WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE "^^^
DER
DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITION
AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899
IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN
HERAUSGEGEBEN VON
CARL CHUN
."ROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG
LEITER T^ER EXPEDITION.
SECHSZEHNTER BAND.
Erste Lieferung.
E. EHLERS.
Die bodensässigen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Expedition.
Mit Tafel I— XXIII.
JENA
VERLAG VON GUSTAV FISCHER
1908
Preis für Abnehmer des ganzen Werkes: 45 Mark.
Für den Einzelverkauf: 55 Mark.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
seilen Tie
auf dem Dampfer „Valdivia" 1898-1899
Im Auftrage des Reichsamts des Innern
herausgegeben von
Carl Ch u n
Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter der Expedition.
• 1 •
Es bearbeiten:
Ausrüstung der „Vaidivia" : Ober-Inspektor Sadtse und
Inspektor Polis, Hamburg,
Reisebeschreibung: Prof. Cliun, Leipzig,
* Oceanographie und Maritime Meteorologie : Dr G. Schott,
Seewarte, Hamburg,
*Das Wiederauffinden der Bouvet-Insel : Ober-Inspektor W.
Sachse, Hamburg.
Chemie des Meenvassers : Dr. P. Schmidt, Leipzig,
Grundproben: Sir John Murray, Edinburgh, u. Prof. Philippi.Jena,
* Antarktische Geschiebe : Prof. Zirkel, Leipzig, und Prof. Reinisch,
Leipzig,
Gesteinsproben : Prof. Reinisch, Leipzig,
Quantitative Planktonfänge : Dr. Apstein, Kiel,
Schliessnetzfänge : Prof. Chun, Leipzig.
Botanik.
* Inselfloren (Canaren, Kerg^ielen, St. Paul, Neu-Amsterdam,
Chagos, Seychellen): Prof. Schenck, Darmstadt (mit Be-
nutzung der Aufzeichnungen von Prof. Schimper, Basel),
Flora der besuchten Festländer: Prof. Schenck, Darmstadt,
Zool
I. Protozoa
*Radiolaria: Prof. Haecker, Stuttgart,
Foraminifera : F. Winter, Frankfurt a. M.,
*Xenophyophora: Prof. F. E. Schulze, Berlin,
II. Coelenterata
* Hexactinellida : Prof. Fr E. Schulze, Berlin,
Monaxonia: Dr. Thiele, Berlin,
*Tetraxonia: Prof. v. Lendenfeld, Prag,
Calcarea: Prof. Urban, Plan i. Böhmen,
Hydroidea: Dr. Steche, Leipzig,
Siphonophora : Prof. Chun, Leipzig,
Craspedota: Prof. Vanhoeffen, Kiel,
* Acraspedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel,
Ctenophora: Prof. Chun, Leipzig,
* Alcyonaria : Prof. Kükenthal, Breslau,
*Antipathidae: Prof. Dr. Schnitze, Jena,
Actiniaria: Prof. Carlgren, Stockholm,
* Madreporaria : Prof. von Marenzeller, Wien.
III. Echinodermata
*Crinoidea: Prof. Doderlein, Strassburg,
*Echinoidea: Prof. Doderlein, Strassburg,
* Anatomie des Palaeopneustes : Dr. Wagner, Dresden,
* Anatomie der Echinothuriden, Dr. W. Schurio-, Leinzio-,
Asteroidea: Prof. Ludwig, Bonn,
Holothurioidea : Prof. Ludwig, Bonn,
Ophiuroidea : Prof. zur Strassen, Leipzig.
IV. Vermes
Turbellaria Acoela: Prof. Böhmig, Graz,
Polyclades: Dr. von Stummer, Graz,
Nemertini : Prof. Bürger, Santiago de Chile,
Cestodes: Prof. Braun, Königsberg,
Trematodes: Prof. Braun, Königsberg,
Frei lebende Nematoden: Prof. zur Strassen, Leipzig,
Chaetognatha: Dr. Krumbach, Breslau,
Gephyrea: Prof. Spengel, Giessen,
Gephyreenlarven : Prof. Schauinsland, Bremen,
Priapuliis : Prof. Schauhisland, Bremen,
* Oligochaetae : Prof. Michaelsen, Hamburg,
Annelidcs: Prof. Ehlers, Göttingen,
Pelagische Anneliden : Dr Reibisch, Kiel,
Annelidenlarvcn : Prof. Woltereck, Leipzig,
Brachiopoda: Prof. Blochmann, Tübingen,
Bryozoa: Dr. Braem, Berlin.
V. Arthropoda
Cirripedia : Dr. Wcltncr, Berlin,
Die bereits erschienenen Bearbeitungen sind mit *
* Kapflora : Dr. Marloth, Kapstadt,
* Marines Phytoplankton (Diatomeen und Peridineen): Prof
Karsten, Bonn.
* Meeresalgen : Th. Reinbold, Itzehoe.
ogie.
Rhizocephala : Prof. Fraisse, Jena,
Copepoda: Dr. Steuer, Innsbruclc,
*Ostracoda: Prof. Müller, Greifswald,
Isopoda : Prof. zur Strassen, Leipzig,
Bopyridae : Prof. Fraisse, Jena,
Cymothoidae : Prof. Fraisse, Jena,
Amphipoda : Prof. Woltereck, Leipzig,
* Leptostraca : Dr. Thiele, BerKn,
* Stomatopoda : Dr. Jurich, Leipzig,
Cumacea : Dr. Zimmer, Breslau,
Sergestidae: Dr Jllig, Leipzig,
Schizopoda : Dn Jllig, Leipzig,
Macrura: Prof. Doflein, München,
Anomura : Prof. Doflein, München,
* Brachyura : Prof. Doflein, München,
Dekapodenlarven : Dr. Zimmer, Breslau,
Augen der Dekapoden: Dr. Reinh. Dohrn, Neapel.
* Pantopoda : Prof. Möbius, Berlin,
* Landarthropoden der antarktischen Inseln : Dr Enderlein,
Stettin.
VI. Mollusca
Lamellibranchiata : Dr. Thiele, Berlin,
*Neomenia und Archaeomenia : Dr Thiele, Berlin,
Scaphopoda : Prof. Plate, Berlin,
* Placophora : Dr Thiele, Berlin,
* Prosobranchiata : Prof. v. Martens u. Dr. Thiele, Berlin,
Gasteropodenlarven : Prof. Simroth, Leipzig,
Heteropoda : Dr Brüel, Halle a. S.,
*Pteropoda: Prof. Meisenheimer, Marburg,
Cephalopoda : Prof. Chun, Leipzig.
VII. Tunicata
Appendiculariae : Dr. Lohmann, Kiel,
* Monascidiae : Prof. Michaelsen, Hamburg,
Synascidiae: Dr Hartmeyer, Berlin,
Pyrosomata: Dr Neumann, Dresden,
*Salpae: Prof. Apstein, Kiel,
*Doliolidae: Dr Neumann, Dresden.
VIII. Vertebrata
* Amphioxides : Dr. Goldschmidt, München,
* Tiefscefische : Prof. Brauer, Marburg.
Küstenfische :
Sadhäring : Prof. Heincke, Helgoland,
* Anat. d. Riesenschildkröten : Dr Schacht, Hamburg,
* Luftsäcke der Albatrosse: Dr Ulrich, Liegnitz,
* Vögel : Prof. Reichenow, Beriiu.
versehen.
Forlsetzung auf Seile S des Umschlags.
Die bodensässigen Anneliden
aus den Sammlungen der deutsehen
Tiefsee-Expedition.
Von
E. Ehlers,
Göttingen.
i^g Mit Tafel I— XXIII.
-^-fN»-
■WAS >^
vi; ^ C^
Deutsche Tiefsee-Expedition 1893—1899. Bd XVI,
Eingegangen den i S. Oktober 1906.
C. C h u n.
Vorwort.
Aus der Ausbeute der deutschen Tiefsee-Expedition luit der „\'^il<-livia" erhielt ich eine
umfangreiche Sammlung von Borstenwürmern, deren Bearbeitung die folgenden Blätter enthalten.
In der bei weitem größten Menge waren es bodensässige Tiere, nur vereinzelt fanden sich
dazwischen pelagische Anneliden; sie blieben unberücksichtigt, da die planktonischen Würmer
einem anderen Bearbeiter zugewiesen waren. Nur in zwei Fällen sind schwimmend erbeutete
Polychaeten hier in die Bearbeitung mit aufgenommen : die epitoke Form einer Nereis-Art,
iV(VY/'s Iiicipcta, da sie nur vorübergehend planktonisch auftritt, und eine Polynoine, Hcrdinaiiclla
oracilis n. sp., die im Plankton erbeutet ist, von der es aber zweifelhaft sein kann, ob sie dauernd
der Schwebefauna angehört.
In der Zusammenstellung der gefundenen Würmer haben auch solche Aufnahme gefunden,
die nach ihrem .schlechten oder mangelhaften Erhaltung.szustande nur nach der Gattung oder
der Familie, zu der .sie gehören, bezeichnet werden konnten, und Wurmrohren ohne Insa.ssen,
wenn sie nach ihrer Beschaffenheit zu benennen waren. Leere Wurmröhren, deren Zugehörigkeit
nicht zu entscheiden waren, sind außer Acht gelassen ; das kann auch tlaniit gerechtfertigt werden,
als solche Röhren von ihrem ursprünglichen Standort vertrieben sein kimnen.
Die auf die h'undorte bezüglichen Angaben bei den gesammelten Würmern sind nach
der Liste der Stationen geiriacht, die darüber aufgestellt war, auch wenn kleine Abweichungen
davon auf den Etiketten sich fanden, die in den Sammelglä.sern lagen, in denen die Tiere mir
zugingen. Solche sind in Klammern hinzugefügt. — Die Angaben über die Bodenbeschaffenheit
der Fundorte habe ich nach den Beschreibungen der Grundproben gemacht, die ich durch die
Güte des Herrn Coli. Pihlippi einsehen konnte; ich habe mich dabei auf die allgemeine Charakte-
ristik beschränkt, das besondere mineralogische Verhalten der Proben außer Acht gelassen.
Aus dem weiten Bereiche, den die „Valdivia" durchfahren hat, ist auf .Stationen sehr
ungleicher Bedeutung für die Vertikal- wie Horizontalverbreitung gesammelt; war auch das
Hauptaugenmerk der Tiefsee zugewendet, so ist doch auch das Flachwasser ' und das Strand-
gebiet nicht unberücksichtigt geblieben. Damit erhält die zu,sammengebrachte Sammlung ein
mannigfaltiges Gemisch, das für eine Verwertung zu sondern ist.
Es mag ein anderes erwähnt werden, das wohl in Betracht zu ziehen ist. Bei den
Fängen mit Grundnetzen sind im wesentlichen größere Tiere, zumal aus den größeren Tiefen,
gesammelt, sei es daß kleinere Tiere bei diesem Sammelbetrieb zerstört waren oder dem .Sammler
entgingen. Denn es ist nicht wahrscheinlich, daß in der Tiefsee kleinere Anneliden, die in den
3
27971
E. Ehlers,
4
Sammlungen daher sich nicht finden, nicht vorkommen sollten, sei es als kleine unerwachsene
oder als erwachsene kleine. Daß beispielsweise Syllideen der Sammlung aus der Tiefsee fast ganz
fehlen — es ist in der Valdivia-Sammlung nur eine vorhanden — , möchte darin seinen Grunil
haben, nicht aber den Schluß zulassen, daß solche und ähnliche kleine P'ormen der Tiefsee als
bodensässie fehlen.
In meinen Darstellungen schicke ich Zusammenstellungen der in der Sanunlunt»- eemachten
Befunde voraus und allgemeine Abteilungen, die sich an der Hand des bearbeiteten Materials
ergeben. Das was hier für eine Tiergruppe gefunden ist, wird im besonderen Lichte erscheinen,
wenn es den Erfahrungen, die in gleichem Sinne an anderen Tiergruppen gemacht sind, gegenüber
ge.stellt -wird : es liefert dann einen kleinen Beitrag zu unserer Erkenntnis von der geographischen
\"erbreitung der Tiere, die nur mit deren Erforschung in kleinerem und größerem Kreise ge-
fördert werden kann, imd deren Mannigfaltigkeit unter Berücksichtigung der biologischen Ver-
hältnisse zu beurteilen ist.
Der zweite Teil bringt die sj'stematische Behandlung der gesammelten Anneliden und
damit zum Teil die Belege für die im ersten Teile gegebenen Aufstellungen.
Die bodensässigcn Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsoe-Kxpcdition.
I. Teil
/
Zusammenfassendes und Alloremeines.
In der folgenden Tabelle ist das gesamte zur Verarbeitung gekommene Material in syste-
matischer Ordnung zusammengestellt. Die darin aufgenommenen Seitenzahlen verweisen auf den
zweiten Teil, in dem Angaben über die einzelnen, hier verzeichneten Arten enthalten sind.
Name
Station
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
peratur
Boden
Lokalität
Amphinomidae
Hermodice carunciilatLi
I
25''l6'N.
1058' W.
83 m
—
—
Dogger-Bank S. 38.
(Fall.)
Eurylhoe complanata
224
—
—
—
— -
—
Diego Garcia, Chagos-Ins. S. 38.
(Fall.)
Aphro ditida e
Aphrodite aculeata L.
3
570 26'N.
i»23'W.
79 m
—
—
Höhe von .\berdeen S. 38.
Hermionc sp.
160
—
—
—
—
Vulkanisch. Sand u. a.
Kerguelen, Gazelle-Bassin S. 39.
Laetnijtonice filiconüs
Keg.
240
6»I2'N.
4i<'J7'0.
2959 m
2,0» C.
Globigerin.. Schlamm
CIstafrikanischc Küslenzone S. 39.
251
i''4o'N.
4'''47'0.
693 m
9,0" C.
Fteropoden-Schlamm
11 ,,
Laetmatonke producta Gr.
161
48»59'S.
7o"o' 0.
--
—
Vulkanisch. Sand u. a.
Aul der Bank im ( Islcn von Ker-
guelen S. 40.
AdmeteUa tongipedata
262
4<'4o'N.
48"39'0.
1242 m
6,7» C.
Globigcrin. -Schlamm
Unter der Küste von Somaliland
MC iNT.
(1213 m)
S. 40.
Kiipliloiie elisabethae
103
35»io'S.
23»2'0.
500 m
7,8" C.
—
Im Agulhas-Slrome. Warmwasser
Mc Int.
aus dem Indischen Ocean S. 43.
105
35"29'S.
2I»2'Ü.
102 m
I4,I°C.
Bruchslücke von
Molluskea u. a.
Agulhas-Bank.
Harmothoe spinosa Keg.
■31
54°28'S.
3»9o'0.
457 ni
i,l»C.
Vulkanischer Sand
Diclit unter der Ustseite der Bouvct-
Insel S. 43.
Harmothoe sp.
211
7048'N.
93° 7 'O.
805 m
7.'°C.
Grober Sand
Westeingang des Sombrcro-Kitnalcs
S. 44.
Acanthicolepis asperrima
3
57<'26'N.
l<>28' W.
79 m
—
—
Höhe von Alicrdeen S. 44.
(Saks)
HerdynanelLi gracitis n. sp.
236
4''38'S.
5i»i6'ü.
2000 ra
—
—
Unter der ostafiikan. Küste S. 44.
239
5»42'S.
43''3ö'0.
1500 m
—
—
11 0 ,, ,.
Polynoinc sp. ?
247
S'-SS'S.
4o»ib'0.
863 m
7,2" C.
Globigcrin. -Schlamm
Nahe unter der ostafrikanischen
Küste S. 46.
Polynome sp.?
168
36»I4'S.
7S''45'0.
2414 m
2,1" c.
—
Indischer C)ccan S. 46.
Poly}ioinc sp. ?
152
63»i6'S.
57°5i'0.
4636 m
— 0,50 c.
Blauer Schlick
Antarktisches Gebiet S. 46.
Hermadion magalhacnsis
i6o
—
—
—
—
—
Kerguelen, Gazelle-Bassin S. 46.
Kbg.
E. Ehlers,
Name
Lagisca vesiculosa Gk.
Lepidonolus semitectus
Stimps.
Enipo rhombigera n. sp.
Gattyana pallida n. sp.
Perolepis regularis n. sp.
Euthalenessa insignis n. sp.
Leanira hysli-icis Ehl.
Leanira qiuTlrefagesi Kbg.
Leanira sp.
Sthenelais luxuriöse Gr.
Sthenelais bna (Johnst.)
Nephthyidae
Nephthys hombergi Aud.
u. M. Edw.
Nephthys macrura Schm.
Phyllo do et da e
Phyllüduce lainellig ei\i
(Johnst.)
Eulalia viridis (Miiix.J
Euliilia varia n. sp.
Hesionidae
Ancistrosyllis robusta n. sp.
Orthodromiis spinosus n.sp.
Leocratides filamenlusus
n. sp.
Syllidae
Trypanosyllis gigantea
(MC iNT.)
Syllis djiboutensis Grav.
Exogone sp.
Exogune heteroseiosa
MciNT.
Station
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
peratur
Boden
L'ikalität
127
128
131
114c
13"
194
203
244
96
II
189
191
198
211
258
203
114
76
107
128
131
160
161
3
160
76
77
76
160
242
96
160
S4''29'S.
S4"29'S.
54»28'S.
34« 20' S.
54n28'S.
o»i5'N.
i»47'N-
5-55' S.
35°2'S.
58»36N.
o«57'S.
o°39'S.
o»i6'S.
o''57, S.
2058' N.
1047' N.
34'>2o'S.
I6"33'S-
33«5o'S.
35»2i'S.
54029'S.
54028'S.
48»57'S,
3»43' O.
3»30'0.
3» 30' S.
I8<'36'0.
3<>30'0.
98"$' O.
96» 58' O.
39» O.
19» 58' O.
11033'W.
99"5i'0.
98»52'0
98» 7' O.
99051' O.
567111
439 m
457 m
70 m
457 m
614 m
660 m
50 m
80 m
1750 m
7 68 m
750 m
677 m
S05 m
46" 50' O. 1362 m
96"58'(). I 660 m
lS"36'0. 70 m
60037
i\.
57»26
N.
16» 33
S.
i6»33
S.
16« 33
s.
o"l6'
N.
6» 43'
S.
35''2'
S.
Ii"46'0.
25''48'0.
20° 22' O.
3030' ().
3"30'0.
70" o' O.
5042' W.
i»28'W.
ii''46'().
11 »46' O.
li»46'0.
9807' O.
(22 Faden)
117 m
439 m
457 m
39°35'0'
I9»58'0.
- 0,50 C.
1,0" C.
1,1" C.
i,i°C.
10,2" C.
9,1" C.
3,7° C.
7,3" C.
7,1" C.
7,i°C.
b,o" C.
9,1" C.
ca. 140 C.
0.3" c.
- 0,6" C,
58Sm
79 m
677 m
404 in
80 m
-o,8»C.
ca. 14" C.
ca. I4»C.
ca. 14» C.
II,I"C.
Vulkanischer Sand
Vulkanischer Sand
Grünsand
Vulkanischer Sand
Fester vulkanischer
Schlick
Pteropodcn -Schlamm
Foramini fcren u. a.
Globigerin. -Schlamm
Blauer fester Schlick
Fester Korallen-
Schlick
Grober Sand
Pteropoden- Schlamm
Grünsand
Blauer Schlick
Mollusken-Schalen
u. a.
Grauer Schlick
Vulkanischer Sand
Vulkanischer Schlick
Toniger Sand
Vulkanischer Sand
Blauer Schlick
Blauer Sclilick
^'ulka^ischcr Sand
Pteropoden-Schlamm
Vulkanischer Sand
Im Osten der Bouvet-Insel S. 47.
Dicht unter der Oslseite der Bouvet-
Insel.
Simons-Bucht S. 47.
Dicht unter der Üstseite der Bouvet-
Insel S 47.
26 Sm. südlich von P. Nias S. 49.
15 Sm. südlich von Bangkam.
Außerhalb Dar-es-Salam S. 51.
Kap Agulhas S. 52.
Westlich von Schottland S. 55.
Nahe Sumatra S. 55.
Nahe Siberut-Insel.
Im Nias Süd-Kanal.
Westeingang des Sombrero-Kanals
S. 55.
Nahe unter der oslafrikanischen
Küste.
Im Nias Nord Kanal S. 56.
Simons-Bucht S. 56.
Große Fischbai S. 56.
.\lgoa-Bai.
Auf der .Vgulhas-Bank.
Im Osten der Bouvet-Insel S. 57.
Dicht unter dir Bouvet-Insel.
Kerguelcn, Gazelle-Bassin.
Auf der Bank im Osten von Ker-
guelcn.
Nördlich vom Thomson-Rücken
S. 57.
Nähe von Aberdeen S. 57.
Kerguelen, Gazelle-Bassin S. 57.
Große Fischbuchl S. 59.
(Iroße Fischbucht S. 61.
Im Nias Süd-Kanal S. 63
Kerguelen, (Jazellc-IIafen S. 65.
.Außerhalb Dar-es-Salam S. 65.
Kap .Agulhas S. 65.
Kerguelen, Gazelle-Bassin S. 65.
Die bodensässigcn Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Kxpedition.
Name
Station
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
peratur
Boden
Lokalität
(inihCi.'i rh(iyalopltu!\i Ehl.
l6o
Vulkani.schcr Sand
Kcrguelen, Gazelle-Bassin S. 66.
Syhaerosyllis mc'iiitoshi
Em..
Spliaerosj-llis liirsul.i l-',ni..
l6o
—
—
—
—
„
S. 66.
ItiO
—
—
—
—
„
S. 66.
Sphaerosyllis perspkax
n. sp.
160
—
—
—
—
„
S. 66.
Lycoridae
Nereis tiijgjlliJcnsisCKBG.)
160
—
—
—
—
«I u
„ Gazelle-Hafen S. 68.
A\ereis :o)uIl7 Mi.mgn.
3
57»26'N.
i"28'\V.
79 m
—
—
Höhe von Aberdeen S. 68.
4
6o»42' N.
3O10' W.
486 m
5,90 c.
Hlaucr Schlick
_
Nereis lucipet^i n. sp.
76
i6«33'S.
li"46'0.
—
Oberfl.i7»C.
Tiefe c. i4"C
„
Große Fischbucht S 69.
Nereis ß(i\ita (S.w.)
3
57x2b' N.
1O28' W.
79 m
—
—
Höhe von .Aberdeen S. 71.
Nereis C)-linJrati7 l'".Hi..
3
57026' N.
i"28'W.
79 m
—
—
„ „ „ S. 71.
4
6o''42 N.
3O10' W.
486 m
3,9° C.
—
Sereis iniciihilii n. sp.
124
5o»57'S.
7»39'0.
3584 m
—
Auf dem Wege zur Bouvet-Insel
S. 72.
Nereis (\icoiil loxechitii
165
3S»4o'S.
77038-0.
672 m
9,9° C.
Diatomeen- Schlamm
4,3 Sm. im Osten von St. Paul S. 73.
Kbg.
Nereis glandidosa n. sji.
99
34» 7' S.
23O27' 0.
(100 m)
—
MoUusk. -Schalen u. a.
Pledenberg-Bucht S. 74.
lOI
33050'S.
25048' 0.
—
—
„
Algoa-Bucht.
Eunicidae
RhampJwbrachium chuni
198
o^iö'N.
9807o'O.
677 m
—
—
Im Nias Süd-Kanal S. 76.
n. sp.
258
2»58'N.
460 5o'O.
1362 m
6,oOC.
Pteropoden-Schlamm
Nahe unter der ostafrikanischen
Küste.
264
eoiS'N.
49°32'0.
1079 m
8,20 c.
Globigerin.-Schlamm
Nahe unter der Küste von Ostafrika
(Somaliland).
DiopaU\-i cuprea Bosc.
77
i6''36'S.
1 1046-0.
—
ca. 14" C.
—
Große Fisch-Bucht S. 78.
99
34» 7' S.
23027-0.
( 1 00 m )
—
MüUusk. -Schalen u. a.
Plettenberg-Bucht.
lOI
33»50'S.
25O48-O.
(22 Faden)
,, ,,
Algoa Bucht.
Diopalra Iioluhrancliiata
114
34020' S.
18O21-O.
70 m
Grünsand
Simons-Bucht S. 79.
V. Mar.
Diopatra cunchylega
249
3°7'S.
40O45' 0.
748 m
8,4° C.
Globigerin.-Schlamm
Unter der ostafrikanischen Küste
(SARS)
s. 79.
Diupjtra piinctifera n. sp.
108
35019'S.
2o0i5'S.
126 m
—
—
.Auf der .Agulhas-Bank S. 79.
Diupatra p^iiicihrancliis
152
63»i6'S.
57051'ü.
4636 m
— 0,50 c.
Blauer Schlick
1 -antarktisches Gebiet S. 81.
n. sp.
Omiphis tiibicola (O. F.
25
33»43'N.
14020'W.
—
„Korallen"-Schlamm
Seir.e-Bank S. 83.
MüLL.J
•
28
260l9'N.
I4°43' W.
146 m
—
Grünsand
Bei Kap Boja lor.
31
26» 5 'N.
15018'W.
489 m
11,20 c.
Pteropoden-Schlamm
Außenrand des afrikanischen Fest-
landsockels.
32
24043'N.
17O1' W.
2480 m
3,5» C.
Globigerin.-Schlamm
.Außenrand des afrikanischen Fest-
landsockels.
lOI
33050' S.
25048'O.
(22 Faden)
—
MoUusk. -Schalen u a.
Algoa-Bai.
104
35»i6'S.
22026'O.
155111
—
» ,,
Im AguUias-Strome.
HO
35»9'S.
18032-0.
564 m
5,7» C.
Grüner Schlick
Außerhalb der Agulhas-Bank.
185
3»4I'S.
100059-0.
614 m
8,7° C.
Blauer Schlick
Indischer Ocean, nahe Sumatra.
■
186
3022'S.
loiOii-O.
903 m
6,60 c.
Pleropodcn-Schalen
Binnenmeer von W.-Sumatra.
190
0058-8.
99043' 0.
1280 m
5,9° C.
u. a.
Vulkanischer fester
Schlick
„
199
oOi5'S.
98O40-O.
470 m
10,3° c.
Fester Schlick
Im Nias Süd-Kanal.
203
.047' N.
96058-0.
660 m
9,1° C.
Pteropoden-Schlamm
15 Sm. südlich von Bangkam.
E. Ehlers,
Name
Station
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
peratur
Boden
Lokalität
245
5''27'S.
39»l8'0.
463 m
10,0" C.
Globigerin. -Schlamm
Im Zanzibar-Kanal.
270
i3»i'N.
47"io'0.
1840 m
3,7" C.
1. .,
Im Golf von Aden.
271
I3»2'N.
46"4i'0.
1469 m
6,1" C.
,,
,, ,, „ „
Eunice aiistralis Qtfgs.
100
34» 8' S.
24»59'0.
—
—
Molluslj. -Schalen u. a.
Francis-Bai S. 85.
106
35"26'S.
2o"56'0.
—
—
,, ),
Agulhas-Bank.
Etinice coccinea Gr.
233
—
—
—
—
Korallen
Mahe-SeycheUt-n S. 85.
Eunice afra Pkt.
224
—
—
—
—
—
Diego Garcia S. 87.
Eunice yittata d'Ch.
37
ib"i4'N.
22"38'W.
1694 m
3,7" C.
Pteropoden-Schlamiu
Im N.-O. von Boavista Kap Verden
S. 87.
71
6»i8'N.
12"20'VV.
44 m
—
Foraminiferen u. a.
Kongo-Mündung.
Eunice aüantica Kbg.
167
37"45'S.
77"33'0.
496 m
10,6" C.
-
1,9 Sm. ab Neu- Amsterdam S.
87.
Eunice savignyi Gr.
103
35"io'S.
23" 2' 0.
500 m
7,8" C.
—
Agulhas-Strom S. 88.
Eunice grubei Gray.
104
35«i6'S.
22"26' 0.
1551»
—
MoUusk. -Schalen u. a.
S. 90.
Eunice mindanavensis
185
3"4''S.
ioo"39'0.
614 m
8,7° C.
Blauer Schlick
Nahe Sumatra S. 90.
MC [NT.
192
o»43'S.
98°33'0.
371 m
ii,o"C.
Korallen-Schlick
Siberut-Straße.
198
o"i6'N.
98" 7' 0.
677 m
—
—
Im Nias Süd-Kanal.
199
o»i5'N.
98'>4'0.
470 m
10,3" C.
Fester blauer Schlick
,, »» ,,
21 1
7"48'N.
93" 7' 0.
805 m
7,i»C.
Groljer Sand
West -Eingang des Sombrero
Kanales.
249
3"7'S.
40"45'0.
748 m
8,4" c.
Globigerin.-Schlamm
Nahe unter der ostafrikanischen
Küste.
264
6»i8'N.
49"32'0.
1079 m
8,2» C.
„
Nahe unter der Küste von
afrika.
Ost-
Eunice viridis Gray
233
—
—
—
Korallen
Mahe-Seychellen S. 92.
Lysidice falLix Ehl.
233
—
—
—
,.
S. 93.
Lysidice capensis Gr.
105
23"29'S.
2102' Ü.
102 m
14,I»C.
Mollusk.-Sclialen u a.
Im Agulhas Strom S. 94.
Lumbriconereis fragilis
7
6o"37'N.
5"42'W.
588 m
0,8» C.
Toniger Sand
Nördlich vom Thomson-Kücken
lO. F. Müll.)
S. 95.
II
58"36'N.
ii"33'W.
1750 m
3,7" C.
Globigerin.- Schlamm
Westlich von Schottland.
Lumbriconereis mucronata
71
6"i8'N.
I2»2'0.
44 m
—
Foraminiferen u. a.
Kongo-Mündung S. 95.
n. sp.
Lumbriconereis oculata
100
34" 8' S.
24»59'0.
—
—
Mollusk. -Schalen u. a.
Francis-Bucht S. 96.
n. sp.
Lumbriconereisalbidentala
107
35»2i'S.
20"22'0.
117 m
—
Grauer Schlick
Auf der Agulhas-Bank S. 97.
n. sp.
114
34»20'S.
iS"36'0.
70 m
—
Griinsand
Simons-Bucht.
Lumbriconereis tetraura
105
35"29'S.
21<'2'0.
102 m
l4,i"C.
MoUusk.-Schalen u. a.
Agulhas-Bank S. 98.
SCILM.
Lumbriconereis magal-
131
54»28'S.
3»3o'0.
457 m
1,1" C.
Vulkanischer Sand
Dicht unter der Bouvet-lnsel S
99-
liaensis Kbg.
160
—
—
—
—
,, ,,
Kergulen, Gazelle-Hafen.
161
48»57'S.
70» 0' 0.
88 m
—
Vulkanischer Schlick
Auf der Bank im Osten von
guelen.
Ker-
Lumbriconereis sp.
152
63"iö'S.
57" 5 ''O.
4636 m
-o,5"C.
Blauer Schlick
Antarktisches Gebiet S. 99.
Laranda anmdata n. sp.
244
5"55'S.
39''i'0.
50 m
Foraminiferen u. a.
Vorder ostafrikanischen Küste S
■99-
Paraclius notialis n. sp.
160
—
—
—
—
Vulkanischer Sand
Kerguelcn, Gazelle-Bassin S.
lOI.
Stauronereis austratis
167
37"47'S.
77"33'0.
496 m
10,6" C.
—
1,9 Sm. ab Neu- Amsterdam S.
102.
(Hasw.)
Glyceridae
Glycera kraussi Siimps
99
34" 7' S.
23»27'0.
( 1 00 m )
—
Mollusk. -Schalen u. a.
Plettenberg-Bucht S. 103.
101
33"5o'S.
25»48'0.
(J2 Faden)
—
,, ,,
Algoa-Bai.
107
35"2i'S.
2o"2:'ü.
117 m
—
Grauer Schlick
Agulhas-Bank.
108
35" '9' S.
20°I5'0.
1 2b ni
—
—
„ „
242
6''34'S.
39035-0.
404 m
ll,i"C.
Pteropoden -Schlamm
Außerhalb Dar-es-Salam.
Die bodensässigen Annolidcn aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Kxpedition.
Name
Stall
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
l^eratur
Boden
Lokalität
Gtycerj capiUU (-Ii:ki).
Hamiglyccra scrrnlifcra
n. g. n. sp.
Sphaerodoridae
Ephesia gracilis H. R.
EphesLi anuvcticj Mc Int.
Spionidae
N er ine sp.
Spio sp.
SpioniJanim gen. et sp.f
Priunospio pinnala Ehl.
Prionospio iiiLihiigreiu
Clprd.
Magelona cinctj n. sp.
Chaetopteridae
Phyüochaeloplerus pictiis
Cyr. CROSsr..
Phyllochactopterus sp.
Telepsavus vilrarius n. sp.
Ariciidae
Aricij m.irgi)hitj Ehl.
Scoloptos kerguelensis
Mc Int.
Opheliidae
Travisia forbesi iJohnst.)
Travisia kerguelensis
Mc In r.
/^l-g^t' Ehl.
Ani»wtr)-pane gymno-
pyge n. sp.
Chloraemidae
Stylarioides xaniho-
thrichus Schm.
Stytariuidcs coronaliis n.sp.
Flabelligera pennigera
n. sp.
Troplwnia kerguelarum
Gr.
Brada nianimillala Gr.
131
(67
4
100
131
54"28'S.
S^SO'O.
37«45'S. j 77''33'0.
60" 42' N. 30» 10' \V
457 m I — 0,6" C. I Vulkanisclier Sand
496 m I 10,6» C.
34° 8' S.
54''28'S.
54''28'S.
13t
160
128
77
10;
107 113502 1'S.
54029'S.
I6"36'S.
4S6 m 5,90 C.
101 33"5o'S
24»59'0.
3»3o' O.
30 30' O.
Ii»46'0.
20° 22' O.
20» 22' o.
25''48'0.
457 m
457 m
1,1» C.
— o,6''C.
■439 m I 1,0" C.
— !ca. 14" C
117 m —
117 m
Blauer Schlick
MoUusk. -Schalen u. a.
Vulkanischer Sand
loS 35"i9'S. 20»15'0.
40 m
126 ra
Grauer Schlick
— Mollusk.-Schalenu. a.
77
77-79
161
113
114
160
loi
106
202
25S
ifo
160
161
160
i6"36'S.
i6"36'— 41'S.
48"57'S.
34''33'S.
34" 20 S.
34"S'S.
33»5o'S.
35''26'S.
i°48'N.
2'>58'N.
ii<'46'0.
ii»46'-440
70»0'0.
18021' O.
18» 36' o.
48»57'S.
24059' o.
25O4S' o.
2o0 56'O.
97O6' O.
460 5o'O.
qOo' O.
(5 -IS Fad.)
88 m
318m
70 m
(5 Faden)
14,00 c.
14,0» C.
7, IOC.
Vulkanischer Sand
Vulkanischer Schlick
Grünsand
Vulkanischer Sand
40 m
141 m
1362 m
(5-10 Fad.)
l6,oOC.
6,0« C.
Mollusk. -Schalen u. a.
Pteropoden-Schlick
Pteropoden-Schlamm
Vulkanischer Sand
Vulkanischer Schlick
Vulkanischer Sand
Dicht unter der Kouvet-lnsel S. 105.
1,9 Sni. ab Neu-.\msterdam.
Nordsee S. I05.
Francis-Bucht S. 106.
Dicht unter der Ostseite der Bouvct-
Insel S. 107.
Dicht unter der Bouvet-Inscl S. 108.
Kerguclen, Gazelle-Bassin S. 108.
Im Osten der Bouvet-In.sel S. loS.
Große Fisch-Bai S. HO.
Agulhas-Bank.
„ „ S. 110.
Algoa-Bucht S. III.
Agulhas-Bank S. 113.
Große Fisch-Bucht S. 113.
„ „ „ S. 114.
Kerguelen, Gazelle-Hafen, Foun-
dery-Bai S. 116.
.Auf der Bank im Osten von Ker-
guelen S. 117.
Kap der guten Hofl'nung S. 117.
Simons-Bucht.
Kerguelen, Thursday-Bai S. 117.
Kerguelen, Gazelle-Bassin S. IlS.
„ S. 118.
Francis-Bucht S. I19.
Algoa-Bucht.
Auf der Agulhas-Bank.
12 Sm. südlich von Bangkam S. 121.
Xahe unter der ostafrikanischen
Küste.
Kerguelen, Gazelle-Hafen, Foun-
dery-Bai S. 1 23.
Kerguelen, Gazelle-Hafen S. 124.
Auf der Bank im Osten von Ker-
guelen.
Kerguelen, Gazelle-Hafen S. 124.
t
Deutsche Tiefsee-Expedition 1898— 1899. Bd. XVI.
lO
E. Ehlers,
Name
Station
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
peratur
Boden
Lokalität
Cirratulidae
Cirrophonis branchiatus
107
35''2i'S.
20<'22' 0.
117 m
—
Grauer Schlick
-Vgulhas-Bank S. 124.
n. g. n. sp.
Cirratulus afer n. sp.
77
i6«36'S.
Il"46'0.
ca. 14OC.
—
Große Fisch-Bai S. 127.
Cirratulus concinniis n. sp.
107
35°2i'S.
20"22'0.
117 m
—
Grauer Schlick
Auf der Agulhas-Bank S. 128.
Heterocirriis cincinnatus
161
4S''37'S.
7oi>o'0.
88 m
—
Vulkanischer Schlick
Auf der Bank im Osten von Ker-
n. sp.
guelen S. 129.
Capitellidae
Notomjstits latericciis
128
54»29'S.
3030' 0.
439 m
1,0» C.
—
Im Osten der Bouvet-Insel S. 130.
(SARS)
'3'
S4»28'S.
3"3o' 0.
457 m
1,1« C.
Vulkanischer Sand
Dicht unter der Bouvet-Insel.
CapiieUj capitata (F.\br.)
7
60037' N.
5»42'W.
588 m
0,80 C.
Toniger Sand
Nördlich vom Thomson- Rücken
S. 130.
77
i6»36'S.
ii''46'0.
—
ca. 14OC.
—
Große Fisch-Bucht.
160
—
—
—
—
Vulkanisclier Sand
Kerguelen, Gazelle-Bassin, Schön-
wetler-Bucht.
I.eiochrus alntaceus n. g.
191
o»39' S.
98052' 0.
750 m
7,1" C.
Fest. Korallenschlick
Zwischen Sumatra und Siberut-Insel
n. sp.
S. 130.
Maldanidae
Clymene assimilis Mc Int.
160
—
—
—
—
Vulkanischer Sand
Kerguelen, Gazelle-Hafen S. 132.
Clymene sp. ?
161
48»75'S.
7o<'o' 0.
88 m
—
Vulkanischer Schlick
.\uf der Bank im Osten von Ker
guelen S. 132.
Maldane sarsi Mlmgn.
128
54»29'S.
3''3o'0.
439 m
— 0,30 c.
—
Im Osten der Bouvet-Insel S. 132.
131
54''2S'S.
3030-0.
457 m
— o.faOC.
Vulkanischer Sand
Dicht unter der Bouvet-Insel.
Hetcromaldanc aeqiialis
258
2»58'N.
4605o'O.
1362 m
6,oO C.
Pteropoden-Schlamm
Unter der ostafrikanischen Küste
n. g. sp.
s- 133.
Rhodine loveni Mi.mon.
25S
2»58'N.
460 5o'O.
1362 m
6,oO C.
"
Unter der ostafrikanischen Küste
S. 134-
Nicumachc lumbrkalis
131
54»28'S.
3»3o'0.
457 '"
— 0,6« C.
Vulkanischer Sand
Dicht unter der Bouvet-Insel S. 134.
(Kaisr.)
Nicomache interstricta
n. sp.
203
i°47'N.
96058' 0.
660 ni
9,1» C.
Pterüpoden-Schlamm
15 Sm. südlich von Bangkam S. 134.
Hermellidae
Pallasia porrecta n. sji.
190
o»58'S.
99''43'0.
12S0 m
5.9° C.
Vulkanischer fester
Schlick
Im Binnenmeere von West-Sumatra
S. 136.
I'allasia albigena n. sp.
244
—
—
—
—
—
Diego Garcia S. 13S.
A mphictenidae
I'ecliuana sp.
259
2»5S'N.
4706'0.
12S9 m
6,3° C.
Fester blauer Schlick
Nahe unter der ostafrikanischen
Küste S. I^o.
A mpharetidae
Ampliicteis giinneri Sars
161
4S«57'S.
70O0' ü.
88 m
—
Vulkanischer Sclilick
.\uf der Bank im Osten von Ker-
guelen S. 141.
Anlage sculpta n. sp.
128
54»29'S.
3°30'0.
439 m
I.oOC.
—
Im Osten der Bouvel-Insel S. 141.
131
54"28'S.
3030' 0.
457 m
0,60 C.
Vulkanischer Sand
Dicht unter der Bouvet-Insel.
Sosane Mi.mon. sp.
128
S4°29'S.
3°30'0.
439 m
i.ooc.
—
Im Osten der Bouvet-Insel S. 143.
Metinna crislala (Sars)
"31
34«28'S.
3''3o' 0.
457 m
i,i0C.
Vulkanischer Sand
Dicht unter der Ostseise der Bouvet-
Insel S. 144.
Terebel/idae
Amphitrite kerguetensis
131
54°28'S.
3"30'0.
457 m
0,6" C.
VuUianischcr Sand
IJiclit unter der Bouvet-Insel S. 145.
Mc \m\
160
—
—
—
„
Kerguelen, Gazelle- Haien.
10
Uic bodensässigcn Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsec-Kxpcdition.
I I
Name
Station
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
peratur
Boden
Lokalität
IS'icolea i'cnuslula (Mont.)
Leprea plervchaeta (Schm.)
Thelepus cincinnatus
(Fabr.)
Thelepus specUihilis i Verr.)
Thelepus rui^osus Em..
Thelepus flabellwn Haird.
Terebellidar. sp.? Röhren
Terebellidar. sp.
Terehellci (Phyzelij) Ja-
sciata Gr.
Loimi.t contorta n. sp.
Scioiie spinifera n. sp.
Leueariste albidTiis Mlmgn.
Arlacama chaäengeriae
MciNT.
TerebeUides ströiui S.\r5
Terebellides sp.
Sabellidae
Potamilla nes:lecta .Mlmgn.
Potamüla torelli Mi.mgn.
PoUvnüla perlonga n. sp.
Etichone pallida n. sp.
Serpulida
Prohda tubularia Mont.
Protula sp. ?
3
99
3
7
127
160
247
211
263
266
270
28
103
104
63
245
266
128
130
131
152
7
160
128
131
160
203
7
95
20S
161
28
113
57''26'N.
34° 7' S.
57»26'N.
60037'N.
54»29'S.
3°38'S.
7»48'N.
4»4i'N.
6"44'N.
IS'I'N.
26''i7'N.
35010'S.
35»i6'S.
200'N.
33°5o'S.
5027'S.
6»44'N.
540 29'S.
53''5''S.
54»28'S.
63»i6'S.
600 37'N.
54029' S.
54»28'S.
i"47'N.
6o<>40' N.
60037'N.
34051'S.
6054' N.
48057' S.
260i7'N.
34»33'S.
1O28' vv.
230 27'0.
i0 28'\V.
5024'W.
3°43'0.
4o0i6'O.
93» 7' O.
480 38'O.
49O43' O.
470io'O.
14043'W.
2302'0.
22026'O.
8O4' o.
25048'0.
390i8'O.
49O43' O.
3"30'0.
4O6' O.
3"3o' O.
57051' O.
5O42' W.
3030' O.
3030' O.
96058'O.
5035'W.
5042'W.
i9037'O.
93028'O.
70O0' (>.
14043' w.
i802t'W.
79 m
(100 m)
79 m
588 m
567 m
863 m
823 m
741 m
1840 m
146 m
500 m
155 m
2492 m
40 m
463 m
741 m
439 m
457 m
660 m
652 m
588 m
80 m
296 m
88 m
146 m
318 m
439 m
l,oOC.
2321 m
0,20 C.
457 m
- 0,60 c
4636 m
— o.jOC
588 ra
0,80 c.
— 0,80 c.
i.qOC.
7,20 C.
7,iOC.
io,oO C.
io,oo C.
-■ 70 p
7,80 C.
2,60 c.
io,oO C.
lo.oOC.
i,oOC.^
i,tOC.~
9,i0C.
— o.ioc.
— 0,80 c.
11,400.
MoUusli. -Schalen u. a.
Toniger Sand
Vulkanischer Sand
Globigerin. -Schlamm
Grober Sand
Globigerin. Schlamm
Grünsand
MoUusk. -Schalen u. a.
MoUusk.-Schalen u. a.
Globigerin. -Schlamm
Diatomeen-Schlamm
Vulkanischer Sand
Blauer Schlick
Toniger Sand
Vulkanischer Sand
Vulkanischer Sand
Pteropoden- Schlamm
Globigerin. -Schlamm
Toniger Sand
IMollusk. -Schalen u. a.
Lockerer Pteropoden-
Schlamm
Vulkanischer Schlick
Grünsand
7,iOC.
Nähe von Aderdeen S. 145.
I'lettenberg-Bucht S. 145.
Nähe von Aberdeen S. 146.
Nördlich vom Thomson-Rucken.
Im Osten der Bouvet-Insel S. 146.
Kerguelen, Gazelle-Hafen.
Nahe unter der ostafrikanischen
Küste S. 146.
West-Eingang des Sombrcro-Ka-
nales S. 146.
Unter der Küste von Sumali-
land.
Unter der Küste von Somali-
land.
Im Golf von Aden.
Größte Nähe der afrikanischen Küste
bei Kap Bojeador S. 147.
Im Agulhas-Strom.
,, n t)
Vor der westafrikanischen Küste
S. 147-
Algoa-Bucht S. 148.
Im Zanzibar-Kanal.
Unter der Küste von Somaliland
S. 149.
Im Osten der Bouvet-Insel S. I52.
Dicht unter der Bouvet-Insel.
Nördlich vom Thomson- Rücken
S. 154.
Kerguelen, Gazelle-Hafen S. 154.
Im Osten der Bouvet-Insel S. 154.
Dicht unter der Üstseile der Bouvet-
Insel.
Kerguelen, Gazelle-Hafen.
15 Sm. südlich von Bangkam S. 154,
Nördlich vom Thomson - Rücken
S. 154.
Nördlich vom Thomson - Kücken.
Kap Agulhas S. 154.
Südwestlich v. Groß-Nicobar S. 154.
Auf der Bank im C>sten von Ker-
guelen S. I 59.
Bei Kap Bojeador S. 160.
Kap der guten Hoft'nung S. 16 1.
I I
,-<
12
E. Ehlers,
Name
Station
Breite
Länge
Tiefe
Tem-
peratur
Boden
Lokalität
Salmacina dysleri ^Hoyl.)
4
6o'>42'N.
3" 10' W.
486 m
5.9» C.
Blauer Schlick
Nordsee S. lOI.
Hydroides sp.?
71
6»i8'S.
120 2' 0.
44 m
For.iminiferen u. a.
Kongo-Mündung S. 161.
Hydroides sp.
28
26»17'N.
14°43'W.
146 m
Cirünsand
Bei Kap Bojcador S. 162.
Serpiita ^'crnüciilaris L.
28
31
26''i7'N.
26» 5 'N.
I4''43'W.
I5»8' W.
146 m
489 m
Ptcropoden-Schlamm
S. 162.
Am .Vußenrande des afrikanischen
Kestlandsockels.
Serpiila sp.
95
]6o
34"5i'S.
I9»37'0.
So m
Molusk.-Sclmlcn u. a.
Vulkanischer Sand
I^Cap Agulhas S. 162.
Kergui-len, Gazelle-Bassin.
Placostegus iridentaüis
4
6o»42'N.
3O10' W.
486 m
5,9« C.
Blauer Schlick
Nordsee S. 162.
(Fabr.)
Placostegus sp.
28
260 17'N.
I4°43'W.
146 m
_
Grünsand
Bei Kap Bojeador S. 162.
31
26<>5'N.
iS^iS' w.
4S9 IM
:i,2»C.
Ptcropoden-Schlamm
Nördlich von Teneriffa.
104
35° if S.
22»26'0.
155m
—
Mollusk.-Schalen u. a.
Im .■\gulhas-Strome.
Ditrypa crenatu n. sp.
245
5»27'S.
390i8'O.
463 m
io,oO C.
Globigerin.-Schlamm
Im Zanzibar-Kanal S. 163.
Spirorhis perrieri C. et M.
160
—
—
(5—6 Faden)
—
Vuikanischer Sand
Kerguelen, Gazelle-Hafen S. I
65.
Spirorhis nordenskjöldi
128
54»29'S.
3»3o'0.
439 m
i,oOC.
—
Im Osten der Bouvet-Insel S.
165.
Em..
Spirorhis sp.
167
37°47'S.
77''33'0.
496 m
lo.sOC.
—
1,9 Sm. ab NcQ-.^msterdam S.
166
Spirorhis sp.
28
26''i7'N.
I4»43'W.
146 m
Grünsand
Bei Kap Bojeador S. 166.
Von den i 14 Stationen, auf denen die Expedition der Valdivia mit Grundnetzen (Dredge,
Trawl, Austernkratzer) gesammelt hat, haben 65 Stationen bodensässige Anneliden geliefert; dazu
kommt das Ero-ebnis der Sammluneen aus dem Strandy;ebiet der Kertruelen und aus dem
Korallengrunde von Diego Garcia und den Seychellen, sowie von den Stationen 236 und 239
eine im Vertikalfang erhaltene Art. Die Gesamtzahl der gefundenen Arten ist 159, von denen
23 nicht näher zu bestimmen waren. Diese Arten verteilen sich auf die einzelnen Fundorte in
der Art, wie es die folgende Zusammenstellung ergibt. Darin lassen sich nach dem Laufe der
Expedition folgende Zusammenfassungen machen :
Nordatlantisches Gebiet: Stat. i. 3. 4. 6. 7. i i.
Vor der französischen atlantischen Küste: Stat. 25.
Mittelatlantisches und afrikanisches Küstengebiet: Stat. 28. 31. 32. 71. 76. 77.
Südspitze Afrikas: Stat. 95.96. 99. 100. loi. 103. 104. 105. 106. 107. loS. i 10. 113. 114.
Bouvet-Insel: Stat. 124. 127. 128. 130. 131.
Antarktisches Gebiet: Stat. 152.
Kerguelen : Stat. 1 60. 161.
St. Paul. Neu-Amsterdam : Stat. 165. 167. 168.
Indischer Ocean : Stat. 185. 186. 189. 190. 191. 192. 194. 198. 199. 202. 203. 208. 211. 224.
Seychellen: Stat. 233.
Ostafrikanisches Küstengebiet: Stat. 236. 239. 240. 242. 244. 245. 247. 249. 251. 258.
259. 262. 263. 264. 266. 270. 271.
12
Die bodensiissigen Anneliden aus den .Sammlungen der deutschen Tiefsee-Kxpeditlun. j -j
Nordatlantisches Gebiet.
.Stat. I.
25'' 16' N., 1'^ 58' W. — 83 m. — Doggerbank.
Hiiiiiodiii caniiiculata (Pall.).
Stat. 3.
57*^ 26' N., i*^ 28' W. — 79 m. — Höhe von Aberdeen.
Aphrodite aciilcata L. Ncrcis cxlindi-ata Ehl.
Acantliicolepis aspciiinia (Sars) Nicolca Viinistnla (Munt.)
Eiilalia 7'/ridis (Müll.) TIu/cpux ciihiiuiatns (Fabr.).
Ncreii ztviata Mlmgn.
Stat. 4.
60« 42' N., 3'' 10' W. — 486 m. — 5,1'^ C. — Blauer Schlick. — Nordsee.
Nercis zonata Mlmgn. Saliiiaciiia dystcri HuxL.
Nercis cyliiidrata EiiL. Placostcgm tridentafiis (Fabr.).
Hamiglyccra scrnilifcra n. g. n. .sp.
Stat. 6.
60" 40' N., 5'^ 35' W. — 652 m. — 0,1 "^ C. — Globigerinen-Schlamm. — Nördlich vorn
Thomson-Rücken.
Potainilla )icglccta (Sars).
Stat. 7.
60" 37' N., 5'^ 42 W. — 588 m. — 0,8° C. — Toniger Sand mit Foraminiferen u. a. —
Nördlich vom Thomson-Rücken.
Phyllodocc lamelligera (Jhnst.) T/n/tpiix ciiiciiuiatus (Fabr.)
Luiiihriioncreis fragilis (O. F. Mlill.) Lcucaristc albicans Mlmgn.
Capitella capitata (Fabr.) Potaini/Ia mg/ccta (Sars).
Stat. II.
58*^ ^6' N., ii*^ 33' W. — 1750 m. — 3,7*^ C. — Globigerinen-Schlamm. — Westlich von
Schottland.
Lcaiiira lixstricis Ehl.
Litiiibriconcreis fragilis (O. F. Müll.).
Mittelatlantisches und afrikanisches Küstengebiet.
Stat. 25.
33O 43' N., 14*^ 20' W. — „Korallen-Sand". — Seine-Bank.
Omiphis tubicola (O. F. Müll.).
, . E. Ehlers,
14
Stat 28.
26*^ 17' N., 14'' 43' W. — 146 m. — Grünsand mit Foraminiferen, Pteropoden- und anderen
Schalen u. a. — Größte Nähe der afrikanischen Küste bei Kap Bojeador.
Onuphis tubicola (O. F. Müll.) P/acostcgiis sp.
Protiila tubiilaria MoNT. Spüvrb/s sp.
Scrpiila vcnjiini/an's L.
S-tat. 31.
26" 5' N., 15*^ 18' W. — 489 m. — 11,2'' C. — Pteropoden-Schlamm. — Am Außenrande
des afrikanischen Fe.stlandsockels.
Onuphis tubkola (O. F. Müll.)
Scrpula vermiailaris L.
Placostegus sp.
Stat. 32.
24^^ 43' N., 17*^ i' W. — 2480 m. — 3,5'^ C. — Globigerinen-Schlamm.
Onuphis tubico/a (O. F. Müll.).
Stat. 37.
16" 14' N., 22*^ 38' W. — 1694 ™- — 3>7" C. — Pteropoden-Schlamm mit F'oraminiferen
und Schalenstücken.
Eunice vittata d'Ch.
Stat. 63.
2*^ N., 8'^ 4' O. — 2492 m. — 2,6*^ C. — Vor der westafrikanischen Küste.
Tcrcbcllidar. sp.
Stat. 71.
6** 18' N., 12° 2' O. — 44 m. — Foraminiferen und Schalenfragmcnte. — Konq-o-Mündung.
Eunice vittata (d'Ch.)
Luinhriconciris niucrouata n. sp.
Hydroides sp.
Stat. 76.
16*^ 33' S., 11" 46' O. — Ca. 14" C. — Blauer Schlick mit Foraminiferen u. a. — Große
F"ischbucht.
Ncplitliys hoinbiTgi Ain. u. M. Edw. Oithodroiitus spinosus n. sp.
Ancistrosyl/is rohusta n. sp. Ncrcis hicipda n. sp.
Stat. 77.
16O 36' S., 11" 46' O. — Ca. 14O C. — Große Fi-schhucht.
Ancistrosyllis ivbiista n. sp. r^hyllochactoptii-us sp.
Diopatra cuprca Bosc. Tchpsar'us vitrarius n. sp.
Prionospio piuuata Fl iL. Capitclla capitata (Fabr.).
14
Die büdcnsässigen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee- Expedition. j r
Südspitze Afrikas.
St;it. 95.
34" 51' S., 19'' 37' O. — 80 m. — Mollusken-Schalen, Bryozoen, Korallen, Echinidenreste,
Foraminifercn. — Kap Agulhas.
rotaiiiilla tort/li (Saks)
Sii't'ii/a sp.
Stat. 96.
35'^' 2' S., 19" 58' O. — 80 m. — Kap. Agulhas.
Eitthaloicssa iiisigiiis n. sp.
Exogoiit sp.
Stat. 99.
34'^ 7' S., 23*^ 27' O. — (100 m). — Bruchstücke von Mollusken, Echinodermen, Bryozoen u. a.
— Plettenbergbucht.
N'aris oiaiidii/osa n. sp. Glyccra kiaussi Stimps.
Dtopafra cupixa Bosc. Lcpixa ptcrocliacta (ScHM.).
Stat. 100.
34*^ 8' S., 24'^ 59' O. — Bruchstücke von Mollusken, Bryozoen, Korallen u. a. — Francis-
Bucht (Flachwasser).
Eimicc aitsira/is Otfgs. Ephcsia gracilh H. Rthk.
Lnuibricontrcis oculata n. sp. Stylai-ioidcs .xaiifl/of/iricliiis ScuM.
Stat. I o I .
33*^ 50' S., 25*^ 48' O. — (40 m). — Bruchstücke von Mollusken, Bryozoen, Echinodermen u. a.
— Algoa-Bucht.
Ahplithxs lioDibergi Avd. u. M. Edw. Glyccra kraussi Stimps.
Nercis glandulosa n. sp. Magclona cincta n. sp.
Diopatra ciiprca Bosc. Stylarioidcs .xaiii/iothric/nts Schm.
Oiuipliis tubicoia (O. F. Müit..) Phyzelia fasciata Gr.
Stat. 103.
35" 10' S., 23'^ 2' O. — 500 m. — 7,8*^ C. — Im Agulhas-Strom.
Eitphionc clisabcthac Mc Int.
Eiiiiicc savignyi Gr.
Tcrcbclla sp. ?
Stat. 104.
35'^ 16' S., 2 2*^' 26' O. — 155 m. — Bruchstücke von Mollusken, Korallen, Bryozoen u. a. —
Im Agulhas-Strom.
Omipliis tubicoia (O. F. Müll.) Tcrcbclla sp. ?
Eiinicc gritbci Grav. Placostegus sp.?
15
i6
E. Ehlers,
Stat. 105.
35^ 29' S., 2 1*^ 2' O. — 102 m. — 14,1" C. — Bruchstücke von Mollusken, Bryozoen,
Korallen u. a. — Im Agulhas-Strom.
Eupliione elisabethae Mc Int.
Lysidice capensis Gr.
Lnnibriconei'eis tetrmira Sch.m.
Stat. 106.
35'' 26' S., 20*^ 56' O. — Bruchstücke von Mollusken, Bryozoen, Echinoclermen u. a. —
Auf der Agulhas-Bank.
Eimice australis Otrfgs.
Stylarioidcs .xantliotliriclnis Schm.
Stat. 107.
35^ 2i'S., 20'^ 22' O. — 117 m. — Grauer Schlick mit Foraminiferen, Coccolithen, Schwamm-
nadeln u. a. — Auf der Agulhas-Bank.
Nephtliys //oiiibergi AuD. u. M. Edw. Prionospio iiialiiio^rcni Cij'RD.
Lunibnavitir/s albidentata n. sp. C/rrophortts branclnatiis n. g. n. sp.
G/ycera kraiissi Stimps. Cirratitltts coui-hiuiis n. sp.
Prionospio pcunata Ehl.
Stat. 108.
35'' 19' S., 20'^' 15' O. — 126 m. — Auf der Agulhas-Bank.
Diopati-a piiiicfi/cra n. sp.
Glyccra kraussi Stimps.
Phyllochaetoptcrus pictns CvR. Crossl.
Stat. I I o.
35" 9' S., 18'^ 32' O. — 564 m. — 5,7*^' C — Grüner Schlick mit Foraminiferen, Echino-
dermenre.sten, Coccolithen. — Außerhalb der Agulhas-Bank.
Ouuphis tubicola (O. F. MüLL.).
Stat. 113.
34*^ 33' S., 18° 21' O. — 318 m. — 7,1° C. — Grünsand, Foraminiferen, Bruchstücke von
Echinodermen, Bryozoen u. a., Coccolithen, Schwammnadeln, Ouarzkörner. — Kap der
guten Hoffnung.
Travisia forbesi (Johnst.)
Protiila sp. ?
S t a t. I 1 4.
34" 20' S., 18" 36' O. — 70 m. — Grünsand mit Bruchstücken \<)n Mollusken, Echino-
dermen, r^jraminiferen u. a. — Simon.s-Bucht.
StJicnelais boa (Johnst.) Lunibriconaris albidentata n. sp.
Lepidonotiis semitcdus Stwü'S. Travisia forbesi (Jüiinst.).
Diopatra holobrancliiata v. Mar.
16
Die bodensässigen Anneliden aus den Sammlungen der dculselicn 'I'iefsec-Kxpcdition.
17
Bouvet-Insel.
Stat. 124.
50" 75' S., 7"39'0. — 3584 m. — Auf dem Wege zur Bouvel-Insel.
^"\(7V'/v iDuiiuüii. n. sp.
Stat. 127.
54" 29' S., 3^' 43' O. — 567 m. — Wilkanischer Saiul, wenig Foraminifcren. — Im Osten
\or der Bou\et-Insel.
Lagisca vcsiciilosa Gr.
TIiclcpus spcdabilis Verr.
Stat. 128.
54" 29' S., 3" 30' O. — 439 m.
Lagisca vcsiciilosa Gr.
Ncphflixs macnira Schm.
Spioiüdanivi g'. et sp. ?
1,0" C.
Notoinashis latcriccus Sars
Maldanc sars/ Mlmgn.
Im Osten der Bc)u\'et-Insel.
Anlage scitlpta n. sp.
Sosa/ic Mi.m(;n. ?
Scioiic spiiii/cra n. sp.
Tcirbcllidcs striimi Sars
Spiivi'bis nordiiiskjö/di Ehl.
Stat. 130.
53"5i'S., 4" 6' O. — 2321 m. — 0,2'' C. — Diatomeen-Schlamm
Scioiic spiiiifcra n. sp.
Stat. 131.
54"28'S., 3'\^o'0. - 457 m. -
von Mollusl<en, Wurmn ihren,
der Bouvet-Insel.
Lagisca vcsiciilosa Gr.
Enipo rkoinöigcra n. sp.
N^epJithys inacnira ScHiM.
Liinihriconcrcis iiiaga/Iiaciisis Kd(
Glyccra capitata Oerd.
Eplicsia antarctica Mc Int.
Ncriiic sp.
- 0,6'^ C. — Wilkanischer Sand mit einigen Bruchstücken
Foraminiferen und Diatomeen. — Dicht unter der 0.stseite
Notoinastus latcriccus Sars
Amagc sciilpta n. sp.
Maldanc sarsi Mlm(;n.
;. J/cliiiiia cristafa (Sars)
N'icoinachc liniibricalis (P'abr).
Ainphitritc kcrgiiclciisis McInt.
Scioiic spiiiifcra n. sp.
Antarktisches Gebiet.
Stat. I
63^6' S., 570 5i'O. — 4636 m.
Polxiioiiic
Liiiiibricoiicrcis sp. ?
-0,5" C. Blauer Schlick mit Gesteinstücken.
Diopatra paiicibraiicliis n. sp.
Scioiic spiiii/cra n. sp.
Deiit'iche Tiefsee-Expedtlinn i8y3 — 189g. IJd, XVI.
i8
!■".. Ehlers,
Kerguelen.
Stat. i6o.
Wilkanischer Sand mit Gesteinstücken, mannigfaltige Bruchstücke \"on Schalen und Tieren,
Blätter, Diatomeen. — Gazelle-„Bassin" (Kerguelen).
Ilciiiiioiic .sp.
Hcr>iiadio)i i//(joa///(h-iistx Ki'.c.
A^cplitlivs inacnira Schm.
Eiilalia Tiv/'a n. sp.
Trvpaiiosyl/is s^ioaiih-a Mc Int.
Kxoi^oiic Iichivchada McInt.
Gnibca i-Iiopalophora Ehl.
Spltacrosvllix iiic i)ifoxIii Em..
Spliacivsxllis prispica.v n. sp.
Äriris i/iaoa/h(iriis/s (Kbg.)
JLiiiiibr/coiic/r/s viai^a/I/aeiisis Kik;.
Paractius iiotlalls n. sj).
Spio sp. .''
Stat. 1 6 1 .
48<^ 57' S., 70" o' O.
88 m.
Fragmenten, Schwammnadeln, Diatomeen
Ladniatotiicc pivdiida Mc Int.
NcpJithys iiincnira Schm.
Ijtmhricoiurtis iiia<^alliacitsis Kiic.
Sco/op/os kcrgiidius/s Mc Int.
Aricia iiiari^i)iafa Ehl.
.liiiiiiolr\p(tUf sy/7//oopyor Ehl.
.biniioti-vpaih- ov/iiiKpyoc n. sp.
Flabcllii^ci-a pciniioi-ra n. sp.
Tivplioiiia kcnruclantui Gr.
Capitclla capitata Oeru.
Cpnihiic assii/ii7is Mc Int.
.iinp/i/tritc kc-ro!u-/i-i!sis Mc Int.
Tlhhpiix .prcfadi/is Verk.
. liiacaii/a clialloii^criac Mc Int.
Tcj'chcllidcs strö/iii S.\RS
Sapii/a sp.
Spirorbix pcrficri C. et M.
Wilkanischer Schlick mit Gesteinen, Echinodermen- u. a.
- Auf der Bank im O.sten \on Kerguelen.
Trophoiiia kcri^ucliD'inn Gr.
Hdcroci>THs ciiiciiuiatiis n. sp.
Anipliidds i^iiinu-ri Sars
EhcIiohc pallida n. sp.
St. Paul. Neu-Amsterdam.
Stat. 165.
38" 40' .S., 77" 38' O. — 672 m. — 9,9*^' C. — Diatomeen-Schlamm mit Schwammnadeln. —
4,3 .Sm. im Osten von St. Paul.
Nereis {N^ico») loxcchini Küc.
Stat. 167.
37"47'S., 77"33'0. — 496 m. — 10,6" C. — 1,9 Sm. ab Neu-Amsterdam.
Jumicc atlautica Küo.
Staiii-oiurds auslra/is (Hasw.)
Stat. 168.
36'J 14' S., 78'' 45' O. — 2414 m. — 2,1" C.
Polvitoiuc.
18
Glyccra capitata Oi';ri)
Spirorliis sp.
Die bodcnsiissij^i'ii Aiiiiclidi'n iius den SaniiiiUmf;eii der deutsclieii 'l'iefscc-Expcditioii. iq
Indischer Ocean, tropisches Inselgebiet.
Stat. ICS5.
3" 41' S„ 100" 59' O. — 614 m. — S,7" C — l^laucr Schlick mit l'draminircnMi, Echiniden-
Stachclii, wcnii;' I^tcropoclen-l'rannicnU'. — Nahe Sumalra.
(hiKf^f/is tiihicola (O. 1'. Muli..)
Eitiücc ////i/(l(ii/iiviiis/s Mr In'I".
Slat. 1S6.
3" 22' S., 101" Ti' ü. — 903 m. — 6,6" C. — Pteropoden-I-^ragmente, l'^oraminifcrcii,
Radiolarien, Diatomeen uncl mannigfaltige tieri.schc Hartteile, Coccolithen. — Im Binnen-
meere \on West-Sumatra.
ÜJiiif^I/is Inhirola (O. V. MüLl..).
Stat. 189.
o" 57' .S., 99" 51' O. — 768 m. — 7,3"^- — Blauer fester Schlick mit I'Oraminiferen
Radiolarien, Schwammnadcln. — Im Binnenmeere Nim West-Sumatra.
/,(■(■? ////v? i/iiatir/aorsi Kiu;.
S tat. I 90.
o" 58' S., 99'^ 43' ü. — 1280 m. — 5.9" C. — Wilkanischer fe.ster Schlick, Foraminiferen
Trümmer von Mollusken-Schalen u. a. — Im Binnenmeer von We.st-Sumatra.
Üiiuphis tiihicola (O. F. Müll.)
Pa//asia ponxcta n. sp.
Stat. 191.
o" 39' S., 98" 52' O. — 750 m. — 7,1" C. — F'ester Korallen-Schlick mit I'Oraminiferen und
mannigfachen Schal-Fragmenten. — Nahe Siberut-Insel.
Lcaiiira i/iiatir/aocxi Klui.
Lciociniis aliitaccHs n. g. n. sp.
Stat. 192.
o" 43' S., 98" 33' O. — 371 m. — 11,0" C. — Korallen-Schlick mit Fragmenten von
Mollu.sken, Bryozoen, Serpula u. a. — Siberut-Straße.
Eiuiicc iiiindaiiavciisis Mc Int.
Stat. 194.
o" 15' N., 98" 8' O. — 614 m. — io,2*' C. — Fester vulkanischer .Schlick mit kdraminiferen,
mannigfaltigen Schalfragmenten und Serpula. — 26 Sm. im Süden von P. Nias.
Gattyaiia pallida n. sp.
Stat. 198.
o" 16' N., 98" 7' O. — 677 m. — Im Nias Süd-Kanal.
Jxaiiira r/iKifir/agisi Kiu;. R/iiiiiip/tn/tnii'/iiiiiii iliitiii n. sp.
Liocratidcs ßliDiuiitosits n. g. n. sp. Einüa niiiidaiiavciisix Mc In r.
19
20
E. Ehlers,
Stat. 199.
o*^ 15' N., 98^4' O. — 470 m. — 10,3" C — Fester blauer Schlick mit Foraminiferen und
manniefaltisfen harten tierischen Trümmern. — Im Nias Süd-Kanal.
Oiiitpliis tiibkola (O. V. Müi.i,.)
Eimicr iiiiiidaiiarciisis McTni".
Stat. 202.
1*^*48' N., 97" 6' ü. — 141 m. — 16,0" C. — Pterupoden-Schlick mit Foraminiferen und
Bruchstücken von Echinodermen und Hydrozoen. — Im Nias Nord-Kanal. — 12 Sm.
südlich M)n Bangkam.
Stv/iv/o/c/is coroiia/iis n. sp.
Stat. 203.
i"47' N., 96" 58' ü. — 660 m. — 9,1" C. — Pteropoden-Schlamm mit Foraminiferen und
mannigfaltigen tieri.schen Hartteilen. — Im Nias Nord-Kanal. — 1 5 Sm. .südlich von
Bangkam.
Gattyaiia pallida n. sp. A^icoiiiac/if iutcrstrida n, sp.
Stliaiclais luxuriosa Gu. _^ Tarhcllidcs sp. ?
Onuplns titbicola (O. F. Müi.i..")
Stat. 208.
6" 54' N., 93'* 38' O. — 296 m. — 11,4" C. — Lockerer Pteropoden-Schlamm mit Fora-
miniferen, Fraomenten ^■()n Echinodermen und Tunicaten: Coccolithen. — Im SW. von
Groß-Nicobar.
PotaDiilla pcrloiiga n. sp.
Stat. 211.
7" 48' N., 93" 7' O. — 805 m. — 7,1'^ C. — Grober Sand mit P'oraminiferen, Trümmern
\on Mollusken und Coelenteraten. — Westeingang des Sombrero-Kanales.
Ilaiinotlioc sp.
Lcanira sp.
Stat. 224.
Diego Garcia.
Eurythüf complaiiata (Pale.)
Eunicc afra Pet.
Pallasia a/öigciia n. sp.
Eiiuicc iiii)ida)iavcusis Mc Int.
Tliihpiis llahcllniii (Baird).
Seychellen.
Stat. 233.
Aus Korallen. — Mähe Seychellen.
JuiiiicT cociiih-n (iu.
Eimiic a/ra Pet.
20
liiiiiici' rii'/'dis (iKW
J.ysidicr fallax Ein,.
Die bodcnsiissi^jcn AiiiK-licluii aii^ ^\vn Suminluiigen der dculsclicn Ticlscc-lixpcditiun. 2 I
Ostafrikanisches Küstengebiet.
Siiit. 236.
4" 38' S, 51'^ 16' ü. — \'. 2000 m.
HcnhiKVhlla i^racilis n. s|).
Slal. 239.
5"42'S., 43"36'ü. — V. 1500 m.
Hcrd)iiauclla i^racilis n. s|).
Stat. 240.
6*^' 12' S., 41" 17' U. — 2959 m. — 2,0" C. — Globigerinen-Schlamm, Foraminiferen,
Echiniden-Stacheln : Coccolithen.
Lait)iiato)iicc fi/iconiis Kiu..
Slal. 242.
6" 34' S., 39" 35' ü. — 404 m. — 11,1" C. — Pteropoden-Schlamni an der Grenze /.w
festem o-rauen Schlick, manniiJ;faltis>-e Trümmer tierischer Harlteile, Foraminiferen, Dia-
tomeen. — Außerhalb I )ar-e.s-Salam.
Sy/iis djiboufciisis Gr.w.
Glxccra kraitssi Stimps.
Stat. 244.
5" 55' S., 39" i' O. — 50 m. — Foraminiferen, Bruchstücke von Mollusken-Sclialen, W'urm-
rohren, Echinodermen, Gestein.
Pcrolcpis rcgiilaris n. sp.
Laraiida atnmlata n. sp.
Stat. 245.
5^27' O., 39" 18' S. — 463 m. — 10,0'^ C. — Globigerinen-Schlamm an der Grenze zu
blauem Schlick, sehr fest : mannigfaltige Fragmente tierischer Hartteile. — Im Zanzibar-
Kanal.
Oimphis htbicola (O. F. Müll.)
Tcicbclla fasciata Gr.
Ditiypa craiata n. sp.
Stat. 247.
3" 38' S., 40" 16' O. — 863 m. — 7,2" C — Globigerinen- Schlamm an der Grenze zu
blauem Schlick, .sehr fest; Foraminiferen, Bruchstücke tierischer Hartteile. — Nahe
unter der ostafrikanischen Küste.
Polynoine
Tliclcpits nigosits EiiL. y
Stat. 249.
3*^ 7' S., 40" 45' O. — 748 m. — 8,4'^ C. — Globigerinen-Schlamm, Foraminiferen, Bruch-
.stücke von Mollusken-Schalen. — Nahe unter der ostafrikanischen Küste.
Diopatra concliylcga Sars
Eiuiicc )iiiiidanavensis Mc Int.
21
.^'
, ^ li. I'',ni.i',i(s,
Stat. 251.
I " 40' N., 41 "47' O. — 693 m. — 9,0" C. — l^teropoden-Schlamm an der Grenze zu
blauem Schlick, Fragmente tierischer Hartteile. — Nahe unter der ( ).stafrikanischen Küste.
LactiiKxtoiiicc fj/iconi/s Kikj.
Stat. 258.
2" 58' N., 46'-' 50' Ü. — 1362 m. — 6,0" C. — I'leropoden-Schlanim an der Grenze zu
blauem Schlick, fest: Foraminiferen, ISruch.stücke von Mollusken-Schalen, Echinodermen,
Ostrakoden u. a. — Nahe unter der ostafrikanischen Küste.
Lcanira sp. Hi-tciv)iia/daih lui/iia/is n. y. n. sp.
Rliaiupliobracliiiiiii cliitui n. sp. Rhodiiu lovciil i\Ii._\ic;N.
StY/arioidiS coiviiatiis n. sp.
Stat. 259.
2" 58' N., 47" 6' Ü. — 1289 m. — 6,3*' C — Blauer Schuck, .sehr fe.st; Pteropoden-
Fragmente, Coccolithen. — Nahe unter der ostafrikanischen Küste.
PictiiKiria sp.
Stat. 262.
4" 40' N., 48" 39' O. — 1242 m. — 6,6" C — Globigerinen-Schlamm an der Grenze zu
blauem Ton; Foraminiferen, Pteropoden-Fragmente, Echiniden-Stacheln, Coccolithen u. a.
— Nahe unter der Küste ^'on Ostafrika (Somali- Land).
Admcicl/a hnioil^cdata Mc Int.
Stat. 263.
4" 41' N., 48" 38' O. — 823 m. — 10,0" C — Globigerinen-Schlamm, Foraminiferen,
Pteropoden- und andere Molluskenreste, Echinodermen, Coccolithen. — Nahe unter der
Küste \o\\ Ostafrika (Somali-Land).
l'liilif^its /lahcllimi (B.mkd).
Stat. 264.
6'^ i8' N., 49" 32' O. — 1079 m. — 8,2" C. — Globigerinen-Schlamm, Foraminiferen, Mollusken
und Echinodermenreste, Coccolithen, Diatomeen. — Nahe unter der Küste von Ost-
afrika (Somali-Land).
I\li(jiiif^hobi'achiitiJi cliimi n. sp.
hiiiiicc iiiiiiddiiavcinis McInt.
Stat. 266.
6*^44' N., 49" 43' O. — 741 m. — 10,0" C. — Globigerinen-Schlamm. — Nahe unter der
Küste \on Ostafrika (Somali-Land).
/juiiiKi ((>ii/i>/iii n. sp.
Tlielcpus flabcllnm (Baird).
iJie bodensässigcn Aiiiu'liiU'ii ;iiis den S;immUingeii der dcutsclien 'riefsee-l''.\pL'dition. t -.
St:it. 270.
13'' 1' N., 47" 10,9' W. — I S40 m. — 3,7'^ C. — Globii^rerinen-Schhiiiini an iUt Grenze zn
blauem Schlick, fest: l'"oraniinilVrcn, iMiiiniden-Staclicln, JMscliwii-hcl, Coccolithen. —
Im Golf \i>n Allen.
Oiiuphis tiibicola (ü. !'". Ml i.lj
Tliclif^iis flnhclhiDi (Haik|}).
Stat. 271.
13" 2' N., 46" 41' O. — 1469 m. — 6,1'^ C. — Globig-erinen-Schlamm an der Grenze zu
l)lauem Schlick, Foraminifercn, Cephalopodenkiefer, 1^'ischzähne, Coccolithen. — Im Golf
^<)n Aden.
Oiitiphis tiibicola (Ü. \\ Mli.i..).
kiir die Beurteilung der zu.sammengebrachten Anneliden-Sammlung ist eine Angabe über
die l^'unclstätten und deren Tiefe nicht ohne Bedeutung.
\'on den 70 Stationen, die Anneliden geliefert haben, haben 1 7 eine geringere Tiefe
als 100 m. E.S liegen
jenseits der 400 m-Linie
1 100
und 200 m
7
Stationen
200
.. 300 „
1
,.
300
„ 400 „
2
"
400
., 500 „
8
)»
500
600 „
4
)i
600
700 „
7
n
700
„ 800 „
4
5»
800
900 „
3
"
900
„ 1000 ,.
I
»>
1000
.. 1500 „
6
V
1500
„ 2000 „
3
.,
2000
„ 2500 „
4
"
2500
„ 3000 „
I
V
3500
,, 4000 „
I
>.
4500
„ 5000 „
I
,.
Von diesen Stationen ziehe ich die jen.seit der 400 m-Linie liegenden heran, und gebe
eine Zusammenstellung der auf ihnen gefundenen Polychaeten, \on der, allerdings willkürlichen,
Auffassung au.sgehend, daß v(in hier ab der Charakter des Flachwassers oder der Küstenzone
zurücktritt und der Uebergang zur Tiefsee-Fauna sich einleitet. — Die größte Tiefe, aus der
sich Anneliden vorfanden, 4636 m Stat. 152 im antarktischen Gebiet, ist nur auf drei Stationen
des mittelatlantischen Gebietes (Stat. 40. 45. 87) und zweien des indischen Oceans (Stat. 133. 200")
\on dem Grundnetz überschritten, ohne daß) es Anneliden heraufbeförderte.
24
E. Ehlers,
Lokalität Station
\\
Tiefe
Temperatur
Boden
Xoidatlantisclies Gebiet
Mittelatlantisch, am Außen-
rande des afrilianisclien
Kestlandsockels
Ilouvet-Inscl
Bouvet-Insel
Ncu-Amsterdani
Indischer Ocean
Ostafrikanische Küste
1,1» C.
400 — 500 m
4 Screis zonMa Mi.mcn. I 4S(> m 5,9" C
Xcreis cvlindrau lüir,.
Hiimiglycera serriilifera n. sp.
Sabnacina dysteri (Huxl.)
Placoslegiis tridentattis (FAnR.)
31 Oiutpliis tiibicolj (O. F. Mtu..] 4.S9 m ' ii.aoc.
Serpida vennicuLiris L.
Placostegiis sp.
128 LagisCii resiciilosLi Gr. 439 11 1,0° C.
i\'ephtln'S t)ijcruni Schm.
Spioiüdar. gen.
Nototiuistus latericeits (S.ws)
Maldane sarsi Mlmgn.
Amage sculpta n. sp.
Sosanc sp.
Scione spinifera n. sj).
Terbellides sirömi Sars
Spirorbis itordenskjöldi Em..
Lagisca resiculosa Gr. 457 "i
Enipo rhombigera n. sp.
Nephthvs macrura Schm.
Lumbriconereis magalhaensis Kno,
Glycera capitata Oerd.
Ephesia aniarctica McInt.
Nerine sp.
Notomastus lalericeiis Sars
Amage sculpta n. sp.
Maldane sarsi Mlmgn.
Melinna cristata (Sars)
Nicomache lumbricalis (Fabr.)
Amphitrite kerguelensis McInt.
Scione spinifera n. sp.
167 : Eiinice atlantica Kbg. 496 m 10,6° C.
Stauronereis australis (Hasw.)
1 Glycera capitata Oerd.
Spirorbis
199 Onuphis tubicdla (O. F. Mill.i 470 m 10,3» C.
Eunice mindanavensis McInt.
I
242 [ Syllis dijbdiilcnsis Grav. 404 ni Uji^C.
Glycera kraiissi Stimps
245 Onuphis tuhicola (O. F. Müll.) ; 463 m 10,0" C.
Terebella fasciata Gr.
Ditrypa crenata n. sp.
Blauer Schlick
Pteropoden-Schlanmi
Vulkanischer .Sand
Fester blauer Schlick
Pteropoden-Schlamni
Globigerinen-Schlamni
Nordatlantisch
500 — 600 m
Phvllodoce lamelligera (Johnst.)
Lumbriconereis fragilis (O. F.
Ml ll.)
Capitella capitata (I'aiir.)
Thelepus cincinnatus (Fahr.)
Leucariste albicans Mlmgn.
Polamiila ncglecta Mlmgn.
24
o,S" C.
Toniger Sand
I>ie bodcnsiissij^t-n Anneliden aus den Sainnilunf^cn der deutschen 'I'iefsee-Expedilion.
25
Lokaliläl
Station
Name
Tiefe
Tcnij^cratur
lioden
Südspitze Afrikas
üouvct-lnsel
103
I 10
127
Eiiphione elisabelhae McInt.
Eunice savignyi Gr.
Terehella sp.
Onufhis tuhicoLi \0. F. Mui.i..)
Lagisca yesiculd.sa (jR.
Tlielepus spectahilis (Verr.)
500 m
564 ni
567 m
7,8° C.
5.7" C.
Grüner Schlick
Vulkanischer Sand
N'ordatlanlisch
St. Paul
Indischer Ocean
6
16s
185
194
19S
Ostafrilianische Küste
251
600 — 700 m
Potaviilla neglecta Mlmgn.
Nereis loxechini (Kbg.)
Omipliis tuhicola |0. F. Mui.L.)
Einiicc iiiiiidciihTix'nsis McInt.
Gattyana pallida n. sp.
Leanira qualrefagesi Khg.
Leocratides filamentuius n. sp.
Rhamphobrachium cluini n. sp.
Eunice nündanjvensis McInt.
GaUyana pallida n. sp.
Sthenelais luxuriosa Gr.
Omipliis tuhicola (O. F. Müll.)
Niconiache interstricta n. sp.
Terebellides sp.
Laetmatonice filicornis Krg.
652
ni
672
m
614
m
614
m
677
m
660 m
693 ni
9,0° C. Diatomeen-Schlamm
S,7» C. jl Blauer Schlick
10,2" C.
,i"C.
9,0» C.
Fester vulkanischer Schlick
Fester blauer Schliclf
Pteropoden-Schlanim
Ptcropoden-Schlamm
Indischer Ocean
Afrikanische Küste
)> i(
189
191
249
266
700 — 800 m
Leanira quatrefagesi Kbg.
Leanira quatrefagesi Keg.
Diopatra amchylega (Sars)
Eunice mindanavensis Meint.
Lointia rontorta n. sp.
Thelepus ßahellum (Baird)
768 m 7,3» C.
750 m 7,1" C.
748 m 1 8,4» C.
741 m
9,2» C.
Blauer fester Schlick
Fester Korallen-Schliclc
Globigerinen-Schlamm
Indischer Ocean
.\frikanische Küste
247
263
800 — 900 m
Hannothoe sp.
Leanira sp.
Eunice jnindana]'ensis McInt.
Thelepus ßabelluni (Baird)
Polynoine
Thelepus rugosus Ehl.
Thelepus ßahellum (Bairdj
805 m 7,1° C. I Grober Sand
S63 m
823 m
7,2° C. j Globigerinen-Schlai
Indischer Ocean
900 — 1000 m
186 Onuphis tuhicola (O. F. Mt ll.)
25
Deutsche Tiefsee-Expedition 1898— 1899. Bd. XVI.
903 ni I 6,6" C. ii Pteropoden-Fragmente u.
26
E. Ehlers,
Indischer Occan
Ostafrikanische Kiisle
igo
258
259
262
264
271
1000 — 1500 m
Oniiphis tiilncola (O. F. Mull.)
Pallashi porrecta n. sp.
Leanira sp.
Rhamphobrachiiiiii chiini n. sp.
Strlarioides coronMus n. sp.
Heteronialdane aequalis n. sp.
Rhodine loveni Mlmgn.
Pecünaria sp.
AdmeteUa longipedata McInt.
Rliamphobrachhim cliuni 11. sp.
Eiinice mindanavensis .Me Int.
Omphis luhicoli (O. F. Mi;ll.)
1280 m
1362 m
1289 m
6,3° C.
1242 m
6,6" C.
1079 ni
8,2» C.
5,9" C. Ii Vulkanischer fester Schlick
6,0" C. Ij Pteropodcn-Schlamm
Blauer Schlick
Globigerinen-Schlamm
1469 m { 6,1» C.
Xordatlantisch
Ostafrikanische Küste
II
37
239
1500 — 2000 m
LeJiürii In-tricis Ehl.
Lumbriconereis fragüis (O. F.
Müll.)
Eunice vittata D. Ch.
HerdmancUa gracüis n. sp.
1750 m 3.7° C. I Globigerinen-Schlamm
1694 m
1500 m
3,7» C.
Pteropoden-Schlamm
Mittelatlantischcs u. afrika-
nisches Küstengebiet
Bouvet-Insel
Ostafrikanische Küste
2000 — 2500 m
32 * Onuphis tubkola (O. F. Mull.) ' 2480 m
168 ! Polynoine
i „ . .,
130 I betone spimjera n. sp.
236 , Herdmanella gracilis n. sp.
2414 m
2,1« C.
2321 m
0,2» r.
2000 m
3,5» C.
Globigerinen-Schlamm
I Diatomeen-Schlamn
240
2500 — 3000 m
Laetmatonicc filiconüs Kno. | 295g m | 2,0" C. || Gloliigerinen-Schlamu
Antarktisciies Gebiet
124
3500 — 4000 m
Nereis iiuciihitj n. sp. | 3584 m | |
Antarktisches Gebiet
4500 — 5000 m
152 Pulynoine j
Lumbriconereis '
Diopatra paucibrcinchis n. sp.
Sciuiie spiiüfera n. sp.
4636 m.
0,5" C. Blauer Schuck
26
Die bodciisässigcn Anneliden aus den S;unnilungcn der deutschen Tiel'sce-Expedilion. r,n
l'"ür die X'crli kal \ LThrci i u n 14- der ^esammcllfn Anneliden crgibl sich aus vorstehender
Liste folgendes. Es sind dabei Antjaben mit in lietracht y;-ezogen, die über die hier aufgeführten
Arten in der Literatur gemacht sind. .Solche sinil weiterhin im speziellen Teile erwähnt. — Die
nur hier untl nur einmal gefundenen Arten .sind durch einen * bezeichnet, da die einmalige
Beobachtung nicht durchaus maßgebend ist. Dali spätere Beobachtungen die.se Zusammen-
stellungen ändern können, ist selbstverständlich.
