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ttHttelsbadt) auf latiüsburg
ein Stück pfälzifdtjer öefdtntftte.
<£.
erweiterter Abdruck der S. K. ft. dem
Prinzen iudurig non Bapern feitens der
Stadt Obermofcöel gewidmeten feftfdjrlft
uon Ludwig eid, K. Seminarle&rer,
Stadtarcftiüar.
&
mit Budt)fiJ)tnutb, Bildern, Han und Stammtafel.
Kaiferslautern.
Derlag uon Cugen Cruflus, K. B. ftofbud&öandlung
1905.
Tille Kedtjte beljält fiö) der üerfaffer uor.
PÖ. Brönuerfdje Bucfcüruckerei (P. 5eiß), eidtftätt.
Seiner Königlichen £)ofyeit fcem Prüfen
Cubttng von Bayern
bem erlauchten dürften aus XPittelsbacfy, bei ^öcfyftfeinem Bcfudje ber
£anbsburg am 6. 3ut" 1902 auf Peranlaffung, 6er
Stabt ©bermoscbel
als £}anbfcfn-ift er/rfurcfytspoltft überreicht.
Xanösburg in öer (Seaenwart.
tDiömungsrcorte 311t Übergabe 5er ^eftfcfyrtft
vom 6. J>üm $02.
aönigltcfye i}ofyeit!
<Ll/er je£t in forgenfreier tDanberfafyrt buvd) 6ie pfätyfcfycn (Baue
5tcf7t, bem jubelt bas ^er5, fiefyt er bie ^rür/lingspradjt, fiefyt er bie
Blüte bes Caubes. llnb er preifet bas ^ürftengefcb/lecr/t, bem bie Pfal^
am Kb/ein geworben, er preifet bte Pfabj, ba% fie Wittdsbad) ttmrbe.
5tol5 F?ört bas ber Pfäbjer unb allerorten benft er ber (Bezeugen, meldje
feine engere ^eimat ficr/tlicb, perbinben mit bem erlauchten Kegentenb/aufe :
bes Domes unb ber Kircfyen, ber Stäbte, auefy ber ^atb/äufer unb Denl-
mäler, bie im (Slai^e ber Heu^eit oon tDittelsbacb/s dürften ebenfo
laut reben roie bie malerifcr/en Huinen mancher unferer altertümlichen
Burgen unb Scb/Iöffer, bie ba in Be^ieb/ung ftanben 3U unferem er;
lauerten '-Königsfyaufe. Solcher Burgen eine nennt aud? unfere £)eimat.
Perfallen 5tr>ar unb längft r>on ifyren J}erren rerlaffen, ift 6007 bie Stätte
uns teuer noch, immer; benn biefe $efte fyat nidjt nur 300 3a^e
fyinburcb dürften aus lüittelsbadjs Stamm geb/erbergt fonbern aud? —
VI
unb barin fommen tr)r nur brei anbere gleidj in ber b/eutigen Pfal5 —
längere ^eit als agnatifcfyer 2tn[i^ eines nacfj ibr benannten ^roeiges
Dorn pfäl3ifd?=a>ittelsbadjifd}en ^aus gebient.
Das ift bie Sanbsburg bei £)bermofdjel.
Don bem fcfyarf geformten roalb= unb rebenbepflansten Porphyr:
fegel bes £anbsberges blicfen tb/re UTauern träumerifcb; fynab in bas
Itlofcfyeltal. Der Bergfrieb aber fcbtaut roeit b/inaus ins £anb, bas eb/e=
bem alltrüttelsbacfyifcr; geroefen: 5m- romantifcb/en „Hoten ^els" bei
Kreujnad}, 3um roeinreicb/en Hiebermalb bei Bingen, 511m er3=
faltigen Po^berg bei Kufe 1, 5um "Kaftaniengeb/äg am Donnersberg.
Seit ber ^ransofen 2lrglift \689 bie lanbbefyerrfcb/enbe ^efte bem
pfalsgräfücb/en Ibause ZwetbrÜCfeen in krümmer geftürst, tjaben
XDittelsbadjer auferorbentlid) feiten ben Plats betreten, wo b/ob/e
Hfynm regiert, als Baub/errn gemattet, als £)errfcb/er geraftet, als Der;
folgte gelitten fyabzn. Da erflang im oorigen 3a^re ^ie #unbe erft
leif unb sag, bann fixerer, enblicb; beftimmt: Seine IkÖmaltCbe
IbObeit f>rtri3 XllfcWtö WirÖ ftommen, roirb feine getreue Stabt
JtTofcfyel befucfjen unb sur Canbsburg emporfteigen! £)ei, reue ba bie
fersen fdjlugen! Unb auf Canbsburg rourben neu bie XDege, neu bie
(5ier ! (£s fam ber XTlai unb b/ing ben büftern ITTauern um ein feftlid)
lÜeib ; basu gab lieber UTenfcfyen §anb flaggen; unb IDappenfdmiucf.
Unb bie 2TTauern recften fid?, fyoben fid?, fie liefen Cräumen unb
Crauern — fyeute leben fie unb jubeln bem fyofjcn ^ürftenfprof ib;r
„IDäcfyterlieb" entgegen :
„IPotjI bem, ber mit reinen Sinnen,
Stetig manbelt feine Barm!
Klirrt fie audj in Stat}[ unb (Eifeu,
(Solb'ne §cit folgt ber t>on <£r3
llnb 3um fje'ü, bas ifym r>err;ei§en,
Dringt mit Kampf ein mannlidj fjerj!"
Q. V. Steffel.)
2tber bie 271auern trollen bem t)ob/en <£nfel aud? ersäfylen, tr>en t>on
ben erlauchten 2lb/nen fie fafyen unb Rauften. Dab;er fucfyte bie Stabt ben
Steinen eine Stimme, bie nad) alten Schriften fünbe, tr>as bie Burg er=
VII
lebt unter tDittelsbacfys dürften, was biefe gefcfyaffen auf Canbsbergs
^fefte. (ein Sobm 5er Stabt, feit rielen Jahren fammelnb, lieb; ba^u
feinen (Sriffel, "Künftlers Stift gab 3x16 unb ^arbe.
2Ilfo entftanb biefes Bücfylein, bas mir (£m. Königlichen ^ob/eit
überreicr/en 3U bürfen eb/rfüreb/tigft bitten. Befcfyeiben finb bie Kräfte
im f leinen tfreife! 2TTöcb/te es lEw. ftölligl. IfoObeit bennod} gefallen,
in ($naben anjiinefnnen, mas tieffter Derefyrung gegen unfer erhabenes
£)errfct)erl?aus, aufrichtiger Daterlanbsliebe, Eingebung an bie £}eimat
unb bem ZDunfdje entfprungen ift, Öem erlaucbten Ifoerm, ber als
erfter aus unferem erhabenen Königsb/aufe naefy \50 3a^?ren mieber
unferm Stäbtct)en bie mmergeflicbe <£fyre eines £)öd)ften Befuct/es er=
meift, ein fieb/tbares ^etcfyen ber 2tnb/änglicr)fett unb (Treue an bas
"Königliche fyaus 3U weisen, einer ilreue, bie unfere Dorfab/ren allezeit
befunbet unb momit audj mir oerfyarren als
(£tr>. &cmgl\d}en fyofyeit
in tieffter (£rn-furcrjt ergebene
Stabt £)bermofd?eI : Derfaffer:
ge5. Schmitt, Xuöwtg Etö,
Bürgermeifter. Präparanbenlefyrer, Stabtardnuar.
IDorwort.
-Die borliegenbe (Stubie gibt ben ^nfjalt öer f^eftfctjrift toieber,
toeldje am 6. Sunt 1902 @r. $. £of)eit bem ^ringen Subtoig bon
Satjern b,anbfdjriftlidj al§ Sßradjt* unb ©lijrengabe überreicht tourbe.
Siefelbe fjatte bar^ulegen, in melden berfönlitfjen SSe^ieljungen ba$
toittel3baögifd()e $au§ gur £anb§burg geftanben. Shtclj in gegen*
toörtiger, mefjrfadE) umgearbeiteter unb erweiterter SBiebergabe ber
$eftf<f)rift fyabe idj mid) ftreng an beren Aufgabe gehalten ; idj miff
alfo bjer teine ®efdjidb,te ber toittel§bad)ifd)en Sinie ober ber 33urg auf
SanbSberg geben, nid^t einmal bie -Jperrftfjertätigfeit ber «Jpäubter jener
Sinie barlegen fonbem nur ergäben, toa3 bie Sanbäburg 2ßittel§=
barfjern gemefen, meiere 2BitteI§bad)er ba$ $au3 auägeftaltet, toaä
fie in bemfelben als ^>au§l^erren unb ^amilienl^äubter erftrebt unb
erhielt, genoffen unb erlitten fjaben. $ur Belebung glaubte irf), für
jebeä ber brei in 33etrad)t fommenben S^rfjnnberte ein au£füfjr*
litfjereä 33tlb au§ bem ©Raffen unb Soeben, Sidjten unb £ratf)ten,
(Streiten unb Seiben auf ber 23urg beigeben gu foften.1) STucfj Jjabe
irf) im Otegifter eine Slngap bon Drtäbeäeirfjnungen unb (Sad^begriffen
§u ^aögfd^Iageätoedfen rurg erläutert.
®er (Stoff ift meinem SIbtoarat ju ber „©eftfjitfjte bon $fals*
Sanbäburg" entnommen unb faft mtSfdpe&Itdj artf)ibalifd)er 9?atur;
biefeä im einzelnen nad^utoeifen, behalte ic§ mir für baZ genannte
größere 2Ser! bor. Sie menigen Siteraturbefjelfe, meldge bei £äutle
ober nacb, (SroHmS unb Rannte bei Seemann, SCTioIitor, £ein£ gu
finben maren, finb i. a. fdjon *)ier beigefefct. — ®er freunbfdjaflidfjen
i) SMefe brei ©efc^td^tSfft^aen finb unterbeS (bie erfte 9tetnfd)rift üorliegenben
3ßerfe§ würbe 1897 burdj ben SSerfdjönerimgSöerein Dfcermofdjel erwirft) jerftreut
»eröffentlid^t worben.
X
©üte be§ ^errn ®. ®b,mnafiat[e£)rer3 Sofeblj) Wiener basier bante icfj
bie SBignetten; bie Porträts finb naä) ben Driginalien bon $nnft*
moler §errn SCRid^ael SicHeberer in Sftofenfjeim gemalt Worben.
§err (Seminarletyrer ^ol§. Sang l^atmidj) burctj SQlitlefen ber ^orreftur
ber^ftttfjtet. SSielfadjen 2)anf aber fdjulbe ictj ben ££. §Irct)ibbor=
ftänben in (Sberjer, gweibrücfen, 3ttüntf)en, ®oBIeng n. a. £).; in§-
Befonbere fü^Ie icfj mict) ber Verwaltung be§ ^irtfjenfdjjaffeneifonbä
3tteifenB>im für ba§> jebergeit unb namentlich in ben legten 3ttonaten
BeWiefene freunblidje ©ntgegentommen Beftenä berBunben. Sludj
ben $reunben unb Sanbäleuten, Welche burcf) 23orau§6efteEung Wert*
tätigen heimatlichen (Sinn Befunbeten — in§Befonbere §errn 93e*
girf^aubtleljrer ^w^g in DBermofdjel — , fei Wie allen SBorge*
nannten gegiemenbft gebanft. —
DBgleidj borliegenbeä SSerfcfyen fein felBfränbiger, aBgefdjIoffener
Seil ber BeaBfidjtigten, oBenerWä^nten ,,©efcf)icrjte bon ^faIg=Äanb§=
Burg" ift, fo fiel e§ mir, eben in Stücfficrjt auf ba% größere Untere
nehmen unb Weil noc^ gWei SCrdEjibe ntcr)t gang Benutzt finb,
fc^Wer, biefe SSIätter gefonbert in %xud unb SSuct^anbet gu ge&en.
Steine Sebenfen Würben gule^t burct) einen bfälgifcBen (Mehrten
gerftreut, ber ba hoffte, „e§ werbe gegenwärtige Heinere SßuBIifation aU
Praeambulum bieEeitf)t bie Verausgabe be§ größeren 2Serfe§ er*
leichtern." (SoEte biefe Hoffnung fidj Wirfltctj erfüllen, fo Würbe mit
a&gefcrjloffenem Material auf etwa 30 ®ruct&ogen bie ®efamtentwia!e=
lung ber 35urg SanbS&erg, be§ gleichnamigen 3lmte§ (b. i. ber guge=
porigen runb 30 Dörfer), ber SSergWerfe bafel&ft ((SilBer, £luecf=
filßer, ®ubfer, $of)Ien, SHaun), ber Sinie ,3WeiBrücfen=£anb£Berg
unb ber (Stobt 9ttofct)eI=£anb3Berg in£Befonbere naä) ber tnltureUen
unb Wirtfct)aftlicr)en (Seite bargelegt Werben tonnen. $c£) ^age in«
be§ biefe SEttöglicrjfeit, Weldje einen ^ugenbblan berWirflictjen unb ba§>
@rgebni§ einer 20 jährigen (SammelarBeit Bergen Würbe, borläuftg
noct) nidjt angunefjmen. SCTiöge ber eine Sofyn biefen obferboEen
(Stubien fictjer Werben, bafj gegenwärtigem flehtet (Stüd bei meinen
Sanb§Ieuten gute Slufna^me finbe unb mithelfe pr $örberung be§
fo Wofjl erblühten (Strebend für §eimatfunbe, ,£eimatbflege unb
— ^eimatlieBe !
©ictjftätt, 31. DltoBer 1904.
Jnfcatf.
€cile
SQßibmungSroorte bei Ü6erga6e ber geftfdjrift an ©e. $. §o[)eit Sßrinj
Subroig V
$ ortu ort . IX
©inteitung: 2)ic norbpfätgifd^e SanbSburg im Sßolfe, in ber gorfd)ung, tu
ber ©efd)td)te unb in ifjren 33ejtefjungen 3U SBitteßbad) t. a. 1 — 2
I. Kapitel, $te JTan&sfcurg 1410—1605 als mtff elsöadji-
Xfytx Herren- unö ITanört*! • 3—56
SßorgefcrjidEjte (S. 3) ; ! . SlmtSfetferei unter Stephan I. 1410
6i3 1459 (©. 5); 2. gefte unb Defonomieljof unter Subroig
bem ©djroarsen 1453—1489 (©. 6); 3. etätte fürfttid}er
®aftfreunbfd)aft unter 2Hej;anber bem Saljmen 1489 — 1514
(@. 8); 4. gronljof (©. llj, unter Subroig IL 1514—1532
(©. 38); 5. gürftenfifc unb »mtSmittelpunlt burd) bie 3Sor=
münber !ftupred^t unb ©ttfaöetfj 1©. 39); 6. Sjrcbuftriejentrum
unter SBoIfgang 1544— 1569 (©. 45); 7. aß Söittum gebaut
fettend Sodann I. 1569—1604 (S. 54).
II. Äapitet. $it JTan&s&urg 1605-16611) als mittels-
haülifdltz ^xuxaflcnfüi 57-84
33egrünbung ber Sanbäberger Sinie (©. 57); 1. 2lnftfc be§
5ßfarjgrafen griebrid) Äafimir 1611—1645 (©. 60); 2. er=
neuert unb ttergröfjert burd) griebrid) Subroig 1645—1661
(©. 75).
III. Aap it er. $H jranfrsüurg 1661-1681 als Mtim fres
Berfogs |u Jlmeiorütken 85—98
35er SinfaH ber §erjog3roürbe (©. 85); 1. Sießlingöauf ent-
halt be§ §erjog§ 1663-1675 (©. 87); 2. beffen 3iotre[ibenj
1G75— 1679 (©. 90); 3. beffen lefcte ,3uflud)t§ftätte 1680
unb 1681 (©. 94).
IV. ftopitei. $it |Tattiis6uc0 1681-1902 »erlaben unfr
öerlsren — btxify nic^f üergefTen im Haufe
IPittclsbadt 99—108
Sie einnähme burd) bie granjofen (©. 99); 1. Sanbäfcurg
l) 3m Seit (5. 57 unb 75) Blieb wfeljentticfi, eine anbere 3a$l fielen; mir Sitten um SBericfiJfgung,
Xlt
roirb »erlaffen (S. 100), 2. ba3 ©J&lofj ift oerloren (©. 101),
3. bie Ruinen raerben befugt (©. 103).
©ctjtujj. Sie SSebeutung ber Sanbsburg für Sßtttelebacl^groeibrütfen 109—111
9tegifter . 113—128
2Inf)ang Stammtafel 129 — 132
&it hiltxlit^tn Pßilagttt:
Porträt ©r. 5t. £>ofyeit beä ^ßrinjert Sitbroig »on 33at).jrn (£itel=25orfa£).
Porträt beS ^fatjgrafen griebridE) 5tafimir jroifc^en <3. 65 unb 66 oon £icf(eberer.
Porträt beö ^ßfatjgrafen griebridj £ubu>ig jiotfd^en <5. 82 unb 83 oott Stdfteberer.
SBapcen be§ ^falägrafenÄarl 5tafimir (ber 2anb§berger Stnie): ©tammtafel (öongröIjlidE)).
2Infitf)t ber 33urg 1620—1640 »on Sfterian, im 2In(jang.
'üfiian be§ ©cf)loffe3 mit erläuternbem £er,t, ebenba.
7 Vignetten ©. 1, 3, 57, 85, 99, 111, mit Burgtor »on 1616 @. 57, SBurgfUJjouette
©. 85, Stuinenfelb ©. 111 — fämtUdj uon Äiener; ©. V natf) 9Zer)er: Sanb^
bürg in ber ©egenroart.
3 edjlufjleiften ©. 2, 56, 111 uon Wiener.
Einleitung-
il/a3 man bon bem S3urgenreic£)tum be§ ©Ifafc fingt, barf man
getroft autf) bon ber 9tb>inbfal3 fagen: 114 (Sd^löffer unb 23urgen
nennt fie auf ifjren 108 Quabratmeilen. Wflanfye berfelben finb frei*
Itdj gan^ bom ©rböoben berfdjmunben ; nur feljr toentge finb ge*
Braud^§fät)ig geblieben; bte meitauä meiften bil&en, in malerifdje
krümmer verfallen, ein romantifd)e§ 2lu§ftattung§ftücf ber Sanbfifjaft,
ein 3tel einfamer ©bagiergänger ober eine i^otfjgefrfjäiäte (Stätte Ijjetmat*
froher ©ommergefettigfeit. 3U biefer legten (Skubbe gäl&It audj bte
norbbfälgifdje SanbSburg, bie au§> reigboUer Umgebung ba% 3ttofd}eI=
tal unb ben 93ergmeg bon ber SHfeng %um &lan beljerrfdjjt. ^r
määjttgeg Oluinenfelb bebecft 50 üüiofdjeler 3#orgen unb toeift il§r,
räumlich gebaut, eine ber erften ©teilen unter ben -JpocPurgen öer
5ßfal§ 5U.1) Sludj anbere Umftänbe rechtfertigen bie Slu^eidjnung,
mit melier bie Xalöemofjner üjr „©rfjlofj" in Lebensarten, Siebern,
S3räudjen, ©rgä£)Iungen aU ein 2Ba^rgeid)en Üjrer ^eimat, einen ättittel*
bun!t ifjrer SKaturfreuben feiern, (SJeroifj gefdjiefjt ba& niäjt allein ber
Sage unb be§ lieblichen „JQa(i)nz8" megen, ber ben 180 Sfteter fjofjen
■Jpügel becft, auf bem ba§> „©djlofj" thront! Sßon bem Seben bielmelijr,
ba§> boit oben burdj bret ^a^rl^unberte ftrf) entfaltete, bon bem
toirtfdjaftlidjjen unb bermattung§amtlid§en ©inftufj, ber bon ber SBurg
toeitfjin ausging, tjaben nocb, ©rinnerungen ftd£> erhalten ! äftögen nun
biefe ©rinnerungen audj nidjt auf meltgefdjibgtlitfje ©reigniffe fidj
gurüdfü^ren laffen, fo raiegt bocb, bem $ folge r fdjon ber Itmftanb
J) Sßgt. bie „Saubenfmale in bei* 5ßfa(j," gebammelt unb herausgegeben won ber
^fat^ = ßreiägefellfdjaft be3 fianer. 2ird£)iteften unb ^ngenieur-SereinS 1890; 2. 33anb,
3. £ief., ©. 96—101. Sludj 9Ref)er, bie Surgen ber rfjein. ^fa^, ©. 28.
1
— 2 —
biel, bafj man übet bie ©efc§tc£)te 5er SanbäBurg fidj in ec[taunlic^=
fter breite, in gang einzigartigen ©ingell^eiten gu unterrichten
bermag unb bafc man bemgemäfc imftanbe märe, in ifycer ©nt-
micMung baZ SBoIfcH $ürften= unb 2Birtfci)aft§Ieöen be§ 15., 16.
unb 17. SfcfJrfjuttbertä für bie Otfjeinbfalz im fnabben Staunte einer
®ebiertmeile mie in einem Meingemälbe beifbielmürbig gu zeichnen;
benn fie mar $efte, SlmtöfteEe, mirtfdjaftlitfjeä Sftuftergut, $ronf)of
für 33 Dörfer ber Umgebung;1) fie mar 23ergmerf§mittelbunft bon
eurobäifdjem S^uf, fürftlicfyer Sanbfitj, bfalzgräflicfje Äan^Iei, ^er^og*
lidje aiefibeng! Unb ^mar biente fie in ben leereren ©igenfrtjaften
unferm Ianbe§t)errlidjen ^»aufe feI6ft feit STnfang be§ XV. ^al^rl§unbert§.
©o ift fie ein ,8euge alter, inniger, bauernber ^Beziehungen gmiftfjen
gürft unb SSoII, 2BttteI§öact) unb $falj in gang feltener Sßeife.2)
SSon biefen ^Beziehungen motten bie folgenben ^Blätter anbeutung§*
meife erzählen!
') 2llfert3, 93aierfelb, Sedjerbad), S3ifterfd)ieb, ßöttn, JDteltirdjen, 25örrmofdjel,
ginfenbad), godelberg, ©erämetter, („©rebroeiler"), §>allgarten, £>od)ftätten, !Jiarl)eim,
Sftannroeiter, SettroeUer, 5ftiebermofd)eI, Dbermofdiel, Dbernborf, SRanäweÜer, ©d)ier3=
felb, ©djmalfelb, ©djönborn, Sitterö, ©talberg, <St. SCIban, ©tedroeüer, @teingru6en,
(Stoltenberg, ©üfferSljeim, £efdjenmofd)el, Unfenbad), SBeibelbad), 2BalbgreI)nieiler (= ©reb=
roeiler f. o.).
2) 9?ad)bem nämlid) bie uralten nnttel3badjjpfäl$ifd)en Sanbe red)t§ oom 3tl)ein,
im 2Bonne=, 3iE)etn= unb 9tal)egau, im £un§rüd, in ben Sßogefen „roegarronbiert," finb
blojj 7 23urgfd)lö[fer pfcttjifd) geblieben, bie einft üon roittel3bad)i[d)en dürften berooljnt,
unb uon biefen tonnen nur 4 (3meibrüden, Sergjabern, Sautereden unb SanbSberg)
atä bauernbe agnati[dje 2lnfi£e in 33etrad)t fommen.
I. Ikapitel.
SDie Xanbsburo
1410—1605
als
wittelebacbiscfter Iberren* unfc Xanbsit3.
Z^te Sanbäburg ift feine mittetebadjifdje ®rünbung, mar nie
mittel§batf)iftf)e3 SlCCob,1) fonbern %tylt um bie 3e^/ oa «ufere 3)ar*
fteEung beginnt, aU Sßormfifdjeä Se^en gur ©raffdjaft Söelbenj.
2)amal3 — e§ mar im anfange be§ 15. $af)rf)unbert£ — fteEte
bie £anb£burg aU 23au einen ebenfo unanfeljnlidjett mie nadj heutigen
^Begriffen unbequemen, abftofjenben 2Sot)nfi| bar : ©in plumper S3urg=
ftein (<5taU, £>onjon, 33ergfrieb) mit ben üblichen maffertriefenben,
liä)t* unb luftarmen ©emölben für bie Söurgmänner, Seifigen, Sinap*
£en unb ^ned^te, in letjter 9^ot fogar für atte im £aufe; baneben
ber äufjerft fdjmale VßalaZ mit ber „©rafenftube," ber „9titterfam=
mer," ber „SItutfjen" (?), bem „grauen^immer/' bem erfergegierten
„gergaben" für bie ©äfte; an biefen im Dften anftofjenb bie rauchige
Äüctje mit ber (S^eifentammer, im SSeften ba% „SSel^uftf)" mit ber
ajiagbfammer; um biefe bier ftrofjgebecfte ober fdjinbelbelegte «Stein*
fäften ein tru^tger Gering auä ungefügen SSIörfen — unb bie§ atte§
au§ nadtem, „gemadjfenem" $J3or£l(jt)rfel3 em^ortletternb gu ge*
budter .Spöfje: ba% mar bie Sanb§burg um 1400. Slber tro|j allem
mar fie bei ifjren bamaligen Ferren, ben ©rafen bau SSelbeng, ge*
fdjä|t unb befugt. Stalle hei ber ^eftbenä 3Jietfent)eim gelegen, ift
!) Sie fott 1130 burdj ©mtd) oon <3dE)mib&urg, 2l6fömmlmg ber -JJafjegaugrafen,
auf ©raf ©evlad) I. von SSelbenj oererBt roorben fein. — 2)ie älteften ^Bauteile rühren
ftdjer au§ bem XII. Safjrfjunbert.
1*
fie ifjnen ber ülttittelbunft eine§ fef)r großen ®runbbefi|e§, melier
bergleicpmeife gefbrocfjen 1/2 ber Dbermofdjeler ©tabtgemarfung
gleidjfam. 2Benn er audj nidjt überreif gab, fo trug er boc§ gur
balligen ©enüge aKe§, toa§ bom Ijjerbfräftigett Stebenfaft Big gum
groben Sinfen* unb ^»aferfom al3 58ebürfni§ be§ £au3* unb £>of»
fjalte§ bamal§ nötig mar. ©in fä)öne§ Sßalb* unb ein too^Ibeftettteä
Seibgetyege, in bem ber 28oIf nictjt attgu feiten, ba§ SBilbfdjtoein
pufig mar, reicpefe&te $ifc§toeifjer unb bielbietenbe tebäbädje luben
gur SJagb ein, fobafs man ben ?ßxei§> be§> £>ofe§ £anb§berg bamal§
auf 10000 f(. beregnete, ma§ bei gtoangigfatf) pfjerem SIKetallniert
etwa 300000 3#. beutfc^er 9fteicf)§tt)äf)rung gleitf)sufe£en fein bürfte.
tiefer materielle 2Bert tourbe ert»öt)t burdj bie Sftetge einer lieblid^ftiltfen
Sage: 2luf bem fjol^en gelfengibfel hinter ben erprobten SKauern
unb SBätlen l^errfc^te ©itfjer^eit; bon ben ©rfem unb ginnen ber
gefte genoß man eine gmar nitf)t großartige, aber in ifjrer ©infatff)=
T^eit unb reigbotten Slbmetf) feiung ftetä erfrifdjenbe 9tunbfrf)au; in
ben Zäunten ber 23urg erfreute fid) ber ^>err, fern bon 5ft:ieg3gefdjrei,
9tegierung§forgen unb ^enfcljengetoüfjl, einer fräftigenben Sßeltein*
famfett. ®abei lagen SanbbergS Pforten bem 58erfe^r boä) nalje
genug, um gaftlitfjen S3urg^erren jeber^eit freunbnatfjbarlidje ®efellig=
feit gu ermöglichen; benn im Umfrete bon l^ödgftenS gtoei ©tunben
faßen geittoeife ober ftänbig auf iljren §öfen bie ©bleu bon Sötoen-
ftein, bon Sftanbecf, bon ©Eenbacf), bie ©reiffenflau bon SSoHratp,
bie ^ettenbadj, bie ^ronenberg, bie 9lübe§r)eim, bie ©tumbfe bon
(Simmern, bie 58oo§ bon 2BaIbetf unb bie $Ier§Ijeim; nafje genug
rootynten aucf) bie „anbädjtigen mofjlgeleljrten ^errn" Stbte unb
$atre§ be§> beutfdjen üERonte ©affino, be§> SöifibobenbergeS ; bie großen
mittelalterlichen ^eerftraßen, toeldje gtoifc^en Srier, Singen unb
SDaiferälautern bermittelten, gabelten in getoiffer üftälje ber 33urg,
in beren gtoingeln fjintoieberum bie barunter gelegenen (Statte unb
Dörfer $u getoiffen Reiten ifjren $rontag gelten, iljren ©d)u&,
©djirm, £errn unb 9ftic£)ter fugten, iljren $aft* unb $ircl)ft>eiljgang,
iljre £ulbigung leifteten.
©o ift e§> begreiflich, toenn bie SSelbenger trafen gern Ijier
meilten, aucf) ber Ie|te ifjreä ©tamme§, griebricf), unb feine einzige
Softer Slnna, bie ©rbin ber Sänber. Um fie beroarb fic§ ©tebfjan
bon ^urbfalg, ber britte ©ofjn ^aifer iftubreögtf ; er toarb ifjr auä)
am 14. Slbril 1409 berlobt. $n ber ^inliög§berebung übergab ©raf
griebric^ gu ^eibelberg bie ^älfte bon Sanbgburg unb SPZofd^el mit
einer ^afjreärente bon 600 fl. aU §eirat§gut bem mittelsbadgifc^en
Gsibam.
1. JMc ifortto&urg
ttrirfc JJtmfsfceHeret itnitx ^fc£fcm I.
1410-1459»
-Purtf) bie SSermäEjIung bon «Stebfjan unb Slnna mürbe eine
bebeutenbe bfälgifdje Sinie, rourbe jener $toeig ^e§ Kaufes 2SitteI§*
Boc^ begrünbet, ber fjeute noctj ßlüt)t. 2)ie -Jpcirat erfolgte am 13.
Sunt 1410. SIBbalb nadj gehaltenem 23eilager mürbe bie Halbierung
beZ £anb3burg=!tDcofcJ)eIer ©ebieteä borgenommen, audj bie 93urgman=
nen unb „armen Rente" mürben geteilt unb ber nunmehr 2SitteI§-
bad} guge£)örige „^inlitfiSteil" bon SOcofdtjel unb Sanbäberg Itjulbigte bem
neuen £errn unb feiner jungen grau. (So fat) mofjl Sanbäburg aU erfteä
^>au§ bei feierlichem Sreufdjmur bie (Scfjilbe nebeneinanber, mie fie
notf) b>ute ba§> batjerifcije $önig§mabben geigt: bie blaumeifcen bauten
ber SBittel^badjer unb ben golbenen rotgegüngelten Sömen im
fdjmargen gelbe ber SSelbenger. griebridt) bon SSelbeng löfte fcfjon
1411 bie Sanb§burg bi§ auf ein (Sedj3teil mieber ein unb (Stebfjan,
bem aU bäuerliches ©rbe ©immern=3toeibrüden gugefatten, moltjnte
mit feiner ®ema)t)Iin abmecfjfelnb in gmeibrütfen, üJtteifenljjeim,
(Simmern, fftubertäeden, 2Badjenijeim. 9laä) £anb§burg tarn er gu*
näc^ft Hoft borübergelfjenb, etma auf Reifen ober bon 3tteifenb>im
au$, mo er ben Xurm ber alten $ird)e, ba$ obere %ov, ben <Steb*jan§=
frod beim (Schlöffe erbaute unb ba§> ^olt)anniter=(SbitaI ermeiterte.
^n ein näheres 93erfjältni§ gu unferer S3urg tritt (Stephan erft mieber
1436, ba fein (Sdjmiegerbater u. a. a. bie Sanb§burg an ^falggräfin
Sfnna gurüdgibt; 1438 nimmt i£)n berfelbe gum SSJätregenten in ber
©raffdjaft SMbeng an unb ein $a£jr nadjfjer berbleid^t eine§ blö&=
lidjen Xobeä STnna, bie SSelbengerin (16. 9?ob. 1439).
©eitbem geigt (Steb^an, ber grau SInna in ritterlicher Sreue
gugetan geroefen, eine gemiffe Vorliebe für bie ruhige £anb§burg.
2öot)Itaten fbenbenb, fctjeint er Ijier bie nädtjften (Sommer berbradjt
gu imben; benn auäbrüdlidjj leitet er alle feine Briefe unb bie
Söoten bon .gmeibrüden ^ter^er; er bermeift ben gifcfjbienft aus
9tteifenb>im nad) SanbSburg unb fteflr „bie gemeinen 2)erf)tem *) (an
beiben $ßlä^en) ab, biemeil ber Ferren (Btaat nidt)t ba ift" fonbern
gu Sanbäburg. $a bei ber abminiftratiben Drbnung unb Einteilung,
meiere er bamalä feinem gangen Sanbe gab, erb>b er bie SanbSburg
gum (Si£e eineä §Imte£ unter Seitung buret) einen „fetter." tiefer, am
1. Januar 1535 öon einem Slmtmanne erfe^t, Itjatte im gangen unb
J) ©idjek unb Sudjelmaft ber ©djroeine.
— 6 —
autf) befonberä faäterljin bie (Stäbte, glecfen [unb Dörfer SHfeng, SSifter*
fcfrjeb, Söedjerbacb,, ©örrmofcijel, §attgarten, S0iattntoeiler,®ielürcfyer2;al
(SSatjerfelb, (StecEtoeiler, Steingruben, 9ftanbecf), 9tan§meiler, lieber»
mofdjel, Dbemborf, öbermofdjel, Sd)ier§felb, Sitter§, (St. 2llban,
(Süffer3t)eim, (Säjmalfelb, (Sdjönbom, (Stalberg, Unfenbacb, unb
2BaIbgrd)toetIer gu beramten unb bte SSurgen 9Jiontfort, Sötoenftein,
SBalbgretjroeiler, IRanbecf unb (Stoltenberg gu beobachten.1) ©in
bleibenbe§ SSerbienft um ben ^»errenfi^ SanbSburg aber b,at fid)
(Stephan nocb, baburcfr, erworben, ba$ er bie ^au^fü^rung bortfelbft
nadj ben ©runbfä|en roeifer (S^arfamfeit orbnete unb biefe erfte
tt)irtfcr)aftXicr)e SSerfaffung, eine Strt ©runbbucij, aU ^ütfjen* ober ©e--
finbe=„£)rbemmge gue £anbe§burg" 1443 fäjriftlicfi, nieberlegen unb
auf bie ®auer oerbinblicb, ertlären Iie§. (Seljjr begeic^nenb ift ber
barin ausgekrochene ©b^roang : „28a§ mannbar ift §u ber ©b,e, e§
fei jung ober alt, (bem) foE man gebieten gu ber ©fje gu greifen
bei 10 Sßfb. fetter (= 9 V4 ©nlben) ((Strafe, ju £)etfct)en) um gaft*
nadjt, foroeit ba§ Stmt Sanb^burg ift." — (Stepfjan ftarb am 14.
$ebruar 1459 unb rourbe gu 3Jleifenl§eim an ber (Seite feiner ©e=
mal^Iin in ber nacb, iljm benannten ©ruft im (Sdjiff ber (Stabtfirdje
beigefe^t. £)em Sanb§berger Slmt mar er ber ©rünber unb Drbner-
als jfcjle unfc (Monmuteliof unitt
1453-1489.
X^er btertgeborene (Sob,n (Stefans, Subroig ber (Sctjroarge,
ber aufjer ben gmeibrüciifdjen Sänbern bie ©raffdjaft SSelbeng unb
bamit bie Sanb§burg erbte, mar nidjt bie befccjaulidje Statur, meiere
fieb, in gemütbotter Eingabe an bie fct)Iict)teri SSor^üge ftiHer Xäler
ptte genügen tonnen, ^arnpf mar fein Seben unb fein Seben mar
ein ^antpf. ®arum fielet er audj in ber SanbSburg borerft nur
ben ftrategifdjen 5ßunft, ben ©Pfeiler be§ 9Eßofd)eItaIe§, bie $efte,
meiere ben (Scijlüffel bom Sllfen^ in§ ©langebiet bebeutet. ®em=
gemäfj mufj ber ritterliche 23auern)(jof erweitert unb beffer befeftigt
werben. 3tt weiterem Umfrei§ roirb alfo ein gtoeiter ©raben ge*
Sogen, an meinem manchen Xag bi§ %u 100 $röner fctjaufeln;
!) Ü6er bie Seilerei Sanböoerg unb »tele anbere f)ter einfdjlägige 33erljä(tmffe
berietet eingefjenb 6ib, ber §of= unb ©taatöbtenft im ehemaligen §erjogtum Srvei-
brütfen, 3a$rg. 1897 ber „Mit. be3 $iji. SSereineä ber Sßfals" a. t>. 0.
— 7 -
babjnter entfielt halb eine „neue 9ttauer" mit neuem „Vollmer!," mit
neuem „Sßortenfjaufe," mit neuem „Xore"; bann mädjfi ein 17
Mafter l^oS^er Xurm mit gemaltem ©ifer, Buntem £elm unb 150
Vüdjfenfteinen im ginnenfranä auf. £eraact) matfjt fortmäfjrenbe
©inlagerung bon borBeigiefjenben Seifigen eine Vergrößerung be§
„SöurtStjaufeS" nötig, bie erbäte ®iener= unb (SöIbner^a^I Brauet
audj) eine Befonbere — bem §1. ^>u6ertu§ gemeinte — Nabelte, biefe
einen Fabian. 2Beiter§ mirb bie Bisherige Sßafferpfuljr, toie fie ber
©feler mit bein $aßtoagen bom naiven ©Bener 28ag (SSei^jer) Beforgte,
al§> mü^fam unb für ben S?rieg§faE gerabegu berberBIidj erfannt;
alfo muß menigftenS für Srinfmaffer ein „Vorn" angelegt merben,
ber Bis in 50 ©(Jjuf) Xiefe t)inabreic^t. &in neugeBauter „ bitter f aal"
mirb bie abeligen (Säfte BefjerBergen. S)er Sanbe§=33ücf)fenmeifter
muß fjier feine ftänbige 2Bofjnung unb Sßerfftätte auffdjlagen unb
fjat Balb fein $au§ mit 17 ©obbelbafen, einem großen 3tteffing=
©tütf, einer $elbfct)lange unb gmei ©tücf auf Otäbern berfefjen, bie
teils in ber Tabelle (!) teils im ©aale Slufftettung finben; ba^u Ta*
gern auf ben garten brei Sonnen ^Mber mit 40 kugeln. ®iefe
rührige Vautätigfeit fjat in menigen ^atjren ben frieblidjen 5ßla£
gu einem %vufr unb Vollmer! umgemanbelt; aber bie ©reigniffe redjt*
fertigten biefe Säuberung; benn bie Kriege, in meldje Subtoig mit
feinem Vetter $riebrid) bem Vöfen bon ber Sßfalg bermitfelt mürbe,
fbielen gu mefentlictjen Seilen in ben Sälern bon ©lau unb 3J£ofc£)eI
fidj aB. 1457 ftreiten fidtj bie feinblidjen Vettern um ba§> Benatf)=
Barte SOcontfort; 1461 bereinigt fict) Bei DBermofdjel ber „Böfe"
gri& bon ber Sßfalg mit bem „frommen §ergog $riebridj" bon
©bonfjeim* ©immern, bem Jüngern Vcuber SubmigS gegen Submig.
2)er unBrüberlidje $rtebri(f) bon ©bonljeim berliert bafür laut
$riebenSfd)Iuß ba§> 9ttitleb>n§redj)t an ber SanbSBurg für fid) unb
feine ©rBen. SDer folgenbe ^rieg (1461—1463) tobt gmifcljen ben=
fel&en (Segnern gleichfalls in ber -iftäüje ber SanbSBurg unb enbet
mit einem ^rieben gu SOceifenfjeim. ®er bierte (Streit (1469—71)
Brachte bie SanbSBerger (Segenb fogar in ©efal^r eines £errenmedj=
felS; ber ftegreidje ^>eibeIBerger lagerte nämlid) 25. — 27. Sluguft 1471
bor ber ©tabt ÖBermofdjel, bereu erfdjredte Vürger nadj) bem Vei=
fbiel bon ©oBernljeim, Angingen, SDcerrijeim, SJhtßBaum, Vecfeln*
fjeim, DbemB>im unb Stoltenberg bie ©djlüffel üBergaBen, morauf
$riebrid) in ber (E>tabt fein ^aubtquartier auffdjlug ; aBer bie Vurg
fe^te ben feinblidjen STnftrengungen fräftigen Sßiberftanb entgegen;
ba fdjloffen bie Beiben feinblictjen Vettern am 29. Sluguft bor ben Soren
bon ÖBermofdjel einen Vorfrieben unb SanbSBerg BlieB Bei gmei&rücfen.
— 8 -
£>a3 mar ber le&te ®rieg, ben Submig führte; fortan galt
fein ©ifer bem mirtfdjaftlidjen 28of)Ie be§ Äanbeö. Unb bamit he*
fommt für itjn aud) Sanb§burg mit Umgebung ein neue§ ^ntereffe;
ba$ £au§ entmicMt fidj bon \e%t ab gu einem 3ttufter=93auernt)of.
Submig runbete bie $Iur buvü) Slntauf ah, bi§ er 700 borgen ©run=
be3 unmittelbar bon Sanbäburg au§ beftetten fonnte, bann glieberte
er bier ^»öfe al§ Sftebengüter an (§antjof bei Dbermofdjel, (Sulgfjof
bei <3d)ier§felb, SSremmerid) bei Dbernborf unb Stoltenberg bei
23ab,erfelb). SBätjrenb nun ben üftebentjöfen, meiere itjre Stufgabe bor*
nefjmlid) in Sdjafeudjt ober SSeinbau Ratten, „£ofIeute" ober Sdjäfer
borftanben, fjatte über biefe unb über ba§ ^aubtgut £anb§berg ber
„fetter" aU Dberbermalter unb Söaumeifter gu märten; fein ftänbigeS
®ienftberfonaIää!^Itl8— 23 ^öbfeunb mürbe geitmeifeburc§^)attbmer!err
Xaglöl^ner unb $röner ergänzt, S^atürlid} mujjte ein foldjer S3e=
trieb entfbredjenbe 2Birtfd)aft§räume fyahen unb fo finben mir al§
{ebenfalls bon Submig angelegt: ©djaf* unb $rud)tfd)euer, ©felftatt
unb ^ofcmütjte, Keltere fidjer 1485 errietet ^u SBtafyU unb (Stambf*
^meden mit ©öbelbetrieb. SSon nun ah — namentlich feit 1479 —
feiert auü) ber fonft fo unruhige £err mit grau unb Sotjn in unferer
SSurg ein, öfters mit großem befolge (biSmeilen über 60 ^erfonen);
ba% äußerte infofern eine 9tüc!mirfung auf biefe felbft, aU bie SDädjer
be£ £errenfjaufe§ nun mit <Sd)iefer gebedt, ber „23orn" pufiger ge*
fegt, bie ^analifterung begonnen unb bie Sßattmauern in fleißige
9tebaratur genommen mürben.
Söie Sanb§burg fielet in Submig bem Sdjmarjen i§ren gmeiten
©rbauer.
als $iäffe fntftü^tt (®aftfttxm'bfüiaft
xtnitt JHe^att&er htm %afymtn
1489-1514.
+Jm ©eifte be§> 23ater§ führte Sßfalggraf SHeranber anfangt mit
feinem Vorüber ^afbar aud) bie SSermaltung ber Sanb§burg. %ie ange*
fangenen SSefeftigungen mürben 1491/93 bolttenbet, ber Surm burd) eine
(Stiege, burd) Solei* unb 33Ied)bedung gebeffert, ba$ Vollmer! burd)
Einfügung eineä ©attertore§ bolttenbet; aU neue§ 28erf mirb
eine meitere Sttauer mit Xor unb Xurm errietet; gu teuerem, an
bem man 8 ^a^xe (1491—1499) baute, mußten fogar bie Sßröbfte
bon 9temigiu3berg, ^ifibobenberg unb Offenbart) §ilf§träfte ftetten.
SSafür bemätjrte fid) aber unfere S3urg aud) in bem. halb nad) Söe-
— 9 -
ginn be§ 16. ScrfjrJjunbettS einfattenben fiatjeriftfjen (SonbS^utcr)
©rbfolgefrieg, 5er für ^ergog Slleganber nitfjt unborteilfjaft enbete.
Sobenäroerter 2Beife ift biefer ®rieg bie einzige Unterbrechung einer
fegen§reitf)en $rieben3tätigfeit, in beren Verlauf STIejanber aud) in
ben Öonomiebauten fortfuhr (3ttar= unb (SäjmeineftaU', ©artenbau);
bie Setriebäanlagen merben geitgemäf} aufgefaltet (Äeffel, £erbe,
Pfannen, öacföfen, ^anbel); bie ^analifierung wirb bottenbet. ®ie
SSaufiärfje toirb burd) 3u!auf bon ben in falEenfteintfdjem 93efi£e
befinblic^en 2/3 be§ £aufe§ (Stoltenberg um 120 SagmerE, barunter
90 borgen SBeinberg, beratest. ®ie SSurg foff nidjt blofc ein
2JcufterEjof, fie foH aud) eine lanbroirtfdjafttidje £ilf§anftalt fein.
SDeStoegen mu§ fie in Eornarmen ober faatfd)led)ten Safjrgängen
fetmfät)ige «Saatfrudjt §ur fftücferftattung im (Sommer unb £>erbft
ausleihen, eine 23ergünftigung, bon meldjer faft alle Nachbarorte
©ebraud) machen (UnEenbadj, $a£enbad), Dbernborf, SHfeng, (Sd)ier§=
felb, $inEenbad), Dbernljeim, 9J?ofd)eI, <Süffer3Ejeim, 9ftanbecE, 3Jcann=
toeiler, 9tan§toeiler).
@§ ift leicht 51t erraten, bajs ber ftitte, leutfreunblidje ^fal^graf
Slleganber ©efalfen fanb an ber 3ttofd)eIgegenb unb an ber Sanb§=
bürg. $n bem ^ai)x, ba er nod) mit feinem trüber regiert, ja autf)
nadj beffen Gefangennahme tafelt er (20. ®ej. 1490) — eine eigen*
tümlidje ^Euftration «$ur ^aft $afbar§ — mit biefem auf ber £anb§*
bürg. Sie S3urg toirb iljjm befonber§ lieb feit feiner 3fteerfaE)rt
1494/5. $eht Safyv, ja Eeine ^a^re^eit bergest fettbem, roo er nitfjt
in Sßerfon — allein ober mit grau ©ematjlin unb ^inbern — ober burd)
biefe feine SIngeprtgen fid) bon Sanb§burg§ ©ebenen überzeugt.
3m SSinter gieljt ifjn bie ^agb auf £afen, dlefye, (Säue, SSölfe ins
Slmt ober e§ befdjäftigen if)n bie S3ergmerfe, bie, 1488 begonnen,
unter feiner S3urg fid) Jjjingielljen unb benen er 1514 eine „grei^eit"
berlteljjen. $m grübjaljr Eommt Slleganber, ba§> ^a^rgegeit feiner
Sinnen, bie (StiftSmeffe in ber (SdjIoftEabeltfe mitzufeiern, ben armen
Seuten baZ gelobte Sbenbbrot aufteilen, fid) felbft aber an „jungen
Söcüin," feinem Leibgericht, $u erlaben, toohei er bie oft 24 bi§ 30
gelebrierenben ^riefter ju ©afte labt, ^m (Sommer Ijalt er (Sd)Ioj^
Eirdjroeilj unb bittet Sßriefter, SSürgermeifter, (Sd)uKef)rer unb (Sdjüler
bon 9Jcofd)eI unb 3Hfen$ pr Xafel im „9Surt§l§au§ auf £anb3berg."
