im fchuppd» -dam,
M^khasaä fSadv lo jä^Uch;
Unwdä v'^özeb frucham.
Ai'ri -dam m'/dched tdmid!
V^maqiä libbo jippol b'ra\
Äri noMm v'dob ioqeq,
Moiü raSd* *al '^dm dal.
Ch'aar t^bünot rdb maidqqot; 16
SaiU* bog jd^rikh jdmim.
Addm, *aSuq h'dam ndfeS,
*Ad bor janüa, -l jüm^khu bo!
4 jw-i H^TK' rmn -atp
6 lora ^bn ttn aa
-iw D'3-in ttrprö
7 ptD p rmn nxj
HK d'^d' thh\ nr*ii
8 naim ^ttr3^ ^m nana
9 rmn röt^ö ism noo
mrin inbisn d:
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17 tt7B3 Dna pw D-IK
ia laon' bK dj' -la nr
4b 1 HTin nsen. 6b 2 so A; M + xm. 10 Cl so A nach der ursprünglichen
sart (ol a[Xü)[jLOi oisXojvTai ayaOa); M ooom. 10 d ol 8e avofxoi oux e^asXsuaovcat d^
i. 12a2 + 7]2\ 16 a 1 vorher m (zerstört die Construction und macht die miss-
le Annahme einer Anrede noth wendig). Uebersetze: unverständig ist ein Er-
sser. 16 a 3 so A; M 2ni.
19*
390 6. BiCKELL.
HolAk taaum jivtdie ; 18 TTT» COT 1^
ITme'qdi tPralMfm jippol b'iaeht. TTCn hv" U^m VpST
'Ob6d -d'muUo jifba laekm; 19 CTlb VZ'C^ inOHK TIJ?
ITraddff reqim jifh^ rU. W^ T^XT Cp^ *,Tti
it 'momK ni6 AmiirAflf ; 20 TXTt2 2"^ n^Olt 7K
AiJbb^ p'»« riaim lo (cb; 21 2B |6 CTSn *» "«n
F'o/ pii/ Imdm j^' y6Ur. "CI yTE* Dr6 TÄ ^
F V /«la' dU«r fhoänmu laC" 'ICn JTr l6!
MolMch adam ckem, jimga, 23 USDS* \n CTK nm
Miwumdddiq Idiom deh'rar. FlTTK (Vb p^T CO
Crtcfif -M «*<nMr.-«ii jMw , 24 prC pC "«IT 1CK St:
CkaUr km* rUi wtaiML rnrc Cicb ITJ ^ETT
B'ekab mä/ei jgdrä muuUm; 25 pc ."HT wT2 STP
Bo(eeh bdibbo, hu kh'sil; 26 h02 ICl isfe nCT
V'hoUkh b'chotkmd jimmujde{, thc* ntlSjni: ^^
Solen lardi, em mukluar; 27 -cno pC BT^ jr:
B'qum riaim ji**aUr -daai; 28 a-^x -^pc* Cg?C^ ÜSZ
Kob'ddm jirbu ^addy^ioi. eSHX T2T D*.:;^^
I* t6khachf'4y mtaqiii 'orp. XXIX 1 spy HtTpC rrTT ITK
BirffU ^'od'i jinaach ha am; 2 ryr^ nSil." p"^ T^"^
V'Urnwl nW jeanach 'am. CT f^T JTr^ ^tTCT*
/« -heb chokhmaffiuunach -bic; 3 *EX n&7* r:«22n ^IX iSlC
F'ro'a 2afi<>^ fobbed hosi. JTi 12K* riT .->^ ■■
l$b4 M mc; fehlt in A, doch haben einige HAndschriften £i; xxzi acd
setzt vielleicht die Peschita mit ^^''^^\^' ^i^e Lesart in A rorans, welche .— r:
wiedergibt. 21 a 2 — 3 so nach der ursprünglichen, in Said, nud Syrohex. wider-
gespiegelten, alexandr. Lesart 5; a:3/;jvr:a: zsoVjuoi »uojv; in M ca. Vgl. XVllIo
22b 2 -r*:. Vielleicht ist zu übersetzen: aber nuTersehens wird Mangel über ihn
kommen. 2Sb S steht jetzt nach =-«, in M als -r», während A -rx oder r-r« vonw*-
setzt. jedenfalls also noch * als letzten Consonanten gefunden hat. Uebersetie: al^
wer hinter ihm her (bei allem seinen Thun und Lassen servil) schmeichelt 24l«
-f rar iDittogr.). 26b 2 so A ^vgl. den ParaUebtichos); M + «^. XXIX 2m 2 ^T^
Kritische Bearbeitung der Proverbien
4
291
MaUe li^miSpat jd'mid dreg;
Veijf VrumSt jehr'sänna.
Q*bar, mdchUq *dl reShu,
Bait pöref *dl pe*dmav.
Befäia' ii ra' mSqei;
V^gaddiq jarüg ve^dmech.
Jode' gaddiq din ddüim;
Raid' lo jdbm dd'at.
'ITie Idgon ffichu qirja;
Vachdkhamim fübü af.
li chdkham nUpa^ it 'vü,
V^rtigdz v^fochdq, v'en ndchcU.
An^ii damim j^n^ü tarn ;
Viidrim fbdq'iu nfÜo.
KoL rucho jihtxf kKsü;
V'chakhdm b'achor jach^'khänna,
MoSU viaqiib *al d'bdr iaqr,
Kol nCidretdv reid'im.
Bai v'ii t'khakhim nifgdiu'^
Meir 'enS fnehim Jah.
Maüc idfei bi'mät ddüim,
Kia'ihu J£ad jikkon.
Bir'bot rialm jirbä pai* ;
V'gaddiq b^tnappdltam jirä.
Jassir bin'khd, vinichakh,
V^jittin ina*ddnnim Vndfiakh.
Beil chdzon jippard* *am;
Veiomer tora^ di^ravl
T\^uyv nonn wm
5 rnn hv phnü na:
nön p*» piati
7 obn p piac rn''
nrr ]T Hb rttn
8 mp inr ia6 ''ü3k
nna pm pnri w-n
10 DM •Hüttr» Dbn -»wiK
11 S>DD HX\^ inn bD
nsDOT^ "inKa Dam
12 -iptr nai *?r att^po bro
13 ivjfis Daan v^k^ sn
'1 anritt? "rr ikö
14 ühi nöKD »Bttr 1^0
6*e&^ v'tdkhacht jitten chokhma; 15
Valvar ni'iüUach mibH immo.
naan jn^ nnaini «Da«?
16 WB ron^ Drtn nana
17 ^nn 13a -lo^
18 DT jriB" pn pto
nw« rmn -lewi
6b 2 p\ 9a 4— 5 M ^k rn nn; A SOvr). 10b 3 verhält sich zu V^^^, wie
Os. xni 1 zu 1^^'; die jetzige Vocalisation würde das Gegentheil des beab-
[itigten Sinnes ausdrücken. IIb 3 TafxisjsTxi ; n:n3r« (passt schlecht zu vrK3). 16b 1
n. 16 b 3 "iKT. 17 steht störend zwischen zwei inhaltlich mit einander verwandten
iichen; die ursprüngliche Stelle des Verses war also vielleicht hinter XXVIH 17,
ihn A ebenfalls hat. 20aH-rK.
292
Bid'bärim lo jtudr ^aJbd;
Oam ki jabin, v*en md'nä.
Chaxka ä^ bid'bärav,
Tlqvd UkKM mimmennu.
Myannfq nUrmoar *dhdo,
V'ach'rito jikjä mdnon.
li 6f jeg&rä m&don;
Ubdkl chemd rab pdia.
G. BiCKEIX.
19
20
21
23
GavAt -dam tdipilännu;
Uffäl ruck jUmokh kdbod,
CkolSq *ii» gäimab Icgdrmab; 24
8am g^fUba fime ndfio.
Cherddt -dam jiUen moqei; 25
übofech V Jdhvä ffüggab.
BaUnm m'baq'iim p'ne moid; 26
Umij Jahcä miipdt ii.
To ^ hat ^qddiqim U 'avl;
V'to'bdl raid: fiar därekh.
27
::co bcrb mpr
rcr ^XÄ p:co
pe rtrr *rr.nic
pro rnr b^ ck
pre 2-^ mir. bvzr.
'zbtTr. n-TK ric
:rc: icr irrs:: »
rpio fn- DTK r-rn
VK Q&TD 'XI
■pT "Ttr 3?rT r\2^r*
21:a4— b2 durch IIomGoteleuton ausgefalleo. 24 b 4 folgt jetzt eine an«
Lev. V 1 angeschickt eotnommeue Glosse. Denn die Schleclitigkeit des Comp*!ni"W
beim Diebstahle besteht doch nicht gerade darin, dass er den Dieb nicht anzei^.
sondern dass er eben stehlen hilft; seine Anzeige müsste ja eine Selbsianzeijjre
sein. Der Spruch erklärt jede, auch indirecte, Betheiligung am Diebstahle, uameni-
lich das hehlerische Aufhewahreu des Gestohlenen, für ebens«> schlecht wie jeuen
selbst. Aehnliche Beziehungen auf den Pentateuch sind nachgetragen in II Sara, xu 0
(aber noch nicht in A, wo richtig nrranXaxova statt c^rs"«}; Os. xu 4 — 5. 13-14
(den Znsammenhang unterbrechende, nur äusserlich an das Wort Jakob in 3 au-
geschlossene, Zusätze); Mich, vi 4 — 5 (wo nur '• rp"^ rr^ \r^b "r"B nsrs 'S ur-
sprünglich).
Kritische Bbarbeituno der Peoverbien.
293
Sprttehe Agar'8. xxxi Swön np" p 1» nsn
Gott.
Neum hagg'hdr, Vota El:
hn ^r\Hh naan Dto
LaiÜ El vVo* ükhal.
bsK [i6]i bn ••n«b
Ki bd'r anokhi mdÜ,
2
rKö -33K nra -3
Velo* hindt addm li;
-b üiH naa Kbi
Vdii* lamddti chdkhma,
3
T\tz'Dn -nnDb kS>i
V'ddW q'dSHm ida\
jTTK Dttnp rijm
Mi 'olä Mmajm v'j6red;
4
*7T1 Ü^GV T^V "'0
Mi ose/ räch bechofnavf
lacna n-i fpH "ö
Mi qorer mdjm bofflmla;
nbott^s D^ö i*ix 'ö
Mi q6meQ köl af^i ari;?
pK ••DBK bD pöp "Ö
V'edr'Uhu 'dl El:mA'U'mo;
lOttr nö l^K bp rwinm]
V'ma-iSim bandv, ki Ma!
r»n -»a 13a dw höi
Polemik gegen Ag^ur.
Kol imrcU ^L6h ^erufa;
Mag6n hu lächosim ho.
XXXI. 5 M KVttn; A scheint 3 statt k gefunden zu haben. Ia3 fehlt in A;
M ^T»h. Aber ^33n kann so, weil absolut nichtssagend, nicht allein stehn, sondern
erfordert eine nähere Bestimmung, entweder durch eine Participialconstruction,
wie Num. xxrv 3. 15, oder durch einen Relativsatz, wie u Sam. xxm 1 und hier.
Uebersetze: Ausspruch des Mannes, der sich um Gott abgemüht (den Kopf zer-
brochen) hat: ich habe mich um Gott abgemüht und es nicht vermocht. 4a zwingt
die Reihenfolge der Verba zur Annahme eines menschlichen Subjectes. Gen. xxvm 12
bildet keine Gegeninstanz, da dort nicht von einer einmaligen, sondern von wieder-
holten Ortsveränderungen die Rede ist. Auch würde die Beziehung der Fragen
auf Gott, statt auf den competenten Theologen, eine ganz zwecklose Fragestellung
ergeben, nämlich unter Voraussetzung des correctesten Theismus nach dem blossen
Namen Gottes fragen. 4d2 ixpdcTyjaE; ti^r\ (würde an den Theologen die maasslos
übertriebene Anforderung stellen, dass er die Welt sogar geschaffen haben solle,
'wenn die Lesart nicht vielmehr aus der falschen Voraussetzung entstanden wäre,
Crott sei der hier Erfragte). 4f 3 auch von A als Plural aufgefasst.
294
G. BiGKBLL.
Äl tUtf '61 cieMrov,
Pen jokhich Vkhd v'rdkhz&Ua!
Sttym idaU- mSUt'khd, Jah;
-L timnd* mimminni, V(drm -mul !
Sav* Hidebdr giädüfim,
V'khaxdb harchiq mimnUnni/
Bei vd'oSr dl UtUn Ü,
nätrifen- lächern ck&qqi;
Pen 69ha vikhiehdiU,
VeämarU:mi Jdhvä;
Vyen iwarii v'gunnAbti,
V'tafdfH ihn Elohaj!
Al tdUen 'dbd el 'dAnav,
Pen fqaUeTkhd v'aidnUa!
Dor rot cMü jeqdlld,
Veä immo lo fbdrekh;
Dor rd*, {ahor he6nav,
V^mi^QÖeUo lo* rucha^.
Dor rd', ma rdmu *Snav,
V^'af*dppav jinnofiuf
Dor rd\ chardbot Unnav,
Umd*kaloi ni'tcUT'otav;
Le*k6l *^nijjim medrcQ^
Ve&jjonim meädam.
10
11
12
13
14
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naran -p rcr jc
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•Dir ronn rrni "in
inrbna nbaKti
pKö D-^ b^nh
Viererlei Unersättliches.
§al6i hen lo tifhd'na;
Arbd' lo* dmeru hon,
Laöluqd Sie bdnot:
Hab, Jidb, ieol vardcham.
Arg 16* ^eb^a mdjim;
Veii lo omerd hon.
15
16
|in inöK Hb rrnK
n» -rr rrpbvb
onm Skw ri an
ca npa«? k*? pK
in nnöK vh xnc\
7 a 4 ist die ausdrückliche Anrufung Gottes schwer za entbehren , di tot
her Agur angeredet war. 8 a— b ist der Parallelismus durch den Ausfall im Tei
vollständig zerstört. Nach modemer Ausdrucksweise Hesse sich hier mr am bertei
durch Frivolität, 3T3 durch Negation übersetzen. 9e3 ist zu übersetzen: und mid
verführen Hesse. 11 — 14 ist die arge Libertinerbrut wohl als Nominativ sa fusec
da man beim Vocativ in 13 das Suffix der zweiten statt der dritten Person er
warten würde. Also: eine arge (uns Duldern und Armen nur allzuwohl bekioot«
Sippschaft flucht ihrem Vater, loci — 16 a 2 jetzt gegen die Analogie vor 16 ver
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 295
Polemik gegen Ag^ur.
*Ajn, titag Unebdt ab, 17 SK [ra^h ^T^n pr
Vetdbuz Uziqnät em, DK napT^ nm
Jiqq'r&ha '6r*be ndchal, 7113 ^3*TP Hlp"'
VejökhelüJia Vni nah-. *1W3 "»Sa n'^Din
Viererlei Unbegreifliches.
§'ia& hem niJTu mimmenn-, 18 "StSÖ "IK^Ca DH nrbtt?
Vedrbad lo fddUim : onrn- xb nw^Ki
DarÄ: hdrmair bdiiamdjim, 19 D^DWa IWan T-in
Vedärekh ndchaS ''U gur; nx '•br tt?n3 Tinhl
DarÄ: <w»jya beUb jam, W^ sbs H^SK Tll
Vedärekh gäber b'*dlma. T\übn "TSa "pll
Zusatz eines Späteren.
Äkh'ld umdch'ta piha; 20 HB Mnöl nbSK
F'amVrf : fo* fd'aU- Oven. pK n*?PB xb möXI
Vier Unerträgliche.
TocÄ^ i<i/oi rdg'za Areq, 21 P"IX ntn vhv nnn
r^ac/i^ dr6a Zo* tukhdi 9 et : nxtt? bsn xb rs'TX nnni
Tao/i^ äÄed, ki jUmdUnkh, 22 ^bön'' "»D ISr nnn
V'nabdl, ki ji^ba lächem; üch rattT "D bsil
Tacht fwia, H tibbd'el, 23 bwn "3 nX3ü nnn
r'A/c/id, ki tiraS g'birtah. nniSJ ttTin "S Hncn
Vier kluge Kleine.
Arbd'a him q'iarmi arg, 24 pX ^JOp CH HT^IX
Fe^^ ch'khamim m'chtikkdmim : D&DniQ DQSn Dm
tzt, während die beiden folgenden Worte an ihrer ursprünglichen Stelle geblieben
od. 16 a 4 so wahrscheinlich noch A; M om -ixri.
17 a 3 fordern Parallelismus, Rhythmus und Poesie die Ergänzung. 17b 2
IP«; ; rrrp^ (während hier doch gar nicht von Ungehorsam, sondern von theoretischer
ietätlosigkeit gegen die Eltern als solche die Rede ist). 20 vorher die Glosse
lus HTK pi p. 22 a 4 1^' (das Hithpael hier in affectativer Bedeutung). 22 bl
t bei Ag^ nicht der Gottlose, sondern der Dummkopf; vgl. 32, wo das Verbum
ummdreistigkeit bezeichnet. 24—28 wohl nicht von Agur, sondern nachträgliches
19**
296 G. BicKsuL.
Hawmimudim 'oat lo ^mt, 35 QT kS CT drST
V'jokhimM b'^ji^ Idekwtam;
Se/dmmim 'am lo' 'a^uany 26
VjiUfhmm b'mla betam;
Melikka en laarha, 27
Vefe^* ehö^e^ inillo;
S'mawul b'jmdäjim t'Cf'rppe»^ 2S
VehV Uhfkh'ie malekk.
Vier stattlicdi SLnlienchreiteiide.
S^loid hem rn^tOe ^d.
29
T^arh^Tn mefiU lakht:
rA^zxrzrTz
LcQi ^U9r idbUhemu».
3«>
VM jainb mipp'me khol:
31
fe-aK2sr-i
Zarza- wtotmajm o CafU,
UmiäUkh f^am leamwuK
^crr=p7
Viereriei HermimgoproMBtea.
-M nakllia bAiind»e\ 32 IKTjm rhzZ ac
Fera» zamum/ za, j6d f/aT rC? — rs? ZV
V'tmi^ chtilab jJ^p chem'a: TOT KS~ 2t^ IfT
f^n«^* d/jc^ dam, ST" KS~ «JK 75*
rwic appajm jopT rß. IT* KT* L'GJI fS"
Gegensrfick zam fol^nden Sprache« wie das Fehlen der Dreixahl. das sechsieilir»
Stropheoächeauj iLnd je«ies Beitrage« zu der ei^enihömlichen WelttnachAsxinr i^
übrigen Asnrspraehe nahele^. Denn aach 29—31 wird Lojalxtä: geren den t*:i-
nischen Kuci^. 32 — 33 Soreben nach Schmerzl->«i^eit. stat: nach Beäiedi?us£ i»
Ei:elkei: oder überiiaap: poäQTem Gläcke, empfohlen. :2SaS is: die rweiie Fers^^
Slb2— S M -=r =p ?«; A ^T*xr^-M* h ?7*a = -=r rrp. Ueberwcze: der s^
iTim Schlitze feine« Volkäs ^in den Kampf, anfmafht. Man beachte« da» 29 Iis;«r
xajestädjch Eanher^chreitende anireknndi^t woden: e» rersteht suh aljo ron selb«:.
dass aaeh der KSnir in Bewegnnz gedach: ist. geigen die Feinde de* Volkef car-
5cLiren»L A. Gocn's BeziehanjT des Spruches auf Alkimos fdieitert sc&on dvaa.
dass dem Siraciden das Spnichbach rorlag: aneh wirde Agar den il^t-^ aic^t
gepriesen haben der Hohn i^t willkürlich hineingedenieh . 32 bedeates: la« w-
gar bt^reohügte. um wie riel mehr dnmmdreiste. Anspräche anf Beftchts^g nd
Anerkennung auf seh beruhen, am dir dzs h«3here Gat äasscrer UofcpZackshai
und inneren Friedens za bewahren!
K^RITISCHE BbARBBITUNG DER PrOV£RBI£N.
297
Mahnworte xxxi
einer EOnlgin - Matter.
Ma-Wri, umd-bbar hifnif
Umä, beri neddrajf
-L au6n Vnaiim ckdäkha,
D'rakh&kha Vmochot m'Wehin!