Arten, die \ermutlich auf die Tiefsee beschrankt sind, liber ilie 1000 m-Linie hinabsteigen
untl unter der 400 m-Linie bleiben, sind :
Adincti-lla loiiorpcdatn Mc Ixr. 1242 m,
Hcydiiiaiiclla oraci/is n. sp. i 500 — 2000 m,
*Po/yiioiih- sp. 2414 m,
'^ Pol\)ioi)ic sp. 4636 m,
Lcanira liystricis Em,. 1750 m,
*Li(Vi/rn .sp. 805 m, 1362 m,
*Ä'fri/\s imciuata n. sp. 3584 m,
K/iaiiipI/obrac/niim cliuiii b'j'j — 1079 m,
'^ Diopatia panc/öraiicl/is n. sp. 4636 in,
* Lumbriconcrcis sp. 4636 m,
* Htteroiiia/daiic aeqiia/is n. sp. 1362 m,
'•' Pallasia porrccta n. sp. i 280 m,
'^ Pcctiiiaria sp. 1289 m,
Scio}ic spiiiifcra 439 — 4636 m.
\'on den hierunter enthaltenen Gattungen sind .idiiutclla und Rhaniphobi-acIiiiiDi wahr-
scheinlich überall auf die Tiefsee beschränkt: bathj-phil ist auch Li-aiiira, doch kommt Lcaiu'ra
f/itafrc/ngcsi Kuc. im Magellangebiet im kühlen Flachwas.ser vor.')
Die 1000 m-Linie überschreiten abwärts und die 400 m-Linie aufwärts:
Latt)iiato)iicc filicoiiiis Kb(;. Flach wasser — 2959 m,
Oiiuphis titbicola (O. F. Müll.) F"lachwasser — 2430 m,
Ekiucc i'ittata (d'C^l) Flachwasser — 1694 m,
Eiinicc )iü)idauavc)isis McInt. Flach wasser — 1079 m,
Liiii/öriiviu-ir/s /rao-d/s (O. F. Mlxl.) Flachwasser — 1750 m,
Sfv^i^>'ioidcs coronatiis n. sp. 14t — 1362 m,
Rliodine lai'ciii ML.MiiX. Flachwas.ser — 1362 m,
ThclepHs flabclhiui Baird Flachwasser — 1840 m.
.Mle diese Arten, mit Ausnahme \o\\ Stylarioidcs coivnafiis, haben eine \\"eite, zum Teil
weltweite Horizontaherbreitung.
Auf eine mittlere Tiefe sind \ermutlich beschränkt insofern, als sie die 1000 m-Linie
nicht erreichen und unter der 400 m-Linie bleiben :
} Neiris lo.xccliini Kbg. 672 m,
} Eitiu'cc aflaiifica Kl«;. 496 m,
'1 Leiinira japuiULW Mi Int. und Leanim taevis Mrint. iMclNm^.ir. Report ... Challenger pag. 154 und isfi) sind wegen
der basalen .Anhänge am Kühler keine Lfi!»;A7--\rten.
28
E. Ehlers,
* Hamiglyccra soiitlifcra n. sp. 486 m,
'i EpJicsia antardica Mc Int. 457 m,
* Lcioclinis a In face! IS n. sp. 750 m,
Anlage sculpta n. .sp. 439 — 457 m,
*Sosa;u^ sp. 439 m.
Die H or i z 0 n tal vcrbrei t u ng der gefundenen Anneliden behandle ich im Zusammen-
hang mit einer kurzen Besprechung ihres Vorkommens in den unterschiedenen Bezirken, soweit
solches besonderes hiteresse bietet.
Im nordatlantischen Gebiet tritt neben den \onviegend borealen Arten in der Tiefe \on
652 m (Stat. 6) und 588 in (Stat. 7) als eine arktische Form in größerer Menge Potaiiülla iicgLxta
(Sars) auf bei Temperaturen \on 0,1" und 0,8 "^ C. — Als Tiefsee-Form ist aus dem Bezirk
weiter verbreitet bekannt, die von Station 11 U750 "i' 3'^" ^•) gehobene Lcauira hystiicis Fm.. —
Auffallend ist das \orki mimen der Hciiiiodict caniiiciilata (P.\ll.) auf der Doggerbank (Stat. i) in
83 m Tiefe. Die Art Avar bis jetzt aus dem westindischen Littoralbezirk und \ on den Küsten des
mittelländischen Meeres bekannt. Leider fehlt für den Fundort (Stat. i) die Temperaturangabe
des Bodens. Ich habe die Erwägung nicht abweisen wollen, daß es sich in diesem Falle um
eine Verschleppung des gefundenen Tieres handeln kann. — Daß dieser sonst in seiner faunisti-
schen Zusammensetzung gut bekannte Bezirk mit der aus 486 m Tiefe (Stat. 4) kommenden Haiiii-
glycera scrntlifcra n. g". n. sp. einen nicht nur in faunistischer Beziehung interessanten Zuwachs
erhalten hat, mag besonders bemerkt werden.
Der Fund zahlreicher Stücke der Onup/i/s titbicola (O. F. Muli..) auf der Seine-Bank vor der
französischen Küste entspricht den Mitteilungen Roiles über das \'orkommen dieses Wurmes im
Golfe der Gascogne, wo die Expedition des „Caudan" diese Tiere gleichfalls zahlreich angetroffen hat.
Wenig bekannt war, abgesehen von den Küsten der kanarischen Inseln und Madeiras,
die Annelidenfauna des mittelatlantischen Gebietes unter der Avestafrikanischen Küste. So ist
von hier denn auch eine Reihe bis dahin nicht beschriebener Arten zu verzeichnen gewesen,
über deren weitere Verbreitunir zur Zeit nichts bekannt ist. Ob sie als endemische Arten an-
zusprechen sind, bleibt abzuwarten. Es sind dies : Aiichtfoxyllis robnsta, Oiihodiv/inis sp/iiosiis,
Nercis hicipcta, Liiiubricoiicrcis uiiioviiata, Tr/fpsaz'its vitfariiis. Diese letzte Art hat ihren nächsten
Verwandten in dem mediterranen Tclcpsavtis costanini Ci.pki). — Auf die Verbindung mit dem
mediterranen und lusitanischen Bezirk weisen lYip/it/ivx hoiiihcrgi Aud. u. M. Edw., Eiiiiicc vittata
D. CiL, I)i(patra ciipixa Bosc. und Pivtnla fitbiilaria Mont. hin. Oiiiip/iis tiibicola (O. F. Mül.l..)
und Scipula i'ciiiiicularis L. gehen mit weiter \'erbreitung über das Gebiet hinaus. .Vus dem
südafrikanischen Gebiet tritt Pz-ionosp/'n p/iiiiafa Em., hier hinülier, \ielleicht ist damit die Bahn
angedeutet, auf der diese Art bis an die chilenische Küste zu \erfolgen ist.
Der Bezirk, den ich als „Südspitze Afrikas" zusammengefaßt habe, ist in der Zusammen-
setzung seiner Annelidenfauna schon längere Zeit durch die Mitteilungen \on SrBU'SON, Schmarua,
Ktnkekc, McIntüsii, Cvrii.i. Ckossi.and bekannt. Wie in ihm Warm- und Kaltwa.sser-Strömungen
zusammentreffen, so ist er gleichsam ein .Sammelplatz flir Bewohner weit g^etrennter Gebiete.
iVls bislang unbeschriebene Arten sind mui mir behanilclt: /uiil/ii/rinssa insioii/s, Xor/s g/aiidii/osa,
Diflpafra p/niiii/fra, Linuliiicoiitiris albidi)iliüii^ I jiiiibiicoii,r,is ocii/ata, Miii^</i>ii(i cnuta, L/rivp/ionis
brain///(i/iis, Cinaluliis coiiciiiinis. — Arten, \i)n denen eine weitere Verbreitung nicht liekannt
28
Die Iiodcnsiissij^cn Aiinclitk'ii ;ius tlcn Saiiinilungt.Mi der (Icutsclicn 'ricf'scc-K.\[)C(Utio!i. -^q
ist. sind /^'s/W/d- ciipiiisis (JK., Plivl/ocli(uiof^liiii^ pictiia C\R. Ckossi.. (ilxirra /:/-a//\\/ S\\ ^'elil an der
ostafrikanischi'n Küsti; nordwärts bis 1 )ar-cs-Salam : lApidoiiofus sniüfictits (SriMi'S) kommt bei l'ort
Natal \'or und ist wie Sty/arioidcs \tvithotIi)-ii-liiis Sciim., Lcpi-ra f^tcnuliarta (Scii.M.) an der SiKlwest-
küste Afrikas bis nach Lüderitz-Bucht nachgewiesen. — Aus dem intlischen Ocean kommen liuiücc
sm'(<;/n7 GiL und <;r//dc/ Gray, im warmen Agulhas-Strom : durch den indischen ücean sind ostwärts
bis an die Küsten Japans und der Philippinen Ettpliione disahdliac Mc: Int., Diopatra liolobraiiclüata
V. M.A.R. und Tcrcbclla fasciata Gr. verbreitet, Eiinicc anstralis Otfgs. bis nach Neu-Seeland. Aus
der Weite des Litkmtischen untl mediterranen Bezirkes kommen liier Stlu-iulais hoa (Johnst.),
Ä'ip//f//vs lioiiibtTi^i iVlI). u. M. Edw., D/opafra iiipira Bosc, Oiiiip///s luhicola (O. I'". Mül.l,.) untl
Pn'fliiospio ina/iiioiYiii Ci.i'Ri). vor. Aus dem borealen und arkti.schen Kreise Eplicsia oraci/is H. R.,
Tfavis/a forhcsi (Johnst.), Potaiiülla toirlli Ml.mcn., und endlich tritt als eine an der magellanischen
und chilenischen Küste gefundene Form Eiiiiiörico/iiir/s tdraiira Sciim. und daneben von der
chilenischen Küste Prioiwspio piiaiata Em., in der hier gemachten Sammlung auf. Das Gebiet
i.st ein Mischgebiet, dessen einzelne Komponenten vielleicht nach den Temperaturen des flachen
und ticlen Wassers zu sondern sein werden, \vobei dann Arten aus dem borealen untl notialen
Gebiete nach den Temperaturen, unter denen sie hier gefunden sind, offenbar eurytherme sind.
\'on den Stationen der „\'aldi\ia"-Expedition fallen in den Bereich des indischen Oceans drei
Gruppen, die ich wegen besonderer Erscheinungen in den dort gemachten Sammlungen zusammen-
gefaßt habe: die des tropischen Inselbezirkes, der Seychellen, und des ostafrikanischen Küstengebietes.
Die Stationen des tropischen Inselbezirkes fallen auf die Tiefsee, mit einer Ausnahme:
Diego Garcia. \ on dessen Korallengrund sind die dafür charakteri.stischen Amphinomiden und
Euniciden vorgelegt, \on den ersten die weit \erbreitete Eni-vt/ioc coiiiplauata (Pai.i,.), von letzteren
die auch an der ostafrikanischen Küste vorkommende Etinicc apra Pet. Als bislang unbeschriebene
Art ist hier I^allasia alhigciia gefunden. — \'on den Stationen der Tiefsee sind als bislang
unbekannt ^veiterhin beschrieben : Gattvana pallida, Lcocratidcs pilamcutosiis, I\Iiainpliobi-acIiiui}i c//iiii/\
Sty/arioidcs coiviiafiis, Leioclints a/tifacciis, Alcoinac/u- iuhrsfrida, Pallasia ponrda, Potar/ii/Ia pirAu/i^a.
— Rlianipliobi-adiiiiiii diiiiii und Sfv/arioidcs coiviiafiis kommen auch im ostafrikanischen Küsten-
bezirk vor; dazu kommt Eiiiiici iiiiiidanavauis McInt. — Die neue Gattung Lcocratidcs hat ihre
nächst verwandte Form Lcocrafcs im indo-pacifischen Ocean. — St/iciidais /u.xtiriosa von Station 203
mit 660 m Tiefe kommt mit weiterer Wrbreitung auch im flacheren Wasser bei den Philippinen
vor. — Zu diesen gesellt sich mit größter Horizontalverbreitung Omiphis fubicola (O. F". Müll.)
von 5 Stationen der Tiefsec von 470 — 1280 m bei Temperaturen von 5,9" — 10,3" C.
Die Korallenriffe der Se}chellen lieferten die zur ostafrikanischen Küstenfauna gehörenden
Eniiicc cocciiica Gr. und Eiiiiicc apra Pet.; dann aber auch „Palolo" und zwar die Eiiiiicc viridis
(Gr-w) \\\e die Lvsidicc fallax Ehe. : so gehen diese Arten aus dem polynesischen Inselgebiet
durch die Breite des indischen Ocean.s, Bewohner der Riffkorallen.
Die ostafrikanische Küstenfauna, die durch Gritie, Gr.wier und Cvriei. Crosse.^nd ein-
gehender behandelt ist, wird durch die Untersuchung der Tiefsee in beachtenswerter Weise
erweitert, nicht zum wenig.stens dadurch, dass in ihr Tiere auftreten, die bis dahin nur aus weit
entfernten, scheinbar zusammenhanglosen Gebieten bekannt waren. — Neu zu beschreibende
Arten \"on hier sind : PPodinaiidla gi-acilis, Pcro/cpis iroii/(iris, L(rraiida a/uiii/afa, Hdcro//!a/daiic
ac(/ua/is, Loiii/ia coiitorta, lJitr\pa crcinata und die bereits aus dem indischen Ocean erwähnten
29
,_, E. ElII.EKS,
Rliaiiipliübrncliiuni cliniii und Sfv/(irioidcS coroiidtiis, ,s(-)\vie Eiiiiicc- iii/iidiiiiaVLiisis McInt. — -Sv///.s-
dijboittciisis (Gray.) steht der Svllis spongicola Gr. des Mittelmeeres so nahe, daß sie als eine für
diese vikariierende Art zu bezeichnen ist. Wii.i.ev führt diese Art aber auch unter den Anneliden
Ceylons auf. (i/vccrn kmiissi Si'. ist, wie erwähnt, südwärts weiter \-erbreitet wie die Tcrcbclla
fasciata Gr., deren Erstreckung bis nach Japan gleichfalls schon erwähnt ist. In dieser Hinsicht
schließt sich Thclcpits nigostis Ehl. an, der hier aus der Tiefe (Stat. 247, 863 m) erscheint, weiter
an der chilenischen und neuseeländischen Küste \crkommt. — Von den weit \erbreiteten Anneliden
kommt Thclcptis flabclliuii Baird und Oimpliis tubicola (O. F. MCi.L.) \-or. Als Arten, die bis jetzt
boreal-atlantisch bekannt ^varen, verzeichne ich Ladiiiatoiücc fi/iioniis Küc. und Rliodinc /«< vv// Mi.mgn.
Hier wäre auch Diopatra coiiclixlcga (Sars) zu nennen, wenn nicht Willev überraschenderweise
diese Art aus dem Flachwasser Ceylons angeführt hätte. — i\us dem \vestindischen Meere ist als
Tiefsee-Bewohner Admcklla longtpedata McInt. bekannt, die hier gleichfalls in größerer Tiefe vor-
kommt. Die weite Verbreitung dieser Art, die zur Zeit noch zusammenhanglos erscheint, läßt auch
die Anwesenheit dreier anderer hier vorkommenden Arten in besonderem Lichte erscheinen ; das
sind RliaiiipliobracliiuDi cliitui, Stylarioidcs coroiudiis und Laraiida aiiuiilata, insofern als ihnen nächst
^'erwandte vikariierende Arten im westindischen Meere: Rliaiiipliobracliiiiiii agassizi Ehl. und Styla-
rioidcs scutigcr Em., und an der pacifischen Küste \on Guayaquil Laraiida su/cata Kik;. vorkommen.
Die kleine Ausbeute aus dem Bereiche der Inseln St. Paul und Neu-Amsterdam kenn-
zeichnet ein Grenzgebiet zwischen dem notialen und südatlantischen Bereich; die in der Nähe
von St. Paul (Stat. 185 972 m) gefundene Naris {A^icoii) /oxfcliiiii Kv,r,. ist sonst aus dem Magellan-
gebiet bekannt, danach notial: bei Neu-Amsterdam (Stat. 167 496 m) kommt, neben der w^eitver-
breiteten G/vara capitata Oerd., Eiinicc atlaiüica Kbg. und Stauroncrcis aiistra/is (Hasw.) \'or;
Eunicc atlaidica KüG. ist von der Ostküste Südamerikas bei Buenos-Aire.s, Stauroncrcis aastra/is
(Hasw.) ^•on der Südküste Australiens und von Neu-Seeland erwähnt. Die Temperatur der Tiefsee
beider In.seln erhebt sich über die des notialen Kreises.
\' on den Kerguelen zeigt die Liste der Stationen 1 60 und 1 6 1 eine größere Anzahl
von Arten als ^•on allen anderen Stationen auf. Das geht darauf zurück, daß hier im flacheren
Wasser und im Strandgebiet eingehender als sonst gesammelt werden konnte. Die Anneliden-
fauna der Inseln ist zumal aus der Bearbeitung der Sammlungen, die die Expedition der „Gazelle"
und des „Challenger" brachte, durch Grube, Studer und McIntüsh gut bekannt, ihr notialer
Charakter darin dargelegt: daß sie weder erschöpft war, noch auch wohl ist, zeigt die Reihe
der unbe.schriebenen Arten, die ich in der Sammlung der „\'aldi\ia" fand. Das sind: Hcrunoiic
sp., Eulalia varia, SpI/acros\'//is pcrspicax, Paractius iiotia/is, Aiiniiotrypaiic gymnopygc, Flabclhgcra
peniiigcra, Hctcrocirriis ciiiciiiiiatus, Ei/c/ioiic pallida. Von diesen gehört die Flabclligcra pciiiiigcra
vorwiegend dem antarktischen Gebiete an. Die HorizontaKerbreitung der übrigen im notialen
Bezirke ist noch festzustellen. Alle diese Arten haben mehr oder minder nahe Beziehungen zu Arten
der nördlichen Halbkutrel. Von den im notialen und boreal-arktischen identisch \orkommcnden
sind hier Capitclla capitata (Fabr.), Tcrcbcllidcs ström i Sars, .lii/pl/ictcics giiiiiici-i S.VRS zu nennen.
.\us dem Bereiche der \on der \'aldi\ia-Expedition wieder aufgefundenen Bou\et-Insel
(Stat. 124 — 131) gehört die größere Zahl der Arten dem notialen Bezirk an und findet .sich bei
den Kerguelen. Drei als neu beschriebene» Arten I'jiipo ilio)iil>ig!-a, .Image scidpta, Scioiic spiiii/cra,
sind mir aus dem antarktischen Kreise bekannt unel haben dort \ ermutlich ihre I laupt\ erbreitung.
30
Dio bodcns.'issige» Anneliden aus den Sanmdungen der deutschen 'J'ieisee-I-!xpedition. -> t
Als Arten, die auch im Nordmeer Mirkommen, sind zu nennen: Glyccra capitata Okrd., N'otoiiiastiis
latcricnts (Saks), Maldaiir sars/ Mi.Mcx., Alcoiiiac/ic luinl)i'icalix (Faür.), Mcli)iiia ciistata (Sars).
Die Station 152 aus dem antarktischen Kreise (4636 m, — 0,5'' C.) lieferte mit der Diopatra
p(uiiit>raih-t/is eine bislang;' nicht bekannte Art. daneben Reste einer Liniit)n'coih-r/s ; das sind \'er-
treter jener /:/('///(vV/<7/-(iattungX'n, die abweichend \\n\ der grollen Mehrzahl tler übrigen Gattungen
nach beiden Polen hin im kälteren Wasser \orkommen. Sc/oiic sp/iii/rra ist die bereits genannte
Art, die im notialen Gebiete in der Tiefe auftritt. Die hier gefundenen Reste einer Pn/viin/iic
sind nur als ein \'orkommen dieser Gruppe in großer Tiefe zu verzeichnen.
Die gegebenen Zusammenstellungen bestätigen die sonst gemachte Erfahrung, daß manche
marine Polychäten eine sehr weite X'erbreitung, und zwar in vertikaler wie horizontaler Richtung
haben. Von den Faktoren, die hier beschränkend eintreten, ist wenn für die großen zusammen-
hängenden Meeresbecken annähernd gleicher Salzgehalt des Wassers angenommen werden darf,
Temperatur wohl in erster Linie maßgebend. Danach ist eine Hauptaufgabe kommender Unter-
suchungen über die geographische \'erbreitung mariner Anneliden festzustellen, wo die maximalen
und minimalen Temperaturgrenzen der einzelnen Arten liegen. Daß daneben die Beschaffenheit
des Bodens für die \'erbreitung der Arten in Betracht kommt, ist selbstverständlich : der weiche
Schlammboden, wie er in großen oceanischen Becken weit ausgedehnt vorkonunt, bietet anderen
Arten Wohnsitz als sandiger, grober oder steiniger und felsiger Grund.
Unter den in den Listen aufgeführten Arten bietet für diese Betrachtung Oiuipliis tiibicola
(O. F. Müll.) ein gutes Beispiel. Diese von den europäischen und amerikanischen Küsten aus
dem Flachwasser bekannte Art erstreckt sich durch das atlantische Gebiet und in den indischen
Ocean von der ostafrikanischen Küste bis nach Sumatra, und zwar hier in der Tiefe. Die
Grenztemperaturen der aufgezählten Fundorte sind 11,2" C. (Stat. 31, 4S9 m, Außenrand des
afrikanischen F"esdandsockels) und 3,5*^ C. (Stat. 32, 2480 m, aus gleicher Gegend) sowie 3,7'^ C.
(Stat. 270, 1840 m: im Golf von Aden). Die erste Zahl entspricht oder liegt vielleicht noch
unter der Temperatur, in der die Art im P^lachwasser der nordatlantischen Küsten lebt: die
Temperaturen 3,5*^' C. und 3,7" C. dürften der Minimalgrenze der Temperaturen für die \'er-
breitimg der Art nahe kommen. Denn nun kommt als beachtenswert hinzu, daß Onuphis tiibicola
(O. F. Müll.) dem arktischen und antarktischen, vielleicht auch dem borealen und notialen Ge-
biete ganz fehlt, das heißt aus dem kälteren Wasser ausgeschlossen ist. Daß auf submarinen
Straßen die weit getrennten Fundorte X'erbindungen besitzen oder gehabt haben, ist \vohl sicher
anzunehmen. — Für solche \'orstellungen gibt der Fund des Thelepiis riigosiis Ehl. ein anderes
Beispiel. Diese Art \ertritt den Tliclcpiis spcctabilis (\"krr.), der an der Bouvet-Insel und Kerguelen
gefunden und notial-antarktisch ist, an der chilenischen Küste, findet sich ferner bei Neu-Seeland
und an der ostafrikani.schen Küste: in deren Nähe ist er aber auch (Stat. 247) bei 863 m und
7,2'^ C. gefunden, so tritt er als Bewohner der Tiefsee auf, in der Verbindungsbrücken den Zu-
sammenhang der genannten weit getrennten Wohnorte herstellen mögen. — - In ähnlicher Weise
i.st Eiuiicc miiic/aiiac'ciisi.s- Mr Ixr. in der Tiefsee \on den Philippinen bis an die Ostküste Afrikas
verbreitet. — Diese Erfahrungen sind von Bedeutung- für die Beurteilimg der „bipolaren" Arten,
von denen ja gleichfalls eine Anzahl in den Sammlungen der \'aldivia vorliegt; und man wird
^ ^ K. Ehlers,
der Auffassung zustimmen können, daß die arktisch-boreal und antarktisch-notial gefundenen
gleichen Annelidenarten auf submarinen Straßen \'erbindungen besitzen oder gehabt haben, Avenn
deren Existenz auch nicht für alle erwiesen ist.
Daß diese Auffassung nicht allgemein für \ erbindung weit getrennter Wohnsitze mariner
Anneliden in Anwendung gebracht ^\erden kann, \ersteht sich wohl \-on selbst. Dafür liefern
die als „Palolo"-Erzeuger bekannten Euniciden, Eniiicc -riiidis Gk. und Lys/dicf fallax Ei iL., ein
Beispiel. Ihr nun nachgewiesenes \'orkommen auf den Korallen der Seychellen läßt keine \'er-
bindung durch Tiefseebahnen mit den auf den Korallenriffen der polynesischen Inseln lebenden
Tieren der gleichen Arten zu. Nicht nur die Temperaturunterschiede des Was.sers an den
Korallenriffen und in der Tiefsee, mehr noch der Mangel an Zu.sammenhane zwischen den
Korallenriffen, an die „Palolo", so weit wir jetzt wissen, gebunden ist, spricht dagegen. Hier ist
die \'erbreitune der Würmer, die \'erbinduny ihrer Wohnsitze durch schwimmende Zustände
der Tiere und durch Meeresströmungen gegeben : in welcher Richtung das erfolgt, ist weiter
festzustellen. Dabei mögen einzelne auf der Tiefsee aufragende, lebende Korallenriffe im indischen
Ocean, wie ein solches \on Chun*) beschrieben ist, für derartige \'erbreitung Brücken gebildet
haben und bilden. — Das gilt für andere Arten, die weit verbreitet sind, wie im indopacifischen
Meere Diopatra liolohi-anchiata \. M.\R., die an den Küsten Japans, Neu-Seelands und Ostafrikas
vorkommt; oAer Liiiiidn'ioiuiris iiti-am-a Sei im., die im Magellangebiet, an Kerguelen, Neu-Seeland
und an der Südspitze Afrikas im Flachwasser vorkommt.
Dem gegenüber mag es auch in der Tiefsee Anneliden mit enger Horizontalverbreitung
areben: als solche \enveise ich auf die bislang' nur in mittlerer Tiefe orefundene Eioiicc iiiindana-
vensis McInt., die von Mindanao Ijis an die ostafrikanische Kü.ste Aerbreitet gefunden i.st,
darüber hinaus bis jetzt nicht.
Aber auch anderes ist gegenüber den Vorgängen, durch welche die jetzt bekannt ge-
wordene Verbreitung von Borstenwürmern herbeigeführt sein mag, zu erwägen. Als Bewohner
der Tiefsee tritt im indischen ücean \'or der afrikanischen Küste Adutcfclla lo)igcpcdata Mc Ixt.
auf. Die.se Art findet sich aber auch im atlantischen Ocean und zwar im westindischen Meere
bei Grenada und nordwärts bei den Prinz Edwards-Inseln gleichfalls aus der Tiefe. Diesem
\'orkommen entspricht, wenn auch nicht ganz, ein anderes. Die im Plachwasser und im Littorale
des nordatlantischen Meeres lebenden Arten : Lactniatonicc filicoiiiis Küc;., Oiinp/iis tiibicola (O. F.
Müll.), Rhodinc loveni Mlmgn. sind im ostafrikanischen Küstengebiet, aber in der Tiefe, gefunden.
Nehmen wir \ on die.sen die weit \'erbreitete Onnplüs iitbicola (O. F. Müll.) aus, so i.st für die übrigen
l-'ormen eine ähnliche Ubiquität bislang nicht nachgewiesen und ihr Vorkommen \or der o.stafrika-
nischen Küste erscheint als ein singulär isoliertes. Aus dem littoralen oder Strandgebiete dieses
Bezirkes sind diese Arten gleichfalls nicht bekannt, \-ermutlich sind sie soweit stenotherm, daß sie
den höheren Temperaturen des Küstenwassers fern bleiben."'^) — So kann auch hier wohl die
Vonstellung Platz greifen, daß diese Anneliden einer Reliktenfauna angehören, deren Ursprung
auf eine Zeit zurückgeht, als der indi.sche Ocean eine weite X'erbindung durch das spätere
') Ueber ein noch zu erforschendem unterseeisches Korallenrifi" im centralen indischen Oce.in. Her. niath.-phys. Kl. k. sächs.
(Ics. A. Wiss. 1905 I ]>. 33.
'-') Ganz auffüllend erscheint die Verbreitung von Diopatm conchylega S. Diese nordatlantische Art kommt wie die vor-
stehend genannten .Xrten vor der ostafrikanischen Küste in der Tiefe vor, nach der Angabe von Wili.f.y aber auch im Klachwasser des
Golfs von Manaar (Ceylon). Danach wäre die Art stark euryllierm.
Die liodeiisüssiccii Anneliden aus den Sanindungen dei dculsclicn Tiefsee-Kxpedition. o ^
Mediterraneebiet mit dem adantisclien Meere hatte und ila(> nach dem .\ufl:eben dieses Zti-
sammciiliang-es adantischc Arten in tlen minder temperierten Tiefen des intlisehen Oceans sich
erhiellcn, ilie im Mediterraiibeeken mit dessen steig-endem Salzg-ehalt \crseh\vanden. Ich liabe eine
ahnliclic Aul'fassung- bereits für das Vorkommen der Eiirvihoc coiiiplniuüa (I'ai.i,.) an der Ost- unil
Westkiiste Mittelamerikas ausgesprochen untl die H\-pothese aufgestelk, dall die Hebung Zentrab
amcrikas tien anfangs gemeinsami'ii Wohnbezirk dieser Art zerrissen habe.') Solche Auflassung
hat aber als I\.onse(|uenz die andere, daT) die unter solche?i \ erhaltnissen xorkonuuenden
Anneliden alte in die Jetztwelt hineinragende Arten sind, die entweder seit langem ihre borm
gleichmäßig in beiden getrennten Bezirken erhalten oder im Laufe der Zeiten gleichmäl-Sig ge-
ändert haben.
Läl^t man solche Auffassung zu, so erscheinen andere b'unde der „\'aldivia"-.Sammlung
in besonderem Lichte. Es handelt sich um Rliauipliohracliiitiii cliimi n. sp. und Stylaiioidcx coro-
iiafiis n. sp., beide Arten in der Tiefe des indischen Oceans horizontal weit verbreitet. Nun
entspricht aber KliaiiiplioliracliiiDu ilniiii dem Rliaiiipliohnu-Iiiiiiii //odss/'z/ hin,, und Sfy/a/yo/t/is
anvufitux dem Stvlarioidcs scittigcr Ehl., beide aus der Tiefe des atlantischen und westindischen
Meeres. So liegt auch hier die X'ermutung»- nahe, daß in der Zeit, nach welcher die Hebung
Nordafrikas das atlanti.sche und indische Meer schied, eine gesonderte Entwicklung zu den
F"ormen der jetzt als vikariierend erscheinenden Arten geführt hat. Die \ oraussetzung, die bei
solchen Spekulationen gemacht wird, daß gewisse Anneliden der jetztweit alte Formen sind,
gewinnen dadurch Wahrscheinlichkeit, daß die fossil erhaltenen ;Vnnelidenkiefer paläozoischer')
l''ormationen mit denen recenter Arten übereinstimmen, mehr noch dadurch, daß die Euniciden
der Juraformation nach Kcirperge.stalt und Kieferbildung augenscheinlich den jetzt lebenden
Euniciden äußerst nahe trestanden haben.')
Für die au.sschließlich bathybisch lebenden Anneliden sind die Existenzbedingungen und
ihr Optimum nur in der Tiefe gegeben. Ist letzteres auch für Anneliden anzunehmen, die auch
außerhalb der Tiefsee leben? Die Frage ist nicht allg^emein, aber doch für bestimmte Fälle zu
bejahen, so augenscheinlich für Oiiiip/iis titbicola (O. F. Müll.). Dieser Wurm in seinen charakte-
ristischen Röhren ist in weit voneinander getrennten Fundorten der Tiefsee in ungewöhnlich
großen und segmentreichen Exemplaren gefunden mit Dimen.sionen, die weit über das Körper-
maß) hinausgehen, mit denen diese Tiere in dem Flachwasser und dem Littoralbezirk der nord-
atlantischen Küsten gefunden werden. Solche Fundorte sind atlantisch die Station 32 (am
Außenrande des afrikanischen Festlandsockels) mit 2480 m Tiefe und 3,5" C. und indisch (im
Golf von Aden) die Stationen 270 (1840 m, 3,7 '^ C.) und 271 (1469 m, 6,1" C.) sowie (im Binnen-
meer von Sumatra) .Station 190 (1280 m, 5,9" C). Welche Faktoren hier als günstig wirkende '
zu bezeichnen sind, ist \'on \'ornherein nicht zu bestimmen ; es können Verhältnisse sein, die
') Ehlers, Zur Kenntni.s der ostafrikanischen Borstenwürmer. Xaclir. K. Ges. d. Wiss. Göltingen. Math. phys. Klasse. 1897. H. 1.
Florida-Anneliden, Mem. Mus. Compar. Zool. Vol. XV 1887 pg. 14.
-) G. J. HiNDE, On Annelid Jaws from the Cambro-Silurian, Silurian and Devonian Formations in Canada. Quarterl. Journ.
Geol. Soc. 1879. — On Annelid Jaws from the Wenlock and l.udlow Formations Quarterl. Journ. Geol. Soc. iSSo. — On Annelids
Remains from the Silurian Strata of the isle of Gotland. Bihang Kgl. Vet. Ak. Handl. ]?d. 7 1SS2.
^) Ehlers, Ueber fossile Würmer aus d. lithograph. Schiefer in Baiern. Paläontogruphica. r>d. X\"II- H. 4 1869.
Deiilsclte 'lief^ee-ExpeHiliou 1898 — 1899. IM. X\'[ 5
V.,'
\
, ,, !•:. EnLEKS,
physiologisch die Ernälirung- und das Wachstum LjiinsliL; beeinflussen, es mögen auch mittelbar
Avirkende Zustände sein, die das Fehlen \'on Schädlichkeiten herbeiführen und tlamit dahin wirken,
daß die Tiere alt werden und lange \vachsen. Nahe liegt es, dies Vorkommen damit zusammen-
zustellen, daß im arktischen Kreise Anneliden zu einer Größe heranwachsen, dem gegenüber die
in südlicheren Bezirken \-orkommenden Tiere gleicher Art Zwerge sind.
Hin Optimum der Existenzbedingungen kann in ungleicher Weise Avirken, günstig für das
Einzeltier und günstig für die Erhaltung der Art. Inndet sich tlie Oinif^I/is tuhicola (O. F. Müi.r..)
auf den angeführten Orten der Tiefsee in einzelen Stücken, so spricht deren Riesenwuclis fiir
das \'orhandensein \'on Bedingungen, die das Gedeihen der Einzelwesen fördern : findet sich die
gleiche Art, wie in diesem F"'alle auf der Seinebank (Stat. 25), in zahlreichen mittelgroßen und
kleinen Exemplaren, so kann das die Deutung zulassen, dal) hier \'erhältnisse Aorliegcn, di(> für
die Vermehrung der Tiere, und somit für die Erhaltung der Art günstig sind. Mir ist ein
analoger Fall bekannt. Die Fischer der Nordsee fangfen mit dem Grundnetz bisweilen tranz
\ereinzelt ungew<)hnlich g^roße Hummer, entfernt \"on den Orten, an denen die kleiner bleibenden
Hummer zahlreich xorhanden sind und ihre Brutplätze haben. Herr Hafeninspektor ül"(;p: in
Geestemünde teilte mir auf meine Anfrage mit, daß die Fischdampfer hin und wieder in der
Nordsee auf Gründen, wo man keine Htimmer \'ermute, einzelne grolle, bis zu 5 Kilo schwere
Hummer fingen. Kleine Artgenos.sen werden gleichzeitig- an denselben Orten nicht eefangfen.
Herr Professor Emrenbaum auf Helgoland hatte dort gleiche Erfahrungen gemacht, bemerkt aber,
dal) derartig einzeln auftretende große Tiere gelegentlich auch in der Nähe der Insel gefangen
werden, gesondert \on der großen Herde der Artgenossen. Auch hier nnigen günstige Be
dingungen lange das Leben und die damit \erbundene Wachstumsdauer erhalten und dadurch
die große Körpergröße der Einzeltiere herbeigeführt haben, Avährend die Bedingungen für die
\'ermehrung der Tiere nicht oder nicht in gleichem Maße wie an anderen Orten gegeben waren.
Herr Professor Ehrenisalm bemerkte in .seiner Mitteilung, daß die von ihm gesehenen, isoliert
gefundenen großen Hummer immer Männchen gewe.sen seien : sie würtlen von den Fischern als
„old bachclors" bezeichnet.
Es ist selbstverständlich, tlab die gün.stigen Existenzbedingungen für das Einzeltier und
für deren \ ielheit zusammenfallen k()nnen und häufig zusammenfallen. Es sind die.se \'erhältnis.se
zur Zeit aber, nicht nur für die .\nneliden allein, wenig beobachtet. Insbesondere dürfte die
Dichte des \'orkommens die.ser Tiere an bestimmten Lokalitäten mehr zu beachten sein als es
bi.slang geschehen, \ielleicht daß damit auch Zentren für die geographische \'erbreitung der
Arten darzulegen sind.
l*\ir unsere Kenntnis der allgemeinen X'erhältnisse tler \'erbreitung der Anneliden in der
Tief.see geben die erhaltenen hier mitgeteilten Resultate wenig Neues. Wenn \on den 165 Stationen,
auf denen die deutsche Tief.see-Expedition mit dem Grundnetz gesammelt hat. nur 65 Anneliden
aus der Tiefe g>-eliefert haben, so reicht das an und lür sich, zumal gegenüber den Zufälligkeiten,
die die Ausbeute solcher Stichproben begleiten, nicht aus, um daraufhin von einer Armut an
Anneliden in der Tiefsee^ zu reden. Wichtig ist aber, daß die Ergebnisse der Challenger-Flxpe-
dition Aehnliches zeis>'en, und dal! auch hier die Zahl der aus tTrößerer Tiefe gehobenen .\nneliden-
O tri o
Arten erheblich kleiner ist als die tler im flacheren Wasser lebenden. Darin spiegelt sich dann
auch wohl die Bedeutung al), dii' die Gleichf()rmigkeit tles pflanzenleeren, gleichmäßig schlam-
34
Uic l>odensiis>ii;cn Anneliden ;ius den Saninüungen der deutschen Tiefsec-Expcdilion.
OD
mij4'en (xler schlickii^'cn Tiefseei^rumlcs für das lieben der Anneliden gegenüber der Mannig-
fultig'keit des Grundes in der Nähe pflan/enlührender Küsten lial. Diese Gleichförmigkeit des
Tiefseegrundes tritt auch in i.\yn Ansahen hrrxor, die in den mitgeteilten Zusammenstellungen
Uher tue Bodenbeschaffenheit der bundurte gemacht sind. Dali die Zahl der Arten mit steigender
Tieft' abnimmt, ist unabweisbar.
b'ür die Beurteilung der Dichte, in welcher die Arten mit ihren Kinzeltieren, wie überall,
so auch in tien Fängen aus der Tiefsee auftreten, ist \vohl zu sondern zwischen den Sedentären
und den \'aganten. Wenn die Rohren xon (hiitf^lüx tubico/it (O. I*". Müll.), Tclcpscwiis viti-ai-ius
n. sp., Scioiic spiiiifera n. sp., Pofaiiiilla iiro/nid Mi.M(;n. an ihren bunelorten in großer Menge leer
ansjetroffen sind, so ^ibt tias kein absolutes MaT) für die Häufigkeit der ge'wil^ gesellig lebenden
Tiere. Denn diese widerstandsfähigen Röhren erhalten sich lange, nachdem ihre Erbauer ab-
gestorben sind oder sie verlassen haben: so täuschen leere R()hren eine Häufigkeit der Tiere
\or, die nicht besteht. Handelt es sich aber um Kalkröhren xon Serpuliden, die aus der Tiefsee
nicht ausgeschlossen sind, aber meines Wissens hier bislang in gröf^erer Menge nicht beobachtet
wurden — in der vorliegenden Sammlung gehen sie nicht unter 496 m Station 167 (Spirorbis-
R()hn^n), die Beschreibung der Grundi)roben verzeichnet von Station 194 „Serpula" von 614 m
Tiefe — so mögen die leerten R()hren dieser Würmer dem lösenden Einfluß des marinen Tiefsee-
^vassers eher unterliegen als die kalkfreien hornartig derben R()hren anderer Anneliden, und
damit ihr spärliches Auftreten in der Tiefsee erklärt werden.
\(>n nachstehenden Stationen haben die Grundnetze auf der „\ aldivia"-Expedition keine
Anneliden treliefert:
Station
l;reite
Lange
Temperatur
Tiefe
Boden
Lokalität
2
55O 58' N.
1° 30' W.
87 ni
Xordsee
9
! S9»SI'N.
8» 9' W.
8,4" C.
547 >"
Grober Sand
Südlich vom Thomson-Kücken
loa
59» 37' N.
8» 49' W.
54" C.
1326 m
Globigerinen-Schlanim
26
3i°59N-
15" 5' ^V-
—
—
—
100 Sni. östlich von Madeira
33
24° 35' -\'-
I7"4' W-
—
2500 ni
—
Mittelatlanlisch
35
22" 23' \.
18° 58' w.
—
3500 m
Globigerinen-Schlanim
38
16» 17' N.
22" 31' W.
—
77 m
Grober Kalksand
Mittelatlantisch, im Westen von Boa-Vista
Ka[) Verden
40
12» 3S' X.
20" 14' w.
—
4792 ni
—
Mittelatlantisch
41
8» 58' N.
16» 27' W.
24" c.
1763 m
Globigerinen-Schlanim
45
2« 56' N.
1 1" 40' w.
—
4990 ni
,, ,,
56
3» 10' N.
5» 28' 0.
3,3» C.
2278 m
Sehr fester blauer Schlick
„
63
2» 0' X.
8» 4' 0.
2,6« C.
2492 ni
—
67
5" 6' S.
9«58'0.
2,S" C.
3035 m
Sehr fester blauer Schlick
.,
68
1 5"47'S.
11" 30' 0.
—
214 m
Blauer loser „Coprulithen'--
Schlick
Mittelatlaiitisch. vor tler Kongo-Mündung
72
7° 4Ö' s.
n"8' 0.
—
2338 m
Blauer Schlick
Mittclatlantisch
75
16" 24' s.
II" 8' 0.
—
2225 m
—
78
160 38'S.
11« 44' 0.
ca. 14» C.
—
79
i6»4i'S.
ii«44'<'-
ca. 14" C.
—
_
80
16» 30' S.
Il»44'0.
ca. 14'J r.
—
—
83
25''25'S.
6" 12' 0.
—
981 n,
I'tcropodcn-Schlamm
84
25» 27' S.
6" S' (1.
3,5" ^■
936 m
—
JO
36
E. ElILEKS.
Station
Breite
Länje
Temperatur
92
93
94
166
170
172
iSla
183
193
195
196
200
205
207
209
210
212
216
2 1 9
220
227
243
30« 34' S.
33° 4"' S-
33° 43' S.
34° 48' S.
37° 45' S.
32° 53' S.
30» 6' S.
12» 6' S.
8» 14' S.
o» 30' N.
o» 30' N.
o" 27' \.
o" 4(y X.
1 " 48' X.
5° 23' X,
6» 51)' X,
0" 53' X.
7» 49' X.
b" 59' X.
o'' 2' S.
i°57'y-
2» 5()' S.
6» 39' S.
6" 10' O.
18" o' <).
18" 4' O.
19» 17' C).
77° 34' O.
83" I' O.
87" 50' ().
96" 44' O.
98" 21' O.
97° 59' O.
98" 14' O.
98» 7' O.
96» 23' O.
96» 53' ().
94° 48' O.
93» 32' ().
93° 33' "•
93" 10' o.
79° 31' O.
73" -M' O.
73° 19' <>.
67" 59' O.
39» 30' O.
Tiefe
1,1» C.
J,2 I-.
1,4° C.
2,4° C.
23,5" <'■
10,30 c.
1,2" C.
6,1" f.
10,3° C.
8.2» C.
II.lOC.
5.0° C.
2.3» C.
1,8» C.
2,0« C.
240
5" 24' s.
39» 19' 0.
8,0« C.
250
1047'S.
41" 58' 0.
3,8" C.
252
0" 24' s.
42» 49' (.).
—
253
0" 27' s.
42» 47' U.
9,0» C.
254
0° 29' S.
42" 47' 0.
8,0» c.
256
I« 49' X.
45»29'0.
7,6» c.
257
i« 48' N.
45° 42' <-'.
4,60 (j
261
4» 36' N.
48° 37' 0.
6,7° C.
265
6" 24' N.
49° 31' 0.
I0,o0 C
5108 m
I 78 m
106 m
So m
1463 m
3548 m
2068 m
2154 m
5248 m
132 m
614 m
646 m
52 j 4 m
1 1 43 ni
1024 m
362 m
752 111
302 m
12S7 ni
2253 m
2919 m
2743 m
404 m
818 111
1668 m
1019 m
638 m
977 m
1134m
1644 m
1213 m
628 m
Boden
Lokalität
Globigerinen-Schlamm
Grünsand
Globigerineii-Sclihmim
Kadiolarien-Schhimm
X^ulicanisclicr Sand
Blauer fester SchlicU
Blauer Schlick
Globigerinen-Schlamm
Vulkanischer Schlick
Pteropoden-Schlamm
Vulkanischer Schlick
Grober Sand
Globigerinen-Schlamm
Wurmröhren, mannigfaltige
tierische Hartteile
Gl obiger inen-Sch lamm
l'tcropoden-Schlamm
Blauer Schlick
Globigerinen-Schlamm
Mittelatlantisch
A'or Kapstadt
4 Sni. ab Xeu-Amsterdam
Indischer Ocean
9 Sm. im Süden von P. Xias
2(, ,. „ „ „ „ „
20 .. ., „ „ „ „
25 Sm. westlich von P. Xias
16 Sm. südlich von Bangkam
20 Sm. im Südwesten der Surat-Passage
Im Südwesten von Groß-Xikobar
Im Südwesten von Kachal
Im Aequatorial-KaiiLiI
Indischer Ocean
Außerhall) Dar-es-Salam
Im Pempa-Kanal
Xahe unter der ostafrikanisclicn Küste
Die auf diesen Stationen bei der Fischerei mit Grundnetzen erhaltenen negati\'en Er-
jj^ebnisse la.ssen nicht ohne weiteres einen Schkiß auf Armut oder Mangel an Anneliden auf
diesen Orten zu. Die Zufälligkeiten des Fanges können hier eine Rolle spielen und sind in
Betracht zu ziehen.
Kommen .Stationen mit negati\cm Fangergebnis neben solchen mit positi\'em vor, so ist
vermutlich das T'ehlen der Anneliden in den \on den ersteren stammenden Fäny-en auf Zufälliy--
keiten zurückzuführen und für allgemeine Schlüsse nicht zu verwerten, solange nicht weitere
Erfahrungen näheren Aufschluii bringen.
So sind im atlantischen Gebiete die Stationen 2. 9. 10a nach den Ergebnis.sen auf den
Nachbarstationen und ebenso die Station 26 mit Rücksicht auf die Fänge \"on Station 25 und 28
nicht maßgebend für tlic .\nnahme, daß hier Anneliden fehlen. Das gleiche gilt für die Station 3S
im Flachwasser westlich \i)n Kap \ erden, für Station 68 vor der Kongomündung, sowie für
Station 78. 79. So aus der gmßen Mschbucht und für die Stationt^n 92 — 94 \i)r Ka])stadt.
Dagegen enscheinen die fiir die .Xnncliden ergebnislo.sen Netzzüge auf den Stationen 33. 35.
Sie alle liefen auf einem Wey-e der
40- 4'- 45- 56- 63. 67. 72. 75. 83. 84. 87 bedeutungsvol
36
Die bodcnsubsigcn Anneliden aus ilcii Saninilungen der deulschcn Ticrsee-lixpeditiün. ^ ~.
\akli\ia, der mehr (uler weniger weit von der afrikanischen Küste entfernt war, und fallen in
den 15ereich der atlantischen Tiefsee.
\ on den weiterhin folg-enden Stationen ist die Bedeutung- des ergebnislosen Fanges auf
Station 166 gegenüber dem Befund auf Station r68 wohl zweifelhaft.
bn indischen ücean sind nach der Nachbarschaft zu den .Stationen 194 und 198 die
Stationen 193. 195 und 196, und neben den Stationen 208 und 211 die Stationen 209. 210.
212 zu ])eurteilen. Dagegen ist das für tue Stationen 170. 172. 181. 183. 200. 205. 207. 216.
219. 220. 227 nicht anzuwenden. .\uch hier handelt es .sich um Stationen der Tief.see.
Die Tiefseestationen an der ().stafrikanischen Küste (250 — 265) bleiben für tliese Kr-
wägungen zweifelhaft, da neben Stationen mit nicht unerheblichen Fangergebnissen solche ohne
Annelidenfunde vorkommen : die Grundproben zeigen von allen ähnliches X'erhalten.
Danach ergibt sich ein atlandsches und ein indisches Tiefseegebiet als ein der Anneliden
entbehrendes oder daran armes. Beide Gebiete liegen entfernt \on gropjeren Küstenbildungen.
Damit ist \'ielleicht das Zurücktreten xon Anneliden in \ erbindung zu bringen. \iin hieraus
i.st beachtenswert, tlal) im adantischen Gebiete die Station 32 2480 m, nahe dem Aubenrande
des afrikanischen F^stlandsockels und .Station 37 1694 m im Nordosten der Kap \'erden Anne-
liden afeliefert haben. — Auch die .Vrmut der indischen Tiefsee kann so ausgedeutet werden,
während die zahlreichen Funde in der Tiefe auf den Stationen in der Nähe der o.stafrikanischen
Kü.ste ihre Besonderheit dieser Nähe Aerdanken.
So i.st es augenscheinlich, dal"! die reiche Entwicklung der p(jl}chäten Anneliden an
Flachwa.sser und Kü.ste gebunden ist, ohne dal5 ihr Leben in der Tiefsee ausgeschlossen wird.
Ja für bestimmte Arten findet es hier seine Bedingung oder gün.stigste \'erhältnisse. Wenn es
ferner wahrscheinlich ist, daß ein Zusammenhang \veit voneinander entfernter im Flachwasser
liegender Wohnorte dieser Tiere durch submarine Straßen besteht oder bestanden hat, so werden
solche in der Regel nicht der küstenfernen Tiefsee angehören. Das ist auch für die Beurteilung
der \"erbreitung „bipolarer" Arten zu berücksichtigen, wobei nur eurytherme und kryophile Tiere
in Betracht kommen.
37
38
E. I'^HLEKS,
II. Teil.
Systematisches.
A mpliiiiojjiidae.
Hcnnoc/icc caniiiciilafa (Pall.).
Syii.: S. V. iM\RKXZKLi,EK, Folychäteii des Orundes. Denkschrift matli.-naturw. Kl. K. Akad. d. Wiss. Wien (S. A. S. 5 I.
Fundort: Vald.-Stat. i. 25'^' 16' N., i"58'W. 83 m. Üogg-erbank.
Weitere \' erbreit ung; Westindien. — Bermudas, St. Vincent, Kap X'erden (^McIntush,
Cliallenger). — Madeira (Grube, Lancerhans). — Mittelmeer (v. Marenzeli.er).
Das XOrkommen dieser Aiiipliiuoiiiidi in der N()rd.see ist als ganz ungewöhnlich zu
bezeichnen. Ich nehme l)is auf weiteres an, dali es sich liier um eine X'erschleppung des Tieres,
^•ielleicht am stark bewachsenen Boden eines Schiffes, handelt. Mir i.st ein analoges X'orkommen
eines Liiinilus bekannt g-eworden, der lebend am Strande \o\\ Norderney g-efunden wurde, und \er-
inutlich aus einem Tiertransport stammte, der von Amerika in deutsche Aquarien gebracht wurde.
Riirytiloc coinplaiiata (Fall.).
Syn.: Ehlers, Zur Kenntnis der ostafrikanischen Borstenwürnier. Nachricht. K. Ges. d. \\'iss. (lüttingen; nuith.-iih\s.
Kl. 1807.
Fundort: \ ald.-Stat. 224. Diego Garcias, Chagos-ln.seln.
Weitere Verbreitung: Indo-pacifischer Ocean. — Westindien (Fheeks).
Aphroditidae.
Aphrodite aciilcnta L.
Syn.: McIn'I'OSH, A. Monograjili nf the british Annelids. Pt. II l\)lvchaeta. London 1000 (Ray Soc.l ]i. 247.
l-'undort: .Stat. 3. 37" 26' N., 1" 23' W. 79 m. Ihihc xmi Abcrdccn.
Weitere \ erbreitung: Nnrdatlantischcs Meer. Miilclnici r.
3«
Hie liiiilinsässigon Annelitleii aus den Sammlungen <lrr doulsclien Tiefseo-Expedition. oq
Herrn imic sp. ?
lüne klciiif schwarze Aphroelitielc sclu- ich als I IcriiiiKiir sp. an \\\^(\ erwähne sie, da
\ ertreU r dieser Gattung aus tlem Fundbezirke l)is jetzt nicht hekaiuil sind. Ks ist die Be-
nennung' nicht einwancU'rei, tki ich die Uir I frniiioDi- charakteristischen ^rolien Horsten mit
W'iderliaken an dem liei^e in'cht L;('sehen halie. .\llein chese konnten mit Arn manni^'küti^'en
Verletzungen, die das Tier erkihren hat, weggefallen sein: es iehlen auch alle kdytren. Alle
übrigen Charaktere entsprechen der Gattung Hcniiioiic.
Da das Tier von eif()rmigeni Körperumriß bei 28 rudertragenden Segmenten nur 5 mm
lang, seine grollte Breite ohne Ruder 3,5, mit Rudern 7 mm beträgt, so handelt es sich \-iel-
leicht auch um ein unausgewachsenes Stück.
lundort: \ ald.-Stat. 160. \ ulkanischer Sand u.a. Kerguelen. GazeOe-Ba.s-sin. 27. XII.
Lactiiiafoilicc filicontis Kbg.
S}!!. : McIntosh, A. Monoijraph of the british .Annelids. Pt. II l'olychaeta. London 1900 (Ray SocieU) pag. 258.
Kin aus gri)ßerer Tiefe (Stat. 242 2959 m) stammendes Stück dieser Art weicht so wenig
\()n der I.acti)iati)iiiii fi/io»iiis Kiu;. aii, daß ich dafür die.sen Namen \'erwende. Der Wurm i.st
etwas größer als die mir sonst bekannten Stücke von L. ftlicoiiih, 48 mm lang, 13 nun breit,
und schlanker als die.se. Er hat 34 Borsten tragende Segmente: die \'erteilung der Ehtren i.st
2. 4. 5. 7 ... 21. 23. 25. 28. 31. — Die Größe des unpaaren, wie bei L. filiconiis gestalteten
unpaaren Fühlers und der starke Zahn vor der gefiederten Endstrecke der ^•entralen Borsten,
der an einigen ^on diesen fehlte, geh()rt zur Kennzeichnung der Art. Wie weit ein fast kugeliger
Höcker, der an den hinteren Ecken des Kopflappens steht und der \ielleicht einem Nackenorgan
entspricht, \on Bedeutung ist, \vage ich nicht zu entscheiden, da Nackenorgane nach ihrer Be-
weglichkeit bald mehr bald minder hervortreten können. Zu erwähnen ist die auffallende Länge
der großen braunen dorsalen einfachen Borsten — bis zu 1 7 mm Länge — die über 8 Seg-
mente sich erstreckten. Das mag mit der gröl^eren Körperlänge zu.sammenhängen. — Damit
stimmt ein etwas kleineres .Stück aus geringerer Tiefe (693 m) des gleichen Bezirkes ganz überein.
Grube's Ladiuatouiic violasccns Gr.') aus dem chinesischen Meere, sovvie Laetinatonicc
japouica McInt. und apinoditoidcs M( Ixr.") sind offenbar \on der xorliegenden Art unterschieden.
Bei den beiden letzten trägt der Rücken eine Decke. Ueber die X'arietäten der durch größere
Segmentzahl ausgezeichneten Laiimatoiiicc [^i-tiducta M( Im . habe ich kein Urteil, insbesondere
über die Stellung der xar. assiiiii/is zu LactiiiatoiüiC filiconiis Kiu;.
Da nach diesem Befunde Lactinatouicc filiconiis Km;, über die bis jetzt nur bekannte atlantische
\ erbreitung, wenn auch vielleicht nur in der Tiefe, hinausgeht, ist eine eingehendere Unter-
suchung der aus dem indo-pacifischen Gebiete beschriebenen Arten der Gattung Lacfinatonicc
und ihre Stellung zu der Lactinatouicc filiconiis Ki;(.. erwünscht. \. Marenzei.i.ek"') hat sich be-
') Grube, Berichte .... iichlcsischcn Gesellschaft 1874 p. 45.
'-) Report .... Challenger. Vol. XII 188; 11.50. 51.
') 1- c. p. 44—49-
*) VON M.^RENZELLER, Südjapanische .Anneliden. 111. Denkschr. niath. - naturw. Kl. Kais. Akad. d. Wiss. Wien lid. LXXll
igo2 pg. 365.
39
"fy.
40
reits mit den hier auftretenden Fragen beschäftigt, die sicli auf diese und die folgende Art
beziehen, und Rolle') gibt an, das die \ar. 'n'///,///i>,-si in der Form der dorsalen Borsten und
der Länge der Girren der Z. filicornis nahe stehe.
Fundort: Vald.-Stat. 240. 6" 12' N., 4i"i7'ü. 2959 m. 2" C. Globigerinen-Schlamm.
Stat. 251. i" 40' N., 41" 47' O. 693 m. 9" C. Globigerinen-Schlamm. O.stafrikanische
KU.stenzone.
Weitere X'erbr ei t u n g: Atlantisch-boreal. Engli.sche und französische Küsten; bis
T/iom tief (Roi'i.i-:). — Westindien. Im tieferen W'a.sser bis 306 P'aden (Ehi.krs, Al(;enkr). —
Eno-sima, Japan (v. Marenzei.i.kr).
Lncfiiiafo/n'cc producta Gr.
(iRUBE, Verzeichnis .... Gazelle. Monatsber. Beil. Akad. .Xugust 1S77 p. 512.
McInto.sh, Report .... Challenger. Zool. Vol. XII p. 30.
Fi.oRENCE BucH.\N.\N, Report 011 Pohchaets. Scient. Proceed. Roy. Dublin See. N. S. Vol. VIII. 1893 — 1S9S p. 169.
Die V'aldivia-Sammlung enthält eine kleine Anzahl großer Exemplare dieser i\rt, deren
l'undort für deren Verbreitung von Interesse ist.
Fundort: \'ald.-Stat. 161. 48" 57' S., 70" o' O. X'ulkanischer Sand u. a. Auf der l>ank
im Osten \"on Kerguelen.
Weitere \' e r b r e i t u n g : Kerguelen-Grube (Mc Intc )sh), Heard Island (Mc Intosh). —
54 Miles off Achill Head, Westküste von Irland, 500 Faden (F)1(H.\nan). — Eno-sima Japan
(v.. Marenzeli.er).
Von den X'arietäten, die McIntosh von dieser iKrt aufführt, kommt die \ar. efViv'/Zf/, die
18 Elytrenpaare trägt und damit der Hauptform zunächst steht, in gleichem X'erbreitungsbezirke
(Marion-In.sel, Prince Edwards-Insel) \-or. Die 1 5 Elytrenpaare tragenden \'arietäten : \ar. bciitlia-
/iaiia, 7i'///c/j/<it-\/\ assiiinV/s, \o\\ denen die erste als Bewohnerin der Tiefsee aus dem antarktischen
Kreise bis in den Nordpacifik, die zweite in der Tiefsee aus dem antarktischen Kreise bis
zu den Azoren geht, und die dritte in geringer Tiefe südlich \on Halifax (Nova Scotia) ge-
funden wurde, sind wohl noch genauer zu prüfen. McInposh hat dann die von Florence
BucHANAN he^chnehena Liui;iiahi/inr pivciinid Gr. als \ar. britanica aufgeführt; sie kommt in der
Segmentzahl der Kerguelenform gleichfalls nahe, und scheint dafür zu sprechen, dal^ im tieferen
Wasser die.se Art mit manchen X'arietäten weit verbreitet ist.
Admctella loiigipedata McInt.
M.\c I.NTOSH, Report .... Challenger. Vol. XII 18S5 p. 124 PI. XIV 5, XX 6, XII A 17.
J. G. Dakboux, Recherches sur les ,\phroditiens. Lille 1899 jjg. 103 (These pres. ä la facultc des sciences de Paris).
H. AuGENER, Westindische I'olychäteii. Bull. Mus. Compar. Zoolog. Vol. XLIII 1906 pag. 123.
Taf. II, Mg. 10, ii: Taf, HI, Fig. 1—5.
Die aus der Tief.see \on der Challenger-Expedition erbeutete Art, die McIntosh als
Polynoe {Advictcl/a} loiii^iprdafa beschrieben hat, erkenne ich in einem .Stücke wieder, das \-or
') RoL'I.K, .Annelicles. Rpsultats scientil. ilc la ranipagne du Cuuilaii. Paris uSgö pg. 442.
40
Die bodensHssigcn Anneliden au'i den Samnilun<;cn der deutschen 'Piefsee-Kxpedilion. j i
Somaliküste Ostafrikas aus 1242 m Tiefe g-ehoben wurde. Ihm fehlen leider die Girren und
Elytren und die Erkennung der \'erhältnisse der Aorderen Körperstrecke ist dadurch erschwert,
daß der zum Teil vorgestülpte Rüssel den Kopflappen aufwärts verschoben und \erdrückt hat.
Immerhin gibt das Stück die Möglichkeit, die Art genauer zu kennzeichnen, als es bislang nach
der Schilderung von McIntosh der Fall war. Das versuche ich mit Wort und Bild.
Der 98 mm lange Körper mit wenig mehr als 75 Segmenten — die letzten kleinen
Segmente \varen \ielleicht nicht \ollzählig — \var fast gleich breit, wenig in der Vorderstrecke,
stärker in der Hinterstrecke verschmälert, seine Breite in der Mitte betrug mit Ein.schluH der
Ruder 20 mm, davon fiel auf die Breite des Segmentes 5 mm, jederseits auf das weit \or-
springende Ruder 7,5 mm. Auf der Rückenfläche trat der mittlere Teil als eine hoch kon\exe
Leiste hervor, die Bauchfläche war plan, in der Mediane breit rinnenartig vertieft. Die Segment-
grenzen waren auf der Rückenfläche seicht, nur feine Furchen, auf der Bauchfläche stärker
ausgeprägt: der mitdere Teil der Rückenfläche erschien durch 4 — 5 Ouerlinien wie gleich breit
geringelt, was auch in der Abbildung \on McIntosh angegeben i.st. Die zwischen den Basal-
teilen der Ruder liegende Segmentstrecke \var etwa dreimal breiter als lang (Taf. II, Fig. 10).
Am Vorderende des Wurmes ist durch teilweise Ausstülpung des Rüssels eine starke
\"erschiebung und X'erdrückung der einzelnen Teile erfolgt, deren Erkenntnis dadurch erschwert
(Taf. II, Fig 11).
Der .steil aufwärts verdrängte Kopflappen erscheint kurz und breit; .seine Fühler sind
abgefallen, deren Wurzelglieder aber erhalten. Danach entspringen die beiden paarigen Fühler
tiefer als der unpaare. Dessen Wurzelglied ist doppelt so dick, als die der paarigen; neben
ihm steht jederseits ein dünnwandiger spitzdreickiger Lappen, der länger als an der Basis breit
ist, und in beiden Richtungen die Dimensionen des unpaaren Wurzelgliedes übertrifft. McIntosh
hat die.se Lappen beschrieben, in der Abbildung cles Kopflappens sind .sie aber fortgelassen.
Er hält sie für homolog mit den Schuppen an dem Wurzelglied des unpaaren Fühlers der
Sigalioninen. D.xrbolx hat diese Homologie angezweifelt, indem er die Lappen als „ctenidies?"
bezeichnet. Ich möchte diese eigentümlichen Lappen für die I'Vontalhöcker halten, wie sIq
vielen Polynoinen zukommen, nicht aber für Bildungen, die nach den Sigalioninen hinweisen
würden. — Der Auffassung \on Augener,') daß diese Fortsätze Lappen seien, die durch \"er-
letzungen entstanden, kann ich mich nicht anschließen. — Auf der jederseits gewölbten Rücken-
fläche des Kopflappens habe ich Augen nicht gefunden. — Zwei große und dicke kegelförmige
glatte Palpen stehen nach außen \'on den paarigen Fühlerbasen und ragen gekrümmt weit über
den Kopflappen nach ^•orn hinaus. Zwischen ihnen steht auf dem Uebergange zum Rüssel ein
polsterförmiger, ovaler Wulst. Das alles .stimmt zu McIntosh's Angaben.
Das sehr zusammengeschobene erste Segment trägt jederseits zwei übereinander stehende
Wurzelglieder von Fühlercirren, die von McIntosh abgebildet sind. Auf der Rückenfläche ist,
dem Anscheine nach, ein breiter Nackenhöcker vorhanden.
Das Ruder des folgenden Segmentes ist vollkommen entwickelt, kurz und dick: Borsten
habe ich in ihm nicht gesehen ; es trägt einen kleinen Elytrophor und am ventralen Umfang das
große Grundglied eines Bauchcirrus, der tiem ent.sprechend nach den Angaben von Mc Intosh
weit größer ist als die folgenden Baucheirren.
') H. Augener, Westindische Polychäten a. a. O. pg. 124.
Dfulsclic Tiefsfe.F.vpeHition 1898—1899. Bil. XVI.
42 ^- ^-"'■''"'•
Die sehr langen seitwärts gerichteten Ruder sind an den \orderen und hinteren Seg-
menten kürzer als in der größeren Zahl der mittleren. Das einzelne zweiästige Ruder (Taf. III,
Fig. I. 2) i.st \'on vorn nach hinten abgeplattet, der obere Ast ist etwa um ein Drittel kürzer
als der untere, beide gehen \on gemeinsamer Wurzel aus, di\ergieren wenig voneinander und
laufen mit einer sehr langen fadenförmigen Lippe aus, in der die Spitze der Stütznadel liegt.
Die Abbildung, die McIntosh davon auf PI. XX 6 gibt, ist unzutreffend und irreleitend, besser
.sind die Verhältnisse auf PI. XI\' in Fig. 5 dargestellt. — Am dorsalen Ast ist die obere Kante
zu einer oft bla.senartig durchscheinenden Firste erhoben ; ich habe bei der ungleichen Stärke
dieser Bildung nicht feststellen können, ob sie beschränkt auf die Elytren tragenden Ruder oder
stärker an diesen entwickelt ist. Die glashellen und dlmnen, offenbar leicht zerbrechlichen Borsten
sind in nur wenigen Rudern vorhanden. Im oberen und unteren A,ste steht ein bisweilen weit
vorragendes Bündel von schlanken einfachen Borsten, bei denen ein langer dünner gelblicher
Schaft sich zu einer lang .spachteiförmigen, blattförmigen dünnen End.strecke erweitert, deren
•Stumpf dreieckige End,spitze jederseits am Rande eine äußerst feine feilkerbige Zähnelung zeigt.
Diese wegen ihrer Dünne leicht faltbare Endstrecke hat an der Spitze eine Zeichnung, als münde
hier ein Binnenraum der Borste mit einem Porus nach außen. \'ielleicht i.st dieses Bild dadurch
entstanden, daß eine feine Endspitze abgefallen ist (Taf. III, F"ig. 3. 4). — Im unteren Aste des
cirrustragenden Ruders stand daneben ein Bündel \f)n wenigen kurzen Borsten, die gleichfalls
glashell stumpf nadeiförmig und cjuergerippt sind (Taf. 111, P'ig. 5). Ueber die \"erteilung dieser
Borsten i.st bei dem schlechten Erhaltungszustande nichts Genaueres anzugeben. — Diese An-
gaben weichen \on denen ab, die McIntosh macht. Danach soll der obere Rudera.st keine
Borsten tragen ; das ist zu \ erbessern, da ich an einer Anzahl xon Rudern die Borsten auch im
oberen Ast gesehen habe. Die kurzen quergerippten Borsten im unteren Ast hat McIntosh
nicht gefunden. Das von ihm abgebildete zweispitzige Ende der schlanken Borsten, das auch
ich mehrfach gesehen habe, ist durch Bruch entstanden. — Diese schlanken dünnen Borsten
entsprechen am meisten der Form, die auch bei Alcutia vorkommt. — Rückencirren und Elj'tren
sind abgefallen. \'on letzteren sind 30 Paare vorhanden gewesen, 6 Paar mehr als McIntosh
angibt, denn die hoch über der Ruderbasis .stehenden dicken Elytrophoren stehen am 2. 4. 5.
7. 9 21. 23. 26. 29. usw. bis 75. Segment. Die danach alterierenden Cirrophoren stehen
auf der Rückenkante der basalen Strecke des dorsalen Rudera.stes, über ihnen auf der Höhe
der Elytrophoren Elytrenhöcker. Die zum Teil erhaltenen schlank kegelförmigen Baucheirren
.stehen etwa auf der halben Länge der \entralen Kante des \entralen .V.stes und erreichen
dessen Spitze nicht, mit Ausnahme der an den zwei ersten Rudern, die kürzer als die folgenden
sind, und an denen die Baucheirren über die Ruderlippen hinausragen. Das stimmt mit den
Angaben von McIntosh überein. — Die Genitalpapillen \erhalten sich, wie McIntosh angibt. —
Das Aftersegment fehlte, es ist \ermutlich sehr klein. — Die teilweise au.sge.streckte Rü.s.selröhre
war am dorsalen Umfang schwärzlich gefärbt; das bemerkt auch McIntosh.
I*"undi)rt: \^ald.-Stat. 262. 4'^ 40' N., 48" 39' O. 1242 m. 6,7" C. Globigerinen-
Schlamm. 29. III. Unter der .Somali-Küste.
Weitere X'erbreitu ng: Küste von Prince Edward-Island, 1375 F"aden tief ( 1,3" Temp.)
(McIntosh, Challenger). Grenada (Westindien), 291 Faden (Auoener).
Die Art ist, nach den vorstehenden Angaben, weit in der Tiefe \erbreitet. Sie geh()rt
42
Die l)^Klcll^U^sigcn Aiiiiclidcn uu> den Sanimlungcii der dtukclicn Ticfsrc-Kxpcdition. ^ ->
/.u ck'ii Piil\ noincn, drrvn lanyiT Krji-pcr his zum Hinterende von Elytrcn gedeckt ist, die nach
dem 23. Segment mit je 2 Rückencirren alternieren. Die UmhikUing der Frontalhijcker zu
dünnen Lappen ist wolil das charakteristische Kennzeichen.
Eiiphioitc eli sähet liac McI.XT.
McIntosh, Report .... Challenger. Zool. \o\. XII 1S.S5 p. 62 PI. IX fig. 3, PI. XVII iig. 7, i'l. Will lig. 10,
PI. VIII .\ tig. 3 — 6. — Murine .Annelids of South Airica Pt. I (Marine Investigations in Soiitli .\frica Vol. Uli.
Cape-Town 1903 pg. 27.
Fundort: \'akl.-Stat. 103. 35" 10' S., 23'^ 2' O. 500 m. 7,8" C. Im Agulha.s-Strom.
Warmwasser aus dem indi.schen Ocean. — \'akl.-Stat. 105. 35" 29' S., 21" 2' O. 102 m. 14,1" C.
Bruchstücke von Molkisken-Schalen. Agulhas-Bank.
Weitere \'er breit ung: Südlich vom Kap der guten Hoffnung, 150 Faden (Mc Lntosh).
— Fno-sima, Japan \\. Marenzellerj.'j
Harmothoc spiiiosa Kbg.
S\ n.: Ehlers, Pohchaeten d. Magell. u. Chilen. Strandes, igoi pg. 41.
Fundort: \'ald.-Stat. 131. 54" 28' S., 3" 90' ü. 457 m. Uicht unter der 0.stseite der
Bouvet-Insel.
Weitere X'erbreitunt'-: Süd-Georgien, Falkland-In.sel. Magellan-Gebiet.
\ on die,ser sehr variationsfähigen Art liegt ein Exemplar vor, das Abweichungen zeig^,
die es fraglich erscheinen lassen, ob mit ihnen eine andere Art abzugrenzen ist.
Das 47 mm lange, im Maximum 13 mm breite Tier hat 35 rudertragende Segmente und
ist Min den imbricat-decussaten Elytren auf der Rückenfläche ganz gedeckt. Am Kopflappen
habe ich nur das hintere Augenpaar gesehen, vielleicht ist ein vorderes ganz \ erdeckt; das
Wurzelglied des unpaaren Fühlers i.st noch länger, als es Mc Intosh \o\\ .seiner hierher ge-
hörenden Lagisca iiiaocllauica abbildet.") Die Palpen sind glatt, alle kühler und Girren zottig.
.\m auffallendsten ist ein vom ersten Segment über die Kopflappenfläche \ortretender keulen-
förmiger Nackenhöcker; es ist das al^er wohl nur eine Steigerung der cjueren Fake, welche bei
McLntosii in der eben erwähnten Abbildung gezeichnet ist.
Die Elytren .sind einfarbig grünlich grau, lederartig, mit rauher Überfläche. Auf ihr und
am Rande stehen lange fadenförmige Papillen, und ungleich große Warzen, unter denen keulen-
förmige mit schwach bestachelter Kuppe sich au.szeichnen : auch hier weist McIntcsh Lagisca
inaocllauica Ehtrenwarzen auf, die an diese Keulenform erinnern. — Dai5 die \'entralen Borsten
statt mit doppelter mit einfacher Spitze auslaufen, i,st Avohl \-on keinem Belang.
Nach allem .sehe ich in diesem Tiere nur die in einer Richtung gehende Steigerung
einer X'ariation.
'1 VON M.VRi.NZF.LLER, Südjapanisclie Anneliden ]II i Denksclir. matli. natw. Kl. Kais. .Ale. d. Wiss. Wien, l'.d. I.X.Mli p. 507
-) MclNTiisir, Kepurt .... Challenger Zool. Vol. XII Tl. XIII iig. 5.
43
li. ElII.tRS,
Haniiothoc sp.
Ein weeen starker Verstümmelung: nicht näher zu bestimmendes Tier.
F u n d ort: \'ald.-Stat. 211. 7 " 48' N., 93 " 7' W. 805 m. 7,1'-' C. Grober Sand. West-
eineane des Sombrero-Kanales.
Acaiif/iicolcpis nsperriiiia (Sars).
Syn. : McIntosh, Monograph of british Annelids Pt. II. London 1900 (Ray Society) pg. 311.
Fundort: Vald.-Stat. 3. 57" 26' N., i '^ 28' W. 79 m.
Weitere \' erb reit ung: Englische und norwegische Küste.
Der \"on Malmi.ren für diese Gattung verwendete Name Dasy/cpis ist, weil anderweitig
\erwendet, durch den voranstehenden ersetzt. Darböux hat die Gattung mit anderen unter
Haniiothoc Kbg. vereinigt.
IJcrdiiiaiiclla Darb.
D.\KBOUX, Recherches sur les Aphroditiens. Lille 1899 (These de Paris) pg. 107.
HcydinancIIa i^rncilis n. sp.
Taf. V, Fig. I — 4.
Eine Anzahl von kleinen auf zwei Stationen (236. 239) in 1500 und 2000 m Tiefe ge-
sammelten Polynoinen beschreibe ich hier mit Vorbehalt als \'ertreter einer bislang nicht be-
kannten Art. Denn es ist nicht ausgeschlossen, wenn auch meines Erachtens nicht wahrschein-
lich, daß es Jugendzustände einer bekannten Art sind. Der Umstand, daß die Tiere auf der
angegebenen Tiefe mit dem Vertikalnetz erbeutet sind, und die Bildung der Borsten legen die
Vermutung nahe, daß es sich um eine pelagische Art der Tief.see handelt, da aber in keinem
der daraufhin geprüften Tiere Geschlechtsprodukte gefunden wurden, so können die Tiere einem
schwärmenden Nectochaeta-Stadium einer Polynoine angehören.
Eine Anzahl der Tiere war farblos, doch nicht hjalin, die Mehrzahl ganz dunkel gefärbt,
vermutlich durch Konser\ierung mit Osmium.
iVn Größe waren die Tiere wenig verschieden: ein 1,5 mm langes Exemplar war ohne
die Ruder 0,5 mm, mit Rudern nicht ganz i mm, mit Borsten in der mittleren Körperstrecke
1,5 mm breit, am \ order- untl Hinterende wenig verschmälert, dorsoventral abgeplattet.
Zwischen Kopflappen und Aftersegment stehen 15 borstentragende Segmente (Taf. \, F"ig. i).
Der Kopflappen (Taf. V, Fig. 2) ist nicht doppelt so breit als in der Mitte lang, wenig
gewölbt, an den Seiten schwach gerundet erweitert, sein Hinterrand grade, .sein X'orderrand
zwischen den zu .stumpf kegelftirmigen Frontalhöckern au.sgezogenen \'orderecken schwach und
breit eingeschnitten. Auf seiner hinteren Hälfte stehen jederseits nahe dem Seitenrande zwei
rotbraune Augenfleckc, die xordcren weiter \oneinander entfernt als die hinteren, beide etwa um
die Größe ihres Durchmessers \oneinander getrennt. Nahe der Mitte des \'orderrandes ent-
44
Die boclcnsä^^i};l.■ll Aniicliilcii aus Jen Suiuinlujigcii ilcr dculsclien Ticfsce-Expedition.
45
springt von der Rückenfläclic des Kopflappens mit kurzem Basalglied der lange und schlanke
unpaare Fühler, der in der Anfangsstrecke etwas angeschwollen, am Ende bisweilen schwach
geknöpft ist ; seine Oberfläche trägt kleine zerstreute Papillen ; zurückgelegt reicht er bis etwa
an das siebente Segment. Unter den l'"rontalhückern treten die dicken Wurzelglieder der paarigen
Fühler her\or, deren Endstrecken dünn fadenförmig sind, an Länge etwa einem \'iertei der Länge
des unpaarcn Mihler gleich, gleichfalls zerstreut papillär. — Auffallend groß und weit vor-
springend sind die Palpen, wohl halb so lang als der unpaare F"ühler: aus ihrem großen walzen-
förmigen Wurzelgliede geht ein helles, unregelmäßig quergerunzeltes Endglied her\or, das dem
Anscheine nach stark retraktil ist (Taf. \', Fig. 2).
Das erste Segment liegt auf der Rückenfläche nicht zu Tage; seine auf großen Grund-
gliedern stehenden F^ühlercirren treten an den Seitenrändern des Kopflappens hervor, beide haben
die F"orm des unpaaren Fühlers, sind aber kürzer als dieser, der dorsale längere reicht nach
vorn gelegt über die Palpen hinaus, der \entralc kürzere soweit oder nicht soweit als chese.
Auffallend ist ein neben ihnen austretendes Bündel dicker säbelförmig gekrümmter, mit groben
Sägeblättern auf der Endstrecke besetzter Borsten, die ihrer Form nach den dorsalen Borsten
der folgenden Ruder entsprechen, aber doppelt so dick als die.se sind (Taf. \', Fig. 4c).
Die folgenden Segmente sind wenig scharf voneinander getrennt, etwa viermal breiter
als lang; ihre langen seitlich abstehenden Ruder (Taf. \', Fig. 3) sind so lang als die halbe
Segmentbreite. Ihr oberer Ast ist auf einen kaum \ ortretenden, auf der halben Länge des
Gesamtruders stehenden Höcker reduziert : aus ihm tritt ein gespreiztes Bündel von einfachen
gelblichen Borsten hervor, deren wenig erweiterte Endstrecke einseitig mit Sägeblättern besetzt
ist (Taf. V, Fig. 4b). Der untere schlanke Ast läuft mit einfacher Lippe aus; er führt ein Bündel
von .sehr langen hellen und dünnen Borsten, die in ihrer Bildung den dorsalen insofern ent-
.sprechen, als auch sie mit Sägeblättern auf der einfach spitz auslaufenden Endstrecke besetzt
sind; diese Blätter stehen aber häufig schräg zur Läng.sachse des Schaftes und machen dann den
Eindruck als seien sie in einer Spiraltour um diesen angeordnet (Taf. \\ Fig. 4a). — Rücken-
cirren und Elytren alternieren an den Segmenten so, daß die Elytren in 8 Paaren am 2. 4. 5.
7 15. Segment stehen. Die Rückencirren entspringen mit kurzem W'urzelgliede am Ruder
hinter und zur Seite des oberen Ruderastes ; es sind schlank kegelförmige, mit spärlichen Papillen
besetzte Fäden, die über das Ruder hinaus, aber nicht über das Borstenbündel hinweg ragen.
Median von ihnen, auf der Ruderbasis, steht ein niedriger Höcker. — Die Elytren waren bei
allen Tieren ganz, oder zum größten Teil abgefallen. Ihre Zahl und Stellung ergab sich aus
dem \'erhalten der Elytrophoren, die auf der Rückenfläche der Ruderbasis standen. Nach den
erhaltenen Elytren zu schließen, decken diese die Rückenfläche nicht untl greifen \ermutlicli
nur wenig übereinander. Es sind kreisfiirmige, am Rande ungefranste, auf der Fläche schwach-
körnige Scheiben. — Die Baucheirren, auf der halben Ruderlänge entspringend, sind schlank
kegelförmig, und erreichen etwa das Ende der Ruderlippe: der Bauchcirrus des zweiten Seg-
mentes war etwas länger als die folgenden.
Das Aftersegment trägt zwei lange schlanke Aftercirren und zwischen deren Ursprüngen
ein kurzes ungegliedertes Schwänzchen.
Im aufgehellten Tiere schimmerte durch die Körperwand der im 4. — 8. Segment liegende
stark muskulöse Kieferträger durch, mit undeutlich zu erkennenden Kiefern am Eingange.
45
46
E. KULEKS,
Fundort: Stat. 236. 4" 38' S., 51^' 16' O. \'. 2000 m. — Stat. 239. 5" 42' S., 43" 36' ü.
V. T500 m.
Unter den mir aus der Literatur bekannten Polynoinen scheint diese Art der Po/y//oi- (/)
asiidioidcs Mc Int.,') für die Darbolx die Gattung Hcrdiiiaiic/Ia errichtete, nahe /.w stehen. Sie
gehört gleichfalls der Tiefsee an (2600 Fad. auf 42" 42' S., 134'^ 10' W.) und wurde in einem
einzisren Stück im Kiemenraume einer Ascidie gefunden. Bei der unzulänglichen Beschreibung,
die Mc Intosh nach dem schlecht erhaltenen Stücke ireireben hat, reicht der Unterschied in der
Form der Borsten aus, die beiden Arten voneinander oetrennt zu halten. In die Gattunir
Herd)iia)iil/a Daiu!., wie Darboux diese charakterisiert hat, wären beide Arten wohl zu vereinigen,
wenn man über die Differenz hinweg sieht, die in den üicken\erhältnissen der Borsten besteht.
Folyitoiiic sp. ?
Fundort: Vald.-Stat. 247. 3" 38' S., 40" 16' ü. 863 m. Globigerinen-Schlamm. Nahe
unter der ostafrikanischen Küste.
Eine platte, fa.st schwarze Polynoine, bei dem Fehlen aller Anhänge unbestimmbar.
Polynoinc sp. ?
h"u nd o rl: \ald.-Stat. 168. 36" 14' S., 78" 45' O. 2414 m. 2,1" C.
Farblose kvirze Polynoine, bei schleciitem Erhaltungszustand nicht näher zu bestimmen.
Folyiioiiic sp. ?
Fundort: \"ald.-Stat. 152. 63" 16' S., 57" 5 i' O. 4636 m. — 0,5" C Blauer Schlick.
Bruchstücke \on Aphroditiden.
Hermadioit iiiagalliaciisis Khg.
Syn. : ühlers, Pol) chueteii d. inugell. u. chilen. Strandes. 1901 p. 43-
\'on dieser sehr \ariabelen Art hatten große Exemplare xon 60 mm Länge und 45 ruder-
tragenden Segmenten, \ on denen die letzten 1 2 ungedeckt waren, eine gleichmäßig braune
ungebänderte Rückenfläche, gegenüber der hellen grauen Färbung von Tieren aus dem Magellan-
gebiete. Die F'läche war auf dem einzelnen Segment mei.st durch eine quere Inirche geteilt.
Die glattrandigen Elytren decken den vorderen Körperteil ganz oder lassen auf den mittleren
Segmenten eine schmale Läng.sstrecke frei. Sie haben auf dunklem Grunde einen bald mehr bald
weniger deudichen Zentralfleck, bisweilen daneben auch einen Randfleck. Ihre Borsten sind braun.
Bei jüngeren Tieren, \on 13 mm Länge, mit 42 rudertragenden Segmenten, von denen
die letzten 1 2 ungedeckt sintl, war die Grundfarbe grau : tlie weichen Elytren hatten einen
dunkleren Zentralfleck, daneben auch hellere und Randflecken, und waren am Rande gefranst:
die hinteren o\al verlängert.
F u n d o r t : \'ald.-Stat. 1 60. Kerguelen. Gazelle-Ba.ssin.
Weitere \'erbreit ung: Falkland-In.seln. — Magellangebiet.
') Mc'iNTOSii, Keporl .... Cluilleng<-r. Zoology. Vol. XII 1885 |>g. 109 l'l. .\.\.\ll .\ fig. 3-
-) D.\Riioi'.\, Rcclicrchcs sur les .\]iliroJitiens. Lille 1899 rriicsc- .... de I'uiis) p. 98. 107.
46
Dil" hofleiisässigen Aiiiu'liilon aus den SiininiUiiigen der deiusclieii Tiefsec-Ivspodition. i «
Lt/o/scn v('s/(/i/os(i Gr.
Syn.; F.HLKRS, Polychaetcii des iiiagell. u. chileii. Strandes, iqoi |). 42.
Fundort: \akl.-Stat. 127. 54" 29' S., 3" 43' Ü. 567 m. -0,3" C. \ ulkani.scher-Sand.
Im Osten der i'xuuet-In.sel. — Stat. 12S. 54" 29' S., 3'* 30' (). 439 m. Im O.sten der Bouvet-
Insel. — Stat. 131. 54" 2S' S., 3" 30' O. 437 m. — 0,6" C. Wilkanischer Sand. Dicht unter
der Hoiuet-In.sel.
Weitere \' e r h r e i t u n i^' : Kerguelen. — Falkland-In.seln. — Maoellan-Gehiet. Südchile.
Lcpido!/ot/ts scin/fccf//s Stimps.
Lepidonote semiteda W. Stimp.sox, Descri|jtions of some new marine Invertebrates. Proceed. Arad. So. Pliiladelphia
Vol. VIII .856 p. 393.
S\n. : Polyiwe trochiscofhora Schmarii.v, Lepidonotus ivaldhcrgi Kinb., Mc Int., tiste v. Marenzeli.f.r, Pol}cIiaeten d.
.\ngra Pequena-Rucht. Zoolog. Jahrbücher .'\bt. 1". Systematik Bd. III p. 2 S. \.
Ein kleines Tier, dem die meisten Elytren fehlten; die Zeichnung der Riickenfiäche ist
nicht \on Ouerbinden, sondern Non einzelnen medianen Flecken gebildet.
Fundort: \ald.-Stat. 1 14c. 34^ 20' S., 18" 36' O. 70 m. Grünsand. Simon.s-Bucht.
Weitere \'erbreituny : Kap der ci^uten Hoffnung (Kinberc, Schmard.s). Angra Pequena
(v. Marenzeller). Port Natal (Kinberc;).
