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Beiträge zur Osteologie und Syetehblatik
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(St. Petersburg).
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Wissenschaftliche Ergebnisse einer Zoologischen Expedition
nach dem
Baikal-See
unter Leitung des Professors Alexis Korotneff in den Jahren 1900 — 1902.
Dritte Lieferung.
Die
Cataphracti des Baikal-Sees
(Раш, Coffidae, Cottocomephoridae und Comephoridae).
Beiträge zur Osteologie und Systematik
von
Т.. 5. Berg
(St. Petersburg).
Р Mit 5 Tafeln und 15 Abbildungen im Text.
St. Petersburg und Berlin.
Buchdruckerei der K. Akademie der Wissenschaften (St. Petersburg).
Commissions-Verlag von Friedländer & Sohn (Berlin).
1907.
Vorwort.
Die vorliegende Arbeit stellt eine Bearbeitung der von Prof. Dr. А. A. Kororxerr im
Jahre 1902 im Baikalsee gesammelten Cataphracti, 4. В. der Koppen-(Cottus-)ähnlichen Fische dar.
Wie alles, was diesen bemerkenswerten See bewohnt, ist auch seine Fischfauna von her-
vorragendem Interesse: enthält sie doch zwei endemische Familien (Comephoridae und Сойосоте-
phoridae) und eine ganze Reihe (7) endemischer Gattungen. Ausserdem ist Prof. Korornerr's
Sammlung insofern von hoher Bedeutung, als in derselben die tiefsten Süsswasserfische,
welche jemals erbeutet wurden, repräsentiert sind, indem die Fischfünge der Baikalsee-Expe-
dition bis zu Tiefen von 1600 Meter reichen.
Um die genetischen Beziehungen der Baikalsee-Cataphracti in's Klare bringen zu können,
schien es mir notwendig deren Osteologie einem näheren Studium zu unterwerfen. Als
Resultat ergab sich, dass die von Prof. Dr. В. Dysowskı im Jahre 1874 beschriebene Art
Cottus grewingki den Repräsentanten einer besonderen Familie der Cottocomephoridae darstellt; auch
haben die Untersuchungen die schon früher von Prof. Dysowskı und Dr. G, A. BouLexGer
vertretene Meinung über die nahe Verwandtschaft der aberranten, für den Baikalsee endemi-
schen Tiefsee-Gattung Comephorus mit den Cataphracten, vollständig bestätigt.
Die vorliegende Arbeit ist den Baikalsee-Cataphracti gewidmet*), am Schlusse derselben
(S. 67) aber gebe ich ein vollständiges Verzeichnis sämtlicher für den Baikalsee bekannten
Fische; näheres über die Küstenfische ist in meiner früheren (1900) Arbeit angegeben.
Was den Ursprung der Baikalsee-Cataphracti betrifft, so ist der Verfasser geneigt, ihre
Anklänge an marine Formen als Konvergenzerscheinungen zu erklären.
Die auf Taf. I, Fig. 1 — 3; Taf. III, Fig. 1— 2; Taf. У, Fig. 3, 4 und im Text auf
Fig. 15 dargestellten Cataphraeti sind während der Expedition am Baikalsee nach der Natur
abgemalt worden; die Zeichnungen wurden mir von Prof. Dr. Kororxerr in liebenswürdiger
Weise überlassen.
Zoologisches Museum d. K. Akademie
der Wissenschaften.
St. Petersburg. Juni 1907,
*) Die Baikalseeexpedition hat vorwiegend Tiefseefische gesammelt.
Inhalt.
Erster Teil. Osteologie.
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Das Cranium. 2, — Der Kieferbogen. 5. — Der Hyoidbogen, 7. — Der Kiemenbogenapparat. 7. — Der
Schultergürtel. 8. — Die Bauchgliedmassen. 9. — Die Wirbelsäule 9.
2uyergleichr mi, Cottus; (Myoxocephalus)scarpiug: о emo о ел на,
Der Schädel, 12. — Hyoidbogen und Kiemenbogenskelett. 13. — Der Schultergürtel. 13. — Die Wirbel-
säule, 14,
Banvereleicht mıtadentüubrigen»Baikalseeeottiden.. a ee ala ee ee eh an
Der Schädel. 15. — Der Hyoid- und Kiemenbogenapparat. 17. — Der Schultergürtel. 17. — Die Wirbel-
säule, 18.
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Der Schädel. 18. — Die Wirbeläulee 19.
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Der Schädel. 20, — Der Schultergürtel. 22. — Die Wirbelsäule, 22.
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7. Über die Klassification der Barkalyep-Gataphrantitieme и a ee оса Ум бя, ме
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VerzeichnistderHlündorte 1902: нЕ > И,
Zweiter Teil. Systematik.
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SyuopsislderzRamilien;dersBaikalsee-Cataphracti I. 2. hu no oe ea ee
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1. Cottus kneri. 39. — 2. Cottus kessleri, A.
Реалии, АИ on rd Bed, оси NEN. ee 0 ER 5 a
3. Abyssocottus korotneffi. 43. — 4. Abyssocottus gibbosus. 44. — Б. Abyssocottus (Cottinella) bou-
lengeri. 45.
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6. Limnoeottus godlewskii, 57. — 7. Limnocottus megalops, "58,
4. Gatt. Procottus
8. Procottus jeittelesi. 47.
5, Gatt. Batrachocottus
9. Batrachocottus baicalensis, 49. — 10. Batrachocottus nikolskii. 50. — В. nikolskii var, multira-
diatus. 58. — В. nikolskii уат.? 54,
6: Gatt. "Asprocottus. и.
11. Asprocottus herzensteini. 55,
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7. Gatt. Cottocomephorus .......
12. Cottocomephorus grewingki, 61.
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8.4Ga6%.2 Comephoruseh. zer SL Е
13. Comephorus baicalensis. 66. — 14. Comephorus dybowskii. 66.
Verzeichnis sämtlicher Fische des Baikalsees
Über den Ursprung der ichtyologischen Fauna d
Literatur (zum 2. Teil: Systematik)... .. .
Verzeichnis der Textfiguren
Erklärung Чет ака лее a. eo en
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Erster Teil. Osteologie.
Die Osteologie der Cataphracti*) ist verhältnismässig wenig bekannt. Коземтнат in
seinen „Ichthyotomischen Tafeln“ (1839) giebt Abbildungen der Skelette von Scorpaena scrofa
(Taf. XVII, Zrigla hirundo, Peristedion cataphractum (T. XVII), Cyclopterus lumpus (T. XIX).
L. Acassız (1835 — 43, IV, pl. Е, Г.) bildet die Skelette von Trigla, Scorpaena und Synanceia ab.
Mecker (1824) in seiner Vergleichenden Anatomie und Sranxıus in seiner inhaltsreichen Zoo-
tomie (1. Aufl. 1846, 2. Aufl. 1854) führen nicht selten als Beispiele auch Cataphracti an.
Сивльр (1851) gab eine mehr weniger detaillierte Beschreibung der Osteologie von Cottus vis-
cosus (= Cottus gracilis), Acanthocottus virginianus (= Myoxocephalus octodecim-spinosus Мттснил,)
und Triglopsis thompsoni; obschon von Fehlern nicht frei, bleibt diese Beschreibung für die
Cottiden das einzige, was wir haben, wenn wir von den zerstreuten Angaben absehen, welche
man in den Werken von Соулев & Улгемслеммез (ТУ, 1829) und Günruer (II, 1860) findet.
Eine kurze aber gute Beschreibung und schöne Abbildungen “ег Osteologie von einem Scor-
paenoid (Sebastolobus) gab Srarks (1898). Ferner ist zu erwähnen die Arbeit von Garman (1892)
über Discobolö (Cyelopteridae), die Abhandlungen von @ил, über ÜUataphracti überhaupt (1889),
über die Dactylopteriden, Cyclopteriden und Hemitripteriden (1891). Krem (1884) bespricht
oft die Cataphracti, aber seine Angaben bedürfen einer Nachprüfung.
Das ist alles (nebst einigen Angaben von A. Mürrer 1853, Lorz 1864, BaupeLor 1868,
Parker 1868, Cramer 1895, Brinvse 1896, Воотемавкв 1904, Намвокаекв 1904), was mir über
die Osteologie der Cataphracti bekannt ist. Es schien mir deshalb zweckmässig eine mehr
detaillierte Beschreibung des Skeletts eines der Baikalseecataphracti zu geben und habe ich für
diesen Zweck Procottus gewählt, da derselbe ziemlich gross ist und mehr für solche Unter-
suchungen geeignet erscheint.
*) Ich gebrauche diese Benennung im Sinne von Jomanxes Mürrer (1846), selbstverständlich mit Ausschluss der
Gasterosteiden.
1
1. Procottus jeittelesi (Dyb.). (Taf. I, Fig. I—IV, Textfig. 1—6).
о
Es wurden 3 grosse (240 — 250 mm.) Exemplare untersucht.
Das Cranium (Taf. I, Fig. Г — IV, Textfg. 1, 2).
Das Schädeldach zeichnet sich aus durch eine schr grosse Verbreiterung hinten und Ver-
schmälerung vorn.
Das Basioceipitale ($. oc.) nimmt in der Bildung des Foramen occipitale Teil, indem die
Oceipitalia laterialia sich über dem Basioceipitale nicht vereinigen. Unter dem vorderen Ende
des letzteren liegt die hintere zweigeteilte Spitze des Parasphenoideum. Unten sind die Seiten
des Basioceipitale teilweise über den Oceipitalia lateralia gelegen. Das vordere Ende ist jeder-
seits von dem Prooticum durch den Knorpel getrennt. Die obere, der Schädelhöhle zugewen-
dete, Oberfläche des Basioccipitale ist frei, von anderen Knochen nicht bedeckt.
Die Occipitalia lateralia (oc. [.) der rechten und linken Seite vereinigen sich über
dem Hinterhauptloche, indem sie dadurch das Supraoceipitale vollständig von dem Foramen occi-
pitale abtrennen. Auswärts und hinten bildet die Oberfläche des Осс. lat. einen Kamm, der
zur Auflagerung des Öpisthoticum dient. Hinten rühren die Oce. lat. an das Epioticum und
Pteroticum an. Zur Artikulierung mit dem Atlas hat das Осс. lat. einen ovalen Condylus, der
dem Körper des Basioccipitale an dessen oberen und teilweise hinteren Ende aufliegt. Für
diesen Condylus entsendet das Basioce. jederseits einen kleinen Vorsprung, der, zwar im ge-
ringen Grade, doch in der Artikulation mit dem Basioce. teilnimmt.
Das Supraoccipitale (5. oc.) liegt mit dem Schädeldache in einer Oberfläche, ohne eine
erhabene Crista zu bilden. Mit seinem hinteren Rande stösst es an die Oceip. lat. und Epiotica;
oben werden seine Seitenränder von den Parietalia, das Vorderende von den Frontalia bedeckt,
so dass oben nur ein Teil des Supraoceipitale frei bleibt. Die innere ‘der Schädelhöhle zuge-
wendete Fläche des Supraoccipitale ist von keinem Knochen bedeckt.
Das Opisthoticum (0. ot.) (= Intercalare SacemeuL) ist ein kleiner schuppenförmiger
Knochen von trapezoider Gestalt, der ausserhalb der Schädelkapsel liegt und keinen Anteil in
der Bildung der Schädelhöhle nimmt, indem er als Stütze für den unteren Schenkel des Post-
temporale dient. Es bedeckt dieser Knochen die Berührungsstelle von Epioticum, Occipitale
laterale und Pteroticum.
Die Parietalia (pa.) stellen ganz flache, ohne jede Spur der Crista, Schuppen dar, die
an einer geringen Strecke in der Bildung des hinteren Schädelrandes teilnehmen. Das rechte
Parietale ist von dem linken durch das Supraoceipitale getrennt, welches von den ersteren
teilweise bedeckt wird, indem die zackigen Innenränder der Parietalia sehr nahe aneinander
treten. Vorn sind sie teilweise von den Frontalia bedeckt, hinten bedecken sie das Epioticum
und sind mit dem Postfrontale und Pteroticum vereinigt.
Jedes Frontale (fr.) erscheint als eine beträchtliche, unregelmässig viereckige Platte, die
in einen langen Fortsatz ausgezogen ist, der sich bis in die Ethmoidalregion erstreckt und
das obere Gewölbe der Augenhöhle bildet. Die Aussenränder der Frontalia sind hinaufgebogen.
Die Frontalia sind in der Mittellinie der Länge nach durch eine Naht ziemlich fest unterein-
“1 3
ander verbunden; bisweilen ist zwischen den rechten und linken Basalplatten ein dünnes ovales
Knöchelchen zu sehen (Textfig. 1, асс. Kn.), augenscheinlich ein überzähliger Knochen, analog
den Naht- (Woru’schen) Knochen im Schädel des Menschen. Jeder vordere Fortsatz bildet
vorn eine Rinne; indem sich die Innenränder dieser Rinnen berühren, kommt ein Kamm zur
Ausbildung, in dessen untere Concavität der Schaft des Ethmoideum sich hineinlegt. Vorn
liegen die Frontalia auf dem Ethmoidalknorpel (Taf. I, eth. Kn.), hinten überlagern sie teilweise
die Postfrontalia, Parietalia und Supraoceipitale. Der untere Teil des Frontale entsendet einen
Fortsatz, der das Alisphenoideum (Parker == Orbitosphenoideum Owen, Günther) teilweise be-
deckt und zur Bildung der hinteren Wand der Augenhöhle beiträgt.
Die Postfrontalia (Owen = Sphenoticum Parker) (pt. fr.) tragen zur Bildung der ober-
hinteren Ecke der Augenhöhle bei. Oben wird dieser Knochen fast vollständig von dem Fron-
tale und den vorderen Rändern des Pteroticum und Parietale bedeckt, so dass nur der äussere
Fig. 1. Schädelknochen von Procottus Fig. 2. Schädelknochen von Procottus
jeittelesi von oben. jeittelesi von unten.
zackige Rand des Postfrontale frei bleibt. Unten ist er mit dem Orbitalfortsatz des Frontale,
mit dem Alisphenoideum und Prooticum vereinigt. Mit dem letzteren bildet er eine grosse
Artikulationsgrube zum Aufnehmen des entsprechenden Fortsatzes des Hyomandibulare.
Die Praefrontalia (pr. fr.) (= Ethmoidalia lateralia) begrenzen vorn die Augenhöhle; von
einander sind sie durch den Ethmoidalknorpel getrennt, seitwärts entsenden sie einen grossen
Fortsatz zur Artikulation mit dem Praeorbitale; oben berühren sie sich mit dem Ethmoidale,
hinten mit den Frontalia, unten mit dem Vomer. Schräg durch die Mitte des Knochens geht
ein Kanal für den N. olfactorius.
Das Ethmoideum (efhm.) besteht aus dem Kopfe, der dem eben genannten Ethmoidal-
knorpel aufliegt und an die Praefrontalia stösst, und dem Stiel, der unter dem Vorderende der
Frontalia liegt. Der konvexe Kopf des Ethmoideum besitzt zwei Cristae in Form eines nach
1*
4
vorn offenen У. Am vorder-äusseren Rande jedes Schenkels der Cristae liegt ein sehr kleines
Nasale, das als Fortsetzung einer geräumigen Nasenkapsel mit zwei Öffnungen — vorn und
hinten, dient. An den Vorderrand des Ethmoideum stösst der Knorpel, („das Rostrale“,
s. unten) der zwischen den Horizontalplatten der Prämaxillaria gelegen ist.
Der Vomer (vom.) liegt unter dem Ethmoidalknorpel, an dessen Unterseite er sich mit
seiner Oberseite fest anschliesst und besteht aus einem longitudinalen Stiele, dessen Seiten-
ränder an die Praefrontalia, das Hinterende an das Parasphaenoid stösst, und einem Kopfe,
der mit stumpfen sammetartigen Zähnen dicht besetzt ist. Oben berühren sich das Ethmoidale
und der Vomer nicht, indem sie durch den Ethmoidalknorpel getrennt erscheinen. Oben liegen
dem Vomer die Maxillarıa auf, seitwärts stossen an ihn die Palatina.
Das Parasphenoideum (pa.); sein vorderes Ende liegt über dem Vomer, sein hinteres,
das in zwei Spitzen ausläuft, unter dem Basioceipitale.. Von der Mitte gehen nach rechts und
links die Fortsätze ab, die zur Bildung der Augenhöhle beitragen und sich mit den Alisphe-
noidea vereinigen. Oben ist dieser Knochen teilweise von den Prootica bedeckt.
Das Basisphenoideum — fehlt.
Das Alisphenoideum (al. sph.) (Huxıey, Parker = Orbitosphenoideum Owen, GÜNTHER,
BourLenGer) liegt teilweise unter dem Orbitalfortsatze des Frontale; hinten ist es mit dem Post-
frontale und Prooticum vereinigt; entsendet einen Fortsatz zur Vereinigung mit dem Orbital-
fortsatze des Parasphen. Medialwärts berühren sich die Alisphenoidea nicht.
Das Prooticum (pro.) Parker (= Alisphenoideum Owen, GÜNTHER) ist ein unregelmässig
ovaler Knochen, der mit seiner langen Achse quer über der entsprechenden Schädelhälfte liegt.
Vorn stösst er an das Alisphenoideum, an die Orbitalfortsätze des Paraphenoideum, median an
das Parasph., auswärts an das Postfrontale und ist durch eine Naht mit dem Pteroticum ver-
bunden. Von dem Basioceipitale ist das Prooticum durch einen Knorpel getrennt, mit dem
Осс1р. lat. tritt es dagegen auf einer kurzen Strecke in Berührung. Mit der Artikulationsgrube,
die das Prooticum mit dem Postfrontale bildet, artikuliert ein Gelenkkopf des Hyomandibulare.
VRR Kein Kanal für die rechten Muskeln des Auges entwickelt (Textfig. 3),
Tettgerwet р dadurch erscheint die Basis сгапи einfach: zwar sind die inneren, dem
Parasphenoideum gewendeten, Teile des Prooticum in zwei dünne Plat-
ten geteilt, doch erscheint dieser übrigens sehr unbedeutende Zwischen-
raum ganz mit dem Knorpel gefüllt.
Das Pteroticum (pter.) bildet nebst dem Postfrontale den äusse-
ren Rand des Schädels; indem sich dieser Knochen mit dem Epioticum vereinigt, trägt er mit
dem Posttemporale zusammen zur Bildung einer Grube im hinteren Teile des Schädeldaches
bei. Medial liegt dem Pteroticum der äussere Rard des Parietale auf, vorn stösst es an das
Postfrontale. Unten liegt es teils über dem Prootieum, teils ist es mit dem letzteren und mit
Oceip. lat. durch Nähte verbunden. Sein hinterer Rand ist durch ein Band mit dem Post-
temporale verbunden.
Das Epioticum (ep. 0.) ist von unregelmässig pyramidaler Form. Seine Spitze bildet
einen Kamm, an dem der obere Schenkel des Posttemporale befestigt ist. Das Epioticum ver-
einigt sich mit dem Pteroticum, Parietale, Supraoceipitale und Occip. lat.
Der Kieferbogen.. (Textfig. 4).
Das Praemaxillare (praem.) besteht aus dem horizontalen (medialen) und dem vertikalen
Schenkel, welche unter einem rechten Winkel mit einander verbunden sind. Der horizontale
Teil ist 1), Mal kürzer, als der vertikale und ist durch ein Band mit dem Palatinum verbun-
den. Der vertikale ist mit sammtartigen Zähnen besetzt, zwischen denen am vorderen Teile
auch borstenähnliche vorkommen. Von dem horizontalen Teile geht es nach hinten in eine
Platte aus, die zur Artikulation mit dem Maxillare dient. Die horizontalen Teile der rechten und
der linken Seite berühren sich medianwärts fest und liegen einem unpaaren birnenförmigen nach
vorn zugespitzten Knorpel auf, der seinerseits sich dem Ethmoideum anschliesst. Hinten zeigt
er eine Spur der Zweiteilung. Dieses sich an das vordere Ende des Schädels anschliessende
Skeletstück, das einen dem primordialen Knorpelskelet angehörigen Teil darstellt, ist das
Rostrale von Бдавменг, (1885, р. 90).
Das Maxillare (max.), das viel länger als der vertikale Schenkel des Praemax. erscheint,
ist hinten abgeplattet, verbreitet und stösst an den obengenannten Knorpel. Es ist durch ein
Band mit den Cristae des Ethmoideum und mit dem sagittalen Teile des Prämaxillare verbunden.
Das Dentale (dent.) besteht aus zwei Schenkeln, dem oberen und unteren; der obere ist
mit sammtähnlichen Zähnen bedeckt, nur hinten erscheinen einige borstenähnliche. Es sind
keine Kanile für Hautsinnesorgane vorhanden. Am unteren Schenkel ist das Articulare (art.)
innig befestigt; sein hinteres Ende hat einen Artikulationskopf zum Aufnehmen des Quadratum.
Ein klemes Angulare (ang.) ist innig mit dem hinter-unteren Ende des Artieulare verbunden.
Ein besonderes Spleniale konnte ich nicht entdecken. Zwischen dem oberen Schenkel des
Dentale und dem Artieulare, auf deren inneren Oberfläche, liegt in einer rinnenförmigen Aus-
höhlung des vorderen (Artikulations-)Fortsatzes des Artikulare ein 12 mill. langer im Durch-
schnitt runder knorpliger Strang — der Meckel’sche Knorpel.
An der äusseren Fläche des Dentale in einer länglichen Vertiefung hinter der Symphyse
liegt ein knorpeliger Strang, der das von Porrarn (1895, р. 234, Е. 2) bei Dactylopterus be-
schriebene Extramentale darstellt und wahrscheinlich dem unteren Lippenknorpel der
Selachier entspricht.
Das Pterygoideum (= Eectopterygoideum Нохьву) und Mesoptery goideum (= Ento-
pterogoideum Нохтвх) (pt. -+ m. pt.) sind als besondere Knochen nicht von einander differenziert,
indem sie als verwachsen erscheinen. Das vordere zugespitzte Ende dieses Knochens liegt auf
dem Palatinum, das hintere ist verbreitert und ausgebuchtet; der eine Schenkel liegt dem
Quadratum, der andere dem Metapterygoideum auf. Der untere, stärker ossifizierte Teil dieses
Knochens scheint mir das Pterygoideum, das obere ein sehr reduciertes Mesopterygoideum dar-
zustellen. Die innere Seite des Mesopterygoideum ist durch ein Band mit dem Vomer verbunden.
Das Palatinum trägt keine Zähne. Sein vorderes Ende lehnt sich einerseits an das
sagittale Ende des Maxillare, andere rseitsverbindet es sich ziemlich innig mit dem Praeorbitale
und trägt mit dem letzteren zusammen zur Bildung einer Artikulationsgrube für das Praefrontale
bei. Vor der Praeorbito-praefrontal-Artikulation lehnt sich das Palatinum an das Praefrontale
an, aber die Artikulation („preethmoidal“) ist hier nur angedeutet. Das hintere zugespitzte
Ende des Palatinum wird von dem Pterygoideum bedeckt.
Das Quadratum (qu.) erscheint in Form eines Sektors, der unten mit einem stachelarti-
6
gen Fortsatz, der dem Ргйорегсая]ат aufliest, versehen ist. Hinten ist dieser Knochen durch
einen dünnen Knorpel von dem Metapterygoideum getrennt, oben berührt sich mit dem Ptery-
goideum -+ Mesopterygoideum.
Das Symplecticum (sy. pl.) geht in den
Winkel, der von dem Quadratum und Praeoper-
culum gebildet wird, hinein, berührt sich mit
dem Metapterygoideum und ist von dem Hyoman-
dibulare durch einen Knorpel getrennt.
Das Metapterygoideum (mt. pt.) er-
scheint als eine dünne dreieckige Schuppe, deren
oberer Rand gerade, der äussere (dem Quadra-
tum gewendete) etwas abgerundet, der innere
mit zackigen, zur Verbindung mit dem Hyoman-
dibulare dienenden, Fortsätzen versehen ist.
Das Hyomandibulare (Ay. m.). Mitten
an seiner äusseren Oberfläche ist ein Kamm vor-
handen; in die so gebildete Rinne kommt der
vertikale Schenkel des Praeoperculum hinein. Am oberen Rande besitzt das Hyom. zwei grosse
Gelenkköpfe: einen runden vorderen für die Gelenkgrube von Postfrontale + Prooticum und
einen ovalen hinteren, höher als der vordere gelegenen, zur Artikulation mit dem Pteroticum.
Am hinteren Rande hat das Hyom. einen Gelerkkopf für das Operculum. Sämtliche Artiku-
lationsköpfe sind mit Knorpel bedeckt. An der inneren Seite des Knorpels, der das Hyom.
von dem Symplecticum trennt, ist das Stylohyale durch ein Band befestigt.
Das Praeoperculum (р. op.) besteht aus zwei Schenkeln: dem horizontalen und verti-
kalen, deren äussere Ränder rinnenförmig ausgehöhlt sind. Besonders gross ist die Rinne am
unteren Rande, so dass der letzte wie aus zwei Platten gebildet erscheint. Von dem Ver-
einigungspunkte beider Schenkel geht bisweilen eine zugespitzte Platte aus, die das untere
Ende des Hyomand. bedeckt. An den horizontalen Schenkel stösst der Fortsatz des Quadratum
von oben an. Das Vorderende des Praeop. ist frei, mit keinem Knochen verbunden. Unten
stösst an den horizontalen Schenkel das plattenförmige Interoperculum (4. 0p.), das durch
Bänder vorn mit dem Articulare, hinten mit dem Suboperculum, von innen mit dem Stylohyale
Fig. 4. Procottus jeittelesi. Visceral- und Opercular-
Knochen des Schädels.
zusammenhängt.
Das Operculum (0р.) stellt einen sehr dünnen dreieckigen Knochen dar. Seine innere
Ecke artikuliert mit dem Hyom., sein innerer gerader und verdickter Rand stösst an das Sub-
operculum, der obere (äussere) verdickte und unregelmässige Rand ist frei. Der untere ist
von einer Membran umfasst, die von dem unteren Ende des Suboperculum abgeht.
Das Suboperculum ($. 0р.) ist ein vertikaler oben zugespitzter Knochen, der sich
zwischen das Praeoperculum und Operculum hineinschiebt und eine oben genannte dünne Mem-
bran entsendet. '
Siimtliche Knochen des Kiemendeckels, sowie überhaupt die Knochen des Kopfes, ent-
behren der Stacheln vollständige.
Der Suborbitalring ist aus drei Knochen zusammengesetzt: der erste — das Praeorbi-
tale (praeor,) — stösst innig an das Palatinum und bildet einen Artikulationskopf für den
Fortsatz des Ргаегопе. Der obere Rand des Praeorb. ist mit einem plattenförmigen nach
unten gerichteten Fortsatz versehen. Dann geht das erste Suborbitale (subor. 1), dem
das zweite (subor. 2) aufliegt. Das letztere setzt sich in eine ziemlich enge Platte fort, die
mit dem Aussenrande des Praeoperculum (mit dessen inneren Lamelle) in Verbindung tritt.
Die beschriebene Art zeichnet sich durch eine geringe Entwickelung der Hautsinnesorgane
aus; in Zusammenhang damit steht das Fehlen der entsprechenden Hautknöchelchen, wie
das Supratemporale, die Postorbitalia; auch die Höhlen an den Frontalia, Praeoper-
culum und anderen Knochen sind nicht entwickelt.
Der Hyoidbogen.
Das Stylohyale (Interhyale) wurde schon früher erwähnt. Das Epihyale ist ein drei-
eckiger hohler Knochen, an welchem 2 radii branchiostegi befestigt sind. Das 3 Mal
grössere Keratohyale ist verlängert, mitten verschmälert, vorn und hinten verbreitert und
trägt 4 rad. branch., zwei hinten und zwei mitten. Am Vorderende des Keratohyale ist das
nicht vollständig ossifizierte erste Hypohyale (= Basihyale Owen 1846, р. 115) befestigt;
dann geht das konische — zweite Hypohyale. Das Glossohyale (= echtes Basihyale)
fehlt. (Das von Girarn bei Cottus viscosus unter diesem Namen bezeichnete Knöchelchen [Taf. Ш,
№ 43] ist in der Tat das zweite Hypohyale). Von dem Berührungspunkte des rechten und
linken Hyoidbogens geht ein kleines unpaares Urohyale von unregelmässiger Gestalt nach
unten und hinten ab.
Der Kiemenbogenapparat.
Die Basibranchialia (Copulae) sind in der Zahl von 4 vorhanden, das 1. ist zugespitzt
und nur wenig ossifiziert, das 2. ist das längste und nur an beiden Enden knorplig, das 3. ist,
wie das 2., verlängert, aber knorplig; es tritt durch einen Kanal in der Mitte des 4. Basi-
bran. hindurch; das 4. ist knorplig und abgeplattet. An das erste lehnen sich die Hypohyalia
und die 1. Hypobranchialia, an das zweite die 1. und 2. Hypobranch., an das dritte die 2. und
3. Hypobranch., an das vierte die Keratobranchialia des 4. Paares an. Wie gewöhnlich sind
nur drei Hypobranchialia vorhanden*); dorsalwärts vereinigt sich das rechte Hypobr. des
dritten Paares mit dem linken, doch bleibt inmitten ein Kanal, der zum Durchgang des 3. Basi-
branchiale dient; hinten stossen die 3. Hypobranchialia an das 4. Basibranch. Ventralwärts
entsendet jedes 3. Hypobr. einen Fortsatz nach vorn, der sich mit seinem Paare vereinigt und
so zur Bildung eines Kanals für die Arteria branchialis communis beiträgt. (Diese Bildung fand
Srannıus, S. 37, bei allen Clupeiden, bei Esox, Cyprinus u. в. w., vermisste sie aber bei Сус]о-
poden, Gobioiden, Blennioiden und Cataphracten. Bei allen von mir untersuchten Cataphracti
des Baikalsees, den Comephorus nicht ausgenommen, fand ich diesen Kanal gut ausgebildet).
Das 1. und 2. Hypobranchiale sind verlängert und an beiden Enden knorplig. Das 3. ist ab-
geplattet, dreieckig und nur am vorderen Ende ossifiziert.
Die Kiemenreusen, die die Form stumpfer Höcker haben und mit äusserst kleinen Zähnen
*) Nur einmal bei einem 25 mm. langen Salmo salar fand СлоьР (5. 674) auch am 4. Bogen ein Hypobranchiale ab-
gegliedert. Bei Amia ist das 4. Hypobranchiale gut ausgebildet und nicht weniger, als das 3. ossifiziert (Aıuıs, 1897, р. 648,
Taf, XXXIII, f. 49 — 50).
8
besetzt sind, sitzen nur auf den Keratobranchialia. An der äusseren Seite des ersten Bogens
fehlen sie vollständig, an der inneren sind sie in der Zahl von 6 vorhanden (die Länge des
1. Keratobranchiale beträgt 201, mm.), am 2. Bogen — 6 an der Aussenseite und 6 an der
Innenseite, am 3. Bogen — 5 und 5, am 4. Bogen — 4 und 0. Jedes der 4 langen röhrchen-
förmigen Keratobranchialia ist an seinen Enden knorplig; am distalen Ende an der
Grenze mit dem Epibranchiale ist jedem Keratobr. ein kleines Knorpelstück angefügt, welches
auch T. Parker bei Regalecus nachweist (р. 17, Т. У, f. ХУП, %).
Die Epibranchialia des 3. und 4. Bogens sind am oberen Ende zweigeteilt; mit dem
einen dieser Fortsätze befestigt sich das 3. und 4. Epibranchiale an dem oberen (hinteren)
Schlundknochen, der andere (untere) legt sich dem entsprechenden Fortsatz des folgenden
Bogens an.
Die vollständig getrennten ovalen unteren Schlundknochen sind mit sehr kleinen
Zähnen besetzt und setzen sich vorn jeder in einen Knorpel fort; medianwärts vereinigt sich
der letztere mit seinem Antagonisten. Hinten erscheint jeder Schlundknochen in einen kurzen,
zum Teil knorpligen Stiel ausgezogen.
Die oberen Schlundknochen (Pharyngobranchialia) sind auf jeder Seite zu zwei vor-
handen; der hintere ist gross, aussen concav, innen сопуех und trägt die Epibranchialia des 3.
und 4. Bogens, der vordere — klein, plattenförmig und trägt die Epibranchialia des 2. Bogens.
Beide sind mit Zähnchen bedeckt. Dem ersten Bogen fehlt das Pharyngobranchiale.
1
Der Schultergürtel (Textfig. 5).
Das Posttemporale (pf. t.) ist zweigeteilt; der eine, längere Schenkel ist an dem
Kamm des Epioticum ziemlich fest befestigt, der andere, kürzere nach unten gerichtet und liegt
auf dem Öpisthoticum. Durch ein Band ist dieser Knochen mit dem Pteroticum verbunden.
Ein Supratemporale, welches bei anderen Cottiden in diesem Bande zu liegen pflegt, fehlt
dieser Art. Der Körper des Posttemporale bedeckt die ver-
längerte, vorn verschmälerte, hinten verbreitete platten-
förmige Supraclavicula (3. cl.), die ihrerseits dem obe-
ren Ende der Clavicula (61.) aufliegt. Die letztere er-
scheint als ein mächtiger Knochen, der als Stütze für die
ganze Extremität dient. Durch eine Bucht in ihrem oberen
Rande geht ein Ligament (lig. claviculo-occipitale) hindurch,
das mit dem einen Ende an die Supraclavicula, mit dem
anderen an das Basioccipitale befestigt wird und eine feste
Anheftung der Suprascapula an den Basalteil des Schädels
bewirkt. Dicht hinter diesem Ligament ist, das erste
Epipleurale gelegen, das sich an der ober-inneren Seite
der Olavieula anlehnt. Von derselben ober-inneren Seite
Fig. 5. Schultergürtel von : о = с 5 о Е
nn are geht bei anderen Cottiden ein langer schmaler rippenähn-
licher Knochen — die Postelavicula nach unten. Sie
liegt dicht unter der Haut und ist 7. В. bei Cottus scorpius sehr leicht nachweisbar, bei
P. jeittelesi dagegen fehlt sie vollständig. Unten berühren sich die rechte und linke
Clavieula medianwärts; ап dem Berührungspunkte, am hinteren Ende jedes Knochens liest
bei Cottus bubalis nach Parker (S. 43, Taf. II, fig. 12, а. 1. cl.) ein kleines längliches schuppen-
artiges Knöchelchen, welches er als „anterior interclavicula“ bezeichnet; bei der untersuchten
Art konnte ich dieselbe als eine distinkte Össification nicht finden. Ein anderes dagegen von
Parker als „posterior interclavicula“ bezeichnetes Knöchelchen ist bei Р. jeittelesi gut entwickelt
(р. 1.) und löst sich bei Maceration von der Clavicula leicht ab; es ist von ovaler Gestalt,
liegt etwas hinter und über der Verbindungslinie der beiden Claviculae und berührt sich mit
seinem Antagonisten nicht.
Von der Mitte der Clavicula geht nach aussen und nach hinten ein knöcherner platter
Fortsatz (a) ab, an dem sich der Knorpel (Ки.), der die Scapula vom Coracoideum trennt, an-
lehnt. Die platte Scapula (5с.) besitzt eine hufeisenförmige Gestalt und trägt aussen emige
Flossenstrahlen; ihr unterer Schenkel bleibt knorplig; ein grosses Foramen ist zwischen der
Scapula und dem Körper der Clavieula vorhanden. Das Coracoideum (cor.) ist ein verhält-
nismässig grosses dreieckiges Knöchelchen, das sich an zwei Punkten an die Clavicula anlehnt:
am obengenannten platten Fortsatze und am unteren Ende der Clavieula; zwischen diesen
zwei Punkten bleibt ein langes Foramen. Nur das obere Ende des Coracoideum ist knorplig.
4 plattenförmige Basalia (bas.): das 1. berührt sich mit der Scapula, das 2. — mit der Scapula
und mit dem Knorpel, der die letzte vom Coracoideum trennt, das 3. — mit dem ebengenann-
ten Knorpel und mit dem Coracoideum, das 4. — mit dem Coracoideum. Zwischen der Scap.
und dem 1. Basale, sowie zwischen allen Basalia ist je ein Foramen vorhanden (insgesamt
vier Foramina). Sämtliche Basalia sind nur wenig ossifiziert: mehr dichte Knochensubstanz
ist nur in der Mitte der Basalia vorhanden. An allen Basalia sitzen die Flossenstrahlen.
Jeder der 18 Strahlen ist an seinem proximalen Ende zweigeteilt; bei den mittleren Strah-
len liegt zwischen den Schenkeln der Strahlenbasis je ein kleines rundes Knorpelehen — distale
basale („distal pterygiophore“).
Die Bauchgliedmassen.
An dem unter-hinteren Rande der Clavicula sind die innig verbundenen, doch nicht ver-
wachsenen Ossa pubis (Basipterygia) befestigt. Die vereinigten Knochen besitzen die Gestalt
eines länglichen Rhombus, dessen Mitte dünn, dessen Ränder verdickt erscheinen. Der innere
Rand jedes einzelnen Knochens ist gerade, der äussere ist rinnenartig ausgetieft. Vom hinter-
unteren Ende jedes Knochens geht ein kleiner Fortsatz medial nach vorn ab. Die Flossen-
strahlen sind unmittelbar am Os. раз angeheftet Der erste (äussere) stachelige Strahl ist
zweimal kleiner, als drei übrige, die geteilt und beinahe von gleicher Grösse sind. Die
massive Basis des ersten Strahles wird aus zwei Hörnern und einem Artikulationskopfe ge-
bildet, der in eine entsprechende Grube des Оз. pubis eintritt.