^m ^»erbfte fülirt it)n bie 2Beintefe Ijer ober bie §lntoefenb>it ber
(Senbb^errn (Eird)Iid)e SSifttationäbefjörbe) mirb ü)m Slnlafj ^ur Slu§-
übung l)au§]|j)errlid)er ©mbfangSbftidjten ; benn in ®aft!id)Eeit mar bie
Sanb^burg unter Slle^anber mol^I unübertroffen, infolge i^ol^er (Sc^ul*
benlaftunb geringerer ©rträgniffe burften borbem nac^ ber (Stebljanifdjen
— 10 —
£au3orbnung bon 1443 (f. o. <3. 6) blofc bie auf amtlichen Reifen
befinblidjen ^er^oglic^en Wiener unb Beamten in ben Burgen unb
(Sdjlöffern be§ £anbe§ auf ©runb eine§ fogenannten Sit^ettelS unb
teittoeife gegen mäßige ©ntfdjäbigung Verberge unb Berföfttgung
unb für tfjre ^ferbe $utter empfangen. (Solche (Sbarfamfeit Beengte
Sitejanbern nidjt; fein ^au§ £anb§berg ftanb \ebexn offen, ben (Stanb
ober Beruf, ©efcpft ober %lot batjin führten ober bem ber §er^og
3U einer „©rfenntlicpett" fitf) berbfliäjtet glaubte. Sllfo fi^en in
ber großen (Stube ber Sanb§burg bei 9#aip ober Unitruu! nid)t
blojj Rangier, ,£ofräte, Slmtleute, Briefträger, bie eilenben %n$e$
bon ^an5lei <$u ^anjlei, bon feauä gu Xatort ftreben unb furge dla\t auf
„ungeredjjnete" Soften nehmen ; nid)t blofc bie längere $eit //Cmf Arbeit
au&erbem $?>au§>" befd^äftigten^anbtoerfer au§ (Stabtunb ©orf, fonbern
audj bie @blen bon £elffenftein, bon Dttenftein, bon ©ftenbadj,
bon Söroenftein, bie in Sßribatgefdjäften borbetreiten ober (mie ber
^unfer Boo3 bon 2BaIbecf) mit $amilie unb SSienerfdjaft „%u ben
^eiligen" getjen (mattfafjrten) unb an bie Pforte floofen, fei e£, meil
fie ben -Jpergog ba bermuten unb il§n fefjen möchten, fei e§>, meil fie
offen an§> Mangel geeigneter 2Birt§£)äufer um „%mh%" „UnbertrunE"
„(Sobben"1) ober Verberge aufbrechen. (Sie Eonnten gleichen S)ienft
in Sluäfidjt ftetten unb fo beruhte i^re Bergaftung mefjr auf ©egen=
feitigEeit. Safj aber aud) bie maljre unb eble ($5aftfreunbfdjaft unferm
^ergoglidjen §aufe ntc^t fern mar, gel^t nicf)t blofc barau§ Ifjerbor,
bafc bie oben ermähnten Sßriefter, (Sd^uKe^rer, (Schüler bort fbeiften:
autf) bie f^affcfjerenben grauen, bie oft gu ^»unberten im -^anfyofe
gegen SoKjjn tätig maren, erhalten Eteine Sabung ; ©ierberEäuferinnen
beEommen (Subbe; ber (Sdjultb>if3 unb ber Bürgermeifter bon 9ttofd)eI
unb ber Bermalter bom «Stolgenberger^of, meiere gu amtlichen Be*
richten in bie ®anglei Eommen ; bie (Sdjjöffen bon 3ttannmeiler, toeldje
im S3urgt)of baZ „ungebotene Sing" (®erid)t) galten; ba$ ®efinbe
bom ^»an^of, meldjeä in ber (SdjIofjEirtfje „gum (Stltar=) (SaErament"
geE)t — fie aide erhalten 2I£ unb Sabung. Surdj biefe roeit gebeJjnte
(Sbeifung entftanben aber Slnforberungen an bie (SdpIoftEüdje, meldje
®oä) unb „fetter" allein nidj)t meEjr bemältigen Eonnten, gumal fie
notf) bie SßfortenEontroEe unb ba§> Slpudj führen fottten. Sarum
feigen mir (natfjmeiälitfj atterbing^ erft 1535) einen eigenen Siener*
boften erfte^en, meldjer bie (Si^Io&mirtfcEjaft unb ba% Befcpejjeramt
üben fottte: e§ mar ber „Burggraf," ber ben ©äften gegenüber
gemifferma&en ben §au§l§errn bertrat.
i) 25. i. äKittagömafjl, ^^ifd^enbrot unb grüfjfuppe.
- 11 —
4* Sic JTanfos&urtj
als Jfcott^of* — pulet ititfcmrig II.
1514-1532.
>nbem gegen ©nbe be§ XV. Sctljtljun&ertS bie Sanbäburg
ben borbezeidjneten meljrfadjen Siufgaben gleichzeitig <$u genügen fjatte,
entmidelte fict) in üjren Räumen ein bielgeftaltigeä Seben, ein ftete<§
kommen unb ©efjen, ein gefdjäftigeä, nadj ben ^afjre^eiten med)feln--
be§ treiben, beffen redjtlidje unb mirtfdjafrlic£)e (Skunblagen mt§
ebenfo fern liegen, al§ fie le^rretdj finb. @3 fei bcujer berfutfjt, ba§>
28efen unb ba§> arbeiten auf biefer totttet§bact)tfct)en £anb§burg
mätjrenb eine§ gongen ^al^re§ — gemä^It mirb ba$ ber SJMäftina*
fafjrt 3lte£anber§ — in abgerunbeter, forgfältig belegter S)arfteUung
gu fdjilbem. §iebei mirb mancfjeä, ma3 in ben borftefyenben 2lb=
fdjnitten nur angebeutet ift, ausgeführt, bor allem aber jene Slufgabe
ber Sanb^burg betont merben, meiere bis jettf nocfj nicr)t gemürbigt
merben tonnte : ^re Stellung aU gronfjof. 2)er Sefer begleite un§
alfo im (Steifte auf einem 93efutf) ber Sanb^burg.
SDtan fdjreibt ben erften $aftenfonntag 1494, ben Sag, mit meldjem
ba§> dauern- unb bamaB avufy ba$ 9ied)nunggiafjr begann. ®er Stbenb
fenft fidj nieber, ba mir gum ^>of auffteigen. ©djon bergolbet bie
fd^eibenbe ©onne bie ginnen &e^ ähtrg1) unb ftnelt ein Ie£te§ Wflal
mit ben grün unb fc^toarg glafierten Riegeln2) be§ Sßala§, aU mir,
bon bm gmei Surmmädjtern fcfjon längft angemelbet,3) ben Mo^fer
ber äufjerften Pforte rühren. Xlnfer „Slt^ettel," ben mir bon $mei=
brücfen betrieben, tut feine SSirfung unb mir fielen balb im
äu^erften S3urgl§of. SBä^renb mir bon ba gum mittleren %ot reiten,
fcf)meift unfer 93Itrf über ben äußeren Urninge!, einen biele Xagmerfe
großen ^retylatj, unb bleibt baljinter an fjoljen, langgezogenen Söetjr*
mauern fjaften, meldte hei plumpen Xürmen enben. 33on ben Sufen
!) SBenn in ber (Einleitung fjerüorgeljoben ift, bafs in pfärgi)d6=rDitteräBad^fc^en
Sanben faum roieber ein jraeiter ^tafe feinbürfte, über beffen itemfte 25etaitä nur burrf) alle
Seiten fo genau un§ unterrichten fönnen roie über biefe§ 2)t)nafterü)au§ SanbSburg,
fo grünbet ba3 ^auptfäc^licr) barin, bafj ftdt> faft fämtlid^eSa^reärec^nungen biefeä ©cfilofj--
gute§ oon 1473—1766 famt ben 33e(egbänben ermatten Mafien, ©UidlidE) finb fie über ben
Sreijjigjäfjrigen $rieg, über 3iMac3 $eiten "^ über bie Sleoolution fjinauSgeifommen.
1892 fanb fie Serfaffer biefe§ im ©erocHbe ber roittetöbacfif^en ©rabfirdje in SReifen-
Ijeim, oon too fie je|t roofjt in ba3 @taat§ard;iu Äoblenj gebraut finb.
2) 9laä) gunben an Drt unb ©teile.
3) 3Bacf)torbnung con Sanbäburg; 9ieid()3ard)to SMndEjen. SSetb. ßop. XLI, 130.
— 12 —
unb £öfjen flauen fdjmerfättige geuerrofjre unb um bie haften
baumeln träge blaumeifce gähnen.1) Steint aUe§> in tieffter Sonn*
tag§rub> gu liegen; ber Pförtner, ber un§ bom ©attel ijilft, niät
nur unb meift un§ ftumm burd) ben Aortenbogen aufmärte. 2Bieber
ein £of, faft notf) größer als ber borige, geigt fitfj, unb baf)inter
fögattt au§ meiten, ftropebetften (Ställen ©eblöfe unb ©ebrütt
hungrigen 23ieb>§; „,£>ofmärteI" (£unbe) betten un§ entgegen, U§>
mir unter ber brüten Pforte neben ber Tabelle berfcEjminben. |>ier
motjnt gleich rec£)t§ ber gur $eit pdjfte öurgbeamte, ber „fetter",
meinem, mie man un§ in gtoeibrüiien gefagt, bie SBartung ber
©ebäube unb bie oberfte Seitung ber SSurgfjut übertragen ift unb
ber aurf) nadj ©infidjtnafjme in unferen „Sl^ettel" bor*)in bie SSurg*
Öffnung gemattete.2) 2Bir Kraben alfo bie $ftic£)t, iljm ben erften
SSefutf) gu fdjenfen. 2)ie grau ift gufjaufe unb fagt, bafj üjr Sttann
nod) in ber ^anglei fei. £eute muffe bie 9tedjnung fertig toerben unb
ip Oftann t)abe eine gar fernere -£>anb. STber im Sauen unb SSirtfdjaften,
ba fei er „burcb,." ©ei gmar erft bor gmei ^atjren au§ bem ©Ifafj
(bon Meeburg) an fjiefigen $Ia£ gefommen, fjabe aber fdjon biel ge*
leiftet unb gang gemifc merbe ber §ergog Slleganber, menn er mieber
nad) Sanb^burg fomme, üjm fein ©etjalt aufbeffern; benn 12 (Bulben
bro ^a^x unb bie armfelige SBofjnung ba^u, bie§ einzige Lämmer*
djen, ba$ fei boü) gu gering für bie je|igen teuern Reiten bei ber
bieten Slrbeit.3) Slber, meint fie, fie fönne un§ feinen Ferren gar
nidjt einmal Sßlafj anbieten unb muffe audj in bie nebenanftofcenbe
®ücr)e unb mir möchten biemeil burd) bie %üxe UnU in bie ,,©e*
ftjnnftoben" treten, mo itjr Sttann gum Slbenbbrot al§balb fjinrommen
mürbe.
2)er S^aum, in ben man un3 gemiefen, ift ein fdjmudlofer,
^affenartiger, gewölbter ©aal im ©rbgefdjofj, beffen tonbelegter S3oben
mit funftloä gefügten Xifdjen unb SSänfen beftettt ift. ©§ ift, mie
mir fbäter erfahren, ber gemeine ©ftfaal für ba% ©efinbe ber 33urg,
für bie gu 3l£ einfbredjenben fürftlidjen Wiener, Seifige, 93oten,
$röner unb Xaglöl^ner; er mirb audj benü&t, menn bei &anbe§=
plbigungen ober an Qixi& unb ®erid)t§tagen eine größere Slnga^I
Seute auf ^»errenfoften „gea^t" (berbflegt) merben mujä. %n früherer
$eit biente er Ärieg§einlagerungen unb ftanb überbieä bem attgemeinen
S3efudje offen, menn an $aftnad)t= unb Surgftrdjmeifitagen bie Unter*
i) 33aubenJmale in ber $fala, 2. 33b. <S. 96.
2) @tb, ber §of= unb @taat§bienft im e^ematigen ^erjogtum groeibrücfen,
(ßommiffion§=33erlag 3tuppert in 3mei6rütfen) ©. 95.
3) ÄeHereired^nung, ^a^gang 1493/94.
- 13 -
tcmert ifjren ®ang in§ ©djlofc Ratten; bann berfdjenfte nämlirf) fyier ber
fetter bom fürftlic^en 2Bein gegen Se^a^Iung. 2)tefe ®aftgänge maren
aber fdjon feit 50 ^afjren abgefteEt unb nur ber Sftame „2Burt§tjauä"
mar bem unter Submig I. (f. ©. 7) bergrö&erten Sau geblieben.1)
S)er geräumige ©aal ift burd)au§ mit Xifd)en befteEt, bon
benen einige mit tönernen ©d)üffeln,2) neben meldten l^ölgerne Söffet
liegen, gebetf't finb. ©ie märten motjl auf ©äfte; bod) nod) fdjeint
niemanb anmefenb gu fein. ®er riefige, tönerne Äad)eIofen3) ftratjlt
Be^aglid^e Söärme au§ unb labt pm ©i£en ein. ©ben moEen mir
un§ benn aud) nieberlaffen, als ein fbinbelbürre§ SEttänntein hinter
bem Ofen fjerborfried)t unb un§ neugierig muftert. 2Sir erklären
i*)m unfer 2Ser unb SBo^u, morauf er fagt, bafj er ber „alt Sofcb>
meifter" (93üd)fenmeifter f. o. ©. 1) fei, früher bie S3üd)fen unb
©eIbftgefd)offe lanbauf, lanbab gegoffen unb nun bon Herzog Site*
rmtber t)ier ba$ ©nabenbrot effe, „aEbiemeil er alt, brefttjaft unb
allein nod) togenlid)"4) <$u geuerfdjüren, Sambenfdgneu^en unb ©d)auben=
binben5) fei. Slber — ba fomme ja gerabe ber fetter!
Mau§ fjeifjt ber 3ttann unb fonft nid)t£ metjr; benn gu einem
Familiennamen fyat er e§> nod) nid)t gebracht gleid) bieten anberen
feiner ^eitgenoffen. ©r geleitet un£ gu feinem Xifd)e neben bem
„glafin genfter", mo fid) atsbalb aud) ber Sßriefter, ber Umgänger
(ungefähr ®erid)t3boE<$ietjer) unb ber neue 93üd)fenmeifter, ^»ermann
bon Sergen nieberlaffen — bie Honoratioren be§ §aufe3. ©ie finb
inbe§ aEefamt amtlid) nur „©efinbe" gleid) jenen Seuten, bie je|t
ben ©aal betreten. Sin einem ferner ftetjenben Sifd)e nehmen eben
nämlid) $Ia|j: 5 ®ned)te, 1 ©d)mieb, 1 Säder, an einem anbern
1 „£)d)feler," 1 „©feler" (fürten) unb etlid)e „Suben". ©inige
leerbleibenbe $Iä£e foEen erft nad)tjer bon bem ©d)Io^-, bem gmingel*
mädjter, ben gmei Xurmrnedjten unb ben gmei Sßortnern eingenommen
merben. ®ie gmei Sttägbe Reifen ber Retterin unb bem $od) in ber
$üd)e, mätjrenb bie fed)§ ©d)äfer ftet§ au<§märt§ effen.
2)er Fabian fbrid)t ba% Slbenbgebet unb bann beginnen bie
Söffet fid) gu rühren, ba ein ©rbfenmuä aufgetragen mirb.
,/§ ift tjalt ^aftengeit!" tjebt ber ÄeEer an, „gmar ein ©onn*
tag, aber bie Haushaltung meinet gnäbigen Herrn erlaubt aud)
b>ute fein $Ieifd). Steine ©l§el)ätfte blatte alfo ©ier ober tgetma,
i) ßeUeretredjnungen.
2) ©öenba, Safjrg. 1482.
3) (Sbenba 1481.
*) ©benba 1473.
5) ©trotybünbel jum Satfjbetf'en.
— 14 —
Bereiten muffen. 216er ba man unlängft bie 2Beü)er unb 2Battgräben
gebogen, bte mir im borigen ^afjre mit 600 (Sbeifefifcfjen neu be=
fe£t Rotten, fo r)at ber ®ocr), ber bei un§ aucf) $ifc£)er unb $Ieifc£)=
fdjläger ift, „siemblicb, grüne SBifdje". ®odj) finb ibjrer „biel gemetm
Keine"; berotjalb ber $ocfc) „einen Pfeffer barüber tat" für ba§> %e~
finbe. Un§ gu liebe tjat er febocr) „ein ftude großen SSifdjeä" auf*
gehoben mit ^abbuägemüfe.1) Unb fefjt, ba tommen richtig auä)
fdjon bie (Sdjüffeln! (So langet §u unb effet feft unb trinfet bon
unferem ^m^mem! (feuriger 2Bein im ©egenfa£ gu „^immein"
b. i. borjä^riger)."
28ir effen mit unb loben ben 2Bein, meldjer audj) bem ®efinbe
auäreicfjenb borgefe|t mirb, freiließ unferer Bunge fet)r fauer bün!t.
®er fetter aber erklärt, ba$ biefe3 „l^erjoglicrjer SSumin" (93aumein)
fei, ber überall mit 1 Pfennig bie SJiafj Ijörjer he%afy\t mürbe aU ber
„SSilbmein."2) ®ie Untertanen liefen nämlicr) bie Dieben gumeift ofjne
jebe Pflege unb (Stü&e milb aufmaogfen, jebem 2Sinb ein (Sbiel; bie
Srauben lägen alfo birett mit ben Dieben auf bem SSoben unb be§=
r)alb fei auet) ber Sanbmein grunbig unb rjerb. (Scfjon feit alten
Reiten aber „bauete" man in ber .Sperren 2Bingert bie diebe an Sßfäl^Ien,
man lodere ben 53oben aud) auf, bafj bie (Sonne unb (Sü&e einbringen
fönue, unb er, Mau§, ber au3 bem üföei&enburger 2öeintanb ftamme,
fyahe beZ meiteren borigeä ^atjr gum erftenmale bie Diebe biegen
laffen.3) S)a fjabe er gleid) ba§> act)tfac£)e ber näcbjtbortgen 4) ©rate
erhielt, nämlid) 17 $uber (164201) bon 20 borgen. <$m lommen*
ben 3>arjre motte er aucrj in ber 23iei)=, befonberä ber (Sdjmeine*
guetjt buräg ©rbauen bon (Stätten unb Slnlegen bon (Salgtrögen merjr
bormärt§ fommen.5)
2Sir ftaunen, biefen „fetter", melden mir nad) feinem Xitel
Höft für einen SBin^er unb ^apenber gehalten, ben mir aber in
gmeibrüden fdgon al§ eine Strt ^ßla^major erjarafterifiert bekamen,
foldge 5ßläne entmideln gu fjören. ®iefe unfere ,£>od)adjtung fbredjen
mir au3 unb fügen an, ba$ mir fdjon erfahren, er Jjabe aud) fjeute
eine Dtedjnung gu legen.
„^jamoip, bie 3lmt§= ober ^ettereiredjnung," entgegnet fetter
Äu§; „fie erftredt ftet) auf bie (Staatseinnahmen ober Dienten,
i) §eraogt. ßüdjenorbnung 1443; $rei3ard£)iD <5pener im Selben; unb Renten;
huä) ^etjog ©tep^anö, f. o. <S. 6.
2) Dtbnung be§ S(mte§ ^irlet, ebenba.
3) ßeHereiredjnung, a. a. D. 1494/95.
4) gfcenba 1493/94.
B) $ettemrec£)nungen 1495—1510, in roeldE) legerem ^a^re 5Mer Slau§ abging.
- 15 -
meldje baS meiner ^affe unterftettte Slmt SanbSburg, bereit 24 Dörfer
unb £öfe (bgl. oben ©. 6) mit etma 3000 ©inmofjnern, in $orm
bon Soeben (®runb= nnb Setbfteuer), ©djtrm», BugS* un& SoSfaufS*
gelbern, Söeftfjaubt (©rbfdjaftSfteuern), Su&en (®eritf)tSftrafen),
Gebern (= 9?eubruc£i3efjent), 9ftaibbfennige (?) nnb ©dornigen (Um=
lagen) ber fjeräoglidjen Stentfammer entrichten mufe."1)
„£)aS ift aber nidjt ©ure gan^e Otec^nungätätigfeit/' ermuntert
fjier ber Umgänger.
„SltterbingS nitfjt, obgleich fie bie fdjtoerfte ift, mie £för, Sieber
Söefonberer, mofjt miffet, ba Jgfjr mir bocb, babei als Slufrufer nnb
3ttal)ner an bie £anb getjt. SSiel Mfje bereitet nocb, bie 23ermal=
tung beS SSurgljofguteS," erflärt ber fetter meiter.
„SHfo biefe 33urg, bie ©ommermofjnung unferer ßmeibrüder
^»ergöge, ift ein Bauerngut augleicf)!" tun mir erftaunt.
„SSor 100 unb 200 Sauren/' nafym jefct ber $riefter an ©teile
beS Hefters baS SBort, „mar fie mel§r als fjeute SJcittelbnnft eines
9Birtfd)aftSbetriebeS. damals gälten fomo*)I 23augrünbe in ben
fieben meilanb mormfifd^en Dörfern, meldte mir bleute nocb, als näd)fte
9?acparn fjaben, als auä) auSgebefjnte ©treefen 23obenS im „®au",
b. t. im mittleren Saufe unfereS 93ad)eS, unb im „%&l", b. t. im
Quellgebiete beSfelben gu unferem ^»aufe. 2Soc)I burd) feep ©tunben
in ber Sänge unb brei ©tunben in ber SBreitc lagen bie ^»errengüter
bamals gerftreut. Slber biete famen in anbere §änbe; benn eS mußten
fernen DrtS ^of^äufer erbaut merben, bon meieren aus bie S3emirt=
fdjaftungen ber benachbarten ]^errfct)aftlict)eti ©runbftüde gefd)afj;
bon ben leibeigenen Aneckten maren überall fjin berteilt morben jur
Slrbeit unb 9ttitfjilfe. ©in ^»ofmann ober üüiaier führte bie Ober*
auffidjt, anfangs mol§I borübergefjenb, fbäter lefjenSmeife, ja erblich
unb — mie eS tarn, iü) meifc eS nidj)t genau — jene 4?öfe finb b>ute
abettge $reifjöfe, alfo bafj fie frei finb bon jeglidjem BinS an öteS
fjotje ^auS SanbSburg, bafj fie greifjeit unb 9lect)t geben tonnen
jebem mtffetätigen 9ttanne, ber fid) gu üjnen rettet, bafc fie frei
nehmen fönnen ©ülten unb <5)ienfte bon ib^ren Seuten unb itynen
geben ©ericfjt unb &ä)\i%."
„äftadjen uns redjt biele ©orge, biefe eblen, efjrenfeften ^unfer,"
bemerfte ber fetter. ®er Söüdjfemneifter aöer meinte bagegen, ba$
er oljne fie bod) manchmal feiern müfjte.
„Slber lieber unb moljlgelafjrter ^erre," menbet fidj ber Um»
ganger an ben gefd)idjtSerfafjrenen ©eiftlidjen, „$fjr bergest ja gang,
!) JMereiredjnungen 1495—1510; bod) »gl. genauer Gsib, §of- unb Staats*
bienjt, ©. 157.
- 16 -
ba$ bodj biele £>öfe unb (Mter, menn cmdj nur mittelbar, ber Sanbg*
bürg tjörig Biteben. Ober mijjt $sfiv tttdjt, ba$ bon fieben 3in§= uno
fünf £ubf)ö.fen (§u minbeften§ je 30 borgen) ba hinten im „%aV
bie £uber fommen auf teugerljöijung, auf Sltterfjeiligen unb
(St. 9ftartin§tag, um ifjren ging — (Mb, (betreibe, ©änfe unb $as
baunen — gu mibmen? SBifjt %fyv ntd^t, bafs unä in 23ifterfdjieb
broben gmölf Stubenbauem fi$en, bie unferem £>errn unb feinen
Wienern 2I& fdmlben? 2)aj3 fünf SQlü^Ien ung ginfen, bafj in einem
tlmlrei§ bon 20 Drtfägaften, bie meiter gießen, al§ be§ Surmmart§ Sluge
reicht, idj megen ber Ferren ©üter (Gülten eintreiben mu^?" ')
„2Barum foHf idj baZ nidjt miffen," meint ber getftlidje §err,
„lefe tdfj botf) alle (Sonn= unb Feiertage ^ier bie 3J£effe unb felje
alfo mofjl, menn bie ^»ueber unb S3egueter ober 9tubenbauern an
ben 3in§tagen hinter mir fi&en. 216er icb, meifj audj), baf$ un§ biefe
Seute unb jene ©üter nur au§naf)m§meife Jjörig blieben. SSären
bie bon ©udj), lieber Umgänger, genannten ©üter bor Ifjunbert, ^mei*
fjunbert Sauren au(^ an Sfttterbürtige gekommen, fie mären Ijeute
nidjt meljjr unä t)örtg; fo aber dauern fie um ®ienft unb 3in3
Iei£)toeife nahmen — entmeber unfereä ^»errn leibeigene ^nedjte ober
mirüidje freie Sanbleute — gab e§ fein Slufmärtäbemegen gur $rei=
Ijeit, fonbern eine geffelung ber ^n^aber an bie (Schotte unfereä
£>errn. £sene dauern maren ober mürben unfreie ©runbprige unb
fotten für emtge 3^ten fjier in Sanbäburg tfjren gronfjerrn unb
3in§fjof Ijaben, menn nidjt unfer 4?err ba§> bon ifjnen geliehene ©ut
berfauft unb bie armen Seute mit.2) 2)a§ meifc iä) alfo atte3 fefjr
mofjl. Unb boä) fage itf): SgoHte ©ort, e§ märe bom ^errenlanb
nidjtä an ^unferäfjanb gefallen, ftünb e§> beffer um bie Seute unb
beffer um unferen -&of!"
„<So ereifert ©uc§ bodg nidj)t, liebmerte greunbe unb ©äfte,"
befdjmidjtigt ber fetter. „2Bemt auü) bietet Sanb un£ entfommen,
biele§ un§ nur nocb, gin§= unb bienftfjörig ift, fo ift bodj), ungeachtet
be§ Umftanbe3, bafj mir burdj) bie bifdjöfttd}=mormftfdj)e Sefjenljjer*
") SMefe ätnäpfltdEjtfgen ^täfce ber Sanbäburg maren: <St. SIHJan, llfenj, S8ifler=
fd^teb, SMelfirdjen, goäelBerg, ©augre^roeiter, ©aubödreHjetm, §aHgarten, SettroetfeD
3Kanntoeiler, 9lar^eim, 9iiebermofc^eI, Dbermofd^el, D&ernborf, 3ian§roei[er, ©d^ieröfelb,
©d^malfelb, Sd)ön6ocn, ©ttterS, @üffec§^eim, ©totjenberg, 2;efd^enmofc^e[, UnUnbaä),
äßeibelfcatf) ; bie §öfe Äa^lforft, <3d^ieräfelb, ©teäroeUer ; bre 3JJü§len ju Stlfertj, ©ref)-.
rceiler, Dbermofc^el, ©itter§, ©teäroetkr. S)er ©rtcag fiettef fid^ bucrf)fcf)nittüd^ auf
1600—2000 2Mter grud^t, 100 guber 3Bein, 300 Kapaunen ober §üfjner (unb 300
6iä 500 fl. in (Selb).
2) Äeaeceiredjnangen 1173—1510.
- 17 -
fünft untrer fieben Dörfer bieten 3e^ent fmben, immer notf) genug
in unferem unmittelbaren 23efi£. <gahe gerabe tiefer Sage bei ber
Satjregrerfjnung meine (SaI6üäger burögblättert unb biefe — jefct
merft auf, Siebe 23efonbere — biefe Salbüdjer meifen1) meiner öfo*
nomifdjen Pflege 130 borgen Sßeinberg, 300 borgen STöfer* unb
9Bie§Ianb unb 200 borgen SSatb au, nitfjt geaalt bie faft 10 borgen
©arten* unb Sßeitjergrunb, bie gifcpärfje, bie au§gebefjnten Sßilbe*
rungen, Dbungen unb Triften, bon melden bie 23enüfcer SSeibgelb
ober 9ftobung§3e*jnt (Gebern) fteuern; nidjt geaätjlt audj bie bieten
an tjergoglictje Wiener unb greunbe berlietjenen Xitel unb Stfem.
©in ftattütfjer £of (©utgbad)) ftetjt un§ eine ©tunbe bon tjier in*
mitten ber bort gelagerten ^errenäder, 3 (Schäfereien nü^en (Stobbeln
unb StuSfelber, 6 Stfjäfer t)üten 1292 ©rf)afe; in unferen (Stätten
ftetjen 8 Söagen* unb 2 SKü^Ibferbe, 15 3ttiltf)rub>, 2 Oteitfarren,
5 M&innen, 7 beibringe, 6 Saugtälber. Stuf bie ©ictjelmaft in
unferen SSälbern märten 102 Scheine. Unfere ©etreibefelber er*
trugen borigeS ^afjr 381 kalter (©obbelaentner) Äom, 57 kalter
©erfte, 62 kalter 3)m!el, 386 kalter £aber. Sta^u fommt fobiel
3in§ unb $etjent, bafj idj im gangen borigen Sjafjr runb eine ©in*
nafjme bon 1200 kalter betreibe, 30 guber 28ein, 17 ©änfen, 150
^abaunen unb 433 £ü£jner famt etma 350 ©ulben (Mb gu ber*
geidjnen Statte.1) @§ ift baZ freiließ red)t mager, menn iä) bebende,
bafj mir bor atfjt ^ai)ten, too mir atferbing§ nodj ben <£>of (Stoßen*
Berg mitf irrten, attein einen Überfctjufc bon 2200 Sftalter betreibe
unb 50 guber 2Bein Ratten.2) Slffein tropem machte mir bie feurige
9ted)ttung gerabe fo tjeifc, mie bie mit bobbeltem giffernbetrag ge*
mefen fein mag. £od)etjrmürben mag'3 beftätigen!"
S)er brabe 3ttann tjatte fidj ganj marm gerebet im Stol^ auf
feine gerabe tjeute abgefdjloffene Oteognung ; bie Slnprtennung, meldje
i§m nun bon feiner Xafelrunbe mirb, mar motjlberbient unb etjren*
bott für tt)n. featte & Ö005 audj an alte „Beamte" unb Wiener
be§ gefamten S3egirfe§, felbft an ba§> anmefenbe 93urggefinbe ben
Solb gu gatjlen! ®rum mag e§> itjm nitfjt menig mot)Igetan tjaben,
aU fogar bom Xtfcr) ber $nedjte beifättigeS Murmeln fict) bernetjmen
liefe, menn er audj al§ ftrenger §au§tjerr bie fteine llngebütjrlidjfeit
fofort rügte, inbem er baZ geidjen gum (lebete gab.
SÖie Änetfjte berlaffen ben Saal unb gleitf) barauf treten bie
abgelöften 2ßäc£)ter ein, bie nun alä „9?adjeffer" bie $ßtä£e ber borigen
!) SremmertdE) unb ©to^enberg nidfjt geregnet. 3SgI. a. 0. <&. 8. $a§ ®an$e
nadj bem 3^ed;nung§rejefi üou 1494/95.
2) @&enba 1486,87.
2
— 18 —
einnehmen, inbeä unfere fleine ®efettfdjaft gern ber ©inlabung be3
$eller§ $u einem „<Sc£)Iaftrunf" folgt. „£)er gnäbige ^>err fjat gmar
©afterei ftrenge berboten,1) — aber e§ ift ja nnr auf ein «Sdjlüäfdjen
unb nod) ba$u am SSorabenb etne§ neuen $8auernjafjre3. Srinft
alfo, liebmerte $reunbe, bon biefem girnenmein. 1489 er ift'8, ba--
bon bamat§ bie SD^a^ 8 Pfennige Eoftete; ift Elar unb lauter natf)
be§ ^eiligen römifcfjen dleifyeä SSeinorbnung." 2)
„SScfomm'S ©uög mof)I, lieber ^>err fetter!" fo tun mir S3e=
fdjeib, „unb bafj 3$r biefeg £sa^r mieber retfit biel ber eblen Srobfen
bergen möchtet."
„2ßenn ©Ott feinen (Segen ba%u gibt, berfjoffentlidj moEjI,"
fagt er. „'Senn ma§ an mir liegt, mitt ictj fdjon beforgen, guter
$reunb. ®Ieid) biefe Sßodje fangen mir an mit bem ©tfmeiben ber
Sfteben."
„%a erlaubt mir aber eine neugierige $rage: 2öenn baZ aK
©uer ©efinbe ift, ba§> )§eut' ftier gu %laä)t gegeffen, fo tonnt $f)r
lange an ©uern 30 borgen Sieben fc^neiben, fofern £$r nid^t Sag*
Kölner $u ^ilfe ruft!"
,,2Bär' fögon roaljr, mär' ftfjon mafjr," lachte ber fetter. ,,®eb'
auü) ein fbgöneä ©ümmdjen3) bro 3af)r an Xaglöfjner au§; aber
bie nötige $at)l bon foldjen tonnen mir trofcbem nidjt immer unb
feiten gur rechten ßeit tjaben. ®a Reifen mir un3 eben — burtf)
$röner !"
,,S)urct) $röner!?"
„2lHerbing§ ! £$r Ijabt botf) borfjin gehört, bafj bie fieben
mormfifögen Dörfer, ba$ -bie Äeute im ,©au' unb im ,%aV auf
^»errenboben fitjen, bafj itjr ®runb unb SSoben fjörig ift btefem ^»aufe
£anb§burg, bafj fie felbft ,grunbprigy finb. ©ie ga^Ien für ifjre
©üter nidgt blofc 3tn§, fonbern audj 2)ienft — bie %xon. $ron
gibt aber audg jeber anbere, ber fic§ im SSanne unferer £ore nieber*
lä&t, ob er nun un§ ober anberen , eigen' ift, ob er ^»interfaffe bleibt
ober aU ;(Sdj)ut3fjöriger' in unfere§ £>errn ©erid()t3frieben eintritt.
2)enn fo fagen unfere 28ei3tümer: ,2Ber in biefem geriet fef^aftig
ift, ber fol bnferm gnebigen ^>ern Ijjod) unb nieber fi^en gu gebot
bnb berbot, fronben ftenn (ftefjen) flleidj ben etjgen Seutfjenn bife§
SfatptS.'" 4)
i) 2anb§berger ©eftnbeorbnung »on 1443, f. o. ©. 6.
2) ©pöttifdje älnfpielung aufba<§ 1487 üonbemSteidjSbeputattonStag aufgearbeitete
unb fpäter öfters t)om !Retdt)ötag publizierte Setbot beS Söeinfälfcfjens ober =|d)önen3.
3) 2)ie SanbSbergcr Äellereirea^nun^en r>on 1473 u. ff.
<) ©e$. ©taatäartyp SRün^en, Ä. btau 390, 5 a ©. 157.
— 19 —
„<So muffen alfo alle Seute biefeS 2Imte§ frönen?"
„Stile, mit StuSnafjme ber ©bten, ber fürftticejen Wiener nnb
einiger wenigen freien ober gefreiten Sßerfonen, metcfje aber fcfm&toS
finb, menn fie nidjt alljährlich an (Steptjanitag tjier in SanbSburg
itjren ^»of nnb ^»errn fudjen nnb (Scfu'rmgelb gatjlen. %n SanbSburg
fetbft fjaben freutet) nur 2/3 alter ©inmotjner unfereS 2tmte3, gumeift
nämtict) bie Seute au§ ben fieBen ehemals toormfifdjen Dörfern, bie
au3 bem ,(&au' nnb au3 bem ,%al' itjren ^fronfjof;1) ba$ anbete
©rittet frönt an jenen greitjöfen, batjin e§ getoiefen, ju beren ®runb
e§ T^örtg ober unter beffen §errn e§ fdjuperectjtigt ober in beffen
SSann e£ hinter fäffig ift. 2lber frönen, lieber ©ott, muffen alte
,3ttenfdjett';2) benn fie finb alte ,2lrme Seute'; otjne gnm fein dtefyt
unb feine <Sid)ertjeit, fein ®erid)t unb feine Söetjrmauer für ben
,3trmen 3ttann'."2)
„(So/' machte ber SSüdjfenmeifter, „beätjatb alfo tjabe id)
unauägefe&t bie riefigen gramgeln, dauern unb ,£>öfe inftanb gu
Ratten, beätjatb bie ©erlangen, bie ^arttjaunen, bie feanb* unb (Stein»
büct)fen mit ben ^unberten bon Pfeilen, bon (Stein« unb ©ifenfugetn
attfort %u ,befud)en', ioeit unfere gröner tjier in ^rieg^eiten £au§<
rec^t fjaben! ®a fönnen fie alfo einmal fommen in fjetten (Sparen
mit Ab unb 9ttnb, um in biefen ^>öfen tjier §u roofjnen ?" 3)
„3ft if)r gutes 9ted}t, lieber 3Jieifter," befdjmidjtigte ber Um*
ganger; „benn ,foban ber Slrm 9ttan fein (Scijarfafjrt (b. i. bie $ron=
fafjrt) unb S3oben^in§ ausgerichtet fjat, fotten aisbann bnfere gnebige
($5erict)t§tjerrett ben armen 3ttann fdjü^en unb fcfjirmen bei SSaffer
bnb 38eibe bnb alter gretjfjeit unb -^errtiöpeit, tote bon atteräfjero
^ecfjt, ®ebraucfj, Übung unb ©etoonfjeit ift, fo biet ifmen mügtiäj
fein fann ober mag.'"4)
„3fterftoürbig aber ift babei bo<$, lieber gefe&eSfunbiger Um»
ganger," fiel tjier ber ©eiftticfje ein, „bafj für biefeS <Sct)u£retf)t ber
arme Sttann fo berfdjieben fteuern mu§. 3)a mu$ ein ^interfaffe
einen Sag im ^afjre frönen, bort brei Sage; ©uere eigenen Seute
muffen in biefem Ort einen, in jenem ^toei, im anberen toieber ,un*
gemeffen' frönen. ®te reiben dauern brausen ©uefj btofc eine
(Scf)arfafjrt mit itjrem $ufjrtoerf ju tun unb bie auf bem gteietjen
') 9iadEj ben SßetStümern unb 3MereiredE)nungen 1495—1510.
2) <So roerben in ben 3*edf)nungen bie $röner furjer §anb genannt.
3) SSetbenser lopialbüdjer XXXIX. 217. fteic$3avc$ii> Wünfyn.
4) Horstmanniaua V. T. I. fol. 170 im Äretäardjb ©pener.
- 20 -
23oben fi|enben mitteffofen fleinen Seute finb ©ud) auf ,ungemeffene'
Seit nadj ©uerer SSiKfür fronpflicpg." ])
„@3 ift richtig," betätigte ber fetter, „ba$ Ungleichheit Befielt.
Slber fie ift gefe^mäßig geiuorben burcb, ^erfommen ober Vertrag.
Ungemeffen ift bie $ron nod) faft im ganzen Äanb§burger -£>ofge*
biet;2) bloß bie (&tabt äftofdjel Ijat, ba fie laut eineä 23ertrage§ bon
1367 anftatt #ron unb 8in§ 160 ©ulben jä^rltd^ entrichtet, nur
giuei Sage unb einen Slbenb gu frönen;3) bie in Dbernborf bürfen
gleichfalls bie gron ablöfen mit 3 SSeißbfennigen bom ^au§ unb
3a^r.4) dagegen befteljt Ungleichheit in Seljanblung ber hinter«
fäffer bei ben SiJcacpam, nictjt Bei un§ ; benn e<§ Mafien unfere hinter«
fäffer gleichmäßig nur einen Sag gu , achten';5) and) ift nur in einem
fetjr Keinen @5erid)t, in 9tan§meiIer»(Sc§ön6orn broben, ber fjuljr*
merf§befi|jer bloß ju einer ©djarfaljrt berbftidjtet,6) bon ber e3 aber
Ijeißt: ,2Seld)er in biefem ®erid)t anä) montjaft ift bnbt bferb bnb
gefdjirr fjat, ber ift fa)ulbig bnfern genannten ^untern bnb §errn
biefe§ gerid)t3 ein ©cfiarfaljrt gu tl)un ätoifdjett Ot^ein bnb StJiofeE'
einen Sag unb eine Sftadjjt lang ,bff beß Sinnen SEftanuß gemin bnb
berluft'.7) (Sonft aber Ijaben alterorten unfere Sinnen Seute $ron
,mit ©djiff, ®efd)irr unb §anb'8) gu leiften. — Unfererfeitä, mein
liehet geiftlirt)er Igetv, geljt man allezeit nad§ biefen SSeftimmungen,
bie gu fennen mein $reunb, ber Umgänger, unb icb, unä xebliä) be*
müßten, obgleich ba§> nidjt leicfjt ift, ba fie nodj) nidjt allerorts
fd§riftlicb, feftgelegt finb. 28a§ aber bie Unterteilung anlangt, al§
ob 2BiWür unb Saune bei ben $rongeboten un§ leite, fo labe id)
biefen $rembltng bjer ein, ein Sluffeljen auf uns $u Ijaben. @r
möge fdjriftlicf) in ein ,§ronbucb/ aufzeichnen, mann, mem unb mie
lange mir gu frönen geboten. Unb über ein %afyv motten mir mieber
bom frönen fbredjen, mein frommer £err! — S^ ober, ftxeunb
Umgänger, fragt nodj bleute Äodj unb SSäcfer, ob fie mit Vorrat an
©iern, 3tteljl unb $ifcb,en gerüftet feien, unb befehlt bann bie 9?actj*
bareleute gum Sßingertfdjneiben in ber Ferren Söingert brunten am
£ain; auclj muß auf unferm §of ©ul^bacb, ^>afer gefät merben; laßt
!) SöeiStümerfammlung be§ SSecf.
2) ßeHereiredirumgen 1473 ff.
3) ftei$Sar$n> 2Mndjen. SefjemUrf. X. 5.
4) ©efj. §auäardfjiü aWünd&en, fasc. 183 (255).
8) @&enba.
6) @eF). ©taatäavd&to Wüntyen, St. Mau 390 5 a, ©. 36 unb 390 5 b, ©. 218
&tä 225 aß (Einlage.
7) Horstmanmana a. o. D.
8) ©elj. §au3avcl)u) SRftiufen, 183 (255).
— 21 —
borum ein grongeöot narfj Sllfen^ ausgeben!1) — Unb nun ge^t
gur ^ulije, Siebe, 93efonbere ; idj muß mit beut SIrmbrufter nod) ben
borgefdjriebenen ©äug über £e£e unb 2Sadj)t tun. ©ud) wirb ber
,alte Söofdjemeifter' 51t ©uerer Sdjlaffammer geleiten; gute 9?ad)t!"2)
<5)a§ le^te 2Sort galt un§. SSalb liegen wir benn aud) int
„großen Himmelbett mit gürtritt/' finben aber feine diufye. ®enn
fobalb mir jum ©infdjlafen fommen motten, ertönen tiefgrottenbe
^>ornrufe bom 23ergfrieb Hjjerab, unb bie 2Bädjter auf ben 23ottmerfen
ber beiben Pforten antmorten brombt. 2)a§ gefd)ief)t atte Stunben
regelmäßig; mitten hinein erflingt aber aud) oft bon ber «Seite, mo
mir be§ ÄetterS Kammer bermuten gu muffen glauben, ein ä)§nlid)er
Slnruf, morauf atte ^>unbe unb §örner gufammen unb nadj ber
dteifje choro e unisono antmorten.3) ®te fdjlaftofe 9?ad)t ju fürten,
berfudjen mir im ©eifte $orm unb SBeife be§ aufgetragenen $rom
bud)e§, ma§ un§ jebod) mangels jeber ©rfal(jrung nidjt gelingen
mitt. 2Bir befägliefjen äuletjt, einige geit bie ^anbl^abung be§ grönenä
ober 3Id)ten§ an^ufe^en, ofjne ©inträge gu machen, unb fdjlafen enb*
lid) gegen borgen ein.
2)a§ Öffnen ber äufjerften Pforte medt un3 auf; mir pren
brunten im £of be3 Retters (Stimme, ber bie gmingelmädjter am
ruft4) unb tleiben un§ an.
^m .Spaufe tft fdjon atte3 bei ber Strbeit. Kod) unb S3äder
treiben bie 9JlüfjIbferbe im ©öbelmerf ber Sftofjmü^Ie, fie motten
Joggen für Sorot unb ^>afer für (Subbe mahlen. 3mei anbere
Knedjte fahren SSaffer au§ bem %al herauf, ber Ketter ift mit einem
Küfer heim SSeinabfütten, ein Korbflechter fi|t im Söerftjauä, bie
eine ber Sftägbe, bie „Sße^emagb," Buttert, bie anbere ftefjt mit
„<$mei Sieben," meiere au§ ber (£tabt fjeraufbefoijlen morben, heim
Söafd^öotttct). S)a§ finb alfo bie gmei erften $röner, bie mir feigen :
frifdje, luftige Finger, benen e§> offenbar SSergnügen maü)t, einmal
einen Sag hinter ben dauern ber üjnen fonft feft berfdjtoffenen
Söurg gu kontieren. 2Sir treffen fie fbäter beim ©ffen in ber %e--
finbeftube mieber unb merfen, bafj ifjnen beim SBeggang am Slbenb
ftatt t^re§ SlbenbeffenS eine giemlidje Portion Sorot — mir fd)ä|jen
fie auf etma 3 Sßfunb — auf ben 2Seg gegeben mürbe.5) 3Jcat)I<
0 2)te§ unb alle fofgenben 2)ata au§ ber 2anb36urger Äeflereiredjjnung üom
3a{)re 1495.
2) SSelben^er Äopial6üd&er im 9ieia;3ardfjiü SWündjen, XLI. 93b. ©. 130.
3) ©benba.
4) (Sbenba.
5) groet&r. So^norbnung üon 1524 im ©tabtardfjio Dbermofdjel.
fetten fjatten mir fjeute brei:1) morgens eine <5ubbe bon £afer unb
3ttild), babjnein wir gleidj ben onbern unfer S3rötd)en — ein naf)r=
]§afte§ Sftoggengebäcf, im £aufe felbft „gemachten, gemahlen unb ge*
bacfen" — broden konnten, fofern mir nid)t borgogen, „SBotter ober
^oifce" barauf §u ftreidjen. ®a§ SSrötdjen, ba§> un§ unb bem ^>au§-
gefinbe babei gegeben mürbe, mar fleiner al§ jebe§ ber gmei, meldjeg
bie gmei frönenben 3Jiäbd)en am Sttägbetifd) erhielten. S3om 93äder
erfrugen mir fbäter, ba$ er für ein ©efinbebrötdjen 1/2 $funb 2DM)I
berbade, für eine§ $röner§ 2öecfen aber faft 1 $funb.2) 3ftittag§
gab e§ al§ „^mW • ©rbfenfubbe, barauf £raut mit 9tübenmu§
unb ba%u für jeben Setter einen gering; gum Slbenbeffen gab e§
SSein ; ba§> Siftadjtmafjl mar äufjerft einfach : SSrot unb <3ubbe. ©an§
ba§> gleite mie mir erhielten bie Wiener, Saglöfjner unb $röner,
nur mit bem Unterfdjiebe, ba$ un§ unb etlichen mittlermeile au§
gmeibrüden eingetroffenen ^»ofteuten — ber 3ttarftatter mit unters
fdjieblidjen ^nedjten — nod) bormittag§ unb abenb§ ein £run? ge*
reicht mürbe, jener Unter*, biefer (Sdjlaftrunt genannt, mogu Sorot
unb $äfe tarn, alfo bafj mir im Sage bietteidjjt 4 Siter 2Bein ge*
noffen.3)
®en Heller, melier allerorten unb nirgenbä $u fefjen mar, be*
merften mir aucb,, mie er abenb§ in einen frönen neuen SBeibenftab
$erfe einfdjnitt. ©r geidjne auf, fagte er, mie biele Seute bleute
b^ier gemefen, befonber§, mie biele mit Sl^ettel bei ib^m gegeffen.4)
S)enn baburct) tonne er erftlicf) feinen ^onfum rechtfertigen unb gum
anbern ergebe er ja aud) bon \ebem Smbifj, ben er auf Slt^ettel
gebe, 6 Pfennig ©ntfdjäbigung.5) Übermorgen, fo fdjlofe er, mürben
audj bie 28ingertad)ter, b. i. SSeinberg^röner, fommen, ba möchten
mir unfere $ronauffid)t beginnen.