Eiiipo r/ioiiibigera n. sp.
Taf. IV, F"ig. I — 12.
\'on die.ser durch die auffallende Zeichnung der Rückenfläche au.sgezeichneten Art liegt
eine kleine Zahl übereinstimmender Stücke vor, keines im \'ollbesitz aller, danach offenbar leicht
abfallender Elytren und Cirren. Für die Beschreibung .standen mir auch Stücke zur \'erfügung,
die auf der deutschen Südpolar-Expedition gesammelt waren.
Ein größtes in ganzer Länge erhaltenes Tier war bei 61 rudertragenden Segmenten
60 mm lang; seine größte etwa am 7. Segment liegende Breite; betrug ohne Ruder 4 mm, mit
Rudern 7 mm, nach vorn nimmt diese nur wenig, nach hinten etwa vom 1 2. Segment an all-
mählich und gleichmäßig an Breite bis zum spitz auslaufenden Afterende ab. Die Rückenfläche
ist nur wenig gew()lbt. Xn den Seitenteilen schneiden die Segmentgrenzen tief ein, die Ruder
treten seitwärts weit liinaus, überragt \nn den sehr langen Rückencirren. Die dünnen durch-
scheinenden Elytren stehen nur in der vorderen Körperhälfte, decken, ausgenommen an den
vorderen Segmenten, nur die Seitenteile der Rückenfläche und fallen bei ihrer Dünnheit weilie
auf; die Ruder ragen über sie hinaus. Die hintere Körperstrecke trägt an allen Segmenten die
sehr langen Rückencirren. — Die auffallende Zeichnung der Rückenfläche des son.st hellfarbigen
Körper besteht in einer braunen Mittellinie und in regelmäßigen ;Vb.ständen stehenden queren
rautenförmigen Flecken. Sie erstreckt sich seltener über die ganze Länge des Tieres, ist häufiger
auf dessen vordere Strecke beschränkt. Die rautenförmigen Flecke stehen auf den elytrentrag-enden
Segmenten, die Längslinie kann in einzelne Stücke zerfallen oder kontinuierlich an Breite zu-
nehmen imd dann die queren Flecke gleichsam aufnehmen (Taf. I\', Fig. i — 3).
47
48
F.. Ehlers.
Der Kopflappen (Taf. IV, Fig. 5) i.st eine quer o\ale Scheibe, seine schwach gewölbte
Rückenfläche trägt 4 schwarze Augen, die hinteren nahe am Hinterrande näher beisammen als
die vorderen, die etwas vor der größten Breite nahe am Seitenrande stehen. Der \'orderrand
ist in der Mitte tief eingeschnitten, die Vorderecken ganz niedrig stumpf, ohne Frontalhöcker.
Der unpaare Fühler steht mit einem großen Grundgliede in dem Einschnitte des Vorder-
rande.s, und ist ein sehr langer dünner glatter Faden : die paarigen unter dem \'orderrande des
Kopflappens entspringenden Fühler erreichen kaum ein Drittel der Länge des unpaaren und
sind bedeutend dünner als dieser. — Die Subtentakel sind schlank kegelförmig glatt, ragen weiter
hinaus als die paarigen Mihler, erreichen aber kaum die halbe Länge des unpaaren (Taf. IV, Fig. 5).
Das erste Segment tritt auf der Rückenfläche nicht zutaofe : die beiden auf eroßen Grund-
gliedern stehenden glatten Fühlercirren ragen über die Enden der Subtentakel hinaus. — Von
den nächsten Segmenten sind die ersten kürzer und schmäler als die folgenden; der \'orderrand
der Rückenfläche des zweiten und dritten ist in der Mitte oft ansehnlich nach \orn spitz drei-
eckig ausgezogen (Taf. IV, Fig. 5). In der Gegend der größten Körperbreite ist das Segment
ohne Ruder dreimal, mit Ruder sechsmal breiter als lang, in der hinteren ^"erschmälerten Körper-
strecke ist das Segment ohne Ruder nur zweimal, mit Ruder sechsmal breiter als lang. Dem
entsprechend treten in der vorderen Körperstrecke die Ruder nur luit der halben, in der hinteren
Körperstrecke fast vun die ganze Körperbreite seitlich her\or, und es erscheint hier der Körper
zwischen den Rudern tiefer eingeschnitten als in der \orderen Körpergegend. Die Rückenfläche
dieser hinteren Segmente bildet dann eine quer rautenförmiges F"eld (Taf. IV, F"ig. 6).
Das Ruder ist zweiästig, der obere Ast ist aber sehr viel kürzer und dünner als der die
Hauptmasse des Ruders bildende untere Ast, so daß er als ein \on dessen oberer Kante und
vorderen Fläche ausgehender Fortsatz erscheint; beide Aeste laufen mit einer dünnen kegel-
förmigen Lippe aus, in deren Spitze die starke hellfarbige Stütznadel liegt (Taf. I\', Fig. 7. 8).
Der obere Ast hat wenige dicke grade einfach zugespitzte Borsten mit schwacher Ouerrippung
(Taf. I\', Fig-. 11). — Das Bündel des unteren Astes enthält zahlreiche weit hervortretende, an
Dicke ungleiche Borsten, die dünner als die des oberen Astes sind: bei ihnen erweitert sich
der Schaft zu einer Endstrecke, die mit Ausnahme der schwach gekrümmten Spitze mit breiten
Sägeblättern besetztzt ist, deren Ränder an den der Spitze genäherten mit einem starken Dorn
auslaufen; die Endspitze ist an den größeren Borsten meist einfach, an den kleineren mit einem
kleinen Nebenzahn versehen (Taf. IV, Fig. 1 2). — Der Rückencirrus ist sehr lang, länger als
die Körperbreite; er entspringt dicht über dem oberen Ruderaste mit einem schlanken, cylin-
dri.schen Wurzelgliede, ein glatter durch.scheinender Faden, der zumal bei Glycerinaufhellung
eine dichte quere Streifung zeigt, die durch wirteiförmige Fäden erzeugt \vird, die \on der
Hülle des axialen Nerven an die Körperwand gehen. — Die Elytren, die in 15 Paaren am 2.
4. 5. 7. 9 ... . 23. 26. 29. 32. Segment stehen, werden \()n einem kurzen Höcker getragen,
der etwas ^veiter \'om oberen Ruderaste entfernt ist als das VVurzelglied des Rückencirrus. Es
sind leicht abfallend dünne und weiche \öllig glatte Scheiben, die des ersten Segmentes lang-
eiförmig (Taf. IV, Fig. 9), die folgenden kürzer und breiter; ihre Anheftung ist excentrisch deiu
Rande genähert, kreisförmig; die Rückenfläche der Platte über ihr mei.st buckeiförmig erhoben und
bei den meisten ist in diesem Bezirk die Platte durch reichere Gewebsentwicklung dunkel getrübt
in einem Felde, über dessen Rand hinaus die Ner\en\'erzweigung zutage tritt (Taf. IV, Fig. 10).
4^^
Die btHlcnsässigon AniK-liden aus den Samnilimijen der deutschen Ticfsee-Expedilion.
49
Der Bauchcirrus ist ein einfacher schlank kegelförmiger Faden, der mit niedrigem Wurzel-
gliede an der Ruderbasis entspringt uml etwas über die Lippe des unteren Ruderastes hinausragt
Genitalpapillen treten xom 5. rudertragenden Segmente ah auf, kleine weiterhin etwas
länger werdende Zapfen, die hinter der Ruderbasis am Seitenrande der X'entralfläche stehen.
Das einfache Aftersegment hat 2 sehr lange fadenförmige Aftercirren.
Der kurze ausgestreckte Rüssel trägt 9 Neutrale und 9 dorsale kurze Randpapillen, \on
ilenen die mediane etwas kürzer ist als die übrigen; der Seitenteil des Rüsseleinganges war
violett gefärbt. Die starken dorsalen und ventralen Kiefer .sind hornbraun.
Fundort: \ald.-Stat. 131. 54'^' 28' S., 3 '^ 30' O. 457 m. 0,6'^ C. Wilkanischer Sand.
1 )irht unter der Ostseite der Bou\et-Insel.
Weitere Verbreitung: Kaiser Wilhelm II. -Land. — W^interstation der deutschen
Südpolar-Expedition. — 350 m.
\'on der Eiiipo aiitarctica Kik;. unterscheidet sich diese Art leicht nicht nur durch die
auffallende Zeichnung, sondern auch durch andere Größenverhältnisse der Körperanhänge, sowie
durch die Beschaffenheit der El)tren und der Borsten.
Gattyaiia palUda n. sp.
Taf. I, Fig. I — 9.
Der Körper des Wurmes i.st kurz und breit nach beiden Enden gleichmäßig verschmälert,
platt, auf der Rückenfläche von den farblosen Elytren völlig gedeckt, und in einem kleinen
Tiere dadurch, daß diese an ihrer Anheftung eingezogen sind, der Länge nach schwach jeder-
seits rinnenförmig \ertieft (Taf. I, Fig. i). Besondere Zeichnungen und Färbungen fehlen, die
gelben Borsten ragen wie die Rückencirren wenig über den Seitenrand der Elytren heraus. —
Ein kleines Tier war 1 3 mm lang, die größte, auf der Grenze des \orderen Drittels der Länge
erreichte Breite war 4,5 mm; ein größeres Tier von 22 mm Länge, war mit Borsten 10 mm,
ohne Borsten 8 mm und ohne die Ruder auf der Bauchfläche 4 mm breit. Die Zahl der Seg-
mente ist 37.
Der Kopflappen (Taf. I, Fig. 2) ist eine querovale, an den Seiten gerundet enveiterte Platte,
die um ein Drittel breiter als in der Mitte lanof ist: seine Läns^fe ist weniof gfrößer als die der
beiden ersten Segmente zusammen. Sein \ orderrand ist in der Mitte tief eingeschnitten, eine
Längsfurche geht von die.sem Einschnitt auf die Rückenfläche über: die \'orderecken .springen
.stumpf abgervmdet \or, ohne besondere Frontalhöcker zu bilden. .\us dem Einschnitt des
X'orderrandes entspringt mit großem Wurzelglied der unpaare Fühler, ein schlanker, einfach
zugespitzt auslaufender Faden, der zurückgelegt bis an das dritte Segment reicht. Neben ihm
entspringen unter dem \'orderrande des Kopflappens mit kurzen Basalgliedern die paarigen
Fühler, zugespitzte Fäden, die kaum halb so lang als der unpaare sind. Die Fühler sind bei
dem kleineren Tiere mit langen fadenförmigen, bei dem größeren mit kleineren spärlichen
Papillen besetzt. — Die großen und dicken, über den unpaaren F^ühler noch etwas heraus-
ragenden Palpen sind schlank kegelförmig, am Ende abgesetzt zugespitzt, schwach kantig, cjuer
geringelt und fein schwärzlich bestäubt.
Das erste Segment ist auf der Rückenfläche etNva halb so lang als das folgende, sein
49
Uciitsche 'i'iefsee-E-\peilition i8gS — 1899. IjiI. X\'I. 7
j,^ E. Ehi.er';,
\'orderrand grade ohne Erweiterung ülier dem Kopl'lappen; an den Seiten stehen auf W^ir^el-
gliedern jederseits zwei den paarigen Fühlern entsprechende Fühlercirren ; eine Borste zwischen
ihnen habe ich nicht gesehen (Taf. I, Fig. 2).
Die rudertragenden Segmente sind bei voller Entwicklung ohne Ruder etwa doppelt,
mit Rudern fünfmal breiter als lang: ihre Rückenfläche ist in tlen Seitenteilen durch eine kurze
Ouerfurche jederseits vertieft.
Die auf großen getrennten Basen stehenden Ruder (Taf. I, Fig. 3. 4) springen seitwärts
vor; ihre beiden Ae.ste laufen mit einer spitz keg'elförmigen Lippe aus, in der die Spitze der
arroßen Stütznadel lieot; der obere Ast ist um die Hälfte dünner und kürzer als der untere,
aber deutlich von diesem getrennt: seine gelblichen Borsten sind weniger zahlreich (10) und
kaum dicker, aber kürzer als die des unteren Astes, schwach gebogen und bis zum stumpfen
Ende auf einer Hache mit Sägeblättern besetzt (Taf. 1, big. 9). — Die Borsten des unteren
Astes — ich zählte neben 10 dorsalen 55 \entrale — sind insofern gleich gebaut, als ein
schlanker Schaft in eine etwas erweiterte Endstrecke übergeht, die mit einer einfach schwach
gekrümmten Spitze ausläuft und vor dieser auf einer Strecke mit Sägeblättern besetzt ist (Taf. I,
Fig. 8); in den unteren Borsten i.st diese Strecke lang, in den Aveiter dorsalwärts .stehenden
Borsten ist die Strecke schlanker, und in den am höchsten stehenden läuft die Spitze dann fast
fadenförmig aus. — Die schlank kegelförmig einfach zugespitzt auslaufenden Rückencirren ragen
über die Borstenbündel hinaus: bei dem kleineren Tiere sind sie rauh xcm fadenförmigen Papillen,
bei dem größeren glatt; sie stehen auf einem Wurzelgliede, das terminal etwas verdickt i.st; es
entspringt auf der Ruderbasis hinter dem dorsalen Ruderaste. Median von ihm steht ein großer
stumpf kegelförmiger Paracirralhöcker. — Die in 16 Paaren vorhandenen Elytren stehen am
2. 4. 5. 7. 9 23. 26. 29. 32. 35. Segment imbricat und decussat; sie sind an dem vorderen
Ruder kleiner und hier fast kreisförmige Scheiben mit fast centraler Anheftung, weiterhin
werden sie oval und ihr Vorderrand herz- oder nierenförmig ausgerandet: die Anheftung liegt
dann lateral vom Centrum ; dabei ist die Fläche der Elytren oft tief nabelartig eingezogen
(Taf. I, Fig. 5. 6). Das Elytron ist eine ziemlich zähe Platte, deren glatte Unterfläche schwach
irisiert: bei dem kleineren Tiere war die Oberfläche in der Umgebung der Anheftung mit
kleinen, stumpf kegelförmigen, der übrige Teil und der hintere und seitliche Rand mit schlanken
fadenförmigen Papillen besetzt (Taf. I, Fig. 7). Bei dem erwachsenen Tiere war die Oberfläche
des Elytron und der Rand papillenlos oder nur mit einer vereinzelten warzenförmigen Papille
besetzt. Der große Elytrophor .steht auf der Höhe des paracirralen Höckers. — Die Bauch-
eirren, einfach kegelförmige glatte F'äden, entspringen am Grunde des ventralen Umfanges des
unteren Ruderastes und reichen etwa bis zum .\ustritt des Bonstenbündels, luit Ausnahme des
\'erlängerten ersten Bauchcirrus.
Genitalpapillen waren schwach entwickelt, stumpfe Höcker auf der X'entralfläche am Seiten-
rande der Segmente.
Das Aftersegment ist kurz und dick, die Aftcroffnung dorsalwärts gerichtet: die After-
cirren fehlten den Tieren.
Fundort: Vald.-Stat. 194. o" 15' N., 98" 8' O. 614 ni. Fester vulkanischer Schlick.
26 Sm. südlich Non P. Nias. — Stat. 203. i" 47' N., 96" 58' (). 660 m. Pteropoden-Schlamm.
15 Sm. südlich Non Bangkam.
50
Uie bodcnsiissigon Anneliden aus den SaminhiDKcn der deutschen Tiefsee-Kxpedition. - ,
Nach dem Vorgänge \(m McIntosh') habe ich dt-n früher für diese Gattung verwendeten
Namen A^rc/z/a, tla er von Stai. 1860 einer Hemipteren-Gattung gegeben war, durch (rcxttvana ersetzt.
PcivIcp!S W. g-.
l'iiU ni)in(n niil der Kupflappcnbildung von Lipii^d/mtiis, rückgebildetem oberen Ruderasl,
rudimentären Hlytren und warzenförmigen Höckern an den Baucheirren.
Pero/epis rcgiilaris n. sp.
Taf. III, Fig. 6— II.
Der Wurm, dem in den beiden mir \orIiegenden Stücken die hintere vielleicht un-
bedeutende Körperstrecke fehlt, ist bei 35 rudertragenden Segmenten 30 mm lang, vorn mit
Rudern 7 mm, ohne Ruder 4 mm breit, nach hinten wenig \erschmalert, auf der \o\\ Elytren
nicht gedeckten Rückenfläche schwach gewölbt; die Bauchfläche ist gleichmäßig gelblichgrün,
die Rückenfläche auf perlgrauem Grunde regelmäßig alternierend quer braun gebändert, und
/war stehen diese braunen Ouerbinden auf den cirrentragenden Segmenten und folgen deren
Stellung (Taf. III, F"ig. 6). Ein /weites durchaus gleichgefärbtes Stück war 24 mm lang und hatte
32 Segmente: da hier die letzten nicht unbedeutend verschmälert waren, fehlt \ermutlich keine
lange Segmentreihe mehr.
Der Kopflappen i,st eine auf der Rückenfläche schwach gewölbte Platte, die etwa so lang
als die beiden ersten Segmente, und breiter als lang^ ist. \o\\ ihrem grad abgesetzten Vorderrande
entspringen in gdeicher Höhe nebeneinander mit kurzen, schwach geringelten Wurzelgliedern die
drei fast gleich langen, glatten, subterminal wenig verdickten Fühler, die mit kurzer Endspitze
auslaufen. \ on der Unterfläche kommen zwei dicke, kegelförmige, glatte Subtentakel, die weit
über die Fläche hinausragen. Nahe dem Seiten- und Hinterrande trägt der Kopflappen jecler-
seits einen kleinen kreisförmigen schwarzen Augenfleck (Taf. III, Fig. 7).
Das erste Segment ist \o\\ oben nicht sichtbar; es trägt auf gemeinsamem Wur/elgliede
zwei schlanke glatte Fühlercirren, die fast so weit als die Subtentakel hinausreichen.
Die folgenden rudertragenden Segmente sind mit Rudern sechsmal, ohne Ruder \iermal
breiter als lang, am Seitenumfang z^vischen den Ruderbasen tief eingeschnitten, auf Rücken-
imd Bauchfläche durch feine scharfe Furchen \oneinander getrennt. Der Vorderrand des ersten
dieser Segmente trägt keine besondere Erweiterung gegen den Hinterrand des Kopflappens.
An den großen seitlich weit \'orspringenden Rudern ist der obere Ast bis auf einen
kleinen borstenlosen Höcker reduziert, der auf dem dorsalen Umfange der Basalstrecke des
unteren Astes steht, in ihm liegt die Spitze einer starken Stütznadel. Der große kegelförmige
untere Rudera.st läuft mit einer schwachen Lippe aus, vor der das starke, etwa 10 — 15 Borsten
führende fächerförmige Bündel austritt. Der starke gelbliche Schaft der Borsten trägt auf der
wenig gekrümmten Endstrecke eine kurze Reihe von Sägeblättern und läuft an den oberen
Borsten mit einem großen Doppelzahn, an den unteren mit einfachem, stumpfen oder durch-
scheinend spitzen Zahn aus, eine Differenz, die wohl durch Abnutzung der hellen Spitze ent-
') Mc'iNTOSII, Monograpli of llie britisli .\nnelids. l'l. II. l'olyeluietu (Kay Society). London 1900 pg. 2S5.
E. Ehlers,
D -
Steht (Taf. III, Fig. ii). Ueber der Basis des Ruders stehen auf großen Wurzelgliedern alter-
nierend die Rückencirren und Elytren, und zwar diese auf dem 2. 4. 5. 7. 9, ... . 23. 26. 29.
32. 35. Segment. Cirrophor und Elytrophor sind kegelförmig, quer gerunzelt (Taf. III, Fig. 8. 9. 10):
das Endglied der Cirren ein etwas abgeplatteter, zugespitzt auslaufender Fladen, der über den
unteren Ruderast nicht hinausragt. Das erste Elytron (Taf. III, Fig. 7) ist jederseits eine fast
kreisförmige lederige glatte Platte mit marginaler Anheftung, beträchtlich größer als alle folgenden :
es deckt die Seitenteile des Kopflappens: an den übrigen Segmenten i.st das Elytron ein dem
Elytrophor mit marg-inaler .Vnheftung anhängendes, ziemlich derbes aber durchscheinendes kreis-
förmig gerundetes Läppchen, das nach hinten gewendet den Zwischenraum zwischen zwei Rudern
nicht deckt (Taf. III, F"ig. 9). — Der Bauchcirrus des ersten Ruders ist ein schlanker, über
das Borstenbündel hinausragender Paden : an den folgenden, Rudern ist dieser Cirrus kürzer
und ragt nicht über den Ruderast, an dessen Basis er entspringt, hinaus: sein aufwärts gerichteter
Umfang trägt zwei warzenförmige Höcker (Taf. III, Fig. 8. 10).
Der eine der beiden Würmer saß in einer weiten, mit Bruihstücken von Muschelschalen
bedeckten, \ernuitlich einer Diopatra angehörenden Röhre, vielleicht ein Commensal des Erbauers
der Röhre.
Fundort: Vald.-Stat. 244. 5" 55' S., 39° O. Foraminiferen u. a. Außerhalb Dar-es-Salam.
Nach der Bildung des Kopfendes gehört die PvrX. unter den Polynoinen in die Lepidonotu.s-
Gruppe, ist dann aber durch die weitgehende Reduktion des dorsalen borstenlosen Ruderastes
und der zu kleinen Läppchen zurückgebildeten Elytren ausgezeichnet und zeigt in der Gestalt
der Baucheirren Beziehungen zu den Sigalioninen. Mit solcher Mischung von Charakteren kenn-
zeichnet sich die von mir für diese Art vorgeschlagene Gattung. Diese Kennzeichen behalten ihren
Wert, wenn auch über die Bildung der Elytren andere Anschauungen Platz greifen sollten, denn
es ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die \on mir beschriebenen Elytren alle in Regene-
ration begriffene und unausgebildete seien. Aus den Bildern, die mir die untersuchten Elytren
boten, habe ich dafür keinen Anhalt gefunden. Die laterale Anheftung der Elytren würde in
ihrer Bedeutune immer bestehen bleiben.
ö
RittJialciicssa iiisigiiis n. sp.
Taf. I, Fig. 10. 11: Taf. II, big. i — 9.
Diese durcli Pärbung und Zeichnung auffallende .Art erreicht, nach einem in ganzer
Länge erhaltenen Tiere, bei 191 rudertragenden Segmenten die Länge von 16,5 cm, hat die
größte, 7 mm betragende Breite im Bereich des 8. — 10. Segmentes, und ninnnt \-on da sehr
allmählich an Breite ab, l)is zu dem etwa 2 mm breiten Afterende. Der Wurm ist zumal in
der hinteren Körperstrecke platt.
Die schuppenförmig übereinander greifenden Elytren las.sen tlie mittlere Strecke der
Rückenfläche frei, decken aber die Ruder und Borsten ganz oder zum grollten Teil. Während
die Bauchfläche gleichmäßig hellfarbig ist, trägt die Rückenfläche, übereinstimmend bei allen
Tieren, die mir vorlagen, eine besondere Färbung dadurch, daß .sie im Bereich der i 2 vorderen
rudertragenden Segmente schneeweiß i.st (Taf. I, Plg. 10), doch mit dem Ihiterschied, daß diese
P'ärbung auch die PIlytren dieser Segmente ergreift, oder dal] diese, in Uebereinslimnumg mit
52
Uiv boticnsässiycn Aiuu-Iidcu aus den Sammlungen der deutschen Tietsce-Expcditiun. - -.
denen der übrigen Seemente leicht ockerfarben mit je einem dunkleren Punkte oder Wisch
gezeichnet sind; diese Färbung war immer am ersten ?{htrnn \orhanden und ein gleichfarbiger
Fleck stand auf dem dorsalen L'mfang der l'ühlercirren. In dem einen wie in dem anderen
Fiille wird dieses ^\■eilte Feld der RUckenfläche an seinem hinteren Rande scharf durch eine
ockerfarbene, ([uer über die Rückenfläche \erlaufende Rinde abgeschnitten; diese Binde ist bald
breiter, bald schmäler und geht, im Gegensat/ zu ihrem scharfen X'orderrand nach hinten all-
mählich in die Grundfarbe der Rückenfläche über. Diese ist ein lichter, in der hinteren Körper-
strecke mehr und mehr abblassendes Ockerbraun. Die ihre Seitenfläche deckenden Elytren
haben den gleichen Ton oder sind im Seitenrande farblo.s, so daß die Plecken des Körpers
dann hell gegen die dunklere Mitte abstechen : immer tragen sie nahe ihrem medialen Rande
einen dunkelfarbigeren schrägen Wisch oder runden Fleck, imd dadurch entsteht eine regelmäl5ig
segmentierte Fleckzeichnung in der hinteren Körpenstrecke (Taf. I, Fig. lob).
Der Kopflappen (Taf. I, Fig. 1 1 ) ist eine wenig gewölbte, quer o\"ale Scheibe, die nicht
ganz doppelt so breit als lang ist, an Länge etwa dem ersten rudertragenden Segment gleich :
in der Mitte seiner dorsalen Fläche liegt ein längslaufender, den Hinterrand nicht erreichender
Wulst: an .seinem \'orderrande stehen auf gleicher Höhe, am Ursprung \()neinander getrennt,
drei schlank birnförmige Fühler, die kaum so lang als der Kopflappen sind. Auf der Mitte
von dessen Seitenhälfte stehen jederseits, zwei sch\varze \-oneinander getrennte .Vugenflecke,
von denen der ^"ordere größer und schwach nierenförmig, der hintere kreisrunel ist. — Die
großen, von der Unterseite des Kopflappens kdmmenden, schlank kegelförmigen Palpen sind
glatt, farblos, nach hinten gelegt reichen sie etwas über die weil^farbige , vordere Körper-
strecke hinaus. An ihrer W'urzel steht eine kleine Gruppe schlanker fingerförmiger Papillen
(Taf. II, Fig. i).
Das erste Segment ist auf der Rückenfläche nicht sichtbar: es trägt jederseits auf langer
Basis zwei neben dem Kopflappen hervortretende Fühlercirren, die über den Kopflappen erheb-
lich hinausragen; es sind dünne schlank kegelförmige Fäden, der obere nur halb so lang als
der untere : jeder Faden trägt bisweilen auf der Rückenfläche seiner basalen Hälfte einen braunen
Strich. Das schlanke cylindrische W^urzelglied ist fast seiner ganzen Länge nach mit einer
schmalen hautartig dünnen Lippe \er.sehen, neben ihr tritt in der basalen Hälfte ein kleines
Bündel von 3 — 4 feinen glatten Capillarborsten aus; im Wurzelglied liegt eine lange schlanke
Stütznadel ; alles Bildungen parapodialer Art (Taf. II, Fig. i ).
Die rudertragenden Segmente sind vorn etwa sechsmal breiter als lang, eng aneinander
geschoben, da die Segmentfurchen zwi.schen den Ruderbasen nicht tief einschneiden : in der
hinteren Körperstrecke tritt die Segmentierung am Seitenumfang des Körpers durch stärkere
Trennung der Ruderbasen schärfer hervor: die Segmente werden mit ihrer allmählichen \'er-
schmälerung dann etwa fünf- bis viermal breiter als lang.
Die Ruder weichen in der Länge des Körpers voneinander durch den Grad ihrer Aus-
bildung ab. Vom 25. Segment ab tragen alle Elytren, an den vorhergehenden treten diese in
der regelrechten Anordnuno- auf. Rückencirren fehlen den elvtrenlosen Rudern.
Abgesehen von den vordersten Rudern gilt für sie folgendes:
Die Ruderbasis bildet auf der Rückenfläche ein Feld, das \orn jederseits etwa ein b'ünftel,
hinten ein X'iertel davon einnimmt: auf ihr stehen die Elytro- und Cirrophoren.
53
_ , , E. Ehlers,
54
Die beiden Ruderäste, von denen der dorsale stets kleiner als der ^entrale ist, sind in
den \orderen Rudern nicht, in den hinteren deutlich voneinander getrennt: die vorderen Ruder
sind dicker als die gestreckteren hinteren, erstere sind an Länge etwa einem Viertel, letztere
der Hälfte der Segmentbreite gleich. Alle sind mit gleichen Bestandteilen ausgerüstet, diese
sind aber in den \erschiedenen Regionen ungleich gebildet (Taf. II, Fig. 3. 4. 5).
Das erste Ruder (Taf. II. Fig. 2) hat zwei kurze dicke voneinander gespreizte Aeste,
beide Aeste tragen am Umfang der Endfläche einen Kranz langer fingerförmiger Papillen, die
zusammengelegt als ein Büschel erscheinen ; am unteren halben Umfange des unteren Astes
steht eine über die Papillen hinausragende Lippe. Das Borstenbündel des oberen Astes besteht
aus dünnen, fein gesägten Capillarbonsten : die Borsten des unteren Astes .sind dünn, zusammen-
sje-setzt, ihr sehr langes dünnes Endglied ist auf einem Umfange in weiten Abständen säeeartiir
eingekerbt und läuft mit einem einfachen gedeckten Endhaken aus (Taf. II, Fig. 7). — Ueber
der Ruderbasis steht der Elytrophor, der wenig länger als der Ruderast i,st; das auf ihm
stehende glatte Elytron i.st fast kreisförmig, sein Rand ohne Papillen: am Elytrophor steht nahe
unter der Anheftung des Ehtron ein stumpfer H()cker, den icji nach dem Besatz mit W^imper-
haaren als Kieme deute. Der Bauchcirrus ist ein schlanker kegelförmiger Faden.
An den zunäch.st folgenden Rudern findet allmählich der Uebergang zu der weiterhin
allgemein geltenden Bildung statt: hier kommen besonders die Papillen auf der Spitze der
Ruderäste und die Borsten des unteren Bündels insofern in Betracht, als in den fünf \orderen
Rudern die Papillen noch zahlreich sind und bündeiförmig erscheinen, und die ventralen dünnen
Borsten der sieben vorderen Ruder langgestreckte gesägte Endglieder besitzen.
Das Zurückgehen der Ruderlippen auf niedere Blätter, die in der Aorderen Körperstrecke
stumpf sind, mit der Streckung der Aeste im hinteren Körperabschnitt sich zuspitzen, und die
allmähliche Verringerung der Zahl der Papillen, die bisweilen gabelförmig sind, ist für die Ruder-
form bedeutsam: im oberen Ast steht ein reiches Bündel ungleich langer sehr feiner, säge-
blättriger Capillarborsten (Taf. II, Fig. 9); die Borsten des unteren Astes sind gering an Zahl,
.stehen weidäufig, sind gelbbraun, doppelt so dick als die dorsalen, und tragen auf dem am
Endteil quer gekerbten Schaft ein (0,117 "''"'' langes) winklig abgebogenes Endglied, das mit
einem .stumpfen gedeckten Endzahn ausläuft (Taf. II, F"ig. 8). — Drei Wimperplatten stehen am
dorsalen Umfang des oberen Ruderastes und am Abfall des Cirro- und Elytrophors. — Der
Elytrophor ist .sehr viel dicker als der Cirrophor, beide stehen aber in gleicher Höhe auf
der Ruderbasis. Die von ihnen ausgehenden Kiemen sind im vorderen Körperteil größer als im
hinteren und dann stärker medianwärts gekrümmt. — Die großen Elytren (Taf. II, Fig. 6) sind
durch eine tiefe Einbuchtung annähernd nierenförmi''-, die Anheftune,s.stelle ist lango\al und liegt
excentrisch hart am Rande der Einbuchtung; ihre Flächen sind glatt, ihr AuHenrantl trägt eine
Reihe xon ungleich großen mehrfädigen Papillen, bei denen die einzelen Fäden übereinander
von einem als Stamm erscheinenden Faden abgehen (Taf. II, Fig. 6 b). — Der Bauchcirrus ist
ein .schlanker Faden, der nahe der Ruderbasis am ventralen Umfange des unteren Ruderastes
auf einer kleinen Erhebung steht; an den hinteren Rudern trägt diese einen dünnhäutigen Saum:
der Faden reicht etwa so weit als der ventrale Ruderast.
An den letzten Segmenten kümmern die Ruder. Das kurz kegelförmige Aftersegment
trägt zwei schlanke Aftercirren.
54
Die l>o(lens;issit;cn Annt-Iiilcii ans den Sammhuipen tlcr doutschon Tiersce-I''\pc(lition.
55
Der uusj4e.stlil]rtP farblose Rüssel trägt einen Kranz \nn 20 keg'elförmigen Papillen: im
Rüsseleincrant'"e stclil ein dorsales und \entralcs Paar vnu starken Ijraunen hakeniVirmi^-en Kiefern
(Taf. I, Fio-. 10).
An einem Exemplare saßen auf ilen Ruderästen zahlreiche Loxosomen.
Fundort: \ald.-Stat. 96. 35" 2' S., 19" 58' ü. 80 m. Kap Agulhas-Bank.
Ich kann die Art mit keiner der beschriebenen Arten der Gattung Euthalcncssa Dakii.
itlentifizieren : ihre eigentümliche Färbung und Zeichnung läßt sie leicht erkennen. Der von
Daruiiix') angenommenen Abänderung des Gattungsnamens hin ich gefolgt.
Leaiiira liystricis Ehl.
Ehlers, Beiträge zur Kenntnis der \'ertikalverbreitung der Borstenwürmer im Meere. Ztschr. f. wiss. Zool. Bd. 25
1874 P- 3.T laf- II Fig- 5— II-
Das \orliegende Stück hat die früher \^^\\ mir angegebene Verteilung der Elytren, wo-
nach \om 25. Ruder ab die Elytren an allen folgenden auftreten. Die Form der Elytren auf
tlen hinteren Segmenten ist nicht kreisförmig, sondern oval \erlängert. Die erste sehr kleine
Kieme steht am 23. Ruder, weiterhin werden die Kiemen größer, als ich das frühere abgebildet
habe. Die Zahl der Papillen an den Rudern ist größer als dort angegeben. An der Basis des
Bauchcirrus steht der charakteristische Höcker.
Fundort: \'ald.-Stat. 11. 58*^ 36' N., 11" 33' W'. 1750 m. 3,7'- C. Globigerinen-
Schlamm. Westlich von Schottland.
Weitere \'erbrei tung: Wesdich von Irland (Ehlers, McIntosh, Porcupine), Azoren
McIntosh, Challenger). Ueberall in der Tiefe.
Lcaiiira q/iafrcfagcsi Kbg.
KiNBERG, Fregatten Eugenies Resa. Zoologi. Annulata. 'l'af. IX fig. 42.
Ehlers, Polychaeten des mageil. und chilen. Strandes. 1901 pg. 59.
Die bildlichen Darstellungen, die Kinber(; von der Lcanira quatrefagcsi Kbc. gegeben hat,
bestimmen mich, einige zum Teil schlecht erhaltene Tiere unter diesem Namen aufzuführen. Ist
das richtig, so hat die Art eine weite \'erbreitung.
Fundort: \'ald.-Stat. 189. o" 57' S., 99" 51' O. 768 m. 7,3" C. Blauer fester Schlick.
Nahe Sumatra. — \'ald.-Stat. 191. o" 39' S., 98" 52' O. 750 m. 7,1" C. Fester Korallen-
Schlick. Nahe Siberut-Insel. — Vald.-Stat. 198. o" 16' N., 98" 7' O. 677 m. Im Nias Süd-Kanal.
Weitere \' erbreit ung: Mündung des La Plata (Ktnderg). — Puerto Augasto: Ma-
ofellangfebiet. 10 Faden (Ehlers).
Lcaiiirn sp.
Ein zu Lcanira gehörender, aus einem Plicroiuiiia entnommener Wurm weicht durch
längeren Tentakel untl 4 auf der hinteren Hälfte des Kopflappens .stehende schwarze Augen
') D.^Rr.OUX, Recherchcs siir les Aphrodilidae. Lille 1899 (These de Parisi p. 114.
55
56
E. Ehler«;,
\"on der \orstehend erwähnten Art ab. Das Stück ist zu schlecht erhalten, als dal) es näher
y.u bestimmen oder als neue Art zu kennzeichnen wäre. — Das Gleiche gilt von einem
zweiten Stück. Beide stammen aus größerer Tiefe und sind Belege für die Tiefseeverbreitung
der Gattung.
I^mdort: Vald.-Stat. 2 1 1. o" 57' S., 99" 5 i' O. 805 m. 7,1" C. Grober Sand. W'est-
eingang des Sombrero-Kanals. — Vald.-Stat. 258. 2" 58' N., 46" 50' O. 1362 m. 6,0" C.
Pteropoden-Schlamm. Nahe unter der ostafrikanischen Küste.
Sf/iciichiis Inxiiriosa Gr.
Grube, .\nnulata Semperiana. St. Petersburg 187S p. 54,
Die GRUBEsche Beschreibung der Stlioidais /iixiiriosa Gr. stimmt gut zu dem mir \or-
liegenden Tier, so daß ich dafür unbedenklich den Namen \er\vende.
Fundort: \ald.-Stat. 203. i" 47' N., 98'^ 58' O. 660 m. 9,1" C. I^tcropoden-Schlamm.
Nahe unter der ostafrikanischen Kü.ste.
Weitere Verbreitung: Philippinen, Kanal von Lapinig (Grube).
St/iciiclais boa (JOHNST.).
Syn.: McIntosh, Marine Annelids (Polychaeta) of Sonth Afrika. Pt. I. (iMarine Investigations in South Africa Vol. III)
1903 P- 32-
Die \on M( Intosii aus dem südafrikani.schen Küstengebiete beschriebene Art, die schon
an der eigenartigen Färbung und Zeichnung kenntlich ist, liegt mir unzweifelhaft xor und ich
führe sie unter dem \'on ihm gegebenen Namen an, ohne in der Lage zu sein, die daran
angeschlossene Synonymie beurteilen zu können.
Fundort: \'ald.-Stat. 114. 34" 20' S., 18" 36' W. 70 m. Grünsand. Simon.s-Bucht.
V\' e i t e r e \' e r b r e i t u n g : Atlantisch boreal-lusitanisch.
Neplitliyidae.
Ncplitliys hombci\^i AuD. u. M. Edw.
Syn.: DE Saint Joseph, Annelides polyclietes des cötes de Dinard, Ann. Sc. nat. Zool. Ser. VIII Vol. XVII pg. 3.
!• und ort: \'ald,-Stat. 76. i6"33'-S., i i " 46' O. ca. 14" C Blauer Schlick. Große
Fisch-Bai. — Stat. roi. 33" 50' S., 23" 48' (). (22 Faden.) Mollusken-Schalen u. a. Algoa-Bai.
— Stat. 107. 35" 21' S., 20" 22' ü. 117 m. Grauer Schlick. Auf der Agulhas-Ifank.
Weitere \ Crbreitu ng: Kanal-Küste. — • Mittelmeer. — Madeira.
56
Die liodensässigen Aniielidon aus den Sammlungen der deutschen Ticlsee-Kxpedition. - -
NepJitliys macnirn ScHM.
Svn.: Ehi.krs, Neuseeländische Anneliden. Berlin 1904 p. 14.
l'"undort: Vald.-Stat. 12S. 54" 29' S., 3" 30' O. 439 m. — 0,3'^' C. Im Osten von
der Bouvet-Insel. — Stat. 131. 54" 28' S., 3*^ 30' O. 457 m. — 0,6'^ C. Wilkanischer Sand.
Dicht unter der Bouvet-Insel. — Stat. 160. Wilkanischer Sand. Kerguelen. Gazelle-Bassin. —
-Stat. 161. 48'^' 57' S., 70" o' O. \'ulkanischer Schlick. Auf der Bank im 0.sten von Kergiaelen.
Weitere Verbreitung: Südchile. Magellan-Gebiet (Ehlers). Neu-Seeland (Ehlers).
Bei einem Tiere von Station 131 waren die Ruder, und zwar in der vorderen wie in
der hinteren regenerierten Körperstrecke gebildet wie in der von McIntosh') auf PI. XXX, fig. 8
gegebenen Abbildung, bei einem Stucke von Station 160 wie auf 1*1. XXMI, Fig. 1 abgebildet.
Phyllodocidae.
Pliyllodoce lainelligera JOHNST.
Johnston, IMiscellanea zoolog. Ann. nat. bist, ^'ol. IV 1840 p. 225.
Ehlers, Borstenwürraer. 1864 pg. 139.
Fundort: \'ald.-Stat. 7. 60" 37' N., 5'J 42' W. 588 m. —0,8" C. Toniger Sand.
Nördlich vom Thomas-Rücken.
Weitere \'erbreitung: Atlantisch boreal.
Eiilalia viridis (Müll.).
M.\LMGREN, Nordiska Hafs-Annulater. 1865 p. 98 (Oefvers. K. Vet.-.Mcad. Förh.).
Fundort: \'ald.-Stat. 3. 57" 26' N., 1° 28' W. 79 m. Nähe von Aberdeen.
Weitere \' erbreit ung: Atlantisch arktisch-boreal. Englische und französische Küsten.
— Mediterran ?
Eiilalia varia n. sp.
i
Taf. \, Fig. 5— g.
Das einzige vorliegende Stück dieser Art hat zwischen Kopflappen und Analsegment
84 Segmente, ist 16 mm lang, durchschnittlich mit Rudern in der größten Strecke des Körpers
1,5 mm breit, in der präanalen Strecke zugespitzt, und dorso-ventral wenig abgeplattet. Seine
Rückenfläche ist in der vorderen Körperstrecke auf gelblich grauem Grunde, wie er dem ganzen
Körper zukommt, mit kleinen braunen Flecken gezeichnet, die unregelmäßige Ouerbinden bilden.
Der stumpf eiförmige Kopflappen ist so lang als am Hinterrande breit, seine Länge ist
') MciNTOSH, Report .... Challenger Zool. Vol. XII.
57
Deutscht Tiefsce-Expetlition 189S— 1899. Hil. XVI. ^
58
F.. Ehi.er<;,
etwas größer als die der drei ersten Segmente zusammen. Auf seiner größten Breite in der
hinteren Hälfte steht jederseits nahe dem Seitenrande ein schwarzer kreisrunder Augenfleck.
Etwas \'or der \'erbindungslinie der beiden Augen entspringt der mediane, einfache schlank
kegelförmige Fühler, der nach hinten gelegt t^is auf das zweite Segment reicht. .\n einem
\orderen durch eine Ouerfurche abgesetzten \'orderstücke des Koflappens stehen \ier Fühler,
einfache kegelförmige Fäden jederseits am Seitenrande dieser Strecke übereinander: sie sind
wenig- kürzer als der Medianfühler (Taf. \', F'ig. 5).
Die drei ersten mit Fühlercirren versehenen Segmente sind etwas kürzer als die folgenden
rudertragenden Segmente, etwa viermal breiter als lang, durch scharfe Segmentfurchen \on-
einander getrennt. Das erste Segment trägt jederseits einen schlank kegelförmigen Fühlercirrus
auf kurzem Wurzelglied; seine Länge erreicht nicht ganz die Breite des Segmentes. Am zweiten
Segment stehen zwei Fühlercirren übereinander, \"on der Gestalt des ersten nur größer wie
die.ser, der obere längere übertrifft die Segmentbreite. Borsten habe ich zwischen den Basen
dieser Fühlercirren nicht gesehen. Der Fühlercirrus des dritten Segmentes, der in Größe und
Form denen des zweiten entspricht, steht über einem borstentragenden Parapodium (Taf. V, Fig. 5).
Die folgenden rudertragenden Segmente sind in der vorderen Körpenstrecke \iermal, in
der hinteren dreimal breiter als lang. Die Segmentfurchen zwischen ihnen sind \(irn im Körper
scharfe enge Furchen, hinten platten sie sich ab und es erscheint dann das Segment zweiringelig,
so daß eine kurze \ordere Strecke wie ein Ring \-on einer doppelt so langen hinteren abgesetzt
erscheint (Taf. V, F'ig. 6). — Die Ruder sind fast walzenförmige Fortsätze, die kaum ein X'iertel
der Segmentbreite erreichen; ihr stumpfes Ende hat eine niedrige eingekerbte Lippe, in deren
Einschnitt die Spitze der Stütznadel liegt. Ein fächerförmiges Bündel von 15 — 17 zusammen-
gfesetzten Borsten tritt hier weit herxor. Der Schaft der Borste ist an der Einlenkung des End-
eliedes wenigf erweitert, ohne besonderen Zahn oder Dorn aber mit fein trezähneltem Rande
(Taf. \\ Fig. 9). Die messerförmigen breit eingelenkten und fadenförmig zugespitzt auslaufenden
Endglieder sind in ein und demselben Bündel ungleich lang, im allgemeinen in den hinteren
Rudern länger (0,051 mm) als in den vorderen (0,036 mm). Unter starker Vergrößerung er-
scheint ihre Schneide fein gezähnelt. — Der Rückencirrus steht über der Ruderbasis auf einem
niedrigen Grundgliede; es ist ein lanzetdiches Blatt, das an den vorderen Rudern (Taf. \', Fig. 7)
kürzer als an den hinteren (Taf. \', Fig. 8) ist, .stets über die Borsten hinausragt, an den hinteren
Rudern angelegt über das nächstfolgende Segment reicht. — Der Bauchcirrus, ein eiförmiges
Blatt, sitzt mit breiter Basis auf dem unteren Umfange des Ruders und ragt seit-wärts etwas
über dessen Lippe hinaus.
Das kurz kegelförmige x\ftersegment hat zwei kurz eiförmige Aftercirren.
Der Rüs.sel war in der Länge der vorderen neun Segmente ausgestülpt und so ein
cylindrisches gleichmäßig \<m kleinen Papillen bedecktes Rohr; er war aber in diesem Zustande
nur un\(>llständig ausgestreckt, im geöffneten Tiere erstreckte sich die gleichmäßig papillöse
Rüs.seln)hre noch durch den Raum \nu neun .Segmenten: danach ist die voll ausgestülpte
Rüsselröhrc noch um mehr als this Doppelte länger, als sie hier ausgestülpt war. - Der dick-
wandige Magen erstreckte .sich durch den Raum \on 20 Segmenten : an seinem Eingang .steht
ein Kranz \on 10 großen eiförmigen, abgeplatteten Papillen.
Fundort: \'ald.-.Stat. 160. X'ulkanischer .Sand. „Gazelle"- Bassin. Kerguelen.
58
Die botlcnsüssigon AiinuUilcn aus den Sauimkmgcu der deubclieu TicIsee-ENpedilion.
59
Inir die W'iedererkcnnuiiL; dieser Art (.llirfle die eig-entUmliehe FteckenzeichnuiiL;", wenn
sie konstant ist, \-on Bedeutung- sein. Sie ähnelt darin der Eidalia pnmiifcra Gr.,') (diese hat aber
L;T(il)e hlatltVirmii^-e Rückenrirren nach der M)n Gravier gegebenen Abbildung) und der Eulalia
7'(iiiisl(i DK Si. |us.'), bei der das Schaltende kleine Dornen trägt. — Bindenzeichnungen, die auf
(juere Meckenreihen zurückgehen mögen, kommen mehrfach bei Arten der Gattung Eulalia \or
[/■jiliilii! oiiiata i>K St. |(is., tinlalin ti/liihn/a n. -St. Jos.'*) Die Abgrenzung eines die Inihler
tragentlcn XHrderteiles des Kopflappens ist auch xon anderen I'h\Hodociden erwähnt (so Eulalin
"tittiita Cirun., Fjilalia lohociphala .SriiM., Mysfidts liiiibata in-; .Sr. Jos., .hiaitis liiicata Ci.I'RD.), es
ist aber unentschieden, wie weit diese Bildung mit ungleichen Kontraktionszustänclen wechselt.
Das gleiche gilt von der Zweiringeligkeit der Segmente. — Die Bildung der Borsten, besonders
das Wrhalten des Schaftendes an der Einlenkungsstelle des Endgliedes, ist wohl konstant und
fiir die Artbegrenzung von Bedeutung. Darin steht die Eulalia varia aulier der Eulalia pinidifcra
(JR. auch der Euialia lohociphala Scilm. nahe, doch hat diese neben anderem Habitus und gleich-
mäßiger l*"ärbung anders gestaltete Fühlercirren, und Borsten am zweiten Segmente.
Hesionidae.
Ancistrosyllis McInt. char. emend.
IVIcInto.sh, Uli the .\nnelid;i obtained durini; the Cruise of H. M. S. „Valorous" to Davis Street eu 1S75. 'l'i'aiis-
actions Ijnii. Soc. London Ser. II. Zool. Vol. I (1S77).
S\ii.: Harpochcieta Korschelt, Ztschr. f. wiss. Zool. Bd. 57 1804 pg. 279.
Hesionide mit 3 Fühlern und 2 zweigliedrigen Palpen, i. Segment mit i kurzen Fühler-
cirren, 2. -Segment mit kleinem Borstenh()cker, größerem Rücken- und Bauchcirrus. Ruder ein-
ästig kegelförmig mit einfachen Capillarborsten, und in den hinteren Segmenten mit .starker
hakenförmiger, über der Basis des Rückencirrus austretender Nadel. Rüssel mit grollen Rand-
papillen, ohne Kiefer, mit großem Magen.
Aiicisti'osyIli>< robnsta n. sp.
Taf. \'I, Fig. 4 — 7.
Der größte mir \'orliegende dieser farblosen Würmer ist 54 mm lang und hat 182 Seg-
mente: wie bei den übrigen liegt in ihm die größte Breite am vorderen Körperende, ^•ielleicht
dadurch Ix-einfluljt, daß bei allen Exemplaren der Rüssel ausgestreckt war; nach hinten erfolgt
bis zum zugespitzt auslaufenden Afterende eine gleichmäßige Verschmälerung, bei dem längsten
Wurme war das \'orderende 3 mm, das Afterende 0,75 tnm breit: in der \'orderstrecke ist der
Kcirper höher gewölbt als nach hinten zu (Taf. M, Fig. 4).
') Gr.WIür, Reclierchcs sur Ics Phyllodociens iTliesc I'aiis). Lille 1896 PI. X\TI fig. I. 2.
'■'l DE Saint JosF.rH, .\nncl. polycli. des eütcs de Dinard. .\nii. sc. nat. Ser. VII. Zool. I'. 5 1S3S pj;. 297 PI. 12 Fig. 166.
■') Kbend.i l'l. 12 Fig. 159. 162.
59
z--^ E. Ehlers,
Der Koflappen (Taf. \"I, Fig. 5) ist eine kleine, bei ausgestülptem Rüssel wenig abgesetzte,
vielleicht tiefer als sonst unter den \'orderrand des ersten Segmentes eingezogene Platte, die auf
der median vom Vorderrande her längsgefurchten Dorsalfläche drei fast in gleicher Höhe
stehende schlanke ungegliederte Fühler trägt: der mitdere von ihnen ist länger als die seidichen,
er reicht nach hinten gelegt auf das fünfte Segment. Den \orderrand des Kopflappens nehmen
zwei dicke in der Medianebene zusammen,stoßende zweigliedrige Palpen ein, die wenig kürzer
als die paarigen Fühler sind : ihr W'urzelglied ist dick, fast walzenförmig, ihr Fndglieti knopf-
förmig: so ähneln sie den Palpen in der Gattimg A'nr/s.
Die beiden ersten vor den folgenden ausgezeichneten Segmente sind fast gleich lang
und nicht ganz doppelt so lang als diese; alle sind etwas geringelt; auf Rücken und Bauch-
fläche sind die Segmentgrenzen scharfe aber seichte Furchen; etwa \om 5. rudertragenden
Segment ab treten die intersegmentalen Einschnitte an den Flanken des Körpers auf, \verden
in der hinteren Körperstrecke tiefer und schneiden dann tief ein: die vorderen Segmente sind
mit Rudern zwölfmal, ohne Ruder sechsmal breiter als lang, die hinteren Segmente sind mit
Rudern zehnmal, ohne Ruder dreimal breiter als lang.
An den Planken des ersten Segmentes, dessen \'orderrand in der Mitte eingeschnitten ist,
stehen jederseits zwei gleichlange schlanke F"ühlercirren, die etwa S(i weit als die Palpen hinaus-
ragen. Das zweite Segment trägt auf gleicher Höhe einen kleinen Borstenhöcker, über diesem
einen schlank kegelförmigen Rückencirrus, der etwa doppelt so lang als die Fühlercirren i.st,
und unter ihm einen gleichgestellten, aber viel kürzeren Bauchcirrus (Taf. \'I, Fig. 5).
Die von der Planke des Segmentes ausgehenden Ruder (Taf. VI, Fig. 6. 7), von denen
die vorderen kleiner als die folgenden sind, sind ansehnliche kegelförmige einästige Höcker, aus
deren Spitze hinter einer kleinen Lippe ein grol^es fächerförmig gespreiztes Bündel \on feinen
ungleich langen Capillarborsten mit einer graden Stütznadel austritt. — Von den Borsten (Taf. VI,
Fig. 12) waren die kürzeren in der Endstrecke mit feinen Härchen sägeartig besetzt; an den
größeren Borsten habe ich das nicht gesehen; \ielleicht handelt es sich dabei um eine Alters-
differenz. Ueber dem Borstenhöcker erhebt sich dessen Basis kegelförmig und trägt einen
schlank birnförmigen, spitz auslaufenden, von ^ orn nach hinten etwas abgeplatteten Rückencirru.s,
der über die Spitzen des Borstenbündels etwas hinausragt : in ihn hinein ragt die in den vorderen
Segmenten schwach gebogene Spitze einer schlanken dünnen Stütznadel, an deren Stelle tritt,
bei dem größten Wurme vom 69. Ruder ab, eine sehr viel stärkere bräunliche Nadel, die mit
hakenförmiger Spitze über der Wurzel des Rückencirrus aus der Körperwand hervortritt. —
Der schlank kegelförmige Bauchcirrus entspringt am ventralen Umfange der Ruderbasis imd
ragt etwa so weit als die Ruderlippen.
Das Aftersegment, das länger ist als das letzte rudertragende, hat zwei sehr lange faden-
förmige, ungegliederte Aftercirren.
Der ausge.streckte kurze uiu! dicke Rüssel trägt am Eingange einen Kranz \on 16 großen
kegelförmigen Papillen. Seine innere Auskleidung trägt keine stärkere chitinöse Bedeckung:
Kiefer fehlen. Im aufgehellten Tiere i.st wohl ein dickwandiger Magen zu erkennen, seine Aus-
dehnung jedoch nicht mit Sicherheit festzustellen.
Fundort: \ald.-.Stat. 76 und 77. i6"38'S., ii"46'Ü.; i6"3b'.S., m"46'(). ca. i4"C.
Blauer .Schlick. C^roßc hisch-Buchl.
60
Die bodensa^sij^cu Aniicliilcn all^ tlcii Sammlungen der tlcutsclicn Tictscc-lCxpcdilion. /; .
Daß diese .Vrt in die \ on Mc In rosH aufgestellte Gattung Aiicistrosy//is gehört, unterliegt
keinem Zweifel bei eingehender \'er\vertung nicht sowohl der Beschreibung als der Abbildungen,
tlie McIntosh von <\vx Aiic-isfivsy//is grini/aiidna Mc Int. gegeben hat. Die Unterscheidung dieser
Art \ on der . /. ivbiisfa ergibt sich aus dem Besitz der Augen, der kurzen Fühler und Fühler-
cirren, der anderen Beschaffenheit der mit Warzen besetzten Girren und der anders beschaffenen
Borstenform. Dali bei der .///<■. o^roiilaiidiat McInt. neben dem \orstehenden Haken in den
hinteren Segmenten eine einfache .Stütznadel liegt, ist gleichfalls unterscheidend : es tut der
Deutung des Hakens als .Stütznadel keinen Abbruch.
Ich Jialte auch die von Kokschelt als Har poch acta cingulata Min Triest beschriebene nur
im jugendlichen Zustande bekannte Annelide für eine Art der Gattung Ancistrosvllis und fa.s.se
daher den Namen HarpocI/acfa als S}non)'m zu . liicisti-osv//is auf: was im wesentlichen dagegen
-Sprechen könnte, ist Korsc;ii?:lts Angabe von der Anwesenheit zusammengesetzter Borsten.
Immerhin könnte auch dieses wie andere Besonderheiten auf den jugendzustand des Tieres
zurückgeführt werden, b'ür die .Selbständigkeit der Art spricht die Gliederung der Girren an
den Rudern.
Die Gattung ist danach weit \erbreitet: A. ivbusta Em., afrikanisch-atlantisch, . /. ciiij^ulata
KoRscu. mediterran, .7. grooi/aiidica McInt. boreal.
Die Gattung Aiicisfrosv/Iis gehört nach der äulieren Organisation wie nach dem Bau
des Rüssels nicht zu den S}llideen, sondern zu <\<dn He.sioniden.
Orthodronius n. g.
Körper kurz gedrungen : Kopflappen mit drei kurzen einfachen Oberfühlern am X'order-
rande und zwei gleichen Unterfühlern ; mit drei Paar Fühlercirren jederseits, von denen zwei dem
kurzen Buccalsegment, das dritte dem ersten freien, borstenlosen Segment gehören. Ruder zwei-
ästig mit langen Lippen, im dorsalen Ast capillare, im ventralen Ast zusammengesetzte Borsten.
Orthodronius spinosiis n. sp.
Taf. \II, Fig. i~7.
Der gleichförmig bräunlich-gelb gefärbte \\ urm, der dieser Beschreibung zugrunde Hegt,
war in zwei Stücke zerbrochen, die meiner Meinung nach zusammen gehören, ohne daß ein
Zwischenstück ausgefallen ist (Taf. \'II, Fig. i. 2). Danach hat das Tier 30 borstentragende
.Setrmente, zu denen drei zum Teil verschmolzene \ordere Seo^mente mit Fühlercirren und ein
Analsegment kommen; seine Länge i.st 8 mm, seine größte etwa zwischen dem 10. und 22. Seg-
ment liegende Breite beträgt ohne Ruder 3,5, mit Ruder 5 mm : die hintere Körpenstrecke ist
stärker als die vordere verschmälert. Tiefe Einschnitte zwischen den Ruderbasen und scharfe
Segmentgrenzen geben, neben den großen seidigen Borstenbündeln und den langen Fühler- und
Rückencirren, dem auf der Bauchfläche platten, auf der Mitte der Rückenfläche gewölbten Körper
einen charakteristischen Habitus.
Der Kopflappen tritt am \ orderen Ki'irperende kaum her\or: er ist tief eingezogen luid
61
/-^ E. Ehlers,
seitlich \on den W'urzelgliedern der \ier \'orderen Paare ^■on Fühlercirren beg^renzt. Es ist eine
quere, am \'orderrande in der Mitte tief eingeschnittene Platte, mit stumpf abgerundeten \'order-
ecken: auf seinen Seitenteilen steht jederseits ein großes n\ales dunkles Auge. Seine fünf An-
hänge sind gleich gestaltet und gleich groß, kurze pfriem- oder schlank kegelförmige Fäden,
die kürzer sind als die Breite des Kopflappens: \on den drei als Mihler zu bezeichnenden steht
der unpaare im medianen Einschnitt, die beiden paarigen dicht neben ihm, etwas tiefer; die
gleichgestalteten von der Unterfläche des Kopflappens, vor dem Mundeingange entspringenden
Anhänge sind, im \'ergleich mit der bei anderen Hesioniden hier \orhandenen, als Unterfühler
oder l^ilpen zu bezeichnen (Taf. \'II, Fig. 3. 5).
Hinter dem Kopflappen zeigt sich auf der Rückenfläche als kurze in der Mitte nach
\()rn erweiterte Binde, ein ^vohl aus der \'erschmelzung von zweien her\orgegangenes Buccal-
segment, dessen Seitenteile jederseits 2 Paar Fühlercirren tragen, die \on großen Wurzelgliedern
auseehen, und schlanke uneeeliederte Päden sind, \on denen die oberen, nach hinten orelesft
etwa bis zum 4. Ruder reichenden mehr als doppelt so lang als die unteren sind (Taf. \'II,
Fi:4- 3- 5)-
Das hierauf folgende 2. Segment, \on den Größen Verhältnissen der übrigen Körper-
segmente, trägt jederseits zwei auf schlanken Wurzelgliedern stehende schlank kegelförmige
P\ihlercirren, von denen der obere so lang als die oberen Fühlercirren der beiden ersten Paare
ist, der untere um die Hälfte kürzer. Borsten habe ich zwischen den Wurzelgliedern der P'ühler-
cirren nicht gesehen (Taf. \ II, Fig. 3. 5).
Auf der \'entralfläche liegt im Bereich des i. Segmentes die weite Mundöffnung, und
hinter ihr ein spitz dreieckig auslaufendes Metastomialfeld, das ^■on leistenförmigen Wülsten
umgeben ist, sich über 5 Segmente erstreckt und hinten in eine subneurale Rinne übergeht.
Die Pläche dieses Feldes ist von 9 tiefen Furchen eingekerbt, die in gleichen Abständen von
den Seitenrändern aus gegen den Mundeingang verlaufen. Die P^alten dieses P'eldes werden
vermudich verstreichen, wenn der Rü.s.sel au.sgestülpt wird (Taf. \'II, Plg 3).
Die rudertragenden Segmente sind auf der Rückenfläche von einer (jueren P'urche, die
nur die mittlere höchste Strecke freiläßt, überzogen. Ihre Ruder (Taf. \'II, P'ig. 6), die in den
mittleren Körpersegmenten am größten sind, entspringen mit hoher Piasis am Seitenrande des
Segmentes und haben zwei divercrierende Aeste, ^■on denen der obere weniy kürzer und dünner
als der untere ist: jeder Ast läuft mit einer schlanken kegelförmigen Lippe aus. Der obere
Ast trägt ein fächerförmiges Bündel feiner glasheller ungesäumter Capillarborsten, der untere
Ast einen Fächer ^'on längeren und dickeren zusammengesetzten Borsten ; ihr Schaft trägt, neben
einer Endspitze eingelenkt, ein langes messerförmiges Endglied, das an den unteren dieser Borsten
\iel kürzer (0,13 mm) (Taf. VII, Fig. 7b) als an den oberen (0,3 mm) (Taf. \1I, Fig. 7a) ist, und
hier an der Spitze einen kleinen Endhaken erkennen läßt. — Am oberen Ruderaste .steht sub-
terminal ein langer fadenförmiger ungegliederter Rückencirrus, des.sen Wurzelglied wohl in die
Wand des Ruderastes aufgegangen ist. Dieser Cirrus ist an den ersten Segmenten etwas länger
als an den folgenden, an diesen aber noch länger als die Breite des Segmentes. — Der Bauch-
cirrus ist ein kegelförmiger Faden, der am \entralen Umfang der distalen Hälfte des unteren
Rudera.stes entspringt und etwa so weit als dessen Lippe herx'orragt.
Das Aftersegment trug unter der Analoffnung einen kleinen seitlich stehenden zapfen-
63
Die bodonsiissigeii Anneliden aus den Sammlungen der deutschen 'riefsce-r'!x|icdilion. ß^
förmigen Aftcrcirrus, n;icli dessen Stellung anzunehmen ist, daPi ein zweiter abgefallen war (Taf. \'II,
Fig. 2. 4).
Nach Aufhellung mit (ilj'cerin zeigte sich ein dickwandiger 1 )armal)schnitt, „Magen" im
Bereich der \orderen i i rudertragenden Segmente.
Fundort: \ald.-Stat. 76. töV^o'S- i i " 46' O. ca. 14" C Blauer .Schlick. (iroMe
Fisch-Bucht.
Die Gattung steht der ( iattung üphiodromus nahe : unterscheidet sicii aber \ on dieser
durch tlen Besitz der kleinen, gleich gebildeten Ober- und Unterfühler. Das \ier Fühlercirren
tragende kurze Buccalsegment ist wohl als aus der \()lligen \"erschmelzung zweier Segmente
entstanden aufzufassen.
Leocratides n. g.
\'on Leocrates durch einästige Ruder unterschieden.
Leocratides ß /amen tos 11 s n. sp.
Taf. \I, Fig. 8—12.
Das zur Untersuchung gekommene Stück dieser Art ist ohne den kurzen ausge.stülpten
Rüssel 36 mm lang und in der größten mittleren Körperstrecke gleichmäbig ohne Ruder 7 mm
breit (Taf. \ I, Fig. 8). Die etwas durchscheinende Körperwand ist einfarbig gelblich grau, stark
irisierend, auf der Bauchfläche mit einem dunklen breiten subneuralen Streif und dunklem F"leck
unter der Ruderbasis. Die sehr langen Fühler und Rückencirren, sowie die kurzen braunen
Borstenbündel vervollständigen das charakteristische Gesamtbild. Zwischen dem Kopflappen und
dem Analsegment stehen 19 Segmente, \on denen die beiden \orderen und das präanale keine
borstentragenden Parapodien besitzen.
Der Kopflappen (Taf. \ I, Fig. 9) ist eine wenig gewölbte, schwach rhombische Platte,
mit wenie gferundeten \'order- und .Seitenrändern, in der iJfrößten hinter dem \orderrande
liegenden Breite etwa nur ein \ iertel breiter als lang: der Hinterrand kommt der Länge gleich. —
Auf der hinteren Hälfte der Rückenfläche stehen im Trapez 4 gleich große schwarze Augen-
flecke, jederseits nahe dem Seitenrande, vmd uin den Durchmesser des Auges \oneinander ge-
trennt. Ein vertikaler Fühler, ein feiner dünner Faden kaum so lang als der Kopflappen, steht
in der Mittellinie hinter dem hinteren Augenpaar; zwei frontale dickere und längere Fühler
kommen vom \'orderrande des Kopflappens durch einen Zv/ischenraum \oneinander getrennt,
der wenie kleiner ist als der Abstand der \orderen Auo-en voneinander. Nach außen \on
diesen Fühlern entspringen unter den \'orderecken des Kopflappens die beiden Palpen, die
etwas länger als die Frontalfühler sind und auf einem großen und dicken schlank birnförmigen
Wurzelglied ein kleines Endglied tragen — XOm mittleren Teile des vorderen Kopflappenrandes
geht ein auf dem au.sgestülpten Rüssel liegender dicker dreieckiger Facialtuberkel aus.
Die Körpersegmente sind ringsum durch nur ganz seichte Furchen voneinander ge-
schieden, unter \'ergrößerung deutlich quer geringelt, in der Körpermitte etwa doppelt so breit
als lang.
6x
64 ^- '■"'•'■"''•
Die beiden ersten Segmente sind in gleicher Weise wie die rudertragenden voneinander
getrennt; jedes von ihnen trägt am Seitenumfange \ier sehr lange übereinander stehende Fühler-
cirren, dünne ungegliederte Fäden (Taf. \'I, Fig. 9).
Die Ruder (Taf. M, Fig. 11) der folgenden Segmente sind, mit Ausnahme der ersten
und letzten wenig kleineren, gleich groß, an den inittleren Körpersegmenten erreicht ihre Länge
die halbe Körperbreite. Das einzelne Ruder ist ein mit breiter Basis aus der Seitenwand des
Segmentes hervorgehender kegelförmiger einästiger Höcker, aus dessen Spitze hinter einer kurzen
dreieckigen Lippe ein kurzes Bündel dicker brauner Borsten hervorragt. Die Borste (Taf. \'I,
Fig. 1 2) hat einen in der Endstrecke fein quer schraffierten Schaft, auf dessen schräg abgestutztem
Ende das messerförmige (0,14 mm lange) mit Doppelzahn auslaufende Endglied eingelenkt ist.
Zu diesem Bündel gehört eine dicke schwarze einfache Stütznadel. — Eine ähnliche, aber viel
kleinere Nadel liegt eingeschlossen unter dem Ursprünge des Rückencirrus. — Auf der dorsalen
Kante der Ruderbasis entspringt mit kurzem, geringeltem Wurzelglied der sehr lange dünne
ungegliederte Rückencirrus, ein Faden, desse Länge das Vielfache der Körperbreite erreicht. —
Der Bauchcirrus ist ein kurzer einfacher Faden, der \on der halben Länge der \entralen Ruder-
kante ausgeht und das Borstenbündel nicht überragt.
Das kurze präanale Segment trägt jederseits, ohne Borstenhöcker, ein Paar schlanker gleich-
langer Cirren.
Am kurz kegelförmigen Aftersegment stehen zwei schlanke fadenförmige Aftercirren.
Der au.sgestülpte Rüssel, in diesem Zustande wenig länger als die beiden ersten Segmente,
i.st zweiteilig, besitzt einen größeren oralen, und einen kürzeren aboralen längsgefurchten Ab-
schnitt (Taf. VII, Fig. 9). Auf seiner Endfläche liegt die dorso-\entral in die Länge gezogene
Eingangsöffnung, auf deren Rand 20 niedere Papillen stehen, die den längslaufenden Furchen
der Oberfläche entsprechen. — Im Rüsseleingange findet .sich ein brauner chitinöser dorsaler
und ventraler Kiefer, der erste erhebt .sich von einer längeren Basis, der ventrale i.st ein schlanker
spitzer Stachel (Taf. VI, Fig. 8).
Fundort: Vald.-Stat. 198. o" 16' N., 98" 7' O. 677 m. Im Nias Süd-Kanal. Ein
Exemplar aus Aphrocallistes bocagei.
Die Gattung gehört in die nächste Verwandtschaft von I^ivcrahs Küg. und führt die
vorgeschrittene Rückbildung des bei dieser Gattung schon gering entwickelten oberen Ruderastes
\or; von diesem i.st hier nur die Stütznadel erhalten. Das Rudimentärwerden des oberen Ruder-
astes tritt in verschiedenen Gruppen der Hesioniden auf, und ist danach eine Erscheinung, die
in der Entwicklungsrichtung der ganzen b^amilie der Hesioniden be.steht.
64
l)ie lioilciibiissigcn Anneliden an^ den Sanindungen der dculsclicn 'I'iel'sce-Expcdilion. (^ -
Syllidae.
Trypaiiosylli^ o/o-(i//fcn (McInt.).
Syllis gigantea McW\r-,<.H, Kepoit . . . . Challcnger. Zool. Vol. XII pg;. i<);, I>1. XXX Fig. i — ;, ; PI. XXXIII Fig. 4
I'l. XV A Fig. 14; PI. XXXIV .\ Fig. 7.
' Trvpanflsyl/is gii^antea (Mclvr.) F.hi.kks. Polychaeten liambiirg. niagalhaens. Sammclreise. Hamburg 1897 pg. 35.
I''uncl()rt: \"ald.-Stat. 160. 25. 28. XII. Wilkanischer Sand. Kerguelen, „GazeIIe"-Bassin.
Weitere \"erbreitun j4-: Kerguelen 10 — 100 Faden (Mc Intosh). Magalhaens-Straße,
l'unta Arenas; Süd-Feuerland, Ushuaia: Süd-Georgien (Ehlers).
Sy//is djiboiifieiisis Grav.
C.k.wuK. Contribution a l'etude des Amielides de lu mer rouge ( Nouvelles Arch. du Museum. IV. .Ser. t. II pg. 147). 1900.
Hin einzelnes, unvollständig erhaltenes Stück führe ich unter diesem Namen auf, du seine
l)orsten mit den dieser Art zukommenden übereinstimmen, und nur Abweichungen in der
^Tüßeren Länge der Parapodien und der Rückencirren zu verzeichnen waren; das aber für
eine Artunterscheidung zur Zeit außer Betracht bleiben kann. Ich Ijin nicht in der Lage, die
\'erhältnisse dieser Art zu der nahestehenden Syllis spongicola (Gr.) = haiiiata Clprd. des Mittel-
meers zu diskutieren. Willey') führt diese Art aus dem Flachwasser Ceylons an, und hält sie
getrennt \"on S\llis djiboittcnsis Gr.v\'.
Fundort: \ald.-Stat. 242. 6" 34' S., 39" 35' O. 404 m. ii,i"C. Pteropoden-Schlamm.
Außerhalb Dar-es-Salam.
Weitere \' e r b r e i t u n g : Djibouti.
Exogoiic hctcrosctosa Mc IxT.
McIntosh, Report .... Challenger. Zool. Vol. XII 1885 pg. 205 PI. XXXIII Fig. 15. 16; PI. XXXIV A Fig. 11.
F'.HLERS, Polychaeteu der Hamburg. Magalhaens. Sammelreise. Hamburg 1S97 pg. 51 Taf. III fig. 61 — 65.
Die am Schaftende eigentümlich umgewandelte Borste, die McIntosh abgebildet hat, ist
auch bei den mir jetzt vorliegenden Tieren nicht immer vorhanden. Ich habe bereits früher
darauf hingewiesen, bin aber auch jetzt nicht in der Lage zu entscheiden, ob es sich bei dieser
Bildung um eine Deformierung handelt.
Bei einem epitoken Männchen standen die Bündel langer freier Harborsten vom 10. Ruder ab.
Fundort: \ald.-Stat. 160. 27.'28. XII. Wilkanischer Sand. Kerguelen, „Gazelle"-Bas.sin.
ExogOlie .sp.
Nach der Bildung der Borsten gehört eine kleine verstümmelte und daher nicht genauer
zu bestimmende S\llidcc in der Ausbeute der Valdivia zu der Gattung Exogoiic. Ich erwähne
.sie, um die \"erbreitung der Gattung zu kennzeichnen.
Fundort: \ald.-Stat. 96. 35*^ 2' S., 19" 58' O. 80 m. Kap Agulhas.
') WiLLEV, Report on Polychaeta. Report . . . . on Pearl Oysler Fisheries Vol. IV. Suppl. Rep. XXX 1905 pg. 269.
65
ririilii-lie 'ncr^ti-.F.spe.lilimi 1898—1899. H.r .NVI. 9
66
Grubca rhopalophora Ehl.
Ehlers, Polychaeten der hamburg. Magalhaens. Sammelreise. Hamburg 1S97 pg. 53 Taf. III Fig. 66 — 70.
Fundort: Vald.-Stat. 160. 27./28. XII. Wilkani.scher Sand. KerQ-uelen, „Gazelle"-Ba,s.sin.
Weitere Verbreitung: Süd-Feuerland. Ushuaia (Fiit.krs).
Sp//ncrosv//is nie'' infoslii EllL.
Ehlers, Polychaeten hamburg. niagalhaens. Sammelreise. Hamburg 1S97 p. 46.
Salvatoria kerguelensis McIntosh, Report .... Challenger. Zool. Vol. XII 1.S85 pg. iSS.
Unter den vnrliroenden Stücken .sind epitoke Männclien, bei denen die Bündel der langen
feinen Capillenborsten \om 9. und 10. Segment ab auftreten, und epitoke Weibchen, die vom
«-leichen Segmente ab große kugelige Eier dorsal am Seitenrande der Segmente angeheftet tragen.
Fundort: \'ald.-Stat. 160. 2cS.XII. Wilkani.scher Sand. Kerguelen, „Gazelle"-Bassin.
Weitere Verbreitung: Kerguelen, Christmas HarlH)ur, 45 — 120 Faden (McIntosii):
Süd-Georgien (Ehlers).
Sp//ncrosyI/is f/irsi/fa Ehi..
EHLf;RS, Polychaeten hamburg. niagelhaens. Sanimelreise. Hamburg 1S97 pg. 48 Taf. III Fig. 58 — 60.
I-'undort: Vald.-Stat. 160. 27./2S. XII. \'ulkani.scher Sand. Kerguelen, „Gazelle"-Bassin.
Weitere Verbreitung: Magalhaens-Straße. — Funtas Arenas. .Süd-I-'euerland, L^shuaia
(Ehlers).
Sp/iaci'osy//is pcrspiiax n. sp.
Taf. VI, Fig. 1—3.
Die Be,schreibung die.ser Art gebe ich nach einem atoken und einem epitoken weib-
lichen Tiere.
Bei 3 mm hat der Körper zwischen Kopflappen und Aftersegment 29 Segmente: seine
größte Breite, die zwischen dem 6. und 24. Segment liegt, beträgt ohne Ruder 0,31 mm, mit
Rudern 0,4 mm ; die vordere Körperstrecke ist wenig, die hintere .stärker \'erschmälert : er ist
farblos, mit kleinen Fremdkörpern bedeckt, die Aermutlich durch ein Drüsen.sekret festgehalten
sind, und darunter auf der Rückenfläche und an den Rudern mit kleinen hellen Papillen besetzt,
die spärlich stehen, ohne, soviel ich gesehen habe, eine be.stimmte Anordnung: am Aftersegment
stehen sie dichter gedrängt.
Der Kopflappen, der mit den l'alpen tloppclt so lang als das erste Segment ist, ist eine
hochgewölbte, papillentragencle Platte, deren hintere (luenixate Hälfte in eine breit-kegelförmige,
vorn abgestutzte dünne Strecke übergeht, die die Palpen überlagert, deren getrennten Endstücke
über ihren Rand hervorragen. Im aufgehellten Tiere scheinen die auf ihrer Unterfläche stehenden,
ganz getrennten, dreieckigen Palpen durch sie hindurch. Der Kopflappen trägt drei kurze P\ihler,
die birnförmig sind oder im Cjrundteile fast kugelig verdickt mit kleiner Endspitze: der mediane
steht etwa im Cenlrum tlcr hinteren ciueren Hälfte, die paarigen an deren \ Urtlerstrecke. Sechs
66
L>ic büdeasässigcii Anneliden aus den Saninilunyiii il.r 'l'-iitsclicn 'I'icfscc-Iixpedition. f.>^
(lunkdrolbraunc Augenflecken stehen ;iuf ilir: xicr grollcrc in einer Ouerreihe neben oder etwas
hinter dem Ursprung des mittleren bühlers, zwei kleinere punktförmige seitlich ;un ( irunde der
verschmälerten Strecke des Kojjflappens, \or und medianwärts vom Ursi^runge der j)aarigeMi
Fühler (Taf. \I, Fig. i ).
Das erste Segment ist wenig xnm Kopflappen gesondert; es trägt jederseils einen kurzen
\erkehrt birnformigen Fühlercirrus, tier neben dem hinteren Teile des Kopflappens hervortritt.
Die rudertragenden Segmente sind etwa dreimal breiter als lang, durch deutliche Ring-
lurchen, aber geringe .seitliche Einschnitte \oneinander getrennt. Die seitlich gradaus vorragenden
Ruder sind abgestumpfte Kegel, deren Länge etwa einem \'iertel der Segmentbreite entspricht:
sie tragen wenige I^apillen, eine solche .steht \vie eine Lippe am oberen vmd hinteren Umfang
der Endfläche. — Sie enthalten ein Bündel \m\ 4 — 5 — .selten mehr — zusammengesetzten
Borsten und über diesem eine in der Endstrecke wenig gebogene Nadel. Die Endglieder der
B(.>rsten sind in den \"orderen Rudern schlank, fast grade, 0,024 "'"'''' l'^"» (Taf. \'I, Fig. 36), in den
hinteren hakenförmig gekrümmt, 0,018 mm lang (Taf. \ I, Fig. 3a), überall mit einfacher End-
spitze tmd einem Saum \"on Haaren längs der Scheide.
! )ie, am zweiten Ruder fehlenden, Rückencirren waren bei dem einen — atoken — Tiere
sihlank M-rkehrt birntVirmig, wenig länger als das Ruder, bei dem Aveiblichen Tiere in den mitt-
leren uulI hinteren Segmenten fadenförmig gestreckt, bis zum Ende des Borstenbündels reichend
(Taf. M, Fig. 2). Auf ihrer Oberfläche standen kleine Papillen, größere und dichter an den
kurzen als an tlen fadenförmigen. Die Baucheirren sind helle kurze, nicht über das Ruder
hinausragende Fäden. Das Aftersegment trägt zwei verkehrt birnformige Aftercirren ; ein kleines,
fast wie eine Papille erscheinendes Schwänzchen mit kleinen Papillen.
In der bis ans 5. Segment reichenden fast graden, bisweilen dorso-ventral geknickten
Rüsselröhre steht ein großer Zahn; der im 5. bis 8. Segment liegende Magen hatte etwa 18 Ouer-
reihen \on Aluskelzellen. Anhanesdrüsen am Uebereanof-sstück habe ich nicht si'esehen.
Das epitoke Weibchen trug das vorderste Ei hinter dem 1 1 . Ruder ; seine Borsten waren
nicht verändert.
P^indort: \ ald.-.Stat. 160. \ ulkanischer Sand. Kerguelen, Gazelle-Hafen.
Die Art steht der Spliacrosxllis liiisuta nahe, unterscheidet sich auffällig durch die Sech.s-
zahl der Augen, den Besitz eines Zahnes in der Rüsselröhre, und die \erlängerten Rückencirren
lies reifen W'eibchens. Näher noch steht ihr wohl Sf^/iacrosvl/is criinia-iis Ci.I'RD., die \on Clap.x-
kkdk') an der Küste der Normandie, von LaX(.i:kiiaxs'") bei Madeira gefunden i.st. In der Zahl
der Augen .stimmt die.se Art mit Splnnrnsvn/s f^iisp/ca.x. Aus der unzulänglichen Beschreibung
ist her\ orzuheben, daß diese Tiere, was atich die Abbildung zeigt, an der Ba.sis nicht \erdickte
Aftercirren haben, ein von Lax(;ekhans bestätigtes Kennzeichen. Auch die \'on Ci.M'arede ge-
gebene Abbildung des Kopfes der Sf'/i(nivsv///s i-n'/iacciis Clp. entspricht nicht ganz dem von
mir beschriebenen Wurme. Daß beide Arten im Besitz ^on Warzen auf der Haut überein-
stimmen, dafür spricht der \on Ci.ai'arIiDE gegebene Name „i-r///acrt/s'\ — \'or der Hand scheint
eine Sonderung der nah \erwandten Arten geboten zu sein.
') Cl,.\r.\REDl% Hcobaditungen über Anatomie und Entwicklungsgeschichte wirbelloser Tiere. Leipzig 1863 pg. 4> Taf. XIIl flg. 38.
-) L.WOERHASn, Wurmfauna von Madeira. Zlschr. f. wiss. Zool. Bd. XXXIII 1S79. pg. 567.
67
68
E. Ehlers,
Lycoridac.
Nci'cis /na!^a///ac//sis IvBG.
Syn. : Ehlers, Polychaeten d. magell. u. chilen. Strandes. 1901 pg. 104.
Fundort: Vald.-Stat. 160. Kerguelen. Vulkanischer Sand. Gazelle-Hafen.
Weitere Verbreitung: Kerguelen. — Fernandi) Noronha. — l'^alkland-Insel. Marion-
Insel. Magellan-Gebiet. — Süd-Chile.
Nci'cis zoiiata Mlmgn.
M.\LMGRE.v, Annulata polychaeta. 1S67 pg. 46.
Mit dem Namen A\-rcis zoiiata Mlm(;n. bezeichne ich wenige in der Nordsee gefundene
Tiere, nicht ohne Bedenken, da .sie in einigen Punkten von den Beschreibungen und ganz damit
übereinstimmenden Stücken dieser Art abweichen.
Zunächst fehlt den Tieren die charakteristische Bindenzeichnung der Rückenfläche, die
die Benennung \eranlaHt hat, luid die ich in Stücken \-on West-Spitzbergen nach längerer Kon-
servierung in Weingeist erhalten finde. Immerhin mag die gleichförmige Färbung der Rücken-
fläche bei der Konservierunt»; der Tiere yeschwunden sein: und andererseits ist ihr Fehlen \vohl
als nicht ins Gewicht fallende Wiriation zu betrachten.
In gleicher Weise schlage ich nicht lnjch an, daß der bei A\-rtis loiia/a Ml.mc. \orhandene
kleine Paragnath des dorsalen maxillaren Medianfeldes fehlt. Abweichungen dieser .\rt sind bei
A'r;vv>-Arten nicht selten.
Dagegen zeigen die braunen Borsten der hinteren Ruder in allen, den kleineren und
den größeren Stücken, eine Besonderheit darin, daß an Stelle der kurzen Sichel ein dicker
kegelförmiger Stift steht, der nur wenig über die Einlenkungsgrube des Schaftes herNorragt.
Solche Endglieder dieser Borsten sind von den Rudern der Xciris pivcci-a Ehl.') beschrieben.
Daß diese Form der Borsten für die Artunterscheidung Bedeutung hat, ist mir zweifelhaft: \iel-
leicht handelt es .sich dabei um Deformationen von .sichelförmigen Endgliedern: auffallend ist
es allerdings, daß ich diese Endstifte bei allen von mir untersuchten Tieren gesehen habe.
Sollte die Bildung, wo sie auftritt, fiir die Kennzeichnung einer .Art Avichtig sein, so würden die
hier untersuchten Würmer in eine bislang nicht lieschriebene Art einzustellen sein. \"orläufig
ist mir das nicht wahrscheinlich.
Fundort: Vald.-Stat. 3. 57" 26' N., i" 28' W. 79 m. Hohe von Aberdeen. — \'ald.-
Sat. 4. 60" 42' N., 3" 10' W. 486 m. 5,9» C. Blauer Schlick.
Ah-rcis zoiiata Mlmo. ist im arktisch-borealen Krei.se weit \erbreitet, luid \iellcicht nur
eine Lokalvarietät Asix: Aperes pdagica (L.). Nach Miciiaelskn''^) ist A'crcis ardica ÜKkn. tlie epitokc
') Ehlers, Borstenwürmer. 1868. pg. 557 Taf. Will Fig. 2. — de S.\int Joseph, Aniiel. pulycli. des Gutes de Diiiard. .\nn.
Sc. nat. Zool. Ser. VII T. V 1888 pg. 267 PI. XI Fig. 132,
-) W. MlCH.\ELSEN', Die Polvchaetcnfaiina der deulsclieii Meere. — Wisseiiscliaftlielic M<-ere.suiitersiieliuiii;<-n. N. V . IM. 11
1897 ]i. 18.
68
Die butleiibabbigcii Aniicliclen uus den Sanimluiiycn der dculsclicu I icfbCC-l'!xpedilioii. Aq
l'orm zu Arrc/s zoiiata Ml.nk.n., \vährend ich sie früher als epitokes Männchen zu Nereis pelagka L.
gezogen habe. Es ist zur Zeit nicht bekannt, ob und wocku-ih ih'e epitoken F"ormen der als
N'crcis züiia/a Ml.mgn. und f^i/ao/ia L. getrennt gehaltenen Art<'n sich unterscheiden.
A^ere/s litcipcfa n. sp.
Taf. Vin, Fig. 7-13.
Diese ^A(vvv>-Art fand sich in der Sammlung der \'aklivia ndh einem Fundort in ansehn-
licher Zahl, aber nur in der epitoken männlichen Form. Es ist mir nicht gelungen, sie mit
Sicherheit auf eine der im atoken Zustande bekannten Arten zurückzuführen, und so beschreibe
ich sie unter besonderem Namen.
Die Tiere von annähernd gleicher Grobe zeigen eine scharfe Sonderung der hinteren
epitoken Kr)rperstrecke (Taf. \'III, Fig. 7). Bei einem 23 mm langen Wurme war die vordere
aus 20 rudertragenden Segmenten bestehende Strecke 5 mm, die hintere 68 Segmente enthaltende
18 mm lang; bei einem anderen Tiere zählte ich 19 \ordere rudertragende Segmente bei 5 mm
Länge und 60 epitoke hintere bei 13 mm Länge. Die.se Zahlen \ariieren wenig.
Die im allgemeinen farblos oder gelblichgrau aussehenden Würmer .sind bisweilen aul
der Rückenfläche der vorderen Segmente braun violett, dann auch kupfrig irisierend; dadurch
werden auf dem Kopflappen und den \-orderen Segmenten auch Zeichnungen her\orgerufen ;
die Kopflappenfläche ist dabei .sehr wechselnd gefärbt, ihre .Scheitelfläche kann farblos sein,
Stirnteil und Ränder bräunlich: oder die Fläche ist gleichmäi^ig gefärbt und die Färbung setzt
sich fleckweise auf die Oberfläche der Palpen fort. Auf der Rückenfläche der Segmente stehen
([uere Bänder, bisweilen auf die Hinterränder beschränkt oder auch in der Mitte unterbrochen.