Die Wirbelsäule, (Tat. I, Bir. У, VI).
Bei den beiden von mir untersuchten Exemplaren fand ich mit dem Hypurale gerechnet
je 36 Wirbel.
Der 1. Wirbel hat sehr kurze und mit einander bei weitem nicht konvergierende Neura-
pophysen, deren jede eine besondere Spina neuralis entsendet. Jede Sp. neuralis lässt sich sehr
2
10
leicht von der ihr entsprechenden Neurapophyse trennen, so dass der erste Wirbel mit zwei
Sp. neur. versehen erscheint. An der Spitze verwachsen die Spinae in ein kleines Stäbchen
miteinander, doch lässt sich leicht sehen, dass es aus zwei Teilen besteht. Bei dem 1. — 7.
Wirbel fehlen die Rippen und sind nur die Epipleuralia (Seitengräten Aug. Mürter) vorhanden.
Am ersten Wirbel erscheinen die Epipleuralia (epipl.) nicht dicker als an den übrigen und
befestigen sich mit ihren distalen Enden an der ober-inneren Seite der Clavicula, mit den
proximalen am unteren Teile des Neuralbogens. Der 2. Wirbel wie auch die folgenden, hat
einen normalen Neuralbogen: die rechte und die linke Neurapophyse verwachsen miteinander
und enden mit einer wohl entwickelten Spina neuralis*), an deren vorderen Seite das 1. Inter-
neurale befestigt ist. Die Epipleuralia sitzen dicht an der Basis des Neuralbogens. Die Zyga-
pophysen — die vorderen und hinteren — sind gut entwickelt. Der 3. und 4. Wirbel sind dem
2. ähnlich, doch erscheinen ihre Sp. neur. höher und die Epipleuralia sitzen mehr ventralwärts
am oberen Teile des Wirbelkörpers. Erst an der Basis des Neuralbogens des 5. Wirbels be-
merken wir jederseits je eine kleine Öffnung für den Nervus spinalis; an den 1. — 4. Wirbeln
treten die N. spinales durch einen Ausschnitt an der Basis des Neuralbogens intervertebral
hindurch. Vom 5. Wirbel an und bis zum letzten, das Hypurale nicht ausgeschlossen, sind
diese Öffnungen (und beständig nur eine einzige jederseits) vorhanden“*). Der 6. Wirbel (bei
einem anderen, hier abgebildeten, Exemplar schon der 5.) ist mit kleinen höckerartigen Para-
pophysen versehen; die letzteren gehen horizontal von dem vorder-oberen Teile des Wirbel-
körpers, dicht unter den vorderen Zygapophysen gerade seitwärts ab. Die Epipleuralia
sind am Wirbelkörper selbst dicht hinter der Parapophyse befestigt. An
diesem wie auch an den anderen Wirbeln sind an den Seiten Eintiefungen zu sehen, die jedoch
nicht zur Befestigung der Epipleuralia dienen. Am 7. Wirbel sitzen die Parapophysen mehr
ventralwärts und sind schon nach unten gebogen. Sämtliche obengenannte Wirbel haben nur
obere Zygapophysen — vordere und hintere — am 8. Wirbel erscheinen rudimentäre untere
hintere Zygapophysen. Die Parapophysen gehen von der unteren Seite des Wirbelkörpers ab
und sind nach unten gebogen; am Wirbelkörper an der Basis der Parapophysen sitzen die Epi-
pleuralia, unter und neben denen die ersten rudimentären Rippen erscheinen. Die letzteren
erreichen kaum 1, der Länge der Epipleuralia. Der 9. Wirbel hat vertikal nach unten ge-
richtete Parapophysen und ziemlich gut entwickelte hintere untere Parapophysen. Die Epi-
pleuralia sitzen auf der Aussenseite der Parapophysen ebenso, wie die mächtig entwickelten
Rippen, deren Befestigungspunkt etwas abwärts und medianwärts liegt. Der 10. Wirbel be-
sitzt einen gut entwickelten Hämalbogen, die Spina haemalis aber fehlt (bei dem abgebildeten
Exemplar sind die Parapophysen durch unregelmässige knöcherne Querfortsätze brückenartig
vereinigt, wobei der Canalis haemalis nicht typisch gebildet erscheint). Die Epipleuralia inse-
rieren sich am Wirbelköper, an der Basis des Hämalbogens, die Rippen sind durch einen merk-
lichen Zwischenraum von der Basis der Epipleuralia getrennt und sitzen unterhalb der letzte-
ren, auf dem Hämalbogen selbst. Der 11. Wirbel hat eine rudimentäre Spina haemaliıs, die
Epipleuralia wie bei dem 10. W., die Rippen inserieren sich an der Basis der Sp. haemalıs.
*) In der Tat aber entsteht diese einfache Spina neuralis durch Verwachsen von zwei Teilen (vgl. auch Вкосн, $ 29).
**) Beim Lachse fehlen die Öffnungen für die N. spinales an sämtlichen Wirbeln vollständig und die Nerven treten
intervertebral nach aussen (vgl. Ввосн, 1861, Taf. У, f. 2, ХПГ; T. УП, f. 1, 6, 7), bei Pleuronectes dagegen (Сота & Лонх-
STONE, p. 102, pl. IX) an sämtlichen (den 1. und 5 letzten Wirbel ausgeschlossen) sind jederseits zwei Foramina vorhanden.
at
Die Rippen, die der 9., 10., 11. Wirbel tragen, sind kürzer als die Epipleuralia, aber
massiver und am distalen Ende nicht verdünnt und nicht zugespitzt, sondern stumpf abgestutzt.
Die Rippen des 11. Wirbels sind viel kürzer als die des 9. und 10. Der 12. Wirbel besitzt
(wie auch die folgenden) keine Rippen, die Epipleuralia sitzen an der Basis des Hämalbogens,
die Sp. haem. ist noch nicht typisch entwickelt. Bei dem 13. Wirbel sitzen die den vor-
hergehenden an Grösse nicht nachstehenden Epipleuralia an der Basis des Hämalbogens, die
Spina haemalis ist typisch (das heisst ebenso wie die folgende) entwickelt. Dem 14. Wirbel
fehlen die Epipleuralia; an der hinteren Seite der Sp. haemalis befestigt sich das erste Inter-
haemale. Der 23. Wirbel hat schon vier Paar, zwar schwach entwickelte, Zygapophysen,
indem bei ihm auch deren vorder-untere Paar erscheint.
Die Spina haemalıs des vorletzten (35.) Wirbels ist sehr verlängert und besitzt vorn einen
plattenähnlichen Fortsatz; seine Sp. neuralis ist nur wenig grösser als die des 34. Wirbels
(an der Spitze nicht zweigeteilt, wie bei Сойиз gobio, s. Lorz, 1864, р. 88, T. X, f. 10*) und
ist vertikal gestellt, während die vorhergehenden nach hinten gebogen sind. Der letzte (36.)
Wirbel (Hypurale) hat einen rudimentären oberen Bogen und keine Spina neuralis. Der
kegelförmige Körper des Hypurale setzt sich in einen knöchernen Cylinder— Огозфу1 fort, der
zum Aufnehmen der Reste des hinteren Chordaendes dient. Was die unteren Bogen betrifft, so
besitzt das Hypurale deren zwei: sie gestalten sich in Form zwei grosser Platten, die als Flossen-
träger für die Schwanzflosse dienen; ein winziger Hämalkanal ist an der Basis des unteren
Flossenträgers zu bemerken. Zwischen dem letzteren und der Sp. neuralis
des vorletzten Wirbels liegen zwei lose, mit dem Hypurale nicht verwachsene,
falsche Spinae, deren hintere verbreitert ist.
Interspinalia (Textfig. 6, i. sp.). Die Dorsalflosse des beschriebenen
Exemplars besteht aus 8 ungegliederten und 20 gegliederten, insgesamt
28 Strahlen, denen 27 Interspinalia angefügt sind. Es ist das 1. Interspinale, das
zwei vordersten Strahlen trägt. Jedes Interspinale ist unten zugespitzt, oben
verbreitert und in einen schaufelförmigen, nicht ganz verknöcherten nach hinten
gerichteten Fortsatz ausgezogen. Der letzte dient zur Auflagerung eines
runden Knorpels (dist. el.)**) T. Parker’s distal pterygiophore, 1886, р. 24;
distal radial Brınae, 1896, р. 533), der seinerseits zwischen den Hörnern der
zweigeteilten Basis des Flossenstrahles gelegen ist. Somit erscheinen die Flossenträger zwei-
gliedrig.
Fig. 6.
9. Interspinale
von P. jeittelesi.
*) Auch bei Grszssaur, Vgl. Anat., I, 1898, р. 271 nachgedruckt.
**) Es war Barker (1822) der erste, der dieses Knorpelchen an den Basen der Dorsalstrahlen bei Gadus morrhua er-
kannt und als globulus cartilagineus mobilis beschrieben hat (р. 126, Taf. VI, £. I, II, 6). Ввосн (1861, р. 18, Taf. УП, f. 8, 36")
bezeichnet dasselbe beim Lachse als „Gelenkstück“. Die zweigliedrige Anordnung der Flossenträger von Perca erwähnt
schon Соутек (1828, р. 364, „une sorte d’epiphyse“, pl. I, II, f. 74, a), die dreigliedrige bei Cyprinus hat sehr richtig Srax-
хоз (1854, р. 99) beschrieben; auch nach Влоовтот (1868, р. 138) besteht der Flossenträger bei dem Karpfen und der
Schleihe aus 3 Teilen: „Гоз interepineux, l’&piphyse articulaire, l’osselet articulaire“. Eine detaillierte Beschreibung der
Flossenträger der Fische giebt Brivan (1896, п. А, auch bei Trigla, wo diese Elemente nur an den gegliederten Flossen-
strahlen bisegmental angeordnet sind); er hat aber Unrecht, wenn er mit T. Parxer (1886, р. 24) glaubt (p. 531), es sei der
letzte Autor der erste, der die zweigliedrige Anordnung der Interspinalia bei Teleostei entdeckt habe.
9%*
2
2. Vergleich mit Cottus (Myoxocephalus) scorpius.
Bevor ich zur Vergleichung von Procottus mit anderen Baikalseecataphracti schreite, will
ich die Unterschiede, die zwischen Procottus und einer anderen typischen Cottide existieren,
erörtern. Als passendes Objekt soll uns der bekannte Seeskorpion, Cottus (Myoxocephalus)
scorpius L. dienen. Obgleich er einen gewöhnlichen Küstenfisch darstellt, finde ich in der Lite-
ratur nur sehr dürftige Angaben über dessen Osteologie (Соулвв & VArEncIENnNEs, ТУ, р. 165,
Güntner, П, 1860, р. 160). Es sollen im- folgenden nur die Unterschiede gegen Procottus her-
vorgehoben werden.
Der Schädel.
Wie fast sämtliche Meerescottiden, ist auch С. scorpius mächtig bewaffnet: wir treffen
Stacheln auf allen Kiemendeckelknochen, auf den Nasalia, Opisthoticum, Supraclaviculae, Cla-
viculae.
Von oben gesehen erscheint der Schädel hinten nicht so verbreitert und vorn nicht so
verschmälert, wie bei Procottus. Die Parietalia besitzen nicht die Gestalt der platten Schuppen,
sondern sind mit einem Longitudinalkamm versehen, der sich auf den äusseren Rand des
Frontale fortsetzt, wobei an den Seiten des Schädels zwei longitudinale Kämme erscheinen.
Hinten vereinigen sich die Parietalia der rechten und linken Seite durch ihre zackigen Fort-
sätze über dem Supraoccipitale untereinander, so dass von dem letzteren nur sein hinterer
und runder vorderer Teil frei bleibt. Auch das Epioticum erscheint fast gänzlich von dem
Parietale bedeckt.
Das Vorderende des Frontale ist ein wenig breiter, als bei Procottus. Seine händer sind
in dem Interorbitalraum nach aussen aufgebogen, wobei eine Rinne zu Stande kommt. Hinten
bedeckt dieser Knochen das Postfrontale vollständig,
nicht sichtbar ist. Die Spitze des Epioticum ist nicht rinnenartig ausgehöhlt, sondern ganz
platt und nach hinten abgebogen.
so dass das letztere von oben gesehen
Eine augenfällige Verschiedenheit bietet das Verhalten des Prooticum. Während wir bei
Procottus eine einfache Basis cranii finden, ist dieselbe bei С. scorpius doppelt
(Textfigur 7). Der innere (seinem Antagonisten zugewendete) Rand
des Prooticum besteht aus zwei Platten, einer oberen und, einer
unteren; die letzteren legen sich dem Parasphenoideum auf, ohne
miteinander in Verbindung zu treten; die oberen dagegen stossen
aneinander und bilden dadurch einen Kanal (myodom @ил,), der zur
Aufnahme der rechten Augenmuskeln dient und zwischen den hin-
teren Zacken des Parasphenoideum mit einer winzigen Pore nach
Fig. 7. Querschnitt durch den
Schädel von Cottus зсогриз. AUSSEN mündet. Das hintere Ende dieses Kanals liegt in einer Rinne,
die durch eine Vertiefung an der oberen Oberfläche des Parasphenoi-
deum, der eine rinnenartige Vertiefung an der unteren Oberfläche des Basioceipitale entspricht,
gebildet wird. Das Basisphenoid — fehlt. Auf dem Vomer sind die Zähne in Gestalt von
zwei nach vorn unter einem Winkel konvergierenden Streifen gestellt. Das Ethmoideum er-
15
scheint vorn stark ausgebuchtet. Auf seinen Kämmen sitzen 2 starke dreihörnige durch
Bänder an die Praefrontalia befestigte Nasalia, deren hinteres Horn in einen starken Stachel
ausgezogen ist.
Der horizontale Teil des Praemaxillare ist länger, als bei Procottus.
Der untere Schenkel des Dentale besitzt knöcherne Höhlen für die Hautsinnesorgane
und ist schmäler, aber vom oberen viel weiter entfernt, als bei Procottus. Auch das Articu-
lare hat eine solche Höhle.
Das Pterygoideum ist nicht mit dem Mesopterygoideum verwachsen;
es stellt ein langes knieartig gebogenes, am unteren Ende verbreitertes Knöchelchen dar; sein
oberer enger Schenkel ist vom Palatinum ganz bedeckt, sein unterer stösst an den äusseren
Rand des Quadratum und an den oberen Winkel des Metapterygoideum. Das Mesopterygoideum,
dessen vorderer Rand mit dem Vomer durch ein Band verbunden ist, erscheint als eine enge,
nach hinten kaum verbreiterte Platte, die ihrer ganzen Länge nach sich mit dem Pterygoideum
berührt und sich ein wenig unter den äusseren Winkel des Metapterygoideum erstreckt. Das
letztere ist grösser als bei Procottus.
Der Suborbitalring ist von derselben Gestalt, wie bei Procottus, enthält aber noch zwei
platte verlängerte Knöchelchen — Postorbitalia (3. und 4. Suborbitalia), die zwischen dem
2. Suborbitale und Postfrontale gelegen sind. Der äussere Rand des mächtig bewaffneten
Praeopereulum ist nicht rinnenartig ausgehöhlt, dagegen enthält er zwischen der Basis der
Stacheln Höhlen für die Hautsinnesorgane.
Hyoidbogen und Kiemenbogenskelett.
Das hintere (oder untere) Hypohyale ist ganz abgeplattet und so lose mit dem Kerato-
hyale verbunden, dass man es dem ersten Anschein nach für ein Hypobranchiale anneh-
men kann. Das Urohyale ist gut entwickelt und hinten in eine papierdünne Platte ausge-
zogen. Das Glossohyale fehlt. Das 4. (knorplige) Basibranchiale vorhanden; das 3. ist sehr
lang und nur wenig ossifiziert. Die oberen Schlundknochen sind in der Zahl von 1 Paar vor-
handen.
Die Kiemenreusen sind höckerartig und mit deutlichen Zähnchen besetzt. Der erste Bogen
hat auch an seiner Vorderseite gut entwilckelte Kiemenreusen in der Zahl von 7 auf dem
16 mm. langen Keratobranchiale + 1 auf dem Epibr., an der Hinterseite 6 + 0; am 2. Bogen:
6 +0 und 7 + 1; am 3. Bogen: 6 +0 und 6 + 1; am 4. Bogen: 6 +0.
Der Schultergürtel.
Das Posttemporale hat dieselbe Gestalt wie bei Procottus, nur erscheint sein unterer
Schenkel länger und der Körper nicht so verbreitert. Zwischen dem Posttemp. und Pteroti-
cum liegt ein kleines röhrchenförmiges Supratemporale in ein Band eingebettet (nicht
supratemporal von Равккв, р. 99, pl. VI, f. 1, st, welches Rıpzwoonp, р. 67, als subtemporale
zu bezeichnen vorschlägt). Das Posttemporale ist nicht so fest mit dem Schädel verbunden
wie bei Procottus, wo es sich in eine Rinne am Epioticum einschiebt; bei С. scorpius liegt der
obere Schenkel der abgeplatteten Spitze des Epioticum bloss an. Eine dünne distalwärts ver-
14
schmälerte einfache Postcelavicula geht von dem ober-hinteren Ende der Clavicula fast
vertikal nach unten ab. Sie liest auf den Muskeln dicht unter der Haut und ist sehr leicht
sogar bei einem intakten Exemplar zu betasten. Das Coracoideum ist kleiner. 4 platte ganz-
randige (ohne irgend welche Ausbuchtungen oder Foramina) Basalıa *).
Jedes Os pubis ist bedeutend enger und dünner, als bei Procottus; vorn ist es in einen
ziemlich spitzen Stachel ausgezogen.
Die Wirbelsäule.
Die Wirbelsäule besteht aus 36 Wirbeln**) (wie auch bei P. jeittelesi).
Dem 1. Wirbel fehlt die Spina neuralis, wobei der Neurolbogen oben nicht ge-
schlossen erscheint; an der Spitze jeder Neurapophyse befestigt sich ein sehr dickes Epi-
pleurale, das an die ober-innere Seite der Olavicula stösst. Bei dem 2. Wirbel verhält
sich der Neuralbogen normal; die Epipleuralia sind, wie auch an den folgenden Wirbeln,
dünn und inserieren sich an der Basis des Neuralbogens. Das erste Interneurale befestigt
sich an der Sp. neuralis des 2. Wirbels. Die folgenden Epipleuralia inserieren sich immer
niedriger und am 6. Wirbel gehen sie schon von dem unteren Rande des Wirbels ab. An
diesem Wirbel bemerken wir zum ersten Male an den Seiten, vor den Epipleuralia kaum
merkliche Höcker — die Rudimente der Parapophysen. Am 7. Wirbel unter dem proximalen
Ende des Epipleurale, an demselben befestigt, sitzt die erste winzige Rippe. Am 8. Wirbel
sind die Parapophysen etwas grösser, nach hinten gerichtet und an der Basis mit einem Epi-
pleurale und einer Rippe (wie am 7. W.) versehen. Am 9. Wirbel inserieren sich die sehr
kleinen Rippen schon an den Parapophysen, die Epipleuralia dagegen an der Basis der Para-
pophyse. Die ziemlich gut entwickelten Parapophysen des 10. Wirbels sind gerade nach
unten gerichtet und tragen an ihrer äusseren Seite Epipleuralia nebst Rippen, wobei die
letzteren unterhalb, etwas medialwärts von den ersteren sitzen. Am 11. Wirbel erscheint
der Insertionspunkt der E. und R. noch niedriger. Am 12. Wirbel ist der erste Hämal-
bogen, an dessen oberer Seite die Epipleuralia befestigt sind, ausgebildet. Der 13. Wirbel
besitzt eine rudimentäre Spina haemalis; die Epipleuralia sitzen am Wirbelkörper an der Basis
des Hämalbogens. Die Spina haemalis des 14. Wirbels ist nicht typisch entwickelt; die
Epipleuralia sind ebenso wie am 13. W. gelegen; die sehr kleinen Rippen gehen von der
Spitze der Sp. haem. ab und sind mit einander verbunden. Am 15. Wirbel ist die Sp. haem.
normal entwickelt und trägt an ihrer Vorderseite das erste Interhaemale. Der Hämalbogen
dieses, wie auch des 16. und 17. Wirbels, trägt nur Epipleuralia und keine Rippen.
Sämtliche Rippen sind sehr dünn und viel kürzer als die Epipleuralia.
Spina neuralis des vorletzten Wirbels ist mächtiger, als bei Procottus entwickelt, indem
sie in Gestalt einer viereckigen Platte erscheint. Das Hypurale trägt 3 falsche Dornfortsätze.
Im Skelette von (С. scorpius bemerken wir folgende bedeutendere Unterschiede gegen Pro-
cottus: 1) Kopfknochen mächtig bewaffnet, 2) Mesopterygoideum gut entwickelt, 3) Basis сгапи
*) Bei Cottus (Oncocottus) quadricornis ist das Coracoideum viel länger, als bei den zwei oben beschriebenen Arten,
aber nicht so breit wie bei Procottus; 4 Basalia. Es sind Foramina vorhanden: zwischen der Scapula und dem 1. Bas. (ein klei-
nes), zwischen dem 1. und 2. Bas., zwischen dem 2. und 3. Bas. (ziemlich grosse).
**) Dieselbe Zahl giebt auch GüntHEr an.
15
doppelt, 4) das hintere Hypohyale abgeplattet, 5) Spina neuralis am Atlas fehlt, 6) die rudi-
mentären Parapophysen gehen nicht von der Körpermitte des Wirbels, sondern von dessen
unterem Rande ab, 7) die Rippen sind schwach entwickelt und geben an Grösse den Epipleu-
ralia nach, 8) Postelavicula vorhanden.
3. Vergleich mit den übrigen Baikalseecottiden.
Nachdem wir die Osteologie von Procottus jeittelesi ausführlich behandelt und mit derselben
von Cottus scorpius verglichen haben, können wir das Skelett der übrigen Baikalseecottiden in
Kürze beschreiben. Im folgenden seien nur die Unterschiede gegen Procottus hervorgehoben.
Der Schädel.
Cottus kneri. Der Interorbitalraum ist eng (7, Mal in der Schädellänge, von dem vor-
deren Ende des Vomer bis zum hinteren Ende des Basioceipitale gemessen, enthalten), rinnen-
förmig, indem die Ränder des vorderen Teils des Frontale aufgebogen erscheinen. Der Schädel
ist ziemlich hoch, seine Höhe, an den Orbitalfortsätzen des Parasphenoideum gemessen, ist
4%/, Mal in seiner Basis enthalten. Am äusseren Rande der Frontalia, des Pteroticum und am
hinteren (und unteren) des Praeoperculum sind schwach entwickelte Höhlen für die Hautsinnes-
organe vorhanden. Parietalia treten über der Mitte des Supraoceipitale sehr nahe aneinander,
berühren sich aber mit einander nicht. Ein nach hinten gerichteter Stachel am Präoperculum
und ein nach vorn gerichteter am Suboperculum.
С. kessleri. Der Interorbitalraum ist ziemlich eng: 8Y, Mal in der Schädellänge enthal-
ten; rinnenförmig; der Schädel mässig abgeplattet: seine Höhe 4, Mal in der Schädellänge
enthalten. Der Rostralknorpel stark entwickelt.
Die Höhlen für die Hautsinnesorgane stark entwickelt und am Rande des Praeoperculum,
am Frontale, Dentale, Articulare und an den Suborbitalia vorhanden. Am Winkel des Prae-
opereulum ein ziemlich starker nach oben gerichteter Stachel, durch dessen Basis eine Höhle
für das Hautsinnesorgan hindurchtritt; unter ihm ein anderer, der nach unten und vorn sieht.
Mesopterygoideum fehlt. Alle Schädelknochen massiv. Parietalia vereinigen sich über den
Supraoce. nicht. Es sind 2 Postorbitalia (wie bei С. scorpius) und ein Supratemporale vor-
handen.
Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10.
Fig. 8. Schädel von Asprocottus herzensteini. Fig. 9. Abyssocottus boulengeri.
Fig. 10. Limnocottus godlewskii. Fig. 11. Cottocomephorus grewingki.
16
Limnocottus godlewskii (Textfig. 10). Der Interorbitalraum ist schr eng, 151, Mal
in der Schädellänge enthalten; der Schädel ist stark abgeplattet: seine Höhe 7%, Mal in der
Schädellänge enthalten. Keine Höhlen an den Schädelknochen; der hintere und untere Rand
des Praeop. ist seiner ganzen Länge nach rinnenartig ausgehöhlt, enthält aber keine abgeson-
derte Kammern. Parietalia sind ganz flach und berühren sich medialwärts nicht. Kopf voll-
ständig unbewaffnet. Die Suborbitalia sehr eng. Ein rudimentäres Mesopterygoideum ist vor-
handen. Der untere Schenkel des Posttemporale sitzt direkt auf dem ÖOpisthoticum, ohne
Intervention eines Bandes. Basıs cranii einfach.
Batrachocottus baicalensis. Die flachen Parietalia berühren sich medialwärts
nicht. Die Höhlen sind an den Frontalia, Parietalia, Pteroticum, Dentale, Articulare und Prae-
opereulum entwickelt. Der Rand des Praeoperculum ist wie bei (. kessleri gestaltet, nur ist
bloss ein starker Stachel vorhanden.
Batrachocottus nikolskii. Die Schädelknochen sind sehr dünn. Die Höhlen für
die Hautsinnesorgane sind ausserordentlich stark entwickelt; es sind аш hinteren Rande des
Frontale knöcherne Bogen vorhanden, ausserdem befinden sich Höhlen am Rande des Prae-
operculum, am Articulare, an den Suborbitalia. Der untere Schenkel des Posttemporale ist
mit dem ÖOpisthoticum durch Vermittelung eines Bandes verbunden. Mesopterygoideum rudi-
mentär.
Asprocottus herzensteini (Textfig. 8). Der Interorbitalraum 5Y, Mal, die Schädel-
höhe 7 Mal in der Schädellänge enthalten. Keine Höhlen an den Schädelknochen. Praeoper-
culum ist nur an seinem unteren Rande rinnenartig ausgehöhlt, der hintere Rand besteht aus
einer Lamina; ein Stachel am Winkel des Praeop. und 3 nach hinten gerichtete Stacheln am
unteren Rande des letzteren. Zur Aufnahme des 2. Suborbitale entsendet das Praeop. einen
kurzen platten Fortsatz. Praeorbitale schr stark entwickelt und fast horizontal gelegen. Die
flachen Parietalia berühren sich über der Mıtte des Supraoceipitale, dessen hinterer und vor-
derer Rand frei erscheinen. Mesopterygoideum fehlt.
Abyssocottus boulengeri (Textfig. 9). Der Interorbitalraum ist verhältnissmässig
sehr breit, 4 Mal in der Schädellänge enthalten; die Frontalia sind vorn ganz flach. Der
Zwischenraum zwischen dem Parasphenoideum und den Frontalia ist schr eng. Die Schädel-
höhe 6 Mal in der Schädellänge enthalten. Die flachen Parietalia berühren sich miteinander
nicht, doch bedecken sie einen beträchtlichen Teil des Supraocecipitale. Keine Höhlen an den
Schädelknochen. Praeoperculum ist nur unten (nicht hinten) rinnenartig ausgehöhlt; ein
Stachel am Winkel und einer am unteren Rande des Praeop. Der untere Schenkel des Post-
temporale ist mit dem Öpisthoticum durch Vermittelung eines Ligament verbunden. Meso-
pterygoideum fehlt.
Abyssocottus korotneffi. Der Interorbitalraum ist sehr eng, 7%, Mal in der Schä-
dellänge enthalten; die vorderen Ränder der Frontalia erscheinen nicht aufgebogen, sondern
sogar eingedrückt. Die flachen Frontalia berühren sich fast mit ihren ziekzackförmigen Fort-
sätzen medialwärts. Keine Höhlen an den Schädelknochen. Der untere und hintere Rand des
Praeoperculum erscheinen rinnenartig ausgehöhlt; am Winkel des letzteren ein schwacher
Stachel. Suborbitalia schr dünn. Mesopterygoideum rudimentär. Der untere Schenkel des
Posttemporale ruht unmittelbar auf dem Opisthoticum. Basis cranii einfach.
17
Der Hyoid- und Kiemenbogenapparat
ist überall nach dem Typus von Procottus gebildet. Unterschiede ergeben sich nur in der
Zahl, Form, Anwesenheit resp. Abwesenheit der Kiemenreusen an der äusseren Seite des
1. Kiemenbogens und in der Zahl der oberen Schlundknochen, wie dieses aus der nach-
stehenden Tabelle zu ersehen ist.
PIE Zahl der Kiemenreusen 8%
5.2 FEINE
3. (as "Ta: I<as "aa Has Tas Tas Nas |"
Gabtus' Ева fur a. 02. О 26 БА KB a О 2
> Кез. 2... .. 8 0 5 4 5 5 5 A 0 2
Limnocottus megalops. . . — 0 7 — — Е —
2 godlewskii. . 15 rud 6 Б 6* 5 5 3 0 1
Batrachoeottus nikolskü. . 26 Irud. 8 8 7 й 7. 4 0 2
Asprocottus herzensteini . — 0 6* 6 5 6 5 6 0 2
Abyssocottus boulengeri . 122 ео в > 7 6 5 6 3 0 1
$ korotnefi.. | 15 |rud. 7 a ER SR |630 2
Procottus jeittelesi .... ео 6 6 6 5 5 4 0 2
Cottocomephorus grewineki| 15 | гаа.* 17 16 16 162 12 10 0 2
Comephorus baicalensis. . | 31 Dos le STE 9255 108 265 7 3 2
Die Kiemenreusen besitzen die Gestalt kurzer Kegel oder stumpfer Höcker und sind mit
äusserst kleinen Zähnchen besetzt. An der äusseren Seite des 1. Kiemenbogens fehlen die
Kiemenreusen vollständig oder es sind deren nur 2 — 3 ganz rudimentäre vorhanden. Die
oberen Schlundknochen, wenn jederseits in der Zahl von zwei vorhanden, sind durch einen
kleinen Zwischenraum von einander getrennt; bei Asprocottus herzensteini stossen die beiden
oberen Schlundknochen von jeder Seite so dicht aneinander an, dass die Trennungslinie nur
mit Hilfe einer Lupe zu sehen ist,
Der. Schultergürtel
ist überall nach dem Typus von Procottus entwickelt. Unterschiede bestehen hauptsächlich in
der Zahl der Öffnungen zwischen den Basalia. Überall sind die sogenannten „post. Interclavi-
culae“ vorhanden. Die Postelavicula ist nur bei Cottus kneri und С. kessleri vorhanden, Die
Zahl der Basalia beträgt beständig 4. 2
C. kneri. Die Ränder der Basalia sind verdickt. Es sind 2 Öffnungen vorhanden: 1) zwi-
schen der Scapula und dem 1. Basale, 2) zwischen dem 1. und 2. Basale.
С. kessleri. Die Ränder der Basalia verdickt. 3 Öffnungen: 1) zwischen der Scapula
und dem 1. Bas., 2) zwischen dem 1. und 2. Bas., 3) zwischen dem 2. und 3. Bas.
*) Ausserdem an dem Epibranchiale 1 Kiemenreuse.
**) Ausserdem an dem Epibranchiale 3 Kiemenreusen.
***) Ausserdem an dem Epibranchiale 2 Kiemenreusen,
18
Limnocottus godlewskii. Ränder der Basalia verdickt. Keine Öffnungen.
Batrachocottus baicalensis. Nur 1 Öffnung zwischen der Scapula und dem
1. Bas. Die distalen Basalia sind stark entwickelt und an der Basis sämtlicher Brustflossen-
strahlen in der Zahl von 16 vorhanden; die mittleren sind die grössten.
Asprocottus herzensteini. Keine Öffnungen.
Abyssocottus boulengeri u. A. korotneffi. Keine Öffnungen.
Batrachocottus nikolskii. Nur eine rudimentäre Öffnung zwischen dem 1. und
2. Basale*).
Die Wirbelsäule.
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Zahliderl Wirbel ns 36 35 33 83 | 33 sl 34 38 84 86 40 48
‘Wirbel mit Epipleuraia ..... „| 1-11 |1—11|1—19 | 1-9 | 1-10) 1—9 | 1—12 | 41—19] 1-9 | 1—17 | 1—12|1—8
Die ersten Parapophysen erscheinen am 5 6 5 т 8 6 7 160d.7 6 8 |304.4| 4
A „ Hämalbogen > > 10 10 9 9 Э 8 10 11 8 12 11 9
‚ normale Spina haemalis am . . . 13 12 10 10 11 10 12 12 11 15 15 10
Die Rippenan. . . 2.2... ..[&9-1119-11| 7-9 |7—9 8—10 |7—-9 |10-12| 8—11 |s—10 | (M)8-14 [10—12| —
Das erste Interhaemale ist befestigt am 14 — 10 1057141 10 3 — 11 15 14 ?
Bei sämtlichen Baikalsee-Cottiden inserieren sich die Epipleuralia am Wirbelkörper selbst
hinter den Parapophysen, in der Weise wie ich es bei der Beschreibung von Procottus ausein-
andergesetzt habe. Näheres s. in der Tabelle.
4. Fam. Cottocomephoridae. Cottocomephorus grewingki (Dyb.).
Der Schädel.
Der Schädel ist ganz nach dem Typus der Cottiden gebildet, denen er auch in dem Grade
der Verknöcherung ähnlich erscheint (s. Textfig. 11, Seite 15).
Der Interorbitalraum ist ziemlich breit (4, Mal in der Schädellänge enthalten) und ganz
flach. Der Schädel nicht abgeplattet: seine Höhe 3%), Mal in der Schädellänge enthalten.
Kanäle für die Hautsinnesorgane mässig entwickelt: an dem Frontale, Pteroticum, Dentale,
Articulare, Praeorbitale und den Suborbitalia vorhanden. Die Parietalia mit einer schwachen
Crista versehen; über dem Vorderteile des Supraoccipitale berühren sie sich fast medialwärts
durch ihre ziekzackförmigen Fortsätze. Die vorderen Platten der Frontalia viel kürzer als bei
*) Ausserdem habe ich folgende nicht im Baikalsee vorkommende Cottiden untersucht: C. poeeilopus: Ränder der
Bas. verdickt; 4 Öffnungen, zwischen der Scap. und dem 1. Bas. und zwischen den übrigen Bas. „Post. Intercl.“ vorhanden.
Artediellus uncinatus: 4 Basalia, nur eine rudimentäre Öffnung zwischen der Scap. und dem 1. Ваз. „Post Interc].“ vorhanden.
19
Ргосо из, indem sie kürzer als der hintere Teil des Frontale erscheinen. Die Cristae am Eth-
moideum schwach entwickelt. Das Nasale verlängert, röhrchenförmig. Der Suborbitalring mit
dem Praeoperculum vereinigt und keine Unterschiede gegen die Cottiden aufweisend. Die Post-
orbitalia fehlen.
Das Rostrale vorhanden, Unter den sagittalen Enden der Maxillaria liegt je ein kleiner
scheibenförmiger Knorpel, das Submaxillare (Засеменг,).
Die Zähne auf dem Kopfe des Vomer sitzen in Gestalt von zwei nach vorn unter einem
Winkel convergierenden Streifen, die hinten in ziemlich lange Hörner ausgezogen sind. Keine
Zähne auf dem Palatinum. Das letztere artikuliert mit dem Praeorbitale und Praefrontale, wıe bei
den Cottiden. Das Mesopterygoideum rudimentär und fest mit dem Pterygoideum verbunden.
Der äussere Rand des Praeopereulum ausgehöhlt und durch knöcherne Querwände in eine
Anzahl Höhlen für die Hautsinnesorgane geteilt. Einige schwache Stacheln an der äusseren
Ecke des Praeopereulum. Das Posttemporale zweischenklig; mit dem einen Bogen an dem Epi-
oticum befestigt, mit dem anderen durch Vermittelung eines Ligamentes mit dem Opisthoticum
verbunden. Zwischen dem Posttemporale und Pteroticum liegt
ein membranöser dreihörniger Kanal, dessen Wände leicht ver-
knöchert erscheinen; es ist das Supratemporale.
Der Hyoidapparat und die Kiemenbögen sind ganz
nach dem Typus von Procottus (s. S. 7) entwickelt. Die oberen
Schlundknochen in der Zahl von 2 Paaren; der vordere kleinere
Knochen stösst an den hinteren grösseren. Die Kiemenreusen
lanzettförmig, zahlreich, dicht gestellt, an der vorderen Seite des
ersten Bogens rudimentär; an der hinteren in der Zahl von 17
vorhanden; sonst siehe die Tabelle auf der S. 17.
Auch der Schultergürtel (Textfig. 12) ist dem des
Procoltus ganz gleich: die Scapula (5с.) und das Coracoideum eat derer en leo:
(cor,) sind von einander durch einen Knorpel getrennt. Die comephorus grewingki.
Postcelavicula fehlt. Die post. Interclavicula (р. 1.) vor-
handen. Kleine Öffnungen zwischen allen Basalia und zwischen dem ersten Basale und der
Scapula. Die distalen Basalia sind viel grösser als bei Procottus und sehr leicht nachweisbar.
Die Ossa pubis bieten nichts abweichendes.
Die Wirbelsäule (Tafel I, Fig. УП, VIM).
Das Verhalten der Wirbelsäule und ihrer Anhänge unterscheidet den Cotlocomephorus am
schärfsten von allen Repräsentanten der Cottiden.
