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DEUEflLICH'sche I if £?' T, (? ^n 1
ICHHANDLUNH 1 N^ J •> ^ *
I BUCHHANDLUN.
in Gröttinsen.
^DEUERLICHWhe
lUCHHANDLUNl
In Götting«n.
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WILHELM GESENIÜS'
A
HEBRÄISCHE GRAMMATIK
NACH
E. RODIGER
VÖLLIG UMGEARBEITET UND HEßAUSGEGEBEN
VON
E. E.AUTZSCH,
DER THXOIiOaiB UND FHILOBOPHIB DOCEOB, OBD. f BOFESSOB D£B THEOIiOGIE
AN DEB xmiVBBSITÄT ZU BASEL.
^
22. AUFLAGE.
HIT BiKEB SCHBIFTTAITBL VON Db. J. BUTDia.
"^LEIPZIG,
VERLAG VON F. 0. W. VOGEL.
1878.
t^n^^
DEC341ÖÖÜ
Jva&if,
t^i.^
HARVARD
UNIVERSITY
lAR 30 1962
Das Becht der Uebersetzung dieser neuen Auflage in fremde Sprachen ist vorbehalten.
VORWORT.
l
jo. der Vorrede, mit welcher der selige BÖdiger (+ 15. Juni 1874) die
letzte von ihm bearbeitete Auflage dieser Grammatik begleitete, heisst es
im Eingange: „Die hebräische Grammatik des verewigten Geseniiis sollte
schon ihrer ersten Anlage nach hauptsächlich dazu dienen, den Lernenden
auf Gymnasien und Universitäten in möglichst einfacher und leichtfasslicher
Weise in das Studium der hebräischen Sprache einzuführen. Sie stellt
daher cUe Spracherscheinungen als solche überall in den Vordergrund und
zeigt die Fäden ihres Zusammenhanges mehr nur andeutend auf der hintern
Scene, erkennbar fär das geübtere Auge, aber auch nicht störend für das
schwächere, welches sich erst noch mit den hervortretenden Formen be-
kannt zu machen hat. Ebenso hat die Anordnung dieser Grammatik ^
etwas äusserlich Gegliedertes, daher für den Anfänger Durchsichtiges und
Bequemes. Jene methodische Anlage und diese Gliederung sollte der neue
Herausgeber im Allgemeinen festhalten, und auch der äussere Umfang des
Buches sollte ungefähr derselbe bleiben. Es war keine leichte Aitfgabe
für mich, innerhalb dieser durch die Umstände gebotenen äusseren Schranken
darzulegen, was theils "die eigene Anschauung und fortschreitende Beob-
achtung, theils die eingreifenden Forschungen Anderer an die Hand gaben.'^
Der neue Herausgeber kann sich diese Worte der letzten vorrede
in ihrem ganzen Umfang aneignen. Er ist mit Vergnügen in die Arbeit
des sei. Södiger eingetreten, weil er in vieljähriger Thätigkeit auf dem
Gebiete des hebr. Elementarunterrichts die oben dargelegten Gesichts-
punkte, sofern sie sich auf das BedürMss der „Lernenden auf Gymnasien
und Universitäten^ beziehen, als die richtigen erkannt hat. Dazu ist auch
diesmal die äussere Anlage des Buches durchaus dieselbe geblieben, ob-
schon der frühere Umfang (abgesehen von dem etwas grösseren Format)
nm einige Bogen überschritten werden musste. Ich kann nicht leugnen,
dass ich die Gruppirung des Stoffes in manchen Puncten anders gewünscht
hätte, zumal dieselbe nicht selten zu Wiederholungen nöthigte, die bei
einem Eingreifen in die Anordnung des Buches zu vermeiden gewesen
wären. Aber alle Bedenken in dieser Hinsicht kamen gegenüber dem
zweifellosen praktischen Bedürfoiss nicht in Betracht. Einestheils schien
es nicht angemessen, den Lehrern, die durch jahrelangen Gebrauch mit
dem Buche vertraut waren, die Einarbeitung in eine völlig andere Anord-
nung desselben zuzumuthen: andemtheils galt es, Rücksicht zu nehmen
auf die zahllosen Citate aus dieser Grammatik, die sich in den am weitesten
verbreiteten Commentaren zum A. Test, (wie namentlich in denen von
Delitzsch) und nicht minder in der trefflichen Neubearbeitung des Gesenitis'-
schen Handwörterbuchs von Mühlau und Volck*) eingestreut flnden. Alle
*) Gesemus* hebr. u. chald. Handwörterbuch i\. d. A. T. Achte Auflage.
Neu bearbeitet von F. Mühlau u. W. Volck. 1878. 15 M. Leipzig, P. C. W. Vogel.
IV Vorwort.
diese Citate würden durch eine veränderte Zählung der Paragraphen
illusorisch geworden sein und dieser Eventualität gegenüber war es dringend
geboten, lieber das kleinere Uebel einer hie und da nöthigen Wiederholung
desselben Stoffes mit in den Kauf zu nehmen.
Eine ganz andere Frage für den neuen Herausgeber war die, wie weit
er sich innerhalb des gegebenen äusseren Bahmens an Form und Inhalt
der letzten Auflage gebunden erachten sollte. Der sei. Bödiger durfte mit
Kecht sagen, dass dieses Buch Dank seinen Bemühungen „allmählich ein
anderes und den gesteigerten wissenschaftlichen Bedür&issen entsprechen-
deres" geworden sei (s. den Schluss der Vorrede zur 21. Auflage). Bei
alledem waren ihm die grossen Mängel, die sich von Auflage zu Auflage
fortvererbt hatten, keineswegs verborgen und nach einer Mttheilung des
Herrn Verlegers trug er sich lange mit dem Gedanken einer gründUchen
Erneuerung des Buches. Was ihn an der Ausführung des Planes hinderte,
war selbstverständlich nicht der Mangel an Beherrschung des Stoffs, son-
dern einerseits eine fast übertriebene Vorsicht in der Au&iahme neuer
Meinungen, sobald sie ihm irgend noch den Charakter der blossen Hypo-
these zu tragen schienen, anderseits eine Pietät gegenüber der ursprüng-
lichen Arbeit des Verfassers, die sich selbst auf £e rein formelle Aussen-
seite derselben erstreckte. Eine Vergleichung der früheren Auflagen hat
mich gelehrt, dass sich nicht nur zahlreiche jetzt veraltete Redewendungen,
sondern auch die hie und da bedenkliche stilistische Fassung ganzer Para^
graphen zurückverfolgen lässt von der 21. Auflage bis zur ersten von 1813 !
Schwerlich wird es mir nun jemand als blosse iTeuerungssucht anrechnen,
wenn ich es nach 65 Jahren an der Zeit fand, ein Neues zu' pflügen, und
wenn darnach das Buch innerhalb des alten Bahmens eine dermassen ver-
änderte Gestalt gewonnen hat, dass nur in wenigen Fällen drei Zeilen
hinter einander ganz unangetastet geblieben sein dürften. Es versteht sich
von s^elbat, dass es bei einer so totalen Umgestaltung und bei der Hück-
sicht auf die praktische Brauchbarkeit des Buches ganz unmöglich gewesen
wäre, dieZuthaten und Neuerungen der 22. Auflage von dem Text der vorigen
zu unterscheiden. Gern verzichte ich daher im Voraus auf die Priorität in
allen den Punkten, wo eine solche für Qesenvus oder Madiger in Anspruch
genommen werden möchte; zugleich aber geht aus Obigem hervor, dass ei^
billiges TJrtheil über die mühevolle Arbeit des jetzigen Herausgebers nur
aus einer genauen Vergleichung der neuen Aimage mit der letzten von
Rödigefs Hand gewonnen werden kann.
Neben der durchgehenden Verbesserung der stilistischen Form des
Buches und der möglichst präcisen Fassung der Kegeln war mein Haupt-
augenmerk darauf gerichtet, in der Aufstellung der Sprachformen dem
gegenwärtigen Stand der masoretischen Textkritik bis ins Kleinste Bech^
nung zu tragen. In den kritischen Ausgaben von Baer- Delitzsch zu Genesis,
Jesaja, Psalmen und Hiob, in dem 1876 erschienenen 1. Theil der Massora
magna von Frensdorff, sowie in der Ausgabe des Codex babylonicus von
Strack omd anderen Arbeiten des letztgeniumten Gelehrten war ein Material
geboten, welches dringend zu einer umfassenden Verwerthung aufforderte.
Dieselbe erstreckte sich indess nicht bloss auf eine correct^e Wiedergabe
der Sprachformen, sondern auch auf die gründliche Umgestaltung und Er-
gänzung ganzer Abschnitte, die in keiner Weise niehr dem gegenwärtigen
Bedürfhiss genügen. Wir nennen beispielsweise den Abschmtt über cUe
Accente (§. 15), in welchem nimmehr eine Scheidung zwischen den prosai-
schen und poetischen Accenten vollzogen ist, den Abschnitt über das
Metheg (§. 16, 2), über das Dages euphonicum und die mit demselben zu-
Vorwort. V
sanunenhängenden Betonungsregeln (§. 20, 2), über die Pausa (§. 28) u. a. m.
Je unscheinbarer sich die Kesultate solcher rein formelle Untersuchungen
ausnehmen, desto mehr hofft sich der Herausgeber den Dank derer ver-
dient S5U haben, welche das Mühevolle und Zeitraubende derselben zu be-
urtheUen wissen und gleichseitig überzeugt sind, dass sich diejenigen im
Irrthume befinden, weldie mit vornehmer Geringschätzung auf jene Minutiora
der grammatischen üeberlieferung herabsehen zu können meinen. So zweifel-
los es ist, dass die Arbeit der Masoreten von Miss Verständnissen und Irr-
thümem nicht unbeeinflusst geblieben ist, so sehr setzt sie doch den Forscher
in Staunen, je tiefer er in das G-anze des Systems eindringt; und so lange
wir für die Erkenntniss des Hebräischen in erster Linie auf die masore-
tische Üeberlieferung des alttestamentlichen Textes angewiesen sind, wird
es immer die yomehmste Aufgabe eines gewissenhaften Grammatikers sein
und bleib^i, sich unbeschadet seiner abweichenden Anschauungen mit
jenem System in seiner correcten Gestalt vertraut zu machen.
Was die Hereinziehunff von sprachvergleichenden Bemerkungen be-
trifft, so hatte schoai der seL Bödiger dem zweifellos Stichhaltigen aus dem
System 0lshatisen*8 in ziemlichem Umfange Bechnung getragen. Schon
von den letzten Auflagen galt daher kemeswegs mehr das landläufige
Urtheil, dass die Q^8en%ii$*B&e Grammatik nur den empirischen Stoff ohne
rationelle Begründung biete. Die gegenwärtige Neubearbeitung ist auf
dem von Bödiger eingeschlagenen Wege noch einige Schritte weiter ge-
gangen. Nicht dass ich den Lernenden mit den jetzt so beliebten „Ent-
wickelungsreihen^ behelligt hätte. Dieselben sind an ihrem Platze in rein
wissenschaftlich gehaltenen Abrissen zum Gebrauche des Semitisten von
Fach und mögen diesem als Grundlage und Anreizung zu weiterer Forschung
dienen. Li einer Schulgrammatik dagegen könnten sie nur störend wirken,
zumal dabei gar oft Hypothesen mit unterlaufen, die einen lebhaft an
Gleichungen mit mehreren Unbekannten erinnern. Dem gegenüber erschien
mir die Methode Bödigers durchaus zweckentsprechend, nur solche Parallelen
au£sustellen, welche auch von dem des Arabischen u. s. w. Unkundigen
leicht ergriffen und für das Yerständniss der hebräischen Lautgesetze und
Formenbildunff thatsächlich genützt werden können. Der Fortschritt, den
ich in dieser Neubearbeitung angestrebt habe, besteht darin, dass die Ver-
weise auf die sogen. Grundformen nicht bloss gelegentlich bei einzelnen
Puncten, sondern consequent bei allen in Betracht kommenden Fällen
wiederholt sind, so dass sich der Lernende z. B. der Wahrnehmung nicht
entziehen kann, in welchem UmfEuig die Verdünnung eines urspr. ä za t
in der hebr. Formenbildung Platz gegriffen hat.
Li der Darstellung der V^balformen war ich ausserdem bemüht, den
früheren Text durch eme möglichst vollständige und correcte Au&ählung
aller irgendwie abnormen Bildungen zu ergänzen. Wie auf anderen Ge-
bieten leistete hier ausser Qimchi'a Mikhlol (Grammatik in der Ausgabe
von Bittenberg, W. W. B. in der Ausgabe von Biesenthal und Lehrechf)
die noch nicht genug gewürdigte Grammatik des Abraham de Balmis
(troiK nipa Venet. 1523) vorzügliche Dienste.
Li der Lehre vom Nomen musste aus den oben erörterten praktischen
Gründen die bisherige Numerirung der verschiedenen Büdungen in §. 84
und 85 beibehalten werden, so vi^ sich auch gegen die Anordnung der-
selben einwenden Hesse. Dagegen wird es mir niemand verübeln, dass ich
in der Au&tellung und Erläuterung der Nominal-Paradigmen gründlich
mit dem Bisherigen aufgeräumt habe. Dieser Abschnitt ist wegen des
(aus der ersten Auflage fortgepflanzten) roh äusserlichen Schematismus der
VI Vorwoi-t.
9 Decliuationen, in welchem ganz verschiedene Bildungen zusammenge-
würfelt, zusammengehörige dagegen auseinandergerissen sind, schon längst
als die partie honteme des ganzen Buches erkannt worden. Sollte es trotz-
dem noch jemanden bedünken, als ob die fiühere Fassung der §§. 93 und
95 gerade wegen ihres äusserlichen Schematismus für die Zwecke der
Schule nicht übel gewesen sei, so dürfen wir ihn bitten, es erst noch auf
einen Versuch ankommen zu lassen, ob nicht die gegenwärtige auf wissen-
schaftlicher Basis beruhende Darstellung nicht nur schneUer von dem
Schüler begriffen, als auch besser auf die Dauer behalten werde.
Die grössten Schwierigkeiten bot begreiflicher "Weise eine den jetzigen
Anforderungen entsprechende Umarbeitimg der Syntax. Wie viel es auf
diesem Gebiete trotz der eingreifenden Bemühungen Rödigers noch zu
thun gab, dürfte für den Kundigen aus der Thatsache hervorgehen, dass
der für die Syntax in engerem Sinne grundlegende Unterschied des Nominal-
und Verbalsatzes bisher kaum mit einem Worte angedeutet war. Zur
Beseitigung dieses Uebelstandes ist in der gegenwärtigen Auflage ein
längerer Abschnitt (§. 144 a) neu eingeschaltet und weiterhin als Grund-
lage der syntaktischen Erörterungen verwerthet worden. Wenn auch sonst
dieser „Dritte Haupttheil" der Grammatik ein ganz anderes Gepräge trägt,
als früher, so rührt dies hauptsächlich von der Nothwendigkeit her, mit
zahlreichen Besten einer veralteten Exegese au&uräumen und die bisherigen
Belegstellen vielfach durch neue und zutreffendere zu ersetzen. Mit beson-
derem Danke erkennt dabei der Herausgeber die grosse Beihülfe an, welche
ihm die Commentare von Delitzsch gerade in diesem Theile seiner Arbeit
gewährt haben.
Nicht minder aber gebührt Herrn Dr. V. B/yssel in Leipzig der
wärmste Dank für die sachkundige und sorgfältige Ausführung, der Correctur
dieses Werkes, sowie Herrn Dr. J". Erding in Strassburg für die An-
fertigung der beigefügten Schrifttafel, von der wir hoffen dürfen, dass sie
nach Form und lohalt als eine Zierde des Buches gewürdigt werden wird.
Wenn ich endlich auch dem Herrn Verleger an dieser Stelle auf das
nachdrücklichste dafür danken muss, dass er keine Mühe und Kosten ge-
spart hat, um alle Vorschläge amd Wünsche des Herausgebers zu befne-
digen, so mag dieser Umstand zugleich als eine E^chtfertigung für mich
dienen, wenn ich mich nicht entschliessen konnte, um geringfügiger Ab-
änderungen willen eine Erneuerung der kostspieligen Stereotypplatten zu
den Paradigmen am Schlüsse des Buches zu fordern, zumal eme solche
erst noch bei Gelegenheit der 21. Auflage stattgefunden hatte.
So möge denn dieses Buch, ob^^ohl es nur Dienstleistungen im Vorhof
des Heihgthums für sich in Anspruch nimmt, auch in seiner neuen Gestalt
den Wunsch erfüllen helfen, mit welchem die letzte Vorrede des sei.
Bödiger abschliesst, dass in ihm „die hebräische Sprachwissenschaft und
damit das Verständniss der heiligen Schriften des Alten Testaments ge-
fördert und verbreitet werde."
Basel, im AprU 1878.
E. Kaützsch.
INHALT.
Einleitung.
Seite
§. 1. Von den semitisohen Sprachen überhaupt 1
§. 2. Uebersicht über die Geschichte der hebräischen Sprache .... 7
§. 3. Grammatische Bearbeitung der hebräischen Sprache 15
§. 4. Eintheilung und Anordnung der Grammatik 17
Erster Haupttbeil. Elementarlehre oder von den
Lauten und den Schriftzeichen.
Erstes Capitel. Von den einzelnen Lauten und Schriftzeichen.
§. 5. Von den Consonanten. Gestalt und Namen derselben 19
§. 6. Aussprache und Eintheilung der Consonanten 22
§. 7. Von den Vocalen überhaupt, Vocalbuchstaben und Vocalzeichen 26
§. 8. Von den Vocalzeichen insbesondere 29
§. 9. Charakter und Geltung der einzelnen Vocale . 33
§. 10. Von den halben Vocalen und dem Sylbentheiler (S®wa) .... 38
§. 11. Von den übrigen Lesezeichen 41
§. 12. Vom DägeS überhaupt und DftgeS forte insbesondere 42
§. 13. Vom DägeS lene 42
§. 14. Mappiq und Bäph^ 43
§. 16. Von den Accenten 44
§. 16. Vom Maqqeph und M^theg 47
§. 17. Von dem Q*r! und dem K^thib 49
Zweites Capitel. Eigenthümlichkeiten und Veränderungen der
Laute, von den Sylben Und dem Tone.
f. 18. Im Allgemeinen 50
§. 19. Veränderungen der Consonanten . . . '. 50
^. 20. Verdoppelung der Consonanten, wo sie statt hat oder unterbleiben
muss 52
§. 21. Aspiration der Tenues, wo sie eintritt und wo nicht ...... 55
§. 22. Eigenschaften der Kehllaute 57
§. 23. Von dw Schwäche der Hauchlaute k und rr . 60
§. 24. Veränderungen der schwachen Buchstaben *) imd "^ 62
§. 25. Feste (unverdrängbare) Vocale 64
§. 26. Von der Sylbenbüdung und deren Einfluss auf Länge und Kürze
der Vocale 65
§. 27. Veränderung der Vocale, vorzüglich in Betreff der Quantität . . 68
§. 28. Hervortreten neuer Vocale und Sylben • . . . 72
§. 29. Vom Tone, dessen Veränderungen und der Pausa . 74
Vm Inhalt.
Zweiter Haupttheil. Formenlehre oder von
den Kedetheilen.
Seite
§. 30. Von den Wortstämmen und Wurzeln (Bilitera, Trilitera, Quadri-
ntera) 78
§. 31. Vom grammatisclien Formenbau 83
Erstes Capitel. Vom Pronomen.
§. 32. Vom Personalpronomen. Pronomen separatum 84
§. 33. Pronomen sufßxum 87
§. 34. Das Pronomen demonstratiyum 88
§. 35. Der Artikel 89
§. 36. Das Pronomen relativum 91
§. 37. Das Pronomen interrogatiyum und indefinitum 91
Zweites Capitel. Das VerbuuL
§. 38 — 41. Allgemeine Uebersicht 92
I. Das starke Verbum,
§. 42. Im Allgemeinen 97
A. Die einfache Form oder Qal.
§. 43. Form und Bedeutung derselben 98
§. 44. Perfectum Qal und dessen Flexion 98
§. 45. Infinitiv 101
§. 46. Imperativ • 102
§. 47. Imperfect und dessen Flexion 103
§. 48. Verkürzung und Verlängerung des Imperfect und Imperativ: Jussiv
und Cohortativ 107
§. 49. Perfect und Imperfect mit Wäw consecutivum 109
§. 50. Vom Particip 112
B, Verba derivativa oder abgeleitete Conjugatiouen.
§. 51. Niph'al 113
§. 52. Pi*el und Pu*al 115
§. 53. Hiph'ü und Hoph'al 119
§. 54. Hithpa*el 122
§. 55. Seltenere Conjugationen 124
§. 56. Quadrüitera 126
0. Starkes Verbum mit Pronominal-Suffixeu.
§. 57. Im Allgemeinen 126
§. 58. Die Pronominal-Sufiftxe des Verbi 127
§. 59. Perfectum mit Pronominal-SufÖxen 130
§. 60. Imperfectum mit Pronominal-Suffixen 132
§.61. In&L, Imper. und Partie, mit Prcmominal-Suffixen 133
n. Das schwache Verbum,
A. Verba mit Gutturalen.
§. 62. Im Allgemeinen • 134
§. 63. Verba primae gutturalis • . . . . 135
§. 64. Verba mediae gutturalis • ... 138
§. 65. Verba tertiae gutturalis 140
jB. Verba contracta.
§. 66. Verba primae radicalis Nun (^"ii) 141
§. 67. Verba mediae radicalis geminatae (:>":>) ............ 143
0. Schwächste Verba. (Verba quiescentia.)
§. 68. Verba k"» ^ 149
§. 69. Verba •'"t. Erste Glasse oder ursprüngliche i"b 150
§. 70. Verba •'"ii. Zweite Classe oder eigentliche •»"» , ^54
§. 71. Verba ^"t. Dritte Classe, mit Asomil. des Jod 155
§. 72. Verba •»":> . 156
§, 73. Verba -«"y 161
r
Inhalt. IX
Seite
§. 74. Verba »"h 163
§. 75. Verba n*^ 164
§. 76. Verba nut doppelter Schwäche . . • 172
§. 77. Verwandtschaft der schwachen Verba unter einander 173
|. 78. Verba defectiva 174
Drittes Capitel. Das Nomen.
§. 79. Uebersicht 175
§. 80. Von der Geschlechtsform der Nomina 176
§. 81. Abstammung der Nomina 179
§. 82. Nomina primitiva 179
§. 83. Nomina verbalia überhaupt 180
§. 84. Nomina derivata vom starken Stamme 182
§. 85. Nomina derivata von schwachen Stämmen . • 186
§. 86. Nomina denominativa 188
§. 87. Vom Plural 189
§. 88. Vom Dual 192
§. 89. Der Genetiv und der Status constructus 194
§. 90. Beste alter Casusendungen 196
§. 91. Das Nomen mit Pronominal-Suffixen 200
§. 92. Vocalveränderungen im Nomen c 204
§. 93. Paradigmen der Masoulina 206
§. 94. Die Bildung der Feminina 2l6
§. 95. Paradigmen der Feminina 2i8
§. 96. Nomina von eigenthümlicher Bildung 222
§. 97. Zahlwörter a) Cardinalia 224
§. 98. b) Ordinalzahlen 227
Viertes Capitel. Von den Partikeln.
§. 99. Uebersicht 228
§. 100. Adverbia 230
§. 101. Präpositionen 232
§. 102. Präpositiones praefixae 232
§. 103. Präpositionen mit Pronominal-Suffixen und in Pluralform . . . 234
§. 104. CoDJunctionen 237
§. 105. Interjectionen 239
Dritter Haupttheil. Syntax.
Erstes Capü^l. Syntax des Nomen.
§.
§.
§.
§.
§.
§..
§.
§.
§.
§.
§.
§.
§.
Zweites
§.
§.
§.
06. Umschreibung des Adject. durch Subst., Abstractum pro Concreto 240
07. Bezeichnung des Geschlechts der Nomina 241
08. Vom Plural und den Collectivis 245
09—111. Gebrauch des Artikels 249
12. Verbindung des Substantivs mit dem Adjectiv 254
13. Von der Apposition 265
14. Vom Genetiv 255
15. Umschreibung des Genetiv ; 257
16. Weiterer Gebrauch des Status constructus 258
17. Darstellimg der übrigen Casus 260
18. Gebrauch des Accusativ 261
19. Umschreibung des Comparativ und Superlativ 263
20. Syntax der Zahlwörter 265
Capitel. Syntax des Pronomen.
21. Gebrauch des Personalpronomen 267
22. Vom Demonstrativ- und Fragepronomen 270
23. Belativpronomen und Belatlvsätze 271
24. Ausdruck solcher Pronomina, für welche die hebräische Sprache
keine eigenen Formen hat 274
Inhalt.
Drittes Oapitel. Syntax des Verbi. g^^^
§. 125. Gebrauch der Tempora im Allgemeinen 276
§. 126. Gebrauch des Perfect .'276
§. 127. Gebrauch des Jmperfect 281
§. 128. Gebrauch des Cohort^-tiv imd Jussiv 285
§. 129. Gebrauch des Imperfect mit Wäw consecutivum 287
§. 130. Vom Imperativ 288
§. 131. Gebrauch des Infinitivus absolutus 289
§. 132. Infinitivus oonstructus 293
§. 133. Verbiadung des Inf. constr. mit Subject und Object 294
§. 134. Gebrauch des Particip > 296
§. 135. Construction des Particip 298
§. 136. Ausdruck des Optativ . . . . : 299
§. 137. Personen des Verbi 299
§. 138. Verba mit dem Accusativ 301
§. 139. Verba mit doppeltem Accusativ 303
§. 140. Verba mit Präpositionen . 304
§. 141. Constructio praegnans 304
§. 142. Verbindung zweier Verba zu Einem Begriffe 305
§. 143. Construction der Passiva 307
Viertes Capitel. Verbindung des Subjects mit dem Prädicate.
§. 144a Unterschied des Nominal- und Verbalsatzes 308
§. 1446 Ausdruck der Copula im Nominalsatz 310
§. 145. Stellung der Eedetheüe im Satze. Casus absoluti 311
§. 146 — 147. Verhältniss des Subjects imd Prädicats in Rücksicht auf
auf Genus und Numerus 312
§. 148. Construction zusammengesetzter Subjecte 316
Fünftes Capitel. Gebrauch der Partikeln.
§. 149. Allgemeiues 317
§. 150. Von den Adverbien . 317
§. 151. Construction der Adverbien 319
§. 152. Von den Vemeinungswörtem 320
§. 153. Von den Fragewörtern und -Sätzen 322
§. 154. Von den Präpositionen 324
§. 155. Von den Conjunctionen 329
§. 156. Von den Interjectionen 334
Paradigmen 335
Register f 358
Zusätze und Berichtigungen 370
^^
EINLEITUNG.
§.1.
Von den semitiscben Sprachen öberliaupt.
1. Die hebräische Sprache ist ein Zweig eines grösseren .vorder-
asiatischen Sprachstammes, welcher in Palästina, Phönicien, Syrien,
Mesopotamien, Babylonien , Assyrien und Arabien, also in den
Ländern vom Mittelmeer bis über den Euphrat und Tigris hinaus
und von den armenischen Gebirgen bis zur Südküste Arabiens ein-
heimisch war, aber schon im Alterthume von Arabien aus auch
über Habessinien und durch phönicische Colonien über mehrere
Inseln und Küsten des Mittelmeeres und namentlich über die kar-
thagische Küste sich verbreitete. Es fehlt an einem zusammen-
fassenden antiken Namen für die Sprachen und Völker dieses
Stammes: indess ist der Name Semiten, semitische Sprachen (davon
entlehnt, dass nach 1 Mos. 10, 21 ff. fast sämmtliche diese Sprachen
redende Völker von Sem abstammen) jetzt allgemein angenommen
und auch von uns beibehalten*.
2. Die Verzweigung der bisher näher bekannten semitischen
Sprachen stellt sich in folgender Uebersicht dar:
I. Südsemitischer od. Arabischer Zweig. Zu demselben gehört
ausser der klassischen Schriftsprache der Araber u. dem modernen
sogen. Vulgärarabisch: das auf Inschriften erhaltene ältere Süd-
arabische od. Himjarische und als eine Abzweigung desselben das
Aethiopische (in Habessinien).
II. Mittelsemitischer od. Canaanitischer Zweig. Hierher gehört
das Hebräische des A. T. mit seinen Ausläufern (Sprache der
1 Von Sem werden a. a. O. abgeleitet die aramäischen und arabischen Stämme
nebst den Hebräern , aber nicht die Canaaniter (Phönicier), welche auf Ham zurück-
geführt sind (Vs. 6. 15 ff.), obwohl ihre Sprache entschieden zu den jetzt sogenannten
semitischen gehört. Die Sprache der Assyrer, über die man lange in Ungewissheit
war, hat sich als eine semitische erwiesen, wie denn auch Assur 1 Mos. 10, 22 unter
den Semiten steht.
(Jesenias, hebr. Grammatik. XXn. Aufl. 1
2 Einleitung.
Mischna oder Neuhebräisch, Eabbinisch u. s. w.), femer das Phö-
nicische mit dem Punischen (in Karthago und dessen Colonien) und
die anderweitigen Reste canaanitischer Dialekte (Ortsnamen, Denk-
mal des moabitischen Königs Mesa u. s. w.).
III. Nordsemitischer od. Aramäischer Zweig. Derselbe zerfällt
in 1) das Ostaramäische oder Syrische (die Schriftsprache der
christlichen Syrer), von welchem die Religionsbücher der Mandäer
(Nasoräer, Sabier, sogen. Johannesjünger) einen sehr gesunkenen
Dialekt repräsentiren ; eine jüdische Umbildung des Syrischen stellt
sich in der Sprache des babylonischen Talmud dar. 2) das West-
aramäische oder Palästinensische Aramäisch (fälschlich auch Chal-
däisch genannt). Letzterer Dialekt ist im A. T. durch zwei Worte
1 Mos. 31, 47, durch den Vers Jer. 10, 11 und die Abschnitte Dan. 2,
4 — 7, 28. Ezra 4, 8 — 6, 18 und 7, 12 — 26 vertreten, ausserdem
aber durch ein umfängliches Gebiet der jüdischen Literatur (Tar-
gumim, palästin. Gemaren u. s. w.). Zu demselben Zweige gehört
auch das (mit hebräischen Formen gemischte) Samaritanische und
das Idiom der sogen. Nabatäischen Inschriften (abgesehen von der
mehr arabischen Färbung der Eigennamen) auf der Sinaihalbinsel,
im Osten Palästinas u. s. w.
Als ein besonderer Zweig (der „ostsemitische") kann endlich
auch IV. die Sprache der assyrisch-babylonischen Keilinschriften
(3. Gattung der sogen. Achämenideninschriften) betrachtet werden.
— Reducirt man obige Viertheilung auf zwei Hauptgruppen, so
ist No. I als das Südsemitische den drei andern Zweigen als dem
Nordsemitischen gegenüberzustellen.
Alle diese Sprachen stehen in einem ungefähr ähnlichen Verhältniss zu
einander, wie die der germanischen Sprachenfamilie (Gothisch, Altnordisch,
Dänisch, Schwedisch; Hoch- und Niederdeutsch in älteren und jüngeren
Hundarten), oder wie die slawischen Sprachen (Littauisch, Lettisch; Alt-
slawisch, Serbisch, Russisch; Polnisch, Böhmisch). Sie sind jetzt theils ganz
ausgestorben, wie das Phönicische und Assyrische, theils existiren sie nur
noch in alterirter und verkümmerter Form, wie das Neusyrische bei Juden
Tind syrischen Christen in Mesopotamien und Kurdistan, das Aethiopische
(Geez) in den neueren habessinischen Dialekten (Tigre, Amharisch), auch das
Hebräische bei einem Theile der heutigen Juden (in deren Schriften jedoch
häufig auch eine Reproduction der Sprache des A. T. angestrebt wird). Nur
die arabische Sprache hat nicht nur ihre ursprünglichen Wohnsitze, das
eigentliche Arabien, bis heute behauptet, sondern ist auch nach allen Seiten
hin in andere Sprachgebiete vorgedrungen.
Begrenzt wird der semitische Sprachstamm im Osten und Norden von
einem andern noch weit ausgebreiteteren, welcher sich von Indien her bis in
§• 1. Yon den semitischen Sprachen. 3
den Westen Enropa's erstreckt und, da er in den verschiedensten Ver-
zweigungen das Indische (Sanskrit), Alt- und Neupersische, Griechische,
Ijateinische, Slawische, das Gothische nebst den übrigen germanischen
Sprachen umfasst, der indogermanische genannt wird. Mit der altägyptischen
Sprache, deren Abkömmling die koptische ist, hat das Semitische von ältester
Zeit her manches Gemeinsame; anderseits aber zeigen sich auch tiefgehende
Unterschiede. Einen dem Semitischen ganz fremden Charakter tragen die
Sinesische, die Japanische, die. Tatarischen und andere Sprachen.
3. Der grammatische Bau des semitischen Sprachstammes zeigt,
anderen Sprachstämmen und insbesondere auch dem indogerma-
nischen gegenüber, viele Eigenthümlichkeiten, welche in ihrer Ge-
sammtheit seinen besonderen Charakter bilden, wenn auch manche
derselben sich einzeln in anderen Sprachen wiederfinden. Solche
sind: a) Unter den Consonanten, welche überhaupt den Kern und
Körper dieser Sprachen bilden, eigenthümliche Kehllaute in meh-
reren Abstufungen; die Vocale, von den drei Hauptlauten {a, i, u)
ausgehend, unterliegen innerhalb desselben Consonantengerippes
starken Veränderungen zum Ausdruck von mehr untergeordneten
Unterscheidungen; &) die fast durchgängige Triliteralität (Zu-
sammensetzung aus drei Consonanten) der Wortstämme; c) die
Beschränkung auf nur zwei Tempus-Formen mit eigenthümlich ab-
gegrenztem Gebrauch im Verbum und d) auf nur zwei Geschlechter
(Masc. und Femin.) im Nomen; ausserdem kommt bei letzterem
die vielfach eigenthümliche Darstellung der Casusverhältnisse in
Betracht; e) die Bezeichnung der Casus obliqui des Pronomen
person., sowie des gesammten Pron. possess. und des Object-
accusativs beim Verbum durch angehängte Formen {Suffixa) ; /) der
fast gänzliche Mangel an Compositis, sowohl im Nomen (abgesehen
von zahlreichen Eigennamen), als im Verbum; g) die grosse Ein-
fachheit in der Darstellung der syntaktischen Verhältnisse (geringe
Zahl der Partikeln, Vorherrschen der einfachen Aneinanderreihung
ohne periodische Gliederung). Doch bildet in dem zuletzt ge-
nannten Punkte das classische Arabisch eine nicht unerhebliche
Ausnahme.
4. Auch in lexicalischer Hinsicht entfernt sich der Sprachschatz
der Semiten wesentlich von dem der indogermanischen Sprachen;
immerhii^ zeigt sich hier anscheinend mehr üebereinstimmendes,
als in grammatischer Hinsicht. Gar manche Stamm- und Wurzel-
wörter treffen dem Laute nach mit gleichbedeutenden des indo-
germanischen Sprachstammes zusammen. Aber abgesehen von den
geradezu entlehnten Ausdrücken (s. nachher), scheint sich das
4 Einleitung.
wirklich Aehnliche theils auf schallnachahmende Wörter (Onoma-
topoetica), theils auf solche zu beschränken, bei denen eine gleiche
oder ähnliche Bedeutung schon aus der Natur der gleichen Laute —
auf Grund eines den verschiedensten Sprachstämmen gemeinsamen
Bildungstriebes — hervorging. Weder das eine noch das andere
begründet historische (gentilicische) Verwandtschaft, zu deren
näherem Erweis ohnedies auch die üebereinstimmung des gram-
matischea Baues nothwendig gehören würde.
Als Onomatopoetica oder wegen gleicher Natur der Stammlaute lassen sich
z. B. zusammenstellen p^\, "^^y ^s(^(d, lingo, sanskr. lih, engl, to lick, franz.
lecker y lecken; Wa (verw. Wfcj;, ba^), xCXXco, x^XXco, xuX(ti>, volvo^ queUen,
wallen, engl, to well; "T^a, ö'nn, H'D'J, ^apolTTto, pers. kharida/ny ital. grattare,
franz. ff ratter j engl, to ffrate, to Scratch, kratzen; p^iö franffo, brechen u. s. w.
Ein Beispiel etwas anderer Art ist am, ham {sam), gam, Team in der Bedeutung
samvntj zwammen: im Hebr. Da^Jl (wovon rtä&< Volk, eigentlich Versammlung),
b!^ mitsammf, &^ä (wovon Da dazu), arab. 3>aa sammeln; pers. ham, hamah,
zugleich; sanskr. amä, mit, griech. ^[lol (8[fJi^ti>), 6(i.6c, 6fiiou (SfxiXoc, SfJiaSoO
und härter xoivö«;, lat. cum, cumultis, cuncttts, mit dem correspondirenden
Zischlaute sanskr. sam, griech. auv, S6v, Suv6c = xoiv6c, goth. sama, imser
sammt, sammeln: obwohl manches von dem Angeftihrten noch seine erheb-
lichen Bedenken hat.
Wesentlich verschieden von jenem mehr innerlichen Zusammen-
hange ist ein solches Vorkommen derselben Wörter in verschie-
denen Sprachen, welches auf direkter Entlehnung der einen Sprache
aus der andern beruht. Solche Lehnwörter sind:
a) Im Hebr.: einige Bezeichnungen für Dinge, die ursprünglich in Indien,
Persien oder Aegypten einheimisch waren; z. B. ^N"^ (ägypt. ior, iero, iaro)
Strom, Nil; "^ihN (ägypt. aTce) Nilschilf; ö'i'nB (altpers. pairicüz — Tuapdöeijoc)
Lustgarten, Park; TTO^T^ Darikus, persische Goldmünze; D'^^Sln, Pfauen, vom
sanskr. gikhi, malabar. toffdi. Einige derselben sind auch im Griechischen
vorhanden, wie tfp (sanskr. kapi) Affe, x^tcoc, x^ßoc; bö^^S (pers. kirpäs,
sanskr. karpäsa) Baumwolle, x(£p7raaoc, carbasus.
b) Im Griechischen etc.: einige urspr., semitische Benennungen asiatischer
Producte und Handelsartikel, z. B. 'J'ia ßujjo*;, bi/sstcs; njhi X(ßavo;, Xtßavcü-
t6<;, Weihrauch; nijj xavT), xavva, canna Bohr; 1^3 xufjiivov, euminum
Kümmel; ^>b fxu^^a, myrrha; »n?'^^p xajjia, cassia; tea xap.T)Xoc, camelus;
l'iS'n? d^^aßcüv, arrhabon, arrha Handgeld. Solche Uebergänge mögen
besonders durch den phönicischen Handel vermittelt sein.
5. Wie die Schrift niemals so vollkommen ist, dass sie die
Laute einer Sprache in allen ihren Färbungen bezeichnen könnte,
so hat die Schrift der Semiten von Haus aus eine besonders auf-
fallende Unvollkommenheit darin, dass in derselben nur die Con-
sonanten (die allerdings den Kern und Körper der Sprache
\
§. 1. Von den semitisclien Sprachen. 5
ausmachen) als wirkliche Buchstaben an einander gereiht, vou den
Vocalen dagegen höchstens die gedehnten durch gewisse stell-
vertretende Consonanten ausgedrückt wurden (§. 7). Erst später
kamen, um sämmtliche Vocale für das Auge darzustellen, beson-
dere kleine den Consonanten untergeordnete Zeichen (Punkte oder
Striche unter und über denselben) hinzu (§. 8), welche aber für
Geübtere auch wieder ganz weggelassen werden. Ausserdem hat
die semitische Schrift sehr beständig die Richtung von der Bechten
zur Linken^. — Alle semitischen Schriftarten gehen trotz ihrer
theilweise grossen Verschiedenheit von einem und demselben ür-
alphabet aus, dessen treuestes Abbild unter den noch vorhandenen
Schriftarten die altphönicische Schrift bewahrt hat, mit welcher die
althebräische nahezu identisch war (§. 5, 1) und von welcher auch
die altgriechische und mittelbar alle europäische Schrift abstammt.
S. die beigegebene Schrifttafel, welche das Yerhältniss einiger der älteren
semitischen Schriftarten zu einander und besonders die Entstehung der
jetzigen hebräischen Schrift aus der früheren zeigen soU. Eine etwas voll-
ständigere Uebersicht s. in Ghsenius Scripturae linguaeque Phoenioiae monu-
menta, P. I (Lipsiae 1837. 4.) S. 15 ff. und P. HI, Tab. 1 — 5, auch dessen Art.
Päläographie in Ersch und Gruber*s Encyclop. Sect. m, Bd. 9. Durch seit-
dem aufgefimdene zahlreiche Monumente ist jedoch unsere Kenntniss der
semitischen Schrift, besonders auch der phönicischen, bedeutend erweitert
und berichtigt worden. VergL besonders die Tafeln de Yogü&8 in VoL XI
der Bevue arch^l. (Par. 1865) und in desselben M^langes d'arch^ologie
Orientale (Par. 1868) hinter pg. 141; femer: Faul Schröder , die phönic.
Sprache (HaUe 1869. 8.) S. 75 ff.; Lenormant Essai sur la propagation de
TAlphabeth Ph^nicien dans Tancien monde. Tom. I. 2^^ ed. Paris 1875 (nicht
ohne Vorsicht zu gebrauchen). — Die beste und reichhaltigste Schrifttafel
ist zur Zeit die von Jul, Euting im Anhang zu Curtiss engl. Uebersetzung
von Bickeüs Grundriss der hebr. Sprache (Leipz. 1877).
6. Was das relative Alter der semitischen Sprachen betrifft, so
liegen uns die ältesten semitischen Schriftstücke in den älteren
Texten des Alten Testaments in hebräischer Sprache vor (s. §. 2);
die jiidisch-aramäischen beginnen um die Zeit des Cyrus (im Buche
Ezra), die des arabischen Stammes gar erst in den nächsten Jahrhh.
n. Chr. (himjarische Inschriften, äthiop. Bibelübersetzung im 4. Jh.,
1 Die himjarische Schrift läuft bisweilen auch von der Linken zur B.echten und
selbst abwechselnd in beiden Bichtangen ^mstrophedon), doch in der Hegel von rechts
nach hnks. In der äthiop. Schrilb ist die Bichtong von links nach rechts herrschend
geworden, vielleicht in Folge griechischen Einflusses; einige alte Inschriften zeigen
indess noch di^ umgekehrte Bichtung. Auch die assyrische Keilschrift läuft von links
nach rechts, ist jedoch ohne Zweifel von einem nichtsemitischen Volke entlehnt.
6 EinleiiiiBg.
nordarab. Literatur seit d. 6. Jh. n. Chr.). Aber eine andere Frage
ist es, welche yon diesen Sprachen dem ursprünglichen semitischen
Typus am längsten und am meisten treu geblieben, also in einer
älteren Phase ihrer Entwickelung auf uns gekommen ist. Denn
die langsamere oder raschere Umbildung der Sprachlaute und
Sprachformen im Munde der Völker und Yolksstämme ist noch
durch ganz andere Ursachen bedingt, als durch das Sichaufthun
einer Literatur, und oft ist der Organismus einer Sprache, beson-
ders durch frühzeitiges Zusammenstossen mit Völkern fremder
Zunge, schon stark alterirt, ehe es zu einer Literatur kommt. So
sind auf semitischem Gebiete die aramäischen Dialekte am meisten
und am frühesten yerfallen; demnächst das Hebräisch-Canaanitische
und in seiner Weise das Assyrische; am längsten aber bewahrte
das Arabische die natürliche Fülle und ursprüngliche Reinheit der
Laute und Wortformen, da es bei den abgeschlossenen Stämmen
der Wüste ungestörter in seinem vollständig ausgeprägten Orga-
nismus beharren konnte \ bis durch die Umwälzung des Muham-
medanismus auch hier stärkerer Verfall eintrat, so dass es nun um
so yiel später ungefähr die Stufe erreichte, auf welcher wir das
Hebräische schon im A. T. finden.
Daher die Erscheinniig, dass das Althebräische in seinem grammaüsclien
Bau mehr mit dem Neuarabischen als mit dem Altarabischen zusammen-
stimmt, imd dass das letztere, obwohl es als Schriftsprache erst in einer
jüngeren Periode hervortritt, doch einen in vieler Hinsicht yollkommneren
Bau und frischere Lautverhältnisse bewahrt hat, als die anderen semitischen
Sprachen, und daher imter diesen eine ähnliche Stellung einnimmt, wie das
Sanskrit unter den indogermanischen Sprachen oder das €K>thische in dem
engeren Kreise der germanischen. Wie sich eine Sprache mitten unter ver-
fallenden Schwestern den volleren Organismus bewahren kann, zeigt z. B. die
littauische gegenüber den eigentlich sogen, slawischen Sprachen. In ähnlicher
Weise hielt das Dorische mit zäher Ausdauer an älteren Lauten und Formen
fest; so das Friesische und Isländische unter den german. und nordischen
Sprachen. Aber auch der zäheste Sprachorgamsmus verkümmert oft wenig-
stens in einzelnen Formen und Bildungstrieben, während umgekehrt bei sonst
allgemeinem Verfall hie und da Ursprüngliches und Alterthümliches stehen
bleibt. So geschah es auch bei den semitischen Sprachen. Auch die arabische
Sprache hat ihre Lücken und ihren jüngeren Zuwachs; im Allgemeinen
jedoch gebührt ihr, vorzüglich in Hinsicht dfes Vocalismus, der Vorrang.
Die nähere Begründung und weitere Ausführung dieser Sätze gehört in
eine vergleichende Grammatik der semitischen Sprachen. Aus dem Gesagten
1 Noch heute zeigt sich die Sprache der Wüstenbeduinen viel reiner und alter-
thümlicher, als die der Stadtaraber.
§. 2. Geschichte der hebräischen Sprache. 7
ergiebt sich jedoch: 1) dass die hebräische Sprache, wie sie in der alten
heiligen Literatur der Hebräer auftritt, in Betreff ihres Organismus schon
bedeutendere Verluste erUtten hat, als die weit später in unsem historischen
Gesichtskreis tretende arabische Sprache; 2) dass wir der letzteren dem-
ungeachtet nicht geradezu und in aUen Stücken die Priorität einräumen
können; dass wir es aber 3) für einen Fehlgriff halten müssen, wenn Manche
das Aramäische wegen seiner (erst durch Verkümmerung des Organismus und
durch Zusammenschrumpfen der Formen herbeigeführten) Einfachheit als
die ursprüngliche Gestaltung des Semitismus betrachten wollen.
Ueber Charakter, Literatur, grammatische und lexicalische Bearbeitung
der semit. Sprachen s. u. A. die Vorrede zu Gesenius hebr. Handwörterb.
von der zweiten Ausgabe an; de Wette- Schröder j Lehrbuch der hi8t.-krit.
Einleitung in die kanon. u. apokryph. Bücher des A. T. (8. Aufl. Berlin 1869)
pg. 71 ff.; F, Bleeii Einleitung in das A. T. (3. Aufl. von Ad. KampJiausen,
Berl. 1870) pg. 37 ff.; L, Diestely Gesch. des A. T. in der christl. Kirche
(Jena 1869).
§. 2.
üebersicht über die Geschichte der hebräischen Sprache.
S. Oeseniua Gesohichte der hebr. Sprache und Schrift. Leipzig 1816. §. 6 — 18. E. JBenan, histoire
gönörale des langaes s^mitiques. I. 4. Ausg. Far. 1864. Th. Nöldeke^ Art. „Sprache, hebräische''
in SchenkeVa Bibel-Lexikon. Bd. Y. Leipzig 1875. Bertheaü ,^ebräi8che Sprache" in Herzogs
Bealencyklopädie.
1. Mit dem Namen der hebräischen Sprache bezeichnen wir ge-
wöhnlich die Sprache der heiligen Schriften des israelitischen
Volkes, welche die kanonischen Bücher des Alten Testamenfs aus-
machen. Man nennt sie auch wohl althebräisch im Gegensatz zu
dem Neuhebräischen in jüdischen Schriften der nachbiblischen Zeit
(§. 3, 1). Der Name: hebräische Sprache (in'J'ia:? "jitöb, yX^coa tü>v
*Eßpato>v, eßpaioTt) kommt im A. T. selbst nicht vor; statt dessen
findet sich Jes. 19, 18 die (dichterisch gefärbte) Bezeichnung Sprache
Canaans (vom Lande, in welchem sie gesprochen wurde), und h'»'T')n'^
judäisch 2 Kön. 18, 26. 28 (vgl. Jes. 36, 11. 13), Neh. 13, 24, in
letzterer Stelle schon dem späteren (nachexilischen) Sprach-
gebrauche zufolge, welcher die Benennung Juden ^ jüdisch^ all-
mählich auf die ganze Nation ausdehnte (so bei Haggai, Nehem.
und im B. Esther).
Der Name Hebräer (D'i*i5? 'Eßpatoi, Hebraei) unterscheidet sich von
Israeliten (i^'^iü^ ^^iS) so, dass letzterer mehr die Geltung eines nationalen
nnd zugleich religiös bedeutsamen Ehrennamens hatte, welchen sich das Volk
selbst beilegte mit Beziehung auf seine Abkunft von glorreichen Vorfahren,
während ersterer als der vermuthlich ältere, aber minder bedeutungsvolle
Yolksname erscheint, unter welchem die Kation bei den Ausländem bekannt
8 EinleituBg.
war. Demgemäss ist im A. T. von Hebräern fast nur die Bede, wo es sich
entweder um eine Selbstbezeichnung gegenüber Ausländem (1 Mos. 40, 15.
2 Mos. 2, 7. 3, 18 al. Jon. 1, 9) oder um eine Bezeichnung im Munde von
Nichtisraeüten (1 Mos. 39, 14. 17. 41, 12 al.) oder endlich um einen nationalen
Gegensatz handelt (1 Mos. 14, 13. 43, 32. 2 Mos. 2, 11. 13. 21, 2; auffällig ist
der Gebrauch 1 Sam. 13, 3. 7 u, 14, 21. Bei den Griechischen und Komischen
Schriftstellern, so wie bei Josephus, findet sich von jenen beiden Kamen nur
*Eßpatot, Hebraei etc. Von den zahlreichen Deutungen des Gentilicium *^*ia:f
scheint sprachlich nur die Herleitung von *lSSj jenseitiges Land, mit der
Ableitungssylbe *^-:- (§. 86, 2, 5) berechtigt. Der Käme bezeichnete darnach
eigentlich den Jenseitigen ^ d. h. jenseits (östlich) vom Euphrat wohnenden
imd hätte somit ursprünglich nur im Mimde der Völker diesseits des Euphrat
einen Sinn. Allerdings wäre denkbar, dass er sich auch nach der Ueber-
schreitung des Euphrat durch die Abrahamiden als ein althergebrachter
erhalten und in gewissen Grenzen (s. o.) bei ihnen selbst eingebürgert hätte.
Immerhin bleibt bei dieser Erklärung noch manche Schwierigkeit und es
dürfte schliesslich doch auf alter tmd richtiger Erinnerung beruhen, wenn
die hebr. Genealogen durch ihre Zurückführung auf das Patronym Eber
(1 Mos. 10, 2. 4 Mos. 24, 24 dem Kamen eine ursprünglich viel umfassendere
Bedeutung beilegen, obschon die uns zugängliche Ueberlieferung von keinen
andern Söhnen Ebers mehr weiss, als eben den Israeliten.
Der Ausdruck ißpataxC findet sich zur Bezeichnung des Althebräischen
zuerst im Prolog zu J^sus Sirach (um 130 v. Chr.), im K. T. Offenb. 9, 11;
dagegen dient er Joh. 5, 2. 19, 13. 17, vielleicht auch 19, 20. Offenb. 16, 16
zur Bezeichnung der damaligen (mehr aramäischen) Landessprache Palästinas
im Gegensatz zum Griechischen. In letzterem Sinn ist ohne Zweifel auch die
ißpatc dtaXexToc Apostelgesch. 21, 40. 22, 2 und 26, 14 zu verstehen. Auch
Josephus braucht hebräisch sowohl vom Althebräischen, wie von der
aramäischen Landessprache seiner Zeit.
Heilige Sprache heisst die hebräische Sprache zuerst in den jüdisch-
aramäischen Uebersetzungen des A. T. als Sprache der heiligen Bücher, im
Gegensatz zur lingua profana, d. h. der aramäischen Volkssprache.
2. Ausser dem Alten Testament giebt es nur sehr wenige alt-
hebräische Schriftmonumente, nämlich 1) Eine im ehemaligen Ge-
biete des Stammes Euben, etwa 4 Stunden östlich vom todten
Meere in den Buinen der in alter Zeit von Gaditen bewohnten,
später moabitischen Stadt Dibon (jetzt Dhibän) gefundene, leider
sehr beschädigte Inschrift von 34 Zeilen, in welcher der moabitische
König Mesa* (Anf. des 9. Jahrh. vor Chr.) über seine Kämpfe mit
Israel (vgl. 2 Kön. 3, 4 ff.), seine Bauunternehmungen u. A. be-
richtet^; — 2) Zwanzig geschnittene (Siegel-) Steine mit Schrift,
1 Dieser in seiner Art einzige Denkstein wurde zuerst im August 1868 an Ort
und Stelle von dem deutschen Missionar H, A, Klein gesehen, dann aber von den
Arabern zertrümmert, so dass nur eine unvollständige Oopie der Inschrift zu Stande
§. 2. G-eschichte der hebräischen Sprache. 9
zum Theil vorexilisch, doch fast nur Namen enthaltend^; —
3) Münzen des Makkabäischen Fürsten Joh. Hyrkan (135 ff. v. Chr.)
und seiner Nachfolger^.
3. In der ganzen Reihe der althebräischen Schriften, die uns
im A. T. vorliegen, wie auch in den ausserbiblischen Denkmälern
(s. No. 2), erscheint die Sprache — soweit sich nach ihren conso-
nantischen Bestandtheilen urtheilen lässt — ihrem allgemeinen
Charakter nach und abgesehen von geringeren Wandlungen der
Form und von stilistischen Verschiedenheiten (s. No. 6 u. 7) unge-
fähr auf derselben Stufe der Entwickelung ; sie mag in dieser Form
als Schriftsprache frühzeitig fixirt worden sein, und dass die im
A. T. enthaltenen Bücher als heilige Schriften überliefert waren,
musste solcher beharrlichen Gleichförmigkeit nur forderlich sein.
Dieser althebräischen Sprache stand unter aUen semitischen Sprachen die
der canaanitischen oder phönicischen^ Volksstämme am nächsten, wie einer-
seits aus den vielen im A. T. vorkommenden canaanitischen Personen- und
Ortsnamen mit hebräischer Torrn und Bedeutung (z. B. p'i^'^S&TS, ^Bb H^'^p?
u. 8. w.), andrerseits aus den vorhandenen Ueberresten der phönicischen und
punischen Sprache erhellt. Die letzteren finden wir in ihrer eigenthümlichen
gebracht werden konnte. Yergl. C%. Clermont-Oanneau (damals Canzler des firanzös.
Consulats in Jerusalem), La st^le de Mesa roi de Moab, Paris 1870., und dess. La
stöle de Dhiban, in d. Revue arch6ol., Mars 1870, p. 184 ff. (mit verbesserter Copie);
Sehlottmannf die Siegessäule Mesa's, Halle 1870, und dessen Revision in Zeitschr. der
D. Morgenl. Ges. Bd. XXTV, 1870, S. 2.'>3 ff. , 438 ff. 645 ff. Bd. XXV, 463 ff.;
NÖlcUke, die Lischr. des K. Mesa, Kiel 1870., sowie dess. Art. „Mesa" in SchenkeVs
Bibellex. Bd. IV. u. a. AbhdU. von Deutsch, Benan, Neubauer, Qinahwrg, Frankel,
DerenbouTff, Hark(wy, Geiger, Hiteig, W, Wright (in The North British Review,* Oct.
1870), Kaempf. (Vgl. zur Geschichte der Auffindung imd zur Literatur des Steins
bes. den Art. im „Ausland" 1874. No. 48, S. 951 ff. — Eine Photographie der beiden
grössten Bruchstücke nach den Zeichnungen des Kapitain Warren wurde vom engL
Palest.'Eocplor.'Ftmd veranstaltet. Die hauptsächUchsten Bruchstücke des Steins be-
finden sich jetzt im Louvre zu Paris.
1 S. Bödiger in Zeitschrift der D. Morgenl. Ges. Bd. m. (1849) S. 243 u. 347;
De Vogüi, MÜanges d^arcMologie Orientale, Par. 1868, p. 131 — 140; M,A,Levy, Siegel
u. Gemmen, Bresl. 1869. S. 33 ff.
2 De jS^au^cy, Recherches surla numismatique judaique, Paris 1854. u. dess. Numis-
matique de la terre sainte, Par. 1874.; M, A, Levy, Gesch. der jüd. Münzen, Bresl.
1862.; Madden, History of Jewish coinage, Lond. 1864. Vergl. die Liter, in Sch/ürer^a
Lehrb. der neutest. Zeitgesch. (Leipz. 1874) S. 11 ff.
3 1555, "^35^3 ist der gemeinschaftliche einheimische Name sowohl für die canaa-
nitischen Stämme in Palästina, wie für die am Fusse des Libanon und an der syrischen
Küste wohnenden, welche wir Phönicier nennen, während sie sich selbst auf ihren
Münzen 'jS'Sd nannten. Auch die Punier nannten sich so.
10 Einleitung.
Schrift (§. 1, 5) in Inschriften (über 350 an der Zahl) und auf Münzen (Ab-
bildungen gesammelt von Gesenius Monumm. Phoeniciae, Judas, Bourgade,
Davis, de Vogü^, Levt/, P. Schröder , v. Maltzan u. A.). Unter jenen befinden
sich nur einige wenige öffentliche Documente, z. B. zwei Opfertarife; bei weitem
die meisten sind Grab- oder Votivsteine. Von hervorragender Wichtigkeit
ist die Inschrift auf dem Sarkophag des Königs Esmünazar von Sidon
(gefunden 1855, jetzt imJLouvre, zuerst genau abgebildet in des Herzogs De
iMynes Memoire sur le sarcophage et Tinscription fun^raire d'Esmunazar, roi
de Sidon, Paris 1856, zuletzt ausführlich erklärt von SchloUmann, Halle 1868
und von Kaempf, Prag 1874). Hierzu kommen nqch einzelne Wörter bei
griechischen und lateinischen Schriftstellern und die punischen Texte in
Plauti Poenulus 5, 1 — 3. Aus jenen Monumenten ersieht man die ein-
heimische Orthographie, aus den griech. und latein. Transscriptionen die
Aussprache und Yocalisation; beides zusammen giebt ein ziemUch deutliches
Bild dieser Sprache und ihres Verhältnisses zum Hebräischen.
Phönicische (punische) Wörter, die in Inschriften vorkommen, sind z. B.
bj< Gott, ö"7&< Mensch, p Sohn, ns Tochter, ^ia König, 'inSJ Diener, "p^
Priester, nnt Opfer, i^S Herr, ttSatü Sonne, y*^"». Land, tr^ Meer, p&< Stein,
t]ö3 SUber, bfnn Eisen, rs$ Zeit, "nnp Grab, TOX-O Denkmal, dpa Ort, SDlöa
Buhestätte, bD alles, ^n&< einer, ttjbüJ drei, lüah fünf, ttnü sechs, 5>SÜ5 sieben,
^tt55 zehn, 5>aü5 hören, tlHB öfihen, "n^ia geloben, '^'ni segnen, ttJpl suchen
u. s. w. Eigennamen: pS Sidon, "^1 Tyrus, K5h Hanno, i5>13h Hannibal u. s. w.
Vgl. M. A, Levy, phön. Wörterbuch, Bresl. 1864.
Alöweichungen der phönicischen Orthographie und Formenlehre von der
hebräischen sind z. B. die fast stetige Weglassung der Vocalbuchstaben
(§. 7, 2), wie nn f. ln*^n Haus, bp f. Wp Stimme, "j^ f. "ji^^^S, dina f. d*^5rp
Priester, dA&< (bei Plaut, ahnim) Götter, das Fem. auch im Stat. absol. auf
n (ath) endigend (§. 80, 2) neben Ä (6) u. a. m. AuflEallender sind die Ab-
weichungen der Aussprache, besonders im Punischen. Hier sprach man das
i herrschend wie ü, z. B. öfi\ü süfet (Richter), ttJittJ adKls drei, ttJ"! rüs = ttSfii'n
Kopf; für i und e häufig den dunkeln stumpfen Laut y, z. B. ^tlt} ynnynnu
(ecce exim), n^ (n*^«) i/th\ das 5> als o, z. B. 'ip^a Mocar (vgL nD5?» LXX
1 Mos. 22, 24 Mco^oi). S. die Zusammenstellung der grammatischen Eigen-
thümlichkeiten bei Gesenius Monumm. Phoen. S. 430 ff.; bei Movers Art.
Phönizien in Ersch und Gruber's Encyclop. Sect. HI, Bd. 24. S. 434 ff.; Paul
Schröder, die phönic. Sprache, Halle 1869; B, Stade, Erneute Prüfung des
zwischen dem Phönic. und Hebr. bestehenden Verwandtschaftsgrades (in den
„Morgenland. Forschungen" Leipz. 1875).
4. Wie die (No. 2) erwähnte hebräische Stein- und Münzschrift
nur aus Consonanten besteht, so haben auch die Verfasser der alt-
testamentlichen Bücher sich lediglich der Consonantenschrift be-
dient (§. 1, 5), und noch heute dürfen nach altem Herkommen die
geschriebenen Gesetzrollen der Synagogen keine weiteren Zuthaten
enthalten. Die jetzige Aussprache dieser Consonantentexte , ihre
Yocalisation, Betonung und gesangartige Vortragsweise beruht auf
der Ueberlieferung, wie sie sich durch Gewohnheit und in den
§♦ 2. G-eschichte der hebräischen Sprache. 11
jüdischen Schulen erhalten hatte und schliesslich durch das
Punctationssystem (§. 7 ff.) um das 7. Jahrhundert nach Chr. von
jüdischen Gelehrten festgestellt wurde.
Eine frühere Entwickelungsstufe der hebräisch-canaanitischen
Sprache indess, eine Gestaltung derselben, wie sie vor den auf uns
gekommenen schriftlichen Aufzeichnungen existirt und der gemein-
samen noch einheitlichen Sprache des semitischen Stammes näher
gestanden haben muss, lässt sich in ihren Hauptzügen noch jetzt
erkennen und ermitteln 1) aus manchen in den überlieferten
Schriften aufbehaltenen Archaismen, besonders in den aus älterer
Zeit vererbten Personen- und Ortsnamen und in einzelnen vorzüg-
lich in der Dichtersprache verwendeten Formen, 2) durch Rück-
schluss aus den überlieferten Wortformen überhaupt, sofern sie
nach den Gesetzen und Analogieen des Lautwandels deutlich auf
eine ältere Sprachgestalt zurückweisen, und 3) durch Vergleichung
der verwandten Sprachen, vorzüglich der arabischen, in welcher
sich jener ältere Zustand zu einem bedeutenden Theile noch bis in
spätere Zeit erhalten hat (§. 1, 6). In zahlreichen Fällen gelangt
man auf jedem dieser drei Wege bei der Untersuchung sprach-
licher Erscheinungen zu demselben und dann um so zuverlässigeren
Ergebniss.
Obwohl die zusammenhängende historische Ermittelimg des oben ange-
deuteten Sprachprocesses der vergleichenden semitischen Sprachkunde zufällt,
so ist doch das Zurückgehen auf jene ursemitischen Grundformen und die
Vergleichung der ihnen entsprechenden arabischen Formen für die wissen-
schaftliche Behandlung des Hebräischen unentbehrlich. Selbst die Elementar-
grammatik, die Yon dem vorliegenden alttestamentlichen Bestände der Sprache
ausgeht, bedarf zur Erläuterung der bestehenden Formen nicht selten des
Hinweises auf jene Grundformen.
5. Aber selbst in der im Allgemeinen so gleichmässigen Sprache
des A. T.'s ist ein gewisser Fortschritt von einem älteren zu einem
jüngeren Stil sichtbar, und es lassen sich in dieser Hinsicht etwa
ztvei Zeitalter unterscheiden : das erste oder goldene Zeitalter bis zu
Ende des babylonischen Exils, und das zweite oder silberne Zeit-
alter nach dem Exil.
Dem ersteren gehört, abgesehen von einzelnen Spuren einer
späteren Redaction, die grössere Hälfte der alttestam. Bücher an,
namentlich a) von den prosaischen und historischen Schriften der
Pen täte uch, Josua, die BB. der Richter, Ruth, Samuel und Könige;
b) von poetischen die Psalmen (mit Ausnahme einer Anzahl spä-
terer), die Sprüche, das Hohelied, das Buch Hieb ; c) die Schriften
12 Einleitung.
der älteren Propheten in folgender chronologischer Ordnung: Joel,
Arnos, Hosea, Jesaia, Micha, Zephanja, Nahum, Habakkuk,
Obadja (?), Jeremia, Ezechiel. Die beiden letzteren waren noch
während des Exils thätig, auf dessen Ende auch der Inhalt
einiger Abschnitte (besonders Cap. 40 — 66) des Buches Jesaia
hinweist.
Der Anfang dieser Periode und somit der hebräischen Literatur überhaupt
ist sicherlich schon in Mosers Zeit zu setzen, auch wenn man den Pentateuch
in seiner jetzigen Gestalt als ein Werk späterer Ueberarbeitung betrachtet.
Für die Sprachgeschichte reicht es hin zu bemerken, dass der Pentateuch
trotzdem gewisse sprachliche Eigenthümlichkeiten bietet, die für Archaismen
gelten können. So neben manchen alten Wörtern, welche in den übrigen
Büchern nicht mehr vorkommen, der epicoene (aber erst später fast con-
sequent auf den ganzen Pentateuch ausgedehnte) Gebrauch von 'n^a Jüngling
auch für Jungfrau (wie 6 Trat; und i^ ^at?); gewisse härtere Wortformen,
z. B. p52t schreien, phS lachen, die im Pentateuch herrschend sind, wechseln
in anderen Büchern mit weicheren, wie p5t, prr*^.
Auf der anderen Seite finden sich bei Jeremia und noch mehr bei Ezechiel,
sowie in den jüngeren Psalmen, entschiedene Annäherungen an die aramai-
sirende Sprache des zweiten, silbernen Zeitalters (s. No. 7).
6. Schon in den Schriften dieses ersten Zeitraums, welcher
ungefähr tausend Jahre umfasst, treten, wie sich erwarten lässt,
nicht unbedeutende Verschiedenheiten der sprachlichen Form und
Darstellungsweise hervor, die theils in der Verschiedenheit der
Zeit und des Ortes der Abfassung, theils in der individuellen Be-
gabung und Eigenthümlichkeit der Schriftsteller ihren Grund
haben. Jesaia z. B. schreibt ganz anders, als der spätere Jeremia,
anders auch als sein Zeitgenosse Micha; in den historischen Büchern
dieser Periode haben die aus älteren Quellenschriften aufgenom-
menen Texte eine merklich andere sprachliche Färbung als die aus
jüngeren Quellen geflossenen oder dem letzten Redactor selbst an-
gehörenden Worte. Doch ist der Bau der Sprache und, von Ein-
zelnem abgesehen, selbst der Wortvorrath und Sprachgebrauch,
namentlich der prosaischen Bücher, im Grossen und Ganzen
derselbe.
Von der Prosa aber unterscheidet sich vielfach die Dichter-
spräche^ und zwar nicht bloss durch einen in strenger abgemessenen
parallelen Satzgliedern sich bewegenden Rhythmus, sondern auch
durch eigen thümliche Wörter und Wortbedeutungen^ Wortformen und
syntaktische Fügungen^ welche sie neben den in der Prosa üblichen
gebraucht, wenn auch dieser Unterschied nicht so weit geht, wie
z. B. im Griechischen. Die meisten jener poetischen Eigenheiten
§. 2. Geschichte der hebräischen Sprache. 18
treten uns in den verwandten Sprachen, namentlich im Ara-
mäischen, als das Gewöhnliche entgegen, und sind wohl theils als
Archaismen zu betrachten, welche die Poesie festhielt, theils als
Bereicherungen, welche die des Aramäischen kundigen hebräischen
Dichter in ihre Sprache herübernahmen*, üebrigens sind die
Propheten, wenigstens die älteren, in Bezug auf Sprache und
Bhythmus fast ganz als Dichter zu betrachten, nur dass sich bei
diesen poetischen Rednern die Sätze häufig länger ausdehnen und
der Parallelismus weniger abgemessen und regelmässig ist, als bei
den eigentlichen Dichtern. Die Sprache der späteren Propheten
nähert sich dagegen mehr der Prosa.
Ueber den lUit^hmus der hebr. Poesie s. ausser den Oommentaren über
die Psalmen von de Wette, Delitzsch, Hupfeld u. A. besonders H. Ewald,
Allgemeines über die hebr. Dichtung und über das Psalmenbuch (Dichter des
A. B. Th. L 1. Hälfte), Göttingen 1839, 2. A. 1866; E. Meier, die Form der
hebr. Poesie (Tübingen 1853), u. A.
Wörter, die in der Poesie neben den in Prosa gewöhnlichen gebraucht
werden, sind z. B. ^3^ Mensch = d"iK: M'nk Pfad = tl^l: risna Wort = ^yn:
1 yt TT'- •! V V ' T • TT'
iltn schauen = n^5'J; ^IJ9 kommen = Xia.
Zu den poetischen Wortbedeutimgen gehört der Gebrauch gewisser poet.
Epitheta für das Substantiv, als 'n'^^K der Starke für Gott; 'n'^:a^( der Starke
f. Stier, Pferd; Mini aXba f. luna; JTr^tt'i wnica, oder solitaria, nämlich
f 'TTt 'T«I ' '
anima, vita.
Von Wortformen merke man z. B. die längeren Formen der Orts-Präposi-
tionen (§. 103, 3) 'ite = te, ^^K = i«, 'i'i5| = ^?; die Endungen '•^, i am
Nomen (§. 90); die Pronominal-Suffixa i», ia-7-, 'ra-::-f. d, d— , U-^- (§. 58);
die Pluralendung y^-:- f. d^^-y- (§. 87, 1, a). — In die Syntax gehört der weit
sparsamere Gebrauch des Artikels, des Fronomen relativum, der Accusativ-
partikel mK; der 8t, constr, auch vor Präpositionen (§. 116); das verkürzte
Imperf. in der Bedeutung der gewöhnlichen Form desselben (§. 128, 2, Anm.);
überhaupt eine kräftige Kürze des Ausdrucks.
7. Das zweite oder silberne Zeitalter der hebräischen Sprache
und Literatur von der Rückkehr aus dem Exil bis zu den Makka-
bäem (gegen 160 v. Chr.) charakterisirt sich vornehmlich durch
die immer stärkere Annäherung der Sprache an den verwandten
westaramäischen Dialekt. Hierbei ist jedoch weniger an einen
Einfluss der aramäischen Umgebung im Exil zu denken — denn
gerade die Propheten aus dem Ende desselben schreiben ein ver-
hältnissmässig reines Hebräisch — als vielmehr an den Einfluss
1 Dass zu Jesaia's Zeit (2. Hälfbe des 8. Jh. vor Chr.) die gebildeten Hebräer,
wenigstens die Staatsbeamten, Aramäisch verstanden, aber nicht so das Volk in Jeru-
salem, erhellt aus 2 Kön. 18, 26 (Jes. 36, 11).
14 Einleitung.
der Aramäer, welche in enger Berührung mit der wenig volkreichen
neuen Colonie Jerusalem lebten, und deren Mundart schon als die
officielle Sprache der Westhälfte des persischen Reiches von Be-
deutung war. Bei alledem ging die Verdrängung des Hebräischen
durch das Aramäische nur ganz allmählich vor sich. Für das Volk
bestimmte Schriften, wie das hebr. Original des Jesus Sirach und
das B. Daniel, zeigen nicht nur, dass das Hebr. gegen die Mitte
des 2. Jahrh. v. Chr. noch immer als Büchersprache im Gebrauche
war, sondern auch, dass es vom Volke wenigstens noch verstanden
wurde.
Man kann sich das Verhältniss der in dieser späteren Zeit neben einander
bestellenden Sprachen fügUch wie das des Hochdeutschen und Plattdeutschen
in Niedersachsen, oder des Hochdeutschen und der Volksmundarten im süd-
lichen Deutschland und der Schweiz denken, sofern hier auch bei den
Gebildeteren der Volksdialekt im mündlichen Verkehr vorherrscht, während
das Hochdeutsche wesentlich als Schrift- und Cultussprache dient und von
allen G-liedem des Volkes wenigstens verstanden wird. Ganz unhaltbar und
aus einer falschen Erklärung von Neh. 8, 8 geflossen ist die Vorstellung, dass
die Juden schon unmittelbar nach dem Exil die hebräische Sprache völlig ver-
gessen und daher von Priestern und Sachkundigen hätten erlernen müssen.
Die alttestamentlichen Schriften, welche diesem zweiten Cyclus
angehören, und in welchen allen jene aramäische Färbung, wiewohl
in verschiedenen Abstufungen, hervortritt, sind: die BB. Ezra,
Nehemia, Chronik, Esther; die prophetischen Bücher Jona, Haggai,
Zacharja, Maleachi, Daniel; von den poetischen der Prediger und
die späteren Psalmen. Auch in schriftstellerischer Hinsicht stehen
diese Bücher z. Th. hinter denen der ersten Periode sehr wesent-
lich zurück: doch fehlt es auch jetzt nicht an Productionen, welche
an Reinheit der Sprache und ästhetischem Werthe den Schriften
des goldenen Zeitalters wenig nachgeben, z. B. mehrere spätere
Psalmen (120 ff., 137, 139).
Spätere (aramaisirende) Wörter sind z. B. 1i2t = r^5 Zeit; isp = hgb
nehmen; 5|lb = "J^g Ende; üblö = tj^^ herrschen; t)j5in = yq)^ stark sein. —
Spätere Bedeutungen sind z. B. ^lax (sagen) f. befehlen; nj^ (antworten) die
Bede anheben. — Orthographische und Grammatische Eigenthümlichkeiten:
die häufige scriptio plena des i und "1-7-, ^'^'i'j (sonst Ti'n), selbst ^ip f. Wpj
Si"! f. S'^i; die Verwechselung des Ji-p und &<-:;- am Ende; der häufigere
Gebrauch der Substantiva auf "ji, *]-;;-, W u. s. w.
Uebrigens sind nicht alle Eigenthümlichkeiten dieser späteren Schriftsteller
Aramaismen; mehrere finden sich im Aram. nicht, und müssen schon in
früherer Zeit der hebräischen Volkssprache angehört haben, besonders, wie
es scheint, im nördlichen Palästina. Dort mögen u. a. gewisse Theile des B.
der Eichter und das Hohelied entstanden sein ; daher schon in diesen älteren
§. 3. G-ramm. BearbeituDg der hebräischen Sprache. 15
Büchern z. B. das im Phönic. (neben tt5fi<) gebräuchliche 'XO für "W^ (§. 36),
das in einigen jüngeren Psahnen und im Prediger wiederkehrt.
Anm. 1. Ueber dialektische Yerschiedenheiten in der althebräischen Sprache
füidet sich im A. T. nur eine ausdrückliche Angabe, näml. Bicht. 12, 6,
wonach die Ephraimiten das Xb wie b oder ü aussprachen. Ob Neh. 13, 24
unter dem Asdodischen ein hebräischer oder ein (ganz abweichender)
phihstäischer Dialekt zu verstehen sei, ist nicht auszumachen. Dagegen sind
wohl manche von den Eigenheiten der oben erwähnten nordpalästinischen
Bücher (incl. des Hosea) als Dialektunterschiede zu betrachten, und ebenso
einiges Abweichende in der moabitischen Mesa*-Inschrift (s. oben No. 2).
2. Es lässt sich nicht erwarten, dass in den noch vorhandenen Ueberresten
der althebräischen Literatur der ganze Vorrath der alten Sprache erhalten
sein werde; bildete doch die canonische Literatur des A. T.'s sicher nur einen
kleinen Bruchtheil der einst vorhandenen gesammten Nationalliteratur der
alten Hebräer.
§.3.
örammatisclie Bearbeitung der hebrälscheii Sprache.
(ßeaeniua Gesoh. der hebr. Sprache §. 19—89).
1. In der Zeit, in welcher die althebräische Sprache allmählich
abstarb und die Sammlung des alttestam. Canon sich ihrem Ab-
schluss näherte, begannen die Juden diesen ihren heiligen Codex
theils zu erklären und kritisch zu bearbeiten, theils in die in ver-
schiedenen Ländern unter ihnen herrschend gewordenen Landes-
sprachen zu übersetzen. Die älteste Uebersetzung ist die zu
Alexandria unter Ptolemäus Philadelphus mit dem Pentateuch be-
gonnene, aber erst später vollendete griechische der sog. siebzig
(genauer 72) Dolmetscher (LXX), die von verschiedenen Verfassern,
zum Theil noch mit lebendiger Kenntniss der Grundsprache, ab-
gefasst und zum Gebrauch der griechisch redenden (bes. alexan-
drinischen Juden) bestimmt war. Etwas später entstanden in all-
mählicher Ueberarbeitung in Palästina und Babylonien die
aramäischen Uebersetzungen oder Targume (D^'la^ll'iF), d. h. Ver-
dolmetschungen). Die Erklärungen j welche man zum Theil aus
angeblicher Tradition schöpfte, bezogen sich fast ausschliesslich
auf das Civil- und Eitual-Gesetz und die Dogmatik, und haben
eben so wenig einen wissenschaftlichen Charakter, wie ein grosser
Theil der textkritischen Ueberlieferungen dieser Zeit. Beide Arten
von Ueberlieferungen finden sich im Talmud nieäergelegt^ welcher
seinem ersten Theile (Mischna) nach gegen das Ende des 2. Jahr-
hunderts, seinem zweiten Theile (Gemara) nach theils (jerusalemer
16 EinleituBg.
od. palästinensische G.) um die Mitte des 4., theils {häbylon. G.) um
die Mitte des 6. Jahrh. nach Chr. endgültig redigirt worden ist.
Die Mischna bildet den Anfang der neuhebräischen Literatur, wo-
gegen die Sprache der Gemaren überwiegend aramäisch ist.
2. In den Zeitraum zwischen der Abfassung des Talmud und
den ersten grammatischen Schriftstellern fällt der Hauptsache nach
die Vocalisation und Acceniuation des bis dahin unpunktirten Textes
des A. T.'s nach der in den Synagogen und Schulen überlieferten
Aussprache (§. 7, 3), sodann der grösste Theil der Sammlung kri-
tischer Bemerkungen, die den Namen Masora («Tnio^ traditio) führt,
und von welcher der seitdem in strenger Gleichmässigkeit durch
die Handschriften fortgepflanzte und noch jetzt recipirte Text des
A. T.'s den Namen des masorethischen Textes erhalten hat.
Einer der wichtigs^ten und ältesten Bestandtheüe der Masora sind die
Varianten des Q*ri, §.17. Man hüte sich übrigens, die Punktation des Textes
mit der ZusammensteUung der Masora zu confundiren; jene wurde in einer
früheren Zeit festgestellt und ist die Frucht einer viel eindringenderen Arbeit
als die Masora, welche bedeutend später zum Abschluss kam.
3. Erst um den Anfang des 10. Jahrh. wurde von den Juden
nach dem Beispiel der Araber mit grammatischen Zusammen-
stellungen begonnen. Von den zahlreichen grammatischen und
lexikalischen Arbeiten des E. Saadja hat sich nur die arabische
Erklärung der 70 (richtiger 90) Hapaxlegomena des A. T.'s er-
halten; gleichfalls arabisch geschrieben, aber vielfach auch ins
Hebr. übersetzt, sind die noch erhaltenen Arbeiten der Gramma-
tiker B, Jehuda ihn Chajjüg (auch Ahu-Zakaria Jachja genannt, um
das Jahr 1000) und R. Jona {Äbü-'hWalid Martvän ihn Ganäch^ um
das Jahr 1030); auf diese Vorarbeiten gestützt, gewannen dann
vorzüglich Abraham hen Ezra (gewöhnlich Äbenesra genannt;
f 1167) und R, David Kimchi (f nach 1232) durch ihre hebräisch
geschriebenen Grammatiken ein klassisches Ansehen.
Von diesen ersten drammatikem rühren manche methodische Einrich-
tungen und Kunstausdrücke her, die noch jetzt zum Theü beibehalten
werden, z. B. die Benennimg der sogen. Conjugationen imd der schwachen
Verba nach dem Paradigma ^56, die voces memoriales, wie rißS^aa u. dgl.*
1 Ueber die ältesten hebr. Grammatiker s. die Vorreden zu den hebr. "Wörterbb.
von Oeseniv>s und von Fürst; Ewald u. Dukes Beiträge z. G-esch. der ältesten Aus-
legung und Spracherklärung des A. T. (Stuttg. 1844. 3 Bde.), Swpfeld^ de rei gram-
maticae apud Judaeos initiis antiquissimisque scriptoribus (Hai. 1846. 4.), Mimk notice
8ur Abou'1-WaUd et sur quelques autres grammairiens h6breux du X. et du XI.
§. 4. EiBtheilang und Anordnung der Grammatik. 17
4. Der Vater der hebräischen Sprachkunde bei den Christen
wurde der auch um die griecbisehe Literatur so verdiente Joh,
Reuchlin (f 1522), der sich jedoch, me auch die Grammatiker der
nächstfalgenden Zeit bis auf Joh. Buxtorf (f 1629), noch fast ganz
an die jüdische Ueberlieferung hielt. Erst seit der Mitte des
17. Jahrhunderte erweiterte sich allmählich der Gesichtskreis, und
das Studium der rerschwisterten Sprachen wurde vorzüglich durch
die Häupter der sogen, holländischen Schule Alb. Schultens (f 1750)
und Nie. W. Schröder (f 1798) für die hebräische Grammatik
fruchtbar gemacht.
Die seitdem der hebräischen Gramnuatik gewidmeten Be-
mühungemS soweit sie überhaupt von bleibendem wissenschaft-
lichen Werthe sind, wird man am richtigsten würdigen, wenn man
sich die an den grammatischen Bearbeiter einer alten Sprache zu
stellenden Forderungen überhaupt vergegenwärtigt. Sie 'gehen im
Allgemein^i dahin: 1) dass er die vorhandenen Spracherschei-
nnngen möglichst vollständig und richtig beobachte und, nachdem
er sie in einen organischen Zusammenhang gebracht, beschreibe
(empirisches und historisch -kritisches Element); 2) dass er jene
Thatsachen theils durch ihre Vergleichung unter sich und mit der
Analogie der Schwestersprachen, theils aus der allgemeinen Sprach-
wissenschaft zu erklären suche (philosophisches, rationelles
Element).
§.4.
Einthellimg und Anordnimg der Grammatik..
Die Eintheilung und Anordnung der hebräischen Grammatik
ergiebt sich aus den drei Bestandtheilen jeder Sprache. Diese sind:
1) articulirte Laute, dargestellt durch Schriftzeichen, und verbunden
zu Sylhen, 2) Wörter, und 3) Sätze.
Der erste Theil (gew. Elementarlehre) enthält hiernach die
Lehre von den Lauten und deren Darstellung durch die Schrift.
siöde, im Joum. asiatique 1850; Böttcher, Ausfiihrl. Lehrb. der hebr. Sprache, Einl,
zu Bd. I (ed. MühVau^ Leipzig 1866) u. A.
1 Die hierher gehörige Literatur bis zum J. 1850 s. fast vollständig in Stein-
schneider' s Bibliograph. Handbuch für hebr. Sprachkunde. Leipz. 1859. Die neueste
Epoche der hebr. Sprachkunde datirt von J. Olshausen's Lehrb. der hebr. Sprache
(Braunschw. 1861), einem consequenten Versuch, die bestehenden Formen auf die
vorauszusetzenden v/rsemitischen (die sich nach O.' wesentlich in den altarabischen
erhalten haben) zurückzuführen.
Geeeniaa, hebr. Grammatik. XXII. Aufl. 2
18 Einleitung.
Er beschreibt die Natur und die Verhältnisse der Sprachlaute,
lehrt die Schriftzeichen aussprechen (Orthoepie), belehrt über die
herkömmliche Schreibung (Orthographie), betrachtet sodann die
Lgtute in ihrer Verbindung zu Sylben und Wörtern und giebt die
Gesetze und Bedingungen an-, unter welchen die Verbindung zu
Stande kommt.
Der zweite Theil {Formenlehre) betrachtet die Wörter in ihrer
Eigenschaft als Redetheile und enthält: 1) die Lehre von der WorU
Mldung oder der Entstehung der verschiedenen Redetheile aus den
Wurzeln oder aus einander; 2) die Lehre von der Wortbiegung
(Flexion) oder von den verschiedenen Gestalten, welche die Wörter
je nach ihrem Verhältniss zu andern und zum Satze annehmen.
Der dritte Theil {Syntax, Wortfügungslehre) hat theils zu
zeigen, wie die in der Sprache gegebenen Wortbildungen und
Flexionsformen für den Ausdruck verschiedenartig gefärbter Be-
griffe verwendet, und wie andere, für welche die Sprache keine
Formen ausgeprägt hat, durch Umschreibung ausgedrückt werden,
theils die Gesetze anzugeben, nach welchen die Redetheile zu Sätzen
verbunden werden {Satzlehre, Syntax im engeren Sinne).
ERSTER HAÜPTTHEIL
ELEMENTARLEHRE
ODEB
VON DEN LAUTEN UND DEN SCHRIPTZEIOHEN.
ERSTES CAPITEL
VON DEN EINZELNEN LAUTEN UND SCHBIFTZEICHEN.
§.5.
Von den Consonanten. Gestalt und Namen derselben.
(Vgl. die SchrifttafeL)
1. Die jetzt gebräuchlichen hebräischen Schriftzüge, mit wel-
chen auch die Handschriften des A. T.'s geschrieben und unsere
Bibelausgaben gedruckt sind, gewöhnlich Quadratschrift (^a^i^ ^*??)i
auch assyrische Schrift ('i'iw« '3) genannt, sind nicht die ursprüng-
lich gebrauchten. Althebräische Schrift, wie sie im Anfang des
9. Jahrh. vor Chr. in öffentlichen Denkmälern angewendet wurde,
zeigt uns die Stein-Inschrift des Mesa', mit welcher die makka-
bäische Münzschrift des 2. Jahrh. vor Chr., sowie die der alten ge-
schnittenen Steine noch viele Aehnlichkeit hat (vgl. §. 2, 2 und die
Schrifttafel). Mit dieser althebräischen Schrift ist die Phönicische
(s. §. 1, 5. §. 2, 3 und die Schrifttafel) nahezu identisch. Nach
Analogie der Geschichte anderer Schriftarten wird man annehmen
dürfen, dass sich aus und neben jener Steinschrift bei dem Schreiben
auf weichere Stoffe (Thierhäute, Baumrinde u. dgl.) frühzeitig ein
etwas flüchtigerer Typus bildete, welchen die Samaritaner nach
ihrer Trennung von den Juden in ihren Pentateuch-Handschriften
beibehielten, während ihn die Juden allmählich (im 6. — 4. Jahrh.)
mit einem aramäischen vertauschten. Aus letzterem entstand dann
(etwa vom 4. bis Ende des 3. Jahrh.) die sogenannte Quadraischrift,
die daher mit den noch vorhandenen aramäischen Schriftarten, wie
2*
20
1. Haapttb. Elementar]. 1. Cap. Laut n. Schrift.
der Aramäisch -Aegyptischen, der Nabatäischen, und namentlich,
der Palmyrenischen grosse Aehnlichkeit hat. Von hebr. Inschriften
in älterer Quadratschrift gehört eine in das Jahr 176 vor Chr.^
2. Das Alphabet besteht, wie alle semitischen Alphabete, ledig-
lich aus Gonsonanteui 22 an der Zahl, von denen jedoch einige
auch Vocalpotenz haben (§. 7, 2). Figur, Namen, Aussprache und
Zahlwerth (Anm. 3) derselben zeigt folgende Tabelle :
Figur
Name
Aussprache
1
Zahlwerth
K
Äleph
' spirUus lenis
1
ra
Beth
J) {hh)
2
3i
Gimel
9 Igh)
3
^
DäUth
d{dh)
4
n
He
h
5
1
^äw
Wy wie engl, w, sehr nahe dem u
6
1
Zäfin
Z nach franz. Aussprache (gelindes s)
7
n
Cheth
ch starker Eehlhauch
8
ü
feth
\ stark am Hintergaumen
9
»»
Jöd
j
10
9 am Ejide ^
Käph
k{kh)
20
b
Lämäd
l
30
19 am Ende d
Mem
m
40
3 am Ende )
Nun
n
50
D
Sämäch
s
60
:p
Ußn
' eigenthüml. Kehllaut (s. unten)
70
D am Ende &|
PS
p (ph)
80
S am Ende f
^ädS
^ starkes am Hintergaumen gebild. s
90
p
Qöph
Q starkes am Hintergaumen gebild. k^
100
1
ms
r
200
•
Sin
V
$
■ 300
10
Sin
S zu sprechen wie das deutsche seh
) i
r\
Täw
t(th)
400
3. Von den 5 Buchstaben, welche am Ende des Worts eine
andere Figur haben (Finalbuchstaben ^ von den jüd. Grammatikern
1 De Vogüi in Bevue axchfeol., nouv. s6rie, IX. (1864) p. 205 fl u. Taf. VH,
Kr. 2; vgl. Nöldeke in Ztschr. d. D. Morgenl. Ges. Bd. XTX. S. 640; zur Ent-
wickelung der hebr. Schrift überh. MerXy Art. „Schreiben" in Schenkels BibeU. Bd. V.
2 Zur Bezeichnung dieses Lautes ist das lat. q. insofern ganz passend, als es im
Alphabet die Stelle des semit. p (griech. r.6nKa) einnimmt.
§. 5. Von id. GoBsonaBten. G-estalt u. NameB derselbea. 21
zn der Vox memor. ffijffl Kamnäphäs verbunden), unterscheiden
sieb T, 1, 5|, "IT von der gewöhnlichen Figur dadurch, dass der
Schaft gerade herab gezogen wird, während ihn die gewöhnliche
Figur umgebogen zeigt. Bei d schliesst sich der Buchstabe in sich
selbst ab.
4. Man liest und schreibt von der Hechten zur Linken. Am
Ende der Zeilen dürfen die Wörter nicht gebrochen werden: da-
mit aber kein leerer Raum bleibe, werden in Handschriften und
Drucken gewisse dazu geeignete Buchstaben am Ende oder in-
mitten der Zeile gedehnt. Solche Uterae dilataUles sind in unseren
Drucken folgende fünf:
t=, tn, S, n, Ni (on^niÄ)
• • •
Anm. 1. Die BttchstabenfiffiMren stellen ursprünglich die rohen Umrisse
sinnlicher Gegenstände dar, deren Namen je mit dem Consonanten beginnen,
welcher durch sie bezeichnet werden soll (Princip der AJcrophonie). Z. B.
Jod, in den älteren Alphabeten die rohe Gestalt einer Hand, bedeutet eig.
Hand Oj), als Buchstabe aber bloss den Laut ^ (j), mit welchem dieses Wort
beginnt; ^Aßn, ursprünglich ein Kreis, eig. Auge ('j'^?) steht für den Conson.
29. Besonders im phönic. Alphabet lässt sich die Aehnlichkeit der Figuren
mit dem durch den Namen bezeichneten Gegenstande grösstentheils noch er-
kennen (s. d. Tafel) ; bei einigen Buchstaben hat sie sich selbst in der Quadrat-
schrift noch erhalten, wie bei 1, t, ö*, b, tt5.
Die wahrscheinlichste Bedeutung der Buchstabennamen ist: tf?H Bind, in^^
Zelt, Haus, baa Kameel, nb'n Thür, fi^Ji Luftloch (?), Gitterfenster (?), 11 Haken,
Yi "Waffe, Tl^'n Gefiege, Zaun, H'iü Windung (?), vielleicht Schlauch, nach And.
Schlange, ^'^ Hand, C)3 gekrümmte Hand, "i^b Ochsenstachel, d*^» Wasser, l^ia
Fisch, tpaö Stütze (?), T^? Auge, &<öMund, '^'i^ Fischerhaken (?), C)ip Hinterkopf;
T^**^ Kop^ 'J'^tü Zahn, IPl Zeichen, Kreuzeszeichen.
So gewiss es einerseits ist, dass es Semiten waren, die dieses Alphabet zuerst
aufstellten, so grosse Wahrscheinlichkeit hat es doch auf der andern Seite,
dass dabei die ägyptische Hieroglyphenschrift und die aus ihr entstandene
hieroMsche Schrift — vielleicht weniger den Figuren nach, wohl aber dem
(akrophonetischen) Principe nach — zum Muster diente; denn jene hiero-
glyphischen Bilder bezeichnen ebenfalls meist den Anfangslaut des Namens
des abgebildeten G^enstandes, z. B. die Hand tot den Buchstaben t, der Löwe
laboi das 1.^
2. Die Folffe der Buchstaben im Alphabet (worüber wir ein altes Zeugniss
in den akrostichischen Gedichten des A. T.'s besitzen, Ps. 9. 25. 34. 37. 111.
1 Vgl. Hitzig, die Erfindung des Alphabets, Zürich 1840. J. Olshausen, über den
Ursprung des Al|^bets, Kiel 1841. JP. Böttcher, unseres Alphabetes Ursprünge,
Dresden 1860. Ed, Böhmer, das Alphabet in organischer Ordnung. Ztschr. der D.
Morgenl. Ges., Bd. XVI, S. 579 ff. — Der Versuch W, Deecke's (Ztschr. der D.
Morgenl. Ges., Bd. XXXI, S. 102 ff.), das altsemitische Alphabet aus der neuassy-
rischen Keilschrifb abzuleiten, scheitert schon an den chronol. Gegengründen.
22 1. Hauptth. Elementarl. 1. Cap. Laut u. Schrift.
112. 119. 145. Klagel. 1—4. Spr. 31, 10—31), mag allerdings ursprünglich von
einer physiologischen Betrachtung der Laute ausgegangen sein, wie die Auf-
einanderfolge der drei weichsten Lippen-, Gaumen- tmd Zungenlaute D, !l, ^,
sodann der drei Liquidae ^, >Q, 3 zeigt. Doch scheinen dabei auch andere
Bücksichten gewaltet zu haben; es ist sicher nicht zufällig, dass zwei Buch-
staben, welche eine Hand abbilden (Jdd und Käph)^ ebenso zwei, die den
Kopf darstellen (Qoph und BiS)y und überhaupt mehrere Zusammengehöriges
bedeutende Figuren (Mdm und Nun, *Ajtn und Fi) neben einander stehen.
Sowohl die Folge als die Namen der Buchstaben nebst ihrem Zahlwerth
sind von den Phöniciem an die Griechen übergegangen, in deren Alphabet die
Buchstaben A — T dem altsemitischen entlehnt sind. Ebenso sind mittelbar
oder unmittelbar die altitalischen, sowie das römische und alle von diesem
und vom griechischen ausgehenden Alphabete von dem phönicischen abhängig.
3. Die Hebräer haben keine besonderen Ziffern, sondern bedienen sich der
Consonanten zugleich als Zahlzeichen. Die frühesten Spuren dieses Gebrauchs
sind jedoch erst auf den makkab. Münzen (s. o. §. 2, 2, 3) nachzuweisen.
Später verwendete man die Zahlbuchstaben bes. zur Bezeichnung der Capitel-
und Yerszahlen in den Bibelausgaben. Die Einer werden durch K — 13, die
Zehner durch ^ — 2K, 100 — 400 durch p — n bezeichnet. Die Zahlen von
500—900 bezeichnen Einige durch die 5 Finalbuchstaben, *^ 500, b 600, "j 700,
C] 800, Y 900, Andere durch n = 400 mit Hinzusetzung der übrigen Hunderte,
als pr\ 500. Bei zusammengesetzten Zahlen steht die grössere voran (rechts),
als K'i 11, VOp 121. Nur 15 wird durch "lü 9-1-6 ausgedrückt, ntcht n^ (weil so
der Gottesname txytv^ anfängt), imd meist schreibt man aus gleicher Bücksicht
auch Tt3 für 16 statt *\^, Die Tausende werden bisweilen durch die Einer mit
zwei darüber gesetzten Punkten bezeichnet, als k' 1000.
Anm. Die Angabe der Jahreszahlen in jüd. Schriften (gew. h*<'»:t*^i nach
der Weltschöpfunff) folgt entw. der grossen Zeitrechnung (M'ia »"nfib od. ^ ^)
mit Beifügung der Tausende, oder der kleinen Z, Cjicdj^ ^) mit Weglasstmg
derselben. Bei Angabe von Jahreszahlen aus dem ersten christL Jahrtausend
erhält man das christl. Jahr durch Addirung von 240, im zweiten christl.
Jahrtausend durch Addirung von 1240. Die Tausende der Schöpfnngsaera
bleiben in beiden Fällen imberücksichtigt.
4. Abbreviaturen von Wörtern sind im Texte des A. T. nicht überliefert;
wohl aber kommen dergleichen auf den Münzen vor und überaus häufig ist
ihr Gebrauch bei den späteren Juden. Als Zeichen der Abkürzung dient ein
schräger Strich, als ''iff] für i^'jiö';, 'B für "^Sbö aUquis, ^äl für ^^W et com-
plens, d. i. und so weiter, J'J oder "»J (auch 'rt) für 'ijtj.
§.6.
Aussprache und Eintheilung der Consonanten.
1. Eine genaue Eenntniss des ursprünglichen Lautwerthes
eines jeden Consonanten ist von der grössten Wichtigkeit, weil
sehr viele grammatische Eigenthümlicl^eiten und Veränderungen
(§. 18 ff.) von der Natur der Laute und ihrer Aussprache abhängen
§. 6. Ausepraebe und Eintheilung der GoDsonanten. 23
xmd durch diese allein begreiflich werden. Wir gewinnen diese
Eenntniss theils aus der Aussprache der verwandten Sprachen,
namentlich des noch lebenden Arabischen, theils durch die Be-
obachtung dör Annäherung und Verwechselung der Laute im
Hebräischen selbst (§. 19), theils aus der Ueberlieferung der
Juden ^
Yielfach verdorben ist die (zum Theil der syrischen ähnliche) Aussprache
des Hebr. bei den heutigen pohlischen und deutschen Juden, reiner dagegen
die (mehr mit der arabischen stimmende) der spanischen und portug. Juden.
Der letzteren folgt (nach dem Vorgang Beuchlins) fast durchweg die Aus-
sprache des Hebr. bei den Christen.
Eine ältere und wichtigere Ueberlieferung liegt in der Art, wie die LXX
hebräische Namen mit griechischen Buchstaben umschreiben; nur mangeln
dem griech. Alphabet fiir mehrere Laute (td, :f, ^ p, tt^) die entsprechenden
Zeichen und man musste sich behelfen, so gut man konnte. Gleiches gilt von
der latein. Umschreibung hebräischer Wörter bei Hieronymus (nach der Aus-
sprache yon Juden seiner Zeit). Ueber die Aussprache der heutigen Juden
im nördlichen Afrika s. Bargls im Joum. asiat. 1848. Nov.; über die der sMr
arab. Juden J. Derenbowrg Manuel du lecteur etc. (aus einer Yemenischen
Hdschr. vom J. 1390), Paris 1871 (Extrait 6 des Joum. asiat. von 1870).
2. Im Einzelnen ist über die Aussprache der verschiedenen
Kehl- und Zischlaute, sowie des tt und p, folgendes zu bemerken:
t 1. Unter den KehUauten ist M der leiseste, entsprechend dem Spiritus lenia
der Griechen (dessen Setzung auf der richtigen Beobachtung beruht, dass
jedem anlautenden Yocal kraft seiner Natur ein leiser Hauch vorangeht).
Schon vor einem Yocale geht er für das Ohr fast verloren (hQt$ a(Jiap), wie
das h im franz. habitj komme, im engl, hoiw; und nacA einem Yocale fliesst
er mit diesem meist zusanunen (KI39 mäfä §. 23, 1 ; doch vgL &)D2jt^ jcCschäm),
Das rt vor einem Yocale entspricht ganz unserem h (Spiritus asper)', nach
einem Yocal ist es enttoeder gleichfalls Eehlhauch (so immer am Ende einer
Sjlbe, die nicht letzte Sylbe ist, z. B. "^"i^ nähpakh; am Wortende hat das
consonantische rt nach §. 14 einen Punkt — Mappiq — in sich) oder es steht
unhörbar am Wortende, in der Begel als rein orthographischer Ersatz eines
abgeworfenen T\ oder Halbvocals; z. B. ri?^, gdlä f. galäj; vergl. §. 7, 2
und 75, 1.
3) ist dem M verwandt, aber ein weit stärkerer, dem semitischen Organ
eigenthümlicher Kehllaut: wo er am härtesten tönt, ein am Hintergaumen
gebildetes schnaiixendes g, als tW LXX FoiCa, ttyasi r6\i.o^^a; anderswo ein
1 Wichtige Dienste leisten dabei auch genauere physiologische Beobachtungen
des gesammten Lautsystems und seiner Bildung durch die Bedeorgane. S. E. Brücke,
Orundzüge der Physiologie u. Systematik der Sprachlaute, Wien 1856 (2. Aufl. 1876).
C. L, Merkel, Physiologie der menschlichen Sprache, Leipz. 1866. F, DeUteach,
Physiologie und Musik in ihrer Bedeutung fiir die Gramm., bes. die Hebräische,
Leipz. 1868. E, Sievera, Gmndzüge der Lautphysiologie, Leipz. 1876.
24 1. Haupttb. Elementarl. 1. Gap. Laat u. Schrift.
schwächerer Laut dieser Art^ den die LXX nur durch l^rUm (lema oder
asper) wiedergeben, z. B. ^\>^ 'HX(, P\t^^ ^A}i.aXix. Im Hunde der Araber
glaubt man in ersterem Falle ein gelindes gutturales r, in letzterem einen
Yocalartigen Ton wie a zu hören. — Es ist im Grunde ebenso unrichtig, das
9 beim Lesen und umschreiben der Wörter ganz zu übergehen ^V^ Eli,
pb»^ Amalek), als es geradehin wie ^ oder wie nasales ng zu sprechen. Den
stärkeren Laut köimte man annähernd durch gh oder ^ff umschreiben; da
aber im Hebr. der gelindere wohl vorherrschend war, so mag eine Andeutung
desselben durch das von uns gewählte Zeichen ' genügen, wie ^^*^ ^arha*f
T -X
Das h ist der festeste Kehllaut, ein tiefes gutturales ch, wie es z. Th. die
Schweizer sprechen, etwa wie in Achat, Machte Sachey Doeht, jSucht (nicht
wie in lAcht, Knecht) ähnlich dem spanischen x und j: wie das 3), wurde es
jedenfalls in manchen Wörtern weicher, in andern harter gesprochen.^
Auch das ^ haben die Hebräer mehr als schnarrenden E^ehllaut, nicht als
bebenden Zungenlaut ausgesprochen, weshalb es sich nicht bloss an die
Liquidae (/, m, n, r), sondern in manchen Beziehungen auch an die Kehl-
buchstaben anschUesst (§. 22, 5).
t 2. An ZischknUen ist die hebräische Sprache ungewöhnlich reich, aber
sie sind zum TheU aus Zungenlauten entstanden, die sich als solche im
Aramäischen und mit Aspiration behaftet auch im Arabischen erhalten
haben (s. im Wörterbuch die Buchstaben T, 2C und XO),
Ud und iü waren ursprünglich (wie noch jetzt in der unpunktirten Schrift)
ein Zeichen, tt9, welches zwei nahe verwandte Laute, S (wie deutsches 8ch)
imd 4 (scharfes 8) ausdrückte. Beide Laute wurden dann von den Gram-
matikern durch den diakritischen Punkt in ^ ^ (welches häufiger ist) und t29
ä geschieden.
b stand demnach in der Aussprache dem XO sehr nahe, und hatte somit
einen stärkeren und dichteren Laut, als das einfachere, wenn auch scharfe 8
, des ö. Diese Yerschiedenheit des Lautes begründet bisweilen einen Unter-
schied in der Bedeutung, z. B. ^3& verschliessen, ^^b um Lohn dingen; ^Db
thöricht seio, h'Siü klug, weise sein. Die Syrer brauchen für diese beiden
8-Laute bloss das ö, und auch im spätem Hebräisch werden sie zuweilen
verwechselt, als ^5b = ^Sto dingen Ezr. 4, 5; T^hdO f. fftisö Thorheit
Pred. 1, 17.2
t ist ein gelindes säuselndes s, das griech. C (das auch die LXX dafür
setzen), das franz. und engl, z (ganz verschieden von dem deutschen Doppel-
laute z).
1 Li der arab. Schrift hat man die gelindere und die härtere Aussprache des '
und t^ (sowie gewisse Yerschiedenheiten in der Aussprache des % td, :c) durch dia-
kritische Punkte geschieden imd so jeden dieser GonaonaDten in owei scrlegt, 3) in
das gelindere g *Ain und das härtere £ ^Qain; }^ in das gelindere ^ Cha und das
härtere ^ Kha.
2 Die heutigen Samaritaner dagegen sprechen beim Lesen ihres hebr. Pentatouch
das to überaJl wie ^ aus.
§. 6. Aussprache und Eintheilung der Gonsonanteu. 25
3. Das 21 wird, wie auch D und p, mit starker Artikulation und Zusammen-
prefis\ing der Organe im Hintermunde ausgesprochen. Bie beiden letzteren
unterscheiden sich dadurch wesentlich von n und 3, die unserem t und k ent-
sprechen und ausserdem oft der Aspiration unterliegen (s. no. 3 des §). Das
2C unterscheidet sidh durch seine eigenthümliche Artikulation von jedem
andern 8, auch entspricht es keineswegs dem deutschen z oder ts; es msig
durch f ausgedrückt werden.
3. Sechs Consonanten, die weichen und mittelharten mutae
n, ö, D, n, Ä, n (r»S)nÄ^)
sind uns in doppelter Aussprache überliefert: 1) einer härteren
(als tenuis), wie unser b, g^ d, k, p, t, und 2) einer weicheren, von
einem gelinden Hauche Begleiteten (als aspirata). Der härtere
Laut ist der ursprüngliche. Er hält sich im Anlaut der Sylben
da, wo kein unmittelbar vorhergehender Vocal (vermöge der ihm
einwohnenden Verwandtschaft mit dem Hauche) auf die Aussprache
einwirkt, und wird durch einen in den Consonanten gesetzten Punkt,
DägeS lene (§. 13), bezeichnet, nämlich a &, 5 ^, •=! cf, 3 A:^ öp, rt ^.
Die aspirirte Aussprache tritt ein in Folge eines unmittelbar vor-
hergehenden Vocallautes, und wird in Handschriften 4urch das
Räphe (§. 14, 2) bezeichnet, in gedruckten Texten aber nur an dem
Fehlen des Däges erkannt. Bei S, Ä und *7 ist der Unterschied für
unser Ohr minder merklich (der Neugrieche spricht indess sein
ß, Y, 8 deutlich als aspirata, der Däne das d zu Ende der Wörter:
ebenso unterscheidet sich im Deutschen z. B. in beben das durch
den vorhergehenden Vocal aspirirte zweite b von dem ersten und
nicht minder das g in gegen; das aspirirte ^ hat ungefähr den
Laut des gelinden engl, th in that, angels. 3); bei den mittelharten
D, &, T\ unterscheiden sich beiderlei Laute auch für uns deutlicher
wie Ä: und (weiches) ch, p undpÄ, t und (engl.) /ä, wie auch die
Griechen hier für die doppelte Aussprache besondere Zeichen
haben: ä x, D x? * ''^» ^ 95 *^ '^» *^ ^•
Das Genauere üher die Fälle, m denen die eine oder andere Aussprache
stattfindet, s. §.21. — Die neueren Juden sprecheu das aspirirte !a wie t?, das
aspirirte n wie s, z. B. t^''lÖ&^5 rei% i'n rav,
4. Je nach dem Organ, mit welchem sie ausgesprochen werden,
zerfallen die Consonanten in ä) Kehllaute (gutturales) n, n, y, K
(5^nn«); b) Gaumenlaute (palatales) p, D, % *> (p?*'?); c) Zungenlaute
(linguales) tD, n, ^ nebst 5 und b (fiabw) ; d) Zahnlaute (dentales)
oder Zischlaute (sibilantes) S, ti (10 und te), D, t (tDSDt); e) Lippen-
laute (labiales) )d, S, ä,.1 (5|^^). Das ^ schwebt zwischen der ersten
und dritten Classe (vergl. über die doppelte Aussprache des r bei
26
1. Hauptth. Elementarl. 1. Cap. Laut u. Schrift.
den Tiberiensern Delitzsch, Physiol. u. Musik, S. 10 ff.). Abgesehen
vom Organ werden auch die Liquidae (n, 5, t3, b) als eine besondere
Glasse zusammengefasst.
Näher stellt sich das Lautsystem des Hebr. in folgender
Uebersicht dar:
Mutae
w. m. e.
Liquidae
vibrlr. nasal semlTOC.
Sibilantes
w. m. e.
Spirantes
w. xo. h. e.
Guttural.
Palatal.
Lingual.!
Dental.
•
a D p
n n tt
•
« yn n [y]
Labial.
n t
ti 1
Anm. 1. Die Buchstaben in den Ueberschr. bedeuten: w. = weich, m. =
mittelhart, h. = hart, e. = emphatisch. Consonanten, die durch dasselbe
Organ hervorgebracht werden, heissen homorgan (z. B. :i u. 2 als Palatales),
Consonanten von gleicher Natur des Lauts homogeny z. B. :a u. 3 als Liquidae.
Auf der Homorganität u. Homogenität beruht die Möglichkeit eines Laut-
wechsels sowohl im Innern der Sprache, als zwischen den verwandten
Dialekten. Im AUgem. wechselt dabei der weiche Laut mit dem weichen,
der harte mit dem harten u. s. w. (z. B. "i = t, n = 123, ü = 2K). Doch sind
dadurch weitere Uebergänge nicht ausgeschlossen, wie z. B. der Wechsel von
n u. p (n = 5 = p). Von "Wichtigkeit ist dabei die Beobachtung, ob der
Wechsel im Anlaut oder Innenlaut oder Auslaut stattfindet; der Wechsel im
Innenlaut begründet z. B. nicht immer die Möglichkeit eines Wechsels im
Anlaut.
Anm. 2. In Betreff des geschichtlichen Ganges, welchen die Aussprache
im Hebr. genommen hat, ist zu bemerken, dass sie ursprünglich und in den
älteren Zeiten im Allgemeinen fester und härter war, in den späteren schlaffer
und gelinder wurde, indem zugleich frühere feinere Unterschiede vernach-
lässigt wurden und verloren gingen. Dies zeigt sich theüs in der Wahl der
weicheren Consonanten für die härteren, z. B. p?S, p5t (s. §. 2, 6, Anm.),
auch im Syr. p^t; theils in der Aussprache der einzelnen. So ist z. B. das
stärkere 5) ^g^ das die LXX noch kennen (s. oben no. 2, Anm. 1), den Späteren
zum Theü ganz abhanden gekommen; von den Samaritanern und Galiläem
wurde 5> sowie h nur wie &< ausgesprochen, ebenso im Aethiop. 5> wie R, t\
wie Ä, tt) wie «.
§.7.
Von den Vocalen überhaupt, Vocalbuclistaben und Vocalzeichen.
1. Dass die Lautreihe der fünf Vocale a, e, i, o, u von den
drei Grundvocalen Ä, /, U ausgeht, ist im Hebräischen und den
übrigen semitischen Sprachen noch deutlicher zu erkennen, als in
§. 7. VoB den Vocalen überhaupt. 27
andern Sprachen. E und sind hier überall aus Trübung oder
Contraction der reinen^Laute hervorgegangen, namentlich i durch
Trübung aus i oder a, kurzes 6 aus w, ferner e aus der Contraction
Yon Ä und /, d. h. aus dem Diphthong AI^ ebenso ö theils aus
Trübung von ä^ theils aus Contraction von AU^ nach folgendem
Schema:
au
^, e aus i / \ ^, ö aus ü
U
In der arabischen Sclirift giebt es Vocalzeichen nur für A I U; die Diph-
thonge ai und au werden daher uncontrahirt festgehalten, z. B. tditt3 arab.
savff ti*?!*^^ arab. ^ainain. Erst später wurden sie in der Aussprache zu 3 xuid
dy wenigstens bei schwächeren Consonanten, wie "p^ arab. bain, bin, bl*^ arab.
jaum, jom. Diese Contraction der Diphthonge zeigt sich auch in andern
Sprachen, z. B. dem Griech. und Lat. (Kaiaop, Caesar, daupto, ion. duipia,
plaustrum = plostrum), in der franz. Aussprache des ai und au, und nicht
minder in unsem Volksdialekten (Oge f. Auge, Steen f. Stein u. s. w.). Ebenso
spielt die Trübung der Vocale in den verschiedensten Sprachen eine Bolle
(z. B. die des a im Neupers., Schwedischen, Englischen u. s. w.).
2. Mit jener Dreiheit der Grundvocale hängt die ältere noch
sehr spärliche Vocalbezeichnung in der hebräischen Schrift zu-
sammen. Dieselbe bediente sich (jedoch nicht immer und in ältester
Zeit vielleicht überhaupt nicht) der halbvocal. Consonanten (Vocal-
buchstaben) 1 und *», und zwar des 1 (vergl. latein. V) zur Be-
zeichnung des U und 0, des ^ (vergl. latein. J) zur Bezeichnung
des I und £. Das A, den häufigsten aller Vocale, bezeichnete man
in der Regel gar nicht*. Nur am Ende des Wortes setzte man in
gewissen Fällen einen Hauchbuchstaben zur Bezeichnung des aus-
lautenden A^ gewöhnlich n, seltener ä^; doch stehen diese beiden
auch für auslautendes E und 0,
1 Ebenso wird im Sanskrit, in der altpersischen Keilschrift und im AeÜiiopischen
unter aUen Yocalen nur das kurze a nicht bezeichnet, und der Consonant an sich
mit kurzem a gesprochen.
2 Der innere Zusammenhang zwischen den Hauchlauten ^t K und dem A-Laute,
dem 1 «3 w und dem Ü-Laute) dem ^ ^j und dem I-Laute wird physiologisch leicht
deutlich aus der Büdnng dieser Consonanten- und Yocallaute durch die Organe des
Mundes. Das A büdet sich bei Oeffiiung des Mundes, wie jene Hauchlaute; das U
28 1. Hauptth. ElemeBtarl. 1. Cap. Laut u. Schrift.
Alle übrigen Abstufungen, namentlich die kürzeren Vocal-
laute und die Abwesenheit eines Vocals, wurden nicht bezeichnet;
selbst die Bestimmung, ob der Vocalbuchstabe im einzelnen Falle
Vocal oder Consonant sei, blieb dem Leser überlassen.
So konnte z. B. iüp gelesen werden qä^al, qä^el, qä^öl, q^öl, qdtelf qi^el^
qaf^el, quffcU; "iSi dabär (Wort), dtb^r (Pest), dihhlr (er hat geredet), dahher
(reden), dober (redend), dabür (geredet), duhbar (es ist geredet worden); nia
mäweth (Tod), müth, moth (sterben) j n'ii 6q/if, bU,
Wie unyollkommen und mehrdeutig eine solche nur ^e härteren Elemente
der Sprache abbildende Schrift war, sieht man leicht: und doch haben die
Hebräer während des gamzen Zeitraums der lebenden Sprache und noch lange
nachher keine andere Yocalbezeichnung gekannt. Das Lesen war hiemach
eine schwierigere Aufgabe, als das unserer vollkommneren Schriftarten, und
die Eenntniss der Sprache als der lebenden Muttersprache musste Yieles
ersetzen. ^
3. Als die Sprache ausgestorben war, und man die Viel-
deutigkeit einer solchen Schrift immer störender finden und
fürchten musste, auch die richtige Aussprache zu verlieren, erfand
man zur Fixirung der letzteren die Vocalzeichen oder Vocalpunkte,
durch welche alles bisher unbestimmt Gebliebene auf das Genaueste
festgestellt wurde. Ueber die Entstehungszeit dieser Vocalisation
des alttestam. Textes fehlt etfzwar an historischen Nachriphten; doch
lässt sich aus der Combination anderer geschichtlicher Thatsachen
soviel erschliessen, dass sie allmählich und unter dem Einflüsse
verschiedener Schulen im 6. und 7. Jahrh. nach Chr. durch sprach-
kundige jüdische Gelehrte zu Stande kam, welche dabei in der
Hauptsache, wenn auch mit selbständiger Rücksicht auf die Eigen-
art des Hebräischen, dem Vorgange und Muster der älteren syrischen
Punctation folgten.
S. Gesenius Gesch. d. hebr. Spr. S. 182 ff. und Supfeld in den Thedog.
Studien und Kritiken, 1830. H. HE (wo nachgewiesen wird, dass Hieronymos
und der Talmud noch keine Vocalzeichen erwähnen); Abr. Oeiger^ »Zur
Nakdanim- [Punctatoren-] Literatur" (Jüd. Ztschr. für "Wissensch. u. Leben^
Jahrg. X, Breslau 1872, S. 10 ff.); Odger, „Massorah bei den Syrern" (Ztschr.
entsteht im Yordermunde, bei gerundeten Lippen, wie das W; der Vocal I am vordem
Gkiumen, wie der G-aumen-Gonsonant j. (Bas E entsteht am Hintergaumen zwischen
i und a; das O im Vordermunde zwischen u und a).
1 Ungefähr auf derselben Stufe, wie die althebräische, ist auch die samaritamsche
Schrifb stehen geblieben. — Die Phönicier bezeichneten selbst die ged^mtm Vocale
nur in den seltensten Fällen; ihre ältesten Monumente haben so gut wie gar keine
Yocalbezeichnung. Ebenso sparsam stehen die Vocalbuchstaben in der Lischrift des
Mßsa* (9. Jahrh. vor Chr.; vergl. §. 2, 2).
§. 8. YoB den Yocalzeicheu iBsbesondere. 29
der BMG. Bd. XXVH, Leipz. 1873, S. 148 flf.; Ä Strack, „Prolegomena <^ritica
in Vet. Test. Hebr.", Lips. 1873; Strack, „Beitrag zur Gtescli. des hebr. Bibel-
textes" (Theol. Stud. u'. Kiit. 1875. IV. S. 736 ff.).
4. Diesem Vocalsystem liegt im Wesentliclieii die Aussprache
der palästinensischen Juden zu Grunde, wie sie damals (um das
7. Jahrh. n. Chr.) auf Grund einer yiel älteren Ueberlieferung bei
dem feierlichen Vorlesen der heiligen Schriften in den Synagogen
und Schulen beobachtet wurde. Die Consequenz des Systems,
sowie die Analogie der verwandten Sprachen, zeugen in hohem
Grade für die Treue der Ueberlieferung. Dabei wurde dieselbe
mit solcher Genauigkeit wiedergegeben, dass auch für die kleineren
Abstufungen der Vocale und Vocalanstösse (§. 10), sowie für die
unwillkürlichen Hülfslaute, welche in andern Sprachen nur selteu
durch die Schrift angedeutet werden, besondere Zeichen erfunden
wurden. Bei derselben Bearbeitung des Textes kamen auch die
verschiedenen übrigen Lesezeichen (§. il — 14) und die Accente
(§. 15. 16.) hinzu.
§. 8.
Von den Voealzeloh^ insbesondere.
1. Die vollen Vocale, ausser welchen es auch noch halbe
Vocale oder Vocalanstösse giebt (§. 10, 1. 2), sind nach den drei
Hauptvocallauten (§. 7, 1. 2) die folgenden:
Erste Clasae, A-Laiä.
f 1. — QämS^, ä, ä, ^"i /«£? (Hand), D)? qdm (er stand auf)^.
I 2. ^ Pdthäch, ä, rü Mth (Tochter).'
Dazu 3. -j- S^'göl, offenes e, e (ä), als Umlaut von ö*, wie in der
ersten Sylbe von VÜTjeäf ehern (eure Hand) a,U9jäd^chemj
npB pesäeh (irdtajfa), auch mit *> zusammentreffend,
'ri^'^J jädeehä (deine Hände), #lp5a 0enä,
iii^.-^.-- ■ - ■ - — .■■^-■1 — —■ ■ — — — . ,-.,.^ -^ - ■ , . ■■■■.. I ■ ■■,■— ..^.i I ■ II —I — —- ■■ii.i . . I ■ . _ — ■ ■^. , . I ,. . ■■■ » ■ I ■ II
1 Die Bezeichnung 4, §, 6 gilt hier den wesentlich (von Natur od. durch Con-
traction) langen, die Bez. ä, e, 5 den erst durch den Ton^'gedehnten u. daher wandel-
baren, ä, e, ö den kurzen Vocalen. Bei den anderen genügt die Unterscheidung von
i und i, ü und ü. Siehe §. 9. — Das Zeichen < steht im Folgenden über der Ton-
sylbe hebr. "Wörter, besonders wenn dieselbe nicht, wie gewöhnlich, die letzte, sondern
die vorletzte Sylbe des Wortes ist, z. B. HOB. Ygl. §. 15, Anm. 3.
2 So am häufigsten; daher bei jüdischen Grammatikern auch hUin Fäthach
(1^ hnö) genannt.
E
U
30 1. Hauptth. Elementarl. 1. Cap. Laut u. Sclirift.
Zweite Classe. L und JE-Laut
-oder (defectiv geschrieben, s. no. 4) -7- Chireq longum
(magnum)^ f, z. B. d^'p'^S ^addiqtm (Gerechte).
- CMreq breve (parvum)^ l, bbj?'^. ßq{öL
-r^eri, doch gewöhnl. I^eri mit Jod^ und -;;- ^eri ohne Jod^
ersteres e, letzteres e^ z. B. n*»a heth (Haus), dtö iem
(Name). Selten auch -j- (defectiv, s. no. 4) für i.
4. —S'^göl, <?, entw. Verkürzung von e, z. B. -^tö (Zahn) f. "jt?
(Grundf. Im); oder Abstumpfu4g von I, z. B. ySLtT\
(Grundf. cMphs).
Dritte Classe, Für den Laut U und 0.
V
1. ^ Süreq, ü, n^ü müth (sterben), selten auch für w.
2. — Qibbü^y ü, z. B. d^o sülläm (Leiter), aber auch ü als
defective Schreibung (s. no. 4) für Süreq, "^tyn müthi
(mein Sterben).
3. i und -^ Chölem, ö und ö, ersteres auch Chöläm magnum;
bip qöl (Stimme), n*l röb (Menge). Oft auch defectives
— ^ für ö, selten i für ö.
4. ( — ^) Qämef'Chäfuph, ö, z, B. "pji chöq (Satzung).
k5. Dazu auch hier das stumpfe -^ ^, unter dem Ton e^
m
wenn es aus u oder abgestumpft ist, wie in dF)^
'attem (ihr), -nyj 'e/Ä (aus ni»).
Die Namen der Vocale sind fast aUe von der Gestalt und Wirksamkeit des
Mundes bei Hervorbringung der Vocallaute hergenommen, nämUcb nhfe
Oefl&iung; *''iä Spaltung, Eiss (des Mundes), auch *l5ib, Brechung (vergl. das
arab. kasr)\ py^h Knirsohung; dblH Verschluss, nach andern VoUfüUe, 8C, des
Mundes (auch Q^iö fc^bo FüUe des* Mundes); pn* Pfiff (düptafJL^O; Y^^p Zu-
sammenziehung (des Mundes). Die letztere Bedeutung hat auch *|^^^. Dass
das lange A und das kurze (C)'*iür| "pag Qämif correptum) dasselbe Zeichen
und dieselbe Benennung führen, rührt daher, dass die Erfinder der Vocal-
zeichen das lange A etwas dunkel und dem ähnlich aussprachen, wie es
denn bei den heutigen deutschen und polnischen Juden völlig zu geworden
ist (vgl. das syr. ä bei den Maroniten = 6, das schwedische ä und die schon
alte Trübung des ö zu im Hebr. selbst §. 9, 10, 2).^ Ueber die Unter-
scheidung derselben s. §. 9, Anm. S^gol (biAÖ Traube) hat seinen Namen von
der Gestalt; ebenso hi'npp tt5b^ (drei Punkte), wie Manche das Qibbüf nennen.
1 In der babylon. Punctation (s. u. No. 2, Amn. 1) werden ä und ö genau unter-
schieden, ebenso in guten Hdschr. mit der gewöhnl. Punctation (durch Zusetzung
eines 8^ä auch zu dem Eeinvocal 0). Die völlige Gleichheit beider Zeichen ist
jedoch wohl das ursprüngliche.
§. 8. Von den Yocalzeicbeh insbesondere. 31
XJebrigens hat man die Namen meist so gestaltet, dass der Laut eines
jeden Vocals in der ersten Sylbe gehört wurde; und um dieses consequent
durchzuführen, schreiben Manche auch Sägol, Qofnef-cJut^üf, QÜbbüf.
2. Wie die gegebenen Beispiele zeigen, steht in der Regel das
Vocalzeichen unter dem Consonanten, nach welchem es zu sprechen
ist, *n rä, ^ rä, *5 re, ^ ru u. s. w. Nur das sogen. Pdthäch furtivum
(§. 22, 2, b) macht davon eine Ausnahme, indem es vor dem Conso-
nanten gesprochen wird, m^ rü^ch (Wind, Geist). Das Chölem
(ohne Wäw) steht links oberhalb von dem Consonanten: h rö^.
t Wenn das Chölem ohne Waw mit dem diakritischen Punkte über ttJ (tö, ttS)
zusammenstösst, so wird statt beider nur Ein Punkt gesetzt, als Äjto sone
(hassend) st. K5Ö5, H^ fnoSh, nicht httJb. XO mit zwei Punkten ist, wenn es
selbst keinen Vocal unter sich hat, ^o, als ^aio idmer (Wächter), wenn kein
Vocal vorangeht, 08, als töö*^'^ jirpöa (er tritt mit Füssen), Q*»ywsrT Jes. 45, 20
lies hannos^tm (die tragenden).
Die Figur i ist zuweilen ow auszusprechen, so dass 1 Consonant ist und
das — ^ vor dasselbe gehört, z. B. Jlli lotüh (leihend); zuweilen auch wo, so
dass das- CÄö^m hinter dem Waw gelesen wird, als "ji^ *äwdn (Sünde) f. )W.
In genaueren Drucken unterscheidet sich wenigstens i (wo) von i (d. i. ent-
weder 6 oder, wenn hinter dem Waw ein anderer Vocal folgt, 5w),
1 Erst neuerdings ist ein von dem gewöhnhchen mehrfach verschiedenes Vocali-
sationssystem bekannt geworden, und zwar aus einigen früher in Odessa, jetzt in
Petersburg befindlichen Handschriften. Die Vocalzeichen stehen dort, abgesehen von 'l,
alle itber den Consonanten und weichen fast durchgängig auch in der Figur ab, ja
zum Theü selbst in Betreff des Lautbereichs, für welchen sie gebraucht werden. So
ist z. B. betontes Päthach und betontes S^gdl durch ein und dasselbe Zeichen aus-
gedrückt, während die unbetonten kurzen Vocale verschieden bezeichnet werden,
jenachdem sie in einer durch DägeS forte (§. 12) geschärften Sylbe stehen oder nicht.
Die Accente weichen weniger ab imd stehen zum Theü auch unter der Consonanten-
reihe. Die altere Literatur über diese sogen, babylon. Funetation C^^SIS *Vlp3) s. in
A, Harkavy und JET. L, Strackes „^Catalog der hebr. Bibelhandschr. der Elaiserl. öffentl.
Bibhothek zu St. Petersb.", Th. I. u. 11., Petersb. u. Leipz. 1875, S. 223 ff. — Ein
gründlicheres Studium des Systems wurde ermögUcht durch H, Strack's facsimilirte
Ausgabe des „Prophetarum posteriorum codex Babylonicus PetropoUtanus" (Peters-
burg 1876. gr. Fol.) vom Jahre 916, welchen Firkowitsch 1839 in der Synagoge zu
Tschufatkale auf der Halbinsel Krim entdeckte (vergl. die Vorrede Strack's über die
G-eschichte des Codex, die gesammte Literatur zur babyl. Punctation und über sonstige
Handschriften mit jenem System). Ein Bruchstück desselben Codex gab Strack in
„Hosea et Joel prophetae ad fidem cod. Babylon. Petrop." Petersb. 1875 heraus. —
.Aus den angestellten Untersuchungen hat sich ergeben, dass sich beide Systeme (das
östliche od. babylonische und das westliche od. tiberiensische) nicht nach einander,
sondern neben einander entwickelt haben, dass aber dem westlichen ein höherer Grad
von Originalität, resp. Annäherung an die ältesten Grundlagen der gesammten
Punctation, eigen ist.
32 1. Hauptth. Eleinentarl. 1. Cap. Laut u. Schrift.
3. Die Vocale der ersten Classe werden, abgesehen von *^ in
der Mitte und Ton n— , Ä— , n- am Ende des Worts (§, 9, 1. 3),
lloss durch Vocalzeichen (§. 7, 2) dargestellt, dagegen die langen
Vocale der I- und U-Classe meist durch Vocalbuchstaben, deren
Laut durch das davor- oder darinstehende Vocalzeichen näher
bestimmt wird. So kann
*^ bestimmt werden durch CMreq, ^eri, S^göl,
0— ^ ^— )
1 durch Süräq und Cholem (^ und i)^.
Im Arabischen wird regelmässig auch das lange ä durch einen Vocalbuch-
staben, nämlich ^Äleph (fi<-;-), ausgedrückt, so dass dort 3 Vocalbuchstaben
den 3 Vocalclassen entsprechen. Im Hebräischen ist der Gebrauch des M als
Vocalbuchstab sehr selten (s. §. 9, 1 und §. 23, 3, Anm. 1).)
4. Wenn der Vocalbuchstab bei den langen Vocalen der I-
und U-Classe ausgelassen ist, so nennt man dies scriptio defectiva
im Gegensatz zur scriptio plena. bip, d^p sind plene, ribp, dp defective
geschrieben.
Was die Wahl der vollen oder defectiven Sphreibart betrifft,
so giebt es allerdings einige Fälle, in welchen nur die eine oder
die andere zulässig ist. So ist die volle Schreibart für ö, t, ^, sowie
für e in, nth etc. (§. 9, 8) noth wendig am Ende des Wortes,
z. B. ^btjg, *»r\!?Op, '»T, "»Dbü. (Nur Jes. 40, 31 fordert die Masora
5ip1 f. '»Sp'l.) Dagegen ist die defective Schreibart herrschend, wenn
dem Vocal der homogene Vocalbuchstab als Consonant vorher-
geht, z. B. d*li5 (Völker) f. d^^ia, niSü (Gebote) f. tmrß.
Ausserdem aber hing dabei viel von der Willkür der Abschreiber ab, so dass
dasselbe "Wort sehr verschieden geschrieben wird, z. B. *<^ia*'pin Ezech. 16, 60,
*»nbpi Jer. 23, 4, ''niapl ebend. in andern Ausgg. Vgl. §. 25, 1. Nor lässt
sich bemerken:
a) dass die defective Schreibart vorzüglich, obwohl nicht durchgängig dann
gewählt wurde, wenn in demselben Wort noch andere Vocalbuchstaben vor-
kamen, so dass die Häufung derselben vermieden wurde; vergL als p^'n2t,
öT^^; iip, niVp;
1 Das Vocalzeichen, welches zur Bestimmung eines Vocalbuchstaben dienen kann,
nennt man homogen mit demselben. Nach dem Vorgange der jüdischen Gram-
matiker ist der Ausdruck üblich geworden, der Vocalbuchstab ruhe (quiesciere) in
dem Vocalzeichen, woher auch die Buchstaben '^ und 1 (nebst &^ imd *^ s. §. 23) literae
quiescibiles genannt werden, und zwar in dem Falle, wo sie als Vocale dienen,'
quiescentes^ wo sie Consonanten sind, mobiles. In Wahrheit wird jedoch vielmehr der
Vocalbuchstab selbst als Vocal ausgesprochen oder vertritt die SteUe des Vocals. Die
Vocalbuchstaben werden von den Grammatikern auch Lesemütter (matres lectionis)
oder Stützen (fulcra) genannt.
§. 9. Charakter u. G-eltuBg d. einzelnen ,Yocale. S3
h) dass in den q;»ätem Büchern des A. T. die volle, in den fHttieren die
defectiye Schreibart yorherrscht.^
5. Wenn dem Vocalbuchstaben ein nicht verwandter (hete-
rogener) Vocal vorhergeht, z. B. V;-, *^, ^ — , so entsteht in den
verwandten Sprachen, wenn dieser Yocal a ist, ein Diphthong (au^
ai). Im Hebräischen aber behalten 1 und \ sofern nicht Contraction
eintritt, nach der überlieferten Aussprache ihren Consonaatenlaut;
man spricht somit äw^ äj\ äj, z.B. 11 wätv (Haken), *^n chäj (lebefndig),
und so auch "^ gdj (Volk), ^W ^äsüj (gemacht), i| gew (Kücken).
IV— ist in der Aussprache einerlei mit 1—, nämlich äw, als l'^'i^'H
ä'^Mräw (seine Worte); daher oft auch 1 — defective für 1'^ —
geschrieben wird.
Die LXX drücken in solchen FftUen meist einen wirklichen Diphthong ans
(wie im Arabischen) und dies wird für eine frühere Stufe der Aussprache gelten
müssen, während die gewöhnliche jüdische Pronunciation der der Nengriechen
ähnlich ist, welche a^, e^ wie av, ev sprechen. In Handschriften wird das
JM und Wäw in Fällen wie *»>!, ia sogar mit Mappiq bezeichnet (§. 14, 1).
Doch sprechen die italienischen Juden jene Syfben mehr diphthongisch, z. B.
chai^ glUy und so auch haUh (n*^a).
Charakter und Geltung der einzelnen Yocale.
So zahlreich die Yocalzeichen in der hebräischen Schrift sind,
so reichen sie doch nicht völlig aus, um die verschiedenen Modifi-
cationen der Yocallaute, namentlich in Beziehung auf Länge und
Kürze, Schärfe und Dehnung, vollständig auszudrücken: dazu
kommt noch, dass die Bezeichnungen des Sprachlautes dureb jene
Zeichen nicht immer vollkommen zweckmässig genannt werden
können. Wir geben daher zu näherem Verständniss im Folgenden
einen kurzen Commentar über Charakter und Geltung der einzelnen
Yocale, besonders in Hinsicht auf die Länge und Kürze, sowie die
Wandelbarkeit derselben (§. 25. 27).
J. Erste Classe: A-Laut
1. Das Qäm^^ (— ) ist zwar überall langes a, aber seiner Natur
und Entstehung nach von zwiefacher Art:
1 Dasselbe historische Verhältniss lässt sich im Phönicischen (§. 7 , 2. Anm. ,1)
und beim H als Yocalbuchstab im Arabischen nachweisen. Uebrigens sind höchst-
wahrscheinlich wenigstens zu den älteren Texten der Bibel die Vocalbuchstaben
sämmtlich oder doch zum Theil erst später von Abschreibern beigefügt worden.
Geseoiaf, hebr. Gramxnfttik. XXH. Aufl. 3
34 1. Hauptih. ElementarL 1. Gap. Laut u. Schrift.
1) naturlanges ä (im Arab. regelmässig ä— geschrieben), das nicht
leicht verkürzt und nie ganz verdrängt wird (§. 25, 2), als airö
hfthäb (Schrift), asS gännäb (Dieb), D)J qäm (surrexit), sehr selten
mit folg. «, wie DKjj Hos. 10, 14.^
Dieses d ist im Hebr. selten, weil es häufig zu 5 getrübt ist, s. unten
No. 10, 2.
2) niir prosodisch gedehntes (tonlanges) ä, sowohl in der Tonsylbe
selbst, als zunächst vor oder nach derselben. Es ist überall
aus ursprünglichem ä hervorgegangen^ und findet sich sowohl
in offenen d. i. vocalisch auslautenden Sylben (§. 26, 3), z. B. ^jb,
bo^, DIpJ, ^'»pJJ (arab. läkä, qätälä, jäqüm^ 'äsir)^ als in geschlos-
senen d. i. consonantisch auslautenden, wie T, iD'ö (slt. jäd,
kaukäh). In der geschlossenen Sylbe kann es jedoch nur stehen,
wenn dieselbe den Ton hat, ^h% ü5^^; in offener dagegen ist
es besonders häufig vor der Tonsylbe, als ^l'^, "j^T, 0?b. Bei
fortrückender oder verminderter Betonung tritt im ersten Falle
das kurze ä (PdtMch) leicht wieder hervor, im letztern ver-
flüchtigt sich das Qäm^^ zu einem S^wä (§. 27, 3), dDH dDrt
Im Auslaute kann das Qämä^ allein stehen (IJÄ^, ^b), ist aber
häufig schon in der Consonantenschrift zugleich durch n bezeichnet
(nnbbjj, nn^, r\m). Vgl. §. 7, 2.
2. Das Päthäch, oder das kurze a, steht im Hebräischen fast
nur noch in geschlossener Sylbe mit und ohne Ton (bb^, DPibüfp):
da, wo es jetzt in offener Sylbe zu stehen scheint, lag ursprünglich
eine geschlossene Sylbe vor, die erst durch die Einsetzung eines
Hülfslautes {ä, %, e) in zweiter Sylbe halb geöf&iet wurde, z. B. bni
(Grundform nachl)^ tY^ä (arab. hait), s. §. 28, 4. Sonst ist Päthäch
in offener Sylbe fast durchweg in ä ( — ) übergegangen, s. oben
No. 1, 2.
lieber die seltene (und nur scheinbare) Verbindung des Pdthach mit K
(Ä-r-) s. §. 23, 2, über ä als Hülfslaut (Päthäch furtimm) §. 22, 2, b u. §. 28, 4.
3. Das S'^ffdl {ä, e) gehört seinem Ursprünge nach zuweilen der
zweiten, seltner der dritten, am häufigsten aber der ersten Vocal-
classe an (§. 27, Anm. 1. 2. 4). Zur ersten gehört es als Umlaut
des a (wie Bad, Bäder; Land, Länder), sowohl in unbetonter Sylbe,
1 Andrer Art sind die Fälle, wo ein M seinen ursprünglichen Gonsonantenlaat
durch Erweichung verloren hat, §. 23, 1. 2.
2 Im Arabischen hält sich dieses ä überall auch in o£&ier Sylbe.
§. 9. Charakter u. Geltung d. einzelnen Yocale« 35
z. B. DD^^ (f. taDT«), als in betonter, z. B. f^h aus p», "jng arab.
qärn, nü^ arab. qämch; sogar in betonter Endsylbe, z. B. bns (aus
barzäl) ; im Auslaut mit t\, wie n^ni? arab. mar'ä^ ja selbst in der
schwersten Tonsylbe am Ende des Satzes (in Pausa), wie -fbtt, p*!!.
In der Regel wird jedoch in solchem Falle das dem e zu Grunde
liegende Päthäch zu Qäme^ gedehnt, z. B. nüg, )y^. Scheinbar aus
S'wä verlängert, in Wirklichkeit aber gleichfalls auf urspr. ä
zurückgehend, steht S'^gdl in Pausal -Formen, wie '»lö (Grundf.
pärj), ^n;; (jähj) u. s. w.
n. Zweite Classe: I- und E-Laut,
4. Das lange i ist häufig schon in der Gonsonantenschrift durch
ein "^ ausgedrückt (plene geschriebenes CMräq, *^); doch kann
auch ein von Natur langes i vermöge orthogr. Licenz defective ge-
schrieben sein (§. 8, 4), z. B. p^'^S (gerecht) pl. D'^p^ ^addiqim;
Ä*!*^*; (er fürchtet) pl. 'iä^^. Ob ein defectiv geschriebenes CMräq
lang sei, erkennt man am sichersten aus der Entstehung der Form,
oft auch schon aus der Beschaffenheit der Sylbe (§. 26) oder, wie
in lin;;, aus- dem beigefügten Methög (§. 16, 2),
5. Das kurze Chträq (stets defectiv geschrieben) ist besonders
häufig in geschärften (btDp, *^'B«:), sowie in tonlosen geschlossenen
Sylben (niÄTt) Psalm), , Nicht selten ist es durch Verdünnung aus
ä entstanden, wie in "»riä (meine Tochter) von tia, '»'la'n von ini,
•^^S (Grundform sädq)l, oder es ist ursprüngliches i, das in betonter
Sylbe zu e geworden war, wie in ^y<^ (dein Feind) von n^ji^ (Grundf.
'äßh). Zuweilen ist i auch blosser Hülfsvocal (rf»a f. n*;a §• 28, 4).
Pie älteren Grammatiker nemien jedes plene geschriebene Chireq Ch.
magnum^ jedes defectiv geschriebene Ch. parvum, — in Bücksicht des Lautes
eine schiefe Unterscheidung.
6. Das längste S '^ ist aus dem Diphthong e^f (ai) "v—. con-
trahirt (§.7, 1), z. B. by^T] (Palast) arab. und syr. haikal. Als
Diphthong ist dieses *»-j- länger, als der entsprechende Reinvocal
der I-Classe (^^) und wird nur selten defectiv geschrieben ('»55 f.
•»5^? Jes. 3, 8).
7. Das l^eri ohne Jod ist das lange e zweiten Ranges, welches
sich (ähnlich dem tonlangen ä, No. 1, 2) nur in und vor der Ton-
sylbe hält, und immer aus urspr. i verlängert ist. Es steht in
offener Sylbe mit und vor dem Tone, z. B. nipo (Grdf. siphr) Buch,
rttö (arab. sinät) Schlaf, in geschlossener nur mit dem Tone, wie
1^ Sohn, d!^^ stumm.
8*
36 1. Hauptth. Elementarl. 1. Cap. Laut u. Schrift.
8. Das S'gdl der I(E)-Classe ist am häufigsten ein stumpfes ^,
verkürzt aus tonlangem e (beim Weichen des Tones), z. B. "*;n aus
1» (gieb), Tps'' von ns^ (Schöpfer). Als blosser Hülfslaut erscheint
ÄVd/ in Fällen wie *iöD f. nt>p, ba^ f. ba«; (§. 28, 4).
m. Dritte Classei U- und O-Laut,
9. In dieser dritten Glosse findet ein ähnliches Yerhältniss statt,
wie in der zweiten. Beim U-Laut zunächst unterscheide man:
1) das lange ü, entweder a) plene geschrieben 1 Süreq (entsprechend
dem "»-7 der 2. Classe), z. B. b^aa (Grenze), oder b) defectiv
geschrieben -7- (analog dem langen -7- der zweiten Classe),
also ein Qihhü^, welches nur orthographisch für Süreq steht
und somit eigentlich Süräq defectivum heissen sollte (ibl5, "pTitf^'
2) das kurze ä, das eigentliche Qibbüf (entsprechend dem kurzen
CMreq), in tonloser geschlossener und besonders häufig in ge-
schärfter Sylbe, als «jr*« (Tisch), nso (Hütte).
Für das letztere setzen die LXX 0, z. B. Ö^^ OSoXXolfA, woraus indesa nur
folgt, dass dieses u ziemlich unrein ausgesprochen wurde; drücken doch die
LXX auch das scharfe Chtriq durch c aus, z. B. '^UK = '£pi}i.i^. Unrichtig
ist die vordem gewöhnliche Aussprache des Qibhüf durch ü, ohschon die
theilweise Aussprache des U-lauts durch ü zur Zeit der Punktatoren wenig-
stens für Palästina bezeugt ist (Yergl. türk. hiJiXbül t pers. hutbul^ imd die
Aussprache des arab. dunjä in Syrien wie düf^ä).
Bisweilen ist auch das kurze ü in geschärfter Sylbe plene geschrieben,
z. B. *iW^ =s ^\\ 8. §^ 27, Anm. 1. und Delitzsch, Comm. über die Psalmen
(1878) zu Ps. 31, 8.
10. Der 0-Laut verhält sich zu U, wie in der zweiten Classe
E zu I. Er hat vier Abstufungen :
1) das längste d, aus dem Diphthong au entstanden (§. 7, 1), meist
plene geschrieben \ (Chölem plenum), als tlMÜ (Geissei) arab.
sa^, nVü^ (Bosheit) aus nV]?, seltener defectiv wie ;?|nö (dein
Stier) von n^flj, arab. iaur,
2). das lange d, welches im Hebräischen frühzeitig durch eine
weitgreifende Trübung aus ursprüngl. ^ entstanden ist, während
sich letzteres im Arabischen und Aramäischen erhalten hat.
Es wird in der betonten Sylbe meist p/^ne, in der unbetonten
meist defectiv geschrieben, als büp arab. qätily aram. qä^el^
ifbt^ arab. 'iläh, aram. 'äläh, plur. d'^Slb»; pTO (Schenkel), arab.
säq; ^'^sii (Held), arab. gäbbär; Dfiin (Siegel), arab. hätätn,
•jitn (Granatapfel), arab. rümmän, "jitDbtö (Herrschaft), aram.
•JttbtÖ, arab. sülfän; üfttö (Friede), aram. übtö, arab. säläm.
§. 9. Charakter u. Geltung d. einzelnen Yocale.
37
Bisweilen besteht noch die Form mit ä neben der mit 6, wie
•jjn« und fmo (Panzer). Vgl. auch §. 68, 1.
3) das tonlange ö, welches aus urspr. ü oder daraus entstandenem
ö durch den Ton gedehnt ist, und beim Weichen desselben
sofort wieder kurz erscheint, als bb (alles), -^3 (ArdQ, üte
(külläm); bbj?^, ^büfj*;, ibpp*; (hier bis zum S^wä verflüchtigt:
ßq^lü, arab. jaqtülü). Dieses tonlange o wird nur ausnahms-
weise plene geschrieben.
.4) — Qäm^^ chä\üph^ stets kurzes d, steht in demselben Ver-
hältniss zum iJhölem, wie das S^gdl der 2. Classe zum J^eri, "^3
kol^ dgJ5 rvajjäqöm. Ueber die Unterscheidung desselben vom
Qämef s. die Anm.
11. Ueber das S^'göl der U-Classe (als Abstumpfung aus urspr,
w), z. B. in Dn», Oribttpj, vgl. §. 27, Anm. 4, &.
12. Folgende Tabelle giebt eine Uebersicht über die Ab-
stufung der 3 Vocälclassen nach der Quantität der Vocale:
Srste Olasfle: A.
— läng^stes oi (arabisch
Zweite Classe: I und E.
^ — t diphthongisch (aus
^-^ l (aus oq).
•»-^ oder — langes 1.
Dritte Classe: U und 0.
i $ diphthongisch (aus
auo).
i oder — ^ $ aus d getrübt.
!| oder -;— langes ü.
— tonlanges ä (ans kur-
zem ä oder — ) in der
Tonsylbe und vor der-
selben.
— tonlanges e (aus — t
oder — Q in der Ton-
V
sylbe und zunächst vor
derselben.
— ^ tonlanges ö (aus — ö
oder -^ t*) in der Ton-
sylbe. *
-^ theils tonlang h, tbeils
kurz t (beide Male Um-
laut aus ä)
— ^ Verdünnung aus ä
Aeusserste Verflüchtigung
zu — * — ^ od. — *
-» v; »
— c, betont h
V
— kurzes ?
•
Aeusserste Verflüohtignng
zu — od. —
— l (Abstumpfung aus u)
— kurzes ö
-— kurzes ü, bes. in ge-
'• schärfter Sylbe
Aeusserste Verflüchtigung
zu — ^ od. —
t: I
Anm. Ueb^ die Unterscheidung des Qäm^ und Qämef-chälüphA
Nach §. 8, 1 wird in Handschriften und Drucken das lange a (Qämef)
und das kurze ö (Qämef'Chä^üph) meist durch dasselbe Zeichen (J ausge-
drückt, z. B. DIJ gänif -bs köl, obschon die alten Punktatoren u. Grammatiker
ö urspr. mit S^wä (J versahen; vergl. Baer-Del., Liber Jobi, pg. 41 zu Job.
17, 9. Zur Unterscheidimg des ä und Ö halte sich der Anfänger, welcher die
1 Diese Bestimmungen müssen, um sie genauer zu fassen, in Verbindimg mit d^
Lehre von den Sylben (§. 26) und dem Mttheg (§. 16, 2) studirt werden.
38 1. Hauptth. ElementarL 1. Gap. Laut. u. Schrift.
grammatische Ableitung der zu lesenden Wörter (allerdings den sichersten
Wegweiser) noch nicht kennt, vorläufig an folgende zwei Hauptregeln:
1. Das Zeichen Q ist ö in tonloser geschlossener Sylbe, denn
eine solche kann keinen langen Vocal haben (§. 26, 5). Obiger Fall tritt ein:
a) wenn ein S^toä als Sylbentheiler folgt, wie in f^h'D'n chöch-ma (Weisheit),
tkstf ^ökh'lä (Speise); mit einem MHh^ dagegen ist das (J) ä, und steht
: in offiier Sylbe; das folgende S^ioä ist dann halber Vocal {SHoä mobile),
z. B. nia{ 'ärJch^la (sie ass), nach §. 16, 2.
h) wenn Sylbenschluss durch Dägei forte stattfindet, als "ipStJ cMnnhd (er-
barme dich meiner); dagegen &1P^§ (mit MUKeg) hattiin.
c) wenn die betr. Sylbe durch folgendes Maqqeph (§. 16, 1) enttont wird, z. 6.
t3n&|ih~b^ köl-häädäm (alle Menschen).
d) in tonloser geschlossener Endsylbe, z. B. &)^^1 wiyjäqöm (und er stand auf).
— In den Fällen, wo ein langest in der Endsylbe durch Maqqeph (§. 16, 1)
tonlos geworden ist, und dennoch ä bleiben muss, z. B. n'jiT"Sfj3 Esth. 4, 8,
'ib'tlt^ 1 M. 4, 25, hat es in correcten Handschriften und Drucken MWieg
oder einen stellvertretenden Accent bei sich (z. B. *»pbri"lnj?3, Ps. 16, 5).
In Fällen wie ^K^, rnaS lamma lehrt der Ton, dass ( — ) als ä zu lesen ist.
2. Eine besondere Betrachtung erheischen die Fälle, wo ( — ) in oflEher
Sylbe zu stehen scheint und dennoch ö zu lesen ist. Dies ist der Fall a) wenn
Chäfeph-Qäm^ folgt (z. B. ib^, sein Thun) oder einfaches lautbares S^tcd
(z. B. I^'n^, Stachel); h) vor einem anderen Qäm^-chätüphj z. B. ^^& dein
Thun; c) in den beiden Pluralen ta'^g Heiligthümer, und tm^i^ Wurzehi
(neben der Schreibung '^ und ^^). Die Masora setzt in allen diesen Fällen
ein. M^hiSg zu dem ( — ) und zeigt dadurch, dass sie — wie ä gelesen haben
will,^ also: pä-^ld, dä-i'^hän, pä-H^khä, qä-döMm. Diese Tradition wird nicht
nur durch die babylonische Punktation (s. o. §. 8, 2. Anm. 1), welche ö und ä
genau unterscheidet, sondern auch durch die jüdischen Originalgrammatiker
ausdrücklich bestätigt. Trotz alledem gestattet weder die Entstehung dieser
Formen, noch die analogen Bildungen im Hebr. und den verwandten Sprachen,
noch endlich die Umschreibung der hierher gehörigen Nomina propria bei
den LXX, jene Tradition für richtig zu halten, mag nun das MltKig ursprüng-
lich eine andere Bedeutung haben, oder auf Irrthum beruhen. Vielmehr ist
abzntheilen und zu lesen: p^-lö (f. pff-lö), pö**'l^khä, qödä-Stm (rein orthogr.
für ^däHm), Ebensowenig wäre MhtK^ als Zeichen der Dehnung zu ä be-
greiflich in tlfep'^na (2 Mos. 11, 8), wohl aber in ^)^ här^nt, auf der Flotte,
indem hier das ä des Artikels unter das Beth getreten ist.
§. 10.
Von den halben Yocalen und dem Sylbentheiler. (S^ä.)
1. Ausser den vollen Vocalen hat das Hebräische noch eine
Reihe von Vocallauten, die man halbe Vocale nennen kann. Das
Punktationssystem bedient sich derselben zur Darstellung äusserst
1 VergL Baer-Dditgach, Liber Jobi (Lips. 1875), Praef. pag. VI.
§. 10. Halbe Vocale und Sylbentheiler. (S«wä.) 39
flüchtiger Laute, die als Reste von volleren und bestimmteren
Vocallauten aus einer früheren Sprachperiode zu betrachten sind.
Hierher gehört zuerst das Zeichen — , welches einen kürzesten,
flüchtigsten und seiner Aussprache nach gleichsam indifferenten
Vocallaut, etwa ein dunkles halbes e (-^) ausdrückt. Es heisst
S'wä^, und zwar einfaches S^wä (S'^rvä simplex) im Gegensatz zu
dem zusammengesetzten (s. No. 2), lautbares S'rvä {ß'wä mobile)
im Gegensatz zum Si^wä quiescens, welches stumm ist und als
blosser Sylbentheiler (No. 3) unter dem die Sylbe schliessenden
Consonanten steht. Von dem lautbaren S^'wä sind wiederum fol-
gende Arten zu unterscheiden:
1) das eigentl. S'^wä mobile unter solchen Consonanten, welche
sich als eine Art Vorschlag eng mit der darauf folgenden Sylbe
verbinden, sei es a) im Anfang des Wortes, wie Vüp g'^ö/(tödten),
Ä^iDia m^malle (füllend), oder b) in der Mitte des Wortes, wie
r^xf'p qd'^läy ^bof5-» jiq-pü, ^btDj? qif-pü.
2. das sogen. S^wä medium oder schwebende S^wä unter solchen
Consonanten, welche am Ende einer Sylbe mit kurzem Vocal
stehen und so wenigstens einen lockeren Schluss derselben
bewirken, andererseits aber auch als Vorschlag zu einer
folgenden Sylbe dienen. Das S^wä medium steht darnach in
der Mitte zwischen dem S. quiescens und dem eigentl. S. mobile;
hinsichtlich der Aussprache und sonstigen Eigenschaften ist es
jedoch dem letzteren beizuzählen; vergl. z. B. *^55f7 hin^ni
(welches für ^^t} hin-n'ni steht) , 'n'SQlob la-m^na^^e^ch (für 'lab),
*»Dbt3 ma-V'khi.
Der Laut ^ mag als NormaUautdes einfachen S^wä mobile gelten, obwohl
sicher ist, dass es oft an andere Yocäle angeklungen hat. Die LXX drücken
es durch e, selbst t) aus, ö*ia!|*lÄ XepoüßCfji, Pt^'^WJ", dXXTrjXoüta, häufiger durch
a, ^ft(i)»^ SafxouiQX, sehr häufig aber so, dass sich dieser flüchtige Yocalaut
nach dem folgenden Hauptvocai richtet, als D^ 26$0}xa, rito'Vt^ 2oXo}xc{>v
(neben SaXuipiciiv), niMS^ 2aßa(i>0, ^K^na NaOavai^X^. Aehnliches berichten
noch die jüdischen Grammatiker im Hittelalter von der Aussprache des S^toä^,
■* I I _ ■ ■ ■! ~l II I --■-■-■- I ,
1 Der Name M^^ wird auch K^^ [geschrieben und ist seiner Ableitung und
eigentlichen Bedeutung nach streitig.
2 Dieselbe Erscheinung zeigt sich überaus häufig in den griech. und latein.
Umschreibungen phönicischer Wörter, z. B. ^^\^ Malßffa, b^'ilSS ffubulim (Schröder^
die phönic. Spr., S. 139 ff.). Vgl. das latein. Augment in momordi, ptipuffi mit dem
griechischen in t^tu^ a, TeTU{i,{jLivoc und dem alten memordi.
3 S. besonders Juda Chajjugr 8. 4 f. u. S. 130 f. der Ausg. von Kutt (Berlin
1870) n S. 200 der Ausg. von Dukes (Stuttg. 1844), auch in Ihn Ezra's ^achoth S. 3,
40 1. Haupttb. Elementarl. 1. Gap. Laut u. Schrift.
Wie der S^toä'JjBMt durch Yerflüchtigimg eines yollen Yocals entstanden
ist, zeigt z. B. ^y^^ (wofür noch HS'J^ vorkommt, s. No. 2, Anm.) ans barakaj
wie dieses Wort aucli im Arabischen lautet. Die arabische Sprache hat über-
haupt für das S^tcd mobile regehnässig noch den yollen kurzen Yocal.
2. An das S^^wä mobile Simplex schliesst sich das sogenannte
ä^fvä compositum oder Chä^eph (correptum)^ d. i. ein S'^rvä, dessen
Aussprache durch Beifügung eines kurzen Vocals näher bestimmt
ist. Solcher gefärbter S'^wäldLuie giebt es drei, entsprechend den
drei Vocalclassen (§. 7, 1):
( ) Chä^eph-Päthäch, z. B. Ilttn ch'*mdr, Esel.
(^ ) Chäfeph-S'^gdl, z. B. nb^ '^mör, sagen.
( ) CM\eph'Qäme^, z. B. "^bn ch^li, Krankheit.
Vorzugsweise stehen diese (7ä^^^/?ä'5/ wenigstens die beiden ersteren,
unter den vier Gutturalbuchstaben (§. 22, 3), indem diese ihrer
Natur nach eine bestimmtere Färbung des an sich indifferenten
S^rvä mobile simplex herbeiführen. Im Anlaut der Sylbe kann eine
Gutturalis nie blosses S'^wä simplex haben.
Anm. Unter Nicht-Gutturalen kommen nur ( ) und ( ) vor.
Das Chä^eph'Päthäch findet sich so statt o^wä mobile simplex, besonders
ä) unter verdoppelten Consonanten, sofern eben die Verdoppelung die deut-
lichere Aussprache des o^wä mobile bewirkt, ^'^a^ (Zweige) Zach. 4, 12. Aus-
drücklich gefordert wird die Setzung des Chäteph von der correcten Masora^,
wenn in einem verdoppelten Consonanten mit S^wä das Zeichen der Ver-
doppelung (D%c5 /brfc) ausgefallen ist, z.B. s|rt2tVi<lnl Jud. 16, 16; nicht minder
überall da, wo auf einen Consonanten mit S^wä derselbe Consonant nochmals
folgt (zu schärferer Trennung beider, daher auch stets Mltheg vorher), z. B.
Q*''i^iö Ps. 68, 7; ?(tji^l5 1 Mos. 27, 13 (ausgenommen einige besondere Fälle,
wie "^Slrt siehe mich) und endlich unter B^sch nach langem Vocal und vor dem
Ton, z. B. '^5^5 Ps. 103, 1 ; b) unter den Zischlauten im Anfang des Wortes
nach J| copulativum, z. B. Sht^ 1 Mos. 2, 12; rtg\Ö5| 1 Mos. 27, 26, zur schärferen
Hervorhebung der Lautbarkeit des 8^wä\ aus gleichem Gnmde unter dem
emphat. Qoph in "i'jgj Ps. 55, 22, und unter Bosch in d?^^ Ps. 28, 9. c) unter
liiquida, Zischlaut oder Qoph nach kurzem i, z. B. tmo^ Ps. 12, 7, "tJ^öSl
Ps. 74, 5, aus demselben Grunde, wie die Fälle unter ft).
Das Chäteph' Qämef bindet sich weniger an die Gutturalen, als die ersten
beiden, und steht öfter für das einfache S^ioä mobile, wenn ein zu Grunde
liegender 0-Laut nicht ganz verloren gehen sollte, z. B. "'KJ für *jfift'n Anblick
Qeaeniua Lehrgebäude der hebr. Sprache S. 68. Ausdrückliche Vorschriften über die
verschiedene Lesung des 8^& mobile enthält auch das o. §. 6, 1 angef. „Manuel
du lecteur".
1 S. Delitzachf „Bemerkungen über masoretisch treue Barstellung des alttestam.
Textes "", in Del und Guerickes Ztschr. f. luth. Theol. u. Kirche, Bd. 24 (1863),
S. 409 a.
§. 11. Von den übrigen Lesezeichen. 41
(vergl. u. §. 93), Sg^j-n*] für das gewöhnliche 5JDT)'j Ez, 35, 6, von tpfT] ; i^Tg^Tg
sein Scheitel von 'Tp^lJ Ps. 7, 17 al.; auch, wie _, bei ausgefallenem Däj^ei
forte ntri^i f. hn)?^ im. 2, 23. Hier wie in mäöj 1 Kön. 13, 7, und '^p5||l
Jer. 22, 20 beruht das Chäteph-Qämis ebenso auf dem Einfluss der folgenden
^ Gutturalis, wie des vorangebenden ZT-Lautes; in ""^^TÖJ (ihfhör) Job 17, 10
ausserdem auf dem Einfluss des nachfolg. 0-Lantes.
