Skip to main content

Full text of "Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer "Valdivia" 1898-1899"

See other formats


WISSENSCHAFTLICHE  ERGEBNISSE     "^^^ 

DER 

DEUTSCHEN   TIEFSEE-EXPEDITION 

AUF  DEM  DAMPFER  „VALDIVIA"  1898-1899 


IM  AUFTRAGE  DES  REICHSAMTES  DES  INNERN 

HERAUSGEGEBEN  VON 

CARL    CHUN 

."ROFESSOR   DER  ZOOLOGIE   IN  LEIPZIG 
LEITER   T^ER    EXPEDITION. 


SECHSZEHNTER   BAND. 

Erste  Lieferung. 

E.  EHLERS. 

Die  bodensässigen  Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  Tiefsee-Expedition. 

Mit  Tafel  I— XXIII. 


JENA 
VERLAG   VON  GUSTAV  FISCHER 

1908 


Preis  für  Abnehmer  des  ganzen  Werkes:  45  Mark. 
Für  den  Einzelverkauf:  55  Mark. 


Verlag  von   Gustav  Fischer  in  Jena. 


seilen  Tie 


auf  dem  Dampfer  „Valdivia"  1898-1899 

Im  Auftrage  des  Reichsamts  des  Innern 

herausgegeben  von 

Carl    Ch  u  n 

Professor  der  Zoologie  in  Leipzig,  Leiter  der  Expedition. 


•  1  • 


Es  bearbeiten: 

Ausrüstung     der    „Vaidivia" :     Ober-Inspektor    Sadtse     und 

Inspektor  Polis,  Hamburg, 
Reisebeschreibung:   Prof.  Cliun,  Leipzig, 
*  Oceanographie   und    Maritime    Meteorologie :  Dr  G.  Schott, 

Seewarte,  Hamburg, 
*Das    Wiederauffinden  der  Bouvet-Insel :  Ober-Inspektor  W. 
Sachse,  Hamburg. 


Chemie  des  Meenvassers :    Dr.  P.  Schmidt,  Leipzig, 
Grundproben:  Sir  John  Murray,  Edinburgh,  u.  Prof.  Philippi.Jena, 
*  Antarktische  Geschiebe :  Prof.  Zirkel,  Leipzig,  und  Prof.  Reinisch, 
Leipzig, 
Gesteinsproben :  Prof.  Reinisch,  Leipzig, 
Quantitative  Planktonfänge :  Dr.  Apstein,  Kiel, 
Schliessnetzfänge :  Prof.   Chun,   Leipzig. 


Botanik. 


*  Inselfloren    (Canaren,    Kerg^ielen,  St.  Paul,  Neu-Amsterdam, 

Chagos,  Seychellen):   Prof.  Schenck,  Darmstadt  (mit  Be- 
nutzung der  Aufzeichnungen  von  Prof.  Schimper,  Basel), 
Flora  der  besuchten  Festländer:  Prof.  Schenck,  Darmstadt, 

Zool 

I.  Protozoa 

*Radiolaria:  Prof.  Haecker,  Stuttgart, 

Foraminifera :  F.  Winter,  Frankfurt  a.  M., 
*Xenophyophora:  Prof.  F.  E.  Schulze,  Berlin, 

II.  Coelenterata 

*  Hexactinellida :   Prof.  Fr  E.  Schulze,  Berlin, 
Monaxonia:  Dr.  Thiele,  Berlin, 

*Tetraxonia:  Prof.  v.  Lendenfeld,  Prag, 
Calcarea:  Prof.  Urban,  Plan  i.  Böhmen, 
Hydroidea:  Dr.  Steche,  Leipzig, 
Siphonophora :  Prof.  Chun,  Leipzig, 
Craspedota:  Prof.  Vanhoeffen,  Kiel, 

*  Acraspedota :  Prof.  Vanhoeffen,  Kiel, 
Ctenophora:   Prof.  Chun,  Leipzig, 

*  Alcyonaria :  Prof.  Kükenthal,  Breslau, 
*Antipathidae:  Prof.  Dr.  Schnitze,  Jena, 

Actiniaria:  Prof.  Carlgren,  Stockholm, 

*  Madreporaria :  Prof.  von  Marenzeller,   Wien. 

III.  Echinodermata 

*Crinoidea:  Prof.  Doderlein,  Strassburg, 
*Echinoidea:  Prof.  Doderlein,  Strassburg, 

*  Anatomie  des  Palaeopneustes :  Dr.  Wagner,  Dresden, 

*  Anatomie  der  Echinothuriden,  Dr.  W.  Schurio-,  Leinzio-, 
Asteroidea:  Prof.  Ludwig,  Bonn, 

Holothurioidea :   Prof.  Ludwig,  Bonn, 
Ophiuroidea :  Prof.  zur  Strassen,  Leipzig. 

IV.  Vermes 

Turbellaria  Acoela:  Prof.  Böhmig,  Graz, 

Polyclades:  Dr.  von  Stummer,  Graz, 

Nemertini :  Prof.  Bürger,  Santiago  de  Chile, 

Cestodes:  Prof.  Braun,   Königsberg, 

Trematodes:  Prof.   Braun,  Königsberg, 

Frei  lebende  Nematoden:  Prof.  zur  Strassen,  Leipzig, 

Chaetognatha:  Dr.  Krumbach,  Breslau, 

Gephyrea:  Prof.  Spengel,  Giessen, 

Gephyreenlarven :  Prof.  Schauinsland,  Bremen, 

Priapuliis  :  Prof.  Schauhisland,  Bremen, 

*  Oligochaetae :  Prof.  Michaelsen,  Hamburg, 
Annelidcs:  Prof.  Ehlers,  Göttingen, 
Pelagische  Anneliden :  Dr  Reibisch,  Kiel, 
Annelidenlarvcn :  Prof.  Woltereck,  Leipzig, 
Brachiopoda:  Prof.  Blochmann,  Tübingen, 
Bryozoa:  Dr.  Braem,  Berlin. 

V.  Arthropoda 

Cirripedia :  Dr.  Wcltncr,   Berlin, 

Die  bereits  erschienenen  Bearbeitungen  sind  mit  * 


*  Kapflora :  Dr.  Marloth,  Kapstadt, 

*  Marines    Phytoplankton  (Diatomeen    und   Peridineen):    Prof 

Karsten,   Bonn. 

*  Meeresalgen  :  Th.   Reinbold,  Itzehoe. 

ogie. 

Rhizocephala :  Prof.  Fraisse,  Jena, 
Copepoda:  Dr.  Steuer,  Innsbruclc, 
*Ostracoda:  Prof.  Müller,  Greifswald, 
Isopoda :  Prof.  zur  Strassen,  Leipzig, 
Bopyridae :  Prof.  Fraisse,  Jena, 
Cymothoidae :  Prof.  Fraisse,  Jena, 
Amphipoda :  Prof.  Woltereck,  Leipzig, 

*  Leptostraca  :  Dr.  Thiele,  BerKn, 

*  Stomatopoda :  Dr.  Jurich,  Leipzig, 
Cumacea :  Dr.  Zimmer,  Breslau, 
Sergestidae:  Dr  Jllig,  Leipzig, 
Schizopoda :  Dn  Jllig,  Leipzig, 
Macrura:  Prof.  Doflein,  München, 
Anomura :   Prof.   Doflein,  München, 

*  Brachyura :  Prof.  Doflein,  München, 
Dekapodenlarven :  Dr.  Zimmer,  Breslau, 

Augen  der  Dekapoden:  Dr.  Reinh.  Dohrn,  Neapel. 

*  Pantopoda  :  Prof.  Möbius,  Berlin, 

*  Landarthropoden    der    antarktischen  Inseln :    Dr  Enderlein, 

Stettin. 

VI.  Mollusca 
Lamellibranchiata :    Dr.   Thiele,  Berlin, 
*Neomenia  und  Archaeomenia :  Dr  Thiele,  Berlin, 
Scaphopoda :  Prof.  Plate,  Berlin, 

*  Placophora :  Dr  Thiele,  Berlin, 

*  Prosobranchiata :  Prof.  v.  Martens  u.  Dr.  Thiele,  Berlin, 
Gasteropodenlarven :  Prof.  Simroth,  Leipzig, 
Heteropoda :  Dr  Brüel,  Halle  a.  S., 

*Pteropoda:   Prof.  Meisenheimer,  Marburg, 
Cephalopoda :   Prof.  Chun,  Leipzig. 

VII.  Tunicata 

Appendiculariae :   Dr.   Lohmann,   Kiel, 

*  Monascidiae :  Prof.  Michaelsen,   Hamburg, 
Synascidiae:  Dr  Hartmeyer,  Berlin, 
Pyrosomata:  Dr  Neumann,  Dresden, 

*Salpae:  Prof.   Apstein,   Kiel, 
*Doliolidae:   Dr   Neumann,  Dresden. 

VIII.  Vertebrata 

*  Amphioxides  :  Dr.  Goldschmidt,  München, 

*  Tiefscefische  :   Prof.  Brauer,  Marburg. 
Küstenfische : 

Sadhäring :  Prof.  Heincke,  Helgoland, 

*  Anat.  d.  Riesenschildkröten  :   Dr  Schacht,  Hamburg, 

*  Luftsäcke  der  Albatrosse:  Dr   Ulrich,  Liegnitz, 

*  Vögel :  Prof.   Reichenow,  Beriiu. 

versehen. 

Forlsetzung  auf  Seile  S  des   Umschlags. 


Die  bodensässigen  Anneliden 
aus  den  Sammlungen  der  deutsehen 

Tiefsee-Expedition. 


Von 


E.  Ehlers, 


Göttingen. 


i^g  Mit  Tafel  I— XXIII. 


-^-fN»- 


■WAS       >^ 
vi;     ^     C^ 


Deutsche  Tiefsee-Expedition  1893—1899.     Bd    XVI, 


Eingegangen  den    i  S.  Oktober    1906. 


C.  C  h  u  n. 


Vorwort. 

Aus  der  Ausbeute  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  luit  der  „\'^il<-livia"  erhielt  ich  eine 
umfangreiche  Sammlung  von  Borstenwürmern,  deren  Bearbeitung  die  folgenden  Blätter  enthalten. 
In  der  bei  weitem  größten  Menge  waren  es  bodensässige  Tiere,  nur  vereinzelt  fanden  sich 
dazwischen  pelagische  Anneliden;  sie  blieben  unberücksichtigt,  da  die  planktonischen  Würmer 
einem  anderen  Bearbeiter  zugewiesen  waren.  Nur  in  zwei  Fällen  sind  schwimmend  erbeutete 
Polychaeten  hier  in  die  Bearbeitung  mit  aufgenommen :  die  epitoke  Form  einer  Nereis-Art, 
iV(VY/'s  Iiicipcta,  da  sie  nur  vorübergehend  planktonisch  auftritt,  und  eine  Polynoine,  Hcrdinaiiclla 
oracilis  n.  sp.,  die  im  Plankton  erbeutet  ist,  von  der  es  aber  zweifelhaft  sein  kann,  ob  sie  dauernd 
der  Schwebefauna  angehört. 

In  der  Zusammenstellung  der  gefundenen  Würmer  haben  auch  solche  Aufnahme  gefunden, 
die  nach  ihrem  .schlechten  oder  mangelhaften  Erhaltung.szustande  nur  nach  der  Gattung  oder 
der  Familie,  zu  der  .sie  gehören,  bezeichnet  werden  konnten,  und  Wurmrohren  ohne  Insa.ssen, 
wenn  sie  nach  ihrer  Beschaffenheit  zu  benennen  waren.  Leere  Wurmröhren,  deren  Zugehörigkeit 
nicht  zu  entscheiden  waren,  sind  außer  Acht  gelassen ;  das  kann  auch  tlaniit  gerechtfertigt  werden, 
als  solche  Röhren  von  ihrem   ursprünglichen  Standort  vertrieben  sein  kimnen. 

Die  auf  die  h'undorte  bezüglichen  Angaben  bei  den  gesammelten  Würmern  sind  nach 
der  Liste  der  Stationen  geiriacht,  die  darüber  aufgestellt  war,  auch  wenn  kleine  Abweichungen 
davon  auf  den  Etiketten  sich  fanden,  die  in  den  Sammelglä.sern  lagen,  in  denen  die  Tiere  mir 
zugingen.  Solche  sind  in  Klammern  hinzugefügt.  —  Die  Angaben  über  die  Bodenbeschaffenheit 
der  Fundorte  habe  ich  nach  den  Beschreibungen  der  Grundproben  gemacht,  die  ich  durch  die 
Güte  des  Herrn  Coli.  Pihlippi  einsehen  konnte;  ich  habe  mich  dabei  auf  die  allgemeine  Charakte- 
ristik beschränkt,  das  besondere  mineralogische  Verhalten  der   Proben  außer  Acht  gelassen. 

Aus  dem  weiten  Bereiche,  den  die  „Valdivia"  durchfahren  hat,  ist  auf  .Stationen  sehr 
ungleicher  Bedeutung  für  die  Vertikal-  wie  Horizontalverbreitung  gesammelt;  war  auch  das 
Hauptaugenmerk  der  Tiefsee  zugewendet,  so  ist  doch  auch  das  Flachwasser '  und  das  Strand- 
gebiet nicht  unberücksichtigt  geblieben.  Damit  erhält  die  zu,sammengebrachte  Sammlung  ein 
mannigfaltiges  Gemisch,  das  für  eine  Verwertung  zu  sondern  ist. 

Es  mag  ein  anderes  erwähnt  werden,  das  wohl  in  Betracht  zu  ziehen  ist.  Bei  den 
Fängen  mit  Grundnetzen  sind  im  wesentlichen  größere  Tiere,  zumal  aus  den  größeren  Tiefen, 
gesammelt,  sei  es  daß  kleinere  Tiere  bei  diesem  Sammelbetrieb  zerstört  waren  oder  dem  .Sammler 
entgingen.     Denn  es  ist  nicht  wahrscheinlich,  daß  in  der  Tiefsee  kleinere  Anneliden,   die  in  den 

3 


27971 


E.  Ehlers, 
4 

Sammlungen  daher  sich  nicht  finden,  nicht  vorkommen  sollten,  sei  es  als  kleine  unerwachsene 
oder  als  erwachsene  kleine.  Daß  beispielsweise  Syllideen  der  Sammlung  aus  der  Tiefsee  fast  ganz 
fehlen  —  es  ist  in  der  Valdivia-Sammlung  nur  eine  vorhanden  — ,  möchte  darin  seinen  Grunil 
haben,  nicht  aber  den  Schluß  zulassen,  daß  solche  und  ähnliche  kleine  P'ormen  der  Tiefsee  als 
bodensässie  fehlen. 


In  meinen  Darstellungen  schicke  ich  Zusammenstellungen  der  in  der  Sanunlunt»-  eemachten 
Befunde  voraus  und  allgemeine  Abteilungen,  die  sich  an  der  Hand  des  bearbeiteten  Materials 
ergeben.  Das  was  hier  für  eine  Tiergruppe  gefunden  ist,  wird  im  besonderen  Lichte  erscheinen, 
wenn  es  den  Erfahrungen,  die  in  gleichem  Sinne  an  anderen  Tiergruppen  gemacht  sind,  gegenüber 
ge.stellt  -wird :  es  liefert  dann  einen  kleinen  Beitrag  zu  unserer  Erkenntnis  von  der  geographischen 
\"erbreitung  der  Tiere,  die  nur  mit  deren  Erforschung  in  kleinerem  und  größerem  Kreise  ge- 
fördert werden  kann,  imd  deren  Mannigfaltigkeit  unter  Berücksichtigung  der  biologischen  Ver- 
hältnisse zu  beurteilen  ist. 

Der  zweite  Teil  bringt  die  sj'stematische  Behandlung  der  gesammelten  Anneliden  und 
damit  zum  Teil  die   Belege  für  die  im  ersten  Teile  gegebenen  Aufstellungen. 


Die   bodensässigcn   Anneliden  aus   den  Sammlungen  der   deutschen  Tiefsoe-Kxpcdition. 


I.  Teil 


/ 


Zusammenfassendes  und  Alloremeines. 

In  der  folgenden  Tabelle  ist  das  gesamte  zur  Verarbeitung  gekommene  Material  in  syste- 
matischer Ordnung  zusammengestellt.  Die  darin  aufgenommenen  Seitenzahlen  verweisen  auf  den 
zweiten  Teil,  in  dem  Angaben   über  die  einzelnen,  hier  verzeichneten   Arten  enthalten  sind. 


Name 

Station 

Breite 

Länge 

Tiefe 

Tem- 
peratur 

Boden 

Lokalität 

Amphinomidae 

Hermodice  carunciilatLi 

I 

25''l6'N. 

1058' W. 

83  m 

— 

— 

Dogger-Bank  S.   38. 

(Fall.) 

Eurylhoe  complanata 

224 

— 

— 

— 

— - 

— 

Diego    Garcia,    Chagos-Ins.    S.  38. 

(Fall.) 

Aphro  ditida  e 

Aphrodite  aculeata  L. 

3 

570  26'N. 

i»23'W. 

79  m 

— 

— 

Höhe  von  .\berdeen  S.  38. 

Hermionc  sp. 

160 

— 

— 

— 

— 

Vulkanisch.  Sand  u.  a. 

Kerguelen,    Gazelle-Bassin    S.    39. 

Laetnijtonice  filiconüs 
Keg. 

240 

6»I2'N. 

4i<'J7'0. 

2959  m 

2,0»  C. 

Globigerin..  Schlamm 

CIstafrikanischc   Küslenzone    S.   39. 

251 

i''4o'N. 

4'''47'0. 

693  m 

9,0"  C. 

Fteropoden-Schlamm 

11                          ,, 

Laetmatonke producta  Gr. 

161 

48»59'S. 

7o"o'  0. 

-- 

— 

Vulkanisch.  Sand  u.  a. 

Aul  der  Bank  im  ( Islcn  von  Ker- 
guelen S.   40. 

AdmeteUa  tongipedata 

262 

4<'4o'N. 

48"39'0. 

1242  m 

6,7»  C. 

Globigcrin. -Schlamm 

Unter    der    Küste    von    Somaliland 

MC  iNT. 

(1213  m) 

S.  40. 

Kiipliloiie  elisabethae 

103 

35»io'S. 

23»2'0. 

500  m 

7,8"  C. 

— 

Im    Agulhas-Slrome.      Warmwasser 

Mc  Int. 

aus  dem  Indischen  Ocean  S.  43. 

105 

35"29'S. 

2I»2'Ü. 

102  m 

I4,I°C. 

Bruchslücke  von 
Molluskea  u.   a. 

Agulhas-Bank. 

Harmothoe  spinosa  Keg. 

■31 

54°28'S. 

3»9o'0. 

457  ni 

i,l»C. 

Vulkanischer  Sand 

Diclit  unter  der  Ustseite  der  Bouvct- 
Insel  S.   43. 

Harmothoe  sp. 

211 

7048'N. 

93°  7 'O. 

805  m 

7.'°C. 

Grober  Sand 

Westeingang  des  Sombrcro-Kitnalcs 
S.   44. 

Acanthicolepis  asperrima 

3 

57<'26'N. 

l<>28'  W. 

79  m 

— 

— 

Höhe  von   Alicrdeen  S.  44. 

(Saks) 

HerdynanelLi gracitis  n. sp. 

236 

4''38'S. 

5i»i6'ü. 

2000  ra 

— 

— 

Unter  der   ostafiikan.   Küste   S.   44. 

239 

5»42'S. 

43''3ö'0. 

1500  m 

— 

— 

11         0              ,,                ,. 

Polynoinc  sp.  ? 

247 

S'-SS'S. 

4o»ib'0. 

863  m 

7,2"  C. 

Globigcrin. -Schlamm 

Nahe  unter  der  ostafrikanischen 
Küste  S.  46. 

Polynome  sp.? 

168 

36»I4'S. 

7S''45'0. 

2414  m 

2,1"  c. 

— 

Indischer  C)ccan  S.  46. 

Poly}ioinc  sp.  ? 

152 

63»i6'S. 

57°5i'0. 

4636  m 

—  0,50  c. 

Blauer  Schlick 

Antarktisches   Gebiet  S.  46. 

Hermadion    magalhacnsis 

i6o 

— 

— 

— 

— 

— 

Kerguelen,   Gazelle-Bassin  S.  46. 

Kbg. 

E.  Ehlers, 


Name 


Lagisca  vesiculosa  Gk. 


Lepidonolus  semitectus 

Stimps. 
Enipo  rhombigera  n.  sp. 

Gattyana  pallida  n.  sp. 


Perolepis  regularis  n.  sp. 
Euthalenessa  insignis  n.  sp. 
Leanira  hysli-icis  Ehl. 
Leanira  qiuTlrefagesi  Kbg. 


Leanira  sp. 


Sthenelais  luxuriöse  Gr. 
Sthenelais  bna  (Johnst.) 

Nephthyidae 

Nephthys  hombergi  Aud. 
u.  M.  Edw. 


Nephthys  macrura  Schm. 


Phyllo  do  et  da  e 

Phyllüduce  lainellig  ei\i 

(Johnst.) 
Eulalia  viridis  (Miiix.J 
Euliilia  varia  n.  sp. 

Hesionidae 

Ancistrosyllis  robusta  n.  sp. 

Orthodromiis  spinosus  n.sp. 
Leocratides  filamenlusus 
n.  sp. 

Syllidae 

Trypanosyllis  gigantea 

(MC  iNT.) 

Syllis  djiboutensis  Grav. 
Exogone  sp. 
Exogune  heteroseiosa 

MciNT. 


Station 


Breite 


Länge 


Tiefe 


Tem- 
peratur 


Boden 


L'ikalität 


127 
128 
131 

114c 

13" 
194 

203 
244 

96 

II 
189 
191 

198 
211 

258 

203 
114 

76 


107 
128 

131 
160 
161 


3 
160 


76 

77 
76 


160 

242 
96 
160 


S4''29'S. 
S4"29'S. 
54»28'S. 

34«  20'  S. 

54n28'S. 
o»i5'N. 

i»47'N- 

5-55' S. 
35°2'S. 
58»36N. 
o«57'S. 
o°39'S. 

o»i6'S. 
o''57,  S. 

2058'  N. 

1047' N. 
34'>2o'S. 


I6"33'S- 
33«5o'S. 

35»2i'S. 
54029'S. 
54028'S. 

48»57'S, 


3»43'  O. 
3»30'0. 
3»  30'  S. 

I8<'36'0. 

3<>30'0. 

98"$' O. 

96»  58'  O. 

39»  O. 
19»  58'  O. 
11033'W. 
99"5i'0. 
98»52'0 

98»  7' O. 
99051'  O. 


567111 
439  m 
457  m 

70  m 

457  m 

614  m 

660  m 
50  m 
80  m 
1750  m 
7  68  m 
750  m 

677  m 
S05  m 


46" 50'  O.       1362  m 

96"58'().  I     660  m 
lS"36'0.        70  m 


60037 

i\. 

57»26 

N. 

16»  33 

S. 

i6»33 

S. 

16«  33 

s. 

o"l6' 

N. 

6»  43' 

S. 

35''2' 

S. 

Ii"46'0. 

25''48'0. 

20° 22'  O. 
3030' (). 
3"30'0. 

70"  o'  O. 


5042' W. 
i»28'W. 


ii''46'(). 
11  »46'  O. 
li»46'0. 
9807' O. 


(22  Faden) 

117  m 
439  m 
457  m 


39°35'0' 
I9»58'0. 


-  0,50  C. 
1,0"  C. 
1,1"  C. 


i,i°C. 
10,2"  C. 
9,1"  C. 


3,7°  C. 
7,3"  C. 
7,1"  C. 


7,i°C. 
b,o"  C. 
9,1"  C. 

ca.  140  C. 


0.3"  c. 
-  0,6"  C, 


58Sm 
79  m 


677  m 


404  in 
80  m 


-o,8»C. 


ca.  14"  C. 
ca.  I4»C. 
ca.  14»  C. 


II,I"C. 


Vulkanischer  Sand 

Vulkanischer  Sand 

Grünsand 

Vulkanischer  Sand 

Fester  vulkanischer 

Schlick 
Pteropodcn  -Schlamm 
Foramini fcren  u.  a. 

Globigerin. -Schlamm 
Blauer  fester  Schlick 
Fester  Korallen- 
Schlick 

Grober  Sand 

Pteropoden- Schlamm 

Grünsand 

Blauer  Schlick 

Mollusken-Schalen 

u.   a. 

Grauer  Schlick 

Vulkanischer  Sand 

Vulkanischer   Schlick 


Toniger  Sand 
Vulkanischer  Sand 

Blauer  Schlick 
Blauer  Sclilick 

^'ulka^ischcr  Sand 

Pteropoden-Schlamm 

Vulkanischer  Sand 


Im  Osten  der  Bouvet-Insel  S.  47. 

Dicht  unter  der  Oslseite  der  Bouvet- 
Insel. 
Simons-Bucht  S.  47. 

Dicht  unter  der  Üstseite  der  Bouvet- 
Insel  S  47. 
26  Sm.  südlich   von  P.  Nias  S.  49. 

15   Sm.  südlich  von  Bangkam. 
Außerhalb  Dar-es-Salam  S.  51. 
Kap  Agulhas  S.  52. 
Westlich  von  Schottland  S.  55. 
Nahe  Sumatra  S.  55. 
Nahe  Siberut-Insel. 

Im  Nias  Süd-Kanal. 

Westeingang  des  Sombrero-Kanals 

S.  55. 
Nahe     unter     der     oslafrikanischen 

Küste. 
Im  Nias  Nord  Kanal  S.  56. 
Simons-Bucht  S.  56. 


Große   Fischbai  S.  56. 

.\lgoa-Bai. 

Auf  der  .Vgulhas-Bank. 
Im   Osten   der  Bouvet-Insel  S.  57. 
Dicht  unter  dir  Bouvet-Insel. 
Kerguelcn,   Gazelle-Bassin. 
Auf  der  Bank    im  Osten  von   Ker- 
guelcn. 


Nördlich   vom  Thomson-Rücken 

S.  57. 
Nähe  von   Aberdeen  S.  57. 
Kerguelen,  Gazelle-Bassin  S.  57. 


Große   Fischbuchl  S.  59. 

(Iroße   Fischbucht  S.  61. 
Im  Nias  Süd-Kanal  S.  63 


Kerguelen,   (Jazellc-IIafen  S.  65. 

.Außerhalb   Dar-es-Salam  S.  65. 

Kap   .Agulhas  S.  65. 

Kerguelen,  Gazelle-Bassin  S.  65. 


Die  bodensässigcn   Anneliden   aus  den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee-Kxpedition. 


Name 

Station 

Breite 

Länge 

Tiefe 

Tem- 
peratur 

Boden 

Lokalität 

(inihCi.'i  rh(iyalopltu!\i  Ehl. 

l6o 









Vulkani.schcr  Sand 

Kcrguelen,   Gazelle-Bassin  S.  66. 

Syhaerosyllis  mc'iiitoshi 

Em.. 
Spliaerosj-llis  liirsul.i  l-',ni.. 

l6o 

— 

— 

— 

— 

„ 

S.  66. 

ItiO 

— 

— 

— 

— 

„ 

S.  66. 

Sphaerosyllis  perspkax 
n.   sp. 

160 

— 

— 

— 

— 

„ 

S.  66. 

Lycoridae 

Nereis  tiijgjlliJcnsisCKBG.) 

160 

— 

— 

— 

— 

«I                           u 

„            Gazelle-Hafen    S.  68. 

A\ereis  :o)uIl7  Mi.mgn. 

3 

57»26'N. 

i"28'\V. 

79  m 

— 

— 

Höhe  von  Aberdeen  S.  68. 

4 

6o»42'  N. 

3O10' W. 

486  m 

5,90  c. 

Hlaucr  Schlick 

_ 

Nereis  lucipet^i  n.  sp. 

76 

i6«33'S. 

li"46'0. 

— 

Oberfl.i7»C. 
Tiefe  c.  i4"C 

„ 

Große   Fischbucht  S    69. 

Nereis  ß(i\ita  (S.w.) 

3 

57x2b' N. 

1O28'  W. 

79  m 

— 

— 

Höhe   von   .Aberdeen   S.   71. 

Nereis  C)-linJrati7  l'".Hi.. 

3 

57026' N. 

i"28'W. 

79  m 

— 

— 

„         „            „          S.  71. 

4 

6o''42  N. 

3O10' W. 

486  m 

3,9°  C. 

— 

Sereis  iniciihilii  n.  sp. 

124 

5o»57'S. 

7»39'0. 

3584  m 



— 

Auf  dem  Wege  zur  Bouvet-Insel 
S.  72. 

Nereis   (\icoiil   loxechitii 

165 

3S»4o'S. 

77038-0. 

672  m 

9,9°  C. 

Diatomeen- Schlamm 

4,3  Sm.  im  Osten  von  St.  Paul  S.  73. 

Kbg. 

Nereis  glandidosa  n.  sji. 

99 

34»  7' S. 

23O27'  0. 

(100  m) 

— 

MoUusk. -Schalen  u.  a. 

Pledenberg-Bucht  S.  74. 

lOI 

33050'S. 

25048' 0. 

— 

— 

„ 

Algoa-Bucht. 

Eunicidae 

RhampJwbrachium  chuni 

198 

o^iö'N. 

9807o'O. 

677  m 

— 

— 

Im  Nias  Süd-Kanal  S.    76. 

n.  sp. 

258 

2»58'N. 

460  5o'O. 

1362  m 

6,oOC. 

Pteropoden-Schlamm 

Nahe  unter  der  ostafrikanischen 
Küste. 

264 

eoiS'N. 

49°32'0. 

1079  m 

8,20  c. 

Globigerin.-Schlamm 

Nahe  unter  der  Küste  von  Ostafrika 
(Somaliland). 

DiopaU\-i  cuprea  Bosc. 

77 

i6''36'S. 

1 1046-0. 

— 

ca.  14"  C. 

— 

Große  Fisch-Bucht  S.   78. 

99 

34»  7' S. 

23027-0. 

(  1 00  m ) 

— 

MüUusk. -Schalen  u.  a. 

Plettenberg-Bucht. 

lOI 

33»50'S. 

25O48-O. 

(22  Faden) 

,,             ,, 

Algoa  Bucht. 

Diopalra  Iioluhrancliiata 

114 

34020' S. 

18O21-O. 

70  m 

Grünsand 

Simons-Bucht  S.   79. 

V.  Mar. 

Diopatra  cunchylega 

249 

3°7'S. 

40O45'  0. 

748  m 

8,4°  C. 

Globigerin.-Schlamm 

Unter    der    ostafrikanischen    Küste 

(SARS) 

s.  79. 

Diupjtra  piinctifera  n.  sp. 

108 

35019'S. 

2o0i5'S. 

126  m 

— 

— 

.Auf  der  .Agulhas-Bank  S.  79. 

Diupatra  p^iiicihrancliis 

152 

63»i6'S. 

57051'ü. 

4636  m 

—  0,50  c. 

Blauer  Schlick 

1  -antarktisches  Gebiet  S.  81. 

n.   sp. 
Omiphis  tiibicola  (O.  F. 

25 

33»43'N. 

14020'W. 

— 

„Korallen"-Schlamm 

Seir.e-Bank  S.  83. 

MüLL.J 

• 

28 

260l9'N. 

I4°43'  W. 

146  m 

— 

Grünsand 

Bei  Kap  Boja  lor. 

31 

26»  5 'N. 

15018'W. 

489  m 

11,20  c. 

Pteropoden-Schlamm 

Außenrand  des  afrikanischen  Fest- 
landsockels. 

32 

24043'N. 

17O1' W. 

2480  m 

3,5»  C. 

Globigerin.-Schlamm 

.Außenrand  des  afrikanischen  Fest- 
landsockels. 

lOI 

33050' S. 

25048'O. 

(22  Faden) 

— 

MoUusk. -Schalen  u  a. 

Algoa-Bai. 

104 

35»i6'S. 

22026'O. 

155111 

— 

»            ,, 

Im  AguUias-Strome. 

HO 

35»9'S. 

18032-0. 

564  m 

5,7»  C. 

Grüner  Schlick 

Außerhalb  der  Agulhas-Bank. 

185 

3»4I'S. 

100059-0. 

614  m 

8,7°  C. 

Blauer  Schlick 

Indischer  Ocean,  nahe  Sumatra. 

■ 

186 

3022'S. 

loiOii-O. 

903  m 

6,60  c. 

Pleropodcn-Schalen 

Binnenmeer  von   W.-Sumatra. 

190 

0058-8. 

99043'  0. 

1280  m 

5,9°  C. 

u.  a. 

Vulkanischer  fester 

Schlick 

„ 

199 

oOi5'S. 

98O40-O. 

470  m 

10,3°  c. 

Fester  Schlick 

Im  Nias  Süd-Kanal. 

203 

.047' N. 

96058-0. 

660  m 

9,1°  C. 

Pteropoden-Schlamm 

15  Sm.  südlich  von  Bangkam. 

E.  Ehlers, 


Name 

Station 

Breite 

Länge 

Tiefe 

Tem- 
peratur 

Boden 

Lokalität 

245 

5''27'S. 

39»l8'0. 

463  m 

10,0"  C. 

Globigerin. -Schlamm 

Im  Zanzibar-Kanal. 

270 

i3»i'N. 

47"io'0. 

1840  m 

3,7"  C. 

1.                 ., 

Im  Golf  von  Aden. 

271 

I3»2'N. 

46"4i'0. 

1469  m 

6,1"  C. 

,, 

,,        ,,         „          „ 

Eunice  aiistralis  Qtfgs. 

100 

34»  8' S. 

24»59'0. 

— 

— 

Molluslj. -Schalen  u.  a. 

Francis-Bai  S.  85. 

106 

35"26'S. 

2o"56'0. 

— 

— 

,,                 ), 

Agulhas-Bank. 

Etinice  coccinea  Gr. 

233 

— 

— 

— 

— 

Korallen 

Mahe-SeycheUt-n  S.   85. 

Eunice  afra  Pkt. 

224 

— 

— 

— 

— 

— 

Diego  Garcia  S.  87. 

Eunice  yittata  d'Ch. 

37 

ib"i4'N. 

22"38'W. 

1694  m 

3,7"  C. 

Pteropoden-Schlamiu 

Im  N.-O.  von  Boavista  Kap  Verden 

S.  87. 

71 

6»i8'N. 

12"20'VV. 

44  m 

— 

Foraminiferen  u.  a. 

Kongo-Mündung. 

Eunice  aüantica  Kbg. 

167 

37"45'S. 

77"33'0. 

496  m 

10,6"  C. 

- 

1,9  Sm.   ab  Neu- Amsterdam  S. 

87. 

Eunice  savignyi  Gr. 

103 

35"io'S. 

23"  2'  0. 

500  m 

7,8"  C. 

— 

Agulhas-Strom  S.   88. 

Eunice  grubei  Gray. 

104 

35«i6'S. 

22"26'  0. 

1551» 

— 

MoUusk. -Schalen  u.  a. 

S.  90. 

Eunice  mindanavensis 

185 

3"4''S. 

ioo"39'0. 

614  m 

8,7°  C. 

Blauer  Schlick 

Nahe  Sumatra  S.   90. 

MC  [NT. 

192 

o»43'S. 

98°33'0. 

371  m 

ii,o"C. 

Korallen-Schlick 

Siberut-Straße. 

198 

o"i6'N. 

98"  7' 0. 

677  m 

— 

— 

Im  Nias  Süd-Kanal. 

199 

o»i5'N. 

98'>4'0. 

470  m 

10,3"  C. 

Fester  blauer  Schlick 

,,        »»               ,, 

21 1 

7"48'N. 

93"  7' 0. 

805  m 

7,i»C. 

Groljer  Sand 

West -Eingang    des    Sombrero 
Kanales. 

249 

3"7'S. 

40"45'0. 

748  m 

8,4"  c. 

Globigerin.-Schlamm 

Nahe     unter     der     ostafrikanischen 

Küste. 

264 

6»i8'N. 

49"32'0. 

1079  m 

8,2»  C. 

„ 

Nahe    unter    der    Küste    von 
afrika. 

Ost- 

Eunice  viridis  Gray 

233 

— 

— 

— 

Korallen 

Mahe-Seychellen  S.  92. 

Lysidice  falLix  Ehl. 

233 

— 

— 

— 

,. 

S.  93. 

Lysidice  capensis  Gr. 

105 

23"29'S. 

2102'  Ü. 

102  m 

14,I»C. 

Mollusk.-Sclialen  u  a. 

Im   Agulhas  Strom  S.  94. 

Lumbriconereis  fragilis 

7 

6o"37'N. 

5"42'W. 

588  m 

0,8»  C. 

Toniger  Sand 

Nördlich   vom  Thomson-Kücken 

lO.  F.  Müll.) 

S.  95. 

II 

58"36'N. 

ii"33'W. 

1750  m 

3,7"  C. 

Globigerin.-  Schlamm 

Westlich  von  Schottland. 

Lumbriconereis  mucronata 

71 

6"i8'N. 

I2»2'0. 

44  m 

— 

Foraminiferen  u.  a. 

Kongo-Mündung  S.  95. 

n.   sp. 

Lumbriconereis  oculata 

100 

34"  8' S. 

24»59'0. 

— 

— 

Mollusk. -Schalen  u.  a. 

Francis-Bucht  S.   96. 

n.  sp. 
Lumbriconereisalbidentala 

107 

35»2i'S. 

20"22'0. 

117  m 

— 

Grauer  Schlick 

Auf  der  Agulhas-Bank  S.   97. 

n.  sp. 

114 

34»20'S. 

iS"36'0. 

70  m 

— 

Griinsand 

Simons-Bucht. 

Lumbriconereis  tetraura 

105 

35"29'S. 

21<'2'0. 

102  m 

l4,i"C. 

MoUusk.-Schalen  u.  a. 

Agulhas-Bank  S.   98. 

SCILM. 

Lumbriconereis  magal- 

131 

54»28'S. 

3»3o'0. 

457  m 

1,1"  C. 

Vulkanischer  Sand 

Dicht  unter  der  Bouvet-lnsel  S 

99- 

liaensis  Kbg. 

160 

— 

— 

— 

— 

,,                 ,, 

Kergulen,   Gazelle-Hafen. 

161 

48»57'S. 

70»  0'  0. 

88  m 

— 

Vulkanischer  Schlick 

Auf  der   Bank    im   Osten   von 
guelen. 

Ker- 

Lumbriconereis  sp. 

152 

63"iö'S. 

57"  5 ''O. 

4636  m 

-o,5"C. 

Blauer  Schlick 

Antarktisches  Gebiet  S.  99. 

Laranda  anmdata  n.  sp. 

244 

5"55'S. 

39''i'0. 

50  m 

Foraminiferen   u.   a. 

Vorder  ostafrikanischen  Küste S 

■99- 

Paraclius  notialis  n.  sp. 

160 

— 

— 

— 

— 

Vulkanischer  Sand 

Kerguelcn,    Gazelle-Bassin    S. 

lOI. 

Stauronereis  austratis 

167 

37"47'S. 

77"33'0. 

496  m 

10,6"  C. 

— 

1,9  Sm.  ab  Neu- Amsterdam  S. 

102. 

(Hasw.) 

Glyceridae 

Glycera  kraussi  Siimps 

99 

34"  7' S. 

23»27'0. 

( 1 00  m ) 

— 

Mollusk. -Schalen  u.  a. 

Plettenberg-Bucht  S.    103. 

101 

33"5o'S. 

25»48'0. 

(J2  Faden) 

— 

,,               ,, 

Algoa-Bai. 

107 

35"2i'S. 

2o"2:'ü. 

117  m 

— 

Grauer  Schlick 

Agulhas-Bank. 

108 

35" '9' S. 

20°I5'0. 

1  2b  ni 

— 

— 

„          „ 

242 

6''34'S. 

39035-0. 

404  m 

ll,i"C. 

Pteropoden -Schlamm 

Außerhalb   Dar-es-Salam. 

Die  bodensässigen  Annolidcn  aus  den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee-Kxpedition. 


Name 


Stall 


Breite 


Länge 


Tiefe 


Tem- 
l^eratur 


Boden 


Lokalität 


Gtycerj  capiUU  (-Ii:ki). 

Hamiglyccra  scrrnlifcra 
n.  g.  n.  sp. 

Sphaerodoridae 

Ephesia  gracilis  H.  R. 
EphesLi  anuvcticj  Mc  Int. 

Spionidae 

N  er  ine  sp. 
Spio  sp. 

SpioniJanim  gen.  et  sp.f 
Priunospio  pinnala  Ehl. 

Prionospio  iiiLihiigreiu 

Clprd. 
Magelona  cinctj  n.  sp. 

Chaetopteridae 

Phyüochaeloplerus  pictiis 

Cyr.  CROSsr.. 
Phyllochactopterus  sp. 
Telepsavus  vilrarius  n.  sp. 

Ariciidae 

Aricij  m.irgi)hitj  Ehl. 

Scoloptos  kerguelensis 
Mc  Int. 

Opheliidae 

Travisia  forbesi  iJohnst.) 

Travisia  kerguelensis 
Mc  In  r. 

/^l-g^t'  Ehl. 
Ani»wtr)-pane  gymno- 
pyge  n.  sp. 

Chloraemidae 

Stylarioides  xaniho- 
thrichus  Schm. 


Stytariuidcs  coronaliis  n.sp. 


Flabelligera  pennigera 

n.  sp. 
Troplwnia  kerguelarum 

Gr. 


Brada  nianimillala  Gr. 


131 

(67 

4 


100 
131 


54"28'S. 


S^SO'O. 


37«45'S.  j  77''33'0. 
60" 42'  N.    30»  10'  \V 


457  m      I — 0,6"  C.  I     Vulkanisclier  Sand 
496  m     I    10,6»  C. 


34°  8' S. 
54''28'S. 


54''28'S. 


13t 
160 
128 

77 
10; 

107    113502  1'S. 


54029'S. 

I6"36'S. 


4S6  m  5,90  C. 


101       33"5o'S 


24»59'0. 
3»3o'  O. 


30  30'  O. 


Ii»46'0. 
20°  22'  O. 
20»  22'  o. 

25''48'0. 


457  m 


457  m 


1,1»  C. 


—  o,6''C. 


■439  m  I     1,0"  C. 

—  !ca.   14"  C 
117  m  — 

117  m 


Blauer  Schlick 


MoUusk. -Schalen  u.  a. 
Vulkanischer  Sand 


loS       35"i9'S.     20»15'0. 


40  m 


126  ra 


Grauer  Schlick 


—  Mollusk.-Schalenu.  a. 


77 
77-79 


161 


113 
114 
160 


loi 

106 
202 
25S 

ifo 

160 

161 

160 


i6"36'S. 

i6"36'— 41'S. 


48"57'S. 


34''33'S. 
34"  20  S. 


34"S'S. 

33»5o'S. 
35''26'S. 
i°48'N. 
2'>58'N. 


ii<'46'0. 

ii»46'-440 


70»0'0. 


18021' O. 
18» 36' o. 


48»57'S. 


24059'  o. 

25O4S'  o. 
2o0  56'O. 
97O6'  O. 
460  5o'O. 


qOo'  O. 


(5 -IS  Fad.) 

88  m 


318m 

70  m 

(5  Faden) 


14,00  c. 
14,0»  C. 


7, IOC. 


Vulkanischer  Sand 
Vulkanischer  Schlick 

Grünsand 
Vulkanischer  Sand 


40  m 

141  m 
1362  m 

(5-10  Fad.) 


l6,oOC. 
6,0«  C. 


Mollusk. -Schalen  u.  a. 


Pteropoden-Schlick 
Pteropoden-Schlamm 

Vulkanischer  Sand 


Vulkanischer  Schlick 
Vulkanischer  Sand 


Dicht  unter  der  Kouvet-lnsel  S.  105. 
1,9  Sni.  ab  Neu-.\msterdam. 
Nordsee  S.  I05. 


Francis-Bucht  S.  106. 
Dicht  unter  der  Ostseite  der  Bouvct- 
Insel  S.  107. 


Dicht  unter  der  Bouvet-Inscl  S.  108. 
Kerguclen,  Gazelle-Bassin  S.  108. 
Im  Osten   der  Bouvet-In.sel  S.  loS. 
Große  Fisch-Bai  S.  HO. 
Agulhas-Bank. 

„  „       S.   110. 

Algoa-Bucht  S.  III. 


Agulhas-Bank  S.  113. 

Große   Fisch-Bucht  S.  113. 
„  „  „       S.  114. 


Kerguelen,  Gazelle-Hafen,  Foun- 
dery-Bai  S.  116. 

.Auf  der  Bank  im  Osten  von  Ker- 
guelen S.  117. 


Kap   der  guten  Hofl'nung  S.  117. 

Simons-Bucht. 

Kerguelen,  Thursday-Bai  S.  117. 

Kerguelen,  Gazelle-Bassin  S.  IlS. 

„       S.  118. 


Francis-Bucht  S.  I19. 

Algoa-Bucht. 

Auf  der  Agulhas-Bank. 

12  Sm.  südlich  von  Bangkam  S.  121. 

Xahe     unter    der    ostafrikanischen 

Küste. 
Kerguelen,    Gazelle-Hafen,    Foun- 

dery-Bai  S.  1 23. 
Kerguelen,   Gazelle-Hafen  S.  124. 

Auf  der   Bank    im  Osten  von  Ker- 
guelen. 
Kerguelen,  Gazelle-Hafen  S.  124. 


t 


Deutsche  Tiefsee-Expedition  1898— 1899.     Bd.  XVI. 


lO 


E.  Ehlers, 


Name 

Station 

Breite 

Länge 

Tiefe 

Tem- 
peratur 

Boden 

Lokalität 

Cirratulidae 

Cirrophonis  branchiatus 

107 

35''2i'S. 

20<'22'  0. 

117  m 

— 

Grauer  Schlick 

-Vgulhas-Bank  S.    124. 

n.  g.  n.  sp. 

Cirratulus  afer  n.  sp. 

77 

i6«36'S. 

Il"46'0. 

ca.  14OC. 

— 

Große  Fisch-Bai  S.   127. 

Cirratulus  concinniis  n.  sp. 

107 

35°2i'S. 

20"22'0. 

117  m 

— 

Grauer  Schlick 

Auf  der  Agulhas-Bank  S.   128. 

Heterocirriis  cincinnatus 

161 

4S''37'S. 

7oi>o'0. 

88  m 

— 

Vulkanischer  Schlick 

Auf  der  Bank  im  Osten  von  Ker- 

n.  sp. 

guelen  S.   129. 

Capitellidae 

Notomjstits  latericciis 

128 

54»29'S. 

3030' 0. 

439  m 

1,0»  C. 

— 

Im  Osten  der  Bouvet-Insel  S.   130. 

(SARS) 

'3' 

S4»28'S. 

3"3o'  0. 

457  m 

1,1«  C. 

Vulkanischer  Sand 

Dicht  unter  der  Bouvet-Insel. 

CapiieUj  capitata  (F.\br.) 

7 

60037' N. 

5»42'W. 

588  m 

0,80  C. 

Toniger  Sand 

Nördlich  vom  Thomson- Rücken 
S.   130. 

77 

i6»36'S. 

ii''46'0. 

— 

ca.  14OC. 

— 

Große   Fisch-Bucht. 

160 

— 

— 

— 

— 

Vulkanisclier  Sand 

Kerguelen,  Gazelle-Bassin,  Schön- 
wetler-Bucht. 

I.eiochrus  alntaceus  n.  g. 

191 

o»39'  S. 

98052' 0. 

750  m 

7,1"  C. 

Fest.  Korallenschlick 

Zwischen  Sumatra  und  Siberut-Insel 

n.  sp. 

S.   130. 

Maldanidae 

Clymene  assimilis  Mc Int. 

160 

— 

— 

— 

— 

Vulkanischer  Sand 

Kerguelen,   Gazelle-Hafen  S.    132. 

Clymene  sp.  ? 

161 

48»75'S. 

7o<'o'  0. 

88  m 

— 

Vulkanischer  Schlick 

.\uf  der  Bank    im  Osten  von  Ker 
guelen  S.    132. 

Maldane  sarsi  Mlmgn. 

128 

54»29'S. 

3''3o'0. 

439  m 

—  0,30  c. 

— 

Im  Osten  der  Bouvet-Insel  S.  132. 

131 

54''2S'S. 

3030-0. 

457  m 

—  o.faOC. 

Vulkanischer  Sand 

Dicht  unter  der  Bouvet-Insel. 

Hetcromaldanc  aeqiialis 

258 

2»58'N. 

4605o'O. 

1362  m 

6,oO  C. 

Pteropoden-Schlamm 

Unter    der    ostafrikanischen    Küste 

n.  g.  sp. 

s-  133. 

Rhodine  loveni  Mi.mon. 

25S 

2»58'N. 

460  5o'O. 

1362  m 

6,oO  C. 

" 

Unter  der  ostafrikanischen  Küste 
S.   134- 

Nicumachc  lumbrkalis 

131 

54»28'S. 

3»3o'0. 

457  '" 

—  0,6«  C. 

Vulkanischer  Sand 

Dicht  unter  der  Bouvet-Insel  S.  134. 

(Kaisr.) 

Nicomache  interstricta 
n.   sp. 

203 

i°47'N. 

96058' 0. 

660  ni 

9,1»  C. 

Pterüpoden-Schlamm 

15  Sm.  südlich  von  Bangkam  S.  134. 

Hermellidae 

Pallasia  porrecta  n.  sji. 

190 

o»58'S. 

99''43'0. 

12S0  m 

5.9°  C. 

Vulkanischer  fester 
Schlick 

Im  Binnenmeere  von  West-Sumatra 
S.    136. 

I'allasia  albigena  n.  sp. 

244 

— 

— 

— 

— 

— 

Diego  Garcia  S.   13S. 

A  mphictenidae 

I'ecliuana  sp. 

259 

2»5S'N. 

4706'0. 

12S9  m 

6,3°  C. 

Fester  blauer  Schlick 

Nahe  unter  der  ostafrikanischen 
Küste  S.   I^o. 

A  mpharetidae 

Ampliicteis  giinneri  Sars 

161 

4S«57'S. 

70O0'  ü. 

88  m 

— 

Vulkanischer  Sclilick 

.\uf  der  Bank  im  Osten  von  Ker- 
guelen S.   141. 

Anlage  sculpta  n.  sp. 

128 

54»29'S. 

3°30'0. 

439  m 

I.oOC. 

— 

Im  Osten  der  Bouvel-Insel  S.  141. 

131 

54"28'S. 

3030' 0. 

457  m 

0,60  C. 

Vulkanischer  Sand 

Dicht  unter  der  Bouvet-Insel. 

Sosane  Mi.mon.  sp. 

128 

S4°29'S. 

3°30'0. 

439  m 

i.ooc. 

— 

Im  Osten  der  Bouvet-Insel  S.  143. 

Metinna  crislala  (Sars) 

"31 

34«28'S. 

3''3o'  0. 

457  m 

i,i0C. 

Vulkanischer  Sand 

Dicht  unter  der  Ostseise  der  Bouvet- 
Insel  S.    144. 

Terebel/idae 

Amphitrite  kerguetensis 

131 

54°28'S. 

3"30'0. 

457  m 

0,6"  C. 

VuUianischcr  Sand 

IJiclit  unter  der  Bouvet-Insel  S.  145. 

Mc  \m\ 

160 

— 

— 

— 

„ 

Kerguelen,  Gazelle- Haien. 

10 


Uic  bodensässigcn  Anneliden   aus  den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsec-Kxpcdition. 


I  I 


Name 


Station 


Breite 


Länge 


Tiefe 


Tem- 
peratur 


Boden 


Lokalität 


IS'icolea  i'cnuslula  (Mont.) 
Leprea  plervchaeta  (Schm.) 
Thelepus  cincinnatus 
(Fabr.) 

Thelepus  specUihilis  i  Verr.) 

Thelepus  rui^osus  Em.. 

Thelepus  flabellwn  Haird. 


Terebellidar.  sp.?  Röhren 


Terebellidar.  sp. 

Terehellci    (Phyzelij)   Ja- 
sciata  Gr. 

Loimi.t  contorta  n.  sp. 

Scioiie  spinifera  n.  sp. 


Leueariste  albidTiis  Mlmgn. 
Arlacama  chaäengeriae 

MciNT. 

TerebeUides  ströiui  S.\r5 


Terebellides  sp. 

Sabellidae 

Potamilla  nes:lecta  .Mlmgn. 


Potamüla  torelli  Mi.mgn. 
PoUvnüla  perlonga  n.  sp. 

Etichone  pallida  n.  sp. 


Serpulida 

Prohda  tubularia  Mont. 
Protula  sp.  ? 


3 

99 
3 

7 

127 
160 

247 

211 
263 
266 

270 

28 

103 
104 
63 


245 
266 

128 
130 

131 
152 

7 
160 

128 
131 

160 
203 


7 

95 
20S 

161 


28 
113 


57''26'N. 

34° 7' S. 

57»26'N. 

60037'N. 
54»29'S. 

3°38'S. 

7»48'N. 

4»4i'N. 

6"44'N. 

IS'I'N. 
26''i7'N. 

35010'S. 

35»i6'S. 

200'N. 

33°5o'S. 

5027'S. 
6»44'N. 

540  29'S. 
53''5''S. 
54»28'S. 
63»i6'S. 
600  37'N. 


54029' S. 
54»28'S. 


i"47'N. 


6o<>40'  N. 

60037'N. 
34051'S. 
6054' N. 

48057' S. 


260i7'N. 
34»33'S. 


1O28'  vv. 
230  27'0. 
i0  28'\V. 

5024'W. 
3°43'0. 

4o0i6'O. 

93»  7' O. 

480  38'O. 

49O43'  O. 

470io'O. 
14043'W. 

2302'0. 
22026'O. 

8O4'  o. 

25048'0. 

390i8'O. 
49O43'  O. 

3"30'0. 
4O6'  O. 
3"3o'  O. 
57051' O. 
5O42'  W. 


3030'  O. 
3030' O. 


96058'O. 


5035'W. 

5042'W. 
i9037'O. 
93028'O. 

70O0'  (>. 


14043'  w. 
i802t'W. 


79  m 

(100  m) 

79  m 

588  m 
567  m 

863  m 


823  m 

741  m 

1840  m 
146  m 

500  m 
155  m 
2492  m 

40  m 

463  m 
741  m 


439  m 
457  m 


660  m 


652  m 

588  m 
80  m 
296  m 

88  m 


146  m 
318  m 


439  m 

l,oOC. 

2321  m 

0,20  C. 

457  m 

-  0,60  c 

4636  m 

—  o.jOC 

588  ra 

0,80  c. 

—  0,80  c. 
i.qOC. 

7,20  C. 

7,iOC. 

io,oO  C. 

io,oo  C. 

-■  70  p 

7,80  C. 
2,60  c. 


io,oO  C. 
lo.oOC. 


i,oOC.^ 
i,tOC.~ 


9,i0C. 

—  o.ioc. 

—  0,80  c. 
11,400. 


MoUusli. -Schalen  u.  a. 

Toniger  Sand 
Vulkanischer  Sand 

Globigerin. -Schlamm 

Grober  Sand 

Globigerin.  Schlamm 


Grünsand 

MoUusk. -Schalen  u.  a. 

MoUusk.-Schalen  u.  a. 
Globigerin. -Schlamm 


Diatomeen-Schlamm 

Vulkanischer  Sand 

Blauer  Schlick 

Toniger  Sand 

Vulkanischer  Sand 


Vulkanischer  Sand 


Pteropoden- Schlamm 


Globigerin. -Schlamm 

Toniger  Sand 
IMollusk. -Schalen  u.  a. 
Lockerer  Pteropoden- 

Schlamm 
Vulkanischer  Schlick 


Grünsand 


7,iOC. 


Nähe   von  Aderdeen  S.    145. 
I'lettenberg-Bucht  S.   145. 
Nähe  von   Aberdeen  S.    146. 

Nördlich  vom  Thomson-Rucken. 

Im  Osten  der  Bouvet-Insel  S.   146. 

Kerguelen,   Gazelle-Hafen. 

Nahe     unter    der    ostafrikanischen 
Küste  S.   146. 

West-Eingang     des     Sombrcro-Ka- 
nales  S.   146. 

Unter    der    Küste     von     Sumali- 
land. 

Unter    der    Küste    von    Somali- 
land. 

Im   Golf  von  Aden. 

Größte  Nähe  der  afrikanischen  Küste 
bei  Kap  Bojeador  S.    147. 

Im  Agulhas-Strom. 

,,  n  t) 

Vor    der    westafrikanischen    Küste 

S.   147- 
Algoa-Bucht  S.   148. 

Im  Zanzibar-Kanal. 

Unter    der   Küste    von   Somaliland 

S.   149. 
Im   Osten   der  Bouvet-Insel  S.    I52. 

Dicht  unter  der  Bouvet-Insel. 

Nördlich     vom    Thomson- Rücken 

S.    154. 
Kerguelen,    Gazelle-Hafen    S.    154. 

Im  Osten  der  Bouvet-Insel  S.    154. 
Dicht  unter  der  Üstseile  der  Bouvet- 
Insel. 
Kerguelen,   Gazelle-Hafen. 
15  Sm.  südlich  von  Bangkam  S.  154, 


Nördlich     vom     Thomson  -  Rücken 

S.  154. 
Nördlich    vom    Thomson  -  Kücken. 
Kap   Agulhas  S.   154. 
Südwestlich  v.  Groß-Nicobar  S.  154. 

Auf  der  Bank    im  C>sten  von  Ker- 
guelen S.   I  59. 


Bei  Kap  Bojeador  S.   160. 

Kap   der  guten  Hoft'nung  S.    16 1. 


I  I 


,-< 


12 


E.  Ehlers, 


Name 

Station 

Breite 

Länge 

Tiefe 

Tem- 
peratur 

Boden 

Lokalität 

Salmacina  dysleri  ^Hoyl.) 

4 

6o'>42'N. 

3"  10'  W. 

486  m 

5.9»  C. 

Blauer  Schlick 

Nordsee  S.  lOI. 

Hydroides  sp.? 

71 

6»i8'S. 

120  2'  0. 

44  m 

For.iminiferen  u.   a. 

Kongo-Mündung  S.  161. 

Hydroides  sp. 

28 

26»17'N. 

14°43'W. 

146  m 



Cirünsand 

Bei   Kap  Bojcador  S.  162. 

Serpiita  ^'crnüciilaris  L. 

28 
31 

26''i7'N. 
26»  5 'N. 

I4''43'W. 
I5»8' W. 

146  m 
489  m 



Ptcropoden-Schlamm 

S.  162. 
Am  .Vußenrande    des    afrikanischen 

Kestlandsockels. 

Serpiila  sp. 

95 
]6o 

34"5i'S. 

I9»37'0. 

So  m 



Molusk.-Sclmlcn  u.  a. 
Vulkanischer  Sand 

I^Cap  Agulhas  S.  162. 
Kergui-len,   Gazelle-Bassin. 

Placostegus  iridentaüis 

4 

6o»42'N. 

3O10' W. 

486  m 

5,9«  C. 

Blauer  Schlick 

Nordsee  S.  162. 

(Fabr.) 
Placostegus  sp. 

28 

260  17'N. 

I4°43'W. 

146  m 

_ 

Grünsand 

Bei  Kap  Bojeador  S.  162. 

31 

26<>5'N. 

iS^iS' w. 

4S9  IM 

:i,2»C. 

Ptcropoden-Schlamm 

Nördlich  von  Teneriffa. 

104 

35°  if  S. 

22»26'0. 

155m 

— 

Mollusk.-Schalen  u.  a. 

Im  .■\gulhas-Strome. 

Ditrypa  crenatu  n.  sp. 

245 

5»27'S. 

390i8'O. 

463  m 

io,oO  C. 

Globigerin.-Schlamm 

Im  Zanzibar-Kanal  S.  163. 

Spirorhis  perrieri  C.  et  M. 

160 

— 

— 

(5—6  Faden) 

— 

Vuikanischer  Sand 

Kerguelen,   Gazelle-Hafen  S.  I 

65. 

Spirorhis  nordenskjöldi 

128 

54»29'S. 

3»3o'0. 

439  m 

i,oOC. 

— 

Im  Osten  der  Bouvet-Insel  S. 

165. 

Em.. 

Spirorhis  sp. 

167 

37°47'S. 

77''33'0. 

496  m 

lo.sOC. 

— 

1,9  Sm.   ab  NcQ-.^msterdam  S. 

166 

Spirorhis  sp. 

28 

26''i7'N. 

I4»43'W. 

146  m 

Grünsand 

Bei  Kap  Bojeador  S.  166. 

Von  den  i  14  Stationen,  auf  denen  die  Expedition  der  Valdivia  mit  Grundnetzen  (Dredge, 
Trawl,  Austernkratzer)  gesammelt  hat,  haben  65  Stationen  bodensässige  Anneliden  geliefert;  dazu 
kommt  das  Ero-ebnis  der  Sammluneen  aus  dem  Strandy;ebiet  der  Kertruelen  und  aus  dem 
Korallengrunde  von  Diego  Garcia  und  den  Seychellen,  sowie  von  den  Stationen  236  und  239 
eine  im  Vertikalfang  erhaltene  Art.  Die  Gesamtzahl  der  gefundenen  Arten  ist  159,  von  denen 
23  nicht  näher  zu  bestimmen  waren.  Diese  Arten  verteilen  sich  auf  die  einzelnen  Fundorte  in 
der  Art,  wie  es  die  folgende  Zusammenstellung  ergibt.  Darin  lassen  sich  nach  dem  Laufe  der 
Expedition  folgende  Zusammenfassungen  machen : 

Nordatlantisches  Gebiet:  Stat.    i.  3.  4.  6.  7.    i  i. 

Vor  der  französischen  atlantischen   Küste:  Stat.   25. 

Mittelatlantisches  und  afrikanisches  Küstengebiet:  Stat.   28.   31.   32.   71.  76.   77. 

Südspitze  Afrikas:  Stat.   95.96.  99.  100.  loi.  103.  104.  105.    106.   107.  loS.  i  10.    113.  114. 

Bouvet-Insel:  Stat.    124.    127.    128.    130.    131. 

Antarktisches  Gebiet:  Stat.   152. 

Kerguelen :  Stat.   1 60.    161. 

St.  Paul.     Neu-Amsterdam :  Stat.   165.    167.    168. 

Indischer  Ocean :  Stat.  185.  186.  189.  190.  191.  192.  194.  198.  199.  202.  203.  208.  211.  224. 

Seychellen:  Stat.   233. 

Ostafrikanisches  Küstengebiet:    Stat.    236.    239.    240.  242.    244.   245.    247.  249.    251.  258. 
259.  262.  263.   264.   266.  270.   271. 

12 


Die  bodensiissigen  Anneliden  aus  den  .Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee-Kxpeditlun.  j  -j 


Nordatlantisches  Gebiet. 

.Stat.    I. 

25''  16'  N.,   1'^  58'  W.  —  83  m.  —  Doggerbank. 
Hiiiiiodiii    caniiiculata  (Pall.). 

Stat.   3. 

57*^  26'  N.,    i*^  28'  W.  —  79  m.  —  Höhe  von  Aberdeen. 

Aphrodite  aciilcata   L.  Ncrcis  cxlindi-ata   Ehl. 

Acantliicolepis  aspciiinia  (Sars)  Nicolca  Viinistnla  (Munt.) 

Eiilalia  7'/ridis  (Müll.)  TIu/cpux  ciihiiuiatns  (Fabr.). 

Ncreii  ztviata  Mlmgn. 

Stat.  4. 

60«  42'  N.,  3''  10'  W.  —  486  m.  —  5,1'^  C.  —  Blauer  Schlick.  —  Nordsee. 
Nercis  zonata  Mlmgn.  Saliiiaciiia  dystcri  HuxL. 

Nercis  cyliiidrata   EiiL.  Placostcgm  tridentafiis  (Fabr.). 

Hamiglyccra  scrnilifcra  n.  g.  n.  .sp. 

Stat.   6. 

60"  40'  N.,  5'^  35'  W.  —  652  m.  —  0,1  "^  C.  —  Globigerinen-Schlamm.  —  Nördlich   vorn 
Thomson-Rücken. 

Potainilla  )icglccta  (Sars). 

Stat.   7. 

60"  37'  N.,   5'^  42  W.  —  588  m.  —  0,8°  C.  —  Toniger  Sand  mit  Foraminiferen  u.  a.  — 
Nördlich  vom  Thomson-Rücken. 
Phyllodocc  lamelligera  (Jhnst.)  T/n/tpiix  ciiiciiuiatus  (Fabr.) 

Luiiihriioncreis  fragilis  (O.  F.   Mlill.)  Lcucaristc  albicans  Mlmgn. 

Capitella  capitata  (Fabr.)  Potaini/Ia  mg/ccta  (Sars). 

Stat.    II. 

58*^  ^6'  N.,   ii*^  33'  W.  —   1750  m.  —  3,7*^  C.  —  Globigerinen-Schlamm.  —  Westlich  von 
Schottland. 
Lcaiiira  lixstricis  Ehl. 
Litiiibriconcreis  fragilis  (O.   F.  Müll.). 

Mittelatlantisches  und  afrikanisches  Küstengebiet. 

Stat.   25. 

33O  43'  N.,   14*^  20'  W.  —  „Korallen-Sand".  —  Seine-Bank. 
Omiphis  tubicola  (O.  F.  Müll.). 


,  .  E.  Ehlers, 

14 

Stat  28. 

26*^  17'  N.,   14''  43'  W.  —   146  m.  —  Grünsand  mit  Foraminiferen,  Pteropoden-  und  anderen 
Schalen  u.  a.  —  Größte  Nähe  der  afrikanischen  Küste  bei  Kap  Bojeador. 
Onuphis  tubicola  (O.  F.  Müll.)  P/acostcgiis  sp. 

Protiila  tubiilaria  MoNT.  Spüvrb/s  sp. 

Scrpiila  vcnjiini/an's  L. 

S-tat.   31. 

26"  5'  N.,   15*^  18'  W.  —  489  m.   —    11,2''  C.  —  Pteropoden-Schlamm.  —  Am  Außenrande 
des  afrikanischen  Fe.stlandsockels. 
Onuphis  tubkola  (O.  F.  Müll.) 
Scrpula  vermiailaris  L. 
Placostegus  sp. 

Stat.   32. 

24^^  43'  N.,   17*^  i'  W.  —  2480  m.  —  3,5'^  C.  —  Globigerinen-Schlamm. 
Onuphis  tubico/a  (O.  F.  Müll.). 

Stat.  37. 

16"  14'  N.,  22*^  38'  W.  —    1694  ™-  —   3>7"  C.  —   Pteropoden-Schlamm    mit   F'oraminiferen 
und  Schalenstücken. 

Eunice  vittata  d'Ch. 

Stat.  63. 

2*^  N.,  8'^  4'  O.  —   2492  m.  —  2,6*^  C.  —  Vor  der  westafrikanischen  Küste. 
Tcrcbcllidar.   sp. 

Stat.   71. 

6**  18'  N.,   12°  2'  O.  —  44  m.  —  Foraminiferen  und  Schalenfragmcnte.  —  Konq-o-Mündung. 
Eunice  vittata  (d'Ch.) 
Luinhriconciris  niucrouata   n.  sp. 
Hydroides  sp. 

Stat.  76. 

16*^  33'  S.,   11"  46'  O.  —  Ca.    14"  C.  —  Blauer  Schlick  mit   Foraminiferen   u.  a.  —  Große 
F"ischbucht. 

Ncplitliys  hoinbiTgi  Ain.   u.   M.   Edw.  Oithodroiitus  spinosus  n.  sp. 

Ancistrosyl/is  rohusta   n.  sp.  Ncrcis  hicipda   n.  sp. 

Stat.   77. 

16O  36'  S.,   11"  46'  O.  —  Ca.  14O  C.  —  Große  Fi-schhucht. 

Ancistrosyllis  ivbiista  n.  sp.  r^hyllochactoptii-us  sp. 

Diopatra  cuprca   Bosc.  Tchpsar'us  vitrarius  n.  sp. 

Prionospio  piuuata  Fl  iL.  Capitclla  capitata  (Fabr.). 

14 


Die  büdcnsässigen   Anneliden   aus  den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee- Expedition.  j  r 

Südspitze  Afrikas. 

St;it.  95. 

34"  51'  S.,   19''  37'  O.  —  80  m.   —  Mollusken-Schalen,   Bryozoen,  Korallen,  Echinidenreste, 
Foraminifercn.  —  Kap  Agulhas. 
rotaiiiilla  tort/li  (Saks) 
Sii't'ii/a  sp. 

Stat.   96. 

35'^'  2'  S.,   19"  58'  O.  —  80  m.  —  Kap.  Agulhas. 
Eitthaloicssa   iiisigiiis  n.  sp. 
Exogoiit    sp. 

Stat.  99. 

34'^  7'  S.,  23*^  27'  O.  —  (100  m).  —  Bruchstücke  von  Mollusken,  Echinodermen,  Bryozoen  u.  a. 

—  Plettenbergbucht. 

N'aris  oiaiidii/osa  n.  sp.  Glyccra  kiaussi  Stimps. 

Dtopafra  cupixa   Bosc.  Lcpixa  ptcrocliacta  (ScHM.). 

Stat.    100. 

34*^  8'  S.,  24'^  59'  O.  —  Bruchstücke  von   Mollusken,   Bryozoen,   Korallen  u.  a.  —  Francis- 
Bucht  (Flachwasser). 
Eimicc  aitsira/is   Otfgs.  Ephcsia  gracilh  H.  Rthk. 

Lnuibricontrcis  oculata   n.  sp.  Stylai-ioidcs  .xaiifl/of/iricliiis  ScuM. 

Stat.    I  o  I . 

33*^  50'  S.,  25*^  48'  O.  —  (40  m).  —  Bruchstücke  von  Mollusken,  Bryozoen,  Echinodermen  u.  a. 

—  Algoa-Bucht. 

Ahplithxs  lioDibergi  Avd.  u.  M.  Edw.  Glyccra  kraussi  Stimps. 

Nercis  glandulosa  n.  sp.  Magclona  cincta  n.  sp. 

Diopatra  ciiprca  Bosc.  Stylarioidcs  .xaiii/iothric/nts  Schm. 

Oiuipliis  tubicoia  (O.   F.   Müit..)  Phyzelia  fasciata  Gr. 

Stat.    103. 

35"  10'  S.,  23'^  2'  O.  —  500  m.  —  7,8*^  C.  —  Im  Agulhas-Strom. 
Eitphionc  clisabcthac  Mc  Int. 
Eiiiiicc  savignyi  Gr. 
Tcrcbclla  sp.  ? 

Stat.    104. 

35'^  16'  S.,  2  2*^'  26'  O.  —   155  m.  —  Bruchstücke  von  Mollusken,  Korallen,  Bryozoen  u.  a.  — 
Im  Agulhas-Strom. 
Omipliis  tubicoia  (O.   F.   Müll.)  Tcrcbclla  sp.  ? 

Eiinicc  gritbci  Grav.  Placostegus  sp.? 

15 


i6 


E.  Ehlers, 

Stat.   105. 

35^  29'  S.,  2  1*^  2'  O.   —    102  m.    —    14,1"  C.    —    Bruchstücke    von  Mollusken,    Bryozoen, 
Korallen  u.  a.  —  Im  Agulhas-Strom. 
Eupliione  elisabethae  Mc  Int. 
Lysidice  capensis  Gr. 
Lnnibriconei'eis  tetrmira  Sch.m. 

Stat.   106. 

35''  26'  S.,   20*^  56'  O.   —   Bruchstücke   von    Mollusken,    Bryozoen,    Echinoclermen   u.  a.    — 
Auf  der  Agulhas-Bank. 
Eimice  australis  Otrfgs. 

Stylarioidcs  .xantliotliriclnis  Schm. 

Stat.   107. 

35^  2i'S.,  20'^  22' O.  —  117  m.  —  Grauer  Schlick  mit  Foraminiferen,  Coccolithen,  Schwamm- 
nadeln u.  a.  —  Auf  der  Agulhas-Bank. 
Nephtliys  //oiiibergi  AuD.  u.   M.   Edw.  Prionospio  iiialiiio^rcni  Cij'RD. 

Lunibnavitir/s  albidentata  n.  sp.  C/rrophortts  branclnatiis  n.  g.   n.  sp. 

G/ycera  kraiissi  Stimps.  Cirratitltts  coui-hiuiis  n.   sp. 

Prionospio  pcunata  Ehl. 

Stat.    108. 

35''  19'  S.,   20'^'  15'  O.  —    126  m.  —  Auf  der  Agulhas-Bank. 
Diopati-a  piiiicfi/cra  n.  sp. 
Glyccra  kraussi  Stimps. 
Phyllochaetoptcrus  pictns  CvR.  Crossl. 

Stat.    I  I  o. 

35"  9'  S.,   18'^  32'  O.   —   564  m.    —    5,7*^'  C   —   Grüner  Schlick  mit  Foraminiferen,   Echino- 
dermenre.sten,  Coccolithen.  —  Außerhalb  der  Agulhas-Bank. 
Ouuphis  tubicola  (O.   F.   MüLL.). 

Stat.   113. 

34*^  33'  S.,   18°  21'  O.  —  318  m.  —  7,1°  C.  —  Grünsand,  Foraminiferen,  Bruchstücke  von 
Echinodermen,  Bryozoen  u.  a.,  Coccolithen,  Schwammnadeln,  Ouarzkörner.  —  Kap  der 
guten  Hoffnung. 
Travisia  forbesi  (Johnst.) 
Protiila  sp.  ? 

S  t  a  t.    I  1 4. 

34"  20'  S.,   18"  36'  O.    —    70  m.    —    Grünsand  mit   Bruchstücken    \<)n   Mollusken,   Echino- 
dermen, r^jraminiferen  u.  a.  —  Simon.s-Bucht. 
StJicnelais  boa  (Johnst.)  Lunibriconaris  albidentata  n.  sp. 

Lepidonotiis  semitcdus  Stwü'S.  Travisia  forbesi  (Jüiinst.). 


Diopatra  holobrancliiata  v.  Mar. 


16 


Die   bodensässigen   Anneliden  aus  den  Sammlungen   der  dculselicn   'I'iefsec-Kxpcdition. 


17 


Bouvet-Insel. 

Stat.    124. 

50"  75' S.,   7"39'0.  —   3584  m.  —  Auf  dem  Wege  zur   Bouvel-Insel. 
^"\(7V'/v  iDuiiuüii.   n.   sp. 

Stat.    127. 

54"  29'  S.,   3^'  43'  O.  —   567  m.  —  Wilkanischer  Saiul,    wenig  Foraminifcren.   —    Im   Osten 
\or  der  Bou\et-Insel. 

Lagisca  vcsiciilosa  Gr. 
TIiclcpus  spcdabilis  Verr. 

Stat.    128. 

54"  29'  S.,  3"  30'  O.  —  439  m. 

Lagisca  vcsiciilosa  Gr. 
Ncphflixs  macnira  Schm. 
Spioiüdanivi  g'.  et  sp.  ? 


1,0"  C. 


Notoinashis  latcriccus  Sars 
Maldanc  sars/  Mlmgn. 


Im  Osten  der  Bc)u\'et-Insel. 

Anlage  scitlpta  n.  sp. 
Sosa/ic  Mi.m(;n.  ? 
Scioiic  spiiii/cra  n.  sp. 
Tcirbcllidcs  striimi  Sars 
Spiivi'bis  nordiiiskjö/di  Ehl. 


Stat.    130. 

53"5i'S.,  4"  6' O.  —   2321  m.  —  0,2'' C.  —   Diatomeen-Schlamm 
Scioiic  spiiiifcra  n.  sp. 

Stat.   131. 

54"28'S.,  3'\^o'0.  -  457  m.  - 
von  Mollusl<en,  Wurmn ihren, 
der  Bouvet-Insel. 

Lagisca  vcsiciilosa  Gr. 
Enipo  rkoinöigcra  n.  sp. 
N^epJithys  inacnira  ScHiM. 
Liinihriconcrcis  iiiaga/Iiaciisis  Kd( 
Glyccra  capitata  Oerd. 
Eplicsia   antarctica   Mc  Int. 
Ncriiic  sp. 


-  0,6'^  C.  —  Wilkanischer  Sand  mit  einigen  Bruchstücken 
Foraminiferen  und  Diatomeen.  —  Dicht  unter  der  0.stseite 

Notoinastus  latcriccus  Sars 
Amagc  sciilpta  n.  sp. 
Maldanc  sarsi  Mlm(;n. 
;.  J/cliiiiia  cristafa  (Sars) 

N'icoinachc  liniibricalis  (P'abr). 
Ainphitritc  kcrgiiclciisis  McInt. 
Scioiic  spiiiifcra  n.  sp. 


Antarktisches  Gebiet. 


Stat.    I 


63^6' S.,  570  5i'O.  —  4636  m. 

Polxiioiiic 
Liiiiibricoiicrcis  sp.  ? 


-0,5"  C.     Blauer  Schlick  mit  Gesteinstücken. 

Diopatra  paiicibraiicliis   n.   sp. 
Scioiic  spiiii/cra   n.   sp. 


Deiit'iche    Tiefsee-Expedtlinn   i8y3  — 189g.     IJd,  XVI. 


i8 


!■"..  Ehlers, 


Kerguelen. 

Stat.    i6o. 

Wilkanischer  Sand    mit  Gesteinstücken,   mannigfaltige   Bruchstücke  \"on  Schalen  und  Tieren, 
Blätter,  Diatomeen.  —  Gazelle-„Bassin"  (Kerguelen). 


Ilciiiiioiic  .sp. 

Hcr>iiadio)i  i//(joa///(h-iistx   Ki'.c. 
A^cplitlivs  inacnira  Schm. 
Eiilalia  Tiv/'a  n.  sp. 
Trvpaiiosyl/is  s^ioaiih-a  Mc  Int. 
Kxoi^oiic  Iichivchada  McInt. 
Gnibca  i-Iiopalophora  Ehl. 
Spltacrosvllix  iiic  i)ifoxIii  Em.. 
Spliacivsxllis  prispica.v   n.   sp. 
Äriris  i/iaoa/h(iriis/s  (Kbg.) 
JLiiiiibr/coiic/r/s  viai^a/I/aeiisis  Kik;. 
Paractius  iiotlalls  n.  sj). 
Spio  sp. .'' 


Stat.    1 6 1 . 

48<^  57'  S.,  70"  o'  O. 


88  m. 


Fragmenten,  Schwammnadeln,  Diatomeen 

Ladniatotiicc  pivdiida  Mc  Int. 
NcpJithys  iiincnira  Schm. 
Ijtmhricoiurtis  iiia<^alliacitsis  Kiic. 
Sco/op/os  kcrgiidius/s  Mc  Int. 


Aricia  iiiari^i)iafa   Ehl. 
.liiiiiiolr\p(tUf  sy/7//oopyor  Ehl. 
.biniioti-vpaih-  ov/iiiKpyoc  n.  sp. 
Flabcllii^ci-a  pciniioi-ra   n.  sp. 
Tivplioiiia  kcnruclantui  Gr. 
Capitclla  capitata  Oeru. 
Cpnihiic  assii/ii7is  Mc  Int. 
.iinp/i/tritc  kc-ro!u-/i-i!sis  Mc  Int. 
Tlhhpiix  .prcfadi/is   Verk. 
.  liiacaii/a  clialloii^criac  Mc  Int. 
Tcj'chcllidcs  strö/iii  S.\RS 
Sapii/a  sp. 
Spirorbix  pcrficri  C.  et   M. 


Wilkanischer  Schlick  mit  Gesteinen,  Echinodermen-  u.  a. 
-  Auf  der  Bank  im  O.sten  \on  Kerguelen. 

Trophoiiia  kcri^ucliD'inn   Gr. 
Hdcroci>THs  ciiiciiuiatiis  n.  sp. 
Anipliidds  i^iiinu-ri  Sars 
EhcIiohc  pallida  n.  sp. 


St.  Paul.     Neu-Amsterdam. 

Stat.    165. 

38"  40'  .S.,   77"  38'  O.  —  672  m.  —  9,9*^'  C.  —  Diatomeen-Schlamm  mit  Schwammnadeln.  — 
4,3   .Sm.  im   Osten  von   St.   Paul. 
Nereis  {N^ico»)   loxcchini  Küc. 

Stat.    167. 

37"47'S.,  77"33'0.  —  496  m.  —   10,6"  C.  —   1,9  Sm.  ab  Neu-Amsterdam. 


Jumicc  atlautica    Küo. 
Staiii-oiurds   auslra/is  (Hasw.) 

Stat.    168. 

36'J  14'  S.,  78'' 45'  O.  —   2414  m.  —  2,1"  C. 
Polvitoiuc. 

18 


Glyccra  capitata   Oi';ri) 
Spirorliis  sp. 


Die   bodcnsiissij^i'ii   Aiiiiclidi'n   iius   den   SaniiiiUmf;eii   der   deutsclieii  'l'iefscc-Expcditioii.  iq 

Indischer  Ocean,  tropisches  Inselgebiet. 

Stat.    ICS5. 

3"  41'  S„    100"  59'  O.   —  614  m.  —  S,7"  C   —  l^laucr  Schlick  mit  l'draminircnMi,  Echiniden- 
Stachclii,  wcnii;'   I^tcropoclen-l'rannicnU'.   —   Nahe  Sumalra. 
(hiKf^f/is  tiihicola  (O.   1'.  Muli..) 
Eitiücc  ////i/(l(ii/iiviiis/s  Mr  In'I". 

Slat.    1S6. 

3"  22'  S.,  101"  Ti'  ü.  —  903  m.  —  6,6"  C.  —  Pteropoden-I-^ragmente,  l'^oraminifcrcii, 
Radiolarien,  Diatomeen  uncl  mannigfaltige  tieri.schc  Hartteile,  Coccolithen.  —  Im  Binnen- 
meere \on  West-Sumatra. 

ÜJiiif^I/is  Inhirola   (O.    V.   MüLl..). 

Stat.    189. 

o"  57'  .S.,   99"  51'  O.    —    768  m.    —    7,3"^-    —    Blauer   fester   Schlick   mit   I'Oraminiferen 
Radiolarien,  Schwammnadcln.   —  Im   Binnenmeere  Nim   West-Sumatra. 
/,(■(■? ////v?   i/iiatir/aorsi  Kiu;. 

S  tat.    I  90. 

o"  58' S.,  99'^  43' ü.  —    1280  m.   —   5.9"  C.   —  Wilkanischer    fe.ster   Schlick,    Foraminiferen 
Trümmer  von   Mollusken-Schalen  u.  a.  —   Im   Binnenmeer  von  We.st-Sumatra. 
Üiiuphis  tiihicola  (O.  F.  Müll.) 
Pa//asia  ponxcta  n.  sp. 

Stat.    191. 

o"  39'  S.,  98"  52' O.  —   750  m.  —   7,1"  C.  —  F'ester  Korallen-Schlick  mit  I'Oraminiferen  und 
mannigfachen  Schal-Fragmenten.  —   Nahe  Siberut-Insel. 
Lcaiiira  i/iiatir/aocxi   Klui. 
Lciociniis  aliitaccHs  n.  g.   n.  sp. 

Stat.    192. 

o"  43'  S.,    98"  33'  O.    —    371  m.    —    11,0"  C.    —    Korallen-Schlick    mit    Fragmenten    von 
Mollu.sken,  Bryozoen,  Serpula  u.  a.  —  Siberut-Straße. 
Eiuiicc  iiiindaiiavciisis  Mc  Int. 

Stat.    194. 

o"  15'  N.,  98"  8'  O.  —  614  m.  —   io,2*'  C.  —  Fester  vulkanischer  .Schlick  mit  kdraminiferen, 
mannigfaltigen  Schalfragmenten   und  Serpula.  —   26  Sm.  im   Süden   von   P.   Nias. 
Gattyaiia  pallida   n.  sp. 

Stat.    198. 

o"  16'  N.,  98"  7'  O.  —   677  m.  —   Im  Nias  Süd-Kanal. 

Jxaiiira  r/iKifir/agisi   Kiu;.  R/iiiiiip/tn/tnii'/iiiiiii   iliitiii  n.  sp. 

Liocratidcs  ßliDiuiitosits  n.  g.   n.  sp.  Einüa  niiiidaiiavciisix  Mc  In r. 

19 


20 


E.  Ehlers, 


Stat.    199. 

o*^  15'  N.,  98^4'  O.  —  470  m.  —  10,3"  C  —  Fester  blauer  Schlick  mit  Foraminiferen  und 
manniefaltisfen  harten  tierischen  Trümmern.  —   Im   Nias  Süd-Kanal. 
Oiiitpliis  tiibkola  (O.   V.   Müi.i,.) 
Eimicr  iiiiiidaiiarciisis   McTni". 

Stat.   202. 

1*^*48'  N.,   97"  6'  ü.  —    141  m.   —    16,0"  C.  —  Pterupoden-Schlick   mit  Foraminiferen  und 
Bruchstücken  von   Echinodermen   und  Hydrozoen.  —  Im  Nias  Nord-Kanal.  —    12  Sm. 
südlich   M)n   Bangkam. 
Stv/iv/o/c/is  coroiia/iis   n.  sp. 

Stat.   203. 

i"47'  N.,  96"  58'  ü.  —  660  m.  —  9,1"  C.  —  Pteropoden-Schlamm  mit  Foraminiferen  und 
mannigfaltigen  tieri.schen   Hartteilen.    —    Im    Nias   Nord-Kanal.   —    1 5  Sm.  .südlich  von 
Bangkam. 
Gattyaiia  pallida  n.  sp.  A^icoiiiac/if  iutcrstrida   n,  sp. 

Stliaiclais  luxuriosa  Gu.  _^  Tarhcllidcs  sp.  ? 

Onuplns  titbicola  (O.  F.  Müi.i..") 

Stat.   208. 

6"  54'  N.,  93'*  38'  O.  —  296  m.  —   11,4"  C.  —  Lockerer  Pteropoden-Schlamm    mit   Fora- 
miniferen, Fraomenten  ^■()n  Echinodermen   und  Tunicaten:  Coccolithen.  —  Im  SW.  von 
Groß-Nicobar. 
PotaDiilla  pcrloiiga   n.  sp. 

Stat.    211. 

7"  48'  N.,   93"  7'  O.  —   805  m.  —   7,1'^  C.  —  Grober  Sand   mit  P'oraminiferen,  Trümmern 
\on   Mollusken  und  Coelenteraten.  —  Westeingang  des  Sombrero-Kanales. 

Ilaiinotlioc  sp. 
Lcanira  sp. 

Stat.    224. 
Diego  Garcia. 

Eurythüf  complaiiata  (Pale.) 
Eunicc  afra  Pet. 
Pallasia  a/öigciia  n.  sp. 


Eiiuicc  iiii)ida)iavcusis  Mc  Int. 
Tliihpiis  llahcllniii   (Baird). 


Seychellen. 


Stat.   233. 

Aus  Korallen.  —  Mähe  Seychellen. 
JuiiiicT  cociiih-n  (iu. 
Eimiic  a/ra   Pet. 


20 


liiiiiici'  rii'/'dis  (iKW 
J.ysidicr  fallax  Ein,. 


Die  bodcnsiissi^jcn   AiiiK-licluii   aii^  ^\vn   Suminluiigen  der  dculsclicn  Ticlscc-lixpcditiun.  2  I 

Ostafrikanisches  Küstengebiet. 

Siiit.   236. 

4"  38'  S,  51'^  16'  ü.    —  \'.   2000  m. 
HcnhiKVhlla  i^racilis   n.  s|). 

Slal.   239. 

5"42'S.,  43"36'ü.  —  V.    1500  m. 
Hcrd)iiauclla  i^racilis  n.  s|). 

Stat.   240. 

6*^'  12'  S.,    41"  17'  U.    —    2959  m.    —    2,0"  C.    —    Globigerinen-Schlamm,    Foraminiferen, 
Echiniden-Stacheln :  Coccolithen. 

Lait)iiato)iicc  fi/iconiis  Kiu.. 

Slal.    242. 

6"  34'  S.,    39"  35'  ü.  —  404  m.    —    11,1"  C.   —    Pteropoden-Schlamni    an    der    Grenze    /.w 
festem   o-rauen  Schlick,  manniiJ;faltis>-e  Trümmer  tierischer   Harlteile,   Foraminiferen,   Dia- 
tomeen.  —  Außerhalb  I  )ar-e.s-Salam. 
Sy/iis  djiboufciisis  Gr.w. 
Glxccra  kraitssi  Stimps. 

Stat.   244. 

5"  55'  S.,  39"  i'  O.  —   50  m.  —   Foraminiferen,  Bruchstücke  von  Mollusken-Sclialen,  W'urm- 
rohren,  Echinodermen,  Gestein. 
Pcrolcpis  rcgiilaris  n.  sp. 
Laraiida  atnmlata  n.  sp. 

Stat.   245. 

5^27'  O.,    39"  18'  S.  —  463  m.  —    10,0'^  C.  —  Globigerinen-Schlamm   an   der  Grenze    zu 
blauem  Schlick,  sehr  fest :  mannigfaltige  Fragmente  tierischer  Hartteile.  —  Im  Zanzibar- 
Kanal. 
Oimphis  htbicola  (O.  F.  Müll.) 
Tcicbclla  fasciata  Gr. 
Ditiypa  craiata  n.  sp. 

Stat.   247. 

3"  38'  S.,   40"  16'  O.  —  863  m.  —  7,2"  C  —  Globigerinen- Schlamm    an   der  Grenze    zu 
blauem    Schlick,    .sehr   fest;    Foraminiferen,    Bruchstücke    tierischer    Hartteile.    —   Nahe 
unter  der  ostafrikanischen  Küste. 
Polynoine 
Tliclcpits  nigosits  EiiL.  y 

Stat.   249. 

3*^  7'  S.,  40"  45'  O.  —  748  m.  —  8,4'^  C.  —  Globigerinen-Schlamm,  Foraminiferen,  Bruch- 
.stücke  von  Mollusken-Schalen.  —  Nahe  unter  der  ostafrikanischen  Küste. 
Diopatra  concliylcga  Sars 
Eiuiicc  )iiiiidanavensis  Mc Int. 

21 


.^' 


,  ^  li.  I'',ni.i',i(s, 

Stat.   251. 

I "  40'  N.,  41  "47'  O.  —  693  m.  —  9,0"  C.  —  l^teropoden-Schlamm  an  der  Grenze  zu 
blauem  Schlick,  Fragmente  tierischer  Hartteile.    —   Nahe  unter  der  ( ).stafrikanischen  Küste. 

LactiiKxtoiiicc  fj/iconi/s   Kikj. 

Stat.   258. 

2"  58'  N.,  46'-'  50'  Ü.  —  1362  m.  —  6,0"  C.  —  I'leropoden-Schlanim  an  der  Grenze  zu 
blauem  Schlick,  fest:  Foraminiferen,  ISruch.stücke  von  Mollusken-Schalen,  Echinodermen, 
Ostrakoden   u.  a.  —   Nahe  unter  der  ostafrikanischen   Küste. 

Lcanira  sp.  Hi-tciv)iia/daih    lui/iia/is  n.  y.   n.  sp. 

Rliaiupliobracliiiiiii   cliitui  n.  sp.  Rhodiiu    lovciil  i\Ii._\ic;N. 

StY/arioidiS  coiviiatiis   n.  sp. 

Stat.    259. 

2"  58'   N.,    47"  6'   Ü.    —    1289  m.    —    6,3*'  C    —    Blauer    Schuck,    .sehr    fe.st;    Pteropoden- 
Fragmente,  Coccolithen.  —  Nahe  unter  der  ostafrikanischen   Küste. 
PictiiKiria   sp. 

Stat.    262. 

4"  40'  N.,  48"  39'  O.  —  1242  m.  —  6,6"  C  —  Globigerinen-Schlamm  an  der  Grenze  zu 
blauem  Ton;  Foraminiferen,  Pteropoden-Fragmente,  Echiniden-Stacheln,  Coccolithen  u.  a. 
—  Nahe  unter  der  Küste  ^'on  Ostafrika  (Somali- Land). 

Admcicl/a  hnioil^cdata   Mc  Int. 
Stat.   263. 

4"  41'  N.,  48"  38'  O.  —  823  m.  —  10,0"  C  —  Globigerinen-Schlamm,  Foraminiferen, 
Pteropoden-  und  andere  Molluskenreste,  Echinodermen,  Coccolithen.  —  Nahe  unter  der 
Küste  \o\\  Ostafrika  (Somali-Land). 

l'liilif^its  /lahcllimi   (B.mkd). 

Stat.   264. 

6'^  i8'  N.,  49"  32'  O.  —  1079  m.  —  8,2"  C.  —  Globigerinen-Schlamm,  Foraminiferen,  Mollusken 
und  Echinodermenreste,  Coccolithen,  Diatomeen.  —  Nahe  unter  der  Küste  von  Ost- 
afrika (Somali-Land). 

I\li(jiiif^hobi'achiitiJi   cliimi  n.  sp. 
hiiiiicc  iiiiiiddiiavcinis  McInt. 

Stat.   266. 

6*^44'  N.,  49"  43' O.  —   741  m.  —   10,0"  C.  —  Globigerinen-Schlamm.  —  Nahe  unter  der 
Küste  \on   Ostafrika  (Somali-Land). 
/juiiiKi   ((>ii/i>/iii   n.  sp. 
Tlielcpus  flabcllnm  (Baird). 


iJie  bodensässigcn   Aiiiu'liiU'ii   ;iiis  den   S;immUingeii   der   dcutsclien    'riefsee-l''.\pL'dition.  t  -. 

St:it.    270. 

13''  1'  N.,  47"  10,9'  W.  —  I  S40  m.  —  3,7'^  C.  —  Globii^rerinen-Schhiiiini  an  iUt  Grenze  zn 
blauem  Schlick,  fest:  l'"oraniinilVrcn,  iMiiiniden-Staclicln,  JMscliwii-hcl,  Coccolithen.  — 
Im   Golf  \i>n   Allen. 

Oiiuphis  tiibicola   (ü.    !'".    Ml  i.lj 
Tliclif^iis  flnhclhiDi   (Haik|}). 

Stat.   271. 

13"  2'  N.,  46"  41'  O.  —  1469  m.  —  6,1'^  C.  —  Globig-erinen-Schlamm  an  der  Grenze  zu 
l)lauem  Schlick,  Foraminifercn,  Cephalopodenkiefer,  1^'ischzähne,  Coccolithen.  —  Im  Golf 
^<)n   Aden. 

Oiitiphis  tiibicola  (Ü.   \\   Mli.i..). 


kiir  die  Beurteilung  der  zu.sammengebrachten  Anneliden-Sammlung  ist  eine  Angabe  über 
die  l^'unclstätten  und  deren  Tiefe  nicht  ohne   Bedeutung. 

\'on  den  70  Stationen,  die  Anneliden  geliefert  haben,  haben  1 7  eine  geringere  Tiefe 
als   100  m.     E.S  liegen 


jenseits  der  400  m-Linie 


1  100 

und  200  m 

7 

Stationen 

200 

..   300  „ 

1 

,. 

300 

„   400  „ 

2 

" 

400 

.,   500  „ 

8 

)» 

500 

600  „ 

4 

)i 

600 

700  „ 

7 

n 

700 

„   800  „ 

4 

5» 

800 

900  „ 

3 

" 

900 

„  1000  ,. 

I 

»> 

1000 

..  1500  „ 

6 

V 

1500 

„  2000  „ 

3 

., 

2000 

„  2500  „ 

4 

" 

2500 

„  3000  „ 

I 

V 

3500 

,,  4000  „ 

I 

>. 

4500 

„  5000  „ 

I 

,. 

Von  diesen  Stationen  ziehe  ich  die  jen.seit  der  400  m-Linie  liegenden  heran,  und  gebe 
eine  Zusammenstellung  der  auf  ihnen  gefundenen  Polychaeten,  \on  der,  allerdings  willkürlichen, 
Auffassung  au.sgehend,  daß  v(in  hier  ab  der  Charakter  des  Flachwassers  oder  der  Küstenzone 
zurücktritt  und  der  Uebergang  zur  Tiefsee-Fauna  sich  einleitet.  —  Die  größte  Tiefe,  aus  der 
sich  Anneliden  vorfanden,  4636  m  Stat.  152  im  antarktischen  Gebiet,  ist  nur  auf  drei  Stationen 
des  mittelatlantischen  Gebietes  (Stat.  40.  45.  87)  und  zweien  des  indischen  Oceans  (Stat.  133.  200") 
\on  dem   Grundnetz  überschritten,  ohne  daß)  es  Anneliden   heraufbeförderte. 


24 


E.  Ehlers, 


Lokalität  Station 

\\ 


Tiefe 


Temperatur 


Boden 


Xoidatlantisclies  Gebiet 


Mittelatlantisch,  am  Außen- 
rande des  afrilianisclien 
Kestlandsockels 

Ilouvet-Inscl 


Bouvet-Insel 


Ncu-Amsterdani 


Indischer  Ocean 


Ostafrikanische  Küste 


1,1»  C. 


400 — 500  m 

4  Screis  zonMa  Mi.mcn.  I        4S(>  m  5,9"  C 

Xcreis  cvlindrau  lüir,. 
Hiimiglycera  serriilifera  n.  sp. 
Sabnacina  dysteri  (Huxl.) 
Placoslegiis  tridentattis  (FAnR.) 

31  Oiutpliis  tiibicolj  (O.  F.  Mtu..]  4.S9  m        '      ii.aoc. 

Serpida  vennicuLiris  L. 
Placostegiis  sp. 

128  LagisCii  resiciilosLi  Gr.  439  11  1,0°  C. 

i\'ephtln'S  t)ijcruni  Schm. 
Spioiüdar.  gen. 
Nototiuistus  latericeits  (S.ws) 
Maldane  sarsi  Mlmgn. 
Amage  sculpta  n.  sp. 
Sosanc  sp. 

Scione  spinifera  n.  sj). 
Terbellides  sirömi  Sars 
Spirorbis  itordenskjöldi  Em.. 

Lagisca  resiculosa  Gr.  457  "i 

Enipo  rhombigera  n.  sp. 

Nephthvs  macrura  Schm. 

Lumbriconereis  magalhaensis  Kno, 

Glycera  capitata  Oerd. 

Ephesia  aniarctica  McInt. 

Nerine  sp. 

Notomastus  lalericeiis  Sars 

Amage  sculpta  n.  sp. 

Maldane  sarsi  Mlmgn. 

Melinna  cristata  (Sars) 

Nicomache  lumbricalis  (Fabr.) 

Amphitrite  kerguelensis  McInt. 

Scione  spinifera  n.  sp. 

167  :  Eiinice  atlantica  Kbg.  496  m  10,6°  C. 

Stauronereis  australis  (Hasw.) 
1  Glycera  capitata  Oerd. 
Spirorbis 

199  Onuphis  tubicdla  (O.  F.  Mill.i  470  m  10,3»  C. 

Eunice  mindanavensis  McInt. 

I 
242         [  Syllis  dijbdiilcnsis  Grav.  404  ni  Uji^C. 

Glycera  kraiissi  Stimps 

245  Onuphis  tuhicola  (O.  F.  Müll.)       ;       463  m  10,0"  C. 

Terebella  fasciata  Gr. 
Ditrypa  crenata  n.  sp. 


Blauer  Schlick 


Pteropoden-Schlanmi 


Vulkanischer  .Sand 


Fester  blauer  Schlick 
Pteropoden-Schlamni 
Globigerinen-Schlamni 


Nordatlantisch 


500 — 600  m 

Phvllodoce  lamelligera  (Johnst.) 
Lumbriconereis  fragilis   (O.    F. 

Ml  ll.) 
Capitella  capitata  (I'aiir.) 
Thelepus  cincinnatus  (Fahr.) 
Leucariste  albicans  Mlmgn. 
Polamiila  ncglecta  Mlmgn. 

24 


o,S"  C. 


Toniger  Sand 


I>ie   bodcnsiissij^t-n   Anneliden   aus  den   Sainnilunf^cn   der  deutschen  'I'iefsee-Expedilion. 


25 


Lokaliläl 

Station 

Name 

Tiefe 

Tcnij^cratur 

lioden 

Südspitze  Afrikas 
üouvct-lnsel 

103 

I  10 

127 

Eiiphione  elisabelhae  McInt. 
Eunice  savignyi  Gr. 
Terehella  sp. 

Onufhis  tuhicoLi  \0.  F.  Mui.i..) 

Lagisca  yesiculd.sa  (jR. 
Tlielepus  spectahilis  (Verr.) 

500  m 

564  ni 
567  m 

7,8°  C. 
5.7"  C. 

Grüner  Schlick 
Vulkanischer  Sand 

N'ordatlanlisch 
St.   Paul 
Indischer  Ocean 


6 
16s 

185 

194 
19S 


Ostafrilianische  Küste 


251 


600 — 700  m 

Potaviilla  neglecta  Mlmgn. 

Nereis  loxechini  (Kbg.) 

Omipliis  tuhicola  |0.  F.  Mui.L.) 
Einiicc  iiiiiidciihTix'nsis  McInt. 

Gattyana  pallida  n.  sp. 

Leanira  qualrefagesi  Khg. 
Leocratides  filamentuius  n.  sp. 
Rhamphobrachium  cluini  n.  sp. 
Eunice  nündanjvensis  McInt. 

GaUyana  pallida  n.  sp. 
Sthenelais  luxuriosa  Gr. 
Omipliis  tuhicola  (O.  F.  Müll.) 
Niconiache  interstricta  n.  sp. 
Terebellides  sp. 

Laetmatonice  filicornis  Krg. 


652 

ni 

672 

m 

614 

m 

614 

m 

677 

m 

660  m 


693  ni 


9,0°  C.  Diatomeen-Schlamm 

S,7»  C.        jl    Blauer  Schlick 


10,2"  C. 


,i"C. 


9,0»  C. 


Fester    vulkanischer  Schlick 
Fester  blauer  Schliclf 


Pteropoden-Schlanim 


Ptcropoden-Schlamm 


Indischer  Ocean 


Afrikanische  Küste 


)>  i( 


189 
191 
249 

266 


700 — 800  m 

Leanira  quatrefagesi  Kbg. 

Leanira  quatrefagesi  Keg. 

Diopatra  amchylega  (Sars) 
Eunice  mindanavensis  Meint. 

Lointia  rontorta  n.  sp. 
Thelepus  ßahellum  (Baird) 


768  m  7,3»  C. 

750  m  7,1"  C. 

748  m        1        8,4»  C. 


741  m 


9,2»  C. 


Blauer  fester  Schlick 
Fester  Korallen-Schliclc 
Globigerinen-Schlamm 


Indischer  Ocean 


.\frikanische  Küste 


247 
263 


800  —  900  m 

Hannothoe  sp. 

Leanira  sp. 

Eunice  jnindana]'ensis  McInt. 

Thelepus  ßabelluni  (Baird) 

Polynoine 

Thelepus  rugosus  Ehl. 

Thelepus  ßahellum  (Bairdj 


805  m  7,1°  C.       I    Grober  Sand 


S63  m 
823  m 


7,2°  C.        j    Globigerinen-Schlai 


Indischer  Ocean 


900 — 1000  m 

186  Onuphis  tuhicola  (O.  F.  Mt  ll.) 

25 


Deutsche  Tiefsee-Expedition  1898— 1899.     Bd.  XVI. 


903  ni         I       6,6"  C.        ii    Pteropoden-Fragmente  u. 


26 


E.  Ehlers, 


Indischer  Occan 


Ostafrikanische   Kiisle 


igo 
258 


259 
262 
264 

271 


1000 — 1500  m 

Oniiphis  tiilncola  (O.  F.  Mull.) 
Pallashi  porrecta  n.  sp. 

Leanira  sp. 

Rhamphobrachiiiiii  chiini  n.  sp. 
Strlarioides  coronMus  n.  sp. 
Heteronialdane  aequalis  n.  sp. 
Rhodine  loveni  Mlmgn. 

Pecünaria  sp. 

AdmeteUa  longipedata  McInt. 

Rliamphobrachhim  cliuni  11.  sp. 
Eiinice  mindanavensis  .Me  Int. 

Omphis  luhicoli  (O.  F.  Mi;ll.) 


1280  m 
1362  m 


1289  m 

6,3°  C. 

1242  m 

6,6"  C. 

1079  ni 

8,2»  C. 

5,9"  C.        Ii    Vulkanischer    fester   Schlick 
6,0"  C.        Ij    Pteropodcn-Schlamm 


Blauer  Schlick 
Globigerinen-Schlamm 


1469  m       {       6,1»  C. 


Xordatlantisch 


Ostafrikanische  Küste 


II 

37 
239 


1500 — 2000  m 

LeJiürii  In-tricis  Ehl. 
Lumbriconereis  fragüis  (O.  F. 

Müll.) 

Eunice  vittata  D.  Ch. 
HerdmancUa  gracüis  n.  sp. 


1750  m  3.7°  C.        I    Globigerinen-Schlamm 


1694  m 
1500  m 


3,7»  C. 


Pteropoden-Schlamm 


Mittelatlantischcs    u.   afrika- 
nisches Küstengebiet 

Bouvet-Insel 
Ostafrikanische  Küste 


2000 — 2500  m 

32  *  Onuphis  tubkola  (O.  F.  Mull.)    '       2480  m 

168         !  Polynoine 

i   „  .   ., 

130         I  betone  spimjera  n.  sp. 

236         ,  Herdmanella  gracilis  n.  sp. 


2414  m 

2,1«  C. 

2321  m 

0,2»  r. 

2000  m 

3,5»  C. 


Globigerinen-Schlamm 


I    Diatomeen-Schlamn 


240 


2500 — 3000  m 

Laetmatonicc  filiconüs  Kno.         |       295g  m      |       2,0"  C.       ||   Gloliigerinen-Schlamu 


Antarktisciies  Gebiet 


124 


3500 — 4000  m 
Nereis  iiuciihitj  n.  sp.  |       3584  m      |  | 


Antarktisches   Gebiet 


4500  —  5000  m 

152  Pulynoine  j 

Lumbriconereis  ' 

Diopatra  paucibrcinchis  n.  sp. 
Sciuiie  spiiüfera  n.  sp. 


4636  m. 


0,5"  C.        Blauer  Schuck 


26 


Die  bodciisässigcn   Anneliden   aus   den  S;unnilungcn   der  deutschen  Tiel'sce-Expedilion.  r,n 

l'"ür  die  X'crli  kal  \  LThrci  i  u  n  14-  der  ^esammcllfn  Anneliden  crgibl  sich  aus  vorstehender 
Liste  folgendes.  Es  sind  dabei  Antjaben  mit  in  lietracht  y;-ezogen,  die  über  die  hier  aufgeführten 
Arten  in  der  Literatur  gemacht  sind.  .Solche  sinil  weiterhin  im  speziellen  Teile  erwähnt.  —  Die 
nur  hier  untl  nur  einmal  gefundenen  Arten  .sind  durch  einen  *  bezeichnet,  da  die  einmalige 
Beobachtung  nicht  durchaus  maßgebend  ist.  Dali  spätere  Beobachtungen  die.se  Zusammen- 
stellungen ändern   können,  ist  selbstverständlich. 

Arten,  die  \ermutlich  auf  die  Tiefsee  beschrankt  sind,  liber  ilie  1000  m-Linie  hinabsteigen 
untl   unter  der  400  m-Linie  bleiben,  sind : 

Adincti-lla  loiiorpcdatn   Mc  Ixr.    1242  m, 

Hcydiiiaiiclla   oraci/is  n.  sp.    i  500 — 2000  m, 

*Po/yiioiih-  sp.   2414  m, 

'^ Pol\)ioi)ic  sp.  4636  m, 

Lcanira  liystricis  Em,.    1750  m, 

*Li(Vi/rn  .sp.   805  m,    1362  m, 

*Ä'fri/\s  imciuata   n.  sp.   3584  m, 

K/iaiiipI/obrac/niim   cliuiii  b'j'j — 1079  m, 

'^ Diopatia  panc/öraiicl/is  n.   sp.   4636  in, 

* Lumbriconcrcis  sp.   4636  m, 

* Htteroiiia/daiic  aeqiia/is  n.  sp.    1362  m, 

'•'  Pallasia  porrccta  n.  sp.    i  280  m, 

'^ Pcctiiiaria  sp.    1289  m, 

Scio}ic  spiiiifcra  439 — 4636  m. 
\'on    den    hierunter    enthaltenen    Gattungen    sind  .idiiutclla   und   Rhaniphobi-acIiiiiDi    wahr- 
scheinlich überall  auf  die  Tiefsee  beschränkt:    bathj-phil    ist   auch  Li-aiiira,   doch  kommt  Lcaiu'ra 
f/itafrc/ngcsi  Kuc.  im   Magellangebiet  im  kühlen  Flachwas.ser  vor.') 

Die    1000  m-Linie  überschreiten  abwärts  und  die  400  m-Linie  aufwärts: 

Latt)iiato)iicc  filicoiiiis  Kb(;.  Flach wasser  —  2959  m, 

Oiiuphis  titbicola  (O.  F.  Müll.)  F"lachwasser  —  2430  m, 

Ekiucc  i'ittata  (d'C^l)  Flachwasser  —  1694  m, 

Eiinicc  )iü)idauavc)isis  McInt.  Flach  wasser  —  1079  m, 

Liiii/öriiviu-ir/s  /rao-d/s  (O.  F.  Mlxl.)  Flachwasser  —  1750  m, 

Sfv^i^>'ioidcs  coronatiis  n.  sp.    14t  — 1362  m, 

Rliodine  lai'ciii  ML.MiiX.  Flachwas.ser  —  1362  m, 

ThclepHs  flabclhiui   Baird  Flachwasser  — 1840  m. 
.Mle   diese  Arten,    mit   Ausnahme   \o\\    Stylarioidcs  coivnafiis,    haben   eine   \\"eite,   zum   Teil 
weltweite   Horizontaherbreitung. 

Auf  eine  mittlere  Tiefe  sind  \ermutlich  beschränkt  insofern,  als  sie  die  1000  m-Linie 
nicht  erreichen  und   unter  der  400  m-Linie  bleiben : 

} Neiris  lo.xccliini  Kbg.   672  m, 

}  Eitiu'cc  aflaiifica  Kl«;.  496  m, 


'1  Leiinira  japuiULW  Mi  Int.    und   Leanim  taevis  Mrint.   iMclNm^.ir.   Report  ...  Challenger    pag.   154  und   isfi)    sind    wegen 
der  basalen  .Anhänge  am  Kühler  keine  Lfi!»;A7--\rten. 


28 


E.  Ehlers, 


* Hamiglyccra  soiitlifcra  n.   sp.   486  m, 

'i  EpJicsia  antardica  Mc  Int.  457  m, 

*  Lcioclinis  a  In  face!  IS  n.  sp.   750  m, 

Anlage  sculpta  n.  .sp.   439 — 457  m, 

*Sosa;u^  sp.  439  m. 
Die  H  or  i  z  0  n  tal  vcrbrei  t  u  ng  der  gefundenen  Anneliden  behandle  ich  im  Zusammen- 
hang mit  einer  kurzen  Besprechung  ihres  Vorkommens  in  den  unterschiedenen  Bezirken,  soweit 
solches  besonderes  hiteresse  bietet. 