40 Wirbel (das Hypurale mitgerechnet). Am 1. Wirbel sind die Neurapophysen gut
entwickelt, mit dem Wirbelkörper und untereinander verwachsen und laufen in eine gut ausge-
bildete Spina neuralis aus. Die hinteren (oberen) Zygapophysen gut entwickelt. Die Epipleuralia
(epipl.) befestigen sich mit ihren proximalen Enden an der Basis des Neuralbogens, mit ihren
distalen an der ober-inneren Seite der Clavieula. Am 1. Wirbel, wie an sämtlichen folgenden,
sind die Neuralbogen sehr stark nach hinten gebogen. Am 2. Wirbel sind die Epipleuralia
niedriger, an der Mitte des Wirbelkörpers befestigt. Die Spina neuralis, wie auch bei dem ersten
3*
20 `
Wirbel, sehr stark nach hinten gebogen; an ihrer vorderen Seite trägt sie das verbreiterte
abgeplattete erste Interneurale, dem der erste Dorsalstrahl aufsitzt. Der 3. Wirbel besitzt
die ersten kleinen Parapophysen, die etwas dorsalwärts von der Mitte des Wirbelkörpers sitzen;
die Epipleuralia gehen von dem Wirbelkörper selbst ab und sind an der Basis der Parapo-
physen befestigt. Am 4. Wirbel sind die Parapophysen sehr stark in Form querer
Fortsätze entwickelt und tragen an ihren Spitzen die Epipleuralia; die Para-
pophysen gehen von der Mitte des Wirbelkörpers ab, am vorderen Teil des letzteren. Erst
an der Basis des Neuralbogens des 5. Wirbels bemerken wir jederseits je ein kleines Fora-
men für den Nervus spinalis. Vom 5. Wirbel an und bis zum letzten, das Hypurale nicht
ausgeschlossen, sind diese Öffnungen vorhanden. An den folgenden Wirbeln steigen die Para-
pophysen allmählig tiefer ab, indem sie am 7. W. schon von dem unteren Wirbelrande in
Form horizontaler Fortsätze abgehen. Am 9. W. sind sie schon etwas nach unten gebogen,
am 10. W. nach unten und innen; am 10. Wirbel erscheinen die ersten Rippen. Der 11. W.
besitzt einen Hämalkanal, aber keine Spina haemalis; Rippen und Epipleuralia sind vorhanden.
Am 12. W. sitzt das letzte Paar der Rippen (r.) und der Epipleuralia; der Hämalkanal ist stärker
entwickelt und nach hinten gebogen. Das erste Interhämale ist am 13. Wirbel befestigt. Die
Spina haemalis erscheint erst bei dem 14. W. und bei dem 15. ist dieselbe normal (d. h. wie
die folgende) entwickelt.
Die Spina neuralis des vorletzten Wirbels ist nicht verbreitert, dagegen erscheint die
Sp. haemalis verbreitert und nimmt an der Stützung der Schwanzstrahlen Anteil. Das Hypu-
rale besitzt 3 falsche Dornfortsätze. Der untere Bogen lässt einen rudimentären Canalis hae-
malis, der obere — 2 nicht konvergierende Neurapophysen erkennen. Der Urostyl schwach
entwickelt. Die beiden unteren Bögen des Hypurale (d. h. die Platten, an denen die Schwanz-
strahlen sitzen) stossen dicht aneinander an, ohne einen Zwischenraum (wie bei Cottus) frei
zu lassen.
Die zwei anderen von mir untersuchten Exemplare von Oottocomephorus besitzen 39 Wirbel.
Die ersten Parapophysen erscheinen am 4. Wirbel, der erste Hämalbogen am 10., dem 10.
und 11. W. fehlen die Spinae haemales, am 12. und 13. sind dieselben rudimentär, am 14.
normal entwickelt.
5. Fam. Comephoridae. Comephorus baicalensis (Pall.).
Noch mehr als Oottocomephorus weicht Comephorus von den Оо ет ab, doch sind die Unter-
schiede nicht der Art, dass man sich genötigt sehen dürfte, diese Familie von den Cataphracti
zu trennen. Im grossen und ganzen erweist sich der Schädel von Comephorus nach dem Typüs
der Cottiden gebildet, so dass wir auch hier nur die Unterschiede hervorzuheben haben.
Die Schädelknochen sind äusserst dünn und zart. Oben ist das Schädeldach von so dünner
Haut bedeckt, dass durch dieselbe die Cristae und die Ränder des Schädels deutlich hindurch-
schimmern. Die mächtige Entwicklung der Höhlen an dem Frontale für die Hautsinneskanäle
(Textfig. 13) fällt in die Augen; am vorderen Ende des Frontale, wo es an den Ethmoi-
dalknorpel stösst, ist ein knöcherner Bogen vorhanden; hinter diesem letzteren findet sich
ein länglicher Kanal am äusseren Rande des Knochens; derselbe geht in einen dritten nahe
21
vom Postfrontale gelegenen Kanal über. Dergleichen Höhlen sind auch an dem Praeorbitale
und den Suborbitalia zu sehen.
Der Ethmoidalknorpel ist viel mächtiger als bei den Cottiden entwickelt, sonst aber er-
scheinen sämtliche Schädelknochen nicht in minderem Grade als bei Procottus ossifiziert. Der
erwähnte Ethmoidalknorpel ragt in Form eines Längskammes am vorde-
ren Ende des Schädels hervor; ihm liegt ein langes, vorn vollständig
abgeplattetes, hinten verschmälertes Ethmoidale auf, das sich dicht
dem Ethmoidalknorpel anlehnt. Vorne stösst der letztere an einen ziem-
lich grossen unpaaren Knorpel, der unter den sagittalen Fortsätzen der
Prämaxillaria liegt und den wir bei Procottus als Rostrale (SaGEmEHt)
bezeichnet haben. Das Vorderende des Ethmoideum ist mit den Maxillaria .
durch Bänder, denen dünne plattenähnliche Nasalıa aufliegen, verbunden.
Von dem oberen Schenkel des Dentale zieht sich ein starkes Ligament Fig. 13. Schädel von
zum vorderen Ende des МахШаге. Die ganz flachen Parietalia vereinigen Comephorus baicalensis.
sich fast über dem Supraoccipitale. Andere Knochen des Cranium bieten
nichts abweichendes von Procottus. Das Basisphenoideum und Orbitosphenoideum fehlen. Die Basis
eranii ist einfach. Die Zähne auf dem Vomer sind in Form eines queren Streifens angeordnet.
Der Suborbitalring ist ziemlich gut entwickelt; besonders tritt das Praeorbitale hervor,
das mit dem Praefrontale artikuliert. Hinten setzt sich das Praeorbitale in eine Kette äusserst
dünner und hohler Knöchelchen fort, die das Auge umgiebt und sich mit dem Postfrontale
vereinigt. Eine Vereinigung des 2. Suborbitale mit dem unteren-äusseren Rande des Praeoper-
culum bleibt aus, aber bei einigen Exemplaren ist ein kurzer Fortsatz des 2. Suborbitale wahr-
nehmbar, der sich nach dem Rande des Praeoperculum begiebt ohne denselben zu erreichen.
Besonders stark tritt dieser Fortsatz bei Comephorus dybowskii hervor. Somit erscheint das
2. Suborbitale in seiner Entwicklung im Vergleiche mit den Cottiden degradiert, was uns aber
nicht berechtigen kann, Comephorus von den Cataphracti zu trennen. Das Praemaxillare be-
sitzt die Gestalt eines gebogenen, im Querschnitte fast runden Stäbchens, das dicht (auch an
der äusseren Seite) bis zum hinteren Ende mit Zähnen bedeckt erscheint. Sein horizontaler
(sagittaler) Schenkel ist ganz rudimentär. Das Maxillare reicht bis zum hinteren Ende des
Praemax. und ist hinten nicht verbreitert. Das Dentale, Articulare und Angulare bieten nichts
bemerkenswertes. Der Mecrer’sche Knorpel ist vorhanden und ziemlich dick. Das Palatinum
trägt zarte lange Zähne. Gegenüber den Cottiden hat das Palatinum an der Stelle, wo
das Praeorbitale mit dem Praefrontale artikuliert, keine Artikulations-
grube für das erstere. Vorne vor der Praeorbito-praefrontal-Artikulation, lehnt sich das
Palatinum an den Ethmoidalknorpel, welch’ letzterer hier einen Vorsprung (Fig. 13, pr. ethm.
cor.) bildet (preethmoidal cornu von Swimnxerron). Das Entopterygoideum ist rudimentär, doch
nicht ganz mit dem Pterygoideum verwachsen. Andere Knochen der hyopalatinen Reihe sind
normal für die Cottiden. Das Praeoperculum ist am äusseren Rande rinnenartig vertieft und
mit mächtigen Höhlen versehen*); Stacheln fehlen. Das Operculum, Subopereulum und Inter-
operculum sind vorhanden und normal gebildet.
*) Comephorus kann als Stütze für die Ansicht dienen, nach der das Praeoperculum aus einer Reihe von Ossificationen
im Bereiche der Hautsinnesorgane gebildet ist (vergl. Баскмент, 1885, р, 96; Cor and Тонхетоме, р. 177; Rınmwoon, р. 68).
22
Der Hyoidbosen und die Kiemenbögen sind ganz wie bei den Cottiden entwickelt. Es ist
nur das Keratohyale verhältnismässig sehr lang. Die Kiemenreusen sitzen nicht dicht, sind
kurz, keulenförmig und mit langen haardünnen Zähnchen besetzt. Auf der vorderen Seite des
1. Kiemenbogens sind die Kiemenreusen gut entwickelt. Jederseits je ein Paar obere Schlund-
knochen: das vordere Paar von dem hinteren durch einen merklichen Zwischenraum getrennt.
Bezüglich der Zahl der Kiemenreusen $. S. 17.
Der Schultergürtel
ist ganz nach dem Typus der Cottiden gebildet. Posttemporale zweischenklig: der schr enge
obere Schenkel verbindet sich mit dem Epioticum, der untere durch Vermittelung eines Liga-
ments mit dem Opisthoticum. Postelavicula fehlt. Supraclavicula wie bei den Cottiden mit dem
3asioceipitale durch ein Ligament verbunden. Scapula und Coracoideum durch einen Knorpel
von einander getrennt. 4 Basalia, zwischen denen keine Öffnungen vorhanden sind: das erste
und das zweite stösst an die Scapula, das dritte an den obengenannten Knorpel und an das
Coracoid, das vierte — an das Coracoid. Das untere knorplige Ende des Coracoideum ist
mit der Ölavieula verwachsen. Die Radien befestigen sich an der Scapula und den Basalia.
Die distalen Basalia sind sehr gross, von viereckiger Gestalt und liegen an den gespaltenen
Basen der Strahlen. Die Ossa pubis — wie auch die Bauchflossen — fehlen, aber von der Be-
rührungslinie der rechten und linken Clavicula an, an der Stelle, wo bei den Cottiden die
Озза pubis befestigt sind, gehen zwei dicht aneinander stossende Knorpelstäbchen ab, die ohne
Zweifel die rudimentären Ossa pubis (Basipterygia) darstellen. Unterhalb der letzteren, an dem
vorderen-unteren Rande der Clavicula sind 2 Bänder befestigt (die letzteren sind von Prof.
Kororxerr auf der Fig. 8, S. 19 als Скавхвлов’з Olavicula mit einem Fragezeichen bezeichnet).
Die Wirbelsäule.
48 Wirbel (bei einem anderen Exemplare — 50). Die Rippen fehlen vollständig und vom
1. bis 8. (bisweilen 10.) Wirbel sind nur die Epipleuralia vorhanden.
Bei dem 1. Wirbel sind die Neurapophysen gut entwickelt, sie berühren sich mit ihren
Spitzen ohne mit einander zu verwachsen; ausserdem besitzt jede Neurapophyse eine rudimen-
täre Spina neuralis, so dass an diesem Wirbel zwei Spinae erscheinen — ein Verhalten, das
dem von Procottus ähnlich ist. Die Epipleuralia sitzen ziemlich niedrig, am Wirbelkörper selbst,
abwärts von dessen Mitte und sind kaum grösser als die übrigen Epipl. Beim 2. Wirbel
sehen die Epipl. vom unteren Rande des Wirbelkörpers ab, in derselben Fläche, wie die übri-
een Epipleuralia. Die Spina neuralis ist hoch, einfach, normal entwickelt und trägt das 1. Inter-
neurale. Am 4. Wirbel erscheinen die ersten rudimentären Parapophysen, die etwas oberhalb
von der Mitte des Wirbelkörpers sitzen und seitwärts und abwärts gerichtet sind. Die Epipleu-
ralia sind am Wirbelkörper dicht hinter der Basis der Parapophysen befestigt. Am 5. Wirbel
sind die Parapophysen ziemlich gut entwickelt und gehen vom unteren Rande des Wirbels ab;
am 5. und 6. Wirbel (Taf. I, Fig. IX) erscheint die Befestigungsart der Epipl. am Wirbel-
körper wie bei dem 4, aber die proximalen Enden der Epipl. lehnen sich dicht an die hintere
Fläche der Parapophyse an. Am 7. und 8. Wirbel liegt der Befestigungspunkt der Epipl.
schon auf der äusseren Fläche der Parapophyse, doch nahe von dem Wirbelkörper. Am
28
8. Wirbel sind die Parapophysen nach unten und hinten gerichtet. Am 9. Wirbel ег-
scheint der erste Hämalbogen*); die Spina haemalis fehlt hier, ist aber am 10. Wirbel gut
entwickelt.
Der vorletzte Wirbel hat eine verbreiterte und verdickte Spina haemalis. Das Hypurale
besitzt 3 falsche Dornfortsätze.
6. Allgemeine Bemerkungen.
Die Parietalia erscheinen bei einigen Cottiden (z. B. bei Procottus jeittelesi) durch das
Supraoccipitale von einander getrennt, bei anderen dagegen, wie Cottus scorpius, medianwärts
verbunden. Diesem Umstande ist nicht viel Gewicht beizulegen, da Cramer (Fig. 1 — 32) in
den engen Grenzen der Gattung Sebastodes (Scorpaenidae) die verschiedensten Übergänge von
den getrennten bis zu den vereinigten Parietalia nachweisen konnte. Man wird sogar an-
nehmen können, dass das Verhalten der Parietalia einer individuellen Variation unterworfen ist.
Das Mesopterygoideum ist bei den Cottiden, Cottocomephoriden und Comephoriden
reduziert; bei einigen (Procottus jeittelesi, Cottus viscosus nach Girarn) ist es mit dem Ectoptery-
goideum verwachsen, bei anderen (Cottus scorpius) getrennt (so auch bei Triglopsis). Bei anderen
Familien der Cataphracti ist das Mesopterygoideum ein beträchtlicher Knochen: z. В. bei Seba-
stolobus (Scorpaenidae), wo er grösser als das Metapterygoideum ist; (Srarks, Pl. XXII, Fig. 4),
und bei Ophiodon (Hexagrammidae, BouLexGer, Fig. 422).
Die Oberkieferknorpel. Der als Rostrale bei Р. jeittelesi und anderen Baikalsee-
cataphracti beschriebene und den Horizontalschenkeln der Intermaxillaria anstossende unpaare
Knorpel, wurde bei den Cataphracti zuerst von Этлммтоз (1854, р. 66) als „ein dem Schädel-
segmente des Septum narium vorne angefügter Schnauzenteil“ beschrieben. Er fand ihn bei
Cottus, Belone in Form diskreter Knorpel von den Zwischenkiefern bedeckt, bei Agonus dagegen
als mehrere in Stacheln ansgezogene Össificationen am Vorderende des Schädels.
Dieses Element scheint von allgemeinem Vorkommen bei den Teleostei zu sein. Baxker
(1822) war der erste, der diesen unpaaren Knorpel bei Gadus aeglefinus gefunden und car-
tilago sphaeroidea genannt hat (р. 45, T. III, Fig. П, T. VI, Fig. XI)*). Mecker (II,
1, 1824, р. 355) hat bei Sparus und mehreren anderen Fischen „einen dreieckigen Gelenk-
knorpel“, Cuvırr (1837, р. 652) bei бйигиз, Anguilla, Conger, Balistes „un cartilage spherique
sur lequel s’opere le mouvement de la mächoire“ nachgewiesen. Злавменг, (1885, р. 99 —
101), der dieses Gebilde ausführlich bespricht und als Rostrale bezeichnet, fand es bei ver-
schiedenen Familien der Teleostei: bei Belone, den Oyprinodontidae, Scopelidae (Saurus), bei allen
Cyprinidae, Macrurus, Perca, Ваз. Derselbe Autor vergleicht diesen dem primordialen Knorpel-
skelet angehörigen Teil mit dem von ihm bei Heptanchus und Carcharias entdeckten Knorpel-
stücke, das zwischen resp. dorsal von den beiden Palatoquadratumknorpeln liegt; mit den
*) Dies ist auch bei dem Exemplar mit 50 Wirbeln der Fall.
**) Bei demselben Fische beschreibt ihn Ввоокз (1885, р. 175, pl. VII, Fig. 8, 13+) als „preethmoid cartilage“, bei Pleuro-
nectus platessa Соте and Jounstoxe als „intermaxillary cartilage“ (р. 171, T. II, Fig. 5).
Labialknorpeln der Selachier habe das Rostrale nichts zu tun. Nach Porrarp dagegen (1895,
р. 233) soll der von ihm bei Dactylopterus beschriebene Rostralknorpel dem Praemaxillarknorpel
= oberer Lippenknorpel) von Scymnus entsprechen. KoRoTnErF beschreibt diesen Teil bei
Comephorus als „Rostrum“ (р. 16, Fig. 5, T. Ш, Fig. 39) und glaubt, dass es die Grundlage
zu den Oberkieferknochen bilde.
Die von mir bei Cottocomephorus nachgewiesenen, medial den Maxillaria anliegenden Knor-
pel, in welchen ich die Submaxillaria von Злабемень (1885, р. 102) erkannte, sind wahr-
scheinlich auch den übrigen Baikalsee-Cataphracti eigen. Nach SaGEmeaL kommen sie bei Cypri-
niden, Salmoniden, Citharinus, Gymnotus, Perca vor und sollen den oberen Labialknorpeln der
Selachier entsprechen.
Die Circeumorbital- und Hautsinnesorganeknöchelchen sind bei den be-
schriebenen Arten verschiedenartig ausgebildet. Es fehlen z. B. dem Procottus, der durch eine
schwache Entwickelung der Hautsinnesorgane charkterisiert wird, die Postorbitalia und das
Supratemporale, welche bei Cottus kessleri (auch bei С. scorpius) vorhanden sind (vergl. S. 13).
Bei Comephorus führte das Leben in den Tiefen zu einer ausserordentlichen Verdünnung
sämtlicher Knochen und im Verhältnis damit zu einer teilweisen Rückbildung der Vereinigung
des 2. Suborbitale mit dem Praeoperculum.
Bei COottus viscosus erwähnt Girarn (1851) folgender Knöchelchen: supramastoids, lacrymal,
supratympanics, supralacrymals, supraorbital. Was die Supramastoidea betrifft, so sind das die
echten Supratemporalia (Supertemporalia) von Owen (Supertemporalia, Baxker 1822, р. 35).
Was für einen Knochen Girarp „Lacrymale“ nennt, ist mir nicht klar; Owen’s Lacrymale
(1346, р. 135) ist das Praeorbitale; Gırarn’s „Lacrymale“ aber begrenzt das Auge von hinten
(Citat s. unten). Wahrscheinlich haben wir es hier mit dem Postorbitale zu tun. Die als
r7
Supratympanica (72*, 72°: „from the mastoid groove a cartilagineous or bony tube composed
of two pieces, runs downwards into the preopercular“, р. 16) bezeichneten und mit Owex’s
Supratemporalia fälschlich identifizierten Skeletteile, sind membranöse oder leicht verknöcherte,
sich am oberen-äusseren Rande des Präoperculum hinziehende Wände der Hautsinnesorgane;
eben so stellen auch die horizontalen „supralacrymals“ (73°, 73°: „in advance of the mastoid
groove and above the epitympanic [= hyomandib.] there are 2 small tubular and horizontal
pieces, our supralachrymals, of which the lacrymal [73] is a direct continuation downwards;
the latter forms the posterior edge of the orbit“) eine membranöse Fortsetzung des Supra-
temporale (resp. der Supratemporalıa) dar.
Palatinum. Swmxerron (1902) in seiner musterhaften Arbeit über die Entwicklung
des Schädels von Gasterosteus hat die Art und Weise der Artikulation des Palatinum mit dem
Schädel als ein wichtiges Merkmal hervorgehoben. Er unterscheidet nämlich unter den
Teleostei zwei Typen (p. 538 — 9, 551 — 7, 584):
1) Die disartrete-Artikulation, wo das Palatinum sich an zwei Punkten mit dem
Schädel vereinigt: erstens mit dem Praefrontale (= Parethmoidale Swınx.) („postpalatine articu-
lation“) und zweitens vor dem letzteren, mit dem Mesethmoideum oder mit dem Praeeth-
moideum (Swınn. = Septomaxillare Бдавменг) („prepalatine articulation“). Zu diesem Typus
rechnet der Verf. die Salmoniden, Cyprinodontiden, Esociden, Acanthopterygier und, wahr-
scheinlich, auch manche Malacopterygier (Isospondyli).
2) Die anartrete-Artikulation, wo das Palatinum sich nur an einem Punkte befestigt
25
und zwar am Praeethmoid: Lophobranchii, Hemibranchiü, Scomberesoces, Plectognathi, unter den
Acanthopterygii — Zamclidae und Teuthidae (= Acronuridae).
Was die Baikalseecataphracti betrifft, so finden wir nur bei Comephorus den zweiten
Typus, bei allen übrigen aber — den ersten. Man hat diesem Merkmal nicht so viel Wert
beizulegen, wie es Зулумивтом tut, denn sowohl diese wie jene Art der Artikulation kann
bei nahe verwandten Familien vorkommen. So findet auch Rınzwoop 1904 (р. 73) bei den
Elopidae nur einen Artikulationskopf am Palatinum, während bei den Albulidae deren zwei vor-
handen sind. Wenn aber Rıpzwoop vermutet, dass diese oder jene Artikulationsweise von der
Länge der Ethmoidalregion abhänge, indem die Formen mit längerer Schnauze 2 Köpfe, die-
jenigen mit kürzerer — nur einen haben, so kann ich mich damit nicht einverstanden erklären.
Es besitzt nämlich Comephorus, der eine ausserordentlich weite Mundöffnung und sehr lange
Ethmoidalregion hat, nur eine Artikulation, während die kurzschnauzigen Cottiden deren zwei
besitzen (vergl. auch das, was Зутумевтом, р. 556 von Esox sagt).
Basis сгап11. Bekanntlich kann die Schädelbasis bei den Teleostei einfach oder doppelt
sein. Die doppelte Basis eranii kommt durch sagittale Vereinigung der horizontalen Fortsätze
der Prootica über dem Parasphenoideum zu Stande; dadurch wird eine Kammer (myodom von
Сил, 1889, р. 583) gebildet, die zum Aufnehmen der Musculi reeti dient und nach aussen
zwischen der hinteren Spitze des Parasphen. und der unteren Oberfläche des Basioccipitale
mündet. Auf das Vorhandensein oder Fehlen dieser Kammer legte Core bei der Klassifikation
der Fische viel Gewicht. Was die Cottiden betrifft, so weichen in Bezug auf die Basis сгапи
(die Ansichten der Autoren beträchtlich auseinander. Core (Amer. Assoc. adv. scien., 1871,
nach Сил, 1889) stellte die Cottiden in die Gruppe der Scyphobranchier, die u. а. durch
eine einfache Basis eranii charakterisiert werden, während die Scorpaeniden nach Сорв zu den
Distegi, mit doppelter В. eranii, gehören. Сил, (1889) jedoch, der gezeigt hat, dass die Cottide
Scorpaenichthys eine doppelte Basis сгапй besitzt, gruppiert die Cataphracti уме, folgt:
1) Das Myodom mehr oder weniger entwickelt: Scorpaenoidea, Cottoidea, Platycephaloidea,
Rhamphocottoidea, Agonoidea.
2) Das Myodom fehlt gänzlich: Oyelopteroidea, Dactylopteroidea.
Nach Ктлим (1884, р. 135) ist der Augenmuskelkanal bei den „Triglidae“ (im Sinne von
Güntuer) vorhanden, bei den Cyclopteridae fehlt derselbe. Bourrnser dagegen (1904, р. 697)
schreibt den Cottiden eine einfache ‘В. cranii zu).
In der Tat ist aber die Schädelbasis bei den einen Cottiden einfach, bei den anderen
doppelt. So finde ich dieselbe einfach bei Сойиз gobio, С. kneri, (С. kessleri, Procottus, Batracho-
cottus, Cottocomephorus, Comephorus. Bei Artediellus uncinatus dagegen erscheint nach meinen Be-
obachtungen die Basis eranii doppelt; dies ist auch bei Cottus (Myoxocephalus) scorpius der Fall,
aber die oberen Platten der Prootica sind hier knorplig und wenn man nach einem ge-
trockneten Schädel urteilt, so ist es sehr leicht zu unrichtigen Schlussfolgerungen zu gelangen.
Auch die äussere Mündung des Augenmuskelkanals bei С. scorpius ist nur an einem nicht ge-
trockneten Schädel zu bemerken: es ist daher unrichtig, wenn GÜNTHER von demselben Fische
(1860, II, p. 160) sagt: „no pit betwen the basioceipital and the basisphenoid (= parasphenoid)“.
*) Unter den Cataphracti besitzen nach Bouzexser nur die Scorpaeniden, Hexagrammiden und Trigliden eine dop-
pelte Basis cranii.
4
Wenn ich bei Procottus und Cottocomephorus von einer einfachen Basis сгапи spreche, so
soll damit nicht gesagt sein, dass die genannten Gattungen der Musculi recti entbehren (wie
es bei einigen Fischen vorkommen kann, $. Увошк, 1873). Die Augenmuskeln sind vorhanden,
aber das Dach für den Augenmuskelkanal erscheint nicht durch eine knöcherne Platte des Pro-
oticum, wie bei Artediellus und nicht durch eine knorplige wie bei Myoxocephalus, sondern durch
eine Bindegewebsmembran gebildet.
Somit ist das Verhalten der Schädelbasis bei der Einteilung in Familien von ‘keiner so
grossen Bedeutung, wie es Cops vermuthete. Swinnerton (1902, р. 527) behauptet, dass die
Ausbildung des Augenmuskelkanals im Verhältnis zu dem Grade der Abplattung des Kopfes
steht und von keiner fundamentalen Bedeutung ist. Auch Rıpzwoon (1904) bestritt die Wich-
tigkeit dieses Gebildes, indem er sagt: „it is a matter of individual opinion, whether such a
form as Olupea 15 to be regarded as having a simple or double basis сгапи“ (р. 61).
Was das Basisphenoid betrifft, so fehlt dieser Knochen sämtlichen Baikalseecataphracti,
wie er überhaupt den Cottiden zu fehlen scheint. Schon bei einigen Scorpaeniden (z. В. bei
einigen Arten der Gattung sSebastodes, Cramer, р. 585, pl. ХГУШ) erscheint der ventrale
Schenkel dieses Knochens rudimentär.
Das Orbitosphenoid fehlt bei allen untersuchtem Formen. Prof. Starks, der diesen Knochen
bei den Fam. Derycidae (Бегух, Hoplostethus, Holocentrum, Mwyripristis) und Monocentridae (Mono-
centris) fand, sagt in seiner interessanten Abhandlung folgendes (1904, p. 601): „It is remark-
able to find this archaic character among the spiny-rayed fishes, though it is well in keeping
with the pneumatie duct to the esophagus, which some of the Berycoid fishes are said to
have. The presence of orbitosphenoids is common among the lower forms from the bony
ganoids up to and including the salmonoids. So far as the author can ascertain, they hitherto
have not been found in forms more specialized than the last. They have been searched for
in vain in the following: Aulopus, Synodus, Esox, Fundulus, Aphredoderus*) and nearly all of the
families of Hemibranchs, Synentognaths and Percesoces“. Dem gegenüber kann man einwenden,
1) dass das Orbitosphenoid”**) nicht allen niedrigeren Teleostei eigenthümlich ist. So fehlt es
unter den Malacopterygii***) bei Osteoglossum, Gonorhynchus, Ohanos (ВтоЕлуоор 1904, р. 59; 1905,
р. 455, Fig. 140 — 1, р. 489), Oromeria (Swınnerron 1903, р. 63, Fig. Е), unter den Oobitidini
bei Oobitis, Misgurnus, Acanthophthalmus (Завемень 1891, р. 579) und 2) dass ein Orbitosphenoid
bei mehreren Formen, die im System höher als die Salmoniden stehen, bekannt ist. So besitzt
nach Увотлк (1873) Aulopus filamentosus (Scopelidae) ein „sehr ausgedehntes Orbitosph.“ (р. 270,
Taf. ХХ, Fig. 80). Ferner ist dieser Knochen bei Galaxias (Haplomi: Swınnerron 1903, р. 63,
Fig. С) vorhanden, ebenso unter den Acanthopterygü: bei Micropterus salmoides (Centrarchidae,
Эногегот 1885, р. 804), bei Pomacanthus раги (Chaetodontidae, Suurerpr 1889, р. 290, Fig. 10),
bei Grammicolepis (Zeidae, Зноквгохг 1889, р. 280), bei Regalecus (Trachypteridae, T. Parker 1886,
*) Gehört nach Bourenger (1904) in die Familie der Вегус1Аеп; Бтлвкз (1904) hält diesen Fisch auf Grund des
Fehlens des Orbitosph. für den Repräsentanten einer besonderen Familie Aphredoderidae, welche er von den Beryciden trennt
und in die Nachbarschaft der Perciden stellt.
**) Da Starks in seiner „Synonymie“ (1901) diesen Knochen nicht aufzählt, so führe ich hier dessen Synonyme an:
Orbitosphenoid Huxıey, PArkEr, SAGEMERL, GEGENBAUR u. А. = Ethmoideum Owen, Stannıus, Bruc#, Kreis, = Аа orbitalis
älterer Autoren.
***) Ich nehme hier die BourenGer’sche (1904) Einteilung in Unterordnungen und Familien an.
TE A TITR
27
р. 12, Т. IV, Fig. 7, 11)*). Wir finden folglich das Orbitosphenoid unter den Acanthopterygi
bei den verschiedensten Familien, von so niedrig organisierten wie die Berycidae angefangen bis
zu so hohen wie die Trachypteridae. Weitere Forschungen werden wahrscheinlich zeigen, dass
dieser Knochen noch mehr verbreitet ist, als man früher angenommen hat.
Der Hyoidbogen. Das Glossohyale**) fehlt allen untersuchten Formen (Cottidae, Cotto-
comephoridae, Comephoridae). Bei den Scorpaeniden dagegen ist es in Form eines ziemlich
langen Knöchelchens vorhanden (Sebastolobus, Этлвкз, Pl. XXIIL, Fig. 8).
Das Kiemenbogenskelett erscheint bei allen untersuchten Cataphracti identisch ge-
bildet. In der Literatur finde ich ausser den dürftigen Angaben von GIRArD nur eine einzige
Beschreibung und Abbildung der Kiemenbogenknochen bei den Cataphracti, nämlich bei Sebasto-
lobus (Stars); das 2. und 3. Basibranchiale sollen verschmolzen sein; es sind hier nur 3 Paar
(am 2., 3. und 4. Bogen) Pharyngobranchialia vorhanden. Das kleine Stück, über dem Epi-
branchiale des 1. Bogens gelegen, scheint mir kein 1. Pharyngobranchiale, sondern das von
T. Parker bei Regalecus als parabranchial (1886, р. 17, Pl. У, Fig. 17, pa. br.,, ра. br.,)
(= spieular bone Rmrwoon 1904, р. 79) bezeichnete Element zu sein. Der Unterschied
liegt nur darin, dass bei Sebastolobus am 1. Bogen das Pharyngobranchiale fehlt, während es bei
den von Parker und Rmewoop untersuchten Formen vorhanden ist. Den Cottiden scheint
mir am 1. Bogen das Parabranchiale, wie das Pharyngobranchiale zu fehlen.
Bei einigen der Baikalseecataphracti finden wir statt 2 Paar oberer Pharyngealknochen nur
1 Paar, dieser Umstand aber ist von geringer Bedeutung, da in diesem einzigen Knochen ohne
Zweifel die 3 hinteren Pharyngobranchialia verschmolzen erscheinen.
Der Schultergürtel. Das Fehlen der Postelavieula bei den Gattungen Batrachocottus,
Procottus, Asprocottus, Abyssocottus, Limnocottus, Comephorus und Cottocomephorus ist von Interesse.
Nach Сксвмвлов (1898, р. 474 — 5) soll dieses Element, das er einen „problematischen Ske-
lettteil“ nennt, bei allen Teleostei vorhanden sein. Dies ist aber nicht der Fall: es fehlt bei
einer ganzen Reihe von Familien und Gattungen. Nach Srannıus (р. 91) fehlt die Postelavi-
cula („os coracoideum“) bei Silurus, Anguilla, Symbranchus, Cotylis, nach Srarks (1903, р. 624)
bei den Familien der Gasterosteiden und Aulorhynchiden, bei Dallia pectoralis (STARks, 1904”,
р: 257), nach Эуиммевтом (1903, р. 67, Fig. N) bei Oromeria (Cromeriidae, Malacopterygü), nach
Воотвхавв (р. 558 — 573) bei den Hyodontidae, Phractolaemidae, Chirocentridae, Gonorhynchidae,
*) Nach Кьктх (1884) soll das Orbitosph, bei Anguilla, Conger und Muraena (р. 172) und bei den Familien der Ophio-
cephaliden und Anabantiden (р. 156, 166) vorhanden sein, nach Vrorıx aber (1873, р. 273, 313) fehlt dieser Knochen bei
Anguilla, und Етльвт (1887, р. 108, 150) bestätigt die Angabe von Vrorık auch für andere italienische Anguillidae und
Muraenidae.
**) Core and Jounstone (1902, Pleuronectes, р. 178, Fig. 6) bezeichnen das Glossohyale als Urohyale und sagen: „the
terms basi-hyal, glosso-hyal, ento-glossal aud basibranchiostegal have also been applied to this bone in fishes by diffe-
rent authors“. Soweit mir bekannt, hat Niemand diesen Knochen basibranchiostegal genannt, welch’ letzterer Name von
W.K. Pırker (1874) dem echten Urohyale gegeben worden war. Das Urohyale bezeichnen Corr and Jonsstoxe als „inter-
clavicles“ (р. 209). Die Gründe für diese Änderung der Nomenclatur sind mir aus der Arbeit der genannten Forscher nicht
einleachtend. Ввоокз (1885, р. 183) nennt bei Gadus das 4. Basibranchiale Urohyale; dasselbe tut auch Gaurr (1905, р. 683)
bei der Forelle. Der letzte Autor bezeichnet ausserdem das Glossohyale als das 1. Basibranchiale (Copula); was man ge-
wöhnlich als 1., 2. und 8. Copula bezeichnet, nimmt nach demselben Autor seinen Ursprung aus der 2. knorpligen Copula,
die in drei durch Synchondrosen verbundene Knochenterritorien (Symbranchialia II, III, IV) zerfällt; mit der Zeit soll
über der 2. Copula noch ein Deckknochen (Supracopulare) entstehen. Vergl. auch eine von der üblichen abweichende Dar-
stellung der Basibranchialia durch T, Parker (Regalecus, 1886).
4*
25
Alepocephalidae, nach Сокмхандм (Core and Jonnstone 1902, р. 202) bei Solea solea*) (bei
Pleuronectes ist dieselbe vorhanden).
Es wäre wünschenswert das Vorhandensein resp. Fehlen der Postelaviceula bei verschiedenen
Familien der Cataphracti näher zu prüfen. Ich habe ihr Vorhandensein bei folgenden Arten
konstatieren können: Übottus gobio, С. poecilopus, С. kessleri, С. kneri, С. haite}] Dyb. (Amurfluss),
©. (Myoxocephalus) scorpius, С. (Myoxocephalus) jaok, С. (Oncocottus) quadricornis, Triglopsis thompsoni,
Cottunculus microps, Artediellus uncinatus, Hemitripterus americanus, Porocottus tentaculatus, Gymno-
canthus galeatus, Liparis liparis”*). Nach der Literatur ist mir ihr Vorhandensein bei folgenden
Arten bekannt: Scorpaenidae: Sebastes (BouULENGER, р. 693, Fig. A), Sebastolobus (Stars), Synan-
ceia (Acassız, pl. L), COottidae: Сойиз bubalis (Parker 1868, р. 43), Scorpaenichthys (BouULENGER
р. 693, Fig. В), Сойиз (Uranidea) gracilis (= Cottus viscosus) u. А. (Слвавр), Oyclopteridae: Cyclo-
pterus lumpus (Сил.), Agonidae: Agonus cataphractus (Parker, р. 44), Triglidae: Trigla (Воземтнат,
Taf. XVIII, Fig. 1, Acassız, pl. Е, Намвовсев). Bei den Dactylopteriden (Dactylopterus, Bou-
LENGER, р. 693, Fig. С) ist die Postelavicula rudimentär, indem sie in Form eines Vorsprunges
am oberen-hinteren Rande der Qlavicula erscheint. .
a EIER.