Al Idm'lakhim fto jdjin,
üVr6zehim:e Okhar;
Pen jiitd ti'jMach nCcküqqcLq,
Viidnnä din Vne '6ni/
Tenü iekhdr leobed,
Vejdjin Vmdre n&feS!
Jiätä v^iikach riio,
Va'mälo W jizkdr 'od!
P'tach pikha Ualmdna^
EU din k6l beni cKlofI
Ftach pikha affo( ^ädeq,
Vedin *ani vtibjon!
1 1ÖK ^^r\ü' nwK Swa ^Sö nan
ma na noi
3 ^b-^ Dtt^jb inn hx
pbo nno*? ysm
4 r"» inw nd^th ^k
6 ppnö nsttr-i nnw» \t
6 nsKb "nDttr lan
tt7B3 neb pi
7 ittn HDw-n nnr»
■nr -iDr k*? iben
8 iniiob>6 nB nnB
9 p-ix cBtt7[ii "IB nnB
paKi "ir pn
Lob der tüchtigen Hansfran.
Eil eh^l mi jim^aännaf
V^rachoq nUpp^ninim mikhrah.
Bafdch bah Ubbi bd'ldh;
V'iaiM lo jichtar iUah.
10
11
Lt:1k3cö- "0 b-n nw
rrco d::bo pn-n
r6ra 2b m nca
inwi] -ion- ¥h b*wi
XXXI 1.1 + ^^ (orst aoB dem comimpirten Text in 4 a hierher übertragener
rmeintlicher KOnigsname, aber schon durch das Fehlen des Artikels vor "^ ge-
ihtet). Uebersetze: Worte (Lebensregeln) für einen KOnig; ein Spruch, womit ihn
ine Matter unterwies. 1.3 Kva. 4a2+e:^^ bn Scs^ (das erste Wort Dittographie,
9 man später für einen KOnigsnamen im Vocativ hielt und daher die beiden fol-
nden danach wiederholte). 5b 2 soA; M + ^. 8a 3 wäre stumm ein h(k:hst son-
rbarer Ausdruck für den Hilflosen, dem man um so gewisser die Witwe substituiren
ISS, als auch ^ rss die hinterlassenen oder rerlassenen Waisen, nicht aber die
(hne des Dahinsch windens sind. IIb 4 in demselben Sinne wie Gen. xjlxix 0.
298
G. BiCKELL.
O'maldthu fob vdö" ra,
Bekhol jemi ckajjäha;
Dar'fd qerndr ußStim^
VaUökOf h'chify kappaha.
Haftd koi'nljjai söcker,
Mimmitxhcui t6b% Idchmah;
VaUiUen iäref VhÜaJi,
Vechoq lend'^rotäha.
Zam'md fodä, Hqq^ch6hu;
Afipp'ri khappäha ri'fd* karm,
Chag*r& bedz molnäka,
VaWdmmeg z'rooUiha.
Ta*md, ki {6h p'ri s&chrah;
Lo jikhbä bdUajl n^ah.
Jadaha iilVcha Vkhiior;
V'khappäha tdm'khu fdlekh,
Kappdh parfd ladni;
rjaddh SiWchd UUbjon.
Lo tira Vhitdh miiialg;
Ki khol betdh Vlmi Sdnim,
Marbdddim 'd^eld lah;
Sea vdrgamdn lebvSah,
Nodd* baSrdHm balah,
B^äibtd *im ziq'ne dreg.
Sadin 'a^^td vcUtimkor;
V ach" gor naCnd lakk'nd'ni.
*0z vehaddr lebuäah;
Vattifchaq Vjomi muchar.
PoUcha fiha b'chokhma,
V^ tor at chaad *dl leSoiiah;
Qoßjja h'likhot bctah,
Veldchm *<K;lut lo tokhel.
12 r^ Kbi ats nnba:
13 ontTDi nax mnn
14 *inD irao nrt
nonb Knr pmeo
15 nn-'ab Pints jmi
nnnrs^ prn
16 nnpn mcr nöai
17 rrjno m rrun
nnrnT pcKm
18 mno [nui ztQ "D nöriD
19 iWDS nnb» mr
^bB i3ön rPBSi
20 ''3pb nr^B nB3
21 abiWD nir-ab Kin k*?
D31D W2b nn-D bs "3
22 T\b nw D-ia*ie
23 nbra D^rra p-ns
px "apt or in»2
24 i3J2m nw po
"3^33^ n3n3 -Tin")
25 niE^n^ "nm rr
nno orb pnrni
26 ncsns HB nnriB
nsrb *?r ton m^r^
27 nn-a nrbn rpBae
^sxn xb nbxr onbi
15 a 1 vorher rh^h nv^ Dpm. 16 a 3 M nnpn. Uebersetze: ilin zu erwerben
20 bl x«p:ibv 8i; nn*i (der Plural unangemessen, da hier von \Vohlihäti«rkeit «lie
Rede ist). 25 b 3 J-vth. 26 a 2 jetzt am Anfange des Stichos. Dass nnpc als Par-
ticip aufzufassen ist, wird durch n»B3t in 27 bestätigt. A hat in den meisten Text-
zeugen den ganzen 26. Vers vor 25, um b nach dem Muster von Ps. x, Thr. n— nr.
Nah. I 2—10 (und ursprünglich auch Ps. xxxiv) vor r zu bringen; auf 27 folgt aber
dann noch einmal 26 a und der Anfang von 26 b (während 26 b zugleich iu einem
Kritische Bearbeitung der Proverbien. 299
Qam hd'lah vdfhariäha, 28 nbb.T'l rhn D?
Banäka vdfaiifruha : rTIW^I H^aS
Rabböt hanot *afü chajl; 29 b^H WV nJD TO^
Vau 'diu 'dl kuUdna. jbs hv vhv TKI
ia(7r hdchen v'hdhl hajjofi; 30 ••B''n bsm jnn Ipü
--s#a jM-'o/ Jdh tühdUcd. bbnnn '^ n«"!" nrx
T'ntt Z</Ä mipp'ri jadäha; 31 n^' "IBÖ nb 13n
ThaVlüha bdiiedt'im! D'TPtt^S n'jbn^
Zusätze der LXX nach IIF 1 G vorkommt). Der Rest von 26 b ward nämlich später
wegg-elasnen, um eine falsche Verbindung mit 28a herzustellen. Clemens Alex, hat
26 hinter 27, die apostol. Constitutionen sowohl dort, als auch an der masoretischen
Stelle. Der Wortlaut, wie er sich hinter 27 findet, ist der ursprüngliche. In Said,
folgen aufeinander 25a. 27 ba. 25 b. 26. 25a. 28.
28 b jetzt nach Dp im Parallelstichos, welches infolge dessen als Plural
aiifgefasst ward. 30b 3 so A; M -f- «n. 31 bl rr^^ni. 31b 2 M + nvro; A statt dessen
-f- 6 avr)p aurrj^ = rhv^. Uebersetze: in den Thoren soll man sie preisen!
Nachzutragen : .
II 12a 1 und 16a 1 ist y^rh beizubehalten (dieselbe Ellipse wie 12; XIX 8).
S. 90, Z. 1 T. u. Jücn. VI 22 a 1 rmm (D. H. Müller). S. 198, Z. 15 y. ü. F«;^.
XXlII3oC— d tilge die Anmerkungen und emendire nach A ^i« : ^p« np3 n%'T' "»nc
'■TT^: cpi« = 7C0TE opOpo^ loxai, tva iXOcuv Cl^ijcitü [jleO' tov auvsXeucjofjiai. Unter ^T3?i3 sind
Mitglieder von Trinkgesellschaften zu verstehn, welche sich zu Picnics (dJU*,
ILbaiü = oufißoXij, vgl. XXIII 20 in LXX, Jes. Sir. xviii 33) verabreden. XXV 2Öa
tilge die Note und lies mit A "i(l2 n"i2n bv \^'cn (Essig auf eine Wunde geträufelt) =
ta(n:s.p 0^0^ ^xsi aau[X9opov, oCtcd^ TcpooicEadv; das aramaisirende Tis kann nicht Natron
bedeuten, da dessen Aufbrausen bei Zuguss von Essig nur Zorn, aber nicht die
hier gemeinte Empfindung symbolisiren kann. Wo in aller Welt braust denn ein
Trauernder auf, wenn man ihn aufzuheitern sucht?
Der Anhang über Ecclesiasticus wird im nächsten Hefte erscheinen. Hier
sei noch angekündigt, dass ich eine kritische Herstellung des lobdialogs fast druck-
fertig habe. Das ursprüngliche Gedicht besteht durchgängig aus vierzeiligen (nur
in der Rede Jahve's achtzeiligeu) Strophen und hatte diese Reihenfolge: IH 1 —
XXIV 4; XXIV 9. 26; XXV 1—3; XXVI ö— 14; XXV 4—6; XXVI 1—2. 4;
XXVU 2. 4—6. 11—12; XXVIH 1—14. 21. 20. 22—28; XXVII 7—10. 14—23;
XXIX 1— XXX 2; XXX 8— XXXI 37; XXXVIII 1—2; XLI 2—3; XXXVHI
8—29; XXXVII 18; XXX VIII 30— XXXIX 30; XL 2. 8— 14. 3-5: XLH 2. 3b-c.
5—6. Auch die Elihureden, sowie die Beschreibung des Nilpferdes und Krokodiles,
sind tetrastichisch, dagegen die Einschaltungen in den Kapiteln 24 und 30 tri-
stichisch.
Notes oü two Chauliikya copper plates in BarcHla
collections.
kj
H. H. Dhrava, B. A.. LL. B.
I.
This copper plate is in jK>ssession of Gosain Naravana BLirati
Yasovanta Bharati at Pätan i Anhilva<J ). The grant is t.iate«i V. >. !•»
Bhadrapada sadi 5, Monday. King Mülaräja directs it to the Brah-
mans and other inhabitants of Pikladjiragräma in the Gambhuti Vishava.
One plough of land is granted by it after bathing on the oeratskm
of the last solar eclipse to Vaehchakaeharya r^4(4Ml4 . X... frirditr
particulars about the donee or the land granted are given, as is •! ce
in odier copper plates. The officers were Lekhaka Kt- la and E*:itAki
Mahasandhivigrahika Sri-Jaya. The grant seems to be wrinen os
one plate i?).
IL
There is another copper plate of kin«: Miilarnja dated V. S. l'.»'!
Mägha j^udi 15. and issued fn.^m Anahilai:iataka. WLilv in tLe jri't
of 1030 he is simply called ii*i4d<l^M^^4l^gld*lf Klülfaim^-
Wrnr. he is here Mi4t4|^K^4i<Kl^irMiiam<4>^<^4<^<H4^.
In Dr. BCmxR's Grant. Xo. 1, of V. S. 1043 Ma^ia vadi 13 Sun-
day, he is simply ^tWf^^lT^^^^TfTTTWrfVTrawtwr^lW.. Hence thf
present grant testifies to a further advance made by the inTiujvh. Ht
addresses his orders to the Brahmans and other pe^.^ple in ie rUli^
of Vara^aka belonging to the Satyapura ' Ma^ijala. There was a ;anir
' This is the modem S&chor, which now belong lo Marr^ ~G B*
H. H. Dhrüva. Notes on two Chaulukya etc. IM)1
eclipse at the above date.^ And the grant is made to 8ri-Dirghacha-
rya, son of Sri-Durlabhacharya, conversant with all the sciences and
a mine of Tapas who had emigrated from Kanyakubja, and was pre-
sented with the village of Vara^^aka abovementioncd. The boundaries
of the village are given in the usual manner. The grant was written
by öri-Käiichana, a Kayastha, perhaps the same that wrote the grant
of V. S. 1043. Duta is Mahattama (Mehetd) 6ri-SivarÄja.
Thus these two grants give the further termini of the reign of
the first Solamki king of Gujarat. And the three together show the
position of the monarch and the principal officers that held office
under him. All the three grants were made on occasions of eclipses.
1 This eclipse may be either that of Jan. 30, 994 or that of Jan. 19, 995.
The former, No. 3399 of Oppolzer^s Canon, fell on the Julian day 2084 146, and
in Vikrama Saifavat 1051 (current) Mägha feudi 15 likewise fell on the Julian day
2084 146. The same remarks apply, if the year of the date is taken as expired.
Both the eclipse and the full moon of Mägha fell on the Julian day 2084 500.
Both eclipses were visible in India [6. B.].
A further Note on the Mingai or Bower* MS.
By
G. Bühler.
Since I wrote my Note, ante p. 103 ff., on the important San-
skrit MS., obtained by Lieut. Bower from the subterraneous city of
Mingai, two articles on the same subject by Dr. R. F. Rudolf Horxle
have appeared in the publications of the Bengal Asiatic Society. The
first is contained in the Proceedings for April 1891, and the second
in the Journal, Vol. lx, Part i, No. 2, 1891.^ The two papers give a
full and clear account of the contents of the volume, of the several
kinds of handwriting which it shows, and of Dr. Hörnle's opinions
regarding the age of the MS., which, as well as his transcript of
fol. 3 on the Plate, published in Nov. 1890, very closely agree with
my own. I think it due to Dr. Hornle to say that I fully reciprocate
the sentiments, expressed by him in the second article,^ and to state
how glad I have been to find, that our independent researches have
led us to almost identical conclusions. I beheve also that the readers
of this Journal will be grateful, if I give to them a brief abstract of
Dr. Hörnle's most valuable discoveries of new facts and of his able
discussion of the age of the MS.
* Dr. Hornle calls the MS. according to its discoverer, and I shall follow
him in future, as I think that the Sanskritists ought to acknowledge their obliiTA-
tions to Lieut. Bower.
2 Copies of both articles I owe to the kindness of Dr. Hornle. The first wi5
sent in return for a proof of my note. Thoy came to hands one during, and the
other after my return from, my vacation tour in September.
3 Jour. Beng. A». Soc,, Vol. lx, PI. i, p. 80.
A FURTHER Note on the Mingai or Bower MS. 303
The MS. consists, as Dr. Hörnle has found on a detailed exa-
mination, of five parts. The largest (A), which fills 31 fols, contains
a medical Compendimn in sixteen chapters, bearing according to
Dr. Hörnle the title Ndvanitaka, It is to this part that the fol. 9,
partly transcribed in my former note, belongs. Dr. Hörnle has given
in his first paper {Proc. p. 3 f.) the introductory verses, which enu-
merate the titles of the chapters, two prescriptions in four verses, a
specimen from the fourth chapter, as well as the colophons of chap-
ters 1 — 4 and 8 and the beginning of some others. It is now per-
fectly evident that the compilation was made entirely for practical
purposes and that it is a kind of recipe-book. In the first verse oc-
curs the most valuable statement that the author will write a work,
prdk prantfair maharsMndih yogamukhyail} samanmtam \
"endowed with, i. e. setting forth, the best prescriptions, formerly
taught by the great sages". It is in keeping with this statement that
the book receives in the colophon of the eighth chapter the epithet
ndndchdryamata "embodying the opinions of various teachers". And
we may now look to this portion of the Bower MS. for help in the
difficult question as to the age of the medical Samhitäs. I must add
that Professor von Roth in some remarks, which he kindly sent me
on my first note, gave it as his opinion, that, if the MS. was really
as ancient, as I thought, it would be necessary to push back the
dates of the medical Samhitäs, because the prescriptions, transcribed
by me, agreed in a remarkable manner with those of Charaka and
other ancient authors. Professor von Roth's statement of fact con-
firms my remark, ante p. 109, note 4, which quotes the Asht^ftga-
hridaya, and his further suggestion is well worthy of carefid conside-
ration. The colophons, deciphered by Dr. Hörnle, unfortunately do
not name the author of the treatise. It, therefore, cannot be decided,
who he was. The same remark appUes to the question, to which
creed he belonged. For the MaAgala or salutation, which is mamas
tathdgatebhyaJi *Glory to the Buddhas !* proves, as Dr. Hörnle perti-
nently remarks (Proc, p. 2, note), strictly nothing but that the copyist
Wienor Zeiischr. f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. 20
304 G. Bchler.
of the MS. was a Buddhist^ because *'the form of salatation varies
according to the creed of the writer of a MS." Everybody who is
conversant with MSS. will endorse the correctness of this assertion.
With respect to the title Nävanüaka, which occurs in the second
line^ of the &rst verse: —
vakshyeham nddhasamkarshsham ndmnd vat ndvanitakam \\
I would point out that it may he explained by the occurrence of
the simile of "the churning of the Sastras'*. With this, it is easilj
inteUigible how a work, produced by making extracts from those of
earlier writers, might be called "something resembling fresh butter",
or, as we should say, "the cream'\ And it is interesting to note that
the simple word navantta is still used occasionally in the same sense
by vernacular authors from the Dekhan. ParaSuräm Pant Gro^boje,
who compiled a book of selections fix)m Mar^thi poets for the Bom-
bay Educational Department (5^^ edition, Bombay 1864) calls it Ka-
vantta athavd Marafhi kavitdmche veche "The Cream or Selections
from Marslthi poetry". Further, Professor Kühn has kindly pointed
out to me the title of a Vedanta poem in Tamil* which is called
Kaivalyanavanita "the Cream of the Kaivalya - doctrine". Possibly,
however, the line given above may have to be translated,
"I will propound the anthology, caUed Siddhasamkarsha, i. e.
extracts of established maxims," and ndvamtaka may have to be
taken as an appellative.
The second part (B), fols 5, contains detached olokas to which
very curious technical names Hke idpata, malt, bahula etc. and
numbers, expressed by letter -figures, are attached. The numbers,
affixed to each class, are varied by a kind of permutation. Thus
among the §dpata8, the first is marked 443, the second 434 and the
third 344. Dr. Hörnle says that these Ölokas give proverbial sayings,
and the specimens which he has transcribed and translated (Ftoc.
p. 6—7) certainly may be interpreted in this way. But, as the MaA-
^ The first has been given above.
^ Edited in Ch. Graul's BiblioÜieca TamuUca, vol. n, Leipzig and Londoo 1856.
A FUBTHER Note on the Mingai or Bower MS. 305
•
gala of this section contains chiefly invocations of deities, belonging
to Saivism, e. g. Nandi^ Rudra (twice) iSvara, Siva and Shashthi, I
think it not impossible that the verses may be in reality Täntrik.
The Täntra religion, as is well known, has been mixed with Bud-
dhism in rather early times.
The third part (C), four fols, "contains the story of how a charm
against snake-bite was given by Buddha to Ananda, while he was
staying in Jetavana". It is to this portion that the first specimen be-
longs, which has been transcribed and translated ante p. 106 — 108.
Dr. Hörnle's transcript {Proc, p. 7 f.) agrees, as already mentioned,
with mine except with respect to the quantities of a few vowels, further
in the beginning of 1. 2, where he omits kta before me^ and in line 5,
where he correctly omits the me before saihhärakena, which I have put
in by mistake. His translation on the other hand differs not incon-
siderably in the beginning. Dr. Morris, Academy of August 29, 1891,
p. 179, has also offered some objections to my interpretation of the
first lines. Finally, Dr. Stein has given, below p. 343, some new in-
formation regarding the geographical question, connected with the
first verse.
Before saying any more on the subject I should like to see
the text of the whole section.
The fourth part (D), six fols, which (Jour. loc. cit., p. 80) "is
preserved in a rather unsatisfactory condition, appears to contain a
similar collection of proverbial sayings as the second portion, B*\ The
fifth portion (E), five fols, contains the commencement of another me-
dical treatise, and is probably a fragment of a larger work. In ad-
dition there appear to be some detached leaves, quite unconnected
with one another and with those of the larger portions.
As regards the writing, Dr. Hörnle (Jour. loc. cit., p. 80 — 81)
distinguishes three different styles, (l) that of A and E, (2) that of B,
a fine ornamental writing and (3) the archaic looking hand of C and D.