In der dorsal mäßig gewölbten Körperstrecke sind die Segmente ohne Ruder etwa sechsmal
breiter als lang, in der hinteren abgeplattet erscheinenden zehnmal l^reiter als lang: im Ueber-
'■ang der atoken zur epitoken Strecke ist der Körper eingeschnürt. Die \-orderen Ruder stehen
sperrig ab, die hinteren liegen nach hinten gerichtet blätterig übereinander, der gewöhnliche
epitoke Habitus.
Der Kopflappen (Taf. \'I1I, Flg. 8) ist bei ausgestülptem Rüssel so lang als in der hinteren
Hälfte breit, damit der Länge der \orderen sechs Segmente gleich : seine vordere frontale Hälfte
ist stark verschmälert, etwa so breit als die Hälfte der hinteren Scheitelfläche, die rhombisch
mit \-erschmälerteni Hinterrande ist untl an den Seiten die stark vergrößerten, hier zu.sammen-
stoßenden vier Augen trägt. Die beiden am Ursprung sich berührenden Stirnfühler sind kürzer
als der FVontalteil des Kopflappens. An dessen Seitenrande steht jederseits ein Palpus, dessen
dick eiförmiges Grundglied länger und breiter als der Frontalteil des Kopflappens ist, und das
kurze knopfförmige Endglied abwärts wendet.
\'on den \ier Fühlercirren des Buccalsegmentes sind die dorsalen bedeutend länger als
die \entralen kaum über den Kopflappen hinausreichenden: der dorsale des vorderen Paares
reicht etwa bis zum 5. rudertragenden Segment, der hintere dorsale über diesen hinaus, meist
bis zum 9. einmal bis zum 1 i. Segment.
Die Ruder der \()rderen atoken Körperstrecke (Taf. \ 111, Flg. 10. 111 sintl kurz, lniher
als lang: ihre Ae.ste liegen dicht zusanuuen, der obere ist fa.st doppelt so hoch als der untere,
69
„-■ li. Khixus,
seine einzige Lippe ist dick eiförmig gerundet, drüsenhaltig, sein spitz kegelförmig auslaufendes
Züngelchen ragt \veiter als die Lippe hinaus, ist in seiner basalen Hälfte mit dem dorsalen
Umfanee stark auftretrieben, und trägt auf der zum Endteil abfallenden Kante den Rückencirrus ;
der untere kürzere Ast läuft mit zwei gleich langen kurz kegelförmigen Lippen aus ; sein drüsiges
Züneelchen g-eht ^■on der Basis des Astes aus und di\ergiert \"on ihm, ist länger als er und
endet stumpf abgerundet. Der obere Ast trägt neben einer dunkelfarbigen Stütznadel ein Bündel
schlanker homogompher Grätenborsten, der \entrale Ast trägt neben einer dunklen Acicula ein
oberes Bündel homogompher Grätenborsten und ein unteres mit heterogomphcn Gräten- und
Sichelborsten: der Endanhang der letzteren ist schlank hakenfiirmig, 0,045 "''"'' ''"''&' neben der
Schneide lang behaart (Taf. \'l 11, Eig. 13). Der Rückencirrus ist an den vorderen sieben Rudern
nach der Bildung der männlichen Epitokie abweichend \on ilen folgenden gestaltet: während
diese, mit Drüsenpaketen ausgerüstet, schlank kegelförmig sind und über das obere Züngelchen
hinausragen, ist in der epit()ken Umwandlung an den ^-(Jrdercn sieben Rudern die Grundstrecke
des Rückencirrus dick c\-lindrisch aufgetrieben und setzt sich das Ende als ein dünnes Eädchen
ab (Taf. \1II, Fig. 7, S). — Der Bauchcirrus ist ein dünner schlanker kegelförmig zugespitzter
Laden, der an der ventralen Fläche der Ruderbasis entspringt und nicht über das untere
Züngelchen hinausreicht.
Die Ausbildung der epitoken Form der Ruder zu der blätterigen Bildung tritt plötzlich,
ohne \ermittelnde Zwischenformen in der Reihe der Parapodien auf, wie es die Regel bei männ-
lichen Tieren ist. — Die beiden Aeste des vergrößerten \()n \(>rn nach hinten komprimierten
Ruders (Taf. MI I, Eig. 12) divergieren: am oberen i\..st ist die Lippe häutig, mit .schlank herz-
förmigem Umril^, und kegelförmiger Zuspitzung und reiclit nicht über das obere Züngelchen
hinaus : dieses ist gleichfalls \erdünnt, schlank kegelförmig und geht ohne Ab.satz aus der Ruder-
ba.sis hervor: der imtere Ast trägt eine .sehr große häutige breit herzftirmige und stumpf ab-
gerundete Lippe, die weiter als die Lippe des oberen Astes \orspringt, die sie an Größe um
das Doppelte und mehr übertrifft: das hierher gehörende Züngelchen ist nicht blattartig um-
"febildet, aber fast hakenformi«.'- vergrößert, und trägt dunkelfarbige Drüsenknäuel. In beiden
Aesten steht ein großer Fächer schlanker glasheller Borsten mit messerformigem Endgliede. —
Der über das dorsale Züngelchen hinausragende schlanke Rückencirrus trägt auf dem ventralen
Umfange 8 — 9 stumpfe warzenförmige Höcker, das Kennzeichen des Männchens: median \(in
seinem Ursprünge steht ein fa.st kreisrundes Blatt, dessen Hohe hinter der der dorsalen Lippe
zurückbleibt. — Der Bauchcirrus ist ein schlanker, über das \entrale Züngelchen hinausreichender
Faden, der aus einem Einschnitte des dadurch in zwei ungleiche Teile zerlegten großen häutigen
Blattes hervorgeht, zu dem die Ruderba.sis hier entfaltet ist. — Die Form des epitoken Ruders
läßt vermuten, daß die hinteren Ruder der atoken h'orm gegenüber der xorderen schlankere
gestreckte Aeste besitzen.
An dem ganz kurzen Aftersegment ist die dorsalwärts gelegene Afteröffung \i>n einem
Kranz von Papillen umstellt und unter ihr stehen \ier kurze Aftercirren, die paarweise jederseits
am Ursprung sich berühren.
Bei allen Tieren war der Rii.ssel au.sgestreckt, .seine dunkelfarljigen Kieler sind aui der
Schneide stark gezähnt: die X'erteilung der Paragnathen ist folgende: I 3 unregelmäßig hinter-
einander, II gebogene Doppelbinde, HI untl l\ Haufen \on feineren Spitzchen. — \' o, \'I 4 ge-
70
hie ljo(.len.s-ässijjoii Anneliden ;ius den Sanmilungcn der deuUclien Tiofscc-Expeditioil.
71
kreuzt stehende starke Spitzen, \'II und \1II eine Doppelbinde \on starken Spitzen (Taf. VIII,
Fig. 8. 9).
Fundort: Vakl.-Stat. 76. 16" 33' S., i i " 46' O. lo./X. 98. Oberfläche i 7" C. Tiefe
ca. 14 m. IMauer Schlick. Grol5e I'"isch-Bai. I. Ankerplatz.
Die beigelegte Etikette enthält die Angabe: „In Masse an cUt Oberfläche des Was.sers,
unter den Lampen". Das zeigt das Verhalten der epitoken Tiere an, wie es seit Ratiike's zuerst
darüber gemachten Mitteilungen bekannt ist: die epitok gewordenen Würmer schwärmen aus;
dal^ sie hier unter den Schiffslampen in Menge auftreten, kann einen Phototropismus anzeigen.
Dabei i.st auffallend, dal5 die unter dem Einfluß des Lichtes erbeuteten Tiere alle die männlichen
Charaktere zeigen, während son.st wie bei den von Rathke beschriebenen Würmern Männchen
und Weibchen durcheinander schwärmen. Es läßt das ungleiche Deutungen zu : der Eintritt der
Epitokie kann bei den männlichen Tieren früher als bei den weiblichen eintreten, oder die Au.s-
bildung der epitoken Gestalten bleibt bei den Weibchen hinter der der Männchen zurück und
läßt sie wenieer schwinnnfähii,'- erscheinen. Ob in diesen Fällen die Weibchen etwa leuchtend
siml, und phototropisch auf die Männchen wirken, bleibt weiteren Beobachtungen überlassen.
Die Art .steht offenbar der iVar/s parallelogramnia Cli>rd.,') die nach v. Marenzeller ^)
mit .A"(7vA- falsa Otfos. zusammenfällt, sehr nahe; was sie von dieser unterscheidet, ist, von der
Färbung und Zeichnung abgesehen, durch die größere Länge der Fühlercirren bei der A^ lucifda
bedingt. \'on der N'crcis para/Mooi-aiiiiia Ci.rR. ist bislang die epitoke Form nicht bekannt: bis
das der Fall ist, bleibt die S)non)mic wohl unentschieden. — Die \'erteilung der Paragnathen
stimmt mit der bei Ä\-rds pclagica L. überein, aber auch hier sind die F"ühlercirren der AL liicipcta
länger als die der A" pclagica, insbesondere aber zeigt die epitoke Form der AWcis pclagica in
der Umbildung der \orderen Segmente und in der Zahl der atok bleibenden Segmente ab-
weichende \'erhältnisse \on den hier beschriebenen der A". lucipcta, während die Form der
epitoken Ruder in beiden Arten sehr ähnlich ist. Hieraus ergeben sich die näheren verwandt-
schaftlichen Beziehungen dieser A\'rcis lucipcta Ehl.
Nej'eis fiicata (Sav.).
Syn.: Ehlers, Borstenwürmer. 1S68 p. 546.
Fundort: \'a!d.-Stat. 3.
3/
26' N., i" 28' W. 79 m. Höhe von Aberdeen.
Weitere \' e r b r e i t u n g : N ordatlantisch .
Ncrcis cvlhidrata Ehl.
Ehlers, Borstenwürmer. 1868 pg. 506
Y u n d o r t : \'ald.-Stat. 3.
Stat. 4. 60" 42' N., 3Ö 10' W. 486 m. 5,9" C.
57" 26' N., i" 28' W
79 m. Höhe von Aberdeen.
Blauer Schlick.
Vald.-
Weitere \' e r b r e i t u n e : Mediterran.
1) E. Claparede, Les Annelides du Golfe de Xaples. 1868 p. 167 PI. IX Fig. 7; PI. X fig. 2.
'■') V. Marenzeller, Zur Kenntnis der adriatischen .\nneliden. SiUgsb. K. .\l<ad. d. Wiss. Wien. Jhrg. 1874 p. 62. 63 iSeparat-
drucki .\rmerkung.
71
„ _ E. lUIl.EKS,
A-crcis iiiiciiiafa n. sp.
Taf. IX, Fig. 1—5.
Das einzige aus größerer Tiefe stammende Exemplar dieser ;\rt ist ein kurzer weihlicher
\Vurm mit schwach rötlichen, \on Hautdrüsen stammenden Flecken auf den Rudern. Bei
19 mm Länge hat er 52 rudertragende Segmente; seine größte Breite — mit Rudern 3 mm —
liegt daher hinter dem Vorderende, etwa am 6. bis 7. Segmente, xnn da erfolgt eine gleichmäßige
nicht sehr bedeutende Verschmälerung. Die Rückenfläche ist schwach gewölbt (Taf. IX, Fig. i ).
Der Kopflappen ist kürzer als an tler Basis breit, so hing als die Rückenfläche des
Buccalsegmentes ; der Stirnteil kürzer als der die Augen tragende Scheitelteil, sein grader \'order-
rand so breit als der Zwischenaugenraum. Die an ihm m ineinander getrennt entspringenden
ungegliederten Fühler sind kürzer als der Kopflappen : die neben dem .Stirnteil \ortretenden
Palpen haben ein dicke.s, fast kugeliges \Wirzelgdied und ein Avalzenförmiges Endglied, mit dem
sie wenig über die Fühler liinausragen. \'on den \ier linsentragenden schwarzen, .sich nicht
berührenden Augen, stehen die \-orderen größeren weiter au.seinander als die hinteren (Taf. IX, Fig. 2).
Das Buccalsegment ist doppelt so lang als das erste rudertragende, auf der \'entralfläche
aufgetrieben und läng.sgefurcht. XOn den ungegliederten vier Fühlercirren .sind die oberen länger
als die unteren, diese reichen nach \or\\ wenig über die Palpen hinaus: der obere läng.ste bis
auf das 5. rudertragende Segment.
Die vorderen rudertragenden Segmente sind ohne Ruder fünfmal, die hinteren dreimal
breiter als lang; vom 8. Segmente ab schneiden die Intensegmentalfurchen tiefer am Seiten-
umfang des Körpers ein, dann erreicht die Länge der Ruder die halbe Segmentbreite, während
die vorderen Ruder an Länge nur einem Drittel der Segmientbreite gleich .sind.
Die vorderen und hinteren Ruder (Taf. IX, Fig. 3. 4) .sind nur dadurch unterschieden,
dal^ die Lippen und Züngelchen der hinteren schlanker und spitzer als die der vorderen sind.
Beide Ruderä.ste sind wenig \oneinander getrennt, der untere etwas kürzer als der obere:
der obere A.st hat eine kegelförmige größere Lippe, der untere zwei ^oreinander liegende
ungleich lange. Das obere Züngelchen läuft kegelförmig aus, sein basaler Teil hat einen er-
höhten Rand, auf de.ssen lateralen Abfall, der einfach fadenförmige Rückencirrus steht, der über
die Ruderlippe hinausreicht. — Das untere Züngelchen ist kegelfiirmig, geht vom ventralen
Umfang der Ruderbasis aus untl reicht nicht so weit als die Ruderlippen ; medial \on ihm
entspringt der einfache Bauchcirrus, der kürzer als das Züngelchen ist. — Die Borsten sind in
beiden Aesten in den vorderen Rudern sehr \iel zahlreicher als in den hinteren, überall lang
und schlank, gelblich oder bräunlich: im oberen Ast stehen homogomphe Grätenborsten, im
unteren ein oberes Bündel \<-m homogomphen Gräten- und heterogomphen Sichelborsten, uml
ein unteres Bündel \-on homogomphen Grätenborsten. Der Sichelanhang ist in den xorderen
Rudern schlanker und länger (= 0,069 "T"") (Taf. IX, Fig. 5 a) als in den hinteren Rudern
(= 0,045 "'"'''') (Taf. IX, Fig. 5 b); er ist längs der Schneide lang behaart, und trägt an der Spitze
einen starken, dem Schaft zugewendeten Widerhaken : die Sichelbonsten der hinteren Ruder
haben einen dickeren und dunkleren Schaft.
Das Aftersegment des Wurmes war beschädig»!, die .\ftcrrirreii fehlen daher.
r)ic hotlcnsässigcn Anneliden :uis den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Kxpedition. .- /»
Die Bildung des Rüssels ließ sich, da er eingezogen war, nur durch Präparation fest-
stellen. Die hornbraunen kurzen Kiefer hatten }4 fünf Zähne. Am maxillaren Ring steht donsal
median (I) ein größerer Paragnath und neben ihm zwei kleinere, auf dem ventralen Medianfelde (III)
eine quere Doppelreihe von je 6 — 7 .starken Spitzen, auf den Seitenfeldern (II und IV) je eine
gekrümmte Doppelreihe: auf dem oralen Ringe ist das dorsale Medianfeld (V) leer, die Seiten-
felder (\'I) tragen auf Polstern je einen kleinen Haufen schwacher Kieferspitzchen, ventral (VII.
\ 111) läuft eine einzeilige Reihe weidäufig .stehender starker Spitzen.
Fu n d ort: \'ald.-Stat. i 24. 50" 57' S., 7*^ 39' O. 3584 m. Auf dem Wege zur Piouvet-Insel.
Nereis loxechiiii (Kbg.).
Nicon loxechini Kinberg, Annidata nova. Oefvers. K. Vet. Akad. Förh. 1865 Nr. 2 pg. 17S.
Das einzige mir vorliegende Tier stimmt in der Bildung des paragnathenlosen Rüssels,
der Ff)rm des Kopflappens, seiner großen Augen und der Anhänge, des mit einer queren Furche
abgesetzten Stirnteiles sowie der Länge der Fühlercirren so gut mit der von Kinberg gegebenen
Diagnose von Xicon loxechini überein, daß ich diese Benennung dafür verwende. Ich ergänze
(lie.se Charakteri.stik in einigen Punkten.
Der farblose wenig abgeplattete Wurm hatte 65 rudertragende Segmente bei einer Länge
von 20 mm; er war im vorderen Drittel seiner Länge ohne Ruder 2 mm breit, nahm von da
nach hinten allmählich an Breite ab, bis auf i mm. Seine vorderen Seofmente waren kurz, etwa
achtmal breiter als lang: die der hinteren Körperstrecke wurden etwas Aerlängert, waren \iermal
breiter als lang.
Die seidich vorgestreckten Ruder \varen an den vorderen und hinteren Segmenten in-
so\veit etwas %erschieden, als die hinteren etwas tiefer getrennte und stärker gespreizte Aeste
mit spitzeren Lippen hatten. Der obere Ruderast hatte in den \orderen Rudern neben der
unteren Lippe eine kurze stumpfe obere Lippe, die an den hinteren Rudern verstrichen war;
darüber ein kegelförmiges, etwa soweit wie die untere Lippe vorspringendes Züngelchen; am
unteren Aste stand eine kürzere dreieckig zugespitzte und eine etwas längere stumpf abgerundete
Lippe nebeneinander; das untere Züngelchen war an den \orderen Rudern .stumpf, an den
hinteren kegelförmig zugespitzt, nicht länger als die Lippen.
Der obere Ast hatte ein wenig zahlreiches Bündel schlanker homogompher Grätenborsten ;
im unteren Ast standen homogomphe Gräten- und heterogomphe Sichelborsten in zAvei Bündeln
nebeneinander. Die Sichelanhänge hatten einen stumpfen kleinen Endhaken mit kleinem Deck-
lilatt und eine Reihe langer Haare neben der Schneide; die Sicheln in den vorderen Rudern
waren schmäler und länger (0,06 mm) als in den hinteren Rudern (0,051 mm). In jedem Ast
liegt eine große schwarze Stütznadel. Die Rückencirren sind einfache schlanke, über die Borsten
hinausragende Fäden; sie entspringen an den vorderen Rudern medianwärts vom Züngelchen an
einem steilen Abfall der oberen Kante des Ruderastes, an den hinteren Rudern in gleicher Höhe.
Der Bauchcirrus sitzt auf einem Höcker am Grunde des unteren Randes des ventralen Astes,
ein kurzer, kegelförmiger Faden, der so weit als das Züngelchen \orreicht. — In der Haut
des dorsalen A.stes lagen wenige, schwach gelblich gefärbte Spinndrüsen.
Das Afterende des Tieres Avar \erletzt.
73
Deutsche Tief*;ce-Expedition 1898—1899. P<I. XVI. 10
- j K. Hhlf.rs,
Fundort: \'ald.-Stat. 165. 38" 40' S., 77'^ 38' O. 672 (680) m. Diatomeen-Schlamm.
4,3 Sm. üsdich von St. Paul.
Weitere Verbreitun q-: Vorkhai in der Magellan-Straße aus einer Tiefe von 4 — 6 Faden
(auf Loxccliiuiix alhiis Mot,in.'\).
lYcrcis glaiidiilosa n. sp.
Taf. \III, Fig. 1—6.
\'on den \venigen mir \orliegenden Tieren dieser Art ist ein völlig erhaltenes, 75 ruder-
tragende Segmente besitzendes Tier 35 mm lang, xorn ohne Ruder 3 mm breit, Avird nach
hinten gleichmäßig bis auf die Hälfte schmäler. Die Grundfarbe des Körpers ist hell bräunlich
gelb: am Kopflappen ist die frontale Strecke braun, die Scheitelfläche weiß; die RUckenfläche
der vorderen ersten Segmente ist braun c[uer gebändert: die.se braune Farbe zieht .sich auf den
folgenden Segmenten zu einem medianen Fleck zusammen, und dadurch entsteht eine braune,
an den Segmentgrenzen unterbrochene, breite Längsbinde: weiterhin loscht diese Färbung aus
(Taf. MII, Fig. I. 2).
Der Kopflappen, dessen Rückenfläche die Länge der beiden ersten Segmente hat, ist so
lang als in der hinteren Hälfte breit; .seine frontale Strecke i.st kegelförmig zugeschnitten. Die
an deren Spitze stehenden, am Ursprünge voneinander getrennten Fühler sind so lang als die
frontale Strecke. Neben dieser treten mit schlankem, fast walzenförmigen Basalgliede die Palpen
hervor, die mit dem kleinen Endgliede fast so weit als die Fühler hinausragen (Taf. MII, Fig. 2).
Das Buccalsegment ist so breit und wenig länger als das folgende erste rudertragende,
der Vorderrand seiner Rückenfläche i.st in der Mitte nach \orn erweitert. Seine \ier Fühler-
cirren sind kurz, der längste von ihnen, der dorsale des hinteren Paares, reicht nach \orn wenig
über das Endglied der Palpen hinaus, nach hinten gelegt bis an das ciritte rudertragende Seg-
ment (Taf. VIII, Fig. 2).
Die vorderen rudertragenden Segmente sind ohne die Ruder dreimal breiter als lang:
die hinteren viermal breiter als lang: alle nur durch seichte Intersegmentalfurchen \oneinander
geschieden. — Die Ruder der hinteren Segmente nehmen gegenüber denen der vorderen mit
der Streckung der Ruderäste und der Entwicklung des Züngelchen an Größe zu: die vorderen
kommen in ihrer seidichen Erstreckung nur einem Mertel der Segmentbreite gleich, die hinteren
in dieser Ausdehnung der halben Segmentbreite; sie legen sich dann nach hinten gewendet an
die Seitenfläche des Körpers an und erstrecken sich dabei über zwei Segmente. Die Umbildung
der Ruder tritt etwa Nom 25. Ruder ab stärker her\ür, die volle Ausbildung der dann blätterig
erscheinenden Ruder ist etwa am 40. Ruder erreicht.
In den \orderen Rudern liegen die gleich hohen Aeste dicht aufeinander, der obere hat
zwei kegelförmige Lippen, \on denen die obere etwas dünner und kürzer als die untere ist.
während die beiden Lippen des unteren i\stes an Länge erheblich ungleich siml: in beiden
Ae.sten .stehen zahlreiche glashelle, fast farblose Borsten, zu denen je zwei oder eine dunkel-
farbige Stütznadel gehört: die Borsten des dorsalen Astes sind homogomphe Grätenborsten: im
unteren Ast wird ein oberes Bündel von homogomphen Gräte nbonsten gebildet, während das
untere Bündel aus heterogomphen Gräten- und homogomphen Gräten- und Sichelborsten besteht;
74
Die bodcnsiissigcn AiincliiU-n aus den SaiiiiiilungL'n der deulsclieii Tiefsec-Kxpcdiliuii. . —
das sichelförmige Endglied des letzteren ist gestreckt, 0,078 mm lang, hat stumpfen Kndhaken
luul Haarbesatz längs der Schneide (Taf. \'III. Flg. 5). Das obere Züngelchen ragt in den
Mirtlcren Rudern kaum über die Rudrrlippen hinaus, ist spitz kegelförmig, sein dorsaler Umfang
in dl T basalen Strecke erhöht. Das untere Züngelchen, von der Ruderljasis ausgehend, ist dick
kegelförmig, und ragt etwa so weit als die kürzere Lippe des unteren Ruderastes vor. — Der
Rückencirrus entspringt auf dem Abfall der oberen Ruderkante, ein kurzer kegelförmiger baden,
(-1er über das obere Züngelchen nicht hinausragt. Der medianwärts \om Ursprung des unteren
Züngelchen auf der Ruderbasis .stehende, schlank birnf()rmige Bauchcirrus erreicht kaum die
halbe Länge des unteren Züngelchen (Taf. \'III. big. 3).
Die Umwandlungen, welche zu der b'orm der hinteren Ruder führen, bestehen in einer
Streckung der Ruderäste und ihrer Lippen und einer damit \erbundenen ^veitgehenden Sonderung
lieider Aeste voneinander: die Zahl ihrer Borsten nimmt ab: deren P'orm und \ erteilung bleibt
die gleiche. Das obere Züngelchen entwickelt sich zu einem großen, weit über das Ruder
hinausreichenden breit lanzettförmigen Blatte, das in einem breiten und tiefen Ausschnitte \or
der Spitze einen kurzen Cirrus trägt, der über diese wenig oder nicht hinausragt. Ober- und
Unterrand des Zünsrelchen trairen eine dichte Einlatrerunir, o-elblich cfefärbter knäuel förmiger
Drüsen. — Das untere Züngelchen ist gleichfalls \'erlängert und .steht frei \om Ruderaste
ab. Der schlanke Bauchcirrus bleibt etwas hinter der Spitze des unteren Züngelchen zurück
(Taf. VIII, Fig. 4).
Das Aftersegment ist dicker und länger als das \orangehende ; die Aftercirren fehlten.
Der Rüssel (Taf. MII, Fig. 6) hat hornbraune Kiefer mit 6— -7 Zähnen: auf seinem maxillaren
Abschnitt steht dorsal median (I) ein einzelner kleiner Paragnath, ventral median (III) keiner
oder ein kleiner: auf den Seitenfeldern (II) und (IV) je eine Doppelreihe kleiner Spitzen: auf
dem oralen Abschnitt stehen median (V) drei kleine Kieferspitzchen in einem flachen Dreieck,
dessen Spitze nach ^■orn oder nach hinten gewendet war: daneben jederseits (\T) auf einem
Polster ein fast kreisfi inniger Haufen \'on starken Kieferspitzen, unter denen einmal eine an
Grciße die übrigen erheblich übertraf: um den \entralen Umfang (\'II. \'II1) läuft eine Doppel-
reihe kleiner fast gleicher Spitzen.
Fundorte: Vald.-Stat. 99. 34" 7' S., 23^ 27' O. (100 m.) Mollusken-Schalen u. a.
Plettenberg-Bucht. — \'ald.-Stat. loi. 33" 50' S., 25" 48' O. Mollusken-Schalen u. a. Algoa-Bucht.
Die Art gehört in den \'erwandtschaftskreis der A". )ii(xiioiii Ain. u. M. Edw., X. lamellosa
Em.., A". limbata Ehi.., X. acutifolia Ehl., die alle im Habitus und der Bildung der hinteren
Parapodien mit den blattförmig erweiterten Züngelchen übereinstimmen. Die Unterschiede er-
geben sich aus der Rüsselbewaffnung, insbesondere der .Stellung und Form der Paragnathen.
F'ür X. tiiarioui Aun. u. M. Edw. hat Grude angegeben, tlaß bei ihr (juere Paragnathen auf \'I
stehen; das kommt bei den übrigen der genannten Arten nicht vor: in dieser Hinsicht verdient
aber Beachtung, daß ausnah ms^veise einer der Paragnathen dieser Gruppe bei X. glaiidiilosa Em,.
\'ergrößert ist. Quere Paragnathen treten bei Xciris variegata Gr. auf, bei der gleichfalls die
Züngelchen der hinteren Ruder, wenn auch in anderer Weise als bei den hier zusammengestellten
Arten vergrößert sind. — Die Dreieckstellunof cler Paraynathen auf \' ist für Xcrcis slandiilosa
Em., charakteristisch.
75
10*
E. Ehlers,
Etmicidae.
RliainpliobracliiiDii chiiiii n. sp.
Taf. IX, Fig. 6 — 15.
Der folgenden Beschreibung dieser Art liegt ein Wurm zugrunde, der aus seiner W'ohn-
röhre herausgenommen \vurde: er war in \ier aneinander anschließende Stücke zerbrochen, das
Hinterende, anscheinend nur ein kurzes Stück, fehlte: die \ordere Körperstrecke war fest, die
hintere schlaff und weich.
Das so beschaffene Tier hatte 188 Segmente und war 190 mm lang, vorn 4 mm breit,
und hier auf der dorsalen Fläche gewölbt, auf der \entralen platt, nahm nach hinten, mit Au.s-
nahme der letzten Strecke wenig an Breite, wohl aber an H()he ab. Seine Farbe war gleich-
mäßig gelblich grau, schwach kupferig irisierend : kleine schwarze Pünktchen standen auf der
Rückenfläche der Aorderen Segmente und größere dunkle Flecke auf den Wurzelgliedern der
Fühler und den Basen der Rückencirren der vorderen Segmente. Die großen nach vorn ge-
richteten Ruder mit ihren langen Borsten, und die kammförmigen Kiemen, die bei ihrer größten
Entwicklung in der \-orderen Körperstrecke auf die Rückenfläche hinaufreichten, sind im Ge-
samtbilde charakteristisch.
Der mit seinem Vorderende über das erste Ruder \-orstehende Kopflappen ist auf der
Rückenfläche etwas breiter als lang; seine fünf Fühler haben mäßig lange geringelte Wurzel-
glieder und schlank kegelförmige glatte Endglieder, die an Länge wenig unterschieden sind, und
von denen das mitdere zurückgelegt bis an den Vorderrand des dritten Segmentes reicht: sie
stehen auf einer nach vorn konkaven Linie, so dal] die äußersten, nahe an den Vorderrand des
Kopflappens rücken. Die beiden am Vorderrand dicht nebeneinander stehenden frontalen Fühler
sind kurz eiförmig, glatt, kürzer als der Kopflappen. — Augen habe ich auf der di^rsalen
Fläche des Kopflappens nicht gesehen. — Auf seiner Unterfläche stehen die Palpen als zwei
dicke querovale kissenförmige Polster (Taf. IX, Fig. 6 — 8).
Das erste ruderlose Segment ist kürzer als der Kopflappen und wenig kürzer als das
zunächst folgende Segment: .sein Vorderrand trägt nahe dem seidichen Umfang jederseits einen
schlank kegelförmigen glatten Fühlercirru.s, der nach vorn gelegt bis auf die Höhe der frontalen
Fühler reicht: auf .seiner Ventralfläche grenzen zwei ^•on dem Mundeingang nach hinten laufende
Längsfurchen ein medianes Feld ab.
Von den rudertragenden Segmenten sind die drei ersten durch größere Länge und sehr
viel .stärker entwickelte Ruder \or den folgenden ausgezeichnet. Sie sind etwa \iermal breiter
als lang^ während die folgenden Segmente sechsmal breiter als lang sind.
Die Ruder der drei ersten Segmente (Taf. IX, Fig. 6) sind dicht aneinander gelegt und
nach \()rn gerichtet, jedes Ruder Adn \orn nach hinten plattenförmig zusammengedrückt, auf
dem nach xorn gerichteten Rande mit drei kurzen Ruderlippen kegelfc'irmigen Papillen, zwei
hinteren und einer gn)ßeren vorderen besetzt. Zwischen ihnen treten die sehr langen dünnen
bräunlichen P)orsten aus, die weit über den Kopflappen hinau.sragen : die einzelne Borste hat
76
Die bodunsässigen Anneliden iius den Saniinlungcn der deutschen 'l'iefsee-Expedition. «^
c'iiK'ii \ ierkiinti^cn Schaft, der auf v'mvv I'lafhe, mit Ausnahme; der Endstrecke, mit zwei Reihen
weitläufig gestellter, nach hinten o;erichteter, Haare besetzt ist. i\uf dem schraffierten Endstücke
des Schaftes steht eine große glashellc hakenförmig gekrümmte Endspitze (Taf. IX, Fig. 1 1 ). ^
Der Rückencirrus entspringt etwa auf der halben Länge der dorsalen Kante des Ruders, ein
schlank kegelförmiger glatter Faden, der etwas über die Rucierlippen hinausragt. Der Bauch-
cirrus, der unter der Basis des Ruders entspringt, ist schlank kegelförmig und reicht bis an das
Ende des Ruders.
Die Ruder der folgenden Segmente (Taf. IX, Fig. 9) sind stumpfe niedrige Kegel, die,
je weiter nach hinten, um so mehr an Höhe abnehmen. Ihre bräunlichen Borsten .sind einfach
capillar, in der zugespitzten End.strecke ganz schwach gesäumt, äubenst fein (|uer schraffiert und
an einer kurzen Strecke des Saumes ganz fein gezähnelt (Taf. IX, Fig. 12). Daneben stehen
glashelle feine Meißelborsten, deren hohlg-ekrümmte Endplatte am freien Rande in sehr feine
Härchen zerschlitzt ist (Taf. IX, Fig. 13). Zu dem Bonstenbüiulel gehiiren zwei oder drei braune
Stütznadeln mit einer gedeckten Doppelspitze (Taf. IX, Fig. 14). — Die Rückencirren sind überall
einfache kegelförmige Fäden, die an den \orderen Rutlern am größten sind, nach hinten zumal
mit dem Atiftreten der Kiemen kürzer und dünner werden. In ihrer Wurzel liegt ein Bündel
schlanker feiner Borsten.
Der Bauchcirrus des \icrten Ruders ist ein fast halbkugeliger Hocker: \veiterhin wird
dieser Cirrus rasch zu einem großen quergestellten Polster, das an den hinteren Segmenten flach
wird untl fast verstreicht.
Die Kiemen (Taf. IX, Pig. 10) .stehen vom 12. bis zum 145. Ruder: die ersten vier
Kiemen sind einfädig, kürzer oder so lang^ als der Cirrus, Aveiterhin \verden .sie unter Gr()ßen-
zunahme kammförmig, die Zahl der Kiemenfäden wächst rasch bis auf sech.s, eine Zahl, die am
21. Ruder erreicht ist: vom 40. Ruder ab nimmt die Größe der Kieme und die Zahl ihrer
Fäden ab, bis die letzten Kiemen einfädig sind. P)ie \ollentwickelte Kieme ist erheblich länger
als der Rückencirrus, \on dessen Basis sie ausgeht: ihre langen und schlanken P"äden sind bis
auf die letzten gleich groß, und stehen dicht aneinander; diese Kiemen reichen bis auf die
Rückenfläche der Segmente, bedecken diese aber nicht: die kleineren Kiemen haben dünne
schlanke, sperrig stehende Pfaden.
In dem 4 mm langen, dunkelbraunen Oberkiefer (Taf. IX, Fig. 1 5 a) liegen die Platten
der Träger eng aneinander, und sind zu.sammen so lang als breit, am Hinterende weichen sie
mit zwei kurzen Spitzen auseinander, ihre Seitenränder sind nur schwach gerundet er\veitert,
der \'orderrand grade; die Zangen sind wenig schlank: der linke Zahn hat 7, der rechte 9, der
unpaare 8 Sägezähne; die linke Sägeplatte 6, die rechte 10 Zähne, jeder eine dunkle Kappe:
nach aui]en ^■on ihnen liegt je eine einzähnige Platte. — Im hellfarbigen Unterkiefer (Taf. IX,
Fig. 1 5 b) stoßen die im hinteren Teile fast gleich breiten Stäbe nur \orne zusammen ; auf ihrem
erweiterten \'orderteile steht auf der dorsalen Fläche, in geringem Abstand von der Symphy.se
ein kleiner schwarzer Strich. Die Schneideplatten sind kalkig, emailleweiß, ihr vorderer Rand
ohne besondere Zähne.
Die Röhre, die das Tier bewohnt, ist länger als dieses, irrade, innen \on einer derben
und zähen pergamentartig glänzend weißen Haut gebildet auf deren Außenfläche eine dicke
gleichmäßige Schicht von schwarzem .Schlamm liegt.
77
78
E. Ehlers,
Fundort: Vald.-Stat. 198. o'^ 16' N., 98" 7' O. 677 m. Im Nias Süd-Kanal. — \ aUl-
Stat. 258. 2*^' 58' N., 46" 50' O. 1362 m. 6" C. Pteropoden-Schlamm. Nahe vmter der nst-
afrikanischen Küste. — Vald.-Stat. 264. 6" 18 N., 49° 32' O. 1079 m. 8,2" C. Globigerinen-
Schlamm. Nahe unter der Küste von Üstafrika (Somaliland) (leere Röhre).
üie.se in der Tiefe des indischen Oceans weit \ erbreitete Art steht dem RliaDipliobi-achiiDii
tii^rass/:/ Eni..') aus We.stindien nahe und weicht von ihr durch kürzere Parapodien der vorderen
Segmente, reicher entwickelte Kiemen und etwas anders gestaltete Borsten ab. .Vuch die Bildung
ihrer Rühre unterscheidet .sich von der der westindischen Art. Noch kürzer als bei Kliaiiiplio-
hracliiiiiii cliiiiii sind die \orderen Parapodien bei Kliaiiif^hohracliiiDii bi-cviliracliiattiui Ehl.'^) —
Alle drei Arten sind Bewohner der Tiefsee.
Diopatra citprca (Bosc).
Nircis ciipn-a Bo.sc, Historie naturelle des vers. T. I. Paris .-Xn. X (1S02) pg. 142 PI. 5 fig. i — 4.
DELLE Chi.\jk, Memoria sulla storia e notomia Vol. II 1825 pg. 393 Taf. XXVII fig. 9 — 16.
Diopatia neapolitana delle Chl^je, Descrizione e notomia T. III 1841 pg. 97 ; T. V pg. 104 Tav. 97 fig. 9 — 12;
'I'av. 102 fig. I — 7.
Syn.; cfr. de .Saint Joseph, .\nnel. pol}chetes des cotes de France. Ann. sc. nat. Zool. Ser. MII T. V 1898 |). 243.
.\ndre\vs, Report upon the .\nnelida pohchaeta of Beaufort. Proceed. U. S. Nat. Mus. XIV pg. 285.
Die weite Verbreitung dieser Art über das atlantische und Mediterrangebiet hinaus ist
durch CvRiL Crüssl.\nij ''') bekannt geworden, der sie als ein Glied der ostafrikanischen Litoral-
fauna bei Zanzibar nachwies.
Die unten angegebenen Fundorte aus der X'aldivia-Expedition ergänzen diese Mitteilungen
und zeigen das Vorkommen auch in dem atlantischen afrikanischen Bezirk.
Die daher kommenden jungen Tiere zeigen eine auffallende Zeichnung der Rückenfläche
an den vorderen Segmenten, insofern c|uere braune Flecken teils in der Mitte, teils an den
Seiten, beides auch zusammen eine unterbrochene Bänderung bilden. Junge Tiere aus dem
Golfe von Neapel besitzen gleiche Zeichnungen : bei erwachsenen Tieren habe ich sie nie gesehen.
L.\N(;eriians'') hat ema Diopatra inaf/circiisis aus Madeira nach jungen Tieren beschrieben:
.seine Differenzierung dieser Art von Diopatra citprca (Bosc.) scheint mir nicht hinreichend be-
gründet. Wichtig ist seine Angabe, daß den jungen Tieren die Fühlercirren noch fehlen.
hundorte: Vald.-Stat. 77. 16" 36' S., 11" 46' O. ca. 14'^ C. Große FLsch-Bucht. —
Vald.-Stat. 99. 34" 7' S., 23" 27' O. (100 m.) Mollusken-Schalen u. a. Plettenberg- Bucht
(Rühren). — \ald.-.Stat. 101. 33" 50' S., 25" 48' O. (22 Faden.) Mollusken-Schalen u. a.
xA-lgoa-Bai.
Weitere \'er breit ung: Zanzibar (Cru.ssl.xnd). — Mediterran. — O.stküste Nord-
amerikas (Andrews).'')
Nachdem Andrews die Zu.sammengehörigkeit \(in Xci-cis ciipica l')iis(. und I >iipalia
'J Ehlers, Florida- Anneliden. Mem. Mus. comp. Zoolog. Vol. XV. Cambridge Mass. 1887 pg. 70.
2) Ehlers, Beiträge z. Kenntnis d. Vertikalverbreitung der Borstenwürmer. Ztschr. wiss. Zool. Bd. 25 1S75 pg. 21.
') Cyrh. Crosslanu, ün thc marine fauna of Zansibar and british East ,\frica. Proceed. Zool. Soc. London 1903 Vol. II pg. 132.
*) P. LaN(;ekhans, Die Wurmfauna Madeiras. Z. f. w. Zool. XXXIU pg. 290.
^) Andrews, Report upon the annelida polychaeta of Beaufort, North Carolina. Proceed. U. S. .Nat. Mus. .\IV p. 2S5.
78
Die liodfiisässigen Aniulidcn aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Expedition.
79
ttcapolitana nCii. mit Untersuchung der von der Ostküste Nordamerikas stammenden Stücke
dieser Art aufgestellt, ist der ältere von liosr 1802 gegebene, anfänglich auch \on DKi.r.F, CrnAjF,
verwendete Name aufzunehmen.
Diopafra liolobraiicliiata {\. Makz.).
Oniiphis holohraiichiata v. M.vrenzeller, Südjapaiiische Aimeliden. I. (Denkschiit't. inatli.-natw. Kl. Kais. .\k. d. Wiss.
Wien). 1^99 p. 132.
Fundort: \'ald.-Stat. 114. 34" 26' S., iS'^ai'O. 70 m. Grünsand. Sim()n.s-Bucht.
Weitere X'erbreitung: Zanzibar (Crossland),') Lay.san (Ehlers),''') Eno-sima, Japan
(v. Marenzei.ler).
Diopafra coiicliylcga (Sars).
Onuphis conchykga Sars, Beskriv. og Jakttag. pg. 61.
S_vn. : Malmgren, Annulata polychaeta. 1867 p. 66,
Fundort: \"ald.-Stat. 249. 3" 7' S., 40" 45' O. 748 m. 8,4'^ C. Globigerinen-Schlamm.
Nahe unter der ostafrikanischen Küste.
Weitere \'erbreitung: Nordatlantisch. — Kap \'incent. 900 Faden (McIntosh
Challenger). — Gulf of Manaar. South of Manaar, 8 — 9 Faden ; Che\al Paar 3 — 6 Faden
(WILI,EV).^)
Diopafra puucfifera n. sp.
Taf. X, Fig. I — 1 1.
Der Kiirper dieser durch schlanke Fühler und große buschige Kiemen ausgezeichneten
Art hatte bei 77 mm Länge und fast gleichmäßiger Breite von 2,5 mm 130 Segmente; er ist
dorsal hochge\v()lbt, \entral abgeplattet. Die Rückenfläche trägt auf gelblich grauem Grunde
quere hellbraune Bänder, und vor und über der Wurzel der Kiemen nahe der Segmentfurche
einen braunen Pigmentfleck, der sich an den kiemenlosen Segmenten auf entsprechender Stelle
findet (Taf. X, Fig. i. 3).
Der dorsal hochge^vülbte, \orn fast halbkreisförmig abgerundete Kopflappen (Taf. X, Fig. i )
trägt et\va auf seiner halben Länge die auf einer Konka\linie stehenden Scheitelfühler. Diese
besitzen ein langes geringeltes Wurzelglied, das den Kopflappen ansehnlich überragt und ein
schlankes, glattes, wohl dreimal so langes Endglied; der mitdere dieser Fühler ist etwas länger
als die paarigen. — Die Stimfühler sind im basalen spindelförmigen Teile dicker als in dem
kegelförmig zugespitzten Endstück, \iel kürzer als die Wurzelglieder der Scheitelfühler, am
Ursprünge voneinander getrennt. — Hinter dem Wurzelgliede der mittleren Scheitelfühler .steht
ein kleiner punktförmiger Pigmentfleck, der wohl als Auge zu deuten ist. — Die auf der
') Cyril Crossland, Marine Fauna of Zanzibar a. a. O.
-) Ehlers, Anneliden d. Sammig. Schauinsland. Zoolog. Jahrbücher .\bt. f. Systematik Bd. 22. 1905 p. 287.
^j .ARTHUR WlLl.EV, Report on the Polychaeta. Report . . . . on the Peral Oyster Fisheries of thc Gulf of Manaar. Part IV.
Supplem. Report XXX 190-; pg. 276.
79
Q~. K. F.HI.ERS,
hinteren Hälfte der \'entralfläche des Kopflappens stehenden Palpen nehmen deren ganze Breite
ein: sie tragen auf dem Ende der großen Ijirnformigfn W'urzelstrecke ein gliedartig abgesetztes
kleines Endstück.
Das ruderlose erste Segment hat die Dimensionen der zunächst folgenden, und trägt
auf dem Seitenteile der Rückenfläche die nahe hinter dem \'orderrande entspringenden einfachen
Eühlercirren, die kürzer als die Wurzelglieder der Scheitelfühler sind, nach hinten gelegt über
den \'orderrand des nächsten Segmentes hinausragen. — Der hintere Umfang des Mundein-
ganges ist gekerbt (Taf. X, Fig. i. 2).
\'on den rudertragenden Segmenten .sind die vier ersten hochgewölbt, fast doppelt so
lang als die folgenden: die.se sind, mit Ausnahme der stärker \erkürzten letzten, etwa achtmal
breiter als lang, weniger hoch. — Die \ier ersten Ruder sind stärker entwickelt als die folgenden,
vom 5. Ruder ab tritt die Kieme auf und bleibt bis zum 50. Ruder (Taf. X, Fig. i ).
Die \ier ersten Ruder sind nach \"orn grewendet, etwa so lang als das Segment, dem
sie angehören; am Ende ihres oberen Randes steht eine schlanke kegelförmige Lippe, unter
der die wenigen Borsten austreten. Die.se sind hellgelbbraun, zusammengesetzt: der dünne Schaft
läuft mit einem wenig hakenförmig gekrümmten, 0,06 mm langen Endglied aus, das mit einfachem
gedeckten Zahn endet, die Deckplatte ist über den Endzahn hinaus verlängert; vereinzelt stehen
daneben feine einfache Capillarborsten (Taf. X, Fig. 7). Der schlank kegelförmige Rückencirrus
entspringt etwa auf der halben Länge des Ruders, der gleichgestaltete Bauchcirrus an dessen
Basis; beide reichen so weit wie die Ruderlippe hinaus (Taf. X, Fig. 4).
An den folgenden Segmenten verkürzt sich das Ruder (Taf. X, Fig. 5) allmählich zu
einem niedrigen Höcker und damit schwindet die Lippe; der Rückencirrus nimmt neben der
großen Kieme ab, erhält sich aber an allen Segmenten als ein schlankes F'ädchen, an dessen
Basis ein Höcker — Kiemenrudiment? — steht. An .Stelle des faden- oder kegelförmigen
Bauchcirrus tritt ein querer Wulst, der in der hinteren Körperstrecke sich verflacht. Das Borsten-
bündel besteht aus wenig vorragenden gelblichen schwach gesäumten Capillarborsten, zu denen
in den hinteren Segmenten glashelle Meißelbonsten mit wenig breiter Endplatte treten (Taf. X,
Fig. 8). Dazu gehören bis zu vier Stütznadeln, die in den \orderen Rudern einfach zugespitzt
sind, in den hinteren zwei nadelformig zugespitzte und zwei, die mit starkem gedeckten Doppel-
haken endigen (Taf. X, Fig. 9). — Ein ansehnliches Bündel feiner einfacher Capillarborsten liegt
eingeschlo.ssen unter der Ba.sis des Rückencirrus und erstreckt sich weit in den Schaft der Kieme
hinein; an den kiemenlo.sen Rudern ist es .sehr \iel kleiner und auf die Basis des Rückencirrus
beschränkt.
Die Kiemen treten am 5. Ruder gleich in ^•|)ller Entwitklung auf, sie erreichen nach
vorn gelegt den Kopflappen nicht, die \orderen 24 decken die Rückenfläche \()llig, weiterhin
nehmen sie an Große ab. Die au.sgebildete Kieme hat die Länge von etwa fünf .Segmenten ;
ihr dicker kegelförmig verdünnter Stamm trägt in spiraler aufsteigender Reihe die schlanken
Kiemenfäden, deren Länge das Drei- bis Vierfache der Dicke des Stammes erreicht; die Fäden
stehen an der basalen Strecke des Schaftes ^veitläufig, rücken gegen dessen Spitze zu eng
aneinander und bilden dann einen großen Busch. — Auch die letzten Kiemen sind noch, wenn
auch wenig, länger als der Rückencirrus, mehrfädig.
Der oben erwähnte braune l'igmentfleck wird vnn Pignienlzellen gebildet, die auf einer
80
Die hodensässij^eii Anneliden aus den Sanmilungen der deutschen Ticfsee-FApedition. Q t
kleinen Krh()luinL;- stehen, deren Kuppe nicht piL;menticrt ist, chiher (^scheint cHese bei stärkerer
\ ergrößerun^' helltarhi;^-. Das Gei)iKlc macht den Kindruck eines Sinn(\sorganes, und erinnert
in seiner l'j'schei innig an die Banehorgane des Palolo (Taf. X, l'ig. 6).
Das Analsegment trägt unter der dorsalwärts geAvendeten Afteniffnung \ier schlanke, an
Länge wenig xerschiedene Aftercirren.
Die 2 mm langen Oberkiefer (Taf. X, Fig. lo) sind im allgemeinen hell hornbraun mit
dunkleren Rändern und Zähnen: ihre zusammenhängenden Träger .sind wenig länger als breit,
in der hinteren Hälfte schwach gerundet erweitert, hinten mit zwei ^•oneinander getrennten
Spitzen: die Zangen sind mäßig .schlank: der linki- Zahn hat 7, der rechte 8, die unpaare Platte
9 Zähne. Beide Sägeplatten haben je eine große dunkelfarbige Kappe, die linke 7, die rechte
9 Zähne, hu Unterkiefer hängen die nach hinten etwas erweiterten Stäbe nur \orn mit kurzer
S}mph}se zusammen, hier sind sie am Randteile bräunlich gefärbt und tragen einen kleinen
schwarzen, kommafürmigen Strich : die äuilere Ecke des Hinterrandes ist zackenförmie aus-
gezogen. Die kalkigen emailleweißen Schneidestücke sind nach außen stark ausgezogen, ohne
besondere Randzähne (Taf. X, Fig. 1 1 ).
Die Tiere bewohnen dickwandige Schlammröhren, deren bmenwand eine weiße dünne
Membran ist.
Fundort: Vald.-Stat. 108. 35*^ 19' S., 20^ 15' O. 126 m. Auf der Agulhas-Bank.
Diopatra paitcibranchis n. sp.
Taf. X, Fig. 12 — 16: Taf. XI, Fig. i — 6.
Ein langer schlanker Wurm, de.ssen hintere Körperstrecke fehlt, ist 90 mm lang, gleich-
mäßig fast 2 mm breit und hat 120 Segmente; fast drehrund, gelblich weiß, glänzend und
schwach irisierend: während am Kopfende die Fühler \veit \-orragen, springen die Ruder und
ihre iVnhänge nur wenig \ox (Taf. X, Fig. 12).
Der gerundete und dorsal gewölbte Kopflappen ist breiter als lang, kürzer als das Buccal-
segment (Taf. X, Fig. 13). \'on den Scheitelfühlern stehen die drei mittleren auf .seiner halben
Länge in einer schwach konkaven Linie nahe beisammen, die beiden äußeren vor den mittleren;
alle tragen auf langen cjuer geringelten Wurzelgliedern schlanke glatte Endfäden; die mitderen
sind die längsten, erheblich länger als der unpaare und die äußeren; während jene so lang als
die ersten 8 Segmente sind, sind der unpaare und die äußeren nur so lang als die drei ersten
Segmente; die ungleiche Länge betrifft die Wurzelglieder und die Endfäden, das Wurzelglied
der mittleren Fühler i.st länger, die der anderen so lang als der Kopflappen. — Die nach
abwärts gerichteten Stirnfühler sind birnförmig, kürzer als die äußeren Wurzelglieder. — Die
die ventrale Kopflappenfläche deckenden großen Palpen sind dick eiförmig mit wenig abgesetzter
Spitze (Taf. X, F'ig. 14). — Pigmentierte Augen fehlen. Hinter dem mitderen F"ühler .steht
jeder.seits \or dem \^orderrande des ersten Segmentes eine Grube (Nackenorgan).
Die Segmente sind auf der Rücken- und Bauchfläche durch feine wenig tiefe F'urchen,
die in der hinteren Körperstrecke fast verlöschen, voneinander getrennt, am Seitenumfang in
der \orderen Körperstrecke durch tiefe Einschnitte zwischen den hintereinander folgenden Ruder-
81
Deutsche Tiefsee-Expedition 1898—1899. Bd. XVI. II
82
I'',. Ehlers,
basen scharf gesondert; mit der an den hinteren Segmenten erfolgenden Abnahme der Ruder
geht hier auch diese Segmentierung zurücls.
Die drei ersten Segmente sind doppelt so breit als lang, die folgenden werden etwas
kürzer, so daß sie etwa dreimal so breit als lang sind ; dieses Verhältnis besteht in der ganzen,
\on mir gesehenen Körperlänge.
Am ersten, fast drehrunden Segment ist der dorsale X'orderrand in der Mitte nach vorn
erweitert, der den Mundeinrano- besfrenzende Vorderrand in der Mitte tief herzförmig ein-
geschnitten (Taf. X, Fig. 13. 14).
Die einfachen Fühlercirren, die auf dem Seitenteile der Rückenfläche hinter dem \^order-
rande entspringen, sind kurz kegelförmig, kürzer als das Segment, dem sie angehören und
reichen nach vorn bis an die Basis der mittleren Scheitelfühler.
Die Ruder der beiden nächsten Segmente .sind schlanker als die der folgenden vmd
tragen eine kegelförmige abgeplattete Lippe auf der oberen Ecke ihres hinteren Umfanges, die
etwa so lang als der Borstenhöcker ist; damit erreicht das Ruder etwa die Länge seines Seg-
mentes und reicht mit seiner Richtungf nach vorn fast auf die halbe Längfe des vorang-ehenden
Segmentes. Vor der Lippe treten wenige (6 — 9) Borsten aus, neben einer einfachen Stütznadel.
Diese Borsten tragen auf dem Schafte, der gegen das Ende hin gebogen ist, ein schwach
abgesetztes Endglied, das mit gedecktem stumpfen Ende ausläuft : die deckende Scheide ist in eine
Spitze ausgezogen, doch ist das vielleicht eine, mit dem Alter fortfallende Bildung (Taf. XI, Fig. 2).
Ueber der Basis des Ruders steht ein schlank birnförmiger Rückencirrus, der wie der
unter der Ruderbasis entspringende mehr kegelförmige Bauchcirrus et\vas weiter oder so weit
wie die Ruderlippe hinausragt. Am dritten Ruder beginnt mit \'erdickung des Borstenhöckers,
Rückbildung der Lippe und \'erkürzung der Girren der Uebergang zu der Ruderform der
weiterhin folgenden Segmente. Hier ist der Borstenhöcker dick und kurz, die Lippe fehlt, in
der hinteren Körperstrecke wird der Höcker ganz niedrig (Taf. X, Fig. 9. 10. 11). Seine Borsten
sind verhältnismäßig kurz; capillare schwach gesäumte, die in den \-orderen Rudern breiter als
in den hinteren Rudern sind, und in den mittleren und hinteren Rudern helle meißeiförmige,
mit schmaler Endplatte, die in den hinteren Rudern an Breite zunimmt (Taf. XI, Fig. 6); daneben
4 — 5 braune Stütznadeln, \on denen in den hinteren Rudern zwei mit einem gedeckten Doppel-
haken auslaufen. Im dritten Ruder stehen daneben noch einige der Bonsten, die den beiden
ersten Rudern zukommen. — Der Rückencirrus ragt anfangs als ein birnförmiges Blatt weit
über den Borstenhöcker hinaus, \\ird mit dem Auftreten der Kieme schmaler und besteht an
den hinteren Rudern als ein kleines Fädchen. An den ^•orderen Segmenten habe ich in der
Basis der Rückencirren ein eingeschlossenes Bündel einfacher Capillarborsten gesehen. — Die
Baucheirren werden \om 4. Ruder ab zu rasch anwachsenden großen queren Polstern; etwa
vom 35. Ruder ab verringert sich ihre Ausdehnung, vom 40. Ruder ab sind es geringe Leisten
und weiterhin schwinden sie ganz.
Die Kiemen standen vom 17. bis zum 37. Ruder: anfänglich z\veifädig, wach.sen sie zu
kammförmigen Kiemen aus mit vier schlanken, dicht aneinander stehenden Fäden, die am Seiten-
umfange des Segmentes bis an dessen Rückenfläche, nicht aber auf diese hinaufreichen.
Die Stücke des 1,5 mm langen Oberkiefers (Taf. X, Fig. 15) sind hellhornbraun mit
dunkleren Rändern; die Träger so lang als breit, hinten mit zwei Spitzen auseinanderweichend,
82
Uic bodcnsässigen Anneliden aus den Sammlungen der dcutsclien Ticlsec-Iixpcditiun. y^
tue Seitenränder gerundet erweitert, \ or dem Vorderrande eingezogen ; die Zangen sclilank ; der
linke Zalm mit 6 Sägezähnen, von denen der vorderste hakenförmig, von den folgenden etwas
gesondert, \-orspringt; der rechte Zahn mit 8, der unpaare mit 9 Sägezähnen; die paarigen
Sägepkxtten sind mit dunkler Kappe versehen, haben rechts 5, links 7 Zähne; jederseits daneben
eine kleine Platte mit einem Zahn.
Der Unterkiefer war zerbrochen, ließ aber die getrennten, hinten divergierenden, hell-
farbigen Stäbe erkennen, die beim Uebergang zum fehlenden Schneidestück einen dunklen, \tjrn
verbreiterten Streif tragen (Taf. X, Fig. 16).
Die vom Wurme bewohnte Röhre ist grade gestreckt und hat eine dicke, aus dunklem
Schlamm gebildete Wand.
I-undort: Vald.-Stat. 152. 68" 16' S., 58'' 40' O. (ij.'XII.) 4636 m. —0,50 c. Blauer
Schlick. — .Vntarktisches Gebiet.
Oiiupliis titbicola {O. F. MüLL.).
Syn.: Ehlers, Borstenwüiiner. 1S68 p. 397. Vgl. auch de Saint Joseph, .\nncl. pol)ch. des cotes de France. Ann.
sc. nat. Zool. Ser. VIII T. V p. 241; und H. Augener, Westindische Polychaeten. Bull. Mus. Compar. Zoolog.
Vol. XLIII 1906 pg. 135.
\'on keiner anderen Polychäten-.Vrt weist die Au.sbeute der deutschen Tiefsee-Expedition
eine so große Zahl weit auseinander liegender Fundorte nach, als Aon der Oiiiip/iis tiibicold
(O. F. Müll.). Zum Teil mag dazu die eigenartige, nicht festsitzende Röhre mit der sehr
widerstandsfähigen Wandung, die dem Sammler auffallend entgegentritt, die Veranlassung sein.
In der Horizontalverbreitung ergibt sich dann aber das gewiß nicht zufällige Fehlen dieser Art
in der Sammlung aus dem notialen und antarktischen Bezirk; das korrespondiert mit dem
h'ehlen im arktischen Kreise. Die Art erweist sich ferner als Bewohner der Tiefsee und ist bis
zu 2480 m tief gefunden: damit erscheint sie als Bewohner des kühleren Wassers und als
solche .steigt sie im borealen Gebiet bis an die Littoralzone.
Ist die Größe der Tiere ein Zeichen für das Optimum der Existenzbedingungen, unter
denen sie diese erreichen, so ist ein solches für die Oiiiipliis tuhiculo O. F. Müll, in der Tiefe
gegeben : ungewöhnlich große Tiere sind hier neben mittelgroßen gefunden ; so \on den Stationen
32. 2480 m — iio. 564 m — 185. 614 m — 186. 903 m — 270. 1840 m — 271. 1469 m.
\'on der Station 271 im Golf von Aden (1469 m) fand sich eine Röhre von 36,5 cm
Länge und eine andere von 32,5 cm Länge, die erste enthielt ein 185 mm langes Tier, die
zweite ein solches von 2 1 3 mm. — Mit der Größe der Tiere wächst die Zahl ihrer Segmente,
doch nicht immer im gleichen \'erhältnis. Ich fand
bei 16 mm Länge 38 Segmente
17
»»
20
«5
^^
113
95
»»
114
185
»?
219
213
ff
285
83
84
E. Ehlers,
Ungleich ist die Zahl der vorderen kiemenlosen Ruder: bei dem Tiere von 213 mm
Länge und 285 Segmenten stand die erste Kieme am 15. Ruder, bei dem 185 mm langen
Tiere von 2 1 7 Segmenten am 20. Ruder. Bei kleineren Tieren aus dem Nordmeere findet
sich die erste Kieme am 24. Ruder. Danach nimmt mit wachsender Korpergröße die Zahl der
\orderen kiemenlosen Ruder ab.
Die aus der Tiefe gehobenen grolk-ren Stücke sind \ereinzelt \orhanden im Gegensat/;
zu dem Befunde \on Station 25 (Seine-Bank), in dem zahlreiche kleinere Tiere vorhanden waren,
in Uebereinstimmung'- mit der Angabe Roules,^) daß im Golf von Gascogne auf der Expedition
des Caudan diese Tiere auf den Stationen 17. 18. 20 in einer Tiefe \'on 180 — 250 m Tiefe
sich zahlreich fanden.
Die von der Station loi und 104 verzeichneten schlecht erhaltenen Tiere waren klein,
bei dem am besten erhaltenen Tiere \on 19 mm Länge und i mm Breite zählte ich — bei
nicht ^•öllig erhaltenem Hinterende — bis 73 Segmente. Diesen Tieren fehlten die Kiemen, sie
wären nach meiner früheren Auffassung als Oiutpliis (Paroiiiiphis) o/-ac///\ zu bezeichnen. Ich
halte aber jetzt, wie Avcjener, solche Formen für Jugendformen der Oiuiplüs tiihicola (ü. F.
Müll.) und zweifle an der Berechtigung der \-on mir aufgestellten Untergattung Paiviuipliis,
wenn nicht sicher erwachsene kiemenlo.se Tiere dieser Beschaffenheit nachgewie.sen \verden. —
Für das erwähnte, als junge Onupliis tnbicola angesprochene Tier war eine Besonderheit darin
gegeben, daß die durchscheinende hornartige Röhre, in der es saß, nicht grade gestreckt, sonciern
in der hinteren Strecke etwas geschlängelt war. Danach wäre es möglich, daß diese Tiere
einer anderen, zur Zeit nicht genauer zu bestimmenden Art angehören.
Fundorte: Vald.-Stat. 25. 33" 43' N., 14" 20' W. „Korallen"-Sand. Seine-Bank. —
Stat. 28. 26" 19' N., 14" 43' W. 146 m. Grün.sand. Kap Bogador. — Stat. 31. 26" 5' N.,
15" 18' W. 489 m. ii,2"C. Pteropoden-Schlamm. Außenrand des afrikanischen Festland-
sockels. — Stat. 32. 24" 43' N., 17" i' W. 2480 m. 3,5" C. Globigerinen-Schlamm. Außen-
rand des afrikani.schen F'esdandsockels. — Stat. loi. 33" 50' S., 25'^ 48' O. (22 F"ad.) Mollusken-
Schalen. Algoa-Bai. — Stat. 104. 35" 16' S., 22" 26' O. 155 m. Mollu.sken-Schalen. Im
Agulha.s-Strom. — Stat. 110. 35" 39' S., 18" 32' ü. 564 m. 5,7" C. Grüner Schlick. Außer-
halb der Agulhas-Bank. — Stat. 185. 3" 41' S., 100" 59' O. 614 m. 8,7" C. Blauer Schlick.
Indischer Ocean nahe Sumatra. — Stat. 186. 3" 22' S., loi" ii'O. 903 m. 6,6" C. Ptero-
poden-Schalen u. a. Binnenmeer von W.-Sumatra. — Stat. 190. o" 58' S., 99" 43' O. 1280 m.
5,9'^' C. Vulkanischer fester Schlick. Binnenmeer von W.-Sumatra. — St. 199. o" 15' S., 98" 4' O.
470 m. 10,3" C. Fester Schlick. Im Nias Süd-Kanal. — Stat. 203. i"'47'N., 96" 58' O.
660 m. 9,1" C. Pteropoden-Schlamm. 15 Sm. ö.stlich von Bangkam. — Stat. 245. 5" 27' S.,
39'^ 18' O. 463 m. 10" C. Globigerinen-Schlamm. Im Zanzibar-Kanal. — Stat. 270. 13" \' N.,
47*^' 10' O. 1840 m. 3,7'^' C, Globigerinen-Schlamm. Im Golf von Aden. — Stat. 271. 13" 2' N.,
46" 41' O. 1469 m. 6,1" C. Globigerinen-Schlamm. Im Golf von Aden.
Weitere \'erbreitung: Atlantisch-boreal. — Mediterran. — Westindien, Japan (McIntosh,
Challenger). \'arietäten: Kü.ste von Buenos-Ayres (McIntosh, Challenger) \ar. louoihra)uliiata
Neu-Seeland (McTntosii, Challenger) \ar. papiniisis: Torres-Straße (McIntosh, Challenger).
'J R. KuElll.KR, Resultats scientif. de la campagne de „Caudan" Paris. 1896 p. 445.
84
Uic bodcnsässigeii Anneliden aus den Sammlungen der deutscliun 'liefscc-Expcdition. Qr
liiiincc aiistralis Otfg.
QuATREi-AGKs, Histoirc des Annelcs. I 1.S65 p. 321.
Gruije, Bemerkungen über Anneliden des Pariser Museum. Arcli. 1. Nuturg. I 1.S70 p. 294. — Amuilata Sempeiiuna.
1878 p. 151.
Ehlers, Neuseeländische Anneliden. 1904 pg. 30.
Eunice paudbranchis Gkuüe, Bericht schles. Gesellsch. 1866 pr;. 64. Das. 1S77 p- 5<'i.
Die Bestimmung' ist nicht ganz sicher, da die wenigen Würmer, denen ich diesen Namen
gebe, nur in Bruchstücicen \orlagen. Doch lälit die Gestahung der vorderen Strecken, so wie
der Mangel der Kiemen an den hinteren Körperstrecken die Benennung gerechtfertigt erscheinen.
Bei einem Tiere aus der Francis-Bucht lag ein liruchstück einer dickwandigen Schlamm-
röhre mit eingekitteten scherbenartigen Fremdkörpern, ahnlich einer Diopat)a-^6\iX^.: ich bin
aber zweifelhaft, ob die Röhre zu dem Tiere gehört.
Fundort: \'ald.-Stat. 100. 34" 8' S., 24'^ 59' O. Mollu.sken-Schalen u. a. rVancis-Bucht.
— Vald.-Stat. 106. 35" 26' S., 20" 56' O. Mollusken-Schalen u. a. Agulha.s-Bank.
Weitere \' e r b r e i t u n g : P>cnch-Pa.ss. Neu-Seeland ( Ou.\ trefagks, Ei ilers). Sann )a
(Grube).
Ennicc cocciiica Gr.
Grube, Annulata Semperiana. 1S78 p. 153 T. IX Fig. i.
Cyrill Crossl.wd, Tlie marine fauna of Zanzibar and british East .Africa. — The Poljchaeta III. Pruceed. Zool.
Soc. London. 1904 Vol. I pg. 207 PI. XX fig. 6. 7.
\'on dieser .Art habe ich nur zerbrochene Exemplare vor mir gehabt, deren Größe und
Segmentzahl ich nur schätzungsweise angeben kann, indem ich an einem \ orderstücke Länge
und Segmentzahl liis zum letzten kiementragenden Segment, an einem hinteren Stücke die Länge
und die Segmentzahl der kiemenlosen hinteren Körperstrecke bestimmte: das ergab 364 Seg-
mente bei einer Länge ^•on 21,8 cm. Die größte Körperbreite tritt etwa am 15. Segment auf
und erhält sich nach hinten so weit, wie die größte Kiemenausbildung besteht; .sie beträgt
9 mm : nach ^•orn sinkt sie im Bereich des Kopflappens bis auf 4 mm, nach hinten allmählich
bis auf 2 mm, die Breite des Aftersegmentes. Die Rückenfläche ist hoch gewölbt, die Bauch-
fläche eben. Die Gliederung ist im allgemeinen kurz : die Segmente der vorderen Körperstrecke
sind 2 2 mal breiter als lang, mit der Abnahme der Körperbreite ändert sich das \ erhältnis
derart, daß die hinteren Segmente viermal breiter als lang .sind. — Die Grundfarbe des Körpers
ist dunkelbraun, bald mehr bald minder kupfrig iri.sierend ; überall stehen auf ihr in gleichmäßiger
\'erteilung kleine runde weißliche Flecken ; in auffallender Wei.se sind die Spitzen aller Flihler,
Fühlercirren und Cirren weiß gefärbt.
Der Kopflappen ist kürzer als das erste Buccalsegment, .sein \drderrand durch die ein-
fachen ungeteilten Palpen in der Mitte tief eingeschnitten. Die fünf kurzen dicken ungegliederten
Fühler stehen auf niedrigen Grundgliedern, die die F'arbe des Körpers haben, während die
Flihler selbst hellfarbiger und nicht glänzend, an der Spitze weill sind: die äußeren Pühler sintl
etwas kürzer als die fast gleichlangen mittleren und der unpaare. Alle ragen \venig über den
og E. Ehlers,
Kopflappen liinaus, die längsten nach hinten gelegt bis an den X'orderrand des ersten rnder-
tragenden Segmentes/)
Die beiden Buccalsegmente sind ringsum durch eine Furche ^•oneinander getrennt, das
erste viermal länger als das zweite, dieses etwa so lang oder kürzer als die nächsten ruder-
tragenden Segmente. An seinem \"orderrande stehen, ohne Wurzelglied, die dicken ungegliederten
Fühlercirren, die nach \ orn gelegt, wenig über den Vorderrand des ersten Buccalsegmentes, nach
hinten bis an den X'orderrand des \ierten rudertragenden Segmentes reichen.
\'on den rudertragenden Segmenten besitzen das erste und zweite einen rudimentären
Borstenhöcker, einen mit dem der folgenden Ruder übereinstimmenden kurzen und dicken Rücken-
cirrus und einen kesrelförmiofen Bauchcirrus, der längfer als der Borstenhöcker ist.
An den folgenden Segmenten nimmt dieser an Größe zu, bleibt aber immer ein kurzer
dicker Kegel mit niedriger Endlippe. Sein oberes Bor.stenbündel besteht aus zahlreichen hell-
gelben schwach gesäumten langen einfachen Borsten und wenigen glashellen Meißelborsten: dazu
gehören in dem vorderen Ruder eine, weiterhin zwei und drei schwarze grade Stütznacieln,
deren Enden in den hinteren Rudern hellfarbig sind. — Das untere Borstenbündel enthält zahl-
reiche gelbe zusammengesetzte Borsten mit schraffiertem Gelenkstück, die Endglieder haben
einen starken Doppelzahn und ein fein schraffiertes Deckblatt; ihre Länge betrug 0,078 mm:
die dazu gehörende Stütznadel liat in den mitderen und hinteren Segmenten einen terminalen
Doppelhaken. — Der Rückencirrus ist an den vorderen Rudern ein kurzer dicker ungegliederter
Faden, der über den Borstenhöcker hinausragt: an den kiementragenden Rudern verkürzt er
sich zu einem Kegel, der wenig weiter oder kaum so weit als der Borstenhöcker vorragt, und
diese Bildung bleibt ihm auch an den kiemenlosen Rudern. Der Bauchcirrus ist an den \orderen
Rudern ein kurzer Kegel: mit dem Auftreten der Kieme wird seine basale Strecke zu einem
großen c|ueren Polster, das mit kleiner Spitze ausläuft. An den hinteren kiemenlosen Rudern
tritt das Polster zurück und der Cirrus ist ein kleines kegelförmiges Fädchen.
Die erste Kieme, ein kleiner Kamm \ on der Länge des Rückencirru.s, steht am 9. Ruder,
die letzte Kieme am 149. Ruder. Die au.sgebildete Kieme ist kannnforniig, mit schlanken, wenig
an Läntre verschietienen F"äden, die läntrer als der Stamm .sind. Diese Kieme ist sehr viel länger
als der kurze Rückencirrus, und reicht in der grcjßten Entwicklung bis auf die H()he der Rücken-
fläche, erreicht deren Mittellinie aber nicht. Die erste Kieme hat 4 und 6 P'äden, deren Zahl
wäch.st an den folgenden Kiemen rasch, als höchste Zahl fand ich 1 4 Fäden : die Abnahme der
Zahl der Kiemenfäden an den hinteren Rudern erfolgt langsamer : die letzten 1 2 Kiemen Ovaren
einfädig, die voraufgehenden zweifädig.
Das Aftersegment ist kegelförmig, wenig länger als das \ oranstehende, längsgefurcht:
es trägt unter der Afteröffnung ein Paar xon Aftercirren, die etwas länger als das Segment
und schwach keulenförmig .sind.
Der Oberkiefer ist schwarz, nur an einzelen Zahnspitzen schwach weiß überlaufen: tlie
Träger so breit als lang, halb so lang als die Zangen, die Flügelfortsätze mäßig breit: die
Zangen wie^^meist, die beiden Zähne, mit je 5 Sägezähnen, die unpaare Sägeplatte mit 6 Zähnen,
die paarigen _ kappenförmigen rechts mit 8, links mit medialer zahnlo,ser Schneide, lateralwärts
') Fühler und Girren erschienen /um Teil starl; ;il><;e|ilaUet ; d.icli li.innte das auf einen lunllutl bei der Konservierung
zurückgehen.
86
Die bodensiissijjen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Ticfsee-Kx]icdition. Q^-
niil 4 Zähnen: jederseits eine i^roße einzähnig-e Platte. Im schwar/^en Unterkiefer ist die Symj)h\se
kurz: die schlanken dreieckig auslaufenden Stäbe divergieren stark: tlie Schneideplatte hat einen
nur schmalen, emailleweisen zahnlosen Rand. — Im Hintrantre des Kiefersackes i.st die dorsale
Wand mit verdickter brauner Cuticula bekleidet.
kund ort: Mahe-Seychellen : aus Korallen. 7. III. 1899.
Weitere \' e r b r e i t u n g : Maldiven, Seychellen, Zanzibar (Crossland), Singapore (Grübe).
Die untersuchten Tiere stimmen mit den Angaben \on Cvrill Crossland insbesondere
auch tlarin iiberein, daß auch er für die von den Seychellen stammenden Stücke das Auftreten
der ersten Kiemen am 9. Ruder und die weiße Färbung der Spitzen der Fühler und Girren
angibt. Das kennzeichnet vielleicht eine lokale X'arietät.
Fiuiiicc afra PeterS.
Syn.: Ehlers, Zur Kenntnis der ostafrikanischen Borstenwürnier. Nachr. K. Ges. d. W. Göttingen. Math. |jh}s. Kl. 1897.
Fundort: Vald.-Stat. 224. Diego Garcia. — Vald.-Stat. 233. Mahe-Seychellen.
W eitere \' e r b r e i t u n g : Zanzibar. — Rotes Meer (Grlde).
Eiinicc viftata (d. Ch.).
Syn.: DE S.uxT Joseph, Annel. polych. des cotes de France. .\nn. sc. nat. Ser. VIII. Zoolog. T. V 1S9S p. 272.
Fundort: Vald.-Stat. 37. lö*^ 14' N., 22" 38' W. 1694 m. 3,9" C. Pteropoden-Schlamm.
Im Nordosten von Bona-V'ista, Kap Verden. — Vald.-Stat. 7 1 . 6'^^' 18' N., i2'J2o'W. 44 m.
kOraminiferen u. a. Kongo-Mündung.
Weitere \ er breitung: Mittelmeer: atlantisch - franzo.si.sche Kü.sten. Guernsey. —
Bermudas. — Baß-Straße (McIntosh, Challenger).
Eitiiice aflantica Khg.
KiNRERG, Annulata nova. Oefvers. K. Vet.-Akad. F"örh. 1864 Nr. 10 pg. 563. — Freg. Eugenies Resa. Zoologi.
Annulater. Tafl. XVI fig. 18.
Taf. XII, Fig. 1—3.
Ein in mehreren offenbar zusammengehörigen Stücken vorliegender Wurm stimmt mit
der kurzen Beschreibung und den Abbildungen Kinber(;"s bis auf gering'-fügige Abweichungen
überein, und zwar mit der von Kinber(; als „var." erwähnten Form, die eine g-eringere Kiemen-
entwicklung besitzt als die Hauptform.
Die langen schlank gegliederten Fühler auf dem zwei große braune Augen tragenden
Kopflappen, die lang-en ungegliederten Fühlercirren, das Fehlen der kammförmigen Kiemen an
den beiden ersten Rudern und in der hinteren Korperstrecke sind charakteristische Kennzeichen.
Bei dem untersuchten, etwa 30 mm langen und nicht ganz 2 mm breiten, aus 1 1 2 rudertragenden
Segmenten Zusammengesetzen Wurme waren die Kiemen vom 3. bis zum 35. Ruder vorhanden,
die Zahl ihrer Fäden stieg nicht über \ier, sie waren länger als die ungegliederten Rückencirren :
der in der Basis ^•erdickte Bauchcirrus hat eine fast fadenförmig ^'erlängerte stumpfe Endstrecke,
87
QQ E. Ehlers,
stärker ausgebildet, als es in der KiNBER(;'schen Figur heraustritt (Taf. XII, Fig. 4. 5). Die End-
glieder der zusammengesetzten Borsten (Taf. XII, l^lg. 6) sind etwas schlanker als Kinüercj es
abbildet. — In der hinteren Körperstrecke findet sich über der Ruderba.sis ein bräunlicher
Pigmentfleck. — Am Aftersegment standen zwei kurze j-Vftercirren ; das Segment war aber
beschädigft, und damit waren vielleicht zwei andere forty;efallen.
Der Oberkiefer (Taf. XII, Fig. 7 a) ist licht hornbraun, nur an den End.strecken der
Zangen und auf der Fläche der Sägeplatten und einzelen Randteilen dunkler überlaufen ; die
Träger haben breite Hügelfortsätze, die Zangen sind schlank, der linke Zahn hat 7, der rechte
8 Zahneinschnitte, der unpaare 7 : eine große Sägeplatte jederseits hat einen mit Zahneinschnitten
versehenen Rand, an sie schließt sich eine plattenartig verdickte Auskleidvmg der Kiefernische,
deren Rand dadurch wie mit einer Schneide vortritt. — Der Unterkiefer (Taf. XII, Fig. 7 b) i.st
kalkig \veiß; seine beiden Hälften .stoßen nur in kurzer, bräunlich gefärbter Symphyse zusammen;
die graden, weit getrennten Stäbe sind parallel; die Endplatte hat eine unregelmäßig gebuchtete
vSchneide und auf der Fläche parallel und nahe der Symphyse einen bräunlichen Strich.
Das Tier .saß zum Teil in einer ganz dünnwandigen, unregelmäßig mit verstreuten Fremd-
körpern besetzten Röhre.
Fundort; Vald.-Stat. 167. 37'' 47' S., 77" 33' O. 496 m. 10,6" C. 1,9 Sm. ab Neu-
Amsterdam.
Weitere Verbreitung; Praya bei Rio Janeiro, Mündung des La Plata (Kinberg).
Eniiicc savisrii\i Gr.
Grube, Annuhta Semperiana. St. Petersbourg 1878 pg. 150.
Taf. XI, Fig. 7 — 13.
Der gleichmäßig gelbbraune schwach irisierende, auf der Oberfläche hochgewölbte Wurm
hatte bei einem am Hinterende zwar verletzten, doch \'ermutlich nicht viel verkürzten Körper
\on 50 mm Länge 86 rudertragende Segmente, und war mit Ausnahme einer nur kurzen \orderen
und etwas längeren hinteren, wenig verschmälerten Strecke ohne Ruder 2,5 mm breit; Ruder
und K()rperanhänge treten deutlich her\or (Taf. XI, Fig. 7).
Der Kopflappen, etwa \on der Länge des ersten Buccalsegmentes, hat einen tief ein-
geschnittenen Vorderrand, seine fünf auf einem Halbkreis stehenden P^ühler sind schlank, der
unpaare reicht nach hinten gelegt bis an das 8., die mitderen bis an das 6., die äußeren bis
an das 2. Segment; der unpaare und die mittleren sind undeutlich gegliedert, die äußeren gegen
das Ende deuüich, die letzten Glieder kurz und scharf \oneinander abgesetzt. Die Palpen haben
ungeteilte Oberfläche. — Hinter dem Ursprung des äul^eren P'ühlers steht je ein schwarzes Auge
(Taf. XI, P"ig. 8).
Die beiden Buccalsegmente zusammen sind nicht ganz so lang als die drei ersten ruder-
tragenden zusammen; ihre Trennungsfurche geht ringsum, das zweite ist kaum halb so lang als
das erste; die beiden hart am \'orderrande des zweiten Buccalsegmentes .stehenden Mihlercirren
reichen nach \orn gelegt auf dem Kopflappen bis an den Ursprung des mittleren P'ühler, sie
sind schlank, ganz undeudich gegliedert.
88
Dil- liiidensässigcn Anneliden ans ilin Saminhingen der deutschen 'I"iefsec-l'',X|iedition. gq
Die riuiertragenden Segmente h;il)en in tler ganzen Länt^c des Körpers fast y'leiche
Gn)r)en\(Tli;iltnisse, sind 4 — 5 mal breiter als lan^'.
Am ersten Ruder ist der Borstenhucker unentwickelt, die über und unter ihm stehenden
Girren sind schlank. d(T Rückencirrus et\\as länger als der Bauchcirrus. — Die folgenden Ruder
(Taf. XI, Fis^-. 9 — 11) haben einen stumpfen Horstenh()cker ohne l)esondere Lippenbildung, der
nicht me'hr als die Länge des Segmentes hervortritt. Das BorstenbLintlel enthält dorsale capillare,
ganz schwach gesäumte Borsten, an denen man liei starker Vergrößerung Ouerschraffierung und
Härchen erkennt, daneben \'on den mittleren Segmenten an einzelne schlanke Meißelborsten;
aullerdem \entral davon zahlreiche kürzere und dickere gelbliche zusammengesetzte Borsten,
deren 0,063 mm lange Endglieder einen starken gedeckten Doppelendhaken tragen: das ver-
breiterte Schaftende ist schräg schraffiert (Taf. XI, Fig. 12). Die \-orderen Ruder haben zwei
tlicke braungelbe grade Stütznadeln, zu denen in den mittleren und hinteren Rudern eine zu
den \-entralen Borsten gehörende, schräg gestellte Stütznadel mit doppelzahnigem Endhaken kommt.
Die Rückencirren sind schlanke F'äden, deren Länge an den \orderen Rudern etwa einem
Drittel der Seementbreite gleich kommt, mit dem Auftreten der Kiemen werden .sie etwas kürzer:
die der vorderen Segmente zeigten in einem F^alle eine sch\vache Gliederung oder Ringelung. —
An ihrer Basis steht am ventralen Umfange ein kleiner Höcker, der den Eindruck eines Sinnes-
hügels macht. — In der Basis des Rückencirrus liegt ein kleines Borstenbündel.
Die Baucheirren ragen über den Borstenhocker hinaus als schlanke Fäden, die im Basal-
teile verdickt sind.
Die Kiemen treten am 3. oder 4. Ruder zuerst auf, und stehen an den folgenden
35 — 37 Rudern: an den vorderen 9 Rudern sind es einfache Fäden, die wenig kürzer als
der Rückencirrus sind, von dessen Wurzel sie entspringen: an den folgenden Rudern werden sie
rasch \ielfädig kammformig. und haben in grrjjßter Ausbildung 6 — 7 fa.st gleichlange Fäden;
deren Zahl sinkt nach hinten : die letzte Kieme war dreifädig.
An einem Tiere habe ich zwei lange ungegliederte Aftercirren gefunden.
Die Stücke des Oberkiefers (Taf. XI, Fig. 13 a) .sind hell hornbraun mit dunklt?n Rändern,
einzelne Zähne an der .Spitze schwach emailleweil-), Träger und Zangen schmal und schlank,
Zähne links mit 7, rechts mit 6 Sägezähnen, unpaare Platte, vor der \orderen Hälfte des Zahnes
liegend, mit 7 Zähnen, die kappenförmigen .Sägeplatten links mit 7, rechts mit 6 Zähnen, jeder-
seits daneben eine größere und kleinere Platte. — Die schlanken .Stäbe des Unterkiefers sind
nur mit kurzer Symphj-se verbunden, weichen divergent auseinander, ihre Fläche ist am Außen-
rande bräunlich gefärbt: die weißen Schneidestücke haben stumpfzähnigen X'orderrand (Taf. XI,
Flg. 1 3 h I.
FAindort: \'ald.-.Stat. 103. 35" 10' S., 23" 2' O. 500 m. 7,cS" C. Im Agulha.s-Strom.
Weitere \'(>r breit u n g: Philippinen (Gruüe).
In der kleinen Gruppe von B/t///a-Arten, bei denen das \'orkommen von Kiemen auf
eine kurze \-ordere Strecke des K()rpers beschränkt ist, sind, bei großer Uebereinstimmung des
Gesamthabitus, Unterschiede nach der Bildung der Fühler und Girren, ob einfach oder stark,
gegliedert, besonders nach der Stellung und Form der ersten Kieme und der zunächst folgenden
herauszustellen: dazu kommen die. nicht von allen beschriebenen Arten bekannten, Verhältnisse
des Kieferapparates. Inwieweit diese Bildungen, von denen weitgehende X'ariationen innerhalb der
89
Deiit'iche Tief-^ee-Expedilion 1898 — 1899. Bd. XVf. *2
90 ^- ^^"'■''•''''
Gattung EiDiicc bekannt sind, zur scharfen Abgrenzung \()n „Arten" \erAvandt werden können,
kann zur Zeit kontro\ers sein.
Mit solchem \^orbehalt verwende ich für die im \'orstehenden beschriebenen Würmer
den Namen Eunicc saviguvi Gr. Das \o\\ Grube beschriebene Tier ist länger und segment-
reicher als die von mir gesehenen. Auf diesen Größenunter.schied mögen Unterschiede zurück-
gehen. Sie betreffen die Größe und Gliederung der Girren und Fühler, insbesondere ist der
unpaare Fühler, der über etwa 1 6 Segmente reicht, sehr \ iel länger als bei meinen FZxemplaren,
und offenbar sind die Fühler und Mihlercirren dort stärker als hier gegliedert. Dagegen paßt
die Beschreibung, die Grube von den Rudern, ihren Borsten und Anhängen, sowie \'on dem
Verhalten der Kieme seines Tieres gibt, recht gut zu dem Verhalten meiner Stücke. Das be-
.stimmt mich, den GRUBE'schen Namen für sie zu verwenden. Da Grubes Beschreibung \on
Abbildungen nicht begleitet i.st, so gebe ich solche, um weitere \'ergleichungen zu erleichtern.
Die \'erbreitung der Art von den Philippinen bis in den ,\gulha.s-Strom der südafrika-
nischen Küste ist nicht befremdend, zumal da das \'aldi\'ia-Journal am bundort der Würmer
eine .starke Strömune aus dem indischen Ocean nach W.-S.-W. \erzeichnet.
*&
Eunicc gnibci Gray.
Charles Gravier, Contiibution ä l'etude des .\nnelides polychetes de la mer rouge. 1. Part. Nouv. Mem. du Museum
d'hist. nat. IV. Ser. t. 2 fasc. 2 1900 p. 258.
CvRiLi, Crossland, Marine Fauna of Zanzibar. Proceed. Zool. Soc. London. 1904 Vol. i p. 288.