ЕЕ.
x
a a il зоба
a
Distalia basalia. Die knorpligen Elemente an der Basis der Brustflossenstrahlen, die
ich unter diesem Namen Ъет Procottus, Batrachocottus, Cottocomephorus und Сотерйотиз beschrieben
habe, bezeichnete Вкосн (1861, $ 45, Taf. У, Fig. 3. 33!) als erster bei den Teleostei (Salmo
salar) als metacarpalia”*). Gesengeaur (1865, р. 153) erwähnt dieser Knorpel bei Cottus
scorpius und anderen Fischen. W. К. Parker (1868) hat dieselben bei Olupea harengus unter
dem Namen postbrachials abgebildet (Pl. II, Fig. 4 — 5, pt. b.), im Text aber (p. 56)
giebt er keine Angaben hierüber. Kororxerr (р. 19, Fig. 8) beschreibt dieselben bei Come-
phorus unter dem Namen radialia. Т. J. Равкев und W. Haswerr (1897) nennen in ihrem Zoo-
logy (Fig. 815) diese Knorpel bei Salmo fario distal pterygiophores.
Basaliar). Bei allen Baikalsee-Cottiden und den übrigen Cataphracti fand ich 4 Basalia;
bei Scorpaenichthys aber (Cottidae; BOULENGER, р. 693) sind deren drei vorhanden. Wenn Giraro .
(р. 18, Pl. Ш, Fig. 5°, 56) für Cottus viscosus 3 „carpalia“ angiebt, so scheint mir ein Fehler“
vorzuliegen; bei С. gobio und С. poecilopus fand ich beständig 4 Вазапа.
Die Wirbelsäule. Was ich oben als Epipleuralia beschrieben habe, bezeichnen
N
sämtliche Autoren, die über die Anatomie der Cataphracti geschrieben haben, als Rippen.
Um den Gebrauch der von mir gewählten Bezeichnung zu rechtfertigen, muss ich auf einige
Details eingehen. Е
Bekanntlich bezeichnet man bei den Ganoidei, Teleostei und Dipnoi als Rippen Gebilde,
die die Leibeshöhle umgürten und in unmittelbarer Nachbarschaft des Peritoneums liegen.
hin
Andere rippenartige Gebilde (epipleuralia, epicentralia, epineuralia Owen’s) liegen dagegen in
der Masse der Stammesmuskulatur, deren Verhältnisse sich folgendermassen gestalten: die dor-
ТИ ЗИ Е El NE ade ie ЕН
*) Owen (1846, р. 123) vermisste die Postelavicula („epicoracoid“) bei einer Reihe von Gattungen, seine Angaben
sind aber zum Teil unrichtig (z. В. für Mullus, die Gobüdae, Blennius). >
**) Bei allen diesen Formen besteht die Postelavicula aus zwei Teilen, einem oberen und einem unteren. ;
***) Wenn ich Baxker (1822, р. 97, Т. УП, Fig. VOI— XI, T. УШ, Fig. IV) recht verstehe, so bezeichnet er bei
Gadus aeglefinus als metacarpalia die Basen der Brustflossen selbst. м
+) Synonymie dieser Knöchelchen (bei Knochenfischen): carpalia Cuvıer, BAKKER, ROSENTHAL, OwEn, Ввосн и. А.; : Г)
basalia Нохгех, Core, GEGENBAUR, WIDERSHEIN; 055а metacarpi Stansıus; brachials W. К. Parker; actinosts Сил,; proximal -
pterygiophores or radialia T. Parker; pterygialia BouULENGER, REgan; radial element Ввтосе.
=
к =
29
sale (epaxonische) und ventrale (hypaxonische) Muskulatur wird jederseits durch ein hori-
zontales Septum von einander getrennt; die beiderseitigen Hälften der Stammesmuskulatur
trennt ein dorsales und ein ventrales sagittales Septum. Die einzelnen Muskelsegmente oder
Myomeren werden durch die transversalen Septen von einander gesondert.
Die bei den Cataphracti gewöhnlich als Rippen bezeichneten Elemente liegen in Wirk-
"lichkeit an den Kreuzungslinien der Transversalsepten der Myomeren und des horizontalen
Septums, umfassen also die Leibeshöhle nicht und sind folglich nicht als Rippen zu bezeichnen.
Die echten Rippen (Pleuralbögen) der Cataphracti liegen wie gewöhnlich in den medialen
Rändern der Transversalsepten, treten aber im Vergleich mit den Epipleuralia sehr in den
Hintergrund.
Wenn man einen Cottus seziert, so kann man sich sehr leicht von dem Unterschiede
zwischen Rippen und Seitengräten (Epipleuralia) überzeugen: schon nach der Entfernung der
Haut ragen die Spitzen der horizontal liegenden Seitengräten an der Mitte des Körpers aus
dem Septum horizontal heraus; diese Seitengräten entsprechen vollständig den wohlbekannten
Epipleuralia von Barsch. Nach der Eröffnung der Leibeshöhle des Cottus bemerken wir am
vorderen Teile des Rumpfes, dass die distalen Enden der Seitengräten tief in die Muskulatur
eindringen und sich seitwärts erstrecken. Erst an den hinteren Rumpfwirbeln begegnen wir
den Rippen, die dicht unter dem Peritoneum liegen, sich direkt nach hinten ziehen und daher
die Richtungsebene der Epipleuralia kreuzen.
Cuvıer (1835, р. 265) bezeichnet bei den Cataphracti überall das Epipleurale als „cöte“.
Gırarp (1850) beschreibt bei Cottus viscosus (= С. [Uranidea] gracilis Heck.) 11 Paar „Rippen“:
„the 3 pelvie vertebrae, ш addition to the ribs, have suspended underneath a pair of slender
rib-shaped bones, very much inclined backwards“ (р. 18); dieselben „pelvice appandages“
werden auch bei Triglopsis und Acanthocottus beschrieben (р. 24).
Атаозт Mürrer (1853) war der erste, der die Beziehungen zur Stammesmuskulatur her-
vorgehoben hat, um bei den Fischen Rippen von anderen rippenähnlichen Gebilden trennen zu
können. Von den Rippen unterscheidet er nämlich:
1) Die Seitengräte, die in dem horizontalen Septum liegt. „Scorpaena scropha hat starke Seitengräten. Die zwei
ersten Wirbel, welche keine Rippen tragen, nehmen sie hoch an den Bogenschenkeln auf; weiter hinten senkt sie sich auf
den Anfang der Rippen hinab. Bei den Cottus verdrängen die Seitengräten im Körperteile der Wirbelsäule die Rippen ganz.
An den ersten 10 Wirbeln des С. quadricornis sind keine Rippen vorhanden. Erst nach hinten, wo sich die rippentragenden
Fortsätze bereits zu Bögen verbinden, hängt an den 3 ersten derselben ein Rippenpaar; die folgenden tragen einfache
Dornen. Dagegen sind die Seitengräten stark entwickelt; man sieht ihre Spitzen bereits nach Entfernung der Haut im
Zwischenmuskelbande. Ähnlich verhalten sich auch С. gobio und cataphractus*). Nach den Skeletten der hiesigen anatomi-
schen Sammlung zu urteilen, verhält sich auch Platycephalus insidiator Немьрв. Eure. **), Trigla cuculus und hirundo, dem
Cottus ganz ähnlich. Agriopus torvus hat vom 7. Wirbel ab Rippen. Cyclopterus lumpus hat die Rippen dem Cottus ganz
ähnlich, nur dass die Seitengräten an den 7 vorderen Wirbeln gleichzeitig mit den Rippen fehlen“ (p. 273—4). 2) die
obere schiefe Gräte und 3) die untere schiefe Gräte, die in den quergehenden Transversalsepten liegen
und den Cataphracti fehlen.
Allein die Beobachtungen von A. Малев blieben späteren Forschern unbekannt. Сил,
(1891, р. 369) bezeichnet bei Cyclopterus‘ als Rippen die Epipleuralia; die Fam. Cyclopteridae
charakterisiert er unter A. als solche, die „ribs continued on anterior caudal vertebrae“
*) = Agonus cataphraclus (Agonidae).
**) Nach Görrerr (1895, р. 201, Fig. XIII, XIV) fehlen einem Platycephalus sp. die Rippen gänzlich,
30
(р. 367) hat; das 156 aber nur in Bezug auf die Epipleuralia richtig*). Ловрдм and Evermann
(1896, р. 1758), Smiru Woopwarp (1901, р. 580) und Bourenser (1904, р. 697) schreiben
den vorderen Rumpfwirbeln der Cottiden Rippen statt Epipleuralia zu.
Was die Ursache der mächtigen Entwicklung der Epipleuralia bei den Cataphracti betrifft,
so ist dieselbe in der allgemeinen Körperform und der damit zusammenhängenden Verteilung
der Muskulatur zu suchen. Man darf annehmen, dass die Vorfahren der Cataphracti an allen
Rumpfwirbeln die Epipleuralia samt den Rippen besessen haben und dass das Fehlen der Rippen
an den vorderen Wirbeln auf einen Verlust derselben beruht. Es ist nämlich, wie GörpErT ver-
mutet, die Abnahme der ventralen Muskulatur, in deren Dienste die Rippen (Pleuralbögen)
stehen, welche die Rückbildung der letzteren zu erklären vermag.
Ihrer Lage nach in den horizontalen Muskelsepten sind die Epipleuralia der Cataphracti
vollständig den oberen Rippen des Polypterus und Rippen der Selachii”*) analog und ihnen
physiologisch gleichwertig. Baur (1894) namentlich nennt alle diese Elemente Pleurapo-
physis ип Gegensatz zu den unteren Rippen der Ganoidei, Teleostei und Dipnoi, welche er
als Hämapophysis (= Pleuralbögen Görrerr) bezeichnet.
Gegen die Homologisierung der Seitengräten mit den oberen Rippen spricht der Umstand,
dass die ersteren nicht knorplig präformiert sind, während dies bei den letzteren der Fall ist.
Darauf hat schon A. Малев (1853) hingewiesen, indem er sagt: „die Fleischgräten entwickeln
sich später, als die Rippen und soviel ich an einer geringen Anzahl von Fischen gesehen habe,
entstehen sie nicht aus Knorpel; denn ich habe nie Knorpelzellen in oder an ihnen bemerken
können“ (p. 271).
Nachdem aber Görre (1879) in der Seitengräte von Monacanthus penicilligerus und Обьрввт
(1895, р. 161) in denen von М. fronticinctus einen hyalinen Knorpel nachgewiesen hatten,
sahen sie. sich gezwungen diesen Skelettteil bei Monacanthus den oberen Rippen zu homologi-
sieren. Es ist daher die Aufgabe der Entwicklungsgeschichte zu entscheiden, ob wir es in
der Seitengräte der Oataphracti mit der echten oberen Rippe oder mit einer Sehnenverknöche-
rung zu tun haben. Daher habe ich den indifferenten Namen der Epipleuralia für dieses Ge-
bilde beibehalten.
Den Fortsatz, an dem sich die Epipleuralia befestigen oder an dessen Basis sie sitzen,
habe ich als Parapophysis bezeichnet. A. Mürzer nennt ihn seitlicher Fortsatz,
Baur dagegen Diapophysis, indem er den Namen Parapophysis für den unteren Fort-
satz, an dem sich die untere Rippe befestigt, behält. Nun hat aber Görrerr (1895, p. 188)
gezeigt, dass die oberen, wie die unteren Rippen als abgegliederte Fortsätze der primitiven
Basalstümpfe aufzufassen sind, und dass die letzteren, in zwei verschiedenen Richtungen
auswachsend, obere und untere Rippen hervorgehen lassen. Man kann daher den Fortsatz
schlechthin als Parapophysis bezeichnen, einerlei, ob ihm obere oder untere Rippen ange-
fügt sind.
*) Auch bei einigen Cottiden setzen sich die Epipleuralia auch auf die vorderen Schwanzwirbel fort, wie ich es
2. В. für Cottus scorpius oben beschrieben habe. Wenn Girz von den Liparini das Entgegengesetzte behauptet (1891, р. 170),
so ist dies nicht richtig (5. Garman, Pl. III, Liparis agassizi).
**) Man kann auch die Rippen der Selachii als obere bezeichnen, da nach Görrzer (р. 396) das gleichzeitige Vor-
kommen beider Rippenarten auch für die Selachier als ursprünglich gelten muss.
81
Uber die Klassification der Baikalseecataphracti.
Die neuesten Autoren, welche über die Einteilung der Cataphracti (J. MüLLer, == joues
_ситазз6ез Соллев) geschrieben haben (Сил, 1888, Jorpan & Evermann 1898, \Моормлвь 1901,
BouLexser 1904), hoben folgende Merkmale als massgebend hervor:
1) die Art der Befestigung der Epipleuralia (von sämtlichen obenerwähnten Autoren als
Rippen bezeichnet) an den Wirbeln: ob an den Wirbelkörpern selbst, oder an den Parapo-
physen, 2) ob die Basalia der Brustflosse an die Clavicula stossen, oder von der letzteren
durch die Scapula und das Coracoideum getrennt erscheinen.
So definiert Сил, (1888, р. 589) seine „superfamily“ Сойоеа folgendermassen: „actinosts
(= basalia) large and partly intervening between the hypercoracoid (= scapula) und hypo-
coracoid (= coracoideum); «ribs» sessile on the vertebrae“. Nach Эмтн Woopwarn (1901,
p- 580) sind die meisten Rumpfwirbel der Cottiden mit kleinen Parapophysen versehen, aber
die «Rippen» sitzen hinter den letzteren, an den Wirbelkörpern selbst. Dasselbe hebt auch
Boutenger (1904, р. 697) hervor, indem er in Betreff der Cottiden sagt: „vertebrae 24 — 50,
the anterior praecaudals with sessile «ribs», the posterior with transverse processes, often
directed downwards, or forming haemal arches, bearing ribs and epipleurals; scapula and cora-
coid separated from each other by the intervention of the plate-like pterygials (= basalia), of
which one, two or three are in contact with the claviele“,
Wenn wir die Betrachtungsweise der citierten Autoren annehmen, so müssen wir die
Gattung Cottocomephorus, bei welcher die Epipleuralia an stark entwickelten Parapophysen be-
festigt sind, von der Familie der Cottiden trennen, was BouLenGer auch getan hat. Dieser
verdienstvolle Forscher versetzt aber Cottocomephorus in die Familie der Comephoriden, was
meiner Meinung nach nicht zutreffend erscheint. BouLenGer definiert nämlich die Familie der
Comephoriden wie folgt:
Fam. Comephoridae. Head not cuirassed, without spines; basis cranii simple; two nostrils on each side: gill-
membranes free or narrowly attached to isthmus; gill 4; pseudobranchiae present or absent. Vertebrae 42 to 64, some or
most of the precaudals with transverse processes bearing the ribs and the epipleurals. Post-temporal forked; scapula and
coracoid well developed, in contact with each other or separated by cartilage; pectoral rays inserted on the scapula and
on 4 anvil-shaped or plate-like pterygials, 2 of which are in contact with the coracoid. Ventral fins, if present, close
together, with 1 spine and 3 to 5 soft rays. Spinous dorsal of rather feeble rays, as long as or shorter than the soft; anal
spines feeble or absent. Body covered with small scales or naked.
Zu dieser Familie gehören nach Boureneer die Gattungen: Anoplopoma (Westküste von
Nordamerika), Triglopsis (Seen Michigan und Ontario), Cottocomephorus und Comephorus (Baikalsee).
In Betreff des Verhaltens von Schultergürtel und der Epipleuralia sind diese Gattungen
aber verschiedenartig gestaltet. Vor allen sind bei Comephorus, wie aus der von mir gegebenen
Beschreibung hervorgeht, die Wirbelkörper nach demselben Plane wie bei den Cottiden ge-
bildet: die kleinen Parapophysen erscheinen nur an den hinteren Rumpfwirbeln und die Epi-
pleuralia sitzen meistens hinter den Parapophysen. Die Scapula und das Coracoideum sind von
einander getrennt und weichen in dieser Beziehung in nichts von den Cottiden ab.
Dass Comephorus eine durch das Tiefseeleben degradierte Cottide darstellt, steht ausser
Zweifel; ich glaube aber diese Form ihres anormalen Suborbitalrings wegen von den Cottiden
trennen zu müssen. Auch ist das Verhalten des Praeorbitale zum Palatinum ein anderes, als
32
bei den Cottiden und die Rippen fehlen vollständig. Man darf annehmen, dass die Rückbildung
des Verbindungsfortsatzes des 2. Suborbitale als Folge der Existenzbedingungen dieses Fisches
erscheint, um so mehr als bei den jungen Comephorus das 2. Suborbitale viel stärker ent-
wickelt ist“).
Der erste, der die nahe Verwandtschaft des Comephorus mit den Cottiden erkannte, war
В. Dyzowskı (1873, р. 476); ег sagt: „ich halte den Comephorus am nächsten mit den Cottiden
verwandt, von welchen er sich hauptsächlich durch die Bezahnung und den völligen Mangel
der Bauchflossen unterscheidet, in seinem ganzen Habitus aber und seinem anatomischen
Charakter mit ihnen übereinstimmt“. ‘Demgemäss stellt Dysowskı diese Gattung in die Fam.
Cottidae. Später aber (Kosmos, XXVI, Lwow, 1901, р. 117) hielt Dysowskı es für zweckmässig
den Comephorus als Repräsentanten einer besonderen Familie zu betrachten.
Anoplopoma gehört nach Сил, (1888) in die „superfamily“ der Scorpaenoidea (und zwar in
die Familie der Anoplomatiden), welche so charakterisiert werden: „actinosts moderate and
inserted on posterior edges of hypercoracoid and hypocoracoid; ribs typically, borne on enlarged
parapophyses (Fam.: Scorpaenidae, Synanceidae, Hexagrammidae, Anoplopomatidae, Caracanthidae?)“.
Bei Triglopsis 136 der Schultergürtel und die Wirbelsäule ebenso wie bei den Cottiden ge-
bildet, wie ich nach Untersuchung eines mir von der Smirusoxnıan Тузитотюм eingesandten
Exemplars behaupten kann. Wenn Gmarp (р. 24, Pl. I, Fig. 11, 54 — 55) sagt: „the
ulna (= scapula) and radius (= coracoid) coalesce, thus establishing a separation between
the carpals (= basalia) and the coracoid (= clavicula)“, so ist das ein Irrtum. Auf Girarv’s
Fig. 1 sind die Wirbel von Triglopsis samt den Epipleuralia abgebildet; die letzteren sind an
den Parapophysen sitzend dargestellt. Dies liegt aber nur an der unrichtigen Zeichnung und
im Text erwähnt Gıkarnp davon nichts.
Die Gattung Cottocomephorus passt in keine der oben erwähnten Familien — Cottidae, Come-
phoridae, Anoplopomatidae. Das Vorhandensein der wohlentwickelten Parapophysen und die Be-
festigung der Epipleuralia an den letzteren trennt Cottocomephorus von den Cottiden und Come-
phoriden. Die sich nicht berührenden Scapula und Coracoid trennen denselben von den Ano-
plopomatiden, das normale Verhalten des Suborbitalringes von den Comephoriden.
Indem wir den von Сил,, Jorpan & Evermann, Woopwarn and BouULENGER aufgestellten
Einteilungsprinzipien der Cataphracti folgen, sehen wir uns somit gezwungen für Сойосоте-
phorus eine besondere Familie — die Cottocomephoridae zu bilden **).
Man darf aber nicht vergessen, dass sämtliche Familien der Cataphracti eine in ein-
ander übergehende Reihe darstellen und dass wir von Sebastes, einer der am wenigsten speziali-
sierten Perca-ähnlichen Gattungen der Scorpaeniden, einerseits und bis zu Comephorus anderer-
seits eine ganze Reihe von Verbindungsformen nachweisen können. So führt der tieflebende
Psychrolytes von den Cottiden zu den Cyclopteriden (Liparini); die der Bauchflossen entbehrende
*) Günteer (Cat. Fish., ТП, 1861, р. 299) hat für Comephorus eine besondere Familie Comephoridae aufgestellt, welche
er zwischen die Acanthodinidae und Trachypteridae stellt, in ihrer Struktur aber den Scombriden für nahe hält. In den Nach-
trägen zum gleichen В. III hat Günrtner ein ganz neues System der Acanthopterygii gegeben, wo er die Cornephoriden in
die Abteilung „Cotto-scombriformes“ in der Nähe der Cataphracti und sehr weit von den Acanthocl. und Trachypt. stellt.
In seinem System der Fische stellt GırL (1893, р. 185) die Comephoriden in eine besondere Gruppe („superfamily“) Come-
phoroidea, welche hinter den Agonoidea, Khamphocottoidea, Cyclopteroidea, Cottoidea, Platycephaloidea und Scorpaenoidea folgt.
**) Eine nähere Charakteristik der Familien der Cottiden, Comephoriden und Cottocomephoriden siehe im systema-
tischen Teil.
88
Liparis vereinigt die letzteren mit den Comephoriden. Cottocomephorus ist eine Übergangsform
. zwischen den Cottiden einerseits und den Hexagrammiden und Anoplomatiden andererseits.
Der neu-entdeckte Ereunias vereinigt Merkmale der Cottiden und Trigliden u. $. w. BoULENGER,
der in der Abteilung der Cataphracti folgende 11 Familien: Scorpaenidae, Hexagrammidae, Come-
phoridae*), Rhamphocottidae, Oottidae, Cyclopteridae, Platycephalidae, Hoplichthyidae, Agonidae, Triglidae
und Dactylopteridae annimmt, sagt sogar: „the passage between the various groups here accepted
as families is so complete that no serious objection could be raised to their union in one
great family with a number of minor divisions“.
Wenn ich aber hier eine besondere Familie der Cottocomephoriden aufstellen zu müssen
glaube, so geschieht dies einzig und allein, um die genetischen Beziehungen der besprochenen
Gattungen näher erklären zu können. Es ist nämlich jetzt einleuchtend, dass Сотерйогиз
seiner äusseren Gestalt ungeachtet viel näher als Cotlocomephorus zu den Cottiden steht.
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=— Vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, I, Leipzig, 1898,
*) Hier möchte ich einen Fehler verbessern, der sich in die Beschreibuug der Scleroparei (Cataphracti), welche
BovtenGer gegeben, eingeschlicher hat. In der Synopsis der Familien auf der 5. 694 ist die Fam. Comephoridae in die Ab-
teilung „none of the pectoral pterygials in contact with the claviele“ gestellt, während im Text (S. 696) diese Fam. als mit
einer „scapula and coracoid in contaet with each other or separated by cartilage“ charakterisiert wird. In der Tat aber ist
bei Comephorus (wie bei Triglopsis) die Scapula von dem Coracoideum getrennt (wie bei den Cottiden).
5
34
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85
/weiter Teil. Systematik,
Verzeichnis der Fundorte 1902.
. ‚Gegenüber dem Kap Borojelgai (52°35’ N), 3 Km. vom Ufer. Tiefe ca. 1600 m. Boden — Schlamm, 3 (16) VII. —
В. nikolskiüi (10), A. boulengeri (2) *).
Kultuk. 600m. (?). Stein, 28. VI (11. VII). — В. nikolskiüi (1), L. godlewskii (1 +8 juv.).
Nordende des Валка]. 525 m. 27. УИ (10. VIII). — В. nikolskii var. multiradiatus (2).
Maloje-more, bei den Inseln Charansa. 4—8m. Stein. 19. VI (2. УП). — С. grewingki (1 &), В. nikolskii (1), С. kneri
(1), B. baicalensis (1).
С. grewingki (4), С. kessleri (1), В. baicalensis (3), С. kneri (5).
О. grewingki (22), С. kessleri (1), С. kneri (1), А. herzensteini (2), A. gibbosus (2), В. коз (1).
С. kessleri (16, davon 1Ф ad.), С. kneri (B).
В. nikolskii (1), L. godlewskii (4), A. herzensteini (4), А. boulengeri (2).
Bei dem Dorfe Goremyki (Nordende des Baikal). 700 m. Schlamm, 9 (22) УП. — L. godlewskii (1), A. boulengeri (2),
A. korotneffi (4), A. gibbosus (1), A. herzensteini (2).
Gegenüber dem Таз (Dorf) Kl. Krestowka, in der Nähe des Flusses Anga, 3 Km. vom Ufer. 1125 m. 2 (15) VIII. —
В. nikolskü (3).
Maloje more, bei dem Ulus (Dorf) Kurma. 1—2 m. Stein. 18 (81) УП. — P. jeittelesi (1 Ex., 55 mill. lang).
10 Km, vom Kap Turala. 600 m. 11 (24) VII. — C. grewingki (1 juv.).
Maloje more, am Nordende der Olchon-Insel. 200 m. 20. VII (2. VIII). — В. nikolskii (2).
Bargusin-Bucht. 1080 m. Schlamm. 16 (29) VII. — A. korotneffi (1), A. boulengeri (1).
Nordende des Baikal. 525 m. 27. VII (9. VIII). — Г. godlewskii (2).
Gegenüber dem Kap Borojelgai, 3 Km. vom Ufer. Ca. 1600 m. 2 (15) VIII. — В. nikolskii (1), Г. godlewsküi (4), A. bou-
lengeri (3), A. herzensteini (17 juv.), А. gibbosus (5), A. korotneffi (1).
Kap Kotschernikowskii, In einem Bache, 15 (28) УП. — С. Ттем (3 juv.).
С. kessleri (1), С. kneri (3).
Gegenüber dem Kap Tscheremschanyi (54° 33’N). 8 Km. vom Ufer, 900 m. 29. VII (11. VIII). — В. nikolskii var. multi-
radiatus (1).
Maloje-more, Nordende. 300 m. Schlamm. 24. VII (6. VIII). — C. grewingki (4).
В. nikolskii (1).
Kultuk, — В. baicalensis (1).
Gegenüber dem Dorfe Goremyki, ungefähr die Mitte des Sees. 800 m. 26. VII (8. VIII). — В. nikolskii (1), A. herzen-
steini (1), Г. godlewskii (1).
*) In Klammern ist die Zahl der Exemplare angegeben,
61.
62.
36
Maloje-more, in dessen mittleren Teile. 140 m. Schlamm. 24. VII (6. VIII). — 0. grewingki (1), С. kessleri (1), L. mega-
lops (2 juv.).
Gegenüber dem Фот Goremyki, ungefähr die Mitte des Sees. 625 m. 28. УП (10. VIII). — В. nikolski var. (1), Г.
godlewskiüi (1), A. gibbosus (3).
Südwärts vom Nordende der Olchon-TI., 10 Km. vom Ufer. 1600 m. 80. VII (12. VIII). — С. grewingki (39).
Bucht Dawscha (54° 20’ №). 19 m. Sand. 11 (24) УП. — С. grewingki (1 +13 juv.), С. kessleri (1).
B. nikolskü (1).
Bucht Ajaja (55°27’N). 55 m. Schlamm. 10 (23) VII. — C. grewingki (1).
Maloje-more bei der Insel Usungoi. 45 m. Sand. 24. VII (6. VIII). — С. grewingki (4-9 juv.), В. nikolskü (1), А.
herzensteini (4 juv.).
С. grewingki (1), В. nikolskii (1), L. godlewskii (2), A. gibbosus (3), A. herzensteini (2), В. nikolskü var. (8).
Maloje-more. — С. grewingki (28).
Gegenüber dem Dorfe Goremyki, 4 Km. vom Ufer. 180 m. 26. VII (8. VIII). — C. grewingki (2), A. korotneffi (10), L.
godlewskii (1).
Maloje-more. 45.m. Sand. — 0. grewingki (15), В. nikolskii (39 juv.), L. godlewskii (12), A. herzensteini (66), A. gibbosus
(2 juv.).
Maloje-more beim Ulus (Dorf) Kurma. Stein. 21. VII (3. VIII). — С. kessleri (1), С. Ттет (13).
Maloje-more, gegenüber der Mündung des Fl. Kurma. 35 m. Feiner Sand. 19. VII (1. VIII). — С. kneri (1 а).
Gegenüber dem Kap Krestowskii, 5 Km, vom Ufer. 1125 m, 22. VII (4. VIII). — С. grewingki (1 9).
Gegenüber dem Fl. Kl. Buguldejka. 600 m. Schlamm. 18. УТ (1. УП). — С. kessleri (1), A. korotneffi (2 juv.).
Bei der Bucht Krestowka (52° 88' №), 3 Km. vom Ufer. 1195 m. 4 (17) VIIL — В. nikolskiü (1).
Zwischen dem Kap Ulanur und dem Olchoner Thor. 1150 m. Fester Schlamm. 6 (19) VI. — A. korotneffi (1), A. bou-
lengeri (1).
Ölchoner Thor. 21 m. Sand und Spongien. 18 (31) УП. — С. grewingki (4), С. kessleri (7), С. kneri (13).
Uschkan - Inseln (53° 51’ N). 300 m. Schlamm, 13 (26) УП. — С. grewingki (10), В. nikolskü (7 juv.), L. godlewskii
(3 juv.), A. herzensteini (2 juv.).
Salsan, eine Falle. 33 m. Sand und Steine. 18 (26) VIII. — P. jeittelesi (1), С. kneri (1).
Bei Bogutschany (Nordende des Baikal). 125 m, Steine und Sand. 9°(22) УП. — Г. megalops (1).
С. grewingki (1), A. herzensteini (3), A. gibbosus (1), L. godlewskiü (2).
Mitte von Maloje-more, gegenüber dem Nordende von Olchon. > 400 m. 30. VII (12. VIII). — С. grewingki (6), L. mega-
lops (1).
Zwischen dem Kap Ulanur und dem Olchoner Thor. 1300 m. — А. korotneffi (5).
Maloje-more, Nordende der Olchon-Insel. 200 m. 80. VII (12. VIII). — С. grewingki (8).
Nordende des Валка] (Duschkatschan). 550 m. — 0. grewingki (2 juv.).
Р. jeittelesi (1), Г. godlewskü (1 juy.), С. kessleri (1).
Gegenüber dem Kap Swjatoi Nos. 375 m. Schlamm. 18 (26) УП. — С. grewingki (1), L. godlewskii (1 уау.) А. herzen-
steini (1 juv.).
Gegenüber dem Orte Utulik (51? 38’ №), einige Km. vom Ufer. 850 m. Sand. 6 (19) УП. — P. jeittelesi (2 juv.).
Frolicha- Bucht (55° 30’N). 5-35 m. Schlamm und Fluss- Ablagerungen. 10 (28) УП. — С. Imeri (3 juv.).
Südlich von der Bucht Suchaja, 20 Km. vom Ostufer. 950 m. 4 (17) VIII. — A. korotneffi (1), A. herzensteini (1).
Zwischen dem Ulus (Dorf) Pokojniki (54°1’N) und der Saworotnaja-Bucht. 300 m. 25. VII (7. VIII). — A. boulengeri
(1 juv.), A. herzensteini (1).
Zwischen dem Kap Swjatoi Nos und den Uschkan-Inseln. 625 m. Schlamm. 7 (20) VII. — B. nikolskü (1), A. herzen-
steini (1 juvy.).
Maloje-more, 24. VII (6. VIII). — A. korotneffi (1), С. grewingki (1).
Zwischen der Mündung des Anga-Fl. und dem Kap Ulanur, 30 Km. vom Ufer. 1130 m. 5 (18) VIII. — A. korot-
neffi (2).
In der Nähe des Dorfes Turka (52°55’N). 1240 m. Schlamm. 6 (19) VII. — 0. grewingki (1).
Kap Kotelnyi (55°2’N). 850 m. Schlamm. 9 (22) УП, — A. korotneffi (1).
Kultuk, am Ufer (51°44’N). Steine. — В. baicalensis (+1 juv.).
Gegenüber dem Dorfe Goremyki, 4 Km. vom Ufer. 450 m. 26. УП (8. VIII), — A. boulengeri (1).
Synopsis der Familien der Baikalseecataphracti.
Vom 3. oder 4. Rumpfwirbel an sind sämtliche Rumpfwirbel mit starken Parapophysen
versehen, welche Epipleuralia tragen. Rippen nur an den letzten Rumpfwirbeln. Das Palatinum
artikuliert mit dem Praefrontale. Das 2. Suborbitale vereinigt sich mit dem Praeoperculum.
Cottocomephoridae.
Die meisten Rumpfwirbel ohne Parapophysen oder die letzteren rudimentär. Epipleuralia
an den Wirbelkörpern befestigt. Rippen nur ап den letzten Rumpfwirbeln. Das Palatinum
and 2, Suborbitale wıe Бей Gofkocomephorus.: : im nan lt сошел". te. Cottidaier
Die meisten Rumpfwirbel ohne Parapophysen oder die letzteren rudimentär. Epipleuralia
an den Wirbelkörpern befestigt. Rippen fehlen. Das Palatinum artikuliert nicht mit dem
Praefrontale. Das 2. Suborbitale entsendet einen Fortsatz nach dem Ргаеорегса а, aber er-
reicht das letztere nicht. Bauchflossen fehlen . . ... » . . . . Comephoridae.
Eine künstliche Tabelle für die Bestimmung der Familien der
Baikalsee-Cataphracti.
I. Bauchflossen vorhanden.
А. Schwanzflosse ausgebuchtet. D УП — IX, 18 — 21, A 20 — 22, ГТА (dem
ersten Ansehen nach nur 3 geteilte Strahlen, vergl. Taf. III, Fig. 1d). Körper
nur unter den Brustflossen mit winzigen Stacheln bedeckt.
. Fam. Cottocomephoridae.
В. Schwanzflosse abgerundet oder abgestutzt. ТУ ТЗ oder I4. . Fam. Cottidae.
асов fehlen... u 0a SEE WE JA, фаны Comephoridae.
Fam. Cottidae.
Bers. 200]. Anz. ХХХ, 1906, р. 906.
Der zweite Suborbitalknochen erreicht das Praeoperculum. An den vorderen Rumpfwirbeln
fehlen die Parapophysen oder dieselben sind ganz rudimentär. Epipleuralia an allen Rumpf-
wirbeln vorhanden, an den Centren, hinter den Parapophysen sitzend. Rippen nur an den
hintersten Rumpfwirbeln vorhanden*). Wirbel 24 — 50. Postelavicula vorhanden (Unterfam.
Cottini) oder fehlt (Unterfam. Abyssocottini). Scapula von dem Coracoideum getrennt, die mitt-
leren Basalia an die Clavicula stossend. Basalia 3 oder 4, огозз. Posttemporale zweigeteilt,
sein oberer Schenkel beweglich mit dem Epioticum vereinigt. Basis сгапи einfach oder doppelt.
Basisphenoideum fehlt. Die Parietalia vereinigen sich oft über dem Supraoceipitale. 4 Basi-
branchialia, Glossohyale fehlt. 1 oder 2 Paar obere Schlundknochen. Das erste Pharyngo-
branchiale fehlt.
Körper spindelförmig, nackt, oder mit kleinen Stacheln, kleinen Platten, teilweise (niemals
vollständig) mit Schuppen bedeckt. Kopf abgeplattet, niemals gänzlich gepanzert, sehr oft be-
*) s. Taf. I. Fig. V— VI,
38
waffnet. Seitenlinie einfach oder am vorderen Körperteile in mehreren Reihen. Jederseits zwei
Nasenöffnungen. Kiemenhiäute frei oder an dem Isthmus befestigt. 3, — 4 Kiemen, der
Schlitz hinter der 4. Kieme klein oder verwachsen. Pseudobranchiae vorhanden. Kiemenreusen
höckerförmig, bisweilen am vorderen Teile des 1. Bogens fehlend. Kiemenöffnung breit. Zähne
auf den Kiefern, bisweilen auch auf dem Vomer und den Palatina. 2 Rückenflossen, durch
einen Zwischenraum getrennt oder vereinigt, die erste gewöhnlich mit 5 — 18 Strahlen, bis-
weilen in der Haut verborgen. Analflosse der 2. Rückenflosse ähnlich, ohne Stacheln. Bauch-
Поззеп gewöhnlich vorhanden (bei Ascelichthys und Ereumias fehlend), aneinander gerückt, mit
I 2 — 5 Strahlen. Schwanzflosse abgerundet oder abgestutzt. Appendices pyloricae nicht zahl-
reich (4 — 10). Schwimmblase fehlt gewöhnlich.
Im Baikalsee 6 Gattungen:
A. Postelavicula vorhanden, Bauchflossen mit IT 3— 4 Strahlen (bei den Baikal-
see-Arten ausschliesslich I 4). Seitenlinie einfach (Unterf. Oottini) Cottus.
В. Postelavicula fehlt, Bauchflossen mit I 3 Strahlen. Seitenlinie einfach oder in
mehreren Reihen (Unterf. Abyssocottini).
a. Zwei Rückenflossen.
1) Seitenlinie einfach, aus vereinzelten grossen Öffnungen bestehend, 7 — 15
in der Zahl. Knochen des Kopfes, besonders das Präopereulum cavernös.
Körper nur unter den Bauchflossen mit spärlichen kleinen Stacheln bedeckt,
bisweilen nackt m." „a Хоп тори Ва с вооон
2) Seitenlinie einfach, aus sehr kleinen Öffnungen, beinahe 40 in der Zahl
bestehend. Kopfknochen nicht cavernös. Körper gänzlich mit zahlreichen
und sehr dichten kleinen Stacheln bedeckt. Eier sehr gross (3Y, mm. im
Durchmesser) Asprocottus.
3) Seitenlinie in mehreren Reihen angeordnet. Körper vollständig nackt. Kopf-
knochen 'nicht cavernös “ое о. muss nr. FADSSERCOKBUE
4) Seitenlinie in mehreren Reihen angeordnet. Körper nur unter den Brust-
flossen mit spärlichen Stachelchen bedeckt. Kopfknochen nicht cavernös.
Limnocottus.
b. Rückenflosse einfach.
Seitenlinie einfach, aus zahlreichen (90 — 150) winzigen Poren bestehend, Körper
gänzlich nackt. Kopf unbewaffnet. Knochen des Kopfes nicht cavernös.