He adds, however, that there is a difference between the letters in
C and D, those of D being written in a more hurried and slovenly
manner. Both are, however probably due to the same scribe, as they
20*
306 6. BChlkr.
differ "more in the manner than in the character**. The poUisked
specimens on Plates i and m (tic), attached to the Procttäimi^ d
April 1891, will allow the student to judge already now for hiiDself
of the correctness of most of these statements. Proofe of two odier
plates^ which Dr. Hörxle has kindlv sent to me of late, permit me
to say that his descriptions and divisions appear to me quite correct
Dr. Hörnlb's discussion of the age of the MS. («/bur. L c^^
81 — 92) is most able and his arguments for iu«ignmg h, «t the latest,
to the fifth century are of great weight He first proves that all the
three varieties of handwriting show the characteristics of the Weston
variety of the Northern class of alphabets, the test letters being res-
pectively the forms of ma and s&a. For the Southern al{^bets hive
the looped ma^ which looks like the figure 8, and the Xcnthem ones
the nearly square, slightly indented so-called Gupta ma. Again, the
Western variety of the Northern alphabets has a tha, looking like i
Roman U with a crossbar through the middle, while its Elastem bmncb
has a 9a with a loop instead of a hook on the left, the real dental fa
being exactly alike. In both respects the Bower MS. sides with the
North -Western alphabet, and it is, therefore, evident that the varia-
tions which the latter underwent in course of time, can alone be
used to determine its age.
For this purpose the letter ya is most important, which in the
parts B, C and D has throughout the ancient tripartite form, and in
A and E partly this and partly the bipartite modem form as weD
as a transitional one with a loop (see also ante p. 104). The modern
bipartite form of ya is a characteristic of the Sarada alphabet, stiD
current in Kashmir and the adjacent Hill-states, which alphabet itself
is a development of the older North -Western or Gupta alphabet The
oldest document in oarada characters is the Horiuzi palm leaf MS.,
which according to the Appendix to Anecdota Oxoniensia, VoL l Pt. in,
cannot date later than the first half of the sixth centur}' A. D. This
MS. shows throughout the modem bipartite ya. From the facts re-
garding the shape of the ya in the Bower MS., already stated, it
follows that this MS. is not \iTitten in the Sarada alphabet, but, as
A FURTHER Note on the Mingai or Bower MS. 307
it in other respects agrees with the Säradä characters^ in the more
ancient Gupta alphabet. The locality^ where it was written must be
the extreme North -West of India^ but this must have happened at a
period antecedent to the elaboration of the Säradä form of the North-
western alphabet.
When this event took place, may be shown with the help of
the older inscriptions. But, before turning to the latter it must be
premised that the development of cursive forms in manuscript writ-
ing invariably precedes their introduction into the more conservative
epigraphic documents on stone and copper, and that the North- Western
alphabet was the first in India, which discarded the use of the an-
cient tripartite form of ya. The second proposition is established by
the fact that the tripartite form survived at least in the epigraphic
documents of Nepal, which show the North-Eastem characters, until
the ninth century, and in the South-Indian alphabets until the twelfth
century. Hence it appears that "the invention, so to speak, of the
cursive form of ya took place in the North -West of India, some where
with in the area in which the North-Westem alphabet was current".
As regards the inscriptions, their examination proves that no
dated or datable inscription of North-India, written in the North-
Westem alphabet after 600 A. D., shows any use of the old tripar-
tite ya. The Lakka Mandal Praöasti of about 600 A. D., the Ma-
dhuban grant of Harsha of 631 A. D.,^ the Aphsad and Shahpur
inscription of Adityasena of about 672 A. D.,^ the Deo Bärnäk in-
scription of Jivita Gupta of about 725, and the Sämäth inscription
of Prakatäditya from the seventh century A. D., show only the cursive
bipartite form. The Nepalese inscriptions, written in North-Westem
characters, such as those of 688, 748, 750, 751 and 758 A. D., like-
wise show exclusively the use of the cursive ya. The Bodh Gayä
inscription of Mahanäman of 588 A. D., likewise discards the use of
the tripartite ya, and substitutes the intermediate looped form. The
* For the first two iuscriptions, seo Epigraphia Indica, Vol. i.
2 For this and the next two inscriptions, see Mr. Fi^eet's, Vol. iii of the
Corpus Inter. Ind.
308
G. BüHi.£H.
result, obtained from the inscriptions^ is further confinned by the
bctan tnulitioB regarding the introduction of the North -Westem al-
phabet into Tibet, This is said to have taken place, after the sa^
Sambota, who resided in Magadha from A, D. 630—650, retnnied
to his native country. The so-called Wailu alphabet, which he brooglit
back, shows the cursive fonn of ya. The above result is also con-
firmed by the fact that the Horiuzi palm leaf MS., which belongs U>
the sixth centuiy, has only the bipailite cursive form, and that Ae
next oldest MSS., Cambridge Nos. 1049 and 1702, which are dated
Sam 252, have it likewise. Their date may probably referred^ not u
has been thought hithertOj to the Harsha but to the Gupta era, Tke
conclusion to be drawn from these facts is that "the Bower Sfö
cannot have been written later than 600 A. D., or even than the
middle of the sixth century".
But there are indications in the Bower MS. which, together with
an examination of the use of the cursive and transitional forms of jf«
in the Gupta inscriptions, make it possible to fix its date somewbil
more accurately. The cursive bipartite form of ya occurs once in die
syllable yo in Vish^iuvardhana*s Eijayaga(Jh^ inscription of A- D. 371
and several times in Hastings Mnjhgawan grant of A* D. 510 in tlitt
syllables yo and ye. The transitional looped form is more frequent
It occurs in Skandagupta's grant A. D. 465, in Jayan^tha's KaritftU
grant of A. D, 493, in Jayanatha's Khoh grant of A. l>. 496* and in
five later inscriptions of the Gupta period. In all these inseriptionj»
the transitional form is likewise used only in the syllable« yo antl
ye. And while in these syllables the ti'ansitional form occurs occasio
naUy, but not regularly, the ti*ipartite form is found regularly in Jl
otlier syllables»
From these facts it ai>i>ears that the period of transition for tke
letter ya iu inscriptions extends from about 370 to 540 A. D., or, if
the single case in the Bijayaga^h inscription is omitted, from 4T0to
540 A. D. Bearing in mind the general proposition that the epigrt-
' For thi« aod the following inacriptiou» »ee Mr. Flkkt*8 Vol. in oflböCV»
A FURTHER Note on the Mingai or Bower MS. 309
phic alphabets are more conservative than those used for hterary
purposes and that modifications of letters appear in the former only
after they have been well estabhshed in the latter, the period of
transition for the ya in manuscripts must have begun and terminated
earlier, perhaps by 50 or even by 100 years. The practical rules re-
garding the determination of the age of MSS., which may be de-
duced from these facts, are:
(1) that a MS., showing the exclusive use of the modem bipar-
tite form of ya must date from after 550 A. D. or perhaps 500 A. D.;
(2) that a MS., showing the more or less exclusive use of the
old tripartite form of ya must date from before 550 or 500 A. D.;
(3) that a MS., showing the exclusive use of the old tripartite
form of ya must date from before 450 A. D.
And the correctness of the first rule is proved by the Horiuzi
MS., which, as shown by the tradition regarding its history, must date,
at the latest, between 520 — 577 A. D. If the facts connected with the
three forms of ya, which appear in the main portions, A and E of
the Bower MS. are examined in detail, it appears:^
(1) that the old tripartite form is used always in the syllables,
y«; y«; yh y*> y^ and yü;
(2) that in the syllables ye, yai, yo and yau the tripartite form
is used 84 times, the looped transitional form 233 times and the mo-
dem bipartite form 16 times.
This result of the examination of the Bower MS. fully agrees
with the previous one of the Gupta inscriptions except in the one
point that the former shows a much more frequent use of the cur-
sive forms than the latter. This is, however, no reason for placing
the MS. later than the inscriptions, because, as already pointed out,
the use of cursive forms in MSS. always precedes their introduction
into epigraphic documents. The Bower MS. must be placed in the
transitional period for the letter ya, i. e. between 400 — 500 A. D.
And the main portion may be assigned to the end of that period.
1 Journal, I. c, p. 95.
310
0. BülTLER. A FirRTHER NoTE UN TRE MlMlAI ErTC.
say about 475 A. D., while tlie parts C and D may be placed in its
beginning about 425 or even earlier.
This is merely a meagi'C abstract of Dr, Höbklb's able and
elaborate argumentation , which I recommend to all Indian epign^
phists for most careful study. It seems to me by for the mo«t im-
portant contribution to Indian palaeography, which has appeared of
late, and I trusty that I have done justice to its author and han
succeeded in putting forward all the essential points. As regards my
own views regarding Dr. ITornle^s final result , I can say that I
do not believe that his assei*tions regarding the lower limit for the
Bower MS* will have to be modified. I fully agree with him that no
part of the M8* can have been written later than 500 A. D. With
respect to tlie remoter limit, I do not feel equally certain. It seems
to me not improbable that detailed investigations regai"ding the me
of some other test letters, especially sa (which Dr. HoasOiB reij
properly recommends) and new finds of inscriptions, dating betwees
180—350 A. D, will compel us to push it further back. Thanks to
Mr* Fleet's imijortant volume on the inscriptions of the Guptas, ire
have abundant materials for the palaeography of the period i5roiD
about 350—500. The new MathurÄ inscriptions in the Epi^rafik
IiidicUy taken together with Sir A, Cunnikoham's earher public&ti<Wi
in the Arch, Surv. Rep,, Vols in and xx, throw a great deal of hgU
on the period from about 15Q B, C. to 180 A. D. But, there is a uisty
gap of about 170 years, for wliich^ if tlie generally prevalent vi«^^
regarding the age of the Kushanas are correct, we possess hardjj
any epigraphic documents from Northern and Central India. Üntä
this gap is filled up^ I shall feel misgivings regarding au definite
theories on the earlier history of the Indian alphabets and of their
single letters.
December 6, 1891.
Julius Euting's Sinaitische Inschriften.
Von
J. Karabaoek.
Es ist nicht meine Absicht das voriiegende, mit Unterstützung
der königlich-preussischen Akademie der Wissenschaften herausgege-
bene Werk^ auf seinen inschriftlichen Gehalt und Werth zu prüfen.
Jede Gabe, welche Euting^s Namen trägt, wird von vornherein will-
kommen geheissen. So wurde es ja seit vielen Jahren gehalten, in-
dem seine epigraphischen imd kalligraphischen Publicationen stets
mit Ja und Amen begrüsst wurden ; es bildete sich hieraus gewisser-
massen ein Gewohnheitsrecht ftir den unerschrockenen Forscher,
dessen liebenswürdig -einnehmender Persönlichkeit alle Sympathien
zufliegen. Aber sunt certi denique fines , wie Horaz sagt. Dies wird
mein Freund Dr. Euting mir zu bemerken gestatten, angesichts zweier
Spässe, welche er in das vorliegende Werk aufgenommen hat.
Zum Schlüsse der Einleitung, S. xn, schreibt er: ,Was ich bei
der vorliegenden VeröflFentlichung am meisten beklage, ist der Um-
stand, dass es mir nicht gelungen ist, meinen Freund Prof. Dr. Ka-
RABACEK in Wien zur Stiftung einer Columne ältester arabischer
Schriftformen aus den Papyrussen (sie!) der Sammlungen des Erz-
herzogs Rainer zu vermögen; meine Uebersicht der Schriftformen
hätte dadurch nicht nur eine Zierde, sondern überhaupt einen ganz
anderen Werth bekommen.' Dementsprechend trägt auf der Schrift-
1 Berlin 1891. Mit 40 autographirten Tafeln nnd 92 Seiten Text, 4'.
20«*
312 J. Karabacek.
tafel 39 eine leere Columne an der Spitze die dreizeilige Ueber-
schrift: ,Neshki, Pap. Erzh. Rainer, nach Karabacek/
Es ist natürlich Geschmackssache, in der Reihe von zehn
Schriftcolumnen mit einer leeren, gleichviel aus welcher Absicht,
zu prunken; die Nothwendigkeit leuchtet nicht ein. Denn, wenn
es dem Verf. um die ^ältesten arabischen Schriftformen' zu tbon war,
konnte er fremder Beihülfe entrathen und seine, für die erwarteten
Verbindungsglieder reservirte Columne mit solchen ,ältesten' Schrift-
formen ausfüllen. Dazu wäre allerdings aber die Kenntniss des be-
reits veröffentlichten Schriftenmaterials erforderUch gew^esen. Doch
davon später. Auch die Schlussworte der Einleitung hängen zweifel-
los mit einer gewissen Geschmacksrichtung zusammen. Ich will diese
nicht näher definiren, denn mir scheint die Frage der Berech-
tigung wichtiger zu sein.
In Folge eines meinerseits mündlich gegebenen Versprechens e^
suchte mich Eütinq mittelst Schreibens vom 2. Nov. 1889 und Post-
karten vom 18. u. 25. Nov. desselb. Jahres für seine semitische Schrift-
tafel um den ,Auszug' gewisser ältester arabischer Buchstabenformen
aus den Papyrus Erzherzog Rainer. Meine Bereitwilligkeit zu dieser
Arbeit dürfte ich in Beantwortung der Zuschriften wohl auch brief-
lich ausgedrückt haben. Thatsächlich wurde die Arbeit von mir be-
gonnen. Leider musste ich sie im Drange von Geschäften, deren
Erledigung mir wichtiger und dringender erscheinen musste, liegen
lassen. Aus gleicher Ursache geriethen ja auch die eigenen Publica-
tionen imd die der Mittheilungen aus der Sammlung der Papyrus Erz-
herzog Rainer ins Stocken. Auch durfte ich annehmen, dass es mit
EüTiNo's semitischer Schrifttafel keine allzugrosse Eile habe, denn
nachdem er in der citirten Postkarte vom 18. Nov. 1889 schrieb:
,Endc dieser Woche bin ich genöthigt, meine Schrifttafel abza-
schliessen^, erhielt ich von ihm ein Jahr später einen vom 20. Oc-
tober 1890 datirten Brief, worin er mich kurz an mein ,altes' Ver-
sprechen erinnerte. Inzwischen und darnach handelte es sich aber
für mich um die bauliche und künstlerische Umgestaltimg der Räum-
lichkeiten der Papyrus-Sammlung, sowie um die Anordnung einer
Julius Eüting's SinaItischb Inschriptbn. 313
Ausstellung von nahezu 1500 Urkunden zur öflFenÜichen Besichtigung,
wovon die Auswahl, Lesung und Beschreibung von 900 arabischen Do-
cumenten aus acht Jahrhunderten mir zufiel. Davon hatte Euting viel-
leicht keine Kenntniss; er hätte aber wohl, behufs Einholung der Er-
füllung meines Versprechens, ohne Scheu bis zum 18. August 1891,
von welchem Tage die Vollendung seiner Schrifttafel mit der
leeren Columne datirt ist, noch gar manche Mahnschreiben an
mich ergehen lassen können — wenn nicht jene ,Einleitung' schon vom
März 1891 datirt gewesen wäre! Jedenfalls hatte Eutin» keinen Grund
zu schreiben, dass es ihm nicht gelungen sei, mich zur Stiftung
jener Columne s^u vermögen. Ich muss daher constatiren, dass
mein hochverehrter Freund, der doch an zahlreichen, in dem vor-
liegenden Werke von ihm veröflFentlichten nabatäischen Inschriften,
die dieselben fast ganz ausfüllende Formel aes - 'i^ai MvtioOf) — h
ayaOo) stets richtig mit »Gedacht werde (des N. N.) in Gutem!'
übersetzte, dieselbe dennoch einmal missverstanden und in der Ein-
leitung einer falschen Lesart sich schuldig gemacht hat.
Eine gute Seite hat indess, wohl wider Erwarten des Verfas-
sers, die Sache doch ftir mich gehabt. Das früher erwähnte Ge-
wohnheitsrecht abrogirend, Uess ich mich die Mühe nicht verdriessen,
Text und Tafeln einer kritischen Durchsicht zu unterziehen. Die
gewonnenen Resultate erlaube ich mir, sofeme sie innerhalb meines
Arbeitsgebietes hegen, im Folgenden darzubieten.
In der mehrfach erwähnten Einleitung erörtert Euting unter
Anderem auch die Frage nach den Urhebern der Felsinschriften
der Sina'ihalbinsel. Ohne auf die verschiedenen, seit Kosmas Indiko-
pleustes^ hierüber gangbaren Meinungen näher einzugehen, wende
ich mich zur neuesten, von Euting aufgestellten Hypothese, nach
welcher jene Urheber eine Classe von Menschen waren, die zufolge
ihres Bildimgsganges oder Berufes geläufig schreiben konnten und
,die eine Veranlassung hatten, alle Theile des Gebirges, auch die
verzweifeltsten Sackgassen desselben aufzusuchen'. Es waren dies
1 S. BuBCKHARDT^s EeUeu II, 1071 f.
314 J. Karabacek.
Dach seiner Meinung Kaufleute, Earawanenschreiber u. dgl., die mi
ihren ruhe- und futterbedürftigen Kameelen auf eine sorglose Vac&n
sich dahin begeben haben.^ Wer im Spätsommer 1889 auf dem yu
Internationalen Orientahsten - Congresse zu Christiania den Verfasse
diese Hypothese mündlich vertreten zu hören die Gelegenheit hatt<
bei dem werden die mit der Treffsicherheit dieses kühnen Reisende
vorgebrachten Erfahrungsgründe nicht ohne Eindruck geblieben seil
Dasselbe gilt auch von den Worten in der Einleitung. Dass abe
der Beweis fUr die Urheberschaft in einigen der von ihm veröffenl
lichten Inschriften gelegen sei, hat Euting nicht erkannt. Es sind die
die Nummern 99, 333, 522, 577 und 581. Drei davon sind arabiscl
zwei nabatäisch; die ersteren bUeben ganz und gar unentziff^
die letzteren wurden irrig interpretirt. Ich beginne zunächst mit dei
längsten arabischen Text, Tafel 32, Nr. 581, welchen ich folgendei
massen lese:
^]iU.\ dTjcjw^ ^fcA.j\ Cj^ b 1.0 Herr ! erbarme dich deiner Die
nor, der beiden Erzähler
j^IIa ^^^.o\ j^U)\^ ,JJIp 2. 'Ali und Iljas, der beiden Söh»
des 'Abbas
^CU ^ ^»^^^ ^- ^^^ ^^^ Hakam, Sohnes des 'An
mär.
ü\Xi.\ e^wX<^ ^ft^\ Cj[j b 4. 0 Herr! erbarme dich deiner Die
ner, der Erzähler
^.Xä. ^^^\ ^j^s^\^ ^-i* 5. Ghanam und Ishäk , der beide
Söhne des Hakam,
iJU «^j b ^^^^ jW* ^ 6. Sohnes des 'Ammär, und erbarm
dich, 0 Herr! ihrer
J-ä\ ^^^^^ \jJ3 ^^ ^-•-^. ^- Eltern und derer, welche sie Beid
gezeugt haben und sämmtlicher
^\ «jJL**J\[^] ^^^^li**J\^ ^jjis\L\ 8. Anwesenden und Zuhörer, sovi
der Herrin Mutter
^ Palmer, Schauplatz etc., p. 148 äussert sich hierüber: ,So finden wir ebei
sowohl sinaYtische als griechische Inschriften nicht nur an den bedentendstea Ve
kehrswegen, sondern überall wo Schatten, Wasser oder Weideland die Mensch«
zusammenführte.*
Julius Euting's SinaItische Inschriften. 315
^.-JL^\ 5^5^^ ^yj\ ^llll^ 9. des Maula Nafi' (?) und der Ge-
sammtheit der Muslimen,
^;^^l«J\ Cjj 10. o Herr der Welten!
Sachlich ist zu bemerken, dass diese Inschrift in der Descrip-
tion de VJ^gypie^ PI. 57 unter Nr. 73 und Nr. 56 in zwei Theile ge-
trennt, abgebildet ist, welch' letzteren Umstand Eutin» S. 75 über-
sehen hat. Der erste Theil Nr. 56, hier nach Eüting Z. 1 — 3, gibt
einen sachgemässen Abschnitt. Im Zusammenhange mit dem Folgen-
den betrachtet, ist die Vermuthung berechtigt, dass beide Inschriften-
theile nicht gleichzeitig, sondern in verschiedenen Jahren entstanden
sind, fUr welches Vorkommniss Euting S. xn Beispiele an nabatäi-
schen Inschriften beibringt. Die Copie in der Descr. de VEgypte ist
wohl nicht so kalligraphisch, wie die EuTmo'sche, aber an manchen
Stellen vollkommener und klarer. Ohne die erstere, wäre jeder Ent-
zifferungsversuch an Z. 7—9 der EuTiNo'schen Abschrift gescheitert.