Die Benennung des einzigen Stückes als Eunicc orii/>c/ Gk.w. ist nur insofern unsicher,
als es \'on dem beschriebenen \'erhalten der Eunicc grnbci Gi^i.w. darin abweicht, daß die erste
Kieme erst am 10. Ruder auftritt. Daß aber eine Wrschiebung der Kiemen nach hinten .statt-
findet, hat CvRU.L Crossi.ani) für diese Art bereits als X'arietät angegeben. Ich \ermute, wie
Crossland, daß diese Art mit Eunicc loui^icirris Gr. zusammenfällt.
F'undort: \'ald.-Stat. 104. 35*^ 16' S., 22" 26' O. 155 m. Mollusken-Schalen u. a.
Agulhas-Strom.
Weitere Verbreitung: Dijibouti (Gravier). W^asin Harbour, FZast Afrika. Male
Atoll-Maldiven (Crossl.vno).
Eunicc niimicinavcnsis McInt.
Macintosh, Report .... Challenger. Vol. XII. 1885 pg. 285. PI. XXXIX fig. 9. 10; PI. XX A fig. 21. 22.
Taf. XII, Fig. 1—3.
Eunicc ///ini/(inui'cnsis ist von McIntosh nach einem in Bruchstücken \orliegenden Exem-
plare aufgestellt. Nach zwei ungleich großen, in ganzer Länge erhaltenen Würmern, d\r ich
auf diese Art beziehe, gebe ich eine vollständigere Darstellung.
Ein Tier \om Habitus der mittelgroßen, an allen Segmenten kiementragenden Arten,
war 135 mm lang und hatte 230 rudertragende Segmente; .seine größte, 5 nun betragende Breite
trat am 1 3. rudertragenden Segment auf und erhielt sich bis etwa zum 60. Segment, dann nahm
die Breite nach hinten allmählich bis zum 1,5 mm breiten Aftensegment al). .\ut der dorsalen
90
Die bodcnsässigen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Ticfsce-Expcdilion. q ,
gewölbten und \entralen platten Mäche war die Mittellinie furchenartig vertieft. Die Segmente
tler \onleren Kürperstreckc waren etwa 1 5 mal breiter als lang. — Ein zweites Tier von 58 mm
Länge hatte iio rudertragende Segmente: die Größenverhältnisse entsprachen denen des
großen Tieres.
Die allgemeine P'ärbung war bräunlich gelb : bei dem größeren Tiere lief auf der Rücken-
fläche ein dunklerer Medianstreif, und die Bauchfläche zeigte dadurch jederseits einen dunkleren
Längsstreif, daß die nahe aneinander stehenden Wurzeln der Baucheirren bräunlich gefärbt waren.
Der kurze Kopflappen ist tief unter den \<>rderrand des ersten Buccalsegmentes ein-
gezogen, sein \'orderrand nicht eingekerbt. Augen habe ich nicht gesehen. Die langen Fühler
sind nicht oder nur ganz undeutlich gegliedert, ein Wurzelglied war an ihnen nicht zu sehen.
Der unpaare und die mittleren Fühler sind lang, nach hinten gelegt reicht bei dem größeren
Wurme der erste bis auf das 27., die mittleren bis auf das 16. Segment: die viel kürzeren
äußeren Fühler reichen in gleicher Lage nur bis auf das 4. Segment. — Die Unterfläche des
Kopflappens trägt zwei kissenformige, weit voneinander stehende Palpen.
Die beiden Buccalsegmente sind zusammen so lang wie die drei er.sten rudertragenden
Segmente, das zweite so lang als das erste \on diesen. Die Segmentfurche zwischen den beiden
Buccalsegmenten ist am Seitenumfange erloschen. Die auf dem \'(jrderrande des zweiten Seg-
mentes stehenden ungegliederten Fühlercirren reichen bis an den X'orderrand des Kopflappens,
nach hinten gelegt bis an das 7. rudertragende Segment.
Die Ruder haben einen an den beiden ersten verkümmerten, an den folgenden überall
niedrigen Borstenhöcker ohne besondere Lippenbildung (Taf. XII, Fig. i. 2). In dem größeren
Tiere sind die oberen Borsten schlank farblos schwach gesäumt einfach, und kürzer meißei-
förmig; die unteren .sind bräunlich, zu.sammengesetzt: ihr Schaftende nicht gerippt, das glatte
Fndglied schlank, zweihakig, an den xorderen Rudern 0,126 mm, in den hinteren dunkleren und
dickeren Borsten 0,156 mm lang (Taf. Xll, Fig. 3). Das kleinere Tier hat tief braun gefärbte,
sonst gleich gestaltete Borsten, deren Bündel an den Flanken des Körpers dem unbe\vaffneten
Auge als fa,st schwarze Flecke erscheinen. — Die Stütznadeln sind braun, in den ^-l)rderen Rudern
zwei grade, in den hinteren außer diesen eine dazu schräg gestellte mit doppelzähniger Endspitze. —
In der Basis der Rückencirren liegt eine ansehnliche Nadel. — Der Rückencirrus ist schlank
ungegliedert, seine Basis erscheint oft abgeplattet; er ragt über die Kiemen hinaus. Auffallend
war mir seine starke \'askulari.sierung. — Die Baucheirren ragen überall über die Borstenhöcker
hinaus, an den er.sten 8 Rudern sind sie stumpf kegelförmig, an den darauf folgenden \erdickt
sich ihre Basis zu einem quer stehenden, braun gefärbten Polster: diese Bildung erhält sich so
weit als die Kiemen reich entwickelt sind: wo deren Fadenzahl abnimmt, geht auch das quere
Polster zurück und der Bauchcirrus wird wieder stumpf kegelförmig. — Das \'erhalten der Kiemen
ist ungleich. Bei dem größten Wurme tritt die Kieme zuerst am 3. Ruder auf und fehlt weiterhin
an den letzten vier Rudern: sie trägt in \ oller Entwicklung an einem kurzen Stamm vier lange
Fäden, so daß sie fast büschelförmig erscheint, i.st immer kürzer als der Rückencirrus und reicht
wenig über die Flanken der Segmente hinauf. .Vm 3. Ruder war sie einfädig, am 2. und 3.
zwei- und dreifädig: \om 4. Ruder ab vierfädig; vom 80. Ruder sind die Kiemen zweifädig,
die letzten 28 Kiemen einfädig. — Bei einem unvollständig erhaltenen Stücke .stand die erste'
Kieme übereinstimmend mit der Angabe von Mc Intosh am 6. Ruder. — Das kleinere Tier
91
-- E. Ehlers,
trug die erste einfädige Kieme am 7. Ruder: alle folgenden Kiemen bis zum \orletzten Segment
waren mehrfädig; das gab der hinteren Körperstrecke dieses Tieres ein besonderes Gepräge.
Dies steigerte sich in einem anderen Falle so weit, dab die Kiemen der hinteren Körperstrecke
bis zu 8 Fäden trugen, \'on denen einige gegabelt waren.
Das kurz kegelförmige Aftersegment ist so lang als die beiden voraufgehenden Segmente
zusammen; es trägt unter der Afteroffnung zwei sehr lange Aftercirren, die die Länge der
16 hinteren Segmente erreichen.
Im gröl^eren Tiere sind die Stücke des Oberkiefers im allgemeinen liDrnbraun tlurch
scheinend mit dunkleren Rändern: die Träger so lang als breit, die breiten Flüg'-elfortsätze
dunkelbraun : die Zangen schlank, die Zähne links mit 9, rechts mit 8 kleinen Zähnen, die
unpaare Platte mit 8, die paarigen kappenförmigen jederseits mit 8 Zähnen, nach außen davon
iederseits zwei kleine Reibplatten. Im Unterkiefer ist die Symphyse kurz: die dunkelfarbigen
Stäbe laufen nach hinten spitz aus und divergieren stark; die emailleweiße Schneideplatte ist
nach außen jederseits hoch ausgezogen, längs gerippt.
Eines der Tiere stak in einer schwach gewundenen Röhre mit einer weißlich gelben etwa
pergamentartigen Wand, an der sich seitliche runde Oeffnungen befanden, von denen eine in
eine röhrenförmige seitliche Verlängerung führte.
Die auf den Stationen 249 und 264 \()r der ostafrikanischen Küste aus größerer Tiefe
gehobenen Tiere saßen in lang gestreckten Rohren, die an einer großen Nadel \on Mouoi-Iiapliis
c/iitiii ¥. F. Seil, und an Nadelbündeln \()n Hexactinelliden befestigt waren, überwuchert \()n
Alcyonarien-Stöcken. Auch diese Röhren hatten unregelmäßig verteilte kreisförmige Oeffnungen.
Aehnliche Röhrenbildung hat Eidücc coioloiicraiis Em,.
Fundorte: Yald.-Stat. 185. 3" 41' S., 100" 39' O. 619 m. 8,7" C. Blauer Schlick.
Indischer Ocean, nahe Sumatra. — Sat. 192. o" 43' .S., 98" 33 O. 371 m. i 1,0" C. Korallen-
Schlick. Siberut-Straße. — Stat. 198. o" 16' N., 98" 7' O. 677 m. Im Nias Süd-Kanal. —
Stat. 199. o" 15' N., 98*^ 4' O. 470 m. 10,3" C. F'e.ster blauer Schlick. Im Nias Süd-Kanal. —
Stat. 211. 7" 48' N., 93" 7' O. 805 m. 7,1" C. Grober Sand. Westeingang des Sombrero-
Kanals. — Stat. 249. 3'* 7' S., 10" 45' O. 748 m. 8,4*' C. Globigerinen-Schlamm. Nahe unter
der ostafrikanischen Küste. — Stat. 264. 6'^' 18' N., 49" 32' O. 1079 m. 8,2" C. Globigerinen-
Schlamm. Nahe unter der Küste von 0.stafrika.
Weitere Verbreitung: 7" 3' N., 121" 48^0. Basilian-Strait Mindanao. 82 Faden
(Mc Intosh — Challenger).
Nach diesen Angaben lebt die Art im tieferen Wasser uiul ist durch tlcn indischen Ocean
von tlen Philippinen bis an die Ostküste Afrikas \'erbreitet.
Enilicc viridis Gra^'.
S)'n. : Siehe Collin, Bemerkungen über den eßbaren I'alolowurm in A. Krämer, Ueber den l!an der Korallenriffe.
Kiel und Leipzig 1897. 8". ])g. 164.
Fundort: \'ald.-.Stal. 233. Mähe, Seychellen.
Weitere V e r b r (j i t u n g : Polynesische Inseln.
\'on dieser als „Palolo" bekannten .\rt habe ich Bruchstücke \w mir gehabt, die in
Dir bodcnsässigen Anneliden luis den Sammlungen der deutschen Ticrscc-Kxpcdiliun.
93
Mähe (Seychellen) aus Kdrallen gesanimoll siiul, dax'on eines mit der Kopl'strecke und ein anderes
mit den eharakteristischen Bauchorganen der epitoken Bildung.
nie Stücke zeigen einige Ahweichunge^n von den aus Sanma staninienden Tieren: oh
lese als >^ufällige Xariadonen oder als Zeichen einer lokalen \ arietät /.u deuten sind, bleibt bei
dem geringen Material unentschieden.
Eine .Abweichung zeigt die r'ärlning der vorderen Korperstrecke: diese ist gleichmäüig
braunroth, die Überfläche des Kopflappens und der Palpen weil! getüpfelt: es fehlt die (juere
lÜnden/eichnung auf der Rückenflache der vorderen Segmente, wie sie die polynesische Form
besitzt. — Hin anderer Unterschied besteht in der Zahl der \orderen kiemenlo.sen Segmente;
die erste Kieme der Samoaner Form fand ich am 137. Ruder, bei dem W'urm \on den Seychellen
am 98. Ruder. Beide Unterschiede liegen nach den Erfahrungen xon anderen Euniciden inner-
halb der häufig vorhandenen \'ariationsbreite. Daß dagegen die Borsten und insbesondere die
l'ncl'dieder der zusammengesetzten, an POrm und Größe ganz übereinstimmen, ist beachtenswert.
üb die P)rnchstücke ein und demselben Tiere angehören, ist nicht zu entscheiden. Die
braunen PHecke auf der Bauchfläche der Segmente der einen Strecke sind etwas kleiner und
heller gefärbt als an den au.sgeschwärmten epitoken Stücken von Sanioa. Die Segmente, auf
denen sie standen, enthielten unreifes Sperma. Die Stücke \varen am 7. März 1899 bei Mähe
„aus Korallen" gesammelt; daß freies „Palolo" beobachtet sei, ist nicht angegeben.
Lys/dicc fallax EuL.
l'JHLERS, Ueber Palolo {F.iinice viridis (Ik.i. Nachr. Kgl. Ges. d. Wiss. Gottingen. Math. -plus. Kl. 1S9.S pg. 414.
Zwei neben Eimicc viridis Grav bei Mähe (Seychellen) aus Korallen gesammelte Stücke
einer Lvsid/ci stimmen so sehr mit der von mir als Begleiter des samoanischen Palolo gefundenen
und als Lysidiif fallax beschriebenen Art, daß ich keinen Anstand nehme, die Benennung für
.sie anzuwenden.
Beide Stücke sind nicht gut erhalten, docli konnte ich an dem einen, 45 mm langen, als
Gesamtzahl d(_T rudertragenden Segmente 145 feststellen, und Llainil meine trübere Angabe über
Lxsidicc /alla.x ergänzen.
\'on Lvsidicc collaiis Ehki;. unterscheidet sich die Art durch andere Bildung des Unter-
kiefers, insbesondere dessen schwarzen Randstreif sowohl nach Grude's,') wie Gkanikrs") Angaben.
Ganz abweichend ist der Kieferapparat \'on Lxsidicc kükoitliali Pischli,'^) auch wenn man
annimmt, daß der abgebildete Unterkiefer bei der I^räparation verletzt ist.
Die einander sehr nahe stehenden Arten der Gattung Lysidicc bedürfen einer kritischen
Bearbeitung, durch die ihre nach den Beschreibungen jetzt \orhandene Zahl \-ermutlich sehr \er-
ringert werden wird.
P" u n d o r t : \'ald.-Stat. 233. K< )rallen. Mähe, Seychellen.
Weitere \' erbreit ung; .Samoa.
') Grube, AnnulaUi Sempeiiana. 187S pg. 166.
'-) Gr.WIER, Contribution a l'etude des Annelides polychetes de la mer rouge. Xouv. Arcli. d. Mnseum 4 Ser. 2, 11 1900 |i. 272.
PI. XIV 9;^— 95-
■'1 FISCIIU, l'olychaeten von Ternate. .\blull. Senkenbergscli. Gesellseli. lid. \XV II. 1. Kranktiirt M. 1900 pg. 106. T. 1\' lu;
VI 37. 3S; \'II 59. bo. 61.
93
Q . E. Ehler^,
Diese Art ist früher, zum Teil unter dem Namen Lvs/dur 7'/i-idis (Gr.), mit der Eitiiicc
viridis (Gr.) zusammengeworfen. Dali .sie davon getrennt zu halten und unter \orstehendem
Namen zu führen ist, erwei.sen die Mitteihini,''en \'on W. Mi;. M. WooDwoRrii.')
Lysidicc capciisis Gr.
Gkuue, Reise. . . . Novara (Zoolug. Th. Bd. II. Anneliden). Wien 1S67 p. 16 Tal'. I Fig. 4.
McIXTOSH, Marine Annelids of South .Afrika. Pt. I (Marine Investigations in South .Afrika Vol. III) 11)03 P- 4°-
Taf. XII, Fig. 8.
Das einzige mir \ (erliegende Stück dieser Art stimmt l)is auf Weniges mit der xon
Grube gegebenen Beschreibung überein: es fehlt ihm die weiße Bindenzeichnung, die Grube
angegeben hat. und es ist der Unterkiefer kalkig weiß, wie bei allen Tieren dieser Gattung,
während Grube ihn als „corneum flexile" bezeichnet. Ich \ermute, daß hier ein Zustand \orliegt,
der entweder durch unvorteilhafte Konser\-ierung entstanden ist, oder daß es sich um einen in
Neubildung befindlichen Kiefer handelt.
Die Präparation des Kieferapparates ergab Folgendes (Taf. XII. Mg. 8a. b). Alle Teile
des Überkiefers dunkelfarbig, zum Teil mit weiß überlaufenen Rändern ; IVäger und Zangen
wie in der Regel, der Zahn links mit drei, der rechts mit zwei groben Zähnen : die unpaare
Platte mit zwei kleinen Zähnen, die linke Sägeplatte mit drei, die rechte init fünf kleinen Zähnen,
daneben ein zahnloser Rand, jedenseits eine kleine glatte Reibplatte; außerdem in jeder Hälfte
eine dunkle, halbmondförmige Spange. — Die kalkig weißen Hälften des Unterkiefers stoßen
nur vorn mit kurzer Symphyse zasammen; ihre Stäbe laufen nach hinten zugespitzt und ge-
schwungen auseinander: in der \'orderen Hälfte .steht jederseits ein großer, schwarzer Randstreif:
die bräunlichen Tlächen sind parallel längs gestreift: ein kalkiges schmales Schneide.stück ist am
freien Rande fast gerade, (jhne besondere Zähnelung.
l-'undort: \'ald.-Stat. 105. 35" 29' S., 21" 2' O. 102 m. 14,1" C. Mollusken-Schalen u. a
Iin Agulhas-Strom.
Weitere \' e r b r e i t u n g : P'alse-Bai, Kapland.
Die Art steht offenbar der Lxsidicc fal/ax Ehe. nahe. Wenn ich sie nicht damit zu-
sammenziehe, so geschieht das wegen der Unterschiede in der Kieferbildung. Die eigentüm-
lichen „Spangen" im Oberkiefer, die offenlxir I'ischei') auch bei der Lvsidicc kii/ui/f//ii/i gesehen
hat, fehlen der Lysidicr fulIciA. Vielleicht handelt es .sich dabei aber um eine iiulixitluell \er-
schieden auftretende Verdickung in der Chitinauskleidung des Kiefensackes und hat dann keine
Bedeutung für die Artabgrenzung. Lxsidicc kiilcodlio/i Fisiiii.i ist gleichfalls \(in /.ysidic,- lapriisis
Gr. unterschieden.
') \V. Me. .\l. Woouxvourn, Vorläutigcr Bericht über ilcii l'aloiuwurni. Sluttj^'art 1903 (.UKlnio); iiiil l'iciicluii;unr;en aus
.\. Kk\nu-.K: Die Samoa-lnseln Bd. II 399. 403J.
'-) IlERM. IMSCUI.I, Polychäten von Ternatc (Abliamll. S(Tilicnl>erg. iiaturf. Ocs. Bd. .\\V U. l). 1900 pg. lob.
94
Die liodensässigoii Anni'Iidi'U aus den Sammlungen der tleutschen Tiefsee-Kxjiedition. q-
Ijiinbricoiici'vis fragil is (( ). l^. AIi'Li,. ).
Syn.: Khlkrs. Iloisteinviinner. r.S6.S ])^. 3()5.
Fundort: \ald.-Stat. 7. 60" 37' X., 5" 42' W. 58X111. o,S" C TomVer Sand. Xörd-
licli \iim Thomson-Rücken. — \'ald.-Stat. 1 i. 58" 36' N., 1 i" 33' W. 1750 m. 3,7" C. (jlobitje-
rinen-Schlamm. Westlich \ on Schottland.
Weitere \'er h rei t u n g: .\tlamiscli. arktisch-boreal.
Liiiilbricolici'cis iinicroiiatd n. sp.
Taf. XII, Ing". 9 — 13.
Im l)innenrauni einer rothraimen areno.sen Foraminifere fand .sich ein fadenförmio-er
hellbräunlicli gelber Wurm xon 9,5 mm Länge und etwa 0,5 mm Breite. Er hatte 60 borsten-
tragende Segmente vor einer un.segmentierten Afterstrecke: auf der Rückenfläche einer Anzahl
der hinteren Segmente und am Rande des Analsegmentes standen in unregelmäßiger querer
\'erteilung kleine dunkle Flecken, vielleicht gebildet durch gefüllte Hautdrüsen. Die Secrmen-
tierung des Kcirpers ist deutlich durch Segmentfurchen ausgeprägt (Taf. XII, F"ig. 9).
Der Kopflappen ist schlank eiförmig gestreckt, etwa so lang als die ersten drei Segmente
zusammen, und nicht ganz dreimal so lang als breit: seine RUckenfläche ist gewölbt, seine
Bauchfläche eben mit einer längs laufenden Mittelfurche (Taf. XII, Fig. 10).
Die auf den Kopflappen folgende ruderlose Strecke, die etwas länger und schmäler als
das erste rudertragende Segment ist, entspricht wohl zwei buccalen Segmenten, doch habe ich
die Grenzlinie zwischen solchen und die Bildung eines vom 2. Segment au.sgehenden Oralfort-
satzes nicht feststellen können. Zwei kleine Mundpolster lagen im Grunde des Mundeinganges,
dessen Hinterrand bei günstig.ster Beleuchtung gekerbt erschien (Taf. XII, Fig. 10).
Die rudertragenden Segmente waren in der \'orderen untl mittleren Körperstrecke um
ein Drittel breiter als lang, in der hinteren dreimal so breit als lang, intersegmental deudich
getrennt und in der halben Länge .seitlich etwas erweitert. — Die Ruder sind niedrig-e Höcker
mit kleiner dorsaler nach hinten gewendeter Lippe; ihr Borstenbündel besteht in den vorderen
Segmenten aus 4 — 5 Capillarborsten und einer Hakenborste, in den mitderen und hinteren Rudern
steht nur eine Capillar- und eine Hakenborste. Zusammengesetzte Borsten fehlen. Die Capillar-
borsten sind in der kurzen spitzen, \om Schaft etwas abgebogenen Endstrecke jederseits breit
flügeiförmig gesäumt. Die Hakenbonsten laufen mit einer gedeckten Endstrecke aus, die an
der Spitze z\veiteilig ist, und an der Basis einen starken Dorn trägt (Taf. XII, Fig. 12).
Die ruderlose nicht segmentierte Endstrecke i.st etwa so lang als die fünf letzten ruder-
tragenden Segmente zusammen ; sie endet mit einer schwach plattenförmigen Erweiterung. After-
cirren Avaren nicht vorhanden (Taf. XII, Fig. 1 1 ).
In dem mit Nelkenöl aufgehellten durchscheinenden Tiere war der Kieferapparat zu er-
kennen: doch bekam ich ihn nur in der Seitenlage zur Ansicht; er lag im 4. und 5. Segment:
der Unterkiefer etwas weiter nach \oxw \ erschoben (Taf. XII, Fig. 1 3 a. b). Alle Kiefenstücke
Avaren dunkel hornbraun : die beiden Hälften des Oberkiefers scheinen gleich zu .sein, ihre Träger
lang mit flügelformiger hinterer Ausbreitung, die Zange schlank, die Zähne mit fünf Sägezähnen,
95
96
E. Ehlers,
eine erste Sägeplatte mit einer Spitze, daran anschließend eine dünne gekörnelte Platte, deren
Rand mit acht kleinen Sägezähnen besetzt ist. Der Unterkiefer hat eine \"on dünnen Stäben
getragene Endplatte, deren Schneiderand einige größere Zähne trägt.
P'undiirt; \'ald.-Stat. jt. 6" IcS' S., 12*^' 2' Ü. 44 m. Foraminiferen u. a. Kongo-
Mündung.
Das Tier ist nach der Bildung der Hndstrecke des K()rpers augenscheinH(-h jung und
unausgewachsen. Ich habe es mit Rücksicht auf die besondere Gestalt der Hakenborsten be-
schrieben, da diese Aermutlich auch die erwachsenen Zustände -wird erkennen lassen.
Liiiiibricoiici'cis ociilafa n. sp.
Taf. XI 11. Fig 1—6.
Das einzige gefundene Stück dieser Art ist durch das Fehlen einer hinteren K()rper-
strecke unvollständig: es ist gleichmäßig hellbräunlich gelb, sch^vach glänzend: hat mit S7 ruder-
tragenden Segmenten eine Länge \'on 20 mm, ist vom 3. Segmente ab weithin gleichmäßig ohne
die Ruder etwa i mm breit, in der liinteren Strecke wenig \ersch malert : fast drehrund mit
schwach abgeplatteter Bauchfläche.
Der Kopflappen ist stumpf eiförmig, wenig länger als am Grunde breit, nicht ganz so
lang als die vier ersten Segmente zusammen : im Scheitel des Grundteiles steht ein \"on kleinen
zerstreuten Pigmenthäufchen gebildeter dunkler bleck und tief am Seitenrande etwas weiter nach
hinten gerückt, jedenseits sjmimetrisch ein schärfer begrenzter schwarzer Fleck, der den Eindruck
eines Augenfleckes macht (Taf. XIII, big. 1.2).
Die beiden Buccalsegmente sind ruderlos, das erste auf der Rückenfläche etwas länoer
als das zweite, im übrigen von den \'erhältnissen der rudertragenden Segmente: der Oralfort.satz
des zweiten ist breit, am Mundrande nur schwach eingekerbt. — Im Mundeingange liegen zwei
kleine quere Polster.
Die rudertragenden Segmente .sind überall diu'ch scharfe Segmentfurchen xoneinander
getrennt: die \-orderen ohne Ruder etwa sechsmal, die hinteren fünfmal breiter als lang. Die
tief am Seitenumfang stehenden mäßig herxortretenden Ruder (Taf. XIII, F'ig. 3) haben eine
kurze, dreieckig zugespitzte und eine längere an der Basis \erdickte stumpf kegelförmig aus-
laufende hintere Lippe: zwischen ihnen treten an den \-orderen Rudern zahlreichere Borsten aus
als an den hinteren, wo die Zahl auf drei bis zwei herabgeht: die Borsten sind bis zum 34. Ruder
lange breit gesäumte Capillarborsten, daneben stehen in den vorderen 16 Rudern kürzere zu-
.sammengesetzte Borsten (Taf. XIII, F"ig. 4), deren gedecktes, 0,05 mm langes t^ndglied mit kurzem
auf dem Scheitel gezähnelten Haken ausläuft: vom 17, Ruder treten an allen folgenden lang-
gestielte Haken auf, deren mit wenig groben Scheitelzähnen besetzter lüidhaken jederseits von
einem kurzen breiten Flügelsaume gedeckt ist (Taf. XIII, Fig. 5. a. b).
Die Stücke des Oberkiefers (Taf. XIII, I'ig. 6 a) sind dunkelfarbig, zum Teil mit wcißi
überlaufenen Rändern. Die langen Träger halien eine mittlere Einschnürung und laufen nach
hinten spitz dreieckig aus: die Zangen sind schlank, der linke Zahn hat drei, der rechte \ier
Zahneinschnitte: eine dünne braune Chitinlamelle verbindet die Basis der Zähne mit dem W'urzel-
teile der Zange. \'on den beitlen jedenseits vor den Enden der Zangen liegenden Sägeplatten
96
Die bnilensässigen Anneliden aus den Sanindim^'en der dciit>ielien Tiel'see-Kxpedition.
97
ist die hintere ganz schmal, ciiizähnig, die \'(>r(liTc mit zwei Zahnspitzen geht in einen großen
zum Teil gekörnten Mügelfortsatz aus. Nach außen da\-()n liegen zwei Ijräunliche gekörnte
Reib[)latten, die \()rd(>re ist fast ([uadratisch. die hintere kleinere geht in einen langen schmalen
r'c^rtsatz aus, der über die Zange hinwegläuft.
Der farblose Unterkiefer (Taf. XIII, Fig. 13b) hat zwei breite nach hinten divergierende,
aber durch eine zarte, mit drei Winkelhaken gezeichnete Platte verbundene Stäbe, vorn eine
breite halbmondförmige auf der A-entralen Fläche mit concentrischen Linien gezeichnete Platte,
deren an der Außenecke mit je drei dunklen Mecken besetzter Rand eine kalkige, weil] er-
scheinende stumpfzähnige Schneide hat.
An dem Tiere hingen P'etzen einer dünnwandigen Röhre.
P^mdDrt: \'ald.-Stat. 100. 34*^ 8' S., 24'^ 59' O. Mollusken-Schalen u. a. Francis-Bucht.
Die als Augenflecken gedeuteten Pigmenthaufen am Grunde des Kopflappens, insbesondere
die paarig symmetrischen, sind von keiner anderen Luuihriconereis-Psxt \o\-\ erwachsenen Tieren
l)is jetzt bekannt, und haben dadurch besonderes Interesse. Bei einem jungen Tiere von Lumbri-
cojhiris cavifroiis Gr. hat McIntosh') Augenflecke am \'orderrande des Kopflappens gefunden
und abgebildet. Die auf der hinteren Grenze des Kopflappens gelegenen Nackenorgane der
Liiiii/)ricoiiircis-.\xX.Q\-\ sind liisweilen auch pigmentiert, das Pigment liegt dann aber in der Tiefe
des Körpers, während es bei diesen .Vugenflecken in der Oberfläche der Haut liegt, danach
mit den Nackenorganen nichts zu tun hat. — Ich vermute nach ihrer Stellung, daß die Pig-
mentflecken, die McIntosh') \o\\ Luinbriconciris pitudata beschrieben hat, mit Nackenorganen
in X'erbindung stehen, wenn es nicht indifferentes Hautpigment ist.
Liiinhi'iconci'cis albidentata n. sp.
Taf. XIII, Fig. 7—13.
\'on zwei Orten vor der Ostküste Südafrikas erhielt die \'aldivia-Expedition wenige Stücke
einer Liiniöricoiie/r/s-Art, die ich bei der Uebereinstimmung in wesentlichen Punkten und un-
gleicher Größe als ungleiche Altersstufen derselben Art anspreche. Allen fehlte die hintere
Körperstrecke.
Ein größeres braunes, schwach irisierendes Tier hatte bei 24 mm Länge 52 rudertragende
Segmente und war ohne Ruder durchschnittlicli i mm breit; ein farbloses jüngeres Tier \'on
19 mm Länge und 0,5 mm Breite ohne die Ruder hatte 58 Segmente.
Der Kopflappen ist bei allen Tieren .spitz birnförmig, etv/a um ein Drittel länger als in
iler hinteren Hälfte breit, nicht ganz so lang als die vier ersten Segmente; auf der \'entral-
flächc platt.
Die beiden ruderlosen Buccalsegmente .sind auf der Rückenfläche gleich lang, mit den
\'erhältnissen der folgenden Segmente; der Oralfortsatz des zweiten ist schmal, mit zwei para-
medianen Furchen neben der durchgehenden medianen Längsfurche (Taf XIII, Fig. 7).
Die rudertragenden Segmente sind alle dorsal gleichmäßig hoch gewölbt, auf der \en-
') MciNTOsii, Marine .-\nnelids i Polychaeta) in Soutli Afrika. Pt. I (Marine Investigations in Soulli Afrika Vol. IU|. 1903 pg. 51 ;
l'l. IV flg. 24.
-) McjlNTOsn, Report .... Challenger. Zool. \'ol. Xll pg. 252. PI. XXX Fig. 9.
97
Deutsche Tiefsee-Expedition iSgS— 1899. Vn\. X\"I. I3
98
E. Ehlers,
tralen Fläche abgeplattet: im erwachsenen Tiere relativ kürzer und durch schmälere schärfere
Segmentgrenzen ^•oneinander geschieden als bei den jüngeren Tieren, bei denen sie stärker von-
einander abgesetzt \varen ; die Segmente der älteren Tiere \varen durchgehend sechsmal breiter
als lang', die der jüngeren Tiere vorn dreimal, hinten zweimal lireiter als lang.
Die tief am Seitenumfang der Segmente stehenden Ruder sind lici den älteren Tieren
niedrige Höcker mit kurzer grad abgestutzter vorderer, und hinterer längerer kegelfiirmiger Lippe
(Taf. VIII, Fig. 8. 9): bei den jüngeren Tieren sind die Ruder etwas schlanker, und ihre vordere
Lippe verlängert sich, bei einem Tiere ^•om 28. Ruder ab, an den hinteren Rudern, so daß diese
zwei gleich oder fast gleich lange schlanke Lippen haben (Taf. XIII, Fig. 10). — Die Borsten sind
in den vorderen Rudern zahlreicher als in den hinteren ; in allen Rudern der M^rliegenden
Korperstrecken .stehen geschwungene ge.säumte Capillarborsten : der Saum dieser Borsten ist in
den älteren Tieren bei allen breit; in den jüngeren Tieren haben die hinteren Ruder ganz
schmal gesäumte Capillarborsten (Taf. XIII, Mg. 11). Zusammengesetzte Borsten mit 0,066 mm
langen gedeckten Endgliedern stehen bei den er-wachsenen Tieren in den ^"orderen 25 Rudern,
bei den jungen Tieren in den vorderen 13 und 14 Rudern. Darülier hinaus treten an deren
Stelle langgestielte Haken, deren gedeckte Endstrecke mit einem auf dem Scheitel gezähnelten
Haken au.släuft (Taf. XIII, Fig. 12).
Der hornbraune Oberkiefer (Taf. XI 11, Mg. 13 a) hat zwei lange dunkle „Träger", die hinter
dem Vorderrande mäßig eingeschnürt sind, nach hinten aneinander Hegend spitz au.slaufen; die
Zaneen stark, die „Zähne" mit zwei orroben Zahneinschnitten, eine Verbindung zwischen Zahn
und Zange: davor eine kleine einzähnige Sägeplatte und eine große quadratische, auf der Unter-
lage gewölbte kalkig weiße Platte mit braun gesäumten Rändern, nach außen von den Zangen
eine schmale bandförmige zugespitzte Reibplatte. — Der farblose Unterkiefei^ (Taf. XIII, Fig. 13b)
hat zwei lange, dreieckig zugespitzte divergierende Stäbe, die nur im vorderen Drittel durch
eine dünne Platte verbunden sind; die concentrisch gezeichnete \'orderplatte trägt auf dem
freien Rande jederseits \'ier kleine spitze Zähnchen und eine braun gefärbte Außenecke.
Fundort: Vald.-Stat. 107. 35*^ 21' S., 20" 22' O. 117 m. Grauer Schlick. Auf der
Agulhas-Bank. — Vald.-Stat. 114. 34" 20' S., 18" 36' O. 70 m. Grünsand. Simon.s-Bai.
Bei der großen Aehnlichkeit der L////^/)/-/n>/h-ri7s-Anen untereinander bietet für die Art
die große braun geränderte weiße Platte im Oberkiefer ein lun so besseres Erkennungszeichen,
als .sie auch bei tlon iungen Tieren schon in charakteristischer Weise ausgebildet ist.
Liiiiibi'icouci'cis tctraiira SCHM.
ScHM.\RDA, Neue wirbellose Thiere. I. II. 1861 p. 117.
r^Hi.KRS, Polychaeten des inagell. w. chilen. Strandes, igoi \i. 137.
Fundiirt: \'ald.-.Stat. 105. 35" 29' S., 21" 2' O. 102 m. 14,1" C. Mollusken-Schalen u. a.
Agulhas-Bank.
Weitere Verbreitunor; Voreebirsre der ''Uten lloffnunLi' (SciimakdaX Chilenische Küste
(Sciim.\kd.\, Eiii.KRs), Feuerland (Eiu.f.rs).
98
Die butlcnsiUsigcii Anneliden aus den Sammlungen der deulsclien Tiefsec-Kxpcdition. qg
Liiinbricfliicrcis iiiagalhacii'si:^ Kbg.
IsiM'.KKi,, Aiiniilula iiDva. Oefvers. K. Vct.-.\k. l'oiii. 1S64 p. 568.
S\n.: Imiikks, l'ohihaet. magell. chiloii. Strandes. 1901 p. 136.
lüne Anzahl kleiner an tlen Kerguclen und auf der Hank osüicli \un den Kergueleii
L;csaniinrken Tiere stimmen durchaus mit Liiiiibricoiitrcis iiia>^alliaciisis ül:)erein. hli \'ermute,
tlali ilic \()n Grube') als Luiiibriaviciris iiiaoa/haciisis Kbc. ? beschriebene, später") als Lumhri-
coiiiir/s kiroiii-Aiisis aufgeführte, dann \nn Mr Intosii '*) unter diesem Namen beschriebene Art
als s\niinym zu Liiuihi-icoiiciris ii/tii^d/Iuuiisis zu ziehen ist. In den von Gklbe und McTntdsii
gegebenen Darstellungen spricht dagegen nur, daß die erste Sägeplatte einzähnig ist.
Fundorte: Vald.-Stat. 131. 54" 28' S., 3" 30' O. 457 m. 1,1" C. Wilkani.scher Sand.
Diclu unter der Bouvet-Insel. — Vald.-Stat. 160. Kerguelen, Gazelle-Hafen. Wilkanischer Sand.
— \ald.-Stat. 161. 48" 57' S., 70" o' ü. 88 m. Wilkanischer Schlick. Auf der Bank im O.sten
\()n Kerguelen.
Weitere \'erbreitung: Magellan-Gebiet (Kinükki,, Ehlers).
Liniibriconei'cis sp.
Fundort: \ald.-Stat. 152. 63"i6'S., 57"5i'0. 4636 m. — 0,5" C. Blauer Schlick.
Antarktisches Gebiet.
Bruchstücke einer nicht näher zu bestimmenden Liii/d/riioiiiriin-Xn.
Laranda aiunilata n. sp.
Taf. XIII, Fig. 14—17.
Ein dünner fadenförmiger kirhloser Wurm, länger als 40 mm — die hintere Korper-
strecke fehlte — etwa 0,5 mm breit, mit 165 Segmenten.
Der anhang- und augenlose Kopflappen, der auf dem etwas vorgestülpten Rüssel liegt,
ist schwach birnformig, im hinteren Drittel etwas verbreitert, vorn stumpf abgerundet, mit ab-
geplatteter dorsaler Fläche, die durch eine Uefe mediane Längsfurche geteilt wird, etwa um
ein Drittel länger als hinten breit: im ganzen so lang als die ersten 5 Segmente zusammen
(Taf. XI 11. Fig. 14).
Die Körpersegmente sind dorsal hoch gewölbt, ventral abgeplattet, die vorderen viermal,
die hinteren dreimal breiter als lang, alle durch eine quere Ringfurche geringelt; diese Furche
tritt an den \orderen Segmenten stärker hervor als an den hinteren (Taf. XIII, Fig. 14). — Die
beiden ersten Segmente .sind ruderlos. Die Ruder der nächsten Segmente sind sehr klein, aus
der Ringfurche kaum hervortretende Höcker; etwa vom 7. Ruder ab treten sie .seitlich hervor,
und nehmen dann nach hinten an Größe zu, ohne irgendwo weit Aorzuspringen. Ueberall stehen
M Grube, Annelidenausbeute .... (lazelle. Monatsber. K. Akad. VViss. Berlin. 1S77 pg. 521. (Hier ist als Fundort: Kerguelen,
auf ]). 510 ,,.\scension" angegeben.)
'-) Grube, Bericht, scbles. Gesellsch. 1878 pg. 48.
') MciNTOSH, Report .... Challenger. Zool. Vol. XU 1885 pg. 246.
99
13*
.^„ E. Eiii.iiRS
sie tief am Seitenumfang des Segmentes. Wie die Ruder an Große zunehmen, tritt die seitliche
Fläche des Segmentes stärker her\ur und damit setzen sich die einzelen Segmente stärker von-
einander ab, als das in der gleichförmig erscheinenden -vorderen Körperstrecke der Fall ist. —
Das Ruder ist ein niedriger stumpfer Hocker, der in \'oller Entwicklung eine lange, Aentrale, nach
hinten gerichtete Lippe trägt. Ueber ihr tritt ein Aon wenig Borsten gebildetes Bündel aus:
die Borsten sind capillar, an der g(^sch\vungcnen spitz auslaufenden Endstrecke iederseits doppelt
gesäumt: der Saum ist ganzrandig, ohne Zähnelungen (Taf. XIII, ¥vg. i6); zu jedem Bündel
gehört eine vortretende mehr oder minder bräunliche Nadel, die an der Spitze etwas gekrümmt
ist, in einem Falle einen einfachen Endhaken trug.
Im eingezogenen Rüssel lag der Unterkiefer weit vor dem Oberkiefer (Taf. XIII, Fig. 17 a. b).
Dieser hatte als Träger zwei vorn in einer kleinen ([ueren Platte zusammenstoßende lange faden-
förmige sch\varze Stäbe, die fast doppelt so lang als die da\ or gelegenen Kieferstücke sind : zu
diesen tritt, wohl eine \'erdickung der die Rü.ssellichtung auskleidenden Chitincuticula, eine nach
hinten lang und spitz, nach vorn kurz dreieckige Platte, die durch bräunliche \'erdickungen
unreeelmäßie netzförmit»- gefleckt erscheint. \ or den Trä'..rern stehen zwei fast schwarze „Zangen",
deren Basen an den einander zuge^vandten Kanten gezähnelt sind. Zwei zwischen den Endstrecken
der Zangen liegende schwarze „Zähne" haben auf der Schneide je \ier gleich grolie, und am
Grunde davor kleine undeutliche Zahneinschnitte. XOr den Zangen und Zähnen liegt eine Doppel-
reihe von je drei Kieferstücken, deren einfache spitz kegelförmige Zähne übereinander greifen
und die mit einer doppelflügeligen Basis aufsitzen. Sie .sind hell bräunlich. — Der Unterkiefer
wird \on zwei kurzen dreieckigen schwarzen Platten gebildet, die ihre Spitzen nach hinten und
außen wenden und mit der medianen Ecke ihres ba.salen Randes aneinander stoßen.
Fundort: Vald.-Stat. 244. 5*^ 55' S., 39*^ i' O. 50 m. Foraminiferen u. a. \'or der
cstafrikanische Küste.
Daß diese Art in die Gattung Lai-aiida Kuo.') gehört, ist wohl unzweifelhaft: \'ielleicht
fällt sie mit der Laraiida siilcata Kbc. xon Guajaquil zusammen, dafür k()nntc die Längsfurche
des Kopflappens und die Bildung der \on mir als „Zähne" bezeichneten Kieferstücke, des zweiten
Kieferpaares Kinüero s sprechen. Kinberc; erwähnt aber nichts \(>n der charakteristischen Ringe-
lung der Segmente, und deshalb halte ich die Arten zunächst getrennt.
Die \<)n Ce.vpakede aufeestellte Gattuntr Driloiurcis .steht offenbar der Laraiida Km;, nahe,
trägt aber Augen. Die Kiefer, die Webster") von Dri/oiicir/s /oz/oa Wst., de Saint Josi;i>ii'')
von Driloiicrcis /lu-oa/ocfpl/a/a de St. J. beschrieben haben, ähneln sehr dem Kieferapparat d(T
Gattung Laraiida; ihnen geht aber das unpaare neben den Trägern liegende Stück ab, das
Kinber<; in der Diagnose der Gattung Laraiida als „radix tertia" erwähnt hat.
M KiNBERG, .\nnuhita iiüva. Ocfvers. K. .\kad. Forh. 1S64 Nr. 10 |>g. 573.
'^) H. E. WICIISTKR, Oll tlic Annelida of the Virginian Coast. Transart. Albaiiy Institute. Vol. l.\ 187g |S. .\. S. 491.
■'1 UE S.MNT Joseph, AnnOlides ])olychetes des cötes de Dinaid. .\nnal. d. sc. nat. Scr. \'ll. Zool. T. \' 1S88 ]){;. 225.
V\. IX llg. 89.
100
Dil- hudensiis^ii,'!-!! Anneliden aus tlcn Saninihingen der deutschen Tiefscc-Expcdition. iqi
I^annii/is iiotinlis n. sp.
Taf. XIW Mg. I —6.
Zu ilrn holden jetzt unterschiedenen ,\rten dieser Gattung, /■". littoidlis \^■.\. untl /-". iiiitlalii/ix
Dl-: S']\ |i>s.. Min den europäischen Küsten füg'e ich eine dritte \<in tlen Kerguelen stanimentle
hinxu. Allerdings liegt sie nur in einem Stück vor, imd meine darauf füllende Beschreibung
wird für die Kenntlichmachung tier Art vielleicht zu ergänzen oder zu ändern sein. — Das Tier
war zwischen Rotalgen mit S3-llideen g^efunden.
Der kleine, gerad gestreckte bräunlichi; Wurm ist 4,25 nun lang, fa.st gleichmäßig 0,5 mm
lireit, dorsoventral abgeplattet, deutlich gegliedert. Zwischen Kopflappen und Analsegment stehen
28 Segmente, davon die zwei ersten ohne Ruder.
Der kurz und .stumpf eiförmige Kopflappen (Taf. XI\', big. 1. 3) i.st tief in das erste
Segment eingezogen ; seine Ausdehnung wurde nur nnch Aufhellung des Körpers mit Nelken()l
sichtbar. Zw-ei kurze stumi)fe zapfenartige Fühler stehen nahe hinter dem \'orderrande hart
neben dem Seitenrande auf seiner Rückenfläche. Auf der Unterfläche des Kopflappens finden
sich die beiden ^'entralen b'ühler, in gleicher Höhe mit den dorsalen, aber dicht neben der
Medianebene, jederseits als ein kleines fast kugeliges Höckerchen. — Der \'orderrand des Kopf-
lappens war mit Tasthärchen besetzt. .\m aufgehellten Tier traten die Augen hervor, durch die
Haut des ersten Segmentes, auf der Grenze zum zweiten, als braune becherförmige Flecke
durchschimmernd, etwas näher dem Seitenrande als der Medianlinie: ob sie auf der Oberfläche
des tief eingezogenen Kopflappens und dann an seinem Hinterrande, oder unter der Haut und
im Bereich des ersten Segmentes liegen, konnte ich nicht entscheiden.
Die beiden ersten Segmente sind ruderlos, so breit aber kürzer als die rudertragenden ;
das z^veite erschien kürzer als das erste: dies Verhältnis ändert sich aber \ielleicht mit \vechselnder
.Stellung- des Kopflappens. Der Mundeingang, aus dem der Unterkiefer hervonsah, war einfach.
Die rudertragenden Segmente sind z^vei- bis dreimal breiter als lang, durch tiefe Segment-
furchen, zumal in der mittleren Körpenstrecke, stark voneinander geschieden, und dann mit vor-
tretenden Flankenteilen : die Rückenfläche mäßig gewölbt, die Bauchfläche platt. — Die Ruder
(Taf. XI\ , P'ig. 5) ragen mit den langen Borstenbündeln im allgemeinen seitlich hervor, es sind
cylindrische Höcker, die mit einer kurzen .stumpf abgerundeten und einer zugespitzten Lippe
auslaufen : in der zugespitzten Lippe liegt die Stütznadel ; diese ist in einer Anzahl von Rudern
w'eit frei vorgestreckt und dann ist damit die Lippe spitz kegelförmig ausgezogen. Die Borsten
(Taf. XI \', Fig. 6. a. b) stehen in einem Bündel; bis zu etwa 10 zusammengesetzte, mit kleinem,
0,02 1 mm langen sichelförmigen Anhang, und meist zwei obere, einfach capillar mit schw^ach
verbreitertem und abgeplatteten stumpfen Ende, das schw-ach schraffiert ist. — Der \entrale
Umfang des Rudera.stes ist bakl mehr l^ald minder stark lappenartig erw'eitert; das Innere dieses
Lappens erscheint unter starker \'ergrößerung wie \'acuolisiert ; ich konnte nicht entscheiden, ob
es sich dabei um \acuolisierte Zellen oder intercellulare \'acuolen handelt. \'ielleicht hat der
Lappen respiratorische Bedeutung.
Das ruderlose Aftersegment \var so lang wie die beiden \oranstehenden Segmente, auf
der stumpfen Endfläche stand die Afteröffnung. Aftercirren waren nicht vorhanden.
Ueber den Kieferapparat kann ich nur angeben, ^vas sich am aufgehellten Tiere erkennen
lOI
, Qr, E. KlIl.ERS,
ließ. Kr hatte die allgemeine Bildung wie bei prionognathen Euniciden : der Überkiefer lag im
vierten und fünften, der Unterkiefer im ersten Ijis dritten Segment. Im braunen Oberkiefer
lagen \or den ungleich erscheinenden Hälften der Träger zwei Reihen Kieferstücke, jederseits
am meisten nach ^-orn vier große hakenförmig gekrümmte, und dahinter ein oder zwei I^latten
mit ge.sägten Rändern, die vorderen fünf Sägezähne kleiner als die hinteren drei. — Der Unter-
kiefer bestand aus zwei etwas ungleich erscheinenden hinten di\"erg-ierenden schwarzen Stäben,
die nur mit kurzer Symphyse vorne zusammenstießen, ihre vortretende jederseits \on einem
starken Dorn begrenzte Endfläche war so gekerbt, daß ihr Rand wie mit zehn kleinen Zähnen
besetzt war.
Fundort: \'ald.-Stat. 160. 28. XII. Wilkanischer Santl. Kerguelen. „Gazelle"-Bassin.
\'on den bislang beschriebenen Arten dieser Gattung, Pai-actiits littoralis Lev.') und P.
iiiutahilis dk Sr. Jus.'), unterscheidet .sich diese Art durch die ungleiche Größe der Fühler und
die Bildung des Kieferapparates. Die ungleiche Größe der Fühler und die Stellung der \en-
tralen nahe der Mittellinie kommt keiner der beschriebenen Arten zu. In der Ruderbildung
steht Par. iiotialis dem Pai-acUus littoralis Li;\ . nahe, dessen Unterkiefer anders gebildet ist: die
Form des Unterkiefers stimiut mit der \-()n P. iiiutabilis überein, dessen Ruder sind aber nach
der \on dk St. Jose™ gegebenen Abbildung anders gebildet. — Auf das X'erhalten, das der
Kopflappen in seinem eingezogenen Zastancie, bei dem \orliegenden Stück zeigte, lege ich vor-
läufig kein Gewicht, da das ein vorübergehender Zu.stand sein kann. — Für die nordischen
F^^rmen tritt der Paradiiis notialis als eine \icariierende Form der ncjtialen Litoralzone auf. —
Kiefer, Ruder- und Borstenbildung weisen die Gattung in den Verwandtschaftskreis der prionog-
nathen Euniciden und den der Stauronreiden.
Staiiroiicrcis aiistrnlis (Hasw.).
Haswei.i, Observiitions 011 sorne australiaii Polychaeta. l'roceed. Linn. Soc. New South Walus. Vol. X l'art 4 i.SS'>
p. 15 (S.A.) PI. 53 Fig. 1-3.
Ehlers, Neuseeländische Anneliden. i()04 p. 37.
Ein kleiner farbloser Wurm xon 5,5 mm Länge untl etwas über 1 nun IJreite mit 30 ruder-
tragenden Segmenten stimmt mit geringen Abweichungen, die ich auf .Mterzustände zurückführe,
nu't der Beschreibung überein, die Haswell von der Staiiroiicrcis aiistralis (H.\sw.) gegeben hat.
Die Abweichungen bestehen darin, daß die oberen Flihlcr nur 7 Glieder haben, nicht 11 — 13,
wie H.xswKi.i, angibt, und daß die randliche Zähnelung an den dorsalen Borsten, zumal an den
zweizinkigen, nicht so scharf ausgeprägt ist, wie in H.vswki.l's Abbildung. Da nacli der geringen
Größe das Tier offenbar jung ist, so hängen diese .\.l)weichungen wohl damit zu.sammen.
l'undort: Vald.-Stat. 167. 37" 47' S., 77" 33' O. 496 m. 10,6" C. 1,9 Sm. ab Neu-
Amsterdam.
Weitere Verbreitung: Fort Jackson, Ebbestrand (H.\swell). — Dur\ illc Island, Cook-
Straße. Neu-Seeland (Ehlers).
') G. M. K. I.EVINSEN, Om to nye Slacgter af arctiskc chaeto])o(le Annclider. Videnskab. Mcddcl. iiaturli. Eorfii. Kjüljcnliavn
1879—80 pg. II.
-) DE .St. Joseph, .\nncl. polych. des cütcs de Dinard. .\nn. sc. nat. Scr. VHI. Zool. t. 5 1888 j.g. 240.
102
Die bocli-nsiissigeii Anneliden ;uis den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Expcdition.
103
Glyceridae.
Glvccra kraiissi Stimps.
W'm. SriMPSON", Description on some new Marine Inveitebvata. Proceed. Acad. Natur. Sc. c)!' Pliiladelpliia. Vol. \'1I
1854 — 5 Pg- 392-
rSyn. : Glyccia nicobarica Grit.f, .\iineliden ( Reise .... Fregatte Novara. Zoolog. Tli. Bd. II 1.S67) pg. 24.
X'on mehreren Stationen tlcr \'akli\ia- Expedition im Bereich des o.stafril<anischen Klisten-
g-ebietes liegen vier Exemplare einer .Vrt vor, die ich als Glyccra kraiissi Sti.mi's bezeichne. Ich
er<2;-änze danach die kurze von Stimpson gegebene Beschreibung.
Allen Tieren fehlte das Hinterende, doch anscheinend nur auf kurze Strecke: dann hatten
die Tiere bei 43 mm Länge 136, bei 65 mm 118, bei 86 mm 168 rudertragende Segmente.
Sie waren teils farblos weiß, teils bräunlich gefärbt: bei einem Tiere trug die bräunliche Rücken-
fläche auf jedem Segment zwei schmälere dunklere Ouerbinden, da\-on .setzten sich die \veiben
Ruder hell ab, hatten aber dunkelfarbige Lippenspitzen, einen ebenso gefärbten Rückencirrus
und dunkele Spitze des Bauchcirrus. — Die grüßte Körperbreite, die etwa am 30. Segment
beginnt, und dann eine Strecke weit sich erhält, war bei dem 43 mm langen Wurme ohne
Ruder 2 mm, mit Rudern — ohne Borsten — 3 mm : die hintere Körperstrecke läuft schmal
au.s, war am gleichen Tiere, ohne Ruder, 0,75 mm, mit Rudern 1,5 mm breit.
Der kegelförmige Kopflappen war an einem Tiere, dessen Rüssel nicht ausgestreckt war,
so lang als die vorderen 1 2 -Segmente : ich zählte daran acht gegen die Spitze undeutlich von-
einander getrennte Glieder, die zum Teil in zwei Ringel getrennt waren. An der Spitze des
Koflappens standen vier sehr kleine Fühler. Augen habe ich, auch am aufgehellten Exemplar,
nicht gesehen ; auch die Palpen am Basalgliede nicht.
Die Segmente sind zweiringelig, das Ruder steht am 2. Ringel. Die \orderen Segmente
sind sehr kurz, neunmal breiter als lang: in der hinteren Körpenstrecke verlängern .sich die
Segmente erheblich und sind dann etwas länger als breit, dabei sind dann die Ringel des einzelen
Segmentes gleich lang, und scharf \oneinander geschieden.
Die Ruder der beiden ersten Segmente .sind sehr klein, unvollkommen entwickelt, besitzen
aber den Rückencirrus: die folgenden Ruder nehmen rasch an Länge zu, in der vorderen
Körperstrecke sind sie so lang als etwa die halbe Breite des Segmentes, an den hinteren Seg-
menten nehmen sie an Länoe zu und sind länger als das Segment breit: sie stehen dann bei
der X'erlängerung der Segmente weit voneinander getrennt, sperrig an den Körperseiten.
Das einzelne Ruder steht an den \T)rderen höher gewölbten Segmenten tief an deren
Seitenumfang, nimmt an den hinteren abgeplatteten Segmenten diesen \öllig ein: es i.st von
vorn nach hinten abgeplattet und läuft in vier kegelförmige Lippen aus: die vorderen dieser
Lippen sind länger als die hinteren : dieser Größenunterschied ist ungleich, bisweilen recht be-
trächtlich: dabei ist von den vorderen Lippen die untere, von den hinteren Lippen die obere
in der Grund.strecke eingeschnürt, so daß das platte Endstück umgekehrt birnförmig erscheint.
Zwischen der oberen vorderen und hinteren Lippe treten wenige, einfach capillare Borsten aus:
103
. _ I E. Kni.ERS,
;i\vi.schen den unteren Lippen ein Bündel langer zusammengesetzter Borsten : ihr in das zwei-
zinkige Schaftende eingelenktes Endglied ist schlank grätenformig, längs der Schneide mit feinem
gezähnelten Saum \'ersehen: an der Wand der becherf()rmigen Cielenkgrube steht bei einigen
Borsten ein spitz kegelförmiger Höcker.
Der knopfförmige Rückencirrus sitzt an den vorderen Rudern nahe über der Ruderbasis
am Seitenumfange des Segmentes, an den hinteren Rudern auf dieser. Uer blattförmige spitz
dreieckige Bauchcirrus entspringt auf der basalen Hälfte des unteren Ruderastes und reicht mit
seiner Spitze nicht ganz so weit als die hintere untere Lippe.
Am \orderen Umfang des Ruders nahe unter der oberen Kante .steht etwa auf deren
halben Länge eine einfache dünnwandige schlauchf()rmige Kieme; ganz au.sgestreckt reicht sie
seitwärts gelegt soweit als die vorderen Lippen. Bei einem Exemplare mit weit au.sgestreckten
Kiemen sah ich die erste am 35. Ruder; sie fehlte dann wieder den letzten 20 Rudern.
Der ausgestreckte Rüssel i.st keulenförmig: etwa so lang als die ersten 30 Segmente
zusammen, seine Oberfläche ist rauh \on weichen Papillen : diese sind in der Mehrzahl schlank
spindelförmig, dazwischen stehen \ereinzelt gleich lange, aber doppelt so dicke, und außerdem
Papillen mit schräg abgestutzter Endfläche. i\m Rüsseleingange steht ein Kranz \on 1 8 niedrigen
stumpfen Papillen und von da ziehen nach hinten durch die Oberfläche schwach durchscheinende
rippenförmige Längsstreifen. Die \ier schwarzen Kiefer haben einen starken Endhaken und
einen flügeiförmigen Anhang, der nach dem Ende zu breit dreieckig erweitert und auf der
Endkante tief eingeschnitten ist.
Fundorte: Vald.-Stat. 99. 34" 7' S., 23" 27' O. (100 m.) Mollusken-Schalen u. a.
Plettenberg-Bucht. — Vald.-Stat. loi. 33" 50' S., 25'' 48' O. (22 Faden.) Mollusken-Schalen u. a.
Algoa-Bai. — \'ald.-Stat. 107. 35" 21' S., 20'^ 22' O. 117 m. Grauer Schlick. Agulha.s-Bank. —
Vald.-Stat. 108. 35" 19' S., 20" 15' O. 126 m. Agulhas-Bank. — \ald.-Stat. 242. 6" 34' S.,
39*^ 35' O- 404 m. ii,i"C. Pteropoden-Schlamm. Außerhalb Dar-e.s-Salam.
Weitere Verbreitung: Kap der guten Hoffnung, Simons-Bai (Stimpson).
Die kurze Beschreibung, die Stimpson von seiner G/vccra kraiissi gegeben hat, enthält
nichts, ^vas dagegen spräche, für die oben beschriebene Art diesen Namen zu verwenden, denn
die Angabe, daß der Kopflappen 16 Segmente habe, während ich acht Glieder zähle, ist kein
Widerspruch, sondern geht auf die auch xon mir gesehene Zweiringeligkeit der Glieder zurück.
Da nach der Sammlung der Valdivia die Art an der ostafrikanischen Küste weit verbreitet ist,
ist es \on vornherein wahrscheinlich, daß Stimpson sie im g-leichen Bezirk orefunden und sie zu
Ehren des um die Naturgeschichte Südafrikas \-erdienten Zoologen benannt hat.
\'ermutlich ist (j/ycc-ra nicobarica Grlpk von der Novara-Expedition s\"ntjn\'m mit der
(jlyicra kraussi Sr. Die vom Ruder dieser Art gegebene Abbildung spricht dafür.
Nahe \er\\andt, wenn nicht itlentisch, dürfte auch die (j/vcrrn /uiicorii/s S.w. ') aus dem
Mittelmeer sein.
Dagegen halte ich (i/vcira n/riiivia Akwiiis.,") deren l'undort nicht bekannt ist, nach tl(>r
abweichenden Gestalt der ungleich langen Ruderlippen und (.Icr sehr stark schräg abgestutzten
Rüsselpapillen für eine unterschiedene Art.
') I'.III.ERS, Borstemvürmer. 1868 pg. 666.
^j Iwan .\r\vii)Son, Studien über die Familien Glyci:ridM um! (ioiüudidac iHergcns .Musl-uiun .Xarbog. 1S98 Nr. Xl| pg. 21.
104
Die i»»nlons:i<si}Teti Aiiiielidt^n luis; den S;unniluni;<"n der deulselien 'l'ief^ee-I'Apeditidn. IOC
Glyccrn capitata Ord.
Oersted, Annulata dorsibrancli. 1843 p. 44.
Imilers, Polychaeten des mageil. 11. rhilen. Strandes, igoi. pg. 154.
I~und(irt; \'ald.-Stat. i.^i. 54*' 28' S., 3" 30' O. 457 m. — 0,6" C. \'ulkani.scher Sand,
nicht unter der Botivet-Insel. — \'ald.-Stat. 137. 37'^ 45' S., 77'^ 33' O. 496 m. 10,6" C. 1,9 Sm.
ab Neti-Amsterdam.
Weitere \'erbrcit u n i;-: Kers^uelen. — Falkland-Inseln. — Magellan-Gebiet. — Portii-
oiesische Küste und Azoren. — Tiefsee. — Circumpolar boreal.
Hanuo-lxceni n. o-,
(j/yccra mit liarten hakenförmigen PapiHen neben weichen auf der Rüs.selscheide.
Haniiglyccra scrnilifcra n. sp.
Taf. XI\', Fio-. 14—17.
Das einzige untersuchte Stück dieser Art war 1 6 mtn lang ohne den au.sgestülpten Rüssel
und hatte 70 rudertragende Segmente: das Hinterende fehlte. Für das unbewaffnete Auge war
das Tier farblos.
Der schlank kegelförmige Kopflappen ist etwa so lang als die vorderen sieben Segmente
zusammen: er ließ iS undeutlich geschiedene Rineel erkennen, von denen der basale mit feinen
braunen Pünktchen bestäubt war, die nur bei stärkerer Xerg-rößerun"' hervortreten ; .subterminal
trug er \ier kleine Fühler, von denen die dorsalen länger als die \entralen waren; Augen habe
ich nicht gefunden; die Palpen .standen als kleine knopfformige Höcker in einer Grube am
.seitlichen Umfange des Basalgliedes.
Die \orderen Segmente sind kurz, bei ausgestülptem Rüssel etwa achtmal breiter als
lang: in der hinteren Körperhälfte werden die Segmente länger und sind dann ohne die Ruder
zweimal so breit als lang. Alle Segmente sind dreiringelig, der mitdere Ringel trägt das Ruder:
an den \orderen Segmenten ist dieser Ringel doppelt so lang als der vordere und hintere, die
hier wie breite Intersegmentalfurchen aussehen: in den hinteren Segmenten sind die Ringel fast
gleich lang.
Die Ruder der beiden ersten Segmente sind unentwickelt, das zweite größer als das
erste, beiden fehlt der Rückencirrus. An den folgenden Segmenten nehmen die Ruder (Taf. XI\",
Fig. 14. 15) rasch an Größe zu, ihre Länge erreicht in der hinteren Körperstrecke mehr als die
Breite des Segmentes. Das einfache von \orn nach hinten wenig comprimierte Ruder läuft mit
einer vorderen kurzen, stumpf kegelförmigen Lippe und zwei längeren hinteren Lippen aus, die
stark voneinander gespreizt über die vordere Lippe hinau.sragen, beide kegelfcirmig zugespitzt,
die untere doppelt so lang und schlanker als die obere. Zwei Borstenbündel treten zwischen
ihnen aus; das obere besteht aus wenigen einfach capillaren Borsten, das untere aus längeren
zusammengesetzten, deren mäßig langes grätenförmiges Endglied längs der Schneide \'on einem
fein gezähnelten Saum gedeckt ist. In den \ orderen Rudern enthält dieses Bündel mehr Borsten
105
Deutsche TiefseeExpedilion 1898—1899, Bd. XVI. I4
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als in den hinteren. — Der Rückencirrus steht in der \orderen Körperstrecke entfernt von der
Ruderbasis am Seitenumfang des Segmentes und ist knopffürmig, fast kugelig, in der hinteren
verlängert er sich etwas und steht dann nahe über der Ruderbasis. — Der Bauchcirrus, ein
spitz dreieckig auslaufendes Blatt, reicht an den \orderen Segmenten so weit, an den hinteren
Segmenten nicht so Aveit als die vordere Lippe.
Der Rüssel war nur etwa zur Hälfte ausgestreckt, in diesem Zustande schwach keulen-
förmig; bei \ölliger Ausstülpung dürfte er mehr als ein \ iertel der Körperlänge erreichen.
Seine Oberfläche war von weichen und harten Papillen bedeckt (Taf. XIV, Fig. i6); die ersteren
sind stumpf kegelförmig, etwa 0,05 mm lang und .stehen untermischt mit den anderen auf einem
medianen \entralen und dorsalen Streifen: die harten Papillen, die jederseits am Seitenumfang
stehen .sind .schlanke, bis y.u 0,09 mm lange kegelförmige, an der Spitze sch\\ach hakenartig
gekrümmte Stacheln, die auf der konkaven Mäche der Länge nach gesägt sind, im Innern
von einem bis zur Spitze gehenden Kanal durchzogen (Taf. XI\', Fig. 1 7). — Im aufgehellten
Rüssel zeigten sich \ier schwarze hakenförmige Kiefer \on der Gestalt der Kiefer der Glyccra-
Arten mit kleinem schmalen F'lügelanhang.
F u n d o r t : Vald.-Stat. 4. 60'^' 42' N., 3" 10' W. 486 m. — 5,9" C. Blauer Schlick. Nordsee.
Die Bekleidung des ausgestülpten Rüssels mit hakenförmigen Stacheln, wie sie ähnlich
am Rü.s.sel der (lOiiadidcti \orhanden sind, xcranlaPit mit'h zur .Aufstellung einer neuen Gattung,
die hierdurch \()n der Gattung Glycera abweicht, mit der sie in allen übrigen Punkten überein-
stimmt. Damit liildet die Gattung ein \'erbindung,sglied zwischen den Glvccridae tdrai^jiathac
und polyg>iatIiac {Goniadidac) und spricht für den engen Zusamnienhang beider Gruppen. Näher
steht sie dabei der Gattung Glvai-a und schlie(^)t hier nach dem Bau der Ruder an die Gruppe
der (j/vcern capitata C_)f.ki). an. Ich habe erwägen mü.ssen, ob das \orliegende Tier et\va ein
Jugendzustand die.ser Form sei, der den Hakenbesatz des Rü.ssels als juvenile IJildung bewahrt
habe, und diese Erwägung lag um so näher, als das Tier aus einem fauni.stisch oft untersuchten
Gebiet stand, in dem die Glycera capitata Oerd. zu erwarten ist. Bislang ist aber über derartige
Eigentümlichkeiten der Jugendzustände aus der Gattung Glycera nichts bekannt, und damit auch
in dieser Hinsicht die Aufstellung einer neuen Gattung gerechtfertigt.
Sphaerodoi'idae.
Ep/iesia gracilis H. Rathke.
Syn.: w. Saint [osri-h, Annel. polych. des cotes de Dinaid. Ann. sr. nat. Zool. Ser. VIII. T. .WIJ. 1X94. pg. 3S.
F'undort: Vald.-Stat. 100. 34" S' S., 24" 59' O. Mollusken-Schalen u.a. branci.s-Bucht
(aus Hydroiden).
Weitere Verbreitung: Atlantisch, franzö.si.sche Kü.ste — boreal-arktisch.
Bei dem gefundenen Stück sehe ich keine Bildungen, die es von der nordischen I''orm
unterscheiden. Das \"orderende der Tiere wechselt im Aus.sehen nach stnnen Contractionszu.ständen.
106
Die bodensässigcn Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsec-Kxpedition. 107
Ep/ics/a aiifantica (McInt.).
McIn'iosh, Rcpoii . . . . ClKilleiiger. XII. 1885. pg. ;,6i. I'l. XI.IV tig. 5 ; PI. XXII .\ l'ig. 22. 23.
Taf. XIV, Fiy. 7—13.
Die von MrlNidsii als fif^hcsia aiitairtica McInt. beschriebene Art glaube ich in zwei
mir \()rliegenden cxstlich \()n der Bouvel-In.sel in der Tiefe gefundenen Stücken wieder /u er-
kennen, und ergänze danach die Be.schreibung von McIntüsh. Beide Tiere sind drehrund, am
Kopf- und Afterende kaum verschmälert, das größere 33 mm lange, und 0,75 mm dicke Tier
hatte 103, das kleinere 25 mm lange 93 rudertragende Segmente. Die wenig \oneinander ge-
trennten Segmente sind in der mitderen Körperstrecke länger als breit, in der Endstrecke so
lang oder kürzer als breit: diese \'erhältnisse .stehen aber augenscheinlich in Abhängigkeit von
dem Grade der Contraction (Taf. XIV, Fig. 7). Die Oberfläche ist \o\\ Papillen bedeckt; diese
stehen am vorderen Körperende dicht, weiterhin werden sie .spärlicher; die Bauchfläche ist im
allgemeinen dichter \-on ihnen bedeckt als die Rückenfläche: an der mittleren und hinteren
Körperstrecke .stehen im Bereiche eines Segmentes diese Papillen im allgemeinen weitläufig in
zwei ringförmigen Reihen. Die Papillen sind mei.st kleine kegelförmige Höcker von 0,013 mm
Höhe; dazwischen treten in der vorderen Körperstrecke vereinzelt größere, 0,039 mm hohe
Papillen auf, die zweigliedrig sintl, indem aus einem kurzen Basalstücke ein doppelt so langes
keulenförmig aufgetriebenes Endglied her\ortritt (Taf. XIV, Eig. i 2).
Der meist abwärts geneigte Kopflappen (Taf. XI\% Fig. 8. 9) überragt stumpf abgerundet
nur wenig den Mundeingang und ist vom Buccalsegmente nicht gesondert. Aus .seinem
dichten Papillenbesatz erheben sich \ier kurze schlauchartig erscheinende Fühler, von denen
die hinteren etwas kürzer als die vorderen sind. In den von McIntosh gegebenen, wohl
schematisch gehaltenen Abbildungen sind vielleicht irrtümlich fünf kleine Fühler gezeichnet: der
Text spricht — richtig — nur M)n vier. Augen sind weder auf dem Kopflappen noch auf
den dahinter folgenden Segmenten vorhanden; ich hebe das besonders hervor, da hier ein
Unterschied \o\\ den sonst beschriebenen Arten der Gattung besteht. Auch nach Aufhellung
eines Wurmes in Glycerin waren Augen an ihm nicht zu finden.
Am Buccalsegment habe ich ein Parapodium nicht ge.sehen. Die Form der Parapodien
imd ihrer Borsten an den folgenden Segmenten weicht \"on den davon gegebenen Beschreibungen
aus anderen Arten nicht besonders ab; ich beschränke mich darauf sie abzubilden (Taf. XIV,
Fig. 10. II. 13).
Im aufgehellten Tiere .sah man eine Rüsselröhre bis ins siebente Segment verlaufen.
In den folgenden Segmenten lagen .sehr große kugelige Eier.
Ein Tier stak zum Teil in einer dünnen glashellen Röhre.
Fundort: Vald.-Stat. 131. 54" 28' S., 3" 30' O. 457 m. 1,1" C. Vulkanischer Sand.
Dicht unter der Ostseite der Bouvet-In.sel.
Weitere Verbreitung: 62*' 26' S., 95" 44' O. 1975 Faden (Challenger, McIntosh).
Danach hat die Art eine weite Horizontalverbreitung, wohl überall in der Tiefe des ant-
arktischen Kreises.
107
io8 ^- '="'•'''*'•
Spiomdae.
Nerine sp.
Eine aus 33 Seg-menten bestehende Vorderstrecke einer Spionide gehört einer Art an,
die wahrscheinlich der Nci-i)ic luvniicri F. Mesn. nahe steht. Ich l^eschränke mich hier auf die
Angaben, \velche mit Sicherheit zu machen sind.
Der Kopflappen, an dem ich Augen nicht feststellen konnte, verlängert sich nach hinten
in eine über die nächsten Segmente verlaufende Leiste. — Das erste Segment hat zweiästige
Parapodien, aber keine Kieme, diese ist an den folgenden Segmenten vorhanden. Die Lippe
des oberen Parapodiumastes ist lang, zugespitzt, ganz von der längeren Kieme getrennt. In
den vorderen 34 Segmenten .stehen in beiden Ruderä.sten nur gesäumte Capillarborsten in
mehreren Reihen: im 35. Segment treten im oberen Ruderaste Haken mit Doppelspitze auf.
Fundort: Vald.-Stat. 131. 54'^ 28' S., 3*^ 30' O. 457 m. — 0,6" C. Vulkanischer Schlamm.
Dicht unter der Bouvet-Insel.
Spio sp.
Ich muH mich hier darauf beschränken, das \'orkonimen einer Art der Gattung Spio an
den Kerguelen zu kon.statieren und es \orbehalten, an reicherem Material festzustellen, ob die
Tiere zu einer bereits beschriebenen Art gehören oder nicht.
Der in einer dünnwandigen Sandröhre eingeschlossene Wurm war 20 mm lang, nicht
ganz I mm breit und hatte 74 borstentragende Segmente.
Der Kopflappen i.st länger als breit, vorn verschmälert, .sein Vorderrand nicht ausgerandet :
Augen wurden nicht beobachtet. Die an allen Segmenten vorhandene Kieme i.st frei, über ihre
Größe bin ich im Unklaren, da sie augenscheinlich an manchen Stellen durch Maceration schlaff
iukI verlängert war. Die Capillarborsten waren ungleich lang, die ^'iel kürzeren des unteren
Bündels breit ge.säumt, fast spatelartig, in den hinteren Segmenten schlank, in der Endstrecke
stark geschwungen. — \'om 17. Segment ab treten im \'entralen Parapodialast schlanke zwei-
spitzige gedeckte Haken auf; neben ihnen stehen einzeln feine ungesäumte Capillarborsten.
Das Analende war dick, vielleicht von unentwickelten Segmenten gebildet; neben zwei
blattförmigen Aftercirren trug es zwei andere ganz niedere gerundete Lappen.
In dem Verhalten der gedeckten Hakenborsten .steht das Thier der Spio /iniiiiihiisis
F. Mesn. nahe, ist aber mit dieser nicht ohne weiteres zu vereinigen.
Fundort: Vald.-Stat. 160. Vulkanischer Sand. Gazelle-Bas.sin. Kerguelen.
Spioiiidannii gen. et sp. ?
Eine einzelne unvollständig erhaltene Spionide veranlagt mich, eine kurze Beschreibung
tla\on zu geben, da sie Charaktere besitzt, die in dieser \'ereinigung keiner der bekannten
Uie bodensässigen Anneliden aus den Sammlungen der dculsclicji Tiefscc-Iixpedition. inn
Gattungen zukommen. Von einer genaueren Charakterisierung und darauf begründeten Be-
nennung seile ich ab, da dafür eine ausreichende Unterlage fehlt.
Das dunkelfarbige, aus 49 bor.stentragendcn Segmenten gebildete Stück ist 1 1 mm lang,
in der \orderen Strecke mit 3 mm am breitesten, habituell durch die grol5en abstehenden Lippen-
blätter ausgezeichnet.
Der Kopflappen i.st eine fa.st quadratische Platte, deren Vorderrand fast gerade mit ab-
gerundeten Ecken ist, ^vährend der Hinterrand zu einem spitz dreieckigen aufliegenden Fortsatz
ausgezogen ist, der bis auf die Rückenfläche des zweiten borstentragenden Segmentes sich
erstreckt. Ein aufrechter unpaarer Fühler fehlt, ein Paar kleine Augenflecke stehen auf tler
hinteren Hälfte der Platte. Die Fühlercirren fehlten, sind wohl sicher abgefallen.
Das Parapodium des ersten Segmentes ist unvollständig entwickelt. In den beiden Aesten
der folgencien Parapodien stehen in beiden Aesten bis zum 30. Segmente große Fächer von
doppelgesäumten Capillarbonsten, die in den \orderen Segmenten stärker als in den hinteren
entwickelt sind. Darüber hinaus treten im ventralen Aste in aferineer Zahl lanee schlanke
gedeckte Haken mit doppelter Endspitze auf, die Capillarbonsten sind dann in beiden Aesten
fein ungesäumt. — In der \orderen Körperstrecke steht am dorsalen i\st ein großes dünn-
häutiges Lippenblatt, das an .seinem oberen Ende in einen schlanken spitzen Zipfel ausläuft;
am unteren Aste steht ein kleineres ovales Lippenblatt und am ventralen Rande ein häutiges
Blatt, das ich als Bauchcirrus deute. In der hinteren Körperstrecke erhält sich die Lippe des
oberen Astes in gleicher Weise, die Lippe des unteren Blattes wird aber erheblich kleiner,
dagegen wird das als Bauchcirrus gedeutete Blatt bedeutend größer. — Die erste Kieme steht
am zweiten Parapodium, wenig entwickelt, aber hier wie weiterhin hinter dem dorsalen Lippen-
blatt und völlig %'on ihm getrennt. Die entwickelte Kieme ist ein großer, bisweilen schwach
geringelter Zapfen, dessen Ende plötzlich zu einer abgesetzten Spitze sich \erjüngt und damit
so weit oder etwas weiter als der Endzipfel des Lippenblattes hervorragt. Die letzte Kieme
stand am 43. Ruder, nur sie und die \oraufgehende waren kleiner als die übrigen, so daß der
Abbruch der Kiemenreihe als ein plötzlicher erscheint.
Das Fehlen der hinteren Körperstrecke und vermutlich zahlreicher Segmente läl^t eine
bestimmte Abgrenzung der Gattung nicht zu, da es unsicher bleibt, ob hier nicht im dorsalen Aste
gedeckte Haken auftreten. Die Bildung des Vorderrandes des Kopflappens ohne ausgezogene
X^orderecken schließt die Gattungen Scokco/i-pis und Mai-tiizcllcria aus. Das Auftreten der ersten
Kieme am zweiten Parapodium neben dem Fehlen besonders entwickelter Borsten am fünften Seg-
ment \vürde, wenn sich in der hinteren Körperstrecke gedeckte Haken finden sollten, auf Aoiiidcs
und A'ii/ih- verweisen, Avenue fällt aus, da bei ihr das Lippenblatt mit der Kieme verwachsen ist:
beide sind wie bei dem vorliegenden Tiere bei Aoiiides getrennt, hier treten aber die dorsalen
gedeckten Haken fast gleichzeitig mit den ventralen auf; das paßt nicht zu dem vorliegenden
Stück, wie auch die Gestalt des Kopflappens von Aoiiidcs abweicht. — \'on den durch den
Mangel dorsaler Haken ausgezeichneten Gattungen Microspio und Ä^criuidcs kommt letztere
nicht in Betracht, da hier Kieme und Lippenblatt \erwachsen sind, Micivspio hat einen zwei-
teiligen \"orderrand des Kopflappens und die ventralen Haken schon im achten bis neunten
Segment. — Daraus ergeben sich Beziehungen der Tiere zu Aoiiidcs und Microspio, ohne völlige
Uebereinstimmung.
109
/
HO K. EHLERS,
Fundort: Vald.-Stat. 128. 54-' 29' S., 3*^ 30' ü. 439 m. 1,0'^' C Im Osten der
Bouvet-Insel.
Vermutlich ist das Tier ein Be-\voliner des antarktischen Gebietes, und von da in mehreren
Exemplaren Avohl noch zu erwarten.
Pi'ioiiospio piininta El iL.
Ehlers, Polychaeten d. magell. n. chilen. Strandes. 1901 pg. 163.
Eine kleine .\nzahl \on Spioniden, die zum Teil in Schlammröhren saßen, kann ich
nicht durchgreifend \on den Tieren der Prioiiospio pimiata unterscheiden, die ich Aon Talcahuana
an der chilenischen Kü.ste beschrieben. Der Kopflappen mit den breiten aufwärts geschlagenen
Seitenlappen ist bei allen Tieren gleich, bei einzelen der mir jetzt ^•orliegenden Tiere von der
afrikanischen Küste trägt er auf der hinteren Hälfte z\vei kleine dunkle Augenflecke; da diese
aber nicht allen von dem gleichen Orte .stammenden Tieren zukommen, ist deren Fehlen bei
den amerikanischen Formen nicht ^•on Belang. Charakteristisch ist die Uebereinstimmung des
großen zugespitzten Basalblattes, das die Wurzel des F"ühlercirrus umgibt, und der drei großen
auf dem ersten bis dritten borstentragenden Segment stehenden gefiederten Kiemen. \'on keiner
Bedeutung i.st, daß an den in ihrer Ausrüstung son.st durchaus ähnlichen Segmenten die langen
Haken bei den amerikanischen Stücken ^•om 9., bei den afrikanischen Tieren vom 1 1 . Segment
ab auftreten.
Bei einigen der jetzt untersuchten Tieren war der Rüssel mehr oder minder weit aus-
gestreckt und zeigte dabei zwei am dorsalen LImfang stehende \-orragende Zipfel.
Fundort: \'ald.-Stat. 77. 16" 36' S.. 11" 46' O. ca. 14" C. Große Fi.sch-Bai. — Vakl-
Stat. 107. 35" 21' S., 20" 22' O. 117 m. Grauer Schlick. Agulhas-Bank.
Weitere Verbreitung: Talcahuana, Chile (Ehlers).
Die -Vrt hat danach die gleiche Verbreitung wie Lunibricoiurcis /cirain-a (Scii.M.).
Sie steht dadurch, daß die ersten Segmente Kiemen tragen, der Prioiiospio stcentrupi nahe,
doch besitzt diese Art \ ier Paar Kiemen, und es treten die Haken \ om 1 6. Segment ab auf. —
Wohin Priojiosf^io (n/^ciisis McIni".,') der \"ier Paar Kiemen zugeschrieben werden, gehcirt, kann
ich niciit sagen, die davon gegebene Beschreibung i.st für eine Beurteilung unzureichend.
Pi'iojiospio iiialnifs^i'ciii Clprd. var. ?
Ci.Ai'AKhUE, .Annelides dn gölte de Naples. 1868 ])g. 333.
!M.\RI0N et BOHRRTZKY, .'\nnelides du golfc de Marseille. km\. Sc. nat. Zool. Ser. VI. t. 2 1875 pg. 84.
Zwischen den Exemplaren der Prioiiospio piiinata Ein.. Aon der Agulhas-Bank findet sich
eine schlankere mit etwas kleineren Kiemen versehene i\rt, die ich als Prioiiospio iiialmgrcni
Ci.i'Ri). des Mittel meeres bezeichne, wiewohl sie von dieser in einem l\mkte abweicht, der be-
deutsam sein kann. Den Tieren fehlen die großen Augenflecke, ciie Claparede wie Marion
und BoiiRETZKv von der Mittelmeer-Form beschrieben haben.
Die KojDflappenbildung ist, so viel icli sehe, übereinstimmend: daß der iHihlercirrus eine
') MclNTOSn, Report .... Challengcr. Zool. Vol. XII. 1885. |)g. 381.
l 10
Die bodensässigen Anm-liden :uis den Sanniilungcn der doutsclien Ticf.sPe-KxpcditioM.
T I I
allcnlinLjs nur kleine basale häutio-e Enveiteruno- besitzt, _o-eht aus der Abl)il(luno- hervor, die
Marion und Bobretzkv gegeben haben; erwähnt ist es sonst nicht.
Charakteristisch ist es für diese Art, dali das i. und 2. Segment keine Kiemen tragen,
diese dagegen am 3. — 5. Segment, bei voller Ausbildung doppelt gefiedert xorhanden sind. Bei
der Mittelmeerform treten die ersten Haken am 13. — 15. Segment, bei den von mir untersuchten
afrikanischen Tieren am 18. Segment auf.
b'undort: \'ald.-Stat. 107. 35" 2 i' S., 20" 22' Ü. 117m. ( .raurr Schlick. Agulhas-Bank.
Weitere \' e r b r ( • i i u n g : Mittelmeer.
Mageloiiti ciiicfa n. sp.
Taf. X\ , Fig. 9 — 12.
Die Gattung Mag,-loiia erhält mit der hier beschriebenen, durch auffallende Färbung und
Zeichnung ausgezeichneten Art eine lieachtenswerte Erweiterung. Leider ist das einzige Stück,
das der folgenden Beschreibung zu Cirundc liegt, un\(>llständig erhalten, aber doch ausreichend
fiir eine Kennzeichnung dieser neuen Art.
Der 16 mm lange, etwas mehr als i mm breite W^irm hatte hinter dem Kopflappen
19 Segmente; die hintere Körperstrecke fehlte; am erweiterten Kopflappen finden sich zwei lange
fadenförmige Palpen, von denen nur einer erhalten war. Der Körper ist \veiblich durchscheinend,
vom 5. bis zum 9. Segment in auffallender Weise ringsum tief orangerot gefärbt. Hinter diesem
farbigen Gürtel ist im Bereiche des 9. \erkürzten Segmentes der Körper s(j eingeschnürt, dab
man darin um so mehr die Abgrenzung einer \orderen thoracali'u und hinteren abdominalen
Strecke sehen kann, als die auf sie entfallenden Segmente ungleich gestaltete Borsten besitzen
(Taf. XV, Fig. 9).
Der Kopflappen (Taf. XV, Fig. loa) i.st eine breit herzförmige Platte, deren nach vorn
gerichtete Spitze etwas ausgezogen und vorn gerade abgestutzt ist; sie ist etwa so lang als am
Hinterrande breit; an ihrer Hinterecke tritt unter dem Seitenrande der facienförmige Palpus
her\or, der — falls er nicht durch X'erletzuno- verkürzt ist — etwa so lano- als die thoracale
Körperstrecke ist: .seine \entrale Fläche ist in der distalen Hälfte dicht mit kleinen Papillen be-
setzt.') — Eine unter dem Kopflappen gelegene, über seine Seitenränder \orragende hell durch-
scheinende Platte gehört nach der Analogie mit der Magelona papilliconiis F. Müll, dem Rüssel an.
Die auf Rücken- und Bauchfläche wenig abgeplatteten Segmente sind in der vorderen
Körperstrecke durch feine Linien, in der hinteren durch etwas tiefere F"urchen \oneinander ge-
trennt; die Segmentierung prägt sich durch die am Seitenumfange des Körpers \orspringenden
Borsten und die kleinen lappenförmigen Lippen aus. Die beiden ersten Segmente sind etwas
kürzer als die folgenden, diese nicht ganz doppelt so breit als lang; am 8. Segment erfolgt
eine Verkürzung, und diese ist noch größer am 9., das etwa um ein F"ünftel gegen die \ox-
angehenden verschmälert, und etwa \iermal breiter als lang i.st (Taf. X\', big. lob). Die ab-
dominalen Segmente erreichen an Länge fast die Breite.
') Bei Magelona papillicornis Fr. Müll, stehen nach Mc Intosh (Beiträge zur Anatomie von Magalona, Ztschr. f. wiss. Zeel.
Bd. 31 1878 pg. 456) die Papillen in zwei Reihen und an der ganzen Länge der Palpen. Mit letzterem stimmt die von LO Bi.\N'CO
gegebene .MihiUUing iiberein, nicht aber mit der Zweireihiglscit (."Knuclidi tubicoli trovati nel golfo di N'apoli. Tav. 111 fig. 21.
1 1 I
j j ^ E. Ehlers,
Die auffallende Färbung der letzten thoracalen Segmente ist durch ein körniges rotes
Piement in der Haut veranlaßt, daß wie es bei der Konservierung in Alkohol sich erhalten
hatte, so auch durch Glycerin nicht ausgezogen wurde. In den dem roten Gürtel benachbarten
Hautteilen sind braune Pigmentkörner, zum Teil in Streifen, eingelagert, die in die roten Pigment-
körner übergehen.