Hintere Nasenöffnung sehr klein. . . 2 2. 2... Procottus
Cottus Livs®.
Cottus + Uranidea Jordan & Evermanw. Fish. N. America, II, 1898, р. 1941, 1963. (Typus С. gobio). >
Postelavicula vorhanden. Kopf schwach bewaffnet, Stacheln, wenn überhaupt vorhanden,
nur am Praeoperculum und Subopereulum. Haut nackt oder mehr oder weniger mit kieinen
Stacheln bedeckt. Zähne auf den Kiefern, auf dem Vomer, bisweilen auch auf den Palatina.
39
Kiemenhäute an dem breiten Isthmus befestigt, ohne еше Falte zu bilden. Kein Schlitz hinter
dem 4. Kiemenbogen, oder Spuren eines halbverwachsenen Schlitzes. Zwei Rückenflossen mit
УТ — IX, 14 — 22 Strahlen. Analflosse ohne Stacheln, mit (10)*), 11 — 22 Strahlen. Die
Strahlen der oberen Hälfte der Brustflossen bisweilen geteilt**). Bauchflossen mit I4 oder
(bei der Untergattung Uranidea, im Baikalsee nicht vertreten) I 3***), Seitenlinie einfach, bis-
weilen unvollständig. Wirbel 33 — 38.
Süsswasserfische von Europa, West- und. Nordasien und Nordamerikaj). Im Baikalsee
2 Arten:
аа ШУШ — IX, 18 — 20; 421 — 22. Körper gewöhnlich ganz mit kleinen Stacheln
bedeckt (bisweilen beinahe nackt). Die Seitenlinie zieht sich bis zum Ende der
2. Kückenflosse oder noch weiter. . msn Пи. бы UP ING! kesslerii
b. DVII 16 — 19; 4 13 — 14. Körper nur unter den Brustflossen mit dichten klei-
nen Stacheln bedeckt. Die Seitenlinie zieht sich nicht weiter, als bis zum Anfange
В Ао Е eu ФМ
Cottus kneri Dysowsxı. (Taf. У, Fig. Ба, b).
Cottus knerii Охво\узкт. Verh., 1874, р. 385; Isw., 1876, р. 7, Taf. I, Fig. 4.
D УШ 16 — 19, 4 13 — 14, P 16 — 17, ГТА, lin. lat. 11 — 17.
Körper nur unter den Brustflossen dicht mit kleinen knöchernen Stacheln oder Plättchen
bedeckt. Die Seitenlinie schwach entwickelt, sie reicht niemals bis zur Basis der Schwanz-
flosse, indem sie sich gewöhnlich nur bis zum Anfange des П D zieht, bisweilen etwas weiter,
aber niemals hinter den 11. Strahl der zweiten Rückenflosse. Die Öffnungen der Seitenlinie sehr
klein und am Kopfe sehr schwach entwickelt. Die vorderen Nasenöffnungen in eine kleine
Röhre ausgezogen. Kein Schlitz hinter der vierten Kieme. Die Kiemenhäute am sehr breiten
Isthmus befestigt. Zähne auf dem -Vomer und auf den Kiefern. Die Rückentlossen sind durch
eine niedrige Membran mit einander verbunden. Die Brustilossen sind verhälinismässig klein
und reichen bis zum Anfange der ПО; ihre mittleren Strahlen sind bisweilen geteilt. Die
Bauchflossen erreichen den After bei weitem nicht; ihr erster Strahl nicht gebogen; der
5. Strahl beinahe so gross, wie der 4. Ein Stachel am Praeoperculum, bei den jungen Exem-
plaren spitz, bei den älteren stumpf und teilweise unter der Haut versteckt. Die Suborbital-
knochen, wie die Schädelränder hinter den Augen, ragen nicht hervor. Ein schwacher Stachel
am Suboperculum. Die Körperfarbe ist nach Dysowskı oliven-grün oder grün mit metalli-
*) Einmal bei Cottus ferrugineus Heck, et Кх. (= С. gobio) aus Mailand gefunden (5. Jeırteres. Über die Süsswasser-
arten 4. Gattung Cottus. Arch. per la Zool., I, Fig. 2, 31 dicem. 1861, р. 169).
**) Eine japanische Art, bei welcher sämtliche Strahlen der Brustflossen geteilt sind, trennten Jorpan u. Stans
(Proc. U. S. N. M, XXVII, 1904, p. 269) als eine besondere Gattung Rheopresbe ab.
***) Als eine besondere Gattung lässt sich Uranidea De Kay von Cottus nicht trennen: bei Cottus haite) Пув. aus dem
Amur-Becken sind bald I3, bald häufiger I4 Strahlen in den Bauchflossen vorhanden; bei С. poeeilopus Нкск. ist der
fünfte Strahl normal verkümmert und kann sogar vollständig fehlen (s. meine Arbeit über С. роесйориз in Trav. Sect.
Troitzkossawsk-Kiachta, VIII, 1905, S. 79).
1) In ganz Sibirien (den Baikalsee und Amur-Fluss ausgeschlossen) ist diese Gattung nur durch 2 Arten vertreten:
С. sibirieus KessLer und С. роесйориз Hzcx. Die letztere Art hat eine sehr weite Verbreitung (Ob, Irtysch, Jenissei, Cha-
tanga, Olenek, Lena, Jana, Kolyma, Amur),
40
schem Glanze (bei lebenden Exemplaren). Die Seiten des Körpers mit dunkel-grünen oder
dunkel-braunen unregelmässigen Flecken bedeckt. Die Bauchflossen schmutzig-braun, die
übrigen Flossen mehr oder minder oliven-grün. Die erste Rückenflosse mit einem grünlich-
gelben oder schmutzig-gelben Streifen umsäumt.
Erreicht die Länge von 144 mm., gewöhnlich aber nur bis 70 — 90 mm. Das grösste
von Prof. Korornerr erbeutete Exemplar misst 104 mm.
Da diese Art verhältnismässig wenig variiert, so entlehne ich die Körperverhältnisse
meiner früheren Arbeit. (Ann. Mus. Zool. 1900, S. 343).
Körperverhältnisse. Die Kopflänge ist 3.2 — 8.4 Mal in der Körperlänge enthalten;
sie übertrifft die Kopfhöhe 1.5 — 1.7 und die Kopfbreite 1.1 — 1.3 Mal. Die Kopfhöhe ist
in der Körperlänge 4.8 — 5.7 Mal enthalten.
Der Augendurchmesser, der den Interorbitalraum ein wenig übertrifft, ist in der Kopf-
länge 4 — 5, in der Länge der Schnauze 1.4 — 1.6, im Postorbitalraum 2 — 2.5 Mal ent-
halten.
Die Länge des 'Schwanzstieles ist in der Körperlänge 6 — 6.9 Mal enthalten. Die grösste
Körperhöhe ist in der Körperlänge 4.2 — 5.3 Mal enthalten und übertrifft die kleinste Körper-
höhe 2.3 — 2.6, welch’ letztere in der Länge des Schwanzstieles 1.7 — 2.1 Mal enthalten ist.
Die Höhe der П D ist 1.3 — 1.4 Mal grösser als diejenige der ID. Die Länge der ID
übertrifft ihre Höhe 2.1 — 2.6 Mal. Die Länge der П D übertrifft ihre Höhe 3 — 3.4, die
Länge der ID 1.7 — 1.9 Mal und ist 2.6 — 2.8 Mal in der Körperlänge enthalten. Die Länge
der A ist in der Körperlänge 3.5 — 4.2 Mal enthalten und übertrifft ihre Höhe 2.5 — 2.8 Ма.
Die Länge der P ist 3.9 — 4.2, die der Г — 7—7.7 Mal in der Körperlänge enthalten.
Am nächsten steht diese Art dem С. sibiricus KessLer, bei dem letzteren aber sind die
Stacheln unregelmässig am ganzen Körper verteilt.
Verbreitung. Von allen Baikalseecottiden ist diese Art die verbreitetste. Sie kommt
nicht nur an allen Küsten dieses Sees an seichten Stellen vor, sondern steigt ziemlich hoch
in die Flüsse hinauf; das zoologische Museum der Akademie der Wissenschaften zu St. Peters-
burg besitzt Exemplare aus dem unteren Angara-Fl., aus dem Jenissei bei Krassnojarsk und
aus der unteren Tunguska. Nach Dysowskı kommt er auch in der Selenga vor.
Die grösste Tiefe, die С. kneri bewohnt, beträgt 35 Meter (№ 36). Man fängt ihn ge-
wöhnlich zusammen mit С. kessleri und С. grewingki.
С. kneri laicht Ende Juli oder Anfang August (п. St.). Аш 31. (18.) Juli 1902 erbeutete
Prof. Korornerr in der Tiefe von 21 Meter (№ 41) einige geschlechtsreife 88 mm. lange
Weibchen; sio hatten grosse Eier, 2 mm. Durchmesser, je 200 Stück in jedem Ovarium*).
Auch hier, wie bei С. grewingki, С. kessleri u. A. (s. unten), unterscheidet sich das Männ-
chen von dem Weibchen durch seine mehr dunkle Farbe, seinen mehr abgeplatteten Kopf und
seine verdickte Flossenstrahlen und -membranen.
Unter den auf der Station 41 erbeuteten Exemplaren sind einige ganz nackt und be-
sitzen einen ebenso engen Isthmus, wie С. kessleri; auch haben sie am Kopfe epitheliale War-
zen, die dem С. kessleri eigen sind und dem С. тег gewöhnlich fehlen; sonst weisen sie keine
*) Nach Dysowssı laicht diese Art im Mai, Juni und Juli (alt. St.).
41
Unterschiede gegen die typischen С. kneri auf. Bei dem einen Exemplare ist der Kopf abge-
plattet und die Bauchflossen auf einer Seite so gekrümmt wie bei С. kessleri. Es kann sein,
dass wir es hier mit Bastarden von С. {те und С. kessleri zu tun haben.
Cottus kessleri Пувочузкт. (Taf. У, Fig. 6 a
b).
Cottus kessleriüü Пуво\узкт. Verh., 1874, р. 384; Isw., 1876, р. 6, Taf. I, Fig. 3,
Cottus „vietleri Dubow* (sic!) Sauvase. N. Arch., 1878, р. 148.
Cottus trigonocephalus Gratzıanow. Isw., 1902, р. 32.
DVIOI — IX, 18 — 20; A 21 — 22; P 17 — 19; ГТА, lin. lat. 34 — 40.
Körper bald mit knöchernen Körnchen mit auf denselben aufgesetzten kaum merklichen
kleinen Stacheln ganz oder teilweise bedeckt, bald ganz nackt oder nur mit kleinen Hautwarzen
ohne Stacheln besetzt. Die Seitenlinie setzt sich gewöhnlich bis zur Basis der С fort und ent-
hält dann etwa 40 Öffnungen, seltener endet sie am hinteren Körperteile ohne die Schwanzflosse
zu erreichen; bisweilen ist dieselbe auf beiden Seiten verschiedenartig ausgebildet: so bei
einem Exemplar (№ 7) verläuft die Seitenlinie rechts beinahe bis zum Ende des Körpers,
links aber nur bis zum Ende der II D. Die Suborbitalknochen ragen nicht hervor. Hinter
den Augen ragen die Ränder des Schädels nicht hervor. Die vorderen Nasenöffnungen in
kurze Röhrchen ausgezogen.
Die Rückenflossen sind durch einen kurzen Zwischenraum getrennt oder beinahe zusam-
menstossend. Die Brustflossen erreichen den zweiten oder dritten Strahl der II D; niemals
haben sie gespaltene Strahlen. Die Bauchflossen erreichen beinahe den After; es sind an ihnen
5 Strahlen deutlich zu bemerken, davon der erste und zweite gebogen; die Strahlen sind
durch eine dünne, durchsichtige Membran verbunden. Kein Schlitz hinter der vierten Kieme.
Isthmus ziemlich breit. Am Prioperculum sitzt ein spitzer aufwärts gebogener und immer
aus der Haut hervortretender Stachel; unter demselben sind 2 — 3 kleinere vorwärts ge-
richtete Stacheln vorhanden. Ein kleiner unter der Haut geborgener Stachel am vorderen
Ende des Suboperculum.
Alle Flossen mehr oder minder gefleckt. Die erste Rückenflosse ist bräunlich-schwarz
mit einem gelblich-blassen oder bräunlich-gelben Saume, welcher sich auch an den Spiri-
tusexemplaren bewahrt, umgeben. Nach Dysowskı ist die Farbe der lebenden Individuen
oliven-grün oder oliven-braun oder bräunlich-grau mit metallischem Glanze. Die Körper-
seiten sind mit dunkeln unregelmässigen Flecken bedeckt, welche bisweilen 5 — 6 Quer-
streifen bilden.
Der sexuelle Dimorphismus ist scharf ausgebildet. Die Männchen haben einen ab-
geplatteten, niedrigen, breiten Kopf mit abgerundeter Schnauze; die Strahlen der Flossen
sind dick; die Rückenflossen genähert. Hinter dem After eine Genitalpapille. Am Hinter-
haupte und am Rücken epitheliale Warzen. Beim Weibchen fehlen diese Warzen
und die Papille, der Kopf ist mehr seitlich zusammengedrückt, daher die Schnauze zugespitzt;
Flossenstrahlen dünn.
Erreicht die Länge von 140 mm., gewöhnlich nur 90 — 120 mm.
42
Verbreitung. Horizontal ist ©. kessleri ziemlich weit verbreitet. Er kommt im Baikal-
see an allen Küsten vor und steigt ziemlich hoch in die Flüsse hinauf, ausser der Angara
und dem Irkut hat man ihn auch im Flussgebiete der Selenga weit vom Baikalsee (nämlich
im Fluss Iro, Mongolien) angetroffen.
(С. kessleri ist eine gewöhnliche Litoralform, doch steigt er bisweilen in Tiefen von 150 m.
(N 24) und sogar 600 m. (N 38, 13 (26) VI) herab.
Nach Dysowsxı laicht diese Art im Mai, Juni und Anfang Juli. Der Roggen ist sehr
klein: ich fand bei einem trächtigen Weibchen gegen 1000 Eier.
Die von Grarzıanow aufgestellte Art С. trigonocephalus unterscheidet sich nach der Diagnose
durch die Seitenlinie, welche die Schwanzflosse nicht erreicht. Wie oben angegeben, ist die
Länge der Seitenlinie bei С. kessleri Schwankungen unterworfen, daher erscheint dieses Merk-
mal für die Unterscheidung der Arten nicht geeignet. In der Formel und Diagnose von
С. trig. ist für D VII, 15 Strahlen angegeben, was wahrscheinlich ein Irrtum ist, da in der
Beschreibung und in der Tabelle (S. 45) D VIII, 20 angegeben ist*).
Körperverhältnisse von
Cottus kessleri Asprocottus herzensteini
Nummerl(8:78: 180) 0. 2. ee N 6 № 18 N 7 N 7 — — .— =
Оо Bern. Sorte Sets Kr Re ee ? ? ? ? — — = =
Geschlecht Werra a: _ — _ 4 = = = =
Totallänge (паи 125 115 98 90 105 115 97 104
Korperlanges(mmi)ee Bee 105 95 78 76 86 98 80 86
Zahl’ der" Strahlen in DEI va Ren. УТ, 20° УПТ, 20° VII, 19 Ут, 19 УТ, 15 УГ 16 \, 14 VI, 14
:) Ze сы бд. oh деки 21 21 21 21 13 15 13 13
Kopflänge in der Körperlänge... ...... 3.2 3.3 3.3 3.8 2.9 3.0 2.8 2.9
Kopfhöhe in der КорЯёпое.......... 1.65 1.70 1.63 1.63 2.14 1.94 1.87 2.03
Kopfbreite Eau An, aa Е бо 1.10 1.00 1.05 1.09 1.48 1.48 1.47 1.44
Kopfhöhe in der Körperlänge .... 2.2... 5.2 5.6 5.6 5.4 6.1 5.8 5.3 5.9
Augendurchmesser in der Kopflänge . ... .. 5.0 5.8 5.6 5.6 4.3 4.4 4.0 4.2
г übertrifft 4. Interorbitalraum um 1.33 1.25 2.00 1.66 1.40 1.25 1.40 1.40
5 in der Länge der Schnauze . 1.8 2.0 1.7 1.6 1.29 120 1.14 1.21
К in der Postorbitallänge.. .. 9.5 8.2 24 2.0 2.0 2.1. 2.0 20
Grösste Körperhöhe in der Körperlänge . . . . 4.5 5.6 5.8 5.1 5.5 5.6 5.8 5.7
Kleinste ы 11 ег отовебел, ле. 8.9 3.0 3.4 3.3 2.6 8.0 3.0 237
n » „ Länged.Schwanzstieles 1.50 1.64 2.00 1.78 2.33 2.25 2.60 2.36
Länge des Schwanzstieles in der Körperlänge . 11.7 10.5 9.8 9.5 6.1 7.3 6.1 6.6
ое а ic sin 4.5 4.7 5.8 5.4 6.6 7.0 8.0 6.1
Ed к о Бо 9.4 2.5 2.6 2.7 2.9 2.6 3.3 2.9
бежать 13.1 11.2 10.4 9.5 12.3 16.3 12.3 14.3
aa Bd VERDI Een Lehe N er 81 7.9 82 9.5 7.5 7.8 1.3 8.6
ange ЧЕ, о ен о 9.4 2.4 2.5 2.5 31 3.4 3.6 3.5
Höherd. 2 Ase 2 Wa 8.1 7.6 82 8.4 8.6 9.8 8.9 7.8
ange В В IE T IR LT or 3.7 3.5 3.6 3.9 3.9 4.8 4.2 4.0
IR VE N И. 5.8 5.0 5.2 5.6 6.9 7.0 6.4 7.5
= „ im Zwischenraum zw. 4. Basis а. Р
undydFAtterig Mer. ne 1.27 1.05 1.23 1.11 1.76 1.48 1.48 1.74
Entfernung d. I D von der II D in mm. A 0 1 2 4 4 4 3),
*) Wie mir der Autor neuerdings schreibt, zieht er diese Art jetzt zu (. kessleri.
43
Abyssocottus Bare.
Abyssocottus Ber. Zool. Anz. XXX, 1906, р. 908 (Typus: korotneffi).
Cottinella Ber, subg.’nov. (Typus: bowlengeri).
Postelavicula fehlt. Körper gänzlich nackt. Seitenlinie am vorderen
Körperteile aus mehreren Reihen bestehend; die mittlere Reihe besteht aus
30 — 60 winzigen kleinen Öffnungen und erreicht die Basis der Schwanzflosse. Zwei Rücken-
flossen mit ТУ — УП, 13 — 15 Strahlen, Analflosse mit 11 — 14 Strahlen, Bauchflosse mit
ТЗ Strahlen. Zähne auf den Kiefern und auf dem Vomer. Kiemenhäute an dem Isthmus be-
festigt, ohne eine Falte zu bilden. Isthmus eng. Kopfknochen nicht cavernös. Eier gross
oder mässig.
3 Arten im Baikalsee:
A. Ein sehr schwacher Stachel am Praeoperculum. Kopf abgeplattet, sehr gross; die
Kopflänge übertrifft die Kopfbreite. Das Suborbitale ragt hervor. Die oberen
Schädelränder stark hbervortretend.. Augen sehr klein, nicht die ganze Augenhöhle
einnehmend. [Unterg. Abyssocottus].
1. Rückenflossen durch einen Zwischenraum getrennt. ПТУ — У, 113 — 14;
a ae lin lat 60. ка а фз ао au re A, korotnein.
Rückenflossen durch eine niedrige Membran verbunden. D VI — УП, 14 — 15;
I IE ERS 2 is ae AUS en Aura ae en mn 249806038.
B. Praeopereulum ziemlich stark bewaffnet. Ein starker und unter ihm 2 schwächere
Stacheln vorhanden. Kopf‘ würfelförmig, seine Länge seiner Breite gleich. Das
Suborbitale und die oberen Schädelränder ragen nicht hervor. Augen gross, die
Augenhöhlen vollständig einnehmend. Die Rückenflossen weit von einander entfernt.
[Unterg. Cottinella].
DV, 13 — 14; A 12, Im. lat. 30 — 35... 202 len. о. 4. boulengeri.
1
Abyssocottus korotnefli Berc. (Taf. У, Fig. За, b).
Abyssocottus korotneffi Bers. Zool. Anz. ХХХ, 1906, р. 908.
Fundorte: № 14, 1080 m. (1). — № 16, 1600 m. (1). — № 33, 180 m. (10). — № 38, 600 m. (2 juv.). — № 40, 1150 m.
(1). — N 47, 1300 m. (5). — № 54, 950 m. (1). — № 57, ? (1). — № 58, 1130 m. (2). — № 60, 850 m. (1); im Ganzen 25 Exempl.
Typus: № 13733 des Zool. Mus. 4. К. Akad. 4. Wissensch. Petersburg (= № 33 9).
DIV—-V,13— 14; A 12— 14; P15 — 16; V I3, lin lat. ca 60.
Beschreibung. Der Körper ist ganz nackt, es sind keine Körnchen an demselben vor-
handen. Die Öffnungen der Seitenlinien sind so klein, dass sie fast unmerklich bleiben oder
sie sind in Papillen umgebildet, welche sich in der Mitte des Körpers in der Zahl von etwa
60 bis zur Basis der Schwanzflosse hinziehen und sogar auf die Schwanzflosse übergehen. Ober-
halb dieser Reihe existiert eine andere, ebenfalls aus Papillen (oder Tuberkeln) bestehend, bis-
weilen mit sehr deutlichen Öffnungen; sie erreicht das Ende der П D. In der vorderen Hälfte
des Körpers existiert zwischen diesen zwei Reihen noch eine sehr kurze Reihe, die sich bis
6*
41
zum Anfange der П D zieht. Manchmal bemerkt man unter den Brustflossen noch eine Reihe.
Die Papillen am Kopfe, wenn vorhanden, sind auch sehr deutlich entwickelt: am vorderen
Rande des Operculum, am unteren des Praeoperculum und des Unterkiefers; ferner umgeben
sie die Augen. Die vorderen Nasenöffnungen in winzige Röhrchen ausgezogen, die hinteren
in Form ganz kleiner Öffnungen. Kopf sehr gross, grösser als bei anderen Baikalseecottiden,
plattgedrückt, vorn regelmässig abgerundet. Der Unterkiefer ragt über dem Öberkiefer her-
vor. Die Augenhöhlen sind ausserordentlich umfangreich, die Augen aber auffallend klein,
kleiner als bei allen übrigen Baikalseecottiden. Das Suborbitale wie die oberen Schädelränder
ragen sehr stark hervor. Hinterhaupt abgeplattet. Am Praeoperculum ist ein schwacher,
spitzer Stachel vorhanden, welcher sich beinahe nicht oder sehr wenig über die Haut erhebt.
Isthmus sehr eng, so dass die Kiemenhäute sich beinahe nur an einem Punkte befestigen.
Zähne auf dem Vomer und auf den Kiefern. Ein Schlitz hinter der vierten Kieme.
Die Rückenflossen sind ziemlich weit von einander entfernt. Die Brustflossen sind eng
und erreichen den Anfang der П D. Bauchflossen sehr klein; sie erreichen kaum die Hälfte
der Distanz zwischen der Basis der Г und dem After.
Farbe des Körpers gelb, Flossen farbenlos. Erreicht die Länge von 126 mm.
Körperverhältnisse siehe auf S. 46.
А. korotneffi ist eine ganz eigenthümliche Tiefseeart: sie bewohnt die grössten Tiefen des
Sees bis zu 1600 m., vermag aber bis auf 180 m. hinaufzusteigen (№ 33) — wie es scheint,
zum Zwecke des Laichens. Zwischen den am 8. VIII (п. St.) in 180 m. Tiefe angetroffenen
Exemplaren befanden sich einige geschlechtsreife Weibchen; bei einem 94 mm. langen 2 fand
ich in beiden Eiersäcken eirca 40 ganz reife Eier, bei einem anderen, 105 mm. langen Weib-
chen enthielt das eine Ovarıum nur 7 reife Eier (die übrigen wahrscheinlich schon abgelegt), das
andere, in Form einer Beere, 19, davon kein einziges Ei abgelegt; die Eier waren sehr gross
und hatten 4?/ mm. Durchmesser. Wieder bei anderen Weibchen war der Roggen ganz un-
reif, obschon sie an Länge den obenerwähnten nichts nachgaben.
Abyssocottus gibbosus Berc. (Taf. III, Fig. 2a, Ъ, с, d)
Abyssocottus gibbosus Века. Zool. Anz. XXX, 1906, р. 908.
Fundorte: N 6, ?m. (2 9). — № 16, 1600 m. (5). — № 25, 625 m. (3). — № 31, ? (8). — № 45, 360 m. (1); im
Ganzen 14 Exemplare.
Typus: № 13737 des Zool. Mus. 4. Kais. Akad. 4. Wissensch. St. Petersburg (= № 25 0).
DVI— УП, 14 — 15; 4 11 — 13; P.16 — 17; V 133; Па. lat.-circa 40.
Beschreibung. Körper vollkommen nackt. Die Seitenlinie wie bei A. korotneffi. Bis-
weilen ist die Seitenlinie am Kopfe sehr mächtig entwickelt, indem die Poren in lange Papillen
ausgezogen erscheinen (s. Taf. III, Fig. 2b). Ein schwacher, nadelförmiger, nach oben ge-
richteter und gewöhnlich ganz unter der Haut verborgener Stachel am Praeoperculum. Ве
kleinen Exemplaren tritt er aus der Haut hervor. Ein schwach entwickelter oder beinahe ver-
wachsener Schlitz hinter der vierten Kieme; bei kleinen Ex. ist der Schlitz stärker ausgebildet.
Isthmus sehr eng. Zähne auf dem Vomer und auf den Kiefern.
Kopf abgeplattet, aber weniger als bei A. korotneffi und vorn nicht abgerundet wie bei
dieser Art, sondern etwas zugespitzt. Die Suborbitalknochen, wie die Schädelränder hinter
45
den Augenhöhlen, treten scharf hervor. Die vorderen Nasenöffnungen sind in kurze Röhrchen
ausgezogen; auch die hinteren bilden ein winziges Röhrchen. Die Rückenflossen berühren ein-
ander. Die Bauchflossen sind gross und bedecken mehr als die Hälfte der Distanz zwischen
der Basis der Г und dem After. Die Bauchflossen erreichen die II D.
Die kleinen Augen sitzen tief in den Augenhöhlen; bei kleinen Ex. sind die Augen ver-
hältnismässig sehr gross. Der Rücken steigt vom Hinterhaupt an höckerartig auf.
Alle Flossen farblos. Farbe des Körpers gelblich-braun. Erreicht die Länge von 140 mm.
Körperverhältnisse siehe auf S. 46.
Die vorliegende Art ist ein echter Tiefseefisch: er kommt in Tiefen von 360 bis 1600 m. vor.
(Untergattung: Cottinella n.).
Abyssocottus boulengeri Ber«. (Taf. У, Fig. За, b).
Abyssocottus boulengeri Вива. Zool. Anz. XXX, 1906, р. 908.
Fundorte: №1, 1600 m. (3: 9, &, juv.). — №8 (2: &, 2). — №9, 700 m. (2). — № 14, 1080 m. (1). — N: 16,
1600 m. (3: &, &, $). — № 40, 1150 m. (1); im Ganzen 12 Exemplare.
Typus: № 13736 des Zool. Mus. 4. Kais, Akad. d. Wissensch. St. Petersburg (= № 16 9).
DN, 13 — 14; 412; Р 16 — 17; 7 IT 3, lin. lat. 30 — 35.
Beschreibung. Körper ganz nackt. Die Seitenlinie zieht sich bis zum Ende des
Körpers; die Öffnungen sind in kleine Tuberkeln ausgezogen, oberhalb dieser Linie befindet
sich eine andere Reihe von Öffnungen, welche das Ende der II D erreicht. Bisweilen kann
man noch eine dritte Reihe von Öffnungen bemerken, welche das Ende der I D nicht erreicht.
Die Öffnungen setzen sich auch auf den Kopf fort, wo die Tuberkeln die Augen umgeben und
ziehen sich an der unteren Seite des Unterkiefers, am vorderen Ende des Öperculum und
den hinteren und unteren Rändern des Praeoperculum. Die vorderen Nasenöffnungen sind in
ziemlich lange, die hinteren in kurze Röhrchen ausgezogen.
Die Rückenflossen sind beständig von einander getrennt, die Entfernung zwischen den
Rückenflossen ist dem Augendurchmesser gleich oder übertrifft denselben. Die Brustflossen
erreichen die Vertikallinie des Anfanges der П О. Die Bauchflossen erreichen den After bei
Weitem nicht.
Isthmus eng. Ein halb verwachsener Schlitz hinter der vierten Kieme. Zähne auf dem
Vomer und auf den Kiefern.
Diese Art ist mächtig bewaffnet. Ein starker spitzer Stachel am Praeoperculum ist bald
zweigeteilt, bald einfach und nach oben und nach hinten gebogen. Darunter nocH# ein anderer
starker, nach unten und nach hinten gerichteter Stachel. Am unteren Rande des Prüoper-
culum befinden sich noch zwei*) spitze nach vorn gerichtete Stacheln, die gewöhnlich unter
der Haut verborgen sind. Ein Stachel am vorderen Ende des Suboperculum.
Kopf abgeplattet, die Augen gänzlich nach vorn gerückt. Das Suborbitale, wie die
Schädelränder hinter den Augen, ragen nicht hervor.
Die Flossen sind farblos. Das Männchen ist graulich gefärbt, das Weibchen dagegen
*) Bei einem 79 mm, langen Exemplar (№ 11) war rechts nur ein Stachel vorhanden.
46
gelblich. Ausserdem hat das 2 eine mehr zugespitzte Schnauze und dünnere Flossen, beson-
ders ist die an den Bauchflossen zu sehen, welche beim 6 mit Haut bewachsen und gekrümmt,
beim 2 dagegen frei und nicht gekrümmt sind. Auch sind die 2 2 etwas stärker bewaffnet
als die dd.
A. boulengeri ist ein echter Tiefseefischh Er kommt ausschliesslich in grössten Tiefen
von 700 bis 1600 m. vor. Er erreicht eine Länge von 122 mm. Unter den 12 von
Prof. Kororxnerr gesammelten Exemplaren waren einige geschlechtsreife Weibchen und Männ-
chen, so z. В. № 16, am 2 (15) August in einer Tiefe von 1600 m. gefangen: das 112 mm.
lange Weibchen enthielt in beiden Riersäcken 112 grosse reife Eier, von 2%, mm. Durch-
messer; das eeschlechtsreife Männchen mass 105 mm. Das am folgenden Tage, den 3 (16) VIII
gefangene 122 mm. lange Weibchen (N 1) hatte noch nicht ganz reife Eier: das rechte
Ovarium war viel grösser als das linke und enthielt 125 Eier gegen 80 des linken Ovariums.
Körperverhältnisse von
Abyssocottus korotneffi
Мот ее (55. 35] ое BE SE № 14 № 47 № 40 № 60 № 33 № 38
О а а о Зв аа НОО ооо ао Зоо 1080 1300 1150 850 180 600
Geschlechtern Be ne rn ee ee ger . ? ? 2 ? Ф ау.
Totallangen(mm.) ms. о ее о Ehe ее 118 126 91 126 106 51
Körperlänzer mm.) Berne ONE ER 100 110 77 105 90 44
Zahleder)sStrahlen ın Dem. Ben u een se ke У, 14 IV, 14 у, 18 У, 13 — ТУ, 13
г. я EAN Бани О 5 14 12 12 12 — 12
Kopflänge in der Körperlänge. .. еее... 2.7 2.7 2.6 2.6 2.7 2.8
Kopfhöhe in der Kopflänge ........- Е (rain 2.1 2.3 2.5 2.2 2.8 2.2
Kopfbreite Hal, Aula wo а. 1.44 1.18 1.58 — 1.34 1.41
Kopfhöherin,der-Körperlange ее пе еее 5.1 6.1 6.4 5.8 6.2 6.3
Augendurchmesser in der Kopflänge. . . 2... 2... 11.5 10.2 9.0 10.0 9.6 4.8
м im Interorbitalraum ен. 2.4 2.0 1.5 2.2 1.6 1.0
г in der Länge der Schnauze ...... 4.3 3.9 8.1 3.2 3.3 10!
я in der Postorbitallänge .. .!.... 6.4 5.8 3.9 4.8 4.4 2.0
Grösste Körperhöhe®in der Körperlänge... .- 2... 5.0 5.5 5.7 5.0 5.8 6.3
Kleinste A INNdEerfETrössten ee се ee 2.9 2.9 2.7 3.2 3.0 2.3
= а „ Länge des Schwanzstieles ... 2.1 2.0 1.5 2.0 1.3 2.5
Länge des Schwanzstieles in der Körperlänge... .... 6.6 7.9 10.2 8.4 12.8 5.8
Länge 4. IDin der Körperlänge .... 2. ve...» 91 11.5 11.8 7.2 10.0 7.3
" 79 a Bad ag do 3.0 3.0 3.1 31 3.0 3.3
Höhe d. ID р 5 nach Rob are 6 14.3 12.2 15.4 15.0 15.6 —
H ID ©, HB co ROLE ken 6.9 7.1 8.5 8.4 — —
Länge 4. A $ ее ее 3.3 3.0 3.1 3.0 — 4.0
Höhe а. A т. м м р а оао, о са 8.3 91 9.0 10.0 9.0 —
Länge 4. Р я 5 ee ee Me 5.5 5.5 5.5 5.5 5.0 6.3
я 1% 5 ea one An Do ua 10.0 9.2 8.5 8.8 10.6 11.0
г „ im Zwischenraum zw. 4. Basis 4. P und 4. After 2.4 21 1.9 1.83 2.12 2.25
Entfernung 4. Т О уоп а. IT Diomm....... SE 7 6 5 6 3 3
Abyssocottus gibbosus Abyssocottus boulengeri
Nummer (ВИО an! oe ее №31 №31 №6 № 25 — №1 №16 №1 №16
Уст о ОМООВО Бо обо aan ? ? ? 625 — 1600 1600 1600 1600
Geschlecht о ке ? ? Ф 6 Juv. 4 4 ? Ф
Totallangeh(mm.) Mes ae ee. с 140 105 115 125 681, 112 106 122 112
Körperlange, (romije en ae 118 88 96 100 57 93 89 1001, 92
па аси та еор пе о о пе ее УП, 14 УТ 14 УГ 15 УТ 165 VI, 15 У, 14 У, 13 У, 14а У, 14
4 и О aa 11 13 13 10 137 1119
Kopflänge in der Körperlänge... . . в о ОЕ 2.4 2.4 2.3 3.0 2.7 3.0 2.9 2.9
Kopfhöhe mn der Kopflänge . ......... 2.0 2.0 2.3 1.8 1.9 1.7 1.5 1.4 1.6
Kopfbreite AU TI ke 1 > Er MEER 7 14 1.4 1.4 1.4 1.5 1.07 09 100 107
Kopfhöhe in der Körperlänge. ....... N! 4.7 5.6 4.3 5.7 4.6 4.4 4.1 4.5
Augendurchmesser in der Kopflänge ..... 10.0 9.1 8.7 8.5 4.8 5.2 5.0 5.8 5.9
р im Interorbitalraum .... 1.5 1.4 1.2 1.4 0.69 1.4 14 1.8 1.6
я in der Länge der Schnauze. 3.8 3.5 8.3 8.0 1.5 1.7 1.5 1.7 1.8
; 5 in der Postorbitallänge .. 5.6 4.9 4.0 4.0 21 2:5 Pl 3.0 3.0
Grösste Körperhöhe in der Körperlänge... . Al г 47 5.0 3.7 47 4.2 8.6 3.8 4.1
Kleinste R, ОЕ a er 3.2 3.2 3.2 8.4 8.0 8.0 3.3 8.3 8.5
„ ” „ Länge d.Schwanzstieles 1.8 1.8 2.5 1.8 3.1 21 2.0 2.1 2.6
Länge des Schwanzstieles in der Körperlänge. 74 6.8 6.4 7.1 4.5 5.8 6.0 5.3 5.6
Länge 4. I Din der Körperlänge ...... 5.5 5.8 6.8 5.7 7.3 8.5 8.9 LE 7.1
» 19 71 а ЗЫ 8.3 8.1 3.3 3.0 3.2 3.4 4.0 4.0 3.4
Höhe а. ID я n 10 9.2 9.6 hl 14.2 15.5 — 144 131
hi u Dr „ SEN 7.4 7.3 7.4 6.0 — 7.4 7.4 О 8.0
Länge 4. А 5 5 Br De PER A) 4.3 4.0 3.6 s.1 42 4.0 4.4 4.2
Höhe d. A т И Re 7.8 7.3 87 6.6 — za 8.5 7.2 7.7
Länge d. P 5 ER OHR 5.1 4.9 5.0 5.1 5.7 4.0 4.7 3.6 3.4
я й я Пе ев HD 5.9 5.2 5.5 5.4 21 7.1 8.0 7.0 7.1
n „ Im Zwischenraum zw. 4. Basis а. P
undedwrAtter en ee 1.5 1.3 1.4 1.1 1.56 2.1 2.2 2.1 1.8
Entfernung 4. I D von der П Dinmm. ... 0 0 0 6 0 8 7 61/, 5,
Procottus Gkarz.
Procotius Grarzıanow. Isw. Mosk. Gesell. Naturgesch., Anthr. ete., XCVIII, 1902, р. 41. — Bes. Zool. Anz. XXX,
1906, p 907.