Man muss beide Copien einander gegenüber halten, um zu sehen,
wie sich Euting verschrieben hat. Auch fehlen in der EuTiNG'schen
Copie, Zeile 3, 5, 9 die Copula ^ und Zeile 7 das Elif in Ja\. Es
ist freilich an und für sich eine bewundemswerthe Leistung, am
23. März von Kairo aus die Reise nach der Sina'ihalbinsel anzutreten,
um dort in den Winkeln zerklüfteter Gebirgsthäler ,ohne Stifletten'
herumzuklettem, dabei 700 Inschriften abzuschreiben imd mit dieser
Beute schon am 9. April desselben Jahres heimzukehren. Ob aber
derlei im Fluge gewonnenen ,Abschriften' anderen, vielleicht minder
rasch arbeitenden Copirverfahren puncto VerlässUchkeit vorzuziehen
seien, das ist eine andere Frage.
BezügUch meiner Lesung wäre kurz Folgendes zu bemerken.
Die Formel ^^^ ist aus den arabischen Grabinschriften sattsam be-
kannt, s. M. Lanci, Trattato delle sepolcrali iscrizioni, Tav. iv, v, vi a,
vn etc. SelbstverständUch ist es, dass das n. pr. ^^Cx Z. 2 ebenso-
gut auch ^J^\^ u. a. gelesen werden könnte; femer, dass^C* Z. 3 trotz-
dem es da wie k^\aa aussieht, doch wohl kaum anders zu deuten
sein dürfte, vgl. Z. 6. — Wunschformeln in Verbindung mit U^jJ\^
und ^^^^w.JU**J\ 5-;^ sind inschriftlich bezeugt, s. Nibbuhr, Beschr, von
316 J. Karabacek.
Arabien, Tab. ix, d — e: ^^^^^.JLu*-J\ ^a^-L^ U-^jJ\^, J. 540 H. — «j^*-^^
Z. 8 ist appellativisch^ nicht als Nom. pr. zu fassen. Statt ^^ Z. 9
könnte, da die Stelle zerstört ist, auch ^^^^^y^, ^^^^^y ^^} gelesen
werden; das folgende J>J\ sieht in der französischen Copie eher
wie J^»i.\ ,der Träger^ aus. Wegen der Schlussformel siehe Laaci,
L c.j Tav. xn u. a. a. O.
Ueber das Alter dieser Inschrift hüllt sich Euting ebenfalls in
Schweigen. Hierüber abzuurtheilen ßlUt umso schwerer, als der Ver-
fasser, S. vm der Einleitung, von seinen Abschriften selber sagt, dass
sie ,wohl ziemlich genau die Form der einzelnen Buchstaben wieder-
gebend Für die epigraphische Beurtheilung einer Inschrift, in die ja
vor Allem die Zeitbestimmung einzubeziehen ist, wird eine blos
ziemlich genaue Wiedergabe der Buchstabenformen stets als ein
nur mangelhafter Behelf gelten können. Ich glaube nicht zu irren,
wenn ich trotzdem die Meinung ausspreche, dass gewisse Buchstaben-
formen, z. B. das charakteristische dreieckige Mim, die Inschrift in
das IV. Jahrhundert d. H. (= 10. Jahrhdt. n. Chr.) verweisen. Eine
Datirung aus dem Jahre 264 d. H. (= 877/8 n. Chr.) erkenne ich noch
an der Copie der sinai'tischcn Felsinschrift in der Descr. de l'^gypte,
PL 57, Nr. 49.
Tafel 32, Nr. 577 ist zu lesen:
,0 Herr! erbarme dich deines Dieners, des Erzählers Stefanos, Sohnes
des Paulos.*
Also ein christlicher Geschichtenerzähler. Wenn der Ausfall des
dT in j^ nicht angenommen wird, lautet die Inschrift:
,0 Herr! erbarme dich des Dieners des Erzählers Stefanos, Sohnes
des Paulos.*
Ich entscheide mich flir die erstere Lesung auf Grimd der
Copie bei Lepsiüs, B1. 19, Nr. 123. iTs^avoc, arab. ,j**^oLk^\ oder
^^yLkw»\ in den Papyrus Erzherzog Rainer; ebendort auch ,j**3>? laS-
Xo; oder <0^, kopt. ne^T^e.. Beide Namen ungemein häufig. Ein
Julius Eüting's SinaItische Inschriften. 317
Cre+ANOC kommt in Nr. 56, ein flAYAOC in Nr. 508 vor, und zwar
letzterer, sowie unser Stephanos, Sohn des Paulos Nr. 577 an den
Felswänden des W4di Mukätteb, vielleicht also Vater und Sohn.
Tafel 18, Nr. 333. Von Eütinq, S. 44 wegen des davorstehen-
den Kreuzes kurz so beschrieben: ,arabisch (-christlich ?)^ Ich lese:
^lO\ Uo ^^\ Cr, b t
,t 0 Herr, erbarme dich des Unterhalters Mina.*
Die von Eutinq daneben copirte, jedenfalls aber daneben ver-
öflFentlichte Inschrift Nr. 334 bietet den alleinstehenden Namen MINA
in lateinischer Schreibung fUr f MHNA (s. Lepsius, B1. 18, Nr. 107 und
Bl. 20, Nr. 148), von kopt. jtuHtt^^ Mtqvä;, arab. tU^, seltener ^JU^
(Mitth. avs der Samml. d. Papyrus JSrzh, Rainer, n/in, p. 171) und \JU
oder ^^^ aus den falschen Schreibungen \jLc und ^^^ arabischer
Historiker. Vielleicht ist hier ein Buchstabe, in der Inschrift ein
Zacken ausgefallen. Offenbar ein und derselbe Mann.
In dieselbe Reihe gehört endlich die Inschriüb bei Lepsius,
Bl. 20, Nr. 155, welche, soweit sie lesbar erhalten ist, folgenden Text
bietet :
sif]j^yyj»} ft^j\^ j^\ Ci>j [b 1. 0 Herr! Verzeih' und sei barmher-
zig deinen Dienern
uaU.^ Cr»^ C^ ^■n-***-^ ^^^^ 2- den Erzählern Sa'id, Sohne des 'Os-
man und Chalaf
///// cxi cr^ crt *^^^H*-^ o^^ t^3 ^' ^^^ Nasr, den beiden Söhnen des
Sa'id, Sohnes des 'Osmdn, Sohnes
des /////
Nachdem das Vorkommen des Titels ,^U.\, plur. il5X\ ,Er-
zähler von Geschichten, Märchen, Anekdoten etc.* und dadurch das
verwandte ^15LJ\, wie ich glaube, genügend festgestellt ist, wird sich
nun auf einfache Weise auch die Lesung des zweifelhaften Wortes
der beiden nabatäischen Inschriften 99 und 522 ergeben.
In ersterer liest Eutinq S. 17, Z. 1:
ibxi nanöb dem Registranten (?) Wä'üu
318 J. Karabacek.
Dass nsno mit b als Präposition die vorausgestellte Apposition
zu Wa'ilu ist und appellativische Bedeutung hat, ist ebenso wenig zu
bezweifeln, als dass in Folge des ^ ein Arabismus vorliegt; nur kann
nicht ßjJt gelesen, noch weniger aber so gedeutet werden, wie
EüTiNG vermuthet: der Registerfiihrer bei einer Handelskarawane hat
wohl niemals so geheissen. Es ist vielmehr n. ag. ra^J^ ,Recitirer,
Erzähler von Geschichten, Anekdoten' (Dozy, Suppl. i, 487; i^jJ
el-*Itd, m, ita) zu lesen, also:
I^KI nsnob dem Enähler Wä^üu.
Damit ist auch die Inschrift Nr. 522 erledigt.
Die Thatsache des wiederholten Vorkommens von ^Erzählern'
in unseren Inschriften, bringt Licht und Aufklärung in die Frage
ihrer Entstehung. Es können in der That, wie Euting vermuthet,
Karawanen- Angehörige die Urheber gewesen sein, unter denen be-
kanntermassen eben die Rhapsoden, Erzähler und Recitatoren nie-
mals fehlten. Vielleicht aber haben wir mit gewisser Einschränkung
der EuTiNG'schen Hypothese als Urheber dieser Inschriften hie und
da auch die Beduinen der Sinai-Halbinsel anzusehen, welche ihre
Sommerzeltlager in den triftenreichen, wasserspendenden Gebirgs-
thälern aufschlugen, allwo sich bestimmte, den einzelnen Stämmen
zugehörige Weideplätze befanden (Palmer, Schauplatz u. s. w., p. 62),
die jedoch, wenn aus Armuth zeltlos, einfach die Felsenklüfte aufzu-
suchen pflegten, um darin gegen Hitze und Regen Schutz zu finden
(NiEBüHR, Reüebeschr, i, 233). Jedes ihrer Lager bildete eine kleine
Gemeinde, ,in welcher (um mit ÜARlRt-RüCKERT, 1875, p. 213 zu
sprechen) als Ehrenlichter, strahlten Redner und Dichter^ Dass da
der ,Erzähler von Profession' auch nicht fehlen durfte, ist ge-
wiss: es war dies eben der f^^\ unserer Inschriften, welchen die
syrischen Beduinen diabetisch ^^^5^^ nennen (ZDMG., xxn, 112). Da-
mit stimmt überraschend, was wir von den diese Inschriftien zuweilen
begleitenden Thiersculpturen zu sehen bekommen haben. Der vor-
treffliche BüRKHARDT (Reism n, 824) schreibt darüber: ,Man findet
blos Thiere dargestellt, welche in diesen Bergen einheimisch sind.
Julius Eüting's SinaItischb Inschriften. 319
z. B. Eameele, wilde und zahme Ziegen und Gazellen^ besonders
aber die beiden ersten, und ich hatte Gelegenheit, im Laufe
meiner Reise zu bemerken, dass die jetzigen Beduinen am
Sinai die Gewohnheit haben, die Figuren von Ziegen auf
Felsen und Grotten einzugraben/
Wie eingangs bemerkt, beabsichtige ich nicht, hier auf die
dargebotenen Inschriftentexte des Nähern einzugehen, obwohl es mich
zweifellos dünkt, dass die Lesungen, beziehungsweise die Feststellung
der zahlreichen Eigennamen an gar manchen Stellen einer Ueber-
prtifung bedürfen. Dies gilt nicht allein von der nabatäischen,
sondern auch von der griechischen inschriftlichen Ueberlieferung der-
selben. Um nur ein paar Beispiele herauszugreifen, muss die Gleich-
stellung von AM£OC f (Nr. 342) mit rar ^ümajju Bedenken erregen.
Eher dürfte man dabei an das kopt. n. pr. «wm.€ denken.^ Kopten
kamen eben von Aegypten aus — gleich wie Dr. Euting — in die
sinaitische Halbinsel, sowohl einzeln, als zu hunderten in Pilgerkara-
wanen (BuRKHARDT, l. c. D, 888), um die geheiligten Stätten zu be-
suchen, an welchen ja auch der wunderthätige ägyptische Mönch
Onuphrios gewirkt hat und als Heiliger verehrt wurde (Burkhardt
n, 905). Schon früher begegneten wir dem Kopten MINA. Ein Kopte
war natürhch auch der in Nr. 59 genannte ON}S*P[l]0^, Onuphrios,
arab. ^li^ {Mitth, Papyrus Erzh, Rainer, uluiy 164), sodann ABABIC
(Nr. 57), mag er nun (nach arabischer Schreibung) ABA BIC[oio<;] =
^^Lto b\ oder ABA BIC[A] = «.ha. 6hc&, 'Aßßa Br^aa; oder sonst wie
geheissen haben. Beide Namen sind ungemein häufig.
Der in Nr. 253 erwähnte Araber
XAAlOCZeAOY
welchen Eutinq XaXio; ZdSoü deutet, düifte sich meines Erachtens
weniger befremdend als
XAAI[A]OC ze^oY
* Auch das im letzten Buchstaben zerstörte MOYH// (Nr. 337) lässt kopt.
M.otr€i, Moui), arab. do^ (Mitth, Pap. Erzh, Bainer, n/m, 174, Anm. 2) yermuthen.
EÜn gemeiner Name.
Wiener Zeitschr. f. d. Knnde d. Morgen!. Y. Bd. 21
320
J. Karabacek.
zu erkennen geben. Einen joj ^ jJU- erwähnt zufälligerweise
Geschichte. Dieser Mann, ein Ansari, machte in der Stiftungsepocke
des Islam die *SchIacht von Badr mit. Er war im Jahre 40 H. Stitt-
halter des *Ali in Medina, von wo er vor einem anrückenden Heare
des Mu'äwij^ja nach el-Küfa zu 'Ali entfloh. Er starb im J, 6S R
(Ibn el-Atlür, xm, s. v.). — Auch gegen die Gleichstellung tob M-
COPeOC (Nr. 328) mit X^ möchte ich Einsprache erheben. W»
tiir lop£o^ Wadd. 2510 zulässig erscheint, kann nicht fur A).ccpC5;
gelten, da ^^ nicht den Artikel hat Ich denke eher an die Nisbe
Jä?.;Jj\, Huscht 260,
Nun zur semitischen Schrift tafel.
Als ich den Anwurf in der Einleitung las und darauf die Schrifr
tafel betrachtete^ konnte ich mein Erstaunen nicht unterdräekeit
Man muss sich allen Ernstes fragen: zu was dieser mcttbwilligt
Streich? Schöner und ehrenwerther wäre ea gewesen, wenn
Dr. EunNG, auf eigenen Füssen stehend, in seiner ^grossen' Sduift-
tafel die von ihm ohnehin genug schmal gedachte Colunmefi-Ltekc
zwischen 568^750 n. Chr. selber ausgefüllt hätte, anstatt den ^hSmut
Willen eines Andern vor diese Lücke zu schieben.
Nun sehe ich mich gezwungen, den Scherz ein klein wen^ i&
beleuchten.
Nach den beiden Columnen mit den Schriftproben von Zebed
512 n. Chr. (Schreibfehler: v. Chr.!) und Harran 568 n. Chr. UXbm
alle jene charakteristischen Buchstabenformen Platz finden miOtM,
welche dem sog. ,Kiifi'^ zu Grunde Hegen. Ich sage: dem sof^
nannten Käfl, denn auch Eurmo erklärt wie Alle aUas ftar kiS*
sehe Beute^ was steif und eckig aassieht Und doch enthAltea djese
sämmtlichen Zierschriften , welche gemeinhin und ^l^yliKr^ Ar
^tifi^ erklärt werden, gar viele Arten, denen verschiedene cam-
vische Gattungen zu Gb^nde liegen!
Dies nach dem bisher publieirten KandschrifUichen und cp*
graphischen Materiale kintisch festzusteUen, hätte Dr. Ecnan» nidi
unterlassen sollen. Er hätte daraus leicht die gewUnaefaten lltaMn
arabischen Schiiftformen aussieben können. Die stmtl dettea w ta
Julius Euting's Sinaitische Inschriften. 321
gebotenen beiden Colimmen ^Neskhi^ und ,Küfi' beweisen, dass er
hiezu die Eignung nicht besass. Die erstere stützt sich nur allein
auf den allbekannten Papyrus-Pass vom J. 133 H. (= 750 Chr.) in
Paleogr. Soc. Or. S., PL 5, die letztere bietet bunt durcheinander
gewürfelte Buchstabenformen unsicherer Provenienz unter falschem
Sammelnamen; beide Columnen enthalten Auslassungen und arge,
von ungenauer Arbeit zeugende Verstösse, welche wohl hätten ver-
mieden werden können, wenn Euting z. B. den zweiten Papyrus-
Pass von 133 H. (— 751 Chr.) in Silvestre's PaUogr, univ., 1® part.,
pl. i, nr. 1 nicht übersehen hätte.
Es würde die von ihm gebotene ,FinaP-Form des Kef entfallen
sein. Er versteht, wie es scheint, darunter auch den nach keiner
Seite hin verbundenen Zug, wenigstens lässt seine Copie keinen An-
schluss von rechts her erkennen. Natürlich, denn seine Vorlage
musste es ihm zweifelhaft lassen, ob in dem Doppelnamen yJJ<^d3
j3\i^ ein finales oder ein unverbundenes Kef stehe, zumal die ent-
scheidende Stelle durch ein Loch im Papyrus zerstört ist und ihm
ausserdem meine Lesung des so lange unentzifi*ert gebliebenen kop-
tischen Doppelnamens »iU^ vi<<^* Kallipeche Venafcr entgangen
zu sein scheint. Der zweite Pass hätte hierüber Gewissheit gebracht,
indem dort der von den verschiedenen Herausgebern seit de Sacy
gleichfalls verkannte Doppelname viX.^^* U.»-mj Samba Kallipeche
dasselbe Kef bietet und zugleich lehrt, nach welcher Norm Euting
dessen Anschluss von rechts hätte ausfllhren müssen, nachdem von
ihm der gleiche Vorgang an dXJLj\ j^ derselben Zeile ignorirt
worden ist.
Ich kann natürlich diese Schriftcolumne hier nicht Buchstab
fUr Buchstab durchnehmen; es genügt aber wohl ein nur flüchtiger
Anblick um ihre Mängel recht deutlich in die Augen springen zu
lassen. Es filllt beispielsweise sofort das Verkennen der alten hoch-
aufstrebenden Form des Initial -'-4tn auf, welche sich in der maghri-
binischen Schrift als Ableger der mekkanischen Mutterschrift bis
heute erhalten hat; dazu kommt das gänzliche Fehlen der wichtigen
geschlossenen Medialform des 'Ain, weil Euting ersichtlich den
322 J. Karabacbk.
Medialformen keine Bedeutung beilegt^ u. dgl. m. Ueberhaupt moss
das durchgehende Missverhältniss der schriftgesetzlich normirien Buch-
stabengrössen zu einander insbesondere gerügt werden. Man versuche
nur mittelst diesen von Eütino ausgezogenen alphabetischen Formen,
getreu nach denselben, den Text des Passes wieder herzustellen, und
man wird über die Monstrosität des Productes erstaunt sein : gewiss,
der arme Kopte Kallipeche Venafer würde mit solch einem Dokumente
in der Hand, an der Grenze als Passfillscher angehalten worden sein.
Was soll ich mit Euting's ,Köfi'-Columne beginnen ? Wollte man
sie gebührend besprechen, müsste der hier zugemessene Raum weit
überschritten werden. Vielleicht lässt es sich mit einigen Stichproben
abthun. Gleich die erste, nach rechts geneigte, mehr oder weniger
gekrümmte Form des ersten Buchstaben des Alphabets ist nicht
küfisch, sondern mekkanisch oder medinensisch, d. h. nordarabischer
Ductus. So darf sie bezeichnet werden, trotzdem ihre Fortpflanzung
ausserhalb der Halbinsel feststeht. Dies müsste auch ftir den Nicht-
Palaeographen erkennbar gewesen sein, falls er überhaupt nur die
geschriebene Ueberlieferung (Fihrist el-'ulüm, ed. Flügel, p. 7) ge-
kannt hätte. Der Uebergang zur senkrechten Form ist jedoch,
wenn auch nicht ausschliesslich, kiifisches Kriterium. Wo liess aber
EüTiNG die ,küfische' Finalform des Elifi Man findet in seiner
Schrifttafel keine Spur davon. Küfisch wäre ja die von der Grund-
linie senki'echt aufsteigende Form; die unter die Basis aaslaufende
Elif-YoTVQ.y welche er aus seinem Passe von 750 Chr., aus dem
zweiten Passe von 751 Chr., ferner aus den beiden von Loth, Ztschr.
DMG,, XXXIV, S. 685 ff., Taf. i und ii, publicirten Faijümer Papyrus
und verschiedenen epigraphischen Denkmälern hätte ersehen können,
würde ihm den Charakter einer ursprünglichen arabischen Form
geboten haben, nach welcher seine leere Schriftcolumne so sehnsüch-
tig (vielleicht gelang weilt) gähnt und welche in Nr. 595 der Columnc
seiner nabatäischen ,Uebergangsformen' ihm so prächtig sich darbietet*
1 Der oben erwähnte LoTH*8che Faijümer Papyrus, Taf. i bietet, wie ich
nun ersehe, in seiner Unterschrift die von dem Herausgeber nicht verstandene
griechische Doppeldatirung poO = 179 H.