SBie mir am bezeichneten borgen gegen 8 VLfyx ^ur ®efinbe=
ftube tarnen, bot fic£) un§ ein neuer Slnblid : $m „dlatZed/' mo mir
gemöb>Iidj unferen $ßla| b>ben, feb>n mir Sfteuanfömmlinge : ber
^>ofmeifter mit adjt Begleitern ergebt fidj foeben bom beenbeten
$rüfjbrote;6) er ifjt nacb, gmeibrüdifdjer ^»ofetitette bor bem ©efinbe.
©obalb er bie £atte berlaffen unb mir an feinem Sifcb, $ßla|j ge*
*) „Drbnung am Jpoiffe unb in ber Äudjen ju QmtibxMen" von 1443 unb
1532. 93b. XLI. <S. 279 ff.
2) Selbenjer ßopial&üäjer, 33b. LVIIL ©.' 91 a. a. D.
3) SKadj bem Utägigen Äonfum au§ ber 5MTeretred£)mmg ausgesogen.
4) ÜBelben^er 5?optaIbütf)er LVIII. 127/128.
s) @ib, §of= unb ©taatöbienft <3. 96 ^at borü6er baä üftäfjere.
6) 3laa) bem £anb§6urger Srot&udje von 1484.
— 23 -
nommen, erfdjeint baS 2)tenftberfonaI unb baf)inter, bon beS Kaufes
gaEtotum, bem „alten SBofifjemeifter," geleitet bie (Sogar ber 2Bingert3=
achter, «Sie laffen fidj an ben äußeren Xifdjjen nieber, eS finb Eräftige,
bärtige 3ttännergeftalten, teils ärmlid), teils beffer geEteibet, alle mit
einer „©tfmi^ebben," einem Keinen, fidjelförmig geErümmten hieben--
meffer auSgerüftet.1) 28ir ääfjlen ityrer 32 unb ber Umganger er«
Elärt un§, bafj er fie auS ben 2Beinbau treibenben Drtfrfjaften ber
näcfjften Stfälje — sftiebermoftfjel, 3ttanntoeiler, Dbernborf — mit be*
fonberer SluStoaFjI berufen Ejabe. S)enn baS 9ftebenfd)neiben erforbere
einen erfahrenen, anteiligen SBinger ; barum fjabe er an jene „Sinnen
Seute" fidj gehalten, bie enttoeber felbft SBingert befitjen unb bauen
ober bie fonft im SSeinbau Uebung unb ®eroanbtlj)ett befäften. —
UnterbeS ift ben $rönern „baS SttorgenimbS" gebracht toorben:
jebem gtoei gronbrote, Wflilti), bann ©ubbe, ^abbuSgemüfe unb ein
gering ober bafür ©ier.2) ©S ift ja gaften^eit; jebodj beobachten
mir, ba{3 ^mei ober brei ältere Üeute ftatt beffen erhielten: einen
Setter ÄinfenmuS, barin eine geräucherte 2Surft lag, hierauf ^abbuS
unb etroa V4 $funb gleifdj. Sluf ^Befragen erEIärt ber fetter, bafj
er gufolge fjergoglidjen SSefe^IeS gmar möglidjft biel $ronbienfte an
ben Slbftinen^tagen abgalten foffe, „bamit man $Ieifcb, fbare," ba^
aber tro^bem jenen, auä) bom ©efinbe, „bie nicfjt faften" tonnen,
$Ieiftf)Eoft gegeben toerbe.3)
2)aS 3ttaEjI ift gu ©nbe, bie $röner berlaffen bie S3urg, bom
fetter geführt. 28ir fäjliefjen uns an; 9tteifter Maus ergäbt uns
auf bem 2Beg, bafj er bei SSingertSfron ftetS antoefenb fei : eS Ejänge
gu biel bon ber SlrbeitStoeife Ejier ah. ®er $röner fei gerabe nidjt
fo fel^r auf feines §errn Vorteil bebaut, unb roenn Üjm aud} alle
Starre zweimal beim „angebottenen ®ingStag" bor berfammelter
©emeinbe borgelefen roerbe, ba$ „er bie $ron in ber 3ftaJ3en unb
um folgen ©rnft üben fotte, als um feinen XagloEjn gu gebienenbe,"4)
fo muffe bod) ftrenge Sluffidjt bei bem (SdjartoerE fein, befonberS
im Steingarten, ^ier §ahe er bie gröner am toenigften gern; beS=
toegen laffe er auefj bie meiften 9Beinbergarbetten im Xagtoljn tun:
fo feien für ©nbe biefer SSoc^e eine Stn^al^I ÜDläbctjen unb grauen
auS ber &tabt gegen Sofjn gebeten, bie Ejeute ab^ufetmeibenben Sieben
gu lefen. 3)a feien biefelben Seute, bie bieüeidjt am Sage borEjer
') SBeiätümerfcunmlimg be§ 33erfaffer§.
2) §erjog ©tepljanä §of;@petfeorbnung d. a. 1443 im „Setjeru unb 3tenten-
6ud£)," ©pewerer Äreiäardjio.
8) (SBenba.
4) 3teid^äard;io äftundjen. Se^en-Uffunbe X. 5.
— 24 —
in ber §ron ftütfjtig arbeiteten, gleid} aufmerffamer nnb bienftbe*
ftiffener, arteten 3. 23. metjr auf bie Xragfnofben u. f. W., weil fie
Wüfjten, bafj fie bann audj in ber Otegel Wieber gur Sefe ber Xrauben
beftelTt mürben. 3u letzterem fetje er nämlid) grunbfätjlid) nie $ron*
bienfte an; man ntüffe ba bie berfdj)iebenen Xraubenforten getrennt
boneinanber einrjeimfen, bann fei autf) ba§> £>erbfren in ber Siegel
gleichzeitig in alten ©emeinben nnb enblict) möchte er fiog nidjt eine
£>erbe 9ftenfct)en in feine Stebengärten fetjen, bie nad) Starenart bie
©rnte betjanbelten. @r tjabe bafür bielmetjr feine geWiffen £ag=
Iöt)ner, tote gefagt: grauen nnb äftäbdjen gum Äefen bon Sieben
unb Trauben nnb gum STnT^eften ber Sctjöfelinge, Männer für bie
fdjWierigere Strbeit be£ 33iegen§ unb für bie prteren bienfte be§
©raben3 ober 9töt)ren3 unb SD^ofternS.1)
SSir finb im Söeinberg. Unfere 32 Männer werben in bie
geilen berteilt unb balb fallen unter itjrer „SQfyW bie Wintergarten
sftebenfdjöftlinge in bie geilen; nur 3—4 furge „Stifte" unb eine
lange „SSogenrebe" bleiben auf bem Sßurgelftode fielen. Ueberatt
ift ber fetter, fontroEierenb unb unterWeifenb. %a fdjimbft er einen
gröner, ber üjm gu Wenig „Singen" ftetjen liefe, bort ruft er einen
gurüd, bamit er einige „Sotten" ober -tnofben met)r Wegnehme, auf
ba$ „ber Stod fid) nidjt tottrage."
3E§ e§ Sftittag läutete, fammelten fict) bie $röner auf bem
„SftonbelT," ber ummauerten ©teile am SßeinbergWeg, Wo bie SSagen
gu Wenben bftegten. (Sie Wollen einen Slnbifj tun, fagen fie, unb
ber fetter t)at nid)t§ bagegen. ^eber nimmt bau ^Weite S3rot, Weites
er bon früt) aufgehoben, bielTeidjt auct) etWa§ bom gering unb be*
ginnt gu effen. ©in $äf$d)en bon etlichen 70 Siter2) 2Bein Wirb
angefroren unb ,<pumben Greifen in ber Stabe, ©ine t)albe Stunbe
barnad) ergebt fid) ber Felder; e§> get)t auf§ neue gur SIrbeit.3) Um
4 Ut)r erfdjeinen Sloct) unb Söäder; fie bringen in körben unb
^effeln ba§> 9ttittag§mar)I : Subbe unb %Jlu§>. SSieber fi£t man nieber,
Wieber Jreift -£>umben unb Sdjüffet.4) ^e^t lafet fid) nur Wenig mer)r
arbeiten; bie Sage finb jtt fur^; ba% eine unb anbere Wirb alfo
nocrj nadjgefetjen, tjierauf tritt man ben £>eimWeg an. ^m ©efinbe*
!) 3laü) ben $ettereirea;nungen a. a. D.
23 2)er £age§bebarf für einen ßoftgänger im §aufe £anb3&urg Beregnet fitfj
auf burdjfdjnittltdfj 3 Siter. SBir nehmen f)ier für bie gröner unb Anette je 2 Siter
an, für bie S)iener unb State, bie aber Bebeutenb in ber Mnberjaljl waren, 4 Siter.
8) Saglöfjnerorbnung ^er^og Subroigä, a. a. D.
4) §offüd^en= unb SMereiorbnungen jener 3eit; t>gl. (Sib, ©taatäbienft a. a. D.
(Seite 96.
— 25 —
[aal ift baZ Slbenbbrot aufgelegt, für bie weiften ber gröner brei
gewöhnliche gronbrote, für bie bon ÜJttannWeiler aber ein befonber3
grofje§. ®enn fo ift iljnen ber gnäbige .Sperr fdjulbig : „2Bann ba
ift fommen ber arm SEttann au§ bem ($tertd)t %u Säften J3iot) (Ter, Wie
ifojn berbotten War mit bem fdjmitjetjfen ober mit bem farft, bnb
artete einen tag, fo foH man %me guettidfj tun <$u nadjt unb foE
3;me geben ein grofj gut abent Sorot, ba$ fol alfo bolfommenlid)
fein, ba§> er£ foK tun bnber feinen linfen armen bnb fott ben arm
böer ba§> brobt tun, bajj er feinen bäumen faum tjnber feinen gurtel
getfjun tonne, ba§> er l^eim trage, bnb foE e§> effen mit feinen finben." ')
3II§ fbäter and) mir jum 9?arf)teffen geb>n, tft e§ ftiE geworben
im £au§. %ev ^ofmeifter mit feinem befolge fjatte „borgegeffen"
unb mar mit ©todfifcfjen traftiert morben. 2Sir genoffen gleicb, bem
©eftnbe unfere gewohnte ©ubbe mit %Rn§>. ©tlidje ber ^nerfjte fehlten
am Sifdje unb mir erfuhren, bafj fie ftrenge haften gelten, alfo
nur einmal im Sage fitf) fättigten.2) S3or bem ©djlafengetjen mürbe
un§ nodj einmal eine Heine ^anne gereift gum „©djlaftrunt"
©o mar ein Sag unfere§ £eben3 auf einem ^ronl^ofe borüber,
am näctjften Wieberfjolte ficf) ba§> Sretöen biefe§ %aqe§> : S)ie £eben3=
orbnung mar bie gleiche. S)ie $Weibrüder Seifige blieben nod),
nur tarnen je|t anbere 38ingert<§fröner, äetjn 9ttann au§ Sllfen^ unb
am nädjften borgen nochmals ebenfobiel au§ ©itter§. ©ie mürben
gleid) itjren Vorgängern betjanbelt unb boEenbeten ben Otebenfdjnitt.
darauf bemerkten mir gegen Qznbe ber 28od)e aä)i grauen unb
äftäbdjen, Wie fie in bem SSingert unter ber S5urg bie bon ben
(Schnittern in bie geilen geworfenen 9tebenran!en auftafen unb bünbel*
Weife gufammentrugen auf ba% Otonbel gu einem «£>äufcb>tt. ©ie
günbeten e§ an unb legten anbereS naü); audj an fonftigen fünften
lofjte e§> auf. ®egen Slbenb Waren bie geilen bon „totem ^»ol^' ge*
fäubert, biefe§ berbrannt, unb nun gab man bie Slfdje bem Söoben
Wieber gurüd. S)ie Saglöl^nermnen, Welche ebenfoldje $oft Wie bie
gröner befamen, embfingen bei iljrem SSeggange an ®elb jcbe 10
£eEer, bem äftetaEwerte nad) 255/7 beutfdje ^eic^^bfennige. S)er
®eEer ergäbt, bafc gu gleicher $eit be§ guten 38etter3 Wegen, aber
bon $rönern eine§ anberen ©eridjteä, in benachbarten, feiner Mit*
auffielt unterfteEten ^errenWingert gefdjnitten Werbe unb ba$ in
ber 28odje bor Jahnen baZ 5ßfal§Ifteden unb ^»aden in ben 28em*
!) 3J?en^raeiIer SBetötum d. a. 1429. Irei§ar^iu @pet;er, ^arjeHe QrveiixMen
fasc. 505, tom. a. fol. 114-118; audj gatfenfteiner ßobej, IV. ©. 194—195; @e§.
<5taat§ardE)to Ä. filau 390 5 a @. 19.
2) $offüd)enorbnung §erjog <3tepljan§ o. a. D.
— 26 —
bergen Beginne ; in ber nackten 2Botf)e muffe er fein §aferftüd burtf)
$ronbflüger einfäen laffen, mogu er un§ etnlabe.
%ex Qtfexplafy lag 3/4 ©tunben bom $Qau§> entfernt Bei bem
un§ bon jener StBenbunterrebung fdjon BeJannten ©utgBadjer §of.
^n bämmernber ^ftüfje gingen mir ab unb langten, aB e§ eBen fjett
gemorben, an. ©ine förmlidje Äaramane ermartete un§: 32 gmei*
gügige ^pge mit Sßferbe* ober ödjfengefbann ftanben fjinteretnanber
gereift unb baBei je ein $ned)t unb ber SSefitjer be§ $odje§. 3)ie
64 Seute erhielten gunädjft einen 3ftorgenimBif3, ber im ^ofl^aufe
fjergeftettt morben, unb berteilten fidj bann üBer ba§> 30 borgen
gro&e %elb. 2öir folgten üjnen unb fallen gu unferem ©rftaunen
an Beiben ©timfeiten be§ 2Iä:er§ ©imer mit Söein aufgeteilt, babon
bie Sßflügenben, menn fie bon einem gurdjenjug gurücKefyrten unb
Suft Ratten, fitfj gütlict) taten. 2)er Hefter Bemerfte unfere ÜBer*
rafdjung unb erklärte: ,,©o mitt e§ baZ S^edöt ber $röner; benn
e§ fagt ber (Schöffe in meinet §errn ©eriögt gu 9ften|jmeiler : „£sft
ber Strmman ein Slcfermann, fott er fommen, einen Sag gu achten
mit feinen kennen (Wäfynen), bnb foll man ime bnb feinen ^ferben
bnb ^nedjten gütlirf) tfmn; bnb bemfelBtg Sldermann folt man ftetten
einen ©b,mer boE 2Bein§ bff jeglidij Singemanbe bnb einen toeiffen
Söedjer, barin, man es ime bnb feinen ^nedjten not ift, bafj fie
brinten."1) — %n einem Sage mar bie SlrBeit getan; bie Seute er--
tjielten bie gemöfjntid^e $ronfoft, für §afer an ityr SSietj Ratten fie
felBft gu forgen; boä) ftanb in ber ©ffen§geit biefem letzteren bie 6e=
natfjBarte fürftlidfje Srift gu ©ienften unb an marmem ©eträn! au§>
bem fürftlidjen Statt mag e§> ben Vieren audj) nidjt gemangelt B^aBen.
3n ber nädjften 28odge mieberljjolte fidfj ba§> S3ilb ber erften:
®rei Sage lang mürbe ber SSingert buxä) je gmölf gröner „auSge*
Beffert"; aud) brei grauen Reifen baBei in ber §ron mit. ®ann
lamen in ber Sßalmmoctje gange ©cljaren bon $ronIeuten mit grnei*
gäfjnigen .^aden, Warften genannt, gum SBtngertgraBen. 3mei &aSe
lang finb 2eute au§ bem ©au, 25 unb 19, bagemefen, bann erfdjienen
bie au§ bem Xal, guerft 46, bann 36 ^erfonen audj je einen Sag;
bodj maren fie mit bem meiten 28einfelb nodg nidjt fertig, al3 bie
„ftitte ^armodje" anBrad).
©ie mar in ber Xat ftitt. Söer „bergeblidje Söote" au§ 8mei=
Brüden f)atte bie ^aögricgt geBracfjt, bafj feine fürftlidje (Knaben ab*
gereift feien nadfj bem §1. Sanbe; bie S)ienerfögaft, melcfje um biefe
3eit „gum fjl. ©aframent ging,"2) berfammelte fid^ pufig in ber
') 2Rtn|n)eiler 3Bei3tum a. a. D.
2) 9iad£) ben Srotbüc^ern ber feueret.
- 27 -
(Sc^lofefabette gum ©otteäbienft unb jum ®ebet für ben bilgernben
#ergog. ®ie (Sdjlo&bforte mürbe, als füljle man fid) unserer benn
borbem, beinlidj bertoaljrt; aud) Begehrte niemanb ©inlafe al£ ber*
einleite ©dmltljeifjen benachbarter Dörfer, bie gutn £ott* unb $rebet=
abliefern famen.1) ^m £aufe felbft mürbe inbeS bie fronftitte $eit
rüftig benü&t %um $u£en unb (Scheuern, mobet toieber brei Wäb*
djen adjtmeife Ralfen, (So erreichte man $arfam3tag Slbenb. ®ie
*8urg niar fo bliplanf, bie Statur fo früpng§bott, ber 9#enfd) fo
feierlich geftimmt, fo ofterfreubig. SSietteidjt tjatte an biefer ©thn*
mung ber 9ftagen aud) fein Seil S3erbienft, fo menig feftlidj ba& and)
fdjeint. Slber e§ mar ja bod) jefct enblid) ba§> haften 51t ®nbe mit
feinen biergigtägigen, ununterbrochenen ©ier* unb $ifd)fbeifen unb
ber einmaligen Xageäfättigung ! £8on morgen ah merben State unb
Seifige gu jebem Xifdje, ba§> ©efinbe ju Mittag unb ju Slbenb, ber
$röner in ber grütje unb um 23efbergett $leifd) ober SSurft unb
nur nod) an Freitagen unb (Sam§tagen ©ier ober $ifd) erhalten!2)
Söarum mattete ber $leifd)f Kläger Ijeute, am $arfam§tag, fdmn feine§
blutigen ®ienfte§; benn morgen fott er ja, mie übertäubt an ben
brei Ijoljen $efttagen, grüne§ $leifd) bieten.3) Um beä bürren
gleifdjeä mitten l)at ber fetter fd)on einige ,3eit in ben SSorrat§fammern
gemirtfdjaftet unb menn mir am ^arfam^tag Slbenb einmal in bie
gleifdjfammer be<§ $ronl)ofe§ Sanb§burg bliden motten, fo geigen
ficfi un§ l)ier: 18 ©bedfeiten, 11 Ddjfen im <3alg, 2 $arren im <5al$,
12 attaftfdjmeine im @al§, 12 Srieling im ©als, 12 Viertel (ca. 100
Siter) ©dmialg unb 3 Rentner Unfdjlitt.4) ®er fetter madjt un§
begreiflich, ba$ in einem §aufe, mo ftänbig etma 20 Seute effen,
mo im $aljr bietteidjt 1000 23efud)er unb 2000 $röner auf minbeften§
einen Xag berföftigt merben, fo!ct)e Vorräte nidjt blofj nidjt gu grofj
finb fonbern lange nict)t auäreidjen. Satfadjlidj bebürfe er im 2)urdj*
fdjnitt bro $aljr minbeftenä ba$ S)obbelte biefer $leifdnnaffe, abge~-
feljen bon ben $ifd)en, «£>ül)nern, ^abaunen, (hänfen — bie al§ 3in3
ober bom ^erbfeuer gegast merben — , ©iern — beren man oft
fdjon 2000 über bie §au§brobu!tion gefauft r)abe — , bon 33utter,
Ääfe, Öl, ®emürg u. f. m.
®ie Dfterfeiertage berliefen feljr rul)ig unb biefe Sttufte gibt
un§ Gelegenheit, mieber an unfer $ronbudj ju benfen; ba§ ift nun*
meljr um fo zeitgemäßer, al§ un£ ber fetter berfidjert, mir mürben,
J) ©inna^megelber ber Äeltteret; greüefgertt^täftrafen.
2) §of= unb Äefferetorbnung §erjog ©tep^anä.
3) 3tad) bem Stiel „Sud^enfpeife" in ben 5Mereired£)nungen.
4) Sorratinoentar ber SanbSfcurg »om %a§xe 1486. ©taatöarc^tö ÄoHenj.
— 28 —
abgefeiert bon ber Stnberung in ber (Sbeifeart — bon 9JiefjI* 51t
gleifcrjnafjrung — , nid)t3 ©tgenartige§ me*jr 31t erleben fmben. (So
gogen Wir benn unfere 9tnbrifen: guerft fottte ba§> Saturn fielen,
bann 2lrt unb 2)auer ber SIrbeit, bann be§ $röner3 gafjl unb £>er*
fünft, hierauf S3emerfungen. %üv bie Abteilung „^ertunft" War
un3 flar geworben, ba$ Wir rjau^tfäd^Iid^i nur brei ^lä^e gu nennen
fjätten: 1. Seute au§ bem ehemaligen SSormfer Sanb, ba§ unmittel*
bar gu $üfjen ber S3urg lag; für fie festen Wir alfo ein W, Wobei
wir bie (Stäbter au§ ir)nen, meiere „gemeffene" $ron Rotten, mit
W-St angeid^neten ; 2. Seute au§ bem %al; für fie genügte ein T.
unb für 3. bie au§> bem ©au tat e§ ein GL (Sollten anberWeitige
Drtfcrjaften herangezogen werben, fo fottte ba% au§brücflitf; annullierten
fein. üflun trugen mir au§ bem ©ebäcrjtniä bie Fronarbeiten ber
berfloffenen fecfj§ gaftenWocfjen nadj unb bamit ftanb für fommenbe
©inläufe unfer „gronbudj" fir, unb gebrauchsfertig.
Unb mir gebrauchten ein 93Iatt im $rütjialjr, legten ein neues
an für ben (Sommer. SIB biefer borüber mar mit feiner ^i^e, feinen
hörnern, feinen Mrfcfjen, feinen bauten, feinen oft r)unbert unb
metjr ©ffern1) an unferem Sifcr), tarn ber ^»erbft mit feinem Sßein,
babon mir gum (Stolpe be§ Retters auf 13 1/2 borgen 23 $uber
(2208 Siter) ernteten, alfo ba$ ein 3ttaj3 auf 4 Pfennig gu fielen
fam.2) 2öir aber Wenbeten ba§> britte Sölatt unfere§ $ronbudje§;
benn jefjt tarn ber SBinter; eingefroren mar balb bie Gsrbe, bie
9ftebe, ba& §au§, burd) beffen Ratten ber ©leidjflang ber S)refdjer
Wochenlang ertönte. SIber fonft rührte fid) aud) gar nid)t§; nur
etliche 2Bagen mit Srennfjol^ langten an unb führten 9Sein ober
grüßte meg. $rembe tauten faft nietjt mefjr. ©tntönig berliefen
bie Sage. £)a blöttfid) melbet ein (Sdjäfer, e§ fei ber 2Bolf einge-
brochen broben in (Sulgöadj in bie feexbe; bret (Scrjafe feien tfjm
gum Dbfer gefallen ! jga, mie ba ba§> ^ägerblut Wallt ! §ali, £atto !
Stuf guin fröpdien Sagen ! ©taub bod) aud) ein $rei§ bon 1 Bulben
für ben 2BoIf§ba(g hei ber ,£>offd)neiberei in 2ht§fidjt unb mar boä)
bie ^agb auf 2Mbta£en, SBölfe unb $üd)fe bie einzige, für febermann
freie! Sllfo man ruftet ftd) mit „«Selbgefdjoffen", Untertanen bitten
um Xeilnaljme, e§ werben ©ruben gelegt — bod) ber 28oIf entwifdjt,
bricht in anbere gerben ein3) unb nur S3Iut, (Sdjreden, ©traben
finb unfer Seil, ©nblidj feiern fie Wteber $etri (Stufjl, $aftnadjt
i) ßellereiredjming 1495,96
2) ©6enba 1489.
3) gaft jebe§ 2>al)r cctmelbet bie fRedjnung einen 2(6gang an ©djafen burd&
Söölfe. Öon 1570 a6 roerben fie jeboc^ ol§ ^agbtiere in ber ^falj nid^t me^r genannt.
— 29 —
mit allen itjren Souljetten, mit bem Übermaß an gleifdjfoft ift bot«
über; bie ^»afelnüffe ftäuben fdjon, TOr^beildjen blühen an 2Satt
unb 9latn. ©in $aljr auf bem gronljof tft bergangen.
28ieber ift ^nbofabit, bieSmal 14 Sage früher als 1495.
Söieber fi&en mir in ber ®efinbeftube, gan^ berfelbe teiS mie
im aSorjaljre. Sßieber ift ba§> Wlafyl, ba§> befdjeibene, eingenommen,
ba§> ©efinbe meggegangen. 2Bieber langt ber Heller gum ©rfer*
fdjranü mit 89 er; mieber fdjjenft er ein mit feierlichem 33Iid. S)ann
Ijebt er feinen §umben unb rebet, mie man bor $aljr unb Sag an
biefer (Stelle über baä frönen gefprod^en unb irgenbmer bermeinet,
e§ gefct)elje mit S)rang, Bmang, Unbill unb SSiEEür; er aber fjabe
behauptet, e§ merbe ba§> frönen geübt natf» S3iEigteit unb gu ber
Ferren 9lu^. ®rum Ijabe er erbeten unb gebungen, feinen unb
feinet §errn eljrfamen lieben d5aft aU gronfctjreiber, alfo, ba$ er
aufeeidjne getremlicb, unb bottfommlidj), toa$, mann unb mein er, ber
fetter, gu frönen gebiete. Unb alfo fei gefcEjetjen ein £saljt lang.
SKun möge ber (Schreiber anzeigen unb eröffnen, ma§ er gefdjrieben.
S)er fleine $rei§ rücft enger gufammen, nact)bem ber S3üd§fen=
meifter etma§ DI in bie Slmbel gegoffen unb ftfjneE nod) ben S)oct)t
gebüßt unb ber Umgänger bie zinnernen Jamben nachgefüllt Ijat.
SBir öffnen unfere Sftabbe: 33ier S31ättlein fallen gum Sifcl), über
bereu feilen ein brüfenber 93Iicf be§ geiftlidjeu ^errn gleitet.
2Bir aber tun nodj einen tiefen (Stfjlucf unb beginnnen beim erften
matt:
gronbienfte im grüfnaljre 1495.
SSon Snbocabit bis OEuli:
Se 1 Sag im SBingert gefinben : 32 W, 10 W, 10 W
1 „ $ahev gefaxt 64 W mit 32 blogen
1 „ Riffen meffen 3 W Httebe.
SSon Dfuli bis pubica:
Se 1 Sag im 28ingert geftitft 24 W, 12 W unb 3 W grauen.
SSon pubica bis Oftern:
. ^e 1 Sag im 2Singert gegraben 25 G, 19 G, 46 T, 36 T
1 „ im (5dt)Ioffe Ijelffen meffen 3 W SJiebe.
SSon Dftern bis Ijl. treu^:
1 Sag jutn 58racr)ett eines SlclerS 66 W mit 33 blogen.
aSon Ijl. ^reug bis Kantate:
2 Sag ©raben madjen im ©tabtgraben 30 W-St.
$e l Sag im Söingert gegraben 24 W, 40 W, 66 W.
- 30 -
SSon ©antäte bi§ 1. Montag im ^uni:
3e 1 Zclq int (Stabtgraben ®anbel gelegt 24 W-St unb 8 W-St.
1 „ im Sßingert gebogen 6 W Sttebe.
1 „ im £aufe fjelffen toeffen 3 W 9J?ebe.
23on 1. Montag im Sunt bi§ <St. S3itu§:
$e 1 Xag nad) £anb§burg £o!s gebaren 12 unb 12 berftf).
mit 6 SBagen
1 Xag natf) £anb§burg S3orbe gebraut 2 bon 2ttamtmeiler.
2Sir legen ba§ SSIatt gut; (Seite. Sltter Slugen toenben fid) bem
®etftlidjen ^u, ber roäf)renb unfereä 23orIefen§ firt) Zotigen auf einer
Xafel gemalt unb bon bem Söüdjfenmeifter nun angelaffen mirb:
„2Bot)Ian, £err, fo rebet, \va§. %$t bavan au^ufe^en tjabt, wenn
bie ©täbter ityren Söaffergraben in ber gron unb meinet Gerrit
$?oft auäbeffern ober bie armen Seute bom Sanbe ben Sßhtgert
bflangen unb gmei, brei Stäfer einfäen muffen!"
„©ud) %u antworten, mein lieber ^oüänber,1) erlaffet mir bi§
gulefct, mann id) aEe§ lefen gehört/' berfe^t ber Slngerebete, „jefct
ntödjte id) nur — borau§gefe|t, bafc bie un§ borgelefenen gatjlen
ridjtig finb — einiget meinen greunb fetter fragen. (Sagt an, roo
finb benn in ©uerer Sifte bie 329 grauen geblieben, fo ^tjr in aller
©ite am 9ttarfu3tag au§ alten ©den gum (Sdjaffdjeren äufammen,
bieten liefet, toetl bie SBeber bon Sllget) ha mären, benen $t)r bie
2BoHe gut gu berfaufen glaubtet."
„feahe id) and) getan; 315 Muben Söotte maren'3, meldte mir
jene grauen an einem einzigen Sage bon ben (Strafen nahmen, alfo
bafj id) 291 ©ulben löfte. SIber biefe grauen frönten nidjt, fonbern
fie erhielten ben gemotjnten Saglotm, in (Summa 35 Bulben."
„@t, $tjr grunbgütiger ^err/' fböttelte ber 93rtefter, „unb bie
grauen tarnen tootjl gar redit freubig unb freinntttg, bafür tjabt
^br fie aBbalb in bie gelber getieft, fronmeife ,£)tfteln <$u raben,'
Qrteden ju brennen unb Kremmen' (Säefenginfter) au§ ben Sßein»
bergen gu raufen."
„9Jiit SSerlaub, anbädjtiger SSater," natjm ber Umgänger für
ben fetter bie ©ntgegnung auf, „ba§> ift früher aEerbingä, unb gmar
nod) in ben 80 er ^a^xen geioefen, tjeute finb aber bie SSaugrünbe
fo, baj3 ein 3#ten im großen ntdjt nötig ift."
„"Sann motten mir ©ott banten, bafj eZ bod) borangetjt mit
ber ©ntfaftung be§> 23auernftanbe§ unb gefbannt fein, raa§ benn ber
£>aubtfronäetteI bringen mirb," befdjtiefjt ber ®eifttid)e.
J) £>er Söücfjfenmetfter war au§ bem £emtegau.
— 31 —
28ir beriefen alfo bie
gronbienfte im (Sommer 1495.
SSon SSituä U§> <3t. $eter unb Sßaul:
1 Sag im Sßingert geheftet 8 W Webe
1 „ (Sabbuä gefönt 24 W grauen, erhielten blofc 93rot.
$e 1 Sog ©crft gefniben 24 W, 6 W.
„ 1 w Sefjm be^to. $oIj geforen 15 W unb 26 berfd). mit
13 SSagen.
SSon Sßeter unb Sßaul bi§ ©t. Margareten:
6 Sage lang im Sßingert geheftet 6 W Webe.
^e 2 Sage $ero gemat)t bnb gemalt 24 bon ©djieräfelb,
28 G, 10 W, 50 T.
„ 2 Sage ®orn gefniben unb gebonben 66 W-St, 32 W;
10 W, 60 W je 1 Sag.
23on ©t. Margareten bi§ Montag naü) 3a^0öi:
2—3 ©tunben lang ^»eto tragen bom 33rü§I in3 ©djlojs
100 W-St, erhielten »rot.
^e 1 Sag £eumatf)en unb »fahren 20 T, 52 G, 52 W, 50, 40 T.
1 Sag ©belg gefniben unb gebonben 67 W.
1 „ ^!orn gefniben unb gefahren 90 T, 10 bon Otanfjtoeiter.
1 „ 2l<fer gerotjt 67 T mit 32 pflügen.
1 „ Riffen meffen 3 Witte.
SSon Montag natfj %aloU 6i3 £aurentiu3:
^e 1 Sag $aber unb ©rbfen matyen, fniben, menben 82 T, 33 W.
1 Sag £am machen unb gebeln 16 W.
1 „ Stittadj Reifen matten 1 Webe.
SSon Saurentiu§ 6i£ Söartfjel:
1 Sag £aber binben 60 W, 85 T.
1 „ $eto machen 16 W.
1 „ Mebjt foren 46 W.
1 „ Reifen roeffen unb SSett ftreidjen 3 Webe.
23on SBartfjoIomä bi3 Montag bor Maria ©eburt:
6 Sage Reifen in ber S3urg! 1 Webe.
9Son Montag bor Maria ®eburt bi§ Matfjei:
1 Sag Sltfer gefahren 68 ^erfonen mit 33 2öagen.
1 „ ^olj „ 12 „ „ 6 „
(erhielten blofc einen Sjmoifj).
„@in langet Sftegifter," fagt ber Söüdjfenmeifter, aU wir ab*
fe^en.
„^ttt ©egenteil," meint ber ©otteägelefjrte; „mir fefjlt mieberum
manches. Ober mottt 3$r mir meifj machen, ba$ mit biefen baar
Sagen be§ <5d)neiben§ ©uere 300 borgen (betreibe unb ®raä nieber*
gelegt roorben feien?"
„Smrtfjauä nicbt," entgegnet ber Heller. „2Sir fjaben eben
einen großen Seil be§felben borredj)t)o (im Slfforb) — p 14 Pfennig
ben borgen — an 2Kätjer unb (Sdjnitter berbungen."
„Unb wer fyat benn ben (Sabbu§ gebonben, bamit er nidjt tn§
$raut fdbjefje? S)od) Wieber nur $röner!"
„Siftein, fonbern grauen im Saglofjn."
„Unb Wer Ijjat @ud§ benn ©uer 33renn(;oIä heimgefahren, ^>err
Mer ?"
„S)a<o mar at(erbing§ eine ©djarfaljrt, aber e§ mar in einem
Sage gefdjefjen unb fe^It im $ronöuc§ be§f)aIB, meil ber $ronfd)reiber
nur bie ^errenfronen bezeichnete."
„S)eren fdjeinen redjt biele bergeffen, lieber heiler \"
„$ft aber unmöglich, frommer -Sperr; benn nur noäj ein gürften-
biener im gangen Gebiet l§at gronbienfr, nämlicb, ber ©ifmltfjeijj.
28a§ ber Pfarrer gu forbern £>at unb bie Äirctje, get)t nidjt fjierfjer,
unb Wa3 bie Runter unb 9titter unferen armen Seuten, fo felbe
au§nal§m§Weife audj) bortfjin guftänbig, auflegen, Wtffen mir nidjt
unb tonnen mir nidjt beachten."
„Slber barin liegt ja eben bie ^ärte, äfteifter £Hau§ ! 93etrad)tet
boü) nur biefen Zettel ber (Sommerfronen : ^n oe" orei SSoc^en
ber Gsrnte, bom 29. $uni big gum Äratag l^abt 3$r au§ ben taum
250 -£>au§fjaltungen @uere§ grongebiete§ 739 @rWatf)fene je einen
boltten Sag für ©uag berlangt, alfo au§ jebem §au§ gWei Seute.
$n biefen brei 2Bod)en mirb Woip bie ^älfte alter $aIjre§fronen ge*
leiftet Worben fein. Unb Wifet ^v nitfjt, bafc in biefen Sagen aud)
ber „arme SOZann" fein biääjen Sirmut eintun mufjte, bafj an manchem
Sag, Wo ber Sinne G£uere§ ober gar eine§ anberen ^»errn unb 23üttel3
(Beljeifj folgen muftte, um ^errenernte bor biegen unb 93Ii& gu bergen,
ber Slrme nur unter ©eufeer unb Sränen ber ©eWalt ^u Metten
Jana? 28er ptte aber einen etwaigen ©traben fernerer gefüllt: £>err
ober Slrmer?"
,,^x tjabt ba redgt, eljrwürbiger Wann/' entgegnet ber 93ütf)fen*
meifter, unb ber fetter fagt: „äflag fein; aber id) Weifj unb felje e§
in bem $ettel beftätigt, bafj id) meine S)ienfte bamalä Sag um
Sag Wedjfeln liefe, nie ein gange§ S)orf boulommen entblößte bon
- 33 -
Slrbettäfröften, aud) niemals in augenbliätlidjjei; ®eroitterSgefalijr bie
frönet aufbot."
„Slögefel^en bon einem galt, Stteifter fetter," mußte ber Um*
ganger oerbeffern. „Söenn bie SSürger bon SP^ofc^el, je gtoei an§
einem ^»anfe, mußte iä) eines 3lbenb§, aU 9fagen brot)ter in ben
Sörüfjl gum ,£>eutragen entbieten."
„3)a mußten fte eben gefjordjen taut i§re§ S8ertrage§ bon 1369/'
bebeutete ber fetter. „Ferren üftu£ get)t über STrmmannS Xrufc."
„Seiber!" feuf^te ber ®eiftlitf)e.
„$a, leiber fjaben bie ,3Pcenfc^en' eben bielfadj) bergeffen, baß
ifjre $conbienfte gu aUermeift au§ einem alten Vertrag ^erborgiugen
unb oerfbrocfjen mürben an (Steifte bon fonft fdjtoer fattenben @nt=
fcpbigungen für Senkung unfereS ^errenlanbeS. ®ie dauern
bon feilte finb im (55enuffe biefeS S3obenS aufgetoadjjfen, glauben, er
fei tt)r ©igen, Kraben bergeffen, mem er toirflidj geprt, unb embfinben
nun als bittere Saft, roa§ ben früheren ^ntjabern einfad) einen Seil
beS SßadjteS ausmachte !"
„Gbemaü), mein lieber Keffer ! @§ muffen @uctj auä) Seute frönen,
bie tein ^»errenlanb befiijen," entgegnete ber (Steiftlidje.
„S)ie finb ebenmäßig meines §errn Untertanen unb alfo Slrme
Seute gleich allen anberen; brum muffen fie (Steuern äa^Ien," baS
öffentliche 2Sefen gu unterhalten unb il^re Untertänigfeit unb £eib=
eigenfdjaft $u bezeugen!"
„SSenn'S nur nictjt gu arg getrieben mürbe!"
„@o fjört botfj erft unferen $ronfdjreiber toeiter!" —
f^olgt btö britte «Blatt.
$ronbienfte im ^erbfte 1495.
SSon 3ftat^äi big (St. £ufa§tag:
1 Sag in ber 93urgf Reifen roeffen 3 Webe.
Sßon SufaStag bi§ 9ttonat nad) Sniertjeiligen :
^e 1 Sag Sefjm unb ^olj gefort 10 W, 14 W mit 5 Darren
unb 7 SSagen.
SSon Montag nadj SlEetfjeüigen bis SRontag bor ©Itfabetfj:
8e 2 Sag Stufen in ben 2Singert gefctjlagen 5 W, 3 W.
1 // #0*8 gefort 44 W mit 22 2Sagen.
9Son Montag bor ©lifabetfj Bis STnbreaStag:
1 Sag SD?t>ft getragen 14 W.
1 „ £015 gefort 42 berftf)iebene Sßerfonen mit 22 2Bagen.
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23otT2ttt&rea3tag U§> Montag natf) Sucta:
1 Sag Söoreljolä Brockt 42 berfdj. ^erfonen mit 22 2ßagen.
23on Sttontag nadj Sucto bi3 ^inbleintag:
1 Sag SSorefjoIg Bracht 44 berfdj). SJSerfonen mit 22 28agen.
„S)a§ ift bocfc) roentg genug für ben .^erbft," fagt ber Kelter.
„2Sunbert midj autf)/' entgegnet ber ©eiftlictje, „baft idj nidjtä
Ijöre bom 2Beinlefen, bom (Säen, bom gefjenttoeinfaljren, bom Um*
fütten unb Leitern."
„S)a§ leiften bei un§ immer bie Sfrtecfjte, Saglöljner unb £au£=
bferbe, gestrenger £err."
„Unb bon 93etful)ren gu einem 93au erfahre iä) aucr) nichts!"
„©§ würbe nicfjt^ gebaut al§ ein 23adofen ; bagu rourbe Seljm
gefahren."
„Unb ba§> ^olj, ba§ gefahren mürbe, nadj)bem ber groft fid}
eingeteilt?"
„$ft ba§ 2Bacrj§tum bon 5 borgen ^errentoalb, ba§ ein £>ol^
l)auer in 60 2lrbeit§tagen um 5 kalter ^orn ober 4 (Bulben &elb
fällte unb unfere ®eric§t§bauern fuhren e§ in iljrer redjtäbflicrjtigen
(Scljarfron."
„©ann gebt un§ ©uer le$te§ gettelin, ©djreiber!"
$ronbienfte im SSinter 1495.
SBon ®inbleintag bi3 Montag nadj) S)reifonig:
1 Sag 33ore^oI§ bracht 42 berfd). Sßerfonen mit 22 2Bagen.
SSon Montag nad} S)reifönig bi§ ^auli SSefeljrung:
V2 Sag lang SDctjft tragen in ben SSingert 14 W.
SSon $auli 23efeljrung bi§ Montag nadj Qifytmefc:
2 Sage lang SEJirjft tragen in ben SBingert 14 W.
SSon Sttontag nad) Sid^tme^ bi§ $eter§tag:
1 Sag ^olg bracht 10 berfdj. ^erfonen mit 5 SSagen
1 „ Reifen meffen 3 Sttebe.1)
„<5tf)on fertig?" fragt ber S3üc£)fenmeifter, „finb botfj nur 8
2ßotf}en!"
„freilief)!" lautet bie Slnttoori. „Unfer ^eurige§ 9tec(jnung§--
Jaljr fjat botf) nur 50 Sßodjen unb nadjbem mir für jebe ber brei
übrigen ^aljre^eiten 7x2 Sßodjen anfe£ten, bleiben für ben 2£mter
nur 8 28oäjen mie geftfjeljen."
i) Sitte biefe gronäettet nad) bem 93rot6ud^e ber feueret SanbS&urg pro 1495/96.
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,,©S ift aber bod) merfmürbig, maS in biefem aötnter^ettet
mir mangelt/' nimmt 5er ®eiftlid)e feine Äritif mieber auf. „2Ber
f)at benn 3. 23. gebrofdien ?"
„Unfer £auSgemäd)fe brofdjen bie ®ned)te unb 9#ägbe, baS
3ef)entforn aber toieberum nur Saglötjner, lieber £erre," fagt ber
Umgänger; „12 äJtomt maren gmei SBodjen lang ftänbtg in ber Arbeit
gegen ®oft unb 14 Pfennig So^n bro Xag." J)
„Unb toer *jat benn biefeS ^afjr ben 2Sein nadj gmeibrüden
inS ©djlofc gefahren?"
„©er gnäbige £err ift erft bor fur^em aus ^aläftina gefommen
unb f)at bis je£t nod) feinen 28ein bedangt."
„Unb mer ¥)at benn gefifdjt?"
„®efrW biefeS $abr nid)t; ptte aud) nur etma 20 9ttann
1 Sag lang beanfbrudjt."
2IIS ber ®eiftlid)e barauf <$u feiner Xafel ftdj nieberbog, um
bort, mie eS fd)ien, feine $af)Ien äufammenpftellen, rief ^errmann
bon SSergen, unfer 53ücf)fenmeifter :
„Sttun, .£>err, antwortet bod) bem „.^ollänber" je|jt, mo $£)r
alle ^ronbienfte gehört, auf feine borige $rage. 28aS f)abt %l)v
auS^ufe^en? 28o ift Ijier 28iatür?"
@ine fleine Sßaufe entftanb. 2)er ©eiftlidje regnete nod). ^e^t
mar er fertig, tat Söefdjeib unb fagte:
„%<$) felje, meine lieben greunbe, tote idjj redjt fjatte, als id)
borigeS 3a^r toünfdjte: ,28enn nur nidjtS an $unfer gefommen
märe.' ®enn id) mu^ geftefjen, an biefem -£ofe SUejanberS bon
giueibrüden tut man leiblicher ©djarioerf als an aEen ^>öfen ber
©bleu unb Runter, fomeit idj fie rings in ber Stabe unb in meiner
4?etmat fenne. 2Benn id) nämlid) genau bie ©inmofmergaljlen unferer
lanbSbergifdjen Orte unb bie $rontage bergleidje, fo ergibt fidj, bafj
nirgenbS meljr geforbert mürbe, als bie 2BeiStümer erlauben. Sie
,gemeffene' $ron mürbe gmar boKauf getan, bie ungemeffene aber
ging für einen ^ronbfüdjtigen im ganzen nicfyt über eine 2Boif)e.
STucf) erfenne id) gerne an, bafj bie ,£>eran§ief)ung ber Strmen Äeute
meife ausgeteilt mürbe; in ber Stege! finb fie auf je einen, feiten
auf gmei Sage fjintereinanberfolgenb gebungen morten unb nur
ein einziges 3ftal f)at bie $ron 6 Sage anljaltenb gemährt."
„SDaS maren G 9J£äbd)en, bie, als eS fdjarf geforen mar, ®ung
in ben SSingert trugen," bertetbigt firf) ber Helfer. „^d) mu&te baS
') 2)ie3 unb bie fotgenben Beregnungen nadfj ber ßeftereiredjmmg beöfe(6en
3*
— 36 —
gute SSetter benü^en unb bie ÜJftäbdjen maren bamal§ getoife gu
$>au§> entbefjrlidj."
„Sroij aU biefer unberfennbaren 9tüc!ficf)t finb/' fo fäfjrt ber
©eiirlictje fort, „im 3>at)re 1495 an biefem unferem mittelgbacfyfdjen
gronljof Sanbäburg 1903 §anbfronen unb 690 ©cb,ar= ober (Spann*
fronen bon je eine§ Xage§ Sänge unb bon im gangen 2298 Sßerfonen
mit 614 ^ferben unb Drfjfen geleiftet toorben, machet im ©urctjfctmitt
pro $amilie 41/2 -£>anb= unb 2 ©pannfrontage, auf ben ^op\ etwa
1 1/i SlrbeitStag. Unb nun lafct ©udj einmal fragen, SDtofter ÄIau§ :
,2öürbe Sanb§burg unb fein §ürft berberben, toenn baZ (Sdjartoert
fehlte ?<"
„£)a<8 läfct fid} au§rect)nen," entgegitet ber Kelter, „unb ba id)
ja bleute meine 9tect)nung roieber abgefctjloffen, meifc iä) 33efcf)eib."
,,©o fagt mir gunääjft, ob unb miebiel ©etoinn 3$r erhielt!"