3. Das Zeichen des einfachen ^wä -;- dient aber zugleich auch
als blosser Sylbentheiler, In diesem Falle wird es in der Aussprache
nicht berücksichtigt und k'^wä quiescens (arab. Sukün Euhe) ge-
nannt. Es steht in der Mitte des Worts unter jedem Consonanten,
der eine Sylbe schliesst; am Ende der Wörter wird es dagegen
weggelassen, ausgenommen (zu besserer Unterscheidung von "j /In.)
bei "^ fin., z. B. -fbia (König), und in dem seltneren Falle, wo ein
Wort mit einer Muta nach einem anderen vocallosen Consonanten
schliesst, wie in 'ina (Narde), in» (du, fem.)^ ^^"öß {Am fem. hast
getödtet), }5iö*<5 (und er tränkte), atö^J (und er nahm gefangen),
r\t5r!"b2$ (trinke nicht).
Doch nähert sich in den letzteren Beispielen das S^wgI, am Schlüsse eher
einmal lautbaren S^wä^ s^umal fast überaU Verflüchtigung eines auslautenden
Vocals stattgefunden hat, nämüch tni^ a^ aus *«ni$ att% ftbttjD »is "«nbög, ^iff\
jiSb^ aus ri2i^'^ u. s. w.^, wie denn das Arabische in den analogen Pormen
wirklich einen kurzen Yocal hat. Bei dem aus dem Indischen entlehnten ^*13,
sowie bei XfWp (qöSf), Spr. 22, 6, und bei f)ölFi-ilS (ne addas) Spr. ao, 6 zieht
die auslautende Muta von selbst einen, wenn auch noch so leisen Yocalanstoss
nach sich.
§.11.
Von den übrigen Lesezeichen.
In dem genauesten Zusammenhange mit der Vocalsetzung
stehen die wahrscheinlich gleichzeitig eingeführten Lesezeichen.
Ausser dem diakritischen Punkte über te und tö wird ein Punkt in
dem Consonanten gebraucht, um anzuzeigen, dass derselbe fester
oder gar doppelt laute; dagegen ein horizontaler Strich (Räphe)
über dem Consonanten zum Zeichen, dass er den starken oder den
doppelten Laut nicht habe. Jener Punkt ist nach seiner ver-
schiedenartigen Anwendung ein dreitsLchei : Dägei forte oder Ver-
doppelungszeichen (§. 12); Dägei lene oder Zeichen der harten
(nicht aspirirten) Aussprache gewisser Consonanten (§. 13); Mapptq
oder Zeichen zur Hervorhebung des vollen Consonantenwerthes
So schon unter den jüdischen Grammatikern Juda Chajjug S. 5 f.
42 1. Hauptth. Elementarl. 1. Cap. Laut u. Schrift.
solcher Buchstaben, die sonst auch als Vocalbuchstaben dienen
(§. 7, 2), insbesondere des n am Ende des Wortes (§. 14, 1). Das
Räphe^ durch welches die Setzung eines der genannten Puncte aus-
geschlossen wird, ist in unsern hebräischen Drucken fast ganz
ausser Gebrauch gekommen (§. 14, 2).
§. 12.
Vom Däges überhaupt und dem Däges forte insbesondere.
1. Das DägeS, ein in der Mitte des Consonanten befindlicher
Punkt ^, bezeichnet nach §.11 ä) die Verdoppelung eines Con-
sonanten {DägeS forte) ^ z. B. btaj? qi^el; oder &) die härtere Aus-
sprache der Aspiraten {DägeS lene). üeber eine Abart des letzteren,
die in unseren Drucken fast durchweg aufgegeben' ist, vergl.
§. 13, 2, Anm.
Das Stw. ttSa*! bedeutet im Syr. : (mit scharfem Eisen) durchstechen^ durch-
bohren, und hiernach erklärt man gew. Dagei lediglich nach der Gestalt
durch Stich, punctum. Funkt, Allein die Namen aller ähnlichen Zeichen be-
ziehen sich vielmehr auf die grammatische Bedeutung. Damach dürfte '^Vi
im Sinne der Hasora bedeuten: acuere {literam), d. i. sowohl den Buchstaben
schärfen (durch Verdoppelung), als ihn härten, d. h. hart und ohne Aspiration
sprechen. Somit wäre ttJa^ acuens (Uteram), Zeichen der Schärfung und Ver-
härtung (wie Mapptq pBa proferens für aignwm prolationis), wozu nun eben
ein Stich des t^üus, ein punctum gewählt wurde. Der Gegensatz ist MS*!
weich, §. 14, 2. (Vergl. zur Bedeutung beider Namen noch §. 22, 4, Anm. 1)
2. Von grammatischer Bedeutung ist besonders das Dägei forte
oder Verdoppelungszeichen ^ dem Sicilicus der Römer (Luculus für
Lucullus) oder dem Querstrich über dem deutschen m und n ver-
gleichbar. In unpunktirter Schrift wird es, gleich den Vocalen
und übrigen Lesezeichen, weggelassen.
Ueber die verschiedenen Arten des DägeS f. vergl. §. 20.
§. 13.
Vom Däges lene.
1. Das DägeS lene oder Zeichen der Verhärtung wird in den
gewöhnlichen Drucken lediglich in die sogen. inöl3'7?a (§. 6, 3) ge-
setzt, zum Zeichen, dass dieselben mit ihrem ursprünglichen
1 Das Wäw mit DägeS QO ist in unseren Drucken nicht zu unterscheiden von
einem als §ür^ punktirten Wäto (^): im letzteren Falle soUte der Punkt höher stehen.
Das 'l ü ist jedoch leicht daran zu erkennen ; dass es vor und unter sich keinen
Vocal haben kann.
§. 14. Mappiq und Bäphö. 43
härteren Laute (ohne Aspiration) zu sprechen seien, z. B. -fb/ü
meUchy aber Ssbtt mal-kd; ^fcn täphär, aber ^öti'; jith-pör; t\t\lb Säthä,
aber VXMt^ jiS-te.
2. Die Fälle, in denen DägeS /. zu setzen ist, lehrt §.21 : nämlich
ausschliesslich zu Anfang der Wörter und Sylben. Von Bäg. forte
kann man es insofern leicht unterscheiden, als dieses immer einen
Yocal vor sich hat, Däg. lene hingegen niemals; darnach muss das
DägeS in *^öi$ (^PPh D*^Sn rabbitn ein D. forte sein, dagegen ein ß. lene
in D'^Sö pänim, b'ia*; jigdäl.
Eine Abart des Dägü lene ist der in cbrrecten Handschriften übliche
nnd in den Textaasgaben von Baer-- Delitzsch wieder eingeführte Punkt in
anderen Gonsonanten, als den Begaäkephat ^ um schärfer den Anfang einer
neuen Sylbe hervorzuheben: a) wenn derselbe Consonant vorhergeht, z. B.
*^2&~b^^ Ps. 9, 2; hier wird durch Dägei das Zusammenfliessen der beiden
Lamed verhütet, h) in Fällen, wie '^brno Ps. 62, 8 = mach-f^ (nicht etwa
m&?Ä«-8f). VergL Delitzsch, luth. Ztschr. 1863, S. 413.
3. ,Wenn das Dägel forte in eine Aspirata zu stehen kommt, so
schliesst die Verdoppelung von selbst die Aspiration aus, indem
der zweite der beiden Consonanten an sich Lägel l. haben müsste,
z. B. '»B^ (aus *<ö5^) eig. ap-pi.
§. 14.
Mapptq und Räphö.
1. Das Mappiq, ebenfalls ein Punkt in dem Consonanten, wie
das DägeS, dient in *iinfci zum Zeichen, dass sie als volle Con-
sonanten, nicht als Yocalbuchstaben zu betrachten seien. In den
gewöhnlichen Textausgaben beschränkt es sich bloss auf das con-
sonantische n am Ende der Wörter (denn in der Mitte kann T\
überhaupt nie Yocalbuchstab sein), z. B. }!|1| gäbdh (hoch sein),
ttTyt^ 'ar^äh (ihr Land) mit consonantischem Auslaut (verkürzt
aus — hä), verschieden von T\T^h 'dr^ä (zur Erde) mit vocalischem
Auslaut.
Ohne Zweifel wurde ein solches He dann auch deutlich gehaucht, wie das
arahische He am Ende der Sylbe.
In Mss. steht Mappiq auch wohl bei M, % \ um sie ausdrücklich als Oon-
Bonanten zu bezeichnen, z. B. *fOk (g^t .1^ (qäw), in gedruckten Ausgaben nur
sehr selten beim !Aleph K od. K (1 M. 43, 26. 3 M. 23, 17. 5 Mos. 12, 11.
HL 33, 21. Ezr. 8, 18).
Der Name p'^öig bedeutet proferens d. i. Zeichen, welches den Buchstaben
deutlich (als Consonanten) hervorzieht. Man wählte dazu dasselbe Zeichen«
44 1. Hauptth. Elementarl. 1. Gap. Laut u. Schrift.
-wie zu dem D$ge§, ^enn beide haben die Bestimmung, den starken Laut des
Buchstaben anzuzeigen. Daher dient auch Bäph^ (s. No. 2) als Gegensatz
zu beiden.
2. Das Räphe (iDg'i d. i. weich), ein horizontaler Strich über
dem Buchstaben, bildet eigentlich einen Gegensatz zu den beiden
Ddffei und zu Mappiq^ insbesondere aber zu DägeS lene^ so dass in
genauen Handschriften jede tnto'iaiü entweder DägeS lene oder Räphe
hat, z. B. -fblD meläkh, ^to, SiTilD. In den neueren gedruckten Aus-
gaben wird das Räphe fast durchgängig (ausser in den masorethisch
correcten Ausgaben von Baer-Delitzsch zu 1 Mos., Ps., Jes., Hiob)
weggelassen und steht höchstens da, wo man ausdrücklich die Ab-
wesenheit eines DägH oder Mappiq anzeigen will.
§.15. ,
Von den Accenten.
1. Die Accente haben zunächst die Bestimmung, den* musi-
kalischen (cantillirenden) Vortrag des heiligen Textes bis ins
Einzelnste zu regeln, sind also in erster Linie eine Art musi-
kalischer Noten. Ihre Bedeutung als solche ist jedoch bis auf
wenige Spuren in der Ueberlieferung verloren gegangen. Dagegen
ist in ihrer ursprünglichen Bestimmung zugleich ein doppeltes
enthalten, was noch jetzt für die Grammatik (incl. der Syntax)
von höchster Wichtigkeit ist, nämlich ihre Bedeutung a) als Ton-
zeichen für die richtige Betonung der einzelnen Worte, V) als Inter-
punktionszeichen zur Andeutung des logischen (syntaktischen) Ver-
hältnisses der einzelnen Worte zu den umgebenden und so zum
ganzen Satze.
2. Als Tonzeichen für das einzelne Wort steht der Accent fast
durchweg bei der Sylbe, welche im Worte den Hauptton hat; dies
ist meist die letzte, seltener die vorletzte Sylbe. Bei den jüd.
Grammatikern heisst^ein Wort mit betonter ultima milra (aram.
i^'ibt) d. i. unten betont), z. B. bbjj qä\dl; ein Wort mit betonter
Paenultima MiVil (b*^?!jti aram. ol)en betont), z. B. $fbü melekh.
Ausserdem wird in vielen Fällen ein Nebenton im Worte durch
MetMg hervorgehoben (vergl. §. 16); die jüdischen Grammatiker
betrachten sogar Beispiele, wie ^nj M^WS Jes. 50, 8, als Pro-
paroxytona.
3. Als Interpunktionszeichen zerfallen die Accente in trennende
(Distinctivi oder Domini) und verbindende (Conjunctivi oder Servi),
§. 15. Von den Accenten. 45
Weiter aber ist hierbei ein doppeltes Accentuationssystem zu unter-
scheiden a) das prosaische in 21 Büchern (den sogen, ^b, d. i. 21)
und b) das poetische in den drei ersten Büchern der Hagiographa,
den Psalmen, Sprüchen und Hieb (vox memor. nach den ersten
Consananten der Namen D'^^rrTi Psalmen, "^btffn Sprüche, li^M
Hieb » mttK oder richtiger nach der urspr. Beihenfolge DM^m, also
DK'm ^IXPX^ so yiel als Accente [Sing. D$^] der drei poetiachen
Bücher). Das letztere System ist nicht nur an sich reichhaltiger
und complicirter, sondern auch musikalisch bedeutsamer, als die
prosaische Accentuation^.
L Prosaische Accente.
A, Distindivi (Domini).
I. Grösste Distinctivi (Imperatores): 1. (— ) Sillüq (Ende), stets
bei der Tonsylbe des letzten Wortes vor dem (:) Sdph päsüq oder
Versabtheiler, z. B. Jf'?K«i. 2. (— ) kthnäch od. kthnachtä (respi-
ratio) ^ zerlegt den Vers in zwei Hälften. 3. (-^) S*'göltä^ ein
aecentus postpositivus , d. h. stets über dem letzten Consonanten
des Wortes stehend, daher nicht zur Ermittelung der Tonsylbe zu
verwerthen. 4. (i — ) SalSeleth mit folg. Päseq (i).
II. Grosse Distinctivi (Reges): 5. (— ) Zäqeph qä^ön. 6. (— )
Zäqeph gädöl. 7. (— ) R'U'^ .
III. Kleine Distinctivi (Duces): 8. (— ) Pa^ä (postpos.). 9. (— )
J^'tMb {praeposit,, d. h. stets bei dem ersten Consonanten, rechts
unten). 10. (— ) fiphchä. 11. (— ) T^'bhir. 12. (— ) Zarqä (postpos.
links oberhalb des Endconsonanten).
IV. Kleinste Distinctivi (Comites): 13. (— ) GereS oder feres^
auch *Azlä. 14. (~) G^räSäJim od. Doppel- ß^^re^. 15. (i — ) L'garmeh
od. Münach (s. No. 21) mit folg. Päseq. 16. (— ) Päzer. 17. (— )
Qarni'phärä od. Gross-Päz^r. 18. (— ) T^Mä g^dölä oder Gross-
TelUä (praepositiv, rechts oben).
1 Von neueren "Werken über die Accente vergl. W, Heidenkeinif MiSp^tö ha-^®ämim,
Bödelh. 1808 (über die pros. Accente); über die poet. Accentuation S, Baer, Thorat
'^eth, Bödelh. 1852, und dess. Beigabe zu Delitzsch Psalmencommentar, Th. ü,
lieipz. 1860. (Auszug daraus in Baer-Delitzsch Liber Psalmorum hebr., Lips. 1861
und 1875.) Ausser den beiden letztgenannten -wurde für obige Auszählung der
Accente bes. DeUtzach's TJebersicht in Cwrtisa* engl. TJebersetzung von BickeWa
Grundriss (Leipz. 1877) §.18—21, benutzt.
46 1. Hauptth. Elementarl. 1. Cap. Laut u. Schrift.
jB. Conjunctivi (Servi).
19. (— ) Mer'khä. 20. (— ) Mer'kha k^phülä oder Doppel-
Mir^kha, 21. (— ) Münach. 22, (— ) Dargä. 23. (— ) Qadmä, über
dem letzten Conson. der Tonsylbe vor Pai^ä. 24. (-^) Mahpäkh
od. M'huppäkh, 25. (— ) T'^USä q^\annä od. Klein-T^/lif« (postposit.).
26. (-7-) Jerach od. Galgal, [27. (— ) M**ailä zur Bezeichnung des
Gegentons in Worten, die >Si7/wg od. kthnäch haben.]
II. Poetische Accente.
I. Distinctivi: 1. Sillüq (s. o.). 2. (-;-^) Mer^khä m^'huppäkh
{Mir^khä mahpakhatum) oder *Ö/^ v'^jöred, stärkerer Trenner als
3. 'Athnäch (s. 0.). In kleineren Versen reicht Uthnäch als Haupt-
distinctivus aus; in grösseren dient als solcher Mir^khä m^huppäkh,
worauf dann stets 'Athnäch als Haupttrenner der zweiten Vers-
hälfte steht. 4. (— ) R'U^' gäddl ( Gross -Ä'M«'). 5. (— } R'U^'
mugräSy d. i. JR''bi^' mit GereS über demselben Wort. 6. Salieleih
(s. 0.) 7. (— ) Sinndr (Zarqä) als postpos, leicht zu unterscheiden
vom §innörith, welches nicht selbständiger Accent ist, sondern nur
über solchen Sylben steht, die einem Consonanten mit Mer^kha od.
Mahpäkh vorangehen. 8. (-^) Ä^&f*"* qätön (Klein-Ä'&f^') unmittel-
bar vor Mir^khä m^huppäkh, 9. (— ) B^chi od. fiphchä praepositivumj
d. h. stets unter dem Anfangsconsonanten des Wortes, z. B. *iian
(also nicht tonangebend!). 10. Päzer (s. ö.). 11*. (1—) M^huppäkh
l^garmeh^ d. i. Mahpäkh mit Päseq (dem Einhälter). 11^. (1—) Azlä
Vgarmeh, d. i. Uzlä mit Päseq.
IL Conjunctivi. 12. Mir^khä (s. 0.). 13. Münach (s, 0.).
14. ( — ) "^Illuj oder Münach superior. 15. ( — ) farchä (unter der Ton-
sylbe, daher leicht von No. 9 zu unterscheiden. 16. Galgal oder
Jerach (s. 0.) 17. Mahpäkh (s. 0.) 18. Azlä (s. 0.) 19. SaUeleth
qetannä (Klein->S.) Die drei letzten unterscheiden sich durch das
Fehlen des Pa5^^-Striches von den gleichnamigen Trennern.
Anmerkungen zu den Accenten.
I. Als Tonzeichen.
1. Wie im Griechischen und Deutschen (vgl. elfxC und etfjit, überlegen und
viberUgen^ Gebet und gehet\ unterscheiden sich bisweilen auch im Hebräischen
gleichlautende Wörter durch den Accent, z. B. V.^ hanü (sie bauten), l^i bänu
(in uns); ha^ qäma (sie stand auf), rtöJJ qamä (aufstehend fem.).
2. In der Begel steht der Accent bei der Tonsylbe des Wortes, und zwar
bei dem Anfangsconsonanten derselben. Eine Ausnahme machen von den
§. 16. Vom llaqqeph und H^theg. 47
prosaischen Accenten die praepositivi No. 9 und 18, sowie die postpoHtivi
No. 3. 8. 12. 25; von den poetischen der praepos, No. 9 und der postpos. No. 7.
Bei diesen ist somit die Tonsylbe unabhängig Yom Accent zu bestimmen.
3. Zum Behuf einer ausdrücklichen Hervorhebung der Tonsylbe ist in
diesem Buche das Zeichen — ^ verwendet.
n. Als Interpunctionazeichen,
4. In dieser B[insicht betrachtet man jeden Vers als eine Periode, welche
mit Sillüq schliesst, oder, wie sich die bildliche Sprache der Grammatiker
ausgedrückt hat, als ein Gebiet (d^o), welches von dem grossen Distinctivu»
am Ende (Imperator) beherrscht wird. Jenachdem der Vers lang oder kurz,
das Gebiet also gross oder klein ist, stehen unter ibm mehrere grössere und
kleinere Domini als Beherrscher grösserer und kleinerer Abtheilungen.
5. Im Allgem. werden nur eng verbundene "Wörter, z. B. ein Nomen mit
folgendem Genetiv, ein Substantiv mit einem Adjectiv, durch einen Con^
junctivits (ServiM) verbunden. Zur engsten Verbindung zweier oder mehrerer
Wörter dient daneben die Linea Maqqeph (§. 16, 1).
6. Die Beihenfolge der einzelnen Accente (besonders auch die Zusammen-
stellung der disjunctivi mit den zugehörigen conjtmcHvi) unterliegt bis ins
Einzelste genauen Bestimmungen, für deren nähere Kenntniss wir auf die
oben angeführten Schriften verweisen müssen. An dieser Stelle ist zur Ver-
meidung von störenden Missverständnissen nur noch auf das Gesetz aufmerk-
sam zu machen, dass in der poetischen Accentuation das R^bt^ mugrää vor
SiUüq und das D^cM vor Hthnäch in einen Conjunctivus verwandelt werden
müssen, wenn den beiden Haupttrennem nicht wenigstens zwei unbetonte
Sylben vorangehen. Hierbei gilt S^wä mobile nach Qämef^ l^eri od. Ckölim
(mit Metheff) als sylbenbildend. — Beiläufig bemerken wir noch, dass die
Accentlehre bei dem corrupten Zustande unserer gewöhnlichen Texte nur an
correcten Ausgaben, wie die von Baer-Delitzschf studirt werden kann.
§. 16.
Vom Maqqeph und M^theg.
Beide stehen in genauer Verbindung mit den Accenten.
1. Maqqeph (tf^'ü d. i. Verbinder), eine kleine Querlinie ober-
halb zwischen den Wörtern, verbindet dieselben so, daSs sie in
Bezug auf Ton und Interpunction eine Einheit bilden, daher auch
nur Einen Accent haben. Es können auf diese Art 2, 3 bis 4 Wörter
verbunden werden, als thtfr^^ Jeder Mensch, ateS^STiK alles Kraut
1 M. 1, 29, i5*ltöÄrt3"M« alles was ihm (war) 25, 5.
Gewisse einsylbige Wörter, als -bx zu^ "b? auf, "^B dass nicht, kommen fast .
nur so mit einem folgenden Maqqeph vor. Man verbindet aber auch ein
längeres Wort dmrch Maqqeph mit einem darauf folgenden einsylbigen, z. B.
4d 1. Hauf^k Elementarl. 1. Cap. Laxit u. Schrift.
hb-tliJTnn l M. e, 9, IS-^*^ l, 7, oder zwei mehrsylbige, z. B. ^ito^-ngSlÖ
aiebenzehn 7, 11. VergL die griechischen Proclitica iv, ix, ct<, eI, (i><, o^, die
sich als ^ixova dem folgenden Worte anlehnen.
2. Metheg (^tjn d. i. Zaum), eine kleine Perpendiculärlinie
unterhalb, zur Linken des Vocals, bezeichnet den Nebenton oder
Gegendruck gegen den durch die Accente gegebenen Hauptton,
und zeigt an, dass man den obwohl unbetonten Vocal der be-
treffenden Sylbe nicht übereilen , sondern gehörig ausklingen
lassen soll (daher die anderen Namen des MetMg: Mä^Hkh^ d. i.
Verlang er er, oder Gajä, d. i. Erhebung der Stimme)*.
Näher ist zu unterscheiden: 1) das leichte MMMSg. Dieses zerfällt wieder
in: a) das gewöhnliche MUMg des Ghegentons, in der Begel in der zweiten
Sylbe vor dem Ton, z. B. d^&Öi; doch auch in der dritten, wenn die zweite
geschlossen ist, z. B. D^^^'iKii und, wenn sich auch die dritte nicht eignet,
selbst in der vierten (oflEhen) Sylbe vor dem Ton. Dieses Metheg kann in der
vierten Sylbe vor dem Ton wiederholt werden, wenn es bereits in der zweiten
vor dem Tone steht. Endlich tritt es überall zu dem Vocal einer offenen
Endsylbe, die durch Maqqeph mit einem Wort verbunden ist, welches mit
S^wä vor der Tonsylbe beginnt, z. B. ^V"''», ''Sn-nfablö etc. Zweck ist, die
Aussprache des S^wä als eines ruhenden zu verböten.
Das gewöhnl. leichte M. ßillt nur hinweg bei dem flüchtigen *l copulat;
also nicht: t3*»5ajl u. s. w. (ebenso nicht ^1'2^ u. s. w. — gegen lit. ft, aj wohl
aber Üiit^i u. s. w. nach 6, ö, vergl. §. 10, 2 Anm.).
b) das feste oder unentbehrliche Metheg. a) bei allen langen Vocalen, denen
^wä mobile und sodann die Tonsylbe folgt, z. B. nSüg u. s. w. ß) zur Hervor-
hebung eines langen Vocals unmittelbar vor Maqqephy z. B. ^'i'HlÖ 1 M. 4, 25
(nicht etwa l^t-ß). 7) bei §er^j welches durch Zurückziehung des Tons tonlos
geworden ist, um die Aussprache desselben als S^gol zu verhüten, z. B. ^hM
(nicht etwa *öÄe6). ö) bei jedem Vocal vor S^toä compositttm, z. B. ^55,
d'^psit u. s. w., ausser wenn der folgende Consonant verdoppelt ist, z. B. *I3515'?
Jes. 62, 2, denn die Schärfung durch DägeS schliesst die Betardirung des
Vocals durch MUh^ aus. e) In der Vorsylbe aller Formen von hjh sein und
njh leben, in welchen das n u. n mit ^wä quiescens steht (zur schärferen
Hervorhebung desselben), z. B. M>1|^, ^TP^ (ßh-ß^ tih-ß) u. s. w. bei dem
Qäm^ der Pluralformen von ri'^a Haus (also D*»Fia bättim u. s. w.) und bei
kSk bittel zur Verhütung der Aussprache bSttinif önnä, — AUe Arten des
leichten M^th^ können unter Umständen in einen Verbindungsaccent ver-
wandelt werden.
2. Das schwere Meth^ (Oajä im engem Sinn) dient nicht zur Dehnung
sondern nur zu deutlicheren Hervorhebung eines kurzen Vocals oder eines
* Vergl. als Quelle des Obigen die gründliche Darstellung von 8. Baer über die
„Mötheg-Setzung nach ihren überheferten Q-esetzen" in A. Merx, Archiv für die
wissenschaftl. Erforschung des A. Test., Heft I (Halle 1867), S. 56 ff., und Heft n,
S. 194 ff. (1868).
§. 17. Von dem Q«rf und K«tMb. 49
anlautenden o^wä; so besonders bei dem Päthäch des Artikels oder den
Praefixen b, d, !ä, wenn i^«;d folgt, z. B. Si^&or], ^^^^^ u* s* '^•) doch nicbt vor
•» (ausgen. '^'Jl und ■'rj*»1, wenn sie vor MUKig oder mit dem Accent Paätä
stehen) oder dem Wortton, auch nicht vor od. nach gewöhnlichem MUMg;
femer bei dem Fragewort h mit Päthäch ^ und zwar rechts von demselben,
z. B. ?5^^^!^ (ausser vor "J, DägeS forte od. dem Wortton). Das sogen. jS^toä'
Gdjä ist besonders in der poetischen Accentuatioh für die musikalische
Becitation bedeutsam; es steht vor allem in Wörtern, deren Hauptton durch
einen Di^'unctivus ohne vorhergehenden Conjwtctivus bezeichnet ist.
3. Das euphonische Gdjä zur Beförderung der deutlichen Aussprache
solcher Consonanten, die in Folge der Enttonung leicht vernachlässigt werden
könnten, z. B. Ü ^nü:'»'! l Mos. 24, 9; d*W na^ö 28, 2 u. s. w.
Für die richtige Aussprache giebt das MHhtg besonders in den imter 1. b. a)
genannten Fällen einen Fingerzeig, indem es ä von ö und % von % unterscheiden
lehrt; z. B. Sni^sx ^ä-khHä (sie hat gegessen), dagegen Mi^^^ *^hlä (Speise),
weil das ( — ) jetzt in unbetonter geschlossener Sylbe steht, somit kurzer
Vocal sein muss; ebenso sife"}^ jt-r^ü (sie fürchten); dagegen ^i!^*] jirü (sie
sehen). Allerdings betrachten die jüdischen Grammatiker auch die durch
MhÜy&g gedehnten Sylben nicht als offene, sondern das S^wä gilt ihnen in
Fällen, wie M^3^ als ruhendes,, zum vorhergehenden Yocale zu ziehendes
(vergl. Baer, Thorat *Emeth, S. 9 und in Merx Archiv I, S. 60, Anm. 1.).
§. 17.
Von dem Qn*l und Knhlb.
Am Bande der Bibelhandschriften und Ausgaben finden sich
alte Varianten (§. 3, 2), welche man '»1)? das zu lesende nennt, weil
sie nach der Ansicht der jüdischen Kritiker der Texteslesart oder
dem a'^re, d. h. dem im Text Geschriebenen, vorzuziehen sind und
geradezu statt desselben gelesen werden sollen. Zu diesem Behufe
sind die Vocale der Bandlesart (des Q'ri) unter die Consonanten
des Textes gesetzt^ und man muss nun, um beide Lesarten richtig
zu verstehen, die Vocale des Textes zur Bandlesart ziehen, für
die Textlesart (das KHMh) aber die Vocale selbst finden. Z. B. Jer.
42, 6 steht im Texte ^js«, am Bande ^'p 15^5«. Man lese im Texte
*ÖÄ wir, am Bande 'tiHjÄ. Ein Zirkelchen {circellus) oder Sternchen
im Texte verweist jedes Mal auf die Bandlesart. Bei einigen sehr
häufigen Wörtern, die immer anders gelesen werden sollen, als
das K^thih eigentlich fordert, hat man nicht für nöthig gehalten,
das Q'ri an den Band zu setzen, sondern nur dessen Vocale dem
Textwort beigegeben. Die vier Fälle, in denen dieses sogen. Q'ri
perpetuum vorliegt, sind: ä*i«7 (Q. Ä'^ri) im Pentateuch, an den
Stellen, wo mr\ für das Feminin steht (§. 32, Anm. 6); ^WlDp. (Q.
Oefeoiiu, hebr. Grammatik. XXII. Aufl. 4
50 Elementarl. 2. Gap. Eigenth. u. Yeränd. d. Laute.
*\D1^) 1 Mos. 30, 18 u. s. w., vergl. Gesen. Wb. und Baer-DeUtzsch,
Liber Genesis, pag. 84; Db#i^"; (ö- D^b^l^b), eig. DbtW^i; nw {Q.
*^fV^ der Herr), eig. niST^ Jahwe (vgl. §. 102, 2, Anm.).
ZWEITES CAPITEL
EIGENTHÜMLIOHKEITEN UND VEEÄNDEBUNaEN DBB LAUTE; VON
DEN SYLBEN UND DEM TONE.
§.18.
Die Veränderungen, welche mit den Formen der verschiedenen
ßedetheile vor sich gehen, gründen sich theils auf die eigenthüm-
liche Beschaffenheit gewisser Buchstabenclassen und den Einfluss
derselben auf die Sylbenbildung, theils auf gewisse Sprachgesetze
in Betreff der Sylben und des Tones.
§. 19.
Verändermigen der Gonsonanten.
Die Veränderungen, welche mit den Gonsonanten durch Wort-
bildung, Flexion, Streben nach Wohlklang oder auch durch
geschichtliche Einflüsse vorgehen, stellen sich im Einzelnen als
Vertauschung, Assimilation^ Wegwerfung und Hinzusetzung^ Ver-
setzung oder Erweichung dar.
1. Eine Vertauschung kann zwischen solchen Gonsonanten
stattfinden, die entweder homorgan oder homogen sind (vgl. §. 6,
Anm. 1 nach der Consonantentabelle) , z. B. fblj, ob?, tb^ froh-
locken, nxb, «inb, aram. K^ ermüden, ü^ und 'j'^-;- (als Plural-
endung), fnb und fn drängen, ^50 und ^50 verschliessen, ttbtt und
tablB entschlüpfen. Namentlich hat man im Laufe der Zeit und
z. Th. unter dem Einfluss des Aramäischen die härteren und
rauheren Laute mit weicheren vertauscht, z. B. ptw für pns lachen,
blÄä für b?|i verwerfen^ desgleichen die Sibilanten mit den ent-
sprechenden platten Lauten, als ^ für t, m für tö, tD für s. In ver-
scliiedenen Fällen kann übrigens diese sogen. Abplattung als eine
Bückkehr zu einem älteren Stadium der Aussprache betrachtet
werden.
§. 19. Yeränderong der Oonsonanten. 51
Das Gebiet des Consonantenwechsels kommt indess mehr für
die lexicalische Behandlung der Wurzeln^, als für die grammatische
Flexion in Betracht. Zu letzterer gehören: ä) die Verwechselung
des m mit t3 im Hithpa'el (§. 54, 2); b) des Wäw und Jdd in den
Verbis pHmae Jöd (§. 69), n!?J für nVj u. s. w.
2. Die Assimilation findet am gewöhnlichsten so statt, dass ein
sylbenschliessender Gonsonant in den Anfangsconsonanten der
folgenden Sylbe übergeht und mit diesem einen Doppellaut bildet,
wie illustris für inlusiris, affero für adfero, aoXXa|ißava) für aovXafir
ßdvfo. Im Hebräischen assimilirt sich:
ä) am häufigsten 5, z. B. wta (für Dlfo^) von da, r\ril (für ntjtt)
von diesem, 'jp)'» (für inD^l) er giebt Nicht assimilirt wird 5
nach der Praefixe b, z. B. 5läDb u. s. w., ferner in der Begel vor
den Gutturalen (ausser bisweilen vor vi) und als dritter Gon-
sonant des Stammes, z. B. nSDtÖ (doch vergl. nnj für IJSrij);
endlich in vereinzelten Fällen, wie 5|^Djn Ps. 68, 3 (hier und
anderwärts wohl absichtliche Emphase in grosser Pausa, vgl.
Jes. 29, 1. 58, 3. Deut. 33, 9).
h) seltener und nur in einzelnen Fällen b, \ ti, ^, z. B. rrg*^, (für
rxpb^) er nimmt; ^)m für ^\> 110(«), s. §. 36; «teapi für Ätesnpi;
nhk für Ptnn».
- - j :
c) in einzelnen Fällen '»in», z. B. nxDKDa Jes. 27, 8: Mdb( aus rt«
Kj; endlich ^ und •> meist vor Zischlaut in Bildungen wie ^k*;
für ^T^^^, vergl. §.71.
In allen diesen Fällen erscheint statt des assimilirten Gon-
sonanten ein DageS forte in dem folgenden. Dieses fällt aber weg,
wenn der zu verdoppelnde Gonsonant an das Ende des Worts zu
stehen kommt, weil hier die Verdoppelung unhörbar ist (§. 20, 3, a),
z. B. qM Nase (für e|5K), np) geben (für piDFi), rt gebären f. n^b.
Seltener wird auf dem Wege der Bückwärts-Assimilation ein zweiter
schwächerer Laut von dem vorangehenden festeren verschlungen, z. B. 4tn5l^p
aus ^nn^Djp (§. 59, Anm. S), ü^ib» (von ihm) aus ^npnpüa §. 103, 2. Aramaeisch-
artig ist p©« für pic« (§. 66, 2).
3. Der gänzlichen Wegwerfung können nur schwächere Gon-
sonanten unterliegen, und zwar von den Liquidis 5 und b, von den
Hauchlauten K und !i, endlich die beiden Halbvocale 1 und ^. Näher
ist zu unterscheiden die Wegwerfung:
1 S. im Wb. den je ersten Artikel jedes Buchstaben.
4*
52 Elementarl. 2. Gap. Eigenth. u. Yeränd. d. Laute.
ä) am Wortanfang (Aphaeresis); Bedingung für dieselbe ist, dass
der betr. schwache Consonant (ä •> b 5) nicht durch festen Vocal
gestützt ist, sondern nur S'^wä unter sich hat; z. B. WJ (tvir)
neben ^isröK; y? für urspr. rt;; ng f. npb; tfä f. «53 (rttjn f. r\nj
2 Sam. 22, 41 ist eine Abnormität).
b) in der Mitte (Syncope)^ wenn dem schwachen Gonsonanten ein
ä^fvä vorhergeht; so bei K z. B. in tPfü f. tWü (in der Begel
wird jedoch das K in solchem Falle orthographisch bei-
behalten, z. B. ptöÄl. f. plöÄ'i); häufig bei n, z.B. Ifb'Bb f. 5fbianb
(§.23,4 u. §.35, Anm. 2)* b'ipf?;; f. b^ttj^T?'; (§/53, 1)1*—
Syncope des b( mit S^'ivä findet statt in Fällen, wie ^'ä'TÄa;
Syncope des ^ im Anfang der Sylbe z. B. in inK'nfj!? f. fttj^fpb —
beide Male mit orthogr. Beibehaltung des K. In das Gebiet
der Syncope gehört endlich auch die Elision des Halbvocals *i
am Sylbenschluss nach heterogenem Vocal, z. B. ^"15 f. ^Tii*^,
sowie des *i und "^ in den Verbis n'b (§. 75, 3).
c) am Ende (Apocope), z. B. sibtjf?'^ für urspr. 'pbttfp']; rfcä nom.pr.
einer Stadt (vergl. '^Sb'^a); Ä'l?^ (mit orthogr. Beibehaltung des
thatsächlich weggeworfenen k) u. s. w. üeber die Apocope der
Halbvocale in den Verbis n'b s. §. 75.
Einzelne weit freiere und kühnere Yerändervingen (bes. gewaltsame Apo-
cope) haben in früheren Epochen der Sprache stattgefunden. Namentlich
gehört dahin die Abstumpfung der Femininendang rv-j- äth zu M — ä, s.
§. 44, 1 und §. 80, 2.
4. Ein zur Erleichterung der Aussprache vorgesetzter Hülfs-
laut ist das sogen. 'Äl^ph prostheticum mit seinem Vocal zu Anfang
der Wörter, z. B. ?***^T und ^'i^TK Arm. Vgl. x^^^j ^X^^<i; spiritus,
franz. esprit).
5. Die Versetzung {Transpositio) kommt in der Grammatik selten
in Betracht, z. B. "itantöri für "TBtSrjri (§. 54, 2), aus euphonischem
Grunde; häufiger in lexicalischer Hinsicht (tü!i| und lilüd Lamm,
ntete und nttbte Kleid) ^ doch fast nur bei Sibilanten und Liquidis.
6. Erweichung findet z. B. statt in SDiS Stern, aus ^yo = 1313.
§. 20.
Verdoppelong der Gonsonanten, wo sie statt hat oder unterbleiben muss.
1. Die Verdoppelung eines Gonsonanten, durch DägeS forte
bezeichnet, findet statt und ist eine nothwendige und wesentliche
(DägeS necessarium),
§. 20. Verdoppelung der Consonanten. 63
€i) wenn zwei identische Consonanten zusammentreffen, ohne
y
durch einen Vocal oder S^wd mobile auseinandergehalten zu
werden. So wird ^53tlD nätän-nü zu 'lafiD, '»inntD zu '^rttö.
h) wenn sie durch Assimilation (§. 19, 2) entstanden ist,, z. B. 115'^^
für 'p55\ In beiden Fällen nennt man das Dägei D. compen-
sativum (Ersatz-dägeS),
c) wenn sie durch den formalen Charakter der betreffenden Bil-
dung gefordert wird, z. B. ^^b er hat gelernt, yt^ er hat gelehrt
(DägeS characteristicum).
Die Zusammenziehong beider Consonanten durch DägeS' forte unterbleibt
nach Obigem, wenn der erste derselben einen Yocal oder jS^wä mobile unter
sich hat. In letzterem Falle ist dann nach correcter Masora z. B. d*^^biSi,
nWjj u. 8. w. mit o^wä compositum nach MWieg zu schreiben (vergl. §. 16),
Diese Schreibung unterbleibt zwar vor dem Suffix ^ z. B. in ^3'^^Xn 1 M. 27, 4,
aber auch hier hat das erste d lautbares S^wd, (da ohnedies das zweite d DägeS
lern haben müsste). Auch in den Fällen, wo der erste der beiden Consonanten
bereits durch Dägeä forte verdoppelt ist, kann derselbe nur lautbares oHoä unter
sich haben und eine weitere Zusammenziehung ist somit unmöglich; dies gilt
auch da, wo das DägeS forte (s. u. 3. b.) ausgelassen worden ist, z. B. in *lbbrt
eig. ^V^ri = hal-lHü. Die Form "»Mpn Ps.9, 14 (nicht: ^35 jn) könnte alsimperat.
Pi*e^ = *'533n erklärt werden; im Imper. Qal wäre die Einschiebung eines
S^wä mobile unter dem ersten 3 ebenso auffällig, wie in ^TVO Jer. 49, 28 und
in dem Imperf üyr^'] Jer. 5, 6.
2. Ausserdem findet die Verdoppelung zuweilen bloss aus
euphonischen Gründen statt {DägeS euphonicum), und ist dann
minder wesentlich. Hierher gehören folgende Fälle:
a) die enge Verbindung zweier Wörter durch das sogen. DägeS forte
conjunctivum: 1) im Anlaut eines einsylbigen oder Yombetonten
Wortes, dem in enger Verbindung durch Maqqeph ein anderes
vorhergeht, welches auf betontes T\— od. 'n-^ endigt (ausser wenn
n— Endung der 3. masc. Sing. Perf, eines Verbum n"b oder
eines Substantivs, resp. Infinitivs ist), das sogen. yVf^ pulsum
der jüd. Grammatiker. Einige beschränken das däcMq auf die
engste Verbindung eines einsylbigen Wortes mit einer folgenden
B'gadk^'phat, doch gehören hierher auch Fälle, wie itttirnj*]
Jer. 23, 6 (denn iiatö gilt als eine betonte Sylbe); n^rnngb
1 Mos. 2, 23; tfynj?'; Ps. 91, 11, und selbst bei ReS 1\T^p}a S'pr!
15, 1; ClolTlDtötfl (1.M.43, 15). In allen diesen Beispielen liegt der
Ton abgesehen vom Maqqeph auf der Ultima des ersten Wortes.
Anm. 1. Sehr fraglich ist, ob hierher auch der enge Anschluss des Frage-
wortes iTQ (iTQ) an das folgende "Wort durch DägeS forte zu rechnen ist.
Nach OUhavsen beruht dieses DägBS auf der Assimilation des eigentlich
54 Elementarl. 2. Cap. Eigenth. u. YerSnd. d. Laute.
consonaütisclien Hi. Dafür spricht a) die Schreibung nj^tTQ u. 8. w., in
welchen das jBT^ nur noch orthographisch beibehalten ist (daher auch geradezu
tVpQ 2M. 4, 2; Q3^ Jes. 3, 15); b) dass die enge Verbindung auch bleibt, wenn
nicht ein einsylbiges oder vombetontes Wort folgt, z. B. Pi:£t)B"*^^ 1 M» 38, 29.
Anm. 2. Keinesfalls gehören hierher Beispiele, wie h^a hka 2 Mos. 15, 1.
21. (vergl. V. 11 ri^'X, V. 13 tn^KSi, V. 16 p»S). In allen diesen Fällen kann
das DägeS nur als Dägil lene betrachtet werden; s. §. 21, 1, Anm.
2) im Anlaut eines einsylbigen oder vornbetonten Wortes nach
einem eng verbundenen Mitel, das auf Qäme^, T\— oder t\-^
ausgeht. Ein solches Mifel heisst bei den jüd. Gr^ammatikern
p'tl'liD *^r)K veniens e longinquo (sc. hinsichtlich des Tones); die
Attraction der folgenden Tonsylbe durch Dägei forte conj. be-
ruht auch hier auf einem rhythmischen Drange, z. B. "^St© ti'^SlÖ
Ps. 68, 19; W»» nS'^mn Jes. 5, 14 (nur die Praefixa a, D, b, \
bleiben in solchem Falle undagessirt). Als Mil el gelten auch
Formen, wie ^nte n«!?tt Ps. 26, 10; '»s'a npm Hi. 21, 16, sowie
*7tTj n'Tp?5 Jes. 50, 8 mit betonter Antepaenultima(?). Die Dages-
sirung findet auch dann statt, wenn das attrahirte Wort nicht
mit dem Hauptton, sondern mit Methegsjlhe beginnt: wy^^ «iian,
Ps. 37, 9; ypT^ n|«, Jes. 44, 21; Wh^J? n'^to, 2 M. 25, '29.
Anm. Mit Unrecht hat man hierher Fälle gezogen, wie WS ^la*!); 1 Mos.
19, 14 (vergl. 2 Mos. 12, 15. 31. 5 Mos. 2, 24). Hier ist das DägeS nicht con-
junctiv, sondern orthophonxsch, um die Yerschleifimg des Zischlants zu yer-
hüten; s. Delitzsch, Psalmencommentar II, 129 Anm. 1 (zu dem orthophoni-
schen DägU in nj Ps. 94, 12).
V) die Schärfung eines Consonanten mit S^'wd durch das sogen.
y
DägeS f, dirimens^ um die Lautbarkeit des S^wä hervorzuheben.
Fast in allen Fällen erklärt sich die Schärfung leicht aua
der Natur des betreffenden Consonanten, da fast nur Liquidae,
Sibilanten und das emphatische Qöph in Betracht kommen;
vergl. '»as? 5 Mos. 32, 32 (f. ^S??); Hi. 17, 2 (beitj); Jes. 57, 6
(bei b); 1 Sam. 1, 6 (bei ^); 1 Mos. 49, 10 (p); Jes. 58, 3 (s); Jes.
5, 28 (tö). Ausserdem bei D Hos. 3, 2; bei a Jes. 9, 3 u. s. w.
In zahlreichen Beispielen dieser Art lässt sich übrigens zu-
gleich ein Einfluss des nachfolgenden Consonanten nachweisen.
c) die nachdrückliche Hervorhebung eines Vocals, besonders in
grosser Pausa^ durch das sogen. DägeS f. affectuosum im fol-
genden Consonanten. So . in nachfolgender Liquida Hi. 29, 21
{^^^:^)\ Ez. 27, 19 (in a); in n Jes. 33, 12. 41, 17.
d) die Verdoppelung der Liquida durch das sogen. DägeS f. firmä-
tivum in den Pronominibus T\im^ "ry^h^ nik und in nia5 warum,
§.21. Aspiration der Tenues. 55
um dem yorhergehenden betonten Vocal grössere Festigkeit zu
verleihen.
3. Aufhebung der Verdoppelung od. doch Ausfall des Bägelf.
findet statt:
d) fast immer im Endconsonanten der Wörter, indem hier ein
Doppelconsonant nicht leicht hörbar gemacht werden kaun^.
Vielmehr wird in solchen Fällen häufig der vorhergehende
Vocal verlängert (§. 27, 2, b), z. B. a'i (Menge) von M'n; D?
(Volk), mit Äccentus distinctivus und nach dem Artikel taij von
DW. üeber Ausnahmen, wie riÄ du, f., PiinD du hast gegeben
Ez/ 16, 33, vergl. §. 10, 3, Anm.
b) sehr häufig in gewissen Consonanten mit S^ivä mobile, indem
der Mangel eines festen Vocals die Verdoppelung minder stark
hervortreten lässt. In erster Linie kommen hierbei 1 und \
sowie die Liquidae tJ, 5 und b in Betracht, sodann die Zisch-
laute (ausser t), besonders wenn Gutturalis nachfolgt, endlich
das emphatische p. Von den B'gadk'^phat findet sich nur t\
einmal (Jes. 22, 10) ohne DägeL Beispiele: D'^^.'^^i?, '^ii'^l (so stets
das Praefixum 'i im Imperf. der Verba), t]^Vi:h, ''J^n, ^bbsi, ^Äte%
iinjp*; u. s. w. In correcten Handschriften wird der Ausfall des
Däge$ durch den ÄöpA^-strich (§. 14) über dem Consonanten
angezeigt. TJebrigens lehrt der vorhergehende kurze Vocal,
der in offner Sylbe verlängert werden müsste, dass wenigstens
eine virtuelle Verdoppelung jener Consonanten durch ein sogen.
Dägei f, implicitum stattfindet (s. §. 22, 1, Anm.).
c) in den Gutturalen, s. §. 22, 1.
Anm. Eine abnorme Erscheinung ist die (bes. in den späteren Büchern
vorkommende) Aufhebung der Verdoppelung durch Dehnung des vorher-
gehenden kurzen Vocals, der dann meist CMreq ist (vgL mUe st. miUe)j z. B.
in-'h'; er schreckt sie für yrfn^^ (Hab. 2, 17), m'p^t Jes. 50, 11 für nipt.
§. 21.
Aspiration der Tenues, wo sie eintritt und wo nicht.
Der durch DägeS lene bezeichnete härtere und dünnere (tenuis)
Laut der sechs Aspiratae (MfiD^Äl) ist, dem allgemeinen Gange der
Sprachen gemäss, als der ältere und ursprüngliche zu betrachten,
1 Aehnlich im Lat. fei (für feil) gen. felliSf melj mellis, os, ossia. Im Mittel-
hochdeutschen tritt Gemination der Consonanten nie auslautend, nur inlautend ein,
*
wie schon im Althochd., z. B. val (Fall) gen. valles, swam (Schwamm) u. s. w. Grimm»
deutsche Ch'amm. 2. Ausg. I, 383.
56 Elementarl. 2. Gap. Eigenth. u. Yeränd. d. Laute.
aus welchem sich der weichere, behauchte Laut erst abgeschwächt
hat (§. 6, 3 und §. 13). Der ursprüngliche härtere Laut erhält sich
im Anlaut und nach einem Oonsonanten, wogegen er im unmittel-
baren Anschluss an einen Vocal oder S'rvä moMle durch deren
Einfluss' erweicht und aspirirt wird, z. B. f^'S pära^, y^tp,jiphrö^,
bb köl, bbb l^khöL Hiernach haben die Äspiratae das Ddgei lene
1) im Anfange der Wörter (im Anlaute), ä) ohne Ausnahme,
wenn das vorhergehende Wort auf einen yocallosen Consonanten
ausgeht, als *}3^? 'aUken (deswegen), "^llD f? *e^ p'H (Fruchibaum);
b) im Anfange eines Abschnittes, als li'^tÖÄ'iai 1 M. 1, 1, sowie zu
Anfang eines Satzes und selbst eines kleineren Satztheiles nach
distinctivem Accent (§. 15, 3), auch wenn das nächstvorhergehende
Wort auf einen Vocal ausgeht. Denn der Trennungsaccent ver-
hindert in solchem Fall die Einwirkung des Vocals auf die folgende
Tennis, z. B. ^tÖK| 'hl^^ und es geschah, als Bicht. 11, 5 (dagegen
l5-in*2 1 M. 1, 7)."^
Anm. 1. Di^ Yocalbuchstaben h *^ 1 K bewirken als solche natürlicli keinen
Sylbenscbluss, haben also in enger Verbindung aspirirte B^gadk^phat nach
sich, z. B. t!^ K^^il u. s. w. Dagegen erfolgt Sylbenschluss durch consonanti-
sches 1 und \ sowie durch JELt mit Mapptq, daher z. B. DägeS lene in öTpD •'te
und so stets nach itjM";, weil dieses Q^ri perpetuum (§. IV) die Lesung ■'i^H
voraussetzt.
Anm. 2. In einer Beihe von Fällen wird DägeS lene gesetzt, obgleich in
enger Verbindung ein Vocal vorhergeht. So fast ausnahmslos in dem ersten
Oonsonanten der Lautverbindungen ^21, 33, &S1, 33, &3 (also B^gadk, mit S^tod
vor einer andern Aspirata); über Ü3 herrscht Schwanken; ^3, ^3 und 33
sollen nach Dav. Qimcht aspirirt bleiben. Bisweilen werden sogar literae
B^gadk, mit festem Vocal vor folgender Aspirata dagessirt, und nicht minder
gehören hierher die oben §. 19, a) 1. Anm. 2 erwähnten Fälle (tenuis vor »).
TJeberall liegt hier das Bestreben zu Grunde, eine zu grosse Häufung der
Aspiration zu verhüten. — Zwiefach anormal sind die Formen ^3*i3 Jes. 54, 12
und bste Jer. 20, 9.
2) in der Mitte der Wörter nach S^'fvä quiescens, also zu Anfang
der Sylbe unmittelbar nach einem vocallosen Consonanten, wie
ÄÖ"!*; jirpä (er heilet), Dtlbüfj ihr habt getödtet; dagegen nach S^wä
mobile z. B. tj^t'i r'^phä (heile), n^M sie war schwer.
lieber nbüJJ, 3^^;i und ähnliche Formen s. §. 10, 3.
t Ob ein ä^wd lautbar sei, also Aspiration der Tenuis nach sich ziehe, hängt
von der Entstehung der betreffenden Formen ab. Immer ist dies der Fall:
a) da, wo das ä^wci durch die Verflüchtigung eines festen Vocals entstanden ist,
z. B. »ift'i'n verfolget (nicht «la^'n) von C)H^; '^sba (nicht ^?ba) weil eig. ^A-q
(dagegen *>3b», von sb^Q), rtn*]5 nach Hause (nicht rtPi'jS) von n'ja, = baÜ.
§. 22. Eigenschaften der Kehllaute. 67
b) bei dem 3 der Fronomina Suffixa der 2. Person ?] — , da — ^ "ja — -, denn
das S^wä mobile vorher gehört zum Oharakter dieser Formen (s. §. 58, 3, b.),
Anm. Formen wie tnrii^lö du (Fem.) Jiast geschickt, und ähnliche, in denen
man nach dem Yocal aspirirtes n erwarten sollte, sind aus tThv5 u. s. w. ent-
standen; der flüchtige Hülfs-Vocal Pathach übt auf die Tennis keinen Ein-
fluss aus. Ygl. §. 28, 4.
§.22.
Eigenschaften der EehUante.
Die vier Gutturalen n, n, ^, K haben in Folge ihres eigen-
thümlichen Lautes mehrere besondere Eigenschaften, wobei sich
jedoch die beiden schwächeren M und ^ in mehreren Stücken von
den stärkeren T\ und n unterscheiden :
1. Sie dulden kein DägeS forte, da man einen Hauchlaut zwar
verstärken, aber nicht eigentlich verdoppeln kann. Doch ist hier-
bei sorgfältig zu unterscheiden zwischen ä) der vollständigen Auf-
hebung der Verdoppelung, und V) dem blossen Abprall der Ver-
doppelung (gewöhnlich halbe, besser virtuelle Verdoppelung
genannt).
Im ersteren Falle kommt der kurze Yocal vor der Gutturalis nunmehr in
offene Sylbe zu stehen und muss demgemäss verlängert werden K So meist
bei K {immer nach dem Artikel, s. §. 35), in der Begel auch bei 3^, seltener
bei rr tmd am wenigsten bei fr. Im anderen Falle (virtuelle Yerd.) fällt zwar
Dägei gleichfalls aus, aber die Verdoppelung wird trotzdem als vollzogen an-
gesehen und es erhält sich somit der vorhergehende Yocal kurz oder begnügt
sich wenigstens, wenn er Päthäch vor einer Qutturalis mit Qäm^ ist, mit der
Steigerung zu S^^ol, Diese virtuelle Yerdoppelung erleiden nach dem Obigen:
am häufigsten h, gewöhnlich t% seltener 2) und sehr selten K. Beispiele zu
a) )m (f. TK»), tr^n f. ta-wri; tm; nnn; Äan;: (f. kspi':). Zu b) «hrin, -iriK,
ann, üün?? (aus ü^inSB); iK^nn, Ö'^TJ^!; "^^^i ^U^ (dagegen vor 2) als Anlaut der
Tonsylbe immer Qäm^ des Artikels, z. B. ^y^i und ebenso meist vor h,
z. B. "nWi, während ^ht^ 1 Mos. 6, 19 eine Ausnahme bildet); l^r, fjt^n u. s. w.
— In aUen diesen Fällen von virtueller Yerdoppelung ist das DägeS forte
wenigstens als implidte vorhanden anzusehen (daher Dägei forte implicitum^
occuÜumj delitescena genannt.
2. Sie lieben vor sich kurzen ^-Laut, weil dieser Vocal
organisch den Kehlhauchen am nächsten steht. Daher
1 Ygl. terra und das franz. terre; Bolle und das franz. r6le; droUig und franz.
drüle. In dem Aufgeben der Yerdoppelimg liegt eine Erschlaffung der Sprache. Die
frischeren und dem Ursprünglichen näher stehenden Lautverhältm'sse der arabischen
Sprache (§. 1, 6) gestatten noch überall die Yerdoppelung der Kehllaute.
58 Elementarl. 2. Gap. Eigenthüml. u. Yeränd. d. Laute.
ä) tritt statt jedes anderen kurzen Vocals, wie ^, ^, sowie statt
des nur prosodisch langen e und ö vor einer Gutturalis gern
kurzes ä (Päthäch) ein , als rrif Opfer, nicht nsj, ^WÖ Gerücht,
nicht l^'QtD. Dies geschieht besonders dann, wenn das a in
der betreffenden Wortform der ursprüngliche Vocal oder auch
sonst zulässig ist. So im Imp. und Imperf, Qdl gutturalischer
Verba : nbt} schicke, nbtö*^ er wird schicken (nicht TfTtä^) ; Perf,
Pi. töio (nicht tfsw); ^?3 Jüngling; ^bn? er wird begehren (nicht
^btt;). In den drei letzten Fällen ist das ä der ursprüngliche VocaL
Anm. Nur bei dem schwachen K bleibt S^ffol im Auslaut in Fällen, wie
K^B, KttJTi u. s. w.
• • • •
b) Nach einem heterogenen langen Vocal, d. h. nach allen ausser
Qäme^, fordern die harten Gutturalen (also nicht k) , wenn sie
am Ende des Wortes stehen, die Einschiebung eines flüchtigen
ä (Päthäch furtivum) zwischen sich und dem VocaL Dieses
Päthäch wird unter die Gutturalis gesetzt, klingt aber vor der-
selben; es ist somit lediglich ein orthographischer Fingerzeig,
den Gutturallaut in der Aussprache nicht zu vernachlässigen^
z. B. : mi (rti^cÄ), ?iD, ^'n, H'^btin, niaa (denn consonantisches
n ist im Auslaut nothwendig mit Mappiq versehen) ; dagegen
Ä'^SÜil und ebenso bei den harten Gutturalen im Anlaut der
• : •
Sylbe, z. B. TPll u. s. w., da in diesem Falle das flüchtige ä
nicht mehr gehört wird.
Analog ist das i^ch u. dergl. bei denOstschweizemfuricA; auch hier drängt
sich vor dem tiefen Kehllaut unwillkürlich ein Päthäch furtivum ein. Im
Arabischen ist «s in Wörtern, wie mef^^ch, gleichfalls hörbar, ohne jedoch in
der Schrift bezeichnet zu werden. Die LXX schreiben statt des Päthäch
furtivum e, zuweilen a, hb Nak, S*rn? 'leöSoüa (neben 'Iaö8o6).
Anm. 1. Seltener ist es (bes. bei H) der Fall, dass die Gutturalis auf den
folgenden Vocal wirkt, z. B. ^?S (nicht ^?3) Jüngling, b^li (nicht b^fe) That;
dageg^en auch ün^i u. s. w.
2. Da wo in der jetzigen Gestalt der Sprache vor oder nach einer Guttu-
ralis in der Vordersylbe ein aus Päthäch verdünntes t stehen sollte, tritt für
dasselbe häufig das zwischen ä und z stehende S^gol ein, z. B. t25ari|^ (neben
ttjnrf^), slar^^ J^ian, -i-n^^r n"na5> u. s. w.
-g-/* ...7 „ j „7 Y ,..7 T S V
Wenn dagegen die Sylbe durch DägeS geschärft ist, wird auch unter
Gutturalen das dünnere und schärfere CMreq festgehalten, als i|fl, MSTl,
Siün ; fällt aber jene Schärfung weg, so tritt leicht wieder S^gol ein, z. B.
'li'^an constr. 'ji'^an, •ji'^irn constr. •li'^tn.
3. Statt des S^wä mobile Simplex hat die Gutturalis im Sytben-
anlaut . ohne Ausnahme gefärbtes S^wä (ß, compositum) unter sich,
z. B. böpK, 'itDntS, ^b«, D'^bn« u. s. w.
§. 22. Eigenschaften der Kehllaute. &9
4. Wenn eine Gutturalis mit §'wä quiescens an den Schluss
einer inneren Sylbe zu stehen kommt, so kann sich der feste Sylben-
schluss (durch ruhendes S^tvä) behaupten; so besonders bei n und
!P am Ende der Tonsylbe, z. B. IjnSt^, ^?'l?» ^^^'^ ai^nch vor dem
Ton (s. die Beispiele unter No. 2, Anm. 2J und zwar ebenso bei n
und M. Meist aber wird in der Sylbe vor dem Ton und weiter
rückwärts die geschlossene Sylbe künstlich geöfifnet, indem an die
Stelle des S^mä quiescens ein (durch die Natur der Kehllaute be-
günstigtes) Cha\eph tritt, und zwar dasjenige, welches als Nachhall
des vorhergehenden Vocals dienen kann, z. B. ^itX^ (neben Itjri!;);
pm*;? (neben pmij); ib^B po^d (f. ib5?ö). Sobald jedoch in Folge
einer Flexionsänderung der auf das Chafeph folgende feste Vocal
zu S^wä mobile verflüchtigt wird, so geht das Chafeph in den ent-
sprechenden festen Vocal über, z. B. r^pT^ (von nb?5), ^Ä^?D, ^):^t
Anm. 1. Das o^wä Simplex unter Gutturalen nennen die Grammatiker das
harte (ttJÄ'n), das SHoä composittMn das weiche (iTö'n). Das Weitere s. beim
Verhum gutturale §. 62—65.
2. Ueber die Wahl unter den drei CÄafcpÄlauten gilt:
a) h, n, 2) lieben im Anlaut ( — ), K aber ( — \ z. B. ^'i'Q'n Esel, iHn tödten,
*i>b&5 sagen; nur bei weiterer Entfernung von der Tonsylbe weicht auch
tmter K das ( — ) dem leichtem ( — ). als "b», zu, aber DD*»bK zu euch; ibN
essen, aber "bD&c C^khöl, durch Maqqeph enttont). Vgl. §. 27, Anm. 5.
h) in der Mitte des Wortes richtet sich die Wahl des S^wä comp, nach dem
Vocal, welcher ursprünglich oder nach der sonstigen Form des Wortes der
Gutturalis vorangeht, z. B, Ferf, EipL ^''»^•'^ (s. o. No. 2, Anm. 2), Inf,
Y%5n (gew. Form h^XSj^), Pf, Hoph. *Tü5rr(gew. Form i^i^Tj). Vergl.
§. 27, Anm. 2.
5. Das ^, welches seinem Laute nach ebenso zu den Guttu-
ralen, wie zu den Lingualen gehört (s. §. 6, 4), theilt mit den vollen
Gutturalen wenigstens die erste und einen Theil der zweiten Eigen-
schaft, nämlich \
ä) die Unfähigkeit zur Verdoppelung; statt der letzteren tritt
fast durchweg Verlängerung des vorhergehenden Vocals ein,
z. B. ^f'na er hat gesegnet für tf'na, -["la segnen für ^"na.
V) die Bevorzugung des ä als vorangehenden Vocals, z. B. «"i^^
und er sah (aus «l^Ä'l';), ^pJ5 für ^Dj;^ {und er wich zurück) wie
auch für ^pj5 {und er machte zurückweichen).
Die wenigen Ausnahmen von ht. a. sind Ht» mörrät Spr. 14, 10, n'ns körrät
und "rplö iörrekh Ez. 16, 4 (vergL Spr. 3, 8); *»Ä«^\b H. L. 5, 2, ön^ftW»! 1 Sam.
60 Elementarl. 2. Cap. Eigenth. u. Yeränd. d. Laute.
10, 24. 17, 25. 2 Kön. 6, 32. Ein© Art virtneüer Verd. findet sich (nach »
für )t) in CjTja 1 Sam. 23, 28. 2 Sam. 18, 16 und in ^t^"J^ Jes. 14, 3. Bei
den Samaritanem und Arabeiii hat sich die Verdoppelung überall erhalten,
und die LXX schreiben z. B. ?Tjb 2af ^a.
§• 23.
Von der Schwäclie der Hauchlaute i( und n.
1. Das Ä, als leiser, kaum hörbarer Kehlhauch, verliert seinen
schwachen Consonantlaut in der Regel gänzlich, sobald es vocallos
am Ende der Sylbe steht; es dient dann (ähnlich dem deutschen Ä in
roh, geh, nahte) höchstens noch als Zeichen für die Länge des voran-
gehenden Vocals, z. B. «sti, Kbti, K'^s'^n, «itt, »^b?, tmin (f. tjK«),
ns^itin. In Fällen, wie i^^^, txytd, »tDH u. s.w. hat das i( rein nur
noch orthographische Bedeutung.
2. Dagegen behält das » seinen Consonant- und Gutturallaut
im Allgemeinen überall da, wo es entweder im Anlaut der Sylbe
steht, z. B. n'OÄ, ^DKü, oder in geschlossener Sylbe mit S'ivä
quiescens, z. B. "T^bji: nedär, oder wo es in lose geschlossener Sylbe
durch ein Chafeph geschützt ist, z. B. bbi^b. Doch ist auch in
diesen Fällen eine gänzliche Verschlingung des i( möglich, und
zwar: a) wenn es im Innern des Wortes mit langem Vocal nach
einem S'tvä mobile steht; in diesem Fall wird der lange Vocal an
die Stelle des S^wä zurückgeworfen und 2( nur noch als Vocal-
buchstab oder rein orthographisch beibehalten, z. B. D^'tfK'l Häupter
(für D'^tp«")), D^inKÜ 200 (für D^nÄti), DÄ^ia f. ta^nk; rein ortho-
graphisch steht i( noch in fHOüT), f. ]itDÄ^; H'IÄÖ f. W'IÄÖ Jes. 10, 33,
D'^i^ph chdpm 1 Sam. 14, 33 f. D'^Küh, u.s.w. Noch gewaltsamer wird
in einigen Fällen ä sogar im Sylbenanlaut nach schwebendem S^tvä
verschlungen, was dann eine weitere Umgestaltung der voraus-
gehenden Sylbe zur Folge hat, z. B. HDi^btt (Geschäft) f. HDÄbtt,
ni^njjb für m^n^b, und selbst nach S^tvä quiescens, z. B. bÄ^tttp"^. für
bÄS^ütp";. b) wenn es mit ( ) oder (^) steht, welchem der ent-
sprechende feste Vocal vorangeht, so wird der letztere bisweilen
gedehnt und behält ä nur noch als Vocalbuchstaben (oder rein
orthographisch) nach sich, z. B. b?»j5 4 Mos. 11, 25 f. bs»?5; b'Sth
getrübt aus bD»'' f. bD»;; ; ^b«b f. "imah u. s. w. Völlige Verschlingung
mit Beibehaltung des kurzen Vocals findet statt in ^^h^) u. s. w.
(s. §. 102, 2), n«55 Jes. 41, 25 u. s. w.
Anstatt des seines Consonantwerthes beraubten 1^ wird nach Maassgabe
der Aussprache nicht selten einer der Yocalbuohstaben 1 und '^ geschrieben,
§. 23. Schwäche der Hanchlaute K und h. 61
ersterer bei ö, letzterer bei i und % z. B. *iia (Cisteme) f. ^tk^ d*»^ (Büflfel) f.
D«^, fttP^ (der erste) Hiob 8, 8 für 'j'nöK*^; vgL auch ft f. «i (nicht) 1 Sam.
2, 16 u. ö. im KHhtb; am Ende des Worts auch n für «, nio"; (er füUt) f.
KijO*> Hiob 8, 21.
3. Das so quiescirende i( fällt bisweilen auch ganz aus, z. B.
•»ni;» f. '»riKr»; '»riS'a Hiob 32, 18 f. '»r«5tt; ^ü» (ich sage) beständig
für'^ttÄÄ; ^tV-ü f/^b^ Ezech. 28, 16, nitönb 2 Kön. 19, 25 im K^thib
f. niÄtÖnb (vergl. Jes. 37, 26).
Anm. 1. Im Aramäischen ist das 1^ noch viel weicher und flüssiger als
im Hebräischen; im Schriftarabischen dagegen zeigt es sich als Consonant
fast durchgängig fest. Nur dient nach arabischer Orthographie das M auch
zur Bezeichnung des gedehnten ä: während im HebrsUschen die Beispiele
selten sind, wo es geradezu Yocalbuchstab für langes a ist, wie in &K^ Hos.
10, 14 für d^ er stand auf, ttSK-n Spr. 10, 4. 13, 23 für ttS-j arm. Vgl. §. 7, 2.
2. In einigen FäUen erhält 1^ im Anlaut des Wortes statt eines SHoä comp,
den entsprechenden gedehnten Vocal, z. B. ^itK Oürtel f. ^Itg, d'^iii« ZeUe f.
• TT?
3. Am Ende des Worts ist zuweilen hinter auslautendem ü, t und o noch
ein K angefügt, z. B. V(nJ>r\ für sisVj Jos. 10, 24, WSK Jes. 28, 12 (vergl.
noch femer «'ipj f. ^pj rein, wb f. "A wenn, KiBK für iftK also, «ia-n f. ia*i
Myriade Neh. 7, 06. 72. B. auch über «in und »"^ §. 32, Anm. 6.
4. Stärker und fester als ^ ist das n. Dasselbe verliert seinen
Consonantlaut (oder quiescirt) in der Mitte des Wortes niemals^;
dagegen steht es am Wortende immer als blosser Yocalbuchstab,
sobald es nicht durch Mapptq ausdrücklich als fester Consonant
bezeichnet wird (§. 14, 1). Doch wird bisweil.en der Consonantlaut
des rt am Ende des Wortes aufgegeben, so dass blosses n oder
correcter h mit Räphe (zu deutlicher Hervorhebung der Auf-
weichung) an seine Stelle tritt, z. B. hb (ihr) 4 M. 32, 42 für rtb;
Hiob 31, 22. 2 M. 9, 18. In sehr vielen Fällen findet endlich eine
vollständige Elision des consonantischen n durch sogen. Syncope
statt: ä) durch Zurückwerfung seines Vocals an die Stelle eines
vorausgehenden S'^rvä mobile (s. §. 23, 2. öbeii^), z. B. "n^lab f. "^jJSinb
{Syncope des n des Artikels, wie fast stets); iT'ika für f'iijins; ^l'^I?^!!
{Impf. HiphUl) für ^^psn"^; inji"^ für ]n;in\ &)^ durch Contractio'n
des dem n vorangehenden und nachfolgenden Vocals, z. B. io^D
1 Nur scheinbare Ausnahmen sind Nomm, jpropr, wie ^Khi05, *l5l2CiTTö, welche
ans zwei Worten zusammengesetzt und daher auch bisweilen getrennt geschrieben
sind (neben Formen wie ^^JtJ für ^^i^JH)* Sonst gehört noch hierher hjDhft'J als
Lesart mancher Hdschr. für die künstlich distrahirte Form rr^&'riB'^ in den gedruckten
Ausgaben, Jer« 46, 20.
62 Elementarl. 2. Gap. Eigenth. u. Veränd. d. Laute.
(auch wie nb*lO geschrieben) aus «in WD (a 4- u « 6). — Gewaltsam
ist die Unterdrückung des n sammt seinem Vocal in na (aus
DiTS) u. s. w.
Anm. Bei ö und e wechselt das n, welches lediglich den vocalischen Ans-
laut bezeichnet, gelegentlich mit 1 und «^ O*«*; = »t«'^, "W = hsn Hos. 6, 9),
und in aUen Fällen nach späterer und aramäischer Orthographie mit K, be-
sonders bei ä, z. B. «JIÖ (Schlaf) Ps! 127» 2 f. hjlö, ««55 Jer. 23, 39 f. nibj
u. s. w. Aus alledem geht deutlich hervor, dass dem als sogenannter Yocal-
buchstab auslautenden h fast nur eine orthographische Bedeutung zukommt.
§.24.
Yerändernngen der schwachen Buchstaben 1 nnd \
Das *i w und *' j sind als Consonanten so schwach und weich,
und grenzen so nahe an die entsprechenden Yocale u und i, dass
sie unter gewissen Verhältnissen sehr leicht in dieselben zerfliessen.
Besonders wichtig ist dies für die Bildung derjenigen schwachen
Stämme, in welchen 1 oder ^^ als einer der drei Stamm-Consonanten
erscheint (§. 69 ff. §. 85, lU— VI. §. 93).
1. Die Fälle, in denen 1 und "^ ihren Consonantlaut aufgeben
und in einen Vocal zerfliessen, beziehen sich lediglich auf den In-
und Auslaut der Wörter; im Anlaut halten sie sich als Con-
sonanten^. Näher sind zu unterscheiden die Fälle:
ä) wenn "i oder *i mit S^wä quiescens unmittelbar hinter einen
homogenen Vocal an das Ende der Sylbe zu stehen kommen. In
diesem Fall besitzen sie nicht Halt und Stärke genug, um ihren
Consonantlaut zu behaupten, sondern zerfliessen in dem homo-
genen Vocal; genauer: sie gehen in ihre Vpcalsubstanz über
und werden so mit dem vorangehenden Vocal zu einem (noth-
wendig langen) Vocal contrahirt, orthographisch jedoch meist
als Vocal- (gwi^^ciren Je) Buchstaben beibehalten. So aiD^n für
n«in oder n«in; fp-; f. fgi"^.; n^in^a (in Juda) f. nTin^a; und
so auch am Ende des Wortes, z. B. '»^ni? (Hebräer) eig. 'e&r(/,
daher fem. n*nn:^; TO:^ Hieb 41, 25 fiir ^'!\W (vergl. t\^iw
1 Sam. 25, 18 KUhib). Ist dagegen der vorangehende Vocal
heterogen, so erhalten sich *i und ^ als feste Consonanten
(s. §. 8, 5), z. B. ibtö ruhig, IT Maimonat, ^^iä Volk, '»^bä enthüllL
Nur mit einem vorangehenden kurzen a werden 1 und ^^ meist
zu den Diphthongen d und e contrahirt, s. unten 2, b.
i Eine Ausnahme bildet nur ^ für *{ tmd, s. §. 26, 1 und §. lOi, 2, c
§. 24. Veränderungen der Buchstaben 1 und \ 68
b) wenn dem *i oder •» ein S^wä mobile vorangeht, also Formen
entstehen würden, wie q^wom, b^roo, so lösen sie sich gleichfalls
in ihre Vocalsubstanz auf und verdrängen so das S'^wä mobile.
Daher «na f. i^^la, D*lp (aufstehen) f. nSp. Wenn dagegen n und ^^
vocallos nach S^wä quiescens am Wortende stehen, so werden
sie entweder völlig abgeworfen und nur noch orthographisch
durch n ersetzt (z. B. nDS aus "jpa, neben der regelmässig ent-
wickelten Form *ipa fletus; vgl. über diese Formen §. 93) oder
wiederum aufgelöst. Im letzteren Fall zieht *i mit dem ihm
homogenen CMräq auch den Ton an sich, während der vor-
hergehende Vocal zu S'tvä verflüchtigt wird (z. B. *iSfi aus
*?1fi» eig. "^^"^b); 1 geht z. Th. in tonloses u über (z. B. inJÄ
aus IW)).
c) wenn ^ und •» auf beiden Seiten von festen Vocalen umgeben
sind, so werden sie meist unter Verdrängung des vorangehenden
Vocals in ihre Vocalsubstanz aufgelöst, z. B. D^llp wird öSp;
D^'lp wird Wp.
Im Syrischen, wo die schwachen Buchstaben noch flüssiger sind, liest man
auch zu Anfange der Wörter statt "J und "^ bloss t und dem entsprechend
schreiben die LXX für rrTirr; *Iou8a, für pfw 'Idaax. Hieraus erklärt sich
das auch im Hebräischen vorkommende syrx9chartige Vorziehen des Vocals i
unter einen vorhergehenden Buchstaben, der eigentlich einfaches S^wä mobüe
hatte, z. B. "ji^in^iS Pred. 2, 13 f. "pH'iS, sogar An'»') Hiob 29, 21 (in einigen
Ausgg.) für ^^n**] (nach Qimcht sprach man sogar bts)^ = ^ikfol und punktirte
deshalb in der I.Person bbpK, um Verwechslungen zu vermeiden; in der That
hat die babylon. Punctation immer t statt 2).
2. In Betreff der Wahl des langen Vocals, in welchem 1 und *i
nach erfolgter Auflösung und Contraction quiesciren, gilt somit
folgendes:
ä) Mit kurzem homogenen Vocal werden 1 und *» zur entsprechenden
Länge contrahirt (s. o. 1. ä).
b) Mit kurzem ä bilden sie nach §. 7, 1 die Diphthongen 6 und ^,
z. B. l^ü^^ü aus S'^ü^'a; n'^täi'^ aus i^^th*» u. s. w.^
Anm. Die oben No. 1. h, erwähnte Abwerfung der Halbvocale 1 und *>
tritt besonders am Ende der Wörter nach heterogenem Vocal (ä) ein, wenn
1 Beispiele, wo nach ä keine Contraction stattfindet, sind: b'^^'^s']^ l Ohron. 12, 2;
^TTf^ Hos. 7, 12; ''Pi'!^^ Hiob 3, 26. Bisweüen bestehen beiderlei Formen neben
einander, als fl^l? imd f^Y^; vgl. ^f} lebendiff, Hai, constr. ^» Analog ist die
Contraction von nj» (Grundf. n^a) Tod constr. W», y]^ (Grundl •}*;?) Auffe
coDstr. 1*^?.
64 Elemeiitarl. 2. Cap. Eigenth. u. Yeränd. d. Laute.
nach dem Charakter der Form die Contraction zu einem Diphthongen unthon-
lich erscheint. So hes. in den sog. Verbis !Yi, z. B. urspr. '»^ä = C^)ij = nij,
indem ä nach Abwerfung des "^ in offene Sylbe zu stehen kommt, also zu ä
gedehnt werden muss: h tritt dann rein orthographisch als Zeichen für den
langen Vocal hinzu; ebenso ni^ für iVlÜ.* lieber die Entstehung von ri>y]
aus '»ia'^ s. §. 75, 1; über dp als Perf. von dip §. 72, 2; über nb? u. s. w.
von nb^ §. 69, 1.
§• 25.
Feste (unverdräiigbare) Vocale.
Welche Vocale im Hebräischen fest und un verdrängbar seien,
lässt sic^i mit Sicherheit und Vollständigkeit nur aus der Natur
der grammatischen Formen und z. Th. aus der Vergleichung des
Arabischen erkennen (vergl. §. 1 No. 6). Namentlich gilt dies von
den wesentlich oder von Natur langen Vocalen im Gegensatz zu den
bloss rhythmisch (d. h. auf Grund der specifisch hebräischen Ge-
setze über den Wortton und die Sylbenbildung) gedehnten Vocalen.
Die letzteren fallen bei Veränderung des Tonfalls oder der Sylben-
abtheilung leicht in die ursprüngliche Kürze zurück oder werden
gänzlich verflüchtigt. Im Einzelnen merke man vorläufig:
1. Die wesentlich langen und somit in der Begel unwandel-
baren Vocale der zweiten und dritten Classe i, ü, i, d, sind meistens
schon in der Schrift an den beigesetzten Vocalbuchstaben erkenn-
bar (^, Vr> ^ ^); z. B. n'^t:*^5 er ihut wohl, b^D'^T^ Palast, b^na Grenze,
bSp Stimme. Die defective Schreibung (§. 8, 4) ist zwar häufig genug,
z. B. nt)*»? und s^p;: für n^t?^;;, bsa für b^na, bj? für bSp, übt jedoch
als rein orthographische Licenz keinerlei Einfluss auf die pro-
sodische Währung eines solchen Vocals aus; das ü in bSä ist eben
so nothwendig lang, wie in b^lä. Vgl. §. 8, 4.
Ausnahmsweise wird bisweüen auch ein bloss tonlanger Yocal jener beiden
Olassen plene geschrieben, z. B. Wojp^ für ib|p^.
2. Das wesentlich oder von Natur lange ä hat im Hebräischen
(soweit es nicht zu ö getrübt ist, vgl. §. 9, No. 10, 2) in der Regel
keinen Vertreter in der Consonantenschrift, während es im Arabi-
schen regelmässig durch den Vocalbuchstaben fe( kenntlich gemacht
wird (über die seltenen Fälle dieser Art im Hebr. vergL §. 9, 1.
1 Der Araber schreibt in diesem Falle oft etymologisch *^h spricht aber gaUA,
8o die LXX *^3*^p StvS. Für 1^ wird aber auch im ArabiMihen V^ geschrieben
und aalä gesprochen.
§. 26. Von d. Sylbenbildung u. deren Einfluss auf die Vocale. 65
§. 23, 3. Anm. 1). Die Unterscheidung des von Natur langen ä und
des bloss tonlangen ä hängt somit im Hebr. von der genaueren
Kenntniss der Formen ab.
3. Unwandelbar sind ferner die kurzen Vocale in geschärfter
Sylbe, d. h. vor DägeS forte, z. B. S35 Dieb, sowie in consonantisch
geschlossenen Sylben (§. 26, 2, c), auf welche eine andere ebenso
geschlossene folgt, z. B. tnabtt Kleid, WSi^ arm, nsTö Wüste,
4. Unwandelbar sind endlich auch die langen Vocale, welche
nach Aufhebung der Verdoppelung einer nachfolgenden Gutturalis
oder eines RH durch Dehnung aus den entsprechenden kurzen
Vocalen entstanden sind,* z. B. 'jäü für "jÄia, ^^na für -fna.
;§. 26.
Von der Sylbenblldang und deren Einfluss anf die Länge und Kürze
der Vocale.
Abgesehen von den unwandelbaren Vocalen (§. 25) hängt die
Setzung der kurzen und langen Vocale, resp. die Dehnung und
Verkürzung oder Verflüchtigung derselben, durchaus von der
Theorie der SylhenMldung ab. Näher kommt hierbei theils der An-
laut, theils der Auslaut der Sylbe in Betracht. ^
1. Der Sylben-^;2/öw^ Jede Sylbe beginnt nothwendig mit
einem Consonanten, Die einzige Ausnahme von dieser Begel bildet
die Copula, welche sich vor S^rvd und den Lippenbuchstaben aus 1
und in die entsprechende Vocalsubstanz ^ auflöst, z. B. 'na'T), tfbü^.
Dagegen ist in Fällen wie "nüÄ das ä als consonantischer Anlaut
zu betrachten. ^
2. Der Auslaut. Eine Sylbe kann schliessen:
a) mit einem Vocal und heisst dann offene oder einfache Sylbe,
z. B. in Ijb^jj die erste und letzte. S. No. 3.
h) mit einem Consonanten: geschlossene oder zusammengesetzte
Sylbe, wie die zweite in büjj, Mb. S. No. 5. Hierher gehören
auch die durch nachfolgende Verdoppelung geschärften Sylben,
wie die erste in btsj? qa^-fel, s. No. 6.
c) mit zwei Consonanten, wie ütDp qö^, nbü^. Vgl. §. 10, 3.
Hinsichtlich der Vocalsetzung in diesen verschiedenen Arten
von Sylben gilt nun insbesondere:
3. Die offenen oder einfachen Sylben haben langen Vocal, sie
mögen betont sein, z. B. ?]a in dir, nSD Buch^ tD*lj5 Heiligthum, oder
Oeseuius, hebr. Grammatik. XXn. Aufl.. 5
66 Elementarl. 2. Cap. Eigenth. tu Yerftnd. d. Laute.
unbetont, wie büg, 15? Traube^. Herrschend ist langer Vocal
{Qämi^, seltener l^ere) namentlich in offener Sylbe vor dem Tone
(Vorton- Vocal), z. B. Dnb, D^pJ, bo)p, näb*.
K'Wfze Vocale in offener Sylbe finden sich mehr oder weniger scheinbar:
a) in arweisylbigen "Wörtern, die durch Aimahme eines Hülfsvocals (§. 28, 4)
aus einsylbigen entstanden sind {StffoMa), wie \ln\ Bach, n^i üRsii^, S*!^ er
sei tid, aus bti^ ri'^a, Sl'l^. Aber der HülfirT-ocal kann strenggenommen nicht
als voll«: Yöcal gelten, d. h. er bewirkt nicht völlige Aufhebung des Sylben-
schlusses; Formen, wie bnj (arab. nachl u. 8. w.), sind somit vielmehr als
eine geschlossene Sylbe zu betrachten.
b) im YörbalsüÖli der 1. Pers. Sing. f^J-r Wt^Ä), «• B- '^?5^I5 (arab. qätälänt).
Doch beweis/t hier die nicht seltene Schreibung '^^-^, dass das betonte
Fäthäch eine Schärfhng der folgenden Liquida bewirkt, also virtuell in
geschlossener Sylbe steht, auch wenn das Nun nicht ausdrücklich dages«
sirt wird.
€) zuweilen vor dem tonlosen sogen. M-;- tocale (§. 90, 2), z. B. H'na'ro nach
der Ww«*8 hin; so jedoch nur im gtai, con$^, (l KÖn. 19, 15), indem durch
das tonlos angehängte h-^ der Charakter der Form (zumal bei rascher
Aussprache in enger Yerbindung) nicht alterirt wird; anderwärts dagegen
T T t •
In allen diesen Fällen wird der kurze Vocal zugleich durch den Hauptton
des Wortes gestützt (vergL die Wirkung der Arsis auf den kurzen Vocal in
der classischen Prosodie). Anderswo wenigstens durch Nebenton {MhtK^g),
nämlich
d) in der Vocalfolge , . , z. B. lo^ö sein Qeschmack^ *ib«'^ er
ijbira Hnden^ ib^fi sdne That In allen diesen Fällen liegt eigentlich ge-
schlossene Sylbe Vor, und erst die G^tturalis hat das ükQ^Sj^ und damit
^ Gegenüber diesem G-rundgesetz des Hebräischen (langer Vocal in offener Sylbe)
zeigt sich im Arabischen, wie zum ^Theil in den anderen semitischen Sprachen, noch
überall der ursprüngUche kurze Vocal (natürlich abgesehen von den natuHonffen
Vocalen). So lauten die oben angefahrten Beispiele im Arabischen i^ha, ^r, gudSf
qätäläf ^mab. Wenn ee darnach zweifellos ist, dass auch im Hebräischen in einer
früheren Periode kwrze Vocale in offener Sylbe gesprochen wurden, so scheint doch
die Annahme bedenklicli, dass die jetzige Aussprache lediglich auf einer künstlichen
Gewöhnung 2um Behuf der feierhchen Eedtation des alttestam. Textes beruhe. Denn
bei dieser Theorie bleiben Erscheinungen, wie z. B. die sicher sehr alte Dehnung
von I und ü in offener S^dbe zu e und ö, unerklärt.
2 Das Arabische hat für diesen Vorton- Vocal stets kurzen Vocal (lähüm, jäqCm
u. s. w.), das AramiUsche ein blosses S^wä mobile (l*i<^^) ^^Pl» ^^i ^^)} ^^^ ^
Hebräischen wird bei Fortrückung des Tones der Vorton-Vocal sofort zu SHod ver-
flüchtigt, s. §. 27, 3, o. Letzteres darf jedoch nicht etwa zu dem Irrthum verführen,
als ob der Vortonvocal erst wegen nachfolgender Tonsylbe für S^od eingetreten wäre.
Vielmehr geht er stets aus einem ursprünglich kurzen Vocal hervor, indem ein solcher
in offener Sylbe vor dem Ton immer gedehnt, bei weiter rückendem Ton aber ver-
flüchtigt wird.
§. 26. Von d. Sjlbenbildong q. deren Einfluss auf die Yocale. 67
die Oeffhung der Sylbe bewirkt (doch yerg^ s. B. "^^ neben ^DK^). Ueber
PäUe wie ^niTi vergl. §. 104, 2.
e) in Formen wie ^\T^ fi-M-s^-qÜ^ (9%e $ind gtark), l^^fi pö^'ö-l^-IAä (deine
That), Auch in diesen Fällen handelt es sich um nachträgliche Oeffiiung
geschlossener Sylben (daher z. B. auch ^pT^ ; das andere Beispiel lautet eig.
pif'i'khä).
Nicht hierher gehören Välle, wie trircn, ö^*Tttn («. No. 6) ; ebensowenig das
tontragende, aus ä gedehnte S^g^l in Suffixen (z. B. ^^^^) und anderen F&Uen.
Ueber D^10";tÖ und 0*^1075 (^ ^^ "Tt) ^- ®- ^* ^^*
4. Den oben beschriebenen selbständigen Sylben mit festem
Yocal geht häufig ein Vorschlag in Gestalt eines Consonanten mit
S'^fvä mobile (simplex od. compositum) voraus. Ein solcher Vorschlag
hat nie den Werth einer selbständigen Sylbe; vielmehr lehnt er
sich 80 eng an die folgende Sylbe an, dass er mit derselben gleich-
sam eine Sylbe bildet, z. B. ^Th (Kinnbacke) P'cM; '»Vn (Krankheit)
ch^li; '!\'Tcb'^ jilm^äü. Insbesondere gehören hierher die sogenannten
Präfixa \ i, D, b, s. §. 102.
Allerdings sind die ä^wä mobile unter solchen Yorschlagsconsonanten stets
aus einem festen Yooal verflüchtigt (z. B. ^^Xt^ arab. jaqtülüy ^Si arab. bÜcä
u. 8. w.); daram kann jedoch nicht gefolgert werden, dass die Masoreten
solche Vorschläge als eine Art offener Sylben betrachtet hätten, indem diess
ihrem Orandgeseta vom langen Yocal in offener Sjlbe noch etäi&er wider-
spredien würde, als die No. 3 angeführten Ausnahmen. Auch die Setzung
des MetMff zu 8^wä in besonderen Fällen (s. §. 16, 2) beweist nichts für jene
angebliche Auflassung der Masoreten«
5. Die auf Einen Consonanten ausgehenden (geschlossenen)
Sylben haben, wenn sie unbetont sind, nothwendig kurze Vocale,
sowohl zu Anfang, als am Ende der Wörter \ z. B. Jisbü Königin,
■paTün Verstand, njjDJj Weisheit^ "nDjj und er wich zurück, DJjfn, DjpJ'^
(wajjäqöm).
In betonter geschlossener Sylbe können sowohl lange, als kurze
Vocale stehen; von den letzteren jedoch nur Päthäch und S^'göl^.
Die betonte geschlossene Paenultima duldet von langen Vocalen
nur die tonlangen (ä, e, ö), nicht die längsten Vocale i, e, ü, d.
So lautet zu ^b*^t3p5 (3. plur. masc. imperf. Hiph.) die 3. pers.
plur. fem. njböjjjn mit ßeducirung des i auf e; zu sftaip (2. plur.
1 Bei Ansnakmen, wie "^^r^^ l Mos. 4, 25 (wo durch den Oharakter der Form
sät gefordert -wirdi obschon die betreffende geschlossene Sylbe durch nachfolgendes
Maqqeph enttont ist) bewahrt das Mäthiff vor falscher Aussprache.
^ S. §. 9, 2. t kommt so nur in den Partikeln C^, &^, ya vor, die aber in der
Begel ('p? sogar immer) durch folgendes Maqqeph tonlos werden.
5*
68 Elemeiitarl. 2. Cap. Eigenth. u. Veränd. d. Laute.
imperat. Qal) die F^mihinform «ijtip (ü in geschlossener Sylbe auf
ö reducirt).
6. Eine besondere Art von geschlossenen Sylben sind die ge-
schärften d. h. solche, die auf denselben Consonanten auslauten,
mit welchem die folgende Sylbe anlautet, z. B. "^"aÄ 'tm-mi, fe küUld,
Wenn unbetont, haben sie gleich den übrigen kurze Vocale; wenn
betont, ebensowohl kurze: ^0, ^3|n, als lange: n'BtD, «Tan.
Ueber die Aufhebung der Verdoppelung eines Consonanten am Ende des
Wortes 8. §. 20, 3, a,
7. Zusammengesetzte Sylben , die mit zwei Consonanten
schliessen, kommen nur am Ende der Wörter vor, und haben am
natürlichsten kurze Vocale, Pibog, atj*;;^, bisweilen auch ^eri, als
'ST'^S, JfS'^*^, oder ChöUm, tstip. Vgl. jedoch §. 10, 3. In der Regel
wird 'die' Härte in der Aussprache solcher Formen durch einen
Hülfsvocal (§. 28, 4) beseitigt.
§. 27.
Yerändenmg der Vocale, vorzüglioli in Betreff der Quantität.
Die Lautwandelungen, welche die hebräische Sprache durch-
laufen hat, ehe sie die Gestalt gewann, in der wir sie aus der
masoretischen Darstellung des alttestam. Textes kennen (s. §. 2, 4),
haben namentlich auch ihren Vocalismus betroffen. Die nähere
Kenntniss dieser Vocalwandelungen, die für das Verständniss des
grössten Theiles der jetzigen Sprachformen unentbehrlich ist, er-
giebt sich theils aus den Erscheinungen, welche die Sprache selbst
in den Gesetzen der Wortbildung und Flexion darbietet, theils aus
der Vergleichung der verwandten Dialekte, obenan des Arabischen.
Auf beiden Wegen gelangt man für das Hebräische besonders zu
folgenden Thatsachen:
1) dass die Sprache jetzt in offener Sylbe häufig nur einen Vocal-
anstoss (S^wä mobile) bewahrt hat, wo ursprünglich ^in voller
kurzer Vocal stand, z. B. nbj? (Grundform: ^ägälät) Wagen,
ng'iS (Grdf. ^ädäqät) Gerechtigkeit, ^bojj (arab. qätälü), bö^"^
' Sirah. jüqattilü.
2) dass ursprünglich kurze Vocale jetzt in der Tonsylbe, wie
auch in offener Sylbe vor derselben, grossentheils in die ent-
sprechenden tonlangen Vocale, ä in ä, If in e, w in ö, über-
gegangen sind (s. §. 9, No. 1, 2. No. 7 und No. 10, 3), die aber
§.27. Veränderung der Vocale. 69
bei weichendem oder vermindertem Tone in die ursprüngliche
Kürze zurückfallen, oder bei grösserer Entfernung, vom Tone
noch weiter verkürzt, resp. zu blossem S^wä mobile verflüchtigt
werden, oder endlich durch Veränderung der Sylbenabtheilung
ganz in Wegfall kommen; z. B. nüü (arab. mä\är) Kegen, in
enger Anlehnung an einen folgenden Genetiv (im Status cou'
structus) "Tüti; aj5^ (arab. ^ägtb) Ferse, Dual, D";)?;??, constr.
'^nfj?; bbj?*; [airah. Jäqtül), Plur, ^bpjj"^. (ai.rah. jäqtülüj.
Auf Grund der Yocaltabelle §. 9 No. 12 ergiebt sich für die drei Vocal-
klassen folgende Stufenleiter von Verlängerungen und Verkürzungen:
Ä-Klasse ä (c) ä. Verkürzung: ä (e) Ä, endlieli Verdünnung des ä zu t,
I-Klaase t (Q e, Verkürzung: t e ^t.
U'Klasse ü ö ö, Verkürzung: ö ü (als Senkung von o) ö ö ü.
Nebenher geht in allen drei Klassen die Verflüchtigung ursprünglich fester
Vocale (besonders auch der in oder vor dem Tone gedehnten äe ö) ^u blossem
S^wä mobile.
Nach Maassgabe von §. 26 und obiger Tabelle ist über den Vocal-
wechsel im Einzelnen folgendes zu bemerken:
1. An Stelle eines durch den Ton lang gewordenen Vocals
wird der ursprüngliche oder ein ihm verwandter kurzer wiederum
restituirt, wenn eine geschlossene Sylbe den Ton verliert (§.26, 5).
Z. B. bei fortschreitendem Tone, ^^ Hand, nSlT^*^ Hand Jahve's;
•ja Sohn, ^b'an"*|a Sohn des Königs; bb Gesammtheit, D^n"b3 die G.
des Volkes; ebenso bei zurücktretendem Tone, DpJ, Dgj5 (wajjäqöm);
•fb5, -fb^i. Ferner, wenn an Stelle einer offenen Sylbe mit ton-
langem Vocale durch Erweiterung des Wortes eine geschlossene
entsteht, z. B. ^öo Buch, ^^^nsp mein Buch; tDljJ Heiligthum, ''tDlp
mein Heiligthum, tn solchen Fällen geht nach Obigem eint oder ä
und in über. Beim üebergang einer geschlossenen Sylbe mit
langem Vocal in eine geschärfte wird e auf das ursprüngliche «,
ö auf ü zurückgeführt, z. B. D^( Mutter, ^"W^ meine Mutter; ph
Gesetz, Plur. D^^pn.
2. Verlängerung des kurzen Vocals in den entsprechenden
langen wird nothwendig:
a) wenn eine zusammengesetzte Sylbe durch Hinüberziehung
ihres Schlussconsonanten zu einem vocalisch anlautenden
Bildungszusatze geöffnet wird, z. B. büjj, ib|oj? er hat ihn ge-
iödtet; *'Xi|d^O zunächst von riD^O.
b) wenn eine Sylbe durch die völlige Aufhebung der Verdoppelung
ihres Endconsonanten geöffnet worden ist; hierbei kommt
70 Elementarl. 2. Oap. Eigenth. u. Yeränd/ d. Laute.
ebenso die Aufhebung der Verdoppelung bei Gutturalen und
BSS (z. B. ^'a für ^-sja 8. §. 22, 1), wie die am Ende des
Wortes (vgl. §. 20, 3, äj in Betracht.
c) wenn sich ein auf den kurzen Vocal folgender schwacher Con-
sonant (ä 1 *') nach §. 23, 1. 2. 24, 2 in dem Vocal auflöst,
z. B. «Stt für »Stt (denn mit dem Consonantenwerth verliert
T T - T ^
i( auch die Kraft, die Sylbe zu schliessen, und die offene Sylbe
fordert langen Vocal).
d) sehr häufig durch den Einfiuss der sogenannten Pausa, d. h. des
Haupttones im letzten Wort eines Satzes oder Satztheiles
(§. 29, 4).
3. Wenn ein Wort hinten wächst und in Folge dessen der
Ton fortrückt, kann ein voller (kurzer oder tonlanger) Vocal je
nach veränderter Sylbentheilung zu S^tvä mobile verflüchtigt werden,
oder auch ganz wegfallen, so dass an seine Stelle nur der Sylben-
theiler (S^wä quiescens) tritt. Beispiel für den ersteren Fall: Dt?
(Name) pl. Mitttö, aber ^Xitb (mein Name), Dtiitttö (ihre Namen);
für den zweiten Fall: HD'ja (Segen) constr, inÄ'ia. Ob der volle
Vocal sich erhält, oder verflüchtigt wird {m, ^OT ; Dtö, ^Xß)^ und
welcher von beiden in zwei auf einander folgenden Sylben schwindet,
hängt von der Beschaffenheit des Wortes ab : im Allgemeinen gilt,
dass in der Nominalflexion meist der erste Vocal verflüchtigt wird,
während sich der zweite wenigstens unmittelbar vor der Tonsylbe
(als Vorton-Vocal) erhält, z. B. np (theuer) fem. n^ig";; dass da-
gegen in der Verbalflexion die Verflüchtigung gewöhnlich den
zweiten Vocal trifft, wie ^p (er war theuer) fem* JT^J?;; jäg^rä. So
werden verflüchtigt:
a) das Qämä^ und ßeri der ersten Sylbe (vorzüglich in der
Nominalflexion), z. B. nä'j Wort, Plur. D^'S^'^; bfta gross, fem.
rä\l^\ Mb Herz, "^Mb mein Herz; l^tfn sie wird zurückkehren,
Plur. ns^n^ttta.
T V J
V) die kurzen oder nur tonlangen Vocale a, e, o der letzten Sylbe,
besonders in den Verbalformen, z. B. btgg fem. nbo^ qä^lä;
ytD{?% *t?{?^. jiqpü. Das Hülfs-S'gol fällt ganz weg (wird kwä
quiescens)^ z. B. -fb^ König (Grundform Jf^lj); '»sb'ö mein K.
Bleibt der Ton unverrückt, so hält sich auch der Vocal trotz
der Verlängerung des Worts, z. B. ^iVtäfp"^. als Pausa zu ibttjp^
Wo der Ton um zwei Stellen fortrückt, können sogar beide
Vocale eines zweisylbigen Wortes, der eine verkürzt, der zweite
§. 27, Yerändenmg der Vocale. 71
verflüchtigt werden. Vgl. "^y^ Wort; im IHnr. D'^Sot, mit sogen,
schweren Sufifix ÜWW (Tgl. §. 28, 1) ihre Worte, üeber-die Ver-
kürzung (Verdünnung) des fl( zu ^ s. noch Anm. 3.
Anm. 1. Der Diphthoog ist semeir Natur oach stets lli»g#ry als der ent-
sprechende reine Yocal. So ist i o (aus av ^ ßUy aber aueh als Trübung von
ä, s. §. 9, 10, 2) länger al» ^ i^, und jenes wird dabi^ beim Fortrücken des
Tones bisweilen in dieses verkürzt (gesenkt), Z. B. dipj, tjixjäipj (s. Farad. Ferf.
Niph.); bi» Flwhty fem, n^^iatt, mit Suff, ^ölS^j. Dem entsprechend ist auch
das diphthong. ^-:^ t länger, als der BeiuYOcal ^—^ Z, vergl, §. 75, 2.
f Als Verkürzung von *i steht in betonter geschlossener Sylbe tonlanges ö, in
unbetonter ^, z. B. D*ip; (er wird aufstehen), djs; (Jussiv: er stehe auf), dgjD
(und er stand auf). Ebenso steht als Verkürzung von i C^—r) ^ betonter ge-
schlossener Sylbe e, in unbetonter c, z. B. Ö*^)?; (er wird aufrichten), OgJ (er
richte auf), öiD^i (und er richtete auf).
2. An die Stelle von ä (Fäthäch) tritt üach §. 9, 3 nicht selten der Um-
laut desselben ? (S^gol) :
a) in geschlossener Antepaenultima, z. B. ^tjj^ (n. jw^.) für ^IJ^^üj?; femer in
geschlossener Paenultima, z. B. C)^|), und in lose geschlossener Paenultima,
z. B. dlD*!*^ eure Hand für dlD^^. In allen diesen Fällen ist zugleich der
• ■ • • ■
Charakter der umgebenden Consonanten (bei dd^ auch das Streben nach
• • •
Gonsimilation der Vocale) von Einfluss gewesen.
h) regelmässig vor einer OutturaKs mit Qämef^ d&tesx Verdoppelung aufgegeben
ist (sofern nicht Dehnung des Päthäch zu Qämef erfolgen muss); z. B. t'^riK
seine Brüder f. WK; ttbtj^ lügnerisch f. ttJfrB; "Mjrt der lebendig (mit dem
Artikel >!?) und so stets vor tj. Vor irj und 5 steht S^ffol nur in der «weite»
Sylbe vor dem Ton, z. B. d^*nrtn die Bergie^ li^h die TcrscÄMWw?^; mwnittel-
bar vor dem Ton wird Fäthäch zu (Vorton-) Qäm^^ gedehnt, z. B. "irtii,
d^Ji. Vor den schwachen Consonanten K und *n (vergl. §. 22. 1. 5) erfolgt
fast stets die Dehnung des Fäthäch zu Qäm^f z. B. nfc^ der Vater ^ pl.
nlSKn; ttJfchn der Äopf, pl. d^nü'jrj (Ausn. n'^h ffehirgwärts in betonter ^Ibe
für mfj; *äf^5?':?^J'^ nom. pr. f. ^njs'j^';); über Jj als Form des Frageworts rt (rt)
s. §. 100, 4 rüber na f. n^ (n?5)*|. 37, 1. Endlich gehört noch «. Th. hierher
T|^Dö< 2 Mos. 33, 3, in Folge aufgehobener Verdoppelung für V|fe5fiJ.
c) als Umlaut des ursprüngL Päthäch in der ersten Classe der sogen. Segolat-
formen, wenn nach dem zweiten Consonanten ein Hülfsvocal (§. 28, 4) ein-
geschoben ist; so wird die Grundform Si^$ Hund nach Annahme eines Hülfs^
S^gol zu a^:j umgelautet (auch im Arab. jetzt kelb gesprochen^), tyy^ Monat
mit Hülfs*Pa^A^A zu r\y^^ Dieselbe Erscheinung zeigt sich in der Verbal-
bildung in Fällen wie i^J (Jussiv des Hiph. von ribj) mit Hülfs-Ä^ö^ für ht^\
3. Sehr häufig ist die Verdünnung des ä zu tj in unbetonter fest oder lose
geschlossener Sylbe. Beispiele
a) bei festem Sylbenschluss : i'na sein Maass f. 1*^23 (in geschärfter Sylbe) ;.
Tpft"]^*] ich habe dich gezeugt von *^t?'nij mit dem Suffix t| (vergl. 8. M. 11, 44.
Ez. 38, 23);
1 So schreiben die LXX Me^xioeS^x f. pWSb^g.
72 Elementarl. 2. Cap. Eigenth. u. Yeränd. d. Laute.
b) bei lockerem Sylbenschluss: U^'i euer Blut f. tis^*? und so bei einer grossen
Zahl der sogen. Segolatformen nach der Grundform ^13^, z. B. "^pyt meine
Gerechtigkeit für '^J?']^; '»'i?^ *^öt<. constr, pL von naä ("näa) Kleid, In den
meisten Fällen dieser Art begreift sich die Yerdünnung leicht aus der Natur
der umstehenden Consonanten. Eine consequente Durchführung dieser Yer-
dünnung ergiebt sich endlich aus der Yergleichung der Dialekte für sehr
zahlreiche Fälle der hebr. Nominal- und Yerbalbildung, wie je am betreffen-
den Ort gezeigt werden wird. ^
4. S^gdl entsteht, ausser den Anm. 1 und 2 angegebenen Fällen, auch
a) aus Abschwächung eines ä (Qänief) im Auslaut, in den vereinzelten Fällen
(n-n- für n-;-): 1. Sam. 28, 15. Ps. 20, 4. Jes. 59, 5.
b) Betontes S^gol aus Abstumpfung eines «t, wie Dt)i< (ihr) aus ursprünglichem
attum (arab. äntüm) s. §. 32, Anm. 5 und 7; DSnb (ihnen) aus ursprüngl.
(auch arab.) lahum. Ygl. S. 31.
5. Unter den gefärbten ä^wä ist (^) kürzer und flüchtiger als (^), daher
auch die Yocalgruppe (-::- -jj-) kürzer als (-^p -^) ; z. B. dn« Edom, dagegen
*>änK (wegen fortschreitenden Tones vom verkürzt) Edomiter; r&t^C^mHh)
Treue, ithax seine Treue: d553 verborgen, pl d'^atea; ^n^^^Jn, aber *>n'nn5ni.
§. 28.
Hervortreten neuer Vocale und Sylben.
1. Nach §. 26, 4 kann ein sogen. Sylbenvorschlag (Consonant
mit S^Tvä mobile) nur in enger Anlehung an eine selbständige Sylbe
stehen. Folgt dagegen ein anderweitiger Sylbenvorschlag mit ein-
fachem S^rväy so geht das Si'rvä des ersten in einen festen kurzen
Vocal über. Dieser Vocal ist fast stets Chtreq^ und zwar steht
dieses in den meisten Fällen wohl als Verdünnung eines urspr. ä,
nicht als blosser Hülfsvocal (in anderen Fällen mag der Anschluss
an die herrschende Analogie zur Wahl des i geführt haben). So
werden die Präfixe S D b vor einem Consonanten mit ( ) zu S d b,
z. B. "^niDa, '^'ito, "^^öb;' vor *i = rVTiry'^'^ (aus 'jT^a nach §. 24, 1 a)\
ebenso init Waw copulativum nW'^'l für 'n';'^. Sehr häufig ist diese
Restituirung des ursprünglichen Vocals, d. h. eines ä oder eines
daraus verdünnten t, bei gewissen Sylbenvorschlägen in der Verbal-
bildung, welche anderwärts (d. h. vor Consonanten mit festem
Vocal) mit blossem S'^wä gesprochen werden. — Bisweilen ver-
bindet sich der erste Vorschlag nach Restituirung des kurzen
Vocals mit dem zweiten zu einer fest geschlossenen Sylbe, z. B.
1 Analog dieser Yerdünnung des a in I ist das lat. tango, attingo; laxtts, pro^
lixtts; der Anm. 2 angegebenen des a in ^ das lat. carpo, decerpo; spargOf conapergo.
§. 28. Hervortreten neuer Vocale und Sylben. 73
bß?!? 4 Mos. 14, 3 (und so fast immer nach b) für bbsb lin'phöl; ver-
einzelt auch bei d: ^btS Jer. 17, 2.
2. Vor einer Gutturalis mit Chä{eph erhält der Vorschlags-
Consonant statt des einfachen S^wä den im CM{eph enthaltenen
kurzen Vocal, und es entstehen so die Vocalgruppen (^), (^ ), (^^),
z. B. ''JiO und ich, "ntÜÄ^ wie, ^h?b zu dienen, bbijb zu essen, ''bnb in
Krankheit, statt ntÖÄÄ, ^b.'Sh, bb^b, "^bnb. Der neue Vocal hat Metheg
nach §. 16, 2, a. Bisweilen tritt übrigens auch hier fester Sylben-
schluss ein; in solchem Fall behält der Vorschlags-Consonant den
kurzen Vocal, den das unterdrückte Chä^eph haben würde (z. B.
äbnb f. nbnb; nb«b neben nb^b; sogar ni5?1 Hi. 4, 2). Bei den
Verbis n^n sein und njr| lehen behauptet sich sogar einfaches S'wä
mobile unter der Gutturalis nach einem Präfix, z. B. ni'^nb zu sein.
"^Vi^ und seid! (nur Ji'^ni und sei! und Ji'^ni wnäf /g&^ mit ^ö^ö/
des Präfix, für rr^n*^).
3. Auf dem Widerwillen gegen zwei aufeinander folgende S^wä
beruht auch das Gesetz, dass ein Chä\eph im Innern des Worts vor
S^wä mobile in den kurzen Vocal verwandelt werden muss, mit
welchem es zusammengesetzt war. Hierher gehören bes. die Fälle,
in denen das Chd\eph unter einer Gutturalis für S'wä quiescens
steht (als Nachschlag zu dem vorhergehenden kurzen Vocal), z. B.
nby? er wird stehen (für Ib^;;), dag. Plur.: ''in^^'^ ja äm'^dü f. ^*Ta?^
ebenso ^IDÖHS neheph^khü f. ^Dsns sie haben sich gewendet, !?]b!?fi pobl^khä
dein Werk, Vgl. §. 26, 3, e, Abzutheilen \^t ja ä-m^dü und das
zweite ä ganz so zu beurtheilen, wie das Hülfs-Pdl^McÄ in n!^5 u. s. w.
4. Am Ende des Wortes kommen Sylben vor, die mit zwei
Consonanten schliessen (§. 10, 3. §. 26, 7), jedoch nur wenn der
letzte derselben ein emphatischer Laut (tD, p) oder eine Tennis ist
(namentlich a, "JT, ^, )n^), z. B. ote;; (er weiche ab), J?lö?;; (und er
tränkte), n'lüij (du fem, hast gesagt), ^a^l (und er weinte), "n^^i
(und er herrsche), atp^.5 (und er nahm gefangen). Zur Vermeidung
dieser härteren Lautverbindung wird jedoch gewöhnlich zwischen
den beiden letzten Consonanten ein Hülfsvocal gesprochen, und
zwar meist S^'göl^ bei Gutturalen^ Pdthäch, nach "^ CMräq, z. B. bä^l
1 Mit schliessendem 5) findet sich nur ?)ö1t1 Spr. 30, (in mehreren Hdschrr.
und Ausgg. steht incorrect P) ohne Däges),
2 Nur der schwächste GKittural, K, hat S^gtl als Hülfsvocal vor sich. z. B, fi^*iÖ
onager, Xtt3^ jtmges Qrün. Anderwärts verliert K seinen Lautwerth gänzlich und
wird nur noch orthographisch beibehalten; so in Kü^ Sünde^ fc^'ja Thal (neben ^^),
«1W MtUs (Hi. 15, 31 KHh. 1^).
74 Elementarl. 2. Gap. Eigenth. u. Yeränd. d. Laute.
und er offenbarte^ für ba*^; nn^ er mehre sich^ f. a*^*^.; lö'ijj f. tf^ijj
HeiUgihum; bnS f. bn? ^öcä; rlnlSTg f. Pinbtö e?v Aas^ geschickt^; Jn'ja
iTötiÄ, f. rr^a. Diese Hülfis-Vocale haben selbstverständlich nie den
Ton und werden vor Bildungszusätaen sogleich zu dem urspr. S^wä
verflüchtigt, z. B. nri*;ä nach Hause, ^lä^ mein HeiUgihum.
5. üeber das Hervortreten eines vollen Vocals an Stelle eines
y
blossen S'wä durch den Einfluss der Pausa s. §. 29, 4.
§. 29.
Yom Tone, dessen Yerändenrngen und der Pausa.
1. Der Hauptton der Wörter ruht nach der masoretischen
Accentuation (vergl. §. 15, 2) meist auf der letzten Sylbe^, z, B.
büjj, nn"^; ^^a'n, D'^na'?!, onbüji^, ^büg, "jinnj? (nach den 5 letzteren
Beispielen also auch auf Bildungszusätzen zu dem Wortstamm,
seltener auf der vorletzten, wie in nW Nacht, Ijbüg, ^2ib, ^tt^.
Eine Art Nebenton oder ein Gegendruck gegen den Hauptton
wird durch Metheg bezeichnet (§. 16, 2). Wörter, welche durch
Maqqeph eng mit einem folgenden verbunden sind (§. 16, 1), können
höchstens einen Nebenton haben.
2. Der ursprüngliche Ton eines Wortes ändert sich jedoch
häufig theils in Folge von Wandelungen, die mit dem Worte selbst
vorgehen, theils in Folge enger Verbindung mit anderen Wörtern.
Wächst das Wort hinten, so rückt der Ton je nach der Länge des
Zusatzes um eine oder zwei Stellen nach hinten (descendit) : ^n'n
Wort, Plur. ü^^y^y tff^'^^y^. ^w^^ Jf^orte; tönp Heiligthum, Plur. D'^TÖ^ß;
inbüg , mit' Suffix ^nrtbüj?. üeber die damit zusammenhängenden
Vocalveränderungen s. §. 27, 1. 3.
1 In dieser Form (§. 65, 2) Ist selbst das Dägä lene im Schluss-Täu? trotz des
vorhergehenden Yocals geblieben, zum Beweise, dass das "Hvilfs-Päthäch gar nicht als
voUwerthiger Vocal, sondern nur als orthographische Andeutung eines äusserst Süch-
tigen Lautes zum Behuf der richtigen Aussprache zu betrachten ist Sonach wird
Pl^? svmsisti auch in der Aussprache zu unterscheiden sein von f^^l« < ad sumendum.
Ganz irrig ist die früher von Manchen vertheidigte Aussprache dieser Formen, wie
säldächt u. s. w. (auf Grund falscher Zusammenstellung des Hülfs-JFV^^^cA mit dem
sog. PätMch furtivvm vor einer Gutturalis am Wortende)» Analog dem ^*!??^ ist
•Jin*! jichäd (von JTjn, s, §. 75, Anm. 3, d),
2 Gegen die Accente betonen jetzt die deutschen und polnischen Juden meist
die Paenultima (nach aramäischer Art), z. B. fi<'^a r\*'ttfc<'na b^$8i8 boro»
§. 29. Yom Tone, desgen YeränderuDgen u. d. Pansa. 75
3. Umgekehrt tritt der ursprüngliche Ton auch von der letzten
Sylbe auf die vorletzte zurück (ascendit),
ä) in zahlreichen Formen des Imperfects, wenn das sogen. Wäw
consecutivum (♦5 s. §. 49, 2) vor dieselben tritt, z. B. ^htk^ er
wird sagen, ^'DJ4»'5 und er sagte; *f?U er wird gehen, 1\)>^^ und
er ging.
l) aus rhythmischen Gründen, bei enger Verbindung eines hinten-
betonten Wortes mit einem einsylbigen oder vornbetonten, um
das Zusammenstossen zweier Tonsylben zu vermeiden*. Diese
rhythmische ZurUckwerfung des Tons (*nirtK ÄiOJ rückweichend
bei den jüdischen Grammatikern genannt) ist jedoch an die
Bedingung geknüpft, dass die Paenultima, die nun den Ton
aufnimmt, eine offene Sylbe (mit langem Vocal) ist, während
die enttonte Ultima entweder eine offene Sylbe mit langem
Vocal oder eine geschlossene mit kurzem Vocal sein muss.
Nur ^eri kann sich in enttonter geschlossener Ultima halten,
wird aber dann in correcten Ausgaben mit einem retardirenden
Metheg versehen, um die Aussprache als S^gdl zu verhüten,
z. B. I'^g *n5;ib Num. 24, 22. Anderwärts erfolgt die Verkürzung
zu S^'göl wirklich, wie in ta^B tabin der den Ambos schlägt Jes.
41, 7 für t3?B taJin; andere Beispiele für diese Zurückwerfang
des Tones: IM. 1, 5. 3, 19. 4, 17. Hiob 3, 3. 22, 28. Ps. 5, 11.
c) durch die Pausa, s. No. 4.
Em anderes Hittel, das Zusammeixstossen zweier Tonsylben (Ht, b) zu ver-
meiden, ist die Verbindung durch Maqqephy z. B. dtt5"SP!D'^l rmd er schrieb da-
selbst Jos. 8, 32, wobei das erste Wort den Ton ganz verliert.
4. Sehr wesentliche .Ton- und Vocal- Veränderungen werden
durch die Pau^a bewirkt. So nennt man die starke Betonung der
Tonsylbe in dem Schlussworte eines Satzes (Verses) oder Satz-
abschnittes, die mit einem grossen accentus distinctivus bezeichnet
ist {Sillüq,'Äthnäch;2iVL%^&r:AQm Öle w;t/ör^^inder poet. Accentuation);
abgesehen von diesen Hauptpausen finden sich jedoch nicht selten
pausale Veränderungen auch bei kleineren distinctivis (bes. bei
Zäqeph qäfön, Bfbi^\ Päzer, selbst bei Ifiphchä u. s. w.^). Wenn nämlich
1 Auch die hebr. Prosa schreitet nach der Accentuation in einer Art von jambi-
schem Bhythmus fort: dass man diesen bei der Tonbezeichnung mit Bewusstsein
erstrebt hat, lässfc sich namentlich ans der Setzung des MHMg erkennen.
3 Die Annahme Olalwusen'a u. a., dass die Erscheinungen der Pausa lediglich
auf liturgische Bücksichten zurückzuführen seien, nämlich auf die „bequeme Ent«
76 Elementarl. 2. Gap. Eigentb. u. Yeränd. d. Laute.
ä) die Tonsylbe an sich einen kurzen Vocal hat, so wird derselbe
in Pausa tonlang, z. B. btt^, bttg (käfäl); ta*^, t3*;ti; rj^bjj, rt!?ti)j;
auch das zu S'gdl umgelautete ä wird in Pausa gewöhnlich zu
ä, z. B. ntDg (Grdf. qäSr), Mß^ 2 Kön. 11, 14; ynk, y^K Jer.
22, 29. — nk":! wird in P. zu la'n.
Bisweilen wird jedoch das helle, schärfere ä in Paitsa absichtlich beibehalten,
bes. wenn der Schlussconsonant DägeS f. implicUum hat, der Yocal also
eigentlich geschärft ist, z. B. T^ Jes. 8, 1 al.; doch auch anderwärts, z. B. ^
1 Mo^ 49, 27.
b) Wenn ein voller Vocal in betonter Endsylbe vor einem Bildungs-
zusatz enttont und zu S^rvä verflüchtigt war, so wird er in
Pausa als Tonvocal restituirt und — wenn er ein kurzer war —
verlängert, z. B. bfag, femin. Slbttg (Qäflä)^ in Pausa «ibtt^ {qä\alä) ;
*iy^«<^to* w) P. : ^^ti« (vom Sing. :^W) ; SiKbü, n^btt; 'ibttjp^ *b)?^.
(5m^. Vtäp^). In Segolatformen, wie ^^nb, ^^nö (Grundf. ^^nb,
*]*nB) kehrt das ursprüngliche ä wenigstens als betontes S^göl
wieder, also ^^nS, ^^^ni; ursprüngl. l als e, z. B. '»sn, Pöm5ö '»sn;
urspr. d (m) als ö, z. B. "»bn {Grundf, "^bn), Pöt^a "»bK. Analog
den Formen, wie ^rfi u. s. w., wird aus den verkürzten Imper-
fectis ^T\^ und '^ri'^ in Pausa ^T\\ ^T\*^ (denn in den vollen Formen
t\^1V^ er wird sein und T\^T\^ er wird leben ist das CMräq aus
urspr. ä verdünnt). Noch gehört hierher t3Dtö Nacken, P. t3DtD
{Grundf. t3Dtö) und das Pronomen "»SK ich, P. ^^Dk, sowie die ße-
stituirung des urspr. ä als e vor dem Suffix ^— du, dich, z. B.
^yjrl dein Wort, P. ^nn*:! ; ?|*i.^TO^ P. '^^^tp, (dagegen wird nach
den Praepositionen i,Jb, nK|(nb^) aus qa, ^b, qni^ in P.: ^ä,
c) Dieselbe Neigung, den Ton in Pausa auf Paenultima zurück-
zuziehen, zeigt sich ausserdem in Fällen, wie "»DbÄ ich, P, ^'pbÄ;
•TOK duj SirtK; Slpy nwn, *^^5» ^^^ sonst vereinzelt, wie in *ib|
Ps."37, 20 für 5i53; ^J Hiob 6, 3 für ^3?b (von nyb).
Von anderweitigen Einflüssen der Pausa sind noch anzuführen: 1) der
Uebergang eines (aus t gedehnten) e in das hellere ä (s. o. Anm. zu lit a).
Wickelung der musikalischen Ortung der Schlussaccente durch voUere Formen" beim
gottesdienstlichen Vortrag, scheitert an der Thatsache, dass sich ähnliche Erscheinungen
noch in der heutigen arabischen Yulgärsprache beobachten lassen, wo sie nur auf
allgemein gültigen rhythmischen Ghründen beruhen können.
1 Zuweüen wird eine solche Pausalsylbe noch durch die Verdoppelung des folgen-
den Oonsonanten verstärkt, s. §. 20, 2, c.
§. 29. Vom Tone, dessen Veränderungen u. d. Pausa. 77
z. B. tntl für tnJl Jes. 18, 5; ba|3 Jes. 33, 9; "nB»! 1 M. 17, 14 u. s. w., meist
vor Liquida oder Zischlaut (doch auch "y^ Jes. 42, 22, und ausser der Pausa
^■nt} Klagel. 3, 48). Ebenso lautet die Fausa von tj^^l (verkürzt aus "^S;;«) 'q5j5;
vergl. Klagel. 3, 1 ^i^^ ; Bicht. 19, 20 )h}p\ für 'jbxn. 2) der Uebergang von df in g
in der Ultima; so stets in der Formel: ^53 "f''^''? ^^ ^5) ^''^w*^ wwJ cw^.
3) das pamale Qäm^ der JETif^jpae^formen <für l^eri), z. B. '?]fcSTH'^ Hi. 18, 8
für 'Tl^'^tJ^ 4) die Bestituirung eines zu S^wä verflüchtigten Vocals als Vorton-
vocal bes. vor der Pausalsylbe, z. B. 'Jl^g':»'^ Hi. 21, 11 für y^^'^T,» 5) I>ie
Bestituirung eines vom Ende des Stammes abgeworfenen Jod sammt dem vor-
angehenden Vocal, z. B. si^iya, si'infi< Jes. 21, 12 (für «153, !ing; letzteres jedoch
auch ausser der Pausa Jes. 56, 9. 12); vergl. Hi. 12, 6 und dieselbe Erschei-
nung sogar in dem Worte vor der Fausa 5 M. 32, 37; Jes. 21, 12.
ZWEITER HAÜPTTHEIL.
«Adk^^^B^^M
FORMENLEHRE
ODER
VON DEN KEDETHEILEN.
§.30.
Von den Wortstämmen und Wurzeln. Bilitera, Trilitera,
Qnadrilltera.
1. Die Wortstämme der hebräischen wie der übrigen semitischen
Sprachen haben die Eigenthümlichkeit, dass sie weitaus der Mehr-
zahl nach aus drei Consonanten bestehen. An diesen letzteren haftet
zugleich wesentlich die Bedeutung, während die wechselnden Vocale
mehr zum Ausdruck der verschiedenen Modificationen des Begriffs
dienen; z. B. ptilf er war tief, pto tief, yds Tiefe, pti? Tiefland,
Ebene. Ein solcher Wortstamm kann an sich ebensowohl als
Verbal- wie als Nominalform auftreten, und gewöhnlich bietet die
Sprache beide neben einander dar, z. B. y*nT er hat gesäet, ^nf
Saat; taDrt er war weise, taDrt ein Weiser. Aus praktischen Gründen
ist es jedoch von Alters her üblich, dass man die dritte Singular-
Person des Perfect, als eine der einfachsten, durch keinerlei
Bildungszusätze vermehrten Verbalformen, als Wortsiamm aufstellt
und ihr nicht nur die übrigen Bildungen des Verbi selbst, sondern
auch die Nominalformen und damit zugleich die vom Nomen aus-
gehende Mehrzahl der Partikeln anreiht und gewissermaassen von
ihr herleitet; z. B. p'TS er war gerecht, yri Gerechtigkeit, p*''^S
gerecht u. s. w. Zuweilen bietet der uns überlieferte Sprach-
vorrath neben dem Verbalstamm keine ihm entsprechende Nominal-
form dar, z. B. bpD steinigen, pnp brüllen; und umgekehrt fehlt
zu einem vorhandenen Nomen bisweilen das entsprechende Verbum,
so z. B. zu to& Stein, laS Süden. Da sich jedoch die dem Hebräi-
sehen jetzt fehlenden Nominal- oder Verbalstämme meist in einem
§. 30. Von den Wortstämmen und Wurzeln. 79
oder mehreren der übrigen semitischen Dialekte vorfinden, so wird
in der Regel anzunehmen sein, dass sie auch das Hebräische als
lebende Sprache noch besessen hat. (So existirt zu ^'m im Arab.
der Yerbalstamm 'äbtnä. dick, hart werden; zu i^i^ im Aram. das
Verbmm n*gab, trocken, dürr sein).
Anm. 1. Die jüdischen Orammatiker nennen den Wottstamm, namentlicli
die 3. Person Sing, im Perfect, Wurzel td^. In Folge dessen wurde bei den
christlichen Grammatikern die Bezeichnung des Stammes als Radix, sowie die
der drei Stamm -Oonsonanten als lüerae radioakB üblich^ im Gegensatz zu
den Hterae serviles oder Bildungsbuchstaben. Ueber die richtige Anwendung des
Begriffs Wurzel s. No. 2.
2. Einige Etymologen haben die drei Stamm-Gonsonanten in dem Sinn als
Wurzel bezeichnet , dass sie — vocaUos und unaussprechbar gedacht — die
gemeinsame Grundlage für den daraus entwickelten Yerbal- und Nominal-
stamm repräsentire , wie im Pflanzenreiche (welchem der büdliche Ausdruck
entlehnt ist) die Stämme aus der unsichtbaren Wurzel hervorgehen. Z. B.
Wurzel : *^Xi (noch indifferenter Begriff des Herrschend)
Yerbalstamm: "^Vtj er hat geherrscht. Nominalstamm: "^Pa König.
Allerdings kann die tiefere wissenschaftliche Sprachforschung einer solchen
Abstraction, wie die Annahme unaussprechbarer, ihrer Bedeutung nach in-
differenter Wurzeln, nicht entbehren; für den historischen Bestand der Sprache
ist dieselbe jedoch ohne Belang. Hierzu kommt, dass der Name Wurzel in
der allgemein von den Linguisten recipirten Bedeutung nicht auf die drei-
lautigen semitischen Wortstämme übertragen werden kann (s. No. 2).
3. Die d.Pers. Sing. Perf., die man nach Obigem lezicalisch und grammatisch
als Grundform aufzuführen pflegt, stellt sich jetzt im Hebräischen herrschend
als zweisylbige Bildung dar; z. B. bo^. Bei Stämmen mit einem schwachen
Buchstaben (y^) als mittlerem Stammconsonanten, entsteht erst durch Contraction
eine eüisylbige Bildung (ti^ aus &j^); ebenso in der Begel bei Stämmen, deren
2. und 3. Stammconsonant identisch ist, z. B. *n^ neben ^yi. Jene zweisylbigen
Formen sind jedoch .ohne Zweifel erst durch Abwerfung des Endvocals aus
dreisylbigen entstanden, z. B. h^ aus qätäiä (so noch im Arab.); D{? (&Üß)
aus qävämä (arab. noch qämä)»
2. Das Gesetz des dreibuchstaUgen Stammes ist, wie in den
semitischen Sprachen überhaupt, so auch in der hebr. Verbal- und
Nominalbildung in solchem Grade herrschend, dass die Sprache
bisweilen zu künstlichen Mitteln gegriffen hat, um bei einsylbig
gewordenen Stämmen doch den Schein der Dreibuchstabigkeit zu
retten (z. B. ta^^ für th"^ im Imperf. Qal der Verba y':^). Auch
solche Nomina, wie n>f Vater, t3K Mutter, HÄ Bruder, die man früher
für ursprünglich einsylbige Bildungen (sogen. Nomina primitivä)
erklärte, erweisen sich schon durch ihre Flexion als Verstumme-
80 2. Hauptth. Formenl. oder von den Bedetheilen.
lungen dreilautiger Stämme, wenn auch bisher der Nachweis des
entsprechenden Verbalstamms noch nicht bei allen gelungen ist.
Anderseits weist in der That eine grosse Zahl von jetzt trili-
teralen Stämmen auf eine biliterale Grundlage zurück, und eine
solche kann dann mit Kecht als eine Wurzel {radix primaria, hin-
ter alis) bezeichnet werden, da sie in der Kegel für mehrere triliterale
Modificationen desselben Grundbegriffs den Ausgangspunkt bildet.
An sich unaussprechbar,' pflegen solche Wurzeln mit einem ä
zwischen den beiden Consonanten gesprochen, in der Schrift aber
durch das Zeichen V dargestellt zu werden, z. B. K^ als Wurzel
von ^ns, rrns, "n^S, "n?«. Die Reducirung eines Stammes auf die
zu Grunde liegende Wurzel ist besonders da in den meisten Fällen
mit Sicherheit zu vollziehen, wo der Stamm neben zwei starken
Consonanten einen schwachen aufzeigt oder den zweiten Con-
sonanten • nochmals als dritten wiederholt. So gehen z. B. die
Stämme •fD'n , -fT^ , KD'j, JiD'n sämmtlich auf den Begriff stossen, zer-
stossen zurück. Als gemeinsame Wurzel ergeben sich deutlich
die beiden starken Consonanten ^^ {dak). Sehr häufig beruht
jedoch die Erweiterung der Wurzel zum Stamme auch auf der
Hinzufügung eines^ starken Consonanten; und zwar scheinen als
Zusatzbuchstaben Zischlaute , Liquidae und Gutturalen zu über-
wiegen. Weitere Modificationen derselben Urwurzel erfolgen
endlich dadurch, dass sowohl die Wurzelconsonanten, als der Zu-
satzbuchstab nach den Gesetzen des Lautwechsels in einen ver-
wandten Laut übergehen (s. u. die Beispiele) ; in der Regel ist mit
einem solchen Lautwechsel zugleich eine Nüancirung der Be-
deutung verbunden.
Beispiele: Von der Wurzel 'J'p, welche (ohne Zweifel onomatopoUiseh oder
schcUlnachahmend) den Grundbegriff des AbhauenSj Zerschneidena darstellt,
gehen zunächst aus: "pcp und mcp ahhauenf anschneiden; letzteres auch über-
tragen: entscheiden^ richten (davon y^:S^ arab. qädt Eichter); femer SOU ab-
schneiden^ scheeren, C)^^ reissen, brechen ^ 3>^ einschneidenj ^:£^ abschneiden^
mähen. Mit weicherem Zischlaut tt5p, Dp, wovon öb|5 abschneiden , toiü)5 und
iiiü)D abschälen j abreiben; und nüt Zungenlaut statt des Zischlautes öp und
"ip, wovon Sö^ zerschneiden, verderben, bö^ niederhauen, tödten, C)ö)5 abreissen,
abpflücken, "tTjj zerschneiden, spalten. Vom erweicht lautet dieselbe Wurzel
Ö5, wovon nö3 abschneiden und döS abscheeren ; Ö53 syr. schlachten (opfern),
tödten. Mit stärkster Erweichung zu ta und ^Ä: tta abschneiden, scheeren;
nta Steine behauen, MS, dta, 5>ta, bta, "nu abhauen, abschneiden, abreissen, ab-
fressen; desgl. *Tia einschneiden, T}1 abhauen-, vgl. auch »Tja, C)'ia, "Tia. Hieran
schliessen sich endlich noch als verwandter Kreis diejenigen Stämme, welche
statt der Falatalis mit einer Gutturahs (fi) anlauten, als: *fin sparten, schneiden
§. 30. Von den Wortstämmen und Wurzeln. 81
(vergl. auch biti, pnn, "VtTj, tölh und weiter wn, y^n, hin, ttn, ntah, tiün, C)ön,
ibn, dön, tpn, nxn, nÄn, -pin, •nxn im Wörterb. 8. Aufl.).
Die Wurzel tin drückt den Laut des SummenSj Brummens , der mit ge-
schlossenem Munde hervorgebrachten Töne aus (jii.ua)), davon d^, din, n»?!,
dSid (d^3), arab. dii»n (^amAoma) brummen, summen, knurren u. s. w.
Als Erweiterungen der Wurzel yi vergl. die Stämme W, b?'j, d?*;, 3>?'n, y^'n,
^•J. Nicht minder zahlreich sind auch die Erweiterungen der Wurzel "nia
(HB, bfi) u. a, m.
Bei näherer Betrachtung dieses Gegenstandes ergeben sich folgende Be-
obachtungen:
ä) Jene Wwrf^c&i sinG zunächst nur eine Abstraction aus den wirklich ge-
bräuchlichen Wortstämmen und für sich selbst nicht im Gebrauch. Sie
repräsentiren vielmehr nur die verborgenen Keime (semina) der in der
Sprache zu Tage tretenden Wortstämme. Doch haben die letzteren bis-
weilen durch Contraction eine so kurze Form gewonnen, dass sie eben nur
die Wurzelelemente darstellen, wie z. K dFj vollendet sein, ig leicht Die
Ermittelung- der Wurzel und ihrer Bedeutung ist lexicalisch von höchster
Wichtigkeit. Eine ganz andere und vielumstrittene Frage ist es jedoch, ob
es je eine Entwickelungsstufe der semitischen Sprachen gegeben hat, wo
lediglich biliterale Wurzeln, sei es in starrer Isolirung oder bereits in Ver-
bindung mit Flexionszusätzen, zur Gedankenmittheilung dienten. Man
müsste dann annehmen, dass sich die Sprache anfangs mit äusserst wenigen
Grundbegriffen beholfen und dieselben erst allmählich zum Behuf feinerer
Nuancirungen mit vermehrten Lauten dargestellt hätte. Jedenfalls würde
dieser Umbildungsprocess in eine Sprachperiode fallen, die sich gänzlich
unserer Beurtheilung entzieht. Höchstens die allmähliche Vermehrung der
Stämme durch das Mittel des Lautwechsels (s. u.) lässt sich geschichtlich
nachweisen.
b) Viele von diesen einsylbigen Wurzeln sind deutlich schallnachahmend, und
fallen zuweilen mit gleichbedeutenden Wurzeln des indo- germanischen
Sprachstammes (§. 1, 4) zusammen. Von anderen Wurzeln wird ausdrück-
lich bezeugt, dass sie dem semitischen Sprachbewusstsein als Onomatopo^tica
gelten, während das indo-germanische Sprachgefühl keine Schallnachahmimg
in ihnen zu erblicken vermag.
c) Die Stämme mit härteren ^ stärkeren Consonanten sind im Allgemeinen
(§. 6, 4, Anm.) als die älteren zu betrachten, während eine Beihe jüngerer
Stämme erst durch Consonanten-Erweichung aus jenen entstanden sein mag;
vergl. ^tfi und "nta, pn^ und pn'tt), p5>:t und p5>t, yb:$ und tbs» (ölsS»), pp"^ und
Tp'n, sowie die fast durchgängige Erweichung von anlautendem 1 zu \ Ander-
wärts ist jedoch erst spät der härtere Stamm aus dem Aramäischen auf-
genommen worden (z. B. ii5>ü, hebr. ü^n). In vielen Fällen endlich mögen
von Haus aus die härteren und weicheren Stämme neben einander bestanden
haben , indem so nicht selten durch eine Art Lautmalerei die emphatische
Handlung von der minder emphatischen unterschieden wird ; s. o. y^p ab'
hauen, tti; scheeren u. s. w.
d) Bei der Verbindung zweier Consonanten zu einer Wurzel tritt in der Eegel
der emphatische Laut zu dem emphatischen, der mittelharte zum mittel-
Gesenius, hebr. Grammatik. XXn. Aufl. Q
82 2. Hanptth. Formenl. oder von den Bedetheilen.
harten, der weiche zum weichen Laut, z. B. yPi öp, Ö5, ti;, "la (nie y^, y^,
IdSk, ö!l, Tp). Innerhalb der (triliteralen) Stämme sind der erste und zweite
Gonsonant niemals identisch; die scheinbaren Ausnahmen beruhen auf Be-
duplication der Wurzel, z. B. JlTi, arab. ä^tK*!, oder andern Gründen, vergl.
z. B. üaa im WB. Der erste und dritte Consonant können nur bei den
sogen, hohlen Stämmen (mit mittlerem 1 od. *i) identisch sein, z. B. 'j'iS, "pSS.
Sehr häufig ist dagegen die Identität des 2. und 3. Stammconsonanten (§. 67). ^
e) Die unter lit c) erwähnte Erweichung ist zuweilen' so stark, dass namentlich
If n, r, besonders als mittlere Stammconsonanten, geradezu in einen Yocal
übergehen, z. B. ybx, yAtü, (vgl. Ö3K) drängen y pressen; C)i3>, C)15>; d'^a'Ti f.
'^'7?» ^^-'^ aiis UM?. Vgl. salvare, sauver; caliduSy ital. coWo, in Neapel
caudOj franz. chaud; fcUsus ital. falsOj in Calabrien fauzu, franz. /auo?, und
die Aussprache des Englischen talk, walk»
f) Die Fälle , in denen die Zurückführung des dreilautigen Stammes auf eine
biliterale Wurzel nicht mit Sicherheit vollzogen werden kann, mögen z. Th.
auf einer Composition zweier Wurzeln beruhen, indem erst auf diesem Wege
ein entsprechender Ausdruck für einen complicirteren Begriff geschaffen wurde.
3. Einer secundären Sprachbildung gehören die Wortstämme
von vier, oder sogar (beim Nomen) von /Sn/" Consonanten an.^
Dieselben beruhen auf einer Erweiterung dreilautiger Stämme:
ä) durch Hinzufügung eines vierten Stammconsonanten; &)in einigen
Fällen wahrscheinlich durch Composition und Verschmelzung zweier
dreiconsonantiger Stämme, wodurch dann selbst Quinquelitera zum
Vorschein kommen. Stammbildungen, welche durch blosse Wieder-
holung des einen oder zweier der drei ursprünglichen Stamm-
consonanten entstanden sind, z. B. ^DDp von ^dd; *in*^rtD von ntlD
pflegt man nicht zu den Quadriliteris, sondern zu den sogen. Con-
jugationsformen zu rechnen (§. 55), ebenso die wenigen Wörter,
die durch Vorsetzung von tö gebildet sind, wie ninbtö Flamme von
nnb, aram. Conj. Saph el ynblO.
Zu lit, a. Zwischen den ersten und zweiten Badical finden sich besonders
r und l eingeschoben, z.B. dö3, tDölS abfressen; ü'^2i'ni25 = ö!itt3 Scepter (diese
Insertion eines r ist bes. im Syrischen häufig) ; *nwVt Gluth von t)?T glühen,
Vergl. aram. h^*y$ , wälzen j als Erweiterung von ba? (Conjug. Fael, entspr.
dem hebr. Fi el). Im Lat. entspricht die Erweiterung von fid, scidj tudj jug
zu findOi scindo, tundOy jungo. — Am Ende findet sich besonders die Er-
weiterung durch iund •), z. B. It^ia Axt^ ^50*^3 Fruchtland (von 0*13), te^a
BlüthenMch (T^\ Kelch),
1 Consonanten, welche in den Wurzeln und Stämmen nicht neben einander vor-
kommen, heissen incompatihüea. Hierher gehören insbesondere die Consonanten der-
selben Lautklasse, wie 35, pa, p3, ö% ün, t)3, t)», 'It, Öt, p, 021, 5>6<, J^h u. s. w.
sammt den Umkehrungen.
2 Im Hebr. sind dieselben verhältnissmässig selten, zahlreicher in den übrigen
semitischen Sprachen, bes. im Aethiopischen.
§. 31. Yom graminatischen Formenbau. 83
Zu lit. h. So sind höchstwahrscheinlich componirt Ti^:i Fröach, Thnsn
Herbstzeitlose u. a., ohschon sämmtlich unsicherer Erklärung. Manche Wörter
dieser Art, die man früher aus dem hehr. Wortvorrath zu erklären versuchte,
hahen sich nachträglich als Lehnwörter (§. 1, No. 4) erwiesen und fallen da-
mit natürlich ausser Betracht.
4. Eine besondere Classe von Bildungen sind gegenüber den
vollentwickelten drei- und vierconsonantigen Stämmen: a)dielnter-
jectionen (§. 105), welche als unmittelbare Nachahmung von Natur-
lauten ausserhalb der sonstigen Bildungsgesetze stehen; b) die
Pronomina, Ob diese als verstümmelte Beste bereits entwickelter
Wortstämme zu betrachten seien, oder als Denkmale einer Sprach-
periode, in welcher die Bildung der Stämme noch nach anderen
Gesetzen erfolgte, muss dahingestellt bleiben. Jedenfalls er-
fordert ihre vielfach eigenthümliche Bildungsweise^ eine gesonderte
Behandlung (§. 32 ff.). Dagegen sind alle anderen sogen. Partikeln
(Adverbia, Präpositionen, Conjunctionen) im Hebräischen aus voll-
entwickelten Nominalstämmen hervorgegangen, wenn auch bei
einigen derselben die zu Grunde liegende Form in Folge äusserster
Verkürzung nicht mehr erkennbar ist. S. §. 99 ff.
§.31.
Vom grammatischen Formenbau.
1. Für die Bildung der Redetheile aus den Stammformen (Wort-
bildung) und für die Flexion der ersteren giebt es einen doppelten
Weg: a)*die innere Ausbildung der Stammformen besonders durch
Vocalwechsel, und b) die äussere durch vorn oder hinten an-
gefügte Bildungssylben. Dagegen gehört die Darstellung grammati-
scher Verhältnisse vermittelst Umschreibung durch gesonderte
Wörter (z. B. des Comparativ und eines Theils der Casusverhält-
nisse im Hebr.) nicht der Formenlehre, sondern der Syntax an.
Die unter h) genannte äussere Bildung durch Agglutination von Bildungs-
sylben, wie sie sich z. B. im Aegyptischen findet, scheint im Allgemeinen die
ältere zu sein. Doch haben sich andere Sprachstämme, unter ihnen vorzugs-
weise der Semitische, daneben sehr früh auch der innem Ausbildung zu-
gewandt und darin zur Zeit ihrer Jugendkraft einen lebendigen Bildungstrieb
entwickelt; die zunehmende Erschlaffung desselben in den späteren Sprach-
i Vgl. Hupfeld, System der semit. Demonstrativbüdung und der damit zusammen-
hängenden Pronominal- und Partikelnbildung, in der Zeitschr. für die Kunde des
Morgenl. Bd. H. S. 124 ff. 427 ff.
6*
84 2. Haupttb. Formenlelire. 1. Oap. Vom Pronomen.
epochen machte mehr mid mehr den Gebrauch syntaktischer Umschreibungen
nöthlg. Denselben Gang hat z. B. auch das Ghiechische (mit Einschluss des
Neugriechischen) und das Lateinische in seinen romanischen Verzweigungen
genommen.
2. Im Hebräischen bestehen beide Bildungsweisen neben ein-
ander. Die innere Bildung durch Vocalwechsel ist eine ziemlich
manigfaltige (btijj, bpjj, bb^; btDJ?, btDp u. s. w.): zu ihr gesellt
sich in zahlreichen Fällen zugleich die äussere Bildung (btd^n,
b*)p{^, bttj^ä u. s. w.), und selbst diese Bildungszusätze unterliegen
z. Th. wieder der inneren Umbildung, z. B. bttjpn, btD)?ri!l. An-
fügung Yon Bildungssylben findet, wie fast in allen Sprachen,
besonders bei der Bildung der Personen des Yerbi statt, und zwar
ist hier die Bedeutung der angefügten Sylben meist noch voll-
kommen deutlich (s. §. 44. 47); ausserdem zum Behuf der Unter-
scheidung des Genus und Numerus im Verbum und Nomen. Von
Gasusendungen haben sich dagegen im Hebräischen nur noch
kümmerliche Beste erhalten (s. §. 90).
ERSTES CAPITEL.
VOM PRONOMEN.
§. 32.
Vom Personalpronomen, Pronomen separatum,
1. Das Personalpronomen gehört (wie das Pronomen über-
haupt) zu den ursprünglichsten und einfachsten Bestandtheilen
der Sprache (§. 30, 4). Es ist vor dem Verbum zu behandeln, weil
es bei der Flexion desselben eine wichtige KoUe spielt (§. 44. 47).
2. Die selbständigen Hauptformen des Personalpronomens,
welche (wie im Griechischen und Laj;einißchen) fast nur zur Hervor-
hebung des Subjects- Nominativs dienen (doch vergl. §. 121, 3),
sind folgende:
Sing. 1. COmm. "»Db«, in Pausa "^35 ^:;
und ^'SK , in Pausa '^iK, ich,
{m. nr« (nK) , in p. nnSj, j
auch TW\k ^\ du.
f. PlK(*'PlKeig.'^n6<)inP.r\K
{m. ^r\ er.
f, )k^r\ sie.
Plur. l.' comm. W|K, in P. «isnS&j,
'(^Srö in P. ^snä), (m) wir.
2 [ra, tan« 1 .,
* l/'-5^?J!!^(n3n?$nr\Ä,*jnK)J ^ ^*
3 [m. Dn(-Dn) , rmr\ 1 ^.^
' (/.n|n,nacliPräf. auch yi, inj
§. 32. Yom PerBonalpronomen. 85
Die in Parenthese stehenden Formen sind die seltener vorkommenden.
Eine Zusammenstellung dieser Pronomina mit den abgekürzten Formen (Pr(h
nomina suffixä) s. am Schluss der Gramm. Parad. A.
"<■
Anmerkungen.
I. Erste Person.
1. Die Form *^lDb&; ist minder häufig als die (wahrscheinlich aus ihr ver-
kürzte) Form *^3K. Jene findet sich im Phönic, Moabit, und Assyrischen, sonst
in keiner der verwandten Sprachen*, von dieser gehen die Suffixa (§. 33)
aus. Im Pentateuch herrscht '^^b^( vor, fehlt dagegen ganz in einigen der
spätesten Bücher (vergl. das W.-B.), sowie fast ganz im Talmud. Das ö beruht
wahrsch. auf Trübung eines ursprüngl. a (vergl. aram. ÄJ6<, arab. ^äna.
2. Die Pluralbildung hat bei dieser und den folgenden Personen zwar eine
gewisse Analogie mit der Pluralbildung im Nomen, zeigt aber doch (wie auch
im Pronomen anderer Sprachen) vieles Eigenthümliche und Abweichende.
Die kurze Form !|32^, an welche sich das Suffix anschliesst, kommt nur Jer.
42, 6 im KHhV) vor, die Form nahS nur sechs Mal, z. B. 4 M. 32, 82 (1 M.
42, 11 in P. ^3h5); im Arab. ist nächnu die stehende Form. In der Mischna
sind die längeren Formen völlig durch ^3&< verdrängt.
3. Kur in der 1. Person ist das Pronomen durchaus gen, comm., weU die
gegenwärtige und redende Person für sich selbst nicht einer näheren Ge-
schlechtsbezeichnung bedurfte, wie die angeredete zweite (im Griech., Lat.,
Deutschen fehlt sie auch hier) und noch mehr die abwesende dritte.
II. Zweite Person»
4. Die Formen der zweiten Person iitn&<, riK, tiril^ ^^^^ u* s. w. sind con-
trahirt aus tiX^^ u. s. w. Die verwandten Sprachen haben noch das n vor
dem n, z. B. arab. änta f. änti du, pl. äntum f. antünna ihr. Im Syr. schreibt
man ro^ fem. ^^rOi^, spricht jedoch in beiden Fällen at; im Westaram. ist das
gewöhnliche n3&$ für beide Geschlechter.
t^ (ohne n) kommt fünf Mal vor, z. B. Ps. 6, 4 und zwar immer als KHMb
mit dem Q*rt rrtjfct Da die Vocale des Textes dem Q^fi angehören (§. 17),
so kann die Textlesaft auch ini$ gelautet haben als Verkürzung von Mrftt
nach aram. Weise (s. o.), wie denn P» wirklich an einigen Stellen als Masc.
steht (4 M. 11, 15. 6 M. 5, 24. £z. 28, 14).
Die Femininform lautete ursprünglich ''PIK, wie im Syr., Arab., Aethiop.j
diese Form kommt sieben Mal als KHhtb vor (z. B. Rieht. 17, 2. 1 Kön.
14, 2) und zeigt sich auch in der entsprechenden Personalendung der Yerba
(s. §. 44, Anm. 4), bes. (noth wendig) vor Suffixen ('»rPiböp §. 59, 1, c). Das
auslautende t wurde jedoch in der Aussprache allmählig aufgegeben (wie es
1 Im Phönic und Moabit. (M^ast^, Z. 1) wird ^M geschrieben, ohne die
Endung **-:—, punisch anec (Plaut. Poen. 5, 1, 8) od. anech (5, 2, 35) gesprochen.
Yergl. SchrödeTj Phöniz. Sprache, S. 143. -•— Im Assyr. entspricht die ¥<xm anakw,
im Altägypt. anek, kopt. anokf nok.
86 2. Hauptth. Formenlehre. 1. Cap. Vom Pronomen.
nach Obigem auch im Syr. zuletzt nur noch geschrieben, nicht gesprochen
wurde). In Folge dessen unterblieb schliesslich die Beifügung des *^, daher
die Masoreten auch an jenen sieben Stellen im Texte ^TiH punctirt haben,
als Hinweis auf das Q^ri Fifc< (s. §. 17). Dasselbe auslautende ^^—^ zeigt sich in
den seltenen Formen des Suffixi ^^ ^ , '^^''-z- (§. 58. 91).
5. Die Pluralformen ÜFl!5< und in5< Cjn&t) sind abgestumpft (vgl. §. 27,
Anm. 4, h) aus WP^ (arab. äntümj aram. "jirn^, "J^iina») und l^inx oder YS\\^
(arab. äntünnäf aram. X^X^^, T^^^)- ^^^ diesem Ursprung beruht es ohne
Zweifel, dass die Suffixe der 2. Pers. Plur. Perfecti an die Endung IPI (statt
Dn, "jn) angefügt werden. Uebrigens findet sich 'jn6< (so ausdrücklich Qimchi;
andere: "J^l^) nur Ezech. 34, 31; il3Pifc< (wofür in Codd, auch T\ti\^) nur vier
Mal: 1 M.' 31, 6. Ez. 13, 11. 20. 34,^ 17 (13, 20 zugleich dr)5< für das Femin.).
in. Dritte Person,
6. In K^n und K^h, gesprochen hü und %^, scheint das M (entsprechend dem
Elif der Wahrung im Arab., vergl. §. 23, 3, A. 3) nur als orthographischer
Abschluss des auslautenden langen Vocals beigegeben, wie in K*lb, Ä'^pJ u. s.w. —
Doch ist die Schreibung mit Ä im. Pron. separ. beständig *, und erst als ton-
loses Suffiocum (§. 33, 1) wird fi<*in zu si!i, ä^^iI aber zu Ji. Im Arabischen
schreibt man (wie im Syr.) in und *^n, spricht jedoch hüwä, AM, hüe und
hijäf ht^. Diese arab. Aussprache würde allerdings an sich nichts entschei-
den, da der Yocalnachschlag auch durch die mehr consonantische Aus-
sprache des 1 und '' erzeugt sein könnte; wohl aber lehrt das aethiop. wc'^Ä
für Kin, jeti für fit'^rt die Ursprünglichkeit des K als eines Hinweises auf den
ursprünglich vocalischen Auslaut [der beiden Wörter (vergl. Nöldeke in der
Ztschr. der DMG. Bd. XX, S. 459).
Die Form fi<ir{ steht im Consonantentext (KHhtb) des Pentateuch mit Aus-
nahme von 11 Stellen zugleich für das Femin. K*^!!. In allen Fällen dieser
Art hat die Masora durch die Punctation 6<1ii auf das Q^ri VCT\ (als sogen.
Q, Perpetuum, s. §. 17) hingewiesen. Die herrschende Erklärung erblickt in
jener Erscheinung einen Archaismus (ähnlich dem epicoenen Gebrauch von
•n^a für Kndbe und Mädchen), der von den Masoreten mit Unrecht beseitigt
worden sei. Diese Annahme erweist sich jedoch als unhaltbar, wenn man
erwägt, 1) dass keine andere semitische Sprache die (ganz unentbehrliche)
Unterscheidung der Geschlechter im Pron. separ der 3. Pers. aufgehoben
hat; 2) dass sich diese Unterscheidung doch auch 11 Mal im Pentat. findet
und zwar 1 Mos. 38, 25 4<1i7 und ^"^t} dicht nebeneinander; 3) dass sie. ausser-
halb des Pentateuch in den ältesten Texten durchgeführt ist, also an eine
nachträgliche Wiederaufnahme des K%'7 aus dem Aram. nicht gedacht werden
kann; 4) dass die Theile des Buches Josua, welche zweifellos einen Bestand-
theil von Quellenschriften des Pentateuch ausmachten, nichts von jenem
epicoenen Gebrauch des K^n wissen. Somit bleibt nur die Annahme, dass
die Schreibung fi<in für K'^rt auf einer orthogr. Eigenthümlichkeit beruht, die
bei irgend einer Becension des Pentateuchtextes (aber nur dieses Textes, denn
1 Kön. 17, 15. Jes. ßO, 33. Ps. 73, 16. Hi. 31, 11. Pred. 6, 8 smd die Aen-
1 In der Inschr. des K. Mesa s. §. 2, 2) sogar K^ für W>^ Z. 6.
§. 33. Pronomen Suffixum. 87
derongen der Masora onnötlug) fa8i consequent durchgeführt, nachmals aber
von den Masoreten mü Recht beseitigt wurde. Alle Beachtung verdient die
Vermuthung Levy% dass ursprünglich All für beide Formen geschrieben
(s. u. Note 1 über den M^sa' stein), dieses aber ohne Bücksicht auf das Ge-
schlecht fast überall zu Klü ergänzt worden sei.
7.' Die Pluralformen drt (rv^ti) und nsrt (nach Praefixen 1^, fi) scheinen
aus M^n und MNi gebildet, wie tiPiK aus tts^. Im Arab., wo sie hüm, hünna
lauten, ist der dunkle Yocal geblieben, der im Hebr. auch in den Suffix-
Formen ti)i und in zu S^gol abgestumpft erscheint (vergl. §. 27, Amn. 4, b).
Das n — an Mail und n:h hat ohne Zweifel demonstrative Bedeutung. — Im
"Westaram. Ilöfi, •ian («jSirJi, yni<), Syr. henün Cenün), Arab. hümu (archaist
für hum) und Aethiop. tomü findet sich ein d, ü angehängt, welches im Hebr.
in den poet. Suffixformen ia, 10—7-, l'Q— r wiederzukehren scheint (§. 58, 3,
Anm. 1). — An einigen Stellen steht hsh für das Feminin (Zach. 5, 11. H.L.
6, 8. Ruth 1, 22). Das ganz abnorme Ü«T'1$ 2 Kön. 9, 18 wird in Ü^T^'l» zu
ändern sein.
8. Die Pronomina der 3. Person können sich ebensowohl auf Sachliches^
wie auf Personen beziehen. — Ueber ihre (iemonafrafive Bedeutung s. §.122, 1.
§. 33.
Pronomen Snfflxnm.
1. Durch die im vorigen §. angegebenen selbständigen Haupt-
formen des Personalpronomen (das Pronomen separatum) wird
nur der Nominativ bezeichnet^: der Accusativ und Genetiv aber
durch meistens kürzere Formen, welche hinten an das Verbum,
Nomen und die Partikeln angehängt werden {Pronomina suffixa^
oder kurzweg Suffixa) ; z. B. ^n (tonlos) und i (beide von Ä'in) eum
und eins, ^n'>rib'D}? ich habe ihn getödiei, ^nfebttf? öder {ähü in d con-
trahirt) ip\btip du hast ihn getödtet; iii« und ^hSi« lux ejus.
Dieselbe Bildungsweise haben alle übrigen semitischen, wie auch die ägyp-
tische, die persische, die finnischen, tartarischen und andere Sprachen; im
Griech., Latein, und Deutschen kommt nur Einzelnes von verwandter Art
vor, z. B. er gab^s^ griech. Tuari^p jxou f. icaxTjp Ifjiou, lat. eccwmy eccos u. s. w.
bei Plautus und Terentius f. ecce eum.
2. Der Casus, welchen diese Suffixa darstellen, ist:
a) wenn sie an Verba gehängt werden, der Accusativ (vgl. jedoch
§. 121, 4), z. B. ^in^^Fibttf? ich habe ihn getödtet;
b) wenn sie an Substantiva gehängt werden, der Genetiv (wie
Tzavt^p [loo; pater eiüs)^ so dass sie dann die Stelle der
Pronomina possessiva vertreten, z. B. ^^IK {äb4) mein Vater, io^O
1 Eine scheinbare Ausnahme s. §. 121, 3.
88 2. Haupttb. Formenlelire. 1. Gap. Vom Pronomen.
sein Boss (und «war ebensowohl equus eins als eqnus^ s%tus, vgl.
§. 124, 1, b);
c) an Partikeln sind sie Genetive oder Accusative, je nacbdem
die Partikel ursprünglich einen Nominal- oder Verbalbegriff
darstellt^ z. B. ^y^^^ wörtl. interstitium mei, zwischen mir (vgl.
mea causa) ; dagegeli ^'S:T\ siehe mich, ecce me;
d) da, wo nach indogerm. Casusauffassung der Dativ (od. Ablativ)
des Pronomens erfordert wird, erscheinen im Hebr. die Suffixa
an den jene Casus umschreibenden Praepositionen (b Zeichen
des Dativs, a in, ya von §. 102), z. B. ib ihm (ei) und sich (sibi),
iä in ihm, ^Sü von mir.
3. Die Suffixa der 2. Person (q— u. s. w.) sind, statt mit
T-Laut, wie die Pronomina separata der 2. Person, sämmtlich mit
einem ÜT-Laut gebildet auf Grund eines auch sonst zu belegenden
Wechsels zwischen K- und T-Laut.
So in allen semit. Sprachen; im Aethiop. sogar in der Yerbalform qatdüca
(du hast getödtet) = hebr. IJ^öjj.
4. Das Suffixum Verbi (der Accusativ) und das Suffixum Nominis
(der Genetiv) stimmen in den meisten Formen überein; verschie-
den sind dagegen z. B. "»ö mich, ^^ mein.
Eine Uebersieh^t sämmtMcher Formen des Froncmen Separatum nnd der
Suffixa giebt das FaradigmaA^ die näheren Erlänterungen über das Suffixum
Verbi nnd dessen Anhäugung an das Yerbum §. 58 &, über das Suffixum
Nominis §.91, über die Präpositionen mit Suffixen % 103, über Adverbien
mit Suffixen §. 100, 5.
§.34.
Das Pronomen demonstrativum.
Sing. m. nj dieser^.
f. r\^1 (nV, ir) diese.
Plur. comm. n^k (selten b») diese*
Die Femininform t\»H ist ohne Zweifel (durch Trübung eines arspr. d zu
o) entstanden aus ^&<} (vergl. zu KY^sht das arab. hd*dä, dieser; zu t^ als
Femininendung §. 80), und IT, h't, welche beide selten sind, daraus verkürzt
durch Abwerfang des T\ (Ps. 132, 12 steht It in relativer Bedeutung; vergL
1 In vielen Sprachen beginnen die Bemonstrativa mit c^Laut (daher Beutelaut
genannt), welcher indess auch mit einem Zischlaut wechselt. VergL Aram. I?* "H?
dieser, K^, ^^ diese; sanskr. sa, sä, tat, goth. sa, sdf thaia; unser da; der, die,
das u. s. w.
§. 34. 35. Pronomen demonstrativum. Der Artikel. 89
unten !|t). Für tiMt findet sich Jer. 26, 6 im KHMh htvi^ (mit dem Artikel
und der Demonstrativendunfi: rt — ). Zu nt und nft<t bildet hix und h)k zwar
nicht der Etymologie, wohl aber dem Gebrauche nach, den Plural. Die Form
b&^ findet sich nur im Pentat. (immer mit Art. = i^^^^) und 1 Chron. 20, 8
(ohne Art.). — Sowohl der Sing., als der Plural können sich nicht nur auf
Personen, sondern auch auf Sächliches beziehen.