Julius Euting's SinaItischb Inschriften. 323
Gehen wir weiter. Euting unterscheidet zwei isolirte küfische Fonnen
des ^ und ^: die erste ohne, die zweite mit bekannter, höckeriger
Anschwellung der Grundlinien! Das He als Initial- und Medialform
ist ganz unmöglich ,küfisch^ Es ist sicher, dass die Küfaner, wie
die Damascener, Ba^renser, 'Irä^aner u. s. w. ihre breiten, schweren
koränischen Zierschriften mit dem Kalam (nicht mit dem Pinsel!)
im Zuge schrieben. Wer nun weiss, wie der Kalam dabei geführt
wurde — und dafUr liefern gewisse Handschriften untrügliche Proben
— der muss über die Verirrung betreten sein, in welcher sich jene
beiden angeblich köfischen fle- Formen uns darbieten. Der obere
Theil der Schlinge ist an ihnen geradezu schriflwidrig eingefallen.
Erstaunen erregt ferner die isolirte Form des Wdw, Niemals hat es
eine solche gegeben: es liegt ihr einfach eine grobe Verwechslung
mit der isolirten Fe -Form zu Grunde. Die gekreuzte Mediale der
C- Formen fehlt bei Euting; sie scheint nach seiner Ansicht wohl
nicht ,küfisch' zu sein.
Ich unterlasse es, hier des weitern noch über derlei Missver-
ständnisse zu sprechen. Euting ist augenscheinlich nicht im Klaren
über den constitutiven Charakter gewisser ältester Formen des
arabischen Alphabetes, die ihm aus allgemein zugänglichen Vorlagen
bekannt sein müssen. Dahin gehören in erster Linie die drei Höhen-
buchstaben \, i> und J, anderer, wie ^, ^^ und a zu geschweigen. Der
erste, \, drückt, je nach seiner Formgebung dem Schriftzuge (LaL)
die Signatur auf. Kurz, das Elif ist der significanteste Buchstabe des
arabischen Alphabetes. Er kann mehr oder weniger hoch aufstreben,
mehr oder weniger nach der einen oder andern Seite sich neigen
oder senkrecht aufsteigen, endlich eine gerade oder gekrümmte
Körperform aufweisen. Wie seine älteste Form beschaffen war, ist
früher schon angedeutet worden. Im Fihrist 1. c. steht es klar und
deutUch mit Beziehung auf diesen Standard -Buchstaben: (LL\) \Z\i
j-y^, t^^ <^^^^^ L>^ ^^ ^*^. ^^ ^W ^^^ L^ K^^>-^^3 CJ^^
,Was den mekkanischen und medinensischen Schriftzug anlangt, so
ist in den Elif'a desselben eine Krümmung zur rechten Seite der
Hand und in seinem Schriftkörper eine leichte Neigung zur
Seite bemerkbar/ Dass diese Ueb erliefe rung auf Wahrheit be:
geht nicht allein aus den Papyrus Erzherzog Rainer hervor. 121 F
blatter eines der meiner Ansicht nach bisher ältesten Pergamen-KurÄ
im British Museum, Orient. 216Ö, woraus eine Seite mit 21 Zeilen ai
pl. T^x fler Paleogr. Soc* O, S. in Licbttlruek veröffentlicht worden w
liattcu EiiTiNG auf die rechte Fäbrte weisen künnen. Allein er h;
ebensowenig, wie der Herausgeber W. Weight die Bedeutung die
Schriftdenkmals erkannt. Es gehört sicher in den Anfang de^ zweJi
oder In das Ende des ersten Jahrhunderts d. H. und bietet den nordj
arabischen Schriftzug. Dies stellt, wie ich meine, ausser ZwdfeÜ
Die unter die Grundlinie auslaufende Finalform des Elif ist in ihreil
Charakter fast vollkooimen verwischt» was auf eine frühzeitige £ai
Wickelung der aus der Grundlinie emporsteigenden Finalfonn im
Elif sehliesson lässt. Auch deutet der Gesammtcharakter des Sehrin
zuges auf die Abzweigung J^U-1^ hin. Weitere Beispiele hätte Eunxi
in dem LiiTii'seheu Faijumer Papyrus - Brief Nr. u Hnden konncü^
welcher idler ist, als der Herausgeber annimmt*
Was hier von dem constitutiven Schriftcharakter des Elif
BSkgi wurde, gilt aueli von den beiden anderen vorhin genano*
Buebstaben \> und J. Die Neigung des Thd nach rechts hat sich
Erhthei! aus der mekkaniseben Mutterschrift bis heute in dem ma^hri^
binischen Ductus erhalten. Bezüglich des Ldm witre zu bemerkeoJ
dass seine Neigung nach rechts nur in der vorhin genannten Ab
zweigung JilJ^ liegHlndet i^t. Die mekkauische Mutterschrift IwJ
allerdings auch ein geneigtes Lam^ aber links hin, sobald es al
^ Eine ßestätigtiug- für diese Annahme lieg't g^leichxeitig^ in der Bceeiml
dieses Korititextes. Z. 7 (8üre xxsi, Y, 217) der obeo citirten Tafel, lieft mt
ji^;wa.J\ pj^\ Ljiß Jiv^, worUher Ad-Däiil (f 444 H,) in seinem el-Mi^pd
(Uaudschr. der k. k. Ilofbibl iii Wien» A. F, 413 h, fol, 40 «) folgenderm«Mea
^yb jj5^y3 lJ»^1-'öhJ\ jlL^ ^^ 'liJb ,In der Sure 'die Dicbt«r' (3tx?i) heia
e& (V, *J17) in den medinensischeri und syrischen Manuscripten ijläJ\ JL* »U^S
^^^^ J\ mit dem i3i in den aoderen MHuuscrIpten AS^^ mit dem «/ Vgl.
NöLi>EKE, Ge9ch, d. Qor&n*9, 241, Dass oben an einen sjrUehen Schnflxug
gedacht werden kann, lieg-t auf der Hand.
Julius Euting's Sinaitische Inschriften. 325
Initiale und zwar am häufigsten in Nachfolgerschaft des Elif auftrat.
Beispiele bietet hieftir Papyrus Loth n in Z. 7 ^JJl^, ^ ^^, 15 l>lkA*^\
u. s. w., und Verso in ^^,.bJ1*«a.».\\ (S. 691). Von all' dem ist natürlich
in Euting's Schriftcolumnen nichts zu finden, trotzdem diese consti-
tutiven Merkmale in der Columne von Harran 568 n. Chr. unmittel-
bar vorausgehen, sich dort also greifbar von selbst darbieten!
Wir werden daher, um zum Schlüsse zu kommen, nur mit Miss-
trauen dem Verfahren Euting's begegnen, nach welchem derselbe in
einer speciellen Columne auserwählte nabatäische Schriftzeichen als
,nabatäische Uebergangsformen zum Arabischen' zusammenstellt. Ein-
gedenk seines Geständnisses von der ziemlich genauen Wiedergabe
der Buchstabenformen, wird auch darnach der Werth des Gebotenen
zu bemessen sein. Gerade bei den fast ausnahmlos undatirten sinai-
tischen Inschriften wird es sich dem Epigraphiker der Zukunft um
den Versuch handeln müssen, auf Gnmd gewisser constitutiver Merk-
male nach Möglichkeit eine chronologische Ordnung in das In-
schriftenchaos zu bringen. Diese Merkmale, nach dem Vorgange
Euting's verwischen, heisst aber so viel als k la Sisyphus Felsin-
schriften copiren, die Vereitelung des obersten epigraphischen Zweckes.
Was heisst nun Uebergangsform? Willkür in der Auswahl.
Wer bürgt dafllr, dass Euting's Uebergangsformen eines vermeintUch
letzteren Jahrhunderts nicht aus dem ersten Säculum datiren? Steht
die sogenannte Uebergangsform des x Nr. 323 a nicht genau so in
der Schriftcolumne von 9 v. Chr. — 79 n. Chr.? Anderer nicht zu
gedenken. Wo ist das Kriterium, welches hier den Altersunterschied
zwischen steifer, eckiger Zierschrift und flüchtiger Cursive, welche
natürlich auch gleichzeitig sein können, aufzustellen ermöglicht? Und
die nabatäischen Sinai - Schriftformen zeigen durchwegs den inne-
wohnenden Charakter einer entwickelten Cursive, deren hohes Alter,
trotz des Abbruches in Folge epigraphischer Formgebung, nicht be-
stritten werden kann. Wenn also Zeitdaten mangeln, wird die in-
tuitive Schriftforschung auf Grundy technischer Erscheinungen den
> Das folgende ^L^* ist von dem Herausgeber in X^ verlesen und dem-
entsprechend falsch übersetzt worden.
326
J. Kararacbr. J. Eunxa's SnrilTiBCHB Inacasimsf.
graphischen Entwicklungsgang zurück verfolgen müssen. Hief&r gibt
es natürlich abstracte palaeographiache Regeln^ welche der Anligc
einer semitischen Schrifttafel nach Eüting's Phine hÄUen zn ßnmds
gelegt werden müssen. Es hätte also^ wenn man schon tnit Ecnm
nnberechtigt von der historischen UeberUeferung absehen wollte^ dir
Versuch der Zuriickleitung der arabischen Sehriftformen zu den
verwandten nabatäischen Formen der Sinaäialbinsel gemacht werde«
sollen. Da halte es sieh ergeben^ dass entgegen semer gtüUElklMO
Hintansetzung der arabischen Medialfonnen^ g^ade diese fiir die
Feststellung der sog, Uebei^angsfarmen im XabatiUscheii oft Ton höct
ster Wichtigkeit und significanter Bedeutung seien. Nicht also, ms
nur ein Beispiel zu geben, jene Formen des .% welche seine XJtba-
gangscolumne darbietet, durften hier zuerst in Betracht kommen; deon
sie haben ihre constructive ürspriinglichkeit Töilkommeo eingebtat
Die verschliffenen Schlingen, so rundlich cursiv sie auch ansBefaa
mugen, sind secundäre Erscheinungen und auch im AimbisdieD mdit
ursprünglich. Da hätte EtmxG nun wiederum in die gühnende Cohmtnt
wohl die richtigen arabischen Formen aus bekannten Vorlag«a mt
seb^en können, wenn er ihre Geltung aus seinen nabaiäisckeii Vm-
bildem erkannt haben würde.
Ich bin zu Ende. Indem die Schrifttafel selbstverständlieh nod
ein weites Feld för eine kritische Discussion offen teast, moas kk
doch nach den bisherigen Darlegungen mein Bedauern darüber am*
sprechen, dass mein Freund Dr, Ectd»g, dessen heiterer Lebeof^
anschauung und liebenswürdigem, collegialem Charakter ich tnnig
zugethan bin, mich durch seinen unbedachten Scherz so sehr
gefordert hat Nicht gleich bedauern möchte ich jetxt mher das
haftig nicht beabsichtigte, von EutüiG öffentlich gerO^^
niBS eines privatim angesuchten GeßlUigkeitsdienstes, Er vergd>e mir
das Geständnisse dass ich die ältesten Buchstabeiifoniieii ans da
Papyrus Erzherzog Rainer für seinen tabellarischen Sehet«, wricte
sie der Gefahr so grosser Missverständnisse ausgesetzt haben wiidcp
nunmehr denn doch für zu gut halte*
Die Partikel ^ si in Lao-tsf s Tao-tek-klng.
Von
Franz Kühnert.
Die Lehre von den Beziehungen der chinesischen Worte unter-
einander im Verhältniss zum Satzganzen lässt sich von einem doppelten
Gesichtspunkte aus betrachten. Einmal handelt es sich darum, den
Lernenden möglichst rasch in die ihm ungewohnte chinesische Denk-
und Ausdrucksweise einzuführen, das andere Mal darum, die Denk-
weise selbst, wie sie sich dem Geiste des Chinesen darstellt, zu er-
gründen. Im ersteren Falle liegt das Hauptgewicht darin, möglichst
auf Grund des dem Lernenden anerzogenen und geläufigen Gedanken-
ausdruckes eine Brücke zu schafi*en, die ihm das Ueberschreiten der
trennenden Kluft der beiden Ausdrucksformen nach Thunlichkeit
ermöglicht. Die Pfeiler und Streben zu dieser Brücke werden den
grammatischen Formen entlehnt, welche dem Schüler geläufig sind,
soweit dies ohne allzustarke Vergewaltigung der fremden Auffassungs-
weise gestattet ist. Dies ist der Weg, den v. d. Gabblentz in richtiger
Würdigung und mit ausserordentlichem Erfolge in seinen Gram-
matiken eingeschlagen hat, indem er die chinesischen Worte nach
ihren Grundbedeutungen, also ihren unmittelbaren Begriffsbezeich-
nungen, den uns geläufigen Wortkategorien zutheilt, nach ihrer je-
weiligen Geltung im Satzganzen aber, entsprechend unseren Rede-
theilen und Formen, als andere Wortarten fungiren lässt.
Im andern Falle jedoch ruht der Schwerpunkt darin, dass man
von unseren grammatischen Formen, insofeme dieselben ein Hinzu-
gedachtes sind, völlig abstrahirend, das Beziehungsverhältniss, wie es
21**
328 Franz Kühnert.
sich dem Geiste des Eingebornen darstellt, aufsucht und erläuter
Dieses Weges hat man sich, sollte ich meinen, zu bedienen, falls di
Untersuchung den Gebrauch von einzelnen Worten oder die Sjm
nymik verwandter Redewendungen zum Gegenstande hat.
Einen kleinen Versuch im letzteren Sinne zu wagen, ist d(
Zweck des folgenden Aufsatzes.
Zunächst ist festzuhalten, dass das chinesische Schriftzeiche
und in weiterer Folge der demselben zukommende Liautcomplex fi
den Eingebornen nichts mehr und nichts weniger als eine einfach
sinnliche Bezeichnung des Begriffes an sich ist. ^ tä z. B. diei
für den Begriff des Gross -seins, ohne dass dabei irgendwie an da
Substantivum Grösse, oder das Adjectivum gross, das Adverb seh
oder das Zeitwort vergrössern gedacht ist.
Man wird vielleicht fragen, mit welchem Rechte diese Au
fassungsweise, die mehr oder weniger von der bisherigen ab weich
gemacht werden könne?
Als Antwort hierauf diene ein Beispiel:
Chinesen, welche deutsch lernten, wurde in der ersten Untei
richtsstunde gesagt, dass ^ ngb ,ich', '^ m ,du', ]^ piU ,nicht
^ hab ,gut' bedeute. In der nächsten Stunde richtete jeder dei
selben an den Lehrer beim Beginne die deutschen Worte : ,Du gut
ich nicht gut.^ ^ Was wollten diese Worte sagen, die so befremden
klangen? Erst die, mit Rücksicht auf das Gelehrte, vom Lehre
vorgenommene getreue Umsetzung in chinesische Worte zeigte ihm
was mit dieser wiederholten Anrede gemeint sei. 'f^ f^ ^ jf
f^ ni hab ngb put hab = ,Befindest du dich wohl, ich befinde micl
nicht wohl, bin nicht zufrieden.^ — Braucht es hiezu noch eine
weiteren Commentares? Die Chinesen glaubten eben, dass auch in
Deutschen die Worte ebenso wie die chinesischen Zeichen und Laut
complexe nur die Begriffe an sich darstellen, keineswegs aber schoi
in ihrer Form einen Hinweis auf die logische Beziehung der im Ur
theile (also wenn man will Satze) in Verbindung gebrachten Begriff«
* Es ist dies kein fingirtes Beispiel, sondern tbatsächlichea Ereigniss, den
ich die vorgeführte Auffassuogsweise verdanke.
Die Partikel ^ etc. 329
haben. Sie fassten daher das deutsche ,gut' ebenso auf wie das chi-
nesische haby d. h. schlechtweg als sinnliche Bezeichnung vom Be-
griffe des ,Guten' und nicht als Ausdrucksweise für das Gute als
eine gewisse Charaktereigenschaft, die man Jemandem zu oder ab-
spricht.
Es ist sonach festzustellen : Was ist der durch Si -J^ bezeichnete
Begriff nach der Gebrauchsweise Lao-ts'i's im Tab-tek-king,
V. D. Gabelentz sagt in seiner Grammatik (§. 479): ,Als Grund-
bedeutung von Si j^ wird die demonstrative anzusehen sein: dieser,
diese, dies, jedoch weniger auf den Ort als auf die Beschaffenheit
hinweisend, ähnlich unserem alten sothaner, und gleich diesem
immer auf ein früher Genanntes bezüglich (nie = ,folgendes'). Hieran
reiht sich zunächst die copulative. Gewöhnlich folgen Subject und
Prädicat unmittelbar aufeinander: A, B. Hiezu verhält sich: A dies
(ist) B, ähnlich wie französisch A est B zu A c'est B. Letzteres ist
nachdrücklicher, entschiedener behauptend. Die weiteren Bedeutungen
von Ä Si: wirklich, richtig, recht liegen nun nahe und hier dürfte
^ Sit einmünden.'
In Lao-tsi's Tab-tek-king findet sich Si im Capitcl : xxi, xxn, xxiv,
XXXI, LIU.
In den Verbindungen :
Ä 4ÄC ^^'^^ ^^ Capitel: xliv.
^ gB Si'icei im Capitel: vi, x, xm, xiv, xxvii, xxx, xxxvi, li,
LII, LIII, LV, LVI, LIX, LXV, LXVIU, LXIX, LXXIV, LXXVIII.
;& j^ Si-t im Capitel : u, iii, vii, xn, xxii, xxvi, xxvii, xxix, xxxiv,
XXXVIII, XXXIX, XLUI, XLVII, IJ, LVUI, LXIII, LXIV, LXVI, LXX, LXXI, LXXII,
LXXIII, LXXV, LXXVI, LXXVII, LXXVIII, LXXIX.
Während also die Verbindung Si-ku nur einmal vorkommt, er-
scheint Si sechsmal, Si-ic^i 26, Sil aber 39mal in den lxxxi Capiteln
des Tab-tek-king,
Betrachtet man zunächt die am häufigsten erscheinende Ver-
bindung Sil ^ ]^ .
Man setzt» gewöhnlich: i^ kti = ,daher, darum', ]^ i^ Siktl
= ,deshalb, darum'; j^ ^ Si-l = ,dahcr darum', so dass diese
Franz Kühnert.
drei Ausdrücke Synonyma sind, die anzei
hergehende Gedanke die Ursache oder der (
die Wirkung oder Folge dieses Grundes se
Zunächst fällt auf, dass Lao-tsi in dei
dann anwendet, wenn im Nachsatz ein dire
Subject erscheint. Der tiberwiegenden Mc
Die Fälle, wo der Text ein persönlich
bar aufweist, sind: Cap. n, 84; xxxvm, 5, :
5 13, 25; Lxxn, 23.
Cap. xxxvm heisst es: J^ ^ >p ^
^ tek die moralische Vortrefflichke
immer eine Persönlichkeit als Subject von
dieser zwingenden Noth wendigkeit im obigt
keit nicht auch als grammatisches Subject
Der Gedanke vorstehenden Citates isl
rageaden moralischen Vortrefflichkeit ist,
zur Schau; wer also so beschaffen ist, dfi
nicht prunkt, bei dem ist eben diese Tug
solcher Haltung, mithin ist er tugendhaft,
geordneten moralischen Vortrefflichkeit wol
gehen. Gerade diese Beschaffenheit, nicht ur
ist nur dann der bewegende Grund zu eine
tnau die Tugend noch nicht besitzt.
Es drückt also ^ ^ Si-i in diesem S
BcBcbfiffenheit', wobei gleichzeitig der Voi
oder unmittelbar einwirkenden Grund gibt.
In Cap. Lxvi, 42, liegt nur eine der t
des grammatischen Subjectes vor, weil das
^ Hng-Bn ausdrücklich aufgeführt wa
Zu LXVI, 56 nimmt St. Julien ^ "fC
Subject indem er sagt: ,Au8si tout Tempire
man aber auch das nicht, so müsste dann
Die Partikel ]^ etc. 331
persönliches Subject haben^ weil das grammatische Subject unter-
drückt wäre (Gab., Gram.y §. 268). Es treffen also diese beiden Fälle
mit jenen zusammen, wo das persönliche Subject thatsächlich auch
als grammatisches Subject erscheint.