An allen Segmenten sind dorsale und ventrale Borstenbündel ohne parapodiale Hocker
vorhanden und unter jedem Bündel steht in der Porm eines kleinen Läppchens eine Lippe.
y\n den thoracalen Segmenten werden beide Bündel \on einfachen, schwach gesäumten
Capillarborsten gebildet; die dorsalen sind kürzer und feiner als die xentralen, .sie stehen auf
dem Seitenteile der Rückenfiäche, die crrößeren ventralen am Seitenumfanof des Segmentes. Die
Lippe unter den dorsalen Borsten i.st ein schmaler Lappen, unter dem ventralen Bündel der
beiden ersten Segmente ein Lappen, der schmal entspringt und mit breiter, runder scheibenförmiger
Platte au.släuft, an den folgenden Segmenten ein gleich breites Läppchen. Das plattenförmige
Ende der Lippen ist aber vielleicht eine bei der Konservierung des Wurmes entstandene Bildung.
Aehnlich geformte Läppchen sehe ich auch an Stücken der Ma(^clo)ia papilliconiis Y\\. Mii.i.., die
ich der Güte des Herrn McIntosh verdanke. — Ein Rückencirrus, wie ihn V. Mesnii.') \t)n
Magcloiia papillicoiitis angegeben hat, fehlt. — Am 9. Segment sind die dorsalen und \entrak-n
Borsten bedeutend kleiner als die der vorangehenden Segmente, einfach capillar, und nicht \on
der Form, die nach McIntosii^) und de Saint Jciseph ^) den Borsten dieser Segmente bei Magehma
papillicornis zukommt. Dabei bleibt zu beachten, daß Lo Bianco'') an den bei Neapel gefundenen
auf diese Art bezogenen Tieren diese besondere Form der Borsten des 9. Segmentes jiicht
beobachtet hat.
An den abdominalen Segmenten treten an Stelle der dorsalen und \entralen Capillar-
borsten Fächer \-on langgestielten Haken, die von jeder Seite her gegeneinander und gegen
die Mitte des Fächers gewendet sind (Taf. X\', Fig. 11): der in der Endstrecke geschwungene
Schaft läuft mit einem ringsum gedeckten Doppelzahn aus (Taf. X\', Plg. 12). Unter jedem
Hakenbündel steht eine kleine häutige Lippe als ein breites Läppchen, das in seiner Form,
\ielleicht nur durch Verletzuno-en, mannitffach voneinander abwich.
Fundort: \'ald.-Stat. loi. 33'-' 50' S., 25" 48' O. 40 m. MoUasken- Schalen u. a.
Algoa-Bai.
') Feux Mesnil, Etudes de Morphologie extcnic chez les Annelides. I^ille 1896 (Bulletin scientifique de la Krfincc et de la
Belgique. T. XXIX) pag. 258. PI. XIV fig. 27. 28.
^) W. C. McIntosh, Beiträge zur Anatomie von Magelona. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 31 1878 pg. 402.
^) DE Saint Joseph, Les annelides polychetcs des Cötes de Dinard. III. .-\nnal. des sc. nat. Zool. Ser. \'III. T. XVll 1894 p. 84.
■'J Salvatore i.o Bianco, Gli annclidi tubicoli trovali iiel golfo di .\apoli pg. 34 lAtti d. R. Accad. d. Sc. lis. e niat. Vol. V.
Ser. 2 a Nr. 1 1 1892.
112
Die hodensä^sigen Annoliden aus den Sammlungen der deutschen Ticfsec-Espedition.
I I
Chaetopteridae.
Pliyllocliacfoptcnis pictiis CvK. CrOSSL.
CvRii.i. Crossland, t)n tlie marine l'auna of Zanzibar and british East Africa. Pohchaeta Pt. I. Proceed. Zool. Soc.
London 1Q03. ])g. 174. PL X\'I fig-. 5. 6. 9.
Eine größere Anzahl c\lindri.scher dünner glatior, durchscheinend brauner Rohren wurde
wegen ihrer charakteristischen Ringelung als Röhren eines Chaetopteriden in Anspruch genommen.
Aus einigen von ihnen gelang es, den innewohnenden Wurm herauszulösen. Dessen Erhaltungs-
zustand war wie in den meisten solchen Fällen nicht sonderlich. Immerhin waren in einieen
Stücken die auffallend gezeichneten großen Fühler vorhanden und eine tief dunkle Zeichnung
an den Hanken der mittleren Körperstrecke. Das wies auf den von Cyrii.l Crossl.\nd be-
.schriebenen Pliyllocliaitoptcnts pictiis, und was die Untersuchung^ an den Einzelheiten des Kopf-
lappens, der Ruder und Bonsten erkennen ließ, stimmte gut zu der von C. Crossi-and gegebenen
Beschreibung dieser Art.
Das charakteristische Erkennungszeichen, die tiefschwarzen Flecke an der Flanke der
Segmente, fand sich nicht an allen Tieren, die nach den son.stigen Verhältnissen zu dieser Art
gehörten. Soviel ich habe erkennen können, beruht diese dunkle Zeichnung auf der Anwesenheit
^on Hautdrü.sen, die sich mit einem dunklen kornicren Pio-ment füllen. Sind diese Drüsen untätio-
oder entleert, so fehlt die die Zeichnung her\orbringende Masse. Danach ist der Mangel der
Zeichnung als Artkennzeichen zu bewerten.
Nach C. Crossi.axd's Beschreibung .sind die Rohn-n U-formig gekrümmt. Das ist bei
den mir vorliegenden nicht der P'all, die nur durch- und miteinander locker ^•erflochten sind,
ohne im allgemeinen \'on dem graclen \erlauf abzuweichen. Die U-f<)rmigen Röhren waren
unter einem Steine gefunden, hier mag»- Beschränkung des Längenwachstums eine Krümmung
der Röhren veranlaßt haben. Dieser Unterschied der Röhrenbildung ist danach wohl nicht \o\\
Bedeutung für eine Charakterisierung der Art.
Der Wurm gehört der Litoralfauna an : die Exemplare, die C. Crossland untersuchte,
stammten aus Flachwa.sser der Kü.ste, die meinigen aus 126 m Tiefe.
Fundort: Vald.-Stat. loS. 35" 19' S., 20" 15' O. 126 m. Auf der Agulhas-Bank.
Weitere \'crb rei t u ng: Pungutiay islet, Wasin (Zanzibari Cyr. Cro.ssl.vnd.
Phyllocliacfopfci'iis sp.
'Fundorte: \'ald.-Stat. 77. i3"36'S., 1 1 " 46' O. 14" C. Große Fi.sch-Bucht.
Die charakteristischen hornigen R()hren eines Pliyllocliaetoptii-us lagen vor, aber alle leer;
daher i.st von einer Benennung abzusehen.
113
Deutsche Tiefsee-Expedition 1808—1890. Bil. XVI. I5
, , . E. Ehlers,
1 14
Telcpsavils vitro riiis.
Taf. X\', Fig. 1—8.
Unter den in der großen Fisch-Bai gesammelten Würmern befand sich eine \ielfach ver-
knäuelte Menge von sehr langen glashellen Röhren, xon denen ein Teil je eine Phjllochaetopteride
enthielt, die ich als eine bislang nicht beschriebene Art unter dem Namen Tclcpsavus vitrarius
aufführe. Leider waren die Tiere in den Röhren und damit unvollkommen konserviert, und
zumal die im Leben wohl weiche hintere Körperstrecke war in einem Zu.stande, der die genaue
Feststellung der \'erhältni.s.se der Korperanhänge beeinträchtigte, dagegen hatte der Schutz der
Röhre die langen Tentakel erhalten.
Die R()hre war .stets erheblich länger als der darin eingeschlossene Wurm (Taf. X\',
Fig. i): in einer 90 mm langen Röhre lag ein \Wirm, der 58 mm lang war, davon kamen
23 mm auf die Fühler, 35 mm auf den Körper, dem aber das hintere Kcirperende fehlte.
Der K()rper besteht aus einer \orderen kurzen, „thoracalen" und einer hinteren längeren
„abdominalen" Strecke: bei dem 58 mm langen Tiere war die thoracale Strecke 3 mni, die ab-
dominale 30 mm lang; bei gleich großen Tieren ist der gleichmäßige Dickendurchmesser der
thoracalen Strecke übereinstimmend, in ciem eben bezeichneten Falle 2,5 mm, dagegen wechselt
die Dicke der abdominalen Strecke sehr bedeutend, sie war bisweilen so dick als die thoracale
(Taf. XV, Fig. 2), in anderen Fällen sehr \iel dünner, fast fadenardg-; das hängt \ielleicht \om
Zustande der in ihr vorhandenen Geschlechtsprodukte ab.
Die neun borstentragenden Segemente besitzende thoracale Region (Taf. X\', big. 3. 4. 5)
war bei allen Tieren sehr auffällig auf der Xentralfläche des 7. — 9. Segmentes sattelförmig ge-
zeichnet: über die des 7. Segmentes lief ein tiefschwarzer, vorn und hinten scharf abgesetzter
an den Flanken bis nahe unter das Parapodium laufender Cjürtel, und hinter ihm war die
\'entralfläche der nächsten Segmente rein weiß, und erschien als ein Polster, das nach hinten
schmäler und fast gelappt auslief. Eine solche in Weingeist erhaltene Zeichnung, wahrscheinlich
durch Hautsekrete hervorgebracht, finde ich von keinem Phyllochaetopteriden beschrieben.
Der Kopflappen i.st eine \on der Donsalfläche des Buccalsegmentes ausgehende, wenig-
gewölbte eiförmige Platte, auf deren freier Dorsalfläche ich in einigen Fällen jederseits nahe
dem Seitenrande der hinteren Hälfte einen kleinen schwarzen Augenpunkt gesehen habe (Taf. X\\
FiS- 3)- — Die \'entralfläche des Buccalsegmentes ist nach vorn zu einer kragenförmigen Lippe
erweitert, die über den Kopflappen hinausrag-t und den Mundeingang umfaik (Taf. X\', F"ig. 4. 5).
Ihr freier Rand ist schwach gewulstet und häufig weißlich gefärbt. — \'om Seitenteile der
Rückenfläche des Buccalsegmentes entspringt hinter dem Kragenrande jederseits der li'icht ab-
brechende, sehr lange P'ühlercirrus, der unregelmäßig gewunden zu .sein pflegt und eine tiefe
Längsfurche trägt.
Das Buccalsegment ist \(>m ersten borstentragenden Segment eb(Miso\venig tlurch eine
Segmentfurche getrennt wie alle folgenden thoracalen Segmente \oneinander. Sie bilden zu-
sammen eine derb erscheinende Strecke, deren Segmentierung durch tlie am Seitenrande der
Rückenfläche stehenden Parapodien au.sgedrückt ist. Die Rü(-kenfläche ist zwischen ihnen ]ilatt,
auch wohl schwach rinnenf()rmig vertieft: während die Bauchfläche stark gewollt ist. Die
114
Die bocicnsüssigcn Anncliilcii aus den Sammlungen der deutschen lielsee-Expcdition. I I c
Paraijotlicn sind aufwärts gerichtete kegelförmige Höcker, von denen tler fünfte bis achte größer
als die xoraufgehenden und folgenden sind und in tler Höhe etwa der halben Segmentbreite
gleich kommen (Taf. X\', Fig. 3. 4. 5). Mit Ausnahme des vierten tragen alle eine gleiche
Borstenausrüstung. Diese besteht in einem großen Fächer von glashellen in der Endstrecke
lan^ettlich spatelfi)rniig erweiterten einfachen glashellen Borsten, deren Größen ungleich sind.
Zu solchen Borsten tritt im \ierten Parapodium eine ein/eln(> sehr dicke braun gefärbte Borste,
deren Ende gleichfalls kurz spateiförmig ge.staltet ist, dabei aber aus dem dicken Schafte rasch
/.u einem dünnen dreieckigen an der Basis 0,2 mm breiten Blatte sich zuschärft ; die aus dem
Schaft zum Endblatt hinüberführende steil abfallende F"läche ist eigentümlich fein sculpturiert,
fast einer Feile oder Raspel vergleichbar (Taf. X\', Fig. 6. 7).
Die Körperwand der abdominalen Strecke ist überall .sehr reich an Hautdrüsen, und wohl
infolgedessen leicht hinfällig. Wie weit an ihr, abge.sehen von den Parapodien, Wimperbcsatz vor-
handen ist, lasse ich unentschieden. Im Bereich der vorderen Dorsalfläche schien solcher vorhanden
zu sein. — Die Segmente der abdominalen Strecke sind im allgemeinen, wenn auch ihr Dicken-
durchmesser wechselt, übereinstimmend an Fänge ungleich, so daß die vorderen erheblich länger
als die hinteren sind, in einem P'alle waren die drei ersten abdominalen Segmente dreimal länger
als breit, die folgenden so lang als breit und die der hinteren K( irperstrecke kürzer als breit. —
Wechselnd war der Zastand der dorsalen Fläche der vorderen abdominalen Segmente, insofern
er bei einigen Tieren sehr stark in wulstigen Höckern aufgetrieben, in anderen fast glatt war.
Auf der Grenze zwischen zwei Segmenten stehen die Parapodien, an denen ich einen
dorsalen und einen \entralen Ast unterscheide. Der dorsale Ast steht an den vorderen Seg-
menten hfich auf der Rückenfläche nahe am Ursprung des andenseitigen, an den hinteren Seg-
menten sind die beiden Ruderäste weiter voneinander g-etrennt. Der einzelne Ast ist ein langes
schmales Blatt, das am freien etwas gekrümmten Ende in zwei gerundete Lappen gespalten i.st;
an den \orderen abdominalen .Segmenten trägt es einen, soviel ich .sehe, auf eine Kante be-
schränkten dichten Be.satz \'on langen W'imperhaaren, im Innern liegt ein Bündel \on wenigen
langen und dünnen einfachen Borsten: außerdem treten große Eier in den Binnenraum des A.stes;
an den hinteren abdominalen Segmenten sind diese Aeste schmäler, an der Spitze nicht gekrümmt
und waren nicht bewimpert, doch ist es möglich, daß der W^imperbesatz bei der mangelhaften
Consenierung abgefallen ist. Aus diesen Parapodialästen ragten wenige lange dünne Borsten
weit heraus, sie hatten ein schwach lanzettlich spateiförmig erweitertes Ende, wiederholten damit
die Form der thoracalen Borsten (Taf. X\', Fig. 8). — Unterhalb des dorsalen A.stes steht der
ventrale an den ^•orderen Segmenten \on ihm getrennt an deren Seitenumfang, an den hinteren
Segmenten treten beide Aeste, wie die dorsalen Aeste lateralwärts rücken, zusammen. Der
Ast ist ein mit breiter Basis entspringendes dreieckiges Blatt, in dessen Hohlraum in den
vorderen Segmenten gleichfalls Eier lagen : auch die.ses Blatt trägt auf einer Kante einen starken
Wimperbesatz. An ihm stehen Haken, diese aber Ovaren nur an einigen Stellen zu finden, ich
nehme an, daß sie an den übrigen bei dem mangelhaften Erhaltungszustande abgefallen sind.
Wo ich die Haken gesehen habe, standen sie nur in einfacher Reihe auf einer kurzen Strecke;
es waren sehr dünne breit dreieckige Blätter, deren größte auf der Schneide gelegene Länee
0,024 "i'"" betrug: eine Zähnelung war auf der Schneide auch unter .starker \'ergrößerung nur
ganz schwach zu erkennen.
15*
ii6
E. Ehlers,
Ein besonders ausgestaltetes Analsegment habe ich nicht gesehen.
Die glashelle Röhre, in der die Tiere wohnen, ist nicht in weiten Abständen gegliedert,
wohl aber dicht geringelt (Taf. X\'. Fig. i ). Die durch.sichtige Wand ist deuUich geschichtet ;
dabei tritt häufig eine in enge Ringfalten zusammengeschobene äußere Schicht hervor, die \nn
der darunter liegenden deuUich abgehoben ist: \ielleicht ist das eine Bildung, mit der ein Ab-
stoßen der äußeren Wandschichten xerknüpft ist.
Fundort: Vald.-Stat. 77 — 79. 16" 36' — 41' S., 11" 46' — 44' O. ca. 14'^ C. Große
Fisch-Bai.
Von Tclcpsavus costaniiii Cli'H., der diese Art jedenfalls nahe steht, unterscheidet sie sich
durch die charakteristische Färbung und Zeichnung der thoracalen Bauchfläche und durch die
einfache F"orm der ventralen abdominalen Parapodialäste, die bei l^/rpsai'iis costariDii Cli'D. nach
den Angaben von Claparede vuid Lo Bianco zweilappig sind und Haken in mehreren Reihen
tragen, während bei Tdcpsaviis vitrarius dieser Ast einfach ist untl \ielleicht nur eine einfache
Hakenreihe trägt. — Eine Unterscheidung bietet auch die übereinstimmend glashelle Röhre, da
sie bei Tclepsavits costanim Clpd. in Abständen segmentiert, bei Tclcpsavns vitrarius nur eng
geringelt ist.
Daß die Anhänge der abdominalen Strecke dorsale und \entrale Parapodien sind, wirtl
nicht bestritten werden, sowenig Avie dal") der Besatz mit Wimperhaaren auf respiratorische
Strecken an ihnen zu beziehen ist. Wie weit aber in den dorsalen Parapodialästen etwa eine
Kieme aufgenommen i.st, nach Analogie mit dem \"erhalten bei Spioniden, wird wohl erst die
Kenntnis der Entwicklungsgeschichte oder von vermittelnden Z^vischenformen entscheiden.
Ariciidae.
.-Iricia iiian^iitata Ehl.
Ehlers, Polychaeten (Hamburger magalhaens. Sammelreise). Hamburg 1897 pg- 95 'I'iif- VI Fig. 150—156.
Ein Exemplar von 28 mm Länge hatte 75 ausgebildete Segmente und dahinter ein regene-
riertes Endstück, dessen vordere Strecke 1 2 Ringel unterscheiden ließ.
Die Verhältnisse des Tieres passen zu denen der Aricia iiiar^iiiata Ein.. Zu der Be-
schreibung, die ich davon gegeben habe, füge ich einige Ergänzungen.
Während bei den früher beschriebenen Stücken der Rüssel ausgestülpt war, ist das bei
diesem Exemplare nicht der Fall; der Mundeingang ist nur nach hinten \o\\ einer längs-
gefurchten Lippenbildung begrenzt.
Zu bemerken ist ferner, daß die braunen Nadeln, die die Bürste in den ventralen Aesten
der Parapodien der ersten 13 Segmente bilden, unterhalb der Spitze Icjffelförmig gehöhlt und
mit starken queren Furchen versehen sind, ähnlich wie die gleichen gehöhlten Borsten \on
Aricia cochlcata Eiil. und A. oliliiii Ehl. Bei diesen beiden tritt wie bei Aricicx marginata Ehi..
die erste Kieme am 6. Segmente auf. Sie gehören danach wohl in eine Gruppe.
116
IJic liodcnsüssigen AnnLliilcn aus cirii Samiiiluiigoii der dculsclioii 'ricfscc-Kxpcditiuii. , ■ ^
l'uncliirt: \'altl.-Slat. 160. 5 — 15 I'aden. \ ulkanisclier Sand. „Ga/;ellc" - Hafen.
Kerguelen.
Weitere \'erl)rei tun i^-: Sütl-Georgien (Eih.kks).
Sco/op/os A'cro/ic/c//s/s Mc Int.
McJntüsh, Report .... Cludleii^cr. Zool. Vol. XII iS.Ss pg. 355.
Fundort: \ald.-Stat. 161. 48" 57' S., 70" o' ü. 88 ni. \ ulkanisclier Schlick. Auf
der Hank im Usten xon Kerguelen.
Weitere Verbreitung-: Kerguelen (McInt.). Süd-Feuerland-Uslniaia (Eiilkks).
Opilcliidac.
l'ravisia forbcsi JOHNST.
S)ii. : Malmcrün, Annulata polychaeta. Helsingfors 1867 p. 75.
Die in der Sammlung der Valdivia \orhandenen Stücke dieser Art hatten 26 Segmente,
^'on denen die \-orderen 19 keine seitlichen Höcker besitzen. Ich habe das ungleiche Auftreten
dieser Höcker als eine Variation aufgefaßt; die.se afrikanischen Tiere würden dann am nächsten
der Travisia chiiuiisis Gr. .stehen. Habituell charakteri.stisch ist auf der Bauchfläche eine schmale
flache ebnere Lei.ste auf den Segmentgrenzen einer ^Anzahl \u\\ hinteren Segmenten. Diese habe
ich überall gesehen.
Das \'orkommen der Art an der Süostküste Afrikas ist treyenüber dem Vorkommen im
Nordmeere einerseits, auf Neu-Seeland andererseits von Interes.se, und weist auf die weite indo-
pacifische \'erbreitung, während sie auf den Kerguelen und im Magellan-Gebiet durch andere
Arten, 7)-. kc-i-oiu-h-nsis Mc Int. und Tr. o/ciis Ehl., vertreten \vird.
Fundorte: Vald.-Stat. 1 13. 34" 33' S., i8''2i'ü. 318 m. 7,1" C. Grünsand. Kap
der guten Hoffnung. — Vald.-Stat. 114. 34" 20' S., 18'^' 36 O. 70 m. Grünsand. Simon.s-Bucht.
Weitere Verbreitung: Circumpolar-arktisch und boreal, Nordsee. Chinesisches Meer
(Gruhe).^. Neu-Seeland (Ehlers).
Travisia kcrgiiclcnsis Mc Int.
McIntosh, Report .... Challeiiger. Zool. XII. pg. 357. I'l. XLIII Fig. 10; PI. XXXVI A Fig. 1. j.
Ehlers, Polychaeten d. hamb. magelh. Sammelreise. Hamburg iSqq i)g. 07.
Fundort: \ald.-Stat. 160. 5 Faden. Wilkanischer Sand. Kerguelen, 'Hiursday-Bai.
Weitere X'erbreitung: Kerguelen, Betsy-Bai. 25 Faden (McIntosh ). Süd-F"euerland,
Ushuaia (Ehlers).
117
ii8
i;. Ehlers,
Aiiiiiioti'ypaiic syringopyge Ehl.
Syn. : Ehlers, Polychaeten d. mageil. ii. chilen. Strandes. 1901 pg. 171.
Fundort: Vald.-Stat. 1 60. Wilkanischer Sand. Kerijuelen, Gazelle- Bas.sin.
Weitere Verbreitung: Magellan-Gebiet. — Süd-Georgien (Ei i lers).
Aiiniioti'vpaiic gviintopvgc n. sp.
Taf. X\II, Mg. 1—4.
Uer .schwacligelbiicii graue 12 mm lange und 1,5 mm breite Wurm ist nur am \ Order-
und Hinterende etwas zuge.spitzt; die Rückenfläche ist hoch gewölbt: die Bauchfläche platt, fast
söhlich abgesetzt mit längslaufender, \o\\ der Mundöffnung bis an das Analsegment sich er-
streckender F"urche: die Segmentierung tritt durch die Borstenbündel und Kiemen herxor, auf
der Rückenfläche auch durch schwache .Segmentfurchen, daneben zeigt sicii eine uiuleutliche
Ringelung. Zwischen Kopflappen und Analsegment liegen 26 bonstentragende Segmente, \o\\
denen das erste und die \ ier letzten kiemenlos .sind (Taf. XVII, Fig. 1 ).
Der kegelförmige Kopflappen ist auf der Bauchfläche platt, auf der gewölbten Rücken-
fläche zu einer medianen Finste zusammengedrückt (Taf. X\'II, Fig. 2) und läuft \orn mit kleiner,
abgesetzter .Spitze aus: .seine Länge kommt der der beiden ersten Segmente gleich. Äugten
fehlen. An den Hinterecken der Bauchfläche zeigte sich ein kleiner Meck, der \ielleicht einer
Grube (Sinnesorgan) entspricht.
Die .Segmente, die drei- bis \iermal breiter als lang sind, tragen zweiteilige .stumpfe
Farapodialhöcker, die nahe der xorderen Segmentgrenze über dem .Seitenrande .stehen, die
\ orderen und hinteren kleiner als die der mitderen Körperstrecke. Aus ihnen tritt ein doppeltes
Bündel schwach gelblicher einfacher Capillarborsten aus ; die des dorsalen Bündel sind dicker
und länger als die des ventralen, und reichen angedrückt nach hinten bis im oder über den
\ ord(_'rrand ties je folgenden Segmentes. Die Parapodien des präanalen Segmentes rücken iiinter
dem Ende der Bauchfurche medianwärts zusammen. Ueber dem Parapodium stehen, luit Aus-
nahme des ersten und der \ier letzten präanalen Segmente Kiemen, kegelförmige Fäden \on
der Länge des Segmentes.
Das Analsegment ist eine kurze glatte cyündrische Rohre mit weiter kreisförmiger After-
öffnung (Taf. X\'II, Fig. 4).
F"undort: Vald.-Stat. 160. Wilkani.scher Sand. Kerguelen. Gazelle- Ba.s.sin.
Die Art steht der . hiiii/ofrvpaiu- syn'iigopyoc Fiie. nahe, unterscheidet sich \i)n dieser
dadurch, dali sie nur vier kiemenlose Segmente und keine lange Afterröhre hat.
iiS
Die bodcnsüssijjcn Anneliden aus den Sarnndungen clor diulschen Tief'scc-Expedition.
I 19
Cliloraeniidae.
Sfylai'ioicics xanfhotric liii^ (ScifM.).
Trophoiiia xantliotrichu Schmarda, Neue wirbellose Tiere. J. 11. 1S59. pg. 16. Tuf. XIX fii;. 165.
Syii.: TropIw)iiii aucrkoma Schmariia in litt.
Taf. X\I, Im- I. 2.
Der eigenartige Gesamthabitu.s die.ser Würmer, der in extremer Bildung an die Gestalt
einer Lar\e \'on Erisfalis erinnerte, führte mich 7X\ der \'ermutung, daß .sie zu der von Scilm.vrda
unter Ax^nstehendem Namen beschriebenen Art gehören möchte. Herr Groisden hatte die Güte,
mir die beiden \nn Scmr arda am Kap erbeuteten Stücke, die in der Sammlung- des I. zoologi.schen
In.stituts in Wien aufbewahrt sind, zur .Vnsicht zu senden. Daran ließ sich die Richtigkeit meiner
Benennung dieser Art feststellen, zugleich bot es Gelegenheit, Sch.marha's Angaben zu ergänzen.
Der Unterschied zwischen einer \orderen dickeren und hinteren dünneren Körperstrecke
tritt bisweilen noch schärfer heraus als in Schmarda's i\bbildung, zumal dadurch, daß die hintere
Strecke nicht allmählich aus der vorderen hervorgeht, sondern plötzlich abgesetzt. Ein Unter-
schied in den Dimen.sionen einer vorderen und hinteren Körperstrecke ist auch \o\\ anderen
Arten der Gattung bekannt, tritt aber nirgends in solcher Schärfe auf. \'on Interes.se ist die
Bildung tladurch, daß sie sich in der I^'amilie der Htiiiu-Ilidac in größerer Steigerung wiederfindet.
Schm.\r])a's Angabe, dai^ die Würmer gegen loo Segmente besitzen, i.st genauer zu
fas.sen: an dem einen seiner Exemplare zählte icli 68, bei dem anderen 63 Segmente; damit
stimmt die Zahl Aon 63 Segmenten, die ich l)ei einem von der \'aldivia gesammelten Stücke
fand. Die Zählung i.st nicht ganz genau, da in der Endstrecke des Körpers die Segmente bei
ihrer geringen Sonderung schwer zu bestimmen ist.
Ein anderes, was in Schmard.v's Be.schreibung als charakteristisch her\ orgehoben ist, bedarf
besonderer Erw'ähnung. Schmarda beschreibt auf der Oberfläche der Segmente eine Ouerreihe
\ ()n kleinen warzenförmigen Gebilden, die er als kleine Sauger bezeichnet, mit denen der Wurm
.sich anheften und nach Art der Echinodermen fortbewegen soll. Ueber die.se letzte Angabe
fehlt mir das Urteil ; die warzenförmigen, auf der -Spitze wie durchbohrt erscheinenden Papillen,
sind an .Schmarda's Exemplaren stark ausgeprägt vorhanden, .stehen aber in mehr als einer
Ouerreihe und nicht ganz regelmäßig (Taf. X\'I, Fig. 2).
Dem gegenüber zeigt die Oberfläche der mir zugegangenen Würmern ein rostfarbenes
sammetartiges Au.ssehen, das durch kleine fadenförmige, an den \-orderen Segmenten xerlängerte
Papillen veranlaßt wird : diese Papillen sind kegelförmige Schläuche (Taf. X\'I, Fig. i ), die mit einer
kleinen knopfförmigen X'erdickung auslaufen und auf der ganzen Oberfläche mit feinem Detritus
bedeckt sind. Aber diese Körperbedeckung ist offenbar .sehr hinfällig und so fehlt sie gelegentlich
an einigen Stellen des Körpers oder in grol5er Ausdehnung. Dann erkennt man in Ouerreihen
stehende warzenförmige Papillen, allerdings auch hier nicht überall : so habe ich sie an dem
gleichen Tiere auf den vorderen und hinteren .Segmenten der dicken Körperstrecke, nicht aber
auf den mittleren ge.sehen. Aus die.sem X'erhalten schließe ich, tlaß die das sammtartige Aus-
I 19
j ^Q K. Ehlers,
sehen her\orrufenden Papillen hinfälliger Natur oder als Schläuche ungleich gedehnt sind, und
daß die warzenförmigen Papillen, ^"ielleicht infolge \on Contractionen der Körpenvand bald mehr
bald minder heraustreten : Schmarda's \'ergleich dieser „Sauger" mit den F"üßchen der Echino-
dermen fußt vielleicht auf einer in dieser Richtuncr liegenden Beobachtuntr-
\\ as die Borsten betrifft, so sind die langen nach vorn gerichteten Borsten am X'ordcrende als
dorsale und \-entrale capillare Borsten auf die drei \orderen Segmente so xerteilt, daß die Bündel der
beiden ersten Segmente \iel zahlreichere und längere Borsten als die des dritten Segmentes erhalten.
An allen folgenden Segmenten sind die dorsalen Borsten capillar, sehr fein quer gegliedert,
die ventralen hakenförmig gebogene starke Nadeln ohne besonders abgesetzte Endstrecke, mit
Ausnahme der Segmente am Ende der dickeren Ki )rperstrecke, wo zwei oder drei nebeneinander
stehen, je eine: doch stehen hier in der Tiefe der Körperwancl zwei bis drei kleine Nadeln,
wohl Ersatzstücke. In den SciiMARDAschen Exemplaren ragen diese Nadeln weit heraus untl
sind braun : bei den mir \orliegenden Tieren ist das nur zum Teil der Eall : die.se Nadeln sind
auch hellfarbig. Daß diese Beborstung auch der \'erdünnten Körpenstrecke zukommt, betone
ich deshalb, weil in einem Exemplare die.se Strecke bonstenlos erschien: ob die Borsten völlig
zurückofezoifen oder \erlr)ren waren, habe ich nicht entschieden.
Beide PIxemplare der Wiener Sammlung tragen in der Haut der vorderen Segmente
.starke Incrustationen von Sandkörnern : Sandkörner zwischen den feinen Papillen sind auch bei
einem Stücke der anderen Tiere vorhanden, doch nur locker mit der Hautoberfläche verbunden.
\'ielleicht kommt für diesen Unterschied die Beschaffenheit des Meeresboden in Betracht, von
dem die Tiere gehoben sind.
Fundorte: X'ald.-.Stat. loo. 34" 8' S., 24" 59' O. Mollu.sken-Schalen u. a. l'ranci.s-
Bucht. — \ald.-Stat. 101. 33" 50' S., 25" 48' ü. 40 m. Mollusken-Schalen u. a. Algoa-Bucht.
— \'ald.-Stat. 106. 35" 26' S., 20" 56 O. Mollusken-Schalen u. a. Auf der Agulha.s-Bank.
Weitere Verbreitung: XOrgebirge der guten Hoffnung (Schmarha). Lüderitz-Bucht,
Siidwestafrika (Ehlers).
Zu erwägen ist, ol) Siplionostonunii laevc Stimps. ') aus der Palse-Bai xom Kap der guten
Hoffnung mit dem Slxldrinidcs xaiif/ioir/cl/iix .Schm. zusammenfällt. Ist das der P'all, so hätte der
Name „laeve" Priorität. Bei dieser Art soll die hintere Körperstrecke plötzlich und .stark ver-
dünnt sein; das ist der Habitus unserer Art: Stimi'SON gibt aber an, daß die Capillarborsten
des zweiten Segmentes in Zahl und Stellung \()n denen des ersten verschieden sind : das und
die für die Namengebung \erwenclete Glätte der Haut spricht für eine gesonderte Art.
Nahe \erwandt ist auch Stv/nn'oidis iiioiülifcr (n. Ch.). Bei den Exemplaren dieser Art,
die aus Neapel stammen, fehltrn aber die warzenf()rmigen in Ouerreihen .stehenden Papillen des
S/\'/iin'(i/(/is .\nii///(i//-/r//iis mul liefen die leinen, die sammelartige Bedeckung der Haut bildentlen
Papillen mit einer .stärkeren knopfförmigen Entlanschwellung aus als bei diesem: Ci ai'akkdk ')
') W.M. Stimtson, Dcscriptirms of >innie ncw iiiarini- Invrrlcliriites. l'nircedings .\r;id. N;it. hi^t. I'liil;iilelplii:i. \'i)l. VIII (July
]855l. i'liiladcliilii:i 1S56 pg. 391.
■-) Cl.AI'ARKDE .'\nnclides clu-top. du golle de .\aplcs. 1868 ]ig. 358, I'l. 2^ fig- 2. — [.o UlANcn |I,o ISiANio (;ii aniirlidi
tubicoli trovati nc-1 golfo di .Vapnli. .\tti R. Accad. d. sc. iis. e mat. \'ol. V. Ser. 2. Nr. II 1892 pg. 41. 42. Taf. II Fig. 5. 7) Iial
neben dem Stylarioides monilijer n. Cu. einen Stylarioides hirsulus von Neapel besclirieben, der eine von Papillen rauhe Körper-
oberfläche trägt, gegenüber dem glatt dargestellten Stylarioides monilijer (d. Cii.i. Icli kann niclit beurteilen, ob hier etwa ein
gleiches Verhältnis wie bei den rauhen und glatten Stücken von Stylarioides .WTUlliotrichlis ScuM. vorliegt. Warzenförmige Papillen
sind weder von dem einen noch dem anderen erwähnt.
1 20
Dir hndensässigcn Aiuioliden aus ilrii Sammlungen der ticntschcn 'ricfscc-I-Aiiedition. t ^ i
hat ilicsc ab^cliiKlil. Aullirilcni sind die \ciural('n Nadeln des S/y/a/'/o/Wcs .xaiilliotrichns dunkel-
fai'ljij4'er, stärker L^ckrilninil und spit/er als liei Sl\'liirii)idrs inoiii/ifn' (d. CiL), lünc anatomische
Untersuchung, zu der mir ausreichendes Material fehlt, i)ringt hier wnlil (Midgültige Entscheidung
über die Beziehung dieser Arten zueinander. — 1 )er nordische Styhvioidcs plnmosiix (Mii.i..),
des.sen Haut warzige Papillen trägt, unterscheidet sich durch eine größere Anzahl nach vorn
gerichteter Bündel noii langen Capülarhorsten.
Sfy/<in'(>/i/i's coroiiatiis n. sp.
Taf. X\ 1, big. 3—8.
Die hier zu beschreibende Art hat dadurch besonderes Interesse, als sie dem Sty/ar/o/alcs
sciif/'i^tr Hin., nahe steht: beide gehijren der Tietsee an, sind alier räumlich weit getrennt, da
Sfy/(irioidts sn/f/oc/- lüii. tlem westindischen ^h■ere angeh()rt, SfyAi/'/fi/Wis coroiidtKs dagegen dem
indisch(>n Ocean.
Der im allgemeinen schmutzig rostfarbene K()rper des Wurmes ist 35 nun lang, ohne
die mit 25 mm Länge über sein XOrderende Iiinausragenden Bonstenbündel, und hat gegen
70 Segmente: seine vordere buccale, und die zunächst folgende mit Papillenkränzen ausgerüstete
Körperstrecke i.st drehrund, und festwandig: tue bei weitem längere hintere Strecke ist schlauch-
fcirmior und offenbar durch ungleiche Contractionen einer W'andmuskulatur abwechselnd strecken-
weise ausgedehnt oder zusammengezogen (Taf. X\l, Fig. 4). In den ausgedehnten Körper.strecken
ist die zum Teil eingesunkene Körperwand gleichförmig, ohne deutliche Segmentfurchen, die
.Segmentierung nur tlurch tue weit voneinander getrennt stehenden, schwer wahrnehmbaren feinen
Borstenbündel angedeutet; an solchen Strecken ist tler Durchmesser des Körpers 5 mm. Die
damit wech.selnden zusammengezogenen Körperstrecken, die nicht ganz 2 mm dick sind, sind
mit tiefen Segmentfurchen stark geringelt, und damit kurz segmentiert: an ihnen springen die
Borstenbündel aus \ortretenden Parapodien leicht kenntlich her\iir. Diese \'erhältni.sse sind im
einzelnen gewiß zufällig, und vielfachem Wechsel unterworfen.
Das vordere Körperende (Taf. X\ I, l-'ig. 3. 5. 6. 7) ist eine aus drei Segmenten ge-
bildete, durch eingekittete Hartkorper starr gewordene Buccalplatte , die der von Sfy/ario/dcs
seidiger .sehr ähnlich ist, in Einzelheiten aber abweicht. Ol) diese .Vbweichungen indi\ idueller
oder specifischer Natur sind, kann nur die Untersuchung eines reicheren Materials entscheiden.
Die etwa 3,3 mm lange Platte ist in ihrem Ursprung.steile halsförmig eingeschnürt und weicht
damit von der gleichen Platte bei Sfv/arioides sciitigcr ab, während sie mit der Concavität der
dorsalen und der Convexität der \entralen Fläche wie die.se gebildet ist. Ihre Seitenränder sintl
in der xorderen Hälfte mit drei Zahneinschnitten o-ekerbt, während diese bei Sfv/ario/dcs xc/z/iorr
über die Länge der Seitenränder \erteilt sind. Diese Einsi-hnitte entsprechen .Segmentfurchen,
untl aus ihnen treten die dorsalen Borsten her\or, zu denen am dritten Bündel, \entralwärts
verschoben ohne parapodiale Erhebung ein kleines Bündel ventraler Borsten tritt : alle diese
Borsten sind nach \orn gerichtet. Die dorsalen einfach capillaren bräunlichen und irisierenden
quer gerippten, oder gegliederten Borsten sind sehr lang, ihre weit über das \'orderende des
Wurmes hinausreichenden Bündel waren bis zu 25 mm lang. — Das Bündel der \entralen Borsten
reicht kaum bis an den \ rirderranil der Platte. — Hinter der \entralseitig \erschobenen, hart
I 21
Driilschc liffsce-Kxpr.lition 1898—1809. IM. XVI 16
j , 2 •■"■ Ehlers,
am X'orderrande liegenden (]ueren Mundöffnung" steht eine niedrige Lippe, an die sicli jederseits
einige Papillen anschließen. Ueber die Mundüffnung erstreckt sich \'on dem XOrdcrrande der
Dorsalfläche ausgehend ein zungenförmiger Lappen, dessen Rand mit fadenförmigen. Papillen
besetzt ist. In solcher Ausbildung fehlt diese Lippe dem Sfy/iin'oidcs siiifiocr: doch ist die.se
Bildung auch hier variabel.
Im Anfang der hierauf folgenden ungleich ausgedehnten und zusammengezogenen Körper-
strecke ist die Körperwand durch eingelagerte kleine harte Fremdkörper .starr und in den drei
ensten Segmenten durch größere Papillen ausgezeichnet. Diese sind an dem hinteren dritten
Segmente kleiner als an den ^•oraufgehenden, noch unregelmäF)ig und nur auf der Bauchfläche in
einer Ouerreihe geordnet: am zweiten und ersten .Segmente sind die Papillen groß kegelfrirmig,
am ersten am größten, etwas blattartig abgeplattet und mit fast hakenförmiger Endspitze: .sie
sind einreihig gestellt und umgürten so den Vorderrand der Segmente. An den beiden ersten
Segmenten .steht, Aveit voneinander getrennt jederseits ein dorsales und ventrales nach vorn ge-
richtetes Bündel \'on wenigen feinen über den Papillarkranz hinausragenden Borsten, die des ersten
Segmentes länger als die des zweiten, aber bedeutend kürzer als die Borsten der Buccalplatte.
In der Ausljildung dieser Segmente geht diese Art über S/v/ti/yn/i/ts sciit/ofj- dadurch
hinaus, dal^ die Papillen gr(ißer und deutlich in Kränzen geordnet sintl.
Die hieran angeschlossene ungleich ausgedehnte oder contrahierte Körperstrecke ist leb-
haft rostrot oder riHlich grau; mit mehr oder minder sammtartiger Oberfläche. Dieses i\us-
sehen wird durch sehr kleine dicht stehende Papillen hervorgerufen, wo diese abgerieben sind
oder durch Dehnung der Haut zerstreuter stehen, i.st die Körperfärbung weniger lebhaft. Auf
der \-entralen Mäche der Segmente hebt .sich aus dieser papillären Decke bald luehr bald minder
deutlich und ausgedehnt eine Ouerreihe von kleinen Papillen her\()r, untl tlaiuit entsteht ein
Uebergang zu den Papillenkränzen der vorderen Segmente. I )ann steht, wie es scheint regel-
mäßig, neben dem oberen Borslenbündel je eine längere, fast fatlenformige Papille (Taf. X\'I,
Fig. 8), die sich xnr den übrigen auszeichnet, zumal dadurch, daP> ihre Spitze hell durchscheinend
ist. Damit erinnern sie an die Papillen, die ich \'on Siplioiiosfoi/iiiiii iarilioiini Gr. abgebildet
habe.') — Die Borsten an den Segmenten dieser Ki )rperstrecke stehen in stumpfen Höckern,
die an den contrahierten Strecken deutlich hervortreten, als dorsale und \entrale Bündel, die an
den vorderen Segmenten weiter als an den hinteren \-oneinander getrennt sind. An den \orderen
fünf dieser Segmente sind die dorsalen und ventralen Borsten capillar, fein gla.shell, und ((uer
gefurcht oder gegliedert. An allen folgenden Segmenten .stehen \entral braune starke gekriimmte
Nadeln, in den vorderen Segmenten je eine, weiterhin nimmt deren Zahl zu, und in den con-
trahierten hinteren Segmenten bilden diese Nadeln 5 oder 6 in einer Reihe starke quere Kämme
(Taf. X\'l, F"ig. 8). — In dieser \'erteilung der Bonsten und Nadeln steht Stylarioidcs coroitatits
dem Stxlarioidcs sattigcr nahe, nur sind bei dem ersteren die Nadeln der hinteren Segmente
sehr \i(>l stärker entwickelt, als wie bei dem letzteren.
Lunilorte: Vald.-Stat. 202. i " 48' N., 97'' 6' (_). 141 ni. 16" C Pteropoden-Schlick.
12 Sm. südlich \'on Bangkam im Nias Nord-Kanal. — \'ald.-Stat. 258. 2" 58' N., 46" 50' O.
T362 m. 6" C. Pteropoden-Schlanuu. Nahe unter der ostafrikanischen Kiiste.
') Florida-Annelitlcn Taf. 43 Mg. i.
I 2 2
Die bodcnbä>bi);i-n Annrliflrn ans den S;niinilun^.-n (irr (IcnUchrn 'ricfscc-Expcdition.
12'
Die hier als S/y/ai-io/drs tor<»iatiis hcschricljciic An \un dein Stxlarioidcs sriiü'gfr des west-
indischen Meeres getrennt zu hallen, tla/u JHStimml mich in erster Linie die größere Länge
und Segmentzahl des S/v/ar/m/is cüiviiatiis. Das iiat allerdings zur Voraussetzung, da(^ das
einzige Exemplar, nach dem ich die Beschreibung des Sty/an'oir/rs sc!ttio;cr gegeben habe, in
voller Länge erhalten war: \c\\ habe daran nicht gezweifelt luid die am hinteren Ende dieses
Wurmes stehende Oeffnung als nnrniale Afteröffnung aufgefabt. Ist das richtig gewesen, so ist
zwischen der westindischen uiul indopacifischen Art in der ungleichen Längenentwicklung des
Körpers ein Unterschied, der die Bedeutung der am \'()rderen Körperende auftretenden Diffe-
renzen \erstärkt. Beide Arten sind dann als Bewohner des tieferen Grundes in Anspruch zu
nehmen.
I-labclligcra pcuiiigcra n. sp.
Taf. XVI, Fig. 9. 10.
Die gelblich grau gefärbten, meist nach der Bauchfläche hin eingekrümmten Würmer
erinnern auf den ersten Blick an kiementragende Anneliden, da auf den Flanken des Körpers
in metamerer \'erteilung büschelförmige oder gefiederte Anhäng-e stehen (Taf. X\'I, Fig. 9). Das
Bild, welches diese Auffa.ssung erweckt, ist ein trügerisches, denn die als Kiemen erscheinenden
Anhänge sind Borstenbündel, die von Papillen eingeschlossen sind. Der kurze spindelförmige
Leib der Tiere ist bei abgeplatteter Bauchfläche fast vierkantig, da wie die Seitenränder der
Bauchfläche, so auch, wenn auch schwächer, die Seitenränder der Rückenfläche die hohen Flanken
des Körpers begrenzen. Die dünne, zum Teil mit Schlammteilchen bedeckte Haut ist auf den
Segmentgrenzen zu riffartig \(jrspringenden unregelmäßigen Ouerfalten erhoben, die den Körper
umfassen, schwächer auf der Rücken- als auf der Bauchfläche. Am \'orderende treten pinsel-
förmig die Borstenbündel der ersten Searmente herxor: am Hinterende klafft mei.st die y-roße
Afteröffnung; unter den kiemenartig erscheinenden dorsalen Borstenbündeln .steht über dem Rande
der Bauchfläche je ein messingglänzender Haken. — Bei einem 14 mm langem Tiere fand ich
28, bei einem anderen 30 Segmente, \o\\ denen die beiden ersten dorsale und \entrale Capillar-
borsten tragen, die übrigen dorsale capillare und ventrale Haken.
Am Mundeingange eines Exemplares habe ich einen Subtentakel und Kiemenfäden gesehen.
Die Segmente sind im allgemeinen fünf- bis sechsmal breiter als lang.
Die capillaren, dorsalen und Aentralen Borsten der beiden ersten Segmente ragen jeder-
seits zu pinselförmigen Bündeln zusammengefaßt über das \ orderende des Körpers her\or
(Taf. X\I, Fig. 10).
Die dorsalen Capillarborsten der folgenden Segmente sind xon Schlanunteilchen, die wohl
durch Drü.sensekrete mit langen Hautpapillen vereinigt .sind, zu weit vorragenden compacten
Fortsätzen verbunden, über deren Oberfläche die langen Körperpapillen su hervorragen, daß sie
das Bild \"on gefiederten oder langgefransten Körperanhängen erzeugen, die bald an.sehnlich
dick, bald dünn und schlank sind. Diese Papillen sind soweit sie aus der gemeinsamen Hülle
der Borstenbündel herxorragen meist noch eine Strecke weit mit feiner Schlammdecke inkrustiert,
ihre pjidigungen sind aber fast immer frei und laufen mit kleiner knöpfchenartiger P^ndansch\vellung
aus. — Die über der Kante der Bauchfläche zu je ein- oder zwei frei vortretenden \entralen
I 23
16*
j T , E. Ehlers,
messing- oder l)rnn/:efarbene Borsten laufen mit einem ^•om Schaft abgesetzten, etwas windschief
sredreliten hakenförmigen Endylied aus, das wie die Endstrecke des Schaftes schräire Schraffie-
rungen zeigt. Auch sie sind bisweilen ganz von langen fadenförmigen geknöpften Papillen um-
faßt, doch werden derartig gefiedert erscheinende Anhänge hier nicht gebildet. Außer den mit
den Borsten \erbundenen langen fadenförmigen Papillen trägt die Körperwand nur .spärliche
feine kurze fadenförmige Papillen, und ist, \'on einer geringen Schlammbedeckung abgesehen, nackt.
Die terminale Afteröffnung ist \on einem Kranz niedriger Papillen umstellt.
Pundort: \ ald.-.Stat. i6o. (5 — 10 P'aden.) \ ulkanischer Sand. Founclary-Bai, Gazelle-
Hafen, Kerguelen.
Ti'of)Iioiiia kcri^inian/iii Gr.
Syn. : Ehlers, Polycluicteii d. inasrell. u. ( hilcn. Strandes, igoi. \i. 180.
F'undorte: \'ald.-.Stat. 160. Wilkanischer Sand. Kerguelen, Gazelle-Bassin. — \'ald.-
Stat. 161. 48" 57' S., 70" o' O. SS m. Wilkanischer Schlick. Auf der Bank im Osten von
Kerguelen.
Weitere Verbreitung: Süd-Georgien. Magellan-Gebiet. — Cumberland-Bai ( Eiikeks).
Bnuüi inaiiinüllata (}k.
S)il: I^hi.ers, l'iilychaeleii d. magellan. u. chilen. Strandes. looi. pg. iSo.
P'undort: \'ald.-.Stat. 160. \ ulkanischer Sand. Kerguelen, Gazelle-Hafen.
Weitere \' e r b r e i t u n g : Puerto Bridges. Magellan-Gebiet (Ehlers).
Cin^atulidae.
C invphonis n. ^
Lang fadenförmig, gleichmäßig gegliedert : Kopflappen mit unpaarem Scheitelfühler. Para-
pcjdien mit dorsalen und \'entralen Hockern, mit einfachen Capillarborsten und in den hinteren
Segmenten mit Nadeln, mit einfachen Rückencirren und in beschränkter Zahl vorderer Segmente
mit dorsalen Kiemen.
Cirrophonis hrdiicliiatus n. y. n. sj).
Taf. X\ll, big. 5—9.
Die ladenlormig dünnen und langen, in Weingeist farblos weißen Würmer hal)en ein
charakteristisches Aussehen durch die ansehnlichen, auf tler Rückenfläche einer beschränkten
\'orderstrecke aufrecht .stehenden und etwas nach xorn geneigten Kiemen.
124
Die l)u<lons:issigcii Annelidi'u ans den SLimiiilungcn der deutschon 'riefsCL'-Kxpcdilion. T2^
Die LäniL^C' des größten \nn ihnen sehät/^e ith, cla Ijei dry xiell'achen Krünimunu;' und
Aulrnlluni;' des Korpers eine j^cnaue Messung- nieht /a\ machen war, auf 25 mm, er hatte
71 horsten tragende Se^nienli.': dabei fehlte die hintere K( )rperstreclse, über deren Länge ich
keine \'ermutung äubern kann: tlie fast durchgehend gleichmäHige Breite war ohne die Borsten
etwas iiber 0,5 nun: die liauchfkiche pkitt, die Rückenfkiche mäbig gewölbt, bi der hinteren
Korperstrecke waren die Zwischengliedfurclien sehr tief, urul mit dem starken \ortreten der die
Borstenluinth-1 tragenden Mauken der Segmente erscheint sie l)isweik'n fast rosenkranzförmig
gegliedert: der \orderen Körperstrecke geht das ab (Taf. X\ ik big. 5).
Der Kopflappen (Taf. X\'II, Fig. 6) ist fast herzförmig mit .stumpfer nach vorn gewendeter
Spitze, in der hinteren Hälfte breiter als lang, fast so lang als die beiden ersten borstentragenden
Segmente zusammen; dorsoventral schwach deprimiert; auf seiner \ orderen Hälfte .steht ein
einfacher, kurzer, spindelförmiger Fühler aufrecht: er reicht niedergelegt nicht über die Kopf-
lappenspitze hinaus. Andere Anhänge und .Vugen fehlen. Finmal habe ich in dem Räume
zwischen dem Kopflappen untl dem XOrderende des ersten Segmentes auf der Rückenfläche
eine niedrige Längsleiste oder Falte gesehen; eine mit dem Kopflappen zusammenhängende
Carunkel war es nicht : vielleicht .steht die Bildung mit Nackenorganen in Zusammenhang. —
Der Mundeingang liegt am \entralen \'orderrande des ersten Segmentes.
Alle folgenden Sesrmente sind abgesehen von dem Besitz der Kiemen und der Nadeln
im dorsalen Borstenbündel gleichmäßig, aber ([uantitatix' \erschieden au.sgerüstet : die der xorderen
Körperstrecke etwa dreimal breiter als lang, die der hinteren .stärker \oneinander gesondert und
etwa zweimal breiter als lang: im ihnen war bisweilen, vielleicht durch jeweilige Contraction
bedingt, eine enge Ringelung vorhanden.
Die borstentragenden Parapodien (Taf. X\'II, Fig. 8. 9) haben einen dorsalen und einen
\entralen, wenig \-oneinander getrennten kurz kegelfcJrmigen Bonstenhöcker : geringe Unterschiede,
die zwischen beitlen und an den ungleichen Segmenten sich zeigen, gehen wohl auf Contractions-
zustände zurück. In beiden Höckern steht je ein Fächer \ün großen einfachen Capillarborsten :
\om 18. Segmente ab tritt neben diesen im dorsalen Höcker eine starke, mit einfacher Spitze
vorragende Nadel auf, und dann ninunt die Zahl der Capillarborsten im oberen Bündel ab bis
in der hinteren Körperstrecke hier nur wenige Borsten \orkommen, während die ventraleii Borsten
.stets zahlreich im Fächer vorhanden sind.
Am dorsalen Paropodienh()cker steht an allen Segmenten hart neben und hinter dem
Borstenaustritt ein in F'orm und Größe sehr ungleicher Fortsatz, ilen ich als Cirrus bezeichne.
An den vorderen Segmenten ist es ein kurzer, dicker und stumpfer, nur wenig hervortretender,
etwas durchscheinender H(>cker, weiterhin wird es ein dünnes schlankes Fädchen, dessen Länge
an ein imd demselben Tier erheblich wechselt, an nahe benachbarten Segmenten um das Vier-
fache unterschieden sein kann. Da die Cirren überall \'orhanden Avaren, ist nicht anzunehmen,
daß diese Unterschiede mit regenerati\en Vorg"ängen zusammenhängen: \ielleicht handelt es sich
um ungleiche Dehnungszustände, dabei bleibt die schlanke Fadenform der Cirren an den hinteren
Segmenten immer charakterisdsch (Taf. XVII, Flg. 8. 9).
\ Dm 5. Segment ab tragen 23 Segmente je ein Paar Kiemen, \on diesen sind die beiden
ersten und tlie letzten etwas kleiner als die übrigen gleich großen. Die einzelne Kieme .steht
unmittelbar über dem dorsalen Borstenbündel und dem Cirrus: es ist ein schlanker kegelförmiger
125
,26 !•:. liHLKRS,
aufrecht getragener Fortsatz, der seitlich niedergelegt über ilie Breite des Segmentes reicht
(Taf. XVII, Fig. 7): die Spitzen der beiden Kiemenreihen stoßen zusammen. In der Achse der
Kieme zeigt sich nach Durchtränkung mit Glycerin ein blutgefüllter axialer Raum, von dem ich
nicht feststellen konnte, ob er einer Gefäßschlinge oder einem blind endencien Gefäß angehörte.
Von ihm gingen dicht gedrängt unter der Oberfläche liegende Gefäßspangen aus. Das kenn-
zeichnete die Organe als Kiemen, die im Leben vermutlich h'limmerepithel tragen.
\'on der inneren Organisation kann ich nur angeben, daß auf eine kurze dünnwandige
X'orderstrecke des Darmes eine gradlinige dickwandige folgte, die liis ins 5. Segment reichte;
daran schloß sich mit gradem Verlauf das gleichmäßige Darmrohr anfänglich kaum, weiterhin
entsprechend der Körpersegmentierung gegliedert.
Fundort: \ald.-Stat. 107. 35" 21' S., 20" 22' O. 117 m. Grauer Schlick. Auf der
Agulha.s-Bank.
Der Habitus des Wurmes ähnelt sehr dem von Ci.ai'aukde') beschriebenen Aoiiidcs attri-
cii/nris, \cm dem F. Mesnil") eine Zusammengehörigkeit mit Aoiiidcs (lYcriiu-) oxyccphala (Saks)
vermutet, in der X'oraussetzung, daß der von Claparede beschriebene Wurm die für die Spioniden
charakteristischen Kopfanhänge \erloren habe. Eine solche Annahme kann ich für die von mir
untersuchten Tiere nicht machen, da ich bei deren daraufhin geprüften Tieren eine Bruchstelle
am Kopflappen nicht gefunden habe. Daß tr(_)tz der haljituellen Aehnlichkeit mit S|)ioniden, die
eine beschränkte Zahl von Kiemen in der Aorderen Körperstrecke tragen, die hier beschriebenen
Würmer nicht zu den Spioniden gehören, dafür spricht das Fehlen von gedeckten Hakenborsten
und die Anwe.senheit von Nadeln im dorsalen Borstenbündel. Diese \er\veisen meines Erachtens
diese Polychaeten in den X'erwandtschaftskreis der Cirratuliden, wo sie dann allerdings als An-
trehörioe einer eig-enen Gattuntr eine besondere Stellung einnehmen. Der Besitz eines unpaaren
medianen Fühlers am Kopflappen ist Zeii'hen einer h()heren Organisation, die scharle Unter-
scheidung in tler Bildung der Kiemen und der Girren ist gleichfalls solcher Deutung zugängig,
während die Anwesenheit beider K()rperanhänge neben den dorsalen und ventralen Capillarborsten
und den Nadeln neben den ersteren in den hinteren Segmenten die Charaktere der Cirra-
tuliden sind.
X'ieileicht gehört in diesen Verwandtschaftskreis die ganz ungenügend gekennzeichnete
Gattung ParaOllis Gk.,'^) da deren einzige Art, Paraoiiis tcncra, am 4. — 10. Segment schmale
blattförmige Kiemen, und in den \entralen Borstenbündeln der hinteren Segmente dicke Nadeln
trägt. Bei dem Mangel an Hakenborsten \ermag ich diese inunerhin zweifelhafte h'orm nicht
in Verbintlung mit den Spioniden bringen, zu denen Gruüe sie ge.stellt hatte, und wohin etwa die
Entwicklung \on Lippenblättern an tlen i'arapodien der \orderen Segmente zu weisen scheint.
I) C[..M'.\Ri''.DE, Glanures zootomi<|ues paniii l.s .\iiiielidcs. Ccncvc. 1864. pj;. 45. I'l. III li^. 3 (Mem. Soc. l'liys. d'llist. luil.
(nMicvc. T. XVII, 21"= part).
-) F. Mksnii., Etudes de Müipholo{,'i(.- cxk-riic ilicz Ics .\niulidcs. II. I.cs Spi^J^idkMl^. Lille 1896. pg. 242 (Ijull. scient. d<- l:i
Kraiici- et de la Bclgique T. XX1.\).
■') Gkuük, licricht .... sclile.sisclie ('■esellscliall. 1872. p. 2(1.
I 26
Die boclcns;issi(jon Anneliden aus den Sammlungen der denlselien Tiefsee-Kxpcdition. i o -
i'irratiiliis afer n. sp.
Taf. X\I1, Fig. lo— 12.
Die.se Art gclHirt /w ^Xvw kürzeren eno-gegliederten Formen tler Cirratulitlen : hei 19,5 mm
Länge uml 3 mm gn)r)ter Breite zählte ich 140 Segmente, bei 14 mm Länge und 3,5 mm Breite
150 Segmente; in beiden Tieren waren die Segmente der präanalen Strecke kaum \ (ineinander
zu unterscheiden ; bei einem größeren FLxempk\re dem die Afterstrecke fehhe, betrug che größte
Kiirperhn^ite 5,5 mm. Alle Tiere waren farhlos, die kleineren hatten eine durchscheinende Körper-
wand. Die größte Korperbreite liegt am 15. —16. Segment: nach vorn tritt eine erhebliche
\'erschmälerung ein, die bei dem breitesten Tiere auf i mm geht: die X'erschmälerung nach
hinten ertolgt allmählich, ist weniger grol^, bisweilen war das Körperende plötzlich zugespitzt.
Die Ruckenfläche ist hoch gew()lbt, die Bauchfläche platt, bisweilen zwischen den Seitenrändern
wie vertieft: am .Seitenumfang bilden die Parapodialhöcker eine dorsale und ventrale Kante, die
nach hinten sich einander nähern. Die F"äden bilden in der vorderen Körperstrecke eine meist
dicht verknäuelte Masse, nach hinten stehen .sie unregelmäßig \ereinzelt und übertreffen nur um
ein Geringes die Kiirperbreite.
Der augenlose Kopflappen ist ein stumpfer Kegel nicht länger als das erste Segment,
\<in dem er deutlich abgesetzt, in das er aber bisweilen tief eingezogen ist (Taf. X\'II, F'ig. 10).
Die drei metastomialen borstenlosen Segmente sind deutlich voneinander getrennt, unter-
einander gleich lang, wohl doppell so lang als die borstentragenden Segmente, das dritte am
breitesten (Taf. X\ II, Fig. 10).
Die bor.stentragenden Segmente .sind scharf voneinander getrennt, überall .sehr kurz, in
der grölken Breite des Körpers 35 mal breiter als lang.
Dorsale und \entrale Parapodien .stehen in der \orderen Kcirperstrecke fast um die Hohe
des K()rpers \oneinander ab, in der hinteren Körperstrecke nähern sie sich, l)leiben aber immer
deutlich voneinander getrennt (Taf. X\ 11, Fig. 12). Aus jedem Höcker tritt ein an dem \orderen
Segmenten längeres Bündel einfacher Capillarbonsten her\or. Neben diesen steht in den hinteren
Segmenten je eine kurze grade farblo.se Nadel : ihr Auftreten ist aber sehr imregelmäßig, bei
kleineren Exemplaren scheint sie regelmäßiger als bei größeren zu sein, hier fehlte sie oft auf
größeren Strecken: so habe ich eine einzelne Nadel einmal schon im 39., ein andermal im
87. Segment gesehen, und darüber hinaus fehlten die Nadeln noch in beiden Bündeln bei
größeren \\'ürmern.
Am ersten borstentragenden Segmente steht über dem dorsalen Borstenbündel jederseits
ein einfacher langer Faden, am zweiten borstentragenden auf gleicher Höhe eine Gruppe von
fünf l)is .sechs sehr langen F'äden, deren Ursprünge sich gegen die vordere Segmentgrenze ver-
schieben können (Taf. X\'II, Fig. 10). Die folgenden Segmente tragen noch eine Strecke weit
je einen langen Faden jederseits, die mit den \oraufgehenden sich wirr verknäueln. Weiterhin
nehmen die Fäden sehr an Länge ab und stehen unregelmäßig an den Segmenten, kommen
aber vermutlich allen zu und fehlen nur durch Abfall (Taf. X\'II, Fig. 11).
Das Analende ist ein Zapfen, auf cles.sen \entraler Fläche die Afteröffnung .steht.
I'undort: \ald.-Stat. 77. i6"36'S., i i " 46' O. ca. 14" C. Große Fisch-Bai.
Die Art ist durch die StelluiiL;- eines einfachen Taden am ersten, einer (iruppe von
Fäden am zweiten horstentragenden Segment jetlerseits gekennzeichnet.
Eine gleiche Verteilung der l-'äden auf dem ersten uml /weiten Segment wie bei Ciii-atnlns
afcr sehe ich bei Cinatithis capcusis Soii.M. (teste \'. Marenzkller ' ) \on Angra Peciuena. Diese
Art unterscheidet sich alier auffalleni.1 durch die gestreckten Segmente, die mehrfac hen ilunklen
Nadeln neben den Borsten und die dicken Fäden Aon Cin-atiilm afci-.
Cirrcifiilns roi/ci/nnis n. sp.
Taf. X\II, Fig. T3. 14.
Ein fadenförmiger farbloser Wurm mit verstiimmeltem Hinlerende, tjer bei etwa 24 mm
Länge und 0,3 mm Breite 77 Segmente be.sitzt (Taf. X\"1I, b'ig. 13).
Sein Kopflappen ist schlank kegelförmig, \entral allgeplattet, wenig länger als tlas erste
Segment, seine Endstrecke \on der basalen Hälfte durch eine schwache Einschnürung abgesetzt,
augenlos; er geht ohne Trennungsfurche aus dem ersten Segmente her\-or (Taf. X\'II, Fig. 14).
Drei vordere, borstenlose, wenig voneinander geschiedene Segmente, \-on den Dimen.sionen
der folgenden beborsteten Segmente: diese sind in der vorderen Körpenstrecke doppelt so breit
als lang, in den hinteren etwas länger als breit.
Ihre Borstenbündel treten am seidichen Segmentumfang aus niederen nah(> aneinander
.stehenden kegelförmigen dorsalen und \-entralen Parapodialhöckern hervor, an den hinteren
Segmenten nahe an deren hinterer Grenze. In lieiden Bündeln stehen einfache schlanke Capillar-
borsten, die zumal in den xorderen Segmenten \\e\i \ortretende I'^ächer bilden; in den \()rderen
32 Segmenten sind nur diese Bonsten vorhanden, xon da ab treten neben den \entralen Capillar-
borsten viel kürzere dicke gelbliche gerade Nadeln auf; solche fehlen den dorsalen lUindeln überall.
Am zweiten und dritten metastomialen borstenlo.sen Segment .steht auf der Rückenfläche
jederseits neben dem Rande ein .sehr langer Faden (Taf. X\II, Mg. 14): ähnliche, meistens aber
kürzere F"äden, stehen je einer über dem dorsalen Borstenbündel, \-ermutlich an allen Segmenten ;
da sie ganz unregelmäßig- am Körper \erteilt Avaren, vermute ich, ilali sie an den .Segmenten,
an denen sie fehlen, abgefallen sind.
Fundort: \'ald.-Stat. 107. 35" 21' S., 20" 22' Ü. 117 m. Grauer .Schlick. .\uf der
Agulha.s-Bank.
Ich bezeichne den Wurm als C/iidtii/i/s, indem ich diesen Namen im weiteren Sinne
fa.sse. Er gehört nach dem X'erhalten der Borsten in die zweite Gruppe, die oi; .Svixr Joseph '")
in der Gattung Cirrafii/iis danach gesondert hat. Der Besitz \(in drei metastumialcn bdrsten-
lo.sen Segmenten, von denen die zwei hinteren lange F"äden tragen, ist beachtenswert. l(-h .sehe
da\on ab, daraufhin eine besondere Gattung zu errichten, um so mehr, als mit der .Möglichkeit
zu rechnen ist, dal? das Tier trotz der großen Zahl seiner Segmente eine |ugendform tlarstellt.
Dafür könnte sprechen, daß in dem mit Cilxcerin aufgehellten Korper Cieschl(.'chtsj>rodukte nicht
zu sehen waren.
') VON MARKN'zi'.f.i.F.R, rolychacten der .Angra IVqucna-Ruclit. Zoolog. Jalnhiicli. .\l)t. f. Systniiatik. I'.'l. III. pq. lO.
'^) DF. S.MNT JosKi'ii, .\nnelides |iolyclirtcs des cotcs de Dinard .\nnal. d. sc. ii.iUu. Zool. Ser. \'1I. T. 17. 1894. pg. 45.
I 2S
Die liiulciisiissigcn Anjiclklen iius den .'^animlimgen clor doiitsclicn TiersL'c-[ix|)eilitii)ii. 1 «n
Hctcrocii'i'iis cinciiiiiafiis n. sj).
Tat". W II, Vvy. 15.
I'-in cin/i^es Exemplar, das in L^an/or Länge erhalten war, erwies sich nach I )unhlr;inkun^-
mit (ihcerin als ein Weibchen mit L;n>|')en Eiern in der Leil)esh()hle: es ist ^leichmäi^i^- i^elb-
^rau, iS mm lanj^', fast durch^eheml 1,3 mm hreit und hat i 10 Segmente.
Der stum])l kegelförmige aiigenlose Kopflappen ist mit tlem ersten Bticcalsegment ver-
schmolzen und damit fast .so lang als die beiden folgenden Segmente. Der weite Mundeingang
liegt auf dem ersten Buccalsegment luul hat eine abgesetzte schwach längs gefurc-hte Lippe.
I )i(> drei BticcaLsegmente sind borstenlo.s, jedes etwa doppelt so breit als lang, durch
Ringfurchen v()llig geschieden, fa.st tln-hrund ( Taf. X\ II, big. 15).
Die folgenden borsten tragen den auf tler \ entralfläche abgeflachten Segmente sind alle
kürzer als tlie buccalen, die ersten etwa sechsmal, vom 20. l)is zum 60. Segment zwolfmal breiter
als lang, in der hinteren Körperstrecke werden die Segmente länger und sind etwa dreimal
breiter als lang. — An den Elanken dieser Segmente .stehen in niederen wenig \oneinander
getrennten Parapodialhöckern dorsale und \'entrale Bündel \on capillaren Borsten: die dorsalen
Borsten sintl in dem.selben Bündel ungleich lang, eile oberen, zumal in der vorderen Körper-
strecke, sehr \iel länger als die unteren, die \entralen Borsten überall kürzer als die langen
dorsalen. Nadeln habe ich neben den Borsten nicht gesehen.
\ on baden steht jederseits nahe dem hinteren Rande auf tlem dritten Buccalsegment ein
feiner schlanker: das erste borstentragende .Segment trägt jederseits nahe über dem dorsalen
Bonstenbündel einen schlanken dünnen Eaden und medianwärts da\on einen .sehr langen und
dicken in Schraubenwindungen gedrehten Eaden mit längslaufender F"urche, ^\•ohl sicher eine
Kieme (Taf. X\ II, Eg. 15). Ueber die ganze Länge trägt der Körper in unregelmäbiger \'er-
teilung an den blanken der .Segmente je einen Eaden, der an den hinteren .Segmenten sehr
viel kürzer als an ilen \iirderen ist. Alle die.se Eaden sind bisweilen, wohl durch Contraction,
geringelt.
Das letzte Segment trägt eine \veite, wulstig umrandete Afteröffnunsf.
Eundort: \'ald.-Stat. 161. 48'^ 57' S., 70" o' ü. 88 m. X'ulkanischer .Schlamm. Auf
der Bank im Osten \-on Kerguelen.
Die Art habe ich der Gattung Hctci-ocii-nis zugewiesen, wie diese \o\\ dp: S.\i\t Joseph ')
begrenzt ist, mit dem von M. Caii.i.kk\- und \\ Mesnii, ') gemachten X'orbehalt. Ist die Gattung
T/tnrv.x W'y.Vk u. B.') aufrecht zti halten, so würde diese Art wohl dahin einziLStellen .sein. —
Mit einer der beschriebenen Arten kann ich den Httcrociii-ns ciminiiatiix nicht zusammenbringen,
imd zwar wegen des Wrhaltens tler .\nhänge des dritten buccalen untl ersten borstentragenden
Segmentes.
'j DK Saint Joskph, Annelides polyclii'tes des cötcs du Uinard. .\nn. sc. natiir. Zool. .Ser. Vü. T. 17. pg- 45.
-) M. C.M'I.I.KRY et F. Mf.snii., Lcs formes cpitoques et l'evoliition des Cirratulions. .Anna), de ri'niversile de Lyon. Käse.
.\XXIX. 1898. pg. 127.
^1 Wehster and Benedict, Tlie annelida cliaelnpoda from Eastport .Maine. L'. St. Commission of fish and fislieries. l'i. XIII.
Ke|iorl lor 188;. Washington 18S7. pg. 741.
I 29
n<-iiis.:h5 'ri'-fs'-i'-K..vii<-.ini'.ii 1898-1895 n.i, .\vi. 17
j o Q E. Ehlers,
Capitellidac.
Nofoniastiis lafcriceus SaRs.
Syii.: P>isi(;, Monoojraph. d. Capitelliden. — Fauna und Flora des (lolfs von Xea])el. 1887. pg. 861.
Fundorte: X'ald.-Stat. i2cS. 54" 29' S., 3" 30' O. 439 m. i "^ C. Im Osten der Bouvet-
Insel. — Vald. Stat. 131. 54" 28' S., 3" 30' O. 457 m. 1,1" C X'ulkanischer Schlamm. Dicht
unter der Bouvet-hisel.
Weitere \'erbreitu ng: Arktisch - boreal : atlantische Küste von Nordamerika und
Europa. Mittelmeer (?). Madeira (cfr. Eisk;). Magellan-Gebiet (Ehlers).
Capifclla capitata (Fabr.).
Syn.: F.isk;. Monogia])h. d. Capitelliden. — Fauna und Hoia des (lolfs von Neapel. 1887. pg. 849.
Fundorte: Vald.-Stat. 7. 60" 37' N., 5" 42' W. 588 m. 0,8" C Toniger Sand. Niird-
lich vom Thomson-Rücken. — \'ald.-Stat. 77. 16" 36' .S., i i " 46' O. ca. 14" C. Große ImscIv
Ikicht. — \'ald.-Stat. 160. X'ulkanischer Sand. Kerguelen, Gazelle Bassin, Schönwetter-Bucht.
Weitere X'erhrei ttmg: Arktisch-boreal ; amerikani.sche und europäi.sche Kü.sten des
Nordmeeres. Mittelmeer. Adria. Sch\varzes Meer. Kanarische Inseln (cfr. Eisk;). Bort Stanley-.
h'alkland-Inseln. — Magellan-Gebiet (Ehlers).
Lei och
nis n. o'.
Capitellide ohne Kiemen, mit glattem, nicht gefelderten Körper, Thorax luid Abdomen
äußerlich nicht geschieden : 1 2 Baar thoracale dorsale und ventrale Bündel \on Capillarborsten,
danach Bündel von Capillarbonsten ttnd Haken und weiter abdominale dorsale und \'entrale
Wülste mit langgestielten Haken in einzeiligen Reihen.
Lcioclinis atataccNs n. sp.
Taf. X\1I. Fig. 16. 17.
Der gelbbraune, nach der Aufbewahrung in Weingeist ziemlich harte Korper des Wurmes,
der in Windungen aufgerollt liegt, dessen hintere Strecke fehlt, ist gestreckt 60 mm lang, fa.st
durchgehend 2 mm dick, drehrund, mit gering ausgeprägter Segmentierung und ohne äußerlich
hervortretende Sonderung in eine thoracale und abdominale Strecke (Taf. XV'II, Big. 16. 17).
Der über dem teilweis ausgestülpten Rüssel liegende Ku|)flappen i.st sehr klein, brtil
dreieckiof, ohne erkennluire Anhäntre oder Aup^enflecke.
Hinter ihm folgen 62 Segmente, von tlenen ilie vonleren dnppelt so lireit als lang,
während die hinteren etwas \-erlängert sind. Die .Segnientfui'cheii sind scharfe abei- wenig tiefe
1 ;o
Die l)oclcns;issi'n-ii AiiiieliLlcn aus den Samnilungcii der dculschen Ticfscc-lC.\|icdilion.
I."il
Linirii, die Sei^mcntt' tlahcr nur wenii^- \(incinander abgesetzt. An den xnrderen Segmenten i.st
eine seichte Ringfurciie /.u erkennen, durch die das Segment in zwei gleici: grolle Ringel zerlegt
wird. Die Oberfläche der Segmente^ ist glatt, an den vorderen schwach gerunzelt, nirgends mit
ausgesprochener Felderung, wie sie sonst bei Capitelliden auftritt. An den vorderen lo Seg-
menten lie,gt auf der \entralen Fläche ein medianer schmaler subneuraler Läng.sstreif, der Aveiter
nach hinten nicht zu \ erfolgen ist. An den \orderen fünf Segmenten verläuft jederseits am
Seitenumfang auf interpodialer H()he eine tiefe Längsfurche.
Die zunächst auf den Kopflappen folgende Körperstrecke, die mir zwei Segmenten zu
entsprechen schien — eine scharfe Segmenttrennung war nicht zu erkennen — hatte keine Borsten.
An allen folgenden Segmenten .standen am Seitenumfang, durch weiten Ab.stand von-
einander getrennt, dorsale und ventrale Borsten. Die ersten 12 Segmente hatten nach hinten
an Größe zunehmende Borstenbündel. Bei auffallendem Licht erschien bei Ansicht von oben
das einzelne Borstenbündel als ein dunkler Punkt, der sich in Seitenlage als ein Bündel \-on
feinen langen Capillarbor.sten auflöste, die in wenigen dorsoventral laufenden Reihen dicht fächer-
f()rmi"- tredränp-t standen. Die einzelne Borste war bei durchfallendem Licht glashell.
Am 13. Bündel standen am ventralen Ende der Reihen der Capillarborsten wenige lang
gestielte Haken. Damit ist der Uebergang zu der Borstenausrü.stung der hinteren Segmente
o-etreben, die ^on laneeestielten Haken auf kurzen Wülsten gebildet \vird. Ich habe nicht fest-
gestellt, ob über das 13. l^ündel hinaus noch Uebergangszustände Aorhanden sind. — Die auf
der Höhe der vorderen Borstenbündel stehenden Hakenwülste treten — es kann das zufällig
sein — an den \(jrderen dieser Segmente wenig her\or, weiterhin heben sie sich deutlich heraus
als längso\ale mit cleiu größten Durchmesser dorsoventral gerichtete Polster. Auf ihnen stehen
einzeilig langgestielte teils fast gerade, teils geschwungene Haken, ich zählte deren bis zu zwanzig.
Ihr Schaft hat auf nicht ganz zwei Drittel .seiner Länge ^•om Grunde aus eine geringe An-
schwellung, der daraus hervorgehende Haken eine gekrümmte jederseits breit flügeiförmig ge-
deckte Endspitze mit zwei kleinen Scheitelzähnen nebeneinander (Taf. X\'II, Fig. 17). Die ganze
Länge eines Hakens aus der hinteren Korperstrecke betrug 0,117 mm. da^m entfielen auf die
Endstrecke 0,045 mm. Wo der Haken aus der Cuticula der Körperwand heraustritt, hat diese
eine ringförmige, glänzende \'erdickung (Eingang zum Borstenfollikel).
Kiemen habe ich nicht gesehen, auch keine Stellen, die als Ausstülpungsstellen von solchen
anzusprechen wären. Ich halte das Tier danach für kiemenlos.
Im Bereich des 8., 9. und 10. Segmentes stand in der .Segmentfurche auf der halben
Höhe zwischen dem dorsalen uml \entralen Borstenbündel ein dunkler P^leck, der in den beiden
ersten Segmenten punktf()rmig, im dritten etwas linear verlängert \\ar. Ich \erzeichne die
Bildung, ohne eine Deutung zu geben.
Organe einer Seitenlinie habe ich nicht erkannt.
P^undort: \'ald.-Stat. iqi. o" 39' S., 98" 52' O. 750 m. 7,1" C. bester K(.)rallen-Schlii-k,
Zwischen Sumatra und Siberut-lnsel.
Der Maneel der P'elderunir und das P'ehlen einer äußeren Trennung \"on Thorax und
Abdomen ist für den Habitus des Tieres charakteristisch und sicher nicht auf Conservierungs-
zustände zurückzuführen, pj'ne geringe .\usprägung der P'elderung fintlel sich bei den Gattungen
Mastobraiulni^ Eis. und IIitcri'Diastns Eis.
, , ^ E. Elll.LRS,
Die \'erteilung tler Borsten ähnelt tlerjeniyen, tue sich in der Gattun;^- J/i!sfo/>/-ii//<7///s
findet; die Kinzeliieiten ilirer Form stimmen mit keiner der von Eisk; al)^■ebildeten Capitelliden-
Borsten ganz überein.
\"on einer anatomischen Untersuchung^' tles Stückes, deren Ergebnisse die Berechtigung
der Aufstelkmg einer neuen Gattung sichern i-:onnte, mubte ich absehen, cki nur ein einziges
Stück zur \'erfügung stand.
Maldaiiuhic.
Clyiiiciic assinülis McInt
Syii.; Ehlers, Pulychaet. d. maf(ell. u. cliil. Strandes, iqoi. p. i()2.
Fundort: \'akl.-Stat. 160. \ ulkani.scher Sand. Kerguelen, Gazelle-fialen.
Weitere \' e r b r e i t u n g : Kerguelen (Mc Inh )si 1). Magellan-Gebiet (Eiileks).
L 'lyniciic sp. ?
In .sandigen Rohren steckende Makhmiden. deren l-lrbaltungszustanil eine nähere Be-
stimmung nicht ge.stattete.
k'undort: \'ald.-Slat. löi. 48" 75' S., 70" o' O. 88 m. X'ulkanischer Schlick. Auf
der Bank im Osten \on Kerguelen.
Maldaiic S(//'s/ AIlmgn.
M.^l.mc;kk\, Nurdiska Hals-.\niiulater. 1865. p. 188. Annulata polychaeta. 1867. [). 90.
Die in dünnwandigen Schlammröhren eingeschlos.senen W'ürmer .stinnnen mit der von
Malm(;ren gegebenen Beschreibung dieser Art gut überein.
Fundorte: Vald.-Stat. 128. 54" 29' S., 3" 80' O. 439 m. — 0.3" C. Im 0.sten der
Bouvet-Insel. — \ald.-Stat. 13T. 54" 28' S., 3" 30' O. 457 m. — o,6"C. \"ulkanischer Sand.
Dicht unter der Bou\et-Insel.
Weitere \'e rb rei t u n g: .\rktisch-l)oreal. kVanzb.si.sche Westkü.ste (M.m.mckkn). — Yedo,
Ja])an. 345 baden (.Mi Ixmsii, Chalienger).
I fctcroina/düJic n. ^".
Makkmiden nn't gesäumter Kopfplatte, an allen Segmenten mit gleicher Bebur.stung;
dorsalen einreihigen Haken und ventralen Capillarborsten.
I lic l]lnl^.■Il^;l^siyc■il .\iiiirliil<-ii uuj. dcii Saiiiiiiluii^LMi der ilcubclicii ri(-lscc-l'',x|ici-liliijn. j -, ^
I Icfcroiiiiilddiic acqiialis n. sp.
■|";il'. X\'III, Fig. 5~io.
Das ein/ige SUuk, ilas mir zur IScschrcihung \iirlicg1, ist ein glricliiiialiig gclliliniuner,
fast clrc'hrunclcr Wunii xon 66 nini Länge und 2 mm Dicke: er lial liinlcr dem lUiccalsegment
16 borslentragtMulc Segmente: doch tdik (kis Anak'nde mit vi<-llei(Iit nur \\(;nig Segmenten
(Tak X\ Ilk I'ig. 5).
Die vom ßuccalsegment mit einer schwachen Einschnürung abgesetzte Kopfpkitte ist
\on einem am Seitenumfange nahe dem Hinterrande jederseits eingeschnittenem Fhiutsaumc
umfaßt, der am Hinterrande am höclisten ist, nach xorn niedrig ausläuft; die \'orderspitze der
Pkvtte ist stumpf: auf der Rückenfkiche der Platte steht eine mediane ganz niedrige' Irrste:
Länifsfurchen nel)en ihr sind nicht xurhantlen. Augenflecke auf der Außenfläche fehlen (Tak W'IH,
Fig. 6. 7). — Das die.se Platte tragende, borstenlo.se Buccalsegment, ist etwas kürzer als das
foleende: auf dem \'orderrancle seiner Yentralfläche steht median die kleine, die Conca\ität nach
vorn wendende hallMiiondförmige Mundöffnung, \or ihr xerläuft \i)n der Spitze der Kn])flappen-
platte ausgehend und in den c(>nca\en Rand der Mundoffnung hineinreichend eine schmale
platte Leiste (Taf. X\'III, F'ig. 7).
Die bonstentragenden folgenden Segmente sind in iler ,\usrüstung mit Haken und Capillar-
borsten untereinander gleicli, unterscheiden sich nur durch ungleiche Läng.sau.sdehnung und
ungleiche Stärke der tlie Haken tragenden Wülste.
Das I. unil 2. Segment sintl 3 mm lang. \'om 3. — 9. Segment schwankt tleren Länge
zwischen 5 untl 6 nun: von da ab ninunt die Länge der Segmente ab. das 10. untl 11. .sind
4 mm, das 12. uiul 13. 3 mm, das 14. 2,5 mm, das 15. 1,3 mm lang. Scharfe Segmentfurchen
fehlen, doch ist an t\(t\\ .Segmentgrenzen bisweilen eine, \vohl \^^\\ Contractionszu.ständen beein-
flußte gürtelförmige Ein.schnürung \i>rhanden; die letzten .Segmente tragen unregelmäl^ige Ring-
Avülste oder .S|xuigen. Kragenbildungen an tlen Segmenten fehlen.
\'on allen bekannten Maldaniden weicht die Art tlurch die Stellung der Haken und
Borsten ab: beide stehen nahe der \orderen Segmentgrenze am .seitlichen Umfange des Körpers,
und zwar die einreihigen Haken dorsal, und ventral da\on durch kleinen Zwischenraum getrennt
das schlanke Bündel der Capillarbonsten, das bedeutet gegenüber dem Verhalten bei den übrigen
Maldaniden ein \'ertauschen der dorsalen und \entralen Stellung. — Die Haken stehen in den
vorderen Segmenten auf der glatten K()rper\vand in einfacher Reihe, in den folgenden .Segmenten
auf einen je weiter nach hinten um so stärker herxortretenden Polster. Die Reihen der Haken
oder die sie tragenden Polster bleiben auf dem .Seitenumfang der Segmente beschränkt. Li der
Reihe des 4. Segmentes zählte ich 15 Haken, weiterhin nimmt deren Zahl etwas zu, überschreitet
aber 20 wohl kaum. Am langgestielten Haken i.st die basale -Strecke durch eine Einschnürung
deutlich \on der Endstrecke abgesetzt: die.se läuft mit einem von Haaren gedeckten starken
Zahn auf, de.s,sen -Scheitel eine Doppelreihe ungleich großer Nebenzähne trägt (Taf. XVIII, Fig. 8).
— Das schhmki', glaslii'Ue lUlndel xnn.etwa 6 — 8 Capillarborsten enthält daxon zwei F'ormen
(Taf. X\ III. Fig. 9. 10): kürzere einfach zugespitzt auslaufentle schwach gekrüiumte, und imi ein
\'ielfaches breitere und längere, deren fein längsstreifiger -Schaft in eine feine -Spitze au.sgeht,
^ 0 0
, , . ■ E. hllLERS,
die jederseits mit einer Reihe scliuppenformiger Blätter be.setzt ist: sie machen den lundrui'k
ineinander geschobener Tüten.
Das Ansehen des letzten Segmentes zeigte keine charakteristische Afterbildung: ich halte
es für verletzt, so daß das Analsegment, \ielleicht auch weitere präanale Segmente fehlen.
Nach der Umkleidung, die die mittlere Körperstrecke trug, bewohnt der Wurm eine
weiche aus .sandigem Schlamm hergestellte Röhre.
Fundort: Vald.-Stat. 258. 2" 58' N., 46" 50' O. 1362 m. 6" C. Pteropoden-Schlamm.
Lhiter der ostafrikanischen Küste.