Die Nebenform ^t findet sich nur poet. und zwar meist für das
Belatiynm (wie im Deutschen der f. welcher) gebraucht. Wie
*ntDK (§. 36) steht sie für beide Numeri und Geschlechter.
Anm. 1. Den Artikel (mn, PiKtn, n^Srt, b»h) erhält dieses Pronomen
nach derselben Begel, wie die Adjectiya, vergl. §. 111, 2 und 122, 1; z. B.
njn tn^ dieser Mann, dagegen tt^2^ hY dies ist der Mann.
2. Seltnere Nebenformen (mit verstärkter Demonstrativ-Kraft) sind: fTtirt
1 M. 24, 65. 37, 19; »itSn fem. Ezech. 36, 35, und abgekürzt tin theils masc.
Bicht. 6, 20. 1 Sam. 17, 26, theils fem. 2 Kön. 4, 25. Im Arab. entspricht
äUädt als Belatrvpronomen.
3. Auch die I^'onomina personalia der 8. Person haben oft demonstrative
Bedeutung» s. §. 122. 1.
§. 35.
Der Artikel.
Der Artikel^ welcher seiner Natur nach eine Art Demon-
strativ-Pronomen ist, erscheint im Hebräischen nie als selbstän-
diges Wort, sondern immer in engster Verbindung mit dem Worte,
welches durch ihn näher bestimmt wird, und lautet gewöhnlich
.Jl, mit scharf gesprochenem ä und Verdoppelung des folgenden
Consonanten, z. B. tO'DtDn die Sonne^ •lÄ'jn der Fluss (nach §. 20,
3, b für -lÄ'in).
Kommt dagegen der Artikel vor eine Gutturalis zu stehen,
welche (nach §. 22, 1) nicht eigentlich verdoppelt werden kann,
so treten je nach der Beschaffenheit derselben folgende Fälle ein :
1) Bei dem schwächsten Guttural |(, sowie bei '^ (§. 22, 1 u. 5,
vgl. §. 27, Anm. 2, b) findet völlige Aufhebung der Ver-
doppelung statt. In Folge dessen wird das Pathäch des
Artikels (weil in offner Sylbe stehend) stets zu Qämäf gedehnt;
z. B. axn der Vater, *^nti^r\ der Andere, DäH die Mutter, tJ^im
TT /..— Y ' — T • T
der Mann, ni»n das Licht, D*nlbi^n 6 de6?, bäSn der Fuss,
l6vhr\ der Kopf, y#nn der Frevler.
2) Bei den übrigen Gutturalen tritt entweder die sogen, virtuelle
oder schwache Verdoppelung ein (§. 22, 1) — so besonders
bei den stärkeren Lauten n und n, seltener schon bei ^ —
90 2. Hauptth. Formenlehre. 1. Gap. Vom Pronomen.
oder die völlige Aufhebung der Verdoppelung. Im ersteren
Falle bleibt das Pdthäch des Artikels, da die Sylbe noch immer
als eine geschlossene gilt; im andern Falle erfolgt entweder
die leichtere Dehnung des Pdthäch (durch Umlautung) zu
S^gdl oder die volle Dehnung zu Qäme^. Näher sind dabei
folgende Fälle zu unterscheiden:
A) Hat die Gutturalis einen anderen Vocal, als ä (— ) oder ö
(— ), so bleibt 1) vor den stärkeren Lauten n und n regel-
mässig n; z. B. v^r\n dieser, ltinT\ der Monat, b*;nn die
Kraft (vor n steht ä nur in ^UT^ 1 M. 6, 19; D'^O'^nriln Jes.
3, 22; D^Diann 17, 8 und so immer X^^r\7\, Dnn). 2) vor y
tritt meist die Dehnung zu Qäme^ ein, z. B. "ji^n das Auge,
n^?n die Stadt, wn der Knecht, pl. D^^in^n; auch 1 Mos.
10, 17 ist die bessere L.-A. "»p^l??!. (Ausn.: "^n?D Jes. 24, 2;
D^ni5?n 42, 18; tD^.?n Jer. 12, 9'; rtatS^n Spr. 2,' 17.)
B) Hat die Gutturalis ein ä ( — ), so lautet der Artikel 1) un-
mittelbar vor betontem n und !J stets n, ausserdem aber
n; z. B. Dljn das Volk, \iyr\ der Berg,' l^jjn (in Pausa),
T\^r\T\ zum Berge hin; dagegen: D'^Snn die Berge, 'jiljn die
Schuld; — 2) vor ti lautet der Artikel ohne Rücksicht
auf den Ton beständig n; z. B. DDJin der Weise, 5inn das
Fest; und ebenso 3) vor n, z. B. D'^tDIJW die Monate.
(Dagegen HiaDnn nach A, 1.)
Genus und Numerus des Nomons sind ohne allen Einfluss auf
dre Form des Artikels.
Anm. 1. Die Form des hebr. (auch phönic.) Artikels «h scheint aus brt
hervorgegangen zu sein, dessen h sich stets dem folgenden Consonanten assi-
milirt hat (wie in nj3'^ aus nj^^*^, §. 19, 2). Die consequente Assimilation
erklärt sich aus der enklitischen Natur des Artikels. Im Ar ab. entspricht die
Form ^2$ (bei einem Theile der heutigen Beduinen hol, s. WaUin in d.
Zeitschr. d. DMG. Bd. VI. S. 195, 217), deren b sich gleichfalls wenigstens
allen 8- und ^-Lauten, sowie dem Z, n und r assimilirt, z. B. al-Qorän, aber
a8'8&nä (beduin. has-sana) = hebr. rtji^n das Jahr. — Der arabische Artikel
liegt im A. T. wahrscheinlich vor in dem arab. N. pr, ^"Tio^l^ 1 M. 10, 26,
in D^äö^K 1 Kön. 10, 11. 12 (auch ö'^üsiaböf: 2 Chr. 2, ?'. 9, 10. 11), d. i.
wahrsch. Sandelholz, femer in Wp^« (arab. alqaum in der Bed. der Heerbann)
Spr. 30, 31, und vieUeicht in »"^nab« Ea^el, Eis = ttJ^^Sf (arab. gibs) Ezech.
13, 11. 13. 38, 22.
t 2. "Wenn die Präpositionen 3, i, » (§. 102) vor den Artikel treten, so
unterliegt das M des Artikels der Syncope, während sein Vocal unter die
Präposition zurücktritt und das S^woi derselben verdrängt (§. 19, 3, b und
23, 4), z. B. D'^tt^a im Eimmel f. D'Jö^a; tiA f. örnb dem Volke, D-^Tia
§. 36. 37. Pronomen relativam, interrogatiyum u. indefinitum. 91
auf den Bergen, D*^^^^^ in den Monaten, Ausnahmen von dieser Begel
finden sich fast nur in den jüngeren Büchern (Ez., Fred., Neh., Chron. ; doch
vergl. 1 Sam. 13, 21. Ps. 36, 6. Anderwärts, z. B. 2 Kön. 7, 12, fordert die
Masora im Q^ti die Syncope). In der Fonnel öi'^hS ist M an 8 Stellen ge-
blieben (1 Mos. 89, 11 u. s. w.), weit öfter aber steht Di*3. Nach der Copula
1 (und) findet die Syncope des M nicht statt; z. B. ö5iT*).
§.36.
Das Pronomen relativum.
Als Pronomen relat., wie als Partikel der Relation überhaupt
(vergl. §. 123) dient das indeclinable llOt^ weicher, welche, welches
u. s. w. In den späteren Büchern (bes. Pred., Klagel., späten
Psalmen; vereinzelt auch 2 Kön. 6, 11, Ezra, Chron.), sowie
durchgängig bereits im HL. und einige Male im Buche der Richter,
steht dafür -10 (mit Wegfall des i< und Assimilation des "i, §. 19, 2.3),
seltener >W Rieht. 5, 7. HL. 1, 7 (Hi. 19, 29?); vor i< einmal ig
Rieht. 6, 17 (sonst vor iffuttur. tf), vor n sogar t? Pred. 3, 18 und
nach einigen, z. B. QimcM, auch 2, 22^. — lieber die wahrsch. Be-
deutung von "Möt^ s. das W.-B. 8. Aufl.
§. 37.
Das Pronomen interrogativnrn und indefimtum.
1. Das fragende Pronomen ist: '»^d wer'i (von Personen); TVn
was? (von Sachen).
Nach Olsh, lautete rtg was urspr. JTO mit consonant. rt, welches in enger
Verbindung (s. u.) dem folgenden Consonanten assimilirt worden sei. Doch
erklärt sich die Schreibung -fro, •» u. s. w. (mit folgend. DägeS f. conjuncL)
genügend auch aus der engen Zusammensprechung. Näher ist zu bemerken:
a) in engster Verbindung durch Maqqeph steht "Ji» mit folg. Dägei (§. 20,
2, a), z. B. Tl|"Ma was ist dir? und sogar in einem "Wort: 03^ was ist euch?
Jes. 3, 15; vergl. 2 Mos. 4, 2. — b) vor Gutturalen steht bei enger Ver-
bindung durch Maqqeph oder accentus conj, entweder tvq mit virtueller Ver-
doppelung der Guttur, (§. 22, 1), so bes. vor t\ und 1 M. 31, 36, Hi. 21, 21 vor H, —
oder es findet völlige Aufhebung der Verdoppelung statt. In letzterem Falle
erfolgt entweder (vergl. §. 35, 1) die volle Dehnung zu Qämef (so stets vor
» und ^) oder die leichtere Dehnung zu S^ffol, so bes. vor 5 *7 (^^^
1 Im Phönicischen kommt die vollständige Form '^ttSK nicht vor, sondern ttJK
(gespr. asse = ^ä<, esse, aber aubh as, es, is, ys, us) oder — bes. im spätem Funisch
und im Foen. des Plauttis — tt3 (sa, si, sy, su). Vergl. Schröder Phon. Sprache
S. 162 ff. und oben §. 2, 7. Auch im Neuhebr. ist '^ herrschend geworden.
92 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Yerbnm.
letzterem jedoch auch tvai). Die Aufhebung der Terdoppelung findet aber
bei den harten Gutturalen in der Begel auch statt, wenn dieselben nicht
Qämef haben, und es steht datm M:q oder M:q, letzteres besonders vor n 9,
wenn Maqqeph folgt. Endlich bleiben die längeren Formen tV2 und M^ auch
vor Nichtgutturalen, wenn nicht Verbindung durch Mciqqeph, sondern nur
durch acc, conjundivi stattfindet. In der Begel steht dann tva, jedoch bei
weiterer Entfernung von dem Hauptton des Satzes auch tva Jes. 1, 5. Ps.
4, 3 (über na in den Verbindungen mjS, nüS und selbst rialS 1 Sam. 1, 8,
vergl. §. 102, 2, d), — c) In grosser Pausa steht ohne Ausnahme Mo; bei
kleineren distinctivis ebenfalls in der Begel H^, so bes. fast immer vor
Gutturalen (nur in sehr seltenen Fällen rro); dagegen steht na bisweilen vor
Nichtgutturalen bei weiterer Entfernung vom Hauptton des Satzes, z. B.
1 Sam. 4, 6. 2 Kön. 1, 7.
2. lieber '»la und tvn als Pronomen indefinitum in der Bedeutimg
quicunque, quodcunque vergl. das W.-B.
ZWEITES CAPITEL.
DAS VEBBUM.
§. 38.
Allgemeine üebersicbt.
1. Das Verbum ist im Hebräischen der am vielseitigsten aus-
gebildete und in mehrfacher Hinsicht wichtigste Redetheil; denn
der Verbal-Stamm stellt nicht nur in den meisten Fällen die
eigentliche Bedeutung des betr. Stammes überhaupt dar (vergl.
§. 30), sondern dient auch in seinen manigfachen Gestaltungen
als Norm für eine grosse Zahl von Nominalbildungen — abge-
sehen von solchen Nominibus, welche direct von Verbalformen
ausgehen.
2. Die Verbalstämme sind entweder ursprüngliche oder abge-
leitete. Darnach pflegt man zu unterscheiden
a) eigentliche Verbalstämme (sog. Verha primitiv ä)^ die den Stamm
ohne irgendwelche Zuthat darstellen, z. B. -fbü er hat ge-
herrscht.
V) Derivativa verhalia, d. h. vom reinen Stamm (lit. ä) abgeleitete
secundäre Verbalstämme, z. B. tthf? heiligen, thgtnn sich heiligen^
von ti'J^ heilig sein; gewöhnlich Conjugationen genannt (§. 39).
§. 38. 39. TJebersicht. Verba derivativa. 93
c) Verha denominaiiva, die von Nominibus abgeleitet sind, wie
köpfen von Kopf^ sowohl in der Form der Primitiva, als der
Derivativa, z. B. bn^ und bSiK da$ Zelt aufschlagen^ zelten^
von brtÄ Zelt; it^'yttPk wurzeln und tD^tS entwurzeln, von tÖ^S
• • •
Wurzel*
Hierbei ist nicht ausgeschloMen , dass zu NominibnB, von denen Verba
denominatiya abgeleitet sind, der entsprechende (ursprüngliche) Yerbalstamm,
sei es im Hebr. oder in den Dialekten, noch vorhanden ist; doch lehrt dann
schon die Bedeutung die Herkunft der Denominativa vom Nomen, nicht vom
Verbalstamm, z. B. rtja^ Backstein (Verbalstamm: l^^ weiss sein), denomin.:
15^ Backsteine fertigen; a^ Fisch (Verbalst, nj'n sich vermehren), denom.:
asi^ fischen,
§. 39.
1. Als die Grundform des Verbi pflegt man lexicalisch und
grammatisch die dritte Singular-Person des Perfects in der Form
des reinen Stammes (d. i. des Qal, s. No. 4) aufzuführen, z. B.
bttg er hat getödtet, ^13 er war schwer^ "jbp er war klein^. Von
dieser Form leiten sich die übrigen Personen des Perfect ab und
an sie schliesst sich auch das Participium an. Als anderweitige
Grundform kann daneben VtDfj oder bttj? (gleichlautend mit dem
Infinitiv) betrachtet werden; an sie schliesst sich der Imperativ und
das Imperfect (s. §. 47) an.
Beiden Formen liegt in letzter Linie ein Nominalbegriff zu Grunde (s.
§.44, 1) und beide haben daher in der Nominalbildung ihre Analogieen;
näher betrachtet stellt die zweite kürzere Form (arab. qätl, ^tl, qütl) den
Stammbegriff mehr in abstracto, die erstere vollere (arab. qätälä, qättlä,
qütilä) mehr in concreto dar.
Bei den Verbis, deren zweiter Badical 1 ist, zeigt sich der vollständige
Stamm nur in der zweiten Form und wird daher lexicalisch und grammatisch
immer in dieser aufgeführt, z. B. ^a^ittS zurückkehren (3. Ferf, a^); ebenso
meist bei Stämmen mit mittlerem \ z. B. y^*^ richten,
2. Vom reinen Stamm oder Qal werden nach feststehender
Analogie die Derivativ -Stämme gebildet, in welchen sich der
Stammbegriff je nach der veränderten Form in den verschiedensten
Nuancirungen darstellt (intensiv, frequentativ, privativ, causativ,
reflexiv, reciprok, zum Theil mit entsprechenden Passiv-Bildungen),
z. B. "iiab lernen^ ^^b lehren; IDtD liegen, ^^^lOT} legen; tDölD richten^
1 Der Kürze wegen pflegt indess, wenigstens in den hebr.-deutschen Wörter-
büchern, die Bedeutung im Infinitiv angegeben zu werden, also ^9? lernen, eig. er
hat gelemU
94 2. Hauptth. Formenlehre, 2. Cap. Verbum.
tDBtÖ? rechten. In anderen Sprachen betrachtet man solche Bil-
dungen als neue, abgeleitete Verba, z. B. fallen, fällen; stechen^
stecken; sinken^ senken; haften^ heften; trinken, tränken; streichen,
streicheln; lactere saugen, lactare säugen; jacere werfen, jacere
liegen; yivofjiai, yevvdü): im Hebräischen dagegen, wo allerdings
die ßegelmässigkeit dieser Bildungen ohne Vergleich grösser und
durchgreifender ist, als z. B. im Deutschen, Lat. und Griech.,
nennt man dieselben seit Reuchlin gewöhnlich Conjugationen (bei
den jüd. Grammatikern D'^J'jja d. i. Formationen, richtiger etwa
Species) der primitiven Form, und behandelt sie grammatisch und
lexicalisch in steter Verbindung^.
3. Die Veränderungen der primitiven Form beruhen theils
auf innerer Umbildung durch Vocalwechsel und Verdoppelung
des mittleren Consonanten (btgp, bDp; btiip, bttip; vgl. liegen,
legen; fallen, fällen)^ theils auf der Wiederholung eines oder zweier
Stammconsonanten (bbpp, bttbiap), theils endlich auf dem Vor-
treten von Bildungszusätzen (biap?), zu welchem sich ausserdem
(in b'^ppn, böpnn) noch innere Umbildung gesellt. Vergl. §. 31, 2.
Im Aramäisclien wird die Bildung der sog. Conjugationen weniger durch
Vocalwechsel, als durch Bildungszusätze bewirkt; die vocalischen Unter-
scheidungen sind dort meist ausser Gebrauch gekommen, so dass z. B. alle
Passiva durch die Reflexiva mit der Vorsylbe t^ö<, H&( ersetzt werden. Da-
gegen hat das Arabische nach beiden Seiten hin einen grossen Beichthum
bewahrt, während das Hebräische auch in diesem Stücke die Mitte hält
(§. 1, 6).
4. Die Zahl und Anordnung dieser sogen. Conjugationen wird
von den Grammatikern verschieden angegeben; doch wird jede
Irrung schon dadurch vermieden, dass man sie gewöhnlich mit
den alten grammatischen Kunstausdrücken benennt. Die ein-
fache Form heisst Qal (bjj die leichte, weil sie keinerlei Bildungs-
zusätze hat); die übrigen (D'^'lM schwere, mit Bildungszusätzen
gleichsam belastete) haben ihren Namen von dem bei den ältesten
jüdischen Grammatikern gebräuchlichen Paradigma b^ö er hat
gethan^. Mehrere derselben haben Passiva, die sich durch dunklere
1 Die Benennung Conjugationen hat somit hier einen ganz andern Sinn, als in
der griech. und lat. ^Grammatik.
2 Dieses (von den arab. Grammatikern entlehnte) Paradigma war der Gutturalis
wegen unpassend und wurde deshalb später gewöhnlich mit ^)?B vertauscht. Für
dieses spricht, dass alle abgeleiteten Conjugationen im A. T. wirklich vorkommen;
<
dagegen hat es den Nachtheil, dass in Formen wie ^^pB» ^^IpB die Deuthchkeit
der Aussprache leidet. Das (seit Danz) übliche Paradigma ^9)^ vermeidet diesen
§. 39. 40. CoDJugationen, Tempora, Modi. 95
Vocale von ihren Activis unterscheiden. Die gewöhnlichen Con-
JTigationen sind (incl. Qal und der Passiva) folgende sieben, die
jedoch nur bei sehr wenigen Verben sämmtlich zu belegen sind:
Act Pass.
1. Qal bttß (tödten). (fehlt.)
2. NipJial bttjp? (sich tödten; selten passiv).
3. Ptel btgj? {Viele tödten, morden). 4. Pual bt?)?.
5. HipHil b'^pjpn {tödten lassen). 6. Hopfial boj^n.
7. Hiihpdelb'iSi'J^'n {sich tödten). [Sehr selten: Hothpdal btöjjtnn].
Ausser diesen finden sich noch mehrere seltnere, die jedoch
zum Theil in den verwandten Sprachen häufiger und auch im
Hebräischen (beim schwachen Verbum) zuweilen die regelmässigen
Stellvertreter der gewöhnlichen Conjugationen sind (§. 55).
Im Arab. ist die Manigfaltigkeit der Conjugationen grösser und ihre An-
ordnung angemessener. Die hebr. Conjugationen würden nacb arabischer
Wefse also folgen: 1. Qal. 2. PVel und Pucd. 3. Fb'el und Fd'al (s. §.55, 1).
4. Hiph'tl und Hoph'al. 5. Eithpdel und Sothpa'aJ. 6. Exthpo'el (§. 55, 1).
7. NipJtal. 8. EUhpael (s. §. 54, Anm. 2). 9. FiUl (§. 55, 2). Passender wird
man drei Classen unterscheiden: 1) die Intensivform Fiel, nebst den von
ihm abstammenden und ihm analogen Formen Pual und Hithpael; 2) das
causative Hiph'U nebst seinem Passiv Hoph'al und den ihm analogen Formen
(Saph'elj TipKel); 3) das reflexive oder passive NipKal.
§.40.
1. Erhält die hebräische Verbalbildung durch diese Derivativ a
oder Conjugationen einen gewissen Reich thum und Umfang, so
ist sie dagegen ^rm hinsichtlich der Tempora und Modi. Das
Verbum hat nur zwei Tempus-FovTDL&iL {Perfect und Imperfecta s.
die Note zu §. 47, 1), ausserdem einen Imperativ (jedoch nur in
den Activis), zwei Infinitive und ein Participium. Alle absolute
und relative Zeitverhältnisse werden theils durch diese Formen
(daher eine gewisse Vieldeutigkeit derselben, §. 125 £f.), theils
TJebelstand und ist vorzüglich geschickt für die comparative Behandlung der semiti-
schen Dialekte, sofern es sich mit geringer Veränderung (arab. und äthiop. ^^p) in
allen vorfindet. Im Hebr. ist es allerdings selten und kommt nur im Qa2, obendrein
nur dichterisch vor; doch mag es als hergebrachter Typus beibehalten werden.
Störender ist der TJebelstand, dass eine Beihe von Formen des Paradigma ?üp
den Anfänger über die Dagessirung oder Nichtdagessirung der B^gadk^hat und
somit über die richtige Sylbenabtheilung im Zweifel lassen.
96
2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Verbum.
durch syntaktische Fügung ausgedrückt. Von eigentlichen Modis
finden (ausser dem Imperf. und Imperativ) nur der Jussivus und
Optativus zum Theil ihren Ausdruck durch bedeutsame Modifi-
cationen der Imperf ect-Form (§. 48).
2. Die Flexion der Personen des Perf. und Impf, weicht inso-
fern von den abendländischen Sprachen ab, als in den meisten
Fällen für die beiden Genera verschiedene Formen vorhanden
sind, entsprechend den verschiedenen Formen des Pronomen per-
sonalej durch dessen Vereinigung mit dem Verbalstamme die Personal-
bildungen dieser Tempora entstehen.
Zur vorläufigen Uebersicht für den Anfänger folgen nach-
stehend die Bildungssylben {Äfformativa und Praeformativä) der
beiden Tempora^ wobei die drei Stammconsonanten des starken
Verbi durch Punkte bezeichnet sind. Näheres s. §. 44 ff. in Ver-
bindung mit den Paradigmen.
Perfect.
Sing,
Plur.
3. m.
3. c.
«1 .
. •
3. /. n— .
2. m. n .
2. m.
> .
2. /. n .
,
2. /.
1P! •
. .
1. c. '»n .
•
Impe\
rfect.
1. c.
«D .
• •
Sing.
Plur.
*
3. m.
V
1
3. m.
^l .
•^
3. /.
. . r\
3. /.
n3 .
. . r\
2. m.
. . n
2. m.
«1 . .
. . n
2. f. ^— .
. . n
2./.
n3 . .
T
, . rt
1. c.
. . Ät
1. c.
. •
1
5
§. 41.
Dieselben Gesetze der Verbalbildung, die sich in ganz nor-
maler Weise in den Stämmeü mit starken (unwandelbaren) Con-
sonanten darstellen, gelten auch für alle übrigen Verba, und die
vorkommenden Abweichungen von der Norm des starken Verbi
§.41. 42. FlexioD, starkes Verbum. 97
sind nur Modificationen, welche durch die eigenthümliche Natur
und die Schwäche mancher Gonsonanten hervorgerufen werden,
und zwar
ä) wenn einer der Stammconsonanten eine Gutturalis ist. In
diesem Fall sind jedoch nur Veränderungen der Vocalisation
(nach §. 22), nicht des Consonantenbestandes möglich Die
Verba gutturalia (§. 62 — 65) sind daher nur eine Abart des
starken Verbi.
h) wenn ein Stammconsonant durch Assimilation (§. 19, 2) oder
durch Contraction zweier identischer Laute wegfällt (Verba
contracta, wie tJjJ, ino, §. 66. 67) ;
c) wenn einer der Stammconsonanten ein schwacher Buchstab
ist. In diesem Fall treten durch Aphäresis, Elision, Ver-
tauschung oder Auflösung des betr. Gonsonanten mancherlei
erhebliche Abweichungen von der normalen Bildung ein. Vgl.
über diese sogen. Verba quiescentia^ wie ITüJ, Dip, kstq, nba,
§. 68 £f.
Mit Zugrundelegung des alten Paradigma b^O pflegt man nach dem Vor-
gang der jüd. Grammatiker jeden ersten Stammconsonanten &, den zweiten
3>, den dritten b zu nennen, dah. der Ausdruck: Verbum fi<*'B für primae
radicalis fi< ; l*:? für mediae radicalia 1 ; ^"^ für ein Verbum, dessen zweiter
und dritter Stammconsonant identisch ist.
I. DAS STARKE VEEBUM,
§.42.
Da die Bildung des starken Verbi auch für die Bildung des schwachen
normativ ist, so hat der Erörterung des Einzelnen zunächst eine Zusammen-
stellung der allgemein gültigen Bildungsgesetze voranzugehen.
Eine vollständige Uebersicht der normalen Formen bietet (neben der §. 40, 2
aufgestellten Tabelle der Personal-Praeformative und Afformative) das Para-
digma B; eine ausführliche Erklärung dazu geben die hier folgenden Para-
graphen (§. 43 — 55). In diesen ist jeder Gegenstand da erläutert, wo er zuerst
in Betracht kommt, also z. B. die Flexion des PerfecHy Imperfectij und die
Modificationen des letzteren gleich bei Qal; die Formen und Bedeutungen
der Conjugationen bei den betr. Bildungen des starken Verbi u. s. w.
OMoniaa, hebr. Grammatik. XXn. Aufl.
98 1. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Verbum.
A. Der reine Stamm oder Qal.
§.43.
Form und Bedeutung des Qal.
Die gewöhnliche Form der 3. Person Sing. masc. des Per f. Qal
ist bü^, mit ä (Pdthäch) in der zweiten Sylbe, besonders bei Verbis
iransitivis. Ausser derselben existiren noch zwei andere, eine mit e
{^ere) und eine mit ö (Chölem) in der zweiten Sylbe; beide finden
sich jedoch fast nur bei Verbis, welche intransitive Bedeutung haben
und zur Bezeichnung 7on Zuständen und Eigenschaften dienen,
z. B. ^13 schwer sein, "jbg klein sein. Zuweilen wird durch die
Vocalisation eine transitive und intransitive Bedeutung desselben
Stammes unterschieden, z. B. sh)2 füllen (Esth. 7, 5), fc^btt voll sein
(vgl. §. 47, Anm. 2); anderwärts finden sich verschiedene Formen
mit gleicher (intrans.) Bedeutung, z. B. l'n)? und i'ng sich nähern.
Im Paradigma B. findet man nach Obigem ein Verhum mediae a, ein Vef'hum
mediae e, und ein Yerbum mediae ö neben einander gesteUt ; das zweite Bei-
spiel ist 80 gewählt, dass an ihm zugleich die Setzung oder Nichtsetzung des
DägeS lene anschaulich wird.
Anm. 1. Der Vocal der zweiten Sylbe ist der Hauptvocal; an ihn knüpft
sich daher auch der Unterschied der transitiven und intransitiven Bedeutung.
Das Qämef der ersten Sylbe ist zwar aus urspr. ä gedehnt (yergl. arab. qätäla)^
vermag sich aber im Hebr. nur unmittelbar vor dem Ton (oder höchstens im
"ßegenton mit Metheg) zu halten ; anderwärts wird es, wie überhaupt die so-
gen. Vorton- Vocale (ä, e), zu S^wä verflüchtigt, z. B. bin^ÜjD 2. Pers. plur masc.
In den aramäischeil Dialecten wird der Vocal der ersten Sylbe beständig ver-
flüchtigt, also ^üp == hebr. bü^ u. s. w. — Die intrans. Formen lauten im Arab.
qätUäf qätülä; somit ist im Hebr, (nach Abwerfung des schliessenden Vocals)
% in betonter Sylbe regelrecht zu e, w zu ö gedehnt.
2. Verba denominativa in Qal sind: *iah verptchen^ von "naln Pech; fiiö
salzen, von tfA Salz. S. oben §. 38, 2, c,
§. 44.
Flexion des Perfectum Qal.
1. Die Bildung der Personen erfolgt im Perfect so, dass abge-
kürzte Formen des Personalpronomen, sowie die Bezeichnungen
der 3. Pers. fem. Sing, und der 3. Plur. hinten (als Afformativa) an
den Verbalstamm angehängt werden, welcher letztere den Prädicats-
begriflf enthält und in der Bedeutung des Particips oder Verbal-
§. 44. Perfectum Qal und deBsen Flexion. 99
Aäjectivs gedacht werden kann^, für sich allein aber die 3. Sing, Per f.
ausdrückt, also : bt?g er hat geiödtei, FrtüjJ du hast getödtet (gleich-
sam iödtend du, oder Tödter du, ein Tödter warst du, T\F\t^ ^tDp);
Ä'n^ er war fürchtend, DtTK'l'^ ihr wäret fürchtend (aus DnJÄ i^*!*»).
Wie bei den zweiten Personen, leuchtet auch bei der 1. Plur. die
Zusammensetzung von selbst ein : ^b^p wir haben getödtet für büp
^Oij. Schwieriger ist die Erklärung des Aflformativ *Ti in der 1. Pers.
Sing. ('»Fibop). Nach den einen (Gesen,, R'ödiger) wäre vor den Kern
des Pronomens ('»-7-) das demonstrative ty getreten, wie wenn man
nach Analogie von T\T\y^ du bilden wollte: '»riS»?, "^Fiilt ich. Viel ein-
facher ist jedoch die Annahme {Olsh. u. a.), dass ^T\ vermöge eines
Wechsels von D und t\ (vergl. §. 33, 3) direct auf ^^^^ ich zurückgehe.
In der dritten Person ist iV;- (ursprünglich rn-, vergl. Anm. 4)
Bezeichnung des Feminin, wie bei einem grossen Theil der Nomina
(§. 80, 2) und 1 Endung des Plural (urspr. "p), wie noch 5. Mos. 8,
3. 16. Jes. 26, 16; vergl. ünä als Endung des Masculinplurals der
Nomina im Schriftarabischen).
In den indogermanischen Sprachen ist die Personalflexion auf ähnlichem
Wege (durch Anhängung Ton Pronominalformen) entstanden, z. B. im Sanskrit
und im Griechischen: vom Stamme aa (sein) sanskr. asmi, ei/x,/, dor. i/JLfu (f. icfil)
ich bin, wo die Endung /jl/ zu jJLot und fis gehört ; sanskr. asif dor. iacl du bist,
wo ff/= ffu; sanskr. asti, im-I, er ist, wo ri dem Pronomen t6 entspricht u. s. w.
Allerdings ist die Etymologie dort meistens schon mehr verwischt, wie z. Th.
auch in den semitischen Sprachen; z. B. 1. Pers. Sing. arab. qataltiif syr. qetlet
(mit Aufgebung des charakteristischen i),
2. Das charakteristische Pdthäch der zweiten Sylbe wird vor
vocalisch anlautendem Afformativ, wo es in offene Sylbe treten
würde, zu ^''wä verflüchtigt (also «i5tDg, '^l'Plp; dagegen in Pausa:
Sibbg, 'tbbg). Vor consonantisch anlautendem Afformativ bleibt
Pdthäch, sowohl in der Tonsylbe (t^bh'^y '^^^h '^'^^^h ''^^^l?' ^«'iisa:
Pibog u. s. w.), als vor derselben. Im letzteren Fall unterliegt
jedoch das Qäm^^ der ersten Sylbe, weil nicht mehr Vorton- Vocal,
der Verflüchtigung, also Dr)bt?j5, "JPibttJj; vergl. §, 27, 3, und §. 43,
Anm. 1.
f Anm. 1. Die ^Verha med, e lassen im Hebräischen (wie im Aethiop., nicht
im Arab. und Aram.) den ^Laut in der Flexion meist in Pdthäch übergehen,
1 lieber die Verwandtschaft der Form des Perfecta tmd des Verbal- Adjectivs s.
schon §. 39, 1. Bei Intransitiven lauten beide völlig gleich, z. B. fi<^0 er war voU,
und voll; *)b^ er war klein, und klein, Ton den Tansitiven lautet das Partidp anders
(?^) ; doch lässt sich mit Pi^ip die Nominalform ^^i^ vergleichen, welche sehr häufig
inhärirende Eigenschaften bezeichnet, wie tDDri weise, tthh neu, SJJJ (eig. gelbglämend)
Oold, Vergl. §. 84, 1.
7*
100 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Verbum.
Diese Unterordnung unter den Typus der häufigeren Verba med, a erklärt sich
zugleich aus den Gesetzen der Yocalisation in betonter geschlossener Faenul-
tima, welche i^er3 nur ungern, das aus ^ert verkürzte Chtreq aber gar nicht
duldet. Dagegen hält sich ^er^ in offener Sylbe, so durchgängig bei den
schwachen Stämmen fi<'"b (§. 74, Anm. 1), und in gewissen Pausalformen des
starken Stammes, z. B. ^U^'n sie klebte Hiob 29, 10 (nicht Mj^^'J), vgl, 2 Sam.
1, 23. Hiob 41, 16; sogar in geschlossener Pausalsylbe, z. B. "jattj 5. Mos. 33, 12
(ausser der Fausa 15^, Jes. 32, 16).
2. Bei einigen schwachen Stämmen med. a geht zuweilen das Pathach hinter
^ dem 2. Badical in geschlossener tonloser Sylbe in -7-, in einem Beispiel auch
in-:: über. So von ttJ*!;: f^^*!"^! ww^ du sollst sie besitzen, 5 Mos. 17, 14; öi;^*^l
5 M:os. 19, 1; örj^TI ö M. 4, 1 u. ö.; von "i^J gebären, zeugen: "^"^^^^ Ps. 2, 7
(vergl. 4. Mos. Vi, 12; Jer. 2, 27. 15, 10); von lösiö: 0X^)^1 Mal. 3, 20; von
bKtt5: l'^Fi^lSttü ich habe ihn erbeten, 1 Sam. 1, 20. (Eicht. 13, 6) und drei Mal
DFJ>«1Ü 1 Sam. 12, 13. 25, 5. Hi. 21, 29. Schon Qimchi erwähnt die Erklärung,
nach welcher das i (e) der betr. Formen von iö<tt3 und '&\^ ursprünglich ist,
indem neben iö<^ und ttj"!; auch bbi^ü imd lO"!; existire (s. das W. B.) Die
Möglichkeit dieser Erklärung kann (bes. bei lö"!;, s. §. 69, Anm. 4) nicht ge-
leugnet werden; ebensowohl könnte jedoch auch in diesen Formen das i auf
blosser Verdünnung aus ä beruhen (§. 27, Anm. 2, 3), wie eine solche jeden-
falls für die übrigen Beispiele angenommen werden muss. Beachtung verdient
übrigens, dass in allen obigen Fällen das t durch die Natur des folg. Con-
sonanten (Zisch- oder Zungenlaut) und in den meisten zugleich durch das
Streben nach Oonsimilation der Vocale begünstigt wird. (Vergl. §. 64, Anm.l).
3. Bei den Verbis med, hält sich das ChoUm in der Tonsylbe, z. B. tj^jh^
du zittertest, ^libj in Fausa f. siiD^ sie konnten: dagegen wird es in unbetonter
Sylbe zu Qämes -chäfüph verkürzt: l*^^?*) sujperavi eum Ps. 13, 6; tJ^SJ'J (s.
§. 49, 3) und du wirst können 2 M. 18, 23.
4. Seltenere Formen ^ sind: Sing, 3. fem, auf n-_ (wie im Arab., Aeth.,
Aram., z. B. T\\l^ sie ist verschwunden 5 M. 32, 36. Begelmässig hat sich
diese ursprüngliche Femininendung -ät noch erhalten vor Suffixen, s. §. 59,
1, a; ebenso bei den Stämmen ii'^i, theils in der Form ät (wie häufig auch bei
den fi<''b §. 74. Anm. 1), theils mit Verflüchtigimg des Pathach vor der pleona-
stischen Endung h — z, B. Jlrta §. 75, Anm. 1. — Ez. 31, 5 steht für nma
nach aram. Orthographie ö^rj^Sä. — 2. masc, t\X-\ für IJ (nur orthographisch ver-
schieden), z. B. «iP|^ä| du bist untreu gewesen Mal. 2, 14, vgl. 1 M. 3, 12
u. ö. — 2. fem, hat zuweilen Jod am Ende, wie in *»nAii du gehst Jer. 31, 21
(bes. häufig bei Jeremia und Ezechiel). Gemeint ist eig. *^n2rrt tmd die Vocal-
zeichen, die im Texte stehen, gehören zur Bandlesart PiD^Ji (ohne ^), wie bei
• • •
dem entsprechenden Pronomen ^^tnijj; (^'PilJ^) §. 32, Anm. 4. Die gewöhnliche
Form hat das auslautende i abgeworfen, dagegen kehrt es nothwendig wieder
in der Verbindung nait Pronominal-Sufflxen (§. 59, 1, c), — 1. comm, zuweilen
1 Viele von diesen im Hebräischen selteneren Formen begegnen uns in den übrigen
semitischen Dialekten als die gewöhnlichen und können insofern Aramaismen (Syriasmen)
oder Arabismen genamit werden, nur dass dabei nicht an Entlehnung, sondern an
eine Bückkehr zu ursprünglichen Formen zu denken ist.
§. 45. Infinitiv. 101
ohne Jod, wie t^TT* Ps. 140, 13. Hiob 42, 2. 1 Kön. 8, 48. Ez. 16, 59 (überall
im K*thib). Dar Q^i fordert die gewöhnliche Form, zu welcher eigentlich die
im Text stehenden Yocale gehören, während das K^thib wahrscheinlich als
eine Verkürzung, analog der 2. fem. (r^^ojj, vergl. aram. 1 pers. rtöß) anzu-
sehen ist. — Plur, 2. fem, auf )i:F)- (nach And. ^iStj)-) Amos 4, 3 (da rt folgt,
vielleicht nur Dittographie j doch vergl. ^ijtny; §. 32, Anm. 5). — 3, comm, hat
drei Mal die alte Pluralendung *]1 (wie öfter im Aram. und Samar.); "J^iSJTj sie
wissen 5 M. 8, 3. 16 (wohl zur Vermeidung eines Hiatus; ausserdem noch Jes.
26, 16); über )^ im Itnperf, s. §. 47, Anm. 4. Ein überflüssiges *ll^h ist beige-
fügt (nach arab. Orthographie, s. §. 23, 3, Anm. 3) Jos. 10, 24. Jes. 28, 12u. a.
6. Die AflEbrmativa rj (Pi) ''n, 13 sind für gewöhnlich unbetont, die mit
ihnen gebildeten Formen also MiVel (n^äjj u. s. w.), alle übrigen dagegen
Milra^ (§. 15, 2). Eine Veränderung der Tonstelle kann jedoch eintreten
a) durch die Pausa (§. 29, 4), sobald der verflüchtigte Vocal nach dem zweiten
Stammconsonanten durch dieselbe restituirt wird; so in rtüjD für f^Sog (ngä-|
f. ^:a3) und in si^op für ^Ijüg (nfi<5^ f. si&ba) — b) in gewissen Fällen nach
dem Wäw consecutivum Ferfecti (s. §. 49, 3).
§.45.
Infinitiv.
1. Der Infinitiv ist im Hebr. durch zwei Formen vertreten, eine
kürzere und eine längere; beide sind indess strenggenommen selb-
ständige Nomina (Substantiva verbalia). Die kürzere Form, der sog.
Infinitivus constructus (im Qal bbf^), steht in manigfaltigster Weise,
theils in Verbindung mit Pronominal- Suffixen, sowie als Regens
eines Substantivs im Genetiv oder eines Objects-Accusativ (§. 133),
theils in Verbindung mit Präpositionen (bbfjb zu tödten, §. 132, 2),
theils endlich in Abhängigkeit von Substantiven (als Genetiv) oder
von Verbis (als Accusativ des Objects). Dagegen beschränkt sich
der Gebrauch der längeren Form, des Infinitivus absolutus (im Qal
bitDg), auf die Fälle, bei denen es sich mehr um die Hervorhebung
des Verbalbegriffs in abstracto handelt, ohne Rücksicht auf Subject
oder Object der Handlung; am häufigsten steht der Infin. a1)sol.
als Accusativus adverbialis bei einem Verbum finitum von demselben
Stamm (s. das Nähere in der Syntax §. 131)\
Der Beweglichkeit und Vielseitigkeit des Inf. constr., sowie der
Steifheit und Unbeweglichkeit des Inf. abs. entspricht auch die
Vocalisation beider. Der letztere hat schlechthin unwandelbare
1 In den Paradigmen ist der Infinitivus constr, als Hauptform unter dem Namen
Infinitiv überhaupt voraogestellt.
102 2. Hauptth. Eormenlehre. 2, Cap. Starkes Verbum,
Vocale, während das ö des Inf. constr. verdrängbar ist (z. B. mit
Suffix: ''bp^ qötli, mein Tödten).
Seltenere Formen von starker Bildung sind im Inf. constr. des Qal:
a) bujip, z. B. "yyo liegen 1 M. 34, 7, ^ra sinken Pred. 12, 4; so besonders bei
Verbis, welche im Imperf. in zweiter Sylbe ä haben, oder bei solchen, deren
2. oder 3. Stammconsonant eine Gutturalis ist (häufig neben der gewöhnlichen
Form). Vor Suffixen lautet die Form iöf5=iöp oder mit Verdünnung des
ö zu » iüp, z. B. •'^^a Hi. 7, 19.
^) *^^P5 iiJ^d daraus verdünnt M^Op; «i^Op und M^ap (Femininformen zu i^j5
und ibpp, meist von intrans. Verbis und z. Th. neben Formen ohne Feminin-
endung in Gebrauch), z. B. rt^lü« «icÄ verschuldeny 3 M. 5, 26, nfijpü? hassen;
rtj'np sicÄ nahern 2 M. 36, 2, rtian scÄo/icn Ezech. 16, 5. (Dagegen ist in
rtian l M. 19, 16 urspr. a zu ^ umgelautet; vergl. Jes. 8, 11.)
Ueber den Gebrauch dieser Formen als Nomina verbalia s. §. 84, No, 10. 11,
2. Eine Art von Gerundium bildet der Inf. constr. mit der Prä-
position b: bbpb interficiendo, ad interficiendum; bisDb ad cadendum^
zu fallen.
Die Verschmelzung des b mit dem Inf. constr. zu einer gramm. Form
scheint durch den festen Sylbenschluss angedeutet (vergl. bbi^ mit DdgeS
lene in B = lin-pöl; also wohl auch liq-töl u. s. w.; dagegen Vßpa 6in*pÄö/Hi. 4,
13; i'B» 2 Sam. 3, 34). Ausnahmen nur 'pnjb') ^npi Jer. 1, 10, ni'T^ 47, 4
und nach einigen shbb 4 Mos. 21, 4; anderseits ^^ffn 1 M. 19, 21; 2 M. 12, 27.
1 Ohr. 4, 10.
§.46.
Imperativ,
1. Die Grundform des Imperativ bbp (bttp), also gleichlautend
mit dem Inf. constr. (§. 45), ist dieselbe, die auch der Bildung des
Imperfect zu Grunde liegt (§. 47)\ Sie stellt die zweite Person dar
und bildet ein Femininum und einen Plural. Die dritte Person
wird durch das Imperf. als Jussiv vertreten (§. 127, 3, c); auch die
zweite muss stets durch den Jussiv vertretea werden, wenn eine
Negation hinzutritt, z. B. bbf^ri bi< ne occidas (nicht bbjp bi^). Die
Passiva haben keinen Imperativ, wohl aber die Reflexiva, wie
Niph^al und Hithpa'eP.
2. Die Afformativa der 2. sing. fem. und der 2. plur. masc.
und fem. entsprachen durchaus denen des Imperfect (§. 47, 2).
* Auch der Itrf. absol. "wird, wie der griechische Inf., hisweilen für den Imperativ
^ehraucht (§. 131, 4, b), TJeher den Infin. übeihaupt vergl. Koch „Der semitische Inf."
(Schaffh. 1874).
2 Nur zweimal (Ez. 32, 19. Jer. 49, 8) findet sich ein Imper. im Soph., aber
4ler Bedeutung nach dem Beflezivum nahe stehend.
§. 46. 47. Imperativ. Imperfect und Flexion desselben. 103
Ebenso hat der Imper. der 2. masc. sing, mit dem Imperfect die
Verlängerung durch das sog. n— paragogicum gemein, wie ander-
seits gewisse verkürzte Formen derselben Person ihre Analogie im
Jussiv finden (§. 48, 5).
Anm. 1. Statt der Form bbJ5 (bisweilen woL^hplene iiöp; vor Maqqeph "^Op
mit Qämef chätüph) bilden die Verba med. e den Imper. nach der Form bop
(mit a, wie im Infin. und Imperf.; s. das Paradigma); ebenso eine Anzahl anderer
(jedoch nur intransitiver Verba, die im Perf. a haben, z. B. SDtt5 liegCf 2 Sam.
13, 5; Pausa ^a^tü (wiederum entsprechend dem Imperf, SSIÖ^).
2. Seltener findet sich in der ersten Sylbe der Femininform des Sing, imd
der Masculinform des Plural, welche übrigens mit S^wä mobile zu sprechen
sind (qt^^lt, qt^lü^ daher ''DBttS u. s. w. ohne Däg. lene ; doch vergl. *^öÖfc{ Jer. 10,
17 und in derselben Lautverbindung ^'Öiütn Jes. 47, 2), statt des t ein öy z. B. ''D^TJ
herrsche Kicht. 9, 10; siD)Ö» ziehet Ez. 32, 20. Diese Zurückwerf ung des urspr.
ü der zweiten Sylbe (denn ö ist aus u getrübt) wäre eigentlich das Regelmässige
und die Formen mit t beruhen nur auf einer Abschwächung des charakteristi-
schen Vocals. — Die Fausa der 2. plur. masc. lautet wie ^l'nta 1 Kön. 3, 26;
von 5>a^ = !|3?^)Ö u. s. w., elTenso von 2. sing, fem.' in Pausa '^'^ä? Jes. 23, 12
(sogar ausser der Pausa ^^aiOj? 1 Sam. 28, 8 im KHMb); von h»b = 'irraiö
Joel 2, 21.
3. In der 2 fem. plur. findet sich einmal l^io^ 1 Mos. 4, 23 (für njÄttJ) mit
Abfall des In-^ und Einsetzung eines Hülfs-Vocals. Statt des abnormen )Vnp
2 Mos. 2, 20 (für hJfi^'niD) ist vieUeicht, wie Ruth 1, 20, ^iK'np zu lesen.
§.47.
Imperfect und Flexion desselben ^
1. Die Personen des Imperfect werden im Gegensatz zu denen
des Perfect in der Weise gebildet, dass abgekürzte Formen des
Personal-Pronomen (Praeformaiivä) vor den Stamm und zwar vor
t * Der Name Imperfect ist hier im geraden Gegensatz zum Perfect und in weiterem
Sinne zu nehmen, als in der lat. und griech. Grammatik. Das hebr. (semitische) Perf^
bezeichnet im Allgemeinen das Abgeschlossene, Yollendete und Vergangene, das Ge-
schehensein imd das Gewordene, zugleich aber auch das als vollzogen Yorgestellte, sollte
es auch in die Gegenwart hineinreichen oder gar in WirkUchkeit noch zukünftig sein.
Bas Impf, beschreibt dagegen das Eintretende, noch Unvollendete und Andauernde,
das eben Geschehende, das im Werden Begriffene und daher auch das noch Zukünftige,
aber ebenso auch das wiederholt oder in zusammenhängender Folge Geschehende in
der Vergangenheit (latein. Imperf.). Aus dem Obigen ergieb^ sich, dass die früher üb-
hche Bezeichnung des Imperf. als Futurum nur eine Seite des Begriff hervorhebt.
Ueberhaupt hat die Uebertragxmg der indogermanischen Tempus-Namen auf die semi-
tischen Tempora, wie sie durch den Einfluss der griech. Grammatiker von den Syrern
und nach deren Vorgang von den Arabern, dann von den jüdischen Gelehrten vollzogen
wurde, mancherlei falsche Auffassungen mit sich gebracht. Dem semitischen Tempus-
begriff, der das Geschehen nur unter dem Gesichtspunkt der vollendeten oder unvoU-
104 2. Hanptth. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Yerbum.
die abstracte Stammform (bbj5) treten. Indem jedoch der Ton auf
dem charakteristischen Vocal der Stammform festgehalten wird
oder sogar (in der 2. fem, sing., der 3. und 2. masc. plur.) auf die
Afformativa übergeht, zeigen sich die Praeformativa des Imperf. bei
weitem stärker verkürzt, als die Afformativa des Perfect, so dass
überall nur Ein Consonant (% n, Ä, 5) übrig geblieben ist. Da aber
dieses mit der Stammform verwachsende Präformativ nicht immer
hinreichte , zugleich die Unterschiede des Genus und Numerus zu
bezeichnen, so musste diese Unterscheidung bei mehreren noch
durch besondere Afformativa bewirkt werden. Vergl. die Tabelle
§. 40, 2,
2. Die Ableitung und Bedeutung sowohl der Praeformativa,
als der Afformativa ist meistens noch deutlich.
In der ersten Person bbfpJÄ, Plur. Vüf55, ist » aus ^»5^5, 5 aus WJ
abgekürzt, und hier bedurfte es keiner Bezeichnung des Genus und
Numerus durch eine besondere Endung. Was die Vocalisation an-
belangt, so weist das Arabische auf die Grundformen 'äqtül und
näqtül hin; das i der 1. Plur. ist somit (wie in den übrigen Prae-
formativen) aus a verdünnt. Das S^göl der 1. Sing, erklärt sich
wohl aus der Vorliebe des fc^ für diesen gefärbten Laut (nach QimcM
aus dem Bestreben, den Gleichklang von bbj?iit und bbj^";, welches
letztere man darnach gleichfalls iqtöl gesprochen hätte, zu ver-
meiden).
Das t\ praeformativum der zweiten Personen (bbf^ri, Grundf.
täqtül u. s. w.) ist ohne Zweifel auf das t\ von nrii?, DI?JÄ u. s. w. zurück-
zuführen, das *»-;- afform. der 2. fem. Sing. '»'bpj5F\ auf die Feminin-
endung in '»Pii? (s. §. 32, Anm. 4); das ^ afform, der 2. plur. Masc.
^bPjPri (vollständiger "j^, s. Anm. 4) ist Bezeichnung des Plural, wie
in der 3. Pers. und schon im Perfect (§. 44, 1), hier auf das Mascul.
beschränkt^, während das afform, nj (wofür auch •}) der 3. und
endeten Handlung anschaut, ist das indogerm. Fachwerk dreier ZeitspHaeren (Yer-
gangenh., Gegenw., Zuk.) von Haus aus fremd. — In der Bildungsweise d^ beiden
Tempora zeigt sich ein Unterschied besonders darin, dass im Perfect der Yerbalstamm
vorangeht und die Fersonenbezeichnimg wie eine nachträgUche Bestimmung hinzutritt,
im Impf, hingegen das Subject, von welchem die Handlung ausgeht oder ein Zustand
ausgesagt wird, durch ein voranstehendes Pronomen ausgedrückt wird. S. das Weitere
in der Syntax §. 125 ff.
1 Dieses ist auch das eigentliche Qenua der Pluralsylbe ^n, ^. Im Perf. wird
sie zwar im Hebräischen für beide Geschlechter gebraucht, in den verwandten Sprachen
jedoch auch dort nur für das Masadinumy z. B. im Syr. g^^äUtn, neben der Feminin-
farm q^fäUn, im Arab. qätälü, Fem. qätälnäj Aeth. qätäl'Ct, qätälä.
§. 47. Imperfect und Flexion desselben. 105
2. fem. Plur. entweder auf nsn eae und nsnfcC vos (fem.) oder auf
eine alte Endung des Feminin-Plurals (aram. •}— ) zurückweist.
Die Praeformativa der dritten Personen (^ im Masc. bbp/, Grdf.
jäqtül^ Plur. ^btDj:'^, GvdiL jäqtülü\ n im i^^w. bbfjn, P/wr. njVtäpjri)
haben noch keine befriedigende Erklärung gefunden. Bei D könnte
man noch am ehesten an die urspr. Femininendung t\-^ der Nomina,
sowie der 3. Sing. fem. Perf. denken, lieber die Afformativa ^i ("p)
und n3 s. o.
T
3. Der charakteristische Vocal der zweiten Sylbe wird vor den
vocalisch anlautenden betonten Aflformativen zu S'tvä verflüchtigt,
hält sich dagegen (in der Tonsylbe) vor dem tonlosen Afform. nj.
Also ^'JtDl^ri, ^5tDf5% 'iStDfjri (in Pausa dagegen ^^Vtäjjn u. s. w.) njVtSjpri.
Anm. 1. Als Dehnung eines urspr. ü in der Tonsylbe ist das ö der zweiten
Sylbe (wie im Inf, constr, und Imper,) nur tonlang (§. 9, No. 10, 3). Daraus
folgt: a) dass es nur ausnahmsweise, wenn auch ziemlich häufig, plene ge-
schrieben wird; h) dass es vor Maqqeph in Qänüf'Chäfüph übergeht, z. B.
D^"aFi3'^^ und er schrieb daselbst Jos. 8, 32; c) dass es vor den betonten AflPor-
mat. "— :- und *! verflüchtigt wird (s. o. No. 3). Oanz abnorm sind die drei
Beispiele, welche statt der Verflüchtigung zu S^tod langes ü aufweisen: S|0*lö^
tih 2 Mos. 18, 26, unmittelbar vor grosser Pausa, aber nach Qimchi (ed. Rütenb.
pg. 18*») gegen unsere Ausgaben mit dem Ton auf der Ultima; ebenso 'Vb
rwa "»"J^arn Buth 2, 8; D|n!ia^ (in grosser Pausa) Spr. 14, 3. In den beiden
ersten FäÜen ist vielleicht siöiBttJ"« und '^^'iwn (für «löBttr u. s. w.) kraft eines
Zurückwirkens der Pausa beabsichtigt, wälurend das ^1 Spr. 14, 3 nur als laut-
liches Aequivalent für (vergl. z. B. Ez. 35, 6) erklärt werden könnte.
f 2. Dieses 5 findet sich fast ausschliesslich nur bei den Verbis med. Ä. wie
büp. Die Intransitiva med. E erhalten im Impf, ä (Päthäck), z. B. bia, b^a*^
gross werden] auch von med. wie ')t:)3 klein sein lautet das Imperf. "j^"^.
Zuweilen existiren beide Formen neben einander so, dass die mit ö transitive,
die mit ä intransitive Bedeutung hat, z. B. ^brp^ er schneidet ab, 1S)3^ er ist ab'
geschnitten d. i. kwrz; ttJbn Impf, ö: besiegen^ Impf, ä: hinfaUig sein^ 2 M. 17,
13. Hiob 14, 10. Seltener stehen beide ohne Unterschied, z. B. *Tf^*] und "?pö^
er beisst, ^5^!) ^^^^ Y^'^ ^^ i^t geneigt (doch trans. = er biegt nur letzteres
Hiob 40, 17). Bei einigen Verbis *^'B (§. 69, 1) u. «'B (§. 68, 1) findet sich statt
ä oder ö wandelbares Seri in der zweiten Sylbe ; ausserdem nur in )ty] t, IJ^i"^
von )T\< geben. Wir nennen diese drei Arten von Imperfect-Formen. nach ihrem
Charaktervocal Impf ö. Impf, J., Impf E,
1 Die gewöhnliche Ableitung des "^ aus dem 1 des Pron. ^^^ mit Vergleichung
von S^; für 3^1 (§. 69) hat wenig für sich, erklärt auch nicht das Jöd praeform. des
Plurals. Bödiger vennuthete, dass ehedem ein entsprechendes Pronomen der 3. Person
(ja?) existirt habe, und vergleicht amhar.^'^A (dieser) und Ja (welcher), vorausgesetzt,
dass diese altsemitisch seien. Beachtung verdient übrigens, dass im Arab« und West-
aram. Jod auch als Praeformatlv der 3 Plur. fem. erscheint (s. u. Anm. 3.)
106 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Yerbum.
3. Für die 3. plw, fem. t^Aü^X^ kommt dreimal (wie zum Unterschiede von
der 2. Person) die Form 'ijfelj^ vor, mit dem Praform. *^ (wie stets im West-
aram., Arab., Aeth , Assyr.) : 1 M. 30, 38. 1 Sam. 6, 12. Dan. 8, 22. Dagegen
scheint Md^)3Pi in einigen Fällen missbräuchlich geradezu für das Fem, der
3. P. oder das Mose, der 2. P. Sing, gesetzt zu sein, wie MjnblOFi Bicht. 5, 26
(wo jedoch wahrscheinlich MirrVvdri zu lesen ist), und Obad. 13 (für 2. Mose,
Sing,, nach Ohh. verstmnmelt aus 1J nblöp); vergl. Jes. 28, 3 (27, 11?). Hiob
17, 16. Bei dieser geringen Anzahl von Beispielen ist man kaum berechtigt,
in den genannten Stellen die Beste einer emphatischen Imperfect- Bildung zu
finden (analog dem Modus energicus I mit der Endung ännä im Arab.). — Für
ttj steht häufig (bes. im Pentateuch u. meist nach Wäio consectU,, s. §. 49, 2)
bloss J nä, z. B. 2 M. 1, 18. 19. 15, 20, im Arab. stets nä. Yom starken Yerb
ist nach Elias Levita ^*)^2^tn (2 Sam. 13, 18) das einzige Beispiel dieser Art.
Eine vereinzelte Anomalie ist MS'^iiaAtn^ sie waren hoch Ez. 16, 50 (mit ein-
geschobenem *^-::- nach Art der Verba 5"5 und y'5 §. 67, 4. 72, 5); nach Ohh,
ein Fehler, der durch die nachfolgende Form veranlasst ward.
't* 4. Statt der Plural-Formen auf ^l finden sich nicht selten, bes. in den älteren
Büchern, Formen mit der vollständigeren Endung "j^, meist mit merklichem
Nachdruck, daher am häufigsten am Ende der Sätze (vor grosser Pausa), wo-
bei gewöhnlich zugleich der Yocal der zweiten Sylbe festgehalten ist. So ent-
stehen volltönende Formen, wie 1^^^^? sie sammeln Ps. 104, 28, "fll^'y^ sie zittern
2 M. 15, 14, r?9^ ^^ '^ hören 5 M. 1, 17. Ausserhalb der Pausa z. B. Ps.
11, 2: n^ y^^TT.* vgl. 4, 3. IM. 18, 28. 29. 30—32. Jes. 8, 12. 1 Sam. 9, 13.
In einigen dieser Beispiele mögen euphonische Gründe mitgewirkt haben (sicher
z. B. 1 Sam. 9, 13); dass jedoch vor allem die Pausa einen Einfluss auf die
Bestituirung dieser alten volleren Endung ausgeübt hat, erhellt deutlich aus
Jes. 26, 11 : sittb'»'J *itrT*^ l^^tir» ba sie schalten nicht: mögen sie schauen und sich
schämen. Alles dies gilt auch für die entsprechenden Imperfectformen der ab-
geleiteten Gonjugationen ^ Im Aram. und Arab. ist diese ursprünglichere
Endung *p (altar. ünä) die herrschende ; doch ist sie in der arab. Yulgärsprache
gleichfalls zu ü geworden. — Mit angehängtem M (nach arab. Orthographie,
§. 44, Anm. 4) findet sich im Impf, nur Jer. 10, 5: K^bl*^: doch ist die Form
wohl nur irrthümliche Metathesis für ^XiZp}*^} veranlasst durch das vorher-
gehende Mitoj.
5. Entsprechend dem )^ für ^ tritt in der 2. Fem. Sing., wenn auch viel
seltener, die vollere Endung I'^-t- (wie im Aram. und Arab. ; altar. tnä) für "»-^
auf, wiederum gewöhnlich in grosser Pausa und fast überall mit Festhaltung
des Vocals in der vorletzten Sylbe; vergl. T^pain Buth 2, 8. 21, vgL 3, 4. 18.
1 Sam. 1, 14. Jer. 31, 22. Jes. 45, 10.
6. Ueber die Bestituirung des verflüchtigten 5 der Formen ^'^öp^ u. s. w. in
Pausa s. o. No. 3; dem entsprechend restituiren auch die Imperfecta mit ä
diesen Yocal in Pausa und dehnen ihn zugleich (als Tonvocal) zu ä, also z. B.
'^^^^Pi, ^^•1^'). Diese Einwirkung des Pausal- Tones erstreckt sich sogar auf
1 Zu bemerken ist, dass die Chronik öfi;er das Nun weglässt, wo es die Parallel-
fltelle in den BB. der Könige bietet; s. 1 Kön. 8, 38. 43, vgl. 2 Chr. 6, 29. 33. —
1 Kön. 12, 24. 2 Kön. 11, 5, vgL 2 Chr. 11, 4. 23, 4.
§. 48. Verkürz, u. Verläng, des Impf. u. Imp., Jussiv u. Cohortativ. 107
die Formen, welche keine Afformatlva haben, z. 6. ^^!i^1 lautet m Pausa bn3i^1.
Nnr die volleren Formen auf ün und in haben den Ton stets auf der Endsylbe
(die Yocale ü und $ in geschlossener Ultima gestatten nie die Zurückziehung
des Tones).
§.48.
Verkürzung imd Verlängenmg des Imperfect und des Imperativ.
Jussiv und Cohortativ.
1. Einen gewissen Ersatz für den Mangel an besonderen Formen
für die Tempora relativa und gewisse Modi des Verbs bieten einige
Veränderungen, welche an der Form des Imperfect vorgenommen
werden, und dann beständig oder doch fast stets eine bestimmte
Nuancirung der Bedeutung ausdrücken.
2. Man unterscheidet nämlich von der gewöhnlichen Form des
Imperfect noch eine verlängerte (Cohortativ-) und eine verkürzte
(Jus$iv-)Form desselben^. Die erstere findet sich (mit wenigen Aus-
nahmen) nur in der ersten, die letztere mehr nur in der zweiten
und dritten^ seltener auch in der ersten Person, üebrigens verbot
im Hebräischen nicht selten die Rücksicht auf die Gesetze der Be-
tonung und Sylbenbildung , den Jussiv durch eine wirkliche Ver-
kürzung der Form kenntlich zu machen; derselbe fällt daher häufig
mit der gewöhnlichen (Indicativ-) Form des Imperfect zusammen.
Im classischen Arab. ist der Unterschied fast überall deutlich; man unter-
scheidet dort neben dem Indicativ jäqtülü noch a) einen Subjunctiv jäqtülä;
li) euien Jussiv, jäqtül; und c) einen doppelten sogen, modus enerfficus des
Impf., jäqtülännä und jäqtülän^ in Pausa jäqtülä, welche letztere Form somit
dem hehr. Cohortativ entspricht.
3. Der Charakter der Cohortativ-F orm besteht in einem an die
erste Person angehängten langen ä n— , z. B. nbpfjfc? aus bbfJÄ
(vergl. das verwandte n— der Richtung am Nomen §. 69, 2 a), Sie
kommt in allen Conjugationen und allen Classen des starken und
schwachen Verbi (ausser, wie natürlich, in den Passivis) vor, und
die Endung n— hat den Ton in allen den Fällen, wo ihn die Aflfor-
mativa ^ und ^-^ haben. Wie vor diesen Endungen der wandelbare
Vocal der letzten Sylbe zu S'^wä verflüchtigt wird, so auch vor dem
n— cohort.^ z. B. im Qal ty\)2l6^ (ich will wahren), im Pi, fl^riii
{wir wollen zerreissen) Ps. 2, 3; dagegen hält sich der unwandel-
bare Vocal der Endsylbe als Tonvocal vor dem n— , also z. B. im
1 Im Perfect wird für die entsprechenden Verhältnisse ledigUch die einzig vor-
liandene Form verwendet, die auch den Indicativ ausdrückt (s. §. 126, 5).
108 2. Haupttb. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Yerbum.
Hiph. 1T\'^\i1\^ (ich will preisen). Endlich wird (wie vor ü und i)
auch der verflüchtigte Vocal in Pausa als Tonvocal restituirt; zu
dem Cohort. irnißH^ lautet also die Pausa n*nbüK (Ps. 59, 10).
Die Abstumpfung des »i — zu \n-^ findet sieb nur 1 Sam. 28, 15 und an der
3. Pers. Ps. 20, 4 (dort in einer durch nacbfolg. Dägei f. conjunct. geschärften
Sylbe). Ausserflem findet sich <ri—^ cohort. an der dritten Person: Jes. 5, 19
(zweimal); Ez. 23, 20 (und darnach auch V. 16 im Q^ri gefordert, beide Male
übrigens ohne Einfluss auf die Bedeutung, wie auch Spr. 1, 20 und 8, 3). Wahr-
scheinlich gehört hierher auch Hi. 11, 17, obschon dort JiBSJtJ mit Qimchi auch
als 2. masc. betrachtet werden könnte. Mehrfach abnorm ist »nrifc<l5iP| 5 M. 33.
16 (für rwiäxn = fc^hlj). Uebrigens ist in einigen der genannten Stellen die Mög-
lichkeit nicht ausgeschlossen, dass das bedeutungslose !t-^ als zweite (pleo-
nastische) Femininbezeichnung zu betrachten ist.
Der Cohortativ drückt die Richtung des Willens auf eine Hand-
lung aus, und bezeichnet somit vorzüglich eine Selbstermunterung
(in der 1. plur. zugleich eine Aufforderung an andere), einen Ent-
schluss, oder einen Wunsch (als Optativ) u. s. w. (s. §. 128).
4. Der allgemeine Charakter der Jussiv-Form des Imperfect ist
eine Beschleunigung der Aussprache, verbunden mit der Neigung,
den Ton von der Endsylbe zurückzuziehen, um so die Emphase des
Befehls gleich in der ersten Sylbe zum Ausdruck zu bringen. Dieses
Bestreben hat in gewissen Formen sogar eine erhebliche Verkürzung
des Wortendes bewirkt, so dass der Ausdruck des Befehls auf eine
einzige Sylbe concentrirt erscheint. Anderwärts muss sich jedoch
der Jussiv mit einer Verkürzung des Vocals der zweiten Sylbe be-
gnügen, ohne demselben den Ton entziehen zu können, und sehr
häufig gestattet die Beschaffenheit der Form überhaupt keine Ver-
änderung (s. o. No. 2). Doch ist nicht unmöglich, dass sich auch
in einem solchen Falle der Jussiv in der lebendigen Rede durch
andere Betonung von dem Indicativ unterschied. Im starken Verbum
ist der Jussiv äusserlich nur im HiphHl vom Indicativ geschieden
(Juss. bttjP^, Ind. b^'Pfj;;); ausserdem im Qal und HiphHl der Verba 1^5?
(nb^ und tra^, Ind. ri^Ä^ und n^^'Qj) und in allen Conjugationen der
Verba n"b, wo nach der Abwerfung (Apocope) der Endung n-7- im
Qal und Hiph. sogar einsylbige Bildungen entstehen, mit oder ohne
Hülfsvocal unter dem zweiten Stammconsonanten, z. B. Qal Ind.
Thy^. Juss. b^^: Hiph. Ind. r\b^\ Juss. b^^: aber auch im Pi'el is*i
• • •* •• •• •
vom Indic. n?^*] (sogen. Imperfecta apocopata). Doch fallen auch
hier sämmtliche Pluralformen des Jussiv mit denen des Indicativ
zusammen, nur dass im Jussiv die vollere Endung y\ ausgeschlossen
ist. Ebensowenig können die Formen der 2. Pers. Sing, fem., wie
§. 49. Perfect und Imperfect mit Waw consecativam« 109
''b^'tDpP, ^^tnwri, ^^bari u. s. w., im Jussiy verändert werden, desgleichen
alle sowohl Singular- als Plural-Formen, welche mit Suffixen ver-
bunden sind, z. B. *^?r)*^W als Ind. Jer. 38, 15, als Jussiv 41, 8.
Die Bedeutung dieser Form ist der des Cohortativ ähnlich, nur
dass sich im Jussiv der Befehl oder Wunsch fast ausschliesslich
auf die 2. oder 3. Pers. erstreckt, üeber besondere Anwendungen
der Jussivform, z. B. in hypothetischen Sätzen (sogar in der l.Pers.)
s. §. 128, 2.
5. Der Imperativ lässt, entsprechend seiner sonstigen Verwandt-
schaft mit dem Imperf. in Form und Bedeutung, dieselbe Art der
Verlängerung (durch n— , arab. Imp. energ. mit der Endung -ännä
oder --an, in Pausa -4) und der Verkürzung zu. So lautet im Qal
des starken Verb um die Verlängerung zu ibtö: T\yatb {iömfrä^ vergl.
Sbpp qt^li^ §. 46, Anm. 2) bewache; zu IDTÜ: HMTÜ liege; der verkürzte
Imp. bei den Verbis n^, z. B. im Pi^el b5 aus rta. Im ffiphHl wird
das t der zweiten Sylbe auf e reducirt, wenn die Sylbe geschlossen
ist, z. B. bpfjii; dagegen hält sich i in offener Sylbe, z. B. ^^b^njJJH
(beide Fälle ganz so, wie im Jussiv). Die Nuancirung der Bedeutung
ist bei den Imperativen mit n— nicht immer so merklich, wie bei
den Cohortativ-Formen des Impf., doch steht die längere Form
häufig mit Emphase, z. B. D^p stehe auf, n^ü^p auf! in gieb, n^ri
gieb her!
§. 49.
Perfect und Imperfect mit Waw consecutivum.
1. Der Gebrauch der beiden Tempusformen ist, wie die Syntax
des Weiteren lehrt (§. 126. 127, vergl. oben §. 47 Note), keineswegs
auf den Ausdruck der Vergangenheit oder Zukunft beschränkt. Zu
den auffallendsten Eigenthümlichkeiten der hebräischen Consecutio
temporum} gehört aber die Erscheinung, dass bei der Darstellung
einer Reihe von vergangenen Ereignissen nur das erste Verbum im
Perfect steht und sodann in Imperfectis fortgefahren wird, umge-
kehrt aber bei der Darstellung einer Reihe von zukünftigen Ereig-
nissen mit dem Impf, begonnen und in Perfectis fortgefahren wird.
2 Kön. 20, 1 : In jenen Tagen erkrankte (Perf.) Hiskia . . und es kam
(Impf.) zu ihm Jesaia . . und sprach (Impf.) zu ihm u. s. w. Dagegen
1 Die übrigen semitischen Sprachen zeigen diese Eigenthümlichkeit nicht, ausge-
nommen das dem Hebräischen nächstverwandte Phönicische, und selbstverständlich auch
das transjordanische (moabit.) Hebräisch der M§sa^ -Inschrift.
110 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Yerbum.
Jes. 7, 17: Bringen wird (Impf.) der Herr über dich . . Tage, wie
sie u. 8. w. 18. Und es wird geschehen (Perf.: nj«^l) an jenem Tage . .
Dieser Fortschritt in der Zeitfolge wird herrschend durch ein be-
deutsames und^ das sog. Wäw consecutivum^, bezeichnet, welches an
sich zwar nur eine Abart' des gewöhnl. Wäw copulativum bildet,
zum Theil aber (im Imperf.) mit einer sonst ungewöhnlichen
Yocalisation erscheint. Hierzu kommt, dass die mit Wäw consec.
zusammengesetzten Tempusformen zum Theil einer veränderten
Betonung und in Folge dessen leicht auch anderweitigen Verände^
rungen unterliegen.
2. Das Wäw consecutivum Imperfecti wird a) mit Päthäch und
folgendem Bägel forte ausgesprochen, bbfj'jl und er tödtete, yot dem
K der ersten Person Sing, (nach §. 22, 1) mit Qäme^, bbpfcJJ und ich
tödtete; im Praeform. *; fällt das BägH f. (nach §. 20, 3 ft u. Note)
fast immer aus. V) wo eine Verkürzung der Imperfect-Form mög-
lich ist (vergl. §. 48, 4), tritt dieselbe nach Wäw consec. in Kraft,
z. B. im Jliph. bttj:??;) (§. 53, Anm. 4). Das Bestreben, den Ton von
der Endsylbe zurückzuziehen, wirkt nach Wäw consec. sogar noch
stärker, als im Jussiv; mit der Zurückwerfung des Tons auf die
Paenultima ist dann nothwendig die möglichste Verkürzung des
Vocals der zweiten Sylbe verbunden, da derselbe nun in tonlose
geschlossene Sylbe zu stehen kommt, z. B. D^pJ, Juss.. DpJ, mit Wäw
consecut. DpfD und er stand auf (§. 67, Anm. 2 u. 7. §. 68, 1. §. 69.
Anm. 3. §.'71. §. 72, Anm. 4 u. 7. §. 73, Anm. 2)^ Nur bei der
ersten Person, zumal im Singular, ist die Zurückziehung des Tones
und selbst die Reducirung des langen Vocals in der zweiten Sylbe
(ö zu ö, i zu e) nicht gewöhnlich , auch die Apocope bei den n"b
seltener, z. B. stets D'lpfcJI (wofür orthogr. auch Dpfcjll) und ich stand
^ Dieser Käme drückt am besten das obwaltende syntaktische Yerhältniss aus,
denn durch Wäw consec, wird stets eine Handlung als direkte oder wenigstens zeit-
liche Folffe einer vorangegangenen Handlung dargestellt. (Wenn ganze ]^ücher [3 u.
4 Hos., Jos. Bicht. Sam. 2 Eon. Ez. Buth Esth. Neh. 2 Chron.] mit Imperf. consec.,
andere [2 Mos. 1 Kön, Ezra] mit Wäw copul. beginnen, so soll damit eben eine enge
Verbindung mit den [jetzt oder ursprünglich] ^Vorangehenden Geschichtsbüchern her-
gestellt werden; vergl. dagegen den selbständigen Anfang des Hiob und Dan.) Bein
äusserlich ist die fiiiher übliche Bezeichnung des "Wäw consec. als Wäw conversivvm,
weü es die Bedeutung des betr. Tempus jedesmal in die entgegengesetzte verwandle
(sc, nach früherer Aufßaussung das Futur, ins Praeter, und umgekehrt).
2 Auch die Plural-Formen auf y^ kommen nach dem Wäw consecut, seltener vor,
doch vergl. yOT^T^ Bicht. 8, 1. 11, 18. Amos 6, 3. Ezech. 44,8. 5 M. 4, 11. 5, 20;
niemals findet sich nach Wäw consec, die 2. fem. ßing. auf y^-T»
§. 49. Perfeot und Imperfect mit Waw consecutivum. 111
auf; Hiph. D*^f?l$5 ; V^JÄ^KI und ich sah (häufiger als »n&j). Dagegen
wird hier öfter, zumal in den späteren Büchern, die Cohortativ-
Form mit der Endung n— gebraucht, z. B. nnbÖKI und ich sandte,
1 M. 32, 6. Rieht. 6, 9. 10. Ps. 3, 6. Nehem. 27 13. 5, 7. 8. 13.
6, 11. 13, 7 — 11 u. s. w. (z. Th., wie Ps. 3, 6, nicht ohne eine ge-
wisse Emphase des Ausdrucks). — Weiteres s. §. 129.
t Seiner Bedeutung nach ein verstärktes Watr copulativufn schliesst sich dieses
^^ in der Aussprache derjenigen Form an, welche sich im Arah. auch in der
gewöhnl. Oopula (wä) erhalten hat. Die enge Yerhindung dieses wä mit dem
folg. Oonsonanten zog im Hehr, die Dagessirung des letzteren nach sich, zu-
mal sich ä in offener Sylhe nicht hätte halten können. Vergl. ^Tfla, fTBS, tTm\
(f. frab), wo die Präpositionen 21, S, b auf dieselbe Weise eng mit ho verbun-
den sind.
Die Zurückziehung des Tones findet sich auch in ähnlichen Verbindungen,
wie tm^ (für Mab). — Das Zusammentreffen zahlreicher Consecutiv 'formeux
mit den Jussiv-iormen derselben Gonjugation darf nicht dazu verführen, eine
innere Verwandtschaft beider Modi anzunehmen. Vielmehr wird bei den
Gonsec.-formen die Vocalverkürzung {resp, die Zurückziehung des Tons) ledig-
lich durch die Lautverstärkung der Praeformativsylbe bewirkt, bei den Jussiven
dagegen beruht sie auf dem Charakter der Form selbst, l
3. Dem }Fäw consec. Imperfecti steht gegenüber das Wäw etm--
secutivum Perfecti, durch welches Perfecta als die zukünftige Folge
von Handlungen oder Ereignissen hingestellt werden, die unter dem
Gesichtspunkt der unvollendeten Handlung (also im Imperf., Imper.
oder selbst Partie.) vorhergegangen sind. Dieses Wäw ist seiner
Form nach ein gewöhnliches Wäw copulativum und theilt daher
auch die verschiedenen Vocalisationen desselben (i, «i, j z. B. 2 Kön.
7, 4, 5); z. B. n^ni (nach einem Impf. u. s. w.) und da geschieht es =«
und es wird geschehen: doch hat es die Wirkung, dass in gewissen
Verbalformen der Ton von der Paenultima in der Regel auf die
TJliima geworfen wird, z. B. ^vdS'n ich bin gegangen, Consec. -Yorm:
'TiDbSi*] und ich werde gehen Rieht. 1, 3 (coordinirt mit einem andern
Per f. consec, welches Consecutiv eines Imper. ist); Hb*'^!!?!» Oons.:
•l5*''5ia«7l ww^ sie wird theilen 2 M. 26, 33 (doch gehört diese Ent-
tonung eines i in zweiter Sylbe schon zu den Ausnahmen; vergl.
u. lit, h). Näheres über den Gebrauch s. §. 126.
"Wie obiges erste Beispiel zeigt, hält sich das Qäm^ der ersten Sylbe im
starken Perf. consec. Qal, wie vorher im Vorton, nunmehr im Gegenton (da-
her nothwendig mit Metheg versehen). Dagegen wird das ö der zweiten Sylbe
1 Die Meinung früherer Grammatiker, wonach ''t:f5^5 durch Zusammenziehmig
aus ^öp"^ hji*i (= MJii) entstanden sein sollte, welches man erklärte : es geschah (dass)
er tödtete, hat nur den "Werth eines Curiosumsj ebenso die Ableitung aus ?ü|3^ ^?7V
IV2 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. tarkes Verbum.
bei den Yerbis med. 5 nach Yerlnst des Tones zu ö. z. B. ^hy^^ 2 Mos. 18,
23. — Die Fortrückung des Tones nach dem Wäw consec. Perf, ist jedoch nicht
consequent durchgeführt. Sie unterhleiht namentlich a) immer in der 1. pL,
z. B. Wa^JJI 1 M. 34, 16; h) meistens auch (wenigstens im ^aQ^bei den Verhis
Ä"i und n"i, z. B. n*^Ö5'; 2 M. 26, 4. 6. 7. 10 ff.; nur vor nachfolgendem U< wird
häufig aus orthophonischem Grunde sogar der durch Contraction lauge Yocal
im Perf. QcU jener Verba enttont, z.B. hti hnOIH 1 M. 6, 18. c) heständig, wenn
ein solches Perfect in Pausa steht, z. B. rtrsb*] 5 M. 11, 16, und häufig auch
vor einer unmittelbar darauf folgenden Tonsylbe (nach §. 29, 3, b), wie JTpa^JJI
rm 6 M. 17, 14; vergl. 23, 13; Arnos 1, 4. 7. 10. 12 (doch auch na T}'^'ätl'\ 5 M.
21, 11. 23, 14. 24, 19). Anderwärts findet die Zurückziehung des Tones sogar
vor dem Metkeg des Gegentones statt, z. B. Zeph. 1, 17.
§. 50.
Vom Particip.
1. Qal hat ein doppeltes Particip ium: ein Part, activum, nach
seiner Form Pö'el (b?ö) genannt, und ein Part, passivum^ Pä'ül
Letzteres ist ohne Zweifel ein XJeberbleibsel von einer Passivform des Qal,
welche im Arab. noch vollständig vorhanden, im Hebr. aber verloren gegangen
ist. In ähnlicher "Weise sind im Aram. die Passiva des Pi'el und Hiph'il bis
auf die Participialformen verloren gegangen.
2. Bei den intransitiven Verbis med, e und med. o triflft die
Form des Partie, activ. im Qal mit der 3. Sing. Perf. zusammen,
z. B. l/t^ schlafend, von ^tD^; n'ÜJ (nur orthogr. verschieden vom
Perf. nh^) fürchtend, (Vergl. die Bildung des Part, im Niph.,
§. 51, 1.) Dagegen hat das Particip der Verba med. a die Form
büp; das b derselben ist durch Trübung aus ä entstanden und da-
her unwandelbar, vergl. §. 9, 10, 2. Die Form btDp, welche (mit
zwei wandelbaren Qämi^) den Formen )16^ und nä^ entsprechen
würde, ist nur als Nomen verbale gewöhnlich, vergl. §. 84, 1. Von
anderer Art ist die Bildung des Part, im Pi'el, Hiph% Hithpa'eL
3. Die Bildung des Feminins (nbtpp oder rttjp) und des Plurals
entspricht der der übrigen Nomina (§. 87. 94).
Anm. 1. Aus Obigem ergiebt sich: das ä der Form ')1^^ ist aus ä gedehnt,
folgUch wandelbar (z. B. Femin,: «i3^^); das o von i^ dagegen ist aus im-
wandelb. cL getrübt. Im Arab. entspricht der Foi-m qätel das Adject. verbale
1 Die jüdischen Grammatiker nennen das Partie, act. auch *^515'^3 (Mittelwort)|
jedoch nicht im Sinne der latein. Benennung, sondern sofern es seiner Bedeutung^
nach (als partic. jprae^en«) die Mitte halte zwischen Praeter, tmd Futurum; dem *^pi3*^ia
stellen sie dann die Passivform (^^&) als Part. jprae^enYum. gegeuüber.
§.51. Niph'al. 113
nach der Form qi^, dem qdfel das Partie. qdtKl. In beiden Fällen ist also
das € der zweiten Sylbe aus i gedehnt, somit wandelbar (z. B. idp Plur.: &^^19^;
'ras, Stat. constr. Plur. ^"2^)' — Abnorm erscheint statt der Form qotel Ps.
16, 5 '?^*'aiP^; doch wäre möglich, dass vielmehr ^*^TQ'^V\ (mit incorrecter Plene-
Schreibung) gemeint ist (vergl. a*^b 2 Kön. 8, 21) oder auch Imi>erf. Hiph.
von tpa"!. Die Form t(^i\ welche Jes. 29, 14. 38, 5. Fred. 1, 18 scheinbar als
Partie, (für tjc^) steht, wird an allen diesen Stellen besser als 3 Sing. Imperf^
Hiph. erklärt (vergl. zur Construction Jes. 28, 16); i-^ai« 1 Chr. 27, 30 kommt
als Nom, pr, und Fremdwort nicht in Betracht. — Weshalb öbin Jes. 41, 7
steht für Dbirt, erhellt aus der Lehre vom Tone §. 29, 3, b,
2. Das Partieipium der Form Pä*{U wird zuweilen auch von Verbis in-
transitivis gebildet, die eigentlich kein Passivum zulassen, und bezeichnet dann
wenigstens einen passiven Zustand oder eine inhärirende Eigenschaft, z. B.
n^itaa vertrauend Ps. 112, 7, )^^ wohnend Bicht. 8, 11, ähnlich denlat. Deponens-
Formen confisuSf commoratus; sogar von einem transitiven Yerb t^MM haltend
H li» 3, 8.
B. Yerba derivativa oder abgeleitete Conjugationenl
§.51.
Niph'al.
1. Der Char acter dieser Conjugation besteht wesentlich in einem
vor den Stamm tretenden 5. Dieses ist entweder vocallos und wird
dann durch ein vorausgeschicktes «7 vernehmbar gemacht (vergl.
die entsprechende arab. Conjug. VII: 'inqätälä) oder es verbindet
sich durch einen kurzen Vocal (urspr. 0, welches jedoch im starken
Verbum überall zu i verdünnt erscheint) mit dem ersten Stamm-
consonanten. Die Erweiterung zu an tritt in denjenigen Formen
ein, die nach dem ersten Stammconsonanten einen festen Vocal
haben. So lautet (mit Assimilation des a) der Imp. und Inf. constr,
bü^n, der Inf. äbsol. bbjjri, und weiter mit Syncope des n das
Imperf bü^";. Dagegen wird a vermittelst eines kurzen Vocals mit
dem ersten Stammconsonanten verbunden, wenn der letztere vocal-
los ist; so im Perf b'üfja, Part, blDfja, Inf. absoL zuweilen bbfpa. Die
Flexion des Niph. ist völlig der des Qal analog.
Die Kennzeichen des Niph^al sind somit im Perfect und Particip das vor-
gesetzte JVww, im Imp., Inf. und Impf, das DägeS im ei-sten Stammconsonanten.
Diese Kennzeichen gelten auch für das schwache Verbum: bei anlautender
Gutturalis, welche nach §. 22, 1 DägeS f. nicht erhalten kann, zieht die Auf-
hebung der Verdoppelung beständig die Dehnung des vorhergehenden Yocals
nach sich (s. §. 63, 4).
2. Hinsichtlich der Bedeutung hat Niph'al Aehnlichkeit mit dem
griechischen Medium: es ist a) zunächst Reflexiv vom Qal, z. B. *\>aTÖ3
Gesenius, hebr. Grammatik. - XX TT. Aufl. 8
114 2. Hauptth. Formenlebre. 2. Cap. Starkes Verbum.
mh hüten, (füXdaaeo&ai, "it5p? sich verbergen; hierher gehört auch
der häufige Gebrauch des Niph^al zum Ausdruck von Affecten, die
auf das Gemüth zurückwirken: DH? sich betrüben^ Ijjfcji seufzen (sich
beklagen) j vergl. 686peadai, lamentari, contristari; b) Darstellung
von reciproken, gegenseitigen Handlungen, wie OBTÜ richten, Niph.
mit einander rechten; f?J rathen, Niph. Rath pflegen, vergl. die
Media und Deponentia ßoüXeöea&ai (f ?ilD), [idxeadai (onb?) , alter-
cari^ luctari (tl^?, mit einander hadern), proeliari; c) wie Hithpa.
(§. 54, 3, c) und das griech. Medium hat es auch die Bedeutung
des Activs mit dem Zusätze sich (sibi)j für sich, z. B. bfcCTü? sich
(etwas) erbitten (1 Sam. 20, 6. 28. Neh. 13, 6), vergl. aiToöfiai ae
TOüTo, 4v86oaodai j^ixcova (sich den Rock anziehen), d) In Folge
einer frühzeitigen Abschwächung des Sprachbewusstseins vertritt
endlich Niph^al in zahlreichen Fällen idas von der Sprache auf-
gegebene Passivum des Qal, z. B. "ibj gebären, Niph. geboren werden;
^5jj begraben, Niph. begraben werden. In Fällen, wo Qal intransitive
Bedeutung hat oder nicht gebräuchlich ist, erscheint Niph'al auch
als Passivum des Pi.. und ffiph% z. B. "ins geehrt sein, Pi. ehren,
Niph, geehrt werden (neben dem Pu. "las); "ins Pi. verhehlen, Hiph.
austilgen, Niph. beides passivisch. In solchem Falle kann Niph. der
Bedeutung nach mit Qal wieder zusammentreffen (Thn Qal und iVt.
krank sein) und sogar einen Accusativ zu sich nehmen (§. 138, 2,
Anm. 1).
^ Beispiele von Denominativis sind: ^S 'O männlich geboren werden 2 M. 34, 19
(von ^DJ; doch ist dort wohl ^^Jrt zu lesen); aab: cordatum fieri Hiob 11, 12
(von aai cor).
Wenn ältere Grammatiker NipWal geradezu als das Passivum von Qal hin-
stellten, so hatten sie damit entschieden Unrecht: denn Niph. hat keineswegs
den Charakter der sonstigen Passiva, und im Arabischen entspricht ihm eine
besondere Conjugation (Hnqätälä) mit eignem Passiv. Ueberdiess deutet nicht
nur das Part. Pass. b^lS^D (§. 50, 1) auf ein anders geartetes Passivum des Qalf
sondern auch zum Niph, selbst findet sich im Hehr, die Spur eines Passivs
in der Form hi^l Jes. 59, 3. Klagl. 4, 14. Obwohl frühzeitig eingedrungen und
ziemlich häufig, geworden ist doch der passive Gebrauch des Niph. gegenüber
dem reflexiven durchaus sekundär. ^ Dass das M in der Yorsatzsylbe in sammt
seinem Yocal nur dazu dient, das charakteristische d aussprechbar zu machen,
1 Auch in andern Sprachen lässt sich der Uebergang des Beflexivum in das
Passivum beobachten. So ist im Sanskrit und im Griechischen noch deutlich, wie das
Medium der Passivbildung vorangeht; das r in der Endung des latein. Passiv ist das
Eeflexivpronomen «= «e; im Altslawischen und Böhmischen steht amat'se für amatwr;
im Dakoromanischen io me laudu ich werde gelobt. S. Pott, etymolog. Forschungen
1. Ausg. Th. 1. S. 133 ff. Th. 2. S. 92. Bopp, vergleichende Gramm. §. 476 ft.
§.51. 52. Niph'al. Pi'el und Pu'al. 115
wird durch das arab. *inqätälä wahrscheinlich, bei welcher Form das anlautende
Elif sammt seinem Yocal der Synaloephe unterworfen ist, sobald ein Yocal
vorhergeht. Die dem yn analoge Yorsatzsylbe f^ des Hithpdel (gleichfalls
mit reflexiver Bedeutung) lautet auch im (ausserbiblischen) Aram. HK oder TfijL
Anm. 1. Die Form des Infinit, dbsoL biiapd schliesst sich an das Perfect an,
und verhält sich zu demselben, wie im Qal ?icd)^ zu ^^ (6 der zweiten Sylbe
aus urspr. ä getrübt). Beispiele: CpSd 1 M. 31, 30; bhba Bicht. 11, 25; iM^
1 Sam. 20, 6. 28. sämmtlich in Yerbindung mit dem Perfect. Ein Beispiel der
andern Form, welche sich in Yerbindung mit Imperfectis findet, ist *ptt} Jer.
32, 4; einmal ttJ^n^K Ez. 14, 3, wobei vielleicht das nachfolgende ^TJ« zur irr-
thüml. Umsetzung des M in M gefuhrt hat. Dass auch in diesen Formen d aus
urspr. ä getrübt ist, lehrt die Analogie des Arab. und Aram. — Uebrigens steht
nicht selten auch die Form des luf. c. h:$1^ für den Infin. absol., z. B. 4 M.
15, 31. 5 M. 4, 26. 1 Kön. 20, 39.
2. Statt des J^eri der letzten Sylbe des Impf, findet sich in Pausa öfter
Päthäch, z.B.iaa'^5 1 M.21, 8; vergl. 2 Sam 12, 15 (bei auslautendem tt3); 17, 23 (bei
p); Jon. 1, 5 (bei »); s. §. 29, 4, c. In der 2. und 3. Fers, j^/ur. fem. ist Fäthäch
herrschend, z. B. >^J*^^ir J^* ^^} 17; ^ert findet sich nur in nj^^tn Buth 1, 13
(von 'pl3', also mit Aufhebung der Yerdoppelung für M|ä|tn; vergL ^I3^&<tn
Jes. 60, 4).
3. Wenn auf das Impfl, den Inf. (auf e) und Imper. ein einsylbiges oder mit
der Tonsylbe beginnendes Wort folgt, so weicht der Ton in der Begel von der
Endsylbe auf die vorletzte zurück; die enttonte letzte Sylbe erhält dann S^gol
statt ^ert; z. B. »n^ b»^*; Ez. 33, 12; ii nn&ji i M. 25, 21; sogar mit Fäthäch
in zweiter Sylbe y^ ST Jr) Hi. 18, 4 (vgl. dagegen Ö*^rfefi< ^nnj^l 2 Sam. 21, 14).
Während jedoch in einzelnen Fällen (z. B. Ezr. 8, 23) die Zurückziehung des
Tons trotz nachfolgender Tonsylbe unterbleibt, ist sie bei gewissen Bildungen
herrschend geworden, auch wenn das nächste Wort mit unbetonter Sylbe be-
ginnt; so bes. nach 1 consec, z. B. Bnfe'^5 4 M. 21, 1 u. ö. — Yom Imperativ
findet sich mit Abwerfong des anlautenden h: ^2C!a)^d Jes. 43, 9 (Joel 4, 11 in P.
siXJtM; vergl. Vibi Jer. 50, 5) für ^aag»?.
4. Für die 1. Pers. Sing, des Impf, ist neben io)3K gleich häufig io)5&!t, z. B.
TSh';« ich lasse mich finden Ez. 14, 3, 55^'« ich schwöre 1 M. 21, 24; nnd so
stets im Cohortativ, z. B. StöjJS« ich wiU mich rächen Jes. 1, 24. Ygl. §. 69,
Anm. 5.
§. 52.
Pi*el und Pu'aL.
1. Der Charakter dieser Conjugation besteht in der Ver-
doppelung des mittleren Stammconsonanten. Von dem einfachen
Stamm bog (yergl. §. 43, Anm. 1) würde sich für das Per f. des
Activ (Pi^el) eigentlich büj? ergeben (vergl. arab. Conjug. II qättälä);
das Päthäch der ersten Sylbe ist jedoch mit einer Ausnahme (siehe
Anm. 1) im Perf, überall zu t yerdünnt. In der zweiten Sylbe hat
8*
116 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Starkes Yerbam.
sich ä in der Mehrzahl der Fälle gehalten (daher die Conjugation
richtiger Pi^al heissen sollte) ; sehr häufig ist jedoch auch hier die
Verdünnung zu l eingetreten, welches dann regelmässig durch den
Einfluss des Tones zu e gedehnt wird (vergl. im Aram. btDj?; im
bibl. Aram. jedoch fast stets btD^). lieber die drei Fälle, wo ä vor
auslautendem ^ oder D in ^ übergegangen ist, s. u. Anm. 1. — So
entstehen für die 3. Sing. masc. Per f. Formen, wie *iaiit, TOb, OTp;
51*55, "1213 u. s. w. — Vor Afformativen hat sich dagegen ä überall
erhalten, also IjbüJ?, DribtDj?, 'lÄDj? u. s. w. In den Infinitiven (absol.
btög, aus qattäl getrübt; constr. btDp), Imperf. (bog*;) und Part.
(btD)?ip) tritt überall das urspr. ä der ersten Sylbe wieder hervor.
Das S^tvä mobile der Praeformative scheint aus einem kurzen Vocal
verflüchtigt (vergl. das arab. Imperf. jüqätttl, Part, müqätttt).
Das Passiv (Pu^al) charakterisirt sich durch den dunklen Vocal
(tf, wofür sehr selten auch ö) in erster Sylbe, während die zweite
durchweg ä (in Pausa ä) zeigt. Ueber die Verwendung des dunkeln
Vocals zum Ausdruck des Intransitiven vergl. §.43; auch im Arab.
werden die Passiva durchaus mit ü in erster Sylbe gebildet.
üebrigens ist die Flexion beider Conjugationen der des Qal analog.
* •
Das Xi praeformativum, welches auch in den folgenden Conjugationen vor
das Participium tritt, scheint mit dem Pron. interrog, (oder indefin.^ vergl.
§. 37) ^12 quis? quicunque (fem. n«) zusammenzuhängen.
Das DägeSf., welches nach Obigem im ganzen Pi'el imd Pual charakter-
istisch ist, fallt abgesehen von den Yerbis mediae gutturaUs (§. 64, 3) auch
sonst bisweilen aus, wenn der mittlere Stammconsonant S^wä imter sich hat
(vergl. §. 20, 3, 5), z. B. nrtw für nnittj Ez. 17, 7; sinttjjpa 2 Chron. 15, 15. Die
Lautbarkeit des S^wci unter der litera dagessanda wird in solchem Falle bis-
weilen durch die Setzung eines Chäfeph ausdrücklich hervorgehoben; so in «^ngi
1 Mos. 2, 23 (mit ^ durch den Einfluss des vorhergehenden u; vergl. ih^p für
lisJö u. s, w.); 1 Mos. 9, 14. Bicht. 6, 16. — Im Imperf. und Part kann zu-
gleich das S^wä unter den Praeformativen (untör M in der 1. Sing. Imperf.
Chäfeph Päthäch) als Merkzeichen beider Conjugationen dienen.
2. Der Grundbegriff des Pi^el, auf welchen alle die manig-
faltigen Nuancirungen in der Bedeutung dieser Conjug. zurück-
geführt werden können, ist: sich angelegentlich mit der im Stamm-
begriff enthaltenen Handlung beschäftigen. Im Einzelnen stellt sich
diese Intensivirung des Stammbegriffs, die äusserlich durch die
Schärfung der ersten Sylbe ausgedrückt wird, dar als: a) Ver-
stärkung und Wiederholung der Handlung (vergl. die Nomina inten-
siva und iterativa mit verdoppeltem mittleren Stammconsonanten
§. 52. Prel und Pu'aL 117
§. 84, 6 — 9)^, z. B. pttf lachen, Fi. scherzen, Scherz treiben (wieder-
holt lachen), bWÖ hüten, Pi. betteln; daher auch bei der Beziehung
einer Handlung auf Viele, z. B. ^ng {Einen) begraben 1 M. 23, 4,
Pi. {Viele) begraben 1 Kön. 11, 15 (so häufig im Syr. und Arab.).
Andere Abstufungen der intens, od. iterat. Bedeutung sind z. B. nra
öffnen, Pi. lösen ; ^tD zählen, Pi. erzählen. — Das eifrige Betreiben
einer Handlung kann auch darin bestehen, dass man Andere zu
derselben treibt und veranlasst. Daher hat Pi. auch b) causative
Bedeutung, wie Hiph% z. B. 'i^üb lernen^ Pi. lehren. Oft ist es
durch lassen^ wofür erklären oder halten (sogen, declaratives Pi^el),
helfen aufzulösen, z. B. njn leben lassen, p'ns für gerecht erklären^
"lY^ gebären helfen. — c) Häufig werden auch in dieser Conjugation
Denominativa gebildet, welche im Allgemeinen eine Beschäftigung
mit dem betreffenden Gegenstand ausdrücken, sei es, um denselben
herzustellen oder zu verwenden, z. B. "jap Nest machen, nisten (von
II?), nfi? mit Staub werfen, stäuben (von nW), 1?? von IJIJ die Wolken
versammeln: oder sei es, um denselben wegzuschaffen, zu verletzen
u. dergl. (sog. privatives Pi^el^ vergl. unser köpfen, grasen, raupen),
z. B. trw (von tnto) entwurzeln, ausrotten; asT eig. den Schwanz
(ajj) verletzen, dah. den Nachtrab (eines Heeres) schlagen, dem-
selben zusetzen; "jOT die Asche ("JOT) wegschaffen, ülU! einem die
Knochen abnagen (vop DS?; vergl. in ders. Bedeutung D*5| von ü^).
Solche Denominativa liegen deutlich in einigen Fällen vor, wo sich
das zu Grunde liegende Nomen nicht mehr nachweisen lässt,
z. B. b^p steinigen, mit Steinen werfen (in dieser Bedeutung auch
im Qal gebräuchlich) und entsteinigen (den Acker), die Steine weg^
schaffen (vergl. das engl, to stone in beiden Bedeutungen)*.
Die Bedeutung des Passivs {Pu^at) ergiebt sich aus Obigem von
selbst, z. B. 151 stehlen, PL dass., Pu. gestohlen werden.
1 Analoge Beispiele, in welchen die Verdoppelung gleichfitUs verstärkende Kraft
hat, sind im Deutschen reichen, recken; streichen (siringo), strecken, ygL Strich,
Strecke; wacker von wachen; andere, in welchen sie causative Bedeutung hat: stechen,
stecken; wachen, wecken; x^XXco zu Ende bringen (vgl. das Thema xikm endigen in
tIXoc, TeXlai); ft^^dm zeugen, vom Thema y^voo entstehen (vgl. fivoi). Die obigen
deutschen Beispiele zeigen zugleich, wie sich ch in Folge der Umsetzung der vor-
hergehenden Diphthongen in einen kurzen Yocal zu kk (ck) verdoppelt; ühnHch wird
im Hebr. nach §. 13, 3 eine aspirirte B«gadk^hat durch die Yerdoppelnng noth-
wendig zur Tennis.
3 Im Arabischen stehen Denominativa der Conj, H, häufig von der Verletzung
eines Ghliedes, dem Wegschaffen von Ungeziefer und sduidlichen Dingen. Doch ist
diese Bedeutung auch der ein&chsten Goig. L nicht fremd. Ygl. auch hebr. Qal
^^^ (von ^^^ Getreide kat^fen und verkaitfen; lat. causari, praedari u. a.
118 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Verbum.
Im Ptel hat sich hisweilen die eigentliche und sinnliche Bedeutung eines
Verbi erhalten, wenn Qal eine tropische angenommen hat, sofern erstere als
die stärkere, mehr in die Sinne fallende gedacht wird. Z. B. »"ja Pi. hauen,
aushauefif Qal; schaffen; rt^a Pi, aufdecken, Qal: offenbaren, auch auswandern
(das Land entblössen).
Auch mit intransitiver Bedeutung kommt ü. als Intensivform vor, jedoch
nur in poetischer Sprache, z. B. nm PL zerbrochen sein Jer. 51, 56 ; 'Thö er-
beben Jes. 51, 13. Spr. 28, 14; ntnö offen sein Jes. 48, 8. 60, 11; n^^i trunken
sein 34, 5. 7.
f Anm. 1. Die (häufigere) Form mit Pdthäch in zweiter Sylbe erscheint be-
sonders vor Maqqeph (Pred. 9, 15. 12, 9) und in der Mitte der Sätze in fort-
laufender Bede, während am Ende (in Pausa) öfter die Form mit ^er^ steht.
Vergl. i^a Jes. 49, 21 mit b-na Jos. 4, 14. Esth. 3, 1; o|a Ez. 33, 5 mit öfea
Pred. 9, 15. — S^gol haben in der 3. Sing. Per f. ^na'n reden, *nB3 entsündigen,
und 033 Kleider waschen (neben Ö33 1 Mos. 49, 11), aber in Pausa *ia'n, 033
(von *1Ö3 kommt die Pausalform nirgends vor).
Nur einmal steht in der ersten Sylbe Pdthäch (wie im Aram. u. Arab.), 1 M.
41, 51: iil§3 vergessen macJien, zur deutlicheren Hervorhebung der Anspielung
auf den Namen ^3a. Ebenso findet sich Pdthäch in der dem Pi'el analogen
QuadrilUeral-Biiöxmig tttJ^nö, s. §. 56.
2. Im Impf., Inf. und Imp, Ptel (wie auch JBUhpdel) wird das l^eri der
letzten Sylbe vor nachfolgendem Maqqeph meist zu S^gol verkürzt, z. B. "tt3)53*J
*ft er sticht sich Jes. 40, 20; *^b-tthj5 weihe mir 2 M. 13, 2. In der ersten Person
Sing, findet sich unter dem fc< praeform. für Chäfeph Pdthäch zweimal E-Laut:
JTJJÄ 3 M. 26, 33 (ohne Zweifel unter dem Einfluss des vorhergeh. D3) und
0550$ Zach. 7, 14 (nach §. 23, 3, Anm. 2). Abnorm ist die Punktation des
Wäw consec. vor « praeform, in «3^560 Rieht. 6, 9 (für 'ä^). Für •'ir^ö^ri
finden sich auch Formen wie Jiabü^Fi, z. B. Jes. 3, 16. 13, 18 (in beiden Fällen
vor Zischlaut und in Pausa).
3. Der Inf, äbsol. des Pi, hat zwar bisweilen die im Paradigma aufgeführte
besondere Form btöp, z. B. ^fe^ castigando Ps. 118, 18; viel'häufiger aber steht
dafür die Form des Inf. constr. iöjr. Letzterer hat ausnahmsweise auch die
Form irsp (mit Verdünnung des ä zu t, wie im Perf), nämlich 3 M. 14, 43
(Y\^\ 1 Chr. 8, 8 (in^TlS); des Gleichklang's wegen selbst an Stelle des Inf, absol,
2 Sam. 12, 14 (tj^x: "f^«?).
4. Im Pucd findet sich bisweilen Ö statt ü in erster Sylbe, z. B. B^^ roth-
gefärbt Nah. 2, 4, vgl. 3, 7 (tmo); Ez. 16, 4. Ps. 72, 20. 80, 11. Nur ortho-
graphische Licenz ist die Plene - Schreibung des kurzen w, z. B. ^i^^ Rieht.
18, 29.
5. Als Inf. absol. Pu, findet sich n'sa 1 M. 40, 15. — Vom Inf, constr, Pu.
' kommt im starken Verb am kein Beispiel vor.
6. Vom Partie, Pual finden sich einige Beispiele mit abgeworfener Prae-
formative (a), z. B. bs« 2 M. 3, 2; ^fe-l^ (für ^i^a) Rieht. 13, 8; niji 2 Kön. 2,
10. Vom Perf, unterscheiden sich diese Participia (wie im Niph.) durch das
ä der letzten Sylbe. Andere Beispiele s. Jes. 30, 24. Ez. 26, 17. Pred. 9, 12.
Durch die Rücksicht auf anlautendes a scheint die Abwerfung des » begünstigt:
Jes. 18, 2. 7. Spr. 25, 19.
§. 53. Hiph'il und Hoph'al. 119
§. 53.
Hiphll und Hoph'al.
1. Der Charakter des Active (HiphHt) ist ein vorgesetztes :i, im
Perfect n (mit Verdünnung des ä zu i, wie im Pi^el), welches mit
dem ersten Consonanten des Stammes eine geschlossene Sylbe
bildet. Die zweite Sylbe hatte im Perf. ursprünglich gleichfalls ä
(vergl. die arab. Conjug. IV: 'äqtälä und imHebr. die Wiederkehr
des Pdthäch in der 2. und 1. Pers. ribbpii u. s. w.); nach der Ver-
dünnung desselben zu if hätte in der Tonsylbe regelrecht die
Dehnung zu e erfolgen sollen (wie im Aram. büfji?, neben btDf^n im
bibl. Aram.). Statt dessen ist jedoch im starken Verbum durch-
weg % eingetreten. Ebenso im Inf. constr. (b^'Pfjn), im Imperf. und
Participium (b^'tDp? und b^^pptt, beide Formen syncopirt aus b*^pf5n*>
und b^'PfJtlta). Auf ursprüngliches t in zweiter Sylbe weisen hier die
entsprechenden arabischen Formen (j'uqtU u. muqtif) hin. Im Hebr.
tritt die regelrechte Dehnung dieses e zu ^ im starken Verbum wenig-
stens im Jussiv und dem Imperf, consec. ein (s. Anm. 4), sowie im
Imperativ der 2. Pers. Sing. masc. (Anm. 3). — Im Passiv (Hoph^af)
wird das Praeformativ mit dunklem Vocal gesprochen, während
die zweite Sylbe charakteristisches ä (in Pausa ä) hat, also: Perf,
btt^n oder büfjn, Imperf. büfj^ (syncopirt aus b'Opt^*',) oder büfj'»,
Part. bttfp'Q oder bttfJÄ (aus büfp«!^); nur der Infin. absoL bildet
büprj. (Ueber die Entstehung des praeform. n vergl. §. 55, No. 6.)
Kennzeichen beider Conjugationen sind demnach das «i praeform. im- Perf, _
Imp, Inf,; im Impf, und Part. Hiph. das Päthäch, im Hoph. das ö oder ü unter
den Präformativen.
2. Die Bedeutung des HiphHl ist zunächst und noch häufiger als
bei Pi^el (§. 52, 2, V) die eines Causativ vom Qal, z, B. fcc^j herausgehen,
Hiph. herausbringen^ -führen, -ziehen; TD*ig heilig sein, Hiph. heiligen.
In die Kategorie des Causativs gehört auch hier (wie bei IHfel) die
declarative) Bedeutung, z. B. p'''^Än für gerecht erklären; "l^ywyr)
zum Frevler machen (für schuldig erklären). Wenn Qal bereits
transitive Bedeutung hat, nimmt Hiph. einen doppelten Accusativ
zu sich (s. §. 139, 1). Von einigen Verbis existiren Pi. und Hiph,
in derselben Bedeutung neben einander, z. B. "inij^me/, Pi. und
Hiph. perdidit; in der Regel ist jedoch nur eine von beiden Con-
jugationen im Gebrauch, oder sie weichen in der Bedeutung von
einander ab, z. B. 'il? gravem esse, Pi, ehren^ Hiph. zu Ehren bringen.
120 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Starkes Yerbum.
auch beschweren, Verba, die im Qal intransitiv sind, werden im
Hiph. einfach transitiv, z. B. nüD sich neigen, Hiph, neigen, beugen.
Unter den Gesichtspunkt des Causcdiven nnd Transitiven fallen nach he-
bräischer (und überhaupt semitischer, bes. arab.) Anschauongsweise noch eine
Beihe von Handlungen und Begriffen, deren Darstellung durch die Hiph'ilform
wir uns nur mittelst Umschreibungen anschaulich machen können. Zu diesen
inner/icA^ran8ifit;en oder in^eTtsivenHiph'il's gehören a) Hiph'il-Stämme, welche
das Bekommen oder Annehmen einer körperlichen oder geistigen Eigenschaft
ausdrücken. (Im Folgenden sind der Kürze wegen die einfachen Stämme auf-
geführt, unter Beifügung der Bedeutung, die dem HipHü— oft neben anderen
Bedeutungen — zukommt), brt«, bin, 'nnt, 5»*', "pS glänzen, leuchten (Glanz aus-
strahlen); Oegens. "TpöTi finster werden; üivt roth sein (Both ausstrahlen), pb
weiss sein; yuiK, *naa, ptn stark sein (Kraft entwickeln), C)öS schwach sein; "rp»
, lang sein (Länge gewinnen); Poa hoch sein; dlrt toben, p5t schreien, ^*\ 'p*^
lärmen, jubeün; t)bn sprossen (Sprossen treiben), vergl. mö blühen, tft$, p\yQ
überströmen; ttJin, fTÖM, niDÖ, inast schweifen (silentium facere, Plin.); pno
süss sein; tfxi Gelingen haben; b&lö niedrig sein, b) Stämme, welche im JEiph,
das Eintreten in einen bestimmten Zustand und weiter das Sein in demselben
ausdrücken: 1^» fest werden, vertrauen; mn, nat stinkend werden; 'nt siedend
werden, überwallen; rhn krank werden, dbn gesund werden; 'nön in Mangel
gerathen; n^n hitzig werden; lÖa*! trocken, beschämt werden; *V\^ Vorzug er-
halten; ttJüS, a'np nahe kommen; "pö vertraut werden; 'iw, "pp wach werden;
fi'Tp zuvorkommen; rräp hart werden; Wi, öptt5 ru^i^ werden (Buhe halten);
&Stt5 statinen, c) Stämme, welche ein Handeln in irgend einer bestimmten
Bichtung ausdrücken: KCan sündigen; pbn schmeicheln (glatt handeln); 319*^
^1*^ handeln, wohlthun; ^DD thöricht h,, isio ft% ä.; d^:P ^tsf^ ä.; 5>3S demüthig
h,; »yn, 5tth schlecht, gottlos h,; nmö, ^n verderbt, abscheulich h.; dbtt3 /Hcc?-
/icÄ Ä., befriedigt, ergeben sein u. s. w.
Weiter findet sich im Biph, eine ziemliche Anzahl von Denominativis, welche
das Servortreiben, Erzeugen einer Sache ausdrücken und somit richtig als
Causativa dargestellt werden^, z. B. 'laa eine Erstgeburt hervorbringen, dtt3:i
regnen lassen; 5>^t Samen erzeugen; ö'nö Klauen bekommen oder haben; pp
Sömer bekommen oder haben; i3tt3 abortiren; A^ schneeweiss werden oder sein;
l^ttJ J'ett ansetzen, fett werden; tthttJ Wi*rjzrc^n treiben u. s. w. Anderer Art
Bind die Denominativa von ItK (schwerlich die OÄren spitzen, sondern) »it^
dem Ohr handeln, hören; vergL )*^^hii züngeln, verläumden; ^yo Getreide ver-
kaufen; dDtt3 früh außrechen (den Nacken beladen?).
3. Die Bedeutung des Hoph^al ist a) zunächst die eines Passivs
vom Hiph'il, z. B. •f'^blön proiecit, lfytor\ oder ^btin proiectus est;
b) zuweilen vertritt Hoph, auch die Stelle eines Passivs vom Qal^
wie DjJJ rächen^ dj?n gerächt werden,
^ Dieselben Begriffe werden auch durch das Yerbum Mi^^ (machen) umschrieben,
z. B. Fett machen t an seinem Körper erzeugen Hieb 15, 27; Früchte machen,
Zußeige machen f. treiben, hervorbringen Hieb 14, 9. Hos. 8, 7, vgl. im Lat. corpus,
robu/r, aoholem, divitias facere und im Ital. far eorpo, far forte, far frvUo,
§. 53. Hiph'ü und Hoph'al. 121
Anm. 1. Das t der 3. Sing. masc. Perf. Hiph. bleibt ausnahmslos anch in
der 3. fem. (in der Tonsylbe). Dass es jedoch erst ans kurzem Yocal gedehnt
und somit wandelbar ist, lehren die Formen des Imper. und Imperf., wo e
(durch den Einfluss von Gutturalen auch ä) an seine Stelle tritt. In offner
Sylbe behauptet sich 1 fast durchweg; nur in ganz vereinzelten Fällen ist die
Verflüchtigung zu S'wä eingetreten (s. Anm. 4 und 5).
2. Der Inf. dbs. hat herrschend /^er^ ohne Jdd, z. B. tthjprt Eicht. 17, 3;
selten (und incorrect) ist die Plene- Schreibung, z. B. Tin^ Amos 9, 8. Mit
K statt n (nach aramäischer Weise) findet sich D'^lSt^ Jer. 25, 3. Seltene Aus-
nahmen, wo die Form mit l^ere für den Inf, constr. steht, sind z. B. 5 M. 32, 8.
Jes. 57, 20. Statt der gewöhnlichen Form des Inf conatr, ^"^0)3*^ steht einige-
mal b'^Oprt, z. B. 'T^a^H vertilgen 5 M. 7, 24. 28, 48; vergL Jos. 11, 14. Jer. 50,
34,** und ni:t;3ri für nikpn 3 M. 14, 43 von n^. — Ueber die Syncope des n
nach Präfixen s. Anm. 7.
3. Im Imperativ behauptet sich nach Anm. 1 das I überall in offener Sylbe,
also auch vor Suffixen (s. §. 61, 2) und vor dem t\'^ paragog,, z. B. rtyöpJi,
merke auf. Dagegen erscheint in der 2. Sing. m. das ursprüngliche i (vergl.
arab. ^äqtV) zu e gedehnt, z. B. y^^ mache fett und wird vor Maqqeph zu S^gU,
z. B. «}"15)ön Hi. 22, 21. — Abnorm erscheint einigemal die Form i*'»)^ für
bo;?ri: Ps. 94, 1 (77; 2?). Jes. 43, 8. Jer. 17, 8; anderwärts hat die Masora die
incorrecte Plene -Schreibung (i'^Opi) vorgezogen, z. B. 2 Kön. 8, 6. — Klagel.
5, 1 wird für »"^Sin im Q^ri no'^Srt gefordert.
4. Im Impf Hiph. ist die kürzere Form mit l^er^ für den JusHV in der
3. und 2. m. sing, herrschend, z. B. i^Ä^"^«; mache nicht gross Obad. 12; n'ia^
.er rotte aus! Ps. 12, 4, und ebenso nach dem 1 consectU,, z. B. iwi und er
theüte 1 M. 1, 4. (Dagegen behauptet sich t gewöhnlich in der 1. P. Sing.,
z. B. 'T^^atÜNiJ Amos 2, 9.) Vor Maqqeph geht jenes ^er^ in S^gol über, z. B.
Ha-ptn^ Eicht. 19, 4. Im Plur. bleibt wiederum t in den Formen «ib^^p, «ib'^pPl
auch im Jussiv und nach 1 consecut, z. B. ^p'^i'T!!^ Eicht. 18, 22. Die einzigen
Ausnahmen, wo das i (nach Art des Aramäischen) zu S^wd verflüchtigt er-
scheint, sind »lobmi 1 Kön. 20, 33 ; sia^n^^l Jer. 9, 2 und IpaW 1 Sam. 14, 22.
31, 2 ; ausserdem findet sich diese Verflüchtigung im Imperf. noch in 3. und 2.
masc. Sing, vor Suffixen (1 Sam. 17, 25. Ps. 65, 10. Hi. 9, 20). Es ist indess
fraglich, ob wir in diesen vereinzelten Beipielen wirklich eine Spur der Grund-
form (jaqftl) und nicht vielmehr ein Verkennen der Defectiv-Schreibung (^DWi
u. s. w.) zu erblicken haben, welche letztere sonst als rein orthographische
liicenz in zahlreichen Fällen vorliegt (sogar in 3. Sing. D^^^ Jes. 44, 28).
5. Im Particip könnte "^FJöa Jes. 53, 3 auf die Grundform (maqfU) zurück-
geführt werden, wenn man nicht lieber mit Delitzsch in jener Bildung ein
Substantiv erblicken will (vergl. auch K^Tia Ps. 135, 7, wo sich indess ^er%
zur Noth auch aus der Zurückziehung des Tons erklären lässt). Verflüchtigung
des Vocals (s. o. Anm. 4) liegt vor in: D'^aitTQ Jer. 29, 8, Ö*''^Wa 2 Chron. 28,
23 und im Q^ri ö'^'n^rro 1 Chron. 15, 24 al'. — Das Fem, lautet gewöhnlich
wie n'nstQ 4 M. 5, 15* inaiöa 3 M. 14, 21.
■ • • • ■
6. Im Ferfect ^den sich einigemal Formen wie -liaKDii 1 Sam. 25, 7 ; vgl.
Hi. 16, 7. — In "^Pibwx ich habe besudelt Jes. 63, 3 steht vom « statt rt, wie
' • l IT S V ■ '
im Aramäischen; vergl. D^^lSl^ Anm. 2.
122 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Starkes Yerbam.
7. Im Impf, und Particip wird das charakterisCische <n regelmässig nach
den Praeformativen syncopirt, also i'^tsfl^y], h'^XS/^; dagegen hält es sich im Ifi'
finitiv nach Praepositionen, z. B. i'^üjjhb. Ausnahmen sind im Imperf, z. B.
ynöin*; er tvird retten für ?"i^*» Ps. 116* 6 (in Pausa); niiST; er wird loben für
nfr^ Neh. 11, 17 al. (so jedoch nur bei den Verbis VB); im Infin.: W& für
y^a^b Ps. 26, 7; a'inxbfür S'^'ifcOib verscÄmocÄ^cn zu lassen 1 ßam. 2, 33; "laiA
«fu zerstören Jes. 23, inn-^aiüb Am.' 8, 4; 'Ti^a für 'n'^^rtia Ps. 73, 20; ni'nab 78, 17.
t 8. Hinsichtlich des Tones ist zu merken, dass die Afformativa ^l, h-^ und
■»-^ im Hiph'U den Ton nicht haben, auch nicht im Ferf, mit Wäto eonse-
ctUivum (Ausn. 2 M. 26, 33. 3 M. 15, 29 cd. (zur Vermeidung eines Hiatus, weil
rt oder K in unbetonter Sylbe folgt) ; wohl aber zieht die Pluralendung )^ —
den Ton auf sich, z. B. llänjDin 5 M. 1, 17.
9. Das Passivum (HopJiat) hat in der ersten Sylbe neben ö auch ü (büprt),
jedoch selten im starken Verbum; z. B. nsiön er ist hingelegt worden Ez. 32,
32 (neben nasdrj 32, 19); 'Jjbffiri Fort. ?|b\öa 2 Sam. 20, 21 (neben t^A^ Jes.
14, 19); dagegen haben die Verba y'B (in geschärfter Sylbe^ stets ü: ^lan, 'la*'
(vwgl. §. 9, 9, 2).
10. Der Inf, ahsoliäus hat im Hoph, (wie ffiph,) in der letzten Sylbe Ser^f
z. B. it-\t1tn Ez. 16, 4; ^lln Jos. 9, 24. Ein Inf. constr. kommt im starken Verbum
nicht vor.
11. In BetreflF des Imper. JSopJCal s. oben §. 46, Note 2.
§.54.
Hithpa*el.
1. Das Hithpa'el schliesst sich an PL an, indem es der Stamm-
form desselben (btö^) die Sylbe t}T} vorsetzt (westaram. fiiji, doch
im bibl. Aram. nn; syr. fii?^). Wie an dem praeformativen D (dh)
des Niph'al, haftet auch an t)T\ der Begriff des Reflexiven.
2. Mit dem n dieser Vorsatzsylbe gehen jedoch, wie auch im
Hithpö^el und Hithpa'lel (§. 55), unter Umständen folgende Ver-
änderungen vor:
a) Wenn der Stamm mit einem der Zisch-Laute D, S, 10 beginnt,
so wechseln das t\ und der Zischlaut ihren Platz (vergl. über
diese Metathesis^. 19, 5); zugleich geht dann n nach s in den
entsprechenden emphatischen Laut d über, also: liaiDTön sich
hüten für "TaTünn; bSinon lästig werden für bsionn; pTüSn sich
rechtfertigen von p'is. (Einzige Ausnahme Jer. 49, 3 bei tJ zur
Vermeidung der Kakophonie, die durch drei S-Laute nach ein-
ander entstehen würde.)
1 So im Hebr. "^S^^W? 2 Chr. 20, 36; vgl. Ps. 76, 6.
§. 54. Hithpa'el. 123
6) Wenn der Stamm mit einem T-Laut (^ tD ti) beginnt^ so assi-
milirt sich demselben das ft des Praeformativs (§. 19, 2),
z. B. ÄD'in zermalmt werden, intöri sich reinigen, DiaPin redlich
verfahren, (Ausn. Rieht. 19, 22.) Ausserdem findet sich Assi-
milation des n an 5 und D, z. B. ÄSsn weissagen, neben ÄäDfin
(vergl. Ez. 5, 13); laisn für IDiDtirj sich bereit machen; an ti-
Pred. 7, 16; an ^ Jes. 33, 10.
Anm. Beim Zusammenstoss von T^ und T sollte nach lit. a gleichfalls
Metathesis beider *'und Uebergang des n in 'l stattfinden. In dem einzigen
Beispiel dieser Art 03*n Jes. 1, 16) ist statt dessen ri dem t assimilirt.
3. Wie der Form, so ist auch der Bedeutung nach Hithpa'el
zunächst a) Reflexivum vomPi'el, z. B. 1Ti?tnJi sich gürten, TÖ^)?r^n ^^^^
heiligen. Tritt in diesen Beispielen die Intensivbedeutung nicht
merklich hervor, so doch anderwärts, z. B. DJ5?rin sich rachgierig
erweisen (Ni. einfach sich rächen), und in den zahlreichen Fällen,
wo das Hithpa'el ausdrückt: sich zu dem machen, was der Stamm-
begrifif aussagt, sich in einer gewissen Eigenschaft verhalten, zeigen,
dünken, stellen. Z. B. b'nälnJl sich gross machen, gross ihun; D3Hlnn
sich klug, listig beweisen; IlS^lnJl sich reich {machen, d. i.) stellen;
ÄlSDtnn 1 Sam. 18, 10: sich heftig nach Art eines Propheten geberden,
rasen. Zuweilen fällt dann Hithp. der Bedeutung nach mit Qal zu-
sammen und ist neben demselben gebräuchlich, z. B. blif trauern,
im Qal nur poet., in Prosa Hithpa.; vergl. über den Accusativ nach
einem (transitiv gefassten) Hithpa. §. 138, 2, Anm. 1. — b)reciprok,
wie Niph, §. 51, 2, lit. b, z. B. Hi^'ltin sich gegenseitig ansehen 1 M.
42, 1 ; — öfter aber c) zeigt es eine mehr mittelbare Rückwirkung
auf das Subjekt an, besagend, dass es die Handlung an sich oder
für sich, in seinem besonderen Interesse vollziehe (vergl. Niph.
§. 51, 2, c); in diesem Falle nimmt dann Hithpa. leicht einen
Accusativ zu sich, z. B. tJISöfin exuit sibi (vestem), riRBtiSl solvit sibi
(vincula) ; ohne Acc. ^^ntnn für sich einhergehen (ambulare). — Nur
selten hat es d) passive Bedeutung, z. B. H?3nTön vergessen werden
Pred. 8, 10, indem die Reflexiv-Bedeutung (sich in Vergessenheit
bringen) gänzlich zurückgetreten ist. Vergl. Niph. §. 51, 2, ^.
Die Passiv-Form Hothpdal findet sich nur in folgenden wenigen Beispielen :
K53tsrt verunreinigt werden 5 M. 24, 4; Inf. öaSJi gewaschen werden 3 M. 13,
55. 56: nDttJ^in (f. ns^nJl, indem MS nach Weise des Afform. fem. plur. be-
handelt ist) sie ist mit Fett getränkt worden Jes. 34, 6., Ueher ^J^BWJ 8.Anm.2.
Benominativa mit reflexiver Bedeutung sind ^iir^nM sich zum Judenthum
bekehren, von ^tV[ (rrWiT;) Juda; 'i^ü^ sich zur Meise beköstigen , von tri^%
Meisekost,
124 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Starkes Yerbom.
t Anm. 1. Wie im Fi. so hat sich auch im SUhpa. in der letzten Sylbe des
Perf. sehr häufig das ursprüngliche Päthach erhalten (während es in der ge-
wöhnlichen Form zu i verdünnt und dann zu e gedehnt ist), z. B. p^Ti'rtn sich
befestigen 2 Chr. 13, 7. 15, 8; ebenso im Impf, und Imper., z. B. bslinn Pred.
7, 16 ; pinrtfi ermanne dich l Kön. 20, 22. Durchweg kehrt das urspr. ä in
Fausa als QänilSf wieder, z. B. "^^^t^ er halt sich wngüriel Ps. 93, 1 ; ig^"?
Ez. 7, 27; "^T^t^^, Hiob 18, 8; ^^n*^ 38, 30; ^ t!fA\A^\ heiligt euch! Jos. 3, 5. —
Wie im Fiel njb^gr« (§. 52, Anm. 2), finden sich auch im HUhpa. Formen
wie n^ajnnjn Zach. 6, 7; vergL Am. 8, 13.
2. Zu dem hier behandelten an Fiel sich anschlissenden Beflex, \'^'ßrti
rechnet man gewöhnlich auch einige Beflexiv-Formen des Verbi ^plf (mustern),
welche nach dem ersten Stammconsonanten statt eioes Fäthach in geschärfter
Sylbe vielmehr Qämef in ofifher Sylbe haben, nämlich ^*lJ3örtfTi Bicht. 20, 15.
17. Impf, ^ipBri*? 20, 15. 21, 9. Viermal findet sich dazu die entsprechende passive
Form ^l'lJJirffJ 4 M, 1, 47. 2, 33. 26, 62. 1 Kön. 20, 27. Diese Formen scheinen
aber vielmehr einem Reflexiv fip^nh) vom Qal anzugehören in der Bedeutung
sich zur Musterung stellen^ gemustert werden^ nach Art des aramäischen *Ithpeel
(westaram. io)3tJ6jt, syr. bopT«) und des äthiop. taqat^la, arab. ^iqtatala, letzteres
stets mit Yersetzimg des t hinter den ersten Badical (vgl. oben No. 2). — Ein
solches an Qal sich anlehnendes Reflex., und zwar mit versetztem t, ist auch
zu erkennen in Dnnbn (nach Analogie des alttestam. Hebräisch auszusprechen
bnPiV^) in der Inschrift des moabit. Königs Mesa', und zwar in der Bedeutung
des alttestam. Niph^al drt? kämpfen, Krieg führen (s. jene Inschrift Z. 11. 15.
19 u. 32; 'in den beiden ersteren Stellen Impf, mit Wäw consecut. dfjnbxj; Z,
19 Infin. mit 8uff.: *»a nbnxnbfia, bei seinem Streiten wider mich).
§. 55.
Seltenere Gonjngationen.
Die selteneren Conjugationen (§. 39/4, Anm.) können theils mit
Pi^el^ theils mit HiphHl zusammengestellt werden. Zu den ersteren
gehören diejenigen, welche durch Vocaldehnung oder durch Wieder-
holung eines oder selbst zweier Stammconsonanten, überhaupt
durch innere Um- und Ausbildung des Stammes entstehen; zu den
letzteren diejenigen, welche mit einem Vorsatzconsonanten (analog
dem n des Hiph'il) gebildet werden. Innerhalb der dem Pi^'el ana-
logen Conjugationen kommen noch die Pös^iV-Bildungen mit unter-
scheidenden Vocalen, sowie die Reflexiva mit vorgesetztem t\T\
(nach Analogie des Hithpa'et) in Betracht.
An Pi^el schliessen sich (auch hinsichtlich der Flexion) folgende
Conjugationen an:
1. Fb'el Vdyp pass. Fo'al büip, reflex. Eithpd'el io'iprvi, entsprechend der
arab. Oo^j. III qätälä, pass. qüttlä, und Oom*. VI reflex. täqätälä^ Impf, ^^'p*^,
Fort. hüipT^f Impf, pass, b^ip*] u. s. w. Damacb ist im Hebr. das 6 der ersten
§. 55. Seltenere Oonjugationen. 125
Sylbe überall aus d getrübt, während sich die Passiybildung einfach durch den
A-Laut in zweiter Sylbe unterscheidet. ' Im starken Verbum sind diese Coi^-
jugationen ziemlich selten. Beispiele sind: Part. ^xOiXQ^ mein Gegner, der mit
mir rechtet Hiob 9, 15; ^tq^ sie haben ausgeströmt Ps. 77, 18; "^PCpi*' ich habe
bestellt 1 Sam. 21, 3 (wenn" nicht zu lesen ist *»Wftin); 'n^b'; Hos'. 13, 3; Xb'iiä
wurzeln, pass, ttJ'nittJ, Denom. von ttJ"TttJ Wurzel; von Exthp^el Jer. 25, 16. 46,
8; Jes. 52, 6 (Part. 'J^xap für ]^8j"rna). Desto häufiger ist diese Bildung bei den
Yerhis med. gern, (§. 67), z. B. Win, aniD, lain u. s. w.
Die Bedeutung des Po. ist, wie die des Pi,, öfters causativ vom Qal; weiter
aber kommt Pd, neben Pi. theils in gleicher Bedeutung mit demselben vor
(z. B. y^i"^ und Y^"^^ bedrücken), theils hat es seine besondere, eigenthümlich
geförbte Bedeutung, z. B. 330 wenden, ändern, asio umgehen, umgeben; Vst}
rühmen, bWn thöricht machen (yonV^'n glänzen, aber auch j>raA/en, übermüthig
oder thöricht sein); )5T} lieblich machen, lain bemitleiden; ^J^ entwurzeln, ^"JÖ
Wurzel schlagen.
An b^'p schliesst sich die Bildung der Quadrilitera durch Einschiebimg
eines Consonanten zwischen dem ersten und zweiten Stamm-Buchstaben (§. 30,
3. §. 66).
2. Pi'lel (Pi'M), Pu'lal und Hithpa'lel: bbop und ibap (t in erster Sylbe
aus urspr. ä verdünnt ; ebenso geht e in der letzten Sylbe wiederum auf ? und
dieses auf ä zurück), pass, i^op, reflex, ibognfi, ähnlich den arab. Conjj. IX
^iqtällä und XI ^iqtällä, gern von bleibenden Zuständen, z. B. Farben gebraucht,
vergl. )^i<6 ruhig sein, 'ja^'n gfiin sein, Pass, Vc^i< verwelkt sein, sämmtlich nur
im Perf, vorhanden und ohne eine entsprechende Qal -Form. Häufiger sind
diese Bildungen in den Verbis VS», wo sie an die Stelle von Pi, und Hiph,
treten (§. 72, 7). Vgl. auch §. 75, Anm. 18.
3. P^aVal: i^^O|p, mit Wiederholung der beiden letzten Stammbuchstaben,
von rasch sich wiederholenden Bewegungen gebraucht: ^"{yy^ schneü umgehen,
pochen (vom Herzen) Ps. 38, 11, von 'iHö herumgehen; Pass, '^a'^^l^ heftig
gähren, brausen Hiob 16, 16. Klagl. 1, 20. 2, 11. (üeber die Verwendung dieser
Form in der Nominalbildung vergl. §. 84, 23). Nahe verwandt ist
4. Pilpel (Pass. Pölpal), mit Verdoppelung der beiden wesentlichen Stamm-
consonanten in Stämmen y5> und V'5, z. B. baba walzen, von iä == üä; bste
von b*is, Pass, isbs; Reflex, babanri sich einherwälzen. Auch diese Form steht
gern für schnell sich wie'äerholende Bewegungen, wofür alle Sprachen die
Wiederholung des Lautes lieben^, z. B. t]^&^ zirpen; vgl. im Wörterbuch die
von den Stämmen V?^, *n^a, C)*I5> u. s, w. abgeleiteten Nomina.
An HiphHl dagegen schliessen sich folgende Bildungen:
5. Tiph'el: iüfpP), mit vorgesetztem T\, vergl. '^tt^iä'npi gehen lehren, leiten
(denom, von bs'n Fuss) Hos. 11, 3; von einem Stamme h^b; rrnnpi. Impf, *T^'!;n'j
1 Vgl. tirvnio, tintinnua; unser Ticktack, Wirrwarr, Klingklang, Schon die
Wiederholung desselben Buchstaben in den Verbis med. gern, bringt diese Wirkung
hervor, wie z. B. in pp^ lecken, pp'J klopf&n, 6)BO tappen, trippeln. Sonst drückt
man dergleichen auch wohl durch Verkleinerungsformen aus, im Lat. durch Bil-
dungen auf 'iUo, wie cantülo, im Deutschen auf -ein, -em, wie flvmmem, triUem,
tröpfeln u. s. w.
126 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Starkes Yerbam.
toetteifem Jer. 12, 6; Part, 22, 15 (von »Tjn hitzig ^ eifrig sein). Im Aram. ähn-
lich DÄ'Ttn dolmetschen, wovon auch im Hebr. das Part, pass, fia'nno Ezr. 4, 7.
6. Saph'el: bopö, im Syr. häufig, z. B. nnbttj von anb /fawimcn. Im JBEehr.
nur im Nomen raiiV^ Flamme, §. 84, No. 34. (Diese Conjug. liegt vielleicht
dem Hiph^tl zu Grunde, so dass das ii desselben vermöge eines auch sonst zu
belegenden Lautwechsels aus einem Zischlaut abgeschwächt wär&.)
Nur in einzelnen Beispielen vorkommende Formen sind: 7. td^Dp, pass,
obüjD; so öBörra abgeschuppt^ schuppenartig 2 M. 16, 14 von tfyn, t)iün schälen j
abschuppen, 8. bpöj?, wie in dem Nomen v)'^t'nt Platzregen, von t)t|J. 9. bttpri?
(im Neuhebräischen häufiger), eine Art von NipKal znMithpa'el: *I^Ö35 f. I'^öltii
sie lassen sich warnen Ezech. 23, 48; *nö35 für ^^BSna gesühnt werden 5 M. 21, 8.
Merkwürdig ist noch 10, ^i^'i^n trompeten, denom. von M^]Ci:tri Trompete,
und gleich diesem scbaUnachahmend, wie taratantara vom Tone der Tuba,
Enn. ap. Servium ad Aen. 9, 503.
§. 56.
Quadrilitera.
Ueber die Entstehung dieser durchaus secundären Bildungen
vergl. §. 30, 3. Den ziemlich zahlreichen Nominibus quadriliteris
stehen im Verbum nur folgende Beispiele gegenüber:
a) nach Analogie des Piel: dö'TS Impf, nj&ö'np'j er frisst sie ab Ps. 80, 14
von DOS, vergl. dtj. Pass. -lügD^ wieder aufgrünen moh 33, 25. Pari, i^^^?
gegürtet, angethan (vergl. aram. bss binden) 1 Chr. 15, 27. Weiter rechnet
man gewöhnlich hierher auch tl^^Q Hi. 26, 9 als Perf. mit unverdünntem
Päthäch (nach aram. Weise). Bichtiger aber nimmt man es mit Delitzsch als
Infin. absol. einer Pi'fe^Bildung von to^ö ausbreiten, mit euphonischer Um-
wandlung des ersten b in tt9, des zweiten in t. Uebrigens ist auch die Lesart
t£f^'0 sehr gut bezeugt imd daher von Baer in dessen Hiobtext aufgenommen
(vergl. die Anm. pg. 48). — b) nach Analogie des Hiph, : b^Kaiori syncopirt
b*»«»iOh und b'^eiü" sich links wenden (denom. von i«aiü) 1 M. 13, 9. Jes.
30, 21 al. *
C. Starkes Yerbam mit Pronominal- Suffixen ^
§. 57.
Der Accusativ des Personalpronomen, welcher von einem
Verbum activum abhängt, kann 1) durch ein besonderes Wort, die
1 Die Lehre von den Verbalsuffixen folgt hier im Anschluss an das starke
Yerbum, damit zunächst die Suffix-Formen und die aUgemeinen Gesetze ihrer Ver-
bindung mit den Yerbalformen ersichtlich werden. Dagegen werden die Begehi,
welche für die Verbindung der Suffixe mit schwachen Verbis in Betracht kommen,
bei den einzelnen Classen der schwachen Verba dargestellt werden.
§. 58. Die Fronominalsuffixe des Yerbi. 127
nota accusativi n» (hÄ, nfe) mit dem Pronominalsuffix (§. 117, 2),
ausgedrückt werden; z. B. ink böjj (er hat ihn getödtet); oder
2) durch ein blosses Pronomen suffixum, ^^??I? ^^®^ '^^'91? (^^ *^^
t'Än getödtet). Das Letztere ist das Gewöhnliche (§. 33), und nur
von diesem Fall ist hier die Rede\ — Keines von beiden aber
findet statt, wenn der Accusativ des Pronomen reflexiv ist; in
diesem Falle wird vielmehr ein Verbum reflexivum, wie nament-
lich Niph'al und Hithpa*el (§. 51 u. 54), gebraucht, z. B. thgrin
er heiligte sich, nicht ithp, welches nur bedeuten könnte: er
heiligte ihn.
Näher kommen hier zwei Stücke in Betracht: die Gestalt des
Suffixum selbst, und die Gestalt der Verbalform in der Verbindung
mit dem Suffixum. Von ersterer wird §. 58, von letzterer §. 59 — 61
die Bede sein.
§. 58.
Die Pronominal -Suffixe des Verbi.
1. Die am Verbum Yorkommenden Pronominal-Suf/ixe drücken
den Accusativ des Pronomen personale aus, und zwar:
Sing. 1. comm. ^>^\ *>J-7 (in Pausa ^^S-f-); *>J-r »»^*^ä«
2 ( ^- ^» ^ C^Ää)» ^^ P' ^-f ' ^^cli ?— 1 aich
l A 5; ^— ?rv-^; selten 1f— j •
I w. 'in-^, 1; ^n— , (ri), i; ^in-^ ihn.
Plur. 1. comm. 'l^-^; 'IS-^ wn5 («05).
2. I / ^j' '* ' [ ^w^Ä (vös).
(m. d^^ D; D-;- (contr. aus ÖH— ), 0-7—^; D-:- (contr. aus
DiVt) i^ -Pöft/^ö jedoch auch D-^- Ps. 118, 10 ff.);
poet. in-^j itt— , itt-f- 5«^ (eos).
2. Dass diese Suffixa abgeky^rzte Formen des Pronomen perso-
nale (§. 32) sind, ist grossentheils, an sich klar, und nur einige
Formen bedürfen einer Erläuterung.
1 Ueber die Fälle, wo n$ stehen muss, s. §. 121, 4, Anm.
2 Q^ kommt als VerbalBai&x nur emmal (5 M. 32, 26), )t^ gar nicht vor« Sie
:8ind jedoch oben als Grundformen mit aufgestellt, zumal sie am Nomen und an Prä-
j)ositionen häufig sind.
128 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Starkes Yerbam.
Die Suffixa ">;, ^, W und n haben niemals den Ton; derselbe
fällt vielmehr stets auf die ihnen vorangehende Sylbe.
Bei dem Suffixum der zweiten Person (t|, -f, dD, "JD) scheint eine
verloren gegangene Nebenform des Pron. nr« mit d statt n (n3:Ä,
nSK, d^M) zu Grunde zu liegen^, welche man hier vielleicht wählte,
um die Suffixa von den Afformativen des Perf. (§. 44, 1) zu unter-
scheiden.
Bei der dritten Person entsteht im Masc. aus in-~ (nach Aus-
stossung des schwachen h: ä-u) durch Contraction häufig d (§. 23, 4),
gewöhnlich i, weit seltener rt geschrieben. Im Femin. sollte das
Suffix n mit dem Bindevocal a (gemäss der Analogie von n-^) n-^,
n-^ lauten; statt n-^ aber v^urde mit Abwerfung des Endvocals
bloss 1^— gesprochen (mit consonantischem n, daher Mappiq\ doch
findet sich auch die Aufweichung zu Ith-, s. No. 3, Anm. 1).
Einmal steht VfXv^ für rj— , Ez. 41, 15, wie imWestaram. und Arabischen.
3. Die Manigfaltigkeit der Formen hat ihren Grund hauptsäch-
lich darin, dass sich dieselben nach Maassgabe der Form und des
Tempus des Verbi, an welches sie treten, verschieden modificiren.
Es lassen sich nämlich fast bei jedem Suffixum drei Formen unter-
scheiden:
a) eine consonantisch anlautende, wie *>;— , in—, 15—, (dn)
d u. s. w. Sie wird an solche Verbalformen angehängt, die auf
einen Vocal ausgehen,, z. B. *>5^bdp5*;; in*>Pibdp5.
V) eine zweite und dritte mit den sogenannten Bindevocalen^ i^^Yz'i
■»5-^) für solche Verbalformen, die auf einen Consonanten aus-
gehen (Ausnahme §. 59, Anm. 3). Und zwar treten die mit dem
Bindevocal a an die Formen des Perfect: *^D5dp5, IsSdj?, dbdj?,
die mit dem Bindevocal e (selten auch solche mit a) an die
Formen des Imperf. und des Imperativ, z. B. inlStpj?*»., dbd^. Zu
den Suffixen des Perfect gehört auch i, da es aus in-^ ent-
standen ist. Bei ?j, d?, 'J? dient als Bindelaut nur S^wä mobile
1 Spuren derselben finden sich noch in den Afformativen des äthiopischen Yerbi:
qatalka du hast getödtet, sowie im Sannaritanischen (s. Petermaain, Brevis linguae
Samarit. grammatica etc. Berol. 1873, pg. 21). Ueberhanpt wechseln t und k nicht
selten unter einander.
3 Wir behalten die gewöhnliche Benennung BindevocaZ bei, obwohl dieselbe auf
einer rein äusserlichen Betrachtungsweise beruht. In Wahrheit enthalten jene Binder
laute .yiehnehr die Beste der alten Yerbalendungen, ähnlich dem i im Fem, der 2. P.
8mff, ^ri'^tnpipi?. Man erwäge z. B. die hebr. Form q^fal-ani in Vergleich mit der
arab. qataltMUf und dagegen hebr. g^fälat-^i) arab. qatalat-ni.
§. 58. Die Pronominal-Siifaxe des Yerfai. 129
(entstanden durch Verflüchtigung eines ursprünglich kurzen
Vocals): ?|— , dD— , )>-;-j z- B. '?1^'5I? {g*\äVkhä)^ oder, wenn der
Schlussconsonant der Verbalform eine Gutturalis ist, r\ — ,
z. JB. T|r6t9. In Pausa kehrt der urspr. kurze Vocal (a) als be-
tontes S'göl wieder : ^-^ (vgL jedoch auch tf-f- 5 M. 28, 24 u. ö.).
Anm. 1. Als seltene Formen bemerke man: Sing, 2. Pers. m. ^^-p 1 Kön.
18, 44, in Pausa auch >1^-^ («. n. No. 4); fem. *»3, "np-^Pa. 103, 4. 137, 6 mid
öfter in den späteren Psalmen. (t|'r~ gegen die Begel am Perfect Bicht. 4,
20.) — In der 3. masc. ri 2 M. 32, 25. 4 M. 23, 8; in der 3. fem. n-^ ohne
Mappiq 2 M. 2, 3. Jer. 44, 19; Am. 1, 11 (mit Zurückziehung des Tons). —
' Die Formen io-— , "io-^, io— r sind lediglich poetisch (ausgenommen 2 M. 23,
31): statt io— ^ steht einmal ^lü^ 2 M. 15, 5. Ueber die Entstehung dieser
Formen s. §. 32, Anm. 7*
2. Vergleicht man diese 8%iffixa Yerhi mit den Sufjfixa Naminum (§. 91),
so bemerkt man: a) bei den ersteren herrscht eine grössere Manigfaltigkeit der
Formen, als bei den Nominalsuffixen (weil die Formen und Verhältnisse des
Verbi selbst manigfaltiger sind); b) das Verbalsuffix hat da, wo es sich vom
Nominalsuffix unterscheidet, längere Formen: verg^ z. B. ''^^, '^^-z-, ^>z~ (wicÄ)
init "^-T- (mein)» Denn das pronominale Verbalobject verbindet sich minder
eng mit dem Verbum, als das (genetivische) Pronomen possessivum mit dem
Nomen: daher auch ersteree durch ein besonderes Wort ausgedrückt werden
kann (§. 117, 2).
4. Noch mehr Halt und zum Theil beabsichtigte Emphase ge-
winnt das Suffix dadurch, dass sich zwischen demselben und der
Verbalform an Stelle der blossen Bindevocale eine besondere Binde-
sylbe einschiebt, nämlich y-^-. Da aber diese Sylbe stets den Ton
auf sich hat, so wird ä (ausser zum Theil in der 1. Pers. Sing.) be-
ständig zu S*göl gedehnt. Dieses sogen. Nun epentheticum oder
demonstrativum findet sich jedoch vorzugsweise nur am Imperfect
und hauptsächlich in der Pausa, z. B. 'inDD'll*] er wird ihn segnen
(Ps. 72, 15), *'??'l!aD*> er wird mich ehren (Ps. 50, 23). Weitaus in
den meisten Fällen ist jedoch dieses Nun dem folgenden Conso-
nanten (d, D) assimilirt oder hat denselben durch Rückwärts-Assi-
milation in sich aufgenommen (so bei n); auf diese Weise entsteht
folgende Reihe von Suffixformen:
1. Pers. ^3-^, *>3-^ f. *>55 — , *>DD — ;
2. Pers. Jf-^, einmal JfD-^ (Jer. 22, 24) und in Pausa ns— J-
(Spr. 2, 11).
3. Pers. «i>-^ für nn3 — , einmal auch ia (4 M. 23, 13); fem. ns-f
1. Pers. Plur. ^3 — f. ^55 — .
• • •
Bei den übrigen Personen kommt Nun epenthet. nicht vor.*^
OeBenius, hebr. Grammatik. XXII. Aufl. 9
n
130 2. Haiqyttlu Formenldire. 2. G*p. Starkes Yerbum.
Anm. Die nicht contrahirten Formen sind selten und bloss poetisch (2 M.
15, 2. 5 M. 32, 10. Jer. 5, 22. 22, 24); in der 3. fem. Sing, und 1 Flur, fehlen
sie ganzlich. Dagegen sind die contrahirten Formen ziemlich häufig, auch in
der Prosa, besonders in Pausa, (Sehr selten jedoch il3-^ als 1. Fers. Flor.:
Hos. 12, 5; vergL ^t\r\ siehe im« 1 M. 44, 16. 50, 18. 4 M.'l4, 40 f&r «OSf»).
t Dass die Formen mit Nun ^penfhet, dazu dienen soUen, der betreffenden
Yerbalform einen grösseren Nachdruck zu verleihen, ergiebt sich aus ihrem
überwiegenden Yorkonmien in Pausa, Ausserdem aber findet sich Nun epenth,
auch bei der Verbindung der Buffiza mit gewissen Partikeln (§. 100, 5).
Im Westaram. ist dieses Nim häufig; im Samarit. wird es auch dem Ferfect
angefügt, und in ähnlichen Fällen auch T\ eingeschaltet (Petermann, gramm.
Samar., pg. 12 ff.); im Syr. kommt so ein eingeschobenes I und ai vor. Auch
das Arab. hat eine entsprechende nachdrückliche Imperfectform mit den Pro-
nominal -SufiSxen, wie jaqtukm-ka oder J€iql%Uanna4ca; dieselbe wird jedoch
auch ohne SufiQz gebraucht. Ygl. §. 48, 2.
§.59.
Perfectnm mit Pronominal-SiillxeiL
1. Die Endungen (AJBformativa) des Perfect haben in der Ver-
bindung mit Pronominalsuffixen zum Theil eine etwas andere Ge-
stalt als gewöhnlich. Nämlich:
a) in der 3. Sing. fem. n-7- oder tv- (die ursprüngliche Feminin-
endung) für n— ;
b) 2. Sing, masc. neben Pi auch m, woran sich unmittelbar der
Bindevocal anschliesst; doch tritt dies deutlich nur bei *>J-^
hervor^.
c) 2. Sing. fem. *>Pi , ursprüngliche Form für Pi (vergl. *>jni$, ^^Pi!??)?
§. 32, Anm. 4. §. 44, Anm. 4). Diese Form ist von der ersten
Person nur durch den Zusammenhang zu unterscheiden.
rf) 2. Flur. masc. im 'für dP), welcher Wechsel sich aus dem arab.
'antum, qataUum, aram. ^VtÄ, Ttt^^Pp? für ^^hv. DPiÄ, ÖPj^üfJ er-
klärt (§. 32, Anm. 5). Beispiele finden sich nur 4 M. 20, 5.
21, 5. Zach. 7, 5. Das Fem. 'JPib'üpp kommt nirgends mit Suf-
fixen vor; vermuthlich ilautete es ebenso wie das Masculinum.
Wir stellen zuerst die Formen des Perfect HiphHl auf, wie sie
in Verbindung mit Suffixen lauten, weil dort im Stamme selbst,
abgesehen von der Betonung (s. No. 2), keine weiteren Verände-
rungen stattfinden:
1 Auch hier gehört das ä eigentlich zur Yerbalform. Siehe §. 58, 3, &, Note.
§. 59. Perfectnm mit Fronominal-Soffixen. 131
Sing. Plur.
3. m. bnapn 3. c. «ib*>ppn
3. f. nVnppjn
2. m. ijb'üpjn, nb^i^n 2. w. irtbüpn
2. /. *>i?!5?i5n, nbttpjn
1. c- v\b'üijn * ' 1. c. «Dboppn
Der Anfänger mag zuvörderst die Verbindung der Suffixa mit diesen JßpA't/-
Formen einüben, und dann zur Verknüpfung derselben mit dem Perf, Qal
übergehen (s. No. 2).
2. Die Anhängung des Suffixes bewirkt in den meisten Fällen
ein Fortrücken des Tones nach dem Ende zu, da er ohnediess z. Th.
auf die drittletzte Sylbe fiele; bei den sogen, schweren Suffixen
(s. Anm. 1) geht sogar der Ton auf das Suffix selbst über. Die
Rücksicht auf den Ton hat nun vorzüglich im Perfect Qal gewisse
Vocalveränderungen zur Folge, indem a) das Qämä^ der ersten
Sylbe, weil es nicht mehr vor dem Tone steht^ durchweg verflüch-
tigt wird; l) das urspr. Päthäch der zweiten Sylbe, welches in der
3. Pers. Sing. u. Plur. verflüchtigt war, nunmehr wieder hervor-
tritt, und zwar (in offner Sylbe vor dem Tone) zu Qämä^ gedehnt;
ebenso urspr. izne gedehnt, z. B. ^^ärux 1 Sam. 18, 22. Die Formen
des Perf. Qal gestalten sich darnach so:
Sing. Plur.
3. m. bttp 3. c. 'iböp
3. f. nbüp (nbüp, Anm. 3)
2. m. nbüfi (nboji, Anm. 4) 2. m. inböj?
2. /. Tibüp (nbt?)?, Anm. 4)
1. c. ^nbüp ' ' l. c. lÄpj?
Die Verbindung dieser Formen mit sämmtlichen Suffixen zeigt das
Paradigma C, Dasselbe lehrt auch, wie das ^eri im Perfect Pi^el
theils in S^'gdl, theils in §*wä mobile übergeht.
Anm. 1. Die BufSxa der 2ten Person des Plural, Dls und ']^i werden (wie
auch bin und *p\ weil sie consonantischen Auslaut und dazu beständig den
Ton haben, als schwere SuflSxe {Suffixa gravid) von den übrigen (leichten S.)
unterschieden. Ygl. die Verbindung derselben mit dem Nomen §. 91. Mit
einem Perfect kommt nur D3 vor (Ps. 118, 26). Die Form bop, welche als
Verbindungsförm vor da und 15 in 3. Sing. masc. aufgeführt zu werden pflegt
(auch bei Qimchi und in Paradigma dieser Gramm.), ist nur eine Analogie^
bildung und nach einer Bemerkung des Abraham de BaJmis im A. T. ohne
Beleg.
2. In der 3. Sing. masc. wird ^lilijüjp häufig zusammengezogen in ibüjp nach
§. 23, 4; ebenso in der 2. Sing, masc, IMfebrpjp in iPiiüJJ.
9*
^132 2. Haaptth. Formenlehre« 2. Cap. Starkes Yerbum.
3. Die 3. Sing. fem. rhxä^ (= n^^]^) liat die doppelte Eigenthümlichkeit,
dass ä) die Endung ath durchgängig den Ton auf sich zieht^, und dabei die
Suffixa, welche für sich eine Sylbe ausmachen f^p, tj, Vi, h, *ü), ohne Bindevocal
annimmt, gegen die aUgemeine Begel §. 58, 3, a; b) vor den übrigen Suffixen
wird zwar der Bindevocal angenommen, aber der Ton auf PaemUtima zurück-
gezogen, so dass sie mit verkürzten Vocalen lauten *^-^ — ^, d-; — ^, z. B. Ip^JiÄ
sie lieht dich Buth 4, 15; &nn» sie hat sie gestohlen i M. 31, 82; &n|iiS esver^
brennt sie Jes. 47, 14. Für *»5n— ^, wv^ u. s. w. steht in Patisa ^l'n — Ps.
69, 10, 1^ — HL. 8, 5, und so auch des Gleichklangs wegen ausser der Pausa
j^nb^n sie hat dich geboren HL. a. a. O. — Die Form ^kn!$0{^ (z. B. Buth 4, 15)
ist entstanden durch Bückwärts- Assimilation des h (vergl. §. 58, 4) aus der
Form ^hn^Dp, welche sich daneben sogar in Pawa findet (^JtrOSiM 1 Sam. 18,
28; sonst in Pausa z. B. titin^^D Jes. 59, 16); ebenso h^^DJ^aus >7n$D|^ (vergl.
1 Sam. 1, 6* Jes. 34, 17. Jer. 49, 24. Buth 3, 6; in Pausa "BiZ. 14, 15, überall
nach dem Zeugniss QimchVs ohne Mapptq im schliessenden h).
4. Bei der 2. Sing, masc* liegt meist die Form n^^f^ zu Grunde und die
Suffixa haben daher keinen Bindevocal, z. B. •ian2t'n& ti^ruidt du hast uns ver-
worfenf hast uns zerstreut Ps. 60, 3 ; nur mit Suff, der 1. Sing, lautet die Form
*^^phx^, z. B. *^3P!'^l!; Ps. 139, 1, und erst bei stärkerem Trennimgs-Accent (in
Pausa) mit Qäni^ z. B. ^^"21^ Ps. 22, 2; Bicht 1, 15 (bei Zäqeph qätön), —
Li der 2. Sing. fem. wird "»tn- auch defectiv geschrieben '*5pfi*7 1 Sam. 19, 17.
Bicht. 11, 35. Jer. 15, 10. HL. 4, 9; einigemal findet sich das SufBz an. die
kürzere Form (1^-7-) gehängt, nämlich «lan^a^ du (fem.) beschwörst uns HL.
6, 9. Jos. 2, 17. 20, vgl. Jer. 2, 27, und mit ^eri *i3f|']^*rt du (fem.) hast uns her-
abgelassen Jos. 2, 18. ^
5. Li den Verbis med. E bleibt dieses E auch vor Suffixen (s. o. No. 2),
z. B. iiffitf^ 5 M. 15, 16, ^nnät?^ 1 Sam. 18, 28; vergl. 18, 22. Von einem Verbum
med, Ö komn^^ vor l*^^^'; ich habe ihn besiegt Ps. 13, 5, von bb; mit ö statt
ö in tonlos gewordener Sylbe (§. 44, Anm. 3).
§. 60.
Imperfectüin mit Pronominal -Suffixen.
In den Formen des Imperfect Qal^ welche keine Afformativa
haben, verflüchtigt sich der Vocal ö der zweiten Sylbe meist zu *
(einfachem S'^tvd mob.)^ bisweilen zu ^ (— ) Jos. 23, 5. Jer. ^1, 33.
Ez. 17, 23. 35, 6; vor ?j-;-, D>7-, "J^-;- aber wird er zu ö (Qäme^"
chä\üph) verkürzt, z. B. tJ^Iötö*; (in Pausa jedoch T|nttT^.)» öD'i'ötD*^. u.a. w.
Statt npbbpPi steht vor Suffixen nboppri* als 2. und 3. Person, Jer. 2,
19. Hiob 19, 15. HL. 1, 6. Die Formen mit Nun epentheticum (§. 58, 4)
finden sich besonders am Ende des Satzes.
1 Eine Ausnahme jl^J^^an HL. 8, 5. Nur Ö3 und 19 würden wahrscheinlich auch
hier den Ton haben (Anm. 1); doch finden sich im A. T. keine Beispiele der Art
2 Welche Form auch ohne Bvdtßx als Fem, vorkommt Jer. 49, 11. Ezech. 37, 7.
§.61. Infinitiv, Imperativ u. Fsrtioip mit Pronominal-Suffigcen. 133
Anm. 1. Die Verba mit a in der zweiten Sylbe des Imperf. Qal (wohin
namentlich die Verba tertiae und mediae ^uttur. gehören §• 64 n. §. 65) ver-
flüchtigen im Impf, (wie auch im Imper,, s« §. 61, 2) das Päthäch ntcM vor
Suffixen; vielmehr wird dasselbe, da es nun in offiie Sylbe vor dem Tone zu
stehen kommt, zu Qämif gedehnt, z. B. *^d$9^^^ und es zog mich an Hiob 29,
14; vnSw'^ Hiob 3, 5; Dni^J under sandte sie aus Jos. 8, 3; ^r^icyy] sie rufen
ihn an Ps. 145, 18.
2. Ausnahmsweise, jedoch nicht ganz selten kommen am Imperfect auch
Suffixa mit dem Bindevocal a vor, z. B. *^^ßa^ 1 M. 19, 19, vergL 29, 32. Jes.
56, 3. ffiob 9, 18; D^sb'^ 2 M. 29, 30, vergl. Y, 17; sogar 'iB'!|'l'; (6 aus ähu) Hos.
8, 3 ; vergl. Ps. 85, 8 u. s, w.
3. Auch an die Pluralformen auf 1p werden die Suffixa zuweilen gehängt,
z. B. *^»^3ntn ihr germalmet mich Hiob 19, 2; 'n.^inT^ (hier nothwendig mit
Bindevocal) Jes. 60, 7 und 10. Spr. 5, 22 (i); sonst immer ohne Bindevocal
*'2J&'n|3^ und zwei weitere Beispiele Spr. 1, 28. Jer. 2, 24.
4. In PL wird das l^eri der letzten Sylbe zu S^wä verflüchtigt, wie 5 in
QcU; vor den Suffixen ?J-f-, ö? — , 1?-^ verkürzt es sich dagegen zu S^gol,
z. B. '^p^ß'; er wird dich sammeln 5 H. 30, 4 (bei schliessender Gutt. jedoch
7jf^<Bt^ IM. 32, 27); seltener ist die Zuspitzung zu CMr}^, z. B. &3X&MM ich
werde euch stärken Hiob 16, 5, vergL 2 M. 31, 13. Jes. 1, 15. 25, 1. 52, 12.