Im  nordatlantischen  Gebiet  tritt  neben  den  \onviegend  borealen  Arten  in  der  Tiefe  \on 
652  m  (Stat.  6)  und  588  in  (Stat.  7)  als  eine  arktische  Form  in  größerer  Menge  Potaiiülla  iicgLxta 
(Sars)  auf  bei  Temperaturen  \on  0,1"  und  0,8 "^  C.  —  Als  Tiefsee-Form  ist  aus  dem  Bezirk 
weiter  verbreitet  bekannt,  die  von  Station  11  U750  "i'  3'^"  ^•)  gehobene  Lcauira  hystiicis  Fm..  — 
Auffallend  ist  das  \orki mimen  der  Hciiiiodict  caniiiciilata  (P.\ll.)  auf  der  Doggerbank  (Stat.  i)  in 
83  m  Tiefe.  Die  Art  Avar  bis  jetzt  aus  dem  westindischen  Littoralbezirk  und  \  on  den  Küsten  des 
mittelländischen  Meeres  bekannt.  Leider  fehlt  für  den  Fundort  (Stat.  i)  die  Temperaturangabe 
des  Bodens.  Ich  habe  die  Erwägung  nicht  abweisen  wollen,  daß  es  sich  in  diesem  Falle  um 
eine  Verschleppung  des  gefundenen  Tieres  handeln  kann.  —  Daß  dieser  sonst  in  seiner  faunisti- 
schen  Zusammensetzung  gut  bekannte  Bezirk  mit  der  aus  486  m  Tiefe  (Stat.  4)  kommenden  Haiiii- 
glycera  scrntlifcra  n.  g".  n.  sp.  einen  nicht  nur  in  faunistischer  Beziehung  interessanten  Zuwachs 
erhalten  hat,  mag  besonders  bemerkt  werden. 

Der  Fund  zahlreicher  Stücke  der  Onup/i/s  titbicola  (O.  F.  Muli..)  auf  der  Seine-Bank  vor  der 
französischen  Küste  entspricht  den  Mitteilungen  Roiles  über  das  \'orkommen  dieses  Wurmes  im 
Golfe  der  Gascogne,  wo  die  Expedition  des  „Caudan"  diese  Tiere  gleichfalls  zahlreich  angetroffen  hat. 
Wenig  bekannt  war,  abgesehen  von  den  Küsten  der  kanarischen  Inseln  und  Madeiras, 
die  Annelidenfauna  des  mittelatlantischen  Gebietes  unter  der  Avestafrikanischen  Küste.  So  ist 
von  hier  denn  auch  eine  Reihe  bis  dahin  nicht  beschriebener  Arten  zu  verzeichnen  gewesen, 
über  deren  weitere  Verbreitunir  zur  Zeit  nichts  bekannt  ist.  Ob  sie  als  endemische  Arten  an- 
zusprechen  sind,  bleibt  abzuwarten.  Es  sind  dies :  Aiichtfoxyllis  robnsta,  Oiihodiv/inis  sp/iiosiis, 
Nercis  hicipcta,  Liiiubricoiicrcis  uiiioviiata,  Tr/fpsaz'its  vitfariiis.  Diese  letzte  Art  hat  ihren  nächsten 
Verwandten  in  dem  mediterranen  Tclcpsavtis  costanini  Ci.pki).  —  Auf  die  Verbindung  mit  dem 
mediterranen  und  lusitanischen  Bezirk  weisen  lYip/it/ivx  hoiiihcrgi  Aud.  u.  M.  Edw.,  Eiiiiicc  vittata 
D.  CiL,  I)i(patra  ciipixa  Bosc.  und  Pivtnla  fitbiilaria  Mont.  hin.  Oiiiip/iis  tiibicola  (O.  F.  Mül.l..) 
und  Scipula  i'ciiiiicularis  L.  gehen  mit  weiter  \'erbreitung  über  das  Gebiet  hinaus.  .Vus  dem 
südafrikanischen  Gebiet  tritt  Pz-ionosp/'n  p/iiiiafa  Em.,  hier  hinülier,  \ielleicht  ist  damit  die  Bahn 
angedeutet,  auf  der  diese  Art  bis  an  die  chilenische   Küste  zu  \erfolgen   ist. 

Der  Bezirk,  den  ich  als  „Südspitze  Afrikas"  zusammengefaßt  habe,  ist  in  der  Zusammen- 
setzung seiner  Annelidenfauna  schon  längere  Zeit  durch  die  Mitteilungen  \on  SrBU'SON,  Schmarua, 
Ktnkekc,  McIntüsii,  Cvrii.i.  Ckossi.and  bekannt.  Wie  in  ihm  Warm-  und  Kaltwa.sser-Strömungen 
zusammentreffen,  so  ist  er  gleichsam  ein  .Sammelplatz  flir  Bewohner  weit  g^etrennter  Gebiete. 
iVls  bislang  unbeschriebene  Arten  sind  mui  mir  behanilclt:  /uiil/ii/rinssa  insioii/s,  Xor/s  g/aiidii/osa, 
Diflpafra  p/niiii/fra,  Linuliiicoiitiris  albidi)iliüii^  I jiiiibiicoii,r,is  ocii/ata,  Miii^</i>ii(i  cnuta,  L/rivp/ionis 
brain///(i/iis,    Cinaluliis   coiiciiiinis.     —   Arten,    \i)n    denen    eine    weitere    Verbreitung    nicht    liekannt 

28 


Die  Iiodcnsiissij^cn   Aiinclitk'ii   ;ius  tlcn  Saiiinilungt.Mi  der  (Icutsclicn  'ricf'scc-K.\[)C(Utio!i.  -^q 

ist.  sind  /^'s/W/d-  ciipiiisis  (JK.,  Plivl/ocli(uiof^liiii^  pictiia  C\R.  Ckossi..  (ilxirra  /:/-a//\\/  S\\  ^'elil  an  der 
ostafrikanischi'n  Küsti;  nordwärts  bis  1  )ar-cs-Salam  :  lApidoiiofus  sniüfictits  (SriMi'S)  kommt  bei  l'ort 
Natal  \'or  und  ist  wie  Sty/arioidcs  \tvithotIi)-ii-liiis  Sciim.,  Lcpi-ra  f^tcnuliarta  (Scii.M.)  an  der  SiKlwest- 
küste  Afrikas  bis  nach  Lüderitz-Bucht  nachgewiesen.  —  Aus  dem  intlischen  Ocean  kommen  liuiücc 
sm'(<;/n7  GiL  und  <;r//dc/  Gray,  im  warmen  Agulhas-Strom :  durch  den  indischen  ücean  sind  ostwärts 
bis  an  die  Küsten  Japans  und  der  Philippinen  Ettpliione  disahdliac  Mc:  Int.,  Diopatra  liolobraiiclüata 
V.  M.A.R.  und  Tcrcbclla  fasciata  Gr.  verbreitet,  Eiinicc  anstralis  Otfgs.  bis  nach  Neu-Seeland.  Aus 
der  Weite  des  Litkmtischen  untl  mediterranen  Bezirkes  kommen  liier  Stlu-iulais  hoa  (Johnst.), 
Ä'ip//f//vs  lioiiibtTi^i  iVlI).  u.  M.  Edw.,  D/opafra  iiipira  Bosc,  Oiiiip///s  luhicola  (O.  I'".  Mül.l,.)  untl 
Pn'fliiospio  ina/iiioiYiii  Ci.i'Ri).  vor.  Aus  dem  borealen  und  arkti.schen  Kreise  Eplicsia  oraci/is  H.  R., 
Tfavis/a  forhcsi  (Johnst.),  Potaiiülla  toirlli  Ml.mcn.,  und  endlich  tritt  als  eine  an  der  magellanischen 
und  chilenischen  Küste  gefundene  Form  Eiiiiiörico/iiir/s  tdraiira  Sciim.  und  daneben  von  der 
chilenischen  Küste  Prioiwspio  piiaiata  Em.,  in  der  hier  gemachten  Sammlung  auf.  Das  Gebiet 
i.st  ein  Mischgebiet,  dessen  einzelne  Komponenten  vielleicht  nach  den  Temperaturen  des  flachen 
und  ticlen  Wassers  zu  sondern  sein  werden,  \vobei  dann  Arten  aus  dem  borealen  untl  notialen 
Gebiete  nach   den  Temperaturen,   unter   denen  sie  hier  gefunden  sind,   offenbar  eurytherme  sind. 

\'on  den  Stationen  der  „\'aldi\ia"-Expedition  fallen  in  den  Bereich  des  indischen  Oceans  drei 
Gruppen,  die  ich  wegen  besonderer  Erscheinungen  in  den  dort  gemachten  Sammlungen  zusammen- 
gefaßt habe:  die  des  tropischen  Inselbezirkes,  der  Seychellen,  und  des  ostafrikanischen  Küstengebietes. 

Die  Stationen  des  tropischen  Inselbezirkes  fallen  auf  die  Tiefsee,  mit  einer  Ausnahme: 
Diego  Garcia.  \  on  dessen  Korallengrund  sind  die  dafür  charakteri.stischen  Amphinomiden  und 
Euniciden  vorgelegt,  \on  den  ersten  die  weit  \erbreitete  Eni-vt/ioc  coiiiplauata  (Pai.i,.),  von  letzteren 
die  auch  an  der  ostafrikanischen  Küste  vorkommende  Etinicc  apra  Pet.  Als  bislang  unbeschriebene 
Art  ist  hier  I^allasia  alhigciia  gefunden.  —  \'on  den  Stationen  der  Tiefsee  sind  als  bislang 
unbekannt  ^veiterhin  beschrieben :  Gattvana  pallida,  Lcocratidcs  pilamcutosiis,  I\Iiainpliobi-acIiiui}i  c//iiii/\ 
Sty/arioidcs  coiviiafiis,  Leioclints  a/tifacciis,  Alcoinac/u-  iuhrsfrida,  Pallasia ponrda,  Potar/ii/Ia  pirAu/i^a. 
—  Rlianipliobi-adiiiiiii  diiiiii  und  Sfv/arioidcs  coiviiafiis  kommen  auch  im  ostafrikanischen  Küsten- 
bezirk vor;  dazu  kommt  Eiiiiici  iiiiiidanavauis  McInt.  —  Die  neue  Gattung  Lcocratidcs  hat  ihre 
nächst  verwandte  Form  Lcocrafcs  im  indo-pacifischen  Ocean.  —  St/iciidais  /u.xtiriosa  von  Station  203 
mit  660  m  Tiefe  kommt  mit  weiterer  Wrbreitung  auch  im  flacheren  Wasser  bei  den  Philippinen 
vor.  —  Zu  diesen  gesellt  sich  mit  größter  Horizontalverbreitung  Omiphis  fubicola  (O.  F".  Müll.) 
von   5  Stationen  der  Tiefsec  von   470 — 1280  m  bei  Temperaturen  von   5,9" — 10,3"  C. 

Die  Korallenriffe  der  Se}chellen  lieferten  die  zur  ostafrikanischen  Küstenfauna  gehörenden 
Eniiicc  cocciiica  Gr.  und  Eiiiiicc  apra  Pet.;  dann  aber  auch  „Palolo"  und  zwar  die  Eiiiiicc  viridis 
(Gr-w)  \\\e  die  Lvsidicc  fallax  Ehe.  :  so  gehen  diese  Arten  aus  dem  polynesischen  Inselgebiet 
durch  die  Breite  des  indischen  Ocean.s,   Bewohner  der  Riffkorallen. 

Die  ostafrikanische  Küstenfauna,  die  durch  Gritie,  Gr.wier  und  Cvriei.  Crosse.^nd  ein- 
gehender behandelt  ist,  wird  durch  die  Untersuchung  der  Tiefsee  in  beachtenswerter  Weise 
erweitert,  nicht  zum  wenig.stens  dadurch,  dass  in  ihr  Tiere  auftreten,  die  bis  dahin  nur  aus  weit 
entfernten,  scheinbar  zusammenhanglosen  Gebieten  bekannt  waren.  —  Neu  zu  beschreibende 
Arten  \"on  hier  sind :  PPodinaiidla  gi-acilis,  Pcro/cpis  iroii/(iris,  L(rraiida  a/uiii/afa,  Hdcro//!a/daiic 
ac(/ua/is,   Loiii/ia  coiitorta,   lJitr\pa  crcinata  und    die   bereits   aus   dem   indischen  Ocean   erwähnten 

29 


,_,  E.    ElII.EKS, 

Rliaiiipliübrncliiuni  cliniii  und  Sfv/(irioidcS  coroiidtiis,  ,s(-)\vie  Eiiiiicc-  iii/iidiiiiaVLiisis  McInt.  —  -Sv///.s- 
dijboittciisis  (Gray.)  steht  der  Svllis  spongicola  Gr.  des  Mittelmeeres  so  nahe,  daß  sie  als  eine  für 
diese  vikariierende  Art  zu  bezeichnen  ist.  Wii.i.ev  führt  diese  Art  aber  auch  unter  den  Anneliden 
Ceylons  auf.  (i/vccrn  kmiissi  Si'.  ist,  wie  erwähnt,  südwärts  weiter  \-erbreitet  wie  die  Tcrcbclla 
fasciata  Gr.,  deren  Erstreckung  bis  nach  Japan  gleichfalls  schon  erwähnt  ist.  In  dieser  Hinsicht 
schließt  sich  Thclcpits  nigostis  Ehl.  an,  der  hier  aus  der  Tiefe  (Stat.  247,  863  m)  erscheint,  weiter 
an  der  chilenischen  und  neuseeländischen  Küste  \crkommt.  —  Von  den  weit  \erbreiteten  Anneliden 
kommt  Thclcptis  flabclliuii  Baird  und  Oimpliis  tubicola  (O.  F.  MCi.L.)  \-or.  Als  Arten,  die  bis  jetzt 
boreal-atlantisch  bekannt  ^varen,  verzeichne  ich  Ladiiiatoiücc  fi/iioniis  Küc.  und  Rliodinc  /«< vv// Mi.mgn. 
Hier  wäre  auch  Diopatra  coiiclixlcga  (Sars)  zu  nennen,  wenn  nicht  Willev  überraschenderweise 
diese  Art  aus  dem  Flachwasser  Ceylons  angeführt  hätte.  —  i\us  dem  \vestindischen  Meere  ist  als 
Tiefsee-Bewohner  Admcklla  longtpedata  McInt.  bekannt,  die  hier  gleichfalls  in  größerer  Tiefe  vor- 
kommt. Die  weite  Verbreitung  dieser  Art,  die  zur  Zeit  noch  zusammenhanglos  erscheint,  läßt  auch 
die  Anwesenheit  dreier  anderer  hier  vorkommenden  Arten  in  besonderem  Lichte  erscheinen ;  das 
sind  RliaiiipliobracliiuDi  cliitui,  Stylarioidcs  coroiudiis  und  Laraiida  aiiuiilata,  insofern  als  ihnen  nächst 
^'erwandte  vikariierende  Arten  im  westindischen  Meere:  Rliaiiipliobracliiiiiii  agassizi  Ehl.  und  Styla- 
rioidcs scutigcr  Em.,  und  an  der  pacifischen  Küste  \on  Guayaquil  Laraiida  su/cata  Kik;.  vorkommen. 

Die  kleine  Ausbeute  aus  dem  Bereiche  der  Inseln  St.  Paul  und  Neu-Amsterdam  kenn- 
zeichnet ein  Grenzgebiet  zwischen  dem  notialen  und  südatlantischen  Bereich;  die  in  der  Nähe 
von  St.  Paul  (Stat.  185  972  m)  gefundene  Naris  {A^icoii)  /oxfcliiiii  Kv,r,.  ist  sonst  aus  dem  Magellan- 
gebiet  bekannt,  danach  notial:  bei  Neu-Amsterdam  (Stat.  167  496  m)  kommt,  neben  der  w^eitver- 
breiteten  G/vara  capitata  Oerd.,  Eiinicc  atlaiüica  Kbg.  und  Stauroncrcis  aiistra/is  (Hasw.)  \'or; 
Eunicc  atlaidica  KüG.  ist  von  der  Ostküste  Südamerikas  bei  Buenos-Aire.s,  Stauroncrcis  aastra/is 
(Hasw.)  ^•on  der  Südküste  Australiens  und  von  Neu-Seeland  erwähnt.  Die  Temperatur  der  Tiefsee 
beider  In.seln  erhebt  sich  über  die  des  notialen  Kreises. 

\' on  den  Kerguelen  zeigt  die  Liste  der  Stationen  1 60  und  1 6 1  eine  größere  Anzahl 
von  Arten  als  ^•on  allen  anderen  Stationen  auf.  Das  geht  darauf  zurück,  daß  hier  im  flacheren 
Wasser  und  im  Strandgebiet  eingehender  als  sonst  gesammelt  werden  konnte.  Die  Anneliden- 
fauna der  Inseln  ist  zumal  aus  der  Bearbeitung  der  Sammlungen,  die  die  Expedition  der  „Gazelle" 
und  des  „Challenger"  brachte,  durch  Grube,  Studer  und  McIntüsh  gut  bekannt,  ihr  notialer 
Charakter  darin  dargelegt:  daß  sie  weder  erschöpft  war,  noch  auch  wohl  ist,  zeigt  die  Reihe 
der  unbe.schriebenen  Arten,  die  ich  in  der  Sammlung  der  „\'aldi\ia"  fand.  Das  sind:  Hcrunoiic 
sp.,  Eulalia  varia,  SpI/acros\'//is  pcrspicax,  Paractius  iiotia/is,  Aiiniiotrypaiic  gymnopygc,  Flabclhgcra 
peniiigcra,  Hctcrocirriis  ciiiciiiiiatus,  Ei/c/ioiic  pallida.  Von  diesen  gehört  die  Flabclligcra  pciiiiigcra 
vorwiegend  dem  antarktischen  Gebiete  an.  Die  HorizontaKerbreitung  der  übrigen  im  notialen 
Bezirke  ist  noch  festzustellen.  Alle  diese  Arten  haben  mehr  oder  minder  nahe  Beziehungen  zu  Arten 
der  nördlichen  Halbkutrel.  Von  den  im  notialen  und  boreal-arktischen  identisch  \orkommcnden 
sind  hier   Capitclla  capitata  (Fabr.),    Tcrcbcllidcs  ström i  Sars,   .lii/pl/ictcics  giiiiiici-i  S.VRS   zu  nennen. 

.\us  dem  Bereiche  der  \on  der  \'aldi\ia-Expedition  wieder  aufgefundenen  Bou\et-Insel 
(Stat.  124 — 131)  gehört  die  größere  Zahl  der  Arten  dem  notialen  Bezirk  an  und  findet  .sich  bei 
den  Kerguelen.  Drei  als  neu  beschriebene»  Arten  I'jiipo  ilio)iil>ig!-a,  .Image  scidpta,  Scioiic  spiiii/cra, 
sind  mir  aus  dem  antarktischen  Kreise  bekannt  unel  haben  dort  \  ermutlich  ihre  I  laupt\  erbreitung. 

30 


Dio  bodcns.'issige»   Anneliden   aus   den   Sanmdungen   der  deutschen  'J'ieisee-I-!xpedition.  ->  t 

Als  Arten,  die  auch  im  Nordmeer  Mirkommen,  sind  zu  nennen:  Glyccra  capitata  Okrd.,  N'otoiiiastiis 
latcricnts  (Saks),  Maldaiir  sars/   Mi.Mcx.,  Alcoiiiac/ic  luinl)i'icalix  (Faür.),  Mcli)iiia  ciistata  (Sars). 

Die  Station  152  aus  dem  antarktischen  Kreise  (4636  m,  — 0,5''  C.)  lieferte  mit  der  Diopatra 
p(uiiit>raih-t/is  eine  bislang;'  nicht  bekannte  Art.  daneben  Reste  einer  Liniit)n'coih-r/s ;  das  sind  \'er- 
treter  jener  /:/('///(vV/<7/-(iattungX'n,  die  abweichend  \\n\  der  grollen  Mehrzahl  tler  übrigen  Gattungen 
nach  beiden  Polen  hin  im  kälteren  Wasser  \orkommen.  Sc/oiic  sp/iii/rra  ist  die  bereits  genannte 
Art,  die  im  notialen  Gebiete  in  der  Tiefe  auftritt.  Die  hier  gefundenen  Reste  einer  Pn/viin/iic 
sind  nur  als  ein  \'orkommen  dieser  Gruppe  in  großer  Tiefe  zu  verzeichnen. 


Die  gegebenen  Zusammenstellungen  bestätigen  die  sonst  gemachte  Erfahrung,  daß  manche 
marine  Polychäten  eine  sehr  weite  X'erbreitung,  und  zwar  in  vertikaler  wie  horizontaler  Richtung 
haben.  Von  den  Faktoren,  die  hier  beschränkend  eintreten,  ist  wenn  für  die  großen  zusammen- 
hängenden Meeresbecken  annähernd  gleicher  Salzgehalt  des  Wassers  angenommen  werden  darf, 
Temperatur  wohl  in  erster  Linie  maßgebend.  Danach  ist  eine  Hauptaufgabe  kommender  Unter- 
suchungen über  die  geographische  \'erbreitung  mariner  Anneliden  festzustellen,  wo  die  maximalen 
und  minimalen  Temperaturgrenzen  der  einzelnen  Arten  liegen.  Daß  daneben  die  Beschaffenheit 
des  Bodens  für  die  \'erbreitung  der  Arten  in  Betracht  kommt,  ist  selbstverständlich :  der  weiche 
Schlammboden,  wie  er  in  großen  oceanischen  Becken  weit  ausgedehnt  vorkonunt,  bietet  anderen 
Arten  Wohnsitz  als  sandiger,  grober  oder  steiniger  und  felsiger  Grund. 

Unter  den  in  den  Listen  aufgeführten  Arten  bietet  für  diese  Betrachtung  Oiuipliis  tiibicola 
(O.  F.  Müll.)  ein  gutes  Beispiel.  Diese  von  den  europäischen  und  amerikanischen  Küsten  aus 
dem  Flachwasser  bekannte  Art  erstreckt  sich  durch  das  atlantische  Gebiet  und  in  den  indischen 
Ocean  von  der  ostafrikanischen  Küste  bis  nach  Sumatra,  und  zwar  hier  in  der  Tiefe.  Die 
Grenztemperaturen  der  aufgezählten  Fundorte  sind  11,2"  C.  (Stat.  31,  4S9  m,  Außenrand  des 
afrikanischen  F"esdandsockels)  und  3,5*^  C.  (Stat.  32,  2480  m,  aus  gleicher  Gegend)  sowie  3,7'^  C. 
(Stat.  270,  1840  m:  im  Golf  von  Aden).  Die  erste  Zahl  entspricht  oder  liegt  vielleicht  noch 
unter  der  Temperatur,  in  der  die  Art  im  P^lachwasser  der  nordatlantischen  Küsten  lebt:  die 
Temperaturen  3,5*^'  C.  und  3,7"  C.  dürften  der  Minimalgrenze  der  Temperaturen  für  die  \'er- 
breitimg  der  Art  nahe  kommen.  Denn  nun  kommt  als  beachtenswert  hinzu,  daß  Onuphis  tiibicola 
(O.  F.  Müll.)  dem  arktischen  und  antarktischen,  vielleicht  auch  dem  borealen  und  notialen  Ge- 
biete ganz  fehlt,  das  heißt  aus  dem  kälteren  Wasser  ausgeschlossen  ist.  Daß  auf  submarinen 
Straßen  die  weit  getrennten  Fundorte  X'erbindungen  besitzen  oder  gehabt  haben,  ist  \vohl  sicher 
anzunehmen.  —  Für  solche  \'orstellungen  gibt  der  Fund  des  Thelepiis  riigosiis  Ehl.  ein  anderes 
Beispiel.  Diese  Art  \ertritt  den  Tliclcpiis  spcctabilis  (\"krr.),  der  an  der  Bouvet-Insel  und  Kerguelen 
gefunden  und  notial-antarktisch  ist,  an  der  chilenischen  Küste,  findet  sich  ferner  bei  Neu-Seeland 
und  an  der  ostafrikani.schen  Küste:  in  deren  Nähe  ist  er  aber  auch  (Stat.  247)  bei  863  m  und 
7,2'^  C.  gefunden,  so  tritt  er  als  Bewohner  der  Tiefsee  auf,  in  der  Verbindungsbrücken  den  Zu- 
sammenhang der  genannten  weit  getrennten  Wohnorte  herstellen  mögen.  —  -  In  ähnlicher  Weise 
i.st  Eiuiicc  miiic/aiiac'ciisi.s-  Mr  Ixr.  in  der  Tiefsee  \on  den  Philippinen  bis  an  die  Ostküste  Afrikas 
verbreitet.  —  Diese  Erfahrungen  sind  von  Bedeutung-  für  die  Beurteilimg  der  „bipolaren"  Arten, 
von  denen  ja  gleichfalls  eine  Anzahl  in  den  Sammlungen  der  \'aldivia   vorliegt;    und    man    wird 


^  ^  K.  Ehlers, 

der  Auffassung  zustimmen  können,  daß  die  arktisch-boreal  und  antarktisch-notial  gefundenen 
gleichen  Annelidenarten  auf  submarinen  Straßen  \'erbindungen  besitzen  oder  gehabt  haben,  Avenn 
deren  Existenz  auch  nicht  für  alle  erwiesen  ist. 

Daß  diese  Auffassung  nicht  allgemein  für  \  erbindung  weit  getrennter  Wohnsitze  mariner 
Anneliden  in  Anwendung  gebracht  ^\erden  kann,  \ersteht  sich  wohl  \-on  selbst.  Dafür  liefern 
die  als  „Palolo"-Erzeuger  bekannten  Euniciden,  Eniiicc  -riiidis  Gk.  und  Lys/dicf  fallax  Ei  iL.,  ein 
Beispiel.  Ihr  nun  nachgewiesenes  \'orkommen  auf  den  Korallen  der  Seychellen  läßt  keine  \'er- 
bindung  durch  Tiefseebahnen  mit  den  auf  den  Korallenriffen  der  polynesischen  Inseln  lebenden 
Tieren  der  gleichen  Arten  zu.  Nicht  nur  die  Temperaturunterschiede  des  Was.sers  an  den 
Korallenriffen  und  in  der  Tiefsee,  mehr  noch  der  Mangel  an  Zu.sammenhane  zwischen  den 
Korallenriffen,  an  die  „Palolo",  so  weit  wir  jetzt  wissen,  gebunden  ist,  spricht  dagegen.  Hier  ist 
die  \'erbreitune  der  Würmer,  die  \'erbinduny  ihrer  Wohnsitze  durch  schwimmende  Zustände 
der  Tiere  und  durch  Meeresströmungen  gegeben :  in  welcher  Richtung  das  erfolgt,  ist  weiter 
festzustellen.  Dabei  mögen  einzelne  auf  der  Tiefsee  aufragende,  lebende  Korallenriffe  im  indischen 
Ocean,  wie  ein  solches  \on  Chun*)  beschrieben  ist,  für  derartige  \'erbreitung  Brücken  gebildet 
haben  und  bilden.  —  Das  gilt  für  andere  Arten,  die  weit  verbreitet  sind,  wie  im  indopacifischen 
Meere  Diopatra  liolohi-anchiata  \.  M.\R.,  die  an  den  Küsten  Japans,  Neu-Seelands  und  Ostafrikas 
vorkommt;  oAer  Liiiiidn'ioiuiris  iiti-am-a  Sei  im.,  die  im  Magellangebiet,  an  Kerguelen,  Neu-Seeland 
und  an  der  Südspitze  Afrikas  im   Flachwasser  vorkommt. 

Dem  gegenüber  mag  es  auch  in  der  Tiefsee  Anneliden  mit  enger  Horizontalverbreitung 
areben:  als  solche  \enveise  ich  auf  die  bislang'  nur  in  mittlerer  Tiefe  orefundene  Eioiicc  iiiindana- 
vensis  McInt.,  die  von  Mindanao  Ijis  an  die  ostafrikanische  Kü.ste  Aerbreitet  gefunden  i.st, 
darüber  hinaus  bis  jetzt  nicht. 

Aber  auch  anderes  ist  gegenüber  den  Vorgängen,  durch  welche  die  jetzt  bekannt  ge- 
wordene Verbreitung  von  Borstenwürmern  herbeigeführt  sein  mag,  zu  erwägen.  Als  Bewohner 
der  Tiefsee  tritt  im  indischen  ücean  \'or  der  afrikanischen  Küste  Adutcfclla  lo)igcpcdata  Mc  Ixt. 
auf.  Die.se  Art  findet  sich  aber  auch  im  atlantischen  Ocean  und  zwar  im  westindischen  Meere 
bei  Grenada  und  nordwärts  bei  den  Prinz  Edwards-Inseln  gleichfalls  aus  der  Tiefe.  Diesem 
\'orkommen  entspricht,  wenn  auch  nicht  ganz,  ein  anderes.  Die  im  Plachwasser  und  im  Littorale 
des  nordatlantischen  Meeres  lebenden  Arten :  Lactniatonicc  filicoiiiis  Küc;.,  Oiinp/iis  tiibicola  (O.  F. 
Müll.),  Rhodinc  loveni  Mlmgn.  sind  im  ostafrikanischen  Küstengebiet,  aber  in  der  Tiefe,  gefunden. 
Nehmen  wir  \ on  die.sen  die  weit  \'erbreitete  Onnplüs  iitbicola  (O.  F.  Müll.)  aus,  so  i.st  für  die  übrigen 
l-'ormen  eine  ähnliche  Ubiquität  bislang  nicht  nachgewiesen  und  ihr  Vorkommen  \or  der  o.stafrika- 
nischen  Küste  erscheint  als  ein  singulär  isoliertes.  Aus  dem  littoralen  oder  Strandgebiete  dieses 
Bezirkes  sind  diese  Arten  gleichfalls  nicht  bekannt,  \-ermutlich  sind  sie  soweit  stenotherm,  daß  sie 
den  höheren  Temperaturen  des  Küstenwassers  fern  bleiben."'^)  —  So  kann  auch  hier  wohl  die 
Vonstellung  Platz  greifen,  daß  diese  Anneliden  einer  Reliktenfauna  angehören,  deren  Ursprung 
auf   eine   Zeit    zurückgeht,    als    der   indi.sche    Ocean    eine    weite   X'erbindung    durch    das    spätere 

')  Ueber  ein  noch  zu  erforschendem  unterseeisches  Korallenrifi"  im  centralen  indischen  Oce.in.  Her.  niath.-phys.  Kl.  k.  sächs. 
(Ics.  A.  Wiss.   1905  I  ]>.  33. 

'-')  Ganz  auffüllend  erscheint  die  Verbreitung  von  Diopatm  conchylega  S.  Diese  nordatlantische  Art  kommt  wie  die  vor- 
stehend genannten  .Xrten  vor  der  ostafrikanischen  Küste  in  der  Tiefe  vor,  nach  der  Angabe  von  Wili.f.y  aber  auch  im  Klachwasser  des 
Golfs  von  Manaar  (Ceylon).     Danach  wäre  die  Art  stark   euryllierm. 


Die  liodeiisüssiccii   Anneliden   aus   den   Sanindungen   dei    dculsclicn   Tiefsee-Kxpedition.  o  ^ 

Mediterraneebiet  mit  dem  adantisclien  Meere  hatte  und  ila(>  nach  dem  .\ufl:eben  dieses  Zti- 
sammciiliang-es  adantischc  Arten  in  tlen  minder  temperierten  Tiefen  des  intlisehen  Oceans  sich 
erhiellcn,  ilie  im  Mediterraiibeeken  mit  dessen  steig-endem  Salzg-ehalt  \crseh\vanden.  Ich  liabe  eine 
ahnliclic  Aul'fassung-  bereits  für  das  Vorkommen  der  Eiirvihoc  coiiiplniuüa  (I'ai.i,.)  an  der  Ost-  unil 
Westkiiste  Mittelamerikas  ausgesprochen  untl  die  H\-pothese  aufgestelk,  dall  die  Hebung  Zentrab 
amcrikas  tien  anfangs  gemeinsami'ii  Wohnbezirk  dieser  Art  zerrissen  habe.')  Solche  Auflassung 
hat  aber  als  I\.onse(|uenz  die  andere,  daT)  die  unter  solche?i  \  erhaltnissen  xorkonuuenden 
Anneliden  alte  in  die  Jetztwelt  hineinragende  Arten  sind,  die  entweder  seit  langem  ihre  borm 
gleichmäßig  in  beiden  getrennten  Bezirken  erhalten  oder  im  Laufe  der  Zeiten  gleichmäl-Sig  ge- 
ändert haben. 

Läl^t  man  solche  Auffassung  zu,  so  erscheinen  andere  b'unde  der  „\'aldivia"-.Sammlung 
in  besonderem  Lichte.  Es  handelt  sich  um  Rliauipliohracliiitiii  cliimi  n.  sp.  und  Stylaiioidcx  coro- 
iiafiis  n.  sp.,  beide  Arten  in  der  Tiefe  des  indischen  Oceans  horizontal  weit  verbreitet.  Nun 
entspricht  aber  KliaiiiplioliracliiiDu  ilniiii  dem  Rliaiiipliohnu-Iiiiiiii  //odss/'z/  hin,,  und  Sfy/a/yo/t/is 
anvufitux  dem  Stvlarioidcs  scittigcr  Ehl.,  beide  aus  der  Tiefe  des  atlantischen  und  westindischen 
Meeres.  So  liegt  auch  hier  die  X'ermutung»-  nahe,  daß  in  der  Zeit,  nach  welcher  die  Hebung 
Nordafrikas  das  atlanti.sche  und  indische  Meer  schied,  eine  gesonderte  Entwicklung  zu  den 
F"ormen  der  jetzt  als  vikariierend  erscheinenden  Arten  geführt  hat.  Die  \  oraussetzung,  die  bei 
solchen  Spekulationen  gemacht  wird,  daß  gewisse  Anneliden  der  jetztweit  alte  Formen  sind, 
gewinnen  dadurch  Wahrscheinlichkeit,  daß  die  fossil  erhaltenen  ;Vnnelidenkiefer  paläozoischer') 
l''ormationen  mit  denen  recenter  Arten  übereinstimmen,  mehr  noch  dadurch,  daß  die  Euniciden 
der  Juraformation  nach  Kcirperge.stalt  und  Kieferbildung  augenscheinlich  den  jetzt  lebenden 
Euniciden  äußerst  nahe  trestanden   haben.') 


Für  die  au.sschließlich  bathybisch  lebenden  Anneliden  sind  die  Existenzbedingungen  und 
ihr  Optimum  nur  in  der  Tiefe  gegeben.  Ist  letzteres  auch  für  Anneliden  anzunehmen,  die  auch 
außerhalb  der  Tiefsee  leben?  Die  Frage  ist  nicht  allg^emein,  aber  doch  für  bestimmte  Fälle  zu 
bejahen,  so  augenscheinlich  für  Oiiiip/iis  titbicola  (O.  F.  Müll.).  Dieser  Wurm  in  seinen  charakte- 
ristischen Röhren  ist  in  weit  voneinander  getrennten  Fundorten  der  Tiefsee  in  ungewöhnlich 
großen  und  segmentreichen  Exemplaren  gefunden  mit  Dimen.sionen,  die  weit  über  das  Körper- 
maß) hinausgehen,  mit  denen  diese  Tiere  in  dem  Flachwasser  und  dem  Littoralbezirk  der  nord- 
atlantischen Küsten  gefunden  werden.  Solche  Fundorte  sind  atlantisch  die  Station  32  (am 
Außenrande  des  afrikanischen  Festlandsockels)  mit  2480  m  Tiefe  und  3,5"  C.  und  indisch  (im 
Golf  von  Aden)  die  Stationen  270  (1840  m,  3,7 '^  C.)  und  271  (1469  m,  6,1"  C.)  sowie  (im  Binnen- 
meer von  Sumatra)  .Station  190  (1280  m,  5,9"  C).  Welche  Faktoren  hier  als  günstig  wirkende  ' 
zu    bezeichnen    sind,    ist   \'on   \'ornherein   nicht  zu   bestimmen ;    es  können  Verhältnisse    sein,    die 


')  Ehlers,  Zur  Kenntni.s  der  ostafrikanischen  Borstenwürmer.  Xaclir.  K.  Ges.  d.  Wiss.  Göltingen.  Math.  phys.  Klasse.  1897.  H.  1. 
Florida-Anneliden,  Mem.  Mus.  Compar.  Zool.  Vol.  XV   1887   pg.  14. 

-)  G.  J.  HiNDE,  On  Annelid  Jaws  from  the  Cambro-Silurian,  Silurian  and  Devonian  Formations  in  Canada.  Quarterl.  Journ. 
Geol.  Soc.  1879.  —  On  Annelid  Jaws  from  the  Wenlock  and  l.udlow  Formations  Quarterl.  Journ.  Geol.  Soc.  iSSo.  —  On  Annelids 
Remains  from  the  Silurian  Strata  of  the  isle  of  Gotland.     Bihang  Kgl.  Vet.  Ak.  Handl.  ]?d.  7    1SS2. 

^)  Ehlers,  Ueber  fossile  Würmer  aus  d.  lithograph.  Schiefer  in  Baiern.     Paläontogruphica.    r>d.  X\"II-    H.  4   1869. 

Deiilsclte  'lief^ee-ExpeHiliou   1898  —  1899.     IM.   X\'[  5 


V.,' 

\ 


,  ,,  !•:.  EnLEKS, 

physiologisch  die  Ernälirung-  und  das  Wachstum  LjiinsliL;  beeinflussen,  es  mögen  auch  mittelbar 
Avirkende  Zustände  sein,  die  das  Fehlen  \'on  Schädlichkeiten  herbeiführen  und  tlamit  dahin  wirken, 
daß  die  Tiere  alt  werden  und  lange  \vachsen.  Nahe  liegt  es,  dies  Vorkommen  damit  zusammen- 
zustellen, daß  im  arktischen  Kreise  Anneliden  zu  einer  Größe  heranwachsen,  dem  gegenüber  die 
in  südlicheren   Bezirken   \-orkommenden  Tiere  gleicher  Art  Zwerge  sind. 

Hin  Optimum  der  Existenzbedingungen  kann  in  ungleicher  Weise  Avirken,  günstig  für  das 
Einzeltier  und  günstig  für  die  Erhaltung  der  Art.  Inndet  sich  tlie  Oinif^I/is  tuhicola  (O.  F.  Müi.r..) 
auf  den  angeführten  Orten  der  Tiefsee  in  einzelen  Stücken,  so  spricht  deren  Riesenwuclis  fiir 
das  \'orhandensein  \'on  Bedingungen,  die  das  Gedeihen  der  Einzelwesen  fördern :  findet  sich  die 
gleiche  Art,  wie  in  diesem  F"'alle  auf  der  Seinebank  (Stat.  25),  in  zahlreichen  mittelgroßen  und 
kleinen  Exemplaren,  so  kann  das  die  Deutung  zulassen,  dal)  hier  \'erhältnisse  Aorliegcn,  di(>  für 
die  Vermehrung  der  Tiere,  und  somit  für  die  Erhaltung  der  Art  günstig  sind.  Mir  ist  ein 
analoger  Fall  bekannt.  Die  Fischer  der  Nordsee  fangfen  mit  dem  Grundnetz  bisweilen  tranz 
\ereinzelt  ungew<)hnlich  g^roße  Hummer,  entfernt  \"on  den  Orten,  an  denen  die  kleiner  bleibenden 
Hummer  zahlreich  xorhanden  sind  und  ihre  Brutplätze  haben.  Herr  Hafeninspektor  ül"(;p:  in 
Geestemünde  teilte  mir  auf  meine  Anfrage  mit,  daß  die  Fischdampfer  hin  und  wieder  in  der 
Nordsee  auf  Gründen,  wo  man  keine  Htimmer  \'ermute,  einzelne  grolle,  bis  zu  5  Kilo  schwere 
Hummer  fingen.  Kleine  Artgenos.sen  werden  gleichzeitig-  an  denselben  Orten  nicht  eefangfen. 
Herr  Professor  Emrenbaum  auf  Helgoland  hatte  dort  gleiche  Erfahrungen  gemacht,  bemerkt  aber, 
dal)  derartig  einzeln  auftretende  große  Tiere  gelegentlich  auch  in  der  Nähe  der  Insel  gefangen 
werden,  gesondert  \on  der  großen  Herde  der  Artgenossen.  Auch  hier  nnigen  günstige  Be 
dingungen  lange  das  Leben  und  die  damit  \erbundene  Wachstumsdauer  erhalten  und  dadurch 
die  große  Körpergröße  der  Einzeltiere  herbeigeführt  haben,  Avährend  die  Bedingungen  für  die 
\'ermehrung  der  Tiere  nicht  oder  nicht  in  gleichem  Maße  wie  an  anderen  Orten  gegeben  waren. 
Herr  Professor  Ehrenisalm  bemerkte  in  .seiner  Mitteilung,  daß  die  von  ihm  gesehenen,  isoliert 
gefundenen  großen  Hummer  immer  Männchen  gewe.sen  seien :  sie  würtlen  von  den  Fischern  als 
„old  bachclors"  bezeichnet. 

Es  ist  selbstverständlich,  tlab  die  gün.stigen  Existenzbedingungen  für  das  Einzeltier  und 
für  deren  \  ielheit  zusammenfallen  k()nnen  und  häufig  zusammenfallen.  Es  sind  die.se  \'erhältnis.se 
zur  Zeit  aber,  nicht  nur  für  die  .\nneliden  allein,  wenig  beobachtet.  Insbesondere  dürfte  die 
Dichte  des  \'orkommens  die.ser  Tiere  an  bestimmten  Lokalitäten  mehr  zu  beachten  sein  als  es 
bi.slang  geschehen,  \ielleicht  daß  damit  auch  Zentren  für  die  geographische  \'erbreitung  der 
Arten  darzulegen  sind. 

l*\ir  unsere  Kenntnis  der  allgemeinen  X'erhältnisse  tler  \'erbreitung  der  Anneliden  in  der 
Tief.see  geben  die  erhaltenen  hier  mitgeteilten  Resultate  wenig  Neues.  Wenn  \on  den  165  Stationen, 
auf  denen  die  deutsche  Tief.see-Expedition  mit  dem  Grundnetz  gesammelt  hat.  nur  65  Anneliden 
aus  der  Tiefe  g>-eliefert  haben,  so  reicht  das  an  und  lür  sich,  zumal  gegenüber  den  Zufälligkeiten, 
die  die  Ausbeute  solcher  Stichproben  begleiten,  nicht  aus,  um  daraufhin  von  einer  Armut  an 
Anneliden  in  der  Tiefsee^  zu  reden.  Wichtig  ist  aber,  daß  die  Ergebnisse  der  Challenger-Flxpe- 
dition  Aehnliches  zeis>'en,   und  dal!  auch  hier  die  Zahl  der  aus  tTrößerer  Tiefe  gehobenen  .\nneliden- 

O  tri  o 

Arten  erheblich   kleiner  ist  als  die  tler  im   flacheren   Wasser  lebenden.      Darin  spiegelt  sich   dann 
auch   wohl   die   Bedeutung   al),    dii'    die   Gleichf()rmigkeit    tles    pflanzenleeren,   gleichmäßig  schlam- 

34 


Uic  l>odensiis>ii;cn   Anneliden   ;ius   den  Saninüungen  der  deutschen  Tiefsec-Expcdilion. 


OD 


mij4'en  (xler  schlickii^'cn  Tiefseei^rumlcs  für  das  lieben  der  Anneliden  gegenüber  der  Mannig- 
fultig'keit  des  Grundes  in  der  Nähe  pflan/enlührender  Küsten  lial.  Diese  Gleichförmigkeit  des 
Tiefseegrundes  tritt  auch  in  i.\yn  Ansahen  hrrxor,  die  in  den  mitgeteilten  Zusammenstellungen 
Uher  tue  Bodenbeschaffenheit  der  bundurte  gemacht  sind.  Dali  die  Zahl  der  Arten  mit  steigender 
Tieft'  abnimmt,  ist  unabweisbar. 

b'ür  die  Beurteilung  der  Dichte,  in  welcher  die  Arten  mit  ihren  Kinzeltieren,  wie  überall, 
so  auch  in  tien  Fängen  aus  der  Tiefsee  auftreten,  ist  \vohl  zu  sondern  zwischen  den  Sedentären 
und  den  \'aganten.  Wenn  die  Rohren  xon  (hiitf^lüx  tubico/it  (O.  I*".  Müll.),  Tclcpscwiis  viti-ai-ius 
n.  sp.,  Scioiic  spiiiifera  n.  sp.,  Pofaiiiilla  iiro/nid  Mi.M(;n.  an  ihren  bunelorten  in  großer  Menge  leer 
ansjetroffen  sind,  so  ^ibt  tias  kein  absolutes  MaT)  für  die  Häufigkeit  der  ge'wil^  gesellig  lebenden 
Tiere.  Denn  diese  widerstandsfähigen  Röhren  erhalten  sich  lange,  nachdem  ihre  Erbauer  ab- 
gestorben sind  oder  sie  verlassen  haben:  so  täuschen  leere  R()hren  eine  Häufigkeit  der  Tiere 
\or,  die  nicht  besteht.  Handelt  es  sich  aber  um  Kalkröhren  xon  Serpuliden,  die  aus  der  Tiefsee 
nicht  ausgeschlossen  sind,  aber  meines  Wissens  hier  bislang  in  gröf^erer  Menge  nicht  beobachtet 
wurden  —  in  der  vorliegenden  Sammlung  gehen  sie  nicht  unter  496  m  Station  167  (Spirorbis- 
R()hn^n),  die  Beschreibung  der  Grundi)roben  verzeichnet  von  Station  194  „Serpula"  von  614  m 
Tiefe  —  so  mögen  die  leerten  R()hren  dieser  Würmer  dem  lösenden  Einfluß  des  marinen  Tiefsee- 
^vassers  eher  unterliegen  als  die  kalkfreien  hornartig  derben  R()hren  anderer  Anneliden,  und 
damit  ihr  spärliches  Auftreten  in   der  Tiefsee  erklärt  werden. 


\(>n    nachstehenden   Stationen    haben    die  Grundnetze   auf   der  „\  aldivia"-Expedition  keine 
Anneliden   treliefert: 


Station 

l;reite 

Lange 

Temperatur 

Tiefe 

Boden 

Lokalität 

2 

55O  58'  N. 

1°  30'  W. 



87  ni 



Xordsee 

9 

!    S9»SI'N. 

8»  9'  W. 

8,4"  C. 

547  >" 

Grober  Sand 

Südlich   vom  Thomson-Kücken 

loa 

59»  37'  N. 

8»  49'  W. 

54"  C. 

1326  m 

Globigerinen-Schlanim 

26 

3i°59N- 

15"  5' ^V- 

— 

— 

— 

100  Sni.   östlich   von  Madeira 

33 

24°  35'  -\'- 

I7"4' W- 

— 

2500  ni 

— 

Mittelatlanlisch 

35 

22"  23'  \. 

18°  58'  w. 

— 

3500  m 

Globigerinen-Schlanim 

38 

16»  17'  N. 

22"  31'  W. 

— 

77  m 

Grober  Kalksand 

Mittelatlantisch,   im  Westen  von  Boa-Vista 
Ka[)  Verden 

40 

12»  3S'  X. 

20"  14'  w. 

— 

4792  ni 

— 

Mittelatlantisch 

41 

8»  58'  N. 

16»  27'  W. 

24"  c. 

1763  m 

Globigerinen-Schlanim 

45 

2«  56'  N. 

1 1"  40'  w. 

— 

4990  ni 

,,                   ,, 

56 

3»  10'  N. 

5»  28'  0. 

3,3»  C. 

2278  m 

Sehr  fester  blauer  Schlick 

„ 

63 

2»  0'  X. 

8»  4'  0. 

2,6«  C. 

2492  ni 

— 

67 

5"  6'  S. 

9«58'0. 

2,S"  C. 

3035  m 

Sehr  fester  blauer  Schlick 

., 

68 

1     5"47'S. 

11"  30'  0. 

— 

214  m 

Blauer  loser  „Coprulithen'-- 
Schlick 

Mittelatlaiitisch.   vor  tler   Kongo-Mündung 

72 

7°  4Ö'  s. 

n"8'  0. 

— 

2338  m 

Blauer  Schlick 

Mittclatlantisch 

75 

16"  24'  s. 

II"  8' 0. 

— 

2225  m 

— 

78 

160  38'S. 

11«  44'  0. 

ca.    14»  C. 

— 

79 

i6»4i'S. 

ii«44'<'- 

ca.    14"  C. 

— 

_ 

80 

16»  30'  S. 

Il»44'0. 

ca.  14'J  r. 

— 

— 

83 

25''25'S. 

6"  12'  0. 

— 

981  n, 

I'tcropodcn-Schlamm 

84 

25»  27'  S. 

6"  S'  (1. 

3,5"  ^■ 

936  m 

— 

JO 


36 


E.    ElILEKS. 


Station 


Breite 


Länje 


Temperatur 


92 
93 
94 

166 

170 

172 

iSla 

183 
193 
195 
196 
200 
205 
207 
209 
210 
212 
216 
2 1 9 
220 
227 
243 


30«  34'  S. 
33°  4"'  S- 
33°  43'  S. 
34°  48'  S. 
37°  45'  S. 
32°  53'  S. 
30»  6'  S. 
12»  6'  S. 
8»  14'  S. 
o»  30'  N. 
o»  30'  N. 
o"  27'  \. 
o"  4(y  X. 
1 "  48'  X. 
5°  23'  X, 
6»  51)'  X, 
0"  53'  X. 
7»  49'  X. 
b"  59'  X. 
o''  2'  S. 

i°57'y- 
2»  5()'  S. 
6»  39'  S. 


6"  10'  O. 

18"  o'  <). 

18"  4'  O. 
19»  17'  C). 
77°  34'  O. 

83"  I'  O. 
87"  50'  (). 
96"  44'  O. 
98"  21'  O. 
97°  59'  O. 
98"  14'  O. 

98»  7'  O. 
96»  23'  O. 
96»  53'  (). 
94°  48'  O. 
93»  32'  (). 

93° 33'  "• 
93"  10'  o. 
79°  31'  O. 
73"  -M'  O. 
73°  19'  <>. 
67"  59'  O. 
39»  30'  O. 


Tiefe 


1,1»  C. 


J,2      I-. 

1,4°  C. 
2,4°  C. 


23,5"  <'■ 
10,30  c. 

1,2"  C. 
6,1"  f. 

10,3°  C. 
8.2»  C. 
II.lOC. 

5.0°  C. 
2.3»  C. 
1,8»  C. 
2,0«  C. 


240 

5"  24'  s. 

39»  19'  0. 

8,0«  C. 

250 

1047'S. 

41"  58'  0. 

3,8"  C. 

252 

0"  24'  s. 

42»  49'  (.). 

— 

253 

0"  27'  s. 

42»  47'  U. 

9,0»  C. 

254 

0°  29'  S. 

42"  47'  0. 

8,0»  c. 

256 

I«  49'  X. 

45»29'0. 

7,6»  c. 

257 

i«  48'  N. 

45°  42'  <-'. 

4,60  (j 

261 

4»  36'  N. 

48°  37'  0. 

6,7°  C. 

265 

6"  24'  N. 

49°  31'  0. 

I0,o0  C 

5108  m 
I  78  m 
106  m 
So  m 
1463  m 
3548  m 
2068  m 
2154  m 
5248  m 
132  m 
614  m 
646  m 
52 j 4  m 
1 1 43  ni 
1024  m 
362  m 
752  111 
302  m 
12S7  ni 
2253  m 
2919  m 
2743  m 
404  m 

818  111 
1668  m 
1019  m 
638  m 
977  m 
1134m 
1644  m 
1213  m 
628  m 


Boden 


Lokalität 


Globigerinen-Schlamm 
Grünsand 


Globigerineii-Sclihmim 


Kadiolarien-Schhimm 

X^ulicanisclicr  Sand 

Blauer  fester  SchlicU 

Blauer  Schlick 

Globigerinen-Schlamm 
Vulkanischer  Schlick 
Pteropoden-Schlamm 
Vulkanischer  Schlick 
Grober  Sand 

Globigerinen-Schlamm 


Wurmröhren,  mannigfaltige 

tierische  Hartteile 

Gl  obiger  inen-Sch  lamm 

l'tcropoden-Schlamm 

Blauer  Schlick 
Globigerinen-Schlamm 


Mittelatlantisch 
A'or  Kapstadt 


4  Sni.   ab  Xeu-Amsterdam 
Indischer  Ocean 


9  Sm.   im  Süden  von  P.  Xias 

2(,     ,.      „       „  „      „       „ 

20     ..      .,       „  „      „       „ 

25  Sm.  westlich   von   P.   Xias 

16  Sm.  südlich   von   Bangkam 

20  Sm.  im  Südwesten   der  Surat-Passage 

Im  Südwesten  von   Groß-Xikobar 

Im   Südwesten   von   Kachal 

Im   Aequatorial-KaiiLiI 
Indischer  Ocean 

Außerhall)   Dar-es-Salam 

Im   Pempa-Kanal 
Xahe   unter  der  ostafrikanisclicn    Küste 


Die  auf  diesen  Stationen  bei  der  Fischerei  mit  Grundnetzen  erhaltenen  negati\'en  Er- 
jj^ebnisse  la.ssen  nicht  ohne  weiteres  einen  Schkiß  auf  Armut  oder  Mangel  an  Anneliden  auf 
diesen  Orten  zu.  Die  Zufälligkeiten  des  Fanges  können  hier  eine  Rolle  spielen  und  sind  in 
Betracht  zu  ziehen. 

Kommen  .Stationen  mit  negati\cm  Fangergebnis  neben  solchen  mit  positi\'em  vor,  so  ist 
vermutlich  das  T'ehlen  der  Anneliden  in  den  \on  den  ersteren  stammenden  Fäny-en  auf  Zufälliy-- 
keiten  zurückzuführen  und  für  allgemeine  Schlüsse  nicht  zu  verwerten,  solange  nicht  weitere 
Erfahrungen   näheren   Aufschluii   bringen. 

So  sind  im  atlantischen  Gebiete  die  Stationen  2.  9.  10a  nach  den  Ergebnis.sen  auf  den 
Nachbarstationen  und  ebenso  die  Station  26  mit  Rücksicht  auf  die  Fänge  \"on  Station  25  und  28 
nicht  maßgebend  für  tlic  .\nnahme,  daß  hier  Anneliden  fehlen.  Das  gleiche  gilt  für  die  Station  3S 
im  Flachwasser  westlich  \i)n  Kap  \  erden,  für  Station  68  vor  der  Kongomündung,  sowie  für 
Station  78.  79.  So  aus  der  gmßen  Mschbucht  und  für  die  Stationt^n  92 — 94  \i)r  Ka])stadt. 
Dagegen    enscheinen    die    fiir    die    .Xnncliden    ergebnislo.sen    Netzzüge   auf   den   Stationen   33.   35. 

Sie  alle  liefen   auf  einem  Wey-e  der 


40-  4'-  45-   56-  63.  67.   72.   75.   83.   84.   87   bedeutungsvol 

36 


Die  bodcnsubsigcn   Anneliden  aus  ilcii  Saninilungen   der  deulschcn    Ticrsee-lixpeditiün.  ^  ~. 

\akli\ia,  der  mehr  (uler  weniger  weit  von  der  afrikanischen  Küste  entfernt  war,  und  fallen  in 
den   15ereich  der  atlantischen  Tiefsee. 

\  on  den  weiterhin  folg-enden  Stationen  ist  die  Bedeutung-  des  ergebnislosen  Fanges  auf 
Station    166  gegenüber  dem   Befund  auf  Station    r68  wohl  zweifelhaft. 

bn  indischen  ücean  sind  nach  der  Nachbarschaft  zu  den  .Stationen  194  und  198  die 
Stationen  193.  195  und  196,  und  neben  den  Stationen  208  und  211  die  Stationen  209.  210. 
212  zu  ])eurteilen.  Dagegen  ist  das  für  tue  Stationen  170.  172.  181.  183.  200.  205.  207.  216. 
219.   220.   227   nicht  anzuwenden.     .\uch   hier  handelt  es  .sich  um   Stationen  der  Tief.see. 

Die  Tiefseestationen  an  der  ().stafrikanischen  Küste  (250 — 265)  bleiben  für  tliese  Kr- 
wägungen  zweifelhaft,  da  neben  Stationen  mit  nicht  unerheblichen  Fangergebnissen  solche  ohne 
Annelidenfunde  vorkommen :  die  Grundproben  zeigen   von  allen  ähnliches  X'erhalten. 

Danach  ergibt  sich  ein  atlandsches  und  ein  indisches  Tiefseegebiet  als  ein  der  Anneliden 
entbehrendes  oder  daran  armes.  Beide  Gebiete  liegen  entfernt  \on  gropjeren  Küstenbildungen. 
Damit  ist  \'ielleicht  das  Zurücktreten  xon  Anneliden  in  \  erbindung  zu  bringen.  \iin  hieraus 
i.st  beachtenswert,  tlal)  im  adantischen  Gebiete  die  Station  32  2480  m,  nahe  dem  Aubenrande 
des  afrikanischen  F^stlandsockels  und  .Station  37  1694  m  im  Nordosten  der  Kap  \'erden  Anne- 
liden afeliefert  haben.  —  Auch  die  .Vrmut  der  indischen  Tiefsee  kann  so  ausgedeutet  werden, 
während  die  zahlreichen  Funde  in  der  Tiefe  auf  den  Stationen  in  der  Nähe  der  o.stafrikanischen 
Kü.ste  ihre  Besonderheit  dieser  Nähe  Aerdanken. 

So  i.st  es  augenscheinlich,  dal"!  die  reiche  Entwicklung  der  p(jl}chäten  Anneliden  an 
Flachwa.sser  und  Kü.ste  gebunden  ist,  ohne  dal5  ihr  Leben  in  der  Tiefsee  ausgeschlossen  wird. 
Ja  für  bestimmte  Arten  findet  es  hier  seine  Bedingung  oder  gün.stigste  \'erhältnisse.  Wenn  es 
ferner  wahrscheinlich  ist,  daß  ein  Zusammenhang  \veit  voneinander  entfernter  im  Flachwasser 
liegender  Wohnorte  dieser  Tiere  durch  submarine  Straßen  besteht  oder  bestanden  hat,  so  werden 
solche  in  der  Regel  nicht  der  küstenfernen  Tiefsee  angehören.  Das  ist  auch  für  die  Beurteilung 
der  \"erbreitung  „bipolarer"  Arten  zu  berücksichtigen,  wobei  nur  eurytherme  und  kryophile  Tiere 
in   Betracht  kommen. 


37 


38 


E.    I'^HLEKS, 


II.  Teil. 

Systematisches. 

A  mpliiiiojjiidae. 

Hcnnoc/icc  caniiiciilafa  (Pall.). 

Syii.:  S.  V.  iM\RKXZKLi,EK,   Folychäteii    des  Orundes.    Denkschrift  matli.-naturw.  Kl.  K.  Akad.  d.  Wiss.  Wien  (S.  A.  S.  5  I. 

Fundort:  Vald.-Stat.  i.     25'^'  16'  N.,    i"58'W.     83  m.     Üogg-erbank. 

Weitere  \' erbreit ung;  Westindien.  —  Bermudas,  St.  Vincent,  Kap  X'erden  (^McIntush, 
Cliallenger).  —  Madeira  (Grube,  Lancerhans).  —  Mittelmeer  (v.  Marenzeli.er). 

Das  XOrkommen  dieser  Aiiipliiuoiiiidi  in  der  N()rd.see  ist  als  ganz  ungewöhnlich  zu 
bezeichnen.  Ich  nehme  l)is  auf  weiteres  an,  dali  es  sich  liier  um  eine  X'erschleppung  des  Tieres, 
^•ielleicht  am  stark  bewachsenen  Boden  eines  Schiffes,  handelt.  Mir  i.st  ein  analoges  X'orkommen 
eines  Liiinilus  bekannt  g-eworden,  der  lebend  am  Strande  \o\\  Norderney  g-efunden  wurde,  und  \er- 
inutlich  aus  einem  Tiertransport  stammte,  der  von  Amerika  in  deutsche  Aquarien  gebracht  wurde. 

Riirytiloc  coinplaiiata  (Fall.). 

Syn.:  Ehlers,    Zur  Kenntnis  der  ostafrikanischen  Borstenwürnier.     Nachricht.  K.  Ges.  d.  \\'iss.  (lüttingen;  nuith.-iih\s. 
Kl.   1807. 

Fundort:   \  ald.-Stat.  224.      Diego  Garcias,  Chagos-ln.seln. 

Weitere  Verbreitung:  Indo-pacifischer  Ocean.  —  Westindien  (Fheeks). 


Aphroditidae. 

Aphrodite  aciilcnta  L. 

Syn.:   McIn'I'OSH,  A.   Monograjili   nf  the  british   Annelids.      Pt.  II    l\)lvchaeta.      London  1000   (Ray   Soc.l   ]i.  247. 

l-'undort:   .Stat.  3.      37"  26'  N.,    1"  23'  W.      79  m.      Ihihc   xmi    Abcrdccn. 
Weitere   \  erbreitung:   Nnrdatlantischcs  Meer.      Miilclnici  r. 

3« 


Hie   liiiilinsässigon   Annelitleii  aus  den  Sammlungen   <lrr  doulsclien   Tiefseo-Expedition.  oq 

Herrn imic  sp.  ? 

lüne  klciiif  schwarze  Aphroelitielc  sclu-  ich  als  I IcriiiiKiir  sp.  an  \\\^(\  erwähne  sie,  da 
\  ertreU  r  dieser  Gattung  aus  tlem  Fundbezirke  l)is  jetzt  nicht  hekaiuil  sind.  Ks  ist  die  Be- 
nennung' nicht  einwancU'rei,  tki  ich  die  Uir  I frniiioDi-  charakteristischen  ^rolien  Horsten  mit 
W'iderliaken  an  dem  liei^e  in'cht  L;('sehen  halie.  .\llein  chese  konnten  mit  Arn  manni^'küti^'en 
Verletzungen,  die  das  Tier  erkihren  hat,  weggefallen  sein:  es  iehlen  auch  alle  kdytren.  Alle 
übrigen  Charaktere  entsprechen  der  Gattung  Hcniiioiic. 

Da  das  Tier  von  eif()rmigeni  Körperumriß  bei  28  rudertragenden  Segmenten  nur  5  mm 
lang,  seine  grollte  Breite  ohne  Ruder  3,5,  mit  Rudern  7  mm  beträgt,  so  handelt  es  sich  \-iel- 
leicht  auch   um   ein   unausgewachsenes  Stück. 

lundort:   \  ald.-Stat.  160.     \  ulkanischer  Sand  u.a.      Kerguelen.     GazeOe-Ba.s-sin.     27.  XII. 

Lactiiiafoilicc  filicontis  Kbg. 

S}!!. :    McIntosh,    A.  Monoijraph    of  the  british   .Annelids.     Pt.  II   l'olychaeta.      London  1900  (Ray  SocieU)  pag.  258. 

Kin  aus  gri)ßerer  Tiefe  (Stat.  242  2959  m)  stammendes  Stück  dieser  Art  weicht  so  wenig 
\()n  der  I.acti)iati)iiiii  fi/io»iiis  Kiu;.  aii,  daß  ich  dafür  die.sen  Namen  \'erwende.  Der  Wurm  i.st 
etwas  größer  als  die  mir  sonst  bekannten  Stücke  von  L.  ftlicoiiih,  48  mm  lang,  13  nun  breit, 
und  schlanker  als  die.se.  Er  hat  34  Borsten  tragende  Segmente:  die  \'erteilung  der  Ehtren  i.st 
2.  4.  5.  7  ...  21.  23.  25.  28.  31.  —  Die  Größe  des  unpaaren,  wie  bei  L.  filiconiis  gestalteten 
unpaaren  Fühlers  und  der  starke  Zahn  vor  der  gefiederten  Endstrecke  der  ^•entralen  Borsten, 
der  an  einigen  ^on  diesen  fehlte,  geh()rt  zur  Kennzeichnung  der  Art.  Wie  weit  ein  fast  kugeliger 
Höcker,  der  an  den  hinteren  Ecken  des  Kopflappens  steht  und  der  \ielleicht  einem  Nackenorgan 
entspricht,  \on  Bedeutung  ist,  \vage  ich  nicht  zu  entscheiden,  da  Nackenorgane  nach  ihrer  Be- 
weglichkeit bald  mehr  bald  minder  hervortreten  können.  Zu  erwähnen  ist  die  auffallende  Länge 
der  großen  braunen  dorsalen  einfachen  Borsten  —  bis  zu  1 7  mm  Länge  —  die  über  8  Seg- 
mente sich  erstreckten.  Das  mag  mit  der  gröl^eren  Körperlänge  zu.sammenhängen.  —  Damit 
stimmt  ein  etwas  kleineres  .Stück  aus  geringerer  Tiefe  (693  m)  des  gleichen  Bezirkes  ganz  überein. 

Grube's  Ladiuatouiic  violasccns  Gr.')  aus  dem  chinesischen  Meere,  sovvie  Laetinatonicc 
japouica  McInt.  und  apinoditoidcs  M(  Ixr.")  sind  offenbar  \on  der  xorliegenden  Art  unterschieden. 
Bei  den  beiden  letzten  trägt  der  Rücken  eine  Decke.  Ueber  die  X'arietäten  der  durch  größere 
Segmentzahl  ausgezeichneten  Laiimatoiiicc  [^i-tiducta  M(  Im  .  habe  ich  kein  Urteil,  insbesondere 
über  die  Stellung  der  xar.   assiiiii/is  zu   LactiiiatoiüiC  filiconiis   Kiu;. 

Da  nach  diesem  Befunde  Lactinatouicc  filiconiis  Km;,  über  die  bis  jetzt  nur  bekannte  atlantische 
\  erbreitung,  wenn  auch  vielleicht  nur  in  der  Tiefe,  hinausgeht,  ist  eine  eingehendere  Unter- 
suchung der  aus  dem  indo-pacifischen  Gebiete  beschriebenen  Arten  der  Gattung  Lacfinatonicc 
und    ihre  Stellung   zu   der  Lactinatouicc  filiconiis   Ki;(..  erwünscht.      \.   Marenzei.i.ek"')   hat  sich   be- 


')  Grube,  Berichte  ....  iichlcsischcn  Gesellschaft  1874  p.  45. 

'-)   Report  ....  Challenger.      Vol.  XII    188;   11.50.  51. 

')  1-  c.  p.  44—49- 

*)  VON  M.^RENZELLER,    Südjapanische    .Anneliden.  111.    Denkschr.    niath.  -  naturw.    Kl.    Kais.    Akad.    d.    Wiss.    Wien    lid.  LXXll 


igo2  pg.  365. 


39 


"fy. 


40 

reits  mit  den  hier  auftretenden  Fragen  beschäftigt,  die  sicli  auf  diese  und  die  folgende  Art 
beziehen,  und  Rolle')  gibt  an,  das  die  \ar.  'n'///,///i>,-si  in  der  Form  der  dorsalen  Borsten  und 
der  Länge  der  Girren  der  Z.  filicornis  nahe  stehe. 

Fundort:  Vald.-Stat.  240.  6"  12'  N.,  4i"i7'ü.  2959  m.  2"  C.  Globigerinen-Schlamm. 
Stat.  251.  i"  40'  N.,  41"  47'  O.  693  m.  9"  C.  Globigerinen-Schlamm.  O.stafrikanische 
KU.stenzone. 

Weitere  X'erbr  ei  t  u  n  g:  Atlantisch-boreal.  Engli.sche  und  französische  Küsten;  bis 
T/iom  tief  (Roi'i.i-:).  —  Westindien.  Im  tieferen  W'a.sser  bis  306  P'aden  (Ehi.krs,  Al(;enkr).  — 
Eno-sima,  Japan   (v.   Marenzei.i.kr). 

Lncfiiiafo/n'cc  producta  Gr. 

(iRUBE,  Verzeichnis  ....  Gazelle.     Monatsber.  Beil.  Akad.  .Xugust  1S77   p.  512. 

McInto.sh,  Report  ....  Challenger.     Zool.  Vol.  XII  p.  30. 

Fi.oRENCE  BucH.\N.\N,  Report  011   Pohchaets.     Scient.  Proceed.   Roy.  Dublin  See.  N.  S.  Vol.  VIII.  1893 — 1S9S   p.  169. 

Die  V'aldivia-Sammlung  enthält  eine  kleine  Anzahl  großer  Exemplare  dieser  i\rt,  deren 
l'undort  für  deren  Verbreitung  von   Interesse  ist. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  161.  48"  57'  S.,  70"  o'  O.  X'ulkanischer  Sand  u.  a.  Auf  der  l>ank 
im  Osten  \"on  Kerguelen. 

Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  Kerguelen-Grube  (Mc  Intc  )sh),  Heard  Island  (Mc  Intosh).  — 
54  Miles  off  Achill  Head,  Westküste  von  Irland,  500  Faden  (F)1(H.\nan).  —  Eno-sima  Japan 
(v..  Marenzeli.er). 

Von  den  X'arietäten,  die  McIntosh  von  dieser  iKrt  aufführt,  kommt  die  \ar.  efViv'/Zf/,  die 
18  Elytrenpaare  trägt  und  damit  der  Hauptform  zunächst  steht,  in  gleichem  X'erbreitungsbezirke 
(Marion-In.sel,  Prince  Edwards-Insel)  \-or.  Die  1 5  Elytrenpaare  tragenden  \'arietäten :  \ar.  bciitlia- 
/iaiia,  7i'///c/j/<it-\/\  assiiinV/s,  \o\\  denen  die  erste  als  Bewohnerin  der  Tiefsee  aus  dem  antarktischen 
Kreise  bis  in  den  Nordpacifik,  die  zweite  in  der  Tiefsee  aus  dem  antarktischen  Kreise  bis 
zu  den  Azoren  geht,  und  die  dritte  in  geringer  Tiefe  südlich  \on  Halifax  (Nova  Scotia)  ge- 
funden wurde,  sind  wohl  noch  genauer  zu  prüfen.  McInposh  hat  dann  die  von  Florence 
BucHANAN  he^chnehena  Liui;iiahi/inr  pivciinid  Gr.  als  \ar.  britanica  aufgeführt;  sie  kommt  in  der 
Segmentzahl  der  Kerguelenform  gleichfalls  nahe,  und  scheint  dafür  zu  sprechen,  dal^  im  tieferen 
Wasser  die.se  Art  mit  manchen  X'arietäten  weit  verbreitet  ist. 

Admctella  loiigipedata  McInt. 

M.\c  I.NTOSH,  Report  ....  Challenger.     Vol.  XII   18S5   p.  124   PI.  XIV  5,  XX  6,  XII  A  17. 

J.  G.  Dakboux,  Recherches  sur  les  ,\phroditiens.     Lille  1899  jjg.  103  (These  pres.  ä  la  facultc  des  sciences  de  Paris). 

H.  AuGENER,  Westindische  I'olychäteii.     Bull.  Mus.  Compar.  Zoolog.  Vol.  XLIII    1906  pag.  123. 

Taf.  II,  Mg.  10,   ii:  Taf,  HI,  Fig.  1—5. 

Die  aus  der  Tief.see  \on  der  Challenger-Expedition  erbeutete  Art,  die  McIntosh  als 
Polynoe  {Advictcl/a}   loiii^iprdafa    beschrieben    hat,    erkenne    ich    in    einem    .Stücke    wieder,    das    \-or 


')   RoL'I.K,   .Annelicles.      Rpsultats   scientil.   ilc   la   ranipagne  du   Cuuilaii.      Paris  uSgö   pg.  442. 

40 


Die  bodensHssigcn   Anneliden  au'i   den   Samnilun<;cn   der   deutschen  'Piefsee-Kxpedilion.  j  i 

Somaliküste  Ostafrikas  aus  1242  m  Tiefe  g-ehoben  wurde.  Ihm  fehlen  leider  die  Girren  und 
Elytren  und  die  Erkennung  der  \'erhältnisse  der  Aorderen  Körperstrecke  ist  dadurch  erschwert, 
daß  der  zum  Teil  vorgestülpte  Rüssel  den  Kopflappen  aufwärts  verschoben  und  \erdrückt  hat. 
Immerhin  gibt  das  Stück  die  Möglichkeit,  die  Art  genauer  zu  kennzeichnen,  als  es  bislang  nach 
der  Schilderung  von  McIntosh  der  Fall  war.     Das  versuche  ich  mit  Wort  und  Bild. 

Der  98  mm  lange  Körper  mit  wenig  mehr  als  75  Segmenten  —  die  letzten  kleinen 
Segmente  \varen  \ielleicht  nicht  \ollzählig  —  \var  fast  gleich  breit,  wenig  in  der  Vorderstrecke, 
stärker  in  der  Hinterstrecke  verschmälert,  seine  Breite  in  der  Mitte  betrug  mit  Ein.schluH  der 
Ruder  20  mm,  davon  fiel  auf  die  Breite  des  Segmentes  5  mm,  jederseits  auf  das  weit  \or- 
springende  Ruder  7,5  mm.  Auf  der  Rückenfläche  trat  der  mittlere  Teil  als  eine  hoch  kon\exe 
Leiste  hervor,  die  Bauchfläche  war  plan,  in  der  Mediane  breit  rinnenartig  vertieft.  Die  Segment- 
grenzen waren  auf  der  Rückenfläche  seicht,  nur  feine  Furchen,  auf  der  Bauchfläche  stärker 
ausgeprägt:  der  mitdere  Teil  der  Rückenfläche  erschien  durch  4 — 5  Ouerlinien  wie  gleich  breit 
geringelt,  was  auch  in  der  Abbildung  \on  McIntosh  angegeben  i.st.  Die  zwischen  den  Basal- 
teilen der  Ruder  liegende  Segmentstrecke  \var  etwa  dreimal  breiter  als  lang  (Taf.  II,  Fig.  10). 

Am  Vorderende  des  Wurmes  ist  durch  teilweise  Ausstülpung  des  Rüssels  eine  starke 
\"erschiebung  und  X'erdrückung  der  einzelnen  Teile  erfolgt,  deren  Erkenntnis  dadurch  erschwert 
(Taf.  II,  Fig  11). 

Der  .steil  aufwärts  verdrängte  Kopflappen  erscheint  kurz  und  breit;  .seine  Fühler  sind 
abgefallen,  deren  Wurzelglieder  aber  erhalten.  Danach  entspringen  die  beiden  paarigen  Fühler 
tiefer  als  der  unpaare.  Dessen  Wurzelglied  ist  doppelt  so  dick,  als  die  der  paarigen;  neben 
ihm  steht  jederseits  ein  dünnwandiger  spitzdreickiger  Lappen,  der  länger  als  an  der  Basis  breit 
ist,  und  in  beiden  Richtungen  die  Dimensionen  des  unpaaren  Wurzelgliedes  übertrifft.  McIntosh 
hat  die.se  Lappen  beschrieben,  in  der  Abbildung  cles  Kopflappens  sind  .sie  aber  fortgelassen. 
Er  hält  sie  für  homolog  mit  den  Schuppen  an  dem  Wurzelglied  des  unpaaren  Fühlers  der 
Sigalioninen.  D.xrbolx  hat  diese  Homologie  angezweifelt,  indem  er  die  Lappen  als  „ctenidies?" 
bezeichnet.  Ich  möchte  diese  eigentümlichen  Lappen  für  die  I'Vontalhöcker  halten,  wie  sIq 
vielen  Polynoinen  zukommen,  nicht  aber  für  Bildungen,  die  nach  den  Sigalioninen  hinweisen 
würden.  —  Der  Auffassung  \on  Augener,')  daß  diese  Fortsätze  Lappen  seien,  die  durch  \"er- 
letzungen  entstanden,  kann  ich  mich  nicht  anschließen.  —  Auf  der  jederseits  gewölbten  Rücken- 
fläche des  Kopflappens  habe  ich  Augen  nicht  gefunden.  —  Zwei  große  und  dicke  kegelförmige 
glatte  Palpen  stehen  nach  außen  \'on  den  paarigen  Fühlerbasen  und  ragen  gekrümmt  weit  über 
den  Kopflappen  nach  ^•orn  hinaus.  Zwischen  ihnen  steht  auf  dem  Uebergange  zum  Rüssel  ein 
polsterförmiger,  ovaler  Wulst.     Das  alles  .stimmt  zu  McIntosh's  Angaben. 

Das  sehr  zusammengeschobene  erste  Segment  trägt  jederseits  zwei  übereinander  stehende 
Wurzelglieder  von  Fühlercirren,  die  von  McIntosh  abgebildet  sind.  Auf  der  Rückenfläche  ist, 
dem  Anscheine  nach,  ein  breiter  Nackenhöcker  vorhanden. 

Das  Ruder  des  folgenden  Segmentes  ist  vollkommen  entwickelt,  kurz  und  dick:  Borsten 
habe  ich  in  ihm  nicht  gesehen ;  es  trägt  einen  kleinen  Elytrophor  und  am  ventralen  Umfang  das 
große  Grundglied  eines  Bauchcirrus,  der  tiem  ent.sprechend  nach  den  Angaben  von  Mc  Intosh 
weit  größer  ist  als  die  folgenden  Baucheirren. 


')  H.  Augener,  Westindische  Polychäten  a.  a.  O.  pg.  124. 
Dfulsclic  Tiefsfe.F.vpeHition  1898—1899.     Bil.  XVI. 


42  ^-  ^-"'■''"'• 

Die  sehr  langen  seitwärts  gerichteten  Ruder  sind  an  den  \orderen  und  hinteren  Seg- 
menten kürzer  als  in  der  größeren  Zahl  der  mittleren.  Das  einzelne  zweiästige  Ruder  (Taf.  III, 
Fig.  I.  2)  i.st  \'on  vorn  nach  hinten  abgeplattet,  der  obere  Ast  ist  etwa  um  ein  Drittel  kürzer 
als  der  untere,  beide  gehen  \on  gemeinsamer  Wurzel  aus,  di\ergieren  wenig  voneinander  und 
laufen  mit  einer  sehr  langen  fadenförmigen  Lippe  aus,  in  der  die  Spitze  der  Stütznadel  liegt. 
Die  Abbildung,  die  McIntosh  davon  auf  PI.  XX  6  gibt,  ist  unzutreffend  und  irreleitend,  besser 
.sind  die  Verhältnisse  auf  PI.  XI\'  in  Fig.  5  dargestellt.  —  Am  dorsalen  Ast  ist  die  obere  Kante 
zu  einer  oft  bla.senartig  durchscheinenden  Firste  erhoben ;  ich  habe  bei  der  ungleichen  Stärke 
dieser  Bildung  nicht  feststellen  können,  ob  sie  beschränkt  auf  die  Elytren  tragenden  Ruder  oder 
stärker  an  diesen  entwickelt  ist.  Die  glashellen  und  dlmnen,  offenbar  leicht  zerbrechlichen  Borsten 
sind  in  nur  wenigen  Rudern  vorhanden.  Im  oberen  und  unteren  A,ste  steht  ein  bisweilen  weit 
vorragendes  Bündel  von  schlanken  einfachen  Borsten,  bei  denen  ein  langer  dünner  gelblicher 
Schaft  sich  zu  einer  lang  .spachteiförmigen,  blattförmigen  dünnen  End.strecke  erweitert,  deren 
•Stumpf  dreieckige  End,spitze  jederseits  am  Rande  eine  äußerst  feine  feilkerbige  Zähnelung  zeigt. 
Diese  wegen  ihrer  Dünne  leicht  faltbare  Endstrecke  hat  an  der  Spitze  eine  Zeichnung,  als  münde 
hier  ein  Binnenraum  der  Borste  mit  einem  Porus  nach  außen.  \'ielleicht  i.st  dieses  Bild  dadurch 
entstanden,  daß  eine  feine  Endspitze  abgefallen  ist  (Taf.  III,  F"ig.  3.  4).  —  Im  unteren  Aste  des 
cirrustragenden  Ruders  stand  daneben  ein  Bündel  \f)n  wenigen  kurzen  Borsten,  die  gleichfalls 
glashell  stumpf  nadeiförmig  und  cjuergerippt  sind  (Taf.  111,  P'ig.  5).  Ueber  die  \"erteilung  dieser 
Borsten  i.st  bei  dem  schlechten  Erhaltungszustande  nichts  Genaueres  anzugeben.  —  Diese  An- 
gaben weichen  \on  denen  ab,  die  McIntosh  macht.  Danach  soll  der  obere  Rudera.st  keine 
Borsten  tragen ;  das  ist  zu  \  erbessern,  da  ich  an  einer  Anzahl  xon  Rudern  die  Borsten  auch  im 
oberen  Ast  gesehen  habe.  Die  kurzen  quergerippten  Borsten  im  unteren  Ast  hat  McIntosh 
nicht  gefunden.  Das  von  ihm  abgebildete  zweispitzige  Ende  der  schlanken  Borsten,  das  auch 
ich  mehrfach  gesehen  habe,  ist  durch  Bruch  entstanden.  —  Diese  schlanken  dünnen  Borsten 
entsprechen  am  meisten  der  Form,  die  auch  bei  Alcutia  vorkommt.  —  Rückencirren  und  Elj'tren 
sind  abgefallen.  \'on  letzteren  sind  30  Paare  vorhanden  gewesen,  6  Paar  mehr  als  McIntosh 
angibt,   denn   die   hoch    über   der  Ruderbasis   .stehenden   dicken  Elytrophoren   stehen  am    2.  4.   5. 

7.   9 21.   23.   26.   29.  usw.  bis   75.  Segment.      Die  danach    alterierenden  Cirrophoren    stehen 

auf  der  Rückenkante  der  basalen  Strecke  des  dorsalen  Rudera.stes,  über  ihnen  auf  der  Höhe 
der  Elytrophoren  Elytrenhöcker.  Die  zum  Teil  erhaltenen  schlank  kegelförmigen  Baucheirren 
.stehen  etwa  auf  der  halben  Länge  der  \entralen  Kante  des  \entralen  .V.stes  und  erreichen 
dessen  Spitze  nicht,  mit  Ausnahme  der  an  den  zwei  ersten  Rudern,  die  kürzer  als  die  folgenden 
sind,  und  an  denen  die  Baucheirren  über  die  Ruderlippen  hinausragen.  Das  stimmt  mit  den 
Angaben  von  McIntosh  überein.  —  Die  Genitalpapillen  \erhalten  sich,  wie  McIntosh  angibt.  — 
Das  Aftersegment  fehlte,  es  ist  \ermutlich  sehr  klein.  —  Die  teilweise  au.sge.streckte  Rü.s.selröhre 
war  am   dorsalen   Umfang  schwärzlich  gefärbt;  das  bemerkt  auch   McIntosh. 

I*"undi)rt:    \^ald.-Stat.   262.      4'^  40'   N.,    48"   39'  O.      1242   m.      6,7"  C.      Globigerinen- 
Schlamm.      29.  III.     Unter  der  .Somali-Küste. 

Weitere  X'erbreitu  ng:   Küste  von   Prince  Edward-Island,  1375  F"aden  tief  ( 1,3"  Temp.) 
(McIntosh,  Challenger).     Grenada  (Westindien),  291  Faden  (Auoener). 

Die  Art   ist,    nach    den    vorstehenden   Angaben,   weit   in    der  Tiefe  \erbreitet.     Sie   geh()rt 

42 


Die  l)^Klcll^U^sigcn  Aiiiiclidcn  uu>  den  Sanimlungcii  der  dtukclicn  Ticfsrc-Kxpcdition.  ^ -> 

/.u  ck'ii  Piil\  noincn,  drrvn  lanyiT  Krji-pcr  his  zum  Hinterende  von  Elytrcn  gedeckt  ist,  die  nach 
dem  23.  Segment  mit  je  2  Rückencirren  alternieren.  Die  UmhikUing  der  Frontalhijcker  zu 
dünnen   Lappen   ist  wolil   das  charakteristische  Kennzeichen. 


Eiiphioitc  eli sähet liac  McI.XT. 

McIntosh,    Report  ....  Challenger.     Zool.    \o\.  XII    1S.S5    p.  62    PI.  IX    fig.  3,    PI.  XVII    iig.  7,    i'l.  Will    lig.  10, 
PI.  VIII  .\  tig.  3 — 6.  —  Murine  .Annelids  of  South  Airica  Pt.  I  (Marine  Investigations  in  Soiitli  .\frica  Vol.  Uli. 
Cape-Town  1903   pg.  27. 

Fundort:  \'akl.-Stat.  103.  35"  10' S.,  23'^  2' O.  500  m.  7,8"  C.  Im  Agulha.s-Strom. 
Warmwasser  aus  dem  indi.schen  Ocean.  —  \'akl.-Stat.  105.  35"  29'  S.,  21"  2'  O.  102  m.  14,1"  C. 
Bruchstücke  von  Molkisken-Schalen.     Agulhas-Bank. 

Weitere  \'er  breit  ung:  Südlich  vom  Kap  der  guten  Hoffnung,  150  Faden  (Mc  Lntosh). 
—  Fno-sima,  Japan  \\.  Marenzellerj.'j 


Harmothoc  spiiiosa  Kbg. 

S\  n.:   Ehlers,  Pohchaeten  d.  Magell.  u.  Chilen.  Strandes,     igoi    pg.  41. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  131.  54"  28'  S.,  3"  90'  ü.  457  m.  Uicht  unter  der  0.stseite  der 
Bouvet-Insel. 

Weitere  X'erbreitunt'-:  Süd-Georgien,  Falkland-In.sel.     Magellan-Gebiet. 

\  on  die,ser  sehr  variationsfähigen  Art  liegt  ein  Exemplar  vor,  das  Abweichungen  zeig^, 
die  es  fraglich  erscheinen  lassen,  ob  mit  ihnen  eine  andere  Art  abzugrenzen  ist. 

Das  47  mm  lange,  im  Maximum  13  mm  breite  Tier  hat  35  rudertragende  Segmente  und 
ist  Min  den  imbricat-decussaten  Elytren  auf  der  Rückenfläche  ganz  gedeckt.  Am  Kopflappen 
habe  ich  nur  das  hintere  Augenpaar  gesehen,  vielleicht  ist  ein  vorderes  ganz  \ erdeckt;  das 
Wurzelglied  des  unpaaren  Fühlers  i.st  noch  länger,  als  es  Mc  Intosh  \o\\  .seiner  hierher  ge- 
hörenden Lagisca  iiiaocllauica  abbildet.")  Die  Palpen  sind  glatt,  alle  kühler  und  Girren  zottig. 
.\m  auffallendsten  ist  ein  vom  ersten  Segment  über  die  Kopflappenfläche  \ortretender  keulen- 
förmiger Nackenhöcker;  es  ist  das  al^er  wohl  nur  eine  Steigerung  der  cjueren  Fake,  welche  bei 
McLntosii  in  der  eben  erwähnten  Abbildung  gezeichnet  ist. 

Die  Elytren  .sind  einfarbig  grünlich  grau,  lederartig,  mit  rauher  Überfläche.  Auf  ihr  und 
am  Rande  stehen  lange  fadenförmige  Papillen,  und  ungleich  große  Warzen,  unter  denen  keulen- 
förmige mit  schwach  bestachelter  Kuppe  sich  au.szeichnen :  auch  hier  weist  McIntcsh  Lagisca 
inaocllauica  Ehtrenwarzen  auf,  die  an  diese  Keulenform  erinnern.  —  Dai5  die  \'entralen  Borsten 
statt  mit  doppelter  mit  einfacher  Spitze  auslaufen,  i,st  Avohl  \-on   keinem   Belang. 

Nach  allem  .sehe  ich  in  diesem  Tiere  nur  die  in  einer  Richtung  gehende  Steigerung 
einer  X'ariation. 

'1   VON  M.VRi.NZF.LLER,     Südjapanisclie  Anneliden   ]II   i  Denksclir.  matli.   natw.    Kl.   Kais.  .Ale.   d.   Wiss.    Wien,    l'.d.  I.X.Mli    p.   507 
-)  MclNTiisir,   Kepurt  ....  Challenger  Zool.   Vol.  XII    Tl.  XIII   iig.  5. 

43 


li.    ElII.tRS, 


Haniiothoc  sp. 


Ein  weeen  starker  Verstümmelung:   nicht  näher  zu  bestimmendes  Tier. 
F  u  n  d  ort:  \'ald.-Stat.  211.     7 "  48'  N.,  93 "  7'  W.     805  m.     7,1'-'  C.    Grober  Sand.    West- 
eineane  des  Sombrero-Kanales. 

Acaiif/iicolcpis  nsperriiiia  (Sars). 

Syn. :  McIntosh,  Monograph  of  british  Annelids  Pt.  II.     London  1900  (Ray  Society)  pg.  311. 

Fundort:  Vald.-Stat.  3.     57"  26'  N.,   i '^  28'  W.     79  m. 

Weitere  \' erb  reit  ung:  Englische  und  norwegische  Küste. 

Der  \"on  Malmi.ren  für  diese  Gattung  verwendete  Name  Dasy/cpis  ist,  weil  anderweitig 
\erwendet,  durch  den  voranstehenden  ersetzt.  Darböux  hat  die  Gattung  mit  anderen  unter 
Haniiothoc  Kbg.  vereinigt. 

IJcrdiiiaiiclla  Darb. 

D.\KBOUX,  Recherches  sur  les  Aphroditiens.     Lille  1899  (These  de  Paris)  pg.  107. 

HcydinancIIa  i^rncilis  n.  sp. 

Taf.  V,  Fig.  I — 4. 

Eine  Anzahl  von  kleinen  auf  zwei  Stationen  (236.  239)  in  1500  und  2000  m  Tiefe  ge- 
sammelten Polynoinen  beschreibe  ich  hier  mit  Vorbehalt  als  \'ertreter  einer  bislang  nicht  be- 
kannten Art.  Denn  es  ist  nicht  ausgeschlossen,  wenn  auch  meines  Erachtens  nicht  wahrschein- 
lich, daß  es  Jugendzustände  einer  bekannten  Art  sind.  Der  Umstand,  daß  die  Tiere  auf  der 
angegebenen  Tiefe  mit  dem  Vertikalnetz  erbeutet  sind,  und  die  Bildung  der  Borsten  legen  die 
Vermutung  nahe,  daß  es  sich  um  eine  pelagische  Art  der  Tief.see  handelt,  da  aber  in  keinem 
der  daraufhin  geprüften  Tiere  Geschlechtsprodukte  gefunden  wurden,  so  können  die  Tiere  einem 
schwärmenden  Nectochaeta-Stadium  einer  Polynoine  angehören. 

Eine  Anzahl  der  Tiere  war  farblos,  doch  nicht  hjalin,  die  Mehrzahl  ganz  dunkel  gefärbt, 
vermutlich  durch  Konser\ierung  mit  Osmium. 

iVn  Größe  waren  die  Tiere  wenig  verschieden:  ein  1,5  mm  langes  Exemplar  war  ohne 
die  Ruder  0,5  mm,  mit  Rudern  nicht  ganz  i  mm,  mit  Borsten  in  der  mittleren  Körperstrecke 
1,5  mm  breit,  am   \  order-  untl   Hinterende  wenig  verschmälert,  dorsoventral  abgeplattet. 

Zwischen  Kopflappen  und  Aftersegment  stehen  15  borstentragende  Segmente  (Taf.  \,  F"ig.  i). 

Der  Kopflappen  (Taf.  V,  Fig.  2)  ist  nicht  doppelt  so  breit  als  in  der  Mitte  lang,  wenig 
gewölbt,  an  den  Seiten  schwach  gerundet  erweitert,  sein  Hinterrand  grade,  .sein  X'orderrand 
zwischen  den  zu  .stumpf  kegelftirmigen  Frontalhöckern  au.sgezogenen  \'orderecken  schwach  und 
breit  eingeschnitten.  Auf  seiner  hinteren  Hälfte  stehen  jederseits  nahe  dem  Seitenrande  zwei 
rotbraune  Augenfleckc,  die  xordcren  weiter  \oneinander  entfernt  als  die  hinteren,  beide  etwa  um 
die   Größe    ihres   Durchmessers   \oneinander   getrennt.     Nahe  der   Mitte    des  \'orderrandes    ent- 

44 


Die  boclcnsä^^i};l.■ll  Aniicliilcii  aus  Jen  Suiuinlujigcii  ilcr  dculsclien    Ticfsce-Expedition. 


45 


springt  von  der  Rückenfläclic  des  Kopflappens  mit  kurzem  Basalglied  der  lange  und  schlanke 
unpaare  Fühler,  der  in  der  Anfangsstrecke  etwas  angeschwollen,  am  Ende  bisweilen  schwach 
geknöpft  ist ;  seine  Oberfläche  trägt  kleine  zerstreute  Papillen ;  zurückgelegt  reicht  er  bis  etwa 
an  das  siebente  Segment.  Unter  den  l'"rontalhückern  treten  die  dicken  Wurzelglieder  der  paarigen 
Fühler  her\or,  deren  Endstrecken  dünn  fadenförmig  sind,  an  Länge  etwa  einem  \'iertei  der  Länge 
des  unpaarcn  Mihler  gleich,  gleichfalls  zerstreut  papillär.  —  Auffallend  groß  und  weit  vor- 
springend sind  die  Palpen,  wohl  halb  so  lang  als  der  unpaare  F"ühler:  aus  ihrem  großen  walzen- 
förmigen Wurzelgliede  geht  ein  helles,  unregelmäßig  quergerunzeltes  Endglied  her\or,  das  dem 
Anscheine  nach  stark  retraktil  ist  (Taf.  \',  Fig.  2). 

Das  erste  Segment  liegt  auf  der  Rückenfläche  nicht  zu  Tage;  seine  auf  großen  Grund- 
gliedern stehenden  F^ühlercirren  treten  an  den  Seitenrändern  des  Kopflappens  hervor,  beide  haben 
die  F"orm  des  unpaaren  Fühlers,  sind  aber  kürzer  als  dieser,  der  dorsale  längere  reicht  nach 
vorn  gelegt  über  die  Palpen  hinaus,  der  \entralc  kürzere  soweit  oder  nicht  soweit  als  chese. 
Auffallend  ist  ein  neben  ihnen  austretendes  Bündel  dicker  säbelförmig  gekrümmter,  mit  groben 
Sägeblättern  auf  der  Endstrecke  besetzter  Borsten,  die  ihrer  Form  nach  den  dorsalen  Borsten 
der  folgenden  Ruder  entsprechen,  aber  doppelt  so  dick  als  die.se  sind  (Taf.  \',  Fig.  4c). 

Die  folgenden  Segmente  sind  wenig  scharf  voneinander  getrennt,  etwa  viermal  breiter 
als  lang;  ihre  langen  seitlich  abstehenden  Ruder  (Taf.  \',  Fig.  3)  sind  so  lang  als  die  halbe 
Segmentbreite.  Ihr  oberer  Ast  ist  auf  einen  kaum  \  ortretenden,  auf  der  halben  Länge  des 
Gesamtruders  stehenden  Höcker  reduziert :  aus  ihm  tritt  ein  gespreiztes  Bündel  von  einfachen 
gelblichen  Borsten  hervor,  deren  wenig  erweiterte  Endstrecke  einseitig  mit  Sägeblättern  besetzt 
ist  (Taf.  V,  Fig.  4b).  Der  untere  schlanke  Ast  läuft  mit  einfacher  Lippe  aus;  er  führt  ein  Bündel 
von  .sehr  langen  hellen  und  dünnen  Borsten,  die  in  ihrer  Bildung  den  dorsalen  insofern  ent- 
.sprechen,  als  auch  sie  mit  Sägeblättern  auf  der  einfach  spitz  auslaufenden  Endstrecke  besetzt 
sind;  diese  Blätter  stehen  aber  häufig  schräg  zur  Läng.sachse  des  Schaftes  und  machen  dann  den 
Eindruck  als  seien  sie  in  einer  Spiraltour  um  diesen  angeordnet  (Taf.  \\  Fig.  4a).  —  Rücken- 
cirren  und  Elytren  alternieren  an  den  Segmenten    so,    daß    die  Elytren  in  8  Paaren  am   2.  4.   5. 

7 15.  Segment  stehen.      Die  Rückencirren  entspringen   mit  kurzem  W'urzelgliede  am   Ruder 

hinter  und  zur  Seite  des  oberen  Ruderastes ;  es  sind  schlank  kegelförmige,  mit  spärlichen  Papillen 
besetzte  Fäden,  die  über  das  Ruder  hinaus,  aber  nicht  über  das  Borstenbündel  hinweg  ragen. 
Median  von  ihnen,  auf  der  Ruderbasis,  steht  ein  niedriger  Höcker.  —  Die  Elytren  waren  bei 
allen  Tieren  ganz,  oder  zum  größten  Teil  abgefallen.  Ihre  Zahl  und  Stellung  ergab  sich  aus 
dem  \'erhalten  der  Elytrophoren,  die  auf  der  Rückenfläche  der  Ruderbasis  standen.  Nach  den 
erhaltenen  Elytren  zu  schließen,  decken  diese  die  Rückenfläche  nicht  untl  greifen  \ermutlicli 
nur  wenig  übereinander.  Es  sind  kreisfiirmige,  am  Rande  ungefranste,  auf  der  Fläche  schwach- 
körnige Scheiben.  —  Die  Baucheirren,  auf  der  halben  Ruderlänge  entspringend,  sind  schlank 
kegelförmig,  und  erreichen  etwa  das  Ende  der  Ruderlippe:  der  Bauchcirrus  des  zweiten  Seg- 
mentes war  etwas  länger  als  die  folgenden. 

Das  Aftersegment  trägt  zwei  lange  schlanke  Aftercirren  und  zwischen  deren  Ursprüngen 
ein  kurzes  ungegliedertes  Schwänzchen. 

Im  aufgehellten  Tiere  schimmerte  durch  die  Körperwand  der  im  4. — 8.  Segment  liegende 
stark  muskulöse  Kieferträger  durch,  mit  undeutlich   zu  erkennenden   Kiefern   am   Eingange. 

45 


46 


E.    KULEKS, 


Fundort:  Stat.  236.  4"  38'  S.,  51^'  16'  O.  \'.  2000  m.  —  Stat.  239.  5"  42'  S.,  43"  36'  ü. 
V.  T500  m. 

Unter  den  mir  aus  der  Literatur  bekannten  Polynoinen  scheint  diese  Art  der  Po/y//oi- (/) 
asiidioidcs  Mc  Int.,')  für  die  Darbolx  die  Gattung  Hcrdiiiaiic/Ia  errichtete,  nahe  /.w  stehen.  Sie 
gehört  gleichfalls  der  Tiefsee  an  (2600  Fad.  auf  42"  42'  S.,  134'^  10'  W.)  und  wurde  in  einem 
einzisren  Stück  im  Kiemenraume  einer  Ascidie  gefunden.  Bei  der  unzulänglichen  Beschreibung, 
die  Mc  Intosh  nach  dem  schlecht  erhaltenen  Stücke  ireireben  hat,  reicht  der  Unterschied  in  der 
Form  der  Borsten  aus,  die  beiden  Arten  voneinander  oetrennt  zu  halten.  In  die  Gattunir 
Herd)iia)iil/a  Daiu!.,  wie  Darboux  diese  charakterisiert  hat,  wären  beide  Arten  wohl  zu  vereinigen, 
wenn  man  über  die  Differenz  hinweg  sieht,   die  in  den   üicken\erhältnissen  der  Borsten  besteht. 

Folyitoiiic  sp.  ? 

Fundort:  Vald.-Stat.  247.  3"  38'  S.,  40"  16'  ü.  863  m.  Globigerinen-Schlamm.  Nahe 
unter  der  ostafrikanischen  Küste. 

Eine  platte,  fa.st  schwarze  Polynoine,  bei  dem  Fehlen  aller  Anhänge  unbestimmbar. 

Polynoinc  sp.  ? 

h"u  nd  o  rl:   \ald.-Stat.  168.      36"  14' S.,   78"  45'  O.      2414  m.      2,1"  C. 

Farblose   kvirze   Polynoine,    bei    schleciitem   Erhaltungszustand    nicht    näher   zu   bestimmen. 

Folyiioiiic  sp.  ? 

Fundort:  \"ald.-Stat.  152.  63"  16' S.,  57"  5  i' O.  4636  m.  —  0,5"  C  Blauer  Schlick. 
Bruchstücke  \on  Aphroditiden. 

Hermadioit  iiiagalliaciisis  Khg. 

Syn. :   ühlers,  Pol) chueteii  d.  inugell.  u.  chilen.  Strandes.      1901    p.  43- 

\'on  dieser  sehr  \ariabelen  Art  hatten  große  Exemplare  xon  60  mm  Länge  und  45  ruder- 
tragenden Segmenten,  \  on  denen  die  letzten  1 2  ungedeckt  waren,  eine  gleichmäßig  braune 
ungebänderte  Rückenfläche,  gegenüber  der  hellen  grauen  Färbung  von  Tieren  aus  dem  Magellan- 
gebiete.  Die  F'läche  war  auf  dem  einzelnen  Segment  mei.st  durch  eine  quere  Inirche  geteilt. 
Die  glattrandigen  Elytren  decken  den  vorderen  Körperteil  ganz  oder  lassen  auf  den  mittleren 
Segmenten  eine  schmale  Läng.sstrecke  frei.  Sie  haben  auf  dunklem  Grunde  einen  bald  mehr  bald 
weniger  deudichen  Zentralfleck,  bisweilen  daneben  auch  einen  Randfleck.     Ihre  Borsten  sind  braun. 

Bei  jüngeren  Tieren,  \on  13  mm  Länge,  mit  42  rudertragenden  Segmenten,  von  denen 
die  letzten  1 2  ungedeckt  sintl,  war  die  Grundfarbe  grau :  tlie  weichen  Elytren  hatten  einen 
dunkleren  Zentralfleck,  daneben  auch  hellere  und  Randflecken,  und  waren  am  Rande  gefranst: 
die  hinteren  o\al  verlängert. 

F  u  n  d  o  r  t :  \'ald.-Stat.  1 60.     Kerguelen.    Gazelle-Ba.ssin. 

Weitere  \'erbreit ung:   Falkland-In.seln.  —  Magellangebiet. 


')   Mc'iNTOSii,   Keporl  ....  Cluilleng<-r.      Zoology.   Vol.  XII    1885    |>g.  109   l'l.  .\.\.\ll  .\   fig.  3- 
-)  D.\Riioi'.\,  Rcclicrchcs  sur  les  .\]iliroJitiens.     Lille  1899  rriicsc-  ....  de  I'uiis)   p.  98.   107. 

46 


Dil"   hofleiisässigen   Aiiiu'liilon   aus   den  SiininiUiiigen   der  deiusclieii  Tiefsec-Ivspodition.  i  « 

Lt/o/scn  v('s/(/i/os(i  Gr. 

Syn.;  F.HLKRS,  Polychaetcii  des  iiiagell.  u.  chileii.  Strandes,      iqoi    |).  42. 

Fundort:  \akl.-Stat.  127.  54"  29' S.,  3"  43' Ü.  567  m.  -0,3"  C.  \  ulkani.scher-Sand. 
Im  Osten  der  i'xuuet-In.sel.  —  Stat.  12S.  54"  29'  S.,  3'*  30'  ().  439  m.  Im  O.sten  der  Bouvet- 
Insel.  —  Stat.  131.  54"  2S' S.,  3"  30' O.  437  m.  — 0,6"  C.  Wilkanischer  Sand.  Dicht  unter 
der   Hoiuet-In.sel. 

Weitere  \' e  r  h  r  e  i  t  u  n  i^' :   Kerguelen.  —   Falkland-In.seln.  —  Maoellan-Gehiet.    Südchile. 

Lcpido!/ot/ts  scin/fccf//s  Stimps. 

Lepidonote  semiteda    W.  Stimp.sox,    Descri|jtions    of  some  new   marine  Invertebrates.     Proceed.  Arad.  So.   Pliiladelphia 

Vol.  VIII   .856  p.  393. 
S\n. :    Polyiwe  trochiscofhora  Schmarii.v,  Lepidonotus  ivaldhcrgi  Kinb.,    Mc  Int.,  tiste  v.  Marenzeli.f.r,  Pol}cIiaeten  d. 

.\ngra  Pequena-Rucht.     Zoolog.  Jahrbücher  .'\bt.  1".  Systematik  Bd.  III  p.  2   S.  \. 

Ein  kleines  Tier,  dem  die  meisten  Elytren  fehlten;  die  Zeichnung  der  Riickenfiäche  ist 
nicht  \on  Ouerbinden,  sondern  Non  einzelnen  medianen  Flecken  gebildet. 

Fundort:  \ald.-Stat.  1 14c.     34^  20' S.,   18"  36' O.      70  m.      Grünsand.      Simon.s-Bucht. 

Weitere  \'erbreituny :  Kap  der  ci^uten  Hoffnung  (Kinberc,  Schmard.s).  Angra  Pequena 
(v.  Marenzeller).     Port  Natal  (Kinberc;). 

Eiiipo  r/ioiiibigera  n.  sp. 

Taf.  IV,  F"ig.  I  — 12. 

\'on  die.ser  durch  die  auffallende  Zeichnung  der  Rückenfläche  au.sgezeichneten  Art  liegt 
eine  kleine  Zahl  übereinstimmender  Stücke  vor,  keines  im  \'ollbesitz  aller,  danach  offenbar  leicht 
abfallender  Elytren  und  Cirren.  Für  die  Beschreibung  .standen  mir  auch  Stücke  zur  \'erfügung, 
die  auf  der  deutschen  Südpolar-Expedition  gesammelt  waren. 

Ein  größtes  in  ganzer  Länge  erhaltenes  Tier  war  bei  61  rudertragenden  Segmenten 
60  mm  lang;  seine  größte  etwa  am  7.  Segment  liegende  Breite;  betrug  ohne  Ruder  4  mm,  mit 
Rudern  7  mm,  nach  vorn  nimmt  diese  nur  wenig,  nach  hinten  etwa  vom  1 2.  Segment  an  all- 
mählich und  gleichmäßig  an  Breite  bis  zum  spitz  auslaufenden  Afterende  ab.  Die  Rückenfläche 
ist  nur  wenig  gew()lbt.  Xn  den  Seitenteilen  schneiden  die  Segmentgrenzen  tief  ein,  die  Ruder 
treten  seitwärts  weit  liinaus,  überragt  \nn  den  sehr  langen  Rückencirren.  Die  dünnen  durch- 
scheinenden Elytren  stehen  nur  in  der  vorderen  Körperhälfte,  decken,  ausgenommen  an  den 
vorderen  Segmenten,  nur  die  Seitenteile  der  Rückenfläche  und  fallen  bei  ihrer  Dünnheit  weilie 
auf;  die  Ruder  ragen  über  sie  hinaus.  Die  hintere  Körperstrecke  trägt  an  allen  Segmenten  die 
sehr  langen  Rückencirren.  —  Die  auffallende  Zeichnung  der  Rückenfläche  des  son.st  hellfarbigen 
Körper  besteht  in  einer  braunen  Mittellinie  und  in  regelmäßigen  ;Vb.ständen  stehenden  queren 
rautenförmigen  Flecken.  Sie  erstreckt  sich  seltener  über  die  ganze  Länge  des  Tieres,  ist  häufiger 
auf  dessen  vordere  Strecke  beschränkt.  Die  rautenförmigen  Flecke  stehen  auf  den  elytrentrag-enden 
Segmenten,  die  Längslinie  kann  in  einzelne  Stücke  zerfallen  oder  kontinuierlich  an  Breite  zu- 
nehmen  imd  dann   die  queren   Flecke  gleichsam  aufnehmen  (Taf.  I\',  Fig.  i — 3). 

47 


48 


F..  Ehlers. 


Der  Kopflappen  (Taf.  IV,  Fig.  5)  i.st  eine  quer  o\ale  Scheibe,  seine  schwach  gewölbte 
Rückenfläche  trägt  4  schwarze  Augen,  die  hinteren  nahe  am  Hinterrande  näher  beisammen  als 
die  vorderen,  die  etwas  vor  der  größten  Breite  nahe  am  Seitenrande  stehen.  Der  \'orderrand 
ist   in   der   Mitte   tief   eingeschnitten,   die  Vorderecken   ganz   niedrig   stumpf,   ohne   Frontalhöcker. 

Der  unpaare  Fühler  steht  mit  einem  großen  Grundgliede  in  dem  Einschnitte  des  Vorder- 
rande.s,  und  ist  ein  sehr  langer  dünner  glatter  Faden :  die  paarigen  unter  dem  \'orderrande  des 
Kopflappens  entspringenden  Fühler  erreichen  kaum  ein  Drittel  der  Länge  des  unpaaren  und 
sind  bedeutend  dünner  als  dieser.  —  Die  Subtentakel  sind  schlank  kegelförmig  glatt,  ragen  weiter 
hinaus  als  die  paarigen  Mihler,  erreichen  aber  kaum  die  halbe  Länge  des  unpaaren  (Taf.  IV,  Fig.  5). 

Das  erste  Segment  tritt  auf  der  Rückenfläche  nicht  zutaofe :  die  beiden  auf  eroßen  Grund- 
gliedern  stehenden  glatten  Fühlercirren  ragen  über  die  Enden  der  Subtentakel  hinaus.  —  Von 
den  nächsten  Segmenten  sind  die  ersten  kürzer  und  schmäler  als  die  folgenden;  der  \'orderrand 
der  Rückenfläche  des  zweiten  und  dritten  ist  in  der  Mitte  oft  ansehnlich  nach  \orn  spitz  drei- 
eckig ausgezogen  (Taf.  IV,  Fig.  5).  In  der  Gegend  der  größten  Körperbreite  ist  das  Segment 
ohne  Ruder  dreimal,  mit  Ruder  sechsmal  breiter  als  lang,  in  der  hinteren  ^"erschmälerten  Körper- 
strecke ist  das  Segment  ohne  Ruder  nur  zweimal,  mit  Ruder  sechsmal  breiter  als  lang.  Dem 
entsprechend  treten  in  der  vorderen  Körperstrecke  die  Ruder  nur  luit  der  halben,  in  der  hinteren 
Körperstrecke  fast  vun  die  ganze  Körperbreite  seitlich  her\or,  und  es  erscheint  hier  der  Körper 
zwischen  den  Rudern  tiefer  eingeschnitten  als  in  der  \orderen  Körpergegend.  Die  Rückenfläche 
dieser  hinteren  Segmente  bildet  dann  eine  quer  rautenförmiges  F"eld  (Taf.  IV,  F"ig.  6). 