„Steine heutige ^ecb^nung befagt im einzelnen, bafj unfer Steuer*
grunb 570 Bulben, unfer gangeg $imt 870 ©utben in ®elb unb
Naturalien aU freie, reine 9tente für bie b,ergogIicr)e klaffe ertrugen."
„Nun fagt nod): ,28ie v)oä) fernlagt $$r bie Arbeit ber $rö\
ner an?'"
„ÜDiit meiteren 4 Anetten unb 9 Sßferben benfe icf) bie gange
SIrbeitäfraft ber $röner mettgumaetjen," entgegnet ber Leiter.
„SSürbe ©ueb, ba% metjr Dbfer toften, al§ ©uet) bie $röner
erfe&en?"
„$dj glaube taum, menigften§ nicfjt an ©elb. Senn ioenn td^
unferen ortsüblichen burct)fcr)ttittlictjen Xaglotjn in Sinfatj bringe, fo
mürbe bie gange $ron!eiftung mit 190 (Bulben aufgumiegen fein,
b. i. genau gerabe fobiel, al§> tet) jätjrlict) für Saglofjn unb ^nectjtä*
blende brauche."
„So fjebt alfo bie $ron auf/' forbert ber ®eiftlicf)e; „benn
toenn $fjr aucr) nur 570 (Bulben minus 190 Bulben übrig galtet
bon ©uerm ©ute, fo toirb baZ auef» genügen; übrigens toürbet ^r
buretj bie ^»erangieb^ung bon 3btetf)ten unb STaglötjnem jebenfaltS fo*
biet an Hoft unb Umftänben fparen, al§ bie gange #ron mit ib^ren
190 (Mben toert ift."
„£)a§ tonnte faft fein," ftimmt ber fetter gu; „benn unfer
©peifebebarf ift ein auffattenb b>b>r. 208 Sobpelgentner $orn v)abe
id) atiein im berftoffenen £$at)re berbatfen laffen, 8000 ©ier etwa
gebraust, 62 ©tücf 9ünber unb (Sdjtoeine, 6 93öcfe, 133 ©ctmfe ge=
fct)Iact)tet, 7080 Siter 2Sein finb bertrunten morben. Söaran b>ben
freiließ anä) bie um 3It5 einfprecfienben Beamten mitgenoffen; aber
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5er ,£>aubtanteil an biefem 23er6rcmtf) gebührt boä) ben Saufenben
bon ^önern. £rot}bem tft eä unmöglid), bie $ron aufgeben!" !)
„(So tafjt fie ablöfen! Q3efe£)It iebent bon ©uren 433 <£>au§ges
feffen (fjfamtlienbatern), baft er §u bem £mtjne, meIcf)e<o er aU ^eidjen
feiner ^örtgfeit nnb Untertänigkeit ©ud) an gaftnadjt liefern mufc,
notf) V2 ©ulben alz $ronerfa£ lege; bie 2/3 ©ulben Q\n%, bte er
fonft burdjfcfimttlid) $a§lt, toürben natürlich bleiben. SanbSburg
nnb fein $ürft mürben bann fogar eine tjötjere 9fante al§> bte^er
genießen!''
„§aft möchte idj e§> glauben," fagte finnenb ber Heller. „Slber
gefegt, e3 märe fo, mie $t)r rechnet: Sßürbe awf) jeber 2lrme 9ftann
ben falben (Bulben erfdjtoingen fönnen? 28ürbe ba% meinen $reunb
Umgänger nidjt $u häufigen 23erummerungen (Sßfänbungen) führen?
Sßürbe jeber SIrmmann anf bie ^oftgaben bei un§ beraten mögen?
28o mürbe idj) enblicf) für meine toeiten, toeiten ®rünbe mitten in ber
©rnte, ba bie 3Irbeit§fräfte überall gefaxt finb, ^>ilfe, aureidjenbe
Raufen bon Xaglö^nern tjolen? $ann man be§ §errn 9lu^ bon be§
8Trmmann§ ©unft abhängig machen? Unb finb nicfjt ba nnb bort,
Wo $ronabfauf erlaubt, ftetS bringlic^e gälte aufgenommen?2) 2So
bliebe enblirf) ber fict)tbare Sluäbrucf ber gufammengefjörigfeit bon
^>err unb ©igenleuten? SKein, nein, bie $ron ablöfen, ba§> get)t nirfjt
an, unb felbft menn e§ in meiner 9ftad)t ftünbe — td) mürbe e§ nitfjt
tun!" fdjIof3 ber Heller feine Überlegung.
„(Seib nidjt l^art, ÜDMfter," hat ber SJSriefter, „fonft fönnen
Reiten Eommen, mo ber 33auer auffte^t gegen ben, ber il^n miber
($5ott unb fein ^eiliges ©bangelium immerbar Seibeigner, SIrmer
Sflann nennt; Reiten, mo ber 33auer frei fein toitC gletct) feinem §errn,
mo er bie ginfen unb bie Gülten für ju fyoä) erflärt, mo er bie 2Iuutem
ben gurücf berlangt, bamit er ftct) befolgen, bemeiben, bejagen möge gleich
feinem §errn unb fict) fcptjen Eann bor SBilbfdmben unb bor $utter*
not! Sa/ Reiten fönnen rommen unb mir mitt e§ in ben Dfjren
raunen, alz feien fie nat)e, mo bie ungemeffenen fronen gu Ärieg
unb Sfufftanb führen unb bie ©trafen, bte 3$r auf Verdatungen
ober Verfehlungen einer gron bertjängt, ©ucf) mit Kolben tjeimge*
ga^It toerben!"3)
„9ttögen fie Eommen, biefe Reiten!" fagt ftammenben 2Juge§ ber
Heller. „Unfer feauZ ftetjt feft unb in unfere§ ^»er^ogä 2tleranber§
J) 9iad£) b,v Äefteretredjnung aon 1495/96.
2) SH^etnpf. Urlunbe im SRetd&Sard&iü TOündjen X. Fase. 5 unb ©elj. §augarc§it)
äUündöen 183 (255).
3) 3laü) ben „12 Slrtifel" ber Sauern im 33auerntnege.
— 38 —
Sembett Wirb 5er (Sturm faum Blätter, gefcI)Weige betttt Säume Weg*
fegeu. SSie 20 Pfennige, Welche mir bem auflegen, ber ein ®ebot
berfäumt,1) finb buref) Übereinkommen red^tltc^; ber 28ilbftanb I)ier
gu Sanbe tann bei ben pufigen ^ergogSfagben nic^t über^anb
nehmen;2) gubetn I)at jeber unfern Xaglö^ner ba§ ^ecfjt, an feinem
Sonntage für feinen eigenen £ifd) einen ^afen ober Steiger §u jagen.3)
$ebe§ unferer Dörfer Ijat nod) Slttmenbmalb unb =Weibe, ^reitjolg
5um Sauen unb brennen mufj jebem ,£>au§gefej3 gereicht werben,4)
unb Wo ba§> ober bie ©idjelmaft Wirflirf) mangeln foEte, ift Sanb§=
bürg teils oljne ©ntgelt, teils gegen Xar.e gur Lieferung berbflicf)tet.
2So Sinne weilen, Wo ©lenb unb 9rot ift, ba befiehlt mir ber -Spergog
5U Reifen.5) 3in§ uno ®üft f™0 altljerlötttmlicf) unb, folange idj
Weift, biefelben 300 (Bulben wert, Welche ber ®runbljerr boä) ioor)I
bon feinen Sldern bedungen barf. (Sonft gatjlt ja ber Untertan faft
nichts als etliche 4 — 8 Pfennige für Sebe unb ©dja&ung unb fein
^>u^n. Unb wenn itf) i^n „Seibeigen" nenne unb „SIrmer SPtann"
— ift er eS etwa nidjt? S3in iä) eS ntcr)t auä) unb alle, bie Wir
Ijier fi&en, fofern nidjt einer jitfatttg gefreit ift, Wie Igfjr, lieber
anbäcfjtiger feext ! ©el^t nur hinunter in bie £>ütten unb fjordjt bie
Seute auS, ob unferem ^»errn ein £aar gefrümmt Würbe, Wenn er
fidj berirrte im tiefften gorfi! 23eim ^un^er uno De^m annen
©beimann mag ber Untertan böfe Reiten Ijaben, — bei £>errn
Sllejanbern nicfjt!"
®er fetter Kjebt bie Xafel auf. Unfer ®ienft, unfer 93efuct) auf
ber SanbSburg ift §u @nbe. SJcit il^m ift baS gron^ofleben beS
15. SaJjtfjmt&ertS im Sun unb S)enfen borüberge^ogen ; Ziffern
unb Quellen Ijaben gefbrodjen. ®ajj ^er^og Sllejanber bei feinen
$rönern nichts Weniger als bertjaftt geWefen, geigt feine Rettung 1512:
$n nebeliger "SreilönigSnacfjt erftieg Ütubrec^t bon Stanbec!, „unge*
grünbeter $orberungen falber" bie dauern ber SanbSburg. 2)er
Überfall War fo rafd) gefct)er)ert, ba$ bie Übergabe unbermeiblict)
fd)ien; ber $einb blatte eS inbeS blof; auf ben ^falggrafen abgc=
fetjen, bie ®ienerfcl)aft fottte freien Slbgug I)aben. ®a hot tnSge*
Ijeim ein 93auernfned)t, ber gum ^olgfüljren anfällig in ber S3urg
anWefenb War, feinem gron^errn ©eWanbWed^fel an unb als £>ol<^
i) SBeiötümerfammtung a. a. Ö.
2) gib, fcof* unb etoatsbicnfl, @. 133.
b) Qweibv. Ipoforbmmg a. a. D.
4) SBetStümerfammlung a. a. D.
5) ^n allen 3af)resretf)nungen erfdjcinen grudEjtgabcn an 2trme, SBIinbe, ßranfe ;
an ganje @emeinben roirb in getreibearmen ^af;i:en <5aat;i:ud£)t von Sanböburg au§=
geliehen, nue oben ©eite 9 gefagt.
— 39 —
fnecfjt entrann SUejanbcr fct)mär)Iid^er Überrumpelung, ^n £al
unb ©tabt fanb er bann audj mof)l eilige Boten unb nnttige Sangen
gu grünblidjer Slbioefjr be§ freien 9iaubritter<§. UmgeleJjrt fjat
auä) ber $ürft — bietteidjt au3 Slnlafc biefe§ £reubetoeife§ — feine
Untertanen burci) ©efdjenfe au^gegeidjnet (Dbermofrfjel g. 89. erhielt
ben ©tabtgraben, gu $ifd}toaffer unb ©artenanlage geeignet). Unb
foffte e3 nod) an Betoeifen fehlen für bie 28at)rt)eit beffen, to a§ oben
ber fetter über bie getoiffen^afte $roneinrufung *) fagte, fo genügt ber
#intoei3, baf3 bon einem Bauernfrieg in biefem Xal nitfjtS befannt
ift; nur ba$ gugeftänbntS mag Verlangt toorben fein unb touröe
gegeben, baJ3 alle gronbienfte gu einer 3eit angefe^t mürben, too
fie möglidjft wenig läftig fielen.
Damals mar tnbe§ 3Uer,anber (f 31. Dttober 1514) fdjon längft
gu feinen Tätern berfammelt. ©ein ©ofjn Subtoig ber jüngere
baute gtoar and) etliches kleinere an ber £anb§burg, allein feine
Neigungen toaren anber§ geartet, al§ bafj fie it)n gu behaglicher ©im
fetjr auf ber arbeit§ftitten Burg Ratten fommen laffen. ©ine £anb§*
berger (?) Saglöfjnerorbnung bon 15212) begeidjnet fein mirtfdjaft*
Iidje§ ^ntereffe; in ©tnfütjrung ber Oleformation ift er geitlicfj einer
ber erften dürften ©eutfdjjlanbä. ©ein früher %ob (3. Steg. 1532)
führte gur bormunbfdjjaftlidjen Regierung.
als jfürficttft% un& ptiiclpimfet bes pmtes
burefy bie
^ormütttrer |Ut£rrc^t unlx dtfa&ei^
1532-1544.
X)k beiben Bormünber be§> jugenblitfjen ^»er^ogS SBoIfgang
nahmen ifjren Stufertttjalt bi3 1535 auf ber SanbSburg. ©ie liefjen
gunäcfyft ba$ ^nbentar il^rer fürftlictjen „Slbbartementä" erneuern unb
führten bann bie alte, ftrenge ©teblj)anifct)e Orbnung mit fbarfamfter
£>erbergung nneber ein. Stile ©aftereten, ©inlabungen,$rembengufbrü(f)e
tourben auf ba§> SOcinbeftmafj befd)rän!t; bem ®efinbe — and) bem
Kelter unb STmtmann — mar Bewirtung gang berboten; unberechtigte
Befudjer mürben unabfidjtlicf) gurücfgemiefen, Berechtigungen ftrenge
gebrüft. 'Die ©tf)Iof$ut mürbe berfdjärft, bie Sortoadje reorganifiert:
6 28äcf)ter unb 8 §unbe Ratten unter Dberaufftcfjt be§ Burggrafen
!) Sie Entartung ber ^ronübung in fpäterec 3eit gehört mdf)t Ijierljer.
2) ©iefje biefetbe in be§ SSerfafferä „Slgrarfyiftor. Seitrag inäbefonbere für ba§
Jperjogtum .ßTOeibrütfen," groetbrütfen 1894 bei Puppert, ©. 42 ff.
— 40 —
unb unter ®egenfontrotte be§ ^etterg ben ©bäf)= unb ^ortenbienft.
Shtfj'erbem tourben gut ©rpb^ung ber ©idjertyeit bie brei 2Badt)t=
ftuben ^ei^bar gemalt, fie tonrben mit SjMber unb SSurffteinen neu
berbrobiantiert. Söiefe u. a., }ebenfaH§ burdj bie Umftänbe gebotenen
Vertorfungen unb Neuerungen im Söadjtbienft liefe ^falggraf
3fhtbrecfyt gu „fteter unb unberbrüdjlitfjer Sauer" in einem fürftltdjen
IBefeTt)! !urg bor feinem Sßeggang — bermutlid) nod) 1534 — form*
litf) unb amtlich feftlegen. Sie in 22 „$temer" abgeteilte Slnorbnung
toirft fotoofjl burdj üjren tatfäcpctjen gntjalt aU audt) burdj) ba$,
toa3 fie gtoifäjen ben geilen lefen läfct, ein bemerfen§toerte§ (Streif*
lidjt auf bie ©itfjerljjeit unb bie ©idjerfjeitämafmalOmen in ben SSurgen
jener £eit; fie geigt, tote unbraftifd) natf) unferen Gegriffen ber
romantiftf) fo berllärte SBätfjterruf getoefen, läfjt Sßerfonal* unb
gftaumberpltniffe ber Söurg um bie Sttitte be3 XVI. Sa^unbertä
erfennen unb gemährt ©tnblid in bie ftrenge ^»au^uc^t. ®at)er möge
ber ©rlafj, ofjne ba$ iljjm bamit ein gefteigerter SBert beigemeffen
toerben toiE, im SSortlaut mit urfbrünglic^er ©djreibtoeife folgen;
e§, fei jebod) betont, bafj biefe Sßrobe gtoeibrütfifdjer ^an^Ieifbradje au§
Sutl§er§ 3eit faum einf)eimiftf)er Sialeft ift. — ©eine ffitftlidjen
©naben forbern alfo:
„©rftlitf) ba§> (= bafj) bie toadjt b^nfortter gu lanbtfberg1)
$m fjufj bnb nit <$m gtotjngefl: burdj fedjS toetf)t befäjeen fott.1)
Seren fotten a) gtoen %m boltoercf bb, ber ^nnerftenn bfortten
Ober ber ftobenn, b) gtoen bff bem boltoerfbber ber nutoen ftübenn
bnnb c) gtoenn $m großen forberften boltoert oben bnber bem
Sad) attenatf)t, einer bor ber anbern natf) (b. fj. je einer über
bie anbere %la<fyt) toatfjen.2)
i) Sinterpunftion, Klammern, Siterä unb Numerierung finb bie§feit3 beigefügt.
2) S)ie ermähnten Drtlidjifeüen werben burdEj ben beigegebenen ©runbplan unb
2JIertan§ 3eicfjnung *>et: Sanbäburg (f. beibes) »erbeutlicljt. 9?adj bem lefetern märe
unter groingel 1534 nur ber rafenberoadjfene Sftaum jroifd^en ben SSofjngebäuben, ber
fübroefttidjen SBeljrmauer unb ben beiben Pforten ju benfen. 2)ie Sage biefer Pforten
ift Ijeute nodO unoeränbert : bie tiefere im SBeften — bei 3J?erian bie im $orber=
grunb — mar bie „äufjerfte"; fie Befaft nur ein Xox burgfeitä, ba ifjr ©eroölbe ju
feiert unb bie aufjieljbare 33rüöfe oorgelagert mar. S)ie „tnnerfte Pforte" mar niebriger,
aber it)r Sogen mar tiefer: fie bürfte jroeitorig geraefen fein (f. u. 3iff. 9)- (©in
roeiterer portenartiger Slbfcbjufj ju beiben Seiten be3 Sergfriebeä ift oben Seite 12
al§ „britte Sßforte" angefproetjen). — SSon ben in ber 2BadE)torbnung genannten brei
Sotlroerfen finb bei SDlerian jroei fid^töar : ber 3tunbturm in Dften (redE)tä) ift rcofjl
al§ grofseä uorberfteä SoHroer! ju nehmen, in meinem „oben unter bem 2)adE)" ge^
raad^t mürbe-, al§ SoUraerlf „bei ber innerften Pforte" bürfte ber jinnengefrönte SRunb;
türm im SBeften gebient §aben. S)a3 im 33ilbe nid^t fic$tbare britte Soffroerf „bei
ber neuen Stube" mag nadj Sorben gegen bie Stabt geblicft b,aben unb bort geftanben
fein, mo nodj ^eute bie 5Refte einer Steintreppe eine treff(idje 5CaIfdjau ermöglichen.
— 41 -
2. ^tem fo foE ber bfferft Pförtner bnb ber borten einer,
be&gleidjen alle tjonbe narfjtä %m gwingel Wad)en, einer bor
ber anbern nad) (Pförtner nnb feixte foEen alfo abWedjfeln).
3. Astern ber tfjornfnedjt foEe nachts bff benn tftornn btiöen
(nnb) ein nadjt bor bte anber nad) Wadjen.
4. Stein ber tfjornfnetfjt fol ben ganzen tag bff bem tfjorn
Mibenn bnb feimStoegg tjerab genommen werben, e§> befdjee ban
bfj funberlidjen beweglichen brfadjen; aBbann fol bon ftunb an
ein anber an fein ftat barbff geen bnb ntt Ijjerabfomme, ber
rtjornfnedjt feb, ban Wtbber bff benn ttjormt.
5. Stern foEenn ber fetter bnb ber burggraub1) gutt ad)t
Kjabenn, baZ (= ba$) bie Wecfjter nadjt red)t Wadjen, bnb (fie
foEen) ben Wedjtern tje gn bitten mit fjornemn blafen. 2)ef3=
gleichen foEen bte med)ter gu tjeber ftunben etnanber and) Blafen;
baruff (foEen) bie wedjter einer nad) bem anbern Wtbber mit
fjornernn antwortten, beffen (= Worüber) ber Heller burggrab
bnb bie Wedjter S^nen (= ftd)) feI6§ ein orbnung madjen bnb
fid) be§> blafen§ bnb antwortten§ t)aI6 mit etnanber bergleidjen
folten. 2BeId)er Wedjter ntt §n redjter 3^tt antWort, tote obfteet,
fol geftrafft Werben bmb rjt (— 12) J>, bereu bt (= 6) J> bem
feiler bnb Burggrab, bie anbern bt J, ben anbern fnedjten
werben foEen.
6. Stern btje Wadjten (Iie§ SSadjtftuben), tote oBeugemelt ift, foEen
mit ftfjornftein bnb feuerftetten gugertdjt Werben, ba§> (=-bamit) fid)
bie Weiter (^ur) Wrjnter=3ett barbff enthalten magen (= aufhalten
tonnen); befjgletdjen (ift) bff tyebe Wadjt ein Ijjorn (gu geben), bnb
(e§) foEen ber fetter nnb S3urggrab bt) $ven legem aud) fjorner
H)abenn, baZ (= bafj) ein tieber $u ftjnner 8t)t blafen bnb bie
anbern antwortten mögen.
7. Stern e% foEenn bff ein rjebe maä)t gWetn Torfen (= §afen=
büdjfen) berorbentt Werben bnb aEe berettfdjafft (= äftunttion)
bar^u, aud) ein tjauffen Worffftein (SBurfftein gum ©tfjtefcen ober
©djleubern) ; bodj mit bem buluer (foE mau) alfo berwarlid)
(umgeben, ba$) be§ feuer§ tjalb nit fd)abe bauon entftee.
8. Stem aEe male, fo man rjffet, fol ber S3urggrabe bie
bfortten*fcr)IuffeI bt) jme (= fid)) tjaben bnb bie $t)t (= Wäfirenb
ber ©ffen§5ett) niemanbt Sn 00^ blaffen.
!) Seffen Berufung unb feine Spftid^t f. o. <3. 10; (genaueres gibt @ib, (Staate
bienft ©. 173 u. ff. 2lm 18. Dttofcer 1535 rottrbe SBBatter «lief uon Stoltenberg atä
33urggraf nadf) 2anbä6erg fcefteUt unb tfjm fcefonberö bte SSurgfjut „eingebunben".
— 42 — ,
9. Stent ber Burggraue fott audj morgen^ bnb nadjtS mit
Öem bff bnb äuftfjlieffen ftm fad) fetfis berfefjen bnb bie (©atf))
niemant anberä befel^en, aud) Bt) nadjt niemant gulaffen one
eiu funberu geljetf?. 23nb morgenb«, fo er bfffdjleu&t, guuor
er bie bfferft bfort bff rtjue, (fott er) ben gmingett martern
ruffen bnb felfjen, baä (= ob) bie nod) ba fetjen; aud) fol ber
Snnerft=bfortner ba§> erft bfjore x) nnberr nad) (= hinter) bem
6urggrnue gttfcpeffenn, fo er fjim b&geet, bnb nit roibber bff;
tfjun, ber Burggraue fom bau bon ber bfferften bfortten felb§
f)erwibber bnb forbert bff jutfjun.
10. Stent fo bnfer g. f). (= ©näbiger £err) bon Sanbtfberg
fjtjntoegf fontbtt, fol man bofelBftntjemant one (= aufgenommen)
ba§> teglid) fm^geftinb ^nlaffen funber ein gereift (= otjne Be=
fonbern SBefe^I), bft gefd)eibenn bie 9M e (== diäte), ambtmann
bnb lanbtfdjreiber §u meifen^eim bnb fjenfel, (ben) Botten (= Kurier
bon gmei&rücfen); funberlidj (fott man) fet)n gaftung Sw %>a\\§>
aufteilen ober fjaltenn.
11. Stent e§> fotten ber fetter bnb burggraue bff ein male nit
Beibe bfj bem Jjufj geen; fie fotten aud) am fefcjertag bie fned)t
nit atte barbft geen laffenn, funber b,eber §t)tt fouil (^inedjte)
bar S^ Behalten, ba$ (= ba%) ba§> $ufj mit leuten nod) genug;
fam bertoart ft).
12. $tem baZ ^eimtid^ gemad) (= SIBort) Bt) ber tjnnerften
bforten bff ber erben fott al^Balb nad) bnfer§ gn. Ferren fd)eiben
bermurt merben, toie ber fetter be§ Befdjeiben ift.
13. Astern ber bmBgänger (= aud) (S5efäHert)eberr f. o. <3. 13)
fol nac§t§ Itjgen £§n bem erder Bip bem ftatt gegen ber tifferften
bfortten gu2) bnb nad)t§ aud) be3 fjufj bnb bfortt tjetffen gut
ad)t IjaBenn.
14. Stent e§> fotte ber bfortner an ber tjnnerften bforten bBer
gtoet) (b. i. mefyt al§> 2) gefert^ (= (S5efät)rte, gatfjren), e§> fetien
fard) ober magen, fie füren ober Bringenn, roa§ fie loottent,
einmal mit einanber nit gulaffenn, bnb barnad) fein gulaffen,
bie fel&en ftjen bau toibber tjerbfc.
15. Stem a^e Snü {= 14) tag fol ber Burggrau öffS toenigft
ein male bff aüe ftmdjten geen bnb eben bfffe^enn (= Sluffidjt
führen), ba§> (= bajj) bie 6ud)ffen mit atter $rer gugefjorbe ge-
i) 2)ie Pforte fdjeint alfo am 2lnfang unb am Gnbe üjreö ©eroölbeä einen
SorabfdEjluf? gehabt ju fjaben.
2) tiefer @c!er ift auf ber 2J?eüanifd)en Slnfidjt beutlicty erfennbar.
— 43 —
nugfom ba fambt ben fteincn bnb rerfjt geruft fbenn, ba£
(= fobafe) man bie, ob e§ gur not ferne, bon ftnnb ann Brudjetm
ntotfjt, befeglcictjen (fjat er) atte nnber 2)ing off ben toarfjtett
bermaffen fett beaufftct)ttgen, bafe) toie borfteet, fein mangel ober
berfjinberung erfrfjtine.
16. Stent alle tifrfj, Berief, fbjtenn Onb anberS, fo ju notburfft
bnb gebridj be§ beigen bnferS g. t). (= (Mbigen Ferren) £of=
ftab, (für) bie £t)t {ba) fön f. g. (-= ©t. ftürftl. ©naben) tjfct
5U Sanbfberg gelegen, gemacht toorben ftjnb, fol ber fetter als*
balbe nadj ftjner f. g. abfctjeibenn ^nuenttrn, ^nfepeffen, ber
toatlitfj Behalten bnb nit brüten, ba§> (= bantit) man bie (= bie
felben) gu anberer funftiger fjofffjatttung be§ ort! raibber ftinben
bnb brudjen ntog.
17. Stein fott ber fetter atte 3ar bt§ bff inrjttjern befeit) bor
gefjen ober stoolff gulben S" &er franffortter meffenn fjuferat
bnb Itjnen gebueif) (= ®etüc£), toelctjeä nur) bor bie tjerfcfyafft
bnb nit §u teglidtjent fjufcgebruct) äubrudjen (beftimmt toirb),
fauffenn laffenn. (®r fott) baffelbig S« fonn regifter bffeeudjen,
berredjnen, audj berroaren bnb teglttf) ober anberS nit bringen,
ban fo bnfer g. f. ober bie 9tette gein lanbfberg fonien
18. S^m ber fetter fott Serlicp e-m %mu ^anp ober ffo(dj)&,
toeldjS (bon beiben ©efbinftarten) bor ba§> mtfclidjft angefefjen
tourt, beftettenn gu fbtjnnen burd) fein gefinb ober anben ber*
fct)affen (= gum ©binnen übergeben), bnb (er fott) bueef), (toeldjeS
blofc für) S«§ fmfj §u gebruetjen (ift) bauon utadjen laffenn.
19. Stent bie bfjore in ber fammer neben ber canijleb, ftoben
fol toole berfdjloffenn bnb bie rigett bnb tjfen, fo baran ftjnb,
Sngettjan bnb ntjmer offen gelaffen werben. (Briefe %üt ber*
mittelte nämlid) ben Zugang Dön oen fürftlidjen ©einackern
in bie $an§Iei.)
20. Stein e§ toitt bnfer g. f. b. t). (©näbiger $ürft unb ^>err)
ba$ (= bafj) ambtmann bnnb lanbfcfyreiber §u meifentjehn ein
fliffig bff fefjenS fjabemt, ba§> (— banttt) alle borgefdjrieben(en)
buneten bnb artiefett bonn eim tieben, ben bie betreffen, ftete
gefjaltenn bnb benn ftradS funber atte toeigerung ober berfjinber
ung nadjgefommen toerbe. SSnb oh einer ober ntee bar Sn
bruchig rtmrben bnb nit [gelten bnb tfjetten, toie oben gefctjribcn
ift, ba§> (= ba$) fie (= bie Sluffetjer) ben ober biefelben bntb
(= biegen) Sre bberfarung (= Übertretung) geburlidt) totjfe
ftraffenn fottenn; tno aber bie ftraff nit fjelffen toottt, ba§> (= bajs)
fie foIictjS ftjnen f. g. forberlict) anfügen fotten.
— 44 —
21. S^m ?S fotf ber SSurggraue gum menigfteu äum monat
ein matt bie madjt mit ben medjtemn berenbern (b. t. mit bem
Söarfjtlofal medjfeln), mie er beffen Beriet tft.
22. ^tem eS foK audj ben meutern, fonberlttfjen fo man bie
an nhn^t, $n 3fte bftic£)t ^ngebnnben merben, baS fie ein $eben
Söurggrauen, fo er fie fjebjt ober befäjeiben murbt, bff btfj ober
3$ene toaä)t gugeen bnb $u machen, getjorfam fetjenn." J)
2Bte unruhig mar boä) bie 9?arf)trufje in bem it)oT^I6ett)acf)teri
^ürftenljauS unb mte unftdjer mag bte $eit getoefen fein! —
1535 0erIieJ3 3tubred)t bte SanbSburg. $ubor aöer boEgog er
eine für bte ©egenb in bertoaltungSrecfjtlidjer .Jpinftdjt fetjr mistige
Stnberung: @r löfte bon bem — bamalS erlebigten? — Kellerei*
bienft gu SanbSburg bie bolt^eilii^en unb ftSfalifdjen Söefugniffe unb
legte biefe mie bie gefamte übrige SBermaltung in bie -Jpanb einer
SSertrauenSberfon, eines ^ö^ern ^Beamten, eines SfmtmanneS. ©o mürbe
bie bisherige Kellerei, borbem ein Seil beS SlmteS ÜDMfenlfjetm, felbft
SlmtSBegtrf unb bte SanbSBurg ©ti3 beS l^er§ogIicr)en 9tebräfentanten.
3HS foldjer mirb ab 1. Januar 1535 ber bisherige Slmtmann bon
3fletfenl)eim, 2BtIb>Im bon ©ctjmalbadj, Berufen; ba berfelbe baS $Lmt
3JJeifenl§eim aber, toofelBft ^o^ann ^Braune bon Slirfcfjeibt üjm nadj=
folgte, offenbar in einer Strt DBeraufftctjt audj fernerhin mtt^ufü^ren
fyatte, mürbe i^m ber Xitel DBeramtmann gegeben, ©eine SBofjmmg
blatte er im (Schlöffe SanbSBerg; als ©ctjreiBauSljilfe btente t£)m, ba
ber neue fetter §an§ Sali ber ^unft beS S3ud)fta6enfeJ3enS unfunbig
mar, ein ®eiftlirf)er, §err Sßeter bon SOcofc^el. 'Ser neue €Beramt=
mann fyatte bte Sftutmtefjung aller ©djlofcgärten, bteler SSiefen unb
Stder; fein SMenftfelb mar 120 SOcorgen groft. ®ie $M)oI§ung mar
frei; er Bejog auä), ba er fieben bon ben 23urg=$lnec£)ten gu ber*
roftigen r)atte, 81 Spalter $orn, 120 kalter £afer, 6 72 $uber
SSetn (ä 960 ]), 50 ^»ü^ner unb 400 (Ster. ©ein ©e^alt aber Be=
trug 140 ft.
DBgleitf) nun in ber Berufung beS b>tf)berbtenten ©cfymalbad)
naif) ber SanbSburg eine treffliche 93ürgfdjaft für bte befte SSer=
maltung unb für ben Unterhalt beS Kaufes gelegen mar, fo fdjeint bod)
^falggraf Sfhtbredjt nad) bem £obe feines Vertrauensmannes ©djmal*
haä) bie SanbSburg mieber als auSfdjItefjlidjen $ürftenft£ gurüctge*
nommengul^aben; benn bie fett 1542 folgenben Slmtleute bon£anbS=
berg=2tteifenf)eim mob^nen in umgenannter ©tabt. S)ie Vormunbfc§aft
gel^t §u ©nbe, SanbSberg bereitet ftc§ auf einen neuen ^>errn:
i) 3SeIben3er Äopialßüd^er tomus XXXXI fol. 130 ff. im ?ReidE)§ard£)u> 2Wünd^en.
— 45 —
nrirfcr $xtixiiftzit%tnitum unter ttJoIfaatta
1544-1569.
q)u ben mannigfadjen bisherigen Aufgaben be£ Kaufes SanbS*
burg tarn eine neue unter ber Otegierung be§> tatfräftigften aller
gmeibrücfifcfjen ^er^öge, be3 fdjon ermähnten 28olfgang, ber am
26. September 1544 felbftänbig bie ,)perrfcf)aft übernommen: 2)a§
§au§ mürbe je^t geiftiger unb örtlicher 2ht3gang§punft fo au§=
gebeljnter inbuftrieffer Unternehmungen, bafj bte Slugen bon gang
©übbeutfdjlanb, ja awfy weiterer Greife ftcfj baljjin lenften.
©djjon lange nämlicr) (feit 1429) t)atte man Kenntnis, bafc ba§> ©rb=
innere be§> SanbSberger 2tmte§ unb einiger benachbarter ©treden
im gmeibrücfifcrjen Territorium reiche ©cfjätje cm §art= unb 28eicf)=
ftlber1) bärge; aber gu einem STuffdjmung ber 2öerEe mar e§> nid)t
gefommen. (Sie toareu unb blieben im 93efi^e bon fieben, anfangt
SQiofc^Ier (fpäter and) nacr) 2Borm§, ©petjer unb SDteifenfjeim au3=
fjeiratenber) Familien, bie mit behaglicher ©enügfamfeit im (Smutje
ifjreä WflonopoU bie ^onfurreng ebenfo fjtntanfjielten, mie fie e§> ber*
ftanben, buxd) ©rfdjroten ber gewaltigeren ©rge bte ^ergoglicr) %xve'u
britcfifdje aJJünge gu 9tteifenf)eim in intern ©ilberbebarf gu einem
frönen Seil bon fjier au3 gu becfen. ^>er<$og 28oIfgang nun, offen*
bar bem fog. merfantilen SftegierungSfrjftem geneigt, melcr)e§ bamalä
natf) bem Borbilb (Spaniens in bielen er^fültjrenben Säubern ®eutfdj)*
Ianb§ beliebt mar, trat 1546 aU 3Jcitaftionär, (bamal§ fagte man
„©emerfer"), in ben 93unb ber 7 $eclj)en, geleitet bon bem Beftreben,
burcf) ©rgeugen einer mögtictjft großen Stenge ©belmetaKS feine
Winnie bon fremben 9ttärften unb beren $rei§ft^toanfungen unab*
pngig, fein Sanb reid) gu machen, ^m erften ^a^xe erhielte er
burdj) %xud auf bie trägen Betriebsleiter ©über im 28erte bon
60000 (fed^igtaufenb) (Bulben an§> ben unberfdjmolaenen alten ©r^
borräten; bodj biefe ©rgebniffe festen ntdjt mieber. ©§ geigte fidt),
bafj bie Bergleute, meldte au§ SEttarfircr) im ©Ifafc gerufen maren,
!) ©enaueS über bie ©efdjtdjte beä äroeibrüäifdjen 23ergbaue§ fie^e in ber
mefjrfadj genannten Schrift @ib, §of; unb ©taatäbunft <3. 139. — Ü6er bie SanbS;
berger SBerfe ift eine förmliche ältere Siteratur Dorfjanben. 33iä 1785 jä^tte man fie&en
Südjer, meiere fidj mit bem aroeibr. Quecffilberroerfen in spec. bem SanbSberg be=
fcfyäfiigen unb von (jeute nodj roofilumgenben Tanten mie (Soüni, gaber, 3acobi, ©tfjimper,
©uöon ftammen. Se^terer nennt biefe ©ruben gerabeju „bie (Srgiebigften, nebft ben
©panifdjen unb Sbrianifd^en bie nud&ttgften in @uro»a."
- 46 -
ebenfo unberftänbig aU unreblidj, in iljrer ©djmeljtnetlijobe gerabe£U
finbifd) feien. SBolfgang, unerfahren nocfr, unb bon niemanb Beraten,
gemäljrte einen größeren ^rebit, um einen 23erfurf) mit einem fad)=
berftänbigen ööerleiter au§ greiburg in «Saufen gu matten. ®iefer
— fein Name lautete gettmaier, unfeligen 2lngebenfen§ — amtierte
brei Zsafyxe, berbaute 1000 fl. unb mürbe bann aU Betrüger bor ba§
£ofgeric£)t geftetlt. Sll-S Nadjfolger fanb SBolfgang ben genialen
Nürnberger (Stabtft)nbifu§ £§ain, ber iljn ftfjon feit &nbe be§ %df)ieä
1555 mit „bernünftigen ©ebanten über Sluföefferung eines S3erg=
mer!e§ am ü^einftrom" beriet unb feit 8. Februar 1556 in oer=
trautefter Kenntnis ber Sitten ftanb; bon ba ab ift Xljain ber geiftige
Leiter ber 2Ser!e, ein fähiger, aöer rüdfic£)t§lofer unb gefurchterer
Dteorganifator. (Serjon anfangs 1556 mirb er eingelaben, nach, SanbS*
berg gu tommen unb er fagt für bie beffere ^a^re^eit fein @in=
treffen ju. ®ie blofee Nactjricfjt Rieben führte gu einem (Streif, ben
er naä) feiner Slnfunft bamit beantwortete, bafj er bom (Sct)loffe
SanbSberg, mo er mit feiner grau SBotjnung befommen, alle 3ftar*
firmer meuternben Bergleute entließ. Nun befäljrt er bie ©ruben,
fcfjreibt bon SanbSberg au§ an ben im Vßabe meilenben ^er^og feine
„Siebenten" (©utacrjten), beruft mit fürftlicrjer ©uttjeifcung Siroler
Söergfnabben, ernennt einen Z$oaä)im§>£i)alev Sßrobierer (©Berniter §ur
Slnalbje), geminnt einen fädjfifcrjen Sdunelger unb enttoirft eine Not=
93ergorbmmg, melcrje noct) im felben ^afyxe bie obrigteitlictje Sßubli*
tation erhielt. Sind) ©elb flofc bem blutarmen ^örber baburdj) gu,
ba$ infolge beS bietbertjeijjenben, refoluten unb Vertrauen ermeden*
ben Auftretens bon Xtjain nidjt blofj bie r)eräogItct)e gamitie fonbern
aucr) ber ^urfürft unb bk ^falggrafen gu ^eibelberg, ber Söifijof
bon (Sbetjer, eintjeimifelje Slbelige, ^Beamte unb Bürger, teuere aud)
auS Ulm, (Sobernljeim, $rea<$ttacl), Lichtenberg, Ü?aiferStautern unb
$htfel mit Sinterten ober ^ujen (Stftien) bei^alfen. 23ott 23erut)igung
fal) ^»er^og SSolfgang ben ©eniuS XljainS auf SanbSberg malten.
SlnberS bie Untertanen im SanbSberger Slmt. S)ie (Saufen, tiroler,
S3ö^men unb (Schweiger nämlid), bie Zfyain ba als Bergleute beftellt,
maren lieber im füllen Leiter als in ber feuchten ©rube unb ber*
ftanben ba&u baS (Scrjulbenmacrjen fo gut, als feien fie geborene SJSumb-'
meifter. Leiber mar biefeS SSorgen gerabe fein freiwilliges, ba bie
Änabben oft monatelang ot)ne Sofjn blieben; benn bie 23ergbau!often
berfc^Iangen riefige (Summen, bie StuSbeute mar gering, ein fteigen»
ber $et)Ibetrag fcrjlebbte fiel) bon ^edjnung §u 9ftec§nung. Um biefe
Scrjtoierigteit gu t)eben, befdjlofj Xtjain ein fdjon feit gmei ^a^ren
gemonneneS Nebenerzeugnis, ben Vitriol, auSäunü^cn gur ^erfteüung
- 47 -
bon Sllcmn. ®iefe£ £>oppeIfaI<$ mar gtoar fcpn bem Straber ©erber
(8. Sa§r$0 befannt, fam aber erft 9ftitte be§ 16. ^a^r^unbertö in
allgemeinern SSerbrauct) Bei Straten, SSeifjgerbern, Färbern, ®olb*
fcr)mieben ufto. Stmbeften mürbe Stlaun in ©crjmemfal bereitet; Süttict)
betrieb fdjmungpften ^>anbel bamit. ®a nnn ba§> Xonfteingebirge (be§>
(Stalberge§) neben feinen Tupfer*, ©tfber= nnb iüuedfilberergen aurf)
fctjmefelpttige ©rben, ©crjtoerfpat, (Seltne f elf ie§ füpt, fo mar and) im
Stint Sanb§berg gegrünbete Hoffnung anf gem'mnreicrje 23erfuctje gegeben
nnb e<§ fei benn pr ©tjarafteriftit Xpin§ nnb feiner $ett in einer
flehten Stbfdjtoeifung bie „Süaunerfinbung anno 1556" ergäbt.
®en Slu^gong be§ Unternehmend bilbete ber ehen ermähnte
©cfymefelgeplt be§ SPnfteingebirgeS. Xon aber ober Slluminium*
ogrjb gibt, mit ©cfjmefelfäure cfcjemifcf) berbunben, bie eine Hälfte
be£ SDoppelfalgeä Sltaun, bie fog. fcfymefelfaure Sonerbe. $ügt man
gu btefer, bem einfachen ©alg, noer) entmeber fctjmefelfaureä ^ali
ober fifjmefelfaureä Stmmoniaf, fo erplt man baZ gemünfdjte Sßrobuft :
Mi* be^m. SCmmoniafalaun. $ür beffen obenbegeidmete erfte
Hälfte eigneten fttf) bie capita mortua („©apermorterje" im 33oIf<§=
mnnbe) ber ©djlacfenpufen auf§ bor«$ügIitf)fte. S£)a§ öftere Höften
nnb fdjlief3licr)e ©dnnelgen fyatte fie nämlict) bielfacf) erjemifet) gerfe^t
unb umgebilbet. £)urcr) eine Sänge erhielt man bafjer au3 ifjnen
ope befonbere 3ftütje ba§ einfache ©al§. Söie ©ctjmierigfeit lag nur
barin, f)iegu bie gmeite £älfte, ba§> fägmefelfaure Slmmoniaf, §u
fuepn. ®ie tjiefür nötige (Säure lieferte mot)I ba§> folige SSergmaffer;
mopr aber ba§> „flüchtige Saugenfalg", mie man unflarer 2Seife baZ
Slmmonia! bezeichnete, nehmen? Db nun baZ bamaU allerorts brauet)*
licr) ober ob e§ ein ©talberger (Sbe^ifitum unb eine patentfähige ©r*
finbung be§ leitenben §lmtmanne§ Xpin getoefen — genug, man
fiel auf ein STu§tunft§mittel, für beffen Nennung mir in Slnfetjung
unferer Stufgabe mot)I ein salva venia beim Sefen borau§fe|en bürfen:
äftan bertpenbete aU Slmmoniatquette — „^»armb ober llrina."
'Samit mar ba$ grofje Problem gelöft unb bie Slufgabe beftanb
nun lebiglid) noct) in SSefdjaffung ber ©inricrjtung unb ber benötigten
Stenge an Rohmaterial.
„3ttit bieler SJlütje" unb {ebenfalls auetj mit großen Soften
(etma 2000 fl., nacr) putigem SSerte etma 10,000 %Raxt) mürben ein
©iebepuä mit (Sc^malct), Dfenunb guleitef anal errichtet, brei mächtige
bleierne (Subpfannen gegoffen unb eine auSretdgenbe Sln^ar)! tupferner
Saugefäffer unb *tufen beforgt. ©in ©ieber mürbe au§ ^oadgim§=
tpt (®ger in 23ötjmen) berufen unb tljm ein ^unge alz „Kürlauf er/'
- 48 —
ein SSenber (Äiifer) unb 2 ^ol^auer unb Äöfjler *) beigegeben, $jn
bie Benachbarten Dörfer aber fteCtte man gur gütigen SSenü&ung
einige „fajälin, fo ben §armb ober Urina in ficf) famblen nnb
aufnehmen mögen." Unb enbliä) raupte im grübjal^re 1557
gum erftenmale ber ©djlot ber ©übe unb bie freubtg erregten
Slftieninpber ober ©emerfer nicften gar beifällig unb rieben fict)
bergnügt bie <£änbe, al3 il^nen auf ber <5ommer=©eneraIberfammIung
1557 if)r ®irefror Xfjain „einen guten Söericrjt unb Überfdmft" in
Stu§fidt)t ftettte, fo er „mödjentlidj 3 $entner guten 3Haun3 xnafye."
Sßorerft fottte ba§> aber nodj eitel Srug unb Säuferjung fein.
'Denn gar balb, fcrjon im ^»erbfte b§. $§., geigte ficr), ba$ man bie
^edjnung o!t)ne — bie Slmmoniaflieferanten gemacht tjatte. 2tnfang3
ging e§> mo!)I an unb bie Sauern mögen, burrf) bie nie erhörte Schrulle
ber $remblinge unb ©algmadjer beluftigt, ber S^eu^eit au§reicr)enb
gefbenbet lt)aben. 21I§ aber au3 bem bermeintlidjen ©djerge ber ©rnft
immer tiarer fict) lt}erau§bilbete, ba änberte ficrj batb ber frühere über*
mutige ©ifer. ®a§ Sachen unb SSi^eln bertoanbelte fid) in ©d)imbfen
unb ©eifern. $uerft ging man „fjumblerifcf)" mit bem «Stoff um;
bann lieferte man in 20 Sagen fuum ba§> frühere öuantum bon
8 Sagen; gule^t gar glaubte ber „SIrme SPeann" man motte itjn
berfbotten, unb fo gofc er au§ 'Stäche 2Baffer bei, moburd) —
ma§ in§befonbere SQcofdjel tat — bie gange (Sub in ©£bIofion§=
gefaljr gebraut mürbe. Stimmt man tnegu nod), ba$ bie nötigen
Gräfte gum Sran§bort beS ($kubentoaffer§ fehlten, ba$ man beffen
gule^t gang entraten mufjte, meil e§ gu trüb gemorben; bebenft
man meiter, bafj e§> ebenfofefjr an ftüffigem ©elbe gebradj, al§ e§ an
auäreidjenbem ®olt)Ienborrat mangelte — fo begreift man e§> gmar,
erftaunt aber tro&bem, ba$ ©nbe 1557 \tatt ber erhofften 1 1/2 Hubert
Rentner Sllaun nur 1 1/2 Rentner brobugiert maren unb bafj biefer ge=
ringe ©rtrag überbieg nod) 5ßfunb für SJSfunb berfauft, man rann faft
fagen berfdjleubert merben muftte. S>ie Serggefettfdjjaft mar mieber
um ©rfafjrung reifer unb um eine anfe^nlicrje ©umme ärmer — bie
SHaunfiebe rubere auf ein lt)albe3 ^afjr.
%oä) leichten Kaufes unb gänglid) ergab man ficf) nidjt. $mar
fat) man ja aucfj ein, bafj „mei)r ©djaben benn !Ku£en" barau§ er*
ftöfce, baf3 e§> unter ben beseitigen SSerpItniffen „zuträglicher märe,
man liejäe bie Seute laufen unb gießen, benn ba$ man mit ©traben
alfo fortführe unb ben Arbeitern ben Sofin gebe." STtfein e§ lt)at ficr)
ein für allemal „eräugnet, ba$ guter Sllaun gemacht mirb" unb bar*
i) 3?ocf) big (Stabe biefcä (16.) SMJrfiunberts feuerte man in allen fel&ft ben
§od)öfen mit §oIjfo^(en.
- 49 -
um „finb bie ©eWerffdjaften entfdjloffen," „ba$ 2)ing in <Stf)Wung
unb befte Drbnung 51t feiert unb in &a§ rechte Sßefen gu bringen."