5. Im Hiph, bleibt das lange I, z. B. ''aä^a^P du bekleidest mich Hiob 10,
11 (nach Wäw consec. häufig defectiv geschrieben; öttJab^l 1 M. 3, 21 u. s. w.);
selten sind Formen wie h|^.yīn du bereicherst sie Ps. 65, 10. 1 Sam. 17, 25.
Vgl. §. 53, Anm. 4.
§. 61.
Infinitiv, Imperativ nnd Particip mit Pronominal-Suffixen.
1. Der Inftniiiv constr. eines Verbi activi kann mit einem Accu-
sativ construirt werden, und nimmt dann das Suffixum Verbi (d. h.
den Accus, des Personalpronomen) zu sich: *>?5tDg mich tödten; als
Nomen kann er jedoch auch ein Nominalsuffix (den Genetiv) zu sich
nehmen: *>btD5 mein Tödten (s. §. 133, 1. 2). Der Inf. Qal lautet
dann gewöhnlich wie bpp mit Zurückwerfung des (urspr. kurzen)
Vocals unter den ersten Stammconsonanten. Die so entstehende
Sylbe ist eine lose geschlossene, z. B. imriDln bei seinem Schreiben
Jer. 45, 1 (nicht iafö köth-bö^ s. §. 21, 2, ä); nur vor !?|— , DD^- tritt
fester Sylbenschluss ein, z. B. ^Wt^^ 2 M. 23, 16. 3 M. 23, 39,
falls nicht die Zurückwerfung des Vocals überhaupt unterbleibt
(s. Anm. 2). Zu der Form bbp überhaupt sind die nahe verwandten
Nomina der Form büj5 (vor Suffix bp^ oderbiop) §. 84, No. 10. 11
und §. 93 zu vergleichen.
Anm. 1. Die Infinitive der Form 3510 lauten vor Suff, wie Pas6 1 M. 19,
33 für insstt^ mit Verdünnung des 4 zu %.
134 2» Hanptth. Formenlehre. 2. Oap. Schwaches Yerbum.
2. Abweichend von der Analogie der entsprechenden Nominaf finden sich
vor den Suff, ?^-p, ö^-j-, "jä-p auch Formen, wie Ö5^55< euer Essen 1 M. 3, 5,
?pn}9 dein Stehen Obad. 11 (also mit derselben Yei^ürzong des o, wie im Jm-
perf.; s. §. 60); der Analogie der Nomina gemäss sind dagegen Formen, wie
^yys^ euer Ernten 3 M. 19, 9 (mit Wiederkehr des urspr. u) nnd fi^öKS
(mSös^kMm) euer Verachten Jes. 30, 12. — Im Infin, des IH^el geht e vor den
Suff, ^— , d^-j-, 15-7- in S^gSl über, z. B. ^J"^!» 2 M. 4, 10, und mit Zuspitzung
zu i DSb^Ö Jes. 1, 15 (s. §. 60, 4). '
2. Die Hauptform des Imperativ Qal vor Suffixen (bt)jj) beruht
wiederum auf der Zurückwerfung des Vocals unter den ersten
Stammconsonanten^ wie beim Infinitiv (s. No. 1). Auch im Imper.
steht 6 in lose geschlossener Sylbe, z. B. dlntiS köth'bhem (nicht
dains) u. s. w. Die im Paradigma nicht aufgeführten Formen *>btDJ?,
*)btDp bleiben unverändert. Statt nAÜp wird die Masculinform 'ib'üp
gesetzt, wie im Imperfecta — In den Verbis, welche den Imper. mit
a bilden, wie nbllJ (wozu namentlich die Ver})a mediae und tertiae
gutturalis gehören, §. 64 und 65), bleibt dieses a bei der Verbindung
mit Pronominalsuffixen an seiner Stelle, wird aber natürlich (in
offener Sylbe) zu Qämä^ gedehnt (ganz wie bei den Imperfectis Qal
auf a §. 60, Anm. 1), z. B. "^ihbtt? sende mich Jes. 6, 8, *>Däna prüfe
mich Ps. 26, 2, *>Dk'lfJ rufe michVs. 50, 15, *>?i:^'ötÖ Äör^^ wJcä 1 M.
23, 8. Abnorm ist d?ia Am. 9, 1 (für d?») mit tonlosem am, wie
im Perf. nach 3. Sing. fem. §. 59, Anm. 3. — Im Imper. Hiph. ver-
bindet sich mit den Suffixen nicht die Form der 2. masc. Sing.
böpn, sondern b*>pp5n (mit ^, weil in offener Sylbe; vergl. §. 60, 5),
z. B. 5inh*>'nj5n bringe ihn dar Mal. 1, 8.
3. Die Participia verkürzen vor den Suffixen ihre Vocale nach
Maassgabe der betreffenden Nominalformen, z. B. von der Form
btJ^: *>ö^'n, iM'n u. s. w.; dagegen vor S^'wä mobile ^'^T^ u. s. w., oder
mit Zuspitzung ijji^fe 2 M. 23, 4 al., ^tü\< 2 Kön. 22, 20; von bögia:
*>btDgti, rjbtöp'ö u. s. w. (mit Zuspitzung des ä zu t Jes. 52, 12).
Ueber den Unterschied von "^hxp und "^.Jüp s. §. 135, 2.
IL DAS SCHWACHE VEEBUMi.
A. Yerba mit Gutturalen.
§. 62.
Die Verba, in denen einer der drei Stammconsonanten eine
Gutturalis ist, weichen in ihrer Flexion vom starken Verbum nach
Maassgabe der allgemeinen Regeln §. 22 ab. Diese Abweichungen
1 S. die Uebersicht der Olassen desselben §. 41.
§. 62. 63. Yerba primae gattnraliB. 135
alteriren allerdings nirgends den Gonsonanten-Bestand des Stam-
mes, und es ist somit richtiger, die Verba gutturaUn als eine Ab-
theilung des starken Yerbum zu betrachten: höchstens kann noch
daß völlige Aufgeben der Verdoppelung bei einem Theil der Verba
med. gutt. (und im Imperf. Niph. bei den primae gutt.) als eine
wirkliche Schwäche bezeichnet werden (§. 63, 4. 64, 2). Anderseits
hat sich in den gutturalischen Stämmen einiges Ursprüngliche er-
halten, welches in dem gewöhnlichen starken Verbum entartet ist
(z. B. das ä der ersten Sylbe im Imperf. Qal: "Tfar^, während sonst
die Verdünnung zu 3f eingetreten ist: bbj:p*|). — K und n kommen
hier nur in Betracht, sofern sie ihren vollen Gonsonantlaut dar-
stellen und denselben festhalten, nicht als Stellvertreter von
Vocalen, wie ^ in einem Theile der Verba K"fe §. 68, sowie in
einigen \jf!'^ §. 73, Anm. 4, und in sämmtlichen i<"b §. 74. In allen
diesen Fällen ist jedoch ^ ursprünglich voller Gonsonant, während
n in den Verbis n"b von Haus aus nur als Vocalbuchstabe dient;
, vergl. §. 75. Wirklich consonantisches n ist am Wortende durch
Mappiq kenntlich. — Auch das halbgutturalische *i nimmt an
einigen Eigenthümlichkeiten der Verba guttur. Theil (§. 22, 5). Im
Folgenden sind zur bequemeren Uebersicht die Fälle unterschieden,
wo die Gutturalis erster, zweiter oder dritter Stammconsonant ist
(Vergl. die Paradigmen D. E. F., in welchen nur die ganz regel-
mässigen Gonjugationen ausgelassen sind).
§. 63.
Verba primae gutturalis, z. B. "iw stehen.
Die Abweichungen vom gewöhnlichen starken Verbum lassen
sich hier auf folgende Fälle zurückführen:
1. Statt des einfachen S'^rvä mobile erhält die anlautende Guttu-
ralis ein S^'rvä compositum (Chäfeph, §. 10, 2. ,§. 22, 3). So ent-
sprechen den Formen bbj? (Inf.) und öPjb'Dp (2. Plur. masc. Perf)
die Formen «ib?;, bb« essen, ÖF)'11??, DMöti von ytt} geneigt sein.
2. Wenn vor die anlautende Gutturalis ein Praeformativ tritt,
können beide entweder eine geschlossene Sylbe bilden oder der
Vocal des Praeformativs klingt als Chäfeph unter der Gutturalis
nach. In beiden Fällen lässt sich wiederum eine doppelte Bildung
unterscheiden, je nachdem der ursprüngliche Vocal des Prae-
formativs (ä) wiederkehrt oder die Verdünnung desselben (zu i) zu
186 2. Hsuptth* Formenlelire. Cap. 2. Schwaches Yerbum.
Grunde liegt. Beispiele a) für festen SylbenscUuss nach dem
ursprünglichen Vocal des Praeformativs: *TbJT?, ^H?, libTT) u. s. w.
(und so meist bei aidautendem n im Impf. Qal, bisweilen neben
Formen mit Nachschlag des ä als Chäfeph unter der Gutturalis,
z. B. atttr; u. s. w.); ebenso im Imperf. Hiph, *l*»pn? u. s. w. Sehr
selten ist die Wiederkehr des urspr. ä in geschlossener Sylbe unter
dem a praeform. des Perf. Niphfal: riÄan: 1 M. 31, 27; vergl. 1 Sam.
19, 2. Jos. 2, 16 (ziemlich häufig ist dagegen in dieser Form ä
unter dem Praeformatiy mit nachschlagendem Chdfeph Päthäch,
Z. B. nte!?: u. s. w.; ebenso im Particip "pl^ Ps. 89, 8 u. s. w.
b) loser Sylbenschluss (Nachschlag eines CMfeph) nach dem
ursprünglichen Vocal: tftTP, *Tto;!» OhST; (und so fast stets bei !p
und n im Imperf. Qal und Eiph'il); "Tti^ni ^igy; im Hoph'al). — Das
aus ä verdünnte l des Praeformativs geht vor der GutturaUs fast
immer in S^göl über (vergl. jedoch Anm. 5) ; dieses S'göl wiederum
erscheint theils c) in geschlossener Sylbe, z. B. tJlan^ '^n?, ^irCf?,
)f&rt^, ^lb^ und so fast immer in den Imperfectis Qal mit ä in zweiter
Sylbe (vergl. jedoch Anm. 2); im Niph. z. B. ^ni; u. s. w.> im Hiph.
n^'pnJi u. s. w., theils d) in lose geschlossener Sylbe (mit Nach-
schlag von Chäfeph S^göl\ z. B. 5|fa^||, 5|te>T; im Imperf Qal (jedoch
nie bei :?); "T^WT^ im Hiph., yc^^^^ imNiphTal.
Anm. Im Einzehxen ist zu obigen Beispielen noch folgendes zu bemerken:
1) Die Formen mit festem Sylbenschluss (sogen, harte Verbindung) kommen
häufig in demselben Yerbum neben Formen mit losem Sylbenschluss (der sogen,
weichen Yerbindung) vor. 2) In der 1. Sing, Imperf. Qal erhält das Prae-
formatiy M beständig S^gdl, sei es in fest oder lose geschlossener Sylbe. 3) Das
Fortrücken des Tones nach dem Ende hin zieht häufig einen TJebergang des
Päthäch des Praeformativs in S^gol und umgekehrt nach sich, z. B. tvo^ aber
Wntt»5 in 3. Sing, fem.: CpfiO, aber *^BöWn: 't'öSWi, aber DtlToa»! u. s. w., und
so fEist immer mit TJebergang der schwereren Cha^h S^gdl-Omp}^ (— — —)
in die leichtere Chäfeph Päihäch-Qtrxippej wenn der Ton um eine Stelle weiter
nach hinten rückt (vergl. §. 27, Anm. 5). 4) S^gol kann in allen den oben auf-
geführten Beispielen auch als Umlaut des urspr. ä betrachtet werden. In
diesem Falle würden sämmtliche Bildungen der Yerba primae guttur. auf einer
Bestituinmg des urspr. Yocals der Praeformative beruhen. Vergleiche jedoch
denselben TJebergang aus i in e im Imper. (Anm. 1).
3. Wenn in Formen, wie "ito"», ^W^. der Vocal der letzten
Sylbe in Folge des Hinzutretens eines Afformativs (1, "»-t-, n— ) zu
S'wä mobile verflüchtigt wird, so geht das S^wä compositum des
Chitturals in den entsprechenden kurzen Vocal über, z. B. ^rta^
Plur. «I'IÄ?^ (spricbi Ja äm^dü); natja sie ist verlassen. Auch hier
findet sich jedoch häufig die härtere Form daneben, z. B. ^bäh? sie
§• 63. Yerba primae gutturalis. 187
pfänden (neben bhtV;); «Iptrp neben «ipTtT» sie sind stark. Vgl. über-
' haupt §. 22, 4. §. 28, 3.' *'
4. Im Inf., Imp, und Impf Niph., wo der erste Stammconsonant
verdoppelt werden sollte (bttgsni, bttg*;), unterbleibt die Verdoppe-
lung stets, und der Vocal des Praeformativs wird in ^^^ verlängert:
^Äf? f. «Itöp. u. 8. w. Vergl. §. 22, 1.
Anmerkungen.
L Zu Qal
1. Bei den Verbis Ä*B hat der Inf. canstr. nnd Imper. im Anlaut Chäfeph
S^gol nach §. 22, 4, Anm. 2, z. B. '^^^ gürte Hiob 38, 3, arjK /tc6c Hos. 3, 1,
tefij e99«n, mit Praef, thfijb, ibfi<b. Daneben kommt jedoch bisweilen auch
Chäteph Päthäch vor, z. B.'ln/*. VinK 1 Kön. 6, 6, tt3«n ibfi<a 4 M. 26, 10.
Auch bei den übrigen Formen des Imp. äussert nicht selten die Gutturalis
einen Einfluss auf den Yocal, indem sie den Uebergang von t in ^ bewirkt, z. B.
na^nr steüe dich Hiob 33, 5 ; *^Btt3n entblÖsse Jes. 47, 2 (vergl. über das anormale
Dägei §. 46, Anm. 2), besonders wenn auch der zweite Stammconsonant
guttural ist, z. B. siahK Ps. 31, 24. Päthäch kommt vor in Ifi^ati pfände ihn
Spr. 20, 16 und vielleicht Ps. 9, 14 C335n).
2. Die oben unter No. 2 erwähnte Aussprache der Imperfecta auf 5 mit S^gol
des Praeformativs in fest geschlossener Sylbe (z. B. auch i'!?n|j, D3h^) weicht
bei den Verbis, die zugleich ri*i sind, in der Begel der sogen, weichen Ver-
bindung, z. B. *^t^J^, fi2prj2 u. s. w. (vergl. jedoch auch JiäJi^ u. s. w.). Seltener
ist die weiche Verbindung im starken Verbum, z. B. ptrT^I neben ptrn. Ganz
vereinzelt steht SÄi«?^ Ez. 23, 5. — Die Form C)^'!>|?, Ps. 7, 6, nach Qimchi eine
Mischform aus §aZ (Cj^^^*^) und PL (tßTl)f kann nur als eine weitere Umbildung
von C)S^|? (vergl. §. 64, Anm. 3 zu p^^) begriffen werden ; ähnlich ist "rj^^Ttn
2 M. 9, 23. Ps. 73, 9. ^
n. 2ki HipKtl und HopKcd,
3. Die oben No. 2, Anm. 3 erwähnte Verkürzung von -^ — ^ zu ^ ^ ^ ^^^^
im Per/. Hiph, besonders dann ein, wenn das Wäw consecutivum vorgesetzt
und in Folge dessen der Ton auf das AfFormativ fortgerückt wird, z. B. Pl'TOrJi
du stelltest, dagegen tJ^^Si"] und du wirst stellen 4 M. 3, 6. 8, 13. 27, 19; ^^X^^feJ^,
dagegen '^fe'na^h^ Jer. 15^ 14. Ezech. 20, 37.
4. Im Perf HL ist einige Male in und im Ho. in '-
verwandelt, indem der durch Metheg gestützte kurze Vocal zu einem langen
gedehnt ist: tj^n^^h du führtest hinüber Jos. 7, 7, nten er bringt herauf Hab.
1, 15, rh^ Bicht. 6, 28. 2 CJir. 20, 34. Nah. 2, 8. Ueber einen weiteren Fall
dieser Art (>TQ5)t) s. §. 63, 2. Aehnliches findet sich in der Nominalbildung bei
den sogen. 8*golatformen nach der Form q^l; vergl. §. 93.
IIL Im Allgemeinen.
5. In den Verbis tV^f^ sein und fr^h leben ist die Gutturalis bei der Ver-
T T TT
bindimg mit Praeformativen fast stets ohne Einfluss, also Impf. Qal ^y^"] und
138 2. Hauptth. Formenlelire. 2. Oap. Schwaches Yerbnm.
trrV], Mph. nyn; nur im Perf, Hiph. nw (2 Plur. tsmr\ Jos. 2, 18). Da
wo n und n im Anlaut mit S^wä mobile stehen sollte, tritt zwar immer Chäfeph
S'gol ein, z. B. n;jn, n;ir], ni*^lrj, ütr^yi (ausgen. in 2. 5in^. fem. des JiMper. §aZ;
•^•irj 1 M. 24, 60 al, *^Tj Ez. 16,"6,^und im Inf. öni-^q Jos. 6, 8); nach den
Braefixen 1 a D i geht jedoch dieses Chäfeph S^gol in i^wä über und das
Praefix erhält tj wie sonst vor starken Oonsonanten mit SHoä^ also im Berf.
Qal ütr\^yTiy Imper, *l^^^, Inf, WVii, f^i**^ u. s. w. Eine Ausnahme bildet nur
die 2. Sing. masc. des Imper, nach TFaM?; Ji;^ l M. 12, 2 al., rj^ni 1 M. 20, 7.
§. 64.
Verba mediae gnttnralis, z. B. tanv schlachten.
Die unbedeutenden Abweichungen von der gewöhnlichen Bil-
dung beschränken sich yorzüglich auf Folgendes^:
1. Wo die Gutturalis im Sylben- Anlaut mit einfachem S^wä
stehen sollte, erhält sie nothwendig ein zusammengesetztes, und
zwar Chä^eph Pdthäch, z. B. Perf. ^tDTO, Impf. ^tDntp., Imp. Ni. «itDniön.
Im Imper. Qal tritt vor den Afformativen *» und 1 in der ersten
Sylbe das ursprüngliche Päthäch wieder ein, mit Nachschlag eines
Chäfeph Päthäch, weil die Sylbe nur lose geschlossen ist, also *»{?!rT,
1p:rt u. s. w.; nur in 'iinfc^ hat die Vorliebe des K für S^gdl den
Uebergang von a in ^ herbeigeführt, und in ^ItW Hi. 6, 22 ist sogar
t (vor harter Gutturalis) geblieben.
Ebenso im Inf. Qal fem.^ z. B. ti^'^ry^ lieben, f^^ verschmachten.
2. Da die Vorliebe der Gutturalen für den ^-Laut weniger auf
den nachfolgenden, als den vorhergehenden Vocal einwirkt, so er-
hält sich nach mittlerer Gutturalis nicht bloss das Chölem im Inf.
Qal, tDhTp, TDiTO, sondern auch meistens das Seri im Impf Ni. und
Pl.y z. B. DH^*; er kämpft, DtiD*^ er tröstet, und selbst das schwächere
S^gdl nach Wäw consecut. in Formen, wie Dn|^1. Nur im Imper.
und Impf. Qal erhält die letzte Sylbe durch den Einfluss der Gut-
turalis meistens Päthäch, auch in Verbis transitivis, z. B. tDniö,
t3TO'!; P?T' P?r.? ^^^' ^^?^ ^^* ^^^"' ^^' "^J^O^' "^S^^W' ^^Pf'
^nftljai. Mit ö findet sich im Imper. Qal nur bb? 2 Sam. 13, 17;
Th« 2 M. 4, 4. 2 Sam. 2, 21, Am. '»tn« Ruth 3, 15 (so nach QimcM
»I ' T I ' • TS K ^
im Wurzelwörterb. , mit ungewöhnlichem Nachklingen des ver-
drängten ö als Chäfeph Qämefj dagegen im Plural regelmässig 'ITHJä);
■*1^D Rieht. 19, 8 (dagegen kann *i^ 19, 5 mit QimcM nur s'äd ge-
1 Hoph^alf welches im Paradigma nicht mit aufgeführt ist, folgt der Analogie des
Qal; MipWU ist regulär.
§. 64. Yerba mediae gutturalis. 139
lesen werden, mit abnormer Dehnung für "ll^p); endlich gehört
hierher auch sra^^V f. rrar^T, 4M. 23, 7, s. 8. 63, Anm.4. Ebenso selten
sind Imperfecta med, Gutt. auf ö, wie öh?*;, thJÄ^j, vergl. Jes. 27, 4.
Ez. 16, 33. Auch im Per f. Pi. steht Pdthäch noch etwas häufiger,
als im starken Verbo, z. B. öHD trösten.
3. Im jP^*., Pu* und Hithp. kann Bägel forte im mittleren Stamm-
consonanten nicht stehen ; in der Mehrzahl von Beispielen, nament-
lich vor n, ti, !^, bleibt jedoch der vorhergehende Vocal kurz und
scharf (die Gutturalis ist somit wenigstens als virtuell verdoppelt
zu betrachten, vergl. §. 22, 1). Z. B. Pi. pTO, Inf. '^r^_ scherzen^
Pu. ^tpi gewaschen werden y Hithpa. Imp. ^'^HtoH reiniget euch. Die
völlige Aufhebung der Verdoppelung und somit die Dehnung des
vorhergehenden Vocals erfolgt nur vor'n beständig, z. B. •f'na segnen.
Impf ^5'^, Pual ^*nia; vor ^ findet sie sich regelmässig in den
Stämmen *n«a, b«a, 1«ia, *n«B und in den Hithpa eis von tJi^l, n^n
und n^ti; dagegen ist ^ virtuell verdoppelt in den Perfectis 5|i<D
(einmal im Impf, Jer. 29, 23) ehelrechen, ^^x: verachten (zweimal
ausserdem im Partie. Jes. 60, 14. Jer. 23, 17), 'niÄj verabscheuen
Klagel. 2, 7 (neben nn^Ä? Ps. 89, 40) und bKÜ Ps. 109, 10; ferner
in dem Inf. tjfc^^ Pred. 2, 20 nach bester Lesart; in dem Pu. ^Ä^n
Hi. 33, 21 ist K nach correcter Masora sogar mit DägeS forte zu
schreiben.
Anm. 1. Bei dem Verbmn ife^TlO fragen^ bitten scheint in einigen Formen
des Ferf, QcU eine Nebenform med, e zu Grunde zu liegen, vergl. ^^H!lö 1 M.
32, 18. Bicht. 4, 20, *^3S|bfi*lÖ Ps. 137, 3, ÖXji«^ 1 Sam. 12, 13. 25, 5. Hi. 21, 29,
!in*^lni»Ö Bicht. 13, 6. l'sam. 1, 20 (auch Siph. ^n^ipjkixm 1 Sam. 1, 28).
Vergl. jedoch die ähnlichen Fälle (Verdünnung eines urspr. ä) §. 69, Anm. 4
imd bes. §. 44, Anm. 2. In den drei ersten Beispielen läge dann Dehnung des
aus ä verdünnten i zu e (vor dem Tone), in den drei nächsten Umlautung des
i zu e vor.
2. Im PL und Hithpa. hat nicht selten die Dehnung des Vocals vor der
Gutturalis dazu geführt, dass der Ton auf paemUtima zurückgezogen, und in
Folge dessen das J^er^ der letzten Sylbe in S^gol verkürzt wurde. So ä) vor
einsylbigen Wörtern, nach §. 29, 3^ b, z. B. D\^ '^'^^^ ^^ daselbst zu
dienen 5 M. 17, 12, sogar bei virtuell verdoppelter Gutturalis 1 M. 39, 14.
Hiob 8, 18. b) nach Wäw conaectdivum, z. B. Tj'ji'p und er segnete 1 M. 1, 22
und oft, tt5*n5*^1 und er vertrieb 2 M. 10, 11.
3. Einige seltenere Abweichungen sind: im Impf. Qal pTy^ 1 M. 21, 6 (sonst
prym u. s. w., in Pausa prrr^,, vergl! §. 63, Anm. 2); *lhKl 1 M. 32, 5 (für
*irigN;); femer im Ferf. Fi. J^n»? Bicht. 5, 28 für nriN; sie zögern, und ähnlich
•^pnan^ sie empfing mich Ps. 51, 7 für "«snori;; endlich im Imper. Hiph. pny^
Hi. 13, 21 und ^^Sl Ps. 69, 24, in beiden Fällen nicht ohne den Einfluss des
140 2. Haupttb. Formenlehre. 2. Gap. SohwacheB Yerbum.
schliessenden Oonsonanten, und zugleich mit Bevorzugung des PWiäch (als
des helleren und schärferen Yocals) in Pausa,
4. Einige Beispiele, in denen K als media gidtwalis seinen Oonsonantwerth
gänzlich verliert und in einen Vocal zerfliesst, s. §. 73, Anm. 4.
§. 65.
Verba tertiae guttnralis, z. B. rhw senden.
1. Nach Maassgabe von §.22, 2 treten hier für den Fall, dass
die letzte Sylbe einen der Gutturalis heterogenen Vocal hat (d. h.
nicht A-Laut), zwei Möglichkeiten ein: entweder hält sich der nor-
male Vocal und die Gutturalis bekommt dann Pdthäch furtivum^
oder er wird durch Pdthäch (in Pausa Qäme^) verdrängt. Näher
ist zu bemerken:
ä) Die unwandelbaren Vocale *>-7, i, ^ (§. 25, 1) halten sich auck
hier stets; mithin lautet der Inf. absoL Qal niblö, Part. Pass.
mbl», Hiph. n^blDt^, Impf, n^blü^ Part, n'^blül?. Ebenso erhält sich
T S C •
fast beständig das minder feste ö im Inf. constr. ribtJ (vergl.
jedoch in enger Verbindung mit einem Substantiv nblö Jes. 58, 9
und :?5a 4 M. 20, 3).
b) Das Imperfect und der Imper. Qal zeigen überall ä in zweiter
Sylbe, z. Th. wohl erst durch den Einfluss der Gutturalis (für
tonlanges ö, urspr. w; vergl. das Nachklingen eines solchen in
n:?taD« Jes. 27, 4), z. Th. von Haus aus, also nb'ü'', ttiti u. s. w.;
mit Suff. ^DhbtJ'i, '»shb'ü, s. §. 60, Anm. 1.
c) Wo die letzte Sylbe i^eri haben sollte, existiren zum Theil beide
Formen (mit e^ und mit a) neben einander; über die Wahl der
einen oder anderen entscheiden die gerade obwaltenden Ver-
hältnisse der Betonung, nämlich:
Im SltatMi» absol. des Particip Qal und Ptel ist die Form t\h^y >?|^ &^-
schliesslich herrschend; dagegen bewirkt die engere Verbindung im 8tat. constr.
die straffere Aussprache nbüj, h^TÜ^.
•
Ebenso steht im Impf, und Inf.Niph., im Per/*., Inf. \mdlmpf. Fi. die kürzere
Form mit ä gewöhnlich in engerer Verbindung (im Context des Satzes), die
vollere Form mit e** dagegen in Pausa^ vergl. z. B. 9*iyj 4 M. 27, 4, mit 5'^a*
36, 3; •5>^5Pi Hab. 3, 9, mit ?p.5tn Ezech. 13, 11; 5>k>a verBcMingen Hab. 1, 13.
4 M. 4, 20 mit $ba Elagel. 2, 8. Dem entsprechend lautet 5 M. 22, 7 und
1 Kön. 11, 22 der Inf. ahsoL Pi'el nhä (Inf. constr. immer h^ttj). Ausserhalb
der Pattsa findet sich hat*; Hab. 1, 16 und sogar nat'iT 2 Kön. 16, 4; femer im
Imper. Pi. hsig Ps. 86, 4 (mit D^cM): dagegen in Pausa rij«n Ez. 21, 11 als
Imper. Niph^al. Ein Beispiel f ür ^ im Imper. Pi^el durch den Einfluss eines
schliessenden *i ist "*iri5 Hi. 36, 2. -
§. 66. Verba primae rad. Nun. 141
In der 2. Sing. masc. des Imper., sowie im Jussiv and Impeff. consec. de«
Hiph^U findet sich nur a, z. B. nbspi beglücke, riDia^ er tote vertrauen^ JTQSpl
und er Ziess sprossen. Im Jn/l dbsoL bleibt j^er6, z. B.Sn^An hoch machen; als
Jn/; constr, findet sich auch Hairt (Hiob 6, 26) in enger Verbindmig.
2. Da wo die Gutturalis mit S^rvd quiescens im Sylbenschluss
«teht, bleibt (abgesehen von der Verbindung mit Suffixen) die ge-
wöhnliche starke Bildung, z. B. IjnSTü, *'P\n?Tü. Nur in der 2. Sing,
fem. des Perfect tritt an die Stelle des S^'rvä ein Üillü-Päthäch:
PiTdlO (§. 28, 4); doch vergl. auch nnjjb 1 Kön. 14, 3.
Die sogen, weichere Verbindung mit o^toä compositum findet sich nur in
der 1. Flur, Per f. mit SufiSxen, weil in derartigen Formen der Ton um eine
Stelle weiter nach hinten gerückt ist, z. B. ^S^*^ wir kennen dich Hos. 8, 2«
vergl. 1 M. 26, 29. Ps. 44, 18. 132, 6, sowie vor den Suffixen t], DS, ID; z. B.
?|nb)Öx ich ujiUdich senden 1 Sam. 16, 1 ; 'PpTi^ög 1 M. 31, 27; ?(5^a«3&i Jer. 18, 2.
Ueber die schwachen Verba K*% s. insbesondere §. 74.
£ Verba contracta.
§. 66.
Verba primae rad. Nnn (I'^id), z. B. "Ö^: sich nahen.
Die Schwäche des anlautenden Nun besteht vor allem darin,
dass es in einem Theile dieser Verba im Inf. constr. und Imper. der
Aphaeresis unterliegt (vergl. §. 19, 3, a). Dagegen kann die Assi-
milation des Nun (s. u.) nicht eigentlich als Schwäche betrachtet
werden,^ da trotz derselben die Dreilautigkeit des Stammes (durch
die Verdoppelung des zweiten Consonanten) erhalten bleibt. Im
Einzelnen ist zu merken:
1. Die Aphaeresis des Nun a) im Inf constr. Dieselbe tritt nur
(jedoch nicht nothwendig) bei solchen Verbis ein, die im Imperf.
in zweiter Sylbe a haben, also tJaj, Imperf tö?*;, Inf eig. tJa, aber
stets durch t\ femin. zu der S^golatform twi erweitert; mit Suff.
irttSa 1 M. 33, 3 (verdünnt aus iDtJä); ferner bei der Concurrenz
einer Gutturalis !^5p berühren, Imperf ^^a*, Inf n?ä (neben ?ä3);
l^tDJ pflanzen, Inf. n?b (neben ?bD). Die Femininendung dient in
diesem Fall als ein Mittel, den Schein der Dreibuchstabigkeit künst-
lich wiederherzustellen. (Ueber das Verbum ^fip geben s. insbes.
Anm. S.) Dagegen unterbleibt die Aphaeresis bei den Verbis, die
im Imperf ö haben, z. B. bßj fallen, Imperf. bis^i, Inf. bb?, mit Suff.
ibBD neben ibw (welches auf böD, iböD zurückgeht). — b) Im Imper.
Hier findet sich überall die Wegwerfung des Nun bei den Verbis
142 2. Hauptth. Fonnenlebre. 2. Gap. Schwaches Yerbum.
mit a im Imperf., z. B. t55J, Imper. tSä (häufig mit paragog. äh ntfä,
vor Maqqeph auch tüa 1 M. 19, 9), ^»'Oa u. s. w., daneben jedoch auch
mit ö 'i'Ol Ruth. 2, 14 und wS 2 Chr/29, 31; in beiden Fällen ausser
der Pausa. Mit beibehaltenem Nun findet sich nur an? 2 Kön. 4, 24
(Impf, ans*; öÄne Assimilation des Nun; vergL auch von Verbis n^,
die zugleich 'j^'ö sind: nn Ez. 32, 18, nrß 1 M. 32, 34). Dagegen
unterbleibt auch hier die Aphaeresis stets bei den Verbis, die im
Imperf, ö haben, z. B. ^i3, yn u. s. w.
2. Wo das Nun in Folge des Vortretens eines Praeformativs
an das Ende der Sylbe zu stehen kommt, assimilirt es sich leicht
dem zweiten Stammconsonanten (§. 19, 2); so im Impf. Qal, z. B. \lü^
für bisp. er wird fallen; tää*; für TüSD*»; irj"^ für ]?)?*; er wird gehen (vergl.
über dieses einzige Beispiel eines Imper f e Anm. 3)^; ferner im
Per f. Niph, tJä? für "©IM, in ganz Hiph. tl^^r) u. s. w. und im Hoph.
(welches hier nach §. 9, 9, 2 stets Qibbü^ hat) "©an.
Alle übrigen Formen sind durchaus regulär, z. B. Per f., Inf
äbsol. und Part. Qal, ganz Pi., Pu. u. s: w.
Im Paradigma H sind nur die von der gewöhnlichen Bildung
abweichenden Conjugationen aufgeführt.
t Das Kennzeichen dieser Yerba ist in allen Formen mit einem Praeforma-
tiyimi das Dügei nach demselben im zweiten Stammconsonanten. Doch finden
sich solche Formen auch bei gewissen Y^bis *^'& (§. 71) mid selbst !^:^ (§. 67, 5).
Der Inf. niöE nnd der Imp. ttSä, auch "ttJa (1 M. 19, 9) und "in, berühren sich
mit den entsprechenden Formen der Verba "fß (§. 69). — Ueber fi)?^, JTg und
mJip von ngb nehmen s. Anm. 2. — Bei dip^ {Imperf. Niph. von Wp) und ähn-
lichen Formen der Yerba *f:f (§. 72) zeigt in der Begel die Pfene- Schreibung
des d, dass man nicht an ein Imperf. Qal von DgJ u. s. w. zu denken habe. —
Auch p&K (Ps. 139, 8) ist nicht von pbd abzuleiten, sondern contrahirt aus
p^öK von pbb aufsteigen^ s. §. 19, 2, Anm.
Anm. 1. Yerhältnissmässig selten unterbleibt die Assimilation des Nun
vor festen Oonsonanten, z. B. ^D3, Impf ^by\ er hewaJwt Jer. 3, 5 (sonst •ntö'^) ;
femer von *n^j immer in der Pausalform ^'^Ü^'^, (ausser der Pausa ^illT Spr. 20,
28); ebenso steht Ps. 61, 8. 140, 2. 5. Spr. 2, 11 die Beibehaltung des Nun über-
aU mit der Pausa in Zusammenhang. Im Niph. finden sich keine Beispiele
dieser Art, im Hiph. und Hqph. äusserst selten; z. B. T^'^tndii^ zu schmelzen Ez.
22, 20, ^ptnph sie sind abgeschnitten Eicht. 20, 31. Dagegen unterbleibt die
Assimilation in der Begel bei allen Yerbis, deren zweiter Stammconsonant
eine Gutturalis ist, z. B. bhi"; er wird besitzen; selten sind hier Fälle, wie PirjU
(neben nhp')) er wird herabsteigen; Niph. Dtip für ö)i3p er hat sich getröstet.
t 2. "Wie das iVtm der Yerba ft wird auch das P des Yerbi Mgi nehmen
behandelt (§. 19, 2). Daher Impf Qal hjp';, Imp. np, Pat^saund vor Suff, np,
* "Wenn im Paradigma ein Impf, a C^h"^) aufgestellt worden ist, so ist dena nur
geschehen, weil es von diesem Yerbum gerade gebräuchlich war.
§. 67. Yerbft mediae racL geminatae. 143
fo/ragog, hrtp; *^nip u. s. w. (doch vergL auch ngb 2 M. 29, 1. Ez. 37, 16. Spr.
20, 16, ^r\i^ i Kön. 17, 11); Inf. comtr. ntTp, mit Suf. *^lnrip; HopL Impf, ng^;
doch Niph. beständig Mpbi
3. Das oben No. 2 erwähnte Yerbum Itnj geben bildet als einziges Beispiel
eines Imperf. e f)t)') für )'F\^*]) dem entsprechend auch den Imper. "jF! oder (sehr
häufig) han, Tor Maqqeph ~^, fem, "^art u. s. w. Ausserdem zeigt aber dieses
vielgebrauchte Yerbum die Eigenthümlichkeit, dass sich auch das schliesssende
Nun als schwacher Nasallaut assimilirt: ^^Pinj für *^PDn3, nnj (sehr häufig nPTiJ
mit einer Art von orthographischem Ersatz für das assimilirte Nun); Niph.
Ferf, dJnFii 3 M. 26, 25. Ezr. 9, 7. — Auch im Inf, constr. Qal ist die Grund-
form TPdP^ nicht zu t^^n erweitert (vergl. nti& von 10^9), sondern zu inin contrahirt
und dieses alsdann regelrecht zu r^ gedehnt, mit Ausfall des Dägei /l, s.
§. 20, 3 a; daher mit Suffixen *^rirt, irttn u. s. w. (vor Maqqeph mit dem Praefix
b=-!ninb z. B. 2 M. 5, 21, doch auch sonst in enger Verbindung, z. B. 1 M. 15, 7;
übrigens findet sich auch die starke Bildung des Inf. constr. in *)hp 4 M. 20,
21 und -TTip 1 M. 38, 9). — In andern Stämmen hält sich 5 als 8. Badical, z. B.
inaa^, '^^gt. Ueber die gänzlich abnorme Aphaeresis des Nun mit festem
YoGBl inVrtjP) (für iFinj) 2 Sam. 22, 41 vergl. §. 19, 3, a.
§. 67.
Verba mediae racL geminatae (^'y)* z. B. lio umgeben.
1. Die hauptsächlichste Eigenthümlichkeit dieser Verba besteht
darin, dass die beiden identischen Gonsonanten des Stammes in
allen den Bildungen, wo sie ursprünglich nur durch einen kurzen
Vocal von einander getrennt sind, zu einem verdoppelten Gon-
sonanten zusammengezogen werden können. Ueber die mit der Gon-
traction verbundene Zurückwerfung des Vocals s. Nö. 2. Beispiele:
lab (zusammengezogen aus der Grundf. säbäbü) für IMD, 10 für
ihp; ao (aus der Grundf. säbäM contr. säbM) füraiD. (Doch gehört
gerade die letzterwähnte Form zu den ziemlich zahlreichen Bei-
spielen, in denen die Contraction beständig unterbleibt; s. Anm. 10).
Nicht contrahirt werden dagegen alle die Formen, in welohen die
beiden identischen Gonsonanten durch unwandelbare Vocale ge-
trennt sind, oder wo die Gontraction durch DägeS f, im mittleren
Stammconsonanten unmöglich gemacht ist, z. B. lilD, llio, läp.
2. Der durch Gontraction einsylbig gewordene Stamm erhält
nun durchgehends den Vocal, welcher in der zweiten Sylbe der
uncontrahirten Bildung stehen müsste oder welcher in der Grund-
form stand, indem gerade dieser Vocal zum Gharakter der Form
gehört (§. 43, Anm. 1), z. B. Terf, ID für Mp; nap für n^lD (Grdf.
säbäUt)\ Inf, no für ahp; Hiph. apn für aapn (vgl. darübe/No. 6).
144 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Scbwaclies Yerbum.
3. Als Zeichen der yoUzogenen Contraction sollte eigentlich
der neu entstandene Doppelconsonant durchgängig DägeS f. er-
halten. Doch unterbleibt die Setzung desselben nach §. 20, 3, a
immer im Endconsonanten des Wortes (z. B. ID, 10, nicht ^, 2lb);
immerhin ist das DägeS auch hier wenigstens implicite vorhanden
und tritt sogleich wieder hervor, wenn die Form durch Afformative
oder Suffixe nach hinten wächst, z. B. ^ab, 'laö, Impf. plur.
'laS'' u. s. w.
4. Wenn das Afformativ mit einem Consonanten (3, ti) beginnt
und in Folge dessen der Doppelconsonant eigentlich an das Ende
einer geschlossenen Sylbe zu stehen kommt, so wird zwischen die
Stammsylbe und das Afformativ ein sogen. Trennungs-Vocal ein-
geschoben, und zwar im Perfect 1, im Imperativ und Imperfect *v--,
z. B. riiio, IDiäo, Impf, npäpt) (für sabb-ta, sabb-nu, tfsobb^nä). Die
künstliche Oeffnung der Sylbe durch den Trennungsvocal hat ledig-
lich den Zweck, die Verdoppelung wiederum hörbar zu machen,
was ohnedies nicht geschehen würde (§• 20, 3, Anm.)^.
5. Die Praeformativa des Impf Qal, Perf Niph^ai, sowie des
ganzen HiphHl und Hoph^al, welche nach erfolgter Contraction der
beiden identischen Consonanten eine offene Sylbe bilden {nb^ statt
lialo*^), erhalten in Folge dessen (nach §. 27, 2, ä) vor dem Tone
einen langen Vocal, z. B. Impf Hiph. aoj für MO;?, Imper. aoH für
aapn u. s. w. Da, wo die Praeformative gegenwärtig i haben, wird
theils das ursprüngliche ä (aus welchem t verdünnt ist) restituirt
und dann gedehnt, z. B. abj im Imper f Qal aus urspr. aäo^, theils
das l selbst zu e verlängert, z. B. aon Perf Hiph. f. aapH (s. das
Nähere unter No. 6). Der so gedehnte Vocal vermag sich jedoch
nur vor dem Tone zu halten (ausgenommen das aus urspr. ü ge-
dehnte ü des Hoph^al apin für aaon) ; beim Fortrücken des Tones
1 Eine befriedigende Erklärung dieser Trennnngsvocale ist noch nicht gelungen.
Da in keiner der betreffenden Formen von der Wiederkehr eines ursprünglichen
Vocals die Bede sein kann, so bleibt nur die Annahme, dass wir es mit der Insertion
eines wirklich neuen Yocals zu thun haben, als einem Nothbehelf der Aussprache,
um den oben angegebenen Zweck zu erreichen. Die Verweisung Bödigers auf die
Analogie der Yerba ^'^ in Bildungen, wie 0*^?^ ^J*^!^^ reicht deshalb nicht aus,
weil dort der betonte Yocal nicht neu entstanden, sondern von Haus aus vorhanden
gewesen ist. Mit Becht aber erinnert Böd. an die Analogie des Yulgärarabischen,
welches für das schrifbarabische madadtaj madädtif madädtu die Formen maddit^
madd^tif maddH und selbst madd&t braucht. Letztere Form könnte darauf hindeuten,
dass auch das d im Perf, der 3^*3^ aus urspr. ä getrübt ist.
§. 67. Yerba mediae rad. geminatae. 145
wird er nach §.27, 2 nothwendig zu ^^wä verflüchtigt (und zwar
unter fc< und n zu S'rvä compositum, z. B. abF^ aber nj'^apR; SDR aber
na^^aon; Hiph, Per f. ^näon u. s. w.
t Ausser der gewöhnlichen Bildung der Imperfecta giebt es noch eine andere
im Aramäischen herrschende, nach welcher Impf, Qal nb*^, Impf. Hiph, W^,
JEoph. t&^ lautet. Diese künstliche Schärfung des ersten Stammconsonanten
dient offenbar nur dem Zweck, den biliteral gewordenen Stamm wieder zum
triliteralen zu erheben; zugleich folgt auch der Yocal des Praeformativs (der
vor DägeS natürlich kurz ist) der Analogie der gewöhnlichen starken Bildung.
Die letztere wird dann sogar auf Formen mit Afformativen oder Suffixen über**
tragen, so dass selbst vor solchen Zusätzen die Verdoppelung des zweiten
Stammconsonanten unterbleibt, z. B. *i'ij3^5 für *l^J1 und sie neigen sich; linis^l
und sie schlugen (vonPiPiS); (vergl. jedoch auch la&^l Eicht. 18, 23, ^t\%^ Hiob
4, 20). In dieselbe Kategorie scheinbar starkßr Bildungen gehört M3^SUn (ohne
Trennungs^ocal für Ji3*^felPi) sie werden klingen Jer. 19, 3. Dagegen bewirkt (Ke
Auslassimg des Trennungsvocals in dem Perf ^ydr\ 4M. 17, 28. Jer. 44, 18 (für
»liian wir kamen um) eine Annäherung an die Verba l"^ (vergL *l3ä^ von ö^lp). —
lieber die verschiedenen Bildungen des Niph'al s. Anm. 5.
6. Die No. 5 erwähnte Restitution ursprünglicher Vocale findet
statt ä) im Praeformativ des Imperf. Qal üb"» aus aao? (vergl. §. 47,
2; 63, 2, und bei den Verbis l"a^ §. 72); &) im Per/. Niph. ao! aus
aaOD (§. 51, 1), sowie im Imperf. lö'» aus M07 (vergl. über ä in der
Endsylbe starker Imperfecta Niph. §. 51, Anm. 2); c) im Hoph.
ap^n aus aaon, impf, aoi"» aus aao"» u. s. w. — Dagegen liegt der
bereits verdünnte Vocal (t) zu Grunde: in den intransitiven Imper-
fectis Qal mit ä in zweiter Sylbe, z. B. ni?;;! für ni?*l (s. Anm. 3).
Die Dehnung des urspr. ä (^ttj) würde hier zu Verwechselungen
mit der 3. Sing, Perf. führen; femer im Praeformativ des Hiph.
lon aus aapn (Grundf. aapn §. 53, l). Ebenso liegt in der zweiten
Sylbe if zu Grunde, welches aus urspr. ä verdünnt, im starken
Verbum aber anormal zu i gedehnt ist (§. 53, 1). Das aus % ge-
dehnte e ist natürlich nur tonlang, daher ausser dem Ton vor
Bägei f. z. B. tiiäpri. (Ueber die Wiederkehr des urspr. ä in zweiter
Sylbe vergl. Anm. 6).
7. Hinsichtlich des Tones gilt im Allgemeinen, dass sich der-
selbe auf der Stammsylbe zu halten sucht, also nicht (wie im
starken Verbum) auf die Afformative n— , 1 und *»-^ (2. fem. Sing.
Imperf) übergeht. Z. B. : 3 Sing. fem. Imperf nxjn, Pausa nXjh;
bei 'n und Gutturalen rrrß (für rrnib), nniö Ps. 44, 26; dagegen mit
Wäw consec. nä*n*l Jes. 6, 12. In der 3. Plur. Perf schwankt die
Betonung; neben ib^, l^p findet sich ^ und l^J?, ^fiT? (Hab. 3, 6)
u. s. w.; nur in Pausa immer ^nh, TOrt u. s. w., und umgekehrt im
Oeaenios, hebr. Grammatik. XXn. Aufl. XO
146 2. Haupttb. Formenlehre. 2. Cap. Schwaches Yerbum.
Terf. consec. lä*5l u. s. w. (doch vergl. «ftar)" Jer. 44, 12 vor nach-
folgender Tonsylbe). Ebenso bleibt der Ton auf der Stammsylbe
im Imperf. Qal bei ^^aon, ^aoj, Hiph. /»aon, «Öp; (Per f. Eiph. n^bn,
sßpn) u. 8. w. In den Formen mit Trennungsvocalen rückt jedoch
der Ton auf diese fort, z. B. niäo, ns^^äon u. s. w. (ausser vor den
stets betonten Endungen öti und )'t\ im Perfect). Dieses Fortrücken
des Tones bewirkt natürlich die Verkürzung der bloss tonlangen
Vocale e und ö zu ^ und ü (ö, s. Anm. 2), daher fiiäpil von apJl,
Jn5*»aori von Sb'^ (über die Verflüchtigung des Vocals der Prae-
formativa s. o. No. 5).
8. Statt Pi,, Pu. und Hithpa. kommt in derselben Bedeutung
von mehreren Verbis y'a^ die seltenere Conjugation Pd^el (§. 55, 1)
mit ihrem Passiv und Reflexiv vor, z. B. bb*te übel behandeln^ Pass.
bbl>, Beflex. bW^nn (von bb^); von einigen auch Pilpel (§. 55, 4),
2. B. baba wälzen, babänn sich wälzen (von bba), Pass. ^tiyti gelieb-
kost werden (von a^^Tö). Diese Formen erleiden so wenig eine Con-
traction^ als Pi., Pu, und Hithpa^el.
Anmerkungen.
I. Zu Qal
1. Vom Perf, komme^ einzelne Beispiele mit ChöUm (urspr. u in zweiter
Sylbe) vor (wie ib^ §. 43, 1), nämlich siiaS von dto'l sie erheben »ich Hiob 24,
24, sian von ab'J 1 M. 49, 23; wahrscheinlich auch silf Jes. 1, 6 von ^Hj,
2. Das Chölem des Jn/"., Jmp. und Jmp/*. (SO, M"^) ist nur tonlanger Yocal
und daher in der Begel defectiv geschrieben (mit wenigen Ausnahmen, be-
sonders in der spätem Orthographie, z. B. nb^ für tb^ tu plündern Esth. 3,
13. 8, 11). Beim Weichen des Tones wird dieses ö in geschärfter Sylbe zu ü,
nicht selten jedoch auch zu ^ (s. o. No. 7), z. B. a) in tonloser Epdsylbe, also
vor Maqqeph imd im Imperf, consec,, wie "^^ {r^) jubeln Hiob 38, 7; aiffl
Bicht. 11, 18 (dagegen im Plur. laBjl, fem. nj'^äbfty; b) vor betontem Affor-
mcUiv oder Suffix^ z. B. Imper, 2 Sing, fem, "^H, *^a (vergl. Anm. 12); *^3|rj
crftarmc <Z*cÄ meiner; d^ttj"^ er verwüstet sie Spr. 11, 3 Q*Ti. In ?]5rP 1 M. 43,
29. Jes. 30, 19 (für ^IpfJ*;) ist dieses o unter das Praeformativ zurückgeworfen.
In ^^Y^";^ 4 M. 22, iV. 17 und ''ij'fTnfi} 22, 6. 23, 7 ist die Anhängung des
ty-^paragog. ohne sonstige Veränderung der Form erfolgt; zu erwarten wäre Map,
hfk. Noch auffälliger ist 1»^ verfluche ihn 4 M. 23, 13 (für !|2)|i5 oder 'a)J). ^
3. Beispiele der Form mit Pöthäch im Inf, Imp, und Impf, sind: ?pÖ «w?Ä
bücken Jer. 5, 26]; ia walze Ps. 119, 22; "ia;j er isf ftitter Jes. 24, 9; Tj'nu er wf
weich 7, 4 ; bgt)^ sie ward gering 1 M. 16, 4 (doch auch vombetont, z. B. SJ'^Jl
IM. 21, 11 al.). Vgl. über diese intrans. Imperfecta oben No. 6. — Von Imper-
fectis mit urspr. u in zweiter Sylbe finden sich auch Beispiele mit Dehnung
dieses ü z\jl ü (statt ö), z. B. "i«!^; Spr. 29, 6; 'i-lttj; Ps. 91, 6; j^si^; (von -pCn)
Jes. 42, 4 al. (sogar defectiv f^^ni Pred. 12, 6). Derselbe Anschluss an die
.f.
§. d'7.. Yerba mediae Jirkd. gemiÄatae. / L'47
AzuOJQgie ;der;Yidrb4 fü iseigtisleh iii,4en Infiki^tiy^n ^AaV f&r "i^) Pr6<L 9, 1;
HpJn^ Spt;^ 8, 27 (w&Egh Sp^Si B» 29) für ip(!^^ Beiüpiel^ des aram^tkenden
Jmj?/". sind: '2b*], neben. ^5;, Üä6\er atauHdt 1 Köa. 9, 8; lo'n'^ «ic Bdhmeigen
Hiob 29, 21 j mili, ^ z. B, ^T,^ n^"^ vl. b. yt, j . i . : j
4. Vom Particip findet sich die aramäische ]^orm.D&{iü für ögil? Jer^ 80, 16
K®thib (das Q^r% denkt an ein Partie, von i^5^). . . . ( .
H« Zu,Niph al. , , . ,
5. Neben der gewöhnlichen Form ^tes J^r/l' abS mit ^Mthäch (PoMtsä abj)
raid des Par^. aoj mit Qäm^ in der zweiten Sylbö findet «ich noch eine andere
mit Sir^ und eine dritte mit (Ml^in (analog? böpi 't^Ä, tej §. 4S, 1). Z. B.
•ffe^A bßj ee ist ein €kringe8 (neben bpj) Je^. 49/6, na6j (f. na6j) Ez. 26, 2;
= Porf. b»5 zerflossen, räudig' i Satn. 15, 9; mit ä'z. B. sfeiTysie uief-elen'WtlÄ^tmmen-
^ero^ Jes. 34, i*, ygl. 68, 19. 64j 2. Arnos 3, II. Nah. 1, 12i; im Impf: biti*; er
mrä besöhnüten 1 M. 17, 12 tf.; ^5pi du wirst ausgerottet Jer.'48, 2. Ja im
Inf. kommen mir Fofmen mite und ö vot, z. B. ^"ätj zerschmelzen Ta, .68, 3,
^i^äri geplündert werden Jes. 24, S^ im J&tt^cr. hur «nan reini^e^ et^eA Jes. 52,
11 xm^^'^r^trhehet emh 4 M. 17, 10; »liiär^ Jer. 4, 4 folgt deir' Aniäogie d^r 1":?
(wie das Im|perf.:!iiS^1 IM. 84, 24). -^ Beispiel^ von MpÄWmit StsliärfVing der
ersten Sylbesind bna er ist entweiht Ez. 25, 3. 22, 16 (vonlbbrt); "Vi! (von'"Tnn)
Ps* 69, 4. 102,4 (neben "i>:jj Jer. 6, a9)j,nri5(/&viöfi*« e«* (von nr^) Mai. 2, 5. —
; Abnorm erscbtemt Mich. 2» 4 im JPörf, *>d^^ i2 .statt ^ als Trennungsviocal.
) ■•■I
. , m. Zu Eiph'U wid So0 od, ;; ^' ., ! , .
6. Di6 zweite Sylbe hat im HL stritt i^et^^ auch FWhäch; besonders nnter
dem Einfluss von *i und Gutturalen, z. B. *i^rt er' verhittertd^ tr^ er Beugte,
•nart er ÄracÄ 1 M. 17, 14 (iA Fausa}; Inf. ^'nhrHnigen Jer. 4, H, abet auch
sonst, z. B. py^i er zefirümrHerte 2lLön. 23; 15, Plur. lafen 1 Sam. 5, 10^ (und
so gewöhnlich, ausser vor 1 und Gutturalen', z. B. ^^^^); Mper. ypTi ve\rklebe
Jes. 6j 10; Imperf. 5ni; (f« veräerhtest; Färt. 'bTO besehattehd Ez. 31, '3. —
Das e der zweiten Sylbe kann ausserhalb des Tones zu ^ "werden, z. B.* ^a irj?j
. 1 M. 31, 7. Statt des Chdfeph Päthäth erschein vor n auch Päihäch (mit
ffirtueUer Söhärfung döis n) in Forriien, wie nl»rih Jes.'^9, 3. ' <
7i Im Imperf. findet sich die Zurübkziehung död Tones tifad iti Folge dessen
die Veitüi^ung des e zn e nicht bldsö im Jussiv und mit Wäw oönsec. (z. B.
tef;) 1 M. 29, 10; bfei schliössender Gütturklis S^^Jl 1 K6n. '6; 11), sondörn^auch
sonst, z. B. TjöJ €r «eÄiife^ Ps. 91, 4. Ganz eigenthümlieh is^ Y'^l Äicht: 9, 53
- mit^fürg. " > > f *'
8. Aramaiöirende Eörmen sind im 'MipKtl tmd Boph'al: a$l"i 2 M. 18, 18,
sirö?5 und sie fiersehmetterten SM. 1, 44, VrjM ^)ro/fenö&d Bzeeh. 39, 7; im Per/*.
nJi^'^m «ie veracÄfew «ie, Klagel. 1, 8. Im Hoph.: »ia»n ^sie' Werdern vernichtet
Hiob 24, 24, n3'i er mr(i zerstossen Jes. 24, 12, sipn^ in Pausa Hiob 19, 23 f.
8|pn^, auch «Iin3^'4, 20.
Jw -4.%emeiwen.
9. Am nächsten verwandt sind die Verba ^''$ hinsichtlich der Flexion mit
den Verbis 1"^ (§. 72). Die Form der »"» ist meist die kürzere (vgl. z. B. ab;
10*
148 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Schwaches Yerhum.
und Wjp^f '3!öri und ö*^); in einigen Fällen treffen jedoch beide Yerbalclassen
YöUig zusammen, z. B. im In^f, Qal nnd Hiph'tl mit Waw conseaU,, im HopH al,
und in den seiteueren Co^jugationen (s. o. No. 8).
f 10. Die Ko. 1 erwähnten uncofdrahirten Formen sind besonders häufig in
der 3. Pers. Sing. u. Plur. des Perf, Qal, z. B. bin, 1^, 3 fem. «trij, 3 plur.
iiTij (Pauaa ^^^J) u. s. w.; bisweilen neben den contrahirten Formen, z. B.
nnro und !|fnÖ,"tta plündern, Hur. ntta, «jfa 5 M. 2, 35 neben «livra 3, 7 ;
ausserdem in 1. Pers. nur ^PiQ^I Zach. 8, 14. 15. Im Infin. nach b: ^"TTäb
Jer. 47, 4, tiA 1 M. 31, 19 (neben lA 38, 13), mit Suf. Ü^Jinb Jmi. 30, 18
und Yon derselben Form )IT\ mit zurückgeworfenem und zugleich umge-
lauteteiltt Vocal »njjnb Ps. 102, 14; Imper. •l'TTb Jer. 49, 28; im Imperf.
m>; Nah. 3, 7 (PaVeSt 13. 1 M. 31, 40) von Ti5:* die starke Bildung war hier
nach Assimilation des Nun unumgänglich. Abnorm ist dagegen ^TJ^'J Jer.
5, 6 für fi^p^; die bereits contrahirten Oonsonanten sind nachträghch durch
Einschiebung eines S^wä mobile wieder distrahirt; ausserdem yergh noch
"^irr^ Am. 5, 15 (sonst fn;). Im Niph. aai'^ Hi. 11, 12; im Eiph. aUe Formen
von "p^i, also Imper. »15*^571, Impf. ')*^5'nP) u. s. w.; im Part. d*^arä Ez. 3, 15.
Dass die uncontrahirten Formen eine gewisse Emphase in sich schliessen,
lehrt der häufige Gebrauch derselben in Pausa (so Ps. 118, 11 nach der con-
trahirten Form).
11/ Die oben (No. 5 Anm.) erwähnte Vernachlässigung der Verdoppelung
in aramaisirenden Formen, wie ^W*^ imd dergl., findet sich auch sonst ziem-
lich häufig: im Perf. Qal «rit) für »laifit) 4 M. 17, 28 (Jer. 44, 18); Imperf.
nj'Sj 1 Sam. 14, 36 (^-^ paroff. ohne Einfluss auf die Bildung, vergl. Anm. 2);
sogar mit Verflüchtigung des festen Vocals: nStaä 1 M. 11, 7 f. nV£3 wir
tooUen verwirren (Cohortativ von P?^); *iat^ für siB*t; ebend. V. 6 «ic werden
ersinnen; Perf. Niph. n^b} für nabj Ez. 41, 7, dnSop für Drioj 1 M. 17, 11
(von V^ beschneiden), vergl. Jes. 19, 3. Jer. 8, 14; Part, ö^^ani für timn^
Jes. 57, 5. Im Hiph. Plbnn (f. n^nll) Bicht. 16, 10 (2 Sam. 15, 34); n^&Ji ifür
njän Spr. 7, 13 (vergl. HL. 6, 11. 7, 13) und ganz auffällig *^FiP)rirrj Jer. 49, 37
aus ho/chtat'Ü) von ntnti.
12. Beispiele für das Fortrücken des Tones auf die Affbrmativa (s. im
§. No. 7) sind: a) im Perf. sisi-n (multi sunt) Ps. 3, 2. 104, 24. Jer. 5, 6.
1 Sam. 25, 10; ^ir\ (sie sind weich) Ps. 55, 22, «it^ (sie sind schneit) Jer. 4, 13.
Hab. 1, 8, siit (sie sind rein) Hieb 15, 15. 25, 5; &) im Imp. (Aufforderung
in erregtem Tone) *^S'J (jubele!) Jes. 54, 1. Zeph. 3, 14. Zach. 2, 14, ni^J Jes.
44, 23. 49, 13: Jer. 31, 7 (dagegen 'i|*'^ klagel Klagl. 2, 19), *^än feiere (deine
Feste) Nah. 2, 1, Jer. 7, 29. lieber die Zuspitzung der tonlangen Vocale ö
und e vor DäffeS f. zu ü (ff) und i s. im §. No. 7 ; über die Verflüchtigung
der Vocale des Praeformativs, sobald dieselben nicht mehr vor dem Tone
«tehen, s. No. 5.
§. 68. Verba t^t. 149
C. Schwächste Yerba. (Yerba quiescentla.)
§. 68.
Verba ^% z. B. b?^ essen.
Sofern K als Gutturalis seinen vollen Consonantwerth behauptet,
theilen diese Verba alle in §.63 angegebenen Eigenschaften der
Verba primae gutturalis. Als schwache Verba kommen die i<*'fi
jedoch da in Betracht, wo K seinen Consonantwerth aufgiebt und
mit dem vorhergehenden (urspr. kurzen) Vocal in einen langen
zusammenfliesst. Diess geschieht indess nur in einigen sehr häufig
gebrauchten (gleichsam abgenutzten) Verbis und Formen nach fol-
genden Bestimmungen:
1 . Im Impf. Qal lassen fünf Verba («iDij zu Grunde gehen, niÄ
wollen, bDfcj essen, nijJÄ sagen, nSK hacken) das K beständig in langes
d aufgehen, z. B. bDli''^. Bei einigen anderen findet sich die ge-
wöhnliche (starke) Bildung daneben: ttiii'i und int^ er ergreift;
5ip'*^ (s. No. 2, Anm.) neben Ipt^^ er sammelt. Jenes ö ist zunächst
durch Trübung aus ä entstanden (§. 9, 10, 2), dieses ä aber aus ^
contrahirt. In der zweiten Sylbe zeigt sich nie ö (für urspr. ö),
sondern entweder e (urspr. i) oder a; und zwar e fast durchgängig
in Pausa, sowie vor dem betonten schweren Afformativ "p^ dagegen
ä bei Verbindungsaccenten im Context des Satzes (als leichterer
Vocal), z. B. "i^b *ilfcto Ps. 9, 19, dagegen "in^n Ps. 1, 6 (vergl.
einen ähnlichen Wechsel von e und a §. 65, 1, lit. c). Wenn der
Ton zurücktritt, hat die letzte Sylbe der Imperfecta von ^"M
und bDÄ bei verbindendem Accent gleichfalls beständig Päthäch,
z.B. öi'^ 'iD^'i Hiob 3, 3, bDÄ^I und er ass; bei nttK findet sich die
Enttonung der letzten Sylbe nur in der Form mit Wäw consec. und
dann ausser der Pausa stets mit S'^gdl: ^1?fc^l und er sprach. In
Pausa lautet dagegen das Imperf. consec. stets bsÄ^I, ^^Ä^5, nur im
poetischen Theil des Buches Hiob *niQK«l {MiVil). Von tn« lautet
das schwache Impf, stets mfci'» und irxtk^^ (doch thiÄl Rieht. 20, 6;
vergl. bDJÄl 1 M. 3, 12 in Pausa). — niÄ und HBä sind zugleich
Verba n^'b, daher Impf, nifci'i (§. 75, 1). ' '
In einigen Fällen findet sich statt des 5 in erster Sylbe t, d. h. Oontraction
der Gruppe ^ statt ^ ; so in txr\V^ sie wird kommen Micha 4, 8 aus
rm&ön (von nn^^j; ans^ (f. an«) ich liehe Spr. 8, 17 neben ank Mal. 1, 2 al.
1 So wird auch in der heutigen arab. Volkssprache des südl. Palästina ja*kuL
(er isst) zu jtkul.
ISO 2. Hauptth. Fornienlblire/ ( 2. O&p, Schwaches Verbum.
(jedoch nur in 1. Sing.; sonst S*T&5||) n. s. w., von SS^Ä, '2'ntf)', 'nnyil und ich
verzog l M.Mi 5»! !Endliili)geJiört lilethe/ d^t Inf^ öoHsir. von^liQlx mit i,
welcher stets *ifaKb dicendo für *ibK^ lautet.
2. In der ersten Person Sing, des Imperfect, wo zwei ^ auf
einander folgen würden, fällt äaö^ zweite (raÄicale) beständig aus
(§w, 2^, 3)y p^lsp ^^afc{ (für 113)5'»:) u, ß^yf^r Auph in; dm übrigen Fällen
ißt;;4^s, füy welcbe?! gßwölinliQh.^s in .^ oidpr ^ quiescifiend äufgefasöt
wir^j huj: artb^ogr^phi^ch und wm 4er Etymologie willen beit
l^Ji^lten^ Daher ^iöi Möglichkeit d^sAusf^-lls in folgenden Bei^
spielen:, '> .•'-).'..' . ^ ) ^' ■ ' . - • . ; i
,, 1 j -^Beständig u;i;d^n contrabirtei;i Formen von tjöijj'^alsq C)ttn.füj' t]l5iiFl Ps« 10^
29^ 5)0^*^ 2 Sam, 6j 1; vergl. noch in 1. Pers. Mic^a 4, ^ ui^d 7JSÖH 1 9am.,
" "lÄ, 6 (mit i nach §.60, Anih. 4); ferner si'ian 2 Sam. 19, 14; t^PÜ 2 Sam.'
20, 9; ,^bm du gehest weg (von btfij) Jer. 2, 36;' öinjl 5 M. 33, 21 (für rTji0l
" nach ftMi LesaH &^'*% fc^^l odör Kn^'i u. s; ^^. (1?. Anüi. !).• . , • •••^
• • •
Das Paradigma /giebt nöben den si^hwaclien Eottiien des Imperf,'
Qäl von dön übrigen regelmässig ^ebildeteü nur Andöutungen.'
' Änm. ],. IdI den abgeleiteten Conjugationen kommen nur vereinzelt
schwache i'o^men vot: ^erf, Mph !imX2 Jos. 22, Ö;^ Miph: bsx^J wkd er"
nahm Weg 4 3yf) 11, 26; aSJv (für bn$5?\?) und er legteeinen Mntet*haH 1 Sam.'
.f . 1.5, 5; yj^l^ icJ^ horche Hiob 32, 11, Jj-^il« (öiaas ä) ich gebe> zu essen Hos. 11, 4p
: H'7*'ä&^ (ehenso) ich will vertilgen Jer. 46, 8, l'^ta aufmerkend Spr, 17, 4. Ji^i^.,
il^'nJl &rm^et(voii finx) Jes. 21, 14. Jer. 12, 9. ^ ^ -^
2. . Im Pi'el fällt ausserdem &^ zuweilen durch Syncope aus (w^e n in
'. i'^tpph'j, ^^Xä^), so t\h^ (wie im Aram. ujnd Samar.) lehrend für Ci^i^a Hiob
35, h; bn^iül: infi**; Jes. 13, 20; ^S^ijtnl du gürtetest mich 2 Sam. 22, 40 füt
'^?!??^*?MPs.l8, 40, ' '
f ' ' •
'.!.''• ■' ■§. 69. ■ ■ ' ' ' ■ ■ ■'
rV^pba *^"ö. Erste Classe oder ursprüngliche '^% z.B. ^t"^ woinen.;
1 ! Die Verba, welche gegenwärtig ohne Praefbrmative mit Jdä
anlauten, zerfallen ihrem Ursprung und daher vielfach auch ihrer
Fkxion nach in zwei dessen: a) in Verba, welche ursprünglich,
^^i& noch im Atab. und Aethiopischen) mit. Wäw anlauteten^
z^B. ibj gebären^ arab. und aethiop. wäläää. Zufolge eines Laut-
wechsels, der sich mit wenigen Ausnahmen a^ch im iViömen geltend
macht, ist dieses Wäm im Hebr. und Aram. Wenigstens im Anlaut
überall in Jdd übergegangen, während es nach Praeforiüativen ent-
weder wiederum hervortritt oder gleichfalls in J6d ül^ergeht oder
^ndlich ganz elidirt wird; b) in Verba, welche (wie im Arabischen)
von Haus aus mit Jdd anlauten (sogen. Verba cum Jod originario,
§. 69. Verba "^B, Erste Olasse oder ursprüngliche l'^B. 151
s. §. 70). Eine besondere Classe bilden dann noch einige Verba
(theils mit urspr. Wätv , theils mit urspr. Jdd)^ welche das Wätv
oder Jod nach Analogie des Nun in den Verbis f'S in gewissen
Formen assimiliren (s. §. 71).
Hinsichtlich der Verba V'ö (d. i. ^% mit urspr. Wäw) gilt
folgendes:
1. Im Impf,, Imp. und Inf, constr, Qal findet eine doppelte
Bildungsweise statt, je nachdem das Wäw vollständig abgeworfen
oder nur in Jöd verwandelt wird. Die vollständige Abwerfung
(resp. Elision) findet sich regelmässig bei 8 Verbis (s. die Anm.)
nach folgender Analogie:
Impf. äTÖ? mit tonlangem J^ere in leiden Sylben. Statt des ursprüng-
lichen ä erscheint als Vocal des Praeformativs bereits l
(aus ä verdünnt); nach der Elision des Wäw musste
dieses t in offner Sylbe nothwendig in tonlanges e über-
gehen (höchst selten und incorrect ist die P/^e- Schrei-
bung, wie ytty^)' In zweiter Sylbe haben 5 dieser Verba
' urspr. 1, welches in der Tonsylbe gleichfalls zu tonlangem
e wird; drei Verba jedoch (unter dem Einfluss einer Gut-
turalis) ä: IP'T, !l?)?^ in\
Das tonlange e der zweiten Sylbe ist natürlich der Verkürzung,
resp. der Verflüchtigung unterworfen, z. B. 11^^, 1ä1^ u. s. w.;
ebenso wird ä verflüchtigt in Fällen, wie VT u. s. w., hält sich
aber zu Qäme^ gedehnt in Pausa (12^T) und vor Suffixen D?*!*;. Wie
letzteres Beispiel zeigt, hält sich das tonlange e der ersten Sylbe
nicht bloss vor dem Ton (y&i u. s. w.), sondern auch im Gegenton.
Imp, ytO mit Äphaeresis des Wäw und tonlangem e (aus ^, wie
im Impf).
Infin, t\ytt aus ytt durch Anhängung der Femininendung (n) zur
sogen. S®golatform erweitert; wie bei den 'j^'t (vgl. §. 66, 1)
bietet diese Erweiterung einen gewissen Ersatz für die
Äphaeresis des Anlauts.
In der grösseren Hälfte der Verba Y'fi unterliegt das Wäw in
den oben genannten Formen nur der Umwandlung mJöd. Letzteres
erscheint im
Imp, tsy\^ und Inf ^b^ als fester Consonant, dagegen im
Impf Tö*!*^*;, eig. Tö'^V.» ^^^ dem vorhergehenden e zu i verschmolzen.
In zweiter Sylbe hat das Imperf. beständig ä.
Dass letztere Formen von Verbis mit urspr. Wäw (nicht etwa Jdd) her-
stammen, lehrt theils die Flexion derselben Yerba im Niph, Hiph, Hoph* (wo
tS2 2. Haapttli« Formenlelire. Gap. 2. Schwaches YerbnnL
überall das xaspr, Wäw wieder henrortritt), theüs das Arabische, wo den
Yerbis 1lD ebenfalls eine doppelte BildnngsweiBe zukommt; vergL wälädä^
Impf. jäRdu (mit Elision des Wäw) and wägüä^ jaugalu (mit Beibehaltong
des Wäw, 8. Anm. 3).
Bisweilen kommen sogar in demselben Yerbnm beide Formen, die schwächere
and die stärkere, vor; vergL p$ 2 Kon. 4, 41 and pS\ giesse Ez. 24, 3 (vergl.
Infin, n^ 2 M. 38, 27); «T? 1 Kon. 21, 15, tth (in Pausa für «Ti) 5 M. 2, 24,
and ü^*; besitze, mit rHr" paragog. mo^*^ 5 M. 33, 23. Im Jinp/l ^"^ 5 M.
32, 22 and ^t^ Jes. 10, 16 er wird brennen; "ip^^ er war theuer 1 8am. 18,
30 and "IK Ps. 49, 9 (vergl. "Ig^;? Ps. 72, 14).
Der Analogie von y&j a. s. w. folgen die Verba: ^bj gebären, KSJ Aeraus-
gehen, aiöj sitzen, wohnen, ^"^J hinabsteigen; femer mit dt in der zweiten
Sylbe des Jwpf. : 5^ wissen, IHJ »/<?Ä vereinigen, "S^ sich verrenken, Beispiele
für die andere Bildungsweise (^T^, a. s. w.) sind C)5J' ermntlen, 1^?J ra^Aen,
•jW; schlafen a. s. w.
2. Als fester Gonsonant hat sich das ursprüngliche Wäw er-
halten : ä) im Inf., Imp. und Impf. Niph. unter dem Schutz der Ver-
doppelung: aiöjn, aiöj"; (also völlig starke Bildung, wie bttgJl,
btt^'i); &) im Hithpa'el einiger Verba, nämlich !l?'tirin von !i?'T», n§5rin
von W, iTtinn von riT» (ausserdem ist ^ä«^ im Anlaut des Stammes
nur noch in einigen Nomina vorhanden, wie ibl proles von ibj ^e-
bären). Am Ende der Sylbe wird Wäw mit dem homogenen Vocal
(Ä) zu ö verschmolzen ; so im ganzen Hoph'al, z, B. atÖ^Jl (f. StDISl) ;
mit vorangehendem a dagegen wird Wäw zu d (i) contrahirt; so
im Per f. und Par^. Niph, und im ganzen HiphHl, z. B. ntiis (aus
urspr. atölj), l^^Töi«! (aus urspr. ä^^töin). — Als Jöd erscheint der
erste Stammconsonant beständig im Perf und Part. Qal, äüj u. s. w.,
atö^i, aitJ'i, auch wenn •; vortritt, z. B. nüjl (jedoch DMtö^'l, nach
§. 24, 1, ö), ferner in ganz Pi. und Pw., z. B. bn^; harren^ ^^ ge-
boren werden, auch im //wp/. und Part., bn^"), !l?^'>'a gekannt (von
a?*5^), und so in der Regel auch im Hithpa., z. B. "T^l^tin, ISC^fiiT,
teH^tiSrj (neben ^'^Itin u. s. w. mit Wäw).
f Der Anfanger erliennt die Verba l'^B im Impf, Qal zam Theil am ^ert
anter den Praeformativen, im Niph,, Hiph. and Hoph, am Waw (1, "i, *») vor
dem zweiten Stammconsonanten. (Defective Schreibung wie l^bh ist selten.)
Die Formen wie 3^, vob haben die i't mit den )''t gemein; ebenso ist
Hoph'al gleichlautend mit dem der Yerba 9*9 und i'T.
Anm« 1. Der Inf Qal der schwächeren Bildimg (ra6, Grdf. tntnt^) lautet
mit Suff, wie *»Wa^ u. s. w. (mit Verdünnung des ä zu t). Nur sehr selten
findet sich die Masculinform, wie ^ wissen Hiob 32, 6. 10, oder die Feminin-
endang T\-^, z. B. nj^ 2 M. 2, 4, nn^ Jes. 37, 3, m"! hinabgehen 1 M. 46, 3.
Statt ro?! bildet snj unter dem Einfluss der Ghitturalis n??T, mit Äw/f. *»W5
u. s. w. \dagegen «r»; nR2t aus Jniji). Von ^*n; findet sich Ps. 30, 4 im Q^ri
'«'l'nja höchst auffälliger Weise die starke Bildung (für *^*7^»). n'jS gebären
§. 69. Verba '^. Erste Classe oder arsprüngliche i*)d, 153
ist 1 Sam. 4, 19 zusammengezogen in th (eig. tti^, sodann ^ dem n assimilirt,
vergl. §. 19, 2). Beispiele der starken Form sind ikv^ fürchten Jos. 22, 25, mit
Präp. Ho^^h Jes. 51, 16, mit Suff, -»^bja Hiob 38, 4,* vergl. Ezr. 3, 12; selten
mit n femin,, z. B. nK*; können 4 M. 14, 16; nm*; oftfrocÄnen 1 M. 8, 7 (neben
m*; Jes. 27, 11). * *
2. Der Imperativ Qal hat häufig die Verlängerung durch h-^, z. B. na^ö
»efec (iicÄ, rn^ steige herab. Von ü^J geben^ arab. u;dEA^^, ist im Hebr. nur
der Imper. im Gebrauch; derselbe lautet in ^&, verlängert tMih meist in der
Bedeutung age, wohlan! (vor «, z. B. 1 M. 29, 21 M^rt zur Vermeidung des
Hiatus); fem. ^^ Buth 3, 15, wahrsch. MiVra* nach Analogie des Plurals
^nn (nur Hi. 6, 22^ vor der Tonsylbe siin; vergl. dagegen 5 M. 32, 3).
3. Im Impf, mit elidirtem Wäw findet sich ä in zweiter Sylbe ausser den
oben No.l Aimi. genannten Fällen noch in ^"nt) Jer. 13, 17 und in der Pausal-
form T|^;j Hiob 27, 21 (von Tj^rt, s. Anm. 8). Begelmässig kehrt dagegen ä
wieder vor dem Aflform. h5 (Hä^nc; u. s. w.). Die Formen mit e in zweiter
Sylbe verkürzen dasselbe bei der Zurückziehung des Tones (vor nachfolgen-
der Tonsylbe und nach Wäw cons.) zu S^goly z. B. «raiöf 1 M. 44, 33; n'n?^,
aw^l, in Pausa aber theils SUJ^V theils T^'^^ (nur in 1. Pers. Sing, stets I^KI
u. s. w.). — Das Impf, nach der Form ttj'^'^'^ wird häufig (bes. vor Afforma-
tiven) auch defectiv geschrieben; das t ist in solchem Falle stets durch J&fi^A^
als langer Vocal kenntlich (s. §. 16, 2, fe), z. B. »Ifi^; Jes. 40, 30, Wr 65, 23. —
Von bb; vermögen, können lautet das Impf, Qal abweichend hs^\ -v^elches
nur durch Vocalsenkung aus bsi*» (Grdf. ^5*1^ entstanden sein kann; vergl.
Skraib, jauruu (joruu) von waru a, jaugalu {jogalu) von wayila, sowie vulgär-
arab. (bei den Städtern) jüfalu u. s. w. von wofcda. Andere halten bs^i^f für
ImpfHoph, {er wird ermächtigt = er kann), welches beständig statt des Impf,
Qal gebraucht worden sei.
4. Die §. 44, Anm. 2 (vergl. §. 64, Anm. 1) behandelte Verdünnung des ä
zu t im Ferf, (in tonloser geschlossener Sylbe) findet sich bei den 1'B in
einigen Formen von ^bj (4 M. 11, 12. ^Ps. 2, 7 u. s. w., stets nach voraus-
gehendem *;), sowie von «3^;, z. B. ÖWÖ7TI u. s. w. 5 M. 4, 1. 8, 1. 19, 1. 26, 1
(jedoch nur nach ^^ für ^^), In beiden Fällen könnte man die Verdünnung
aus dem Streben nach Vocalconsimilation erklären, zumal wenn man *] im
Anlaut nach syrischer Weise wie i sprach (§. 47, 2); doch ist bei ttä'nj eine
Nebenform ttJ^J (vergl. §. 44, Anm. 2) deshalb wahrscheinlich, weil auch im
Arab. das Verbum wärttä lautet. Aus der Bückkehr dieses i erklären sich
am einfachsten auch die Formen ?f«13T? Ez. 36, 12 und rt'nö'n^J Ps. 69, 36 al.
5. Im Impf. NipKal findet sich ausnahmsweise ^ statt des 1 in inf*l und
er wartete 1 M. 8, 12, vergl. 2 M. 19, 13; 1 Sam. 1^, 8 KHhV), — Die erste
Person lautet immer wie l^JK, nicht S^^K, vergl. §.51, Anm. 4.
6. Im Impf, Fi'el ist nach Wäw consecut, einigemal Syncope des ersten
Stammconsonanten (<) eingetreten (ähnlich wie bei K §. 68, Anm. 2); so in
na?: för r^yi^ und er betrübte Klagl. 3, 33, sj-n^l für ^'?t::vi und sie warfen
ebend. V. 53. *Ebenso von einem Verbum '^'% 2. Cl. ^näa^l für *im6a5*;3 und er
trocknete es aus Nah. 1, 4; vergl. d-ntS^I 2 Chr. 82, 30 Q^ri.
7. Im Imper, Eiph, findet sich statt der gewöhnl. Form a\g1>i auch I in
zweiter Sylbe: «''Sl'n Jes. 43, 8; 5^in Ps. 94, 1 (vor n, also wohl nur ver-
schrieben für rö^fiin); n*^Sin Spr. 19, 25. Bei schliessender Gutturalis hat die
154 2. Haupt th. Formenlehre. Cap« 2. Schwaches Verbum,
zweite Sylbe in der Regel Ä, z. B. SJ^in, 3>^Vi, vergl. auch ^igh 8pr. 25, 17.
Dagegen tritt t überall in offener Sylbe wieder hervor, also HS'^Öiii, *»S*^^'M
und 80 auch vor Suffixen (§. 61, 2). — Das Impf. Siph, mit zurückgezogenem
Tone erhält in zweiter Sylbe S^gol (wie im Qal) z. B. tfyv er füge hinzu
Spr. 1, 5; tfo^'2 und er fügte hinzu (abnorm 5)öi!n Spr. 30, 6); in Pausa jedoch
auch C)6iXn als Jussiv Hi. 40, 32 (gewöhnl. Jussiv in Pausa S1Ö1*» u. s. w.;
letztere Form sogar ausser der Pausa nach Waw consec, 1 M. 47, ll. 2 Sam,
8, 4 al.). Bei schliessender Gutturalis nil*'» (Jussiv) und tiDi^l u. s. w. —
lieber Formen wie ^''ttJilT^ s. §. 53, Anm. 7. — Im HopHal steht ein paar Mal
1 statt ü in ytin (für "S^n) 3 M. 4, 23. 28 und vielleicht in K-nl*» (für njT) Spr.
11, 25; doch vergl. Delitzsch z. d. St.
t 8. An die Verba V'B schliesst sich zum Theil auch das Verbum tj^rt gehen
an, denn es bildet (wie von Tj^J) Impf "r^^, mit Wäw consecut, T)^?!, in Pausa
'nfeU» ^w/- <?owsfr. ns^, mit Suff, iriDb; Jmp. TJ^, ~^^, verlängert nA und ?ji;
äiph. t]*^Wn. Selten und fast nur später oder poetisch finden sich daneben
die regelmässig von t]^?J gebildeten Formen Impf. Tf^Ji;^ (2 M. 9, 23. Ps. 73, 9:
"n^d^, vergl. §. 64, 1 und Anm. 3); Inf "rkn (4 M. 22, 14. 16. Pred. 6, 8. 9),
Imp,pL iDPli (Jer. 51, 50); dagegen Perf Qal stets "j]??!, Part Tj^n, Inf, ahs.
'Tl'ftrt, Niph. '^^•73, Pi, T)|»7i Sithp. T|^«^nf7, so dass ein •» als erster Stamm-
consonant nirgends entschieden hervortritt. Zur Erklärung obiger Formen
nimmt man indess gewöhnlich ein obsoletes "J^^J an; doch liesse sich auch
denken, dass in dem viel gebrauchten Worte das anlautende schwache h der-
selben Aphaeresis (oder Elision) verfiel, wie das 1 von S^J u. s. w.; der so
bewirkte Anschluss an die 1*6 führte dann auch ,im Siph, zu der Analogie-
bildimg Tj^^ln u. s. w. Vergl. übrigens auch die Auflösung der anlautenden
Gutturalis in einem Theil der fc^'^B; so entspricht z. B. "Ȋ^n ganz der Form
•»bjn (§. 68, 2) von btfi}.
§. 70.
Verba "^'fi- Zweite Classe oder eigentUohe "^'% z. B. ittj gut sein.
Die eigentlichen Verba "^'fi unterscheiden sich von den Y'fi in
folgenden Punkten:
1. Im Qal unterliegt das anlautende Jdd Jiie der Aphaeresis
oder Elision; daher lautet der Inf. ya">^ ,da8 Impf, M*^*;, f)?''';, p':^']
(Pausa pp*;), auch M*i. u. s. w. geschrieben; und so stets mit be-
tontem ä in zweiter Sylbe, selbst nach Wäw consec, z. B. f^^'^^
(ausgen. fjj^^l 1 M. 9, 24 und ^|^^5 2, 7. 19, falls ^y^ nicht den
Verbis YlD beizuzählen ist.
2. Im HiphHl wird die zu Grunde liegende Form ä^'p^'H regel-
recht zu ä^'tD'^n contrahirt (sehr selten ä^^ün, äp*^n u. s. w. ge-
schrieben); Impf, ä^^p^ij, ät)*^55. Uncontrahirt findet sich (mit dem
Diphthong at) l^^TO^^j Spr. 4, 25; "yx^t] (Imper.) Ps. 5, 9 Q^ri, vergl.
1 M. 8, 17 O'ri.
§. 71. Verba '''s. Dritte Classe oder Yerba mit assimilirtem J6cL 155
Verba dieser Art sind nur: SüJ gut sein^ p3; saugen^ yj^^ erwachen^ *i^;
bilden (doch s. o. No. 1), b^; Hiph, b'»b*irt wehklagen, "n^J gerade, recht sein,
auch tthj (arab. jäbtsä) trocken sein (obwohl Hiph, nach Analogie der I^B
ttS^Slh), und das Hiph, (denom. von 'j'^aj) 'j'^^'^rt rccÄ^s gehen.
Anm. In einigen Beispielen des Imperf, Hiph. ist vor die bereits con-
trahirte Form nochmals ein Praeformativ getreten: S'^a;?'; Hi. 24, 21; bib';»'^
er wehklagt Jes. 16, 2. 3. 16, 7; b'^^I^^S Jer. 48, 31 j Plur. ^^\y^^ Hos. 7, 14*
vergl. Jes. 65, 14 (sogar im Impf, Qal von einem Verbum *fz: SJ'i;}'] Ps. 138, 6).
Qimchi u. a. erklären obige Formen aus einem Lautwechsel zwischen Jod
und Sj^j indem die nicht syncopirte Form b'^i^'O'J (vergl. Jes. 52, 5) u. s. w.
zu Grunde liege. Dann müsste man jedoch auch yr^^^ mit Qimchi als Hiph.
erklären, nichtiger dürfte die Annahme sein, dass ursprünglich die regel-
mässigen Bildungen (a^'ö'^I?, "^^^^2) beabsichtigt waren, diese aber in der spä-
teren Aussprache distrahirt wurden, um das mit dem ersten Stammconsonan-
ten verschmolzene Praeformativ künstlich wiederherzustellen. — Vereinzelte
Anomalien sind noch: Perf. Hiph. 'inhüh'] Ez. 36, 11 (mit Trennimgsvocal
(für *^PQO^n) nach Art der ^•':? ; *iaü*in (impf. Qal für •^ü^n) Nah. 3, 8 ; »ing^iKni
Impf Hiph. nach Art der 1":?, 2 M. 2, 9. Ebenso wird für y^'p^'n von yP^
immer das Hiph. y^X?^ (von yJip) gebraucht, üeber *iMtoa*5 Nah. 1, 4 s. §. 69,
Anm. 6.
§• 71.
Verba V's. Dritte Classe oder Verba mit assimilirtem Jöi
In einigen Verbis *^"ö wird das Jöd (oder urspr. Wäw) nicht in
den vorhergehenden Vocal aufgelöst, sondern als fester Consonant
behandelt und gleich einem Nun dem folgenden Consonanten assi-
milirt. Die betreffenden Bildungen gehören somit eigentlich in
die Kategorie des starken Verbums. Beständig findet sich die
Assimilation bei :^s; (eig. !i?s*l) unterbreiten^ Hiph. J'^STH, Hoph. :^^n ;
mj verbrennen^ Impf. Ji^*;, Niph. M^J, Hiph. n^^n; Ä?;» Hiph. Ä^Sin
hinstellen, Hoph. "XäXW ausserdem vereinzelt neben der gewöhnlichen
Bildung: pk'^, (von psj giessen) in trans. Bedeutung, neben pS?';
(intrans. 1 Kön. 22, 35) ; in gleicher Bedeutung aber "^T^^^ und ^^k*;
(Jes. 44, 12. Jer. 1, 5) von *^i;» bilden. Vergl. noch D^^ÖK Hos. 10, 10
und r^yytß'^;} (für 'ni nach §.' 47, Anm. 3) 1 Sam. 6, 12. Ueberall
findet dabei die Assimilation an einen Zischlaut statt, ausser in
fjl^l 1 Kön. 3, 15 (wo indess Andere i^p^n lesen) und in Ml5n
(1 M. 40, 20. Ez. 16, 5) Inf Hoph. von ^b\
156 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Schwaches Verbum,
§.72.
Verba V'li?, z. B. Dip aufstehen.
1. Der mittlere Stammconsonant 1 wird vermöge seiner
Schwäche beständig elidirt (die wenigen Ausnahmen s. Anm. 10),
nnd zwar nicht bloss in den §. 24, 1, & erwähnten Fällen nach
^''Tvä mobile (TÖiSl für üta b'^wöf) , sondern auch nach festem Vocal,
z, B. ü^p Part. Pass. für D^lp (urspr. Dil)?) und selbst Dip Inf. äbsoL
fürDil^
2. Der durch Elision des Wärv einsylbig gewordene Stamm er-
hält fast immer den Vocal der zweiten Sylbe, indem derselbe
wesentlich zum Charakter der betreffenden Verbalform gehört
(§• 43, Anm. 1. §. 67, 2). .Doch ist dabei zu bemerken ä) dass der
an sich kurze Vocal in offener Sylbe, sowie in betonter geschlossener
Ultima (ausser im Hoph.^ s. No. 3) nothwendig lang wird, z. B. 3 Pers.
Per f. Dp aus D5p, fem. HÜp, Plur. 'i'ap, dagegen in geschlossener
Paenultima Ptüp u. s. w/; V) dass in den jetzigen Bildungen z. Th.
abnorme Dehnungen des ursprünglichen kurzen Vocals vorliegen,
z. B. Impf. Qal DIpJ aus D|*p!; (die normale Dehnung des ü kehrt
wieder im Jussiv Dp^, Imperf cons. Dpjl); Imper. Dip (aus urspr.
Dip, normal gedehnt in 2. fem. plur. HjülS, da sich langes ü in ge-
schlossener Paenultima nicht zu halten vermochte). Vergl. hierzu
No. 4.
Das Verbum intrans. med. e lautet im Perf. Qal wie ritt (Grdf.
mätvit) er ist gestorben; das Verbum med. o wie *^iÄ (Grdf. ^äwür)
luxit, ttjia er war beschämt. Vergl. Anm. 1.
3. Im Impf Qal, Perf. Niph. und im ganzen HiphHl und Hoph^al
wird der kurze Vocal der Praeformative in offner Sylbe vor dem
Tone zum entsprechenden (tonlangen) Vocal. Im Qal und Niph.
liegt dabei statt des aus ä verdünnten t das ursprüngliche ä zu
1 Im Aram. allerdings immer ^^^ auch in hebr. Grammatiken vor Qimchi
« « TXT
findet man tj^lji *^i?^I? u. s. w., in unseren Ausgaben nur in Pausa, z. B. ^^p.
Mich. 7, 8, *«3H» 2 Kön. 7, 3. 4. Wollte man (mit Olsh. u. a.) das ä des Per/, qal
ti)^ aus einer Gontraction zweier ä erklären, die nach Elision des 'l in talp übrig
blieben, so müsste angenommen werden, dass sich die Sprache (oder die Masora) über
den Ursprung dieses a später getä,uscht hätte; denn ein d, das aus ää contrahirt
wäre, könnte schwerlich verkürzt werden, wie es in IJ^p u. s. w. geschieht. Ebenso-
wenig könnte sich d in '^tn^Sl u. s. w. (s. Anm. 1) in geschlossener Paenultima halten,
wenn es durch Gontraction aus häüschti und nicht vielmehr durch Dehnung aus
huschti entstanden wäre.
§. 72. Verba Ts?. 157
Grunde (§. 67, 6), also D^p;« für mp^ (Wp?); DipJ für Dips; D^pn für
D^^pn; Dpin für Dpn (vergL jedoch No. 4 über töin^).
Ein solcher vor dem Tone gedehnter Vocal ist natürlich wandelbar und
wird beim Fortschreiten des Tones zu SHoä verflüchtigt, z. B. *iJri'rQ'j er wird
ihn tödten; so auch in der 3. Fers. Flur, Impf, Qal mit dem sogen. Nun
paragogicum: 'jiirsja'] (ohne Nun sin*Q;). — Nur im Soph, behauptet sich das
ü durchweg als unwandelbarer Yocal, nachdem es sich einmal (wie im Soph.
der Yerba 3^3)) vermöge abnormer Dehnung für ein tonlanges 5 festgesetzt hat.
4. Die unter No. 2 erwähnten •Fälle ungewöhnlicher Vocal-
dehnung sind: Impf. Qal D^pJ (auch arah. jäqümu)^ dagegen lussiv
DpJ, mit Zurückziehung des Tones DpJ (Jäqöm), Dp^5 (Pausa Dj5j5);
Imper, ü^p (normale Dehnung des ü findet sich hier in der 2. fem.
plur. njüp, s. 0. No. 2); Inf. constr, D^p. Im Hiph. entspricht die
Dehnung des urspr. t zu i (D^ipST», Impf. D^'pJ, Jussiv Dp^, mit Zurück-
ziehung des Tones DpJ, Dpt5) durchaus der Analogie des starken
Verbum (vergl. §. 53, 1). Einer besonderen Erörterung bedürfen
noch folgende Formen: das Part. Qal Dp ist auf die Grundform mit
ungetrübtem ä zurückzuführen (arab. qäül^ §. 9, 10, 2. §. 50, 2);
nach Ausstossung des 1 ergab sich so qäim^ und dieses wurde
mit Verschlingung des l durch das praedominirende ä zu Dp. Für
diese Entstehung spricht auch die Unwandelbarkeit dieses ä (Plur.
D^^ttp, constr. "»ttp u. s. w.). — Im Imperf. Qal finden sich neben
den Formen mit urspr. ü (jetzt ü) wiederum Formen mit urspr. ä.
Dieses wurde nach Elision des Wäw zu ä gedehnt und dann weiter
zu ö getrübt; so bes. Kia^ {^y^)> ^iSJ5 ^' s- w. vom Perf. kS (er ist
gekommen). In dem Impf, tiia^ von tüia sich schämen ist das e des
Praeformativs aus i (als Verdünnung des urspr. ä) gedehnt und
so jUbäsch zu ß'Jyäsch, endlich je-hösch geworden. Auf derselben
Trübung eines aus ä gedehnten ä beruht endlich Niph, DipJ (nä'qäm)^
Impf. Dip'^. aus jiq'q(aw)äm = jiqqäm.
5. Im Perf. Niph. und Hiph. wird vor den consonantisch an-
lautenden Afformativen der 1. und 2. Person ein \ und im Impf.
Qal vor der Endung nj ein "»-^ eingeschoben. Wie bei den Verbis
^"^ (§. 67, 4) dienen diese Trennungsvocale zur künstlichen Oeffnung
der vorhergehenden Sylbe, um den langen Vocal derselben zu be-
1 So im Arabischen (eig. qß %m^ indem die beiden Yocale durch Insertion eines
M auseinandergehalten werden; vergl. Aram. B^$^)) doch bisweilen auch zusammen-
gezogen, z. B. aäs für aStts, här für hä*vr. — Nach andern wäre tag (wie das Ferf.,
s. o. Ko. 2; Anm.) ausurspr. t3lg entstanden; vergl. die Nomina verbalia der Form ^i^i^
§. 84«, 1.
158 2. Hauptth. Formenlehre» 2. Cap. Schwaches Verbum.
haupten; doch findet sich im Verf. Hiph. vor dem i ziemlich iäufig
die Reducirung des % auf e (als normale Dehnung des urspr. i),
bes, nach Wäw consec. sowie vor den Afiformativen Dfi und "jn oder
vor Suffixen. Denn in allen diesen Fällen geht der Ton von dem i
auf die nachfolgende Sylbe über, und dieses Fortrücken des Tones
zieht zugleich eine stärkere Enttonung des f nach sich; also D'^pln,
riiiö^^pn (oder ytC)^ aber ribj5?t] u. s. w. (doch vergl. auch ^SÜjPJrtl
Mich. 5, 4). Ebenso wird in der 1. Pers. Sing, des Perf Niph, das
ö vor dem Trennungsvocal beständig zu ü gesenkt (*^tnii3^pD). Im
Impf Qal ist der Trennungsvocal w stets betont (nj^^ii'ipPi).
Ohne Trennungsvocal und dann nothwendig mit den tonlangen Vooalen
ö und e statt H und f findet sich im Impf, Qal ^l^fipi Ez. 16, 55 (neben
nj'^nittJPl in demselben Verse); im Hiph, z. B. rifi5n 2 ii. 20, 25 neben *»n*ii*':rt
ffioi) 31, 21; nnäpp) Hieb 20, 10. Gänzlich abnorm ist nw^'pjjj Jer. 44,25^
wahrsch. irrthümliche Vertauschung von Ja"^ (für JiJ'^aptj), wenn nicht in-
correcte Schreibung («15^*1^15 oder Sij^'^ptn) zu Grunde liegt.
6. Wie bei den 3^':^ hält sich auch bei den Y';^ der Ton vor den
Afformativen n — , \ "^ meist auf der Stammsylbe, also STap (doch
nach Wärv consec. auch Httpl), llüp (doch auch ^ibp, ^tDU*]), ^''a'lpr!,
^•n^p^ (dagegen vor Suffix und mit Nünparag, D^Dp^jl 2 Chr. 28, 15;
'j'lTb'ip 5 M. 33, 11 al.
^ 7. Die Conjugationen Pu, Pu,, Hithpa. sind von schwachen
Verbis l":^ (vergl. Anm. 10) nicht gebräuchlich; das einzige Bei-
spiel eines Pi'el mit verdoppeltem Wäw ist I55? umgehen von "W;
in einigen anderen ist das 1 in "f übergegangen: D?p, Inf D^p Esth.
9, 31. 32 al. von Dip; DM^rC] Dan. 1, 10 von l^n schuldig sein.
Diese letztere Bildungsweise gehört dem jüngeren Hebraismus an,
und ist aus dem Aramäischen entlehnt. Dagegen ist in der Be-
deutung des Pi. und als Stellvertreter desselben die sonst seltenere
Conjugation PiHel (§. 55, 2) mit ihrem Passiv und Keflexiv herr-
schend, z. B. Digip aus Dttlp oder (nach Elision des 1) aus qämem
mit Trübung des ä zu d (vergl. §. 67, 8) aufrichten von D^p; üüi^
erhöhen, Pass. ütih von tpn; Reflex, ^yi^'nn sich aufmachen, von
nill?. Seltener ist die Conjugation PilpeJ (§. 55, 4), z. B. bsbs er-
halten, ernähren, Pass. bsbs, von b^3.
Anmerkungen.
I. Zu Qal.
t 1. Beispiele von Verbis med.e und 0, bei welchen, wie im starken Verbum
(§. 50, 2), Perf. und Part, übereinstimmen, sind hx) er ist gestorbenf fem, MnÄ,
2 masc. ntjä, 1 Sing. ^Pih, '^Flä; (selbst in Pawsa 1 M. 19, 19); Plur. Jin^,
§. 72. Verba 1"^ 159
1 Pers. iiiJn», Pauaa Wf^. Von ttjia er Äa^ «icÄ geaehämt: *»Fnösi, «^ä, sittHä ;
•nix er hat geleuchtet, Plur. i|*ni&; mo (gut sein), sjnö. Fari. ng Todter; D'^ttJl'a
«icA schämende Ez. 32, 30.
Vereinzelte Anomalien sind im P««/. r^UJ*] (mit der urspr, Endung des
Pemin. für Mn^";) Ez. 46, 17 (s. §. 44, Anm. 4); y\p:i Jes. 26, 16 (Nun parag,
am Ferf. nur noch 5 M. 8, 3. 16). — In W^ 1 Sam. 25, 8 (für nixa von KIS)
ist gegen die Gewohnheit K ausgefallen. In ^iki Jer. 27, 18 (statt *l&^i) scheint
die Masora auf das zu erwartende Imperf. *iKhj hinsnideuten ; da Jod vorher-
geht, ist wohl einfach ein Schreibfehler anzunehmen.
Die Form djD findet sich (nach arab. Orthographie, §. 9, 1) mit K geschrieben,
in dem Ferf, d!j<)D Hos. 10, 14, sowie in den Participien ü^{^ heimlich Rieht.
4, 21, d*iOK^ verachtende Ez. 28, 24. 26, fem, 16, 57. Analog den Participien
der Verba med. o (wie ^ia) steht dip für dj5 2 KÖn. 16, 7, und sogar mit
transitiver Bedeutimg üib occultans Jes. 25, 7; D'^öia Zach. 10, 5.
2. Den Imperfectis mit ü entspricht fast durchaus auch der Imper, und
Inf, constr. mit ü, also D*lp;, Imper. und Inf, d^ipj doch findet sich zu ttSsi^J
er drischt (Inf, W\) der Imper, *i;ri"n {fem,) Mich. 4, 13; zu üiiö; er «7anÄ:^
der Jw/". oi»; vergl. hii (neben ni3) und ^ia Jes. 7, 2 (sonst ?*I3) zu den im-
perfedis n^ia; und $5ia\ Von Imperf, mit 6 hat 'auch der Imper, und Jn/.
beständig 6, also zu «inj = fc^ia, ttJiSU = ttjis u. s. w, — Der Inf. abs, hat stets
6, z. B. JiöS)p; dip Jer. 44, 29.
3. Im Imper, haben die Formen mit Afformativen f^ö^ijS, ^ö1j5) den Ton
auf der Stammsylbe (doch vergl. ^^^W Bicht. 5, 12 in beabsichtigtem Wechsel
mit *^yii, und *»n!|X Jes. 21, 2 gleichfalls aus rhythmischen Gründen). Ebenso
die verlängerte Form, wie nssittj Jer. 3, 12. Ps. 7, 8, MW Vs. 7; wenn da-
gegen in enger Verbindung K nachfolgt, lautet der verlängerte Imper. zur
Vermeidung eines Hiatus ii»iip u. s. w., z. B. Bicht. 4, 18. Ps. 82, 8; daher
auch so vor niJT; als Q^rt perpetuum für ^yit^ (§. 17), z. B. Ps. 3, 8. 7, 7, und
bisweilen auch, wenn nicht &^ folgt, z. B. Ps. 74, 22 (rt^*'^).
4. Im Jussiv findet sich neben der Form DpJ (s. o. No. 4) auch dipj mit
incorrecter Pfewe-Schreibung, und selbst dpj, welches jedoch nur ortho-
graphisch verschieden ist von der vollen Form D*lpJ. In der Form mit Wäw
consec, (d^l, Fausa dj^Jl, s. o. No. 4) kann bei der Concurrenz einer Guttu-
ralis oder eines ^ ä in letzter Sylbe an die Stelle des ö treten, z. B. nsjl und
er ruhete; IJä^l tindf er hebte; "ndjl und er trat beiseits Ruth 4, 1 (doch auch
^5^1 von "nsia fürchten); C)?Jl und er ermattete Bicht. 4, 21. 1 Sam. 14, 28. 31
(dagegen in offener Sylbe stets la'ipj^, 1*i!l6j1 u. s. w.).
Beispiele der betonten vollen Pluralendung "p (s. o. No. 6) sind )^ty)Oir\ 1 M.
3, 3. 4, IWi*; Ps. 104, 7, )i\:i?n*] Joel 2. 4. 7. 9.
n. Zt« NipKal,
5. Der Form der 1. sing. Ferf, "^Tfifpl, die mehrmals vorkommt (ViS^iöp,
•»nJsifiJ), sind im Paradigma auch die 2. sing, tjin*lp3, nia^lpp und die 1. plur,
^Yiifip^ nachgebildet, obwohl von diesen Formen keine Beispiele vorkommen;
ebenso die 2. plur,, von welcher sich indess nur Beispiele mit 6 (nicht ü)
finden, nämlich dni^SB! ihr seid zerstreut worden Ezech. 11, 17. 20, 34. 41,
und Btjbjpj ihr ekeU euch, ebend. Vs, 43. — Auf x (statt ä) des Präformativs
160 2« Haupttb. Formenlehre. 2. Gap. Schwaches Yerbum.
geht das F&rf, ">iW Zach. 2, 17 zurück (Iwipf. ^ys^ für Tir^). — Der Inf, constr.
lautet einmal ahweiohend XO^*^ Jes. 25, 10; in "liM^ Hl. 33, 30 nimmt die
Masora Syncope des ii (für ^^i^rr^) an: doch ist vielleicht *yit!tk (Qat) gemeint.
Yergl. noch Anm. 9.
ni. Zu mph'ti.
I
6. Zu den Beispielen vom Ferf, ohne Trennungsvocal (s. No. 5 des §.) ge-
hören noch: ^^<i^^ (und so durchweg, von KiSi); rtPiäh (von n^a) du tödtest
(mit Assimilation des n an das Afformativ, vergl. §. 20, 1 a und Fälle wie
m^ 3 fem. Ferf Mph, von Mb oder n->ö 1 Kön. 21, 25; »isjrj i Flur. Ferf.
Hiph. von "1*15 2 Chr. 29, 19), sogar dnart (§. 27, Anm. 3) 4 M. 17, 6 u. a.;
mit Wäw consec. ^^inani Jes. 14, 30; vergl. 'Vii'OJTi Jer. 16, 13 und &B3nn
2 M. 29, 24 al. — In diesen Fällen hält sich das e der ersten Sylhe im Gegen-
ton; anderwärts wird es in drittletzter zu -^ verflüchtigt, häufiger jedoch zu
— , in viertletzter nothwendig zu (z. B. *if\bprTl 1 M, 6, 18, und so stets
vor SuflÖx. — Wie bei den 3f :> (§. 67, Anm. 6) findet sich vor Gutturalen auch
Fdthäch statt -:p; so in allen hierher gehörigen Formen von '"^^ 2 M. 19,
23 al, und ^5 Jes. 41, 25, 45, 13.
7. Im Imp, findet sich nehen der kurzen Form ü'gn auch die verlängerte
na*»pn. Mit Suff, '»Ä^^pn u. s. w. Ahnorm ist K'^S.V Jer. 17, 18 (für «nn
1 M. 43, 16); vielleicht ist K*'!^ (wie 1 Sam. 20, 40) gemeint oder es stand
urspr. nfip3«'7. — Im Inf. findet sich Syncope des H in VC^A Jer. '39, 7. 2 Chr.
31, 10 (für «*^a>7^). — Die Fartieipia hahen als Vocal des Präform, e, wie die
3^r; für '»Sp (l'kön. 21, 21 al. im KHhtb) hat das Q^rt überaU K-iap.
Ueber die verkürzten Formen des Impf, (ögj, öj^JI, dagegen stets K5J^)
8. No. 4 des §.; bei Concurrenz einer Gutturalis oder eines "1 erhält die letzte
Sylbe auch hier meistens Fäthäch (wie im Qal), z. B. rnj er rieche 1 Sam.
26, 19; nt?f5 1 M. 8, 21; "nöfl und er nahm weg 1 M. 8, 13. Die 1. sing, lautet
gewöhnlich wie a''«?«; Neh. 2, 20, seltener wie MKJ Jos. 14, 7,
rv. Im Allgemeinen.
8. Am nächsten sind die Verba *J*5 mit den Verbis ^S (§, 67) verwandt,
daher man beim Analysiren vorzüglich auf die Verschiedenheiten in der Bil-
dung dieser Yerbalclassen zu achten hat. Mehrere Formen stimmen in beiden
Classen völlig überein, z. B. Impf. QcU mit Wäw consecut., Fi'lel der 1*'5 und
Fo'el der 5)*3>. Auf dieser nahen Verwandtschaft beruht es auch, dass Verba
i's bisweilen Formen von den 2)"^ entlehnt haben, z, B. Ferf. Qal ta er hat
verachtet (von t^ia, wie von tta) Zach. 4, 10, Jio (f. Mü) er hat verklebt Jes.
44, 18; Ferf. Niph. 'laj Jer. 48, 11 (für 'llaj von 'l*!«, wie von 'Tn»).
9. Wie die Verba :f^ (§. 67, 5) haben auch die Verba i'^ im Niph. und
JSiph. bisweilen die aramäisch-artige Bildung, nach welcher statt des langen
Vocals unter den Praeformativen ein kurzer mit folgendem Däg. forte ge-
sprochen wird, und zwar finden sich solche Formen öfter neben den gewöhn-
lichen, z, B. n'^&n reizen Impf, n*»©;: (neben n'^pn, n*n?;); a^tpfi Impf, a'ns^
verrücken (von aib), auch fiöpÄ. Slöh Jes. 59, 14; zuweilen in verschiedener
Bedeutung, wie rfii^ Ruhe machen, Ruhe verleihen, ty^lt} Impf rpS^ Imp.
nlii, pl. *in*»!ii niedersetzen^ niederlegen; 'j'^ij in der Bedeutung: ükberna/Menf
§. 73. Verba ^"y. 161
bleiberiy dagegen "pi^ Pari, yiia halsstarrig^ widerspenstig sein. Andere Bei-
spiele sind Niph, biffl: er ist beschnitten worden 1 M. 17, 26. 27; Fart, 34, 22
(von i*i», nicht iaj); ^V^V^ sie weichen Spr. 4, 21.
Vielleicht gehören hierher auch einige Formen von Verhis primae guttth
ralis mit Däg, forte implidtw/ny die Andere anders ableiten oder emendiren
woUen; so ttJhtjl für ttJTtnl und sie eüte (von ttJ^n) Hiob 31, 5; ü??! (and. LA.
0?5])i 0?&-^ 1 Bam- 15, 19. 25, 14 von Xä^ oder ü"»^ auf etwas losfahren. An
sich v^ären beide Formen correcte J»iiper/*eda apocopata von twn und mjJ (rrt) ;
beide finden sich jedoch nur in ganz anderer Bedeutung, als sie hier er-
fordert wird,
t 10. Die Verba, deren mittleres Waw seinen vollen Consonantwerth be-
hauptet, folgen durchaus der starken BUdung (sofern nicht eine Schwäche
des ersten oder dritten Stammconsonanten in Betracht kommt), z. B. 'nin.
Impf, "n^n;; weiss sein; 5ia Jßnpf. ana*^ sterben; ni'n weit sein; til^ schreien;
Fi. i^^, impf b^l böse handeln; n^5 beugen, Hithpa. nwirt sich beugen ;
namentlich gehören hierher alle, die zugleich tfh sind, wie MJS, Pi. h^S &c-
fehleUf hjp harren, nj'j trinken, Pi, hj"! und Hiph, n3*^^ tränken u. a.
§.73.
Verba "»"a?, z. B. '}''$ merken.
1. Diese Verba stimmen hinsichtlich ihres Baues genau mit
den vorigen überein ; das mittlere Jdd ist hier ganz ähnlichen Ver-
änderungen unterworfen, wie dort das Wäw. Z. B. Per f. Qal eig.
n^TÜ, nach Elision des Jöd t\lb er hat gesetzt, Inf. n*^Tü, Inf. äbsol.
nitö, Imp. n^itö, Impf n'ilÖJ, Juss. ntÖJ, mit Wärv consec. ty0^\ — Im
Perf Qal besteht aber bei mehreren Verbis noch eine zweite Reihe
von Formen, die einem HiphHl mit abgeworfenem Praeformativ
gleichen, z. B. "j^a Dan. 10, 1; '^W'^a Dan. 9, 2 neben ijsä Ps. 139, 2;
nin^n du streitest Hiob 33, 13 neben Mn Klagl. 3, 58. Obige Per-
fecta ('j'>a, a*'*^. und dergl.) liessen sich zwar als Bildungen med. e
(eig. \) begreifen, deren if zu i gedehnt wäre (wie ü zu ü statt zu ö
im Impf Qal von Dip); mehr Wahrscheinlichkeit hat es jedoch,
dass wir es thatsächlich mit verkürzten iTepÄ'i/- Formen zu thun
haben. Dafür spricht namentlich, dass z. Th. die unverkürzten
Formen in gleicher Bedeutung nebenhergehen, z. B. Perf "j^inn,
tattb^sn, Inf "j^rirj (neben y%), Imp. l^in (neben "j^a), Part. ^^M.
Anderwärts sind i5r/pÄ'i/-Formen neben wirklichen ()a/-Formen in
derselben Bedeutung im Gebrauch, so l'f^tt (neben a^i), D'^fet? setzend
(neben Dte), "pSt? schimmernd^ neben //. i^s. Dazu als Passiv einige-
mal Hoph. Impf rnö^*' zu ^^lt singen, tW^^ zu Ji'>ti setzen.
2. Die angeführten iTepÄ'i/- Formen lassen sich eben so leicht
auf Verba l"!i? zurückführen und mögen zum Theil wirklich zu
OeseniixB, hebr. Grammatik. XXTT. Aufl. XI
162 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Schwaches Verbum.
solchen gehören. Dasselbe gilt von Niph. "jiaj, Pi7. liia und Hithpa'l.
ISiann (von pa oder "pa). Die engste Verwandtschaft der ^":^ und
1"!l? ergiebt sich auch daraus, dass sich von etlichen Stämmen im
Qal beide Bildungen neben einander finden, so von yh (Denom.
von b^)>) übernachten^ Inf. auch 'pb; D"'© setzen, Inf, auch D^te, Impf
D'ftej, 2. M. 4, 11 D^tej, Par^ /?a55. "cKlö und D'lte; bei anderen herrscht
wenigstens die eine Form vor, z. B. b^fä frohlocken (b^a nur Spr. 23,
24, K^thil)). Am häufigsten erscheinen als Verba ^''^: n*^lö setzen^
a'i^n hadern, 'j'fl richten, W^lß sich freuen; vergl. ausserdem P/". b|
(weil im Arab. meJ. /(5J) fassen, messen Jes. 40, 12; TD"'? (wie arab.
und syr.) zornig anfahren, und das Denom. Pf l^jj (von "pp) ^ew
Sommer hinbringen Jes. 18, 6, und y^^ (von 5i"l) herausfischen,
jer. 16, 16.
Die älteren Grammatiker erkamiten gar keine Verba ^t an, sondern zogen
aUe die betreffenden Formen zu den V'S'. In der That ist in zahlreiclien Fällen
eine Entscheidung nicht möglich, da Imperfecta wie Q'^ip^ eben so gut dem
Htph'U von b^b zugewiesen werden können, und Participia wie Ql^ imd
andere Formen ohnediess mit der Bildung der 1':9 übereinstimmen. Für die
Auffassung von Ferfectis wie 'p^ ^s. o. No. 1) als verkürztes Hiph. lässt sich
noch anführen, dass auch im Vulgärarabischen die Aphaeresis des Praeform.
in der dem Hiph, entsprechenden Conj. lY der l'S' ganz gewöhnlich ist.
Trotzdem aber bleiben noch etliche Formen (vergl. bes. Anm. 8), die sich
nur auf wirkliche *^'':f zurückführen lassen. Dazu kommt, dass im Arab. und
Aethiop. die 1*2^ und *^'s in zahlreichen Bildungen deutlich auseinander ge-
halten werden, und dass auch das Hebr. Yerba *^^9 mit consonantischem J6d
kennt, wie a^K befeinden^ t^^ matt sein, hjrt werden^ sein, rnn leben.
Anm. 1. Im Perf. Qal 3. fem. Sing, findet sich einmal iiA] Zach. 5, 4
für njb'j, mit Abschwächung des enttonten ä zu 2 (wie Part. fem. JTn^ Jes.
59, 5); 1. Pers. plur. »is5l Bicht. 19, 13 für lan-nü. Der verlängerte Imper.
hat vor K den Ton auf der Ultima (wie bei den "fS, §. 73, Anm. 3): mrrs n^^^
Ps. 35, 1, ebenso jedoch auch sonst (43, 1. 74, 22. 119, 154) aus Gründen des
Bhythmus. — Beispiele des Inf. absol. sind: nH litigando Bicht. 11, 25, tiO
ponendo Jes. 22, 7; aber auch a*»"!; ^"»'1 Jer. 50, 34, •paP) y^^ Spr. 23, 1, beide-
mal offenbar mit absichtlichem Gleichklang.
2. Das verkürzte Impf, lautet pj, mit zurückgezogenem Accent z. B. l^J
ii Bicht. 6, 31. Ebenso mit Waw conaecut.y z. B DÜpf} und er setzte, "j^JT und
er merkte; bei mittlerer Gutturalis öns D?J5 und er fuhr auf sie los 1 Sam.
25, 14 (s. §. 73, Anm. 9). Als Jussiv von ^'i steht )it\ Bicht. 19, 20 (in Pausa)
und Hi. 17, 2, für ibtn.
3. Als Part. act. Qal findet sich einmal )h Übernachtend Neh. 13, 21 ; Part,
pass. C^b oder D^ (nach verschiedener Lesart) 2 Sam. 13, 32.
*
3. In den Verbis K*5 behauptet das K fast durchgängig seinen Consonant-
werth, und dieselben sind daher als Verba med. guit. (§. 64) zu betrachten.
Eine Ausnahme bildet nur «nKJ sie sind Heblich (von rrifrts Pi'lel zu MKJ eig.
§. 74. Verba «''i. 163
*iKJ) Jes. 52, 7. Hohel. 1, 10. — Sehr fraglich ist dagegen 1^5; Pred. 12, 5 als
Impf. Eiph, (für "pÄp?); wenn die Form richtig überliefert ist, wäre sie eher
anf yi^ (mit incorrecter Schreibung für ysj) zorückzuföhren; vergl. Delitzsch
z. d. St.
§. 74.
Verba «"b, z. B. »Stt finden.
T T
Das M erscheint in diesen Verbis, wie in den K"fi, theils noch
als Gonsonant, d. h. als gelinde Gutturalis, theils als blosses
Dehnungszeichen (sog. quiescirender oder Vocal-Buchstab). Im
Einzelnen gilt folgendes:
1. In den Formen, in welchen ä^ den Schluss des Wortes bildet,
hat die letzte Sylbe überall die normalen Vocale, z. B. »sb, KS;^,
^"^Tfl. ^^'iXiOn: in allen diesen Fällen zerfliesst das K einfach in dem
langen Vocal, ohne dass derselbe irgendwelchen Veränderungen
unterworfen würde; höchstens könnte sich nach dem ganz hetero-
genen ü ursprünglich noch eine gewisse Lautbarkeit des H erhalten
haben. Dagegen fliesst auslautendes M mit vorhergehendem ä, also
im Perf., Impf, und Imp. Qal, im Perf. Niph^al, und im Pu^al und
Haph^al^ nach §. 23, 1 nothwendig zu ä zusammen; so in kS'Q,
«antf' u. s. w.
T » •
Impf, und Imperat. Qal haben in letzter Sylbe beständig a nach Analogie
der Yerha tertiae gutturalis.
2. Da wo M vor consonantisch anlautenden Afformativen (n, i)
an den Schluss der Sylbe zu stehen kommt, fliesst es gleichfalls
mit dem vorhergehenden Vocal zusammen, und zwar im Perf. Qal
mit ä regelrecht zu Qäm^ (fiKStt u. s. w. für rjÄfSü) ; dagegen geht
ihm im Perf. aller übrigen activen und reflexiven Conjj. ^eri
(fiKittJ u. s. w.), im Imp. und Impf aller Conjj. S^'göl voraus, Sl^Kite,
T VI»
Das 8*gM der betreffenden Formen des Imperf. und Imper. ist wohl durchweg
als Umlaut und zugleich Dehnung eines urspr. ä zu betrachten (s. §. 8, 1);
ebenso lässt sich das e der Perfectformen im I^'el, Hiph'tl und Sithpael auf
ein zu Grunde liegendes t zurückführen (wie die gewöhnliche 3. Pers. Sing»
dieser Conjj.)*, mag dasselbe immerhin erst aus urspr. ä verdünnt sein. Für
das Niph. Hesse sich auf die Spuren einer Abschwächung des ä zni bei den
Verbis 2»':) (§. 67, Anm. 5) verweisen; näher liegt indess die Annahme, data
sich Niph. der durchgreifenden Analogie der übr. Cox^. gefügt hat. Nack
anderer Erklärung beruht sowohl das l^ere, als das S^gol auf dem Anschluas
an die Analogie der Verba tfh (§. 75, 2) vermöge der engen Verwandtschaft
mit denselben. — (Vom Pi/Cal findet sich eine derartige Form nicht; vom Perf.
Hoph. nur 2. mase. ht^^M Ez. 40, 4, also regelrecht gedehnt.)
11*
164 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Schwaches Yerbum.
Vor den Suffixen ^, D!9, "jS behauptet das K seinen Oonsonantwerth and er-
hält ( J, z. B. SjK^riK Hoiiel. 8, 1, ?i^5'Dan Ezech. 28, 13 (vgl. §. 65, 2, Anm.),
nicht ^?|K2K»M tu s. w., da jene Suffixa nothwendig ^Hüä mob. vor sich erfordern.
3. Da wo K den Anlaut der Sylbe bildet (also vor Afformativen,
die in einem Vocal bestehen oder mit einem solchen beginnen,
sowie vor Suffixen), ist es nothwendig fester Consonant und die
Form folgt dann der Analogie des starken Verbum, z. B. HÄSIg
mäs^ä, IäM u. s. w. (Pausa n^iia, ^feü).
Anmerkungen.
1. Die Verba med, e, wie vhiQ voU sein, behalten das ^ert auch in den
übrigen Personen des Ferfect hei, z. B. ^tstilhrü (Ansn. finK'n'; Jos. 4, 24. ivfyq
Esth. 7, 5). Für ^r)iX£o findet sich die Form riK'n^ 8ie nennet Jes. 7, 14 (ans
riM'ng, vergl. §. 44, Anm. 4), in anderer Bedeutung (ate begegnet) 5 M. 31, 29.
Jer! 44, 23; im Niph, rwifi? Ps. 118, 23; imHoph, rwnn 1 M. 33, 11.
2. Vom Infinitiv Qal findet sich die Femininform TiA'q fUUen (vergL tnHbä
▼on ii% 3 M. 12, 4; auch tnlMbn Hi. 20, 22 al. und nMiV» Esth. 1, 5 geschrieben.
Vergl. ähnliche Formen Bicht. 8, 1. Spr. 8, 13; vor Suff, Ez. 33, 12 und ebenso
im Niph. Zach. 13, 4.
3. Das Fart fem. wird gewöhnlich contrahirt nfiötb (für rmb), ebenso
Niph. n«iD5 5 M, 30, 11. Zach. 5, 7 und Hoph. 1 M. 38, 25; seltener ist r«Ä
Hohel. 8, 10 (vergl. int$b neben t^\ü als Inf, constr, von Kbd) und ohne K (s.
Anm. 4) rsgi"^ (von K^;) 5 M. 28, 57. In den Formen Q'^Mtth sündigende 1 Sanu
14, 33, vergl. Ps. 99, 6; DM^a sie ersinnend Neh. 6, 8 ist das M sjncopirt und
nach dem Zurücktreten seines Yocals nur noch orthographisch beibehalten
(§. 23, 2). » >
4. Nicht selten ist ruhendes K orthographisch ausgelassen: a) im Innern
des Worte« z. B. «ihin 4 M. 11, 11, vergL HL 1, 21; ^tm^ Bicht. 4, 19, vergl.
Hi. 32, 18. Im Lnpfriym Jer. 9, 17. Zach. 5, 9. Buth 1, 14 (dagegen die-
selbe Form mit pleonast. Jod nach Art der h"b Ez. 23, 49, vergl. Jer. 50, 20);
femer im Niph. ön»0. 3 M. 11, 43. b) am Wortende: ÜJ^ 1 Kön. 12, 12 KHMb;
Eiph. *»m*i 2 Kön. 13, 6, vergl. Jer. 32, 35. Jes. 53, 10.
In Betreff des XJebergangs von Verbis fc<*i in die Bildung der h^ s. §. 75,
Anm. No, VL
§. 75.
Verba s^"^» z. B. nb| offenbaren.
Diese Verba umfassen, wie die Verba *t"fi (§. 69. 70), zwei ver-
schiedene Classen, nämlich sowohl ursprüngliche l"b, als *»"b; beide
werden im Arabischen und besonders im Aethiopischen noch deut-
lich unterschieden. Im Hebräischen erscheint statt des ursprüng-
lichen ^ und 1 am Ende des Wortes stets ein n als Stellvertreter
eines auslautenden Vocals (§. 23, 4), daher die Bezeichnung beider
§. 75. Verba h^. ' 165
Classen als Verba n"b, z. B. nbä für *»ba er hat offenbart; nbtJ für
' TT ^ -T " ' T T
iytü er hat geruht. Bei weitem die meisten dieser Verba werden
jedoch wie ursprüngliche *»"b behandelt; von fb kommen nur
einzelne Formen vor.
Als ursprünglichea 1*i giebt sich hi\Ö ruhig sein in den Bildungen zu er-
kennen, in welchen das Wäw als fester Oonsonant erscheint, vergl. 1. Sing,
Ferf. QcU ^PTihw Hioh 3, 26, das Part. li\Ö und das Derivat mVü Buhe; da-
gegen hat das Impf. ^"»S^ (mit Jod), In hj5 (arah. "»aS)) antworten, und hj^
(arab. 153?) gebeugt fhedriickt sein, erscheinen zwei urspr. verschiedene, jetzt im
Hebräischen gleichlautende Verba (s. das Wörterb. u. hsr). — Im Syrischen
geht die Yermischung dieser Formen noch weiter, indem dort auch noch die
Verba »"i mit den h'i, d. i. 1*b und "^'b der Araber, zusammenfallen.
Ganz anderer Art sind die Verba, deren dritter Consonant ein (am Mappiq
zu erkennendes) consonantisches h ist, z. B. rdj hoch sein. Diese folgen durch-
aus der Analogie der Yerba tertiär gutturalis.
Der grammatische Bau der Verba n"b, welchen das Paradigma
P übersehen lässt, beruht auf folgenden Gesetzen:
1. In allen Bildungen, in welchen das urspr. Jdd oder Wärv
an das Ende des Wortes zu stehen käme, wird dasselbe abgestreift ;
an seine Stelle tritt n als orthographischer Ersatz , resp. als Hin-
weis auf den vorhergehenden langen Vocal. Ein solcher Hinweis
wäre schon aus praktischen Gründen in dem noch unvocalisirten
Consonantentext unentbehrlich gewesen; aber auch nach der Hinzu-
fügung der Vocalzeichen blieb mit verschwindenden Ausnahmen
(s. §. 8, No. 4 und ä in riljtDjj u. s. w.) das orthographische Gesetz,
dass ein auslautender Vocal durch einen sog. Vocalbuchstaben
kenntlich zu machen ist. Bei den n"b nun geht dem als Vocal-
buchstab verwendeten n in den einzelnen Formen durch alle Con-
jugationen derselbe Vocal voraus; so erscheint als Endung:
n — in allen Perfectis, nbn, nbÄ3, niä u. s. w.
T\-r in allen Imperfectis und Partt., tihy^j Jl!?ä u. s. w.
■Jn— in allen Imperativen, rt5, Th^ u. s. w.'
n~^ im Infinit, absol. (ausgen. ffiph% HopH^al^ und gewöhnlich
auch Pi'el, s. Anm. 10. 15), rtba u. s. w.
Nur das Part. pass. Qal macht eine Ausnahme, indem hier das
urspr. ^ am Ende wiedererscheint, ^^^ ebenso einige Nomina äeri-
vata (§. 85, V).
Der Inf. constr. hat immer die Endung ni (mit h feminini) : Qal
nibä, Pi. rfbSi u. s. w.
Zur Erklärung dieser Formen diene Folgendes: Im Perf. Qal steht hls
nach Obigem für ('^)h^, ebenso im NipKal, Pual und JSopHal, Im PCel und
166 2. Hanptth. Formenlehre. 2. Cap. Schwaclies Yerbuin«
EUkpa, lieg^i die Formen ha/f>f ^9ßrtf7 za Grunde (§. 52, Anm. 1, 54, Anm. 1);
im Hiph'tl die Form h:^ nach Art des arab. 'äqtala (§. 53, 1).
Das auslautende betonte ST-^- der Imperfecta ist streitiger Erklärung. Am
wenigsten kann wohl an Gontraction des urspr. Jod (resp. des t, zu welchem es sich
anijgelöst hätte) mit vorhergehendem ä gedacht werden; denn als Gontraction
des Diphthong aj kennt die Sprache sonst nur ^, welches allenfalls zu I abge-
schwächt werden kann (s. No. 2). Nach Bßdiger vertritt das stumpfe M-7-
die bestimmteren charakteristischen Yocale der entsprechenden starken Bil-
dungen, wie sie sich im Arab. undAeth. auch bei diesen Yerbis reiner erhalten
haben. So entspricht dem ti>V\ im Arab. jaglü (vulgär jagti, indem das urspr.
JM nachträglich doch auf den Yocal einwirkte), aeth. fylü; txsy^ arab. jabT^
aeth. j^H; t\y\^ arab. jacJyä, aeth. jecJ^aw; rt^i*^ arab. jar'ä, aeth. jeraj.
Ebenso im iVe/ rtia*;, vergL arab. jusälli; Hiph. fWTp arab. juri u. s. w. Nach
diesen Beispielen hat sich im Arab. und Aethiop. der charakteristische Yocal
überall behauptet und daraus wurde sich ergeben, dass auch im Hebr. in den
Imperfectis der einzelnen Gonjj. der n*b verschiedene Yocale zu Grunde liegen,
die dann im Streben nach einer durchgreifenden Analogie alle gleichmässig
zu S^gdl geworden wären. Dass ein solches Bestreben obgewaltet hat, ist bei
dem Hinblick auf die Gonsequenz der Bildung auch im Perf., Imperf. und
Part zweifellos. Nur fragt sich, ob hinsichtlich der Imperfecta die Gonsequenz
nicht vielmehr darin zu erblicken ist, dass durchweg zunächst ä als Yocal der
Endsylbe zu Grunde gelegt wurde. Bei Pual und Hoph. würde sich dies von
selbst verstehen; aber auch sonst (bes. im Qal, s. Anm. 4) tritt ä gelegentlich
als urspr. Yocal hervor. Damach wäre das betonte S^gol durchweg als Um-
laut und Dehnung des ä in offener Sylbe zu betrachten (wie in *t(A für ?{bg)
statt der vollen Dehnung zu ä. Auf dieselbe Weise ist dann auch das S^ffol
der Participia zu erklären, während der Status constr. derselben (nbä) auf
Gontraction des urspr. (^ beruht; vergl. auch das Nomen ''^ und JTTto (aus
■Hi^) Feld; stai, constr, rrtto. "Wie bei diesen Gonstructus-Formen ist auch in
den Imperativen (Endung tr-^ als Gontraction von t^ überall Jod als Aus-
laut vorausgesetzt, so dass sich also auch die urspr. l'b der Analogie der *i'b
gefügt haben.
2. Da wo das urspr. Jdd vor consonantisch anlautendem Affor-
matiy (h, 3) an das Ende der Sylbe zu stehen kommt, entsteht
ä) in den. Perfectis zunächst der Diphthong aj (^'-r-). Dieser sollte
im Innern des Worts durchgängig zu S (v—) contrahirt werden.
Doch findet sich dieses i beständig nur in den passiven Gonjj.,
während es im Qal regelmässig, in den übrigen activen und
reflexiven Gonjj. (bes. im Pi^el) häufig zu i abgeschwächt erscheint
(vergl. Anm. 7. 9. 14 und §. 27, Anm. 1). — b) In den Imperfectis
und Imperativen erscheint vor dem Aflformativ nj überall betontes '^^r»
Auch hier kehrt die Streitfrage wieder (s. 0.), ob dieses ^-^ als
Aequivalent für *i-;^ (d. i. S als Gontraction von aj) zu betrachten
sei, oder ob nach Ausstossung des Jdd (wie in der 3. Sing.) a zu
S^gdl umgelautet ist; im letzteren Falle wäre das Jddj welches noch
§. 75. Verba n"*). 167
überall in diesen Formen geschrieben wird, lediglich als ortho-
graphisches Ueberbleibsel von der ursprünglichen Bildung an-
zusehen.
U eher sieht. Als Hauptvocal erscheint demnach vor conso»
nautisch anlautenden Afformativen:
im Perfect Qal L z. B. n^5a:
' T • T '
in den Perfectis der übrigen activen, sowie der reflexiven Con-
jugationen theils noch ^, theils f, t\^% und ri*^55; Tp^yz
und n^5a5;
in den Perfectis der Passiva nur i. z. B. n*^5ij;
in den Imperfectis und Imperativen überall ^-^^ z. B. nj^^Sä,
V •• • •
T • «
Die diphthongischen Formen haben sich durchgehends im Arab. und Aethiop.
erhalten, imd nur ausnahmsweise und im Yolksidiom wird der Diphthong zu-
sammengezogen : im Aram. sind die contrahirten Formen vorherrschend, doch
hat z. B. auch das Syr. im Qal 2. P. Sing, g^lait (dagegen 1. P. Sing. irAl) und
ebenso das Westaram. H'^iu, jedoch daneben auch H''^3i.
3. Vor den vocalischen Afformativen (n, '^j n— ) wird das Jöd
sammt dem vorhergehenden Vocal in der Regel gänzlich elidirt,
z.B. ^bä (f. rhi), "ihn (f. '^^]>yp\), Part. fem. ry)l,plur. m. D^bä ; doch finden
sich daneben nicht selten auch die alten vollen Formen, besonders
in Pausa, s. Anm. 4. Regelmässig findet die Elision des Jöd statt
vor Suffixen, z. B. ^bä (Anm. 19).
4. In der 3. Sing. fem. des Per f. wird überall die alte Feminin-
endung lr\-r restituirt; so entstehen mit Elision des Jöd zunächst
Formen, wie nbä (vor Suffixen) und, mit Dehnung in betonter End-
sylbe, nb|. Doch hat sich letztere Form nur noch selten erhalten
(s. Anm. 1 und 19) ; die Analogie der sonstigen Bildungen wirkte
in solchem Grade, dass zu der Endung ty^ die gewöhnliche Endung
T\— noch hinzugefügt wurde. Vor letzterer verflüchtigte sich dann
das Pdthäch der Endung t^ zu S^'wä, und es entstanden so
Bildungen, wie Mfibä, nhbw u. s. w. (Pausa jedoch nri5a u. s. w.).
Aehnliche FäUe s. §. 70 Anm., §. 91, 3.
5. Eine stark hervortretende Eigenthümlichkeit der Verba n"b
ist endlich die Bildung des Jussiv und des Imperf. consecutivum mit
Abwerfung der Endung Ty-^. Diese gewaltsame Verkürzung findet
sich in allen Conjj. und zieht z. Th. noch anderweitige Verände-
rungen in der Vocalisation nach sich (s. Anm. 3. 8. 11. 16). Ebenso
wird in einigen Conjj. ein verkürzter Impe^rativ durch Apocope der
Endung n-^ gebildet (s. Anm. 12. 16).
168 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Schwaches Yerbum.
6. Von Cohortativ -'Formen des Imperf, (§. 48, 3) kommen in
Verbis n"b nur folgende Beispiele vor: im Qal ns^« Ps. 119, 117,
n^ttn»? (mit Beibehaltung des Jdd, s. Anm. 4) Ps. 77, 4; im Hithpä.
n^ritö? Jes. 41, 23 (mit Enttonung des n— nach langem Vocal).
Anmerkungen.
I. Zu Qal.
1. Die oben No. 4 erwähnte altere Form des Feminin der 3. Sing, Per f,
rta (aus tA^ vergl. die K"i, §. 74, Anm. 1) findet sich noch in Diu» 3 M. 25,
2r(vergl. 2 kön. 9, 37 X«fÄ.); ebenso im Hiph, n^^n 3 M. 26, 34rf^J$^v) Ez.
24, 12; Soph. niarj Jer. 13, 19. Dagegen hat sie sich überall vor Suffixen
erhalten (s. Anm. 19). — In der 3 Plur. findet sich statt der gewöhnlichen Be-
tonung (5ia u. s. w.) Ps. 37, 20 sib3, in Pausa und zugleich im rhythmischen
Gegensatz zu dem ^h^ vorher. — Ueber die Betonung der Perfecta consecutiva
8. §. 49, 3, Anm.
2. Im Infin. absoL findet sich öfter die Schreibung lö^'H u. s. w. (neben nk'H).
Die Form tnihttj Jes. 22, 13 (neben in^ in dems. Verse) ist wegen des Gleich-
klangs mit dnXO gewählt; ebenso 42, 20 Q^H und Hos. 10, 4. — Umgekehrt
findet sich statt des Inf. constr, inftä einigemal auch die Schreibung, wie Sr&a
oder ibf, vergl. n«'^ 1 M. 48, 11; nbj? Spr. 16, 16; nto 1 M. 50, 20 neben ito
31, 28 (vergl. Spr. 31, 4). — AufiTäUig ist die Femininform niKt| (f. nlH^) Ezl
28, 17, vergl. §. 45, b.
t 3. Die Verkürzunff des Imperf ect (s. im §. No. 5) verursacht im Qal folgende
Veränderungen :
a) In der Begel erhält der erste Stammconsonant Hülfs-5*^ö/ oder, wenn der zweite
eine Gutturalis ist, 'BxiMs'Päihäch (nach §. 28, 4). So bj^. f. ^Ä*^; ']n5_l und er
baute; 5ttH er schaue f. 5^23*^
b) Dabei wird zuweilen das t des Praeformativs zu e gedehnt, z. B. «"nf er sehe.
Meist geschieht dies jedoch nur nach n praeform., während nach ^ das ihm
homogene % bleibt, z. B. bstjl (neben bs^), IBn^ (neben ^B^) ; bei mittlerer
Gutt. !)nr}, >nan;i (von ms). Die aufTälligen Betonungen ö<^n Zach. 9, 5, H^ni
Mich. 7, 10 und H^Ji (mit c) 1 M. 41, 33 lassen sich nur einigermassen aus
rhythmischen Gründen begreifen.
c) Anderwärts ist unter den §. 28, 4 angeführten Bedingungen die Annahme
eines Hülfs-Vocals unterblieben: a\Ö^5 4 M. 21, 1. Jer. 41, 10, vergl. Hi. 31,
27; dagegen mit Dehnung des * zii ^ (s. lit b) tm^^, ^f^a^j, ^*n^1, üü?\ Neben
einander finden sich «"nf er sehe, ö^'^^l und er sah, letzteres mit dem urspr.
Päthäch wegen des nachfolgenden X
d) Beispiele von Verbis, öie zugleich primae gutturalis amä (§. 63): ib??], Pattsa
tosjl, und er machte, von nto; 'j??^ und er antwortete, von nj5 (stets gleich-
lautend mit den entsprechenden Formen des Hiph.). Ueber einige hierher
gehörige Formen von «"B s. §. 76, 2, c, — Ohne Rücksicht auf die anlautende
(harte) Gutturalis ist gebildet: "nn^^ und ei^ entbrannte, ^h^^ und er lagerte
sich, "nn^ (mit Däg. lene, nach §. 28, 4) er freue sich Hiob 3, 6. — Ueber f^n,
t^^, ü^l (zugleich n"!» und fB) s. §. 76, 2, b.
§. 75. Verba h"i. 169
e) Die Verba hjrt werden^ sein und njn lebeUf deren verkürzte Imperfecta W,
"^rr^ lauten sollten, bilden statt dessen "Ti^ in"», indem das zweite Jod den
Yocal t an sich zieht und mit demselben in langes $ zusammenfliesst; in
Patisa dagegen *^h5, *^t^, mit Umlautung des urspr. ä zu betontem S^gol.
(Vgl. die Nomina derivaia wie *i5a für "»sa, in Pawaa ^^sä, •>» für *iW u. s. w.
§. 85. No, V.) Analog dem W von njJi findet sich von njJi sein einmal
KVT] für *lh*] er loird sein Pred. 11, 3 (über das K s. §. 23, 3, Anm. 3).
Kach dem Waw consecut, kommen übrigens nicht selten vollständige Formen
vor (ohne Äpocope des M -^), besonders in der ersten Person, und in den späteren
Büchern, z. B. MK^KJ und ich sdhy 20 Mal und Jos. 7, 21 im KHh.^ jedoch nicht
im Pentateuch (VC^^ 15 Mal, darunter 3 Mal im Pent.) ; tiw^ und er that,
4 Mal (to?51 über 200 Mal). Ebenso zuweilen für den Jussivj'rnr^li 1 M. 41,
34. Jer. 28, 6.
4. Das ursprüngliche ^ wird zuweilen auch vor den vocalischen Affor-
mativen restituirt (vgl. oben No. 3 u. 6), besonders in und vor der Fausa, vor
der vollen Pluralendung )^ — , oder wo sonst ein Nachdruck auf dem Worte
ruht. Perf, n^öTf sie vertrauet Ps. 57, 2, J|*i^n 5 M. 32, 37, vgl. Ps. 73, 2 Q^ri;
Imp. *nsa fraget Jes. 21, 12. Impf, !|*^Vtb^ sie sind ruhig Ps. 122, 6. Hiob 12,
6; y^^'p, sie mehren sich 5 M. 8, 13. Ps. 36, 9, häufiger wie Ip'^trf&i sie trinken
Ps. 78, 44; Jes. 21, 12. 26, 11. Ps. 36, 8. (Vgl. Anm. 5. 7. 13. und 16.)
5. Das Part, act, bildet auch ein Fem, mit Beibehaltung des 3.Badicals *^,
nämHch njlDlS (=nDSi) ujeinend Klagl. 1, 16, njBi:£ spähend Spr. 31, 27, nj*nb
fruchtbar Ps. 128, 3, Plur, ln'i'»r« die kommenden Jes. 41, 23. Im Part, pass.
zeigt sich einigemal der 3. Badical noch als 1, vergl.: ^Tü$ ffemacht Hiob 41,
25, ^&^ 15, 22, zusammengezogen aus l^lb^, 1^^; und vor antretender Endung
sogar noch als Consonant, Jnilto!) (lies '^süwdth) 1 Sam. 25, 18 KHhW, miü3 0.
nHüwoth) Jes. 3, 16 KHhtb,
Q, Selten ist die defective Schreibung in Formen wie ri'^rt'J 2 Sam. 15, 33;
nD^Tt?!! 2 M. 2, 16, und die Aussprache ^3*1^7? Mich. 7, 10, vergl. nas^tn Bicht.
5, 29 (nach andern Sing, mit Suff, der 3. fem. Sing,), Beide Fälle sind wohl
nach §. 20, 2, c zu beurtheilen.
IL Zu NipKal,
7. Hier sind die Formen mit '^-:7- in der 1. und 2. Pers. Sing, des Perf.
vorherrschend (mit *»-;- nur 15"»J33 1 M. 24, 8); dagegen in der 1. Pers. Plur.
stets '^ — , wie !l3"»5aD 1 Sam. 14, 8. Von der 2. Pers. Plur. kommen keine Bei-
spiele vor. — Mit beibehaltenem "^ in Pausa l'^ia? 4 M. 24, 6.
8. Die Apocope des Impf, bringt, ausser der Wegwerfung des ?T-r"> keine
Veränderungen weiter hervor: ia*^ aus tfy^^\ bei einem Yerhum m>ed, gutt,
findet sich jedoch eine Form mit Verkürzung des Qäm^ zu Päthäch, näm-
lich na'; (f. nÄ*^) Ps. 109, 13 (nach Art der ^"5; dagegen in Pausa nsn ebend.
Vs. 14). Aehniich im Pi, *n?ri (aus rrjJP!) Ps. 141, 8, und im Hithpa, !?'nr>ri
(aus W'jnrn) Spr. 22, 24. ' '^ *
m. Zu Piel, Pu'al und Hxthpdel,
9. In den I. und 2. Perss. des Perf, Pi, hat die zweite Sylbe in der Mehr-
zahl von Beispielen die Abschwächung des diphthongischen Vj- zu ''-;-, wie
170 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Schwaches Yerbum.
rpWt '»^'^^p, in der 1. Pers. Plur. und vor Suffixen beständig, z. B. iö*»6Ä 1 M.
37, 26, Wn'^S^ Ps. 44, 20. Im Paradigma ist die Form mit **-:r ^^ die ältere
vorangestellt, obschon sie sich im A. T. nur für die 1. Pers. Sing, belegen lässt
(z. B. Joel 4, 21). Im Hithpa, kommt neben "»-^ (Jer. 17, 16) in der Begel
1-7- vor (Spr. 24, 10. 1 Kön. 2, 26. Jer. 50, 24). Pu. hat dagegen stets noch
•» — , wie *T!^^^ Ps. 189, 15.
10. Der Inf. dbs, PL lautet gewöhnlich wie his, hjg (nach der auch
im starken Yerbum häufigeren Form b^ß, s. §. 52, Anm. 3), selten wie ti^tg
Ps. 40, 2.
t 11. Das Impf verliert nach der Apocope das Däg. forte des zweiten Stamm-
consonanten (vgl. §. 20, 3), daher 1^1 und er befahl, EUhpa. b^H'^l und er ent-
hlÖsste sich 1 M. 9, 21. Mit Dehnung des Päthäch zu Qäniis findet sich tn'p
und er zeichnete 1 Sam. 21, 14; im Hithpa. 'Sit^we^ Jes. 41, 10; dagegen ist Ps.
45, 12 al. mit den besten Zeugen Ij^*^ zu lesen.
12. Beispiele für den apocopirten Imperaiiv sind im Pi. und Hithpa.: 1^
neben njs gebiete^ b3 für h&5 prüfe Dan. 1, 12; ^^W? stelle dich krank 2 Sam.
13, 5; 5 M. 2, 24. — Abnorm steht Sicht. 9, 29 nsT} für 03*1 mehre; über i|^^
Spr. 26, 7 (nach einigen Jiwper.Pi.fur Jii^) vergl. Delitzsch z. d. St. — Ps. 137, 7
findet sich zweimal ^li^ enfblösset statt 4^^ (für ii*?)^) aus rhythmischen Gründen
(vergl. jedoch auch ^'^i^l im Impfj 2 Chr. 24, 11).
13. Beispiele mit beibehaltenem Jod sind Impf ')^*'Ä'TPi Jes. 40, 18, vergl.
Vs. 25 und 46, 5; Jia^^tS'' sie bedecken sie 2 M. 16, 5.
rV. Zu Hiph'tl und Hoph'al
t 14. Im Perf Hiph, 3. sinff, findet sich neben niä«! auch rtbati, besonders
hK*ih, tVf)>K Die Formen mit i finden sich noch durchweg in der 1. Pers.
sing, (ausser Spr. 5, 13), selten in der 2. sing. masc. und nie in der 1. plur.
In den übrigen Perss. stehen sie etwa gleich^ oft, wie die mit i. Vor Suffixen
sind durchgängig die Formen mit t herrschend als die etwas kürzeren. Im
Paradigma sind die älteren mit '^-::- vorangestellt. Im Hoph. kommt nur
^ — vor.
15. Im Infin. Hiph. finden sich von t^yi viel sein neben dem Inf constr.
Jnia^Vn der absol. •^a'^rt (mit Femininendung) als Ersatz für die gewöhnl. Bil-
dung rta*iii, da dieselbe durchaus in den adverbiellen Gebrauch (in der Be-
deutung in Menge) übergegangen war (2 Sam. 14, 11 fordert das Q^ri T^y^
für das KHMb t^'^STfi). Vgl. 1 M. 41, 49. 22, 17. 6 M. 28, 63. — Ueber ni-ian
Hieb 17, 2 (mit Dag. f. dirimens) s. §. 20, 2, b.
t 16. Das verkürzte Impf Hiph. lautet entweder ohne Hülfsvocal wie Pfi^
er mache weit 1 M. 9, 27; "n^n^ er unterjoche Jes. 41, 2; pö;«1 und er tränkte;
K^lJI und er liess seilen 2 Kön. 11, 4; s. §. 28, 4: oder mit demselben iaj (f. iä?,
s. §. 27, Anm. 2, c), z. B. iÄ?i und er führte weg 2 Kön 18, 11 ; ^nfi^^ und er machte
fruchtbar Ps. 105, 24. Beispiele mit Gutturalen sind: b?55 ^ M. 23, 2, i?§1
u. s. w., welche gegenüber den gleichlautenden §a/- Formen nur an der Be-
deutung als jEKjpA'IZ- formen zu erkennen sind. — Der Imper. apoc. Hiph. hat
stets einen Hülfsvocal (8\gdl oder Päthäch), z. B. ^'i^ mehre (für 371, naT?)
Ps. 51, 4 Q^ri; Cj'nn lass ah (für f)^n, ntm) 5 M. 9,' 14; b?r| (für hb^ri) 2 M.
33, 12. — Das Impf Hiph. mit beibehaltenem Jod nur in "fliain Hiob 19, 2,
von rtj\ Vgl. Anm. 4.
§. 75. Verba n"i. 171
V. Im Allgemeinen.
17. Im Aramäischen, wo, wie bemerkt, die Verba h*i und K*^ in eine Olasse
ssusammenfliessen, endigt das Impf, und Particip aller Oonjngationen auf M-^
oder '^-j-. Auf Nachahmung dieser Bildungen scheint es zu beruhen, wenn
auch im Hebr. vom Inf., Imp. und Impf. Formen auf fi-:r-> seltener H-j- oder
^^-T" vorkommen. Inf, constr» Fi. *»2n Hos. 6, 9 ; Jiwp. Qal k;iIi Hiob 37, 6 (in
der Bed. falle); Impf H^;? er ersehe 1 M. 41, 33; t\W^ er wird thun Jes. 64,
^ ; ^-^ii$< Jei^« 17, 17, xnh-lJö: folge nicht Spr. 1, 10, nbrPl"^« thue nicht 2 Sam.
13, 12 (dieselbe Form 1 M. 26, 29. Jos. 7, 9. Jer. 40, i{ Q^f^); niö^SI Jos. 9,
24; nfc|*TXn Dan. 1, 13. Vergl. noch im Niph, 3 M. 5, 9; im Pi, 3 M. 18, 7. 8.
12— 17. 20, 19 (überall ni^in xb neben n^ar, bei kleinem Distinctivus); nigs*!
Nah. 1, 3; H*!!» £z. 5, 12 (bei Zaqqeph), Der Umstand, dass ein grosser Theil
dieser Formen in Fausa steht und zugleich einen Jussiv oder Voluntativ (Jos.
7, 9) darstellt, lässt vermuthen, dass der lange Yocal vorzüglich gewählt ist,
um die Emphase der Pausalform zu erhöhen und zugleich den JiMsiv von dem
gewöhnlichen Imperf lautlich zu unterscheiden. Anderwärts (1 M. 26, 29.
3 M. 5, 9. Jer. 40, 16. Dan. 1, 13) soll wahrscheinlich durch den langen Yocal
der Hiatus vermieden werden, der durch nachfolgendes M oder ^ entsteht.
Ob in der Wahl des J^eri zugleich eine Bückkehr zu dem ursprünglich diph-
thongischen Auslaut zu erbUcken ist (so dass tVD^ direct aus *^tD^ contrahirt
wäre), muss dahingestellt bleiben.
Die Endung ^-^ findet sich statt U-^ im Impf Qal in ^'Stril sie buhlte Jer.
3, 6 (vor Maqqeph); statt n-^ im Ferf Hiph. *^Vhrj er machte krank Jes. 53,
10 (wohl zunächst für K*i^nn von K^H als Nebenform zu rtbn, s. Anm. 21).
Ganz aramäisch gebildet ist der Plur. I^'bari sie machten verzagt Jos. 14, 8.
18. Von drei Verbis kommt die seltene Conjugation Fi'lel oder deren
Beflexivum vor (§. 55, 2): «IJW zusammengezogen ÜJK5 schon sein^ von iTÄ5;
ö'»ir^üQ 1 M. 21, 16 Schiessende: besonders aiber HTVü beugen^ Fi'l, inus, »i^mö,
davon Reflex, •ijrtln^lri sich beugen, niederfallen^ 2. Fers, tj"!-^ und 1. P. ^tp-:^,
Impf rtirrs^^'^, apoc. *irTn^"^1 für iriPtt?'?^ (nach der Analogie von Segolatformen,
wie iirriü für jntö).
19. Vor Suffixen tritt in allen den Formen, welche ohnedies mit T\ endigen,
an Stelle dieses in und des ihm vorangehenden Vocals der sogenannte Binde-
laut ein (§. 58, 3, b\ z. B. "^m (in F. *^35|) er antwortete mir, 'J]», in Fausa
•r|55 Jes. 30, 19 (und selbst ausser der F. Jer. 23, 37) oder wie ^Djj 5 M. 32, 6;
femer sinj^, ö W, Impf ^'r\iT^, 7\:Ti, Hiph. *»53fi, ""^^ti^ »irrsn. Nur sehr selten
ist an Stelle des auslautenden ti-^ oder ii-^ ein i-^:- eingetreten, z. B. dh'iHt«
5 M. 32, 26 ; iQ'^5'; Ps. 140, J.0 Q^ri; *'3*T3ri schlage mich 1 Kön. 20, 35. Auch
bei diesen Beispielen könnte eine Rückkehr zu der urspr. Endung aj ange-
nommen werden; doch beruhen dieselben vielleicht nur auf minder correcter
Pfewc- Schreibung. In der 3. Sing. Ferf. fem. mit Suff, erscheint stets noch
die ältere Form rta (s. No. 4), z. B. !li:i|si (f. »iWnk?) Zach. 5, 4 ; in Fausa
*^:nto5 Hiob 33, 4. ^
• ; ATT '
172 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Schwaches Verbum.
VI. YerwanäJtschafl der ri"b vmd »"b.
20. Die nahe Verwandtschaft der Verha H"i und n"i, welche im Ara-
mäischen zur gänzlichen Verschmelzung beider geführt hat, zeigt sich im
Hebr. wenigstens darin, dass die Verba der einen Classe oft Formen von der
andern entlehnen (so besonders bei den späteren Schriftstellem und bei den
Dichtern).
21. So finden sich Formen von Verbis K^b, welche
a) die Vocale der n"i angenommen haben, z. B. Perf, Qal ^^tn^is ich haUe
zxirück Ps. 119, 101; Part, «tth sündigend Pred. 8, 12. 9, 18; PI Per f. »ia
ei' hat erfüllt Jer. 51, 34; vergl. 1 Kön. 9, 11. Am. 4, 2. Ps. 143, 3; '»)rft<Ö'7
ich heile 2 Kön. 2, 21; vergl. Jer. 51, 9; Niph, Perf, hnS^iw (nach nnia.)
sie war ausserordentlich 2 Sam. 1, 26; Hiph, Perf, V^l^ 5 M. 28, 59;
hlj&ahh sie verbarg Jos. 6, 17. Dagegen beruhen Formen, wie Wiöl*] Jer,
10, 5; ''aWKS^C) (nach rieht. Lesart) Hi. 19, 2 auf 8t/ncope des K, s. §. 74,
Anm. 3.
b) unter Beibehaltung der eigenen Vocale mit H geschrieben sind, Imp. Qal
nS'^ heile Ps. 60, 4; Niph, nana Jer. 49, 10 und nann 1 Kön. 22, 25 sich
verstecken^ vergl. Jer. 19, 11; Pi,Impf. hio'^ er wird füllen Hiob 8, 21; oder
c) ganz nach Art der h^b gebildet sind, Perf. Qal norj du dürstest Buth 2, 9.
vergl. 2 Sam. 3, 8; *ib3 sie hielten zurück 1 Sam. 6, 10; I^Q sie sind voll Ez.
28, 16, vergl. 39, 26; Inf, iüli (s. o. Anm. 2) sündigen 1 M. 20, 6; Impf,
nba*} (f. xba*^) er wird zurückhalten 1 M. 23, 6; JiJ'^B'^ln sie heilen Hiob 5, 18;
Part, fem, ^^^ Pred. 10, 5; Part, Pass. ^i-lb; Ps. 32, 1; Niph, txr'f)} J®'*-
51, 9; tp^) du weissagest 26, 9; Impf, siB'JJI^ Kön. 2, 22; Pi, Impf »IB'I';::
Jer. 8, 11, vergl. 1 M. 31, 39; Eithpa, n^saWi 1 Sam. 10, 6; Inf, niasnn
1 Sam. 10, 13. Für das KHh, nittJüb 2 Kön. 19, 25 fordert das Q^rt die
gewöhnliche Form mi^TÜhb; das KHh, wäre zu lesen nittJTti (mit Syncope
des H).
22. Dagegen giebt es Formen der Jn^'i, welche ganz oder zum Theil der
Analogie der H^'i folgen, z. B. nach den Consonanten Xtjij er kommt Jes. 21,
12; ^^n«^^-] Ez. 43, 27; V^V&l Klagel. 4, 1; K|^ 2 Kön. 25^, 29; KÖtlQ Jer. 38, 4;
K31Ü'; Pred.* 8, 1; fi^^mj 2 Chr. 16, 12; nach den Vocalen 13m Jer. 3, 22; rTipi
Dan! 10, 14; nisin'rKön. 17, 14; nach beiden Wxiln 2 Sam. 21, 12 Q^H,
§. 76.
Verba mit doppelter Schwäche.
1. In einer ziemlichen Anzahl von Verbis werden zwei Stamm-
consonanten als schwache Buchstaben von einer der bisher er-
läuterten Anomalien betroffen. Der Gebrauch muss lehren, ob in
den Fällen, wo eine doppelte Anomalie statthaben kann, beide,
oder nur eine von ihnen, oder auch gar keine in Kraft tritt.
So bildet sich z. B. von ^\ fliehen das Impf *ii'n'] Nah. 3, 7 und ^^*I 1 M.
31, 40 (nach Analogie der y'B); Hiph, "isri (nach Art der ^'y), im ImpfHoph.
aber wiederum *15*' (als 1"B).
§• 76« Yerba mit doppelter Schwäche. 173
2. Beispiele schwieriger Formen, die von doppelt schwachen
Verbis herkommen, sind:
a) Verba 1"» und fi^"i (vergl. §. 66 und 74), z. B. »toj tragen, davon Imp. »to,
Inf. conslr, t\tXL (für n»^) neben KÜSp; nach der Praefixe b iibmer t^'^
(ausserdem die Zusammenziebung nur nocb in itit^ Hi« 41, 17 mit Syncope
des «); Impf, nj^ln für nsKtei Butb 1, 14.
5) Verba )"t und n**^ (vgl. §. 66 und 75), wie httj hettgen, neigen, hsj scA/d^en.
Davon Impf. Qal His^, ajK>c. td^l i«ne2 er neigte, und so t^l und t^ ffnJ er
sprengte (von hjj); Per/. Siph. tW} er schlug, Impf. hÄ?, apoc. ^^, ^1,
ebenso t^l ; Jmp. »TSJn apoc. Tp schlage, Inf P^isirt, Parlt. h|».
c) Verba »"» und n'^ (vgl. §. 68 und 75), wie ra$ woßen, n^ hacken, nnij
Äomw»en. Z. B. Impf Qal naK% nö«^ JRTur. 'wK'»; »injl SM. 33, 21 für
nnfi^^j Iwp/1 opoe. nfi^?1 Jes. 41, 25 für PIK55; Jfftp. Jl*^ Jes. 21, 12. 56,
9. 12 (vergl. «iBfcfi hacket 2 M. 16, 23) für «in&^ «1*»^ (§. 23, 3, Anm. 2. §. 75,
Anm. 4); Eiph. Perf siTCi für S|*ir«n (^l^^nfi^) Jes! 21, 14; Jmp/1 apoc. i«?^
t*nd er 6escÄt(7or 1 Sam. 14, 24, eig. hb»*^ von Jnb«, daraus Mb«*i und mit
Trübung zu ^9^1; statt der einfacben Apocope, welobe PM^I ergeben
würde, ist das bereits aufgelöste M aufs neue durcb Kulfa-S^gdl lautbar
gemacht).
d) Verba *»"B und K^ (vergL §. 69. 70 und 74), wie fi^^ Aeraii^eAen, davon
Imp. N2t ^eÄe Jieraw, Inf. nK3t; Etph. »isin herausführen.
e) Verba "»"B und n^ (vergl. §. 69. 70 und 75): iTjJ werfen, Eiph. hekennen,
preisen, und txy> werfen (beide eigentlich Verba l^'fi) und ÜBJ (cum Jtd
origin.) schon sein. Inf. hh;, t1T\\ Imp, »ilX Jiwp/^. cons. Cp*5, mit Ätijf.