Das  Ruder  ist  zweiästig,  der  obere  Ast  ist  aber  sehr  viel  kürzer  und  dünner  als  der  die 
Hauptmasse  des  Ruders  bildende  untere  Ast,  so  daß  er  als  ein  \on  dessen  oberer  Kante  und 
vorderen  Fläche  ausgehender  Fortsatz  erscheint;  beide  Aeste  laufen  mit  einer  dünnen  kegel- 
förmigen Lippe  aus,  in  deren  Spitze  die  starke  hellfarbige  Stütznadel  liegt  (Taf.  I\',  Fig.  7.  8). 
Der  obere  Ast  hat  wenige  dicke  grade  einfach  zugespitzte  Borsten  mit  schwacher  Ouerrippung 
(Taf.  I\',  Fig-.  11).  —  Das  Bündel  des  unteren  Astes  enthält  zahlreiche  weit  hervortretende,  an 
Dicke  ungleiche  Borsten,  die  dünner  als  die  des  oberen  Astes  sind:  bei  ihnen  erweitert  sich 
der  Schaft  zu  einer  Endstrecke,  die  mit  Ausnahme  der  schwach  gekrümmten  Spitze  mit  breiten 
Sägeblättern  besetztzt  ist,  deren  Ränder  an  den  der  Spitze  genäherten  mit  einem  starken  Dorn 
auslaufen;  die  Endspitze  ist  an  den  größeren  Borsten  meist  einfach,  an  den  kleineren  mit  einem 
kleinen  Nebenzahn  versehen  (Taf.  IV,  Fig.  1 2).  —  Der  Rückencirrus  ist  sehr  lang,  länger  als 
die  Körperbreite;  er  entspringt  dicht  über  dem  oberen  Ruderaste  mit  einem  schlanken,  cylin- 
dri.schen  Wurzelgliede,  ein  glatter  durch.scheinender  Faden,  der  zumal  bei  Glycerinaufhellung 
eine  dichte  quere  Streifung  zeigt,  die  durch  wirteiförmige  Fäden  erzeugt  \vird,  die  \on  der 
Hülle  des  axialen  Nerven  an  die  Körperwand  gehen.  —  Die  Elytren,  die  in  15  Paaren  am  2. 
4.  5.  7.  9  ...  .  23.  26.  29.  32.  Segment  stehen,  werden  \()n  einem  kurzen  Höcker  getragen, 
der  etwas  ^veiter  \'om  oberen  Ruderaste  entfernt  ist  als  das  VVurzelglied  des  Rückencirrus.  Es 
sind  leicht  abfallend  dünne  und  weiche  \öllig  glatte  Scheiben,  die  des  ersten  Segmentes  lang- 
eiförmig  (Taf.  IV,  Fig.  9),  die  folgenden  kürzer  und  breiter;  ihre  Anheftung  ist  excentrisch  deiu 
Rande  genähert,  kreisförmig;  die  Rückenfläche  der  Platte  über  ihr  mei.st  buckeiförmig  erhoben  und 
bei  den  meisten  ist  in  diesem  Bezirk  die  Platte  durch  reichere  Gewebsentwicklung  dunkel  getrübt 
in  einem  Felde,  über  dessen  Rand  hinaus  die  Ner\en\'erzweigung  zutage  tritt  (Taf.  IV,  Fig.  10). 

4^^ 


Die  btHlcnsässigon   AniK-liden  aus  den  Samnilimijen  der  deutschen  Ticfsee-Expedilion. 


49 


Der  Bauchcirrus  ist  ein  einfacher  schlank  kegelförmiger  Faden,  der  mit  niedrigem  Wurzel- 
gliede  an  der  Ruderbasis  entspringt  uml  etwas  über  die  Lippe  des  unteren  Ruderastes  hinausragt 

Genitalpapillen  treten  xom  5.  rudertragenden  Segmente  ah  auf,  kleine  weiterhin  etwas 
länger  werdende  Zapfen,  die  hinter  der  Ruderbasis  am  Seitenrande  der  X'entralfläche  stehen. 

Das  einfache  Aftersegment  hat  2  sehr  lange  fadenförmige  Aftercirren. 

Der  kurze  ausgestreckte  Rüssel  trägt  9  Neutrale  und  9  dorsale  kurze  Randpapillen,  \on 
ilenen  die  mediane  etwas  kürzer  ist  als  die  übrigen;  der  Seitenteil  des  Rüsseleinganges  war 
violett  gefärbt.     Die  starken  dorsalen  und  ventralen  Kiefer  .sind  hornbraun. 

Fundort:  \ald.-Stat.  131.  54'^'  28' S.,  3 '^  30' O.  457  m.  0,6'^  C.  Wilkanischer  Sand. 
1  )irht  unter  der  Ostseite  der  Bou\et-Insel. 

Weitere  Verbreitung:  Kaiser  Wilhelm  II. -Land.  —  W^interstation  der  deutschen 
Südpolar-Expedition.  —  350  m. 

\'on  der  Eiiipo  aiitarctica  Kik;.  unterscheidet  sich  diese  Art  leicht  nicht  nur  durch  die 
auffallende  Zeichnung,  sondern  auch  durch  andere  Größenverhältnisse  der  Körperanhänge,  sowie 
durch  die  Beschaffenheit  der  El)tren  und  der  Borsten. 

Gattyaiia  palUda  n.  sp. 

Taf.  I,  Fig.  I — 9. 

Der  Körper  des  Wurmes  i.st  kurz  und  breit  nach  beiden  Enden  gleichmäßig  verschmälert, 
platt,  auf  der  Rückenfläche  von  den  farblosen  Elytren  völlig  gedeckt,  und  in  einem  kleinen 
Tiere  dadurch,  daß  diese  an  ihrer  Anheftung  eingezogen  sind,  der  Länge  nach  schwach  jeder- 
seits  rinnenförmig  \ertieft  (Taf.  I,  Fig.  i).  Besondere  Zeichnungen  und  Färbungen  fehlen,  die 
gelben  Borsten  ragen  wie  die  Rückencirren  wenig  über  den  Seitenrand  der  Elytren  heraus.  — 
Ein  kleines  Tier  war  1 3  mm  lang,  die  größte,  auf  der  Grenze  des  \orderen  Drittels  der  Länge 
erreichte  Breite  war  4,5  mm;  ein  größeres  Tier  von  22  mm  Länge,  war  mit  Borsten  10  mm, 
ohne  Borsten  8  mm  und  ohne  die  Ruder  auf  der  Bauchfläche  4  mm  breit.  Die  Zahl  der  Seg- 
mente ist  37. 

Der  Kopflappen  (Taf.  I,  Fig.  2)  ist  eine  querovale,  an  den  Seiten  gerundet  enveiterte  Platte, 
die  um  ein  Drittel  breiter  als  in  der  Mitte  lanof  ist:  seine  Läns^fe  ist  weniof  gfrößer  als  die  der 
beiden  ersten  Segmente  zusammen.  Sein  \  orderrand  ist  in  der  Mitte  tief  eingeschnitten,  eine 
Längsfurche  geht  von  die.sem  Einschnitt  auf  die  Rückenfläche  über:  die  \'orderecken  .springen 
.stumpf  abgervmdet  \or,  ohne  besondere  Frontalhöcker  zu  bilden.  .\us  dem  Einschnitt  des 
X'orderrandes  entspringt  mit  großem  Wurzelglied  der  unpaare  Fühler,  ein  schlanker,  einfach 
zugespitzt  auslaufender  Faden,  der  zurückgelegt  bis  an  das  dritte  Segment  reicht.  Neben  ihm 
entspringen  unter  dem  \'orderrande  des  Kopflappens  mit  kurzen  Basalgliedern  die  paarigen 
Fühler,  zugespitzte  Fäden,  die  kaum  halb  so  lang  als  der  unpaare  sind.  Die  Fühler  sind  bei 
dem  kleineren  Tiere  mit  langen  fadenförmigen,  bei  dem  größeren  mit  kleineren  spärlichen 
Papillen  besetzt.  —  Die  großen  und  dicken,  über  den  unpaaren  F^ühler  noch  etwas  heraus- 
ragenden Palpen  sind  schlank  kegelförmig,  am  Ende  abgesetzt  zugespitzt,  schwach  kantig,  cjuer 
geringelt  und  fein  schwärzlich  bestäubt. 

Das  erste  Segment  ist  auf  der  Rückenfläche   etNva  halb  so    lang   als    das    folgende,    sein 

49 

Uciitsche  'i'iefsee-E-\peilition   i8gS — 1899.     IjiI.  X\'I.  7 


j,^  E.  Ehi.er';, 

\'orderrand  grade  ohne  Erweiterung  ülier  dem  Kopl'lappen;  an  den  Seiten  stehen  auf  W^ir^el- 
gliedern  jederseits  zwei  den  paarigen  Fühlern  entsprechende  Fühlercirren ;  eine  Borste  zwischen 
ihnen  habe  ich  nicht  gesehen  (Taf.  I,  Fig.  2). 

Die  rudertragenden  Segmente  sind  bei  voller  Entwicklung  ohne  Ruder  etwa  doppelt, 
mit  Rudern  fünfmal  breiter  als  lang:  ihre  Rückenfläche  ist  in  tlen  Seitenteilen  durch  eine  kurze 
Ouerfurche  jederseits  vertieft. 

Die  auf  großen  getrennten  Basen  stehenden  Ruder  (Taf.  I,  Fig.  3.  4)  springen  seitwärts 
vor;  ihre  beiden  Ae.ste  laufen  mit  einer  spitz  keg'elförmigen  Lippe  aus,  in  der  die  Spitze  der 
arroßen  Stütznadel  lieot;  der  obere  Ast  ist  um  die  Hälfte  dünner  und  kürzer  als  der  untere, 
aber  deutlich  von  diesem  getrennt:  seine  gelblichen  Borsten  sind  weniger  zahlreich  (10)  und 
kaum  dicker,  aber  kürzer  als  die  des  unteren  Astes,  schwach  gebogen  und  bis  zum  stumpfen 
Ende  auf  einer  Hache  mit  Sägeblättern  besetzt  (Taf.  1,  big.  9).  —  Die  Borsten  des  unteren 
Astes  —  ich  zählte  neben  10  dorsalen  55  \entrale  —  sind  insofern  gleich  gebaut,  als  ein 
schlanker  Schaft  in  eine  etwas  erweiterte  Endstrecke  übergeht,  die  mit  einer  einfach  schwach 
gekrümmten  Spitze  ausläuft  und  vor  dieser  auf  einer  Strecke  mit  Sägeblättern  besetzt  ist  (Taf.  I, 
Fig.  8);  in  den  unteren  Borsten  i.st  diese  Strecke  lang,  in  den  Aveiter  dorsalwärts  .stehenden 
Borsten  ist  die  Strecke  schlanker,  und  in  den  am  höchsten  stehenden  läuft  die  Spitze  dann  fast 
fadenförmig  aus.  —  Die  schlank  kegelförmig  einfach  zugespitzt  auslaufenden  Rückencirren  ragen 
über  die  Borstenbündel  hinaus:  bei  dem  kleineren  Tiere  sind  sie  rauh  xcm  fadenförmigen  Papillen, 
bei  dem  größeren  glatt;  sie  stehen  auf  einem  Wurzelgliede,  das  terminal  etwas  verdickt  i.st;  es 
entspringt  auf  der  Ruderbasis  hinter  dem  dorsalen  Ruderaste.  Median  von  ihm  steht  ein  großer 
stumpf  kegelförmiger  Paracirralhöcker.    —    Die    in    16  Paaren    vorhandenen  Elytren    stehen    am 

2.  4.  5.  7.  9 23.   26.   29.  32.  35.  Segment  imbricat  und  decussat;  sie  sind  an  dem  vorderen 

Ruder  kleiner  und  hier  fast  kreisförmige  Scheiben  mit  fast  centraler  Anheftung,  weiterhin 
werden  sie  oval  und  ihr  Vorderrand  herz-  oder  nierenförmig  ausgerandet:  die  Anheftung  liegt 
dann  lateral  vom  Centrum ;  dabei  ist  die  Fläche  der  Elytren  oft  tief  nabelartig  eingezogen 
(Taf.  I,  Fig.  5.  6).  Das  Elytron  ist  eine  ziemlich  zähe  Platte,  deren  glatte  Unterfläche  schwach 
irisiert:  bei  dem  kleineren  Tiere  war  die  Oberfläche  in  der  Umgebung  der  Anheftung  mit 
kleinen,  stumpf  kegelförmigen,  der  übrige  Teil  und  der  hintere  und  seitliche  Rand  mit  schlanken 
fadenförmigen  Papillen  besetzt  (Taf.  I,  Fig.  7).  Bei  dem  erwachsenen  Tiere  war  die  Oberfläche 
des  Elytron  und  der  Rand  papillenlos  oder  nur  mit  einer  vereinzelten  warzenförmigen  Papille 
besetzt.  Der  große  Elytrophor  .steht  auf  der  Höhe  des  paracirralen  Höckers.  —  Die  Bauch- 
eirren, einfach  kegelförmige  glatte  F'äden,  entspringen  am  Grunde  des  ventralen  Umfanges  des 
unteren  Ruderastes  und  reichen  etwa  bis  zum  .\ustritt  des  Bonstenbündels,  luit  Ausnahme  des 
\'erlängerten  ersten  Bauchcirrus. 

Genitalpapillen  waren  schwach  entwickelt,  stumpfe  Höcker  auf  der  X'entralfläche  am  Seiten- 
rande der  Segmente. 

Das  Aftersegment  ist  kurz  und  dick,  die  Aftcroffnung  dorsalwärts  gerichtet:  die  After- 
cirren  fehlten  den  Tieren. 

Fundort:  Vald.-Stat.  194.  o"  15'  N.,  98"  8' O.  614  ni.  Fester  vulkanischer  Schlick. 
26  Sm.  südlich  Non  P.  Nias.  —  Stat.  203.  i"  47'  N.,  96"  58'  ().  660  m.  Pteropoden-Schlamm. 
15  Sm.  südlich   Non   Bangkam. 

50 


Uie  bodcnsiissigon  Anneliden  aus  den  SaminhiDKcn  der  deutschen  Tiefsee-Kxpedition.  -  , 

Nach  dem  Vorgänge  \(m  McIntosh')  habe  ich  dt-n  früher  für  diese  Gattung  verwendeten 
Namen  A^rc/z/a,  tla  er  von  Stai.  1860  einer  Hemipteren-Gattung  gegeben  war,  durch  (rcxttvana  ersetzt. 

PcivIcp!S    W.    g-. 

l'iiU  ni)in(n  niil  der  Kupflappcnbildung  von  Lipii^d/mtiis,  rückgebildetem  oberen  Ruderasl, 
rudimentären  Hlytren   und   warzenförmigen   Höckern  an   den   Baucheirren. 

Pero/epis  rcgiilaris  n.  sp. 

Taf.  III,  Fig.  6— II. 

Der  Wurm,  dem  in  den  beiden  mir  \orIiegenden  Stücken  die  hintere  vielleicht  un- 
bedeutende Körperstrecke  fehlt,  ist  bei  35  rudertragenden  Segmenten  30  mm  lang,  vorn  mit 
Rudern  7  mm,  ohne  Ruder  4  mm  breit,  nach  hinten  wenig  \erschmalert,  auf  der  \o\\  Elytren 
nicht  gedeckten  Rückenfläche  schwach  gewölbt;  die  Bauchfläche  ist  gleichmäßig  gelblichgrün, 
die  Rückenfläche  auf  perlgrauem  Grunde  regelmäßig  alternierend  quer  braun  gebändert,  und 
/war  stehen  diese  braunen  Ouerbinden  auf  den  cirrentragenden  Segmenten  und  folgen  deren 
Stellung  (Taf.  III,  F"ig.  6).  Ein  /weites  durchaus  gleichgefärbtes  Stück  war  24  mm  lang  und  hatte 
32  Segmente:  da  hier  die  letzten  nicht  unbedeutend  verschmälert  waren,  fehlt  \ermutlich  keine 
lange  Segmentreihe  mehr. 

Der  Kopflappen  i,st  eine  auf  der  Rückenfläche  schwach  gewölbte  Platte,  die  etwa  so  lang 
als  die  beiden  ersten  Segmente,  und  breiter  als  lang^  ist.  \o\\  ihrem  grad  abgesetzten  Vorderrande 
entspringen  in  gdeicher  Höhe  nebeneinander  mit  kurzen,  schwach  geringelten  Wurzelgliedern  die 
drei  fast  gleich  langen,  glatten,  subterminal  wenig  verdickten  Fühler,  die  mit  kurzer  Endspitze 
auslaufen.  \  on  der  Unterfläche  kommen  zwei  dicke,  kegelförmige,  glatte  Subtentakel,  die  weit 
über  die  Fläche  hinausragen.  Nahe  dem  Seiten-  und  Hinterrande  trägt  der  Kopflappen  jecler- 
seits  einen  kleinen  kreisförmigen  schwarzen  Augenfleck  (Taf.  III,  Fig.  7). 

Das  erste  Segment  ist  \o\\  oben  nicht  sichtbar;  es  trägt  auf  gemeinsamem  Wur/elgliede 
zwei  schlanke  glatte  Fühlercirren,  die  fast  so  weit  als  die  Subtentakel  hinausreichen. 

Die  folgenden  rudertragenden  Segmente  sind  mit  Rudern  sechsmal,  ohne  Ruder  \iermal 
breiter  als  lang,  am  Seitenumfang  z^vischen  den  Ruderbasen  tief  eingeschnitten,  auf  Rücken- 
imd  Bauchfläche  durch  feine  scharfe  Furchen  \oneinander  getrennt.  Der  Vorderrand  des  ersten 
dieser  Segmente  trägt  keine  besondere  Erweiterung  gegen  den  Hinterrand  des  Kopflappens. 

An  den  großen  seitlich  weit  \'orspringenden  Rudern  ist  der  obere  Ast  bis  auf  einen 
kleinen  borstenlosen  Höcker  reduziert,  der  auf  dem  dorsalen  Umfange  der  Basalstrecke  des 
unteren  Astes  steht,  in  ihm  liegt  die  Spitze  einer  starken  Stütznadel.  Der  große  kegelförmige 
untere  Rudera.st  läuft  mit  einer  schwachen  Lippe  aus,  vor  der  das  starke,  etwa  10 — 15  Borsten 
führende  fächerförmige  Bündel  austritt.  Der  starke  gelbliche  Schaft  der  Borsten  trägt  auf  der 
wenig  gekrümmten  Endstrecke  eine  kurze  Reihe  von  Sägeblättern  und  läuft  an  den  oberen 
Borsten  mit  einem  großen  Doppelzahn,  an  den  unteren  mit  einfachem,  stumpfen  oder  durch- 
scheinend   spitzen  Zahn    aus,    eine   Differenz,    die   wohl    durch   Abnutzung   der   hellen  Spitze  ent- 


')  Mc'iNTOSII,  Monograpli   of  llie   britisli   .\nnelids.      l'l.  II.      l'olyeluietu  (Kay  Society).      London  1900  pg.  2S5. 


E.  Ehlers, 
D  - 

Steht  (Taf.  III,  Fig.  ii).  Ueber  der  Basis  des  Ruders  stehen  auf  großen  Wurzelgliedern  alter- 
nierend die  Rückencirren  und  Elytren,  und  zwar  diese  auf  dem  2.  4.  5.  7.  9,  ...  .  23.  26.  29. 
32.  35.  Segment.  Cirrophor  und  Elytrophor  sind  kegelförmig,  quer  gerunzelt  (Taf.  III,  Fig.  8.  9.  10): 
das  Endglied  der  Cirren  ein  etwas  abgeplatteter,  zugespitzt  auslaufender  Fladen,  der  über  den 
unteren  Ruderast  nicht  hinausragt.  Das  erste  Elytron  (Taf.  III,  Fig.  7)  ist  jederseits  eine  fast 
kreisförmige  lederige  glatte  Platte  mit  marginaler  Anheftung,  beträchtlich  größer  als  alle  folgenden : 
es  deckt  die  Seitenteile  des  Kopflappens:  an  den  übrigen  Segmenten  i.st  das  Elytron  ein  dem 
Elytrophor  mit  marg-inaler  .Vnheftung  anhängendes,  ziemlich  derbes  aber  durchscheinendes  kreis- 
förmig gerundetes  Läppchen,  das  nach  hinten  gewendet  den  Zwischenraum  zwischen  zwei  Rudern 
nicht  deckt  (Taf.  III,  F"ig.  9).  —  Der  Bauchcirrus  des  ersten  Ruders  ist  ein  schlanker,  über 
das  Borstenbündel  hinausragender  Paden :  an  den  folgenden,  Rudern  ist  dieser  Cirrus  kürzer 
und  ragt  nicht  über  den  Ruderast,  an  dessen  Basis  er  entspringt,  hinaus:  sein  aufwärts  gerichteter 
Umfang  trägt  zwei  warzenförmige  Höcker  (Taf.  III,  Fig.  8.  10). 

Der  eine  der  beiden  Würmer  saß  in  einer  weiten,  mit  Bruihstücken  von  Muschelschalen 
bedeckten,  \ernuitlich  einer  Diopatra  angehörenden  Röhre,  vielleicht  ein  Commensal  des  Erbauers 
der  Röhre. 

Fundort:  Vald.-Stat.  244.     5"  55' S.,  39°  O.     Foraminiferen  u.  a.    Außerhalb  Dar-es-Salam. 

Nach  der  Bildung  des  Kopfendes  gehört  die  PvrX.  unter  den  Polynoinen  in  die  Lepidonotu.s- 
Gruppe,  ist  dann  aber  durch  die  weitgehende  Reduktion  des  dorsalen  borstenlosen  Ruderastes 
und  der  zu  kleinen  Läppchen  zurückgebildeten  Elytren  ausgezeichnet  und  zeigt  in  der  Gestalt 
der  Baucheirren  Beziehungen  zu  den  Sigalioninen.  Mit  solcher  Mischung  von  Charakteren  kenn- 
zeichnet sich  die  von  mir  für  diese  Art  vorgeschlagene  Gattung.  Diese  Kennzeichen  behalten  ihren 
Wert,  wenn  auch  über  die  Bildung  der  Elytren  andere  Anschauungen  Platz  greifen  sollten,  denn 
es  ist  mit  der  Möglichkeit  zu  rechnen,  daß  die  \on  mir  beschriebenen  Elytren  alle  in  Regene- 
ration begriffene  und  unausgebildete  seien.  Aus  den  Bildern,  die  mir  die  untersuchten  Elytren 
boten,  habe  ich  dafür  keinen  Anhalt  gefunden.  Die  laterale  Anheftung  der  Elytren  würde  in 
ihrer  Bedeutune  immer  bestehen  bleiben. 


ö 


RittJialciicssa  iiisigiiis  n.  sp. 

Taf.  I,  Fig.  10.  11:  Taf.  II,  big.  i — 9. 

Diese  durcli  Pärbung  und  Zeichnung  auffallende  .Art  erreicht,  nach  einem  in  ganzer 
Länge  erhaltenen  Tiere,  bei  191  rudertragenden  Segmenten  die  Länge  von  16,5  cm,  hat  die 
größte,  7  mm  betragende  Breite  im  Bereich  des  8. — 10.  Segmentes,  und  ninnnt  \-on  da  sehr 
allmählich  an  Breite  ab,  l)is  zu  dem  etwa  2  mm  breiten  Afterende.  Der  Wurm  ist  zumal  in 
der  hinteren  Körperstrecke  platt. 

Die  schuppenförmig  übereinander  greifenden  Elytren  las.sen  tlie  mittlere  Strecke  der 
Rückenfläche  frei,  decken  aber  die  Ruder  und  Borsten  ganz  oder  zum  grollten  Teil.  Während 
die  Bauchfläche  gleichmäßig  hellfarbig  ist,  trägt  die  Rückenfläche,  übereinstimmend  bei  allen 
Tieren,  die  mir  vorlagen,  eine  besondere  Färbung  dadurch,  daß  .sie  im  Bereich  der  i  2  vorderen 
rudertragenden  Segmente  schneeweiß  i.st  (Taf.  I,  Plg.  10),  doch  mit  dem  Ihiterschied,  daß  diese 
P'ärbung  auch  die  PIlytren   dieser  Segmente   ergreift,    oder   dal]   diese,   in   Uebereinslimnumg  mit 

52 


Uiv   boticnsässiycn  Aiuu-Iidcu   aus  den   Sammlungen  der  deutschen  Tietsce-Expcditiun.  -  -. 

denen  der  übrigen  Seemente  leicht  ockerfarben  mit  je  einem  dunkleren  Punkte  oder  Wisch 
gezeichnet  sind;  diese  Färbung  war  immer  am  ersten  ?{htrnn  \orhanden  und  ein  gleichfarbiger 
Fleck  stand  auf  dem  dorsalen  L'mfang  der  l'ühlercirren.  In  dem  einen  wie  in  dem  anderen 
Fiille  wird  dieses  ^\■eilte  Feld  der  RUckenfläche  an  seinem  hinteren  Rande  scharf  durch  eine 
ockerfarbene,  ([uer  über  die  Rückenfläche  \erlaufende  Rinde  abgeschnitten;  diese  Binde  ist  bald 
breiter,  bald  schmäler  und  geht,  im  Gegensat/  zu  ihrem  scharfen  X'orderrand  nach  hinten  all- 
mählich in  die  Grundfarbe  der  Rückenfläche  über.  Diese  ist  ein  lichter,  in  der  hinteren  Körper- 
strecke mehr  und  mehr  abblassendes  Ockerbraun.  Die  ihre  Seitenfläche  deckenden  Elytren 
haben  den  gleichen  Ton  oder  sind  im  Seitenrande  farblo.s,  so  daß  die  Plecken  des  Körpers 
dann  hell  gegen  die  dunklere  Mitte  abstechen :  immer  tragen  sie  nahe  ihrem  medialen  Rande 
einen  dunkelfarbigeren  schrägen  Wisch  oder  runden  Fleck,  imd  dadurch  entsteht  eine  regelmäl5ig 
segmentierte  Fleckzeichnung  in  der  hinteren  Körpenstrecke  (Taf.  I,  Fig.  lob). 

Der  Kopflappen  (Taf.  I,  Fig.  1 1 )  ist  eine  wenig  gewölbte,  quer  o\"ale  Scheibe,  die  nicht 
ganz  doppelt  so  breit  als  lang  ist,  an  Länge  etwa  dem  ersten  rudertragenden  Segment  gleich : 
in  der  Mitte  seiner  dorsalen  Fläche  liegt  ein  längslaufender,  den  Hinterrand  nicht  erreichender 
Wulst:  an  .seinem  \'orderrande  stehen  auf  gleicher  Höhe,  am  Ursprung  \()neinander  getrennt, 
drei  schlank  birnförmige  Fühler,  die  kaum  so  lang  als  der  Kopflappen  sind.  Auf  der  Mitte 
von  dessen  Seitenhälfte  stehen  jederseits,  zwei  sch\varze  \-oneinander  getrennte  .Vugenflecke, 
von  denen  der  ^"ordere  größer  und  schwach  nierenförmig,  der  hintere  kreisrunel  ist.  —  Die 
großen,  von  der  Unterseite  des  Kopflappens  kdmmenden,  schlank  kegelförmigen  Palpen  sind 
glatt,  farblos,  nach  hinten  gelegt  reichen  sie  etwas  über  die  weil^farbige ,  vordere  Körper- 
strecke hinaus.  An  ihrer  W'urzel  steht  eine  kleine  Gruppe  schlanker  fingerförmiger  Papillen 
(Taf.  II,  Fig.  i). 

Das  erste  Segment  ist  auf  der  Rückenfläche  nicht  sichtbar:  es  trägt  jederseits  auf  langer 
Basis  zwei  neben  dem  Kopflappen  hervortretende  Fühlercirren,  die  über  den  Kopflappen  erheb- 
lich hinausragen;  es  sind  dünne  schlank  kegelförmige  Fäden,  der  obere  nur  halb  so  lang  als 
der  untere :  jeder  Faden  trägt  bisweilen  auf  der  Rückenfläche  seiner  basalen  Hälfte  einen  braunen 
Strich.  Das  schlanke  cylindrische  W^urzelglied  ist  fast  seiner  ganzen  Länge  nach  mit  einer 
schmalen  hautartig  dünnen  Lippe  \er.sehen,  neben  ihr  tritt  in  der  basalen  Hälfte  ein  kleines 
Bündel  von  3 — 4  feinen  glatten  Capillarborsten  aus;  im  Wurzelglied  liegt  eine  lange  schlanke 
Stütznadel ;  alles  Bildungen  parapodialer  Art  (Taf.  II,  Fig.  i ). 

Die  rudertragenden  Segmente  sind  vorn  etwa  sechsmal  breiter  als  lang,  eng  aneinander 
geschoben,  da  die  Segmentfurchen  zwi.schen  den  Ruderbasen  nicht  tief  einschneiden :  in  der 
hinteren  Körperstrecke  tritt  die  Segmentierung  am  Seitenumfang  des  Körpers  durch  stärkere 
Trennung  der  Ruderbasen  schärfer  hervor:  die  Segmente  werden  mit  ihrer  allmählichen  \'er- 
schmälerung  dann  etwa  fünf-  bis  viermal  breiter  als  lang. 

Die  Ruder  weichen  in  der  Länge  des  Körpers  voneinander  durch  den  Grad  ihrer  Aus- 
bildung ab.  Vom  25.  Segment  ab  tragen  alle  Elytren,  an  den  vorhergehenden  treten  diese  in 
der  regelrechten  Anordnuno-  auf.     Rückencirren   fehlen  den   elvtrenlosen  Rudern. 

Abgesehen  von  den   vordersten   Rudern  gilt  für  sie  folgendes: 

Die  Ruderbasis  bildet  auf  der  Rückenfläche  ein  Feld,  das  \orn  jederseits  etwa  ein  b'ünftel, 
hinten  ein  X'iertel  davon  einnimmt:  auf  ihr  stehen   die   Elytro-  und  Cirrophoren. 

53 


_  ,  ,  E.  Ehlers, 

54 

Die  beiden  Ruderäste,  von  denen  der  dorsale  stets  kleiner  als  der  ^entrale  ist,  sind  in 
den  \orderen  Rudern  nicht,  in  den  hinteren  deutlich  voneinander  getrennt:  die  vorderen  Ruder 
sind  dicker  als  die  gestreckteren  hinteren,  erstere  sind  an  Länge  etwa  einem  Viertel,  letztere 
der  Hälfte  der  Segmentbreite  gleich.  Alle  sind  mit  gleichen  Bestandteilen  ausgerüstet,  diese 
sind  aber  in  den  \erschiedenen   Regionen  ungleich  gebildet  (Taf.  II,  Fig.  3.  4.  5). 

Das  erste  Ruder  (Taf.  II.  Fig.  2)  hat  zwei  kurze  dicke  voneinander  gespreizte  Aeste, 
beide  Aeste  tragen  am  Umfang  der  Endfläche  einen  Kranz  langer  fingerförmiger  Papillen,  die 
zusammengelegt  als  ein  Büschel  erscheinen ;  am  unteren  halben  Umfange  des  unteren  Astes 
steht  eine  über  die  Papillen  hinausragende  Lippe.  Das  Borstenbündel  des  oberen  Astes  besteht 
aus  dünnen,  fein  gesägten  Capillarbonsten :  die  Borsten  des  unteren  Astes  .sind  dünn,  zusammen- 
sje-setzt,  ihr  sehr  langes  dünnes  Endglied  ist  auf  einem  Umfange  in  weiten  Abständen  säeeartiir 
eingekerbt  und  läuft  mit  einem  einfachen  gedeckten  Endhaken  aus  (Taf.  II,  Fig.  7).  —  Ueber 
der  Ruderbasis  steht  der  Elytrophor,  der  wenig  länger  als  der  Ruderast  i,st;  das  auf  ihm 
stehende  glatte  Elytron  i.st  fast  kreisförmig,  sein  Rand  ohne  Papillen:  am  Elytrophor  steht  nahe 
unter  der  Anheftung  des  Ehtron  ein  stumpfer  H()cker,  den  icji  nach  dem  Besatz  mit  W^imper- 
haaren  als  Kieme  deute.     Der  Bauchcirrus  ist  ein  schlanker  kegelförmiger  Faden. 

An  den  zunäch.st  folgenden  Rudern  findet  allmählich  der  Uebergang  zu  der  weiterhin 
allgemein  geltenden  Bildung  statt:  hier  kommen  besonders  die  Papillen  auf  der  Spitze  der 
Ruderäste  und  die  Borsten  des  unteren  Bündels  insofern  in  Betracht,  als  in  den  fünf  \orderen 
Rudern  die  Papillen  noch  zahlreich  sind  und  bündeiförmig  erscheinen,  und  die  ventralen  dünnen 
Borsten  der  sieben  vorderen  Ruder  langgestreckte  gesägte  Endglieder  besitzen. 

Das  Zurückgehen  der  Ruderlippen  auf  niedere  Blätter,  die  in  der  Aorderen  Körperstrecke 
stumpf  sind,  mit  der  Streckung  der  Aeste  im  hinteren  Körperabschnitt  sich  zuspitzen,  und  die 
allmähliche  Verringerung  der  Zahl  der  Papillen,  die  bisweilen  gabelförmig  sind,  ist  für  die  Ruder- 
form bedeutsam:  im  oberen  Ast  steht  ein  reiches  Bündel  ungleich  langer  sehr  feiner,  säge- 
blättriger  Capillarborsten  (Taf.  II,  Fig.  9);  die  Borsten  des  unteren  Astes  sind  gering  an  Zahl, 
.stehen  weidäufig,  sind  gelbbraun,  doppelt  so  dick  als  die  dorsalen,  und  tragen  auf  dem  am 
Endteil  quer  gekerbten  Schaft  ein  (0,117  "''"''  langes)  winklig  abgebogenes  Endglied,  das  mit 
einem  .stumpfen  gedeckten  Endzahn  ausläuft  (Taf.  II,  F"ig.  8).  —  Drei  Wimperplatten  stehen  am 
dorsalen  Umfang  des  oberen  Ruderastes  und  am  Abfall  des  Cirro-  und  Elytrophors.  —  Der 
Elytrophor  ist  .sehr  viel  dicker  als  der  Cirrophor,  beide  stehen  aber  in  gleicher  Höhe  auf 
der  Ruderbasis.  Die  von  ihnen  ausgehenden  Kiemen  sind  im  vorderen  Körperteil  größer  als  im 
hinteren  und  dann  stärker  medianwärts  gekrümmt.  —  Die  großen  Elytren  (Taf.  II,  Fig.  6)  sind 
durch  eine  tiefe  Einbuchtung  annähernd  nierenförmi''-,  die  Anheftune,s.stelle  ist  lango\al  und  liegt 
excentrisch  hart  am  Rande  der  Einbuchtung;  ihre  Flächen  sind  glatt,  ihr  AuHenrantl  trägt  eine 
Reihe  xon  ungleich  großen  mehrfädigen  Papillen,  bei  denen  die  einzelen  Fäden  übereinander 
von  einem  als  Stamm  erscheinenden  Faden  abgehen  (Taf.  II,  Fig.  6  b).  —  Der  Bauchcirrus  ist 
ein  .schlanker  Faden,  der  nahe  der  Ruderbasis  am  ventralen  Umfange  des  unteren  Ruderastes 
auf  einer  kleinen  Erhebung  steht;  an  den  hinteren  Rudern  trägt  diese  einen  dünnhäutigen  Saum: 
der  Faden  reicht  etwa  so  weit  als  der  ventrale  Ruderast. 

An  den  letzten  Segmenten  kümmern  die  Ruder.  Das  kurz  kegelförmige  Aftersegment 
trägt  zwei  schlanke  Aftercirren. 

54 


Die  l>o(lens;issit;cn   Annt-Iiilcii   ans  den   Sammhuipen   tlcr  doutschon  Tiersce-I''\pc(lition. 


55 


Der  uusj4e.stlil]rtP  farblose  Rüssel  trägt  einen  Kranz  \nn  20  keg'elförmigen  Papillen:  im 
Rüsseleincrant'"e  stclil  ein  dorsales  und  \entralcs  Paar  vnu  starken  Ijraunen  hakeniVirmi^-en  Kiefern 
(Taf.  I,  Fio-.  10). 

An  einem  Exemplare  saßen  auf  ilen  Ruderästen  zahlreiche  Loxosomen. 

Fundort:   \ald.-Stat.  96.      35"  2' S.,    19"  58' ü.     80  m.     Kap  Agulhas-Bank. 

Ich  kann  die  Art  mit  keiner  der  beschriebenen  Arten  der  Gattung  Euthalcncssa  Dakii. 
itlentifizieren :  ihre  eigentümliche  Färbung  und  Zeichnung  läßt  sie  leicht  erkennen.  Der  von 
Daruiiix')  angenommenen  Abänderung  des  Gattungsnamens  hin  ich  gefolgt. 

Leaiiira  liystricis  Ehl. 

Ehlers,    Beiträge    zur  Kenntnis    der  \'ertikalverbreitung    der   Borstenwürmer    im    Meere.     Ztschr.  f.  wiss.  Zool.  Bd.  25 

1874  P-  3.T    laf-  II  Fig-  5— II- 

Das  \orliegende  Stück  hat  die  früher  \^^\\  mir  angegebene  Verteilung  der  Elytren,  wo- 
nach \om  25.  Ruder  ab  die  Elytren  an  allen  folgenden  auftreten.  Die  Form  der  Elytren  auf 
tlen  hinteren  Segmenten  ist  nicht  kreisförmig,  sondern  oval  \erlängert.  Die  erste  sehr  kleine 
Kieme  steht  am  23.  Ruder,  weiterhin  werden  die  Kiemen  größer,  als  ich  das  frühere  abgebildet 
habe.  Die  Zahl  der  Papillen  an  den  Rudern  ist  größer  als  dort  angegeben.  An  der  Basis  des 
Bauchcirrus  steht  der  charakteristische  Höcker. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  11.  58*^  36'  N.,  11"  33'  W'.  1750  m.  3,7'-  C.  Globigerinen- 
Schlamm.     Westlich  von  Schottland. 

Weitere  \'erbrei tung:  Wesdich  von  Irland  (Ehlers,  McIntosh,  Porcupine),  Azoren 
McIntosh,  Challenger).     Ueberall  in  der  Tiefe. 

Lcaiiira  q/iafrcfagcsi  Kbg. 

KiNBERG,  Fregatten  Eugenies  Resa.     Zoologi.    Annulata.     'l'af.  IX  fig.  42. 
Ehlers,  Polychaeten  des  mageil.  und  chilen.  Strandes.     1901   pg.  59. 

Die  bildlichen  Darstellungen,  die  Kinber(;  von  der  Lcanira  quatrefagcsi  Kbc.  gegeben  hat, 
bestimmen  mich,  einige  zum  Teil  schlecht  erhaltene  Tiere  unter  diesem  Namen  aufzuführen.  Ist 
das  richtig,  so  hat  die  Art  eine  weite  \'erbreitung. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  189.  o"  57'  S.,  99"  51'  O.  768  m.  7,3"  C.  Blauer  fester  Schlick. 
Nahe  Sumatra.  —  \'ald.-Stat.  191.  o"  39' S.,  98"  52' O.  750  m.  7,1"  C.  Fester  Korallen- 
Schlick.     Nahe  Siberut-Insel.  —  Vald.-Stat.  198.    o"  16'  N.,  98"  7'  O.     677  m.     Im  Nias  Süd-Kanal. 

Weitere  \' erbreit ung:  Mündung  des  La  Plata  (Ktnderg).  —  Puerto  Augasto:  Ma- 
ofellangfebiet.      10  Faden  (Ehlers). 

Lcaiiirn  sp. 

Ein  zu  Lcanira  gehörender,  aus  einem  Plicroiuiiia  entnommener  Wurm  weicht  durch 
längeren    Tentakel    untl   4   auf    der    hinteren  Hälfte    des  Kopflappens    .stehende    schwarze  Augen 

')  D.^Rr.OUX,  Recherchcs  siir  les  Aphrodilidae.     Lille  1899  (These  de  Parisi  p.  114. 

55 


56 


E.  Ehler«;, 


\"on  der  \orstehend  erwähnten  Art  ab.  Das  Stück  ist  zu  schlecht  erhalten,  als  dal)  es  näher 
y.u  bestimmen  oder  als  neue  Art  zu  kennzeichnen  wäre.  —  Das  Gleiche  gilt  von  einem 
zweiten  Stück.  Beide  stammen  aus  größerer  Tiefe  und  sind  Belege  für  die  Tiefseeverbreitung 
der  Gattung. 

I^mdort:  Vald.-Stat.  2  1 1.  o"  57' S.,  99"  5  i' O.  805  m.  7,1"  C.  Grober  Sand.  W'est- 
eingang  des  Sombrero-Kanals.  —  Vald.-Stat.  258.  2"  58'  N.,  46"  50'  O.  1362  m.  6,0"  C. 
Pteropoden-Schlamm.     Nahe  unter  der  ostafrikanischen  Küste. 

Sf/iciichiis  Inxiiriosa  Gr. 

Grube,  .\nnulata  Semperiana.     St.  Petersburg  187S   p.  54, 

Die  GRUBEsche  Beschreibung  der  Stlioidais  /iixiiriosa  Gr.  stimmt  gut  zu  dem  mir  \or- 
liegenden  Tier,  so  daß  ich  dafür  unbedenklich  den  Namen  \er\vende. 

Fundort:  \ald.-Stat.  203.  i"  47'  N.,  98'^  58'  O.  660  m.  9,1"  C.  I^tcropoden-Schlamm. 
Nahe  unter  der  ostafrikanischen  Kü.ste. 

Weitere  Verbreitung:  Philippinen,  Kanal  von   Lapinig  (Grube). 

St/iciiclais  boa  (JOHNST.). 

Syn.:  McIntosh,  Marine  Annelids  (Polychaeta)  of  Sonth  Afrika.    Pt.  I.  (iMarine  Investigations  in  South  Africa  Vol.  III) 

1903  P-  32- 

Die  \on  M(  Intosii  aus  dem  südafrikani.schen  Küstengebiete  beschriebene  Art,  die  schon 
an  der  eigenartigen  Färbung  und  Zeichnung  kenntlich  ist,  liegt  mir  unzweifelhaft  xor  und  ich 
führe  sie  unter  dem  \'on  ihm  gegebenen  Namen  an,  ohne  in  der  Lage  zu  sein,  die  daran 
angeschlossene  Synonymie  beurteilen  zu  können. 

Fundort:    \'ald.-Stat.   114.      34"  20'  S.,    18"  36' W.      70  m.     Grünsand.     Simon.s-Bucht. 

V\'  e  i  t  e  r  e  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  Atlantisch  boreal-lusitanisch. 


Neplitliyidae. 

Ncplitliys  hombci\^i  AuD.  u.  M.  Edw. 

Syn.:  DE  Saint  Joseph,  Annelides  polyclietes  des  cötes  de  Dinard,  Ann.  Sc.  nat.  Zool.  Ser.  VIII  Vol.  XVII  pg.  3. 

!•  und  ort:  \'ald,-Stat.  76.  i6"33'-S.,  i  i "  46'  O.  ca.  14"  C  Blauer  Schlick.  Große 
Fisch-Bai.  —  Stat.  roi.  33"  50'  S.,  23"  48'  ().  (22  Faden.)  Mollusken-Schalen  u.  a.  Algoa-Bai. 
—  Stat.  107.     35"  21'  S.,   20"  22'  ü.      117  m.     Grauer  Schlick.     Auf  der  Agulhas-Ifank. 

Weitere   \ Crbreitu  ng:   Kanal-Küste.  — •   Mittelmeer.  —  Madeira. 

56 


Die  liodensässigen   Aniielidon  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  Ticlsee-Kxpedition.  -  - 

NepJitliys  macnirn  ScHM. 

Svn.:  Ehi.krs,  Neuseeländische  Anneliden.     Berlin  1904   p.  14. 

l'"undort:  Vald.-Stat.  12S.  54"  29' S.,  3"  30' O.  439  m.  — 0,3'^' C.  Im  Osten  von 
der  Bouvet-Insel.  —  Stat.  131.  54"  28' S.,  3*^  30' O.  457  m.  — 0,6'^  C.  Wilkanischer  Sand. 
Dicht  unter  der  Bouvet-Insel.  —  Stat.  160.  Wilkanischer  Sand.  Kerguelen.  Gazelle-Bassin.  — 
-Stat.  161.     48'^'  57'  S.,  70"  o'  O.     \'ulkanischer  Schlick.     Auf  der  Bank  im  0.sten  von  Kergiaelen. 

Weitere  Verbreitung:   Südchile.     Magellan-Gebiet  (Ehlers).     Neu-Seeland  (Ehlers). 

Bei  einem  Tiere  von  Station  131  waren  die  Ruder,  und  zwar  in  der  vorderen  wie  in 
der  hinteren  regenerierten  Körperstrecke  gebildet  wie  in  der  von  McIntosh')  auf  PI.  XXX,  fig.  8 
gegebenen  Abbildung,  bei   einem  Stucke   von  Station   160   wie  auf  1*1.  XXMI,  Fig.  1   abgebildet. 


Phyllodocidae. 

Pliyllodoce  lainelligera  JOHNST. 

Johnston,  IMiscellanea  zoolog.  Ann.  nat.  bist,  ^'ol.  IV    1840  p.  225. 
Ehlers,  Borstenwürraer.      1864  pg.  139. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  7.  60"  37'  N.,  5'J  42'  W.  588  m.  —0,8"  C.  Toniger  Sand. 
Nördlich  vom  Thomas-Rücken. 

Weitere  \'erbreitung:  Atlantisch  boreal. 

Eiilalia  viridis  (Müll.). 

M.\LMGREN,  Nordiska  Hafs-Annulater.     1865   p.  98  (Oefvers.  K.  Vet.-.Mcad.  Förh.). 

Fundort:  \'ald.-Stat.  3.     57"  26'  N.,   1°  28' W.     79  m.     Nähe  von  Aberdeen. 
Weitere  \' erbreit ung:  Atlantisch  arktisch-boreal.    Englische  und  französische  Küsten. 
—  Mediterran  ? 

Eiilalia  varia  n.  sp. 

i 

Taf.  \,  Fig.  5— g. 

Das  einzige  vorliegende  Stück  dieser  Art  hat  zwischen  Kopflappen  und  Analsegment 
84  Segmente,  ist  16  mm  lang,  durchschnittlich  mit  Rudern  in  der  größten  Strecke  des  Körpers 
1,5  mm  breit,  in  der  präanalen  Strecke  zugespitzt,  und  dorso-ventral  wenig  abgeplattet.  Seine 
Rückenfläche  ist  in  der  vorderen  Körperstrecke  auf  gelblich  grauem  Grunde,  wie  er  dem  ganzen 
Körper  zukommt,  mit  kleinen  braunen  Flecken  gezeichnet,  die  unregelmäßige  Ouerbinden  bilden. 

Der  stumpf  eiförmige  Kopflappen  ist  so  lang  als  am   Hinterrande  breit,  seine  Länge  ist 

')  MciNTOSH,  Report  ....  Challenger  Zool.   Vol.  XII. 

57 

Deutscht  Tiefsce-Expetlition  189S— 1899.     Hil.  XVI.  ^ 


58 


F..  Ehi.er<;, 


etwas  größer  als  die  der  drei  ersten  Segmente  zusammen.  Auf  seiner  größten  Breite  in  der 
hinteren  Hälfte  steht  jederseits  nahe  dem  Seitenrande  ein  schwarzer  kreisrunder  Augenfleck. 
Etwas  \'or  der  \'erbindungslinie  der  beiden  Augen  entspringt  der  mediane,  einfache  schlank 
kegelförmige  Fühler,  der  nach  hinten  gelegt  t^is  auf  das  zweite  Segment  reicht.  .\n  einem 
\orderen  durch  eine  Ouerfurche  abgesetzten  \'orderstücke  des  Koflappens  stehen  \ier  Fühler, 
einfache  kegelförmige  Fäden  jederseits  am  Seitenrande  dieser  Strecke  übereinander:  sie  sind 
wenig-  kürzer  als  der  Medianfühler  (Taf.  \',  F'ig.  5). 

Die  drei  ersten  mit  Fühlercirren  versehenen  Segmente  sind  etwas  kürzer  als  die  folgenden 
rudertragenden  Segmente,  etwa  viermal  breiter  als  lang,  durch  scharfe  Segmentfurchen  \on- 
einander  getrennt.  Das  erste  Segment  trägt  jederseits  einen  schlank  kegelförmigen  Fühlercirrus 
auf  kurzem  Wurzelglied;  seine  Länge  erreicht  nicht  ganz  die  Breite  des  Segmentes.  Am  zweiten 
Segment  stehen  zwei  Fühlercirren  übereinander,  \"on  der  Gestalt  des  ersten  nur  größer  wie 
die.ser,  der  obere  längere  übertrifft  die  Segmentbreite.  Borsten  habe  ich  zwischen  den  Basen 
dieser  Fühlercirren  nicht  gesehen.  Der  Fühlercirrus  des  dritten  Segmentes,  der  in  Größe  und 
Form  denen  des  zweiten  entspricht,  steht  über  einem  borstentragenden  Parapodium  (Taf.  V,  Fig.  5). 

Die  folgenden  rudertragenden  Segmente  sind  in  der  vorderen  Körpenstrecke  \iermal,  in 
der  hinteren  dreimal  breiter  als  lang.  Die  Segmentfurchen  zwischen  ihnen  sind  \(irn  im  Körper 
scharfe  enge  Furchen,  hinten  platten  sie  sich  ab  und  es  erscheint  dann  das  Segment  zweiringelig, 
so  daß  eine  kurze  \ordere  Strecke  wie  ein  Ring  \-on  einer  doppelt  so  langen  hinteren  abgesetzt 
erscheint  (Taf.  V,  F'ig.  6).  —  Die  Ruder  sind  fast  walzenförmige  Fortsätze,  die  kaum  ein  X'iertel 
der  Segmentbreite  erreichen;  ihr  stumpfes  Ende  hat  eine  niedrige  eingekerbte  Lippe,  in  deren 
Einschnitt  die  Spitze  der  Stütznadel  liegt.  Ein  fächerförmiges  Bündel  von  15 — 17  zusammen- 
gfesetzten  Borsten  tritt  hier  weit  herxor.  Der  Schaft  der  Borste  ist  an  der  Einlenkung  des  End- 
eliedes  wenigf  erweitert,  ohne  besonderen  Zahn  oder  Dorn  aber  mit  fein  trezähneltem  Rande 
(Taf.  \\  Fig.  9).  Die  messerförmigen  breit  eingelenkten  und  fadenförmig  zugespitzt  auslaufenden 
Endglieder  sind  in  ein  und  demselben  Bündel  ungleich  lang,  im  allgemeinen  in  den  hinteren 
Rudern  länger  (0,051  mm)  als  in  den  vorderen  (0,036  mm).  Unter  starker  Vergrößerung  er- 
scheint ihre  Schneide  fein  gezähnelt.  —  Der  Rückencirrus  steht  über  der  Ruderbasis  auf  einem 
niedrigen  Grundgliede;  es  ist  ein  lanzetdiches  Blatt,  das  an  den  vorderen  Rudern  (Taf.  \',  Fig.  7) 
kürzer  als  an  den  hinteren  (Taf.  \',  Fig.  8)  ist,  .stets  über  die  Borsten  hinausragt,  an  den  hinteren 
Rudern  angelegt  über  das  nächstfolgende  Segment  reicht.  —  Der  Bauchcirrus,  ein  eiförmiges 
Blatt,  sitzt  mit  breiter  Basis  auf  dem  unteren  Umfange  des  Ruders  und  ragt  seit-wärts  etwas 
über  dessen  Lippe  hinaus. 

Das  kurz  kegelförmige  x\ftersegment  hat  zwei  kurz  eiförmige  Aftercirren. 

Der  Rüs.sel  war  in  der  Länge  der  vorderen  neun  Segmente  ausgestülpt  und  so  ein 
cylindrisches  gleichmäßig  \<m  kleinen  Papillen  bedecktes  Rohr;  er  war  aber  in  diesem  Zustande 
nur  un\(>llständig  ausgestreckt,  im  geöffneten  Tiere  erstreckte  sich  die  gleichmäßig  papillöse 
Rüs.seln)hre  noch  durch  den  Raum  \nu  neun  .Segmenten:  danach  ist  die  voll  ausgestülpte 
Rüsselröhrc  noch  um  mehr  als  this  Doppelte  länger,  als  sie  hier  ausgestülpt  war.  -  Der  dick- 
wandige Magen  erstreckte  .sich  durch  den  Raum  \on  20  Segmenten :  an  seinem  Eingang  .steht 
ein  Kranz  \on    10  großen  eiförmigen,  abgeplatteten   Papillen. 

Fundort:  \'ald.-.Stat.  160.     X'ulkanischer  .Sand.     „Gazelle"- Bassin.     Kerguelen. 

58 


Die   botlcnsüssigon   AiinuUilcn   aus   den   Sauimkmgcu   der  deubclieu  TicIsee-ENpedilion. 


59 


Inir  die  W'iedererkcnnuiiL;  dieser  Art  (.llirfle  die  eig-entUmliehe  FteckenzeichnuiiL;",  wenn 
sie  konstant  ist,  \-on  Bedeutung-  sein.  Sie  ähnelt  darin  der  Eidalia  pnmiifcra  Gr.,')  (diese  hat  aber 
L;T(il)e  hlatltVirmii^-e  Rückenrirren  nach  der  M)n  Gravier  gegebenen  Abbildung)  und  der  Eulalia 
7'(iiiisl(i  DK  Si.  |us.'),  bei  der  das  Schaltende  kleine  Dornen  trägt.  —  Bindenzeichnungen,  die  auf 
(juere  Meckenreihen  zurückgehen  mögen,  kommen  mehrfach  bei  Arten  der  Gattung  Eulalia  \or 
[/■jiliilii!  oiiiata  i>K  St.  |(is.,  tinlalin  ti/liihn/a  n.  -St.  Jos.'*)  Die  Abgrenzung  eines  die  Inihler 
tragentlcn  XHrderteiles  des  Kopflappens  ist  auch  xon  anderen  I'h\Hodociden  erwähnt  (so  Eulalin 
"tittiita  Cirun.,  Fjilalia  lohociphala  .SriiM.,  Mysfidts  liiiibata  in-;  .Sr.  Jos.,  .hiaitis  liiicata  Ci.I'RD.),  es 
ist  aber  unentschieden,  wie  weit  diese  Bildung  mit  ungleichen  Kontraktionszustänclen  wechselt. 
Das  gleiche  gilt  von  der  Zweiringeligkeit  der  Segmente.  —  Die  Bildung  der  Borsten,  besonders 
das  Wrhalten  des  Schaftendes  an  der  Einlenkungsstelle  des  Endgliedes,  ist  wohl  konstant  und 
fiir  die  Artbegrenzung  von  Bedeutung.  Darin  steht  die  Eulalia  varia  aulier  der  Eulalia  pinidifcra 
(JR.  auch  der  Euialia  lohociphala  Scilm.  nahe,  doch  hat  diese  neben  anderem  Habitus  und  gleich- 
mäßiger l*"ärbung  anders  gestaltete  Fühlercirren,  und  Borsten  am  zweiten  Segmente. 


Hesionidae. 

Ancistrosyllis  McInt.  char.  emend. 

IVIcInto.sh,    Uli    the  .\nnelid;i    obtained    durini;  the  Cruise  of  H.  M.  S.  „Valorous"  to  Davis  Street  eu   1S75.     'l'i'aiis- 

actions   Ijnii.  Soc.   London   Ser.  II.     Zool.  Vol.  I   (1S77). 
S\ii.:  Harpochcieta  Korschelt,  Ztschr.  f.  wiss.  Zool.  Bd.  57    1804   pg.  279. 

Hesionide  mit  3  Fühlern  und  2  zweigliedrigen  Palpen,  i.  Segment  mit  i  kurzen  Fühler- 
cirren, 2.  -Segment  mit  kleinem  Borstenh()cker,  größerem  Rücken-  und  Bauchcirrus.  Ruder  ein- 
ästig kegelförmig  mit  einfachen  Capillarborsten,  und  in  den  hinteren  Segmenten  mit  .starker 
hakenförmiger,  über  der  Basis  des  Rückencirrus  austretender  Nadel.  Rüssel  mit  grollen  Rand- 
papillen,  ohne  Kiefer,  mit  großem   Magen. 

Aiicisti'osyIli><  robnsta  n.  sp. 

Taf.  \'I,  Fig.  4 — 7. 

Der  größte  mir  \'orliegende  dieser  farblosen  Würmer  ist  54  mm  lang  und  hat  182  Seg- 
mente: wie  bei  den  übrigen  liegt  in  ihm  die  größte  Breite  am  vorderen  Körperende,  ^•ielleicht 
dadurch  Ix-einfluljt,  daß  bei  allen  Exemplaren  der  Rüssel  ausgestreckt  war;  nach  hinten  erfolgt 
bis  zum  zugespitzt  auslaufenden  Afterende  eine  gleichmäßige  Verschmälerung,  bei  dem  längsten 
Wurme  war  das  \'orderende  3  mm,  das  Afterende  0,75  tnm  breit:  in  der  \'orderstrecke  ist  der 
Kcirper  höher  gewölbt  als  nach   hinten   zu  (Taf.  M,  Fig.  4). 

')   Gr.WIür,   Reclierchcs  sur  Ics   Phyllodociens  iTliesc   I'aiis).     Lille  1896  PI.  X\TI  fig.  I.   2. 

'■'l  DE  Saint  JosF.rH,  .\nncl.  polycli.  des  eütcs  de  Dinard.     .\nii.  sc.  nat.  Ser.  VII.    Zool.    I'.  5    1S3S  pj;.  297  PI.  12  Fig.  166. 

■')   Kbend.i    l'l.  12   Fig.  159.  162. 

59 


z--^  E.  Ehlers, 

Der  Koflappen  (Taf.  \"I,  Fig.  5)  ist  eine  kleine,  bei  ausgestülptem  Rüssel  wenig  abgesetzte, 
vielleicht  tiefer  als  sonst  unter  den  \'orderrand  des  ersten  Segmentes  eingezogene  Platte,  die  auf 
der  median  vom  Vorderrande  her  längsgefurchten  Dorsalfläche  drei  fast  in  gleicher  Höhe 
stehende  schlanke  ungegliederte  Fühler  trägt:  der  mitdere  von  ihnen  ist  länger  als  die  seidichen, 
er  reicht  nach  hinten  gelegt  auf  das  fünfte  Segment.  Den  \orderrand  des  Kopflappens  nehmen 
zwei  dicke  in  der  Medianebene  zusammen,stoßende  zweigliedrige  Palpen  ein,  die  wenig  kürzer 
als  die  paarigen  Fühler  sind :  ihr  W'urzelglied  ist  dick,  fast  walzenförmig,  ihr  Fndglieti  knopf- 
förmig:  so  ähneln  sie  den   Palpen  in   der  Gattimg  A'nr/s. 

Die  beiden  ersten  vor  den  folgenden  ausgezeichneten  Segmente  sind  fast  gleich  lang 
und  nicht  ganz  doppelt  so  lang  als  diese;  alle  sind  etwas  geringelt;  auf  Rücken  und  Bauch- 
fläche sind  die  Segmentgrenzen  scharfe  aber  seichte  Furchen;  etwa  \om  5.  rudertragenden 
Segment  ab  treten  die  intersegmentalen  Einschnitte  an  den  Flanken  des  Körpers  auf,  \verden 
in  der  hinteren  Körperstrecke  tiefer  und  schneiden  dann  tief  ein:  die  vorderen  Segmente  sind 
mit  Rudern  zwölfmal,  ohne  Ruder  sechsmal  breiter  als  lang,  die  hinteren  Segmente  sind  mit 
Rudern  zehnmal,  ohne  Ruder  dreimal  breiter  als  lang. 

An  den  Planken  des  ersten  Segmentes,  dessen  \'orderrand  in  der  Mitte  eingeschnitten  ist, 
stehen  jederseits  zwei  gleichlange  schlanke  F"ühlercirren,  die  etwa  S(i  weit  als  die  Palpen  hinaus- 
ragen. Das  zweite  Segment  trägt  auf  gleicher  Höhe  einen  kleinen  Borstenhöcker,  über  diesem 
einen  schlank  kegelförmigen  Rückencirrus,  der  etwa  doppelt  so  lang  als  die  Fühlercirren  i.st, 
und  unter  ihm  einen  gleichgestellten,  aber  viel  kürzeren  Bauchcirrus  (Taf.  \'I,  Fig.  5). 

Die  von  der  Planke  des  Segmentes  ausgehenden  Ruder  (Taf.  VI,  Fig.  6.  7),  von  denen 
die  vorderen  kleiner  als  die  folgenden  sind,  sind  ansehnliche  kegelförmige  einästige  Höcker,  aus 
deren  Spitze  hinter  einer  kleinen  Lippe  ein  grol^es  fächerförmig  gespreiztes  Bündel  \on  feinen 
ungleich  langen  Capillarborsten  mit  einer  graden  Stütznadel  austritt.  —  Von  den  Borsten  (Taf.  VI, 
Fig.  12)  waren  die  kürzeren  in  der  Endstrecke  mit  feinen  Härchen  sägeartig  besetzt;  an  den 
größeren  Borsten  habe  ich  das  nicht  gesehen;  \ielleicht  handelt  es  sich  dabei  um  eine  Alters- 
differenz. Ueber  dem  Borstenhöcker  erhebt  sich  dessen  Basis  kegelförmig  und  trägt  einen 
schlank  birnförmigen,  spitz  auslaufenden,  von  ^  orn  nach  hinten  etwas  abgeplatteten  Rückencirru.s, 
der  über  die  Spitzen  des  Borstenbündels  etwas  hinausragt :  in  ihn  hinein  ragt  die  in  den  vorderen 
Segmenten  schwach  gebogene  Spitze  einer  schlanken  dünnen  Stütznadel,  an  deren  Stelle  tritt, 
bei  dem  größten  Wurme  vom  69.  Ruder  ab,  eine  sehr  viel  stärkere  bräunliche  Nadel,  die  mit 
hakenförmiger  Spitze  über  der  Wurzel  des  Rückencirrus  aus  der  Körperwand  hervortritt.  — 
Der  schlank  kegelförmige  Bauchcirrus  entspringt  am  ventralen  Umfange  der  Ruderbasis  imd 
ragt  etwa  so  weit  als  die  Ruderlippen. 

Das  Aftersegment,  das  länger  ist  als  das  letzte  rudertragende,  hat  zwei  sehr  lange  faden- 
förmige, ungegliederte  Aftercirren. 

Der  ausge.streckte  kurze  uiu!  dicke  Rüssel  trägt  am  Eingange  einen  Kranz  \on  16  großen 
kegelförmigen  Papillen.  Seine  innere  Auskleidung  trägt  keine  stärkere  chitinöse  Bedeckung: 
Kiefer  fehlen.  Im  aufgehellten  Tiere  i.st  wohl  ein  dickwandiger  Magen  zu  erkennen,  seine  Aus- 
dehnung jedoch   nicht  mit  Sicherheit   festzustellen. 

Fundort:  \ald.-.Stat.  76  und  77.  i6"38'S.,  ii"46'Ü.;  i6"3b'.S.,  m"46'().  ca.  i4"C. 
Blauer  .Schlick.     C^roßc   hisch-Buchl. 

60 


Die   bodensa^sij^cu   Aniicliilcn   all^   tlcii  Sammlungen   der   tlcutsclicn    Tictscc-lCxpcdilion.  /;  . 

Daß  diese  .Vrt  in  die  \  on  Mc  In  rosH  aufgestellte  Gattung  Aiicistrosy//is  gehört,  unterliegt 
keinem  Zweifel  bei  eingehender  \'er\vertung  nicht  sowohl  der  Beschreibung  als  der  Abbildungen, 
tlie  McIntosh  von  <\vx  Aiic-isfivsy//is  grini/aiidna  Mc  Int.  gegeben  hat.  Die  Unterscheidung  dieser 
Art  \  on  der  .  /.  ivbiisfa  ergibt  sich  aus  dem  Besitz  der  Augen,  der  kurzen  Fühler  und  Fühler- 
cirren,  der  anderen  Beschaffenheit  der  mit  Warzen  besetzten  Girren  und  der  anders  beschaffenen 
Borstenform.  Dali  bei  der  .///<■.  o^roiilaiidiat  McInt.  neben  dem  \orstehenden  Haken  in  den 
hinteren  Segmenten  eine  einfache  .Stütznadel  liegt,  ist  gleichfalls  unterscheidend :  es  tut  der 
Deutung  des  Hakens  als  .Stütznadel  keinen  Abbruch. 

Ich  Jialte  auch  die  von  Kokschelt  als  Har poch  acta  cingulata  Min  Triest  beschriebene  nur 
im  jugendlichen  Zustande  bekannte  Annelide  für  eine  Art  der  Gattung  Ancistrosvllis  und  fa.s.se 
daher  den  Namen  HarpocI/acfa  als  S}non)'m  zu  .  liicisti-osv//is  auf:  was  im  wesentlichen  dagegen 
-Sprechen  könnte,  ist  Korsc;ii?:lts  Angabe  von  der  Anwesenheit  zusammengesetzter  Borsten. 
Immerhin  könnte  auch  dieses  wie  andere  Besonderheiten  auf  den  jugendzustand  des  Tieres 
zurückgeführt  werden,  b'ür  die  .Selbständigkeit  der  Art  spricht  die  Gliederung  der  Girren  an 
den  Rudern. 

Die  Gattung  ist  danach  weit  \erbreitet:  A.  ivbusta  Em.,  afrikanisch-atlantisch,  . /.  ciiij^ulata 
KoRscu.  mediterran,  .7.  grooi/aiidica  McInt.  boreal. 

Die  Gattung  Aiicisfrosv/Iis  gehört  nach  der  äulieren  Organisation  wie  nach  dem  Bau 
des  Rüssels  nicht  zu  den  S}llideen,  sondern  zu  <\<dn   He.sioniden. 


Orthodronius  n.  g. 


Körper  kurz  gedrungen :  Kopflappen  mit  drei  kurzen  einfachen  Oberfühlern  am  X'order- 
rande  und  zwei  gleichen  Unterfühlern ;  mit  drei  Paar  Fühlercirren  jederseits,  von  denen  zwei  dem 
kurzen  Buccalsegment,  das  dritte  dem  ersten  freien,  borstenlosen  Segment  gehören.  Ruder  zwei- 
ästig mit  langen  Lippen,  im  dorsalen  Ast  capillare,  im  ventralen  Ast  zusammengesetzte  Borsten. 

Orthodronius  spinosiis  n.  sp. 

Taf.  \II,  Fig.  i~7. 

Der  gleichförmig  bräunlich-gelb  gefärbte  \\  urm,  der  dieser  Beschreibung  zugrunde  Hegt, 
war  in  zwei  Stücke  zerbrochen,  die  meiner  Meinung  nach  zusammen  gehören,  ohne  daß  ein 
Zwischenstück  ausgefallen  ist  (Taf.  \'II,  Fig.  i.  2).  Danach  hat  das  Tier  30  borstentragende 
.Setrmente,  zu  denen  drei  zum  Teil  verschmolzene  \ordere  Seo^mente  mit  Fühlercirren  und  ein 
Analsegment  kommen;  seine  Länge  i.st  8  mm,  seine  größte  etwa  zwischen  dem  10.  und  22.  Seg- 
ment liegende  Breite  beträgt  ohne  Ruder  3,5,  mit  Ruder  5  mm :  die  hintere  Körpenstrecke  ist 
stärker  als  die  vordere  verschmälert.  Tiefe  Einschnitte  zwischen  den  Ruderbasen  und  scharfe 
Segmentgrenzen  geben,  neben  den  großen  seidigen  Borstenbündeln  und  den  langen  Fühler-  und 
Rückencirren,  dem  auf  der  Bauchfläche  platten,  auf  der  Mitte  der  Rückenfläche  gewölbten  Körper 
einen  charakteristischen   Habitus. 

Der  Kopflappen  tritt  am  \ orderen   Ki'irperende  kaum  her\or:    er  ist  tief  eingezogen  luid 

61 


/-^  E.  Ehlers, 

seitlich  \on  den  W'urzelgliedern  der  \ier  \'orderen  Paare  ^■on  Fühlercirren  beg^renzt.  Es  ist  eine 
quere,  am  \'orderrande  in  der  Mitte  tief  eingeschnittene  Platte,  mit  stumpf  abgerundeten  \'order- 
ecken:  auf  seinen  Seitenteilen  steht  jederseits  ein  großes  n\ales  dunkles  Auge.  Seine  fünf  An- 
hänge sind  gleich  gestaltet  und  gleich  groß,  kurze  pfriem-  oder  schlank  kegelförmige  Fäden, 
die  kürzer  sind  als  die  Breite  des  Kopflappens:  \on  den  drei  als  Mihler  zu  bezeichnenden  steht 
der  unpaare  im  medianen  Einschnitt,  die  beiden  paarigen  dicht  neben  ihm,  etwas  tiefer;  die 
gleichgestalteten  von  der  Unterfläche  des  Kopflappens,  vor  dem  Mundeingange  entspringenden 
Anhänge  sind,  im  \'ergleich  mit  der  bei  anderen  Hesioniden  hier  \orhandenen,  als  Unterfühler 
oder  l^ilpen  zu  bezeichnen  (Taf.  \'II,  Fig.  3.   5). 

Hinter  dem  Kopflappen  zeigt  sich  auf  der  Rückenfläche  als  kurze  in  der  Mitte  nach 
\()rn  erweiterte  Binde,  ein  ^vohl  aus  der  \'erschmelzung  von  zweien  her\orgegangenes  Buccal- 
segment,  dessen  Seitenteile  jederseits  2  Paar  Fühlercirren  tragen,  die  \on  großen  Wurzelgliedern 
auseehen,  und  schlanke  uneeeliederte  Päden  sind,  \on  denen  die  oberen,  nach  hinten  orelesft 
etwa    bis    zum    4.  Ruder    reichenden    mehr    als    doppelt    so   lang  als   die   unteren  sind  (Taf.  \'II, 

Fi:4-  3-  5)- 

Das  hierauf  folgende  2.  Segment,  \on  den  Größen  Verhältnissen  der  übrigen  Körper- 
segmente, trägt  jederseits  zwei  auf  schlanken  Wurzelgliedern  stehende  schlank  kegelförmige 
P\ihlercirren,  von  denen  der  obere  so  lang  als  die  oberen  Fühlercirren  der  beiden  ersten  Paare 
ist,  der  untere  um  die  Hälfte  kürzer.  Borsten  habe  ich  zwischen  den  Wurzelgliedern  der  P'ühler- 
cirren   nicht  gesehen  (Taf.  \  II,  Fig.  3.   5). 

Auf  der  \'entralfläche  liegt  im  Bereich  des  i.  Segmentes  die  weite  Mundöffnung,  und 
hinter  ihr  ein  spitz  dreieckig  auslaufendes  Metastomialfeld,  das  ^■on  leistenförmigen  Wülsten 
umgeben  ist,  sich  über  5  Segmente  erstreckt  und  hinten  in  eine  subneurale  Rinne  übergeht. 
Die  Pläche  dieses  Feldes  ist  von  9  tiefen  Furchen  eingekerbt,  die  in  gleichen  Abständen  von 
den  Seitenrändern  aus  gegen  den  Mundeingang  verlaufen.  Die  P^alten  dieses  P'eldes  werden 
vermudich  verstreichen,  wenn  der  Rü.s.sel  au.sgestülpt  wird  (Taf.  \'II,  Plg  3). 

Die  rudertragenden  Segmente  sind  auf  der  Rückenfläche  von  einer  (jueren  P'urche,  die 
nur  die  mittlere  höchste  Strecke  freiläßt,  überzogen.  Ihre  Ruder  (Taf.  \'II,  P'ig.  6),  die  in  den 
mittleren  Körpersegmenten  am  größten  sind,  entspringen  mit  hoher  Piasis  am  Seitenrande  des 
Segmentes  und  haben  zwei  divercrierende  Aeste,  ^■on  denen  der  obere  weniy  kürzer  und  dünner 
als  der  untere  ist:  jeder  Ast  läuft  mit  einer  schlanken  kegelförmigen  Lippe  aus.  Der  obere 
Ast  trägt  ein  fächerförmiges  Bündel  feiner  glasheller  ungesäumter  Capillarborsten,  der  untere 
Ast  einen  Fächer  ^'on  längeren  und  dickeren  zusammengesetzten  Borsten ;  ihr  Schaft  trägt,  neben 
einer  Endspitze  eingelenkt,  ein  langes  messerförmiges  Endglied,  das  an  den  unteren  dieser  Borsten 
\iel  kürzer  (0,13  mm)  (Taf.  VII,  Fig.  7b)  als  an  den  oberen  (0,3  mm)  (Taf.  \1I,  Fig.  7a)  ist,  und 
hier  an  der  Spitze  einen  kleinen  Endhaken  erkennen  läßt.  —  Am  oberen  Ruderaste  .steht  sub- 
terminal ein  langer  fadenförmiger  ungegliederter  Rückencirrus,  des.sen  Wurzelglied  wohl  in  die 
Wand  des  Ruderastes  aufgegangen  ist.  Dieser  Cirrus  ist  an  den  ersten  Segmenten  etwas  länger 
als  an  den  folgenden,  an  diesen  aber  noch  länger  als  die  Breite  des  Segmentes.  —  Der  Bauch- 
cirrus  ist  ein  kegelförmiger  Faden,  der  am  \entralen  Umfang  der  distalen  Hälfte  des  unteren 
Rudera.stes  entspringt  und  etwa  so  weit  als  dessen   Lippe  herx'orragt. 

Das  Aftersegment   trug   unter   der  Analoffnung    einen    kleinen    seitlich    stehenden    zapfen- 

63 


Die  bodonsiissigeii   Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  'riefsce-r'!x|icdilion.  ß^ 

förmigen  Aftcrcirrus,  n;icli  dessen  Stellung  anzunehmen  ist,  daPi  ein  zweiter  abgefallen  war  (Taf.  \'II, 
Fig.  2.  4). 

Nach  Aufhellung  mit  (ilj'cerin  zeigte  sich  ein  dickwandiger  1  )armal)schnitt,  „Magen"  im 
Bereich  der  \orderen    i  i  rudertragenden  Segmente. 

Fundort:  \ald.-Stat.  76.  töV^o'S-  i  i  "  46'  O.  ca.  14"  C  Blauer  .Schlick.  (iroMe 
Fisch-Bucht. 

Die  Gattung  steht  der  ( iattung  üphiodromus  nahe :  unterscheidet  sicii  aber  \ on  dieser 
durch  tlen  Besitz  der  kleinen,  gleich  gebildeten  Ober-  und  Unterfühler.  Das  \ier  Fühlercirren 
tragende  kurze  Buccalsegment  ist  wohl  als  aus  der  \()lligen  \"erschmelzung  zweier  Segmente 
entstanden  aufzufassen. 

Leocratides  n.  g. 

\'on  Leocrates  durch  einästige  Ruder  unterschieden. 

Leocratides  ß /amen  tos  11  s  n.  sp. 

Taf.  \I,  Fig.  8—12. 

Das  zur  Untersuchung  gekommene  Stück  dieser  Art  ist  ohne  den  kurzen  ausge.stülpten 
Rüssel  36  mm  lang  und  in  der  größten  mittleren  Körperstrecke  gleichmäbig  ohne  Ruder  7  mm 
breit  (Taf.  \  I,  Fig.  8).  Die  etwas  durchscheinende  Körperwand  ist  einfarbig  gelblich  grau,  stark 
irisierend,  auf  der  Bauchfläche  mit  einem  dunklen  breiten  subneuralen  Streif  und  dunklem  F"leck 
unter  der  Ruderbasis.  Die  sehr  langen  Fühler  und  Rückencirren,  sowie  die  kurzen  braunen 
Borstenbündel  vervollständigen  das  charakteristische  Gesamtbild.  Zwischen  dem  Kopflappen  und 
dem  Analsegment  stehen  19  Segmente,  \on  denen  die  beiden  \orderen  und  das  präanale  keine 
borstentragenden  Parapodien  besitzen. 

Der  Kopflappen  (Taf.  \  I,  Fig.  9)  ist  eine  wenig  gewölbte,  schwach  rhombische  Platte, 
mit  wenie  gferundeten  \'order-  und  .Seitenrändern,  in  der  iJfrößten  hinter  dem  \orderrande 
liegenden  Breite  etwa  nur  ein  \  iertel  breiter  als  lang:  der  Hinterrand  kommt  der  Länge  gleich.  — 
Auf  der  hinteren  Hälfte  der  Rückenfläche  stehen  im  Trapez  4  gleich  große  schwarze  Augen- 
flecke, jederseits  nahe  dem  Seitenrande,  vmd  uin  den  Durchmesser  des  Auges  \oneinander  ge- 
trennt. Ein  vertikaler  Fühler,  ein  feiner  dünner  Faden  kaum  so  lang  als  der  Kopflappen,  steht 
in  der  Mittellinie  hinter  dem  hinteren  Augenpaar;  zwei  frontale  dickere  und  längere  Fühler 
kommen  vom  \'orderrande  des  Kopflappens  durch  einen  Zv/ischenraum  \oneinander  getrennt, 
der  wenie  kleiner  ist  als  der  Abstand  der  \orderen  Auo-en  voneinander.  Nach  außen  \on 
diesen  Fühlern  entspringen  unter  den  \'orderecken  des  Kopflappens  die  beiden  Palpen,  die 
etwas  länger  als  die  Frontalfühler  sind  und  auf  einem  großen  und  dicken  schlank  birnförmigen 
Wurzelglied  ein  kleines  Endglied  tragen  —  XOm  mittleren  Teile  des  vorderen  Kopflappenrandes 
geht  ein  auf  dem  au.sgestülpten  Rüssel  liegender  dicker  dreieckiger  Facialtuberkel  aus. 

Die  Körpersegmente  sind  ringsum  durch  nur  ganz  seichte  Furchen  voneinander  ge- 
schieden, unter  \'ergrößerung  deutlich  quer  geringelt,  in  der  Körpermitte  etwa  doppelt  so  breit 
als  lang. 

6x 


64  ^-  '■"'•'■"''• 

Die  beiden  ersten  Segmente  sind  in  gleicher  Weise  wie  die  rudertragenden  voneinander 
getrennt;  jedes  von  ihnen  trägt  am  Seitenumfange  \ier  sehr  lange  übereinander  stehende  Fühler- 
cirren,  dünne  ungegliederte  Fäden  (Taf.  \'I,  Fig.  9). 

Die  Ruder  (Taf.  M,  Fig.  11)  der  folgenden  Segmente  sind,  mit  Ausnahme  der  ersten 
und  letzten  wenig  kleineren,  gleich  groß,  an  den  inittleren  Körpersegmenten  erreicht  ihre  Länge 
die  halbe  Körperbreite.  Das  einzelne  Ruder  ist  ein  mit  breiter  Basis  aus  der  Seitenwand  des 
Segmentes  hervorgehender  kegelförmiger  einästiger  Höcker,  aus  dessen  Spitze  hinter  einer  kurzen 
dreieckigen  Lippe  ein  kurzes  Bündel  dicker  brauner  Borsten  hervorragt.  Die  Borste  (Taf.  \'I, 
Fig.  1 2)  hat  einen  in  der  Endstrecke  fein  quer  schraffierten  Schaft,  auf  dessen  schräg  abgestutztem 
Ende  das  messerförmige  (0,14  mm  lange)  mit  Doppelzahn  auslaufende  Endglied  eingelenkt  ist. 
Zu  diesem  Bündel  gehört  eine  dicke  schwarze  einfache  Stütznadel.  —  Eine  ähnliche,  aber  viel 
kleinere  Nadel  liegt  eingeschlossen  unter  dem  Ursprünge  des  Rückencirrus.  —  Auf  der  dorsalen 
Kante  der  Ruderbasis  entspringt  mit  kurzem,  geringeltem  Wurzelglied  der  sehr  lange  dünne 
ungegliederte  Rückencirrus,  ein  Faden,  desse  Länge  das  Vielfache  der  Körperbreite  erreicht.  — 
Der  Bauchcirrus  ist  ein  kurzer  einfacher  Faden,  der  \on  der  halben  Länge  der  \entralen  Ruder- 
kante ausgeht  und  das  Borstenbündel  nicht  überragt. 

Das  kurze  präanale  Segment  trägt  jederseits,  ohne  Borstenhöcker,  ein  Paar  schlanker  gleich- 
langer Cirren. 

Am  kurz  kegelförmigen  Aftersegment  stehen  zwei  schlanke  fadenförmige  Aftercirren. 

Der  au.sgestülpte  Rüssel,  in  diesem  Zustande  wenig  länger  als  die  beiden  ersten  Segmente, 
i.st  zweiteilig,  besitzt  einen  größeren  oralen,  und  einen  kürzeren  aboralen  längsgefurchten  Ab- 
schnitt (Taf.  VII,  Fig.  9).  Auf  seiner  Endfläche  liegt  die  dorso-\entral  in  die  Länge  gezogene 
Eingangsöffnung,  auf  deren  Rand  20  niedere  Papillen  stehen,  die  den  längslaufenden  Furchen 
der  Oberfläche  entsprechen.  —  Im  Rüsseleingange  findet  .sich  ein  brauner  chitinöser  dorsaler 
und  ventraler  Kiefer,  der  erste  erhebt  .sich  von  einer  längeren  Basis,  der  ventrale  i.st  ein  schlanker 
spitzer  Stachel  (Taf.  VI,  Fig.  8). 

Fundort:  Vald.-Stat.  198.  o"  16'  N.,  98"  7'  O.  677  m.  Im  Nias  Süd-Kanal.  Ein 
Exemplar  aus  Aphrocallistes  bocagei. 

Die  Gattung  gehört  in  die  nächste  Verwandtschaft  von  I^ivcrahs  Küg.  und  führt  die 
vorgeschrittene  Rückbildung  des  bei  dieser  Gattung  schon  gering  entwickelten  oberen  Ruderastes 
\or;  von  diesem  i.st  hier  nur  die  Stütznadel  erhalten.  Das  Rudimentärwerden  des  oberen  Ruder- 
astes tritt  in  verschiedenen  Gruppen  der  Hesioniden  auf,  und  ist  danach  eine  Erscheinung,  die 
in   der  Entwicklungsrichtung  der  ganzen   b^amilie  der  Hesioniden  be.steht. 


64 


l)ie   lioilciibiissigcn   Anneliden  an^   den  Sanindungen   der  dculsclicn   'I'iel'sce-Expcdilion.  (^  - 


Syllidae. 

Trypaiiosylli^  o/o-(i//fcn  (McInt.). 

Syllis  gigantea  McW\r-,<.H,    Kepoit  .  .  .  .  Challcnger.     Zool.  Vol.  XII    pg;.  i<);,    I>1.  XXX   Fig.  i — ;, ;    PI.  XXXIII  Fig.  4 

I'l.  XV  A  Fig.  14;  PI.  XXXIV  .\   Fig.  7. 
'  Trvpanflsyl/is  gii^antea  (Mclvr.)   F.hi.kks.   Polychaeten   liambiirg.   niagalhaens.   Sammclreise.      Hamburg  1897    pg.  35. 

I''uncl()rt:  \"ald.-Stat.  160.     25.  28.  XII.    Wilkanischer  Sand.     Kerguelen,  „GazeIIe"-Bassin. 
Weitere  \"erbreitun j4-:   Kerguelen    10  — 100  Faden   (Mc Intosh).     Magalhaens-Straße, 
l'unta  Arenas;  Süd-Feuerland,  Ushuaia:  Süd-Georgien  (Ehlers). 

Sy//is  djiboiifieiisis  Grav. 

C.k.wuK.  Contribution  a  l'etude  des  Amielides  de  lu  mer  rouge  ( Nouvelles  Arch.  du  Museum.  IV.  .Ser.  t.  II  pg.  147).   1900. 

Hin  einzelnes,  unvollständig  erhaltenes  Stück  führe  ich  unter  diesem  Namen  auf,  du  seine 
l)orsten  mit  den  dieser  Art  zukommenden  übereinstimmen,  und  nur  Abweichungen  in  der 
^Tüßeren  Länge  der  Parapodien  und  der  Rückencirren  zu  verzeichnen  waren;  das  aber  für 
eine  Artunterscheidung  zur  Zeit  außer  Betracht  bleiben  kann.  Ich  Ijin  nicht  in  der  Lage,  die 
\'erhältnisse  dieser  Art  zu  der  nahestehenden  Syllis  spongicola  (Gr.)  =  haiiiata  Clprd.  des  Mittel- 
meers zu  diskutieren.  Willey')  führt  diese  Art  aus  dem  Flachwasser  Ceylons  an,  und  hält  sie 
getrennt  \"on   S\llis  djiboittcnsis  Gr.v\'. 

Fundort:  \ald.-Stat.  242.  6"  34' S.,  39"  35' O.  404  m.  ii,i"C.  Pteropoden-Schlamm. 
Außerhalb  Dar-es-Salam. 

Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :   Djibouti. 

Exogoiic  hctcrosctosa  Mc  IxT. 

McIntosh,  Report  ....  Challenger.     Zool.  Vol.  XII   1885   pg.  205   PI.  XXXIII  Fig.  15.  16;  PI.  XXXIV  A  Fig.  11. 
F'.HLERS,  Polychaeteu  der  Hamburg.  Magalhaens.  Sammelreise.     Hamburg  1S97   pg.  51   Taf.  III  fig.  61  —  65. 

Die  am  Schaftende  eigentümlich  umgewandelte  Borste,  die  McIntosh  abgebildet  hat,  ist 
auch  bei  den  mir  jetzt  vorliegenden  Tieren  nicht  immer  vorhanden.  Ich  habe  bereits  früher 
darauf  hingewiesen,  bin  aber  auch  jetzt  nicht  in  der  Lage  zu  entscheiden,  ob  es  sich  bei  dieser 
Bildung  um  eine  Deformierung  handelt. 

Bei  einem  epitoken  Männchen  standen  die  Bündel  langer  freier  Harborsten  vom  10.  Ruder  ab. 

Fundort:  \ald.-Stat.  160.      27.'28.  XII.     Wilkanischer  Sand.     Kerguelen,  „Gazelle"-Bas.sin. 

ExogOlie  .sp. 

Nach  der  Bildung  der  Borsten  gehört  eine  kleine  verstümmelte  und  daher  nicht  genauer 
zu  bestimmende  S\llidcc  in  der  Ausbeute  der  Valdivia  zu  der  Gattung  Exogoiic.  Ich  erwähne 
.sie,  um  die  \"erbreitung  der  Gattung  zu  kennzeichnen. 

Fundort:  \ald.-Stat.  96.     35*^  2'  S.,   19"  58'  O.     80  m.     Kap  Agulhas. 

')  WiLLEV,  Report  on  Polychaeta.     Report  .  .  .  .  on  Pearl  Oysler  Fisheries  Vol.  IV.     Suppl.   Rep.  XXX    1905  pg.  269. 

65 

ririilii-lie  'ncr^ti-.F.spe.lilimi  1898—1899.     H.r  .NVI.  9 


66 

Grubca  rhopalophora  Ehl. 

Ehlers,  Polychaeten  der  hamburg.  Magalhaens.  Sammelreise.     Hamburg  1S97   pg.  53   Taf.  III  Fig.  66 — 70. 

Fundort:  Vald.-Stat.  160.      27./28.  XII.     Wilkani.scher  Sand.     KerQ-uelen,  „Gazelle"-Ba,s.sin. 
Weitere  Verbreitung:  Süd-Feuerland.      Ushuaia  (Fiit.krs). 

Sp//ncrosv//is  nie'' infoslii  EllL. 

Ehlers,  Polychaeten  hamburg.  niagalhaens.  Sammelreise.     Hamburg  1S97   p.  46. 
Salvatoria  kerguelensis  McIntosh,  Report  ....  Challenger.     Zool.  Vol.  XII   1.S85   pg.    iSS. 

Unter  den  vnrliroenden  Stücken  .sind  epitoke  Männclien,  bei  denen  die  Bündel  der  langen 
feinen  Capillenborsten  \om  9.  und  10.  Segment  ab  auftreten,  und  epitoke  Weibchen,  die  vom 
«-leichen  Segmente  ab  große  kugelige  Eier  dorsal  am  Seitenrande  der  Segmente  angeheftet  tragen. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  160.     2cS.XII.     Wilkani.scher  Sand.     Kerguelen,  „Gazelle"-Bassin. 

Weitere  Verbreitung:  Kerguelen,  Christmas  HarlH)ur,  45  — 120  Faden  (McIntosii): 
Süd-Georgien  (Ehlers). 

Sp//ncrosyI/is  f/irsi/fa  Ehi.. 

EHLf;RS,  Polychaeten  hamburg.  niagelhaens.  Sanimelreise.     Hamburg  1S97   pg.  48  Taf.  III  Fig.  58  —  60. 

I-'undort:  Vald.-Stat.  160.     27./2S.  XII.     \'ulkani.scher  Sand.     Kerguelen,  „Gazelle"-Bassin. 
Weitere  Verbreitung:  Magalhaens-Straße.  —  Funtas  Arenas.     .Süd-I-'euerland,  L^shuaia 
(Ehlers). 

Sp/iaci'osy//is  pcrspiiax  n.  sp. 

Taf.  VI,  Fig.  1—3. 

Die  Be,schreibung  die.ser  Art  gebe  ich  nach  einem  atoken  und  einem  epitoken  weib- 
lichen Tiere. 

Bei  3  mm  hat  der  Körper  zwischen  Kopflappen  und  Aftersegment  29  Segmente:  seine 
größte  Breite,  die  zwischen  dem  6.  und  24.  Segment  liegt,  beträgt  ohne  Ruder  0,31  mm,  mit 
Rudern  0,4  mm ;  die  vordere  Körperstrecke  ist  wenig,  die  hintere  .stärker  \'erschmälert :  er  ist 
farblos,  mit  kleinen  Fremdkörpern  bedeckt,  die  Aermutlich  durch  ein  Drüsen.sekret  festgehalten 
sind,  und  darunter  auf  der  Rückenfläche  und  an  den  Rudern  mit  kleinen  hellen  Papillen  besetzt, 
die  spärlich  stehen,  ohne,  soviel  ich  gesehen  habe,  eine  be.stimmte  Anordnung:  am  Aftersegment 
stehen  sie  dichter  gedrängt. 

Der  Kopflappen,  der  mit  den  l'alpen  tloppclt  so  lang  als  das  erste  Segment  ist,  ist  eine 
hochgewölbte,  papillentragencle  Platte,  deren  hintere  (luenixate  Hälfte  in  eine  breit-kegelförmige, 
vorn  abgestutzte  dünne  Strecke  übergeht,  die  die  Palpen  überlagert,  deren  getrennten  Endstücke 
über  ihren  Rand  hervorragen.  Im  aufgehellten  Tiere  scheinen  die  auf  ihrer  Unterfläche  stehenden, 
ganz  getrennten,  dreieckigen  Palpen  durch  sie  hindurch.  Der  Kopflappen  trägt  drei  kurze  P\ihler, 
die  birnförmig  sind  oder  im  Cjrundteile  fast  kugelig  verdickt  mit  kleiner  Endspitze:  der  mediane 
steht  etwa  im  Cenlrum   tlcr  hinteren   ciueren   Hälfte,  die  paarigen   an   deren  \ Urtlerstrecke.     Sechs 

66 


L>ic  büdeasässigcii   Anneliden   aus  den  Saninilunyiii   il.r   'l'-iitsclicn  'I'icfscc-Iixpedition.  f.>^ 

(lunkdrolbraunc  Augenflecken  stehen  ;iuf  ilir:  xicr  grollcrc  in  einer  Ouerreihe  neben  oder  etwas 
hinter  dem  Ursprung  des  mittleren  bühlers,  zwei  kleinere  punktförmige  seitlich  ;un  ( irunde  der 
verschmälerten  Strecke  des  Kojjflappens,  \or  und  medianwärts  vom  Ursi^runge  der  j)aarigeMi 
Fühler  (Taf.  \I,  Fig.  i ). 

Das  erste  Segment  ist  wenig  xnm  Kopflappen  gesondert;  es  trägt  jederseils  einen  kurzen 
\erkehrt   birnformigen   Fühlercirrus,    tier   neben   dem    hinteren   Teile   des   Kopflappens   hervortritt. 

Die  rudertragenden  Segmente  sind  etwa  dreimal  breiter  als  lang,  durch  deutliche  Ring- 
lurchen, aber  geringe  .seitliche  Einschnitte  \oneinander  getrennt.  Die  seitlich  gradaus  vorragenden 
Ruder  sind  abgestumpfte  Kegel,  deren  Länge  etwa  einem  \'iertel  der  Segmentbreite  entspricht: 
sie  tragen  wenige  I^apillen,  eine  solche  .steht  \vie  eine  Lippe  am  oberen  vmd  hinteren  Umfang 
der  Endfläche.  —  Sie  enthalten  ein  Bündel  \m\  4 — 5  —  .selten  mehr  —  zusammengesetzten 
Borsten  und  über  diesem  eine  in  der  Endstrecke  wenig  gebogene  Nadel.  Die  Endglieder  der 
B(.>rsten  sind  in  den  \"orderen  Rudern  schlank,  fast  grade,  0,024  "'"''''  l'^"»  (Taf.  \'I,  Fig.  36),  in  den 
hinteren  hakenförmig  gekrümmt,  0,018  mm  lang  (Taf.  \  I,  Fig.  3a),  überall  mit  einfacher  End- 
spitze tmd  einem   Saum   \"on   Haaren  längs  der  Scheide. 

!  )ie,  am  zweiten  Ruder  fehlenden,  Rückencirren  waren  bei  dem  einen  —  atoken  —  Tiere 
sihlank  M-rkehrt  birntVirmig,  wenig  länger  als  das  Ruder,  bei  dem  Aveiblichen  Tiere  in  den  mitt- 
leren uulI  hinteren  Segmenten  fadenförmig  gestreckt,  bis  zum  Ende  des  Borstenbündels  reichend 
(Taf.  M,  Fig.  2).  Auf  ihrer  Oberfläche  standen  kleine  Papillen,  größere  und  dichter  an  den 
kurzen  als  an  tlen  fadenförmigen.  Die  Baucheirren  sind  helle  kurze,  nicht  über  das  Ruder 
hinausragende  Fäden.  Das  Aftersegment  trägt  zwei  verkehrt  birnformige  Aftercirren ;  ein  kleines, 
fast  wie  eine   Papille  erscheinendes  Schwänzchen   mit  kleinen   Papillen. 

In  der  bis  ans  5.  Segment  reichenden  fast  graden,  bisweilen  dorso-ventral  geknickten 
Rüsselröhre  steht  ein  großer  Zahn;  der  im  5.  bis  8.  Segment  liegende  Magen  hatte  etwa  18  Ouer- 
reihen  \on   Aluskelzellen.     Anhanesdrüsen  am   Uebereanof-sstück  habe  ich  nicht  si'esehen. 

Das  epitoke  Weibchen  trug  das  vorderste  Ei  hinter  dem  1 1 .  Ruder ;  seine  Borsten  waren 
nicht  verändert. 

P^indort:  \  ald.-.Stat.  160.     \  ulkanischer  Sand.      Kerguelen,  Gazelle-Hafen. 

Die  Art  steht  der  Spliacrosxllis  liiisuta  nahe,  unterscheidet  sich  auffällig  durch  die  Sech.s- 
zahl  der  Augen,  den  Besitz  eines  Zahnes  in  der  Rüsselröhre,  und  die  \erlängerten  Rückencirren 
lies  reifen  W'eibchens.  Näher  noch  steht  ihr  wohl  Sf^/iacrosvl/is  criinia-iis  Ci.I'RD.,  die  \on  Clap.x- 
kkdk')  an  der  Küste  der  Normandie,  von  LaX(.i:kiiaxs'")  bei  Madeira  gefunden  i.st.  In  der  Zahl 
der  Augen  .stimmt  die.se  Art  mit  Splnnrnsvn/s  f^iisp/ca.x.  Aus  der  unzulänglichen  Beschreibung 
ist  her\  orzuheben,  daß  diese  Tiere,  was  atich  die  Abbildung  zeigt,  an  der  Ba.sis  nicht  \erdickte 
Aftercirren  haben,  ein  von  Lax(;ekhans  bestätigtes  Kennzeichen.  Auch  die  \'on  Ci.M'arede  ge- 
gebene Abbildung  des  Kopfes  der  Sf'/i(nivsv///s  i-n'/iacciis  Clp.  entspricht  nicht  ganz  dem  von 
mir  beschriebenen  Wurme.  Daß  beide  Arten  im  Besitz  ^on  Warzen  auf  der  Haut  überein- 
stimmen, dafür  spricht  der  \on  Ci.ai'arIiDE  gegebene  Name  „i-r///acrt/s'\  —  \'or  der  Hand  scheint 
eine  Sonderung  der  nah  \erwandten  Arten  geboten  zu  sein. 

')  Cl,.\r.\REDl%  Hcobaditungen  über  Anatomie  und  Entwicklungsgeschichte  wirbelloser  Tiere.     Leipzig  1863  pg.  4>  Taf.  XIIl  flg.  38. 
-)  L.WOERHASn,  Wurmfauna  von   Madeira.      Zlschr.  f.  wiss.  Zool.  Bd.  XXXIII    1S79.  pg.  567. 

67 


68 


E.  Ehlers, 


Lycoridac. 

Nci'cis  /na!^a///ac//sis  IvBG. 

Syn. :  Ehlers,  Polychaeten  d.  magell.  u.  chilen.  Strandes.      1901    pg.  104. 

Fundort:  Vald.-Stat.  160.     Kerguelen.     Vulkanischer  Sand.     Gazelle-Hafen. 
Weitere  Verbreitung:  Kerguelen.  —  Fernandi)  Noronha.  —  l'^alkland-Insel.      Marion- 
Insel.     Magellan-Gebiet.  —  Süd-Chile. 

Nci'cis  zoiiata  Mlmgn. 

M.\LMGRE.v,  Annulata  polychaeta.      1S67   pg.  46. 

Mit  dem  Namen  A\-rcis  zoiiata  Mlm(;n.  bezeichne  ich  wenige  in  der  Nordsee  gefundene 
Tiere,  nicht  ohne  Bedenken,  da  .sie  in  einigen  Punkten  von  den  Beschreibungen  und  ganz  damit 
übereinstimmenden  Stücken  dieser  Art  abweichen. 

Zunächst  fehlt  den  Tieren  die  charakteristische  Bindenzeichnung  der  Rückenfläche,  die 
die  Benennung  \eranlaHt  hat,  luid  die  ich  in  Stücken  \-on  West-Spitzbergen  nach  längerer  Kon- 
servierung in  Weingeist  erhalten  finde.  Immerhin  mag  die  gleichförmige  Färbung  der  Rücken- 
fläche bei  der  Konservierunt»;  der  Tiere  yeschwunden  sein:  und  andererseits  ist  ihr  Fehlen  \vohl 
als  nicht  ins  Gewicht  fallende  Wiriation  zu  betrachten. 

In  gleicher  Weise  schlage  ich  nicht  lnjch  an,  daß  der  bei  A\-rtis  loiia/a  Ml.mc.  \orhandene 
kleine  Paragnath  des  dorsalen  maxillaren  Medianfeldes  fehlt.  Abweichungen  dieser  .\rt  sind  bei 
A'r;vv>-Arten  nicht  selten. 

Dagegen  zeigen  die  braunen  Borsten  der  hinteren  Ruder  in  allen,  den  kleineren  und 
den  größeren  Stücken,  eine  Besonderheit  darin,  daß  an  Stelle  der  kurzen  Sichel  ein  dicker 
kegelförmiger  Stift  steht,  der  nur  wenig  über  die  Einlenkungsgrube  des  Schaftes  herNorragt. 
Solche  Endglieder  dieser  Borsten  sind  von  den  Rudern  der  Xciris  pivcci-a  Ehl.')  beschrieben. 
Daß  diese  Form  der  Borsten  für  die  Artunterscheidung  Bedeutung  hat,  ist  mir  zweifelhaft:  \iel- 
leicht  handelt  es  .sich  dabei  um  Deformationen  von  .sichelförmigen  Endgliedern:  auffallend  ist 
es  allerdings,  daß  ich  diese  Endstifte  bei  allen  von  mir  untersuchten  Tieren  gesehen  habe. 
Sollte  die  Bildung,  wo  sie  auftritt,  fiir  die  Kennzeichnung  einer  .Art  Avichtig  sein,  so  würden  die 
hier  untersuchten  Würmer  in  eine  bislang  nicht  lieschriebene  Art  einzustellen  sein.  \"orläufig 
ist   mir  das  nicht  wahrscheinlich. 

Fundort:  Vald.-Stat.  3.  57"  26'  N.,  i"  28'  W.  79  m.  Hohe  von  Aberdeen.  —  \'ald.- 
Sat.  4.     60"  42'  N.,  3"  10' W.     486  m.     5,9»  C.     Blauer  Schlick. 

Ah-rcis  zoiiata  Mlmo.  ist  im  arktisch-borealen  Krei.se  weit  \erbreitet,  luid  \iellcicht  nur 
eine  Lokalvarietät  Asix:  Aperes  pdagica  (L.).      Nach  Miciiaelskn''^)  ist  A'crcis  ardica  ÜKkn.  tlie  epitokc 


')  Ehlers,  Borstenwürmer.  1868.  pg.  557  Taf.  Will  Fig.  2.  —  de  S.\int  Joseph,  Aniiel.  pulycli.  des  Gutes  de  Diiiard.  .\nn. 
Sc.  nat.  Zool.  Ser.  VII  T.  V   1888  pg.  267  PI.  XI  Fig.  132, 

-)  W.  MlCH.\ELSEN',  Die  Polvchaetcnfaiina  der  deulsclieii  Meere.  —  Wisseiiscliaftlielic  M<-ere.suiitersiieliuiii;<-n.  N.  V .  IM.  11 
1897   ]i.  18. 

68 


Die  butleiibabbigcii  Aniicliclen  uus  den  Sanimluiiycn   der  dculsclicu    I  icfbCC-l'!xpedilioii.  Aq 

l'orm  zu  Arrc/s  zoiiata  Ml.nk.n.,  \vährend  ich  sie  früher  als  epitokes  Männchen  zu  Nereis pelagka  L. 
gezogen  habe.  Es  ist  zur  Zeit  nicht  bekannt,  ob  und  wocku-ih  ih'e  epitoken  F"ormen  der  als 
N'crcis  züiia/a  Ml.mgn.  und  f^i/ao/ia  L.  getrennt  gehaltenen   Art<'n  sich   unterscheiden. 

A^ere/s  litcipcfa  n.  sp. 

Taf.  Vin,  Fig.  7-13. 

Diese  ^A(vvv>-Art  fand  sich  in  der  Sammlung  der  \'aklivia  ndh  einem  Fundort  in  ansehn- 
licher Zahl,  aber  nur  in  der  epitoken  männlichen  Form.  Es  ist  mir  nicht  gelungen,  sie  mit 
Sicherheit  auf  eine  der  im  atoken  Zustande  bekannten  Arten  zurückzuführen,  und  so  beschreibe 
ich  sie  unter  besonderem   Namen. 

Die  Tiere  von  annähernd  gleicher  Grobe  zeigen  eine  scharfe  Sonderung  der  hinteren 
epitoken  Kr)rperstrecke  (Taf.  \'III,  Fig.  7).  Bei  einem  23  mm  langen  Wurme  war  die  vordere 
aus  20  rudertragenden  Segmenten  bestehende  Strecke  5  mm,  die  hintere  68  Segmente  enthaltende 
18  mm  lang;  bei  einem  anderen  Tiere  zählte  ich  19  \ordere  rudertragende  Segmente  bei  5  mm 
Länge  und  60  epitoke  hintere  bei   13  mm  Länge.     Die.se  Zahlen  \ariieren  wenig. 

Die  im  allgemeinen  farblos  oder  gelblichgrau  aussehenden  Würmer  .sind  bisweilen  aul 
der  Rückenfläche  der  vorderen  Segmente  braun  violett,  dann  auch  kupfrig  irisierend;  dadurch 
werden  auf  dem  Kopflappen  und  den  \-orderen  Segmenten  auch  Zeichnungen  her\orgerufen ; 
die  Kopflappenfläche  ist  dabei  .sehr  wechselnd  gefärbt,  ihre  .Scheitelfläche  kann  farblos  sein, 
Stirnteil  und  Ränder  bräunlich:  oder  die  Fläche  ist  gleichmäi^ig  gefärbt  und  die  Färbung  setzt 
sich  fleckweise  auf  die  Oberfläche  der  Palpen  fort.  Auf  der  Rückenfläche  der  Segmente  stehen 
([uere  Bänder,  bisweilen  auf  die  Hinterränder  beschränkt  oder  auch  in  der  Mitte  unterbrochen. 
In  der  dorsal  mäßig  gewölbten  Körperstrecke  sind  die  Segmente  ohne  Ruder  etwa  sechsmal 
breiter  als  lang,  in  der  hinteren  abgeplattet  erscheinenden  zehnmal  l^reiter  als  lang:  im  Ueber- 
'■ang  der  atoken  zur  epitoken  Strecke  ist  der  Körper  eingeschnürt.  Die  \-orderen  Ruder  stehen 
sperrig  ab,  die  hinteren  liegen  nach  hinten  gerichtet  blätterig  übereinander,  der  gewöhnliche 
epitoke  Habitus. 

Der  Kopflappen  (Taf.  \'I1I,  Flg.  8)  ist  bei  ausgestülptem  Rüssel  so  lang  als  in  der  hinteren 
Hälfte  breit,  damit  der  Länge  der  \orderen  sechs  Segmente  gleich :  seine  vordere  frontale  Hälfte 
ist  stark  verschmälert,  etwa  so  breit  als  die  Hälfte  der  hinteren  Scheitelfläche,  die  rhombisch 
mit  \-erschmälerteni  Hinterrande  ist  untl  an  den  Seiten  die  stark  vergrößerten,  hier  zu.sammen- 
stoßenden  vier  Augen  trägt.  Die  beiden  am  Ursprung  sich  berührenden  Stirnfühler  sind  kürzer 
als  der  FVontalteil  des  Kopflappens.  An  dessen  Seitenrande  steht  jederseits  ein  Palpus,  dessen 
dick  eiförmiges  Grundglied  länger  und  breiter  als  der  Frontalteil  des  Kopflappens  ist,  und  das 
kurze  knopfförmige  Endglied  abwärts  wendet. 

\'on  den  \ier  Fühlercirren  des  Buccalsegmentes  sind  die  dorsalen  bedeutend  länger  als 
die  \entralen  kaum  über  den  Kopflappen  hinausreichenden:  der  dorsale  des  vorderen  Paares 
reicht  etwa  bis  zum  5.  rudertragenden  Segment,  der  hintere  dorsale  über  diesen  hinaus,  meist 
bis  zum  9.  einmal  bis  zum    1  i.  Segment. 

Die  Ruder  der  \()rderen  atoken  Körperstrecke  (Taf.  \  111,  Flg.  10.  111  sintl  kurz,  lniher 
als   lang:   ihre  Ae.ste  liegen  dicht  zusanuuen,   der  obere   ist   fa.st  doppelt  so  hoch  als  der  untere, 

69 


„-■  li.  Khixus, 

seine  einzige  Lippe  ist  dick  eiförmig  gerundet,  drüsenhaltig,  sein  spitz  kegelförmig  auslaufendes 
Züngelchen  ragt  \veiter  als  die  Lippe  hinaus,  ist  in  seiner  basalen  Hälfte  mit  dem  dorsalen 
Umfanee  stark  auftretrieben,  und  trägt  auf  der  zum  Endteil  abfallenden  Kante  den  Rückencirrus ; 
der  untere  kürzere  Ast  läuft  mit  zwei  gleich  langen  kurz  kegelförmigen  Lippen  aus ;  sein  drüsiges 
Züneelchen  g-eht  ^■on  der  Basis  des  Astes  aus  und  di\ergiert  \"on  ihm,  ist  länger  als  er  und 
endet  stumpf  abgerundet.  Der  obere  Ast  trägt  neben  einer  dunkelfarbigen  Stütznadel  ein  Bündel 
schlanker  homogompher  Grätenborsten,  der  \entrale  Ast  trägt  neben  einer  dunklen  Acicula  ein 
oberes  Bündel  homogompher  Grätenborsten  und  ein  unteres  mit  heterogomphcn  Gräten-  und 
Sichelborsten:  der  Endanhang  der  letzteren  ist  schlank  hakenfiirmig,  0,045  "''"''  ''"''&'  neben  der 
Schneide  lang  behaart  (Taf.  \'l  11,  Eig.  13).  Der  Rückencirrus  ist  an  den  vorderen  sieben  Rudern 
nach  der  Bildung  der  männlichen  Epitokie  abweichend  \on  ilen  folgenden  gestaltet:  während 
diese,  mit  Drüsenpaketen  ausgerüstet,  schlank  kegelförmig  sind  und  über  das  obere  Züngelchen 
hinausragen,  ist  in  der  epit()ken  Umwandlung  an  den  ^-(Jrdercn  sieben  Rudern  die  Grundstrecke 
des  Rückencirrus  dick  c\-lindrisch  aufgetrieben  und  setzt  sich  das  Ende  als  ein  dünnes  Eädchen 
ab  (Taf.  \1II,  Fig.  7,  S).  —  Der  Bauchcirrus  ist  ein  dünner  schlanker  kegelförmig  zugespitzter 
Laden,  der  an  der  ventralen  Fläche  der  Ruderbasis  entspringt  und  nicht  über  das  untere 
Züngelchen   hinausreicht. 

Die  Ausbildung  der  epitoken  Form  der  Ruder  zu  der  blätterigen  Bildung  tritt  plötzlich, 
ohne  \ermittelnde  Zwischenformen  in  der  Reihe  der  Parapodien  auf,  wie  es  die  Regel  bei  männ- 
lichen Tieren  ist.  —  Die  beiden  Aeste  des  vergrößerten  \()n  \(>rn  nach  hinten  komprimierten 
Ruders  (Taf.  MI I,  Eig.  12)  divergieren:  am  oberen  i\..st  ist  die  Lippe  häutig,  mit  .schlank  herz- 
förmigem Umril^,  und  kegelförmiger  Zuspitzung  und  reiclit  nicht  über  das  obere  Züngelchen 
hinaus :  dieses  ist  gleichfalls  \erdünnt,  schlank  kegelförmig  und  geht  ohne  Ab.satz  aus  der  Ruder- 
ba.sis  hervor:  der  imtere  Ast  trägt  eine  .sehr  große  häutige  breit  herzftirmige  und  stumpf  ab- 
gerundete Lippe,  die  weiter  als  die  Lippe  des  oberen  Astes  \orspringt,  die  sie  an  Größe  um 
das  Doppelte  und  mehr  übertrifft:  das  hierher  gehörende  Züngelchen  ist  nicht  blattartig  um- 
"febildet,  aber  fast  hakenformi«.'-  vergrößert,  und  trägt  dunkelfarbige  Drüsenknäuel.  In  beiden 
Aesten  steht  ein  großer  Fächer  schlanker  glasheller  Borsten  mit  messerformigem  Endgliede.  — 
Der  über  das  dorsale  Züngelchen  hinausragende  schlanke  Rückencirrus  trägt  auf  dem  ventralen 
Umfange  8 — 9  stumpfe  warzenförmige  Höcker,  das  Kennzeichen  des  Männchens:  median  \(in 
seinem  Ursprünge  steht  ein  fa.st  kreisrundes  Blatt,  dessen  Hohe  hinter  der  der  dorsalen  Lippe 
zurückbleibt.  —  Der  Bauchcirrus  ist  ein  schlanker,  über  das  \entrale  Züngelchen  hinausreichender 
Faden,  der  aus  einem  Einschnitte  des  dadurch  in  zwei  ungleiche  Teile  zerlegten  großen  häutigen 
Blattes  hervorgeht,  zu  dem  die  Ruderba.sis  hier  entfaltet  ist.  —  Die  Form  des  epitoken  Ruders 
läßt  vermuten,  daß  die  hinteren  Ruder  der  atoken  h'orm  gegenüber  der  xorderen  schlankere 
gestreckte  Aeste  besitzen. 