Die eigentümliche Erscheinung in der Stellung der Haken und Borsten, die den Charakter
der Gattung bildet, hat ein Analogon in dem Borstenwechsel bei den Serpuliden. In beiden
Fällen i,st ein \'erständnis für das Zustandekommen dieses Platzwechsels der Bonsten bislang nicht
gefunden : es ist zur Zeit auch völlig ungewiß, ob diese Umkehrung der Bonstenstellung bei
den so verschiedenen Familien der Maldaniden und Serpuliden als ein gleichwertiger Vorgang
anzu.sehen i.st. Und ebensowenig lälk sich zur Zeit besdmmen, welchen Wert der auf den
Borsten Wechsel ge.stellte Gattungscharakter der Heteromaldane für das natürliche System inner-
halb der Familie der Maldaniden hat.
Rhodiiic lovciii Mlmgx.
iMai,.mgrk\, Xordiskii H;ifs-Aiinulater. 1865. pg. i8q. — Annulata polycluieta. 1867. pg. 99.
Das einzige mir ^-orliegende Stück, das aus i 2 auf den Kopflappen folgenden Segmenten
besteht, stimmt in allen ^vesentlichen Punkten so yut mit der xon Mai.mi.rkn treyebenen Be-
Schreibung der Rliodiiic lovcui, dal^ ich es so benenne. Es fehlt dem Exemplar allerdings tlas
hintere Körperende, untl dessen Unkenntnis kann die Bestimmung zweifelhaft erscheinen lassen.
Fundort: Vald.-Stat. 258. 2" 58' N., 46" 50' O. 136 m. 6^' C Pteropoden-Schlamm.
Unter der ostafrikanischen Küste.
Weitere \' e r b r e i t u n g : Boreal. Nordsee. — Ostsee (Li;\\ inskx). ü.stküste A merikas.
Nicoiiiiulic litiiibricalis (Fa13R.).
M.\lm(;ren, Nordiskii Hars-Aumilalcr. 1865. pg. iqo. .-\nnulata pulychaeta. 1867. p. 99.
Ein Wurm ohne Hinterende, stimmt in der Vorderstrecke soweit mit Xicoiiiaclh- Inmlirica/ix
(Fabr.) überein, daß ich ihn unter die.ser Bezeichnung aufführe.
Fundort: Vald.-Stat. 131. 54" 28' S., 3" 30' Ü. 457 m. -0,6" C. Wilkanischer Sand.
Dicht unter der Bouvet-In.sel.
Weitere Verbreitung: Arktisch-boreal : Nord- unil Ostsee.
Xicoiiuulic iiifcrsfri( tu n. sp.
Taf. Will, big. 1—4.
Das einzige Stück die.ser .\rt stak in einer tlunnwandigen .Schhunmrdhre in \ ier .Stücke
Z(;rbr(H;hen, ohne das Afterende.
134
Die hodonsiissigon Anneliden ans den Sammlungen dLT deutschen 'riersec-I''.xpedition. T "^ "
Daniu'h ist der (Irclirumlc fadrnfornii;^' erscheinende Wurm S6 mm laiiu;-, Ijei einer L;'leich-
mäßigeii Dicke \nn i mm, farhlns mit durchscheinender i\(ir|)er\\an(l : er hesitzl 19 i^orsten-
tragende sehr lantjc Sei^nienle und \ici- liorstenlose kurze präanule (Tal. .Will, Vv^. i. 2).
Der \iim ersten h( irstentrao-enden Sei^-mentc nicht ab^'esetzte Kopflappen ist etwa .so lantj
als das SeL;'ment, aus dem er hcrvororeht, breit, nach xorn dreieckii,»' zu^'espitzt, auf der Rücken-
fläche hochgewuibt, ohne liingsfurchen, auf der die Mundoffnung tragenden Bauchfläche platt,
sein Wirderrand schwach gewulstet, ohne Hautsaum (Taf. XMII, P^ig. i. t,).
Die borstentragenden Segmente sintl alle lang gestreckt, durch tiefe Ringfurchen stark
\oneinander abgeschinirt. am Xdrticrrande des \ierten Segmentes steht ein niedriger dünnhäutiger
Kragen (Taf. X\'III, Fig. i ). Das tiritte Segment war am läng.sten, 8 mm lang, das zweite 5,73
und das erste mit dem Kopflappen 5,5 mm : die nach dem dritten Segmente folgenden schwanken
zwischen 5 mm und 4.5 mm Länge, die beiden letzten borstentragenden Segmente sind kürzer,
3 mm uml 2,s mm lang. An allen Segmenten .stehen dorsale schlanke gesäumte Capillarborsten,
tiarunter an den drei ersten in geringem Ab.stand je eine starke einfache Nadel, an den folgenden
iliclit darunter eine einfache Reihe \on etwa acht glänzenden langgestielten Haken: aus ihrem
gckriimmtcn .Schaft gehl mit geringem Absatz die Endstrecke her\-or, deren Hakenende zwei
grobe Zähne und eine mehrzähnige Scheitelkappe trägt, aus der bisweilen eine stärkere Spitze
besonders her\orragte (Taf. XMII, Fig. 4).
In der vorderen Ktirperstrecke stehen die Borsten nahe dem \orderen, in der hint(>ren
K()rper.strecke nahe dem hinteren Segmentrande.
x\uf das letzte borstentragende Segment folgen vier ganz kurze liorstenlose Segmente
(Taf. X\III, Fig. 2), die zusammen nicht so lang als das \or ihnen .stehende Segment siml.
1 )as letzte \on ihnen hat eine glatte Endfläche mit weiter centraler Oeffnung, aus welcher
Inhaltsmas.sen des Darmes austreten. Wenn ich auch eine Piruchfläche hier nicht fe.ststellen
kann, so vermute ich doch, dal' in dieser Oeffnung der .\fter nicht xorliegt, sondern tlall eine
Analbildung abgebrochen ist.
Die Schlammrühre, aus der das Tier stammt, ist erheblich länger als dieses, hat eine
tliinne membranöse W^and, die außen mit einer dicken Schlammschicht bedeckt ist.
Fundort: \aId.-Stat. 203. i" 47' N., y6" 58' O. 660 m. 9,1" C. Pteropoden-Schlamm.
1 5 Meilen südlich \on Bangkam.
Durch die starken intersegmentalen Einschnürungen der .sehr langen Segmente unter-
scheidet .sich habituell diese Art \()n der von McIntosh') abgebildeten Xico/iiachc jaf^oiiica
Mc Int., mit der sie in der Bildung des \'orderendes übereinzustimmen scheint, bedeutsamer
noch dadurch, daß sie nur in den drei ersten Segmente je eine einfache ventrale Nadel besitzt,
während X/o/nnc/it- japonica Aklxr. in den ersten \-ier Segmenten solche träi^t. Danach ist auch
wohl die \on M.s.lm(;ren yetrebene Diagnose dieser Art abzuändern, in die der P)esitz Mm nur
drei vorderen Segmenten mit einfachen Nadeln aufgenommen ist.
') MciNiOSlI, Report .... ( hallengcr. Zool. XOI. .XII. 18S5. pg. 399. PI. .\I.VI. flg. 5.
' JO
I 36
!■;. i'jii.ERs,
Ö
HcniicIIidac.
Pallasia /»orrcefn n. sp.
Taf. X\III. ¥vr. II — 15: Taf. XIX, Fi- 1—3.
Nur eine kur/e \ordere Strecke dieser aus größerer Tiefe stammenden Mermellide hat
die Sammlung der \'aldivia-Expedition gebracht (Taf. X\'III. Ing. 11), ihre Beschreibung ist nicht
\viilil zu umgehen, da es sich um eine Art handelt, die durch eine Anzahl xnn llesontlerheiten
sich auszeichnet.
Das hinter der Kron(^ nur noch 15 Segmente aufwei.sende Stück ist 24 mm lang, in der
ganzen Länge fast gleich Ijreit: nur hinter der Krone etwas eingeschnürt und damit 3 mm breil,
gegen 4,5 mm am hinteren Bruchende, auf Rücken- und Bauchfläche wenig abgeplattet; im
ganzen gelblich \veiP>, nur die X'entralfläche der Paleen-Segmente mit braunem ( )uer\visch.
Die Blätter der kurzen Krone gehen auf der Rückenfläche jederseits xon einer seichten
medianen Körperfurche aus und sind hier durcli einen kleinen Z\vischenraum \oneinander ge-
trennt, während sie ventral \iel weiter voneinander abstehen : sie tragen jederseits eine äußere
Reihe von 20 Kronenpaleen, und eine innere Reihe, deren Zahl ich nicht feststellen konnte, da
ihre l^aleen zum größten Teil im Integument \erborgen waren. Die äuikTcn Paleen sind, soweit
sie \orragen, platte, lanzettförmige, glattrandige Borsten mit kleiner abgesetzter Endspitze
(Taf. X\'I1I, iMg. 15). Die inneren Paleen sintI, soweit das die am x'entralen lüide der Reihe
hervorragenden Spitzen erkennen lielkn, einfache Nadeln. — Auf der Idohe des dorsalen lüules
der Paleenreihe trägt die dorsale Mäche der Krone zwei liraune glänzende, wenig \<>rragende
Haken. — Nach außen \'on der Paleenreihe .stehen auf tiem Rande jedes Kronenblattes 10
lange, fadenförmige nach außen gebogene Kronenpa|jillen in gleichen Ab-ständen \-oneinander. —
Die zwischen den Kronenblättern stehenden Kiemen sind kurze dicke F"äden ; über ihre Zahl
und X'erteilung kann ich nichts angeben (Taf. X\ III, big. 14).
Die am Hinterrande der Krone auf der X'entralfläche median stehende Mundofhiung ist
jederseits \<>n einem halbrunden häutigen Lappen umgeben (Taf. XX'III, Mg. 13). Unmittelbar
neben diesem dorsal wärts .steht ein schlanker nach xorn fast Ins an den Rand des Kronen-
blattes reichender P'aden, und über dessen Basis tritt aus kleinem Hocker ein Bündel \on etwa
12 ungleich langen feinen capillaren Borsten heraus. Die.se Bildung ist dem ersten Buccal.segmcnt
zuzurechnen.
Hinter der Krone .stehen zwei langgestreckte, drehrunde Segmente, das einzelne ist etwa
.so lang als lireit, beitlc zusanunen so lang als die .sechs folgenden Segmente. \ on tliesen haben
die vier ersten MoTK-hen mit Paleen, sind kurz, zu.sammen so lang als tlie beiden folgenden, das
einzelne etwa zweieinhalbmal breiter als lang, und wie dicht aneinander ^escholien. Die tlaraul'
folgenden .Segmente mit großen hakentragenden dorsalen MoUclvn und \enlnilen Borstenlnintleln
sind durch tiefe .Segmentfurchen \ oneinander getrennt, etwa do])pelt so breil als lang (Taf. XXITl,
b'ig. 12. 13. 14).
Die bodensässigen Anneliden aus den Sammlungen der dcutselien Tiefsec-?"xpedilion. i i -^
Auf der Grenze des ersten und /weiten \'erlängerten Buccalsegmentes stehen am seitlichen
Umfange in gleichen Abständen verteilt fünf schlanke Fäden in einer schräg dorso-ventral nach
vorn laufenden Reihe; von diesen sind die drei mitderen am längsten, erreichen fast die halbe
Segmentlänge und haben eine schwach knopfförmig verdickte Spitze. Der am weitesten dorsal
stehende ist etwas dicker als die übrigen, schwach kegelförmig, entspricht wohl der Kieme an
den folgenden Segmenten. Neben dem am weitesten ventralwärts stehenden tritt ein kleines
Bündel von Capillarborsten aus.
\'on den auf die Buccalsegmente folgenden \'ier paleentragenden Segmenten (Taf. XVIII,
Fig. 12. 13. 14), ist das erste etwa doppelt so lang als die folgenden drei; sein paleen tragen des
Flößchen ist bedeutend kleiner als die der foltrenden Seirmente, und etwas weiter als diese
gegen die Dorsalfläche gerückt; seine Paleen sind wie die der folgenden Flößchen ge.staltet;
ein kleines Bündel nach vorn gerichteter dicht zusammenliegender Borsten steht weit vom
Flößchen entfernt jederseits am \orderrande des Segmentes nahe der \'entralfläche, die Borsten
sind einfach capillar glatt, breite gelb glänzende, und viel feinere farblo.se. Gleich weit nach
vorn eerückt steht am Seitenteile der Rückenfläche die Kieme als ein kurzer ketrelformiofer
Faden. — Die Flößchen der drei folgenden kurzen Segmente greifen nach hinten gerichtet über
die Segmentgrenzen hinaus und legen sich schuppenartig übereinander. Ihre glänzenden Paleen
ragen weit heraus; es sind breite Borsten, deren Schaft mit einer, an der stumpfen Spitze
zerschlitzten lanzettförmigen Platte ausläuft; neben jeder Palee ragt kaum halb so weit als
diese eine freie gebogene Capillarborste her\-or (Taf. XIX, Fig. i). \'entralwärts von den Flölkhen
findet sich am Rande der Bauchfläche je ein Bündel glänzender Borsten; diese staken völlig
im Integument, so dal^ ich ihre Form nicht bestimmen konnte.
Die Kiemen dieser Segmente stehen nahe über dem Ursprünge der Flossen am Seiten-
rande der Rückenfläche, dicke kegelförmige F"äden, die in der Reihe von hinten nach vorn zu
der Größe der Kiemen der folgenden Segmente hervonvachsen, .seitwärts gelegt nicht oder nur
wenig über die Mitte des Segmentes hinausreichen.
Die Kiemen und parapodialen Anhänge der auf die paleentragenden folgenden abdominalen
wenigen erhaltenen Segmente sind gleichgestaltet. Die Kiemen sind dicke kegelförmige Fäden,
die läno-er als die halbe Seymentbreite sind und medianwärts grelegt übereinander ^reifen. Nahe
unter ihrer Basis steht am Seitenumfange des Segmentes, fast dessen ganze Höhe einnehmend
ein dickes Flößchen, das nicht über den Hinterrand des Segmentes hinausreicht; auf seiner
freien Kante steht eine Reihe schmaler Haken, die sechs schlanke Sägezähne in doppelter Reihe
haben und von der Basis ausgfehende Stützfäden. — Unter dem Flößchen steht ein dünnhäutiorer
Lappen, aus dessen Spitze unter einem cirrenähnlichen Höcker ein schlankes Bündel von wenigen
Borsten austritt. Diese sind capillar, stärkere in der Endstrecke auf einer Seite weitläufig mit
Sägeblättern besetzt, und dünnere, die auch unter starker Vergrößerung einfach glatt erschienen
(Taf. XIX, Fig. 2. 3).
Das Tier stak in einer dickwandigen, geraden, kantigen grauen Röhre, die mit einer
anderen gleichen zusammen neben grauen Tonstücken lag, die von geraden Gängen durchsetzt
waren. Die Wand der Röhre bestand besonders aus Foraminiferen, die durch eine schlamm-
artige Masse verbunden waren; diese Röhrenstücke sind \ielleicht frei vorragende Fortsetzungen
der im Ton vorhandenen Wohnröhren.
137
Deutsche Tiefsee-Expedilion 1898- 1899. Bd. XVI. iS
j -, g E. Ehlers,
O
Fundort: Vald.-Stat. 190. o'' 58' S., 99" 43' O. 1280 m. 5,9" C. Wilkanischer fester
Schlick. Im Binnenmeer von West-Sumatra.
In die Gattung Pallasia reihe ich das Tier wegen des Besitzes von Nackenhaken ein.
Die Gestalt der beiden ersten Segmente und die Anwesenheit von vier Segmenten mit paleen-
tragenden Segmenten Averden zur Aufstelking einer besonderen Gattung \'eranlassung geben
können, wenn völlig erhaltene Tiere bekannt werden.
\'ier thoracale Segmente mit paleentragenden Flößchen besitzen Sabcllaria hvi<^/spiiiis
Grube') vmd Sadc/iana ^i'ardi McInt. ;') beide Arten haben Nackenhaken und gehören danach
zur Gattung Pallasia : wie sie zu Pallasia ponrcta .sich stellen, bleibt zu entscheiden. Dieser
Art steht dagegen Sa/hVla/ia (Pallasia) astrriloniiis AuG.') sehr nahe; was .sie unterscheidet ist in
erster Linie der Besitz von zwei großen Mundeirren, wenn solche nicht etwa bei dem Exemplare
von Pallasia ponrda Ehl. ganz eingezogen \varen; dann aber die andere Form der äußeren
Kronenpaleen und der Flößchenpaleen, die einer Vereinigung beider Arten widerstreitet. Die
Pallasia astcri/oniiis Aug. stammt \"on Barbados aus einer Tiefe \'on 103 Faden, ist also wohl
auch ein Bewohner des tieferen Wassers.
Pallasia albigcita n. sp.
Taf. XIX, Fig. 4 — 14.
Von dieser durch ihre Färbung auffallenden Art sind in der .Vusbeute ^'on Diego Garcia
wenige Stücke vorhanden, leider alle in der Weise verstümmelt, daß die hintere Körperstrecke
fehlt. Die folgende Beschreibung geht von einem Tier aus, das bei dieser \'erletzung 40 mm
lang, vorn 5 mm breit, nach hinten gleichmäßig bis auf 3 mm verschmälert ist, und dabei hinter
der Krone 34 Segmente be,sitzt. — Die Grundfarbe der hinteren Körpenstrecke ist ein schmutziges
helles Braungelb, von dem .sich als dunkle quere Linien die Ränder der ventralen Flößchen und
die dorsalen Kiemenfäden abheben; nach vorn geht diese Farbe in ein dunkles Braunviolett
über, gegen das die Kiemen tmd Parapodialränder sich hell absetzen. Durch helle grünlich
weiße Farbe treten die Außenflächen der Kronenblätter hervor, zumal gegenüber den dunklen
Kiemenfäden, den glänzenden Paleen und den goldbraunen Nackenhaken. Wenig nur treten
die paleentragenden Flößchen der drei vorderen Segmente heraus (Taf. XIX, Fig. 4. 5. 6).
Die Krone (Taf. XIX, Fig. 4. 5. 6. 7) hat ohne die Paleen die Länge der folgenden zehn
Segmente; ihre beiden seitlichen hellfarbigen Blätter haben einen schief birnf()rmigen Umriß mit
etwas ventralwärts gewendeter \orderer Spitze; am Ursprünge sind sie auf der ventralen und
dorsalen Fläche des Körpers \oneinander getrennt und bleiben das auch in ihrer ganzen Länge
mit den dorsalen Rändern, während die ventralen Ränder am Grunde zusammenstolten, nach
\orn aber stark auseinander weichen. Der ventrale Rand jedes Blattes ist in 1 2 fein gezähnelte
Läppchen zerlegt; aus den Einschnitten zwischen diesen Läppchen entspringen diinne weiße
Fäden, und \on deren Grundr laufen seichte Furchen donsalwärts über die Blattfläche (Taf. XIX,
') GRUnE, Annelidenausbeutc von S. M. S. Gazelle. — Monatsber. Kgl. Akad. d. Wiss. Berlin. 1877. pg. 542.
2) MciNTOSH, Report .... Challcnger. Vol. XII. 1885. pg. 421. I'l. Xl.VlI fig. 7 ; PI. XXVI Aüg. 13— 15. In der Talel-
erkliirung ist die Art Sahellaria (Pallasia) australietisis genannt.
ä) H. AUGENER, Westindische Polychaeten. Bull. Mus. com]iar. Zool. Vol. .\LI1I. igo6. ]ig. 167. Taf. 7. Fig. 129 — 138.
138
Die boiicnsässigen Anncliilen aus den Saminhingeii der deulschcn 'l'iersce-LCxpcdilion. I "»O
I*"io-. 7). X'iini ilorsalcn Rande des Blattes tritt in seiner \nrdercn I lältte die I )(>|)i)elreihe der
i'aleen aus; in seiner i^anxen Länj4'e ist der Ranil mit 12 kleinen I ,ä|)|)elieii heset/;t, die yc^'en
d\v Spit/e hin schlanker wertlen und weiter voin'inander getrennt stehen als an der hinteren
Strecke. — Diese BiklunL;' an den Rändern der Kronenblätter entspricht wohl einer Sonderung'
in tler Stellung der dünnen braunen Kiemenfäden, die zwischen d(^n Kiemenblättern geborgen
sind. — In der Doppelreihe der Paleen stehen 36 äußere und 16 — 18 innere Borsten; die
äußeren haben einen glashellen Schaft, der sich in der End.strecke verbreitert und abplattet und
hier jederseits am Rande Dornen trägt: ihre Reihe beginnt an ilem einen Umfange des Schaftes
früher als an dem antleren mit kleinen sägezahnartigen Zacken; an der abgeplatteten Endstrecke
sind tlie Dornen jederseits schlank, meist etwas gebogen (Taf. XIX, Fig. 8). — Die innere Reihe
wirtl \on braunen einfachen wenig gekrümmten Nadeln gebildet (Taf. XIX, Fig. 8). — Die auf
der Dorsalfläche der Krone .stehenden zwei braune Haken sind lang ge.stielt, am Ende stark
gekrümmt; Ersatzhaken habe ich nicht gesehen.
Die am Grunde der \'entralfläche der Krone liegende Mundöffnung ist seitwärts von je
einem dicken, stumpf dreieckigen Lappen gedeckt.
\"on den hinter der Krone folgenden Segmenten sind die vorderen sechsmal breiter als
lang, die der hinteren Körperstrecke, die an den untersuchten Tieren schlaff war, dreimal breiter
als lang. — Das erste Segment trägt an der \'orderecke der ventralen Fläche neben einer spitz
dreieckigen Lippe ein kleines Bündel \"on glashellen einfachen Borsten, deren fein zugespitzt
auslaufende Enclstrecke jederseits von einem Besatz feiner kurzer Härchen gesäumt ist (Taf. XIX,
Fig. 9). Am Seitenumfange des Segmentes .stehen zwei kurze dreieckige Läppchen und dorsal-
\värts darüber an der \'orderecke der Rückenfläche ein längeres, das in seiner Stellung den
Kiemen der folgenden Segmente entspricht (Taf. XIX, Fig. 7).
Die drei folgenden Segmente haben am Seitenumfang nach hinten gerichtete paleen-
tragende Flößchen; diese Ploßchen .sind sehr kurz, reichen kaum auf das je folgende Segment
hinüber (Taf. XIX, Fig. 6. 7); die beiden \orderen Floßchen hatten je 7, das dritte 8 Paleen.
Die einzelne Palee ist eine breite platte durchscheinend helle Borste, die am spitz auslaufenden
Ende in zwei ungleich große Teile eingeschnitten wird, von denen jeder am Ende geschlitzt ist ;
über die Fläche des größeren Teiles läuft eine Zeichnung von cjuer stehenden Reihen \<m
Kammzähnen. Jede Palee ist ^■on einer feinen Borste begleitet, deren dünner .Schaft in eine schwach
spindelförmig erAveiterte platte Endstrecke mit fein gesägten Seitenrändern ausläuft (Taf. XIX,
Fig. 12 a). — \'entralwärts von den Ploßchen tritt an der Vorderecke der \'entralfläche aus
einem kleinen parapocHalen Hocker ein nach a orn gerichtetes Borstenbündel aus: die Borsten
.sind paarweise geordnet : neben einer stärkeren paleenähnlichen in der lanzettförmigen Endstrecke
an den Rändern fein zerschlitzten Bonste steht je eine viel kürzere und schmälere mit doppelt
fiedriger spitzer Endstrecke (Taf. XIX, P"ig. i 2 b).
Die folgenden Segmente tragen übereinstimmend am .Seitenumfang je eine Kieme, darunter
ein dorsales P'lößchen mit Haken und ein ventrales, das mit einem Cirrus ausläuft, der über
einem parapocHalen Höcker mit einem Bündel von Capillarborsten .steht. Diese Segmentanhänge
ändern sich allmählich in der Reihe der Segmente von vorn nach hinten (Taf. XIX, Fig. 10. 11). —
Die Kiemen, schlank kegelförmige Fäden, .sind etwa vom 8. — 18. Segment am größten, dann
so lang als die Segmentbreite, nach vorn und seitwärts gerichtet greifen .sie hier übereinander
139
18*
1 40 ^- ''•"'-'^''=^'
und decken die Rückenfläche; von da ab werden sie nach liinten zu kleiner, und sind braun
gefärbte Fädchen, die kaum die halbe Segmentbreite haben (Taf. XIX, Fig. 5. 6). — In den
vorderen 12 Segmenten ist das hakentragende Flößchen ein am freien nach hinten gerichteten
Rande braun gefärbtes Läppchen, das ^■on der Basis der Kieme ab den Seitenumfang des
Segmentes einnimmt. Daran schließt sich ventralwärts ein am Rande gleichfalls braun gefärbtes
Läppchen an, das an seiner \entralen Ecke in einen cirrusartigen schlanken Zipfel ausläuft,
neben und unter diesem tritt aus einem Höcker ein seidig glänzendes Bündel von Capillarbonsten
aus (Taf. XIX, Fig. 10). Diese ventralen blölkhen stoßen etwa bis zum 20. Segment von jeder
Seite her, die rinnenförmig vertiefte Bauchfläche dieser Segmente überdeckend, zusammen, ihre
Borstenbündel ül)erkreuzen sich (Taf. XIX, Fig. 4). — Annähernd mit der \'erkürzung der Kiemen
erfolgt auch eine Umänderung der parapodialen Anhänge: der hakentragende Lappen weicht
■\on der Kiemenbasis zurück, etwa vom 18. Segment ab tritt eine Erhebung der unteren Strecke
des Lappens ein und mit allmählichem Uebergang bildet sie sich zu einem schmalen, weit vor-
springenden Hößchen um, das auf dem Rande die kurze Reihe der Haken trägt; dieses Flößchen
ist nun durch einen Zwischenraum von der Kiemenbasis getrennt. Dagegen steht es nahe an
dem dunkelrancligen ventralen Lappen, dessen cirrusartiger Zipfel stumpfer wird. Die ventralen
Borstenbündel bleiben ansehnlich lang (Taf XIX, Fig. 11).
Die Haken der dorsalen Parapodiallappen sind schmal, 0,072 mm lang; ihre Schneide
trägt in den entwickelten Zuständen acht Sägezähne, die nach dem Scheitel zu in doppelter
Reihe stehen ; lange Stützfäden, „Sehnen", gehen von der Basis aus weithin in das Gewebe des
Lappens (Taf. XIX, Fig. 14). — Die ventralen capillaren Borsten sind sehr ungleich dick, alle
auf einer Seite .sägeartig mit Blättern besetzt; an den dünneren Borsten sind diese aber nur
unter starken Vergrößerungen zu erkennen (Taf. XIX, Fig. 1 3. a. b).
Zu den Tieren gehören in Bruchstücken vorliegende Röhren, die aus weißen unregel-
mäßigen Kalkstückchen, zumeist wohl Fragmenten von Korallen, zu.sam mengesetzt sind, ihre
innere glatte Oberfläche ist gleichmäßig braun gefärbt.
Fundort: Vald.-Stat. 224. Diego Garcia.
A 111 pli ictenidae.
Pcctiiiaria sp.
Das einzige vorliegende Stück ist wegen der Beschädigung tler hinteren KoriJcrstrecke
nicht näher zu bestinunen. Der Kopflappen ist median geteilt, trägt jederseits neun b'äden, der
Nackenrand ist gezähnelt; 12 Kopfpaleen jederseits; 15 Paare von Borstenbündeln.
Zu dem Wurm gehört eine in Bruchstücken vorliegende Röhre von dem Habitus der
/-^r/Zz/ff/vö-Röhren, aber von eigenartigem Bau. Ihre Wand besteht aus kleinen Bruchstücken
von kicseligen Spongiennadeln, die dicht nebeneinander so in eine bräunliche Kittmasse ein-
gebettet sind, daß ihre Längsachse quer zur Längsachse der Röhre steht.
140
Die bodcnsässigcii Aimolidni ;ius den S;itiitMlun<^cii der dcutsciicn 'riefscu-Expctlition. » ,. ,
Drr Wurm stiunnil aus ij;n)ik'r(>r Tiefe; solches Vorkommen ist auch von anderen Arten
bekannt: Cistriiidis lixpcfboira Mgrn. \on 263 Faden = 481 m,') l'ctta assiini/is Mc Int. von
1 600 I'aden zwischen Kerguelen und Prinz Edwards-Island.^)
I'undort: Vald.-Stat. 259. 2" 58' N., 47" 6' O. 1289 m. 6,3" C. Fester blauer Schlick.
Nahe luitcr der ostafrikanischen Küste.
A inpharetidae.
Ainplüctcis guuiici'i Sars.
S\-n. cfr. P. Fauvel, Recheiches .sur les Aniiihareticns. Bull, scieiit. de la France et de la lielgique. T. XXX. i!^74.
P- 135-
? Amp/ticteis wyvillti
"i Amphictcis japonica McIntosh, Re|)Oit .... Cliallenger. Zool. Vol. XII. 1885. pg. 430. 431.
Fundort: Vald.-Stat. 161. 48^^ 57' S., 70" o' O. 88 m. Wilkanischer Schlick. Auf der
Bank im Osten von Kerguelen.
Diese Art i.st wohl kosmopolitisch : im ahlantischen Ocean aus der arktischen Zone bis
ins Mittelmeer hinein \erbreitet, und ähnlich wohl im stillen Ocean, \venn die Ainpitictcis japonica
Mc Int. hierher gehört. Daneben gehört sie dem notialen und wohl auch antarktischen Gebiet an.
Dieser ausgedehnten horizontalen Verbreitung entspricht die vertikale; auf der Challenger-
Expedition ist sie in einer Tiefe von 2750 Faden gefunden (McIntosh).
Amagc sculpta n. sp.
Taf. XX, Fig. 1—9.
Die wenigen mir vorliegenden Stücke, die nach der ungleichen Conservierung dunkelgrau
oder hell weißlichgelb gefärbt sind, stimmen darin überein, daß ihre vordere, thoracale Körper-
strecke in allen Dimensionen die hintere, abdominale, erheblich übertrifft; das gibt den Tieren
stärker ausgeprägt den Habitus, der auch bei anderen Arten vorhanden ist (Taf. XX, Fig. 1. 2. 3). —
Hinter dem Kopflappen und Mundeingang folgen 15 thoracale, 10 abdominale und das After-
segment. — Bei einem der größten Tiere, dessen ganze Länge 16 mm betrug, fielen da\on
9 mm auf die thoracale Strecke; deren größte Breite, die etwa vom 6 — 10. Parapodium lag,
war ohne Ruder 6 mm, mit Rudern 7 inm, und mit Borsten 9 mm, während die größte, vorn
gelegene Breite der abdominalen Strecke 4 mm betrug, das Afterende 1,5 mm breit war; zudem
ist die thoracale Strecke, während die ventrale Fläche platt ist, dorsal hoch gewölbt, sie war
hier, etwa im Bereich des 8. — 10. Segmentes 5 mm dick.
') NORSKE Nordhavs-Expedition 1876-1878. VII. (',. .■\HM.\UF,k Hansen, .Annclida. 1882. pg. 12.
^) McIntosh, Report .... Challenger. Zool. XII. 18S5. pg. 423.
141
E. Ehlers,
Die dorsale Fläche des Ko))fki})i)ens hat keine Läni,r.st\i,-ehcn, eine Ouerfurche teilt eine
hintere \-on einer vorderen Strecke, diese geht in einen lappenfi)rmiu;- erweiterten Rand über,
unter dem, über einer auf der \'entralfläche den Mundeingang begrenzenden Lippe die Tentakel
stehen (Taf. XX, Fig. 4). Diese sind glatt, keulenförmig, die mitüeren verlängert, die seitlichen
gehäuft stehenden sehr viel kürzer; die Zahl der Tentakel war bei allen Tieren nur klein, ungleich
groß; hier spielen aber Contractionsverhältnisse und \"erluste eine Rolle.
Auf den Kopflappen folgen drei kurze thoracale Segmente, die durch die Besonderheit
ihrer Ausrüstung von den folgenden unterschieden sind; sie sintl etwa zehnmal breiter als lang.
Auf der ventralen Fläche (Taf. XX, Fig. 3) sind sie durch Segmentfurchen \oneinander getrennt,
auf der dorsalen Fläche fehlen solche. Das erste Segment trägt keinerlei Anhänge. Auf der
Rückeirfläche des zweiten und dritten Segmentes stehen die Kiemen auf den Seitenteilen; die
P'läche zwischen den Kiemenbasen ist von Längsfurchen eingenommen, die sich bis zum \'order-
rand des ersten Segmentes erstrecken (Taf. XX, Fig. 2). Die Kiemen selbst waren bei allen
\orliegenden Tieren abgefallen, ihre Wurzelstücke stehen unmittelbar aneinander in einer schrägen
Reihe, die von der Rückenfläche des dritten Segmentes nach \orn gegen die Seitenfläche des
ersten läuft (Taf. XX, Fig. 2. 4). Hier .stößt die am tiefsten stehende Kieme an eine kleine,
schwach keulenförmige Papille, die dem zweiten Segmente angehört. Am dritten Segment steht,
durch die Segmentfurche von ihr getrennt, ein Doppelhöcker; der größere Höcker ist keulen-
förmig wie die Papille des zweiten Segmentes, aber beträchtlich größer, sonst dieser augenscheinlich
gleichwertig; am ventralen Umfang steht der zweite Höcker als ein sehr viel kleinerer kegel-
förmiger Fortsatz, in ihm liegt, wie die Untersuchung des abgeschnittenen und aufgehellten
Stückes zeigt, ein Bündel feiner capillarer Borsten (Taf. XX, Fig. 5). Damit erwei.st sich dieser
Höcker als ein Borstenhöcker, der dem der folgenden Segmente entspricht.
Die als Papillen bezeichneten Anhänge kann ich mit Sicherheit nicht deuten; die größere
von ihnen besitzt einen deutlichen Hohlraum. In ihrer Form stimmen sie mit Anhängen überein,
die über den Flößchen der abdominalen Segmente stehen.
Die folgende Körperstrecke hat zwölf thoracale Segmente und daran schließt sich mit
zehn Segmenten die abdominale Strecke, die mit dem Aftersegment endet.
Die thoracalen Segmente .sind durchschnittlich sechsmal breiter als lang, auf der Rücken-
fläche glatt und nur durch seichte Segmentfurchen getrennt: auf der Bauchfläche sind die
vorderen nur durch tiefe P\trchen scharf getrennt und in Form \im c|uerrn Wülsten mit einem
vermudich drüsigem Ouerstreif aufgewulstet, während die Bauchfläche der drei letzten glatt und
eben ist (Taf. XX, Fig. 3). — An den Flanken dieser Segmente stehen schlanke kegelförmige
Borstenhöcker (Taf. XX, Fig. 7), \-on denen also mit Einbezug des rudimentären am 3. Segment
13 vorhanden sind. Unter den Borstenhöckern stehen vom 5. Segment ab hakentragende
Flößchen, die von vorn nach hinten an Größe zunehmen. vVus den Borstenhöckern tritt neben
einer geringen kegelförmigen Lippe ein großes Bündel einfacher gelblicher Capillarborsten aus,
die in ik-n drei ^•orderen Höckern allmählich an Grol'ie zunehmen l)is zur vollen Entwicklung
vom 4. Bündel ab. — Am ventralen Umfange der Basis des letzten Borstenhöckers habe ich an
einem Tiere jedenseits eine kleine Papille gesehen. Ich möchte sie als Genitalpapille in Anspruch
nehmen, deren Auftreten individuell verschieden ist (Taf. XX, Plg. 6). — Die Flößchen (Taf. XX,
Fig. 7), platte dicke Lappen, entspringen mit einer Basis, die bei voller Ausbildung etwa einem
142
Die büdcnsassigcn Anneliden ans den Summlungen der deutsehen Tielsee-Expedition. . .o
Drittel der IVeite des freien Randes entspriclit : an diesem ist die xcntrale Ecke stärker als die
dorsale ausgezogen: auf der Rantlfläche xerläuft in drrcn ganzen lireite die einfache Reihe der
dicht gedrängt stehenden Haken. Deren zählte ich am 9. Müßchen 125. Der einzelne von
der Basis bis zum Scheitel 0,03 mm lange Haken trägt auf tler Schneide Zähne nach der P'nrmel
I — 2 — 3-3 — 4 (Taf. XX, Fig. 9).
Die an den hinteren thoracalen Segmenten auftretende \ erschmälerung setzt sich steigernd
auf die abdominale Segmentreihe fort. Die Segmente sind dreimal breiter als lang, die dorsalen
und \entralen Segmentfurchen seicht. Die.se abdominale Strecke ist bisweilen dorsal conca\'
gekrünunt, das .Vfterende tlann aufwärts gerichtet. — Am seitlichen Umfange der Segmente
stehen am Rande der Bauchfläche kleine Flößchen, und über diesen, durch die Höhe der Seiten-
fläche getrennt, am Rande der Rückenfläche große Papillen. — Die Fliißchen (Taf. XX, Fig. 8)
sind quere dicke niedrige Blätter, erheblich kleiner als die thoracalen und an der Basis nicht
wie diese verschmälert. Ihre Randfläche trägt eine kurze Reihe von Haken ; am ^■ierten ab-
dominalen Flößchen standen 65. Die Form der Haken ist wie die auf den thoracalen Flößchen. —
Die Papille, die hoch über dem FKifk'hen steht, ist immer deudich keulenförmig, wechselt aber
an Foriu und Länge wohl je nach tleiu Contractionszustande; bei größter Ausdehnung wird
ihr knopfförmiges Ende von einem dünnen Stiele getragen, in anderen Fällen ist .sie ein stumpfer
niedriger Höcker (Taf. XX, Fig. 6. 8). Die Papillen stehen in gleicher Höhe mit den thoracalen
Borstenhöckern; als rudimentäre Borstenhöcker, deren Borsten ^■erloren gegangen Avären, sind
sie nicht anzusprechen, da am zweiten thoracalen Segmente eine offenbar gleichwertige Papille
über dem Borstenhöcker steht.
Das Aftersegment ist ganz kurz; es trägt zwei Cirren, kleine niedrige Kegel, je einer
zur Seite der Afteröffnung.
Eines der eefi-indenen Tiere .stak in dem Bruchstück einer dick\vandioen, schwarzen Röhre,
deren Wand aus Schlamm gemacht war. '
P'undorte: Vald.-Stat. 128. 54" 29' S., 3" 30' O. 439 m. i" C. Im 0.sten der Bouvet-
Insel. — \'ald.-Stat. 131. 28. XI. 54*- 28' S., 3" 30' O. 457 m. 0,6" C. Vulkanischer Sand.
Dicht unter der Bou\'et-Insel.
Sosaiie Mlmgn. sp. ?
In dicker schlammwandiger Röhre fand sich im schlechten Erhaltungszustande eine
Ampluvdidi-. Nach der Bildung der Paleen und der Zahl der Borstenbündel gehört sie der
Gattung Sosaiic Mi.mon. an, doch stimmten die Borsten des 13. Segmentes nicht zu der Be-
schreibung, die Malmgren davon gegeben hat. Und da die hier vorhandene Form der Borsten
nicht nur für die Art, sondern auch für die Gattung als charakterisüsch angesehen wird, so
bleibt die Einreihung des gefund('nen Wurmes in die Gattung Sosaiic zweifelhaft.
Von einer Aveiteren Beschreibung mul) ich bei der schlechten Erhaltung des Stückes absehen.
P^undort: Vald.-Stat. 128. 54'^' 29' S., 3" 30' O. 439 m. i'^C. Im Osten der Bouvet-Insel.
14;
144
Meli Ulla cristata (Sars).
Svn. u. Literat, cfr. P. Fauvei., Recherches sur les Ampharetiens. Bull, de la France et de la Belgique. T. XXX.
1897. pg. 163.
An den Tieren, die ich zu Mcliiiua cristata S.A.RS zähle, kommen einzehie Abweichungen
vor, die ich als Variationen von nur indi\idueller Bedeutung an.sehe.
Die Würmer erreichen ansehnliche Größe, bei 65 mm Länge war die größte Breite der
\orderen Körpenstrecke 8 mm: die Zahl der Segmente betrug 64.
Der Kopflappen war in einigen Tieren auf seiner dorsalen Fläche durch zwei Längs-
furchen deudich dreiteilig; in einem l-'alle war der \'orderrand des gewölbten Mittelfeldes median
eingekerbt. In diesem Tiere war auch der an den Kopflappen stoßende Rand des ersten Seg-
mentes eingekerbt.
Alle vier Kiemen einer Gruppe waren am Grunde der Basalglieder miteinander verbunden ;
die drei der hinteren Gruppe von ihren Gegenstücken getrennt, die \'or diesen stehende mit
dem Gegenstück median vereinigt. Eine hoch hinauf reichende Verbindung, wie sie \o\\ Mcliiiua
pal II lata Gr. beschrieben wird, fehlte aber.
Wechselnd ist die Crista des fünften Segmente.s, bald saumartig niedrig, bald hoch; die
Zahl ihrer Zähnelung war 7, 8, und 10, die Zähne waren einfach oder an der Spitze gegabelt,
dabei kam es vor, daß die Zähne auf der einen Hälfte der Crista ungeteilt, die der anderen
o-abelig waren. Das zeigt die Unbeständigkeit dieser Bildung an, und läßt auch die Annahme
zu, daß tiefgehende Gabelung die Zahl der Zähne vermehrt.
Die erste Hakenreihe stand bei den größten Tieren bereits auf einem Flölichen, während
sie sonst auf einem einfachen Wulste .steht. Diese Steigerung mag mit der Körpergröße der
Tiere überhaupt zusammenfallen.
Bei einigen Tieren hatte das vierte Segment auf der Bauchfläche eine unpaare mediane
halbmondförmige, nach vorn convexe Falte, ähnlich einem Bauchschilde, das ist wohl eine vom
Contractionszustande abhängige Bildung.
Die Tiere staken in langen, schwarzen dickwandigen Schlammröhren.
Fundort: Vald.-Stat. 131. 54^ 28' S., 3 *^ 30' O. 457 "i- 1,1*^' C. Vulkanischer Sand.
Dicht unter der Ostseite der Bouvet-Insel.
Weitere Verbreitung: Atlantisches Nordmeer.
Die von Mc Intosh als Mcliiiua aniiandi Mc Int. westlich von der Nord-Insel Neu-Seelands
aus II 00 Faden Tiefe beschriebene Art fällt \ielleicht mit der im Vorstehenden envähnten Form
zusammen. Die Charaktere, mit denen Mc Intosh die Mcliiiua aniiaiidi Mc In r. \ on der Mcliiiua
cristata (Sars) trennt, scheinen mir dafür nicht genügend zu sein.
144
Die bodensüssiiren Anm-liden aus den Sammlungpn dir di'utschen Tiefsec-ENpt'dition. t , -
TerebelMdae.
Anipiiitrite kei'gitelensis McInt.
McIntosh, Ann. nat. bist. 1876. pg. 321. Syn.: Ehlers, Polychaeten d. magell. u. chilen. Strandes. 1901. pg. 208.
l-'unelurte: \ald.-Stat. 131. 54'^ 28' S., 3^ 30' O. 457 m. 0,6" C. Vulkanischer Sand.
Dicht unter der Bouvet-Insel. — Vald.-Stat. 160. Wilkanischer Sand. Kerguelen, Gazelle-Hafen.
W eitere \' erbreit ung: Magellan-Gebiet (Ehlers).
Nicolea vcniistitla (Fabr.).
Syn.: v. Marenzeller, Znr Kenntnis der adriat. Anneliden. Sitzgsber. K. Ak. d. Wiss. I.Abt. 1S84. pg. 195. (S. A. 45.)
Fundort: \'ald.-Stat. 3. 57^ 26' N., i '^ 28' W. 79 m. Nähe von Aberdeen.
Weitere Verbreitung: Boreal, Nordsee; französische Kü.ste, Mittelmeer (v. Maren-
zeller). Lüderitz-Bucht, SW.-Afrika (Ehlers).
Lcpyea ptcrochacta (ScHM.).
Terehella pterochaeta Schmarda, Neue wirbell. Tiere. I. n. 1861. pg. 12.
Leprea ptcrochaeta i^cw^i) N.}Ak9.VMzmA.Y.Vi, Kenntnis d. adriat. Anneliden. Sitzgsber. K .Akad. W. Bd. LXXXIX. 1S84.
pg. 178. (S.A. 28.)
Schmardanella pterochaeta (Schm.) McIntosh, Report .... Challenger. Zool. Vol. XII. 1885. pg. 449.
Leprea pterochaeta (Schm.) v. Marenzeller, Polychaeten der Angra Pequena-Bucht. Zoolog. Jahrb. Bd. III. Abt. f.
S}stem. p. 2 1 .
Die vorliegenden wenig gut erhaltenen Stijcke stimmen bis auf einen Punkt \öllig mit
den darüber, zumal von v. Marenzeller gemachten Angaben: den Capillarborsten, die an
38 Segmenten \orhanden sind, mehr als sonst angegeben, fehlt die charakteristische gebärtelte
Endstrecke. Daß sie nicht an allen Borsten vorhanden ist, hat schon McIntosh angegeben,
und bemerkt, daß diese Endstrecke am deutlichsten in den noch nicht voll entwickelten Borsten
zu sehen sei. Damit stimmt das Verhalten eines von Angra Pequena stammenden, gut erhaltenen
Stückes überein, insofern bei ihnen die großen Capillarborsten eines Bündels diese gebärtelte
Endstrecke nicht haben, während sie an den kleineren Borsten desselben Bündels vorhanden
sind. Das Fehlen dieser ausgezeichneten Endstrecke ist danach vielleicht ein Alterszeichen, sei
es daß sie abgenutzt oder abgefallen ist. — Ich bemerke dazu, daß auch die Zähnelung auf
dem Scheitel der Hakenborsten in den Zahlenverhäknissen inkonstant ist.
Die Tiere bauen dünmvandige weiche, mit verstreuten kleinen Fremdkörpern incrustierte
Röhren.
Fundort: \'ald.-Stat. 99. 34'^ 7' S., 23^ 27' O. (100 m.) Molkusken-Schalen u. a.
Plettenberg-Bucht.
Weitere Verbreitung: \"orgebirge der guten Hoffnung (ScHi\l\rd.\). Kapstadt
(McIntosh). Angra Pequena (\-. Marenzeller).
145
Deutsche Tief5ee-Expcriition 1898—1899. BiL XVL 19
146
E. Ehlers,
Tliclepiis ciuciimafiis (Fabr.).
Syn.: v. Marenzeller, Zur Kenntnis der adriatischen Anneliden. Sitzgsber. K. Akad. d. Wiss. I. Abt. 1884. pg. 205.
(S. A. pg. 55.)
Fundorte: \'ald.-Stat. 3. 57^ 26' N., i" 28' W. 79 m. Nähe von Aberdeen. — Vald.-
Stat. 7. 60*' 37' N., 5''24'W. 588 m. — 0,8'^ C. Toniger Sand. Nördlich vom Thomson-Rücken.
Weitere Verbreitung: Arktisch-boreal, Nordsee, Mittehneer, Adria (v. M.a.renzeller).
TJielepus spectabilis (Verr.).
Syn.: Ehlers, Polychaeten d. mageil. u. cliilen. Strandes, igoi. p. 210.
Fundorte: \'akl.-Stat. 127. 54" 29' S., 3*^' 43' O. 567 m. i '^' C. Vulkanischer Sand.
Im Osten der Bou\et-In.sel. — \'ald.-Stat. 160. \'ulkanischer Sand. Kerguelen, Gazelle-Hafen.
Weitere Verbreitung: Kerguelen, Marion-Insel. Magellan-Gebiet. Südchile (Ehlers).
TJiclcpiis riigosiis Ehl.
Syn.: Ehlers, Neuseeländisclie Anneliden. 1904. pg. 59 (Abhandl. K. G. d. W. Göttingen. Bd. III).
Neben einer schlammwandigen und einer incrustierten dünnwandigen , 7x\\w Teil mit
langen Spongiennadeln besetzten Röhre fanden sich drei Bruchstücke einer kleinen Terebellide,
von der es zweifelhaft ist, ob sie zu diesen Röhren gehört.
Zwei von den Bruch.stücken, eine vordere und eine weitere Körperstrecke gehören zweifellos
zusammen; von dem dritten ist das zweifelhaft. Es bleibt daher außer Betracht. Wenn ich
diese Stücke auf Tliclepus rugosus beziehe, so nehme ich an, dai3 sie, wofür die geringe Größe
spricht, einem jungen Tiere angehören, dem die Kiemen abgefallen sind; dazu bestimmt mich
die Form und Stellung der Capillarborsten und Haken, die sich wie bei Thclcpux ntgosiis Ehl.
verhalten, und die Runzelung der Bauchfläche auf den vorderen Segmenten.
Fundort: Vald.-Stat. 247. 3° 38' S., 40" 16' O. 863 m. 7,2'' C Globigerinen-Schlamm.
Nahe unter der ostafrikanischen Küste.
Weitere Verbreitung: San.sibar, Küste. — Chile, Küste. — Neu- Seeland (Ehlers).
Das Vorkommen der Art in der Tiefe ist bei der räumlich weiten Trennung der Fund-
orte dieser Art von Interesse.
Thelepus ßabclhitn (Baird).
Syn.: Ehlers, Polychaeten des mageil. u. chileiL Strandes. 1901. pg. 212.
Fundorte: Vald.-Stat. 21 I. 7'^* 48' N., 93" 7' O. 805 m. 7,1" C. Grober Sand. West-
licher Eingang des Sombrero-Kanales. — \'ald.-Stat. 263. 4° 41' N., 48*^ 38' O. 823 m. lo** C.
Globigerinen-Schlamm. Unter der Küste von Ostafrika (Somaliland). — Vald.-Stat. 266. ö*^' 44' N.,
49^ 43' O. 741 m. 14'^ C. Unter der Küste von Somaliland. — Vald.-Stat. 270. 13" \' N.,
47° 10' O. 1840 m. 3,7*^* C. Globigerinen-Schlamm. Im Golf von Aden.
Weitere Verbreitung: Marion-Insel. — Rio de la Plata. — Chilenische Küste. —
Irische Küste. — Achill-Head (Ehlers).
146
Die bodi:-nsii-s.-.i^cii Anneliden aus den Sunindungcn der deutschen Ticfsce-Expedition.
H7
\'nn ilieser weit vcTbrciteten Form lio^on mir nur Iccrf Rohren mit (Icm ciL^-cnlümlichen
Anhange vor. Bei einer dieser auf Station 270 im Golf von Aden Ijei i S40 m 'Tiefe gefundenen
Rohre ( Taf. XX, Fig. 15), deren Wand im wesentlichen aus I""oraminiferen-Schalen aufgebaut war,
spannte sich zwischen den \'erzweigungen des Anhanges, /.u de.s.sen Aufbau Foraminiferen-Schalcn
nicht verwendet waren, eine in Lappen und Strängen gesonderte Platte aus, die die Substanz der
Zweige völlig umschloß, an den freien Rändern zum Teil scharf \erdünnt und dann zackig au.s-
gerandet war. Die Ma.sse dieser Platte trug auf der Oberfläche zerstreut stehende große kreis-
förmige Oeffnungen, während im Innern iler Platte zahlreiche kugelige Hohlräume vorhanden
waren. Daneben enthielt das Gewebe auch aulkrhalb der Aeste, die es umschloß, einzelne ver-
streute harte Fremdkcirper mannigfaltiger Art. Es bestand aus Zellkernen und zum Teil deutlich
abgegrenzten Zellen, die in eine nicht weiter strukturierte Zwischensubstanz eingebettet waren,
an der Oberfläche eine fast regelmäßige Schicht bildeten; eine besondere zellige Auskleidung
der kugeligen Hohlräume ^var nicht \orhanden. Vereinzelt lagen im Ge\vebe ramificierte Pig-
mentzellen. Das ganze machte den Eindruck einer \-ielleicht schlecht kon.ser\-ierten Spongie,
doch konnten die Herren von Lexdenfei.d in Prag und Fu. Eilu. Schulze in Berlin, denen ich
Präparate davon mit der Bitte um ein Urteil darüber vorlegte, .sich nicht für die Spongiennatur
der vorgelegten Stücke mit Sicherheit au,ssprechen. — Ebenso mußte es danach unentschieden
bleiben, ob diese Gewebsmasse in irgend welchen Beziehungen zu den Anhängen der Wurm-
röhre und deren Entstehung stehe.
Tcrcbcllidai'iDU sp. ?
Eine größere Anzahl von Wurmrohren, die ich als Terebelliden-Röhren an.spreche, .sind
an den nachstehend \erzeichneten Orten \or der West- und Ostküste Afrikas gesammelt, alle
ohne Insassen. Die Röhren sind offenbar die kurzen \'orderstrecken von solchen, deren größere
Strecken im Meeresboden \ersenkt waren ; das Netz mag sie abgebrochen und zutage gefördert
haben. Die Gestalt der Röhre erhellt aus der Abbildung (Taf. XXI, Fig. 9), die schwach tuben-
förmig er^veiterte Mündung ist am Rande in radiärer Anordnung ^"on gleichlangen und dicken
starren aber glatten Fäden besetzt. Röhre und .Anhangsfäden waren \on dunkler Schlamm-
masse gebildet, die durch mannigfaltige kleine eingelagerte Hartgebilde gefestigt war. Die Form
der Röhrenstücke waren im allgemeinen einander sehr ähnlich.
Fundorte: Vald.-Stat. 28. 26'^ 17' N., 14^ 43' W., 146 m. Grün.saud. Groike Nähe
der afrikanischen Küste bei Kap Bojeador. — \ald.-Stat. 103. 35'- 10' S., 23" 2' O. 500 m.
7,8 ö C. Im Agulhas-Strom. — Vald.-Stat. 104. 35" 16' S., 22'^ 26' O. 155 m- Mollusken-
Schalen u. a. Im Agulha.s-Strom.
Terebellidanini sp. ?
Das Fragment einer Terebellide, die nicht zu bestimmen war, ist hier des Fundortes
wegen envähnt.
PAmdort: \akl.-Stat. 63. 2'- o' N., 8*^' 4' O. 2492 m. 2,6'' C. \'or der westafrika-
nischen Küste.
147
19*
148
E. Ehlers,
Terebella {P/iyzclia) fasciata Gr.
Grube, Beschreibungen .... .Anneliden d. roten Meeres. Monatsber. K. .Ak. d. Wiss. Berlin. Juni 1869. S. 33.
Pista fasciata (Gr.) von Makenzeli.kr, Südjapanische .\nnelideu. 11. Denkschriften K. Akad. d. Wiss. Wien. Math.-
naturw. Kl. Bd. XLIX (1S84) pg. 202 iS.-A. pg. 6).
Auf das mir vorliegende Tier paßt durchaus die von Gruüe gegebene Beschreibung.
Ich verdanke der Freundliclikeit des Herrn v. Marenzeller in Wien die Kenntnisnahme der
von ihm aus dem japanischen Meere beschriebenen Stücke dieser Art und konnte feststellen,
daß sie bis auf einen Punkt mit dem mir vorliegenden afrikanischen Tiere übereinstimmten.
V. Marenzeller hat mit Recht die Zählung der Segmente der vorderen Körperstrecke, wie
Grube sie gemacht hat, zurückgewiesen. In Grube's Darstellung ist die lippenartige Falte,
welche den hinteren Rand des Mundes bedeckt, irrtümlich als erstes Segment aufgefaßt, sie i.st
nur ein Teil davon; und nimmt man das an, so fügen sich die Verhältnisse dieser Segmente
ganz der von v. Marenzeller gegebenen Darstellung.
Der Punkt, in dem der von mir zum Vergleich mit den japanischen Exemplaren gestellte
afrikanische Wurm \on diesen abweicht, betrifft die Länge des z\veiten — nach Grlüe's irriger
Zählung dritten — Segmentes. Es ist dies bei den afrikanischen Tieren auf eine kurze, nur
auf der ventralen F"läche sichtbare quere Falte reduciert, an den Flanken des Körpers nicht zu
.sehen, während bei den japanischen Tieren dieses Segment deudich am ganzen Körperumfange
vorliegt. Grube's Beschreibung paßt in dieser Beziehung durchaus zu dem, was ich an dem
afrikanischen Tiere ge-sehen habe. Diese Differenz der Bildung ist aber wohl nur auf ungleiche
Contraction des Wurmkörpers zurückzuführen.
Zu V. Marenzeller's Beschreibung kann ich ergänzend hinzufügen, daß die Haken der
Hakenwülste höher (0,06 mm) als die der Flößchen (0,042) mm sind; die Scheitelkappe ist bei
beiden dicht, an den Haken der Flößchen stärker als an denen der Hakenwülste ausgebildet
und dann deutlich nach der Formel i • 222 • 3333 • 4444 geordnet.
Bei einem auf Station 245 gesammelten, schlecht erhaltenen Tiere lagen Bruchstücke
einer dickwandigen Schlammröhre.
Fundorte: \ald.-Stat. loi. 33" 50' S., 25*^ 48' O. 40 m. Mollusken-Schalen u. a.
Algoa-Bucht. — Vald.-Stat. 245. 5*^^' 27' S., 39" 18' O. 463 m. 10*^ C. Globigerinen-Schlamm.
Im Zanzibar-Kanal.
Weitere \' e r b r e i t u n g : Tor, rotes Meer (Ei irenber( ;-Grube). — Ostküste von Eno-
sima (Koerbl). Kochigame, TokioT^ai (Döderlein) v. Mare:nzeller.
Ich habe die GRUBE'sche Benennung beibehalten, um nicht eine neue Gattung zu den
bereits aufgestellten Terebelliden-Gattungen hinzuzufügen. In die Gattung Pista Mlmgr. sie zu
stellen, wie es von Marenzeller tut, verbietet die Gestalt der Kieme, denn für diese Gattung
Lst deren eigentümliche keulenartige durch spiralig gestellte Kiemenfäden gebildete Form kenn-
zeichnend; diese geht der Tcirhclla fasciata Gr. ab. Eine solche Kieme haben außer der typischen
l'ista cristata Mlm(;r. auch die Pista t\f//a Gr. und itnija Gr., sowie die von McIntosh') wohl
irrtümlich unter dem Namen Pista fasciata Gr. abgebildete Art. — Tcirtht/a fasciata G\<. gehört
') MciNTOSH, Report ... Chalk-nger. Zool. Vol. .\ü. 1S85. pg. 452. XLIX. tig. 5. l'l. XXVII A tig. 28; IM. XXXVIU A tig.3.
148
Die bodcnsässigcn Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Rxpedition. > .q
in die Gattung Polxvuiia Mi.M(;., v. Mar. eh. cmend., wenn man die Zahl von nur zwei statt
drei Kiemenpaaren unberüeksichtigt läßt, in die Gattung Nicolca Mi,M(;n., wenn man den 13esitz
der großen Flanken untl l)auchla])pen der vorderen Segmente als bedeutungslos ansieht; der
Habitus der Kiemen weist auf A^icolca Mlmgn. Zu Scioiic Mlm(;n. mit Einschluß von A\io}iicc
Mi.MGN. nach dem Vorschlage von de Saint Joseph,") mit der sie der Besitz der Flankenlappen
und die Bildung der Haken \erbindet, gehört die Art nicht, da sie zwei Kiemenpaare und nicht
wie Scioiic nur eins besitzt.
Terebclla (Loi/nia) coiiforfa n. sp.
Taf. XXI, Fig. 1—8.
Die hier zu beschreibende Terebellide ist zunächst durch die eigentümlich gestalteten
R()hren ausgezeichnet, in denen sie lebt. Aus diesen ist .sie insofern schwierig herauszulösen,
als ihre mittlere äußerst (.lünnwandige Körperstrecke so fest mit der inneren Oberfläche der
Röhrenwand verklebt ist, daß sie fa.st immer bei der Präparation, mit der der Wurm aus der
aufofeschnittenen Röhre heraustrelö.st werden soll, inehr oder minder beschädigt wird.
Ein mittelgroßes, ohne die Kiemen 42 mm langes Tier hatte 90 Segmente; .seine größte
Breite lag in der vorderen Körperhälfte und betrug 5 mm, nach \oxx\ Aerschmälerte sich der
Körper im Bereich der 9 — 10 vorderen Segmente bis auf 3 mm, nach hinten bis auf i mm;
der Rücken ist gegenüber der im allgemeinen schmalen Bauchfläche hoch gewölbt, in dem nach
dem 7. Segment folgenden Segmenten über eine längere oder kürzere Strecke buckeiförmig
aufgetrieben (Taf. XXI, Fig. i ) ; seine Fläche in der \erschmälerten \orderen Körperstrecke durch
die nach der dorsalen Fläche höher hinaufgerückten Borstenbündel eingeengt. Auf der Bauch-
fläche tragen die vorderen Segmente breite quere Bauchschilde, die, da sie von vorn nach hinten
schmäler werden, zusammen eine oft unregelmäßig gerunzelte dreieckige mehr oder minder vor-
springende Platte bilden, deren Spitze etwa am 7. Segment an die Reihe der schmalen, ent-
sprechend den Dimen.sionen der Segmente verlängerten Bauchschilde anstößt (Taf. XXI, Fig. 2. 3).
Diese Bildung wird dadurch her\orgehoben, daß die vorderen breiteren Bauchschilde, wie die
Lappenanhänge des i. Segmentes, braunviolett, die hinteren Bauchschilde braungelb gefärbt sind,
-Stark abstechend von der allgemeinen graugelblichen gemeinsamen Körperfärbung. In einem
Wurme waren die Flößchen der hinteren Körperstrecke braun\iolett gefärbt und bildeten so
neben den helleren Bauchschildern jeclerseits ein dunkelfarbiges Band.
Drei Paar langgestielter Kiemen stehen dicht gedrängt mit reicher \'erzweigung am
vorderen Körperende.
Der große Kopflappen greift \o\\ jeder Seite weit gegen die Bauchfläche, ohne besondere
Lappenbildung; seine Rückenfläche, die in einigen Tieren fein bräunlich gefleckt war, trägt zahl-
reiche sehr lange, zum Teil canaliculierte Fühler, die bei den aus den Röhren herausgeschälten
Würmern zu einem dichten Knäuel zusammengeballt waren, der häufig 1-dumpige Massen \on
Schlamm, Sand und anderen Körpern enthielt, die zum Aufbau der Röhrenwand verwendet wurden.
Die Segmentfurchen sind auf der Rückenfläche mit Ausnahme der drei oder vier vorderen
Segmente meistens schwach, in der aufgetriebenen Körperstrecke erloschen, in der hinteren
') DE St. Joseph, Annel. polycli. des cütes de Dinard. .Ann. sc. nat. Ser. VIII. Zool. T. X\'ll. 1S94. pg. 182.
149
__ E. Ehlers,
Körperstrecke deutlicher, hier tritt eine conlinuicrliche feine Median furche auf; die Bauchfläche
läßt überall die Seg^mentfurchcn erkennen : aiu stärksten sind sie auch hier in der hinteren
Körperstrecke.
Die vorderen Seemente sind fünfmal, die mittleren dreimal, die hinteren sieben- bis achtmal
breiter als lang.
Das zweite, dritte und \ierte Segment trägt Kiemen, das erste und dritte borstenlose
Flankenlappen ; von den 1 7 Paaren dorsaler Borstenbündel steht das erste am dritten kiemen-
tragenden Segment: der erste Hakenwulst steht unter dem zweiten Borstenbündel, und eröffnet
die Reihe der Wülste, die an den abdominalen Segmenten kürzer werden und in der hinteren
Körperstrecke niedrige Flößchen bilden. — Die braun\ ioletten Bauchpolster bilden an den
vorderen sechs bis .sieben Segmenten die charakteristische dreieckige Platte, dahinter ein schmales
bandförmiges Längsfeld.
Die drei Kiemen sind ungleich groß, nehmen \'on vorn nach hinten so an Größe ab,
daß die dritte etwa nur ein X'iertel von der Größe untl Fntfaltung der ersten besitzt; bei allen
teilt sich ein an.sehnlicher Stamm an seinem i{nde in zwei Ae.ste, die rasch unter wiederholter
Gabelung in zahlreiche kurze Endzweige auslaufen, die zu.sammen eine dichte Krone bilden.
Sie stehen in einer Linie hintereinander gleich hoch am Seitenrande der Rückenfläche.
Das kurze buccale Segment trägt jederseits am seidichen Umfang, tiefer als der Ursprung
der Kiemen und der nach hinten folgenden Borstenhöcker einen großen nach ^-orn gerichteten
querovalen braunvioletten Flankenlappen, der über die Ventralfläche hinweg durch einen niederen
Saum mit .seinem Gegenstück zusammenhängt, und dorsalwärts gleichfalls in einen niederen färb-
losen Saum aasläuft (Taf. XXI, Fig. 2. 3).
Der zweite Flankenlappen gehört dem zweiten kiementragenden Segment an, i.st farblos,
sehr \iel kleiner als der erste und steht in geringem Abstände von der Basis der zweiten Kieme,
tiefer jedoch als der Borstenhöcker des folgenden Segmentes. — Unter der Basis der ersten
Kieme .sah ich bei einigen Tieren eine kleine wulstige Auftreibung, konnte diese aber nicht als
eine konstante Lappenbildung an.sprechen.
Die in 17 Paaren \-orhandenen Borstenlnicker sind niedrige Kegel, bisweilen, wohl durch
eingedrungene Leibesflüssigkeit oder Geschlechtsprodukte, wulstig aufgetrieben ; \\\e sie an den
vorderen Segmenten höher dorsalwärts stehen als weiterhin, besetzen sie eine an der Körperseite
dorsal-ventralwärts absteigende Linie; auf ihr nehmen sie von vorn nach hinten etwas an Größe
zu. Sie enthalten ein Bündel von schlanken glashellen, fein gesäumten, mit einfacher Spitze
auslaufenden Capillarborsten.
Unter dem zweiten Borstenbündel steht der erste Hakenwulst, tler die Hcihe des Seiten-
umfanges bis zur Bauchfläche einnimmt; wie die Borstenhöcker näher an den Rand der Bauch-
fläche rücken, verkürzt sich die Länge des Hakenwulstes; an den alxlominalen Segmenten ist
der Wulst dann plötzlich fast um die Hälfte \ erkürzt, sein Unterrand ist weiter xon der Bauch-
fläche entfernt als an den Borstenbündel tragenden .Segmenten, der Wulst ist aber auf den ersten
drei dieser abdominalen Segmente flach, \'on da ab wird er von einem kurzen niedrigen Flößchen
getragen. Die Haken dieser Wülste stehen auf den ersten sechs in einfacher Reihe, häufig
nebeneinander alternierend verschoben (Taf. XXI, big. 4), auf den folgenden elf, die unter den
Borstenhöckern stehen, in doppelter rückenständiger Reihe (Taf. XXI, Fig. 5) ; auf den darauf
150
Die bodensässigcn Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsec-Ivxpedition.
151
folo-enden Wülsten iiiul IHößchen in einfacher, mit den Spitzen der Haken nacli vorn gerichteter
Reihe. An ein und demselben Tiere zählte ich auf dem 6. einreihigen Wulste 108 Haken, auf
dem 16. doppelreihigen in einer Reihe 102 Haken, auf dem 10. abdominalen Flößchen 25 Haken.
Die Haken, an den thoracalen Wülsten 0,06 mm, auf den I-lcißchen 0,045 """ti hoch, haben an
der Ba.sis einen sehr kleinen Mu.skelfortsatz, einen bald spitzen, bald stumpfen präbasalen
Höcker und auf der Schneide vier ungleich große einfache Zähne, mit der Formel i ■ 2 • 3 ■ 4
(Taf. XXI, Fig. 6).
Die Bauchpolster sind überall durch I'urchen voneinander getrennt; die vorderen nehmen
fast die ganze Breite der Bauchfläche ein, sind zwei- bis dreimal breiter als lang und in .sehr
verschiedenem Grade unregelmäßig gefurcht oder gerunzelt: an den mittleren und hinteren
Körpersegmenten .sind sie glatt, nehmen ein X'iertel oder ein Drittel der Bauchfläche ein und
sind so lang als breit, oder wenig länger als breit.
Die Endstrecke des Körpers war bei einigen Exemplaren ungegliedert, also wohl noch
nicht \o\\ entwickelt. Die Afteröffnung i.st überall terminal, ohne Anhänge.
Auffallend geformt sind die Wohnröhren der Tiere. Bei sehr großer Mannigfaltigkeit in
der Ausgestaltung (Taf. XXI, Fig. 7. 8) besteht eine Gemeinsamkeit darin, daß die Röhre in
ungleichster Weise gekrümmt und geschlängelt ist, dabei dem Anscheine nach nicht in größerer
Ausdehnung aufgewachsen; die im Durchschnitt kreisförmige Lichtung ist in der ganzen Länge
fast gleichmäßig groß. Ihre W'and, deren innere Oberfläche glatt ist, besteht aus einer zähen
bräunlichen Membran, in die verbunden mit Schlamm das eine Mal kleine Hartkörper ungleicher
Beschaffenheit, Sandkörnchen, Steinchen oder Foraminiferen- Schalen dicht eingebettet sind, das
andere Mal aber auch mannigfaltige größere Fremdkörper, darunter besonders auffallend lange
Kieselnadeln von Hexactinelliden, die dann weit über die Röhre hinausragen und oft weithin von
der SuKstanz der W'urmröhre umkleidet sind (Taf. XXI, Fig. 7) ; ich fand eine solche Nadel von
27 cm Länge. Ihr besonderes Gepräge erhalten die Röhren aber durch .sehr ungleiche Fortsatz-
bildungen, die, häufig hohl, als reiche \"erzweigungen bald vorne am Eingang der Röhre, wie bei
den Röhren von Lauicc conchylcga (P.AlLL.) entspringen, bald über große Strecken der Röhrenwand
ansitzen, dabei sich verästeln und netzforiuig untereinander verstricken (Taf. XXI, Fig. 8). Diese
Bildung i.st so mannigfach, daß kaum ein .Stück wie das andere aussieht. Soweit ich die Röhren
gesehen habe, lieg'en sie frei auf dem Meeresboden, das geht daraus hervor, daß sie \ielfach
von den Stöcken ^ on Hydroid-Pohpen umsponnen sind. Und da in diesen Röhren die Würmer
geborgen waren, ist es nicht wahrscheinlich, daß eine längere Strecke der Röhre im Boden
steckt, ^vie das bei Lanicc conchvicga (Fall.) der Fall zu sein pflegt.
Fundort: \ald.-Stat. 266. 6** 44,2' N., 49'^ 43,8 O. 741 m. lo*^ C. Globigerinen-
Schlamm. Nahe unter der Küste von Ostafrika (Somaliland).
Nach der Bauart der R()hren, zumal der ästigen x^nhänge, gehört die Art in den Kreis
der Lanicc concliylcga. Dahin weisen auch außer der Gesamtgestaltung des Leibes und den
rückenständigen Hakenborsten der hinteren thoracalen Wülste die Flankenlappen des ersten
und dritten Segmentes. Eine Abweichung bietet die Bildung der Haken, deren Zähne einfach,
nicht wie bei Lanicc doppelt oder mehrfach sind. v. Marenzei.ler ') legt auf die Einfachheit
') V. MareN7.EI.LER, Zur Kenntnis der adriatischen .\nneliden. 3. Beitrag. Sitzgsber. Kais. Akad. der Wiss. Wien. 1. -^bt.
1881. pg. 151.
r52 K. K1II.F.RS,
der Hakenzähne Ge\vicht und sieht darin einen Charakter der Gattung Lo/iiiia; dem gegenüber
ist die Anwesenheit oder das Fehlen der Flankenlappen von geringer Bedeutung, wie solche
denn auch bei anderen Gattungen, Pista, Polyuniia, \orhanden sind. Da überdies die Gattung
Loimia im Sinne v. Marenzellers Arten enthält, die Flankenlappen tragen, so wird die hier
beschriebene Art der Gattung Loimia zuzuschreiben sein.
Ihr Fundort im Bereich der afrikanischen Küste legt die Vermutung nahe, daß sie mit
der Loimia incdiisa (Sav.), die Savigny als der Lanice co)icliyh-o;a (Fall.) nahestehend bezeichnete
und für die Malmgren die Gattung aufstellte, zusammenfallen machte. Dagegen spricht, was
ich den Worten und Abbildungen Savignv's ') entnehme, die andere Beschaffenheit der Röhre,
die Anwesenheit von zwei gleich großen Flankenlappen jederseits, die scheinbar andere Kiemen-
bildung, auch wohl die schlankere Form der von den vorderen Bauch.schildern gebildeten Platte
und die von Malmgren'') gegebene Abbildung eines Hakens, der fünf Zähne besitzt.
Loimia amiiilifilis (Gr.) und montagui (Gr.) ^) bleiben von anderem abgesehen, schon wegen
ihrer charakteristischen Zeichnungen außer Betracht.
Die Temperatur des Tiefsee-Wassers, aus dem die Art gehoben wurde, macht es unwahr-
scheinlich, daß sie im ostafrikanischen Littoralgebiet auftritt; ob es eine exquisite Form der
Tiefsee ist, bleibt zu entscheiden.
Sciouc spiiiifcra n. sp.
Taf. XX, Fig. lo — 14.
Von dieser der Tiefsee und dem antarktischen Gebiet angehörenden Art kann ich nur
eine unvollständige Beschreibung liefern, da ich wohl viele ihrer charakteristischen Röhren, aber
kein ganz erhaltenes Tier gesehen habe. So bleibt die Große und Gesamtzahl der Segmente
unbestimmt (Taf. XX, Fig. 1).
Der kurze Kopflappen trägt zahlreiche verhältnismäßig dicke gewundene canaliculierte
I'ühter mit gekräuselten Rändern, keine Augenpunkte.
Das erste Segment hat einen hohen, ventralen, über den Mund greifenden halbmond-
förmigen Lappen, dessen Seitenecken unterhalb der Kieme entspringen; sein Rand ist mit hellerer
Färbung \on der rödich braunen Fläche abgesetzt, vielleicht durch eingelagerte Hautdrüsen
(Taf. XX, Fig. i).
Das zweite Segment ist sehr kurz, .seidich vom Flankenlappen des folgenden bedeckt;
es trägt jederseits am Rande der Rückenfläche eine Kieme. Diese besteht aus einem dicken
Stamm, der sich in zwei kurze, etwas ungleich dicke Aeste teilt, von denen jeder dicht gedrängt
stehende kurze Endfäden trägt. Die Kieme ragt über den Kopflappen hinaus auf den Grundteil
der luihler (Taf. XX, Fig. i).
Das ebenfalls kurze dritte Segment hat am seidichen Umfange einen nach vorn gerichteten,
mit breiter Basis aufsitzenden ovalen Flankenlappen, der kaum die halbe Höhe des Seitenumfanges
einnimmt, mit seiner oberen Ecke hinter der Kiemenwurzel steht: hier sitzt über ihm nahe am
') SaVIONY, Systeme des Annt-lides pg. 85. Atlas I'l. I. Fig. 3.
') Mai.mgren, Nurdiska Hafs-Annulater. Taf. XXV. Kig. 800.
') Grube, Annulata Semperiana. 1878. pg. 224. 225.
Die bodensUssigen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Expcdilion.
153
Vorderrande des Segmentes ein kleiner papillenähnliclier Höcker. — Die Bauchfläche dieser
drei \orderen Segrnente hat unrcgelmäl^ig geteilte Bauchpolster.
Das \ierte Segment ist das erste borstentragende; sein Vorderrand ist unterhalb des
Austrittes des Borstenbündels zu einem niedrigen Flankenlappen erweitert. Wie die folgenden
borstentragenden Segmente ist es \iermal breiter als lang. Es ist das erste von 17 Segmenten,
die dorsale Borstenhocker tragen; das zweite borstentragende Segment, das fünfte der Reihe,
hat den ersten Hakenwulst. — Die dorsalen Borsten sind bräunlich, in der einfach zugespitzt
auslaufenden Endstrecke jederseits schwach gesäumt. Auf dem ersten bis siebenten Hakenwulste
stehen die Haken in einfacher, auf dem achten bis sechszehnten Wulste in einfacher, verschränkter
Reihe. An den borstenlosen abdominalen Segmenten verkürzen sich die Hakenwülste und er-
heben sich zu kleinen Flößchen mit einfacher Hakenreihe. Auf dem fünften Hakenwulste fand
ich 52 Haken, in der ^"erschränkten Reihe des elften 64, auf dem dritten abdominalen Flößchen 49.
Die Haken sind kurz, über die Schneide geme.ssen 0,06 mm hoch, ihre breite Basis hat einen
kurzen Muskelfortsatz, die Schneide trägt einen präbasalen Höcker, der Hauptzahn ist groß, die
Scheitelkappe wird \"on schlanken Zähnchen gebildet, die eine deutliche Ordnung in Ouerreihen
nicht erkennen ließen (Taf. XX, Fig. i 2).
Die Bauchpolster sind an den borstentragenden und den folgenden sechs abdominalen
Segmenten scharf au.sgeprägt, quer; weiterhin stehen sie an den abdominalen Segmenten in
einer Furche mid strecken .sich in die Länge.
Die hintere Körperstrecke fehlte dem untersuchten Tiere.
Die schwarzen oder grauen meist an einem Ende gekrümmten, seltener geraden Röhren
haben einen kreisförmigen Querschnitt, ihre schwach mit Schlamm incrustierte Außenfläche zeigt
eine feine Ouerringelung und reihenweis gestellte entweder schlank kegelförmige, oder in ver-
ästelte Fasern auslaufende, aus der Röhrenwand her\orgehende Anhänge (Taf. XX, Fig. 13).
Vereinzelt fanden sich daneben kleinere prismatische Röhren mit ähnlichen Faseranhängen, sie
gehören vielleicht einer anderen Art an (Taf. XX, Fig. 14).
Fundorte: Vald.-Stat. 128. 54" 29' S., 3'^ 30' O. 439 m. i *^ C Im Osten der Bouvet-
Insel. — Vald.-Stat. 130. 53" 51' S., 4*^ 6' O. 2321 m. 0,2'^ C. Diatomeen-Schlamm. — Vald.-
Stat. 131. 54*^ 28' S., 3*^ 30' O. 457 m. — 0,6° C. Vulkanischer Sand. Dicht unter der Bouvet-
Insel. — Vald.-Stat. 152. 63^ 16' S., 58« 40' O. 4636 m. — 0,5'' C Blauer Schlick.
Wenn ich die Art in die Gattung Sdo/u- einreihe, so sehe ich da\on ab, daß das Tier
17 Paar von Borstenbündeln trägt, statt 16, Avie es in der Diagnose der Gattung Sdo//i- ^'or-
gesehen \var.
Eine Röhre mit ähnlichen Anhängen, aber mit Spongiennadeln erbaut, haben McIntosh^)
von P/sfa mirabilis McInt. und Rolle') beschrieben; enstere eine prismatische Rohre, die der
oben erwähnten ähnlich ist, abgebildet.^)
1) MciNTOSH, Report .... Challenger. Zool. Vol. .KU. 1885. pg. 454.
^) R. KoEHLER, Resultats scientifique de la Campagne du „Caudan". Paris 1S96. p. 459.
ä) a. a. O. PI. XLIX. Fig. 8. 9.
•5:
Deutsche Tiefsce-Expedition 1898— 1899. B.l. XVI.
l CA E. Ehlers,
Lciicayistc a/bicans Mlmg.
Malmgren, Nordiska-Hafs-Aiinulater. 1865. pg. 390. Annuliita polychaeta. 1867. pg. iii.
Fundort: Vald.-Stat 7. 60« 37' N, 5«' 42' W. 588 m. 0,8« C. Toniger Sand. Nördlich
vom Thomson-Rücken.
Weitere Verbreitung: Arktiscli-boreal ; Schottland. — Ostsee (Lewinsen).
Artacainn cJiallcii^ci'iac McIntosh.
o
McIntosh, Report .... Challenger. Zool. Vol. XII. 1885. pg. 477.
Fundort: Vald.-Stat. 150. Kerguelen. Wilkanischer Sand. Gazelle-Hafen.
Ich lasse die Stellung die.ser Art zu der nordischen Aiiacama proho^cidca Ml.mcn. aus
Mangel an entscheidendem Material unerortert.
Tercbcllidcs ströiui Sars.
Syn. : Ehlers, Polycliaeten des magellan. u. chilen. Strandes. 1901. pg. 213.
Fundorte: Vald.-Stat. 128. 54" 29' S., 30** 30' O. i *^ C. Im 0.sten der Bouvet-In.sel. —
Vald.-Stat. 131. 54*^ 28' S., 3'^ 30' O. 1,1 "^^^ C. Vulkanischer Sand. Dicht unter der Ostseite
der Bouvet-Insel. — Vald.-Stat. 160. Vulkanischer Sand. Kerguelen. Gazelle-Hafen.
Weitere Verbreitung: Arktische und boreale adantische Küsten Europas und Amerikas.
Nordatlantisch. Mittelmeer, Adria. — Südatlantisch. — Kerguelen. — Magellan-Gebiet (Ehlers).
Terebellides sp.
Fundort: Vald.-Stat. 303. i'^ 47' N., 96*^' 58' O. 660 m. 9,1^' C. Pteropoden-Schlamm.
15 Sm. südlich von Bangkatn.
Eine Artbestimmung des \orliegenden Stückes war des schlechten Erhaltungszustandes
wegen nicht zu machen.
Sabcllidae.
Potaniilla neglecta (Sars).
S.\RS, Reise i Lofot. og Finl. pg. 83. — Om de ved Norges Kyster forekommende Arter af den Linneische Anne-
liden slaegt Sabella. Forh. Christiania Vid. Selsk. Forh. 1861. pg. 122.
Mai.moren, Nordiska Hafs-Annulater. pg. 401. Tab. XXVII. f. 84. Annulata pol3'cliaeta. 1S67. pg. 1 13. Tab. XXVIl. f. 84.
Taf.XXII, Fig. 5-17.
Diese nordische, offenbar dem kälteren Wasser angehörende Sabellide findet sich in der
Sammlung der Expedition eingeschlossen in den Röhren in zahlreichen Exemplaren \on den
154
Die bodcnsii-ssigen Anneliden aus den Sanmdungen der deutschen Ticrsec-Expcdilion. I C ^
Stationen 6 und 7, nördlich \<)m Thomson-Rücken aus 588 und 562 m Tiefe mit einer Boden-
temperatur \on — 0,8 und — 1 " C.
Die oben angegebenen sich ergänzenden Beschreibungen von Sars und Malm(;ren lassen
micii nicht zweifehi, daß ich die Tiere richtig als Potaiiiilla un^lcda bezeichne : doch wird einiges
zu ihrer Ergänzung beizufügen sein.
Die Körpergröße geht über die \-on Sars und Mai,M(;ken gegebenen Maße hinaus; ich
fand als Körperlänge 53 mm, tlavon entfielen auf den Thorax 6 mm, daneben hatte die Kieme
17 mni Länge; der Thorax war 4 mm l)reit, das unmittelbar dahinter verschmälerte Abdomen
3 mm. Ich zählte durchschnittlich 90 Segmente, von denen 8 thoracal waren. Die thoracale
Strecke war bisweilen deudich gegen die abdominale abgesetzt (Taf. XXII, Fig. 5. 6).
Die ganz farblose schlanke Kieme hatte jederseits 14 Strahlen, die nur auf einer kurzen
l)asalen Strecke membranös verbunden waren und mit ganz kurzer freier Spitze endeten. Jeder
Strahl war mit einer niedrigen Membran bis gegen das Ende hin \'erbreitert (Taf. XXII, Fig. 9. 10).
Seine in Doppelreihe .stehenden Fäden waren mit Ausnahme der letzten gleich lang, etwa
\iermal länger als der Schaft breit. In dessen Achse liegt eine im Querschnitt mehrreihige Säule
von Knorpelzellen; \on ihr tritt in den einzelnen Kiemenfaden eine einzeilige Säule von Zellen,
deren basale breiter als die folgenden sind (Taf. XXII, Fig. 11).
Die beiden Buccalzipfel sind an der Basis breit und laufen zugespitzt aus (Taf. XXII, Fig. 12).
Die Körperwand der dorsalen Fläche ist in der \orderen Körperstrecke dünn, nach hinten
wird sie fester; die ventralen, in den abdominalen Segmenten durch die Längsfurche geteilten
Polster sind scharf ausgeprägt.
Die thoracalen Segmente sind viermal breiter als lang ; die vorderen abdominalen zweimal,
die bald folgenden viermal und die pränalen achtmal breiter als lang.
Der Kragen am ersten Segmente ist auf der dorsalen Fläche niedrig, so daß die Basis
der Kiemen frei liegt, seine Hälften stoßen median zusammen. Am Seitenumfange i.st kein, oder
ein nur ganz geringer Einschnitt, ventralwärts erhebt der Kragen sich zu zwei dicht zusammen-
schließenden spitz dreieckigen Blättern, die ich nie zurückgebogen gesehen habe (Taf. XXII,
Fig. 7. 8).
Das erste Segment trägt ein kleines dorsales Bündel von schlanken, schmal gesäumten,
einfachen Borsten.
Die dorsalen Bündel der folgenden thoracalen Segmente (Taf. XXII, Fig. 13) tragen im
dorsalen Teil schlanke gesäumte einfache Borsten, im ventralen viel zahlreichere kürzere mit spatei-
förmig verbreitertertem kurzen Saum und langer feiner Endspitze (Taf. XXII, Fig. 14). Der zwei-
reihige Hakenwulst stößt unmittelbar an den dorsalen Borstenhöcker und reicht \veit an den Seg-
mentflanken abwärts; von seinen Borsten gebe ich in Fig. 15 eine Abbildung; es sind So — 90.
An den abdominalen Segmenten sind die dorsal stehenden Hakenwülste gegenüber den
thoracalen bedeutend verkürzt, auf dem dritten abdominalen Wulst zählte ich 30 Haken; diese
Zahl nimmt nach hinten wenig ab. Die Capillarborsten sind in den letzten 35 Segmenten durch
bräunliche Färbung ausgezeichnet und treten dadurch hervor; wie in den vorderen Segmenten
ist die Basis der spitz auslaufenden Endstrecke breit gesäumt die Endstrecke selbst aber an
diesen Segmenten schlanker (Taf. XXII, Fig. 1 7).
Am Analsegment stehen zwei abgerundete Läppchen.
155
156
E. Ehlers,
Die Röhren, in denen die Würmer staken, waren grade gestreckt, ohne Spuren davon,
daß sie der Länge nacli angewachsen gewesen waren, bisweilen die eine mit der anderen der
Länge nach verbunden, drehrund und fast in ganzer Länge gleichmäßig dick, fast doppelt so lang
als der Wurm, in einem Falle 135 mm lang, bei einer Länge des insitzenden Wurmes von 70 mm.
Die W'and der Röhre war innen farblos, dünn, membrani)s, Fetzen von dieser Substanz
hafteten auf des Wurmes Oberfläche, außen war die Röhre dicht und gleichmäßig mit feinen
Sandkörnchen vmd ähnlichen Fremdkörpern bekleidet, wobei dunkelfarbige einzeln zwischen hell-
farbige eingesprengt waren.
Fundort: \'ald.-Stat. 6. 60" 40' N., 5'^ 35' W. 652 m. — o, i"C. Globigerinen-Schlamm.
Nördlich vom Thomson-Rücken. — Vald.-Stat. 7. 60" 37' N., 5" 42' W. 588 m. — 0,8"^ C Toniger
Sand. Nördlich vom Thomson- Rücken.
Die Art geht wohl nicht über den arktisch-borealen Bezirk liinaus.
ö
Potainilla torclli Mlmgn.
Malmgrkn, Nordiska Hafs-.'Xnnulater. 1S65. pg. 402. Annelida jjolychaeta. 1.S67. |><;. 114.
Langerhans, Wunnfauna von Madeira. III. Zeitschr. wiss. Zool. Bd. XXIV. pg. 112.