Haut nackt. Körper spindelförmig. Kopf unbewaffnet. Kein Schlitz hinter der letzten
Kieme, oder Spuren eines verwachsenen Schlitzes. Hintere Nasenöffnungen fast
obliteriert, in Form einer kaum merklichen Pore vorhanden. Die Kiemenhäute
an den Isthmus befestigt ohne unter ihm eine Falte zu bilden. Eine einfache Rücken-
flosse, welche aus 2 Teilen besteht: einem vorderen mit 7 — 10 „stachligen“ Strahlen und
einem weichen — mit 18— 21 biegsamen. V 13. Zähne auf den Kiefern und auf dem Vomer.
Seitenlinie einfach, aus vielen (90 — 150) kleinen Poren, zieht sich bis zur Basis der Schwanz-
flosse. Brustflossen kurz, Schwanzflosse abgerundet. Basis сгапй einfach. Postelavieula fehlt.
Mesopterygoideum mit dem Pterygoideum verwachsen. Kopfknochen nicht cavernös.
Nur 1 Art im Baikalsee.
Procottus jeittelesi (Dysowskı). (Taf. II, Fig. За, b).
Cottus jeittelesii Dysowskı. Verh., 1874, р. 384; Isw., 1876, р. 7, Taf. I, Fig. 5. — Ber. Ann., 1900, р. 349.
Procottus jeittelesi Grarzıanow. Isw., 1902, р. 41. — Вккв. Ann., 1908, р. 109; Zool. Anz. ХХХ, 1906, р. 908.
DVU—X 18 — 21; А 12 — 15 (18); P 17 — 18; 7 13; lin. lat. 90 — 150.
Beschreibung. Die winzigen Poren der Seitenlinie setzen sich auf den Kopf fort, wo
sie die Augen und die Nasenöffnungen umgeben. Ausserdem existiert eine Reihe von Poren
quer tiber dem Hinterhaupt, eine andere längs dem Rande des Praeoperculum und eine dritte
längs dem Unterkiefer. Die vorderen Nasenöffnungen sind in eine kleine Röhre ausgezogen.
Kopf gänzlich unbewaffnet; kein Stachel am Priopereulum. Das Suborbitale ragt nicht oder
48
sehr wenig hervor. Hinter den Augen sind keine erhabenen Cristae vorhanden. Die Brust-
flossen reichen bis zum 2 — 4 Strahle der IID. Die Bauchflossen reichen nicht oder reichen
(?) bis zum After. Bisweilen ist ein halbverwachsener Schlitz hinter der 4. Kieme vorhanden.
Isthmus breit. Die Bauchflossen enthalten 4 Strahlen, einen äusseren, knöchernen, der nur
die Hälfte der Länge der 3. und 4. erreicht, und 3 weiche; von den letzteren ist der erste
(von auswärts gerechnet) von der Basis an zweigeteilt und mit dem knöchernen in eine ge-
meinsame dicke Scheide eingehüllt, so dass dem äusserem Ansehen nach nur 3 Strahlen vor-
handen zu sein scheinen. Der zweite ist etwas kleiner als der dritte und vierte Strahl. Alle
Strahlen sitzen mit gabeliger Basis am Os pubis auf.
Der sexuelle Dimorphismus ist bei dieser Art ziemlich scharf ausgesprochen und
die Unterschiede zwischen den Männchen und Weibchen sind derselben Art wie bei С. grewingki,
nämlich: beim Männchen sind alle Flossen breiter und länger, ihre Strahlen viel dicker,
die Membranen zwischen den Strahlen dick und undurchsichtie. Besonders sind die Brust-
flossen sehr breit; die unteren Strahlen derselben sind am dieksten und überragen (wie auch
die übrigen) den Saum der Flosse. Die Bauchflossen erreichen den After nicht. Die Färbung
ist dunkel, stellenweise in Schwarz übergehend.. Das Weibchen ist viel heller gefärbt;
seine Flossen sind blass, nur an der I D mit einem dunklen Fleck. Die Flossen sind dünn
und durchsichtig. Die Bauchflossen erreichen den After, die Augen sind grösser, als beim
Männchen.
Färbung. Diese Art ist sehr schön gefärbt: Grundfarbe bräunlichrot (auf den Spiritus-
exemplaren bräunlich) mit hellen Flecken an den Seiten des Körpers; am Rücken und Kopfe
fliessen diese Flecken zusammen. Die Flossen graulich oder schwärzlich, an der hinteren Hälfte
der I Dein schwarzer Fleck. Die Flossenstrahlen rötlich.
Das kleine (№ 11) 55 mm. lange Exemplar hat 5 dunkle Querbänder am Körper; bei
demselben zieht sich die Seitenlinie nur bis zur Verticallinie der Mitte von II D, die Poren
sind aber nur im vorderen Teile der Rinne, oberhalb der Brustflosse zu bemerken.
Verbreitung. Diese Art ist ziemlich selten: Prof. Kororxerr’s Sammlung enthält nur
5 Exemplare aus 4 Lokalitäten. Sie kommt an seichten Stellen, in einer Tiefe von 1—2 m.,
so wie in der Tiefe von 850 m. (N 52) vor. Die geschlechtsreifen Exemplare erreichen die
Grösse von 280 mm. und stellen damit die grössten Cottiden des Baikalsees dar. Laicht nach
Prof. Dysowskı im Januar und Februar. Unter den Exemplaren des Zoologischen Museums
der Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg befinden sich einige am 14. (26.) März
1898 in der Tiefe von 255 m. gefangene Exemplare (№ 11550); darunter ist ein Weibchen
mit grossen beinahe reifen Eiern und ein Männchen. Da Prof. Ковотмеке’з Reise in die
Monate Juni bis August fällt, so hat er keine geschlechtsreife P. jeittelesi mitgebracht.
Körperverhältnisse von
Procottus jeittelesi Batrachocottus baicalensis
Nummeril(e..8:58b) Er се ие № 50 № 52 № 11550*) №4 № 22 № 61
Tiefer (mie, SER ST Ra A ОО о Seh ? 850 са. 250 4—8 ? ?
Geschlecht о боны об ю де ю 64, er ar а Ф 4 2 & ?
Totallängeu mm.) о аи 125 132 245 158 133 113
*) Aus der Sammlung des Zool. Mus. 4. К. Akad. d. Wissensch., gefangen am 14. (26.) März 1898.
INDIE бус о Оооо PR 105 111 210 140 115 95
ZaBledersstrablene а о а УП 21 УШ18 УШ 11 УТГ. 16 МИГ. 18. „УТ.
5 г РО д a Dt, Se N ИАА 15 12 15 12 10 13
Kopflänge in der Körperlänge ......... 2, НХ 2.9 2.8 3.0 2.8 2.45 2.50
Kopthöherm@der Kopllänge ....,... ie, oc u. nn 1.50 1.77 1.44 1.42 1.57 1.73
Kopfbreite А 5. 1.09 1.22 1.15 10 1.0 1.0
Kopfhöhe in der Körperlänge ..... . .. 2 2 22... 4.4 5.0 4.4 4.0 3.8 4.3
Augendurchmesser in der Kopflänge ........... 3.6 3.9 4.0 4.6 5.2 4.7
- im Interorbitalraum 0. 2... 0.4 0.6 0.77 1.0 0.89 0.88
” in der Länge der Schnauze ...... 1.3 1.4 1.3 1.6 1.7 1.5
m in.der Postorbitallänge |......’.. 1.75 1.70 1.45 2.4 2.7 2.5
Grösste Körperhöhe in der Körperlänge... . 2.2... 4.2 4.4 4.2 3.25 3.3 3.3
Kleinste ah | я grössten nr een an 2.8 31 29 4.3 8.9 3.8
я > Br Länge des Schwanzstieles . . . +33 2.25 1.32 1.55 2.22 1.87
Länge des Schwanzstieles in der Körperlänge ....... 8.8 6.1 9.3 9.0 5.1 6.8
langerd. Г Dein’der Körperlänge с... .. 7.0 6.5 6.4 6.1 5.5 5.6
s IE) I ee ос Ок 2.4 3.0 2.3 8.0 3.0 2.8
Höhe d, ID А аи НЕТ. 7.5 10.1 12.0 10.7 9.6 10.5
” HD 7, Te N В er 5.0 7.4 5.8 82 6.2 7.0
Länge d. A Е о. 8.1 4.2 8.3 4.6 5.1 4.0
Höhe 4. A Rn АН FRRER 7.5 10.1 80 = 8.2 6.4 7.9
Länge 4. P г р С, ОЕ 4.56 4.62 4.51 4.5 4.26 4.42
Е м т SE EEE 5.25 6.17 5.45 61 5.5 5.6
р „ im Zwischenraum zw. 4. Basis 4. Р und 4. After 1.00 1.64 1.48 1.9 1.57 1.41
Batrachocottus Ввва.
Batrachocottus Bers. Апп., 1903, р. 108 (Typus: В. baicalensis) ; Zool. Anz. XXX, 1906, p. 906.
Körper nur unter den Brustflossen mit spärlichen kleinen Stacheln bedeckt; bisweilen ganz
nackt. Kiemenhäute an dem Isthmus befestigt, ohne unter ihm eine Falte zu bilden. Zwei
Rückenflossen mit У — VII, 15 — 18 Strahlen. Ventralflosse I3. Schwanzflosse abgerundet.
Zähne auf den Kiefern und auf dem Vomer. Seitenlinie einfach, aus 7 — 15 ver-
einzelten, sehr grossen Öffnungen bestehend, die die Basis der Schwanzflosse nicht
erreichen. Basis cranii einfach. Postelavieula ‘fehlt. Kopfknochen, besonders das Praeoper-
culum, cavernös.
2 Arten im Baikalsee.
Körper nackt oder unter den Brustflossen mit kaum merklichen kleinen Stacheln be-
deckt. Körperfarbe — dunkelgrün. Flossen mit Reihen dunkler Flecken . . В. baicalensis.
Körper unter den Brustflossen mit merklichen kleinen Stacheln bedeckt. Körperfarbe —
selb. Flossen gewöhnlich farblos. . » . 2202 0 ee een ee. В. nmikolsküi.
Batrachocottus baicalensis (Dysowskr). (Taf. IV, Fig. Та — с).
Cottus baicalensis Dysowskı. Verh., 1874, р. 384; Isw., 1876, р. 8, Taf. I, Fig. 6. — Sauvasz. N. Arch., 1818, р. 144. —
Bers. Ann., 1900, р. 350.
Batrachocottus baicalensis Вике. Ann., 1908, р. 108; Zool. Anz., XXX, 1906, р. 907.
DEN NIE 15—18 A 10—13; P 15 — 175)V-T3; 69; lin. lat. 11’ — 16.
Beschreibung. Körper nackt, bisweilen sind nur unter den Brustflossen vereinzelte
Körnchen zerstreut. Kopf sehr gross, abgeplattet. Die Nasenöffnungen (vordere und hintere)
7
50
sind nahe aneinander gelegen, die vorderen in eine Röhre ausgezogen. Der untere Kiefer
ragt ein wenig über dem oberen hervor. Am Praeoperculum ist ein starker, selten teilweise in
der Haut verborgener spitzer Stachel vorhanden. Auch am Suboperculum findet sich ein
spitzer nach vorn gerichteter und in der Haut verborgener Stachel. Das Suborbitale ragt
nicht hervor. Hinter den Augen sind keine erhabenen Cristae vorhanden. Die Kiemenhäute
sind an dem breiten Isthmus befestigt. Zähne auf dem Vomer und auf den Kiefern. Ein
Schlitz hinter der vierten Kieme, bisweilen schwach entwickelt.
Brustflossen klein, sie reichen bis zum Anfange der II D; bisweilen sind ihre mittleren
Strahlen geteilt. Die Bauchflossen erreichen den After bei weitem nicht. Die kückenflossen
stossen dicht aneinander.
Die Seitenlinie reicht nur bis zum 5 — 6 Strahl der П D. Ihre Öffnungen sind ziemlich
gross; auch am Kopfe sind die Poren gut entwickelt.
Die Bauchflossen enthalten 4 Strahlen und sind ebenso wie bei P. jeittelesi gebaut (s. Taf. IV,
Fig. 1 c). Körperverhältnisse siehe in der Tabelle auf S. 48. Die Farbe der lebenden Exem-
plare ist nach Dysowskı grünlich-braun. An den Seiten des Körpers sind schwarze Flecke
vorhanden, unten befinden sich zwischen denselben helle rundliche Flecke. Alle Flossen,
die ТУ nicht ausgenommen, sind mit Reihen dunkler Flecken besetzt.
Der sexuelle Dimorphismus ist bei dieser Art in anderer Weise ausgesprochen
als bei den übrigen Arten: die Flossenstrahlen sind hier beim Männchen dünn, beim Weib-
chen diek. Färbung des Männchen (N 4): Grundfarbe grau, zahlreiche dunkle Flecken am
Körper und am Kopfe; unter den P und am Bauche liegen runde helle Flecken zerstreut.
Alle Flossen, die V ausgenommen, sind mit Reihen dunkler Flecken versehen. Dorsalflosse
hoch. Der Stachel am Praeoperculum ist stark entwickelt. Das Weibchen (№ 22) ist viel
heller gefärbt: die Grundfarbe ist gelblich-grau mit zahlreichen dunklen Flecken. Die paarigen
Flossen sind niedrig mit schwach angedeuteten Reihen von Flecken. Bauch — hell.
Verbreitung. С. baicalensis kommt ziemlich selten vor. Prof. Ковотмеге konnte nur
6 Exemplare finden, die alle aus seichteren Stellen herstammen. Nach Пуволузкт steigt dieser
Fisch bisweilen in eine Tiefe von 100 m. herab; derselbe Autor giebt für die Laichperiode
die Monate März und April ап; zu derselben Zeit steigt der Fisch oft die Mündung des Flusses
Kultuschnaja hinauf und wird häufig in den Quappen-Reusen gefangen. Erreicht die Länge
von 190 mm. Bei dem Exemplare № 4, welches in der Tiefe von 1 — 2 m. gefangen wurde,
fand ich den Magen mit dem Roggen irgend eines Fisches vollgestopft.
Batrachoeottus nikolskii (Bers). (Taf. II, Fig. 1).
Cottus nikolskii Berg. Ann., 1900, р. 346, Taf. VIII, Fig. 1 —2. — Ann., 1908, р. 112.
Batrachocottus nikolskii Burg. Zool. Anz., ХХХ, 1906, р. 907.
Fundorte: №1, 1600 m. (10). — №25, 600 m.? (1). — 84, 4—8 m. (1 juv.). — №6, ? (1 juv.). — №8, ? (1 juv.).
— № 10, 1125 m. (8). — № 18, 200 m. (2 juv.). — N: 16, 1600 m. (1 juv.). — N 21, ? (1). — № 23, 800 m. (1 juv.). — № 28, ?
(1). — № 80, 45 m. (1 juv.). — № 31, ? (1 juv.). — № 34, 45 m. (39 juv.). — N 39, 1125 m. (1). — N 42, 800 m. (7 juv.). —
№ 56, 625 m. (1 juv.). — Im Ganzen 73 Exempl]., davon 17 grosse.
DV) УТ УПИ, 16 тр ата as У, va
Beschreibung. Männchen: Körper unter den Brustflossen mit kleinen Stacheln, die
in den Hautwarzen sitzen, bedeckt. Bei grossen und fetten Exemplaren verschwinden diese
51
Stacheln bisweilen, indem nur die Hautwarzen bleiben. Die Seitenlinie besteht aus so grossen
Öffnungen wie bei keinem anderen Koppen des Baikalsees. Sie enthält 7 — 12 (biweilen bis 14)
grosse Poren und erstreckt sich bis zum Ende der I D, bei einigen Exemplaren aber setzt
sich die Rinne bis zum Ende der II D fort und lässt bisweilen zahlreiche Höckerchen, die
offenbar reducierte Organe der Seitenlinie darstellen, wahrnehmen.
Am Kopfe ziehen sich die sehr grossen, die Augen umgebenden Öffnungen quer über das
Hinterhaupt, längs den Rändern des Opereulum und Unterkiefers; die Öffnungen am Unter-
kiefer erreichen eine Länge von 3Y, mm. Eine grosse Öffnung ist zwischen den Augen be-
ständig vorhanden. Die vorderen Nasenöffnungen sind in kurze Röhrchen ausgezogen, die
hinteren sind von kurzen Haut-Lappen umgeben. |
Das geschlechtsreife Männchen ist gewöhnlich sehr dick und fett. Аш Кор und am
Rücken sind grosse Fett- Kissen entwickelt, wodurch der Kopf eine würfelförmige Gestalt er-
hält und die Basis der Rückenflossen so mit Fett bewachsen, dass die erste Dorsalflosse sehr
niedrig erscheint. Auch die Wangen werden durch die Fettablagerung sehr dick. Das Sub-
orbitale tritt nicht hervor.
Am Praeopereulum sind anstatt der Stacheln zwei stumpfe Höcker vorhanden, die ganz
in der Haut versteckt sind. Ein schwacher Stachel am Suboperculum, der ebenfalls nicht aus
der Haut hervortritt.
Die ID ist beständig durch einen Zwischenraum von der П D getrennt. Die Brustflossen
erreichen die Mitte der I D: ihre Strahlen sind dick und kurz und beständig ungeteilt; die
Basis der P ist während der Laichperiode mit Haut bewachsen. Die Bauchflossen sehr klein;
ihre Basis bisweilen mit Haut bewachsen. V erreicht den After bei weitem nicht. Schwanz-
flosse abgestutzt. Die Strahlen und die Flossenmembranen sind dick und undurchsichtig. Die
Haut am Bauche ist mit zahlreichen kleinen Falten versehen, deren hinterer Rand mit vielen
kleinen Zotten besetzt ist; besonders sind diese an der Kehle entwickelt. Mit denselben Zotten
ist auch die Basis der Brustflossen von der äusseren Seite bedeckt.
Isthmus ziemlich breit. Ein Schlitz hinter der vierten Kieme vorhanden, aber nicht immer
bei grossen Exemplaren deutlich. Zähne auf dem Vomer und auf den Kiefern. Farbe gelb,
orangengelb oder bräunlich. Die Flossen farblos; die zweite Rückenflosse bisweilen mit Reihen
dunkler Flecken.
Erreicht die Länge von 240 mm.
Das Weibchen ist kleiner als das Männchen, erreicht nur die Maximallänge von 187 mm.,
und wird niemals so fett. Die Flossen-Membranen sind dünn und halbdurchsichtig; einige der
mittleren Strahlen der Brustflossen sind geteilt. In D, P und A sind die Strahlen gewöhnlich
zahlreicher. Die kleinen Stacheln am Körper unter den Brusflossen beständig gut entwickelt.
Keine Zotten am Bauche. Die Schnauze etwas zugespitzt.
Die Rückenflossen sind aneinander gerückt (entgegengesetzt dem, was wir bei anderen
Weibchen der Cottiden beobachteten). Die ID hoch. Die Brustflossen an der Basis mit der
Haut nicht bewachsen. Die Öffnungen der Seitenlinie sind auf dem Körper und auf der
Oberseite des Kopfes schwächer entwickelt als beim 4, auf der Unterseite des Kopfes dagegen
stärker. Das Weibchen ist gewöhnlich stärker bewaffnet als das Männchen. Am Rande des
Praeoperculum sitzt ein spitzer starker Stachel, der aus der Haut ein wenig nach aussen her-
vortritt; unter ihm befinden sich zwei stumpfe Stacheln.
7*
52
Im Übrigen wie das Männchen.
Die Eiersäcke eines am 3 (16) VIII 1902 (№ 1) gefangenen Weibchens enthielten beide
550 grosse (3 mm. Durchmesser) reife Eier; ein anderes 167 mm. langes zur selben Zeit
und am selben Orte genommenes Exemplar hatte noch unreife Eier, bei einem dritten waren
die Bier nur unter dem Mikroskop bemerkbar. Es muss sich folglich das Laichen auf eine
ziemlich lange Periode (etwa 2 — 3 Wochen) ausdehnen.
Die nicht geschlechtsreifen, kleineren Exemplare erinnern mehr an Weibchen. Bei ihnen
tritt das Suborbitale ein wenig hervor. Die Öffnungen der Seitenlinie sind nicht minder deut-
lich als bei den erwachsenen, besonders die grosse Pore zwischen den Augen und die Poren
am Unterkiefer.
Verbreitung. Diese Art ist sehr gewöhnlich; die jüngeren Exemplare sind in der Tiefe
von 45 m. zahlreich. Einmal hat man ein junges Exemplar sogar in der Tiefe von 4 — 8 m.
gefangen (N 4); die grossen steigen bis in die Tiefe von 1600 m. ab.
Körperverhältnisse von
Batrachocottus nikolskii
INummeri(8.48 185) ee №1 №10 №! мл №1 №1 №2. №3
Ев (ее, Е 1600 1125 1600 ? 1600 1600 600? 800
Geschlecht en un Er er ОЕ 4 4 4 & Ф Q о juv.
Potallange (mm ее аа 217 240 225 188 165 187 160 133
Korperlängei(mm.)r zur u. el RE au Lore 185 200 190 158 140 158 134 110
Zahl der Strahlen оп. er УТ, 16 \, 15 УГ VI, 16 ия АЕ а В 9 Иво
s ЛЕ Е 11 12 11 13 13 14 12 12
Kopflänge in Be Körperlängere. run Sr 3.3 3.5 3.4 2.7 2.8 2.9 2.9 3.2
Kopfhöhe in der КорЯёпее.......... 1,2 1.3 1.3 1.6 1.5 1.5 1.5 тя
Kopfbreite ое вр 92 Be о а 1.02 1.02 112 — 1.05 1.15 1.09 1.01 1.50
Kopfhöhe in der Körperlänge... ...... 4.0 4.4 4.6 4.3 4.4 4.4 4.3 5.5
Augendurchmesser in der Kopflänge. ... . . 6.0 6.3 6.1 5.8 4.9 5.4 4.4 4.9
> im Interorbitalraum .... 2.0 1.7 2.1 1.2 1.0 1.0 1.0 1.0
я in der Länge der Schnauze . 2.1 2.2 2.5 2.0 1a! 2.0 1.5 1.6
in der Postorbitallänge. . . 3.4 3.3 3.0 2.6 2.5 2.9 2.2 2.1
Grösste Кровь in der Кбгрегапое.... 3.6 4.0 3.8 83.7 4.0 3.8 3.6 4.7
Kleinste в 10 'Чег grössten. .. +. ed... 3.2 3.7 3.8 3.5 - 3.5 3.8 3.7 3.4
> „ Länged.Schwanzstieles 2.1 2.5 2.4 2.2 2.8 2.1 2.3 2.4
Е des Schwanzstieles in der Körperlänge . 5.4 5.9 6.1 6.1 6.1 6.9 5.8 6.5
у) Den 9 а a ОА Ь Е 6.0 6.3 7.3 5.4 6.1 5.1 4.9 6.5
Е ое ee 3.1 3.6 — 3.1 3.3 3.2 3.1 31
Неа. о Е И nen 22 ERBRar, 18.54 ЭТОГ 16.8 12:6 14.0 15.8 11.6 13.7
SE ar EBD) Each rede, Sun Di mern 10.0 9.5 — 6.9 7.8 7.5 7.4 81
hans and Age er 5.1 6.0 5.4 3.9 4.0 4.1 4.3 4.5
HShe Е Dee ae ев 8.0 7.5 7.6 8.8 8.8 9.3 9.6 7.8
an Oo Ic WE a SR ee ee 5.0 5.2 4.8 4.9 5.2 4.9 4.8 4.1
BI AN u ine 11.27.7100 8.5 10.0 82 7.9 7.9 6.6
.s „ im Zwischenraum zw. d. Basis d. P
аа. АЕ ет. ее В: 8.0 2.7 2.5 2.2 2.5 2.3 1.82
Entfernung 4. I D von der II Dinmm. ... 8/, 10 8 4 8 3 1 3
В. кока var. multiradiatus В. Ко var,
Naummerä(s. 5.85) mer ss ее №3 №3 № 19 № 56 № 25 № 31
ее) еее he oc о о 525 525 900 625 625 ?
Geschlecht оке о а Q 2 а juv. О ау.
53
ОАО о) lu aan Mae 150 150 137 107 170 116
Körperlänge, mm.) U. see ae. ee 125 125 112 90 140 98
АБ вх Strahlem in D. еее, 2 ИУ, ТУЛЕ М 17 VIL 17 УП, 18 VII, 17
x Е Li a SIDE у 15 15 15 15 14 13
Kopflänge in der Когре]пее......... 2.7 2.8 27 2.7 3.3 2.9
Kopfhöhe in der Kopflänge ...... - RE 1.8 1.6 1.6 1.7 1.5 1.9
Kopfbreite a RL EL E 1.3 1.3 1.6 1.3 1.1 1.6
Kopfhöhe in der Körperlänge. ........ 5.0 4.5 5.9 4.7 5.0 5.4
Augendurchmesser in der КорЯ&е ..... 5.1 4.9 5.1 4.6 4.4 4.6
о im Interorbitalraum .... 1.4*) 1.0 1.20%) 1.4 als) 1.4
in in der Länge der Schnauze. 1.7 IT 1.5 1.7 1.7 1.6
з in der Postorbitallänge .. 2.8 2.4 2.6 2.8 2.0 2.0
Grösste Körperhöhe in der Körperlänge... . 4,3 4.2 5.6 4.5 40 5.2
Kleinste я Е бо, 3.2 3.8 2.7 3.3 3.3 3.0
2 # „ Länge d.Schwanzstieless 2.0 2.0 2.1 2.1 2.3 2.4
Länge des Schwanzstieles in der Körperlänge . 6.9 7.6 7.0 1.2 5.5 6.4
Länge а. I Din der Körperlänge ...... 5.4 5.9 5.2 5.5 5.6 6.2
Mn 107.977, 45 О 2.9 2.9 2.9 2.9 3.0 2.8
Höhe а. ID £ 5 SESIREISEEA Re 1.3 8.9 8.6 10.0 14.0 11.6
я ия N чета 6.2 6.7 6.0 6.9 6.4 6.2
Länge 4. А с ER а № 8.4 8.0 8.3 32 3.5 3.6
Höhe d. А H RL N 5 7.8 8.9 8.6 8.2 8.2 7.7
Länge d. P Е я ое 8.8 4.2 4.0 42 4.1 3.8
ни р Е Ч 6.4 1.3 7.0 6.4 67 5.8
> „ im Zwischenraum zw. 4. Basis 4. Р
ОА ов Ele ee 1.6 2.1 1.7 1.6 1.9 1.4
Entfernung 4. I D von der II Dinmm. ... 0 0 1 6 0 0
Batrachocottus nikolskii var. multiradiatus nova. (Taf. II, Fig. 2).
Fundorte: №3, 525 m. (2 9) (= № 13750 des Zool. Mus. Akad. Petersb.). — № 19, 900 m. (1 4) (= № 18751).
— №556, 625 m. (1) (= № 18752).
РУП 2824 15; P17.— 19; 913,
Beschreibung. Ich hatte nur 4 Exemplare dieser Varietät in meinen Händen, welche
alle aus Tiefen von mehr als 500 m. stammen. Eins von den an der Station № 3 aus der
Tiefe von 525 m. gedredschten Exemplaren stellt cin geschlechtsreifes Weibchen dar, dessen
beide Eiersäcke 217 gelbe, 3 mm. grosse, vollkommen reife Eier enthalten. Ein anderes Exem-
plar № 3 ist ein noch nicht geschlechtsreifes Weibchen. Das Exemplar № 19 ist ein un-
reifes Männchen, welches auf der Tabelle II dargestellt ist; das letzte Exemplar № 56 ist
105 mm. lang.
Alle stehen dem В. nikolskii ziemlich nahe, unterscheiden sich aber von diesem durch
folgende Merkmale: 1) in den D, A und P-Flossen haben sie eine grössere Anzahl von
Strahlen und zwar: В. nikolskü: D У (VI — УП) УШ, 15 — 17; A 11 — 14; Р 15 — 17.
В. nikolskii var. multiradiatus: D VII, 17 — 18; A 15; P 17 — 19.
2) die Analflosse ist länger: bei В. nikolskii ist ihre Länge 3.9 — 5.4 Mal in der Körper-
länge enthalten, bei var. multiradiatus dagegen nur 3.0 — 3.4.
3) Die Rücken-, Brust- und Schwanzflossen sind mit Reihen dunkler Flecken, welche sich
zu Bändern anordnen, verziert, bei В. nikolsküi dagegen sind die Flossen immer farblos.
*) Übertrifft den Interorbitalraum,
54
Grundfarbe (var. multir.) grau oder rosa-gelblich mit dunklen Flecken, welche besonders stark
an der Basis der Rückenflossen und der Schwanzflosse hervortreten.
Die gebänderten Brustflossen sind für diese Varietät sehr charakteristisch.
Körperverhältnisse siehe auf S. 52 — 53.
Batrachoeottus nikolskii var.?
№ 25. Tiefe 625 m. (1 9, unreif, 170 mm. lang). (№ 13753 des оо]. Mus. 4. Akad. St. Petersburg).
№31 ? 2? (Зулу. 116, 101, 71 mm. lang). (№ 13754 N ® р ).
DVI, (15) 17 — 18; 4 (I) 18% 14: Роу
В. nikolskii zeigt augenscheinlich eine Tendenz in mehrere Arten zu zerfallen. Die oben-
genannten 4 Exemplare stehen dem typischen В. ищо sehr nahe, doch sieht man bei der
Untersuchung des grössten Exemplars folgende Unterschiede (siehe auch die Tabelle der
Körperverhältnisse auf S. 53): die Strahlen wie die Membranen aller Flossen sind sehr dick,
so dass der Fisch das Aussehen eines Männchens von С. grewingki erhält; dazu kommt noch,
dass die Brustflossen sehr breit und ziemlich lang und die beiden Rückenflossen ganz anein-
ander gerückt sind. Wenn wir dieses Exemplar mit einem Weibchen von В. nikolskii von
derselben Länge vergleichen, so können wir folgende Unterschiede erblicken: der Kopf ist
kleiner, 3.3 in der Körperlänge enthalten (2.8 bei ВБ. nikolskü), die zweite Rückenflosse höher
(6.4 gegen 7.8), die Analflosse ebenfalls höher (3.5 gegen 4.0), die Brustflossen (4.1 gegen
5.2) und Bauchflossen (6.7 gegen 8.2) länger. Ferner enthält die II D 18 Strahlen, während
sie bei В. nikolskit niemals mehr als 17 hat.
Die Farbe ist grau, alle Flossen farblos. Die Brust- und Rückenflossen mit einem
schwarzen Anfluge an den Enden. Von den kleineren Exemplaren sind einige mit verschwom-
menen dunklen Flecken auf den Seiten und undeutlichen dunklen Querbändern auf den Brust-
flossen versehen; sie sind dem kleineren Exemplare der Varietät multiradiatus nicht unähnlich,
haben aber eine geringere Anzahl von Analflossenstrahlen. Ob man sie mit dieser Varietät zu
vereinigen hat, darf ich wegen Mangel an Material nicht entscheiden.
Asprocottus Вввс.
Asprocottus Berg , Zool. Anz. XXX, 1906, р. 907 (Typus: herzensteini).
Postelavieula fehl. Körper gänzlich (bisweilen auch auf der unteren Seite) mit
zahlreichen sehr dicht angeordneten Stacheln bedeckt. Das Suborbitale ragt
sehr stark hervor. Seitenlinie einfach, aus etwa 40 sehr kleinen Öffnungen bestehend, erreicht
die Basis der Schwanzflosse. Zwei Rückenflossen mit У — VI, 14 — 16 Strahlen. Ventralflosse
mit I 3. Zähne auf den Kiefern und auf dem Vomer. Kopfknochen nicht cavernös. Kiemen-
häute an dem Isthmus befestigt, ohne unter ihm eine Falte zu bilden. Eier sehr gross
(Durchmesser 3/, mm.) und gering an Zahl (etwa 20).
Nur 1 Art im Baikalsee.
55
Asprocottus herzensteini Berc. (Taf. У, Fig. 1).
Asprocottus herzensteini Вккс. Zool. Anz. ХХХ, 1906, р. 907.
Fundorte: № 6 (2 Exempl.). — № 8 (4). — № 9, 700 m. (2). — № 16, 1600 m. (1). — № 23, 800 m. (1). — № 30,
45 m. (4). — №31, (2). — 34, 45 m. (66). — № 42, 300.m. (2). — № 45, 360 m. (3). — № 51, 375 m, (1). — № 54, 950 m.
(1). — N 55, 300 m. (1). — № 56, 625 m. (1). — Im Ganzen 91 Exemplare.
Typus: № 13740 des Zool. Mus. der К. Akad. der Wissensch. St. Petersburg.
DV-—VI14—16; 413 —15; P15 — 16; V 13, lin. lat. ad 40.
Fig. 14. Asprocottus herzensteini. Nat. Grösse.
Beschreibung. Körper gänzlich mit feinen knöchernen Körnchen dicht besetzt; auf
den Körnchen sitzen hakenförmige rückwärts gebogene kleine Stacheln. Bald sind die Stacheln
auch an der unteren Seite des Körpers zwischen den Bauchflossen und dem After vorhanden,
bald fehlen dieselben hier. Keiner von den Baikalseecottiden ist so dicht mit Körnern be-
deckt wie diese Art. Kopf nackt.
Das Praeoperculum ist ziemlich stark bewaffnet: es ist ein starker und spitzer nach oben
und hinten gerichteter Stachel vorhanden, unter ihm — noch 2— 3 ziemlich starke nach vorn
gerichtete Stacheln; ein unter der Haut nicht versteckter Stachel am Suboperculum.
Die Seitenlinie ist in Form von Höckern entwickelt; in der Zahl von gegen 40 Poren
zieht sie sich bis zur Basis der Schwanzflosse und setzt sich sogar noch auf der Schwanz-
flosse fort. Besonders stark ist die Seitenlinie am Kopfe ausgebildet, wo die Öffnungen in
kurze Papillen ausgezogen sind.
Die vorderen Nasenöffnungen sind in kurze Röhren ausgezogen; die hinteren finde ich
nicht, ihr Fehlen aber zu behaupten wage ich nicht, denn es ist leicht dieselben zwischen den
Öffnungen der Hautsinnesorgane zu übersehen. Kein Schlitz hinter der 4. Kieme. Zähne auf
den Kiefern und auf dem Vomer. Isthmus ziemlich eng.
Die Rückenflossen sind von einander getrennt oder aneinander gerückt. Die Brustflossen
sind eng und erreichen das Ende der I D oder den Anfang der IID. Die Bauchflossen reichen
nicht bis an den After.
Die Augenhöhlenriinder sind hervortretend: die Frontalia sind oberhalb der Augen auf-
gebogen; auch das Suborbitale bildet unter dem Auge einen Kamm. Am Ende der Schnauze
ein deutlicher Höcker, der durch das hervortretende Ethmoidale und die inneren Fortsätze
der Praemaxillaria gebildet ist.
Im Ganzen variiert diese Art wenig.
Die Farbe des Körpers ist gelblich-blass. Die Flossen farblos oder gräulich. Bei kleinen
Exemplaren ist der Körper auf gelber Grundfarbe bisweilen mit dunkeln Flecken bedeckt.
56
Erreicht eine Länge von 115 mm., aber dies sind schon ausnahmsweise grosse Individuen;
schon bei 55 mm. langen Exemplaren fand ich ganz reife Eier (№ 34). Geschlechtsreife
A. herzensteini sind gewöhnlich 55 — 65 mm. lang. Somit stellt die vorliegende Art die kleinste
Cottide des Baikalsees dar. Die Eier sind verhältnismässig sehr gross und gering an Zahl: bei
einem 61 mm. langen geschlechtsreifen Weibchen (N 34) fand ich in beiden Eiersäcken
nur 19 reife grell-gelbe Eier, deren jedes 3"), mm. im Durchmesser hatte*). Leider
ist die Zeit, wann diese Exemplare gefangen wurden, unbekannt. ка
Die Geschlechter unterscheiden sich bei dieser Art verhältnismässig wenig, doch gehen
die Unterschiede in derselben Richtung wie auch bei den vorigen Arten.
Diese Art ist im Baikalsee ziemlich gewöhnlich, sie kommt aber an mehr als 45 m. tiefen
Stellen vor und steigt bis in die grössten Tiefen hinab (1600 m., № 16, wo man einmal ein
kleines Exemplar gefunden hat).
Die Körperverhältnisse siehe auf Seite 42.
Limnocottus Bare.
Limnocottus Bere. Zool. Anz. XXX, 1906, р. 908 (Typus: godlewski).
Postelavicula fehlt. Körper nur unter den Brustflossen mit spärlichen
kleinen Stacheln bedeckt. Seitenlinie am vorderen Körperteile aus meh-
reren Reihen bestehend. Die mittlere Reihe, die sehr kleine Öffnungen aufweist, er-
reicht die Basis der Schwanzflosse. Zwei Rückenflossen mit Ш — УП, 11 — 16 Strahlen,
Analflosse mit 9 — 14 Strahlen, Bauchflossen mit I3. Zähne auf den Kiefern und auf dem
Vomer. Kiemenhäute an dem ziemlich engen Isthmus befestigt, ohne eine Falte zu bilden.
Kopfknochen nicht cavernös.
Um die Abtrennung dieser Gattung (wie der Gatt. Abyssocottus) zu rechtfertigen, will ich
hier bemerken, dass Brown GoopE & BEan**), sowie Ловрдм & Evermann (П, 1898, р. 1879)
die einfache Seitenlinie als für die Fam. Cottidae charakteristisch halten. Zwar haben
die Gattungen Argyrocottus Herz. und Porocottus Ситл, aus dem West-Pacifischen Ozean eine
dreifache Seitenlinie, doch besitzt Porocottus nach meinen Beobachtungen еше Postclavicula.