An  dem  ganz  kurzen  Aftersegment  ist  die  dorsalwärts  gelegene  Afteröffung  \i>n  einem 
Kranz  von  Papillen  umstellt  und  unter  ihr  stehen  \ier  kurze  Aftercirren,  die  paarweise  jederseits 
am   Ursprung  sich   berühren. 

Bei  allen  Tieren  war  der  Rii.ssel  au.sgestreckt,  .seine  dunkelfarljigen  Kieler  sind  aui  der 
Schneide  stark  gezähnt:  die  X'erteilung  der  Paragnathen  ist  folgende:  I  3  unregelmäßig  hinter- 
einander, II  gebogene  Doppelbinde,   HI  untl  l\   Haufen  \on  feineren  Spitzchen.  —  \'  o,  \'I  4  ge- 

70 


hie   ljo(.len.s-ässijjoii  Anneliden   ;ius  den  Sanmilungcn   der  deuUclien  Tiofscc-Expeditioil. 


71 


kreuzt  stehende  starke  Spitzen,  \'II  und  \1II  eine  Doppelbinde  \on  starken  Spitzen  (Taf.  VIII, 
Fig.  8.  9). 

Fundort:  Vakl.-Stat.  76.  16"  33' S.,  i  i "  46' O.  lo./X.  98.  Oberfläche  i  7"  C.  Tiefe 
ca.    14  m.     IMauer  Schlick.     Grol5e  I'"isch-Bai.     I.  Ankerplatz. 

Die  beigelegte  Etikette  enthält  die  Angabe:  „In  Masse  an  cUt  Oberfläche  des  Was.sers, 
unter  den  Lampen".  Das  zeigt  das  Verhalten  der  epitoken  Tiere  an,  wie  es  seit  Ratiike's  zuerst 
darüber  gemachten  Mitteilungen  bekannt  ist:  die  epitok  gewordenen  Würmer  schwärmen  aus; 
dal^  sie  hier  unter  den  Schiffslampen  in  Menge  auftreten,  kann  einen  Phototropismus  anzeigen. 
Dabei  i.st  auffallend,  dal5  die  unter  dem  Einfluß  des  Lichtes  erbeuteten  Tiere  alle  die  männlichen 
Charaktere  zeigen,  während  son.st  wie  bei  den  von  Rathke  beschriebenen  Würmern  Männchen 
und  Weibchen  durcheinander  schwärmen.  Es  läßt  das  ungleiche  Deutungen  zu :  der  Eintritt  der 
Epitokie  kann  bei  den  männlichen  Tieren  früher  als  bei  den  weiblichen  eintreten,  oder  die  Au.s- 
bildung  der  epitoken  Gestalten  bleibt  bei  den  Weibchen  hinter  der  der  Männchen  zurück  und 
läßt  sie  wenieer  schwinnnfähii,'-  erscheinen.  Ob  in  diesen  Fällen  die  Weibchen  etwa  leuchtend 
siml,  und  phototropisch  auf  die  Männchen  wirken,  bleibt  weiteren  Beobachtungen  überlassen. 

Die  Art  .steht  offenbar  der  iVar/s  parallelogramnia  Cli>rd.,')  die  nach  v.  Marenzeller  ^) 
mit  .A"(7vA-  falsa  Otfos.  zusammenfällt,  sehr  nahe;  was  sie  von  dieser  unterscheidet,  ist,  von  der 
Färbung  und  Zeichnung  abgesehen,  durch  die  größere  Länge  der  Fühlercirren  bei  der  A^  lucifda 
bedingt.  \'on  der  N'crcis  para/Mooi-aiiiiia  Ci.rR.  ist  bislang  die  epitoke  Form  nicht  bekannt:  bis 
das  der  Fall  ist,  bleibt  die  S)non)mic  wohl  unentschieden.  —  Die  \'erteilung  der  Paragnathen 
stimmt  mit  der  bei  Ä\-rds  pclagica  L.  überein,  aber  auch  hier  sind  die  F"ühlercirren  der  AL  liicipcta 
länger  als  die  der  A"  pclagica,  insbesondere  aber  zeigt  die  epitoke  Form  der  AWcis  pclagica  in 
der  Umbildung  der  \orderen  Segmente  und  in  der  Zahl  der  atok  bleibenden  Segmente  ab- 
weichende \'erhältnisse  \on  den  hier  beschriebenen  der  A".  lucipcta,  während  die  Form  der 
epitoken  Ruder  in  beiden  Arten  sehr  ähnlich  ist.  Hieraus  ergeben  sich  die  näheren  verwandt- 
schaftlichen Beziehungen  dieser  A\'rcis  lucipcta  Ehl. 


Nej'eis  fiicata  (Sav.). 


Syn.:  Ehlers,  Borstenwürmer.      1S68  p.  546. 


Fundort:  \'a!d.-Stat.  3. 


3/ 


26'  N.,   i"  28'  W.     79  m.     Höhe  von  Aberdeen. 


Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  N  ordatlantisch . 


Ncrcis  cvlhidrata   Ehl. 


Ehlers,  Borstenwürmer.      1868  pg.  506 

Y  u  n  d  o  r  t :  \'ald.-Stat.  3. 
Stat.  4.     60"  42'  N.,  3Ö  10'  W.     486  m.     5,9"  C. 


57"  26'  N.,   i"  28'  W 


79  m.     Höhe  von  Aberdeen. 
Blauer  Schlick. 


Vald.- 


Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  e :  Mediterran. 


1)   E.  Claparede,  Les  Annelides  du  Golfe  de  Xaples.     1868  p.  167  PI.  IX  Fig.  7;   PI.  X  fig.  2. 

'■')  V.  Marenzeller,  Zur  Kenntnis  der  adriatischen  .\nneliden.     SiUgsb.  K.  .\l<ad.  d.  Wiss.  Wien.     Jhrg.  1874   p.  62.  63  iSeparat- 
drucki  .\rmerkung. 

71 


„  _  E.    lUIl.EKS, 

A-crcis  iiiiciiiafa  n.  sp. 

Taf.  IX,  Fig.  1—5. 

Das  einzige  aus  größerer  Tiefe  stammende  Exemplar  dieser  ;\rt  ist  ein  kurzer  weihlicher 
\Vurm  mit  schwach  rötlichen,  \on  Hautdrüsen  stammenden  Flecken  auf  den  Rudern.  Bei 
19  mm  Länge  hat  er  52  rudertragende  Segmente;  seine  größte  Breite  —  mit  Rudern  3  mm  — 
liegt  daher  hinter  dem  Vorderende,  etwa  am  6.  bis  7.  Segmente,  xnn  da  erfolgt  eine  gleichmäßige 
nicht  sehr  bedeutende  Verschmälerung.     Die  Rückenfläche  ist  schwach  gewölbt  (Taf.  IX,  Fig.  i ). 

Der  Kopflappen  ist  kürzer  als  an  tler  Basis  breit,  so  hing  als  die  Rückenfläche  des 
Buccalsegmentes ;  der  Stirnteil  kürzer  als  der  die  Augen  tragende  Scheitelteil,  sein  grader  \'order- 
rand  so  breit  als  der  Zwischenaugenraum.  Die  an  ihm  m ineinander  getrennt  entspringenden 
ungegliederten  Fühler  sind  kürzer  als  der  Kopflappen :  die  neben  dem  .Stirnteil  \ortretenden 
Palpen  haben  ein  dicke.s,  fast  kugeliges  \Wirzelgdied  und  ein  Avalzenförmiges  Endglied,  mit  dem 
sie  wenig  über  die  Fühler  liinausragen.  \'on  den  \ier  linsentragenden  schwarzen,  .sich  nicht 
berührenden  Augen,  stehen  die  \-orderen  größeren  weiter  au.seinander  als  die  hinteren  (Taf.  IX,  Fig.  2). 

Das  Buccalsegment  ist  doppelt  so  lang  als  das  erste  rudertragende,  auf  der  \'entralfläche 
aufgetrieben  und  läng.sgefurcht.  XOn  den  ungegliederten  vier  Fühlercirren  .sind  die  oberen  länger 
als  die  unteren,  diese  reichen  nach  \or\\  wenig  über  die  Palpen  hinaus:  der  obere  läng.ste  bis 
auf  das  5.  rudertragende  Segment. 

Die  vorderen  rudertragenden  Segmente  sind  ohne  Ruder  fünfmal,  die  hinteren  dreimal 
breiter  als  lang;  vom  8.  Segmente  ab  schneiden  die  Intensegmentalfurchen  tiefer  am  Seiten- 
umfang  des  Körpers  ein,  dann  erreicht  die  Länge  der  Ruder  die  halbe  Segmentbreite,  während 
die  vorderen  Ruder  an  Länge  nur  einem   Drittel  der  Segmientbreite  gleich  .sind. 

Die  vorderen  und  hinteren  Ruder  (Taf.  IX,  Fig.  3.  4)  .sind  nur  dadurch  unterschieden, 
dal^  die  Lippen  und  Züngelchen  der  hinteren  schlanker  und  spitzer  als  die  der  vorderen  sind. 
Beide  Ruderä.ste  sind  wenig  \oneinander  getrennt,  der  untere  etwas  kürzer  als  der  obere: 
der  obere  A.st  hat  eine  kegelförmige  größere  Lippe,  der  untere  zwei  ^oreinander  liegende 
ungleich  lange.  Das  obere  Züngelchen  läuft  kegelförmig  aus,  sein  basaler  Teil  hat  einen  er- 
höhten Rand,  auf  de.ssen  lateralen  Abfall,  der  einfach  fadenförmige  Rückencirrus  steht,  der  über 
die  Ruderlippe  hinausreicht.  —  Das  untere  Züngelchen  ist  kegelfiirmig,  geht  vom  ventralen 
Umfang  der  Ruderbasis  aus  untl  reicht  nicht  so  weit  als  die  Ruderlippen ;  medial  \on  ihm 
entspringt  der  einfache  Bauchcirrus,  der  kürzer  als  das  Züngelchen  ist.  —  Die  Borsten  sind  in 
beiden  Aesten  in  den  vorderen  Rudern  sehr  \iel  zahlreicher  als  in  den  hinteren,  überall  lang 
und  schlank,  gelblich  oder  bräunlich:  im  oberen  Ast  stehen  homogomphe  Grätenborsten,  im 
unteren  ein  oberes  Bündel  \<-m  homogomphen  Gräten-  und  heterogomphen  Sichelborsten,  uml 
ein  unteres  Bündel  \-on  homogomphen  Grätenborsten.  Der  Sichelanhang  ist  in  den  xorderen 
Rudern  schlanker  und  länger  (=  0,069  "T"")  (Taf.  IX,  Fig.  5  a)  als  in  den  hinteren  Rudern 
(=  0,045  "'"'''')  (Taf.  IX,  Fig.  5  b);  er  ist  längs  der  Schneide  lang  behaart,  und  trägt  an  der  Spitze 
einen  starken,  dem  Schaft  zugewendeten  Widerhaken :  die  Sichelbonsten  der  hinteren  Ruder 
haben  einen  dickeren   und  dunkleren   Schaft. 

Das  Aftersegment  des  Wurmes   war  beschädig»!,  die   .\ftcrrirreii   fehlen   daher. 


r)ic  hotlcnsässigcn  Anneliden   :uis  den   Sammlungen   der  deutschen   Tiefsee-Kxpedition.  .- /» 

Die  Bildung  des  Rüssels  ließ  sich,  da  er  eingezogen  war,  nur  durch  Präparation  fest- 
stellen. Die  hornbraunen  kurzen  Kiefer  hatten  }4  fünf  Zähne.  Am  maxillaren  Ring  steht  donsal 
median  (I)  ein  größerer  Paragnath  und  neben  ihm  zwei  kleinere,  auf  dem  ventralen  Medianfelde  (III) 
eine  quere  Doppelreihe  von  je  6 — 7  .starken  Spitzen,  auf  den  Seitenfeldern  (II  und  IV)  je  eine 
gekrümmte  Doppelreihe:  auf  dem  oralen  Ringe  ist  das  dorsale  Medianfeld  (V)  leer,  die  Seiten- 
felder (\'I)  tragen  auf  Polstern  je  einen  kleinen  Haufen  schwacher  Kieferspitzchen,  ventral  (VII. 
\  111)  läuft  eine  einzeilige  Reihe  weidäufig  .stehender  starker  Spitzen. 

Fu  n  d  ort:  \'ald.-Stat.  i  24.    50"  57'  S.,  7*^  39'  O.    3584  m.    Auf  dem  Wege  zur  Piouvet-Insel. 

Nereis  loxechiiii  (Kbg.). 

Nicon  loxechini  Kinberg,  Annidata  nova.     Oefvers.   K.  Vet.  Akad.  Förh.      1865   Nr.  2   pg.  17S. 

Das  einzige  mir  vorliegende  Tier  stimmt  in  der  Bildung  des  paragnathenlosen  Rüssels, 
der  Ff)rm  des  Kopflappens,  seiner  großen  Augen  und  der  Anhänge,  des  mit  einer  queren  Furche 
abgesetzten  Stirnteiles  sowie  der  Länge  der  Fühlercirren  so  gut  mit  der  von  Kinberg  gegebenen 
Diagnose  von  Xicon  loxechini  überein,  daß  ich  diese  Benennung  dafür  verwende.  Ich  ergänze 
(lie.se  Charakteri.stik  in  einigen  Punkten. 

Der  farblose  wenig  abgeplattete  Wurm  hatte  65  rudertragende  Segmente  bei  einer  Länge 
von  20  mm;  er  war  im  vorderen  Drittel  seiner  Länge  ohne  Ruder  2  mm  breit,  nahm  von  da 
nach  hinten  allmählich  an  Breite  ab,  bis  auf  i  mm.  Seine  vorderen  Seofmente  waren  kurz,  etwa 
achtmal  breiter  als  lang:  die  der  hinteren  Körperstrecke  wurden  etwas  Aerlängert,  waren  \iermal 
breiter  als  lang. 

Die  seidich  vorgestreckten  Ruder  \varen  an  den  vorderen  und  hinteren  Segmenten  in- 
so\veit  etwas  %erschieden,  als  die  hinteren  etwas  tiefer  getrennte  und  stärker  gespreizte  Aeste 
mit  spitzeren  Lippen  hatten.  Der  obere  Ruderast  hatte  in  den  \orderen  Rudern  neben  der 
unteren  Lippe  eine  kurze  stumpfe  obere  Lippe,  die  an  den  hinteren  Rudern  verstrichen  war; 
darüber  ein  kegelförmiges,  etwa  soweit  wie  die  untere  Lippe  vorspringendes  Züngelchen;  am 
unteren  Aste  stand  eine  kürzere  dreieckig  zugespitzte  und  eine  etwas  längere  stumpf  abgerundete 
Lippe  nebeneinander;  das  untere  Züngelchen  war  an  den  \orderen  Rudern  .stumpf,  an  den 
hinteren  kegelförmig  zugespitzt,  nicht  länger  als  die  Lippen. 

Der  obere  Ast  hatte  ein  wenig  zahlreiches  Bündel  schlanker  homogompher  Grätenborsten ; 
im  unteren  Ast  standen  homogomphe  Gräten-  und  heterogomphe  Sichelborsten  in  zAvei  Bündeln 
nebeneinander.  Die  Sichelanhänge  hatten  einen  stumpfen  kleinen  Endhaken  mit  kleinem  Deck- 
lilatt  und  eine  Reihe  langer  Haare  neben  der  Schneide;  die  Sicheln  in  den  vorderen  Rudern 
waren  schmäler  und  länger  (0,06  mm)  als  in  den  hinteren  Rudern  (0,051  mm).  In  jedem  Ast 
liegt  eine  große  schwarze  Stütznadel.  Die  Rückencirren  sind  einfache  schlanke,  über  die  Borsten 
hinausragende  Fäden;  sie  entspringen  an  den  vorderen  Rudern  medianwärts  vom  Züngelchen  an 
einem  steilen  Abfall  der  oberen  Kante  des  Ruderastes,  an  den  hinteren  Rudern  in  gleicher  Höhe. 
Der  Bauchcirrus  sitzt  auf  einem  Höcker  am  Grunde  des  unteren  Randes  des  ventralen  Astes, 
ein  kurzer,  kegelförmiger  Faden,  der  so  weit  als  das  Züngelchen  \orreicht.  —  In  der  Haut 
des  dorsalen  A.stes  lagen  wenige,  schwach  gelblich  gefärbte  Spinndrüsen. 

Das  Afterende  des  Tieres  Avar  \erletzt. 

73 

Deutsche  Tief*;ce-Expedition   1898—1899.     P<I.  XVI.  10 


-  j  K.  Hhlf.rs, 

Fundort:  \'ald.-Stat.  165.  38"  40'  S.,  77'^  38'  O.  672  (680)  m.  Diatomeen-Schlamm. 
4,3  Sm.  üsdich  von  St.  Paul. 

Weitere  Verbreitun  q-:  Vorkhai  in  der  Magellan-Straße  aus  einer  Tiefe  von  4 — 6  Faden 
(auf  Loxccliiuiix  alhiis  Mot,in.'\). 

lYcrcis  glaiidiilosa  n.  sp. 

Taf.  \III,  Fig.  1—6. 

\'on  den  \venigen  mir  \orliegenden  Tieren  dieser  Art  ist  ein  völlig  erhaltenes,  75  ruder- 
tragende Segmente  besitzendes  Tier  35  mm  lang,  xorn  ohne  Ruder  3  mm  breit,  Avird  nach 
hinten  gleichmäßig  bis  auf  die  Hälfte  schmäler.  Die  Grundfarbe  des  Körpers  ist  hell  bräunlich 
gelb:  am  Kopflappen  ist  die  frontale  Strecke  braun,  die  Scheitelfläche  weiß;  die  RUckenfläche 
der  vorderen  ersten  Segmente  ist  braun  c[uer  gebändert:  die.se  braune  Farbe  zieht  .sich  auf  den 
folgenden  Segmenten  zu  einem  medianen  Fleck  zusammen,  und  dadurch  entsteht  eine  braune, 
an  den  Segmentgrenzen  unterbrochene,  breite  Längsbinde:  weiterhin  loscht  diese  Färbung  aus 
(Taf.  MII,  Fig.  I.   2). 

Der  Kopflappen,  dessen  Rückenfläche  die  Länge  der  beiden  ersten  Segmente  hat,  ist  so 
lang  als  in  der  hinteren  Hälfte  breit;  .seine  frontale  Strecke  i.st  kegelförmig  zugeschnitten.  Die 
an  deren  Spitze  stehenden,  am  Ursprünge  voneinander  getrennten  Fühler  sind  so  lang  als  die 
frontale  Strecke.  Neben  dieser  treten  mit  schlankem,  fast  walzenförmigen  Basalgliede  die  Palpen 
hervor,  die  mit  dem  kleinen  Endgliede  fast  so  weit  als  die  Fühler  hinausragen  (Taf.  MII,  Fig.  2). 

Das  Buccalsegment  ist  so  breit  und  wenig  länger  als  das  folgende  erste  rudertragende, 
der  Vorderrand  seiner  Rückenfläche  i.st  in  der  Mitte  nach  \orn  erweitert.  Seine  \ier  Fühler- 
cirren  sind  kurz,  der  längste  von  ihnen,  der  dorsale  des  hinteren  Paares,  reicht  nach  \orn  wenig 
über  das  Endglied  der  Palpen  hinaus,  nach  hinten  gelegt  bis  an  das  ciritte  rudertragende  Seg- 
ment (Taf.  VIII,  Fig.  2). 

Die  vorderen  rudertragenden  Segmente  sind  ohne  die  Ruder  dreimal  breiter  als  lang: 
die  hinteren  viermal  breiter  als  lang:  alle  nur  durch  seichte  Intersegmentalfurchen  \oneinander 
geschieden.  —  Die  Ruder  der  hinteren  Segmente  nehmen  gegenüber  denen  der  vorderen  mit 
der  Streckung  der  Ruderäste  und  der  Entwicklung  des  Züngelchen  an  Größe  zu:  die  vorderen 
kommen  in  ihrer  seidichen  Erstreckung  nur  einem  Mertel  der  Segmentbreite  gleich,  die  hinteren 
in  dieser  Ausdehnung  der  halben  Segmentbreite;  sie  legen  sich  dann  nach  hinten  gewendet  an 
die  Seitenfläche  des  Körpers  an  und  erstrecken  sich  dabei  über  zwei  Segmente.  Die  Umbildung 
der  Ruder  tritt  etwa  Nom  25.  Ruder  ab  stärker  her\ür,  die  volle  Ausbildung  der  dann  blätterig 
erscheinenden  Ruder  ist  etwa  am  40.  Ruder  erreicht. 

In  den  \orderen  Rudern  liegen  die  gleich  hohen  Aeste  dicht  aufeinander,  der  obere  hat 
zwei  kegelförmige  Lippen,  \on  denen  die  obere  etwas  dünner  und  kürzer  als  die  untere  ist. 
während  die  beiden  Lippen  des  unteren  i\stes  an  Länge  erheblich  ungleich  siml:  in  beiden 
Ae.sten  .stehen  zahlreiche  glashelle,  fast  farblose  Borsten,  zu  denen  je  zwei  oder  eine  dunkel- 
farbige Stütznadel  gehört:  die  Borsten  des  dorsalen  Astes  sind  homogomphe  Grätenborsten:  im 
unteren  Ast  wird  ein  oberes  Bündel  von  homogomphen  Gräte nbonsten  gebildet,  während  das 
untere  Bündel  aus  heterogomphen  Gräten-  und  homogomphen  Gräten-  und  Sichelborsten  besteht; 

74 


Die  bodcnsiissigcn  AiincliiU-n  aus  den  SaiiiiiilungL'n  der  deulsclieii  Tiefsec-Kxpcdiliuii.  . — 

das  sichelförmige  Endglied  des  letzteren  ist  gestreckt,  0,078  mm  lang,  hat  stumpfen  Kndhaken 
luul  Haarbesatz  längs  der  Schneide  (Taf.  \'III.  Flg.  5).  Das  obere  Züngelchen  ragt  in  den 
Mirtlcren  Rudern  kaum  über  die  Rudrrlippen  hinaus,  ist  spitz  kegelförmig,  sein  dorsaler  Umfang 
in  dl  T  basalen  Strecke  erhöht.  Das  untere  Züngelchen,  von  der  Ruderljasis  ausgehend,  ist  dick 
kegelförmig,  und  ragt  etwa  so  weit  als  die  kürzere  Lippe  des  unteren  Ruderastes  vor.  —  Der 
Rückencirrus  entspringt  auf  dem  Abfall  der  oberen  Ruderkante,  ein  kurzer  kegelförmiger  baden, 
(-1er  über  das  obere  Züngelchen  nicht  hinausragt.  Der  medianwärts  \om  Ursprung  des  unteren 
Züngelchen  auf  der  Ruderbasis  .stehende,  schlank  birnf()rmige  Bauchcirrus  erreicht  kaum  die 
halbe   Länge  des  unteren  Züngelchen  (Taf.  \'III.   big.  3). 

Die  Umwandlungen,  welche  zu  der  b'orm  der  hinteren  Ruder  führen,  bestehen  in  einer 
Streckung  der  Ruderäste  und  ihrer  Lippen  und  einer  damit  \erbundenen  ^veitgehenden  Sonderung 
lieider  Aeste  voneinander:  die  Zahl  ihrer  Borsten  nimmt  ab:  deren  P'orm  und  \  erteilung  bleibt 
die  gleiche.  Das  obere  Züngelchen  entwickelt  sich  zu  einem  großen,  weit  über  das  Ruder 
hinausreichenden  breit  lanzettförmigen  Blatte,  das  in  einem  breiten  und  tiefen  Ausschnitte  \or 
der  Spitze  einen  kurzen  Cirrus  trägt,  der  über  diese  wenig  oder  nicht  hinausragt.  Ober-  und 
Unterrand  des  Zünsrelchen  trairen  eine  dichte  Einlatrerunir,  o-elblich  cfefärbter  knäuel förmiger 
Drüsen.  —  Das  untere  Züngelchen  ist  gleichfalls  \'erlängert  und  .steht  frei  \om  Ruderaste 
ab.  Der  schlanke  Bauchcirrus  bleibt  etwas  hinter  der  Spitze  des  unteren  Züngelchen  zurück 
(Taf.  VIII,  Fig.  4). 

Das  Aftersegment  ist  dicker  und  länger  als  das  \orangehende ;  die  Aftercirren  fehlten. 

Der  Rüssel  (Taf.  MII,  Fig.  6)  hat  hornbraune  Kiefer  mit  6— -7  Zähnen:  auf  seinem  maxillaren 
Abschnitt  steht  dorsal  median  (I)  ein  einzelner  kleiner  Paragnath,  ventral  median  (III)  keiner 
oder  ein  kleiner:  auf  den  Seitenfeldern  (II)  und  (IV)  je  eine  Doppelreihe  kleiner  Spitzen:  auf 
dem  oralen  Abschnitt  stehen  median  (V)  drei  kleine  Kieferspitzchen  in  einem  flachen  Dreieck, 
dessen  Spitze  nach  ^■orn  oder  nach  hinten  gewendet  war:  daneben  jederseits  (\T)  auf  einem 
Polster  ein  fast  kreisfi inniger  Haufen  \'on  starken  Kieferspitzen,  unter  denen  einmal  eine  an 
Grciße  die  übrigen  erheblich  übertraf:  um  den  \entralen  Umfang  (\'II.  \'II1)  läuft  eine  Doppel- 
reihe kleiner  fast  gleicher  Spitzen. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  99.  34"  7'  S.,  23^  27'  O.  (100  m.)  Mollusken-Schalen  u.  a. 
Plettenberg-Bucht.  —  \'ald.-Stat.  loi.    33"  50' S.,  25"  48' O.    Mollusken-Schalen  u.  a.    Algoa-Bucht. 

Die  Art  gehört  in  den  \'erwandtschaftskreis  der  A".  )ii(xiioiii  Ain.  u.  M.  Edw.,  X.  lamellosa 
Em..,  A".  limbata  Ehi..,  X.  acutifolia  Ehl.,  die  alle  im  Habitus  und  der  Bildung  der  hinteren 
Parapodien  mit  den  blattförmig  erweiterten  Züngelchen  übereinstimmen.  Die  Unterschiede  er- 
geben sich  aus  der  Rüsselbewaffnung,  insbesondere  der  .Stellung  und  Form  der  Paragnathen. 
F'ür  X.  tiiarioui  Aun.  u.  M.  Edw.  hat  Grude  angegeben,  tlaß  bei  ihr  (juere  Paragnathen  auf  \'I 
stehen;  das  kommt  bei  den  übrigen  der  genannten  Arten  nicht  vor:  in  dieser  Hinsicht  verdient 
aber  Beachtung,  daß  ausnah ms^veise  einer  der  Paragnathen  dieser  Gruppe  bei  X.  glaiidiilosa  Em,. 
\'ergrößert  ist.  Quere  Paragnathen  treten  bei  Xciris  variegata  Gr.  auf,  bei  der  gleichfalls  die 
Züngelchen  der  hinteren  Ruder,  wenn  auch  in  anderer  Weise  als  bei  den  hier  zusammengestellten 
Arten  vergrößert  sind.  —  Die  Dreieckstellunof  cler  Paraynathen  auf  \'  ist  für  Xcrcis  slandiilosa 
Em.,  charakteristisch. 

75 

10* 


E.  Ehlers, 


Etmicidae. 

RliainpliobracliiiDii  chiiiii  n.  sp. 

Taf.  IX,  Fig.  6 — 15. 

Der  folgenden  Beschreibung  dieser  Art  liegt  ein  Wurm  zugrunde,  der  aus  seiner  W'ohn- 
röhre  herausgenommen  \vurde:  er  war  in  \ier  aneinander  anschließende  Stücke  zerbrochen,  das 
Hinterende,  anscheinend  nur  ein  kurzes  Stück,  fehlte:  die  \ordere  Körperstrecke  war  fest,  die 
hintere  schlaff  und  weich. 

Das  so  beschaffene  Tier  hatte  188  Segmente  und  war  190  mm  lang,  vorn  4  mm  breit, 
und  hier  auf  der  dorsalen  Fläche  gewölbt,  auf  der  \entralen  platt,  nahm  nach  hinten,  mit  Au.s- 
nahme  der  letzten  Strecke  wenig  an  Breite,  wohl  aber  an  H()he  ab.  Seine  Farbe  war  gleich- 
mäßig gelblich  grau,  schwach  kupferig  irisierend :  kleine  schwarze  Pünktchen  standen  auf  der 
Rückenfläche  der  Aorderen  Segmente  und  größere  dunkle  Flecke  auf  den  Wurzelgliedern  der 
Fühler  und  den  Basen  der  Rückencirren  der  vorderen  Segmente.  Die  großen  nach  vorn  ge- 
richteten Ruder  mit  ihren  langen  Borsten,  und  die  kammförmigen  Kiemen,  die  bei  ihrer  größten 
Entwicklung  in  der  \-orderen  Körperstrecke  auf  die  Rückenfläche  hinaufreichten,  sind  im  Ge- 
samtbilde charakteristisch. 

Der  mit  seinem  Vorderende  über  das  erste  Ruder  \-orstehende  Kopflappen  ist  auf  der 
Rückenfläche  etwas  breiter  als  lang;  seine  fünf  Fühler  haben  mäßig  lange  geringelte  Wurzel- 
glieder und  schlank  kegelförmige  glatte  Endglieder,  die  an  Länge  wenig  unterschieden  sind,  und 
von  denen  das  mitdere  zurückgelegt  bis  an  den  Vorderrand  des  dritten  Segmentes  reicht:  sie 
stehen  auf  einer  nach  vorn  konkaven  Linie,  so  dal]  die  äußersten,  nahe  an  den  Vorderrand  des 
Kopflappens  rücken.  Die  beiden  am  Vorderrand  dicht  nebeneinander  stehenden  frontalen  Fühler 
sind  kurz  eiförmig,  glatt,  kürzer  als  der  Kopflappen.  —  Augen  habe  ich  auf  der  di^rsalen 
Fläche  des  Kopflappens  nicht  gesehen.  —  Auf  seiner  Unterfläche  stehen  die  Palpen  als  zwei 
dicke  querovale  kissenförmige  Polster  (Taf.  IX,  Fig.  6 — 8). 

Das  erste  ruderlose  Segment  ist  kürzer  als  der  Kopflappen  und  wenig  kürzer  als  das 
zunächst  folgende  Segment:  .sein  Vorderrand  trägt  nahe  dem  seidichen  Umfang  jederseits  einen 
schlank  kegelförmigen  glatten  Fühlercirru.s,  der  nach  vorn  gelegt  bis  auf  die  Höhe  der  frontalen 
Fühler  reicht:  auf  .seiner  Ventralfläche  grenzen  zwei  ^•on  dem  Mundeingang  nach  hinten  laufende 
Längsfurchen  ein   medianes  Feld  ab. 

Von  den  rudertragenden  Segmenten  sind  die  drei  ersten  durch  größere  Länge  und  sehr 
viel  .stärker  entwickelte  Ruder  \or  den  folgenden  ausgezeichnet.  Sie  sind  etwa  \iermal  breiter 
als  lang^  während  die  folgenden  Segmente  sechsmal  breiter  als  lang  sind. 

Die  Ruder  der  drei  ersten  Segmente  (Taf.  IX,  Fig.  6)  sind  dicht  aneinander  gelegt  und 
nach  \()rn  gerichtet,  jedes  Ruder  Adn  \orn  nach  hinten  plattenförmig  zusammengedrückt,  auf 
dem  nach  xorn  gerichteten  Rande  mit  drei  kurzen  Ruderlippen  kegelfc'irmigen  Papillen,  zwei 
hinteren  und  einer  gn)ßeren  vorderen  besetzt.  Zwischen  ihnen  treten  die  sehr  langen  dünnen 
bräunlichen    P)orsten   aus,    die    weit    über    den    Kopflappen    hinau.sragen :    die   einzelne   Borste   hat 

76 


Die  bodunsässigen  Anneliden   iius  den   Saniinlungcn   der  deutschen  'l'iefsee-Expedition.  «^ 

c'iiK'ii  \  ierkiinti^cn  Schaft,  der  auf  v'mvv  I'lafhe,  mit  Ausnahme;  der  Endstrecke,  mit  zwei  Reihen 
weitläufig  gestellter,  nach  hinten  o;erichteter,  Haare  besetzt  ist.  i\uf  dem  schraffierten  Endstücke 
des  Schaftes  steht  eine  große  glashellc  hakenförmig  gekrümmte  Endspitze  (Taf.  IX,  Fig.  1 1 ).  ^ 
Der  Rückencirrus  entspringt  etwa  auf  der  halben  Länge  der  dorsalen  Kante  des  Ruders,  ein 
schlank  kegelförmiger  glatter  Faden,  der  etwas  über  die  Rucierlippen  hinausragt.  Der  Bauch- 
cirrus,  der  unter  der  Basis  des  Ruders  entspringt,  ist  schlank  kegelförmig  und  reicht  bis  an  das 
Ende  des  Ruders. 

Die  Ruder  der  folgenden  Segmente  (Taf.  IX,  Fig.  9)  sind  stumpfe  niedrige  Kegel,  die, 
je  weiter  nach  hinten,  um  so  mehr  an  Höhe  abnehmen.  Ihre  bräunlichen  Borsten  .sind  einfach 
capillar,  in  der  zugespitzten  End.strecke  ganz  schwach  gesäumt,  äubenst  fein  (|uer  schraffiert  und 
an  einer  kurzen  Strecke  des  Saumes  ganz  fein  gezähnelt  (Taf.  IX,  Fig.  12).  Daneben  stehen 
glashelle  feine  Meißelborsten,  deren  hohlg-ekrümmte  Endplatte  am  freien  Rande  in  sehr  feine 
Härchen  zerschlitzt  ist  (Taf.  IX,  Fig.  13).  Zu  dem  Bonstenbüiulel  gehiiren  zwei  oder  drei  braune 
Stütznadeln  mit  einer  gedeckten  Doppelspitze  (Taf.  IX,  Fig.  14).  —  Die  Rückencirren  sind  überall 
einfache  kegelförmige  Fäden,  die  an  den  \orderen  Rutlern  am  größten  sind,  nach  hinten  zumal 
mit  dem  Atiftreten  der  Kiemen  kürzer  und  dünner  werden.  In  ihrer  Wurzel  liegt  ein  Bündel 
schlanker  feiner  Borsten. 

Der  Bauchcirrus  des  \icrten  Ruders  ist  ein  fast  halbkugeliger  Hocker:  \veiterhin  wird 
dieser  Cirrus  rasch  zu  einem  großen  quergestellten  Polster,  das  an  den  hinteren  Segmenten  flach 
wird  untl   fast  verstreicht. 

Die  Kiemen  (Taf.  IX,  Pig.  10)  .stehen  vom  12.  bis  zum  145.  Ruder:  die  ersten  vier 
Kiemen  sind  einfädig,  kürzer  oder  so  lang^  als  der  Cirrus,  Aveiterhin  \verden  .sie  unter  Gr()ßen- 
zunahme  kammförmig,  die  Zahl  der  Kiemenfäden  wächst  rasch  bis  auf  sech.s,  eine  Zahl,  die  am 
21.  Ruder  erreicht  ist:  vom  40.  Ruder  ab  nimmt  die  Größe  der  Kieme  und  die  Zahl  ihrer 
Fäden  ab,  bis  die  letzten  Kiemen  einfädig  sind.  P)ie  \ollentwickelte  Kieme  ist  erheblich  länger 
als  der  Rückencirrus,  \on  dessen  Basis  sie  ausgeht:  ihre  langen  und  schlanken  P"äden  sind  bis 
auf  die  letzten  gleich  groß,  und  stehen  dicht  aneinander;  diese  Kiemen  reichen  bis  auf  die 
Rückenfläche  der  Segmente,  bedecken  diese  aber  nicht:  die  kleineren  Kiemen  haben  dünne 
schlanke,  sperrig  stehende  Pfaden. 

In  dem  4  mm  langen,  dunkelbraunen  Oberkiefer  (Taf.  IX,  Fig.  1 5  a)  liegen  die  Platten 
der  Träger  eng  aneinander,  und  sind  zu.sammen  so  lang  als  breit,  am  Hinterende  weichen  sie 
mit  zwei  kurzen  Spitzen  auseinander,  ihre  Seitenränder  sind  nur  schwach  gerundet  er\veitert, 
der  \'orderrand  grade;  die  Zangen  sind  wenig  schlank:  der  linke  Zahn  hat  7,  der  rechte  9,  der 
unpaare  8  Sägezähne;  die  linke  Sägeplatte  6,  die  rechte  10  Zähne,  jeder  eine  dunkle  Kappe: 
nach  aui]en  ^■on  ihnen  liegt  je  eine  einzähnige  Platte.  —  Im  hellfarbigen  Unterkiefer  (Taf.  IX, 
Fig.  1 5  b)  stoßen  die  im  hinteren  Teile  fast  gleich  breiten  Stäbe  nur  \orne  zusammen ;  auf  ihrem 
erweiterten  \'orderteile  steht  auf  der  dorsalen  Fläche,  in  geringem  Abstand  von  der  Symphy.se 
ein  kleiner  schwarzer  Strich.  Die  Schneideplatten  sind  kalkig,  emailleweiß,  ihr  vorderer  Rand 
ohne  besondere  Zähne. 

Die  Röhre,  die  das  Tier  bewohnt,  ist  länger  als  dieses,  irrade,  innen  \on  einer  derben 
und  zähen  pergamentartig  glänzend  weißen  Haut  gebildet  auf  deren  Außenfläche  eine  dicke 
gleichmäßige  Schicht  von  schwarzem   .Schlamm   liegt. 

77 


78 


E.  Ehlers, 


Fundort:  Vald.-Stat.  198.  o'^  16'  N.,  98"  7'  O.  677  m.  Im  Nias  Süd-Kanal.  —  \  aUl- 
Stat.  258.  2*^'  58'  N.,  46"  50' O.  1362  m.  6"  C.  Pteropoden-Schlamm.  Nahe  vmter  der  nst- 
afrikanischen  Küste.  —  Vald.-Stat.  264.  6"  18  N.,  49°  32'  O.  1079  m.  8,2"  C.  Globigerinen- 
Schlamm.     Nahe  unter  der  Küste  von  Üstafrika  (Somaliland)  (leere  Röhre). 

üie.se  in  der  Tiefe  des  indischen  Oceans  weit  \  erbreitete  Art  steht  dem  RliaDipliobi-achiiDii 
tii^rass/:/  Eni..')  aus  We.stindien  nahe  und  weicht  von  ihr  durch  kürzere  Parapodien  der  vorderen 
Segmente,  reicher  entwickelte  Kiemen  und  etwas  anders  gestaltete  Borsten  ab.  .Vuch  die  Bildung 
ihrer  Rühre  unterscheidet  .sich  von  der  der  westindischen  Art.  Noch  kürzer  als  bei  Kliaiiiplio- 
hracliiiiiii  cliiiiii  sind  die  \orderen  Parapodien  bei  Kliaiiif^hohracliiiDii  bi-cviliracliiattiui  Ehl.'^)  — 
Alle  drei  Arten  sind  Bewohner  der  Tiefsee. 

Diopatra  citprca  (Bosc). 

Nircis  ciipn-a   Bo.sc,  Historie  naturelle  des  vers.  T.  I.     Paris  .-Xn.  X  (1S02)  pg.  142   PI.  5   fig.  i — 4. 

DELLE  Chi.\jk,  Memoria  sulla  storia  e  notomia  Vol.  II    1825   pg.  393   Taf.  XXVII  fig.  9 — 16. 

Diopatia  neapolitana    delle  Chl^je,    Descrizione    e    notomia    T.  III   1841    pg.  97  ;    T.  V  pg.  104  Tav.  97   fig.  9  — 12; 

'I'av.  102    fig.  I  —  7. 
Syn.;  cfr.  de  .Saint  Joseph,  .\nnel.  pol}chetes  des  cotes  de  France.     Ann.  sc.  nat.  Zool.  Ser.  MII  T.  V    1898  |).  243. 
.\ndre\vs,  Report  upon  the  .\nnelida  pohchaeta  of  Beaufort.     Proceed.  U.  S.  Nat.  Mus.  XIV  pg.  285. 

Die  weite  Verbreitung  dieser  Art  über  das  atlantische  und  Mediterrangebiet  hinaus  ist 
durch  CvRiL  Crüssl.\nij ''')  bekannt  geworden,  der  sie  als  ein  Glied  der  ostafrikanischen  Litoral- 
fauna  bei  Zanzibar  nachwies. 

Die  unten  angegebenen  Fundorte  aus  der  X'aldivia-Expedition  ergänzen  diese  Mitteilungen 
und  zeigen  das  Vorkommen  auch  in  dem  atlantischen  afrikanischen  Bezirk. 

Die  daher  kommenden  jungen  Tiere  zeigen  eine  auffallende  Zeichnung  der  Rückenfläche 
an  den  vorderen  Segmenten,  insofern  c|uere  braune  Flecken  teils  in  der  Mitte,  teils  an  den 
Seiten,  beides  auch  zusammen  eine  unterbrochene  Bänderung  bilden.  Junge  Tiere  aus  dem 
Golfe  von  Neapel  besitzen  gleiche  Zeichnungen :  bei  erwachsenen  Tieren  habe  ich  sie  nie  gesehen. 

L.\N(;eriians'')  hat  ema  Diopatra  inaf/circiisis  aus  Madeira  nach  jungen  Tieren  beschrieben: 
.seine  Differenzierung  dieser  Art  von  Diopatra  citprca  (Bosc.)  scheint  mir  nicht  hinreichend  be- 
gründet.    Wichtig  ist  seine  Angabe,  daß  den  jungen  Tieren  die  Fühlercirren  noch  fehlen. 

hundorte:  Vald.-Stat.  77.  16"  36'  S.,  11"  46'  O.  ca.  14'^  C.  Große  FLsch-Bucht.  — 
Vald.-Stat.  99.  34"  7'  S.,  23"  27'  O.  (100  m.)  Mollusken-Schalen  u.  a.  Plettenberg- Bucht 
(Rühren).  —  \ald.-.Stat.  101.  33"  50'  S.,  25"  48'  O.  (22  Faden.)  Mollusken-Schalen  u.  a. 
xA-lgoa-Bai. 

Weitere  \'er  breit  ung:  Zanzibar  (Cru.ssl.xnd).  —  Mediterran.  —  O.stküste  Nord- 
amerikas (Andrews).'') 

Nachdem    Andrews    die    Zu.sammengehörigkeit    \(in    Xci-cis    ciipica    l')iis(.    und    I >iipalia 


'J  Ehlers,  Florida- Anneliden.     Mem.  Mus.  comp.  Zoolog.  Vol.  XV.    Cambridge  Mass.   1887  pg.  70. 

2)  Ehlers,  Beiträge  z.   Kenntnis  d.  Vertikalverbreitung  der  Borstenwürmer.     Ztschr.  wiss.  Zool.  Bd.  25    1S75   pg.  21. 

')  Cyrh.  Crosslanu,  ün  thc  marine  fauna  of  Zansibar  and  british  East  ,\frica.    Proceed.  Zool.  Soc.  London    1903  Vol.  II   pg.  132. 

*)  P.  LaN(;ekhans,  Die  Wurmfauna  Madeiras.     Z.   f.  w.  Zool.  XXXIU   pg.  290. 

^)  Andrews,  Report  upon  the  annelida  polychaeta  of  Beaufort,  North  Carolina.     Proceed.   U.  S.   .Nat.   Mus.  .\IV  p.  2S5. 

78 


Die   liodfiisässigen   Aniulidcn  aus   den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee-Expedition. 


79 


ttcapolitana  nCii.  mit  Untersuchung  der  von  der  Ostküste  Nordamerikas  stammenden  Stücke 
dieser  Art  aufgestellt,  ist  der  ältere  von  liosr  1802  gegebene,  anfänglich  auch  \on  DKi.r.F,  CrnAjF, 
verwendete   Name  aufzunehmen. 

Diopafra  liolobraiicliiata  {\.  Makz.). 

Oniiphis  holohraiichiata  v.  M.vrenzeller,  Südjapaiiische  Aimeliden.    I.  (Denkschiit't.  inatli.-natw.  Kl.   Kais.  .\k.  d.  Wiss. 
Wien).      1^99  p.  132. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  114.     34"  26' S.,   iS'^ai'O.     70  m.     Grünsand.     Sim()n.s-Bucht. 
Weitere   X'erbreitung:    Zanzibar  (Crossland),')    Lay.san  (Ehlers),''')    Eno-sima,   Japan 

(v.  Marenzei.ler). 

Diopafra  coiicliylcga  (Sars). 

Onuphis  conchykga  Sars,  Beskriv.  og  Jakttag.  pg.  61. 
S_vn. :  Malmgren,  Annulata  polychaeta.      1867   p.  66, 

Fundort:  \"ald.-Stat.  249.  3"  7'  S.,  40"  45'  O.  748  m.  8,4'^  C.  Globigerinen-Schlamm. 
Nahe  unter  der  ostafrikanischen   Küste. 

Weitere  \'erbreitung:  Nordatlantisch.  —  Kap  \'incent.  900  Faden  (McIntosh 
Challenger).    —   Gulf    of    Manaar.      South    of    Manaar,    8 — 9  Faden ;    Che\al    Paar    3 — 6  Faden 

(WILI,EV).^) 

Diopafra  puucfifera  n.  sp. 

Taf.  X,  Fig.  I — 1 1. 

Der  Kiirper  dieser  durch  schlanke  Fühler  und  große  buschige  Kiemen  ausgezeichneten 
Art  hatte  bei  77  mm  Länge  und  fast  gleichmäßiger  Breite  von  2,5  mm  130  Segmente;  er  ist 
dorsal  hochge\v()lbt,  \entral  abgeplattet.  Die  Rückenfläche  trägt  auf  gelblich  grauem  Grunde 
quere  hellbraune  Bänder,  und  vor  und  über  der  Wurzel  der  Kiemen  nahe  der  Segmentfurche 
einen  braunen  Pigmentfleck,  der  sich  an  den  kiemenlosen  Segmenten  auf  entsprechender  Stelle 
findet  (Taf.  X,  Fig.  i.  3). 

Der  dorsal  hochge^vülbte,  \orn  fast  halbkreisförmig  abgerundete  Kopflappen  (Taf.  X,  Fig.  i ) 
trägt  et\va  auf  seiner  halben  Länge  die  auf  einer  Konka\linie  stehenden  Scheitelfühler.  Diese 
besitzen  ein  langes  geringeltes  Wurzelglied,  das  den  Kopflappen  ansehnlich  überragt  und  ein 
schlankes,  glattes,  wohl  dreimal  so  langes  Endglied;  der  mitdere  dieser  Fühler  ist  etwas  länger 
als  die  paarigen.  —  Die  Stimfühler  sind  im  basalen  spindelförmigen  Teile  dicker  als  in  dem 
kegelförmig  zugespitzten  Endstück,  \iel  kürzer  als  die  Wurzelglieder  der  Scheitelfühler,  am 
Ursprünge  voneinander  getrennt.  —  Hinter  dem  Wurzelgliede  der  mittleren  Scheitelfühler  .steht 
ein    kleiner    punktförmiger    Pigmentfleck,    der    wohl    als    Auge    zu    deuten    ist.    —    Die    auf   der 


')  Cyril  Crossland,  Marine  Fauna  of  Zanzibar  a.  a.  O. 

-)  Ehlers,  Anneliden  d.  Sammig.  Schauinsland.     Zoolog.  Jahrbücher  .\bt.  f.  Systematik  Bd.  22.    1905  p.  287. 
^j  .ARTHUR  WlLl.EV,    Report    on    the  Polychaeta.     Report  .  .  .  .  on  the  Peral  Oyster  Fisheries    of  thc  Gulf  of  Manaar.    Part  IV. 
Supplem.  Report  XXX    190-;   pg.  276. 

79 


Q~.  K.    F.HI.ERS, 

hinteren  Hälfte  der  \'entralfläche  des  Kopflappens  stehenden  Palpen  nehmen  deren  ganze  Breite 
ein:  sie  tragen  auf  dem  Ende  der  großen  Ijirnformigfn  W'urzelstrecke  ein  gliedartig  abgesetztes 
kleines  Endstück. 

Das  ruderlose  erste  Segment  hat  die  Dimensionen  der  zunächst  folgenden,  und  trägt 
auf  dem  Seitenteile  der  Rückenfläche  die  nahe  hinter  dem  \'orderrande  entspringenden  einfachen 
Eühlercirren,  die  kürzer  als  die  Wurzelglieder  der  Scheitelfühler  sind,  nach  hinten  gelegt  über 
den  \'orderrand  des  nächsten  Segmentes  hinausragen.  —  Der  hintere  Umfang  des  Mundein- 
ganges ist  gekerbt  (Taf.  X,  Fig.  i.  2). 

\'on  den  rudertragenden  Segmenten  .sind  die  vier  ersten  hochgewölbt,  fast  doppelt  so 
lang  als  die  folgenden:  die.se  sind,  mit  Ausnahme  der  stärker  \erkürzten  letzten,  etwa  achtmal 
breiter  als  lang,  weniger  hoch.  —  Die  \ier  ersten  Ruder  sind  stärker  entwickelt  als  die  folgenden, 
vom   5.  Ruder  ab  tritt  die  Kieme  auf  und  bleibt  bis  zum   50.   Ruder  (Taf.  X,  Fig.  i ). 

Die  \ier  ersten  Ruder  sind  nach  \"orn  grewendet,  etwa  so  lang  als  das  Segment,  dem 
sie  angehören;  am  Ende  ihres  oberen  Randes  steht  eine  schlanke  kegelförmige  Lippe,  unter 
der  die  wenigen  Borsten  austreten.  Die.se  sind  hellgelbbraun,  zusammengesetzt:  der  dünne  Schaft 
läuft  mit  einem  wenig  hakenförmig  gekrümmten,  0,06  mm  langen  Endglied  aus,  das  mit  einfachem 
gedeckten  Zahn  endet,  die  Deckplatte  ist  über  den  Endzahn  hinaus  verlängert;  vereinzelt  stehen 
daneben  feine  einfache  Capillarborsten  (Taf.  X,  Fig.  7).  Der  schlank  kegelförmige  Rückencirrus 
entspringt  etwa  auf  der  halben  Länge  des  Ruders,  der  gleichgestaltete  Bauchcirrus  an  dessen 
Basis;  beide  reichen  so  weit  wie  die  Ruderlippe  hinaus  (Taf.  X,  Fig.  4). 

An  den  folgenden  Segmenten  verkürzt  sich  das  Ruder  (Taf.  X,  Fig.  5)  allmählich  zu 
einem  niedrigen  Höcker  und  damit  schwindet  die  Lippe;  der  Rückencirrus  nimmt  neben  der 
großen  Kieme  ab,  erhält  sich  aber  an  allen  Segmenten  als  ein  schlankes  F'ädchen,  an  dessen 
Basis  ein  Höcker  —  Kiemenrudiment?  —  steht.  An  .Stelle  des  faden-  oder  kegelförmigen 
Bauchcirrus  tritt  ein  querer  Wulst,  der  in  der  hinteren  Körperstrecke  sich  verflacht.  Das  Borsten- 
bündel besteht  aus  wenig  vorragenden  gelblichen  schwach  gesäumten  Capillarborsten,  zu  denen 
in  den  hinteren  Segmenten  glashelle  Meißelbonsten  mit  wenig  breiter  Endplatte  treten  (Taf.  X, 
Fig.  8).  Dazu  gehören  bis  zu  vier  Stütznadeln,  die  in  den  \orderen  Rudern  einfach  zugespitzt 
sind,  in  den  hinteren  zwei  nadelformig  zugespitzte  und  zwei,  die  mit  starkem  gedeckten  Doppel- 
haken endigen  (Taf.  X,  Fig.  9).  —  Ein  ansehnliches  Bündel  feiner  einfacher  Capillarborsten  liegt 
eingeschlo.ssen  unter  der  Ba.sis  des  Rückencirrus  und  erstreckt  sich  weit  in  den  Schaft  der  Kieme 
hinein;  an  den  kiemenlo.sen  Rudern  ist  es  .sehr  \iel  kleiner  und  auf  die  Basis  des  Rückencirrus 
beschränkt. 

Die  Kiemen  treten  am  5.  Ruder  gleich  in  ^•|)ller  Entwitklung  auf,  sie  erreichen  nach 
vorn  gelegt  den  Kopflappen  nicht,  die  \orderen  24  decken  die  Rückenfläche  \()llig,  weiterhin 
nehmen  sie  an  Große  ab.  Die  au.sgebildete  Kieme  hat  die  Länge  von  etwa  fünf  .Segmenten ; 
ihr  dicker  kegelförmig  verdünnter  Stamm  trägt  in  spiraler  aufsteigender  Reihe  die  schlanken 
Kiemenfäden,  deren  Länge  das  Drei-  bis  Vierfache  der  Dicke  des  Stammes  erreicht;  die  Fäden 
stehen  an  der  basalen  Strecke  des  Schaftes  ^veitläufig,  rücken  gegen  dessen  Spitze  zu  eng 
aneinander  und  bilden  dann  einen  großen  Busch.  —  Auch  die  letzten  Kiemen  sind  noch,  wenn 
auch  wenig,  länger  als  der  Rückencirrus,  mehrfädig. 

Der   oben   erwähnte   braune   l'igmentfleck  wird   vnn    Pignienlzellen   gebildet,   die   auf   einer 

80 


Die  hodensässij^eii  Anneliden  aus  den  Sanmilungen  der  deutschen  Ticfsee-FApedition.  Q  t 

kleinen  Krh()luinL;-  stehen,  deren  Kuppe  nicht  piL;menticrt  ist,  chiher  (^scheint  cHese  bei  stärkerer 
\  ergrößerun^'  helltarhi;^-.  Das  Gei)iKlc  macht  den  Kindruck  eines  Sinn(\sorganes,  und  erinnert 
in   seiner  l'j'schei innig  an   die   Banehorgane  des   Palolo  (Taf.  X,   l'ig.  6). 

Das  Analsegment  trägt  unter  der  dorsalwärts  geAvendeten  Afteniffnung  \ier  schlanke,  an 
Länge  wenig  xerschiedene  Aftercirren. 

Die  2  mm  langen  Oberkiefer  (Taf.  X,  Fig.  lo)  sind  im  allgemeinen  hell  hornbraun  mit 
dunkleren  Rändern  und  Zähnen:  ihre  zusammenhängenden  Träger  .sind  wenig  länger  als  breit, 
in  der  hinteren  Hälfte  schwach  gerundet  erweitert,  hinten  mit  zwei  ^•oneinander  getrennten 
Spitzen:  die  Zangen  sind  mäßig  .schlank:  der  linki- Zahn  hat  7,  der  rechte  8,  die  unpaare  Platte 
9  Zähne.  Beide  Sägeplatten  haben  je  eine  große  dunkelfarbige  Kappe,  die  linke  7,  die  rechte 
9  Zähne,  hu  Unterkiefer  hängen  die  nach  hinten  etwas  erweiterten  Stäbe  nur  \orn  mit  kurzer 
S}mph}se  zusammen,  hier  sind  sie  am  Randteile  bräunlich  gefärbt  und  tragen  einen  kleinen 
schwarzen,  kommafürmigen  Strich :  die  äuilere  Ecke  des  Hinterrandes  ist  zackenförmie  aus- 
gezogen.  Die  kalkigen  emailleweißen  Schneidestücke  sind  nach  außen  stark  ausgezogen,  ohne 
besondere  Randzähne  (Taf.  X,  Fig.  1 1 ). 

Die  Tiere  bewohnen  dickwandige  Schlammröhren,  deren  bmenwand  eine  weiße  dünne 
Membran  ist. 

Fundort:  Vald.-Stat.  108.     35*^  19'  S.,   20^  15'  O.      126  m.     Auf  der  Agulhas-Bank. 

Diopatra  paitcibranchis  n.  sp. 

Taf.  X,  Fig.  12 — 16:  Taf.  XI,  Fig.  i — 6. 

Ein  langer  schlanker  Wurm,  de.ssen  hintere  Körperstrecke  fehlt,  ist  90  mm  lang,  gleich- 
mäßig fast  2  mm  breit  und  hat  120  Segmente;  fast  drehrund,  gelblich  weiß,  glänzend  und 
schwach  irisierend:  während  am  Kopfende  die  Fühler  \veit  \-orragen,  springen  die  Ruder  und 
ihre  iVnhänge  nur  wenig  \ox  (Taf.  X,   Fig.  12). 

Der  gerundete  und  dorsal  gewölbte  Kopflappen  ist  breiter  als  lang,  kürzer  als  das  Buccal- 
segment  (Taf.  X,  Fig.  13).  \'on  den  Scheitelfühlern  stehen  die  drei  mittleren  auf  .seiner  halben 
Länge  in  einer  schwach  konkaven  Linie  nahe  beisammen,  die  beiden  äußeren  vor  den  mittleren; 
alle  tragen  auf  langen  cjuer  geringelten  Wurzelgliedern  schlanke  glatte  Endfäden;  die  mitderen 
sind  die  längsten,  erheblich  länger  als  der  unpaare  und  die  äußeren;  während  jene  so  lang  als 
die  ersten  8  Segmente  sind,  sind  der  unpaare  und  die  äußeren  nur  so  lang  als  die  drei  ersten 
Segmente;  die  ungleiche  Länge  betrifft  die  Wurzelglieder  und  die  Endfäden,  das  Wurzelglied 
der  mittleren  Fühler  i.st  länger,  die  der  anderen  so  lang  als  der  Kopflappen.  —  Die  nach 
abwärts  gerichteten  Stirnfühler  sind  birnförmig,  kürzer  als  die  äußeren  Wurzelglieder.  —  Die 
die  ventrale  Kopflappenfläche  deckenden  großen  Palpen  sind  dick  eiförmig  mit  wenig  abgesetzter 
Spitze  (Taf.  X,  F'ig.  14).  —  Pigmentierte  Augen  fehlen.  Hinter  dem  mitderen  F"ühler  .steht 
jeder.seits  \or  dem  \^orderrande  des  ersten  Segmentes  eine  Grube  (Nackenorgan). 

Die  Segmente  sind  auf  der  Rücken-  und  Bauchfläche  durch  feine  wenig  tiefe  F'urchen, 
die  in  der  hinteren  Körperstrecke  fast  verlöschen,  voneinander  getrennt,  am  Seitenumfang  in 
der  \orderen  Körperstrecke  durch  tiefe  Einschnitte  zwischen  den  hintereinander  folgenden  Ruder- 

81 

Deutsche  Tiefsee-Expedition   1898—1899.     Bd.  XVI.  II 


82 


I'',.  Ehlers, 


basen  scharf  gesondert;  mit  der  an  den  hinteren  Segmenten  erfolgenden  Abnahme  der  Ruder 
geht  hier  auch  diese  Segmentierung  zurücls. 

Die  drei  ersten  Segmente  sind  doppelt  so  breit  als  lang,  die  folgenden  werden  etwas 
kürzer,  so  daß  sie  etwa  dreimal  so  breit  als  lang  sind ;  dieses  Verhältnis  besteht  in  der  ganzen, 
\on  mir  gesehenen  Körperlänge. 

Am  ersten,  fast  drehrunden  Segment  ist  der  dorsale  X'orderrand  in  der  Mitte  nach  vorn 
erweitert,  der  den  Mundeinrano-  besfrenzende  Vorderrand  in  der  Mitte  tief  herzförmig  ein- 
geschnitten  (Taf.  X,  Fig.  13.  14). 

Die  einfachen  Fühlercirren,  die  auf  dem  Seitenteile  der  Rückenfläche  hinter  dem  \^order- 
rande  entspringen,  sind  kurz  kegelförmig,  kürzer  als  das  Segment,  dem  sie  angehören  und 
reichen  nach  vorn  bis  an  die  Basis  der  mittleren  Scheitelfühler. 

Die  Ruder  der  beiden  nächsten  Segmente  .sind  schlanker  als  die  der  folgenden  vmd 
tragen  eine  kegelförmige  abgeplattete  Lippe  auf  der  oberen  Ecke  ihres  hinteren  Umfanges,  die 
etwa  so  lang  als  der  Borstenhöcker  ist;  damit  erreicht  das  Ruder  etwa  die  Länge  seines  Seg- 
mentes und  reicht  mit  seiner  Richtungf  nach  vorn  fast  auf  die  halbe  Längfe  des  vorang-ehenden 
Segmentes.  Vor  der  Lippe  treten  wenige  (6 — 9)  Borsten  aus,  neben  einer  einfachen  Stütznadel. 
Diese  Borsten  tragen  auf  dem  Schafte,  der  gegen  das  Ende  hin  gebogen  ist,  ein  schwach 
abgesetztes  Endglied,  das  mit  gedecktem  stumpfen  Ende  ausläuft :  die  deckende  Scheide  ist  in  eine 
Spitze  ausgezogen,  doch  ist  das  vielleicht  eine,  mit  dem  Alter  fortfallende  Bildung  (Taf.  XI,  Fig.  2). 

Ueber  der  Basis  des  Ruders  steht  ein  schlank  birnförmiger  Rückencirrus,  der  wie  der 
unter  der  Ruderbasis  entspringende  mehr  kegelförmige  Bauchcirrus  et\vas  weiter  oder  so  weit 
wie  die  Ruderlippe  hinausragt.  Am  dritten  Ruder  beginnt  mit  \'erdickung  des  Borstenhöckers, 
Rückbildung  der  Lippe  und  \'erkürzung  der  Girren  der  Uebergang  zu  der  Ruderform  der 
weiterhin  folgenden  Segmente.  Hier  ist  der  Borstenhöcker  dick  und  kurz,  die  Lippe  fehlt,  in 
der  hinteren  Körperstrecke  wird  der  Höcker  ganz  niedrig  (Taf.  X,  Fig.  9.  10.  11).  Seine  Borsten 
sind  verhältnismäßig  kurz;  capillare  schwach  gesäumte,  die  in  den  \-orderen  Rudern  breiter  als 
in  den  hinteren  Rudern  sind,  und  in  den  mittleren  und  hinteren  Rudern  helle  meißeiförmige, 
mit  schmaler  Endplatte,  die  in  den  hinteren  Rudern  an  Breite  zunimmt  (Taf.  XI,  Fig.  6);  daneben 
4 — 5  braune  Stütznadeln,  \on  denen  in  den  hinteren  Rudern  zwei  mit  einem  gedeckten  Doppel- 
haken auslaufen.  Im  dritten  Ruder  stehen  daneben  noch  einige  der  Bonsten,  die  den  beiden 
ersten  Rudern  zukommen.  —  Der  Rückencirrus  ragt  anfangs  als  ein  birnförmiges  Blatt  weit 
über  den  Borstenhöcker  hinaus,  \\ird  mit  dem  Auftreten  der  Kieme  schmaler  und  besteht  an 
den  hinteren  Rudern  als  ein  kleines  Fädchen.  An  den  ^•orderen  Segmenten  habe  ich  in  der 
Basis  der  Rückencirren  ein  eingeschlossenes  Bündel  einfacher  Capillarborsten  gesehen.  —  Die 
Baucheirren  werden  \om  4.  Ruder  ab  zu  rasch  anwachsenden  großen  queren  Polstern;  etwa 
vom  35.  Ruder  ab  verringert  sich  ihre  Ausdehnung,  vom  40.  Ruder  ab  sind  es  geringe  Leisten 
und  weiterhin  schwinden  sie  ganz. 

Die  Kiemen  standen  vom  17.  bis  zum  37.  Ruder:  anfänglich  z\veifädig,  wach.sen  sie  zu 
kammförmigen  Kiemen  aus  mit  vier  schlanken,  dicht  aneinander  stehenden  Fäden,  die  am  Seiten- 
umfange  des  Segmentes  bis  an  dessen  Rückenfläche,  nicht  aber  auf  diese  hinaufreichen. 

Die  Stücke  des  1,5  mm  langen  Oberkiefers  (Taf.  X,  Fig.  15)  sind  hellhornbraun  mit 
dunkleren  Rändern;   die  Träger  so  lang  als  breit,   hinten    mit  zwei  Spitzen  auseinanderweichend, 

82 


Uic  bodcnsässigen  Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  dcutsclien  Ticlsec-Iixpcditiun.  y^ 

tue  Seitenränder  gerundet  erweitert,  \ or  dem  Vorderrande  eingezogen ;  die  Zangen  sclilank ;  der 
linke  Zalm  mit  6  Sägezähnen,  von  denen  der  vorderste  hakenförmig,  von  den  folgenden  etwas 
gesondert,  \-orspringt;  der  rechte  Zahn  mit  8,  der  unpaare  mit  9  Sägezähnen;  die  paarigen 
Sägepkxtten  sind  mit  dunkler  Kappe  versehen,  haben  rechts  5,  links  7  Zähne;  jederseits  daneben 
eine  kleine   Platte  mit  einem   Zahn. 

Der  Unterkiefer  war  zerbrochen,  ließ  aber  die  getrennten,  hinten  divergierenden,  hell- 
farbigen Stäbe  erkennen,  die  beim  Uebergang  zum  fehlenden  Schneidestück  einen  dunklen,  \tjrn 
verbreiterten  Streif  tragen  (Taf.  X,  Fig.  16). 

Die  vom  Wurme  bewohnte  Röhre  ist  grade  gestreckt  und  hat  eine  dicke,  aus  dunklem 
Schlamm  gebildete  Wand. 

I-undort:  Vald.-Stat.  152.  68"  16' S.,  58'' 40' O.  (ij.'XII.)  4636  m.  —0,50  c.  Blauer 
Schlick.  —  .Vntarktisches  Gebiet. 


Oiiupliis  titbicola  {O.  F.  MüLL.). 

Syn.:  Ehlers,  Borstenwüiiner.  1S68  p.  397.  Vgl.  auch  de  Saint  Joseph,  .\nncl.  pol)ch.  des  cotes  de  France.  Ann. 
sc.  nat.  Zool.  Ser.  VIII  T.  V  p.  241;  und  H.  Augener,  Westindische  Polychaeten.  Bull.  Mus.  Compar.  Zoolog. 
Vol.  XLIII   1906  pg.  135. 

\'on  keiner  anderen  Polychäten-.Vrt  weist  die  Au.sbeute  der  deutschen  Tiefsee-Expedition 
eine  so  große  Zahl  weit  auseinander  liegender  Fundorte  nach,  als  Aon  der  Oiiiip/iis  tiibicold 
(O.  F.  Müll.).  Zum  Teil  mag  dazu  die  eigenartige,  nicht  festsitzende  Röhre  mit  der  sehr 
widerstandsfähigen  Wandung,  die  dem  Sammler  auffallend  entgegentritt,  die  Veranlassung  sein. 
In  der  Horizontalverbreitung  ergibt  sich  dann  aber  das  gewiß  nicht  zufällige  Fehlen  dieser  Art 
in  der  Sammlung  aus  dem  notialen  und  antarktischen  Bezirk;  das  korrespondiert  mit  dem 
h'ehlen  im  arktischen  Kreise.  Die  Art  erweist  sich  ferner  als  Bewohner  der  Tiefsee  und  ist  bis 
zu  2480  m  tief  gefunden:  damit  erscheint  sie  als  Bewohner  des  kühleren  Wassers  und  als 
solche  .steigt  sie  im  borealen  Gebiet  bis  an  die  Littoralzone. 

Ist  die  Größe  der  Tiere  ein  Zeichen  für  das  Optimum  der  Existenzbedingungen,  unter 
denen  sie  diese  erreichen,  so  ist  ein  solches  für  die  Oiiiipliis  tuhiculo  O.  F.  Müll,  in  der  Tiefe 
gegeben :  ungewöhnlich  große  Tiere  sind  hier  neben  mittelgroßen  gefunden ;  so  \on  den  Stationen 
32.   2480  m  —   iio.  564  m  —   185.  614  m  —   186.  903  m   —   270.   1840  m  —  271.   1469  m. 

\'on  der  Station  271  im  Golf  von  Aden  (1469  m)  fand  sich  eine  Röhre  von  36,5  cm 
Länge  und  eine  andere  von  32,5  cm  Länge,  die  erste  enthielt  ein  185  mm  langes  Tier,  die 
zweite  ein  solches  von  2 1 3  mm.  —  Mit  der  Größe  der  Tiere  wächst  die  Zahl  ihrer  Segmente, 
doch   nicht  immer  im  gleichen  \'erhältnis.      Ich   fand 

bei     16  mm  Länge     38  Segmente 


17 

»» 

20 

«5 

^^ 

113 

95 

»» 

114 

185 

»? 

219 

213 

ff 

285 

83 


84 


E.  Ehlers, 


Ungleich  ist  die  Zahl  der  vorderen  kiemenlosen  Ruder:  bei  dem  Tiere  von  213  mm 
Länge  und  285  Segmenten  stand  die  erste  Kieme  am  15.  Ruder,  bei  dem  185  mm  langen 
Tiere  von  2 1 7  Segmenten  am  20.  Ruder.  Bei  kleineren  Tieren  aus  dem  Nordmeere  findet 
sich  die  erste  Kieme  am  24.  Ruder.  Danach  nimmt  mit  wachsender  Korpergröße  die  Zahl  der 
\orderen  kiemenlosen  Ruder  ab. 

Die  aus  der  Tiefe  gehobenen  grolk-ren  Stücke  sind  \ereinzelt  \orhanden  im  Gegensat/; 
zu  dem  Befunde  \on  Station  25  (Seine-Bank),  in  dem  zahlreiche  kleinere  Tiere  vorhanden  waren, 
in  Uebereinstimmung'-  mit  der  Angabe  Roules,^)  daß  im  Golf  von  Gascogne  auf  der  Expedition 
des  Caudan  diese  Tiere  auf  den  Stationen  17.  18.  20  in  einer  Tiefe  \'on  180 — 250  m  Tiefe 
sich  zahlreich  fanden. 

Die  von  der  Station  loi  und  104  verzeichneten  schlecht  erhaltenen  Tiere  waren  klein, 
bei  dem  am  besten  erhaltenen  Tiere  \on  19  mm  Länge  und  i  mm  Breite  zählte  ich  —  bei 
nicht  ^•öllig  erhaltenem  Hinterende  —  bis  73  Segmente.  Diesen  Tieren  fehlten  die  Kiemen,  sie 
wären  nach  meiner  früheren  Auffassung  als  Oiutpliis  (Paroiiiiphis)  o/-ac///\  zu  bezeichnen.  Ich 
halte  aber  jetzt,  wie  Avcjener,  solche  Formen  für  Jugendformen  der  Oiuiplüs  tiihicola  (ü.  F. 
Müll.)  und  zweifle  an  der  Berechtigung  der  \-on  mir  aufgestellten  Untergattung  Paiviuipliis, 
wenn  nicht  sicher  erwachsene  kiemenlo.se  Tiere  dieser  Beschaffenheit  nachgewie.sen  \verden.  — 
Für  das  erwähnte,  als  junge  Onupliis  tnbicola  angesprochene  Tier  war  eine  Besonderheit  darin 
gegeben,  daß  die  durchscheinende  hornartige  Röhre,  in  der  es  saß,  nicht  grade  gestreckt,  sonciern 
in  der  hinteren  Strecke  etwas  geschlängelt  war.  Danach  wäre  es  möglich,  daß  diese  Tiere 
einer  anderen,  zur  Zeit  nicht  genauer  zu  bestimmenden  Art  angehören. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  25.  33"  43'  N.,  14"  20'  W.  „Korallen"-Sand.  Seine-Bank.  — 
Stat.  28.  26"  19'  N.,  14"  43'  W.  146  m.  Grün.sand.  Kap  Bogador.  —  Stat.  31.  26"  5'  N., 
15"  18'  W.  489  m.  ii,2"C.  Pteropoden-Schlamm.  Außenrand  des  afrikanischen  Festland- 
sockels. —  Stat.  32.  24"  43'  N.,  17"  i' W.  2480  m.  3,5"  C.  Globigerinen-Schlamm.  Außen- 
rand des  afrikani.schen  F'esdandsockels.  —  Stat.  loi.  33"  50'  S.,  25'^  48'  O.  (22  F"ad.)  Mollusken- 
Schalen.  Algoa-Bai.  —  Stat.  104.  35"  16'  S.,  22"  26'  O.  155  m.  Mollu.sken-Schalen.  Im 
Agulha.s-Strom.  —  Stat.  110.  35"  39' S.,  18"  32' ü.  564  m.  5,7"  C.  Grüner  Schlick.  Außer- 
halb der  Agulhas-Bank.  —  Stat.  185.  3"  41'  S.,  100"  59'  O.  614  m.  8,7"  C.  Blauer  Schlick. 
Indischer  Ocean  nahe  Sumatra.  —  Stat.  186.  3"  22' S.,  loi"  ii'O.  903  m.  6,6"  C.  Ptero- 
poden-Schalen  u.  a.  Binnenmeer  von  W.-Sumatra.  —  Stat.  190.  o"  58'  S.,  99"  43'  O.  1280  m. 
5,9'^'  C.  Vulkanischer  fester  Schlick.  Binnenmeer  von  W.-Sumatra.  —  St.  199.  o"  15'  S.,  98"  4'  O. 
470  m.  10,3"  C.  Fester  Schlick.  Im  Nias  Süd-Kanal.  —  Stat.  203.  i"'47'N.,  96"  58' O. 
660  m.  9,1"  C.  Pteropoden-Schlamm.  15  Sm.  ö.stlich  von  Bangkam.  —  Stat.  245.  5"  27' S., 
39'^  18'  O.  463  m.  10"  C.  Globigerinen-Schlamm.  Im  Zanzibar-Kanal.  —  Stat.  270.  13"  \'  N., 
47*^'  10' O.  1840  m.  3,7'^' C,  Globigerinen-Schlamm.  Im  Golf  von  Aden.  —  Stat.  271.  13"  2'  N., 
46"  41' O.      1469  m.     6,1"  C.     Globigerinen-Schlamm.     Im   Golf  von  Aden. 

Weitere  \'erbreitung:  Atlantisch-boreal.  —  Mediterran.  —  Westindien,  Japan  (McIntosh, 
Challenger).  \'arietäten:  Kü.ste  von  Buenos-Ayres  (McIntosh,  Challenger)  \ar.  louoihra)uliiata 
Neu-Seeland  (McTntosii,  Challenger)  \ar.  papiniisis:  Torres-Straße  (McIntosh,  Challenger). 


'J  R.  KuElll.KR,   Resultats  scientif.   de  la  campagne  de  „Caudan"  Paris.     1896  p.  445. 

84 


Uic  bodcnsässigeii  Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deutscliun  'liefscc-Expcdition.  Qr 

liiiincc  aiistralis  Otfg. 

QuATREi-AGKs,  Histoirc  des  Annelcs.    I   1.S65   p.  321. 

Gruije,  Bemerkungen   über  Anneliden  des  Pariser  Museum.     Arcli.  1.  Nuturg.     I    1.S70  p.  294.  —    Amuilata  Sempeiiuna. 

1878  p.  151. 
Ehlers,  Neuseeländische  Anneliden.      1904   pg.  30. 
Eunice  paudbranchis  Gkuüe,  Bericht  schles.  Gesellsch.      1866  pr;.  64.     Das.    1S77   p-  5<'i. 

Die  Bestimmung'  ist  nicht  ganz  sicher,  da  die  wenigen  Würmer,  denen  ich  diesen  Namen 
gebe,  nur  in  Bruchstücicen  \orlagen.  Doch  lälit  die  Gestahung  der  vorderen  Strecken,  so  wie 
der  Mangel  der  Kiemen  an  den  hinteren  Körperstrecken  die  Benennung  gerechtfertigt  erscheinen. 

Bei  einem  Tiere  aus  der  Francis-Bucht  lag  ein  liruchstück  einer  dickwandigen  Schlamm- 
röhre mit  eingekitteten  scherbenartigen  Fremdkörpern,  ahnlich  einer  Diopat)a-^6\iX^.:  ich  bin 
aber  zweifelhaft,  ob  die  Röhre  zu  dem  Tiere  gehört. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  100.  34"  8' S.,  24'^  59' O.  Mollu.sken-Schalen  u.  a.  rVancis-Bucht. 
—  Vald.-Stat.  106.     35"  26'  S.,   20"  56'  O.     Mollusken-Schalen  u.  a.     Agulha.s-Bank. 

Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  P>cnch-Pa.ss.  Neu-Seeland  ( Ou.\  trefagks,  Ei  ilers).  Sann  )a 
(Grube). 

Ennicc  cocciiica  Gr. 

Grube,  Annulata  Semperiana.     1S78  p.  153  T.  IX  Fig.  i. 

Cyrill  Crossl.wd,    Tlie    marine    fauna    of  Zanzibar    and    british  East  .Africa.  —  The  Poljchaeta  III.     Pruceed.  Zool. 
Soc.  London.      1904  Vol.  I  pg.  207   PI.  XX  fig.  6.  7. 

\'on  dieser  .Art  habe  ich  nur  zerbrochene  Exemplare  vor  mir  gehabt,  deren  Größe  und 
Segmentzahl  ich  nur  schätzungsweise  angeben  kann,  indem  ich  an  einem  \  orderstücke  Länge 
und  Segmentzahl  liis  zum  letzten  kiementragenden  Segment,  an  einem  hinteren  Stücke  die  Länge 
und  die  Segmentzahl  der  kiemenlosen  hinteren  Körperstrecke  bestimmte:  das  ergab  364  Seg- 
mente bei  einer  Länge  ^•on  21,8  cm.  Die  größte  Körperbreite  tritt  etwa  am  15.  Segment  auf 
und  erhält  sich  nach  hinten  so  weit,  wie  die  größte  Kiemenausbildung  besteht;  .sie  beträgt 
9  mm :  nach  ^•orn  sinkt  sie  im  Bereich  des  Kopflappens  bis  auf  4  mm,  nach  hinten  allmählich 
bis  auf  2  mm,  die  Breite  des  Aftersegmentes.  Die  Rückenfläche  ist  hoch  gewölbt,  die  Bauch- 
fläche eben.  Die  Gliederung  ist  im  allgemeinen  kurz :  die  Segmente  der  vorderen  Körperstrecke 
sind  2  2  mal  breiter  als  lang,  mit  der  Abnahme  der  Körperbreite  ändert  sich  das  \  erhältnis 
derart,  daß  die  hinteren  Segmente  viermal  breiter  als  lang  .sind.  —  Die  Grundfarbe  des  Körpers 
ist  dunkelbraun,  bald  mehr  bald  minder  kupfrig  iri.sierend ;  überall  stehen  auf  ihr  in  gleichmäßiger 
\'erteilung  kleine  runde  weißliche  Flecken ;  in  auffallender  Wei.se  sind  die  Spitzen  aller  Flihler, 
Fühlercirren  und  Cirren  weiß  gefärbt. 

Der  Kopflappen  ist  kürzer  als  das  erste  Buccalsegment,  .sein  \drderrand  durch  die  ein- 
fachen ungeteilten  Palpen  in  der  Mitte  tief  eingeschnitten.  Die  fünf  kurzen  dicken  ungegliederten 
Fühler  stehen  auf  niedrigen  Grundgliedern,  die  die  F'arbe  des  Körpers  haben,  während  die 
Flihler  selbst  hellfarbiger  und  nicht  glänzend,  an  der  Spitze  weill  sind:  die  äußeren  Pühler  sintl 
etwas  kürzer  als  die   fast  gleichlangen   mittleren   und  der  unpaare.     Alle  ragen  \venig  über  den 


og  E.  Ehlers, 

Kopflappen  liinaus,    die   längsten    nach    hinten   gelegt   bis   an    den  X'orderrand   des   ersten   rnder- 
tragenden  Segmentes/) 

Die  beiden  Buccalsegmente  sind  ringsum  durch  eine  Furche  ^•oneinander  getrennt,  das 
erste  viermal  länger  als  das  zweite,  dieses  etwa  so  lang  oder  kürzer  als  die  nächsten  ruder- 
tragenden Segmente.  An  seinem  \"orderrande  stehen,  ohne  Wurzelglied,  die  dicken  ungegliederten 
Fühlercirren,  die  nach  \  orn  gelegt,  wenig  über  den  Vorderrand  des  ersten  Buccalsegmentes,  nach 
hinten  bis  an  den   X'orderrand  des  \ierten  rudertragenden  Segmentes  reichen. 

\'on  den  rudertragenden  Segmenten  besitzen  das  erste  und  zweite  einen  rudimentären 
Borstenhöcker,  einen  mit  dem  der  folgenden  Ruder  übereinstimmenden  kurzen  und  dicken  Rücken- 
cirrus  und  einen  kesrelförmiofen  Bauchcirrus,  der  längfer  als  der  Borstenhöcker  ist. 

An  den  folgenden  Segmenten  nimmt  dieser  an  Größe  zu,  bleibt  aber  immer  ein  kurzer 
dicker  Kegel  mit  niedriger  Endlippe.  Sein  oberes  Bor.stenbündel  besteht  aus  zahlreichen  hell- 
gelben schwach  gesäumten  langen  einfachen  Borsten  und  wenigen  glashellen  Meißelborsten:  dazu 
gehören  in  dem  vorderen  Ruder  eine,  weiterhin  zwei  und  drei  schwarze  grade  Stütznacieln, 
deren  Enden  in  den  hinteren  Rudern  hellfarbig  sind.  —  Das  untere  Borstenbündel  enthält  zahl- 
reiche gelbe  zusammengesetzte  Borsten  mit  schraffiertem  Gelenkstück,  die  Endglieder  haben 
einen  starken  Doppelzahn  und  ein  fein  schraffiertes  Deckblatt;  ihre  Länge  betrug  0,078  mm: 
die  dazu  gehörende  Stütznadel  liat  in  den  mitderen  und  hinteren  Segmenten  einen  terminalen 
Doppelhaken.  —  Der  Rückencirrus  ist  an  den  vorderen  Rudern  ein  kurzer  dicker  ungegliederter 
Faden,  der  über  den  Borstenhöcker  hinausragt:  an  den  kiementragenden  Rudern  verkürzt  er 
sich  zu  einem  Kegel,  der  wenig  weiter  oder  kaum  so  weit  als  der  Borstenhöcker  vorragt,  und 
diese  Bildung  bleibt  ihm  auch  an  den  kiemenlosen  Rudern.  Der  Bauchcirrus  ist  an  den  \orderen 
Rudern  ein  kurzer  Kegel:  mit  dem  Auftreten  der  Kieme  wird  seine  basale  Strecke  zu  einem 
großen  c|ueren  Polster,  das  mit  kleiner  Spitze  ausläuft.  An  den  hinteren  kiemenlosen  Rudern 
tritt  das   Polster  zurück  und  der  Cirrus  ist  ein   kleines  kegelförmiges  Fädchen. 

Die  erste  Kieme,  ein  kleiner  Kamm  \ on  der  Länge  des  Rückencirru.s,  steht  am  9.  Ruder, 
die  letzte  Kieme  am  149.  Ruder.  Die  au.sgebildete  Kieme  ist  kannnforniig,  mit  schlanken,  wenig 
an  Läntre  verschietienen  F"äden,  die  läntrer  als  der  Stamm  .sind.  Diese  Kieme  ist  sehr  viel  länger 
als  der  kurze  Rückencirrus,  und  reicht  in  der  grcjßten  Entwicklung  bis  auf  die  H()he  der  Rücken- 
fläche, erreicht  deren  Mittellinie  aber  nicht.  Die  erste  Kieme  hat  4  und  6  P'äden,  deren  Zahl 
wäch.st  an  den  folgenden  Kiemen  rasch,  als  höchste  Zahl  fand  ich  1 4  Fäden :  die  Abnahme  der 
Zahl  der  Kiemenfäden  an  den  hinteren  Rudern  erfolgt  langsamer :  die  letzten  1 2  Kiemen  Ovaren 
einfädig,  die  voraufgehenden  zweifädig. 

Das  Aftersegment  ist  kegelförmig,  wenig  länger  als  das  \ oranstehende,  längsgefurcht: 
es  trägt  unter  der  Afteröffnung  ein  Paar  xon  Aftercirren,  die  etwas  länger  als  das  Segment 
und   schwach   keulenförmig  .sind. 

Der  Oberkiefer  ist  schwarz,  nur  an  einzelen  Zahnspitzen  schwach  weiß  überlaufen:  tlie 
Träger  so  breit  als  lang,  halb  so  lang  als  die  Zangen,  die  Flügelfortsätze  mäßig  breit:  die 
Zangen  wie^^meist,  die  beiden  Zähne,  mit  je  5  Sägezähnen,  die  unpaare  Sägeplatte  mit  6  Zähnen, 
die    paarigen  _  kappenförmigen  rechts    mit  8,   links   mit   medialer  zahnlo,ser  Schneide,    lateralwärts 

')  Fühler  und  Girren  erschienen  /um  Teil  starl;  ;il><;e|ilaUet ;  d.icli  li.innte  das  auf  einen  lunllutl  bei  der  Konservierung 
zurückgehen. 

86 


Die  bodensiissijjen  Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  Ticfsee-Kx]icdition.  Q^- 

niil  4  Zähnen:  jederseits  eine  i^roße  einzähnig-e  Platte.  Im  schwar/^en  Unterkiefer  ist  die  Symj)h\se 
kurz:  die  schlanken  dreieckig  auslaufenden  Stäbe  divergieren  stark:  tlie  Schneideplatte  hat  einen 
nur  schmalen,  emailleweisen  zahnlosen  Rand.  —  Im  Hintrantre  des  Kiefersackes  i.st  die  dorsale 
Wand   mit   verdickter  brauner  Cuticula  bekleidet. 

kund  ort:  Mahe-Seychellen :  aus  Korallen.      7.  III.    1899. 

Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  Maldiven,  Seychellen,  Zanzibar  (Crossland),  Singapore  (Grübe). 

Die  untersuchten  Tiere  stimmen  mit  den  Angaben  \on  Cvrill  Crossland  insbesondere 
auch  tlarin  iiberein,  daß  auch  er  für  die  von  den  Seychellen  stammenden  Stücke  das  Auftreten 
der  ersten  Kiemen  am  9.  Ruder  und  die  weiße  Färbung  der  Spitzen  der  Fühler  und  Girren 
angibt.     Das  kennzeichnet  vielleicht  eine  lokale  X'arietät. 

Fiuiiicc  afra  PeterS. 

Syn.:  Ehlers,  Zur  Kenntnis  der  ostafrikanischen  Borstenwürnier.    Nachr.  K.  Ges.  d.  W.  Göttingen.    Math.  |jh}s.  Kl.  1897. 

Fundort:   Vald.-Stat.  224.     Diego  Garcia.  —  Vald.-Stat.  233.     Mahe-Seychellen. 
W eitere  \' e r b r e i t u n g :  Zanzibar.  —  Rotes  Meer  (Grlde). 

Eiinicc  viftata  (d.  Ch.). 

Syn.:  DE  S.uxT  Joseph,  Annel.  polych.  des  cotes  de  France.     .\nn.  sc.  nat.  Ser.  VIII.     Zoolog.  T.  V   1S9S  p.  272. 

Fundort:  Vald.-Stat.  37.  lö*^  14' N.,  22"  38' W.  1694  m.  3,9"  C.  Pteropoden-Schlamm. 
Im  Nordosten  von  Bona-V'ista,  Kap  Verden.  —  Vald.-Stat.  7 1 .  6'^^'  18' N.,  i2'J2o'W.  44  m. 
kOraminiferen  u.  a.     Kongo-Mündung. 

Weitere  \  er  breitung:  Mittelmeer:  atlantisch  -  franzo.si.sche  Kü.sten.  Guernsey.  — 
Bermudas.  —  Baß-Straße  (McIntosh,  Challenger). 

Eitiiice  aflantica  Khg. 

KiNRERG,    Annulata  nova.     Oefvers.   K.  Vet.-Akad.    F"örh.      1864    Nr.  10    pg.  563.    —    Freg.    Eugenies    Resa.    Zoologi. 
Annulater.    Tafl.  XVI  fig.  18. 

Taf.  XII,  Fig.  1—3. 

Ein  in  mehreren  offenbar  zusammengehörigen  Stücken  vorliegender  Wurm  stimmt  mit 
der  kurzen  Beschreibung  und  den  Abbildungen  Kinber(;"s  bis  auf  gering'-fügige  Abweichungen 
überein,  und  zwar  mit  der  von  Kinber(;  als  „var."  erwähnten  Form,  die  eine  g-eringere  Kiemen- 
entwicklung besitzt  als  die  Hauptform. 

Die  langen  schlank  gegliederten  Fühler  auf  dem  zwei  große  braune  Augen  tragenden 
Kopflappen,  die  lang-en  ungegliederten  Fühlercirren,  das  Fehlen  der  kammförmigen  Kiemen  an 
den  beiden  ersten  Rudern  und  in  der  hinteren  Korperstrecke  sind  charakteristische  Kennzeichen. 
Bei  dem  untersuchten,  etwa  30  mm  langen  und  nicht  ganz  2  mm  breiten,  aus  1 1  2  rudertragenden 
Segmenten  Zusammengesetzen  Wurme  waren  die  Kiemen  vom  3.  bis  zum  35.  Ruder  vorhanden, 
die  Zahl  ihrer  Fäden  stieg  nicht  über  \ier,  sie  waren  länger  als  die  ungegliederten  Rückencirren : 
der  in  der  Basis  ^•erdickte  Bauchcirrus  hat  eine  fast  fadenförmig  ^'erlängerte  stumpfe  Endstrecke, 

87 


QQ  E.  Ehlers, 

stärker  ausgebildet,  als  es  in  der  KiNBER(;'schen  Figur  heraustritt  (Taf.  XII,  Fig.  4.  5).  Die  End- 
glieder der  zusammengesetzten  Borsten  (Taf.  XII,  l^lg.  6)  sind  etwas  schlanker  als  Kinüercj  es 
abbildet.  —  In  der  hinteren  Körperstrecke  findet  sich  über  der  Ruderba.sis  ein  bräunlicher 
Pigmentfleck.  —  Am  Aftersegment  standen  zwei  kurze  j-Vftercirren ;  das  Segment  war  aber 
beschädigft,  und  damit  waren  vielleicht  zwei  andere  forty;efallen. 

Der  Oberkiefer  (Taf.  XII,  Fig.  7  a)  ist  licht  hornbraun,  nur  an  den  End.strecken  der 
Zangen  und  auf  der  Fläche  der  Sägeplatten  und  einzelen  Randteilen  dunkler  überlaufen ;  die 
Träger  haben  breite  Hügelfortsätze,  die  Zangen  sind  schlank,  der  linke  Zahn  hat  7,  der  rechte 
8  Zahneinschnitte,  der  unpaare  7 :  eine  große  Sägeplatte  jederseits  hat  einen  mit  Zahneinschnitten 
versehenen  Rand,  an  sie  schließt  sich  eine  plattenartig  verdickte  Auskleidvmg  der  Kiefernische, 
deren  Rand  dadurch  wie  mit  einer  Schneide  vortritt.  —  Der  Unterkiefer  (Taf.  XII,  Fig.  7  b)  i.st 
kalkig  \veiß;  seine  beiden  Hälften  .stoßen  nur  in  kurzer,  bräunlich  gefärbter  Symphyse  zusammen; 
die  graden,  weit  getrennten  Stäbe  sind  parallel;  die  Endplatte  hat  eine  unregelmäßig  gebuchtete 
vSchneide  und  auf  der  Fläche  parallel   und  nahe  der  Symphyse  einen  bräunlichen  Strich. 

Das  Tier  .saß  zum  Teil  in  einer  ganz  dünnwandigen,  unregelmäßig  mit  verstreuten  Fremd- 
körpern besetzten   Röhre. 

Fundort;  Vald.-Stat.  167.  37'' 47' S.,  77"  33' O.  496  m.  10,6"  C.  1,9  Sm.  ab  Neu- 
Amsterdam. 

Weitere  Verbreitung;  Praya  bei  Rio  Janeiro,  Mündung  des  La  Plata  (Kinberg). 

Eniiicc  savisrii\i  Gr. 

Grube,  Annuhta  Semperiana.     St.  Petersbourg   1878  pg.  150. 

Taf.  XI,   Fig.  7 — 13. 

Der  gleichmäßig  gelbbraune  schwach  irisierende,  auf  der  Oberfläche  hochgewölbte  Wurm 
hatte  bei  einem  am  Hinterende  zwar  verletzten,  doch  \'ermutlich  nicht  viel  verkürzten  Körper 
\on  50  mm  Länge  86  rudertragende  Segmente,  und  war  mit  Ausnahme  einer  nur  kurzen  \orderen 
und  etwas  längeren  hinteren,  wenig  verschmälerten  Strecke  ohne  Ruder  2,5  mm  breit;  Ruder 
und  K()rperanhänge  treten  deutlich  her\or  (Taf.  XI,  Fig.  7). 

Der  Kopflappen,  etwa  \on  der  Länge  des  ersten  Buccalsegmentes,  hat  einen  tief  ein- 
geschnittenen Vorderrand,  seine  fünf  auf  einem  Halbkreis  stehenden  P^ühler  sind  schlank,  der 
unpaare  reicht  nach  hinten  gelegt  bis  an  das  8.,  die  mitderen  bis  an  das  6.,  die  äußeren  bis 
an  das  2.  Segment;  der  unpaare  und  die  mittleren  sind  undeutlich  gegliedert,  die  äußeren  gegen 
das  Ende  deuüich,  die  letzten  Glieder  kurz  und  scharf  \oneinander  abgesetzt.  Die  Palpen  haben 
ungeteilte  Oberfläche.  —  Hinter  dem  Ursprung  des  äul^eren  P'ühlers  steht  je  ein  schwarzes  Auge 
(Taf.  XI,  P"ig.  8). 

Die  beiden  Buccalsegmente  zusammen  sind  nicht  ganz  so  lang  als  die  drei  ersten  ruder- 
tragenden zusammen;  ihre  Trennungsfurche  geht  ringsum,  das  zweite  ist  kaum  halb  so  lang  als 
das  erste;  die  beiden  hart  am  \'orderrande  des  zweiten  Buccalsegmentes  .stehenden  Mihlercirren 
reichen  nach  \orn  gelegt  auf  dem  Kopflappen  bis  an  den  Ursprung  des  mittleren  P'ühler,  sie 
sind  schlank,  ganz  undeudich  gegliedert. 

88 


Dil-  liiidensässigcn   Anneliden   ans   ilin  Saminhingen   der  deutschen  'I"iefsec-l'',X|iedition.  gq 

Die  riuiertragenden  Segmente  h;il)en  in  tler  ganzen  Länt^c  des  Körpers  fast  y'leiche 
Gn)r)en\(Tli;iltnisse,  sind   4 — 5  mal   breiter  als  lan^'. 

Am  ersten  Ruder  ist  der  Borstenhucker  unentwickelt,  die  über  und  unter  ihm  stehenden 
Girren  sind  schlank.  d(T  Rückencirrus  et\\as  länger  als  der  Bauchcirrus.  —  Die  folgenden  Ruder 
(Taf.  XI,  Fis^-.  9 — 11)  haben  einen  stumpfen  Horstenh()cker  ohne  l)esondere  Lippenbildung,  der 
nicht  me'hr  als  die  Länge  des  Segmentes  hervortritt.  Das  BorstenbLintlel  enthält  dorsale  capillare, 
ganz  schwach  gesäumte  Borsten,  an  denen  man  liei  starker  Vergrößerung  Ouerschraffierung  und 
Härchen  erkennt,  daneben  \'on  den  mittleren  Segmenten  an  einzelne  schlanke  Meißelborsten; 
aullerdem  \entral  davon  zahlreiche  kürzere  und  dickere  gelbliche  zusammengesetzte  Borsten, 
deren  0,063  mm  lange  Endglieder  einen  starken  gedeckten  Doppelendhaken  tragen:  das  ver- 
breiterte Schaftende  ist  schräg  schraffiert  (Taf.  XI,  Fig.  12).  Die  \-orderen  Ruder  haben  zwei 
tlicke  braungelbe  grade  Stütznadeln,  zu  denen  in  den  mittleren  und  hinteren  Rudern  eine  zu 
den  \-entralen  Borsten  gehörende,  schräg  gestellte  Stütznadel  mit  doppelzahnigem  Endhaken  kommt. 

Die  Rückencirren  sind  schlanke  F'äden,  deren  Länge  an  den  \orderen  Rudern  etwa  einem 
Drittel  der  Seementbreite  gleich  kommt,  mit  dem  Auftreten  der  Kiemen  werden  .sie  etwas  kürzer: 
die  der  vorderen  Segmente  zeigten  in  einem  F^alle  eine  sch\vache  Gliederung  oder  Ringelung.  — 
An  ihrer  Basis  steht  am  ventralen  Umfange  ein  kleiner  Höcker,  der  den  Eindruck  eines  Sinnes- 
hügels macht.  —  In  der  Basis  des  Rückencirrus  liegt  ein  kleines  Borstenbündel. 

Die  Baucheirren  ragen  über  den  Borstenhocker  hinaus  als  schlanke  Fäden,  die  im  Basal- 
teile verdickt  sind. 

Die  Kiemen  treten  am  3.  oder  4.  Ruder  zuerst  auf,  und  stehen  an  den  folgenden 
35 — 37  Rudern:  an  den  vorderen  9  Rudern  sind  es  einfache  Fäden,  die  wenig  kürzer  als 
der  Rückencirrus  sind,  von  dessen  Wurzel  sie  entspringen:  an  den  folgenden  Rudern  werden  sie 
rasch  \ielfädig  kammformig.  und  haben  in  grrjjßter  Ausbildung  6 — 7  fa.st  gleichlange  Fäden; 
deren   Zahl  sinkt  nach  hinten :  die  letzte  Kieme  war  dreifädig. 

An  einem    Tiere  habe  ich  zwei  lange  ungegliederte  Aftercirren  gefunden. 

Die  Stücke  des  Oberkiefers  (Taf.  XI,  Fig.  13  a)  .sind  hell  hornbraun  mit  dunklt?n  Rändern, 
einzelne  Zähne  an  der  .Spitze  schwach  emailleweil-),  Träger  und  Zangen  schmal  und  schlank, 
Zähne  links  mit  7,  rechts  mit  6  Sägezähnen,  unpaare  Platte,  vor  der  \orderen  Hälfte  des  Zahnes 
liegend,  mit  7  Zähnen,  die  kappenförmigen  .Sägeplatten  links  mit  7,  rechts  mit  6  Zähnen,  jeder- 
seits  daneben  eine  größere  und  kleinere  Platte.  —  Die  schlanken  .Stäbe  des  Unterkiefers  sind 
nur  mit  kurzer  Symphj-se  verbunden,  weichen  divergent  auseinander,  ihre  Fläche  ist  am  Außen- 
rande bräunlich  gefärbt:  die  weißen  Schneidestücke  haben  stumpfzähnigen  X'orderrand  (Taf.  XI, 
Flg.  1 3  h  I. 

FAindort:   \'ald.-.Stat.  103.      35"   10'  S.,   23"  2'  O.      500  m.      7,cS"  C.      Im   Agulha.s-Strom. 

Weitere  \'(>r  breit  u  n  g:   Philippinen   (Gruüe). 

In  der  kleinen  Gruppe  von  B/t///a-Arten,  bei  denen  das  \'orkommen  von  Kiemen  auf 
eine  kurze  \-ordere  Strecke  des  K()rpers  beschränkt  ist,  sind,  bei  großer  Uebereinstimmung  des 
Gesamthabitus,  Unterschiede  nach  der  Bildung  der  Fühler  und  Girren,  ob  einfach  oder  stark, 
gegliedert,  besonders  nach  der  Stellung  und  Form  der  ersten  Kieme  und  der  zunächst  folgenden 
herauszustellen:  dazu  kommen  die.  nicht  von  allen  beschriebenen  Arten  bekannten,  Verhältnisse 
des  Kieferapparates.     Inwieweit  diese  Bildungen,  von  denen  weitgehende  X'ariationen  innerhalb  der 

89 

Deiit'iche  Tief-^ee-Expedilion  1898  —  1899.     Bd.  XVf.  *2 


90  ^-  ^^"'■''•'''' 

Gattung  EiDiicc  bekannt  sind,  zur  scharfen  Abgrenzung  \()n  „Arten"  \erAvandt  werden  können, 
kann  zur  Zeit  kontro\ers  sein. 

Mit  solchem  \^orbehalt  verwende  ich  für  die  im  \'orstehenden  beschriebenen  Würmer 
den  Namen  Eunicc  saviguvi  Gr.  Das  \o\\  Grube  beschriebene  Tier  ist  länger  und  segment- 
reicher als  die  von  mir  gesehenen.  Auf  diesen  Größenunter.schied  mögen  Unterschiede  zurück- 
gehen. Sie  betreffen  die  Größe  und  Gliederung  der  Girren  und  Fühler,  insbesondere  ist  der 
unpaare  Fühler,  der  über  etwa  1 6  Segmente  reicht,  sehr  \  iel  länger  als  bei  meinen  FZxemplaren, 
und  offenbar  sind  die  Fühler  und  Mihlercirren  dort  stärker  als  hier  gegliedert.  Dagegen  paßt 
die  Beschreibung,  die  Grube  von  den  Rudern,  ihren  Borsten  und  Anhängen,  sowie  \'on  dem 
Verhalten  der  Kieme  seines  Tieres  gibt,  recht  gut  zu  dem  Verhalten  meiner  Stücke.  Das  be- 
.stimmt  mich,  den  GRUBE'schen  Namen  für  sie  zu  verwenden.  Da  Grubes  Beschreibung  \on 
Abbildungen  nicht  begleitet  i.st,  so  gebe  ich  solche,  um  weitere  \'ergleichungen  zu  erleichtern. 

Die  \'erbreitung  der  Art  von  den  Philippinen  bis  in  den  ,\gulha.s-Strom  der  südafrika- 
nischen Küste  ist  nicht  befremdend,  zumal  da  das  \'aldi\'ia-Journal  am  bundort  der  Würmer 
eine  .starke  Strömune  aus  dem  indischen  Ocean   nach  W.-S.-W.   \erzeichnet. 


*& 


Eunicc  gnibci  Gray. 

Charles  Gravier,  Contiibution  ä  l'etude  des  .\nnelides  polychetes  de  la  mer  rouge.    1.  Part.    Nouv.  Mem.  du  Museum 

d'hist.  nat.     IV.  Ser.  t.  2   fasc.  2    1900  p.  258. 
CvRiLi,  Crossland,  Marine  Fauna  of  Zanzibar.     Proceed.  Zool.  Soc.  London.      1904  Vol.  i    p.  288. 

Die  Benennung  des  einzigen  Stückes  als  Eunicc  orii/>c/  Gk.w.  ist  nur  insofern  unsicher, 
als  es  \'on  dem  beschriebenen  \'erhalten  der  Eunicc  grnbci  Gi^i.w.  darin  abweicht,  daß  die  erste 
Kieme  erst  am  10.  Ruder  auftritt.  Daß  aber  eine  Wrschiebung  der  Kiemen  nach  hinten  .statt- 
findet, hat  CvRU.L  Crossi.ani)  für  diese  Art  bereits  als  X'arietät  angegeben.  Ich  \ermute,  wie 
Crossland,  daß  diese  Art  mit  Eunicc  loui^icirris  Gr.  zusammenfällt. 

F'undort:  \'ald.-Stat.  104.  35*^  16'  S.,  22"  26'  O.  155  m.  Mollusken-Schalen  u.  a. 
Agulhas-Strom. 

Weitere  Verbreitung:  Dijibouti  (Gravier).  W^asin  Harbour,  FZast  Afrika.  Male 
Atoll-Maldiven  (Crossl.vno). 

Eunicc  niimicinavcnsis  McInt. 

Macintosh,  Report  ....  Challenger.     Vol.  XII.   1885   pg.  285.  PI.  XXXIX  fig.  9.  10;   PI.  XX  A  fig.  21.  22. 

Taf.  XII,  Fig.  1—3. 

Eunicc  ///ini/(inui'cnsis  ist  von  McIntosh  nach  einem  in  Bruchstücken  \orliegenden  Exem- 
plare aufgestellt.  Nach  zwei  ungleich  großen,  in  ganzer  Länge  erhaltenen  Würmern,  d\r  ich 
auf  diese  Art  beziehe,  gebe  ich  eine  vollständigere   Darstellung. 

Ein  Tier  \om  Habitus  der  mittelgroßen,  an  allen  Segmenten  kiementragenden  Arten, 
war  135  mm  lang  und  hatte  230  rudertragende  Segmente;  .seine  größte,  5  nun  betragende  Breite 
trat  am  1  3.  rudertragenden  Segment  auf  und  erhielt  sich  bis  etwa  zum  60.  Segment,  dann  nahm 
die  Breite   nach    hinten    allmählich   bis  zum    1,5  mm   breiten   Aftensegment  al).      .\ut   der  dorsalen 

90 


Die  bodcnsässigen   Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  Ticfsce-Expcdilion.  q  , 

gewölbten  und  \entralen  platten  Mäche  war  die  Mittellinie  furchenartig  vertieft.  Die  Segmente 
tler  \onleren  Kürperstreckc  waren  etwa  1 5  mal  breiter  als  lang.  —  Ein  zweites  Tier  von  58  mm 
Länge  hatte  iio  rudertragende  Segmente:  die  Größenverhältnisse  entsprachen  denen  des 
großen  Tieres. 

Die  allgemeine  P'ärbung  war  bräunlich  gelb :  bei  dem  größeren  Tiere  lief  auf  der  Rücken- 
fläche ein  dunklerer  Medianstreif,  und  die  Bauchfläche  zeigte  dadurch  jederseits  einen  dunkleren 
Längsstreif,  daß  die  nahe  aneinander  stehenden  Wurzeln  der  Baucheirren  bräunlich  gefärbt  waren. 

Der  kurze  Kopflappen  ist  tief  unter  den  \<>rderrand  des  ersten  Buccalsegmentes  ein- 
gezogen, sein  \'orderrand  nicht  eingekerbt.  Augen  habe  ich  nicht  gesehen.  Die  langen  Fühler 
sind  nicht  oder  nur  ganz  undeutlich  gegliedert,  ein  Wurzelglied  war  an  ihnen  nicht  zu  sehen. 
Der  unpaare  und  die  mittleren  Fühler  sind  lang,  nach  hinten  gelegt  reicht  bei  dem  größeren 
Wurme  der  erste  bis  auf  das  27.,  die  mittleren  bis  auf  das  16.  Segment:  die  viel  kürzeren 
äußeren  Fühler  reichen  in  gleicher  Lage  nur  bis  auf  das  4.  Segment.  —  Die  Unterfläche  des 
Kopflappens  trägt  zwei  kissenformige,  weit  voneinander  stehende   Palpen. 

Die  beiden  Buccalsegmente  sind  zusammen  so  lang  wie  die  drei  er.sten  rudertragenden 
Segmente,  das  zweite  so  lang  als  das  erste  \on  diesen.  Die  Segmentfurche  zwischen  den  beiden 
Buccalsegmenten  ist  am  Seitenumfange  erloschen.  Die  auf  dem  \'(jrderrande  des  zweiten  Seg- 
mentes stehenden  ungegliederten  Fühlercirren  reichen  bis  an  den  X'orderrand  des  Kopflappens, 
nach  hinten  gelegt  bis  an  das  7.  rudertragende  Segment. 

Die  Ruder  haben  einen  an  den  beiden  ersten  verkümmerten,  an  den  folgenden  überall 
niedrigen  Borstenhöcker  ohne  besondere  Lippenbildung  (Taf.  XII,  Fig.  i.  2).  In  dem  größeren 
Tiere  sind  die  oberen  Borsten  schlank  farblos  schwach  gesäumt  einfach,  und  kürzer  meißei- 
förmig; die  unteren  .sind  bräunlich,  zu.sammengesetzt:  ihr  Schaftende  nicht  gerippt,  das  glatte 
Fndglied  schlank,  zweihakig,  an  den  xorderen  Rudern  0,126  mm,  in  den  hinteren  dunkleren  und 
dickeren  Borsten  0,156  mm  lang  (Taf.  Xll,  Fig.  3).  Das  kleinere  Tier  hat  tief  braun  gefärbte, 
sonst  gleich  gestaltete  Borsten,  deren  Bündel  an  den  Flanken  des  Körpers  dem  unbe\vaffneten 
Auge  als  fa,st  schwarze  Flecke  erscheinen.  —  Die  Stütznadeln  sind  braun,  in  den  ^-l)rderen  Rudern 
zwei  grade,  in  den  hinteren  außer  diesen  eine  dazu  schräg  gestellte  mit  doppelzähniger  Endspitze.  — 
In  der  Basis  der  Rückencirren  liegt  eine  ansehnliche  Nadel.  —  Der  Rückencirrus  ist  schlank 
ungegliedert,  seine  Basis  erscheint  oft  abgeplattet;  er  ragt  über  die  Kiemen  hinaus.  Auffallend 
war  mir  seine  starke  \'askulari.sierung.  —  Die  Baucheirren  ragen  überall  über  die  Borstenhöcker 
hinaus,  an  den  er.sten  8  Rudern  sind  sie  stumpf  kegelförmig,  an  den  darauf  folgenden  \erdickt 
sich  ihre  Basis  zu  einem  quer  stehenden,  braun  gefärbten  Polster:  diese  Bildung  erhält  sich  so 
weit  als  die  Kiemen  reich  entwickelt  sind:  wo  deren  Fadenzahl  abnimmt,  geht  auch  das  quere 
Polster  zurück  und  der  Bauchcirrus  wird  wieder  stumpf  kegelförmig.  —  Das  \'erhalten  der  Kiemen 
ist  ungleich.  Bei  dem  größten  Wurme  tritt  die  Kieme  zuerst  am  3.  Ruder  auf  und  fehlt  weiterhin 
an  den  letzten  vier  Rudern:  sie  trägt  in  \ oller  Entwicklung  an  einem  kurzen  Stamm  vier  lange 
Fäden,  so  daß  sie  fast  büschelförmig  erscheint,  i.st  immer  kürzer  als  der  Rückencirrus  und  reicht 
wenig  über  die  Flanken  der  Segmente  hinauf.  .Vm  3.  Ruder  war  sie  einfädig,  am  2.  und  3. 
zwei-  und  dreifädig:  \om  4.  Ruder  ab  vierfädig;  vom  80.  Ruder  sind  die  Kiemen  zweifädig, 
die  letzten  28  Kiemen  einfädig.  —  Bei  einem  unvollständig  erhaltenen  Stücke  .stand  die  erste' 
Kieme    übereinstimmend    mit    der  Angabe    von    Mc  Intosh   am    6.  Ruder.  —   Das  kleinere  Tier 

91 


--  E.  Ehlers, 

trug  die  erste  einfädige  Kieme  am  7.  Ruder:  alle  folgenden  Kiemen  bis  zum  \orletzten  Segment 
waren  mehrfädig;  das  gab  der  hinteren  Körperstrecke  dieses  Tieres  ein  besonderes  Gepräge. 
Dies  steigerte  sich  in  einem  anderen  Falle  so  weit,  dab  die  Kiemen  der  hinteren  Körperstrecke 
bis  zu   8   Fäden  trugen,  \'on   denen  einige  gegabelt  waren. 