ö'n'^35 wir warfen sie (von rrnf) 4 M.*21, 30. Ä Wl für ^"rfy^^ (§.69, Anm. 6).
JERph. min, rrnin; Iw/. nSinVimp/l h'ti'», apoc. "li^^v 2 Kön. r3, 17.
f) Verba 1"5 und »"b, besonders «ia Äowwc». Perf KS, n«^, einmal «ä für
i|5Na 1 Sam. 25, 8. JSiph. fi^'^nn, tjHän und rS'^nrj; Jfnp/l'*ia5 f. fi^*»ai5 ifiGcha
1, 15. Ebenso *»3J er weigert sich Ps. 141, 5, von fi<>D.
Bemerkung verdient noch g) das Verbum *»;Ti ie5en, welches im Perf. Qal
neben der gewöhnlichen Entwickelung zu hjri, fem. Wj'jlj auch als Verhum
med. gem. behandelt wird, und dann in der 3. Perf. "»n lautet, Pausa ^'n, mit
Wäw cons, ''^5 1 M. 3, 22 u. ö.; 3 M. 25, 36 findet sich sogar die Oontraction
zu *iri. Die Form ftfjj steht 2 M. 1, 16 in P. für hjjhj (3. fem.) mit aufee-
hobener Verdoppelung in Folge der pausalen Dehnung des ä zn ä.
§. 77.
Verwandtschaft der scliwaolien Verba nnter einander.
Die enge Verwandtschaft, welche zwischen einigen Classen der
schwachen Verba stattfindet (z. B. den Y'ö und V'jd, j^"^ und n"b,
y':? und Y':?), zeigt sich nicht bloss in der Aehnlichkeit oder Ge-
meinsamkeit, resp. der gegenseitigen Entlehnung etlicher Formen,
sondern vor allem darin, dass nicht selten dieselbe Wurzel (radix
bilitera^ s. §. 30, 2) in verschiedenen schwachen Stämmen von
174 2. Hauptth. EormenlehFe. 2. Oap. Schwaches Verbum.
gleicher Bedeutung wiederkehrt. Es haftet somit die Bedeutung
an den beiden gleichbleibenden Wurzelconsonanten, ohne dass der
dritte schwache Consonant und durch ihn die betreffende Classe
schwacher Verba einen Unterschied in der Bedeutung zu begründen
vermöchte. So findet sich von der W. -f*! in gleicher Bedeutung •fD'n,
tpl'^, ÄD'J ^tossen, zermalmen; von der W. *15: ^^5, *i*5J, n*l3 fliehen.
Auf diese Weise sind nach Form und Bedeutung verwandt:
1. Verba V'3> und 2>"5 mit identischen ersten und dritten Consonanten als
den für die Bedeutung wesentlichen: ^a und T}?^ verarmen; ttJ-ia und tt3löa
betasten; *7>I5 und "T^J fliehen,
2. Verba "^''B und l"B; die gleiche Bedeutung haftet dann an den beiden
letzten Consonanten als Wurzelbuchstaben. Z. B. lasj und asj stellenj ttjj^a
und ttjpj (jäqöS) Schlingen legen. Weiter aber stellen sich den "^'% und *)"£»
nicht selten auch Stämme der unter 1 genannten Classen (bes. der 1"^) zur
Seite, z. B. "nsiä und "näj fürchten; Slü und Sü; gut sein; nö2 und h^iQ blasen;
f^BJ und ]^!|ö zerschmettern. Seltener schliessen sich auch die X''B hier an,
z. B. dtt5N, öattS und dttSi zerstört werden; tthx und UW'n dreschen u. s. w.
3. Verba X"b und »i^h (bei welchen die beiden ersten Consonanten den
Kern des Stammes bilden) theils unter sich, theils mit den vorigen Classen.
Unter sich: HS'n und rts'n zermalmen; fc^'jjj und iTJj? begegnen (vergl. §. 75,
Anm. 20 ff.). Mit den vorigen : il^f^ und y^ saugen; rih'j und TO'n stossen u. s. w.
§.78.
Verba defectiva.
In vielen Fällen, wo zwei verwandte schwache Verba in der-
selben Bedeutung neben einander vorkommen , sind beide sogen.
Defectiva j d. h. nicht in allen Formen gebräuchlich. Indem jedoch
meistens die Tempora und Formen, die von dem einen Verbum
nicht in Gebrauch sind,, durch das andere ersetzt werden, ergänzen
sich beide gegenseitig und machen so zusammen gleichsam ein voll-
ständiges Verbum aus, wie im Griechischen lpj(0{iai, Äor. -^XOcv,
Fut. eXeüoofjiai, im Lat. fero, tuli, latum, ferre u. s. w., nur mit -dem
Unterschiede, dass im Hebräischen diese Verba fast durchgängig
auch der Wurzel nach eng verwandt sind (wie z. B. im Griechischen
ßaivco, Aor. 2. IßiQV, von dem Stamme ßd-co).
Die gebräuchlichsten Verba dieser Art sind:
ttdisi bewihömii sein, Hiph, tt^??» ^^^^ auch urf^i'n (von ttn^).
aiö gut sein. Ferf. aiö. hnpf. ao^'i (vcm ao;). Eiph. a*^önn (von SöJ).
Iä; sich fürchten. Mpf. 1«^ (von Isiä).
yy^ erwachen, nur im Imjßf. YS^Vi ^ Ferf, dient "ppi, Hvph. von "pp.
§. 78. Verba defectiva. 175
1^3 zerschmettern. Impf. y^V^ (von yJiB). Imp, "pB. Niph. 'pfi;. Fi, y^^
(von 1^}). Pi7. irsciö (von pö). £e/?ea:. yatienri. Siph. ■pifin. Femer
■jröSB Hiob 16, 12.
nn^ fnwÄrew, im Qal gebräuchlich; dagegen Hiph. •^5'^?^ tränken, von dem
im Hebr. ungebräuchlichen Qal •^j5^.
Ueber "q^ii ("q^J) ^eÄen s. oben §. 69, Anm. 8.
Anm. 1. In die oben behandelte Kategorie gehören gewissermassen auch
die Fälle, wo die in einer Ooi^jugation ungebräuchlichen Tempora oder Modi
durch gleichbedeutende Formen anderer Conjugationen desselben Verbs er-
setzt werden.
C)DJ hinzufügen, Inf. xmd Impf, im Qal ungebräuchlich, dafür Eiph,
«533 sich nähern, im Ferf, Qal ungebräuchlich, dafür Niph, lüa? ; dagegen
ist das Impf, töa"], Imper. ttJä und Inf. n^ä nur vom Qal im Gebrauch.
inni leiten, Ferf gewöhnlich hnj vom Qal, ebenso Imp. ilHS, dagegen
Impf, immer vom Siph. STHp.
•^na sich ergiessen. Ferf Niph. •?]*??, neben Impf Qal T^tll*I, wogegen Ferf.
Qal und Impf Niph. ungebräuchlich sind.
Anm. 2. Die älteren Ghrammatiker reden häufig von Formis mixtis, d, h.
solchen, ia, denen angeblich Charakter und Bedeutung zweier verschiedener
Tempora, Genera oder Conjugationen verschmolzen sind. Die meisten Bei-
spiele dieser Art fallen durch richtige grammatische Analyse von selbst hin-
weg; einige andere scheinen auf Missverständnissen und Incorrectheiten zu
beruhen, besonders auf irrthümlicher Auffassung ungewöhnlicher Flene-
Schreibungen; noch andere sind entweder überhaupt falsche Lesarten oder
stellen eine irrthümliche Yerschweissung zweier, ursprünglich differirender,
Lesarten dar.
DRITTES CAPITEL.
DAS NOMEN.
§.79.
Uebersiclit.
1. Da sich nach §. 30, 1 die meisten Wortstämme sowohl zu
Verbalstämmen , wie zu Nominalstämmen entwickelt finden, ist es
(besonders lexicalisch) üblich geworden, auch die Nomina auf die
einfachste Grundform der Verbalbildung, die 3. Pers. Sing. Ferf.
Qalj zurückzuführen und so gleichsam von derselben abzuleiten.
Und zwar pflegt dies nicht nur bei denjenigen Nominalstämmen zu
geschehen, die sich direct mit einem entsprechenden Verbalstamm.
176 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Das Nomen.
zusammenstellen lassen (den sogen. Nomina verbalia oder derivaiiva,
§. 83 ff.), sondern auch bei den sogen. Nomina primitiva, d. h. solchen,
von denen ein Verbalstamm im Hebr. nicht mehr nachweisbar ist
(s. §. 83), sowie endlich bei den Nomina denominativa, die deutlich
erst von anderen Nominibus abgeleitet sind (§. 86).
Die Adjectiya folgen hinsichtlich der Form durchaus der Analogie der
Substantiya. Ueber die Entstehung von Adjectiv-Begriffen durch Ueber-
tragung von Abstractis auf Concreta s. §. 83, Anm.
2. Eine eigentliche Flexion des Nomen zum Ausdruck ver-
schiedener Casus existirt im Hebräischen nicht; kaum dass sich
noch einige alte fest ganz erstorbene Reste von Casusendungen er-
halten haben (§. 90). Die syntaktische Beziehung eines Nomen kann
daher im Allgemeinen nur aus seiner Stellung im Satz oder aus
seiner Verbindung mit Praepositionen gefolgert werden. In beiden
Fällen erleidet die Form des Nomen (abgesehen von dem sogen.
Status constructus, s. u.) keine Veränderung und die Darstellung
der Gasusverhältnisse gehört daher fast ausschliesslich der Syntax
an (s. §. 117); ebenso kann der Comparativ und Superlativ der
Adjectiva nur durch syntaktische Fügung umschrieben werden
(§. 119). Dagegen bringt die Anhängung der Plural-, Dual- und
Femininendungen, sowie die der Pronominal -Suffixa, und nicht
minder die enge Verbindung zweier Nomina im sogen. Status con-
structus (§. 89) mancherlei Veränderungen in der Form der Nomina
hervor^.
§. 80.
Geschlechtsform der Nomina.
1. Wie alle/ semitische Sprachen, kennt auch das Hebräische
nur zwei Geschlechter der Nomina, ein männliches und ein weih-
liches; unbelebte, sachliche Gegenstände und Abstracta, welche
andere Sprachstämme zum Theil durch das Neutrum bezeichnen,
werden ebenfalls als männlich oder (und zwar überwiegend) als
weiblich gedacht (s. die Syntax §. 107, 3).
2. Das männliche Geschlecht als das vorherrschende und wich-
tigere, hat keine besondere Bezeichnung.
Zur Bezeichnung des weillichen Geschlechts der Nomina diente
ursprünglich die Endung ty-ri ^^^ ^^ der 3. Sing. Perfecti der
1 Die übliche Bezeichnung dieser Yeränderungen als einer Declination des hebr.
Komen ist nach Obigem strenggenommen unberechtigt.
§. 80.^ Vom öeachleclit der Nomina. 177
Verba (§. 44, 1). Dieses ursprüngliche n-7- hat sich jedoch regel-
mässig (sofern nicht bereits die Hauptform durch Anhängung
eines blossen H gebildet ist, s. u. lit. b) nur in enger Verbindung
mit einem folgenden Genetiv oder Suffix erhalten (vergl. §. 89, 2 &
und §. 91, 4). Abgesehen von diesen Fällen erscheint als Feminin-
endung der selbständigen Hauptform (des sog. Status absolutus):
ä) am häufigsten ein betontes n— , z. B. O^O equus, no^D equa;
wie in der 3. Sing. fem. Perf. («ibt:^ u. s. w.) ist dieses T\ —
entstanden durch Abwerfung des schliessenden n und Dehnung
des ä in offener Sylbe, worauf dann T\ als orthographischer
Ersatz für n, sowie als Fingerzeig auf den auslautenden langen
Vocal hinzugefügt wurde (vergl. die ganz ähnliche Entstehung
von Formen, wie n^J für »i^a, §. 75, 1).
b) blosses fi an vocalisch auslautenden Nominibus, z. B. 'i'TlSi*!
Jude, n'^'TlST^ Jüdin. Dieselbe Endung fi tritt sehr häufig auch
an consonantisch auslautende Stämme, jedoch nur (ausser vor
Suffixen) unter Vermittelung eines Hülfsvocals, und zwar in
der Regel eines S^gdl, nur nach Gutturalen auch Pdthäch,
z. B. büp fem. thxi'p (Grundf. Fibüp, daher vor Suffixen '^nbtDp
u. s. w.) tödtend; i^'tva Bekanntschaft, fem. ti^^itt. Die so ent-
stehenden Formen folgen in jeder Hinsicht der Analogie der
sogen. S^golat-Formen (§. 94); die mit einem Hülfsvocal ent-
wickelten Formen behaupten sich auch in der Verbindungs-
form (dem Status constructus) ^ ausgen. ri*lW'', für das sonst
gebräuchliche Mbi"», 1 M. 16, 11. Rieht. 13, 5. 7 und so regel-
massig vor Suffixen, z. B. in'lbi;' Spr. 17, 25^.
Anm. 1. Die Endung n-;: — ^ ist im Allgemeinen seltener und kommt fast
nur neben der Endung n-^ vor. Häufiger ist sie nur in den Participien und
Infinitiven (z. B. nV^'p häufiger als nbüJD, n'iS häufiger als Jtii).
2. Seltenere JPemininendungen sind:
a) tv-^ betont, z. B. np'na Smaragd Ez. 28, 13 (neben HJ^a. 2 M. 28, 17);
rr?S^ Schaar 2 Kön. 9,"^ 17 (wenn nicht falsche LA.); n^ip Ps. 61, 1; Jn^n
74, 19 ; häufiger in Nomm. pr.f besonders in Ortsnamen der Canaaniter oder
Phönicier (in deren Sprache tl-^ herrschend war §. 2, 2) und anderer be-
nachbarter Stämme, z. B. Hß^n^ Sarepta^ K?na Oib'athy Pi^'np Qirjathy nj'i&t
griech. Aelana in Idumäa, n^pa Ooljath (Philistäer).
h) n-;- gleichfalls in einigen Ortsnamen, z. B. ni^S, t^JÄH, sonst fast nur poet.,
z. B. n"70t 2 M. 15, 2. Jes. 12, 2. Ps. 118, 14 (wahrscheinlich für "^ty^Q} mein
Gesang mit unterdrückter Endung vor nachfolgendem Jod)] rtriD Erbe
Ps. 16, 6 (entweder wiederum für ^'tnins mein Erbe oder für finSr», vergl.
* Von den Femininis ohne Geschlechtsform handelt §. 107, 1. 3. 4.
GeseniuB, hebr. Grammatik. XXIJ. Aufl. ^2
178 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Gap. Das Nomen.
lU, f,y wie wahrscheinlich auch t^'^l^ Hülfe Ps. 60, 13. 108, 13). VergL noch
n'jfe fecwnda .(Fruchtlaum) 1 M. 49, 22 j n;\ö Schlaf (für Ji^^TÖ) Ps. 132, 4
und in Prosa tWX^ Pelekan (welche Lesart auch Jes. 34, 11 der Form t\^^
vorzuziehen ist), sowie t\'^lVQ der morgende Tag,
c) »-7-, aram. Orthographie für n-7-, vorzüglich in den späteren Schriften,
z. B. «jrj Schrecken Jes. 19, 17, «yö Schlaf Ps. 127, 2, »»3*15 Glatze Ez.
27, 31, »'lOp Ztc/ Klagl. 3, 12. '
d) ^-^i abgestumpft aus rt-^ (§. 27, Ann).*4), [nur in Vrnit f. JJTyit Jes. 59, 5;
vergl. hA f. n:b Zach. 5, 4.
e) 8T-; — - unbetont, z. B. tmri^ 5 M. 14, 17, m*j551 1*1211 hrenfiender Ofen [Hos.
7, 4, vergl. Ez. 40, 19. 2 Kön. 15, 29. 16, 18. In allen diesen Stellen ist
vielleicht das gewöhnliche betonte tf-^ beabsichtigt, während die Puncta-
toren, welche die weibliche Endung ungehörig fanden, durch Zurückziehung
des Tones eine Art iöcaftv-Eorm (s. §. 90, 2) herstellten. Sicfier liegt eine
solche (resp. ein alter Accusativ) vor in !n^']5 (eig. noctu, vergL neugriech.
T^ vü^Öa), dem üblichen Prosawort für Nacht, welches stets als MascuL
construirt wird; die Hauptform i*^^, contr, W, ist daneben noch dichterisch
im Gebrauch (i*]^ Jes. 16, 3). Auch hÄJwSia etwas dürfte als ein alter Accus,
(von d^K^, tii|» Fleckchen^ Punkt) zu betrachten sein. Ebenso Hessen sich
als Accusative erklären: ^^'^ Jes. 8, 23 und (in Pausa) Hl. 34, 13; doch
finden sich daneben auch Formen, in denen das tonlose h-;- nur noch als
ein bedeutungsloses und höchstens der dichterischen Emphase dienendes
Anhängsel betrachtet werden kann; so ^^'y^ (in P.) Hi. 37, 12; MÖ'TtJi die
Sonne Bicht. 14, 18 (sonst b^ri); nij'j'Eh "t?er Tod Ps. 116, 15; ninj Bach
124, 4 und einige andere Wörter. Doch ist hierbei Manches streitig.
f) nr-^ nur poetisch, z. B. trm^ Schrecken (= tv^"^), rMr\^19 Hülfe (= t^^j]^),
nxjäJttT Heil (= n^!)«:';), nnSi? Bosheit (=^1?), s. 2 M."i5, I6. Ps. 3,*''3.
63*, 8. 92, 16. 94, 'l7.*120, Y. 125, 3. Hiob 5^16 u. a. St. Auch in diesen
Fällen ist schwerlich an eine doppelte Femininendung zu denken, da sich
bei einer solchen die Enttonung der Endsylbe kaum begreifen liesse, son-
dern vielmehr an einen alten Accusativ der Bichtung (Intention); derselbe
ist in Beispielen, wie 'TH'^J? zu Hülfe! (Ps. 44, 27 u. s. w.) noch völlig durch-
sichtig, anderwärts aber bedeutungslos und nur um des pathetischen Yoll-
klanges willen verwendet; vergl. §. 90, 2.
3. Es ist durchaus unangemessen, die vocalische Endung rt-^^ für die
ursprüngliche Femininendung zu erklären und die consonantische 'n-z- daraus
abzuleiten. Das Aethiopische hat noch durchgängig das r\, ebenso das
Assyrische (at, U), und auch im Phönicischen enden die Feminina meist auf
m, welches in den bei Griechen und Bömem vorkonunenden Wörtern at
gesprochen wird, seltener auf ü( (s. Qesen, Monumm. Phoen. p. 439. 440.
1 Yen einem consonantlschen ^ h kann bei dieser Endung höchstens in dem
Sinn die Bede sein, dass das ursprüngliche ^ als aspirirte Muta zunächst in einen
Hauchlaut übergegangen wäre (wie denn nach der Beobachtung Boeings bei einem
Theile der heutigen Beduinen noch ein ^ als Femininendung gehört wird); jedenfalls
wäre im Hebr. dieser consonantische Auslaut späterhii^ völlig aufgegeben worden.
§•81. Abstammnng der Nomina. 179
Schröder phön. Sprache S. 169 ff.). Bas Altarabische hat die abgestumpfte
Yocalische Endung fast nur erst in der Pausa; im Nenarabischen hat sich das
Yerhältniss beider ungefähr so gestaltet, wie im HebräiBchen.
§.81.
Abstammung der Nomina.
Die Nomina sind ihrer Abstammung nach entweder sogen. PH"
mitivaj d. h. solche, deren Zugehörigkeit zu einem Yerbalstamme
aus dem gegenwärtigen Sprachschatze nicht mehr zu begründen
ist (vergl. §. 82), z. B. ajj Vater^ t3Ä Mutier (vergl. indess zu beiden
das W. B.), oder Derivata^ und zwar entweder Derivata verbalia in
dem oben §. 30, 1 und §. 79, 1 angegebenen Sinne (§. 83 — 85),
z. B. p*»% gerecht, pnt, ^IjJ'TX Gerechtigkeit, von p^TS gerecht sein,
D^ hoch, TXü^ hoher Ort, üh)2 Höhe, von D^*1 hoch sein, oder, und
zwar in geringerer Zahl, Derivata denominativa (§. 86), z. B. rvfoa*l/D
Ort zu den Füssen, von bä^l Fuss.
Anm; 1. Die älteren Grammatiker betrachten ausschliesslich das Yerbum
als Stammwort und daher aUe Nomina als Yerbalia, wobei sie im Einzelnen
unterscheiden a) Format nudaCf d. i. welche nur die drei (oder ztoei) Stamm-
consonanten haben, und b) Formae a'uctae, welchen hinten oder vom Bil-
dnngsbuchstaben oder -Sylben beigefügt sind, z. B. n^^üa^g, tn^ld^. Die
dabei verwendeten Bildungsbuchstaben sind : 1 *» n 3 ö K h 0*^9?^*!!) \ ^Mid
nach ihnen hat man sonst die Behandlung geordnet.
Nach dem, was §. 30, 1, Anm. 2 über den Begriff der Wurzeln und Stamme
bemerkt ist, wären die Nomina (abgesehen von den Denominativa) nicht von
dem Verbalstamm, sondern entweder aus der (idealen) Wurzel oder doch
aus dem noch indifferenten Wortstamm abzuleiten. Im Folgenden ist jedoch
die für den Anfänger leichtere Praxis (Zusammenstellung mit dem Yerbal-
stamm) beibehalten. Ygl. §. 79, 1.
2. Nomina composita giebt es als Äppellativa im Hebräischen äusserst
wenige, z. B. ^^^^^ NicMsntäzigkeü, Schlechtigiceit; sehr häufig sind sie da-
gegen als Eigennamen, z. B. ^K'^'^aa (Mann Gottes), ö*^pJiJTi (Jehova erhebt),
sihjptrj*j (Jehova stärkt) u. s. w.
§. 82. '
Nomina primitiva«
1. Die Zahl der Nomina primitiv a in dem (§. 81) angegebenen
Sinne ist sehr gering, da sich im Hehr, auch solche Nomina, die
* Nach dieser vox memorialis werden die Nomina aucta von den älteren Gram-
matikern auch Nomina heemxmtiea genannt.
12*
180 2. Hauptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
in anderen Sprachen als selbständige Nominalstämme gelten, mit
Leichtigkeit auf Verbalbegrifife zurückführen lassen, z. B. Namen
von Thieren und Naturgegenständen, wie ^"»^te Bock (eig. zottig,
von ^?te), rnVtO Gerste (eig. stachelige, gleichfalls von ^?te) ; n7»on
Storch (eig. pia sc. avis); ant Gold (von anT = ail? glänzen, gelb
sein). So bleiben nur wenige Nomina, wie z. B. manche Namen
von Gliedern des menschlichen oder thierischen Leibes, zu welchen
sich ein entsprechender Verbalstamm entweder gar nicht, oder doch
nur indirect (aus den übrigen semitischen Dialekten) nachweisen
lässt, z. B. 1*1^ fforn, 1^? Auge.
2. Die JForm der Primitiva ist die der einfachen Verbalia,
z. B. bt?^, büp u. s. w., und hinsichtlich der grammatischen Be-
handlung macht es keinen Unterschied, ob ein Wort zu der einen
oder anderen Classe gerechnet wird.
Z. B. das Wort ü'ji^ Mensch folgt der Analogie der Verbalia No. 1 (§. 84),
es mag von b^M roth sein herkommen oder nicht; ^M Vater, ÖM Mutter,
haben die Gestalt von Yerballen der Stämme hn^t, Ö^^ und sind ohne
Zweifel auch auf letztere zurückzuführen, nur dass sich eine entsprechende
Bedeutung derselben (txni$ zeugen, ö»M wahrsch. vorangehen) nicht mehr in
der Sprache erhalten hat.
§. 83.
Nomina verbalia überhaupt.
1. Die Nomina verbalia schliessen sich im Hebräischen, wie im
Griechischen und Lateinischen^ nach Form und Bedeutung zunächst
an gewisse Formen des Verbum, namentlich an die Participia und
Infinitive an, welche häufig selbst und zwar in ihrer gewöhnlichen
Form geradezu als Nomina gebraucht werden, z. B. t^T\ Wissen,
Erkenntniss, a^fi^ Feind. Noch häufiger sind jedoch gewisse, im
starken Verbum selten oder gar nicht vorkommende, dagegen im
schwachen Verbum und in den verwandten Dialekten gebräuchliche
Infinitiv- und Participialformen für das Nomen verbale herrschend
geworden; so z. B. die Participialform bö^, die Infinitive nach der
(aratn.) Form bpjjp (als Nomen auch bttj?*»), femer rtbjj, »ibtDp,
nbp^, Jibtpp (§. 45 b) u. s. w. Andere sind (wie das Arabische
zeigt) eigentlich Intensivformen des Particips.
2. Was die Bedeutung anbelangt, so liegt es in der Natur der
Sache, dass die an die Form des Infinitiv sich anschliessenden
Nomina in der Begel die Handlung oder den Zustand selbst und
§. 83, Nomina verbalia überhaupt. 181
andere naheliegende Begriffe, mithin meistens ^^^^ra^^^a bezeichnen;
die Nomina participialia hingegen meistens das Subject der Hand-
lung oder des Zustandäs, mithin Concreta. Ausserdem lässt sich
beobachten^ dass sich an yiele von den einzelnen Formen der
Nomina derivata eine bestimmte Bedeutung knüpft, obschon die-
selbe nicht bei allen gleichmässig hervortritt.
Anm. Dabei kann es im Hinblick auf die Analogie anderer Sprachen nicht
befremden, dass ein Nomen, welches seiner Form nach eigentlich ein Absirac»
tum ist, nachträglich concrete Bedeutung gewinnt, und umgekehrt. So im
Deutschen: Bekanntschaft f. Bekannte; Oattheit f. Oott selbst; im Hebr.
Ty\T^ Bekanntschaft und Bekannter; umgekehrt HK^Ii das Sündigende, für
Sünde j xmd so häufig die Fem, der Concreta (§. 84, 5. 6. 11).
Der leichteren Uebersicht wegen betrachten wir zuerst die Derivata vom
starken Stamme oder dem starken Yerbum (§. 84), darnach die von den ver*
schiedenen Glassen der schwachen Stämme (§. 85).
Die folgende Uebersicht theüt die Nominalformen zunächst ihrer Bedeu-
tung nach in Concreto, die sich an das Particip, und in Abstracta, die sich an
den Infinitiv anschliessen, schreitet aber dabei zugleich in jeder dieser beiden
Abtheilungen von den ihrer Lautmasse nach einfacheren und leichteren zu
den schwereren (durch Bildungszusätze vermehrten) Formen fort. Man kann
jedoch auch die ganze Beihe der Formen lediglich nach der letzteren Bück-
sicht anordnen, ohne den Unterschied der Bedeutung in Betracht zu ziehen,
zumal sich die Formen nicht überall streng nach der Bedeutung scheiden
lassen. In diesem Fall hätte man die Nomina einzutheilen in Bildungen 1) vom
einfachen Stamm: No. 1 — 5. 10 — 13; 2) vom gesteigerten Stamm, sei es
durch Verdoppelung des mittleren Consonanten (z. B. No. 6 — 9) oder durch
Wiederholung eines oder mehrerer Consonanten des Stammes (z. B. No.20 — 23);
3) Nomina mit anderweitigen Zusatzbuchstaben, seien es Fraeformativa (so
z. B. alle vom Niph. Hiph. Hithpa. abgeleiteten Formen, sowie die sehr zahl-
reichen mit ö praeform.) oder Afformativa (z. B. No. lö. 16). Von grösster
Wichtigkeit ist überall die Unterscheidung, ob die bei der Nominalbildung
verwendeten Vocale von Haus aus lange und daher unwandelbare seien, oder
ursprünglich kurze, die erst in oder vor dem Tone gedehnt wurden« In
letzterem Falle tritt beim Weichen des Tones Verkürzung oder (bei den
Vortonvocalen, jedoch auch sonst) Verflüchtigung der tongedehnten Vocale
ein. Im Folgenden sind daher überall da, wo solche Veränderungen ein*
treten können, die zu Grunde liegenden Formen beigefügt.
t82 2. Haupttb. Formenlehre. 3. Gap. Das Nomen.
§.84.
Nomina derivata vom starken Stamme.^
I. Nomina pariicipialia von Qal.
1. btt|5, f. rtbtt|5 (Grundf. qätälf qätälät), eine der einfachsten Formen dieser
Art, analog den beiden folgenden (No. 2 und 3), aber nicht als Particip im
Gebrauch. Die Form h'^\^ bezeichnet am häufigsten Adjectiva der Eigenschaft,
2. B. ü'än weiset tthrt new, "i^ rechtschaffen^ kommt jedoch auch in abstracter
Bedeutung vor (No. 12).
2. bojj, f, niop (Grdf. qät% qäfüät), Particip der Yerha med, e (§. 50, 2),
meistens mit intransitiver Bedeutung (§. 43), und daher vielfach als Adjectiv
im Gebrauch, z. B. Ißt oÄ, Greis, tt53J trocken, "j^j fett.
3. a) bbjj oder MojD, fem, rtb)? (Grdf. g^ö/ und qäfdlät), mit unwandelbarem
dj welches jedoch wenigstens zum Theil erweislich erst aus ä getrübt ist.
Hierher gehören vor allem ziemlich zahlreiche Adjectiva, wie bilä ffross, pirTi
fem, Xb*\l^ heilig; femer Subst. abstr,, wie tins Ehre, diViÖ Friede (arab. s^m).
Nicht zu verwechseln sind hiermit: b) die Nomina der Form qäföl aus urspr.
g^(^, z. B. öSfcj rofÄ, ih^ rund, pbj fie/" (nicht selten auch plene geschrieben,
wie Ö1*T^ bto u. 8. w.). Das urspr. ü der zweiten Sylbe tritt vor Afformativen
wieder hervor, indem alsdann der nachfolgende Consonant künstlich verdoppelt
wird (da sich ü nur in geschlossener Sylbe zu halten vermag); so in den
Pluralen D^ijS^^, U^h^^ u. s. w.
4. itt'p, ibip, f. t^hdp (zuweilen wie tT}V^ , mit beibehaltenem 8er^ oder
Thhb, das gewöhnliche active Particip der Transitiva, z. B. S'ik Feind, pii"'
• • _
Säugling, daher auch von einem Werkzeuge, z. B. ^Sn schneidendes Werk-
zeug (neben der persönl. Bedeutung pflügend. Pflüger), Das Fem. zuweilen
mit Collectivbedeutung , z. B. rtn^k Karawane, eig. das Wandernde, die
wandernde Schaar. Die Qrdf. dieser Participia ist qottl (getrübt aus gäftl),
qoftlät; dagegen liegt der F. nbap die Form qotält zu Grunde, vergl. §. 80, 2, b.
5. i^OJj und i'^üjD (qätül imd qättl), Participia pass. von Qal, letztere Form
im Aram. als Particip gewöhnlich, im Hebr. mehr als Substantiv. Z. B. ^!|ö&Ji
gefangen, h*nba gesalbt, ^*^x Gefangener, H*^g Gesalbter. Beide Formen
kommen jedoch auch in intransitiver und selbst activer Bedeutung vor; vergl.
D*l2t5 stark imd die §. 50, Anm. 2 erwähnten Beispiele; zu der Form i*^)5 (als
Nebenform zu ittjD No. 5) ^''^^ Äfeiw, und act: v^'2'} Sprecher (Prophet), 'T'plj
Aufseher u. s. w. Einige Wörter der Form i^'üjj bezeichnen eine Zeit, z. B.
•n'^Si; Erntezeit, yr>*in Pflügezeit, wie die griech. Verbalia auf to^, z. B. äp.T)To;,
äpOTO^, TpoyTjTo^ (nach den griech. Grammatikern: das Schneiden, Pflügen
u. s. w., im Gegensatz zu ap.T)T6c u. s. w., das Eingeerntete; dem entsprechend
sind auch die hebr. Bildungen wie ^l'^stjj wohl activisch gemeint, vergl. W
^•laijD Jer. 50, 16. 51, 33; HL. 2, 12). Femininum z. B. n^sina die abgesonderte,
Jungfrau.
1 Hier mit Einschluss der Verba gutturalia §. 63—65, sowie derjenigen Formen
von schwachen Stämmen, bei welchen die Schwäche nicht zur Erscheinung kommt
(vergl. §. 41).
§. 84. Komina derivata Yom starken Stamme. 183
6. iog (arab. ixttg) mit festen Vocalen (doch s. miten), im Arab. häufige
Verstärkungsform des Particip, daher im Hebr. von einer Gewohnheit des Seins
und Handelns, z. B, nji stössig, K|g (auch «"iSB) eifrig, Ki»n Sünder (versch.
von Küh sündigend), a|a Diel), mithin oft von Beschäftigungen, Hantierungen,
z. B. nstt Koch, tnin (für tPjn) faher (sogen, nomina opificum), Auffilllig ist,
dass das unwandelbare ä der zweiten Sylbe im 8tat, constr. Sing, beständig
aufgegeben wird, als ob nicht die Form qattctlj sondern gaffäl zu Grunde läge,
z. B. ö'^a:? ttJ'nn Zimmermann Jes. 44, 13. — In dieselbe Kategorie gehört die
Porm h^p (mit Verdünnung des ä der ersten Sylbe zu t), z. B. "nSK (arab. *akkär)
Pflüger, — Das Femininum rtittg oder riföp geht wiederum leicht in die ab-
stracte Bedeutung über, z. B. t^ifxsi'n Sünde (neben HKüiri), Pij^Sty brennendes
Fieber, mit Gutt. r\$|D Siegelring,
7. i'^tsg und i^teg, fast ausschliesslich von Personen, welche in intensiver
Weise irgend eine Eigenschaft besitzen, z. B. p*'^2 gerecht, 'V^jI^ starTc, ^lln
barmherzig. Selten passivisch, wie ^•'ÖX gefesselt,
8. Wisp, z. B. ^'fö'i Tadler, ^isö? Trunkener, ^l'aSi Starher, Seid; selten
passiv, wie ^iJ^^i geboren. Wie z. B. das arab. gahbär (für ^iaa) zeigt, sind
alle diese Formen nur eine Abart der Form bag, entstanden durch Verdünnung
^es a zu t in erster Sylbe, und durch Trübung des ^ zu o in zweiter.
9. b^ß (Grdf. ^t€i[) bezeichnet fast durchweg die Träger anormaler Eigen-
schaften, insbesondere körperlicher Fehler und Gebrechen, z. B. *^t buckelig,
triQ kahlköpfig, öiö< stumm, ^^5 blind, Jiöa lahm, tryn taub, ttjgr verkehrt;
derselben Analogie folgt jedoch auch n^& hellblickend. Als Feminin gehört
hierher z. B. das Abstractum nMfii Thorheit (obwohl vor Suffixen ftbfiöe).
II. Nomina in der Art des Infinitiv von QalK
10. baj3, ittfp, iop (eig. q^äl, q^fih ä'*^«*/), neben No. 11 die einfachsten
Formen dieser Art, von denen die letzte herrschend, die erste bisweilen als
Infinitiv vorkommt (§, 45, a). Als Nominalformen sind sie selten, z. B. "nja
Mann, ^ö<ö Schmuck, phac Lachen, Weit häufiger stehen statt derselben die
nahe verwandten
1 1. bl3|^, hx^, idp, die drei im engeren Sinn sogenannten Segolatformen (ent-
standen aus den Grundformen gäfl, qtfl, qütl, wie sie sich noch im Arab. er-
halten haben), z. B. 'r^ König (für ^bp maJk §. 27, Anm. 2, c), ^05 (Grundf.
sifr) Buch, Wip (Grdf. qud§) JSeiligthum, mit dem betonten charakteristischen
Vocal in der ersten und tonlosem Hülfs-Ä*^o/ (§. 28, 4) in der zweiten Sylbe.
Wenn der 2te oder 3te Stammconsonant eine Gutturalis ist, tritt für das
ß^gol UmfB-Päthäch ein, z. B. 5>'nj Same, hsa Ewigkeit, b^S Werk^. — Bei-
spiele von Femininis sind nsba Königin, Si-ij| Sülfe (neben *it5), iin^'n Weisheit.
1 Alle diese Formen finden sich mutatia mutandis im Arabischen als Infinitive
oder sogenannte Nomina verbi,
2 iq"ur sehr wenige Nomina dieser Art sind ohne Hülfs-Vocal geblieben, wie K'JÄ
Thal (auch *^l geschrieben), Kün Sünde, ts^ Wahrheit In den beiden ersten Fällen
begreift sich die Unterdrückung des Hülfis-Vocals daraus, dass das schHessende &(
seinen Gonsonantwerth völlig eingebüsst hat.
184 2. Hauptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nom^i.
BowoM Ma9C, als Feminina haben eig. und yorberrschend abslranie Be-
deutung, wie y^ Mord, non Suld, 'ist Andenken, tf^ Einsammeln; do6b ist,
besonders bei der Form il^, die concrete Bedeutung nicbt selten, z. B. "^Vs
König f *XfS Jünglinff,*r2^ Knecht, hs% HJerr, ^n| Mann, ^9| Jt«mm. In letzterem
Falle ist dann die concrete Bedeutung tbeils secundär und erst aus der ab*
stracten hervorgegangen, wie in ^^ dg. Dammheit, ^J eig. Jugend (engl.
a youth), theils ist die Form des Wortes aus einer längeren Form mit concreter
Bedeutung verkürzt, wie T)^^, "i^ausParticlpial-A^jectivenCm^t/ilb, 'älnd), eig.
der Herrschende, der Dienende ^ Ueberhaupt aber ist die Bedeutung dieser
Formen sehr manigüEtltig, z. B. auch für Werkzeuge, wie yT\ Schwert, xay^
Griffel, und passivisch ä"^ Gewebe (eig. das Wehen, daher auch instrumental:
das Weherschiifchen), In der Form b^ ist die passive oder doch abstracto Be-
deutung weitaus überwiegend; vergl. bsK Speise, ^d Jugend (als Abstr. zu
•irS Jüngling),
12. ^t^ (qätäJ) wie No. 1, fem. n^;^)p (qätälät), beide sehr häufig mit ab-
stracter Bedeutung, z. B. n^^ Eunger, Dm Schuld, 3^ai^ Sättigung (neben den
Concretia a§'j, DTO, ?ato), fem, rrj;^ Gerechtigkeit, rra^j EocAe. Seltener ist
die Form iog (Grdf. qttäl), z. B. "ismteme^wm, n:? Traud«, na^ ITcrjr. (Bichtiger
dürfte es sein, alle diese Formen einfach zu den Participialien unter No. 1 zu
ziehen).
13. h^, biDID (mit Trübung des urspr. ä zu 6), h^XSi^, ^\}, sämmtlich mit
tmwandelbarem Yocal (§. 25) zwischen dem zweiten und dritten, und o^wä
mobile (an Stelle eines ursprüngL kurzen Yocals) nach dem ersten Badical,
z. B. aro Buch (ar. Jntäb), ^'»n Esel (ar. chimar), Dftq Traum, h'^üs der ThoTy
i^üÄ Gretize, zuweilen mit M prostheticum, z. B. ?1*'itÄ=5i'nt Arm, TTi^ Brut.
Die entsprechenden Feminina lauten wie h'nl'to (arab. btiärät) frohe Beischaft,
rohs (arab. hÜabäJt) Schrift; tfTQ^ Macht (letzteres in der Form zusammen«
ffölend mit den Femininis der Form ^13]? No. 5).
14. bl^ (im Aram. ?&)=n3 als Infinitivform), z. B. D^^ Gericht, Diese
Form gehört in die Kategorie der sehr zahlreichen Nominal - Bildungen mit
Mem praeformativum, welches (ohne Zweifel zusammenhängend mit *f» wer
und }T9 was, s. §. 37) zum Ausdruck der manigfaltigsten Beziehungen ver*
wendet wird. In allen Fällen, wo das S vor einen Gonsonanten mit tonlosem
festen Yocal tritt, erhält es S^wä mobile (als Yerflüchtigung eines urspr. kurzen
Yocals); m dei^enigen Formen aber, in welchen das s mit dem ersten Stamm-
consonanten eine geschlossene Sylbe bildet, erhält es zunächst überall den
Yocal ä, welcher indess sehr häufig zu t oder ^ (S^gol) abgeschwächt erscheint.
Dem entsprechend findet sich vor betonter erster Stammsylbe theils* die Yor-
ton- Dehnung zu ä, theils zu e. Der Bedeutung nach ist zu unterscheiden
1 Im Arabischen drückt die Form qätU beständig eine dem Subject inhärirende
Thätigkeit oder Eigenschaft aus, als Nebenform zu dem gewöhnlichen Partidp q&^
welches die zufällige oder vorübergehende Thätigkeit oder Eigenschaft bezeichnet;
daher z., B. von tnäläkä, herrschen: Part, m&lik herrschend, mällk, selten maJM
Herrscher, König. Dieses Zurückgehen von "^^ (malk) u. s. w. auf urspr. maCUt
wird auch durch anderweitige Erscheinungen nahe gdegt; vergL ^"^A als Name einer
Stadt neben dem Appellativum ^t}} (Grdf. gädvr) Mauer, sowie die Yerkürzmig im
Stat. constr. ^r^ aus t\n {1cat%p) Schulter,
§. 84. Nomina derivata vom starken Stamme. 185
a) ö su^'edivum; so das ö praeform, der Participia des Pi'el, Hiph,, Eithpa.
und anderer activischer Coiyugationen; b) a objectivum; so das tq praeform»
der Passiva (Pu'al, Soph. u. s. w.), sowie zahlreicher Nomina; vergL *TOrno
Gegenstand des Begehrens, Hipbg Beute, ttS^aba Kleidung, "Tfot^ Psalm; Fem.
hsbag Königreich, n'^ätoa I«o^n, »nonia Kampf, fia?";« TTo^e»; c) a tw-
«^n«men^a/e, z, B. aita Gräfte/, rmfia Schlüssel: h^rota Finzcrwiesscr, nbDxa
Messer; d) a focafe, z. B. dipa (von Dip) Standort, Ort, "157« 2W/)?, hat»
(Opferort) Altar, aitn^ «reifer Eaum, "iPtoa und ^l'P*» Bergungsort, Schlupf-
Winkel u. s. w. Die Yocale der zweiten Sylbe sind mit Ausnahme des I und
ü, sowie des meist aus ä getrübten Z (s. das letzte Beispiel) ursprünglich kurze
und daher der Verkürzung, resp. Verflüchtigung unterworfen; so geht auch
Xn'libil^ (mit ö, nicht 0) auf urspr. ri'^Si^^ zurück.
15. "j^iup (G-rdf . qitlän) und )'^Xä^ (getrübt aus qiflän) nebst ähnlichen Formen
mit )i und y^, wie ifi^tyo Deutung, )T}b^ Tisch, la'nij Opfer, aber auch l/h'S)
Andenken, 'p'^n prophetisches Gesicht. In einigen alten Wörtern dafür auch
'tt^ und tJ— , z. B. DilÄ Vorhatte, dS'i^ö und V^ö Lösegeld.
In einigen Beispielen ist das Nun öfform. ohne Vermittelung eines betonten
Vocals angehängt, so in '\$\^ Kanaan und '^'1 Fingernagel (beidemal nur
mit Hülfs-Vocal vor der Endung). In 'jT'ni Axt ist das urspr. ä statt der
Dehnung zu ä nur zu S^gol umgelautet (in dieselbe Kategorie gehören die
Beispiele mit b afform., wie bt*i§ Eisen, ^0*15 u. s. w. (s. No. 35). Durch Ab-
• • • ■
werf ung des Nun entsteht aus dem Afform. ^ die Endung i, auch H geschrieben,
welche sich besonders bei Nomm. pr. findet, z. B. "i^a^ neben li^äa, t^XQ für
ll'a^;» (vgL IIXAtcüv, Plato). Die Patrongmica und Gentilicia (§. 86, 5) halten
das Nun fest, vergl. '^A'»» von hls*»« die Stadt Süo (noch jetzt Seilün).
16. Mit der weiblichen Endung n«l, z. B. nAap Thorheif, nsiKB*! Heilung,
Im Aramäischen ist dieses fi!) (oder ^ mit Abwerfung des t\) eine gewöhnliche
Infinitivendung in den abgeleiteten Coigügationen (tgl. No. 28); im A. T. wird
es erst in den jüngeren BB. häufiger. Als gleichbedeutende Endung kommt
schon frühe zuweilen n*^-:- vor, z. B. H'^'^JJ^^ TJeherhleihsel. Vgl. die Deno-
minativa §. 86, 6.
in Participialia der abgeleiteten Conjugationen.
17. Von Niph. io)55, z. B. nixbßp Plur. fem. Wunder.
18. 19. Vom Pi. und Eiph., z.B. höD^ Decke, T^fkro Lichtpuize, tT^tjÖ^
Verderben.
20. Von Pffel, wie bbi3> (wahrsch. verkürzt aus iVi:^ Jes. 8, 12) und bb'ia^
Kindf iWttJ Kriegsgefangener, ^^ii< Schatz, dljin Siegel, ^yi» Posaune, sämmt-
lich mit urspr. ä in zweiter Sylbe.
21. 22. Von PClelxmd PoM: ttop (Grundf. qäfläl) und bbojD (qütlät), z. B.
1»';5 ^rö», liKlÖ rwÄi^; ttöx verschmachtet.
23. i;piop, its^üj? mit zugleich intensiver und iterativer Bedeutung, wie
"^öa^n flexuosus, iinbnö perversus; auch als Form einer Art von Adjectivis
deminutivis (vgl. §. 55, 3), wie D'to'ik rÖtJdich, "ih^nrnb schwärzlich, daher
auch wohl in verächtlichem Sinne (wie miser, misellus; Gesinde, Gondel),
tf^täöi^ zusammengelaufenes Gesindel (hier mit pass. Form als Erweiterung
von d^D^).
186 2. Hanptth. Formenlehre. 3. Gap. Das Nomen.
IV. Nomina in der Art von Jnfinitiven der abgeleiteten ConQugatUmen,
24. Von Niph., wie d'ibsiWDi Plur. Kämpfe.
25. Von i\., wie 1^3 Zerstreuung^ häufiger im Fem,^ wie JTOjja Bitte, mit
miwandelbarem Qäfnif in der zweiten Sylbe.
26. bsirsp, wie diifeö Fer^«Äun^, pan das Falten (der Hände), auch mit concr.
Bedeutung (vgl. No. 7), ^yA Schüler, W5 stark,
27. b^|5P|, ^•^Ojsr! (letzteres als Inf, Fi. im Arab. herrschend), z. B. i>iaat)
Fcr^/<Mn^, Tp^^sn (Umhüllung) Mantel.
28. Von jEip;^., wie fi*;St« Qedächtnissopfer, PiWo^ dcw FcrÄrönrft^cn (mit
unwandelbarem Qäm^^), ganz nach Art der aram. Infinitive.
29. Von Hithpa. toti^rtfi Verzeichniss (eig. sich in die Geschlechtsregister
eintragen lassen).
30. Von F^el, wie nÜMh (Plur.) und nAWn Thorheit-, verwandt sind 31.
die Bildungen mit langem VocaJ in beiden Sylben, wie Tio'^p Rauch, pb'^a:
Kerker, ttäio'ip Nessel neben tth'ap (daher vielleicht das t der ersten Sylbe in
allen diesen Beispielen erst durch Ersatzdehnung nach aufgehobener Ver-
doppelung entstanden ist).
32. Von Fi'l. 'i'i'naö Platzregen, CpBfcü (nur Flur.) Ehebruch.
33. nipHpa das Äufthun, Oeffnen l5. zu No. 23.
34. i:$\y^, wie t^^h)^ Flamme (vgl. §. 55, 6).
35. Quadrilitera verschiedener Form, z. B. a) mit b afform. (s. No. 15)
bna Eisen, b»"!? Baumgarten (vergl. D'ns Weinberg), bß^j» dunkles Gewölk,
ba*in JJeuscArec?^, feQtt3n Glanzerz: b) mit Insertion einest; so wahrsch. 'T*iaia
unfruchtbar, ttJ^pjn Kiesel, das ^cw. JiBW G/ufA u. s. w.; c) sonstige: wp^in
Sichel, a'jp? Skorpion, 'i'rob Weinblüthe u. s. w. — Quinquelit. (wahrsch.
Compositum) ?!J^KC Frosch,
§. 85.
Nomina derivata von schwachen Stämmen.
Die Bildung derselben ist der der starken Stämme völlig analog.
Im Folgenden ist daher die bisherige Anordnung beibehalten; doch
sind nur solche Formen aufgeführt, bei welchen die Schwäche des
Stammes irgendwie von Einfluss gewesen ist. Die vorangestellten
Nummern verweisen auf die entsprechenden Bildungen von starkem
Stamme in §. 84.
I. Von Stämmen )'^.
An den Infinitiv Qal schliessen sich an: 14. )nTQ Geschenk^ h^T^ Sichel, h&d!^
Niederlage. An den Infinitiv Eiph.: 28. Jn^^ Bettung.
n. Vo7i Stämmen 5>*:>.
Vom Part. Qal (nach der Form ^tjjj): 1. btj unschuldig; häufiger mit Fäthäch
(um das Dag. f. implic. des Endconsonanten anzuzeigen), Vn gering, 3*^ viel,
Fem. hi-n, na^). Vom Infinitiv: 10. 11. ta Beute, "jf} Gnade, ph Gesetz, Fem.
§. 85. Nomina derivata von Bchwachen Stämmen. 187
nfet? Warft ngn Gesetz. 14. abg Umgebung, "tjöd Decke, IJij Schüd, tj^ Festunff,
Fem, ^1^^^ J3oZ2e. Durch die Yerflüchtigong des Yorton-Yocals sind zuweilen
Formen nach Analogie von No. 10 entstanden (bttjp, bb|p), die dann welter zu
eigentlichen Segolatformen (No. 11) entwickelt sind; so ^^00 Bitterkeit (aus
•i^SO von 'i'na), "^'na ^dj^Äcif (aus '?jHq von Tja*;). 27. ninpi'ioft, hifiPi (?c6c«,
auch in Segolatform, wie ödn Auflösung (aus QQtn von Obs), viell. auch ')'nn
Masibaum (von ')5'J 8cAirtrf*en). Von JPUpel (§. 55, 4) und verwandten Bil-
dungen: iai^ .Bad und Wirbelunnd (von biaroÄcn), p^iapa JYa«?Äe, l'pTjj Scheüel,
^g^jD veroc^^, u. a.
in. Fon iS^ämwen I^B und '^"b.
Die Participialformen sind regulär. Zu den Infinitiven gehören 10. :^, ^em.
.nn, W^ Wissen, ni$ Bath. 13. ^ für niö'^ Diwan, 14. «"nia JF\*rcH aiöiö
Sitz, lÖjDla Schlinge, tHi^i^ Geburt, ^Wa Züchtigung, von "'^fl der 2. Classe
(§. 70): aü*^ö das Beste, und nach §. 71 : SJ^g, 3rna (vergl. aram. a^-nSTg) .Kenwi-
nw» von 5)nj. 27. aiöin Einwohner, ftj^l'Pi oder n'iSin (nur im P/wr. constr,
ninMn) Geschlecht, 'pa^^n Söien.
rv. Fon Stämmen ^*^^ und '^''^.
Participia sind: 1. 'nj fremd. 2. "nä Fremdling, tm Zeugin, Zeugniss, 3. Sio
^u^, rQ*i:d(2a« (SW«. Infinitive: 11. manigfaltige Segolatformen z.B. niq (arab.
maut) Tod, Pi'^ä (arab. 6aif) Haus, üi^ (ai-ab. saw^) Geissei, pitt5 (arab. «^)
Schenkel, ^^ Geist; im Fem. nil? und rtbij J^osAeif, niöä J^escMmun^. 14.
nii^ jp'em. nnsiä^o Emäc, dipg Ori, auch taiisa Et«<icr (von ü»itt3), und rrro floÄfe
(von ^^). 27. "d'irKn TFaMeWic/c, nj^ian Klugheit, rryiJFi Zct^^ws. ^2a. nn^n
Beruhigung. 31. nh*», TroÄi^e/a//c»».
V. Von Stämmen ti!^,
Participia sind: 1. SiBJ schön, iTüp schwer, Fem, hBJ, «T^p; mit Abwerfung
des n-^: nj Bam?, in Zeichen, für hjlj. 4. hxS Seher, Fem, n^1"3> Brandopfer,
5. "»pj mn, '^jJ arw. — Infinitive: 11. Segolata in verschiedenen Formen: zu-
weilen wie haä Weinen, rtacp Ende; bisweilen auch verkürzt wie ^ Dauer,
Ewigkeit (Stammw. hn^); femer mit dem urspr. *i (jedoch nur noch als ton-
losem Hülfs-Vocal), wie IPilü das Schwimmen, *i!iS imd *inS Wüste; dagegen
mit '^ herrschend wie *''1Ö Frucht (Grdf. pärj, und weiter verdünnt zu pifj),
Wj Hälfte ((3-rdf. cÄ?((/), '^bn Krankheit (chülj) ; die Femininform immer mit
consonant. 1 und \ wie flji^ Ruhe, Sijlb Kranz, 12. (richtiger aber zu 1.
gehörig): hS'n Freund; mit Abwerfung der Endung "J^? Baum, 13. ".nb Wtwfer.
14. hspa Besitz, nx^ig J-wsseÄcn, nb^g jTäww, nana Lager, Fem, nia:«
Befehl Abgekürzt iia BoÄe, für ntea.' is. I^jp Besitzung, )i'i'^ Verderben,
16. MTa*!! Aehnlichkeit, Wiö Befreiung u. s. w. 27. n'^ban FemicÄfwn^, n'iÄn
jBati, n^ia^iP) Brut. 28. THö^ testiculus f. nsttSx (eig. ä^H^) von ns^.
VI. Von Stämmen mit doppelter Schwäche,
Wir führen nur einige Beispiele an, bei welchen die AufiSndung der drei
Stammconsonanten für den Anfänger Schwierigkeiten haben könnte.
188 2. Haaptth. Formenlehre. 3. Cap. Bas Nomen.
1. von l^fi und K'^, tms und tm (Hiob 41, 17) Erhebunff, för HKig (T^i)
von Ktoj;
2. von 1"fi und n^b, z. B. h^itn icÄre, öcscfe, Plur. nHiin; min Dan*;
3. von V(^:f und n"b, n^ TumuU 4 M. 24, 17 f. n»b = nij^ von hwö;
4. von t"5 und n"i, *<'n Bewässerung f. 'il-j von nj'j- -»Klnie? f. 'ilÄ von n)ik
wohnen; riiK Zeichen, getrübt aus HM, welches wiederum contrahirt ist aus
*äväjät (mit M femin,; vergl. arab. *öjfl^, aram. n«) von rtj»; l|D und *i|D iScÄnwr
von rtJU; KP| Zimmer f. 1P| von hjtn wohnen (secundäre Bildung zu rtJK, s. o.);
•»in VoÜc von Jija arab. confiuxit.
Auch durch das Verschwinden eines radicalen 5, *i, rt in Folge von Con-
traction ist der Stamm öfters unkenntlich geworden, z. B. tnä Ketter f. tnpä, n3|
und dies f. nw*; von "ja; stossen, pressen; t^ Zorn f. tgk (änp); no« Trcwc i
njOK (von l^K); n? Zct< für Pii? ('id* mit n fem,), von h-jj; nt ffl'^m (von
hhj) G^/an2r.
§. 86.
Nomina denominativa.
1. Hierher gehören alle Nomina, welche unmittelbar von einem
anderen Nomen abgeleitet sind, mag dasselbe nun ein sogen.' Primi-
tivum oder ein Verbal-Derivat sein, z. B. ifiül^ östlich unmittel-
bar von Wl^ Osten^ welches sich seinerseits dem Verbalstamm D*Tp
unterordnet.
2. Die meisten Formen der Denominativa sind bereits unter
den Nomina verhalia mit aufgeführt, indem sich die Denominativa
als secundäre (wenn auch z. Th. sehr alte) Bildungen durchaus
an die Analogie der Verbal-Derivate anschliessen. Wie z. B. die
Verbalia mit vorgesetztem "a (§. 84, No. 14) u. a. auch den Ort
einer Handlung bezeichnen, so stellen die Denominativa mit 19
locale den Fundort einer Sache oder die Gegend bei derselben dar
(s. No. 3).
Die gebräuchlichsten Formen der Denominative sind:
1. Wie das Part. Qal (No. 4 der Verbalia), z. B. '^^ Fßrtner, von "^
Pforte, ^ga Rinderhirt, von ^ga Rindvieh ^ d^i Weingärtner, von d*^
Weinberg,
2. Wie die Verbalia ^o. 6: TmQ BogenschOtz, von n^ Bogen, r\h^ See-
mann, von nVo Sah (See), Beide Formen (No. 1. 2) gehen auf gewohnte
(dem betr. Subjekt inhärirende) Beschäftigungen, wie im Griechischen die
'Nomina auf ty)^, reu^, z. B. tcoXitt)^, Ypa;A/taTe6c.
3. Mit vorgesetztem a, welches den Ort anzeigt, wo sich eine Sache befindet
(vergl. die Verbalia No. 14) oder die Gegend in der Nähe derselben, z. B. IJSIJ
Quellort, von X]i; nfta^ja, nilö^^a die Gegend zu den Füssen, zu Raupten,
von M, ttih; tVBfy^ (statt VCÖ^fOurkenfeld, von K;öp Ghtrke, Vgl. apL7ceX<i)V
von S/t7ceXo;.
§.87. Vom Plural. 189
4. Mit der Endung *}-;-, )ij als Bezeichnung a^jectiviacher Begriffe: ')'i»'l|?
östlichf von 0*1)1; )^^TYi^ posterior , von ^rw; lfi:iyr\ exterior, von l^^in; VJJlV ^^"
temndfen, dah. getoundenes Thier, Schlange ^ von h;ii Wtncitiw^; TXJttJnj cÄcm,
von ntt3n5 JEJrar^ Von AhBtractis gehört hierher z. B. ll^j:^ Blindheit, von ^35.
Vergl.'§.'84, No. 15. ^ '
Als Deminufiv-Endung (vergl. das syr. ^) scheint "ji verwendet in litt^Wt
Männchen im Auge, Augapfel, von ttJ'^IHt; dagegen ist das früher hierher ge-
zogene y&^B^ Cerast eig. eine Adjectiv-Bildung von t^^ reihen (also etwa =
reiberisch)] ebenso 'j*i'nitt3^ zwar Denom. von ^^J (= ^^J), aber nicht Demin.
(frommes Völkchen u. dergL), sondern eig. rechtlich (Rechtsvolk) ; endlich ifi^'fiO
nicht lunula, sondern künstlicher Mond (als Schmuck) und &*fpS^$ nicht
Sälschen, sondern Sedsschmuck (von ^KJsc Sals). YergL Delitzsch zu HL. 4, 9.
5. Dem Denominativ eigenthümlich ist die Endung *^-7-, durch welche Sub-
stantiva zu Adjectivis, insbesondere Zahlwörter, Personen- und Ländernamen
zu Ordinalia, Paironymica, Gentilicia umgebildet werden. Z. B. 'inaj fremd,
von ^naa Fremde, »n^ der sechste, von TÖlÖ »ccÄs; ''SKip Moabiter, von a^'ö;
•^in^iiü*^ Israelit, von i&<'jiü\ Wenn das zu Grunde liegende Substantiv ein
Compositu/m ist, so löst sich dasselbe gewöhnlich wieder in 2 Wörter auf,
z. B. '^ra']*ia Benjaminit, von V???? (vergl. über die Artikelsetzung in solchen
Fällen, §. 111, 1, Anm.). — Selten ist statt 'v-— a) die Endung *^-:- (wie im
Aram.), z. B. ''i'^S arglistig, und in Eigennamen wie ''It'na (ferreus) Barsillai;
tmd 6) das aus c^ entstandene tir-^ in tWt^ zum Feuer (ttfc<) gehörig, Feuer'
speise, Opfer; hDSb (eig. milchig) Storax- Staude, arab. luibnaj,
6. Mit der Endung W, H*»-;-, welche aus Concretis Abstracta bildet, wie
tmser -thum, -Schaft, -niss, vergl. nuA^a Königthum, zunächst von "rf^h; r*l3öbK
WiUwenschaft, von l^iyi, ^5»^^» Wittwer, Wittwe; irf^'üC^ principium, von
tt»n == tt»in jpnnccp«. (S. die Verbalia No. 16.)
§.87.
Vom Plural
1. Der Plural der MascuUna wird in der Regel durch die Endung
0*^-7- bezeichnet, z. B. 0^0 Ross^ DWO Rosse; sehr häufig findet sich
indess auch die defective Schreibung D-;-, besonders wenn in dem-
selben Wort bereits ein 1 oder "» als sogen, fulcrum vorhergeht,
z. B. 1 M. 1 , 21 DD"»?!?. Die Nomina auf "^ gehen mit dieser
Pluralendung versehen eig. auf 0*^^.-7- aus, z. B. "»nns? Hebräer, Plur.
Ü^'^^^'S; (2 M. 3, 18); gewöhnlich aber findet dann Contraction statt,
z. B. D'^^ia:?, D'^StD ro^Ä^ Gewänder, von "»stö. — Die Nomina auf n —
verlieren diese Endung, sobald die Pluralendung hinzutritt, z. B.
njn Seher, Plur. D'^th (vergl. §. 75, 3). — üeber die Enttonung
des D — in den beiden alten Pluralen "G^h Wasser und D'»53TD Himmel
vergl. §. 96. — Die Endung D'^-r tritt übrigens bisweilen auch an
Feminina (vergl. D^TÜJ Weiber §. 96 unter r\m\ D^?TÜ Jahre^ von njti;
190 2. Haupttb. Formenlehre. 2. Cap. Das Nomen.
ü^bm Mutterschafe, von bn'j) und wird anderseits zur Darstellung
von Intensiv-Begriffen verwendet (§. 108, 2), so dass also die Ge-
schlechtsbezeichnung nicht nothwendig mit ihr verbunden ist (vgl.
auch u. No. 3).
Die Endung tm ist auch im Pbönicischen herrschend, z. B. ba^:C Sidonii:
das Aramäische hat dafür tn, das Ärab. ün (Nominat.) und In (Cas. obliq.),
das Aeth. an. Vergl. auch die Verbalendung *pK
Seltenere Endungen des Plur, masc. sind :
a) y^—Ti wie im Aram., abgesehen von dem dichterischen Gebrauch in einigen
älteren und selbst ältesten Stücken fast ausschliesslich in den späteren
Büchern des A. T.'s, z. B. y^Axi Könige Spr. 31, 3, l'iiS:^ 1 Kön. II, 33, y^^
Läufer 2 Kön. 11, 13, y>^r^\ Weizen Ez. 4, 9, defectiv l*^« Inseln Ez. 26, 18,
l*!»; Taffe Dan. 12, 13. Vergl. noch 'j'^'na Teppiche Bicht. 5, 10 (in dem nord-
palästin., auch sonst sprachlich eigenartigen Debora-JAede)] y^'^'^ Trümmer
Hieb. 3, 12 (wahrsch. durch nachfolgendes T\ veranlasst); •j^'^ia Worte (von
dem aram. hfea) Hi. 4, 2 und an 12 and. Stellen (neben ö^'Sjp, 10 Mal); femer
Hi. 24, 22. 31, 10. Klagel. 1, 4. ~ Zweifelhaft ist dagegen schon:
b) '^-r- (mit abgestossenem D, wie nach einigen im Dual '^'i^ f. Wy^^ Ez. 13, 18,
vergl. den Stat constr, §. 89, 2) z. B. ^liq Saiten Ps. 45, 9 für 0*^3^ (wenn
. nicht letzteres zu schreiben ist); ^^^ Völker Ps. 144, 2 und wahrsch. auch
Klagel. 3, 14 (2 Sam. 22, 44 genügt die Passimg mein Volk, vergl. in der
Parallelstelle Ps. 18, 44 d5; auch HL. 8, 2 wird das I von •iSä'^ besser als
Suffix genommen). Sind darnach fast alle Beispiele dieser Art (s. noch
2 Sam. 23, 8 vergl. mit 1 Chr. 11, 11 ; 1 Sam. 20, 38 KHhtb und zu der ganzen
Frage QeseniuSy Lehrgeb. der hebr. Spr. S. 524 ff.) mehr od. weniger zweifel-
haft, so fehlt es doch nicht an Analogieen in den übrigen semitischen
Sprachen; über die assyrische Pluralendung i vergl. Schröder in der Ztschr.
der D. M. G. XXVI, S. 218 ff. (z. B. malki, Fürsten); im Syrischen entspricht
der Plur. malke (Kaba), ebenso im Idiom des babylon. Talmud *<*iDa Mmner;
sehr gewöhnlich ist endlich die Apocope des 9 oder 3 in der Aussprache des
Westaramäischen, z. B. ''^ f. D^'^tn Fsalmen. — Noch zweifelhafter ist:
c) *^-rr- (wie der St, constr, im Syr.), wohin z. B. gerechnet wird: "''^in weisse
Zeuge Jes. 19, 9, *»t!^ Fürsten Bicht. 5, 15, 'ijiiri Fenster Jer. 22, 14. Letzteres
erklärt man auch für Dual (§. 88, Anm. 1), aber wahrscheinlich ist es ver-
derbte Lesart f. d'^siS^ri; 'i'iiö lässt sich erklären meine F. (mit Suff.), und ^^-r"
in '^'nin ist Bildungssylbe (also Sing. Weisszeug). Femer 'iBIiuri Jes. 20, 4 ist
entw. Stat. constr. (vergl. §. 89, Anm.) oder gleichfalls collectiver Sing, mit
der Endung '^-r~> ebenso ist '»'n^ der Gewaltige von dem St. ^n^ mit der
Adjectivendung ^-z- gebildet, während in dem coUectiv gebrauchten Sing.
•^aia Heuschrecken Am. 7, 1. Nah. 3, 17 (vom Stw. hSa) das ^-z- ziun Stamme
gehört (vergl. 'i'i^ Ps. 8, 8 u. ö. für rr?^ Feld)\ endlich in •'n« der Serr (eig.
mein Serr, von dem sogen. Herrschafts-Plural d^'pSlJ^ Herr) ist aj ursprüng-
lich Suffix, §. 121, Anm. 4.
1 Ueber den Zusammenhang aller dieser Endungen s. Dietriches Abhandlungen
zur hebr. Grammatik, Leipz. 1846. S. 51 ff.
§. 87. Vom Plural. 191
*
d) &--;-, als Yermeintlicbe Pluralendung in b|3 b= Q'iBip Mücken, welches jedoch
yiehnehr ein collect. Sing, (vom Stamme '^^) mit der Bildongssylbe b-^- ist
(vergL §. 84, No. 15); ebenso ist b^ Leiter (nach einigen angebL Plor. =
Stufen, engl, stairs) 7on bbb gebildet.
2. Der Plural der Feminina wird durch die Endung tni (auch
defectiv n-^) bezeichnet, welche an die Stelle der Femininendung
des Singulars tn-7-, rv-;;-, n— tritt, oder wenn eine solche nicht vor-
handen ist, geradezu angehängt wird, z. B. n^iiPi Lohgesang^ Plur.
«t&rin; n^« ^nV, P^- H^a«; *lKa Brunnen, PI. ttri^a. Die Feminina
auf in'' — bilden den Plural auf ni'< — , und die auf m den Plural
auf rfT—, z. B. n^'iS'a Aegypterin, PL Jni'^nM; rpobl? Königreich,
PL ni^Dbtt, wobei indess^ingularformen auf nj-;-, nj — mit der
Endung n— zu Grunde liegen , vor welcher Jöd, um sict als Con-
sonant behaupten zu können, nothwendig verdoppelt werden musste.
Auf Yerkennmig oder Nichtachtung dieser Femininendungen W — tmd n*'-:-
beruht es, wenn an solche Wörter die Pluralendung ti^^r angehängt wird,
z. B. n'iarj Spiess, PL öwaq und nin^^in; tw\ Buhlschaft, JPl D'»rMj; D'^n^oiij^
Wittwenschaft, u. a. m. Nach syrischer Weise gebüdet ist n*l^5, Fl. (vor Suf'
fixen) n'w Ced^woth) Gesetze, mit consonantischem Wäw.
Diese Enduog -oth steht zunächst für 'äth (wie sie im Arab., Aethiop., im
8tat, constr. des Westaram., im Ostsyr. und auch im Assyr. [Schröder, 1. L
pag. 222 ff.] lautet, s. über die Trübung des ^ zu $ §. 9, 10, 2), und -ctth ist
eigentlich nur eine Dehnung und Verstärkung der Singular en düng des Fem.
-äth (vergl. §. 80, 2), welche Dehnung theils eine Pluralität, theils eine Inten-
sivität des Begriffs ausdrückt, und daher in weiterer Anwendung auch an
solche Nomina treten kann, welche im Sing, die Endung -äth nicht haben.
Wie die wandelharen Vocale eines Nomen durch Anhängung
der Pluralendungen verkürzt oder verflüchtigt werden , zeigen die
§§. 92—95.
3. Wörter, welche im Sing, sowohl als Masc, wie als Femin.
gebraucht werden (§. 107, 3), haben auch im Plural oft die Masculin-
und Femininendung neben einander, z.B. M Wolke, P/wr. D'^iaiJ und
tniaij, und beiderlei Formen können ebensowohl als Masculina, wie
als Feminina construirt werden, was bei jedem Worte besonders
beobachtet werden muss. — Aber auch solche Wörter, bei welchen
das Geschlecht nicht schwankend ist, haben bisweilen beide Plural-
formen, z. B. ^i"! m. Menschenalter, PL 0"»^ und ni^il; njTÜ /. Jahr^
PL D'»3tD und hiSTD. Das Geschlecht bleibt bei diesen in beiden
•TT
Pluralformen dasselbe wie im Singular, z. B. "»^lÄ m. Löwe, PL t^*P^^
m, Zeph. 3, 3, tm^l m. Hiob 42, 16.
Bisweilen sind solche doppelte Formen auch durch den Sprachgebrauch ge-
schieden: so ist d^ita; Tage, ö'^S^ Jahre die gewöhnliche, ni'aj (nur Stat constr,
6 M. 32, 7. Ps. 90, 15) und nl3^ eine seltenere poetische Form.
192 2. Hauptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
Ein Unterschied der Bedeutung findet statt bei mehreren Kamen von Glie-
dern des Körpers, deren Dual (s. §. 88) die lebenden Olieder selbst bezeichnet,
während der Plural auf ni etwas ihnen Aehnliches, aber Lebloses ausdrückt,
z. B. D'i^'i Hände, niT» künstliche Hände, auch z. B. die Seitenlehnen eines
Thrones; ö'^M Hände, Pito Handgriffe, manubria; ö'?5')5 Homer, WJ'j)? cornua
aUaris; d'^S*'? Augen^ nia;^ QueiUen,
4. Eine grosse Anzahl von Masculinis haben im Plural die
Endung hi, und umgekehrt viele Feminina die Endung D*^ ; doch
bleibt dabei das Genus des Singulars in der Regel unverändert,
z. B. SÄ Vater, PL nia«i; Dti Name, PL t&atß; dagegen rk'ü Wort,
PL D^>^; TO5fi Eebsweib] PL D^TOi>fi.
5. Eine durchgreifende Unterscheidung der beiden Plural-
endungen nach dem Genus findet hauptsächlich nur bei den Adjeo-
tiven und Participien statt, z. B. D'»aitD boni, niaiü bonae, D"»!?*»^ m.,
nftöjp /. ; ebenso bei Substantiven desselben Wortstammes, welche
sich ausdrücklich nach dem Naturgeschlecht unterscheiden, wie
D*^:a fllii, Jnisa flUae, D'»Db'a reges, rriDbtj reginae.
Anm. 1. In einigen wenigen Wörtern ist an die Pluralendung ni noch eine
zweite Pluralendung 0*^-7- (im Stat, constr. '»-7-, vergl. §. 89, 2), oder eine
Dualendung d"^ angehängt, z. B. Iroa Höhe, Plw. ni^a, St. constr. *Vjiaa;
in«^ ^^O'itt^'?^ «'o** <^ß«» Ort m Häupten Saids weg 1 Sam. 26, 12; rroln Mauer^
Flur, niai'h moenia, davon Ihuil dTtoin Doppelmauer. Eine solche doppelte
Pluralbezeichnung Hegt auch in der Verbindung der Suffixa mit der Plural-
endung m' vor (§. 91, 3).
2. Einige Komina sind nur im Bingular (z. B. b'iM Mensch u. coü. Menschen),
eine Beihe anderer nur im Plural gebräuchlich, z. B. b'Ti^ Männer (im Aethiop.
- der Sing. mU Mann); einige der letzteren haben dabei Singularbedeutung
(§. 108, 2), z.B. Q'^pa Antlitz. Doch kann in solchem Falle dieselbe Pluralform
auch eine Mehrheit bezeichnen, z. B. b'^pfi auch Gesichter 1 M. 40, 7. Ez. 1, 6;
d'iJiiK Qott, aber auch Götter.
§. 88.
Vom Dual
1. Eine schon aus ältester Zeit stammende Modification des
Plural ist der Dualis, welcher jedoch im Hebräischen fast nur zur
Bezeichnung solcher Gegenstände gebraucht wird, die ihrer Natur
nach paarweise auftreten (s. No. 2). Niemals erscheint die Dual-
endung an Adjectiven, sowie am Verbum und Pronomen. Bei den
hierher gehörigen Nominibus wird in beiden Geschlechtern die
Endung DVr* (ohne Zweifel verwandt mit der Pluralendung D*»-r)
an die Singularform angehängt, z. B. D";T beide Hände, D'^.lbi'» zwei
§. 88. Vom Dual. 193
Tage; statt der Femininendung St-;- erscheint vor der Dualendung
stets noch die alte Endung ath^ jedoch nothwendig mit langem ä
(weil in offener Sylbe), also D^^n-;-, z. B. nfite Lippe, U^hw. leide
Lippen. Von einem Fem. mit der Endung n . \ z. B. mön?, lautet
der Dual wie D^'nWS Doppel fesseln.
Bei den Nominibus, welche im Singular ohne Femininendung
stehen, tritt die Dualendung zunächst an die Grundform; doch
unterliegt dieselbe in der Regel gewissen Veränderungen in Folge
der Fortrückung des Tones. Z. B. jqps Flügel (Grdf. känäph), Dual
D*ifc53 (mit Verflüchtigung des ersten äf, da dasselbe nicht mehr vor
dem Tone steht, und mit Dehnung des zweiten ä vor der neuen
Tonsylbe). Nur bei den sogen. Segolatformen (§. 84, 11) bleibt
meist die ursprüngliche Form vor der Dualendung, z. B. bjn Fuss
(Grdf. ragt), Dual D'iSä'] ; doch auch D'^änfJ neben D'^äng von y\^ Hörn,
"Ü^^Th von ^nb Kinnhacken (wie von den Pluralen inii'nj?, D'^nb).
Anm. 1. Seltene Formen des Duals, die jedoch meistens nar noch in
Nomm, propr, vorkommen, sind: a) y)-r- (ebenso im Westaram., vergl. -aiwi
als Accus, im Arab.) xmd "j-^ {-äni als Nominativ im Arab.) , z. B. 'j'^n^ 1 M.
37, 17 und *jm 2 Kön. 6, 13 (N.pr. einer Stadt, eig. Doppel-Brwmen)\ "j^i^g
^Dual von rrj0 Name einer Stadt Jos. 21, 32, die 1 Chr. 6, 61 öW'ip heisst
(so die moabit.. Städte in der Insohr. des Königs M^sa* Z. 10 "p^p Qirjathän
oder QirjaJtMn^ ^"VTV im A. T.; Z. 30 dnbn^ ra = Ö'inta'^ tT^S Jer. 48, 22 ;
Z. 31 u. 32 li^in = ö'y^h im A. T., ebenso Z.15 tTMU = ö'^!!jijS Mittag; Z. 20
')nK» = ö'^nKa zweihundert)] h) ö-^, so wahrsch. in dem Nom,pr. ^y^^
(die Doppelquelle), und ö^^-^t- bei d'^i^ zweiy in der Verbindung ^iü^ ö''5ttj
zwölf (neben der regelm. Form '^a^); c) "»-t- (mit abgeworfenem d) in '^'i'^
Ezech. 13, 18 (wenn nicht d^ij zu lesen ist); über '^Slfert angeblich Doppelfenster
Jer. 22, 14 s. §. 87, 1,0,
2. Nur scheinbare Duale sind die Wörter d"^ Wasser und dTottJ Himmel;
dieselben sind Plurale von verloren gegangenen Singularen ''r, ^ttJ (vergl.
§. 87, 1); d'^5)Ö*l*T^ ist wahrscheinlich eine rein lautUche Distraction für das
ältere dV^Jl'n'j, ohne dass die Masora mit diesem Q^rtperpet (§. 17) eine Dual-
form beabsichtigte!; vergl. die kürzere Form dbttJ Ps. 76, 3, imd die aramäische
dbw^i'i.
2. Der Gebrauch des Dualis ist im Hebräischen, abgesehen von
den Zahlwörtern für 2, 12, 200 u. s. w. (s. §. 97), hauptsächlich
auf solche Gegenstände beschränkt, die durch Natur oder Kunst
beständig zu einem Paare verbunden erscheinen, wie vor allem die
paarweise vorhandenen Glieder, z. B. D'^T beide Hände, D^ätlJ beide
Ohren, D'^jTD Zähne (von den beiden Reihen); ferner D''5!^ ein Paar
Schuhe, ü^ii1Vf!ü bilanx u. s. w., oder die doch zu einem Paare ver-
1 S. Oeaenius Thes. ling. hebr. S. 629.
Oesenias, hebr. Orammtttik. XXII. Aufl. 13
194 2. Hauptth. Formenlehre. 3, Gap. Das Nomen.
banden gedacht werden, wie ü^ä^zwei (aufeinander folgende) Tage,
biduum; D'^tjJtÖ zwei Jahre (hinter einander), biennium; ü^hlßt^ zwei
Ellen.
In ersterem FaUe wird der Dual aach für eine grössere unbestimmte oder
durch eine Zahl bestimmte Mehrheit gebraucht, sofern auch eine solche in
paarweiser Ordnung gedacht ist, z. B. b^^JS ^ sechs Flügel (d. i. drei Flügel-
paare) Jes. 6, 2. Ezech. 1, 6, sogar b^^S*^ *^?^ sieben Atigen Zach. 8, 9,
ö-^S^a-is alle Kniee Ezech. 7, 17, ö'n;"i3 'aXUHände 21, 12, öT)i»Q cymbala
Ezr. 3, 10, D'lftßtÖ Doppelhaken Ezech. 40, 43. — Mit einigem Kachdruck steht
beim Dual noch die Zahl zwei Bicht. 16, 29. Am. 3, 12.
Einige andere Bemerkungen über den Gebrauch des Dual s. schon §.87,
No. 3 und No. 5, Anm. 1.
Es ist nicht zu bezweifeln, dass das Hebräische in einer fiüheren Periode
den Dualis in einer umfassenderen und freieren Weise angewendet hat und
dass die angegebene Beschränkung imd Verkümmerung des Gebrauchs schon
einer verhältnissmässig späteren Phase der Sprachentwickelung angehört. Die
arabische Schriftsprache bildet den Daalis im Komen, Pronomen und Yerbum
ungeföhr in gleicher Ausdehnung wie das Sanskrit oder Griechische; dagegen
ist er im Neuarabischen beim Yerbum, Pronomen und Adjecti^m fast gänz-
lich verschwunden. Das Syrische hat ihn nur noch in einigen wenigen er-
starrten Formen, mit denen etwa Duale, wie die lateinischen c2t«o, amhOy
octo verglichen werden können. Ebenso verliert sich der Dualis des SacSkrit
in den jüngeren indischen Sprachen, und der volle Gebrauch desselben im
Altslawischen ist nachmals, z. B. im Böhmischen, ähnlich wie im Hebräischen,
auf Gepaartes, wie Hände, Füsse, Augen, Ohren, eingeschränkt worden. Ueber
den germanischen Dual s. Grimmas Gramm. I. S. 814. 2. Ausg.
§. 89.
Der Genetiv nnd der Status constructus.
1. Die hebräische Sprache kennt den lebendigen Gebrauch von
Casus-Endungen nicht mehr*, sondern bezeichnet die Casus- Verhält-
nisse des Nomen äusserlich entweder gar nicht (so das des Nomi-
nativ, meist auch das des Accusativ) oder durch Praepositionen
(§. 117), das Genetiv- Verhältniss aber durch den engen Anschluss
(die pAnlehnung**) des Nomen regens an das Nomen rectum. Das
Nomen nämlich, welches als Genetiv zur näheren Bestimmung eines
unmittelbar vorhergehenden Nomen regens dient, bleibt in seiner
Form ganz unverändert; dagegen hat die enge Zusammensprechung
des regierenden Nomen mit dem regierten zunächst die Folge, dass
1 Ueber einige abgestorbene Ueberreste von Casusendungen s. §. 90.
§. 89. Der Genetiv und der Status construotus. 195
der Ton auf das letztere hinübereilt^, und diese fast gänzliche Ent-
tonung des vorangehenden Wortes zieht dann in der Regel auch
anderweitige Veränderungen desselben nach sich, theils in Rück-
sicht auf die Consonanten, theils besonders in der Vocalisation,
indem dann die wandelbaren Vocale nothwendig verkürzt, resp.
verflüchtigt werden. Z. B. 'na'i Wort, D'^rfb« ^M Wort Gottes (eine
Art Compositum, wie bei uns in umgekehrter Stellung Gottes- Wort^
Hausherr, Königshaus); l^) Hand, Sfbian T die ff and des Königs;
Ü^^y^ Worte. D5?n '^^il'l die Worte des Volkes. Eine Veränderung
trifft also hier nur das Nomen, welches vor einem Genetiv steht, und
die grammatische Sprache sagt von einem solchen Nomen, es stehe
in der Anlehnung oder im Status constructus; von einem Nomen
dagegen, welches keinen Genetiv nach sich hat, es stehe in der
Hauptform oder im Status ahsolutus. üebrigens aber geht aus dem
Obigen zur Genüge hervor, dass der Stat. constr. strenggenommen
nicht als eine syntaktisch-logische^ sondern vielmehr zunächst nur
als eine reih lautliche (durch die Tonverhältnisse bedingte) Er-
scheinung zu betrachten ist.
Sehr häufig sind in solchem Falle die zusammengehörigen Wörter zugleich
durch Maqqeph (§. 16, 1) verbunden; doch ist dies nicht nothwendig imd
hängt im Einzelnen von der Accentuation ah. Ueher den weiteren Gebrauch
des Stat constr. s. die Syntax §. 114. 116.
2. Das Genauere über die Föca/veränderungen, welche in vielen
Nominibus durch den Status constructus hervorgebracht werden,
lehren die §§. 92 — 95. Ausserdem aber nehmen auch die Endungen
des Nomen im Status constructus zum Theil eine besondere Gestalt
an, nämlich:
a) Aus der Plural- und Dual-Endung ü^ und DVr* wird durch
Abwerfung des D stets '»-;^ (vergl; die Anm.), z. B. 0*^010 Rosse^
ni^^iB ''p^O die Bosse Pharao's, D';5'^? Augen, ^bfen *^3'^? die Augen
des Königs.
h) Als Femininendung erhält sich im Stat, constr. solcher Nominal
die im Stat. absol. die Endung n— haben, regelmässig die
ursprüngliche Endung tv-, z. B. rxsbio Königin, ä!}« nsiti die
3 Dasselbe Tonverhältniss lässt sich unschwer auch in anderen Sprachen bei
derartigen engen Verbindungen zweier Wörter constatiren. Man beobachte 2. B. im
Deutschen den natürUchen Tonfall in „der Thron des Königs^ \ nur dass hier auch
die (im Hebr. unmögUche) Umstellung „des Königs Thron** dieselbe Erscheinung
aufweist.
13*
196 2. Hauptth. Formenlebre. 3. Gap. Das Nomen.
Königin von Saba. Dagegen bleibt die Femininendung .r^ ,
sowie die Pluralendung ni — , im Stat constr. unverändert.
c) Die Nomina auf n-^- von Stämmen n"b (§. 85, V) erhalten statt
dessen rt — , z. B. n^h constr. t^iSfh Seher: ohne Zweifel beruht
dieses n-7- auf Contraction des urspr. *^-^ (mit orthographischer
Beibehaltung des n), während der Siat. absol. nach Abwerfung
des Jdd aus «h zu n^h umgelautet ist (s. §. 75, 1); dieselbe
Contraction findet sich bei '^'?f, constr. '^'?[ Genüge; *^n, constr. *^n
Leben, K^ä ('^ä), constr. »^ä (^ä) Thal.
lieber die Endung i und *^-^ am Stat. constr. s. §. 90.
Anm. zu lU. a. Das flüssige & am Ende schwand hier ebenso, wie das latei-
nische Schluss-m vor einem Vocal in der Sprache des gemeinen Lebens und
in der Poesie verdunkelt oder verschluckt wurde. QuinctiL instit. orat. IX, 4.
§. 40. Schneider'' B lat. Gramm. I, S. 153 ff. 300 ff. Ebenso schwindet das ent-
sprechende n der Pluralendung in den Construct'us-'F ovm&ü, des Arab. und
Aram.) vergl. auch die Abwerfung des Nun von der Pluralendung "p — im
Yerbum (§. 44, 1 und §. 47, Anm. 4). Der nach Abwerfung des m auslautende
Yocal % der Pluralendung ist nach der jetzt herrschenden Erklärung, deren
Bichtigkeit indess dahingestellt bleiben mag, durch ein davortretendes a ver-
stärkt {Quna in der Sanskrit-Grammatik), so dass ai entsteht, welches alsdann
der Begel gemäss in ^ zusammengezogen wird (§. 7, 1 und §. 9, 6). Statt dieses
*'-::- haben die Syrer noch ^-z" ^i^^d auch im Hehr, findet sich eine deutliche
Spur davon bei der Verbindung der Suffixa mit dem Nomen plurale (§. 91, 2);
ja vieUeicht gehört ausserdem noch das Beispiel h^ ^^lün Jes. 20, 4 hierher. —
Dass das *'-^ des Duals aus *' — entstanden ist (*^y] aus 0^3 J)> leuchtet von
selbst ein.
§. 90.
Reste alter Casusendungen.
n — locale, *» — und i am Status constructus.
1. Wie das Arabische drei Casus durch besondere Endungen
unterscheidet, so zeigen sich auch beim hebräischen Nomen drei
Endungen, welche dem Laute nach jenen arabischen ungefähr ent-
sprechen. Allerdings haben dieselben im Hebr. ihre ursprüngliche
Bedeutung zumeist verloren und können somit nur noch als yer-
fallene Trümmer eines volleren und lebendigeren Organismus gelten,
da die Sprache auf der Stufe, auf welcher wir sie im A. T. finden,
eine ordentliche Unterscheidung der Casus durch Endungen nicht
mehr kennt.
Die arab. Casus-Endungen sind bei den voUdeclinirten Nominibus (Triptota):
-u für den Nominativ, -i für den Genetiv, und -a für den Accusativ (ent-
sprechend den dreiHauptvocalen); bei den sogen. Diptota vertritt die Endung a
§. 90. Beste alter Oasusendangeii. 197
zugleich den Gtonetiy mit. Im Neoarabischen sind diese Sindungen fast ganz-
lieh verschwunden, und wenn sie, wie bei den Beduinen, hin imd wieder ge-
braucht werden, so geschieht dies ohne Begel und so, dass sie mit einander
verwechselt werden (Wallin in Zeitschr. der D. M. G., Bd. V. 1851. S. 9.
Bd. Xn. 8. 874. Wetzstein ebend. Bd. XXII. 1868. 8. 113 f.). Schon in den
sinait. Inschriften ist ihr regelrechter Gebrauch gestört (Beer studia asiat. HL
1840. p. XVin. Tuch in Zeitschr. der D. M. G., Bd. HL S. 139 f.) und noch
jetzt hört man unter den Arabern der Halbinsel .des Sinai z. B. ^ammuk (dein
Onkel, Nom.) auch für ^ammik (Gen.) und ^ammäk (Acc). In Mittel- Arabien
haben sich die drei Endungen auch im Munde der Städter noch erhalten,
weiter südlich und östlich vertritt das -a zugleich das -i, und nach der Küste
hin hört man diese Endungen gar nicht mehr (Falgrave narrative of a year's
joTimey through central and eastem Arabia. Vol. L Lond. 1865. p. 465).
Pas Aethiopische hat nur das -a gerettet (bei Eigennamen -Aa), wendet es
jedoch noch für den ganzen Bereich des Accusativ ■ an und ausserdem (mit
aufgehobenem Casusunterschied) als Endung des Status constr. zur Verbindung
mit einem folgenden Genetiv. — Eine scharfsinnige Erörterung der hierher
gehörigen Fragen bietet: Fhilippi, „Wesen und Ursprung des Status constr.
im Hebr. — Ein Beitrag zur Nominalflexion im Semitischen überhaupt."
Weimar 1871, pag. 96 ff. (Vergl. dazu die Eecens. von Nöldeke in den Gott. gel.
Anz. 1871. St. 23.)
2. Am deutlichsten tritt imj Hebräischen noch das Accusativ-
Verhältniss in der (fast stets tonlosen) Endung n — hervor. Die-
selbe wird an das Substantiv gehängt:
a) am häufigsten, um eine Richtung auf etwas, eine Bewegung
wohin auszudrücken^, z. B. TMSi^ nach dem Meere hin, westwärts,
' TT '
njSbs gen Norden, STi^tÖ» nach Assyrien, nbis nach Babel, STnh
(von nn) in*s Gebirge 1 M. 14, 10, r\1t\)k zur Erde, nn"»! nach
Hause ^ nnrnri nach Tir^a (von napriVl Kön. 14, 17 «/., mf?
nach Gaza (von nj?) Rieht. 16, 1; mit dem Arfikel H'jn?! in das
Gebirge^ nri'^an in das Haus, nbnSJl (Grdf. 'öht) nach dem Zelte
hin (neben nbsiijtn 1 M. 18, 6. 2 M. 18, 7); auch am Status con-
structus vor nachfolgendem Genetiv 5|0i'' Hfi*^? in das Haus
Joseph' s; ajin ns^nk in das Südland 1 M. 20, 1; D'^.'nS'Q mih
nach dem Lande Aegypten 2 M. 4, 20; pte's'l H'nä'l'a nach der
Wüste von Damask 1 Kön. 19, 15; tDttTÖ nh'nt'a (hier ausnahms-
weise betont) gen Sonnenaufgang 5 M. 4, 41; und selbst am
Plural rTa*»TO3 zu den Chaldäern Ezech. 11, 24; n'D'^^aTlDn gen
Himmel;
b) in etwas abgeschwächter Bedeutung, um einen Ort zu be-
zeichnen, wo sich etwas befindet^; z. B. tvo^in'ü zu (in) M.
1 S. über diese Bedeutung des Accusativs die Syntax §. 118, 1, und den lat.
Acc. der localen Bichtung, wie "Bjornain, ^ofectua est, domum revertif ru8 ire,
3 So auch sonst der Accusativ §. 118, 1.
198 2. Hanptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
1 Kön. 4, 14; rtatD dort (gewöhnlich: dorthin) Jer. 18, 2, vergl.
2 Kön. 23, 8. (Dagegen sind nbna Jer. 29, 15 und nba? Hab.
3, 11 als gewöhnliche Accusative der Richtung zu betrachten:
nach B., in die Wohnung, ebenso Wendungen wie njifiÄ tiÄö die
Seite nach Norden Jos. 15, 5, vergl. 18, 15. 20. 2 M. 26, 18).
e) ebenso tritt die ursprüngliche Bedeutung der Endung n-;- in
den Fallen zurück, wo sie an Substantiva mit einer Praeposition
angehängt erscheint, und zwar nicht bloss (was leicht erklär-
lich) nach b oder ll^, z. B. nb:^b nach oben hin. ntDtib nach
« 7«,, Tj-i »T-:
unten Mn, abwärts, nbi^TO zur Unterwelt hin; ngfeipT? bis kpheq,
Jos. 13, 4, sondern auch nach a und sogar nach )% z. B. naa|a
im Süden Jos. 15, 21, nbMtt von Babel her Jer. 27, 16. Vergl.
ausserdem §. 80, Anm. 2, /.
Die örtliche Beziehung der Endung t\-^ ist die herrschende
(daher die Benennung rv— locale); doch erstreckt sie sich bisweilen
auch auf die Zeit, so in T\i^ (mit betonter Endung) jetzt, zur Zeit
(von n?), nti'naj Ö'^taj'a von Jahr zu Jahr. Eigenthümlich ist nb'^Sn
eig. ad profanum! = absit!
Auch als Accusative des Objects finden sich mit der Endung n—
nicht nur einige Ortsnamen 4 M. 32, 35. Jos. 21, 36 (nsn^Ti«),
sondern auch "pbäT ntnk terram Z, und »ibrifi: r\T\)k terram N. Jes. 8,
23, vergl. Hiob 34, 13 und o. §. 80, Anm. 2, e.
Da die Endung rt-^- in der Begel tonlos ist, so übt sie, wie obige Beispiele
zeigen, auf die Yocale des Wortes meistens gar keinen Einfluss aus; in n*n^^
behauptet sich sogar das kurze ä in offener Tonsylbe. Die Segolatformen, wie
rn}*]4, 'TlJ'jä, erscheinen vor rt-^ toc. in ihrer Grundform (ohne Hülfsvocal),
vergl. auch ri:Q'T&^; ebenso erscheint die Femininendung in ihrer urspr. Ge-
stalt (§. 80, 2), nur dass das ä der Endung tVj- in offener Tonsylbe zu ä ge-
dehnt ist, z.B. hrd*lln. — TJebrigens findet sich die Endung rt-^ selbst zu rt-:^
abgeschwächt in t^h nach Nob 1 Sam. 21, 2. 22, 9; t^^^ wohin 1 Kön. 2, 36. 42
imd nri^ nach D» Ezech. 25, 13.
3. Seltener und fast ausschliesslich nur noch in dichterischem
Gebrauch sind die beiden anderen Endungen, welche muthmasslich
neben jenem Accusativ auf n — einst den arabischen Casus-Endun-
gen entsprachen, nämlich die sogenannten literae compaginis ^^
(als urspr. Genetiv-Endung), und i, in Nomm. propr. auch ^ (als
urspr. Nominativ-Endung). Doch hat sich bei diesen Endungen
die Casusbeziehung im Bewusstsein der Sprache gänzlich verloren;
sie besitzt in denselben nur noch eine archaistische Form, welche
in der Poesie oder sonst in feierlicher Rede bisweilen zur An-
^— ÄÄudung kommt und die sich ausserdem in manchen zusammen-
§. 90. Beste alter GaBusendungen. 199
gesetzten Eigennamen aus alter Zeit unbewusst vererbt hat Wie
in den letzteren, so haben auch sonst diese Endungen ihre Stelle
fast nur noch in der engsten Verbindung eines Nomen mit einem
anderen Nomen, also am Status constructus^.
a) Die Endung *^, nach dem eben Bemerkten bes. häufig am
Status constructus und fast stets betont, z. B. isriÄ "^321 das Füllen
seiner Eselin 1 M. 49, 11, )lk'&'n '^Ifi^ der die ffeerde verlässt
Zach. 11, 17, njp ''pDÖ der Bewohner des Dornbusches 5 M. 33, 16;
am Feminin nb^5 •^naaä'l Di"^ "^nwa das bei Tag und das bei Nacht
T ST • ;i\ ! • SIVS "
Gestohlene 1 M. 31, 39 (in Prosa, jedoch in bes. erregter Bede);
tDfitte "^riÄbia plena iustitiae Jes. 1, 21; p^TT^^bti "^MM b:P nach
TS* • -!l" t ■'■ ' r V V • t - • T S • -
der Weise des M, Ps. 110, 4. In dieselbe Kategorie gehören
die ziemlich zahlreichen Fälle, wo sich zwischen den Stat. constr.
und den Stat. absol. eine Praeposition einschiebt, ohne dass
dadurch (yergl. §. 116, 1) das Yerhältniss der Anlehnung that-
sächlich aufgehoben wird, z. B. D*^.iaa *^ria'n die Herrin unter den
Völkern Klagl. 1, 1 (die Enttonung des ^ scheint hier durch
das vorausgehende D^ "^tiä'n veranlasst, wo die Zurückziehung
des Tones durch nachfolgende Tonsylbe geboten war; doch
vergl. auch tPn) '^MT^ Hos. 10, 11); )tA\ '^'lOijt der an den Wein-
stock bindet 1 M. 49, 11, vergl. 2 M. 15, e^Öbadj. 3. Ps. 113,
5 — 9 (z. Th. in freieren Verbindungen, V. 8 sogar am InfinJ).
Ausserhalb des Stat. constr, findet sich das Chireq compaginis
z. B. Jes. 22, 16« Mich. 7, 14. Ps. 123, 1; ausserdem aber an
einigen Partikeln, die eigentlich Nomina im Stat. constr. sind,
wie 'inV'lT (-=rt^T) ausser, '^jti (poet. ^f"?) von, *l?tba nicht, und
in zusammengesetzten Eigennamen , wie p'is^^btt (d. i. König
der Gerechtigkeit), bÄ'^'^ia (Mann Gottes), b«W (Gnade
Gottes) u. a. (vergl. auch den punischen Namen Hannibal
d. i. b?n'^3n (Huld des Ba*al).
2^) Die (stets betonte) Endung i ist weitaus seltener und findet
sich in Prosa nur im Pentateuch, jedoch in feierlicher Bede
1 M. 1, 24: f nir in^n das Gethier der Erde (— f^kn tm Vs. 25),
und aus jener Stelle wiederholt Ps. 50, 10. 79,' V. 104, 11. 20.
1 Auch sonst haben sich in altgewohnten Wortverbindungen öfter alte Endungen
erhalten, welche ausserdem geschwunden oder selten geworden sind, z. B. die Feminin-
endung n-^T- im Stat. constr. (§. 89, 2, h) sowie im Verbum vor Suffixen (§. 69, 1);
ebenso sind in Eigennamen und ausserdem von den Dichtem mancherlei alterthüm-
liche Formen bewahrt worden.
200 2. Hauptth. Fonnenlelire. 3. C«^. Das Komen.
Jes. 56^ 9. Zeph. 2, 14; ausserdem noch in ^bt iaa Sohn des $.
4 M. 23, 18; nba iDSi der Sohn des B^'or 24, 3. 15 und D'^tt 'b'^:m
Wasserquell Ps. 114, 8. — Ueber die Endung ^ s. die Anm.
Anm. Da bei den Endungen '^-^ und *i die Oasusbeziehung gänzlich auf-
gegeben ist, 80 können dieselben allerdings nicht mehr als Casosendongen
gelten; dennoch hat es alle Wahrscheinlichkeit für sich, dass sie einst als
solche in der Sprache lebten, so gut wie M-;- (No. 2), zumal da auch das Alt-
arabische genau die entsprechenden Endungen noch als eigentl. Beclinations-
Endungen aufweist und dieselben gleichfalls erst später unter einander ver-
mischte oder gänzlich abwarf (s. oben). Dieselbe Erscheinung wiederholt
sich in anderen Sprachen. Im Lateinischen z. B. finden wir noch einen ver-
kümmerten (Gebrauch des Casus localis mit denselben Endungen, wie im
Sanskrit (in Städtenamen, rwri, domi u. s. w.); in den neupersischen Plural-
endungen an und hä liegen alte Oasusendungen vor, die aber als solche kein
Leben mehr haben, der romanischen und germanischen Sprachen gar nicht
zu gedenken. — Selbst in Fällen, wo im Altarabischen die Casusendungen in
den Wortstamm eingedrungen sind und daher in stärkeren Lauten auftreten,
wie in «ülj^, "^^K, Kii^ (Stat. constr. von nfi< Vater), gebraucht zwar das Neu-
arabische noch alle drei Formen, aber ohne strenge Unterscheidung der drei
Casus. Hiemach wird wohl auch in den vielgebrauchten hebr. Stat. constr.
*»aK, "IHK eig. eine Genetiv-, im westaram. siS&<, hebr. -ino (in nomm, propr. wie
iKtÖm^a^und rtwna), 1»l6 (iK*ia^), »I5B (hm'B) eine Nominativendung zu er-
kennen sein, so dass es um so erklärlicher ist, wenn sich iv^l^ neben ^K4a&,
*i»?in« neben 'ni»*'rTK findet. -
§.91.
Das Nomen mit Pronominal-Suf&xen.
Bei der Verbindung des Nomen mit Pronominal -Suffixen,
welche hier im Genetiv- Verhältniss stehen (§. 33, 2, b) und daher
nothwendig an den Stat constr. des Nomen angehängt werden,
kommt es, wie beim Verbum (§. 57 flf.), auf zwei Stücke an: auf die
Form der Suffixa selbst, und sodann auf die etwaigen Veränderun-
gen der Nominalform vor denselben. Die letzteren sind bei den
Paradigmen zur Flexion des Nomen §. 92 ff. mitbehandelt; vergl.
auch das Paradigma A. im Anhange. Hier haben wir es zunächst
mit den verschiedenen Formen der Suffixa am Singular, Plural und
Dual zu thun.
1. Die Suf/ixa am Singular sind:
§. 91. Das Nomen mit Pronominal-Snffixen.
201
Sing. 1. c.
2.
3.
m.
f.
m.
f.
— mein.
T ' T ' T V
Plur. 1. c.
2.
15, i:
unser.
[ m. OD, QD-pl
[ m
euer.
Dn, D-;-, poet.
(earum).
Anm. 1. Die Manigfaltigkeit der Formen ist hier geringer als beim Verbum
und der Gebrauch folgender:
a) Die Formen ohne Bindevocal hängen sich an die wenigen Nominalformen,
deren Stat. constr. auf einen Vocal ausgeht, wie ^%^ in*i&fi< und 1*ia», f^^h»,
sirä», ös'iaK, wax, ömn«, waÄ.
&) Die Formen mit den sogen. Bindevocalen (§. 58, 3, b) hängen sich an die
Nomina, welche auf einen Oonsonanten ausgehen. Unter den Bindevocalen
ist a herrschend in der 3. Hng. fem. Pt-;- (für aha) xmd der 3. plur. ö-^,
123—^, 1";-, wozu auch die 3. sing, masc, 1, ri gehört, indem das t derselben
aus ähH (^-7-) zusammengezogen ist, sowie die Pausalform der 2. mase. ^-4~
(als halbe Dehnung für urspr. ^j-i-)« I^© Formen mit e sind in den oben
genannten Personen nur in den Nominibus auf tt-^ (von Stämmen rt^'i), 8U
comtr. tt-:^- (oontrahirt aus oq) häufig, z. B. IM^iö (für aadajhü oder direct
aus aade-hu) sein Feld; ^t^^ ihr Anblick (aus marqj-M = marähä, mit
Abwerfung des Jod und halber Dehnung des ä zu S^ffol in betonter offener
Sylbe; dagegen ttv^ ihr Feld aus sädaljyiä. Ausser diesen n"b-Formen
findet sich der Bindevocal e in der 3. Pers. nur vereinzelt; vergl. ^ln*yi^ sein
Licht Hiob 25, 3; ^JJia^'öi nach seiner Art 1 M. 1, 21. 26. Dagegen sind in
der 2. sing. fem. "rj-^- und in der 1. plur. «D-^ weitaus die herrschenden
Formen, und ^-^, ^^-^ Seltenheiten, s. Anm. 2. — Statt 5j-p-i ^^^t"» I^-t"
(mit ^^wä mobile) steht, wenn die Nominalform auf eine (Jutturalis ausgeht,
?j-:p, 05-^, 15-:r> z« B. ^rrn dein Geist ^ tjf0: dein Schöpfer Jes. 43, 1,
öS5)*^*i euer Freund Hiob 6, 27.'
2. Seltene Formen sind:
Sinff. 2. Pers. m. in Pausa rt^-r-i z« B. rt3ö3 (^»c BantQ Ps. 139, 5 ; fem.
•rp-— Ez. 5, 12, ^^>-r Jer. 11, 15. Ps. 103, 3 (über das ganz abnorme ^5-^
Nah. 2, 14 vergL No. 2, Anm. 2); femer t]-;- C?]^^) Jes. 22, 1. — 3. Pers. ri —
z. B. in dem häufigen n^HM 1 M. 9, 21. 12, 8. 13, 3. 35, 21 (überall mit dem
Q^H lV|^); nkjD 2 Kön.1l9, 23 Keth., wofür Jes. 37, 24 iap; rr^^:f und nhsiö
1 M. 49,"ii (§«H 1*1*^:?, iwö).
Flur. 1. Pers. Jl5-^, in Pausa ^A^'p Hiob 22, 20; vergL Buth 3, 2. Jes. 42, 10.
— 2. Pers. fem. hSD Ez. 23, 48. 49. — 3. Pers. masc. tin—;- 2 Sam. 23, 6 (woraus
auch die gewöhnliche Form d-;- contrahirt ist). Fem. »^J^J-t" 1 Kön. 7, 37.
Ez. 16, 53; m-^ 1 M. 41, 21, hj-f- Ruth 1, 19, sonst meistens in Pausa;
endlich ^rt, am Nomen nur Jes. 3, 17.
2. Im Pluralis masc. und im Dual sind die Suffixe zunächst an
die ursprüngliche Endung des Stat. constr. (v— , vergl. §. 89, 2,
202 2. Hanptth« Fonnenlelire. 3. Gap« Das Nomen.
Anm.) angelffhagt zu denken. Diese Endimg wird jedoch nur in
der 2. fem. unverändert beibehalten; in den meisten Fällen tritt,
wie im Stat. constr. ohne Suffixe, die Contr^tion zu ^^ ein (so
im ganzen Plural), während in der 2. masc. und der 3. masc. und
fem. Sing, (ausser in dem poet. Suffix 'WrV^) das thatsachlich ab-
geworfene Jdd nur noch orthographisch beibehalten wird. Das
vorausgehende ä erfährt dann entweder die volle Tondehnung zu ä
(3. masc. Sing.) oder die Umlautung zu betontem S^göl (2. masc,
und 3. fem. Sing.)\ über die 1. masc. Sing, s. u. lit. b, — So ent-
stehen folgende
Suffixa Nominum pluraUnm,
Sing. 1, c. *» — meine. Plur. 1, c. ^^'-^ unsere.
q;jz}^- M;-^}
euere.
m. y^, poet. «)H*^ [ m. D«1*^, poet.)
3. { seine, 3. l iti>r- \ihre,
f. nw ihre, [ f. ^nVr j
Sonach wird das urspr. w a) contrahirt in der 3. sing. masc.
in*^ und dem ganzen Plural, also ')n|'^O^D, ^"^Ü^ü u. s. w. ; b) unver-
ändert beibehalten in der 1. masc. Sing. '^Q^D, indem sich die eigent-
liche Suffixendung "^ oder "^ mit dem auslautenden Jdd der Endung
"^-7- verschmilzt, und in der 2. fem. Sing, *S\^ü^O (mit Hülfs-CMreq
nach dem Jdd)\ dagegen wird c) das Jdd von *v-- aufgegeben und
a) das ä zum ä gedehnt in der 3. masc. Sing, 1*^0^0 d. i. süsäw;
ß) ä zu betontem S^gdl umgelautet in der 2. masc. Sing. ^'^WO aus
süsäkhä und in der 3. fem. Sing. H'^OID aus süsähä.
Anm. 1. Da das Jod der unter lit. c erwähnten Formen nur orthographisch
heibehalten ist, so wird es bisweilen auch ausgelassen, obwohl dann in un-
vocalisirter Schrift leicht Yerwechselungen mit dem Nomen singulare ent-
stehen, z. B. i?)5'j'n für JpS'n^ deine Wege 2 M. 33, 13, »in?? für ^ir^b^ seine
Freunde Hiob 42, 10, öns'^ab nach ihren Gattungen 1 M. 1, 21; besonders in
der 3. masc. Sing, findet sich häufig die defective Schreibung 1—, welche
jedoch im Q^ fast überaU in 1*»-;- geändert wird, z. B. W seine Pfeile
Ps. 58, 8, Q^n i'iari.
2. Seltene Formen sind: Sing. 2. Pers. f. "Ti^-z- (nach dem zur Inteijection
erstarrten und daher unveränderten *''i\JJK HS^ Pred. 10, 17; vergl. Delitzsch
z. d. St.); ''?;-z- (vergl. im Syr. •^Ö-:-) 2 Kön. 4, 3 und 7 im Keth., Ps. 103,
3 — 5. Ganz abnorm ist n3|K^» (so nach Qimehi im W. W. B.) deine Boten,
§. 91. Das Nomen mit Fronominal-Saffixen. 203
wahrsoh. für '»a5«i5Q=*»S']5— , Nah. 2, 14. — 3. nuuc, Vi" (eine ganz aramäische
Form) Pa. 116, 12. — 3. fem, WT^ Ez. 41, 16. — Flur. 2. Pers. fem. f^A^T-
Ez. 13, 20; 3. masc. »Tarj*!-;:- 40, 16, f, ^^*^-r- h H«
3. Ueber ia'^-T- b, noch §. 103, 2, Note.
3. Dass das Jdd in diesen Suf/ixis des Pluralnomen wirklich
zur Endung des StaU constr. des Masculinplurals gehört, ist klar
und unzweifelhaft. Im sprachlichen Bewusstsein ist aber diese
Thatsache so sehr zurückgetreten, dass die auffallende Eigenthüm-
lichkeit (ja Incorrectheit) entstehen konnte, nach welcher diese
die Pluralendung *^ einschliessenden Äti/Jir-Formen auch an den
Feminin-Plural auf ni gehängt werden («O'^nio^o, ^J'^Md'WD u. s. w.),
so dass also im Grunde eine doppelte Pluralbezeichnung statt-
findet^.
i- Dieses ist die Begel; doch kommt an der Endmig ni auch das reine Suf-
fioßum (No. 1) vor, z. B. *V\il? Ps. 132, 12 (wenn nicht Sinff, für '^rfl'T?, wie
nach Qimchi im W. W. B. "»nbro 2 Kön. 6, 8 für ^'^i'TfPi) ; ?p»Q 5 M. 28, 59
(nach Analogie eines Inf n^'^ behandelt), ja bei der 3. Flur, ist dieses das
(Jewöhnüchere, z. B. dni'niJI (ihre Väter) häufiger als ÖTihb«, ebenso ötyioiö
ihre Namen, &ni^i^ ihre Geschlechter, offenbar zur Yermeidung der überlangen
Bildungen auf Oh''-::- .
4. Dem folgenden Paradigma eines Nomen masc. und fem, mit
Suffixen liegt eine Nominalbildung mit einem unwandelbaren
Yocal zu Grunde. In Betreff der Endung rH- am Stat. constr. des
Femin. ist noch zu bemerken, dass sich das kur^e ä dieser Endung
nur vor den sogen, schweren Suffixen DD und "JD behauptet, vor
allen übrigen (den leichten Suffixen) aber zu Qäme^ gedehnt wird.
1 Eine Analogie dazu s. §. 87, 5, Anm. 1. Yergl. auch die doppelte Feminin-
endung in 3. Sinff. Perf. der Verba *^"\ §. 75, 4.
204
2. Haüpttli. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
Singular,
Masc,
Sing. 1. c
Plur. 1. c.
WO equus
*»piO equus meus
?10^D equus tuus
HWO equus tuus
iOD equus eius (suus)
#n010 equus eius (suus)
15010 equus noster
^ f »». DDD10 equus vester
" t f. 'fDOID equus vester
f m. DD10 equus eorum (suus)
* 1 /. "JOID equus earum (suus)
Plural.
Sing. 1. c.
Plur. 1. c.
Masc.
D*^p1D equi
''OID equi
?|'^blD equi
tf^iblD equi
1*1010 equi
ji'^blO equi
15*^010 equi
2 f w. DD*^01D equi
• If. 15'^DID equi
g ( »». 00*^010 equi
* l /. 10*^010 equi
-Fi^w.
noiD
VID10
^ItlDIO
: IT
inolo
rtnoiD
IDtlDIO
DDnOID
IDIIDID
DtlDIO
•jnoio
equa
equa mea
equa tua
equa tua
equa eius (sua)
equa eius (sua)
equa nostra
equa vestra
equa vestra
equa eorum (sua)
equa earum (sua)
Fem.
mei
tui
tui
eius (sui)
eius (sui)
nostri
vestri
vestri
eorum (sui) Dn*^tii01D
earum (sui) 'jH'^riioiD
moiD
^»riiDiD
?|*iD10
5f^hioio
i^niDio
n'^nioiD
15*1010
DD'^nioio
iD^inioio
equae
equae
equae
equae
equae
equae
equae
equae
equae
equae
equae
meae
tuae
tuae
eius (suae)
eius (suae)
nostrae
vestrae
vestrae
eorum (suae)
earum (suae)
§.92.
Yocalveränderungeu im Nomen.
1. Vocalveränderungen im Nomen können bewirkt werden
a) durch die Anlehnung an einen folgenden Genetiv, V) durch
die Verbindung mit Pronominal-Äw/5^a:^w, c) durch die Endungen
des Plurals oder Duals ^ sowohl in der Form des Stat. absol., als
in der des Stat. constr. (vor nachfolgendem Genetiv eines Nomens
oder eines Suffixes).
§. 92. Yocalveränderungen im Nomen. 206
2. In allen diesen Fällen rückt der Ton des Nomons um eine
oder zwei Stellen nach hinten oder selbst (vom Stat, constr.) auf
das folgende Wort hinüber. Dadurch können folgende Verände-
rungen eintreten:
a) Wenn der Ton nur um eine Stelle fortrückt, wie dies bei dem
Hinzutreten der Plural- und Dualendung D*' — und t3*>-^, sowie
bei der Verbindung mit sämmtlichen einsylbigen oder vom-
betonten Suffixen der Fall ist, so wird in zweisylbigen Nomi-
nibus der ursprünglich kurze, dann aber vor dem Tone gedehnte
Vocal der ersten Sylbe nunmehr verflüchtigt (weil nicht mehr
vor dem Tone stehend); dagegen behauptet sich der urspr.
kurze, dann aber durch den Ton gedehnte Vocal der zweiten
Sylbe nunmehr als Vorton- Vocal. Z. B. ^ni"?; Wort (Grundf.
däbär), Plur. D*'*!!'!, mitvocalisch anlautenden leichten Suffixen:
^"in-n, 'iS^n'l, Plur. *^'nn'^, ^l^'na'^i u. s. w.; 023 Flügel, Dual: 0*^1)53;
ferner bei unwandelbarem Vocal in zweiter Sylbe: l^^fjö Auf-
seher, Plur. D'^Tpö, mit Suff, am Sing.\ *»1*»pö, ^iDi'^Jjfi Ui s. w.,
am Plur. '^'t'pö, ^*^^*^pfi u. s. w.; bei unwandelbarem Vocal in
erster Sylbe: x^ Ewigkeit, Plur. D'^ttbiS^, mit Suff, '^tlb'M? u. s. w.
Nur in den Participialformen mit tongedehntem e (urspr. X) in
zweiter Sylbe findet in der Regel vor dem betonten Anhange
Verflüchtigung des e und ä zu S^rvä mob. statt, z. B. a^i^ Feind,
Plur. 0*^1*1^5, mit Suff. '^D'^i^ u. s. w., ebenso in den Bildungen
nach der Form btDp (§. 84,' No. 9), z. B. D^» stumm, Plur. U'^'ü^K.
J) Wenn der Ton um zwei Stellen fortrückt, wie im Status con-
Mructus des Plural und Dual und beim Hinzutreten der Suffixa
gravia zu demselben (DD^t"? örJVr)» so wird der tongedehnte
Vocal der zweiten Sylbe verflüchtigt, dagegen der vor dem Ton
gedehnte Vocal der ersten Sylbe wiederum verkürzt, z. B. *^*na'7
D:?n die Worte des Volkes, DD'^nai eure Worte, Dh'^'nai ihre Worte
(in welchen Beispielen das i der ersten Sylbe überall aus dem
ursprüngl. ä verdünnt ist).
Bei den sogen. Segolatformen tritt im Sing, das Su^x überaU an die Grund-
form ("^^D^ mein König y 4^3^» n. s. w.); dagegen schiebt sich vor den Endungen
ö*'-:-, tii (z. Th. auch vor G'^-^-) ein Qäm^f als Vorton- Vocal ein, vor welchem
dann der Vocal der ersten Sylbe verflüchtigt wird (ö'^S^a, WDte). Dieses
Qäm^f hält sich auch vor den leichten Suff., die dem Plur. masc. angehängt
werden, so dass also (wie bei *''^5^ ^* **• "'"'• ^^^ *^?'3) ^^^ Schein entsteht, als
ob die Suffixa nicht an den Stat constr, f sondern an den Stat, dbsol, angehängt
seien 05^> T?^^ ^* ®* "'"'•)• Dagegen bildet der Stat constr. Plur. u. Dualis
nach lit, 6. regelrecht ^'Aq, mit schwerem SuflP. DS'^ste n. s. w.
206 2. Hsuptth. Formenlehre. 3. Gap. Das Nomen.
c) Vor dem S^wä mobile, mit welchem das Suffix t{ nach einem
Gonsonanten anlautet, hält sich der tongedehnte Yocal der
letzten Sylbe (nunmehr in offener Sylbe vor dem Ton), z. B. ifm,
Tj'nOT u. s. w.; dagegen wird er im gleichen Falle vor den
schweren Suffixen DD — u. 19 — verkürzt, also DD'^l'n (d^här^khem)
u. s. w. Ebenso wird auch tongedehntes ä und e der zweiten
Sylbe im Stai. constr. Sing, verkürzt, da derselbe den Haupt-
ton an das nachfolgende Wort abgiebt, z. B. D*^rlb»| •ns'n; "nsn
n'^an (von natn).
3. Die Vocalveränderungen in der Flexion der Feminina (§. 95)
sind minder beträchtlich, da schon die Bildung derselben aus den
Masculinis (§. 94) meistens mit einer Rückkehr zu den ursprüngl^
Vocalen oder einer Verflüchtigung derselben verbunden ist.
Ausser den oben in No. 1 und 2 erörterten Yocalverändernngen, welche sich
nach Maassgabe der aUgemeinen Bildungsgesetze (§. 25 — 28) vollziehen,
kommen für die Nominalflexion noch einige andere Erscheinungen in Betracht,
deren richtige Beurtheilung jedesmal ein Zurückgehen auf die ursprüngliche
Form der betreffenden Bildung erfordert (s. §. 84—86). Dahin gehört z. B.
die Abwerfnng des t\ von h^Stämmen vor aUen Bildungszusätzen (vergl. §.91,
1, &), die Verdoppelung des Endconsonanten von contrahirten 3»'^3?-Stämmen in
Fällen, wie ph, *ipn u. s. w.
f Eine bemerkenswerthe Yerschiedenheit zwischen der Yocalveränderung im
Yerbum und Nomen ist die, dass im Yerbum von zwei wandelbaren Yocalen
beim Hinzutreten von Endungen meistens der zweite verflüchtigt wird (^^,
hiölj, *üg), im Nomen dagegen der erste O^'J, *»'ia^, ö*»'^a^), vergl. §. 27, 3.
Zur bequemeren Uebersicht über die Flexion der Nominalformen folgen in
den nächsten Paragraphen Paradigmen mit erläuternden Bemerkungen, imd
zwar solche der Masculina §. 93, der Feminina §. 95; den letzteren ist die
Lehre von der Yocalveränderung bei Bildung der Femininform vorausgeschickt
(§. 94).
§.93.
Paradigmen der Hasculina.
Die Nomina Masculina vom einfachen Stamm lassen siäh hin-
sichtlich ihrer Bildung und der damit zusammenhängenden Vocal-
veränderungen in vier Classen eintheilen, deren verschiedene Formen
in der folgenden Tabelle übersichtlich zusammengestellt sind und
dann weiter erklärt werden sollen. Im Allgemeinen ist noch die
doppelte Bemerkung vorauszuschicken:
§. 93. Paradigmen dw HaBCulina.
207
a) dass sich nach diesen Masculinis auch alle Feminina ohne
Femininendung (§. 107, I. 3) bilden, z. B. a^nh Schwert nach
tfb'Q, nur dass* sie im Plural gewöhnlich die Endung ni an-
nehmen, also nil'jn constr. nwn (und so beständig vor Suf-
fixen, s. §. 95);
b) dass sich im Plural der drei ersten Glassen auch vor den sogen,
leichten Suffixen überall da ein wandelbarer Yocal als ge-
dehnter Vortonvocal behauptet, wo ein solcher bereits vor der
Pluralendung D*^ statthat. Leichte Suffixe aber sind alle
ausser DD, p, CD*^, )^^y ^yp—, 10*^- ^ergl. §. 92, 2, b. Anm.
208
2. Hanptth. Formenlehre. 3. Gap. Das Nomen.
Paradigmen der
I.
a.
b.
c.
d.
e.
f.
Sing, absolut
"lob
^
^?ä
b$fi
•
(König)
(Buch) {HemgtbuTn)(J
nTigling)(Ewigkeit)
(Werk)
— construct.
m
neb
"i?3
byg
— mit leicht. Suff".
*^?1>tt
^»1^
■^^55
— mit schwer. Suff".
ODttJlp
V : -1-
DDnss
V -: I •
V : T nr
Plur. absolut.
• T :
• T :
o''W7P„
• T J
• T :
• T :
— construct.
*^?V'?
•• J •
■'tlß
•• t; rr
— mit leicht. Suff.
-T t
T :
•'tTl?.
• - T t
-TS
*»b»
- T S
— mit schwer. Suff. DD'^Db'a
~ s •
V - t: rr
Dual, absolut.
.- . -
Bisa)?
" : T
. — a-
(Füsse)(Doppelbaufen)
(Hüften) (Schuhe)
^
Noiu. pr.
^
— construct.
•iban
•^itra
•^b^i
~ : -
IL
a.
b.
c.
d.
e.
f.
Än^. absolut.
T T
T T
i;?T
51^5
• T
rvia
(Wort)
(Weiser)
(Greis) (Schulter) (Vorhof)
(Feld)
— construct.
DDn
m
V V
- -s
— mit leicht. Suff.
• T t
• T -S
■»SpT
*»ön3
• •• ••
• T
— mit schwer. Suff.
V S ~ l
DDttDH
V I — "S
DDDpT
*.* t IT
Plur. absolut.
• T »
• T -S
• •• :
[tHiD\
— construct.
— mit leicht. Suff.
— T 1 ^
— T -{
■•51?!
— •■ "S
— mit schwer. Suff. DD'^*na'=i
V • s •
V • : -
Dual, absolut.
• -T :
D^ibn
• - T -:
(Flügel)
(Hüften)
(Lenden)
f
— construct.
•^£53
§. 93. Paradigmen der Mascolina.
209
Nomina Masculina.
I.
g-
h.
•
1.
k.
1.
m.
n.
Y T
fl\*
üiü
• s
T
D»
ph
(Tod)
(OUve)
(Oeissel)
(Frucht)
(Meer)
(Mutter)
(Gesetz)
•
DDntD
•• •
•
••
• ••
•
•
V :-
• •
•^nitt
"^f)*»?
itti«
(Gazellen)
nm»
'^J?»^
••• •; .
• •
•— •
(Augen)
(bi4uum)
(Backen)
(Hände)
(Zähne)
h^hy
•^^nb
*ifi3
^3fl5
IIL
IV.
a.
b.
c.
a.
b.
c.
oWy
T
^■•p»
•
ari3
T :
(Ewigkeit)
(Feind)
(Seher)
(Aufseher)
(arm)
(Schrift)
Dbiy
• •
nrh
''T»
ari3
•^•abti?
• T
• :
•
■'TpB
• T t
DDttbi^^
y : -
Y : •
DDth
V :
DST'pB
DDans
Y S IT :
D'^ttbi^:'
• T
• 1
•
ö^Tpö
• T t
•^•abis?
•• •
••
•• T l
-T
- :
•^rh
•"T?t>
■'afö
DD^ttbi^^
... ^ .. s
03''ans
• -»T : Y
— s
(Zange)
(Wage)
(2 Wochen)
Gesenins, hebr. Grammatik. XXII. Aufl.
14
210 2. Hauptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
Erläuterungen.
1. Parad. I umfasst den grossen Kreis der sogen. Segolat-
formen (§. 84, No. !!)• In den drei ersten Beispielen von starkem
Stamme sind die Grundformen mälk^ siphr^ qüdS durch Annahme
eines Hvlk-S^göl entwickelt zu -fbi (mit ümlautung des ä zu e),
■^jpo (t zu e gedehnt), itip {ü zu ö gedehnt). Die drei nächsten
Beispiele zeigen statt des Hülfs-5V^^ ein 'E.vlh-Päthäch wegen
mittlerer {d, f) oder schliessender Gutturalis (e). In allen diesen
Fällen stimmt der Stat. consir. völlig mit dem Stat absol. überein.
Die Singularsuffixe treten an die Grundform an; nur bei c und /
tritt statt des urspr. ü der gefärbte Laut ö ein, und bei d und /
fordert die Gutturalis ein Nachklingen des ä und ö in Gestalt eines
Chä{eph (*»*nlW, ^'b^ö); vor einem nachfolgenden S^tvä geht dieses
CMfeph nach §. 28, 3 in einfachen Hülfs-Vocal (ä, ö) über, also
^55 u. s. w. Im Plural schiebt sich vor der betonten Endung D*»-^
nach §. 92, b, Anm. Vorton- iPä/w^j ein, während der kurze Vocal
der ersten Sylbe zu S'wä verflüchtigt wird. Jenes Qäme^ wird im
Stat. constr. wiederum verflüchtigt, so dass nun der kurze Vocal*
nach dem ersten Stammconsonanten in schwebende Sylbe zu stehen
kommt (''Dbtt, nicht: ''Sb'a u. s. w.). Dagegen erhält sich das Vor-
ton-Qäm^^ des Stat. absoL vor den leichten Pluralsuffixen, während
die schweren an die Form des Stat. constr. treten. — Die Endung
des Stat. absol. Dualis tritt in der Regel an die Grundform (so bei .
a — d und A, vergl. jedoch k); der Stat. constr. des Dual stimmt
(ausser in Fällen, wie k) stets mit dem des Plural überein.
Die Paradd. g und h bieten Formen mit mittlerem 1 und j» (§. 85,
IV, No. 11); die Grundformen mawt und zajt sind mit Ausnahme
des Stat. absol. Sirtg. überall zu möt und zit contrahirt. Parad. i
stellt eine der zahlreichen Formen dar, bei welchen die Contraction
eines mittleren 1 oder ^ schon im Stat. absol. Sing, vollzogen ist
(Grdf. Sawt). Parad. k ist eine Bildung von einem Stamm n"b
(§. 85, V, No. 11).
Die Paradd. l, m, n sind Bildungen von Stämmen y^?, also
contrahirt aus Dti^, DtiK, pfpn mit regelrechter Dehnung zu DJ, DM,
ph. Das Dägel f. implic. dieser Formen tritt wieder hervor vor
Bildungszusätzen, wie *»'a5, D*»'a? u. s. w. (s. §. 85, II, 10. 11).
Anmerkungen.
1. Zu I a und d (Grundf. bl^g). In Fausa tritt meist die voUe Dehnung
zu ä ein, also d'55 Weinberg, *i5J, 3>*?J Same (von a>^t) und so stets von f"^
§• 93. Paradigmen der Masculina. 211
Erde mit dem Art. Y*^f^ (vergL auch bei d^ LXX die Schreibmig XßlX,
'la^ld für ^!Hn, rifi^). Doch findet sich bisweilen neben der Form mit ä in
Pausa auch der einfache Umlaut des ä zu ^, z. B. ^Idn neben 'idri , imd sehr
häufig die Form mit S^ffdl allein, z. B. 'jjVö, d^jl Odfen, WD? Äi//c u. s. w. —
Mit zwei S^ffol trotz mittlerer Gutturalis findet sich üHi Brod (Pausa d)i!5)
und drn Mutterleib (P. drn) neben dJTi (P. drn)j vor schliessendem fi( steht
beständig Hülfs-Ä*^o/, also Kttft, Kiö, K'ns u. s. w. (auch rns geschrieben). —
Der Stat, comtr, lautet fast stets wie der StaJt, äbsoL; doch findet bisweilen
eine Verlegung des charakteristischen Yocals hinter den zweiten Stamm-
consonanten statt (s. u. No. 4), z. B. 5>*it, 'l'TH, 5ttr, 3>ü3 neben ynf u. s. w.
Das sogen, h-^r ^a/e tritt an die Grundform, also t^X"^, Pausa ti^'j^ ; doch
vergl. auch Sn^^S von D^S Süden, und ^l^^ (vielleicht von einer Nebenf. d^).
Die Singularsuffixe treten gleichfalls an die Grundform, bei mittlerer Gut-
V
turalis rm.t Cha^eph Päthäch statt des 8^wä quieseena: *^9a u. s. w. (doch auch
*^23n^, *n39t u. s. w.). Bei einer ziemlich grossen Anzahl von ^D^Formen wird
jedoch vor Suffizen im 8ing,y sowie im Stat conetr. Plur, und Dualis das ä
der ersten Sylbe zu t verdünnt, also *^3p2l mein Leibf l^ir*^; ebenso bei tthaä,
^ ^ ^ • * • •
^^i ^9, rat und vielen anderen. In einigen Fällen dieser Art mag neben
der Form mit ä eine solche mit urspr. t in erster Bylbe zu Grunde liegen ; so
sicher bei !W5^ neben 5>tt5i, tisa neben n:K5 u. s. w. — Mit Aufhebung des
festen Sylbenschlusses findet sich *>>'l^^ u. s. w. von 1i^^ und ^p^ S M. 15, 14.
16, 13, in beiden Fällen offenbar durch Einwirkung der Palatalis in der Mitte
des Stammes. Mit /Sf^ö/ für t: '»bnn, ^?^, "«las u. s. w.
Im Phiral geht neben der Endung d"^-^ bisweilen die Endung mi nebenher,
z. B. r\itt5B3, nia^ neben d-^iÖBp (Ez. 13, 20) u. s. w.; Stat, comtr, nittfes, nizt'TÄ.
Andere haben nur die Endung ni, z. B. niat^K, constr, ri1*Ä*T« von y^Ä. Ohne
Qäm^f vor der Endung d^^^-^- findet sich d*»»!!^ Eingeweide (vergl. indess auch
die Zahlen d-^^to 20, d-^^JÄttJ 70 und d*»:>ttÄn 90)'!
Im £ito^. constr, Plur. findet bisweilen gegen die Begel fester Sylbenschluss
statt, z. B. "»BÖS 1 M. 42, 25. 35. (vor Suff.); *»ttrn HL. 8, 6; *»B^ Ez. 17, 9;
"^"inaiS Jes. 5, 10 (dagegen nach den besten Zeugen nicht in ^OT* Jes. 55, 8 al.).
— Sehr häufig ist auch hier die Verdünnung des äzn^ (s. o.), z. B. "Tt^l u. s. w.,
sogar '^h'] Jen, 57, 4 neben "»"li? Hos. 1, 2 al.
Im Ihial absoL finden sich neben Formen, wie d^H^K 2000 , U*^i:$ Schuhe^
d'^S'na Kniee (ä zu i verdünnt), mit Suff. *»S"]a, auch Formen mit Vorton- Qäm^,
wie d^i^jp (neben d'^nj?) JSbVwcr, d'^DT^r Doppdweg.
2. Zu PorcMi. 6 und e. Mit Abwerfung eines schliessenden M (welches in-
dess orthographisch beibehalten wird) findet sich tXtän Sünde, Anlautende
Gutturalis erhält vor Suffixen in der Begel S'^gol statt des urspr. t, z. B. *^jA^,
'^'^X9 u. s. w., ebenso im Stat. constr. Plwr. "»baa» u. s. w.; «ön büdet '«öfj
2 Kön. 10, 29 al. mit Beibehaltung des Qdmyif von d^^dh Vor dem schwachen fi(.
3. Zu Parad. c und f. Ohne Hülfsvocal steht tSfÖp Spr. 22, 21 ; bei mittlerer
Gutt. b§ö u. s. w., bei h jedoch auch brrk, 1^21; bei schliessender Gutt JsQ^,
a^S u. s. w., bei M jedoch \Kqi.
Vor Suffixen erscheint im Sing, bisweilen das urspr. u wieder; z. B. ii^J
(Ps. 150, 2) neben iV]» von Ws Grösse-, iiao (mit Däg. f. dirimens und Nach-
klingen des ü in Gestalt eines Chäfeph Qäm^) Jes. 9, 3 al. — Entsprechend
der Form üA^pööl^khhn steht ?]2Sg Hos. 13, 14 auch ohne mittlere Gutturalis.
14*
212 2. Hauptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
In den Formen ii3>tt Jes. 1, 31 (für ft^^ö) und l'iwn Jes. 52, 14 (für l'^Wn 1 Sani.
*t I TJrr' -II ' ^ T!iT
28, 14) hat sich die Dehnung des urspr. u zu ö sogar vor Suff, behauptet;
vergL §. 63, Anm. 4. — Ebenso bleibt ö vor h-;- hc,, z. B. rtj*ia, rtbJrrSrj
1 M. 24, 67 (neben h^rjkn 18, 6).
Im 8tat, absol, Fltir, findet in der Begel Verflüchtigung des urspr. u vor
dem Qämief statt, z. B. ö'^'^pa von *i|DiQ Morgen^ ta^^i^ Werke, ö^^ri^'n Lanzen;
dagegen klingt bei anlautender Gutturalis das ü als Chäfeph Qämef nach,
z. B. ü*wn Monate, ä*»*?W Qnzeüen, riin'n^ We^c, und ebenso, ohne anlautende
Gutturalis, ta'imng ITet/t^i^iner und ö'»»*jtb Wurzeln (qödäitm u. s. w. mit o
als orthograph. Stellvertreter für — ) ; auch vor leichten Suffixen "nö^ u. s. w.,
-wobei indess die Lesart häufig zwischen ^ und ^|^ schwankt (letzteres be-
sonders nach Art. ^gh) ; vergL zu diesen Formen noch bes. §. 9, Anm. 2. Yon
^hk Zelt findet sich neben ä'^V?^ ^^<^1^ '^'^V?^ (nach syrischer Art; vergL oben
•ftijtt); mit leichten Suff, "yhtjk u. s. w., ebenso von trk Weg: l'^tjH'n« (neben
•^rh*^). Wie es scheint, sollte durch die verschiedene Schreibung der Plural
von tityy^ Karawane und der von h^k Weg unterschieden werden; doch findet
. sich auch' in ersterer Bedeutung nitTljJ (Stat, constr. Hi 6, 19) und in letzterer
r^lh'nk (z. B. Hi. 13, 27 nach der L. A. des Ben Naphtali und Qimchi's),
Im Stat. constr. Plur, nait urspr. ü nur *»Ö5^ Ps. 31 , 21 ; sonst wie ^'&Tß,
*»bnfc< u. s. w.
4. Ausser den bisher behandelten Formen gehören hierher noch eineBeihe von
Bildungen, welche den charakteristischen Yocal erst nach dem zweiten Stamm-
consonanten haben, wie dies im Aram. das (Gewöhnliche ist. So a) nach der
Form iap (vergL §. 84, No. 10): «5^^ Soniff, O?» wenig, Pausa: tth^, as»;
•naa Mann Ps. 18, 26 (sonst laa) und Infinitive, wie a»Ö (§. 45, 1, a); bei d»Ü
Nacken mit Umlautung des d^ zu ^ (Pausa jedoch ta^S?); Loc. tmif^, neben tvoi^
Hos. 6, 9. Mit Suff, in gewöhnlicher Weise '»öSlöV W5^ 1 M. 19, 33. 35 (als
Infin, mit schwebendem S^wä, nicht J^^^). Dagegen hält sich im Plur, abs.
das ä vor künstlich verdoppeltem Endconsonanten: ta*^^K (conafr. "^Sjii^)
Sümpfe, ^*^wn Myrthen, ö**»?»; ft) nach der Form iap: ^KS Brunnen, DXt
TToZ/'u. s. w.;^i(K?. rt'jKa, mit '/S^te^. 'i*n«a,'P/Mr. tt*»a«t,*'»aKt,' dagegen ni^iO,
<?on»<r. ni'iKa; e) nach der Form bb|3: «»'a Gestank (mit iSw^. ittwa), vielleicht
auch tik^ Nation, PL ä'^taMb, und die grosse Zahl d^ Infinitive, wie ^h^, mit
Äu^. 1'ana u. s. w.
5. Parad. g — i umfasst die SegokUa mit mittlerem 1 oder "^ a) nach der Form
^1^ mit Waw als festem Consonanten, wobei dann das urspr. ä fast stets zu ä
gedehnt wird (Parad. g), also njö, IJ« Unheil, V» Unrecht, ^'^t^ Mitte ^ bei
schliessendem fi(: M10 Eitles; vergl. indess auch hl'n Weite. Im iS^tot consfr.
tritt beständig Gontraction ein: ni» u. s. w. (aus urspr. fnawt), ebenso vor
Suffixen inia u. s. w.; Ausnahme: ij^ als Stat. constr. Ez. 28, 18 (nach i^imchi)
und mit Suff. ibl^. Die Gontraction bleibt durchweg auch im Plural (doch
s. u. lit. c); 5) von der Form ^Dß mit consonant. Jod (Parad, h). Mit K am
Ende K^S (*»li), constr, «"^a (*»a). Die uncontrahirte Form (im Stat, absol, mit
Hülfs-C^fr^ö') bleibt auch vor r\-^ loc., z. B. ntj'^a (dagegen am Stat. constr.
z. B. Cjfci'' *^fj**a). Im Plur, absol finden sich uncontrahirte Formen, wie
n*i5J5 Quellen, ö'^lÖJtJ JBöcArc u. s. w.; c) mit Gontraction des 1 und *» schon im
Stat. absol. Sing, (Parad. i). Auf diesem Wege entstehen durchweg xmwandel»
bare Bildungen; so von der Grdf. hxäQ: di*» (aus jau^), tfto, ^^ä (im Plur.
§. 93. Paradigmen der Masculina. 213
jedoch mit starker Bildimg b'^'^l^ Minder) u. s. w. ; bei mittlerem Jod: h'^ti
(neben hyi), i'^i Je«. 21, 11 (sonstig, in Prosa t^Y^); von der Grdf. iöp: 1*»^,
1*»^, n^i» (s. jedoch §. 96); von der Grdf. iü|3: 'llV tWi u. s. w. Starke Bil-
dung haben im Plur, t3*^^J^ Töpfe und ta'tßjtb Strassen. Endlich gehören
hierher noch Formen mit aufgelöstem mittleren K, wie ^^"^ Kopf (getrübt aus
ttj«"; = ttäKti, s. §. 96) und "fjdt Kleinvieh.
6. Zu Farad, k, Segolata von Stämmen n*^h. Neben den §. 85, Y, 11 er-
wähnten starken Bildungen, wie h^dä u. s. w., sowie ^tw mit Verwendung des
urspr. 1 als Hülfsyocal, finden sich a) von der Grdf. ^ß fast durchweg Formen,
wie '»*nO, *»sa, »nÄ, »»ni, •»*>« u. s. w.; Pausa: '»'Tö,**»aa, "»nS, dagegen '»'l«
Bicht. 14, 18; mit Suffixen 'i*»'lÄ (verdünnt aus pärjd)^ doch auch SJ^J'IB u. s. w.;
vor schwerem Suff. ÖT'*^, doch auch bS'J'iB. Fiur. ä'*']'ja (constr. "»I^Ä , s. o.
No. 2 •^KOri), ä'»'?'^« und rli'i'n^^; mit Erweichung des "^ zu K: D^IJö, ta'^fiQ]« von
•^na, "»as; 6) von der Grdf. top: "»^n Hälfte^ Pausa '»»ri, mit Suff. 1*':«n u. s. w.
Wahrsch.^ehört hierher auch r\$ Zeit, eig. *i({;, dann mit Abwerfung des Jod
und r\ fem. nt??, endlich mit Assimü. des n = n?, mit Suff. IW, i%ir. d'ipi^,
niin:^. Bei Stämmen mit mittlerem Wäw entstehen Bildungen, wie *^ (aus
'ifoj= ^^l«), '':?, ISur, d^i*« u. s. w.; c) von der Grdf. böj3 theils Bildungen, wie
itni^, ^iiS (aus tühw, bühw), theils wie "^bri, "139, und auch ohne anlautende
Guttur. *i'TS (neben '»'IS 1 M. 87, 25), ''KJ u."s. w. ; Fausa *»W u. s. w., mit Suff,
7. Zu Parad. /— n, Segolata von Stämmen ^''J (s. §. 85, II, 11). In der
a) qafl-Form wird das ä der contrahirten Bildung im Stat. äbsol. Sing, theils
gedehnt, wie in dj (so auch im Stat. eonstr, ausser in der Verbindung t)*lb*dj
Schilfmeer; sogar vor Maqqeph: irbl^itviD^ Salzmeer), theils erhält es sich vor
dem Däg. f. implie. kurz, z. B. MB Bissen, d9 Volk; doch haben auch diese
Bildungen in Pausa, sowie meist nach dem Artikel Qäm^ (z. B. d>^). Im
St<xt, constr. werden ^ Leben und '»5 Genüge zu '^rj, *»5 contrahirt. Als
LocatiV'Form ist rTTj bergwärts 1 M. 14, 10 (s. §. 22, 1) zu merken (neben
*^7il0)' Uebrigens können Bildungen, wie *^rt, möglicher "Weise auch der
Grdf. *iV! entstammen, zumal sich Jer. 17, 3 auch ^"jn findet (s. Farad. H).
Vor Suff, und im Flur, findet bisweilen Verdünnung des 5 zu t statt, z. B. '«!^Ä,
O'^tt u. 8. w. — Einige Nomina haben (bes. in dichterischer Bede) neben den
contrahirten Formen auch uncontrahirte, z. B. d"^5*i] ^ ^« l^» Ö» -P?***". constr.
'^y^n; d'iöO? Neh. 9, 22. Bicht. 5, 14, "»ao? Ne'h.''9, 24 (sonst d*»33?, «»aj?);
&) gi^^Formen: dÄ, ttJÄ JVmct, irj Gnade u. s. w.; c) j'^^Formen: pH, »
Gesammtheit, vor Jfag^^A "pfj, "ii, mit Äi^. *»jWi u. s. w., beim Ausfall des
Dctg, f. (nach §. 20, 3, b) auch »]]f3h, dSjsJj; bei t2? Stärke sogar "»»^ u. s. w.
neben ^9.
Der Analogie von Farad. Z— n folgen auch die Segolata mit assimilirtem
mittlerem Nun, z. B. t)« Zorn f^Ä*, Dwai d"^«) für 'anp; t? Zte^e (d^^«)
für Hnz.
2. Paradigma II umfasst alle Bildungen mit urspr. kurzen
Vocalen sowohl in der ersten, als in der zweiten Sylbe; vergl. §. 84,
1. 2. 12 und die allgem. Bildungsgesetze §. 92, No. 2.
Anm. 1. Zu Farad, a und b, Gvdt qä^äl. Die Dehnung des ä zn ä erhält
sich im Stat, constr. Sing, nur bei «"b-Formen, z. B. KD!» Heer, «as. Zu den
214 2. Hauptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
CoBBtraotuB-Formen ys/n Mikh und "^A wei$8 1 M. 49, 12 xnuss statt der ge-
wöhnl. Absolut! D^ll, )2\ eine Nebenform lä^n, yA smgenommen werden. —
l^weilen findet künstliche Verdoppelung des Endconsonanten statt, um den
vorhergehenden Yocal kurz zu erhalten, z. B. ta^^^^A Kafnede, ä^^lDJ^ kleine,
r^l'&^B Bäche. — Die Verdünnung des ä der ersten Sylbe zu i unterbleibt im
8tat constr. Hur, bisweilen auch bei Nichtgutturalen, z. B. ftim^ Schwänze,
ni&p$ Flügel von !3M, t)3d. — Abnormes Aufgeben der Dehnung des ä vor be-
tonter Endung zeigt der Dual ^"^^^ von ^} Strom,
Von 1^9-Stämmen entstehen nach §. 72, 4 Bildungen, wie D|3 (Part, Qal),
d*^ hoch mit unwandelbarem Qäfiee^. — In den 3>^9-Stämmen wird die Con-
traction*durch die Dehnung der beiden kurzen Vocale meist verhindert, daher
z. B. Vpti, y^^ u. s. w. Doch gehören hierher ohne Zweifel auch contrahirte
Adjectiv- Bildungen, wie it» niedrig, ig leicht u. s. w. (für Wi, ibjj). Die
Flexion derselben folgt dann natürlich dem Parad, I, l; unter dem Einfluss
einer Guttur. entstehen Bildungen, wie 3>^, ü*'5';j, *'?'3 (für ä*»P^ u. s. w.). üeber
•Th Berg vergl. o. I, Anm. 7.
Derselben Analogie folgen auch die wenigen Nomina von der Grdl ^fäl,
wie l^h Herz, *^'S^ tumetum, ^^ Traube u. s. w. Zu "-isi^ Saar findet sich
neben "^^ auch der Stat, constr. "n^lp (indem "^^ als /S'e^o^-Bildung behandelt
wurde); ebenso von sh:i Bippe, sibi und selbst 3)^ 2 Sam. 16, 13, beides
wahrsch. alte Nebenformen (auch im Stat. absol.) zu ^\^; verg^ auch *^9b^ und
iAl, sowie den Äto^. constr. Plur. ni^i^K; auch von *13: Fremde steht 5 M. 31, 16
der Äte^. constr. "^33.
2. Zu Parad. c—e, Grdf. g'a^«/. Aufßülig ist hier die Verkürzung des e der
zweiten Sylbe zu ä im Stat. constr. (ausser bei H'^i, z. B. K^ voll, V&^; vergl.
jedoch auch ng^ 1 M. 25, 26 von ng^ JVfic und -is» Ps. 35, 14 trauernd),
z. B. Igt, h'jn, *i^ u. 8. w. Paraci rf weist auf die Bildungen hin, welche das
zu erwartende t\tys nach Art der hintenbetonten Segolat-Formen (s. Parad. I,
No. 4) behandelt, resp. in eine wirkliche Segolatform umgesetzt haben; ebenso
bilden z. B. *nna, "qT von ^*i^ Mauer, tj^"? Lende. — Im Plur. constr. hält sich
das aus i gedehnte e bei den V€rbal'Äc{jectiven dieser Bildung, z. B. **r|?^,
•^rroto, **i5», ^^StD'j; vergl. auch I^^JjHn'j (unter dem Schutze des Ctegentons) von
^r; Pflock. — Von 1":?- Stämmen entstehen Bildungen, wie nn Todter (aus
md^u^üf), ^a JVemd^fi^,-^ ^^eui^e, mit unwandelbarem ^eri, also &*^ra, '«n» u. s. w. '
Verwandt sind die Bildungen von der Gtrdi. qäfüL Letztere wird regelrecht
zu qäföl gedehnt, z. B. h'XP rund, pü:^ tief, üHtf roth', dagegen kehrt vor Bü-
dungszusätzen das kurze ü wieder, geschützt durch die künstliche Verdoppelung
des nachfolgenden Gonsonanten, also b^^lb^ u. s. w.
3. Zu Parad. f, Grdf. qäfäl von rj"i-Stämmen. Neben iTTO findet sich noch
die Form "^^Q mit Beibehaltung des schliessenden Jod (vergl. §. 85, V, 2) ;
ebenso erhält sich schliessendes 1 in d'^ldä) Elende, constr, "^133). Der Plur. von
rnto lautet T&TQ, constr. r&vi} (neben *^Tiö). In die Kategorie dieser Formen
gehört ohne Zweifel auch das Pluraletantum 0*^3^ Antlitz, **3&, *^j^ d^^SB ^ s. w.
In einigen Bildungen dieser Art ist der Vocal der zweiten Sylbe bereits im
Stat, absol. Sing, aufgegeben; so in ^; Hand (für »T^;), constr. 1*^, mit Sufi^.
- in;, aber ö5^j, Plur. hin;, constr. ni^^, Dual ö^n;, *^'i'j, mit Suff. *»*:;, DS^T; u. s.w. ;
ebenso ön Äw^ (für ha^), eon«/r. d"?, mit iS^n^". '^a^, aber öSö'n (<3f zu tT verdünnt),
Hur. ö'^an, 1»^.
§.93. Paradigmen der Masculina. 215
3. Parad. III umfasst die Bildungen mit unwandelbarem Vocal
in erster Sylbe, während der Vocal der zweiten Sylbe aus urspr.
kurzem Vocal gedehnt und somit wandelbar ist. Näher sind hier-
bei die Fälle zu unterscheiden, wo der urspr. kurze Vocal sowohl
in als vor dem Tone gedehnt, ausserdem aber in offner Sylbe ver-
flüchtigt wird {Parad. a, wohin jedoch auch Beispiele, wie D^jfci«
Räder ^ für D'^SBi«, zu rechnen sind), femer die Fälle, wo die Ver-
flüchtigung auch vor dem Tone eintritt {Parad, b), endlich die
gänzliche Abwerfung der Endung bei den hierher gehörenden n"b-
Bildungen {Parad. c).
Anm. 1. In die Kategorie von äVb (welches übrigens aus *äläm getrübt ist,
gehören hinsichtlich der Flexion noch folgende Bildungen von .den §. 84 auf-
geführten: No. 14 ^1^1^, nur dass die fi(^ dieser Form das Qäni^ in der
Flexion behaupten, z. B. K^pa, Flur, constr, ''«'JI5Q; No. 15 fM Tisch (Flur.
Itisni^, constr, WänViö), 19^, constr, )S^y daher im Hur. eonstr. mit Suff.
dJTisia'^p 3 M. 7, SsYno. 17 'iolM; No. 35 atip», Fiur. O^a^iIJ^ (mit Verdoppe-
lung des Bndconsonanten für ta^'^'j)», vergl. auch dVng, itt'n'^); §. 85, 1, No. 14
*)in^; II, No. 14 I^^Q, t3^, sofern sich das ä der ersten Sjlbe gegen die Begel
auch ausserhalb des Vortons behauptet, z. B. *»saö, *«r5>a ; HI, No. 14 aWö u. s. w.;
No. 27 n«itn.
2. (Parad. b.) Statt der Verkürzung des e zu dem urspr. t in Formen, wie
ti^n'^k findet sich häufiger die Verkürzung zu ^, z. B. ^yt^ dein Schöpfer, bei
schliessender G-utturalis theils Formen, wie ^^tI9, theils wie ^K^. — Nach
derselben Analogie werden flectirt: §. 84, 1, No. 3; No. 9 )A^ u. s. w. (doch mit
Ausnahmen, wie ta'^wilü, ö*»5a'n), No. 35 ^^'nW; HI, No. 14 löpiö; VI, No. 2
HBla; doch finden sich auch hier Ausnahmen, wie d'^irjpQ Ps. 26, 12.
3. (Parad. e, Part, Qal der Verba n"i, verschieden von Parad, II, f durch
die Unwandelbarkeit des Vocals der ersten Sylbe.) Hierher gehören der Bil-
dung nach von den h^'i- Formen §. 85, V, No. 4 tmd 14. — In einigen Fällen
ist vor consonantisch anlautendem Suff, das urspr. ^' der Endung zu ^ con-
trahirt, und es entstehen so scheinbar Bildungen mit Pluraimf fixen; so
^7^^9 ihr Aussehen Bim. 1, 15. 1 M. 41, 21 (dageg^i sind die früher hier
aufgezählten Beispiele aus Jes. 14, 11. 30, 28. 1 M. 47, 17. 1 Sam. 19, 4 wirk-
liche Plurale). Vor der Pluralendung ist die urspr. Endung aj wieder hervor-
getreten in Dl^l»» Jes. 25, 6 (Part. Pu. von tXrm).
4. Parad. IV umfasst die Formen mit wandelbarem (a, h) oder
bereits verflüchtigtem Vocal {c) in erster, unwandelbarem Vocal
in zweiter Sylbe. An Parad. c schliessen sich auch alle die Bil-
dungen an, welche in beiden Sylben unwandelbare Vocale haben
und daher (wie ans) irgendwelchen Flexionsveränderungen nicht
unterliegen können.
Anm. 1. Der Analogie von *rp5 (Grdf. päqtd) folgen: §. 84, I, No. 3
!>i*?a u. s. w. (mit ö, nicht wandelbarem für u) ; in Subst.^ wie ttfiVtÖ, ist dieses
3 aus Ä getrübt (arah. säläm)\ No. 5 ■tsib«, ^'^ u. s. w.; n, No. 15 'p't^t, amstr.
216 2. Hauptth. Formenlehre. 3. Cap. Das Nomen.
•ji'ist ; rv, No. 35 tthü^n constr. ^^\0i §• 85, IV, No. U dip» u. s. w. ; V, No. 15
yi*»^», constr. f^^i^
2. *»» (Grdf. *äntjf St. hJ5) repräsentirt solche Bildungen, in welchen
schliessendes Jod in $ aufgelöst ist; vor Bildungszusätzen wird das Jod unter
dem Schutze eines Däff. f, wiederum fester Consonant, während der (urspr.
kurze) Vocal der ersten Sylbe verflüchtigt wird; vergl. §. 85, V,,No. 5 *»pj,
3. DHd mit unwandelbarem t in zweiter Sylbe, während das S^wd aus einem
kurzen Vocal verflüchtigt ist (arab. )vitdh)\ Stat, constr, "Srö Esth. 4, 8 (Les-
arten, wie ^1?; Esth. 1, 4, anS 4, 8. 2 Chr. 35, 4 sind einfach fehlerhaft). Im
engem Sinn gehören hierher die §. 84, II, No. 13 aufgezählten Bildungen; im
weiteren alle diejenigen, welche durchweg unwandelbare Vocale haben, also
§. 84, 1, No. 6 (^XfQf vergL jedoch die daselbst erwähnten Abnormitäten), No. 7. 8,
zum Theil II, No. 15 und HI, No. 23; IV, No. 26. 27. 32. 33; §. 85, IV, 27. 31;
V, 27. — Im Gegensatz zu den abnormen Verkürzungen der Form i^'g (s. o.)
finden sich anderwärts Fälle, wo sich Vortonvocale auch in drittletzter Sylbe
(im G-egenton) behaupten; vergL o. No. 2, Anm. 2 und No. 3, Anm. 3, sowie
von der Form i'^ög (eig. qäfU) die Beispiele ö'iö^^tö, ö'^^K'^'nB, D'^iw, während
der Stat, constr. Sing, das ä regelrecht zu D*^^D und Y'^^'ff verflüchtigt. (Damit
sind nicht zu verwechseln Formen, wie Y*^*^ Tyrann^ für y^^^^ also mit un-
wandelbarem Qäm^.) Von der Form b%9^ (^^i^ gehört hierher ^n^ Woche^
Flur, ü^^^ und t^l^l^, constr. n*f!Kn^, aber beim M^tkeg des Gegentones in
fünftletzte/ Sylbe: d3'V\ba;0.
§.94.
Die Bildung der Feminina.
1. Die Anhängung der Femininendung n— an die in §. 93 be-
handelten Masculinformen bewirkt fast überall dieselben Verände-
rungen, welche bei den Masculinis durch die Anhängung eines
leichten Suffixes hervorgerufen werden, da in beiden Fällen der
Ton um eine Stelle weiter nach hinten gerückt wird (s. §. 92, 2).
Der folgenden üebersicht liegt dieselbe Eintheilung in IV Classen
mit ihren Unterabtheilungen zu Grunde, wie in §. 93 ; einzelne be-
sondere Bildungen werden in §. 95 im Anschluss an die Paradigmen
der Feminina behandelt werden.
Parad. I (Segolatformen, überall mit Anhängung der Feminin-
endung an die Grundform) ä) nsbü Königin, nteM und mit Ver-
dünnung des a zu z Slto? Lamm, n^TtJ Stärke (wenn nicht zu
Parad. b gehörig); b) tV^ü Hülle (masc. ^tyo)^ nicht zu verwechseln
mit den durch 'npraef. entstehenden unwandelbaren Bildungen von
n"b-Stämmen, wie niSti Befehl, Plur. rihSti; r\p^ Anmuth, Wollust
(n?)5 ^) ^i?l Nom.pr. (»ibH Maulwurf)^ ry):^tf Speise (bM); d) nniW
§. 94. Die Bildung der Feminina. 217
Mädchen (-^^ä); f) nti»ia Unkraut, vr^'nQ Reinheit (nnä); g) nbl?
Unrecht (neben nbi)^ Parad. i)\ h) nt^S Wildpret (contr. aus T%^
also eig. Parad. t); i) nj*»^ Einsicht, TXß^ü Windsbraut', k) njb« Fett-
schwänz (wie von *»!?«), «Tlü {ä zu « verdünnt) Gefangenschaft (*»atÖ),
njlb Kranz (wahrsch. urspr. ^/^/-Fornl); /) 5^?^! Lehen, SttD iÄfo^Ä
(verdünnt aus inTO); w) ntst Plan; n) nj^n 6^^5^/z (pH).
Parad. II (Grdf. g«^öf/äf^ u. s. w.) ä) nttg? äöcä« (ö&J)j ^) '^^T^
^ref<?; c) nbl? Leichnam', e) ns^?; languida; f) inöj pulchra, nsg j&nef^
(von STö^, nsp). Von Stämmen :^":? entstehen so a) rQ'i multa, bei
mittlerer Gutt. W^i mala; von Y':^: STit peregrina; c) n*l$ (Grdf.
^äwid) Zeugin, von Stämmen /weef. o nnitD bona. Von der Grundf.
^«fö/ »^^^^ profunda {masc. pb2J)j S^*^^)^ Knechtschaft u. s. w.
Parad. III (unwandelbarer Vocal in erster, wandelbarer in
zweiter Sylbe: 2?) irTlV^ Gebär erin, aber auch mit Verflüchtigung
des ^ (urspr. e) t\ytip wohnend. Nah. 3, 8; meist wird jedoch in
diesen Participial- Formen das Femin. durch IV;- bezeichnet (s. u.
No. 2); c) iibia auswandernde Schaar (masc. Slbiä), aber auch mit
Beibehaltung des schliessenden Jdd njDia weinend Klag. 1, 16.
Parad. IV (urspr. wandelbarer Vocal in erster, unwandelbarer
in zweiter Sylbe: a) nb^a magna, n't'pn Storch, eig. j^f«; nb'ltta
Jungfrau, eig. sejuncta; b) inj?? misera.
2. Die Femininendung n wird (ausser vor Suffixen) nur sehr
selten in dieser ihrer ursprünglichen Gestalt an das Nomen ange-
fügt; doch vergl. Formen, wie rr^pa Weinen (masc. *»pa §. 93, I, k)
t^^^ii Bund; ferner die Participia fem. der k'% wie DKS\ tlKSb, ob-
schon auch diese Formen erst aus jn^i^ u. s. w. contrahirt sein
mögen, daher sich z. B. auch DKSb findet, nach Art von Segolat-
formen, wie ni«a (§. 93, Parad. I, 4, b)', vergl. §. 74, Anm. 3. Ausser-
dem findet sich mit blossem n nur 'jä Tf^"^ {Stat. constr.) IM. 16, 11.
Eicht. 13, 5. 7 für tH5^ (1 M. 17, 19/ Jes. 7, 14).
In der Regel werden die Formen, welche durch das Hinzutreten
des in fem. an die Grundform des Nomen entstehen, ganz nach Art
der männlichen Segolatformen entwickelt. So entsteht in I, a) aus
r\*naa (masc. nna =» nna §. 93, I, 4, a) die Form jn'iha Herrin; aus
mVü (trbta «^bia) DD^'Q Königin; Parad. II, ä): Dl'^ /^ir, /m. riM'i
(aus Fiisn*^) ; c) ^'la Mauer, XT\^, (aus l^^t^lä, so dass also die gewöhnl.
Form Stat. constr. masc. 'jpT zu Grunde liegt; vergl. dagegen tW^T\
als Stat. constr. von TWiän, mit Dehnung des urspr. i von l^TDtin);
von Bildungen mit wandelbarem ö in zweiter Sylbe gehört hierher
Dühs ^rz (aus riün?) ; P^röref . ///, a) tTOTih (aus riÄlnh) wa^c. Dnin
218 2. Hauptth. Formenlehre. Z* Cap. Das Nomen.
Siebtel; b) rigji*» (eig. saugend) Sprössling, und so meist die Feminina
des Partie. Isttp, nur dass auch hier die Grundform r\bttp (ripji*',
rilb^, s. o.) vorausgesetzt werden muss; regelmässig kehrt diese
Grundform wieder vor Suffixen und unter dem Einfluss einer Gutt.,
z. B. m?^, fem. zu yf^ wissend; in weiterem Sinne gehört hierher
auch tybib^ Schädel, s. §. 95; Parad. IV, c) nnre Schrift, getrübt
aus k'thäb, §. 93, Parad. IV, c.