Die Constructionsweise in lxxi, 13, 15 steht in gewisser Be-
ziehung zu jener im Cap. xxxvm. Hier heisst es :
Der hierin zum Ausdruck kommende Gedanke ist: Wer als
Wissender sich für unwissend hält, ist im Vollbesitze der Tugend ;
wer als Unwissender sich für wissend hält, leidet Mangel an Tugend.
Nun nur wer sich über Mangel an Tugend kränkt, der leidet um
dessentwillen nicht Mangel an Tugend. Der Weise leidet keinen
Mangel an Tugend. Weil er sich eben über einen Mangel an Tugend
kränken möchte, um dessentwillen leidet er nicht Mangel an Tugend.
Auch hier weist H-i auf eine zuvorgenannte Beschaffenheit als
bewegenden oder unmittelbar einwirkenden Grund.
Die nunmehr zu betrachtende Stelle des Cap. Lxxn : ^ j|| ]^
f^% Ä ii^ -^ il^o erfordert zu ihrem Verständniss eine Berück-
sichtigung des Vorhergehenden und Nachfolgenden. Der voraus-
gesandte Gedanke ist: Wenn das Volk das Furchtbare (Majestät)
nicht fürchtet, so wird das Allerfurch tbarste es erreichen. Man fühle
sich nicht beengt in dem, worin man wohnt; man werde dessen nicht
überdrüssig, worin man lebt. — Die aus obigem Satze gezogene Con-
sequenz : Der Weise kennt sich selbst, aber er drängt sich nicht selbst
vor; er liebt sich selbst, er stellt sich aber nicht als kostbar hin.
Daher entfernt er jenes und acceptirt dieses.
Nach dem Gesagten dürfte der Sinn des Satzes sein: Nun nur
wer selbst nicht Ueberdruss an irgend einer Sache empfindet, ver-
ursacht um dessentwillen auch keinen Ekel.^ — Wenigstens wird
so das Consequens auch thatsächlich das, was es sein soll. Der Weise
wird nicht überdrüssig sich selbst zu studiren; die Folge davon ist.
1 Nennen wir doch selbst einen Menschen, dem nichts recht ist, einen, der
nns zuwider ist.
332 Franz Kühnert.
dass er sich nicht überhebt und brüstet, wodurch er sonst Ekel ei
regen würde.
Dass auch hier die im Vordersatze genannte Beschaffenheit de
bewegende und unmittelbar einwirkende Grund ist für die Folgerunj
des Nachsatzes, dürfte wohl keinem weitem Zweifel begegnen.
Cap. u, 80 schreibt Lao-tsi: ^i^:^ ^ ^ ^ ^ Jf ^^
Zunächst fällt auf, dass hier ebenso wie in Cap. lxxi, lxxu de
Vordersatz mit ^ j|| eingeleitet wird. Setzt man diese drei Fäll
des Vergleiches wegen untereinander:
so tritt die Constructionsweise des Nachsatzes sofort hervor. Sehei
wir zunächst den letzten Satz an. Lao-tsi schickt demselben folgendei
Gedanken vor: Sein Verdienst ist vollkommen und doch setzt er siel
in demselben nicht fest. Nur deshalb, weil er sich in seinem Ver
dienste nicht festsetzt, gibt er dasselbe auch nicht preis, schlies6
Lao-tsi in obigem Satze. Das heisst wohl : sein Verdienst steht auf dei
Stufe der Vollkommenheit, doch brüstet er sich dessen nicht, ebei
weil er auf der Stufe der Vollkommenheit steht. Würde er sich seines
Verdienstes halber erhaben denken über die Andern, so hätte ei
schon dasselbe verloren, er hätte sich desselben begeben.
Es drückt also die Construction ^ ^ X, -J^ \^ "^ Y aui«;
Nun nur weil (die Beschaflenheit) X (ist), daher kann (wegen Be
thätigung der Beschaffenheit X) das Y nicht bestehen.
Hier tritt der Hinweis si-i^ auf die im Vordersatze genannte
Beschaffenheit, als bewegenden oder unmittelbar einwirkenden Grund,
wohl am deutlichsten zu Tage.
Ist das persönliche Subject auch als grammatisches Subject vor
banden, dann erscheint die vorgesetzte Beschaffenheit mehr als be
wegender Grund zu einer genannten Handlungsweise.
So im Capitel n, wo Lao-tsi erörtert, dass das Setzen gewisser
Begriffe gleichzeitig auch das Setzen ihrer Negation bedingt. Sobald
Die Partikel ^ etc. 333
z. B. der BegriflF des Schönen gegeben ist, bat man aucb den Begriff
des Nicbtsebönen, des Hässlicben. Das Sein bedingt das Nichtsein,
die Schwierigkeit, die Leichtigkeit etc. Hieran anknüpfend folgert er:
Der Weise verweilt in den Bethätigungen des Thätigkeitslosen,
er bethätigt die Lehre des Nichtredens, d. h. der Weise ist thätig
auch in unwichtigen Dingen 5 er lehrt, aber nicht mit Worten. Hier
liegt der Connex mit dem Vorhergehenden nahe. Weil das Setzen
des Positiven ein Setzen des Negativen nach sich zieht und um-
gekehrt, so richtet der Weise sein Augenmerk auf das Setzen der
Negation, darum bekundet er einen Eifer auch in Handlungen, die
keiner hervorragenden Thätigkeit oder Anstrengung bedürfen; er
lehrt durch das Beispiel, weil dasselbe die Lelire durcli Worte nach
sich zieht.
Es gibt demnach die wechselweise Beziehung zwischen dem
Setzen des Positiven und Negativen in diesem Falle das Motiv ab
für die Handlungsweise des Gelehrten oder Heiligen.
Wenn man den Weisen nicht erhebt, verhindert man das Volk
darüber zu streiten, sagt Lao-tsi im dritten Capitel. Schätzt man
schwer zu erlangende Güter nicht hoch, dann hat das Volk auch
keine Veranlassung zum Diebstahl. Beachtet man nicht das Reizende,
dann wird auch das Volk im Herzen nicht lüstern werden. Die prak-
tische Consequenz, die Meister Lao-tsi daraus ziehen lässt, leitet er
mit S('l ein und sagt: Dieses Sosein anwendend (= si-i) lässt der
Weise seine Leitung darin bestehen, sein Herz leer zu machen (von
bösen Lüsten), sein Gemüth (wörtl. Eingeweide) zu erfüllen (mit den
Schönheiten der Tugend), seinen Willen zu beugen, seinen Organis-
mus (wörtl. Knochen) zu stählen (gegen sinnliche Reize).
Eine weitere Nutzanwendung, welche der Weise nach Cap. vn
ableitet, wie äi-l anzeigt, besteht darin : Der Weise sieht, dass Himmel
und Erde lang dauernd sind. Das aber, vermöge dessen Himmel und
Erde lang dauernd sind, ist, dass sie nicht sich selbst leben. Im
Letzteren liegt sonach die Ursache für eine lange Dauer. Als prak-
tische Anwendung dieser Eigenschaft ergibt sich hieraus nach Lao-tsi*:
334
IVmKz Kchnert.
Der Weise setzt sein Selbst Lintan und dabei tritt sein Selbst m '
Vordergrund^ er enttluesert sich seines Selbst und doch wird
dadurch erhalten. Ist es nicht desbalb, dass er keinen Egoismus kit?
Es kann hier nicht die Absicht sein, alle einzelnen Fälle zn be-
trachten, wurde doch dadurch dieser Artikel all zu umfangreich;
überdies werden die vorgeführten genügen zur Erhärtung der Thai-
sachcj dass Laotsi's Gebrauch von Ü-l bei einem nachfolgenden per-
sönh'chcn Subject auf eine praktische Nutzanwendung weist.
Einen weiteren Einblick liefern jene Fälle, wo äfl mit kü ein
späteren Satzes in Wechselbeziehung tritt, wie in den Cap. m,
XXXIV, xxxtx,
w.
Die Verschiedenheit der Sinneseindrücke^ besagt Cap. xn, macht
die Sinne selbst stumpf und führt sie auf Abwege, d. h. sie bewirl
dass der sinnliche Eindruck kein verJässliches Kriterium bildet
das Wesen des Objectes, welches ihn hervorruft. Aus dieser Eigei
thümh'chkeit zieht der Weise die Nutzanwendung, sich mit dem
neren (w5rtl. Eingeweide) und nicht mit dem Aeussern abzugebei
Diese Nutzanwendung nun ist die Ursache, dass er jenes (d.
den äusseren Schein) abweist und nur dieses (d. i. den innem Werth]
gelten lässt.
Man hat hier die WechBclbczichung und den Unterschied ran
^it und kit treffend cLirakterisirt. j^ \^ ^ ^ ^S H§ ^ ^ Bi J
jfe ^ Ifi^ ^ itko Schematisch liegt sonach die Construction vor^B
A, H-\ B, kü C, worin A, B, C Sätze oder Satztheile repräsentinen.
Dies besagt, aus der in A ausgedrückten Beschaffenheit leitet das
persönliche Subject die Nutzanwendung B ab, durch welche es noth-
wendiger Weise die Wirkung C erzielen muss. Hier hat somit W
etwas von der Wirkung des lateinischen ergo:, H'\ eine Analogie xo
dem lateinischen ideo^ proinde.
Achnliche Verhaltnisse weist dos Cap. xxu auf.
Auf Onmd des im Eingang dieses Capitels Vorgeführten irini
gesagt: ^^^IgA^-^^^T^. ^fgÄÄfcf»
-^nm^^,
Deb Partikel ^ etc. 335
,Solche8 anwendend, befleisst sich der Weise der Einheit und
wird zum Modell für die Welt. Er macht sich nicht bemerkbar, und
bewirkt dadurch, dass er glänzt; er hält sich nicht selbst für correct,
und bewirkt dadurch, dass er geschmückt erscheint; '
Bedarf es hiezu noch eines weiteren Commentars, um die Wirkung
von Si-l imd kü zu erkennen als dieser Umschreibung hier für ,daher' ?
Treflfender noch stellen sich die Verhältnisse im Capitel xxvn.
Nachdem verschiedene Eigenschaften angeführt, wie : Wer den Weg
(der Tugend oder des Tao) zu wandeln versteht, weicht nicht von
diesem Pfade ab ; wer zu sprechen versteht, begeht keine Fehler und
dergl. fährt Lao-tsi' fort:
Hier liegt mit Rücksicht auf das Vorausgesandte der Gedanke
vor : Wer in irgend Etwas bewandert ist, begeht keine Verstösse gegen
dasselbe. Diese Relation auf den Weisen oder HeiUgen angewandt
ergibt: Weise oder heilig ist nur, wer in der Tugend oder dem Tao
bewandert ist, sich darauf versteht und dieselben auch ausübt. Die
Bethätigung der Tugend fordert aber, dass man sich der Menschen
und Creaturen annimmt. Wer also in Wirklichkeit tugendhaft, der
kann unbedingt niemals die Menschen oder Creaturen preisgeben.
Si-\ weist sonach hier auf die durch einzelne Beispiele erörterte Eigen-
schaft, dass derjenige, welcher sich auf eine Sache versteht, niemals
Fehler in dieser Richtung begeht; deutet aber auch gleichzeitig dar-
auf hin, dass der Weise diese Eigenschaft praktisch bethätigt, indem
er, welcher die Tugend vollkommen in sich aufgenommen hat, be-
ständig auf die Rettung seiner Mitmenschen bedacht ist. Dies schliesst
femer als zwingende Nothwendigkeit in sich : Niemals die Menschen
preiszugeben.
Nun ist gerade diese als zwingende Nothwendigkeit resultirende
Folgerung im Texte mit ku eingeleitet. Kann man demnach noch
zweifeln, dass hier Lao-tsi kü im Sinne des lateinischen ergo ge-
brauchte. Auch die übrigen hieher gehörigen Capitel weisen diese
Verhältnisse auf für ^ ]^ §{-1 und ^ hl
Wiener Zeitschrift f. d. Kunde d. Morgenl. V. Bd. ^2
336
Fraäz Kühkbrt.
Es ergibt sich sonach die Thatsache:
Ist die Folgerung praktische Anwendung einer ztivorgenanute
Beschaffenheit oder Eigenschaft, so gehraucht der alte Mei»ter
diesem Falle als einleitendes Hülfswort ftlr die Folgerung ^ J^ H-U
Ist hingegen die Folgerung eine unabweisbare Kothwendigkeit d«
Vorangefuljrten schlechtweg, dann bedient er sich des Httlfswor
jjjjj[ kü zur Einleitung der Folgerung.
Wie verhält sich nun im Tab -tek- king ^ jjgjr Hku zu ^
uud :§ ]^ il-l?
Da für diese Frage nur ein Fall zur Entscheidung vorliegt, i^ eis
vollötändige Sicherstellung nicht mit absoluter Gewissheit zu erbmg4*a
Immerhin aber dürfte das Verbältniss in Etwas aufgehellt werde
Im Capitel xuv lesen wir:
yWas geht unö näher, unser Name oder unser Selbst? Wm ii^j
uns mehr^ unser Selbst oder unsere Güter? Web venirsadit meii^l
Bekümmerniss, zu erlangen oder zu verUeren? Daher wird derjenige
sicherlich grosse Qualen haben, welchen nach vielem gelüstet;
jenige schwere Verluste, welcher viel für sich auf die Seite gebra
hat; der keine Schande, welcher sich zu genügen weiss; der
Gefahr, welcher sich zu halten versteht^ er kann lange bestehen/
Hier zeigt das ausdrücklich aufgeführte pit ij^ schon an
auf eine objective Nothwendigkeit, Jedoch pit ^ ,sicherlicb' wird
auch da gebraucht, wo wir ein Futurum setzen (Gab., §. 1227).
Beachtet man ferner, dass Lao-tsi nur in zwei Fällen pii An-
wendet, in zwei andern nieht^ so wird man sofort erkennen, d««» jÄ
keinesfalls gegen eine bereits durch kü ausgedrückte No th wendigkeit J
spricht.
Warum gebraucht mm Lao-tsi in diesen beiden Fälle ö piif vo
doch, nach dem Früheren, die zwingende Nothwendigk
kü ausgedrückt ist?
Deb Partikel ^ etc. 337
Die Beantwortung ist sehr leicht, nämlich: derjenige welcher
sich zu genügen weiss und sich nicht übernimmt, von dem wird jeder
durch Erfahrung feststellen, dass er keine Schande erlebt; ebenso
von demjenigen, der sich zu halten versteht und in keine Gefahr be-
gibt, dass er in keine Gefahr kommt. Hier widerstreitet der Augen-
schein durchaus nicht der thatsächlich vorhandenen und zwingenden
Noth wendigkeit. Nicht so in den beiden andern Fällen. Sorgen und
Gewissensqualen brauchen sich nicht auch nach aussen zu mani-
festiren, ebensowenig wie Verluste an verborgenen Gütern (z. B. Ca-
pitalien). Die Natumoth wendigkeit ist sicher hier vorhanden. Weil
sie aber nicht unter allen Umständen in die Augen springt, darum
gebraucht Lao-tsi pitj um auszudrücken : die zwingende Noth wendig-
keit, welche durch kü bezeichnet ist, ist sicher vorhanden, wenn sie
auch nicht sinnfällig sein oder werden sollte. Um die Wirkung des
Si-ku in diesem Capitel klar zu erkennen, ist vor Allem zu berück-
sichtigen, dass dasselbe mit einer Frage beginnt.
Was geht uns näher, unser Name oder unser Selbst? etc. Lao-
tsi beantwortet diese Fragen nicht direct; trotzdem gibt der Text
die Antwort auf dieselben. Den Menschen im allgemeinen nämlich
liegt ihr Name oder Ruf ebenso am Herzen wie ihr eigenes Ich, ihr
Ich gilt ihnen gleichviel wie ihre materiellen Güter, die Sorge Etwas
zu erlangen und die Furcht dies zu verlieren halten sich für sie die
Wage. Weil dem so ist, so folgt mit zwingender Nothwendigkeit
daraus, dass derjenige, welcher vielen Gelüsten huldigt, vielen Ver-
druss und viele Beschwerlichkeit zu ertragen hat; dass derjenige,
dessen ganze Sorge darauf gerichtet ist, möglichst viel für sich bei
Seite zu schaffen, nothwendig viele Bekümmernisse wegen etwaiger
Verluste des Erworbenen haben wird.
Dem Weisen hingegen erscheint sein Ich, vom Standpunkte der
Vernunft und Tugend aus, werthvoller als sein Ruf, ihm ist es gleich-
giltig, ob ihn die Welt für einen Weisen hält oder nicht, wenn er es
nur seinem innem Werthe nach wirklich ist. Glücksgüter stehen für
ihn gegen die persönliche Würde zurück; denn er weiss, dass nicht
der Besitz einen Maassstab für die Geltung des Menschen abgibt,
22*
338 Franz Kühnert.
sondern der Seelenadel, welcher durch den Wandel und Handel nach
Tugend und Vernunft erlangt wird. Da dem nun so ist, wird er
nothwendigerweise sich stets zu genügen wissen, nie seinen eigene«
Werth tiberschätzen und sich tibemehmen, und darum auch nie an
seinem Rufe Schaden leiden. Verluste an materiellen Gütern können
seine Stellung unter den Menschen nicht beeinflussen ; denn nicht der
Besitz ist es, dem er sein Ansehen verdankt, sondern sein Wandel
nach Tugend und Vernunft. Indem er infolge seiner Eigenschaften
stets Maass zu halten versteht, entgeht er auch jeder Gefahr und jedem
Schaden, denn er lässt sich nie auf Wagnisse ein, weil diese seinem
innern Werth von Nachtheil sein könnten.
Ä ÄSC ^^"^ leistet also hier ein Doppeltes. Zunächst leitet es
die Folgerung ein, dann weist es aber auch darauf, dass aus dieser
Folgerung gleichzeitig die Beantwortung der einleitenden Fragen zu
formen ist, welche Beantwortung den logischen Vordersatz zu dieser
Folgerung bildet. Ist hier in der logischen Reihenfolge das Mittel-
glied (der Grund für die Folge) sohin als leicht erkennbar nicht
textlich aufgeführt, so muss in dem einleitenden ii-kd ein Hinweis
auf diese Reconstruirung des unmittelbaren logischen Vordersatzes
gelegen sein, äi-kii muss demnach ausdrücken : ,das So-sein bewirkt*
um anzudeuten, dass aus der Wirkung (der angeführten Folgerung)
die Ursache (d. i. das So-sein, die Beschaffenheit) erschlossen werden
soll, welche die Beantwortung der vorausgehenden Fragen ist.
Es ist daher hier das Vorausgegangene nach seiner Beschaffen-
heit die zwingende Ursache für die Folgerung. Und hiemach läge der
Unterschied von ku und H-ku darin, dass kü schlechtweg für eine
Conscquenz, die mit zwingender Nothwendigkeit sich ergibt, ge-
braucht wird; Si-kü nur dann, wenn der Grund oder die Ursache,
welche mit zwingender Nothwendigkeit die Folge nach sich zieht
eine Beschaffenheit ist.
Die näclist zahlreichste Verbindung ^ g^ Si-tcei == ,das heisst'
bedarf zu ihrer Erläuterung nur die Anführung von einigen der vor-
handenen Fälle. Im Capitel x heisst es : ^ ^ ^ J^ M2 [fp >K
Die Partikel ^ etc. 339
,Er macht sie leben, er ernährt sie; er macht sie leben und
dabei sind sie ihm nicht Besitz; er behandelt sie, aber er verlässt
sich nicht auf sie; er steht über ihnen und dabei vergewaltigt er sie
nicht. Dies So-sein nennt man gründliche (wörtl. tiefe) Tugend/
Wieder die Beschaffenheit ist es, auf welche ]^ H weist. Ca-
pitel VI sagt Lao-tsi : ,Das erhaltende Sein' (Wesen ?) ist nicht sterb-
lich; man nennt es (dieserhalben) das unergründlich Weibliche; das
Thor des unergründlich Weiblichen nennt man die Wurzel von Himmel
und Erde. ^ m ^ M^ ^ M f^ ^o ^ ^ Z f^^ ^
Die Stelle ist etwas dunkel. Trotzdem kann man wohl kaum
im Zweifel sein, dass das Hwei Vorangehende eine Beschaffenheit in
sich schliesst, wie es im Wesen der Erörterung begründet sein dürfte.