Das  kurz  kegelförmige  Aftersegment  ist  so  lang  als  die  beiden  voraufgehenden  Segmente 
zusammen;  es  trägt  unter  der  Afteroffnung  zwei  sehr  lange  Aftercirren,  die  die  Länge  der 
16  hinteren  Segmente  erreichen. 

Im  gröl^eren  Tiere  sind  die  Stücke  des  Oberkiefers  im  allgemeinen  liDrnbraun  tlurch 
scheinend  mit  dunkleren  Rändern:  die  Träger  so  lang  als  breit,  die  breiten  Flüg'-elfortsätze 
dunkelbraun :  die  Zangen  schlank,  die  Zähne  links  mit  9,  rechts  mit  8  kleinen  Zähnen,  die 
unpaare  Platte  mit  8,  die  paarigen  kappenförmigen  jederseits  mit  8  Zähnen,  nach  außen  davon 
iederseits  zwei  kleine  Reibplatten.  Im  Unterkiefer  ist  die  Symphyse  kurz:  die  dunkelfarbigen 
Stäbe  laufen  nach  hinten  spitz  aus  und  divergieren  stark;  die  emailleweiße  Schneideplatte  ist 
nach  außen  jederseits  hoch  ausgezogen,  längs  gerippt. 

Eines  der  Tiere  stak  in  einer  schwach  gewundenen  Röhre  mit  einer  weißlich  gelben  etwa 
pergamentartigen  Wand,  an  der  sich  seitliche  runde  Oeffnungen  befanden,  von  denen  eine  in 
eine  röhrenförmige  seitliche  Verlängerung  führte. 

Die  auf  den  Stationen  249  und  264  \()r  der  ostafrikanischen  Küste  aus  größerer  Tiefe 
gehobenen  Tiere  saßen  in  lang  gestreckten  Rohren,  die  an  einer  großen  Nadel  \on  Mouoi-Iiapliis 
c/iitiii  ¥.  F.  Seil,  und  an  Nadelbündeln  \()n  Hexactinelliden  befestigt  waren,  überwuchert  \()n 
Alcyonarien-Stöcken.  Auch  diese  Röhren  hatten  unregelmäßig  verteilte  kreisförmige  Oeffnungen. 
Aehnliche  Röhrenbildung  hat  Eidücc  coioloiicraiis  Em,. 

Fundorte:  Yald.-Stat.  185.  3"  41'  S.,  100"  39'  O.  619  m.  8,7"  C.  Blauer  Schlick. 
Indischer  Ocean,  nahe  Sumatra.  —  Sat.  192.  o"  43'  .S.,  98"  33  O.  371  m.  i  1,0"  C.  Korallen- 
Schlick.  Siberut-Straße.  —  Stat.  198.  o"  16'  N.,  98"  7'  O.  677  m.  Im  Nias  Süd-Kanal.  — 
Stat.  199.  o"  15'  N.,  98*^  4'  O.  470  m.  10,3"  C.  F'e.ster  blauer  Schlick.  Im  Nias  Süd-Kanal.  — 
Stat.  211.  7"  48'  N.,  93"  7'  O.  805  m.  7,1"  C.  Grober  Sand.  Westeingang  des  Sombrero- 
Kanals.  —  Stat.  249.  3'*  7'  S.,  10"  45'  O.  748  m.  8,4*'  C.  Globigerinen-Schlamm.  Nahe  unter 
der  ostafrikanischen  Küste.  —  Stat.  264.  6'^'  18'  N.,  49"  32'  O.  1079  m.  8,2"  C.  Globigerinen- 
Schlamm.     Nahe  unter  der  Küste  von  0.stafrika. 

Weitere  Verbreitung:  7"  3'  N.,  121"  48^0.  Basilian-Strait  Mindanao.  82  Faden 
(Mc  Intosh  —  Challenger). 

Nach  diesen  Angaben  lebt  die  Art  im  tieferen  Wasser  uiul  ist  durch  tlcn  indischen  Ocean 
von  tlen   Philippinen  bis  an  die  Ostküste  Afrikas  \'erbreitet. 

Enilicc  viridis  Gra^'. 

S)'n. :    Siehe  Collin,    Bemerkungen  über  den  eßbaren   I'alolowurm   in   A.  Krämer,    Ueber    den  l!an   der  Korallenriffe. 
Kiel  und  Leipzig  1897.  8".  ])g.  164. 

Fundort:   \'ald.-.Stal.  233.      Mähe,  Seychellen. 

Weitere  V  e  r  b  r  (j  i  t  u  n  g :   Polynesische  Inseln. 

\'on    dieser    als  „Palolo"    bekannten  .\rt    habe    ich    Bruchstücke    \w    mir    gehabt,    die    in 


Dir   bodcnsässigen   Anneliden   luis   den  Sammlungen   der  deutschen  Ticrscc-Kxpcdiliun. 


93 


Mähe  (Seychellen)  aus  Kdrallen  gesanimoll   siiul,  dax'on   eines  mit  der  Kopl'strecke  und  ein  anderes 
mit  den  eharakteristischen   Bauchorganen  der  epitoken   Bildung. 

nie  Stücke    zeigen    einige  Ahweichunge^n    von    den    aus  Sanma   staninienden   Tieren:    oh 
lese  als  >^ufällige   Xariadonen   oder  als  Zeichen   einer  lokalen    \  arietät  /.u  deuten  sind,    bleibt   bei 


dem  geringen  Material  unentschieden. 

Eine  .Abweichung  zeigt  die  r'ärlning  der  vorderen  Korperstrecke:  diese  ist  gleichmäüig 
braunroth,  die  Überfläche  des  Kopflappens  und  der  Palpen  weil!  getüpfelt:  es  fehlt  die  (juere 
lÜnden/eichnung  auf  der  Rückenflache  der  vorderen  Segmente,  wie  sie  die  polynesische  Form 
besitzt.  —  Hin  anderer  Unterschied  besteht  in  der  Zahl  der  \orderen  kiemenlo.sen  Segmente; 
die  erste  Kieme  der  Samoaner  Form  fand  ich  am  137.  Ruder,  bei  dem  W'urm  \on  den  Seychellen 
am  98.  Ruder.  Beide  Unterschiede  liegen  nach  den  Erfahrungen  xon  anderen  Euniciden  inner- 
halb der  häufig  vorhandenen  \'ariationsbreite.  Daß  dagegen  die  Borsten  und  insbesondere  die 
l'ncl'dieder  der  zusammengesetzten,  an  POrm   und  Größe  ganz  übereinstimmen,  ist  beachtenswert. 

üb  die  P)rnchstücke  ein  und  demselben  Tiere  angehören,  ist  nicht  zu  entscheiden.  Die 
braunen  PHecke  auf  der  Bauchfläche  der  Segmente  der  einen  Strecke  sind  etwas  kleiner  und 
heller  gefärbt  als  an  den  au.sgeschwärmten  epitoken  Stücken  von  Sanioa.  Die  Segmente,  auf 
denen  sie  standen,  enthielten  unreifes  Sperma.  Die  Stücke  \varen  am  7.  März  1899  bei  Mähe 
„aus  Korallen"  gesammelt;  daß  freies  „Palolo"  beobachtet  sei,  ist  nicht  angegeben. 

Lys/dicc  fallax  EuL. 

l'JHLERS,  Ueber  Palolo  {F.iinice  viridis  (Ik.i.     Nachr.   Kgl.  Ges.  d.   Wiss.  Gottingen.     Math. -plus.  Kl.  1S9.S  pg.  414. 

Zwei  neben  Eimicc  viridis  Grav  bei  Mähe  (Seychellen)  aus  Korallen  gesammelte  Stücke 
einer  Lvsid/ci  stimmen  so  sehr  mit  der  von  mir  als  Begleiter  des  samoanischen  Palolo  gefundenen 
und  als  Lysidiif  fallax  beschriebenen  Art,  daß  ich  keinen  Anstand  nehme,  die  Benennung  für 
.sie  anzuwenden. 

Beide  Stücke  sind  nicht  gut  erhalten,  docli  konnte  ich  an  dem  einen,  45  mm  langen,  als 
Gesamtzahl  d(_T  rudertragenden  Segmente  145  feststellen,  und  Llainil  meine  trübere  Angabe  über 
Lxsidicc  /alla.x  ergänzen. 

\'on  Lvsidicc  collaiis  Ehki;.  unterscheidet  sich  die  Art  durch  andere  Bildung  des  Unter- 
kiefers, insbesondere  dessen  schwarzen  Randstreif  sowohl  nach  Grude's,')  wie  Gkanikrs")  Angaben. 

Ganz  abweichend  ist  der  Kieferapparat  \'on  Lxsidicc  kükoitliali  Pischli,'^)  auch  wenn  man 
annimmt,  daß  der  abgebildete  Unterkiefer  bei  der  I^räparation  verletzt  ist. 

Die  einander  sehr  nahe  stehenden  Arten  der  Gattung  Lysidicc  bedürfen  einer  kritischen 
Bearbeitung,  durch  die  ihre  nach  den  Beschreibungen  jetzt  \orhandene  Zahl  \-ermutlich  sehr  \er- 
ringert  werden  wird. 

P"  u  n  d  o  r  t :   \'ald.-Stat.  233.      K<  )rallen.     Mähe,  Seychellen. 

Weitere  \' erbreit ung;  .Samoa. 

')  Grube,  AnnulaUi  Sempeiiana.      187S  pg.  166. 

'-)  Gr.WIER,  Contribution  a  l'etude  des  Annelides  polychetes  de  la  mer  rouge.  Xouv.  Arcli.  d.  Mnseum  4  Ser.  2,  11  1900  |i.  272. 
PI.  XIV  9;^— 95- 

■'1  FISCIIU,  l'olychaeten  von  Ternate.  .\blull.  Senkenbergscli.  Gesellseli.  lid.  \XV  II.  1.  Kranktiirt  M.  1900  pg.  106.  T.  1\'  lu; 
VI  37.  3S;  \'II   59.  bo.  61. 

93 


Q  .  E.  Ehler^, 

Diese  Art  ist  früher,  zum  Teil  unter  dem  Namen  Lvs/dur  7'/i-idis  (Gr.),  mit  der  Eitiiicc 
viridis  (Gr.)  zusammengeworfen.  Dali  .sie  davon  getrennt  zu  halten  und  unter  \orstehendem 
Namen  zu  führen  ist,  erwei.sen  die  Mitteihini,''en  \'on  W.  Mi;.  M.  WooDwoRrii.') 


Lysidicc  capciisis  Gr. 

Gkuue,  Reise.  .  .  .  Novara  (Zoolug.  Th.   Bd.  II.  Anneliden).     Wien  1S67    p.  16   Tal'.  I  Fig.  4. 

McIXTOSH,  Marine  Annelids  of  South   .Afrika.      Pt.  I  (Marine  Investigations  in  South  .Afrika  Vol.  III)    11)03   P-  4°- 

Taf.  XII,  Fig.  8. 

Das  einzige  mir  \  (erliegende  Stück  dieser  Art  stimmt  l)is  auf  Weniges  mit  der  xon 
Grube  gegebenen  Beschreibung  überein:  es  fehlt  ihm  die  weiße  Bindenzeichnung,  die  Grube 
angegeben  hat.  und  es  ist  der  Unterkiefer  kalkig  weiß,  wie  bei  allen  Tieren  dieser  Gattung, 
während  Grube  ihn  als  „corneum  flexile"  bezeichnet.  Ich  \ermute,  daß  hier  ein  Zustand  \orliegt, 
der  entweder  durch  unvorteilhafte  Konser\-ierung  entstanden  ist,  oder  daß  es  sich  um  einen  in 
Neubildung  befindlichen  Kiefer  handelt. 

Die  Präparation  des  Kieferapparates  ergab  Folgendes  (Taf.  XII.  Mg.  8a.  b).  Alle  Teile 
des  Überkiefers  dunkelfarbig,  zum  Teil  mit  weiß  überlaufenen  Rändern ;  IVäger  und  Zangen 
wie  in  der  Regel,  der  Zahn  links  mit  drei,  der  rechts  mit  zwei  groben  Zähnen :  die  unpaare 
Platte  mit  zwei  kleinen  Zähnen,  die  linke  Sägeplatte  mit  drei,  die  rechte  init  fünf  kleinen  Zähnen, 
daneben  ein  zahnloser  Rand,  jedenseits  eine  kleine  glatte  Reibplatte;  außerdem  in  jeder  Hälfte 
eine  dunkle,  halbmondförmige  Spange.  —  Die  kalkig  weißen  Hälften  des  Unterkiefers  stoßen 
nur  vorn  mit  kurzer  Symphyse  zasammen;  ihre  Stäbe  laufen  nach  hinten  zugespitzt  und  ge- 
schwungen auseinander:  in  der  \'orderen  Hälfte  .steht  jederseits  ein  großer,  schwarzer  Randstreif: 
die  bräunlichen  Tlächen  sind  parallel  längs  gestreift:  ein  kalkiges  schmales  Schneide.stück  ist  am 
freien  Rande  fast  gerade,  (jhne  besondere  Zähnelung. 

l-'undort:  \'ald.-Stat.  105.  35"  29'  S.,  21"  2'  O.  102  m.  14,1"  C.  Mollusken-Schalen  u.  a 
Iin  Agulhas-Strom. 

Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  P'alse-Bai,  Kapland. 

Die  Art  steht  offenbar  der  Lxsidicc  fal/ax  Ehe.  nahe.  Wenn  ich  sie  nicht  damit  zu- 
sammenziehe, so  geschieht  das  wegen  der  Unterschiede  in  der  Kieferbildung.  Die  eigentüm- 
lichen „Spangen"  im  Oberkiefer,  die  offenlxir  I'ischei')  auch  bei  der  Lvsidicc  kii/ui/f//ii/i  gesehen 
hat,  fehlen  der  Lysidicr  fulIciA.  Vielleicht  handelt  es  .sich  dabei  aber  um  eine  iiulixitluell  \er- 
schieden  auftretende  Verdickung  in  der  Chitinauskleidung  des  Kiefensackes  und  hat  dann  keine 
Bedeutung  für  die  Artabgrenzung.  Lxsidicc  kiilcodlio/i  Fisiiii.i  ist  gleichfalls  \(in  /.ysidic,-  lapriisis 
Gr.  unterschieden. 


')   \V.   Me.   .\l.   Woouxvourn,    Vorläutigcr    Bericht    über    ilcii    l'aloiuwurni.      Sluttj^'art    1903    (.UKlnio);     iiiil     l'iciicluii;unr;en    aus 
.\.   Kk\nu-.K:  Die  Samoa-lnseln  Bd.  II  399.  403J. 

'-)  IlERM.    IMSCUI.I,   Polychäten   von  Ternatc  (Abliamll.  S(Tilicnl>erg.   iiaturf.   Ocs.    Bd.  .\\V   U.  l).      1900  pg.  lob. 


94 


Die  liodensässigoii  Anni'Iidi'U  aus  den  Sammlungen  der  tleutschen  Tiefsee-Kxjiedition.  q- 

Ijiinbricoiici'vis  fragil is  ((  ).   l^.  AIi'Li,. ). 

Syn.:   Khlkrs.   Iloisteinviinner.      r.S6.S  ])^.  3()5. 

Fundort:  \ald.-Stat.  7.  60"  37'  X.,  5"  42'  W.  58X111.  o,S"  C  TomVer  Sand.  Xörd- 
licli  \iim  Thomson-Rücken.  —  \'ald.-Stat.  1  i.  58"  36'  N.,  1  i"  33'  W.  1750  m.  3,7"  C.  (jlobitje- 
rinen-Schlamm.      Westlich   \  on   Schottland. 

Weitere  \'er  h  rei  t  u  n  g:   .\tlamiscli.  arktisch-boreal. 

Liiiilbricolici'cis  iinicroiiatd  n.  sp. 
Taf.  XII,  Ing".  9 — 13. 

Im  l)innenrauni  einer  rothraimen  areno.sen  Foraminifere  fand  .sich  ein  fadenförmio-er 
hellbräunlicli  gelber  Wurm  xon  9,5  mm  Länge  und  etwa  0,5  mm  Breite.  Er  hatte  60  borsten- 
tragende Segmente  vor  einer  un.segmentierten  Afterstrecke:  auf  der  Rückenfläche  einer  Anzahl 
der  hinteren  Segmente  und  am  Rande  des  Analsegmentes  standen  in  unregelmäßiger  querer 
\'erteilung  kleine  dunkle  Flecken,  vielleicht  gebildet  durch  gefüllte  Hautdrüsen.  Die  Secrmen- 
tierung  des  Kcirpers  ist  deutlich  durch  Segmentfurchen  ausgeprägt  (Taf.  XII,  F"ig.  9). 

Der  Kopflappen  ist  schlank  eiförmig  gestreckt,  etwa  so  lang  als  die  ersten  drei  Segmente 
zusammen,  und  nicht  ganz  dreimal  so  lang  als  breit:  seine  RUckenfläche  ist  gewölbt,  seine 
Bauchfläche  eben  mit  einer  längs  laufenden  Mittelfurche  (Taf.  XII,  Fig.  10). 

Die  auf  den  Kopflappen  folgende  ruderlose  Strecke,  die  etwas  länger  und  schmäler  als 
das  erste  rudertragende  Segment  ist,  entspricht  wohl  zwei  buccalen  Segmenten,  doch  habe  ich 
die  Grenzlinie  zwischen  solchen  und  die  Bildung  eines  vom  2.  Segment  au.sgehenden  Oralfort- 
satzes nicht  feststellen  können.  Zwei  kleine  Mundpolster  lagen  im  Grunde  des  Mundeinganges, 
dessen   Hinterrand  bei  günstig.ster  Beleuchtung  gekerbt  erschien  (Taf.  XII,  Fig.  10). 

Die  rudertragenden  Segmente  waren  in  der  \'orderen  untl  mittleren  Körperstrecke  um 
ein  Drittel  breiter  als  lang,  in  der  hinteren  dreimal  so  breit  als  lang,  intersegmental  deudich 
getrennt  und  in  der  halben  Länge  .seitlich  etwas  erweitert.  —  Die  Ruder  sind  niedrig-e  Höcker 
mit  kleiner  dorsaler  nach  hinten  gewendeter  Lippe;  ihr  Borstenbündel  besteht  in  den  vorderen 
Segmenten  aus  4 — 5  Capillarborsten  und  einer  Hakenborste,  in  den  mitderen  und  hinteren  Rudern 
steht  nur  eine  Capillar-  und  eine  Hakenborste.  Zusammengesetzte  Borsten  fehlen.  Die  Capillar- 
borsten sind  in  der  kurzen  spitzen,  \om  Schaft  etwas  abgebogenen  Endstrecke  jederseits  breit 
flügeiförmig  gesäumt.  Die  Hakenbonsten  laufen  mit  einer  gedeckten  Endstrecke  aus,  die  an 
der  Spitze  z\veiteilig  ist,  und  an  der  Basis  einen  starken   Dorn   trägt  (Taf.  XII,   Fig.  12). 

Die  ruderlose  nicht  segmentierte  Endstrecke  i.st  etwa  so  lang  als  die  fünf  letzten  ruder- 
tragenden Segmente  zusammen ;  sie  endet  mit  einer  schwach  plattenförmigen  Erweiterung.  After- 
cirren  Avaren  nicht  vorhanden  (Taf.  XII,  Fig.  1 1 ). 

In  dem  mit  Nelkenöl  aufgehellten  durchscheinenden  Tiere  war  der  Kieferapparat  zu  er- 
kennen: doch  bekam  ich  ihn  nur  in  der  Seitenlage  zur  Ansicht;  er  lag  im  4.  und  5.  Segment: 
der  Unterkiefer  etwas  weiter  nach  \oxw  \  erschoben  (Taf.  XII,  Fig.  1 3  a.  b).  Alle  Kiefenstücke 
Avaren  dunkel  hornbraun :  die  beiden  Hälften  des  Oberkiefers  scheinen  gleich  zu  .sein,  ihre  Träger 
lang  mit  flügelformiger  hinterer  Ausbreitung,  die  Zange  schlank,  die  Zähne  mit  fünf  Sägezähnen, 

95 


96 


E.  Ehlers, 


eine  erste  Sägeplatte  mit  einer  Spitze,  daran  anschließend  eine  dünne  gekörnelte  Platte,  deren 
Rand  mit  acht  kleinen  Sägezähnen  besetzt  ist.  Der  Unterkiefer  hat  eine  \"on  dünnen  Stäben 
getragene  Endplatte,  deren  Schneiderand  einige  größere  Zähne  trägt. 

P'undiirt;  \'ald.-Stat.  jt.  6"  IcS'  S.,  12*^'  2'  Ü.  44  m.  Foraminiferen  u.  a.  Kongo- 
Mündung. 

Das  Tier  ist  nach  der  Bildung  der  Hndstrecke  des  K()rpers  augenscheinH(-h  jung  und 
unausgewachsen.  Ich  habe  es  mit  Rücksicht  auf  die  besondere  Gestalt  der  Hakenborsten  be- 
schrieben, da  diese  Aermutlich  auch   die  erwachsenen  Zustände  -wird   erkennen   lassen. 

Liiiiibricoiici'cis  ociilafa   n.  sp. 
Taf.  XI 11.  Fig  1—6. 

Das  einzige  gefundene  Stück  dieser  Art  ist  durch  das  Fehlen  einer  hinteren  K()rper- 
strecke  unvollständig:  es  ist  gleichmäßig  hellbräunlich  gelb,  sch^vach  glänzend:  hat  mit  S7  ruder- 
tragenden Segmenten  eine  Länge  \'on  20  mm,  ist  vom  3.  Segmente  ab  weithin  gleichmäßig  ohne 
die  Ruder  etwa  i  mm  breit,  in  der  liinteren  Strecke  wenig  \ersch malert :  fast  drehrund  mit 
schwach   abgeplatteter   Bauchfläche. 

Der  Kopflappen  ist  stumpf  eiförmig,  wenig  länger  als  am  Grunde  breit,  nicht  ganz  so 
lang  als  die  vier  ersten  Segmente  zusammen :  im  Scheitel  des  Grundteiles  steht  ein  \"on  kleinen 
zerstreuten  Pigmenthäufchen  gebildeter  dunkler  bleck  und  tief  am  Seitenrande  etwas  weiter  nach 
hinten  gerückt,  jedenseits  sjmimetrisch  ein  schärfer  begrenzter  schwarzer  Fleck,  der  den  Eindruck 
eines  Augenfleckes  macht  (Taf.  XIII,  big.  1.2). 

Die  beiden  Buccalsegmente  sind  ruderlos,  das  erste  auf  der  Rückenfläche  etwas  länoer 
als  das  zweite,  im  übrigen  von  den  \'erhältnissen  der  rudertragenden  Segmente:  der  Oralfort.satz 
des  zweiten  ist  breit,  am  Mundrande  nur  schwach  eingekerbt.  —  Im  Mundeingange  liegen  zwei 
kleine  quere  Polster. 

Die  rudertragenden  Segmente  .sind  überall  diu'ch  scharfe  Segmentfurchen  xoneinander 
getrennt:  die  \-orderen  ohne  Ruder  etwa  sechsmal,  die  hinteren  fünfmal  breiter  als  lang.  Die 
tief  am  Seitenumfang  stehenden  mäßig  herxortretenden  Ruder  (Taf.  XIII,  F'ig.  3)  haben  eine 
kurze,  dreieckig  zugespitzte  und  eine  längere  an  der  Basis  \erdickte  stumpf  kegelförmig  aus- 
laufende hintere  Lippe:  zwischen  ihnen  treten  an  den  \-orderen  Rudern  zahlreichere  Borsten  aus 
als  an  den  hinteren,  wo  die  Zahl  auf  drei  bis  zwei  herabgeht:  die  Borsten  sind  bis  zum  34.  Ruder 
lange  breit  gesäumte  Capillarborsten,  daneben  stehen  in  den  vorderen  16  Rudern  kürzere  zu- 
.sammengesetzte  Borsten  (Taf.  XIII,  F"ig.  4),  deren  gedecktes,  0,05  mm  langes  t^ndglied  mit  kurzem 
auf  dem  Scheitel  gezähnelten  Haken  ausläuft:  vom  17,  Ruder  treten  an  allen  folgenden  lang- 
gestielte Haken  auf,  deren  mit  wenig  groben  Scheitelzähnen  besetzter  lüidhaken  jederseits  von 
einem  kurzen  breiten  Flügelsaume  gedeckt  ist  (Taf.  XIII,  Fig.  5.  a.  b). 

Die  Stücke  des  Oberkiefers  (Taf.  XIII,  I'ig.  6  a)  sind  dunkelfarbig,  zum  Teil  mit  wcißi 
überlaufenen  Rändern.  Die  langen  Träger  halien  eine  mittlere  Einschnürung  und  laufen  nach 
hinten  spitz  dreieckig  aus:  die  Zangen  sind  schlank,  der  linke  Zahn  hat  drei,  der  rechte  \ier 
Zahneinschnitte:  eine  dünne  braune  Chitinlamelle  verbindet  die  Basis  der  Zähne  mit  dem  W'urzel- 
teile  der  Zange.      \'on    den    beitlen   jedenseits   vor   den   Enden   der  Zangen    liegenden  Sägeplatten 

96 


Die  bnilensässigen   Anneliden   aus  den   Sanindim^'en   der  dciit>ielien    Tiel'see-Kxpedition. 


97 


ist  die  hintere  ganz  schmal,  ciiizähnig,  die  \'(>r(liTc  mit  zwei  Zahnspitzen  geht  in  einen  großen 
zum  Teil  gekörnten  Mügelfortsatz  aus.  Nach  außen  da\-()n  liegen  zwei  Ijräunliche  gekörnte 
Reib[)latten,  die  \()rd(>re  ist  fast  ([uadratisch.  die  hintere  kleinere  geht  in  einen  langen  schmalen 
r'c^rtsatz  aus,  der  über  die  Zange  hinwegläuft. 

Der  farblose  Unterkiefer  (Taf.  XIII,  Fig.  13b)  hat  zwei  breite  nach  hinten  divergierende, 
aber  durch  eine  zarte,  mit  drei  Winkelhaken  gezeichnete  Platte  verbundene  Stäbe,  vorn  eine 
breite  halbmondförmige  auf  der  A-entralen  Fläche  mit  concentrischen  Linien  gezeichnete  Platte, 
deren  an  der  Außenecke  mit  je  drei  dunklen  Mecken  besetzter  Rand  eine  kalkige,  weil]  er- 
scheinende stumpfzähnige  Schneide  hat. 

An  dem  Tiere  hingen   P'etzen  einer  dünnwandigen  Röhre. 

P^mdDrt:  \'ald.-Stat.  100.     34*^  8' S.,   24'^  59' O.     Mollusken-Schalen  u.  a.     Francis-Bucht. 

Die  als  Augenflecken  gedeuteten  Pigmenthaufen  am  Grunde  des  Kopflappens,  insbesondere 
die  paarig  symmetrischen,  sind  von  keiner  anderen  Luuihriconereis-Psxt  \o\-\  erwachsenen  Tieren 
l)is  jetzt  bekannt,  und  haben  dadurch  besonderes  Interesse.  Bei  einem  jungen  Tiere  von  Lumbri- 
cojhiris  cavifroiis  Gr.  hat  McIntosh')  Augenflecke  am  \'orderrande  des  Kopflappens  gefunden 
und  abgebildet.  Die  auf  der  hinteren  Grenze  des  Kopflappens  gelegenen  Nackenorgane  der 
Liiiii/)ricoiiircis-.\xX.Q\-\  sind  liisweilen  auch  pigmentiert,  das  Pigment  liegt  dann  aber  in  der  Tiefe 
des  Körpers,  während  es  bei  diesen  .Vugenflecken  in  der  Oberfläche  der  Haut  liegt,  danach 
mit  den  Nackenorganen  nichts  zu  tun  hat.  —  Ich  vermute  nach  ihrer  Stellung,  daß  die  Pig- 
mentflecken, die  McIntosh')  \o\\  Luinbriconciris  pitudata  beschrieben  hat,  mit  Nackenorganen 
in  X'erbindung  stehen,  wenn  es  nicht  indifferentes  Hautpigment  ist. 

Liiinhi'iconci'cis  albidentata  n.  sp. 

Taf.  XIII,  Fig.  7—13. 

\'on  zwei  Orten  vor  der  Ostküste  Südafrikas  erhielt  die  \'aldivia-Expedition  wenige  Stücke 
einer  Liiniöricoiie/r/s-Art,  die  ich  bei  der  Uebereinstimmung  in  wesentlichen  Punkten  und  un- 
gleicher Größe  als  ungleiche  Altersstufen  derselben  Art  anspreche.  Allen  fehlte  die  hintere 
Körperstrecke. 

Ein  größeres  braunes,  schwach  irisierendes  Tier  hatte  bei  24  mm  Länge  52  rudertragende 
Segmente  und  war  ohne  Ruder  durchschnittlicli  i  mm  breit;  ein  farbloses  jüngeres  Tier  \'on 
19  mm   Länge  und  0,5  mm   Breite  ohne  die  Ruder  hatte  58  Segmente. 

Der  Kopflappen  ist  bei  allen  Tieren  .spitz  birnförmig,  etv/a  um  ein  Drittel  länger  als  in 
iler  hinteren  Hälfte  breit,  nicht  ganz  so  lang  als  die  vier  ersten  Segmente;  auf  der  \'entral- 
flächc  platt. 

Die  beiden  ruderlosen  Buccalsegmente  .sind  auf  der  Rückenfläche  gleich  lang,  mit  den 
\'erhältnissen  der  folgenden  Segmente;  der  Oralfortsatz  des  zweiten  ist  schmal,  mit  zwei  para- 
medianen Furchen  neben  der  durchgehenden  medianen  Längsfurche  (Taf  XIII,  Fig.  7). 

Die  rudertragenden  Segmente  sind   alle  dorsal   gleichmäßig  hoch   gewölbt,    auf  der   \en- 


')  MciNTOsii,  Marine  .-\nnelids  i Polychaeta)  in  Soutli  Afrika.    Pt.  I  (Marine  Investigations  in  Soulli  Afrika  Vol.  IU|.    1903  pg.  51 ; 
l'l.  IV  flg.  24. 

-)  McjlNTOsn,   Report  ....  Challenger.     Zool.  \'ol.  Xll   pg.  252.     PI.  XXX  Fig.  9. 

97 

Deutsche  Tiefsee-Expedition  iSgS— 1899.     Vn\.  X\"I.  I3 


98 


E.  Ehlers, 


tralen  Fläche  abgeplattet:  im  erwachsenen  Tiere  relativ  kürzer  und  durch  schmälere  schärfere 
Segmentgrenzen  ^•oneinander  geschieden  als  bei  den  jüngeren  Tieren,  bei  denen  sie  stärker  von- 
einander abgesetzt  \varen ;  die  Segmente  der  älteren  Tiere  \varen  durchgehend  sechsmal  breiter 
als  lang',  die  der  jüngeren  Tiere  vorn  dreimal,  hinten  zweimal  lireiter  als  lang. 

Die  tief  am  Seitenumfang  der  Segmente  stehenden  Ruder  sind  lici  den  älteren  Tieren 
niedrige  Höcker  mit  kurzer  grad  abgestutzter  vorderer,  und  hinterer  längerer  kegelfiirmiger  Lippe 
(Taf.  VIII,  Fig.  8.  9):  bei  den  jüngeren  Tieren  sind  die  Ruder  etwas  schlanker,  und  ihre  vordere 
Lippe  verlängert  sich,  bei  einem  Tiere  ^•om  28.  Ruder  ab,  an  den  hinteren  Rudern,  so  daß  diese 
zwei  gleich  oder  fast  gleich  lange  schlanke  Lippen  haben  (Taf.  XIII,  Fig.  10).  —  Die  Borsten  sind 
in  den  vorderen  Rudern  zahlreicher  als  in  den  hinteren ;  in  allen  Rudern  der  M^rliegenden 
Korperstrecken  .stehen  geschwungene  ge.säumte  Capillarborsten :  der  Saum  dieser  Borsten  ist  in 
den  älteren  Tieren  bei  allen  breit;  in  den  jüngeren  Tieren  haben  die  hinteren  Ruder  ganz 
schmal  gesäumte  Capillarborsten  (Taf.  XIII,  Mg.  11).  Zusammengesetzte  Borsten  mit  0,066  mm 
langen  gedeckten  Endgliedern  stehen  bei  den  er-wachsenen  Tieren  in  den  ^"orderen  25  Rudern, 
bei  den  jungen  Tieren  in  den  vorderen  13  und  14  Rudern.  Darülier  hinaus  treten  an  deren 
Stelle  langgestielte  Haken,  deren  gedeckte  Endstrecke  mit  einem  auf  dem  Scheitel  gezähnelten 
Haken  au.släuft  (Taf.  XIII,  Fig.  12). 

Der  hornbraune  Oberkiefer  (Taf.  XI 11,  Mg.  13  a)  hat  zwei  lange  dunkle  „Träger",  die  hinter 
dem  Vorderrande  mäßig  eingeschnürt  sind,  nach  hinten  aneinander  Hegend  spitz  au.slaufen;  die 
Zaneen  stark,  die  „Zähne"  mit  zwei  orroben  Zahneinschnitten,  eine  Verbindung  zwischen  Zahn 
und  Zange:  davor  eine  kleine  einzähnige  Sägeplatte  und  eine  große  quadratische,  auf  der  Unter- 
lage gewölbte  kalkig  weiße  Platte  mit  braun  gesäumten  Rändern,  nach  außen  von  den  Zangen 
eine  schmale  bandförmige  zugespitzte  Reibplatte.  —  Der  farblose  Unterkiefei^  (Taf.  XIII,  Fig.  13b) 
hat  zwei  lange,  dreieckig  zugespitzte  divergierende  Stäbe,  die  nur  im  vorderen  Drittel  durch 
eine  dünne  Platte  verbunden  sind;  die  concentrisch  gezeichnete  \'orderplatte  trägt  auf  dem 
freien  Rande  jederseits  \'ier  kleine  spitze  Zähnchen  und  eine  braun  gefärbte  Außenecke. 

Fundort:  Vald.-Stat.  107.  35*^  21' S.,  20"  22' O.  117  m.  Grauer  Schlick.  Auf  der 
Agulhas-Bank.  —  Vald.-Stat.  114.     34"  20' S.,   18"  36' O.     70  m.     Grünsand.     Simon.s-Bai. 

Bei  der  großen  Aehnlichkeit  der  L////^/)/-/n>/h-ri7s-Anen  untereinander  bietet  für  die  Art 
die  große  braun  geränderte  weiße  Platte  im  Oberkiefer  ein  lun  so  besseres  Erkennungszeichen, 
als  .sie  auch   bei  tlon   iungen  Tieren   schon   in   charakteristischer  Weise  ausgebildet  ist. 


Liiiiibi'icouci'cis  tctraiira  SCHM. 

ScHM.\RDA,  Neue  wirbellose  Thiere.     I.  II.   1861   p.  117. 

r^Hi.KRS,  Polychaeten  des  inagell.  w.  chilen.  Strandes,      igoi    \i.  137. 

Fundiirt:   \'ald.-.Stat.  105.    35"  29' S.,  21"  2' O.     102  m.     14,1"  C.    Mollusken-Schalen  u.  a. 
Agulhas-Bank. 

Weitere  Verbreitunor;  Voreebirsre  der  ''Uten  lloffnunLi'  (SciimakdaX  Chilenische  Küste 
(Sciim.\kd.\,  Eiii.KRs),  Feuerland  (Eiu.f.rs). 

98 


Die  butlcnsiUsigcii  Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deulsclien  Tiefsec-Kxpcdition.  qg 

Liiinbricfliicrcis  iiiagalhacii'si:^  Kbg. 

IsiM'.KKi,,   Aiiniilula   iiDva.     Oefvers.    K.   Vct.-.\k.   l'oiii.      1S64   p.  568. 
S\n.:    Imiikks,    l'ohihaet.   magell.  chiloii.   Strandes.      1901    p.  136. 

lüne  Anzahl  kleiner  an  tlen  Kerguclen  und  auf  der  Hank  osüicli  \un  den  Kergueleii 
L;csaniinrken  Tiere  stimmen  durchaus  mit  Liiiiibricoiitrcis  iiia>^alliaciisis  ül:)erein.  hli  \'ermute, 
tlali  ilic  \()n  Grube')  als  Luiiibriaviciris  iiiaoa/haciisis  Kbc. ?  beschriebene,  später")  als  Lumhri- 
coiiiir/s  kiroiii-Aiisis  aufgeführte,  dann  \nn  Mr  Intosii '*)  unter  diesem  Namen  beschriebene  Art 
als  s\niinym  zu  Liiuihi-icoiiciris  ii/tii^d/Iuuiisis  zu  ziehen  ist.  In  den  von  Gklbe  und  McTntdsii 
gegebenen   Darstellungen  spricht  dagegen   nur,  daß  die  erste  Sägeplatte  einzähnig  ist. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  131.  54"  28'  S.,  3"  30' O.  457  m.  1,1"  C.  Wilkani.scher  Sand. 
Diclu  unter  der  Bouvet-Insel.  —  Vald.-Stat.  160.  Kerguelen,  Gazelle-Hafen.  Wilkanischer  Sand. 
—  \ald.-Stat.  161.  48"  57' S.,  70"  o'  ü.  88  m.  Wilkanischer  Schlick.  Auf  der  Bank  im  O.sten 
\()n   Kerguelen. 

Weitere  \'erbreitung:  Magellan-Gebiet  (Kinükki,,  Ehlers). 

Liniibriconei'cis  sp. 

Fundort:  \ald.-Stat.  152.  63"i6'S.,  57"5i'0.  4636  m.  — 0,5"  C.  Blauer  Schlick. 
Antarktisches  Gebiet. 

Bruchstücke  einer  nicht  näher  zu  bestimmenden  Liii/d/riioiiiriin-Xn. 

Laranda  aiunilata  n.  sp. 

Taf.  XIII,  Fig.  14—17. 

Ein  dünner  fadenförmiger  kirhloser  Wurm,  länger  als  40  mm  —  die  hintere  Korper- 
strecke fehlte  —  etwa  0,5  mm   breit,  mit    165  Segmenten. 

Der  anhang-  und  augenlose  Kopflappen,  der  auf  dem  etwas  vorgestülpten  Rüssel  liegt, 
ist  schwach  birnformig,  im  hinteren  Drittel  etwas  verbreitert,  vorn  stumpf  abgerundet,  mit  ab- 
geplatteter dorsaler  Fläche,  die  durch  eine  Uefe  mediane  Längsfurche  geteilt  wird,  etwa  um 
ein  Drittel  länger  als  hinten  breit:  im  ganzen  so  lang  als  die  ersten  5  Segmente  zusammen 
(Taf.  XI 11.  Fig.  14). 

Die  Körpersegmente  sind  dorsal  hoch  gewölbt,  ventral  abgeplattet,  die  vorderen  viermal, 
die  hinteren  dreimal  breiter  als  lang,  alle  durch  eine  quere  Ringfurche  geringelt;  diese  Furche 
tritt  an  den  \orderen  Segmenten  stärker  hervor  als  an  den  hinteren  (Taf.  XIII,  Fig.  14).  —  Die 
beiden  ersten  Segmente  .sind  ruderlos.  Die  Ruder  der  nächsten  Segmente  sind  sehr  klein,  aus 
der  Ringfurche  kaum  hervortretende  Höcker;  etwa  vom  7.  Ruder  ab  treten  sie  .seitlich  hervor, 
und  nehmen  dann  nach   hinten  an  Größe  zu,  ohne  irgendwo  weit  Aorzuspringen.     Ueberall  stehen 


M  Grube,  Annelidenausbeute  ....  (lazelle.    Monatsber.  K.  Akad.  VViss.  Berlin.     1S77  pg.  521.    (Hier  ist  als  Fundort:  Kerguelen, 
auf  ]).  510  ,,.\scension"  angegeben.) 

'-)  Grube,  Bericht,  scbles.  Gesellsch.     1878  pg.  48. 

')  MciNTOSH,  Report  ....  Challenger.  Zool.    Vol.  XU    1885   pg.  246. 

99 

13* 


.^„  E.  Eiii.iiRS 

sie  tief  am  Seitenumfang  des  Segmentes.  Wie  die  Ruder  an  Große  zunehmen,  tritt  die  seitliche 
Fläche  des  Segmentes  stärker  her\ur  und  damit  setzen  sich  die  einzelen  Segmente  stärker  von- 
einander ab,  als  das  in  der  gleichförmig  erscheinenden  -vorderen  Körperstrecke  der  Fall  ist.  — 
Das  Ruder  ist  ein  niedriger  stumpfer  Hocker,  der  in  \'oller  Entwicklung  eine  lange,  Aentrale,  nach 
hinten  gerichtete  Lippe  trägt.  Ueber  ihr  tritt  ein  Aon  wenig  Borsten  gebildetes  Bündel  aus: 
die  Borsten  sind  capillar,  an  der  g(^sch\vungcnen  spitz  auslaufenden  Endstrecke  iederseits  doppelt 
gesäumt:  der  Saum  ist  ganzrandig,  ohne  Zähnelungen  (Taf.  XIII,  ¥vg.  i6);  zu  jedem  Bündel 
gehört  eine  vortretende  mehr  oder  minder  bräunliche  Nadel,  die  an  der  Spitze  etwas  gekrümmt 
ist,  in  einem   Falle  einen  einfachen   Endhaken  trug. 

Im  eingezogenen  Rüssel  lag  der  Unterkiefer  weit  vor  dem  Oberkiefer  (Taf.  XIII,  Fig.  17  a.  b). 
Dieser  hatte  als  Träger  zwei  vorn  in  einer  kleinen  ([ueren  Platte  zusammenstoßende  lange  faden- 
förmige sch\varze  Stäbe,  die  fast  doppelt  so  lang  als  die  da\ or  gelegenen  Kieferstücke  sind :  zu 
diesen  tritt,  wohl  eine  \'erdickung  der  die  Rü.ssellichtung  auskleidenden  Chitincuticula,  eine  nach 
hinten  lang  und  spitz,  nach  vorn  kurz  dreieckige  Platte,  die  durch  bräunliche  \'erdickungen 
unreeelmäßie  netzförmit»-  gefleckt  erscheint.  \  or  den  Trä'..rern  stehen  zwei  fast  schwarze  „Zangen", 
deren  Basen  an  den  einander  zuge^vandten  Kanten  gezähnelt  sind.  Zwei  zwischen  den  Endstrecken 
der  Zangen  liegende  schwarze  „Zähne"  haben  auf  der  Schneide  je  \ier  gleich  grolie,  und  am 
Grunde  davor  kleine  undeutliche  Zahneinschnitte.  XOr  den  Zangen  und  Zähnen  liegt  eine  Doppel- 
reihe von  je  drei  Kieferstücken,  deren  einfache  spitz  kegelförmige  Zähne  übereinander  greifen 
und  die  mit  einer  doppelflügeligen  Basis  aufsitzen.  Sie  .sind  hell  bräunlich.  —  Der  Unterkiefer 
wird  \on  zwei  kurzen  dreieckigen  schwarzen  Platten  gebildet,  die  ihre  Spitzen  nach  hinten  und 
außen  wenden  und   mit  der  medianen  Ecke  ihres  ba.salen  Randes  aneinander  stoßen. 

Fundort:  Vald.-Stat.  244.  5*^  55'  S.,  39*^  i'  O.  50  m.  Foraminiferen  u.  a.  \'or  der 
cstafrikanische  Küste. 

Daß  diese  Art  in  die  Gattung  Lai-aiida  Kuo.')  gehört,  ist  wohl  unzweifelhaft:  \'ielleicht 
fällt  sie  mit  der  Laraiida  siilcata  Kbc.  xon  Guajaquil  zusammen,  dafür  k()nntc  die  Längsfurche 
des  Kopflappens  und  die  Bildung  der  \on  mir  als  „Zähne"  bezeichneten  Kieferstücke,  des  zweiten 
Kieferpaares  Kinüero  s  sprechen.  Kinberc;  erwähnt  aber  nichts  \(>n  der  charakteristischen  Ringe- 
lung  der  Segmente,  und  deshalb  halte  ich  die  Arten  zunächst  getrennt. 

Die  \<)n  Ce.vpakede  aufeestellte  Gattuntr  Driloiurcis  .steht  offenbar  der  Laraiida  Km;,  nahe, 
trägt  aber  Augen.  Die  Kiefer,  die  Webster")  von  Dri/oiicir/s  /oz/oa  Wst.,  de  Saint  Josi;i>ii'') 
von  Driloiicrcis  /lu-oa/ocfpl/a/a  de  St.  J.  beschrieben  haben,  ähneln  sehr  dem  Kieferapparat  d(T 
Gattung  Laraiida;  ihnen  geht  aber  das  unpaare  neben  den  Trägern  liegende  Stück  ab,  das 
Kinber<;   in   der  Diagnose  der  Gattung  Laraiida  als  „radix  tertia"  erwähnt  hat. 

M  KiNBERG,  .\nnuhita  iiüva.     Ocfvers.   K.  .\kad.   Forh.      1S64  Nr.  10  |>g.  573. 

'^)  H.  E.   WICIISTKR,   Oll  tlic  Annelida  of  the  Virginian  Coast.  Transart.   Albaiiy   Institute.     Vol.  l.\    187g  |S.  .\.   S.  491. 
■'1  UE   S.MNT   Joseph,    AnnOlides    ])olychetes    des    cötes    de    Dinaid.      .\nnal.    d.    sc.    nat.    Scr.  \'ll.     Zool.    T.  \'    1S88    ]){;.  225. 
V\.  IX   llg.  89. 


100 


Dil-   hudensiis^ii,'!-!!  Anneliden  aus  tlcn  Saninihingen  der  deutschen  Tiefscc-Expcdition.  iqi 

I^annii/is  iiotinlis  n.  sp. 

Taf.  XIW   Mg.  I  —6. 

Zu  ilrn  holden  jetzt  unterschiedenen  ,\rten  dieser  Gattung,  /■".  littoidlis  \^■.\.  untl  /-".  iiiitlalii/ix 
Dl-:  S']\  |i>s..  Min  den  europäischen  Küsten  füg'e  ich  eine  dritte  \<in  tlen  Kerguelen  stanimentle 
hinxu.  Allerdings  liegt  sie  nur  in  einem  Stück  vor,  imd  meine  darauf  füllende  Beschreibung 
wird  für  die  Kenntlichmachung  tier  Art  vielleicht  zu  ergänzen  oder  zu  ändern  sein.  —  Das  Tier 
war  zwischen   Rotalgen   mit  S3-llideen  g^efunden. 

Der  kleine,  gerad  gestreckte  bräunlichi;  Wurm  ist  4,25  nun  lang,  fa.st  gleichmäßig  0,5  mm 
lireit,  dorsoventral  abgeplattet,  deutlich  gegliedert.  Zwischen  Kopflappen  und  Analsegment  stehen 
28  Segmente,  davon  die  zwei  ersten  ohne  Ruder. 

Der  kurz  und  .stumpf  eiförmige  Kopflappen  (Taf.  XI\',  big.  1.  3)  i.st  tief  in  das  erste 
Segment  eingezogen ;  seine  Ausdehnung  wurde  nur  nnch  Aufhellung  des  Körpers  mit  Nelken()l 
sichtbar.  Zw-ei  kurze  stumi)fe  zapfenartige  Fühler  stehen  nahe  hinter  dem  \'orderrande  hart 
neben  dem  Seitenrande  auf  seiner  Rückenfläche.  Auf  der  Unterfläche  des  Kopflappens  finden 
sich  die  beiden  ^'entralen  b'ühler,  in  gleicher  Höhe  mit  den  dorsalen,  aber  dicht  neben  der 
Medianebene,  jederseits  als  ein  kleines  fast  kugeliges  Höckerchen.  —  Der  \'orderrand  des  Kopf- 
lappens war  mit  Tasthärchen  besetzt.  .\m  aufgehellten  Tier  traten  die  Augen  hervor,  durch  die 
Haut  des  ersten  Segmentes,  auf  der  Grenze  zum  zweiten,  als  braune  becherförmige  Flecke 
durchschimmernd,  etwas  näher  dem  Seitenrande  als  der  Medianlinie:  ob  sie  auf  der  Oberfläche 
des  tief  eingezogenen  Kopflappens  und  dann  an  seinem  Hinterrande,  oder  unter  der  Haut  und 
im  Bereich  des  ersten  Segmentes  liegen,  konnte  ich  nicht  entscheiden. 

Die  beiden  ersten  Segmente  sind  ruderlos,  so  breit  aber  kürzer  als  die  rudertragenden ; 
das  z^veite  erschien  kürzer  als  das  erste:  dies  Verhältnis  ändert  sich  aber  \ielleicht  mit  \vechselnder 
.Stellung-  des  Kopflappens.     Der  Mundeingang,  aus  dem  der  Unterkiefer  hervonsah,  war  einfach. 

Die  rudertragenden  Segmente  sind  z^vei-  bis  dreimal  breiter  als  lang,  durch  tiefe  Segment- 
furchen, zumal  in  der  mittleren  Körpenstrecke,  stark  voneinander  geschieden,  und  dann  mit  vor- 
tretenden Flankenteilen :  die  Rückenfläche  mäßig  gewölbt,  die  Bauchfläche  platt.  —  Die  Ruder 
(Taf.  XI\ ,  P'ig.  5)  ragen  mit  den  langen  Borstenbündeln  im  allgemeinen  seitlich  hervor,  es  sind 
cylindrische  Höcker,  die  mit  einer  kurzen  .stumpf  abgerundeten  und  einer  zugespitzten  Lippe 
auslaufen :  in  der  zugespitzten  Lippe  liegt  die  Stütznadel ;  diese  ist  in  einer  Anzahl  von  Rudern 
w'eit  frei  vorgestreckt  und  dann  ist  damit  die  Lippe  spitz  kegelförmig  ausgezogen.  Die  Borsten 
(Taf.  XI \',  Fig.  6.  a.  b)  stehen  in  einem  Bündel;  bis  zu  etwa  10  zusammengesetzte,  mit  kleinem, 
0,02 1  mm  langen  sichelförmigen  Anhang,  und  meist  zwei  obere,  einfach  capillar  mit  schw^ach 
verbreitertem  und  abgeplatteten  stumpfen  Ende,  das  schw-ach  schraffiert  ist.  —  Der  \entrale 
Umfang  des  Rudera.stes  ist  bakl  mehr  l^ald  minder  stark  lappenartig  erw'eitert;  das  Innere  dieses 
Lappens  erscheint  unter  starker  \'ergrößerung  wie  \'acuolisiert ;  ich  konnte  nicht  entscheiden,  ob 
es  sich  dabei  um  \acuolisierte  Zellen  oder  intercellulare  \'acuolen  handelt.  \'ielleicht  hat  der 
Lappen  respiratorische  Bedeutung. 

Das  ruderlose  Aftersegment  \var  so  lang  wie  die  beiden  \oranstehenden  Segmente,  auf 
der  stumpfen   Endfläche  stand  die  Afteröffnung.     Aftercirren  waren  nicht  vorhanden. 

Ueber  den  Kieferapparat  kann  ich  nur  angeben,  ^vas  sich  am  aufgehellten  Tiere  erkennen 

lOI 


,  Qr,  E.     KlIl.ERS, 

ließ.  Kr  hatte  die  allgemeine  Bildung  wie  bei  prionognathen  Euniciden :  der  Überkiefer  lag  im 
vierten  und  fünften,  der  Unterkiefer  im  ersten  Ijis  dritten  Segment.  Im  braunen  Oberkiefer 
lagen  \or  den  ungleich  erscheinenden  Hälften  der  Träger  zwei  Reihen  Kieferstücke,  jederseits 
am  meisten  nach  ^-orn  vier  große  hakenförmig  gekrümmte,  und  dahinter  ein  oder  zwei  I^latten 
mit  ge.sägten  Rändern,  die  vorderen  fünf  Sägezähne  kleiner  als  die  hinteren  drei.  —  Der  Unter- 
kiefer bestand  aus  zwei  etwas  ungleich  erscheinenden  hinten  di\"erg-ierenden  schwarzen  Stäben, 
die  nur  mit  kurzer  Symphyse  vorne  zusammenstießen,  ihre  vortretende  jederseits  \on  einem 
starken  Dorn  begrenzte  Endfläche  war  so  gekerbt,  daß  ihr  Rand  wie  mit  zehn  kleinen  Zähnen 
besetzt  war. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  160.     28.  XII.      Wilkanischer  Santl.      Kerguelen.     „Gazelle"-Bassin. 

\'on  den  bislang  beschriebenen  Arten  dieser  Gattung,  Pai-actiits  littoralis  Lev.')  und  P. 
iiiutahilis  dk  Sr.  Jus.'),  unterscheidet  .sich  diese  Art  durch  die  ungleiche  Größe  der  Fühler  und 
die  Bildung  des  Kieferapparates.  Die  ungleiche  Größe  der  Fühler  und  die  Stellung  der  \en- 
tralen  nahe  der  Mittellinie  kommt  keiner  der  beschriebenen  Arten  zu.  In  der  Ruderbildung 
steht  Par.  iiotialis  dem  Pai-acUus  littoralis  Li;\ .  nahe,  dessen  Unterkiefer  anders  gebildet  ist:  die 
Form  des  Unterkiefers  stimiut  mit  der  \-()n  P.  iiiutabilis  überein,  dessen  Ruder  sind  aber  nach 
der  \on  dk  St.  Jose™  gegebenen  Abbildung  anders  gebildet.  —  Auf  das  X'erhalten,  das  der 
Kopflappen  in  seinem  eingezogenen  Zastancie,  bei  dem  \orliegenden  Stück  zeigte,  lege  ich  vor- 
läufig kein  Gewicht,  da  das  ein  vorübergehender  Zu.stand  sein  kann.  —  Für  die  nordischen 
F^^rmen  tritt  der  Paradiiis  notialis  als  eine  \icariierende  Form  der  ncjtialen  Litoralzone  auf.  — 
Kiefer,  Ruder-  und  Borstenbildung  weisen  die  Gattung  in  den  Verwandtschaftskreis  der  prionog- 
nathen  Euniciden  und  den  der  Stauronreiden. 

Staiiroiicrcis  aiistrnlis  (Hasw.). 

Haswei.i,    Observiitions    011   sorne   australiaii   Polychaeta.      l'roceed.   Linn.  Soc.  New   South    Walus.    Vol.  X    l'art  4    i.SS'> 

p.  15   (S.A.)  PI.  53  Fig.  1-3. 
Ehlers,  Neuseeländische  Anneliden.      i()04  p.  37. 

Ein  kleiner  farbloser  Wurm  xon  5,5  mm  Länge  untl  etwas  über  1  nun  IJreite  mit  30  ruder- 
tragenden Segmenten  stimmt  mit  geringen  Abweichungen,  die  ich  auf  .Mterzustände  zurückführe, 
nu't  der  Beschreibung  überein,  die  Haswell  von  der  Staiiroiicrcis  aiistralis  (H.\sw.)  gegeben  hat. 
Die  Abweichungen  bestehen  darin,  daß  die  oberen  Flihlcr  nur  7  Glieder  haben,  nicht  11  — 13, 
wie  H.xswKi.i,  angibt,  und  daß  die  randliche  Zähnelung  an  den  dorsalen  Borsten,  zumal  an  den 
zweizinkigen,  nicht  so  scharf  ausgeprägt  ist,  wie  in  H.vswki.l's  Abbildung.  Da  nacli  der  geringen 
Größe  das  Tier  offenbar  jung  ist,  so  hängen  diese  .\.l)weichungen  wohl  damit  zu.sammen. 

l'undort:  Vald.-Stat.  167.  37"  47'  S.,  77"  33' O.  496  m.  10,6"  C.  1,9  Sm.  ab  Neu- 
Amsterdam. 

Weitere  Verbreitung:  Fort  Jackson,  Ebbestrand  (H.\swell).  —  Dur\  illc  Island,  Cook- 
Straße.     Neu-Seeland  (Ehlers). 

')  G.  M.  K.  I.EVINSEN,  Om  to  nye  Slacgter  af  arctiskc  chaeto])o(le  Annclider.  Videnskab.  Mcddcl.  iiaturli.  Eorfii.  Kjüljcnliavn 
1879—80  pg.  II. 

-)  DE  .St.  Joseph,  .\nncl.  polych.  des  cütcs  de  Dinard.     .\nn.  sc.  nat.  Scr.  VHI.     Zool.   t.  5    1888  j.g.  240. 


102 


Die  bocli-nsiissigeii   Anneliden  ;uis  den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee-Expcdition. 


103 


Glyceridae. 


Glvccra  kraiissi  Stimps. 


W'm.  SriMPSON",    Description    on  some  new   Marine  Inveitebvata.     Proceed.  Acad.  Natur.  Sc.  c)!'  Pliiladelpliia.     Vol.  \'1I 

1854  —  5   Pg-  392- 
rSyn. :   Glyccia  nicobarica  Grit.f,  .\iineliden  ( Reise  ....  Fregatte  Novara.    Zoolog.  Tli.    Bd.  II    1.S67)  pg.  24. 

X'on  mehreren  Stationen  tlcr  \'akli\ia- Expedition  im  Bereich  des  o.stafril<anischen  Klisten- 
g-ebietes  liegen  vier  Exemplare  einer  .Vrt  vor,  die  ich  als  Glyccra  kraiissi  Sti.mi's  bezeichne.  Ich 
er<2;-änze  danach  die  kurze  von  Stimpson  gegebene  Beschreibung. 

Allen  Tieren  fehlte  das  Hinterende,  doch  anscheinend  nur  auf  kurze  Strecke:  dann  hatten 
die  Tiere  bei  43  mm  Länge  136,  bei  65  mm  118,  bei  86  mm  168  rudertragende  Segmente. 
Sie  waren  teils  farblos  weiß,  teils  bräunlich  gefärbt:  bei  einem  Tiere  trug  die  bräunliche  Rücken- 
fläche auf  jedem  Segment  zwei  schmälere  dunklere  Ouerbinden,  da\-on  .setzten  sich  die  \veiben 
Ruder  hell  ab,  hatten  aber  dunkelfarbige  Lippenspitzen,  einen  ebenso  gefärbten  Rückencirrus 
und  dunkele  Spitze  des  Bauchcirrus.  —  Die  grüßte  Körperbreite,  die  etwa  am  30.  Segment 
beginnt,  und  dann  eine  Strecke  weit  sich  erhält,  war  bei  dem  43  mm  langen  Wurme  ohne 
Ruder  2  mm,  mit  Rudern  —  ohne  Borsten  —  3  mm :  die  hintere  Körperstrecke  läuft  schmal 
au.s,  war  am  gleichen  Tiere,  ohne  Ruder,  0,75  mm,  mit  Rudern    1,5  mm   breit. 

Der  kegelförmige  Kopflappen  war  an  einem  Tiere,  dessen  Rüssel  nicht  ausgestreckt  war, 
so  lang  als  die  vorderen  1 2  -Segmente :  ich  zählte  daran  acht  gegen  die  Spitze  undeutlich  von- 
einander getrennte  Glieder,  die  zum  Teil  in  zwei  Ringel  getrennt  waren.  An  der  Spitze  des 
Koflappens  standen  vier  sehr  kleine  Fühler.  Augen  habe  ich,  auch  am  aufgehellten  Exemplar, 
nicht  gesehen ;  auch  die  Palpen  am   Basalgliede  nicht. 

Die  Segmente  sind  zweiringelig,  das  Ruder  steht  am  2.  Ringel.  Die  \orderen  Segmente 
sind  sehr  kurz,  neunmal  breiter  als  lang:  in  der  hinteren  Körpenstrecke  verlängern  .sich  die 
Segmente  erheblich  und  sind  dann  etwas  länger  als  breit,  dabei  sind  dann  die  Ringel  des  einzelen 
Segmentes  gleich  lang,  und  scharf  \oneinander  geschieden. 

Die  Ruder  der  beiden  ersten  Segmente  .sind  sehr  klein,  unvollkommen  entwickelt,  besitzen 
aber  den  Rückencirrus:  die  folgenden  Ruder  nehmen  rasch  an  Länge  zu,  in  der  vorderen 
Körperstrecke  sind  sie  so  lang  als  etwa  die  halbe  Breite  des  Segmentes,  an  den  hinteren  Seg- 
menten nehmen  sie  an  Länoe  zu  und  sind  länger  als  das  Segment  breit:  sie  stehen  dann  bei 
der  X'erlängerung  der  Segmente  weit  voneinander  getrennt,  sperrig  an  den  Körperseiten. 

Das  einzelne  Ruder  steht  an  den  \T)rderen  höher  gewölbten  Segmenten  tief  an  deren 
Seitenumfang,  nimmt  an  den  hinteren  abgeplatteten  Segmenten  diesen  \öllig  ein:  es  i.st  von 
vorn  nach  hinten  abgeplattet  und  läuft  in  vier  kegelförmige  Lippen  aus:  die  vorderen  dieser 
Lippen  sind  länger  als  die  hinteren :  dieser  Größenunterschied  ist  ungleich,  bisweilen  recht  be- 
trächtlich: dabei  ist  von  den  vorderen  Lippen  die  untere,  von  den  hinteren  Lippen  die  obere 
in  der  Grund.strecke  eingeschnürt,  so  daß  das  platte  Endstück  umgekehrt  birnförmig  erscheint. 
Zwischen  der  oberen  vorderen  und  hinteren  Lippe  treten  wenige,   einfach  capillare  Borsten   aus: 

103 


.  _  I  E.  Kni.ERS, 

;i\vi.schen  den  unteren  Lippen  ein  Bündel  langer  zusammengesetzter  Borsten :  ihr  in  das  zwei- 
zinkige  Schaftende  eingelenktes  Endglied  ist  schlank  grätenformig,  längs  der  Schneide  mit  feinem 
gezähnelten  Saum  \'ersehen:  an  der  Wand  der  becherf()rmigen  Cielenkgrube  steht  bei  einigen 
Borsten  ein  spitz  kegelförmiger  Höcker. 

Der  knopfförmige  Rückencirrus  sitzt  an  den  vorderen  Rudern  nahe  über  der  Ruderbasis 
am  Seitenumfange  des  Segmentes,  an  den  hinteren  Rudern  auf  dieser.  Uer  blattförmige  spitz 
dreieckige  Bauchcirrus  entspringt  auf  der  basalen  Hälfte  des  unteren  Ruderastes  und  reicht  mit 
seiner  Spitze  nicht  ganz  so  weit  als  die  hintere  untere  Lippe. 

Am  \orderen  Umfang  des  Ruders  nahe  unter  der  oberen  Kante  .steht  etwa  auf  deren 
halben  Länge  eine  einfache  dünnwandige  schlauchf()rmige  Kieme;  ganz  au.sgestreckt  reicht  sie 
seitwärts  gelegt  soweit  als  die  vorderen  Lippen.  Bei  einem  Exemplare  mit  weit  au.sgestreckten 
Kiemen  sah  ich  die  erste  am   35.  Ruder;  sie  fehlte  dann  wieder  den  letzten   20  Rudern. 

Der  ausgestreckte  Rüssel  i.st  keulenförmig:  etwa  so  lang  als  die  ersten  30  Segmente 
zusammen,  seine  Oberfläche  ist  rauh  \on  weichen  Papillen :  diese  sind  in  der  Mehrzahl  schlank 
spindelförmig,  dazwischen  stehen  \ereinzelt  gleich  lange,  aber  doppelt  so  dicke,  und  außerdem 
Papillen  mit  schräg  abgestutzter  Endfläche.  i\m  Rüsseleingange  steht  ein  Kranz  \on  1 8  niedrigen 
stumpfen  Papillen  und  von  da  ziehen  nach  hinten  durch  die  Oberfläche  schwach  durchscheinende 
rippenförmige  Längsstreifen.  Die  \ier  schwarzen  Kiefer  haben  einen  starken  Endhaken  und 
einen  flügeiförmigen  Anhang,  der  nach  dem  Ende  zu  breit  dreieckig  erweitert  und  auf  der 
Endkante  tief  eingeschnitten  ist. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  99.  34"  7'  S.,  23"  27'  O.  (100  m.)  Mollusken-Schalen  u.  a. 
Plettenberg-Bucht.  —  Vald.-Stat.  loi.  33"  50'  S.,  25''  48'  O.  (22  Faden.)  Mollusken-Schalen  u.  a. 
Algoa-Bai.  —  \'ald.-Stat.  107.  35"  21'  S.,  20'^  22'  O.  117  m.  Grauer  Schlick.  Agulha.s-Bank.  — 
Vald.-Stat.  108.  35"  19'  S.,  20"  15'  O.  126  m.  Agulhas-Bank.  —  \ald.-Stat.  242.  6"  34' S., 
39*^  35' O-     404  m.      ii,i"C.     Pteropoden-Schlamm.     Außerhalb  Dar-e.s-Salam. 

Weitere  Verbreitung:  Kap  der  guten  Hoffnung,  Simons-Bai  (Stimpson). 

Die  kurze  Beschreibung,  die  Stimpson  von  seiner  G/vccra  kraiissi  gegeben  hat,  enthält 
nichts,  ^vas  dagegen  spräche,  für  die  oben  beschriebene  Art  diesen  Namen  zu  verwenden,  denn 
die  Angabe,  daß  der  Kopflappen  16  Segmente  habe,  während  ich  acht  Glieder  zähle,  ist  kein 
Widerspruch,  sondern  geht  auf  die  auch  xon  mir  gesehene  Zweiringeligkeit  der  Glieder  zurück. 
Da  nach  der  Sammlung  der  Valdivia  die  Art  an  der  ostafrikanischen  Küste  weit  verbreitet  ist, 
ist  es  \on  vornherein  wahrscheinlich,  daß  Stimpson  sie  im  g-leichen  Bezirk  orefunden  und  sie  zu 
Ehren  des  um  die  Naturgeschichte  Südafrikas  \-erdienten  Zoologen  benannt  hat. 

\'ermutlich  ist  (j/ycc-ra  nicobarica  Grlpk  von  der  Novara-Expedition  s\"ntjn\'m  mit  der 
(jlyicra  kraussi  Sr.      Die  vom   Ruder  dieser  Art  gegebene  Abbildung  spricht  dafür. 

Nahe  \er\\andt,  wenn  nicht  itlentisch,  dürfte  auch  die  (j/vcrrn  /uiicorii/s  S.w. ')  aus  dem 
Mittelmeer  sein. 

Dagegen  halte  ich  (i/vcira  n/riiivia  Akwiiis.,")  deren  l'undort  nicht  bekannt  ist,  nach  tl(>r 
abweichenden  Gestalt  der  ungleich  langen  Ruderlippen  und  (.Icr  sehr  stark  schräg  abgestutzten 
Rüsselpapillen  für  eine  unterschiedene  Art. 

')  I'.III.ERS,  Borstemvürmer.      1868  pg.  666. 

^j  Iwan  .\r\vii)Son,  Studien  über  die  Familien   Glyci:ridM  um!   (ioiüudidac  iHergcns  .Musl-uiun  .Xarbog.    1S98  Nr.  Xl|   pg.  21. 

104 


Die   i»»nlons:i<si}Teti    Aiiiielidt^n   luis;  den   S;unniluni;<"n   der  deulselien   'l'ief^ee-I'Apeditidn.  IOC 

Glyccrn  capitata  Ord. 

Oersted,  Annulata  dorsibrancli.      1843  p.  44. 

Imilers,  Polychaeten  des  mageil.  11.  rhilen.  Strandes,      igoi.  pg.  154. 

I~und(irt;  \'ald.-Stat.  i.^i.  54*'  28' S.,  3"  30' O.  457  m.  — 0,6"  C.  \'ulkani.scher  Sand, 
nicht  unter  der  Botivet-Insel.  —  \'ald.-Stat.  137.  37'^  45'  S.,  77'^  33'  O.  496  m.  10,6"  C.  1,9  Sm. 
ab  Neti-Amsterdam. 

Weitere  \'erbrcit  u  n  i;-:  Kers^uelen.  —  Falkland-Inseln.  —  Magellan-Gebiet.  —  Portii- 
oiesische  Küste  und  Azoren.  —  Tiefsee.  —  Circumpolar  boreal. 

Hanuo-lxceni  n.  o-, 

(j/yccra  mit  liarten  hakenförmigen   PapiHen  neben   weichen  auf  der  Rüs.selscheide. 

Haniiglyccra  scrnilifcra   n.  sp. 

Taf.  XI\',  Fio-.  14—17. 

Das  einzige  untersuchte  Stück  dieser  Art  war  1 6  mtn  lang  ohne  den  au.sgestülpten  Rüssel 
und  hatte  70  rudertragende  Segmente:  das  Hinterende  fehlte.  Für  das  unbewaffnete  Auge  war 
das  Tier  farblos. 

Der  schlank  kegelförmige  Kopflappen  ist  etwa  so  lang  als  die  vorderen  sieben  Segmente 
zusammen:  er  ließ  iS  undeutlich  geschiedene  Rineel  erkennen,  von  denen  der  basale  mit  feinen 
braunen  Pünktchen  bestäubt  war,  die  nur  bei  stärkerer  Xerg-rößerun"'  hervortreten ;  .subterminal 
trug  er  \ier  kleine  Fühler,  von  denen  die  dorsalen  länger  als  die  \entralen  waren;  Augen  habe 
ich  nicht  gefunden;  die  Palpen  .standen  als  kleine  knopfformige  Höcker  in  einer  Grube  am 
.seitlichen  Umfange  des  Basalgliedes. 

Die  \orderen  Segmente  sind  kurz,  bei  ausgestülptem  Rüssel  etwa  achtmal  breiter  als 
lang:  in  der  hinteren  Körperhälfte  werden  die  Segmente  länger  und  sind  dann  ohne  die  Ruder 
zweimal  so  breit  als  lang.  Alle  Segmente  sind  dreiringelig,  der  mitdere  Ringel  trägt  das  Ruder: 
an  den  \orderen  Segmenten  ist  dieser  Ringel  doppelt  so  lang  als  der  vordere  und  hintere,  die 
hier  wie  breite  Intersegmentalfurchen  aussehen:  in  den  hinteren  Segmenten  sind  die  Ringel  fast 
gleich  lang. 

Die  Ruder  der  beiden  ersten  Segmente  sind  unentwickelt,  das  zweite  größer  als  das 
erste,  beiden  fehlt  der  Rückencirrus.  An  den  folgenden  Segmenten  nehmen  die  Ruder  (Taf.  XI\", 
Fig.  14.  15)  rasch  an  Größe  zu,  ihre  Länge  erreicht  in  der  hinteren  Körperstrecke  mehr  als  die 
Breite  des  Segmentes.  Das  einfache  von  \orn  nach  hinten  wenig  comprimierte  Ruder  läuft  mit 
einer  vorderen  kurzen,  stumpf  kegelförmigen  Lippe  und  zwei  längeren  hinteren  Lippen  aus,  die 
stark  voneinander  gespreizt  über  die  vordere  Lippe  hinau.sragen,  beide  kegelfcirmig  zugespitzt, 
die  untere  doppelt  so  lang  und  schlanker  als  die  obere.  Zwei  Borstenbündel  treten  zwischen 
ihnen  aus;  das  obere  besteht  aus  wenigen  einfach  capillaren  Borsten,  das  untere  aus  längeren 
zusammengesetzten,  deren  mäßig  langes  grätenförmiges  Endglied  längs  der  Schneide  \'on  einem 
fein  gezähnelten  Saum  gedeckt  ist.     In  den  \  orderen  Rudern  enthält  dieses  Bündel  mehr  Borsten 

105 

Deutsche  TiefseeExpedilion  1898—1899,     Bd.  XVI.  I4 


io6  '■■  '''"'■™'' 

als  in  den  hinteren.  —  Der  Rückencirrus  steht  in  der  \orderen  Körperstrecke  entfernt  von  der 
Ruderbasis  am  Seitenumfang  des  Segmentes  und  ist  knopffürmig,  fast  kugelig,  in  der  hinteren 
verlängert  er  sich  etwas  und  steht  dann  nahe  über  der  Ruderbasis.  —  Der  Bauchcirrus,  ein 
spitz  dreieckig  auslaufendes  Blatt,  reicht  an  den  \orderen  Segmenten  so  weit,  an  den  hinteren 
Segmenten  nicht  so  Aveit  als  die  vordere  Lippe. 

Der  Rüssel  war  nur  etwa  zur  Hälfte  ausgestreckt,  in  diesem  Zustande  schwach  keulen- 
förmig; bei  \ölliger  Ausstülpung  dürfte  er  mehr  als  ein  \  iertel  der  Körperlänge  erreichen. 
Seine  Oberfläche  war  von  weichen  und  harten  Papillen  bedeckt  (Taf.  XIV,  Fig.  i6);  die  ersteren 
sind  stumpf  kegelförmig,  etwa  0,05  mm  lang  und  .stehen  untermischt  mit  den  anderen  auf  einem 
medianen  \entralen  und  dorsalen  Streifen:  die  harten  Papillen,  die  jederseits  am  Seitenumfang 
stehen  .sind  .schlanke,  bis  y.u  0,09  mm  lange  kegelförmige,  an  der  Spitze  sch\\ach  hakenartig 
gekrümmte  Stacheln,  die  auf  der  konkaven  Mäche  der  Länge  nach  gesägt  sind,  im  Innern 
von  einem  bis  zur  Spitze  gehenden  Kanal  durchzogen  (Taf.  XI\',  Fig.  1 7).  —  Im  aufgehellten 
Rüssel  zeigten  sich  \ier  schwarze  hakenförmige  Kiefer  \on  der  Gestalt  der  Kiefer  der  Glyccra- 
Arten  mit  kleinem  schmalen  F'lügelanhang. 

F  u  n  d  o  r  t :  Vald.-Stat.  4.    60'^' 42' N.,  3"  10' W.    486  m.    —  5,9"  C.    Blauer  Schlick.    Nordsee. 

Die  Bekleidung  des  ausgestülpten  Rüssels  mit  hakenförmigen  Stacheln,  wie  sie  ähnlich 
am  Rü.s.sel  der  (lOiiadidcti  \orhanden  sind,  xcranlaPit  mit'h  zur  .Aufstellung  einer  neuen  Gattung, 
die  hierdurch  \()n  der  Gattung  Glycera  abweicht,  mit  der  sie  in  allen  übrigen  Punkten  überein- 
stimmt. Damit  liildet  die  Gattung  ein  \'erbindung,sglied  zwischen  den  Glvccridae  tdrai^jiathac 
und  polyg>iatIiac  {Goniadidac)  und  spricht  für  den  engen  Zusamnienhang  beider  Gruppen.  Näher 
steht  sie  dabei  der  Gattung  Glvai-a  und  schlie(^)t  hier  nach  dem  Bau  der  Ruder  an  die  Gruppe 
der  (j/vcern  capitata  C_)f.ki).  an.  Ich  habe  erwägen  mü.ssen,  ob  das  \orliegende  Tier  et\va  ein 
Jugendzustand  die.ser  Form  sei,  der  den  Hakenbesatz  des  Rü.ssels  als  juvenile  IJildung  bewahrt 
habe,  und  diese  Erwägung  lag  um  so  näher,  als  das  Tier  aus  einem  fauni.stisch  oft  untersuchten 
Gebiet  stand,  in  dem  die  Glycera  capitata  Oerd.  zu  erwarten  ist.  Bislang  ist  aber  über  derartige 
Eigentümlichkeiten  der  Jugendzustände  aus  der  Gattung  Glycera  nichts  bekannt,  und  damit  auch 
in  dieser  Hinsicht  die  Aufstellung  einer  neuen  Gattung  gerechtfertigt. 


Sphaerodoi'idae. 

Ep/iesia  gracilis  H.  Rathke. 

Syn.:   w.  Saint   [osri-h,  Annel.  polych.  des  cotes  de  Dinaid.    Ann.  sr.  nat.  Zool.     Ser.  VIII.    T.  .WIJ.    1X94.    pg.  3S. 

F'undort:  Vald.-Stat.  100.  34"  S' S.,  24"  59' O.  Mollusken-Schalen  u.a.  branci.s-Bucht 
(aus  Hydroiden). 

Weitere  Verbreitung:  Atlantisch,  franzö.si.sche  Kü.ste  —  boreal-arktisch. 

Bei  dem  gefundenen  Stück  sehe  ich  keine  Bildungen,  die  es  von  der  nordischen  I''orm 
unterscheiden.     Das  \"orderende  der  Tiere  wechselt  im  Aus.sehen  nach  stnnen  Contractionszu.ständen. 

106 


Die  bodensässigcn   Anneliden   aus  den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsec-Kxpedition.  107 

Ep/ics/a  aiifantica  (McInt.). 

McIn'iosh,  Rcpoii  .  .  .  .  ClKilleiiger.     XII.     1885.    pg.  ;,6i.    I'l.  XI.IV  tig.  5  ;  PI.  XXII   .\   l'ig.  22.  23. 

Taf.  XIV,  Fiy.  7—13. 

Die  von  MrlNidsii  als  fif^hcsia  aiitairtica  McInt.  beschriebene  Art  glaube  ich  in  zwei 
mir  \()rliegenden  cxstlich  \()n  der  Bouvel-In.sel  in  der  Tiefe  gefundenen  Stücken  wieder  /u  er- 
kennen, und  ergänze  danach  die  Be.schreibung  von  McIntüsh.  Beide  Tiere  sind  drehrund,  am 
Kopf-  und  Afterende  kaum  verschmälert,  das  größere  33  mm  lange,  und  0,75  mm  dicke  Tier 
hatte  103,  das  kleinere  25  mm  lange  93  rudertragende  Segmente.  Die  wenig  \oneinander  ge- 
trennten Segmente  sind  in  der  mitderen  Körperstrecke  länger  als  breit,  in  der  Endstrecke  so 
lang  oder  kürzer  als  breit:  diese  \'erhältnisse  .stehen  aber  augenscheinlich  in  Abhängigkeit  von 
dem  Grade  der  Contraction  (Taf.  XIV,  Fig.  7).  Die  Oberfläche  ist  \o\\  Papillen  bedeckt;  diese 
stehen  am  vorderen  Körperende  dicht,  weiterhin  werden  sie  .spärlicher;  die  Bauchfläche  ist  im 
allgemeinen  dichter  \-on  ihnen  bedeckt  als  die  Rückenfläche:  an  der  mittleren  und  hinteren 
Körperstrecke  .stehen  im  Bereiche  eines  Segmentes  diese  Papillen  im  allgemeinen  weitläufig  in 
zwei  ringförmigen  Reihen.  Die  Papillen  sind  mei.st  kleine  kegelförmige  Höcker  von  0,013  mm 
Höhe;  dazwischen  treten  in  der  vorderen  Körperstrecke  vereinzelt  größere,  0,039  mm  hohe 
Papillen  auf,  die  zweigliedrig  sintl,  indem  aus  einem  kurzen  Basalstücke  ein  doppelt  so  langes 
keulenförmig  aufgetriebenes  Endglied  her\ortritt  (Taf.  XIV,  Eig.  i  2). 

Der  meist  abwärts  geneigte  Kopflappen  (Taf.  XI\%  Fig.  8.  9)  überragt  stumpf  abgerundet 
nur  wenig  den  Mundeingang  und  ist  vom  Buccalsegmente  nicht  gesondert.  Aus  .seinem 
dichten  Papillenbesatz  erheben  sich  \ier  kurze  schlauchartig  erscheinende  Fühler,  von  denen 
die  hinteren  etwas  kürzer  als  die  vorderen  sind.  In  den  von  McIntosh  gegebenen,  wohl 
schematisch  gehaltenen  Abbildungen  sind  vielleicht  irrtümlich  fünf  kleine  Fühler  gezeichnet:  der 
Text  spricht  —  richtig  —  nur  M)n  vier.  Augen  sind  weder  auf  dem  Kopflappen  noch  auf 
den  dahinter  folgenden  Segmenten  vorhanden;  ich  hebe  das  besonders  hervor,  da  hier  ein 
Unterschied  \o\\  den  sonst  beschriebenen  Arten  der  Gattung  besteht.  Auch  nach  Aufhellung 
eines  Wurmes  in  Glycerin  waren  Augen  an  ihm  nicht  zu  finden. 

Am  Buccalsegment  habe  ich  ein  Parapodium  nicht  ge.sehen.  Die  Form  der  Parapodien 
imd  ihrer  Borsten  an  den  folgenden  Segmenten  weicht  \"on  den  davon  gegebenen  Beschreibungen 
aus  anderen  Arten  nicht  besonders  ab;  ich  beschränke  mich  darauf  sie  abzubilden  (Taf.  XIV, 
Fig.  10.  II.  13). 

Im  aufgehellten  Tiere  .sah  man  eine  Rüsselröhre  bis  ins  siebente  Segment  verlaufen. 
In  den  folgenden  Segmenten  lagen  .sehr  große  kugelige  Eier. 

Ein  Tier  stak  zum  Teil  in  einer  dünnen  glashellen  Röhre. 

Fundort:  Vald.-Stat.  131.  54"  28' S.,  3"  30' O.  457  m.  1,1"  C.  Vulkanischer  Sand. 
Dicht  unter  der  Ostseite  der  Bouvet-In.sel. 

Weitere  Verbreitung:    62*'  26' S.,  95"  44' O.      1975   Faden  (Challenger,  McIntosh). 

Danach  hat  die  Art  eine  weite  Horizontalverbreitung,  wohl  überall  in  der  Tiefe  des  ant- 
arktischen Kreises. 


107 


io8  ^-  '="'•'''*'• 


Spiomdae. 

Nerine  sp. 

Eine  aus  33  Seg-menten  bestehende  Vorderstrecke  einer  Spionide  gehört  einer  Art  an, 
die  wahrscheinlich  der  Nci-i)ic  luvniicri  F.  Mesn.  nahe  steht.  Ich  l^eschränke  mich  hier  auf  die 
Angaben,  \velche  mit  Sicherheit  zu  machen  sind. 

Der  Kopflappen,  an  dem  ich  Augen  nicht  feststellen  konnte,  verlängert  sich  nach  hinten 
in  eine  über  die  nächsten  Segmente  verlaufende  Leiste.  —  Das  erste  Segment  hat  zweiästige 
Parapodien,  aber  keine  Kieme,  diese  ist  an  den  folgenden  Segmenten  vorhanden.  Die  Lippe 
des  oberen  Parapodiumastes  ist  lang,  zugespitzt,  ganz  von  der  längeren  Kieme  getrennt.  In 
den  vorderen  34  Segmenten  .stehen  in  beiden  Ruderä.sten  nur  gesäumte  Capillarborsten  in 
mehreren  Reihen:  im   35.  Segment  treten  im  oberen  Ruderaste  Haken  mit  Doppelspitze  auf. 

Fundort:  Vald.-Stat.  131.  54'^  28' S.,  3*^  30' O.  457  m.  — 0,6"  C.  Vulkanischer  Schlamm. 
Dicht  unter  der  Bouvet-Insel. 

Spio  sp. 

Ich  muH  mich  hier  darauf  beschränken,  das  \'orkonimen  einer  Art  der  Gattung  Spio  an 
den  Kerguelen  zu  kon.statieren  und  es  \orbehalten,  an  reicherem  Material  festzustellen,  ob  die 
Tiere  zu  einer  bereits  beschriebenen  Art  gehören  oder  nicht. 

Der  in  einer  dünnwandigen  Sandröhre  eingeschlossene  Wurm  war  20  mm  lang,  nicht 
ganz    I  mm  breit  und  hatte  74  borstentragende  Segmente. 

Der  Kopflappen  i.st  länger  als  breit,  vorn  verschmälert,  .sein  Vorderrand  nicht  ausgerandet : 
Augen  wurden  nicht  beobachtet.  Die  an  allen  Segmenten  vorhandene  Kieme  i.st  frei,  über  ihre 
Größe  bin  ich  im  Unklaren,  da  sie  augenscheinlich  an  manchen  Stellen  durch  Maceration  schlaff 
iukI  verlängert  war.  Die  Capillarborsten  waren  ungleich  lang,  die  ^'iel  kürzeren  des  unteren 
Bündels  breit  ge.säumt,  fast  spatelartig,  in  den  hinteren  Segmenten  schlank,  in  der  Endstrecke 
stark  geschwungen.  —  \'om  17.  Segment  ab  treten  im  \'entralen  Parapodialast  schlanke  zwei- 
spitzige gedeckte  Haken  auf;  neben  ihnen  stehen  einzeln  feine  ungesäumte  Capillarborsten. 

Das  Analende  war  dick,  vielleicht  von  unentwickelten  Segmenten  gebildet;  neben  zwei 
blattförmigen  Aftercirren  trug  es  zwei  andere  ganz  niedere  gerundete  Lappen. 

In  dem  Verhalten  der  gedeckten  Hakenborsten  .steht  das  Thier  der  Spio  /iniiiiihiisis 
F.  Mesn.  nahe,  ist  aber  mit  dieser  nicht  ohne  weiteres  zu  vereinigen. 

Fundort:  Vald.-Stat.  160.     Vulkanischer  Sand.     Gazelle-Bas.sin.     Kerguelen. 

Spioiiidannii  gen.  et  sp.  ? 

Eine  einzelne  unvollständig  erhaltene  Spionide  veranlagt  mich,  eine  kurze  Beschreibung 
tla\on    zu    geben,    da    sie    Charaktere    besitzt,    die    in    dieser   \'ereinigung   keiner    der    bekannten 


Uie  bodensässigen  Anneliden  aus  den  Sammlungen   der  dculsclicji    Tiefscc-Iixpedition.  inn 

Gattungen    zukommen.      Von    einer   genaueren    Charakterisierung    und    darauf   begründeten    Be- 
nennung seile  ich  ab,  da  dafür  eine  ausreichende  Unterlage  fehlt. 

Das  dunkelfarbige,  aus  49  bor.stentragendcn  Segmenten  gebildete  Stück  ist  1 1  mm  lang, 
in  der  \orderen  Strecke  mit  3  mm  am  breitesten,  habituell  durch  die  grol5en  abstehenden  Lippen- 
blätter ausgezeichnet. 

Der  Kopflappen  i.st  eine  fa.st  quadratische  Platte,  deren  Vorderrand  fast  gerade  mit  ab- 
gerundeten Ecken  ist,  ^vährend  der  Hinterrand  zu  einem  spitz  dreieckigen  aufliegenden  Fortsatz 
ausgezogen  ist,  der  bis  auf  die  Rückenfläche  des  zweiten  borstentragenden  Segmentes  sich 
erstreckt.  Ein  aufrechter  unpaarer  Fühler  fehlt,  ein  Paar  kleine  Augenflecke  stehen  auf  tler 
hinteren  Hälfte  der  Platte.     Die  Fühlercirren  fehlten,  sind  wohl  sicher  abgefallen. 

Das  Parapodium  des  ersten  Segmentes  ist  unvollständig  entwickelt.  In  den  beiden  Aesten 
der  folgencien  Parapodien  stehen  in  beiden  Aesten  bis  zum  30.  Segmente  große  Fächer  von 
doppelgesäumten  Capillarbonsten,  die  in  den  \orderen  Segmenten  stärker  als  in  den  hinteren 
entwickelt  sind.  Darüber  hinaus  treten  im  ventralen  Aste  in  aferineer  Zahl  lanee  schlanke 
gedeckte  Haken  mit  doppelter  Endspitze  auf,  die  Capillarbonsten  sind  dann  in  beiden  Aesten 
fein  ungesäumt.  —  In  der  \orderen  Körperstrecke  steht  am  dorsalen  i\st  ein  großes  dünn- 
häutiges Lippenblatt,  das  an  .seinem  oberen  Ende  in  einen  schlanken  spitzen  Zipfel  ausläuft; 
am  unteren  Aste  steht  ein  kleineres  ovales  Lippenblatt  und  am  ventralen  Rande  ein  häutiges 
Blatt,  das  ich  als  Bauchcirrus  deute.  In  der  hinteren  Körperstrecke  erhält  sich  die  Lippe  des 
oberen  Astes  in  gleicher  Weise,  die  Lippe  des  unteren  Blattes  wird  aber  erheblich  kleiner, 
dagegen  wird  das  als  Bauchcirrus  gedeutete  Blatt  bedeutend  größer.  —  Die  erste  Kieme  steht 
am  zweiten  Parapodium,  wenig  entwickelt,  aber  hier  wie  weiterhin  hinter  dem  dorsalen  Lippen- 
blatt und  völlig  %'on  ihm  getrennt.  Die  entwickelte  Kieme  ist  ein  großer,  bisweilen  schwach 
geringelter  Zapfen,  dessen  Ende  plötzlich  zu  einer  abgesetzten  Spitze  sich  \erjüngt  und  damit 
so  weit  oder  etwas  weiter  als  der  Endzipfel  des  Lippenblattes  hervorragt.  Die  letzte  Kieme 
stand  am  43.  Ruder,  nur  sie  und  die  \oraufgehende  waren  kleiner  als  die  übrigen,  so  daß  der 
Abbruch  der  Kiemenreihe  als  ein  plötzlicher  erscheint. 

Das  Fehlen  der  hinteren  Körperstrecke  und  vermutlich  zahlreicher  Segmente  läl^t  eine 
bestimmte  Abgrenzung  der  Gattung  nicht  zu,  da  es  unsicher  bleibt,  ob  hier  nicht  im  dorsalen  Aste 
gedeckte  Haken  auftreten.  Die  Bildung  des  Vorderrandes  des  Kopflappens  ohne  ausgezogene 
X^orderecken  schließt  die  Gattungen  Scokco/i-pis  und  Mai-tiizcllcria  aus.  Das  Auftreten  der  ersten 
Kieme  am  zweiten  Parapodium  neben  dem  Fehlen  besonders  entwickelter  Borsten  am  fünften  Seg- 
ment \vürde,  wenn  sich  in  der  hinteren  Körperstrecke  gedeckte  Haken  finden  sollten,  auf  Aoiiidcs 
und  A'ii/ih-  verweisen,  Avenue  fällt  aus,  da  bei  ihr  das  Lippenblatt  mit  der  Kieme  verwachsen  ist: 
beide  sind  wie  bei  dem  vorliegenden  Tiere  bei  Aoiiides  getrennt,  hier  treten  aber  die  dorsalen 
gedeckten  Haken  fast  gleichzeitig  mit  den  ventralen  auf;  das  paßt  nicht  zu  dem  vorliegenden 
Stück,  wie  auch  die  Gestalt  des  Kopflappens  von  Aoiiidcs  abweicht.  —  \'on  den  durch  den 
Mangel  dorsaler  Haken  ausgezeichneten  Gattungen  Microspio  und  Ä^criuidcs  kommt  letztere 
nicht  in  Betracht,  da  hier  Kieme  und  Lippenblatt  \erwachsen  sind,  Micivspio  hat  einen  zwei- 
teiligen \"orderrand  des  Kopflappens  und  die  ventralen  Haken  schon  im  achten  bis  neunten 
Segment.  —  Daraus  ergeben  sich  Beziehungen  der  Tiere  zu  Aoiiidcs  und  Microspio,  ohne  völlige 
Uebereinstimmung. 

109 


/ 


HO  K.    EHLERS, 

Fundort:  Vald.-Stat.  128.  54-'  29'  S.,  3*^  30'  ü.  439  m.  1,0'^'  C  Im  Osten  der 
Bouvet-Insel. 

Vermutlich  ist  das  Tier  ein  Be-\voliner  des  antarktischen  Gebietes,  und  von  da  in  mehreren 
Exemplaren  Avohl  noch  zu  erwarten. 

Pi'ioiiospio  piininta  El  iL. 

Ehlers,  Polychaeten  d.  magell.  n.  chilen.  Strandes.      1901    pg.  163. 

Eine  kleine  .\nzahl  \on  Spioniden,  die  zum  Teil  in  Schlammröhren  saßen,  kann  ich 
nicht  durchgreifend  \on  den  Tieren  der  Prioiiospio  pimiata  unterscheiden,  die  ich  Aon  Talcahuana 
an  der  chilenischen  Kü.ste  beschrieben.  Der  Kopflappen  mit  den  breiten  aufwärts  geschlagenen 
Seitenlappen  ist  bei  allen  Tieren  gleich,  bei  einzelen  der  mir  jetzt  ^•orliegenden  Tiere  von  der 
afrikanischen  Küste  trägt  er  auf  der  hinteren  Hälfte  z\vei  kleine  dunkle  Augenflecke;  da  diese 
aber  nicht  allen  von  dem  gleichen  Orte  .stammenden  Tieren  zukommen,  ist  deren  Fehlen  bei 
den  amerikanischen  Formen  nicht  ^•on  Belang.  Charakteristisch  ist  die  Uebereinstimmung  des 
großen  zugespitzten  Basalblattes,  das  die  Wurzel  des  F"ühlercirrus  umgibt,  und  der  drei  großen 
auf  dem  ersten  bis  dritten  borstentragenden  Segment  stehenden  gefiederten  Kiemen.  \'on  keiner 
Bedeutung  i.st,  daß  an  den  in  ihrer  Ausrüstung  son.st  durchaus  ähnlichen  Segmenten  die  langen 
Haken  bei  den  amerikanischen  Stücken  ^•om  9.,  bei  den  afrikanischen  Tieren  vom  1 1 .  Segment 
ab  auftreten. 

Bei  einigen  der  jetzt  untersuchten  Tieren  war  der  Rüssel  mehr  oder  minder  weit  aus- 
gestreckt und  zeigte  dabei  zwei  am  dorsalen  LImfang  stehende  \-orragende  Zipfel. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  77.  16"  36'  S..  11"  46'  O.  ca.  14"  C.  Große  Fi.sch-Bai.  —  Vakl- 
Stat.  107.     35"  21' S.,  20"  22' O.      117  m.     Grauer  Schlick.     Agulhas-Bank. 

Weitere  Verbreitung:  Talcahuana,  Chile  (Ehlers). 

Die  -Vrt  hat  danach  die  gleiche  Verbreitung  wie  Lunibricoiurcis  /cirain-a  (Scii.M.). 

Sie  steht  dadurch,  daß  die  ersten  Segmente  Kiemen  tragen,  der  Prioiiospio  stcentrupi  nahe, 
doch  besitzt  diese  Art  \  ier  Paar  Kiemen,  und  es  treten  die  Haken  \  om  1 6.  Segment  ab  auf.  — 
Wohin  Priojiosf^io  (n/^ciisis  McIni".,')  der  \"ier  Paar  Kiemen  zugeschrieben  werden,  gehcirt,  kann 
ich  niciit  sagen,  die  davon  gegebene  Beschreibung  i.st  für  eine  Beurteilung  unzureichend. 

Pi'iojiospio  iiialnifs^i'ciii  Clprd.   var.  ? 

Ci.Ai'AKhUE,  .Annelides  dn  gölte  de  Naples.      1868  ])g.  333. 

!M.\RI0N  et  BOHRRTZKY,  .'\nnelides  du  golfc  de  Marseille.     km\.  Sc.  nat.  Zool.     Ser.  VI.  t.  2    1875   pg.  84. 

Zwischen  den  Exemplaren  der  Prioiiospio  piiinata  Ein..  Aon  der  Agulhas-Bank  findet  sich 
eine  schlankere  mit  etwas  kleineren  Kiemen  versehene  i\rt,  die  ich  als  Prioiiospio  iiialmgrcni 
Ci.i'Ri).  des  Mittel meeres  bezeichne,  wiewohl  sie  von  dieser  in  einem  l\mkte  abweicht,  der  be- 
deutsam sein  kann.  Den  Tieren  fehlen  die  großen  Augenflecke,  ciie  Claparede  wie  Marion 
und   BoiiRETZKv  von  der  Mittelmeer-Form  beschrieben  haben. 

Die  KojDflappenbildung  ist,  so  viel   icli   sehe,    übereinstimmend:    daß  der   iHihlercirrus  eine 

')  MclNTOSn,  Report  ....  Challengcr.    Zool.  Vol.  XII.     1885.    |)g.  381. 

l  10 


Die  bodensässigen   Anm-liden  :uis  den  Sanniilungcn  der  doutsclien  Ticf.sPe-KxpcditioM. 


T  I  I 


allcnlinLjs  nur  kleine  basale  häutio-e  Enveiteruno-  besitzt,  _o-eht  aus  der  Abl)il(luno-  hervor,  die 
Marion  und  Bobretzkv  gegeben  haben;  erwähnt  ist  es  sonst  nicht. 

Charakteristisch  ist  es  für  diese  Art,  dali  das  i.  und  2.  Segment  keine  Kiemen  tragen, 
diese  dagegen  am  3. — 5.  Segment,  bei  voller  Ausbildung  doppelt  gefiedert  xorhanden  sind.  Bei 
der  Mittelmeerform  treten  die  ersten  Haken  am  13. — 15.  Segment,  bei  den  von  mir  untersuchten 
afrikanischen  Tieren  am    18.  Segment  auf. 

b'undort:  \'ald.-Stat.  107.    35"  2  i' S.,  20"  22' Ü.     117m.    ( .raurr  Schlick.    Agulhas-Bank. 

Weitere  \'  e  r  b  r  ( •  i  i  u  n  g :  Mittelmeer. 

Mageloiiti  ciiicfa  n.  sp. 

Taf.  X\  ,  Fig.  9 — 12. 

Die  Gattung  Mag,-loiia  erhält  mit  der  hier  beschriebenen,  durch  auffallende  Färbung  und 
Zeichnung  ausgezeichneten  Art  eine  lieachtenswerte  Erweiterung.  Leider  ist  das  einzige  Stück, 
das  der  folgenden  Beschreibung  zu  Cirundc  liegt,  un\(>llständig  erhalten,  aber  doch  ausreichend 
fiir  eine  Kennzeichnung  dieser  neuen   Art. 

Der  16  mm  lange,  etwas  mehr  als  i  mm  breite  W^irm  hatte  hinter  dem  Kopflappen 
19  Segmente;  die  hintere  Körperstrecke  fehlte;  am  erweiterten  Kopflappen  finden  sich  zwei  lange 
fadenförmige  Palpen,  von  denen  nur  einer  erhalten  war.  Der  Körper  ist  \veiblich  durchscheinend, 
vom  5.  bis  zum  9.  Segment  in  auffallender  Weise  ringsum  tief  orangerot  gefärbt.  Hinter  diesem 
farbigen  Gürtel  ist  im  Bereiche  des  9.  \erkürzten  Segmentes  der  Körper  s(j  eingeschnürt,  dab 
man  darin  um  so  mehr  die  Abgrenzung  einer  \orderen  thoracali'u  und  hinteren  abdominalen 
Strecke  sehen  kann,  als  die  auf  sie  entfallenden  Segmente  ungleich  gestaltete  Borsten  besitzen 
(Taf.  XV,  Fig.  9). 

Der  Kopflappen  (Taf.  XV,  Fig.  loa)  i.st  eine  breit  herzförmige  Platte,  deren  nach  vorn 
gerichtete  Spitze  etwas  ausgezogen  und  vorn  gerade  abgestutzt  ist;  sie  ist  etwa  so  lang  als  am 
Hinterrande  breit;  an  ihrer  Hinterecke  tritt  unter  dem  Seitenrande  der  facienförmige  Palpus 
her\or,  der  —  falls  er  nicht  durch  X'erletzuno-  verkürzt  ist  —  etwa  so  lano-  als  die  thoracale 
Körperstrecke  ist:  .seine  \entrale  Fläche  ist  in  der  distalen  Hälfte  dicht  mit  kleinen  Papillen  be- 
setzt.') —  Eine  unter  dem  Kopflappen  gelegene,  über  seine  Seitenränder  \orragende  hell  durch- 
scheinende Platte  gehört  nach  der  Analogie  mit  der  Magelona  papilliconiis  F.  Müll,  dem  Rüssel  an. 

Die  auf  Rücken-  und  Bauchfläche  wenig  abgeplatteten  Segmente  sind  in  der  vorderen 
Körperstrecke  durch  feine  Linien,  in  der  hinteren  durch  etwas  tiefere  F"urchen  \oneinander  ge- 
trennt; die  Segmentierung  prägt  sich  durch  die  am  Seitenumfange  des  Körpers  \orspringenden 
Borsten  und  die  kleinen  lappenförmigen  Lippen  aus.  Die  beiden  ersten  Segmente  sind  etwas 
kürzer  als  die  folgenden,  diese  nicht  ganz  doppelt  so  breit  als  lang;  am  8.  Segment  erfolgt 
eine  Verkürzung,  und  diese  ist  noch  größer  am  9.,  das  etwa  um  ein  F"ünftel  gegen  die  \ox- 
angehenden  verschmälert,  und  etwa  \iermal  breiter  als  lang  i.st  (Taf.  X\',  big.  lob).  Die  ab- 
dominalen Segmente  erreichen  an  Länge  fast  die  Breite. 


')  Bei  Magelona  papillicornis  Fr.  Müll,  stehen  nach  Mc  Intosh  (Beiträge  zur  Anatomie  von  Magalona,  Ztschr.  f.  wiss.  Zeel. 
Bd.  31  1878  pg.  456)  die  Papillen  in  zwei  Reihen  und  an  der  ganzen  Länge  der  Palpen.  Mit  letzterem  stimmt  die  von  LO  Bi.\N'CO 
gegebene  .MihiUUing  iiberein,  nicht  aber  mit  der  Zweireihiglscit  (."Knuclidi  tubicoli  trovati  nel  golfo  di  N'apoli.     Tav.  111  fig.  21. 


1  1  I 


j  j  ^  E.  Ehlers, 

Die  auffallende  Färbung  der  letzten  thoracalen  Segmente  ist  durch  ein  körniges  rotes 
Piement  in  der  Haut  veranlaßt,  daß  wie  es  bei  der  Konservierung  in  Alkohol  sich  erhalten 
hatte,  so  auch  durch  Glycerin  nicht  ausgezogen  wurde.  In  den  dem  roten  Gürtel  benachbarten 
Hautteilen  sind  braune  Pigmentkörner,  zum  Teil  in  Streifen,  eingelagert,  die  in  die  roten  Pigment- 
körner übergehen. 

An  allen  Segmenten  sind  dorsale  und  ventrale  Borstenbündel  ohne  parapodiale  Hocker 
vorhanden  und  unter  jedem  Bündel  steht  in  der  Porm  eines  kleinen  Läppchens  eine  Lippe. 

y\n  den  thoracalen  Segmenten  werden  beide  Bündel  \on  einfachen,  schwach  gesäumten 
Capillarborsten  gebildet;  die  dorsalen  sind  kürzer  und  feiner  als  die  xentralen,  .sie  stehen  auf 
dem  Seitenteile  der  Rückenfiäche,  die  crrößeren  ventralen  am  Seitenumfanof  des  Segmentes.  Die 
Lippe  unter  den  dorsalen  Borsten  i.st  ein  schmaler  Lappen,  unter  dem  ventralen  Bündel  der 
beiden  ersten  Segmente  ein  Lappen,  der  schmal  entspringt  und  mit  breiter,  runder  scheibenförmiger 
Platte  au.släuft,  an  den  folgenden  Segmenten  ein  gleich  breites  Läppchen.  Das  plattenförmige 
Ende  der  Lippen  ist  aber  vielleicht  eine  bei  der  Konservierung  des  Wurmes  entstandene  Bildung. 
Aehnlich  geformte  Läppchen  sehe  ich  auch  an  Stücken  der  Ma(^clo)ia  papilliconiis  Y\\.  Mii.i..,  die 
ich  der  Güte  des  Herrn  McIntosh  verdanke.  —  Ein  Rückencirrus,  wie  ihn  V.  Mesnii.')  \t)n 
Magcloiia  papillicoiitis  angegeben  hat,  fehlt.  —  Am  9.  Segment  sind  die  dorsalen  und  \entrak-n 
Borsten  bedeutend  kleiner  als  die  der  vorangehenden  Segmente,  einfach  capillar,  und  nicht  \on 
der  Form,  die  nach  McIntosii^)  und  de  Saint  Jciseph ^)  den  Borsten  dieser  Segmente  bei  Magehma 
papillicornis  zukommt.  Dabei  bleibt  zu  beachten,  daß  Lo  Bianco'')  an  den  bei  Neapel  gefundenen 
auf  diese  Art  bezogenen  Tieren  diese  besondere  Form  der  Borsten  des  9.  Segmentes  jiicht 
beobachtet  hat. 

An  den  abdominalen  Segmenten  treten  an  Stelle  der  dorsalen  und  \entralen  Capillar- 
borsten Fächer  \-on  langgestielten  Haken,  die  von  jeder  Seite  her  gegeneinander  und  gegen 
die  Mitte  des  Fächers  gewendet  sind  (Taf.  X\',  Fig.  11):  der  in  der  Endstrecke  geschwungene 
Schaft  läuft  mit  einem  ringsum  gedeckten  Doppelzahn  aus  (Taf.  X\',  Plg.  12).  Unter  jedem 
Hakenbündel  steht  eine  kleine  häutige  Lippe  als  ein  breites  Läppchen,  das  in  seiner  Form, 
\ielleicht  nur  durch  Verletzuno-en,  mannitffach  voneinander  abwich. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  loi.  33'-'  50'  S.,  25"  48'  O.  40  m.  MoUasken- Schalen  u.  a. 
Algoa-Bai. 


')  Feux  Mesnil,  Etudes  de  Morphologie  extcnic  chez  les  Annelides.  I^ille  1896  (Bulletin  scientifique  de  la  Krfincc  et  de  la 
Belgique.     T.  XXIX)  pag.  258.    PI.  XIV  fig.  27.  28. 

^)  W.  C.  McIntosh,  Beiträge  zur  Anatomie  von  Magelona.     Zeitschr.  f.  wiss.  Zool.     Bd.  31    1878  pg.  402. 

^)  DE  Saint  Joseph,  Les  annelides  polychetcs  des  Cötes  de  Dinard.    III.    .-\nnal.  des  sc.  nat.  Zool.    Ser.  \'III.  T.  XVll    1894  p.  84. 

■'J  Salvatore  i.o  Bianco,  Gli  annclidi  tubicoli  trovali  iiel  golfo  di  .\apoli  pg.  34  lAtti  d.  R.  Accad.  d.  Sc.  lis.  e  niat.  Vol.  V. 
Ser.  2  a  Nr.  1 1    1892. 


112 


Die  hodensä^sigen   Annoliden  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  Ticfsec-Espedition. 


I  I 


Chaetopteridae. 

Pliyllocliacfoptcnis  pictiis  CvK.  CrOSSL. 

CvRii.i.  Crossland,  t)n  tlie  marine  l'auna  of  Zanzibar  and  british  East  Africa.     Pohchaeta  Pt.  I.     Proceed.  Zool.  Soc. 
London  1Q03.    ])g.  174.    PL  X\'I  fig-.  5.  6.  9. 

Eine  größere  Anzahl  c\lindri.scher  dünner  glatior,  durchscheinend  brauner  Rohren  wurde 
wegen  ihrer  charakteristischen  Ringelung  als  Röhren  eines  Chaetopteriden  in  Anspruch  genommen. 
Aus  einigen  von  ihnen  gelang  es,  den  innewohnenden  Wurm  herauszulösen.  Dessen  Erhaltungs- 
zustand war  wie  in  den  meisten  solchen  Fällen  nicht  sonderlich.  Immerhin  waren  in  einieen 
Stücken  die  auffallend  gezeichneten  großen  Fühler  vorhanden  und  eine  tief  dunkle  Zeichnung 
an  den  Hanken  der  mittleren  Körperstrecke.  Das  wies  auf  den  von  Cyrii.l  Crossl.\nd  be- 
.schriebenen  Pliyllocliaitoptcnts  pictiis,  und  was  die  Untersuchung^  an  den  Einzelheiten  des  Kopf- 
lappens, der  Ruder  und  Bonsten  erkennen  ließ,  stimmte  gut  zu  der  von  C.  Crossi-and  gegebenen 
Beschreibung  dieser  Art. 

Das  charakteristische  Erkennungszeichen,  die  tiefschwarzen  Flecke  an  der  Flanke  der 
Segmente,  fand  sich  nicht  an  allen  Tieren,  die  nach  den  son.stigen  Verhältnissen  zu  dieser  Art 
gehörten.  Soviel  ich  habe  erkennen  können,  beruht  diese  dunkle  Zeichnung  auf  der  Anwesenheit 
^on  Hautdrü.sen,  die  sich  mit  einem  dunklen  kornicren  Pio-ment  füllen.  Sind  diese  Drüsen  untätio- 
oder  entleert,  so  fehlt  die  die  Zeichnung  her\orbringende  Masse.  Danach  ist  der  Mangel  der 
Zeichnung  als  Artkennzeichen  zu  bewerten. 

Nach  C.  Crossi.axd's  Beschreibung  .sind  die  Rohn-n  U-formig  gekrümmt.  Das  ist  bei 
den  mir  vorliegenden  nicht  der  P'all,  die  nur  durch-  und  miteinander  locker  ^•erflochten  sind, 
ohne  im  allgemeinen  \'on  dem  graclen  \erlauf  abzuweichen.  Die  U-f<)rmigen  Röhren  waren 
unter  einem  Steine  gefunden,  hier  mag»-  Beschränkung  des  Längenwachstums  eine  Krümmung 
der  Röhren  veranlaßt  haben.  Dieser  Unterschied  der  Röhrenbildung  ist  danach  wohl  nicht  \o\\ 
Bedeutung  für  eine  Charakterisierung  der  Art. 

Der  Wurm  gehört  der  Litoralfauna  an :  die  Exemplare,  die  C.  Crossland  untersuchte, 
stammten  aus  Flachwa.sser  der  Kü.ste,  die  meinigen  aus    126  m  Tiefe. 

Fundort:  Vald.-Stat.  loS.     35"  19' S.,  20"  15' O.      126  m.     Auf  der  Agulhas-Bank. 

Weitere  \'crb  rei  t  u  ng:   Pungutiay  islet,  Wasin   (Zanzibari  Cyr.  Cro.ssl.vnd. 


Phyllocliacfopfci'iis  sp. 

'Fundorte:  \'ald.-Stat.  77.      i3"36'S.,   1 1 "  46' O.      14"  C.     Große  Fi.sch-Bucht. 

Die  charakteristischen   hornigen   R()hren  eines  Pliyllocliaetoptii-us  lagen  vor,   aber   alle  leer; 
daher  i.st  von  einer  Benennung  abzusehen. 

113 

Deutsche  Tiefsee-Expedition  1808—1890.    Bil.  XVI.  I5 


,  ,  .  E.  Ehlers, 

1  14 


Telcpsavils  vitro riiis. 

Taf.  X\',  Fig.  1—8. 

Unter  den  in  der  großen  Fisch-Bai  gesammelten  Würmern  befand  sich  eine  \ielfach  ver- 
knäuelte  Menge  von  sehr  langen  glashellen  Röhren,  xon  denen  ein  Teil  je  eine  Phjllochaetopteride 
enthielt,  die  ich  als  eine  bislang  nicht  beschriebene  Art  unter  dem  Namen  Tclcpsavus  vitrarius 
aufführe.  Leider  waren  die  Tiere  in  den  Röhren  und  damit  unvollkommen  konserviert,  und 
zumal  die  im  Leben  wohl  weiche  hintere  Körperstrecke  war  in  einem  Zu.stande,  der  die  genaue 
Feststellung  der  \'erhältni.s.se  der  Korperanhänge  beeinträchtigte,  dagegen  hatte  der  Schutz  der 
Röhre  die  langen  Tentakel  erhalten. 