Sta^u War nun allerbingS äunädfyft eine interne 93efferung ber
(Subfjau3berl)ältniffe notWenbig, Wie ja fcfyon au£ ben eben gegebenen
SInbeutungen l^erborgefjt. $um erften Wirb alfo eineigeneSSßferb
unb ein Weiterer ©efette beftettt. 2)ie fofttyielige, im (Sebraud^e fefjr
biffi^üe ^upferinbentur Wirb abgefdjafft unb buxd) einen einzigen
großen, gefdjrotenen Saugefaften au§ „gefarttem" (?) ^ol^e
erfe^t, „Weldpe§ ein einig unb immerwäfyrenb ®ing ift, baZ einig
weitere Soften mit bebarf; bamit Wirb man biel erftmren." $ur
gänglic^en Stbftettung ber ^ol^-- unb ^ol^tenfalomität fott bann Wäfjrenb
be3 2Binter§ ein Vorrat bon etlichen 100 klaftern gefammelt werben,
gu meinem ©nbe man ben Slnfauf be§> bei ^infenbadj gelegenen
©räfti<^DteipoIt§fircf)fcf)en 2BaIbe£ ad 50 ft. ins STuge fa&t. Siefe
Neuerungen alle mit bem erforb erliefen Nadjbrutfe burdjgufü^ren,
mar ein eigenes Sluffidj Morgan, ein (Steiger nötig, Welchem man
jut ftrengften 5J3ftidjt mcufyt, in§befonbere bie £oIg=,3ufu^ %u regeln
unb bie SqoI$ neckte gu reblicfjer Strbeit anhalten; benn man Ijöre
fagen, ba$ „ifjrer gWei etwa bie SSodje 2 ober 3 Mafter £o!g nirfjt
fjauen fottten, ba man bod) \ebem bie Söoc^e einen ©ulben gibt."
Slud) fott fein teuere^ (Stammfjolä mef)r gum (Sieben gebraucht Werben
bürfen ; man muffe mit bem Unterfjol^ au§f ommen. Unb gulefct Witt
man aud) ben SBerfögleifj be§ ^robufte^ nur notf) en gros an einen
einzigen ^änbler geftatten unb gu biefem Söeltjufe entfared)enbe Unter*
tjanblungen anfnityfen, auä) nidjt metjr bie (Sdjladen attein auslaugen
unb bornel^mlitf) bie alaunreidjen ©änge be§> großen £ottenberge£
^erangiel^en.
®a§ Waren nun atteS lauter ®inge, bie Wofjl redjt förberlict) fein
motten, aber nodj lange nibgt ben Nagel auf ben $opf trafen. 3)er
Beim be§ Übel£ lag tiefer unb feine SBefjebung niegt in ber 3Jiatf)t
ber ©efdgäft§teil§aber. 2)enn felbft ber mit großer attadjtbefugniS
auägeftattete 2lmtmann imtjj bei feinen Sßerfudjen jur befferen $re*
quentierung ber (Sammelfäffer „einen tro^igen Ungefjorfam ftmren."
3J?an rät unb Wägt fjin unb lt)er unb bie ©eWerfer, barunter auä)
ber (Bpeietev 9tat£bürgermeifter teuerer finben be§ 9tätfel§ Söfung
nicfjt. ®a ergebt ber Wetterwarte Sfjain, ein Sttann nierjt bom
Sßolte, feine (Stimme : „3)ieWeiI ber meift Slbgang unb SSerl^inberung
baxauä erfolgt, ba$ man ben Urin ober £armb nidt)t fjat befommen,
bie Untertanen benfelben nidjt fammlen wotten unb mit feinem ©rnft
baxoh gehalten Worben ift; Weilen aut^ biö^er gefpürt Worben, ba$
hei ben Sauern fein ©ruft unb biefer ^»anbei für ein ©efpött eraagt
4
— 50 —
Werben, burdj fetter unb ©dmltfjeifj an feinem Drt barob ge--
galten Worben ift: fo Witt in bem Sefferung unb ein mefjrer f^Ieijs
unb ©rnft nur bon Obrigfeit§ Wegen fürgunefjmen fein" — !
5)a§ grofje Sßort war gefbrodjen unb fein Urfjeber erhielt ben Stuf =
trag, in einem „Söebenfen ba% SlIaun=Sieben belangenb", bem .Spergog
biefe SIngelegenfjeit borgutragen.
Xfyain tat bie§ in aller Umftänblidjfeit ber $eit mit atter ^!ern-
Ijaftigfeit, ber er fällig, mit atter Sftadjt ber <3brad)e. @r ftettte bem
£>ergog bie Bisherige ^nrentabilität be§ foftfbieligen Unternehmend
bor, einzig begrünbet aber in ber Ubbigfeit ber Untertanen, ber
man nidjt nadjfel^jen bürfe . . . „benn e§ tfjuet nid)t§ gum Uganbel,
bafj man fagt, man fott bie armen Seute bamit nidjt befc§Weren
(benn barau§ ift) bie gange SSerläffigfeit erfolgt. 3ttan barf bie
SÖauern in bem unb anberm nidjt ftärfen, fonbern ifjnen ©rnft (gWang)
antun, bamit ba§>, ma% fie folden, (fie aud)) mögen ... ©o Wirb
ber ^»anbel nidj)t fortgeben, e§ fei benn &ad)\ bafj ein ernftlidj
SUianbat, fc^riftlid^e Urfunb angefangen unb ben Untertanen Bei
einer ©traf auferlegt, aud) Heller unb ©djulbuffen
ernftlid) befohlen mürbe ben §armb gu famblen unb ber
anber Seil baroö gu galten . . . Unb foff bem 9ttanbat fonberlid)
eingeleibt fein, bafj bie Untertanen bei ernfter Straf fein 2Baffer
unter ben Urin ober ^arrnb mengen unb bafj ifjnen ©djultfjeifjen
unb fetter ernftlid) gu ®emüt gelten, baSfelbe ernftlid) unb nidjt
fdjjimbfüd) gu berfetjen: mirb man balb inne Werben, Wa§ e§> fyun
Witt." S)ann geigte er bem £ergog, Wa§ fidj atteä mit biefem 2Serfe
anrieten unb gewinnen laffe, gab üjm eine Überfielt ber ^euorb«
nungen unb fommt enblid) mit bofitiben ©ingeIborfd)Iägen :
,,3unäcl§ft fotten gWei giembttc^e $äffer gen Stteifenfjeim (ba§
btefjer unbehelligt geblieben War) an ein befonbern Drt gefegt, bagu
ein ^Serfon, etwa ein l(jau§arm grau ober Sftann berorbnet werben,
bie alle Sag ben £>armb au§ ben Käufern tragen. Unb Wenn ba§>
eine $afj bott ift, fott man foldjeä fnnwegfüfjren unb alfo mit Raffern
ab wedjf ein."
Sngleic^en fei e§> bisher in 3ttufd)el (Dbermofdjel) gehalten
begW. nidjjt gehalten Worben, Weswegen bie guten Slttbafjiefigen ge*
fjörig bon Xfjain angefdjwärgt Werben. 2ttan Wolle fefjen, ob fie fid)
beffern; bietteidjt reidjte man bann mit beiben ©tobten fdwn au3,
„bieWeilen gu SP^eifen^eim geWifjlid) metjr §armb benn gu 3#ufd)et
gu befommen."
©tedweüer genofj im „Urinfamblen" gleidj fdjledjten Dtufeä
Wie ättofdjel. ®ort ftanb bie ©djmelgfjüte unb bermutlid) audj baä
- 51 -
9ßod)f)au§> bon (Stalberg. 3)ie burdj bie „.gmttleute" berftärfte ®orf=
genoffenfdjaft lieferte im Slnfang fel^r halb ein botfe§ $afc. //Slber
(fd^ott nad) 14 Sagen) finb bie $auren gar nadjläffig morben unb
fid) feltfamer dieben pren laffen: in summa too bie Mauren gu
(Stedmeüer am 93ergnjerf fjinbern fönnen unb baäfelbe
gargu33oben treiben funnten, fbaren f t e feinen ^leifj."
©leid) fc^Iect)t beleumunbet ift „Xilfirdjen" (SDielfirdjen), mo be§
S3üttel§ (Sofjn gegen einen beftimmten Soljn bie (Sammlung gu über*
madjen blatte. ®ie erfte 2Bod)e tuaren bie ^Beiträge fo reidjlid) ge-
blieben, bafc felbft SCRofd^el in ©chatten gefteüt mar. -2)od) bie ©aben
mürben al<§balb meniger unb gule^t gaug au§, namentlich be§£)alb, meil
ber (Scr)ultt)ei^ fid) nidjt barum forgte.
Sftatürlid) fotten nun aud) biefe gmei Orte mieber gu ityrer boHen
£eiftung§fäi)igfeit gebrefjt merben ; „erfrretfte" man aber aud) je|t nod)
nidjt, fo mären al£ {ebenfalls aud) redjt giebige Gräfte SBatjerfetb,
23ifterfd)ieb, 3tan§meifer unb felbft (SitterS ju embfefjlen. (Sogar ba3
e^rmürbige ®b,naftenfjau§, baZ (Sdjlofj Sanb§berg, „tonnte, ba
man mottte, mit einem giemlidjen ^aftlin befetjt merben ..."
®ie Slnnalen laffen e§ unau^gefbrodjen, o5 .£>ergog 2SoIfgang
auf bie furiofe ^nfinuation feine§ SSergberftänbigen eingegangen.
9?ur eines fagen fie: Salb barauf mürben gu Söolfftein 50 neue
llrinafaftlin bereitet. Unb ba§> SHaunmert fam in Slufnafjme, ofjne
freilid) fofort feinen (Stiftung§gmed: Erleichterung ber befuniären
Dbfer bes erften 33ergbaue§ gu erreichen; aber nad) Xfyain erlebte bie
Stlaunfiebe eine foldje Glitte, bafc baZ gefamte übrige 33ergmefen in
il§r aufging.
2)a§ ptte Sl§ain nie gut gefunben, obgleid) er aEmäpidj feine
gange ®raft in ben 2)ienft ber Sanbäberger SSerfe ftellte. 2)er
sJtat bon Nürnberg fjatte ifjn im grübjaf)r 1557 auf bitten be§
^ergogä neuerbing§ nad) SanbSberg beurlaubt, mo er al§ ®aft
2BoIfgang§ längere $eit mit bem £ergog unmittelbar berfefjrte.
9?eue „©emerfer"=2Ber6uttgett merben berfudjt, neue Öfen unb
$od)merfe gebaut. S)a Xfjain mieber f)eim mufc, fo foE ber fetter
bon Sanb§berg bie Sßerfe finanziell leiten. ®od) balb ernennt
man, bafc bie§ unmöglid), unb 1559 berläfct Xtjain ben fiäbtifdjen
Sienfr, um Taut befrei d. d. 1. 9cobember 1559 gu 9?euburg
für immer gegen eine im #ergogtume einzig baftefjenbe Söefolbung
bon 240 ©ulben, fed)§ kalter $orn, ein guber 2Bein, gmei
9Sagen £eu unb ba§> gifc^maffer be§ gangen 2lmte§ a^eifen^eim
aU fürftlidjer diät unb Slmtmann für 9^eifenl§eim unb SanbSberg
bie ftänbige S3ergl^aubtmannfd)aft mit bem ©ifce in a^eifen^eim au
4*
- 52 -
übernehmen. ®amit mar nur gmar bie abminiftratibe Äeitung ber
SSergmerte aus ber SanbSBurg f)inmeggenommen; benn 2BoIfgang, ber
jebeS %a§t längere $eit in feinem „©r^amte Bermeilt, plt ftrenge
an ber SanbSburger §auSorbnung feft, an bem ©runbfa^: SanbS*
Burg gehört gmeibrüctenS dürften allein ! 316er bie SanbSburg Bleibt
boä) gemiffermafjen ber ,!panbelSname beS Unternehmens. «Spier
mofjnt bie Xriebfeber beS ©an^en: 28olfgang, „ber SiebfjaBer ber
S3ergmerfe." 2luf SanbSBerg (unb in 9tteifenf)eim) l^ält XJjain bem
^er^og Vorträge, l^ier merben bie 23ergred)nungen quartaliter gehört
(rebibiert), bie 2Berbe6riefe entworfen, bie (Sdjulbigfeiten, meldje ber
$iSl:uS an bie SSerfe gu leiften fjat, ben ^»ofBebürfniffen BorangefteKt.
SBoIfgang felBft Befäijrt Bei jebem midjtigen $ortfc§ritt ober auf«
fattenben „Slnfdjnitt" bie Gruben: fo als i^m 1561 gemelbet mirb,
ber ©rbftotten fei nun auf ©talberg 1524 Satter lang. Ober 1564,
ba bie $reubenbotfä)aft gel§t, baS @rg ftefje 11 ©Rannen breit an
unb fei gur Hälfte rein (Silber, üftun Beginnt aBec ciud) Bon SanbS*
Burg au§ eine fieberhafte Agitation. S3erg!unbige aus (Saufen,
Sßürttemberg, (Sal^Burg unb Söraunfcfymetg merben burd) SSermittelung
ber guftänbigen 4?errf$er Beftettt, um bereu ©utadjten gu pren;
an alle ®emerfer muffen bie SöergBoten SabeBriefe tragen, unb am
1. äftärg 1564 befahren bie ©rfdjienenen, etliche 30, unter Leitung
ber auSmärtigen Sttontaniften unb Begleitet oon 2BoIfgang bie (Gruben,
natfjbem Borger in 9tteifen!§eim eine breitägige ^Beratung gehalten
morben mar. 28ie ftolg ift man, als bie fremben äftontaniften mie
aus einem 3ttunbe erklärten, ba$ fie bergleidjen ©rgfe^ä^e in ifjren
Sanben noc§ nidjt gefeiten! 3)ie ®emerrer, bereu eftoa 30 erfdjienen
maren unb bie teilmeife in SanbSburg fürftlidje Verberge genoffen,
ßefd^Ioffen barauff)in in einer 6tägigen Sßerljanblung unter 23orfi£
28oIfgangS ein großartigem SlftionSbrogramm : ®er ^>er§og beratet
auf 3/4 feine§ fd)on BerBauten (Selbes (4600 ft.) unb gibt eine naä)
Meißener SSoc&ilb rebigierte große Söergorbnung BerauS mit SSerg»
freifjeit Bon ®efe£eSfraft, bie 2lftionäre Bemittigen 1. ben SSau eines
(SJaftfjaufeS für 93erg&efud)er auf üfteuBau, 2. bie ©cöffnung eines
ÜUhtfeumS für ©rge bortfelbft, 3. Neueinrichtungen im (Sd)mel5= unb
SreiBBerfafjren unb 4. bie SMage neuer Qefyexi gu 32 ober 64
(Stämmen (Slnteilfdgeinen ad 100 fl. Slnaaljlung). $u festerem 25e*
Jjufe fcfyreiBt SSoIfgang feI6ft eine diei^e Bon Briefen an Befreunbete
dürften, an Söefannte, an bie (Stäbte (Strasburg, $ranffurt, SlugS*
Burg, Nürnberg, (Sbetyer, ^eibelberg, ^Bamberg. Slutfj Xfyain ift
rührig; bie alten ©emerfer fel&ft machen Sßrobaganba unb alSbalb
tommen aus aller Sßelt ®egen3ei<f)ttungen auf (Stammanteile. 3)aS
— 53 —
©rünbungSfieber fyat Sowjet gefaßt; etwa 25 neue ßerfjen entftefjen,
bie ftdj ber ,£aubtfarfje nad) auf 3 $Iä£e berteilen: 2lm unb int
SanbSberg bauen Die SlugSburger Äaufleute ^rafftet unb gret)t)eimer ;
ben gegenüberliegenben (Seiberg Kraben bie Sanbfaffen beS $ürften=
tumS üfteuburg !) mit 3 ftetyen belegt (beteiligt ftnb u. a. bie b. Sßranbt,
Sorg b. 93reibenftein, .gmnS ^a!ob SBelfer); enblitf) finb am füblid)
gelegenen (Stalberg bie 3ed)en tteu emborgefdwffen Wie $ilge in
feuchter (Sommernacht. Unter Xeilnatjme (£l)rifrobl)S bon SBürttem*
berg, beS ^fal^grafen ^örg .£anS bon Sautereden, beS äftarfgrafen tftaxl
gu93aben, beS Sanbgrafen SubWig bon 4?effen, beS £errn bon 2feü(i)fcfdj
unb beS gefamten ^Weibrüdifcljen SlbelS werben bie 7 alten gedjen neu
befe^t unb anbere gegrünbet, beren üftame nad) ben 3>nl)abern ge=
Wäljlt würbe; eS Waren 1. baS ®rafenWerf (bie 3ftf)ein* unb dlau*
grafen, bie bon 9canau, bon ©affel, bon £aag, bie Rollern, bie
.gwljenlolje, bon gierten, bon SöWenftein, bon £ftabboltSftein, bon
DteiboltSfirdjen, bon ©erolsed, bon ötten, bon 2Bafferburg, bon ©ifen*
berg, bon bringen, bon fingen (Sljüngen), bon «^eibed, bon 2Bin=
berg unb bon SJitfdj); 2. baS $reiljerrnWerf; 3. bie $ed)e beS frän=
fifdjen SibelS; 4. bie ber fränfifdjen bitter fcfjaft; 5. bis 7. bie beS
rfjeinifdjen, fdjWäbifdjen, batierifcljen SlbelS. ®ie (Stäbte unb Rieden
beS Fürstentums üfteuburg, 19 an ber galjl, bauen bei S3aumt)olber ;
nodj biete Bedien entfielen in weiterer Sftadjbarfdjaft bon SanbSburg,
borerft freiließ bloß auf bem Sßabiere. SBolfgang freut fictj feiner
Saat; fie gibt ^toar gunäctjft nodj) nidjt bie geljoffte SluSbeute unb
baS trägt bem ^>er^og mannen SSorWurf ein. %oti) er Weiß
bie Ungebulbigen burd) ben feljr Berechtigten §inWeiS auf bie gerabe
bei einem folgen Unternehmen notWenbige unb unerläßliche 2luS=
bauer bei guter Saune gu ermatten. Unb baS fteljt im Woljl an, ba
er aus eigener 2lnfd)auung alle ©ingelnl^eiten flennt. $eben (Sommer
berbringt er auf ber SanbSburg etliche 2Bod)en; er befätjrt bie
©ruben, er jagt in ben SSälbern, bie leiber buxä) bie ®rubenljol5=
©ntnaljme ftarf beröfigt Werben. (So tut er noä) im Sommer 1568,
Wo er bie Männer beS SanbeS unb beS SlmteS muftert gum
Buge natf) grantreid), bon bem er leiber nur als Seiche (f in Sfteffun
öet SimogeS am 11. %uni 1569) wieberf eieren foUte.
Unb mertwürbig : bie SanbSburg gibt als ©rfte bem toten ^er^og
£erberg im Sanbe. 21m 21. Sebtember 1571 braute Sanbfdjab bon
(Steinadj, beS gürftentumS Rangier, bie Seiche, Welche er in 2)arm*
^tabt in ©mbfang genommen, auf bie SanbSburg. %n ber fleinen
') %(. ^terüBer bie «eine ©d^rift: @ib, ©d^tüa6enä Slnteil an ben r^einpfärj.
aSergbauten Igerjog SBoIfgangä. Slugäburg 1896 (»ergriffen).
— 54 —
Kapelle, bie über ben ©ruben unb hängen tront, hm SBoIfgang fo
oft beS ©rbinnern nädjtlidjeS ®unfel gebaut, nmrbe ber „Siebling
ber 23ergmerfe" eingefdjloffen für alle $eit w baS ^unfel eines
breifadjen ©arges. ®ann Bereiteten fie ben ^onbutt; brei ftfjmarg
begangene (Streitroffe gogen ben Srauermagen mit ber 8 — 9 gentner
fdjmeren Xotentrutje ; 12 Slbelige trugen baS 33a^rtuc^; brei ^erolbe
aber fdjritten borauS mit ben im ^eerguge erbeuteten ^cujnen. (So
famen fie bon ber S3urg t)erab, biet SSolf fd)Ioß fid) an unb feit
bemfelben Sage rufjt §er§og SSoIfgang bei feinen Slfjnen in
2Jteifent)eim.
7- $\t fanbsfcurg
ttrirh als iDtifitm öctra^t xxnitt JoI|amt I.
1569-1604.
über ber S3urg meldte 1569 bie Xrauerfat)ne mit bebeutungS=
bollern 9flect)te : 3$r tüdjtigfter §err mar baljingegangen, bat)in mar
auct) eine ©lanäebodje beS £>aufeS felbft. S(uS Mangel an brattifdjem
SSIide unb gebunben burd) bie $inan<$not feines in iflriegSfdntlben
ftedenben SanbeS ließ SSoIfgangS ©otjn unb -iftadjfolger £5°^™ I«
bie alten SBergmerfSgedjen größtenteils eingeben, tünbigte feine unb
feinet Kaufes Slnteile unb ließ anberer 3fled)te unb 5)3ftid)ten ins
„O^etarbat fallen"; er l^atte feine Mittel, %fyain gu galten unb fo
gelangten 1571 bie menigen fünbigen gedjen *n °*e §änbe armer
Bergleute, bie im ^anbbetriebe bom „alten Söerg" geirrten.
2Bar aucg bamit bie ©igenfdjaft ber SanbSburg als 9JiitteI=
bunft eines inbuftrtetten SlmtSbegirteS notgebrungen aufgegeben, fo
mußte Siotjann anbererfeitS bod) fet)r mol^I bie fonftigen Vorteile
unb SBor^üge beS Kaufes gu mürbigen. S)aS getjt nidjt bloß barauS
tjerbor, ba$ er ben ©i£ alSbalb aus ber ^lümbelgarbfdjen 23or=
munbfdjaft löft, an meldje er bor bem ÄnegS^uge um 200 000 fl.
berpfänbet morben mar; auä) nidjt bloß barauS, ba1^ er miebertjolt
bort borfbridjt (bei einem 23efud)e biefer Slrt lernte er ben £)ber=
mofdjeler 5)iafon ^ol^emiuS fennen, melden er als Dfeifebegleiter
mitnimmt nad) ben Sfteberlanben). ®ie 2Bertfd)ä|ung, bie er für bie
SanbSburg Ijatte, ergibt fid) bor allem barauS, ba^ er fie als SSittum
(UntertjaltSgut unb ebent. 2£itbjenfii3) für feine ©emafjlin 9ttagbalena,
eine Softer ^erjog SSilfjelmS IV. beS Oteictjen bon Süü$> ermä^lte.
^iebei muß ifym bie S3urg nad) gmeifadjer 9tid)tang entfbrodjen
l)aben: nad} ^äumlidjfeiten unb ®runbbefit}. ®er letztere tarn beS=
fjalb in 93etrad)t, meil bie 9?aturalmirtfd)aft in jener $eit immer nod}
— 55 —
einflufjreid) mar unb meil bei bev abgefonberten Sage ber 93urg ein
fürftlid^er §au§l§alt fiebern Otücfbalt für ben Xage<Sbebarf forberte.
9?un mar gmar, bon ber £o§trennung ber 2luf3enf)öfe (Sulgbacf) unb
(Stoltenberg abgefe^en, ber$Iädj)enraumbe§(S3runbbefiJ3er3 botlfommen
ber gleite geblieben toie gu ben geiten Submigä I. (f. o. ©. 8), er
erftreefte firit) im großen unb gangen über (Sel= unb £anb§berg; e§
maren auet} bie alten Übungen nod) ba: bie Sftobßöfc^e ober §e den»
mälbdjen am ©teingereufcf), an ©tauffs 9tob, bie £afel=, ©bener=
unb ©rfjlangenlcjetfe ; ber ©bener 2Bag (b. i. 28eif)er) Ijatte notf)
140 000 □ ©djjufj. 216er ber <5eI6erg unb ber §an maren al§> Söaugebiete
in Slbgang getommen, ber 4?onfjof gurütfgegangen *) — buvä) bie
Söergmerfe; (toofjl feit 1586) muffen bort, too bie berlaffenen Söinge
mit ttjren (Steinhaufen („Xoter 93erg"), ©rggruben, Söerglöctjern unb
SSeifjerdjen ba§> Singe ftörten, „^ecfen", b. b\. 9ftebermälber, meiere
ä^nlid) ben ^obböfcfjen trotj iljjrer großen Slu§bel§nung nitfjt gur
„$Iur" rechneten; ebenf omenig mürbe ba§> bebaute ober eingefriebigte
Slreal ber S3urg (23urgfrieben2), auef) menn e§> %. 93. einen ©arten
ober $utter£lä|je einftfjlofc, bergeidjnet; gegäl^It mürbe nur ba§> botte
üftuttfanb mit 421 äftorgen. ^iebon ift bie §älfte mit (^>ocb=)2Salb
(S3uc^en unb ©icfjen) beftanben: ber ^ütjfo^f (11 1/2 SJiorgen), bie
(Stegenb „am ©bener" (39 3ttorgen) unb am ©teingereufet) (146 3/4
borgen); mit Oleben: „ber -^errenmingert" (13 Va borgen), mit
SSiefen (etma 10 borgen) „ber ?8vtyX". ®er 3teft p 212 borgen
mar „$Iur" b. b\. ©etreibefelb in brei Seilen: bon „ber Ferren
2Biefen" (SDÖrrmiefen ?) herauf erftreefte fid) mit 20 borgen „gegen bie
Sanbftrafje" (ObernborferSSeg) fjin „ber Wintere $Iur" (Sortier gelb ?) ;
bie 54 9ttorgen „bon ber Sanbftrajg unten bi§ ^um^üpo^f oben" (Kletten*
aefer unb ©aumagen?) fjiefjen mittlerer $Iur; „bon ber ©traft oben"
bi§ b]inah pm ^»errenmingert maren 33 Sttorgen „ber unterften gfur."
(Stegen bie 9ciebermofd)Ier (Strafe unb ben Sllfen^er Sßfab 30g hinter
ber $Qanb]eäen „bev )E)interfte $(ur", ein SluSfelb bon 95 borgen
1 V2 SStcrtel, ba§> „nitfjt alle ^ab]ve burtfjau§ gefruchtet", 5. %. awfy
„gegen bie 4. ©arbe berliefjen" mürbe. 2ln $ifd)maffer maren ju*
') 6$ ift ganj auffallenb, bafs von biefem §of, ber beim ©d^lo^iningert ge=
legen mar, Ijeutjutage jebe ©rtnnerung fefjlt; ber ©eometer 3ob,ann JQoffmann, ber
1597 im auftrage be3 ^erjogä 3°b,ann [. baä ganje 2(mt SanbSberg auömafi unb
fartograpfjierte (eine fefjr umfängliche unb roertpotte Arbeit) nennt ben £anljof nidjt.
dagegen fennt er ben vergangenen §of ©itterö", ben er genau atf baä heutige
9tieber[itterä lofalifiert. ©eine arbeiten f. im ©penerer $rei3ar<$iü, 35omamaI=2lften
SRr. 173, S X.
2) 2Bir befi^en einen foldjen a\ß bein XIV. Sa§rb,unbert, boeb, finb bie glur;
benennungen fo feb,r entlegen, ba^ er fid) 3. Q. noeb, nicb,t oerroerten lä^t.
— 56 —
ftänbig (aufter ben befolbung3toeife bergebenen 9ttofd)el6adj bon
Sd)ier§fetb bi§ Sftiebermofdjet unb ber berbadjteten „Sltnfenä" bon
SMetfirdjen Bi§ 9#anntoeiter) ber frfjon genannte Sdjlofjroeitier am
©bener, ber ober je^t im (Sommer au§trocfnete, ein 2öett)erlein un*
gefäljr am betootjnten Seit ber heutigen „(Sitterfer Strafe" unb ein
SBeplter im Stabtgraben.
Sludj bie Saulidjteiten muffen genügt tjaben; mir fennen1) altein
25 bem Slufenti^alt bienenbe ^äume (7 $ürftengemäd)er, 2 ©aft=
fammern, 1 Sbeifefaal (f. S. 7) gu 14 Xifctjen, 7 ©elaffe für bie
3)ienerfdjaft, je 2 Äfidjen, (Sbetfen nnb Mer, 2 3lmt§ftuben 2)),
weiter eine -Spalte, ein 2Birt§l)au§ (f. o. (S. 12), eine $ird)e unb eine
Slbottjefe.
Sßie jebod) bie 23ermenbung ber Sattbäöurg al§ SSittum toirt=
lief) in S3etradgt tommen fotlte, geigte e§ fitfj ba$ -^ergog $jot)ann I.
bnxä) fein folenne§ SSermädjtniä 1591 bie betreffenbe 93efttmmung
aufgehoben, bott Siebe unb Sorge aber um bie fjerantoadjfenben gtoei
jungem Sötme ba§> Sßrimogeniturgefe|j feine§ 23ater3 in eigenartigem
Sinne aufgelegt unb bie Sanb§burg gum „Slnfiij" be§ gmeitgeborenen
^ringen griebrict) ^afimir au§erfef)en tjatte.
£)amit begann eine neue ©boctje für ba§> $r>au§>.
') 2)ie einzelnen ©ebäube — Käufer, Ställe, Zürnte — bei ber Sßenbe be§
16. 3a§rljunbert§ fönnen, ba fie nirgenb§ aufgejagt, »ortäufig nidjt fo einfnct) be=
ftimmt werben, rote e§ für ba§ 1 5. gafjrtjunbert oben ©. 3 gefdjefjen ; jur Dödtgen Klärung
ber 33auperioben ber 33urg roäre u. a. a. eine greilegung beä ©runbplaneö nötig.
2) 3Me ©injelüerroenbung unb Benennung biefer 3täume f. u. ©. 61.
IL IRapiteL
H)ie ÜLanbsburg
1605—1675
als
wittdsbacbiecber 2)^na6ten0tt3.
t)ev%0Q Zsofyann I. mar am 12. Sluguft 1604 £ob£ berbürfjen.
©einem legten 2BiEen gemäfc lijatte auf ©runb ber Primogenitur ber
ältefte So^n ($otjann II.) baZ Sanb alä $ürft unb „l^oifiobrtgfeitliäjer"
^err $u regieren ; aber ben gtoei nacfjgeborenen ^ringen fei je ein „2ln=
fi^" (bod) ofjne ^errfd^erred^te) mit einem ^afjreäeinfommen bi§ <$u
3000 ft. einzuräumen. 2)a biefe beiben <Söt)tte noch, unmünbig waren,
fo tarnen itjre Kuratoren mit bem jungen ^er^og ^jotjann II. in ,8lt>ei=
brüden am 11. äftärg 1605 auf einen „Slbfdjieb" überein, roeldjer in neun
Sirtiteln bie Slnfbrüdje unb bie weitere ©rgie^ung regelte. 2)a bie
^ßrin^en „bei öiefen Verträumen iifjjrem fürftlitfjen ©tanbe gemäfj
(mit 3000 ft.) fid) nidjt ermatten tonnen/' fo berfbridjjt ttjnen ber
§er5og=95ruber nadj Tilgung ber Sanbeäfrfjulben toeitere 1000 fl. jätjr*
lidje Bulage, aufjerbem toitt er itjnen, obgleich er niögt berbflictjtet fei,
äftöbel unb ©ilbergerät auf ifjren Slnfi^ mitgeben. 2113 folgen be*
ftimmt man für gotjann ^afimir, ben jüngften ^ringen, 9?eufaftel
(fbäter Meeburg), für ben älteren @ob,n griebridj ^afimir — bie
Sanbäburg. Se^tereä gefct)te^t burdj Slrtifel 4 be§> 3lbfd)iebe§, melier
mörtlitf) anorbnet:
„Stafe nämlitfj £er<$og griebritfj ©aftmir ba% feauZ £anb§=
„berg famt ber barunter gelegenen ©tabt 9ftofrf)eIn bnb anbem
„$x biefem £au& gehörigen ^örffern, bodj aufgenommen ber
— 58 —
„©tolgenberger bnb SDielfirdjer mit galfenftein tjabenber ©einem*
„ftfjaften, autfj be§> <5tafjl6erge§, mit ber 90?aj3 gum Smftt} fjaben
„füllte, bajä (Sc. fürftl. ©naben fid) nadj Sftotburfft au§ ben
„barimt gelegenen SBälbern unb SBöfdjen befolgen, be§gleidjen
„jagen nnb fiftfjen tote audj) bie Haftung gu bero Sftutjen am
„fteffen mögen, aEe3 otme einigen Slnfctjlag. desgleichen audj
„mdjt altem bie tägltdEje nab> frönbt, fonbern aud}, mo e§ igrer
„fürftl. ©naben gelegenfjeit ecforbern mürbe, Bi§ bff adjt ober
„neun 3KeljI meg§; bnb über bie§ audj bie freueH bff benen,
„bie fidj in laiftung ^tev gronbienft bnb berridjtung anberer
„^rer fürftl. Knaben übergebenen ©eredjtigtetten bngetjorfamb
„ergeigen mürben, enttoeber mit bem Xfjurn ober einer giemlicfjen
„©elbftraff angufefjen nnb gn belegen."
aSorläufig Jeboct) fottte 5ßring griebricfj £afimtr, ber fdjon 1591
®omt)err bon Strasburg gemorben, in gmeibrücfen berbleiben. 2)ie
Übergabe be§> Stnfiijeä mürbe „bi§ gum Slbfdjlufs ber ©rgietjung unb
23orbiIbung" — in Sßatjrfjeit megen ©elbmangeB — berfdjoben.
2Benn griebrirf) Jlafimir bei ber 28af)I feines Slnft|e§ einigen ©im
fluft befeffen, fo §at geroif3 auf \i)n beftimmenb gemirtt, ba$ Sanb§=
bürg fo natje bei 9ftetfent)eim gelegen. 28uJ3te er bod) in biefer
(Stabt 3Jhttter unb ©djmefter, bie er glütjenb liebte ! SSefonber§ an
ber grau SDftttter beäugt ber üfteungefmiätjrtge mit ber gärtltdjen
Siebe eine§ fdjmärmertfdjen $üngling§; i^r offenbart er jeben ©e=
bauten, jebe Regung feines Innern, mofür ein nod) erhaltener 93rtef=
medjfel auS ienen $at)ren fdjötteS geugniS ablegt. 3lu£ gmeibrüden
fenbet unfer SJking ber 3#utter ©te^feibe, SßaffionSbüctjIem 2c, legt
itjr Sriefentmürfe bei, bittet fte um diät megen eines ,£>ofmeifter£,
megen einer SebenSftelhmg. hingegen befdjäftigt fid) bie Butter mit
ifjrem griebrid) ^afimir, ber nun gum Äa$>itelS*®efcm in (Strafe*
bürg aufgerücft ift. ®er: <Sot)n befugt fte 1606, fietjt feine SanbS*
bürg unb fdjeint gufrteben. Stber bie Sttutter beginnt gu fürchten,
bafj bem Xatenbrang unb ben Smtyritdjen eines ^ringen bie ftttte
gurücfgegogentjeit in bem flehten Sanbtjoftjalt nid)t gureidjen merbe.
3HS nun in ßroetbrücfen aud) nad) Slbflufj beS £sa*)re§ 1606 gar
ntdjtS gefdjtefjt, um 5J3ring grtebrtd) ^aftmir felbftänbig gu ftetten,
ba mat)nt bie grau ^ergogin aus äfteifenfjeim an unb bringt gm
gleicb, bei ttjrem älteften ©ob^ne, bem regierenben -Jpergog $ot)ann II.,
ba§> Stnftnnen bor, feinem Vorüber auf Sanb§burg obrigfeitlidje %e-
malt gugugefteb^en. 2tber ber -£>ergog meift biefe le^tere Anregung
ab mit Berufung auf ba§> 2SoIfgangfd^e 5ßrtmogeniturgefe^ ; gegen»
über bem erften Stnftnnen jebodg teilt er mit: 2)a§ ^ergogtum
— 59 —
feufse unter einer gemaltigen, au£ beut ^ugenotten^ug erftoffenen
(Sdjnlbenlaft. S)te tjugenottifctjen dürften $ranfreicr)S moftten nicf)t»
miffen bon ber feiner $eit berfbrocfjenen 23eit)ilfe gu ben Ärieg§=
Bulben, fo ba% er, ^er^og ^o^ann 23ibontinn§, in ben brei ^n^ren
feiner Regierung fdjon 40 000 ft. t)a6e leiten muffen, ©in meitereS
Seiten aber fei unmöglich, menn man anberä rttd^t eine gänglictje
gerrüttung, menn man nidjt S3erberbni3 unb Untergang über ba§>
$ürftentum bringen tootte. 2)al)er t)a6e ^>er§og 3°^ann bisher ge*
zögert, ben Vertrag bon 1605 gu bottgietjen ; batjer fyabe er ben
Vorüber mit ber al(erbing§ magern ©trapurger ^JSfrünbe eine§ ®om=
tjerrn, bann eine§ $abitelbetan§ gu beruhigen gefugt unb batjer
ermarte er auä) |e£t bon xfym, bafj er gleitf) ^ol^ann ^afimir rut)ig
in gineibrüden mahnen bleibe, bamit blofj eine einzige ^oftjaltung
fei unb alfo gefbart merben tonne.
S)iefe ernften, leiber nur %u magren 23orfteI(ungen beranlafjten
bie ^er^ogim-äKutter an anbermeitige SSerforgung itjreä ©of)ne<§ gu
beuten. „3Mn ®inb" ftfjreibt fie 1607, „fitfjt mid) jetjt gu^ett fo fet)r an
aU er" (al§ $riebrirf) ^afimir), „meil er fo gar niemanb §at unb fann
üjm (b. §. fict)) au§> ^ugenb nict)t felbft raten unb ift mein 23erftanb 31t
gering." ©ie nrirbt für ii)it in Gaffel um eine SSermenbung im
Ianbgröflicr) = t)effifcr)en ®ienfte; altein als fie ju ©rfolg gefommen,
fet)It in gmeibrücfen — ba$ 3teifegelb. ©nblictj erbietet ftct) ber
SSormunb $rtebricfr, ^afimirS, Eurfürft $riebridj IV. bon ber Sßfalg,
melier bamals gum Söunbeäfelbtjerrn ber eben (14. SJlai 1608) ge=
grünbeten Union erhoben morben mar unb tücf)ttger Gräfte beburfte,
ben iungen ^ringen gegen jätjrlictjeS fidjereS Söienftgelb in bibloma*
tifctjen ©efctjäften in ^»eibelberg §u bermenben. ©o tarn $riebritf)
Slafimir gu einer borläufigen SebenSftetlung. Unb er fanb in Reibet*
berg meljr aU bieS : tjerglicrje Slufnaljme in ber §amilie feines f)ol)en
23ormunbe£.
3)0(f) mar er nidjt forgenfrei; ba£ ®ienftgelb nämlictj, meldjeS
$riebrict) ^afimir bon ber Shtr be^og, reichte gum ftanbe§gemä^en
Stuf treten nitf)t t)in. ftmn Unglüd ftarb auch, balb (1610) fein
(Gönner unb SSormunb, ber ^ucfücft $riebrict) IV. SSeil aber beffen
9xact)foIger gxkbxid) V. nodj minberiäfjrig, fo fam goljann II. bon
gmeibrüden gur $üt)rung ber 9tegentfcr)aft an ben £of nac^ ^>etbel=
berg. ®em nunmehr engeren ^ufammenleben ber beiben Vorüber
in £eibelberg ift e§ motjt gn auftreiben, toenn enblid^ ba§> bäterlictje
Xeftament unb ber Slbfc^ieb bon 1605 berf ett mürben. 9rotf) im
Sa^re 1610 mirb bie SanbSburg in entfbrecrjenb guten baulichen
unb 2)efenfib^uftanb berfe^t; in zehntägigen ^er^anblungen entftanö
— 60 —
im ftrüfjjaJjre 1611 ein 56 goüofeiten großer „Bergleidj" (bom 12.
Slbril 1611), ber bie feit nun 7 %afyven fct)meBenben ©ifferengen
Beglid). griebriäj ^afirnir erhielt gum @rfa£ für bie Bi3 je£t ber=
lorenen gatjrgelber gemiffe ^o^eitäredjte in feinem SanbäBerger Sunt
(i. B. ba§ 9tetf)t ber Borunterfucf)ung in ^riminalfätten, bie niebere
®erict)t3Barfeit, Bestätigung ber ®eiftltct)en, gemiffe ^agben in
Sßribatmalbungen be§> Sanb§6erger SlmteS) unb bie Beftimmte 3u=
fage, bafj tfjm notf) im Saufe be§ näctjften SDconateä bie £anb§Burg
förmlicft, eingeräumt merbe.
L $it ITatt&s&urjg:
als Pitftit &*s f>fal|$rafen Jfrie&rirf| Paftmir
1611-1645.
Von £>eibeI6erg BegaB fitf) %tiebvid) Äafimir al^Balb gur
£>ergogin=28itroe üDtagbalena natf) atteifentjeim (eingetroffen am 17.
2lbril 1611). ^froft, ber enblitf) geregelten Berforgung be§ ©otmeä
BerauBte bie 3ftutter ficf) felBft, um iljr Ab gu Bereichern. S(m
18. unb 23. Slbril fanbte fie gmei Xran§borte ©etütf) unb Betten
natf) £anb§Burg aB, mo man atte§ gur Slufnab^me be§ neuen §errn, gur
bauernben $ürftentoo*Jnung Bereitete. Slm Montag, ben 6. %Rai, al§ bie
$lur im tjolbeften (Sctjmude ftanb, ba gogen in alter $rüt)e bie freien unb
unfreien Sttänner bom ©au, b. i. Oom %aUanbe, hinauf gu ber im
^a^nenfcB.mude brangenben Burg. StuS SUfeng tarnen fie bon Dften,
au§ Sciebermofctjel bon Sorben, au§> DBermofctjel unb bon Unten*
Bact), au§ ^aUgarten, (SitterS unb (Sctjieräfelb u. a. gogen fie burcft,
bie £ore unter §üfjrung i^re3 ©cfmlttjeijgen, im (Geleite ifjrer Bürger*
meifter, Pfarrer unb Heller. Bon groeibrücten mar fcfjon am Sage
bortjer eine ©efanbtfcfyaft eingetroffen, toelcfe nun im üftamen be§
£>ergog§ ficb, ben Untertanen borftettte unb i6,nen mitteilte, ba$ gur
BoKgie^ung be§> bätertidjen Xeftamenteä ber g!eid)fatB anmefenbe tjergog*
litfje Bruber $riebrirf) ^afimir „ba§> £>au§ SanbSBurg famt ben Unter»
tanen auf gemiffe§ SJttafj genießen, bie ©efaEe eingeben, beffen 9täume
betootjnen" merbe. 5E)ann rourbe ben ©cfdjienenen ber Bertrag bom
12. Slbril 1611 d. d. ^eibelBerg boKintjaltlid) borgelefen, eine Be*
tanntgaBe, bie etma gmei (Stunben berlangte, unb tjiernadj leifteten
bie 251 Slnmefenben (32 Männer fehlten mit entfcfjulbbarem ©runbe)
an ifjren nunmehrigen ^»errn griebrid) ^afimir ben ©ib ber 4?ulb
unb Xxeue.1)
!) 3)ie 33eDbI!erungö; unb S3erroattung§Der()ältniffe be§ 3<rtjre§ 1611 ercjeöen
fid^ auä f olgenber 3uf ammenftellung : (Sä gehören jum 2lmt 2anbä6erg au^er D6ermofd£)el
— 61 -
2)amit mar in ber 2Sod)e unmittelbar bor Sßfingften ber junge
^»er^og feierlitfjft in feinem neuen ^>eim aufgewogen. @3 tjiefj nun,
fitf) be§ bielräumigen unb weitläufigen ^ofeä, be§ biet berameigten
Betriebes annehmen, äunäc^ft ber SSauten unb ifjrer ©mritfjtung,
über meldje am 14. unb 15. 9ftai ^nbentar gemalt mürbe. Sßrüfenb
burctjmanberte ber $rina feinen ,,.£>of." 3)a mar eine riefige ©ebener,
maren ©tätte unb Heller, mar eine ©djjmiebe, mar ein 2Sirt3f)au3,
eine SSacfftube, eine gefonberte ^ettereifüdge, ein geb^rgaben, mar für
ba§> lanbmirtftfjaftlidje ©efinbe eine eigene 3Irbeit§= unb ©jsftube, eine
Wirten-- unb eine 3#ägbeftf)Iaffammer. ®er bie§ alle§ leitenbe 23er*
malter aber, ber Felder fjatte feine eigene Stube unb Kammer neben
ber ^anglei mit ^analeitammer; für größere SSerfammlungen unb
Haftungen mar bie ^offtube mit 14 STifdjen beftimmt; ba§> £ofge*
finbe fjatte in Wand)--, ©djornfteim, Zufy, ©beidjer*, ©einrieben--,
9ttagb* unb ©ilberfammer au malten, bie „grofje ^üdje" mit ©beife=,
^üdjenfammer unb ®emölbtf)en ju berfetyen unb in ber „©fcftube"
ober im „©aal" gu bebienen. 3ttit bem le&tent beginnen bie ^>errenge=
mädger; an ifjn ftöfjt an eine „28otjnftube", bie gürftenftube getjeifjen,
bie „obere ©tube" !) unb 2 Kammern, bie „Ferren"* unb „©rafem
fammer", beibeä ©djlafgemädjer bon foldfyer ©röfje, bafj fie bequem
je 4 Letten faffen tonnten. 2)a§ fjauäeigne, feit ^er^og 2BoIfgang§
Reiten nidjt me^r au§gebefferte Mobiliar mar freilief) meift aerbrodjen
unb gerriffen; bafjer Ijjatte $rau SEJhttter, mie oben ermähnt, borge-
forgt unb meitere§ liefj fie am 9. Ottober folgen.2)
(etliche 70 fcauäjtfttten), Unfenbadj mit 22 fcauSftfttten, (Seite r § mit 14, §al =
gart mit 17, SRiebermof dpel mit 33 ((jalb ben2Bar§purg jugeljörig); bie Stoßens
6er ger ©emeinfcfyaft (ßölln, Seuerfelb, ©t e ct'roeiler, SHetfiröjen) mit
74 <£>au3ftätten ift 3u2/3 Sanböb.^roeibrüclen guftanbig, i/3 gehört galfenftein; 2Ufen"j,
(90 £>au3ftätten) t)at rtjeingcäfiid^e Dbrigfeit, jebod) Ijat Sanbäberg gron, ©djafcung unb
äße Sienftbarfeit tjerfömmtidfj ; Dbernborf, 16 ijbauSftätten, f urpfätjifc^e Dbrigfeit,
Sanbäberg fjat bort allein bie gron; von üDJannroeiler, roelcfjeS furpfär^ifet) unb
fterSfjevmifdj ift, gehören nur 2 §au3ftätten mit ber gron nacb, Sanböberg; ©ctier§;
felb, 11 £au3ftätten, in melden Söroenftein bie Dbrigfeit, Sernftein bie gron, SanbS?
berg ©djafcung, SReiä unb gotge Ijat. ijbodfjftetten ift rtjeingräflicrjer Dörigfett, bodj
fjat £anb§berg in 3 §au§ftätten gron unb ©djafcung. 2)ie ©djultljeifjerei ©reb;
roeiler mit 96 £>au§ftätten in ben Dörfern ©rebroeiler, 3ian«3roeüer, 33 i ft e r=
fdjieb, ginfenbadj, ©eräroeiter, ©djön bor n unb 2)ef djenmo feb, ef, meiere
mit ber gron ofle nacb, Sanbäberg, mit ©ajatmng u. a. mü) -Dkifenfjeim gehören,
©eb,. §auä=3lrcfi,io 3Jr. 183 (255).