Verständlicher wird diese Auseinandersetzung, wenn man bedenkt,
dass ^ ^ P^ dasselbe sagt wie ^ Jß, welch letzterer Ausdruck
die Gebärmutter bezeichnet. Es wird nämlich die Benennung für die
übernatürliche Kraft, von der die Existenz der Wesen abgeleitet wird,
dem für die Geburt wichtigen Theile des weiblichen Körpers entlehnt
und das ewig und unergründlich Gebärende genannt. Das erste, was
dieses ewig Gebärende in die Welt setzte, waren Himmel und Erde,
und deshalb heisst es, die vulva des ewig Weiblichen ist die Wurzel
von Himmel und Erde, oder deren Ursprung.
Im Capitel xm geht dem ^ g^ H-wei ein ^ g^ ho-wii voraus,
welches die Frage einleitet: was nennt man A. Es folgt nun eine
Erörterung des durch A Bezeichneten, worauf gesagt wird: H-wU
A :^ so Beschaffenes nennt man A.
,Wa8 heisst: Ruhm und Schande werden gleicher Weise ge-
fürchtet? Der Ruhm ist etwas Untergeordnetes. Hat man ihn erlangt,
so ist man wie ein Fürchtender; hat man ihn verloren, so ist man
1 St. Julien sagt bier von der ersten Bedentnng kuk'B ausgehend : jL'esprit
de la valine ne meurt pas; on Tappelle la femelle mjstcrieuse/
340 Franz Kühnbrt.
wie ein Fürchtender. Dies So-sein nennt man: Ruhm und Schani
werden gleicher Weise gefürchtet/
Diese Stelle dürfte wohl hinreichend klar die Geltung von j
w4i erläutern.
Capitel XIV bringt ein weiteres Beispiel:
mm.mmm^Z^.mi^ZWko .Sem obere« i
nicht glänzend, sein Unteres nicht dunkel; imendlich ist es und kai
nicht genannt werden, es kehrt wieder zurück zum Nichtsein. Die»
So-seiende nennt man die Gestalt des Gestaltlosen, das Bildniss d
Unbildlichen (des Bildnisslosen).'
Man wird in allen weiteren Fällen die gleichen Verhältnis
finden, weswegen von einer specielleren Betrachtung der noch e
übrigenden Belegstellen Umgang genommen werden dürfte. Zude;
ist noch der Gebrauch des isolirt auftretenden J^ zu betrachte!
Das erste Mal erscheint dieses H in Capitel xxi, wo zu lesen:
,Die äussere Erscheinung der höchsten Tugend, nur das Ta
ist hiefür der Ausgangspunkt.'
Die nächste Erscheinung findet sich in der bereits oben (S. 33^
betrachteten Stelle des Capitels xxn:
,Er hält sich nicht für correct, daher erscheint er geschmückt
Capitel XXIV bringt hiezu den Satz:
i Ä * :^ ^o
,Wer sich selbst für correct hält, ist nicht geschmückt.'
Im Capitel xxxi findet man:
,Wer dies für schön hält, der findet Gefallen am Menschei
morde.'
Endlich findet sich Si noch im Capitel Lin und zwar in dei
Satze: ^ Jj^ ^ '^o '^^^ ^^® Wirken ist es, was ich ftirclite
Es hat sonach in den Capiteln xxi, xxxi, Lin ^& eine copulativ
Wirkung, in den Capiteln xxu und xxiv den Sinn ,recht richtig'. Bei dei
Die Partikel ^ etc. 341
copulativen Gebrauche tritt der BegriflF des So-seins, so beschaflfen
in den betreffenden Sätzen deutlich zu Tage. Denn in zwei Fällen
findet sich als einleitende Partikel das einschränkende j|| wei. Das
eine Mal ist direct eine Beschaffenheit, das nach aussen Wahmehm-
barw erden der höchsten Tugend, angeführt, auf welche K weist; das
andere Mal schliesst der logische Gedanke selbst die Beschaffenheit
in sich : nur das Wirken ist so beschaffen, dass ich es fürchte. In
dem dritten Falle führt das den Vordersatz abschliessende ^ 6'^ di-
rect auf diese Bedeutung des So-seins für Si (Gab., §. 462), wobei
durch diese Correspondenz die Wirkung noch mehr gesteigert wird.
Sonach gebraucht Lao-tsi H nie im Sinne einer einfachen Co-
pula, sondern stets in der Bedeutung ,So-sein'.
Es entwickeln sich diese Verhältnisse logisch aus dem durch H
versinnbildeten Begriff.
Seiner älteren Schreibweise nach besteht es aus 0 Üt ,Sonne'
und j£ öing ,exact', was etwa die Sonne in der Mittagslinie dar-
stellte. Seine Bedeutung wäre darnach : ,correct, richtig, so und nicht
anders'. In diesem Falle erfordert der Gedanke, dass die Qualität
bereits beschrieben ist. Hiedurch erhält H gleichzeitig eine auf früher
Gesagtes hinweisende oder demonstrative Wirkung. Die weitere De-
duction führte zu dem Begriff: richtig := so sein, wie es sein soll;
und somit in fortgesetzter Folge zu dem abgeleiteten Begriffe des So-
seins. Allzuhäufige und keinesfalls stets logisch erforderliche An-
wendung dieses Si brachte es mit sich, dass der mit diesem Worte
verbundene Begriff aus dem So -sein fast zu einem einfachen ,sein*
abgeschwächt wurde, in welcher Geltungs weise §i nahezu in der
späteren und neuesten Periode der Sprache erscheint. In der clas-
sischen sowie Lao-tsi's Sprache ist der Begriff des So-seins noch mit
H verbunden.
fjj^ kü weist seiner Grundbedeutung nach auf den Causalnexus,
schliesst also in sich den Begriff der unabweislich noth wendigen Folge.
JIjJJ l nach seiner Grundbedeutung ,etwas anwenden' deutet dar-
auf, dass durch die Verbindimg H-\ die praktische Anwendung einer
bereits genannten Beschaffenheit eingeleitet wird.
342 Franz Kühnert. Dm Partikel j^ etc.
Hingegen weist das einleitende H-kü auf eine besprochene Be-
schaffenheit als Causa für die hiemit nachfolgende Consequenz, im
Causalnexus.
Darin liegt wie ich glaube der Grund für Lao-tsi's Gebrauch
von ]^ H selbst und der mit diesem gebildeten Verbindungen ^ ]^
sa, ]^ ^ H^kü und ^ || H-wei.
^ Si wendet er nie im Sinne einer einfachen Copula an, sondern
stets in der Bedeutung des So-seins an sich und des So-seins, wie es
sein soll, also in der Bedeutung ,richtig^
Ä W§ ^i-wü ist bei ihm gleich werthig mit ,so Beschaffenes
nennt man^
^ jljJJC ^^'^^ findet sich, wenn hervorgehoben werden soll, diss
der Grund oder die Ursache im Causalnexus eine Beschaffenheit ist,
^ zur Bezeichnung des Causalnexus schlechtweg, und endlich H-\
Ä Jtii' wenn die Folgerung praktische Anwendung einer zuvor-
genannten Beschaffenheit ist.
Kleine Mittheilungen.
Ndrastdn Ruins, Kashmir, September 10, 1891, — In The Aca-
demy of August 15 which has just reached me, Professor Bühler
gives the interesting results of his decipherment of two leaves from
the ancient birchbark MS. discovered by Lieut. Bower in the ruins
of the underground city of Mingai, in Eashgaria.
Of Fol. 3 of the MS. Prof. Bühler believes that it contains a
Mantra or charm by which it is intended to force the Nägas or snake-
deities to send rain. This piece is of particular interest as it may, per-
haps, be shown to give an indication of the locahty, where it was
composed. The part of the charm to which I wish to refer here, runs
in Professor Bühler's translation as follows:
*May the god send rain for the district on the banks of the
Gold all round; Eikisi Svähä!'
'I keep friendship with the Dhritar ashtrays and friendship with
the Nairavanas. I keep friendship with the Vh^pdkshas and with
Krishna and the Gautamakas. I keep friendship with the king of
snakes Mani, also with Vdsukij with the Dan^apddas^ with ,
and ever with the Pdniabhadras. Nanda and Upananda, [as well as
those] snakes of [beautiful] colour, of [great] fame and great power
who take part even in the fight of the gods and the demons, — [with
all these], with AnavataptUj with Varuna and with Sarjihdraka I keep
friendship. I keep friendship with Takshaka, likewise with Ananta
and with Vdsumukha^ with Apardjita and with the son of Chhibba I
keep friendship; likewise always with great Manasvin.^
22**
344 EIlEINB MlTTHEILUNGBN.
Professor Bühler, who translates the words goldydh paritddya
by 'the district on the banks of the Gold\ is inclined to identify the
latter with the Goddvari, the well-known river in the Dekhan, and,
accordingly, to ascribe to the charm a South -Indian origin. In
reading, however, over this piece I was struck by meeting with the
names of several of the best known of those numerous Ndgas or
Sacred Springs in Kashmir which, personified in the shape of snake
deities, have from very early times to the present day formed the
object of zealous worship in the 'Happy Valley'. On referring to the
NUamatapurdna which enumerates (in vv. 888 — 956 of my MS. copy)
the names of the chief Nägas of Kashmir, I find in its list not less
than nine of the names which are contained in the charm. Of four
among these Nägas I am at present able to indicate the locality.
The best known of these Nägas or Springs is Ananta (Nila-
matap., verse 893) which has given its name to the town Anantanaga
(called by Muhammadans Islamabad) on the Vitastä, in the Eastern
part of the Valley. Gautama (Nilamatap., verse 915) is the name of
a spring situated to the NE. of Anantanaga, about halfway between
this place and the pilgrimage place of Marta^cJ. In the village of
Zevan, the ancient Jayavana, about seven miles to the SW. of §ri-
nagar, lies the spring sacred to Takshaka which, besides the Nila-
matapura^a (verse 895), is mentioned in Kalhaxiia's Rdjatarahgini
(i. 220) and in Bilha^a's Vikramdnkacharita (see Prof. Bühler's Tour
in Search of Sanshit MSS. in Kahnir^ p. 6). The Vdsuki Ndga (Ni-
lamatap., verse 892 and elsewhere) is still well-known to the Kash-
mirian Pandits and is situated in the hills separating the Devasir and
Shahabad Pargai^as in the Eastern part of the valley. As it is not
marked in the Trigonometrical Survey Maps and has not yet been
visited by me, I am unable at present to give its exact position.
The other Nagas which are mentioned in the Nilamatapura^a,
arc: The Dhritardshira Naga (verse 914); the Alani Näga (v. 954);
the Nagas Nanda and Upananda (v. 993); the Apardjita Naga (v. 907).
Besides the above, the Ust of the Nilamatapura^ia gives several
names of Nagas which resemble more or less the remaining names
Kleine Mitthbilunobn. 345
of the Mantra. On the present occasion I may restrict myself to sug-
gesting the identity of the name of Nairdvana, for which Dr. Hoernle
in his learned paper on this MS. (in the April Proceedings of the
Asiatic Society of Bengal, p. 8) has already proposed to read Aird-
vana, with the Airdvata of the Nilamatapurä^a (v. 923).*
From the names of Sacred Springs in Kashmir identified above
from the Nilamatapurdpa, it would appear that we have to look to-
wards Kashmir as the place of origin of the charm. To this suppo-
sition the mention of a river Gold or GoddvaH in the first part of
the Mantra is nowise opposed.
Among the rivers which according to the mythology of the
Kashmirians took their abode in the country when the Rishi Kah/apa
had freed it from the demon Jalodbhava, the Nilamatapurai(^a men-
tions (v. 156) the river Goddvari. And in fact, to this day this name
is borne by a small river which comes down from one of the nor-
thern spurs of the Pir Panjal Range and joins the Veshau Stream
(the ancient ViSoka) at the village of Gwd*r, in the Devasir Par-
ga^a. The river enjoys considerable sanctity and is still at the pre-
sent time visited by pilgrims. A separate Mdhdtmya relates the story
of the appearance of the Goddvari at this spot and enumerates at
great length the various benefits to be obtained from bathing in its
sacred water.
It must, however, be mentioned in conclusion that I have not
yet in Kashmirian texts come across the shortened form of Gold for
Goddvari J and that Dr. Hoernle, in his paper quoted above, has
suggested a different translation for the words goldydh^ parlveldya.
M. A. Stein.
Dr, Steins researches in Kashmir. — Dr. M. A. Stein, who is
printing a new edition of the RajataraAgi^i, has spent his autumn
1 I, too, made this conjecture at the time when I wrote my paper, but did
uot print it, because the insertion of a n between words ending and beginning
with Towels is unusual. Prof. E. Leumann likewise suggested to me that it would
be advisable to read n-Airdvarieshu.
346 Kleine Mittheilüngbn.
vacation in Kashmir and used it to explore some historical sites and
temples in the valley. The subjoined translations of extracts from
two letters of his will be of interest to the students of Indian histoir
and archaeology. In the first, dated September 10, 1891 he says: —
"These three days I have been busily occupied with the excava-
tion of an ancient temple of biva which is situated in this high valley [at
Narastiin, Trahal Parga^ia]. It has nearly been made invisible by the
jungle and has sunk five feet deep in the ground. I have not been
able to identify the temple and the neighbouring spring, in hononr
of which latter is probably has been built. I have found an unex-
pectedly large number of statues, showing very good workmanship,
which I should think belong to the period between the sixth and
ninth centuries A. D., but unfortunately as yet no complete inscrip-
tion. On one pedestal only a few syllables have been preserved. Be-
sides I have found a "sgraffitto" in old Sarada characters on an
image: ^am 74 Ashd^ha hiti 3 sukravdre dydtak The date
of this visit can probably be calculated.
Before coming here, I was on tour in the neighbourhood of
Pampur and visited also Khonamusha. In Laddu I saw two temple*,
which I take to be of more modern date. In Pampur I found in-
teresting remnants of the Padmasvami, mentioned in the Kajata-
raügi^i."
In the second letter, dated October 12, from Srinagar, Dr. Stelv
concludes the account of his excavations in Narastan : —
"I stopped in Narastan altogether six days and obtained a ver)*
large number of sculptures, which were mostly discovered in the
basin of the spring, which I excavated. The number of statues of
all sizes, many of which are of course damaged, amounts to nearly
forty and all in all I despatched to ^Srinagar fifteen Kuli- loads of
sculptures. Unfortunately very few inscriptions have turned up. Be
sides the two, mentioned in my former letter, I discovered onlv one
more on the pedestal of a statue. It is very much damaged, and
at present I can only read the last word devdlayasya with ccrtaintv.
Perhaps the preceding signs may yet yield the hitherto unknown
Ejleine Mittheilungbn. 347
name of the temple. A good many among the statues and relievos
are of excellent workmanship and in style resemble the Gandhära
sculptures, which we have in Lahore. As, to judge from the archi-
tecture, the temple is certainly not older than that of Marta^icJ, this
relationship of its sculptures would be a further proof for the late
date of most Gandhära sculptures, which, on other grounds also, is
hardly any longer doubtful. Much of the Narastan work decidedly
bears the characteristics of the late Roman, nay of the Byzantine,
style. The statues of Vishnu are in the majority, but there are also
some of öiva, ParvaÜ, Gai^esa etc I have made an accurate
plan of the Narastan temple, and Mr. Andrews, who luckily was in
the neighbourhood, has prepared the other drawings referring to the
architecture. I beUevc the arrangement of this temple to be typical
for other Kashmirian temples, which were built near Nagas [springs].
In every case, where the state of the ruins still permits of a tho-
rough enquiry, I have found the Näga in a separate smaller or larger
walled basin, in front or by the side of the temple. Irrespective of
the Pandrathan temple, which at present stands in a morass, I have
found nowhere a trace of that arrangement, according to which, as
Sir A. Cunningham and others assume, all Kashmirian temples were
placed in tanks. In most cases, e. g. at Bhutesa and Mdrtan4y this is
impossible on account of the ud evenness of the ground; elsewhere, as
at Jaubror (Jayendra vihara) and Avantipura, there are no Nagas.
From Narastan my route went over the Tar-Sar pass into the
Liddar valley, where I found a small temple at Aldmaleivara and
fragments of sculptures near Hotamur, Salt etc. At BhumazUj not
far fi'om Märta^cJ, I think, I have found the BhimakeSava, which is
mentioned in the Bajat. vi. 178. This building interests me particu-
larly, as its builder, king Bhima§dhi (as I read in my edition) is evi-
dently the Bhimashdh of the so-called Kabul dynasty, who otherwise
is only known through Al-Beruni (Sachau, n, 13).
I then continued my tour through the Kotihar, Bringh and Shd-
hdbdd Parganas and visited there all the sites, mentioned by Kalhajia,
among others also Kapatesvara, where the buildings, erected according
348 Kleine Mittheilunoen.
to Rajat. vn. 191 by king Bhoja, could be actually identified. Fol-
lowing the line of the Pir Panjal, I next went to Htrpur, the an-
cient äürapura, whence I ascended the Rr Panjal pass. Through
enquiries on the spot I succeeded in fixing the position of DhcJcka,
the long sought frontier fortress of Kramavarta, which is mentioned
repeatedly by Kalhapa^ and to clear up various other points^ con-
nected with the ancient topography of the route."
These extracts show that the detailed report of Dr. Stein's ex-
plorations, which, as he adds, is finished and will be printed at once,
will furnish important additions to our knowledge of the ancient geo-
graphy and archaeology of Kashmir.
November 26, 1891.
G. Bghler.
Awestisch xshmöka, — Die Richtigkeit der von mir in dieser
Zeitschrift (iv, S. 309) gegebenen Erklärung des awest. x^^^^^
(jmhmöka = ^u$hmäka =: ^^Shmäka = x^hmäka) wird von Bartholo-
MAE (Brügmann-Streitberg's Lidogemianiscke Forschungen i, S. 185)
in Zweifel gezogen. Derselbe Gelehrte fordert den Nachweis eines
zweiten Falles, wo l, j in g übergegangen, 2. u zu ^ (das er Schwa
nennt) verkürzt worden und 3. wo dieses ^ ganz ausgefallen ist.
Ich erlaube mir in den nachfolgenden Bemerkungen dieser Auf-
forderung nachzukommen.
Dass j im Altiranischen die Tendenz gehabt hat, sieh in d&
zu wandeln, dafiir spricht schon die Form jii£§m = altind. jüjam.
Aus jüjam entstand zunächst jüd&§m und daraus jü£^m ebenso wie
aus awest. raetiajeitt die neupersische Form >^^ (rezad) hervor-
gegangen ist. Ein zweiter Beleg ftlr diese Tendenz scheint mir in der
Figur des anlautenden ^ zu liegen (ko), die aus ditj entstanden ist, so-
wie auch in dem Umstände, dass im Neupersischen dem alten j im
Anlaute ein d^ (^) entgegengestellt wird. Beispiele dafUr sind: awest
jawa- = neupers. y^, awest. jawaetät- = neupers. »^.^^-^ awest. jatcä-
Kleine Mittheilungbn. 349
n^m = neupers. i^\y^y awest jätu- = neupers. ^>^., awest. jima- =
neupers. ^»a..^
An dem Uebergange des j in di im Altiranischen zu zweifeln
wäre ebenso unstatthaft als wenn man den Uebergang des zwischen-
vocalischen d durch die Mittelstufe d in z bestreiten wollte blos des-
wegen, weil sich dafUr nur die beiden unzweifelhaften Fälle awest.
guz = altpers. gud (griech. xuö, altind. guh für gudh) und jezi :=
altpers. jadij (altind. jadi) beibringen lassen und man auf Grund
blos zweier Fälle kein allgemein giltiges Lautgesetz decretiren kann. ^
Für die Verkürzung von u zu § möge als Beleg die Form dr§g'
wat' dienen, die aus drugwat- (vgl. altind. druhwan-) hervorgegangen
ist, vielleicht auch fs^ratu-, fs^ratu- (Gäthä-Dial.), das f\Xr fauratu- =
pasuratu- stehen dürfte, obwohl pcwtt- sonst zu f§hu- zusammenge-
zogen wird.
Dass das aus u oder t verkürzte ^ ganz ausfallen kann, dafür
liegt in der Wurzel stä ein klassischer Beleg vor. Aus hUtämi wurde
h§ätämi und daraus xstämi. Auf xütämi sind zu beziehen die Formen
XHä, ax^tat, frax^täite, frax^tänB, frax^tata. Hier wird gewiss Nie-
mand das X ^ einen ,Vorschlag^ erklären.