Ueber die Endungen t^ und n*»— s. §. 84, No. 16 und §. 95 a. E.
§. 95.
Paradigmen der Feminina.
Nach den §. 92, 2. 3 dargestellten allgemeinen Bildungsgesetzen
kommen auch für die Flexion der Feminina hauptsächlich folgende
Fälle in Betracht 1) dass ein tongedehnter Vocal beim Weichen
des Tones in die ursprüngliche Kürze zurückfällt (so wird das ä
der Endung in— in der Endung des Stat, constr. tv- wiederum
zu a) ; dagegen behauptet sich vor der Endung n-;— auch ein urspr.
kurzer Vocal als (langer) Vorton- Vocal, z. B. Sl^*!?; V) dass ausser-
halb des Tones oder Vortones jeder urspr. kurze Vocal zu S^wä
verflüchtigt wird; dagegen kehrt vor einem so verflüchtigten Vocal
ein bis dahin gleichfalls verflüchtigtes ä der ersten Sylbe wieder,
wenn auch meist in der Verdünnung zu ?, z. B. D)?^ aus ^ädäqät;
3) dass im PJur. der Feminina von Segolatformen vor der Endung
D*»-7-, sowie vor den leichten Suffixen wiederum ein Vorton-Qämeq
eingeschoben wird, unter Verflüchtigung des kurzen Vocals der
ersten Sylbe; dagegen kehrt der letztere wieder im Stat. constr.,
sowie vor schweren Suffixen.
In den folgenden Paradigmen sind von den §. 94 behandelten
Bildungen (ausser I, d) nur solche berücksichtigt, bei welchen
irgendwelche Vocalveränderungen in Betracht kommen. Alle Bil-
dungen mit unwandelbaren Vocalen folgen der Analogie von
Parad. I, d.
§. 95. Paradigmen der Feminina.
219
I.
a. b.
c.
d.
e.
S%n§^. absolut.
T J - T l V
T 1 T
n;?n
(Königin) (Schmach)
(Wüste)
(Gesetz)
(Herrin)
— constr.
- j - - : V
- I T
n^n
• • •
— mit leicht, i
Suff.
• T : - • T : r
• T I T
^ty^n
• • * ■
• •
— mit schwer.
. Suff.
• • • • s • •
DDnann
ö?^^n
•• • • • •
• • • •
Plur. absolut.
T t:
rripn
— construct.
X T
ni^n
— mit Suff.
- I - - J V
•^niB)»!
Dual, absolut.
• - T f J •
(doi^elt Bunt-
gewirktes)
' \
• - » • :
(Cymbeln)
II.
III.
a. b. c.
Sing, absolut. np^TS n^^T Instf
(Gerechtigkeit) (Geschrei) (Jahr)
— construct. nj?ns npyr t\v6
— mit leicht, Suff. *^n^7S '^ngl^ ^^njT^
— mit schwer. Suff. DDn;?^ ÖDnpl^ ^?r^3^
Plur. absolut. mip'jÄ "" niDti
— construct. inip^is niSü
Dual, absolut. WridtO
(Lippen)
— construct. *»n3Dte
a.
(Sprössling)
npSi*^
DDPlpSV
[nip?i^]
nipai*'
'^inipii*'
b.
rtabä
(Schädel)
nbSba
•»nbabi
DDnbaba
nibabä
^rribibi
(Fessehi)
Anmerkungen.
Anm. 1. Parad. I (Feminina von Segolatformen) a) die Locativ-'EoTm.
dieser :midnng lautet wie ty'rA'^ nach Oib'ä (masc. y^); in einigen Fällen,
bes. bei anlautender Gutt., ist nicht zu unterscheiden, ob die betreffende Bil-
dung zur qäfl' oder zur ^j^^Form zu ziehen sei, z. B. i^tn Stärke (vergl.
hQ'nn unter b). Ein Diud dieser Bildung liegt vor in Q'^n^n^^ siebenmal (vergl.
^XO sieben f fem.). Analog den Masculinformen, wie wyn (§. 93, I, Anm. 4)
findet sich hö'irt Myrthe. — Von Masculinis nach der Form *''nö (ii^h , vergl.
§. 93, I, k) entstehen theils Femmina, wie njfctt, rtji^, n;b« (s. o. §. 94, 1, I, Ä),
theils solche, wie H'^lsSi (§. 94, 2); dabei ist bisweilen das schliessende n vor
220 2. Hauptth. Formenlehre. 2. Cap. Das Nomen.
der Pluralendung beibehalten, als ob es zum Stamme gehörte, z. B. inin'«))!
JaWnzen, Bildungen, wie nj*?ft, vergl. hJ3» als g'^^^Porm, sind direot von den
Masculinis '«'la BöcArfei«, ''ig Schiff abgeleitet. — h) von einem Stamm ^"S ge-
hört hierher hün Weizen (für rtOJti), Flur. ta'^öH; nach Analogie von *WSi
(§. 93, I, Anm. 4, 6) ist gebildet h^'na TeicÄ (mit unwandelb. I^eri) und rftwb
Sitte, mit Suff. T^^» a^r auch 'VwÖ (= "»riiwÖ) Hi. 6, 8. Ps. 106, 16 (über
nj^ u. s. w. vergl, u. lit c) ; — c) von hi'T^ Vorhaut lautet der P/i*r. a&ao^.
f^'^'^'K. (vergl. d'iteB §. 93, Parad. I, /"), cons^n nii'n^. — d) Beispiel einer weibl.
Segolatform von einem Stamm 5>"5 (Grdf. qüflf wie njll von der F. qä^l^ JTBt
von der F. gt^Q; mit (^ für ü findet sich Kft^ Sehrecken Jes. 19, 17 (aram.
Orthogr. für hah). — c) Segolatformen mit n fem. In dem Farad. mnSji (s.
§. 9i, 2 unter I, a) ist vor den Singularsuffixen das ä der Grundf. t^^^|^ zu «
verdünnt. Der Flural würde lauten ni^ilja. — In dieselbe Kategorie gehören
die Infinitive der I^B und )^tf welche den schwachen Buchstaben vorn abge-
worfen haben, wie maiö (von D^), XW (von 5>^J), HttJa (von ttJäj), sowie WTj^
(von ngi) ; vergl. §. 69, Anm. i, und §. 66. Die Infinitive der V'B finden sich
jedoch auch in der Form tW, ITi^, hK^, und ebendahin gehört auch ITi^
Versammlung (von ^;), hS? JBafÄ (von |^$J), MiW Schlaf (von 'pö;), cow«fr.
nnr, nstö, während in den Constructus-Formen n§t SchweisB 1 M. 3, 19 (von
5t; rinnen) und nfiCfc Auswurf Ez. 4, 12 das j^crS fest geblieben ist. — Als
g^^^Form von einem Stamme V'2P nach Analogie von ttSKS (§. 93, 1, Anm. 4, c)
ist ohne Zweifel ni^a Schande zu betrachten (von Q^isi 9icA «eAömen). — Yon
einem Stamme h'^h (<rh'^) ist nach Abwerfung des schliessenden Jod das ma>sc,
b? und weiter das fem. nb'n 2%i^r gebildet; im Flur. Wni*!], con»#r. nini^ ist
jedoch das H der Endung beibehalten (s. o. lit. a r»in*^3fj). Aehnlich ist ent-
standen T\yiO Tränhrvnne (von rtjjlö), wozu das Masc, p1ü = *'ptÖ lauten müsste;
dagegen kann der Flur, constr, riin^ 1 M. 30, 38 (wiederum mit Beibehaltung
des h fem. als eines scheinbaren Stammconsonanten) nur auf eine verwandte
Bildung (n)31Ö oder nj^lö) zurückgeführt werden.
2. Farad, n (Grdf. qäfälät u. s. w., vergl. §. 94, 1, Farad. II) a u. 6). Analog
den Masculinformen, wie "jOp, P/wr. Ö^^äDiJ, findet sich hier rt|ttf5|?arrau. s. w. —
Die Constr.-Formen, wie T\px^(fid^qäth) unterscheiden sich durch das lautbare
S^wd von den Segolatformen, wie n^'3!S (ktb-säth). Abnorm ist somit der iS^^.
constr. riÄ'iSi (zu JhJt^ Segen) und vielleicht vielmehr zu einem ungebr. Abso-
lutus rt^'ja zu ziehen. — Unter dem Einfluss einer Gutt. (s. Parad. h) kehrt'
im Stat. constr. in der ersten Sylbe das urspr. ä wieder (vergl. auch f^^'jij
ErdCf Vn^y^); anderwärts erfolgt die Umlautung desselben zu S^gdlt z. B. <rh^'?.
Wagen^ l^n^^?» Nicht selten wird zu einem StaJt. ahsol. auf h-^ der Stat
constr. mit der Endung n gebildet, z. B. rT"iü5 Krone, constn n'jtt^ (aus W^^'S);
neben äTJä? Versammlung findet sich schon im St. absol. gewöhnlich r>"^^;
npn*; (von tan; kvir) büdet vor Suff. 'Wa';, ßOlt also mit TTO^ (Farad. I c)
völlig zusammen. Von einem Stamme y^ (^OfiJ) ist gebildet ho« Treue (für
T\^TäH='amant)f vor /St*^. ''Xn??Ä u. s. w. — Von der Masc. -Form iög (qäfil)
entsteht regelrecht h'j^a Mauer y htep J>eicAnain, constr. lnil35, rt»rf2i FicÄ,
con«fn T\tqTV^ (für norta). Häufiger wird jedoch vor der Endung at des StcU.
constr. das c der zweiten Sylbe festgehalten; so von niai einmal *^*?^ Jes.
26, 19, und stets nita Batiby infcvaa unrein, ''r«Vn roÄ Jes. 1, 21 (mit i com-
paginiSy s. §. 90, 3. — Als jyual findet sich ö'^nD'n? 5etYen (vergl. l'na'i? l M.
§• 95. Paradigmen der Feminina. 221
49, 13, von dem ungebr. ns'n*» als Fem. zu Tp;); Stat eondr, "»HÄ^?, also auf
eine Segolatform (iWJ^, vergl. tj!?!? als Stat, constr, von ^5"!)^) «urückzuführen. —
Die Bildungen mit blossem M fem, gehen nicht auf die Grundform qä^ sondern
auf die gewöhnl. Form des 8tc^, constr, zurück (s. §. 93, Farad. II, <? ')ßT von
"iP!); so lautet zu 'nan Genoase das Fem, niar», zu 'nia neben rrnia auch
n'Tja. — Die Feminina der Form qäfäl von Stämmen 1''3>, wie 0*5 J, ITJt haben
unwandelbares a in erster Sylbe, also n'n}. Hur. constr, ni*i|, i>ua2 ö'Titd'J
Doppelhöhe, Von h»a £föAe (Stamm ä^a, dah^ mit imwandelb. (I in erster
Sylbe) findet sich im Stat, constr, Plur, die pleonastische ¥atm *T{iM oder
defect. 'Tpä^ (s. §. 87, Anm. 1); die Masora fordert dafür überall ^tyOi^ welches
hämHM (nicht bömHM) zu lesen ist, mit abnormer Verflüchtigung des d zu
(„); vor Suff, dagegen ^^tyiM u. s. w. — Neben den Formen mit der Endung
h-^ finden sich jedoch auch solche mit in; so entstehen imter Verkürzung des
ä zu ^ Segolatformen, wie nn| (Masc. MJ) Buhe, Ml^? GrubCt von >T^a und nwJ. —
Die Feminina der Form qä^äl von Stämmen a>''3>, wie rJÄ'l, sowie die der Form
qäfU von V'r, wie nna mortua, m$ Zeugin (von Än'j, Wo, T*ö>) haben gleichfalls
unwandelbare Vocale in erster Sylbe. Die Feminina der Form qä^ül^ wie II^^
(masc. pb^) behaupten in allen Fällen das urspr. ü durch die Verdoppelung
des nachfolgenden Oonsonanten; dagegen entstehen dm*ch Anhängung des n
fem, Segolatformen, wie nibnp, vor Suff, äP|*J u. s. w., Dual fiT|*p (im
Farad, zu HI c gezogen); vergL jedoch ^Tf^'i Klagel. 3, 7.
Von n"b-Stämmen (Farad. 11 c) finden sich einige Feminina mit der Endung
äthj entstanden durch Ausstossung des schliessenden Waw oder JM und Con-
traction des vorhergehenden ä mit dem ä der Endung äth; so mj^ An^Aet/(für
mänäjäth oder mänäväth), n^p JSmte, PA*r.ri*';ö {Stat constr, Neh. 12, 47. 13,
10) und ni«5Tj (12, 44); W^^ 2 M. 38, 5. — niK Zeichen (St. hl«) ist getrübt
aus )ni< und dieses aus 'cljät=^äväQät contrahirt.
3. Farad, ni, vergl. die Aufzählung der verschiedenen Bildungen §. 94,
No. 1, Farad, UI, und No.' 2. Abnorm ist der Dual d'Tiio'in Doppelmauem,
direct vom Pft*r. niain für d'jnqin. — In weiterem Sinne gehören hierher
die Feminina der Form iüg (§. 84, No. 6), soweit dieselben das d der zweiten
Sylbe vor der Endung n verkürzen, z. B. n^^t» brennendes Fieber (aus dalläqt),
n?äo Siegelring; ferner 'der Form iüp (§. 84, No. 9), wie nijK Thorheit (f.
Hwält) und aller der Formen, welche bei wandelb. Vocal in zweiter Sylbe mit
» iTrae/l gebildet sind (§. 84, No. 14), z. B. hsiaiQ Königreich, constr, ln?ba^,
n^ota Tri«^crm««8er, c. n'^ata; rrnSto ioÄw, vor Äte/f. *»lFi'nSiö»; vergl. auch
die §. 85, HI aufgeführten Bildungen, wie Jn'ii'ia Geburt (von «''b dagegen
Mxy'a Ausgang), n'iiin Geschlecht, Ma?in Greuel, constr, na^ixn, u. s. w. Bis-
weilen geht der Plural solcher Bildungen auf eine Nebenform zurück, z. B.
niö-nna Fflugschaar, Flur, nittS^na (wie von JT^ütirra), nnhiü? Ästarte, Flur,
mSlÄ? (mit Aufhebung der Trübung des äzu ö); dagegen sind T&^rp Knauf e
und hirjDltn i2%en regelrechte Plurale zu trrp und mnäin. ^ In nj'ns JKocÄ
hat sich urspr. ü der ersten Sylbe durch Verdoppelung des nachfolgenden
Gonsonanten behauptet (vergl. arab. gti^t«n), yor Suff, ^'RJPO, Stat,constr, jedoch
nahS (wie schon im Stai, absol, 2 M. 28, 89) ; Flur, mst© und c, nisr©. — Die
Farad, TLL b aufgeführte Form nWia ist eine Fulpül- Form des Stammes ibft
vergl. ^'pTip §. 85, H.
4. In die vierte Classe, für welche es eines Pwradigma nicht bedurfte, ge-
222 2. Haupttb. Formenlehre. 3. Gap. Das Nomen.
hören alle die zahlreichen Bildangen, welche gegenwärtig dnrchans unwandel-
bare Yocale haben, nachdem der nrspr. kurze Yocal der ersten Sylbe beim
Fcnrtrücken des Tones zu SHoä verftachtigt ist (vergL jedoch tttiaa Jer. 3, 7.
10, mit abnormer Beibehaltung des ä, obwohl dasselbe erst aus ä gedehnt ist).
Von den §. 8i und 85 aufgezählten Formen gehören higher besonders die
Büdungen von »''^»-Stämmen, wie niäia Boüe, hkinioft, hifiFi Gehet % 86, II),
sowie die reminina der Participia Hiph. T^'J, z.B. ITJ'^WD erleuchtend (yon*^Vp^^
sowie überhaupt die Feminina von 1^3'-Stämmen, welche mit lapraef. zusammen-
gesetzt sind, wie Mh^a Buhe (von )l*i3Q), s. §. 85, lY, 14. Alle diese Bildungen
faUen somit äusserlich mit denjenigen zusammen, welche schon in der Mas-
culinform durchaus unwandelbare Yocale haben (s. die Aufzählung derselben
§. 93, Farad. lY, 3).
5. Die Femininendung in*'-;- beruht (abgesehen von n"i-Formen, wie n^'Sa,
§. 94, 2) auf der Anhängung des n fem. an die zur Bildung vor Adjectivis u. s. w.
verwendete Endung "'-t-, s. §. 86, 2, 5 und 6. Die ebendaselbst und §. 84, No.
16 erwähnte Endung m^l tritt bei Segolatformen theils an die Grundform, wie
r\^n^$ Hi. 12, 5, theils an Formen mit lose geschlossener Sylbe, wie fvidba
Köniffthum; von h^i-Stämmen entstehen theils Bildungen, wie Wai^ Gefangen^
Schaft j theils solche wie tVidS Weinen; die letzteren behalten das ä der ersten
Sylbe auch im 8tat. constr. und vor Suff, bei. Yon einer ^^^«i^-Form ist ge-
bildet M^ias Schwierigkeit^ von einer ^^^-Form rA^pö u. s. w. — Im Plural
dieser Bildungen lässt sich eine verschiedene Behandlungsweise unterscheiden.
Theils wird die ganze Endung m^ wie zum Stamme gehörig beibehalten (vergl.
o. Anm. 1), z. B. ti^n^ai» von n^5»iK, theils erscheint dieselbe aufgelöst, wie
in WSbö Dan. 8, 22 (ohne Zweifel für mdOcuwoth), sowie in ni'^? Ced^woth,
von W*7? Zeugnisa, jedoch nur in Yerbindung mit Suff. »pfVi'TS! u. s. w.
§. 96.
Nomina von eigentliümlielLer BiUung.
In dem unten folgenden alphabetischen Verzeichniss sind eine
Anzahl vielgebrauchter Nomina zusammengestellt, deren Flexion
mehr oder weniger auffallende Eigenthümlichkeiten darbietet.
Doch ordnen sich die letzteren fast durchweg den sonst geltenden
Lautgesetzen unter und die übliche Bezeichnung dieser Nomina
als unregelmässiger ist daher unberechtigt, sobald nur die Grund-
formen, auf denen die jetzigen Bildungen beruhen, richtig beurtheilt
werden.
a« (Vater für rtafi< von TOK, d. i. wahrsch. erze%tgen^ also 3« eig. Erzeuger)^
constr. "W, mit Suffixen ^'2^ {mein F.), ^''ä«, l^^aK und »iJT^nk, taS'O&j, Flur.
niDI^ (§. 87, 4), constr. mi^M. Die Femin.-Endung des Plural deutet ohne Zweifel
auf ein urpr. Abstractum zur Bezeichnung der "Würde (vergl. §. 108, 2, h).
riK Bruder (für nn« von nn«), confir. •»>!«, mit Suff, ^^n« (mein B.\ Spnfif,
ds^^n«, Flur, constr. ^^h», dD*^rjk! Der Flur, äbsol. lautet innii mit Däg. f.
implieitum (§. 22, 1), mit Suff, *»hK, ^K, irv^ u. s. w. Für l-^n» steht jedoch
§. 96. Nomina von eigenthümlicber Bildung- 823
stets l'niK (nach dem Lautgesetz §. 27, Anm. 2, 5), xmd so auch *<m in Pausa
für *^tit$. Die Yerdoppelung des t\ deutet keineswegs auf einen andern Stamm
(rin^), sondern dient nur als ein künstliches Mittel, um . das vorhergehende
Fäthäch kurz zu erhalten, wie in b'^^Qä u. s. w. (§. 93, Farad. H, a).
nrj« einer (für ^^ ebenfalls mit Däff. f. implicitum §. 22, 1, vgl. §. 27,
Anm. 2, b), constr. und sonst in enger Verbindung ^fnt^ Fem, nn^ (f. priiife^=
r^'nTK, nach §. 19, 2) eine, in Fausa nn». Einmal ^ maac, (per aphaereHn
§. 19, 3) Ez. 33, 30, wie im Aram.; Hur. ta'^'itiK einige, aber auch ti(2em.
Tiit^lf Schwester (aus 'ächäwät oder ächäjät, mit Elision des 1 oder ^ und
Trübung des aus ää entstandenen ä zu 6), con^^r. )nl>i&(, mit /S^u/^. "^niriM u. s. w.,
doch 4 M. 6, 7 inhK (mit Da^. /*. implic. in n). Der P/ur. abBol. (rsr^m)
kommt zufällig nicht vor, dagegen findet sich der constr. mit Suff, in l'^H'li«
u. 8. w. (Ez. 16, 52 TjW'^qK für '^n'^nx). Auf einen Singular nn« (mit abge-
worfenem dritten Gonsonanten) gehen zurück die Formen '»Hin« Jos. 2, 13
KHk., tpnin« Ez. 16, 51. 55. 61, Ö^Wn« Hos. 2, 3.
tt3^ Mann, entweder incorrecte Dehnung für U9K (aus *i$i, mit Assimilation
des Nun der Grdf. 'tn^ vom Stamme ^31$, welche wiederum aus 'anif ver-
dünnt ist), oder direct aus 'iw5 erweicht; Flur, regelrecht Ö^^^Sfc* Männer (von
»3§), eotwfr. *»)Öi^; jedoch Jes. 53, 3. Ps. 141, 4. Spr. 8, 3 W^'ä^ Vgl. rn^K.
rm« Magd, mit fi'w/f. ?^t;^g^f, P^wr. W^rgx, constr, nirnjK, mit consonant.
n. VgL im Aram. ITjaK FaYcr u. ähnl., auch arab. ^aloMt Väter, ^ummahat
Mütter.
ms« TTetfc (für txttfs», fem. von ttJ3&, s. xcr^), constr. T\i^ (für *iJit mit in /«min.
von 'xH nach Aufhebung der Verdoppelung und Dehnung des I zu e, vergl.
n\^n als constr. von hQ^ f^'f^fi doch wäre auch direkte Ableitung von tt^
mit Beducirung des I zu ermöglich); mit 8uif. ^^PflÖ», 'TlWfct P^w**. ö*nÖ5 (per
aphaeresin aus D'^^pJ«), nur Ez. 23, 44 rw^; constr.*^^}, mit Suff. I'n^i, b*J*»^:.
ri'^ä Saus, constr. n'^a, PZur. ti^^tna bättkn, oder vielmehr 6^^^, denn das
Dag- f» (nach feststehendem MHli&g) dient nur der Unterscheidung von b'Vna
übernachtende (Part. Qal von tVia) ; die früher übliche Lesung bffttkn ist da-
her völlig unberechtigt, vergl. Gesen. W.-B. 8. Aufl. unter n'ja. Zu den dort
angeführten Gründen kommt noch das Zeugniss der babylon. Vocalisation,
welche über die Lesung bättm keinen Zweifel lässt. — St. constr. *^na, mit
Suff, örrnna.
" V ••IT
flL Sohn (aus bmj für bänj=^t^^:^ von hja bauen), constr. gewöhnlich ~^,
selten -^, einmal "^sa (nach §. 90 j 3, a) 1 M. 49, 11 und "ua (§. 90, S, b) 4M.
23, 18. 24, 3. 15. Mit Suff, "».'a, ^ja. P/mt. ä*»ia, constr. "»sa, mit iS'i^. "»^a,
na Tochter (aus ljpa=n3| /•<?!». von "ja, vgl. §. 19, 2), mit /S'w^f. *»na für ''tnja«
*nn^a). P/t*r. nHaa (-wde ö^^aa iS'öÄwc, vom Sing, nja), con»«r. m'ja.
dh Schunegervater, mit iS'ui/f. 'Jj'^ön, und nSan Schwiegermutter, mit Ä*/f.
!:t\'i>qI:;. Vgl. M, nx und wn«.
b'i'i' Tag (arab. jawm), D«. DW*', aber Flur, U^to^ (aus d*»»;*; mit Elision des
Waw), constr. 'rg'; und m*»'; (5 M. 32, 7. Ps. 90, 15).
■^te Qefäss, von hia, fassen, Flur, d'^ia (wie von ia, hia), cona^r. *»ia, mit
d']^ P?wr., Gewässer, Wasser (vgl. §. 88, l, Anm. 2), constr. *»a, aber auch
reduplicirt '»a*^», mit iS'tff. I'»»''», dTj^nü'^a.
224 2» Hanpttii. Formenlelire. 3. Cap. Das Nomen.
W Stadt, Fhir. d*»*^, eomir. '»'t»» entw. syncopirt aus D"^*!;;?, wie Bicht.
10, 4 Tocalisirt ist, oder von einem verwandten Sin^* ^, welcher noch in
Nomm, propr, voikommt,
hB Mund, nach Qesen, fßr hMd, vom Stw. hK& hauchen; näher liegt jedoch
die Znrückfuhrang aof nrspr. ^'^ (OUh,) für TV^y^ von einem Stamm h^B oder
n)^. In diesem Falle w&re der constr, ^U aus p^wü oder p^t (mit Chti^ com^
paff.) contrahirt, vergl. *«nK von ^K 1 rOK; mit 8uf. '^^ (metn Jlf.) für p^\
^i, »l>T»i oder V»ö, IT»6, 03^, öri; P/ur. ü^U 1 Sam. 13, 21 (=ö*»*B) und
ni**» Spr. 5, 4. ' ' '^
tbh Haupt (getrübt aus tt5K'T=tt5K'n); Flur, d'nü«'; (für 0*^*1 §. 23, 2), cow«^r.
*»TÖ«'T, mit Suf. ^i'ytan u. s. wJ, nur Jes. 15, 2 l^nöfch.
ta«^^ Hwr. Himmel (§. 88, l, Anm. 2), c(m«fr. *»an3.
§.97.
Zahlwörter, a) Cardinalia.
1. Die Gardinalzalilen von 2 — 10 sind im Hebräischen Sub-
stantiva mit abstracter Bedeutung, wie trias, decas, Tcevtac, und
werden daher ursprünglich im Stai. constr. an das gezählte Wort
angelehnt, z. B. D*»ja tiTöbt} trias filiorum. Daneben war jedoch früh-
zeitig auch die appositionelle Stellung im Gebrauch, z. B. ntDbti
D'f^l, trias, sc. filii, und aus dieser entwickelte sich die Auffassung
der Zahlabstracta als (nachgestellter) Adjectiva, s. §. 120. (*irw
einer j Fem. fin«, s. §. 96, geben sich schon durch die Form als
Adjectiva zu erkennen, obwohl auch hier Verbindungen möglich
sind, wie D*»"\Siln *inK unus e montibus). Der appositionelle und
schliesslich adjectivische Crebrauch hatte zur Folge, dass für die
mit Femininis verbundenen Zahlen eine besondere (kürzere) Form in
Gebrauch kam, während die ursprünglichen Bildungen mit der ab-
stracten Femininendung der Verbindung mit Masculinis dienten.
Auf diese Weise entstand bei den Zahlen von 3 — 10 der Schein,
als ob die Masculinform des Zahlworts mit dem weiblichen, die
Femininform mit dem männlichen Substantiv verbunden würde.
Zum Ausdruck der Zweiheit dienen naturgemäss Dualformen mit
der üblichen Unterscheidung des Geschlechts. Darnach lauten die
Zahlen von 1 — 10 folgendermaassen:
§. 97. Zahlwörter, a) Gardinalia.
In Yerbindimg mit dem Mose, In Yerbindmig mit dem Fem»
225
Ahsol.
Congtr.
» -ä6«o?.
Congtr.
1.
T •••
'^m
nrw
nnfc?
2.
•^ t
•• •
3.
ntöbtJ
T !
ntö5ti
tehto
T
s
4.
TT : -
n??"!^
5?a^Ä
2^3"lfc?
5.
tun
•• T
«"an
6.
TVIS10
T •
«•
tno
7,
T 5 •
^5»
8.
T :
n?b«
V :
•
9.
in^tta
5?t6rf)
10.
T T -S
V V
-ito»
Dieselbe Eigenthümlichkeit in der formellen DifPerenzirong der Zahlen von
3 — 10 nach dem Geschlecht findet sich auch in den übrigen semitischen
Sprachen. Nur selten findet sich noch die volle Form der Zahlabstracta mit
Femininis verbunden^, z. B. 0*1^3 nuäblö 1 M. 7, 13. Hiob 1, 4. Ezech. 7, 2
KHhib; in Apposition: Zach. 3, 9. 4, 2, vergl, Jer. 36, 23.
1 Verstümmelt aus &'??J^) wie die regelrechte Femininform zu ^"^X^ lauten
müsste; trotzdem kann das Dägä in t3*^U^ u. s. w. keinesfalls für ein Dag. forte
angesehen werden, welches etwa durch Assimüation des Nun entstanden wäre, denn
in diesem FaUe wäre höchstens t3T)p (vergl. arab. ttntäni) möglich. Yielmehr ist
stäjim, sie (mit Dag. lene = ^^^ oder ^^i^ mit fi^ prostheticum, §. 19, 4) zu lesen,
vergl. arab. H^nätäni als anderweitige Femininform zu. Hfriänt, duo.
2 Die einfadien Zählen von 1 — 10 stimmen nicht nur durch alle semitischen
Dialekte im Wesentlichen überein, sondern erregen auch als ein sicher uraltes Sprach-
gut die Erwartung, dass sich in ihnen, wenn irgendwo, Anknüpfungspunkte für den
Nachweis einer historischen Yerwandtschaffc zwischen dem semitischen und indo*
germanischen Sprachstamm (§. 1, 3. 4) werden finden lassen. So vergleicht man zu:
"T^ Sanskrit ika; Ö'^5^ (aram. T^"^) sanskr. ävdj lat. duo; ^i^ (aram. njlFl) sanskr.
tri, Tpstc, tres; ^"fj aamki, ptmean, ic^vxe; ^ (eig. allerdings, wie das Arab. und.
Aethiop. zeigen, « XSfv^f Grdf. sids') sanskr. sJiaah, l|, sex; 2^^^ sanskr. saptan^
iizTOL, Septem, Erwägt man indess, wie ungezwungen sich mehrere der semitischen
Zahlwörter aus noch lebendigen Wortstämmen erklären lassen, so werden alle jene
Yergleichungen höchst zweifelhaft; so geht z. B. ^T^ (arab. auch tßächtd) auf den
Stamm ^^11 zurück, hebr. 'T^J, vereint sein; ^^T^. auf »^J^ ioenden, s. v. a. Doppelung;
^^"T^ auf 5a"J lagern (mit Zusammenziehung der 4 Füsse); tthjh, eig. Zusammen^
jnehung der 5 Finger zur Faust, auf ^^^; endlich ^^5 aiai^'Oi^ binden ^^ Verbindung
(vergl. ^^).
3 In den Yulgärdialekten des Arabischen und im Aethiopischen heirscht die
Femininform des Zahlwortes bei weitem vor; auch im Hebr. wird dieselbe gebraucht,
wenn von der Zahl an sich (in abstracto) die Bede ist, wie bei den MultipUcativen
1 M. 4, 15. 24.
Gesenitis, hebr. Grammatik. XXn. Aufl. 15
226 2. Hauptth. Formenlelire. 3. Gap. Das Nomen.
2. Die Zahlen von 11 — 19 werden so gebildet, dass die Einer
ohne Copula vor die Zahl zehn (in der Form ^to m. n^nto /.) ge-
setzt werden, ohne dass jedoch beide zu Einem Worte verschmolzen
werden. Doch bewirkt das enge Zusammensprechen beider, dass
die Einer fast sämmtlich in der Form des StaU constr. (ohne Yor-
tonwcale) auftreten; vergleiche in der folgenden Tabelle ^nt^ und
nn^ in der Zahl 11 und die Einer in den Femininzahlen von 13 an.
Nur die eigentlichen Yerbindungsformen (Stat. constr,) der männ-
lichen Abstracta, wie ntDbt^ u. s. w., sind von der Zusammensetzung
mit ntD? ausgeschlossen, da es sich lediglich um ein appositionelles,
nicht um ein Genetiv -Verhältniss handelt. Auch "»aic und ^tMt in
der Zwölfzahl sind nur scheinbare Stat. constructi, wenn auch auf
demselben Wege und aus dem gleichen Grunde der engen Ver-
bindung entstanden (durch Gontraction des aj und Abschleifung des
D von D*^5tJ, D*?P)tü). In D'^JtD und D'VjtÖ hat sich die Sprache mit der
Gontraction des aj (ohne Abwerfung des D) begnügt, falls nicht
beide Formen als masoretisches Q'ri perpetuum (§. 17), sc. •»;©, ^T\lii,
für das eigentlich gemeinte Q'^Jtp, D'^Pilp zu betrachten sind. Dar-
nach lauten die Zahlen von 11 an:
Masc, Fem.
13. nto n«btf nnto «btä
und nach letzterer Analogie weiter. Diese Zahlen haben regel-
mässig nur die obige Form; über die Syntax derselben vergl.
§. 120, 2, Anm.
Sehr selten ersoheinen die Einer im Masc. in der Form des Stat, constr,
wie Syq$ rt^DH pSmfzehn Bicht. 8, 10. 2 Sam. 19, 18, ^ n^faü adUzehn
Bicht. 20, 25.
/. ..
i Das lange Zeit i&thselhafbe '^9^ hat sich neuerdings in den assyr. Keil-
inschriften wiedergefunden in der Form tstin = unus (s. Schröder in dei^ Zeitschr.
der D. M. G. Bd. 26, S. 234 f.). Damach wäre ^blj *^9^ eine Zusammensetzung,
wie sanskr. ikädagarif IvSexa, undeeim (analog der Verbindung von Einem und
Zehnem in den Zahlen von 12 — 19) und diente zugleich auch bei der Zusammen-
setzung der weiblichen Elfzahl, während sonst im Assyr. für tma die Form ichit
(nriK) gebraucht wird. Uebrigens scheint sich auch im Hebr. der Yerbalstamm zu
*^?^ noch erhalten zu haben in niä^ Kunstwerk imd ti^tmo^ Gedanke, Meinung;
denn beide lassen sich am einfachsten auf den Ghrundbegriff des Verkn/ö^fenSf Ver-
bindend zurückführen, wodurch man für '^^^^ zu dem Begriff vmo, Einheit gelangt.
§. 98. Zahlwörter, b) Ordinalzahlen. 227
3. Die Zehner von 30- — 90 werden durch die Pluralform der
Einer ausgedrückt (so dass das Pluralische hier immer ein Zehn-
faches ist): D^'tJb« 30, D^^a^ifc^ 40, D'^tettn 50, D'»!»« 60, tf'^latJ 70,
D^tö 80, tf'^tori 90. Nur zwanzig ist D^^nte!^ (Plur. von nto 2:<?Än)^
Alle diese Zahlen sind gen. camm. und lassen keinen StaU constr.
zu. — Bei zusammengesetzten Zahlen wie 22, 23^ 44 u. s. w. werden
in den älteren Schriften gewöhnlich die Einer vorangestellt (wie
im Arab. und Deutschen), also zwei und zwanzig, z. B. 4 M. 3, 39.
26, 14; weniger häufig ist dort, desto gewöhnlicher aber in den
jüngeren Schriften (wie. im Syr., Franz., Engl.) die umgekehrte
Stellung zwanzig und zwei, z. B. 1 Chr. 12, 28. 18, 5. In allen
Fällen steht zwischen den Einern und Zehnem die Copula (i, vor
vornbetonten Zahlen auch 5, vor — 51, vor S^wä «)).
Die übrigen Zahlen sind die Substantiva: rwsi f,, consir. tWQ
100, Dual, ü^htm (syncopirt aus D^^n^) 200, Plur. z. B. nifc^-Q tJbtf
300 (2 Kön. ii, 4. 9. 10. 15 jedoch im 'iT'^Ä. ni^Äian); t\bk m.lOOO^
Dual. D^fibfc? 2000, Plur. ü^tbl^ twbto 3000 u. s. w.' Mnn, in jüngeren
Schriften irön, ian, Kian (eig. Menge, vergl. [lupid;) ioOOO ; Dual.
ü^jHsr\ 20000 Ps. 68, 18 (wo indess auch die Fassung Doppelzahl
von Myriaden möglich ist), vergl. dagegen Neh. 7, 71: rria*i '»rjö;
Kian ya^Ä 40000, niibn-th? Ezr. 2, 69 (wohl eig. niKSn, wie
Dan. 11,12).
Anm. 1. Der Dualis, der von eiligen Einem vorkommt, hat die Bedeutung
des deutschen -fach, -faltig, z. B. &*!^$niS vierfach 2 Sam. 12, 6; b^TÖT^t^ «ie^m-
fach 1 M. 4, 15. 24. Fs. 79, 12. — Ausser dem Plural, der die Zehnzahl be^
zeichnet, kommen als Flurale vor: ö'^'^nK einige , auch: Odern, und ni^is^
decades (nicht decem) 2 M. 18, 21. 25.
2. Die Suffixa an Zahlwörtern sind, wie sonst am Nomen, eig. Gtoetive,
obwohl sie im Deutschen als Nominative übersetzt werden, z. B. bSPA^M Mo»
vestrum d. L ihr drei, 4 M. 12, 4.
§. 98.
Zahlwörter, b) Ordinalzahlen.
Die Ordinalzahlen von 2 — 10 werden von den Cardinal-
zahlen durch Anhängung eines ^-;- (§. 86, No. 5) gebildet, vor
welchem sich meist noch ein zweites *» — zwischen dem zweiten und
«
1 Die abweichende FluralbilduDg in 0*^*7^0^, 0*^3?^^, Ö'^ü^TöFl (von den Segolatis
*iiü5, 5?5lÖ> 5?tt3n), statt deren man Ö'^^T^^, 0*^53^, O'ir^OT erwarten sollte, findet sich
sonst nur äusserst selten, z. B. O'^^^^ *^c^» von tati";^, B'iajrflÖ Maulbeerfeigenbävme»
15*
228 2. Hauptth. Formenlehre. 4. Oap. Von den Partikeln.
dritten Stammconsonanteh einschiebt: '»stJ ein zweiter; •»tö^blö, ^T^y^,
^Wem und '»r»tirT, ''W, •'^r^atJ, ^^^'»'atJ, '«sr'tSn, •«n^to. In der Bedeutung
erster hingegen braucht man fitftjTi (^ir TitihKn) von titln Haupt,
Anfang^ mit der Endung 'fi (§. 86, 2, No. 4). Die Feminina haben
die Endung nV" > seltener 1V^ und zugleich die Bedeutung von
Theily z. B. n^'tö'ar! quinta und ^wm^ö jpör^, Fünftheil, t^y^W^ und
n^n/*to!^ Zehntheil. Daneben finden sich in gleicher Bedeutung
Formen wie r^sn und :pTy Viertheil, tthaK Fünftheil; dieselben sind
als Abstracta zu betrachten, welche von den Gardinalzahlen deno-
minirt sind.
Wie die übrigen Zahlenverhältnisse ausgedrückt werdBiii für welche das
Hebräische keine besonderen Formen ausgeprägt hat, zeigt die Syntax (§. 120),
VIERTES CAPITEL.
VON DEN PARTIKELN.
§. 99.
üebersiclit.
1. Die Partikeln, welche im Allgemeinen die Nebenbestim-
mnngen der Rede, das nähere Yerhältniss der Wörter unter sich
und die gegenseitige Beziehung der Sätze ausdrücken, sind der
Mehrzahl nach von Nominalformen, zumTheil auch von Pronominal-
und Verbalformen entlehnt oder abgeleitet (§. 30, 4). Von primi-
tiven Partikeln kann dagegen (abgesehen von einigen Demonstrativ-
Bildungen, s. §. 100, 4) nur in dem §. 81 f. besprochenen Sinn die
Rede sein.
2. Soweit sich die Entstehung der Partikeln mit Sicherheit
nachweisen lässt, sind dieselben entweder 1) von anderen Rede-
theilen entlehnt, indem gewisse Formen des Nomen^ Pronomen oder
VerU unter mehr oder weniger starker Verwischung ihrer ursprüng-
lichen Bedeutung die von Partikeln erhalten haben; vergl. in den
indogermanischen Sprachen, z. B. im Lat. certo, fälso^ partim, verum,
causa, im Deutschen statt, anstatt, weg (engl, away), wegen^ oder
2) von anderen Redetheilen abgeleitet, und zwar a) durch Hinzu-
fügung von Bildung ssylhen, wie Wä\^ bei Tage, von Di*^ (§. 100, 3);
meist aber V) durch Verkürzungen manigfacher Art, und zwar
pflegt die Verstümmelung der urspr. Form um so stärker zu sein.
§. 99. Von den Partikeln. üeberBicht. 229
je häufiger die betreffende Partikel gebraucht wurde; in einigen
Fällen (s. u.) ist daher der zu Grunde liegende Wortstamm völlig
unkenntlich geworden.
YgL im Deutschen gen aus gegen^ Gegend; seit von Seite; weil (urspr. Zeit-
partikel, wie das engl, tohile) von Weile.
Koch weit gewaltsamere Yerkürzungen zeigen sich im Griech., Lat. omd
den Töchtersprachen des letzteren; z. B. air6, ah, a; i^, epCy e; ad, franz. ä;
aut, ou, ital. o; suj^, ital. suK
Am stärksten tritt diese Verkürzung bei denjenigen Partikeln
entgegen, welche die Eigenschaft eines selbständigen Wortes gänz-
lich verloren haben, indem sie bis auf einen einzigen Gonsonanten
mit einem meist sehr kurzen Yocallaut zusammengeschmolzen sind.
Nach den Gesetzen der hebr. Sylbenbildung (§. 26, 4) können der-
artige Partikelformen nicht selbständig für sich stehen^ sondern
werden (ähnlich wie die Praeformativa des Imperfect, §.47, 1. 2)
als sogen. Praefixa mit dem folgenden Wort verbunden; so z. B. b
aus bUi (§. 102). .
Die Annahme, dass eine solche Yerkürzung ganzer Wörter his zu einzelnen
Buchstaben wirklich im allmählichen Verlauf der Sprachentwickelung erfolgt
sei, wird schon dadurch nahe gelegt, dass ähnliche Abkürzimgen im späteren
Hebräisch und im Aramäischen, kurz im Fortgange der Entwickelung des
semitischen Sprachstammes, immer stärker und häufiger werden. So ist ^'^
bereits im Phönic. in ttJK, im Hebr. in ^ )Ö und selbst lö verkürzt und in diesen
Praefioc-Qestsilten bei den Babbinen immer gewöhnlicher geworden; für *n des
biblischen Aramaismus zeigt sich später ^; im Neuarabischen wurde z. B.
haUaq (jetzt) aus hcUwaqtj HS (warum?) aus li-ajji-Saiin, u. s. w. Yergl. auch
die oben angeführten Analogien aus den abendländischen Sprachen. Dessen-
ungeachtet gehört der Gebrauch der einfachsten Partikeln schon den ältesten
Perioden der hebräischen Sprache, jedenfalls den ältesten uns überlieferten
Sprachmonumenten an.
S. Seltener sind Partikeln durch Composition entstanden, wie
TfW warum? für ^'^^JTl)?, quid edoctus (xi [ladciv;) oder quid cogni-
tum? '«^i^ba (aus ba und *^n^) ausser; T\Wdm (aus ya, b, nb^ftt) von
oben her.
Häufiger ist die Zusammensetzung aus zwei Wörtern, ohne dass beide in
Eii^es zusammengezogen sind, z. B. ')5"'^t?Ht*, ''S^tjÄ^, Ü&T'iS, "jS^is^S.
1 Selbst kleine Sätze sind zu einem Worte zusammengezogen: forsttan aus
fors Sit an, 8ir)Xov6Tt, StjXaSTij, franz. peut-itre, engl, prithee aus J pray thee, — Im
Ghiaesischen sind die meisten Partikeln Verba und Nomina, z. B. iü geben und
Zeichen des Dativ; l sieh bedienen, dann: zu, für; nH das Innere, in.
230 2. Hanpttli. Formenlehre. 4. Gap. Von den Partikeln.
§. 100.
Adverbia.
1. Dunklen Ursprungs (obwohl sicher der Rest eines Nomons)
ist die Negation tfh nichts sowie einige Orts- und Zeitpartikeln, wie
Qt^ da, daselbst.
2. Als Formen anderer Redetheile, welche ^hne weitere Ver-
änderung adverbialiter gebraucht werden, kommen vor:
a) Substantiva mit Präpositionen, z. B. ^^ (mit Kraft) sehr;
*T5b allein (eig. in Absonderung^ ä pari), mit Suff, ^"n^b ich allein;
t^'^h'ü von innen^ innerhalb; auch "fnttö (wie Einer) zusammen.
b) Substantiva im Accusatir (dem Casus adverbialis der Semiten
§. 118), vergl. tJjv apx^v, Scopedv, z. B. *nWD (Kraft) sehr^ tfßk
(Aufhören) nicht mehr, tiv^t} (diesen Tag) heute, in^ (Ver-
einigung) zusammen. Mehrere derselben werden nur selten
noch substantivisch gebraucht, z. B. S^^^O, Plur. D''a**M und
tiiS^^ap, Umkreis, als Adverb circum, ringsum; andere gar nicht
mehr, z. B. niS (Länge) längst, ^ (Wiederholung, Fortdauer)
noch einmal oder ferner, länger.
c) Adjectiva, besonders in der Femininform (dem indogerm. Neu-
trum entsprechend), z. B. T\^ilM'i primum, zuvor (häufiger 'tüfc^^ia,
auch 'lÄnb) ; na*] und r\a*5 multum, viel, genug, ri*«itD wunderbar
(eig. mirabilibus sc. modis), T\'^y\T\''* judäisch, d. i. in judäischer
Sprache.
d) Infinitivi absoluti, besonders des Hiph^il, gleichfalls im Accusativ
zu denken (§. 131, 2), z. B. na^in (eig. ein Vielmachen) viel,
na^nb in Menge.
e) Pronomina und Zahlwörter, z. B. ny (eig. da » an diesem Orte)
hier, nah hier, hierher, nn«, D^nti, i^aiö, n^ 1-, 2-, 7-,100^a/;
n^^DTD zum zweiten Male.
• —
Eine ZosammensteUmig der gebräuchlichsten Adverbia nach der Be-
deutung s. §. 150.
3. Einige Adverbia sind durch das Antreten der Bildungssylbe
D — an Substantiva entstanden, z. B. ^VCük und DDlfli^ wahrlich (von
IIa« Wahrheit) ; Dsn (für Dank) umsonst, gratis (von "jn gratia) ; Dp*n
vergeblich, frustra (von p''*] Leeres, vanum); Dtti'' bei Tage (von Di*»).
Vergl. auch Di^lnfi f. Di^Xiö augenblicklich, plötzlich (von ^nfi Augen-
blick).
Die Endung D-;- wird auch bei der Bildung von Substantivis verwendet,
z. B. b^D LeUer (von b^D), und obige Adverbia können daher ebenfalls als
§. 100. Adverbia. 231
adverbial gebrauchte Nomina betrachtet werden, so dass &-;-, &— ^ gleich
)-rr> t ^^^^ (§• ^* ^^' 1^)» ^S^' ö'^^'T? «• ^* *• PT? Befreiung, öKnfta (mit
Praep.) m Augenblick 2 Chr. 29, 36. Nach einer anderen, aber unhaltbaren
Auffassung ist dieses b-^ obsolete Pluralendung und diese Adverbia eig.
Nomina im Acc Plur., also bjlpK wie b^^^il^» als Ady. Ps. 58, 2, b|n wie latein.
gratis d. i. gratiis.
4. Als Adverbia primitiva können noch am ehesten eine Reihe
von Bildungen betrachtet werden, die in engster Verwandtschaft
mit dem Pronomen demonstr. stehen, indem sie direct aus einer Ver-
bindung sogenannter Deutelaute hervorgegangen sind. Zum Theil
haben dieselben nachträglich starke Verstümmelungen erlitten;
doch ist der Umfang der letzteren fast nirgends mehr mit Sicher-
heit zu ermitteln. Hierher gehören z. B. TiJ damals, ]§ so, ^^ nur,
IDÄ fürwahr (s. über alle diese Adverbia das W. B. 8. Aufl.) , be-
sonders aber das fragende n (He interrogativum), z. B. «in nonne?
tun num etiam? Dieses He inierr. ist, wie der ihm verwandte Artikel
(s. §. 35 Anm. 1), ohne Zweifel verkürzt aus bn, das im Arab. noch
gebräuchlich und vielleicht auch im Hebr. 5 M. 32, 6 gemeint ist.
Das h interrogoL erhält 1) vor Nichtgutturalen mit festem Yocal herrschend
Chäf^h-Fäthäch^ z. B. PiiaSjrt hast du gesetzt? s. Beispiele §. 153, 2 (Ausn.:
n^^^'^h 3 M. 10, 19). 2) vor einem Consonanten mit S^wd hat es (seinem Ur-
sprünge aus ih gemäss) gewöhnlich Fäthäch mit folgendem Däg, forte (ähn-
lich wie der Artikel), z. B. ?|7jan num in via Bz. 20, 30, )1l)fi 1 M. 17, 17.
18, 21. 37, 32, oder auch nur Fäthäch, ohne Däg^ O?^» 1 M. 30, 15. 27, 38 ;
3) auch vor Gutturalen Fäthäch (mit nachfolg. Däg. forte implicitum)^ z. B.
T]bxn soU ich gehen? »Ti;^ num tu? dfcjöi num si; auch Eicht. 6, 31 ist Öttttfi
(nicht 'KJi) zu lesen, ebenso T\ 12, 5. Neh. 6, 11; hei ttTStn 4 M. 16, 22 meint
die Masora den Artikel, vergl. 5 M. 20, 19, Pred. 3, 21 und Delitzsch zu letzt.
St.; 4) vor Gutturalen mit Qäm(if oder Chd^eph-QöMf aher S^gol z. B.
isaKJi num ego? »n'J^^v? num fuit? Seine SteUe hat das Fragewort stets zu
Anfang des Satzes.
5. Einige Adverbia, welche einen Verbalbegriff einschliessen
oder doch (obwohl eig. Substantiva) zu einem solchen umgebogen
sind, lassen auch VerbaUSuffixa^ namentlich solche mit Nun epen-
theticum, zu. Vergl.: isiüj er ist vorhanden (gleichs. es giebt, hat
ihn) : ^^si^^i^ ich bin nicht da, ^33^« er is^t nicht da; 13^1> er ist noch;
n^^» wo bist du? i'^i? wo ist er? Dasselbe gilt von )n und naJl siehe!
(eig. hier, hier ist), mit folgenden Suffixis: *^33ri, in Pausa *^5|n
und 'laln siehe mich, qsn, ian, ^55n {s. uns), in P. ^5|n und ^aan,
DDsn, Dan.
232 2. Hauptth. Formenlehre. 4. Oap. Von den Partikeln.
§. 101.
Präpositionen.
1. Sämmtliche Wörter, welche im Sprachgebrauche als Prae-
positionen erscheinen, sind urspr. Substantiya, und zwar:
a) Substantiva im Accus, und Stat. constr. , so dass das von ihnen
regierte Nomen als Genetiv aufizufassen ist, wie es denn im
Arabischen wirklich die Genetivendung hat, vgl. im Deutschen
statt dessen, kraft dessen, griech. toütoü X^P^^' ^^*' ^^^^^ ^^^
causa ^ gratia, montis instar^). Vergl.: ^nn^ (hinterer Theil*)
hinter; nach; back (Seite*) neben; 'j'^a (Zwischenraum*) zwischen;
^53, 1?a (Abstand) hinter^ ringsum; nb^t oder mit Chir. compag.
^^nb'lT (Entfernung, Mangel) ausser; "j?^ (Absicht) wegen; bi'a
(Vorderseite, aus Vifc^'a, s. das W. B., gewöhnl. aber) \iro vor,
gegenüber; yq (Theil) von, aus, ^^3 (Hervortreten, das Gegen-
über) vor, gegenüber; 1? (Fortgang, Fortdauer*) während, bis;
b? (Höhe, Obertheil*) auf, über; D? (Verbindung, von dems.
Stamm D"?!^ auch ra?, tTQ5?b) mit; nW) (unterer Theil *) unter,
anstatt,
b) Substantiva im Stat. constr., jedoch im Genetiv zu denken , weil
von Präpositionen (bes. untrennbaren) abhängig, z. B. ^^th (im
Angesicht) vor; "»63, •'sb (nach dem Munde, d. i. Befehle*) zu-
folge; bbaä (in der Angelegenheit) wegen; "j^Töb (in der Absicht)
wegen.
2. Besonders werden adverbialiter gebrauchte Substantiva auf
diese Art häufig zu Präpositionen, z. B. ''baa, 1^^^ Dfika (mit Auf-
hören) ohne, ^a (in der Dauer) während, '''la, '»'1? (nach Bedürf-
niss) /wr, nach Maassgabe.
§. 102.
Praepositiones praeflxae.
1. Von den genannten Wörtern kommt yn von, aus, schon häufig
als Praefixum vor (s. §. 99, 2), jedoch mit Assimilation des Nun an
den folgenden Consonanten (durch DägeS forte)^ z. B. ^^"ü aus dem
Walde.
*
1 In den nachfolgenden Beispielen ist die Nominalbedeutung in Parenthese bei-
gefügt und, wo sie noch wirklich vorkommt, mit einem Sternchen versehen. — Ueber
Aehnliches in anderen Sprachen s. W. v. Humboldt über die Kawisprache, Bd. m,
S. 621.
\
§. 102. Praepositiones praefixae. 233
Näher ist folgendes zu merken. Das selbständige 1^ steht (und zwar stets
mit nachfolg. Maqqeph) herrschend nur vor dem Artikel, z. B. )'"nÄh"'|TQ, so-
dann zuweilen vor weicheren Buchstaben, z. B, tfi<*yp Jer. 44, 18, "^sa"*)?? 1 Chr.
5, 18, und sonst in späteren Büchern (wie im Aramäischen); daneben findet
sich als poöt Form ^fü (vergl. §. 90, 3, ä) und '»JO Jes. 80, 11 (vergl. ^ibij und
'^hy §. 103). Am häufigsten ist •» mit folg, Däff,, welches nur aus den Buch-
staben mit S^wä ausfallen kann (nach §. 20, 3, 5); mit nachfolg. *] wird » in
der Begel zu ^TQ contrahirt, z. B. '15*^0= "»^a oder ''tJ'JO; vor Gutturalen steht
O (nach §. 22, 1), z. B. 0*7^, fi^, vor n und n auch a mit virtueller Ver-
doppelung der Gutt., z. B. "pti», niNi%}, tt^M^ 1 M. 14, 23; ebenso einigemal
- vor ^ (s. §. 22, 5, Anm.).
2. Ausserdem aber sind drei Präpositionen, und zwar die am
meisten gebrauchten, bis auf einen Vorsetzconsonanten mit S^tvä
(doch siehe unten) verkürzt (§. 99, 2), nämlich:
a in, an, mit,
b nach (etwas) hin, zu, lat. aä, und
^ wie, gemäss^.
In Betreff der Punctation merke man:
V
a) Das S^wdi mobile^ mit welchem obige Praefi2:a in der Begel gesprochen werden,
beruht auf der Verflüchtigung eines kurzen Yocals und muss daher nach
V
§. 28, 1, 2 wiederum in einen solchen übergehen, sobald ein anderes S^wS,
folgt; und zwar vor S^wd, aimplex in I, dagegen vor Chä^eph in den Yocal
desselben, also: ^l!sb der FrucM. '»'i&^S wie ein Löwe u. s. w.; vor schwachen
Buchstaben nach §. 23, 2 und 24, 1, a, z. B. nnsUTib, ^bxi für ^bxb.
h) Wenn sie vor den Artikel treten, verdrängen sie fast stets das He desselben
und nehmen seinen Yocal an. Das Nähere lehrt §. 35, Anm. 2.
c) Unmittelbar vor der Tonsylbe, also vor einsylbigen oder vombetonten zwei- .
sylbigen Wörtern (im Yorton)^ haben sie auch Qäm^ (wahrsch. als Dehnung
eines urspr. äj vergl. §. 26, 3), jedoch nur in folgenden Fällen: aa) b vor
Infinitiven, welche die angegebene Form habei^, wie nnb zu gehen, •j'^'ii zu
richten, T\'^i^ zu gehären, ausgenommen wenn sich der Inf. (als Nomen regens)
eng an ein anderes Wort (besonders das dazu geht)rige Subject §. 133, 2) an-
lehnt und somit als eine^ Art 8tat, conatr, den Hauptton verliert, z. B. niZJS^
4 M. 8, 19, naSji» 1 M. 16, 3 ; hh) vor vielen Pronominalformen wie hta, ritb,
nt3; ni&3 wie' diese, namentlich dDa, dsb, d53, und drta, dnb, dhS s,* §. 103,
VT'V~T ' VT' VT' ••T' VT» VT' TT " '
2 ; cc)\ vor einsylbigen oder vombetonten Substantivis in Yerbindungen, wie
nfib ns Mund zu Mund 2 Kön. 10, 21, d'^äb d^^ä \^^ zwischen Wasser und
Wasser 1 M. 1, 6, in beiden Fällen vor grosser Pausa; ebenso lehrt das in-
1 Gegenüber der von Oesen, und Eödiger gelehrten Ableitung des 3 von t^**?,
aram. auch ^3 (also eig. im Sauae, in) oder von 'p3 zwischen {Ewald) haben MüKlau
und Volck in der 8. Aufl. des W.-B. nach dem Yorgang Böttchers die AufCassung des
Si (arab. In) als einer weicheren Potenz des arab. ft {in) empfohlen, ohne Zweifel
mit Becht. — f geht zunächst auf 9^ und weiter auf einen Stamm zurück, der
appropinquaviij accessit bedeutet (arab. "^51). — Ueber 3, urspr. ein Substant. in der
Bedeutung Betrag, Art {instar), s. das W.-B.
234 2. Hauptth. Formenlehre. 4« Gap. Von den Partikeln.
structive Beispiel 5 M. 17, 8, dass es zu dieser Punctation des h wenigstens
nachfolgender kleiner Pausa bedarf; Jes. 28, 10 ttnd 13 steht i in doppelter
Wiederholung selbst vor kleinen and kleinsten Trennem. dd) in gewissen
stehenden Ausdrücken, welche gleichsam zu Adverbien erstarrt sind, z. B.
n^b in Ewigheit, üHb in Menge, n^i in ßieherJieii, raft in Ewigheit, aber
D'insr nvtA in alle Ewigheit Jes. 34, 10.
d) Yor dem Frageworte tva lauten sie: 2T^:a durch was? tws wie viel? und tmi
(Hi. 7, 20 n»!^, 1 Sam. 1, 8 tvsi, sämmtlich MU'el, daher ä im Tone zu ä
gedehnt) zu was? warum? Yor den Gutturalen M n :^ ist zurYermeidung des
Hiatus rrai gewöhnlich, vor n bleibt jedoch tv^i, Yor Nichtgutturalen findet
sich ii^^ Ps. 42, 10. 43, 2 (unmittelbar nach einer Tonsylbe).
Anm. Der Gottesname njJT], welcher nicht seine ursprünglichen Yocale
(wahrsch. t^l^), sondern die von "^yi^ hat (s. d. "Wb. u. d. W.), nimmt auch
die Praefixa nach Maassgabe des letzteren an, also fiJST»i, ni*JT»a, njiT^a (weil
man lesen soll 'i5h»b, »»ma, ^3T«Ta).
§. 103.
Präpositionen mit Pronominal-Snfftxen nnd in Plnralform.
1. Sofern alle Präpositionen ursprünglich Nomina (im Accu-
sativ) sind (§. 101), können sie auch mit Nominalsuffixen verbunden
werden (§. 91, 1. 2), z. B. ^bttfi (eig. an meiner Seite) neben mir,
*1?ii5 (in meiner Begegnung) bei mir, DriTO) (an ihrer Stätte) anstatt
ihrer, wie mea causa, meinetwegen.
Anm. 1. Die Präp. n&f; bei, mit (aus n3&, s. das W. B. unter JiSK 11) unter-
scheidet sich von ^^(, dem Zeichen des bestimmten Accusativs (§. 117, 2), beim
Hinzutreten von Suffixis dadurch, dass erstere "^tnK, itnK, b^K, t3rii< bildet,
letzteres vor den sog. leichten Suffixen ein ursprüngliches o festhält: "^nk mich,
^^^ !jniÄ dich, l'nk, Ptk ihn, sie; Jisrk uns, aber öDnx, IsnK euch, Dnk und
diinK sie. In den jüngeren Büchern, besonders in den BB. der Könige, bei
Jeremia und Ezechiel, wird jedoch bisweilen auch von X^fcj mit incorrecter "Weise
gebüdet: '^r«^ Drk.
2. Die Präposition d? mit (St. Da!?) erhält vor 05 und ön ein (Vorton-)
Qämef, wodurch die Verdoppelung des Mim deutliclxer hörbar wird: OiB!?,
fiiTS)!?, wofür indess gewöhnlich tiTß^ steht. In der ersten Person findet sich
neben ^1ß'$ auch ^^13;$,
3. Nur selten erscheinen an Präpositionen die Verbalsuffixe, z. B. ''3l^t]fPJ
2 Sam. 22, 37. 40. 48 (wofür Ps. 18, 37. 40. 48 ^Pm), JlS&nn 1 M. 2, 21 und
•lanS^a Ps. 139 , 11 (hier wegen des Reims mit '^SBSl^'i). Doch lässt sich das
Suffiocum in diesen Stellen allenfalls dadurch erklären, dass dabei an eine
Richtung wohin gedacht ist, näml. *^^tyr\ unter mich 2 Sam. a. a. O. (neben
•^PtriPi unter mir), JiSthrtri an ihre Stelle („er setzte Fleisch an ihre Stelle"), ''p^^?
Mm mich her,
2. Wenn zu den Praefixen (§. 102) Pronominal-Suffixe treten,
so zeigt sich, besonders bei den kürzeren Suffixen, hier und da ein
§. 103. Präpos. mit Pronominal-Saffixen u. in Plaralform. 235
r
Bestreben, die Präposition zu verlängern, um ihr mehr Körper
und Halt zu geben, daher bei 3 die angehängte Sylbe itD (s. d. Anm.),
bei yn die Reduplication zu yOiü (für )10ö'ü, eig. a parte von Seiten
des — )y bei 3 und b wenigstens a, b mit vollem Vocal (§. 102, 2,
a und c).
a) b mit Pr onomnal- Suffixen :
Sing. Plur.
1. "»b mir ^55 uns,
T
( m. ¥jb, nsb, in Pausa ^ \ DSb 1
{m. ib lÄw.
/. Jnb ihr.
onb, rrahb, poet. itt5* 1 .,
'^nb^ nsnb J
Ebenso 3, ausgenommen dass die 3. Pers. Plur. neben DHä,
^IsA^ auch Da und das Fem. neben nana auch 15 Mal fna, aber
nur i Sam. 30, 7. Jes. 38, 16. Ez. 42, i4''ina lautet.
V) 3 mit Pronominal'Suf fixen:
Sing. y Plur,
1. ^^siiaa* «'«V «cÄ. 'DittS wi> wir.
• T T
o f m. !?i*feS) 1 . , Ona (s. u.), selten DDi-QS) 1 . .,
\ f f ^^^ "' . — f ^*^
3. ^ ^ .- ' . . -' *- r'-^ T J - ' !• wie sie.
\ /. ^!1tl3 w;«> szv. [in^] nana j
I, ■ ■ — '^ ......
1 "J^b kommt, gewiss nur zufällig, im A. T« nicht vor.
2 Die noch von Bödiger durchaus verneinte Frage, ob 'i^l auch für den Sing.
ib stehen könne, muss jetzt entschieden bejaht werden, seitdem das phönizische
Suffix der 3. Pers. Sing, auf & allgemein als eine Analogie zu den hebr. Suffixen
auf i^ anerkannt ist (vergL Schröder Phöniz. Sprache, S. 153 ff. und daselbst S. 154
SMottmann'a Erklärung jenes &). Allerdings lässt sich in SteUen, wie 1 M. 9, 26 f.
5 M. 33, 2. Jes. 30, 5. Ps. 73, 10 das "i»^ besser als Flv/ral (in Beziehung auf
CoUectiva) erklären; dagegen kann es Jes. 44, 15 und 53, 8 nur höchst gezwungen
jplwralisch erklärt werden. Und selbst dann bliebe noch 'i^^3Ö Ps. 11, 7 und "i^r??,
sowie das drehnalige 'i'3''^? Hi. 20, 23. 27, 23 (neben l*^^?) '^^ fi?*"^ besonders
22, 2. In allen diesen Stellen entgeht man nur durch einfache Anerkennung eines
Singularsuffixes (= 1"'JB, 1*^55, l'^^^) ^^^ ärgsten exegetischen Künsteleien.
3 Die Form Iv?^ ist in der Bedeutung deswegen gewöhnlich.
4 Dass hier ^. für V" eintritt (vergl. oben No. 1, Anm. 3), beruht nur auf
euphonischem Grunde. ''iöS (defect.) nur im Pentateuch.
236 2. Hauptth. Formenlebre. 4. Gap. Von den Partikeln.
c) im mit Suffixen:
Sing. Plur.
1. '»aia'a, poet. '»s'a, in P. ^ih von mir. isfe'o von uns,
o f ^. 5Ta"Q, in P. TOtJ 1 ,. t3M 1 ,
2. i ^ V- • ^' • • ^ron tfir. ^' * \von euch.
fm. 5i3i3"Q, poet. in P. 'insfa, DSTQ, rrsh^a ]
['inl)3 oder WStl] von /Äw. poet. Dnat) > von lÄn^n.
/. r\p%)2 von ihr.' [)ryü] nsn'ö j
Die Sylbe 1» (im Arab. mä VCQ = hebr. n:^ t(;a«) in "^SisS (eig. gemäss dem
was ich, f. tvie ich), wird den drei einfachen Braeftxis a, V S, in der Poesie
auch ohne Suffixa angehängt, so .d^^ss i^^ l'z32i, i^A, gleichbedeutend mit d,
a, b, als selbständige Wörter erscheinen. Die Poesie entfernt sich hier durch
längere Formen von der Prosa; bei 1^ hat sie dagegen die kürzeren, den
syrischen ähnlichen, bevorzugt»
Die oben eingeklammerte Form bJTS steht nur 2 Kön. 17, 15 (in P.); )t^
(oder Ijns) nur Ez. 18, 14. Vergl. Frensdorff, Massora magna, pg. 234 ff. —
Für Q^^ (so früher auch in dieser Gramm.) ide ihr ist nach dem ausdrückL
Zeugniss Qimchi^s d^ä zu lesen (vergl. auch Baer zu Hi. 16, 4).
Bei ya mit Suff, ist ^ih^ von ihm, entstanden aus ^rrpian nach §. 19, 2 Anm.,
und fällt der Form nach zusammen mit ^Aiä von uns, entstanden aus iia^S^sx^^. —
iiäfi^ steht stets ohne Mappiq, und ist aus r^'^B^ entstanden. — Die einge-
klammerte Form ^^^^, wofür Baer nach Qimchi u. a. ^ti^'Q schreibt, findet
sich nur Ps. 68, 24 und ist vielleicht vielmehr 8tbb8t.=Äntheil (s. Delitzsch
z. d. St.). — "Jh» (so in den gedruckten Ausg., in Hdschr. jedoch )ty2) steht nur
Ez. 16, 47. 52.
3. Mehrere Präpositionen, besonders die des Raumes und der
Zeit, sind (gleich unserem wegen) eigentlich Nomina pluralia (s. den
Grund §. 108, 2, df und verbinden sich daher mit den Pronominal-
suffixen in der Form des Stat. constr. Plur., ganz wie sonst die
Nomina pluralia (§. 91, 2). Hierher gehören:
nnfcj, häufiger ^yvi^ (eig. hintere Gegenden) hinter, nach, mit
Suff, immer *^nni< hinter mir, ^'^^TiV^ hinter dir, l^^nhfc^, DD^^nrifc^ u. s. w.
■^^j poet. auch ^b^ (Gegenden, Richtungen) gen, zu, nach (etwas)
hin. mit Suff, immer" *^bi5 zu mir, !?i^5fc^, rhvt, DD^bi^, on'^bfc^ (auch
defect. onb^) und dafür poet. Stt^Ji« (Ps. 2, 5).
1 Die babylonisehe Masora schreibt dafür (zum Unterschied von der 3. Sing.)
il3B», was jedoch Ibn Ezra mit Becht tadelt.
2 Einige dieser Wörter, welche von Stämmen Jn"^ herkommen, nämlich *^^^, ^i?^
^*lh lassen sich auch auf Singularformen wie '^?ö}, "^P^i '^t?^ zurückführen; aber die
Analogie der übrigen macht es wahrscheinlicher, dass sie ebenfalls als Phtralia zu
betrachten sind.
§. 104. GonjunctioneD. 237
1*^21 (Zwischenraum) zwischen y hängt die Suffixe^ die eine Ein-
zahl bedeuten, an den Sing, f^^a, also ''J^^a, rifi^^ u. s. w. (1 M. 16, 5
T|'»5''a, doch ist das zweite Jdd durch einen Punkt kritisch verdäch-
tigt; das dreimal vorkommende l'ipa ist nur masor. Q'ri für i3*»a,
welches z» B. 1 M. 30, 36 steht); dagegen treten die Suff., die eine
Mehrzahl bedeuten, an den Plur, ^^y^ oder rri5'»a, also ^*^ä*»a, ö5''D''a,
ÜTV^V^% neben ^D^^hiS^^a und Dni3*^a (D — auch bisw. sonst am Nom.
/?/wr. zur Vermeidung allzulanger Formen).
T^M (Umkreis) ringsum, mit Suff, stets in der Pluralform, theils
masc. r\^%'^:iü, y^y^^O u. s. w., theils und häufiger fem. nia^^lO (Um-
gebungen) mit Suff, '»nil^'ao rmfl^5 ww wfcÄ her, l^^rü^^lO. DH'^nh^'ao
^ n? (Fortgang, Fortdauer, von n*7:j) &w, &/s zu, Plur. poet. »^V,
aber mit Suff, auch in Prosa stets '^'i^, ^"n^, 1*»7^, ^J''^^, ^T'P (i^it
Festhaltung des ip^mej im Gegenton) Hi. 32, 12.
"b? auf, über, Stat. constr, von b^ oben, das Obere (von nbs? aw/-
steigen)^ Plur. poet. "»b;^, aber mit Äw^". auch in Prosa stets ''b!^,
^^5^, l^'b!^, n^52?, on^b/, für letzteres dichterisch oft auch wä^
(über den Sing.-Gebrauch desselben s. o. 2, ä, No. 2).
nnfe t^n^^r (eig. das Untere), mit Äw^. im Plur. "»inW), I^^PiTO) u. s. w.
Dn*^r\m neben Dr\nn (s. o. zu Dni3*^a).
§. 104.
Gonjunctionen.
1. Die Gonjunctionen dienen zur Verbindung der Sätze und
zum Ausdruck des gegenseitigen Verhältnisses derselben. Zu diesem
Behufe finden sich verwendet:
a) ursprüngliche Profiomina, wie das demonstrativum *^3 dass,
weil, denn.
&) ursprüngliche Substantiva, die nachmals zum Werthe von
Pronominibus oder Adverbien herabsanken, z\ B. ntüfc^ (s. §. 36),
welches theils allgemein zum Ausdruck eines Relativ-Verhältnisses,
theils als Pronomen relativum (= qui, quae, quod) dient; ferner bK
(Nichts) dass nicht; "jD (wohl eig. Abwendung , von njB) dass nicht
(das griech. (jliq prohibitivum) u. s. w. Nicht minder gehören hierher
adverbiell gebrauchte Substantiva mit Präpositionen, wie z. B. D^nbk
(in dem Noch -Nicht) ehe, bevor (wofür auch D^nbia). Ueber die
Verbindung zweier Gonjunctionen zur Darstellung complicirter Be-
griffe (z. B. *^3"5lfc5, dazu kommt, dass ^^ geschweige denn) s. §. 155, 2.
c) Präpositionen, welche mit den beigefügten Gonjunctionen ^ttti^
238 2. Haupttb. Formenlehre. 4. Gap. Von den Partikeln.
oder "»s zum Begriff einer Conjunction verschmolzen sind, z. B. 1?^
ntJfc^ weil, eig. wegen dessen äass; ^tö« *^t\^ nachdem, ntD«3 gleichwie
(von 3), "'S ag? und ^tJfcj ag? m Folge dessen dass, dafür dass^ weil.
Bisweilen wird jedoch in solchem Falle die Conjunction ausgelassen
und die Präposition selbst als Conjunction gebraucht, wie b^ (für
niwrt?) obgleich, Hi. 16, 17.
So wenigstens nach unserer Sprachlogik; richtiger wäre es jedoch, zu sagen:
statt des vermittehiden ^vätit tritt der ganze folgende Satz als ein Substantiv-
begriff gefSasst unter die unmittelbare Bectlon der Praeposition. Ebenso können
auch aUe Präpositionen vor dem Infinitiv im Deutschen durch Coiijunctionen
mit Yerb. finit. übersetzt werden (§. 132, 2).
2. Auch diejenigen kleinen Wörtchen, welche gegenwärtig nur
als Conjunctionen im Gebrauch und hinsichtlich ihrer Entstehung
oder urspr. Bedeutung mehr oder weniger dunkel sind, werden
durchweg als Reste ursprünglicher Nomina zu betrachten sein. So ist
z. B. *« oder ohne Zweifel eig. Wille^ von T^'^^ (vergl. Spr. 31, 4),
wie vel, ve verwandt mit velle; dunklen Ursprungs sind dagegen DK
wenn, auch oder (vor dem zweiten Glied einer Doppelfrage), ti|2t(
auch u. a. Auch die einzige Conj\ praefixa "] und scheint von einem
■
Wortstamme mit der Bedeutung des Anfiigens oder des VerUndens
ausgegangen zu sein (vergl. den Namen des Buchstabens 11, Nagel,
Pflock).
t Die Funetation des ^ ist in vielen Stücken deijenigen der Ftaeff. 3, 5| b,
(§. 102, 2) analog, doch hat das Wato copul, als schwacher Consonant noch
einige Besonderheiten:
a) Für gewöhnlich erhiUt es einflaches ä^wd (1).
b) Tor Wörtern, die als Anlaut eine Gutturalis mit ä^igä compositum haben,
erhalt es den Yocal, mit welchem. das SHoä zusammengesetzt ist (nach §. 28,
2), z. B. bsni und sei weise, Q'i^oS'i und Sclaven, T^T9i und Gewalt, bbKi und
iss, '»?n*s und Krankheit Nur vor bWK Gott erfolgt stets die Contraction
ZU ÖTPJ>^^> ''**'*;! u« s- w. Ueber Fälle, wie ^'S:?.^ Hi. 4, 2 vergl. §. 28, 2.
e) Vor Wörtern mit einfachem ^Hoä nach dem ersten Consonanten wird das
Waw (mit Ausnahme der FäJle unter d) zum Yocal ü, z. B. bb^ und dien,
ebenso (jedoch den Fall unter e ausgenommen) vor den verwandten Lippen-
buchstaben 3, », &, daher "^^S Ueber die Fälle, in welchen ä^wd Simplex
nach 1 copuUxt, zu Chd^eph geworden ist (z. B. ahn 1 M. 2, 12) vergl. §. 10, 2,
Anm., b.
d) Mit nachfolg. *) fliesst *] nach §. 24, 1 a zu ^) zusammen, z. B. '^1 tmd er
sei, Ueber die eigenthümliche Punctation des Waw copul, vor den mit S^wd
anlautenden Formen von h*«ii sein und TV^Ti leben (z. B. D!ti'VTi Jos. 8, 4, iTin-
TT TT ^ V » ir /'-irr
1 M. 20, 7) vgl. §. 63, Anm. 5.
e) Unmittelbar vor der Tonsylbe hat es häufig Qäm^fj ähnlich wie 3, 3, ^
(s. §. 102, 2, c), jedoch meist nur am Ende eines Satzes oder Satztheiles, z. B.
2 Kön. 7, 4 (Dfe sianjj, sianaj und «rraj); Buth 3, 3 (tns^;), Ps. lo, 15 (s^j).
§. 105. Interjectionen. 239
1 Sam. 9, 4 (X}k)), 2 Sam. 13, 26 («Sj), Ez. 47, 9 ('^Tj;); vergl. noch G)ei
Tiphchä) 1 M. 33, 13. 2 Sam. 15, 12. Begelmässig aber steht das Waw copul,
mit Qäm^f wemi es zur Verbindung zweier Nomina dient, welche unter den-
selben Gattungsbegriff fallen, also in ihrer Zusammenstellung gleichsam nur
einen umfassenderen Begriff darstellen. Bedingung ist jedoch auch hier, dass
Wäw unmittelbar vor der Tonsylbe steht, z. B. «iSj ViS 1 M. 1, 2, rA'jSj oi"»
8, 22 (s. auch die Beispiele vorher); tfoi} anj 2 M. 25, 3; isn ^ÜS PsV96, 7,
Wbl ns-jl 76, 7; sogar: nfij; än'.-0tt?1 Hb' 1 M. 7, 13, Tjbj; CiVfbfij^ Kön. 21,
10; nb; nis so vnd so; Uhjjl-tth« Esth. l, 8 (am Ende des Verses); dagegen
Ps. 87, 5 ^H) tt^K, weil im^Context mit dem folg. Praedicat; auch bei drei
"Wörtern Jes. 24, 17; HfiJ nlT^J "iriB. Aus demselben rhythmischen Q-runde
steht daher auch regelmässig 1 (nicht 1) bei gewissen einsylbigen "Wörtern,
die sich ihrer Natur nach enger an das Folgende anlehnen: ht*], n2!<1, Kb^j,
n^^ u. a.
§. 105.
Interjectionen.
1. unter den Interjectionen sind etliche (wie in allen anderen
Sprachen) reine Naturlaute, gleichsam Lautgeberden, die durch
irgend welche Eindrücke oder Empfindungen unwillkürlich hervor-
gerufen werden, z. B. JnHie, Hij ah! ach! mjn ei! io! cn pst!
Dagegen gehört "»in, "»ifc^ wehe! als urspr. Subst. unter No. 2.
2. Andere sind jedoch ursprüngliche Begriffswörter und erst
durch lebhafte Aussprache und Grebrauch zu Interjectionen ge-
worden, z. B. "jn oder nsn siehe! (eig. hier); nx^^ siehe! (eig. Imper.);
TMih Plur. lin (eig. gieh^ geit^ Imp. Yon in^) für age, agite, wohlan!
n'A (auch ^b), «ob (eig. gehe^ gehet, Imp. von ^bn) dass.^; lifhn fern
sei es! eig. ad profanum! "»a (für ^"$1% Bitte) ich Utte, höre mich (vgl.
engl, prithee, entst. aus Ipray thee); ä» (auf! wohlan! vgl. äthiop.
nä% eig. hierher, aber auch wohlan! komm) doch, als Partikel der
Aufforderung und Bitte (immer nachgesetzt)*.
1 }7^, n^ und t\A stehen auch in Verbindung mit dem Fem. und Plur., zum
Beweis, dass sie yöUig zu Inteijectionen erstarrt smd.
2 Kf dient zum Ausdruck der manigfaltigsten Färbungen der Bede, die an ver-
schiedenen Stellen der Syntax behandelt sind. Hier nur eine kurze Uebersicht.
&(3 steht a) nach dem Imp. sowohl bei Befehlen als bei Bitten §. 130, 1; b) beim
Impf, sowohl der ersten als der dritten Pers. §. 127, 3, b, 128, 1; c) einmal beim
Perf. §. 126, 4, Not.; d) nach verschiedenen Partikeln: K}"'^^^' ^^^ doch, sieh
einmalj namentlich nach den Conjunctionen : ^(^^^ ne quaesOj und K^~Q^ wenn
anders, e?7C0Te, wenny mit einer von Höflichkeit und Bescheidenheit eingegebenen Ein-
schränkung. — Höflich Bedende häufen diiese Partikel in jeder Weise 1 M. 18, 3 f.
19, 7 f. 19. 50, 17.
DRITTER HAÜPTTHEIL.
SYNTAX.
ERSTES CAPITEL.
SYNTAX DES NOMEN.
§. 106.
TTmscbreibtuig des Adjectivs durch Substantiva. Abstractnm pro
Concreto.
Die hebräische Sprache hat im Yerhältniss zu dem Beichthum
an Substantiven einen Mangel an Adjectiven, und einige Arten der
letzteren, z. B. die der Materie ^ fehlen ihr fast ganz^. Sie ersetzt
diesen Mangel durch Substantiva, besonders auf folgende Arten:
1. Das Substantiv, welches zur Umschreibung des Adjectivs
dient, wird als Genetiv nachgesetzt. So beständig bei Angabe der
Materie, z.B. 5|D? ^b'S silberne Gefässe^ 1^? lin« eine hölzerne Lade,
wie franz. des vases d*or; ebenso dW)? Jn^HÄ ein ewiger Besitz 1 M. 17,8;
*lfiDÄ ^t\)^ Männer der Zahl d. i. zählbare, wenige Männer 34, 30;
•jrpjnÄ ein kostbarer Stein Spr. 17, 8. Die Umschreibung findet bis-
weilen auch dann statt, wenn entsprechende Adjectiva vorhanden
sind, z. B. thpn ^^äS die heiligen Kleider 2 M. 29, 29; denn der Ge-
brauch des Adj. thS^ ist durch den Sprachgebrauch auf bestimmte
Verbindungen beschränkt. Vergl. im N. T. 6 olxov6jioc t^C iSixiac
Luc. 16, 8; im Franz. un homme de bien. '
Anm. 1. Seltener geht das Substantiv der Eigenschaft voran und das andere
folgt als Genetiv, z. B. 'q'^ga^^insp äit Auswahl deiner ThcUer f. deine ausge»
wählten Thäler Jes. 22, 7, vgl 17,' 4. 37, 24. 1 M. 23, 6. 2M. 15, 4. Herrschend
ist diese Stellung bei dem Substantiv \o Oesammtheit für Alles, ganz, alle,
(s. §. 111, 1).
1 Einige wenige Adjectiva dieser Art, in der Form der Participia passiva, sind
t*»^K (Denom. von f^H) cedem, ^fli ehern; vergl. über die Form ilöp als Ausdruck
inhärirender Eigenschaften §. 50, 3, Anm. 2.
§. 107. Bezeichnung des Gesohleckts. 241
2. Statt eines Acfjectiys, das als Prftdioat des Satzes zu erwarten wSve , steb^
bisweilen geradezu ein Substantiv, 'z. B. 1 M. 1, 2: und die Erde war WüßU
tmd Leere; Hiob 3, 4: dieser Tag 9ei Finstemiss; Ps. 25, 10. 35, 6. 88, 19.
110, 3. Jes. 5, 12. Hiob 23, 2. 26, 13. In einigen dieser Stellen wurde die Um-
scbreibung yermittelst eines Substantivs durcb den Mangel eines entsprecben-
den Adjectivs nöthlg gemacbt; in allen FäUen aber wird durch das Substantiv
der BigenichaflBbegrifF st&rhev hervorgehoben, als durch das A^ecliv oder
durch ein Yerbum. Dies gilt auch von den Beispielen, wo der Praedicatabe«
griff durch ein Substantiv mit einer Praeposition ausgedrückt wird, z» B. Ps.
29, 4: die Stimme Jahtoe's ist tp^ mit Gewalt für gewaltig,
2. Insbesondere werden Adjectivbegriffe, welche den Besitzer
einer Sache, den Inhaber einer Eigenschaft oder eines Zustandes
IL dergl. bezeichnen, häufig durch Wörter wie Mann, Herr, Sohn,
Tochter, mit dem Genetiv jener Sache, Eigenschaft u. s. w. in fol-
gender Weise umschrieben:
a) ttr» Ifonn, z. B. dvn"n tthfi^ ein Beredter 2 M. 4, 10; rm ttT^ ein Ein'
sichtsvoUer Spr. 24, 5; »1:911 ^K ein Jähzorniger 15, 18. b) tea Herr, z. B:
*n^ i>55 behaart 2 Kön. 1, 8; nitibm ^55 der Träumer 1 M. 37, 19. c) )Sl
Sohn, und na Tochter, z. B. i?na ein Tapferer, Wackerer; ö^g^ya Morgen-
länder; raz^a einjährig 2 H. 12, 5; rn^-^ des Todes schuldig (^ ein Kind
des Todes) 1 Sam. 20, 31; b^^a-n^ eine Nichtstoürdige 1 Sam. 1, 16; poet,
auch von Leblosem Jes, 5, 1 : ^0^3 ein fetter d. i. fruchtbarer (Hügel); vgL
nM-na Jon. 4, 10.
In kühner dichterischer Bede steht bisweilen das Abstractum geradezu für
das Coneretum, wie ^9^ba Nichtswürdigkeit für 'a-^ oder '^'^'^i^Niohtswürdiger ;
veigL se^us für scelestissimus. Vgl. §. 83, Anm. 1.
Anm. Wie umgekehrt die Acyectiyformen und Concreta besonders im
Femininum öfters in die abstracte Bedeutung übergehen, zeigt schon §. 84, 1. 3.
12 u. s. w.; vgl. 107, 3, &.,
Noch ist hier zu bemerken, dass die Dichter gewisse Epitheta omantia ohne
weiteres für das Substantiv setzen, dem die betreffende Eigensohalfc zukommt,
z. B. l*^ai^ der Starhe d. i. €h)U; ^"^afi^ der Starke d. i. der Stisr^ bei ^emia
das Boss; )r^ gravis, augustus—der Fürst (vergl. t<v^j ck^us in dei». Bed.);
nj:}i alba d. i. luna. So auch 'j'ai ein Lauernder d. i. ein lauernder Löwe
1 M. 4, 7. Bei den Arabern ist dieser substantivische Gebrauch von Adjectiven
und Participien noch viel ausgedehnter. Vgl. auch merum f. vinum, 67PIQ d. u
das Meer Odyss. 1, 97.
§. 107.
Die BezeicbnuBg des Geschlechts der Nomina.
Ob sich der Hebräer ein Nomen als weiblich gedacht habe, er-
sieht man theils aus der Femininendung desselben im Singular
(§. 80, 1. 2), oder auch aus der weiblichen Endung des Plurals
(s. jedoch §. 87, 4), theils bloss aus der Gonstruction mit dem
Gesenins, hebr. Gramnifttik« XXTT. Aafi. 16
242 3. Hauptth. Syntax. Cap. 1. Syntax des Komen.
weiblichen Prädikate. Im Einzelnen ist über die Bezeichnung oder
Nichtbezeichnung des Geschlechts, sowie über die eigenthümlich
hebräische Auffassung des Begriffs der beiden Geschlechter fol-
gendes zu bemerken:
1. Am naturgemässesten war die ausdrückliche Bezeichnung
des Genus in den Fällen, wo das physische Geschlecht von Menschen
oder Thieren in Betracht kommt. Hierbei zeigen sich jedoch im
Sprachgebrauch mehrere Abstufungen, je nachdem der Geschlechts-
unterschied für die Anschauung stärker hervortritt, oder nicht. Am
meisten ist ersteres der Fall,
a) wenn für das weibliche Wesen ein besonderes Wort vorhanden
war, welches dann einer weiblichen Endung nicht mehr bedurfte,
wie Vater, Mutter; Ochs, Kuh; im Hebr. SK und dK; b^^ Widder,
bnn Mutterschaf; nittrt Esel; "jiDK Eselin;
• b) wenn das weibliche Substantiv durch die Feminin-Endung von
einem männlichen Substantiv desselben Stammes und derselben
Bildung unterschieden wird, wie rtK Bruder, nirtÄ Schwester;
db? Jüngling, Htib? Jungfrau; "nfi iuvencus, STlfi iuvenca; bja?
vitulus, Jibaa? vitula.
Eine geringere Betonung des Geschlechtsunterschiedes findet
dagegen statt:
c) wenn sich das weibliche Geschlecht bloss in der Gonstruction
zeigt (Communia)^ wie 6, tq ßoöc, 6, tq Tcaic, z. B. bttä Kameel
masc. 1 M. 24, 63, fem. 32, 16; ^i^a m. männliche Binder 2 M.
21, 37, /. weibliche Hiob 1, 14;
d) wenn ohne Bücksicht auf den Geschlechtsunterschied für beide
physische Geschlechter nur Ein Genus im Gebrauch ist (Epi-
coena)^ wie der Adler, die Katze, 6 X6xoc, ifj x®^^^^^» ™ Hebr.
z. B. b'lStf n^ ein der Jungen beraubter Bär Hos. 13, 8 (f. Bärin;
als Fem. wird dagegen n^ construirt 2 Kön. 2, 24. Jes. 11, 7);
5|^5iK Äm^männl. construirt Ps. 144, 14, obwohl von trächtigen
Kühen die Bede ist.
Oeffcer werden in den FäUen nnter a. h, c, die bestimmteren Geschlechts-
bezeichnungen für das Femininum, die in der Sprache vorhanden sind, durch
allgemeinere, sonst nur für das Masc. übliche Ausdrücke ersetzt. So steht
^iiarif. für "pHK 2 Sam. 19, 27 ; ^JK f, für rtjK Ps. 42, 2 (vergl. im Deutschen
Gemahl für Gemahlin; umgekehrt sind im Arab. die in der älteren Schrift-
sprache vermiedenen Femininformen, wie hdla^ Hen^in^ 'arüsa, Brauty bei
Späteren immer häufiger geworden). Dagegen beruht der Gebrauch von *i?5
Knahe^ Jüngling auch für JTn5. im Pent. auf der urspr. epicoenen Verwendung
von 155; wenn jedoch Hi. 1, 19. Euth. 2, 21 O'i'T^^ im jwnge Leute (beider Ge-
§. 107. Bezeichnung des Geschlechts. 243
schlechter) gebraucht wird, so handelt es sich dabei weniger um einen epicoenen
Gebrauch, als um die Anschauung, nach welcher das Masc. als das vornehmere
Geschlecht überwiegt und so zugleich das Feminin mit einschliesst (vergl. arab.
abaioäni, die beiden Vätern i. e. parentes).
Dieselbe Sparsamkeit im gebrauch der Feminin -Endungen zeigt sich
in liaiJ} Spr. 8, 30 Werkmeister^ von der Weisheit (rtaatj fem,) wie natura
omniwm artifex Plin. 2, 1 ; rvQ ein Todter, von einem weiblichen Leichnam
1 M. 23, 4; ti'^riliK von einer Göttin 1 Kön. 11, 5: wie im Engl, friend, teoßher,
servant, neighb<mr auch von der Freundin, Lehrerin, Dienerin, Kachbarin; im
Lat. auetor^ martyr.
Unter den Epicoenis finden sich Benennungen ganzer Thiergattungen,
welche man, je nachdem sie stark und kräftig, oder schwach und furchtsam
erscheinen, männlich oder weiblich gedacht hat, z. B. als maac. 2^S Hund, 2KT
Wolf, als fem, nii-i Taube, urc^ün Storch, n»'^ n^ Strauss, ra^'^^Haae.
2. Am consequentesten findet die Bezeichnung des weiblichen
Greschlechts durch die Femininendung bei den Adjectiven und Parti-
cipien statt. S. §.87, 5.
3. Ausser dem eigentlich Weiblichen werden im Hebr. beson-
ders folgende Dinge (ungefähr dieselben, welche im Griech. und
Lat. Neutra sind) durch die Femininform bezeichnet:
a) Das Leblose, zu dessen Bezeichnung das weibliche Geschlecht als das
schwächere passender schien, z. B. "rfy^ Seite (des Menschen), Lende, f^^'^']
oder h^^n^ hintere Seite (eines Landes, Hauses); ITTa Stirn, tffJXQ Beinschiene
(von der Aehnlichkeit). Wie in diesen beiden Beispielen dient auch sonst die
Femininform öfter, um die eigentliche Bedeutung eines (organischen) Gegen-
standes auf einen verwandten leblosen (bes. Kunst-) Gegenstand zu übertragen.
b) Abstracta; wenigstens ziehen dieselben die weibliche Form entschieden
vor, wenn auch die männliche daneben vorkommt, z. B. fi)?J, i^^^a Bache,
"^1?! '^'JJ? Hülfe §. 84, 11. 12. Von Adjectiven wird sehr gewöhnlich das
Fem. im Sinne unseres Neutrum substantivisch gebraucht, z. B. f^}f^O} Geioisses
Ps. 5, 10, rts*; Böses, Unglück; auch im Plur., wie niiha^oMC Dinge Ps. 12, 4 •,
m'KißD (Part. Niph.) urwnderbare Dinge,
c) Bisweilen dient die Femininform zur Bezeichnung einer Würde oder eines
Amtes, z. B. nij3 (eig. Beinamen, dann GleicJibenannte) Mitbürger; ni^'nft
Fürsten (gleichs. Hoheiten). Näher betrachtet drückt hier die Femininform
eig. Abstractbegriffe aus, die dann auf die concreten einzelnen Personen über-
tragen wurden ; ebenso verhält es sich ohne Zweifel Huch mit dem Plur. ni^
Väter (eig. etwa patemitas als Würdebezeichnung). Etwas anderer Art sind
dagegen Fälle, wie TbHp concionator (Bezeichnung des Königs Salomo, Pred.
1, 1, eig. das Predigende, so dass die Femin. -Endung dazu dient, die so be-
nannte männliche Persönlichkeit als eine in bestimmter Bichtung thätige her-
vorzuheben); vgl. THOO als Mannsname Neh. 7, 57. Ezr. 2, 55. Alle derartige
Wörter werden jedoch ihrer Bedeutung nach mit dem Masc. construirt. In
grösserer Ausdehnung findet sich diese Verwendung der Femininform im Arab.,
Aeth. und Aram., z. B. in Chaitpha (Femin. von chaHph nachrückend, Stell-
vertreter), Zu den oben zuerst genannten Beispielen vergl. noch magistratus,
16*
244 3. Hauptth. Syntax. 1. Gap* Syntax des Nomen.
Herr9chaft f. Herr, Ohrig^eU t Oberer, Majestät, ExceUmuf, Moffmficmz, itaL
podestä TL A. Femer:
d) CottecHva, vergl. rty^ Wanderer, ^^^ Karaoane, eig. das Wandernde für
die Wandernden: rtl'a (von Masc. rtil' ) dAe Sehaar der Auswandernden; nattri*^
eig. (209 Bewohnende, die Einwohnerschaft^ die Bewohner Jes. 12, 6. Mich. 1,
11. 12, ra^K für (fie Feinde Mich. 7, 8. 10. So hänfig im Arabischen. Vgl.
das po8t. "ril na gleichbed. mit *iia: *^:a (ße Einwohnerschaft von Tyrus,
TB? na='<ti? "^-awetne Volksgenossen, Im Griech. vgl. tö litiutx6v und -^ Tiwto«
für die Beiterei, -^ xolji.7)Xoc (Herodot 1, 80).
e) Umgekehrt bezeichnet die Femininform, wie im Arab., hin und wieder
auch das Vereinzelte (Nomen unitatis), wenn die Mascnlinform von der ganzen
Gattung gebraucht wurde, z. B. '^ÄJ Schiffe, Flotte (1 Kön. 9, 26), nj5K ein
einzelnes Schiff (Jon. 1, 3 AT.); *i^ JS'aar (collect.), »Tj^ig ctn einzelnes Haar
' (s.Bicht. 20, 16. 1 Sam. 14, 45. Ps. 40, 13); "l^lö Gesang^h&afig coUectiv, »Tl^
einzelnes Lied; ebenso wohl M^Mn Feige, }rrp Bhume (neben dem Collect, y^
1 M. 40, 10), r\fmo eine Lilie (neben 'pbltt^), ti^h ein Backstein (arab. libina,
neben dem Collectiv libin) u. a., obwohl der Unterschied im Hebr. zum Theil
verwischt ist.
4. Ausser den unter No. 1, a aufgeführten Benennungen weib-
licher Wesen giebt es noch viele andere Wörter, die der Feminin-
endung entbehren und doch mehr oder weniger vorherrschend als
Feminina gedacht wurden. Diese lassen sich als Feminina nur
aus der Femininconstruction erkennen und gehören hauptsächlich
folgenden Wörterclassen an:
a) Namen für Länder und Städte, indem dieselben als Mütter i und Er-
nährerinnen der Einwohner gedacht wurden, z. B. ^^rUäM f, Assyria, th^ f,
Idumaea, "il Tyrus, und ebenso die Nomina appeUativa, welche Land, Stadt
und überhaupt Oertliches, räumlich Umgrenztes bezeichnen, wie yyi Erde,
Land, inn Erdkreis, y^^ Stadt, «jj-n^ und n^K Weg, *isri Hof, naho Lager, ikp
Unterwelt, ^MS Brunnen, ifit^ Norden, )Tf^lF\ Süden u. a., bisweilen selbst dip:;
(M 1 M. 18, 24 (mit Beziehung auf Sodom) und 2 Sam. 17, 12 KHhtb (wo das
Q^ri das Masc. hersteUt)^.
Sofern die Namen der Yölker meistens Masc. sind, wird öfter dasselbe Wort
als Yolksname mit dem Masc., als Landesname mit dem Fem. construirt, z. B.
rrtm*; m. Judaei Jes. 3, 8; /l Judaea Klagl. 1, 3; dHk m. Idumaei 4 M. 20, 20
imd /. Idumaea Jer. 49, 17.
Doch wird ein solcher Name bisweilen auch dann als Fem. construirt, wenn
r_
1 So steht C3M 2 Sam. 20, 19 und auf phönic. Münzen für MuMerstadt, fi.T2Tp6-
itoXtc (vergl. ^f\'zi[^, mater), und in demselben Bilde werden die Einwohner Söhne
des Landes (Landes-lTiniler) genannt, z. B. Söhne Zions Ps. 149, 2^ Söhne Babels
Ez. 23, 15 (wie sonst Sohn des Hauses, Sohn des Mutterleibes).
2 Wie bei VipS, welches sonst überall Masc. ist, findet auch bei den übrigen
Beispielen mehr oder weniger ein Schwanken hinsichtlich des 0-enus statt.
§. 108. Vom Plural und den Collectivis. 245
das Volk gemeint UX, nach einer Uebertsagung, wie nnser: die Türkei sMicsit
Frieden, Hiob 1, 15. 1 Sam. 17, 21. Jes. 7, 2. 21, 2K
b) Glieder und TheUe des menschlichen und thierischen Körpers, indem die-
selben in der Weise von Werkzeugen als dienend, untergeordnet (und somit
weiblich) gedacht werden, z. B. 5>fiXÄ Finger, 'q'na Knie, '^'l^ Lende, tfro Schulter,
pittS Schetüeel, n; und tfs Hand, Va'j Fus$, y]i Auge, "^k Ohr, yilt Arm, f lüb
Zunge, )^ Born, t\y^ Flügel, ^6 Zahn, "paa Bauch, Mutterlei^^; daher auch
Namen fär leblose Werkzeuge und Geräthe, wie yy;} Schwert, ^n; Pflock, "ji*!^
Kasten, Lade (doch auch masc), to'j» Bett, i»5 ig^cÄwÄ, öis Becher, HS Eimer,
auch I^K iS'^n u. a. m.
c) Bezeichnungen für Lieht, Feuer miö. andere (gleichsam dienende) Natur-
k rufte; so (neben dem Masc.-Gebrauch) tfOfü Sonne, "^ Feuer (äthiop. ^di);
*iiK Lieht (Hiob 36, 82, sonst masc.), mb Lichtglam; ferner tW*i Wind, Gtist,
Ü! Sauch, Seele (beide nur selten Masc.) u. s. w.^.
§. 108.
Vom Plural nid d^ Collectivis.
1. Ausser den eigentlichen Pluralendungen (§. 87, 1, 2) besitzt
die Sprache noch einige andere Mittel^ um eine Mehrheit von
Dingen zu bezeichnen, nämlich a) besondere Wörter mit GoUectiy-
bedeutung, denen andere (die sog. Nomina unitatis) als Bezeichnung
der einzelnen Stücke entsprechen; so niü Ein Rind, "n^a Rinder
{Rindvieh), z. B. ng^ ntfl?n fünf Rinder 2 M. 21, 37; nte ein Stück
kleines Vieh, ijiktL kleines Vieh, Schafe und Ziegen (griech. {i^Xa);
b) die Feminin-Endung (§. 107, 3, d); c) die Singular -Nomina
selbst, yon denen viele zugleich coUectivisch gebraucht werden,
wie D'TÄ (nie in Pluralform) Menschen, tD^K f. Männer, Mannschaft,
a;;iK der Feind, z. B. Ps. 9, 7 f. die Feinde; f7^ (gleichs. Baumschlag)
f. Bäume; soll durch einen solchen coUectiven Singular die Ge-
1 Hieran knüpft sich weit^ die dichterische Personification der Völker, Länder
und 6tädte als weil^cher Wesen, z. B. Jes. 47, l.ff. 50, 1. 54, 1 ff. KlagL 1, 1.
Eseeh. 16, 3 ff. Daher auch "p^atma, basiia von Stadt und Einwohnerschaft (oben
Ko. 8, d), und die Bezeichnung der zu einer Stadt gehörigen kleineren Orte als
Töchter derselben, Jos. 15, 45 ff.
2 Auch bei diesen Wörtern schwankt z. Th. das Geschlecht; als Masc. finden
sich z. B. ^] Jes. 17, 5 al., P'i^ 2 Mos. 29, 27, T^? Zach. 3, 9 al., f «& Ps. 22,
16 aL — Beständig werden als Masc. gebraucht: .^^ Nase (eig. Schnauben), ^|t
Schwanz, tTßQ Stirn, S|?^ FeraCf t)'jä> Nacken, Hö Mund, *li*j2t Bals,
9 YergL üb^ das Einzelne das Wörterbuch. Uebrigens giebt es einige Wörter,
welche die Femininendung haben, wie n^J Erg, Hlög Boffcn (vom Stw. tthp), TO
-Zeit (f. tn*!^), und doch zuweilen als Masc. construirt sind; weil man ihre Abkunft
verkannte, d. h« n für einen Stammconsonanten hielt.
246 3. Hauptth. Syntax. 1. Gap. Syntax des Nomen.
V.
sammtheit der unter denselben Gattungsbegriff fallenden Individuen
bezeichnet werden, so wird nach §. 109, 1 der Artikel voraus-
geschickt; übrigens vergL noch §. 108, 4, Anm. 1 über die be-
sondere Bedeutung des Plurals von gewissen CoUectiven.
2. Anderseits dient die Pluralendung nicht bloss zum Ausdruck
der Mehrheit, sondern auch anderer verwandter Verhältnisse, welche
in anderen Sprachen durch Singularia dargestellt werden. So be-
zieht sich die Pluralform
a) auf Ausdehnungen des Raumes und der Zeit, und steht daher
öfter, umräume, Gegenden und insbes. Flächen zu bezeichnen, indem die
Einheit derselben als eine Zusammensetzung aus einer Unzahl einzelner Theile
oder Punkte vorgestellt ist; so d*;»)^ Kimmei (§. 88, Anm. 2), &*^»i^» Mmmels-
hohe Hiob 16, 19, &*]» Wasser, ti^^B]; poSt. f. d;^ Meer (gleichs. die weite Meeres-
fläche); nfta*!» Gegend zu den Füssen, nitt^ja Gegend zum Kopf; femer die
Namen &x gewisse Glieder, welche £äume oder Flächen am Körper
sind, wie ü'^pö Antlitz (auch Fläche, Vorderseite überhaupt), ü'^X'^ ^^»
Nacken^; für Zeiten, Zeiträume, wie d*»"^ Leben, ä'iTiJp Jugendzeit, ä'^aj^t
Greisendtter. Bichtiger dürften indess diese letzteren Plurale als intensive
Zusanmienfassung der an dem Stammbegriff haftenden Zustände und Eigen-
schaften zu erklären sein, so dass d'^ppt eig. den Inbegriff der Zustände eines
'l^t ausdrückt. Sicher liegt eine solche Zusammenfassung zu einem Abstract-
begriff vor in Fällen, wie D'^bsina Jwngfrau9chaft, o*^?"!? Yerhehriheit, d'^sistö
Kinderlosigkeit^ t^^^^yio BlindheiJt. YgL noch zu Obigem die Präpositionen des
Baumes und der Zeit in Pluralform, §. 103, 3.
h) auf Begriffe der Macht, Gewalt und Grösse. Diese sogen. JSolieits - oder
Serrschaflsplurale bilden ein Seitenstück zu den lit. a behandelten intensiven
Pluralen; und zwar dient hier der Plural zunächst zur Bildung von Abstractis,
welche den Grundbegriff in höherer Potenz („innerlich multiplicirt'O darstellen.
Dies gilt vor allem von dVÄg Gott (Plur. von rti&(). Gesetzt auch, dass
dieser Plural als ein Best älterer polytheistischer Yorstellungen zu betrachten
wäre, so hat doch die Sprache im Bereich des A. T. (soweit d'^b» von einem
Gott gebraucht wird) die Idee einer numerischen Vielheit völlig von dem
Worte abgestreift und verbindet mit demselben nur die Vorstellung von einem
Abstractum, das in hoher Steigerung Gegenstand des Schauders und der Furcht
ist. Wie das lat. nwnen, unser Gottheit, ist sodann dieses Abstractum auf den
concreten einzelnen Gott (auch der Heiden) übertragen. In dieselbe Elategorie
gehören: d*nÖ^= der Hochheilige (Gott) Hos. 12, 1. Spr. 9, 10. 30, 3 (vgl. Jos.
24, 19 und aram. 'p5'i*^i? der Höchste Dan. 7, 18), und d'^fi'TPi penates immer
im Plur., selbst wo es nur Ein Bild bedeutet 1 Sam. 19, 13. 16. Femer 0*134^=
lin» Herr, z. B. mb); dipS« ein harter Herr Jes. 19, 4, y^ «^jHfc^ der Herr
des Landes 1 M. 42, 30. 39, 20, besonders mit Suffixen der 2. und 3. Person,
wie SJ'^sHk dein Herr (eig. deine Herrschaft), 'J'^;^ sein Herr (dagegen *i3^ mein
Herr; '^p^ Gottesname, §. 121, Anm. 4). Ebenso ^ra Herr, mit Suff, oft
1 Vergl. die ebenso gemeinten Plurale xd «T^pva, tä vät«, xd 'zpdyTiXa, prae^
cordia, cervices, faucts.
§. 108. Vom Plural und den CoUectivis. 247
l^^i^a sein Herr (Jes. 1, 3), mtea ihr Herr, Vergl. noch d'nü» Schöpfer (stets
ixdt '8uf.) Jes. 22, 11. 54, 5 (neben 1\i^^^). Ps. 149, 2. Hi. 35, 10 1.,
Anm. 1. Uebrigens hält sieh der unter b behandelte Gebrauch des Plurals
in sehr engen Grenzen und geht nicht über die angeführten Wörter hinaus,
welche überdies (ausgenommen b'^&'^tn) daneben auch in der Singularform ge-
braucht werden, üeber die Construction dieser Plurale mit Adjectiven s. §. 112,
1, Anm. 3; mit Verbis §. 146, 2.
2. Die Plurale unter a sind in der Prosa ebenfalls auf wenige "Wörter be-
schränkt; dagegen treten sie in der Sprache der Dichter und Propheten etwas
häufiger auf, z. B. D'^^ttSn tenebrae (gleichs. intensive Finstemiss), D'fd'i^ und
ü'^äi^n deliciae, ü'^DiioK Treue u. a. m.
3. Wenn einem Substantiv ein Genetiv beigefügt ist, und der
so zusammengesetzte Begriff in den Plural treten soll, so geschieht
dies a) am natürlichsten durch die Pluralisirung des Nomen regens,
z. B. b*;n "iniaa starke Heiden (eig. Helden der Stärke) 1 Chron. 7, 2. 9;
ebenso bei Compositis^ wie ^^a'^tt^^a Benjaminit, Plur. *»pÄ'; ^'^ 1 Sam.
22, 7; h) durch die Pluralisirung beider Nomina, z. B. d^^b^H Tf^^
1 Chr. 7, 5; d'^stbD ^a Gefängnisshäuser Jes. 42, 22; D^bK "^^ Gottes-
söhne (nicht Götters.) Ps. 29, 1 ; und c) selbst bloss durch Plurali-
sirung des Nomen rectum, z. B. nfcj t1^^ Vaterhaus, Familie, Plur.
nin« n^a Stammhäuser. Familien 4 M. 1, 2 ff., nittSn tT^S die Höhen-
häuser 2 Kön. 17, 29, neben 'an "^na 23, 19; DH^Ma? n*»a lÄr^ Götzen-
häuser 1 Sam. 31, 9; vgl. über diese von den Grammatikern früher
übersehene Beobachtung noch Rieht. 7, 25 (der Kopf von Z^eb und
^Oreb f. die Köpfe). Der zusammengesetzte Begriff ist somit ge-
radezu als Nomen compositum behandelt*. '
Bei der Beziehung eines Substantivs mit Suffix auf einen Plural
genügt die Singularform des Substantivs, indem die Beziehung auf
eine Mehrheit schon hinlänglich durch das Suffix ausgedrückt ist,
z. B. iü^^ö OS eorum f. ora eorum Ps. 17^ 10, üV^'ü'i Ps. 144, 8 (also
wie im Deutschen: ihr Mund, ihre Hand),
1 Etwaa Aehnliches ist es, w^on Könige von sich mit Wir reden (vergL 1 Macc.
10, 19. 11, 31); dagegen sind die Plurale im Munde Gottes 1 M. 1, 26. 11, 7. Jes.
6, 8 entw. als communicative (die umgebenden Engel mit einschliessend) oder — ^
und wohl richtiger — als Flurale der inneren Beflezion (Selbstberathung) zu er«
klären. — Die jüdischen Qrammatiker bezeichnen obige Plurale (CS'^^f^K u. s. w.) als
ninSJl *iiia*1 (plur, vvnvm od. virtutwm\ Neuere als Pluralis excellentiae, magnu
tudinia oder Plwr. majestaücua. Der Gebrauch des Plursds als Bespectsform in der
Amrede, wie ihn neuere Sprachen haben, Hegt dem hebr. Gebrauche fem.
2 Alle drei Weisen finden sich im Syrischen und Aethiopischen ; s. Hoffmann
gramm. syr. p. 254. DüVmann Gramm, d. äthiöp. Spr. S. 364 f.
248 3. Hauptih. Syntax. 1. Gi^. Syntax des Komen. -
4. Za den Bezeidmungen der Mehrheit gehört auch die Wieder-
holung eines Wortes mit oder ohne Copula. Dieselbe dient nament-
lich zur Hervorhebung der Gesammiheit (aiie^jede), z. B. di*>
Di*^ Tag für Tag, alle Tage, tnv^ tT« jedermann, auch thjt] lö^K Ps.
Stj 5, di*>5 di*^ Esth. 3, 4, "n^-^^ Geschlecht für Geschlecht 5*M. 32, 7;
anderwärts distributiv i'nnb nia? "^"HP Jede ffeerde besonders 1 M.
32, 17. 4 M. 31, 4 (Marc. 6, 39 f.) ; ferner zur Bezeichnung einer
gruppenweise v^riheilien Menge, so z. B. in Pluralform 2 Kön.
3, 16: d'^a? d^^aa Gruben in Menge, lauter Gruben, vergl. Joel 4, 14.
2 M. 8, 10, und im Stat. constr. mit folgendem Genetiv 1 M. 14, 10:
nttn rn«a rn»a lauter Jsphaltgruben, vergl. Bicht. 5, 22; endlich
zur Bezeichnung ^nes Mehrerlei, wie auch bb Alles und Allerlei
bedeutet. So z. B. (mit der Oopüla) "jnfcjl 13« mehrerlei {zweierlei)
Gewicht 5 M. 25, 13. Spr. 20, 10, abl ab zweierlei (zweideutige) Ge-
sfnimng Ps. 12, 3. 1 Chr. 12, 33.
Die affectvoUe Wiederholung dess^ben Wortes bei Ansrnfcmgen <z. B. Jer.
22) 29. Ez. 21, 82. ElagL 1, 16; auch eines A^jectivs, um den BegriffSsinhalt
desselben gleichsam nach allen Seiten hin geltend zn machen, Jes. 6, 8) gehört
mcht hierher, sondern in das Gebiet der Bhetorik.
Anm. 1. Zusammenhängende Materien, Stoffe u. dgl. werden meist als eine
Einheit gedacht, tmd kommen daher fast nur im Sing, vor, ivie ant G-old^ t)&$
Silber, f^ Kok^ 7]^ Wein (dagegen D'td, welches im Arab. glekhfaUs Sing,
ist, nach Ko. 2, a im Flur.). Sobald man aber an ^nzelne, durch -Bearbeitung
aus der Totalität herausgewonnene Stücke zu denken hat, tritt sofort der Plur.
ein, z. B. fi'WS -SUberatiicke 1 M. 42, 25 vgl. Ys. 85, fi'^zt^ ligna (zum Bauen
oder Verbrennen). In dieselbe Kategorie von I^urakn des Broäuöts gehört
auch: nun Weizen (als CoUectiveinheit) oKf dem Hahnen IS^xsin Weizen in
KSmem (gedroschener W.), ebenso tr^ und ü^'po Qtrste; b^ Blut (als
organische Einheit, daher auch von dem aufgefangenen Opferblut), d**»^ ver-
gosaenes Blut, sofern solches in einer Mehrheit von Blutflecken zur Erscheinung
kommt (Hur. extensivus); doch erscheint dieser Plur. im Sprachgebrauch
(z. B. 1 M. 10, 4) auf gewaltsam vergossenes Blut beschränkt und bedeutet da-
her auch geradezu caedes oder Bhdthot, BMechuld.
2. In den Fällen, wo man einen sogen, poät. Plural annimmt, ist der Be-
griff der Mehrheit oder der Ausdehnung nicht ausgeschlossen, z.B. Hiob 17, 1:
Gräber sind mein Loos (sofern deren viele beisammen sind =» Gräbmtätte ;
wir würden sagen: der Friedhof), vergl. 21, 82. 2 Chr. 16, 14.
8. In einigen Fällen ist der Plural zur Bezeichnung eines xmbestimmten
Einzelnen verwendet; sicher gehört dahin Bicht. 12, 7: 1^^ "^^^m in einer der
Städte CHleads, wahrsch. aber auch 1 M. 8, 4. 13, 12. 19, 2d.
§. 109. Gebrauch des Artikels. 349
§. 109.
üebrauolL des Artikelfi.
Der Artikd (n, n, n §. 35) ist ureprünglick (wie in anderen
Sprachen, z. B. dea romanischen, yergl. 6, H], t6 bei Homer) ein
Demonstrativpronomen, wennschon — wenigstens in dem jetzt
vorliegenden Sprachgebrauch — von so geringer Kraft, da^ er
fast nur im engsten Anschluss an das Nomen gebraucht wird.
stärkere Demonstrativkxaffc (dieser) hat *Ii noch in einigen Yerbindungen,
wie Di"«»! diesen Tag, hodie; Jib'jSJi diese Nacht; ü?BJi dieses Mal. Auf der
ursprünglichen Demonstrativ -Bedeutung beruht indess noch: 1) der Gebrauch
als Belativum vor dem Yerbnm, z. B. ^M^iih die gefunden werden 1 Ohr. 29,
17. 26, 28. Jos. 10, 24. Eet. 8, 25; ebenso, nach der AnfCiassung der Masora,
1 M. 18, 21. 46, 27. Buth 1, 22. 4, 3. Jes. 51, 10. Hiob 2, 11; vergl. auch tl'^^^h
= rp\'$ ^^ 1 Sam. 9, 24; 2) die FäUe, wo der Artikel (meist in Verbindung
mit einem Partie.) eine neue Aussage anknüpft, indem er zugleich auf ein vor-
angegangenes Nomen zurückweist, um dasselbe nochmals hervorzuheben, z. B.
Ps. 19, 10: die Becktsentscheiäe Jahwe^s sind WahrJ^eit .... Ys. 11: ä'^^ronah
«i«, die hegehrenawertiher sind u. s. w. (der Art. hat in eolchon FaUe fast die
Kraft von rn^ ahxol); vergl. hierzu Ps. 104, 3 (dreiM^). Jes. 40, 22. 23. 46, 6.
1 M. 49, 21. Hiob 5, 10. 41, 25 u. ö; femer vor einem Partie, mit Yerbalsuffix
Ps. 18, 33: hyi '^r'^l^O ^WJ ^ ^ott, der mich gürtet mit Kraft, vergl. Ys.
48. Jer. 19, 13. Neh. 10, 38. — Yor absolut stehenden Substantiven findet sich
der Art. mit fihnUcher Smphase 5 M. 82, 4. Ps. 18, 31 (= er, der Qott, dessen
XL s. w.).
Die Näherbestimmung (Determinirung) eines Substantivs durch
den Artikel tritt im Allgemeinen in denselben Fällen ein, wie im
Griechischen und Deutschen. Er steht mithin, wo von ^inem be-
stimmten, bereits erwähnten (1 M. 1, ^: Gott sprach: es werde Licht,
Vs. 4: und Gott sah das Licht [•niKrrr«]; 1 Kön. 3, 24: holet mir ein
Schwert, und sie brachten das Schwert; Pred. 9, 15), oder einem
als bekannt vorausgesetzten (n!tibtf tfb'BT] der König Salomo\ oder
einem in seiner Art einzigen Gegenstande (tDtttgn, ^y^T\) die Rede
ist; er steht nicht, wenn der Gegenstand als etwas Unbestimmtes,
Allgemeines, noch Unbekanntes hingestellt wird, wie im Eingang
obiger Beispiele; vergl. auch Pred. 1, 12: ich war König (Ifbl?) über
Israel,
Nur in der Poesie kann der Artikel auch in den ersterwähnten
Fällen fehlen und steht hier überhaupt viel seltener, als in Prosa,
z. B. ifTß für lfmr\ Ps. 21, 2, ir^T« für y^n 2, 2^ Doch pflegt in
1 'Gewisse alte, meist nur nooh von Dichtem gebtauohte Wörter stehen immer
ohne Artikel; so öintj, Wk^, bgpi, n*«*ltl, ^, r»^, TtS, wft«.
250 3. Hauptth. Syntax. 1. Gap. Syntax des Komen.
allen den Fällen, wo das n des Artikels nach einem Praefix syn-
copirt ist (§. 35, Anm. 2), auch in der Poesie der für den Artikel
erforderliche Vocal nach dem Praefix zu stehen, Ps. 2, 4 al.
Herrschend ist die Setzung des Artikels in folgenden Fällen:
1. Wenn ein Gattungswort als collectiyer Singular die Totalität
der zu derselben Gattung gehörigen Individuen bezeichnet, wie
z. B. der Gerechte, der Frevler Pred. 3, 17; das Weib f. metbliche
Geschlecht 7, 26; der Canaaniter 1 M. 13, 7. 15, 19. 20 (wie im
Deutschen der Russe ^ der Türke, bei den Attikem 6 'AOr^vaioc, 6
21upax6aioc).
2. Wenn das Gattungswort vorzugsweise von einem bestimmten
Individuum steht, und dadurch gewissermaassen zum Nomen
proprium geworden ist, wie 6 tcoiyjd^c (Homer); öo "jttto Wider-
sacher^ ydtST\ der Widersacher, Satan; b?a Herr, b?a»l Baal als Norh.
propr. des Götzen; Wtkt^ 1 M. 2, 7 ff. der (erste) Mensch, Adam;
Vkh, ö'^rfoijrj Oeöc, der einzige^ wahre Gott=^ nin"; (doch häufig
auch in derselben Bedeutung ü'^Tf^ ohne Artikel, indem dieses
Wort, wie dTÄ 1 M. 5, 1 ff., den Charakter eines Nom. pr. erhielt,
s. §. 110, 1). So auch "liian der Strom = der Euphrat, *i33n der
Umkreis, nämlich des Jordan, die Jordansaue.
3. Bei wirklichen Eigennamen von Flüssen^ Bergen und Städten,
wenn die zu Grunde liegende Appellativbedeutung für das Sprach-
bewusstsein noch hinlänglich durchsichtig oder doch aus einer
früheren Sprachperiode überliefert war (vergl. im Haag, die Neu-
stadt, le Havre); so ^i^'jn der Nil (eig. der Strom), XT^^^ ^^^ Jordan
(wahrsch. der Fluss), T^?^»? ^^^ Libanon (eig. der Weissberg). Bei
Städtenamen ist dieser Gebrauch des Artikels schon seltener (doch
vergl. n!jaan eig. der Hügel, "i^n der Haufe, T\Wr\ die Höhe u. a.),
und in der Poesie fällt er meistens weg. (Vergl. §. 110, 1.)
A nm. 1. Wenn der hebr. Artikel bisweilen für unseren unbestimmten Artikel
zu stehen scheint, so erklärt sich dies daraus, dass der Hebräer manche Gegen-
stände als bestimmte denkt und benennt, die wir unbestimmt zu denken und
zu benennen gewohnt sind. Dies geschieht am häufigsten:
a) bei Vergleichungen, indem der verglichene (Gegenstand nicht individuell,
sondern als Gattungsbegriff (s. o. No. 1) gedacht wird, z. B. weiss tote die Wolle,
wie der Schnee, roth wie der Scharlach Jes. 1, 18; wie das Vieh Ps. 49, 15;
wie den BaU Jes. 22, 18; die Himmel werden zusammengerollt wie das Buch
34, 4, vgl. 10, 14. 24, 20. 27, 10. 29, 8. 53, 6. Ps. 33, 7. Bicht. 14, 6. 16, 9. "Wo
jedoch das verglichene Substantiv schon durch ein Adjectiv näher bestimmt
ist, steht der Artikel ebenso wenig, als wenn ein Genetiv folgt, z. B. 'jJ^S Jes.
10, 14, aber niüa ^ß TTis-ftli^S 16, 2. Hiob 30, 14; vgl. Ps. 1, 4 mit Jes. 29, 5.
§. 110. Gebrauch des Artikels. 251
Sonst sind Ansnalimeii von obiger Begel selten, wie z. B. ^i2i3i^ Hiob 16, 14,
aijO 31, 18.
b) bei allgemein bekannten Stoffe oder Gattungsbegriffen, wie das Silber,
das Grold, das Yieh, das Wasser, das Feuer. Daher 1 M. 18, 2: Abraham war
sehr reich an dem Vieh, dem Silber und dem Golde (wo andere Sprachen
den Artikel weglassen würden). Vgl. 41, 42. 2 M. 31, 4. 35, 32. Jes. 1, 22.
So ttSftta t)*iiö mit (dem) Feuer verbrennen.
c) häufig auch bei Abstractis (wie tö liuiutxiv, la modestie), daher bei phy-
sischen und moralischen Uebeln, z. B. mit der Blindheit 1 M. 19, 11, Jie Finster-
mss Jes. 60, 2, durch die Falschheit 29, 21.
Auch in vereinzelt stehenden Fällen wird man hiemach den Grund der
Artikelsetzung leicht herausfinden, z. B. 1 Sam. 17, 34 (vgl. Amos 3, 12. Joh.
10, 12). 1 Kön. 20, 36. 1 M. 8, 7. 8. 14, 13. 2 Sam. 16, 13. Das häufige W
ül'^rt steht nicht bloss mit Zurückbeziehung auf vorher Berichtetes (= des-
selbigen Tages), sondern auch geradezu für unser eines Tages (eig.: an dem
betreffenden Tag, wo es geschah = eiaes gewissen Tages), 2 Kön. 4, 18. Hl.
1, 6. 15.
2. Auch der Yocativ lässt den Artikel zu und zwar im Allgemeinen über-
all da, wo er auch sonst stehen würde, z. B. "^IsSTi h^'ii hüf, o König 2 Sam.
14, 4; W'ian inbn ^n\ o Josua Hoherpriester Zach. 3, 8. 1 Sam. 24, 9.
§. 110.
Der Artikel steht in der Regel nicht:
1. bei Eigennamen von Personen und Ländern (*t13, d'^.'nSÄ), des-
gleichen von Völkern^ sofern ihre Benennung mit dem Namen des
Stammvaters oder des Landes zusammenfällt (bfcj'ite';, D^K) : dagegen
lassen die GenUUcia im Singular und Plural den Artikel zu,
z. B. d'inaa^n die Hebräer 1 Sam. 13, 3, "^ar^asn der Canaaniter (coli.
§. 109, 1).
2. vor Substantiven, die bereits durch einen nachfolgenden
Genetiv oder ein Suffixum bestimmt sind (§. 111, 1), so dass es der
Bestimmung durch den Artikel nicht mehr bedarf, *z. B. t\\T\'^, 'n^'n
das Wort J/s, '»nK mein Vater.
Die Ausnahmen, in welchen der Artikel vor dem Nofnen regens (Stat. constr.)
oder vor dem mit einem Suffix verbundenen Nomen steht, sind entweder nur
scheiabare und erledigen sich durch richtige syntaktische Analyse, oder sie
unterliegen gerechten Bedenken hinsichtlich der masoretischen Yocalisirung.
In der Begel zieht man hierher :
a) die Fälle, in welchen angeblich die Demonstrativkraft des Artikels her-
vorgehoben werden solL Diese Erklärung erscherut statthaft 2 Kön. 23, 17,
doch ist auch dort ^'^^ nicht St constr,, sondern zu erklären: dieses Grab
ist (das Grab) des Mannes Gottes, also dieselbe Breviloquenz (für 'K *n5|3 ^^agr?)
wie in den Beispielen u. lit c, — Auch Ps. 128, 4 wäre zu erklären: unsere
252 3. Hauptth. Syntax. 1. Oi^. Syntax des Komen.
Seele igt saU von solchem Hohn (dem Holm) der Sicheren; vergL noch Ez. 17,
15. Ezr. 8, 29. 2 Chr. 6, 16. Sehr fraglich sind dagegen: Jos. 8, 83: i'^^pti die
(andere) SöJfte davon (?), vorher 1'*^^; Bicht 16, 14, wo Indess für das uner-
hörte '^'^n offenbar ^^ zu lesen ist; 1 Kön. 14, 24, wo sich der nach VlD
übliche Art irrthümlich vor nb^^'ri einschlich (vergl. Jer. 25, 26); 2 Kön. 9, 4
ist das zweite ^^|}i durch das vorhergehende veranlasst; 1 Ghr. 15, 27 ist der
Text offenbar verderbt. Jer. 32, 12 ist ü})^}! Epexegese (nicht Genet.) zu dem
Absolutus "i^&rrnK, und in Fällen, wie Viiän Jes. 9, 12 ist das Suflftx YerhaU
auffiXy also Accusaüv. Dagegen' dürfte der Art. ia "^^CF^^ "^^^^ "^i ^^ ^T!^
(vielL Dittographie des Käph) 8 M. 27, 28, i*ia^ MichJ 2, 12 (offenb. i 'als
Copula zum folg. zu ziehen), ^ÜJ^^ Spr. 16) 4 einfach als syntaktische Un-
möglichkeit zu tilgen sein.
b) die Fälle, wo der Genetiv ein Nom, propr, ist, welches den Artikel nicht
zuliess (nach No. 1), z. B. bK-n*^^ >^5|5^»^ der ÄUar von Bethel 2 Kön. 28, 17,
ifirn'^S iNh der Gott von Bethel IM. 31, 13, ^W^ ^iän der König van
Assyrien Jes. 36, 16 (nicht aber in der Parallele 2 Kön. 18, 31); vgL 1 M. 24,
67. Jer. 48, 32. Ez. 47, 15 (vgl. 48, 1), ebenso in der Anrede öi^*!*; n^n o du
Tochter J. Klagl. 2, 13. Nach dem ersten Beispiele (2 Kön. 23, 17) scheint
die Masora überall Verbindung des Artikels mit dem Stat constr, angenommen
zu haben. Auch hier dürfte es Jedoch richtiger sein, die Nomina mit dem
Art. als Ahsoluti aufzufassen, denen in laxer Yerbindung der Genetiv beigefügt
ist, während eig. das Nom. regens nochmals ohne Art. wiederholt sein sollte.
z. B. ifirn'^a (b&j) ixTi. Jedenfalls gut dies von den Fällen:
c) wo die Verbindung zwischen dem logischen Nomen regens und dem
Genetiv eine so lockere ist, dass ersteres schon an sich einen vollständigen
Begriff enthält, der Genetiv aber eine nachträgliche Bestimmung hinzubringt,
besonders eine den Stoff betreffende, z. B. VnsSn "jaKh das Chwicht, das Blei
(bleieme) Zach. 4, 10, niönsn najan der ÄUar von Kwpfer 2 Kön. 16, 14w Vs.
17 scheint dagegen auch die Masora ein solches Appositionsverhältniss (s. §.113
u. 116, 5) durch die Vocalisirung "^IjaJ? anzuerkennen, ebenso in if^'^'^ ^^}
n'i^an Jos. 3, 14.
3. Vor dem Prädicat, welches seiner Natur nach unbestimmt
ist. 1 M. 29, 7 : bin| tSTT< ^ noch ist der Tag hoch, ist's hoch am
Tage; 33, 13. 40, 18. 41, 26. Jes. 5, 20:. aiü ^i^ ta^l^ijn die das
Böse gut nennen, 66, 3.
Doch giebt es FäUe, wo die Katur des Prädicates den Artikel fordert. 1 M»
2, 11: a5bi'i i<!ih er ist der umgebende = er iafs^ der da umgiebt 45, 12: y ^ 3
^^%)}i dass es mein Mund (ist), der redet 42, 6. 2 M. 9, 27. Ueber einen
anderen Fall, wo der Artikel vor dem Prädieate steht, s. §. 109 Anf.
§. 111.
1. Wenn ein aus Nomen regens und Genetiv zusammengesetzter
BegrifiF näher bestimmt werden soll, so steht der Artikel regel-
mässig vor dem Genetiv, determinirt aber zugleich das Nomen
regens (den Stat. constr.) mit, z. B. TMärh'ü tn^ ein Kriegsmann
§. 111. Gebrauch des Artikels. 263
Jos. 17, 1, nijnten "^tf?« die Kriegsmänner 4 M. 31, 49; ngtö nn'l^
Lügenwort Spr. 29, 12, Vf^^^^'n 'nn'n das Wort des Propheten Jer. 28, 9.
Dieselbe Stelle nimmt bisweilen der Artikel ein, wenn nnr der G^enetiy be-
stimmt, das Nomen regens aber unbestimmt ist, z. B. tti&^ ng^rt ein Theil
des Feldes 2 Sam. 23, 11 (s. dagegen 1 M. 33, 19. Jos. 24, 32), Hs'iKri tt^ ein
Ackersmann (wo nicht Appos. = Noah, der A.), 1 M. 9, 20 (vergl. dagegen
rtii^ tt9^2< 25, 27). Gewöhnlich wird jedoch in solchem Falle, um Zweideutig-
keit zu yerm^den, eine andere Ausdmoksweise gewählt, s. §. 115. ^
t Aus obiger Begel (So. 1) erklärt sich auch der Gebrauch des Artikels nach
Vs eig. Gesammtheit, Dieses hat nämlich den Artikel nach sich in den be-
stimmten (eine Totalität umfassenden) Bedeutungen: {lUes, ganz (wie tou8 les
hommeSj toute la viUe), dagegen nicht in der unbesthnmteren (rereinzelnden)
Bedeutung: allerlei, irgend etwas, und der distributiven: JedSer (f;(mt homme, h
tout prix), z. B. ü'j^is alle Menschen, yyffrh^ die ganze Erde, eig. die Ge-
sammtheit der Menschen, das Ganze der Erde; aber "j^K*^^ allerlei Steine
1 Chr. 29, 2, ^'^T'h^ irgend etwas Eicht. 19, 19, t^i'^i^^ zu jeder Zeit Ps. 7,
12, doch auch in Verbindung mit collectivem ^bigular: ^^trh's jegliches Lebende=
aUes Lebende (ebenso fT'^i tfb^^u« s. w.). — Ueber die (i^positionelle) Kach-
stellung von Vs und dem. absoluten Gebrauch tob Vsh = die Gesammiheit, alle,
jedermann (z. B. 1 M. 16, 12) s. das W.-B.
Selbst zusammengesetzte Eigennamen werden zum Behuf der Beterminirung
wieder au^eldst, indem der Art. vor das zweite Wort tritt, z. B. *^lf'li'J 'jS Ben'
jcmMiU (§. 86, 5), '»a'^^TTa Bicht. 8, 15, '»^ninn'^a derBethkMemit 1 S«n.*17, 58.
2. Wenn ein Substantiv den Artikel hat, oder (was gleich-
bedeutend ist) durch einen folgenden Genetiv oder ein Suffix näher
bestimmt ist, so erhält auch das zu ihm gehörige Adjectiv (desgl..
die Pronomina m, mn, §. 122, 1) den Artikel. 1 M. 10, 12: wn
r\Vi^r\ die grosse Stadt; 28, 19 : v^TiTi tripian dieser Ort; 5 M. 3, 24 :
n^mn '^I't; deine starke Hand; 11, 7: bi^^n r\\n\ nWü das grosse
Werk Jähwe's,
Nicht ganz selten steht indess der Artikel auch:
a) beim Adjectiv allein, so dass die Käherbestimmung erst nachträglich hin-
zugefügt wird, z. B. "n»^ ü'P der sechste Tag, eig. ein Tag, der sechste 1 M.
1, 31 (dagegen *^3«Ö taH'i ein zweiter Tag i, 8), 41, 26. 1 Sam. 19, 22. Jes. 7, 20.
. Zach. 14, 10. Ps. 62, 4. 104, 18. Neh. 3, 6. 9, 35; (dagegen ist tttea 1 M. 1, 21.
9, 10 bereits durch "bs determinirt). Wenn das Adj. eigentlich Participium
ist, ist die Weglassung des Art. beim Subst. sogar das Gewöhnliche, z. B. 2^n
njn^h das Schwert, das gewaMhätig ist Jer. 46, 16; geradezu nöthig wird sie
bei Umkehrungen der Wortfolge, wie Jes. 11, 9. Selten hat den Artikel
h) das Subst. allein Ez. 39, 27. 2 Sam. 6, 3 (wo vielleicht der Art. vor Mtthlrj
nach n irrthümlich ausgefallen ist). Etwas häufiger fehlt der Art. bei den
Frommm. fi^^H, il|^ deren Bedeutung schon an sich eine gewisse Determination
einschliesst, und aus demselben Grunde stets bei % z. B. fi^^iSi «n^*)!!? 1 H. 19,
33, vergl. 38, 21; *lt Ti^ Ps. 12, 8, nfex üjrris 1 Sam. 2, 23, besonders wenn
das Subst. nur durch ein Suffix determinirt ist, wie t^'^ 'T'^'^^ ^ 'KJon, 10, 8.
254 3. Haapttji* Syntax. 1. Cap. Syntax des Komen.
Tgl. 2 M. 10, 1. Jos. 2, 20. Ez. 43, 12. Ps. 148, 10. Absiohtlioh unbestimmt ist
W'J ötj^*^ 1 M. 37, 2 böser Leumund über sie (^^yj ''=? wäre: ihr böser Leu-
mund), vgl. 4 M. 14, 37. 1 Sam. 2, 23: 1 M. 42, 19: *irw d^-^hX im Simie von:
einer eurer Brüder; 43, 14.
§. 112.
Verbindimg des Substantivs -mit dem Adjectiv.
1. Das Adjectiv, welches einem Substantiv als Beiwort dient,
steht nach dem Substantiv und stimmt im Genus und Numerus Hiit
ihm überein, z. B. bilH ttr»K, nfi'i ntöK. Steht das Substantiv in
' T • ' TT T •
Verbindung mit einem Genetiv (§. 114), so folgt das Beiwort erst
nach dem letzteren, z. B. Esth. 8, 15; nb'ia ant tT\W eine grosse
' ' T f TT V V -: ^
Krone von Gold. — Ueber die Setzung des Artikels s. §. 111, 2.
Anm. 1. Die Fälle, wo ein Adjectiv (nach üblicher Erklärung wegen des
besonderen Nachdrucks) vor dem zugehörigen Subst. zu stehen scheint, be-
ruhen fast sämmtlich vielmehr auf einem Appositionsverhältniss; vergl. Jes. 10,
30: die Elende, 'ÄnatJiot! 23; 12: du Geschändete, Jungfrau Tochter §idon;
28, 21 sind *i| und JiJ^JW vorausgestellte Praedikate; 53, 11: ein Gerechter,
mein Knecht \ Ps. 18, 4: den Gepriesenen rufe ich an, Jahwe. Dagegen wird
D*^^*^ viele bisweilen in der Weise eines Zahlworts dem Subst. vorangeschickt»
ohne dass ein appositionelles Yerhältniss beabsichtigt scheint, vergl. Ps. 32,
10. 89, 15. Neh. 9, 28 (Ps. 145, 7 ist S":! Subst, regens), — Selten und meist
dichterisch sind Wendungen, wie: ö'^p^fc^ "^ß^f? glatte unter den Steinen für
glatte Steine 1 Sam. 17, 40. Jes. 35, 9. Ez. 7, 24, und mit folgendem GoUectiv
statt des Plurals: d*!» ^t^^^^ die Armen unter den Menschen => die Armen Jes.
29, 19. Jer. 49, 20. Zach. 11, 7. Im Lat. ähnlich canum degeneres. Doch hat
in aUen diesen Fällen das zum Nom. regens erhobene Adj. einen starken Nach-
druck und kommt fast auf einen Superlativ hinaus.
2. Wenn einem Femininum zwei Adjectiva folgen, so ist zuweilen nur das
zunächststehende weibUch flectirt, z. B. Dfidl }it:i»! ^^^\^ ^ Sam. 15, 9, ttn
ptm nbHa l K<ki. 19, ll. Ps. 63, 2. Vgl. §.147, Anm. 1.' '
t 3. Hinsichtlich des Numerus ist zuvörderst zu bemerken, dass Substantive
im Dual das Adjectivum oder Partie, im Plural zu sich nehmen, z. B. ti'^j'^^
ma'J stolze Augen Spr. 6, 17. Ps. 18, 28. Hiob 4, 3. 4. Jes. 35, 3. VgL §. 88, 1.
Ausserdem findet öfters Constructio ad sensum statt, indem Oollectivbegrijffe
mit dem Plur. des Adj. oder Partie, verbunden werden, z. B. 1 Sam. 13, 15.
Jes. 9, 1. Jer. 28, 4; dagegen stehen die sogen. Hoheitsplurale (§. 108, 2, b)
in der Eegel mit dem Singular, z. B. p'^'n:* ta'inb« Ps. 7, 10. Jes. 19, 4 (doch
mit dem Plur. 1 Sam. 17, 26).
2. Sehr häufig ist die Anlehnung eines Adjectivs (im Stat,
constr.) an einen nachfolgenden Genetiv zum Behuf der näheren
Bestimmung des Adjectivs, z. B. "nj^irnB*; schön von Gestalt 1 M. 39, 6,
d'^ÖD ^p3 rein an Händen Ps. 24, 4, tDfi5"^ü5iK Seelenbetrübie Jes. 19, 10
§§. 113. 114. Von der Apposition. Vom G-enetiv. 255
(vergl. im Latein, integer viiae scelerisque purus; tristes animi).
Ebenso werden häufig auch die Partidpia und Ädjectiva verbalia
construirt, falls sie nicht den Accusativ (als den Casus ihres Verbs)
bei sich haben; s. §. 135.
3. Vom Adjectiv als Prädicat des Satzes s. §. 144 ff.
§. 113.
Von der Apposition.
Wenn zwei Substantive in demselben Casus n^ben einander
gestellt werden, so dass das eine (und zwar in der Begel das nach-
stehende^) zur nähern Bestimmung des anderen dient, so entsteht
(im Gegensatz zu dem Verhältniss der Unterordnung) Apposition,
z. B. njttbÄ nm ein Weib (welches) Wittwe (ist) 1 Kön. 7, 14,
nbVia nVjJ eine Dirne (welche) Jungfrau (ist) 5 M. 22, 28, Ü'^^m
niD« Worte (welche) Wahrheit (sind) Spr. 22, 21. 6, 12. Hi. 20, 29^
27, 13. Ueber die Fälle, wo das erste der beiden Substantive (vor
nachfolg. Stat. constr.) in der Form des Status constructus erscheint,
s. §. 116^ 5. Anderwärts stehen Substantiva, die man in Apposition
erwarten sollte, auch im Verhältniss der Unterordnung, z. B. Ä*nfi
D'TJ^ ein Wildesel von einem Menschen; vergl. Spr. 15, 20. 21, 20.
Auch zwei A^jectiya können in Apposition zusammengesteUt werden, so
dass das eine die Bedeutung des anderen modificirt, z. B. 8 M. 18, 39: f^'^<7^
nbnb wns mattweisse Flecken^ Vs. 19: na'ro'i« nsnb n'ina ein weissrother
(hellrother) Fleck. .
Weiteres über Apposition s. noch §. 116, Anm.5. §. 118, 8. §. 120, 1. 2. §. 121, 3.
§. 114.
Vom öenetiv.
1. Nach §. 89 wird das Genetiv- Verhältniss regelmässig durch
die enge Anlehnung des Nomen regens (im Stat. constr.) an das
Nomen rectum (den Genetiv) ausgedrückt. Der eigentliche Charakter
des Stat. constr. bringt es mit sich, dass nicht zwei oder mehrere
coordinirte Nomina in Anlehnung an denselben Genetiv stehen
1 Yorangesetzt wird das Nomen, welches zur Naherbestimmung des anderen
dient, nur in gewissen Verbindungen, wie ^l'J '^^^^t ^^P^ "Hvl*^ ^^ KSnig David,
der König Salomo; seltener ist in solchem Falle die Stellung tl^^*? ^1? 2 Sam. 13, 39.
266 3. Haupttb. Syntax. 1. Gap. Syntax des Nomen.
kÖDBen^. Ebenso yermeidet ee die Sprache gern, ein^n Nomen
regem mehrere durch und verbundene Genetive folgen zu lassen;
vielmehr wird in solchem Falle das Nomen regens gewöhnlich
wiederholt, z. B. 1 M. 24, 3: f^im *^rftfcn D^«?n ^^rfbjÄ der Gott des
Himmels und der Gott der Erde, Jer. 8, 1. Wohl aber kann eine
längere S'^a^.-cons^r. -kette dadurch entstehen, dass ein Nomen
rectum wieder zum Nomen regens eines von ihm abhängigen Genetivs
wird. Zwar bedient sich dann die Sprache häufig des Mittels der
Umschreibung (§. 115), um die unbehülf liehe Häufung von Gene-
tiven zu vermeiden, doch vergl. z. B. 1 M. 47, 9: 'inhÄ ^"^n ^^atö "^t^^
die Tage der Jähre des Lebens meiner Väter ^ und sogar sechsgliedrig
Jes. 21, 17: der Rest der Anzahl der Bogen der Helden der Söhne
Qedar's.
In den zuletzt angeführten Beispielen (vgl. auch Jes. 10, 12. Hiob 12, 24
u. a.) stehen alle Substantiya (natürlich ausser dem letzten Genetiv) im 8Ud,
constr. Doch finden sich auch einige Beispiele, wo ein Gtenetiv inmitten der
Kette im Stat, absoh steht, indem er zusammen mit s^nem Nomen regens
einen einheitlichen Stat. constr. bildet, von welchem Gesammtbegriff (und
zwar vorzüglich vom Begens desselben) alsdann der folgende Genetiv abhängt.
So Jes. 28, 1 : y^: '^»Aq D^'aoiö-K^a das fette Thal (eig. das Fettigkeitstha^ der
vom Wein Erschlagenen^ 32, 13. Ps. 68, 22. 1 Chr. 9, 13.
2. Die Anlehnung des Nomen regens an einen Genetiv findet
nicht bloss dann statt, wenn der letztere einen sogen. Genetivus
subjectivus (des Besitzers, Urhebers u. s. w.) darstellt, sondern auch
an den sogen. Genet. objectivus. Vergl. Ezech, 12, 19: D*»!ltÖ^n üiän
das Unrecht^ welches die Einwohner verübten; dagegen Obad. Vs. 10:
TpJTK üün das Unrecht gegen deinen Bruder^ (vergl. 1 M. 16, 5 *»p13n
die mir widerfahrene Unbill) ; ^btt fiÄ*'^ die Furcht vor dem Könige
Spr. 20, 2; rxjry*>^ t^y^ die Gottesfurcht, D'tO ngyr das Geschrei über
Sodom 1 M. ib, 20; ni :?tttf das Gerücht über Tyrus Jes. 23, 5, bbti
r\'yi'<^ praeda hostibus tuis erepta 5 M. 20, 14. Femer: f? •fn'5 der
Weg zum Baume 1 M. 3, 24. Spr. 7, 27. Hi. 38, 20, Djn xh ^*^
Strasse am Meere Jes. 8, 23, D^^rfc« ^^nST Gott wohlgefällige Opfer
Ps. 51, 19, nJiiTi n?ltÖ der bei /. geschworene Eid 1 Kön. 2, 43.
1 Darnach ist es unstatthaft, zu sagen ^1^ Hia^^ ^VS^ fMi et filiae Davidis,
anstatt: l'^nia*! ^n "»sa filü Davidis eiuaque ßiae. Doch s. Ezech. 31, 16. Jes.
11, 2: Erkermtniss (Jahwe's) und Furcht J*s»
2 Im Lat. so bei iniwria (s. Caes. b. gaU. 1, 30); metus (wie meiua hostium,
metus Pömpeii), spes u. a. Vgl. Gell. 9, 12. Loa Griech. z. B. eCvoia täv cpCXcov,
icCatic Toö OeoO, 6 X^yo; 6 toö CToopou 1 Kor. 1, 18,
§. 115. TJmsclireibimg des G-enetivs. 257
3* Die Anlehnung an einen Genetiv findet sich häufig auch in
solchen Fällen , wo eher Apposition zu erwarten wäre , z. B. ^n
n^ fluvius Euphratis, 1553 p« u. s. w. S. §. 116, 5.
Anm. 1. Einschaltung eines Wortes zwischen Nomen regens xmdiN. rectum
scheint vorzuliegen 2 Sam. 1, 9 und Hi. 27, 3 (^ nach "b»), Hos. 14, 3 (Ktöin
nach "^3)* In Wahrheit ist jedoch an allen drei Stellen durch die Umstellung
der Wörter (Bypollaget für "bs ^i5> u. s. w.) die Stat.-constr.-Verbindung auf-
gehoben und daher z. B. 2 Sam. 1, 9 zu erklären: denn als GesammtheU ist
noch meine Seele in mir = meine ganze Seele,
2. Da die Anlehnung an einen Genetiv immer irgend eine Näherbestimmung
des angelehnten Wortes (Stat constr,) mit sich bringt, so können Nomina
propria nicht eigentlich in den Stat, constr, treten, weil sie ihrer Natur nach
schon an sich näher bestimmt sind. Die Verbindungen, in welchen dennoch
Nomina propria in Anlehnung stehen, beruhen auf einer Breviloquenz, welche
den im Nom, pr, enthaltenen und die Anlehnung vermittelnden Appellativ-
Begriff unterdrückt. So bes. bei geogr. Namen, wie D*''niü3 ^*IK Ur (Stadt)
der Chaldäer 1 M. 11, 28; D'^'nris d^x Aram (das Gebiet) der beiden Flüsse =
Mesopotamien; ebenso nixn^t rh'rv^ Jahwe der Heerschaaren für ni«a:£ ^rihtt '^
(2 Sam. 6, 10 al.). Vergl. §. 116, Anm.
• f
§. 115.
ümschreibimg des Oenetivs.
Ausser durch die Anlehnung des Nomen regens im Status cour
structus (§. 89 und 114) kann das Genetivverhältniss noch durch
einige mehr umschreibende Äusdrucksweisen dargestellt werden; so
besonders mittelst der Präposition b, welche u. a. den Begriff der
Zugehörigkeit und somit etwas dem Genetivverhältniss Ent-
sprechendes ausdrückt. So
1. b ^TÖK, hauptsächlich für den Oenetiv des Besitzers, z. B: ^^ IKStn
ii^'n&fb das Vieh ihres Vaters (eig. welches ihrem Vater zugehörte) i M. 29,
9. 47, 4 ; ausserdem, wenn mehrere von einander abhängige Genetive auf ein-
ander folgen würden (in welchem Falle der letzte gern umschrieben wird;
8. jedoch §. 114, 1): i»»ifi<^b ^m W^n '^''31^ der Vorsteher der Hirten des Said
1 Sam. 21, 8, nb'buib 'nuSix ö'^^'^W "r^iö das lAed der Lieder des SaUrmo HL.
1, 1 (offenbar zugleich in dem Bestreben, die feststehende Bezeichnung ^''ttä
'löh nicht zu alteriren); 2 Sam. 2, 8. 1 Chr. 11, 10, und aus dem §. 114, 1
Note angegebenen Grunde 1 M. 40, 5. (Im Babbinischen ist daraus die Genetiv-
bezeichnung b^ = ^ '^ entstanden, vgl. schon KL. 1, 6. 3, 7 ; im Aram. dient
das Belativum *^^, "n auch für sich allein als Genetivbezeichnung.)
2. P (ohne ^tt3&<), ebenfalls zur Umschreibung des Genetivs der Ängehörigkeit
und des Besitzes^, z. B. h'HiX\üh d'ifikrt die Kundschafter Sauls 1 Sam. 14, 16.
1 Ln Grunde sagt der Gascog^er ebenso richtig la fiUe ä Mr. N,, wie die
Schriftsprache la fille de — ; ersteres hebt die Angehörigkeit, letzteres die Abkunft
hervor. Die Araber unterscheiden einen doppelten Genetiv: Qinen, der sich durch
GeseDius, hebr. Grammatik. XXn. Aufl. 17
258 3. Hauptth* Syntax. 1. Cap. Syntax des Nomen.
So besonders a) w«in das Nomen regena ansdrücklieh unbestimmt gelassen
werden soll, z. B. *^tt}*)b "^ ein Sohn des Isai 1 Sam. 16, 18 (während ^^T)^ »=
der Sohn des L); •ji^'te hv^i "jrrs ein Priester des höchsten Gottes 1 M. 14, ^8.
41, 12; •'SJattÄ b'^'TharVattJ zwei Diener SimH*s 1 Kön. 2, 39, ^l^i 'niata ein
Psalm Davids (eig. David als Verfasser zugehörig) und elliptisch Ti/jP von
David Ps. 11, 1. 14, l al.; Fälle wie ^i»J» 'Ti'lb (z. B. Ps. 24, 1) sind 'nicht
einfach als eine Umstellung zu betrachten, sondern ''n ist Epezegese zu dem
vor ^h ausgelassenen Gattungsbegriff. Uebrigens ist die Einführung des Ver-
fassers, Dichters u. s. w. durch dieses sogen, h auctoris auch in den übrigen
semitischen Dialekten, bes. im Arabischen, das Gewöhnliche; h) wenn mehrere
Genetive von einem Substantiv abhängen, z. B. whb rt'Ttört l^gin das Äcker-
stück des Boas Buth 2, 3. 2 Kön. 5, 9 ix'jiö'j "^AiA ö^'ajh •'•nntj ^fib das Buch
der Chronik der Könige Israels 1 Kön. 15,* 31 ; ' bK^iü'p^a niüÄVnibKn 'nöK'n
Jos. 19, 51, wo die enger zusammengehörenden und Einen Begriff bildenden
Paare (Chronik, Könige Israels, Familienhäupter u. s. w.) unter sich durch
den Stat, constr, verbunden sind, während die Verbindung zwischen diesen
Gruppen nur durch das lose anknüpfende b hergestellt wird. Doch s. §. 114, 1.
c) nach Zahlangaben, z. B. ttHii di*' ö'^'^to'; Wattäa am 27. Tage des Monats
1 M. 8, 14. 7, 11.
§. 116.
Weiterer Oebranch des. Status constructus.
Sofern der Status constr. zunächst nur die enge Anlehnung
eines Substantivs an das folgende Wort (oder den folgenden
Wortcomplex) darstellt (s. §. 89), wird er im Flusse der Rede
auch ausserhalb des eigentlichen Genetivverhältnisses gebraucht,
namentlich
1) vor Präpositionen, vorzüglich im höheren Stil und am
häufigsten, wenn das Nom. regens ein Particip ist, z. B. vor a:
n*»S^a nnttte die Freude in der Ernte Jes. 9, 2. (s. auch Vs. 1) 5, 11.
19, 8. Ps. 2, 12; vor >: ^^"sh 'fit)»» Jos. 8, 1», wh ^yrv^ Jes. 56, 10.
30, 18. Ez. 1, 27. Pär. 58, 5. Klgl. 2, 18. Hiob 18, 2.' 24, 5; vor
b» Jes. 14, 19; vor Vq\ abma ^^b^ttH von der Milch Entwöhnte Jes.
28, 9; vor b? Rieht. 5, 10; vor der Nota accus. Jer. 33, 22.
2) vor dem Pron. relativum (oder richtiger: in Anlehnung an
den ganzen von nw eingeleiteten Satz, s. No. 3), z. B. 'y\ ntÖR taiptt
der Ort wo . . . 1 M. 39, 20. 40, 3. 3 M. 4, 24. 33. 2 Sam. fö, 2ll
1 Kön. 21, 19. Jer. 22, 12.
^y und emen, der sich durch yo auflösen lässt. Die romanischen Sprachen mit ihrem.
de gehen von dem letzteroa Begriffe aus. Im Griechischen ist das sog. ox^I^^
KoXo^dbviov, ^ xt^OLkil T(j> dv^p(()ic({> für tou dvdpcdicou (s. Bemhardy Syntax S. S8>
9sa vergleichen.
§• 116. Weiterer G-ebranch des Status constmctus. 259
3) vor relativen Sätzen ohne niÖÄ, z. B. Jes. 29, 1: n^yn n?^p
»Tin die Stadt wo David Lager schlug; Hiob 18, 21: b» y y^ b taipti
tf^r Ort dessen^ der Gott nicht kannte, 29, 2. 1 Sam. 25, 15. Ps. 90, 15.
Vergl. §. 123, 3. Anm. 1.
4) selten sogar vor Wärv copuL, t\sn\ rnaDTf Jes. 33, 6. 35, 2.
51, 21. Ez. 26, 10. ;- -:.
5) in Appositionen (sofern nämlich nicht nach §. 114, 3 ein wirk-
liches Genetivverhältniss stattfindet), z. B. 1 Sam. 28, 7: mö«
aiamb?l3 ein Weih, Inhaberin eines Beschwör er geistes (vergl. AG.
16, 16), und so auch "p^rna nb^na die Jungfrau Tochter Zion
Jes. 37, 22, vergl. 19, 11. 23, 12. IM. 14, 10. 5 M. 33, 19. 2 Sam.
20, 19. 2 Kön. 10, 6. 17, 13 Q'ri. Jer. 14, 17. 46, 9. Ps. 78, 9.
Wenigstens z. Th. lassen sich diese Stellen anch so erklären, dass wiridiche
Anlehnung stattfindet, nur dass der erste Stat. comtr, (in Folge der Ein-
schiebung eines Fermutatiys für denselben) yorläafig in 9U9pen80 gelassen ist;
anderwärts (Ps. 68, 34. Hi. 20, 17) findet wahrsch. direkte Anlehnung an den
folg. Stat. constr. statt.'
6) überhaupt in enger Verbindung; so bisweilen (selbst mit
kleinen Distinctivis) ^in« einer f. *inÄ 2 Sam. 17, 22. Zach. 11, 7.
1 M. 48, 22. Jes. 27, 12. Vergl. dazu noch den Stat. constr. in
einem Theile der Zahlwörter von elf bis neunzehn §. 97, 2.
Anm. Wenn in diesen Fällen meist ebenso gut der Status ahsol anstatt
des Stat. constr. stehen könnte, so giebt es anderseits auch Yerbindongen,
wo man statt des Stat. äbsol. eher einen Stat. constr. erwarten könnte. So z. B.
a) in geographischen Namen wie nS5a"h*'a ta? -^^^ Beth-Md^kha d. i. Abel
hei Beth-Ma'^kha (zmn Unterschied von anderen Orten des Namens Abel);
Ygl. indess §. 114, Anm. 2^.
h) anscheinend auch in einigen anderen Beispielen, wo indess die Verbindung
für ein Genetivverhältniss nicht eng genug erschien, so dass das zweite Nomen
vielmehr als Apposition zum ersten (§. 113) zu denken ist. Hierher gehört
u. a. Ps. 60, 5 : n^5*^P) l"^^ d. i. nicht sowohl TFctn desTauvneUi als vielmehr Wfein
der Taumel (Taumeltrank) ist, der Taumel erregt; Ezech. 47, 4: D'iS'lSfi'^
Wasser welches Haass der Kniee ist; 1 Kön. 22, 27: Brod lind 1^ 0*^»
Wasser das Trübsal ist (d. i. Gefangnenkost). YesgL Jes^ 3, 24. 30, 20 und
die gründliche Erörterung dieser specifisch semitischen Bedeweise von Fleischer
in der Abhandlung ,,über einige Arten dg: Nominalapposition im Arab.'' (Be-
richte über die Yerhandl. der Kgl. sächs. Gesellsch. der Wissenschaften zu
Leipzig, 1862, S. 10 ff.).
c) in der ZusammensteUung WKnx ö^^rfb^J elliptisch für nifi^ ''rfb« ö'^rtig Qott
(der Gott) der Heerschaaren, indem '5x die Geltung eines Nom. pr. erlangt
hat (=nin'; in 'n^ '•', §. 114, Anm. 2). "*
1 Latein. Auffusta Vinddicorum, dagegen im Englischen z. B. Btäford Street
Covent'fforden, einfach neben einander gestellt, statt near Covent-garden.
A7*
260 3« Haupttk Syntax. 1. Gap. Syntax des Nomen.
§. 117.
Darstellimg der übrigeii Casus.
1 . Wenn in der gegenwärtigen Gestalt des Hebräischen die Casus-
Endungen, welche nach §. 90 ehedem für den Nomin., Genet und
Accus, vorhanden gewesen sein müssen, bis auf wenige Beste ab-
gestreift sind, so fragt sich, welche Ersatzmittel die Sprache etwa
anwendet, um die Gasusverhältnisse des Nomen im Satze zu be-
zeichnen. Der Nominativ ist immer nur aus der syntaktischen
Fügung zu erkennen, ebenso der mit ihm gleichlautende Vocaiiv.
lieber den Genetiv s. §. 114 — 116. Von den übrigen Casus, für welche
die iudogerm. Sprachen durchweg (wie das Sanskrit) oder doch
z. Th. besondere Flexionsformen haben, wird der Dativ durch die
Präposition y, der Ablativ durch ))2 (von, aus)^ der Locativ und
Instrumentalis meist durch 3 (in, an, durch) umschrieben. Dabei
denkt sich jedoch der Semit das von der Präposition abhängige
Nomen als Genetiv, weil jene Partikeln ursprünglich Nomina sind,
und dem entsprechend haben im Arab. alle von einer Präposition
abhängigen Nomina die Genetivendung. Vergl. §. 101, 1.
Ueber den Gebrauch des b zur Umschreibung unseres Genetivs
S. §. 115, 1. 2.
2. Der Accusativ hat, wo er eine locale Richtung ausdrückt,
häufig noch seine ursprüngliche vocalische Endung in der Form n —
{§. 90, 2). Sonst ist er entweder nur (wie der Nominativ) aus der
Structur des Satzes, oder an einem vorgesetzten -TiÄ (hÄ, vor Suf-
fixen auch nix) zu erkennen. Doch wird dieses Wörtchen dem
Accus, nur dann vorangeschickt, wenn derselbe bereits durch den
Artikel, oder durch einen nachfolgenden Genetiv (also auch durch
Suffixa), oder als Eigenname, oder endlich sonst (2 Sam. 13, 17.
18, 18) näher bestimmt ist. Unter diesen Voraussetzungen ist der
Gebrauch des -TiÄ namentlich in der Prosa herrschend ; die Poesie
dagegen bedient sich dieser i^^o^a accusativi Yieii seltener. Z. B. 1 M.
1, 1: pÄn tm Ü^lÄTÖn n» (dagegen d'^'DTÖ*] f^y^ 2, 4). 2, 24. 6, 10*.
1 G-anz so, wie die lat. Präposition ad in den roman. Sprachen (ital. a, vor
Yocalen ad, firanz. ä, span. ä) und wie to (= zu) im Engl, zur Umschreibung des
Dativs verwendet wird.
2 niK oder t^ö< (in dieser Form nur vor den sogen, leichten Sui^fixen, §. 103, 1,
Anm. 1), "riK (tonlos in engem Anschluss an das folgende Wort durch Maqqeph) und
P»fi< (mit tonlangem e), phoen. ri*'^ (wahrsch. Hjath, punisch auch yth gesprochen).