•) §ier rourbe früher eine „eiferne Jungfrau" »ermab,rt, ©efangene bamit anju^
legen" ; in ben beiben „©efangenen türmen" ftanben 4 Letten unb mar eine „5 Sdjub,
lange eiferne Seite mit einem (baju getjörigen) ©effel."
2) SSieüeidjt befielt Steigung, biefe SluSftattung eineä gürftenfor;ne§ im Safere
1611 gu fennen; iö^ laffe fie Ijier folgen: 1. @in 33ett mit totnifdjen geberreiben, einen
— 62 —
So f)offnung§frol)$riebric£) Kafimir bie Sanbäöurg übernommen
Ijatte, fo bitter embfanb er bie fiel) aläbalb pufenben SBerbriefjIidj*
feiten, <3ie begannen alz Kompetenzfragen mit ber Slnfteltung eine§
©cfjlofjfellerä unb ,£ofmeifter§ nnb enbeten bei ber ©rftärung ber gtoei*
brücüifdljen 9ted)entammer, bajj bie £neg§rüftungen nic£)t erlaubten,
irgenb ettoa§ bon bem auäbebungenen 3at)rgelb an %nebüä) Äa=
fimir ausfolgen !! $n begreiflichem Unmut berliefe batjer ber $J3faI^
graf (1612?) feine 8anb§burg mieber, um mit gmeibrücfen gu ber*
pnbeln. Stber erft nad) einem I^atjre (Vertrag bom 24. bis 28. Situ
1613) übernahm fein tjergoglidjer Vorüber gu SSergsabern bie ©Bulben,
meiere $riebricl) Kafimir (ober beffer gefagt: bie ätoeibrücfifäje ^eetjen*
lammer) beranlafjt ptte, im betrage bon 9136 fl. unb eröffnete ifjm für
bie barüber t)inau3get)enbett Slnfbrüdje taeitere Cftect)te unb Slugfidjten.
Slujäerbem übernüe§ er iljm jätjrlicl) 700 2Sagen -!poI<$ au§ ben Ijerr*
fcpftlictjen SSälbern, „bamit eine ftänbige ^ofpltung auf SanbSburg
möglich fei."
3ej3t erft mar $riebricf) Kafimir felbftänbig unb fdjulbenfrei al§
§err $u £anb§burg. £jn ben ^a^en 16 14 unb 1615 lief? er einige Heinere
SSautenan ber93urgbornetmten, ben „^errengarten" tmSSrülil anlegen
langen ^fulben, 2 bardjettene Siffen, 1 bard^etteneä ©ed'öett; 18 $aar rjänfene unb 4
$aar ftädjferue Seiladjen, 8 'paar Ijänfene unb 15 Sßaav fläcljferne ^iffenjiedjen ; jroei
Umläufe um ba3 33ett, ber eine mit fcfjroargen ©amt= unb gelben 2lttasteiften, fdjmar^
gelben ©eibenfranfen, ber anbere in ©run mit ©olb unb leibfarbenem 2)ainaft; graei
33ettfpreiten, bie eine mit fdmmrä^getben Slttag.-Stauten in ber üMitte, bie anbere aud)
in ©rün ©olb, jum Umlauf paffenb. §ie^u 6 niebere Stühle unb 2 ©effel mit ©amt;
unb 2Itlaöüberjug in ben vorgenannten garbenjufammenfteflungen; auf einem britten
©effel ift „tuet btoeS Saubroert, barauf 2Uta3=©trtd)e mit jrao gutben ©dmüren befetjt
unten mit granfen". 2. 2ln § anbro äf d) e unb jroar für ben Sifd) : 2 grün bamaftenc
2)eden unb 1 Seppid) üöix bunfelgrünem %ufy ; 25 2:ifcr)tücr)er (7 in ©ebilb, 8 geroirft,
6 Ijänfene unb 4 für ba§ ©efinbe); äljnlidj 18 £>anbtüd)er unb 36 ©eroietten. 3. ©ilber=
gefdjirr: 1 ©iefjbeden famt ber baju gehörigen Äanne, an ben 9iänbern »ergolbet,
mitten im 93eden ba3 pfaljgräflidje Söappen von 1579; 1 Sufcenb fitberne geller unb
Söffet mit langen ©tielen, 1 oergolbneter Söffet, bie Seiler fämttid) mit H. F. C. P.
unb bem f ürftlidjen SBappen am ffianbe gejeidjnet 4. Wl e f f i n g - u. a. © e f et; i r r : 2 3)ut=
jenb neue 3innfd;üffeln, 4 äJleffing=£eudjter, 1 kupferner (Simer inroenoig »eruiert mit
2 Sollen (Schöpflöffeln); 1 langtidje 3i»»f^fc^e mit Äettenfjanbfjabe, 1 blauer ©tein;
trug mit gimitecW' 1 großer neu befd)tagener KupferJeffel, 6 ©uppen= unb 4 ©enf=
jd;üffeln von befd;lageuer Strbcit. 5. SBeb.r: 2 Lüftungen, bie eine fdjiüaq, bie anbere
ganj neu, blau mit rotem ©amt gefüttert; 2 33üct)fen, bie eine eingelegt unb gebogen,
bie anbere, eine „23urftbudE)3 fcfjeu^t ©ternhtgeln"; 4 ^Jiftoten, 1 glafdientaber blau;
roei^ öerjiert; eine uergolbete, mit ©ilber eingelegte (©eiterr=) 2Be^r famt einer ©djeibe;
5 Papiere, jum größten Seif nergotbet, mit ©ilber eingelegt unb in ©amtfd)eiben ;
2 ^Jaar fd^roarj'-gefdmtierte ©tiefet, baoon ein§ getragen, alleS gejeidjnct mit H. F. C P.
unb mit bem pfatjgräftidjeu ober jütid)fd)en Sßappen nerfeljen. ©ef;eimeä §au§ =
2trd;io 295 (183;.
- 63 -
unb bie ©inriccjtung im <Sd)IoJ3 berboftftänbigen. $m 9ftat 1016 aberbe*
enbete er bie 33erf)anblungen megen ©rrictitung einer ,£>ofbrebigerftefte
auf £anb£burg mit ber Berufung be§ £5°*)- ^af. -lonrab 9toberu§ bon
Meeburg.1) Sludj eine ge^iemenbe <5rf)ar bon Wienern rourbe bamaU
gebungen; benn ^falggraf ^riebricb, $afimir ftanb im SSegriffe, ben
eigenen £>au§ftanb gu grünben. ©djon am 6. Stettuar 1616 fyatte
er fidj gu $aifer§Iautern mit Suife Slmalia SIntmerbina, Softer
2BiltjeIm3 be§ 23erfd)toiegenen bon 9?affau=Oranien-'<£>iIIenburg unb
©rf)mefter ber bermittoeten ^urfürftin bon ber Sßfalj, feierlid^ ber=
lobt, ©te Xrauung fanb in gmeibrürfen am 4. gult be^felben ^a^ä
ftatt unb bie ^eubermäfjlten gogen aläbalb auf bie fttlte, traute
£anb§burg, roo bie Sßfalggräfin bie alten $rauengemäd)er, bie
„$ürftin=©tube", bie „grauenftube" unb „grauenfammer" be^og,
roäfjrenb ifjr ©efinbe bie „Keine ^rauengimmerftube mit Kammer
nebenan" einnahm.
2km je^t ab gebührt ber Sanb§burg boltauf iijr tjeute nocf)
geläufiger %lame eine§ fürftlidjjen ©djloffeä; benn abgefefjen bon
ber wegen ber groeibrüdtfdgen Oöer^erclitfjfett beibehaltenen §lmt<§=
!eKerei2) bient ba§> $au§> auSftfjIieftfidj bem bfalggräftidjen ^offjalt.
©in förmlic£)e§ ^ofleben entmidelt fidg, über beffen äußere ©eftaltung
eine £anb§berger ^oforbnung 3) Sluffcfrjujj gibt. ®arnad) ift ber ge=
famte ^ammerbienft einem ^pofmeifter unterfteflt, roeldjer namentlich
bei ben etwa anraefenben ^un^tt/ diäten, ©efanbten gu märten, bie
©beltnaben gu ergießen unb §u unterrichten, audj SSefdgmerben ent*
gegen^unetjmen fjat; Slammerbiener, ©aalfnectjte unb Xurfjfrau, ber
(Gärtner, ber «Jgoffdfyneiber unb bie Sataien unterftefjen i£)m im be*
fonbern. ®er $$o\* ober (Stfjlofjfetter übermalt ben ^üdjenfdjreiber,
Söäder, $üfer, ©cpfer, Wirten, Pförtner, 2Bäi)ter unb bie ^nedjjte,
*) 9ioberu£>, fett 1613 Pfarrer in §eUigenmofd)eI, rcurbe oom Stntrttt biefer
©tette entbunben, rcett [eine grau „eineö reiben 9)Janne3 Äinb" fidj roeigerte, mtt
nad) ber 2anb§burg 31t geljen nnb roeil SRobetuö mög idjerroeife ber äufüuftigen gürftin
nid^t gefallen fönnte. 21n feiner ©tatt fjatte worläufig ber Pfarrer oon DbermofdEjel
bie £>ofprebigten $u Ratten. 9toberu§ fam 1617 nacf) 2Ufenj unb mar 1622—29
unb 1644—1649 DerbienftDoßfi roirtenb in Dbermofdjel.
2) Sie räumliche Bereinigung biefer tjerjoglid^roetbrüdifcfien 2lmt§fellerei unb
ber oben genannten pfat3gräftitf>[anb3bergifd)en ©djropetterei in einem £>aufe fjatte
im anfange bie bitteren £ompeten3ftreittgfeiten jur ^olge, welcfje mit Urfadje raaren,
bafs griebridj ßafimir nacb, furjem Slufentb.alt (1612?) raieber abreifte, f. 0. 62.
3) Siefelbe gleist im allgemeinen ben bamatä übttdien ; fie ift nad) bem SJJufter
ber groeibrütfifcfien §oforbnung von bem Äeßer (Sfjriftoptj Sob,r im «September 1616
entworfen unb nadEj meb.rfac^er Stbänberung am 1. Dftober beftätigt, am 31. Se^einbev
1619 erneuert raorben. ®ef). öauäartf;iü S^r. 213.
- U -
mäljrenb feine grau in ber ®üdje über bie 3ftägbe unb ben „93uben/y
maltet, bie 23iet)frau für ©tau unb teilet) lammer guftänbig ift. ®ie
eigentlichen ^ofbiener muffen Sibrei tragen, int 23erfet)r mit 33ürger=
fdmft, (Sdjuttljeifc, ^rebtgern, ©efanbten unb fonftigen SSefuctjern
fiel) frieblid) unb mäfjig geigen; fie Ijaben be§ „Gassatum-©eljen3,
^uctjegen unb (Sdjreienä fiel) gu enthalten" unb „biemetl ba§> ©otteg*
leftern, glucken unb (Sdjmeren, befjgleidjen SBoEfauffen unb lefterlicf)
unerbare fitteu, reben ubgl. gar gu gemein werben", fo foE „ba$
©efinbe aud) in ^üdje unb SSie^of (bieäbeaüglidj) befonber§ über=
matf)t unb mit ©ntlaffung au§ bem ®ienft bebroljt merben." grieb*
rid) ^afimtr mitt ®otte3furcl)t an feinem ^»ofe: Sin (Sonn* unb
geiertagen finb je groei ^rebtgten, öfter in ber SBotfje finben ©otte3*
bienfte ftatt, aEe Sage finb bier £au3anbad)ten; merbeffen fäumig,
belommt eine SO^a^Igeit entzogen. 3lu§fd)reitungen jeglicher Slrt fudjt
griebrid) ^afimir mit aller (Strenge gu bereuten : er berbietet, burd)
93eifeite4fteiten ben (Samen unb gelbern §u f traben; er toarnt bor
3Jceuterei unb Sro&reben, er fdjü^t bie 3#ägbe, er toiE aber aud)
felbft fiel) fiebern bor 2Bilberern, bor SSerfc^Iebben bon (Sbeifebor*
raten ; er geißelt ba§> (Sbagierenlaufen be§> ^offc^neiberS, ba§> £>unbe=
galten unb berbittet fid) ba§> Stu§Ietr)en feiner Slutfdjen unb ^ferbe
fotoie bie eigennü^igen Übergriffe bon (Partner unb Wirten. Slrbeit*
famteit unb 9tul)e, Oteblidjteit unb (Sitte, ©otteäfurdjt, Untermürfig*
feit unb 93efdjeibenl)eit foE im ^>aufe fein. 2Iufguftel)en Ijat ba§> ®e>
finbe, fobalb ber Pförtner mit ber (großen) ©locle läutet. Um 8
Ut)r frülj gibt e§> an SSerftagen eine «Subbe, an (Sonn* unb geier*
tagen gel) t man gu bieferßeit in bie Sßrebigt. ©etoö^nlid) um V2IO
ll§r beginnen bie (Silber fnedjte mit bem Seelen ber Safein; um
10 H^r gibt ber Pförtner mit ber Eleinen ©locfe ba§ geilen 8um
„^mbä", fdjlie&t nadj furgem SBarten bie Sore unb aEe§ eilt %u
Sifd) : baZ ©efinbe unter SSorantrttt be3 $eEer3 in bie „©fjftube",
bie .^ofleute, bom Äüdjenfdjreiber geführt, in bie „^offtube", bie
abeligen Sßerfonen aber leitet ber ^ofmeifter in bie fürfttidjen (Sbeife*
räume, Qie bfalggräflidje £errfd)aft erfdjeint, ber ^au^err gibt
ba§> geidjen gum Slnridjten. Site toirb baZ Sifctjgebet gefbrod)en;
toer e§ berfäumt, belommt nidjtä gu effen ; entfd)ulbbare SSerfbätung
mufj bom ^>ofmeifter berbefd)ieben merben. Sorot unb SSein legen
(in borgefdjriebenem attafje) 33äder unb £üfer felbft bem ®efinbe
bor. %k in ber $üdje zubereiteten (Sbeifen toerben aber nie T^ter
fonbern an ben Stnrid)ten abgegeben, bamtt ^!ücl)enfd)lubferei ber=
mieben fei. 3ft einer mit bem ©ffen nid)t gufrieben, fo bringe er
feine $Iage nid^t mit freien 2Borten unb mit Sru^ fonbern, bon
— 65 —
[einem gangen Xifdjj unterftü^t, befd^eiöen beim ,£>ofmeifter bor; od*
mit ferner nicfjt meljr gange ©Rüffeln ©ubbe ober Haferbrei ben
§unben bjngefiijoben toerben, ftnb biefe £iere bon ben Gsfjfälen au£gu=
fberren. 2öa§ übrig bleibt, mu$ alles in bie Mdje Eommen, meiere
an 3tttttmodjen nnb (Samstagen ein allgemeines SHmofen burtf) bie
Pforte reicht. ®ie Slufträger nnb S^ac^effer erhalten tl)r ^mbS in
ber ^eEereiftube, i§nen folgen bie ©tattmägbe. ®aS gtoeite 3ttafjl
mirb um 5 Ufjr nachmittags gereicht. 3)te Slnedjte arbeiten barnad)
nod) etmaS, Felder nnb Söäder legen ©beife*, SSorratS* nnb $utterliften
bem .£>auSb>rrtt bor, bie 3ttägbe aber ftnb alle nnter Slnffitfjt bon
SSiefjfrau nnb Retterin beim ©binnen in ber ^eüereiftube, „bam.it
atlev Seidjtfertigfeit, meiere gemeiniglich unterläuft, abgeholfen fei
unb bie 3ftägbe in dlufye arbeiten tonnen"; fbäter mirb etwa nodj
ein ©d)laftrunf gefbenbet unb nadj 8 U£jr barf niemanb meljr im
©beifefaal, niemanb beim $od)en ober traten ober $abfen \z'm-
Um V28 U^r *m SBinter, um 9 Ufjr im ©ommer fc^ltejst ftd) bie
Pforte, ber Pförtner läutet mieberum gum ©tfjlafengefjen, aUe $euer
unb Sinter fotten berlöfdjen unb bis fbäteftenS 10 Ul^r mag bie
ftitfe %laü)t genoffen toerben. %et 2Säd)ter am Surm fdjaut über
2)ää)er unb Säler unb fo er $euer mertt, gietjt er baS tleine ©löcf*
lein, bamit, toenn es im ^>aufe brenne, alle, toenn es auStoärtS lo^e,
bie Hälfte beS ©efinbeS auSrücfen bei fernerer ©traf.
^eicpdjie Strbeit füllt biefe XageSorbnung auS; benn mit bem
nun gefiederten SJaljreS^'Sebutat" lieft fiel) ber fürftlidje £oftjalt auäj
noefj nict)t beftreiten unb fo muftte baS übergebene ©ut auf baS forgfäl*
tigfte auSgenü^t toerben. S)a fid} aber balb geigte, bafj beffen ©röfte
gur Seilieferung beS ^>au§bebarfe§ nietjt gang ausreiße, fo tour*
ben weitere (Stade — auSfdjliefjlicl) Sßiefen — bon ben ®omanial*
gütern gegen ^tnS an baS £auS SanbSberg abgetaffen. 2)aSfelbe
berfügte nun ot)ne ©arten, Söälber unb gifctjtoaffer über eine glädje
bon runb 150 borgen, toobon etwa bie erfte £älfte als „gluer
unb SSato" für betreibe, eine gtoeite fleinere Hälfte als 98iefe unb
ein Keiner 3tejr gu 11 borgen als SluSfelb ober Öblanb bergeitf)net
ift; legerer biente gu SBeibe* ober ^obungSgtoectett, audj gum 2ln*
bau bon Sinfen, ©rbfen, SBitfen unb Sßilbobft. $ie Söetoirtfdjaftung
beS übrigen SeileS mar gtoar eine fe^r einfache, auf Äörnerbau unb
SSietjgucljt beregnete, aber ba bie SSiefen buxä) baS gange 9ttofd)el*
unb bis ins ©tolgenberger Xal fiel) gogen, mag ber fetter als
fürftlictjer Söaumeifter boHauf befepftigt getoefen fein unb $falg=
graf ^rtebrict) ^afimir, ber XageS* unb 2Boc^en6eric^te embfing,
l^atte gu feiern nidjt biel 3eit.
5
— 66 —
@r fanb feitt ©Kid in ber gamilie. S)a§ 3u?atnmenteBen
be§ ^fal§gräf£ic^en Sßaareä War fjer^tid), ifjr ^au§^alt äufjerft ein*
fad). Nur gu rafd) bergingen bie Sage be§ jungen ©£)eglüde§. SIm
14. Sluguft 1617 Würbe unferm gürftenbaare ein Soljn ge*
fdjenft; in bei; Saufe %u £anb§burg erhielt er ben Tanten griebrid);
aber fdj)on nad) 8 Sagen ftarb ba3 ^inb. S)er ©djmerä ber tjo^en
grau läfjt fid) ermeffen. (Sie »erlegte bafjer, aU fie fid) Wteber
äftutter füllte — bielleid)t in 33orau§fe£ung befferer SSartung — ,
i^ren 28otjnfi|$ nadj) §eibeI6erg gu il^rer grau ©djWefter, ber $ur*
fürftin*9J£utter. ^)ier langte fie um biefelbe $eit an, Wo iljjr ©djWefter*
fol)n ^urfürft griebridj) V. fid) gur Slnna^ine ber bö^mifdjen ^!önig§=
frone entfdjlofj. Unb Wenige Sage, bebor gu SJ3rag bie SlrönungS*
gloden für griebrtd), ben „SSinterlönig", erflangen, trugen fie ba§eim
in feiner ©öglofefabelle §u ,£>eibelberg (27. Df tober 1619) einen neuen
©brofj au£ 2BitteI§bad)er 33Iut gur Saufe: griebrid) SubWig, ber
fbätere Sßfalggraf auf £anb§berg, bem Suife Slmalie bon gWeibrüden*
£anb§berg ba§> Seben gegeben.
%loä) bor ©nbe be§ Sa^reS 1619 ift ber ^fal^graf wieber auf
ber Sanb§burg. Seiber fottte bon nun ah feiner gamilie wenig
greube erblühen, gm grü£)jaf)r 1620 Ratten bie Böl^mtfctjen £änbel
ifjre SBeHen fd)on an ben Nfjein geworfen. S)ie «Spanier al§ 23er*
bünbete be§ bon ben Vöfjmen abgefegten $aifer§ gerbinanb rüdten
gegen bie Sßfal^ fjeran. griebrid) Jlafimir glaubte fidj), obgleich er
ftet§ forgfam Neutralität bewahrt Ijjatte, aU naiven SSerWanbten unb
greunb be§ 2Smter!önig§ bebrofjt. S)at)er berliefs er, aU bie $unb*
fd)after im ©ebtember 1620 melbeten, ©binola fei fdjon auf bem
SSege bon ÜDMng gegen teugnad), in jäfjer gludjt mit grau unb
$inb, faum bon ber nötigften S)ienerfcr)aft begleitet, ©djlofj, Slmt
unb Sanb unb raftete nidjt, bi§ er hinter ben fiebern dauern bon
(Strasburg fid) unb bie ©einen geborgen Wujgte. ^>ier berlebte er
etliche ^afjre (Wofjl bis! 1627), Worauf er feine S)ombefanfteEe nieber*
legte unb nad) ©cfjlofc Sttontfort in Vurgunb 30g, ba§> er famt ber
zugehörigen ^errfc^aft (bermutlid) mit bem bamal§ ifjm ^gefallenen
Vermögen feiner grau) gefauft. — ®ie SanbSburg fafj griebrid)
^afimir Wofjl nur einmal unb fftidjtig Wieber (f. u. (3. 73), fo bajg bie
gürftengemädjer be§ (3i^Ioffe§ 25 ^aljre leer ftanben unb ba$ Slmt
burc§ bie fc§limmfte 3eit &e3 fc^recfen§boEen Krieges ber fidleren
Verwaltung entbehrte. S)ie Not biefer fdjjWeren ^afyve für unfere
S5urg gu fdgilbern, liegt nidgt im Sftafjmen gegenwärtiger Slrbeit.
Nur bie nädjften ©reigniffe fotten eingel^enber ergä^It unb bon ben
fbätent Vorgängen Wäl^renb ber 2lbWefentjeit griebrief; ^afimirä
Vit.
frieüriö) Kafimir
Pfalzgraf bei Rhein, herzog in Bapern etc. 1585—1645.
Begründer der linie landsberg.
- 67 -
unferer Slbfidjt gemäfc nur fobiel erit)ät)nt merben, aU gum ©rmeife
be§ gufammenfjangeä gmifctjen £anb£burg unb SBitteBbad) nötig.
2Sir nehmen alfo ben $aben ber ©rgäbjung bei ber $Iuif)t ber bfalä=
gräflichen $amilie auf.
3)em Söeifbiele be§ dürften folgenb, Ratten bie Untertanen, nadj
itjrem uralten dteifyt, ba§> SSefte ifjre§ 23efi|je3 auf ber feften Sanb§=
bürg untergebracht; benn bie ©djlofjmauern, bie altersgrauen,
backte man, fönnten einem $einb too!)l trugen. Slbgefeljen bon
ben fd^on bezeichneten dauern, Xürmen, £oren Ijatte fie1) gmei
mächtige ^onbellä2) mit moljlgefüllten Sßutberfammern; gmei $ug*
brüden, mit 9JMfct)löffem berfeljen; an grobem ©efc£)ü^ mar aufge=
fahren: im ©aal 1 langet eiferne^ ©tue! (ungefaßt) unb 2 grofje
eiferne SSöHer; in ber ©djmiebe 4 fleine SSoHer; im §of fielen
frei auf Ütäbern 2 lange unb 2 furge meffingene unb eiferne ©tuet,
toogu 200 eiferne kugeln bon attertjanb (Gattung borljanben. ®a§
leichtere ®efdjü& ift im borbern 9tonbelI bermaljrt: 10 2ttu§feten
unb 47 £afenbücr)fen teilämeife bobbelt, teils lang, teils furg, mit
6 Äugel*£aben, barin jeber Gattung Söüdjfentugeln mit Sßifcfyer unb
Sunten freefen. Sluc§ Rängen Ijier 24 <Sd)ufcenI)iite, 4 Lüftungen —
eine 5. mit fdjmarg=Ieinen Zutf) bertteibet fteljt in ber Sßulberfammer
beS ^intern 9tonbell3 — toeiter: 139 ^edjringe, 1 Sßetfjbfanne, 2 ©tuet
SSIet bon 174 Sßfunb mit formen gum ©ieften bon £at"en* unb 2ftu§=
fetenfugetn; 24 SJMberftafctjen, berfdjtebene Sabungen für $elb*
fcf)Iangen; 1 Xrommel. Slufjerbem finb ^anbmaffen ba, e§> Ijaben
bie ©rter, S^afen unb Xürme Vorräte bon fteinern Söurftugeln unb
30 leberne ^euer=@imer fangen bor ber langtet.
Vorläufig geigte fid) inbeS nichts bom $einb. Sräge fdjlicljen bie
Sage Ijin, einer gtetet) trübfelig mie ber anbere. 3)ie Untertanen
auf ber S3urg löften fict) ab im Söadjen, goffen Äugeln, machten
günbrraut unb Äunten unb freuten fic^ ber bieten ftattlidjen ®efrf)ü£e,
ber fcfjlanfen galfonettlin tote ber refbeftablen $elbfd)langen. 3$on
3eit gu $eit lugte man über bie ginnen, mo benn bie ©banier blieben.
Unb ba fitf) nirgenbS 23erbäd)tige3 geigte, mürbe man forgtoS, ber
Sßingert ftanb bagu noeb, redjt gut — marum alfo bange fein, £erg?
©o tourbe e§ Oftober unb man bereitete ben £erbft. 3)a er*
flang mitten in bie $rieben§arbeit friegerifdfter Särm : Union§=Äabttän
©g. ©Ijriftoblj b. 2ttoI§berger mit Seifigen, gufsbolf unb niä)t meniger
aU 20 Offizieren bom SSalbmannäpufifdjen Regiment befe^te, nadj*
i) 9?ad) bem ©tanb, rote er 1610 gef dfjaffen rouvbe. @el)etme§ §au3arcf)tü 183 (295),
2) 3Bo^( gfeicpebeutenb mit ben «offroerfen? ©. o. @. 40.
5*
— 68 —
bem er fidj borfjer in ber (Stobt Dbermofdfjel j^atte föftlicfj trauteren
laffen, bie £anb§burg für bie Union.
©eine Slbfidjt t)tebei mar, bie 23urg ben broteftierenben (Stän*
ben jusufüljjren unb fie nötigenfalls gegen ben £aifer %u gebrauchen.
%a§> mar, rein fadjlitf) geurteilt, eine bebauerlidje STnmafmng, ein 23rucf)
ber Neutralität. ®enn ma§ fümmerten $fal5=Sanb3berg bie böfjmifdjen
^pänbel? Unb menn auct) ber (Eigentümer ber 23urg, griebrid) ^afimir,
ber Deformation ungetan, fein Sanb äufjerlicf) gu gtoeibrücfen gäl^Ite
(beffen ^er^og ^o^ann ja Slbminiftrator für ben 33öijmenföntg unb
^urfürften griebrictj V. bon ber $falg gemefen), fo war er bocfj
nidfjt felbft Unionift, blatte ficfj bie SSerteibigung feine§ Sänbc§en§
bon jenen nid)t erbeten — menigften3 beftritt er e§ fbäter auf§ leb*
tjaftefte — unb tonnte nad) Sage ber ®inge nictjtä feH^nMjer münfctjen
al§> boftfommene Neutralität. ®er oben bezeichnete 93rud) berfelben
fyat benn audj über fein §au§ unb Slmt ben Slnfang be§ ©lenbeä
gebraut. —
2JioI§berger l^atte fidj faum niebergelaffen unb bie S3urg
babuxd) aU antifaiferlidj erflärt, al§ unter $ül(jrung be<§ Dberft=
Iieutenant§ 0. Naffau nodg am felben Sage eine burct) ben Dberft*
Iteutenant SBtgant b. Sigelberg gu ^!aifer§Iautern gefctjicfte ^meiie
Abteilung, bie§mal bom Slffenfteinfdjjen $orb£, mit gleichem Stuftrage
erfcrjien. ®en Oberbefehl über biefe 50 SQtann Itjatte Lieutenant
©bermein b. ßebenaar. 3)o aber ^»aubtmann 2J£ol3berger gufolge
©eneralpatenteä bie etwa einlangenben „Sautringer'^Xrubben $urüa>
gufcrjicfett §atte, fo berfügte fict) b. Naffau unberrtcfjteter ©acfje mieber
naäj ^aiferglautem, mäfjrenb bie $D£annfd§aft — mie e3 fdjeint —
nod) übernachten unb ausrufen fottte. SU§ fic§ aber anbern Xag§
bie in ber ©efdjidjte ber Söurg unerhört ftarte SBefa^ung eben bom
Sager erfjob, fünbete ba§> $>om be§ Xurmmäcr)ter§ bie natjenben
$einbe, fbanifdje Neiterei unter $ü^rung be§ ©rafen ^einrict) bon
bergen !
®ie (S5efat)r war ba, ber $rieg Ijatte feinen ©in^ug gehalten.
Nun galt e3, 3ttanne3mut gu geigen. Unb ba§> mar jebenfaH§
nirgenbmo letzter benn fjier ! ©ine bon Reifen getragene, ftarfe S3urg,
gute§ ©efcf)ü|3 — aEerbing§ bietleiccjt etmaZ menig 3Jhtnitton — bocr)
etma 200 ättann SSefa^ung — mer jagte ba?
S)ic ©ac^e ging anfangs bortrefflitf). ®er fbaniftfje -^eerfü^rer,
®raf £>einricr) bon SBergen, befid^tigte bie S3urg unb lie^ burd^ einen
„^rometer" gur Übergabe aufforbern. 2)od£j mürbe e§ „il^nen aber
gletdjmopen abgefc^tagen unb ba$ ^>au§ bi§ auf ben legten $Rann
§u galten refolbiret." 3"»" S3emeiS, bafj fold^eö nic^t leerer <5ä)aü,
— 69 —
„planbievte" man fofort ^mei „Stüd". Sieutenant ©berroein ftanb
mit brennenber Sunte am erften, ifjm fefunbierte 5er (Sdjloftfüfer
am anbern; audj einig gufjbolf, ba e§> ba% gemährte, legte rafd)
etlirfj günbfraut auf feine Doppelraten unb 9Peu§{:eten. Unb ba bie
©panier „in bollern Sln^uge" mit itjren Dteitern bie minniglidje
geftung berannten, fragten, bumb§! bie gtoei ^anonenfcpffe, unb
fjinterbrein Enatterte ba$ Metnfaliber, bafj bie fürte i&igen fyanifdjen
Leiter unb S^Iein fd^nett hinter beut SSerge fidj buchten !
28ar ba§> ein (Sieg ! 2Bie mag unferen Sanbäberger gelben ber eble
$iraenroeitt, babon ber ^»er^og 36 $ubec unb nodj etliche D^m in feinen
gelfengemölben lagern l(jatte, an jenem Slbenb gemunbet fjaben! $e£t
galt e§, bie (Stärfe be§> $einbe3 gu ertunben. ©in Korporal begab
fidj mit 12 ÜJttann ber 2BaIbmann§fjaufer 93efa£ung, fobalb e§> buntel
geworben, auf bie @ud)e. ©r naljm einen Leiter gefangen unb er-
ftfjlug — angeblich gmei. Über bie 3Jiat^t ber Belagerer fdjeint er
tnbe-S nidjtä erfahren gu fjaben. ©ine gmeite ©treifmadje, ein <3er=
geant mit neun 9#u3fetieren bom Slffenfteinifdjen ®or£§, unterzog fidj
abermals ber Slufgabe. Slber nod) mä^renb fid) biefe Patrouille auften
befanb, berlangte ein Parlamentär ber ©panier ©inlafj. ©r über*
braute bem ©ouberneur be§> §aufe§ einen 23rief be§> ©rafen bon
Sergen, monadj bie gefamte S3emolljjnerfd)aft besä ©d)Ioffe§ gelängt
mürbe, menn 3#ol3berger burd) fjartnärfigen SBiberftanb nod) einen
einzigen ©djufc bon ober gum haftete beranlaffe. ®a§ roenig liebend
mürbige (Schreiben be§ 23elagerer§ mürbe bor alten Offizieren unb
ber SSeamtenfdjaft be§ ©djloffeä beriefen. S)ann trat man in ber
SSurgfüdje gum $rieg§rate gufammen. ©3 rourbe befdjloffen, eine
breitägige SSebenfgeit au^ubitten, um — roie man fid) mafjrfd)ein*
litf) gur ©elbftbefdjmidjtigung borfjielt — mefjr Munition %a fcfyaffen.
Sieutenant 9ttoI§berger biftierte bem 2lmt§!eHer (b. i. fürftl. 9tent*
beamten) 2o§t ben Slntmortbrief an o. SSergen in bie geber; baZ
'Sroljfdjreiben b. 23ergen§ fottte ein <5pion fofort an baZ Regiment
gu bringen fudjen famt 93egleitbertd)t. $n bemfelben mürben jebodj
^ilf§= ober ©ntfa^tru^en nid)t erbeten (man backte batan übet*
fyaupt nid)t) unb baZ S5erpngni§ naljm feinen ®ang. 2lud) bie
groeite 9te!ogno§gierung mar ofyne eigentlid)e§ lÄefuItat, menn fdjon
fte bier Sßann gefangen nafjm unb groei ^ferbe eroberte, fo
bajs bi§ gum borgen 5e§ 23. Ottober auf SanbSberger (Seite
fein SSerluft, beim ^einbe \e<§§> (befangene, bier ^ßferbe unb gmei
Xote ge^äpt mürben, ^n ber $rü)(je erft^ien toieberum jener Slbju*
tant mit ber S3itte, ©raf ,£>einrid) b. S3ergen münfd^te nur ein einzig
2SörtIein mit bem ^lommanbanten gu f^cec^en unb btefer le&tere möge
— 70 —
ftd) alfo mit etmo fed)§ 9ttann Sebedung bor ber Pforte einfinben.
2)em ÜDMäberger war bie ©adfje nid)t gang geheuer, ©r fomman*
bierte fid) bapr ben Sieutenant ©bertoein aU Segleiter. Salb
ftanben beibe am Surggraben unb auf ber entgegengehen (Seite
ersten ber feinblidje ^eerfüper mit bret SCRann gu gufj.
„SSarum",1) fäpt bon Sergen feinen (Gegner an, „ftellt 3;p
©udj famt ©uern ©olbaten in fo grof3 periculum, ba $ljr bodj gu
©emüt führen, toa§ anbere (Stäbte unb £)rte, fonberlict) ba% QauZ
Sßfalg auf bem (Stein,2) toeld)e§ bodj tooljl ein fürneljm geftung,
getrau unb fidj ope SSiberftanb ergeben. $d) faö' ®u$ aöer:
SSofern $l)r, Äabitain, berurfadjt, bafe einige ©cpffe nur gefdjepn
— fo feljt tjier unfere 3#ad)t unb Munition!" — unb inbem er ettoaS
bortrat, liefe er ben berblüfften Offizier einen Slid in ba§> Sager
tun. „SSeife ©ott, e§ gibt für ©ud) nichts anberS, aU bafj alle
©olbaten ope einig exemptio gepngt toerben."
2ttol<§berger meint braljlerifd) : „®e§ §ängen§ bin id) nid)t ge*
toöpt unb toerbe auf fold) ©efinnen baä ©djlofe nidjt übergeben."
£>err bon Sergen aber fennt feinen ^abbenpimer: „2Bofjl, fo pret!
(So map id) ein ©raf mit ©pen fjier fbrecp, toerbe id) ©udj anber§
nit rügen, benn borgemelt, unb $$r, ^abitain, foltt ber ©rfte ge*
pngt werben!"
Seiber übermittelt un3 ber ©ponift nicp§ über bie bpfiog*
nomifcp SStrfung biefer furchtbaren ®ropng. 2Sir bermuten inbe§
fep ftarf, ba$ ber alfo Slngerebete in frambfpftem ©ntfepn unter
einem gludfenben (Schrei nadj feiner (Gurgel gelangt, gerabe baljin,
too ber genfer bie ^rabatte §u binben pflegt. Meinlaut gibt er
gurüd, bafj er e§ ben «Solbaten fürplten toolte. 9#an toanbte ftd)
ben beiberfeitigen Sagerorten gu, b. Sergen mit innerlichem £op*
lad)en, SMäberger mit fep gemifcpen ©efü'^Icn.
„Unb melcpr SKeinung feib $$t, Äamerab ©bertoein bon
gebenaar?" toanbte fid) 3ttol<Sberger auf bem Sftücftoeg an feinen
Segleiter. „28a3 tootttet $p tun, fo SP mü ©urem SSoIt allein
Ijier tommanbiertet ?"
„9ttir ift aEerbing§ ontoiffenbt," entgegnete biefer, „toa§ ©uer
commanderaent bom ^>errn General in fict) plt : ob $p ba$ feauZ
fotttet befdpfjen laffen ober onbefcpffen aufgeben ober euä) bi§> uff
ben legten 9ftann.toepen ober tote fonft in einem unb bem anbern
©uc^ berplten. Slber e]§rengenugfam ift e§ nic^t, mein £err ^!abi=
i) Siefer, foraie bie folgenben Dialoge ftnb roörtlid) aftenmäfitg.
2) 3i^eingrafenftein nämlid^ (bei Äreujnad^).
— 71 —
tain, baS Sdjlojg anje^o aufzugeben; benn id) fenne ben trafen
b. 93ergen mofjt, tote er eS onbern Orts mit Dräuen $u machen
pflegt, Sftein, Ia§t [amtliche <Stüd ©urer Kanonen unb $elbfd)langen
blanbieren, borS (Sd^Iofe bringen unb Reiter ausgeben."
SDcan mar fdjon hinter ber Pforte, eb> ©bermetn biefe feine
Darlegungen enben tonnte. Die ruhige SIrt beS b. gebenaar, baS
®efüfjl, mieberum in fixerem ©emaf)rfam gu fein, berfetjlten ifjre
Sßirrung auf ben eingeflüsterten 23efet)lSfjaber mögt. @r berftcfyerte
feinen ©efätjrtert, bafj aud) er „berer Meinung fetje". Die 93efat=
gung trat an. IJttolSberger teilte „fjür* unb anbringen" beS ©egnerS
unter bem Bufatje mit, fofern fie fid) mit ber tyier barat unb ber*
ma^rt gehaltenen SOcunition gu galten gebähten, motte er bei tl^nen
leben unb fterben.
©ine bebeutungSfdjmere (Sefunbe ber Überlegung folgte — baS
(Sdjidfal eines mittelbadjifdjen Vermögens unb <Sl|e§, ber beften feabt
eine§ SlmtSgebieteS unterftanb ber ©ntfdjeibung intereffelofer <SoI=
baten! Deicht bk (Sadje itjrer Partei, aud) rridjt bie ©Ijre beS (Solbaten
ober baS ®efd)äft beS Kriegers galt biefen als auSfd)Iaggebenb,
nein — mo am bequemften zu leben unb am meiften gu ttbtnkn
mar, fefS nun unter (SbamenS ober SJMattenS 93anner, ba fanb man
biefe „berloffene faulte SSauernfuöbel".1) $n unferm gälte fiel ifjnen
bie ©ntfdjeibung atterbingS ferner. DaS (Scrjlofc bar \a reid), reid)
an SBein unb grüßten unb Seibe unb (Silberzeug unb ^oftbarfeiten
bon $ürft unb SMf. Slber einmal maren i^rer bod) gar zu biele,
bie barin gu Seil gingen, unb zum anbern Hefj fid) ferner fagen,
ob ber Sßulberborrat auSreidjenb, gumal man über bie (Starte beS
©egnerS nidjt unterridjtet. Db man alfo nidjt freien Slbgug ber*
langen miE? Die Überlegung ging eine SSeile tjin unb Ijjer, bis
bermunberltdjermeife — bk ©tjrenbartei fiegte.
„(Solange moltten fie Reifen, fid) retten unb erhalten, als nod)
ein Srobfen S3Iut in it)nen märe," mar bie 9ftefoIution ber Srubben.
Der ^abttain, fd)ier überrafdjt burd) biefen ^elbenfinn, riet tljjnen,
bie Sttuntttott zu befefjen, ba feljr menig günbtraut unb Sot bor*
Rauben, hierauf mürbe itjm bie treffenbe ©ntgegnung, man möge
foldjeS nur fdjaffen, bann mürben fie jeberzeit tun, mie etjrlidjen
Solbaten guftünbe.
€b nun 9ttolSberg, mie beraubtet mirb, einen Seil ber 3ttum*
tion bor bem Militär mirtlid) berftedt ¥)at ober biefelbe erft burd)
bk (Solbaten bor ifjrem Slb^ug in ben tiefen Brunnen beS <Sd)IoffeS
») @o nennt fie ein Sofatßertd^t jener 3eit-
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gemorfen mürbe, iftburdj bie frieg§geridjtlid)ett Sitten ntdjt entfd)iebett.
^ebenfalls ptten bie beiben rentablen Slrfenale ber £anb§burg
gu einer längeren Belagerung bottauf .Jpilfe gegeben.
Sßätjrenb ber ^apitain fiel) abermals bor bie Pforte berfügte,
bie Slntmort ber ©olbaten gu übermitteln, entftanb unter biefen felbft
eine ©Reibung: 3)tc einen sogen nad) ben oftgenannten 9tonbetten,
eine anbere Hälfte brängte natfj bem offen gebliebenen Sore unb
ftanb balb neben bem untertjanbelnben ©djtofjtjaubtmann, um nod)
eben beffen ©djtufjmorte gu pren: „. . . . £eine Übergabe; mir
muffen metjr (bemalt feljen!"
3ttan bergegenmärtige fid) bie (Situation: ba§> %ov offen, bie
2ßad)tyoften berlaffen, bie SD^aga^ine unbemetjrt, bie Xru^en ent=
gmeit unb ber eben nodj fo mutige Seil an ber gugbrüde! ggetdje
Soderung ber 3)i§5tylin! 2Bo bleibt t)ier ba§> 3lommanbomort? S)a«
für fdjreit au§ bem gegnerifdjen Sager .^einrid) b. Bergen „nodj*
malen : ©o mar er ©raf in ©tjren, ber Hauptmann foHte ber ©rfte
fein, ber pngen muffe." Wit (brauen pren'sS bie auf ber 23rüde,
unb mie 2Simmern flingt itjre§ $üt)rer§ Entgegnung, ba$ er e§ bem
lieben ©ott befehlen motte. 2Beiter berftetjen bie ©olbaten nic£)t§,
ba bie Unterhaltung gmifdjen ben beiben $ütjrern in frangöfifcger
©pradje gefdjietjt; itjr I^ntjalt ift nie berlautbart morben. ©od) alter
Sftut ift je&t batjin. ©cpn merben einige ©timmen prbar: „Über-
geben! Slb^ug mit ©ad unb ?ßaäl" 3Jiol3berg fängt biefe SBorte
auf unb fragt in bemütigftem Sone hinüber : „®näbiger ^>err ! 9ttit
ma§ ^onbitio fott idj ba§> $au§> aufgeben!" 3113 ob er bon jenem
einen 23efetjl gu empfangen, ©naben anäunetjmen tjabe! Sauest ba
nidjt ber Skrbadjt auf, jene frangöfifdje ^lonberfation fei etma§ mep
al§ btofje ©^racöübung gemefen? ®er fpanifdje ©raf gemährte plb*
boltft: Slbgug mit ftiegenber $at)ne in ©ad unb ?ßad unb allem
perfönlidjen Eigentum. 2lm anbern borgen fottte ba3 feauä
SanbSberg geräumt, aber je^t fcpn ein fbanifdjer ©etretär gur $n=
bentarifierung fämttidjer feabe eingelaffen merben.
2)a§ maren bie „SSebingungen" einer — nad) ber 3eugenau§=
fage — bebingung§lofen Übergabe, ein Raubet, ber ben ©olbaten
fo günftig al§ möglich, ber 4?errftf)aft unb bem Sanbe gum SSerberben
gereifte. ^>au§ unb £of unb Sgabe nidjt bloft be§ Sßfalggrafen
unb feiner ©emafjtin, fonbern aud) bie ©djätje fämtlidjer Sanbe§=
bemotjner maren bem $einbe preisgegeben. 2Mc§er ©djrei be§
©djmergeä, al3 bie meifje gatjne am Stodjmtittag be£ 23. Dftober
bon bem auf ©tunben ftdjtbaren Bergfrieb biefe ©djreden§=
funbe JjinauStrug in bie Sanbe! 9?idjt meniger als 70000 fl. pt
— 73 —
$rtebridj ®afimir eingebüßt, unb ein emgtger Bürger in 9ftofdjeI
f(f)ö^t feinen SBerluft an ©ilberseug auf allein 2000 fl.
@3 tarn bie ?flaü)t unö ba§> ©mbacfen. 3)ie Ijeraoglidjen 23e=
amten, burd) 5en fbanifdjen ©efretär gum Slufeeidjnen bon 23ett=
werf, Giften, $orn, SSein unb SDcetjI in Slnfbrud) genommen, E)ören
ein fonberbare§ jammern unb 2Süf)len. Slber äftoläberg tjat atte
©d)lüffel unb fott fid) — nad) einem aKerbing£ u nb erbürg ten ©erüdjt
— einen Seil ber Sfatdjt aufjertjalb ber $efte aufgehalten fjaöen.
©o fommt e3, bafj ben <&olbaten bie Unterfdjeibungägabe für mein
unb beut ettoaä abfjanben gefjt unb ber eine <5d)Io{3feEer feine
2Bofmung am borgen rein auägeblünbert finbet.
Sieutenant ©bermein meifj ber 2Sat)r^ett gemäfj nidjt, ob ber
^abitain in ber yia&jt bie haften felbft aufgefdjlagen ober burd)
anbere fyabe blünbern laffen. üftur eine füüne ^utfdje für ben ^>aubt=
mann unb ein Äard) (b. i. £albroagen) für beffen Sieutenant fei bon
ben ab^ie^enben ©olbaten nadjgefüljrt roorben.
2lm 24. Dftober mürbe ber 33urgfdjad)er berfeft gemalt. 3)iefe
gingen, jene famen, bie einen im 23efi|3e ber ©a!jne, bie anberen
lüftern nad) ber ÜDftld}, bie fie in regelrechter Sßlünberung auffogen.
S)ie ©banier1) gogen 1621 mieber ab, aber 1622 famen anbere,
famen Kroaten2) unb fo biente 10 $afjre bie Sanb^burg mie eine
^aferne ben $aiferlidjen. ®iefe mürben erft 1631 bon ben ©djmeben
bertrieben; bafjer feierte $rtebricfj ^afimir 1632, ber „Sßfalggraf in
ättontfort" nad) ber ^fal^ gurüd; unb fteKt fid), bie Räuber in feinem
£>aufe gu gültigen, ben ©djmeben gur Verfügung ; aber al§ bie 2lnt=
mort 31t lange ausblieb unb bie ©djmeben in feinem Slmt gleidjfattä
gu branbfdja^en begannen, 50g er fein 'Siäbofitionägefudj gurüif unb
petitionierte nun um eine ^omfjermftette in SOcaing ; bann hoffte er
mieber auf ein ^ammerridjteramt in ©betjer, hat meiter um bie
J) Sieutenant (Sberroein fjatte ftd) itjnen nidjt ergeben; er rourbe nad) längerer
Sjjaft freigegeben. Sie ftfjänbtid) feige Übergabe ber 33urg erregte aßentfjatben ®r=
bitterung, befonberS ba man ben SÜerbadjt biegen mufjte, e§ tjabe audj ber übergebenbe
9M3berg feine 93eute eingefjeimft. 6r umrbe in Unterfudmngöb/xft genommen; am
8. Januar 1621 begann ber 5ßroje^ mit ber Slnftage, bafj er ofme 9f?ot jum 5ßarta=
mentieren oor bau ©djtofj gegangen, bafj er bie ©olbaten md)t im 33urgf)of gehalten
unb ib,nen bie Munition oerfjeimlidjt b,abe. SDa§ Urteil ift unbelannt — 3roeibrücfen
belegte ba3 Vermögen be§ 2M3berg mit 2trreft. 1622 fott er mit 60 3)iann nacf)
granfreia) gebogen fein, um bort „bie traurige SEat, bie er auf SanbSberg getan, ums
jubeffern."