Die  R()hre  war  .stets  erheblich  länger  als  der  darin  eingeschlossene  Wurm  (Taf.  X\', 
Fig.  i):  in  einer  90  mm  langen  Röhre  lag  ein  \Wirm,  der  58  mm  lang  war,  davon  kamen 
23  mm  auf  die  Fühler,  35  mm  auf  den  Körper,  dem  aber  das  hintere  Kcirperende  fehlte. 

Der  K()rper  besteht  aus  einer  \orderen  kurzen,  „thoracalen"  und  einer  hinteren  längeren 
„abdominalen"  Strecke:  bei  dem  58  mm  langen  Tiere  war  die  thoracale  Strecke  3  mni,  die  ab- 
dominale 30  mm  lang;  bei  gleich  großen  Tieren  ist  der  gleichmäßige  Dickendurchmesser  der 
thoracalen  Strecke  übereinstimmend,  in  ciem  eben  bezeichneten  Falle  2,5  mm,  dagegen  wechselt 
die  Dicke  der  abdominalen  Strecke  sehr  bedeutend,  sie  war  bisweilen  so  dick  als  die  thoracale 
(Taf.  XV,  Fig.  2),  in  anderen  Fällen  sehr  \iel  dünner,  fast  fadenardg-;  das  hängt  \ielleicht  \om 
Zustande  der  in  ihr  vorhandenen  Geschlechtsprodukte  ab. 

Die  neun  borstentragenden  Segemente  besitzende  thoracale  Region  (Taf.  X\',  big.  3.  4.  5) 
war  bei  allen  Tieren  sehr  auffällig  auf  der  Xentralfläche  des  7. — 9.  Segmentes  sattelförmig  ge- 
zeichnet: über  die  des  7.  Segmentes  lief  ein  tiefschwarzer,  vorn  und  hinten  scharf  abgesetzter 
an  den  Flanken  bis  nahe  unter  das  Parapodium  laufender  Cjürtel,  und  hinter  ihm  war  die 
\'entralfläche  der  nächsten  Segmente  rein  weiß,  und  erschien  als  ein  Polster,  das  nach  hinten 
schmäler  und  fast  gelappt  auslief.  Eine  solche  in  Weingeist  erhaltene  Zeichnung,  wahrscheinlich 
durch  Hautsekrete  hervorgebracht,  finde  ich  von  keinem  Phyllochaetopteriden  beschrieben. 

Der  Kopflappen  i.st  eine  \on  der  Donsalfläche  des  Buccalsegmentes  ausgehende,  wenig- 
gewölbte  eiförmige  Platte,  auf  deren  freier  Dorsalfläche  ich  in  einigen  Fällen  jederseits  nahe 
dem  Seitenrande  der  hinteren  Hälfte  einen  kleinen  schwarzen  Augenpunkt  gesehen  habe  (Taf.  X\\ 
FiS-  3)-  —  Die  \'entralfläche  des  Buccalsegmentes  ist  nach  vorn  zu  einer  kragenförmigen  Lippe 
erweitert,  die  über  den  Kopflappen  hinausrag-t  und  den  Mundeingang  umfaik  (Taf.  X\',  F"ig.  4.  5). 
Ihr  freier  Rand  ist  schwach  gewulstet  und  häufig  weißlich  gefärbt.  —  \'om  Seitenteile  der 
Rückenfläche  des  Buccalsegmentes  entspringt  hinter  dem  Kragenrande  jederseits  der  li'icht  ab- 
brechende, sehr  lange  P'ühlercirrus,  der  unregelmäßig  gewunden  zu  .sein  pflegt  und  eine  tiefe 
Längsfurche  trägt. 

Das  Buccalsegment  ist  \(>m  ersten  borstentragenden  Segment  eb(Miso\venig  tlurch  eine 
Segmentfurche  getrennt  wie  alle  folgenden  thoracalen  Segmente  \oneinander.  Sie  bilden  zu- 
sammen eine  derb  erscheinende  Strecke,  deren  Segmentierung  durch  tlie  am  Seitenrande  der 
Rückenfläche  stehenden  Parapodien  au.sgedrückt  ist.  Die  Rü(-kenfläche  ist  zwischen  ihnen  ]ilatt, 
auch    wohl    schwach     rinnenf()rmig    vertieft:    während     die    Bauchfläche    stark    gewollt    ist.       Die 

114 


Die   bocicnsüssigcn   Anncliilcii   aus  den  Sammlungen   der  deutschen    lielsee-Expcdition.  I  I  c 

Paraijotlicn  sind  aufwärts  gerichtete  kegelförmige  Höcker,  von  denen  tler  fünfte  bis  achte  größer 
als  die  xoraufgehenden  und  folgenden  sind  und  in  tler  Höhe  etwa  der  halben  Segmentbreite 
gleich  kommen  (Taf.  X\',  Fig.  3.  4.  5).  Mit  Ausnahme  des  vierten  tragen  alle  eine  gleiche 
Borstenausrüstung.  Diese  besteht  in  einem  großen  Fächer  von  glashellen  in  der  Endstrecke 
lan^ettlich  spatelfi)rniig  erweiterten  einfachen  glashellen  Borsten,  deren  Größen  ungleich  sind. 
Zu  solchen  Borsten  tritt  im  \ierten  Parapodium  eine  ein/eln(>  sehr  dicke  braun  gefärbte  Borste, 
deren  Ende  gleichfalls  kurz  spateiförmig  ge.staltet  ist,  dabei  aber  aus  dem  dicken  Schafte  rasch 
/.u  einem  dünnen  dreieckigen  an  der  Basis  0,2  mm  breiten  Blatte  sich  zuschärft ;  die  aus  dem 
Schaft  zum  Endblatt  hinüberführende  steil  abfallende  F"läche  ist  eigentümlich  fein  sculpturiert, 
fast  einer  Feile  oder  Raspel  vergleichbar  (Taf.  X\',  Fig.  6.  7). 

Die  Körperwand  der  abdominalen  Strecke  ist  überall  .sehr  reich  an  Hautdrüsen,  und  wohl 
infolgedessen  leicht  hinfällig.  Wie  weit  an  ihr,  abge.sehen  von  den  Parapodien,  Wimperbcsatz  vor- 
handen ist,  lasse  ich  unentschieden.  Im  Bereich  der  vorderen  Dorsalfläche  schien  solcher  vorhanden 
zu  sein.  —  Die  Segmente  der  abdominalen  Strecke  sind  im  allgemeinen,  wenn  auch  ihr  Dicken- 
durchmesser wechselt,  übereinstimmend  an  Fänge  ungleich,  so  daß  die  vorderen  erheblich  länger 
als  die  hinteren  sind,  in  einem  P'alle  waren  die  drei  ersten  abdominalen  Segmente  dreimal  länger 
als  breit,  die  folgenden  so  lang  als  breit  und  die  der  hinteren  K(  irperstrecke  kürzer  als  breit.  — 
Wechselnd  war  der  Zastand  der  dorsalen  Fläche  der  vorderen  abdominalen  Segmente,  insofern 
er  bei   einigen  Tieren   sehr  stark  in   wulstigen  Höckern  aufgetrieben,  in   anderen  fast  glatt  war. 

Auf  der  Grenze  zwischen  zwei  Segmenten  stehen  die  Parapodien,  an  denen  ich  einen 
dorsalen  und  einen  \entralen  Ast  unterscheide.  Der  dorsale  Ast  steht  an  den  vorderen  Seg- 
menten hfich  auf  der  Rückenfläche  nahe  am  Ursprung  des  andenseitigen,  an  den  hinteren  Seg- 
menten sind  die  beiden  Ruderäste  weiter  voneinander  g-etrennt.  Der  einzelne  Ast  ist  ein  langes 
schmales  Blatt,  das  am  freien  etwas  gekrümmten  Ende  in  zwei  gerundete  Lappen  gespalten  i.st; 
an  den  \orderen  abdominalen  .Segmenten  trägt  es  einen,  soviel  ich  .sehe,  auf  eine  Kante  be- 
schränkten dichten  Be.satz  \'on  langen  W'imperhaaren,  im  Innern  liegt  ein  Bündel  \on  wenigen 
langen  und  dünnen  einfachen  Borsten:  außerdem  treten  große  Eier  in  den  Binnenraum  des  A.stes; 
an  den  hinteren  abdominalen  Segmenten  sind  diese  Aeste  schmäler,  an  der  Spitze  nicht  gekrümmt 
und  waren  nicht  bewimpert,  doch  ist  es  möglich,  daß  der  W^imperbesatz  bei  der  mangelhaften 
Consenierung  abgefallen  ist.  Aus  diesen  Parapodialästen  ragten  wenige  lange  dünne  Borsten 
weit  heraus,  sie  hatten  ein  schwach  lanzettlich  spateiförmig  erweitertes  Ende,  wiederholten  damit 
die  Form  der  thoracalen  Borsten  (Taf.  X\',  Fig.  8).  —  Unterhalb  des  dorsalen  A.stes  steht  der 
ventrale  an  den  ^•orderen  Segmenten  \on  ihm  getrennt  an  deren  Seitenumfang,  an  den  hinteren 
Segmenten  treten  beide  Aeste,  wie  die  dorsalen  Aeste  lateralwärts  rücken,  zusammen.  Der 
Ast  ist  ein  mit  breiter  Basis  entspringendes  dreieckiges  Blatt,  in  dessen  Hohlraum  in  den 
vorderen  Segmenten  gleichfalls  Eier  lagen :  auch  die.ses  Blatt  trägt  auf  einer  Kante  einen  starken 
Wimperbesatz.  An  ihm  stehen  Haken,  diese  aber  Ovaren  nur  an  einigen  Stellen  zu  finden,  ich 
nehme  an,  daß  sie  an  den  übrigen  bei  dem  mangelhaften  Erhaltungszustande  abgefallen  sind. 
Wo  ich  die  Haken  gesehen  habe,  standen  sie  nur  in  einfacher  Reihe  auf  einer  kurzen  Strecke; 
es  waren  sehr  dünne  breit  dreieckige  Blätter,  deren  größte  auf  der  Schneide  gelegene  Länee 
0,024  "i'""  betrug:  eine  Zähnelung  war  auf  der  Schneide  auch  unter  .starker  \'ergrößerung  nur 
ganz  schwach  zu  erkennen. 

15* 


ii6 


E.  Ehlers, 


Ein  besonders  ausgestaltetes  Analsegment  habe  ich   nicht  gesehen. 

Die  glashelle  Röhre,  in  der  die  Tiere  wohnen,  ist  nicht  in  weiten  Abständen  gegliedert, 
wohl  aber  dicht  geringelt  (Taf.  X\'.  Fig.  i ).  Die  durch.sichtige  Wand  ist  deuUich  geschichtet ; 
dabei  tritt  häufig  eine  in  enge  Ringfalten  zusammengeschobene  äußere  Schicht  hervor,  die  \nn 
der  darunter  liegenden  deuUich  abgehoben  ist:  \ielleicht  ist  das  eine  Bildung,  mit  der  ein  Ab- 
stoßen der  äußeren  Wandschichten  xerknüpft  ist. 

Fundort:  Vald.-Stat.  77 — 79.  16"  36' — 41'  S.,  11"  46' — 44'  O.  ca.  14'^  C.  Große 
Fisch-Bai. 

Von  Tclcpsavus  costaniiii  Cli'H.,  der  diese  Art  jedenfalls  nahe  steht,  unterscheidet  sie  sich 
durch  die  charakteristische  Färbung  und  Zeichnung  der  thoracalen  Bauchfläche  und  durch  die 
einfache  F"orm  der  ventralen  abdominalen  Parapodialäste,  die  bei  l^/rpsai'iis  costariDii  Cli'D.  nach 
den  Angaben  von  Claparede  vuid  Lo  Bianco  zweilappig  sind  und  Haken  in  mehreren  Reihen 
tragen,  während  bei  Tdcpsaviis  vitrarius  dieser  Ast  einfach  ist  untl  \ielleicht  nur  eine  einfache 
Hakenreihe  trägt.  —  Eine  Unterscheidung  bietet  auch  die  übereinstimmend  glashelle  Röhre,  da 
sie  bei  Tclepsavits  costanim  Clpd.  in  Abständen  segmentiert,  bei  Tclcpsavns  vitrarius  nur  eng 
geringelt  ist. 

Daß  die  Anhänge  der  abdominalen  Strecke  dorsale  und  \entrale  Parapodien  sind,  wirtl 
nicht  bestritten  werden,  sowenig  Avie  dal")  der  Besatz  mit  Wimperhaaren  auf  respiratorische 
Strecken  an  ihnen  zu  beziehen  ist.  Wie  weit  aber  in  den  dorsalen  Parapodialästen  etwa  eine 
Kieme  aufgenommen  i.st,  nach  Analogie  mit  dem  \"erhalten  bei  Spioniden,  wird  wohl  erst  die 
Kenntnis  der  Entwicklungsgeschichte  oder  von  vermittelnden  Z^vischenformen  entscheiden. 


Ariciidae. 

.-Iricia  iiian^iitata  Ehl. 

Ehlers,  Polychaeten  (Hamburger  magalhaens.  Sammelreise).     Hamburg  1897   pg-  95   'I'iif- VI  Fig.  150—156. 

Ein  Exemplar  von  28  mm  Länge  hatte  75  ausgebildete  Segmente  und  dahinter  ein  regene- 
riertes Endstück,  dessen  vordere  Strecke   1 2  Ringel  unterscheiden  ließ. 

Die  Verhältnisse  des  Tieres  passen  zu  denen  der  Aricia  iiiar^iiiata  Ein..  Zu  der  Be- 
schreibung, die  ich  davon  gegeben  habe,  füge  ich  einige  Ergänzungen. 

Während  bei  den  früher  beschriebenen  Stücken  der  Rüssel  ausgestülpt  war,  ist  das  bei 
diesem  Exemplare  nicht  der  Fall;  der  Mundeingang  ist  nur  nach  hinten  \o\\  einer  längs- 
gefurchten Lippenbildung  begrenzt. 

Zu  bemerken  ist  ferner,  daß  die  braunen  Nadeln,  die  die  Bürste  in  den  ventralen  Aesten 
der  Parapodien  der  ersten  13  Segmente  bilden,  unterhalb  der  Spitze  Icjffelförmig  gehöhlt  und 
mit  starken  queren  Furchen  versehen  sind,  ähnlich  wie  die  gleichen  gehöhlten  Borsten  \on 
Aricia  cochlcata  Eiil.  und  A.  oliliiii  Ehl.  Bei  diesen  beiden  tritt  wie  bei  Aricicx  marginata  Ehi.. 
die  erste  Kieme  am  6.  Segmente  auf.     Sie  gehören  danach  wohl  in  eine  Gruppe. 

116 


IJic   liodcnsüssigen   AnnLliilcn   aus   cirii  Samiiiluiigoii   der  dculsclioii  'ricfscc-Kxpcditiuii.  ,   ■  ^ 

l'uncliirt:    \'altl.-Slat.     160.       5 — 15     I'aden.       \  ulkanisclier    Sand.       „Ga/;ellc"  -  Hafen. 
Kerguelen. 

Weitere  \'erl)rei  tun  i^-:  Sütl-Georgien  (Eih.kks). 

Sco/op/os  A'cro/ic/c//s/s  Mc Int. 

McJntüsh,  Report  ....  Cludleii^cr.     Zool.  Vol.  XII    iS.Ss   pg.  355. 

Fundort:    \ald.-Stat.   161.     48"  57'  S.,    70"  o'  ü.      88  ni.      \  ulkanisclier    Schlick.      Auf 
der   Hank  im   Usten   xon   Kerguelen. 

Weitere  Verbreitung-:  Kerguelen  (McInt.).     Süd-Feuerland-Uslniaia  (Eiilkks). 


Opilcliidac. 

l'ravisia  forbcsi  JOHNST. 

S)ii. :  Malmcrün,   Annulata  polychaeta.      Helsingfors  1867    p.  75. 

Die  in  der  Sammlung  der  Valdivia  \orhandenen  Stücke  dieser  Art  hatten  26  Segmente, 
^'on  denen  die  \-orderen  19  keine  seitlichen  Höcker  besitzen.  Ich  habe  das  ungleiche  Auftreten 
dieser  Höcker  als  eine  Variation  aufgefaßt;  die.se  afrikanischen  Tiere  würden  dann  am  nächsten 
der  Travisia  chiiuiisis  Gr.  .stehen.  Habituell  charakteri.stisch  ist  auf  der  Bauchfläche  eine  schmale 
flache  ebnere  Lei.ste  auf  den  Segmentgrenzen  einer  ^Anzahl  \u\\  hinteren  Segmenten.  Diese  habe 
ich  überall  gesehen. 

Das  \'orkommen  der  Art  an  der  Süostküste  Afrikas  ist  treyenüber  dem  Vorkommen  im 
Nordmeere  einerseits,  auf  Neu-Seeland  andererseits  von  Interes.se,  und  weist  auf  die  weite  indo- 
pacifische  \'erbreitung,  während  sie  auf  den  Kerguelen  und  im  Magellan-Gebiet  durch  andere 
Arten,    7)-.  kc-i-oiu-h-nsis  Mc  Int.  und    Tr.  o/ciis  Ehl.,  vertreten   \vird. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  1 13.  34"  33' S.,  i8''2i'ü.  318  m.  7,1"  C.  Grünsand.  Kap 
der  guten  Hoffnung.  —  Vald.-Stat.  114.     34"  20'  S.,    18'^'  36  O.     70  m.     Grünsand.     Simon.s-Bucht. 

Weitere  Verbreitung:  Circumpolar-arktisch  und  boreal,  Nordsee.  Chinesisches  Meer 
(Gruhe).^.     Neu-Seeland  (Ehlers). 

Travisia  kcrgiiclcnsis  Mc  Int. 

McIntosh,  Report  ....  Challeiiger.     Zool.  XII.    pg.  357.    I'l.  XLIII  Fig.  10;  PI.  XXXVI  A   Fig.  1.   j. 
Ehlers,  Polychaeten  d.  hamb.  magelh.  Sammelreise.     Hamburg  iSqq  i)g.  07. 

Fundort:   \ald.-Stat.  160.      5  Faden.      Wilkanischer  Sand.     Kerguelen,  'Hiursday-Bai. 
Weitere  X'erbreitung:  Kerguelen,  Betsy-Bai.     25  Faden  (McIntosh ).    Süd-F"euerland, 
Ushuaia  (Ehlers). 

117 


ii8 


i;.  Ehlers, 


Aiiiiiioti'ypaiic  syringopyge  Ehl. 

Syn. :  Ehlers,  Polychaeten  d.  mageil.  ii.  chilen.  Strandes.      1901    pg.  171. 

Fundort:  Vald.-Stat.  1 60.     Wilkanischer  Sand.     Kerijuelen,  Gazelle- Bas.sin. 
Weitere  Verbreitung:  Magellan-Gebiet.  —  Süd-Georgien  (Ei i lers). 

Aiiniioti'vpaiic  gviintopvgc  n.  sp. 

Taf.  X\II,  Mg.  1—4. 

Uer  .schwacligelbiicii  graue  12  mm  lange  und  1,5  mm  breite  Wurm  ist  nur  am  \ Order- 
und  Hinterende  etwas  zuge.spitzt;  die  Rückenfläche  ist  hoch  gewölbt:  die  Bauchfläche  platt,  fast 
söhlich  abgesetzt  mit  längslaufender,  \o\\  der  Mundöffnung  bis  an  das  Analsegment  sich  er- 
streckender F"urche:  die  Segmentierung  tritt  durch  die  Borstenbündel  und  Kiemen  herxor,  auf 
der  Rückenfläche  auch  durch  schwache  .Segmentfurchen,  daneben  zeigt  sicii  eine  uiuleutliche 
Ringelung.  Zwischen  Kopflappen  und  Analsegment  liegen  26  bonstentragende  Segmente,  \o\\ 
denen  das  erste  und  die  \  ier  letzten  kiemenlos  .sind  (Taf.  XVII,  Fig.  1 ). 

Der  kegelförmige  Kopflappen  ist  auf  der  Bauchfläche  platt,  auf  der  gewölbten  Rücken- 
fläche  zu  einer  medianen  Finste  zusammengedrückt  (Taf.  X\'II,  Fig.  2)  und  läuft  \orn  mit  kleiner, 
abgesetzter  .Spitze  aus:  .seine  Länge  kommt  der  der  beiden  ersten  Segmente  gleich.  Äugten 
fehlen.  An  den  Hinterecken  der  Bauchfläche  zeigte  sich  ein  kleiner  Meck,  der  \ielleicht  einer 
Grube  (Sinnesorgan)  entspricht. 

Die  .Segmente,  die  drei-  bis  \iermal  breiter  als  lang  sind,  tragen  zweiteilige  .stumpfe 
Farapodialhöcker,  die  nahe  der  xorderen  Segmentgrenze  über  dem  .Seitenrande  .stehen,  die 
\  orderen  und  hinteren  kleiner  als  die  der  mitderen  Körperstrecke.  Aus  ihnen  tritt  ein  doppeltes 
Bündel  schwach  gelblicher  einfacher  Capillarborsten  aus ;  die  des  dorsalen  Bündel  sind  dicker 
und  länger  als  die  des  ventralen,  und  reichen  angedrückt  nach  hinten  bis  im  oder  über  den 
\  ord(_'rrand  ties  je  folgenden  Segmentes.  Die  Parapodien  des  präanalen  Segmentes  rücken  iiinter 
dem  Ende  der  Bauchfurche  medianwärts  zusammen.  Ueber  dem  Parapodium  stehen,  luit  Aus- 
nahme des  ersten  und  der  \ier  letzten  präanalen  Segmente  Kiemen,  kegelförmige  Fäden  \on 
der  Länge  des  Segmentes. 

Das  Analsegment  ist  eine  kurze  glatte  cyündrische  Rohre  mit  weiter  kreisförmiger  After- 
öffnung (Taf.  X\'II,  Fig.  4). 

F"undort:  Vald.-Stat.  160.     Wilkani.scher  Sand.     Kerguelen.     Gazelle- Ba.s.sin. 

Die  Art  steht  der  .  hiiii/ofrvpaiu-  syn'iigopyoc  Fiie.  nahe,  unterscheidet  sich  \i)n  dieser 
dadurch,  dali  sie  nur  vier  kiemenlose  Segmente  und  keine  lange  Afterröhre  hat. 


iiS 


Die  bodcnsüssijjcn   Anneliden   aus  den   Sarnndungen   clor  diulschen   Tief'scc-Expedition. 


I  19 


Cliloraeniidae. 

Sfylai'ioicics  xanfhotric  liii^  (ScifM.). 

Trophoiiia  xantliotrichu  Schmarda,  Neue  wirbellose  Tiere.     J.   11.    1S59.    pg.  16.    Tuf.  XIX  fii;.  165. 
Syii.:    TropIw)iiii  aucrkoma  Schmariia   in   litt. 

Taf.  X\I,  Im-   I.  2. 

Der  eigenartige  Gesamthabitu.s  die.ser  Würmer,  der  in  extremer  Bildung  an  die  Gestalt 
einer  Lar\e  \'on  Erisfalis  erinnerte,  führte  mich  7X\  der  \'ermutung,  daß  .sie  zu  der  von  Scilm.vrda 
unter  Ax^nstehendem  Namen  beschriebenen  Art  gehören  möchte.  Herr  Groisden  hatte  die  Güte, 
mir  die  beiden  \nn  Scmr arda  am  Kap  erbeuteten  Stücke,  die  in  der  Sammlung-  des  I.  zoologi.schen 
In.stituts  in  Wien  aufbewahrt  sind,  zur  .Vnsicht  zu  senden.  Daran  ließ  sich  die  Richtigkeit  meiner 
Benennung  dieser  Art  feststellen,  zugleich  bot  es  Gelegenheit,  Sch.marha's  Angaben  zu  ergänzen. 

Der  Unterschied  zwischen  einer  \orderen  dickeren  und  hinteren  dünneren  Körperstrecke 
tritt  bisweilen  noch  schärfer  heraus  als  in  Schmarda's  i\bbildung,  zumal  dadurch,  daß  die  hintere 
Strecke  nicht  allmählich  aus  der  vorderen  hervorgeht,  sondern  plötzlich  abgesetzt.  Ein  Unter- 
schied in  den  Dimen.sionen  einer  vorderen  und  hinteren  Körperstrecke  ist  auch  \o\\  anderen 
Arten  der  Gattung  bekannt,  tritt  aber  nirgends  in  solcher  Schärfe  auf.  \'on  Interes.se  ist  die 
Bildung  tladurch,  daß  sie  sich  in  der  I^'amilie  der  Htiiiu-Ilidac  in  größerer  Steigerung  wiederfindet. 

Schm.\r])a's  Angabe,  dai^  die  Würmer  gegen  loo  Segmente  besitzen,  i.st  genauer  zu 
fas.sen:  an  dem  einen  seiner  Exemplare  zählte  icli  68,  bei  dem  anderen  63  Segmente;  damit 
stimmt  die  Zahl  Aon  63  Segmenten,  die  ich  l)ei  einem  von  der  \'aldivia  gesammelten  Stücke 
fand.  Die  Zählung  i.st  nicht  ganz  genau,  da  in  der  Endstrecke  des  Körpers  die  Segmente  bei 
ihrer  geringen  Sonderung  schwer  zu  bestimmen  ist. 

Ein  anderes,  was  in  Schmard.v's  Be.schreibung  als  charakteristisch  her\  orgehoben  ist,  bedarf 
besonderer  Erw'ähnung.  Schmarda  beschreibt  auf  der  Oberfläche  der  Segmente  eine  Ouerreihe 
\ ()n  kleinen  warzenförmigen  Gebilden,  die  er  als  kleine  Sauger  bezeichnet,  mit  denen  der  Wurm 
.sich  anheften  und  nach  Art  der  Echinodermen  fortbewegen  soll.  Ueber  die.se  letzte  Angabe 
fehlt  mir  das  Urteil ;  die  warzenförmigen,  auf  der  -Spitze  wie  durchbohrt  erscheinenden  Papillen, 
sind  an  .Schmarda's  Exemplaren  stark  ausgeprägt  vorhanden,  .stehen  aber  in  mehr  als  einer 
Ouerreihe  und  nicht  ganz  regelmäßig  (Taf.  X\'I,  Fig.  2). 

Dem  gegenüber  zeigt  die  Oberfläche  der  mir  zugegangenen  Würmern  ein  rostfarbenes 
sammetartiges  Au.ssehen,  das  durch  kleine  fadenförmige,  an  den  \-orderen  Segmenten  xerlängerte 
Papillen  veranlaßt  wird :  diese  Papillen  sind  kegelförmige  Schläuche  (Taf.  X\'I,  Fig.  i ),  die  mit  einer 
kleinen  knopfförmigen  X'erdickung  auslaufen  und  auf  der  ganzen  Oberfläche  mit  feinem  Detritus 
bedeckt  sind.  Aber  diese  Körperbedeckung  ist  offenbar  .sehr  hinfällig  und  so  fehlt  sie  gelegentlich 
an  einigen  Stellen  des  Körpers  oder  in  grol5er  Ausdehnung.  Dann  erkennt  man  in  Ouerreihen 
stehende  warzenförmige  Papillen,  allerdings  auch  hier  nicht  überall :  so  habe  ich  sie  an  dem 
gleichen  Tiere  auf  den  vorderen  und  hinteren  .Segmenten  der  dicken  Körperstrecke,  nicht  aber 
auf  den  mittleren  ge.sehen.     Aus  die.sem  X'erhalten   schließe   ich,  tlaß   die   das  sammtartige  Aus- 

I  19 


j  ^Q  K.  Ehlers, 

sehen  her\orrufenden  Papillen  hinfälliger  Natur  oder  als  Schläuche  ungleich  gedehnt  sind,  und 
daß  die  warzenförmigen  Papillen,  ^"ielleicht  infolge  \on  Contractionen  der  Körpenvand  bald  mehr 
bald  minder  heraustreten :  Schmarda's  \'ergleich  dieser  „Sauger"  mit  den  F"üßchen  der  Echino- 
dermen  fußt  vielleicht  auf  einer  in  dieser  Richtuncr  liegenden   Beobachtuntr- 

\\  as  die  Borsten  betrifft,  so  sind  die  langen  nach  vorn  gerichteten  Borsten  am  X'ordcrende  als 
dorsale  und  \-entrale  capillare  Borsten  auf  die  drei  \orderen  Segmente  so  xerteilt,  daß  die  Bündel  der 
beiden  ersten  Segmente  \iel  zahlreichere  und  längere  Borsten  als  die  des  dritten  Segmentes  erhalten. 

An  allen  folgenden  Segmenten  sind  die  dorsalen  Borsten  capillar,  sehr  fein  quer  gegliedert, 
die  ventralen  hakenförmig  gebogene  starke  Nadeln  ohne  besonders  abgesetzte  Endstrecke,  mit 
Ausnahme  der  Segmente  am  Ende  der  dickeren  Ki  )rperstrecke,  wo  zwei  oder  drei  nebeneinander 
stehen,  je  eine:  doch  stehen  hier  in  der  Tiefe  der  Körperwancl  zwei  bis  drei  kleine  Nadeln, 
wohl  Ersatzstücke.  In  den  SciiMARDAschen  Exemplaren  ragen  diese  Nadeln  weit  heraus  untl 
sind  braun :  bei  den  mir  \orliegenden  Tieren  ist  das  nur  zum  Teil  der  Eall :  die.se  Nadeln  sind 
auch  hellfarbig.  Daß  diese  Beborstung  auch  der  \'erdünnten  Körpenstrecke  zukommt,  betone 
ich  deshalb,  weil  in  einem  Exemplare  die.se  Strecke  bonstenlos  erschien:  ob  die  Borsten  völlig 
zurückofezoifen  oder  \erlr)ren  waren,  habe  ich  nicht  entschieden. 

Beide  PIxemplare  der  Wiener  Sammlung  tragen  in  der  Haut  der  vorderen  Segmente 
.starke  Incrustationen  von  Sandkörnern :  Sandkörner  zwischen  den  feinen  Papillen  sind  auch  bei 
einem  Stücke  der  anderen  Tiere  vorhanden,  doch  nur  locker  mit  der  Hautoberfläche  verbunden. 
\'ielleicht  kommt  für  diesen  Unterschied  die  Beschaffenheit  des  Meeresboden  in  Betracht,  von 
dem   die  Tiere  gehoben  sind. 

Fundorte:  X'ald.-.Stat.  loo.  34"  8'  S.,  24"  59'  O.  Mollu.sken-Schalen  u.  a.  l'ranci.s- 
Bucht.  —  \ald.-Stat.  101.  33"  50'  S.,  25"  48'  ü.  40  m.  Mollusken-Schalen  u.  a.  Algoa-Bucht. 
—  \'ald.-Stat.  106.     35"  26'  S.,   20"  56  O.     Mollusken-Schalen  u.  a.     Auf  der  Agulha.s-Bank. 

Weitere  Verbreitung:  XOrgebirge  der  guten  Hoffnung  (Schmarha).  Lüderitz-Bucht, 
Siidwestafrika  (Ehlers). 

Zu  erwägen  ist,  ol)  Siplionostonunii  laevc  Stimps. ')  aus  der  Palse-Bai  xom  Kap  der  guten 
Hoffnung  mit  dem  Slxldrinidcs  xaiif/ioir/cl/iix  .Schm.  zusammenfällt.  Ist  das  der  P'all,  so  hätte  der 
Name  „laeve"  Priorität.  Bei  dieser  Art  soll  die  hintere  Körperstrecke  plötzlich  und  .stark  ver- 
dünnt sein;  das  ist  der  Habitus  unserer  Art:  Stimi'SON  gibt  aber  an,  daß  die  Capillarborsten 
des  zweiten  Segmentes  in  Zahl  und  Stellung  \()n  denen  des  ersten  verschieden  sind :  das  und 
die  für  die  Namengebung  \erwenclete  Glätte  der  Haut  spricht  für  eine  gesonderte  Art. 

Nahe  \erwandt  ist  auch  Stv/nn'oidis  iiioiülifcr  (n.  Ch.).  Bei  den  Exemplaren  dieser  Art, 
die  aus  Neapel  stammen,  fehltrn  aber  die  warzenf()rmigen  in  Ouerreihen  .stehenden  Papillen  des 
S/\'/iin'(i/(/is  .\nii///(i//-/r//iis  mul  liefen  die  leinen,  die  sammelartige  Bedeckung  der  Haut  bildentlen 
Papillen    mit   einer   .stärkeren   knopfförmigen    Entlanschwellung   aus   als   bei    diesem:    Ci  ai'akkdk ') 

')  W.M.  Stimtson,  Dcscriptirms  of  >innie  ncw  iiiarini-  Invrrlcliriites.  l'nircedings  .\r;id.  N;it.  hi^t.  I'liil;iilelplii:i.  \'i)l.  VIII  (July 
]855l.      i'liiladcliilii:i  1S56  pg.  391. 

■-)  Cl.AI'ARKDE  .'\nnclides  clu-top.  du  golle  de  .\aplcs.  1868  ]ig.  358,  I'l.  2^  fig-  2.  —  [.o  UlANcn  |I,o  ISiANio  (;ii  aniirlidi 
tubicoli  trovati  nc-1  golfo  di  .Vapnli.  .\tti  R.  Accad.  d.  sc.  iis.  e  mat.  \'ol.  V.  Ser.  2.  Nr.  II  1892  pg.  41.  42.  Taf.  II  Fig.  5.  7)  Iial 
neben  dem  Stylarioides  monilijer  n.  Cu.  einen  Stylarioides  hirsulus  von  Neapel  besclirieben,  der  eine  von  Papillen  rauhe  Körper- 
oberfläche trägt,  gegenüber  dem  glatt  dargestellten  Stylarioides  monilijer  (d.  Cii.i.  Icli  kann  niclit  beurteilen,  ob  hier  etwa  ein 
gleiches  Verhältnis  wie  bei  den  rauhen  und  glatten  Stücken  von  Stylarioides  .WTUlliotrichlis  ScuM.  vorliegt.  Warzenförmige  Papillen 
sind  weder  von  dem  einen  noch   dem  anderen  erwähnt. 

1  20 


Dir  hndensässigcn   Aiuioliden   aus   ilrii  Sammlungen   der  ticntschcn  'ricfscc-I-Aiiedition.  t  ^  i 

hat  ilicsc  ab^cliiKlil.  Aullirilcni  sind  die  \ciural('n  Nadeln  des  S/y/a/'/o/Wcs  .xaiilliotrichns  dunkel- 
fai'ljij4'er,  stärker  L^ckrilninil  und  spit/er  als  liei  Sl\'liirii)idrs  inoiii/ifn'  (d.  CiL),  lünc  anatomische 
Untersuchung,  zu  der  mir  ausreichendes  Material  fehlt,  i)ringt  hier  wnlil  (Midgültige  Entscheidung 
über  die  Beziehung  dieser  Arten  zueinander.  —  1  )er  nordische  Styhvioidcs  plnmosiix  (Mii.i..), 
des.sen  Haut  warzige  Papillen  trägt,  unterscheidet  sich  durch  eine  größere  Anzahl  nach  vorn 
gerichteter  Bündel   noii   langen   Capülarhorsten. 

Sfy/<in'(>/i/i's  coroiiatiis   n.  sp. 

Taf.  X\  1,  big.  3—8. 

Die  hier  zu  beschreibende  Art  hat  dadurch  besonderes  Interesse,  als  sie  dem  Sty/ar/o/alcs 
sciif/'i^tr  Hin.,  nahe  steht:  beide  gehijren  der  Tietsee  an,  sind  alier  räumlich  weit  getrennt,  da 
Sfy/(irioidts  sn/f/oc/-  lüii.  tlem  westindischen  ^h■ere  angeh()rt,  SfyAi/'/fi/Wis  coroiidtKs  dagegen  dem 
indisch(>n  Ocean. 

Der  im  allgemeinen  schmutzig  rostfarbene  K()rper  des  Wurmes  ist  35  nun  lang,  ohne 
die  mit  25  mm  Länge  über  sein  XOrderende  Iiinausragenden  Bonstenbündel,  und  hat  gegen 
70  Segmente:  seine  vordere  buccale,  und  die  zunächst  folgende  mit  Papillenkränzen  ausgerüstete 
Körperstrecke  i.st  drehrund,  und  festwandig:  tue  bei  weitem  längere  hintere  Strecke  ist  schlauch- 
fcirmior  und  offenbar  durch  ungleiche  Contractionen  einer  W'andmuskulatur  abwechselnd  strecken- 
weise  ausgedehnt  oder  zusammengezogen  (Taf.  X\l,  Fig.  4).  In  den  ausgedehnten  Körper.strecken 
ist  die  zum  Teil  eingesunkene  Körperwand  gleichförmig,  ohne  deutliche  Segmentfurchen,  die 
.Segmentierung  nur  tlurch  tue  weit  voneinander  getrennt  stehenden,  schwer  wahrnehmbaren  feinen 
Borstenbündel  angedeutet;  an  solchen  Strecken  ist  tler  Durchmesser  des  Körpers  5  mm.  Die 
damit  wech.selnden  zusammengezogenen  Körperstrecken,  die  nicht  ganz  2  mm  dick  sind,  sind 
mit  tiefen  Segmentfurchen  stark  geringelt,  und  damit  kurz  segmentiert:  an  ihnen  springen  die 
Borstenbündel  aus  \ortretenden  Parapodien  leicht  kenntlich  her\iir.  Diese  \'erhältni.sse  sind  im 
einzelnen  gewiß  zufällig,  und  vielfachem   Wechsel   unterworfen. 

Das  vordere  Körperende  (Taf.  X\  I,  l-'ig.  3.  5.  6.  7)  ist  eine  aus  drei  Segmenten  ge- 
bildete, durch  eingekittete  Hartkorper  starr  gewordene  Buccalplatte ,  die  der  von  Sfy/ario/dcs 
seidiger  .sehr  ähnlich  ist,  in  Einzelheiten  aber  abweicht.  Ol)  diese  .Vbweichungen  indi\  idueller 
oder  specifischer  Natur  sind,  kann  nur  die  Untersuchung  eines  reicheren  Materials  entscheiden. 
Die  etwa  3,3  mm  lange  Platte  ist  in  ihrem  Ursprung.steile  halsförmig  eingeschnürt  und  weicht 
damit  von  der  gleichen  Platte  bei  Sfv/arioides  sciitigcr  ab,  während  sie  mit  der  Concavität  der 
dorsalen  und  der  Convexität  der  \entralen  Fläche  wie  die.se  gebildet  ist.  Ihre  Seitenränder  sintl 
in  der  xorderen  Hälfte  mit  drei  Zahneinschnitten  o-ekerbt,  während  diese  bei  Sfv/ario/dcs  xc/z/iorr 
über  die  Länge  der  Seitenränder  \erteilt  sind.  Diese  Einsi-hnitte  entsprechen  .Segmentfurchen, 
untl  aus  ihnen  treten  die  dorsalen  Borsten  her\or,  zu  denen  am  dritten  Bündel,  \entralwärts 
verschoben  ohne  parapodiale  Erhebung  ein  kleines  Bündel  ventraler  Borsten  tritt :  alle  diese 
Borsten  sind  nach  \orn  gerichtet.  Die  dorsalen  einfach  capillaren  bräunlichen  und  irisierenden 
quer  gerippten,  oder  gegliederten  Borsten  sind  sehr  lang,  ihre  weit  über  das  \'orderende  des 
Wurmes  hinausreichenden  Bündel  waren  bis  zu  25  mm  lang.  —  Das  Bündel  der  \entralen  Borsten 
reicht   kaum    bis   an    den   \  rirderranil    der   Platte.  —   Hinter   der    \entralseitig   \erschobenen,   hart 

I  21 

Driilschc    liffsce-Kxpr.lition   1898—1809.     IM.  XVI  16 


j  ,  2  •■"■  Ehlers, 

am  X'orderrande  liegenden  (]ueren  Mundöffnung"  steht  eine  niedrige  Lippe,  an  die  sicli  jederseits 
einige  Papillen  anschließen.  Ueber  die  Mundüffnung  erstreckt  sich  \'on  dem  XOrdcrrande  der 
Dorsalfläche  ausgehend  ein  zungenförmiger  Lappen,  dessen  Rand  mit  fadenförmigen.  Papillen 
besetzt  ist.  In  solcher  Ausbildung  fehlt  diese  Lippe  dem  Sfy/iin'oidcs  siiifiocr:  doch  ist  die.se 
Bildung  auch  hier  variabel. 

Im  Anfang  der  hierauf  folgenden  ungleich  ausgedehnten  und  zusammengezogenen  Körper- 
strecke ist  die  Körperwand  durch  eingelagerte  kleine  harte  Fremdkörper  .starr  und  in  den  drei 
ensten  Segmenten  durch  größere  Papillen  ausgezeichnet.  Diese  sind  an  dem  hinteren  dritten 
Segmente  kleiner  als  an  den  ^•oraufgehenden,  noch  unregelmäF)ig  und  nur  auf  der  Bauchfläche  in 
einer  Ouerreihe  geordnet:  am  zweiten  und  ersten  .Segmente  sind  die  Papillen  groß  kegelfrirmig, 
am  ersten  am  größten,  etwas  blattartig  abgeplattet  und  mit  fast  hakenförmiger  Endspitze:  .sie 
sind  einreihig  gestellt  und  umgürten  so  den  Vorderrand  der  Segmente.  An  den  beiden  ersten 
Segmenten  .steht,  Aveit  voneinander  getrennt  jederseits  ein  dorsales  und  ventrales  nach  vorn  ge- 
richtetes Bündel  \'on  wenigen  feinen  über  den  Papillarkranz  hinausragenden  Borsten,  die  des  ersten 
Segmentes  länger  als  die  des  zweiten,   aber  bedeutend  kürzer  als  die  Borsten  der  Buccalplatte. 

In  der  Ausljildung  dieser  Segmente  geht  diese  Art  über  S/v/ti/yn/i/ts  sciit/ofj-  dadurch 
hinaus,  dal^  die  Papillen  gr(ißer  und  deutlich   in   Kränzen  geordnet  sintl. 

Die  hieran  angeschlossene  ungleich  ausgedehnte  oder  contrahierte  Körperstrecke  ist  leb- 
haft rostrot  oder  riHlich  grau;  mit  mehr  oder  minder  sammtartiger  Oberfläche.  Dieses  i\us- 
sehen  wird  durch  sehr  kleine  dicht  stehende  Papillen  hervorgerufen,  wo  diese  abgerieben  sind 
oder  durch  Dehnung  der  Haut  zerstreuter  stehen,  i.st  die  Körperfärbung  weniger  lebhaft.  Auf 
der  \-entralen  Mäche  der  Segmente  hebt  .sich  aus  dieser  papillären  Decke  bald  luehr  bald  minder 
deutlich  und  ausgedehnt  eine  Ouerreihe  von  kleinen  Papillen  her\()r,  untl  tlaiuit  entsteht  ein 
Uebergang  zu  den  Papillenkränzen  der  vorderen  Segmente.  I  )ann  steht,  wie  es  scheint  regel- 
mäßig, neben  dem  oberen  Borslenbündel  je  eine  längere,  fast  fatlenformige  Papille  (Taf.  X\'I, 
Fig.  8),  die  sich  xnr  den  übrigen  auszeichnet,  zumal  dadurch,  daP>  ihre  Spitze  hell  durchscheinend 
ist.  Damit  erinnern  sie  an  die  Papillen,  die  ich  \'on  Siplioiiosfoi/iiiiii  iarilioiini  Gr.  abgebildet 
habe.')  —  Die  Borsten  an  den  Segmenten  dieser  Ki )rperstrecke  stehen  in  stumpfen  Höckern, 
die  an  den  contrahierten  Strecken  deutlich  hervortreten,  als  dorsale  und  \entrale  Bündel,  die  an 
den  vorderen  Segmenten  weiter  als  an  den  hinteren  \-oneinander  getrennt  sind.  An  den  \orderen 
fünf  dieser  Segmente  sind  die  dorsalen  und  ventralen  Borsten  capillar,  fein  gla.shell,  und  ((uer 
gefurcht  oder  gegliedert.  An  allen  folgenden  Segmenten  .stehen  \entral  braune  starke  gekriimmte 
Nadeln,  in  den  vorderen  Segmenten  je  eine,  weiterhin  nimmt  deren  Zahl  zu,  und  in  den  con- 
trahierten hinteren  Segmenten  bilden  diese  Nadeln  5  oder  6  in  einer  Reihe  starke  quere  Kämme 
(Taf.  X\'l,  F"ig.  8).  —  In  dieser  \'erteilung  der  Bonsten  und  Nadeln  steht  Stylarioidcs  coroitatits 
dem  Stxlarioidcs  sattigcr  nahe,  nur  sind  bei  dem  ersteren  die  Nadeln  der  hinteren  Segmente 
sehr  \i(>l   stärker  entwickelt,  als  wie  bei  dem   letzteren. 

Lunilorte:  Vald.-Stat.  202.  i  "  48'  N.,  97''  6' (_).  141  ni.  16"  C  Pteropoden-Schlick. 
12  Sm.  südlich  \'on  Bangkam  im  Nias  Nord-Kanal.  —  \'ald.-Stat.  258.  2"  58'  N.,  46"  50' O. 
T362  m.     6"  C.      Pteropoden-Schlanuu.      Nahe  unter  der  ostafrikanischen   Kiiste. 


')  Florida-Annelitlcn  Taf.  43   Mg.  i. 

I  2  2 


Die  bodcnbä>bi);i-n   Annrliflrn   ans  den   S;niinilun^.-n   (irr  (IcnUchrn   'ricfscc-Expcdition. 


12' 


Die  hier  als  S/y/ai-io/drs  tor<»iatiis  hcschricljciic  An  \un  dein  Stxlarioidcs  sriiü'gfr  des  west- 
indischen Meeres  getrennt  zu  hallen,  tla/u  JHStimml  mich  in  erster  Linie  die  größere  Länge 
und  Segmentzahl  des  S/v/ar/m/is  cüiviiatiis.  Das  iiat  allerdings  zur  Voraussetzung,  da(^  das 
einzige  Exemplar,  nach  dem  ich  die  Beschreibung  des  Sty/an'oir/rs  sc!ttio;cr  gegeben  habe,  in 
voller  Länge  erhalten  war:  \c\\  habe  daran  nicht  gezweifelt  luid  die  am  hinteren  Ende  dieses 
Wurmes  stehende  Oeffnung  als  nnrniale  Afteröffnung  aufgefabt.  Ist  das  richtig  gewesen,  so  ist 
zwischen  der  westindischen  uiul  indopacifischen  Art  in  der  ungleichen  Längenentwicklung  des 
Körpers  ein  Unterschied,  der  die  Bedeutung  der  am  \'()rderen  Körperende  auftretenden  Diffe- 
renzen \erstärkt.  Beide  Arten  sind  dann  als  Bewohner  des  tieferen  Grundes  in  Anspruch  zu 
nehmen. 

I-labclligcra  pcuiiigcra  n.  sp. 

Taf.  XVI,  Fig.  9.  10. 

Die  gelblich  grau  gefärbten,  meist  nach  der  Bauchfläche  hin  eingekrümmten  Würmer 
erinnern  auf  den  ersten  Blick  an  kiementragende  Anneliden,  da  auf  den  Flanken  des  Körpers 
in  metamerer  \'erteilung  büschelförmige  oder  gefiederte  Anhäng-e  stehen  (Taf.  X\'I,  Fig.  9).  Das 
Bild,  welches  diese  Auffa.ssung  erweckt,  ist  ein  trügerisches,  denn  die  als  Kiemen  erscheinenden 
Anhänge  sind  Borstenbündel,  die  von  Papillen  eingeschlossen  sind.  Der  kurze  spindelförmige 
Leib  der  Tiere  ist  bei  abgeplatteter  Bauchfläche  fast  vierkantig,  da  wie  die  Seitenränder  der 
Bauchfläche,  so  auch,  wenn  auch  schwächer,  die  Seitenränder  der  Rückenfläche  die  hohen  Flanken 
des  Körpers  begrenzen.  Die  dünne,  zum  Teil  mit  Schlammteilchen  bedeckte  Haut  ist  auf  den 
Segmentgrenzen  zu  riffartig  \(jrspringenden  unregelmäßigen  Ouerfalten  erhoben,  die  den  Körper 
umfassen,  schwächer  auf  der  Rücken-  als  auf  der  Bauchfläche.  Am  \'orderende  treten  pinsel- 
förmig die  Borstenbündel  der  ersten  Searmente  herxor:  am  Hinterende  klafft  mei.st  die  y-roße 
Afteröffnung;  unter  den  kiemenartig  erscheinenden  dorsalen  Borstenbündeln  .steht  über  dem  Rande 
der  Bauchfläche  je  ein  messingglänzender  Haken.  —  Bei  einem  14  mm  langem  Tiere  fand  ich 
28,  bei  einem  anderen  30  Segmente,  \o\\  denen  die  beiden  ersten  dorsale  und  \entrale  Capillar- 
borsten  tragen,  die  übrigen  dorsale  capillare  und  ventrale   Haken. 

Am  Mundeingange  eines  Exemplares  habe  ich  einen  Subtentakel  und  Kiemenfäden  gesehen. 

Die  Segmente  sind  im  allgemeinen  fünf-  bis  sechsmal  breiter  als  lang. 

Die  capillaren,  dorsalen  und  Aentralen  Borsten  der  beiden  ersten  Segmente  ragen  jeder- 
seits  zu  pinselförmigen  Bündeln  zusammengefaßt  über  das  \  orderende  des  Körpers  her\or 
(Taf.  X\I,  Fig.  10). 

Die  dorsalen  Capillarborsten  der  folgenden  Segmente  sind  xon  Schlanunteilchen,  die  wohl 

durch    Drü.sensekrete    mit    langen    Hautpapillen    vereinigt    .sind,    zu    weit    vorragenden   compacten 

Fortsätzen   verbunden,  über  deren  Oberfläche  die  langen   Körperpapillen  su  hervorragen,  daß  sie 

das    Bild    \"on    gefiederten    oder    langgefransten    Körperanhängen    erzeugen,    die    bald    an.sehnlich 

dick,   bald    dünn   und   schlank   sind.     Diese   Papillen  sind  soweit  sie  aus  der  gemeinsamen   Hülle 

der  Borstenbündel   herxorragen   meist  noch  eine  Strecke  weit  mit  feiner  Schlammdecke  inkrustiert, 

ihre  pjidigungen  sind  aber  fast  immer  frei  und  laufen  mit  kleiner  knöpfchenartiger  P^ndansch\vellung 

aus.   —    Die   über   der  Kante   der   Bauchfläche   zu  je   ein-   oder   zwei   frei  vortretenden  \entralen 

I  23 

16* 


j  T  ,  E.  Ehlers, 

messing-  oder  l)rnn/:efarbene  Borsten  laufen  mit  einem  ^•om  Schaft  abgesetzten,  etwas  windschief 
sredreliten  hakenförmigen  Endylied  aus,  das  wie  die  Endstrecke  des  Schaftes  schräire  Schraffie- 
rungen  zeigt.  Auch  sie  sind  bisweilen  ganz  von  langen  fadenförmigen  geknöpften  Papillen  um- 
faßt, doch  werden  derartig  gefiedert  erscheinende  Anhänge  hier  nicht  gebildet.  Außer  den  mit 
den  Borsten  \erbundenen  langen  fadenförmigen  Papillen  trägt  die  Körperwand  nur  .spärliche 
feine  kurze  fadenförmige  Papillen,  und  ist,  \'on  einer  geringen  Schlammbedeckung  abgesehen,  nackt. 

Die  terminale  Afteröffnung  ist  \on  einem   Kranz  niedriger   Papillen  umstellt. 

Pundort:  \  ald.-.Stat.  i6o.  (5 — 10  P'aden.)  \  ulkanischer  Sand.  Founclary-Bai,  Gazelle- 
Hafen,  Kerguelen. 

Ti'of)Iioiiia  kcri^inian/iii  Gr. 

Syn. :  Ehlers,  Polycluicteii  d.  inasrell.  u.  ( hilcn.  Strandes,    igoi.   \i.  180. 

F'undorte:  \'ald.-.Stat.  160.  Wilkanischer  Sand.  Kerguelen,  Gazelle-Bassin.  —  \'ald.- 
Stat.  161.  48"  57'  S.,  70"  o'  O.  SS  m.  Wilkanischer  Schlick.  Auf  der  Bank  im  Osten  von 
Kerguelen. 

Weitere  Verbreitung:  Süd-Georgien.     Magellan-Gebiet.  —  Cumberland-Bai  ( Eiikeks). 

Bnuüi  inaiiinüllata  (}k. 

S)il:  I^hi.ers,  l'iilychaeleii  d.  magellan.  u.  chilen.  Strandes.     looi.  pg.  iSo. 

P'undort:  \'ald.-.Stat.  160.     \  ulkanischer  Sand.     Kerguelen,  Gazelle-Hafen. 
Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  Puerto  Bridges.     Magellan-Gebiet  (Ehlers). 


Cin^atulidae. 


C  invphonis  n.  ^ 


Lang  fadenförmig,  gleichmäßig  gegliedert :  Kopflappen  mit  unpaarem  Scheitelfühler.  Para- 
pcjdien  mit  dorsalen  und  \'entralen  Hockern,  mit  einfachen  Capillarborsten  und  in  den  hinteren 
Segmenten  mit  Nadeln,  mit  einfachen  Rückencirren  und  in  beschränkter  Zahl  vorderer  Segmente 
mit  dorsalen   Kiemen. 

Cirrophonis  hrdiicliiatus  n.  y.   n.  sj). 

Taf.  X\ll,  big.  5—9. 

Die  ladenlormig  dünnen  und  langen,  in  Weingeist  farblos  weißen  Würmer  hal)en  ein 
charakteristisches  Aussehen  durch  die  ansehnlichen,  auf  tler  Rückenfläche  einer  beschränkten 
\'orderstrecke  aufrecht  .stehenden   und   etwas  nach   xorn  geneigten   Kiemen. 

124 


Die   l)u<lons:issigcii   Annelidi'u  ans  den  SLimiiilungcn   der  deutschon  'riefsCL'-Kxpcdilion.  T2^ 

Die  LäniL^C'  des  größten  \nn  ihnen  sehät/^e  ith,  cla  Ijei  dry  xiell'achen  Krünimunu;'  und 
Aulrnlluni;'  des  Korpers  eine  j^cnaue  Messung-  nieht  /a\  machen  war,  auf  25  mm,  er  hatte 
71  horsten  tragende  Se^nienli.':  dabei  fehlte  die  hintere  K(  )rperstreclse,  über  deren  Länge  ich 
keine  \'ermutung  äubern  kann:  tlie  fast  durchgehend  gleichmäHige  Breite  war  ohne  die  Borsten 
etwas  iiber  0,5  nun:  die  liauchfkiche  pkitt,  die  Rückenfkiche  mäbig  gewölbt,  bi  der  hinteren 
Korperstrecke  waren  die  Zwischengliedfurclien  sehr  tief,  urul  mit  dem  starken  \ortreten  der  die 
Borstenluinth-1  tragenden  Mauken  der  Segmente  erscheint  sie  l)isweik'n  fast  rosenkranzförmig 
gegliedert:  der  \orderen  Körperstrecke  geht  das  ab  (Taf.  X\  ik   big.  5). 

Der  Kopflappen  (Taf.  X\'II,  Fig.  6)  ist  fast  herzförmig  mit  .stumpfer  nach  vorn  gewendeter 
Spitze,  in  der  hinteren  Hälfte  breiter  als  lang,  fast  so  lang  als  die  beiden  ersten  borstentragenden 
Segmente  zusammen;  dorsoventral  schwach  deprimiert;  auf  seiner  \ orderen  Hälfte  .steht  ein 
einfacher,  kurzer,  spindelförmiger  Fühler  aufrecht:  er  reicht  niedergelegt  nicht  über  die  Kopf- 
lappenspitze hinaus.  Andere  Anhänge  und  .Vugen  fehlen.  Finmal  habe  ich  in  dem  Räume 
zwischen  dem  Kopflappen  untl  dem  XOrderende  des  ersten  Segmentes  auf  der  Rückenfläche 
eine  niedrige  Längsleiste  oder  Falte  gesehen;  eine  mit  dem  Kopflappen  zusammenhängende 
Carunkel  war  es  nicht :  vielleicht  .steht  die  Bildung  mit  Nackenorganen  in  Zusammenhang.  — 
Der  Mundeingang  liegt  am  \entralen  \'orderrande  des  ersten  Segmentes. 

Alle  folgenden  Sesrmente  sind  abgesehen  von  dem  Besitz  der  Kiemen  und  der  Nadeln 
im  dorsalen  Borstenbündel  gleichmäßig,  aber  ([uantitatix'  \erschieden  au.sgerüstet :  die  der  xorderen 
Körperstrecke  etwa  dreimal  breiter  als  lang,  die  der  hinteren  .stärker  \oneinander  gesondert  und 
etwa  zweimal  breiter  als  lang:  im  ihnen  war  bisweilen,  vielleicht  durch  jeweilige  Contraction 
bedingt,  eine  enge  Ringelung  vorhanden. 

Die  borstentragenden  Parapodien  (Taf.  X\'II,  Fig.  8.  9)  haben  einen  dorsalen  und  einen 
\entralen,  wenig  \-oneinander  getrennten  kurz  kegelfcJrmigen  Bonstenhöcker :  geringe  Unterschiede, 
die  zwischen  beitlen  und  an  den  ungleichen  Segmenten  sich  zeigen,  gehen  wohl  auf  Contractions- 
zustände  zurück.  In  beiden  Höckern  steht  je  ein  Fächer  \ün  großen  einfachen  Capillarborsten : 
\om  18.  Segmente  ab  tritt  neben  diesen  im  dorsalen  Höcker  eine  starke,  mit  einfacher  Spitze 
vorragende  Nadel  auf,  und  dann  ninunt  die  Zahl  der  Capillarborsten  im  oberen  Bündel  ab  bis 
in  der  hinteren  Körperstrecke  hier  nur  wenige  Borsten  \orkommen,  während  die  ventraleii  Borsten 
.stets  zahlreich  im   Fächer  vorhanden  sind. 

Am  dorsalen  Paropodienh()cker  steht  an  allen  Segmenten  hart  neben  und  hinter  dem 
Borstenaustritt  ein  in  F'orm  und  Größe  sehr  ungleicher  Fortsatz,  ilen  ich  als  Cirrus  bezeichne. 
An  den  vorderen  Segmenten  ist  es  ein  kurzer,  dicker  und  stumpfer,  nur  wenig  hervortretender, 
etwas  durchscheinender  H(>cker,  weiterhin  wird  es  ein  dünnes  schlankes  Fädchen,  dessen  Länge 
an  ein  imd  demselben  Tier  erheblich  wechselt,  an  nahe  benachbarten  Segmenten  um  das  Vier- 
fache unterschieden  sein  kann.  Da  die  Cirren  überall  \'orhanden  Avaren,  ist  nicht  anzunehmen, 
daß  diese  Unterschiede  mit  regenerati\en  Vorg"ängen  zusammenhängen:  \ielleicht  handelt  es  sich 
um  ungleiche  Dehnungszustände,  dabei  bleibt  die  schlanke  Fadenform  der  Cirren  an  den  hinteren 
Segmenten  immer  charakterisdsch  (Taf.  XVII,  Flg.  8.  9). 

\ Dm  5.  Segment  ab  tragen  23  Segmente  je  ein  Paar  Kiemen,  \on  diesen  sind  die  beiden 
ersten  und  tlie  letzten  etwas  kleiner  als  die  übrigen  gleich  großen.  Die  einzelne  Kieme  .steht 
unmittelbar  über  dem  dorsalen  Borstenbündel  und  dem  Cirrus:  es  ist  ein  schlanker  kegelförmiger 

125 


,26  !•:.    liHLKRS, 

aufrecht  getragener  Fortsatz,  der  seitlich  niedergelegt  über  ilie  Breite  des  Segmentes  reicht 
(Taf.  XVII,  Fig.  7):  die  Spitzen  der  beiden  Kiemenreihen  stoßen  zusammen.  In  der  Achse  der 
Kieme  zeigt  sich  nach  Durchtränkung  mit  Glycerin  ein  blutgefüllter  axialer  Raum,  von  dem  ich 
nicht  feststellen  konnte,  ob  er  einer  Gefäßschlinge  oder  einem  blind  endencien  Gefäß  angehörte. 
Von  ihm  gingen  dicht  gedrängt  unter  der  Oberfläche  liegende  Gefäßspangen  aus.  Das  kenn- 
zeichnete die  Organe  als  Kiemen,  die  im   Leben  vermutlich  h'limmerepithel  tragen. 

\'on  der  inneren  Organisation  kann  ich  nur  angeben,  daß  auf  eine  kurze  dünnwandige 
X'orderstrecke  des  Darmes  eine  gradlinige  dickwandige  folgte,  die  liis  ins  5.  Segment  reichte; 
daran  schloß  sich  mit  gradem  Verlauf  das  gleichmäßige  Darmrohr  anfänglich  kaum,  weiterhin 
entsprechend  der  Körpersegmentierung  gegliedert. 

Fundort:  \ald.-Stat.  107.  35"  21'  S.,  20"  22'  O.  117  m.  Grauer  Schlick.  Auf  der 
Agulha.s-Bank. 

Der  Habitus  des  Wurmes  ähnelt  sehr  dem  von  Ci.ai'aukde')  beschriebenen  Aoiiidcs  attri- 
cii/nris,  \cm  dem  F.  Mesnil")  eine  Zusammengehörigkeit  mit  Aoiiidcs  (lYcriiu-)  oxyccphala  (Saks) 
vermutet,  in  der  X'oraussetzung,  daß  der  von  Claparede  beschriebene  Wurm  die  für  die  Spioniden 
charakteristischen  Kopfanhänge  \erloren  habe.  Eine  solche  Annahme  kann  ich  für  die  von  mir 
untersuchten  Tiere  nicht  machen,  da  ich  bei  deren  daraufhin  geprüften  Tieren  eine  Bruchstelle 
am  Kopflappen  nicht  gefunden  habe.  Daß  tr(_)tz  der  haljituellen  Aehnlichkeit  mit  S|)ioniden,  die 
eine  beschränkte  Zahl  von  Kiemen  in  der  Aorderen  Körperstrecke  tragen,  die  hier  beschriebenen 
Würmer  nicht  zu  den  Spioniden  gehören,  dafür  spricht  das  Fehlen  von  gedeckten  Hakenborsten 
und  die  Anwe.senheit  von  Nadeln  im  dorsalen  Borstenbündel.  Diese  \er\veisen  meines  Erachtens 
diese  Polychaeten  in  den  X'erwandtschaftskreis  der  Cirratuliden,  wo  sie  dann  allerdings  als  An- 
trehörioe  einer  eig-enen  Gattuntr  eine  besondere  Stellung  einnehmen.  Der  Besitz  eines  unpaaren 
medianen  Fühlers  am  Kopflappen  ist  Zeii'hen  einer  h()heren  Organisation,  die  scharle  Unter- 
scheidung in  tler  Bildung  der  Kiemen  und  der  Girren  ist  gleichfalls  solcher  Deutung  zugängig, 
während  die  Anwesenheit  beider  K()rperanhänge  neben  den  dorsalen  und  ventralen  Capillarborsten 
und  den  Nadeln  neben  den  ersteren  in  den  hinteren  Segmenten  die  Charaktere  der  Cirra- 
tuliden  sind. 

X'ieileicht  gehört  in  diesen  Verwandtschaftskreis  die  ganz  ungenügend  gekennzeichnete 
Gattung  ParaOllis  Gk.,'^)  da  deren  einzige  Art,  Paraoiiis  tcncra,  am  4. — 10.  Segment  schmale 
blattförmige  Kiemen,  und  in  den  \entralen  Borstenbündeln  der  hinteren  Segmente  dicke  Nadeln 
trägt.  Bei  dem  Mangel  an  Hakenborsten  \ermag  ich  diese  inunerhin  zweifelhafte  h'orm  nicht 
in  Verbintlung  mit  den  Spioniden  bringen,  zu  denen  Gruüe  sie  ge.stellt  hatte,  und  wohin  etwa  die 
Entwicklung   \on   Lippenblättern   an    tlen    i'arapodien    der   \orderen   Segmente   zu  weisen   scheint. 

I)  C[..M'.\Ri''.DE,  Glanures  zootomi<|ues  paniii  l.s  .\iiiielidcs.  Ccncvc.  1864.  pj;.  45.  I'l.  III  li^.  3  (Mem.  Soc.  l'liys.  d'llist.  luil. 
(nMicvc.    T.  XVII,   21"=  part). 

-)  F.  Mksnii.,  Etudes  de  Müipholo{,'i(.-  cxk-riic  ilicz  Ics  .\niulidcs.  II.  I.cs  Spi^J^idkMl^.  Lille  1896.  pg.  242  (Ijull.  scient.  d<-  l:i 
Kraiici-  et  de  la  Bclgique  T.  XX1.\). 

■')  Gkuük,   licricht  ....  sclile.sisclie   ('■esellscliall.     1872.    p.  2(1. 


I  26 


Die  boclcns;issi(jon   Anneliden  aus   den  Sammlungen   der  denlselien  Tiefsee-Kxpcdition.  i  o - 

i'irratiiliis  afer  n.  sp. 

Taf.  X\I1,  Fig.  lo— 12. 

Die.se  Art  gclHirt  /w  ^Xvw  kürzeren  eno-gegliederten  Formen  tler  Cirratulitlen  :  hei  19,5  mm 
Länge  uml  3  mm  gn)r)ter  Breite  zählte  ich  140  Segmente,  bei  14  mm  Länge  und  3,5  mm  Breite 
150  Segmente;  in  beiden  Tieren  waren  die  Segmente  der  präanalen  Strecke  kaum  \ (ineinander 
zu  unterscheiden ;  bei  einem  größeren  FLxempk\re  dem  die  Afterstrecke  fehhe,  betrug  che  größte 
Kiirperhn^ite  5,5  mm.  Alle  Tiere  waren  farhlos,  die  kleineren  hatten  eine  durchscheinende  Körper- 
wand. Die  größte  Korperbreite  liegt  am  15.  —16.  Segment:  nach  vorn  tritt  eine  erhebliche 
\'erschmälerung  ein,  die  bei  dem  breitesten  Tiere  auf  i  mm  geht:  die  X'erschmälerung  nach 
hinten  ertolgt  allmählich,  ist  weniger  grol^,  bisweilen  war  das  Körperende  plötzlich  zugespitzt. 
Die  Ruckenfläche  ist  hoch  gew()lbt,  die  Bauchfläche  platt,  bisweilen  zwischen  den  Seitenrändern 
wie  vertieft:  am  .Seitenumfang  bilden  die  Parapodialhöcker  eine  dorsale  und  ventrale  Kante,  die 
nach  hinten  sich  einander  nähern.  Die  F"äden  bilden  in  der  vorderen  Körperstrecke  eine  meist 
dicht  verknäuelte  Masse,  nach  hinten  stehen  .sie  unregelmäßig  \ereinzelt  und  übertreffen  nur  um 
ein  Geringes  die  Kiirperbreite. 

Der  augenlose  Kopflappen  ist  ein  stumpfer  Kegel  nicht  länger  als  das  erste  Segment, 
\<in   dem  er  deutlich  abgesetzt,   in  das  er  aber  bisweilen  tief  eingezogen  ist  (Taf.  X\'II,   F'ig.  10). 

Die  drei  metastomialen  borstenlosen  Segmente  sind  deutlich  voneinander  getrennt,  unter- 
einander gleich  lang,  wohl  doppell  so  lang  als  die  borstentragenden  Segmente,  das  dritte  am 
breitesten  (Taf.  X\  II,   Fig.  10). 

Die  bor.stentragenden  Segmente  .sind  scharf  voneinander  getrennt,  überall  .sehr  kurz,  in 
der  grölken   Breite  des  Körpers   35  mal  breiter  als  lang. 

Dorsale  und  \entrale  Parapodien  .stehen  in  der  \orderen  Kcirperstrecke  fast  um  die  Hohe 
des  K()rpers  \oneinander  ab,  in  der  hinteren  Körperstrecke  nähern  sie  sich,  l)leiben  aber  immer 
deutlich  voneinander  getrennt  (Taf.  X\  11,  Fig.  12).  Aus  jedem  Höcker  tritt  ein  an  dem  \orderen 
Segmenten  längeres  Bündel  einfacher  Capillarbonsten  her\or.  Neben  diesen  steht  in  den  hinteren 
Segmenten  je  eine  kurze  grade  farblo.se  Nadel :  ihr  Auftreten  ist  aber  sehr  imregelmäßig,  bei 
kleineren  Exemplaren  scheint  sie  regelmäßiger  als  bei  größeren  zu  sein,  hier  fehlte  sie  oft  auf 
größeren  Strecken:  so  habe  ich  eine  einzelne  Nadel  einmal  schon  im  39.,  ein  andermal  im 
87.  Segment  gesehen,  und  darüber  hinaus  fehlten  die  Nadeln  noch  in  beiden  Bündeln  bei 
größeren  \\'ürmern. 

Am  ersten  borstentragenden  Segmente  steht  über  dem  dorsalen  Borstenbündel  jederseits 
ein  einfacher  langer  Faden,  am  zweiten  borstentragenden  auf  gleicher  Höhe  eine  Gruppe  von 
fünf  l)is  .sechs  sehr  langen  F'äden,  deren  Ursprünge  sich  gegen  die  vordere  Segmentgrenze  ver- 
schieben können  (Taf.  X\'II,  Fig.  10).  Die  folgenden  Segmente  tragen  noch  eine  Strecke  weit 
je  einen  langen  Faden  jederseits,  die  mit  den  \oraufgehenden  sich  wirr  verknäueln.  Weiterhin 
nehmen  die  Fäden  sehr  an  Länge  ab  und  stehen  unregelmäßig  an  den  Segmenten,  kommen 
aber  vermutlich  allen  zu  und  fehlen  nur  durch  Abfall  (Taf.  X\'II,  Fig.  11). 

Das  Analende  ist  ein  Zapfen,  auf  cles.sen  \entraler  Fläche  die  Afteröffnung  .steht. 

I'undort:  \ald.-Stat.  77.      i6"36'S.,   i  i "  46' O.     ca.    14"  C.     Große  Fisch-Bai. 


Die  Art  ist  durch  die  StelluiiL;-  eines  einfachen  Taden  am  ersten,  einer  (iruppe  von 
Fäden   am   zweiten   horstentragenden   Segment   jetlerseits   gekennzeichnet. 

Eine  gleiche  Verteilung  der  l-'äden  auf  dem  ersten  uml  /weiten  Segment  wie  bei  Ciii-atnlns 
afcr  sehe  ich  bei  Cinatithis  capcusis  Soii.M.  (teste  \'.  Marenzkller  ' )  \on  Angra  Peciuena.  Diese 
Art  unterscheidet  sich  alier  auffalleni.1  durch  die  gestreckten  Segmente,  die  mehrfac  hen  ilunklen 
Nadeln  neben  den   Borsten  und  die  dicken   Fäden  Aon   Cin-atiilm  afci-. 

Cirrcifiilns  roi/ci/nnis  n.  sp. 

Taf.  X\II,  Fig.  T3.  14. 

Ein  fadenförmiger  farbloser  Wurm  mit  verstiimmeltem  Hinlerende,  tjer  bei  etwa  24  mm 
Länge  und  0,3  mm   Breite   77  Segmente  be.sitzt  (Taf.  X\"1I,   b'ig.  13). 

Sein  Kopflappen  ist  schlank  kegelförmig,  \entral  allgeplattet,  wenig  länger  als  tlas  erste 
Segment,  seine  Endstrecke  \on  der  basalen  Hälfte  durch  eine  schwache  Einschnürung  abgesetzt, 
augenlos;   er  geht   ohne  Trennungsfurche  aus  dem  ersten  Segmente  her\-or  (Taf.  X\'II,  Fig.  14). 

Drei  vordere,  borstenlose,  wenig  voneinander  geschiedene  Segmente,  \-on  den  Dimen.sionen 
der  folgenden  beborsteten  Segmente:  diese  sind  in  der  vorderen  Körpenstrecke  doppelt  so  breit 
als  lang,  in  den   hinteren  etwas  länger  als  breit. 

Ihre  Borstenbündel  treten  am  seidichen  Segmentumfang  aus  niederen  nah(>  aneinander 
.stehenden  kegelförmigen  dorsalen  und  \-entralen  Parapodialhöckern  hervor,  an  den  hinteren 
Segmenten  nahe  an  deren  hinterer  Grenze.  In  lieiden  Bündeln  stehen  einfache  schlanke  Capillar- 
borsten,  die  zumal  in  den  xorderen  Segmenten  \\e\i  \ortretende  I'^ächer  bilden;  in  den  \()rderen 
32  Segmenten  sind  nur  diese  Bonsten  vorhanden,  xon  da  ab  treten  neben  den  \entralen  Capillar- 
borsten  viel  kürzere  dicke  gelbliche  gerade  Nadeln  auf;  solche  fehlen  den  dorsalen  lUindeln  überall. 

Am  zweiten  und  dritten  metastomialen  borstenlo.sen  Segment  .steht  auf  der  Rückenfläche 
jederseits  neben  dem  Rande  ein  .sehr  langer  Faden  (Taf.  X\II,  Mg.  14):  ähnliche,  meistens  aber 
kürzere  F"äden,  stehen  je  einer  über  dem  dorsalen  Borstenbündel,  \-ermutlich  an  allen  Segmenten ; 
da  sie  ganz  unregelmäßig-  am  Körper  \erteilt  Avaren,  vermute  ich,  ilali  sie  an  den  .Segmenten, 
an  denen  sie  fehlen,  abgefallen  sind. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  107.  35"  21'  S.,  20"  22'  Ü.  117  m.  Grauer  .Schlick.  .\uf  der 
Agulha.s-Bank. 

Ich  bezeichne  den  Wurm  als  C/iidtii/i/s,  indem  ich  diesen  Namen  im  weiteren  Sinne 
fa.sse.  Er  gehört  nach  dem  X'erhalten  der  Borsten  in  die  zweite  Gruppe,  die  oi;  .Svixr  Joseph '") 
in  der  Gattung  Cirrafii/iis  danach  gesondert  hat.  Der  Besitz  \(in  drei  metastumialcn  bdrsten- 
lo.sen  Segmenten,  von  denen  die  zwei  hinteren  lange  F"äden  tragen,  ist  beachtenswert.  l(-h  .sehe 
da\on  ab,  daraufhin  eine  besondere  Gattung  zu  errichten,  um  so  mehr,  als  mit  der  .Möglichkeit 
zu  rechnen  ist,  dal?  das  Tier  trotz  der  großen  Zahl  seiner  Segmente  eine  |ugendform  tlarstellt. 
Dafür  könnte  sprechen,  daß  in  dem  mit  Cilxcerin  aufgehellten  Korper  Cieschl(.'chtsj>rodukte  nicht 
zu  sehen   waren. 


')  VON  MARKN'zi'.f.i.F.R,  rolychacten  der  .Angra  IVqucna-Ruclit.     Zoolog.  Jalnhiicli.  .\l)t.   f.  Systniiatik.    I'.'l.  III.   pq.  lO. 

'^)  DF.  S.MNT  JosKi'ii,  .\nnelides  |iolyclirtcs  des  cotcs  de  Dinard      .\nnal.  d.  sc.   ii.iUu.  Zool.    Ser.  \'1I.     T.  17.     1894.    pg.  45. 

I  2S 


Die   liiulciisiissigcn   Anjiclklen   iius   den  .'^animlimgen   clor  doiitsclicn  TiersL'c-[ix|)eilitii)ii.  1  «n 

Hctcrocii'i'iis  cinciiiiiafiis   n.  sj). 

Tat".  W  II,  Vvy.  15. 

I'-in  cin/i^es  Exemplar,  das  in  L^an/or  Länge  erhalten  war,  erwies  sich  nach  I  )unhlr;inkun^- 
mit  (ihcerin  als  ein  Weibchen  mit  L;n>|')en  Eiern  in  der  Leil)esh()hle:  es  ist  ^leichmäi^i^-  i^elb- 
^rau,    iS  mm   lanj^',  fast  durch^eheml    1,3  mm   hreit  und   hat    i  10  Segmente. 

Der  stum])l  kegelförmige  aiigenlose  Kopflappen  ist  mit  tlem  ersten  Bticcalsegment  ver- 
schmolzen und  damit  fast  .so  lang  als  die  beiden  folgenden  Segmente.  Der  weite  Mundeingang 
liegt  auf  dem   ersten   Buccalsegment  luul  hat  eine  abgesetzte  schwach  längs  gefurc-hte   Lippe. 

I  )i(>  drei  BticcaLsegmente  sind  borstenlo.s,  jedes  etwa  doppelt  so  breit  als  lang,  durch 
Ringfurchen   v()llig  geschieden,  fa.st  tln-hrund  (  Taf.  X\  II,   big.  15). 

Die  folgenden  borsten  tragen  den  auf  tler  \  entralfläche  abgeflachten  Segmente  sind  alle 
kürzer  als  tlie  buccalen,  die  ersten  etwa  sechsmal,  vom  20.  l)is  zum  60.  Segment  zwolfmal  breiter 
als  lang,  in  der  hinteren  Körperstrecke  werden  die  Segmente  länger  und  sind  etwa  dreimal 
breiter  als  lang.  —  An  den  Elanken  dieser  Segmente  .stehen  in  niederen  wenig  \oneinander 
getrennten  Parapodialhöckern  dorsale  und  \'entrale  Bündel  \on  capillaren  Borsten:  die  dorsalen 
Borsten  sintl  in  dem.selben  Bündel  ungleich  lang,  eile  oberen,  zumal  in  der  vorderen  Körper- 
strecke, sehr  \iel  länger  als  die  unteren,  die  \entralen  Borsten  überall  kürzer  als  die  langen 
dorsalen.      Nadeln  habe  ich   neben  den   Borsten  nicht  gesehen. 

\  on  baden  steht  jederseits  nahe  dem  hinteren  Rande  auf  tlem  dritten  Buccalsegment  ein 
feiner  schlanker:  das  erste  borstentragende  .Segment  trägt  jederseits  nahe  über  dem  dorsalen 
Bonstenbündel  einen  schlanken  dünnen  Eaden  und  medianwärts  da\on  einen  .sehr  langen  und 
dicken  in  Schraubenwindungen  gedrehten  Eaden  mit  längslaufender  F"urche,  ^\•ohl  sicher  eine 
Kieme  (Taf.  X\  II,  Eg.  15).  Ueber  die  ganze  Länge  trägt  der  Körper  in  unregelmäbiger  \'er- 
teilung  an  den  blanken  der  .Segmente  je  einen  Eaden,  der  an  den  hinteren  .Segmenten  sehr 
viel  kürzer  als  an  ilen  \iirderen  ist.  Alle  die.se  Eaden  sind  bisweilen,  wohl  durch  Contraction, 
geringelt. 

Das  letzte  Segment  trägt  eine  \veite,  wulstig  umrandete  Afteröffnunsf. 

Eundort:  \'ald.-Stat.  161.  48'^  57'  S.,  70"  o'  ü.  88  m.  X'ulkanischer  .Schlamm.  Auf 
der  Bank  im   Osten   \-on   Kerguelen. 

Die  Art  habe  ich  der  Gattung  Hctci-ocii-nis  zugewiesen,  wie  diese  \o\\  dp:  S.\i\t  Joseph ') 
begrenzt  ist,  mit  dem  von  M.  Caii.i.kk\-  und  \\  Mesnii, ')  gemachten  X'orbehalt.  Ist  die  Gattung 
T/tnrv.x  W'y.Vk  u.  B.')  aufrecht  zti  halten,  so  würde  diese  Art  wohl  dahin  einziLStellen  .sein.  — 
Mit  einer  der  beschriebenen  Arten  kann  ich  den  Httcrociii-ns  ciminiiatiix  nicht  zusammenbringen, 
imd  zwar  wegen  des  Wrhaltens  tler  .\nhänge  des  dritten  buccalen  untl  ersten  borstentragenden 
Segmentes. 

'j  DK  Saint  Joskph,  Annelides  polyclii'tes  des  cötcs  du  Uinard.      .\nn.  sc.   natiir.   Zool.    .Ser.  Vü.    T.  17.    pg- 45. 

-)  M.  C.M'I.I.KRY  et  F.  Mf.snii.,  Lcs  formes  cpitoques  et  l'evoliition  des  Cirratulions.  .Anna),  de  ri'niversile  de  Lyon.  Käse. 
.\XXIX.     1898.    pg.  127. 

^1  Wehster  and  Benedict,  Tlie  annelida  cliaelnpoda  from  Eastport  .Maine.  L'.  St.  Commission  of  fish  and  fislieries.  l'i.  XIII. 
Ke|iorl   lor    188;.    Washington  18S7.    pg.  741. 

I  29 

n<-iiis.:h5 'ri'-fs'-i'-K..vii<-.ini'.ii  1898-1895    n.i,  .\vi.  17 


j  o  Q  E.  Ehlers, 


Capitellidac. 


Nofoniastiis  lafcriceus  SaRs. 

Syii.:  P>isi(;,  Monoojraph.  d.  Capitelliden.  —    Fauna  und  Flora  des  (lolfs  von  Xea])el.    1887.  pg.  861. 

Fundorte:  X'ald.-Stat.  i2cS.  54"  29' S.,  3"  30' O.  439  m.  i  "^  C.  Im  Osten  der  Bouvet- 
Insel.  —  Vald.  Stat.  131.  54"  28' S.,  3"  30' O.  457  m.  1,1"  C  X'ulkanischer  Schlamm.  Dicht 
unter  der  Bouvet-hisel. 

Weitere  \'erbreitu  ng:  Arktisch  -  boreal :  atlantische  Küste  von  Nordamerika  und 
Europa.     Mittelmeer (?).     Madeira  (cfr.  Eisk;).     Magellan-Gebiet  (Ehlers). 

Capifclla  capitata  (Fabr.). 

Syn.:  F.isk;.  Monogia])h.  d.  Capitelliden.  —  Fauna  und   Hoia  des  (lolfs  von  Neapel.     1887.    pg.  849. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  7.  60"  37'  N.,  5"  42' W.  588  m.  0,8"  C  Toniger  Sand.  Niird- 
lich  vom  Thomson-Rücken.  —  \'ald.-Stat.  77.  16"  36' .S.,  i  i "  46' O.  ca.  14"  C.  Große  ImscIv 
Ikicht.  —  \'ald.-Stat.  160.     X'ulkanischer  Sand.     Kerguelen,  Gazelle  Bassin,  Schönwetter-Bucht. 

Weitere  X'erhrei  ttmg:  Arktisch-boreal ;  amerikani.sche  und  europäi.sche  Kü.sten  des 
Nordmeeres.  Mittelmeer.  Adria.  Sch\varzes  Meer.  Kanarische  Inseln  (cfr.  Eisk;).  Bort  Stanley-. 
h'alkland-Inseln.  —  Magellan-Gebiet  (Ehlers). 


Lei  och 


nis  n.  o'. 


Capitellide  ohne  Kiemen,  mit  glattem,  nicht  gefelderten  Körper,  Thorax  luid  Abdomen 
äußerlich  nicht  geschieden :  1 2  Baar  thoracale  dorsale  und  ventrale  Bündel  \on  Capillarborsten, 
danach  Bündel  von  Capillarbonsten  ttnd  Haken  und  weiter  abdominale  dorsale  und  \'entrale 
Wülste  mit  langgestielten  Haken  in  einzeiligen   Reihen. 

Lcioclinis  atataccNs  n.  sp. 

Taf.  X\1I.  Fig.  16.  17. 

Der  gelbbraune,  nach  der  Aufbewahrung  in  Weingeist  ziemlich  harte  Korper  des  Wurmes, 
der  in  Windungen  aufgerollt  liegt,  dessen  hintere  Strecke  fehlt,  ist  gestreckt  60  mm  lang,  fa.st 
durchgehend  2  mm  dick,  drehrund,  mit  gering  ausgeprägter  Segmentierung  und  ohne  äußerlich 
hervortretende  Sonderung  in  eine  thoracale  und  abdominale  Strecke  (Taf.  XV'II,  Big.  16.   17). 

Der  über  dem  teilweis  ausgestülpten  Rüssel  liegende  Ku|)flappen  i.st  sehr  klein,  brtil 
dreieckiof,  ohne  erkennluire   Anhäntre  oder  Aup^enflecke. 

Hinter  ihm  folgen  62  Segmente,  von  tlenen  ilie  vonleren  dnppelt  so  lireit  als  lang, 
während   die  hinteren   etwas  \-erlängert   sind.      Die   .Segnientfui'cheii    sind   scharfe  abei-   wenig  tiefe 

1  ;o 


Die   l)oclcns;issi'n-ii   AiiiieliLlcn  aus  den  Samnilungcii  der  dculschen  Ticfscc-lC.\|icdilion. 


I."il 


Linirii,  die  Sei^mcntt'  tlahcr  nur  wenii^-  \(incinander  abgesetzt.  An  den  xnrderen  Segmenten  i.st 
eine  seichte  Ringfurciie  /.u  erkennen,  durch  die  das  Segment  in  zwei  gleici:  grolle  Ringel  zerlegt 
wird.  Die  Oberfläche  der  Segmente^  ist  glatt,  an  den  vorderen  schwach  gerunzelt,  nirgends  mit 
ausgesprochener  Felderung,  wie  sie  sonst  bei  Capitelliden  auftritt.  An  den  vorderen  lo  Seg- 
menten lie,gt  auf  der  \entralen  Fläche  ein  medianer  schmaler  subneuraler  Läng.sstreif,  der  Aveiter 
nach  hinten  nicht  zu  \ erfolgen  ist.  An  den  \orderen  fünf  Segmenten  verläuft  jederseits  am 
Seitenumfang  auf  interpodialer  H()he  eine  tiefe   Längsfurche. 

Die  zunächst  auf  den  Kopflappen  folgende  Körperstrecke,  die  mir  zwei  Segmenten  zu 
entsprechen  schien  —  eine  scharfe  Segmenttrennung  war  nicht  zu  erkennen  —  hatte  keine  Borsten. 

An  allen  folgenden  Segmenten  .standen  am  Seitenumfang,  durch  weiten  Ab.stand  von- 
einander getrennt,  dorsale  und  ventrale  Borsten.  Die  ersten  12  Segmente  hatten  nach  hinten 
an  Größe  zunehmende  Borstenbündel.  Bei  auffallendem  Licht  erschien  bei  Ansicht  von  oben 
das  einzelne  Borstenbündel  als  ein  dunkler  Punkt,  der  sich  in  Seitenlage  als  ein  Bündel  \-on 
feinen  langen  Capillarbor.sten  auflöste,  die  in  wenigen  dorsoventral  laufenden  Reihen  dicht  fächer- 
f()rmi"-  tredränp-t  standen.     Die  einzelne  Borste  war  bei  durchfallendem   Licht  glashell. 

Am  13.  Bündel  standen  am  ventralen  Ende  der  Reihen  der  Capillarborsten  wenige  lang 
gestielte  Haken.  Damit  ist  der  Uebergang  zu  der  Borstenausrü.stung  der  hinteren  Segmente 
o-etreben,  die  ^on  laneeestielten  Haken  auf  kurzen  Wülsten  gebildet  \vird.  Ich  habe  nicht  fest- 
gestellt,  ob  über  das  13.  l^ündel  hinaus  noch  Uebergangszustände  Aorhanden  sind.  —  Die  auf 
der  Höhe  der  vorderen  Borstenbündel  stehenden  Hakenwülste  treten  —  es  kann  das  zufällig 
sein  —  an  den  \(jrderen  dieser  Segmente  wenig  her\or,  weiterhin  heben  sie  sich  deutlich  heraus 
als  längso\ale  mit  cleiu  größten  Durchmesser  dorsoventral  gerichtete  Polster.  Auf  ihnen  stehen 
einzeilig  langgestielte  teils  fast  gerade,  teils  geschwungene  Haken,  ich  zählte  deren  bis  zu  zwanzig. 
Ihr  Schaft  hat  auf  nicht  ganz  zwei  Drittel  .seiner  Länge  ^•om  Grunde  aus  eine  geringe  An- 
schwellung, der  daraus  hervorgehende  Haken  eine  gekrümmte  jederseits  breit  flügeiförmig  ge- 
deckte Endspitze  mit  zwei  kleinen  Scheitelzähnen  nebeneinander  (Taf.  X\'II,  Fig.  17).  Die  ganze 
Länge  eines  Hakens  aus  der  hinteren  Korperstrecke  betrug  0,117  mm.  da^m  entfielen  auf  die 
Endstrecke  0,045  mm.  Wo  der  Haken  aus  der  Cuticula  der  Körperwand  heraustritt,  hat  diese 
eine  ringförmige,  glänzende  \'erdickung  (Eingang  zum   Borstenfollikel). 

Kiemen  habe  ich  nicht  gesehen,  auch  keine  Stellen,  die  als  Ausstülpungsstellen  von  solchen 
anzusprechen  wären.      Ich  halte  das  Tier  danach  für  kiemenlos. 

Im  Bereich  des  8.,  9.  und  10.  Segmentes  stand  in  der  .Segmentfurche  auf  der  halben 
Höhe  zwischen  dem  dorsalen  uml  \entralen  Borstenbündel  ein  dunkler  P^leck,  der  in  den  beiden 
ersten  Segmenten  punktf()rmig,  im  dritten  etwas  linear  verlängert  \\ar.  Ich  \erzeichne  die 
Bildung,  ohne  eine   Deutung  zu  geben. 

Organe  einer  Seitenlinie  habe  ich   nicht  erkannt. 

P^undort:  \'ald.-Stat.  iqi.  o"  39'  S.,  98"  52'  O.  750  m.  7,1"  C.  bester  K(.)rallen-Schlii-k, 
Zwischen   Sumatra  und  Siberut-lnsel. 

Der  Maneel  der  P'elderunir  und  das  P'ehlen  einer  äußeren  Trennung  \"on  Thorax  und 
Abdomen  ist  für  den  Habitus  des  Tieres  charakteristisch  und  sicher  nicht  auf  Conservierungs- 
zustände  zurückzuführen,  pj'ne  geringe  .\usprägung  der  P'elderung  fintlel  sich  bei  den  Gattungen 
Mastobraiulni^   Eis.   und   IIitcri'Diastns   Eis. 


,  ,  ^  E.    Elll.LRS, 

Die  \'erteilung  tler  Borsten  ähnelt  tlerjeniyen,  tue  sich  in  der  Gattun;^-  J/i!sfo/>/-ii//<7///s 
findet;  die  Kinzeliieiten  ilirer  Form  stimmen  mit  keiner  der  von  Eisk;  al)^■ebildeten  Capitelliden- 
Borsten  ganz  überein. 

\"on  einer  anatomischen  Untersuchung^'  tles  Stückes,  deren  Ergebnisse  die  Berechtigung 
der  Aufstelkmg  einer  neuen  Gattung  sichern  i-:onnte,  mubte  ich  absehen,  cki  nur  ein  einziges 
Stück  zur  \'erfügung  stand. 


Maldaiiuhic. 

Clyiiiciic  assinülis  McInt 

Syii.;   Ehlers,   Pulychaet.   d.   maf(ell.   u.   cliil.   Strandes,     iqoi.   p.  i()2. 

Fundort:   \'akl.-Stat.  160.     \  ulkani.scher  Sand.      Kerguelen,  Gazelle-fialen. 
Weitere  \' e r b r e i t u n g :  Kerguelen  (Mc Inh )si  1).     Magellan-Gebiet  (Eiileks). 

L  'lyniciic  sp.  ? 

In  .sandigen  Rohren  steckende  Makhmiden.  deren  l-lrbaltungszustanil  eine  nähere  Be- 
stimmung nicht  ge.stattete. 

k'undort:  \'ald.-Slat.  löi.  48"  75'  S.,  70"  o'  O.  88  m.  X'ulkanischer  Schlick.  Auf 
der  Bank  im   Osten   \on  Kerguelen. 

Maldaiic  S(//'s/  AIlmgn. 

M.^l.mc;kk\,  Nurdiska  Hals-.\niiulater.     1865.   p.  188.     Annulata  polychaeta.     1867.   [).  90. 

Die  in  dünnwandigen  Schlammröhren  eingeschlos.senen  W'ürmer  .stinnnen  mit  der  von 
Malm(;ren  gegebenen   Beschreibung  dieser  Art  gut   überein. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  128.  54"  29'  S.,  3"  80'  O.  439  m.  — 0.3"  C.  Im  0.sten  der 
Bouvet-Insel.  —  \ald.-Stat.  13T.  54"  28'  S.,  3"  30'  O.  457  m.  — o,6"C.  \"ulkanischer  Sand. 
Dicht  unter  der  Bou\et-Insel. 

Weitere  \'e  rb  rei  t  u  n  g:  .\rktisch-l)oreal.  kVanzb.si.sche  Westkü.ste  (M.m.mckkn).  —  Yedo, 
Ja])an.      345  baden   (.Mi   Ixmsii,   Chalienger). 

I fctcroina/düJic  n.  ^". 

Makkmiden  nn't  gesäumter  Kopfplatte,  an  allen  Segmenten  mit  gleicher  Bebur.stung; 
dorsalen  einreihigen   Haken   und   ventralen  Capillarborsten. 


I  lic   l]lnl^.■Il^;l^siyc■il   .\iiiirliil<-ii  uuj.   dcii   Saiiiiiiluii^LMi   der  ilcubclicii    ri(-lscc-l'',x|ici-liliijn.  j  -,  ^ 


I Icfcroiiiiilddiic  acqiialis   n.  sp. 

■|";il'.  X\'III,  Fig.  5~io. 

Das  ein/ige  SUuk,  ilas  mir  zur  IScschrcihung  \iirlicg1,  ist  ein  glricliiiialiig  gclliliniuner, 
fast  clrc'hrunclcr  Wunii  xon  66  nini  Länge  und  2  mm  Dicke:  er  lial  liinlcr  dem  lUiccalsegment 
16  borslentragtMulc  Segmente:  doch  tdik  (kis  Anak'nde  mit  vi<-llei(Iit  nur  \\(;nig  Segmenten 
(Tak  X\  Ilk   I'ig.  5). 

Die  vom  ßuccalsegment  mit  einer  schwachen  Einschnürung  abgesetzte  Kopfpkitte  ist 
\on  einem  am  Seitenumfange  nahe  dem  Hinterrande  jederseits  eingeschnittenem  Fhiutsaumc 
umfaßt,  der  am  Hinterrande  am  höclisten  ist,  nach  xorn  niedrig  ausläuft;  die  \'orderspitze  der 
Pkvtte  ist  stumpf:  auf  der  Rückenfkiche  der  Platte  steht  eine  mediane  ganz  niedrige'  Irrste: 
Länifsfurchen  nel)en  ihr  sind  nicht  xurhantlen.  Augenflecke  auf  der  Außenfläche  fehlen  (Tak  W'IH, 
Fig.  6.  7).  —  Das  die.se  Platte  tragende,  borstenlo.se  Buccalsegment,  ist  etwas  kürzer  als  das 
foleende:  auf  dem  \'orderrancle  seiner  Yentralfläche  steht  median  die  kleine,  die  Conca\ität  nach 
vorn  wendende  hallMiiondförmige  Mundöffnung,  \or  ihr  xerläuft  \i)n  der  Spitze  der  Kn])flappen- 
platte  ausgehend  und  in  den  c(>nca\en  Rand  der  Mundoffnung  hineinreichend  eine  schmale 
platte  Leiste  (Taf.  X\'III,  F'ig.  7). 

Die  bonstentragenden  folgenden  Segmente  sind  in  iler  ,\usrüstung  mit  Haken  und  Capillar- 
borsten  untereinander  gleicli,  unterscheiden  sich  nur  durch  ungleiche  Läng.sau.sdehnung  und 
ungleiche  Stärke  der  tlie   Haken  tragenden  Wülste. 

Das  I.  unil  2.  Segment  sintl  3  mm  lang.  \'om  3. — 9.  Segment  schwankt  tleren  Länge 
zwischen  5  untl  6  nun:  von  da  ab  ninunt  die  Länge  der  Segmente  ab.  das  10.  untl  11.  .sind 
4  mm,  das  12.  uiul  13.  3  mm,  das  14.  2,5  mm,  das  15.  1,3  mm  lang.  Scharfe  Segmentfurchen 
fehlen,  doch  ist  an  t\(t\\  .Segmentgrenzen  bisweilen  eine,  \vohl  \^^\\  Contractionszu.ständen  beein- 
flußte gürtelförmige  Ein.schnürung  \i>rhanden;  die  letzten  .Segmente  tragen  unregelmäl^ige  Ring- 
Avülste  oder  .S|xuigen.      Kragenbildungen   an   tlen  Segmenten   fehlen. 

\'on  allen  bekannten  Maldaniden  weicht  die  Art  tlurch  die  Stellung  der  Haken  und 
Borsten  ab:  beide  stehen  nahe  der  \orderen  Segmentgrenze  am  .seitlichen  Umfange  des  Körpers, 
und  zwar  die  einreihigen  Haken  dorsal,  und  ventral  da\on  durch  kleinen  Zwischenraum  getrennt 
das  schlanke  Bündel  der  Capillarbonsten,  das  bedeutet  gegenüber  dem  Verhalten  bei  den  übrigen 
Maldaniden  ein  \'ertauschen  der  dorsalen  und  \entralen  Stellung.  —  Die  Haken  stehen  in  den 
vorderen  Segmenten  auf  der  glatten  K()rper\vand  in  einfacher  Reihe,  in  den  folgenden  .Segmenten 
auf  einen  je  weiter  nach  hinten  um  so  stärker  herxortretenden  Polster.  Die  Reihen  der  Haken 
oder  die  sie  tragenden  Polster  bleiben  auf  dem  .Seitenumfang  der  Segmente  beschränkt.  Li  der 
Reihe  des  4.  Segmentes  zählte  ich  15  Haken,  weiterhin  nimmt  deren  Zahl  etwas  zu,  überschreitet 
aber  20  wohl   kaum.     Am  langgestielten   Haken  i.st  die  basale  -Strecke  durch  eine  Einschnürung 


deutlich  \on  der  Endstrecke  abgesetzt:  die.se  läuft  mit  einem  von  Haaren  gedeckten  starken 
Zahn  auf,  de.s,sen  -Scheitel  eine  Doppelreihe  ungleich  großer  Nebenzähne  trägt  (Taf.  XVIII,  Fig.  8). 

—  Das  schhmki',  glaslii'Ue  lUlndel  xnn.etwa  6 — 8  Capillarborsten  enthält  daxon  zwei  F'ormen 
(Taf.  X\  III.  Fig.  9.  10):  kürzere  einfach  zugespitzt  auslaufentle  schwach  gekrüiumte,  und  imi  ein 
\'ielfaches   breitere   und   längere,    deren    fein    längsstreifiger  -Schaft    in    eine    feine   -Spitze    au.sgeht, 

^    0  0 


,  ,  .  ■  E.   hllLERS, 

die  jederseits  mit  einer  Reihe  scliuppenformiger  Blätter  be.setzt  ist:  sie  machen  den  lundrui'k 
ineinander  geschobener  Tüten. 

Das  Ansehen  des  letzten  Segmentes  zeigte  keine  charakteristische  Afterbildung:  ich  halte 
es  für  verletzt,  so  daß  das  Analsegment,  \ielleicht  auch  weitere  präanale  Segmente  fehlen. 

Nach  der  Umkleidung,  die  die  mittlere  Körperstrecke  trug,  bewohnt  der  Wurm  eine 
weiche  aus  .sandigem   Schlamm   hergestellte  Röhre. 

Fundort:  Vald.-Stat.  258.  2"  58'  N.,  46"  50' O.  1362  m.  6"  C.  Pteropoden-Schlamm. 
Lhiter  der  ostafrikanischen  Küste. 

Die  eigentümliche  Erscheinung  in  der  Stellung  der  Haken  und  Borsten,  die  den  Charakter 
der  Gattung  bildet,  hat  ein  Analogon  in  dem  Borstenwechsel  bei  den  Serpuliden.  In  beiden 
Fällen  i,st  ein  \'erständnis  für  das  Zustandekommen  dieses  Platzwechsels  der  Bonsten  bislang  nicht 
gefunden :  es  ist  zur  Zeit  auch  völlig  ungewiß,  ob  diese  Umkehrung  der  Bonstenstellung  bei 
den  so  verschiedenen  Familien  der  Maldaniden  und  Serpuliden  als  ein  gleichwertiger  Vorgang 
anzu.sehen  i.st.  Und  ebensowenig  lälk  sich  zur  Zeit  besdmmen,  welchen  Wert  der  auf  den 
Borsten  Wechsel  ge.stellte  Gattungscharakter  der  Heteromaldane  für  das  natürliche  System  inner- 
halb der  Familie  der  Maldaniden  hat. 

Rhodiiic  lovciii  Mlmgx. 

iMai,.mgrk\,   Xordiskii   H;ifs-Aiinulater.     1865.   pg.  i8q.   —     Annulata  polycluieta.     1867.   pg.  99. 

Das  einzige  mir  ^-orliegende  Stück,  das  aus  i  2  auf  den  Kopflappen  folgenden  Segmenten 
besteht,  stimmt  in  allen  ^vesentlichen  Punkten  so  yut  mit  der  xon  Mai.mi.rkn  treyebenen  Be- 
Schreibung  der  Rliodiiic  lovcui,  dal^  ich  es  so  benenne.  Es  fehlt  dem  Exemplar  allerdings  tlas 
hintere  Körperende,   untl    dessen   Unkenntnis   kann   die  Bestimmung  zweifelhaft  erscheinen  lassen. 

Fundort:  Vald.-Stat.  258.  2"  58'  N.,  46"  50' O.  136  m.  6^' C  Pteropoden-Schlamm. 
Unter  der  ostafrikanischen   Küste. 

Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :   Boreal.     Nordsee.  —  Ostsee  (Li;\\  inskx).     ü.stküste  A merikas. 

Nicoiiiiulic  litiiibricalis  (Fa13R.). 

M.\lm(;ren,   Nordiskii   Hars-Aumilalcr.     1865.   pg.  iqo.      .-\nnulata   pulychaeta.     1867.   p.  99. 

Ein  Wurm  ohne  Hinterende,  stimmt  in  der  Vorderstrecke  soweit  mit  Xicoiiiaclh-  Inmlirica/ix 
(Fabr.)  überein,  daß  ich  ihn  unter  die.ser  Bezeichnung  aufführe. 

Fundort:  Vald.-Stat.  131.  54"  28' S.,  3"  30'  Ü.  457  m.  -0,6"  C.  Wilkanischer  Sand. 
Dicht   unter  der  Bouvet-In.sel. 

Weitere  Verbreitung:   Arktisch-boreal :   Nord-  unil   Ostsee. 

Xicoiiuulic  iiifcrsfri(  tu   n.  sp. 

Taf.  Will,   big.  1—4. 

Das  einzige  Stück  die.ser  .\rt  stak  in  einer  tlunnwandigen  .Schhunmrdhre  in  \  ier  .Stücke 
Z(;rbr(H;hen,  ohne  das  Afterende. 

134 


Die  hodonsiissigon  Anneliden  ans  den  Sammlungen  dLT  deutschen  'riersec-I''.xpedition.  T  "^  " 

Daniu'h  ist  der  (Irclirumlc  fadrnfornii;^'  erscheinende  Wurm  S6  mm  laiiu;-,  Ijei  einer  L;'leich- 
mäßigeii  Dicke  \nn  i  mm,  farhlns  mit  durchscheinender  i\(ir|)er\\an(l :  er  hesitzl  19  i^orsten- 
tragende  sehr  lantjc  Sei^nienle   und   \ici-  liorstenlose  kurze  präanule  (Tal.  .Will,   Vv^.  i.  2). 

Der  \iim  ersten  h(  irstentrao-enden  Sei^-mentc  nicht  ab^'esetzte  Kopflappen  ist  etwa  .so  lantj 
als  das  SeL;'ment,  aus  dem  er  hcrvororeht,  breit,  nach  xorn  dreieckii,»'  zu^'espitzt,  auf  der  Rücken- 
fläche hochgewuibt,  ohne  liingsfurchen,  auf  der  die  Mundoffnung  tragenden  Bauchfläche  platt, 
sein   Wirderrand  schwach  gewulstet,  ohne   Hautsaum  (Taf.  XMII,  P^ig.  i.   t,). 

Die  borstentragenden  Segmente  sintl  alle  lang  gestreckt,  durch  tiefe  Ringfurchen  stark 
\oneinander  abgeschinirt.  am  Xdrticrrande  des  \ierten  Segmentes  steht  ein  niedriger  dünnhäutiger 
Kragen  (Taf.  X\'III,  Fig.  i ).  Das  tiritte  Segment  war  am  läng.sten,  8  mm  lang,  das  zweite  5,73 
und  das  erste  mit  dem  Kopflappen  5,5  mm :  die  nach  dem  dritten  Segmente  folgenden  schwanken 
zwischen  5  mm  und  4.5  mm  Länge,  die  beiden  letzten  borstentragenden  Segmente  sind  kürzer, 
3  mm  uml  2,s  mm  lang.  An  allen  Segmenten  .stehen  dorsale  schlanke  gesäumte  Capillarborsten, 
tiarunter  an  den  drei  ersten  in  geringem  Ab.stand  je  eine  starke  einfache  Nadel,  an  den  folgenden 
iliclit  darunter  eine  einfache  Reihe  \on  etwa  acht  glänzenden  langgestielten  Haken:  aus  ihrem 
gckriimmtcn  .Schaft  gehl  mit  geringem  Absatz  die  Endstrecke  her\-or,  deren  Hakenende  zwei 
grobe  Zähne  und  eine  mehrzähnige  Scheitelkappe  trägt,  aus  der  bisweilen  eine  stärkere  Spitze 
besonders  her\orragte  (Taf.  XMII,  Fig.  4). 

In  der  vorderen  Ktirperstrecke  stehen  die  Borsten  nahe  dem  \orderen,  in  der  hint(>ren 
K()rper.strecke  nahe  dem  hinteren  Segmentrande. 

x\uf  das  letzte  borstentragende  Segment  folgen  vier  ganz  kurze  liorstenlose  Segmente 
(Taf.  X\III,  Fig.  2),  die  zusammen  nicht  so  lang  als  das  \or  ihnen  .stehende  Segment  siml. 
1  )as  letzte  \on  ihnen  hat  eine  glatte  Endfläche  mit  weiter  centraler  Oeffnung,  aus  welcher 
Inhaltsmas.sen  des  Darmes  austreten.  Wenn  ich  auch  eine  Piruchfläche  hier  nicht  fe.ststellen 
kann,  so  vermute  ich  doch,  dal'  in  dieser  Oeffnung  der  .\fter  nicht  xorliegt,  sondern  tlall  eine 
Analbildung  abgebrochen  ist. 

Die  Schlammrühre,  aus  der  das  Tier  stammt,  ist  erheblich  länger  als  dieses,  hat  eine 
tliinne  membranöse  W^and,  die  außen  mit  einer  dicken  Schlammschicht  bedeckt  ist. 

Fundort:  \aId.-Stat.  203.  i"  47'  N.,  y6"  58'  O.  660  m.  9,1"  C.  Pteropoden-Schlamm. 
1 5  Meilen  südlich  \on  Bangkam. 

Durch  die  starken  intersegmentalen  Einschnürungen  der  .sehr  langen  Segmente  unter- 
scheidet .sich  habituell  diese  Art  \()n  der  von  McIntosh')  abgebildeten  Xico/iiachc  jaf^oiiica 
Mc  Int.,  mit  der  sie  in  der  Bildung  des  \'orderendes  übereinzustimmen  scheint,  bedeutsamer 
noch  dadurch,  daß  sie  nur  in  den  drei  ersten  Segmente  je  eine  einfache  ventrale  Nadel  besitzt, 
während  X/o/nnc/it-  japonica  Aklxr.  in  den  ersten  \-ier  Segmenten  solche  träi^t.  Danach  ist  auch 
wohl  die  \on  M.s.lm(;ren  yetrebene  Diagnose  dieser  Art  abzuändern,  in  die  der  P)esitz  Mm  nur 
drei   vorderen  Segmenten   mit  einfachen   Nadeln  aufgenommen   ist. 


')  MciNiOSlI,   Report  ....  (  hallengcr.     Zool.   XOI.  .XII.    18S5.   pg.  399.    PI.  .\I.VI.  flg.  5. 


'  JO 


I  36 


!■;.  i'jii.ERs, 


Ö 


HcniicIIidac. 

Pallasia  /»orrcefn   n.  sp. 

Taf.  X\III.  ¥vr.  II  — 15:  Taf.  XIX,  Fi-   1—3. 

Nur  eine  kur/e  \ordere  Strecke  dieser  aus  größerer  Tiefe  stammenden  Mermellide  hat 
die  Sammlung  der  \'aldivia-Expedition  gebracht  (Taf.  X\'III.  Ing.  11),  ihre  Beschreibung  ist  nicht 
\viilil  zu  umgehen,  da  es  sich  um  eine  Art  handelt,  die  durch  eine  Anzahl  xnn  llesontlerheiten 
sich  auszeichnet. 

Das  hinter  der  Kron(^  nur  noch  15  Segmente  aufwei.sende  Stück  ist  24  mm  lang,  in  der 
ganzen  Länge  fast  gleich  Ijreit:  nur  hinter  der  Krone  etwas  eingeschnürt  und  damit  3  mm  breil, 
gegen  4,5  mm  am  hinteren  Bruchende,  auf  Rücken-  und  Bauchfläche  wenig  abgeplattet;  im 
ganzen  gelblich  \veiP>,  nur  die  X'entralfläche  der   Paleen-Segmente  mit  braunem   ( )uer\visch. 

Die  Blätter  der  kurzen  Krone  gehen  auf  der  Rückenfläche  jederseits  xon  einer  seichten 
medianen  Körperfurche  aus  und  sind  hier  durcli  einen  kleinen  Z\vischenraum  \oneinander  ge- 
trennt, während  sie  ventral  \iel  weiter  voneinander  abstehen :  sie  tragen  jederseits  eine  äußere 
Reihe  von  20  Kronenpaleen,  und  eine  innere  Reihe,  deren  Zahl  ich  nicht  feststellen  konnte,  da 
ihre  l^aleen  zum  größten  Teil  im  Integument  \erborgen  waren.  Die  äuikTcn  Paleen  sind,  soweit 
sie  \orragen,  platte,  lanzettförmige,  glattrandige  Borsten  mit  kleiner  abgesetzter  Endspitze 
(Taf.  X\'I1I,  iMg.  15).  Die  inneren  Paleen  sintI,  soweit  das  die  am  x'entralen  lüide  der  Reihe 
hervorragenden  Spitzen  erkennen  lielkn,  einfache  Nadeln.  —  Auf  der  Idohe  des  dorsalen  lüules 
der  Paleenreihe  trägt  die  dorsale  Mäche  der  Krone  zwei  liraune  glänzende,  wenig  \<>rragende 
Haken.  —  Nach  außen  \'on  der  Paleenreihe  .stehen  auf  tiem  Rande  jedes  Kronenblattes  10 
lange,  fadenförmige  nach  außen  gebogene  Kronenpa|jillen  in  gleichen  Ab-ständen  \-oneinander.  — 
Die  zwischen  den  Kronenblättern  stehenden  Kiemen  sind  kurze  dicke  F"äden ;  über  ihre  Zahl 
und  X'erteilung  kann  ich   nichts  angeben  (Taf.  X\  III,   big.  14). 