§. 118. G-ebranch. des Accusativ. 261
Selten sind die Beispiele, wo DK vor einem nicht determinirten Nomen steht;
am ehesten geschieht dies noch im höheren Stil in solchen Fällen, wo der
Artikel nur dichterisch bei einem dem Sinne nach bestimmten Nomen fehlt
(§. 109), z. B. Spr. 13, 21: D^'P'n^-nK, Jes. 50, 4. Ez. 43, 10. Hiob 13, 25; ganz
selten in Prosa, wie 1 Sam. 24, 6 (wo indess das Nomen ebenfalls dnrch den
Zusammenhang bestimmt wird); 2 M. 2, 1, wo vielleicht das Nom,jpr. (Jokh^bed)
nach "f^M ausgefallen ist.
§. 118.
Gebrauch des Aconsativ.
Der Accusativ steht 1) als Object der transitiven Verba (§. 138);
dient aber auch 2) zur Darstellung von mehr adverbiellen Näher-
bestimmungen, welche nur mittelbar vom Verbum regiert werden.
Der adyerbielle Gebrauch des Accus, hat sich aUerdings erst aus dem Ge-
brauch desselben als Objectscasus entwickelt, und in mehreren Gopstructionen,
in welchen man den Accusativ als Casus adverb, aufgefasst hat, ist derselbe
vielmehr direkt (als Object) vom Verbum abhängig (§. 138, 1, Anm. 3); keines-
wegs aber darf man deshalb den adverbiellen Gebrauch des Accusativs über-
haupt in Abrede stellen.
Abgesehen von dem Öebrauch als Objectscasus steht der
Accusativ:
arab. vor Suff, 'ijjä, aram. jäth, jäth, ist ursprünglich ein Substantiv, welches etwa
Wesen, SubatanZj Selbst bedeutete (wie das syr. jäth, vgl. hebr. M5< Zeichen),' jetBt
aber im Stat. constr. mit einem folgenden Nomen oder SuMx verbunden das Pro*
nomen ipse, aÖTÖc umschreibt (vgl. Aehnliches §. 124, Anm. 3). Im gewöhnlichen
Gebrauch hat es indess (ähnlich den Castis ohliqui a^TOu, auxcj), a^xöv, z. Th. auch
ipsi, ipsinn, desselben u. s. w.) so wenig Nachdruck, dass es eben nur zlir Einfüh-
rung eines bestimmten Objectes dient; die Verbindung D*)^^^ f^fi< eig. a'ixöv tov
o6pav6v (vergl. a^Tiis Xpuair]tSa- Iliad. 1, 143), ihn, den Himmel, ist nicht stärker,
als das einfache t6v oöpav6v. — Dass rtK auch den Nominativ ausdrücke, ist bei
der m-spr. Bedeutung (s. o.) an sich nicht undenkbar und scheint wenigstens Hagg.
2, 17. Dan. 9, IS (schwerlich jedoch Pred. 4, 3) angenommen werden zu müssen.
Anderwärts (1 Sam. 17, 34: und ztoar mit dem Bären) ist vielmehr die Praepos. n2J
mit gemeint, imd Jos. 22, 17. Neh. 9, 32 (beidemal nach einem Begriff des Er-
mangeins), sowie 2' Sam. 11, 25 wird man an einen frei untergeordneten Accusativ
zu denken haben, wie ein solcher jedenfalls in der Yerbindung mit Passiven (auch
2 Kön. 18, 30) statuirt werden muss, s. §. 143, 1 a. — Eigentliche Accusaüve liegen
wohl auch Ez. 35, 10. 44, 3 vor (beidemal t^ im Sinne des Lat. quod atUnet ad)* —
Ez. 47, 17 — 19 (vergl. auch 43, 7) liegt ^ die Correctur des n&jl in rWT nach Vs. 20
nahe; aber schon die LXX, die nur Ys. 18 TaOxa haben, kannten schwerlich eine
andere Lesart, als t^M, und dieses wird somit in allen jenen Stellen als Nota accus,
zu betrachten sein, abhängig von einem zu supplix^enden Begriff^ wie ecce (LXX
43, 7: i(l)paxac), 47, 17 ff. etwa s. v. a.: da hast du.
262 3. Hauptth. Syntax. 1. Cap. Syntax des ISTomen.
1. bei Bestimmungen* des Ortes (Accus, loci), und zwar ä) auf
die Frage: wohin? nach Verbis der Bewegung, z. B. THtffn ÄS5 wir
wollen auf's Feld gehen 1 Sam. 20, 11; tö'^tp'lF! InDbb nach TarSiS zu
gehen 2 Chr. -20, 36. Ps. 134, 2. 2 M. 4, 9';'&) auf die Frage: wo?
nach Verbis des Seins, Weilens, Ruhens u. s. w., z. B. '^yi^ t\^% im
Hause deines Vaters 1 M. 38, 11. Jes. 3, 6; bnÄrminfi an der fhür
• X •
des Zeltes 1 M. 18, 1; c) zur Bestimmung eines Maasses im Raum,
auf die Frage: wie weit, bis wohin? 1 M. 7, 20: fünfzehn Ellen . . .
war stark geworden das Wasser,
In den FäUen unter 'a und hj vorzüglicli in ersterem, hat das Ifomen nicht
selten die Endung ^^-7-, worüber §. 90, 2 zu vergleichen. Das Verhältniss der
Bichtung kann ausserdem durch b^ ausgedrückt werden (und bei Personen
als Ziel der Bewegung ist dies herrschend), das Verhältniss des Weilens an
einem Orte auch durch 21; keineswegs aber sind etwa diese Partikeln da, wo
sie fehlen, wirklich zu ergänzen.
f* "? f 2. bei Bestimmungen der Zeit, a) auf die Frage : wann? z. B. Di'^S^
den Tag, d. i. an dem (betreff.) Tage, damals; oder an diesem Tage,
heute; oder endlich lei Tage (= DÜI^), wie yy$^ am Abend; nW
noctu; Ps. 91, 6: dl'ins am Mittag] 2 Sam. 21, 9 (EUhib): t\\m
ü^'^VtO ^l^'SfJ beim Beginne der Gersienernte; b) auf die Frage: wie
lange? 1 M. 14, 4: nstö TVrtO^P Ü^PW zwölf Jahre lang; D'na*' ntöü
sechs Tage (hindurch) 2 M. 20, 9 ; D^'^bi:^ auf ewige Zeiten 1 Kön.
8, 13; auch mit Näherbestimmung durch DK und den Artikel 5 M.
9, 25: nb'iin D^'WnÄrn»^ Oi^n d^^S^a^Ä n^ die vierzig Tage und die
vierzig Nächte (lang).
3. zur Darstellung von mancherlei adrerbiellen Bestimmungen,
die im Deutschen durch Wendungen, wie in der Weise von . . . ,
nach Maassgabe, nach Verhältniss, in Betreff", an u. s. w. eingeführt
zu werden pflegen; z.B. Hi. 41, 7 geschlossen in der Weise eines
dichten Siegels; 1 M. 41, 40: ^^ b'iÄ» »Ö3n p*l nur um den Thron
will ich grösser sein, als du (Acc. des Maasses) ; ähnlich 2 Sam. 21, 20:
vier und zwanzig *lfip1? an Zahl (vergl. tpeic api&fi6v); dag. Hi. 1, 5:
er brachte Opfer 0^3 *^Wn nach der Zahl aller. — 1 Kön. 22, 13:
*TH^ ilB mit Einem Munde d. i. einstimmig (Accus, instrum.), vergl.
Zeph. 3, 9: ^nM 00*0 mit Einem Nacken d. h. einmüthig; Hi. 24, 7:
lih^P nackt (Acc. des Zustands) übernachten sie. Mit folg. Grenetiv:
y^l^ t^^, aus Furcht vor Bornen Jes. 7, 25 (Acc. causae). Hierher
gehören auch Fälle wie g|0D"n3tMa das Boppelte an Geld 1 M. 43, 15,
— ■ — ■—■■■■■■ ■■ I ■ * WW W W «! I 1» MI H ill 11 ■■ p I 11 ■ — ■— ^— l^.^« ■■ H l ^i^^ I — MI I ■■■■——1 ^^M » ■—■■■^—1— I III» ■ !■ Wpi»»! MIM ■ .— — — M^^«
t So herrschend im Sanskrit; im Griech. mir po6t., 11.1,317: xviaoT) V oupavdv
Ixev; yergL lat.: rus ire, Bomam profeeiua est.
§. 119. IJmscbreibuDg des Comparatiy und Superlativ. 263
D'^J DViÄtä zwei Jahre an Tagen 1 M. 41, 1 ; dagegen wird in Ver-
bindungen, wie D^^nbte nfi*'« ein Scheffel Gerste (Ruth 2, 17) eher
ein Appositiensyerhältniss anzunehmen sein (§. 113).
Yerwandte Fälle eines frieren Gebrauchs des Accnsativs in Verbindung
mit einem Yerbum s. §. 188 und 189; auch gehört hierher der bestimmt aus-
geprägte Gebrauch zahlreicher Substantiva als Adverbien (§. 100, 2, b).
Anm. Gleiche Beziehung auf Ort- und Zeitverhältnisse u. s. w. kann ein
Nomen dem Sinne nach haben, wenn es mit S (wiCj gemäss, nach Art) ver-
bunden ist, da dieses Praefix (wie das lat. instar) selbst urspr. ein Substantiv
ist. So a) vom Orte: ö'jn'TÄ toie auf ihrer Trift Jes. 5, 17. 28, 21, tthni im
wie im Gewand Hiob 38, 14, &ibn^ wie im Traume Jes. 29, 7, vgL 23, 15.
b) von der Zeitf besonders in der Yerbindung: di'^d nach Weise des Tages «
wie am Tage Jes. 9, 3. Hos. 2, 5; '^'q'^'^ wie in den Tagen des ., , Hos. 2, 17.
9, 9. 12, 10. Amos 9, 11. Jes. 51, 9; c) mit anderer Beziehung z. B. Hiob 28, 5:
TbfirHas nach Art des Feuers = wie mit Feuer; Jes. 1, 25: ^hs wie mit Lauge;
Hiob 38, 30: *)^a nach Art des Steines d. h. wie zu Stein (zieht sich das
Wasser beim Gefrieren zusammen); 29, 23: ^1^3^ wie auf Regen (harrten sie
auf mich).
Selten steht hinter solchem S noch eine Präposition, z. B. hjtDK'^^D^ Jes. 1,
26. 1 Sam. 14, 14.
In allen den oben angefahrten Stellen ist S als Accus, adverbialis aufzu-
fassen; doch kann ein Substantiv mit S vermöge der Substantiv -Bedeutung
des letzteren auch den Objects-Accusativ oder ein Nominativ-Yerhältniss aus-
drücken.
§. 119.
Umschreibung des GomparatiY und SnperlatiY ^.
1. Der Comparativ wird in der Weise umschrieben, dass der
verglichene Gegenstand mit der Präpols, yü (-19) dem Eigenschafts-
begriff beigefügt wird, z. B. 1 Sam. 9, 2: Dljn^M Sghä grösser als
alles Volk, eig. gross (noch) hinweg von allem Volk (über a. Y. hin-
aus); Rieht. 14, 18: tJaTO pIttD süsser als Honig; ebenso auch nach
Yerfois (besonders nach solchen, welche einen Eigenschaftsbegriff
einschliessen), z. B. 1 Sam. 10, 23: D^rrt^ti JnäÄ';^ und er war grösser
I .. _. .. . . .
1 Im Arabischen existirt eine besondere F<nrm des Adjectivs für den Oomparativ
und Superlativ, welche im Hebr. ^^Ep]3($ lauten würde. YieUdeht gehören hierher
^tSK kühn, grausam, dt 3$ Uigneriach (vcmu versiegenden Bache) und dessen Gegen-
satz in^K (contr. aus 'aitan) beständig, perennis. Doch werden auch diese Formen
ohne merklichen Nachdruck gebraucht, und kömiten höchstens als vereinzelte abge-
storbene Beste einer ehemaligen Elativ-Bildung gelten, etwa wie der lateinische
Comparativ im ItaUenischen und noch mehr im Französischen abstirbt und durch
Umschreibung (mit piü, plua) ersetzt wird.
264 3. Hauptth. Syntax. 1. Cap. Syntax des Nomen.
nls alles Volk; 1 M. 37, 3 : Wa-^M 5|0i*nn« an« er Helfe den Joseph
mehr als alle seine (andern) Söhne. Hi. 4, 17. 7, 6.
Auf derselben (zunächst räumlichen, den Ausgangspunkt und die Trennung
von Etwas bezeichnenden) Bedeutung des l^q beruht auch der Gebrauch des-
selben in Wendungen, wie fp ina Hi. 7, 15, l» lilH"! Yorz%ig vor Pred. 2, 13,
vgl. 5 M. 14, 2, wo gleichfalls die Yorstellung von einem il&sondem und so-
mit von einer JitMzeichnimg zu Grunde liegt (vgl. den latein. Ablatiy beim
Gomparatiy, femer die Etymologie der latein. Wörter eximins, egregius, sowie
das homer. ix ttqIvtcov [xalXiota B. 4, 96, und bloss i% icaoicov 18, 431). Die
Bedeutung: mehr als knüpft sich, daher an die Grundbedeutung: von etwas ab.
Der Eigenschaftsbegriff, von welchem yn logisch abhängt, muss
bisweilen vermöge eines prägnanten Gebrauchs des )'ü aus dem
Zusammenhange ergänzt werden, z. B. Jes. 10, 10: ihre Götterbilder
sind zj^hlreicher (mächtiger) als die in Jerusalem; Mich. 7, 4:
schlimmer als eine Hecke; Hiob 11, 17: D^^^nsria heller als der Mittag;
* • - T» IT •
Pred. 4, 17: besser als u. s. w.
Die correlativen Gomparative: grösser, kleiner, werden einfach
durch: gross, klein, ausgedrückt, vergl. 1 M. 1, 16.
2. Die verschiedenen Umschreibungen des Superlativ kommen
sämmtlich darauf hinaus, dass man ihn ebenfalls durch den blossen
Positiv bezeichnet, aber mit einer durch den Artikel oder einen
folgenden Genetiv gegebenen Andeutung, dass die fragliche Eigen-
schaft Einem bestimmten Individuum vorzugsweise zukomme (vgl.
le plus grand)j z. B. 1 Sam. 9, 21 (n*j?2rn), 17, 14: David war der
Kleine (IttJ^n) d. i. der Kleinste, und die drei Grossen d. i. Aelte-
sten u. 8. w.; 1 M. 42, 13. Jon. 3, 5: Dattj?"*!?*] oVi^ätt von dem
Grössten unter ihnen bis zum Kleinsten unter ihnen; 2 Chr. 21, 17:
Wa fttj? der jüngste seiner Söhne; so wohl auch 1 M. 9, 24.
Zu den Umschreibungen des Superlativ gehört auch die Verbindung eines
Substantivs mit dem Oenetivus partiHvus desselben Wortes im Plural, wie
ö^nti^gn i&ip das Aüerheiligste, ü^y^iän 'n'nö das Hohelied; vergl. 1 M. 9, 25
(der niedrigste Knecht), 4 M. 3, 32; ebenso bei einem Partie. Jer. 6, 28, und
mit dem Genet Sing. Hos. 10, 15. Ebenso hat bisweilen ein Adjecüv in An-
lehnung an einen Genet. partit. durch den Zusammenhang superlativische Be-
deutung; vergl. Bicht. 5, 29. 1 Sam. 9, 21. Hi. 30, 6 (= in den fürchterlichsten
Thälem). 41, 22. Yergl. §. 112, 1, Anm. 1. Endlich gehört hierher noch
die ZusammensteUung zweier etymologisch oder doch laut-verwandter Sub*
stantiva, wie Ez. 6, 14. 38, 29. Nah. 2, 11. Zeph. 1, 15. Hi. 30, 3.
§. 120. Syntax der Zahlwörter. 266
§. 120.
Syntax der Zahlwörter.
1. Die Zahlen von 2 bis 10, ursprünglich Substantiva abstracta
(vergl. §. 97, 1), können auf dreierlei Weise mit dem zugehörigen
Substantiv verbunden werden, ^ie stehen entweder a) im Stat.
consir, vor dem Substantiv (das Gezählte demnach im Genetiv),
z. B. D^'iüJ titöbtD drei Tage, eig. Dreiheit von Tagen, D'^tijKn ^^StD die
zwei Männer; oder b) im Stat. absoL voran (das Gezählte in Appo-
sition), z. B. 0*^55 iltöbtö drei Söhne (eig. eine Dreiheit, nämlich
Söhne), tl^lt^tk D*l?'ü5 zwei Männer; oder c) die Zahl steht im Stat.
äbsoL, gleichfalls in Apposition, hinter dem Gezählten, z. B. niD!|
tDibtD drei Töchter 1 Chr. 25, 5; letzteres bes. in späteren Büchern,
indem die substantivische Auffassung des Zahlworts mehr und
mehr der adjectivischen wich.
Ebenso findet sich gleich häufig hj^ nxg (1 M. 17, 17) und n:\Ö n«^ 25, 7.
Il hundert Jahre,
2. Die Zahlen von 2 bis 10 haben mit sehr wenigen Ausnahmen
(z. B. 2 Kön. 22, 1) den Plural bei sich. Die Zehner (von 20
bis 90) nehmen, wenn sie voranstehen, in der Begel den Singular
(im Accusativ) zu sich; dagegen, wenn sie in Apposition dem Ge-
zählten nachstehen, den Plural. Z. B. Eicht. 11, 33: ^"^"^ ü^^U^'^
zwanzig Städte; dagegen D^^^te? t&tSüH^ zwanzig Ellen 2 Chr. 3, 3 ff.
In ersterem Falle kann auch der Plural stehen (2 M. 36, 24. 25),
nie aber im zweiten (überhaupt selteneren) Falle der Singular.
Die Zahlen von 11 bis 19 haben nur gewisse häufig gezählte Substantiya
(DI**' Tag, n|tt3 Jahr^ tn\k Mann, DDiö Stamm, auch •njja coli. Binder u. s.w.,
vergl. unser hundert Mann, sechzig Pf und) in der Hegel im Accus. Singul, bei
sich, z. B. dl*"« ^^» nriN; elf Tag 5 M. 1, 2 (doch vergl. Ausnahnaen, wie 5 M.
1, 23. Jos. 4, 2 u, a.), sonst den Plural; im letzteren Falle steht das Zahlwort,
bes. in späteren Büchern, auch nach: 4 M. 7, 87 f., 1 Chr. 4, 27. 25, 5.
3. Bei den aus Zehnern und Einern zusammengesetzten Zahlen,
wie 21, 62, steht der gezählte Gegenstand entweder im Singular
(Accus.) nach, z. B.' r\StO D'»t&TÜ1 d'^niü 62 Jahre 1 M. 5, 20 (so nach
No. 2, indem sich njtö nach dem nächstvorhergehenden Zehner
richtet), oder im Plural voran, wie bes. in späteren. Büchern (Dan.
9, 26); oder er wird wiederholt, so dass er (nach No. 1) bei den
Einern im Plural, bei den Zehnem (s. No. 2) und Hunderten da-
gegen im Singular steht, z. B. 1 M. 12, 4: nitö D''?ltÖ1 D*»?tD tut}
75 Jahre; 23, 1: d^^äü :pyt6'\ nrö d'^nte^^*! nstJ n«t3 127 Jahre. Vergl.
1 M. 5, 6 ff.
266 3. Hauptth. Syntax. 1. Gap. Syntax des Nomen.
4. Für die Ordinalzahlen über 10 giebt es keine besonderen
Formen. Man gebraucht statt deren die Cardinalzahlen, und zwar
können dieselben sowohl vor, als nach dem gezählten Gegenstande
stehen; z. B. ür> ntem:^aüa am siebzehnten Tage 1 M. 7, 11, mi^a^^ÄSi
nptö im vierzigsten Jahre 5 M. 1, 3. 2 Kön. 25, 27, mit Wieder-
holung des n^tD in zusammengesetzter Zahl 1 Eon. 6, 1 ; oder
"Sym D'i'^te:? nsttJa im Jahre 27. 1 Kön. 16, 10. In letzterem Falle
• ■ • • •
wird häufig nptD noch einmal nachgebracht, z. B. 1 M. 7, 11. 2 Kön.
13, 10. — Bei Zählung der Monatstage und der Jahre wird selbst
für die Zahlen von 1 bis 10 statt der Ordinalzahl häufig die Gar-
dinalzahl gebraucht, z. B. D'^intp t\WSk im Jahre zwei, thw tiDOä im
Jahre drei 1 Kön. 15, 25. 2 Kön. 18, 1; tinhb nn^a, thr6 r^ytötla,
am ersten, am neunten des Monats 1 M. 8, 13. 3 M. 23, 32.
Anm. 1. Den Artikel haben die Zahlwörter, wenn sie ohne unmittelbare
Verbindung mit dem Gezählten in Zurückbeziehang auf ein vorangegangenes
Substantiv stehen, z. B. rnÖÜiöSi die Drei 1 Chr. 11, 20. 21; vergl. 25, 19 (die
Zwölf) und bei Zehnem z. B. 1 M. 18, 29. 31. 32. Fälle wie d^'OjIi n?niü die
Stehen Tage (Bicht. 14, 17) sind nach §. 111, 1 zu erklären.
2. Gewisse Substantiva, die sich auf Maass-y Otwicht- oder Zstfangaben
beziehen, werden nach den Zahlwörtern gewöhnlich ausgelassen, z. B. 1 M.
20, 16: tfä2 qbK tausend (Sekel) Silbers; ebenso vor nm Qold 1 Kön. 10, 16.
Ruth 3, 15: d'>'ni>iö tt3tÖ sechs (Epha d. i. Scheffel) Gersie, 1 Sam. 17, 17: rrji^y
dnb zehn (Lad) *Brod. Ebenso fehlt di'' 1 M. 8, 5, tthh 8, 13. — Die ZaM
der Ellen wird öfters auf folgende Art angegeben: m&Ö ÜM^ hundert EUen,
eig. hundert an der Eüe, 2 M. 27, 18.
5. Die Distrihutiva werden entweder durch Wiederholung der
Gardinalzahl ausgedrückt: D'^Stä d'^Jt?/^ zwei und zwei 1 M. 7, 9. 15,
vergl. thÖJ tDTö je sechs 2 Sam. 21, 20 ; oder durdi ein nachträg-
liches b IXXtifi umschrieben, 5 M. 1, 23; vergl. Jes. 6, 2 (^n»b nach
dem zweimaligen sechs Flug et). Ein Mal ist mnx D$to (eig. ein
Tritt), vergl. D?ßn dies Mal; D*'.'a^ zwei Mal, Ü^'O'S^ töbtf (auch
D^'bj'l töbtö) efr^i jlfflr/. Doch genügt hierfür auch das blosse Cardi-
nale fem. : nn» Ein Mal, D*;t5tÖ zwei Mal, :?atD siehen Mal, vergl. auch
nnxa jElin iUftf/ 4 M. lO, 4. Ebenso von Ordinalzahlen D'^atJ zwi»
zweiten Male 1 M. 22, 15. Jer. 13, 3. Vergl. tertium consul.
§. 121. Gebrauch d«8 Personalpronomen. 267
ZWEITES CAPITEL.
SYNTAX DES PBONOMEN.
h 121.
Gebrauch des Personalpronomen.
1. Wenn ein Personalpronomen Subject des Satzes ist, so be-
darf es ebenso wenig als ein anderes Subjectsnomen zu seiner Ver-
bindung mit dem Prädicat eines besonderen Ausdrucks für die
Copula (vergl. §. 144); z. B. n«ihn ^'piÄ ich (bin) der Seher 1 Sam.
9, 19, ^sn?ie m?3 Redliche (sind) wir IM. 42, 11, nn« ^IS^ unbe-
scholten (warst) du Ezech. 28, 15, DJi d'^tJTJ^ ^^^ dass sie nackt
(waren) 1 M. 3, 7, Knn 'irWÄ taibn Ein Traum (ist) es 1 M. 41, 26.
2. Das Pronomen der dritten Person dient öfter, die Verbindung
zwisdien Subject und Prädicat zu vermitteln, und vertritt dann
gewissermaassen die Oopula; genauer: das Prädicat wird in G-estalt
eines selbständigen Nominalsatzes (§. 144a) beigefügt. Z. B. 1 M.
41, 26: die sieben fetten Kühe nsn D*^?© I^ltÖ sieben Jahre (sind) sie.
Pred. 5, 18: Ä^n d'^ribÄ nnü n'T dieses y eine Gabe Gottes (ist) es. —
Zuweilen bezieht sich ein solches Pronomen der dritten Person auf
ein Subject der ersten oder zweiten Person, z. B. 5 M. 32, 39: sehet
nun irtn '^?Ä '^?Ä '^3 dass ich, ich es (bin), gleichsam: dass ich der-
jenige; Ps. 102, 28 (du bist derselbe); 1 Chron. 21, 17. Vergl. franz.
c*est moi, c'est vous. Anderer Art sind dagegen Fälle, wie Ps. 44, 5 :
^'Sbia iWirnriÄ eig. du, er ist mein König, so dass das Pron. der
2. Person nachdrücklich durch das der 3. Person wiederauf-
genommen wird — du, du bistm. K.; Tergl. Jes. 43, 25. Neh. 9, 6. 7,
und im Aram. Ezr. 5, 11.
3. Von der Grundregel (§. 33, 1), nach welcher das Pronomen
separatum den Nominativ, das Pron. suffixum die Casus obliqui be-
zeichnet, giebt es nur folgende scheinbare Ausnahme: Wenn das
in einem Casus obliquus stehende Pronomen des Nachdrucks wegen
wiederholt werden sollte {mich, mich; dein, dein), so wird ihm viel-
mehr das Pronomen separatum derselben Person beigefügt. Dasselbe
tritt jedoch 'damit keineswegs in einen Casus obliquus, sondern ist
als Subject eines selbständigen Satzes zu betrachten, dessen Prä-
dicat je nach dem Zusammenhange ergänzt werden muss. So zur
268 3. Hauptth. Syntax. 2. Gap. Syntax des Pronomen.
Verstärkung eines Accusativ-Suffixes am Verbum 1 M. 27, 34: ^^y%
^'JJÄ^ segne mich, auch mich (eig. auch ich will gesegnet sein), Zach.
7, 4. Spr. 22, 19 und sogar mit Voranstellung des Pron. separ.
1 Mos. 49, 8; häufiger zur Verstärkung des Genetiv - Suffixes am
Nomen, z. B. 1 Kön. 21, 19: nniTDä '^iÄ'rn« dein Blut, Ja deines
(eig. sanguinem tui, utique tui)^ 4M. 14, 32. 1 Sam. 20, 42. Ez. 34, 11.
Ps. 9, 7. Spr. 23, 15. Ebenso kann das Pron. separ. verstärkend
zu einem Suffix treten, welches unter der Bection einer Präposition
(also nach §. 101, 1 gleichfalls im Genetiv) steht, z. B. Hagg. 1,4:
tari« dDb euch, euch; 1 Sam. 25, 24: "^^ipa in mir, mir; 19, 23: rh:P
^nrü^auch auf ihm; 2 Chr. 35, 21: nn« 'ri^'b^^b nicht wider dich.
Aus demselben Gesetze erklärt sich 1 M. 4, 26 : Kirröa mtÄ dem
Seth, auch ihm (nicht: ib-D|); 10, 21.
4. ^^^Suffixum Verbi ist eigentlich immer Accusativ (§. 33, 2, a.
§. 57), und bildet daher das gewöhnlichste Mittel (s. jedoch die
Anm.) , um den von einem Verbum regierten Accusativ des Pro-
nomen auszudrücken. Nur in einigen wenigen Stellen ist es ver-
möge einer fast incorrecten Breviloquenz auch für den Dativ ge-
braucht, z. B. Zach. 7, 5: '15Ä "^SM? •••?!! ^^^^ ^^r mir (zu meinem
Besten) gefastet? für: »^b tan-öinrniob 31, 18: i»p 'labna er (der Ver-
waiste) wuchs mir auf, wie einem Vater; Jes. 44, 21. Ezech. 29, 3,
vergl. Vs. 9.
Anm. Der Accusativ des Pronomen muss mittelst des tnM (§. 117, 2) aus-
gedirückt werden, ä) wenn das Pronomen nachdrücklich voransteht, z. B. MShk
"'WJ'iJi dich hätte ichgetödtet 4M. 22, 33; b) wenn das Verbum einen doppelten
Pronominalaccusativ bei sich hat, indem dann nur der eine durch ein Ver-
balsuffix ausgedrückt werden kann, z. B. ir\H ^^^^T! 2 Sam. 15, 25; doch auch
ausserdem 1 M. 4, 14 (wo irisn auch heissen könnte: damit er nicht schlüge),
15, 13.
5. Die Suffixa Nominum, welche nach §. 33, 2, h eig, Genetive
sind und die Pronomina possessiva^ vertreten, können sich, wie an-
dere Genetive (§. 114, 2), nicht bloss auf das Subject, sondern oft
auch auf das Object beziehen, z. B. "^ülän das Unrecht gegen mich
1 M. 16, 5. Jer. 51, 35. Hi. 20, 29. 23,'l4. 34, 6; in«^*; die Furcht
vor ihm 2 M. 20, 20.
1 Die I\'<momina pasaessiva können auch (wie im Aramäischen gewöhnlich) auf
folgende Axt umschri^en werden: Buth 2, 21 : '^^"'^tCK Ö'^'^JJf»? die Knaben, die mir
(sind), für: meine Knaben. So besonders nach einem Substantiv, auf welches noch
ein G-enetiv folgt, z. B. 1 Sam. 17, 40. (VergL die analoge Umschreibmig des Genetiv
§. 115.) Doch wird in solchen Fällen auch wohl das Suffix pleonastisch noch bei-
gefügt, z, B. nbilöi>TÜ iniJQ eig. seine Sänfte, des Salomo HL. 3, 7, vergL 1, 6.
§. 121. Gebrauch des Personalpronomen. 269
6. Wenn die Anlehnung eines Substantivs (im Siat constr.) an
ein anderes Substantiv (im logischen Genetiv) zu dem Behufe statt-
findet, um durch das zweite Substantiv nach §. 106, 1 ein Adjec-
tivum zu umschreiben, so tritt das Pronominal-Suffix, welches sich
eigentlich auf den Gesammtbegriff bezieht, zu dem zweiten Sub-
stantiv (dem Genetiv), analog der Artikelsetzung, §. 111, 1.
Z. B.: 'itpng^n mein heiliger Berg Ps. 2, 6; ^tÖ*1g 'l*'? deine heilige
Stadt Dan! 9, 24; ifipD ^'b*'!?« seine silbernen Götzen Jes. 2, 20. 31, 7;
iai« '^'i:n seine kräftigen Schritte Hieb 18, 7.
Nur scheinbare Ausnahmen sind Stellen wie Ez. 16, 27: h^t "^"^tna toegen
deines Wandds, (der) Umiichtf oder deines Wandels in Unzucht (trx^l in
Apposition oder adverbialer Acc.); Ps. 35, 19: "niDTÖ "'n'jk die mich befeinden
um Täuschung d. i. ohne Ursach Oj^iü Acc. adverb., parall. DSri "'»fiö); vergl.
71, 7. 2 Sam. 22, 33. Spr. 23, 29.
Anm. 1. Vermöge einer gewissen Incorrectheit, die vermuthlich aus der
Volkssprache in dieBüchersprache überging, werden zuweHen Pronomina mascur
lina auf weibliche Substantive bezogen, 1 M. 31, 9. 32, 16. 41, 23. 2 M. 1, 21.
Am. 4, 1 ff. (vergl. über dasMasc. als das allgemeinere Geschlecht §. 107, 1 Anm.).
2. Der Accusativ des Pronomen wird da, wo er als Object eines Verbum
leicht aus dem Vorhergehenden ergänzt werden kann, nicht selten ausgelassen^
besonders der sachliche Accus, (das deutsche es) nach Verbis des Sagens, z. B.
^a^i und er zeigte (es) an 1 M. 9, 22; vergl. jedoch auch 1 M. 38, 17: bis du
(ihn) sendestf u. a.
3. Nachdrückliche Fülle oder auch blosse Umständlichkeit des Ausdrucks
ist es dagegen, wenn das Nomen, für welches das Pronomen steht, dem letzteren
sogleich noch besonders (in Apposition) beigefügt wird. 2 M. 2, 6 : 8ie sah ihn,
den Knaben, 1 Sam. 21, 14. Spr. 5, 22. Aehnlich sind die Fälle, in welchen zu
einem Nominalsuffix das entsprechende Substantivum (mit oder ohne Artikel)
als verdeutlichendes Permutativ tritt, z. B. Ezech. 10, 3 : ttJ^feUn iKha als er ein-
' '«TS
trat^ der Mawn, Jes. 17, 6. Spr. 13, 4. 14, 13. Ebenso 1 M. 2, 19: njn ttSBa . . ft
zu ihnen, den lebenden Wesen; mit Wiederholung der Präposition Jos. 1, 2. —
Anderer Art sind die Fälle, wo das Permutativ mit eignem Suffix eine Art
Correctur des vorhergehenden Suffixes nachbringt, z. B. Jes. 29, 23: wenn er,
(oder vielmehr) seine Kinder sehen . . . ; vergl. Ps. 83, 12, viell. auch Hi. 29, 3.
4. In einigen Beispielen ist die Bedeutung des Nominalsuffixes oder Pron,
possess, so abgeschwächt, dass sie dem Sprachbewusstsein fast ganz entschwun-
den ist. Z. B. \Hi^ eig. mein Kerr (s. §. 108, 2, 6), nämlich in derAnrede
an Gott (1 M. 15, 2. 18, 3. Ps. 35, 23), dann aber ohne Rücksicht auf das Pro-
nomen: der Herr, von Gott gebraucht^ (stets vaitQämef zum Unterschied von
vSk meine Herren^ jedoch nie — der urspr. Bedeutung gemäss — mit dem
Artikel). Eine ähnliche Erstarrung der Suffixbedeutung zeigt sich in l-fTl^
(eig. in seinen Verbindungen = er u. s. w. zusammen), z. B. Tjri? ^3?^"^? 2 M^
1 S. Qeseniua Thes. ling. hebr. S. 829. Vergl. den phöniclschen Göttemamen
Adonis f^P^)» sowie das firanz. MonsteuTf Monseigneur, und Notre Dame, unsere
liebe Frau,
270 3. Hauptih» Syntax. 2. Gap. Syntax des Fronomen.
19., 8, dann ohne Bückncht auf das Soffixum selbst nach der ersten Person :
'Wrr W^ 1 Kon. 3, 18, Tgl. Jes. 41, 1; nach der 2. Person Jes. 45, 20. Aehn-
lich: hört, ihr Völker üi'^ = insgesammt, 1 Kön. 22, 28. Mich. 1, 2, und sogar
mit Toranstellung des D^^ Hi. 17, 10.
§. 122.
Vom Draionstratiy- und iBterrogativproBomen.
1. Das Pronomen person. der dritten Person awn fem. Ä*»r pl.
ntin fem. nsn (is, ea, id oder ille u. s. w.; ii, eae, ea oder Uli u. s. w.)
wird auch als Pron. demonstrativum gebraucht. In Verbindung mit
einem determinirten Substantiv hat es alsdann (yermöge seines
adjectiyischen Gebrauchs, §. 111, 2) regelmässig den Artikel (Aus-
nahmen s. §. 111, 2, b)y z. B. v^n'n th^n w (nie) vir, »nn Di'^a iUa
die (dagegen "iiaw iwn das ist das Wort, welches u. s. w. 1 M. 41, 28).
— Fast enklitisch steht fc^in bisweilen zur Verstärkung des Pron.
interr. (wie nt, No. 2, Anm.), z. B. nt SWn *»'0 tver ist er doch
Ps. 24, 10.
Ton dem Demonstraiivum iij unterscheidet sich K^IM so, dass m » 8ds, hie,
stets auf eine Torliegende (neue) Person oder Sache hinweist, KVi = a^6c,
ixetvo^, iSf nie (ähnlich dem Artikel §. 109) eine schon erwähnte oder sehon
hekannte Person oder Sache bezeichnet. Yergl. die für den Unterschied beider
besonders InstructiTe Stelle Bicht. 7, 4: van welchem ich dir sagen werde:
dieser (ht) soU mit dir gehen, der (KVT) gehe mit dir, und jeder von welchem
ich dir sagen werde: dieser (nt) S€U nicht mügehen, der (K^) gehe nicht mit.
Daher ist tXfn di^ dieser Tag = der heutige Tag, an welchem jem. spricht
oder schreibt (1 M. 26, 33), dagegen K^riH Di^^i der Tag oder die Zeit, von
welcher der Historiker eben erzählt (IM. 15, 18. 26, 32), oder der Prophet
so ^ben geweissagt hat (Jes. 5, 30. 7, 18. 20 ff.) und zu erzählen oder zu weis-
sagen fortfährt.
2. Das Demonstrativ nt sammt den Nebenformen fr und it wird
in dichterischer Rede auch (^ sogar gewöhnlich) in der Bedeutung
des Pron. relativum gebraucht, wie im Deutschen der für welchery
damit für womit; z. B. Spr. 23, 22: gehorche deinem Vater ?|ib*j W
der dich gezeuget (yergl. unser: so dich gez.); Ps. 104, 8: an den
Ort Dnb nno*^ nr den du ihnen gegründet hast. Wie ^m (§. 123, 1)
kann nt in solchem Falle noch durch ein nachfolgendes Pronominal-
suffix näher bestimmt werden, z. B. Ps. 74, 2: der Berg Zion nt
il F\?5tD auf welchem du wohnest (Yergl, Luther' s: da du auf wohnest);
für'den Plural Hi. 19, 19.
Das lautUch entsprechende aram. ^, ^ ist stets relativ.
AdverbieU wird nt gebraucht a) in locai hinweisendem Sinne, z. B. Ps.
104,25 ojn ht das Meer da; nt-n|ri siehe da; b) fcmpora? hinweisend ti^y^S^ ht
§. 122. Vom Demonstratiy- und Interrogativpronomen. 271
nun (schon) zwei Mal l H. 27, 36. Zach. 7, 3; nt hPi$ nunmehr; c) zur Ter-
Stärkung von Fragewörtern aller Art, z. B. Mt *>» Hi. 38, 2 : U7er </a vercItmAre^ . . . ^
•'^r'^^ (auch t^W-rra 1 M. 12, 18) was da oder wie doch (1 M. 27, 20), warum
cbch? (Rieht. 18, 24); m na^ warum denn? VergL auch 1 M. 27, 21 nt hPi^
o& dt« da mein Sohn Esau seistf oder nicht (Analog dem MT tq u. s. w. ist
der enklitische Gehrauch des nam in quisnam; vergl. auch ^t^is tandem).
3. Das Interrogativpronomen ''tt wer? kann sich ebensowohl
auf männliche, wie auf weibliche Personen (HL. 3, 6) oder auch
auf einen Plural beziehen, z. B. dF)« *»'p wer seid ihr? Jos. 9, 8,
n^sntt 1 M. 33, 5. 4 M. 22, 9 (wofür jedoch genauer auch "i-ai ^ü
2 M. 10, 8); auf Sachliches jedoch nur dann, wenn der Begriff von
Personen zu Grunde liegt, z. B. DDIÖ^tt wer sind die Sichemiten?
Rieht. 9, 28. 13, 17. IM. 33, 8, und schon kühner mit Wieder-
holung eines persönlich gebrauchten *»tt 1 Sam. 18, 18. 2. Sam. 7, 18.
— 1*0 kann femer auch im Genetiv stehen, z. B. ri^ **ttnä wessen
Tochter bist du? 1 M. 24, 23. 1 Sam. 17, 55. 56. 58^ ^l? nn-^ wessen
Wort? Jer. 44, 28. 1 Sam. 12, 3; im Accus, "^trt^ quemnam? 1 Sam.
28, 11. Jes. 6, 8, und mit Präpositionen, z. B. ^loSi 1 Eon. 20, 14,
•^ttb 1 M. 32, 18, "»tt *nm 1 Sam. 24, 15. — ni3, -TTO, nia was? steht
als Nominativ und als Accusativ (Beispiele s. §. 37), als Genetiv
(Jer. 8, 9), mit Präpos. z. B. tVfh^ worauf? Hiob 38, 6, warum?
1W^^ quousque? Ps. 74, 9. — Beide, *»'p und Hti, stehen übrigens
sowohl in directer als in indirecter Frage (nach indogerm. Sprach-
logik, denn für die semitische ist jene Unterscheidung nicht vor-
handen) und zuweilen auch als Pronomen indeftnitum (== quisquis,
quodcunque oder quicquam) Rieht. 7, 3. 2 Sam. 18, 12: '^'a nach-
gestellt = wer es auch sei; ebenso TMß = sonst etwas Hiob 13, 13.
2 Sam. 18, 22. 23; vergl. ritt W 4 M.'23, 3 (was irgend). Für das
neutrische quidquam, irgend etwas hat die Sprache ausserdem das
Wort rmw^.
T J
§. 123.
Relativpronomen und Relativsätze.
1 . Das indeclinable ^W^ dient zunächst häufig nur als Zeichen der
Relation, um nachfolgenden Adverbien oder Pronominibus relative
* *^^^ ist wahrscheinhch eig. ein Substantivum (vergl. arab. *<xtji/ry aram. ^0^
Sjpur^ Ort; nach anderen eig. ein Demonstrativuin oder eine Composition aus mehre-
ren Pronominalwnrzehi; vergL die Honograpfaie von J^erUng „Die Kota relationis
im Hebräischen", Lpz. 1876), dient aber gegenwärtig als Nota rtHatUmia oder (wie
zuweilen auch t^J, !iT, §. 122, 2) geradezu als Ftonomen relattvum, nicht selten noch
272 3. Haupttlu Syntax. 2. Gap. Syntax des Pronomen.
Bedeutung zu verleihen. Z. B. DtÖ daselbst, DtD — *ltD« woselbst; niatö
dahin, nem — "itJ« wohin; Dtött von da, Uttü *ntÖ« von wo. Auf diese
' TT V -: ' T • ' T • ■/ -S
Weise drückt der Hebräer namentlich die Casus obliqui des Relativ-
pronomen aus, nämlich
Dativ. ib ihm — ib ^ü» welchem: Dnb, inb ihnen — ^tüt
Orib, inb nw« welchen.
Accus. ini^, Jnni^, «An, sie — ini^ nwx, Jnni^ "itJ« welchen,
welche.
Mit Präpos. ist m /Am, ^«rm, ^313^ von welchem — ia *lü« m welchem,
worin, ^3'aia ^ÜÄ fon welchem.
Genet. iäiöb ^ÜX ^^ä^^w Sprache 5 M. 28, 49.
Der Accusativ quem, quam kann jedoch auch durch das blosse *nTöst
ausgedrückt werden, 1 M. 2, 2 (gleichsam: sein Werk, so er ge-
macht hatte).
Anm. 1. In der oben dargestellten Weise können auch die Casus ohliqui
der ersten und zweiten Person des Personalpronomen relativ gemacht werden,
z. B. 1 M. 45, 4: *^nfc< 'TttS« 80 ich, den, 4 M. 22, 30: ^^5 ^m; Jes. 41, 8: Jacob
(du) ?pn*iJna *^tt5^^ den icÄ erwählt habe. Hos. 14, 4. Nur bei dem Nominativ der
ersten und zweiten Person ist dies auch im Deutschen möglich, nämlich: der
ich, der du, die wir, wo der für welcher steht und (gleich dem hebräischen
^Wt0 seinen bestimmten Inhalt erst durch das nachfolgende Pronomen erhält.
2. *ltÖK ist von dem Pronomen oder Adverb, welchem es relative Bedeutung
verleiht, in der Begel durch ein oder mehrere Wörter getrennt, z. B. iijh"!^
üä woselbst war 1 H. 13, 3. Nur selten sind beide immittelbar verbunden
5 M. 19, 17. 2 Ohr. 6, 11.
2. Häufig schliesst ^W^ (für unsere Constructionsweise) zu-
gleich noch ein dem Relativum vorangehendes Demonstrativum in
sich = der (derjenige) welcher (wie im Lat. qui auch für is qui).
Z. B. 4 M. 22, 6: ^to ^üxjj und (derjenige) welchen du verfluchst;
Jes. 52, 15: ^ii^iati^b ^TÖy; (das) was sie nicht gehört haben. Fast
immer ist dies der Fall, wenn Präpositionen vor *ntDJÄ stehen; die-
selben sind dann mit dem in *ntDl$ enthaltenen Pronomen derjenige
zu verbinden, während das Relativum selbst in dem Casus zu
denken ist, welchen der folgende Satztheil fordert. Z. B. *ntpJÄb ei
qui, quae, oder ei quem u. s. w., oder iis qui, quae u. s. w., ^lÜlÄ'a ab
eo qui, quem u. s. w., und ab eis qui, quos u. s. w.; ^^©ytS eig. dem-
gemäss was, aber auch gemäss dem Umstand dass, daher: wie, gleich-
wie (als Conjunction vor dem Verbum an der Spitze von Com-
parativ-Sätzen, §. 155, 2, h); "^tüt^t^ eum qui, oder eos qui, oder
mit Einschluss des Demonstrativs (s. No. 2). Yermöge seiner urspr. Bedeutung (ala
blosse Nota relaUoms) kann sich ^'^^ sowohl auf Persönliches, wie auf Sachliches
beziehen.
§• 123. BelatiYpronomen und EelatiysätBe. 273
auch id quod^. Vergl. endlich Fälle, wie *nT»»p?a in die Hand des-
jenigen, welchen (du hassest) Ez. 23, 28.
Zu dem in *y^ liegenden derjenige kommt bisweilen noch der Begriff des
Ortes oder der Zeit hinzu, z. B. y^iXl an (dem Orte) wo 1 M. 21, 17; ^y^lKQ
von (der Zeit an) wo. — lieber 'itOK als Go^jonction s. §. 155, 1, e.
3. In allen unter No. 1 und 2 behandelten Fällen kann das
Belatiyyerhältniss auch ohne *nt^ durch einfache Beifügung (Unter-
ordnung) des Belativsatzes ausgedrückt werden (vergl. im Eng-
lischen: the friend I met; the book I iold you of). Dies ist, und
zwar am häufigsten in dichterischer Rede, der Fall, wenn *nt$l$
stehen würde
"«) als Pronomen im Nominativ oder Accusativ. Z. B. 1 M. 15, 13:
Dnb )Sb f'liÄä in einem Lande (welches) nicht ihnen (gehört).
Ps.'ie, 4; 7,' 16: b^Jö*; Jnnra bö^n und er fällt in die Grube (welche)
er macht. 1 M. 39, 4: ib"tth^3 alles (was) ihm war d, i. gehörte,
vergl. Vs. 5, wo *nt?« steht. Pred. 10, 5 (vergl. 6, 1, wo die-
selben Worte mit »ntölk). Hi. 31, 12^
b) als Zeichen der Relation, z. B. Ps. 32, 2: ffeil dem Manne
•p^ ib nin*] aiön^b dem Jahwe die Sünde nicht anrechnet; Hiob
3,^3. 2'm! 18, "20. Jes. 41, 2. 3. Ps. 49, 14. So bes. häufig
nach Zeitbestimmungen in der Bedeutung wo. 2 Chr. 29, 27:
nb*Ü?n bnn n?a zur Zeit (wo) das Opfer begann. Ps. 4, 8:
mehr als zur Zeit (wo) ihr Korn und Most in Fülle ist. 49, 6.
56, 10: «njj« Di^'S am Tage (wo) ich rufe, Vs. 4: «'i'^ie Di*> am
Tage (wo) \ch mich fürchte; 2 M. 6, 28: nin*; '^S'^ Di-»a am Tage
(wo) Jahwe redete. Jer. 36, 2: ^^bv^ ''r\^3'^ ti\% von dem Tage
an (wo) ich zu dir geredet habe, Ps. 18, 1; in äusserster Kürze
Jes. 51, 1: schauet auf den Felsen DMUn (aus welchem) ihr ge-
hauen seid;
c) zugleich mit Einschluss des Pronomen derjenige (s. No. 2).
Jes. 41, 24: D?ä ^ra*; «l??iP^ ^^ Greuel (derjenige), welcher euch
erwählt. Hiob 30, 13: (sie) denen kein Helfer ist; 24, 19: die
1 Aeusserst selten sind die Beispiele, in welchen eine Präposition unmittelbar
mit ^^^( als Pron, relat, verbunden ist, also unsere Ausdrucksweise stattfindet, z. B.
^-^ W hei wem 1 M. 31, 32 (LXX itap «J) für 135 -rtÄ< (44, 9. 10); ">^«2 Jes.
47, 12 für wna 'im
2 Im Arabischen g^t hier die Begel, dass das Pron. relativum nach einem nicht
determinirten Substantiv fehlt (wie oben), nach einem determinirten aber gesetzt wird.
So gewöhnlich auch im Hebräischen in Prosa (Jer. 23, 29. 1 M. 15, 13 u. a. St.);
doch fehlt ^^ auch nach dem determinirten Substantiv 2 1^. 18, 20, bes. in der
Poesie Ps. 18, 3. 49, 13. 21. 5 M. 32, 17. Hiob 3, 3.
Gesenios, hebr. Grammatik. XXU. Aufl. 18
274 3. Kauptth. Syntax. 2. Cap. Syntax des Fronomen.
Unterwelt rafft weg tiefen (die, welche) gesündigt haben. Ebenso,
wenn zu dem derjenige noch der Begriff des Ortes oder der Zeit
hinzukommt, z. B. 1 Chr. 15, 12: ib "»ril^Drrt« an (den Ort,
welchen) ich ihm bereitet (s. dag. 2 M. 23, 20); Hi. 38, 19.
Anm. 1. Wie an 1\lj^^ (No. 2, a. E.), kann sich auch an einen solchen ein-
fach untergeordneten Belativsatz das regierende Substantiv im 8tat, constr,
anlehnen, so dass der Belativsatz virtuell im Genetiv steht. Z. B. 2 M. 4, 13:
nitiln-^;^2 durch die Hand (dessen, den) du schicken wirst. Hos. 1, 2: tntntn
njiTj-^ia^ Anfang (dessen, was) J, redete, Ps. 81, 6: "»PiriJ-fi^b MDto die Rede
(eines, den) ich nicht kannte, 65, 5. Hiob 29, 16. K\agl. 1, 14. Jer. 48, 36.
Vergl. §. 116, 3.
2. Belativsätze werden auch durch die Copula angelehnt, z. B. Hiob 29, 12:
der Verwaiste ft *^!3>"«i'l und der keinen Helfer hat (falls nicht zu über-
setzen ist: und den somit helferlosen Verwaisten; vergl. Ps, 72, 12).
§. 124.
Ausdruck solcher Pronomina, für welche die hebräische Sprache
keine eigenen Formen hat.
1. Das Pronomen reflexivum (se, sibi u. s. w.) wird ausgedrückt
a) mittelst der Gonjugationen Niph'al und Hithpael, s. §. 51, 2.
§. 54,-3.
b) durch das Pronomen suffixum der 3. Person, besonders an Prä-
positionen, z. B. Rieht. 3, 16: und Ehud machte ib sich (sibi) ein
Schwert. 1 M. 22, 3: Abraham nahm seine beiden Knechte ir\Ä
mit ihm, f. mit sich. 8, 9 ('T'b«). 33, 17. 1 Sam. 1, 24 (nü? mit
ihr f. mit sich). Jer. 7, 19: Dr« sich selbst. Ez. 34, 2. 8. 10^;
auch scheinbar pleonastisch, als sogen. Dat, ethicus, Hi. 12, 11.
13, 1. — Ebenso findet das Pronomen suus, sua seinen Aus-
druck durch das Suffix der 3. Person am Nomen, sofern io^o
ebensowohl equus suus (eig. suiy Genet.) bedeutet, als equus eius.
c) das deutsche mich selbst ^ dich selbst ^ sich selbst u. s. w. theils
ebenfalls durch Suffixa ^r«, ?|niÄ, ünrs^ (vergl. lit. b)^ theils durch
Umschreibung mit Substantiven, besonders tDC?, z. B. Jes. 53, 10.
Jer. 37, 9. Spr. 19, 8. 16. 29, 24. Hi. 18, 4; fn3^^j?a bei sich selbst
(in ihrem Inneren) 1 M. 18, 12. Vergl. Anm. 3.
Wie ü'nD in dem letzten Beispiel, so ist auch U3&3 nirgends (auch nicht Jes,
46, 2 D^fiD sie selbst) ganz müssige Umschreibung, sondern deutet auf das
geistige Substrat der Persönlichkeit, welches durch die von ihr ausgehenden
Handlungen, Gedanken u. s. w. aMcirt wird. — Das Arabische umschreibt
1 So Luther jm, jr für: sich, und die engL Bibel htm, her für: himaeif, heraelfm
§. 124. Besondere Ausdrncksweisen für. das Pronomen. 275
auf ähnliche Weise den Begriff selbst durch Seele, Geiste ebenso das Sanskrit
(ätman): das Arabische auch durch Auge, das Babbinische durch &2t^ (s. u.
Anm. 3), 0*^5 (Gebein), Sj^ia (Körper), das Aethiopische und Amharische durch
Kopf, das Aegyptische durch Mund, Hand u. s. w. Vergl. mittelhochd. min
ItPf din Up,
2. Das deutsche derjenige, diejenige, dasjenige (in allen Casus
des Singular und Plural) ist gewöhnlich in *ntÖ« mit enthalten
(s. §. 123, 2). Die Verwendung des Frageworts Hü in gleicher
Bedeutung beruht auf einer weiteren Abschwächung des indefiniten
Gebrauchs von Hü (§. 122, 3, a. E.) und nähert sich bereits dem
aram. Sprachgebrauch; vergL -tg^tt das was Pred. 1, 9. 3, 15
(syr. n «tt).
Anm. 1. Jeder, jeglicher wird ija Beziehung auf Personen (und selbst Thiere,
1 ÄL 15, 10) ausgedrückt durch ^\< Mann 1 M. 42, 25. 4 M. 17, 17, oder das
•wiederholte tt^K tt^K 2 M. 36, 4, tl^^\ tt^K Ps. 87, 5; in Beziehung auf
Personen und Sachen durch Vs (s, §, 111, 1); ferner durch Wiederholung des
Subst.: ^Ij'Sia *^)5j12 jeden Morgen; auch durch den Plural: 0*^*^^^ jeden
Morgen Ps. 73, 14. Hieb 7, 18 (mit sog. distributivem i).
2. Irgend einer, jemand ist '&^ 2 M. 16, 29. HL.* 8, 7; d^&j 3 M. 1, 2;
irgend etwas (besonders in Verbindung mit einer Negation) ^y^ "^9?'^? (ohne
Artikel). 1 M. 18, 14. 3 M. 5, 2. 4 M. 31, 23, nach Neg. 1 M. 19, 8. Pred.
8, 5; vergl. ^^^n^'fci 4 M. 20, 19 = Nichts, Vergl. noch §. 122, 3^
3. Selbst wird, abgesehen von der oben No. 1, c erwähnten Ausdrucks-
weise, in Beziehung auf Personen und Sachen durch 6(-in, ft^'^h ausgedrückt,
als* K«ri «»iH« rfcr Herr, er d. i. der Herr selbst Jes. 7, 14, tilBin d'»'timn rfic
Juden selbst £sth. 9, 1. — Ebenderselbe (selbiger) ist K^ih, fi(*^n mit dem Artikel,
z. B. KSiSih ttJ^&jiJT selbiger Mann, K%*nn n?^ tn selbiger Zeit (doch kann dies
auch heissen: jener Mann, in jener Zeit, vergl, §. 122, 1), In Beziehung auf
Sachen wird es ausserdem durch Umschreibung mit dem Worte D^^ Gebein^
Körper (dann trop. für Wesen, Substanz) ausgedrückt, daher ti^t^ öi*rt öliS?
an ebendemselben Tage 1 M. 7, 13. Jos. 10, 27. Ezech. 24, 2 ; D*;»^ Diis»
(so rein) wie der Himmel selbst 2 M. 24, 10 ; l'atn bau^a tn seinem Wohlstande
selbst, mitten in seinem Wohlstande Hieb 21, 23.
4. -ä/fer, alter, der Eine und der Ändere, wird ausgedrückt : durch doppeltes
nt (Jes. 6, 3) oder nn« (2 Sam. 14, 6), oder durch UT'K Einer mit l^^rw «ein
Bruder oder mit «iröt! ^^ Genosse, im Fem. durch TV&!< Eine (Frau) mit
Wnin» ihre Schwester oder mit Wnsi5>*n ihre Genossin: iBiasc. und Fem. auch,
wenn von Thieren oder leblosen Dingen die Bede ist. S. das Wörterb, u.
obigen Wörtern. Ebenso wird auch der Begriff einander umschrieben, z. B.
1 M. 13, 11: und sie trennten sich V^n» ^5% ^iK Einer von dem Andern d. i.
von einander, 2 M. 26, 3: die fünf Teppiche sollen gebunden sein Wninsrii^ rnöK
an einander,
5. Einige wird öfter durch den blossen Plural ausgedrückt, z. B. b*>tt^
einige Tage 1 M. 24, 55. 40, 4. Jes. 65, 20. Dan. 8, 27; d*»:^ einige Jahre
Dan. 11, 6. 8. Zuweilen durch ^^fcj ttj;; su/nt qui Neh. 5, 2—4, oder durch
D'mx 1 M. 27, 44.
18*
276 3. Hauptth. Syntax. 3. Gap. Syntax des YerbL
DRITTES CAPITEL
SYNTAX DES YEBBL
§. 125.
Gebrauch der Tempora im Allgemeinen^.
Bei der Armuth der hebräischen Sprache an bestimmten Formen
für die absoluten und relativen Zeityerhältnisse (§. 40. 48) ist es
nicht anders zu erwarten, als dass eine gewisse Vieldeutigkeit der-
selben entstehen musste.
Trotzdem wäre es irrig, zu glauben, dass die beiden vor-
handenen Tempusformen ganz unbestimmt und regellos gebraucht
würden; im Gegentheil hat jede von beiden ihre bestimmt abge-
grenzte Sphäre, wie dies im Allgemeinen schon oben S. 103 Note ^
dargelegt ist und in den folgenden §§. (126 ff.) im Einzelnen er-
läutert werden wird. Ausserdem wird vorzüglich das Imperfect in
modificirter Form (§. 48) auch angewandt, um die Modus-Verhält-
nisse des Optativ, des Jussiv und des Subjunctiv auszudrücken
(s. §. 128). Endlich kommt dazu noch die bereits §. 49 erwähnte
Eigenthümlichkeit der hebräischen Rede, mittelst des Wätv con-
secutivum Imperfecta an ein Perfect und umgekehrt Perfecta an ein
Imperfect anzuknüpfen (§. 126, 6. §. 129).
Einige Beispiele, in welchen Perfect und Imperfect in einem bes. deutUch
ausgesprochenen Gegensatze des Zeitverhältnisses stehen, sind Jos. 1, 5:
tja? ü^^K ntÖQ-tt? '^^'^'T} *^^&ö wie ich mit Mose gewesen bin, so werde
ich mit dir sein, Vs. 17. Jes?46, 4: K*^ «»iftg Wiö5 "^a« ich habe (es) ge-
than und ich werde (ferner) tragen y Vs. 11: '»Pi^TX; n|»'»nfi<-C)fc< '»Fi*ia'i-t)«
nito5K"C)K geredet hohe ich und werde es kommen lassen, entworfen habe ich
und werde es ausführen, 2 M. 10, 14. 5 M. 32, 21. 1 Kön. 2, 38. Joel 2, 2.
Pred. 1, 9.
§. 126.
Gebrauch des Perfect.
Das Perfect steht:
1. an sich und eigentlich zum Ausdruck der absolut und voll-
kommen vergangenen Zeit (Praeteritum perfectum), z. B. IM. 40, 8:
■^ '
1 Yergl. Driver A Treatise on the use of the Tenses in Hebrew (Oxf. 1874),
mit der Bec. von A, Müller in der Zfcschr. f. luth. TheoL, 1877. I, 8. 198 ff.
§. lae. Gebrauch des Perfect. 277
«iStpin Dibn wir haben einen Traum geträumt. 3, 10. 11: ^b *7*>5n *»'0
wer hat dir angezeigt? Vs. 13: was da hast du gethan? Vs. 14. 17. 22.
Daher in Berichten und Erzählungen von vergangenen Dingen,
z. B. Hiob 1, 1 : . . t^nri tÖ*>«n rvn\ . . Tsinn«! wn tntjt es war ein
Mann im Lande ü^ . . und selbiger Mann war (fromm . •). Vs. 4:
Und es gingen hin (iDbni) seine Söhne und machten (ite^i) u. s. w.
Dan. 2, 1 : im zweiten Jahre seiner Regierung träumte (Dbn) Nebucad^
nesar Träume. Rieht. 6, 3. Ruth 4, 7.
In erzählender Bede schliesst sich dann in der Begel dsis Imperfect mit
Waw consecut, an, §. 129, 1.
2. zum Ausdruck der in der Vergangenheit vollendeten Hand-
lung {Piusquamperfectum). So bes. (der Natur der Sache nach) in
Relativsätzen, denen im regierenden Satze ein auf die Vergangen-
heit bezügliches Tempus {Perf. oder Imperf, consec.) vorangeht,
z. B. 1 M. 2, 2: und er ruhete . . . von alV seinem Werk, welches er
gemacht hatte; doch auch absolut Vs. 5: Jahwe hatte noch nicht
regnen lassen. 7, 9. 19, 27. 20, 18. 27, 30. 29, 10. 31, 19.
1 Sam. 6, 19.
3. für das abstracto Praesens unserer Sprachen, wo dieses
a) einen schon länger bestehenden und noch fortdauernden (in die
Gegenwart hereinreichenden) Zustand oder eine Eigenschaft solcher
Art bezeichnet, z. B. "^Tß^ ich weiss (eigentl. ich habe erkannt)
Hiob 9, 2. 10, 13, ''n:?^; fcJb ich weiss nicht 1 M. 4, 9 (doch auch
nach No. 2: ich wusste nicht 4 M. 22, 34); ''infc^jte ich hasse Ps. 31, 7\
'^rifp'IS ich bin gerecht Rioh 34, 5, nb*!^ du bist gross Ps. 104, 1,
*»Pi?b^ ich bin klein 1 M. 32, 11, oder b) eine schon dagewesene, aber
noch immer sich wiederholende Handlung (daher oft zum Ausdruck
anerkannter Erfahrungsthatsachen) , z. B. *»F\*itt» «cÄ spreche, Ps.
31, 15. Hiob 7, 13. Ps. 1, 1: Heil dem Manne, der nicht wandelt
(•fbil) im Math der Gottlosen, den Pfad der Sünder nicht betritt (*TO!J),
und im Kreise der Spötter nicht sitzt (!©;»). 10, 3. 119, 40; c) zum
Ausdruck gegenwärtiger Handlungen mit dem Nebenbegriff der
festen Versicherung (vergl. No. 4), z. B. Wättö ich schwöre Jer.
22, 5, '»Ob'^^n ich erhebe (meine Hand zum Schwur) 1 M. 14, 22.
Hier im Bereiche unseres Präsens begegnen sich das hebr. Perfect und
Imperfect. Fast in ^en oben erwähnten Beispielen sind beide Tempora
möglich, je nachdem der Redende die betreffende Handlung oder Situation
als eine früher schon dagewesene, indess auch jetzt noch fortbestehende,,
* Vergl. im Lat. wov», meminif odi, im Griech. oTSa, {i.^iJivY]{i.ai, 5^8opxa, lotxa^
xixpaya u. a., im N. T. 'i'iXTrixa, ifjYaitvjxa,
278 3. Hauptth. Syntax 3. Oap. Syntax des Verbi.
vielleicht eben erst vollendete betrachtet, oder als eine erst werdende, im
YoUzug begriffene, andauernde^ ja vielleicht im Augenblick erst eintretende
(vergl. §. 127, 2). Daher findet sich in ungefähr gleicher Bedeutung "»tiisj-^i
Ps. 40, 13 und ^3*1« fc<!> 1 M. 19, 19. 31, 35. Häufig stehen in solchen Fällen
Perfecta und Imperfecta neben einander, z. B. Jes. 5, 12. Spr. 1, 22. Hiob 3, 17.
4. Selbst zum Ausdruck zukünftiger Handlungen dient das
Perfect, nämlich bei Betheuerungen und Versicherungen^ indem der
Wille des Redenden die Handlung als abgemacht oder so gut wie
vollzogen betrachtet. Auch im Deutschen wird in solchem Falle
leicht das Präsens statt des Futurum gebraucht. So bei Verträgen
oder vertragsmässigen Versprechungen 1 M. 23, 11: ich gebe (''Pilnj)
dir den Acker; Vs. 13: ich gebe (''ininj) das Geld für den Äcker. So
besonders, wenn Gott der yerheissende ist, 1 M. 1, 29. 15, 18.
17, 20, und sonst in zuversichtlicher Rede (sog. Perf confidentiae)^
namentlich wo von Gott bestimmt erwartet wird, dass er etwas
thun werde (somit in der üeberzeugung , dass es im göttlichen
Rathschluss thatsächlich schon vorliege), z. B. Ps. 31, 6: tSTp"^
•^riifc^ du (o Gott) erlösest mich; daher häufig in lebendiger Schil-
derung der Zukunft und in Weissagungen (sogen. Perfectum pro-
pheticum), z. B. Jes. 9, 1: das Volk, das im Finstern wandelt, siehet
(«tX'n) ein grosses Licht; 5, 13: darum geht in die Verbannung (rib|)
mein Volk.
Auch im Arab. steht das Perfect (in der Begel durch die Partikel qdd ver-
stärkt) bei nachdrücklichen Versprechungen u. dgl. Man sagt: ich habe es
dir schon gegeben^ d. h. es ist so gut als ob es geschehen wäre, es ist abge-
macht. — Aehnlich ist der Gebrauch des lat. perii, griech. 5Xa>Xa, 8te<pöopa^
n. 15, 1281.
5. Von den sogenannten Temporibus relativis kann das Perfect
diejenigen bezeichnen, in welchen die Vergangenheit der Haupt-
begriff ist, und zwar a) unser Imperf od. Plusquamperf. conjunctivi
(für welches indess auch das Imperfect stehen kann, §. 127, 5),
z. B. Jes. 1, 9: wenn uns nicht übrig gelassen hätte (^*»lnin) Jahwe
ein wenig^ wie Sodom wären wir geworden (^S*'";«!), Gomorrha glichen
wir (^ä'^OT); 1 M. 21, 7: wer hätte wohl gesagt? (quis dixerit?); 4 M.
1 Die Yersicherung, dass etwas geschehen werde, kann auch zum Ausdruck des
"Wunsches dienen, dass etwas geschehen möge. So 1 M.40, 14: v/nd thue Liebe an
-fnir (eig. du thust wohl Liebe an mir, hoffe ich) vnd erwähne mich hei Pharao,
Das beigefügte K3 macht diesen Sinn des Perfect hier unzweifelhaft. Im Arabischen
wird das Perfect gleichfalls häufig bei Wünschen und Obtestationen gebraucht Im
Hebr. noch Hiob 21, 16. 22, 18: der Bath der Frevler "^3» ^^ sei fem von mir!
Yergl. das Perf. consec. nach einem Imperativ No. 6, c. ^
§. 126. Gebrauch des Perfect, 279
14, 2: Wignb wenn wir doch gestorben wären (lb mit Impf, wäre:
wenn wir doch stürben, §. 136, 2). Rieh, 13, 23. 1 Sam. 13, 13
(•JW). Hiob 3, 13. 10, 18. 19. 23, JO. Ruth 1, 12: wenn ich
dächte u. s. w.; b) das Futurum exactum Jes. 4, 4: fTT^ OK wenn ab-
gewaschen haben wird, eig. abgewaschen hat; 6, 11. — 1 M. 43, 14:
'T\bDtJ *>nbbt3 ^tÖÄ3 wenn ich verwaist bin (sein soll, ubi orbus fuero\
•:it*:tv-?i- ^ ' * /i
so bin ich es (Ausdruck verzweifelnder Resignation); Esth. 4, 16.
*
6. In allen bisherigen Fällen betrachteten wir das Perfect
unabhängig von der logischen Verbindung mit vorhergehenden
Verbis. Nicht minder manigfaltig ist jedoch der Gebrauch des
sogen. Perfectum consecutivum, welches sich mit 1 (Wäw consec.
Perfecti) an den vorhergehenden Satz anschliesst, indem es so ent-
weder einem anderen Perf, consec. coordinirt wird oder eine Fol-
gerung aus solchen Handlungen darstellt, die im Imperfect oder
einem Aequivalent desselben (Imper., Partie.) vorangegangen sind.
Jene Folgerung kann eine unmittelbare und nothwendige {finale,
consecutive im engeren Sinn = so dass), aber auch eine mehr äusser-
liche, auf der blossen Zeitfolge beruhende sein (s. die Beispiele). —
Ueber die formelle Unterscheidung des Perf. consec. durch Fort-
rückung des Tones s. §. 49, 3.
Dieser "Wechsel des Perf, mit dem Imperf, oder den Aequivalenten des-
selben, mid umgekehrt des Imperf. mit dem Perf ist eine hervorragende
Eigenthümlichkeit der hehr. Consecutio temporum; derselbe bietet nicht nur
einen gewissen Ersatz für den Mangel an Tempus- und ModusformeHj son-
dern verleiht auch dem hebr. Styl den Beiz einer bedeutsamen Gliederung,
indem die im Fluss begriffene Handlung (Imperf) alsbald im Perf zum
ruhigen und festen Abschluss gelangt, um dann im weiteren Verlauf abermals
in Fluss zu gerathen. Allerdings gehört die Begelmässigkeit dieses Wechsels
mehr dem höheren Style an und auch hier hängt es von der Anschauung des
Bedenden ab, ob er eine Handlung als die logische Folge der vorhergehenden
oder als einfach coordinirt (dann in demselben Tempus) betrachten wül. —
Die ftüher übliche Bezeichnung des Wäto consec. als Wato eonversivum (S. 110,
Kote 1) verkannte das eigentliche Wesen der hebr. Tempora. Nicht um die
Verwandlung eines Praeteritum in ein Futurum oder umgekehrt handelt es
sich, sondern um eine logische Folge; daher kann ein Perf consec, auch der
Sphaere unserer Gegenwart oder Vergangenheit angehören (s. u. lit. d).
Das Perf. consec. stellt dar:
a) zukünftige Handlungen oder Zustände als Folge von Hand-
lungen, die im Imperfect (im Sinne unseres Futurum) voraus-
gegangen sind, z. B. 1 M. 24, 40: Jahwe wird seinen Engel mit dir
senden ?||*i'5j rt*'bx?7'^ und deinen Weg beglücken (eig. und so beglückt
280 " 3. Hanptth. Syntax. 3. Gap. Syntax des Yerbi.
er (■« äass er beglücke; yergl. Vs. 7: dass du nehmest); Rieht. 6, 16.
1 Sam. 17, 32. Hi. 22, 30. Ebenso nach einem Partie, (als Aequi-
välent füi- das Impf.) 1 M-41, 29 f. 1 Kön. 2, 2. Ruth 3, 2 f.
b) Handlungen, die als möglicherweise in d6r Zukunft ein-
tretende gedacht sind (Conjunct, Praesentis oder Imperfecti) nach
Imperfectis in gleicher Bedeutung (vergl. §. 127, 3). 1 M. 3, 22:
bD«1 . . . npbl iT nbtyn» damit er nicht seine Hand ausstrecke und
nehme und esse, eig. und so nimmt und isst. 19, 19. 32, 12. 4 M.
15, 40. 2 Sam. 15, 4. Jes. 6, 10. Ez. 14, 13 f.
c) Befehle, im Anschluss an einen yorhergegangenen Imperativ
und als weitere Folgerungen aus demselben 1 M. 6, 21: tJ^ti)?
ri&D^ . . nimm dir . . und sammle, eig. und dann sammelst du
(«= dass du sammelst) ; 27, 43. 44. 1 Kön. 2, 36. Wie lit. a die An-
kündigung, so geht hier der Befehl in die Beschreibung dessen
über, was geschehen soll.
d) gegenwärtige oder vergangene Handlungen, nach Imperfectis
(oder Aequivalenten desselben) , die sich in jenen Zeitsphären be-
wegeja, z. B. 1 M. 2, 6. 10. 1 Sam. 2, 19. Am. 5, 19. Nah. 3, 12;
nach Partie, z. B. Jos* 6] 13.
Anm. 1. Das Aeqaivalent für ein IfAperf,y welchem sich alsdann ein Per f.
consec. anschliesst, kann auch in einer abgerissen hingestellten Zeitbestim-
mung bestehen, z. B. 2 M. 16, 6. 7: Dn3Jn'»1 yis am Abend (eig. wenn es A.
werden wird), da werdet ihr erfahren; 17, 4: noch ein Weniges ^'ilPßW so
werden sie mich steinigen. 1 Sam. 20, 18. 1 Kön. 2, 42. Ez. 39, 27. Spr.
24, 27.
Ebenso steht das Perf. consec, als logische Folgerung (für unser Fut oder
im Sinne eines Imper. oder Optativ) nach Vordersätzen, die a) eine Ursache,
oder b) eine Bedingung enthalten. Vergl. für lit. a 4M. 14, 24: weil ein
anderer Geist mit ihm war ^'^tk^^Ti^ so werde ich ihn bringen; 1 M. 20, 11 :
es ist keine Gottesfurcht an diesem Ort "'SIA'JhJ und (darum) werden sie mich
tödten (f. weil nicht ist, so). 45, 12. 13. 2M. 6, 6. Vergl. Ps. 25, 11: um
deines Namens willen Hrtbl so mögest (^u vergeben). Für lit. b. 1 M. 33, 10:
wenn ich Gnade gefunden habe ^f^P^*] so nimm, imd ohne Bedingungspartikel
vorher (§. 155, 4, a) 44, 22: verlässt er seinen Vater naj so stirbt dieser.
Vs. 28. 29. 33, 13. 42, 38. 1 Kön. 3, 14. — Auch an andere sehr verschieden-
artige Angaben gegenwärtiger Thatsachen knüpfen sich solche durch *] mit
dem Perf. eingeführte Ankündigungen (Rieht. 13, 3: du bist unfruchtbar
tn'Äj*] n'^^l aber du wirst empfangen und gebären. 1 Sam. 9, 8: hier ist
ein Viertelsekel *^xb^l ^^^ wfiÄ ich geben), oder Befehle und Wünsche (Buth
3, 9: ich bin Buih ^i^'^fi^ so breite denn aus), oder auch Fragesätze (2 M.
5, 5; viel ist des Volkes im Lande Dhk dlDatöri"; und ihr woUt sie feiern
lassen? l M. 29, 15. 1 Sam. 25, 10. 11)/
2. Sehr häufig ist in der prophetischen Sprache (wie ^ty^^ und es geschah
in der Erzählung) die Formel: rrjii'i und es toird geschehen, sowohl in Coordi-
§. 127. Gebrauch des Lnperfect. 381
nation mit anderen Ferif, consee, oder nach Imperfectis (resp, Aequivalenten
derselben, s. Anm. 1), besonders wenn eine Zeitangabe beigefügt wird, z. B.
Jes. 7, 18: ph«>) Mnn di*i hjni.
§. 127.
Gebrauch des Imperfect.
Obwohl der Gebrauch des Imperfect fast noch weitschichtiger
ist, als der des Perfect, so hat doch die Sprache für gewisse Modal-
verhältnisse, die in der Sphäre des Imperfect liegen, einen be-
stimmteren Ausdruck durch die §. 48 behandelte Verkürzung und
Verlängerung des Imperfect gewonnen (Jussiy und Cohortativ
§. 128); auch das Wätv consee, findet vor dem Imperf. eine sehr
eingreifende und bedeutsame Anwendung (§. 129). Doch ist jene
Verkürzung, wie schon §. 48 bemerkt wurde, wenigstens ortho-
graphisch nicht bei allen Formen ersichtlich, und auch sonst findet
einiges Schwanken im Gebrauche statt, so dass fast in allen Ver-
hältnissen, für welche die verkürzte Imperfectform ausgeprägt ist,
gelegentlich auch die gewöhnliche Form vorkommt.
Das Imperfect bildet im Allgemeinen den Gegensatz zum Per-
fect und bezeichnet demnach das Unvollendete , theils als ein neu
Eintretendes, Werdendes und selbst schlechthin Zukünftiges, theils
aber auch als ein wiederholt Geschehendes oder noch Andauerndes
in jeder Zeitsphäre, selbst in der Vergangenheit (s. oben S. 103
Note ^). Es steht daher:
1. Von der Zukunft schlechthin. 1 M. 9, 11: b^ai? 1^ Si^f^T^b
es wird keine Fluth wieder sein; 2 M. 4, 1: «bl *»b tS*»ia«'»"Äb in
^^■Ja^*» "'S ''bbä WatD*» siehe! sie werden mir nicht glauben und werden
nicht hören auf meine Stimme, sondern sie werden sagen n. s. w.,
6, 1. 9, 5. 1 Kön. 1, 13. 24, 30: ^*in« ^^^ er wird (oder soll) nach
mir regieren: In der Erzählung auch für die Zukunft von einem
Punkte der Vergangenheit aus 2 Kön. 3, 27: seinen Erstgebornen,
welcher regieren sollte (regnaturus erat). 1 M. 43, 25: sie hatten
gehört, dass sie daselbst essen sollten (i^prh). Ps. 78, 6: damit es
kennen lernten ^*Tb^*> D*»5Si die Kinder, die geboren werden würden
(qui nascituri essent, zugleich mit dem Nebenbegriff der in der Zu-
kunft sich wiederholenden Handlung). — Für Fut. exact. nur im
Anschluss an ein Perfect desselben Sinnes (§. 126, 5, b) Jes. 4, 4. 6, 11.
2. Ebenso häufig von der gegenwärtigen Zeit (vergl. §. 126, 3,
Anm.). 1 Kön. 3, 7: "syi^ ^b ich weiss nicht, Jes. 1, 13: tofc^"i<b ich
282 3. Hauptth. Syntax. 3. Cap. Syntax des Verbi.
vermag nicht, 1 M. 19, 19. 31, 35; 37, 15: tD^5l?i"Jl^ fvas suchst du?
44, 7. 2 M. 5, 15. 1 Sam. 1, 8. Ps. 1, 2. 3. Fast in allen diesen
Beispielen stellt das Imperf. zugleich eine in der Gegenwart an-
dauernde Handlung dar; noch stärker kommt der Begriff der
dauernden oder immer aufs neue eintretenden Handlung da in Be-
tracht, wo von bleibenden Thatsachen, die jetzt statthaben und
immer statthaben werden, oder von allgemein anerkannten Er-
fahrungen die Rede ist. 1 M. 43, 32: denn die Aefft/pter dürfen
nicht mit den Hebräern essen, Hiob 4, 17: ist ein Mensch gerechter
als Gott? 2, 4. Spr. 15, 20: ein weiser Sohn erfreut den Vater ^ und
so äusserst häufig im Hiob und den Proverbien. Vergl. auch die
Formel: fD Site^J^b nicht pflegt (und daher darf, soll, s. u. No. 4, df)
so gethan zu werden 1 M. 29, 26. 34, 7. 2 Sam. 13, 12. — Seltener
steht in obigen Fällen auch das Perfect, §. 126, 3, a. b.
Oft kommen in dei^elben Formel Perf, und Imperf. nebeneinander vor,
z. B. Kh^ yi^XQ Hiob 1, 7 wolier kommst du? (indem das Konunen als noch
im letzten Stadium begriffen gedacht ist, dagegen) n^^ «^'P"*^^ 1 M. 16, 8
woher bist du gekommen?
3. Für eine Reihe von Verhältnissen, welche im Lateinischen
durch den Subjunctivus , insbesondere des Praesens, ausgedrückt
werden. Das Eintreten eines Zukünftigen oder dessen, was ge-
schehen soll, ist alsdann von einem subjectiven Ermessen, Wol-
len u. s. w., oder von sonstigen Voraussetzungen abhängig ge-
dacht. So
a) Für den Subjunctiv in Fällen wie Hi. 10, 18: :p^M ich hätte
verscheiden sollen u. s. w.: Vs. 19: IT^HV^ ich hätte werden sollen.
• • •
Sodann häufig nach Partikeln, welche dass, dass nicht (ut, ne)
bedeuten, wie ^m, besonders "itD« 'j?^b, und l^^b (ohne WX),
auch ntöfc^ 1?? dass, damit, auf dass, also in Consecutiv- und
Finalsätzen ^ 1 M. 11, 7: ^:?'atD*» l^b ^tDfc^ auf dass sie nicht ver-
Stehen; 4 M. 17, 5: S^i^l'^b ^tö« pjü) damit sich nicht nahe;
5M.4, 1: r^TfF} 1?^b auf dass ihr lebet; Ps. 78, 6. Ezech. 12, 12:
#li^*i'»"Äb ^WV^ W"» damit er nicht sehe; ebenso nach 1& dass nicht,
damit nicht, z. B. il*» nbtÖ'»-1ö 1 M. 8, 22. Auch bloss durch 1
angeknüpft, z. B. Klagl. 1, 19: sie suchten sich Speise^ '^^'^'V^*]
Ül6tTt\K dass sie ihre Seele erquickten,
b) Zum Ausdruck des Optativ. In der Regel wird derselbe durch
1 Wemi jene Partikeln causale Bedeutung haben, so tritt an die Stelle des
Imperf. das Perfect, z. B. "i^i? 15!? weil mit dem Perf, Rieht. 2, 20, ^'^^ weil 1 M.
34, 27.
§. 127. Gebrauch des Imperfect. 283
den Cohortativ (in der 1. Pers.) oder Jussiv (in der 2. und
3. Pers.) ausgedrückt (§. 128, 1), und letzterem Modus gehören
auch alle diejenigen Beispiele an, in denen sich die Form des
Jussiv nicht von der gewöhnlichen Imperfectform unterscheidet.
Bisweilen ist dann die Optativbedeutung an der beigefügten
Partikel «J^ ersichtlich (§. 128, 1. 2), z. B. fc^r'^^Ä'; möchte doch
enden! Ps.' 7, 10. 1 M. 44, 18: tj'näi? X5-*iSin'l /wöcä^^ doch dein
» • • • •
Knecht reden dürfen, Vs. 33 : «S'üTÖ'i möchte doch Heilen dürfen.
' T VI" '
Doch findet sich bisweilen die vollständige Form des Imperfect
auch in solchen Fällen, wo eine Verkürzung möglich gewesen
wäre, z. B. ilJÄ^nr) es zeige sich 1 M. 1, 9 (und so häufig bei
Imperff. n"i, vergl. 41, 34); n'^ülj Spr. 22, 17.
c) Für den Imperativ, sobald derselbe mit einer Negation ver-
bunden werden müsste (was nach §. 46, 1 unmöglich ist), also
zur Darstellung von Verboten u. s. w. Und zwar steht dann
entweder ijh mit dem reinen Imperf. im Sinn einer bestimmten
Erwartung (vergl. unser: das wirst du nicht thun! als stärkste
Befehlsform), daher bes. bei göttlichen Geboten, z. B. abart iSb
du sollst (eig. wirst) nicht stehlen 2 M. 20, 15, ebend. Vs. 3. 4.
5. 7. 10 ff. — oder bj$ mit dem Jussiv im Sinne der Abmahnung,
des Wunsches oder (bei der 3. Pers.) des Meinens,* dass etwas
nicht geschehen sollte: fc^'n*»Pi"bfc5 fürchte dich nicht 1 M. 46, 3.
Wie in diesem Beispiel, fällt auch sonst der Jussiv nach bx
sehr häufig mit der gewöhnlichen Form des Imperf. zusammen
(vergl. oben lit, &.); doch findet sich bisweilen auch hier (bes.
von Verbis n'^) die unverkürzte Form nach b2;(, z. B. nte^"bK
2 Sam. 13, 12; bei der 3. Person, also zum Ausdruck eines
negativen Wunsches, Hi. 3, 9 : nin^^'b« ; doch auch tD^^ani?« 1 Af .
19, 17; Dis;rb« Ps. 121, 3 (vergl. *§. i28, 2, V). — Endlich ge-
hören hierher noch Fälle, wo das Imperf. in erster Person ein
Sollen oder Müssen der betr. Handlung darstellt, wie Hi. 9, 29:
"Pltytk ich soll nun einmal Unrecht haben; 12, 4 (n^^TlÄ), vergl.
9, 15. 19, 16.
d) Für den sogenannten Potentialis, wo von einem Können, Mögen,
Dürfen oder einem möglicherweise Eintretenden die Rede ist.
Z. B. 1 M. 2, 16: b?»Jp\ bb« du darfst essen. 3, 2. Spr. 20, 9:
*nti»'»^'0 wer kann sagen? IM. 43, 7: "Vn^^ "»3 :?n5 3?iTn konnten
1 Die Part. KJ (§. 105) giebt dem Optativ zugleich das G^epräge der demüthigen
Bitte. Ueber den G^ebrauch des KJ bei der 1. Person s. §. 128, 1.
284 - 3. Hauptth. Syntax. 3. Gap. Syntax des Yerbi.
wir denn wissen, dass er sagen würde . . . ? 20, 9: 'ite^^'nfo yfß^
(Handlungen) die nicht gethan werden dürfen (oder sollten)^
vergl. zu dieser Formel o. No. 2, a. E.
4. Selbst in die Sphäre der Vergangenheit kann der Zeitbegriff
des Imperfect fallen, und zwar hauptsächlich in folgenden Fällen:
a) nach den Partikeln TÄ damals^, uyo noch nicht, D^tDS ehe,
z. B. a^löin*» nan'' r» damals redete Josua Jos. 10, 12. 2 M. 15, 1.
4 M. 21, 17. 1 Kön. 3, 16; T\'}yy\ isyo es war noch nicht geworden
1 M. 2, 5. 19, 4. 24, 45 (dagegen' Vs. 15 Per f.), 1 Sam. 3, 1,
überall im Sinne unseres Plusquamperf.; für unser Imperf.
37, 18; «]fcp\ DtJpa ehe du hervorgingst Jer. 1, 5. — 1 Sam. 3, 7
• • ■
steht nach D^T3 Perf. und Imperf. in demselben Satze.
V) öfter, wenn von stetig wiederholten Handlungen, von] einem
Pflegen und gewohnten Thun die Rede ist (analog dem Imperf.
im Lateinischen und Französischen). Die beständige Wieder-
holung schliesst von selbst den Grundbegriff des Imperf., den
der unvollendeten Handlung, in sich. Z. B. Hiob 1, 5: so that
(nteri) Hioh immerfort. 22, 6. 7. 29, 12. 13. 2 M. 1, 12. Rieht.
6, 4. 14, 10. 1 Sam. 1, 7. 2 Sam. 13, 18: denn so pflegten sich
zu kleiden (njüäbl?) die Königstöchter; 1 Kön. 5, 25. Ps. 42, 5.
78, 40. Hi. 23, 11. Nicht minder gehören hierher die Fälle,
wo das Imperf das längere Andauern einer Handlung u. s. w.
in der Vergangenheit darstellt; z. B. 1 M. 2, 6: Nebel stieg (fort
und fort) auf (nb?;;) ; Rieht. 2, 1 (nb^i?), Jes. 6, 4 (»b^'O, Ps. 32, 4
(nSDl?), 18, 31 (^i?in^), Hi. 15, 8 (Ä?)..
c) als Darstellung momentaner Handlungen, wo man eher das
Perfect erwarten sollte; so besonders bei Dichtem in lebhaft
erregter Schilderung, wobei indess immer die Auffassung der
betr. Handlung als einer ehedem noch im Vollzug begriffenen
hereinspielt (s. o. lit. &), z. B. Jes. 51, 2. Hi. 3,^. 11. 4, 12.
15. 16. 10, 10.. 11. 15, 7 f. Ps. 18, 7; in Prosa wahrsch. 1 Kön.
3, 4 (nb?;).
5. Für das latein. Imperfectum (od. Präsens) Subjunctivi, be-
sonders in Bedingungssätzen {Modus conditionalis) , und zwar im
Vorder- und Nachsätze, oder nur in letzterem. Ps. 23^ 4: "^3 D?
Ä'l^'ÄTib . . . ^bfcj auch wenn ich wandere oder wandern müsste . . .,
1 Nach tM in der Bedeiitang alsdann (bei Ankündigung zukünftiger Ereignisse)
hat das Impf, die Bedeutung eines Futur (2 M. 12, 48. Ps. 2, 5).
§. 128. G-ebrauch des Oohoriaiiv und Jussiv. 285
fürchte oder würde ich mich nicht fürchten. Hiob 5, 8: ich würde
mich an Gott wenden (wenn ich an deiner Stelle wäre). 9, 20: ttt(
p'^SÄ wenn ich Recht hätte, so würde u. s. w. 3, 13. 16. 14, 14. 15.
23,' io. Ruth 1, 13 (nach Perff. in den Vordersätzen, Vs. 12).
Uebrigens sind die Imperfecta in diesen Beispielen wohl z. Th. als
Jussivformen aufzufassen, vergl. §. 128, 2, c.
§. 128.
Gebrauch des Cohortativ und Jussiv.
1. Das durch die Endung n— verlängerte Imperfect (Cohor-
tativ), welches fast nur in der ersten Person vorkommt (§. 48, 3),
stellt ein auf die Handlung gerichtetes Streben dar, und steht daher
a) wenn eine Selbstermunterung, ein Entschluss mit einer gewissen
Emphase ausgesprochen wird, z. B. Ps. 31, 8: nnttteJÄ'i nWiJ auf!
ich will frohlocken und mich freuen oder Iqsst mich frohlocken; 2, 3:
npW? auf! lasst uns zerreissen; 1 M. 11, 3. Mit geringerer Emphase
bei Selbstgesprächen und einfachen Willensäusserungen, 2 M. 3, 3 :
ich will doch hingehen und sehen; 1 M. 18, 21. 32, 21; li) bei einem
Wunsche, einer Bitte (um Erlaubniss) ; 5 M. 2, 27 : n*na5?K lass mich
doch durchziehen; 4 M. 20, 17: K3rn*n!n3?3 lass uns doch durchziehen;
c) bei einer Absicht in Anlehnung (durch ^) an einen Imperativ;
z. B. 1 M. 27, 4: bringe mir JlbDkl und ich will essen = dass ich
esse. 29, 21. 42, 34. 5 M. 32,' 1. '' Ps. 2, 8. 39, 14. ffiob 10, 20.
Seltener d) in Bedingungssätzen (mit od. ohne di?), z. B. BKob 6, 10.
16, 6 {mag ich reden . . . und unterlasse ich es). 11, 17. 19, 18.
30, 26. Ps. 73, 16. 139, 8; so wohl auch nOT^nx 2 Sam. 22, 38:
wenn ich verfolgte, doch vergl. Ps. 18, 38. — Ausserdem e) öfter
nach dem Wäw consecutivum §. 49, 2.
2. Das verkürzte Imperfect (der Jussiv) steht hauptsächlich
zum Ausdruck a) von Befehlen, Wünschen und Bitten, z. B. \kTiS\
proferat 1 M. 1, 24 (dag. Indicat. K^sir\ proferet Jes. 61, 11), djjj
stabiliat Jer. 28, 6. 4 M. 6, 25. 26, 1]) ^ir>^ es gehöre dir 1 M. 33, 9^,
'^ly i^ utinam fiat 1 M. 30, 34; durch 1 an einen Imperativ ange-
schlossen (vergl. No. 1, c) Ps. 27, 14: ^'ib f^fi?^1 ptn sei muthig, und
stark sei dein Herz. 2 M. 8, 4: betet zu Jahwe *no^'i und er möge
wegschaffen = dass er wegschaffe. 10, 17. Eicht. 6, 30. 1 Sam. 7, 3.
1 Kön. 21, 10. Spr. 20, 22. Esth. 7, 2: te5?lni und es soll gethan
TT S
werden; b) nach einer Negation zum Ausdruck von Verboten u. s. w.,
*«->;> .
286 3* Hauptih. Syntax. 3. Cap. Syntax des Yerbi.
und zwar nach §. 127, 3, c in der Regel nach b«, z. B. ntws^«
2 M. 23, 1; im Tone der Bitte: mörrt^ vertilge nicht 5 M. 9, 26,
^5Ä-r« ap3"bK rveise mich nicht zurück 1 Kön. 2, 20. Ps. 27, 9.
69, 18; der Warnung: IlMO^K ne confidat Hiob 15, 31, '^nn'bÄ sei
nicht Spr. 3, 7; bisweilen im Sinne einer negativen Versicherung,
indem der Inhalt derselben als Etwas hingestellt wird, das nicht
geschehen dürfe, z. B. Jes. 2, 9. Ps. 41, 3. 50, 3. 121, 3. Spr. 3, 3.
25. Hi. 5, 22. 20, 17. Selten steht der Jussiv auch nach xb (1 M. 24, 8.
1 Kön. 2, 6), indem der anfangs beabsichtigte strikte Befehl (^b mit
dem Indic. Imperf., vergl. §. 127, 3, c) nachträglich durch die
Jussiviorm. noch etwas gemildert wird; c) häufig in Bedingungs-
sätzen (wie im Arab. herrschend) , und zwar sowohl im Vorder-
ais im Nachsatze. So Ps. 45, 12 (1Ktn*i hegehrt er — , sö)\ 104, 20
(mtOPt und W1 machst du Finsterniss, so wird Nacht); Hos. 6, 1 (^f^).
Jes^ 41, 28 (v^V^i). 1 M. 4, 12 (5|DJn-K!3). 2 M. 7, 9 (^T\^). 3 M. 15, 24
OnM . . . dK). Hiob 10, 16. 13, 5. 22, 28.
Olme Zweifel liegt auch diesem Gebrauch des Jussiv (in Bedingungssätzen)
die ursprüngliche Yoluntativ- Bedeutung desselben zu Grunde: mag Etwas
so und so sein, so muss das und das als Folge eintreten. Dass jedoch im
Sprachbewusstsein der Yoluntativ in solchen Fällen fast zum Potentialis ab-
geschwächt ist, der Jussiv also zum Ausdruck solcher Thatsachen dient,
welche eventuell eintreten oder angenommen werden können, lehren die Bei-
spiele, wo der Jussiv auch ausserhalb von Bedingungssätzen in solcher Weise
angewendet wird; z. B. Hi. 9, 33: nicht giebt es einen Schiedsrichter zwischen
wtSf der da lege (tn^, also deutlich Subj, = qui ponat). Hierzu kommen
jedoch auch nicht wenige Fälle, wo die Jussivform ohne jede Nebenbedeu-
tung an Stelle der gewöhnl. Imperfectform steht, und zwar nicht bloss solche
Formen,- die auf einer Yerkennung der Defectiv-Schreibung beruhen könnten
(Ps. 25, 9. 47, 4. Hi. 13, 27. 20, 23 &. 27, 22), sondern auch verkürzte Formen,
wie ^*\ Hi. 18, 12. 20, 23. 28 (bj^. Schwerlich ist dieser Gebrauch des
Jussiv bloss auf eine dichterische Licenz, sondern vielmehr auf rhythmische
Gründe zurückzuführen. Alle die oben angeführten Beispiele zeigen den
Jussiv an der Spitze des Satzes (also am weitesten vom Hauptton entfernt),
andere unmittelbar vor der Hauptpausa (Hi. 24, 14. 29, 3. 40, 19), ja selbst
in Pausa (HL 23, 9. 11) als eine rein lautliche Yerkürzung in Folge der straffen
Anziehung des Tones. — Da sich übrigens die Jussivform in zahlreichen Fällen
von der gewöhnlichen Imperfectform nicht imtersoheidet (§. 48, 4. §. 127, 3, 6,c),
so bleibt es vielfach zweifelhaft, welche von beiden der Schriftsteller beab-
sichtigt habe.
§. 129. Gebrauch des Lnperfect mit Wäw consecutivuin. 287
§. 129.
Gebrauch des Imperfect mit Wäw consecutivuin.
1. Das Imperfect mit Wäw consec. (§. 49, 2) steht nur in enger
Anknüpfung an Vorhergehendes. In der Kegel beginnt die Er-
zählung mit einem Perfect und schreitet dann in Imperfectis mit
Wäw consec. fort, z. B. 1 M. 4, 1: und Adam erkannte (3^*5^) die Eva
sein Weib, und sie ward schwanger und gebar (^br!5 *^r3äP)?) ^^^
Kain u. s. w.; 6, 9 ff. 10, 9. 10. 15. 19. 11, 12 ff. 27¥.' 14,' 5 ff. 15,
1. 2. 16, 1. 2. 21, 1 ff. 24, 1. 2. 25, 19. 20 ff. 36, 2—4. 37, 2\
Doch kann das Imperfect mit Wäw consec. auch eine selb-
ständige Erzählung (oder einen neuen Abschnitt der Erzählung)
einleiten, sobald nur überhaupt eine, wenn auch noch so lose, An-
knüpfung an früher Erzähltes stattfindet. Besonders häufig be-
ginnt so eine Erzählung mit '^ty^^ (xal ey^vexo) und es geschah
1 M. 11, 1. 14, 1. 17, 1. 22, 1. 26, 1. 27, 1*.
Als Darstellung einer zeitlichen oder logischen Folge kann das Imperf.
consec, zu sehr verschiedenartigen Vordersätzen (oder Satzgliedern) den Nach-
satz bilden. So steht es: a) nach einem Oausalsatze, z. B. 1 Sam. 15, 23:
weil du verworfen das Wort Jahwe% ^Tög»^l so verwarf er dich; b) nach
einem absoluten Substantiv. 1 Kön. 12, 17: was die Kinder Israel betrifft,
d5?ah*n Drr^bs 'n*i»'«»l so herrschte Rehaheam über sie. 9, 21. Jer. 6, 19. Dan.
8, 223
Bein consecutiv steht das Imperf. mit ^ auch nach Fragesätzen, wie Ps.
144, 3: was ist der Mensch (gleichsam: was ist an ihm?) ^^n^^Ü dass du ihn
beachtest! (vergl. Ps. 8, 5, wo "»S folgt). Hi. 7, 17 f. Jes. 51, 12: wer bist du
(d. h. bist du so gering?) *'H'n*^P)l dass du dich fürchten müsstest?
2. Was die Zeitsphäre betrifft, so kann sich das Imperf, consec.
je nach dem Zusammenhang mit dem vorhergehenden Tempus
oder Tempus- Aequivalent auch beziehen:
1 Das Perfect ist bisweilen nur dem Sinne nach im Yorhergehenden (bes. häufig
in Zeitangaben) vorhanden, z. B. 1 M. 11, 10: Sem (war) 100 Jahre alt, "lii*^ da
zeugte er, 10, 1. 1 M. 22, 4: am dritten Tage 1*'3''§"n;Ä «^j da erhob er seine
Augen, vollst.: es geschah am dritten Tage, da — ; 1 Sam. 4, 20. Jes. 6, 1. 37, 19.
2 Herrschend ist diese Art der Anknüpfung, wenn zugleich eine Zeitbestimmung
eingeführt werden soU, z. B. 1 M. 22, 1: und es geschah nach diesen Begebenheiten,
da versuchte Qott den Abraham, 26, 8. 39, 13. 15. 18. 19. Bicht. 16, 16. 25. S.
die zahlreichen Stellen in Oesenius Thes. ling. hebr. 8. 372. Yergl. über die ver-
wandte Formel ^^01' ^^^ Anknüpfung zukünftiger Ereignisse, §. 126, Anm. 2.
8 Ueber die Wiederaufnahme eines Infinitiv oder ParHcip durch Imperf, consec,
im weiteren Verlauf der Bede s. §. 132, Anm. 2 und §. 134, Anm. 2.
288 3. Hauptth. Syntax. 3. Gap. Syntax des Yerbi.
a) auf die Gegenwart, als Folge und fortgesetzte Darstellung von
gegenwärtigen oder noch in die Gegenwart hereinragenden (in
ihren Wirkungen fortdjtuemden) Handlungen und Zuständen,
oft mit dem Nebenbegrifif der beabsichtigten Folge. So nach
Per f. 1 M. 19, 9 {um immerfort zu richten). Jes. 2, 7. 8. Ps. 7, 16.
16, 9. 29, 10. 33, 9. Hiob 7, 9. 14, 2, oder Imperfect (als
Praesens) Ps. 3, 5. 42, 6. Hiob 4, 5. 14, 10. 1 Sam. 2, 29,
oder Particip 2 Sam. 19, 2. Am. 9, 6. Nah. 1, 4. Hi. 12, 4,
oder nach sonstigen Aequivalenten des Praesens Ps. 144, 3.
Hi. 10, 22. Jes. 51, 12 (s. oben No. 1, Anm.).
h) seltener auf die Zukunft, nach Perfect consec. oder prophet.
(im Sinne eines Futur): Jes. 5, 15. 16. 9, 10. 13. 22, 7. 8.
Joel 2, 23. Mich. 2, 13. Ps. 120, 1 (zu Jahwe rufe ich — da
efhört er mich; vergl. Hi. 9, 16: wenn ich rufen würde und er
erhörte mich); auch in Anknüpfung an einen Zustandssatz
ohne Verbum 1 M. 49, 15, oder an ein absolut stehendes Sub-
stantiv Jes. 9, 11, oder zur Einführung solcher zukünftiger
Ereignisse, die sich als nothwendige Folge eben geschilderter
Thatsachen ergeben werden, Jes. 2, 9.
Im Nachsätze nach kA utiitam steht *'JT'1 Jes. 48, 18. 19 f. so dass wäre
(= 80 wird sein); in einem Bedingungssatze "na^j Ps. 139, 11 und (wenn) ich
spräche (eig. und sprach ich in Folge dessen); Ex. 4, 23: spreche ich nun zu
dir ("TDfiO) . . . und du weigerst dich (')^t^W1) , siehe so werde ich u. s. w., vergl.
§. 127, öl
§. .130.
Vom Imperativ.
1. Der Imperativ drückt nicht bloss eigentliche Befehle aus,
sondern bisweilen auch Ermahnungen (Hos. 10, 12), Bitten (dann
mit i^p 2 Kön. 5, 22. Jes. 5, 3), Wünsche (nach ^b, als dringlichere
Form statt des Perf oder Imperf, 1 M. 23, 13), oder auch eine
Erlaubniss (2 Sam. 18, 23. Jes. 45, 11). Insbesondere aber steht
der Imper. bei Verheissungen , festen Zusagen, wie (vergl. unsere
Zusageformel: du sollst es haben) Ps. 128, 5 f. sehen sollst du («iJÄ^n)
das Glück Jerusalems. 1 M. 45, 18. Jes. 37, 30. 65, 18 \
Sehr häufig wird dem Imperativ zur Belehung des Ausdruckes die Part
V(^ age! (§. 105) beigefügt; dieselbe dient ebensowohl dazu, einen Befehl zu
1 Analog diesen Zusagen in Gestalt eines Imper, ist bei den latein. Komikern
die Drohformel vapula Ter. Phorm. Y, 6, 10, vapulare te iubeo Plaut. Gurculio
IV, 4, 12.
§. 131. Gebraach des Infinitivus absolutus. 289
müdem und mehr in Form einer Bitte hinzustellen (s. o.)) 1 M. 12, 13. 24, 2,
als zur Verstärkung einer scheltend und drohend ausgesprochenen Aufiforderung
4 M. 16, 26. 20, 10. Spöttisch auflfordernd steht «J^'^'i^? beharre nur Jes. 47,
12, vgl. Hiob 40, 10.
2. Der oben erwähnte Gebrauch des Imper. zum Ausdruck
fester Zusagen findet bes. auch in den Fällen statt, wo ein Imper,
mit 1 an einen anderen angeschlossen wird, nicht sowohl in ein-
facher Coordinirung (wie z. B. Jes. 56, 1), sondern so, dass der
erste eine Bedingung hinstellt, der zweite das Ergebniss der er-
füllten Bedingung ankündigt (vergl. divide et imper a). Z. B. ä) bei
Verheissungen: 1 M. 42, 18: WJ TO? tiÄt dieses thut, und ihr sollt
leben. Spr. 20, 13: öffne deine Augen (sei wacker, thätig), habe
(d. i. so wirst du haben) satt Brod, 4, 4. 7, 2. 9, 6. 2 Kön. t>, 13.
Jes. 36, 16. 45, 22. Amos 5, 4. 6. Ps. 37, 3. 27. Hi. 22, 21; ebenso
nach einem Imperf. (Jussiv oder Optativ) 1 M. 20, 7. Hi. 11, 6.
Ruth 1, 9; sogar nach Imper f. in deliberativer Frage 2 Sam. 21, 3.
b) in drohendem Sinne, wenn der erste Imper. spöttisch erlaubend,
der zweite drohend steht. Jes. 8, 9: ^nrn d'^'ail? "^ISH tobet nur, ihr
Völker y ihr sollt schon verzagen, 29, 9. Statt des zweiten Imper,
tritt beim Uebergang in die 3. Person das Imper f, ein, Jes. 8, 10.
Anm. 1, üeber die Verwendung des ^erfect und Imperfect zum Ausdrucke
eines Befehles oder Verbotes s. §. 126, 3, c, 127, 3, c,
2. Durchaus irrig ist die früher von Manchen aufgestellte Behauptung, der
Imper. beziehe sich in gewissen Beispielen auf die dritte Person ; z. B. 1 M.
17, 10: ^J"te D5^ Wart beschnitten werde ev/ih jeglicher Mann (Vs. 12 dafür
bia"^). Aber Walri ist vielmehr Infinitivus absol., vergl. §. 131, 4, 6.; Ps. 22, 9
(bä), 1 M. 31, 50. Eicht. 9, 28. Jes. 45, 21 liagen überaU wirkliche Imperative
der 2. Person vor.
§. 131.
Oebraneli des Infinitivus absolntiLS.
Der Infinitivus absolutus (vergL §. 45) steht im Allgemeinen,
wenn die Handlung an sich, d. h. weder in enger Verbindung mit
etwas Folgendem (z. B. einem Genetiv), noch in Abhängigkeit von
einem vorhergehenden Nomen oder vonPraepositionen^, dargestellt
werden soll. So steht der Infin, absoL:
1 Nach Präpositionen steht nothwendig der L\f, constructits, da dieselben als urspr«
Substantiva den Genetiv regieren. Wenn jedoch mehrere Infinitive nach einander
eine Präposition haben sollten, so steht dieselbe öfter nur vor dem ersten, und der
zweite, vor welchem sie wiederum hinzuzudenken ist, erscheint in der absoluten Form,
z. B. itn^l ^S^b um zu essen und (zu) trinkm 2 M. 32, 6, vergl. 1 Sam. 22, 13.
Jer. 7, 18. 44, 17. Der Fall ist analog dem §. 121, 3 erläuterten. Yergl. auch
No. 4, a dieses Paragraphen.
Ghesenlus, hebr. Grammatik. XXn. Aafl. 19
290 3. Haaptth. Syntax. 3. Cap. Syntax des Verbi.
1. Als Object zu einem Verbum transitivum, mithin im Accusativ.
Jes. 42, 24: IfhT} 'l'^D^J^l 'l^KTib sie wollten nicht auf seinen Wegen
gehen; 1, 17. 7, lö: aitsa *ninä^ 3?na OiKtt ip\:?ib &w ^r «^m« ^ä5 Böse
*' ' * ' - TTT TJ-:
verwerfen und das Gute erwählen; nachdrücklich vorangestellt : Jes.
57, 20. Jer. 9, 4. Häufiger steht jedoch in solchen Fällen der Inf.
constr. mit oder ohne Praeposition, je nach der Construction des
vorangehenden Verbums, §. 142, 1. 2.
Ebenso dem Sinne nach Jes. 22, 13: und siehe da! Lust und Freude, iSri
"IUI l«2t on^l-^lDa Binder tödten und Schafe schlachten, Fleisch essen
und Wein trinken, essen und trinken Oauter Accusative, von siehe! regiert).
5, 5: ich wiU euch kiwnd thun, was ich thun werde mit meinem Weinberge,
i^^a vSö ins-lba ^öTi entfernen seinen Zaun, niederreissen seine Mauer will ich.
2. Adverbialiter im Accusativ^ (ähnlich dem lat. Gerundium auf
tfo), z. B. yo'^'n bene facienda für bene; na*nn multum facienda für
multum, Hi. 15, 3. (4 M. 15, 35 nimmt ein solcher adverbieller Inf
absol. — di*!, von Bödiger zu No. 4, a gezogen — nachträglich
sein Subject zu sich; s. No. 4, Anm. 1). Daher
3. In unmittelbarer Verbindung mit dem entsprechenden
Verbum finitum^ und zwar:
a) in der Kegel vor dem Verbum zur Verstärkung des Verbal-
begriffs in manigfachen Nuancirungen , z. B. 1 Sam. 20, 6:
*^SWC^ bÄtÖS bi^tJs er hat es sich dringend von mir ausgebeten. 1 M.
• • •
43, 3: er hat es uns nachdrücklich betheuert (eingeschärft ^^jn
"^"^^Ti). Besonders instructiv ist Amos 9, 8: ich will es ver-
tilgen von dem Erdboden, nur dass ich nicht gänzlich vertilgen
werde u. s. w. (n'^ÄtüK 'T'titün vh). Eicht. 1, 28: itü^nin-^b t^^nln
er vertrieb ihn nicht vollständig. Dann häufig bloss zur Hervor-
hebung der Handlung, wo sich andere Sprachen entweder mit
der stärkeren Betonung des betr. Wortes begnügen, oder auch
besonderer Partikeln bedienen , wie z. B. bei Versicherungen,
Fragen (besonders affectvoUen, ein Befremden ausdrückenden)
und bei der Einführung von Gegensätzen. 1 M. 43, 7: konnten
wir denn wissen? 37, 8: 'l^'^blj lf^1äF\ if^üT} willst du etwa herrschen
über uns? Vs. 10. 31, 30: nun aber, du bist nun einmal gegangen
(Mbn -fbn =» magst du nun auch geg, sein; Vulg. esto), weil du
dich so sehr sehntest (SiMpD? 5|0DD). Rieht. 15, 13: wir werden
^ 1 Vom Äceua, als Casus adverbialis s. §. 118. Im Arab. hat der Infin. in diesem
Falle ausdrückUch die Accusativendong. Ueberhaupt stellt der I^f. absol, in den
meisten Fällen (So, 1. 2. 3. des §.) deutlich einen Accusativ dar, und auch die Fälle
imter No. 4 sind grossentheils auf einen solchen zurückzuführen.
§. 131. G-ebrauch des Infinitivus absolutus. 291
dich binden, aber tödten werden wir dich nicht. 2 Sam. 24, 24.
1 Sam. 9, 6 (das trifft gewiss ein). Hab. 2, 3.
H) nach dem Verbum finitum , theils wiederum intensiv, wie lit. a
(s. Anm. 1; so bes. bei Imperativen, da der Inf. absoL in
diesem Falle stets nachsteht, Hi. 13, 17. 21, 2. 37, 2 =- höret
aufmerksam)^ theils besonders, um die Fortdauer der Handlung,
das Nachhaltige derselben auszudrücken. Jes. 6, 9: ?itttD ^tsto
hört (nur) immerfort, 3er. 23, 17. 1 M. 19, 9: ttifelD MtD^I und
er will immerfort den Richter spielen. Auch mit zwei Inff". absoL
1 Sam. 6, 12: t^JI Sfbsn; ^Db?; äi> gingen fortgehend und brüllend
f. sie gingen. immerfort und brüllten. 1 Kön. 20, 37. Für den
zweiten Inf, steht dann auch wohl das Verbum finitum Jos. 6, 13.
2 Sam. 13, 19, oder das Participium 2 Sam. 16, 5.
Anm. 1. Die obige Unterscheidang hinsichtlich der WortsteUung findet
allerdings gewöhnlich statt, aber keineswegs durchgängig. Aach der nach-
stehende Infin. absol. dient zur Verstärkung und Hervorhebung des Verbalbe-
griffs in FäUen, wo der Zusammenhang nicht an Wiederholung und Fortdauer
denken lässt, Jes. 22, 17. Jer. 22, 10. 1 M. 31, 15 {Inf, dbs, noch durch D^ ver-
stärkt, ebenso 46, 4). Im Syr. steht dieser verstärkende Infinitiv regelmässig
vor f im Arab. stets nach dem Verbum. — Die Negation steht gewöhnlich
zwischen Inf. und Verb. fin. 2 M. 5, 23, seltener vor beiden 1 M 3, 4. Am.
9, 8. Ps. 49, 8.
2. Mit den abgeleiteten Oonjugationen wird nicht bloss der Infinitivus ahsol.
derselben Ooi^jugation verbunden (1 M. 17, 13. 40, 15), sondern auch, und
zwar häufiger der des Qal als die nächstliegende und allgemeinste Darstellimg
des Verbalbegriflfe, z. B. tfib t)So 1 M. 37, 33, Hiob 6, 2, zuweilen auch der
einer andei^en bedeutungsverwandten (3 M. 19, 20. 2 Kön. 3, 23). Nicht minder
kann endlich der Inf. ahsol. durch ein stammverwandtes Sübstant. ersetzt
werden, z. B. Hab. 3, 9. Hi. 27, 12 (verschieden von der §, 138, 1, Anm. 1
behandelten sogen, figura efgmologicä).
3. Bei dem lif. b. erläuterten Gebrauch des Inf. abs. zum Ausdruck der
Fortdauer wird häufig das Verbum T|^«7 verwendet in der Bedeutung fortgehen^
fortdatiern, und drückt dann auch fortgehende Zwnahme aus. Der Hauptbe-
griff wird dann entweder in Gestalt eines zweiten Inf. äbs. beigefügt, z. B.
1 M. 8, 3: aittäl Tpbnf . . ü^'B'n siaiöjT und die Gewässer verliefen sich immer
mehr; vergl. Vs. 5, oder in Gestalt eines Fartic. oder Aäject verbale, z. B.
2 Sam. 3, 1. 5, 10. 1 Chr. 11, 9; 1 Sam. 2, 26: der Knabe Samuel umrde immer
grösser und besser. 14, 19. 2 Sam. 18, 25 {und er kam immer naher), 1 M. 26,
13. Doch ist in den vier letzten Beispielen auch die Auffassung des b'iä u. s. w.
als 3. Pers. Perf. möghch. — Aehnhch im Französischen: le mal va tot^jours
croissantf la maladie va toujours en augmeniant et en empirant, nimmt immer
zu und wird immer schlimmer.
4. In Stellvertretung für das Verbum finitum:
a) wenn bereits ein Verbum finitum vorangegangen ist. Nicht selten
19*
292 3. Hauptth. Syntax. 3. Gap. Syntax des Verbi.
wird nämUch, besonders in den späteren Büchern, bei der Auf-
zählung mehrerer auf einander folgender Handlungen nur das
erste Yerbum nach Tempus und Person flectirt, das zweite
(auch dritte u. s. w.) dagegen mit einfacher Nennung des Verbal-
begriffs (im Inf. absoL) beigefügt. So nach mehreren Perfectis
Dan. 9, 5 wir haben gesündigt . . . und sind widerspenstig gewesen^
*\iD1 und sind gewichen (eig. und ein Weichen fand statt; doch
kann selbst in diesem Falle der Infin. als Accus, gefasst werden,
abhängig von dem im Verbum fin, liegenden allgemeinen Begriff
des Thüns). 1 Sam. 2, 28. Jes. 37, 19. Jer. 14, 5. Hagg. 1, 6
(vier Inff.), Zach. 3, 4. 7, 5; nach Perf. consec. Zach. 12, 10;
nach Imperf. consec. 1 M. 41, 43: er Hess ihn auf dem zweiten
Wagen fahren, iriÄ liWI und setzte ihn. 2 M. 8, 11. Rieht. 7, 19.
2 Chr. 7, 3; nach reinem Imperfect 3 M. 25, 14. Jer. 32, 44
(drei Inff.). Ueber 4 M. 15, 35 s. oben No. 2.
b) zu Anfang der Bede. Als reine Bezeichnung (Nennung) des
Verbalbegriffs kann der Infin. absoL emphatisch für jedes
Tempus und jede Person des Verbum stehen, die der Zusammen-
hang erfordert. Z. B. a) für das Perfect in lebhafter Erzählung
und Schilderung, wie der lat. Infinitivus historicus. Jes. 21, 5:
nhtö biDK M'^fisn nbX inb^n *fh!J die Tafel ordnen, die Wache aus-
stellen, essen, trinken (sc. dies thun sie) f. sie ordnen u. s. w.,
59, 4. Ez. 1, 14. Hos. 4, 2. Hiob 15, 35. Ebenso ß) für das
Imperfect, namentlich im Sinne eines Futurum 2 Kön. 4, 43:
essen und übrig lassen (werdet ihr); Hi. 40, 2 in missbilligender
Frage: hadern will er .. . der Tadler? (s. Anm. 1). Am häufigsten
für den nachdrücklichen Imperativ (wie im Griech.), wie 'litttp
beobachten (sc. sollst du, sollt ihr) 5 M. 5, 12; niDJ gedenken
(sollst du) 2 M. 20, 9; vergl. die vollst. Formeln "pnÄlDFi ntütö
5 M. 6, 17, ^nbtn *nbT 7, 18. Ebenso (als Ausruf) für den Cohor-
tativ Jes. 22, 13: intö^ Wdk essen und trinken sc. lasst uns (doch
stehen vielleicht diese Infinitive, parallel den vorhergehenden,
für das Verb, fin.; s. No. 1, Anm.); 1 Kön. 22, 30: mich ver-
kleiden und kommen (will ich).
Anm. 1. Bisweilen ist dem Inf, absol. als dem Stellvertreter des Verb, fin,
das Subjectsnomen beigefügt: 1 M. 17, 10. Ps. 17, 5. Spr. 17, 12. Hi. 40, 2.
Pred. 4,-2; vergl. 4 M. 15, 35.
2. In einigen Beispielen findet sich statt des Infin, absol. zur Yerstärkong
desVerbalbegriffis der Inf.constr, verwendet; so 4M. 23, 25 (ap, in Attraction an
dÄ; ebenso hXQ Rnth 2, 16), -ni^'n 50, 21, ihn Neh. 1, 7, überall in raschem Pluss
der Rede (Ps. 50, 21 viell. zugleich aus "Widerwillen gegen den Hiatus 1* tHi).
§. 132. Infinitivus constructuB. 293
§. 132.
InfinitiviLS constrnctus.
1. Als Substantivum verbale kann der Infinitivus constrnctus^
völlig entsprechend den eigentlichen Nominibus (§. 117), in allen
Casusverhältnissen gedacht werden. Also ä) im Nominativ als
Subject des Satzes, 1 M. 2, 18: i-^^b laiy^n t&^n Tfonkb nicht gut ist
das Alleinsein des Menschen; b) im Genetiv, 1 M. 29, 7: t|OKn tn?
tempus colligendi. Hierher gehören auch alle die Fälle, wo der
Infinitiv von eii^er Präposition (als ursprünglichem Nomen) ab-
hängig ist, s. No. 2; c) im Accusativ, 1 Kön. 3, 7: Khj ni^S 3^'IÄ ^
ich weiss nicht aus- und einzugehefi, eig. ich kenne das Aus- und
Eingehen nicht. (In solchem Falle auch der Inf. äbsoL §. 131, 1.)
2. Die Construction des Infinitiv mit Präpositionen (wie im
Griech. ev tco elvai) ist im Deutschen gewöhnlich durch das Verbum
finitum mit einer Conjunction aufzulösen. Z. B. 4M. 35, 19: ia-i^^asa
wenn (sobald) er auf ihn trifft . , . Jer. 2, 35: ^^n'Dirt? weil du sprichst,
eig. wegen deines Sprechens. 1 M. 27, 1 : seine Äugen waren blöde
tyi^'yo so dass er nicht sah^ eig. vom Sehen hinweg {1^ auch vor dem
Nomen zum Ausdruck der Entfernung, des Ermangeins u. s. w.).
3. Was die Zeitsphäre betrifft, so kann sich der Infin. constr.
auch auf die Vergangenheit beziehen (vergl. §. 134, 2 über den
analogen Gebrauch des Particip), z. B. 1 M. 2, 4: dJJ*nana als sie
geschaffen wurden (bei ihrem Geschaffen- Wer den).
Anm. 1. Wlü?^ njii (auch mit. Auslassung des h^Ji) bedeutet 1) er war im
Begriff, war daran, damit beschäftigt zu thun (vergl. engl, he was to do
8omething)f wie 1 M. 15, 12: Kiab W%i^ ^T}^^ und die Sonne war im Begriff
unterzugehen^ und dient daher auch (mit dem Nebenbegriff der dauernden
Handlung) zur Umschreibung des Imperfect 2 Chr. 26, 5: D'^^bg tth^ '^m'jI und
er suchte Gott u. s. w.; ohne JT»}! Jes. 38, 20; "iraJ^ttSirib iTirri Jahwe ist da, ist
' TT ' •~»i:ts '
bereit, mich zureiten. 21, 1. Spr. 19, 8, vgl. 16, 20. Pred. 3, 15: niW *niÖ» was
zukünftig ist. Femer 2) es ist zu thun f. muss g^ha/n werden (vgl, das engl.
I am to give ich muss geben). Jos. 2, 5 : ^iäöi "^SW '^'JD und das Thor war
zu achlieasen i. sollte geschlossen werden. Jes. 37, 26. GewöhnUch ohne ii^n,
z. B. 2 Kön. 4, 13: "rh niiü3?i n^a was ist für dich zu thun? 13, 19: nisnb es
' IT -II- v ■ ' ' ~ :
war zu schlagen = du hättest schlagen soUen. Jes. 5, 4. Ps. 32, 9. Hi. 30, 6.
Hos. 9, 18. Arnos 6, 10. 2 Chr. 19, 2. Endlich auch 3) für: er vermag zu
ihun (vgl. das lat. non est solvendo). Rieht. 1, 19 : lü'^Tihb vk er konnte nicht
austreibend
^ Diese Fassung wird nothwendig durch den Zusammenhang und die ParalleU
fiteUe Jos. 17, 12: t^^'^TÜ siba; &&. Vergl. Am. 6, 10 und die Formel: ''^ ^öt
non licet mihi; ebenso syr. "'^ n*^? non est mihi, non possum.
294 3. Hauptth. Syntax. 3. Cap. Syntax des Verbi.
2. Sehr häufig, ja fast regelmässig, werden die anter No. 2 beschriebenen
Constructionen des Infinitiv mit einer Präposition im weiteren Verlauf der
Bede durch das Verbumfin» (also durch einen selbständigen Satz) aufgenommen
und so fortgesetzt. Für unsere Betrachtungsweise ist dann zu dem Verb, fin,
eine Ooigunction hinzuzudenken, welche der vor dem Infinitiv stehenden
Präposition entspricht. So wird ein Perf. angeknüpft Arnos 1, 11: — 'iö*!^ i?
T'nJi^ T\Tra3^ weil er ihn verfolgte und sein Mitleid erstickte, Vs. 9. 1 M. 27,
45; ein Impf, mit Wäw consecut. 1 M. 39, 18: «"JJ^Q ^^p *^9*'>'^? "V^l ww' ««
geschah, als ich meine Stimme erhob und rief da . , , Jes 30, 12. 38, 9; am
häufigsten ein Impf, mit einfachem 1 vorher, z. B. Jes. 5, 24. 10, 2. 13, 9.
14, 25. 30, 26. (Vgl. die ähnliche Folge von Particip und Verbum fin, §. 134,
Anm. 2.)
§. 133.
Verbindung des Inf. constr. mit Subject und Object.
1. Der Infinitiv kann zunächst mit dem Casus seines Verbi con-
struirt werden,, bei transitiven Verbis also mit dem Accus, des
Objects, z. B. 4 M. 9, 15: 13trän-nÄ D'^pn 1ä^'^ am Tage des Auf-
richtens das Zelt; 1 Sam. 19, 1 : IITtlK tT^tinb den David zu tödten;
1 M. 18, 25: p^'nt M'^'an'? den Gerechten zu tödten. 1 Kön. 12, 15.
15, 4. 2 Kön. 21,8. Ez.'44, 30. 3 M. 26, 15: ^ilnistrtmi^ rtitoS^ '^nblb
• ■ ■ • • •
nicht zu thun alle meine Gebote; 1 M. 19, 29: d^^ni^rmi^ -rbna als er
die Städte zerstörte; 48, 11: ^^''SB nk^^ dein Angesicht zu schauen;
Spr. 21, 15: tDÖOTS ftito Recht thun^\ mit dem Accusativ des Pro-
nomen, z. B. ^irÄjrd'^jjn IJttb um dich zu bestätigen 5 M. 29, 12;
^'^l'^lDn '^riteb mich nicht zurückzubringen Jer. 38, 26 : '»SÄ'inb mich zu
tödten 2 M. 2, l4; ^^it^^ mich zu suchen 1 Sam. 27, 1. 28, 9. 1 Chr.
12, 17. 1 M. 25, 26: tartÄ Mba quum (mater) eos pareret; ^riÄ ln?*Tb
mich zu erkennen Jer. 24, 7. — Regiert das Verbum einen doppelten
Accusativ, so folgt dieser auch hier, z. B. ^rriwt ü^t^ T^'^Ty ^nriÄ
irttJ'rbS'TiK nachdem Gott dich dieses alles hat missen lassen 1 M. 41, 39.
Diese verbale ßeotionskraft findet sich auch bei solchen Neben-
formen des Infin. (den sog. nomina verbalia)^ welche sonst ganz die
Geltung von Substantivis erlangt haben, z. B. nin*^TiK nj^ Er-
1 In Beispielen wie das letztere könnte man EdB^ leicht als Ghenetiv des Ob-
jects (§. '114, 2) ansehen, welche Oonstruction im Arab. die gewöhnliche ist; allein
da in anderen Beispielen die Nota accusativ! t^ folgt und niemals in solcher Yer-
bindung eine Form wie Ö''|?!J vorkommt, welche entschieden auf den Stat. constr. und
«omit auf ein G«netiwerhältniss deuten würde (vergl. auch Ö*^»? I''"]? Jes. 3, 13. Ps.
50, 4, nicht ^^ T^^ ^ ^ anzimehmen, dass der Hebräer wenigstens vorherrschend
das Object des Infin. im Accusativ gedacht hat. Yergl. No. 2 und 3.
§. 133. Verbindung des Inf.^onstr. mit Subjeet und Object. 295
kenntniss Jahwe's (eig. das Erkennen den J.) Jes. 11^ 9; ^'fti^ S^^n^jb
mich zu fürchten 5 M. 5, 26. Jes. 30, 28. 56, 6 \
2. Das Subjeet der Handlung wird dem Infinitiv gewöhnlich in
unmittelbarer Folge untergeordnet, und zwar theils (wo der Infin.
nach Form und Bedeutung mehr als Substantiv betrachtet wird)
im Genetiv, theils und wohl zumeist im Nominativ, Z. B. 2 Chr. 7, 3:
tDKH mT^ das Herabkommen des Feuers; Ps. 133, 1: 1n*>T31i D'^HK MtO
"• • • ri ■ •
eig. das Wohnen von Brüdern beisammen; 2M.17, 1: es gab kein Wasser
WT\ tibipb dass das Volk trinken konnte (eig. zum Trinken des F.).
Der Genetiv des'Subjects ist deutlich nach Infinitiven mit Feminin-
endung, wie 1 M. 19, 16: i'^b^ nin"; ftbttna vermöge der Schonung
Jahwe' s für ihn; Jes. 47, 9: I'ä'ö T'^in nttS3?a obwohl sehr zahlreich
sind deine Zaubersprüche, und nicht minder, wenn er in einem Suffix
besteht, wie ''K^^^S wenn ich rufe Ps. 4, 2. 4. Dagegen ist allem
Anschein nach der Genetiv ausgeschlossen und das Subjeet viel-
mehr im Nominativ zu denken in Beispielen wie Ps. 46, 3: '^''iönä
(nicht n^tona) f*!^ wenn die l^rde wankt; 5 M. 25, 19: ^b nin*^ Vp^^T\i
wenn Jahwe dir Ruhe giebt. Bei dem Mangel an Casusendungen*
konnte allerdings in sehr zahlreichen Fällen (z. B. bei Inff. wie
bbp, ta^p u. s. w.) der Unterschied von Genetiv- und Nominativ-
Construction nicht zum Bewusstsein kommen, und auch in Fällen,
wie ^i^'ttn u. s. w., könnte sich die Vorton-Dehnung als zum Charakter
der Bildung gehörig trotz eines nachfolgenden Genetiv behauptet
haben (obschon mit Suffixen stets "^^"^^«1 u. s. w.): dagegen muss
auf jeden Fall ein Nominativ des Subjects angenommen werden,
wenn vor dem Infin, ein b praefixum mit Vorton -j^öm^f steht,
z. B. 2 Sam. 19, 20: iSib"bK ^b"an DWb dass der König darauf achte^
und nicht minder, wenn Inf. und Subjeet getrennt sind, z. B. Rieht.
9, 2: nn« W», dDa btött-ta« . . . «^K U^^^IIÜ DDSi btö^n ob herrschen
' TV 'VT I • • • : • V T s -
über euch siebzig oder ob herrscht über euch Ein Mann; Hiob 34, 22:
15? ''b?» dlD ^linfen'? ^^^^ ^^^ Uebelthäter sich daselbst verbergen; Ps.
76, ib;' S.'auch No. 3.
3. Wenn sowohl Subjeet als Object mit dem Infinitiv verbunden
sind, so steht in der Regel zunächst hinter dem Inf das Subjeet,
1 Beispiele eines Accus, des Objects beim Inf. pMsiv, s. §. 143, 1, a.
2 Im Arab., wo die Casusendungen über die Construction keinen Zweifel lassen,
kann man sowohl sagen: qatlu Zaidin (Genet. des Subj.) ''Am/ran (Acc.), eig. d(M
Tödten des Z. den ^A,j als: qatlu ^Amrin (Gen. des Obj.) Zaidun (Nom. des Subj.)^
und selbst: eUqatlu (mit Art.) Zaidtm (Kom. des Subj.) kmran.
296 3. Hauptth. Syntax. 3. ^p. Syntax des Yerbi.
daranf das Object. Wenn letzteres in solchem Falle nothwendig
Accusativ ist, so steht dagegen das Subject, wie bei No. 2, theils
im Genetiv, theils und zwar meistens im Nominativ. Der Genetiv
(im Arab. vorherrschend) zeigt sich z. B. 5 M. 1, 27: nirT) tiÄCjto
'^^tiÄ weil Jahwe uns hasset; 7, 8: DDfi^ «IW TOiilÄlfl weil J. euch liebt;
1 kön. 10, 9. Jes. 13, 19: D^Otii^ D^^rfb« ITOÄnttS eig. wie das Um-
kehren Gottes (die Stadt) Sodom; 29,, 13: '^nk ünt^y^, ihr (eorum)
mich — Fürchten; 1 M. 39, 18: ''bip ''Ü'^^nTO als ich meine Stimme
erhoi. Dagegen scheint wiederum (s. oben No, 2) der Nomin.
statuirt werden zu müssen in Fällen wie Jes. 10,- 15: tt^iö t|''?0?
1''i9'''ltrtTÄ als wenn der Stock schwingen könnte die^ die ihn erheben
(nicht tl'^srjS, wie man erwarten sollte, wenn tJ^ilO. Genetiv wäre),
und so wohl auch in Fällen, wie 1 Kön. 13, 4: ^niaTTiK irb^an ?bt6?
d'^rfbKPnü^^K als der König das Wort des Mannes Gottes hörte, Jes.
32, 7:^'öfi»tt li^^äi^ ^a^ia wenn der Arme Recht redet. Hiob 33, 17:
ntoü d'TK *n*iD«li dass der Mensch entferne die (böse) That, 1 M.
13, 10. Jos. 14, 7; getrennt vom Infin. steht das Subject (welches
somit nothwendig Nomin. ist, s. STo. 2 a. E.) z. B. Jer. 21, 1.
Selten ist die Wortstellung so, dass auf den Infinitiv zuerst das Object, und
dann erst der Nominativ des Subjects (wie eine nachträgliche Ergänzung)
folgt, z. B. Jes. 20, 1: 'j'fa'nb Ini^ rtiü3a ah ihn Sargon schickte; Ezr. 9, 8:
nrüix ^y^T9 ^"^vtS"^ dass unser Gott tmsere Augen erleuchtet; Jos. 14, 11. Jes.
5, 24. Ps. 56, 1.
§. 134.
Gebrauch des Partlciß.
1. Das Particip hat zwar besondere Formen für die Activ- und
Passiv-Bedeutung, nicht aber solche für die verschiedenen Zeit-
sphären (Gegenwart, Vergangenheit u. s. w.). Vielmehr kann sich
das Particip aller Gonjugationen je nach dem Zusammenhang der
Rede auf jedes Zeitverhältniss beziehen, z. B. tra sterbend (Zach.
11, 9); der gestorben ist (mortuus)^ todt (so gewöhnlich, bei substan-
tivischem Gebrauch sogar stets); der sterben wird, moriturus (IM.
20, 3) ; bfib der da fällt, gefallen ist (1 Sam. 5, 3), fallen will (Jes.
30, 13); t\W facturus (1 M. 41, 25. Jes. 5, 5); ibiS natus und nasci-
turus (Ps. 22, 32, vergl. K^n^j creandus 102, 19); am häufigsten aller-
dings auf das Praesens. Nur das passive b'it)^ entspricht fast immer
einem latein. oder griech, Part. perfpass., wie ä^fts scriptus, yeypafjt-
(Jt^voc (doch s. §. 50, Anm. 2). — Die Participia passiva stehen bis-
weilen auch für das lateinische Gerundivum, z. B. inis metuenduSy
§. 134. Gebrauch des Partioip. 297
furchtbar Ps. 76, 8, ^lans hegehrenswerth Ps. 19, 11, b^Htt laudandus,
preiswürdig Ps. 18, 4.
2. Sofern das Particip als Prädicat des Satzes für das Verbum
finitum steht, bezeichnet es:
a) am häufigsten das Bräsens\ bes. in Nominalsätzen (s. §. 144a), welche
feststehende Thatsachen und Zustände beschreiben, z. B. Pred. 1, 4: ^^h ^l'n
K:a 'ni^l ein Geschlecht geht, ein anderes kommtj und die Erde stehet (t\yxf)
ewig; Vs. 7: O'^^iH ö^'^hSlT-iy aüe Bäche fliessen, oder von zufällig soeben
stattfindenden (andauernden) Ereignissen 1 M. 4, 10. Ist das Sut^ect ein
Pronom, person,^ so wird dieses entweder neben das Particip gesetzt, z. B.
•in« "laa» «n; ich furchte ihn 1 M. 32, 12, d'^Nt'n'j . . . «lariafij t^V fürchten uns
1 Sam. 23, 3 ; oder es wird als SufiSxum an das Wort tt^ {ist) angehängt, z. B.
Bicht. 6, 36 : ^^':q !^~QK wenn du rettest. Bei negativen Sätzen ebenso an
^^, z. B. 1 M. 43, 5: n|rä ^p'^K DK wenn du nicht entlassest.
h) die Zukunft (als Gegenwart gedacht, vergl. §. 126, 4). Jes. b, b: ich will
euch kund thun tw$ '^itr^m». nM was ich (demnächst, sofort) thue^ zu thun
im Begriffe bin. 1 M. 15, 14^. 19, 13. 41, 25. 1 Kön. 1, 14 (bei einer in der
Zukunft noch fortdauernden Handlung).
c) die Yergangeriheit y besonders häufig in Zustandssätzen, welche Hand-
lungen oder Zustände darstellen, die mit anderen vergangenen Handlungen
gleichzeitig stattfanden. Hiob 1, 16: Kä htl '^a'iQ MT *Ti3> noch (war) der eine
redend^ da kam der andere, Ys. 17. 1 M. 19, 1. 42, 35. Bicht. 13, 9. 1 Sam.
17, 23. 1 Kön. 1, 22. Doch auch in selbständigen Nominalsätzen, wie 5 M.
4, 3: nifc^'^n ö5*'3''r eure Augen waren% welche sahen^. 1 M. 39, 22 (ö*^^), 23.
2 M. 2, 6.'^! kön.'^l, 5.
Mit »ijij dient das Partie, zur Umschreibung des Imperfect, Hiob 1, 14:
nitt5^ W ^Ijart die Binder pflügten (wiederum mit dem Nebenbegriff der in
der Vergangenheit gleichzeitigen dauernden Handlung), 1 M. 39, 22. 2 M. 3, 1.
Bicht. 1, 7. 16, 21 3.
Anm. 1. In allen drei unter No. 2 erwähnten Fällen geht dem Nominal-
satz nicht selten zum Zweck lebhafter Hinwelsung M|ri voraus, z. B. (lit, a):
rrnn "risn siehe! du bist schwanger 1 M. 16, 11. 27, 42; zu lit. b. 1 M. 6, 17.
20, 3. 2 M. 31, 11. Jes. 3, 1. 7, 14. 17, 1; zu lit. C: 1 M. 37, 7. 41, 17.
2. Sehr häufig geht eine mit dem Particip anhebende Construction in das
Verbum finitum über, vor welchem dann (nach unserer Oonstructionsweise)
das im Particip liegende welcher (^ttS«) hinzugedacht werden muss. So Part^
und Per f. Jes. 14, 17: der den Erdkreis zur Wüste machte (D^) und (der) seine
Städte zerstörte (^y}). 43, 7; Part, und Imperf. (Praes.), Jes. 5, 8: "»r»?;» ^in
^n*^'-!^ nrvin mto rt'insi rr^^ wehe denen, welche Saus an Saus stossen lassen,
(und welche) Acker an Acker reihen. 1 Sam. 2,JB. Spr. 19, 26. Auch mit An-
^ Im Aramäischen ist dieser Gebrauch des Partie, (als Umschreibung des Präsens)
häufiger geworden, als die eigentliche Participialbedeatong.
2 Ueber den Artikel, der hier vor dem Prädicate steht, s. §. 110, 3, Anm.
3 Im Syrischen dient das Partie, mit fi^JCj (= *^J•^) regelmässig zur Umschrei-
bung des Imper/.j wie das Partie, mit dem Pron. person. (lit. a) zur Umschreibung
des Präsens.
298 3. Hauptth. Syntax. 3. Gap. Syntax des Yerbi.
knüpfung des zweiten Satzes darch l Jes. 5, 23, oder durch Waw consec. 1 M.
27, 33: *^i «5J5 T^"''^ ^** ^^ WUdpret jagte und mir brachte. 35, 3. Ps. 18,
33. (G^nau analog ist die Ablösung des Infinitiv durch das Verbum finitum,
§. 132, Anm. 2.)
3. Das als Subject eines Participialsatzes zu erwartende Pron, person,
(s. o. lit. a) ist nicht selten ausgelassen, wenigstens das Fron, der 3. Person
(Mn, »T^n); vergl. 1 M. 89, 22 (Ö'^to), Jes. 26, 3. 29,^ 8. 40, 19. Ps. 22, 29. 55,
20. Hi. 12, 17. 19 ff., 25, 2; das Pron. der 2. Pers, (^ttn») scheint ausgelassen
Ps. 7, 10 (bei irjia) und Hab. 2, 10 (bei «ülh); das Pton. der 1. Pers, C^S«) Hab.
1, 5 (bei i?i3) und Zach. 9, 12 (bei *na«).
§. 135.
Gonstruction des Particip.
1. Wenn die Participia das Object der Handlung bei sich haben,
so stehen sie entweder als Verbaladjectiva, d. h. mit Verbalrections-
kraft, im Stat. äbsoL und haben dann den Accusativ oder die Prä-
position nach sich, mit welcher das Verbum construirt wird,
z. B. 1 Sam. 18, 29: n'5'TT« a^ie den. David befeindend; 1 Kon. 9, 23:
WZ n^^nhn die das Volk beherrschenden: Ps. 5, 5: :ptn Tön Frevel
liebend; 0*^13 liPOh angethan mit leinenen Kleidern Ez. 9, 2; oder als
Nomina im Stat. constr. mit folgendem Genetiv (vergl. §. 112, 2),
z. B. d'^rfcK fc^^n^i Gott fürchtend 1 M. 22, 12; 'an'^l ^atöi^ Bewohner
deines Hauses Ps. 84, 5: d'^'^Tän tD^läb der^mit leinenen Kleidern be^
kleidete Ez. 9, 11; Ö'^^Äl '»^'ifp (eig. lacerati vestibus) die zerrissene
Kleider haben (mit z. Kleidern) 2 Sam. 13, 31, und mit poetischer
Färbung ^il-'^'i^ni'i die in's Grab hinabgestiegenen Jes. 38, 18; "»IDTÖ
^y^ im Grabe liegende Ps. 88, 6; :^tDÖ"*»TO5 (levatus culpa) dem Schuld
vergeben ist Ps. 32, 1; selten auch wie "»ini^ '^D'^TJ^ die mich be-
dienenden Jer. 33, 22 (= '^n^nÄü Vs. 21).
Letztere Construction (mit dem Genetiv) ist eigentlich auf die Participia
der transitiven Yerba (§. 138) beschränkt, wohin z. B. auch gehört 1 M. 23,
10: "1^ '^{i^a die in das Thor eingehen^ sofern kSsi eingehen direct mit dem
Accusativ verbunden sein kann (vgL ingredi portam); aUein auch da, wo das
Yerbum nur in Verbindung mit einer Präposition vorkommt, ist das Particip
bisweilen mit einem Genetiv verbimden, z. B. I*^^)?, ^\} die gegen ihn^ mich
aufstehen, für T^te d*»»)?, J^b^ 0*^0)5, Ps. 18, 40. 49. 5 M. 33, 11. aJlgD *»nttj die
sich vom Frevel abwenden Jes, 59, 20. Mich. 2, 8.
2. Der in No. 1 dargelegte Unterschied verbaler und nominaler
Rection gilt auch für die Verbindung der Participia mit Pronominal-
Suffixen, vergl. z. B. "^ifby (mit Accus.-5w^tr) der mich schuf, selbst
mit dem Art.: iöl^n der, der ihn schuf Wi. 40, 19; dagegen ^io^ mein
Schöpfer; "»ÄSfa-^S Jeder der mich findet 1 M. 4, 14.
§§. 136. 137. Ausdruck des Optativ. Personen des Verbum, 299
§. 136.
AtLsdrnek des Optativ.
Der Optativ kann ausser durch das Imperfect (insbesondere in
der Form des Jussiv oder des Cohortativ mit der Partikel K2,
§. 127, 3, b) noch auf folgende Arten umschrieben werden:
1. Durch wünschende Fragen, z. B. 2 Sam. 15, 4: tDötÖ '>?igte*i^"*»tt
wer setzt mich zum Richter ein? d. i. möchte man mich doch zum
Richter einsetzen! Kicht. 9, 29: "»t»! tr^'n d^^rmi^ Itn'' ''tt o möchte
man dieses Volk in meine Hand gehen! Ps. 55, 7. Hiob 29, 2. In der
Phrase 115*; "»tl ist jedoch häufig der Begriff des Gebens ganz in den
Hintergrund getreten, und es ist nur s. v. a. utinam. In dieser
Bedeutung einer Wunschpartikel wird )pi^ '^ü construirt ä) mit
einem Accusativ 5 M. 28, 67: S'nj ll?'!'*^''? wäre es doch Abend!
Ps. 14, 7. Hiob 11, 5. 31, 35; mit Pronom.-Suffix Jes. 27, 4 al.;
b) mit einem Infinitiv 2 M. 16, 3: ^sntü 115'p'a wären wir doch
gestorben! c) mit dem Verbum finitum (mit oder ohne n) 5 M. 5, 26:
dnb nt diai n^ril in'p^ o hätten sie doch ein solches Herz u. s. w. ;
Perf. ohnV*] folgt Hiob'23, 3; Imperf. mit *) Hi. 19, 23; ohne 1 6, 8.
13, 5. 14, 13. — In noch stärkerer Abschwächung der urspr. Be-
deutung steht 1I5'^."*^'Q geradezu im Sinne einer Verneinung, z. B. Hi.
14, 4: könnte nur ein Reiner von einem Unreinen kommen!
2. Durch die Partikeln DSl, "^ si^ si! utinam^ besonders die
letztere. Es folgt das Imperfect Ps. 81, 9. 139, 19 (nach da); IM.
17, 18 (nach ^b); das Particip Ps. 81, 14 (nach lb); der Imperativ
1 M. 23, 13 nur vermöge eines Anakoluths (s. §. 130, 1). Wenn
auf ^b das Perfect folgt, so drückt dasselbe in der Regel den
Wunsch aus, dass etwas geschehen 'sein möchte (§. 126, 5, &), 4 M.
14, 2: ^Slntt^b wären wir doch gestorben! 20, 3; vergl. jedoch Jes.
48, 18. 63", 19.
§. 137.
Personen des Verbum.
1. In den PersonaUaffixen des Verbum findet nicht selten eine
Enällage (Vertauschung) des Genus in der Weise statt, dass das
Masculinum (als das nächstliegende, allgemeinere Geschlecht) in
Bezug auf Feminina gesetzt wird, z. B. DTjl^T? Ez. 23, 49; dn'^to
ßuti. 1, 8; "TT^DPil du (/*.) bedangst dir aus Jes. 57, 8. Rieht. 4, 20
300 3. Hauptth. Syntax. 3. Cap. Syntax des Yerbi.
(nfa? l '»^TO?); vergl. Jer. 3, 5. Joel 2, 22. Am. 4, 1. HL. 2, 7 (über
ähnliche Anomalien im Gebrauch des Personalpron. s. §. 121,
Anm. 1).
2. Die dritte Person steht häufig impersonell, yorzüglich im'
Masc., z. B. ^T\^'^ und es geschah; ib'^X und ib 1X5 ^^ «'«rdf ihm enge
{hange) 1 Sam. 13, 6. 1 M. 32, 8; DHb DH e« wirdf «Änen warm Pred.
4, 11 ; doch auch im Feminin, z. B. '71'ib "iSTj? t/n£? ^5 wardf dfe/w David
hange 1 Sam. 30, 6. Jer. 10, 7. 19, 5.* Ps. 50, 3.
Im Arabischen und Aethiopischen steht in solchem Falle herrschend das
Ma8c., im Syrischen das Feminin.
3. Die dritte Person mit unbestimmtem Subject (das deutsche
man sagt u. dergl.) wird ausgedrückt: a) einfach durch die dritte
Person des Singular, z. B. M*!)^ man nannte 1 M. 11, 9. 16, 14;
h) häufig durch die dritte Person des Plural, z.B. 1 M. 41, 14:
1lrt¥^.*;5 und sie holten ihn eilends, f. man holte; 1 Kön. 1, 2; c) durch
die zweite Person, z. B. Jes. 7, 25: r\Wt VUXltrvh man wird nicht
dorthin gehen (eig. du wirst . . .)» vergl« ^riKla"^? oder bloss rfMä his
zu deinem Kommen d. i. his man kommt; d) durch das Passiv,
z. B. 1 M. 4, 26: Khpb bJiVl TK damals hegann man anzurufen^.
Anm. 1. Statt der einfachen 3. Fers, Sing* (fit, a) findet sich 1 Sam. 9, 9:
tt3'»»n 'ntt&j-nip ifc^'jiy^a ö*»:^^ vor Zeiten sprach man (X^V^ eig. der Mann) in
Israel 80, Zuweilen wird man (oder vieln^ehr das deutsche jemand) auch durch
das Farticip desselben Verbi ausgedrückt, z. B. Jes. 16, 10: t^'D^•^ Tl*'']'^ der
KeÜerer keltert f. man keltert 28, 4, vgl. Vs. 24. Amos 9, 1. Ezech. 33, 4. 4 M.
6, 9. 5 M. 22, 8. So auch nicht selten im Arabischen.
2. Wenn auf dem Pronomen ein Nachdruck liegen soll (ich sprach), so steht
dasselbe nochmals (als Fron, separ.) vor dem Yerbum, z. B. ^hj iir|2$ du hast
gegeben Bicht. 15, 18. 1 Kön. 21, 7. Ps. 2, 6. 139, 2; doch auch nach demselben
Bicht. 15, 12, letzteres bei späteren Schriftstellern auch ohne merklichen
Nachdruck, z. B. •»?» *»ft*W Pred. 1, 16. 2, 11 ff. 8, 15. (VergL Delitzsch, HL.
und Koh., S. 207, 3)]
3. Bei Dichtern und Propheten findet sich zuweilen der Uebergang von
einer Person zur andern in demselben Satze, s. die Stellen Jes. 1, 29. Mal. 2,
15. 5 M. 32, 15. 17. — Hiob 13, 28 steht die dritte Person wahrscheinlich
SeixTixcoc für die erste, vergl. auch 6, 21 (nach der Lesart i^).
1 Zuweilen ist umgekehrt das impersonelle dieu/nt geradezu durch das passive
dieitur aufzulösen. Hiob 7, 3: Nächte der Mühsal haben sie mir zugetheüt für sind
mir zugetheüt worden (näml. von Oott oder von anderen unsichtbaren Mächten). 4, 19.
Spr. 2, 22. So im Aram. sehr häufig, s. Dan. 2, 30. 3, 4. 5, 3, und ebenso im
Syrischen.
§. 138. Yerha mit dem Acousatir. 901
§. 138.
Yerba mit dem Accnsativ.
Einen Accnsativ regieren im Allgemeinen alle Verba transitiva
(§. 118). Dabei ist jedoch zu bemerken:
1. Viele Verba können sowohl ohne (absolut) als mit Bezug
auf ein Object stehen (welches letztere im Deutschen dann gewöhn-
lich durch eine Vorsylbe angezeigt wird). Z. B. nM weinen und
beweinen, at?J und *jDtD wohnen und bewohnen; äXJ herausgehen; aber
auch wie egredi urbem (1 M. 44, 4).
Insbesondere ist hier zu merken:
Anm. 1. Manche Verba dieser Art ergänzen nicht selten den Objectsbe-
griff durch ein Substantiv desselben Stammes, z. B. ^tro 'fliö Ps. 14, 5, "j^J
h» 1 Köu. 1, 12, rJKün Kün Klagl. l, 8, wie ßoüXoi; ßooXe6e"tv II. 10, 147, am
häufigsten (wie auch im Griech.), wenn noch eine erweiternde Bestinunung
zu dem Subst. hinzutritt, z. B. IM. 27, 34: JTj^asi nbha ng!PS p^SfJ und er
schrie ein gnosses und bitteres Geschrei. Vs. 33. 2 M. 32, 31. 2 Sam. 13, 15.
36. 2 Kön. 13, 14 (Acc. mit -p«*); Jon. 4, 6. Zach. 1, 14. 15. 1 Chr. 2«, 9.
Vergl. voffetv v6aov xaxi^v, i^iprjaav x^p^v jjtSYaXrjv ^iatth. 2, 10), magnam
pugnare pugnam, tutiorem -vitam vivere, u. a.
2. Yerba, die ein Fliessen, Strömen u. s. w. bedeuten, nehmen bei Dichtern
auch den Accusatiy dessen zu sich, womit etwas fliesst, resp, überfliesst Klagl.
3, 48: "i?**? 'i'^n D'^-*»5bö Wasserbäehe strömt mein Auge herab (eig. mit W.
geht m. A. nieder); Joel 4, 18: die Hügel werden strömenlmit) MUch, So
hl) rinnen Jer.9, 17, ^Dd träufeln Joel 4, 18, und V\Xä^ schwemmen {schwemmend
h^führen) Jes. 10, 22. Kühner nachgebildet ist Spr. 24, 31: iis rib» ntn
d*»3tt352H? siehe er {der Acker) war ganz in Unkraut aufgeschossen; Jes. 6, 6. 34,
13. Vergl. im Griech. irpop£etv 58cüp, Saxpua dtaCetv. Obige Verba bilden
übrigens nur eine Kategorie der Verba abundandij von denen u. No. 3, b die
Bed6 ist.
3. Bei Verbis wie reden, schreien, wirken, retten u. a. wird nicht selten
(bes. in dichterischer Bede) der Modus der Handlung näher bestimmt durch
Nennung des Instrumentes oder Gliedes, mittelst dessen die Handlung voll-
zogen wird, und zwar in einem dem Verbum frei untergeordneten Accnsativ
{Acc. instrumenti). Unserer Betrachtungsweise ist dieser Gebrauch des Accus,
besonders in den Fällen adäquat, wo der Acc, ein Adjectiv bei sich hat, z. B:
bi^ift Wp p5t eine laute Stimme schreien (vergL Anm. 1) f. mU lauter Stimme
schreien Ez. ll, 13. 2 Sam. 15, 23; eben9o wenn ihm statt des Adjectivs ein
Substantiv (als Umschreibung des Adjectivs) im Genetiv beigegeben ist (vergl.
§. 106, 1); so Ps. 12, 3: sie reden n'ipbn n^to mit glatter lAppe, Ps. 109, 2:
*i|Dtb Ti^b mit falscher Zunge, Spr. 10, 4: arbeitend r;jp*r&)3 mit lässiger Hand
(gleichsam: eine lässige Hand arbeiten, analog unserem: eine schöne Stimme
singen, eine tüchtige Klinge schlagen, Schlittschuhe laufen u. dergL); lockerer
ist die Verbindung des Accus, mit dem Verbum in Fällen, wie Ps. 3, 5 : *»iip
K'i)5K mit meiner {ganzen) Stimme (d. i. laut) rufe ich, 27, 7. 142, 2. Jes. 10,
303 3. Hauptth. Syntax. 3. Cap. Syntax des Yerbi.
30. Ps. 66, 17: 'infct'j|y*»B mit meinem (mit vollem) Mtmde tief ich; femer Ps.
17, 10: «ic reden mit ihrem Munde; Ps. 17, 13. 14: rette meine Seele . . . mit
deinem Schwerte (?]Si*^n), mit deiner Hand (?nj). 44, 3 : du, mit deiner Sand
(?pj; nn<) hast du die Völker vertrieben- 60, 7: ^jS'^ia'? W'^ttHn hi^du mit deiner
Bechten, 108, 7. (Dagegen ist 1 Sam. 25, 26. 33 ^*r^, *»n; vielmehr Subjects-
Nominativ zu dem Inf. $^'h, nach §. 133, 2). In aUen den oben genannten
Fällen kann jedoch das Organ oder Instrument der Handlang auch mit 21 instrum,
eingeführt werden, z. B. Ps. 89, 2: ich will kund thun deine Treue mit meinem
Munde OfiSi). 1Ö9, 30. Hiob 19, 16: mit meinem Munde muss ich zu ihm flehen^,
2. Viele Verba regieren vermöge ihrer Grundbedeutung oder
einer möglichen Wendung derselben den Accusativ, während die
entsprechenden deutschen Wendungen mit anderen Casus oder
auch mit Präpositionen construirt werden, z. B. nplj antworten (wie
d|ieißeadai Tiva jemanden bescheiden)] y^^ causam alicuius agere
{ihn vertheidigen vor Gericht); ^1Si% jemandem frohe Nachricht bringen
{ihn erfreuen); 5|K? Ehebruch treiben /W2Y(vergl. adulterare matronam) ,
a'llj sich verbürgen für {jemanden vertreten),
Anm. 1. Auch Verba intransitiva, ja selbst die passiven und reflexiven Con-
jugg. Niph., Soph, und Hithpa. können vermöge einer eigenthüml. Umbiegung
ihrer ursprüngl. Bedeutung einen Accus, zu sich nehmen; ^Wn geneigt sein,
meist mit Si, doch auch mit dem Acc. (etwas oder jemand wünschen, wollen)
Jes. 1, 11; M^a weissagen Jer. 25, 13; mbj umgehen (eig. sich herumstellen)
Eicht. 19, 22; isoWi zum Gegenstand der Arglist machen 1 M. 37, 18; TjiaWi
beachten Hiob 37, 14.
2. In vi^ gebrauchten Formeln kann dann der Accus, auch wohl fehlen
(elliptischer Ausdruck), z. B. Tns f. n^^'TSi T^S einen Bund schliessen 1 Sam.
20, 16; nblö ausstrecken näml. *!; die Hand 2 Sam. 6, 6. Ps. 18, 17 (vergl. unser
nach etwas kmgen),
3. Ganze Classen von Verbis, die einen Accusativ zu sich
nehmen, sind i a) die ein An- oder Ausziehen eines Kleides u. dergl.
ausdrücken, z. B. tblb anziehen, iDtDfi ausziehen, n^^ als Schmuck an-
legen, auch poet., z. B. Ps. 65, 14: )tk^'n D^^'ID Wnb die Fluren haben
sich mit den Heerden bekleidet (vergl. auch 14&); 104, 2. 109, 29;
b) die ein Vollsein oder ein Mangelhaben bedeuten, z. B. KbiQ voll
sein, Y'V^ wimmeln (1 M. 1, 20. 21), ^nte satt sein, l^'ifi überfliessen
.1.11 -I 11 - - -
1 Umgekehrt braucht der Hebräer auch das 3 instrvmenti, wo wir den Accus,
setzen. Gleich gebräuchlich sind,' wie im Deutschen, die Constructionen: den Kopf
schütteln Ps. 22, 8 und mit dem Kopf e scTiAitteln Hiob 16, 4. Jer. 18, 16; die Zähne
knirschen Ps. 35, 16 und mit den Zähnen knirschen Hiob 16, 9, wo Kopf und Zähne
sowohl als Object des Yerbi, wie als Instrument betrachtet werden konnten. Ab-
weichend von unserer Ausdiucksweise ist dagegen: *^tjl ^:^& den Mund aufsperren
Hiob 16, 10 (eig. eine Oeffvwng machen mit dem Mvnd^^ Ps. 22, 8; «^Öäin dW er
erhob den Stab, 2 M. 7, 20; Klagl. 1, 17, vergl. ilpa inj (Jer. 12, 8) und bip I^J.
§» 139. Yerba mit doppeltem Accusativ. v 303
(Spr. 3, 10; s. o. No. 1, Anm. 2), ipn entbehren, bbtD verwaist sein.
Z.B. 2 M. 1, 7: DtniK f'lÄn Ä^'^Til und das Land ward voll von
ihnen. 1 M. 18, 28: ntöttn Dp^'^srn D^IÖian riion^ ^b^K vielleicht er-
mangeln die fünfzig Gerechten noch an fünfen, d. i, vielleicht fehlen
noch fünf an fünfzig. 1 M. 27, 45 : DD^'Stö^a bst?K nth warum soll
2CÄ 50^ar ^t/cÄ beide verlieren? c) mehrere Verba des Wohnens,
'z. B. iDtD, ^^a, atöj, nicht bloss ö«, bei einem Orte oder Gegenstande
(Rieht. 5, 17. Jes. 33, 16. 1 M. 4, 20), sondern auch bei {unter)
einem Volke, bei jemandem (Ps. 5, 5. 120, 5); df) die ein Gehen,
Kommen nach einem Orte (petere locum) bezeichnen, dah. sogar
Kia mit Acc. der Pers. : über jemand kommen, ihn überfallen. Vergl.
hierzu den Gebrauch des Acc. loci §. 118, 1.
§. 139.
Yerba mit doppeltem Accusativ.
Einen doppelten Accusativ regieren:
1. die causativen Gonjugationen (Piel und Hiph^il) solcher
Verba, die im Qal Einen Accusativ nach sich haben, z. B. 2 M. 28, 3:
HiDDH t^^ l'^riK^'Q ^TCK den ich erfüllt habe mit dem Geiste der Weis-
heit; 1 M. 41, 42: ibti^^lÄa itni^ täab?"^ und er Hess ihn Byssuskleider
anziehen {kleidete ihn in Byssus). So z. B. ferner: ^\^ jemand um-
gürten mit Ps. 18, 33; ^'lay^m. segnen mit 5 M. 15, 14; nö? jemand
krönen mit, und löH jemand (etwas) entbehren lassen Ps. 8, 6.
2. viele andere Verba, die schon im jPö/ jene doppelt causative
Bedeutung haben, z. B.jem, mit etwas bedecken, bekleiden (Ps. 5, 13.
Ez. 13, 10), daher auch Ausdrücke für besäen, bepflanzen Jes. 5, 2.
17, 10. 30, 23. Rieht. 9, 45; jem. salben mit etwas (Ps. 45, 8), er-
füllen, beschenken, berauben (Ez. 8, 17. 1 M. 27, 37. Spr. 22, 23),
jemandem etwas anthun (1 Sam. 24, 18), jem. oder etwas zu etwas
machen (1 M. 17, 5). 2 M. 30, 25: tJ'lp-nnTÜ'Q ))St6 inb^ tl^WTi und
mache es zu heiligem Salböl^'
Wie in letzterem Beispiel, steht auch sonst häufig die Materie,
aus welcher etwas gemacht wird (vergl. zu Obigem die deutsche
Wendung: mache daraus heil. Salböl) im Accusativ. Z. B. 1 Kön.
18, 32: rafa D'^SlÄülni^ 1y:y^^ und er bauete aus den Steinen einen
Altar, eig. er bauete die Steine zu einem Altar. 3 M. 24, 5; auch in
kühnerer Wortstellung, so dass die Materie nachsteht, z.B. 2 M.
1 Ueber die Passiva dieser Verba s. §. 143, 1.
804 3. HnuptiJi. Syntax. 3. Gap. Syntax des Yerbi.
38, 3 : mtinä nto l^'bS^S alle seine Geräthe machte er aus Kupfer (an
' ... J TT T ~ T ^' \
sich könnten die Worte auch bedeuten: alle s. G, machte er zu
Kupfer)\ 1 M. 2, 7.