Gleichwie slxxs jaög -^ S der Stamm jaöx^h geworden ist, entstand
aus dem hypothetischen gShmäka- (g§ähmäka') das factisch vorhandene
XShmäka'.
Awestisch htm = PaKLaim ^. — Dass meine in dieser Zeit-
schrift I, S. 82 gegebene Interpretation des im Huzvaresch-Vendidad i,
22 stehenden ^ richtig war, beweisen mehrere Parallelstellen, in
denen das awest. him ebenso wiedergegeben wird. Man vergleiche
namentlich Jascht v, 1 : jazaUha me him spitama zaraduStra jäm ard-
Wim süräm anähitäm. Dafür erscheint in der Huzvaresch-Paraphrase
ttx)»^ irTfeo* -j ^ if» j -löir^^. Also wieder awest. him =
Pahlawi ^.
> Vgl. über diesen Punkt Spiegel, Vergleichende Grammatik der alteranischen
Sprachen, S. 37.
2 In Betreff solcher isolirt dastehender Lautgesetze vgl. unten C^t^«
350 Kleine Mittheilungen.
Pahlawi 5015. — Dieses Wort, das im Neupersischen AijS laatet
und im Pazand kerba geschrieben wird, ist ein religiöser Aasdrack
und bedeutet ,cine durch die religiösen Pflichten vorgeschriebene
gute Handlung, durch die man ein Verdienst für das Jenseits sich
erwirbt^, im Gegensatze zu ^"j = neupers. j\S ,eine gewöhnliche Hand-
lung^ — Ich finde davon keine Etymologie angegeben. Das Prototyp
dazu im Altiranischen fehlt; ich möchte es mit dem altindischen kjrpä
,Mitleid, MitgefiihP in Verbindung bringen.
Pahlaici ))srr. — Dieses Verbum, welches ,abnagen, verschlingen*
bedeutet, wird traditionell güdan gelesen; West-Haug sprechen es
yaldan aus, indem sie neupers. ^J^J^.t^^- ^^^^ O^^"-;^ damit vergleichen.
Dagegen ist zu bemerken, dass o^^'t^^- ™ neupersischen L#exicon
gar nicht vorkommt und ^^j^JLä. in der Bedeutung ,rodere dentibus*
ohne Quelle, blos auf die Angabe des persisch -türkischen Wörter-
buches Farhang'i'Su'üi'i verzeichnet wird.
Ich lese n^r: gartann und sehe darin die awestische Wurzel
gar ,verschlingen' =: altind. girati, wovon auch awest. garah- ,Kehle,
GurgeP = neupers. ^ stammt. — Das Verbum ))rr ist im Neupersischen
verloren gegangen, so dass ^ isolirt dasteht, gleichwie zu ^^j> das
Verbum im Pahlawi n^O»^-*, Präs. Cfi^-> = altpers. durui^ awest. dnä
noch existirt, dagegen im Neupersischen ganz verschwunden ist.
Pahlawi ii^ro^ö. — Dieses Verbum wird traditionell franäftan
gelesen; West-Haüg lesen es frawäfan (resp. fraväftanS). Es be-
deutet: ,to diffuse, to distribute, to circulate, to move about^ to se-
parate, to advance, to esteem, to respect^ — Die Etymologie des-
selben wird nirgends angegeben. Nach meiner Ueberzeugung gehört
es zu dem oben S. 257 behandelten h^övö, zu welchem es das Causa-
tivum darstellt, und ist fraräßan zu lesen. Die beiden Verba nsrovo
imd n^OYö verhalten sich zu einander wie ^«^UwMi,t^.> zu ^^^;LM>Uiü.
^^jX^y^ljij Präs. ^^^.»ao entspricht awest. ni-shad(kad) , Präs. ni-ihidaid,
dagegen ^^^;i**jL:£o, Präs. ^Uio, awest. ni-Shädajeiti, — ^'■^■^^Sö und ^UäJ
sind Neubildungen aus den alten Präsensformen mittelst des SufBxes
-na^ also ■ *; A'^ = ni-shid-na-m, ^Läo = ni-Shäd-na-m,
Ejleine Mittheilungbn. 351
Neupersisch ^JS, 6Jm\, — Beide Formen, mit Jä-i-ma^hOl zu
sprechen, bedeuten ^Vermischung' und dann ,coitus^ Vullers {Lex.
Pers.'Lat. i, 64, b) stellt sie zu ^^^xi^l, ,lit. ^ cum g^ permutata*, das
er wiederum mit dem altind. miSra- in Verbindung bringt Dies alles
ist unrichtig. ^^^xi:C:^\, Präs. ^yy^ mit der Nebenform o*^>^^ gehört
2sa ^-jXs:t^f awest. miz-, altind. mih-. In ^^, ^^«^ ist das ^ der
Reflex des grundsprachhchen gh ebenso wie in j^ , Wolke' = awest.
maSya-j altind. mSgha-, ^^\ verhält sich zu ^ wie griech. pwtxö; zu
ijxtX^Y). Auffallend ist dabei die Gestaltung des gh der grundsprach-
lichen Wurzel migh, die gemäss dem awest. miz, Ht. me£u, myhi ,ich
pisse', ind. miÄ- (rnl^ha-) als migh angesetzt werden muss. Dabei
lassen sich gh imd ^h nebeneinander nachweisen, einerseits in ^^
TnaBya-, megha-, welche auf maigha-, imd andererseits in y^ ,Urin',
maeza-, mBha-, welche auf maigha- zurückzuführen sind.
Neupersisch ^^^x.*ob. — Von ^^^X-^^b ,necesse esse, oportere, de-
cere' finde ich keine Etymologie angegeben. Das Wort lautet im
Pahlawi ii^r»^*0', Ues äpäjastan. Ich vermuthe darin ein altpersisches
ä-pad, das der Bedeutung nach mit dem altind. upa-pad (upapad-
jäte) stimmen dürfte. — Es sind namentUch die Bedeutungen 6 und
7 bei BöHTLiNGK-RoTH, Sanskrit 'Wörterbuch unter pad-\-upa heran-
zuziehen. — In ^^yi^li steckt ebenso das Verbum substantivum, mit
welchem ä-pad zusammengesetzt wurde, wie in ^;^^i*^j, ^^JX^\^y
.yL**ulü» u. s. w.
Neupersisch ^^^;Li\jwo,. — ^^yi^\jJo, ,daflir halten' wird auf zwei-
fache Art gedeutet. J. Darmesteter {Etudes Iraniennes i, 308) erklärt
es als eine Contraction von pa-in-däStan; ich habe (in dieser Zeit-
Schrift ni, 119) es auf Pahl. n^r^ö^ no zurückgeftihrt. Gegen meine
Erklärung lässt sich Manches einwenden; dagegen ist auch die erstere
Erklärung gegen Einwände nicht sicher. Entspräche nämUch ^^^xio\j^
einem Pazand pa-in-däStan, dann müsste es ^2^;l^\wX-ojo lauten, da
dem Pazand pa- im Neupersischen vor In, an u. s. w. regelrecht bad-
zu entsprechen pflegt.
Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. Y. Bd. 23
352 Kledcb ^InTHEDLCXGsr.
XeupersUch vr^aa> — Neapers. c:.Jl^ yPaai^ ^nird von Vrixns.
dem auch Jusn folgt, auf awesL jaOiti zaruckgefuhrt. — Mir scheini
diese Zasammeiistellimg nicht richtig zu sein, da hiemit das / der
nenpersischen Form nicht erklärt wird. Das Vorbild der nenpersuehen
Form lautete im Pahlawi iw, welches West-Haug sonderbarer Wase
duräd lesen, indem sie dabei wahrscheinlich an einen Zusammenhing
mit ^y ^wei^ denken. PahL icfr ist aber guxi zu lesen, das ein awesL
juxti' voraussetzt, wie schon J. Dakmbstetkr (Et. Ir, i, 88) ein-
gesehen hat. Aus ^ujt entstand erst später guft durch den bis jetn
isolirt dastehenden Uebergang des % ^ ff ^^ Aem. aber ^ngftapjita
der Pahlawi-Form nicht gezweifelt werden kann.
Xeupertuch ,^yw. — Dieses Wort ist bisher nicht erklärt wor-
den. Es ist nicht x<>* sondern qai zu lesen, wie aus der Transcription
des Pahlawi -^jr im Pazand hervorgeht. — Sicher steckt im Anliate
das Element hu-, so dass wir auf eine ältere Form hu-usa oder hä-
aija hingeführt werden. Eine awestische Form hwaihja (von aäd-
,Auge') würde »mit schönem Anblick versehen, schon £ur das Auge*
bedeuten, woraus dann die anderen Bedeutungen des ^-y^ , nament-
lich aber .lieblich für den Geschmack* sich entwickelt haben.
Xeuyersiich ^^J^\> und Verwandte. — J. Darmestetek {Etuiti
Irameune^ u i'M-S^ nimmt an. dass jene Verba, welche dem i des
Infinitiv ein r im Pnisens entgegenstellen, wie ^^^zJ:^\^'-^^J von einer
mittelst i erweiterten Form der Wurzel abzuleiten sind, die im In-
finitiv das r. im Präsens das ^ verloren hat. Diese Erklärung ist nicht
richti^r. Jene Verba, welche im Xeupersischen mit « vor dem InfinitiT-
suffixt.' tan auftreten, haben im Pahlawi statt des s häu£g noch r.
Man findet »t^p^r* gegenüber neupers. ^jXJisjS, nr^r gegenüber neupers.
♦ jL^-'^J u. s. w. Im Neupersischen selbst erscheint neben ^^^yXJjLJt die
Fc»rm ^,:>,'--i^. Es liegt hier also thatsäehüch ein späterer Uebergang
von r in i vor.
XeuftersU'^h ^m,^. — ^•,^ .salutatio, bonorum apprecatio* lautet im
Pahlawi r^^. Jas ins Arm<:nische als ^1^.*^— — übei^*gangen ist Wie
Kleine Mittheilüngen. 353
bekannt, gehen ^•» — i^n^utun auf das awest. drwatät- ,Gesundheit^
zurück. Da aber, wie ich nachgewiesen habe, dem Thema des neu-
persischen Substantivs der alte Accusativ Singularis zu Grunde liegt
und dieser in unserem Falle drwatät§m lautet, so mtisste die daraus
entstandene neupersische Form regelrecht als >\>^j> erscheinen. Augcn-
scheinUch ist >^j> einer der wenigen Fälle, die auf den Nominativ
Singularis zurückgehen, also == drwatäs (für drwatät-s)^ über welche
F. Spiegel in dieser Zeitschrift i, 249 gehandelt hat.^
Neupersisch j^, — J. Darmesteter (Etudes Iraniennes i, 106)
flihrt j^ ,Löwe^ (aber §er nicht ^ir, wie Darmesteter schreibt) auf
ein awest. x^hadrja- ,königlich^ zurück, gestützt auf die Gleichung
j^>ji = arta-xSadra, — Der Fall würde lauthch zu den unter ^>
(s. diesen Band, S. 261) angegebenen Beispielen gehören, wo e aus a
durch Ersatzdehnung hervorgegangen ist. Diese Etymologie, so plau-
sibel sie auch erscheint, ist dennoch kaum richtig, da die Form des
Pahlawi ^»** mit ihr nicht in Einklang zu bringen ist. ^■>** kann ent-
weder aser oder asadr gelesen werden. Mir kommt die erstere Lesung
desswegen als die richtigere vor, weil j^^^ = arab. j.-m»\ die Auffassung
von ^•»** in der Weise wie ^tO)* ausschliesst. Wie aber J^*-» zu er-
klären ist, bin ich selbst vor der Hand ausser Stand anzugeben.
Neupersisch >b^. — Im Neupersischen bedeutet ^b^ ,clamor
altus oppressi vel afflicti, lamentatio, clamor flebilis ad auxilium im-
plorandum^ (Vullers, Lex. Pers,-Lat. ii, 675, b). — Ganz verschieden
davon ist die Bedeutung des entsprechenden Wortes im Pahlawi.
Dort bedeutet t^ö ,help, assistance, aid, succour, relief, entspricht
also in dieser Richtung nicht 3b^, sondern vielmehr ^^^^^U^. West-
Hauq leiten das Wort von awest. frl, altind. pri ab. Dies scheint
nicht richtig zu sein. Ich sehe in ^b J — ^r-trö den Reflex eines voraus-
zusetzenden altpers. frajäti (von altind. pra-ja) mit der Bedeutung
* Wahrscheinlich haben alle Stämme auf -tut den Nominativ zu Grunde ge-
legt. Vergl. weiter Jo^l^ = KviesX. jaw<ietät'. Eine Ausnahme bilden die Eigennamen
>\>j^ = awest haurwatätfm und >\^y^ = awest. am^flälfm, welche der religiösen
T :a^.^a«.
354 Kleine Mittheilungen.
,da8 Zu-Hilfe-kommen^ Aus der im Pahlawi vorhandenen Bedeutung
,HiIfe^ entstand später durch Vermittlung des Rufes ,Hilfe!^ jene Be-
deutung, die oben für das neupers. ^by» angegeben worden ist.
Neupersisch ^\^j\S. — Die ursprüngliche Bedeutung des neu-
persischen Wortes c>^^j^y cMj^ jKarawane^ ist noch nicht festgestellt
worden. Dasselbe lautet im Pahlawi röv*5 oder jyv*^. Da seine Bil-
dung mit jener von rcr-> = ^^^,j>, c^^^j wo ro = awest. päna- (z. B.
in räna-päna- ,Beinschiene^, eigentUch ,Bein - Schutz^) ist, überein-
stimmt, so kann das erste Glied ^l^ unmöglich auf ^U ,Werk^ bezogen
werden, da ,Werk - Schutz^ ein ganz unpassender Ausdruck fiir die
,Karawane^ wäre. Es kann mithin nur jenes j\S darin stecken, das
auch in J*o^*5 = j\^j\S ,Krieg, Schlacht, Schlachtfeld^ erscheint und
auf das in den achämenidischen Keilinschriften vorkommende Wort
kära- ,Heer^ = goth. harjis (harja-) zu beziehen ist. Damach wäre
^^\^j\S =: röv*5 gleich einem vorauszusetzenden altpersischen kära-
päna- ein Bahuwrihi: ,die den Schutz Bewaffneter gemessen Je*
Händlerschaar.
Neupersisch ^»x^>^. — Dieses Verbum bedeutet einerseits
,hören^ (o^^ o^>^^ O^^^^^^)^ andererseits ,suchen, forschen^ (cr^***^
^>y^ ,jA*-u^^ yj^^^^ Ci'^^::^^)' ^^^ Form desselben lautet im Pah-
lawi: ))tO^*ri. J. Darmesteter [Ktudes Iraniennes i, 85, Note 2) führt
es auf ni-jaöx^h ,entendre^ zurück. Ich glaube, dass hiemit die ur-
sprüngliche Bedeutung nicht getroffen ist. Der Stiimm jaö^^li ist eine
Weiterbildung von jug. Das vorauszusetzende Verbum ni-jaöxt'haß
muss bedeutet haben, ich rüste mich, ich mache mich an etwas',
woraus einerseits die Bedeutung ,ich bin bereit, folge, höre^, anderer-
seits die Bedeutung ,ich suche, forsche' hervorgegangen ist. Dem awest.
jaöxsti' ist gewiss keine andere Bedeutung als jene ,Kraft' beizulegen.
Neupersisch ^-Js^\j..^, — Das Wort ^Uxo\j..^jb bedeutet (Va-
LERS, Lex. Pers.'Lat n, 1467, a) ,qui cum altero confabulatur, arcani
particeps, socius, familiarise — In Betreff des zweiten Gliedes dieses
Compositums bemerkt Vüllers i, 798, b ^j^U*o\^ ,divulgatio, fama.
Kleine Mittheii.ungen. 355
historia^ narratio, fabula, parabola^ und fügt hinzu: ,vox fortasse a
^^jX^^h scire derivanda est^ Dies ist unrichtig. ^-jL:Cm>\> lautet im Pah-
lawi rr^r-^ und ebenso ^Ux*>\jc^: rr^^rt^T. Aus rr*r^ entstand einer-
seits ^^\Xa)^\^ ^societas in negotio^, andererseits unser ^^LXx*>\^, dem im
Pazand das Vorbild da^stärij däistän entspricht. — Mit dem Pahlawi
rr*r-^ ist das armen. ifM^uiutumiaA identisch, welches auf ein altpers.
däta-stäna- ,Tribunal' zurückgeht. Das altpersische Wort hama-däta-
stäna- ,gleiches Recht verfechtend^ (im Huzwaresch entspricht dem
Ausdruck rr^sMö^? das Wort »lOV) scheint ein allgemein gebrauchter
Gerichtsausdruck gewesen zu sein, aus dem die oben bei ^Ux*>\»x»jb
angegebenen Bedeutungen sich entwickelt haben.
Neupersisch doU^^^jb. — ^U**-«jb ,Nachbar, Genosse^ bedeutet
wörtUch ,gleichen Schatten habend^, d. h. , Jemand, der mit einem
zusammen unter demselben Schatten wohnte Im Pahlawi kommt in
demselben Sinne yiyV ^dieselbe Erde, denselben Boden habend^ vor,
dem im Neupersischen ^Tlir^ entspräche.
Neupersisch ^yJb. — J. Darmesteter (Etudes Iraniennes n^ 114)
meint ^yJJb (wahrscheinKch hanöz und nicht hanüz) ,noch, bisher,
immerfort' sei auf altind. anüc- (anu-aüc) ,avec h orthographique^
zurückzuführen. Diese Deutung scheint nicht richtig zu sein. Wir
müssen jyJb mit armen. <JiiÄi«*yti»^ ^fort und fort, immerdar' in Ver-
bindung setzen, das im Pahlawi eine Form tytyr ergäbe. Das Pah-
lawi-Lehnwort <J«Äi«*yti»^ dürfte einem vorauszusetzenden altpers. hanä
apadä ,immerfort^ entsprechen.
Awestisch apäxtara, (Verbesserung zu S. 256,) — Statt ,vielleicht
auch apäxtara- ,Norden' = apa-axtara ,gestirne-los' lese man: ,viel-
leicht auch apäxJtara- ,Norden' = apa-axtara ,gestim- (d. i. sonnen-)
los', vgl. W. Bang in Bezzenberoer's Beiträgen xv, S. 317, wo aber
gerade der Schluss der Glosse zu Vend, xix, 19 auch hätte citirt
werden sollen. Derselbe lautet:^-sr V-Hro'^j» tonr? »to* i^ to*; vgl.
diese Zeitschrift ni, S. 25. — Identisch damit ist Bundahiifn Seite xiv,
Zeile 5 S.
356 Ejlbinb Mittheilungbn.
Neupersisch J*y (Nachtrag zu Seite 264). — Für die Bedeu-
tung von ^^ = iO)r im Sinne des griechischen depißpoaia ist Artcd'
Viräf-Nämak x, 6 heranzuziehen. Dort steht: )f^My^ -VP ytrink den
Unsterblichkeitstrank !^
Ebenda Zeile 12 v. u. lese man statt: ,dem Namen des bekannten
Sasaniden-KönigSy welcher . . /: ^dem Beinamen des bekannten Sa-
saniden-Eönigs Chusraw, welcher . . /
Dabei möge der geneigte Leser noch die folgenden Druckfehler
verbessern: in diesem Band, S. 174, Zeile 18 v. o. statt ,die wichtigste
Epoche der armenischen Geschichte^ lies: ,die wichtigste Epoche der
Geschichte Armeniens^ Band iv, S. 86, Zeile 14 v. o. statt vowr hes:
(e*)0^r und Zeile 3 v. u. statt skrt. antkä lies: antka-. Band m, S. 26,
Zeile 8 v. u. statt ,welches Anahüma selbst ist^ lies: ^welcher Anahüma
selbst ist' und Zeile 1 v. u. statt ,werde ich es nicht abschwören' hes:
,werde ich ihn nicht abschwören'.
Friedrich MOlxjbr.
J
I
■ UNJV. OF MICH. 2®°^«-— ---^^M
■ FEB 111324 ^H
H BOUND ^U
1
j
F
DO NOT REMOVE 1
MUTILATE CARD 1