Die Gattung Limnocottus ist dem Abyssocottus nahe verwandt und soll im System hinter
dem letzteren stehen.
2 Arten im Baikalsee:
аа DIN—V, 11—13; A 9— 10. Kopf abgeplattet, seine Breite mehr als 2 Mal
in seiner Länge enthaltend. Das Suborbitale ragt nicht hervor . Г. godlewskü,.
b. DVI— VI, 16; A 13 — 14. Kopf nicht abgeplattet, seine Breite weniger als
2 Mal in seiner Länge enthaltend. Das Suborbitale ragt aus der Haut hervor.
L. megalops.
*) Die Eier von Cottus (Myowocephalus) scorpius messen im Mittel 2,25 тит. (1.91 — 2,51), sind aber sehr zahlreich
(Енкекмвлом, Cit. 5. unten, р. 134 —5).
**) боорк & Вклм. Oceanie ichthyology. Mem. Mus. Comp. Zool. Harvard Coll., XXII, 1896, р. 266.
ae Wu
Limnocottus godlewskii (Оуво\узки). (Taf. II, Fig. 4; Taf. У, Fie. 4).
Cottus godlewskii Dyzowskı. Verh., 1874, р. 385; Isw., 1876, р. 7, Taf. II, Fig. 2.
Limnocottus godlewskü Berg. Zool. Anz., ХХХ, 1906, р. 909.
р Ш — У, 11 — 13; 49 — 10; P14— 16; V 13; 0 8 — 9, longit. ad 190 mm.
Beschreibung. Körper nur unter den Brustflossen mit feinen, niemals fehlenden
Körnchen besetzt. Augen länglich, sehr gross, stets grösser als der Interorbitalraum. Die
kleinen Exemplare haben am Praeoperculum einen °
spitzen, aber schwachen Stachel, der in der Haut ver-
borgen ist; bei den Exemplaren von mittlerer Länge
wird der Stachel stumpf und bei grossen verschwindet
er gänzlich. Ein undeutlicher Schlitz hinter der vier-
ten Kieme. Zähne auf dem Vomer und den Kiefern.
Die Seitenlinie ist durch sehr kleine Öffnungen ver-
treten, wobei sie bald bis zur Basis der Schwanzflosse
geht, bald nur am vorderen Teile des Körpers ent-
wickelt ist und dann in mehreren horizontalen Reihen
liegt. Die Öffnungen der Seitenlinie sind mit blossem Fig. 15. Kopf von Limnocottus godlewskii,
Auge nicht zu sehen; äusserlich sind sie durch helle
Flecken angedeutet. Am Kopfe ist die Seitenlinie nicht bedeutend entwickelt; gewöhnlich sind
sehr kleine Flecken am hinteren und unteren Rande des Auges bemerkbar. Die vorderen Nasen-
öffnungen röhrchenförmig, die hinteren — in Form einer runden Öffnung. Vor der ID ist am
Rücken eine zweifache Reihe von je vier Flecken vorhanden. Am сгоззеп 189 mm. langen
Exemplare (№ 50) erstreckt sich die Seitenlinie nur bis zur Mitte der II D, die Rinne aber
zieht sich bis zur ©. Die Bauchflossen sind ziemlich lang und reichen beinahe bis zum After
oder übergreifen denselben sogar. Brustflossen greifen bis zur II D. Dorsalflossen beständig
ziemlich weit von einander getrennt.
Schnauze abgeplattet, Hinterhaupt flach. Das Suborbitale ragt nicht (oder sehr wenig)
hervor. Isthmus sehr eng. Am Vorderende der Schnauze ist ein merklicher Höcker vorhan-
den, der durch die inneren Fortsätze der Intermaxillaria gebildet wird; von diesem Höcker
an zieht sich ein Longitudinalkamm zwischen die Augen. Am Hinterhaupte ragen die Schädel-
ränder aus der Haut sehr deutlich hervor.
Seiten unten gelb oder gelb-violett, oben bräunlich. Augen tiefschwarz. Flossen, V und
А ausgenommen, gräulich.
Bei dieser Art konnte ich keine Geschlechtsunterschiede wahrnehmen.
Verbreitung. L. godlewskii galt früher als sehr selten: das Museum der Akademie be-
Базз kein einziges Exemplar dieser Art und Оуво\узкт hatte nur 2 bis 100 mm. lange Exem-
plare in der Tiefe von 100 — 300 m. erbeutet. Doch brachte Prof. Korornerr’s Expedition
deren beinahe 150 Stück, welche aber alle aus Tiefen von mehr als 40 m. stammen, was die
frühere Seltenheit, als man nur an den Ufern sammelte, erklärt. An einigen Stellen kommt
L. godlewskii massenhaft vor: so fand man im Maloje more in der Tiefe von 45 m. auf Sand-
8
58
boden mehr als 70 Stück zusammen mit vielen С. grewingki, В. nikolskii und А. herzensteini
(N 34). Die grösseren Exemplare steigen bis in die Tiefe von 1600 m. hinab, die kleineren
ziehen die seichteren Stellen vor. Zeit und Ort des Laichens unbekannt.
Erreicht die Länge von 190 mm.
Körperverhältnisse von Limnocottus godlewskii
NUmMErN(RLS OD) Sr ee ee N 15 № 15 N 34 N 16 № 16 № 50
ее (еее ое ое о ое ое 525 525 45 1600 1600 ?
Gi6SCH 80H EN — -- ау. — — —
оса ав: (тии ее — — 77 136 189 189
Körperlänge (mm)... nl ek 150 113 68 112 157 157
Zahl\der)Strahlen uns Diesen ana. ее Е ТУ. 18° Шт ЧЕ Мг ПЗ, 13 уе
Fr с ЕЕ 9 9 — 10 10 10
Kopflänge in der Körperlänge mer We ee 27 3.0 2.6 2.7 3.1 2.45
Kopthöherin derukopflanger. 2 ur. Mu 2.2 2.5 2.7 2.5 2.0 2.3
IK'Op breit eng ee er 1.36 1.40 1.22 1.44 1.33 1.59
Konfbreie in der Kopflänge ..... ON ET 1.6 1.8 2.2 1.8 1.5 1.4
2 HEOrperlangot nen ee 4.4. 5.4 5.7 4.8 4.7 3.5
Kopfhöhe Е ERS ar u ck 2» re 6.0 7.5 7.0 6.9 6.2 5.6
Augendurchmesser in der Kopfläi INSOFERN. о 4.2 3.8 3.5 3.7 4.5 4.1
h übertrifft den ea ums. ke 1.3 1.6 4.7 1.7 1.6 1.0
” in der Länge der Schnauze ...... 1.2 1.0 0.86 1.0 1.3 1.2
in der Postorbitallänge ........ 2.3 17 1.3 2.0 2.1 2.2
Grösste Körperhöhe in der Кбгреапое. ......... 5.1 6.6 7.0 — 5.6 5.3
Kleinste . паек ртов бете 3.0 2.4 2.2 2.0 2.5 2.7
> > „ Länge des Schwanzstieles . . . 3.3 3.5 3.1 2.8 3.1 2.5
Länge des Schwanzstieles in der Кбгре]тое....... 4.8 4.5 5.0 5.2 4.5 5.6
Пзисе ха. точ вг Körperlänge Mr... ee 10.0 11.9 9.0 11.0 10.2 9.0
с А О а ие 3.7 4.0 4.2 8.8 8.6 4.0
Höhe 4. ID a A a ооо Бо 20.0 — — 18.3 16.0 19.6
е IDEE; a a ra a 8.3 10.3 — 7.9 8.6 8.7
Länge d. A ee ооо mu 6.0 5.1 5.2 5.0 4.9 5.3
Höhe d. A 5 О re 7.9 10.3 — 9.1 8.0 8.2
Länge а. P ы т ее И 4.1 5.1 4.8 4.6 4.0 4.5
я У я о ев 6.5 6.3 7.0 5.5 5.2 wat
n „ im Zwischenraum zw. d. Basis d. P und d. After 1.5 1.2 1.44 0.85 1.2 1.6
Eintfernung’d. ID, yon Ч. D’in’mm. „ge nern: 8 8 4 Tg 8 12
Limnocottus megalops (Grarzıanow). (Taf. IV, Fig. 2 а — ce).
Cottus megalops Grarzıanow. Isw., 1902, р. 88.
Limnocottus megalops Ввкс. Zool. Anz, ХХХ, 1906, р. 909.
Fundorte*) im Baikalsee:
9971 (Samml. 4. Zool. Mus. 4. Akad. d. Wissensch.) Guba Kitscherina. Wacxer, 1891 (Typus von С. megalops) (1 juv.).
13181 % ь Baikalsee. S. Вотктх. 1899 (1 & ad.).
1230 (aus der Балога]. d. Troitzkoss ıwsker Geogr. Gesellsch.) Baikalsee (1 4 ad.).
46 (Samml]. von Prof. Koxorserr). Mitten im Maloje-more. Tiefe 400 m. 30. VII (12. VIII) 1902 (1). (= № 13748 Zool.
Mus. Petersburg.
*) Da diese Art sehr selten ist und in der Sammlung von Prof. Kororserr nur durch zwei Exemplare vertreten ist,
so habe ich auch 3 andere mir zu Gebot stehende Exemplare zur Untersuchung herangezogen.
59
44 (Samml. von Prof. Kororserr), Bei der Insel Bogutschan. Tiefe 125 m. 9 (22) УП 1902 (1). (= № 13747).
24 n 2 Mitten im Maloje-more. Tiefe 150 m. 24. VII (6. VIII) 1902 (2 juv. 54 mm. und 50 mm.
lang). (= № 18745).
УЕ vn, 1624 (193 14; pP 16. ГУТ 3.
Beschreibung. Kopf breit, plattgedrückt. Der obere Kiefer ragt über den unteren
ein wenig hervor. Körper nur unter den Brustflossen mit kleinen Stacheln bedeckt. Die,
Seitenlinie, welche aus zahlreichen (eirca 50) winzigen Öffnungen besteht, zieht sich bis zum
Ende der Schwanzflosse hin. Sie setzt sich auch auf den Kopf fort, wo eine Reihe die Augen
umgiebt und eine andere sich unter dem Suborbitale erstreckt; Poren sind auch an der
Schnauze, am hinteren Ende des Praeoperculum u. s. w. zu bemerken. Eine Reihe zieht sich
quer tiber das Hinterhaupt. Simmtliche Öffnungen sind äusserst klein. Die vorderen
Nasenöffnungen in kurze Röhrchen ausgezogen, die hinteren in Form eines lärglichen Schlitzes
dicht am vorderen Rande des Auges gelegen. Am vorderen Teile des Körpers ist eine Seiten-
linie in mehrere Reihen angeordnet, deren eine bisweilen das hintere Ende der zweiten Rücken-
flosse erreicht, bisweilen aber früher aufhört.
Das Suborbitale ragt stark hervor, ebenso die knöcherne Lamelle, welche den Suborbital-
ring mit dem Praeoperculum vereinigt. Die Ränder der Frontalia sind oberhalb der Augen
aufgebogen; das Ethmoidale ragt deutlich hervor. Das Praeoperculum ist mit einem halb in
der Haut verborgenen Stachel versehen. Ein schwacher ganz in der Haut verborgener Stachel
am Subopereculum. Der Rücken ist scharf vom Hinterhaupte abgegrenzt und steigt in einem
scharfen Bogen buckelartig hinauf.
Die Rückenflossen sind bei alten Exemplaren von einander getrennt, bei kleinen berühren
sie sich dagegen. Die Brustflossen erreichen die Vertikallinie des Anfanges der IID. Die
Brustflossen erreichen den After nicht.
Ein bei kleinen Exemplaren sehr deutlicher Schlitz hinter der vierten Kieme. Isthmus
eng. Zähne auf den Kiefern und auf dem Vomer. Rücken braun, Körperseiten gelbbraun.
Erste Rückenflosse ganz schwarz, oder mit einem breiten schwarzen Saume; zweite Rücken-
flosse und Brustflossen grau, übrige Flossen farblos oder gelblich.
Dieser sehr seltene, von Prof. Kororxnerr nur in 4 Exemplaren (davon 2 sehr junge
N 24) gesammelte Koppen, kommt an den Küsten vor, steigt aber bis in eine Tiefe von
400 m. hinab (N 46). Erreicht die Länge von 160 mm. (geschlechtsreifes Männchen).
L. megalops wurde von Gratzıanow nach einem kleinen 71 mm. langen schlecht erhaltenen
Exemplar aufgestellt, daher sind die Merkmale, die dieser Autor als spezifisch hervorhebt
(z. B. die Grösse der Augen) unhaltbar. Auch ist die Formel unrichtig angegeben: statt
О УТ, 15; A 11; P 14 soll es D VI, 16; A 12; P 15 heissen, wie die Untersuchung des
typischen Exemplars ergiebt.
Von L. godlewski unterscheidet sich diese Art durch ihren abgerundeten und breiten Kopf,
kleinere Augen, den breiteren Kopf, die Formel der Flossenstrahlen, die kleineren Bauch-
flossen u. s. w. (siehe die Tabelle der Körperverhältnisse).
8*
60
Körperverhältnisse von Limnocottus megalops
Nummer (8.8. 85). “02.0. en ee ee Г N 44 № 46 № 13181 N 1230 № 9971
Tiefe (ит) ee оо ое о В: 125 400 ? ? ?
Geschlecht Е, il Pa ee ? ? < < juv.
Tatallanger(mm) cHa ste 2 Е ЕЮ Е 99 97 156 160 69
Körperlänger(mm)R se а ое ее 80 82 132 132 58
АН ает Strahlen An Dee не №. УГ, 16 УТ, 16 УП, 16 УГ, 16 УТ, 16
я e ER ET a IN: 18 13 13 14 12
Kopflänge' in der ‚Körperlänge зыбь 2.8 2.7 2.7 2.6 2.9
Kopfhöhein.der Kopflänge +. т еее ета 1.80 1.88 1.58 1.61 1.90
ь Е Го И 1.35 1.34 1.39 1.37 1.14
Kopfbreite in der Kopflänge.. ео. еее 1.33 1.39 1.14 1.18 1.66
> Körperlänge и: п ee 3.8 3.8 3.1 3.25 4.8
Kopfhöhe a Et о ao done 5.2 5.1 4.2 4.5 5.5
Augendurchmesser in der Kopflänge . ...... еее. 4.0 40 5.7 5.0 3.83
R übertrifft den Interorbitalraum um . . ... 1.75 2.14 1.00 1.05 4.0
a in der Länge der Schnauze... .....: 1.2 1.1 2.0 1.7 0.83
„ in der: Postorbitallänge”. .. „2. нае 1.9 1.6 2.7 2.1 14
Grösste Körperhöhe in der Körperlänge ............ 4.7 4.8 3.7 4.2 5.3
Kleinste $ РОЗИ о Са в ео ов б оао в 3.4 3.4 8.4 3.3 3.3
h „ Länge des Schwanzstieles. ..... 2.4 2.5 1.6 1.8 3.4
ее des Schwanzstieles in der Körperlänge ......... 6.6 6.6 72.8 7.8 5.1
Länge 4, I Din der Körperlänge еее 6.4 7.5 5.5 5.7 6.1
r EDER, р о at 3 ec бра: Se: 2.7 3.0 3.0 2.87 3.5
Höhe d. ID H о ae: se en 13.3 13.7 13.2 12.0 _
27 ED т DE a ee el бе Ne: 6.6 7.8 7.8 7.3 —
Länge 4. A С. О: ВЕ 8.5 4.0 3.7 3.7 4.2
Höhe d. A ” Be © ева о 7.6 9.1 7.8 7.3 _
Länge d. P К И DER, REN UN: 42 43 41 4.0 4.8
14 я а СОН бани 6.6 6.8 7.8 6.6 7.2
„ im Zwischenraum zw. d. Basis von P und d. After 1.75 2.00 1.56 1.50 1.81
Einkfernung der]®D) vonder. DIE 2) In mm rer ee 0 0 51]. 5 0
In seiner Zoogr. rosso-asiat., III, 1811, р. 127 giebt Pırras an, dass im Baikalsee ОоНиз
quadricornis („in Jenisea, lacu Baical et fluviis rivulisque ad illum pertinentibus usque ad mare
glaciale frequens est“) vorkomme. Das ist entschieden als ein Fehler zu betrachten. Was
С. gobio betrifft, den Parras (р. 126) ebenfalls für den Baikalsee anführt, so ist diese Art
in Sibirien durch С. sibiricus Kessr. vertreten ($. Berg, 1905), welch’ letzterer zwar in der
unteren Angara lebt, im Baikalsee aber bis jetzt von Niemandem gefunden wurde.
Fam. Cottocomephoridae.
Bere. Тгау. Soc. Natur. Petersb., XXXVII, Пу. 1, 1906, janvier, р. 32, 41; Zool. Anz. ХХХ, 1906, Novemb., р. 909.
Rumpfwirbel schon vom 3. oder 4. Wirbel an mit starken, die Epipleuralia tragenden
Parapophysen versehen. Epipleuralia an allen, Rippen nur an den 3 hinteren Rumpfwirbeln
vorhanden*). Wirbel 40. Postelavicula fehlt. Basis eranii einfach. 4 Basalia. Zähne auf
*) S. Taf. I, Fig. УП — VIII.
ie ze
61
den Kiefern und auf dem Vomer; auf dem letzteren in Gestalt eines nach’ vorn gerichteten
Dreiecks *).
Körper spindelförmig, nackt, nur unter den Brustflossen winzige Stacheln vorhanden.
Kopf schwach bewaffnet. Kiemenöffnungen breit, Isthmus eng, Kiemenhäute kaum am
Istmus befestigt. Ein Schlitz hinter dem 4. Kiemenbogen. Pseudobranchiae vorhanden. Kie-
men 3Y,. Seitenlinie nicht kettenförmig. Zwei Nasenöffnungen zu jeder Seite. Schwimmblase
fehlt. 2 Rückenflossen mit УП — IX, 18 — 21 Strahlen. Bauchflossen vorhanden, mit I 4
Strahlen. Schwanzflosse ausgebuchtet.
Im übrigen wie die Cottiden. Nur eine Gattung mit einer Art im Baikalsee.
Prrreerin, der 1900 die Gattung Cotlocomephorus aufgestellt hat, berücksichtigt nur die
äusseren Merkmale, nach welchen dieser Fisch jedoch nicht von den Cottiden getrennt werden
kann. Der genannte Verfasser sagt weiter: „la prösence de ventrales, la conformation des
ouies et de la bouche, la conformation des sous-orbitaires, qui paraissent soudds au ргборег-
eule, le rapprochent du genre Cottus, mais l’aspect general, la disposition des nageoires A
rayons simples et tous les autres caracteres le placent avec les Com&phorides“. „Les autres
caracteres“ hat der Verfasser nicht näher berücksichtigt.
Cottocomephorus Perrearın.
Cottocomephorus Ретлесилх. Bull. Mus. Hist. natur, 1900, VI, р. 354 (Typus: (С. megalops = С. grewingki). — Buero.
Zool. Anz. XXX, 1906, р. 910.
Baicaloeottus Вкко. Ann. Mus. Zool. Petersb., VIII, 1903, р. 100 (grewingki).
Charakteristik, s. in der Diagnose der Familie **).
Cotiocomephorus grewingki (Dreowszı). (Taf. Ш, Fig. Га — ce).
Cottus grewingkii Drzowskı. Verh. zool.-bot. Gesellsch. Wien, ХХХ, 1814, р. 384; Isw. Sibir, Abteil: Russisch. Geogr.
Gesellsch., УП, Lief. 1—2, 1876, р. 6, Taf. I, Fig. 6 (russisch).
Centridermichthys gruvintü (sic!) Басулок. Nouv. Arch. Mus. Hist, Natur., 2 S., I, 1878, р. 146 ***),
Cottus inermis JAkovew. Isw. O.-Sibir. Abt. В. Geogr. Ges., XXI, 1890, р. 52 (Fl. Angara bei Irkutsk, Dez. 1888) Ze:
Cottus grewingki Вква. Ann. Mus. Zoo]. Pötersb., У, 1900, р. 336 (= d)-
Cottus comephoroides Bun. 1. c., р. 338, Taf. VIII, Fig. 3 (= 9).
Cottocomephorus megalops Pruresrın. Bull. Mus. Hist. nat., 1900, р. 854 (В. Angara, en amont d’Irkoutsk) (= $).
Centridermichthys grewingki Grarzranow. Isw. Moskauer Gesell, Naturgesch., Anthr. etc., XCVIII, 1902, р. 28 (russ.).
Centridermichthys grewingki var. comephoroides Grarzıaxow, 1. с., р. 99 (= 5).
Baicalocottus grewingki + B. comephoroides Bere. Ann. Mus. 709]. Petersb., VIII, 1903, р. 101.
Cottocomephorus megalops = Cottocomephorus comephoroides = Cottus grewingkü Реллевых, Bull. Mus. Hist. Nat, Paris,
1906, № 2, р. 91 (= 5). к
Cottocomephorus grewingki Berg. 2001. Anz. XXX, 1906, р. 910.
О УП — KR, 18 — 21; A 20 — 22; Р 18 — 91; 7 I4: С 9 — 10, |. lat. 6 — 21.
Diese Art zeichnet sich durch einen sehr ausgesprochenen sexuellen Dimorphismus aus,
indem die Weibchen sich von den Männchen so auffallend unterscheiden, dass die ersteren
*) Vergl. auch S. 18— 20, 31 — 33,
**) Bei dieser Gattung sind keine Zähne auf den Palatina vorhanden, wie früher von Sauvacz 1878, Реглесетх
1900, Grarzranow 1902 und von mir 1903 fälschlich angenommen wurde. Man wurde durch eine abweichende Form der
Zähne anf dem Vomer (в. 8. 60) zum Irrthum verleitet,
***) Der Name ist durch Druckfehler bis zur Unkenntlichkeit entstellt, was bei Sıuvaar nicht selten geschieht.
62
von mir im Jahre 1900 als еше besondere Art unter dem Namen Cottus comephoroides un .
von Ретлжевлм in demselben Jahre als С. megalops beschrieben wurden”). Nur das sehr reiche
Material, welches Prof. Ковотмеее zusammengebracht hatte (im ganzen 125 Exemplare dieser
Art), ermöglichte mir den Nachweis, dass С. grewingkt und ©. comephoroides Männchen und
Weibchen derselben Art darstellen.
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen dieser Art gestalten sich
folgendermassen (vgl. Taf. Ш, Fig. Та — а):
1) Das geschlechtsreife Weibchen hat auffallend grosse Augen, deren Durchmesser
2.6 — 3.0 Mal in der Kopflänge enthalten ist und 1.0 — 1.2 Mal den Interorbitalraum
übertrifft; beim Männchen dagegen ist der Augendurchmesser 4 — 5 Mal kleiner, als die
Kopflänge und 1.1 — 1.7 Mal kleiner als der Interorbitalraum.
2) Die geschlechtsreifen Weibchen haben gewöhnlich eine silberschimmernde orange-
gelbe Farbe, während die Männchen braun bis schwarz gefärbt sind. Die Flossen sind beim 2
farblos, während beim geschlechtsreifen 6 die Brustflossen grell-gelb mit 4 — 5 (bisweilen bis
zu 10) violetten Querbändern, die anderen Flossen schwärzlich gefärbt erscheinen.
3) Beim Ф sind die Flossenstrahlen und die Membranen zwischen denselben ausserordent-
lich dünn und durchsichtig (woher das Weibchen von mir den Namen comephoroides erhielt),
beim Männchen dagegen sehr diek und undurchsichtig.
4) Die Rückenflossen des Männchens sind dicht aneinander gerückt, wihrend dieselben
beim Weibchen ziemlich weit getrennt liegen. Auch sind die Rückenflossen beim & Verhält-
nismässig etwas höher, als beim 2 und, wenn zusammengefaltet, reicht die Spitze der zweiten
Rückenflosse bis an dıe Basıs der Schwanzflosse, was beim $ niemals vorkommt.
5) Der Kopf ist beim 2£ von den Seiten abgeplattet, so dass die Augen an den Seiten
des Kopfes liegen, während beim © der Kopf von oben abgeplattet erscheint und die Augen
mehr auf der Oberseite des Kopfes liegen. Ebendasselbe bewirkt auch, dass beim & die
Schnauze vorn abgerundet, beim 2 dagegen zugespitzt ist.
6) Beim geschlechtsreifen Männchen ist die Haut am Kopfe mit dichten feinen Papillen
bedeckt, welche beim Ф gänzlich fehlen.
7) Während der Laichperiode ist beim & die Innenseite der Brustflossenstrahlen mit
grossen runden perlenähnlichen Warzen epithelialen Ursprunges besetzt. Die Strahlen selbst
sind sehr verdickt, die Membranen zwischen den Strahlen sehr ausgebreitet und die Flosse
erscheint daher viel grösser.
8) Die Zahl der Flossenstrahlen in den Dorsal- und Analflossen ist beim 4 gewöhnlich
grösser als beim 9, und zwar:
3 DVOI—IX, 18 — 19; 420 — 22.
2 DVI — УШ 18; А 20 — 21.
An jungen Exemplaren ist es schwierig, wenn nicht ganz unmöglich, äusserlich das Ge-
schlecht zu erkennen.
Nach diesen Vorbemerkungen gehe ich zur Beschreibung der Merkmale über, welche den
а, wie den $ $ gemeinsam eigen sind.
*) Die sexuellen Unterschiede sind bei den Meerescottiden sehr scharf ausgesprochen, vergl. z. В. Suıtr. Scandinav.
Fish., I, 1893, р. 161, Fig. 47, 48: Gymnacanthus pistilliger; р. 185, Taf. VIII, Fig. 2, 8: С. scorpius.
63
Beschreibung. Körper nackt; nur unter den Brustflossen sind gewöhnlich sehr feine
kornartige kleine Stacheln vorhanden. Die Seitenlinie ist unvollständig; oberhalb der Körper-
Mitte zieht sie sich bis an die Verticallinie des Endes von I D hin, dann biegt sich die Rinne
zur Körpermitte um und erreicht so ohne Poren zu zeigen die Basis der Schwanzflosse. Die
in der Zahl von 6 bis 21 vorhandenen Poren der Seitenlinie sind sehr klein und nicht selten
oben und unten von kleinen Hautfalten umsäumt. Die Öffnungen der Hautsinnesorgane sind
auch am Kopfe entwickelt: es ziehen die Reihen unter dem Auge, längs dem Ober- und Unter-
kiefer, quer über das Hinterhaupt, sowie längs dem hinteren Rande des Praeoperceulum hin.
Auch quer über dem Interorbitalraum liegt eine Porenreihe.
Das Praeoperculum ist mit einem schwachen Stachel versehen, welcher oft unter der
Haut versteckt bleibt; unterhalb desselben sieht man oft noch 2 — 3 kleinere Stacheln. Kein
Stachel am Suboperceulum.
Das Suborbitale ragt nicht hervor. Unterkiefer etwas länger als der Oberkiefer.
Die Brustflossen sind sehr gross, abgerundet und reichen bis an den 6— 9 Strahl von П D.
Die Bauchflossen reichen bei weitem nicht bis an den After, indem sie 1.5 — 1.7 Mal in
dem Zwischenraume, Basis der Bauchflossen — After, enthalten sind. Sie bestehen aus
5 Strahlen, von welchen nur 4 äusserlich zu sehen sind, da der erste kleine stachelige Strahl
mit dem zweiten biegsamen zusammen in eine Hautscheide eingeschlossen erscheint. Der
5. (innere) Strahl ist °/, so gross als der längste (3-е) Strahl.
Die Körperverhältnisse siehe in der Tabelle auf S. 64.
Es sind 5 Appendices pyloricae von gleicher Länge vorhanden.
Vergleich. Notizen. Der von В. Jaxovrew beschriebene С. inermis (aus der Angara
bei Irkutsk, Dezember 1888, 205 mm. lang) ist nur eine Farbenvarietät des Männchens von
C. grewingki. Der genannte Autor schildert die Farbe wie folgt: „Rücken dunkelviolett; hinten
ist diese Farbe scharf von den silberweissen Seiten abgegrenzt, vorn nimmt sie einen mehr
lichten, braun-violetten Ton an und steigt unter die Seitenlinie ab, indem sie einen beträcht-
lichen Teil der Brustflossen einnimmt. Kopf braun. D und P dunkelviolett ohne Querbänder,
Strahlen der Р weiss, der D dunkel. ТУ weiss, A weisslich mit einem schmalen braun-violetten
unterbrochenen Streifen an der Basis“. In der Sammlung von Prof. Kororserr fand ich zwei
in derselben Weise gefärbte Männchen (№ 20, 6. VIII 1902, aus der Tiefe von 300 m.).
Das eine, 178 mm. lang, war oben schwarz-violett; die Р dunkel mit zahlreichen undeutlichen
schwarzen Bändern. D, A und P an der Basis tief schwarz, oben hell. Das andere, kleinere
Männchen hatte auf den Р 4 — 5 Reihen von Querbänder.
Das hier abgebildete 2 von С. grewingki wurde am 12. VIII in der Tiefe von 1600 m.
gefangen. Der Rücken ist tiefschwarz, der Bauch gelblich. Die Seiten des Körpers sind
mit zahlreichen schwarzen Punkten besäet. Flossen durchsichtig, nur P an der Basis schwarz.
Verbreitung. Die horizontale und vertikale Verbreitung dieser Art ist ziemlich weit:
sie kommt an allen Küsten des Baikalsees vor, sowie im Flusse Angara bei Irkutsk (Jakov-
там, Perteerın) und im Irkut (Zufluss der Angara); sie steigt auch in die Mündungen der
in den Baikal einfallenden Flüsse, wie die Goloustnaja, Pessotschnaja u. A. herauf.
Die vertikale Verbreitung ist von besonderem Interesse: diese Art bewohnt den See von
der Oberfläche an bis zu der kolossalen Tiefe von 1600 m. Es steigen in solche Tiefen nur
64
die grösseren Exemplare ab, während die kleineren mehr seichtere Stellen bewohnen. Alle
Exemplare, von Prof. Korornerr aus Tiefen von mehr als 1000 m. gedredscht, erwiesen sich als
Weibehen und stellen typische „(. comephoroides“ dar. Von 500 m. an aufwärts kommen auch
jüngere Exemplare vor, aber der gewöhnliche Fundort für die Brut von С. grewingki sind die
seichteren Stellen des Gestades. Nach Dysowskı laicht diese Art im Mai und Juni. Bei dem
am 19. Juli aus der Tiefe von 1240 m. gedredschten Weibchen N 59 fand ich noch un-
reifen Roggen.
©. grewingki nährt sich von Gammariden, und bei Exemplaren, welche aus den Tiefen bis
zu 300 m. stammen, fand ich den Magen ganz mit diesen Сгазфасееп gefüllt.
Die seschlechtsreifen Männchen erreichen gewöhnlich eine Länge von 170 — 180 mm.
(bisweilen über 200 mm.), die Weibchen dagegen — nur 120 — 125 mm., was von Interesse
ist, da gewöhnlich die 4 & der Fische kleiner sind als die 2 2.
Was die Bedeutung der obenerwähnten perlenartigen Excreszenzen an der Innenseite der
Brustflossen vom Männchen betrifft, so glaube ich, dass sie bei der Brutpflege, welche, wie
man annehmen darf, auch bei dieser Art dem Männchen zukommt, eine Rolle spielen. Im
Fall von Cottus scorpius vermutet Енвемвлом, dass „die Zähnchen“ auf der inneren Seite der
Brustflosse sehr gut in die Zwischenräume zwischen den Eiern eines Eierklumpens hinein-
passen, so dass sie geeignet sind den Fisch auf den Eiern festzuhalten *).
Körperverhältnisse von (botlocomephorus grewingki
NUMMENN (ви ЗО SER nme ET EI №4 №5 № 57 № 20 № 20
HELEN О ео а 4—8 ? ? 300 309
GeschlacHtaege.. nee ар и ag a 4 4 4 ö ö
оба аа св (лета) полу а ее, С ae re 108 108 108 118 118
Könperlanger (ата а а 92 89 95 100 150
AahlidersStrahlensan Die, een 2 VIEL IF N II ITS ER EST
т ‘ AHLEN EL a Я Вы 21 21 21 91 91
орНалее, шиЧехг Körperlängesgr were ie. о 3.7 8.7 3.8 3.7 3.66
Kop£höhesınydars Kop Länge р 1.47 1.45 1.66 1.64 1.41
Kopfbreite я Er оон ОИ и 1.39 1.38 1.66 — =
IKopfthöhe/nsdew Kiörperlänges pe ak are 5.4 5.4 6.3 6.0 5.2
Augendurchmesser in der Kopfläinge ............ 5.0 4.4 4.1 5.0 4.3
ы аи Табегог тата ne ae 1.60 1.27 1.01 1.27 1.10
4 in der Länge der Schnauze ....... 1.80 1.54 1.16 1.64 13%
5 10 Чег! Bosterbitallänpe 4. ее 2.40 — 1.15 1.82 1.69
Grösste Körperhöhe in der Körperlänge. .......... 5.1 5.2 7.5 6.6 5.1
Kleinste 5 nn Рае А оо a en 4.0 4.2 8.1 8.7 4.5
|. x Я Länge des Schwanzstieles . . . . 19 1.5 19 2.0 2.0
Länge des Schwanzstieles in der Körperlänge ........ 11.5 14.8 12.5 12.5 11.5
Hangerd.zIEDknwderakorperlänge a т 4.2 5.2 4.3 4.3 4.4
en TED А В ИЕ ЕО 2.3 2.4 2.9 2.7 2.8
Höhe а. тр я АИ И ОВС ро IT 8.9 82 9.1 10.0
„ TS NV a ER a Een УВ 8.0 8.5 8.5 8.0 7.8
Länge d. A a fe Da A ET RS 2.3 2.4 2.5 2.4 2.68
Höhe d. A 5 о ОА 2.1 7 7.8 7.1 7.5
Länge d. Р я я И И 2.7 2.9 2.9 2.8 2.6
*) Енввхвлом, Е. Eier und Larven von Fischen der-Deutschen Bucht. III. Wiss. Meeresunters. Kommiss. z, wiss.
Unters. 4. deutsch. Meere, VI, Abt. Helgoland, Heft 2, 1904, р. 133, Taf. VILL.
R 65
Г
Länge а. У in der Körperlänge... . 2.2.2.2. мт 7.1 7.4 7.2 7.4 1.5
= „ im Zwischenraum zw. d. Basis d. P und d. After 1.46 1.41 1.69 1.74 1.70
Entfernung 4. ТД уоп 4ег ПД) ш шш. ........x. 0 0 0 5
ССВ В Я ie HERE: № 31 № 34 № 46 № 26 № 26
ЗЕЕ Er) ео обе о по о ее EL МЫ Ale 1125 45 > 400 1600 1600
ОД N С НОА ВИ ER Tee Were САХ Q2 2 Ф Ф о
ROTEN р а (HS) О N aa, аи И ЗОН 138 (?) 152 107 153 129
DE eye) Е = рога. 5 За ЗЕ 0 113 130 93 128 108
НВ АНТЕНА EL lang wie er ee о ae LEE УЗ МТО. 19° SV DIT 1997 VEIT ISSUE 18
ke Re SE A 20 20 22 21 20
Kopflänge in der IKörpErlange Мок EN neh ee 32 3.5 3.96 3.5 3.6
Konthohesinkder"Kopfllängen. ah. end а ео ee 1.6 1.7 1.57 1.56 1.58
Kopfbreite SE EEE О ай ое аз — — 1.74 1.63 1.77
Koptbohenin.der-Körperlangen sn. ме... 5.2 5.9 6.2 5.5 5.7
Augendurchmesser in der Kopflänge . 2 .* 2:22.20... 2.9 4.1 4.3 2.6 3.1
Е im Interorbitalaum 2a ee, 0.46 0.89 1.27 0.48 0.58
2 in der Länge der Schnauze ....... 0.83 1.33 1.45 0.71 1.05
> in der Postorbitallänge . . ....... 0.87 1.55 1.81 0.75 1.26
Grösste Körperhöhe in der Körperlänge. ..... 2... 4.8 5.1 6.0 4.6 5.2
Kleinste я РОВНО SE N an ше 5.2 4.6 3.9 5.6 4.1
у = „ Länge des Schwanzstieles .... 3.0 2.5 2.0 2.6 2.4
Länge des Schwanzstieles in der Körperlänge... ..... 8.3 9.9 11.6 9.5 9.0
ВОРОТ Diintder) Körperlänge, a...» ae. en 5.6 6.2 4.6 4.9 5.4
SEID Dt, и, А". 31 2.8 9.6 3.1 8.3
Höhed. ID „) x ИВ ро 87 10.0 9.3 8.5 9.4
ARE ие СЫ 81 9.3 9.3 1.5 83
Länge а. А Я АЕ и AR Er 3.1 2.9 2:55 8.3 3.1
Höhe d. A г д о ae 9.4 87 9.8 8.5 8.6
Länge d. P % En О ОСЛЕ A 3.3 2.9 3.2 2.9 2.84
ОЙ и ГАЗЕ 6.7 1.6 8.5 67 74
a im ен zw. d. Basis d. Р uud d. After 1.65 2.15 — 1.79 1.96
Enkfarnung ОНУ уе СУ Din mans smart ВОО 81/, 7 0 8 5
Fam. Comephoridae.