Eine andere Art des doppelten Accusatlv stellen die Fälle dar, in welchen
der zweite Acc. eine nähere Bestimmung des ersten enthält, indem er ep-
exegetisch das Glied oder den Theil des Objects nennt, welcher speciell von
der Handlung betroffen wird, z. B. du zerschlugst alle meine Feinde am Kinn-
hacken ("rii) = ihnen den Kinnb, Ps. 3, 8, vergl. 6 M. 33, 11. 2 Sam. 3, 27;
ttÄS *liiSii er schlug ihn am Leben = schlug ihn todt, vergl. 1 M. 37, 21 ; ebenso
bei Cj^ll^ 1 M. 3, 15. Vergl. die analogen Gebrauchsweisen des Acc. §. 118, 3.
§. 140.
Verba mit Präpositionen.
Modificationen des Verbalbegriflfs, welche in anderen Sprachen
durch die Zusammensetzung des Verbalstammes mit Präpositionen
ausgedrückt werden, stellt der Hebräer dar a) durch eigene Verbal-
stämm^, wie Kia eingehen, ä2J ausgehen, IW zurückkehren; b) durch
Präpositionen, die er auf das Verbum folgen lässt (vergl. im
Deutschen: ich rufe zu vom Infinitiv zurufen), z. B. K'Jg rufen, mit
b zurufen, mit a anrufen, mit ^yv^ nachrufen; bjpj fallen, mit b?
überfallen, auch abfallen zu, mit "»Jjjpb niederfallen vor; -fbn mit *i'5>iÄ
nachgehen, nachfolgen.
Das Nähere ist bei jedem einzelnen Verbum im Wörterbuche zu ersehen;
über die Verbindung ganzer Wörterclassen mit dieser oder jener Praepos.
s. §. 154, 3.
§. Ul.
Gonstructlo praegnans.
Die sogen. Constructio praegnans findet im Hebräischen be-
sonders da statt, wo Verba, welche an sich nicht eine Bewegung
auf etwas hin ausdrücken, doch mit Präpositionen (oder dem
Accus.) der Richtung construirt werden. In solchem Falle ist dann
zur Verdeutlichung des Sinnes noch ein Verb der Bewegung hinzu-
zudenken, um den üebergang zu der Präposition zu vermitteln,
z. B. bK iH^ri sich staunend an jem. wenden 1 M. 43, 33, vergl. 42, 28.
bK tü'5'=T sich fragend an jem, wenden Jes. 11, 10, vergl. 41, 1. Kbla^'l
"»^nK f. '^'inK riDbb '1ä^^ er erfüllte mir zu folgen, d. i. gehorchte mir
Völlig, 4 M. 14, 24. Ps. 22, 22: ^StJ^?? D^ttn ^5'1J?'Q du erhörst (und
rettest) mich aus der Büffel Hörnern. Jes. 14* i?: nrÄ-fc6 W^p»
«lti*]a seine Gefangenen löste er nicht (und entliess er nicht) nach
Hause. Ps. 89, 40.
§. 142. Verbindung zweier Yerba zu Einem Begriffe. 305
§. 142.
Yerbindnng zweier Yerba zu Einem Begriffe.
Wenn ein Verbum, welches einen sogen, relativen (der Er-
gänzung bedürftigen) Begriff darstellt, seine nähere Bestimmung
durch ein zweites Verbum erhält, so kann letzteres stehen:
1. im Infinitiv, sowohl dem Inf. absolutus (§. 131, 1), als (und
so gewöhnlich) dem Inf. constr,, z. B. 5 M. 2, 25 mp) briÄ ich fange an
zu geben; Vs. 31. 1 M. 37, 5: inbt «5« "W 'fiDpi'^5 und sie fügten noch
hinzu, ihn zu hassen (hassten ihn noch stärker). 2 M. 18, 23: hhy^^
"iüJP und du kannst bestehen. 3 es. 1, 14: Kto *iin*iKb3 ich bin müde zu
tragen. Noch häufiger aber
2. mit b vor dem Infinitiv, z. B. 5 M. 3, 24: niK^nb ttftrm du
hast angefangen zu zeigen. 1 M. 11, 8: tlissb 'ibw^ und sie hörten
auf zu bauen. 27, 20: KSiüb TnTVü du eiltest zu finden, du hast schnell
gefunden u. s. w.
Beide Constrnctionen sind in Prosa herrschend nach Ausdrücken für: an^
fangen (bnh, b^«in), fortfahren (Cpüiri), eüen Ono), aufhören (bnn, nis), fertig
sein (D!Dtn); gid machen (l'i^Ni), vieil machen (ri^y}) nnd ähnliche (meistens
durch JSiph'tl ausgedrückte) Modalitäten von Handlungen; desgleichen nach
Verhis, wie wollen (HS«, ytfn), sich weigern C)KQ), suchen^ trachten (ttJga),
können (ibj, 5^^, letzteres: etwas zu thun wissen)^ lernen ("i'ab), erlauben^;
doch lässt sich bemerken, dass in der Poesie das b öfters weggelassen wird,
wo es in der Prosa steht, z. B. h^lK wollen, mit b 2 M. 10, 27, mit dem blossen
Inf. Hiob 39, 9. Jes. 28, 12. 30, 9 2/
3. mit folgendem Verbum finitum, und zwar:
a) so dass das zweite Verbum mit und angefügt ist, und dem
ersten in Tempus (doch s. Anm.) oder Modus, Genus und Numerus
entspricht, wie im Deutschen: er Hess es sich gefallen und blieb für:
zu bleiben; ich bin im Stande und thue es; vergl. Rieht. 19, 6:
yh^ K5"b»in lass dir's doch gefallen und übernachte. 1 M. 26, 18:
"ifeW aiDJ5 und er wiederholte und grub f. er grub wieder auf; 2 Kön.
1, il. 13. Jes. 6, 13. 1 M. 25, 1: er fuhr fort und nahm ein Weib
f. er nahm abermals. HL. 2, 3.
1 Jemcmdem erla/uiben etwcta zu thun wird ausgedrückt durch r^*)^^^ ^B 1^3 und
r\1tt9^ B *|r^J eig. jemanden hergeben (in den Stand setsen), etwas gu thun. 1 M. 20, 6 :
5aj> ?pinf}5"Kb ich habe dir nicht erlaubt zu berühren.
2 Ebenso nach Nomioibufl, die einen Yerbalbegnff einschliessen, z. B. Mil? I^K
•
ea ist nicht erlaubt einxugehen Esth. 4, 2; poet. ^?^ y% es ist nicht zusammensu'
stellen Ps. 40, 6 ; *^T^ bereit, fertig, gewöhnL mit ^t ohne dass. Hiob 3, 8«
Gtoteniui, hebr. GhrammAtik. XXn. Aufl. 20
306 3. Hauptth. Syntax. 3. Gap« Syntax des Yerbi.
Die Bede kann jedoch auch im Imperfect anfangen und im Ferf. fortfahren
(yergl. §. 126, 6), wie Esth. 6, 8. 5 M. 31, 12: dasa sie lernen (Impf.) undfiirchten
(Perf.) f. zu furchten; Hos. 2, 11. Dan. 9, 25, oder umgekehrt im Per/", an-
fangen und im Impf, fortfahren, z. B. Jos. 7, 7. Hioh 23, 3. Pred. 4, 1. 7. •
V) ohne jenes und (daüvSexcoc), so dass eine mehr innerliche
Verknüpfung der beiden Verba stattfindet, zunächst wie unter
lit. a mit Uebereinstimmung des Tempus oder Modus: 5 M. 2, 24:
in hnX) fange an und nimm in Besitz. Hos. 1, 6: DrnK Ti)^ Sppi« »b
ich werde nicht fortfahren und mich erbarmen = mich nicht ferner
erbarmen. 1 Sam. 2, 3: sjia^ri iair\"bK machet nicht viel und redet
• • •
«= redet nicht so viel. Klagl. 4, 14: W*; ^bw; »ba ohne dass sie be-
rühren können. Hiob 19, 3. Hos. 5, 11. 9, V.
Letztere Gonstruction ist (als die lehhaftere und kühnere) mehr dichterisch,
die unter lit. a dagegen in Prosa gewöhnlich. Yergl. z. B. t^'oi'n mit folg. ^
1 M. 25, 1. 38, 5, dagegen ohne l Hos. 1, 6. Jes. 52, 1. — Doch fehlt es auch
in Prosa nicht an Beispielen von Asyndetis, vergl. 5 M. 1, 5. Jos. 3, 16. 19 eh.
3, 20. 1 Chr. 13, 2.
c) gleichfalls aaüvSIxox;, jedoch so, dass sich das zweite Ver-
bum im Imperfect enger unterordnet, und daher im Deutschen
passend mit dass oder mit zu und dem Infin. angefügt werden
kann. Hiob 32, 22: naDK ^P!$^ »b ich weiss nicht zu schmeicheln;
• • • ■
1 Sam. 20, 19: "i^itn HtÖbtD*) und thue es übermorgen, (dass) du herab-
kommst f. übermorgen komm herab. Jes. 42, 21 : b*v:T3i^ . . . y^tT\ «nin*^
J. gefiel es gross zu machen. Hiob 24, 14: bbjp*; nsi^i D'lp^ der Mörder
erhebt sich, um zu tödten u. s. w.
Im Arab. und Syr. ist diese Gonstruction sehr häufig ^, im Hebräischen seltener,
aber wenigstens da nothwendig, wo das zweite Verbum der Person und dem
Numerus nach von dem ersten verschieden ist. Jes. 47, 1 : 'nV"'"*^!?'! '^'^ölY» »b
ÖM wirst nicht fortfahren, (dass) sie dich nennen = du sollst femer nicht ge-
nannt werden. 4 M. 22, 6 : !j3tth:i5il la'MSl iaiÄ "^b*!« vielleicht vermag ich es,
(dass) wir ihn schlagen und ich ihn vertreibe.
4. Die Ergänzung des Verbalbegriflfs kann endlich auch (wie
häufig im Syr.) in einem Particip bestehen, z. B. Jes. 33, 1 : 'rpanrö^
"TlitJ wenn du fertig bist als Verwüster = zu verwüsten; 1 Sam. 16, 16
(nach Part.).
1 Der Araber sagt volebcU dHacerartt {er war geneigt, dass er zerrisse) f. er
wollte zerreissen, der Syrer noMfat tolleret (Luc. 18, 13) f. er tooUte nicht aufheben;
häufiger wird jedoch die Coi^junction dass eingeschoben. Yergl. übrigens auch das
Latein.: Quid vis faeiam? Ter., Volo hoc oratori contingat Gic. Brut 84, und das
Deutsche: ich wollte, es wäre; ich dächte, es ginge.
2 Für *ppW:|? (§. 20, 3, Anm.) Ii\f. Hiph. von Ö»P|.
§. 143. Construction der Passiva. 807
Statt des Fwtic. steht ein Ä^. verhak 1 Sana. 3, 2: seine Augen Mirt? -ifenJ^
"begannen blöde (zu werden). Dagegen ist 1 M. 9, 20 i^^'^^ri ttTiM Appo«. zu n'3
und die Stelle gehört somit unter No. 3, lit a (= Noahy der Landmann, fing
an zu pflanzen u. s. w.).
Anm. 1. In vielen der obigen Beispiele enthält das erste Yerbumim Grunde
nur eine adverbielle Nebenbestimmung zu dem Hauptbegriff, welcher im zweiten
Verbum liegt. Vergl. noch 1 M. 31, 27: nHnb tJKatni du bist heimlich geflohen;
2 Kön. 2, 10: ix^b '^J'^tt^^ du hast Schweres gebeten. Das die Nebenbestimmung
enthaltende Yerbum kann aus besonderem Gründe wohl auch an zweiter Stelle
stehen, z. B. Jes. 53, 11: S^äb*^ ^^'yt ^^ schaut (und) sättigt sw?Ä(de8 Anblicks),
denn die Sättigung folgt erst auf den Genuss. Yergl. Jes. 66, 11. — Jer. 4, 5:
^VÜ^ü 1K*^p rufet (und zwar) mit voller Stimme,
2. Anderer Art ist die Construction der sogen. Verba cordis (d. i. der Verba,
die irgend eine geistige Thätigkeit bezeichnen) mit einem durch ^'3 oder ^W^
dass eingeleiteten Ohjectsatz, Hierher gehören bes. die Ausdrücke für sehen
(1 M. 1, 4. 10), wissen (1 M. 22, 12), glauben^ sich erinnern^ vergessen^ sagen,
denken u. s. w. Ueber die Weglassung der Coirjunction vor dem Objeotsatz
8. §. 155, 4, c,
§. 143.
Construction der Passiva.
1. Wenn eine causative Gonjugation {Pi. Hiph.) einen doppelten
Accusativ regiert (§. 139, 1), so behält das Passivmn derselben nur
noch Einen Accusativ (den des zweiten, entfernteren 0>jects), so-
fern der andere (das nächste Object) zum Subject wird und somit
in den Nominativ zu stehen kommt. Dieser Subjectsnominativ kann
dann entweder in einem selbständigen Nomen oder Pronomen be-
stehen oder (als Pronominalsubject) in der Verbalform mit ent-
halten sein, z.B. Ps. 80, 11: l^t D*i^n ^ÖlD Gedeckt wurden Berge
von seinem (des Weinstocks) Schatten, 2 M. 25, 40: HK^'a nPlK'HtDK
welches dir gezeigt worden (eig. welches du sehen gemacht bist).
Hi. 7, 3.
Einiges Anfallende in der Construction der JPassiva erledigt sich, wenn man
dieselben in ein impersonelles Activum umsetzt (^icifur=: man sagt, sie sagen),
wie umgekehrt das impersonelle Activum öfter das Passivum vertritt (s. §. 137,
Note). Diese Umsetzung ist übrigens nicht etwa ein blosser Nothbehelf, sondern
in der Intention der semitischen Syntax begründet. Wenigstens nach den
arab. Grammatikern ist ein schlechthin unpersönliches Passiv undenkbar;
vielmehr muss in den Fällen, wo ein solches zu stehen scheint, ein verstecktes
Agens angenommen werden. So erklärt sich
a) dass beim Passiv das logische Subject bisweilen im Accusativ steht. 1 M.
27, 42 : Ii05 '^!??5"f^^ ^^?^ ^"^"^ = ^^ ***^^ verkündete der Rebecca die Worte
Esau's, 4, 18; 'iW-TiK tpirt "ibj^^ und es wurde geboren = man gebar dem
Chanokh den Irad (eine Wendung, die ohne Zweifel aus dem Hinblick auf
20*
308 3. Hauptth. Syntax. 3. Gap. Syntax des Yerbi.
polygamische Verhaltnisge zu erklären ist). 17, 5: d'na« 5ppi^-r« W vn^lkh
nicht 80Ü man ferner deinen Namen Abram nennen. 2 M. 10, 8: rrÖOT« ai5>i*l
n^n^-^c %tnd man brachte den M. zurück zum JPharao, 3 M. 16, 27^ 4 M. 32, 5.
Jos. 7, 15. 2 Kön. 18, 30. Jer. 50, 20. So auch beim Inf. der Passiva 1 M.
21, 5: pW nxft ^\^^ oia ihm Isadk geboren wurde, 40, 20: nS>*T9-n» min W>
der Tag^ an wdchem Fharao geboren war,
b) dass das Passiv hiemach im Genus and Numerus nicht mit dem Nomen
übereinzustimmen braucht, selbst wenn dieses vorangeht (§. 147), sofern es
nämlich nach hebräischer Auffassung nicht Subject des Verbi passivi, sondern
der von ihm regierte Objects-Accnsativ ist. YergL ausser obigen Beispielen
Jes. 21, 2: **V"''5^ *^5 ^^'^ visionem diram nunciarunt mihi, Dan. 9, 24:
septuaginta septimanas destinarunt (T^t^hd). 1 Kön. 2, 21. 1 M. 35, 26. Jes. 14, 8.
Hos. 10, 8. Hiob 22, 9 (niV-||). 30, 15.
2. Die wirkende Ursache (resp. der persönliche Urheber) steht
beim Passiv am häufigsten mit b, also im Dativ (wie im Griech.),
z. B. bKb Spina gesegnet von Gott (Tcp decji) 1 M. 14, 19. Spr. 14, 20.
Seltener, aber vollkommen gesichert, steht in gleicher Bedeutung
das sogen, ya des Ausgangspunktes (von — her), z. B. 1 M. 9, 11.
Ps. 37, 23. Hiob 24, 1. 28, 4, femer ^jfit) von Seiten 1 M. 6, 13,
ä durch 1 M. 9, 6. 4 M. 36, 2. Hos. 14, 4; auch wohl der blosse
Äccusat. instrum. (vergl. §. 138, 1, Anm. 3) Jes. 1, 20: ^bSKTi l'in
vom Schwerte werdet ihr verzehrt werden, vergl. Ps. 17, 13.
Anm. Mehrere Yerba intransitiva werden vermöge einer besonderen
Wendung ihrer Bedeutung auch im Sinne von Passiven gebraucht, z. B. ^'^
hinabsteigen, von einem Walde: niedersinken = gefäM werden; tiy$ für hin'
aufgebracht, aufgelegt werden 3 M. 2, 12, eingetragen werden (in ein Buch)
1 Chr. 27, 24; M^ hinausgeschafft werden 5 M. 14, 22.
VIERTES CAPITEL.
VEBBINDUNG DES SUBJECTS MIT DEM PBÄDICATE.
§. 144 Ä.
unterschied des Nominal- nnd Verbalsatzes.
1. Jeder Satz, der mit einem selbständigen Subject (Nomen
oder Pron. separ.) beginnt, heisst ein Nominalsatz, nnd zwar ä) ein
einfacher N,, wenn das Prädicat wiederum in einem Nomen (Subst.,
Adj. oder Partie.) besteht; b) ein zusammengesetzter N,, wenn das
Prädicat in einem Verbum fin. besteht. Da nämlich jedes Verbum
fin. (s. unten No. 2) sein Subject bereits in sich trägt, also schon
§. 144 a. XJnterBchied des Nominal- und Yerbalsatzes. 309
an und für sich einen selbständigen Satz bildet, so beruht ein
solcher Satz, in welchem auf das Subjectsnomen ein Verbum ftn.
als Prädicat folgt, auf der Zusammensetzung eines Suhjects mit einem
selbständigen Verbalsatz (s. u.).
Anm. Sehr häufig findet sich gerade im Hebräischen die VoransteÜun^
des Firädicats im einfachen Nominalsatz; so fast regehnässig, wenn das
Prädicat in einem Adjectiv besteht, z, B. Mlh*^ P**^ Jahwe ist gerecht. Das
substantivische Prädicat steht wenigstens dann voraus, wenn ein besonderer
Nachdruck auf ihm ruht, wie z. B. Hiob 5, 24. 6, 12 (vergl. §. 145, 1, 6). —
lieber die Verwendung selbständiger Nominalsätze als Prädicat zusammen^
gesetzter Nominalsätze s. §. 145, 2.
2. Jeder Satz, der mit einem Verbum fin. beginnt, heisst ein
Verbalsatz. Ein solcher trägt in allen Fällen sein Subject bereits
in sich, und zwar in Gestalt des Pron. personale, welches noth-
wendig mit der betr. Verbalform verbunden ist (wie tu in dicis, du
sagst). Dies gilt jedoch nicht bloss von den Fällen, wo das Subject
bereits vorher genannt und daher näher bestimmt ist, sondern auch
da, wo das Subject erst nachträglich, gleichsam als Epexegese zu
dem im Verbum latenten Subject, hinzugebracht wird. Denn wo
der Begriff unseres Neutrums (oder neutralen Subjects) gänzlich
mangelt, vielmehr jede Verbalform in Verbindung mit einem persön-
lichen oder doch generisch bestimmten Subject gedacht wird, kann
ein Satz, wie ^bl3?i 11?«, nicht (nach unserer Weise) aufgefasst
werden: es sprach der König ^ sondern nur: er sprach^ nämlich der
König.
3. Diese ganze scheinbar mechanische Unterscheidung des
Nominal- und Verbalsatzes wird doch von den arabischen Gram-
matikern mit guten Gründen nachdrücklich hervorgehoben. Denn
a) besteht in der That ein wesentlicher Unterschied zwischen
solchen Prädicatsaussagen, die in der Form des Nominalsatzes,
und solchen, die in der Form des Verbalsatzes auftreten. Erstere
stellen immer ein Starres, Zuständliches, kurz ein Sein dar, letzteres
ein Bewegliches und Fliessendes^ ein Geschehen und Handeln.
b) der mit Wäw an einen Verbalsatz angeknüpfte einfache
Nominalsatz beschreibt stets einen der Haupthandlung gleichzeitigen
Zustand j(nicht einen Fortschritt der Handlupg). Z. B. 1 M. 19, 1:
und es kamen die beiden Engel nach Sodom hinein^ während Lot sass
(ytö^ tDftl) u. s. w.
Auch der mit Wäw angeknüpfte zusammenges. Nominalsatz kann dazu
dienen, ein den Hauptfactis der Erzählung vorangegangenes (also noch zu-
ständlich fortwirkendes) Ereigniss nachzuholen. Z. B. 1 Sam. 28, S: und
Samuel war (damals bereits) gestorben . . . und Saul haue vertrieben u. s. w.
810 3. Hauptth. Syntax. 4. Oap. Verbind, d. Subj. mit d. Präd.
(nicht etwa, wie z. B. Vulg,: und S. starb . . und S. vertrieb). Hi. 21, 22«
Doch giebt es auch Beispiele, wo die Erzählung selbst in Gestalt eines zu»
sammenges. Nominalsatzes fortrückt (yergl. 1 M. 1, 2. 3, 1). Imm&hin be-
schreibt auch dann der Nom.-Satz nicht ein neues Geschehen, sondern einen
im Fortgang der Ereignisse stattfindenden Zustand,
§. lUb.
Ausdruck der Gopula im Nomlnalsatz.
Subject und Prädicat des einfachen Nominalsatzes (s. §. 144 a,
1, ä) werden stets ohne irgendwelche Copula nebeneinandergestellt.
Z. B. 1 Kön. 18, 21: D*irfbKn njn^ Jahwe (ist) der wahre Gott. 1 M.
2, 12: aitD K^nn fn^n :ir\'fdas Gold jenes Land (ist) fein. Jes. 31, 2:
DDH iWiTtal auch er (ist) weise. — üeber die Verknüpfung des
Subjects und Prädicats durch ein Pron. separ. der 8. Person (als
Wiederholung und deutlichere Hervorhebung des Subjectsbegriffes)
8. §. 121, 2.
Seltener wird die Copula durch das Verhum njn sein, werden
ausgedrückt, und es entsteht dann ein zusammengesetzter Nominal-
satz (§. 144 Ä, 1, V). Z. B. 1 M. 1, 2: und die Erde (sie) war (nrr»n)
wüste und leer; 3, 1 : und die Schlange war (iljn) listig, Vs. 20.
Rieht. 1, 7. Wird dagegen die Verbindung zwischen einem Pro-
nomen als Subject und einem Particip als Prädicat durch tü^ oder
V^ (§' ^^^) ^9 ^) hergestellt, so entstehen einfache Nominalsätze,
da tü5 und 'j'iK eigentlich Substantiva sind.
Anm. Die Verwendung eines abstracten Substantivs als Prädicat des
Nominidsatzes (§. 106, 1, Anm. 2) findet besonders dann statt, wenn es der
Sprache (nach §. 106, 1) an einem entsprechenden Adjectiv gebricht, z. B. Ez.
41, 22: 1^5 "T^nS*»)? seine Wände waren Holz = von Holz, hölzern. Bisweilen
wird die Härte solcher Verbindungen dadurch gemildert, dass das Subjects-
nomen nochmals in Anlehnung an den PrädicatsbegriiaF wiederholt wird
(y^ 'sm'^p •T»ljS'»|p), z. B. Hiob 6, 12 : ^tp dn;n« ItrüK ist Felsenkraft meine
Kraft? Ps, 45, 7 h, Vergl. dagegen die kühneren Wendungen HL. 1, 15:
ö*'?''** T^**? deine Augen sind Tauben^ Tauftcn-Augen. Ezr. 10, 13: D*»»;»» n?n
die Zeit (ist) Regengüsse = die Regenzeit. So besonders auch mit dem ver-
gleichenden Ä Jes. 63, 2: warum (sind) naa '?j!?H3 ?|*^^}Si deine Eleider wie die
Kleider jemandes der die Kelter tritt? Jer. 50, 9 : ^iaas 1'^sri seine Pfeile (sind)
wie die Pfeile eines Helden,
§. 145. Stellnng der Redetheile im Satze. Sogen, casus absolnti. 311
§. 145.
Stellimg der Redetlieile Im Satze. Sogen, casus absolutL
1. Nach dem §. 144 ö Bemerkten ist die natürliche Wortstellung
innerhalb des einfachen Nominalsatzes: Subject, Prädicat; inner-
halb des zusammenges. Nominalsatzes Subject^ verbales Prädicat
(resp. verbale Copula mit dem ergänzenden nominalen Prädicat);
innerhalb des Verbalsatzes : Verbum, eventuell darnach das Subject
und weiter das Object, Adverbielle Nebenbestimmungen, z. B. der
Zeit oder des Ortes, stehen vor oder nach dem Verbum, die Negation
dagegen fast stets unmittelbar vor demselben^.
Ausnahmen von der oben angegebenen natürlichen Wortstellung
finden besonders dann statt, wenn ein Satzglied durch Voran-
stellung hervorgehoben werden soll. So steht:
ä) in Verbalsätzen das Object bisweilen vor dem Subject, z. B. 4 M.
5, 23. Ps. 34, 22; das Object vor dem Verbum Spr. 13, 5: Sache
des Trugs hasset der Gerechte; 1 M. 47, 21. 2 M. 18, 23. Jes.
49, 6. Sehr selten ist dagegen die Stellung: Obj.^ Subj., Verbum
2 Eon. 5, 13. Endlich findet sich auch, obwohl gleichfalls
selten und nur poetisch, die Stellung: Subj,, Obj., Verbum, wie
Ps. 6, 10: ng^. "'rtön tXiir\; ll, 5. Jes. 13, 18 (ziemlich gewöhn-
lich dagegen im Aram., z. B. Dan. 2, 7. 10, vergl. Gesen. Gomm.
zu Jes. 42, 24).
b) in Nominalsätzen das Prädicat vor dem Subject; so fast regel-
massig, wenn das Prädicat in einem Adj. besteht (vergl.
§. 144 a, 1, Anm.), indem ein solches dann eben durch seine
Eigenschaft als Prädicat einen besonderen Nachdruck erhält.
Jer. 10, 6: ijj^tj bfiHy] SlFiK bi^lä gross bist du und gross ist dein
Name. Substantivisches Präd. findet sich vorangestellt Jes.
18, 5: reifende Traube wird die Blume, Hi. 6,-12.
c) die adverbielle Nebenbestimmung vor dem Verbum; so (natur-
gemäss) bes. Zeitbestimmungen 1 M. 1, 1. Von den Adverbien
der Zeit stehen einige, wie nin?, 12$, fast stets an der Spitze des
Satzes (Jos. 10, 12. Rieht. 5, 22), andere, wie *rö, TW, in der
Regel nach dem Verbum.
Ueber die Unbiegsamkeit des vorangestellten Prädicats s. §. 147.
> Selten ist zwischen Ke^tlon und Verbum das Object eingeschoben Biob 22, 7,
vergl. 34, 23. Fred. 10, 10; das Subject 4M. 16, 29. 2 Kön. 5, 26, oder eine Neben-
bestimmung Ps, 6, 2. 49, 18. Jer. 15, 15.
312 3. Hauptth. Syntax. 4. Cap. Verbind, d. Subj. mit d. Präd.
2. Die kräftigste Hervorhebung eines Substantivs (bes. des
Subjects, doch auch des Objeets oder einer Nebenbestimmung) er-
folgt in der Weise, dass es absolut voran (an die Spitze des Satzes)
gestellt^ in dem nachfolgenden selbständigen Satze aber in Gestalt
eines Pronomen wiederholt wird (vergl. c*est moi, qu'on a accus^.
Z. B. Ps. 18, 31: is^"!! D^W b»tn Gott — unsträflich ist sein Weg f.
Gottes Weg ist unsträflich. Das Ganze bildet einen zusammenges.
Nominalsat^, in welchem das Präd. nicht durch einen Verbalsatz
(§. 144 ö, 1, &), sondern wiederum durch einen selbst. Nominalsatz
vertreten wird; ebenso 104, 17. Hi. 21, 4, während 1 M. 24, 27.
Ps. 11, 4 das Prädicat in einem Verbalsatz besteht. Vergl. noch
Ez. 33, 17. — Auch in dem Beispiel Ps. 74, 17: Winter und Sommer
— du hast sie geschaffen, ist Winter und Sommer nicht als Object,
sondern als Subject des zusammenges. Nom.-Satzes aufzufassen;
dagegen steht das Object absolut voraus 1 M. 47, 21: DlJ«TlnK
in» n^a^n das Volk, er führte es hinüber, 21, 13, vergl.- Jer. 6, 19 \
Das Sufflxum kann jedoch auch fehlen (so viell. Ps. 9, 7), und die
Anknüpfung durch "y (als Zeichen des Nachsatzes) erfolgen. 2 Sam.
22, 41 (vergl. Ps. 18, 41). Hiob 36, 26: Igrr^bl 1\3tü ^ÖDÄ sc. "jnb
die Zahl seiner Jahre^ die ist nicht zu erforschen. 4, 6. 23, 12. 25, 5.
Vergl. zu diesem Wäw apodosis noch 1 M. 3, 5. 4 M. 23, 3. 1 Sam.
25, 27. 2 Sam. 15, 34. Hiob 6, 14. 15, 17. 21, 6.
Bisweilen steht in obiger Weise ein Farticip voraus im Sinne eines Con-
ditionalsatzes, z. B. Spr. 23, 24 KHh.: ia nattJ'^l DDH ^i'^ wer einen weisen ^ohn
zeugt^ d. i wenn jem. einen w. S. erzeugt, so kann er sich an ihm erfreuen.
1 Sam. 2, 13: "ß'sn *^?3 «an nat nat tü^X-te wenn irgend jemand ein Opfer
brachte, so kam der Diener des Priesters. 1 M. 4, 15. Hi. 41, 18.
§. 146.
Verhältniss von Subject und Prädicat in Mcksicht auf Genus
und Numerus.
Wie in anderen Sprachen, so richtet sich auch im Hebräischen
Genus und Numerus des Prädicats im Allgemeinen nach dem des
Subjects. Von dieser Grundregel finden sich indess ziemlich zahl-
reiche Ausnahmen, welche theils auf einer Constructio ad sensum
(Ueberwiegen deö* Begriffsinhalts über die grammatische Form),
theils auf der Stellung des Prädicats vor dem Subject beruhen.
1 Ein solcher absoluter Casus kann auch durch f (was anbetrifft) eingeführt
werden. 1 M. 17, 20. Jes. 32, 1. Ps. 16, 3 (?). Pred. 9, 4. 2 Chr. 7, 21.
§. 146. Verhältn. von Subj. u. Präd. in Genus u. Numerus. 313
In ersterer Hinsicht bemerke mau:
1. Singulare, die an sich einen CoUectivbegriff enthalten, wie
W^ "^iä Volk, irv^a Familie, oder gelegentlich CoUectivbedeutung an-
genommen haben, wie W^V^ Männer (s. §. 108, 1), werden gern (ihrer
Bedeutung gemäss) mit dem Plural construirt. Rieht. 9, 55 : IK^'jl
b»^«'^-«'^ da sahen die Männer Israels. 15, 10. 1 Kön. 20, 20: ^05^1
D^K Jes. 16, 4. Spr. 11, 26. 28, 1. Hi. 8, 19; dies gilt auch, wenn
das CoUectiyum an sich gen. fem. ist, mit demselben aber (nur oder
doch Yorwiegend) männliche Individuen gemeint sind, z. B. 2 Sam.
15, 23: D*^Dla inÄ?J"b5 das ganze Land d. h. die Einwohner weinten^.
1 M. 48, 6. 1 Sam. 2, 33. 17, 46. 1 Kön. 8, 5. 10, 24. Hi. 30, 12,
vergl. dagegen Hiob 1, 14: nitS^h ^'^n l^an die Rinder (Kühe)
pflügten. Beispiele, wo trotz des CoUectivbegriffis im Subject der
Singular des Prädicats geblieben ist, sind 1 M. 35, 11. Jes. 2, 4
(vergl. Mich. 4, 3).
Besondere Beispiele von kühner Enallage des Numerus sind 1 M. 34, 30
^lab» "^tm 'irKjl während ich (und die Meinigen) Mmner von (geringer) Zahl;
Hi. 29, 15: Augen hin ich gewesen dem BHfiden (vergl. dag. 4M. 10, 81).
Oft beginnt die Construction mit dem Singular (besonders wenn
das Verbum vorangeht §. 147, 1), schreitet aber dann, nachdem
das coUective Substantiv genannt ist, mit dem Plural fort. 2 M.
33, 4: 'iba^n'^*^ — Wn r^iat^l und es hörte das Volk ^— und sie
' AT-:*- TT -J —
trauerten. 1, 20.
2. Andererseits werden Plurale mit Singularbedeutung (§. 108,
2) nicht selten mit dem Singular construirt, so namentlich der sog.
Pluralis excellentiae. 1 M. 1, 1. 3^. 2 M. 21, 29: ntt^*i 1*ib5^a sein Be-
* ' rr T T t
sitzer soll getödtet werden. Ebenso tritt zu Femininformen mit
Masculinbedeutung das Masculinum, z. B. DDJi rtnjp njn der Pre-
diger war weise Pred. 12, 9.
3. Plurale, welche Thiere oder sachliche Gegenstände bedeuten,
sie mögen gen. masc. oder fem. sein, werden gern mit dem fem.
1 Sallust. Jug. 16: Pars in crucem acti, pars bestiis ohiecti sunt.
2 b'^K wird mit dem Flvr. nur hie und da in den älteren biblischen Büchern
und in gewissen Formeln gebraucht, die vielleicht auf urspr. polytheistische Vor-
stellungen oder doch auf die Anbequemung an solche zurückzuführen sind. 1 M.
20, 13 (im Gespräch mit einem Heiden), 35, 7. 2 M. 22, 8 (?). Jos. 24, 19. Ps.
58, 12. Die Späteren vermieden diese Construction geflissentlich aus Scheu vor
ein^n polytheistischen Gedanken, vergl. 2 M. 32, 4. 8 mit Neh. 9, 18; 2 Sam. 7, 23
mit 1 Chr. 17, 21. S. d. Lex.
314 3. Hauptth. Syntax. 4. Cap. Verbind, d. Subj. m. d. Präd.
sing, construirt^, vergl. über die CoUectivbedeutung der Feminin-
form §. 107, 3, d. Joel 1, 20: "ys^ r\itö rviiana das Wüd des Feldes
lechzet. Hieb 14, 19: #l'^n*»]p0^btDr\ es schwemmen weg seine Fluthen.
Jer. 49, 24: nnfJTK D'^bin Schmerzen ergreifen sie. 2, 15 K^th. Ps.
37, 31. Hieb 12, 7? Vergl. auch 2Kön. 3, 3. Jes. 35, 7. Jer. 36, 23.
Ps. 69, 36 f. Hieb 39, 15, wo sich überall das Stiffix der 3. Sing,
fem. auf Plurale von Thieren oder Sachen bezieht.
4. Auch der Plural von Personen wird bisweilen (bes. bei Parti-
cipien) mit dem Singular construirt, wenn statt der Pluralität und
Totalität der Individuen mehr jedes Einzelne ins Auge gefasst wird
(vergl. biD f. omnes und omnis). Beispiele von diesem distributiven
Sing, sind 1 M. 49, 22: nn?» tniaa die Töchter (Zweige) steigen empor;
4 M. 24, 9: n^n« ?|'''it!'«n ^^? ^''^'^.^^ ^^^ ^*^^ segnen^ (jeder von
ihnen) sei gesegnet, und die dich verfluchen, (ein solcher) sei ver-
flucht. 1 M. 27, 29. 2 M. 31, 14. Spr. 3, 18: ^m'Q 'rp;i'dP\ wer sie
(die Weisheit) festhält, ist glücklich. 21, 16. 28,' 1. ' Yergl. noch
Hieb 6, 20: ntDn"*0 'itJsi; Jes. 8, 20.
' AT T • ' '
5. Substantiva im Dual nehmen das Prädicat im Plural zu sich,
da Verba, Adjectiva und Pronomina der Dualformen ermangeln
(§. 88, 1) 1 M. 29, 17: triS)*] n^b '>5'^?1 und die Augen der Lea waren
blöde. 2 Sam. 24, 3. Jes. 3oV 20. Ps. 18, 28. 1 Sam. 1, 13: pn
tli^O n^'fDDte nur ihre Lippen bewegten sich. 2 Chr. 7, 15: *^^S HFi?
niai&p ^STKi ninns) ^*inr 6, 40. Hos. 9, 14. Mich. 7, 10: na r\^^vfr\t!\ ^d^5^
meine Augen werden ihre Lust an ihr sehen. Jer. 14, 6. Jes. 1, 15.
Hiob 10, 8. 20, 10. 27, 4. Ps. 38, 11. Nur selten steht bei einem
Dual das Prädicat im Sing. fem. (s. oben No. 3) 1 Sam. 4, 15,
Mich. 4, 11.
§. 147.
Sehr häufig finden Abweichungen von der Grundregel (s. §. 146
zu Anf.) statt, wenn das Prädicat voransteht. Sofern nämlich dem
Redenden bei der Nennung des Prädicats das nachzubringende
Subject noch nicht in seiner grammatischen Bestimmtheit deutlich
vorschwebt, beginnt er häufig mit der einfachsten und nächst-
1 Yergl. im Griechischen die Verbindung des Plurals der Neutra mit dem Sing.
des Präd.: xd icpößaxa ßaCvei, wo die Attiker den Plural des Praed. nur zulassen,
wenn mit dem Neutrum eig. Personen bezeichnet sind, Td dvSpdiroSa IXaßov. Im
Arabischen steht ein solcher Plural {Flvr. inhvmanus d. h. nicht auf Personen be-
züglich) harschend mit dem Bing, fem, des Attributs oder Präd., ebenso alle sogen.
Fluralia fracta (Oollectivformen).
§. 147, Verhältn. von Subj. u. Präd. in Genus u. Numerus. 315
liegenden Form des Prädicats, dem Sing, masc, wenngleich als
Subject ein Feminin oder ein Plural folgt: das Prädicat bleibt ohne
Flexion. So
a) das Verbum. Jes. 47, 11: n:?^ Th'^ Kä es kommt über dich ün-
glück. Mich. 2, 6: iniabs at?*^. Kb es weichen nicht die Be-
schimpfungen. 5 M. 32, 35. Ps. 57, 2. Esth. 9, 23: D'^Tin^n bäp
die Juden nahmen an. 2 Kön. 3, 26: n^tjb'Qil ^313^ pXn es war
für ihn der Kampf zu hart, 1 Sam. 25, 27/ Ps. 124, 5. Hi. 42, 15.
Seltener steht vor dem Plur. fem. wenigstens der Plur. masc,
z. B. Rieht. 21, 21: nb'^trniDl ^Ibtt^ta« wenn die Töchter Silo's
ausziehen,
h) das Adjectivim Nominalsatz. Ps. 119, 137: ^'^Müt) ntO^ gerecht
(sind) deine Gerichte ^ wo wir auch im Deutschen das Adjectiv
nicht flectiren. Vs. 155 : rmii\ . . pirfl fern (ist) das Heil.
Nicht gehören hierher Fälle, wie Hiob 24, 7. 10. Dort ist di'TJ vielmehr
Zostandsaocusativ (§. 118, S) = im Ztutande eines Nackten.
c) das Particip als Substantiv im Nominalsatz. 1 M. 47, 3: n?h
tJ'^'JI? IKS Schäfer (sind) deine Knechte (wenn nicht bloss ortho-
graphische Differenz oder geradezu Fehler für *i?n).
d) das als Copula verwendete Verbum n^n, wenn es vor dem Sub-
ject steht. Jes. 18, 5 : nsj nw bttä ^tä eine reifende Traube
wird die Blume. 1 M. 31, 8 erklärt sichiT^n*' nach dem Plural-
subject aus der Attraction an das nachfolgende singularische
Prädicat ^
Wenn jedoch eine solche Construction über die Nennung des
Subjects hinaus fortgesetzt wird, so muss alsdann Genus und
Numerus des Präd. mit dem des Subjects übereinstimmen. Ezech.
14, 1: "^aiDb ^iti^l . . . D'^üS« '^bb^ «il^l 1 M. 1, 14. 4 M. 9, 6.
' ITT: S-- -r —. - -^ T- ' '
Anm. 1. Ueberhaupt ist die Sprache namentlich mit dem Gebrauch der
Femininformen zuweilen sparsam gewesen (vergl. §. 112, 1, Anm. 2) nnd hat
sich begnügt, das dem weiblichen Substantiv zunächststehende Prädicat ins
Femininimi zu setzen. Instructive Beispiele sind: Jes. 33, 9: y^^ ^V^^^ ^*^^
es trauert, verwelket das Land. 14, 9: ö-^Kfi^ ab ^^15 . . hta^ nrtPta ikttS die
Unterwelt drunten geräth in Aufruhr, — sie regd dir die Schatten auf. Vergl.
1 Kön. 19, 11 und den auffallenden Wechsel des Genus 1 M. 32, 9; im unter-
geordneten Satze erscheint das Masc. statt des Femin. Hi. 20, 26 : rtQS'fiib ^M
Feuer, das nicht angehlasen wurde. — Anderer Art sind dagegen Fälle, wie
3 M. 2, 1. 5, 1. 20, 6, wo ttfea (fem,) im Fortgang der Bede in den Begriff einer
männl. Person umgesetzt ist.
> - .1
1 Ebenso steht das die Copula vertretende Pron. ^^^ in Attraction an das Prä-
dicat hinsichtlich des Numerus Jos. 13, 14: ''^bna fi<!in . . , '"^ '»)ÖK die Opfer
Jahiwe*8 , . . das ist sein Erbtheü; in Num. und Genus Jer. 10, 3.
316 3. Hauptth. Syntax. 4. Cap. Verbind, d. Subj. m. d. Präd.
Beziehimg tob SufSzen im (distribatiTen) Singular auf Torangegangene
Plurale findet sich z. B. 5 M. 21, 10. 28, 48. 1 Kön. 6, 23. Jes. 5, 26. HL 38, 32.
2. Die Fälle, in welchen sich das nachstehende Prädicat im Gknns und
Numerus nicht nach dem Subjecte zu richten scheint, beruhen theils auf der
Gonstruction Ton PassiTen mit dem Accus, (§. 143, 1, Anm.), theils ist das
Prädicat ein substantivisch zxt feuHiendes Particip. So 1 M. 4, 7: nMtth 'ntyA
Y^^ an der Thür (ist) die Sünde ein Laurerj gleichs. ein lauernder Löwe. —
Pred. 2, 7 : ^)> hjh n'^5"'^3a (wo "^b MJh, obwohl nachstehend, gleichsam von
Neuem einsetzt: tmd Saussklaven — es ward mir auch dieser Besitz zu TheU).
Aehnlich ist 1 M. 15, 17 (rtjn ^xAt^ und Finstemiss wurde es) das Yerhwn
im unbestimmten Gtenus (dem Masc.) verblieben, obgleich das Nomen um des
Kachdrucks willen vorangestellt ist.
§. 148.
Constrnction zusammengesetzter Subjecte.
1. Wenn das Subject des Satzes aus einem Nominativ in Ver-
bindung mit einem Genetiv besteht, so richtet sich das Prädicat
bisweilen im Genus und Numerus nach dem Genetiv (statt nach dem
Nomen regens)^ sofern derselbe den Hauptbegriff in der Subject-
kette bildet. Doch scheint bisweilen die Attraction des Frädicats
an den Genetiv lediglich durch die Nebeneinanderstellung bewirkt
zu sein. Z. B. Hiob 32, 7: ircän V*'!^ 0*^10 a'l die Menge der Jahre
d. i. die vielen Jahre mögen Weisheit kund thun, 1 Sam. 2, 4: tWj>
Ü^P'n ü^'l^ der Bogen der Starken ist zerbrochen; 2 Sam. 10, 9 (bei
voranstehendem Präd.); Jes. 2, 11. Hiob 15, 20. 21, 21. 29, 10.
38, 2K (Dag. ist 1 M. 4, 10. Jes. 52, 8. Jer. 10, 22 u. a. bip nicht
als Subj., sondern als Ausruf zu fassen, also z. B. 1 M.4, 10: Stimme
des, Blutes deines Bruders, welches schreit . . ..' so viel als: horch!
das Blut d, B. schreit u. s. w.)
Fast durchgehends steht der Plural des Prädicats bei dem Substantiv Vs
Gesammtheit z. B. 1 M. 5, 5: d^&f "^^l"^? ^"^^1 ^*wd alle Tage Adams waren;
2 M. 15, 20; ebenso, wie leicht begreiflich, bei den Singularabstractis der Zahlen
3—10, 100 und 1000.
2. Wenn mehrere Subjecte mit einander durch und verbunden
sind, so steht das Prädicat meistens im Plural, z. B. 1 M. 40, 1.
Hiob 3, 5, besonders wenn es nachsteht, 1 M. 8, 22: Aussaat und
Ernte, und Frost und Hitze . . werden nicht aufhören (ViätÖ*; ^b), und
zwar bei ungleichem Genus der Subjecte im Masc, 1 M. 18, 11:
D'^DpT nnte*! Dn*in« Abraham und Sara (waren) alt. 5 M. 28, 32.
Wenn dagegen das Präd. voransteht, so richtet es sich öfters im
Genus und Numerus nach dem ersten, als dem nächststehenden
Subjecte, 1 M. 7, 7: 'ä*1 1*^5^1 Hb «h^l und es ging Noah und seine
§. 150. Uebersicht über die Adverbien. 317
Söhne u. s. w. 2 M. 15, 1. 4M. 12, 1: lhn«*i D-^ntt nSITt*^ und es
redete Mirjam und Aharon. 1 M. 33, 7. 44, 14. Eicht. 5, 1. 2 Sam.
5, 21. Seltener ist der Singular, wenn dasPräd. nachsteht, z. B. Spr.
27, 9 : ab-ntate'^. ^'!?t3p^ l'atf Oel und Rauchwerk erfreut das Herz (wo-
bei zugleich das Masc. den Vorzug hat). Schreitet die Gonstruction
weiter fort, so folgt dann stets der Plural des Präd., z.B. 1 M.
21, 32. 24, 61. 31, 14. 33, 7.
FÜNFTES CAPITEL.
GEBEAUCH DER PARTIKELN.
§. 149.
Nachdem oben in der Formenlehre (§. 99 — 105) von dem for-
malen Verhältniss der Partikeln zu den übrigen Redetheilen,
d. h. von ihrer Herleitung, resp. Verstümmelung, aus den letzteren
gehandelt worden ist, haben wir es hier mit der Bedeutung und
dem Gebrauch der Partikeln zu thun. Wie anderwärts, so bilden
dieselben auch im Hebr. gleichsam die feinsten und geistigsten
Bestandtheile der Sprache und sind daher nicht nur für die scharfe
Auffassung des Sinnes, sondern auch für ein tieferes Eindringen in
den Geist der Sprache von höchster Wichtigkeit. Die folgenden
§§. enthalten eine Uebersicht über das Wichtigste aus der Partikel-
lehre, wobei indess das Einzelne, wie die manigfaltigen Zusammen-
setzungen der Partikeln und namentlich die Belege dem Wörter-
buche überlassen bleiben müssen.
§. 150.
Uebersicht über die Adverbien nach ihrer Bedeutung.
1. Adverbia des Ortes: D^ da, daselbst; nb, n'Ä, nt und nja Ate, hier;
n's-is dorthin. Mal MS hierhin und dorthin, cifi und rtsn hier, hierher; rtfijiri
dorthin, weiter fort, daher h|rj3 ?|ap (von dir ab hierher) diesseits von dir, und
SiJjbnj ^rpera (von dir ab weiter fort) jenseits von dir 1 Sam. 20, 21, 22. Jes.
18, 2; te, te», gewöhnlicher b?atQ oben, droben, i b?äxj oberhalb über etwas,
fitT&a unten, dnmten, nbyo nach oben, doch auch darüber, tixoQ nach unten,
doch auch drwnten oder darunter, "ph draussen, y^niQ aussen, auswendig, n'^ao
und tw^Stf innen, inwendig, d*!^, Q'TlIp vom, östlich, ^iriH hinten, rückwärtSy
^"^^^^^ rücklings, *i^S coram, gegenüber, 'j'^aj rechts oder nachher Rechten, ^''aj»
318 3. Hauptth. Syntax. 5. Gap. Gebrauch der Partikeln.
zur Beckten^ dj» we$Üich (eig. von der Meerseite), l'»3b und ^^^^ ringsum,
W^aoip aufrecht
Häufig wird die Bichtung woher? durch die Präpos. 1«, und die Bichtnng
wohin? durch die Accusativ -Endung h-^ bezeiclinet, z. B.: Clö da^ DlSa von
da, JTBÖ dahin; "pn draussen, rryin hinaus; mehrere Adverbien kommen in-
dess nur mit angehängtem h-^ vor, "wie tixA, ^^^^
Beide Zusätze können jedoch nach den obigen Beispielen auch den Zustand
der Ruhe an einem Orte bezeichnen, wie riiaä auch daselbst (nicht bloss da-
hin)f und l'^oja zur Hechten (nicht von der Rechten her). Das n-^ ist nach
beiden Beziehungen Accusativ-Endung (§. 90, 2), und ^ bezeichnet eigentlich
das Ausgehen oder Abhängen von einem Gegenstande, wie Ix Se^iai;, a dextra^
a sinistraj a laterCy a tergo^ im Franz. dessous, dessus, dedanSj dehors^,
2. Die Adverbia der Zeit sind' zum Theil dieselben, die schon oben in
räumlicher Bedeutung genannt wurden. So findet sich die Uebertragung des
Orts- auf den Zeithegriff in D^ damals, vergl. Ixet; n*3-*T5 bis jetzt; ^vi^
weiter fort, fortan; h|n "i?, imd contr. J^l^5, fi? bis jetzt.
Nur Zei^- Adverbia sind : röj^ zur Zeit, daher jetzt, nun (auch als Partikel
der Folgerung und Ueberleitung, wie vuv, vuv, vovC), und: bei Zeiten, alsdann,
alsbald; DlVf (diesen Tag) heute; Dl'»>5, di'ariS zu der Zeit, jetzt; Watn, War»«
vordem, gestern; tt»& gestern Abend, vorige Nacht; üvbhXD ehegestem (fast
stets in der Verb, 'ttj ViaPi gestern und eJiegestern) ; ^tva morgen (cras), kOnftig;
n'nrjtiö am folgenden Tage; dai*^ bei Tage, n^i bei Nacht; *i|5S und bSWÄi (?c«
Morgens, früh; di"»»!"^? <^cw ganzen Tag, dann allezeit, immbrdar; "i^^tj immer-
/brf, ßfcte; dblX dbi^b ewiglich; n^5, ns5b beständig; tlj damals von der Ver-
gangenheit, und eiawn von der Zukunft (§. 127, 4, a); tjjö vor Zeiten, vor-
dem, d'^Äb vor Zeiten; *133 längst; Ii5 wiederum, abermals, gew. nocÄ, mit
der Negation: ntcA^ mehr; "iHKS (wie einer) zugleich; l'^W dass.; hynÖK'n
zuerst; 15 "»"nriK («toc^em es so war) darauf; •rj«!}'? eilends, döänö augenblicklich.
3. Adverbia für andere Modalitäten, wie die Beschaffenheit: tis, ri^| (aus
«13 Sib getrübt) und "jS so; 1fi<» söÄr, in? vorzüglich, sehr, *ini*^ mcÄr, 2;t* »cÄr,
rts ^aw«; t*we? gar, y]ks, xs^ps (um nicht, um wenig = wenig fehlt) beinahe;
Kl'&M unser enklitisches denn, nv/n, daher häufig zur Belebung der Frage ge-
braucht (s. §. 153, 2, letzte Anm.), HD und lO'^^? ^t^.
Für die Menge: fia*!«! vie/, sHb in Menge, ']i'n (Beichthtun) genug, "^^ mit
folg. Genetiv (eig. Genüge) genug, z. B. ^J5 was dir genug ist; Sia;?, gew. na*?
viel, genug; ^sV, Tna, ^'J5i(in Abgesondertheit) allein, ersteres auch mit SuflSxen
'»'naV tcÄ allein; ^T\^ zusammen, insgesammt.
Für die Bekräftigung: yä^, dJ»K wahrlich; •?]«, 15&5^etMSS, fürwahr; bs»
^a, gewiss, auch vielmehr, imo 1 M. 17, 19. 1 Kön. 1, 43; 1? «o^ar (Hi. 25, 5),
in negativem Satz auch nicht einmal (2 M. 14, 28); '»biK vielleicht^.
1 Hohel. 4, 1 ist: 'i^^Ä *^«79 ^Jttfcj «e lagern am Abhänge des Berges Qüead,
quasi pendentes de rwpe. Vergl. Virg. ed. 1, 77. Soph. Ant. 411 : %Q.%i\^z^ Äxpaiv
i% ic4yö>v. Od. 21, 420: i% 6(cppoio xaO'»5{Aevo«.
2 Vermuthlich zusammengesetzt aus 1Ä imd "^^ — ^^t, &^i, vergl. aram. ST??*^*^
oh nicht, vielleicht, [xi^icoTe. Es ist einmal s. v. a. **?*!> wewn nicht 4 M. 22, 33,
dann oh nicht {wer weiss oh nicht), daher vielleicht, Ausdruck des Zweifels und der
Besorgniss, sowie der Ho£&iung.
§. 151. CoBstruction der Adverbien. 319
Der Ausdruck der Yersiehemug kann leicht übergehen in den des Gegen-
satzes (vergL verum^ vero) und der Einschränkung y daher obige Versicherungs-
partikekL zum Theil auch diese Modalitäten bezeichnen, z. B. "^ nur, )^j
i^fij obeTf beide vorzüglich im späteren Sprachgebrauch. Zur starken Her-
vorhebung des (Gegensatzes dient db*iK dagegen, im GegentheÜ (LXX 06 piYjv
dXXa), fast nur im Pent. und Hiob. Zur Einschränkung dient ausser "^fi^ auch
p'n, unser bloss = nur.
Den Grund, die Ursache geben an: )srh:$, )A, )t}b deshalb, darum; eine
Einzufügung: da dazu, auch, und das dichterische und steigernde t\l< adeo,
gar, sogar, welche beide indess häufig in das Gebiet der Oonjunction über-
gehen.
4. Von den Adverbien der Verneinung s. §. 152.
5. Die Adverbien der Frage umfassen wieder aUe vorigen Classen. lieber
die reinen Fragepartikeln li, dfi< s. §. 153; die Ifrage nach dem Orte wird
eingeleitet durch *^K, »ij'^ wo? ersteres mit Suffixen 'i'»K wo (ist) er? desgl. in
den Zusammensetzungen ht 'W, nt"!», n's^K, üS'^K wo? m» "»Ä, 'l*»«^ woher?
m^ (aus nj'jfif;) wohin? Die Frage nach der Zeit: '^t^'ü wann? '^n»"'!?, >15&"'1?
bis wann? wie lange? nach der Beschaffenheit: T]"^«, ^5*1«, rt55'^&5 tvie? nach
der Zahl: nti? u;ic viel? wie oft? nach der Ursache: hüb (§. 102, 2, <Z) und
§^■^0 (§. 99, 3) warum?
Die meisten Fragepartikeln werden durch Vorsetzung der Partikel *^K, '^5$
gebildet, welche an sich uw? bedeutet, weiter aber bloss dazu dient, den
Partikeln des Ortes, der Zeit, der Beschaffenheit u. s. w. fragende Bedeutung
zu geben (vergl. tüovon, w?ohin?).
So entstehen theils durch die Anwendung der Endung «^-7-, theils durch
die Zusammensetzung mit der Fräjpos, "jp und dem relat *itt5b5 ganze Reihen
von correlativen Adverbien, z. B.: m hier, h>tQ von hier, ht ^'fct wo? Wraa *»«
woher? m» *^^ woher (relat.): dttj daselbst, hüö dahin, dtma von da, dttJ itt3i<
woselbst, tmt ^"^at wohin, dtöa *ittfe^ woher.
§. 151.
GonstructioB der Adverbien.
1. Die Adverbia dienen nicht bloss als Nebenbestimmungen des
Verbum, sondern auch des Adjectiv, z. B. ^i^tt sitD sehr gut, und
selbst des Substantiv (wie 7] j^öec Tjfxepa); in letzterem Falle
stehen sie d) in Apposition hinter dem Subst. , z. B. taj'n D'^lOJi*
rvenig Männer (eig. iüf. m Wenigkeit) Neh. 2, 12, 'li^'a HS'in nj^Sn
5^Är r/^? Klugheit 1 Kön. 5, 9, oder V) im Genetivverhältniss, z. B.
Dan tibbp m oÄw^ Ursache ausgesprochener Fluch Spr. 26, 2, Dsrr*!?
ein grundloser Zeuge 24, 28, in welchen Fällen das Adv, gleichfalls
als Substantiv behandelt ist.
Ebenso erlangen die Adverbia bisweilen bei späteren Schriftstellern Sub-
stantiv-Kraft durch die Vorsetzung von Präpositionen, z. B. ^aa in dem 80
= 13 Esth. 4, 16, d|rrb&t eig. für umsonst Ez. 6, 10 (vergL in oder ad
irritum).
320 3. Hauptth. Syntax. 5. Gap. Gebrauch der Partikeln.
2. Die Wiederholung desselben Adverb drückt theils eine Ver-
stärkung, theils fortwährende Zunahme aus, z. B. ^i^ia ^toa gar
sehr, überaus, 1 M. 7, 19. 4 M. 14, 7; nt^'a HM immer tiefer 5 M.
28, 43; WXi t3?t| nach und nach (peu ä peu) 2 M. 23, 30.
lieber die Umschreibung adyerb. Begriffe durch Yerba s. §. 142, Anm. 1.
3. Hinsichtlich der restrictiven Partikeln -f«, pn, sowie der
steigenden D5, 5)^ ist zu bemerken, dass sich die Wirkung derselben
häufig (bes. nach Fragepartikeln) nicht auf das nächstfolgende
Wort, sondern auf den ganzen nachfolgenden Satz, ja selbst über
einen Vordersatz hinweg auf den Nachsatz erstreckt. Vergl. zu
Q| 1 Sam. 22, 7. Zach. 9, 11. Hi. 2, 10; zu t\i^ Hi. 14, 3; zu ^fK
16, 7. 23, 6; zu p*! Ps. 32, 6. Spr. 13, 10. üeber die gleiche Er-
scheinung bei Fragewörtern s. §. 153, 2.
•
§. 152.
Von den Verneinnngswörtern.
1. Die wichtigsten Adverbia der Verneinung sind: ^b (Subst
Hi. 6, 21) = oü, nicht j b^ = (xi^, nicht doch (Subst. noch Hi. 24, 25),
y^tfi (Gegensatz von tj^) es ist nicht, D'nü noch nicht, 0Ö& nicht mehr.
Fast nur dichterisch sind bä, *»bä, *»Dba nicht; verneinende Con-
junctionen: b^, *}fi, "»I^bä, **X?blb dass nicht
Das Genauere über den Gebrauch obiger Adverbia ist:
vb steht wie ou, oh% hauptsächlich zum Behuf der objectiven^ Wfibedingtpn
Verneinung, und wird daher gewöhnlich mit dem Perfect oder Imperfect (als
Indicativ) verbunden ; über die Verbindung mit dem Inaperfect zum Ausdruck
des Yerbots s. §. 127, 3, c. — In Verbindung mit V3 (ohne folg. Art. = irgend
ein, irgend etwas) bedeutet es: nuUus, kein, gar kein (vergl. das franz. ne . .
personne, ne . . rien), 2 M. 12, 16: nioyi-«b naxba-bs kein Geschäft soU ge*
than werden, Hi. 33, 13; gewöhnlich iiTder Stellung te • • • fc^b 2 M. 10, 15.
20, 4. 2 Chr. 32, 15. Spr. 12, 21. 30, 30. Ebenso y^» mit Vs, z. B. Pred. 1, 9:
I2hr|"b3 l*»« es giebt nicht irgend etwas Neues, d. i. gar nichfs Neues. Anders,
wenn Vs determinirt ist, 4 M. .23, 13: nfit^un «b iis sein Ganzes siehst du
nicht, bloss einen Theü. (Doch vergl. auch Fälle, wie 1 M. 3, 1: ihr soüt
nicht essen von allen Bäumen des Gartens, s. v. a. von gar keinem B.) Ueber
den Gebrauch des »b in Fragesätzen s. §. 153, 1. — Endlich steht ^ auch
absolut als verneinende Antwort: nicht doch! nein! 1 M. 19, 2. Jos. 5, 14.
Hiob 23, 6.
Zuweilen bildet Kb, wenn es einem Substantiv oder Adjectiv vorgesetzt
wird, mit diesem eine Art Compositum, wie bfeTÄb ein Nicht-Gott, Ungott, der
zwar ein Gott heisst, aber nichts weniger als ein Gott ist 5 M. 32, 21 ; ^'^ Äh
Unding Am. 6, 18; "T^brrÄ impiw Ps. 43, 1.
Ueber die Stellung des Kb s. noch §. 145, 1, Hote ^.
§. 152. Von den YerDeinungswörtem. 321
b;$, welches wie [li^ und ne die subiiective und beiingte Negation ausdrückt,
wird mit dem Imperf, (Jussiv) verbunden; wiefern die Verbindung &tlj b^
ne veniatj er soll nicht kommen, aucb für er möchte wohl oder darf nicht
kommen stehen kann, s. oben §. 128, 2, Anm.
Wie fi^i steht auch bx bisweilen absolut (ohne Yerbum)= «icÄf doch, nicht
also, fxi^ f. fXT) Y^VTjTai. Z. B. Buth 1, 13: "Mnaa bis *^icht doch, meine Töchter,
1 M. 19, 18 (M}~^. Ueber den fragenden Gebrauch s. §. 153, 1.
T^ (eig. Stat, constr. von yr^ Nichtigkeit) ist die Negation yon X^ (er, sie,
es) ist, und schliesst das Yerbum sein in allen Temporibus in sich, z. B. 4 M.
14, 42: taaa'npa rrtrrj y^v^ Jahwe ist nicht in eurer Mitte; 1 M. 37, 29: "y^v^
^iaa C)b'i'' Joseph war nicht in der Grube* Formeln welche positiv mit tt^
ausgedrückt werden, haben in der negat. Fassung 1*»«, z. B. *»^J ^V^- ^*
8fe^ in meiner Macht (es ist in der Macht meiner Hand) 1 M. 31, 29, l'^M
W^ bfcfe Neh. 5, ö. — Daraus folgt femer: a) Wenn Personalpronomyia das
Subject des Satzes ausmachen, so werden sie als Sufßxa dem Worte y^^ an-
gehängt, z. B.: '^äS'^K ich hin nicht, war nicht, werde nicht sein; »isä^Äfi,
W^^ u. s. w. ß) Wenn das Frädicat ein Yerbum ist, so steht dieses fast
durchgängig im Particip (weil 'pi^ das Yerbum sein einschliesst). 2 M. 5, 16:
•jlj, »pK llln 8tr6h wird nicht gegeben. Ys. 10 : "pb "^IV^ ich gebe nicht. 8, 17.
5 M. 1, 32. 7) Wie liT ein Da- imd Yorhandensein ausdrückt, so *)*f&t das
Gegentheü davon, ein Nichtdasein, ISS'^H er war nicht (mehr) vorhanden 1 M.
5, 24. 42, 13. — Ganz abnorm steht *)*;» Hi. 35, 15 vor dem Perf, als nach-
drückliche Yemeinung (vergl. DeHtgsch z. d. St.).
Aus yvk (oder 'j'V 1 Sam. 21, 9) abgekürzt ist auch die im Hebr. nur in
wenigen Compositis vorkommende Yemeinungssylbe '^V(, z, B. "t^'HÄ nicht
schuldlos Hiob 22, 30 (im Aethiop. die gewöhnlichste, auch den Yerbis vom
angefügte Negation).
•»ritei (eig. 8tat constr. mit der Endung "^-r, §. 90, 3, a, von Tb^ das
Verschwinden, Nichtsein, Stw. nh^) steht am häufigsten, wenn ein Infinitiv mit
Präpositionen negativ ausgedrückt werden soll, z. B. bb^b eu essen, ''jAs^
~b3fe( nicht zu essen l M. 3, 11; selten mit dem Yerbum finitum f. dass nicht
Jer. 28, 14, oder ohne dass Ez. 13, 3.
•jö (eig. Abwendung, Wegschaffung, Wegräumung, Stw. tvi^) dass nicht,
damit nicht, ne forte, an der "Spitze von Sätzen, die den Inhalt einer Be-
fürchtung oder Besorgniss angeben, also bes. nach Ausdrücken für fürchten,
sieh hüten (vergl. 6e/do> (xt), vereor ne) 1 M. 31, 24. 31 ; doch kann sich der
Ausdruck der Besorgniss schon aus dem Zusammenhang der Bede ergeben,
vergl. 1 M. 11, 4. 19, 15 und sogar 1 M. 3, 22: ill^ ^»^^^ö np«?'] und nun,
dass er nur nicht seine Hand ausstrecke.
2« Zwei Negationen in demselben Satze lieben einander nicht
auf, wie im Lateinischen , sondern machen im Gegentheü die Ver-
neinung nachdrücklicher, wie o6x ooSeic» oox o6Sa(Au><;. 1 Kön.
10, 21 : n^iab .... aönj ikb C|0| X^t^ Silber wurde für gar nichts
geachtet (in der Parallelstelle 2 Chr. 9, 20 fehlt jft). Vergl. 2 M.
14, 11. — Zeph. 2, 2: fcriS'nÄb DntDS bevor nicht kommt; Jes. 5, 9:
Oeseuius, hebr. Orammatik. XXII. Aufl. 21
322 3. Hauptth. Syntax. 5. Cap. Gebrauch der Partikeln.
21ffP y^^^ü eig. ohne keinen Bewohner = so dass kein Bewohner mehr
da ist.
3. Wenn zwei verneinende Sätze auf einander folgen, so hat
häufig, besonders im poetischen Farallelismus, nur der erste die
Negation, indem dieselbe als fortwirkend, also auch zum zweiten
Satze gehörig betrachtet wird. 1 Sam. 2, 3: redet nicht so viel
Stolzes, (nicht) gehe Vermessenes hervor aus eurem Munde. Jes. 23, 4.
Ps. 9, 19. 35, 19. 38, 2. ffiob 28, 17.
§. 153.
Von den Fragewörtern und -Sätzen.
1. Eine Frage kann allenfalls schon durch den blossen Ton
der Rede ausgedrückt werden, z. B. 2 Sam. 18, 29: "i^sb Dibti stehfs
woM um den Jüngling? 1 M. 27, 24: ite:? *iia nt nr\K du da bist mein,
Sohn Esau? 1 Kön. 1, 24. Häufiger ist dies der Fall bei der An-
knüpfung an einen voAergehenden Satz durch 1, z. B. Jon. 4, 11 :
D^n» «b ^5«1 und ich sollte nicht schonen? Eicht. 11, 23. 14, 16. Hiob
2, 10; ebenso nach D| Zach. 8, 6. Insbesondere aber können nega-
tive Sätze leicht fragend ausgesprochen werden; so Sätze mit bib,
indem bejahende Antwort erwartet wird (nonne?) 2 M. 8, 22. 2 Sam.
23, 5. Elagl. 3, 38; einmal auch ein Satz mit b^, indem verneinende
Antwort erwartet wird, 1 Sam. 27, 10: üV^r\ DFitDM b^ ihr habt doch
• • •
heute nicht überfallen? (s. jedoch unten) ^.
2. Am häufigsten steht in der einfachen Frage das He interro-
gativum n num^, in der disjunctiven n (num, utrum?) mit folgendem
DK an? im zweiten Gliede. 1 Eon. 22, 15: b'nrD DM . . ^bsn sollen
wir gehen . . oder (es) lassen?
Im Einzelnen ist zu bemerken:.
Die Partikel h steht zunächst vor der einfachen und reinen Frage, bei der
man über die zu erwartende Antwort ungewiss ist. Hiob 2, 3 : hast du gC'
achtet f!\A Pt^bn) auf meinen Knecht Hiob? Bisweilen auch vor Fragen, auf
welche schon nach ihrem Ton und Inhalt eine verneinende Antwort erwartet
wird (nwnf), z. B. 1 M. 4, 9: "^^pK "^nM *T9^ bin ich denn der Wächter
1 So steht im Griechischen dem oux {norme) in Erwartung bejahender Antwort
Hom. B. 4, 242. 10, 165, \i.'f\ in Erwartung vemein^oder gegenüber. Od. 6, 200.
Diese Analogie reicht jedoch nicht aus, um der Frage 1 Sam. 27, 10 im Zusammen-
halt mit der Antwort Davids einen Sinn abzugewinnen. Yiehnehr ist dort för bM
nach LXX (iitl tCvo^ '''Q"b5 zu lesen.
^ Die Weglassong des ^ findet sich bes. vor nachfolg. Guttur. (so deutlich vor n
Hiob 38, 18) zur Vermeidung des Hiatos.
§. 153. Von den Fragewörtern und -Sät2sen. 323
meines Bruders? Hiob 14, 14: wenn der Mensch stirbt tVTfTi toird er dann
wieder atrfteben? Solche Fragen können geradezu die Bedeutung einer negat.
Versicherung bekommen, z. B. 2 Sam. 7, 5: T'^S ''i"M3:jn ^'^i^ du soUtest
mir ein JSaus bauen? (wofür in der Parallelstelle 1 Chr. 17, 4: 'lil JiTifc?; ikh
nicht du sollst mir ein Satis bauen)^ sowie umgekehrt mit der Kegation die
Kraft einer posit. Versicherung: äVü nonne? ist^s nicht so? s. v. a. t^tty siehe!
^ Kön. 15, 21. 20, 20, vergl. 2 Chr. 27, 7. 32, 32 1. Andererseits ks^nn die
Frage so gesprochen werden, dass man Bejahung und Beistimmung erwartet;
im Deutschen ist alsdann ein nicht einzuschieben, während der Grieche in
gleichem Sinne ^ yap und ^ yap oh gebraucht, der Lateiner -ne auch für
nonne? Hiob 20, 4: Pirr^ nwrt weisst du das nicht? — Die seltenen Fälle,
in welchen eine einfache Frage durch DK eingeleitet scheint, beruhen in
Wahrheit auf der Unterdrückung des ersten Gliedes einer Doppelfrage (yergl.
im Deutschen oder etwa^ lat. an), z. B. 1 Kön. 1, 27. Jes. 29, 16. Hiob 6, 12.
Vor distjunctiven Fragen (utrum — an?) steht in der Kegel: bM — Jrj, auch
dJÄ*] — n Hiob 21, 4, und mit Nachdruck auf der ersten Frage: ^H^ — C)KH
34, 17. 40, 8. 9j vor der zweiten jedoch auch iX oder Hiob 16, 3. Pred. 2, 19.
Uebrigens führen Fragen mit DK — rt nicht nothwendig Gegensätze ein ;
vielmehr dient die Disjunction (bes. im dichterischen Paralleüsmus, doch auch
sonst, s. 1 M. 37, 8) häufig nur dazu, dieselbe Frage mit anderen Worten zu
wiederholen und so nachdrücklicher zu gestalten. Hiob 4, 17: ist ein Mensch
gerechter als Gott, oder (DK) ist rein ein Mann mehr als sein Schöpfer?
6, 5. 6. 8, 3. 10, 4. 5. 11, 2. 7. 22, 3; die enge Zusammengehörig!? eit solcher
Fragen zeigt sich bisweilen darin, dass vor dem zweiten Gliede (statt DK)
*] steht, Hiob 13, 7. 15, 7. 8, oder gar nichts, 22, 4. — Selten steht im zwei-
ten Gliede wieder ii Bicht. 14, 15 (bei einem strikten Gegensatz); 1 Sam.
23, 11, wo indess nicht eine Disrjunction, sondern vielmehr Aneinanderreihung
zweier einfacher Fragen stattfindet. Hiob 6, 12 steht DK schon im ersten
Gliede einer Doppel&age, worauf dann Vs. 13 in der dritten Frage DKh folgt.
Was die sogen, indirecten Fragen^ anbelangt, so steht in einfachen Fragen
dieser Art nach Verbis der Frage, des Zweifels, des Zusehens sowohl ii (ob)
1 M. 8, 8, als DK HL. 7, 13. 2 Kön. 1, 2; in disjunctiven {ob — oder)
DK — 5 1 M. 27, 21. 2 M. 16, 4, doch auch h — n 4 M. 13, 18, worauf dann
wieder DK — n folgt. — Affirmative Kraft "hat die Formel DK yti** "^^ ««^
weiss ob nicht, ähnlich dem lat. nescio an Esth. 4, 14.
Von den Adverbien, die eine Frage nach Ort, Zeit, Beschafienheit aus-
drücken, s. §. 150, 5.
1 Ebenso steht ^^ was? mit Indignation gesprochen fast für nicht, oder als
scheltender Vorwmf für das Verbot. HL. 8, 4: 1^"»5FrrTa wa^ wecket ihr? Hiob
16, 6. 31, 1. Ln Arab. ist das entspr. KQ sehr häufig Negation.
2 Hierbei ist allerdings zu erimiena, dass der Unterschied der directen und in-
directen Frage dem Hebräer nicht in dem Grade zum Bewusstsein kommen konnte,
wie dem Lateiner oder Deutschen, da ihm für die Unterscheidung weder eine Ver-
änderung des Modus, noch . eine solche der Wortstellung (wie im Deutschen) zu
Hülfe kam.
21*
324 3. Hauptth. Syntax. 5. Gap. G-ebranch der Partikeln.
Zur Belebung der Frage dienen die Wörter ht §. 122, 2, und fid^ denn,
nun (§. 150, 3); z. B. Kifett l^tvq was üt dir disnn? quid tibi tandem est?
Jes. 22, 1 ; Ki&K h^^ wo (ist) denn nun? Hiol> 17, 15.
Wie andere Partikeln (§. 151, 3), so erstrecken auch die Fragewörter bis-
weilen ihre Wirkung nicht auf den nächstfolgenden, sondern erst auf den
zweiten yon zwei coordinirten Sätzen; so )i Hi. 4, 2, fi(V} 4, 21, Wm Jes. 5, 4.
50, 2.
3. Die bejahende Antwort wird, wie im Latein., durch Wieder-
holung des in der Frage betonten Wortes (resp. mit Umsetzung
der zweiten Person in die erste, 1 M. 27, 24. Bicht. 13, 11) aus-
gedrückt 1 M. 29, 6. 1 Sam. 23, 11; die yerneinende durch tjih nein
1 M. 19, 2 (s. §. 152, 1).
§. 154.
Von den Präpositionen.
1. Die ^n/ocAen^ Präpositionen bezeichnen, gleich den Adverbien,
ursprünglich grösstentheils physische, und zwar räumliche Ver-
hältnisse, die dann auf die Begriffe der Zeit, Ursache und andere
intellectuelle Verhältnisse übertragen wurden. Die Präpositionen
des Ortes drücken entweder das ruhige Befinden an einem solchen,
oder die Bewegung von oder nach einem Orte aus.
a. Die wichtigsten Präpositionen des Ortes sind:
a) für den Zustand der Buhe: ä in, an, ^9 atrf und Über, tm\ unter, an
Stelle, "nn«, *^y^\!^ hinter, nach, ''»i vor, IjS, nsi, b^tt vor, g^enuber, b^&,
zur Seite, neben, n» (Ti^) nahe bei, bei, neben, ^a, St. eonstr. von ^| (eig.
in Abstand von . . , insbes.) hinter, um (ifx^C), y^^ zwischen, ^^9 jenseits von,
ß) für die Bewegu/ng: "ja von (etwas) her, bK und b nach (etwas) hin, zu,
*it:i bis an (etwas) hin, ausserdem aber auch & in (etwas) hinein, an (etwas)
hin u. s. w., b$ auf (etwas) hin.
b. Viele der oben genannten sind zugleich Präpositionen der Zeit, z. B.
a in, innerhalb, "p, \v^ 19 u. s. w.
c. Von den Praepos. für andere Verhältnisse merke man: 3 instar, wie
C^'iS so oft als, '^S nach Maassgabe), &9 sammt, mit, nVit, "»t?^^? ohne, ausser,
155, "i^ö? wegen, a)5? (in Folge, zum Lohne) für.
2. Grosse Gewandtheit und Schärfe der Begriffsdarstellung ent-
wickelt die Sprache in der Zusammensetzung der Präpositionen.
Insbesondere treten die Präpositionen der Bewegung vor andere
locale Präpositionen, um das örtliche Verhältniss zu bezeichnen,
1 Wir rechnen zu diesen auch Wörter wie '^^i, l^^» die an sioh zwar zu-
sammengesetzt sind, aber als Präpositionen doch nur Einen geschlossenen Begriff
darstellen, im Gegensatz zu den Compositis No. 2, wie *^^tin von vor.
§. 154. Von den Prl^OBitionen. 325
welches vor der Handlung statt hatte, oder nach derselben ein-
treten soll, wie im Franz. de chez, d'aupres^. So
a) mit yn: nrwtt (von) hinter (etwas) weg, 'j'^ai? (von) zwischen
(etwas) her, b?tt oben von (etwas) weg, D?tt, ttj«? de chez
quelqu'un, tynbfü (von) unter (etwas) weg.
b) Seltener mit b«: •^'iri» b» hinter (etwas) hin; ltrt»t bis aus
(= selbst aus) Hieb 5, 5 ; b «pnÄ draussen vor, b "pntrt^ hinaus
vor 4 M. 5, 3.
Ferner gehen Adverbia, welche mit einer Präposition zusammen-
gesetzt sind, durch Nachsetzung von b (seltener von "j^) wieder in
Präpositionen über: blj^ oberhalb, b b^io oberhalb von = über; Mt^j?!?
unterhalb, b ttVPp^ unterhalb von = unter; b 'pn'a ausserhalb des — ;
^ab besonders; yn ^ab ausser, ausgenommen.
Die anknüpfende Präposition kann auch wohl Tom stehen, z. B. ^t^Sfn
3= "pp inb aMtfser, '^'i^a» ausser, oftne, syr. "ptp "t^b^^; seltener fehlt sie ganz,
wie rrM f. b nnfeö Hiob 26, 5.
3. Die nachfolgende Uebersicht über die Hauptbedeutungen
einiger der häufigsten und zugleich vieldeutigsten Präpositionen
soll zugleich dazu dienen, die Gonstruction derselben mit Yerbis
(§. 140) und die wichtigsten Idiotismen zu erläutern.
a. ä, die vieldeutigste der Präpositionen, bedeutet 1) eig. das Befinden
in einem Orte (Iv), daher weiter das Befinden in der Zeit, in einem Zustande,
M')aa, n'^'l^'na, dibtda; in Bezug auf eine Menge: inter, z. B. fi*;'iSi$, in Bezug
auf die einschliessenden Grenzen: intra, z. B. b'^'t^Si innerhalb der Thore.
'»S'^ra in den Augen, d. i. im Bereiche der A. (Iv o^OaXfiot« D. 1, 587) ; bei
hohen Gegenständen: auf, b^b^d) auf Bossen Jes. 66, 20 (zugl. Uebergang
in den Begriff des Saftens an etwas, s. u.); seltener dieses alles nach Yerbis
der Bewegung = eU (wie ponere in loco). Zu bemerken ist, dass der Hebräer
sag^: a) in einem Becher trinken (indem sich ein Theil des Gksichts in dems.
befindet) 1 H. 44, 5 (ebenso im Arab. und Aram., Dan. 5, 2, Iv luoTTjpCot«,
g'v ;jfpu<ja)|xa<jt 7c(vetv Xen. Anab; 6, 1, 4. 3 Ezr. 3, 6, in ossibus bibere bei
Florus, franz. boire dans une fasse) ; ß) in der Weise, in der Norm f. nach
der Weise oder Norm (vergl. iv rcp vö|x<|), ktmc in modum), z. B. 1f ^S'ia
nach dem Befehle jemandes, '^ h^^ä nach dem Bathejem.; 1 M. 1, 26: ^a»Vxa
1 Wenn der Hebräer sagt (Jes. 6, 6): er nahm den Olühstein >?ajti*7 i?» oben
vom Altar weg {von der Oberfläche des Altars weg), so erschöpft er den Begriff ganz,
während der Franzose mit seinem: ü prend le ehapeau awr la table, und der Deutsche:
er nimmt den Hut vom Tische weg, den Begriff, jeder auf seine Art, nur halb aiUK
drücken.
3 Im Syr. steht 1(0 i^h oberhalb von als Präposition, ^$^ 1^ oberhalb als Ad-
verbium (s. Hoffinann, gramm. syr. S. 280 unten). Im Hebr. ebenso ^bb von (einem
Ziele) an, ganz wie das lat. ttsque a, usgue ex, Tergl. auch inde.
3^26 3. Hauptth. Syntax. 5. Cap, Gebrauch der Partikeln.
"S|DnJra*Tö in (nach) unserem Bilde und nach unserer Aßhnlichkeit (vergl. Ys.-
27 und 5, 1). 5, 3 : Adam zeugte einen Sohn "iai^S iniia'iSi. Auch in diesen
Beispielen mischt sich der Begriff des Seins in einer Spliäre mit dem des
HaftenSj Sichanschliessens an eine Norm; vergl. noch 1 M. 21, 12: in Isaak
(pljX'ja) ioird dir Same genannt werden, d. i. an Isaak soll es haften (auf ihm
beruhen), dass man von Nachkommen Abrahams redet. — In dieselbe Kategorie
(der Sphäre, Norm u. s. w.) gehört endlich auch das sog. ä instrum,, z. B. td^t^ä
mit dem Stabe (Mich. 4, 14), selbst vom persönl. Auetor: ?|a durch dich (Ps. 18,
30). — Eine Abart des 3 instr, ist das sogen, ä pretii (der Preis als Mittel
des Erwerbs gedacht). — Ueber die Umschreibung des Objects durch das so-
gen. 21 dbjecti s. §. 138, 1, Anm. 3, Note. Eine besondere Beachtung verdienen
noch '7) die Stellen, wo die Grammatiker ein sog. 2B essentiae annehmen, zu
übersetzen durch als, in der Eigenschaft von, tanquam (franz. en), 2 M. 6, 3 :
ich erschien dem Abraham . . . '»'niö bxa als allmächtiger Gott; Jes. 40, 10. Ps.
35, 2. 37, 20. 68, 5: iöiö Jtja Jah ist sein Name (vergl. Jes. 26, 4). — Hieb 23,
13: ^H2l K^n er ist ein einziger (bleibt sich stets gleich). Im Arab. ist dieser
Idiotismus häufig, s. Qesenius, Thes. ling, hebr, S. 1741, Delitzsch zu Ps. 35, 2.
2) das Befinden an einem Orte = nahe bei demselben, *^fj^^ = ^v icotafAcp,
am Flusse (Ez. 10, 15); häufiger von der Bewegung: an (etwas) hin, jedoch
verschieden von bvt nach (etwas) hin (ohne dass das Ziel erreicht zu sein
braucht), und 1$ bis zu etwas hin (mit Erreichung des Zieles): so, wenn von
einem Anrühren, Anstossen, HinanreicTien (also wiederum von einem Haften
an) die Bede ist. 1 M. 11, 4: ein Thurm b'^at^ä iW^ dessen Haupt an den
Himmel reiche. Nach transitiven Yerbis dient daher a häufig zur Einführung
des Objects, wo im Lat. und Deutschen Composita mit ady in und an gebraucht
werden, z. B. ä tHM anfassen, ^ :»^J anrühren, ä il^V anfragen bei, n &('^{p an-
rufen, 2 tifit^ ansehen, a 9X)tt3 anhören; bei letzteren Yerbis oft mit dem Neben-
begriffe der Theilnahme, der Freude oder (wiewohl selten) der schmerzlichen
Empfindung, womit man etwas ansieht, anhört. Yergl. a Hj^*! seine Lust an
etwas sehen, dag. 1 M. 21, 16: ich könnte den Tod des Knaben nicht mit an-
sehen. Derselbe Grundbegriff des Haftens an zeigt sich auch in der Construction
gewisser Verba cardis mit a, z. B. a hö^, a l'^ogSi vertrauen, sich verlassen
auf; a rrob sich freuen über, Freude haben an etwas u. s. w. — Endlich ge-
hört hierher noch der partitive Gebrauch des a, wie a &(i^J an etwas mittragen
4 M. 11, 17. Hi. 7, 13. 21, 25. 39, 17. Neh. 4, 4.
An den Begriff der Nachbarschaß schliesst sich endlich der Begriff: mit,
von der Gesellschaft, Begleitung, z. B. 1 M. 32, 11: mit meinem Stabe C^^I^Si)
ging ich über den Jordan, wobei zu bemerken ist, dass Yerba des Kommens
und Gehens mit a ein Bringen, Kommen mit etwas bezeichnen, z. B. Bicht*
15, 1 : Simson besuchte sein Weib mit einem Bocke, brachte ihr einen Bock,
5 M. 23, 5.
b. b!P bedeutet auf (itzi) und über (6Tcip, super) und wird sehr häufig auf
die Bewegung übertragen: atf^ (etwas) hin, über (etwas) hin. In der Bedeutung
auf, auf (etwas) hin, steht es bei den Yerbis schwer sein f. lasten, lästig sein
(eig. schwer liegen auf) Jes. 1, 14. Hiob 7, 20. 23, 2, femer bei Ausdrücken
für gebieten, beauftragen (^5 "ißö), indem der Befehl, die Pflicht u. s. w. auf-
erlegt wird; sich erbarmen über etwas (V$ Wn, auch in der Bed. verschonen^.
§. 154. Von den Präpositionen. 327
Daran knüpft sich femer die Bed. : hinzu (das Hinzufügen als ein Darauflegen
gedacht), nachj zufolge (hergenommen von dem Muster und Vorbild, aw/ welches
man etwas legt), wegen (auf Grund von . . , vergl. das lat. 06, unser daro6),
oftschon. In der Bedeutung über steht b§ häufig bei den Verbis des Beckens
und Schützens, i? hCS, b^ "jW, eig. eine DecJcCj einen Schutz machen üher^ und
ebenso bei verwandten Begriffen, wie b§ dnbp für jem. streiten (eig. um ihn
zu schützen) Rieht. 9, 17. Für an, bei, t7or, neben, wenn es sich um einen
Standpunkt oder eine Bewegung handelt, bei der jem. (oder etwas) über den
andern emporragt, wie der Stehende über den Sitzenden (Hi. 1, 6), der Baum
am Bach über die WasserfläQhe (Ps. 1, 3) u. s. w.; vergl. auch ^|?"b5, *''!?*^i?
(Hi. 1, 14) neben, 1^ b? auf der Seite. In der Bewegung gedacht bed. te:
auf (etwas) hin, auf (etwas) los (bes. in feindlicher Absicht) ; im späteren Stile
und in der Poesie häufig geradezu für bK und h gebraucht (s. das W.-B.).
c. yü (§. 102) bezeichnet die Bewegung, Entfernung von (etwas) hinweg.
Die Grundbedeutung ist die der Absonderung von einem Ganzen, der Abkunft,
Herkunft; denn als Stat, constr, eines Nomen "po Theü ist ^ü eig. Theü von
(etwas), daher von (etwas) ab. Am deutlichsten ist die Grundbedeutung, wenn
y2 in der Bedeutung einige, etwas (seltener einer) von vor dem Ganzen steht,
von welchem ein Theü ausgeschieden ist, z. B. 'iö") ''litö» einige von den Fürsten
Israels 2 Ohr. 21, 4, b'n^ etwas von dem Blute (franz. du sang). Dieselbe Bed.
hat )'0 in dem oft verkannten Idiotismus der Hebräer and Araber, wo es bei
den Wörtern einer, keiner scheinbar pleonastisch steht, nämlich non ab uno
f. auch nicht irgend einer, nicht der Geringste, eig. : nicht ein Theil, ein Stück,
das Geringste von Einem ; so im Hebr. ohne Negation ah uno f. tdlus 3 M.
4, 2. 5 M. 15, 7. Ez. 18, 10 >.
In der gewöhnlichsten Bedeutung der Bewegung von etwas hinweg (aus
etwas heraus, e numero 2 Kön. 10, 24, und sogar absolut: fem, ledig von Hi.
19, 26) bildet 'pQ den Gegensatz zu bK, 1^ und steht nicht bloss nach Aus-
drücken, wie weggehen, fliehen von (etwas) weg, sondern auch nach den ver-
wandten Begriffen sich fürchten, verbergen, sich hüten, wo wir im Deutschen
vor setzen, im Griech. und Lat. aber gleichfalls dirö, ansteht; vergl. xaXuTCTco
är:6, custodire ah. In der TJebertragung auf die Zeit bed. 1^ theils von (einer
Zeit) an, wo nämlich von dem Anfange, nicht vom Ende des Zeitraumes ab
gerechnet wird (wie aicö vüxt6;, de nocte, vom Anbruch der Nacht an), ?poj^
vom Anfang deiner Lebenstage an Hiob 38, 12; theils (vom Ablauf einer Zeit-
dauer an gerechnet) zunächst von d. i. gleich nach (i^ dp/(7T00, ah Uinere) Fs.
73, 20: y^pnis gleich nach dem Erwachen. 1 M. 38, 24: 'ü'^'&tn ttJb^S ungefähr
nach Verlauf von drei Monaten, Hos. 6, 2; sehr oft so y^ vom Ende ah, d. i,
nach Verlauf von . . . Auf dem Begriff des Ausgehens von beruht endlich auch
der sehr häufige causative Gebrauch f. wegen, in Folge von (vergl. unser: das
kommt von . .)
TJeber den Gebrauch des ^o für den Begriff der Rühe an der Seite eines
Gegenstandes, wobei die nahe Entfernung von dem Gegenstande ah (das prope
abesse ab, pender e ex aliqua re) ins Auge gefasst ist, s. schon oben §. 150,
1 ; über den Gebrauch beim Oomparativ §. 119, 1.
i S. QtsmiuB, Thesaur. n, 801. '
328 3. Hauptth. Syntax. 5. Cap. G-ebrauch der Partikeln.
d. 5Ä, *'5^ (eig. Gegend, MuMung, dah. gen) bezeichnet die Betoegung
oder aach nur Bichtutig nach (etwas) Atn, sowohl im physischen als im in-
tellectu eilen Sinne, mag man nun das Ziel erreichen (dann=^$, z. B. VT^b"^
. bis an seinen Mund Hiob 40, 23), selbst hineindringen (dann = "^t^'^i^ z. B.
nsnh-ifit Kia in die Arche eingehen), oder nicht.
Seltener und nur vermöge einer Prägnanz des Ausdrucks, die statt des Zieles
die zu ihm führende Bewegung ins Auge fasst, wird hv^ bisweilen auch von der
Buhe an dem erreichten Orte gebraucht. Jer. 41, 12: sie fanden ihn b'^'^M
d*<a"^ an dem grossen Wasser bei Gih'on, Dlpüh'b« an dem Orte 5 M. 16, 6.
1 KÖn. 8, 30 ; vergl. das griech. eU, I« f. iv, z. B. eU öo/too; fxivetv Soph. Aj.
80. In unserem zu Hause, zu Leipzig ist diese Verwechselung geradezu Sprach-
gebrauch geworden.
e, b unterscheidet sich von ^&(, aus welchem es abgeküi-zt ist, erstlich da-
durch, dass es zunächst nur ganz allgemein eine Richtung (nicht Bewegung)
auf etwas hin ausdrückt ^, sodann dadiurch, dass es mehr in übertragener Be-
deutung gebraucht wird. Aus dem Gmindhegnff der Hinneigung zu, der Richtung
auf etwas erklärt sich ebensowohl der Gebrauch des \ als Nota dativi und
als Umschreibung des Genet, possessoris od, auctoris, §. 115, 2 (Begriff der
Zugehörigkeit), wie die Bedd. bezüglich, in Hinsicht auf, wegen, zum Besten
jem. Ein durch i eingeführter Dativus commodi tritt, vorzüglich in der Um-
gangssprache und im spätem Stile, pleonastisch zu vielen Yerbis, besonders
im Imperativ, z. B. ^^"^?? gehe, mache dich auf, ^bTT^Si fliehe (um dich zu
retten), vergl. jedoch auch ^b fiw gleiche HL. 2. 17. Zu den Solöcismen
der späteren Zeit gehört die Einführung des Objects durch h (wie häufig im
Aram. und Aethiop.), z. B. nach nb^ Ezr. 8, 16. 2 Chr. 17, 7.
Sehr gebräuchlich und gleichfalls leicht aus dem Grundbegr. erklärlich ist
femer die Bedeutung des mhigen Befindens am Orte, in der Zeit, ^f**»*^^ zu
deiner Rechten (eig. gegen deine R. hin befindlich), y^yh am (gegen) Abend, —
Ueber den Gebrauch des h beim Passiv und passiven Begriffen s. §. 143, 2.
f 3 (eig. Substantiv, lat. instar, als Adverbium ungefähr, etwa) bed. als
Präp. wie, zur Einführung eines Vergleichs, verdoppelt S — 5 wie — so 1 M.
18, 25, aber auch so — wie 1 M. 44, 18, bei Späteren ^ — 3; zufolge, nach,
gemäss von der Uebereinstimmung mit einer Norm; bei Zeitbestimmungen :
um (d. i. nicht ungefähr um, sondern z. B. 1 M. 18, 10: hjh n^S um diese Zeit
= zu derselben Zeit, wenn sie wieder auflebt). Die Annahme eines sogen» Käph
veritatis ist berechtigt, sofern man nur den richtigen Begriff damit verbindet.
Nach den älteren Grammatikern steht ein solches pleonastisch, nicht zur Be-
zeichnung der Aehnlichkeit, sondern der Sache selbst, in Fällen wie Keh. 7, 2 :
denn er war M^ ttTKS; dies ist jedoch nicht schlechtweg Praedicatsbegriff =
ein treuer Mann, sondern: wie ein treuer Mann nur irgend sein kann; 1 Sam.
10, 27. 25, 26. Jes. 1, 7. Hi. 27, 7. — Vergl. auch tfl^aS in Stellen, wie Ps.
105, 12 =gar wenig (sonst: beinahe, leicht),
4. Bisweilen erstreckt sich die Wirkung einer Präposition inner-
halb des poetischen Farallelismus noch auf das entsprechende Sub-
1 VergL Qiesebrecht, die hebr. Praepos. Lcmed (Halle 1876), S. 4 ff.
§. 155. Yon den Conjanctionen. 329
stantiv des zweiten Gliedes, so dass sie dort aus dem ersten Glied
zu ergänzen ist. So z. B. a Jes. 48, 14: er wird seinen Willen aus-
führen an Babel (biaa) und seine Macht an den Chaldäern (D'^'nto für
'tesa). Hi. 15, 3. Ebenso b Hiob 34, 10. Jes. 28, 6, n? 15, Sj'pth
48, 9, r\nh 61, 7. VergL §. 152, 3.
§. 155.
Von den Gonjunotionen.
1. Die im Yerhältniss zu der sonstigen Einfachheit des
Hebräischen nicht unbeträchtliche Anzahl und Vielseitigkeit der
Gonjunotionen beruht namentlich auf der Möglichkeit, aus den
meisten Präpositionen durch Anfügung von li^ oder '^s Gon-
junotionen zu bilden (§. 104, 1, c). Doch haben sich die hebr.
Schriftsteller nicht immer aller in der Sprache vorhandenen Mittel
zur scharfen Bestimmung des Satz Verhältnisses bedient^; sehr
häufig begnügen sie sich vielmehr mit allgemeinen und unvoll-
kommenen Andeutungen desselben: daher die zahlreichen Bedeu-
tungen, durch welche einzelne viel gebrauchte Gonjunotionen
(namentlich die einfachen 1, "^3, niüÄ) bei der Uebersetzung in die
abendländischen Sprachen, welche die Beibehaltung einer so losen
und unbestimmten Verbindung nicht immer erlauben (s. No. 3),
ausgedrückt werden müssen.
Bei weitem am vielseitigsten ist der Gebrauch des 1> ^ (§. 104, 2)^; das-
selbe steht:
a) eig. und vorwiegend copnlativ: undy sowohl bei Yerbindnng einzelner
Wörter, als ganzer Bätze. Bei der Verbindung von drei, vier Wörtern steht
es entweder zwischen allen (2 Kon. 23, 5), oder nur zwischen den beiden letzten
(1 M. 13, 2), seltener den beiden ersten (Ps. 45, 9); in gewissen Formeln ist
es beständig ausgelassen, z. B. gestern (und) ehegestem 2 H. 5, 8, ebenso in
lebhaften Schilderungen mit besonderem Affect (conatrudio ast/ndeta): Bioht.
5, 27: zioiscJien ihren Füssen krümmte er sieht fid, lag da. Hiob 20, 19. HL.
2, 11. 5, 6.
Bei der Verbindung einzelner Worte st^t es bisweilen erklärend (wie isq^ne^
et — quidem) a» und zwar (sogen. Waw esc^icativum), z. B. 1 Sam. 28, 3 :
1*^*^9:^ *^9'?$ in Bama und zwar seiner Vaterstadt^ 17, 34 (und zwar mit dem
jBären)y 2 Sam. 13, 20. Amos 3, 11. 4, 10; auch so, dass der zweite Begriff sich
als Genetiv unterordnen könnte (§v ^ih. duoiv der Grammatiker), z. B. 1 M. 3,
1 Vergl. ein ähnliches Verhältniss §. 107, 1, Anm. §. 147, Anm. 1.
2 Ausführlicheres über den Gebrauch des Wäw copidativurn s. in Gesenius Thes •
I, 393 ff.
330 2. Hauptth. Syntax. 3. Gap. Q-ebrauch der Partikeln.
16: deine Beschwerde und deine Schwangerschaft >» die Beschw. d. Schw.
(wenn nicht Waw in emphatischem Sinne 8tehts= und besonders deine Schw.) ;
vielleicht auch Hi. 10, 17. 2 Chr. 16, 14. — Ein sicheres Beispiel für das so-
gen. Waw concomitantiae ist Hi. 41, 12: ein siedender T(^f)t^l<) mit Binsen
(-feuer). Im Arah. hat dieses „ Waw des Dabeiseins^ den Accns. nach sich.
Bei der ^o^^rverhindung steht Waw theils fortschreitend f. da, dann, dah.
auch vor dem Nachsatze (im Deutschen überall da, so) und nach absoluten
Zeitbestimmungen (s. 1 M. 3, 5. 27, 30. 2 M. 16, 6. Jos. 2, 8. Spr. 24, 27 : ^HK
tjn'^a n*>;5J| dann, da baue dein Haus, vergl. §. 145, 2); theils steigernd Hiob
5, 19: in sechs Nöthen rettet er dich, und selbst in sieben geschieht dir kein
Unglück. 1 Eon. 2, 22: **Vk^^ fordere doch lieber gleich . . . ; theils endlich
vergleichend, bes. häufig in der SpruchpoSsie, wenn Thatsachen aus der sitt-
lichen Welt mit solchen aus der physischem Welt zum Behuf des Vergleichs
zusammengestellt werden. Vergl. Hiob 5, 7 : der Mensch ist zur Mühsal ge-
boren, und hoch fliegen die Söhne der Flamme, d. h.: gleichwie die Funken
ihrer Natur nach emporfliegen, so ist u. 8. w. 12, 11. 34, 3. Spr. 17, 3. 25, 8.
12. 25 f. ^
b) zur Einführung des Subjects von Zusitandssätzen (vergl. über diese Art
von Nominalsätzen §. 144 a, 3, b) = während, z. B. 2 Sam. 4,^7: sie kam in das
Haus, und er liegend (= während er lag) auf seinem Bette, 1 M. 19, 1. Bicht.
13, 9; auch wenn der Zustandssatz zugleich einen Gegensatz enthält (und da-
bei doch, da doch, während doch), Bicht. 16, 15: wie magst du sagen: ich liebe
dich, '«SnM *)*^ ^A) und doch ist dein Herz nicht mit mir, während doch dein
Herz nicht mit mir ist. 1 M. 15, 2. 18, 13. 20, 3. Ps. 28, 3 : die Frieden reden
mit ihren Freunden öSaba rt^'nl und (= während doch) Böses ist in ihren
Herzen, Jer. 14, 15: die da weissagen in meinem Namen, ö''W|iVtö-ä5 'ijfcgi und
ich habe sie doch nicht gesandt.
c) zur Einführung eines begründenden Satzes, z. B. Ps. 60, 13: Schaffe uns
Hülfe vor dem Dränger und (denn) eitel ist Menschenhülfe. Hi. 22, 12.
d) vor Folgerungssätzen f. also, darum (im Deutschen reicht meiBtens so
aus). Ez. 18, 82 : ich wiü nicht den Tod dessen, der stirbt .... ^n'nän*] so be-
kehrt euch denn. In diesem Sinne möglicher Weise sogar zu Anfange der
Bede, wenn eine Folgerung aus etwas Vorhergehendem stattfindet, z. B.
2 Kön. 4, 41: und er sprach: tt^'g^m^A so holet MehL Ps. 4, 4: ^HT^ so wisset
denn; 2, lO. 2 Sam. 24, 3.
e) vor Sätzen, die einen Zujeck anzeigen : auf dass, damit, dann meistens
mit dem Ferf. consec. (§. 126, 6), dem Cohortativ oder Jussiv (§. 128).
Fast ebenso vielseitig ist der (Gebrauch der beiden relativen Coi^unctionen
^1^^ und **^ = ^Tt, quod, quum; dass, weil, welche mit ihren Bedeutungen fast
ganz parallel laufen, nur dass ^VK zugleich als Nota relationis und weiter ge-
radezu als Pronomen relativum dient und auch Präflza annimmt, '^S dagegen
als Gonjunction viel häufiger und von manigfaltigerem Gebrauche ist.
Beide stehen, wie quod, an der Spitze von Sätzen, welche (wie ein Acc. ob-
jecti) von einem vorhergehenden Verbum activum regiert werden. Vor ^^
findet 8i(^ in solchem Falle sogar die Nota accusaüvi nK, Jos. 2, 10: *I3^1^
•i»n tthairmib« r« wir haben (das) gehört, dass J, ausgetrocknet hat (wofür
sonst bloss "n^ ^^W^, gewöhnlich aber *)D >)^)$). 1 Sam. 24, 11. 19. — Da-
§. 155, Von den Conjunotionen. 331
ran knüpft sich weiter a) der Gebrauch bes. des *^ zur Einführung der directen
Bede, wie gr. 8rt (sehr selten ^^ 1 Sam* 15, 20) j h) als temporale Cor^^^^TE,
eig. (zu der Zeit) dasSj (zu der Zeit) wOy dah. alSj da, wenn, bald durch die Be-
deutung ut, gesetzt dass (faUs) scharf geschieden von dem conditionalen &K
wenn (s. das dafür sehr instructive Cap. 2 M. 21), bald im Uebergange zu dem-
selben Hiob 38, 5, yergl. Ys. 4 und 18 (auch hier seltener ^ibK 3 H. 4, 22.
5 M. 11, 27). c) als causale Conj.=eo quod, weil (vollst. ^3 1?::, ^^&f1§?), häufig
auch durch denn (^otp) wiederzugeben. Nicht selten geht die causale Bedeutung
des "i^ in die einer Versicherungs -Partikel über {= gewiss isVs, dass; ja, für-
wahr), besonders nach anderen Partikeln dieser Art. — Nur '^3 steht d) ad-
versativ nach einer Negation: sondern (eig. aber doch denn, z. B. 1 M. 24, 3 f.
du sollst meinem Sohne nicht ein Weib nehmen von den Töchtern der Ca-
naaniter, sondern du sollst gehen, = denn du sollst u. s. w.); so auch, wenn
die Negation vorher nicht ausdrücklich dasteht, aber doch im Sinne der Bede
liegt, z. B. nach einer Frage, die eine Yeneinung enthält (§. 153, 2), dann unser:
nein sondern, bisw. auch durch ein eingeschobenes ja auszudrücken (aXXöt yc^p).
Mich. 6, 3 f. was that ich dir? , . , ,ich führte dich ja u. s. w. Hiob 31, 18
(vielmehr). S. über bM "^S unten No. 2, i, — Nur ^lü« steht c) auch final— dar
mit, auf dass (gew. '« 1?ai, s. No. 2, e), z. B. 1 M. 11, 7. 5 M. 4, 40 u. s. w.
2. Wir geben im Folgenden noch eine kurze Uebersicht über
die verschiedenen Glassen der Conjunotionen unter Beifügung des
Wichtigsten über den Gebrauch derselben. Für das Einzelne, sowie
die Belegstellen, muss auch hier auf das Wörterbuch verwiesen
werden.
a. Copulativ stehen ausser dem Wäw noch die Adverbia tiä auch, dazu,
und das steigernde tjM dazu kommt, noch, sogar, einmal verbunden tai"^") und
sogar auch 3 M. 26, 44. b^ dient oft, um eine Mehrzahl zusammenzufassen,
b'^3^ ba alle beide, b'3 &A edle zusammen; bisw. auch bloss, um dem folgenden
Worte besonderen Nachdruck zu geben, wie 1 M. 29, 30: und er liebte ~b|
bn^TiM die Bähe l (nicht: auch die Babel) noch mehr als Lea; 1 Sam. 24,
12. — *^ t\t^ ist eig. dazu kommt auch dass, d»h. geschweige denn, je nach dem
Zusammenhange: quanto magis, quanto minus.
6. disjunctiv ist vorzüglich i« oder (etym. freier WiUe, Wahl), dah. eig.
lat. vel; doch steht es auch für aut bei einem ausschliessenden (Gegensätze
(2 Eon. 2, 16). Zuweilen ellipt. für *^^ iK oder (es sei, es müsste sein) dass
Jes. 27, 5, daher der Uebergang in die Gonditionalbedeutung wenn, wenn aber
2 M. 21, 36 (LXX ik>» U. Vulg. sin autem). Vergl. auch 1» in •^il» §. 150, 3,
Note. Im Sinn von sive — sive steht sowohl 1« — i«, als bK — OHI oder
bÄl — bK.
e. temporal: '^'S, ^i^ = Ste, quum (s. oben), seltener die Oonditionalpartikel
b«, wie wenn f. wann (Jes. 4, 4. 24, 13); n$, ^^ipr?, '^S-'i? bis dass, auch
böT*!?, bK-'ittfcj-n? bis dass wenn; 1? auch während, so lange als; 'iib«-'»5nK
nachdem dass; lixo (f. "itt» t«o) seitdem dass; b*ioa und b^o ehe, naiD f. "p
*itt5K bevor (Ps. 129, 6).
d. eausal ausser "^is imd ^ttpK (s. oben): ^tä$ 1$"^$ deswegen weil; dagegen
bedeutet "jS-i^-^Ä (1 M. 18, 5. 19, 8. 2 Sam. 18,' 20 Q^ri und ^S-i? ^^ (ffiob
332 3. Hauptth. Syntax. 5. Cap. Gebrauch der Partikeln.
34, 27) überall denn de$halb (dazu), s. das W. B. 8. Afl. unter *f3; 'im ysPri^,
^ibK n'hi&rb? eig. ob der Umstände = darwm dass, und nachdrücklich 'h^i^
*iÄil ni*ti» e6«n darum dass, ^W ^tt^a und *ittäK "»^ rfarwm daw, "^ä mn,
^^ ttra (2a/%{r <2aa«, und ^ !3|^9 dass. (eig. in Folge, zum Lohne dass).
e. final: ^i^ '{^i^b in der Absicht dasa, ^)^ ^*l^| eiarum efa«d (auch causal),
*; damit (s. oben), ^ (wie das arab. U) nach jetziger Lesart 1 Kön. 6, 19. Mit
der Negation: ^K, ^D dass nicht (s. §. 152).
/!, canditional: &K uud ^^ (wofür selten und spät t|^K=^^ &K) u;enn. Ersteres,
sonst auch Fragepartikel (§. 153, 2), bezeichnet die reine Bedingung, wobei
dahingestellt bleibt, ob etwas als geschehend oder geschehen gedacht werde
oder nicht (häufiger indess das erste = wenn ich thue, that, thun werde) ; ^
dagegen schliesst die bestimmte Andeutung in sich, dass etwas nicht geschehe,
geschehen sei, geschehen werde, oder dass dieses wenigstens ungewiss und un-
wahrscheinlich sei (wenn ich thäte, gethan hätte*)* Daher kann wohl bK
stehen, wo man eher ^h erwarten sollte (Ps. 50, 12. 139, 8. Hos. 9, 12), aber
nicht umgekehrt. Insbesondere pflegt bei Betheuerungen und bedingten Ver-
wünschungen stets DK zu stehen, z. B. Ps. 7, 4—6 : ^ai Cj^^J — rfctt '^n'^to^tD«
wenn ich das gethan habe, — so erjage der Feind meine Seele u. s. w. Man
setzt als möglich und wirklich, dass man Dieses oder Jenes begangen habe,
um sich zu der furchtbarsten Strafe »bieten zu können, wenn es sich so be-
finde. Fs. 137, 5, yergl. auch 44, 21. 73, 15.
Das über bM und ^ Bemerkte gilt natürlich auch von den Zusammensetzungen
dieser Partikeln mit einer Negation (M^ DK, K^^, ^^)» Von DM ist ausser-
dem zu merken, dass es nach Schwurformeln, z. B. m'h*^ ^11 so wahr J*. hbt^
yemeinend (folglich &^V-DK versichernd) steht 2 Sam. 11, 11. 20, 20. Diese
Erscheinung erklärt sich einfach aus der Unterdrückung der Yerwünschungs-
formel, die dem Satz nnt DM oder kV^M als Hauptsatz übergeordnet ist. Toll-
ständig findet sich diese Formel z.B. 1 Sam. 25, 22: nn '^5';ki D*»rtiK N^^J"^©
^ai *»'^wö»-dk t\^'&^ hbi so möge Oott den Feinden Davids ihun und so femer,
wenn ich Übriglasse u. s. w. (doch steht statt DK nach Jener Formel auch *^S
^ 2 Sam. 3, 35). Uebrigens steht DM und mVisM in dieser Weise als Schwur-
oder Yersicherungspartikel nicht bloss nach Schwurformeln und Yerbis des
Schwörens (= nicht HL. 2, 7. 3, 5), sondern auch absolut als starke Negation
(D^ Bicht 5, 8. Jes. 22, 14) oder Betheuerung (&6~DM wahrlich, z. B. HL 22,
20), Ueber die Gonditionalbedeutung von IM, '^S, ^l^M s. oben.
g, concessiv steht DM mit dem Per f. (wenn gleich ich hin) Hiob 9, 15, mit
dem Impf, (wenn gleich ich wäre) Jes. 1, 18. 10, 22, b? (f. ^fcrb?) obgleich
Jes. 53, 9. Hiob 16, 17 (eig. zu dem hinzu, dass= trotzdem dass); '^d D£ wenn
auch (auch umgekehrt D^ '^'s oder D& allein).
h, comparativ: ^'^s wie, quemadmodum, worauf häufig im Nachsatze yst
wie — so Jes. 31, 4. 52, 14 f. Doch kann ^tto auch im Vordersätze fehlen,
1 A steht daher auch in Sätzen, die einen Wunsch ausdrücken, wie ^3t|\^"'^b
wenn wir doch gestorben wären! 4M. 14, 2; HJtl') , . . A wenn doch Ismael lebte
vor dir! 1 M. 17, 18, selbst mit dem Jmp. (§. 130, 1. §. 136, 2). — Vergl. über ^
Kohler in Oeiger's Ztschr. t Wissensch. u. Leben, VI (1868), S. 21 ff. (wo indess
manches, nam. die Etymologie, zu modificiren ist).
§. 155. Yon den Gonjanctionen. 333
indem derselbe vielmehr i^ Aussagesatz hingestellt wird, Jes. 55, 9. Ps. 48, 6,
und ebenso )'S im Kachsatze Obad. 15. Die genaue Uebereinstimmxmg be-
zeichnet: »^ n^gsrbÄ geradeso wie, Pred. 5, 15.
i. Die Partikeln des Gegensatzes s. oben bei den Adverbien. Bestimmt hier-
her gehören: '^S G&S( nur äass^dber, jedoch^ und das schwierige &!$ *i!9 zunächst
und eig. dass wenn^ denn wenn, sondern noenn* In diesen Fällen gehören beide
Partikeln eigentlich zu verschiedenen Sätzen ("^a zum Haupt-, tavi zum Be-
dingungssatz). Anderwärts bilden jedoch beide zusammen einen untrennbaren
Begriff und zwar entw. sondern (bes. nach Negationen oder Aequivalenten solcher,
vergl. "'S o. No. 1, a. E.), eig. sondern wenn, wie z. B. Ps. 1, 2 noch deutlich
ersichtlich ist, — oder ausser wenn^ ausser. In beiden Bedeutungen kann '^a
bM sowohl vor einem Yerbum, als vor einem Komen stehen. In letzterem
Falle ist es für uns einfach sondern oder ausser. Bisweilen muss der Satz, zu
welchem &l^ *^d eine Ausnahme statuirt, aus dem Zusammenhang ergänzt
werden, z. B. 1 M. 40, 14: (sonst begehre ich nichts) ausser dass du meiner gc'
denkest = nur mögest du u. s. w. IM^ch. 6, 8. Hi. 42, 8.
k, Ueber die Fragewörter s. §. 153,
l über die Wunsch- und Bittwörter ^i oben lit. f. Not. \ KJ- §. 105, 2, Not. *
und §. 126, 4, Not. K
3. Eine gewisse Kürze und Unbestimmtheit.^ des Ausdrucks
(s. No. 1) entsteht häufig dadurch, dass von zwei zusammen-
gesetzten Conjunctionen nur die eine, und zwar bald die erste, bald
die zweite gesetzt wird. So findet sich statt des yollständigen 1^^
niDK deswegen dass «= weil auch bloss )^ oder ^tü»; für ^tülÄ| me
(Conj.) bloss ^m 2 M. 14, 13. 1 Kön. 8724.
4. Noch weiter getrieben ist die Kürze des Ausdrucks, wenn
die Conjunction, welche das Yerhältniss des Satzes anzeigen sollte,
ganz und gar fehlt. Dies ist bisweilen der Fall
a) in Bedingungssätzen. 1 M. 33, 13: triebe man sie (die Schafe),
$0 stürben sie, f. wenn man sie triebe. 42, 38. (In beiden Fällen
ist jedoch das conditionale Yerhältniss des ersten Satzes zum
zweiten für die hebr. Auffassung hinlänglich durch die An-
einanderreihung zweier Per f. consec. ausgedrückt.) Hieb 7, 20:
habe ich gesündigt — eig. (ilun gut!) ich habe gesündigt! — was
könnte ich dir ihun? 19, 4.
1 Die Fälle, wo man umgekehrt Pleonasmus (im Sinn einer müssigen Häufung
der Partikeln u. s. w.) annahm, erledigen sich bei genauerer Betrachtung. So steht
z. B. &K '^'S 2 M. 22, 22 keineswegs pleonastisch für &K; viehnehr wird mit t3K '^S
die angehobene Bede lebhaft unterbrochen und die Partikel bed. auch hier denn wenn
(unser ja vöerm). Eher kann von einein gewissen Pleonasmus d^ Partikeln im
Aramäischen die Bede sein, z. B. '^'T'P^{7'P^ eben deswegen weü (unser aUdieweil
B weily hd^ 9^{r-p3 ebendeswegen f. deswegen. Nicht Pleonasmus, sondern Emphase
ist die nachdrückliche Wiederholung der Goi\junction in 1^?^ 1!?1 weü und weü 3 M.
26, 43, ein Ausdruck wie sintemal und aUdieioeil,
334 3. Hauptth.- Syntax. 5. Cap. Gebrauch der Partikeln.
V) in Vergleichungssätzen. Ps. 14, 4: ünb itelÄ '»'a? '^Dbj: die mein
Volk verzehren, als ässen sie Brot, eig. mein V. verzehrend essen
sie Brot. Hiob 24, 19: Trockniss und Hitze raffen das Schnee-
rvasser weg, ^üti VlKÜ (so rafft weg) die Unterwelt die (welche)
gesündigt haben. Jer. 17, 11.
c) in Sätzen, die sonst durch eine Conj. relativa eingeführt zu
werden pflegen (oratio obliqua). 1 M. 12, 13: sage doch "^tyhli^
ni^ du seist meine Schwester (für r\K "^tini^ ^^3). 41, 15. Ps. 9, 21 :
die Heiden sollen erfahren, sie sind Menschen. Jes. 48, 8: denn
ich wusste, du bist treulos. Ps, 50, 21. In allen diesen Fällen
bildet der abhängige Satz eigentlich einen Objects-Accusativ,
vergl. §. 142, 4, Anm. 2.
§. 156.
Von den Interjectionen.
Die Interjectionen, welche Ach/ Wehe! bedeuten, und sowohl
bei dem Weheruf, als bei der Wehklage über etwas gebraucht
werden (»^iSi^, ^i% "^Si, letztere beide eig. Substantiva), verbinden
sich mit dem Objecte der Drohung oder Klage durch die Partikeln
bf, bM, b oder sie stehen absolut, so dass das Object der Klage im
Vocativ oder vielmehr im Accus, des Aufrufs nachfolgt. Die erst-
genannte Construction findet fast durchgängig beim Weheruf {yae
tibi)^ die letztere bei der Wehklage statt (vergl. vae te bei Plautus).
Z. B. ^üb "»i« wehe uns/ KüH ^i "^'n wehe des sündigen Volkes/ Jes.
1, 4; '»m ^n wehe, mein Bruder/ 1 Kön. 13, 30.
Ueber tipi mit PronominaisTif fixen s. §. 100, 6.
Paradigmen«
In den Paradigmen der Verba sind überall diejenigen Formen,
nach welchen der Anfänger die anderen bilden, und welche er sich
besonders einprägen mag, als Normalformen mit einem Sternchen
bezeichnet. Z. B. im starken Verbum ist die 3. fem, nbp)5 die
Norm für ibttg, wo ebenfalls nur eine Vocalendung angefügt ist;
nbttj? ist die Norm für inbt?)?, ^'Pibnig, ^Sbttp, wo in demselben Ver-
hältniss eine unbetonte mit einem Gonsonanten anfangende Sylbe
hinzugetreten ist; DPi!?t3}>, t^b'p)? dagegen, wo die hinzugetretene
mit einem Gonsonanten . anfangende Sylbe betont ist , stehen
für sich.
In der Tabelle der Pronomina hat das beigesetzte Sternchen
eine andere Bedeutung, wie dort die Anmerkung besagt.
336
Nominativ des Pronomen
oder
Pronomen separatum.
A. Das Fersonal"
Accosativ des Pronomen
an sich.
8iny. H. comm. '^SbfcJ, in Paiisa*^3; ^^S-^} ^^3-^ mich,
^S'Dij; '^3«' in Pausa
"■SM ich.
2. J Pausa Hn« i du.
3.
[m. fc^in er.
f. ».''T]$ie.
Flur, i . comm. «Dn5« CDHD),
CO«) wtr."
>
m. Dil* nan
Z'. in, rsn
1:15 Jf-i-, in P. Tj-r-, tj— ]
dich*
ihn»
13} 13-f-5 13-?- wn# (nos)*
Ceas). m
•) Die Formen mit einem Sternchen fhid die aoBSchliessBch poStisehen.
oer Analogie hier mit aafgefnhrt werden.
Pronomm^y
337
od. SuffiammVerbi.
B.
MitNun demonBtratiTum.
■»?
- - 9 i r
71^, 013^)
kommt nicht vor.
^™-r-, ^-^, OD)
^-^
Genetiv des Pronomen oder Suf^fixum
Nominis (Pran. po$se$$ivum)*
Am Nomen Singulare.
^-r- iiiem(eig. Gen.
q,^-7-, in
Pausa '^"T-l dein
^n, ij w-^5 1 (51)
tetn (ßiu« u. suus).
ri; rl-v-J n-v- ihr.
13 ; 13-~ 5 (^"V") wn-
Am Nomen Flur. a. Dual,
'^-=- meine.
Diese Formen
kommen nicht
vor.
deine.
ihre.
W^
^3''-^ «n«er«.
euer.
in. in, 1-
tAr.
eu^re.
zsrh^y »lav^*'
lO'H^
tAre«
-die in Parenthese stehenden sind seltene Formen, die aber zar Uebersicht
Oetesiof, hebr. Grammatik. XXH. Aufl. 22
338 B. Starke»
QaL NipHoL Piäl.
Perf. Sing. 3. m. VüR» 133* p^* VöRD* böpj, böp»
3. /•. ^)üE* ft7i?5* ™üp/ nta* nböp*
2. m. nfe» ni23» nqbj?» nbep?* nVap*
2. /. TOP, nnas riDbR nto nbep
1. c. Tibap, Tnas ■'wap Ti^opa TitJBp
Pter. 3. c. ibüp 1^23 'Düp, ibop: 'h^p.
2. m. Dn^ep* orjnns)* ainsüp* Dr.t>opD d
2. f. lP5?ej> irjn23 iratjp inbyp? )
1. c. ^3*Jüp «Dins, «flbp l3bDp3 ^
in/: ^csp* büpn* böp*
fe/: 0*50/. b'icjp» bfapj, bb&n* bepj bbp*
htp.Smg.2.m. bbp» 123* bt)p,n» böp
2./- ''!?0F?* "na?* ''beEH* ^^ep
*
*
PZwr. 2.«!.
ibop 1123 ibi?j??i ibap
2./. njVep* ?T3123» rTD^D^n» nj^eip.*
imp/. Sing. 3. »t. bbR^^^ 13?^* p^* hü;^* böp!)*
3. /•. bbpr) • i3Dn büpn bepn.
2.«. bbpn I32n bp^n bepFi
2. /: ''^üpn* ■'isDri* ^^üp„n* •»böpn»
1. c. bbp« ■ 133« hm \m»
Plur. 3. m. ibCjp? ^33^ lbc5p„? ibspi
3. f. fT3^i3p.p)* ronlsn* nD-jDj^n* rTp^pn*
2. m. ibt^pn T733n ibt?j?ri ibepr)
2. /: njbbpn nnasn ro^aj?ri rrDbapn.
1. c. ^bp? 1333 büi?3 bepa
Verkürztes bnpf. (Jussiv.)
Part act bc?^* 133, ^bp bijpa* bapt)-
pass. - ■• '*
biDpj
Verbum. 339
Pual. HiphiL HophaL HithpaeL
btap/ hvm* ^^>n* ^^p-nn*
n^BR* fiTPRn* ^P^n* rhäorr*
'''-,..
i ~y*-
^}mt
^^pj?P* fJÄn* nfem
n>BR nbtjpn nbtspn n^apnn
Ti^ppn ^wprj Ti^Bp.nn
iVap ibppn i>c?i?n ^^pnn
an^öp Dn^Qpn a^Vapn Dnbtapnn
F>p inbüpn inte IPi^öpnn
*i3^Dpri ^3?üpn laböpnn
fehlt. b''t?P?l* feUt. Vöp.nr|*
Vfeip* bqpn* ,br?p.n* ^Bjpti'ri
'^^F>n* böpnn*
fehlt. .u^L fehlt. ^t;^^j^^
I U^U|^4 I»
tJBp^* V^p!» böRi* bapn^*
b'«I3p23^
»!>. :
b^psa»
bapn, b''ppn Vrjpri V^pnn
■»^öjXF)* "VöpPl* ''^op.fi* "'^priP*
bap« b'^üp« Vtsp« bß
^Vbr^ ibtR5 ibüpi ibäpn^
np^öpn* «Ta^öpri* fT3^öp.rj* nDbapnn»
'Äöpn A^pn Sqpn ^^!f)pnn
na^spn na^bpri nabopn «fenn
böp3 V^ppa bepa bepnj
t •
22*
340
C. Starkes Verbum
Sufjßx
a 1 Sing. [
2 «Sin<^. m
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1. c.
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Impf. Qal. 3. m.
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mit iVi#n demonstrat.
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Plur. 3. m.
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1 ?)ibt?p^ in^ibap:
1
Per/: PiSl 3. m.
''?^''?P
1
^bep ibap
mit Suffiasis.
341
3 Sing. f. 1 Plur. 2 Plur. m. 2 Plur. f. 3 Plur. m. 3 Flur. f.
PI^^P ^3?üp Ö5^ÖR [p^ep] dVüR ftüR
nn^ap ^n^t?p feut. fehlt, cribop •jo^op
snböp
^3r;^op
—
—
Dnbop
II^^ÜR
n^.^öR
^"»nVüp
—
—
•
ÜTlbüp
VPi^ep
!TPl^öp
ni'püp
mpbep
rfla^op
w^^pp
o?^f?^öp
feUt.
ösidVor
fehlt«
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1^3^ÖR
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ri^üR^ *i3i5üp^ ö?^^öp^ P^^r ö^^^p^ Ti^^P^
rjb,öp 1%. DS^tap pVap a^ap i^ör
342
D. Verbum primae gvtturalU.
Qai.
UipHal. HifiÜ. HopluU,
Per f. 8.3. m.
S.f.
2. f.
1. c.
Pfar. 3. c.
2. m.
2. f.
1. c.
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FerÄÄrztes /mp/I (Jussiv.)
Part act
pass.
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M, Verbum mediae guHuralU.
343
Qal.
NipXal.
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Per f. S. 8. m.
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3. f.
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Inf. absol.
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2.
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Plur. 3.
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2.
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2. ift.
2. /:
1. C.
Pfter. 3. 1».
3. f.
2. w.
2. /:
1. c.
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Verkürztes bnpf. (Jnssiv.)
Impf, mtl Suf. ■'Dhbp''
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Fort act
pass.
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tmrtiae gutturali».
, 345
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HipÜl.
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346 O* ' Verba mediae geminatae
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Perf. Sing. 3. in.
3. f
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2. f.
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• —
353/
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Phir. 3. c.
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1303
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2. m.
2. f.
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Inf. absol.
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3. /:
2.111.
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2. /:
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303
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Part. act.
35b
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oder geminantia 7.
347
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Hoplial.
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348
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Hipiil.
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Perf. Smg. 3. m.
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Plur. m.
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2. m.
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2. /:
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1. c.
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cafe^
Plur. S. m.
««tia''
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3. /:
2« m«
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l-JDn lär.
rooan
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wjan
2. /■.
nraan
T : - •
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nsitiän
» 1 - X
1. c.
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m2
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-X
Verkürztes hupf. (Jussiv.)
Part ad.
pass.
oag» aj'>ai3^
mm-
» X
/. Schwache Ver'ba ü^.
349
Qal, NipHal. Hiphil. Hophal.
Perf.
b5« ho»2* b'0»,T\* b^n*
T - »:iv • »: IX ^ f! IT
wie die Verba primae guUuralis*
Inf.
Inf. absol
bb«n
T ^
fehlt.
b5«n
^ r IT
fehlt
Pfor. m
bb8*
V*
T » -»
•• T •• •• -J 1"
U» S» W, U. 0. w.
fehlt.
Jmp/*. Äiw^. 3. m
3. /:
2. m
2. f.
1. c
P/mt*. 3. m
3. /■.
2. m
2. /-.
1. c
bsKn
bD«''* V^DK'^* bD«^*
U. 8. W. U. 8. W.
U. 8. W
Iraw consec.J - - ' » -
Part act.
pass.
^DW V3«a
T »:iv
¥ *
bD«a
T r. I»
— 1
350
K. Sehwaehe Verba
Qal.
Nipital.
Perf. Sing. 3. m.
3«:
affl'i:*
3. f.
n^ti'iD»
2. m.
■
2. /-.
naö'iD
1. c.
Plur. 3. c.
ist rc
^gnl&r
•
•
•
2. m.
DP31D13
V : -
2. /:
•jnam^a
1. c.
«D3tt3'l3
i -
/»/;
nnib».
V V J
nö^.
•
2tTl*
/»/• a&so/.
2^1
fehlt.
Imp. Sinff. m.
2t*
• •
OT*
•f'
13©
• t
• II»»
Flur. m.
ttffl
icJT!
/■.
T j - :
™affi5n
/mp/*. iSbi^. 3. iR.
3B3'.»
•• ••
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nun
•• ••
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2.IR.
• • ••
2. /•.
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• t IT •
1. e.
M«
Ȇ''8?
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Plur. 3. m.
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3- f.
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1
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2.m.
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2. f.
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(
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1. c.
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30«D
••T •
Verkürztes Impf. (Jussiv.)
Impf, mü Waw consec.
. 20!ir
Part acL
2Tr>
••
am'o*
pau.
yacfl
■«B (für I'B).
L. Eigentliche Verba ^B. 351
Hiphil.
UopUal.
Qa/.
Hiphil.
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3e^?i, rpr^i
Ttn-m*
3D''
• •
• ••
3i^fia*
2lü)
352.
M. Sehwaeke Verba
Qal.
NipKal.
mpih.
MopKcU.
Ptrf.S.S» fUm
up* na*
a'-Ds*
öT?n*
ap.*in»
3. f.
rrop.* nnb*
nahp;*
na-^pin*
nap*in*
i.m.
riüp.* nnia»
n'iaipa*
rtaTpri*
rap^in*
2. f.
rittj? riQ
niaipa
n'ia'pri
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1. e.
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Plur. 3* c.
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2. m.
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Bnapin
2./:
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in'ia^n
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1. c.
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13'ia^n
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a^p*
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tnf. absol.
aip*
a'ipn*
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Imp. S. m.
aip*
B'ipn*
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1
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lmpf*S»3.m,
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3. f.
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a^ipri
B'^pn
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2.m.
aipn.
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2. f.
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'^a'ipn*
■^"•pfj*
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1. c.
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P/i«r.3.»i.
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3./:
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2.m. nb^n n^an n^jr]
2. /: "^^an* -^w)* •'b^n
nba« nba'« n^a«
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3. /: nr|:ff)* na^^ar* nD^ari«
2.m. iban iban ibjn,.
2. /: ng^ban na^iban . nD^ban
1. c. fi^M nbw nbjD
r«-*firx<e« /m/»/: b^* ba")* ba*;*
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Part act n^ä* n^M* n^yiq^
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Hb.
357
Pual. HiphiL
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REGISTER.
(Die Zfthl^ beziehen sich auf die Seiten.)
A-Laute 33—35.
Abbreviaturen 22.
Absolute Casus 312.
Abstractom für das Ooncretum 181. 241,
durchs Fem. ausgedrückt 243, gern
mit dem Artikel 251.
Accente 44 ff.
Accusativ durch t\H bezeichnet 260 £,
durch die Endungn— 197 f., Gebrauch
261 f. — , vom Yerio regiert 301 ff.,
doppelter Accus, beim Verbo 303 f.,
als Casus adverbialis 230. 262 f.
Adljectiv, Umschreibung dess. 240 f., mit
dem Art. 253, mit dem Subst. 252 f.
Adverbium 230 1 317 ff., durch's Verbum
ausgedruckt 307.
Aera, jüdische 22.
Alphabetische Gedichte 21 f.
Aphaeresis 52. 141 1 151 f.
Apocope 52, der Verba rt*^ 168 t
Apposition 255. 259. 263. 265. 266.
Arabismen 60. 61. 90. 106. 263.
Aramaismen 12. 13 £, 61. 105., Pi el 116.,
Nun epenth. 130., bei den Verbis 9**:f
145, i^a^ 160 £:, bei den n"^ 171 ; Endung
der Pemin. 178, des Plurals 190.
Artikel 89 f; Syntax dess. 249 ff.
Aspiratae literae 25. 42 f.
Assimilation 51. 123. 142., vor i und *«
155, Bückwärts-AABimiL 51.
Assyrische Sprache, 1 Note, 190. 226 N.
Asyndeton, s. Constructio.
Aussprache des Hebr. 23. 108.
Bedingungssätze 332. 333.
Bega&ephat 55 f.
BMungsbuchstaben oder literae servües
79. 179.
Buchstaben, Figur, Namen und Beihe
derselben 20 ff.
Casusendmigen, Beste ders. 196 fS.
Chäteph-Pdthäch 40, kürzer als Chateph-
S*^g61 72. 136. 137.
Ch4teph-QMn^ 40 1
Ohfttöph-S''göl 40.
Chireq, Arten dess. 35 f.
Ch61Sm 36 f.
Cohortativ 107 fc, 285.
Collectiva 244. 245, Syntax derselben
313. 314.
Commnnia 242.
Comparativ 263 f.
Composition von Wörtern selten 82 1.
179. 229.
Ooi\jugationen oder Yerba derivata 92 ff.,
Zahl und Anordnung ders. 94 1 113 ff^
seltenere 124 £
Oo]\)unctionen 237 iL 329 fL
Oonsecutio temporum 279.
Oonsonanten, Aussprache und Eintheilung
ders. 22 ff.
Ck>nstructio asyndeta 806. 329, praegnans
304.
Contraotion 53.
Copula, 8. Wäw copul., (logische), wie
ausgedruckt 810.
D&geS 42 ff., euphonicum 53, dirimens 54.
DägeS forte 42 t 51, verschiedene Arten
dess., wo es statt hat und wegföUt
52 ff, hat nicht statt in den Gutturalen
57, und dem ^ 59, Auslassung des-
selben in den Yerbis y^'y 143 1
DÄgeS lene 42 f. 55 f.
Dativ 260, vgl. 257 £, Dativus commodi
328.
Deminutiva 189.
Dichtersprache 12 t 241. 322. 328 f.
Diphthongen 27. 33, Zusammenziehung
derselben 63 t
B^egister.
359
Dual 192 fL, der Zahlwörter 227, Syn-
tax desselben 254. 314.
E-Laute 35 t
Ellipsen des Belativi 273. 274, des Fro-
nomen es, ihn 269, andere Ellipsen
(wahre u. angrebliche) 259. 266. 302.
332, der Conjunotionen 333 f.
Enallage des Gtenns 299 t
Epicoena 242.
Epitheta poötica 241.
Erweichung von Consonanten zu Yo-
oalen 52.
Femininmn, dessen Endnngen 176 £fl,
Vocalverändenmg in demselben 216 f.,
im Stat. constr. 195 f., im Plural 191 f.,
andere BezeichnuDgen desselb. 241 f&,
Gebrauch der Fem. für Abstracta u.
Collectiva 243. 244, Femininformen
des Inf. 102. 141. 142.
Formae mixtae 175.
Fragepartikeln 322 ff.
Futurum s. Imperfeotum.
Ga ja 48 f.
Genetiv, dessen Ausdruck 194 fL, Ge-
brauch 256 ff.
Gentilicia 189.
Genus bei Verbindung von Subj. und
Prädicat 312 ff.
Geographische Namen 244, 250, mit dem
Genetiv 257.
Gerundium 102. 290. 293.
Gutturalen, s. Kehlbuchstaben.
Hebräische Sprache 1 f. 6 ff., Denkmäler
ders. 8 f. 11 ff., Dialekte derselb. 15,
Beichthum ders. 15, gramm. Bear-
beituug ders. 15 ff., Schrift 19 ff.
Ev 8td öuoiv 329 f.
Hiph'n 119 ff.
Hithpa'el 122 ff.
Homogene Yocale 32 Note; 62.
Hoph'al 119 ff.
Hülfsvocale 74 f.
I-Laute 35 ff., für a 100.
Imperativ 102 £, abgekürzter und ver-
längerter 109. 170, mit Sufax 133,
Syntax desselb^a 288 f., andere Tem-
pora und Modi stdtien für den Impe-
rativ 280. 283. 292.
Jmperfectum, Name 103 Note, Bildung
und Flexion 103 fll, vei^ürztes und
verlängertes 107 ff. 285 f., mit Wäw
consecut.* 109 f. 287 f., mit Suffix 132 1,
Syntax dess. 281 ffl, umschrieben 297.
Impersonelle Gonstr^ction 300.
Indogermanische Sprachen verglichen
2. 3. 4 f. 55. 57, 72 Note, 81. 82. 99.
114 Note, 117 Note, 120. 125. 225 Note,
229. 258 Note, 275. 277 Note.
Infinitiv 101, mit Suffl 133, Gebrauch
des Inf. absol. 289 ff., des Infi constr.
293 ff., mit h 305, Infin. histor. 292.
Instrument, mit ^ und im Acc 301 f.
326.
Inteijectionen 83. 239. 334.
Jussiv 107 f. 285 £, in Bedingungssätzen
286.
Kehlbuchstaben 24. 25. 57 ff., in Yerbis
134 ff.
K*thfb 49.
Lautsystem des Hebr. 26.
Literae aspiratae 25. 42 f., liquidae 26,
qui.escibües 32 Note, 60 ff., incompati-
biles 82 Note, serviles 79, 179.
Man, wie ausgedruckt 300.
Mapi^ 33. 42. 44 f.
Maqqeph 47.
Matres lectionis 32 Note.
MeSa-stein 8 Note, 85 Note, 86 Note,
109 Note, 124. 193.
M^thSg 38. 40. 48 t 67. 75. 111.
Ma*§l und Milra 44. 54.
Modi, Ausdruck derselben 95 f. 276 ff.
Münzen, hebr. 9.
Negationen 820 ff.
Neutrum fehlt im Hebr. 176, vgl. 243.
Niph'al 118 ff.
Non;ten regens 194. 251. 252 t
Nomina, Abstammung und Arten der-
selben 175 ff., mit Pronominal-Suffixen
200 ff., Paradigmen derselben 206 ff.,
Syntax 240 ff.
Nomina propria, wiefern sie den Artikel
haben 251, mit folg. Genetiv 257,
Nomina unitatis 244. 245.
Nominalsätze 308.
Numerus bei Yerbüidung von Subrj. u.
Präd. 312 ff.
Nun, assimilirt sich 51. 142 f., demon-
strativum (epentheticnm) 129 f.
0-Laute 36 f.
Onomatopo6tica 4. 80. 81.
Optativ 282 f. 285 f. 299.
Oratio obliqua 334, vergl. 323 Note.^
Participial-Nomina 182 £
Particip 112 f., mit Suffixis 134, Syntax
desselben 296 fL 306. 312, Uebergang
in das Yerbum finit. 297.
Passiva 95, deren Constraction 307.
n
360
Begifitor.
P^tli&ch 84, gern bei Giittiiralen 57 £,
P^thäch fürÜTum 58. 74. 140, PÄth&ch
in Paosa für i9ei^ od. 8®gdl 76 f. 115,
PÄth&ch im Pi'el für ^r^ 116.
Patronymica 189.
Paosa 75 f.
Perfectom 95 f. 98 ff. 108 Note, mit
Wäw consecnt. 109 1 111, mit Suf-
fixen 130 ff., S^-ntax des«. 276 ff. Pre-
catiy 278 Note.
Phönicisohe und Pnnuche Sprache 2. 9 £
39 Note, 91 Note, 109 Note, 178,
Schrift 5. 28 Note.
Pi*el 115 ff.
Pleonasmen, des Pronomen 269, der
Partikehi 338 Note, der Negationen
321 £
Plural, Endmigen desselben 189 ff (dop-
pelte 192), Gebrauch dess. 245 ff,
Construction 313 t, Pluralform der
Präpositionen 236 f.
Pluralis ezcellentiae 246 fl, dessen Con-
struction 254. 313.
Plusquamperfectum 277, Plusquamper-
fectum Goigunctivi 278.
PotentialiB 283 t
Prädicat, in der Begel ohne Art. 252,
Yerbindung mit dem Subjecte 312 ff
Präpositionen 232 ff 324 ff
Praesens, wie ausgedruckt 277 f. 282.
288. 297, Praes. Goigunctivi 280.
Praeteritum, s. Perfectam.
Pronomina 83. 84 ff., Pronomina perso-
naUa 84—87, Pronom. suffixum 87 f.,
Pronom. demonstratiyum 88 f., Pro-
nom. relativum 91, Pronomen inter-
rogatiyum u. indefinitum 91 f., Pro-
nomm. sufifixa am Yerbo 127 ff. 268,
am Nomen 200 ff 268 f., an Adver-
bien 231, an Präpositionen 234 ff.,
Pronom. reflexivum, wie ausgedrückt
274 f., ProDom. possessivum 87. 268.
Prosthesis 52.
Pual 115 ff.
Punisch, s. Phönicisch.
Qal, Form u. Bedeutung dess. 98. .
Qäme^ 33 f.
Qäme^ chä^ph 37 t 49.
Q^'ri 49.
Qibbüf 36.
Quadratschrift 19 f.
Quadrilitera und Quinquelitera 81 f.
126.
Quiescibiles, s. Literae.
Räph^ 25. 43 1
•Belatiypronomen 91. 271 ff, relative
Co^junctionen 330 f*
Schwache Buchstaben Wiw imd J6ä
62 ff.
Scriptio plena, defectiva 10. 14. 32 f. 64.
S^göl 34. 36 f. 71. 72. 73, bei Guttu-
ralen 58, vor Gutturalen mit Qime^ 71»
Segolatfonnen des Nomen 210 ff
Semitische Sprachen 1 ff., ihr Charak-
ter 3 £., Yerhältniss derselben unter
einander 2 t 5 £, zu andern Sprachen
3ff
Semitische Schrift 4 t
jlSr^ 35.
)ervilbuchstaben, s. Bildungsbuchstaben.
\^&, ein&ches (simplex) und zusam-
mengesetztes (compositum) 38 ff., mo-
bile 39 ff 69, einfaches unter Guttu-
ralen 59. 136 £ 140 t, quiescens
(stummes, Sylbentheiler) 41.
SiUüq 45.
Stämme, verschieden von Wurzehi 79 f^
Stammconsonanten 78 1
Status absolutus des Nomen 195, inwie-
fern statt des Stat. constr. 259 £.
Status constructus, Form dess. 194 fL,
Gebrauch desselben 255. 258 t, wenn
er den Artikel erhält 251 t
Subjunctly, ausgedrückt durch das Im-
perfect 282 f.
Suffixa, s. Pronomina, Syntax derselben
268 f., gravia u. levia 203. 207.
Superlativ 264.
Süreq 36.
Sylben, Theorie derselben 65 ff.
Syncope 52. 90. 119.
Syriasmen, in der Aussprache 61. 63»
vgl. Arsunaismen.
Tempora 95 t, deren Gebrauch 276 ff,
Tempora relativa 278 f.
Ton 74 ff.
Tonzeichen 44 ff.
Transposition 52. 122.
Trennungsyocale 144 Note, 157 t
U-Laut 36.
Yerbalsätze 308.
Yerbum 92 ff, schwache Yerba 97. 1340^9
Yerba med. £ u. med. O 98. Yerfoa
derivativa, s. Coiijugationen. Yerba
denominativa 93. 98. 117. 120. 123.
Nominalbegriff im Yerb 93. Yerba
trans. und intrans. 98. Yerbum mit
Suffixen 126 ff. Yerba contracta 141 iL
Schwächste Yeiba 149 ff Yerba mit
doppelter Schwäche 172 t Yerba de-
fectiva 174. Syntax des Yerbi 276 ff.
Yerba mit Präpositionen 304. Yer-
bindung Ton zwei Yerbis zu Einem
Begister.
361
Begriff 305 ff. Schallnaohalmiendes
Yerbmn, s. OnomatopoSt.
Yerdoppelung der Gonsonanten 52 ff.,
bei Gutturalen 57, hat verstärkende
Kraft 116 f., yirtnelle von M 139,
Aufhebung der Yerd. bei den 9"» 148.
Yertanschung der Gonsonanten 50 t
Yerwandtschaft der Yerba unter ein-
ander 173 f.
Yocalbuchstaben 27. 33 Note, s. schwache
Buchstaben.
Yocale 26 ff. 64 f. 68 ff.
Yocalisation des Textes 28 f., baby-
lonisch-jüdische 31 Note, 236 Note.
Yooalzeichen oder Yocalpuncte 29 ff.
Yooatiy mit dem Art. 251.
Wäw consecutivum 109 ff., Erklärung
dess. 111, beim Perfect 111, beim
Imperf. 109 1 Wäw cc^ulat.. Form
dess. 238 f., Bedeutung 329 t
Wiederholung der Wörter 248.
Wortstellung 311 £, beim Infin. 291. 296.
Wurzelwörter 80 ff
Zahlwörter 224 ff. 265 t
Zahlzeichen 22. *
Zischlaute 24 f., Transposition derselben
52. 122.
Zusammengesetzte Begriffe im Plural
247, nut dem Art. 252 f., mit Suff.,
269, wie constniirt 316 f.
Zustandssatz 330.
K, als Gonsonant und Kehlhauch 23,
liebt -;;-- 59. 104, als schwacher Buch-
stab 60 ff., 149, als Behnbuchstab 60.
61. 101, vertauscht mit h, *\ und "^ 61,
fällt aus 61; prosthetisch 52; virtuell
verdoppelt 139.
*<5H« 269.
T -J
jl—- cohort. 107.
iK'238. 331.
tK 231. 284.
"i^ 318 Note.
*<Wt, •»« Pragwort 319.
TÄ T^ 320 f.
ik 320 f:
313.
dK, dessen Unterschied von ^i 299. 332^
im Fragesatz 323, nach Schwur-
formeln 332.
pbM 51. 142.
^VK, als Pron. relat. 91. 271 ff., als Goig.
^^330 f., b "ntb^ 257.
nK Zeichen des Accus. 234. 260 f. Note,
268, Präpos. 234.
p'^Tf^ *<n« 54,
a Präp. 233. 235, Gebrauch 302 Note,
325 £,
•n^5 273 Note\
n'^oa 236.
P^TT^ 53.
n mappicatum 43. 61 f. 165, als schwa-
cher Buchstab 61 f., Wechsel mit 1
und *^ 62, n am Wortende als Zeichen
eines auslautenden Yocals 23.^27. 61.
164 ff.
ti s. Artikel.
n interrogativ. 231. 322 f.
ir-;-, Endungen am Gohortativ tu Im-
perat. 107 f., am Nomen 66. 197 t
K^ und K"^ 49. 86, wie imterschieden
von m 270.
mj (und^n^Ij) 137 f., 169, mit dem Part.
297, mit b vor dem Inf. 293.
D"i*n 262.
Tjbh 154. 291.
1 als fester Gonson. im Yerb. 161. 165.
1 als Yocalbuchstab 27. 31. 36 f. 62 ff. 65.
"1 8. Wäw copulat. u. consecut. Perf.
*1 s. Wäw consecut. Imperf.
tr^) prophetische Formel 280 f.
'^r erzählende Formel 287.
"p am Perf. 101, am Impt 106. 110.
n-n (8. tvr\) 173.
*« als Yocalbuchstab 32 f. 35 f. 62 ff; Aus-
sprache 63. 104.
ni>n 50, Aussprache mit Präfixen 234.
njitflpr; 106.
362
Begister.
3 mit Soff. 235, Bedeutung 26a. 328.
■Is 330 f.
OK *^3 833.
^Sb? *^3 331f.
Vd mit der Negation 320, mit dem Subst.
mit und ohne Art. 258.
•ia3 236.
h Präpos. 102. 233 f., nut SufF. 235, Be-
deutungen 328, für den Ausdruck des
Dativ 260, des Genetiv 257 f., beim
Passiv und passiv. Begriff 308, als
LämM auctoris 258, distrib. 275.
fi6 230. 320 f., 822, beim Verbot 283.
!|b Etymologie und Gebrauch 299, 332.
iiA 236.
iai (poet. = ft und drib) 235 Note.*
ngi 142 f.
n Bildungsbuchstab der Participien 116.
118, der Nomina 184. 188.
•a für ng 54. 91.
•a für Ta w. m. s.
riT^ 53 f. 91 f. 271.
»^a 91 f. 271, l^*^ *^a 299.
*ja Präp. 232f. mit Suff. 236, Bedeutungen
327, beim Comparativ 263 £,
1 s. Nun.
m; ^39. 283 Note, 288 f.
^'rtK aib} 75.
inj 143. '
S' Aussprache 23 f.
b§ Präp. 237. 326 f.
D!^ Präp. 232. 234.
n^5 262.
•'niSs 226 Note.
- « -
19 Conj. 321.
i^ als Parad. 97.
ninb 243.
"1 25 f. 59 f., verdoppelt 59 f.
'^ Aussprache 24.
•ttä für ntt5&< 51. 91. 229.
n-r- n-;- Pemininendung 176 f. 195 f.
REGISTER
der wichtigsten Stellen des alten Testaments.
1 Mose
Seite
1 Mose
S^te 1 Mose
Seite
1 Mose ,
Seite
11.,
. . 313
6 20 .... 265 14 19 .... 308
20 13 . ,
, . . 313
2 . .
. . 310
6 13 . ,
. . . 308 22 . .
. . . 277
16 . ,
. . . 266
5 . .
. . . 76
17 . ,
. • . 297 16 2 . ,
. . 330
21 5 . .
. . . 308
9 . ,
. . . 283
19 . ,
. . 57.90 10 . ,
. . . 275
6 . ,
. . . 139
16 . ,
, . . 264
21 . ,
. . . 280 12 . ,
. . . 293
7 . ,
, . . 278
20 . .
. . . 302
7 7..
. . . 316 13 • ,
, 268.278
8 . .
, . . 115
21 . ,
. . . 202
9 . .
. . . 266 17 . .
. . 316
12 . ,
, . . 326
24 . .
. . 199
11 . ,
. . . 266 16 3 . .
. • 233
13 . .
. . . 312
26 . ,
. 247.325
13 . .
, 225.275 5 . ,
• . 268
16 . ,
. . . 326
29 . .
. . 278
8 3.,
. . 291 11 17
7. 217. 297
17 . .
. . . 273
31 . .
. . 253
4 . .
. . . 248 17 5 . .
, 303.308
24 . ,
. . 115
2 2..
. 272.277
5 . ,
. . 266 10 . .
289. 292
22 1 . .
. . . 287
4 . .
. 54. 239
7 . .
. . 153 11 . ,
. . • 148
4 . .
. . . 287
5 . ,
. . . 284
8 . ,
. . . 323 18 • .
299. 312
28 8 . ,
. . . 134
6 . ,
. 280.284
13 . .
. . . 266 26 . .
, . . 161
10 . ,
. . . 298
7 . .
154. 304
14 . .
. . 258 27 . ,
. . . 161
11 . .
. . . 278
11 . ,
. . . 252
17 . ,
. . 154 18 1 . .
. . . 262
13 . .
. 288.299
12 . ,
. . 40
9 6.,
. . . 308 5 . ,
, . . 331
24 3 . .
. . . 331
16 . ,
. . 283
11 . .
. . . 308 10 . ,
. • . 328
8 . ,
. 169.286
10 . ,
154. 269
14 . ,
. . . 116 11 • .
. . 316
9 .. ,
, . . 49
21 . ,
. . 234
20 . ,
, 253.307 12 . ,
. • . 153
40 . ,
. . . 279
23 .
41. 53. 116
24 . ,
. 154.264 14 . ,
. . 275
55 • ,
. . . 275
8 1.,
310. 320
25 . .
. . . 264 21 . .
. « . 249
60 • .
> • . 138
4 . «
. . . 291
10 1 .
. . . 287 25 . ,
. . . 328
67 . ,
. • • 252
5 13
4. 312. 330
21 . ,
. . 1.268 28 • .
, . . 303
26 21 . ,
, • . 115
15 . .
. . 304
11 1 .
. . . 287 29 . .
. . . 266
26 13 .
. . • 291
16 . ,
. 329 f:
4 . .
. . . 326 19 1 « ,
. . . 309
18 . .
. . . 305
19 . .
. 75. 220
7 148.247.282. 2 . .
. . . 320
29 .
, . . 171
22 17
3. 280. 321
331. 8 . .
, . . 331
27 1 . ,
. • • 293
4 7..
. . . 316
9 .... 300 9 14
2. 288. 291
4 .
► . . 285
10 . ,
. 297. 316
10 .
. . . 287 14 . ,
. . . 54
20 . .
. . . 271
12 . .
. . . 286
28 •
. . • 257 17 . ,
. . . 283
21 .
, 271.323
14 . .
. 268.298
12 4 .
. . . 265 18 . .
. . • 321
26 .
. . . 40
15 22
5. 227. 312
13 .
. 289.334 19 . .
, . . 138
29 .
. . . 314
17 . ,
, . . 75
18 . .
. . . 271 29 . ,
. . . 248
30 .
. . . 330
18 . .
. . . 307
18 2 .
. . . 251 33 . ,
, . . 133
33 .
. .\ 298
23 . .
. . . 103
9 .
. .'. 126 20 3 .
. . . 296
34 .
. . . 268
25 .
. . 38.67
12 .
. . . 248 6 .
. 172.305
36 .
. . . 271
26 .
. . . 268
14 10 .
. 248.259 7 .
. . . 289
37 .
. . . 303
6 3..
. . . 326
13 .
. . . 8 9 .
. . . 284
42 .
. . . 307
5 .
. . . 265
18 .
. . . 258 11 .
. . . 280
45 .
. 294.303
364
B«gi8ter.
1 Mose
Seite
1 Mose
Seite
2 Mose
Seite
4 Mose
Seite
28 2 . .
. . 49
41 40 .
. . . 262
16 11 . .
. . 54
12..
. . . 247
20 21 . . .
. . 153
43 .
. . . 292
13 . .
. . 54
47 .
. . . 124
26 . .
. . 282
51 .
. . . 118
16 . .
. 54. 178
2 33 .
. . . 124
30 . . .
. . 331
42 1 .
. . . 123
21 . .
. . 54
11 11 .
. . . 164
32 . . .
. . 133
13 .
. . . 264
16 3 . .
. . 299
12 .
. 100.153
80 18 . . ,
. . 50
18 . .
. . . 289
6 . .
. . 280
15 .
. . . 85
38 . .
106. 220
19 .
. . . 254
14 . .
. . 126
17 .
. . . 32e
81 6 . . .
. • 86
25 .
. 211.248
23 . .
. . 173
25 .
. . 61. 150
7 . . ,
. . 147
30 . ,
> . . 246
18 23 . .
100.112
18 18 .
. . . 323
8 . . ,
. . 315
38 . .
. . . 333
26 . .
. . 105
14 2 .
. 279.332
9 . . .
. . 269
48 7 .
. 283.290
10 18 . . .
. . 153
16 . .
. . . 153
13 . . .
. . 252
14 . .
► . . 279
20 2 . .
. . 283
24 . .
. . . 303
15 . . .
. . 291
15 . .
. . 53. 262
4 . .
. . 320
16 31 . .
. . . 115
27 . .
136. 307
25 . ,
. . . 280
9 . .
. . 292
85 . ,
. . . 290
28 . . .
. 168
26 . ,
. . . 43
21 2 . .
. . 8
16 22 . .
. . . 231
29 . . .
. 321
29 . .
. . . 146
29 . . .
. . 313
17 6 . .
. . . 160
30 . .
115. 290
32 . ,
. . 8.282
22 22 . . .
. . 333
28 . .
. 145.148
32 . . .
. . 273
44 5 . .
. . . 325
28 4 . . .
. . 134
20 3 . .
. . . 140
39 • . ,
► . 199
18 . ,
, 288.328
16 . . ,
. . 133
5 . .
. . . 130
47 . . .
2
22 . .
. . . 280
25 29 . . .
. . 54
21 . ,
. . . 143
50 . . .
. 289
46 8 . .
. . . 268
26 18 . . .
. . 198
21 4 . .
. . • 102
82 5 . .
139. 150
46 3 . ,
» . . 152
33 . . ,
, . 122
5 . ,
, . . 130
9 . . ,
. . 315
47 3 . .
. . . 815
20 1 . . .
, . 143
30 . ,
. . . 173
17 . . .
. 248
48 6 . .
. . 813
30 . . .
. . 133
22 6 . .
. 146.306
88 8 . . .
. 271
11 . ,
. . . 168
81 13 . . ,
, . 133
11 . ,
. . • 146
10 . . ,
. 280
22 . ,
. . 259
82 6 . . .
. . 289
17 . ,
» . • 146
11 • . .
. f64
40 8 . .
. . . 268
34 . . .
. 142
33 • .
. . 318
13 . . ,
. 333
10 . ,
. . 54
88 3 . . .
. 71
28 7 . .
139. 146
84 7 . . ,
. 102
11 11
8. 109. 223
86 2 . . .
. 102
13 . ,
. 129; Ue
22 . . .
. 161
15 . ,
. • 288
88 3 . . .
. . 304
18 . .
200. 223
24 . . ,
. . 147
22 .
. 178.314
25 . .
, • . 292
30 . . ,
. 313
2a . .
. . 146
24 3 . .
, 200.223
86 7 . . ,
. . 313
27 . .
. . . 76
3 Mose
15 . ,
200. 223
11 . . .
. . 313
60 20 . .
. . 168
2 1..,
. . 315
22 . ,
. . . 75
87 2 . . ,
. . 254
4 2...
. 327
26 62 . .
. . 124
3 . . ,
. . 264
2 Mose
23 . . .
. . 154
82 42 . ,
. . 61
5 . . ,
. . 305
1 16 . ,
. . . 173
28 . . .
. . 154
•
7 . . .
. . 297
2 1..
, . . 261
6 9..
. . 171
5 Mose
8 . . ,
. . 290
3 . ,
. . . 129
26 . . ,
. . 102
15.,
. . 306
18 . . ,
. . 302
4 . ,
. . . 152
10 19 . . ,
. . 231
2 24 • .
. . . 54
21 . • .
. 304
7 . ,
. . . 8
U 43 . . ,
. . 164
4 1..
, .100.153
33 . . .
. 291
9 . ,
. . 155
44 . . .
. . 71
3 . .
. . . 297
88 9 . . .
. . 143
17 . ,
, . . 133
12 4 . . .
. . 164
26 . .
. . . 115
24 . . ,
. . 327
20 . .
, . . 103
18 19 . . ,
, . '255
41 . .
. . • 197
29 • . .
. 54
8 2..
. . . 118
39 . .
. . 255
6 12 . .
. . . 292
80 4 . . .
. . 273
18 . .
. . . 8
55 . .
. . 123
24 . .
. . . 85
14 . . ,
. 8.139
4 23 . .
. . . 288
56 . . .
. . 123
26 .
. . . 299
18 . . .
. . 294
6 3 . .
. . . 326
14 43 . .
118. 121
7 24 .
. . . 121
20 . . ,
. 258
18 . .
. . . 61
16 29 . . .
. . 122
6 1 .
. . . 53
22 . .
297. 298
23 . .
. 137.154
18 7flf. .
. . in
3 . .
. 101.159
40 14 . .
278. 333
10 8 . ,
► . . 308
10 9 . .
. . 134
13 .
. . . 169
15 . . .
8.118
12 15 . .
. . . 54
20 19 . . .
. . 171
16 .
. 101.159
20 . .
155. 308
16 .
. . . 320
25 21 .. .
. . 168
14 17 •
. . . 178
41 1 . . ,
. . 263
31 .
. . . 54
36 . ,
. . 173
16 7 .
. . • 327
12 . . ,
8
14 13 . .
. . . 333
26 33 . .
. . 118
14 .
. . . 211
15 . . .
. . 334
16 1 . .
. . 54. 284
34 . .
. . 168
16 6 .
. . . 328
21 . .
201. 215
2 . .
, . . 177
43 . .
. . 333
17 8 .
. . . 234
29 . . .
. 280
5 . .
. 129. 170
27 23 . . .
. . 252
14 .
. . . 100
33 . .
168. 171
6 . .,
, .. . 199
10 1 .
. 100.153
Begister.
365
5 Mose
Seite
Riehter
Seite
1 Sanmelis
Seite
2 Sanmelis
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, . 153
9 1...
. . 147
9 13 . .
. . 261
18 24 . . ,
7.16
Zusätze und Berichtigungen.
Zu §. 1, 4, h (S. 4) vergl. : A, MÜUer ,,Seinitische Lehnworte im älteren Griechisch'',
in Bezzenherger's Beiträgen znr Kunde der Indogerm. Sprachen, Bd. I, Heft 4,
S. 273—301 (Gott. 1877).
Seite 36, letzte Zeile 1. 'j^b^
41, Z. 23 1. f]Crin.
87, Z. 15 1. Wn$,
128, Z. 11 am Ende L h-^.
142, Z. 6 1. 2 M. 32, 34.
168, z. 15 V. u. 1. ^nni St. VC^t\\
175, Z. 1 1. am Ende y^),
292, Z. 15 V. u. 1. niaib.
292, Z. 2 V. u. 1. Ps. 50, 21.
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Druck von W. Drogolin in Leipzig.
Alphabete älterer semitisclier Scbriftarten
Innohr. v.
Dibon.Anf
9. Jh.v.Chr
<•.§ S.S. $6.11
phönic.
Mttnzen
u. Inschr.
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althebr.
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Gemmen
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(9.— T. Jh.v.Chr.
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