Die  am  Hinterrande  der  Krone  auf  der  X'entralfläche  median  stehende  Mundofhiung  ist 
jederseits  \<>n  einem  halbrunden  häutigen  Lappen  umgeben  (Taf.  XX'III,  Mg.  13).  Unmittelbar 
neben  diesem  dorsal wärts  .steht  ein  schlanker  nach  xorn  fast  Ins  an  den  Rand  des  Kronen- 
blattes reichender  P'aden,  und  über  dessen  Basis  tritt  aus  kleinem  Hocker  ein  Bündel  \on  etwa 
12  ungleich  langen  feinen  capillaren  Borsten  heraus.  Die.se  Bildung  ist  dem  ersten  Buccal.segmcnt 
zuzurechnen. 

Hinter  der  Krone  .stehen  zwei  langgestreckte,  drehrunde  Segmente,  das  einzelne  ist  etwa 
.so  lang  als  lireit,  beitlc  zusanunen  so  lang  als  die  .sechs  folgenden  Segmente.  \  on  tliesen  haben 
die  vier  ersten  MoTK-hen  mit  Paleen,  sind  kurz,  zu.sammen  so  lang  als  tlie  beiden  folgenden,  das 
einzelne  etwa  zweieinhalbmal  breiter  als  lang,  und  wie  dicht  aneinander  ^escholien.  Die  tlaraul' 
folgenden  .Segmente  mit  großen  hakentragenden  dorsalen  MoUclvn  und  \enlnilen  Borstenlnintleln 
sind  durch  tiefe  .Segmentfurchen  \  oneinander  getrennt,  etwa  do])pelt  so  breil  als  lang  (Taf.  XXITl, 
b'ig.  12.   13.   14). 


Die  bodensässigen   Anneliden  aus  den  Sammlungen   der  dcutselien  Tiefsec-?"xpedilion.  i  i  -^ 

Auf  der  Grenze  des  ersten  und  /weiten  \'erlängerten  Buccalsegmentes  stehen  am  seitlichen 
Umfange  in  gleichen  Abständen  verteilt  fünf  schlanke  Fäden  in  einer  schräg  dorso-ventral  nach 
vorn  laufenden  Reihe;  von  diesen  sind  die  drei  mitderen  am  längsten,  erreichen  fast  die  halbe 
Segmentlänge  und  haben  eine  schwach  knopfförmig  verdickte  Spitze.  Der  am  weitesten  dorsal 
stehende  ist  etwas  dicker  als  die  übrigen,  schwach  kegelförmig,  entspricht  wohl  der  Kieme  an 
den  folgenden  Segmenten.  Neben  dem  am  weitesten  ventralwärts  stehenden  tritt  ein  kleines 
Bündel  von  Capillarborsten  aus. 

\'on  den  auf  die  Buccalsegmente  folgenden  \'ier  paleentragenden  Segmenten  (Taf.  XVIII, 
Fig.  12.  13.  14),  ist  das  erste  etwa  doppelt  so  lang  als  die  folgenden  drei;  sein  paleen  tragen  des 
Flößchen  ist  bedeutend  kleiner  als  die  der  foltrenden  Seirmente,  und  etwas  weiter  als  diese 
gegen  die  Dorsalfläche  gerückt;  seine  Paleen  sind  wie  die  der  folgenden  Flößchen  ge.staltet; 
ein  kleines  Bündel  nach  vorn  gerichteter  dicht  zusammenliegender  Borsten  steht  weit  vom 
Flößchen  entfernt  jederseits  am  \orderrande  des  Segmentes  nahe  der  \'entralfläche,  die  Borsten 
sind  einfach  capillar  glatt,  breite  gelb  glänzende,  und  viel  feinere  farblo.se.  Gleich  weit  nach 
vorn  eerückt  steht  am  Seitenteile  der  Rückenfläche  die  Kieme  als  ein  kurzer  ketrelformiofer 
Faden.  —  Die  Flößchen  der  drei  folgenden  kurzen  Segmente  greifen  nach  hinten  gerichtet  über 
die  Segmentgrenzen  hinaus  und  legen  sich  schuppenartig  übereinander.  Ihre  glänzenden  Paleen 
ragen  weit  heraus;  es  sind  breite  Borsten,  deren  Schaft  mit  einer,  an  der  stumpfen  Spitze 
zerschlitzten  lanzettförmigen  Platte  ausläuft;  neben  jeder  Palee  ragt  kaum  halb  so  weit  als 
diese  eine  freie  gebogene  Capillarborste  her\-or  (Taf.  XIX,  Fig.  i).  \'entralwärts  von  den  Flölkhen 
findet  sich  am  Rande  der  Bauchfläche  je  ein  Bündel  glänzender  Borsten;  diese  staken  völlig 
im  Integument,  so  dal^  ich  ihre  Form  nicht  bestimmen  konnte. 

Die  Kiemen  dieser  Segmente  stehen  nahe  über  dem  Ursprünge  der  Flossen  am  Seiten- 
rande der  Rückenfläche,  dicke  kegelförmige  F"äden,  die  in  der  Reihe  von  hinten  nach  vorn  zu 
der  Größe  der  Kiemen  der  folgenden  Segmente  hervonvachsen,  .seitwärts  gelegt  nicht  oder  nur 
wenig  über  die  Mitte  des  Segmentes  hinausreichen. 

Die  Kiemen  und  parapodialen  Anhänge  der  auf  die  paleentragenden  folgenden  abdominalen 
wenigen  erhaltenen  Segmente  sind  gleichgestaltet.  Die  Kiemen  sind  dicke  kegelförmige  Fäden, 
die  läno-er  als  die  halbe  Seymentbreite  sind  und  medianwärts  grelegt  übereinander  ^reifen.  Nahe 
unter  ihrer  Basis  steht  am  Seitenumfange  des  Segmentes,  fast  dessen  ganze  Höhe  einnehmend 
ein  dickes  Flößchen,  das  nicht  über  den  Hinterrand  des  Segmentes  hinausreicht;  auf  seiner 
freien  Kante  steht  eine  Reihe  schmaler  Haken,  die  sechs  schlanke  Sägezähne  in  doppelter  Reihe 
haben  und  von  der  Basis  ausgfehende  Stützfäden.  —  Unter  dem  Flößchen  steht  ein  dünnhäutiorer 
Lappen,  aus  dessen  Spitze  unter  einem  cirrenähnlichen  Höcker  ein  schlankes  Bündel  von  wenigen 
Borsten  austritt.  Diese  sind  capillar,  stärkere  in  der  Endstrecke  auf  einer  Seite  weitläufig  mit 
Sägeblättern  besetzt,  und  dünnere,  die  auch  unter  starker  Vergrößerung  einfach  glatt  erschienen 
(Taf.  XIX,  Fig.  2.  3). 

Das  Tier  stak  in  einer  dickwandigen,  geraden,  kantigen  grauen  Röhre,  die  mit  einer 
anderen  gleichen  zusammen  neben  grauen  Tonstücken  lag,  die  von  geraden  Gängen  durchsetzt 
waren.  Die  Wand  der  Röhre  bestand  besonders  aus  Foraminiferen,  die  durch  eine  schlamm- 
artige Masse  verbunden  waren;  diese  Röhrenstücke  sind  \ielleicht  frei  vorragende  Fortsetzungen 
der  im  Ton  vorhandenen  Wohnröhren. 

137 

Deutsche  Tiefsee-Expedilion   1898- 1899.     Bd.  XVI.  iS 


j  -,  g  E.  Ehlers, 


O 


Fundort:  Vald.-Stat.  190.  o''  58' S.,  99"  43'  O.  1280  m.  5,9"  C.  Wilkanischer  fester 
Schlick.     Im   Binnenmeer  von  West-Sumatra. 

In  die  Gattung  Pallasia  reihe  ich  das  Tier  wegen  des  Besitzes  von  Nackenhaken  ein. 
Die  Gestalt  der  beiden  ersten  Segmente  und  die  Anwesenheit  von  vier  Segmenten  mit  paleen- 
tragenden  Segmenten  Averden  zur  Aufstelking  einer  besonderen  Gattung  \'eranlassung  geben 
können,  wenn  völlig  erhaltene  Tiere  bekannt  werden. 

\'ier  thoracale  Segmente  mit  paleentragenden  Flößchen  besitzen  Sabcllaria  hvi<^/spiiiis 
Grube')  vmd  Sadc/iana  ^i'ardi  McInt. ;')  beide  Arten  haben  Nackenhaken  und  gehören  danach 
zur  Gattung  Pallasia :  wie  sie  zu  Pallasia  ponrcta  .sich  stellen,  bleibt  zu  entscheiden.  Dieser 
Art  steht  dagegen  Sa/hVla/ia  (Pallasia)  astrriloniiis  AuG.')  sehr  nahe;  was  .sie  unterscheidet  ist  in 
erster  Linie  der  Besitz  von  zwei  großen  Mundeirren,  wenn  solche  nicht  etwa  bei  dem  Exemplare 
von  Pallasia  ponrda  Ehl.  ganz  eingezogen  \varen;  dann  aber  die  andere  Form  der  äußeren 
Kronenpaleen  und  der  Flößchenpaleen,  die  einer  Vereinigung  beider  Arten  widerstreitet.  Die 
Pallasia  astcri/oniiis  Aug.  stammt  \"on  Barbados  aus  einer  Tiefe  \'on  103  Faden,  ist  also  wohl 
auch  ein  Bewohner  des  tieferen  Wassers. 

Pallasia  albigcita  n.  sp. 

Taf.  XIX,  Fig.  4 — 14. 

Von  dieser  durch  ihre  Färbung  auffallenden  Art  sind  in  der  .Vusbeute  ^'on  Diego  Garcia 
wenige  Stücke  vorhanden,  leider  alle  in  der  Weise  verstümmelt,  daß  die  hintere  Körperstrecke 
fehlt.  Die  folgende  Beschreibung  geht  von  einem  Tier  aus,  das  bei  dieser  \'erletzung  40  mm 
lang,  vorn  5  mm  breit,  nach  hinten  gleichmäßig  bis  auf  3  mm  verschmälert  ist,  und  dabei  hinter 
der  Krone  34  Segmente  be,sitzt.  —  Die  Grundfarbe  der  hinteren  Körpenstrecke  ist  ein  schmutziges 
helles  Braungelb,  von  dem  .sich  als  dunkle  quere  Linien  die  Ränder  der  ventralen  Flößchen  und 
die  dorsalen  Kiemenfäden  abheben;  nach  vorn  geht  diese  Farbe  in  ein  dunkles  Braunviolett 
über,  gegen  das  die  Kiemen  tmd  Parapodialränder  sich  hell  absetzen.  Durch  helle  grünlich 
weiße  Farbe  treten  die  Außenflächen  der  Kronenblätter  hervor,  zumal  gegenüber  den  dunklen 
Kiemenfäden,  den  glänzenden  Paleen  und  den  goldbraunen  Nackenhaken.  Wenig  nur  treten 
die  paleentragenden  Flößchen  der  drei  vorderen  Segmente  heraus  (Taf.  XIX,  Fig.  4.  5.  6). 

Die  Krone  (Taf.  XIX,  Fig.  4.  5.  6.  7)  hat  ohne  die  Paleen  die  Länge  der  folgenden  zehn 
Segmente;  ihre  beiden  seitlichen  hellfarbigen  Blätter  haben  einen  schief  birnf()rmigen  Umriß  mit 
etwas  ventralwärts  gewendeter  \orderer  Spitze;  am  Ursprünge  sind  sie  auf  der  ventralen  und 
dorsalen  Fläche  des  Körpers  \oneinander  getrennt  und  bleiben  das  auch  in  ihrer  ganzen  Länge 
mit  den  dorsalen  Rändern,  während  die  ventralen  Ränder  am  Grunde  zusammenstolten,  nach 
\orn  aber  stark  auseinander  weichen.  Der  ventrale  Rand  jedes  Blattes  ist  in  1 2  fein  gezähnelte 
Läppchen  zerlegt;  aus  den  Einschnitten  zwischen  diesen  Läppchen  entspringen  diinne  weiße 
Fäden,  und   \on  deren  Grundr  laufen  seichte  Furchen  donsalwärts  über  die  Blattfläche  (Taf.  XIX, 


')  GRUnE,  Annelidenausbeutc  von  S.  M.  S.  Gazelle.  —  Monatsber.  Kgl.  Akad.   d.  Wiss.  Berlin.      1877.  pg.  542. 
2)  MciNTOSH,    Report  ....  Challcnger.     Vol.  XII.    1885.    pg.  421.     I'l.  Xl.VlI    fig.  7  ;    PI.  XXVI   Aüg.  13— 15.     In    der   Talel- 
erkliirung  ist  die  Art  Sahellaria  (Pallasia)  australietisis  genannt. 

ä)  H.  AUGENER,  Westindische  Polychaeten.     Bull.  Mus.  com]iar.  Zool.     Vol.  .\LI1I.    igo6.  ]ig.  167.  Taf.  7.  Fig.  129  —  138. 

138 


Die   boiicnsässigen   Anncliilen   aus   den  Saminhingeii  der  deulschcn  'l'iersce-LCxpcdilion.  I  "»O 

I*"io-.  7).  X'iini  ilorsalcn  Rande  des  Blattes  tritt  in  seiner  \nrdercn  I  lältte  die  I  )(>|)i)elreihe  der 
i'aleen  aus;  in  seiner  i^anxen  Länj4'e  ist  der  Ranil  mit  12  kleinen  I  ,ä|)|)elieii  heset/;t,  die  yc^'en 
d\v  Spit/e  hin  schlanker  wertlen  und  weiter  voin'inander  getrennt  stehen  als  an  der  hinteren 
Strecke.  —  Diese  BiklunL;'  an  den  Rändern  der  Kronenblätter  entspricht  wohl  einer  Sonderung' 
in  tler  Stellung  der  dünnen  braunen  Kiemenfäden,  die  zwischen  d(^n  Kiemenblättern  geborgen 
sind.  —  In  der  Doppelreihe  der  Paleen  stehen  36  äußere  und  16 — 18  innere  Borsten;  die 
äußeren  haben  einen  glashellen  Schaft,  der  sich  in  der  End.strecke  verbreitert  und  abplattet  und 
hier  jederseits  am  Rande  Dornen  trägt:  ihre  Reihe  beginnt  an  ilem  einen  Umfange  des  Schaftes 
früher  als  an  dem  antleren  mit  kleinen  sägezahnartigen  Zacken;  an  der  abgeplatteten  Endstrecke 
sind  tlie  Dornen  jederseits  schlank,  meist  etwas  gebogen  (Taf.  XIX,  Fig.  8).  —  Die  innere  Reihe 
wirtl  \on  braunen  einfachen  wenig  gekrümmten  Nadeln  gebildet  (Taf.  XIX,  Fig.  8).  —  Die  auf 
der  Dorsalfläche  der  Krone  .stehenden  zwei  braune  Haken  sind  lang  ge.stielt,  am  Ende  stark 
gekrümmt;  Ersatzhaken  habe  ich   nicht  gesehen. 

Die  am  Grunde  der  \'entralfläche  der  Krone  liegende  Mundöffnung  ist  seitwärts  von  je 
einem   dicken,  stumpf  dreieckigen   Lappen  gedeckt. 

\"on  den  hinter  der  Krone  folgenden  Segmenten  sind  die  vorderen  sechsmal  breiter  als 
lang,  die  der  hinteren  Körperstrecke,  die  an  den  untersuchten  Tieren  schlaff  war,  dreimal  breiter 
als  lang.  —  Das  erste  Segment  trägt  an  der  \'orderecke  der  ventralen  Fläche  neben  einer  spitz 
dreieckigen  Lippe  ein  kleines  Bündel  \"on  glashellen  einfachen  Borsten,  deren  fein  zugespitzt 
auslaufende  Enclstrecke  jederseits  von  einem  Besatz  feiner  kurzer  Härchen  gesäumt  ist  (Taf.  XIX, 
Fig.  9).  Am  Seitenumfange  des  Segmentes  .stehen  zwei  kurze  dreieckige  Läppchen  und  dorsal- 
\värts  darüber  an  der  \'orderecke  der  Rückenfläche  ein  längeres,  das  in  seiner  Stellung  den 
Kiemen  der  folgenden  Segmente  entspricht  (Taf.  XIX,  Fig.  7). 

Die  drei  folgenden  Segmente  haben  am  Seitenumfang  nach  hinten  gerichtete  paleen- 
tragende  Flößchen;  diese  Ploßchen  .sind  sehr  kurz,  reichen  kaum  auf  das  je  folgende  Segment 
hinüber  (Taf.  XIX,  Fig.  6.  7);  die  beiden  \orderen  Floßchen  hatten  je  7,  das  dritte  8  Paleen. 
Die  einzelne  Palee  ist  eine  breite  platte  durchscheinend  helle  Borste,  die  am  spitz  auslaufenden 
Ende  in  zwei  ungleich  große  Teile  eingeschnitten  wird,  von  denen  jeder  am  Ende  geschlitzt  ist ; 
über  die  Fläche  des  größeren  Teiles  läuft  eine  Zeichnung  von  cjuer  stehenden  Reihen  \<m 
Kammzähnen.  Jede  Palee  ist  ^■on  einer  feinen  Borste  begleitet,  deren  dünner  .Schaft  in  eine  schwach 
spindelförmig  erAveiterte  platte  Endstrecke  mit  fein  gesägten  Seitenrändern  ausläuft  (Taf.  XIX, 
Fig.  12  a).  —  \'entralwärts  von  den  Ploßchen  tritt  an  der  Vorderecke  der  \'entralfläche  aus 
einem  kleinen  parapocHalen  Hocker  ein  nach  a orn  gerichtetes  Borstenbündel  aus:  die  Borsten 
.sind  paarweise  geordnet :  neben  einer  stärkeren  paleenähnlichen  in  der  lanzettförmigen  Endstrecke 
an  den  Rändern  fein  zerschlitzten  Bonste  steht  je  eine  viel  kürzere  und  schmälere  mit  doppelt 
fiedriger  spitzer  Endstrecke  (Taf.  XIX,  P"ig.  i  2  b). 

Die  folgenden  Segmente  tragen  übereinstimmend  am  .Seitenumfang  je  eine  Kieme,  darunter 
ein  dorsales  P'lößchen  mit  Haken  und  ein  ventrales,  das  mit  einem  Cirrus  ausläuft,  der  über 
einem  parapocHalen  Höcker  mit  einem  Bündel  von  Capillarborsten  .steht.  Diese  Segmentanhänge 
ändern  sich  allmählich  in  der  Reihe  der  Segmente  von  vorn  nach  hinten  (Taf.  XIX,  Fig.  10.  11).  — 
Die  Kiemen,  schlank  kegelförmige  Fäden,  .sind  etwa  vom  8. — 18.  Segment  am  größten,  dann 
so   lang   als   die  Segmentbreite,   nach   vorn    und   seitwärts   gerichtet  greifen  .sie  hier  übereinander 

139 

18* 


1 40  ^-  ''•"'-'^''=^' 

und  decken  die  Rückenfläche;  von  da  ab  werden  sie  nach  liinten  zu  kleiner,  und  sind  braun 
gefärbte  Fädchen,  die  kaum  die  halbe  Segmentbreite  haben  (Taf.  XIX,  Fig.  5.  6).  —  In  den 
vorderen  12  Segmenten  ist  das  hakentragende  Flößchen  ein  am  freien  nach  hinten  gerichteten 
Rande  braun  gefärbtes  Läppchen,  das  ^■on  der  Basis  der  Kieme  ab  den  Seitenumfang  des 
Segmentes  einnimmt.  Daran  schließt  sich  ventralwärts  ein  am  Rande  gleichfalls  braun  gefärbtes 
Läppchen  an,  das  an  seiner  \entralen  Ecke  in  einen  cirrusartigen  schlanken  Zipfel  ausläuft, 
neben  und  unter  diesem  tritt  aus  einem  Höcker  ein  seidig  glänzendes  Bündel  von  Capillarbonsten 
aus  (Taf.  XIX,  Fig.  10).  Diese  ventralen  blölkhen  stoßen  etwa  bis  zum  20.  Segment  von  jeder 
Seite  her,  die  rinnenförmig  vertiefte  Bauchfläche  dieser  Segmente  überdeckend,  zusammen,  ihre 
Borstenbündel  ül)erkreuzen  sich  (Taf.  XIX,  Fig.  4).  —  Annähernd  mit  der  \'erkürzung  der  Kiemen 
erfolgt  auch  eine  Umänderung  der  parapodialen  Anhänge:  der  hakentragende  Lappen  weicht 
■\on  der  Kiemenbasis  zurück,  etwa  vom  18.  Segment  ab  tritt  eine  Erhebung  der  unteren  Strecke 
des  Lappens  ein  und  mit  allmählichem  Uebergang  bildet  sie  sich  zu  einem  schmalen,  weit  vor- 
springenden Hößchen  um,  das  auf  dem  Rande  die  kurze  Reihe  der  Haken  trägt;  dieses  Flößchen 
ist  nun  durch  einen  Zwischenraum  von  der  Kiemenbasis  getrennt.  Dagegen  steht  es  nahe  an 
dem  dunkelrancligen  ventralen  Lappen,  dessen  cirrusartiger  Zipfel  stumpfer  wird.  Die  ventralen 
Borstenbündel  bleiben  ansehnlich  lang  (Taf  XIX,  Fig.  11). 

Die  Haken  der  dorsalen  Parapodiallappen  sind  schmal,  0,072  mm  lang;  ihre  Schneide 
trägt  in  den  entwickelten  Zuständen  acht  Sägezähne,  die  nach  dem  Scheitel  zu  in  doppelter 
Reihe  stehen ;  lange  Stützfäden,  „Sehnen",  gehen  von  der  Basis  aus  weithin  in  das  Gewebe  des 
Lappens  (Taf.  XIX,  Fig.  14).  —  Die  ventralen  capillaren  Borsten  sind  sehr  ungleich  dick,  alle 
auf  einer  Seite  .sägeartig  mit  Blättern  besetzt;  an  den  dünneren  Borsten  sind  diese  aber  nur 
unter  starken  Vergrößerungen  zu  erkennen  (Taf.  XIX,  Fig.  1 3.  a.  b). 

Zu  den  Tieren  gehören  in  Bruchstücken  vorliegende  Röhren,  die  aus  weißen  unregel- 
mäßigen Kalkstückchen,  zumeist  wohl  Fragmenten  von  Korallen,  zu.sam mengesetzt  sind,  ihre 
innere  glatte  Oberfläche  ist  gleichmäßig  braun  gefärbt. 

Fundort:  Vald.-Stat.  224.     Diego  Garcia. 


A 111  pli  ictenidae. 

Pcctiiiaria  sp. 

Das  einzige  vorliegende  Stück  ist  wegen  der  Beschädigung  tler  hinteren  KoriJcrstrecke 
nicht  näher  zu  bestinunen.  Der  Kopflappen  ist  median  geteilt,  trägt  jederseits  neun  b'äden,  der 
Nackenrand  ist  gezähnelt;    12  Kopfpaleen   jederseits;    15  Paare  von  Borstenbündeln. 

Zu  dem  Wurm  gehört  eine  in  Bruchstücken  vorliegende  Röhre  von  dem  Habitus  der 
/-^r/Zz/ff/vö-Röhren,  aber  von  eigenartigem  Bau.  Ihre  Wand  besteht  aus  kleinen  Bruchstücken 
von  kicseligen  Spongiennadeln,  die  dicht  nebeneinander  so  in  eine  bräunliche  Kittmasse  ein- 
gebettet sind,  daß  ihre  Längsachse  quer  zur  Längsachse  der  Röhre  steht. 

140 


Die   bodcnsässigcii   Aimolidni   ;ius   den  S;itiitMlun<^cii   der   dcutsciicn  'riefscu-Expctlition.  »  ,.  , 

Drr  Wurm  stiunnil  aus  ij;n)ik'r(>r  Tiefe;  solches  Vorkommen  ist  auch  von  anderen  Arten 
bekannt:  Cistriiidis  lixpcfboira  Mgrn.  \on  263  Faden  =  481  m,')  l'ctta  assiini/is  Mc  Int.  von 
1 600  I'aden  zwischen  Kerguelen  und   Prinz   Edwards-Island.^) 

I'undort:  Vald.-Stat.  259.  2"  58'  N.,  47"  6'  O.  1289  m.  6,3"  C.  Fester  blauer  Schlick. 
Nahe  luitcr  der  ostafrikanischen   Küste. 


A  inpharetidae. 

Ainplüctcis  guuiici'i  Sars. 

S\-n.  cfr.  P.  Fauvel,  Recheiches  .sur  les  Aniiihareticns.      Bull,  scieiit.  de  la  France  et  de  la  lielgique.    T.  XXX.     i!^74. 

P-  135- 
?  Amp/ticteis  wyvillti 
"i  Amphictcis  japonica  McIntosh,  Re|)Oit  ....  Cliallenger.     Zool.  Vol.  XII.    1885.  pg.  430.  431. 

Fundort:  Vald.-Stat.  161.  48^^  57' S.,  70"  o' O.  88  m.  Wilkanischer  Schlick.  Auf  der 
Bank  im  Osten  von  Kerguelen. 

Diese  Art  i.st  wohl  kosmopolitisch :  im  ahlantischen  Ocean  aus  der  arktischen  Zone  bis 
ins  Mittelmeer  hinein  \erbreitet,  und  ähnlich  wohl  im  stillen  Ocean,  \venn  die  Ainpitictcis  japonica 
Mc  Int.  hierher  gehört.  Daneben  gehört  sie  dem  notialen  und  wohl  auch  antarktischen  Gebiet  an. 
Dieser  ausgedehnten  horizontalen  Verbreitung  entspricht  die  vertikale;  auf  der  Challenger- 
Expedition  ist  sie  in  einer  Tiefe  von   2750  Faden  gefunden  (McIntosh). 

Amagc  sculpta  n.  sp. 

Taf.  XX,  Fig.  1—9. 

Die  wenigen  mir  vorliegenden  Stücke,  die  nach  der  ungleichen  Conservierung  dunkelgrau 
oder  hell  weißlichgelb  gefärbt  sind,  stimmen  darin  überein,  daß  ihre  vordere,  thoracale  Körper- 
strecke in  allen  Dimensionen  die  hintere,  abdominale,  erheblich  übertrifft;  das  gibt  den  Tieren 
stärker  ausgeprägt  den  Habitus,  der  auch  bei  anderen  Arten  vorhanden  ist  (Taf.  XX,  Fig.  1.  2.  3).  — 
Hinter  dem  Kopflappen  und  Mundeingang  folgen  15  thoracale,  10  abdominale  und  das  After- 
segment. —  Bei  einem  der  größten  Tiere,  dessen  ganze  Länge  16  mm  betrug,  fielen  da\on 
9  mm  auf  die  thoracale  Strecke;  deren  größte  Breite,  die  etwa  vom  6  — 10.  Parapodium  lag, 
war  ohne  Ruder  6  mm,  mit  Rudern  7  inm,  und  mit  Borsten  9  mm,  während  die  größte,  vorn 
gelegene  Breite  der  abdominalen  Strecke  4  mm  betrug,  das  Afterende  1,5  mm  breit  war;  zudem 
ist  die  thoracale  Strecke,  während  die  ventrale  Fläche  platt  ist,  dorsal  hoch  gewölbt,  sie  war 
hier,  etwa  im  Bereich  des  8. — 10.  Segmentes  5  mm  dick. 


')  NORSKE  Nordhavs-Expedition   1876-1878.    VII.     (',.  .■\HM.\UF,k  Hansen,  .Annclida.     1882.  pg.  12. 
^)  McIntosh,  Report  ....  Challenger.    Zool.  XII.   18S5.  pg.  423. 

141 


E.  Ehlers, 

Die  dorsale  Fläche  des  Ko))fki})i)ens  hat  keine  Läni,r.st\i,-ehcn,  eine  Ouerfurche  teilt  eine 
hintere  \-on  einer  vorderen  Strecke,  diese  geht  in  einen  lappenfi)rmiu;-  erweiterten  Rand  über, 
unter  dem,  über  einer  auf  der  \'entralfläche  den  Mundeingang  begrenzenden  Lippe  die  Tentakel 
stehen  (Taf.  XX,  Fig.  4).  Diese  sind  glatt,  keulenförmig,  die  mitüeren  verlängert,  die  seitlichen 
gehäuft  stehenden  sehr  viel  kürzer;  die  Zahl  der  Tentakel  war  bei  allen  Tieren  nur  klein,  ungleich 
groß;  hier  spielen  aber  Contractionsverhältnisse  und  \"erluste  eine  Rolle. 

Auf  den  Kopflappen  folgen  drei  kurze  thoracale  Segmente,  die  durch  die  Besonderheit 
ihrer  Ausrüstung  von  den  folgenden  unterschieden  sind;  sie  sintl  etwa  zehnmal  breiter  als  lang. 
Auf  der  ventralen  Fläche  (Taf.  XX,  Fig.  3)  sind  sie  durch  Segmentfurchen  \oneinander  getrennt, 
auf  der  dorsalen  Fläche  fehlen  solche.  Das  erste  Segment  trägt  keinerlei  Anhänge.  Auf  der 
Rückeirfläche  des  zweiten  und  dritten  Segmentes  stehen  die  Kiemen  auf  den  Seitenteilen;  die 
P'läche  zwischen  den  Kiemenbasen  ist  von  Längsfurchen  eingenommen,  die  sich  bis  zum  \'order- 
rand  des  ersten  Segmentes  erstrecken  (Taf.  XX,  Fig.  2).  Die  Kiemen  selbst  waren  bei  allen 
\orliegenden  Tieren  abgefallen,  ihre  Wurzelstücke  stehen  unmittelbar  aneinander  in  einer  schrägen 
Reihe,  die  von  der  Rückenfläche  des  dritten  Segmentes  nach  \orn  gegen  die  Seitenfläche  des 
ersten  läuft  (Taf.  XX,  Fig.  2.  4).  Hier  .stößt  die  am  tiefsten  stehende  Kieme  an  eine  kleine, 
schwach  keulenförmige  Papille,  die  dem  zweiten  Segmente  angehört.  Am  dritten  Segment  steht, 
durch  die  Segmentfurche  von  ihr  getrennt,  ein  Doppelhöcker;  der  größere  Höcker  ist  keulen- 
förmig wie  die  Papille  des  zweiten  Segmentes,  aber  beträchtlich  größer,  sonst  dieser  augenscheinlich 
gleichwertig;  am  ventralen  Umfang  steht  der  zweite  Höcker  als  ein  sehr  viel  kleinerer  kegel- 
förmiger Fortsatz,  in  ihm  liegt,  wie  die  Untersuchung  des  abgeschnittenen  und  aufgehellten 
Stückes  zeigt,  ein  Bündel  feiner  capillarer  Borsten  (Taf.  XX,  Fig.  5).  Damit  erwei.st  sich  dieser 
Höcker  als  ein  Borstenhöcker,  der  dem  der  folgenden  Segmente  entspricht. 

Die  als  Papillen  bezeichneten  Anhänge  kann  ich  mit  Sicherheit  nicht  deuten;  die  größere 
von  ihnen  besitzt  einen  deutlichen  Hohlraum.  In  ihrer  Form  stimmen  sie  mit  Anhängen  überein, 
die  über  den  Flößchen  der  abdominalen  Segmente  stehen. 

Die  folgende  Körperstrecke  hat  zwölf  thoracale  Segmente  und  daran  schließt  sich  mit 
zehn  Segmenten  die  abdominale  Strecke,  die  mit  dem  Aftersegment  endet. 

Die  thoracalen  Segmente  .sind  durchschnittlich  sechsmal  breiter  als  lang,  auf  der  Rücken- 
fläche glatt  und  nur  durch  seichte  Segmentfurchen  getrennt:  auf  der  Bauchfläche  sind  die 
vorderen  nur  durch  tiefe  P\trchen  scharf  getrennt  und  in  Form  \im  c|uerrn  Wülsten  mit  einem 
vermudich  drüsigem  Ouerstreif  aufgewulstet,  während  die  Bauchfläche  der  drei  letzten  glatt  und 
eben  ist  (Taf.  XX,  Fig.  3).  —  An  den  Flanken  dieser  Segmente  stehen  schlanke  kegelförmige 
Borstenhöcker  (Taf.  XX,  Fig.  7),  \-on  denen  also  mit  Einbezug  des  rudimentären  am  3.  Segment 
13  vorhanden  sind.  Unter  den  Borstenhöckern  stehen  vom  5.  Segment  ab  hakentragende 
Flößchen,  die  von  vorn  nach  hinten  an  Größe  zunehmen.  vVus  den  Borstenhöckern  tritt  neben 
einer  geringen  kegelförmigen  Lippe  ein  großes  Bündel  einfacher  gelblicher  Capillarborsten  aus, 
die  in  ik-n  drei  ^•orderen  Höckern  allmählich  an  Grol'ie  zunehmen  l)is  zur  vollen  Entwicklung 
vom  4.  Bündel  ab.  —  Am  ventralen  Umfange  der  Basis  des  letzten  Borstenhöckers  habe  ich  an 
einem  Tiere  jedenseits  eine  kleine  Papille  gesehen.  Ich  möchte  sie  als  Genitalpapille  in  Anspruch 
nehmen,  deren  Auftreten  individuell  verschieden  ist  (Taf.  XX,  Plg.  6).  —  Die  Flößchen  (Taf.  XX, 
Fig.  7),  platte  dicke  Lappen,  entspringen  mit  einer  Basis,   die  bei  voller  Ausbildung  etwa  einem 

142 


Die   büdcnsassigcn   Anneliden   ans   den  Summlungen   der  deutsehen  Tielsee-Expedition.  .   .o 

Drittel  der  IVeite  des  freien  Randes  entspriclit :  an  diesem  ist  die  xcntrale  Ecke  stärker  als  die 
dorsale  ausgezogen:  auf  der  Rantlfläche  xerläuft  in  drrcn  ganzen  lireite  die  einfache  Reihe  der 
dicht  gedrängt  stehenden  Haken.  Deren  zählte  ich  am  9.  Müßchen  125.  Der  einzelne  von 
der  Basis  bis  zum  Scheitel  0,03  mm  lange  Haken  trägt  auf  tler  Schneide  Zähne  nach  der  P'nrmel 
I  —  2  —  3-3  —  4  (Taf.  XX,  Fig.  9). 

Die  an  den  hinteren  thoracalen  Segmenten  auftretende  \  erschmälerung  setzt  sich  steigernd 
auf  die  abdominale  Segmentreihe  fort.  Die  Segmente  sind  dreimal  breiter  als  lang,  die  dorsalen 
und  \entralen  Segmentfurchen  seicht.  Die.se  abdominale  Strecke  ist  bisweilen  dorsal  conca\' 
gekrünunt,  das  .Vfterende  tlann  aufwärts  gerichtet.  —  Am  seitlichen  Umfange  der  Segmente 
stehen  am  Rande  der  Bauchfläche  kleine  Flößchen,  und  über  diesen,  durch  die  Höhe  der  Seiten- 
fläche getrennt,  am  Rande  der  Rückenfläche  große  Papillen.  —  Die  Fliißchen  (Taf.  XX,  Fig.  8) 
sind  quere  dicke  niedrige  Blätter,  erheblich  kleiner  als  die  thoracalen  und  an  der  Basis  nicht 
wie  diese  verschmälert.  Ihre  Randfläche  trägt  eine  kurze  Reihe  von  Haken ;  am  ^■ierten  ab- 
dominalen Flößchen  standen  65.  Die  Form  der  Haken  ist  wie  die  auf  den  thoracalen  Flößchen.  — 
Die  Papille,  die  hoch  über  dem  FKifk'hen  steht,  ist  immer  deudich  keulenförmig,  wechselt  aber 
an  Foriu  und  Länge  wohl  je  nach  tleiu  Contractionszustande;  bei  größter  Ausdehnung  wird 
ihr  knopfförmiges  Ende  von  einem  dünnen  Stiele  getragen,  in  anderen  Fällen  ist  .sie  ein  stumpfer 
niedriger  Höcker  (Taf.  XX,  Fig.  6.  8).  Die  Papillen  stehen  in  gleicher  Höhe  mit  den  thoracalen 
Borstenhöckern;  als  rudimentäre  Borstenhöcker,  deren  Borsten  ^■erloren  gegangen  Avären,  sind 
sie  nicht  anzusprechen,  da  am  zweiten  thoracalen  Segmente  eine  offenbar  gleichwertige  Papille 
über  dem  Borstenhöcker  steht. 

Das  Aftersegment  ist  ganz  kurz;  es  trägt  zwei  Cirren,  kleine  niedrige  Kegel,  je  einer 
zur  Seite  der  Afteröffnung. 

Eines  der  eefi-indenen  Tiere  .stak  in  dem  Bruchstück  einer  dick\vandioen,  schwarzen  Röhre, 
deren  Wand  aus  Schlamm  gemacht  war.  ' 

P'undorte:  Vald.-Stat.  128.  54"  29'  S.,  3"  30'  O.  439  m.  i"  C.  Im  0.sten  der  Bouvet- 
Insel.  —  \'ald.-Stat.  131.  28. XI.  54*-  28'  S.,  3"  30'  O.  457  m.  0,6"  C.  Vulkanischer  Sand. 
Dicht  unter  der  Bou\'et-Insel. 

Sosaiie  Mlmgn.  sp.  ? 

In  dicker  schlammwandiger  Röhre  fand  sich  im  schlechten  Erhaltungszustande  eine 
Ampluvdidi-.  Nach  der  Bildung  der  Paleen  und  der  Zahl  der  Borstenbündel  gehört  sie  der 
Gattung  Sosaiic  Mi.mon.  an,  doch  stimmten  die  Borsten  des  13.  Segmentes  nicht  zu  der  Be- 
schreibung, die  Malmgren  davon  gegeben  hat.  Und  da  die  hier  vorhandene  Form  der  Borsten 
nicht  nur  für  die  Art,  sondern  auch  für  die  Gattung  als  charakterisüsch  angesehen  wird,  so 
bleibt  die  Einreihung  des  gefund('nen   Wurmes  in  die  Gattung  Sosaiic  zweifelhaft. 

Von  einer  Aveiteren  Beschreibung  mul)  ich  bei  der  schlechten  Erhaltung  des  Stückes  absehen. 

P^undort:  Vald.-Stat.  128.    54'^'  29' S.,  3"  30' O.    439  m.    i'^C.    Im  Osten  der  Bouvet-Insel. 


14; 


144 

Meli  Ulla  cristata  (Sars). 

Svn.  u.  Literat,  cfr.   P.  Fauvei.,  Recherches  sur  les  Ampharetiens.     Bull,  de  la  France  et  de  la  Belgique.     T.  XXX. 

1897.  pg.  163. 

An  den  Tieren,  die  ich  zu  Mcliiiua  cristata  S.A.RS  zähle,  kommen  einzehie  Abweichungen 
vor,  die  ich  als  Variationen  von  nur  indi\idueller  Bedeutung  an.sehe. 

Die  Würmer  erreichen  ansehnliche  Größe,  bei  65  mm  Länge  war  die  größte  Breite  der 
\orderen  Körpenstrecke  8  mm:  die  Zahl  der  Segmente  betrug  64. 

Der  Kopflappen  war  in  einigen  Tieren  auf  seiner  dorsalen  Fläche  durch  zwei  Längs- 
furchen deudich  dreiteilig;  in  einem  l-'alle  war  der  \'orderrand  des  gewölbten  Mittelfeldes  median 
eingekerbt.  In  diesem  Tiere  war  auch  der  an  den  Kopflappen  stoßende  Rand  des  ersten  Seg- 
mentes eingekerbt. 

Alle  vier  Kiemen  einer  Gruppe  waren  am  Grunde  der  Basalglieder  miteinander  verbunden ; 
die  drei  der  hinteren  Gruppe  von  ihren  Gegenstücken  getrennt,  die  \'or  diesen  stehende  mit 
dem  Gegenstück  median  vereinigt.  Eine  hoch  hinauf  reichende  Verbindung,  wie  sie  \o\\  Mcliiiua 
pal II lata  Gr.  beschrieben  wird,  fehlte  aber. 

Wechselnd  ist  die  Crista  des  fünften  Segmente.s,  bald  saumartig  niedrig,  bald  hoch;  die 
Zahl  ihrer  Zähnelung  war  7,  8,  und  10,  die  Zähne  waren  einfach  oder  an  der  Spitze  gegabelt, 
dabei  kam  es  vor,  daß  die  Zähne  auf  der  einen  Hälfte  der  Crista  ungeteilt,  die  der  anderen 
o-abelig  waren.  Das  zeigt  die  Unbeständigkeit  dieser  Bildung  an,  und  läßt  auch  die  Annahme 
zu,  daß  tiefgehende  Gabelung  die  Zahl  der  Zähne  vermehrt. 

Die  erste  Hakenreihe  stand  bei  den  größten  Tieren  bereits  auf  einem  Flölichen,  während 
sie  sonst  auf  einem  einfachen  Wulste  .steht.  Diese  Steigerung  mag  mit  der  Körpergröße  der 
Tiere  überhaupt  zusammenfallen. 

Bei  einigen  Tieren  hatte  das  vierte  Segment  auf  der  Bauchfläche  eine  unpaare  mediane 
halbmondförmige,  nach  vorn  convexe  Falte,  ähnlich  einem  Bauchschilde,  das  ist  wohl  eine  vom 
Contractionszustande  abhängige  Bildung. 

Die  Tiere  staken  in  langen,  schwarzen  dickwandigen  Schlammröhren. 

Fundort:  Vald.-Stat.  131.  54^  28'  S.,  3  *^  30'  O.  457  "i-  1,1*^' C.  Vulkanischer  Sand. 
Dicht  unter  der  Ostseite  der  Bouvet-Insel. 

Weitere  Verbreitung:  Atlantisches  Nordmeer. 

Die  von  Mc  Intosh  als  Mcliiiua  aniiandi  Mc  Int.  westlich  von  der  Nord-Insel  Neu-Seelands 
aus  II 00  Faden  Tiefe  beschriebene  Art  fällt  \ielleicht  mit  der  im  Vorstehenden  envähnten  Form 
zusammen.  Die  Charaktere,  mit  denen  Mc  Intosh  die  Mcliiiua  aniiaiidi  Mc  In  r.  \  on  der  Mcliiiua 
cristata  (Sars)  trennt,  scheinen  mir  dafür  nicht  genügend  zu  sein. 


144 


Die  bodensüssiiren   Anm-liden  aus   den   Sammlungpn  dir  di'utschen  Tiefsec-ENpt'dition.  t   ,  - 


TerebelMdae. 

Anipiiitrite  kei'gitelensis  McInt. 

McIntosh,  Ann.  nat.  bist.     1876.  pg.  321.     Syn.:  Ehlers,  Polychaeten  d.  magell.  u.  chilen.  Strandes.     1901.  pg.  208. 

l-'unelurte:  \ald.-Stat.  131.  54'^  28' S.,  3^  30' O.  457  m.  0,6"  C.  Vulkanischer  Sand. 
Dicht  unter  der  Bouvet-Insel.  —  Vald.-Stat.  160.    Wilkanischer  Sand.     Kerguelen,  Gazelle-Hafen. 

W eitere  \' erbreit ung:  Magellan-Gebiet  (Ehlers). 

Nicolea  vcniistitla  (Fabr.). 

Syn.:  v.  Marenzeller,  Znr  Kenntnis  der  adriat.  Anneliden.    Sitzgsber.  K.  Ak.  d.  Wiss.    I.Abt.    1S84.  pg.  195.  (S.  A.  45.) 
Fundort:  \'ald.-Stat.  3.     57^  26'  N.,   i '^  28'  W.     79  m.     Nähe  von  Aberdeen. 
Weitere  Verbreitung:    Boreal,   Nordsee;    französische  Kü.ste,   Mittelmeer  (v.  Maren- 
zeller).    Lüderitz-Bucht,  SW.-Afrika  (Ehlers). 

Lcpyea  ptcrochacta  (ScHM.). 

Terehella  pterochaeta  Schmarda,  Neue  wirbell.  Tiere.    I.  n.   1861.  pg.  12. 

Leprea  ptcrochaeta  i^cw^i)  N.}Ak9.VMzmA.Y.Vi,  Kenntnis  d.  adriat.  Anneliden.    Sitzgsber.  K   .Akad.  W.    Bd.  LXXXIX.   1S84. 

pg.  178.  (S.A.  28.) 
Schmardanella  pterochaeta  (Schm.)  McIntosh,  Report  ....  Challenger.    Zool.  Vol.  XII.   1885.  pg.  449. 
Leprea  pterochaeta  (Schm.)  v.  Marenzeller,  Polychaeten  der  Angra  Pequena-Bucht.     Zoolog.  Jahrb.     Bd.  III.     Abt.  f. 

S}stem.    p.  2 1 . 

Die  vorliegenden  wenig  gut  erhaltenen  Stijcke  stimmen  bis  auf  einen  Punkt  \öllig  mit 
den  darüber,  zumal  von  v.  Marenzeller  gemachten  Angaben:  den  Capillarborsten,  die  an 
38  Segmenten  \orhanden  sind,  mehr  als  sonst  angegeben,  fehlt  die  charakteristische  gebärtelte 
Endstrecke.  Daß  sie  nicht  an  allen  Borsten  vorhanden  ist,  hat  schon  McIntosh  angegeben, 
und  bemerkt,  daß  diese  Endstrecke  am  deutlichsten  in  den  noch  nicht  voll  entwickelten  Borsten 
zu  sehen  sei.  Damit  stimmt  das  Verhalten  eines  von  Angra  Pequena  stammenden,  gut  erhaltenen 
Stückes  überein,  insofern  bei  ihnen  die  großen  Capillarborsten  eines  Bündels  diese  gebärtelte 
Endstrecke  nicht  haben,  während  sie  an  den  kleineren  Borsten  desselben  Bündels  vorhanden 
sind.  Das  Fehlen  dieser  ausgezeichneten  Endstrecke  ist  danach  vielleicht  ein  Alterszeichen,  sei 
es  daß  sie  abgenutzt  oder  abgefallen  ist.  —  Ich  bemerke  dazu,  daß  auch  die  Zähnelung  auf 
dem  Scheitel  der  Hakenborsten  in  den  Zahlenverhäknissen  inkonstant  ist. 

Die  Tiere  bauen  dünmvandige  weiche,  mit  verstreuten  kleinen  Fremdkörpern  incrustierte 
Röhren. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  99.  34'^  7'  S.,  23^  27'  O.  (100  m.)  Molkusken-Schalen  u.  a. 
Plettenberg-Bucht. 

Weitere  Verbreitung:  \"orgebirge  der  guten  Hoffnung  (ScHi\l\rd.\).  Kapstadt 
(McIntosh).     Angra  Pequena  (\-.  Marenzeller). 

145 

Deutsche  Tief5ee-Expcriition   1898—1899.     BiL  XVL  19 


146 


E.  Ehlers, 


Tliclepiis  ciuciimafiis  (Fabr.). 


Syn.:  v.  Marenzeller,  Zur  Kenntnis  der  adriatischen  Anneliden.    Sitzgsber.  K.  Akad.  d.  Wiss.    I.  Abt.     1884.  pg.  205. 
(S.  A.  pg.  55.) 

Fundorte:  \'ald.-Stat.  3.     57^  26'  N.,    i"  28'  W.     79  m.     Nähe  von  Aberdeen.  —  Vald.- 

Stat.  7.    60*'  37' N.,  5''24'W.    588  m.    — 0,8'^  C.    Toniger  Sand.    Nördlich  vom  Thomson-Rücken. 

Weitere  Verbreitung:  Arktisch-boreal,  Nordsee,  Mittehneer,  Adria  (v.  M.a.renzeller). 

TJielepus  spectabilis  (Verr.). 

Syn.:  Ehlers,  Polychaeten  d.  mageil.  u.  cliilen.  Strandes,     igoi.  p.  210. 

Fundorte:  \'akl.-Stat.  127.      54"  29'  S.,    3*^'  43'  O.      567  m.      i '^'  C.     Vulkanischer  Sand. 

Im  Osten   der   Bou\et-In.sel.   —  \'ald.-Stat.  160.     \'ulkanischer   Sand.     Kerguelen,    Gazelle-Hafen. 

Weitere  Verbreitung:  Kerguelen,  Marion-Insel.    Magellan-Gebiet.    Südchile  (Ehlers). 

TJiclcpiis  riigosiis  Ehl. 

Syn.:  Ehlers,  Neuseeländisclie  Anneliden.      1904.  pg.  59  (Abhandl.  K.  G.  d.  W.  Göttingen.    Bd.  III). 

Neben  einer  schlammwandigen  und  einer  incrustierten  dünnwandigen ,  7x\\w  Teil  mit 
langen  Spongiennadeln  besetzten  Röhre  fanden  sich  drei  Bruchstücke  einer  kleinen  Terebellide, 
von  der  es  zweifelhaft  ist,  ob  sie  zu  diesen  Röhren  gehört. 

Zwei  von  den  Bruch.stücken,  eine  vordere  und  eine  weitere  Körperstrecke  gehören  zweifellos 
zusammen;  von  dem  dritten  ist  das  zweifelhaft.  Es  bleibt  daher  außer  Betracht.  Wenn  ich 
diese  Stücke  auf  Tliclepus  rugosus  beziehe,  so  nehme  ich  an,  dai3  sie,  wofür  die  geringe  Größe 
spricht,  einem  jungen  Tiere  angehören,  dem  die  Kiemen  abgefallen  sind;  dazu  bestimmt  mich 
die  Form  und  Stellung  der  Capillarborsten  und  Haken,  die  sich  wie  bei  Thclcpux  ntgosiis  Ehl. 
verhalten,  und  die  Runzelung  der  Bauchfläche  auf  den  vorderen  Segmenten. 

Fundort:  Vald.-Stat.  247.  3°  38'  S.,  40"  16'  O.  863  m.  7,2''  C  Globigerinen-Schlamm. 
Nahe  unter  der  ostafrikanischen  Küste. 

Weitere  Verbreitung:   San.sibar,  Küste.   —   Chile,  Küste.   —   Neu- Seeland  (Ehlers). 

Das  Vorkommen  der  Art  in  der  Tiefe  ist  bei  der  räumlich  weiten  Trennung  der  Fund- 
orte dieser  Art  von  Interesse. 

Thelepus  ßabclhitn  (Baird). 

Syn.:  Ehlers,  Polychaeten  des  mageil.  u.  chileiL  Strandes.      1901.  pg.  212. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  21  I.  7'^*  48' N.,  93"  7' O.  805  m.  7,1"  C.  Grober  Sand.  West- 
licher Eingang  des  Sombrero-Kanales.  —  \'ald.-Stat.  263.  4°  41'  N.,  48*^  38'  O.  823  m.  lo**  C. 
Globigerinen-Schlamm.  Unter  der  Küste  von  Ostafrika  (Somaliland).  —  Vald.-Stat.  266.  ö*^'  44'  N., 
49^  43'  O.  741  m.  14'^  C.  Unter  der  Küste  von  Somaliland.  —  Vald.-Stat.  270.  13"  \'  N., 
47°   10'  O.      1840  m.      3,7*^*  C.     Globigerinen-Schlamm.     Im  Golf  von  Aden. 

Weitere  Verbreitung:  Marion-Insel.  —  Rio  de  la  Plata.  —  Chilenische  Küste.  — 
Irische  Küste.  —  Achill-Head  (Ehlers). 

146 


Die  bodi:-nsii-s.-.i^cii  Anneliden  aus  den  Sunindungcn  der  deutschen  Ticfsce-Expedition. 


H7 


\'nn  ilieser  weit  vcTbrciteten  Form  lio^on  mir  nur  Iccrf  Rohren  mit  (Icm  ciL^-cnlümlichen 
Anhange  vor.  Bei  einer  dieser  auf  Station  270  im  Golf  von  Aden  Ijei  i  S40  m  'Tiefe  gefundenen 
Rohre  (  Taf.  XX,  Fig.  15),  deren  Wand  im  wesentlichen  aus  I""oraminiferen-Schalen  aufgebaut  war, 
spannte  sich  zwischen  den  \'erzweigungen  des  Anhanges,  /.u  de.s.sen  Aufbau  Foraminiferen-Schalcn 
nicht  verwendet  waren,  eine  in  Lappen  und  Strängen  gesonderte  Platte  aus,  die  die  Substanz  der 
Zweige  völlig  umschloß,  an  den  freien  Rändern  zum  Teil  scharf  \erdünnt  und  dann  zackig  au.s- 
gerandet  war.  Die  Ma.sse  dieser  Platte  trug  auf  der  Oberfläche  zerstreut  stehende  große  kreis- 
förmige Oeffnungen,  während  im  Innern  iler  Platte  zahlreiche  kugelige  Hohlräume  vorhanden 
waren.  Daneben  enthielt  das  Gewebe  auch  aulkrhalb  der  Aeste,  die  es  umschloß,  einzelne  ver- 
streute harte  Fremdkcirper  mannigfaltiger  Art.  Es  bestand  aus  Zellkernen  und  zum  Teil  deutlich 
abgegrenzten  Zellen,  die  in  eine  nicht  weiter  strukturierte  Zwischensubstanz  eingebettet  waren, 
an  der  Oberfläche  eine  fast  regelmäßige  Schicht  bildeten;  eine  besondere  zellige  Auskleidung 
der  kugeligen  Hohlräume  ^var  nicht  \orhanden.  Vereinzelt  lagen  im  Ge\vebe  ramificierte  Pig- 
mentzellen. Das  ganze  machte  den  Eindruck  einer  \-ielleicht  schlecht  kon.ser\-ierten  Spongie, 
doch  konnten  die  Herren  von  Lexdenfei.d  in  Prag  und  Fu.  Eilu.  Schulze  in  Berlin,  denen  ich 
Präparate  davon  mit  der  Bitte  um  ein  Urteil  darüber  vorlegte,  .sich  nicht  für  die  Spongiennatur 
der  vorgelegten  Stücke  mit  Sicherheit  au,ssprechen.  —  Ebenso  mußte  es  danach  unentschieden 
bleiben,  ob  diese  Gewebsmasse  in  irgend  welchen  Beziehungen  zu  den  Anhängen  der  Wurm- 
röhre und  deren  Entstehung  stehe. 

Tcrcbcllidai'iDU  sp.  ? 

Eine  größere  Anzahl  von  Wurmrohren,  die  ich  als  Terebelliden-Röhren  an.spreche,  .sind 
an  den  nachstehend  \erzeichneten  Orten  \or  der  West-  und  Ostküste  Afrikas  gesammelt,  alle 
ohne  Insassen.  Die  Röhren  sind  offenbar  die  kurzen  \'orderstrecken  von  solchen,  deren  größere 
Strecken  im  Meeresboden  \ersenkt  waren ;  das  Netz  mag  sie  abgebrochen  und  zutage  gefördert 
haben.  Die  Gestalt  der  Röhre  erhellt  aus  der  Abbildung  (Taf.  XXI,  Fig.  9),  die  schwach  tuben- 
förmig  er^veiterte  Mündung  ist  am  Rande  in  radiärer  Anordnung  ^"on  gleichlangen  und  dicken 
starren  aber  glatten  Fäden  besetzt.  Röhre  und  .Anhangsfäden  waren  \on  dunkler  Schlamm- 
masse gebildet,  die  durch  mannigfaltige  kleine  eingelagerte  Hartgebilde  gefestigt  war.  Die  Form 
der  Röhrenstücke  waren  im  allgemeinen  einander  sehr  ähnlich. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  28.  26'^  17'  N.,  14^  43'  W.,  146  m.  Grün.saud.  Groike  Nähe 
der  afrikanischen  Küste  bei  Kap  Bojeador.  —  \ald.-Stat.  103.  35'-  10'  S.,  23"  2'  O.  500  m. 
7,8 ö  C.  Im  Agulhas-Strom.  —  Vald.-Stat.  104.  35"  16'  S.,  22'^  26'  O.  155  m-  Mollusken- 
Schalen   u.  a.     Im   Agulha.s-Strom. 

Terebellidanini  sp.  ? 

Das  Fragment  einer  Terebellide,  die  nicht  zu  bestimmen  war,  ist  hier  des  Fundortes 
wegen  envähnt. 

PAmdort:  \akl.-Stat.  63.  2'-  o'  N.,  8*^'  4'  O.  2492  m.  2,6''  C.  \'or  der  westafrika- 
nischen Küste. 

147 

19* 


148 


E.  Ehlers, 


Terebella  {P/iyzclia)  fasciata  Gr. 


Grube,  Beschreibungen  ....  .Anneliden  d.  roten  Meeres.     Monatsber.   K.  .Ak.  d.  Wiss.  Berlin.     Juni  1869.  S.  33. 
Pista  fasciata  (Gr.)  von  Makenzeli.kr,  Südjapanische  .\nnelideu.    11.    Denkschriften   K.  Akad.  d.  Wiss.  Wien.    Math.- 
naturw.   Kl.    Bd.  XLIX   (1S84)   pg.  202   iS.-A.   pg.  6). 

Auf  das  mir  vorliegende  Tier  paßt  durchaus  die  von  Gruüe  gegebene  Beschreibung. 
Ich  verdanke  der  Freundliclikeit  des  Herrn  v.  Marenzeller  in  Wien  die  Kenntnisnahme  der 
von  ihm  aus  dem  japanischen  Meere  beschriebenen  Stücke  dieser  Art  und  konnte  feststellen, 
daß  sie  bis  auf  einen  Punkt  mit  dem  mir  vorliegenden  afrikanischen  Tiere  übereinstimmten. 
V.  Marenzeller  hat  mit  Recht  die  Zählung  der  Segmente  der  vorderen  Körperstrecke,  wie 
Grube  sie  gemacht  hat,  zurückgewiesen.  In  Grube's  Darstellung  ist  die  lippenartige  Falte, 
welche  den  hinteren  Rand  des  Mundes  bedeckt,  irrtümlich  als  erstes  Segment  aufgefaßt,  sie  i.st 
nur  ein  Teil  davon;  und  nimmt  man  das  an,  so  fügen  sich  die  Verhältnisse  dieser  Segmente 
ganz  der  von  v.  Marenzeller  gegebenen  Darstellung. 

Der  Punkt,  in  dem  der  von  mir  zum  Vergleich  mit  den  japanischen  Exemplaren  gestellte 
afrikanische  Wurm  \on  diesen  abweicht,  betrifft  die  Länge  des  z\veiten  —  nach  Grlüe's  irriger 
Zählung  dritten  —  Segmentes.  Es  ist  dies  bei  den  afrikanischen  Tieren  auf  eine  kurze,  nur 
auf  der  ventralen  F"läche  sichtbare  quere  Falte  reduciert,  an  den  Flanken  des  Körpers  nicht  zu 
.sehen,  während  bei  den  japanischen  Tieren  dieses  Segment  deudich  am  ganzen  Körperumfange 
vorliegt.  Grube's  Beschreibung  paßt  in  dieser  Beziehung  durchaus  zu  dem,  was  ich  an  dem 
afrikanischen  Tiere  ge-sehen  habe.  Diese  Differenz  der  Bildung  ist  aber  wohl  nur  auf  ungleiche 
Contraction  des  Wurmkörpers  zurückzuführen. 

Zu  V.  Marenzeller's  Beschreibung  kann  ich  ergänzend  hinzufügen,  daß  die  Haken  der 
Hakenwülste  höher  (0,06  mm)  als  die  der  Flößchen  (0,042)  mm  sind;  die  Scheitelkappe  ist  bei 
beiden  dicht,  an  den  Haken  der  Flößchen  stärker  als  an  denen  der  Hakenwülste  ausgebildet 
und  dann   deutlich  nach  der  Formel    i  •  222  •  3333  •  4444  geordnet. 

Bei  einem  auf  Station  245  gesammelten,  schlecht  erhaltenen  Tiere  lagen  Bruchstücke 
einer  dickwandigen  Schlammröhre. 

Fundorte:  \ald.-Stat.  loi.  33"  50'  S.,  25*^  48'  O.  40  m.  Mollusken-Schalen  u.  a. 
Algoa-Bucht.  —  Vald.-Stat.  245.  5*^^'  27'  S.,  39"  18'  O.  463  m.  10*^  C.  Globigerinen-Schlamm. 
Im  Zanzibar-Kanal. 

Weitere  \'  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  Tor,  rotes  Meer  (Ei irenber( ;-Grube).  —  Ostküste  von  Eno- 
sima  (Koerbl).     Kochigame,  TokioT^ai  (Döderlein)  v.  Mare:nzeller. 

Ich  habe  die  GRUBE'sche  Benennung  beibehalten,  um  nicht  eine  neue  Gattung  zu  den 
bereits  aufgestellten  Terebelliden-Gattungen  hinzuzufügen.  In  die  Gattung  Pista  Mlmgr.  sie  zu 
stellen,  wie  es  von  Marenzeller  tut,  verbietet  die  Gestalt  der  Kieme,  denn  für  diese  Gattung 
Lst  deren  eigentümliche  keulenartige  durch  spiralig  gestellte  Kiemenfäden  gebildete  Form  kenn- 
zeichnend; diese  geht  der  Tcirhclla  fasciata  Gr.  ab.  Eine  solche  Kieme  haben  außer  der  typischen 
l'ista  cristata  Mlm(;r.  auch  die  Pista  t\f//a  Gr.  und  itnija  Gr.,  sowie  die  von  McIntosh')  wohl 
irrtümlich   unter  dem   Namen   Pista  fasciata  Gr.  abgebildete  Art.  —    Tcirtht/a  fasciata  G\<.   gehört 


')  MciNTOSH,  Report ...  Chalk-nger.    Zool.  Vol.  .\ü.     1S85.    pg.  452.    XLIX.  tig.  5.    l'l.  XXVII   A  tig.  28;   IM.  XXXVIU  A  tig.3. 

148 


Die   bodcnsässigcn   Anneliden   aus   den  Sammlungen   der   deutschen   Tiefsee-Rxpedition.  >  .q 

in  die  Gattung  Polxvuiia  Mi.M(;.,  v.  Mar.  eh.  cmend.,  wenn  man  die  Zahl  von  nur  zwei  statt 
drei  Kiemenpaaren  unberüeksichtigt  läßt,  in  die  Gattung  Nicolca  Mi,M(;n.,  wenn  man  den  13esitz 
der  großen  Flanken  untl  l)auchla])pen  der  vorderen  Segmente  als  bedeutungslos  ansieht;  der 
Habitus  der  Kiemen  weist  auf  A^icolca  Mlmgn.  Zu  Scioiic  Mlm(;n.  mit  Einschluß  von  A\io}iicc 
Mi.MGN.  nach  dem  Vorschlage  von  de  Saint  Joseph,")  mit  der  sie  der  Besitz  der  Flankenlappen 
und  die  Bildung  der  Haken  \erbindet,  gehört  die  Art  nicht,  da  sie  zwei  Kiemenpaare  und  nicht 
wie  Scioiic  nur  eins  besitzt. 

Terebclla  (Loi/nia)  coiiforfa  n.  sp. 

Taf.  XXI,  Fig.  1—8. 

Die  hier  zu  beschreibende  Terebellide  ist  zunächst  durch  die  eigentümlich  gestalteten 
R()hren  ausgezeichnet,  in  denen  sie  lebt.  Aus  diesen  ist  .sie  insofern  schwierig  herauszulösen, 
als  ihre  mittlere  äußerst  (.lünnwandige  Körperstrecke  so  fest  mit  der  inneren  Oberfläche  der 
Röhrenwand  verklebt  ist,  daß  sie  fa.st  immer  bei  der  Präparation,  mit  der  der  Wurm  aus  der 
aufofeschnittenen  Röhre  heraustrelö.st  werden  soll,  inehr  oder  minder  beschädigt  wird. 

Ein  mittelgroßes,  ohne  die  Kiemen  42  mm  langes  Tier  hatte  90  Segmente;  .seine  größte 
Breite  lag  in  der  vorderen  Körperhälfte  und  betrug  5  mm,  nach  \oxx\  Aerschmälerte  sich  der 
Körper  im  Bereich  der  9 — 10  vorderen  Segmente  bis  auf  3  mm,  nach  hinten  bis  auf  i  mm; 
der  Rücken  ist  gegenüber  der  im  allgemeinen  schmalen  Bauchfläche  hoch  gewölbt,  in  dem  nach 
dem  7.  Segment  folgenden  Segmenten  über  eine  längere  oder  kürzere  Strecke  buckeiförmig 
aufgetrieben  (Taf.  XXI,  Fig.  i ) ;  seine  Fläche  in  der  \erschmälerten  \orderen  Körperstrecke  durch 
die  nach  der  dorsalen  Fläche  höher  hinaufgerückten  Borstenbündel  eingeengt.  Auf  der  Bauch- 
fläche tragen  die  vorderen  Segmente  breite  quere  Bauchschilde,  die,  da  sie  von  vorn  nach  hinten 
schmäler  werden,  zusammen  eine  oft  unregelmäßig  gerunzelte  dreieckige  mehr  oder  minder  vor- 
springende Platte  bilden,  deren  Spitze  etwa  am  7.  Segment  an  die  Reihe  der  schmalen,  ent- 
sprechend den  Dimen.sionen  der  Segmente  verlängerten  Bauchschilde  anstößt  (Taf.  XXI,  Fig.  2.  3). 
Diese  Bildung  wird  dadurch  her\orgehoben,  daß  die  vorderen  breiteren  Bauchschilde,  wie  die 
Lappenanhänge  des  i.  Segmentes,  braunviolett,  die  hinteren  Bauchschilde  braungelb  gefärbt  sind, 
-Stark  abstechend  von  der  allgemeinen  graugelblichen  gemeinsamen  Körperfärbung.  In  einem 
Wurme  waren  die  Flößchen  der  hinteren  Körperstrecke  braun\iolett  gefärbt  und  bildeten  so 
neben  den  helleren   Bauchschildern  jeclerseits  ein  dunkelfarbiges   Band. 

Drei  Paar  langgestielter  Kiemen  stehen  dicht  gedrängt  mit  reicher  \'erzweigung  am 
vorderen  Körperende. 

Der  große  Kopflappen  greift  \o\\  jeder  Seite  weit  gegen  die  Bauchfläche,  ohne  besondere 
Lappenbildung;  seine  Rückenfläche,  die  in  einigen  Tieren  fein  bräunlich  gefleckt  war,  trägt  zahl- 
reiche sehr  lange,  zum  Teil  canaliculierte  Fühler,  die  bei  den  aus  den  Röhren  herausgeschälten 
Würmern  zu  einem  dichten  Knäuel  zusammengeballt  waren,  der  häufig  1-dumpige  Massen  \on 
Schlamm,  Sand  und  anderen  Körpern  enthielt,  die  zum  Aufbau  der  Röhrenwand  verwendet  wurden. 

Die  Segmentfurchen  sind  auf  der  Rückenfläche  mit  Ausnahme  der  drei  oder  vier  vorderen 
Segmente    meistens    schwach,    in    der    aufgetriebenen    Körperstrecke    erloschen,    in    der    hinteren 


')  DE  St.  Joseph,  Annel.  polycli.  des  cütes  de  Dinard.     .Ann.  sc.  nat.    Ser.  VIII.     Zool.  T.  X\'ll.    1S94.  pg.  182. 

149 


__  E.  Ehlers, 

Körperstrecke  deutlicher,  hier  tritt  eine  conlinuicrliche  feine  Median  furche  auf;  die  Bauchfläche 
läßt  überall  die  Seg^mentfurchcn  erkennen :  aiu  stärksten  sind  sie  auch  hier  in  der  hinteren 
Körperstrecke. 

Die  vorderen  Seemente  sind  fünfmal,  die  mittleren  dreimal,  die  hinteren  sieben-  bis  achtmal 
breiter  als  lang. 

Das  zweite,  dritte  und  \ierte  Segment  trägt  Kiemen,  das  erste  und  dritte  borstenlose 
Flankenlappen ;  von  den  1 7  Paaren  dorsaler  Borstenbündel  steht  das  erste  am  dritten  kiemen- 
tragenden Segment:  der  erste  Hakenwulst  steht  unter  dem  zweiten  Borstenbündel,  und  eröffnet 
die  Reihe  der  Wülste,  die  an  den  abdominalen  Segmenten  kürzer  werden  und  in  der  hinteren 
Körperstrecke  niedrige  Flößchen  bilden.  —  Die  braun\  ioletten  Bauchpolster  bilden  an  den 
vorderen  sechs  bis  .sieben  Segmenten  die  charakteristische  dreieckige  Platte,  dahinter  ein  schmales 
bandförmiges  Längsfeld. 

Die  drei  Kiemen  sind  ungleich  groß,  nehmen  \'on  vorn  nach  hinten  so  an  Größe  ab, 
daß  die  dritte  etwa  nur  ein  X'iertel  von  der  Größe  untl  Fntfaltung  der  ersten  besitzt;  bei  allen 
teilt  sich  ein  an.sehnlicher  Stamm  an  seinem  i{nde  in  zwei  Ae.ste,  die  rasch  unter  wiederholter 
Gabelung  in  zahlreiche  kurze  Endzweige  auslaufen,  die  zu.sammen  eine  dichte  Krone  bilden. 
Sie  stehen  in  einer  Linie  hintereinander  gleich  hoch  am  Seitenrande  der  Rückenfläche. 

Das  kurze  buccale  Segment  trägt  jederseits  am  seidichen  Umfang,  tiefer  als  der  Ursprung 
der  Kiemen  und  der  nach  hinten  folgenden  Borstenhöcker  einen  großen  nach  ^-orn  gerichteten 
querovalen  braunvioletten  Flankenlappen,  der  über  die  Ventralfläche  hinweg  durch  einen  niederen 
Saum  mit  .seinem  Gegenstück  zusammenhängt,  und  dorsalwärts  gleichfalls  in  einen  niederen  färb- 
losen  Saum  aasläuft  (Taf.  XXI,  Fig.  2.  3). 

Der  zweite  Flankenlappen  gehört  dem  zweiten  kiementragenden  Segment  an,  i.st  farblos, 
sehr  \iel  kleiner  als  der  erste  und  steht  in  geringem  Abstände  von  der  Basis  der  zweiten  Kieme, 
tiefer  jedoch  als  der  Borstenhöcker  des  folgenden  Segmentes.  —  Unter  der  Basis  der  ersten 
Kieme  .sah  ich  bei  einigen  Tieren  eine  kleine  wulstige  Auftreibung,  konnte  diese  aber  nicht  als 
eine  konstante  Lappenbildung  an.sprechen. 

Die  in  17  Paaren  \-orhandenen  Borstenlnicker  sind  niedrige  Kegel,  bisweilen,  wohl  durch 
eingedrungene  Leibesflüssigkeit  oder  Geschlechtsprodukte,  wulstig  aufgetrieben ;  \\\e  sie  an  den 
vorderen  Segmenten  höher  dorsalwärts  stehen  als  weiterhin,  besetzen  sie  eine  an  der  Körperseite 
dorsal-ventralwärts  absteigende  Linie;  auf  ihr  nehmen  sie  von  vorn  nach  hinten  etwas  an  Größe 
zu.  Sie  enthalten  ein  Bündel  von  schlanken  glashellen,  fein  gesäumten,  mit  einfacher  Spitze 
auslaufenden  Capillarborsten. 

Unter  dem  zweiten  Borstenbündel  steht  der  erste  Hakenwulst,  tler  die  Hcihe  des  Seiten- 
umfanges  bis  zur  Bauchfläche  einnimmt;  wie  die  Borstenhöcker  näher  an  den  Rand  der  Bauch- 
fläche rücken,  verkürzt  sich  die  Länge  des  Hakenwulstes;  an  den  alxlominalen  Segmenten  ist 
der  Wulst  dann  plötzlich  fast  um  die  Hälfte  \  erkürzt,  sein  Unterrand  ist  weiter  xon  der  Bauch- 
fläche entfernt  als  an  den  Borstenbündel  tragenden  .Segmenten,  der  Wulst  ist  aber  auf  den  ersten 
drei  dieser  abdominalen  Segmente  flach,  \'on  da  ab  wird  er  von  einem  kurzen  niedrigen  Flößchen 
getragen.  Die  Haken  dieser  Wülste  stehen  auf  den  ersten  sechs  in  einfacher  Reihe,  häufig 
nebeneinander  alternierend  verschoben  (Taf.  XXI,  big.  4),  auf  den  folgenden  elf,  die  unter  den 
Borstenhöckern  stehen,    in   doppelter  rückenständiger  Reihe  (Taf.  XXI,  Fig.  5) ;    auf    den    darauf 

150 


Die  bodensässigcn  Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  Tiefsec-Ivxpedition. 


151 


folo-enden  Wülsten  iiiul  IHößchen  in  einfacher,  mit  den  Spitzen  der  Haken  nacli  vorn  gerichteter 
Reihe.  An  ein  und  demselben  Tiere  zählte  ich  auf  dem  6.  einreihigen  Wulste  108  Haken,  auf 
dem  16.  doppelreihigen  in  einer  Reihe  102  Haken,  auf  dem  10.  abdominalen  Flößchen  25  Haken. 
Die  Haken,  an  den  thoracalen  Wülsten  0,06  mm,  auf  den  I-lcißchen  0,045  """ti  hoch,  haben  an 
der  Ba.sis  einen  sehr  kleinen  Mu.skelfortsatz,  einen  bald  spitzen,  bald  stumpfen  präbasalen 
Höcker  und  auf  der  Schneide  vier  ungleich  große  einfache  Zähne,  mit  der  Formel  i  ■  2  •  3  ■  4 
(Taf.  XXI,  Fig.  6). 

Die  Bauchpolster  sind  überall  durch  I'urchen  voneinander  getrennt;  die  vorderen  nehmen 
fast  die  ganze  Breite  der  Bauchfläche  ein,  sind  zwei-  bis  dreimal  breiter  als  lang  und  in  .sehr 
verschiedenem  Grade  unregelmäßig  gefurcht  oder  gerunzelt:  an  den  mittleren  und  hinteren 
Körpersegmenten  .sind  sie  glatt,  nehmen  ein  X'iertel  oder  ein  Drittel  der  Bauchfläche  ein  und 
sind  so  lang  als  breit,  oder  wenig  länger  als  breit. 

Die  Endstrecke  des  Körpers  war  bei  einigen  Exemplaren  ungegliedert,  also  wohl  noch 
nicht  \o\\  entwickelt.      Die  Afteröffnung  i.st  überall  terminal,  ohne  Anhänge. 

Auffallend  geformt  sind  die  Wohnröhren  der  Tiere.  Bei  sehr  großer  Mannigfaltigkeit  in 
der  Ausgestaltung  (Taf.  XXI,  Fig.  7.  8)  besteht  eine  Gemeinsamkeit  darin,  daß  die  Röhre  in 
ungleichster  Weise  gekrümmt  und  geschlängelt  ist,  dabei  dem  Anscheine  nach  nicht  in  größerer 
Ausdehnung  aufgewachsen;  die  im  Durchschnitt  kreisförmige  Lichtung  ist  in  der  ganzen  Länge 
fast  gleichmäßig  groß.  Ihre  W'and,  deren  innere  Oberfläche  glatt  ist,  besteht  aus  einer  zähen 
bräunlichen  Membran,  in  die  verbunden  mit  Schlamm  das  eine  Mal  kleine  Hartkörper  ungleicher 
Beschaffenheit,  Sandkörnchen,  Steinchen  oder  Foraminiferen- Schalen  dicht  eingebettet  sind,  das 
andere  Mal  aber  auch  mannigfaltige  größere  Fremdkörper,  darunter  besonders  auffallend  lange 
Kieselnadeln  von  Hexactinelliden,  die  dann  weit  über  die  Röhre  hinausragen  und  oft  weithin  von 
der  SuKstanz  der  W'urmröhre  umkleidet  sind  (Taf.  XXI,  Fig.  7) ;  ich  fand  eine  solche  Nadel  von 
27  cm  Länge.  Ihr  besonderes  Gepräge  erhalten  die  Röhren  aber  durch  .sehr  ungleiche  Fortsatz- 
bildungen, die,  häufig  hohl,  als  reiche  \"erzweigungen  bald  vorne  am  Eingang  der  Röhre,  wie  bei 
den  Röhren  von  Lauicc  conchylcga  (P.AlLL.)  entspringen,  bald  über  große  Strecken  der  Röhrenwand 
ansitzen,  dabei  sich  verästeln  und  netzforiuig  untereinander  verstricken  (Taf.  XXI,  Fig.  8).  Diese 
Bildung  i.st  so  mannigfach,  daß  kaum  ein  .Stück  wie  das  andere  aussieht.  Soweit  ich  die  Röhren 
gesehen  habe,  lieg'en  sie  frei  auf  dem  Meeresboden,  das  geht  daraus  hervor,  daß  sie  \ielfach 
von  den  Stöcken  ^ on  Hydroid-Pohpen  umsponnen  sind.  Und  da  in  diesen  Röhren  die  Würmer 
geborgen  waren,  ist  es  nicht  wahrscheinlich,  daß  eine  längere  Strecke  der  Röhre  im  Boden 
steckt,  ^vie  das  bei  Lanicc  conchvicga  (Fall.)  der  Fall  zu  sein  pflegt. 

Fundort:  \ald.-Stat.  266.  6**  44,2'  N.,  49'^  43,8  O.  741  m.  lo*^  C.  Globigerinen- 
Schlamm.     Nahe  unter  der  Küste  von  Ostafrika  (Somaliland). 

Nach  der  Bauart  der  R()hren,  zumal  der  ästigen  x^nhänge,  gehört  die  Art  in  den  Kreis 
der  Lanicc  concliylcga.  Dahin  weisen  auch  außer  der  Gesamtgestaltung  des  Leibes  und  den 
rückenständigen  Hakenborsten  der  hinteren  thoracalen  Wülste  die  Flankenlappen  des  ersten 
und  dritten  Segmentes.  Eine  Abweichung  bietet  die  Bildung  der  Haken,  deren  Zähne  einfach, 
nicht    wie    bei  Lanicc  doppelt   oder   mehrfach   sind.     v.  Marenzei.ler ')    legt   auf   die   Einfachheit 


')  V.  MareN7.EI.LER,    Zur    Kenntnis    der    adriatischen    .\nneliden.      3.  Beitrag.     Sitzgsber.   Kais.   Akad.    der  Wiss.   Wien.      1.  -^bt. 
1881.  pg.  151. 


r52  K.  K1II.F.RS, 

der  Hakenzähne  Ge\vicht  und  sieht  darin  einen  Charakter  der  Gattung  Lo/iiiia;  dem  gegenüber 
ist  die  Anwesenheit  oder  das  Fehlen  der  Flankenlappen  von  geringer  Bedeutung,  wie  solche 
denn  auch  bei  anderen  Gattungen,  Pista,  Polyuniia,  \orhanden  sind.  Da  überdies  die  Gattung 
Loimia  im  Sinne  v.  Marenzellers  Arten  enthält,  die  Flankenlappen  tragen,  so  wird  die  hier 
beschriebene  Art  der  Gattung  Loimia  zuzuschreiben  sein. 

Ihr  Fundort  im  Bereich  der  afrikanischen  Küste  legt  die  Vermutung  nahe,  daß  sie  mit 
der  Loimia  incdiisa  (Sav.),  die  Savigny  als  der  Lanice  co)icliyh-o;a  (Fall.)  nahestehend  bezeichnete 
und  für  die  Malmgren  die  Gattung  aufstellte,  zusammenfallen  machte.  Dagegen  spricht,  was 
ich  den  Worten  und  Abbildungen  Savignv's  ')  entnehme,  die  andere  Beschaffenheit  der  Röhre, 
die  Anwesenheit  von  zwei  gleich  großen  Flankenlappen  jederseits,  die  scheinbar  andere  Kiemen- 
bildung, auch  wohl  die  schlankere  Form  der  von  den  vorderen  Bauch.schildern  gebildeten  Platte 
und  die  von  Malmgren'')  gegebene  Abbildung  eines  Hakens,  der  fünf  Zähne  besitzt. 

Loimia  amiiilifilis  (Gr.)  und  montagui  (Gr.)  ^)  bleiben  von  anderem  abgesehen,  schon  wegen 
ihrer  charakteristischen  Zeichnungen  außer  Betracht. 

Die  Temperatur  des  Tiefsee-Wassers,  aus  dem  die  Art  gehoben  wurde,  macht  es  unwahr- 
scheinlich, daß  sie  im  ostafrikanischen  Littoralgebiet  auftritt;  ob  es  eine  exquisite  Form  der 
Tiefsee  ist,  bleibt  zu  entscheiden. 

Sciouc  spiiiifcra  n.  sp. 

Taf.  XX,  Fig.  lo — 14. 

Von  dieser  der  Tiefsee  und  dem  antarktischen  Gebiet  angehörenden  Art  kann  ich  nur 
eine  unvollständige  Beschreibung  liefern,  da  ich  wohl  viele  ihrer  charakteristischen  Röhren,  aber 
kein  ganz  erhaltenes  Tier  gesehen  habe.  So  bleibt  die  Große  und  Gesamtzahl  der  Segmente 
unbestimmt  (Taf.  XX,  Fig.  1). 

Der  kurze  Kopflappen  trägt  zahlreiche  verhältnismäßig  dicke  gewundene  canaliculierte 
I'ühter  mit  gekräuselten  Rändern,  keine  Augenpunkte. 

Das  erste  Segment  hat  einen  hohen,  ventralen,  über  den  Mund  greifenden  halbmond- 
förmigen Lappen,  dessen  Seitenecken  unterhalb  der  Kieme  entspringen;  sein  Rand  ist  mit  hellerer 
Färbung  \on  der  rödich  braunen  Fläche  abgesetzt,  vielleicht  durch  eingelagerte  Hautdrüsen 
(Taf.  XX,  Fig.  i). 

Das  zweite  Segment  ist  sehr  kurz,  .seidich  vom  Flankenlappen  des  folgenden  bedeckt; 
es  trägt  jederseits  am  Rande  der  Rückenfläche  eine  Kieme.  Diese  besteht  aus  einem  dicken 
Stamm,  der  sich  in  zwei  kurze,  etwas  ungleich  dicke  Aeste  teilt,  von  denen  jeder  dicht  gedrängt 
stehende  kurze  Endfäden  trägt.  Die  Kieme  ragt  über  den  Kopflappen  hinaus  auf  den  Grundteil 
der  luihler  (Taf.  XX,  Fig.  i). 

Das  ebenfalls  kurze  dritte  Segment  hat  am  seidichen  Umfange  einen  nach  vorn  gerichteten, 
mit  breiter  Basis  aufsitzenden  ovalen  Flankenlappen,  der  kaum  die  halbe  Höhe  des  Seitenumfanges 
einnimmt,   mit   seiner  oberen   Ecke  hinter  der  Kiemenwurzel   steht:   hier  sitzt  über  ihm   nahe  am 

')  SaVIONY,  Systeme   des  Annt-lides  pg.  85.     Atlas  I'l.  I.   Fig.  3. 
')  Mai.mgren,  Nurdiska  Hafs-Annulater.    Taf.  XXV.  Kig.  800. 
')  Grube,  Annulata  Semperiana.    1878.  pg.  224.  225. 


Die  bodensUssigen   Anneliden  aus   den   Sammlungen  der  deutschen  Tiefsee-Expcdilion. 


153 


Vorderrande    des    Segmentes    ein    kleiner    papillenähnliclier    Höcker.    —    Die    Bauchfläche    dieser 
drei  \orderen  Segrnente  hat  unrcgelmäl^ig  geteilte  Bauchpolster. 

Das  \ierte  Segment  ist  das  erste  borstentragende;  sein  Vorderrand  ist  unterhalb  des 
Austrittes  des  Borstenbündels  zu  einem  niedrigen  Flankenlappen  erweitert.  Wie  die  folgenden 
borstentragenden  Segmente  ist  es  \iermal  breiter  als  lang.  Es  ist  das  erste  von  17  Segmenten, 
die  dorsale  Borstenhocker  tragen;  das  zweite  borstentragende  Segment,  das  fünfte  der  Reihe, 
hat  den  ersten  Hakenwulst.  —  Die  dorsalen  Borsten  sind  bräunlich,  in  der  einfach  zugespitzt 
auslaufenden  Endstrecke  jederseits  schwach  gesäumt.  Auf  dem  ersten  bis  siebenten  Hakenwulste 
stehen  die  Haken  in  einfacher,  auf  dem  achten  bis  sechszehnten  Wulste  in  einfacher,  verschränkter 
Reihe.  An  den  borstenlosen  abdominalen  Segmenten  verkürzen  sich  die  Hakenwülste  und  er- 
heben sich  zu  kleinen  Flößchen  mit  einfacher  Hakenreihe.  Auf  dem  fünften  Hakenwulste  fand 
ich  52  Haken,  in  der  ^"erschränkten  Reihe  des  elften  64,  auf  dem  dritten  abdominalen  Flößchen  49. 
Die  Haken  sind  kurz,  über  die  Schneide  geme.ssen  0,06  mm  hoch,  ihre  breite  Basis  hat  einen 
kurzen  Muskelfortsatz,  die  Schneide  trägt  einen  präbasalen  Höcker,  der  Hauptzahn  ist  groß,  die 
Scheitelkappe  wird  \"on  schlanken  Zähnchen  gebildet,  die  eine  deutliche  Ordnung  in  Ouerreihen 
nicht  erkennen  ließen  (Taf.  XX,  Fig.  i  2). 

Die  Bauchpolster  sind  an  den  borstentragenden  und  den  folgenden  sechs  abdominalen 
Segmenten  scharf  au.sgeprägt,  quer;  weiterhin  stehen  sie  an  den  abdominalen  Segmenten  in 
einer  Furche  mid  strecken  .sich  in  die  Länge. 

Die  hintere  Körperstrecke  fehlte  dem  untersuchten  Tiere. 

Die  schwarzen  oder  grauen  meist  an  einem  Ende  gekrümmten,  seltener  geraden  Röhren 
haben  einen  kreisförmigen  Querschnitt,  ihre  schwach  mit  Schlamm  incrustierte  Außenfläche  zeigt 
eine  feine  Ouerringelung  und  reihenweis  gestellte  entweder  schlank  kegelförmige,  oder  in  ver- 
ästelte Fasern  auslaufende,  aus  der  Röhrenwand  her\orgehende  Anhänge  (Taf.  XX,  Fig.  13). 
Vereinzelt  fanden  sich  daneben  kleinere  prismatische  Röhren  mit  ähnlichen  Faseranhängen,  sie 
gehören  vielleicht  einer  anderen  Art  an  (Taf.  XX,  Fig.  14). 

Fundorte:  Vald.-Stat.  128.  54"  29'  S.,  3'^  30'  O.  439  m.  i *^  C  Im  Osten  der  Bouvet- 
Insel.  —  Vald.-Stat.  130.  53"  51'  S.,  4*^  6'  O.  2321  m.  0,2'^  C.  Diatomeen-Schlamm.  —  Vald.- 
Stat.  131.  54*^  28'  S.,  3*^  30'  O.  457  m.  — 0,6°  C.  Vulkanischer  Sand.  Dicht  unter  der  Bouvet- 
Insel.  —  Vald.-Stat.  152.     63^  16' S.,  58«  40' O.     4636  m.     —  0,5'' C     Blauer  Schlick. 

Wenn  ich  die  Art  in  die  Gattung  Sdo/u-  einreihe,  so  sehe  ich  da\on  ab,  daß  das  Tier 
17  Paar  von  Borstenbündeln  trägt,  statt  16,  Avie  es  in  der  Diagnose  der  Gattung  Sdo//i-  ^'or- 
gesehen  \var. 

Eine  Röhre  mit  ähnlichen  Anhängen,  aber  mit  Spongiennadeln  erbaut,  haben  McIntosh^) 
von  P/sfa  mirabilis  McInt.  und  Rolle')  beschrieben;  enstere  eine  prismatische  Rohre,  die  der 
oben  erwähnten  ähnlich  ist,  abgebildet.^) 


1)  MciNTOSH,  Report  ....  Challenger.     Zool.  Vol.  .KU.   1885.  pg.  454. 

^)  R.  KoEHLER,  Resultats  scientifique  de  la  Campagne  du  „Caudan".     Paris  1S96.  p.  459. 

ä)  a.  a.  O.    PI.  XLIX.    Fig.  8.  9. 


•5: 

Deutsche  Tiefsce-Expedition  1898— 1899.     B.l.  XVI. 


l  CA  E.  Ehlers, 

Lciicayistc  a/bicans  Mlmg. 

Malmgren,  Nordiska-Hafs-Aiinulater.     1865.  pg.  390.     Annuliita  polychaeta.     1867.  pg.  iii. 

Fundort:  Vald.-Stat  7.  60«  37'  N,  5«' 42' W.  588  m.  0,8«  C.  Toniger  Sand.  Nördlich 
vom  Thomson-Rücken. 

Weitere  Verbreitung:  Arktiscli-boreal ;  Schottland.  —  Ostsee  (Lewinsen). 

Artacainn  cJiallcii^ci'iac  McIntosh. 

o 

McIntosh,  Report  ....  Challenger.     Zool.  Vol.  XII.   1885.  pg.  477. 

Fundort:  Vald.-Stat.  150.     Kerguelen.     Wilkanischer  Sand.     Gazelle-Hafen. 
Ich   lasse    die   Stellung    die.ser   Art    zu   der   nordischen  Aiiacama  proho^cidca   Ml.mcn.   aus 
Mangel  an  entscheidendem  Material  unerortert. 

Tercbcllidcs  ströiui  Sars. 

Syn. :  Ehlers,  Polycliaeten  des  magellan.  u.  chilen.  Strandes.      1901.  pg.  213. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  128.  54"  29'  S.,  30**  30'  O.  i  *^  C.  Im  0.sten  der  Bouvet-In.sel.  — 
Vald.-Stat.  131.  54*^  28'  S.,  3'^  30'  O.  1,1  "^^^  C.  Vulkanischer  Sand.  Dicht  unter  der  Ostseite 
der  Bouvet-Insel.  —  Vald.-Stat.  160.     Vulkanischer  Sand.     Kerguelen.     Gazelle-Hafen. 

Weitere  Verbreitung:  Arktische  und  boreale  adantische  Küsten  Europas  und  Amerikas. 
Nordatlantisch.     Mittelmeer,  Adria.  —  Südatlantisch.  —  Kerguelen.  —  Magellan-Gebiet  (Ehlers). 

Terebellides  sp. 

Fundort:  Vald.-Stat.  303.  i'^  47'  N.,  96*^'  58'  O.  660  m.  9,1^'  C.  Pteropoden-Schlamm. 
15  Sm.  südlich  von  Bangkatn. 

Eine  Artbestimmung  des  \orliegenden  Stückes  war  des  schlechten  Erhaltungszustandes 
wegen  nicht  zu  machen. 


Sabcllidae. 

Potaniilla  neglecta  (Sars). 

S.\RS,  Reise  i  Lofot.  og  Finl.    pg.  83.    —    Om  de  ved  Norges  Kyster  forekommende  Arter    af  den  Linneische  Anne- 
liden slaegt  Sabella.  Forh.  Christiania  Vid.  Selsk.  Forh.   1861.  pg.  122. 
Mai.moren,  Nordiska  Hafs-Annulater.  pg.  401.  Tab.  XXVII.  f.  84.    Annulata  pol3'cliaeta.   1S67.  pg.  1 13.  Tab.  XXVIl.  f.  84. 

Taf.XXII,  Fig.  5-17. 

Diese  nordische,  offenbar  dem  kälteren  Wasser  angehörende  Sabellide  findet  sich  in   der 
Sammlung   der  Expedition    eingeschlossen    in    den  Röhren   in   zahlreichen  Exemplaren    \on    den 

154 


Die  bodcnsii-ssigen   Anneliden   aus  den  Sanmdungen   der  deutschen  Ticrsec-Expcdilion.  I  C  ^ 

Stationen   6   und   7,  nördlich   \<)m  Thomson-Rücken  aus   588   und   562  m  Tiefe  mit  einer  Boden- 
temperatur \on  —  0,8  und  —  1 "  C. 

Die  oben  angegebenen  sich  ergänzenden  Beschreibungen  von  Sars  und  Malm(;ren  lassen 
micii  nicht  zweifehi,  daß  ich  die  Tiere  richtig  als  Potaiiiilla  un^lcda  bezeichne :  doch  wird  einiges 
zu  ihrer  Ergänzung  beizufügen  sein. 

Die  Körpergröße  geht  über  die  \-on  Sars  und  Mai,M(;ken  gegebenen  Maße  hinaus;  ich 
fand  als  Körperlänge  53  mm,  tlavon  entfielen  auf  den  Thorax  6  mm,  daneben  hatte  die  Kieme 
17  mni  Länge;  der  Thorax  war  4  mm  l)reit,  das  unmittelbar  dahinter  verschmälerte  Abdomen 
3  mm.  Ich  zählte  durchschnittlich  90  Segmente,  von  denen  8  thoracal  waren.  Die  thoracale 
Strecke  war  bisweilen  deudich  gegen  die  abdominale  abgesetzt  (Taf.  XXII,  Fig.  5.  6). 

Die  ganz  farblose  schlanke  Kieme  hatte  jederseits  14  Strahlen,  die  nur  auf  einer  kurzen 
l)asalen  Strecke  membranös  verbunden  waren  und  mit  ganz  kurzer  freier  Spitze  endeten.  Jeder 
Strahl  war  mit  einer  niedrigen  Membran  bis  gegen  das  Ende  hin  \'erbreitert  (Taf.  XXII,  Fig.  9.  10). 

Seine  in  Doppelreihe  .stehenden  Fäden  waren  mit  Ausnahme  der  letzten  gleich  lang,  etwa 
\iermal  länger  als  der  Schaft  breit.  In  dessen  Achse  liegt  eine  im  Querschnitt  mehrreihige  Säule 
von  Knorpelzellen;  \on  ihr  tritt  in  den  einzelnen  Kiemenfaden  eine  einzeilige  Säule  von  Zellen, 
deren  basale  breiter  als  die  folgenden  sind  (Taf.  XXII,  Fig.  11). 

Die  beiden  Buccalzipfel  sind  an  der  Basis  breit  und  laufen  zugespitzt  aus  (Taf.  XXII,  Fig.  12). 

Die  Körperwand  der  dorsalen  Fläche  ist  in  der  \orderen  Körperstrecke  dünn,  nach  hinten 
wird  sie  fester;  die  ventralen,  in  den  abdominalen  Segmenten  durch  die  Längsfurche  geteilten 
Polster  sind  scharf  ausgeprägt. 

Die  thoracalen  Segmente  sind  viermal  breiter  als  lang ;  die  vorderen  abdominalen  zweimal, 
die  bald  folgenden  viermal  und  die  pränalen  achtmal  breiter  als  lang. 

Der  Kragen  am  ersten  Segmente  ist  auf  der  dorsalen  Fläche  niedrig,  so  daß  die  Basis 
der  Kiemen  frei  liegt,  seine  Hälften  stoßen  median  zusammen.  Am  Seitenumfange  i.st  kein,  oder 
ein  nur  ganz  geringer  Einschnitt,  ventralwärts  erhebt  der  Kragen  sich  zu  zwei  dicht  zusammen- 
schließenden spitz  dreieckigen  Blättern,  die  ich  nie  zurückgebogen  gesehen  habe  (Taf.  XXII, 
Fig.  7.  8). 

Das  erste  Segment  trägt  ein  kleines  dorsales  Bündel  von  schlanken,  schmal  gesäumten, 
einfachen  Borsten. 

Die  dorsalen  Bündel  der  folgenden  thoracalen  Segmente  (Taf.  XXII,  Fig.  13)  tragen  im 
dorsalen  Teil  schlanke  gesäumte  einfache  Borsten,  im  ventralen  viel  zahlreichere  kürzere  mit  spatei- 
förmig verbreitertertem  kurzen  Saum  und  langer  feiner  Endspitze  (Taf.  XXII,  Fig.  14).  Der  zwei- 
reihige Hakenwulst  stößt  unmittelbar  an  den  dorsalen  Borstenhöcker  und  reicht  \veit  an  den  Seg- 
mentflanken   abwärts;   von   seinen   Borsten  gebe  ich  in   Fig.  15   eine  Abbildung;   es  sind   So — 90. 

An  den  abdominalen  Segmenten  sind  die  dorsal  stehenden  Hakenwülste  gegenüber  den 
thoracalen  bedeutend  verkürzt,  auf  dem  dritten  abdominalen  Wulst  zählte  ich  30  Haken;  diese 
Zahl  nimmt  nach  hinten  wenig  ab.  Die  Capillarborsten  sind  in  den  letzten  35  Segmenten  durch 
bräunliche  Färbung  ausgezeichnet  und  treten  dadurch  hervor;  wie  in  den  vorderen  Segmenten 
ist  die  Basis  der  spitz  auslaufenden  Endstrecke  breit  gesäumt  die  Endstrecke  selbst  aber  an 
diesen  Segmenten  schlanker  (Taf.  XXII,  Fig.  1 7). 

Am  Analsegment  stehen  zwei  abgerundete  Läppchen. 

155 


156 


E.  Ehlers, 


Die  Röhren,  in  denen  die  Würmer  staken,  waren  grade  gestreckt,  ohne  Spuren  davon, 
daß  sie  der  Länge  nacli  angewachsen  gewesen  waren,  bisweilen  die  eine  mit  der  anderen  der 
Länge  nach  verbunden,  drehrund  und  fast  in  ganzer  Länge  gleichmäßig  dick,  fast  doppelt  so  lang 
als  der  Wurm,  in  einem  Falle  135  mm  lang,  bei  einer  Länge  des  insitzenden  Wurmes  von  70  mm. 

Die  W'and  der  Röhre  war  innen  farblos,  dünn,  membrani)s,  Fetzen  von  dieser  Substanz 
hafteten  auf  des  Wurmes  Oberfläche,  außen  war  die  Röhre  dicht  und  gleichmäßig  mit  feinen 
Sandkörnchen  vmd  ähnlichen  Fremdkörpern  bekleidet,  wobei  dunkelfarbige  einzeln  zwischen  hell- 
farbige eingesprengt  waren. 

Fundort:  \'ald.-Stat.  6.  60"  40'  N.,  5'^  35' W.  652  m.  — o, i"C.  Globigerinen-Schlamm. 
Nördlich  vom  Thomson-Rücken.  —  Vald.-Stat.  7.  60"  37' N.,  5"  42' W.  588  m.  — 0,8"^  C  Toniger 
Sand.      Nördlich  vom  Thomson- Rücken. 

Die  Art  geht  wohl   nicht  über  den  arktisch-borealen   Bezirk  liinaus. 


ö 


Potainilla  torclli  Mlmgn. 

Malmgrkn,  Nordiska  Hafs-.'Xnnulater.    1S65.  pg.  402.     Annelida  jjolychaeta.     1.S67.  |><;.  114. 
Langerhans,  Wunnfauna  von  Madeira.    III.    Zeitschr.  wiss.  Zool.    Bd.  XXIV.  pg.  112. 

Das  einzige  aus  einer  glasig  durchscheinenden,  liräunlichen  zähen,  aulfen  incrustierten 
Röhre  heraus  gelöste  Stück  stimmte  so  gut  mit  der  \o\\  Mai.m(;ken  gegebenen,  von  Lan<;erhans 
ergänzten  Beschreibung,  der  Potainilla  tonlli  Mi.mcn.,  daß  ich  sie  unter  diesem  Namen  aufführe. 
Die  beiden  von  Lan(;erhans  erwähnten  Augenflecke  des  ersten  Segmentes  habe  ich  nicht  gesehen, 
vielleicht  kommen  sie  nur  iüngeren  Tieren  zu;  dazu  gehörte  der  untersuchte  Wurm  nicht.  Auch 
Malmgren's  Angabe  „tentacula  .  .  .  brevissima  lata  subrotundata  paßt  nicht,  da  die  kurzen,  an 
der  Basis  breiten  Buccalzipfel  zugespitzt  ausliefern. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  95.  34''5i'S.,  19"  37' O.  So  m.  Mollusken-Schalen  u.  a.  Kap 
Y\gulhas. 

W  e  i  t  e  r  e  V  e  r  b  r  e  i  t  u  n  g :  Madeira,  in  größerer  Tiefe  (Lan(;erhans)  ;  arktisch-boreal  verbreitet. 

Die  Verbreitung  dieser  Art  nach  der  südafrikanischen  Küste  hat  ein  Analogon  zu  dem 
Vorkommen  der  verwandten  Potainilla  ixiiiforiiiis  (O.  F.  Müll.),  die  nach  McIntosh')  aus  dem 
arktisch-borealen  adantischen  Gebiet  über  Madeira  und  die  canarischen  Inseln  bis  zum  Kap  der 
guten  Hoffnung  geht. 

Potainilla  pcrloiiga  n.  sp. 

Taf.  XXIII,  Fig.  1—6. 

Fin  einzelnes,  in  langer  schlammbedeckter  Hornröhre  eingeschlos.sener  Wurm  war  wenig 
gut  erhalten,  doch  ausreichend,  um  ihn  als  Vertreter  einer  bislang  nicht  beschriebenen  Art  zu 
kennzeichnen. 

Der  langgestreckte,  dorso ventral  wenig  abgeplattete,  farblose  Korper  des  Tieres  zeigte 
keine  scharfe  Sonderung  in  eine  thoracalc  und  abdominale  Strecke:  er  hatte  183  Segmente,  von 
denen  die  vorderen    16  nach   der  dorsalen  Stellung  der  Borstenini mld  als  thoracal  zu  bezeichnen 


MciNTOSH,  Marine  Annelids  of  Soulh  Africa.   l't.  II.  pg.  83.  ~  Marine  Investigalions  in  South  Alrica.  Vol.  III.  Cape  Town  (1904). 


Die   bodciisässigcn   Anneliden  aus  den  Samnil«nj;en   der  deutschen    Ticfsce-Expedilion. 


157 


siiKl.  Mit  Einschluß  tier  Kiciiif  war  das  Tier  146  mm  laut;,  ilavon  entfielen  30  mm  auf  die  Kieme, 
16  mm  auf  die  thoracale  Strecke;  diese  war  3  mm  hreit,  die  abdominale  Strecke  durchschnitdich 
2,5  mm   breit,  mit  Ausnahme  einer  ij^anz  kurzen  präanalen  rasch  verschmälerten  Segmentreihe. 

I  )ie  Kieme  hat  ein  über  den  Kragen  hervorstehendes  knorpelhartes  Basalblatt,  das  nicht 
über  einen  Halbkreis  hinaus  gekrümmt  ist,  der  \entrale  Rand  ist  jederseits  zu  einem  kleinen 
hautartigen  Lappen  erweitert;  beide  Läppchen  legen  sich  übereinander.  Die  ganze  Kieme  hatte 
33  Kiemenstrahlen,  ich  habe  nicht  entscheiden  können,  ob  die  ungerade  Zahl  durch  zufälligen  Ver- 
lust eines  Strahles  entstanden  ist.  Die  Strahlen  sind  bis  auf  den  Ursprung  getrennt,  ohne  seitliche 
Membran  und  laufen  mit  einem  kurzen  nackten  Endfaden  aus :  in  zwei  Reihen  stehen  die  Kiemen- 
fäden dicht  gedrängt  nebeneinander  und  nehmen  gegen  die  Spitze  hin  wenig  an  Länge  ab,  der 
einzelne  Kiemenfaden  ist  fünf-  bis  sechsmal  länger  als  der  Strahl  breit  i.st.  Am  äußeren  Um- 
fange der  zehn  ventralen  Strahlen  jederseits  steht  in  kleinem  Ab.stande  vom  Ursprünge  ein  scharf 
begrenzter  brauner  Augenfleck,  soweit  ich  gesehen,  ohne  lichtbrechenden  Körper  (Taf.  XXIII, 
Fig.  i).  Strahlen  imd  k'äden  haben  a.xiale  Knorpelzellen;  diese  bilden  iin  Strahl  unter  dem 
äußeren  Umfang  eine  \ielzeilige  Säule,  die  sich  in  die  nackte  Endstrecke  fortsetzt  und  im  \'er- 
lauf  gegen  deren  Spitze  in  der  Zahl  der  Zellreihen  abnimmt.  In  der  Achse  der  Kiemenfäden 
liegt  eine  einzeilige  Säule  \on  Knorpelzellen,  die  von  einer  besonders  großen  Zelle  am  Rande 
der  Strahlensäule  ausgeht  und  mit  langgestreckten  Zellen  sich  bis  in  die  Spitze  des  Kiemenfadens 
fortsetzt.  —  Fadenlose,  nackte  Strahlen  sind  nicht  vorhanden.  —  Zwei  schlanke,  zeltähnliche,  spitz 
dreieckige  Buccalzipfel  reichen  im  Innern  des  Kiemenkorbes  bis  etwa  auf  die  Höhe  der  Augenflecke. 

Das  erste  Segment  ist  so  lang  als  die  beiden  folgenden  zusammen.  Sein  Kragen  reicht 
nicht  soweit  als  das  Kiemenblatt:  er  ist  ventral  geteilt,  die  beiden  Hälften  liegen  zusammen,  jede 
besitzt  an  der  hinteren  ventralen  Ecke  ein  kleines  dreieckiges,  rückwärts  gebogenes  Läppchen; 
am  Seitenumfang  ist  der  Kragen  mit  einer  Ausrandung  niedriger  und  nach  dem  dorsalen  Um- 
fang hin  durch  einen  tief  eingeschnittenen  Schlitz  geteilt;  dorsal  trägt  er  zwei  nach  vorn  ge- 
richtete, fast  kreisförmige  plattenförmige  Lappen,  die  nahe  zusammenliegen  (Taf.  XXIII,  Fig.  i). 
Ein  abgesetztes  Bauchschild  fehlt  dem  Segmente.  An  seinem  seitlichen  Umfange  steht  jederseits 
weiter  dorsalwärts  verschoben  als  an  den  nächsten  Segmenten  in  einer  grubenförmigen  \^ertiefung 
ein  kleines  Bündel  feiner,  schlanker,  doppeltgesäumter  Capillarbonsten  (Taf.  XXIII,  Fig.  2). 

Die  folgenden  Segmente  sind  überall  durchschnitdich  viermal  breiter  als  lang,  mit  Aus- 
nahme einer  kleinen  Zahl  präanaler,  die  dicht  aneinander  gerückt  sind.  Die  thoracalen  Segmente 
haben  eine  scharf  begrenzte  Bauchplatte,  die  an  den  vorderen  Segmenten  am  Seitenrande  einen 
tiefen  Einschnitt  besitzen,  aber  so  wenig  wie  die  folgenden  cjuer  geteilt  sind.  Auf  den  abdomi- 
nalen Segmenten  sind  die  Bauchplatten  tief  läng.sgefurcht  und  in  zwei  Hälften  geteilt.  Die  so 
entstandene  Längsfurche  setzt  sich   nicht  auf  die  Rückenfläche  der  thoracalen  Segmente  fort 

An  den  thoracalen  Segmenten  steht  der  dorsale  Borstenhöcker  und  der  \-entrale  Haken- 
wulst dicht  nebeneinander,  beide  zu-sammen  nehmen  nicht  ganz  die  Höhe  des.  Seitenumfanges 
des  Segmentes  ein.  Der  von  vorn  nach  hinten  abgeplattete  Borstenhöcker  erhebt  .sich  aus  einer 
wallardg  umrandeten  Grube:  auf  seiner  F"ir,ste  .steht  eine  Doppelreihe  von  kurzen  Borsten,  während 
am  dorsalen  Umfange  der  Basis  des  Höckers  aus  dem  Grunde  der  Grube  ein  Bündel  von  langen 
Borsten  austritt  (Taf.  XXIII,  Ing.  2).  \'on  den  langen  Borsten  waren  im  S.  Borstenbündel  10, 
von   den   kurzen   25    vorhanden.      Die    langen   Borsten    .sind    am    Grunde    der    spitz    auslaufenden 

157 


]  rg  E.  Ehlers, 

Endstrecke  jederseits  breit  gesäumt,  der  Saum  schraffiert:  die  Breite  dieses  Saumrandes  ist  selir 
ungleich:  neben  Borsten  von  0,021  mm  Breite  fanden  sich  solclie  von  0,012  m  Breite:  diese 
schmal  gesäumten  Borsten  sind  wenig  zahlreich,  fehlen  auch  wohl  ganz.  Die  kurzen  haben  ein 
fast  paleenartiges  Ansehen,  indem  das  Schaftende  auf  einer  kurzen  Endstrecke  jederseits  breit 
gleichmäßig  fast  halbkreisförmig  gesäumt  ist,  die  größte  Breite  der  Borste  erreicht  hier  0,045  ''""'' ' 
die  davon  gebildete  schraffierte  Mäche  ist  hohl  gekrümmt:  darüber  hinaus  läuft  der  Schaft  mit 
kurzer  aufwärts  gekrümmter  Endspitze  aus.  —  Die  Hakenwülste  der  thoracalen  Segmente  tragen 
in  zweifacher  Reihe  ungleich  geformte  Borsten :  schlanke  aviculare  Haken  mit  verlängertem 
Manubrium  und  doppeltfeilkerbiger  Scheitelkappe,  untl  Gleitborsten,  deren  Schaft  mit  windschief 
gestellter,  verbreiterter  Endplatte  ausläuft.  Auf  dem  7.  Hakenwulste  standen  32  Haken-  und 
Gleitborsten  (Taf.  XXI 11,  Fig.  4). 

An  den  abdominalen  Segmenten  steht  der  Hakenwulst,  der  kleiner  ist  als  der  an  den 
thoracalen  Segmenten,  hart  unter  dem  Rande  der  Rückenfläche;  am  40.  Segment  zählte  ich  auf 
ihm  24  Hakenborsten  ohne  Gleitbonsten ;  der  einzelne  Haken  hat  die  F'orm  der  thoracalen 
Haken,  ist  aber  weniger  hoch  und  hat  ein  kürzeres  Manubrium  (Taf.  XXI II,  Fig.  6). 

Im  ventralen  Borstenhöcker  stehen  im  gleichen  Segment  10  Capillarborsten,  deren  lang 
und  dünn  auslaufende  Endstrecke  beim  Uebergang  vom  Schaft  jederseits  kurz  und  breit  flügel- 
artig gesäumt  ist:  dieser  Saum  i.st  .schräg  schraffiert  und  die  Schraffierung  dehnt  sich  über  die 
Flächen  der  Endstrecke  derartig  aus,  daß  sie  am  Rande  jederseits  fein  gezähnelt  erscheint 
(Taf.  XXIII,  Fig.  5).  Neben  dem  Bündel  solcher  Borsten  steht  eine  einzelne  dünne  und  feine 
einfache  Capillarbonste.  An  den  präanalen  Segmenten  nimmt  die  Breite  des  Hügelsaumes  sehr 
ab,  und  es  treten  im  Bündel  mehr  einfach  capillare  Borsten  auf. 