Die Verbindung des 2. Suborbitale mit dem Praeoperceulum ist rudimentär. Der Suborbi-
talring ist sehr schwach, cavernös. Der Körper und der Kopf sind mit einer sehr dünnen, ganz
nackten Haut bedeckt. Kopf gänzlich unbewaffnet. Körper spindelförmig, Kopf abgeplattet.
Die Bauchflossen fehlen, aber die knorpligen Ossa pubis sind unter der Haut am unteren
Rande der Claviculae befestigt. Zwei Rückenflossen, durch eine niedrige Membran vereinigt
oder getrennt, mit VI— IX, 28 — 34 Strahlen. Analflosse mit 27 — 35 weichen Strahlen,
bisweilen ist ein schwacher stachliger Strahl vorhanden. Brustflossen sehr lang, 1.8 — 2.6 Mal
in der Körperlänge enthalten. Schwanzflosse abgestutzt oder leicht abgerundet*). Seitenlinie
kettenförmig. Am Kopfe sind die Höhlen für Hautsinnesorgane mächtig entwickelt. Jederseits
zwei Nasenöffnungen **), die vorderen in sehr ‘kurze Röhrchen ausgezogen, die hinteren zwischen
*) Nach Prof. Dysowskı (Verh. z.-b. Gesell. Wien, 1873, р. 478) soll die Schwanzflosse „deutlich zweilappig“ sein.
Nach den Zeichnungen von Porf. Kororxerw, welche nach den lebenden Exemplaren gemacht worden sind, erscheint die
Schwanzflosse bei С. baicalensis abgestutzt oder sehr leicht ausgebuchtet, bei С. dybowskii dagegen abgerundet.
**) VALENCIEnNEs (Сцу.-Уа]., XII, 1837, р. 331) und Dysowskr (1. c., р. 477) sprechen zwar von einer einfachen
Nasenöffnung, aber sie haben augenscheinlich die vordere Nasenöffnung übersehen, da dieselbe nur an gut konservierten
Exemplaren zu sehen ist,
9
den vorderen und dem Auge gelegen, von keinem Нам Йарреп umgeben. Kiemenöffnungen
ausserordentlich weit, Kiemenbögen sehr lang. 4 Kiemen; ein beträchtlicher Schlitz hinter
der vierten Kieme. Kiemenreusen kurz, keulenförmig, auch an der vorderen Seite des 1. Bogens
entwickelt. Kiemenblättehen sehr klein. Pseudobranchien fehlen. Kiemenhäute sogar mit
einander nicht verwachsen und gänzlich frei von dem Isthmus. Knochen des Körpers und
besonders des Kopfes papierdünn. Praeoperculum stark cavernös. Kiemendeckelknochen nor-
mal, 4 in der Zahl“). Ethmoidalknorpel gross, oben mit einer Kante versehen; Ethmoi-
deum flach, ohne Erhabenheiten. Frontalia mit mächtigen Höhlen für die Hautsinnesorgane
versehen; die Parietalia vereinigen sich fast über dem Supraoceipitale. Praemaxilaria und Den-
talia mit zahlreichen, auch ап der äusseren Seite vorhandenen Zähnen besetzt. Zähne bis-
weilen auch auf den Palatina vorhanden. Vomer bezahnt. Der sagittale Schenkel der Prae-
maxillaria sehr kurz. Dentalia stark cavernös. Das Palatinum nimmt keinen Anteil an der
Bildung der Artikulationsgrube für das Pracfrontale. Entopterygoid sehr klein. Basis eranii
einfach, Basisphenoid fehlt. Postorbitalia vorhanden. Glossohyale fehlt. 6 Radii branchiostegi.
48 — 50 Wirbel. Rippen fehlen, nur Epipleuralia an den 8 oder 10 vorderen Wirbeln
vorhanden. Die meisten Rumpfwirbel ohne Parapophysen; erst an den hintersten Rumpfwirbeln
erscheinen sehr kleine Parapophysen.
Scapula und Coracoid durch die mittleren Basalia von einander getrennt. Die letzteren,
4 an der Zahl, flach, ohne Öffnungen. Postelaviceula fehlt. Posttemporale zweigeteilt mit
dem einen Schenkel am Epioticum, mit dem anderen, durch Vermittelung eines Ligaments, am
Opisthoticum befestigt. Appendices pyloricae in der Zahl von 2 bis 6 vorhanden. Schwimm-
blase fehlt. Weibchen lebendig gebärend **).
Nur eine Gattung: Comephorus, im Baikalsee, bis zu Tiefen von 1150 m.
Comephorus Гловьйрв (1801).
Gattungscharaktere siehe in der Familiendiagnose. 2 Arten:
Die Seitenlinie setzt sich hinter den Anfang der 2. Rückenflosse fort. Auge gross, sein
Durchmesser dem Interorbitalraume gleich oder 1, Mal kleiner, als der letzte. Zähne auf
den Palatina. $ bis 190 mm., gewöhnlich 160 mm. lang, & unbekannt
С. baicalensis (PALLas)***)
Die Seitenlinie erreicht den Anfang der 2. Rückenflosse nicht. Augen kleiner, 2.4 — 3.3 Mal
in dem Interorbitalraum enthalten. Keine Zähne auf den Palatina. $ 115 — 120 mm. lang,
8.804 Эбле Шо © 1 GC dybouskaa Korn une
*) VALENCInNNES (]. с.) sagt: „quant au sousopercule et А l’interopercule, on ne peut les distinguer“, das ist aber
unrichtig: sämtliche 4 Kiemendeckelknochen sind ganz deutlich, wie auch Dysowskı (1. с.) dies angiebt.
**) Vergl. auch S. 20 — 25, 31 dieser Arbeit.
***) Eine umständliche Beschreibung siehe in Dysowskı, Verh. zool.-bot. Gesell. Wien, XXIII, 1873, р. 475 — 484.
1) Nach Koxorxers. Comephoriden des Baikalsees, 1905. Hier (р. 4) siehe auch die Literatur über die Systematik
der Comephoriden,
67
Verzeichnis sämtlicher Fische des ВалКа]зеез*).
Die für den Baikalsee endemischen Formen sind mit einem * bezeichnet.
Aus diesem Verzeichnis habe ich Petromyzon sp. (= Lampetra planeri Вт.?), Coregonus tugun
(Parr.), Phoxinus percnurus (Parr.) und Cottus sibirieus Kesst. ausgeschlossen, da diese Fische
nur für die Zuflüsse des Baikalsees und die Angara, nicht aber für den Baikalsee selbst be-
kannt sind.
I. Fam. Acipenseridae.
1. Acipenser ruthenus L. Im Baikalsee selten (Сковат). — Ganz Sibirien (ohne
Amur), Stromgebiete des Kaspischen und Schwarzen Meeres.
2. Acipenser baeri Ввлмот. Ganz Sibirien (ohne Amur). — Acipenser stenorhynchus
baicalensis NıxoLsky (wie auch A. stenorhynchus Мк. typieus) ist ein Bastard von А. baeri und
A. ruthenus.
II. Fam. Salmonidae.
*3. Salvelinus alpinus erythrinus (Georar). (= Salmo erythrinus Georcı. Be-
merkungen einer Reise im Russ. Reich, I, 1775, р. 186, Taf. I). Das Zool. Mus. d. К. Akad.
d. Wiss. zu St. Petersburg besitzt ein 410 mm. langes geschlechtsreifes Weibchen dieser
Art (№ 13972) aus dem Frolicha-See (NO-Ende des Baikalsees), von wo diese Art (tungu-
sisch dawatschan, russisch krassnaja туфа, 4. В. roter Fisch) von Georsı beschrieben worden ist.
Sie- steht dem $. alpinus ausserordentlich nahe, unterscheidet sich aber durch eine mehr aus-
gebuchtete Schwanzflosse, als sie bei ebenso grossen 5. alpinus (5. str.) vorzukommen pflegt,
Spinae branchiales 20; ” — 25.6, 7 = 39.2%, /,% < 50%, (vergl. Вытт. Salmonider.
Stockholm, 1886). — Nach Parras (Zoogr. Ш, р. 349) kommt diese Art auch im östlichen
Teile des Baikalsees vor.
4. Salvelinus (Hucho) taimen (Parr.) (= Salmo fluviatilis Parr.). — Ganz Sibirien.
Stromgebiet der Kama.
5. Brachymystax lenok (Parr.) (= Salmo coregonoides Ратл..). — Ganz Sibirien.
6. Coregonus poleur (Parr.) (= Coregonus baicalensis Пхв.). — Ganz Sibirien (ohne
Amur). Petschora-Fl., N. Dwina, Weisses Меег.
*7. Coregonus migratorius (Georcı) (= Salmo omul Parr. ex parte).
*5. Thymallus arcticus baicalensis Dre. (= Thymallus grubii var. baicalensis
Dysowskı). Thymallus arcticus (Parras) vertritt in West-Sibirien den europäischen TA. thymal-
lus (L.). Die im Stromgebiete des Amur vorkommende Aesche stellt eine besondere Art Th.
grubü Dys. dar.
III. Fam. Cyprinidae.
9. Carassius carassius (L.). — Ganz Sibirien, W.-Asien, Europa.
10. Gobio gobio (L.). — Ganz Sibirien, W.-Asien, Europa.
11. Leuciscus rutilus (L.). — Ganz Sibirien (ohne Amur), W.-Asien, Europa.
*) Vollständige Synonymie в. in meiner Arbeit 1900,
9*
68
12. Squalius ]епс1зсиз (L.). — Ganz Sibirien (ohne Amur), Europa.
13. Phoxinus phoxinus (L.). — Ganz Sibirien, W -Asien, Europa.
14. Idus idus (L.). — Ganz Sibirien (ohne Amur), Europa.
15. Nemacheilus barbatulus toni (Dy».) (= Cobitis toni Оув.). — Sibirien, Amur,
Sachalin, N.-Japan, N.-China.
16.. Cobitis taenia (L.). — Ganz Sibirien, Amur, Sachalin, Japan, China, W.-Asien,
Europa.
IV. Fam. Esocidae.
17. Esox lucius L. — Ganz Sibirien (ohne Amur), W.-Asien, Europa, N.-Amerika.
V. Fam. Gadidae.
18. Lota lota (L.). — Ganz Sibirien, Europa.
VI. Fam. Percidae.
19. Perca fluviatilis L. — Ganz Sibirien (ohne Amur), W.-Asien, Europa.
20. Acerina cernua (L.). Soll nach Georsı ип Baikalsee vorkommen, nach Рувом$кт
nur in der unt. Angara. — Пет.
VII. Fam. Cottidae.
Subfam. Cottini.
*21. Cottus kneri Dy». Tiefe: 0 — 35 m. (auch in der Angara, Selenga, -unt. Tun-
guska, im Jenissei)”).
"92, Cottus kessleri Пув. Tiefe: О — 150 m. (600 m.) (auch in der Angara und
Selenga) *).
Subfam. Abyssocottini.
*23. Abyssocottus korotnefli Bare. Tiefe: 180 — 1600 m.
*24.. Abyssocottus gibbosus Века. Tiefe: 360 — 1600 m.
*25. Abyssocottus (Cottinella) boulengeri Bere. Tiefe: 700 — 1600 m.
*26. Limnocottus godlewskii (Оув.). Tiefe: 45 — 1600 m.
*27. Limnmocottus megalops (@влт2.). Tiefe: 0(?) — 400 m.
*28. Procottus jeittelesi-(Dye.). Tiefe: 1 — 850 m.
29. Batrachocottus baicalensis (Оув.). Tiefe: 1 — 100 м.
*30. Batrachocottus nikolskii (Вква). Tiefe: 4 — 1600 m.
730". Batrachocottus nikolskii var. multiradiatus Bere. Tiefe: 525 — 900 m.
*31. Asprocottus herzensteini Вена. Tiefe: 45 — 1600 m.
*) Diese Formen haben sich ohne Zweifel aus dem Baikalsee in die Flüsse verbreitet. Deshalb sind sie primär als
für den Baikalsee endemisch zu erklären.
9
VII. Fam. Gottocomephoridae.
+32. Cottocomephorus grewingki (Оув.). Tiefe: 0 — 1600 m. (auch in der unt.
Angara) *).
VII. Fam. Gomephoridae.
+33. Comephorus baicalensis (Parr.). Tiefe: 0(?) — 1150 m.
*34. Comephorus dybowskii Ковотмеее. Tiefe: 350 m.
Uber den Ursprung der ichthyologischen Fauna des Baikalsees.
Die ichthyologische Fauna des Baikalsees setzt sich aus zwei Elementen zusammen: 1) aus
den allgemeinen sibirischen Süsswasserarten, 2) aus den endemischen Arten. Auf die letztere
Kategorie fallen von den 34 den Baikalsee bewohnenden Fischarten — 17, 4. h. 50%.
Die endemischen Arten zerfallen ihrerseits in zwei Gruppen; in die erste gehören:
Salmo alpinus erythrinus, Coregonus migratorius, Thymallus arctieus baicalensis und die Repräsen-
tanten der Unterfamilie Cottini: СоНиз Ineri und С. kessleri. Indem sämtliche obengenannte
fünf Arten den in Sitirien weit verbreiteten Arten ziemlich nahe stehen, zum Teil sogar
nur deren Unterarten bilden, bietet eine Erklärung des Vorkommens derselben im Baikalsee
keine Schwierigkeiten.
Ganz anders dagegen verhält die Sache mit der zweiten Gruppe, wohin alle übrigen
Cataphraeti (Unterfam. Abyssocottin, Fam. Cottocomephoridae, Fam. Oomephoridae), insgesamt
12 Arten, gehören. Alle erwähnte Cataphracti sind nicht nur für den Baikalsee‘ endemisch,
sondern wir finden in den Gewässern Sibiriens, im Eismeer und im Stillen Ozean keine For-
men, welche wir neben jene eigentümlichen Baikalsee-Cataphrati stellen könnten. Und zwar
vermissen wir bei allen Baikalsee-Cataphraeti der zweiten Gruppe eine Postelavicula, — ein
Merkmal, dem wir bei keinem anderen von den Repräsentanten der Cottiden begeenen und das
sogar bei keinen anderen nicht baikalischen Cataphracten vorzukommen scheint. Nicht nur bei
allen Küstencottiden des nördlichen Eismeeres und des Stillen Ozeans, welche ich zu unter-
suchen Gelegenheit gehabt habe, ist beständig eine Postclavicula vorhanden, sondern wir ver-
missen dieselbe einerseits auch nicht bei einem echten Tiefseecottiden des Nordatlantischen
Ozeans, nämlich bei Cottunculus miereps und andererseits bei einem anderem aus den Tiefen der
grossen Nordamerikanischen Süsswasserseen stammenden Cottiden — Triglopsis thompsoni Gir.
Man kann nicht leugnen, dass die Baikalsee-Cataphracti der „zweiten Gruppe“ ein für die
Meereseottiden charakteristisches Gepräge besitzen, worauf z. В. das Hervortreten der Cristae
an den Suborbitalia und der Schädelränder hinter den Augen, das Vorhandensein der mehr-
fachen Seitenlinien ес. deuten. Man darf aber nicht vergessen, dass die in Rede stehenden
Cataphracti die tiefsten von sämtlichen uns bisher bekannten Süsswasser-
fischen sind, indem sie bis zu Tiefen von 1600 m. hinabsteigen. Auch wenn wir die verti-
*) Vergl. Anmerkung auf S. 68,
Кайе Verbreitung der Meeres-Cataphracti in Betracht ziehen, so überzeugen wir uns, dass
die Baikalsee-Arten in dieser Beziehung den marinen Formen nicht nachgeben. Aus der von
Garman gegebenen Tabelle der vertikalen Verbreitung der Tiefseefische, entlehnen wir folgende
Daten über die Cataphracti*):
Cottunculus inermis Улил,. Tiefe: 929 — 1750 m. (off Soudan, off NE coasts of Iceland).
Cotiunculus thomsoni Güntn. 192 — 1668 m. (off New England, Europ. eoasts, off Soudan).
Cottuneulus mierops Солллтт. 223 — 1494 m. (off New England and off Europ. coasts).
Zesticelus profundorum Стьв. 730 — 1214 m. (Bering Sea).
Zesticelus bathybius (Güstm.). 1033 m. (south of Jeddo).
Bekanntlich kommen im Baikalsee auch in anderen Tierklassen Arten vor, welche lebhaft
an Meeresformen erinnern oder zu Gattungen gehören, die ausschliesslich der Meeresfauna
eigen sind, so z. В. einige Gammariden, Phoca baicalensis, Lubomirskia, Ancylodoris, Liobaicalia etc.
Um den Ursprung dieser dem ersten Ansehen nach „marinen“ Formen zu erklären, hat
man folgende Hypothesen aufgestellt:
1) Die „marinen“ Formen des Baikalsees sind Relikten einer Meeresfauna, die während
der Posttertiärzeit in dem See existierte, als das Nord-Meer Ost-Sibirien samt dem Baikalsee
bedeckte. Diese Hypothese, die О. Резснег, im Jahre 1867 aufgestellt hat, wird durch jenen
von dem Geologen Синвзкт (1877) hervorgehobenen Befund widerlegt, dass nach dem Zurück-
treten des Devon-Meeres nicht nur das Becken des Baikalsees, sondern auch ein grosser
Teil von Ost-Sibirien nicht mehr unter das Meeresniveau herabgesunken sind. Die Jura-,
Tertiär- und Posttertiärablagerungen am Baikalsee sind entschieden subaöralen Ursprunges.
2) Die „marinen“ Formen sind in den Baikalsee aus dem Meere durch Vermittelung von
Flüssen eingewandert oder dieselben sind Nachkommen solcher Einwanderer. Diese Hypo-
these vertritt Prof. Crepxer (1887). Prof. N. Anprussow **) ist aber nicht geneigt die Ent-
stehung der sämtlichen „Reliktenformen“ des Baikalsees auf diese Weise zu erklären und weist
besonders darauf hin, dass während der Eiszeit, welche eine beträchtliche Verschiebung der
zoogeographischen Zonen gegen Süden bewirkt hat, die Einwanderung der nordischen Formen
besonders begünstigt war. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass einige der für den Bai-
kalsee endemischen Arten ihr Vorkommen daselbst dem Einwanderungsprozess verdanken. Dies
lässt sich z. В. für Coregonus migratorius vermuten. Früher (1900) war auch ich geneigt das
Vorkommen der Baikalseecottiden auf ähnliche Weise zu erklären. Zur Zeit aber hat mich '
die Untersuchung der Osteologie der in Rede stehenden Formen davon überzeugt, dass in Be-
treff der Baikalsee-Cataphracti diese Ännahme sich nicht verteidigen lässt. Wie oben angeführt
wurde, finden wir. weder im Eismeer, noch im Nordpazifischen Ozean Formen, welche wir als
Vorfahren der in Rede stehenden Baikalseecataphracti erklären könnten. Auch die binnenlän-
dischen Gewässer Nord- und Ostasiens beherbergen keine für jene Annahme günstigen Formen.
“Von Cottiden besitzt Sibirien nur zwei Arten: Cottus sibirieus KessL. und С. poecilopus Heox.,
welche beide in die Gattung Cottus s. str. gehören. Im Amurstromgebiet kommt ausser С. poe-
cilopus noch eine eigentümliche Art С. haite}] Dysowskr vor, welche ihre marine Abstammung
durch einige Merkmale verräth, sonst aber еше Postelavieula besitzt und in nichts ihre Ver-
*) Ganman 8. Fishes of „Albatross“, Memoirs Mus. Comp. Zool. Harvard Coll., Cambridge Ma., XXIV, 1899, р. 387.
**) N. Anprussow. Über zwei neue Gasteropodengattungen aus der Apscheronstufe. Trav. Soc. Natur. Petersbourg,
у. ХХХГ Section de Geol. et Miner., 1902, р. 12 — 74.
TE
_ wandtschaft mit den Baikalsee Cataphracti offenbart. Letzteres darf man auch in Betreff der
Süsswassercottiden von China, Japan und Sachalın sagen.
3) Die endemischen Arten der Baikalseefauna stammen von den Kolonisten der sarmati-
schen Periode ab, wie dies Hörnes (1897) für einige Mollusken des Baikalsees annimmt. Diese
Hypothese vertritt auch Е. Surss, indem er in der Fauna des genannten Sees, „die aus sar-
matischer oder pontischer vielleicht auch noch älterer Zeit erhaltenen Reste“ *) sehen will.
Gegen diese Annahme spricht sich aber Prof. N. Anprussow **) auf Grund sciner Studien über
die obertertiäre Molluskenfauna aus, indem er die Ansicht vertritt, dass
4) die Ähnlichkeit, die zwischen den sarmatischen und Baikalseemollusken existiert, als
Resultat einer durch das Leben in gleichen äusseren Bedingungen (Tiefsee) hervorgerufenen
Konvergenz und nicht einer genetischen Verwandtschaft zu betrachten ist; „der Baikalsee ist
sehr alt, deshalb kann seine Fauna Reminiscenzen aus verschiedenen Epochen enthalten; die
lange Existenz gestatiete verschiedenen Formen sich üppig zu entwickeln und in уе neue
Arten sich zu spalten (Gammariden); zu dieser Zerspaltung und der Bildung neuer Arten trug
selbstverständlich auch die Grösse und die Tiefe des Baikalsees bei, welche Umstände gewisse
an die marinen erinnernden Verhältnisse, mit sich führten, was auch die Entstehung vieler sog.
Relikten erklären könnte“,
Mit Prof. Anprussow’s Ansicht möchte ich mich zur Zeit auch in Betreff der Baikalsee-
Cataphracti vollständig einverstanden erklären. Die Abyssocottini, Cottocomephoridae und Comepho-
ridae sind keine Relikten von früheren geologischen Perioden und keine Einwanderer aus dem
Eismeer resp. dem Pazifischen Ozean, sondern Formen suiö generis, entstanden im Baikalsee
selbst, während seiner langen geologischen Geschichte.
Eine ähnliche Ansicht wurde auch im Jahre 1902 von W. Маендегзвм, der die Oligochaeten
des Baikalsees studiert hatte, ausgesprochen. Der genannte Forscher betrachtet den Baikalsee
als einen geologisch sehr alten Süsswassersee, denn die grössere Zahl der ihm eigentümlichen
und phylogenetisch sehr alten Oligochaeten sind Lumbriculiden, einer Oligochaeten-Gruppe
angehörig, die sogar brackisches Wasser entschieden vermeiden; seinen Reichtum an Tierarten
und im besonderen an phylogenetisch alten Formen verdankt dieser See seinem geologischen
Alter und seiner Beständigkeit im Laufe der letzten geologischen Perioden. „Er hat die im
Laufe dieser verschiedenen Perioden entstandenen und zur Verbreitung gelangenden Tier-
formen, die in anderen, weniger beständigen Seen mit diesen Seen verschwanden, unverändert
oder wenig verändert bewahrt, und zwar nicht nur die vielen echten Süsswasser-Formen die-
ser verschiedenen Perioden, sondern auch die hin und wieder zur weiteren Verbreitung ge-
langenden Relikten-Tiere. Er repräsentiert gleichsam ein zoologisch-palaeontologisches Museum,
in dem nicht nur rezente Tierformen, sondern auch die Formen aus verschiedenen vergangenen
Erdperioden nebeneinander aufbewahrt sind“ ***).
Im ersten Teile dieser Arbeit haben wir ausführlich auseinandergesetzt, dass Comephorus
eine degradierte Cottide oder richtiger gesagt eine degradierte Cataphracten-Form darstellt. Es
ist aber zur Zeit ganz unmöglich zu entscheiden, in welcher geologischen Periode die Ab-
*) En. Suess. Antlitz der Erde, III, 1901, р. 78.
ZEIG ?
***) W, Мпонлетзюх. Die Fauna des Baikalsees. (Vortrag). Verhandl. naturwiss. Ver. Hamburg (1902), 3. Folge, X,
1903, р. XIX; vergl. auch: Die Oligochaeten-Fauna des Baikalsees. Wiss. Erg. 4. Baik.-S. Exp., Lief. 1, 1905, р. 4.
12
stämmung dieser Form (wie auch der Cottocomephoridae und Abyssocottini) stattgefunden hatte
und welche Formen als Vorfahren der Baikalsee-Cataphracti zu betrachten sind. Man darf nur
behaupten, dass: 1) die in Rede stehenden Cataphracti von sehr hohem Alter sein müssen (in
ihrer Entwicklung haben sie sich sehr weit von den typischen Cottiden entfernt), und 2) dass
wir zur Zeit keine Beweise haben, die besprochenen Cataphracti als Forınen marinen Ursprunges
zu betrachten: Anklänge an marine Formen sind bei unseren Arten vielmehr als Konvergenz-
Erscheinungen zu erklären.
Literatur über die Systematik der Baikalsee-Cataphracti.
1873. Оуво\узкь В. Über Comephorus baicalensis Pall. Verh. а. zoologisch -botanischen Gesell. Wien, XXIII, В. 475 — 484,
1874. Die Fische des Baikal- Wassersystems. Verhandl. d. zool.-bot. Gesell. Wien, XXIV, 1814, В. 388 — 394.
Beschreibung von СоНиз grewingki п. sp., С. kessleri п. sp., С. kneri п. sp., С. godlewskiüi п. sp., С. jeiltelesi п. вр.,
С. baicalensis п. sp. Dasselbe russisch mit 4 Tafeln:
1576. Дывовский, Б. Рыбы системы водъ, Байкала. ИзвЪстя Сиб. Отд. И. Русск. Геогр. Общ., УП, zum. 1— 2, 1876,
стр. 1 — 25 съ ТУ табл. рис. in 4°,
1878, Sauvace, H.-E. Description de poissons nouveaux ou imparfaitement connus de la collection du Мизбаш d’Histoire
Naturelle. Nouv. Arch. du Museum d’Hist. natur., 2-e scr., I, 1818, р. 109 — 158.
Beschreibung von СоНиз „Vietleri Dubow“ (sic!), С. baicalensis „Dubow“ und Centridermichthys „Gruvintü Du-
bow“ (sic!).
1590. Яковлевъ, Б. (Jaxoveew, В.). Kr ихтюфаунЪ Ангары (Zur ichthyologischen Fauna der Angara). Изв. Вост.-Сиб.
Отд. И. P, Геогр. Общ. XXI, № 8, 1890, стр. 49 — 57 (russisch).
Beschreibung von Cottus inermis п. sp.
1900. Бергъ, Л. С. (Burg L.). Рыбы Байкала (Die Fische des Baikalsees). Annuaire du Musce Zoolog. de l’Acad. Imp.
Scien. St.-Pötersb., У, 1900, р. 326 — 372.
Beschreibung und Abbildung von Cottus comephoroides п. sp. und С. nikolskiüi п. sp. sowie aller übrigen Cottiden,
1900, Реглесвтх, J. Poisson nouyeau du lac Валка]. Bull. Mus. Hist. natur. Paris, VI, 1900, р. 354 — 356.
Cottocomephorus megalops п. ©. eb п. Sp.
1902, ГРАцгАНОВЪ, В. (Grarzranow, V.) Ихтюфауна Байкала (Die ichthyologische Fauna des Baikalsees). Изв. И.
Общ. Люб. Ест., Антр., Этн.. XCVIII; Тр. Зоол. Отд., ХШ; Дневн. 3001. Отд. III, № 3, 1902,
стр. 18 —61 (russisch).
Beschreibung von Procottus п. ©. (für С. jeittelesi), Cottus megalops п. sp., Cottus trigonocephalus п. sp. und allen
übrigen Cottiden,
1905. Вква, L. 5. On the systematic of the Cottidae from the Jake Вайса]. Ann. Mus. Zool. Acad. Гир. Se. St.- Pötersb,,
УПТ 1903, р. 99 — 118.
Beschreibung von Baicalocottus п. ©. (für С. grewingki), Batrachocottus п. ©. (für С. baicalensis) und Cottus kuz-
netzovi п. вр.
1904. Восъемавв, G. А. Teleostei, in Cambr. Natur. Hist., УП, London, 1904.
Neue Charakteristik (p. 696 — 7) der Familien der Cottiden und Comephoriden.
1905. Bexc, №. S. On the distribution of С. poeeilopus Нкск. in Siberia. Travaux de la Sous-Section Troitskosawsk-Kiakhta
de la Soc. Imp. Russe de G£ogr., VII, livr. 1, 1905, р. 78 — 9.
С. kuznetzovi Ввва — С. poeeilopus Hucx. und stammt nicht aus dem Baikal, sondern aus der Lena.
1905. Kororxerr, A. Die Comephoriden des Baikalsees. Wiss. Erg. einer 2001. Exp. nach d. Baikalsee. Lief. 2. Kiew und
Berlin, 1905, 39 S. in 4°, mit 3 Taf. und 19 Textfig. *). N
Beschreibung des Comephorus dybowskiü Кокотм.
1906, Релесвтх, J. Sur le genre Cottocomephorus et ses affinites. Bull. Mus. d’Hist. natur. Paris, 1906, № 2, р. 89 — 93.
Die Beziehungen von Comephorus zu den anderen Baikalsee-Cataphracti stellt der V. folgendermassen dar: Cottus
kessleri Dyn. — Cotlus grewingki Dys. — Cotlocomephorus comephoroides (Burns) — Cottocomephorus megalops
Регьвв. — Comephorus baicalensis (Parı.).
1906. Вева, Г. S. Übersicht der Cataphracti (Fam. Cottidae, Cottocomephoridae und Comephoridae) des Baikalsees. Zoolog.
Anzeiger, XXX, 1906, 27. November, p. 906 — 911.
———DIFIHT
*) Enthält auch die übrige Literatur über die Systematik der Comephoriden.
Verzeichnis der Textfiguren.
Fig. 1. (Seite 3).
Schädelknochen von Procottus jeittelesi von oben, nat. Gr.
acc. Rn = Accessorischer Knochen, andere Bezeichnungen s. un
Fig. 2. (Seite 3). Dasselbe von unten, nat. Gr,
ten in der Erklärung der Tafel I (S. 74).
Fig. 3. (Seite 4). Schematischer Querschnitt durch den Schädel von Procottus jeittelesi.
au. тк = Augenmuskelkanal
М. т = museuli recti
ра = parasphenoideum
pro = prooticum
° Fig. 4. (Seite 6). Visceral- und Öpercular-Knochen von Р. Jeittelesi. Linke Seite, nat. Gr.
ang = angulare
art = articulare
dent =: dentale
hy. т = hyomandibulare
$. ор = interopereulum
тат = maxillare
mt. pt = metapterygoideum
op = operculum
pP. ор = praeopereulum
ртает = praemaxillare
praeor = praeorbitale
pt + m. pt = pterygoideum -+ inesopterygoideum
qu = quadratum
! 5. 06 = suboperculum
subor. 1 = 1. suborbitale
subor. 2 = 2. suborbitale
sy. pl = symplecticum
Fig. 5. (Seite 3). Schultergürtel von Procottus Jeittelesi. Rechte Seite, von aussen. Nat. Gr
i а = Fortsatz der Clavieula
bas. I = basale I
bas. IV = basale IV
4 = clavicula
cor — coracoideum
Kn = Knorpel, der die Scapula von dem Coracoideum trennt.
р. 4 = posterior interelavicula
pt. t = posttemporale
sc — Scapula
Fig. 6. (Seite 11). 9. interspinale von Procottus jeittelesi,
dist. el — distal element
$. sp = interspinale
Fig. 7. (Seite 12). Querschnitt durch den Schädel von Cottus (Myoxocephalus) scorpius, schematisch.
Fig. 8. (Seite 15). Schädel von Asprocottus herzensteini, nat. Gr.
Fig. 9. я . Abyssocottus boulengeri, nat. Gr.
Fig. 10. Г. e Limnocottus godlewskü, nat. Gr.
Fig. 11. a a Cottocomephorus grewingki, nat. Gr.
Fig. 12, (Seite 19). Schultergürtel von Cottocomephorus grewingki, linke Seite von aussen. X 2.
Bezeichnungen wie in Fig. 5.
(Seite 21). Schädel von Comephorus baicalensis, nat. Gr,
pr. ethm. cor = „preethmoid cornu*
pr. fr. = praefrontale
(Seite 55). Asprocottus herzensteini. Nat, Gr.
(Seite 57). Limnocottus godlewskü. Kopf von oben, nat. Gr.
Fig. 18.
Fig. 14.
Fig. 15.
10
Erklärung der Tafeln.
"Datei:
l. Schädel von Procottus jeittelesi von oben. X 1.
II. Dasselbe von unten. X 1.
III. я von der Seite. X 1.
IV. N von hinten. X 1.
al. sph — alisphenoid
b. oc = basioceipitale
ep. о = epioticum
ей. kn = Ethmoidalknorpel
ет = ethmoideum
[г = frontale
06. 1 = oceipit. lat.
0. ot = opisthoticum
ра = parasphenoid
par = parietale
pr. fr = praefrontale
pter = pteroticum
pt. /r = postfrontale
pt.t = posttemporale
5. 06 — supraoceipitale
vom = vomer
V. Die vorderen 12 Wirbel von Procottus jeittelesi von vorn, X 2.
VI. Dasselbe von der Seite, X 2.
epipl = epipleurale
r = Rippe
Уп. Die vorderen 15 Wirbel von Cottocomephorus grewingki von vorn, X 2.
VII
IXa
1a.
1b.
ic.
1d.
о.
2a.
2b.
2c.
2d.
. Dasselbe von der Seite, X 2.
und IXb. Einer der hinteren Rumpfwirbel von Comephorus baicalensis, X 4. у
\
Tafel II.
Natürliche Grösse (nach den lebenden Exemplaren gezeichnet).
Batrachocottus nikolskü, &.
Batrachoeottus nikolskii var. multiradiatus.
Procottus jeittelesi, von oben, ein junges Ex., № 52 (s. 5. 36).
> & von der Seite.
en A linke Bauchflosse (von einem grösseren Exemplare).
Limnvcottus godlewskü.
Tafel ТИ.
Natürliche Grösse.
Cottocomephorus grewingkt. Geschlechtsreifes Männchen, (№ 13180 d. Zool. Mus. 4. К. Akad. d. W. St.-Petersb.).
„ >. ы 5 ‚ dessen Brustflosse von der inneren Seite.
т “ Weibchen, nach einem lebenden Exemplare.
a ” linke Bauchflosse.
Abyssocottus gibbosus. Nach einem lebenden Exemplare.
“ -- Nach einem lebend. Ex. — Exemplar mit papillenartig ausgezogenen Öffnungen der Haut-
sinnesorgane.
= :. 4, von oben. Nach einem Exemplare des Zool. Mus. а. К. АК. а. Wiss, St.-Petersb. (№ 13737).
т rn 4, linke Bauchflosse.
Та.
1b.
Тс.
За,
2b.
75
> Tafel IY.
Natürliche Grösse,
Batrachocottus baicalensis, &, von der Seite (№ 12477 4. Zool. Mus. 4. Ak.).
м я von oben. = г
. га dessen Bauchflosse von unten.
Limnocottus megalops, &, von der Seite (№ 13181 4. Zool. Mus. 4. АК.).
5 =. von oben; vergl. auch 5. 57.
Tafel У.
Natürliche Grösse.
Asprocotius herzensteini, von oben, (№ 13740) (dasselbe Exemplar von der Seite в. auf S. 55).
Abyssocotlus boulengeri Ф ad., von oben, № 16 (3. S. 35).
я Er, „ vonder Seite =
Abyssocottus korotneffi, Ф ad. von oben, № 33 (s. S. 86).
n я von der Seite, nach einem lebenden Exemplare.
Kopf von Limnocottus godlewskiüi von oben, я
Cottus kneri, von oben. № 11560, 18. УТ 1898. 4.
я „ dasselbe Exemplar von der Seite.
Cottus kessleri, nach einem lebenden Exemplare.
р „ ВаасЬЯоззе von unten (von einem anderen Exemplare).
”
Wissensch. Ergebn. d.Baikal-See Emed. ЕН. 1.Berg. Catanhrach. ИТ
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1. Batrachocolfus batcalensts Dyb 2 Limnocott
Wissensch.Ergebn.d.Baikal-See Ered. lief UI-1.Berg. Cataphract. Tafel V.
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1. Asnrocollus herzensteini Berg. 2. Abyssocollus boulenger! Berg. 3. A. korotnetfi Berg
7. Limnocoltus godlewskiül Руб. 5.(ottus kneri Dyb. 6. C kesslerl Dyb.
САИ
3 90 074
Das Werk wird aus einer Anzahl von Monographien bestehen, welche in möglichst #
rascher Folge erscheinen werden. Text teils deutsch, teils russisch.
Erschienen:
Lieferung 1. Michaelsen, W. (Hamburg), Oligochaeten.
2. Korotneff, A, (Kiew), Comephoriden.
3. Berg, L. (St. Petersburg), Cataphracten.
>
”
In Aussicht genommen:
Lieferung 4. Lindholm, W. (Moskau), Mollusken.
5. Sowinski, W. (Kiew), Gammariden.
6. Zernow, $. (Sewastopol), Plankton.
„ 7. Korotneff, A. (Kiew), Bryozoen.
» 8. Sukatscheff, В., Hirudineen.
hy 9. Korotneff, A. (Kiew), Trikladen.
% 10. Semenkewitsch, J. (Kiew), Isopoden.
11. Kusnetzow, I, (St. Petersburg), Fischerei im Baikal-See.
Ferner verschiedene Monographien über die Baikalsee-Flauna:
Spongien, Isopoden, Entomologisches.
Die für den Buchhandel bestimmten Exemplare sind durch
R. Friedländer & Sohn in Berlin, NW. 6, Carlstrasse 11
zu beziehen.
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