2) Über bie ©reigniffe biefer Safjre im Slmt Sanbiberg unterrichtet eingef)enbft
unb fpannenb eine $otge oon Briefen, bie ber <&ä){o%teüev bamaß an feinen §errn
nacb, Strasburg fanbte. ©eb,. §au§arc^ij) 3WünÖ5en.
— 74 —
Übertragung ber «Straftburger Söenefigien an feinen ©ofm ufW. ®a
aber alle biefe Hoffnungen unb Sßünfdje feljlfdjlugen, autfj in §ran!=
reidj ficf) bebrotjlidje SSorgänge geigten, teerte er, fein 23urgunbifd)e3
®ut gu Wahren, natf) Qttontfort gurüd für alte $eit feinet SebenS.
Unb bod) rief itjtn nodj einmal bie Heimat. @§ war 1637.
&a§ ©tenb im Slmt tjatte ben ®ibfel erttommen. ©djon feit
1628 waren bie Käufer gerfaffen, bie Untertanen frfjarenWeife au§=
geWanbert. 1635 tjatte bie (Maäfdje ^roaten^Iage, *)atte bie «ßeft
Weiter an bem bi&djen Seben gefreffen unb ber grangofenfü^rer
9ttoriame Ijatte gebadet, bie 33urg niebergubrennen ; 90?ofd)Ier $Iüdjt=
linge fjatten fie gerettet unb in ben Ruinen fidj eingeniftet. ®a
War e§> bem jungen ^»ergog $riebridj bon gWeibrüden (1635—1661)
gelungen, ben ^aifer gur 9JüIbe gu ftimmen unb feine Äommiffare
übergaben ba§> $lmt, ba§> (Sdjlofj £anb§berg an ba§> Hergogtum.1)
ge&t ruft bie Heimat itjren Sßfalggrafen au§. Sttontfort; e3
ging audj ba§> @5erüd)t, er Werbe feine Hofhaltung Wieber nadj Sanb§-
berg berlegen. $a er ernannte (Sdjulttjeijä unb Heller, f^racrj Hot)eit§=
rechte an Wie üorbem — allein feine SSiebertel^r bergögerte fid).
gWeibrüden berWaltete alfo (Sd)IoJ3 unb 2tmt in eigener ,3uftanbig*
feit. Sftn 18. Su^ 1641 befugte ber Her5°0 griebrid) mit grau
®emat)Iin „famt He*rtt trüber $ot)antt SubWig, ©raf ^rafft bon
•ftaffau, @teaf @mid) gu Seiningen unb Unterfdjieblidjen bon Slbet
unb großem ^pofftaat" bie Sanbäburg. (Sie geigte fidj jebem Zulauf
offen; alfo Werben 2 Xore unb 2 gugbrüden gu madjen befohlen,
eine ©dränge mit Sßaliffaben Wirb (an ber SBeftfeite?) neben ber
3ttauer gebaut unb ein SSadjtmeifter in Sßerfon be§ %>an§> ®iet)I
beftettt. ®er §ergog Wiebertjolte feine Sefidjtigung anno 1642;
1643 Waren Iot]§aringifd)e, 1644 biefe Wieber unb „franfenttjalifdje"
im %al unb tro|j „ber ^riegSbefdjWerungen" galten bie Wenigen
^Bürger bon öbermofdjel in biefem ^atjre (1644) eine grofje ^on=
*) (Srgreifenb lieft fid), fo fd^ted^t ba3 ©eutfdj aucb, fein mag, ber 33rief, melden
Balb nad) ber jroeibrüd;ifdE)en Smmiffton ber obgenannte Pfarrer ?Rober unterm 5. ^uü
1637 an ^er^og griebrid) nad) groeibrüden fanbte; er fdjreibt ba u. a. : „©oldjeä
(bie 3iütfgabe be3 2lmte3 Sanböberg nämlid)) fyat midj al§ @u. gürftf. ©n. armen
alten 2)iener 3um l)öd)ften erfreut unb foldjeä barum, bieroeit mir in bem ganjen 2lmt
SanbSberg tyiebeöor . . . gleidjfam in ben 3lofen gefeffen unb . . . (bann) leiber unb
©otterbarm e§ ! unter bie dornen be3 (angroeitigen Srübfafö unb Sa'«mer(§) gefallen
unb meldjen (fo!) meiftenteitö (Ue§ : unter meinem ber gröjjte Seil ber) Untertanen
erftid t, geftorben, oerborben unb in frembe Sauber oerftreuet roorben, (ber) raenigfte[n]
%e'ü[ä] mieberum alö halbtote fjerfürgetnedEjen, tröft(ia)er §offnung getebenb, ba| mir
Übrige unter bero gürftt. ©naben ^ßroteftion 3uflua)t fyahta unb (Sie atä eine ©lüde
gb,re cerftreute arme §in!(ein unter i§ve glüget mieberum fametn werben". — ßreiä-
arögio ©pener, 3weibr. ätßt. I, 180.
— 75 —
tribution, um baä Siu&erfte bon ber 93urg abautoenben unb fict) eine
3ttflucE)t3ftätte gu erhalten. ®a foffte bie (Sachlage fict) blötjiid)
flaren: 28eil gtoeibrütfen bon 5em ©ebutat wenig1) an griebrict)
Äafimir£ Wiener SBolf $riebrict) $obb auf £anb§burg ablieferte unb
ber ^falggraf in 3ftontfort tro| alter Söeritfjte feiner; ^Beamten bon
ber unfagbaren Slrmut feine§ Sanbe§ fict) reine tec£)te 23orftelumg
mactjen f onnte, fo t)atte griebrict) ^afimir fct)on anfangt 1641 eineMage
beim 9^eidt)§r)ofgerict)t iit 2Bien eingereicht; aber ber (Senior ber bfalg*
tt>ittel£bad)ifcl)en gamtlie, Sßolfgang SBiltjelm bon 9?euburg (ju Düffel'
borf), tjatte burct) berfötjnenbe gtoifctjenrebe tmtn offenen (3d)ulb=
broäefj, ber ba§> ^ergogtum bor ben 93an!erott gebracht t)aben mürbe,
gu bertjinbern gemujjt. 1645 einigten fict) bie beiben ftreitenben
Parteien batjin, auf einem Sag in ®üffe!borf bie (Sacfje in ber (Stille
beizulegen. 2)0 griebriet) ^afimir atter3t)atber bie loeite Oteife fdjeute,
beboIfmäct)tigte er feineu einzig noct) lebenben (5ot)n $riebrict) Sub=
trug. 2)oct) noct) et)e berfetbe in ®üffe!borf mit ben £3ert)anblungen
begonnen tjatte, traf it)n au§> ÜUcontfort bie Xrauernact)rict)t, fein §err
SSater fei blö&Iict) geftorben (30. ©ebtember 1645). ©rft 1648
t)at man $riebrict) ^afimir in gmeibrücfen beife^en tonnen.
2* $« % anfrs&urg
erneuert ttttfr öeraräJierf tiurcf] jfrte&nrfj IDutmrig
1645-1672,
<LUar $riebrict) ^afimir infolge ber fctjlimmen ßeitlaufe nur bein
tarnen nact) ^utjaber ber £anb§burg, fo r)at bafür ein gütige^ (Stefcrjicf
feinem (3ot)n eine um fo innigere, eine t)öcf>ft berbienftbotte 23e5iet)ung
nictjt b!o{3 jirat £au§ fonbern auct) gu ©tabt unb Statt 3Jcofd)eI;
Sanb§berg augebactjt, inbem e§ bem ^ßfalggrafen $riebricr) Subtoig
bie eigentümlict)e, Ianbe3bäterlict)e unb erftobrigteitIict)e 93enütmng
be§ (3ct)Ioffe§ unb ber gugetjörungen übergab.
S)ie ®runblage t)iefür bilbeten bie ©rgebniffe be§ obenermät)n=
ten £age§ bon ©üffelborf. ©erfelbe erläßt (28. ^uli 1646) amar
ben gtoeibrüdifcrjen ^er^ögen bie ^acrjaatjlung ber ®ebutat<SgeIber
für bie 25 $<u)re; er mitt auct) nictjt, ba$ ba§. Statt Sanb§berg ej*
torboriert toerbe; e£ folt bielmet)r bor toie nact) in gtoetbrütfifcfier
Ianbe§fürfttict)er Dbrigfeit, im bortigen 93Iutbann bleiben ; ^meibrücfen
foll baä 9ttufterung<H \a mit 70000 ft. ba§, 2iblöfung<§rect)t befit^en.
i) Sn ben 5 Sauren 1641—1645 nur 11 datier ßorn, 5 SKalter ^afer, ein
kalter 4 ©immern ©erfte, 25 kalter ©pelj unb ca. 270 Siter Söein.
— 76 —
316er [amtliche ©efütte unb Renten, bie SSetjoIgung, Me $agb* w^b
gtfdjgeredjtigteit, bie SBebe, bie $ron, öte 9Meftg fotten unb gWar
Dom gangen Stmt £anb§berg etnfc^Itefeltd^ ber Sieltirdjer unb ©tollen*
Berger ®emeinfd()aft bon ben Sßfalggrafen auf Sanbäburg burdj ifjre
§ofbeamten erhoben werben, gWeibrütfen wirb bon ben Untertanen
nid)t§ metjr ^te^en, nidjt 3011, nidfjt SöergWerf, ntctit ©dja&funbe. Sa3
.£>au3 Sanb§öerg rann fogar nadj) Slngeige in .ßWeibrüden gur ©inridj*
tung feiner 9tefibeng ein SInletjen aufnehmen, e§ betommt Slbfdjrift bon
allen Sotamenten, e§> befteEt unb ernennt felbftänbig Pfarrer unb
görfter unb empfängt feiner niebern ($5ertdt)t§barfeit Wegen bie feub
bigung ber Untertanen.
Samit Wnrbe nun gWar ein bor 40 ^afjten gegebene^ SSater*
unb $ürftenWort enblidj) unb böfttg eingelöft; aber e3 War auct) ein
Meinftättfjen im Meinftaate gefdtjaffen. ^ebotf) erWie§ fidj ba§> für bie
bamalige $eit unb bei einem 3ttanne Wie $riebricfj SubWig nid)t at§
unborteil^aft. 28er bom Säoben ben teilten ©rtrag Witt fjaben,
mufj tteine ©tüdie in (Sorgfalt bauen tonnen, unb Wo ein Sanb fo ber=
elenbet, Wie e§ bie bfälgtfct)e Heimat 1646 geWefen, ba mufjte ein tüdj=
tiger $ürft, ber in tleinftem ©ebiet ^erfönlid^ nad) allem fietjt, ein
©egen werben. Unb folctjeS traf bei $riebridj SubWtg gu, ben man, ob
er audg gleich fein ^ntereffe mitbflegte, gu ben größten Söotjltätern
feines SänbtfjenS Wirb rennen tonnen. Sa§ im einzelnen nactjgu*
prüfen, bürfte bie banfbarfte Stufgabe in einer „®ef(f)id(jte bon
$falg*£anb§berg" fein. .£>ier, tvo $riebrid} ÄubWig blofc aB £>au§*
tjerr auf Sanbäburg in 23etract)t tommt, genügt e§ gu geigen, Wa§
feiner bort Wartete.
Sa§ ift leiber mit einem 98ort gefagt: ©lenb! Sa§ ©dOtofj
— otjne Sactmng, Suren, £ore unb Sörüdüen — gtidj einer sJhtine. 'Sie
zugehörigen $Iuren Waren berwilbert, bie 935 äff er anlagen berfdjlammt,
ber ^»an^of gerfallen. Soccj fc^Iimmer aU ba§>: ba& ©dfjlofc ift
nur ein Slbbilb be§> ^ammev^f ber ringsum ftc^ betjnt. Sie Dbft*
bäume ftnb in 28ad§tfenem aufgegangen; bie gelber liegen bradg.
$n Dbermofcfjel ftnb im 23orratjr nur 15 borgen $elb befamt Worben,
in Sllfeng 6, in Untenbacg 2, in ©djter§felb War nur etWa§ Wenig
^eubrudglanb befteltt Worben. %>m feurigen $af)r (1646) tann über*
tjaubt nid§t§ gebaut Werben.1) ©amentorn fet)It Weitum, 9taub*
Wilb (befonberä ber 2SoIf) bebrotjt bie Sßftüger. Jgm gangen Dber=
amt SMfentjeim ift tein Sßferb metjr; ba unb bort ftetjt in einem
Sorf, ängftlid) berborgen aU föftlid^er ffteic^tum noct) — eine ^!ut).
Sie Käufer ber Untertanen finb eingeftürgt ober fte fielen leer —
!) Äa^enfd^affenei^rcliiD QmiivMm', Eep. IV, No. 2756.
- 11 -
im £allgarten toorjnt 5. 93. fett Satjren fein Wlen\ä) meljr ! — ober
bie (Sfelette t^rer 23orbefi&er Verbergen barin.1)
Stuf fectjä (Stunben 28ege3 gab e3 in ber Sftunbe nur einen
Pfarrer; äffe 2—3 SSodjjen fanb bietteictjt einmal eine Sßrebigt *\tatt,
eine furge Sfnbatfjt, $u ber man in (Sct)ier§felb au§ Mangel an ©lobfen
mit (Schalmeien bie ©laubigen bom $irct)turme Ijerab einlub. 2)oct)
toenige famen; bie 93ebölferung ift um 80% gurütfgegangen unb
bie paar Überlebenben Ijatte ber Ärieg, bie -Kot, baä lange, t)errfct)er=
lofe „Interregnum" „ruct)lo§" gemacht, toie ber 1644 neu ernannte
Pfarrer dlobev befennt. Sitte ©emeintoefen finb berfcljutbet, bie
meiften öffentlichen unb ©taat^gebäube finb (Steinhaufen, ^n bie
^irctjen regnet e§; ©eflügel unb ^erbenbiet) berMjrt bor bem Slltar
burdj bie leeren £ür* unb $enftergeftänge; in ber (Srfmle gu Dber=
mofct)el finb nur nod) 5 (Schüler; itjr Seigrer „ift ein idiota, ber
blö&lict) 3)eutfct) lefen unb fdjreiben fann . . ."
©£ mochte ein ftarfer Wut in bem Spanne tooljnen, ber e3
toagte, folctjen S^mer ä" teilen unb %u feilen. $riebrict) Subtoig
aber rüftete fiel) unentwegt unb er fanb ftarfe feet^en unb liebe
^Begleiterinnen. $rau Butter Suife, nun im 66. Sebenäjaljre ftetjenb,
wollte gern bie (Stätte toieberfeljen, too fie bie erften $at)re itjrer
©t)e an ber (Seite be§> geliebten, nun in ©ort ruljenben 3ftanne3 ge=
noffen, unb bie junge ©emaljlin $riebrict) £ubtoig§, ^uliana SJJag-
balena bon gtoeibrüden, backte ebenfo gern be§ ©lanlanbe§, ber
(Stabt SJceifenljeim, too fie bie ^inberjaljre beriebt unb unter Obt)ut
be§> betriebenen Otterburger <Stabtfct)reiber§ %o§ann SlEljarbt bie
beutfct)e unb frangöfifdje (Sprache erlernt Ijatte!
^nbeffen mar bei ben oben gefctjilberten .Suftänben im Slmt
Sanbäberg ein fofortiger Slufgug ber ^errfc^aft unmöglich ; hi§> gum
Slbfctjlufj ber Vorbereitungen mußten bie tarnen nod) in gtoeibrüden
berieben unb Itjter mürbe $riebrid) Subtoig ber erfte (Soljn geboren
(12./13. (September 1646 a. (St.), Äarl griebridj, melier je5ocr)
nur 6 28oct)en lebte. %m näctjften |^rür)jar)r (1647) aber toanberte
unfere Sanbäberger $ürftenfamilie borerft in ben „Rieden" Ober*
mofdjel, too gtoei, jeboct) ec^t bürgerliche geräumige, Käufer aU „£öfe"
bienten, beibe Ijeute noct) unter biefem tarnen berannt unb burd)
tljre $orm unb SBauart jebem gremben auffällig.
@§ ift Ijier nidjt gu geigen, toie bie blofce Slntoefentjeit, toie
ba§> eifrige SBirfen, toie ber Gsinftufc ber Ijotjen gamilie berutjigenb
unb toirtfdjaftSförbernb im Rieden unb im ©au toirfte, toie neue
>) 3)a§ roivb im 3Soll§munbe j. 33. Don bem 9Zac§6arJ)au§ &eim Spfarrr;of in D5er*
mofdjel berietet.
- 78 -
Familien l) fidj nieberliefjen, SWerSleute unb .Jganbtoerfer fjerange*
gogen tourben, toie fidj bie Käufer unb Wlüfylen, bie ,£>öfe unb Dörfer
in ben $at)ren 1646—1675 lieber erhoben, Jute bie ©eridjte, bie
$rebiger= unb £e¥)rer=, bie (Säcjultfjeijsen*, SSürgermeifter*, SSüttel» unb
görfterfteKen toieber befe£t unb toie langfam bem faft erstorbenen
DrgamSntuä toieber Seben, bem Sanbe Slnbau, Sßerfetjr, feanbel unb
©elb gegeben tourbe. ®octj ift ein bertleinerteg Stbbilb beffen burd)
bie eigentliche Slufgabe biefer Blätter möglich, burcg bie (Säuberung
be§ JjauStoirtfdjaftlidjen SSaltenS unfereS Sßfalggrafen auf ber
SanbSburg.
®ie SBorbebingung für eine 9?ieberlaffung tyierfelbft toar bie
2Sieberaufnaf)me ber ®ut3toirtfdgaft. ®eren ©üterbeftanb toar alter*
bing§ burdj ben *MffeIborfer Stbfcfjieb auf mefjr alz ba$ getjnfaäcje
bergröfjert toorben (f. o. <S. 76), ba furger £anb aUe ^ergogIict)en
Siegenfagaften im ganzen SImt an $riebrict) Subtoig übertoiefen
toorben toaren. ©r berliefj bie auStoärtigen2) unb fanb für bie
KanbSbergifcfjen fogenannten ^üdjengüter fadpunbige Wiener: ®er
bisherige ©tfjIoftfeHer 28oIf griebrirf) Mb pflegte be§ ®etreibebaue§;
nacg unb nac§ traten toeitei; ein : ber „toelfdge 2Bingert3mann" ^ean
©elfter au§ ©iEance in ber ©raffcgaft 3ttontfort mit bem Saglötjner
Daniel föatiHi, bie Gärtner 2)auib, bann £50*). £§eob. SSo^pel, bie
toelfdjen ^ofteute ©ebrüber ^faaf unb $ßt)ilty£ 23onnet, ein (Stall*
meifter, eine S8tef)frau 3toEe; ber Briefe, ©rabenmädgler ober (See*
gröber %Jlatt§ei§> ^mmev. Slber ba fie aB ©inline bei ber „erfdjröcf*
liegen" Seutenot nur fefjr langfam burdgbringen fonnten, fo mu&te
bon born^erein auf eine bottfommene 'Surdgfül^rung ber SSieberan*
Pflanzung berjidgtet toerben. ®a§ betraf, gang abgefefjen bon ben tjer*
fömmlidj toüften, nun mit „Pfriemen, ©infter unb Qeibe bebeetten"
SluSfelbetn, bie SSergtoerfrSgebiete unb bie untern -£>änge3) awt Äü$»
fopf,4) bie 5et)n borgen am ®etoinn3toeifjer, etliche bertoilberte
borgen (Sd)af = 2Siefett am ©cgloprunnen (im (Saumagen?) unb
ba§> $elb bom ^an^of; audj biefer felbft mufjte als ein (Steinhaufen
liegen bleiben, toäfjrenb bie (Schäferei bon bem (Stolgenberger ^ofmann
gegen einen (Ertragsanteil übernommen tourbe. (Sonft tourbe als
J) Sie meiftert ber Ijeute eingefeffenen Familien bürften bamalö jugeroanbert fein.
2) Sie £>öfe ju ©uljbadf) unb (Stoltenberg befamen baö meifie; ber §of ju
hoffen (6ei Sllfeti^) unb ÜDJöräpacfj bei Dbernborf blieb verfallen, bie 2ön>enfteimfd)en
Seijen ju 9hebermofd)eI unb §aKgart fielen erft 1663 beim Sluöfterben ber gamilie
Ijeim nad) SanbSberg^roeibrücfen.
3j Stefe ftnb erfi 1903 gerobet roorben.
*) Sie gelfeu sroifdfjen Äüjjfopf unb ©djlofjgavten ftnb in ben 1670er %af)ven
pon ben ©cfjlojjfolbaten „abscappiert" nwben.
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®runbfa|5 ausgebrochen, bie altfjerfömmltdje Verteilung be§ Kultur»
Ianbe§ (Sßalb, Söiefe, SBeibe, SBeinberg, betreibe* unb ©a^eSlanb)
nad) Sluäbeljnung unb Sage §u Beiaffen ober mieber l^er§ufte£fen.
2Ba§ SSiefe, ma§ Sßalb u. bgl. mar, fottte e§> alfo bleiben ober
auf§ neue merben. Unb mirHicfj maren nadj 13 Z$afyven mieber
167 borgen befamt. S)ic ©aaten (Korn, Soeben, (Werfte, £>aber,
®ptl%, ®inEeI, Sßitfen, ©rbfen, SSoIjjnen, Sinfen) maren bie früheren
(nur in (3d)ier§felb baute man „XobaE" 1)). Sturf) bie früheren 2Siefen
maren giemlid) mieberljergefteu't; beut bisherigen Sluämafj fjatte man
bon ber „fjintern glur" 7 borgen aU Sfleumiefe gugefügt. ®er 2SaIb
mar meift „©traub^geljede, ba§> ftd} aud) an unb unter bem M)=
Eojjf ausbreitete. „9Som SSaumfelb" sunt ,£>afjn£jof Ijirt mar jäljjrlidj
ein meitere§ ©tüd SSaumgarten (mit,, milbem jD&g") bi§ in ben ^>an
angelegt morben. ®a ber alte Hjerrfcfjaftlidje SBingert nidt)t meljjr
trug, mar 1648 mit bem Stoben eine§ neuen „©djloj^mingertg" be=
gönnen morben, ber ca. 1660 auf 6 SEJiorgen 54 9tuten gebracht mar,
fo ba$ 1676 ber ^»errenmingert pm Umpflügen in ®etreibefelb an
3l§mu§ ©tolä bergeben merben Eonnte. ®er ©arten entftanben bi§
1660 im (Sdjloffe brei, um ba§> ©cfjlofe gmet: ber „grofce" mit ©£ring*
brunnen im Dften, ein 2Sur^ unb Kräutergarten gegen ©üben.
1660 begann ber ^»ofprebiger aud), ben ©crjlofjgraben in (harten*
anläge gu bermanbeln; ja ber 5ßla| jenfeitä be§ großen ©artend
„beim üftupaum, fo bor Reiten tQolftplafy gemefen" unb mäfjrenb
be§ ©djlofjbaueä aU ,„3immerpla£" gebient, mar gleid)faK§ in 23au=
Sftu|ung gebogen morben.2)
©obalb bon biefen Kulturarbeiten ba% Sftädjfte gur (Sicherung
bon <&taU unb Küdje gefdjel^en unb einige SBofmräume notbürftig
auägebeffert maren, §og griebridj Submig in Sanb^burg ein. @§
mar im ©pätiafjr 1647. £)ie böltige aöieberfjerftettung be§ £aufe§
nafjm ifjn aber nocf) ein gange§ Sa^rge^nt in Slntyrud); ©nbe 1657
galt fte aU boüenbet, eine in Slnfel^ung ber $eitlage unb ber 2luf=
gäbe bemunbern§merte %at ®enn ba§> ©djloft mar bebeutenb ber*
gröfjert unb gärtglict) umgebaut morben, fo bafc fein Sluäfefjen bem bon
Sfterian gefdjauten $$au nur eben nod) ähnelte. ®er burdj eine
erweiterte Ringmauer in bk 93urg neu eingebogene Staunt, ber äußere
SBorfjof, mar faft fo gro& als bie ganje bisher überbaute glädje!
3E§ gang neue ober erf)öf)te unb in ben (obern) ©tocfroerfen neu
J) SBermuüidf) burdj bie Söroenftetn.
2) Seine von %ean ©eHier bur^gefi'^rte 2tu§ftaubung unb teitroeife Umpf(anjung
in ein Stujjfetb war 1677 oottenbet.
— 80 —
erbaute ©ebäube merben au§brüdtidj nur brei genannt, bodj bürften
e3 8 — 10 gemefen fein, bie früheren 25 28ofjnräume (f. o. S. 56) finb
auf 46, bte früheren 4 (^au^ftfjornftetne auf 26 geftiegen! l) ^m
einzelnen merben (1669) erroäfjnt an SBöl^ngebäuben : Sier (Sdjlofc
ftod: mit 14 (Stemädjern, 2 be^to. 4 (Sälen unb 2 Silbertammem;
ba§ ^>of^au§ mit (Stube unb Stübdjen, ba$ ©djüler^auä mit ^Sagen-
fammer; al§> 5)ienftgebäube galten je 2 Kellereien unb Kanzleien,
baZ WvctZfyauZ unb bie Sofamente für bie §errn Slmtmann, (Statt*
meifter, ^of^rebiger, für bm 9Bingert§mann, für bie Safaien, ben
Trompeter unb bie befangenen. S)er ,£au§mirtfrfjaft bienten eine
{fRofyWltyle, 3 Ketter, 2 Küchen, 1 ®oW>eItoafä$au8 mit ßifterne,
\t 1 S8rautjau§, 23acf(jau§, (Sct)Iad)tf)au§, Sfyotfjefe,2) ^>oI^, Kopien*
unb 9tumpeltammer ; für ben $elbbau unb bie SSie^ud^t mürben
benüfct 2 Sßferbe*, 2 «Reife», (1 gjatbt*) unb 1 23iet)fratt; 1 Korn*,
1 4?eufc§euer; 1 Kelter^auS, (2?) Otemifen, 1 breiöfige SBretfjftube unb
unge^ä^lte S^eiccjer; bie S3efeftigung beftanb in 1 (Kraben, 2 9ting=
mauern, 2 gugbrüden, 3 Xoren mit Sßortenpufem unb Xürmen,
3 §öfen, (1?) Söarade, 3 23ottmerfen, bem großen unb 5 Keinem
Xürmen nebft toofjlgefüttter 9tüftrammer. ®er Sßieberfjerftetter be^m.
ber ©rbauer biefer — jebenfattg nidjt alle einzeln unb felbftänbig
gu benfenben — ®ehäiibe ift famt ^lan unb Slrt ber Söauauäfüfj--
rung borläufig unbekannt. 2lud) ift unftd^er, mer bie Koften be=
ftritten;3) gemifj ift, bajj bie gange ©inridjtung unb äftöblierung au§
bem mütterlichen SSermögen be%dt)lt mürbe.
®ie $ronbeiE)iIfe muftte feiten§ ber Untertanen unb Stfju&ber*
toanbten natürlich geleiftet unb fo bie gronlaft ftart gefteigert merben;
!) Sebfjaft ift ju bebauem, bafj ber je^ige guftanb be§ SErümmerfelbeg eine
fidlere 2age=93eftimmung ber einzelnen Solale bejro. (Sebäube unb bamit eine oerläfftge
güfjrung nid^t auläfjt.
2j ©te roar mefjr eine Äonbitorei, roelc^e 3. 33. audj bie SBürätoeine lodjte.
3) (Sä tonnte leiber ber Verbleib ber beften CUtellenfcbriften, ber SanbSberger
©djtofsteKereüföed&nungen non 1646—1661, nocfj ntdjt feftgeftettt werben. — Slnjuneljmen,
bafj griebrid; Subroig von feinem 9ted£)t jur 2lufnafjme einer 2tnlei^e ©ebraua) gemalt,
liegt fetjr nab,e, ba ja ber ju ftfjaffenbe 23au in SanbeSeigentum üöergeEjen, alfo audjj
oon ber SanbeSoertretung, ber „Sanbfajaft", Be^atjlt roerben mujjte. £>iefe tanbftänbtfcf>e
Vertretung im §erpgtum gtueibrücten ift allerbingS faft nur bem tarnen nad) erforfcfjt
unb betannt. 3)a aber bie beiben SÄmter 9ftei;enljeim unb Sanbeberg 1665 ifjre tanb=
fc^aftlid^en, b. f). <Staat£>:<Scfjutben auf 10,300 fl. angeben; ba biefer 23etrag gu gering
ift, alö ba^ man barin befonbere Äoften für bie Sanbäburg oermuten bürfte; ba
leine ©pur einer 23aiuSa;ulbaufna§me biö je^t ficb, ergeben: fo beftefjt bie Mögliajleit,
ba^ $rtebridE) Subniig baä Saugetö uorgeftreclt fyahe, S)enn er befaf; alö einziger @rbe
feit bem Sobe feiner 3)hitter, abgefeb.en »on beren ?ßrbatDermögen, bie 3Kontforter unb
bie §oüänber 3tmte, con feiner ©rofimutter afrer Sülid^ifa^e ©tnlünfte unb biefe 33eträge
bürfen fe^r ^od^ gebaut werben.
- 81 -
Öbermofrfjel mar inbe§ ju nichts berbftidjtet, fonbem tonnte auf
©rnnb feinet $reitjeit3briefe<§ d. a. 1369 jegliche 2)ienfte unb 9fteid)=
rtiffe berfagen. ©üdj HeJ3 „ber Rieden" bei 23eginn ber grofjen
Sauten (1651) auf @rfucr)en be3 dürften au§ feinem Saumalb eine
„erflödilidje (Steuer an Saufjolg" gufütjren. Stber fötale Slnfcfyreiben
mieberfjolten fidj fofort gu beginn ber nädjften Sauberiobe unb fo
fürchtete ber (Stabtrat, ber ©näbige §err motte bie S0^ofct)eler gleidj
galten ben übrigen Semofjnern be§ 2lmte§, toeldje $ron unb ®ienft
allezeit fd)ulbig feien. @3 ging alfo im $rübjat)re 1655 ein Ser*
mat)rung§fd)reiben an gürftlid)e ©naben ah, mekr)e§ bie bon griebrict)
Submig felbft Beftätigten Sßribilegien ber Sttofctjeler angießt unb bittet,
fie „bahei gnäbigft %\x manutenieren, fintemalen mir, ba bnfere gnebige
^»errfdgaft bff bem ^>au^ einigen bäum ober fonften ^rgenbtä $ftotmen=
bige3 ^u reparieren gehabt bnb eine Sürgerfdgaft barunter gnebigft er-
f ud)t, foldjen ®inft berfelben bnferm bnbertfjenigen bermögen bnbt ge=
fjorfam nadj) gern geleiftet f)aben." ®ie ^tuinierung be3 (Sdjloffeä fei
gefdjeijen nidjt burcrj fie, bie fid) nur auf Sefefjt ber ämeibrüdüfdjen
Sebienfteten mit SBeib unb Kinb in (Sidjertjeit bafjin begeben, fonbern
burd) bie fbanifcrjen unb taiferlid^en Sölfer; or)net)tit tjätten fie be§
(Sd)Ioffe3 megen fcfcjmere Kontributionen an bie Sottjaringifdjen unb
grantentaler Sölfer begasten muffen (f. o. (S. 74), um gu bereuten,
bafj mit ber Sanb^burg mie mit bem galfenfteinifcrjen 9taubfct)Ioffe
berfafjren mürbe. Slber bie (Sdjlopan^lei toiberrebet am 15. SIbril
1655, bafc bie SOcofctjeler bod) motjl nur fcrjergten; in itjrem (Stemiffen
müßten fie fic^erltct) geftefjen, fie aH ^nmofjner blatten baZ £au3
größtenteils bermüftet; übrigen^ motte <3e. ©n. fie gemifj nid)t be*
brangen, aber fie „möchten" bie geforberte Sau^olgfreuer nodmtaI§
leiften. ®a gefdjaJj e§ fofort, e§ gefdjab>n Seifufjren aucb, 1656;
ebenfo merben 1657 bie gefreiten ÜDcofd)eIer gatljrmerfbefi^er auf ein
„©rfucrjen in ^>errfdgaft§ tarnen" aud) bie (legten ?) 8 2Bagen Sau*
l^olg bom (Stangenmalb ^um gimmerblals gebraut fjaben.1)
2)ä§ (Schloß (Sr. ^ürftlid^en Knaben griebrid) Submig§,
^er^ogä in Sarjem, Sßfalggrafen bei Oltiein *c. gu Sanb^berg ift
alfo bottenbet. SDte STurmutjr gefjt, bie ©Kode läutet, bie $a*jne, meifc
unb blau, meljt bon ber #efte (Sbiije : atte£ labt gum Sefud). Seiber
bermögen mir nid)t redjt gu folgen; benn menn audj bie innere ©tn=
ridjtung ber fürfttidjjen ($5emäcr)er unb ber 2)iener*„£ofamente" (£of*
brebiger, STmtmann, Ketter, Sßagen, Maien, ^oftrombeter, Knechte
*) {Jafj. 8 beö Dkrmofd^eler ©emetnbear^ioeä.
— 82 —
unb 3ttägbe) bi§ in bie legten intimen Meinigteiten *) befannt ift, fo
felt)It bodj) bte fiebere Kenntnis ber Skuglieberung. 2)a*)er feien nur
©r. ©naben (Gemächer burdjeilt.2)
3ttan gefje über bie beiben gugbrücfen gum 9Sort)of unb ferjon
fielet ber t)of)e £err ben ©aft ! Vorbei benn am „untern ©aal", am
„Srunnen", gur ©crjtoelle be§ „©rfjlofjftodeä", bie ©dmedenteeppe
hinauf in ben erften ©totf, gang furg ben ©ang fjin rec§t§ gur
(erften?) Sure!
„Entrez — vous!", fdjattt e§ au§ bumpfer $erne.
©ine f^üEe bon ®rün empfängt ba§> Sluge be3 ©intretenben:
©rün ift ber Sßfülfen ber SSanfbettlabe (Sofa) red}t§ an ber
SBanb, grün bie beiben tolnifcfjen Steffel babor am grüngebedten
©djrageniifd). ®ie beiben rleinfdjeibigen genfter finb mit grünen
SSorijängen gegiert, ba§> „gang ©emad) ift mit grün geftreiften
tappitzereien umpngt." £)rei grofce toeijje Xafeln lieben fid) fdjarf ab
bon iljrem fattfarbenen ^»intergrunb : bie (Genealogie ber SjSfalggrafen,
bie Sanbtarte bon Ungarn unb — bon grantreid). ©in Tupfer
„Slnfidjt ber ©tabt Sonbon" unb „26 contrefaiten" (5]Sorträt§) teilen
fid) in ben Sfteft an SBanbflädje. groei grofje ©djränfe mit SSüdjern,
meift frangöfifdje unb tIjeoIogifdj=p]()iIofopf)ifd)e 28erte fteljen im Wehen*
gemadj, im ©ctjlafgimmer, toofyin ein neugieriger Solid bringen
mödjte, toenn nidjt — ber Sßfalggraf bon eben bat)er tarne!3)
©ine fcrjlante, fdjmädjtige (Geftalt bon ernftem, faft fd)toermütigem
©efid)t§au§brud. ©eine Meibung, in frangöfifdjem ©djnitt gehalten,
erinnert mel^r an ben ©eiftlidjen al§> an ben dürften, fein Sluge
blidt träumerifd)=milb, um feinen äftunb liegt ein $ug bon £erb»
!) 3Me genaue Kenntnis be3 33aup@runbriffe§ fann, roie oben ©. 56 angebeutet,
ofjne -yiadjgra&ungen unmöglich erroorben roerben; fjiebei roürben jebenfaUS fia; eine
2lnjaf)l aufljebenSroertet gunbgegenftänbe ergeben, e3 tonnten oerfdjüttete 3täume ju=
gängticr) gemalt unb e3 müfjte u. a. enblicb, auef) ber grofje @ct)lo^fe[Ier roiebergefunben
roerben, f. u. ©. 92.
2) gur Duelle bient ein ^ttöentar oon 1667. 2)odj rourbe au§ ftttiftt[dt)en
©rünben at3 geitpunft ber Sefidjtigung bie SWitte beS Septembers 1658 gebad&t, alfo
bie $,e\t bef SertigfteHung unferer Surg, bie 3eit fur$ naef) (Ernennung griebrid)
Subroigä jum präfumtioen SRadjfotger in 3roeibrücfen, farj nad) ber 2Baf)t ßaifer
Seopolbä I. unb tbtn nadj 2lbfa)tuf5 ber famofen 9tljeinaHian$.
3) 2)a3 beigebebene Porträt oon griebridj Subroig ift roie ba§ oon griebria)
Äaftmir naa) bem in §eibe(berg (©raimbergfeb^e (Sammlung) befinbtia^en Drigina[:D(-
bitb gefertigt; biefeS Original ift aber ftarf jurütf gegangen, befonberä in ber Partie
um ben SKunb. SBäb.renb nun ber für ©ib „Heimatblätter" arbeitenbe §eibelberger
^ßb.otograpb, SKünicb, 1890 ofjne Sßiffen be§ SSerfafferä ganj nad) feinem dafürhalten
retouc^ierte, oermutet Porträtmaler Sitfteberer 1902, baf; bie neuerliche angefertigte
unretoucb,ierte 5ßb,otograpf;ie in ber b,ier »orliegenben gorm ergänzt werben bürfte.
JJ
Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bapern etc. 1619— I6$i
regierender fiirftausder Linie lanüsberg.
- 63 -
Ijeit. S)tc Unterhaltung Beginnt. 2)er fjolije 4?err fbridjjtunb fdjreiBt
ftiefjenb granaöfifd) unb ©eutfcr); er berftel^t £otfänbif<f) unb
Sateiniftf), ift in Geologie, $ßt)iIofo^)^te unb &t§it, aud) in (S5eogra^t)te,
©efdjitfjte, 3ttatl£)ematif, ^SoIittJ unb gortififation Bemanbert, in förber=
liefen Übungen erfahren, biel gereift, äfttjettftf) ge&ilbet, ein ^ugenb=
unb ©tfmlfreunb be<§ großen Äurfürften griebritf) SSiltjelm. @r
er^It bon feiner gamilie, bon grau Butter, meldte bie gertig*
ftellung be§> ©tfjloffeä nidjt metjr erlebt, bon grau Gemahlin, ba$
fie leibenb fei unb nid)t redjt ben är^tUctjen Slnorbnungen folgen
motte; bon ben bier ^inbern, fo fcfjon geftor&en; bon ben anbern
bier Sftäbcfyen unb bem faum bierteljäljjrigen ^weiten ^ringen ®axl
Äafimir, bie man ba brüBen im ^inbergemaef) lärmen Ijöre. SÖer
ältere $ring, feine§ £aufe§ unb Sanbeä l) Hoffnung, fei aBtoefenb, ber
©rgiefjung megen am £ofe in £eibeIBerg ; er lerne gut, mafye aBer
(Sorge, ba er gar fo biel meine au3 ^eimme§, au3 ©mbfinblidjfeit unb
©djMjternljeit. 3)cr ^rtn^ fei ja afferbingä erft 10 ^aljre alt, a&er
man fja&e bie Gelegenheit Benü^t, Üjn mitzunehmen, al§> ber £>err Später
au§ Slnlafj ber ^aifermap im grü&jaljr laufenben ^atjre-o gur S3er=
toefung ber 3lur nadj ^eibelBerg tjaBe reifen muffen.2) 9te JjaBe
ber SSater ben ©olm unlängft roieber Befugt, bie SOcutter fjaBe öfters
gefdjrieBen unb bod) meine er nodj fo oft. ©tfjliejjlidjj muffe ifjm
ber SSater baZ 2Seinen berBieten unb berlangen, bajj er enblict) ein-
mal bie $inberfdj)ub> au^ieltje ! 3) Vorläufig fei ein allgemein gefjal*
tener SSrief 4) abgegangen; er t)aße gelautet5):
J) griebrtd) Subroig mar e&en bamatä jum präfumttoen 9}aa)fo(ger im fQerjog:
tum Qroeibxüätn beftimmt raorben.
2) 2ßäf)renb beä furjen 2tufentf)aUe3 griebrttf; Submtgä im ©djloffe ju £eibef=
Berg, ereignete fidt) ein üielerjä^lter Vorfall. Skr ^falggraf fpeifte eineS 3Wittag§
allein im f (einen Safelfaate, ber fjeute aI3 Sftufeum bient; baä 5D2at)t mar beenbet,
niemanb mef)r in ben cmftojjenben (Semädjern. S)a rief plöfctidjj laut unb »ernefjms
lief) eine Stimme im <5aak: „D roe£)e Sir, ^falj!" griebritfj Subroig [prang entfefct
in bie §öfje, unb mieber fd^oH e§: „O roefje 3)ir, Sßfalj!" Subroig griff jur Äiingel,
unb roieber riefS: „D roefje 2)ir, Sßfalj!" SDer enbUd) Ejerbeieilenbe Safat fonute nur
fonftatieren, bafj niemanb im ©aal ober in ben 9?ebenräumen fidt) aufhatte ober auf=
gehalten fjabe. — 2)a§ Satiäctjlidje an biefer erjäfjlung läfjt ftc§ natürlich ntdt)t er=
grünben; it)re büfteren 5ßrop^e3ei^ungen fotlten aber leiber für bie $ur raie für Sanbä=
berg in ©rfüttung ge^en.
3) £>a§ gefö^ab, mhiiid) am 17. (September 1658. ©cfjmibt, ©efd^iöpte ber ®rs
jieb,ung ber pfälj. 2ßittet3badf)er, @. 485.
*) ©iefe Sriefe aße noa; im .§auäard;iD, 2lft. 3lv. 215, 1 unb 5. §ier jitiert
nau) ©djmibt, a. a. D. @. 484 ff.
5) (1. d. Sanböberg, 12. 3u(i 1658 ib. <B. 484.
6*
— 84 —
„SBetI biefj ber erfte Brief Wirbt fein, fo 3)u bon mir Sein
Sebenlang bekommen, unbt alfo r)temit benn atjnfang matye, fo
öinn idj fd)ulbig, ®tdj beiner fct)ulbigfeit 31t erinnern, niögt gweif*
flenbt, wie efc aufj treWen bäuerlichen tjertjen t)errut)ret, S)u efc mit
tinbtlictjem ger)orfam at)nner)men Werbeft, gleict) Sict) ©ort mit
einer guten natitr begaöet, fo min icrj r)offen, er biefelöe in Sir
mit bem alter wirbt gunetjmen laften. $örcr)te ir)n nur unbt be*
fieijge SM) gu folgen feinem mitten, in fo Weit Sir babon fctjon
offenöat)ret wqrben. Sefe otjngefeumig in ber 23ibel unbt wajä Sir
geWiefen Wirbt, Warte auff bem ©rjurbrinfcen, Wie efj (Sict) ge=
butjret, tjalte Sict) %a el)rltc^en leuten, bebancfe Sicr) gegen benn
ienigen, bie Sict) unberricrjten ober atjnbeuten, WaJ3 Sir Wotjl ober
übel anfielet, merd'e auff beme, So ar)n anberen getabelt ober
gelobet Wirbt, nerjme act)t auff Sein get)en unbt fielen, Wie Su
Sict) in ber firct) unbt at)n taffei 31t behalten fjaft, befc) biefem
legten lebe mäftiglict) unbt lerne, Sict) bon iugenb at)n felbften
üöerWinben, Welctjefj i>albt gu werden, Wann ba$ Weinen, baburdt)
Sein gefidjt berberbet unbt Su gan£ unbt gar beractjtet Wirft,
nie mat)l auften bleiöen möchte. üftun Adieu, liebet finbt,
feb, fromb unbt ©ott§förcr)tig, fo fann Sir nict)t§ manglen."
(So tjerglitf) rebet ein fürftlict)er Später mit feinem Söt)nlein
unb er rebet fict) in§ ^>erj hinein Wor)I auct) ben heutigen 23ätern
aU ba% SUiufter eine§ fct)lict)tbürgerlict)ett, tief religiöfen 93iebermanne3.
©infact) unb bäterlict) Wie biefe Sßorte War auct) ba$ Seben an feinem
§ofe; fleißig, fromm, geWiffentjaft Wanbeln $ürft unb $ürftm, fo
bafj bie <£>or)en ta tfäctjlict) ein SSorbilb Waren ben fiebern. Sie alte,
ot)net)in ftrenge £>au§orbnung War berfot)ärft worben.1) 3lnfang§
ging alte§ ben einen (Sonntag in D&ermofctjel, ben anbern auf ber
S3urg %um ©otteäbienft, bi§ burct) S3emüt)ungen unb Stiftungen
bon 1648 unb 1657 ein eigner ^»ofbrebiger möglich Würbe.
©einen 5lnect)t, ber über 2Benige3 getreu geWefen, freut ®ott
auf eine ptjere 9Eftact)t: 2lm 9. 3"^ 1661 erfolgte in 9?ot)feIben
unerwartet frür) ber Xob be§ ^er^ogä $riebrict) ju $Weiörüd:en ; er
rief griebrict) SubWig gum ^ergogäfrur)!. ©nbe Sftobember 1662 ber-
legte biefer feinen ,£>ofr)aIt bon Sanbäberg nact) 3Weibrüd;en — bod)
auf SBieberfommen gur guten 8eit! Samit tritt bie Sanbäburg in
bie $eit ir)re§ ©langes unb ir)re§ Unterganges.
)) ©e^. §au3arc§i», 5D?ün^en, 2l!t. 3lvo. 213.
III. IRapiteL
2Die Xanbsburo
als
1beim fces 1ber30öß von Zweibrücken
16611)— 1681.
«Ciuf ben SInfatt ber Cftegierung tonnte bie £anb§berger Sinie
fc^on feit 1656, fett bem STbfterben be§> gtoeibrürf'er 3ttanne§ftamme3
rennen, ©ett ^Beginn be§> (3iedjtum3 feme§ 58etter§, feit bem formellen
£eftamente 1658 unb feit ber <3tattt)alterfdj)aft in Shtrbfalg aber burfte
$riebrid) Submig baä @reigm<§ ertoarten, fofern er ben gletcr)fa£[§
in beftem 9ftanne§alter ftefjenben, aber fränftidjjen ^>er§o,g ftnebxiä)
überlebe. Xroijbem mag bie Xobe§nad)rtd)t bom 9. ^uli 1661 anf
Sanbäburg überraftf)t fjaben. @3 ertoie§ fidj aU unmöglich, bie £of*
Haltung balbigft bon f)ier nad) gmeibrücten p berlegen unb j$mar
audj) beämegen, toetl bie ©igentum§= unb 9tei^t§berpltniffe an ber
Sanb§burg unb ttjren $ubeprben gubor geregelt werben mußten.
93i§ gur ©rlebigung aller Vorfragen berfloffen faft 1 V2 Sa^re- ^>a''
§er fielen bie Sftegierung^anblungen be§ ^ergogä ju gioeibrücüen
für bie %afyxe 1661 unb 1662 bielfad) in örtlidjem ^ufammentjange
mit ber SanbSburg.2) £ier mürben benn auü) bie 2Bittum§anfbrüdje
') ©tatt btefetr Qafy Blieb (Seite 57 irrtümlitfj 1675 fielen; mir Bitten um
Serirfitigung.