Am  Aftersegment  steht  auf  der  Endfläche  die  Afteröffnung  so,  daß  die  ventrale  Median- 
furche aus  ihr  hervorgeht;  dorsal  i.st  .sie  von  einem  halbmondförmigen  Wulste  umgeben. 

Die  gestreckte  schAvach  unregelmäßig  gekrümmte  Röhre,  aus  der  der  Wurm  heraus- 
genommen wurde,  war  viel  länger  als  dieser.  Ihre  braune  hornartige  Wand  war  innen  glatt, 
außen  mit  einer  dünnen  sandigen  Schlamm.schicht  bedeckt.  Auf  dieser  waren  vereinzelt  Reste 
von  Lebewesen  angesiedelt;  danach  ist  anzunehmen,  daß  die  Röhre  frei  über  den  Meeresboden 
hervorragte. 

Fundort:  Vald.-Stat.  208.  6'^  54'  N.,  93'J  28'  O.  296  m.  11,4°  C.  Lockerer  Ptero- 
poden-Schlamm.     SW.  von  Groß-Nicobar. 

In  dem  Besitz  \<)n  nur  einem  Augenfleck  am  Ba.salteil  der  in  gleicher  Zahl  vorhandenen 
Kiemenstrahlen  stimmt  diese  Art  mit  der  Sabc/Zn  pauliiia  Gr.')  von  St.  Paul  überein,  deren  Augen 
tragen  aber  zahlreiche  Linsen ;  von  diesen  habe  ich  bei  Potaiiii/Ia  pcrlou<^a  nichts  gesehen,  llnter- 
schieden  sind  beide  Arten  durch  die  ungleiche  Zahl  der  thoracalen  Segmente,  bei  Sabclla  pattlina  9, 
bei  Potamilla  pcrkmga  16.  Die  thoracalen  Paleen  haben  bei  .S'.  panlina  keine  Spitze,  die  bei 
Potamilla  pcr/oifga  in  auffallender  Weise  vorhanden  ist.  Von  einfachen  Haarborsten,  wie  .sie  bei 
Potiuiiilla  ptrloiij^a  in  den  abdominalen,  zumal  den  hinteren,  Segmenten  auftreten,  ist  bei  Sabclla 
panlina  Gr.  keine  Rede;  doch  war  das  untersuchte  Exemplar  in  der  hinteren  Körperstrecke 
unvollständig. 


')   Grube,  Reise  ....  Novara.     Zool.  T.   Bd.  2.    1867.    .\nneliilen.   jig.  34. 


Die  boclensässigen   Anneliden   aus  den  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee-Expedition.  ICQ 

Pofa/ii/7/ii  laciiiiosa  EiiL.')  \()n  Ncu-Seeland,  die  ähnliclie  Kragenbilduno-  wie  Potaniilla 
pcj-/oiioa  liat,  trägt  auf  der  liasalen  Strecke  der  ftinf  dorsalen  Kicmenstrahlcn  je  zwei  Augenflecke 
und   hat  zwölf  tlioracale  Segmente. 

lliiclioiic  pallida  n.  sp. 

Taf.  XXI,  Fig.  10—15;  Taf.  XXII,  Fig.  5—17. 

Der  Fund  einer  Euclione  im  notialen  Gebiet  ist  von  Interesse,  weil  die  aus  dieser  Gattung 
beschriebenen  Arten  bislang-  nur  von  der  nördlichen  Halbkugel  und  vorwiegend  als  boreale  und 
arktische  F"ormen  bekannt  geworden  waren.  Mit  keiner  \o\\  diesen  fällt  die  Art  zusammen, 
steht  aber  der  einen  Gruppe  von  ihnen   nahe. 

Die  Beschreibung  gebe  ich  nach  einem  im  allgemeinen  gut  erhaltenen  Exemplar,  dem  nur 
die  Fäden  der  einen  Kieme  zum  Teil  bis  zur  halben  Länge  abgebrochen  waren  (Taf.  XXI,  P'ig.  10). 

Der  Wurm  ist  gleichmäßig  hellgrau  gefärbt.  Seine  Kieme  ist,  zusammengelegt,  länger  als 
die  halbe  Körperlänge,  sie  mißt  14  mm;  der  fast  gleichmäßig  3  min  breite,  fa.st  drehrunde  Körper 
22  mm,  sein  Annalende  mit  der  tiefen  Analgrube  ist  dreieckig  zugeschnitten.  Er  hat  8  thoracale 
und  32  abdominale  Segmente,  von  der  über  12  Segmente  erstreckten  Analgrube  aus  verläuft 
die  ventrale  Kotrinne  und  tritt  am  letzten  thoracalen  Segmente  auf  die  Rückenfläche  hinüber. 

Der  dünnwandige  Kragen,  dessen  größte  \entrale  Länge  etwa  der  der  ersten  drei  Seg- 
mente gleichkommt,  entspringt  auf  der  Rückenfläche  des  ersten  und  zweiten  Segmentes,  und 
klafft  hier  mit  parallel  laufenden  Rändern  über  einer  Vertiefung,  in  die  die  Dorsalfurche  ein- 
mündet; am  .seitlichen  Umfang  ist  der  Kragen  ganzrandig,  auf  seiner  Ventralfläche  geschlossen, 
am  Vorderrande  median  mit  niedrigem  Einschnitt  (Taf.  XXI,  Fig.  11.  12). 

Zwischen  den  Ba.salteilen  der  beiden  Kiemenhälften  steht  auf  der  Dorsalfläche  ein  niedriger 
kegelförmiger  Höcker  (Kopflappen  ?).  Am  ventralen  Umfange  der  Kiemenhälfte  erhebt  sich  eine 
niedrige,  mit  kurzem  dreieckigen  Zipfel  auslaufende  Buccalmembran. 

In  jeder  Kiemenhälfte  .stehen  14  schlanke  doppelfiedrige  Kiemenstrahlen  in  einem  Halb- 
krei.se,  und  an  deren  ventralem  Ende  jederseits  fünf  ungleichlange  kurze  mit  schwach  knopf- 
förmigem  Ende  auslaufende  Strahlen,  von  denen  der  längste  an  seinem  Umfange  sägeähnlich 
gezähnelt  ist,  eine  Bildung,  die  \'ielleicht  auf  Rudimente  von  Kiemenfäden  zu  beziehen  ist 
(Taf.  XXII,  Fig.  i). 

Die  Kiemenstrahlen  sind  etwa  in  ihrer  halben  Länge  vom  Grunde  an  auf  dem  äußeren 
Umfange  durch  eine  dünne,  sehr  leicht  verletzbare  Membran  miteinander  verbunden;  die.se  Mem- 
bran setzt  sich  an  jedem  einzelnen  Strahl  als  ein  feiner  Saum  auf  dem  langen  dünnen  nackten 
Endfaden  fort,  mit  dem  der  Strahl  ausläuft  (Taf.  XXII,  Fig.  2).  Die  .sehr  dicht  gedrängt  stehenden 
Kiemenfäden  sind  um  ein  Melfaches  länger  als  der  Strahl  breit  ist,  und  nehmen  gegen  das  Ende 
ihrer  Reihe  nur  wenig  an   Länge  ab. 

Alle  Segmente  des  Körpers  sind  auf  der  Bauchfläche  durch  eine  Ouerfurche  in  zwei 
gleich  große  Spangen  geteilt,  um  so  deutlicher,  je  länger  sie  sind ;  im  übrigen  glatt  (Taf.  XXI, 
Fig.  1 2).     Die  thoracalen  sind,   mit  Ausnahme  des  ersten  kürzeren,  dreimal  breiter  als   lang,  die 


')  Ehlers,  Neuseeländisclie  Anneliden,    .\blidl.  K.  Ces.  d.  W.  Göttingen.    N.  F.    Bd.  111.  Nr.  I.    1904.   pg.  66.  Taf.  IX.   Fig.  7 — 10. 

•59 


i6o 


[■'..    Mlll.ERS, 


vorderen  abdominalen  zeigen  das  gleiche  Verhältnis,  die  folgenden  \erkürzen  sich  und  sind, 
zumal  in  der  Endstrecke,  neben  der  Analgrube  sehr  kurz,  fast  zehnmal  breiter  als  lang. 

Die  thoracalen  Segmente  haben  einen  dorsalen  Borstenhiicker  mit  einer  nach  hinten 
gewendeten  stumpfen  Lippe;  vor  dieser  tritt  das  große  Borstenbündel  aus  (Taf.  XXII,  Fig.  3); 
es  besteht  aus  vorderen  längeren  und  hinteren  fast  um  die  Hälfte  kürzeren  Haarborsten,  deren 
Schaft  in  der  Endstrecke,  bei  längeren  etwas  breiter  als  bei  den  kürzeren,  gesäumt  ist.  —  Unter 
dem  ersten  Borstenhiicker  fehlt  der  Hakenwulst,  der  unter  den  folgenden  vorhanden  ist,  überall 
aber  wenig  hervortritt.  In  ihm  .steht  eine  Reihe  von  langgestielten  Haken;  im  6.  Wulste  zählte 
ich  19.  Der  Stiel  schwillt  gegen  die  eingezogene  Endstrecke  etwas  an,  der  spitz  kegelförmige 
Haken  trägt  auf  dem  Scheitel  drei  Ouerreihen  dicht  stehender  Zähnchen  (Taf.  XXI,  Fig.  14). 

An  den  abdominalen  Segmenten  tritt,  nach  dem  Borstenwechsel,  unter  dem  dorsalen 
Hakenwulste,  aus  einem  ganz  niedrigen  Borstenhöcker  ein  Bündel  einfacher  gerader  feiner  Borsten 
aus,  die  an  den  hinteren  Segmenten  an  Länge  und  Zahl  zunehmen  (Taf.  XXII,  Fig.  4).  Auf 
dem  Wulste  .steht  eine  einfache  Reihe  weniger  kurzer  Haken  (am  7.  Segmente  zählte  ich  26), 
die  dorsalwärts  an  Größe  abnehmen ;  der  einzelne  Haken  trägt  auf  dem  Scheitel  seines  Haupt- 
zahnes eine  Kappe  \on  dicht  in  4 — 5  Ouerreihen  gestellten  Zähnchen ;  die  breite  Basis  läuft  an 
der  Schneide  mit  einem  spitz  dreieckigen  Höcker  aus;  de.s,sen  Abstand  vom  Scheitel  betrug  in 
dem  großen  Haken  0,045  '""^  (Tai  XXI,  Fig.  15). 

Im  Bereiche  der  tiefen  Aftergrube  ist  die  Körperwand  dünn,  zeigt  aber  deutlich  die 
Segmentierung  und  trägt  dementsprechend  die  Borstenbündel  und  HakenwüLste,  letztere  stärker 
reduziert  als  die  ersteren  (Taf.  XXI,  Fig.  13). 

Neben  dem  Tiere  lag  eine  dickwandige  Schlammn)hre. 

Fundort:  Vald.-Stat.  161.  48'^'  57'  S.,  70*^  o'  O.  88  m.  Wilkanischer  Schlick.  Bank 
östlich  \on  den  Kerguelen. 

\'on  den  nordischen  Arten  der  Gattung  Eiiclwnc  steht  Enchoiic  ntbrocinda  (S.a.rs)  dieser 
Art  am  nächsten,  zumal  in  der  Bildung  der  thoracalen  Capillarborsten ;  die  Unterschiede,  soweit 
solche  sich  nach  den  vorhandenen  Beschreibungen  ergeben,  liegen  in  der  Zahl  der  Segmente 
und  Kiemenstrahlen. 


Serpiüidae. 

Pi'otiila  tnbiilaria  MoNT. 

Syn.:  cfr.  dp:  S.mnt  Jcjseph,  .\niiclides  pol\clietes  des  cotes  de  Üinaid.    Ann.  sc.  natur.    Ser.  VIII.    Zoolog.    T.  XML 
1^94-  pg-  362. 

Auf  ein  einzelnes  nicht  sonderlich  gut  erhaltenes,  aus  seiner  Röhre  herau.sgenommenes 
Tier  wende  ich  die.se  Benennung  an  nicht  ohne  Zweifel,  da  in  einem  Punkte  eine  Abweichung 
von  den  von  die.ser  Art  gegebenen  Beschreibungen  besteht:  das  Tier  ist  völlig  farblos  und  es 
fehlen  ihm  die  son.st  vorhandenen,  mit  lichtbrechenden  Körpern  versehenen  pigmentierten  Augen- 

160 


Die  bodcnsüssi^eii   ATindiiUn   uus  den  SLimmlungcn  der  dciilsclien  Tii i'scc-K.xpedilioii.  I  ß  j 

flecken  auf  den  Kiemenstrahlen.  \'on  geringerem  Belang  ist,  daß  die  nur  spärlich  erhaltenen 
Capillarborsten  in  den  Norden mi  ahdominalen  Segmenten  in  der  Endstrecke  nur  ganz  schwach 
sichelförmig  gekrümmt  \varen,  übrigens  den  charakteristischen  feilkerbigen  Saum  trugen. 

Da  das  Fehlen  der  Pigmentierung  und  der  farbigen  Augenflecke  vielleicht  auf  einen 
liinfluli  der  Conservierung  zurückgeht,  schlage  ich  das  nicht  hoch  an;  mit  dem  Aufenthalt  des 
Tieres  in  tieferem  Wasser  i.st  der  Pigmentmangel  wohl  kaum  in  X'erbindung  zu  l^ringen,  dafür 
ist  die  Tiefe  \on  146  m  nicht  Ijedeutend  genug.  Als  X'ariation  finde  ich  den  Pigmentmangel 
von   dieser  Art  nicht  erwähnt. 

Eine  vom  gleichen  Fundort  stammende  weiße  kalkige  Röhre  mit  dem  Habitus  der 
y/o/z/A?- Röhren  gehört  vielleicht  zu  diesem  Tier. 

Fundort:  Vald.-Stat.  28.  Jö^iy'N.,  14'^'43'W.  146  m.  Größte  Nähe  der  afrikanischen 
Küste  bei  Kap  Bojeador. 

Weitere  Verbrei  tu  ng:   Atlandsch   und   mediterran. 

Protitla  sp.? 

Leere  Röhren  vermutlich   xon  Pi-otula  sp. 

Fundort:  Vald.-Stat.  113.  34"^  33'  S.,  18"^  21'  O.  318  m.  7,1"  C.  Grünsand.  Kap 
der  guten  Hoffnung. 

Salinaciiia  liysteri  (HuxL.). 

Syn.:  de  Saint  Joseph,  Annel.  polych.  des  cotes  de  Dinard.    Ann.  sc.  nat.  Zool.    Ser.  VII.    Vol.  XVII.    1S94.  pg.  340. 

Die  Tiere  stecken  in  R()hren  \-on  dem  Habitus  der  Fi/ooraiia,  ihre  Kiemen  haben  keine. 
„Deckel",  danach  \vürde  es  Sa/iiKunia  dystir/  Hixlev  sein,  dk  St.  Juseph  will  die  Art  als  selb- 
ständige getrennt  von  Fi/ograiia  siiiipk.x  Berk.  halten.  Cunninc;ham')  und  Ramac;e  zogen  die 
Arten  auf  die  Autorität  von  Mc  Intosh  hin  zusammen. 

Fundort:  Vald.-Stat.  4.     60«  42'  N.,  3"  10' W.     486  m.     5,9"  C.     Blauer  Schlick. 

W^ eitere  \' erbreitung:  Nordsee-Kanal.  —  Mittelmeer. 

Hydroidcs  sp.  ? 

Der  ohne  Zweifel  zur  Gattung  Hydroidcs  gehörende  Wurm  i.st  \ielleicht  eine  junge 
Hydividts  pcdinata  Piiir,.  Ich  beziehe  mich  dabei  auf  die  Charakteristik,  die  Lo  Bianco")  von 
dieser  Art  gegeben  hat,  insbesondere  auf  die  Form  des  hornig  aussehenden  Deckelaufsatzes, 
der  bei  meinem  Tier  von  12  (nach  Lo  Bianco  von  11)  Haken  gebildet  wird,  die  mit  einem 
oder  z^vei  ungleichen  großen  Zacken  jederseits  etwa  auf  der  halben  Länge  versehen  sind. 
Soweit  stimmt  die  Deckelbildung  mit  Lo  Bianco's  Darstellung  überein:  im  Centrum  der  Deckel- 
scheibe steht  aber  ein  kurzer  einfacher  Dorn,  der  von  der  neapolitanischen  Art  nicht  erwähnt  ist. 


')  J.  T.  CuNNINGHAM  und  C.  A.  Ramace,  The  polychaeta  sedentaria  of  llie  Firtli  ol  F.irtli.  Transact.  Roy.  Soc.  Edinburgh. 
Vol.  X.WIII  (1887)  pg.  673. 

^)  Salvatore  Lo  Bianco,  Gli  annelidi  tubicoli  trovati  nel  golfo  di  Xapoli.  Atti  R.  Accad.  Sc.  !is.  c  mal.  Vol.  V.  Ser.  2. 
Nr.  II    (1892)  pg.  85. 

neufiche  Tief-iee  Expedition  1898— 1899      11.1    .\V1.  ^' 


,  >  _  E.  Ehlers, 

I02 

Das  vorliegende  Exemplar  hat  ferner  nur  14  Kiemenstrahlen  und  einen  stumpfen  rudimentären 
Deckel,  während  Hydroides  pictinata  Phil,  in  jeder  Kiemenhälfte  18  Strahlen  und  am  rudimen- 
tären Deckel  eine  geringe  Kerbung  besitzt.  Diese  Unterschiede  fallen  aber  \ielleicht  mit  einem 
Altersunterschied  zusammen :  das  mir  vorliegende  Tier  war  6  mm,  seine  Kieme  2  mm  lang, 
während  die  Exemplare  Lo  Bi.^ncos  doppelt  so  groß,  i  cm  lang,  ihre  Kieme  4 — 5  mm  lang 
waren ;  dementsprechend  mag  ein  Altersunterschied  sein. 

Die  neben  dem  Tier  liegenden  Bruch.stücke  einer  Kalkröhre  stimmen  mit  der  Beschreibung 
überein,  die  von  der  Röhre  von  Hydroides  pcctuiaia  Phil,  gegeben  ist. 

Fundort:  Vald.-Stat.  71.  6'^'  18'  S.,  12"  2'  O.  44  m.  Foraminiferen  u.  a.  Kongo- 
Mündung. 

Hydroides  sp.  ? 
Leere  Röhren. 
P'undort;  Vald.-Stat.  28.     26^^'  17'  N.,  14"  43,'  W.     146  m.    Grün.sand.     Bei  Kap  Bojeador. 

Scrpiila  vcnuiciilaris  L. 

Syn.:  de  Saint  Joseph,  Annel.  polychetes  des  cotes  de  Dinard.    Ann.  sc.  nat.  Zool.    Ser.  VII.  Vol.  XVII.    1S94.  pg.  32S. 

Fundorte:  \ald.-Stat.  28.  26"  1  7' N.,  14"  43' W.  146  m.  Grünsand.  Bei  Kap  Bojeador. 
—  Vald.-Stat.  31.  26'^'  5'  N.,  15*^'  8'  W.  489  m.  Pteropoden- Schlamm.  Am  Außenrand  des 
afrikanischen  Festlandsockels. 

Weitere  Verbreitung:  Lusitanisch - boreale  atlantische  Küsten.  —  Kerguelen.  — 
Magellan-Gebiet  (Ehlers). 

Scrpiila  sp. 
Leere  Röhren. 

Fundorte:  Vald.-Stat.  95.  34'^'  51'  S.,  ig*-'  37'  O.  80  m.  Mollu-sken-Schalen  u.  a.  Kap 
Agulhas.  —  \'ald.-Stat.  160.     Wilkanischer  Sand.     Kerguelen.     Gazelle-Bassin. 

Placostegus  tridciitatits  (Fabr.). 

Syn.:  Mörch,  Revisio  critica  Seipulidarum.     Naturh.  Tidskrift.   3.  R.    i.  B.    1S63.  pg.  68. 

Leere  Röhre;  die  Benennung  nur  nach  deren  Porm  gemacht. 

Fundort:  Vald.-Stat.  4.     60«  42' N.,  3"  10' W.     486  m.     5,9'^' C.     Blauer  Schlick. 

Weitere  Verbreitung:  Arktisch-boreal. 

Placostegus  sp.  ? 

P'undorte:  Vald.-Stat.  28.  26*^  17'  N.,  14'^'  43'  W.  146  m.  Grün.sand.  IVi  Kap 
Bojeador.  —  V'ald.-Stat.  31.  26'^  5'  N.,  15"  18' W.  489  m.  ii,2"C.  Pteropoden-Schlamm. 
Nördlich  von  Teneriffa.  —  \'ald.-Stat.  104.  35"  16'  S.,  22"  26'  O.  155  m.  Mollusken-Schalen  u.  a. 
Im  Agulhas-Strome. 

Die  Benennung  isl  nach  dem  Habitus  der  Rohren  gemacht;  deren  Zusammengehörigkeit 
zu  einer  Art  ist  damit  niclil  ausgesprochen. 

162 


Die   bodensässigcn  Anneliden   aus  dvn  Sammlungen   der  deutschen  Tiefsee-Expcdition.  lÖ** 

nifrypa  c/ri/afa   n.  sp. 

Taf.  XXIII,  Fig.  7—15. 

in  einer  Serpuliden-Röhre,  die  neben  anderen  gleichen  tue  Gestalt  der  Ditiypa-^ohrQ 
besaß,  fand  sich  der  zugehi)rige  Erbauer  und  Insasse,  leitier  ohne  den   ihm  zukr)mmenden  Deckel. 

Der  gleichmäßig  1,3  mm  breite  weibliche  Wurm  war  farbjo.s,  durchscheinend,  17,5  mm 
lang,  da\on  entfielen  aul  die  Kieme  6,5  mm,  auf  den  Thorax  4  mm,  auf  das  Abdomen  7  mm; 
der  Thorax  hatte  7  bc^rstentragende  Segmente,  das  Abdomen  60.  Thorax  und  .\bdomen  sind 
tlurch  eine  tiefe  Einschnürung  \oneinander  abgesetzt  (Taf.  XXIII,  Fig.  7). 

Jede  Hälfte  der  Kieme  trägt  auf  einem  niedrigen  nicht  ganz  halbkreisförmigen  Blatte 
15  Kiemenstrahlen,  rechts  am  Anfang  der  Reihe  einen  langen  einfachen  Deckelstiel,  links  auf 
gleicher  Höhe  einen  kurzen  wenig  dünneren  nackten  Faden,  den  ich  als  rudimentären  Deckel- 
stiel  tleute. 

Die  Kiemenstrahlen  sind  an  Länge  und  Ausbildung  gleich.  Ihr  dicker  durchscheinender 
Schaft  trägt  im  Inneren  am  aboralen  Umfang  eine  mehrzellige  gegliedert  erscheinende  Säule  von 
Knorpelzellen,  ^  erdünnt  sich,  unter  Abnahme  der  Knorpelreihen,  gegen  das  Ende  hin  etwas  und 
läuft  mit  einem  nackten  Endfaden  aus,  in  dessen  Endstrecke  ich  keine  Knorpelzellen  gesehen 
habe  (Taf.  XXIII,  F"ig.  i  i).  Der  orale  Umfang  des  Schaftes  trägt  zwei  Reihen  lang  bewimperter 
dicht  aneinander  stehender  Fäden,  die  gegen  das  Ende  des  Strahles  etwas  an  Länge  abnehmen, 
bei  voller  Entwicklung  an  Länge  ein  Vielfaches  der  Breite  des  Schaftes  besitzen ;  Knorpelzellen 
habe  ich  in  ihrer  Achse  nicht  gesehen.  —  Der  DeckeLstiel  hat  eine  gleiche  Achse  von  Knorpel- 
zellen, wie  der  Schaft  eines  Kiemenstrahles,  i.st  übrigens  völlig  glatt.  —  Im  Inneren  des  Kiemen- 
korbes habe  ich  eine  niedrige  Buccalmembran  ohne  besondere  Zipfel  gesehen. 

Am  ^venig  abgeplatteten  Thorax  ist  die  vordere  Strecke,  auf  die  das  erste  borstentragende 
Segment  entfällt,  fast  so  lang  als  die  folgenden  sechs  thoracalen  Segmente.  An  seinen  Seiten 
läuft  der  Längfc  nach  init  freiem  dorsalen  Rande  eine  niedrigfe  von  hinten  nach  ^■orn  an  Breite 
zunehmende  Thoracalmembran,  und  geht  nach  vorn  in  einen  Kragen  über,  der  dorsal  niedrig 
i.st  und  weit  klafft,  am  Seitenumfang  ausgerandet,  und  \entral  läntrer  und  ungeteilt  ist:  der 
ventrale  Kragenteil  reicht  etwas  über  die  ba.salen  Kiemenblätter  hinaus. 

In  dem  mit  Glycerin  aufgehellten  Wurme  schimmerten  auf  der  Rückenfläche  der  vordersten 
Thoraxstrecke  zwei  dunkle  Pigmentflecke  durch,  die  ich  als  Augenflecke  gedeutet  habe. 

Die  sieben  Paare  thoracaler  dorsaler  Borstenbündel  enthalten  einfache  gelbliche  Capillar- 
borsten,  deren  ^■om  Schaft  ^venig  abgebogene,  spitz  auslaufende  Endstrecke  am  Grunde  breit 
gesäumt  i.st,  ohne  besondere  Erweiterung:  die  Borsten  des  ersten  Bündels  sind,  im  Gegensatz 
zu  denen  der  folgenden  sech.s,  nach  \'orn  gerichtet,  und  \on  diesen  nur  durch  etwas  hellere 
F""ärbung  und  feine  Längsstreifung  unterschieden. 

Unter  dem  ersten  Borstenbündel  fehlen  die  Haken,  die  unter  den  folgenden  auf  einem 
niedrigen  Flößchenrande  in  einfacher  nach  vorn  gewendeter  Reihe  .stehen;  der  einzelne  Haken 
i.st  ein  dünnes,  auf  der  Schneide  0,02  mm  langes,  schmales  Blatt,  mit  schwachem  Basalhöcker 
und  mit  etwa   10  einfachen  Zahnkerben  am  freien  Rande. 

Xm  Abdomen  ist  die  erste  borstentragende  Strecke  etwas  länger  als  die  folgenden  kurzen 

163 


^ 


164 


E.  Ehlers, 


Segmente.  An  allen  stehen  dorsale  Haken^vülste  mit  Haken  (Taf.  XXIII,  Fi^-.  10),  die  den 
thoracalen  entsprechen.  Unter  dem  Hakenwulste  steckt  jederseits  in  der  Haut,  und  kaum  über 
deren  Oberfläche  her\orragend  ein  fächerförmiges  Bündel  von  etwa  10,  0,064  "i'n  langen  Borsten 
(Taf.  XXIII,  Fig.  8),  deren  schmaler  Schaft  in  eine  etwas  winklig  gebogene,  meißelähnliche  End- 
platte übergeht,  deren  schwach  gezähnelte  Schneide  0,006  mm  breit  ist  (Fig.  XXII',  Fig.  9).  An 
den  letzten  20  Segmenten  stehen  an  deren  Stelle  weit  vorragende  dünne  einfache  Capillarborsten, 
während  zugleich  mit  Ausnahme  der  letzten  Segmente,  die  Hakenwülste  größer  werden  und  zahl- 
reichere Haken  besitzen. 

Die  gelblichen,  auch  Wdlil  mit  <|ueren  orangefarbenen  Ringen  gezeichneten  Rohren,  die 
zu  diesem  Tiere  gehören,  sind  frei,  mit  einer  Krümmung,  tlie  einer  läotropen  Helikoide  ent- 
spricht (Taf.  XXIII,  Fig.  12),  von  dem  dünnen  Hinterende  gegen  die  Mündung  hin  gleichmäßig 
verdickt;  der  Querschnitt  der  Lichtung  wie  die  Mündung  ist  kreisförmig,  die  dicke  kalkige  Wand 
der  Länge  nach  in  gleichen  Ab-ständen  mit  sechs  längslaufenden  Rippen  besetzt,  die  auf  der 
freien  Kante  fein  gezähnelt  sind  (Taf.  XXIII,  Fig.  15).  Diese  Rippen  sind  in  gleichen  Ab-ständen 
quer  unterbrochen,  wodurch  das  Bild  einer  Segmentierung  entsteht:  außerdem  treten,  aber  nicht 
regelmäßig,  ringförmige  Einschmirung  der  Rijhrcnwand  ein,  untl  bilden  gelegentlich  in  der  \'order- 
strecke  scharf  abgesetzte  Strecken.  An  zwei  R()hren  trug  das  \'orderende  An.satzstücke,  die  ich 
als  Zuwachsstrecken  auffasse,  in  dem  einen  Falle  war  diese  Strecke  ein  glattes  cylindrisches  Rohr 
(Taf.  XXIII,  Fig.  14),  in  dem  anderen  Falle  ein  gleich  gestaltetes  Rohr  mit  drei  scharfen  Ring- 
lei-sten  (Taf.  XXIII,  Mg.  13);  beide  Ansatzstücke  waren  dünner  als  die  vollentwickelte  Röhre, 
hatten  aber  kalkige,  ungefärbte  Wandung.  —  Die  Röhre,  die  den  beschriebenen  W^irm  enthielt, 
war  fast  dreimal  länger  als  dieser,  mit  dem  F"aden  üljer  ihre  Konvexität  gemessen  war  sie  50  mm 
lang,  ihr  Vorderende  etwa  2,5  mm  breit.  In  einer  anderen  Rohre  fand  sich  als  Insasse  eine 
(jcp/ivirc,   P/iascd/ioii  s]3. 

Fundort:  \'akL.Stat.  245.  5"  27'  S.,  39'^  18'  O.  463  m.  lo*'  C.  Globigerinen-Schlamm. 
Im  Zanzibarkanal. 

Die  Form  der  Röhre  liestimmt  mich,  den  Wurm  in  die  Gattung  Ditrvpa  einzureihen; 
dann  ist  darauf  hinzuweisen,  daß  die  Röhren  in  dieser  Gattung,  in  ähnlicher  Weise  wie  bei  der 
Gattung  Dintaliniii,  glatt  und  gerippt  sind.  Mit  einer  der  bislang  beschriebenen  Röhren  kann 
ich  die  hier  vorliegende  nicht  .sicher  zu.sammen,stellen.  Alle  von  Morcii')  als  /^///'i/''/ aufgeführten 
Röhren  .sind  glatt.  Eine  von  Deshayes"'^)  als  Dciituliuiii  7'ai-iabilc  Desh.  beschriebene  Röhre,  die 
aus  Indien  stammen  soll,  hat  eine  gewisse  Aehnlichkeit  mit  der  mir  xorliegenden  Form ;  es  ist 
aber  nicht  zu  erweisen,  daß  diese  Röhre  zu   Difrypa  gehört. 

Würmer  aus  der  Gattung  Ditrypa  sind  bis  jetzt  wenig  beschrieben,  genauer  nur  Ditrvpa 
aridiiia  ü.  l'".  Mui.L.  durch  de  S.mnt  JosErn.'^)  i\uf  seine  Beschreibung  nehme  ich  Bezug  um 
auf  einzelne  Abweichungen  hinzuweisen,  die  zwischen  dieser  und  der  von  mir  beschriebenen  Art 
bestehen.  Von  keinem  Belang  ist  die  ungleiche  Zahl  der  Kiemcnstrahlcn  in  beiden  Arten,  wohl 
aber  tlaß  der  Schaft  der  Strahlen  von  Pitrypa  aiictiiia  keine  Knorpelzellen  besitzt,  während  iliese 

'j  MÖRCII,  Revisio  critica  Serpulidarum.     Natiirhist.  Tidsskrift    3.  R.    1.  Bd.    1863.  pg.  77. 

^)  DESHAYES,  Anatomie  et  Monograpliie  du  genre  Dentale.    Mem.  Soc.  d'hist.  nat.  T.  II.   Pt.l.    Paris  1885.  pg- 352.   PI.  XVI   lig.  30. 
»)  Dl-,    Saint    Josi-.ril,    Annelidcs    jKilyclietes    des    cotcs    de    France,      .'\nnal.    sc.    nat.    Scr.  VIII.     Zool.   T.  V.   p.  444.     PI.  X.XIIl 
Hg.  249—254. 

164 


Die   bodensässigen   Anneliden  aus   den  Sammlungen  der  deutschen  Tiefsee-Expedition.  ific 

bei  Ditrxpa  crciiata  stark  entwickeil  sind.  Zweizeiligkeit  der  Kicrnenfaden  und  eine  nackte  lind- 
spitze  des  Strahles  haben  beide  Arten  gemein.  Der  Besitz  eines  rudimentären  üeckeLstieles  ist 
\'on  der  Ditrypa  aricfi)ia  nicht  erwähnt.  Am  Thorax  ist  tue  palliale  und  collare  Membran  bei 
beiden  Arten  offenbar  sehr  ähnlich,  Difrypa  aridina  besitzt  6,  Ditrypa  cnnata  7  Paar  von 
Bündeln  capillarer  einfach  gesäumter  Borsten ;  bei  Ditnfn  ciriiata  sind  die  Borsten  innerhalb 
eines  Bündels  gleich  gestaltet,  bei  Ditiypa  aridina  sind  sie  ungleich  in  der  Ausbildung  des 
Saumes.  Am  auffallendsten  ist  ein  Unterschied  in  der  Beborstung  der  abdominalen  Segmente, 
insofern  als  der  Difrvpa  aridina,  mit  Ausnahme  der  letzten  Segmente,  die  wie  bei  Ditrypa  crcnata 
lange  Capillarborsten  tragen,  an  den  Segmenten  die  ventralen  Borsten  unter  den  Hakenreihen 
fehlen  sollen,  während  solche  bei  Ditrypa  crtiiafa  in  der  Form  \on  Meißelborsten  vorhanden  sind. 
Solche  Differenzen  an  den  Tieren  sondern  vielleicht  innerhalb  der  Gattung  Ditrypa 
Gruppen  voneinander,  die  mit  einer  ungleichen  Gestaltung  einer  glatten  oder  gerippten  Röhre 
zusammenfallen.     Darüber  mag  ein  sehr  wünschenswertes  Studium  dieser  Serpuliden  entscheiden. 

Spiroi'bis  {Roiiiaiichclhi)  perrieri  C.  et  M. 

M.  Caullery  et  F.  Mesnil,  fitudes  sur  ki  inorphol.  comp chez  les  Spirorbes.     Bull,  scient.  de  la  France  et  de  la 

Belgique.    T.  XXX.   1897.  pg.  208. 
Ehlers,  Polychaeten  d.  mageil.  u.  chilen.  .Strandes.      1901   pg.  223. 

Eine  Anzahl  isolierter  Röhren  in  sehr  ungleichen,  durch  Übergänge  verbundenen  Röhren 
beziehe  ich  auf  Spirorbis  perrieri  C.  et  M.  Ich  habe  allerdings  nur  einen  Wurm  aus  diesen 
Röhren  untersuchen  können ;  alle  größeren  Röhren  waren  leer.  Die  Röhren  sind  kalkig  weiß, 
mit  schwacher  Sculptierung  oder  glatt,  links  gewunden,  die  Windungen  bei  vielen  völlig  gelöst. 
Die  G&stalt  des  Deckels  und  die  einfache  Form  der  Borsten  in  den  drei  thoracalen  Bündeln 
stimmt  mit  der  Bildung  dieser  Teile  bei  den  aus  dem  Magellan-Gebiet  stammenden  Formen 
überein.  Eine  große  Variabilität  dieser  Art,  insbesondere  auch  der  Röhren,  haben  bereits  Caullery 
und  Mesnil  angegeben. 

Fundort:  Vald.-Stat.  160.    (5 — 6  Faden).    Vulkani.scher  Sand.    Kerguelen.    Gazelle-Hafen. 

Weitere  Verbreitung:  Magellan-Gebiet,  Süd-Chile  (Ehlers). 

Spirorbis  nordenskjöldi  Ehl. 

Ehlers,  Polychaeten  des  magell.  u.  chilen.  Strandes.      1901.  p.  223. 

Eine  größere  Anzahl  von  Spi)orbis-^6\\x&\,  die  auf  einem  Stein  angesiedelt  waren,  stimmten 
so  weit  überein,  daß  ich  sie  auf  eine  Art  bezog.  Die  kleinen  kalkigen  weißen  links  gewundenen 
Röhren  liegen  flach  auf,  teilweise  mit  randlicher  Erweiterung  der  aufliegenden  Fläche,  tiefem 
Nabel  und  einfacher  kreisförmiger  Mündung;  die  Oberfläche  war  bisweilen  glatt,  bei  anderen 
durch  dicht  gedrängt  stehende  quere  Leisten  gerunzelt,  in  einigen  mit  deutlich  vortretender 
mittlerer  Längsleiste.  —  Eine  Lösung  der  adoralen  Windungen  und  ihrer  Erhebung  \o\\  der 
Unterlage,  wie  ich  das  für  Röhren  der  Spirorbis  nordenskjöldi  Ehl.  angegeben  habe,  fehlt  hier. 
Das  hängt  vielleicht  damit  zusammen,  daß  bei  den  jetzt  untersuchten  Tieren  die  Röhren  auf 
einer  glatten  Steinfläche  lagen,  während  die  Röhren  der  Spirorbis  nordenskjöldi  Ehl.  von  der 
Punta  Delgada  auf  Pflanzen  saßen  und  sich  da  gelegendich  um  einen  Algenfaden  aufrollten. 

165 


z- z-  "  E.  Ehlers, 

Die  aus  den  Röhren  herausgelösten  Würmer  stimmten  in  der  Bildung  der  Borsten  unter- 
einander und  mit  den  \'erhältnissen  von  Sp/roi-öis  nordciiskjöldi  überein,  unterschieden  sich  in  der 
Deckelbildung  \oneinander.  Von  den  drei  thoracalen  Borstenbündeln  \varen  die  im  ersten  Bündel 
stehenden  Borsten  auf  der  Endstrecke  und  der  flossenartigen  Erweiterung  davor  stark  feilenartig 
gekerbt,  wie  die  gleichen  Borsten  \o\\  Spirorhis  nordciiskjöldi  Ehl.,  neben  ihnen  habe  ich  ver- 
einzelt eine  dünne  capillare  Borste  gefunden ;  zwischen  den  Borsten  des  2.  und  3.  Bündels  habe 
ich  deutlich  feilkerbige  nicht  gesehen. 

Die  Eorm  des  kalkigen  Deckels  wechselt  erheblich;  bei  einigen  war  es  ein  kurzer  Kegel, 
dessen  mehr  oder  minder  konka\"e  Basis  die  Deckelplatte  bildete;  bei  anderen  erstreckte  sich  der 
kegelförmige  Deckel  weit  am  Stiel  entlang.  Der  Rand  der  Deckelplatte  war  bisweilen  unregel- 
mäßig gebuchtet,  in  einem  Falle  war  durch  einen  tiefer  gehenden  Randeinschnitt  ein  größerer 
Randlappen  gebildet;  in  ganz  besonderer  Weise  trug  einmal  der  Deckelrand  einen  großen  dorn- 
artigen Fortsatz.  Ich  habe  diese  Unterschiede  vor  der  Hand  als  Ausdruck  einer  Varietäten- 
bildung aufgefaßt.  Bei  einer  Anzahl  ^'on  Tieren  fand  im  Deckel  Incubation  statt;  eins  bis  vier 
Embr)onen  habe  ich  in  ihm  gesehen.  Vielleicht  hängt  die  wechselnde  Gestalt  des  Deckels  mit 
der  Incubation  zusammen ;  darüber  kann  nur  die  Kenntnisnahme  eines  reicheren  Materiales  oder 
die  Beobachtung  über  das  Brutgeschäft  an  lebenden  Tieren  überhaupt  entscheiden.  —  Mit  der 
Incubation  im  Deckel  unterscheidet  sich  nun  Spirorbis  )iordc)iskjöldi  von  Sp/rorbis  boiralis  untl 
unditcn-aihiis,  denen  sie  sonst  nahe  steht,  denen  aber  diese  Brutpflege  fehlt. 

Fundort:  Vald.-Stat.  128.  34*^'  29'  S.,  3*^  30'  O.  439  m.  1 '^  C.  —  Im  0.sten  von  der 
Bouvet-Insel. 

Weitere  Verbreitung:   Punta  Delgada. 

Spirorbis  sp. 

Linksgewundene,  mit  drei  Kielen  versehene  S/>//w-<^M--Röhren  auf  kleinen  Steinen,  alle  leer, 
zum  Teil  zertrümmert. 

Fundort:  Vald.-Stat.  167.  37"  47' S.,  77*^  33' O.  496  m.  10,5'^  C.  1,9  Sm.  ab  Neu- 
Amsterdam. 

Spirorhis  sp. 

Leere  Röhren,  nicht  näher  zu  bestimmen. 

Fundort:  Vald.-Stat.  28.     26'^  17' N.,   14'^43'W.     146  m.    Grünsand.     Bei  Kap  Bojeador. 


166 


Die  boclensässigen  Anneliden  aus  den  Sammlungen  der  deutschen  Tiefscc-Expedition.  |  /C- 


Zusatz  zu  Lnuiön'coiiereis  ociilata  Ehl.  S.  96. 

Als  Liniibn'iviiii-i/s  occlhitn  hat  Grube  {Aiinulata  Scnipcriaua.  1878.  p.  169  Taf.  VIII  fig.  6) 
eine  Art  beschrieben  nach  zwei  ihm  xorliegenden  Stücken.  Von  diesen  hatte  das  eine  keine 
Augen,  das  andere  \  ier  sehr  kleine  in  einer  Ouerreihe  auf  dem  hinteren  Teile  der  Rückenfläche 
des  Kopflappens.  In  der  Stellung  erinnern  sie  an  die  zeugen  einer  Arabella.  Es  waren  Körnchen, 
die  sich  bei  der  Untersuchung  unterhalb  der  Haut  verschoben  und  zuletzt  in  der  übrig-en  weichen 
Innenmasse  des  Kopflappens  verschwanden.  Danach  ist  es  zweifelhaft,  ob  es  .sich  hier  wirklich 
um  Augen  oder  Augenflecke  gehandelt  hat. 

Zusatz  zu  Spirorbis  nordenskjöldi  Ehl. 

Die  auf  Seite  166  au.sgesprochene  X'ermutung,  dass  die  Form  des  Deckels  von  Spiivrbis 
mit  der  darin  stattfindenden  Incubation  \vechsle,  ist  mittlerweile  durch  die  Beobachtungen  und 
Mitteilungen  \-on  Elsler  (Zeitschrift  f.  wiss.  Zool.  Bd.  LXXXVII.   1907.  p.  603)  bestätigt. 


(Im   August    1907.) 


167 


Druck  von  Lippert  &.   Co.   (G.   Pätz'sche   Buchdr.),  Naumburg  a.  S. 


Tafel  I. 


Fig.    I 


Tafel  I. 

Fig.  I — 9    Gattyaiin  pallida. 

Gattxana  pallida  n.  sp.     Ganzes  Tier,  Rückenfläche.     Vergr.  6. 

Vordere  Körper.strecke  nach   Entfernung  der  Elytren,  Rückenfläche.     Vergr.  lo. 

Elftes  Ruder.     Vergr.  24. 

Zwölftes  Rucier.     Vergr.  24. 

Vorderes  Elytron  vom  erwachsenen  Tier.     Vergr.  9,5. 

Mittleres  Elytron  \om  erwachsenen  Tier.     Vergr.  9,5. 

Mitderes  Elytron  eines  jungen  Tieres.     Vergr.  9,5. 

Ventrale  Borsten.     Vergr.  300. 

Dorsale  Borste.     Vergr.  300. 


Fig".  10 — II    Thalciicssa  iusigiiis. 

Fig.  10.     a)   Vordere    Körperstrecke,    Rückenfläche,    mit    vorgestülptem    Rüssel;    b)   Rückenfläche 
aus  der  mittleren  Körperstrecke  eines  anderen  Tieres.     Vergr.  2. 
„     II.     Kopflappen  und  \()rdere  Körperstrecke,  Rückenfläche  freigelegt.     Vergr.  10. 


DKrTSCllf:  TIKF.SKE  KXPF.DITIOX  1098-99   U.I.AVl.  EHLERS:  BüDENSÄSSlüE  ANNELIDEN. 


TAF.  1. 


O.lfeters  ge,z . 


Fifj.  I~('J  (hitfiffiiicpaläda  7i.sp.Fiff. 10-11  TfiaLüLessa,  uu/Lgraü rt.sp. 


Tafel  IL 


Tafel  II. 

Fig".  I — 9  EitthaU'itcssa  iiisigiiis. 

Palpus  und  Fühlercirren,  herausgeschnitten.     Vergr.  iS. 

Erstes  zweiästiges  Ruder;  der  Bauchcirrus  abgefallen.     V'ergr.  26. 

Siebzehntes  Ruder.     Vergr.  18. 

Achtzehntes  Ruder.     Vergr.  18. 

Kinhundertdreiund\ierzigstes  Ruder.     Vergr.  18. 

a)  Abgelöstes  Elytron.     \'ergr.  9.     b)  Randpapillen.     Vergr.  30. 

Ventrale  Borsten  aus  den  \orderen  Rudern.     Vergr.  350. 

Ventrale  Borste  aus  den  hinteren  Rudern.     Vergr.  350. 

Dorsale  Borste.     Vergr.  350. 

Fig.  10 — 11   .hhnctclla  loiigipcdata  AIcInt. 

Fig.  10.  Ganzes  Tier,  Rückenfläche;  Elytren  und  Girren  abgefallen.  Vergr.  1,5. 
„  II.  \T)rdere  Körper.strecke,  vom  Rücken  gesehen.  Durch  die  zum  Teil  vorgeschobene 
Rüsselröhre,  über  die  die  Palpen  hinweggreifen,  ist  der  Kopflappen  aufwärts  gedrängt. 
Man  sieht  auf  das  Wurzelglied  des  abgefallenen  unpaaren  Fühlers,  zu  des.sen  Seite 
steht  jederseits  der  von  mir  als  Frontalhöcker  gedeutete  iVnhang;  davor  die  paarigen 
Fühler,  und  zwischen  diesen  ein  Facialtuberkel.     Vergr.  6. 


ig- 

I 

2. 

4 

5- 

6. 

7- 

»1 

8. 
9 

DEUTSCHE  TIEKSEE  EXPEDmON  iö<)8-99  Bd.XVJ .  E.  EHLERS  ;  BÜDENSASSIGE  ANXELn)i:\' 


\\\V 


■icr 


< 


\^ 


^  ^  " 


/ 


v-- 


■Ä 


/ 


"\ 


10 


#- 


fl 


'■    I'' 


H 


n 


TAF 


Tafel  III. 


Tafel   TU. 


^ig- 

I. 

n 

2. 

jj 

0- 

»j 

4- 

)) 

5- 

Fig".   I — 5  Aihiicfclla  loiijyipcddfa. 

Neunundzwanzigstes  Ruder.     \'ergr.  ii. 

Achtundzwanzitjstes  Ruder.     Verirr.  1 1 . 

spachteiförmig  erweiterte  dünne  Borsten  im   oberen   und   unteren  Ruderaste.    Vergr.  i  1 6. 

Deren  Endstrecken.     Vergr.  580. 

Borsten  aus  dem  ventralen  Aste  der  cirrustragenden  Ruder.     Vergr.  500. 


Fig 

6 

)i 

7- 

J 

8. 

» 

9- 

> 

10. 

> 

1 1. 

Fig-.  6 — IT   Pcrolcpis  ycgiilaris. 

Vordere  Körperstrecke,  Rückenfläche.     Vergr.  4. 
Rückenfläche;  Kopflappen  und  enste  Segmente.     \'ergr.  12. 
Dreizehntes  Ruder;  hintere  Fläche.     Vergr.  17. 
Elytrophor  mit  El)'tron;  vordere  Fläche.     Vergr.  52. 
Vierzehntes  Ruder;  vordere  Fläche.     Vergr.  17. 
Borsten.     Vergr.  330. 


DKrTSt'UK  TinFSER  EXPEDITION  iü^s-oä   lJa..\\l  EHLERS:  BODENSÄSSIOK  ANNELIDEN. 


TAF.Ui. 


'ir'- 


b  !\ 


't. 


Y 


_i 


''^^^ 


/ 


y 


li    r'n 


1     1'  ( 


3  . 


'      i      ' 


1  _f 


1-11 


i:  :^i 


1 
% 

■■'  / 


11. 


8. 


10. 


/■ 


/ 


y 


(f  Peters  qeyz . 


^.'r.jLT^t  ::z.^ij'jj'jui  ^^^^ 


Fbj.  1-5  AdiHctcIliL  loTiijqjedalcL  a.sp.  F'tq.6-12  Pe^xiJiipL-i  rcc/iiJ/wLs  //  sp. 

Ver'üngvm.  (mstarHsdier-mJena: 


Tafel  IV. 


Tafel  IV. 

Fig.  I — 12  Enipo  rJwinbigera. 

Fig.   I.  Ganzes  Tier,  Rückenfläche,  Elytren  fehlen.     Vergr.  2. 

„  2.  Ganzes  Tier,  Rückenfläche,  Elytren  fehlen.     Vergr.  2. 

„  3.  Vordere  Körperstrecke,  Rückenfläche  mit  Elytren.     Vergr.  2. 

„  4.  Mittlere  Körpersegmente,  zum  Teil  mit  Elytren.     Vergr.  2. 

„  5.  Vordere  Körperstrecke,  Rückenfläche  ohne  Elytren.     Vergr.  6. 

6.  Hmtere  Körpersegmente,  Rückenfläche,  nur  ein  Rückencirrus  erhalten.     \'ergr.  6. 

„  7.  Dreißigstes  Ruder.     Vergr.  22. 

„  8.  Einunddreißigstes  Ruder.     Vergr.  22. 

„  9.  Erstes  Elytron.     Vergr.  4. 

„  10.  Elytron  vom  einunddreißigsten   Ruder.     X'ergr.  22. 

„  II.  Dorsale  Borste.     Vergr.  2  1 8. 

„  12.  Ventrale  Borsten.     Vergr.  218. 

„  1 2a.  Endstrecke  einer  dorsalen   Borste.     Vergr.  400. 


DEITSIIHE  TIKFSKI-:  KXPF.niTinx  kuxi-.u.   H,I,.\\'I.   KIIMIRS  ;  BODENSÄSSIUE  ANNELIDEN. 


TA!-'.  IV. 


"• 


'^•y, 


\ 


U) 


)L.ß/ 


n 


^'^>i*«" 


i>^  'i- 


.  u 


-3 


12  a 


^  ><^^(»        (  . 


l 


:/ 


11 


LI 


I     ^    ^     i 


V 


r\  ...^ 


OFeCers  g'ez . 


LiOiÄnstv.EATtmkt,Ie!p^. 


Endpo  rh (imbig'eT'ijL  iv.sp. 


Tafel  V. 


Tafel  V. 

Fig.  I — 4  Hcrd)iiaiiclla  gracilis. 

Fig.    I.  Ganzes  Tier,  vom  Rucken  gesehen.     Vergr.  30. 

„     2.  Kopflappen  und  erste  Segmente,  Rückenfläche.     Vergr.  45. 

„     3.  Ruder  mit  Rückencirrus,  Rückenhöcker  und  Elytrophor;  vom  Rücken  gesehen.    Vergr.  90. 

„     4.  Borsten;  a)  ventrale,  b)  dorsale,  c)  dorsale  des  ersten  Segmentes.     Vergr.  625. 


Fio". 


Fig.  5 — c)  Eulalia  varia. 

Vordere  Körperstrecke,  mit  teilweise  ausgestreckter  Rüsselröhre,  Rückenfläche.    Vergr.  20. 
Mitdere  Körpersegmente,  in  .Schräglage.     \'ergr.  20. 
Siebzehntes  Ruder.     Vergr.  60. 
Einundfünfzigstes  Ruder.     Vergr.  60. 
Borste.     Vergr.  830. 


DEUTSfHE  TIEFSKK  EXPEDITION  1098-99  Brl  .XX'I  .   E.EHLERS  ;  BODENSÄSSIGE  AN  NE  El  DFX 


^^m 


^1 


K\ 


% 


K\\ 


fi  ^ 


E\F.  V 


^ 


J! 


i 


// 


(■■  ; 


..-■-?^^'B-'?v«. 


T 


'm^ 


^^7 


hiM 


^i 


(■Äv 


n      '      h 


^^> 


r 


TAF.V 


Tafel  VI, 


Tafel  VI. 

Fii^".   1      3   Sp/mcrosyl/is  pcrspicax. 

Fiy.    I.      Sp//aii-(isy///s  ptrsp/i-<L\  :  vordere  Körperstrecke,  Rückenfläche.     X'ergr.  i  lo. 

2.     Ruder  eines  weiblichen  epitoken  Tieres  mit  gestrecktem  Rückencirrus:  Ansicht  \(>n  oben. 
Vergr.  200. 

Borsten:    a)    aus    den    hinteren,    b)    aus    den    vorderen    Rudern    eines    atoken     iieres. 
Verer.  i  100. 


"      j- 


ö 


Fig'.  4 — 7  A//('/sfrosv///s  robusta. 

Fig.  4.      Aiicistros\l!is  ivbiista   n.  sp. :   vordere   und   hintere  Korperstrecke  von   der  Rücken-,   niiltl(;re 
Körperstrecke  von  der  Bauchfläche.     Vergr.  2. 
„     5.     Vordere  Körperstrecke  mit  vorgeschobenem  Rüssel,  Schräglage.     Vergr.  9. 
„     6.     Vierundvierzigstes  Ruder.     Vergr.  30. 
„      7.     Ruder  der  hinteren   Körperstrecke,  Ansicht  \on  der  l^ückenseite  her.     Vergr.  9. 

Fig.  8 — 12  Lcocratidcs  ßlaiiiciitosus. 

Fig.  8.  Ganzes  Tier  mit  ausgestrecktem  Rüssel,  Rückenfläche.     Vergr.  2. 

„     9.  Kopflappen   mit  ausgestrecktem   Rüssel,  Rückenfläche.     \'ergr.  S. 

„    10.  Rüsseleingang,  mit  Kiefern.     Vergr.  8. 

„    II.  Zehntes  Ruder,  Vorderfläche.     Vergr.  20. 

„   12.  Borste.     Vergr.  290. 


DEUTSCHF.  TIKKSEF.  LXPEDITION  18^8  99  Lid  ..\VI  .  K  Klll.KKS  :  l',OI)K.\'SASSIGK  .\  XX  KM  DEN 


lAV  .  V 


V 


.:? 


,-r^rTTryx>; 


±  'in 


I 


^^ 


10 


a  b 


^ 


\      X4-\ 


i 


X:./ 


0  Fd-e; 


rs.^e: 


1'.\[',\'l 


Tafel  VII. 


Tafel  VII. 


Fig.    I 


Fig.   1 — 7    Ortliodroiiiiis  spiiiosiis. 

Ortliodrüimis  spiiiosus  n.  sp. ;  vordere  Körperstrecke ;  Rückenlläche.     Vergr.  6. 

Kürperendstrecke :  Rückenfläche.     Vergr.  6. 

Vordere  Körperstrecke;  Bauchfläche.     Vergr.  lo. 

Körperendstrecke;  Bauchfläche.     Vergr.  lo. 

Kopflappen   und  vordere  .Segmente,  Rückenfläche.     Vergr.  lo. 

Ruder.     Vergr.  50. 

Ventrale  Borsten:  a)  obere,  b)  untere.     Vergr.  470. 


Fio-.  8 — 12  Ncrcis  loxccliiiii  Kbg. 


*& 


Fig.  8.     Ak-rcis  Io.\cclii)ii  KuG. ;    vordere  Körperstrecke    mit    ausgestülptem   Rüssel;    Rückenfläche. 
Vergr.  1 1 . 
„     9.     Zwölftes  Ruder.     Vergr.  40. 
„   10.     Sichelbonste  aus  dem    12.  Ruder.     Vergr.  660. 
„   II.     Neunundfünfzigstes  Ruder.     Vergr.  40. 
„   1 2.     Sichelborste  aus  dem  59.  Ruder.     Vergr.  660. 


DEUTSCHE  TJKFSEE  EXPEDITION  mo«  99  Bd  ,XVI .   R.  EHLERS  :  liODENSÄSSIGE  ANNELIDEN 


i'AF.VU. 


"e..^' 


/ 


■^. 


// 


^^>^/-t'\w 


r%.lit: 


/  / 


Vi 


\ 


\ 


in 


,/^ 


i\ 


S   I 


V 


6  . 


J': 


^ 


w 

.JO- 


V> 


9-  .==i^' 


TAF.VII 


Tafel  VIII. 


Tafel  VIII. 


Fig. 

I 

?? 

2. 

n 

»? 

4- 

*» 

5- 

)j 

6. 

Fio;.  I — 6  Nct'eis  irJaiidiilosn. 

A^vm  olaiiduiosa\  ganzes  Tier:  Rückenfläche.     Vergr.  3. 

Vordere  Körperstrecke,  Rückenfläche.     Vergr.  20. 

Sechstes  Ruder.     Vergr.  43. 

Dreiundfünfzigstes  Ruder.     Vergr.  43. 

a)  Sichel-,  b)  Grätenborste.     Vergr.  500. 

Ausgestreckter  Rüssel;  a)  dorsaler,  b)  Neutraler  Umfang.     Xergr.  13. 


Fi 


8 

9 

10, 
1 1 

I  2 

1  X 


Fig.  7 — 13  Nci'cis  liicipcfa  cpitokcs  i. 

Ncreis  lucipda  n.  sp. ;  ganzes  Tier,  Rückenfläche.     Vergr.  6. 
Vordere  Körperstrecke  mit  ausgestülptem  Rüssel ;  Rückenfläche. 
Ausgestülpter  Rüssel,  ventraler  Umfang.     Vergr.  13. 
Siebentes  Ruder,  epitok.     Vergr.  35. 
Achtes  Ruder,  atok.     Vergr.  35. 
Zweiunddreißigstes  Ruder,  epitok.     Vergr.  35. 
Sichelbor.ste,  atok.     Vergr.  710. 


\ergr.  13. 


DEriSCHK  TIEI-'SEE  EXPEDITION  les«- 9 9   Bd.XYI.  ElII.k'RS  :  BODENSÄbäiuE  ANNEI.IDF.X. 


TAF-YlII. 


m 


1 


\ 


:i. 


//- 


\ 


10 


A 


0  Peters  (j&z . 


Tafel  IX. 


Tafel  IX. 


Fig.   I 


Fig.  I — 5  Nereis  iiiiciiiata. 

Nereis  wicinata  n.  sp. ;  ganzes  Tier:  Rückenfläche.     Vergr.  3. 

Vordere  Korperstrecke,  Rückenfläche.     Vergr.  1 2. 

Dreizehntes  Ruder.     Vergr.  40. 

Vierzigstes  Ruder.     Vergr.  40. 

Sichelborsten:  a)  aus  dem    13.,    b)  aus  dem  40.  Ruder.     Vergr.  1020. 


Fi 


g.  6. 

.     7- 

,     8. 

„     9- 

,    10. 

„    11. 

„    12. 

„   13- 

„   14 

"    15 

Flg. 


6 — 15  RhampJiobyachiniii    Cliiiiii. 


Rlianipliohracliiiiiii   C/niiir.  vordere  Körperstrecke;  Seitenlage.     Vergr.  6,5. 

Kopf  läppen  und   vordere  Segmente;  Rückenfläche.     Vergr.  6,5. 

Vordere  Segmente,  Bauchfläche.     Vergr.  6,5. 

Vierunddreißigstes  Ruder.     Vergr.  28. 

Rückencirrus  und  Kieme  vom    127.  Ruder.     Vergr.  28. 

Borsten  aus  dem  ersten   Ruder.     Vergr.  660. 

Capillarborsten.     Vergr.  660. 

Meißelborste.     Vergr.  660. 

Stütznadel.     Vergr.  660. 

a)  Oberkiefer,    b)  Unterkiefer.     Vergr.  20. 


DKITSCHF  TIFFSEK  KXrKDlTIOX  i89«-99   Ha.W'l.  F.iTLERS  :  BODENSÄSSIGE  .\NNEI.IDEN. 


TA  F.  IX. 


15 


l,Ä^  f^. 


mSSm 


12 


13 


/       / 


O.Fetxrs 


/ 

,'J3 


^e^. 


Figl-SN'erals  un^LTutixi.  n..äp.  Ftg:  6-15  HhcumphobrcLcliliun    c7iun.iTL.fip. 


Z.--'}i:An3ty.'E-ATu7G.jt,Isy:2iq. 


Tafel  X. 


Tafel  X. 

Fig.   I  — 11  Diopafra  piinctifera. 

Fig.    I.     Diopafra  paihiifrra:  vordere  K()rperstrecke,  Rückenflache:   eine  ;\nzahl   von  Kiemen   der 
rechten   Körperseite  i.st  abgebrochen.     \^erg.  8. 
Kopflappen  und  vordere  Segmente,  Bauchfläche.     \'ergr.  8. 
Rückenfläche  hinterer  Seg-mente  mit   Piementflecken.     Verm'.  12. 
Erstes  Ruder.     Vergr.  37. 
Siebentes  Ruder.     Vergr.  37. 

.Seitenfläche   eines   hinteren    Segmentes   mit   dem    Pigmentfleck,    und   Ruder   in   Aufsicht. 
Vergr.  95. 
Borste  aus  dem  ersten  Ruder.     Vera^r.  6  i  o. 


/ 
8 

9 

10. 
1  I 


Meißelborste.     Vergr.  660. 

Borsten  und  Stütznadel  aus  einem  hinteren   Ruder.     \  ergr.  330. 


Oberkiefer.     Vergr.  42. 
Unterkiefer.     Vergr.  42. 


Fig.  I  2 

"  13 

"  15 

„  16 


Fig.   12      K)   [^iopafi'a  paiu  ihi-aiu  liis. 

D/'opafra  paiicihraiuliis:  N'ordere  K<)rperstrecke,  Seitenlage.      Vergr.  8. 

Kopflappen  und  vordere  Segmente,  Rückenfläche.     \'ergr.  8. 

Kopflappen  und  vordere  Segmente,  Bauchfläche.     \'ergr.  8. 

Oberkiefer.     Vergr.  42. 

Unterkiefer;    die   vordere   Strecke    abgebrochen:    zwischen    den   Stäben    eine   verdickte 

Verbindvmgshaut.     \'ergr.  42. 


IllirTMllK  TIKFSKK  KXI'K1)1-|  10.\  id^xi-yH   IM.Wl   l-lll.i'KS  :  BODENSÄbSIG]-":  ANNELIDEN. 


TAF.X. 


''«tens  ge: 


IiihAraty.EAFimke.,leif>2üf- 


^\</ ■  1  —  11  Diopahu  jtiLJU'tilera  Fig.12-16  Viopaira  pfaicflnuniilii ^ 


Tafel  XI. 


Tafel  XL 


Fi 


e.  I- 

2. 

:>■ 
4- 
5- 
6. 


Fig.   1  — 6  Diopatra  paiicibraiicliis. 

Erstes  Ruder,  vordere  Fläche.     Vergr.  74. 
Borste  aus  dem  ersten  Ruder.     Veryr.  470. 
Sechstes  Ruder.     Vergr.  74. 
Zwanzigstes  Ruder.     Vergr.  74. 
Achtundvierzigstes  Ruder.     Vergr,  74. 
Meißelborste.     Vergr.  1220. 


Fi£ 


•   /• 
8. 

9- 
10. 
1 1. 

12. 
I  ■\. 


Fig-.  7 — 13  Eiiiiicc  savigiiyi  CjR. 

Enuicc  saz'/o/iyi  Gr.;  ganzes  Tier.     Vergr.  2. 
Vordere  Körperstrecke:  Seitenlage.     Vergr.  5. 
Neuntes  Ruder.     Vergr.  35. 
Fünfzehntes  Ruder.     Vergr.  35. 
Fünfzig.stes  Ruder.     Vergr.  35. 
Zusammengesetzte  Borste.     Vergr.  715. 
a)  Oberkiefer;    b)  Unterkiefer.     Vergr.  27. 


Dt:rTsi;nK  tiefsee  Expedition  1398-99  Bd.AYi.  Ehlers.-  bodensässige  anneüden. 


TAF.XI. 


\ 


OFeters  ^ez . 


I 


\\ 


''y 


'%-^ 


■r 


\s. 


10 


-^^■ 


^'/ 


\ 


12 


M     '■ 


13 


i\ 


■J 


Figr.  J  -  6  Diopoura. /JMicibra/ir-his  Th.sp.  Fiff.  /-J3  Eimicc    scuJignyi  Gr. 

Ve.rlaxi'fTn  GustayMsckeruiJen^. 


Tafel  XII. 


Tafel  XI I. 

Fio-.  I — 3  Eiiiiicc  luiiidaiiavcnsis  McTnt. 

Fig.    I.     Sielienunddreißigstes  Ruder.     Vergr.  25. 

2.     Einhundertsechsundneunxigstes  Ruder.     \'ergr.  25. 
„      3.     Zusammengesetzte  Borste.     Vergr.  520. 

Fig.  4 — 7  Eiiiiifc  nfhiiifica  Kbg. 

Fig.  4.  Vierundzwanzig-Stes  Ruder.     Vergr.  35. 

„  5.  Einuiidfunfzig.stes  Ruder.     Vergr.  55. 

„  6.  Zusamiuengesetzte   Borste.     Vergr.  890. 

„  7.  a)  Oberkiefer;    b)   Unterkiefer.     Vergr.  80. 

Fig.  8  LysiiUcc  capciisis  Gr. 
Fig.   8.     a)  Oberkiefer:    b)  Unterkiefer.     Vergr.  42. 


Fig.  9 
„  10 
„   II 

"    13 


Fig.  9 — 13  Liniibricoiicrcis  iiiiicronafa. 

Lumbficoucrcis  uiiicrouafa.     \'ergr.  3. 

Kopflappen   und  \'ordere  .Segmente,  Rückenfiäclie.     Vergr.  30. 

Hintere  Körperstrecke.     Vergr.  30. 

Borsten.     Vergr.  700. 

a)  Oberkiefer,    b)  Unterkiefer;    beide    in    .Seitenkige    gezeichnet    aus    dem    mit    Nelkenöl 

aufgehelltem  Wurme.      Vergr.  270. 


DElTSlllK  TIEFSEE  EXPECHTON  1898-99   Bd. XVI.  EHLERS  :  BODENSÄSSIGE  ANNELIDEN. 


TAF.Xn. 


0  Feters  ^tz. 


1  jaAnst^/.EAFuTÜi&.Zewm/T 


fiq.  7  —'^  J-Jimice    r/////r/ti//_uiv-nsis  l^Ic  Jtvt.  Fuf. 'f -7  EutLhce   a/J^jjiiiciL  I'^bf- 
Fixf.  8  LLfstdice.    capcrisis   Gr.    Ftq.P-JJ  I,u7nbru:onereis     nuzcyoTiuta,  rt.-sp. 


Tafel  XIII. 


Tafel  XIII. 


Fif>".  I     6  LiDiibricoiicrcis  ociilata. 


Fig.   I 


Kopflappen  und  vordere  Segmente;  Seitenlage.     Vergr.  28. 

Kopf  läppen  und   Buccalsegmente,  Rückenfläclie.     Vergr.  28. 

Zelintes  Ruder.     Vergr.  140. 

Zusammengesetzte  Bonste.     Vergr.  770. 

Haken,  a)  in  Seitenlage,  b)  von  der  Schneide.     Vergr.  770. 

a)  Oberkiefer,  b)   Unterkiefer.     Vergr.  67. 


Flg'.  7 — 13  Limibricoiicrcis  albidentata. 

Fig.   7.  Kopflappen   untl  \ordere  Segmente,   Bauchfiache.     Vergr.  14. 

„     8.  F'ünftes  Ruder.     \'ergr.  100. 

„     9.  Minfundfünfzigstes  Rutler.      Vergr.  100. 

„    10.  Zweiundfünfzigstes  Ruder  eines  jungen  Tiere.s.     Vergr.  260. 

„    II.  Capillarborsten  des  jungen  Wurmes:  a)  aus  den   \orderen,  b)  aus  den   hinteren   Rutlcrn. 

Vergr.  250. 

„    12.  Hakenborste  aus  dem   fünfundfünfzigsten   Ruder.      Vergr.  250. 

„13.  a)  Oberkiefer,  b)  Unterkiefer.     Vergr.  38. 


Fig.  14-   17  Laraiida  aiiniilata. 
lata;    vordere    Korperstrecke.      Rückenfläche,    wenig    zur    .Seite    gedreht. 


Fig.    1 4.      I.ai'aiida    a/iiiii 
\'<-ryT.  35. 
„      15.     Hintere  Körpersegmente,  Rückenfläche.     Vergr. 
„      16.     Capillarl forste.     Vergr.  500. 

17.     a)  Oberkiefer,  b)   Unterkiefer.     Vertrr.  100. 


DEl'TSlllt:  TIEFSEE  EXPEDITION'  iooa-99   B.!  XV).  EHLERS  :  BODEXSÄSSIGE  ANNELIDEN. 


TAF.Xm. 


X 


OFeCers  jez . 


y  f 


'■■y 


10 


'-^ 


#  --^ 


i(i 


"  ¥. 


\ 


\      A 


1/ 


Ni 


^^::&- 


^r' 


■'hA-TStv-EAFurJUXeifiia 


Fiq.l~G  Lü iiihr-i,:nnrrt'is  ornlata  n.sp.  Fi^.7-13  LnmhrLcon,eTeLs  uLbicLerttata  n.sp. 

Fix/-  l'i-il  LararuZa.    artJtulata.rv.sp. 


■'.erVjuenjii, 


Tafel  XIV. 


Tafel  XIV. 

Fig.  I     6  Paractiiis  iiofialis. 

Fig.  I.  Kopfluppen  und  vordere  .Segmente,  Rückenfläche;  Zeichnung  kombiniert  aus  der  Ansicht 
bei   auffallendem    Licht   und   nach   Durchtränkung   des  Tieres    mit   Nelkenöl.     X'ergr.  60. 

„     2.     Hintere  Körperstrecke,  Rückenfläche.     Vergr.  60. 

„     3.     Kopflappen  und  vordere  .Segmente,   Bauchfläche;   gezeichnet  wie  bei   Ing  i.     X'ergr.  60. 

„  4.  a)  Oberkiefer,  b)  Unterkiefer;  gezeichnet  aus  dem  mit  Nelken()l  aufgehelltem  Tiere. 
Vergr.  i  30. 

„     5.     Ruder.     Vergr.  120. 

„     6.      Borsten:  a)  zusammengesetzte,  b)  capillare.     Vergr.  too. 


Iml 


•   / 
8 

9 

10, 
1 1 
I  2 

13 


Fi§'-  7     13  iiplicsia  nufarctica  McInt. 

Ephcsia  ai/fiirdira,  ganzes  Tier.     Vergr.  6. 

Vordere  Körperstrecke,  nach   Durchtränkung  mit  Gljzerin :  .Scitcnlage.      Vergr.  60. 

Vordere  Körpenstrecke,  Rückenfläche.     X'ergr.  60. 

.Seitenrand  der  Segmente  mit  Rudern  von   der   Bauchfläche  gesehen.     X'ergr.  115. 

Ruder  von  der  Bauchfläche  gesehen.     Vergr.  125. 

Papillen  der  Körperwand.     X'ergr.  330. 

Zusammengesetzte  Borste.     Vergr.  660. 


Fig.  14 — 17   Hamiglyccra  scrnilifcra. 

Fig.  14.  .Sech-szehntes  Ruder.     Vergr.  135. 

„  15.  Siebenundsech.szigstes  Ruder.     Vergr.  135. 

„  16.  Wandstrecke  der  Rüsselscheide  mit   Papillen.     X'ergr.  250. 

„  17.  Eine  der  harten   Papillen.     Vergr.  500. 


DEI'TSCHE  TIEFSEE  EXPEDITION  les 8-9 9  Bd. J(V1.  EHLERS  :  BüDENSÄSSIüE  ANNELIDEN. 


TAF.xn: 


OJ^eters  ye^. 


-^l-vr.^~Li  iznji£.,j.f:s:^Ji 


■■t--^- 


Fig.  1—6  Paractiu^    notialis  n.sp.  Ficf.J-IJ  J^phesUt    initafcticcv  Mc.Jiit. 
Ti</- 1^—1 7  B amiffhfcercu  serndirera-Tv.sp . 

Verlag'jm,  GustcarFisdur  irt,  Jen/v. 


Tafel  XV. 


Tafel  XV. 

Fig.  I     8    Telepsavits  vifrnri/is. 

7l-/i-/saz'/ts  vit}-(uiiis  in   Rohre.     Vergr.  3. 
Ganzes  Tier,  ohne  Fühler  in  Seitenlage.     Vergr.  4. 
Vordere  Körperstrecke,  ohne  Fühler,  Rücken  fläche.     Vergr.  4. 
Dieselbe  in  Seitenlage.     Vergr.  4. 
Dieselbe,  Bauchfläche.     Vergr.  4. 
Borsten  des  vierten  Ruders.     Vergr.  125. 
Fndstück  der  dicken  Borste  des  vierten  Ruders.     Vergr.  205. 
Borsten  aus  den  hinteren  Segmenten.     Vergr.  500. 


Fig.  9    -12  Magcloiia  ciiuta. 

Fig.  9.     Jllaoc/oiia  c/iicfa.  Rückenfläche.     Vergr.  3,5. 
„   10.     a)  Kopflappen  und  erste  Segmente,  Rückenfläche;    b)  achtes,  neuntes  und  zehntes  Seg- 
ment.    Vergr.  7. 
„   II.     Fächer  von  Hakenborsten  der  abdominalen  Segmente.     Vergr.  150. 
„   I  2.     Fndstrecke  der  Hakenborsten.     Vergr.  830. 


DEUTSCHE  TIEFSEE  EXPEDTFION  ibss-qq  Bd. XVI.  EHLERS  :  BODENSÄSSIGE  ANNELIDEN. 


TAF.XV: 


"■\ 


10 


^ 


K^ 


m 


12 


OToxrs  yez. 


LifhAnsiyrLATwikt,Lsip^- 


Fiif.   1  ~'^'>  Tfh'p.'i/wii.s  TiY7'aj~izis     Piq.9-12  Max/floTin    ctnrfn 


Tafel  XVI. 


Tafel  XVI. 

Fig.  1-2   SfyIn?'/oidcs  xaiitliofliricliiis  ScHM. 

Fig".    ] .     Stylarioidcs  .\auf//(>fl/n'c//iis  ;  Schmardas  Exemplar.     V'ergr.  4. 
„      2.     Ein  andere.s  Exemplar  mit  zottiger  Oberfläche.     Vergr.  4. 


Fig-  3 

4 

5 
6 

7 
8 


Fig.  3     8  Sfy/nn'o/dcs  corflimfus. 

Vordere  Körperstrecke,  Seitenlage.     Vergr.  5. 

Ganzes  Tier,  Seitenlage.     Vergr.  3. 

Vordere  Körperstrecke,  Bauchfläche.     Vergr.  10. 

Dieselbe,  Rückenfläche.     Vergr.  10. 

Dieselbe,  Seitenlage.     Vergr.  10. 

Seitenteile  der  hinteren  Segmente.     Vergr.  35. 


'  Fig.  9  - 16  Flabclligcni  pcnnigcra. 

Fig.  9.     Flabcllio^t']-a  pcnnigcra   in  Seitenlage,    in    der    hinteren    Körperstrecke   ist   die  Batichfläche 
sichtbar.     Vergr.  5. 
„   10.      Bor.stenbündel   von   Papillen   und  .Schlanimteilchen   umhüllt.     Vergr.  32. 


DEUTSCHE  TIEESEE  EXPEDITION  iooR-99   Bd.XTI     EHLERS;  BODEXSÄS.SIüE  .VNXELIDEX. 


•1AF.X\^. 


y^  .■isivirj'.  -'-'-xjryf. 


Fi  ff.  1—2  Shiliui  oidi'.s  xanthotlrrichiis  Schm.yuf.d-8  Stiflarioidrs   roro/uitiis 
Fiq .  9-10  FlaJirViiirrn    pcrmiqi'i-a  . 


Tafel  XVII. 


Tafel  XVII. 

Fig".  I  -4  Aiuiiiotrypaiie  gymiiopyge. 
Fig.    I.     .-i7///;A'//-i/'(/;/(_;'i7;/W(y^i;;',-,  ganzes  Tier.  Seitenlage,  Bauclif  lache  aufwärts  gewendet.  X'ergr.  10. 


2.  Kopflappen  und  erste  Segmente,  Rückenfläche.     Vergr.  30. 

3.  Borstenhöcker.     Vergr.  300. 

4.  Afterstrecke,  in  Seitenlage.     Vergr.  30. 


Fio-.  5 — 9    Cirroplioriis  branchiatus. 

Fig.   5.      Cirrophonis  hrancliiatiix,  ganzes  Tier,  hinteres  Ende  fehlt.     Seitenlage.     Vergr.  8. 
„     6.     Vordere  Körperstrecke,  Rückenfläche.     Vergr.  40. 

7.     Seitenansicht  zweicT  kiementragender  Segmente.     Vergr.  55. 
„     8.     Parapodien    des    neunundsiebzigsten    Segmentes,    von    der    Rückeniläche    her    gesehen. 

Verg.  135. 
„     9.      Dorsaler  Höcker  des  fünfuntlneunzigsten   Parapodium,   Rückenfläche.     X'ergr.  135. 

Fio-.  10     12    Cirrntiiliis  afcr. 

Fig.    10.     \'ordere  K()rperstrecke,  in   .Seitenlage.      Vergr.  3,3. 
„      II.     Mittlere  Körpersegmente,  in  Seitenlage.     \'ergr.  3.3. 
1 2.     Plinhundertundviert(^s  Ruder.     Vergr.  40. 

Fig.  13 — 14    Cirratiiliis  loiiciiiiiiis. 

I'ig.    13.      Cirrafii/iis  coiiciiniiis  n.   sp.,  ganzes  Tier.      X'ergr.  8. 
„      14.      vordere   i\.()rperstrecke,    Seitenlage;    die   h'aden    der    vorliegenden    Seite    nur    zum    leil 
erhalten.     \'ergr.  72. 

Fig.  15   Hefcroiirnis  cincinnafns. 
Vvg.    15.     //cfLithirrKs  ciin/niiiitiis ;  vordere  Körperstrecke  in  Seitenlage.     X'ergr.  22. 

Fig.  16     17  Lcior/inis  aliitaccns. 

h'ig.    16.     /^(■/oc/irii'^   :i/iif'U-,ns:  ganzes  Tier,  in  Seitenlage.     \  ergr.  3,5. 

l'ig.    17.      I  hikinlxirslr   im    l'mfil,  ilas   kjidstück   Mm   der  .Schnridr.      X'ergr.  990. 


Din'TSCHE  TIEF.SEE  EXI'EDITIÜX  uwa-9y   b.l.XVl.  EHLERS:  BODEXSÄSSIÜE  ANNELIDEN. 


TA  F.. WIE 


0  Feters  qcz. 


Fiij.l-'tAmmairi/paTie    r/t/rrmopifije  ii.s-p.  Füf.ö-9   ('jrr,i/j]iri/-ns  /iri/t/rk/afns  n..sp. 
Fi(f.I0-12  CirraJulns  nfer  ti.sp.  F'itpJJ-/^  Crr-ra/ii/ius  coririiniufi  n  .vp. 
Fixj.lö  Heleroclrru^  cinjCuuLaiiis  rv.sp.  Fuj.16-17 LeJjjc/u-uj;  aluiaxu'ixs  iL-yj. 

Verlag  wn,  öastayUsAer  inJsnOy . 


Tafel  XVIII. 


Tafel  XVIII. 

F"ig'.   I     4  Niconuuiic  infcr^trictn. 

rig.    I.  Alcoiiiachc  iiircrstiicta :  xcjrdere  Körperstrecke,  Seitcnkige.     \'ergr.  5. 

„     2.  Hintere  Segmente.     Vergr.  5. 

3.  Kopfende:  in  schräger  Seitenkige.     Vergr.  15. 

„     4.  Haken,  a)  im   Profil,  1))  vom   Sclieitel.     Vergr.  365. 


Fi^ 


•  5 
6 

7 
8 

9 
10, 


Fig.  5      10   Hctcroiiialdaiic  accjnalis. 

Hctcioiiialdaiic  (ii(/iiii//s\  ganzes  Tier,  Seitenlage.     Vergr.  3,5. 

Kopfkippen   und  erstes  Ijorstentragendes  Segment,  in  Scitenlage.     \'ergr.  7. 

Dasselbe,  Bauchfläche.     Vergr.  7. 

Haken,  a)  in   Profil,  b)  Scheitelansicht.     Vergr.  280. 

Lange  und  kurze  Capillarborsten.     \'ergr.  350. 

Aus  der  aufgeblätterten   Endstrecke  der  langen   CapiHarliorsten.     X'ergr.  700. 


Fi 


I  I 

I  2 

13 

14, 

15 


Fig.  II      15   Fallasia  poi'rccta. 

Das  zur   i^eobachtung  gekommene  Tier.     Verer.  2. 
Vordere  Körperstrecke,  Seitenlage.     Vergr.  6. 
Dieselbe,  Bauchfläche.     Vergr.  6. 
Dieselbe,  Rückenfläche.     Vergr.  6. 
Kronenpaleen.     Vergr.  55. 


Df:UTSCHE  TIEFSEE  KXl'EniTIOX  1098-99  Ba  .X\T  EHLERS  :  BODENSÄSSIGE  i\NNELIDEN. 


TAKXVni. 


0  Teters  cfez . 


Lv.EATuji?ji.Mc-j:':r..7- 


Füf.l-'t  A'ico7tuir7it^  inierstriciiL  rij.sp.  Fig  J-TO  Heteronuüdtme  aeipiaJi^  ri  .gp. 
Fiif.  11  —  lo  PfdLcLsicLy  porrecta,  rv.sp. 


t'sr^jr-'-n,  •jizAyyJ-istAfrv,^  en,% 


Tafel  XIX. 


Tafel  XIX. 

Fig.  I      3   Pallasia  porrccta. 

Fig.    I.      Paleen  au.s  den   Flößchen.     Vergr.  107. 

„     2.     Sägeblätterige  und  glatte  Capillarbonsten  aus  den  abdominalen  Segmenten,     \'ergr.  166. 

„  3.  a)  Flächenansicht  einer  .sägeblätterigen  Capillarbonste,  deren  Schaft  zwischen  den  Säge- 
blättern ausgebrochen  ist:  b)  Profilansicht  einer  Strecke  mit  Sägeblättern;  c)  glatte 
Capillarbonste.     Vergr.  660. 


Fit 


"     5- 

„     6 

»     7- 

„     8. 

V     9 

„    10. 

„   II. 

„   12. 

„   13- 

„    14 

Fig.  4 


14   Pallasia 


(übii^ciia. 


zutällig 


weit  \orgezogenes 


Pallasia  alliigiiia,  Bauchfläche,  in  der  vorderen  Hälfte  ein 

Borstenbündel.     Vergr.  3. 

Rückenfläche  der  vorderen  Kiirper.strecke.     Vergr.  3. 

Seitenansicht  derselben.     Vergr.  3. 

Die  gleiche  stärker  vergrößert.     Vergr.  5. 

Kronenpaleen.     Vergr.  90. 

Capillarborste  vom  ersten  Segment.     Vergr.  600. 

Parapodium  der  vorderen  Segmente,  herausgeschnitltn.      \  ergr.  1 S. 

Parapodiuni  der  hinteren  Segmente,  herausgeschnitten.     Vergr.  30. 

a)  Thoracale  Paleen  und  b)  Borsten.     Vergr.  182. 

a)  Capillare  ventrale  Borsten.  Vergr.  330.    b)  Strecken  davon  stärker  vergrößert.  Vergr.  660. 

Haken  aus  den  vorderen   abdominalen   Flößchen,    a)  Seitenansicht:    b)  Ansicht   von   der 


Schneide. 


Vergr.  600. 


DKrTSCllF  TIKFSKK  KXP1-D[TI0X  1098-99  Bd.AA'l.  i:m.ERS  :  BODENSÄSSIGE  ANNELIDEN. 


TAF.XK. 


I  ! 


l 


a 


10 


■'    i  4 


I 


j^ 


1^ 


> 


OFeürs  ja;. 


'.:.'?.  An.^t  vE ATurih£.,Zeip^jj . 


Fi^.l -3  PalUisiCL  porrfutxi^  it.sp.  F'ü/.i^-l'/^Pri/Ldsia    albigeiuL  nap- 


Tafel  XX. 


Tafel  XX. 

Fig".  1-9  ^-Jiiiaor  sciilpta. 

Fig-.    1.  Anlage  scii/pfa,  Seitenansicht.     Wrgr.  10. 

2.  Dieselbe,  Rückenfläche.     Vergr.  10. 

„     3.  Dieselbe,   Bauchfläche.     Vergr.  10. 

„     4.  Kopflappen  und   \-ordere  Segmente,  um   die  Kiemenbasen  und  die  Stellung  der  Höcker 

am  zweiten   und  dritten  Segment  zu  zeigen.     \'ergr.  30. 

„     5.  Die  Höcker  am  zweiten   und  dritten  Segment.     Vergr.  86. 

„     6.  Letztes  thoracales  und  erste  abdominale  Parapodien.     \'ergr.  7. 

„     7.  Neuntes  thoracales   Parapodium,  herausgeschnitten.     Vergr.  50. 

„     8.  Drittes  abdominales  Parapodium,  herausgeschnitten.     \'ergr.  50. 

„      9.  Haken,  in    /Xnsicht   von   der  Seite  und   von   der  Schneide.      X'ergr.  760. 

Fig.  10     14   Sc/onc  spiiiifcra. 

Fig.    10.  Scionc  spinifcra;  ganzes  Tier,  Hinterende  verletzt,     \ergr.  1,5. 

„     II.  \'ordere  Körperstrecke,  Seitenlage.     Vergr.  5. 

„      12.  Haken:  a)  Seitenansicht;  b)  Schrägstellung:  c)  An.sicht  \-on  der  .Schneide.     Vergr.  540. 

13.  Röhre  \-on   Scione  spinifcra.      Nat.  Gr. 

14.  Aehnliche  prismatische  Röhre.     Nat.  Gr. 

Fig.  15    Thcicpiis  ßabclliuii  (IjAIRD). 

Fi.i^'-    '5-     Wandung   der   Röhre   \on    Thclcpiis  flabf/liim :    die  Verzweigungen    des  Anhanges   sind 
durch  ein  kern-  und  zellhaltiges  Gewebe  mit  Vacuolen  verbunden. 


Dt 


tirTScHK  TIEFSEE  EXPKÜITIÜX  i6«8-99   Bfl.XN'l.  EHLERS:  BODENSÄSSIGE  ANNELIDEN. 


TAE.XX. 


X3 


c^- 


3        i 


.n 


0  Feters  cf&z. 


Fijc/.1-9  Ainrufe  sculpiri    n.sp.   Fig.lO-l'i    Sci-Oiie  spuii/rr-ct  Ji.sp. 
Fia.Jö  Thelepiui  flahdhim,  (Brd.} 


Tafel  XXI. 


Tafel 


Fio-. 


Fig.  1—9  Loiniia  coiitorta. 

Ltiiiiiia  civttorta,  yanzes  Tier  in  Seitenlaofe  mit  aufwärts  Gewendeter  Bauchfläche.    Vertjr.  i,s. 

Vordere   Körperstrecke,  'in   Seitenlag'e    mit   aufwärts   gewendeter    Bauch  fläche,     \er14r.  6. 

Vordere  Körperstrecke,  Bauchfläche.     \'ergr.  6. 

Einreihig  gestellte,  aber  dabei  verschobene  Haken.     Vergr.  425. 

Doppelreihe  der  Haken  an  den  hinteren  thoracalen  Wülsten.     \'ergr.  425. 

Haken :  a)  in  .Seitenansicht,  b)  von  der  Schneide.     Vergr.  500. 

Schwach  gewundene  R()hre  mit  langen  Spongiennadeln  untl  wenigen  Fortsätzen.    Vergr.  1,5. 

Stark  gewundene  Röhre  mit  netzförmig  verstrickten  Fcjrtsätzen.     Vergr.  1,5. 

Terebellidenr()hre.     Vergr.  1,25. 


Fig. 

10. 

I  I. 
12. 

13- 

14. 

15- 

Fig.  10     15   Ritclioiic  pdllida. 

Euclionc  f^allida    n.    sjj.,    ganzes    Tier;    Ventralfläche;    eine    Kiemenhälfte    verstiimmelt. 

Vergr.  2. 

Vordere  Körperstrecke,  Rückenfläche.     Vergr.  10. 

Vordere  Körpenstrecke,   Bauchfläche.     Vergr.  10. 

Analende,   Bauchfläche.     Vergr.  10. 

Langgestielter  Haken  der  thoracalen  Wülste.     Vergr.  7  i  o. 

Abdominale  Haken:  a)  in   .Seitenlage,  b)  Ansicht  \(>n   der  Schneide.     Vergr.  710. 


DEITSCHE  TIEFSEE  EXPEDITIÜX  1898-99   Bd  .\V1.  KITI.KRS  :  lJi)Di;Xs.\ssI(,K  .WXKI.IDKX. 


TAF.XXI. 


"1 


9        (/i^^y,,tf^ 


i 

c 


h 


4 
4 


10 


n 


k 


y 


4-^ 


\j^ 


^^^^^^K 

ül^^l 

^^^^^^^^^^^^^^^^^Ks^^^l 

■ 

H 

^^ 

^9 

^^^^^^^^^^^jKy^^.j^ 

InH^^^^^!^ 

^^1 

^^B^ 

^H 

HB  ?' 

P^f 

9ä 

y 

L 

■i^H 

«1 

^^^^^^2%^^^^^^B 

-]2 

;■!■■■;■■■■■„ 


■■»^  - 


13 


Ä? 


0 Feters  J&z .  Z-SiAj'SivHATunkelt-^.zui 

Fiff.  1-8  Louiiin    coiitorta   Fixf.9  TerehellLdenrohre  F'/r/.10-JöEnr7io7te  pallidcc 

Verlag--:-- 


Tafel  XXII. 


Fit 


I. 

2. 

4- 


Tafel  XXII. 

Fig".  I     4  Eiichoiic  pallida. 

Dorsale  Kragenblätter  und  Kiemenbasis  mit  nackten  Strahlen.     \'eri 
Endstrecke  der  Kiemenstrahlen  mit  Membran.     Vergr.  i  2. 
Sechstes  Ruder  und   Hakenwulst,  abgeschnitten.     Vergr.  50. 
Sechszehntes  Ruder  und  Hakenwulst,  abgeschnitten.     Vergr.  50. 


T.  9. 


Fic 


■  5- 
6. 

7- 
8. 

9- 
10. 
1 1. 
I  2. 

13- 
14. 

15- 
16. 

17- 


Fig"-  5    ^7  Potain illa  iicglccta  (S.). 

Pota/iii/Ia  ih-o/i-da  (S.)  ganzes  Tier,  Rückenfläche.     Vergr.  2. 

Dasselbe,  Bauchfläche.     Vergr.  2. 

Vordere  Körpenstrecke,  Rückenfläche.     Vergr.  10. 

Vordere  Korperstrecke,  Seitenlage.     Vergr.  10. 

Endstrecke  eines  Kiemenstrahles.     Vergr.  4. 

Endstrecke  eines  Kiemenstrahles,  aufgehellt.     Vergr.  1 2. 

Knorpelsäule  im  Kiemenstrahl  und  den  Kiemenfäden.     \'ergr.  50. 

Buccalzipfel  zwischen  den  Kiemenbasen,  vom  Rücken  gesehen.     Vergr. 

Thoracale  dorsale  Borsten.     Vergr.  220. 

Kurze  thoracale  Bonste.     Vergr.  220. 

Thoracaler  ventraler  Haken.     \'ergr.  440. 

Thoracale  Gleitborsten.     Vergr.  440. 

Capillarborste  aus  den  hinteren  Segmenten.     Vergr.  550. 


I  2. 


KrrsCHE  TIEFSEE  EXPEDmOX  iö9b-99   Bd. X\'L  EHLERS  :  BODENSÄbSlGE  .\NNELIDEX. 


■rAi':xxn. 


0  Feters  jez 


'  AJiäiy'E AT'jrJi&If.i^jzuf^ 


Fixf.  /-  'h  Euchone  p(dU.thv  jl  .sp.  Fuj.  5-17  PotumilÜL  iicijlectxc  I S.) 


Tafel  XXIII. 


Tafel  XXIII. 


Fio--   I  ■ 


4- 

5- 
6. 


Fig.  I     6  Potaiiiilla  pcrloiiga. 

Potamilla  per  longa  n.  sp.,  Seitenlag'e.     Vergr.  3. 

Seitenfläche  des  ersten  und  zweiten  Segmentes  mit  den  dorsalen  Borstenbündeln.    Vergr.  24. 

Lange   und   kurze  dorsale  thoracale   Borste  aus   dem   achten    Parapodium.     Vergr.  478. 

Haken  (a)  und  Gleitborste  (b)  vom  siebenten   Hakenwulst.      X'ergr.  478 

Borsten  aus  tleni   \'ierzigsten  abdominalen  Segment.      \  ergr.  478- 

Hakenliorste  daher.      Vergr.  478. 


Fi§,"-  7     15   Ditrypn  crciiafa. 

Fig.   7.     Ditrxpa  nri/afu  ganzes  Tier,   Rückenfläche,      üeckelscheibe   fehlt:   Zeichnung  kombiniert 
aus  der  Ansicht  bei  auffallendem  Licht  und  nach  1  )urchtränkung  mit  Gl)'cerin.     Vergr.  8. 
Borstenfächer  und  Hakenreihe  aus  einem  der  \-orderen  abdominalen  -Segmente.    Vergr.  430. 
Abdominale  Borste:  a)  Flächenansicht,  b)  Schrägstellung.      Vergr.  1200. 
Abdominaler  Haken,  Schrägstellung-.     Vergr.  i  200. 

Endstrecke    eines    Kiemenfadens    um    die    Enstreckung    der    gegliederten    .Stützsäule    zu 
zeigen.     Halbschematisch.     Vergr.  1 30. 
Röhre  mit  abgeschnürtem   Münclungs.stück.     X'ergr.  1,3. 
R()hre  mit  gegliedertem  kalkig  weilkMii  Ansatzrohr.      X'ergr.  1,3. 
Röhre  mit  einfachem   Ansatzrohr.     Vergr.  1,3. 
.Strecke  der  Röhre  um   die  Zähneluni»"  ihrer  Kanten   zu   zeiyen.     Vergr.  6. 


8. 

9- 
10. 
1 1. 

12. 

13- 
14. 

15- 


;S(11K  TIKFSKK  EXPKDfTlOX  itu)H-99   Hd.Wl  Km_.EKS  :  BOLENSÄSSIGE  ANNELIDEN. 


TAFXXni. 


^' 


''"'/, 


'i|  <i 


^^5J^ 


0  Feters  cftz. 


X_ 


/ 


t'    ?l 


\*y{W/iil. 


10 


itö/ 


^ 


sW 


■  r-  ('^ 


15 


t    " 


L  AAKiiyEAFimkt.leip^iff- 


Für.  1-6'   Potamillxj^  perlonqcv  n.sp.  Ficf.  7-15  Dilryprv  crcnai/i^  ii  sp. 


Verlag  von  Gustav  Fischer  in  Jena. 


Fortsetxuny  von  Seile  2  des  Umschlags. 
Bisher  liegen  \or: 

Band  I.    VoHstiiiuliij. 
Oceanographie  und  maritime  Meteorologie,     im  Auftrage  des  Reichs-Marinc-Amts  bearbeitet  von  Dr.  Gerhard 

Schott,  Assistent  bei  der  deutsclien  Seew^arte  in  Hamburg-,  Mitglied  der  Expedition.     Mit  einem  Atlas 

von  40  Tafeln    (Karten,    Profilen,    Maschinenzeichnungen   u.  s.  w.),    26    Tafeln    (Temperatur-Diagrammen) 

und  mit  35  Figuren  im  Text.     Preis  für  Text  und  Atlas:  120  Mark. 

Bei  der  Bcarbeituiia  der  Oceanographie  tind  maritimen  Meteorologie  sind  vorwiegend  zwei  Gesichtspunkte, 
näiiilicli  der  geographisc/ie  i(nd  der  biologisclie  berücksiclitigt  worden.  Um  einen  soivohl  für  die  Geographie 
wie  für  die  Biologie  nutzbaren  Einblick  in  die  physi/ealischcn  Verhältnisse  der  Tiefsee  zu  gewinnen,  wurde 
die  Darstellung  niclii  auf  die  „Valdivia"-Messungen  beschränkt,  sondern  auf  das  gesamte  bis  jetzt  vorliegende 
Beobachtungsuiaterial  ausgedehnt.  In  gewisser  Hinsicht  ivird  hier  eine  Monographie  des  Atlantischen  und 
Indischen  Oceans  geboten,  ivelche  iliren  ScJnverpunkt  in  die  zahlreichen  konstruldiven  Karten  und  Profüe  legt. 

Aus  Band  II,  Teil  1: 
Lfg.  I.    H.  Schenck,  I.  Vergleichende  Darstellung  der  Pflanzengeographie  der  subantarktischen  Inseln,   insbesondere 
über  Flora  und  Vegetation  von  Kerguelen.     Mit  Einfügung  hintcrlassener  Schriften  A.  V.  \V.  Sihimiiers. 
Mit  II  Tafeln  und  33  Abbildungen  im  l'ext.   II.  Ueber  Flora  und  Vegetation  von  St.  Paul  und  Neu-Amsterdam. 

Mit  Einfügung  hinterlassener  Berichte  A.  F.  W.  Schimpers.    Mit  5  Tafeln  und   14  Abbildungen  im  Text. 
Einzelpreis:  50  M.,  Vorzugspreis:  40  M. 
„    2.    H.  Schenck.    III.  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Vegetation   der  Canarischen   Inseln.    Mit  Einfügung  hinter- 
lassener   Schriften  A.  F.  W.  Schimpers.     Mit  12  Tafeln,    2  Kärtchen    und    69    Abbildungen    im    Text- 
Einzelpreis:  45  M.,  Vorzugspreis:  36  M. 

Aus  Band  II,  Teil  2.    Vollständig. 
Lfg.  1.    G.  Karsten.   Das   Phytoplankton   des   Antarktischen    Meeres  nach  dem  Material   der   deutschen   Tiefsee- 
Expedition  1898     1899.     Mit  ig    Tafeln,     Einzelpreis;  50  M.,  Vorzugspreis:  3g  M.  50  Pf. 
„    2.    G.  Karsten,  Das  Phytoplankton  des  Atlantischen  Oceans  nach  dem  Material  der  deutschen  Tiefsee-Expedition 

1898—1899.     Mit   15  Tafeln.     Einzelpreis:  35  M.,  Vorzugspreis:  28  M. 

„  3.  G.  Karsten,  Das  indische  Phytoplankton.  Dritte  Lieferung  der  Gesamtbearbeitung.  Mit  5  Abbildungen 
und  20  Tafeln.     Einzelpreis:  70  M.,  Vorzugspreis:  60  M. 

„  4.  Th.  Reinbold,  Die  Meeresalgen  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  1898  1899.  Mit  4  Tafeln.  Einzel- 
preis:  II   M.,  Vorzugsjireis :  9  M. 

Band  III.    Vollständig;. 
Lfg.  1.    Prof.  Dr.  Ernst  Vanhöffen,  Die  acraspeden  Medusen  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  1898-1899.    Mit 
Tafel  I—VlII.  —  Die  craspedoten  Medusen  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  1898-1899.   I.  Trachymedusen. 

Mit  Tafel  IX — XII.     Einzelpreis:  32, —  M.,   Vorzugspreis:  25,—  M. 
„    2.    Dr.  phiL  L.  S.  Schnitze,  Die  Antipatharien  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  1898—1899.   Mit  Tafel  XIII 

und  XIV  und  4  Abbildungen  im  Text.     Einzelpreis:  5,—  M.,  Vorzugspreis:  4,—  M. 
„   3.    Dr.  phil.  Paul  Schacht,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  auf  den  Seychellen  lebenden   Elefanten-Schildkröten. 

Mit  Tafel  XV— XXI.     Einzelpreis:   16,—  M.,  Vorzugspreis:   13,—  M. 
„    4.    Dr.  W.  Michaelsen,  Die  Oligochäten  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  nebst  Erörterung  der  Terricolenfauna 
oceanischer  Inseln,   insbesondere  der  Inseln   des  subantarktischen  Meeres.    Mit  Tafel  XXII  und  i  geo- 
graphischen Skizze.     Einzelpreis:  4, —  M.,  Vorzugspreis:  3,50  M. 
„    5.    Joh.  Thiele,  Proneomenia  Valdiviae  n.  sp.    Mit  Tafel  XXIII.    Einzelpreis:  3,— M.,  Vorzugspreis:  2,50  M. 
„    6.    K.  Möbius,   Die  Pantopoden  der  deutschen  Tiefsee  -  Expedition  1898—1899.     Mit  Tafel  XXIV— XXX. 

Einzelpreis:   16,—  M.,  Vorzugspreis:   12,50  M. 
„    7.    Dr.  Günther  Enderlein,  Die  Landarthropoden   der  von    der  Tiefsee-Expedition  besuchten  antarktischen 
Inseln.  I.  Die  Insekten  undArachnoideen  der  Kerguelen.  II.  Die  Landarthropoden  der  antarktischen  Inseln  St.  Paul 
und  Neu-Amsterdam.    Mit  10  Tafeln  und  6  Abbildungen  im  Text.    Einzelpreis:   17  M.,  Vorzugspreis:  15  M. 
Band  IV.    Vollständig. 
HexaCtinellidae.     Bearbeitet  von  Fr.  E.  Schulze,  Professor  in  Berlin.     Mit  einem  Atlas  von  52  Tafeln.     Preis: 
120  Mark. 
Band  V.    Vollständig. 
Lfg.  1.    Johannes  Wagner,   Anatomie  des  Palaeopneustes  niasicus.    Mit  8  Tafeln  und  8  Abbildungen  im  Text. 
Einzelpreis:  20  M.,  Vorzugspreis:   17   M. 
„    2.    Dr.  Ludwig  Döderlein,  Die  Echinoiden  der  deutschen  Tiefsee-Expedition.    Mit  42  Tafeln  und  46  Abbil- 
dungen im  Text.     Einzelpreis:   100  M.,  Vorzugspreis:  82,50  M. 
„    3.     Walther  Schurig,   Anatomie  der  Echinothuriden.     Mit  4  Tafeln  und  22  Abbildungen  im  Text.     Einzel- 
preis:  12  M.,  Vorzugspreis:   10  M. 
Band  VI.    Vollständig. 
Brachyura.     Bearbeitet   von   Dr.  Franz  Doflein,   Professor   an    der   Universität  ]\Iünchen,   IL  Konservator  der 
zoologischen    Staatssammlung.     Mit  58  Tafeln,    einer  Texttafel  und  68  Figuren  und    Karten  im    Text. 
Preis:  120  Mark. 
Band  VII.    Vollständig. 
Lfg.  1.    V.    Martens   und   Thiele,    Die   beschälten    Gastropoden    der    deutschen   Tiefsee-Expedition    1898    1899. 
A.  Systematisch-geographischer  Teil.    Von  Prof  v.  Martens.    B.  Anatomisch-systematische  Untersuchungen 
einiger  Gastropoden.    Von  loh.  Thiele.    Mit  9  Tafeln  und  i  Abbildung  im  Text.    Einzelpreis:  32  M., 
Vorzugspreis:  26  M. 

.^  m    m^  Fortsetxung  auf  Seite  4  des   Umschlags. 


Verlag  von  Gustav  Fischer  in  Jena. 


Fortsetzung  von  Seile  3  des   Umschlags. 

Lfg.  2.    Dr.  W.  Michaelsen.  Die  stolidobranchiaten  Ascidien  der  deutschen  Tiefsee-Expedition.    Mit  4  Tafeln. 
Einzelpreis :   1 3  M.,  Vorzugspreis :   1 1   M. 

3.  Dr.  Emil  von  Marenzeller,  Steinl<orallen.     Mit  5  Tafeln.    Einzelpreis:  16  M.,  Vorzugspreis:  12  M. 

4.  Franz  Ulrich,  Zur  Kenntnis  der  Luftsäcl<e  bei  Diomedea  exuians  und  Diomedea  fuliginosa.     Mit  4  Tafeln. 

Einzelpreis:  g  M.,  Vorzugspreis:  7,50  M. 

5.  Ant.  Reichenow,  Uebersicht  der  auf  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  gesammelten  Vögel.    Mit  2  Tafeln 

Preis:  4  M. 

6.  Bruno  Jurich,  Die  Stomatopoden  der  deutschen  Tiefsee-Expedition.    Mit  6  Tafeln.    Preis:  13  Mark. 

Aus  Band  VIII: 
Lfg.  1.    Joh.  Thiele,   Die  Leptostraken.    Mit  4  Tafeln.    Preis:  8  M.  50  Pf. 

2.     C.  W.  Müller,  Ostracoda.     Mit  31  Tafeln.     Einzelpreis:  75  M.,  Vorzugspreis:  60  M. 
Aus  Band  IX : 
Lfg.  1.    Johannes  Meisenheimer,  Pteropoda.     Mit  27  Tafeln,  g  Karten  und  35  Abbildungen  im  Text.    Einzel- 
preis:  120  M.,  Vorzugspreis:   100  M. 
„    2.    Joh.  Thiele,  Archaeomenia  prisca  n.  g.,  n.  sp.    Mit  1  Tafel.    Ueber  die  Chitonen  der  deutschen  Tiefsee- 
Expedition.     Mit  I    lafel.     Einzelpreis:  6  M.,  Vorzugspreis:  5  M. 
Aus  Band  X: 
Lfg.  L    Kapitän  W.  Sachse,  Das  Wiederauffinden  der  Bouvet-Insel  durch  die  deutsche  Tiefsee-Expedition.    Mit 
g  Tafeln  und   i   Abbildung  im  Text.     Einzelpreis:   lö  M.,  X^orzugspreis :   16  M. 
„    2.    F.  Zirkel   und    R.   Reinisch,    Petrographie.     I.   Untersuchung    des    vor    Enderby-Land    gedredschten 
Gesteinsmaterials.    Mit  i  Tafel  und  6  Abbildungen  im  Text.   Einzelpreis:  3  M.,  Vorzugspreis:  2  M.  25  Pf 
Aus  Band  XI: 
Lfg.  1.    Franz  Eilhard  Schulze,  Die  Xenophyophoren,  eine  besondere  Gruppe  der   Rhizopoden.    Mit  8  Tafeln. 
Einzelpreis:  20  M.,    Vorzugspreis:    16  M.  50  Pf. 
„    2.     Robert  von  Lendenfeld,  Die  Tetraxonia.  Äfit  38  Tafeln.  Einzelpreis:  100  RJ.,  Vorzugspreis:  80  M. 

Aus  Band  XII : 
Lfg.  1.     Richard  Goldschmidt,   Amphioxides.     Mit   10  Tafeln  u.  9  Abbild.    Einzelpreis:   30  M.,  Vorzugspreis: 
25  M.  50  Pf. 
„    2.     Dr.  Günther  Neumann,  Doliolum.     Mit  15  Tafeln  und   ?.o  Abbildungen  im  Text.     Einzelpreis:  40  M. 

Vorzugspreis:  32  M.  50  Pf. 
„    3.    Dr.  C.  Apstein,  Salpen  der  deutschen  Tiefsee-Expedition.    Mit  7  Tafeln  und  15  Abbildungen  im  Text. 
Einzelpreis:    18  M.,    Vorzugspreis:    14  M. 
Aus  Band  XIII:  • 

Lfg.  L     W.    Kükenthal,    Alcyonacea.     Mit  12  Tafeln.     Einzelpreis:  30  M.,  Vorzugspreis:  25  M. 

Aus  Band  XIV: 
Lfg.  L    Valentin  Haecker,  Tiefsee-Radiolarien.    I.Abschnitt.    Spezieller  Teil.    Aulacanthidae-Concharidae. 
Mit  LXII  Tafeln  und  40  Abbildungen  im  Text.     Einzelpreis:  I50  M.,  Vorzugspreis.   123  M. 

Vor  kurzem  begann  zu  erscheinen ; 
Aus  Band  XV: 
Lfg.  \.    Prof.  Dr.  August  Brauer,  Die  Tiefsee-Flsche.    I.  Systematischer  Teil.    Mit  16  Tafeln,  2  Karten 
und  20  Abbildungen  im  Text.     Einzelpreis:   140  M.,  Vorzugspreis.   120  M. 
Da  die  Anschaffung  des  ganzen  umfangreichen  Untt  -hehmens  in  manchen  Fällen  wohl  nur  Bibliotheken 
möglich  sein  wird,  so  ist  eine  jede  Abteilung  einzeln  käuflich,  um  auf  diese  Weise  jedem  F'^rscher  zu  ermöglichen, 
diejenigen  Teile  des  Unternehmens  zu  erwerben,  deren  Besitz  ihm  erwünscht  ist.     Der  Prei.  der  einzelnen  Hefte  ist 
indessen  ein  höherer  als  der  Vorzugspreis,  welcher  den  Käufern  des  ganzen  Unternehmens  eingeräumt  wird. 

Ergebnisse  und  Fortschritte  der  Zoologie 

herausgegeben  von 

Dr.  J.  W.  Spengel 

Professor  der  Zoologie  in  Giessen. 

Erster  Band.  ;•;  Erstes  Heft. 

==  Inhalt:  == 
Valentin    Haecker,    Die    Chromosomen    als     angenommene    Vererbungsträger.      Mit    43    Ab- 
bildungen. 

Richard    Heymon.s,     Die    verschiedenen  Formen    der     Insectenmetamorphose    und    ihre    Be- 
deutung im  Vergleich  zur  Metamorphose  anderer  Arthropoden.    Mit  7  Abbildungen. 
Otto  Maas,  Die  Scyphomedusen. 

Erster  Band.  ;•;  Zweites  Heft. 

^^=  Inhalt:  ^= 
H.  F.  NiERSTRASz,  Die  Amphineuren.     Mit  22  Abbildungen. 

Ulrich  Gi:i<nAKi)T,   Der  gegenwärtige  Stand  der   Kenntnisse  von  den  Copulationsorganen  der 
Wirbeltiere,  insbesondere  der  Amnioten.     Mit  16  Abbildungen. 

Jährlich  er.scheint  ein  Band  in  zwanglosen  Heften  im  Oesamtumfang  von  etwa  40  Druckbogen. 

Preis  des  Bandes  M.  ao. 


FromnmnDsche  Buclidruckerci  (Hermann  Pöble)  in   Jena.