Das einzige aus einer glasig durchscheinenden, liräunlichen zähen, aulfen incrustierten
Röhre heraus gelöste Stück stimmte so gut mit der \o\\ Mai.m(;ken gegebenen, von Lan<;erhans
ergänzten Beschreibung, der Potainilla tonlli Mi.mcn., daß ich sie unter diesem Namen aufführe.
Die beiden von Lan(;erhans erwähnten Augenflecke des ersten Segmentes habe ich nicht gesehen,
vielleicht kommen sie nur iüngeren Tieren zu; dazu gehörte der untersuchte Wurm nicht. Auch
Malmgren's Angabe „tentacula . . . brevissima lata subrotundata paßt nicht, da die kurzen, an
der Basis breiten Buccalzipfel zugespitzt ausliefern.
Fundorte: Vald.-Stat. 95. 34''5i'S., 19" 37' O. So m. Mollusken-Schalen u. a. Kap
Y\gulhas.
W e i t e r e V e r b r e i t u n g : Madeira, in größerer Tiefe (Lan(;erhans) ; arktisch-boreal verbreitet.
Die Verbreitung dieser Art nach der südafrikanischen Küste hat ein Analogon zu dem
Vorkommen der verwandten Potainilla ixiiiforiiiis (O. F. Müll.), die nach McIntosh') aus dem
arktisch-borealen adantischen Gebiet über Madeira und die canarischen Inseln bis zum Kap der
guten Hoffnung geht.
Potainilla pcrloiiga n. sp.
Taf. XXIII, Fig. 1—6.
Fin einzelnes, in langer schlammbedeckter Hornröhre eingeschlos.sener Wurm war wenig
gut erhalten, doch ausreichend, um ihn als Vertreter einer bislang nicht beschriebenen Art zu
kennzeichnen.
Der langgestreckte, dorso ventral wenig abgeplattete, farblose Korper des Tieres zeigte
keine scharfe Sonderung in eine thoracalc und abdominale Strecke: er hatte 183 Segmente, von
denen die vorderen 16 nach der dorsalen Stellung der Borstenini mld als thoracal zu bezeichnen
MciNTOSH, Marine Annelids of Soulh Africa. l't. II. pg. 83. ~ Marine Investigalions in South Alrica. Vol. III. Cape Town (1904).
Die bodciisässigcn Anneliden aus den Samnil«nj;en der deutschen Ticfsce-Expedilion.
157
siiKl. Mit Einschluß tier Kiciiif war das Tier 146 mm laut;, ilavon entfielen 30 mm auf die Kieme,
16 mm auf die thoracale Strecke; diese war 3 mm hreit, die abdominale Strecke durchschnitdich
2,5 mm breit, mit Ausnahme einer ij^anz kurzen präanalen rasch verschmälerten Segmentreihe.
I )ie Kieme hat ein über den Kragen hervorstehendes knorpelhartes Basalblatt, das nicht
über einen Halbkreis hinaus gekrümmt ist, der \entrale Rand ist jederseits zu einem kleinen
hautartigen Lappen erweitert; beide Läppchen legen sich übereinander. Die ganze Kieme hatte
33 Kiemenstrahlen, ich habe nicht entscheiden können, ob die ungerade Zahl durch zufälligen Ver-
lust eines Strahles entstanden ist. Die Strahlen sind bis auf den Ursprung getrennt, ohne seitliche
Membran und laufen mit einem kurzen nackten Endfaden aus : in zwei Reihen stehen die Kiemen-
fäden dicht gedrängt nebeneinander und nehmen gegen die Spitze hin wenig an Länge ab, der
einzelne Kiemenfaden ist fünf- bis sechsmal länger als der Strahl breit i.st. Am äußeren Um-
fange der zehn ventralen Strahlen jederseits steht in kleinem Ab.stande vom Ursprünge ein scharf
begrenzter brauner Augenfleck, soweit ich gesehen, ohne lichtbrechenden Körper (Taf. XXIII,
Fig. i). Strahlen imd k'äden haben a.xiale Knorpelzellen; diese bilden iin Strahl unter dem
äußeren Umfang eine \ielzeilige Säule, die sich in die nackte Endstrecke fortsetzt und im \'er-
lauf gegen deren Spitze in der Zahl der Zellreihen abnimmt. In der Achse der Kiemenfäden
liegt eine einzeilige Säule \on Knorpelzellen, die von einer besonders großen Zelle am Rande
der Strahlensäule ausgeht und mit langgestreckten Zellen sich bis in die Spitze des Kiemenfadens
fortsetzt. — Fadenlose, nackte Strahlen sind nicht vorhanden. — Zwei schlanke, zeltähnliche, spitz
dreieckige Buccalzipfel reichen im Innern des Kiemenkorbes bis etwa auf die Höhe der Augenflecke.
Das erste Segment ist so lang als die beiden folgenden zusammen. Sein Kragen reicht
nicht soweit als das Kiemenblatt: er ist ventral geteilt, die beiden Hälften liegen zusammen, jede
besitzt an der hinteren ventralen Ecke ein kleines dreieckiges, rückwärts gebogenes Läppchen;
am Seitenumfang ist der Kragen mit einer Ausrandung niedriger und nach dem dorsalen Um-
fang hin durch einen tief eingeschnittenen Schlitz geteilt; dorsal trägt er zwei nach vorn ge-
richtete, fast kreisförmige plattenförmige Lappen, die nahe zusammenliegen (Taf. XXIII, Fig. i).
Ein abgesetztes Bauchschild fehlt dem Segmente. An seinem seitlichen Umfange steht jederseits
weiter dorsalwärts verschoben als an den nächsten Segmenten in einer grubenförmigen \^ertiefung
ein kleines Bündel feiner, schlanker, doppeltgesäumter Capillarbonsten (Taf. XXIII, Fig. 2).
Die folgenden Segmente sind überall durchschnitdich viermal breiter als lang, mit Aus-
nahme einer kleinen Zahl präanaler, die dicht aneinander gerückt sind. Die thoracalen Segmente
haben eine scharf begrenzte Bauchplatte, die an den vorderen Segmenten am Seitenrande einen
tiefen Einschnitt besitzen, aber so wenig wie die folgenden cjuer geteilt sind. Auf den abdomi-
nalen Segmenten sind die Bauchplatten tief läng.sgefurcht und in zwei Hälften geteilt. Die so
entstandene Längsfurche setzt sich nicht auf die Rückenfläche der thoracalen Segmente fort
An den thoracalen Segmenten steht der dorsale Borstenhöcker und der \-entrale Haken-
wulst dicht nebeneinander, beide zu-sammen nehmen nicht ganz die Höhe des. Seitenumfanges
des Segmentes ein. Der von vorn nach hinten abgeplattete Borstenhöcker erhebt .sich aus einer
wallardg umrandeten Grube: auf seiner F"ir,ste .steht eine Doppelreihe von kurzen Borsten, während
am dorsalen Umfange der Basis des Höckers aus dem Grunde der Grube ein Bündel von langen
Borsten austritt (Taf. XXIII, Ing. 2). \'on den langen Borsten waren im S. Borstenbündel 10,
von den kurzen 25 vorhanden. Die langen Borsten .sind am Grunde der spitz auslaufenden
157
] rg E. Ehlers,
Endstrecke jederseits breit gesäumt, der Saum schraffiert: die Breite dieses Saumrandes ist selir
ungleich: neben Borsten von 0,021 mm Breite fanden sich solclie von 0,012 m Breite: diese
schmal gesäumten Borsten sind wenig zahlreich, fehlen auch wohl ganz. Die kurzen haben ein
fast paleenartiges Ansehen, indem das Schaftende auf einer kurzen Endstrecke jederseits breit
gleichmäßig fast halbkreisförmig gesäumt ist, die größte Breite der Borste erreicht hier 0,045 ''""'' '
die davon gebildete schraffierte Mäche ist hohl gekrümmt: darüber hinaus läuft der Schaft mit
kurzer aufwärts gekrümmter Endspitze aus. — Die Hakenwülste der thoracalen Segmente tragen
in zweifacher Reihe ungleich geformte Borsten : schlanke aviculare Haken mit verlängertem
Manubrium und doppeltfeilkerbiger Scheitelkappe, untl Gleitborsten, deren Schaft mit windschief
gestellter, verbreiterter Endplatte ausläuft. Auf dem 7. Hakenwulste standen 32 Haken- und
Gleitborsten (Taf. XXI 11, Fig. 4).
An den abdominalen Segmenten steht der Hakenwulst, der kleiner ist als der an den
thoracalen Segmenten, hart unter dem Rande der Rückenfläche; am 40. Segment zählte ich auf
ihm 24 Hakenborsten ohne Gleitbonsten ; der einzelne Haken hat die F'orm der thoracalen
Haken, ist aber weniger hoch und hat ein kürzeres Manubrium (Taf. XXI II, Fig. 6).
Im ventralen Borstenhöcker stehen im gleichen Segment 10 Capillarborsten, deren lang
und dünn auslaufende Endstrecke beim Uebergang vom Schaft jederseits kurz und breit flügel-
artig gesäumt ist: dieser Saum i.st .schräg schraffiert und die Schraffierung dehnt sich über die
Flächen der Endstrecke derartig aus, daß sie am Rande jederseits fein gezähnelt erscheint
(Taf. XXIII, Fig. 5). Neben dem Bündel solcher Borsten steht eine einzelne dünne und feine
einfache Capillarbonste. An den präanalen Segmenten nimmt die Breite des Hügelsaumes sehr
ab, und es treten im Bündel mehr einfach capillare Borsten auf.
Am Aftersegment steht auf der Endfläche die Afteröffnung so, daß die ventrale Median-
furche aus ihr hervorgeht; dorsal i.st .sie von einem halbmondförmigen Wulste umgeben.
Die gestreckte schAvach unregelmäßig gekrümmte Röhre, aus der der Wurm heraus-
genommen wurde, war viel länger als dieser. Ihre braune hornartige Wand war innen glatt,
außen mit einer dünnen sandigen Schlamm.schicht bedeckt. Auf dieser waren vereinzelt Reste
von Lebewesen angesiedelt; danach ist anzunehmen, daß die Röhre frei über den Meeresboden
hervorragte.
Fundort: Vald.-Stat. 208. 6'^ 54' N., 93'J 28' O. 296 m. 11,4° C. Lockerer Ptero-
poden-Schlamm. SW. von Groß-Nicobar.
In dem Besitz \<)n nur einem Augenfleck am Ba.salteil der in gleicher Zahl vorhandenen
Kiemenstrahlen stimmt diese Art mit der Sabc/Zn pauliiia Gr.') von St. Paul überein, deren Augen
tragen aber zahlreiche Linsen ; von diesen habe ich bei Potaiiii/Ia pcrlou<^a nichts gesehen, llnter-
schieden sind beide Arten durch die ungleiche Zahl der thoracalen Segmente, bei Sabclla pattlina 9,
bei Potamilla pcrkmga 16. Die thoracalen Paleen haben bei .S'. panlina keine Spitze, die bei
Potamilla pcr/oifga in auffallender Weise vorhanden ist. Von einfachen Haarborsten, wie .sie bei
Potiuiiilla ptrloiij^a in den abdominalen, zumal den hinteren, Segmenten auftreten, ist bei Sabclla
panlina Gr. keine Rede; doch war das untersuchte Exemplar in der hinteren Körperstrecke
unvollständig.
') Grube, Reise .... Novara. Zool. T. Bd. 2. 1867. .\nneliilen. jig. 34.
Die boclensässigen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Expedition. ICQ
Pofa/ii/7/ii laciiiiosa EiiL.') \()n Ncu-Seeland, die ähnliclie Kragenbilduno- wie Potaniilla
pcj-/oiioa liat, trägt auf der liasalen Strecke der ftinf dorsalen Kicmenstrahlcn je zwei Augenflecke
und hat zwölf tlioracale Segmente.
lliiclioiic pallida n. sp.
Taf. XXI, Fig. 10—15; Taf. XXII, Fig. 5—17.
Der Fund einer Euclione im notialen Gebiet ist von Interesse, weil die aus dieser Gattung
beschriebenen Arten bislang- nur von der nördlichen Halbkugel und vorwiegend als boreale und
arktische F"ormen bekannt geworden waren. Mit keiner \o\\ diesen fällt die Art zusammen,
steht aber der einen Gruppe von ihnen nahe.
Die Beschreibung gebe ich nach einem im allgemeinen gut erhaltenen Exemplar, dem nur
die Fäden der einen Kieme zum Teil bis zur halben Länge abgebrochen waren (Taf. XXI, P'ig. 10).
Der Wurm ist gleichmäßig hellgrau gefärbt. Seine Kieme ist, zusammengelegt, länger als
die halbe Körperlänge, sie mißt 14 mm; der fast gleichmäßig 3 min breite, fa.st drehrunde Körper
22 mm, sein Annalende mit der tiefen Analgrube ist dreieckig zugeschnitten. Er hat 8 thoracale
und 32 abdominale Segmente, von der über 12 Segmente erstreckten Analgrube aus verläuft
die ventrale Kotrinne und tritt am letzten thoracalen Segmente auf die Rückenfläche hinüber.
Der dünnwandige Kragen, dessen größte \entrale Länge etwa der der ersten drei Seg-
mente gleichkommt, entspringt auf der Rückenfläche des ersten und zweiten Segmentes, und
klafft hier mit parallel laufenden Rändern über einer Vertiefung, in die die Dorsalfurche ein-
mündet; am .seitlichen Umfang ist der Kragen ganzrandig, auf seiner Ventralfläche geschlossen,
am Vorderrande median mit niedrigem Einschnitt (Taf. XXI, Fig. 11. 12).
Zwischen den Ba.salteilen der beiden Kiemenhälften steht auf der Dorsalfläche ein niedriger
kegelförmiger Höcker (Kopflappen ?). Am ventralen Umfange der Kiemenhälfte erhebt sich eine
niedrige, mit kurzem dreieckigen Zipfel auslaufende Buccalmembran.
In jeder Kiemenhälfte .stehen 14 schlanke doppelfiedrige Kiemenstrahlen in einem Halb-
krei.se, und an deren ventralem Ende jederseits fünf ungleichlange kurze mit schwach knopf-
förmigem Ende auslaufende Strahlen, von denen der längste an seinem Umfange sägeähnlich
gezähnelt ist, eine Bildung, die \'ielleicht auf Rudimente von Kiemenfäden zu beziehen ist
(Taf. XXII, Fig. i).
Die Kiemenstrahlen sind etwa in ihrer halben Länge vom Grunde an auf dem äußeren
Umfange durch eine dünne, sehr leicht verletzbare Membran miteinander verbunden; die.se Mem-
bran setzt sich an jedem einzelnen Strahl als ein feiner Saum auf dem langen dünnen nackten
Endfaden fort, mit dem der Strahl ausläuft (Taf. XXII, Fig. 2). Die .sehr dicht gedrängt stehenden
Kiemenfäden sind um ein Melfaches länger als der Strahl breit ist, und nehmen gegen das Ende
ihrer Reihe nur wenig an Länge ab.
Alle Segmente des Körpers sind auf der Bauchfläche durch eine Ouerfurche in zwei
gleich große Spangen geteilt, um so deutlicher, je länger sie sind ; im übrigen glatt (Taf. XXI,
Fig. 1 2). Die thoracalen sind, mit Ausnahme des ersten kürzeren, dreimal breiter als lang, die
') Ehlers, Neuseeländisclie Anneliden, .\blidl. K. Ces. d. W. Göttingen. N. F. Bd. 111. Nr. I. 1904. pg. 66. Taf. IX. Fig. 7 — 10.
•59
i6o
[■'.. Mlll.ERS,
vorderen abdominalen zeigen das gleiche Verhältnis, die folgenden \erkürzen sich und sind,
zumal in der Endstrecke, neben der Analgrube sehr kurz, fast zehnmal breiter als lang.
Die thoracalen Segmente haben einen dorsalen Borstenhiicker mit einer nach hinten
gewendeten stumpfen Lippe; vor dieser tritt das große Borstenbündel aus (Taf. XXII, Fig. 3);
es besteht aus vorderen längeren und hinteren fast um die Hälfte kürzeren Haarborsten, deren
Schaft in der Endstrecke, bei längeren etwas breiter als bei den kürzeren, gesäumt ist. — Unter
dem ersten Borstenhiicker fehlt der Hakenwulst, der unter den folgenden vorhanden ist, überall
aber wenig hervortritt. In ihm .steht eine Reihe von langgestielten Haken; im 6. Wulste zählte
ich 19. Der Stiel schwillt gegen die eingezogene Endstrecke etwas an, der spitz kegelförmige
Haken trägt auf dem Scheitel drei Ouerreihen dicht stehender Zähnchen (Taf. XXI, Fig. 14).
An den abdominalen Segmenten tritt, nach dem Borstenwechsel, unter dem dorsalen
Hakenwulste, aus einem ganz niedrigen Borstenhöcker ein Bündel einfacher gerader feiner Borsten
aus, die an den hinteren Segmenten an Länge und Zahl zunehmen (Taf. XXII, Fig. 4). Auf
dem Wulste .steht eine einfache Reihe weniger kurzer Haken (am 7. Segmente zählte ich 26),
die dorsalwärts an Größe abnehmen ; der einzelne Haken trägt auf dem Scheitel seines Haupt-
zahnes eine Kappe \on dicht in 4 — 5 Ouerreihen gestellten Zähnchen ; die breite Basis läuft an
der Schneide mit einem spitz dreieckigen Höcker aus; de.s,sen Abstand vom Scheitel betrug in
dem großen Haken 0,045 '""^ (Tai XXI, Fig. 15).
Im Bereiche der tiefen Aftergrube ist die Körperwand dünn, zeigt aber deutlich die
Segmentierung und trägt dementsprechend die Borstenbündel und HakenwüLste, letztere stärker
reduziert als die ersteren (Taf. XXI, Fig. 13).
Neben dem Tiere lag eine dickwandige Schlammn)hre.
Fundort: Vald.-Stat. 161. 48'^' 57' S., 70*^ o' O. 88 m. Wilkanischer Schlick. Bank
östlich \on den Kerguelen.
\'on den nordischen Arten der Gattung Eiiclwnc steht Enchoiic ntbrocinda (S.a.rs) dieser
Art am nächsten, zumal in der Bildung der thoracalen Capillarborsten ; die Unterschiede, soweit
solche sich nach den vorhandenen Beschreibungen ergeben, liegen in der Zahl der Segmente
und Kiemenstrahlen.
Serpiüidae.
Pi'otiila tnbiilaria MoNT.
Syn.: cfr. dp: S.mnt Jcjseph, .\niiclides pol\clietes des cotes de Üinaid. Ann. sc. natur. Ser. VIII. Zoolog. T. XML
1^94- pg- 362.
Auf ein einzelnes nicht sonderlich gut erhaltenes, aus seiner Röhre herau.sgenommenes
Tier wende ich die.se Benennung an nicht ohne Zweifel, da in einem Punkte eine Abweichung
von den von die.ser Art gegebenen Beschreibungen besteht: das Tier ist völlig farblos und es
fehlen ihm die son.st vorhandenen, mit lichtbrechenden Körpern versehenen pigmentierten Augen-
160
Die bodcnsüssi^eii ATindiiUn uus den SLimmlungcn der dciilsclien Tii i'scc-K.xpedilioii. I ß j
flecken auf den Kiemenstrahlen. \'on geringerem Belang ist, daß die nur spärlich erhaltenen
Capillarborsten in den Norden mi ahdominalen Segmenten in der Endstrecke nur ganz schwach
sichelförmig gekrümmt \varen, übrigens den charakteristischen feilkerbigen Saum trugen.
Da das Fehlen der Pigmentierung und der farbigen Augenflecke vielleicht auf einen
liinfluli der Conservierung zurückgeht, schlage ich das nicht hoch an; mit dem Aufenthalt des
Tieres in tieferem Wasser i.st der Pigmentmangel wohl kaum in X'erbindung zu l^ringen, dafür
ist die Tiefe \on 146 m nicht Ijedeutend genug. Als X'ariation finde ich den Pigmentmangel
von dieser Art nicht erwähnt.
Eine vom gleichen Fundort stammende weiße kalkige Röhre mit dem Habitus der
y/o/z/A?- Röhren gehört vielleicht zu diesem Tier.
Fundort: Vald.-Stat. 28. Jö^iy'N., 14'^'43'W. 146 m. Größte Nähe der afrikanischen
Küste bei Kap Bojeador.
Weitere Verbrei tu ng: Atlandsch und mediterran.
Protitla sp.?
Leere Röhren vermutlich xon Pi-otula sp.
Fundort: Vald.-Stat. 113. 34"^ 33' S., 18"^ 21' O. 318 m. 7,1" C. Grünsand. Kap
der guten Hoffnung.
Salinaciiia liysteri (HuxL.).
Syn.: de Saint Joseph, Annel. polych. des cotes de Dinard. Ann. sc. nat. Zool. Ser. VII. Vol. XVII. 1S94. pg. 340.
Die Tiere stecken in R()hren \-on dem Habitus der Fi/ooraiia, ihre Kiemen haben keine.
„Deckel", danach \vürde es Sa/iiKunia dystir/ Hixlev sein, dk St. Juseph will die Art als selb-
ständige getrennt von Fi/ograiia siiiipk.x Berk. halten. Cunninc;ham') und Ramac;e zogen die
Arten auf die Autorität von Mc Intosh hin zusammen.
Fundort: Vald.-Stat. 4. 60« 42' N., 3" 10' W. 486 m. 5,9" C. Blauer Schlick.
W^ eitere \' erbreitung: Nordsee-Kanal. — Mittelmeer.
Hydroidcs sp. ?
Der ohne Zweifel zur Gattung Hydroidcs gehörende Wurm i.st \ielleicht eine junge
Hydividts pcdinata Piiir,. Ich beziehe mich dabei auf die Charakteristik, die Lo Bianco") von
dieser Art gegeben hat, insbesondere auf die Form des hornig aussehenden Deckelaufsatzes,
der bei meinem Tier von 12 (nach Lo Bianco von 11) Haken gebildet wird, die mit einem
oder z^vei ungleichen großen Zacken jederseits etwa auf der halben Länge versehen sind.
Soweit stimmt die Deckelbildung mit Lo Bianco's Darstellung überein: im Centrum der Deckel-
scheibe steht aber ein kurzer einfacher Dorn, der von der neapolitanischen Art nicht erwähnt ist.
') J. T. CuNNINGHAM und C. A. Ramace, The polychaeta sedentaria of llie Firtli ol F.irtli. Transact. Roy. Soc. Edinburgh.
Vol. X.WIII (1887) pg. 673.
^) Salvatore Lo Bianco, Gli annelidi tubicoli trovati nel golfo di Xapoli. Atti R. Accad. Sc. !is. c mal. Vol. V. Ser. 2.
Nr. II (1892) pg. 85.
neufiche Tief-iee Expedition 1898— 1899 11.1 .\V1. ^'
, > _ E. Ehlers,
I02
Das vorliegende Exemplar hat ferner nur 14 Kiemenstrahlen und einen stumpfen rudimentären
Deckel, während Hydroides pictinata Phil, in jeder Kiemenhälfte 18 Strahlen und am rudimen-
tären Deckel eine geringe Kerbung besitzt. Diese Unterschiede fallen aber \ielleicht mit einem
Altersunterschied zusammen : das mir vorliegende Tier war 6 mm, seine Kieme 2 mm lang,
während die Exemplare Lo Bi.^ncos doppelt so groß, i cm lang, ihre Kieme 4 — 5 mm lang
waren ; dementsprechend mag ein Altersunterschied sein.
Die neben dem Tier liegenden Bruch.stücke einer Kalkröhre stimmen mit der Beschreibung
überein, die von der Röhre von Hydroides pcctuiaia Phil, gegeben ist.
Fundort: Vald.-Stat. 71. 6'^' 18' S., 12" 2' O. 44 m. Foraminiferen u. a. Kongo-
Mündung.
Hydroides sp. ?
Leere Röhren.
P'undort; Vald.-Stat. 28. 26^^' 17' N., 14" 43,' W. 146 m. Grün.sand. Bei Kap Bojeador.
Scrpiila vcnuiciilaris L.
Syn.: de Saint Joseph, Annel. polychetes des cotes de Dinard. Ann. sc. nat. Zool. Ser. VII. Vol. XVII. 1S94. pg. 32S.
Fundorte: \ald.-Stat. 28. 26" 1 7' N., 14" 43' W. 146 m. Grünsand. Bei Kap Bojeador.
— Vald.-Stat. 31. 26'^' 5' N., 15*^' 8' W. 489 m. Pteropoden- Schlamm. Am Außenrand des
afrikanischen Festlandsockels.
Weitere Verbreitung: Lusitanisch - boreale atlantische Küsten. — Kerguelen. —
Magellan-Gebiet (Ehlers).
Scrpiila sp.
Leere Röhren.
Fundorte: Vald.-Stat. 95. 34'^' 51' S., ig*-' 37' O. 80 m. Mollu-sken-Schalen u. a. Kap
Agulhas. — \'ald.-Stat. 160. Wilkanischer Sand. Kerguelen. Gazelle-Bassin.
Placostegus tridciitatits (Fabr.).
Syn.: Mörch, Revisio critica Seipulidarum. Naturh. Tidskrift. 3. R. i. B. 1S63. pg. 68.
Leere Röhre; die Benennung nur nach deren Porm gemacht.
Fundort: Vald.-Stat. 4. 60« 42' N., 3" 10' W. 486 m. 5,9'^' C. Blauer Schlick.
Weitere Verbreitung: Arktisch-boreal.
Placostegus sp. ?
P'undorte: Vald.-Stat. 28. 26*^ 17' N., 14'^' 43' W. 146 m. Grün.sand. IVi Kap
Bojeador. — V'ald.-Stat. 31. 26'^ 5' N., 15" 18' W. 489 m. ii,2"C. Pteropoden-Schlamm.
Nördlich von Teneriffa. — \'ald.-Stat. 104. 35" 16' S., 22" 26' O. 155 m. Mollusken-Schalen u. a.
Im Agulhas-Strome.
Die Benennung isl nach dem Habitus der Rohren gemacht; deren Zusammengehörigkeit
zu einer Art ist damit niclil ausgesprochen.
162
Die bodensässigcn Anneliden aus dvn Sammlungen der deutschen Tiefsee-Expcdition. lÖ**
nifrypa c/ri/afa n. sp.
Taf. XXIII, Fig. 7—15.
in einer Serpuliden-Röhre, die neben anderen gleichen tue Gestalt der Ditiypa-^ohrQ
besaß, fand sich der zugehi)rige Erbauer und Insasse, leitier ohne den ihm zukr)mmenden Deckel.
Der gleichmäßig 1,3 mm breite weibliche Wurm war farbjo.s, durchscheinend, 17,5 mm
lang, da\on entfielen aul die Kieme 6,5 mm, auf den Thorax 4 mm, auf das Abdomen 7 mm;
der Thorax hatte 7 bc^rstentragende Segmente, das Abdomen 60. Thorax und .\bdomen sind
tlurch eine tiefe Einschnürung \oneinander abgesetzt (Taf. XXIII, Fig. 7).
Jede Hälfte der Kieme trägt auf einem niedrigen nicht ganz halbkreisförmigen Blatte
15 Kiemenstrahlen, rechts am Anfang der Reihe einen langen einfachen Deckelstiel, links auf
gleicher Höhe einen kurzen wenig dünneren nackten Faden, den ich als rudimentären Deckel-
stiel tleute.
Die Kiemenstrahlen sind an Länge und Ausbildung gleich. Ihr dicker durchscheinender
Schaft trägt im Inneren am aboralen Umfang eine mehrzellige gegliedert erscheinende Säule von
Knorpelzellen, ^ erdünnt sich, unter Abnahme der Knorpelreihen, gegen das Ende hin etwas und
läuft mit einem nackten Endfaden aus, in dessen Endstrecke ich keine Knorpelzellen gesehen
habe (Taf. XXIII, F"ig. i i). Der orale Umfang des Schaftes trägt zwei Reihen lang bewimperter
dicht aneinander stehender Fäden, die gegen das Ende des Strahles etwas an Länge abnehmen,
bei voller Entwicklung an Länge ein Vielfaches der Breite des Schaftes besitzen ; Knorpelzellen
habe ich in ihrer Achse nicht gesehen. — Der DeckeLstiel hat eine gleiche Achse von Knorpel-
zellen, wie der Schaft eines Kiemenstrahles, i.st übrigens völlig glatt. — Im Inneren des Kiemen-
korbes habe ich eine niedrige Buccalmembran ohne besondere Zipfel gesehen.
Am ^venig abgeplatteten Thorax ist die vordere Strecke, auf die das erste borstentragende
Segment entfällt, fast so lang als die folgenden sechs thoracalen Segmente. An seinen Seiten
läuft der Längfc nach init freiem dorsalen Rande eine niedrigfe von hinten nach ^■orn an Breite
zunehmende Thoracalmembran, und geht nach vorn in einen Kragen über, der dorsal niedrig
i.st und weit klafft, am Seitenumfang ausgerandet, und \entral läntrer und ungeteilt ist: der
ventrale Kragenteil reicht etwas über die ba.salen Kiemenblätter hinaus.
In dem mit Glycerin aufgehellten Wurme schimmerten auf der Rückenfläche der vordersten
Thoraxstrecke zwei dunkle Pigmentflecke durch, die ich als Augenflecke gedeutet habe.
Die sieben Paare thoracaler dorsaler Borstenbündel enthalten einfache gelbliche Capillar-
borsten, deren ^■om Schaft ^venig abgebogene, spitz auslaufende Endstrecke am Grunde breit
gesäumt i.st, ohne besondere Erweiterung: die Borsten des ersten Bündels sind, im Gegensatz
zu denen der folgenden sech.s, nach \'orn gerichtet, und \on diesen nur durch etwas hellere
F""ärbung und feine Längsstreifung unterschieden.
Unter dem ersten Borstenbündel fehlen die Haken, die unter den folgenden auf einem
niedrigen Flößchenrande in einfacher nach vorn gewendeter Reihe .stehen; der einzelne Haken
i.st ein dünnes, auf der Schneide 0,02 mm langes, schmales Blatt, mit schwachem Basalhöcker
und mit etwa 10 einfachen Zahnkerben am freien Rande.
Xm Abdomen ist die erste borstentragende Strecke etwas länger als die folgenden kurzen
163
^
164
E. Ehlers,
Segmente. An allen stehen dorsale Haken^vülste mit Haken (Taf. XXIII, Fi^-. 10), die den
thoracalen entsprechen. Unter dem Hakenwulste steckt jederseits in der Haut, und kaum über
deren Oberfläche her\orragend ein fächerförmiges Bündel von etwa 10, 0,064 "i'n langen Borsten
(Taf. XXIII, Fig. 8), deren schmaler Schaft in eine etwas winklig gebogene, meißelähnliche End-
platte übergeht, deren schwach gezähnelte Schneide 0,006 mm breit ist (Fig. XXII', Fig. 9). An
den letzten 20 Segmenten stehen an deren Stelle weit vorragende dünne einfache Capillarborsten,
während zugleich mit Ausnahme der letzten Segmente, die Hakenwülste größer werden und zahl-
reichere Haken besitzen.
Die gelblichen, auch Wdlil mit <|ueren orangefarbenen Ringen gezeichneten Rohren, die
zu diesem Tiere gehören, sind frei, mit einer Krümmung, tlie einer läotropen Helikoide ent-
spricht (Taf. XXIII, Fig. 12), von dem dünnen Hinterende gegen die Mündung hin gleichmäßig
verdickt; der Querschnitt der Lichtung wie die Mündung ist kreisförmig, die dicke kalkige Wand
der Länge nach in gleichen Ab-ständen mit sechs längslaufenden Rippen besetzt, die auf der
freien Kante fein gezähnelt sind (Taf. XXIII, Fig. 15). Diese Rippen sind in gleichen Ab-ständen
quer unterbrochen, wodurch das Bild einer Segmentierung entsteht: außerdem treten, aber nicht
regelmäßig, ringförmige Einschmirung der Rijhrcnwand ein, untl bilden gelegentlich in der \'order-
strecke scharf abgesetzte Strecken. An zwei R()hren trug das \'orderende An.satzstücke, die ich
als Zuwachsstrecken auffasse, in dem einen Falle war diese Strecke ein glattes cylindrisches Rohr
(Taf. XXIII, Fig. 14), in dem anderen Falle ein gleich gestaltetes Rohr mit drei scharfen Ring-
lei-sten (Taf. XXIII, Mg. 13); beide Ansatzstücke waren dünner als die vollentwickelte Röhre,
hatten aber kalkige, ungefärbte Wandung. — Die Röhre, die den beschriebenen W^irm enthielt,
war fast dreimal länger als dieser, mit dem F"aden üljer ihre Konvexität gemessen war sie 50 mm
lang, ihr Vorderende etwa 2,5 mm breit. In einer anderen Rohre fand sich als Insasse eine
(jcp/ivirc, P/iascd/ioii s]3.
Fundort: \'akL.Stat. 245. 5" 27' S., 39'^ 18' O. 463 m. lo*' C. Globigerinen-Schlamm.
Im Zanzibarkanal.
Die Form der Röhre liestimmt mich, den Wurm in die Gattung Ditrvpa einzureihen;
dann ist darauf hinzuweisen, daß die Röhren in dieser Gattung, in ähnlicher Weise wie bei der
Gattung Dintaliniii, glatt und gerippt sind. Mit einer der bislang beschriebenen Röhren kann
ich die hier vorliegende nicht .sicher zu.sammen,stellen. Alle von Morcii') als /^///'i/''/ aufgeführten
Röhren .sind glatt. Eine von Deshayes"'^) als Dciituliuiii 7'ai-iabilc Desh. beschriebene Röhre, die
aus Indien stammen soll, hat eine gewisse Aehnlichkeit mit der mir xorliegenden Form ; es ist
aber nicht zu erweisen, daß diese Röhre zu Difrypa gehört.
Würmer aus der Gattung Ditrypa sind bis jetzt wenig beschrieben, genauer nur Ditrvpa
aridiiia ü. l'". Mui.L. durch de S.mnt JosErn.'^) i\uf seine Beschreibung nehme ich Bezug um
auf einzelne Abweichungen hinzuweisen, die zwischen dieser und der von mir beschriebenen Art
bestehen. Von keinem Belang ist die ungleiche Zahl der Kiemcnstrahlcn in beiden Arten, wohl
aber tlaß der Schaft der Strahlen von Pitrypa aiictiiia keine Knorpelzellen besitzt, während iliese
'j MÖRCII, Revisio critica Serpulidarum. Natiirhist. Tidsskrift 3. R. 1. Bd. 1863. pg. 77.
^) DESHAYES, Anatomie et Monograpliie du genre Dentale. Mem. Soc. d'hist. nat. T. II. Pt.l. Paris 1885. pg- 352. PI. XVI lig. 30.
») Dl-, Saint Josi-.ril, Annelidcs jKilyclietes des cotcs de France, .'\nnal. sc. nat. Scr. VIII. Zool. T. V. p. 444. PI. X.XIIl
Hg. 249—254.
164
Die bodensässigen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefsee-Expedition. ific
bei Ditrxpa crciiata stark entwickeil sind. Zweizeiligkeit der Kicrnenfaden und eine nackte lind-
spitze des Strahles haben beide Arten gemein. Der Besitz eines rudimentären üeckeLstieles ist
\'on der Ditrypa aricfi)ia nicht erwähnt. Am Thorax ist tue palliale und collare Membran bei
beiden Arten offenbar sehr ähnlich, Difrypa aridina besitzt 6, Ditrypa cnnata 7 Paar von
Bündeln capillarer einfach gesäumter Borsten ; bei Ditnfn ciriiata sind die Borsten innerhalb
eines Bündels gleich gestaltet, bei Ditiypa aridina sind sie ungleich in der Ausbildung des
Saumes. Am auffallendsten ist ein Unterschied in der Beborstung der abdominalen Segmente,
insofern als der Difrvpa aridina, mit Ausnahme der letzten Segmente, die wie bei Ditrypa crcnata
lange Capillarborsten tragen, an den Segmenten die ventralen Borsten unter den Hakenreihen
fehlen sollen, während solche bei Ditrypa crtiiafa in der Form \on Meißelborsten vorhanden sind.
Solche Differenzen an den Tieren sondern vielleicht innerhalb der Gattung Ditrypa
Gruppen voneinander, die mit einer ungleichen Gestaltung einer glatten oder gerippten Röhre
zusammenfallen. Darüber mag ein sehr wünschenswertes Studium dieser Serpuliden entscheiden.
Spiroi'bis {Roiiiaiichclhi) perrieri C. et M.
M. Caullery et F. Mesnil, fitudes sur ki inorphol. comp chez les Spirorbes. Bull, scient. de la France et de la
Belgique. T. XXX. 1897. pg. 208.
Ehlers, Polychaeten d. mageil. u. chilen. .Strandes. 1901 pg. 223.
Eine Anzahl isolierter Röhren in sehr ungleichen, durch Übergänge verbundenen Röhren
beziehe ich auf Spirorbis perrieri C. et M. Ich habe allerdings nur einen Wurm aus diesen
Röhren untersuchen können ; alle größeren Röhren waren leer. Die Röhren sind kalkig weiß,
mit schwacher Sculptierung oder glatt, links gewunden, die Windungen bei vielen völlig gelöst.
Die G&stalt des Deckels und die einfache Form der Borsten in den drei thoracalen Bündeln
stimmt mit der Bildung dieser Teile bei den aus dem Magellan-Gebiet stammenden Formen
überein. Eine große Variabilität dieser Art, insbesondere auch der Röhren, haben bereits Caullery
und Mesnil angegeben.
Fundort: Vald.-Stat. 160. (5 — 6 Faden). Vulkani.scher Sand. Kerguelen. Gazelle-Hafen.
Weitere Verbreitung: Magellan-Gebiet, Süd-Chile (Ehlers).
Spirorbis nordenskjöldi Ehl.
Ehlers, Polychaeten des magell. u. chilen. Strandes. 1901. p. 223.
Eine größere Anzahl von Spi)orbis-^6\\x&\, die auf einem Stein angesiedelt waren, stimmten
so weit überein, daß ich sie auf eine Art bezog. Die kleinen kalkigen weißen links gewundenen
Röhren liegen flach auf, teilweise mit randlicher Erweiterung der aufliegenden Fläche, tiefem
Nabel und einfacher kreisförmiger Mündung; die Oberfläche war bisweilen glatt, bei anderen
durch dicht gedrängt stehende quere Leisten gerunzelt, in einigen mit deutlich vortretender
mittlerer Längsleiste. — Eine Lösung der adoralen Windungen und ihrer Erhebung \o\\ der
Unterlage, wie ich das für Röhren der Spirorbis nordenskjöldi Ehl. angegeben habe, fehlt hier.
Das hängt vielleicht damit zusammen, daß bei den jetzt untersuchten Tieren die Röhren auf
einer glatten Steinfläche lagen, während die Röhren der Spirorbis nordenskjöldi Ehl. von der
Punta Delgada auf Pflanzen saßen und sich da gelegendich um einen Algenfaden aufrollten.
165
z- z- " E. Ehlers,
Die aus den Röhren herausgelösten Würmer stimmten in der Bildung der Borsten unter-
einander und mit den \'erhältnissen von Sp/roi-öis nordciiskjöldi überein, unterschieden sich in der
Deckelbildung \oneinander. Von den drei thoracalen Borstenbündeln \varen die im ersten Bündel
stehenden Borsten auf der Endstrecke und der flossenartigen Erweiterung davor stark feilenartig
gekerbt, wie die gleichen Borsten \o\\ Spirorhis nordciiskjöldi Ehl., neben ihnen habe ich ver-
einzelt eine dünne capillare Borste gefunden ; zwischen den Borsten des 2. und 3. Bündels habe
ich deutlich feilkerbige nicht gesehen.
Die Eorm des kalkigen Deckels wechselt erheblich; bei einigen war es ein kurzer Kegel,
dessen mehr oder minder konka\"e Basis die Deckelplatte bildete; bei anderen erstreckte sich der
kegelförmige Deckel weit am Stiel entlang. Der Rand der Deckelplatte war bisweilen unregel-
mäßig gebuchtet, in einem Falle war durch einen tiefer gehenden Randeinschnitt ein größerer
Randlappen gebildet; in ganz besonderer Weise trug einmal der Deckelrand einen großen dorn-
artigen Fortsatz. Ich habe diese Unterschiede vor der Hand als Ausdruck einer Varietäten-
bildung aufgefaßt. Bei einer Anzahl ^'on Tieren fand im Deckel Incubation statt; eins bis vier
Embr)onen habe ich in ihm gesehen. Vielleicht hängt die wechselnde Gestalt des Deckels mit
der Incubation zusammen ; darüber kann nur die Kenntnisnahme eines reicheren Materiales oder
die Beobachtung über das Brutgeschäft an lebenden Tieren überhaupt entscheiden. — Mit der
Incubation im Deckel unterscheidet sich nun Spirorbis )iordc)iskjöldi von Sp/rorbis boiralis untl
unditcn-aihiis, denen sie sonst nahe steht, denen aber diese Brutpflege fehlt.
Fundort: Vald.-Stat. 128. 34*^' 29' S., 3*^ 30' O. 439 m. 1 '^ C. — Im 0.sten von der
Bouvet-Insel.
Weitere Verbreitung: Punta Delgada.
Spirorbis sp.
Linksgewundene, mit drei Kielen versehene S/>//w-<^M--Röhren auf kleinen Steinen, alle leer,
zum Teil zertrümmert.
Fundort: Vald.-Stat. 167. 37" 47' S., 77*^ 33' O. 496 m. 10,5'^ C. 1,9 Sm. ab Neu-
Amsterdam.
Spirorhis sp.
Leere Röhren, nicht näher zu bestimmen.
Fundort: Vald.-Stat. 28. 26'^ 17' N., 14'^43'W. 146 m. Grünsand. Bei Kap Bojeador.
166
Die boclensässigen Anneliden aus den Sammlungen der deutschen Tiefscc-Expedition. | /C-
Zusatz zu Lnuiön'coiiereis ociilata Ehl. S. 96.
Als Liniibn'iviiii-i/s occlhitn hat Grube {Aiinulata Scnipcriaua. 1878. p. 169 Taf. VIII fig. 6)
eine Art beschrieben nach zwei ihm xorliegenden Stücken. Von diesen hatte das eine keine
Augen, das andere \ ier sehr kleine in einer Ouerreihe auf dem hinteren Teile der Rückenfläche
des Kopflappens. In der Stellung erinnern sie an die zeugen einer Arabella. Es waren Körnchen,
die sich bei der Untersuchung unterhalb der Haut verschoben und zuletzt in der übrig-en weichen
Innenmasse des Kopflappens verschwanden. Danach ist es zweifelhaft, ob es .sich hier wirklich
um Augen oder Augenflecke gehandelt hat.
Zusatz zu Spirorbis nordenskjöldi Ehl.
Die auf Seite 166 au.sgesprochene X'ermutung, dass die Form des Deckels von Spiivrbis
mit der darin stattfindenden Incubation \vechsle, ist mittlerweile durch die Beobachtungen und
Mitteilungen \-on Elsler (Zeitschrift f. wiss. Zool. Bd. LXXXVII. 1907. p. 603) bestätigt.
(Im August 1907.)
167
Druck von Lippert &. Co. (G. Pätz'sche Buchdr.), Naumburg a. S.
Tafel I.
Fig. I
Tafel I.
Fig. I — 9 Gattyaiin pallida.
Gattxana pallida n. sp. Ganzes Tier, Rückenfläche. Vergr. 6.
Vordere Körper.strecke nach Entfernung der Elytren, Rückenfläche. Vergr. lo.
Elftes Ruder. Vergr. 24.
Zwölftes Rucier. Vergr. 24.
Vorderes Elytron vom erwachsenen Tier. Vergr. 9,5.
Mittleres Elytron \om erwachsenen Tier. Vergr. 9,5.
Mitderes Elytron eines jungen Tieres. Vergr. 9,5.
Ventrale Borsten. Vergr. 300.
Dorsale Borste. Vergr. 300.
Fig". 10 — II Thalciicssa iusigiiis.
Fig. 10. a) Vordere Körperstrecke, Rückenfläche, mit vorgestülptem Rüssel; b) Rückenfläche
aus der mittleren Körperstrecke eines anderen Tieres. Vergr. 2.
„ II. Kopflappen und \()rdere Körperstrecke, Rückenfläche freigelegt. Vergr. 10.
DKrTSCllf: TIKF.SKE KXPF.DITIOX 1098-99 U.I.AVl. EHLERS: BüDENSÄSSlüE ANNELIDEN.
TAF. 1.
O.lfeters ge,z .
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Tafel IL
Tafel II.
Fig". I — 9 EitthaU'itcssa iiisigiiis.
Palpus und Fühlercirren, herausgeschnitten. Vergr. iS.
Erstes zweiästiges Ruder; der Bauchcirrus abgefallen. V'ergr. 26.
Siebzehntes Ruder. Vergr. 18.
Achtzehntes Ruder. Vergr. 18.
Kinhundertdreiund\ierzigstes Ruder. Vergr. 18.
a) Abgelöstes Elytron. \'ergr. 9. b) Randpapillen. Vergr. 30.
Ventrale Borsten aus den \orderen Rudern. Vergr. 350.
Ventrale Borste aus den hinteren Rudern. Vergr. 350.
Dorsale Borste. Vergr. 350.
Fig. 10 — 11 .hhnctclla loiigipcdata AIcInt.
Fig. 10. Ganzes Tier, Rückenfläche; Elytren und Girren abgefallen. Vergr. 1,5.
„ II. \T)rdere Körper.strecke, vom Rücken gesehen. Durch die zum Teil vorgeschobene
Rüsselröhre, über die die Palpen hinweggreifen, ist der Kopflappen aufwärts gedrängt.
Man sieht auf das Wurzelglied des abgefallenen unpaaren Fühlers, zu des.sen Seite
steht jederseits der von mir als Frontalhöcker gedeutete iVnhang; davor die paarigen
Fühler, und zwischen diesen ein Facialtuberkel. Vergr. 6.
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Fig". I — 5 Aihiicfclla loiijyipcddfa.
Neunundzwanzigstes Ruder. \'ergr. ii.
Achtundzwanzitjstes Ruder. Verirr. 1 1 .
spachteiförmig erweiterte dünne Borsten im oberen und unteren Ruderaste. Vergr. i 1 6.
Deren Endstrecken. Vergr. 580.
Borsten aus dem ventralen Aste der cirrustragenden Ruder. Vergr. 500.
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Fig-. 6 — IT Pcrolcpis ycgiilaris.
Vordere Körperstrecke, Rückenfläche. Vergr. 4.
Rückenfläche; Kopflappen und enste Segmente. \'ergr. 12.
Dreizehntes Ruder; hintere Fläche. Vergr. 17.
Elytrophor mit El)'tron; vordere Fläche. Vergr. 52.
Vierzehntes Ruder; vordere Fläche. Vergr. 17.
Borsten. Vergr. 330.
DKrTSt'UK TinFSER EXPEDITION iü^s-oä lJa..\\l EHLERS: BODENSÄSSIOK ANNELIDEN.
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Ver'üngvm. (mstarHsdier-mJena:
Tafel IV.
Tafel IV.
Fig. I — 12 Enipo rJwinbigera.
Fig. I. Ganzes Tier, Rückenfläche, Elytren fehlen. Vergr. 2.
„ 2. Ganzes Tier, Rückenfläche, Elytren fehlen. Vergr. 2.
„ 3. Vordere Körperstrecke, Rückenfläche mit Elytren. Vergr. 2.
„ 4. Mittlere Körpersegmente, zum Teil mit Elytren. Vergr. 2.
„ 5. Vordere Körperstrecke, Rückenfläche ohne Elytren. Vergr. 6.
6. Hmtere Körpersegmente, Rückenfläche, nur ein Rückencirrus erhalten. \'ergr. 6.
„ 7. Dreißigstes Ruder. Vergr. 22.
„ 8. Einunddreißigstes Ruder. Vergr. 22.
„ 9. Erstes Elytron. Vergr. 4.
„ 10. Elytron vom einunddreißigsten Ruder. X'ergr. 22.
„ II. Dorsale Borste. Vergr. 2 1 8.
„ 12. Ventrale Borsten. Vergr. 218.
„ 1 2a. Endstrecke einer dorsalen Borste. Vergr. 400.
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Tafel V.
Tafel V.
Fig. I — 4 Hcrd)iiaiiclla gracilis.
Fig. I. Ganzes Tier, vom Rucken gesehen. Vergr. 30.
„ 2. Kopflappen und erste Segmente, Rückenfläche. Vergr. 45.
„ 3. Ruder mit Rückencirrus, Rückenhöcker und Elytrophor; vom Rücken gesehen. Vergr. 90.
„ 4. Borsten; a) ventrale, b) dorsale, c) dorsale des ersten Segmentes. Vergr. 625.
Fio".
Fig. 5 — c) Eulalia varia.
Vordere Körperstrecke, mit teilweise ausgestreckter Rüsselröhre, Rückenfläche. Vergr. 20.
Mitdere Körpersegmente, in .Schräglage. \'ergr. 20.
Siebzehntes Ruder. Vergr. 60.
Einundfünfzigstes Ruder. Vergr. 60.
Borste. Vergr. 830.
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Tafel VI,
Tafel VI.
Fii^". 1 3 Sp/mcrosyl/is pcrspicax.
Fiy. I. Sp//aii-(isy///s ptrsp/i-<L\ : vordere Körperstrecke, Rückenfläche. X'ergr. i lo.
2. Ruder eines weiblichen epitoken Tieres mit gestrecktem Rückencirrus: Ansicht \(>n oben.
Vergr. 200.
Borsten: a) aus den hinteren, b) aus den vorderen Rudern eines atoken iieres.
Verer. i 100.
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Fig'. 4 — 7 A//('/sfrosv///s robusta.
Fig. 4. Aiicistros\l!is ivbiista n. sp. : vordere und hintere Korperstrecke von der Rücken-, niiltl(;re
Körperstrecke von der Bauchfläche. Vergr. 2.
„ 5. Vordere Körperstrecke mit vorgeschobenem Rüssel, Schräglage. Vergr. 9.
„ 6. Vierundvierzigstes Ruder. Vergr. 30.
„ 7. Ruder der hinteren Körperstrecke, Ansicht \on der l^ückenseite her. Vergr. 9.
Fig. 8 — 12 Lcocratidcs ßlaiiiciitosus.
Fig. 8. Ganzes Tier mit ausgestrecktem Rüssel, Rückenfläche. Vergr. 2.
„ 9. Kopflappen mit ausgestrecktem Rüssel, Rückenfläche. \'ergr. S.
„ 10. Rüsseleingang, mit Kiefern. Vergr. 8.
„ II. Zehntes Ruder, Vorderfläche. Vergr. 20.
„ 12. Borste. Vergr. 290.
DEUTSCHF. TIKKSEF. LXPEDITION 18^8 99 Lid ..\VI . K Klll.KKS : l',OI)K.\'SASSIGK .\ XX KM DEN
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Tafel VII.
Tafel VII.
Fig. I
Fig. 1 — 7 Ortliodroiiiiis spiiiosiis.
Ortliodrüimis spiiiosus n. sp. ; vordere Körperstrecke ; Rückenlläche. Vergr. 6.
Kürperendstrecke : Rückenfläche. Vergr. 6.
Vordere Körperstrecke; Bauchfläche. Vergr. lo.
Körperendstrecke; Bauchfläche. Vergr. lo.
Kopflappen und vordere .Segmente, Rückenfläche. Vergr. lo.
Ruder. Vergr. 50.
Ventrale Borsten: a) obere, b) untere. Vergr. 470.
Fio-. 8 — 12 Ncrcis loxccliiiii Kbg.
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Fig. 8. Ak-rcis Io.\cclii)ii KuG. ; vordere Körperstrecke mit ausgestülptem Rüssel; Rückenfläche.
Vergr. 1 1 .
„ 9. Zwölftes Ruder. Vergr. 40.
„ 10. Sichelbonste aus dem 12. Ruder. Vergr. 660.
„ II. Neunundfünfzigstes Ruder. Vergr. 40.
„ 1 2. Sichelborste aus dem 59. Ruder. Vergr. 660.
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Tafel VIII.
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Fio;. I — 6 Nct'eis irJaiidiilosn.
A^vm olaiiduiosa\ ganzes Tier: Rückenfläche. Vergr. 3.
Vordere Körperstrecke, Rückenfläche. Vergr. 20.
Sechstes Ruder. Vergr. 43.
Dreiundfünfzigstes Ruder. Vergr. 43.
a) Sichel-, b) Grätenborste. Vergr. 500.
Ausgestreckter Rüssel; a) dorsaler, b) Neutraler Umfang. Xergr. 13.
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Fig. 7 — 13 Nci'cis liicipcfa cpitokcs i.
Ncreis lucipda n. sp. ; ganzes Tier, Rückenfläche. Vergr. 6.
Vordere Körperstrecke mit ausgestülptem Rüssel ; Rückenfläche.
Ausgestülpter Rüssel, ventraler Umfang. Vergr. 13.
Siebentes Ruder, epitok. Vergr. 35.
Achtes Ruder, atok. Vergr. 35.
Zweiunddreißigstes Ruder, epitok. Vergr. 35.
Sichelbor.ste, atok. Vergr. 710.
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Tafel IX.
Tafel IX.
Fig. I
Fig. I — 5 Nereis iiiiciiiata.
Nereis wicinata n. sp. ; ganzes Tier: Rückenfläche. Vergr. 3.
Vordere Korperstrecke, Rückenfläche. Vergr. 1 2.
Dreizehntes Ruder. Vergr. 40.
Vierzigstes Ruder. Vergr. 40.
Sichelborsten: a) aus dem 13., b) aus dem 40. Ruder. Vergr. 1020.
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6 — 15 RhampJiobyachiniii Cliiiiii.
Rlianipliohracliiiiiii C/niiir. vordere Körperstrecke; Seitenlage. Vergr. 6,5.
Kopf läppen und vordere Segmente; Rückenfläche. Vergr. 6,5.
Vordere Segmente, Bauchfläche. Vergr. 6,5.
Vierunddreißigstes Ruder. Vergr. 28.
Rückencirrus und Kieme vom 127. Ruder. Vergr. 28.
Borsten aus dem ersten Ruder. Vergr. 660.
Capillarborsten. Vergr. 660.
Meißelborste. Vergr. 660.
Stütznadel. Vergr. 660.
a) Oberkiefer, b) Unterkiefer. Vergr. 20.
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Z.--'}i:An3ty.'E-ATu7G.jt,Isy:2iq.
Tafel X.
Tafel X.
Fig. I — 11 Diopafra piinctifera.
Fig. I. Diopafra paihiifrra: vordere K()rperstrecke, Rückenflache: eine ;\nzahl von Kiemen der
rechten Körperseite i.st abgebrochen. \^erg. 8.
Kopflappen und vordere Segmente, Bauchfläche. \'ergr. 8.
Rückenfläche hinterer Seg-mente mit Piementflecken. Verm'. 12.
Erstes Ruder. Vergr. 37.
Siebentes Ruder. Vergr. 37.
.Seitenfläche eines hinteren Segmentes mit dem Pigmentfleck, und Ruder in Aufsicht.
Vergr. 95.
Borste aus dem ersten Ruder. Vera^r. 6 i o.
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Meißelborste. Vergr. 660.
Borsten und Stütznadel aus einem hinteren Ruder. \ ergr. 330.
Oberkiefer. Vergr. 42.
Unterkiefer. Vergr. 42.
Fig. I 2
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Fig. 12 K) [^iopafi'a paiu ihi-aiu liis.
D/'opafra paiicihraiuliis: N'ordere K<)rperstrecke, Seitenlage. Vergr. 8.
Kopflappen und vordere Segmente, Rückenfläche. \'ergr. 8.
Kopflappen und vordere Segmente, Bauchfläche. \'ergr. 8.
Oberkiefer. Vergr. 42.
Unterkiefer; die vordere Strecke abgebrochen: zwischen den Stäben eine verdickte
Verbindvmgshaut. \'ergr. 42.
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Tafel XI.
Tafel XL
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Fig. 1 — 6 Diopatra paiicibraiicliis.
Erstes Ruder, vordere Fläche. Vergr. 74.
Borste aus dem ersten Ruder. Veryr. 470.
Sechstes Ruder. Vergr. 74.
Zwanzigstes Ruder. Vergr. 74.
Achtundvierzigstes Ruder. Vergr, 74.
Meißelborste. Vergr. 1220.
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Fig-. 7 — 13 Eiiiiicc savigiiyi CjR.
Enuicc saz'/o/iyi Gr.; ganzes Tier. Vergr. 2.
Vordere Körperstrecke: Seitenlage. Vergr. 5.
Neuntes Ruder. Vergr. 35.
Fünfzehntes Ruder. Vergr. 35.
Fünfzig.stes Ruder. Vergr. 35.
Zusammengesetzte Borste. Vergr. 715.
a) Oberkiefer; b) Unterkiefer. Vergr. 27.
Dt:rTsi;nK tiefsee Expedition 1398-99 Bd.AYi. Ehlers.- bodensässige anneüden.
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Figr. J - 6 Diopoura. /JMicibra/ir-his Th.sp. Fiff. /-J3 Eimicc scuJignyi Gr.
Ve.rlaxi'fTn GustayMsckeruiJen^.
Tafel XII.
Tafel XI I.
Fio-. I — 3 Eiiiiicc luiiidaiiavcnsis McTnt.
Fig. I. Sielienunddreißigstes Ruder. Vergr. 25.
2. Einhundertsechsundneunxigstes Ruder. \'ergr. 25.
„ 3. Zusammengesetzte Borste. Vergr. 520.
Fig. 4 — 7 Eiiiiifc nfhiiifica Kbg.
Fig. 4. Vierundzwanzig-Stes Ruder. Vergr. 35.
„ 5. Einuiidfunfzig.stes Ruder. Vergr. 55.
„ 6. Zusamiuengesetzte Borste. Vergr. 890.
„ 7. a) Oberkiefer; b) Unterkiefer. Vergr. 80.
Fig. 8 LysiiUcc capciisis Gr.
Fig. 8. a) Oberkiefer: b) Unterkiefer. Vergr. 42.
Fig. 9
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Fig. 9 — 13 Liniibricoiicrcis iiiiicronafa.
Lumbficoucrcis uiiicrouafa. \'ergr. 3.
Kopflappen und \'ordere .Segmente, Rückenfiäclie. Vergr. 30.
Hintere Körperstrecke. Vergr. 30.
Borsten. Vergr. 700.
a) Oberkiefer, b) Unterkiefer; beide in .Seitenkige gezeichnet aus dem mit Nelkenöl
aufgehelltem Wurme. Vergr. 270.
DElTSlllK TIEFSEE EXPECHTON 1898-99 Bd. XVI. EHLERS : BODENSÄSSIGE ANNELIDEN.
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Fixf. 8 LLfstdice. capcrisis Gr. Ftq.P-JJ I,u7nbru:onereis nuzcyoTiuta, rt.-sp.
Tafel XIII.
Tafel XIII.
Fif>". I 6 LiDiibricoiicrcis ociilata.
Fig. I
Kopflappen und vordere Segmente; Seitenlage. Vergr. 28.
Kopf läppen und Buccalsegmente, Rückenfläclie. Vergr. 28.
Zelintes Ruder. Vergr. 140.
Zusammengesetzte Bonste. Vergr. 770.
Haken, a) in Seitenlage, b) von der Schneide. Vergr. 770.
a) Oberkiefer, b) Unterkiefer. Vergr. 67.
Flg'. 7 — 13 Limibricoiicrcis albidentata.
Fig. 7. Kopflappen untl \ordere Segmente, Bauchfiache. Vergr. 14.
„ 8. F'ünftes Ruder. \'ergr. 100.
„ 9. Minfundfünfzigstes Rutler. Vergr. 100.
„ 10. Zweiundfünfzigstes Ruder eines jungen Tiere.s. Vergr. 260.
„ II. Capillarborsten des jungen Wurmes: a) aus den \orderen, b) aus den hinteren Rutlcrn.
Vergr. 250.
„ 12. Hakenborste aus dem fünfundfünfzigsten Ruder. Vergr. 250.
„13. a) Oberkiefer, b) Unterkiefer. Vergr. 38.
Fig. 14- 17 Laraiida aiiniilata.
lata; vordere Korperstrecke. Rückenfläche, wenig zur .Seite gedreht.
Fig. 1 4. I.ai'aiida a/iiiii
\'<-ryT. 35.
„ 15. Hintere Körpersegmente, Rückenfläche. Vergr.
„ 16. Capillarl forste. Vergr. 500.
17. a) Oberkiefer, b) Unterkiefer. Vertrr. 100.
DEl'TSlllt: TIEFSEE EXPEDITION' iooa-99 B.! XV). EHLERS : BODEXSÄSSIGE ANNELIDEN.
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Fix/- l'i-il LararuZa. artJtulata.rv.sp.
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Tafel XIV.
Tafel XIV.
Fig. I 6 Paractiiis iiofialis.
Fig. I. Kopfluppen und vordere .Segmente, Rückenfläche; Zeichnung kombiniert aus der Ansicht
bei auffallendem Licht und nach Durchtränkung des Tieres mit Nelkenöl. X'ergr. 60.
„ 2. Hintere Körperstrecke, Rückenfläche. Vergr. 60.
„ 3. Kopflappen und vordere .Segmente, Bauchfläche; gezeichnet wie bei Ing i. X'ergr. 60.
„ 4. a) Oberkiefer, b) Unterkiefer; gezeichnet aus dem mit Nelken()l aufgehelltem Tiere.
Vergr. i 30.
„ 5. Ruder. Vergr. 120.
„ 6. Borsten: a) zusammengesetzte, b) capillare. Vergr. too.
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Ephcsia ai/fiirdira, ganzes Tier. Vergr. 6.
Vordere Körperstrecke, nach Durchtränkung mit Gljzerin : .Scitcnlage. Vergr. 60.
Vordere Körpenstrecke, Rückenfläche. X'ergr. 60.
.Seitenrand der Segmente mit Rudern von der Bauchfläche gesehen. X'ergr. 115.
Ruder von der Bauchfläche gesehen. Vergr. 125.
Papillen der Körperwand. X'ergr. 330.
Zusammengesetzte Borste. Vergr. 660.
Fig. 14 — 17 Hamiglyccra scrnilifcra.
Fig. 14. .Sech-szehntes Ruder. Vergr. 135.
„ 15. Siebenundsech.szigstes Ruder. Vergr. 135.
„ 16. Wandstrecke der Rüsselscheide mit Papillen. X'ergr. 250.
„ 17. Eine der harten Papillen. Vergr. 500.
DEI'TSCHE TIEFSEE EXPEDITION les 8-9 9 Bd. J(V1. EHLERS : BüDENSÄSSIüE ANNELIDEN.
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Fig. 1—6 Paractiu^ notialis n.sp. Ficf.J-IJ J^phesUt initafcticcv Mc.Jiit.
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Verlag'jm, GustcarFisdur irt, Jen/v.
Tafel XV.
Tafel XV.
Fig. I 8 Telepsavits vifrnri/is.
7l-/i-/saz'/ts vit}-(uiiis in Rohre. Vergr. 3.
Ganzes Tier, ohne Fühler in Seitenlage. Vergr. 4.
Vordere Körperstrecke, ohne Fühler, Rücken fläche. Vergr. 4.
Dieselbe in Seitenlage. Vergr. 4.
Dieselbe, Bauchfläche. Vergr. 4.
Borsten des vierten Ruders. Vergr. 125.
Fndstück der dicken Borste des vierten Ruders. Vergr. 205.
Borsten aus den hinteren Segmenten. Vergr. 500.
Fig. 9 -12 Magcloiia ciiuta.
Fig. 9. Jllaoc/oiia c/iicfa. Rückenfläche. Vergr. 3,5.
„ 10. a) Kopflappen und erste Segmente, Rückenfläche; b) achtes, neuntes und zehntes Seg-
ment. Vergr. 7.
„ II. Fächer von Hakenborsten der abdominalen Segmente. Vergr. 150.
„ I 2. Fndstrecke der Hakenborsten. Vergr. 830.
DEUTSCHE TIEFSEE EXPEDTFION ibss-qq Bd. XVI. EHLERS : BODENSÄSSIGE ANNELIDEN.
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Tafel XVI.
Tafel XVI.
Fig. 1-2 SfyIn?'/oidcs xaiitliofliricliiis ScHM.
Fig". ] . Stylarioidcs .\auf//(>fl/n'c//iis ; Schmardas Exemplar. V'ergr. 4.
„ 2. Ein andere.s Exemplar mit zottiger Oberfläche. Vergr. 4.
Fig- 3
4
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Fig. 3 8 Sfy/nn'o/dcs corflimfus.
Vordere Körperstrecke, Seitenlage. Vergr. 5.
Ganzes Tier, Seitenlage. Vergr. 3.
Vordere Körperstrecke, Bauchfläche. Vergr. 10.
Dieselbe, Rückenfläche. Vergr. 10.
Dieselbe, Seitenlage. Vergr. 10.
Seitenteile der hinteren Segmente. Vergr. 35.
' Fig. 9 - 16 Flabclligcni pcnnigcra.
Fig. 9. Flabcllio^t']-a pcnnigcra in Seitenlage, in der hinteren Körperstrecke ist die Batichfläche
sichtbar. Vergr. 5.
„ 10. Bor.stenbündel von Papillen und .Schlanimteilchen umhüllt. Vergr. 32.
DEUTSCHE TIEESEE EXPEDITION iooR-99 Bd.XTI EHLERS; BODEXSÄS.SIüE .VNXELIDEX.
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y^ .■isivirj'. -'-'-xjryf.
Fi ff. 1—2 Shiliui oidi'.s xanthotlrrichiis Schm.yuf.d-8 Stiflarioidrs roro/uitiis
Fiq . 9-10 FlaJirViiirrn pcrmiqi'i-a .
Tafel XVII.
Tafel XVII.
Fig". I -4 Aiuiiiotrypaiie gymiiopyge.
Fig. I. .-i7///;A'//-i/'(/;/(_;'i7;/W(y^i;;',-, ganzes Tier. Seitenlage, Bauclif lache aufwärts gewendet. X'ergr. 10.
2. Kopflappen und erste Segmente, Rückenfläche. Vergr. 30.
3. Borstenhöcker. Vergr. 300.
4. Afterstrecke, in Seitenlage. Vergr. 30.
Fio-. 5 — 9 Cirroplioriis branchiatus.
Fig. 5. Cirrophonis hrancliiatiix, ganzes Tier, hinteres Ende fehlt. Seitenlage. Vergr. 8.
„ 6. Vordere Körperstrecke, Rückenfläche. Vergr. 40.
7. Seitenansicht zweicT kiementragender Segmente. Vergr. 55.
„ 8. Parapodien des neunundsiebzigsten Segmentes, von der Rückeniläche her gesehen.
Verg. 135.
„ 9. Dorsaler Höcker des fünfuntlneunzigsten Parapodium, Rückenfläche. X'ergr. 135.
Fio-. 10 12 Cirrntiiliis afcr.
Fig. 10. \'ordere K()rperstrecke, in .Seitenlage. Vergr. 3,3.
„ II. Mittlere Körpersegmente, in Seitenlage. \'ergr. 3.3.
1 2. Plinhundertundviert(^s Ruder. Vergr. 40.
Fig. 13 — 14 Cirratiiliis loiiciiiiiiis.
I'ig. 13. Cirrafii/iis coiiciiniiis n. sp., ganzes Tier. X'ergr. 8.
„ 14. vordere i\.()rperstrecke, Seitenlage; die h'aden der vorliegenden Seite nur zum leil
erhalten. \'ergr. 72.
Fig. 15 Hefcroiirnis cincinnafns.
Vvg. 15. //cfLithirrKs ciin/niiiitiis ; vordere Körperstrecke in Seitenlage. X'ergr. 22.
Fig. 16 17 Lcior/inis aliitaccns.
h'ig. 16. /^(■/oc/irii'^ :i/iif'U-,ns: ganzes Tier, in Seitenlage. \ ergr. 3,5.
l'ig. 17. I hikinlxirslr im l'mfil, ilas kjidstück Mm der .Schnridr. X'ergr. 990.
Din'TSCHE TIEF.SEE EXI'EDITIÜX uwa-9y b.l.XVl. EHLERS: BODEXSÄSSIÜE ANNELIDEN.
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0 Feters qcz.
Fiij.l-'tAmmairi/paTie r/t/rrmopifije ii.s-p. Füf.ö-9 ('jrr,i/j]iri/-ns /iri/t/rk/afns n..sp.
Fi(f.I0-12 CirraJulns nfer ti.sp. F'itpJJ-/^ Crr-ra/ii/ius coririiniufi n .vp.
Fixj.lö Heleroclrru^ cinjCuuLaiiis rv.sp. Fuj.16-17 LeJjjc/u-uj; aluiaxu'ixs iL-yj.
Verlag wn, öastayUsAer inJsnOy .
Tafel XVIII.
Tafel XVIII.
F"ig'. I 4 Niconuuiic infcr^trictn.
rig. I. Alcoiiiachc iiircrstiicta : xcjrdere Körperstrecke, Seitcnkige. \'ergr. 5.
„ 2. Hintere Segmente. Vergr. 5.
3. Kopfende: in schräger Seitenkige. Vergr. 15.
„ 4. Haken, a) im Profil, 1)) vom Sclieitel. Vergr. 365.
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• 5
6
7
8
9
10,
Fig. 5 10 Hctcroiiialdaiic accjnalis.
Hctcioiiialdaiic (ii(/iiii//s\ ganzes Tier, Seitenlage. Vergr. 3,5.
Kopfkippen und erstes Ijorstentragendes Segment, in Scitenlage. \'ergr. 7.
Dasselbe, Bauchfläche. Vergr. 7.
Haken, a) in Profil, b) Scheitelansicht. Vergr. 280.
Lange und kurze Capillarborsten. \'ergr. 350.
Aus der aufgeblätterten Endstrecke der langen CapiHarliorsten. X'ergr. 700.
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I I
I 2
13
14,
15
Fig. II 15 Fallasia poi'rccta.
Das zur i^eobachtung gekommene Tier. Verer. 2.
Vordere Körperstrecke, Seitenlage. Vergr. 6.
Dieselbe, Bauchfläche. Vergr. 6.
Dieselbe, Rückenfläche. Vergr. 6.
Kronenpaleen. Vergr. 55.
Df:UTSCHE TIEFSEE KXl'EniTIOX 1098-99 Ba .X\T EHLERS : BODENSÄSSIGE i\NNELIDEN.
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0 Teters cfez .
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Füf.l-'t A'ico7tuir7it^ inierstriciiL rij.sp. Fig J-TO Heteronuüdtme aeipiaJi^ ri .gp.
Fiif. 11 — lo PfdLcLsicLy porrecta, rv.sp.
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Tafel XIX.
Tafel XIX.
Fig. I 3 Pallasia porrccta.
Fig. I. Paleen au.s den Flößchen. Vergr. 107.
„ 2. Sägeblätterige und glatte Capillarbonsten aus den abdominalen Segmenten, \'ergr. 166.
„ 3. a) Flächenansicht einer .sägeblätterigen Capillarbonste, deren Schaft zwischen den Säge-
blättern ausgebrochen ist: b) Profilansicht einer Strecke mit Sägeblättern; c) glatte
Capillarbonste. Vergr. 660.
Fit
" 5-
„ 6
» 7-
„ 8.
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„ 10.
„ II.
„ 12.
„ 13-
„ 14
Fig. 4
14 Pallasia
(übii^ciia.
zutällig
weit \orgezogenes
Pallasia alliigiiia, Bauchfläche, in der vorderen Hälfte ein
Borstenbündel. Vergr. 3.
Rückenfläche der vorderen Kiirper.strecke. Vergr. 3.
Seitenansicht derselben. Vergr. 3.
Die gleiche stärker vergrößert. Vergr. 5.
Kronenpaleen. Vergr. 90.
Capillarborste vom ersten Segment. Vergr. 600.
Parapodium der vorderen Segmente, herausgeschnitltn. \ ergr. 1 S.
Parapodiuni der hinteren Segmente, herausgeschnitten. Vergr. 30.
a) Thoracale Paleen und b) Borsten. Vergr. 182.
a) Capillare ventrale Borsten. Vergr. 330. b) Strecken davon stärker vergrößert. Vergr. 660.
Haken aus den vorderen abdominalen Flößchen, a) Seitenansicht: b) Ansicht von der
Schneide.
Vergr. 600.
DKrTSCllF TIKFSKK KXP1-D[TI0X 1098-99 Bd.AA'l. i:m.ERS : BODENSÄSSIGE ANNELIDEN.
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Fi^.l -3 PalUisiCL porrfutxi^ it.sp. F'ü/.i^-l'/^Pri/Ldsia albigeiuL nap-
Tafel XX.
Tafel XX.
Fig". 1-9 ^-Jiiiaor sciilpta.
Fig-. 1. Anlage scii/pfa, Seitenansicht. Wrgr. 10.
2. Dieselbe, Rückenfläche. Vergr. 10.
„ 3. Dieselbe, Bauchfläche. Vergr. 10.
„ 4. Kopflappen und \-ordere Segmente, um die Kiemenbasen und die Stellung der Höcker
am zweiten und dritten Segment zu zeigen. \'ergr. 30.
„ 5. Die Höcker am zweiten und dritten Segment. Vergr. 86.
„ 6. Letztes thoracales und erste abdominale Parapodien. \'ergr. 7.
„ 7. Neuntes thoracales Parapodium, herausgeschnitten. Vergr. 50.
„ 8. Drittes abdominales Parapodium, herausgeschnitten. \'ergr. 50.
„ 9. Haken, in /Xnsicht von der Seite und von der Schneide. X'ergr. 760.
Fig. 10 14 Sc/onc spiiiifcra.
Fig. 10. Scionc spinifcra; ganzes Tier, Hinterende verletzt, \ergr. 1,5.
„ II. \'ordere Körperstrecke, Seitenlage. Vergr. 5.
„ 12. Haken: a) Seitenansicht; b) Schrägstellung: c) An.sicht \-on der .Schneide. Vergr. 540.
13. Röhre \-on Scione spinifcra. Nat. Gr.
14. Aehnliche prismatische Röhre. Nat. Gr.
Fig. 15 Thcicpiis ßabclliuii (IjAIRD).
Fi.i^'- '5- Wandung der Röhre \on Thclcpiis flabf/liim : die Verzweigungen des Anhanges sind
durch ein kern- und zellhaltiges Gewebe mit Vacuolen verbunden.
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tirTScHK TIEFSEE EXPKÜITIÜX i6«8-99 Bfl.XN'l. EHLERS: BODENSÄSSIGE ANNELIDEN.
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Fijc/.1-9 Ainrufe sculpiri n.sp. Fig.lO-l'i Sci-Oiie spuii/rr-ct Ji.sp.
Fia.Jö Thelepiui flahdhim, (Brd.}
Tafel XXI.
Tafel
Fio-.
Fig. 1—9 Loiniia coiitorta.
Ltiiiiiia civttorta, yanzes Tier in Seitenlaofe mit aufwärts Gewendeter Bauchfläche. Vertjr. i,s.
Vordere Körperstrecke, 'in Seitenlag'e mit aufwärts gewendeter Bauch fläche, \er14r. 6.
Vordere Körperstrecke, Bauchfläche. \'ergr. 6.
Einreihig gestellte, aber dabei verschobene Haken. Vergr. 425.
Doppelreihe der Haken an den hinteren thoracalen Wülsten. \'ergr. 425.
Haken : a) in .Seitenansicht, b) von der Schneide. Vergr. 500.
Schwach gewundene R()hre mit langen Spongiennadeln untl wenigen Fortsätzen. Vergr. 1,5.
Stark gewundene Röhre mit netzförmig verstrickten Fcjrtsätzen. Vergr. 1,5.
Terebellidenr()hre. Vergr. 1,25.
Fig.
10.
I I.
12.
13-
14.
15-
Fig. 10 15 Ritclioiic pdllida.
Euclionc f^allida n. sjj., ganzes Tier; Ventralfläche; eine Kiemenhälfte verstiimmelt.
Vergr. 2.
Vordere Körperstrecke, Rückenfläche. Vergr. 10.
Vordere Körpenstrecke, Bauchfläche. Vergr. 10.
Analende, Bauchfläche. Vergr. 10.
Langgestielter Haken der thoracalen Wülste. Vergr. 7 i o.
Abdominale Haken: a) in .Seitenlage, b) Ansicht \(>n der Schneide. Vergr. 710.
DEITSCHE TIEFSEE EXPEDITIÜX 1898-99 Bd .\V1. KITI.KRS : lJi)Di;Xs.\ssI(,K .WXKI.IDKX.
TAF.XXI.
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Fiff. 1-8 Louiiin coiitorta Fixf.9 TerehellLdenrohre F'/r/.10-JöEnr7io7te pallidcc
Verlag--:--
Tafel XXII.
Fit
I.
2.
4-
Tafel XXII.
Fig". I 4 Eiichoiic pallida.
Dorsale Kragenblätter und Kiemenbasis mit nackten Strahlen. \'eri
Endstrecke der Kiemenstrahlen mit Membran. Vergr. i 2.
Sechstes Ruder und Hakenwulst, abgeschnitten. Vergr. 50.
Sechszehntes Ruder und Hakenwulst, abgeschnitten. Vergr. 50.
T. 9.
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6.
7-
8.
9-
10.
1 1.
I 2.
13-
14.
15-
16.
17-
Fig"- 5 ^7 Potain illa iicglccta (S.).
Pota/iii/Ia ih-o/i-da (S.) ganzes Tier, Rückenfläche. Vergr. 2.
Dasselbe, Bauchfläche. Vergr. 2.
Vordere Körpenstrecke, Rückenfläche. Vergr. 10.
Vordere Korperstrecke, Seitenlage. Vergr. 10.
Endstrecke eines Kiemenstrahles. Vergr. 4.
Endstrecke eines Kiemenstrahles, aufgehellt. Vergr. 1 2.
Knorpelsäule im Kiemenstrahl und den Kiemenfäden. \'ergr. 50.
Buccalzipfel zwischen den Kiemenbasen, vom Rücken gesehen. Vergr.
Thoracale dorsale Borsten. Vergr. 220.
Kurze thoracale Bonste. Vergr. 220.
Thoracaler ventraler Haken. \'ergr. 440.
Thoracale Gleitborsten. Vergr. 440.
Capillarborste aus den hinteren Segmenten. Vergr. 550.
I 2.
KrrsCHE TIEFSEE EXPEDmOX iö9b-99 Bd. X\'L EHLERS : BODENSÄbSlGE .\NNELIDEX.
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Fixf. /- 'h Euchone p(dU.thv jl .sp. Fuj. 5-17 PotumilÜL iicijlectxc I S.)
Tafel XXIII.
Tafel XXIII.
Fio-- I ■
4-
5-
6.
Fig. I 6 Potaiiiilla pcrloiiga.
Potamilla per longa n. sp., Seitenlag'e. Vergr. 3.
Seitenfläche des ersten und zweiten Segmentes mit den dorsalen Borstenbündeln. Vergr. 24.
Lange und kurze dorsale thoracale Borste aus dem achten Parapodium. Vergr. 478.
Haken (a) und Gleitborste (b) vom siebenten Hakenwulst. X'ergr. 478
Borsten aus tleni \'ierzigsten abdominalen Segment. \ ergr. 478-
Hakenliorste daher. Vergr. 478.
Fi§,"- 7 15 Ditrypn crciiafa.
Fig. 7. Ditrxpa nri/afu ganzes Tier, Rückenfläche, üeckelscheibe fehlt: Zeichnung kombiniert
aus der Ansicht bei auffallendem Licht und nach 1 )urchtränkung mit Gl)'cerin. Vergr. 8.
Borstenfächer und Hakenreihe aus einem der \-orderen abdominalen -Segmente. Vergr. 430.
Abdominale Borste: a) Flächenansicht, b) Schrägstellung. Vergr. 1200.
Abdominaler Haken, Schrägstellung-. Vergr. i 200.
Endstrecke eines Kiemenfadens um die Enstreckung der gegliederten .Stützsäule zu
zeigen. Halbschematisch. Vergr. 1 30.
Röhre mit abgeschnürtem Münclungs.stück. X'ergr. 1,3.
R()hre mit gegliedertem kalkig weilkMii Ansatzrohr. X'ergr. 1,3.
Röhre mit einfachem Ansatzrohr. Vergr. 1,3.
.Strecke der Röhre um die Zähneluni»" ihrer Kanten zu zeiyen. Vergr. 6.
8.
9-
10.
1 1.
12.
13-
14.
15-
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Für. 1-6' Potamillxj^ perlonqcv n.sp. Ficf. 7-15 Dilryprv crcnai/i^ ii sp.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
Fortsetxuny von Seile 2 des Umschlags.
Bisher liegen \or:
Band I. VoHstiiiuliij.
Oceanographie und maritime Meteorologie, im Auftrage des Reichs-Marinc-Amts bearbeitet von Dr. Gerhard
Schott, Assistent bei der deutsclien Seew^arte in Hamburg-, Mitglied der Expedition. Mit einem Atlas
von 40 Tafeln (Karten, Profilen, Maschinenzeichnungen u. s. w.), 26 Tafeln (Temperatur-Diagrammen)
und mit 35 Figuren im Text. Preis für Text und Atlas: 120 Mark.
Bei der Bcarbeituiia der Oceanographie tind maritimen Meteorologie sind vorwiegend zwei Gesichtspunkte,
näiiilicli der geographisc/ie i(nd der biologisclie berücksiclitigt worden. Um einen soivohl für die Geographie
wie für die Biologie nutzbaren Einblick in die physi/ealischcn Verhältnisse der Tiefsee zu gewinnen, wurde
die Darstellung niclii auf die „Valdivia"-Messungen beschränkt, sondern auf das gesamte bis jetzt vorliegende
Beobachtungsuiaterial ausgedehnt. In gewisser Hinsicht ivird hier eine Monographie des Atlantischen und
Indischen Oceans geboten, ivelche iliren ScJnverpunkt in die zahlreichen konstruldiven Karten und Profüe legt.
Aus Band II, Teil 1:
Lfg. I. H. Schenck, I. Vergleichende Darstellung der Pflanzengeographie der subantarktischen Inseln, insbesondere
über Flora und Vegetation von Kerguelen. Mit Einfügung hintcrlassener Schriften A. V. \V. Sihimiiers.
Mit II Tafeln und 33 Abbildungen im l'ext. II. Ueber Flora und Vegetation von St. Paul und Neu-Amsterdam.
Mit Einfügung hinterlassener Berichte A. F. W. Schimpers. Mit 5 Tafeln und 14 Abbildungen im Text.
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Lfg. 1. G. Karsten. Das Phytoplankton des Antarktischen Meeres nach dem Material der deutschen Tiefsee-
Expedition 1898 1899. Mit ig Tafeln, Einzelpreis; 50 M., Vorzugspreis: 3g M. 50 Pf.
„ 2. G. Karsten, Das Phytoplankton des Atlantischen Oceans nach dem Material der deutschen Tiefsee-Expedition
1898—1899. Mit 15 Tafeln. Einzelpreis: 35 M., Vorzugspreis: 28 M.
„ 3. G. Karsten, Das indische Phytoplankton. Dritte Lieferung der Gesamtbearbeitung. Mit 5 Abbildungen
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„ 4. Th. Reinbold, Die Meeresalgen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 1899. Mit 4 Tafeln. Einzel-
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Tafel I—VlII. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898-1899. I. Trachymedusen.
Mit Tafel IX — XII. Einzelpreis: 32, — M., Vorzugspreis: 25,— M.
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und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5,— M., Vorzugspreis: 4,— M.
„ 3. Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schildkröten.
Mit Tafel XV— XXI. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 13,— M.
„ 4. Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna
oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und i geo-
graphischen Skizze. Einzelpreis: 4, — M., Vorzugspreis: 3,50 M.
„ 5. Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXIII. Einzelpreis: 3,— M., Vorzugspreis: 2,50 M.
„ 6. K. Möbius, Die Pantopoden der deutschen Tiefsee - Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV— XXX.
Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 12,50 M.
„ 7. Dr. Günther Enderlein, Die Landarthropoden der von der Tiefsee-Expedition besuchten antarktischen
Inseln. I. Die Insekten undArachnoideen der Kerguelen. II. Die Landarthropoden der antarktischen Inseln St. Paul
und Neu-Amsterdam. Mit 10 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 17 M., Vorzugspreis: 15 M.
Band IV. Vollständig.
HexaCtinellidae. Bearbeitet von Fr. E. Schulze, Professor in Berlin. Mit einem Atlas von 52 Tafeln. Preis:
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Lfg. 1. Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text.
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„ 2. Dr. Ludwig Döderlein, Die Echinoiden der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 42 Tafeln und 46 Abbil-
dungen im Text. Einzelpreis: 100 M., Vorzugspreis: 82,50 M.
„ 3. Walther Schurig, Anatomie der Echinothuriden. Mit 4 Tafeln und 22 Abbildungen im Text. Einzel-
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Band VI. Vollständig.
Brachyura. Bearbeitet von Dr. Franz Doflein, Professor an der Universität ]\Iünchen, IL Konservator der
zoologischen Staatssammlung. Mit 58 Tafeln, einer Texttafel und 68 Figuren und Karten im Text.
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Band VII. Vollständig.
Lfg. 1. V. Martens und Thiele, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 1899.
A. Systematisch-geographischer Teil. Von Prof v. Martens. B. Anatomisch-systematische Untersuchungen
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Verlag von Gustav Fischer in Jena.
Fortsetzung von Seile 3 des Umschlags.
Lfg. 2. Dr. W. Michaelsen. Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 4 Tafeln.
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3. Dr. Emil von Marenzeller, Steinl<orallen. Mit 5 Tafeln. Einzelpreis: 16 M., Vorzugspreis: 12 M.
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5. Ant. Reichenow, Uebersicht der auf der deutschen Tiefsee-Expedition gesammelten Vögel. Mit 2 Tafeln
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Lfg. L W. Kükenthal, Alcyonacea. Mit 12 Tafeln. Einzelpreis: 30 M., Vorzugspreis: 25 M.
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Lfg. L Valentin Haecker, Tiefsee-Radiolarien. I.Abschnitt. Spezieller Teil. Aulacanthidae-Concharidae.
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Da die Anschaffung des ganzen umfangreichen Untt -hehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken
möglich sein wird, so ist eine jede Abteilung einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem F'^rscher zu ermöglichen,
diejenigen Teile des Unternehmens zu erwerben, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Prei. der einzelnen Hefte ist
indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird.
Ergebnisse und Fortschritte der Zoologie
herausgegeben von
Dr. J. W. Spengel
Professor der Zoologie in Giessen.
Erster Band. ;•; Erstes Heft.
== Inhalt: ==
Valentin Haecker, Die Chromosomen als angenommene Vererbungsträger. Mit 43 Ab-
bildungen.
Richard Heymon.s, Die verschiedenen Formen der Insectenmetamorphose und ihre Be-
deutung im Vergleich zur Metamorphose anderer Arthropoden. Mit 7 Abbildungen.
Otto Maas, Die Scyphomedusen.
Erster Band. ;•; Zweites Heft.
^^= Inhalt: ^=
H. F. NiERSTRASz, Die Amphineuren. Mit 22 Abbildungen.
Ulrich Gi:i<nAKi)T, Der gegenwärtige Stand der Kenntnisse von den Copulationsorganen der
Wirbeltiere, insbesondere der Amnioten. Mit 16 Abbildungen.
Jährlich er.scheint ein Band in zwanglosen Heften im Oesamtumfang von etwa 40 Druckbogen.
Preis des Bandes M. ao.
FromnmnDsche Buclidruckerci (Hermann Pöble) in Jena.