2) 39efonber§ fommert f)ier bie SBittumgftreitigfeiten mit ber §er3ogim3Bttiue
2Inna 3"ftana in Setradjt; bie ©rtueröung ber anbern (2Bar36urgifcf)en) §älfte wn
9Uebermofd)et am 11. aflärj 1663 (öejro. 15. ©ept. 1663) fpiett nur herein.
ber nunmehrigen grau SDurtfjIauäjt an bie Sanbäburg unb bie ©rb*
fä^e ber ^ringen unb bringe ffinnen befprodjen, aud) ba§> Stnredjt
ber Sanbftfjaft auf bie Äanbäburg geflärt. S)a§ ©rgeöniä ber S3e=
ratungen mürbe gum ©efe|j erhoben am 16. 'Segember 1661 auf
£anb§burg. „^n ber gemoljnlidjen (Stube Sr. Smrifilaucfyt" ber=
fammelten fitf) auf bero ©inlabung bie ^ommiffarien ber Sanbfdjaft:
3lbraf)am ättarr, unb ^ol^ann ©eorg b. b. Sul£; bie retf)t3ge=
lehrten diäte ber ^ergoglidj^meibrüöcifdjen Regierung: $ßt)ilib£ &er*
fjarb b. Sutringfjaufen, lic. iur., unb $riebr. ^aftoir famt bem ®efjeim»
(Sefretär Slb. STTltd^ael; bon ben Wienern be§ £aufe§: Sßfjiltyb 9M=
ü)iot b. (SteinfattenfeliS, 9tat unb 2Imtmann gu £anb3berg; $rang
b. ©alen, Stattmeifter bafelbft; ^afob o. $Iid3berg, gägermeifter,
ebenba unb ber ^of^rebiger ^at Sineupel; enbliä) aU Urfunb§=
Verfemen: üftotar @nei£ mit bem. Oberfdmltfjeife bom Stabtgeritfjt
^reugnad} — ber -£>ergog mirb fein foIenne§ Seftament geben, ©r
erfdjeint felbft unb lä&t bie auf fdjmarg bebeeftem Xifag liegenben
^ergamentlibetten beriefen. 2)arnad^ fott ba% 31 mt unb ba§> Scfjtojj
£anb§berg famt ber ©emeinftfjaft (Stolgenberg, „meld)e§ 2Sir gu
unferm fürftlic^en 2tnfi| unb grofjbäterlicfyen ^e^utat inne gehabt
unb bie Seit über um ein 3Jier!Iic§e§ gebeffert fjaben"
narf) Slbleben be§> Xeftator§ mteberum an ben gmeiten (Sofjn $arl
^lafimir naä) üüiafjgabe be§ ®üffelbr>rfer 23ergleiä)e§ fallen, ber
2Bittum§ft| aber naä) äfteifenfjeim berlegt unb bie SSermaltung be§
für Unterhalt eine§ Sßfarrfjerrn auf ber Sanb§burg fottegierten 58e=
traget ftiftungSgemäfj geübt toerben. %ev §er§og brüätt fein Siegel
auf, bi: Slntoefenben tun ba§felbe unb beglüdmünfcfyen ifjn unb fidj
§u einer langen unb fegenäreidjen ^Regierung; bie Keine geier ift
gu ©nbe. $m näd)ften $rüt)ialjr beginnt bie Verlegung be§> §of=
ljalte§. 5£)er Umgug bauert bi§ in ben £erbft; aU Ie£te berlaffen
anfangt ©egember (Staüuteifter unb 93ie£)frau mit ifjren Mgben
unb gerben ben 2Infi£. Seer mar nun baZ (Sdf)IoJ3 an SJSerfonal unb
perfönlidjen ©rinnerung§ftüden ; nur bie 23ogeI£)ede be§> ^ringen mar
bergeffen morben unb bie Turteltauben, meldje ber Sßringeffin erft Ijjeuer
gefangen toorben maren, ruefften nadj ber gemeinten Pflegerin.
Slber vov Sengbeginn maren bie Xiere nidjt nad^ufenben unb bi§ bort*
Kjin — merben motjl bie fürftlidjen Aber felbft miebergefommen fein
in bie traute £eimat!
- 87
L $ic ITanfcs&itrg
als pcMtttijsaitfcnl^alf Herzog jfrtefcrttfi ITubiutgs
1663-1675.
iPtit 1. £)eäemBer 1662 galt ber fürftlidje ^»of^alt auf 5er
£anb3Burg für aufgelöft, ber ^üdjenbienft eingeteilt. (So mar e§ im
(Sdjlofj um äSeiliJnadjt 1662 redjt ftitt. £ornnte<J)t unb Pförtner
maren feine mefjr ba ; ba% ©efinbe unb bie Wiener (Beamten) toaren
^umeift nact) gtoeibrüdlen, §um Seil aueb, naä) 3fteifent)eim (ber 3tmi>
mann b. (3tein!aHenfeI§) unb DBermofcfyel (ber ©djIofjfüFer, ber (Sdjjloft*
gärtner, bie föräuterfrau ßottmenter) gefommen. gurüdge&Iie&en
toaren aufter bem Keffer blojg ein 28ingert§mann, ber fd)on genannte
^ean (Sellier, meläjer „über ber äu^erften Pforte" tootjnte, unb ein
SBadjtmeifter. Seijterer be^og bie Sofamente be§ bormaügen (Staff-
meifter3 Bei ber innerften Pforte unb leitete ben bon ber Itmgegenb
gu Befe^enben unb gu ^leuben 2SadE)t= unb (Sicfjerfjeitäbienft. (Sämt=
lidje 4?errfct)aft3geBäube aBer ftanben unBetoolmt; bod) Blieben fie toob>
möBIiert; aud) 5?üd)e, (Sbeife, fetter, 93rauljau§ ufin. mußten in SSau unb
SSorrat gu ieber^eitiger Slufnatjme ber fürftlidjen Familie Bereit fein.
®e§r)alb mürbe audj ber gefamte, ©nbe 1661 im $lmt borfjanbene
Überfdjujs unb 9tüdftanb al§> $$vet S£)urd)Iaud)t unb ben älteren
^rin^en toie ^ringeffinnen guftänbig ertlärt. ©Ben be§§alb tourbe aud)
ber Sfttbau ber (Sdjloftfutr beibehalten unb fitvax fo, bafs biefelBe
gang in bem Umfange unb in ber Slrt mie unter griebrid) ^afimir
al§ ein (Sonber=((£ibiI)gut ber Familie Betrachtet, gu berfönlidjem
Sftuij unb ©ebraudj be§> fiodjfürftüdjen §aufe§ au§ bem ftaatlidjen
3Imt§= unb ^ettereiberbanb ausgehoben unb unberredjnet ber fürft=
liefen §anb gugefteltt blieb. ®iefe mufjte atterbing§ bie $uä)t
bon @5ro^t»ter) (Ütinber, «Sdjtoeine, (Schafe) auf Sanb§burg felBft nun
aufgeBen; bod) fottten bie borfjanbenen 23eftänbe teiltoeife mit ben
gu (Sul^badj bereinigt, teilmeife unter Pflege ber btefjerigen SSiet)frau
(in Dbermofdjel „im ^f"?1) unb unter berfönüdier Sluffidjt ber
$rau ^ergogin ge^üdjtet roerben. 2)ie glur an fidj aber mar naä)
toie bor — unter Söeitjilfe bon $rönern — gu befreiten, gür biefe
Slufgabe mar „ber toelfdje ^ofmann Sfaac tonnet" bon ©ul^of
aU ^ädjter getoonnen toorben; fdjon im $rüljjal)r 1662 Ijatte er mit
!) DBgteid^ mehrere ©teilen für bie SBeiterfüfjrung ber Dfonomie in DfcermofdEjel
fpredjen fönnen, fei ba§ Ejier infolange nitfit oJß £atfad£)e fcefjauptet, biä fidt> bie ©gern
tumäüer^altniffe an ben jroei fürfttid^en §öfen in Dbermofd^el Beffer gefCärt ^aben.
©ofyn bie 2)ienftgebäube im Dften ber SSurg (23raub>uS, Seile bon
$rurfj treuer unb Sßferbeftall) in Senü^ung genommen.
(Sobiel fidj nun aber audj äufjerlicf) in £auS, 2Bact)t, Sßeramtung
unb SSebienung geänbert: eines mar unmanbelbar gleidj geblieben,
bie Siebe unb £reue ber fürfrlitfjen $amilie $u ifjrer SanbSburg.
5Mn %afyx berging, an bem ©Item unb $inber itjre Heimat nidjt
gefugt ptten, ba$ fogar eine eigene (Strafe bon gmeibrüden begm.
Stteifentjeim nacb, SanbSburg angelegt mürbe.1) ®af)er batieren midj*
tige fjeräoglidj^meibrücfiftfje Neuerungen bon SanbSburg aus. ©S feien
bjernur Jene gmei ermähnt, meiere djarafteriftifcb, finb für bie Regierung
griebrid) SubmigS : bie (erneute) ^iräjem unb bie (Sdjulorbnung, jene
bom 28. Sunt 1662, biefe bom 17. Sult 1669, beibe bie erften tt)rer
SIrt feit §er^og 28oIfgangS Reiten. ®ie ^irtfjenorbnung, bebantifdj,
nadj bem ©eifte ber $eit mit bem SJMigeiftoct gefcfyrieben, ift aufeer*
orbentlidj be^eiefmenb für bie Sage im Sanb; bo<fy bebarf fie ber
näheren 2Sürbigung. ©ine foldje SBemertung ift bezüglich, ber (Scfjul*
orbnung bon 1669 bereite gegeben;2) fie tut bar, bajj mit bem
©tatut bon 1669 ber SIbfidjt nadj für baS ^ergogtum gmeibrücteu
bie allgemeine 5ßoIfSfd)uIe beginnt unb fenn§eid)net biefe in folgern
bem Ütefume: „S£)aS $afjr 1669 organifierte ein ^nftitut bon ber
fbegififdjen Stufgabe, fämtlicfye ^inber beS SMfeS bureb, Mitteilung
elementaren SßtffenS unb Könnens gu berebeln, ©in ©djulbamt
filtert bie Rentabilität beS Unternehmens. $uv Söfung ber Stuf»
gäbe mürben meift qualifizierte <£>anbmerfer burd) Pfarrer unb 95e-
amte gefugt, bon ber dtemeinbe angenommen unb bon ber SanbeS*
regierung Beftätigt. (Sie genügen itjrer Sßftidjt nad) SMeitung eines
mefjr ben"3mect als bie Sttittel ber 93ilbung betonenben SftetfjobuS;
fie merben hierin bon ben geiftlidjen unb meltlictjen Dberbeprben
übermalt unb namentlich aud) burd) einen gelinben (Scfjulgmang
unterftütjt. $n Sftücffidjt auf Xättgfeit unb SBefoIbungSquefle erfdjeint
ber ©djulmeifter als Wiener ber £MtuSgemeinfd)aft, meiere bei be*
fonberS ungünftigen SSerpItniffen bon bem SanbeSl^errn aus geift-
lidjen $onbS eine ^erfonalunterftütjung embfängt".3)
%ev SIufentl£)att ber ^er^oglictjen $amilie auf ber SanbSburg mar
inbeS nidjt ftetS ein freigemäfjlter. ®te fixere Sage beS SSergfcbJoffeS
i) Serfaffer erinnert fidEj, in feiner Sugenb bie 3JHttelfteine einer älteren ©trajje
notfj in ber 9?äl!je be§ Äaflbad£)er 2Beiß,er3 auf längere Streife gefeljen ju fyaben.
2) 2)ie SBürbigung liegt uor in bem SBer^en: Sie pfaljjroeibrücfifc^e ©[entern
tarfctyute unmittelbar nad) bem breifjigjäfirigett Ärieg. 33on 5ßräparanben[efi,rer Subroig
@ib. <3pener£1893 bei Säger. 44 @. gr. 8<>.
3) Ib. ©. 32.
- 89 —
lotfte, aU in ben Sauren 1665, 1666, 1667 u. ff. bie $rieg§brommete
ü&er bieSBeffe be§ @rf)roaräüa(f)§ fdjattte. %a$zt loufcte audj ber .^er^og,
ioenn ifjn 9tegierung§gefdj)äfte aufter 8anbe§ riefen, feine $aroWe gern
in bem fidjern ©djloffe 311 9CReifent)ehn ober auf Sanb§6erg§ feftem
<£>aufe, für meines er fogar (1672) bie ^oforbnung erneuerte, ©o
feigen mir benn bie herzogliche $amilie, $rau Söurd)Iautf)t unb $rin=
geffinnen in immer herzlicherem SSerfet)r mit bem SSolfe; fie fbenben
§u ^o^eiten, erfdjeinen zu Saufen in ben Käufern ber &tabt, tjaben
gu ^ilfeleiftungen unb Sllmofen affezeit offene «£>anb. 3lßer balb
feiert baZ 2eib ein: bie ^inber Beginnen Ijtnzufteröen; 1662 fdjon
mar eine§, baZ zwölfte, tjat&jaljrig weggegangen; 1665 fanf baZ
breizelfmte unb jüngfte, ber breijäf)rige Sßrtnz ^oljjann in bie ®ruft;
im $eöruar 1672 aber rifc ber £ob bie Sßringeffin Suife in ber
Sölüte be§> £eben3 (18 3ab,re) fjinroeg. liefen (Schlag übermanb
bie Butter nicfjt: fecp 2Botf)en nad)l(jer, al§ eben grangofen in baZ
Slmt einzufallen broüjten, folgte aud) fie ifjren ^inbern unb roieberum
1 V2 3>°*)re fbäter rafften (bie 23Iattem?) ben jüngeren Prinzen unb
Zukünftigen dürften auf Sanb§oerg Slarl ^afimir, bamalg ©tubent
in -£>eibelöerg, fjiniueg.1) . . .
®ie grofte Trauer bom £enz 1672 fjatte ifjre (Statten auf bie
,£>od§5eit§feier gemorfen, bie bem ©rbbrtnzen SMfjelm Submig unb
feiner S3raut $riebertfe Charlotte bon ßmeibrüden am 14. 9?obember
jene§ %a§ve§> zu Stteifentjeim bereitet tourbe. 5)amit au£ ber gleich-
zeitigen Sßieberbermäfjlung be§ ^er^ogä felbft mit 3ftaria ©ItfaBetc)
feepp au§ SOceifenl^eim, einer ^ammerjungfer feiner jüngft bereinigten
©ernannt, bem fürftlidjjen ^au§ feinerlet üftadjteil erftie&e, mar biefe
Ztoeite ©)§e morganatifdj gefcljloffen m'orben.2) 5)er Herzog mar natf)
gmeibrücten zurücfgefefjrt unb fyatte bem ©rbbrin^en SSill^elm Subtoig
bie Sluffidjt über ba% feauZ Sanböberg überlaffen. tiefer übermalte
aud) bie ©intjaltung ber |>of=, ©rf)ul= unb ^trc^enorbnung im SImt, be=
fucr)te bon Stteifenfjeim au§ pufig bie SBurg unb lief} S3ericr)te an
bie ptfjfte ©telte gelangen. ®a mufjte er fid) zu Slnfang be§> $a^re§
1675 leibenb, arbeit§befd)ränft ertlären. S)er töblid) erfdjrodene
SSater, ofjnefjin bon neuerlichen ^rteggroafjrneljmungen beunruhigt,
berlegte feinen ©i£ für ben (Sommer auf bie Sanb§burg, um
!) SSon ben bretje^n Äinbern ber fürftttdjen ®^e famen 6 nidjt «6er ein Sitter
oon 4 SBodjen ^inau§ ; oon ben übrigen 7 ftarßen rceitere 3 »or 58eenbigung be§ jroeiten
£t6en3atter§ unb nur 2 Xöct)ter überlebten bie @ltern.
2) 2(uä biefer @f)e gingen 4 ©ö^ne tjeroor, roetc^e ^riebrict) Subraig 1676 ju
Surgfeffen in Dbenbad^ ernannte ; jie erlangten t)ofi,e (Stellungen unb würben al§ grei=
b.errn 0. gürftenroärtJjer nobilitiert; i^r Stamm filütjt in Dfterreia; no^.
- 90 —
bem ©ofjtte nafje gu fein, ©r fjolte ©utacfjten bon ^abasitäten
ein unb mottte eine SSrunnentur benü^t feiert. Slber ber Sofjn er=
ftärte fid) gu mübe, bat um Schonung, um diui)e unb — am 31.
Sluguft 1675 ftarb er blö<dj!1) 2H§ audj balb barauf bie einzig
überlebenbe Softer be§ f SBilfjelm Submig ba§ geitlicfje fegnete,
burfte unfer bon featm tiefgebeugte ^»er^og baran gelten, burcb, einen
Mjang gunt Xeftamente bie SZadjfoIge gu regeln.
©§ fottte mofyl mieberum auf Sanb^burg gefd)eb>n. ®ort
mottte £ergog ^riebrtct) Subtoig nämlicb, trotj borgerüdter %afyxe&
gett nochmals STufentb^alt neunten, toeil feit be§ jungen ^»errn Xob
bort feine Speifeorbnung meljjr gehalten, bie «Stätte unb 9ftemifen
nitf)t borfcfjriftäntäfjig benü^t mnrben ufto. Unb er fbradj aucb, bor*
übergefjenb auf Sanbäburg gu, fdjon Stnfang Dftober. Slber blö^Iicfj
würbe bie (Sorge für bie Nachfolge in ben ^pintergrunb gebrängt; eine
fdjmerere (Sorge, eine 9?ot 30g in fein ^»erg unb liefj tf)n bie Erneuerung
ber ^oforbnung auf £anb§burg, bie Erprobung unb SBermetjrung
ber Söienerfdjaft, bie SSerbefferung ber S3erteibigung§mittel al§ 9ttaf3=
nahmen für eine gu befürdjtenbe — Freiheitsberaubung borfefjren;
benn ©nbe be<§ ^afjre§ toirb
tint |£airefttt£tt! fcrcs üetfögs fcon $xvzifxxütiktn
1675-1679.
Cubmig XTV. fjatte im ^aubfrieg 1672—78 einen SBormanb
gefunben, ba§> 3)eutfdj)e dleid) anzufallen. ®aburd) tarn bie ^urbfalj
in eine bemlidje SBafjI: $ranrreid) burcf) bertoanbtfdjaftlicfje Söanbe,
burcb, bie unfelige ßtoangSfjeirat nämlicb, gtoifdjen Siefeiott unb bem
Vorüber be§ frangöfifc^en ^öntg§, na^eftefjenb ; an be§ dteitfyeZ Seite
aber gebunben burcfy Nation, üftatur unb ÜMgung, mahlte ^urfürft
,tal Subioig ben eigentlich fdjjlimmften Sluämeg, bie — Neutralität.
!) 2lu§ ber Jjalben 2ßett liefen Äonbolenjbriefe ein, »on ben größten auSroärtigen
Potentaten roie von einfachen Sienern unb Ätnbern bes Sanbeä. 2>a6 gefjaltuollfte
unb innigfte ©^reiben aber fam oon einem fd&Jtdjten Sanbpfarrer, bem Sergjaberner
©eelenbjrten Ganbibu3, ber am 6. (September 1675 bem ^perjog u. a. ba§ fcfyöne
©prüdem jurief:
„•Jiidjtä oljn gefaljr, [9ttd)£> fommt oon^ungefätjr —
Slßeg oben Ijar! 3lffe§ oon oben Ijer.
Senb, menb unb »ertrag; Seibe unb meib, ertrag,
Sein notb, allein ©Ott Hag, STCur beine"Jftotl©ott Hag!
2lljn it)me nit »erjag: SJiematä an Q^m oerjag:
©füct fombt aü Sag!" QJtüct fdjitft er bir att' Sag!]
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®a§ forberte ebenfo bie 23erad)tung bom Äaifer tüte ben £af3 bom
Äönig. Sefcterer befahl Xurenne an ben Ottjein. Unb auf biefem
2ßege famen bie franaöfifdien Xrubben in baä jWeibrüdifdje
Sanb. „©treuffenbe fetter" fd)Wärmten 1674 unb 1675 burd) ba§>
©lau*, SHfeng* unb 3ttofd)eItaI; fte matten bie ©tra&en unfid^er,
berfd)eud)ten bie £änbler, berljinberten jebe gufammenfunft (§. 33. aud)
bie ^onferengen ber ©eiftlidjen) unb gelten in ifjrem räuberifd)en (Sinn
an bem faunt gefräftigten Sanb. £)ie 93ebrüdungen Wudjfen, aU
@nbe 1675 bie %auptmaä)t Xurenne§ au§ Sotijringen burd) baZ
©aar» unb 93Iie3taI unb burd) bie 3laifer§Iauterer ©enfe gegen Dften
bormarfdjierte. SSo^in bie gran^ofen famen, raubten unb blünber=
ten fte; bie 93auern würben gu ©djangarbeiten gebrefjt unb burd)
fdjier unerfd)WingIid)e Sieferungen au^gefogen. 33ergeben§ broteftierte
ber $Weibrüder ^»er^og ; bergebenä bertoie§ er auf feine Neutralität
— ber Xrubbenförber bewegte fiel) langfam borWärtä. S)ie 93orfteI=
lungen ber Beamten, bie 33itten ber Untertanen Würben mit ©bott
unb ^ofjn unb — SSormarfd) beantwortet. ®a berliefe $riebrid)
SubWig, für feine berfönlidje ©id)ert)eit fürd)tenb, (Sttitte Nobember ?)
ba% an ber breiten .^eerftmfje gelegene gWeiörüden unb na^m mit
feinen erften 9täten, Worunter in§befonbere ber Otectjen^ammerbireftor
©abib ^önig ©rWäfjnung berbient, 2lufentf)alt in ber ^Weiten 9flefi=
ben^f §u 9Dceifen]§eim. S)a aber bie gürftin^föitWe grieberife (£f)ar*
lotte I)ier i^ren SBitWenfitj beanfbrud)te, fo mufjte ein Xeil be§>
©efolgeg auf ber Sanb^burg untergebracht Werben, Wölfin al§ gur
gweibrüdifd)en @ngel3burg im Notfalle aud) ber ^ergog felbft gu
flüchten gebaute. SSirflid) War aud) fd)on bor SIblauf be§> %afyve§>
1675 ba§> ©lantal, ba§> Stteifenfjeimer Slmt in bie S&urdjmarfd^oute
be§ gran^ofen einbezogen; $riebrid) SubWig feierte be§fjalb Wofjl
2Beib>ad)ten 1675 auf ber Sanb^burg. SSon nun ab folgen fid) bie
Unglüdäbotfdjaften ©djla^ auf ©d)Iag : 81m Neujafjrätag 1676 Würbe
bie Sflefiben^ftabt gWeibrüden bon ©*)oifeuI mit blünbernber ,£>anb
eingenommen; aud) bie herzoglichen SSorräte, befonberS bie 28eine,
fielen in bie ©ewalt ber fremben ©ölbner. $m barauffolgenben
©ommer Würbe $Weibrüden nad) 93aubanfd)em dufter befeftigt,
am 5. Nobemöer 1676 bon beut ^er^og 9Mb>Im bon 93raunfd)Weig
heftig tefct)offen, otyne bafj bie gran<$ofen entwichen. 9ttontecucuIi,
ber bie üftadjfjut be§ Eaiferlidjen $>eeve§> führte, 30g, burd) ®Ian= unb
90?ofd)eltal ftüdjtenb, norbWärt§ unb hvafyte alfo felbft bie erften
beften SOcitteilungen über ben bermatigen 3uftan0 oer ^ergoglic^en
^aubtftabt gu ben 01§ren tljreä exilierten fürftlic^en 93el§errfc§er§.
@rft im folgenben ^al^re (1677) fäuberten bfälaifdje Xrubben bie
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®lan* unb Sautertäler bon ifjrer frangöfifctien Sßlage, ot)ne jebodj
berfjinbem gu können, bafj bie geinbe ba$ Äanb bor ifjrem Slbguge
buxä) SSranb unb Sßlünbenmg tatfädjlidj bermüfteten unb unter:
SInbrofjung eines graufamen Xobe§ ben 2Bteberan= unb Slufbau bor
Slblauf bon 3 ^atjren berboten. SBanbalifct) Rauften fie in ^votv-
brüöfen unb entfetjt bernaljm ber ^ergog auf feiner fernen 23urg,
baJ3 fie bie Sefeftigungen gefbrengt, bie ©ruft feiner Sinnen gefdjän*
bet, ben Xurm ber SIIejanber§fir(f)e unb biefe fel&ft bemoliert, ba$
fie feine Süftünge, fein geugtjauä, fein alte§ ©djlojs, bafj fie ba§> ftäb*
tifd)e 9tattjau§ in 2Ifd)e gelegt.
griebrict) Submig tonnte nichts tun aU tlagen. ^»iefür fcmb
er ein toiHigeö £)&> bei feinen Vettern au§ ber Meeburger Sinie,
ben nunmehrigen Königen bon (Sdjmeben unb gutunftigen ©rben
$riebridj £ubmig3. Neffen ^ntereffe mar it)r Sinken, itjre $reunb=
fdjaft aber $rantreict)§ ©eminn. Siatjer feigen mir feit 1677 unfer
Säuberen weniger bon ©intagerungen mefyr geblagt; mie fetjr e§
aber bi§ bat)in unter bem nur gmeijäfjrigen Kriege gelitten, tjat ber
^ammerbireftor S)abib ^önig in einer Ianbe§tunblicf)en ©dijrift ge=
geigt. ®ie erfte Raffung berfelben mürbe auf Sanb§burg nadjge*
brüft im SSinter 1675/76; fie beraeidjnet 234 (Stäbte, Rieden unb
Dörfer mit 2344 Familien aB S5ebölterung§ftanb be§ $ürftentum§ ;
al§ aber 1677 eine gmeite Neuaufnahme bottgogen tourbe, fanben
fidj 80 biefer Slnfiebelungen gerftört, 1400 Familien bernidjtet! Slm
glimbflidjften mar ba§> SImt atteifenfjeim meggefommen, norf) öeffer
bie Sanbäberger Kellerei, llnb boü) $ai)lte audj bie umgenannte,
bie im %at)xe 1611 ber Familien 283 aufmie§, 1675 nur noct) 90
unb 1677 etma nur met)r 70 $amilient)äubter !
%ie eben gitterte (Sctjrift, meiere ben Sitel füljrt „Söerjläuffige
Söefctjrei&ung ber ©onftitution be§ .fpergogttjuntS gmeibrüöfen" mar
aU ^nftruftion für ben fdjmebifdjen ©efanbten beim Ntmtmeger
^rieben beftimmt, für ©raf ©abriet Dr^enftierna, meldjem fie buret)
itjren SSerfaffer ®abtb ^önig überbrad)t mürbe. $nbe§ biefer bei
ben ^riebenäuntertjanblungen in -Jpottanb meitte, lebte man mieber
etma§ auf in unferec ^ofburg £anb§berg. %xiebxiä) Submig tarnt fid)
fogar be§ bie§jät)rigen neuen 2Beine§ freuen; „um ©e. ®urct)Iaudjt//,
fo ergaljlt ber Kelter, „mit biegjätjrigem Neuen gu erfrifdjen", fyabe
er am 10. Dttober eingäfclein 23ad)arad)er Sllantmein au§ bem ©beife*
fetter gegen 6 Viertel §ingmeine§ umgetaufd)t ! J) SSirb bei fo guten
!) ©3 fei ein flüchtiger SKidf in ben grofjen @rfi(o^!elIer erlaubt. 2>m ganjen
rcaren (£nbe 1677 oorrätig: 83 gubec 3 D^m 8 33iectet 1 2«af; 1 */2 ©poppen
(= 802263/4 gütige Siter) Sraubenroein ; barunter finb 25 guber feuriger unb Gjin=
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3luSfitf)tett Serenissimo ein Säbeln ferner gefallen fein, aU ifjm
am 15. Dftober gemelbet mürbe, ber 2)ieb, ben man in Sltfen^ am
15. ^uli aufgegriffen unb ber feitbem im Xurm $u Sanbäberg ge*
legen unb ftfjon 15 fl. 7 S3a£en 8 5ßfg. Unfoften gemalt, fei „ent=
liif) auä bem £urm gebrochen unb babon geloffen"? £at bodj ber
.^er^og gern anberen (Sträflingen — fo einer armen SSitiue — bie
Söufce erlaffen unb mar er boä) überaß — fo bei $od)5eit feiner
Wiener ober gur SSerforgung ber ^inbsr feiner Wiener, bei £obe§=
fällen, bei ,£>au§bauten, bei -Keueinjügen, bei mtöerfefyenem ©djaben
— ftetä mit ©elb-- ober grudjtfpenben ober (Steuer^adjlaft be=
frlfßd&l
Um jene Qeit 50g ber ^er^og autf) bie SSerforgung ber beiben
Softer in ©rmägung. $m $uli 1678 berlobte unb bennä^Ite er
auf ber Sanbäburg bie ältere ^rin^efftn (£f)arlotte Slmalie mit bem
(trafen $£)iltyb b. ^fenburg^Dffenbad) ; l) im Sftobember be§felben
78 er 3a§re§ ^eft 5te jüngere Sßfalsgräfin, bie 22 jährige ©lifabetfja
(£r)rifttner in SSoden^eim irjren Mrc^gang mit ©raf ©midj b. Sei*
ningen=2)atf)3burg gu £arbenburg ; 2) tfjr SSeilager fanb aber gleidjfatfö
auf Sanb§burg ftatt.3)
1679 mürbe ber triebe ^erfeft; in gmeibrüden feierte man i^n
in einem 10 ftünbigen SDanfgotteSbtenft unb in Sanbäburg mirb ein
frommes ^er^ nict)t minber eifrig ®ott gegeben Ijaben, ma£ Lottes
Ijeimifdjjer C3ef)nt=, ,3in3= un*> ©tgenroacijStum) ; gelauft rourbe 1 guber; oon fremben
Kellereien famen 13 guber, ber SReft entftammte früheren 3«^öängen. 2U3 6efte
©orte galt 1669 er ©tabeder, baoon ber §erjog am 4. 2lprtf einigen raiferücfjen Dfft=
jieren, bie in äUfenj übernad&ten, „2 gläfd(jdE)en" (= 12 1) jur $eref)rung fenbet.
£td£)tenberger oon 1672, DJJöI^eimer oon 1675, Sfteuftabter „Sä^r= unb @tro^e=3Bein"
unb Saajaracljer ift aucb, ba. 3totroein au3 bem ©<f»lofiroingert unb Äräuterroein ftefjt fjodE)
im Slnfe^en, 3. 33. „SBürmut" als £afelroein. 6oldE)er Sßür^roein mirb audj oon au3=
roärt§ belogen: ber Äurfürft bei Dtfyein fenbet au3 feinen 33adE)aradE)er ÄeHereien 2
^äfjlein gefottenen Sttantroein, 1 gäfjtein SRoSmarinroein unb 1 gäfslein ©albeiroein.
— 25er fürftliaje §off;att oerbrautfite 1677 etroaö mefjr als 8 guber SBein. $eßerei--
reö^nung 1677 a. o. D.
!) 2)er fetjr umfängliche Sriefeintauf biefer $ürftin b,at fidEj in ber Sfenburgtfdfjen
gainilie erhalten unb ift 1900 (?) bem ©taat3ard£)iö Wiüntym sugefagt roorben. Seiber
aber rourbe ein 33enü|ung§gefucij be3 SerfafferS burrf) ben Vertreter ber gamilie ab=
föplägig oerbefdfjieben.
2) Sie erfte ber beiben ebengenannten Serbinbungen blieb tmbetlo§; au3 ber
aubern @f)e entfprofjten 3 Äinber, beren SSater inbeö früt) oerbticb,, roorauf ©tifabetb,
(£b,riftine fict) in jroeiter @b,e mit bem Burggrafen 0. 2)oIjna=9teidE)ert3roaIben unb Saud
©erheiratete; fie ftarb in Äüftrin 1707.
3) 3tm 3lbenb ber geier fiel ber betagte 33ücr)fenmeifter=©e^t[fe auf £anb§burg,
S)aubermann, fo ungtüöflidj unter bie obere 3ug&nidfe, ^ ec bienftunfäfjig blieb für
alle Qt'ü.
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tft. S)ann rüftete $riebrid) Submig gur dtüdtefyt nadj groeibrüden.
9Sa§ er feit 1676 gu neuerlicher 2Sieberf)erftetfung fetneä £cmbe§
enttoorfen unb in bem fleinen Slmt 93ceifenf)eim=£anb§berg autf) er*
brobt blatte, foHte nun burd? ba§> gange $ürftentum gmeibrüden getjen :
©ine neue ^irdjenorbnung, bie roenn nic^t gong, fo bod) in bem
@mteitung§fabitel ^erfönlict) bon <5erenifftmu§ getrieben toorben
mar; bie Sfuffrifdjung unb $örberung ber je^t mefjr ol§ je nötigen
ürdjlidjen Stiftungen (©bitaler, (Sbenben, SHmofen) u. a. nt
SDeä ©ifer§ bott trifft ber £ergog — im ,£>erbft 1679? — in
groeibrüden ein.
llnb giemlid) um bie gleite 3eit fe£t $ranfreid) bie 9teunion§=
fammern ein unb tjebt bamit au§ gu bernidjtenbem «Schlag gegen
griebridj) Submig, gu einem Schlage, ber ifym aüe§ nimmt bi§ auf
— bie SanbSburg.
3* JMe Janböburg
als
1680-168L
2lu§ S3erggabern tarn anfangs £)egember 1679 bie f)öd)ft be*
fremblidje üßaifiridjt, ba$ Sttonclar bie bortige ®egenb befe|t tjabe
unb mit gleichen SKaftregeln bem gangen .Spergogtum brob>, roeil ba&
felbe nad) ben Unterfudjungen ber 9teunion§fammer „eine "£>ebenbeng
ber auf ©runb bes roeftfälifdjen $rieben§ $ranfreict) gugefbrodjenen
9tb>inlanbe" fei!
SBirflid) erfdjien auc§ am 10. Januar 1680 im fog. $riebridj§--
bau gu gmeibrüden ber frangöfifdje ^uiffier ©taube be SSerbaboine
unb fteEte bem Slmtmann bafelbft eine SSorlabung gu, monadj ber
„borgeblidje ^>ergog bon gmeibrüden, $riebrid) Submig", am nädj*
ften 1. SKärg bor einer ^ommiffion in 3tte|j ftd? über bie Stecht»
mäjgigfeit feiner Söefi&titel auSmeifen folte, toibrigenfalB fein Sanb
mit bem SSiStum Sftetj, bon bem e§> gu Selben gel^e, bereinigt unb
ber ^»ergog gum ©rfa£e alter bisher begogener Renten unb ©infünfte
berurteilt roerbe. ,,.£>ergog %xiebxiä) Subtoig fbrad) bemgegenüber
fein SBefremben au<§, ba$ man iljn al§ beutfd)en 9teid)§fürften bor
ein auswärtiges ®eridjt labe unb errTarte, bafc unter feinen Um*
ftänben üjm feine ©rblanbe entgogen toerben tonnten." Sludj ©djroe*
ben interbenierte, „atle§ blieb aber oijne ©rfolg. S)a ^riebric^ 2ub*
toig fid) nidjt bagn berftetjen mottte, roegen feines angeblich me&ifdjen
SSefifctumeS fict) bon $ranfreidj belehnen gu laffen unb ben Unter*
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tauen-' ober Sßafaßeneib §u Keiften, fo tourbe er feiner Sanbe für
berluftig erffört. 2HS bie gran^ofen einrüdten, 30g er ftti) nadj faft
gtoattäigicrtjriger Regierung notgebrungen in ben Sßribatftanb gurütf".1)
SInfangS Februar langte ber bertriebene .^er^og flütfjtenb in
2tteifent)eim an, bom SJSräftbenten $fjil. äMdjior b. ©teinfatfenfelS
embfangen nnb betoirtet.2) griebrid} Subtoig hoffte toenigftenS fjier
nod) toirfen gu tonnen; er befe^te audj bie (Sdjulftetten in üftieber*
Raufen nnb Setttoeiler neu, betoiHigte ben 9D?ebartern einen ©djulmeifter
'{tatt eine§ Pfarrers, ben Setttoeilern 14 tägige Sßrebigten, ben £)bern=
Reimern eine Slrt biblifdje Gefd)ic§te; er berfagte ben Sllfen^ern ben
SSieKjtrieb am ©onntag nnb toottte eine Sßoft („SriefbefteEäirM") für
bie Pfarrer einrichten.3) llnterbeffen tjatte aber ber S3irtenfelber
SSetter ©^riftian IL, fran^öfifctjer Generalleutnant,4) einfttoeilen bie
mekifd^frangöfiftfje Setyenbarfeit be§ ^ergogtumS anerkannt nnb fitf)
gu SSerggabern Ijmlbigen laffen; fogar bie eigene ©djtoiegertodjter
grieberife Charlotte in ®örrmofd)eI=3tteifen£)eim neigte gu grantreitfj.
Submig XIV. *)atte i§r auct) (anfangt 1681?) baZ Slmt ÄanbSberg
({ebenfalls mit bem übrigen Seil beS OberamteS 3tteifen*)eim) als
Söittum guerfannt. 3)a3 mar ber le&te nnb fdjmerfte ©djlag aufs
£er3 unfereS biebern, felbftänbigen dürften. 9to gibtS nur eines nod)
für Ü)n: bie SanbSburg, bie ©djofte, bie er borfidjtigertoeife 1661
als gibilgut ausgehoben; fie fottte fein 2Ift)I toerben.
©eine gmeite Gemahlin, „bie getoefene ^ammerjungfer", unb
bereu 5 Aber, ber diät SSernigf, ber ©efretär 3#idj)aeIiS, Kammer*
fdjreiber (£runio, (ber ^ofmeifter ?) SOMSber unb Pfarrer (9tie8?)
nebft einem ^ammerbiener, gtoei ©infbännigen, einem ^utfdjjer unb
einer STbotKjeferin begleiten ifjren Qexxn gen SanbSburg.5)
©djtoer Kjatte Gottes £>anb ben ^er^og gefdjlagen ; faft aKeS,
toaS fie üjm gegeben, Kjatte fie ifjm genommen: benSSater, bie 3Jhttter,
bie Gattin, 11 ®inber, 3 ©nfel, fein Oftefibenäfdjlofj, feine SSibliot^eE,
!) äRolitor, ©efajidjte einer beutfdEjen gürftenftabt, groeibrütfen 1885, @. 343.
2) 31m 10. ge&ruar 1680 unterjetd^net griebricf) Subroig in atteifenfjeim einen
Kaufbrief. 8anb§6erger ÄeHereired£)nung3 33eteg Don 1680.
3) ßird&enfäaffeneUatrdjiü 3roei&rücfen, Rep. II. No. 214.
*) Regierte 00m 6. ©ept. 1654 an in Sifd&roeiler, com 30. 3ftärj 1671 a6 in
Sirfenfetb, oom 18. 3uni 1673 an audj in bjr ©caffc^aft 3iappolbtftein ; geftocben
26. 2lprü 1717.
5) So? roage nidjt, SMitor ©efcfeidjte einer gürftenftabt <S. 343 ju folgen,
roor naü) grieberife (S^arlotte baä ganje 2anb QmeibxM.n aß Sßittum äugefpcod^en
roorben fei.
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fein Slrcfjib, feine feauptfiabt, fein Sanb, ja feinen ^ürftenrang.1)
•iftur eine $elfenburg mar ü)m geblieben, ein ^atmo§, bon bem er
leiber nidjt mefjr frei merben fottte: £anb§burg mit bem ©nt, mie
e£ ungefähr fein SBater J 616 befeffen unb ba§> er berbeffert mit
glücfreidjer ^>anb feit 1646 !
$>a 1646! 2Sie freubig mar er bamaU ben 2Beg bon Steifen-
¥)eim naä) SOcofdjel gebogen!
Unb jefct?!
„(Stift auf gerettetem 23oot treibt in ben ^»afen ber ©rei§."
SSJiitte Slbril langte ber berjagte §of auf Sanbäburg an. (Sofort
mürbe ber 9ftinber= unb ^ü^nerftaft mieber befetjt, bem 28adj)tmeifter
Ätricf) ein Solbat Seonfjart beigegeben, $enfter unb Öfen tourben
au§gebeffert; bie bamaU einfaftenbe meftlicfye Ringmauer mürbe nen
aufgebaut, ja eine neue „llfjr^affen" (= (Sonnenuhr) mit golbnen
Ziffern liefc ber ^er^og burd) ben „Setjenbetfer 2Biltberger au§ SDteifen-
fyeim" malen. %oü) befahl er t)ier fdjon biftigfte .£>erfteftung. 3aJ)I=
reiche Ungemitter im (Sommer be§ ^atjreS 1680, begleitet bon einer
bottftänbigen ®ürre im (Sbätfommer, geboten nämlic^ größte (Sbarfam-
feit im ^of^alt. ®er Kelter (Start, meldjem toegen einer Sftobungäfadje
eine SDMjnung auf beffere Pflege be§ fjerrfdjaftlidjen ^ntereffeö §u*
gegangen, meigerte fid) bon ben 3lmt34Borräten etma§ Hjjergugeben, mof)I
im ©ebanfen baran, bafj bie ^leftereigefätte burcf) töniglidjen 23efe£)I an
grieberite Charlotte gemiefen feien; erft eine fc^riftli^e Slnorbnung bon
grieberife Charlotte Raffte SSanbel.2) ®odj) bamal§ lag griebridj
Submig mofjl fdmn auf bem (Siedjbett;3) am 1. Slbril früt) morgend um
i) 3ludE) feine Sarmittet roaren burd) bie 2tu3t)eiratung oon <5o§n unb Sbdjtern,
burd) bie 2lbmadjung mit ber ©djroiegertodjter 1678 (2lnfauf, Strronbierung unb 9teu;
bauten ber — 2)örfer unb — £>öfe -JUebeilirdien 1672, Sefd^en-- unb 2)örrmofd)el), 2ln=
lauf ber §älfte t)on ©djieräfelb 1657, Serf orgung ber ßinber jroeiter Crfje, 2luöbfeiben
ber 9)?ontforter unb £oßänber SRente unb bie (Sntjieijung be3 ^erjogtumö be=
beutenb jurücfgegangen. %n ber £>auptfad)e roar er je£t auf ba3 fog. 9Jeuburgtfd)e
Deputat ad 6000 fl. per %af)v angeroiefen.
2) 2)a3 mertroürbige ©djreiben tautet: „1)er 2lmt3feller ju SanbSburg ©tar!
fyatt Serenissimae 5ürftltd)er £urd)laud)t ©djroieger £errn Sater 2)urd)(audjt griebtid)
Subroig Sfalagräflidje ©naben nit attein bie im Stotjenberger Xijal fonbern aud) anbern
Orten fattenbe gaftnaditfjütmer, fouiet Sie beren ju bero ^oftjattung oonnöten (jat unb
begehren liefern ju laffen. Signatum äüeifenljeim, 4. äftärj 1681. grieberife ßfjartotte".
8) S)aä le^te un§ be!annte ©ignat von iE>m batiert »om 28. S^ODember 1680,
bie te£te 2lintöb,anbtung ift eine Segnabigung (grü^ja^r 1681): ein geroiffer Subroig
SBecrer auö Sllfenj ^atte in ber Sruntenfjeit mit einer 33irfd)büd}fe unter einen Raufen
33uben gefd;offen unb „be3 3"ben 2Kenle ©ob,n mit etlichen §afenfd;r5ten ben 58aua)
befaben"; er fotlte bie Xat mit 10 fl. büfjen unb rourbe begnabigt.
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6 Ut)r berbtid) ber ©djmergebrüfte im Stirer bon 61 ^afyxen 5 2ttotta=
ten unb 14 Sagen.1) 23atb nadjtjer fenften bie betreuen ben £et&
in feine ©ruft unb fagten if)m gur Seiche ba£ 2Bort, ba§> für biefen
SO^ann gerabe^u gebaut festen, baZ 23ort au§> Sttetjemia 8, 10:
„. . . S)ie $reube am §errn ift euere ©tärfe."
griebridj Subftng war ber einzige .Spergog, ben bie Sinie £anb§berg
beut 2anbe gegeben. (Seine Xätigfeit auf beut ^erjog^ftu^Ie gu befd)rei=
ben, mar nicfjt unfere Slufgabe; fie ju djarafterifteren, ift nid)t unfere
Sibfidjt. @3 genüge, t)ierfjer ein Urteil feinet ^an^Ierä, be£ metjrge*
nannten S)abib $önig, p fefcen, beut man gmar $ßarteilict)feit bor*
merfen, aber ©adjfenntniä nietjt abfbredjen Eann. ®iefe§ Urteil
lautet: „$ur SSieberaufbringung be§> $ürftentum§ lt)at er ($riebrid)
Submig) mit Sftebarierung berer bei bem 30 jährigen Ärieg faft ber«
faltenen ©ebäuben, infonbertjett mit Rettung be§> $ürftentum§ au§
bem übergroßen ©djulbenlaft, metdjer bon ^ergog 2SoIfgang t)er bi§
gu feiner Regierung bon $eit gu 3ett metjr bermetjrt alz berminbert
roorben unb an 10 SOcittionen (! ! in biefem s$untt übertreibt ^önig ! !)
in altem fieb, erftredt, einen fefyr guten Slnfang gemalt. Dfjneracr) tet
alter 2Bibermärtigfeit, fo 3$re ©na&en bietfältig aufgeftoßen, gu
großem Vorteil ber Sßofteriorität (?) mit ©otteä §ilfe meiter glüd=
Itdj mürben reüffiert fein (bergeffen ift: ©e. %uxd)lauä)t — mürbe
toeiter glüd(id) reüffiert fein — ), menn nid)t ber nod) mätjrenbe leibige
ÜMeg eingefallen märe unb ot)tterad)tet bero forgfättige ©onbuiten
. . . prter ai§> einige ©tänbe getroffen unb mithin fottjane ^t)re
guten Consilia auf einmal gang über ben Raufen gemorfen fjätte."
S)ie 5ßerfönli(f)teit $riebrid) £ubmig§ mar bon unleugbarem
SBotjlmotten für feine Untertanen getragen, unb menn er aud) gum
Sßoltgeiftod griff, bamit er feinen Seuten ba§> bertannte &ute „ein»
ftreidjen" tonne, fo mar fein 28at)lfbrud) : „SSofjIgemogen allezeit"
bod) bie (Signatur feine! 28efen§ unb (Schaffen!. Sanbäberg, ba§>
fein erfreu Satten unb feinen legten (Seufzer gehört, ba§> itjn in
3tetct)tum tjatte fbielen, in 93ebrangni§ tjatte fterben fetjen, nennt ben
ernften ©orgereidj mit ber gerben, ergebungäbotten Sulbermiene
ftolj ben ©einen. 2)a3 reformierte S3etenntni§ §ät)It itm p feinen
eifrigften unb berftänbigften Slnpngern, bie Sateinfdmle 3fteifent)eim3
$u itjren ebelften görberern, ba§> 23aterlanb gu feinen uneigennützig*
!) 9lad£) ber (Sargtnfdjrift Jbei JQeinj, ©d^ofcfird&e §u SOietfentjeim, ©pener 1900,
©. 48. §äut(e, ©eneal. b3. ©tammfjaufeS 2Bitte[g6ad^, rebu^tert ©. 164 ben Sterte;
tag auf 11. 2tpriL — Sluffaßenb erfdrjeint eö, ba^ bie fonft fo rebfeligen Duellen ü&er
bie Äranff;eitöart gar nid^tö mitteilen.
7
— 98 —
ftett Tätern, beffen traßtfdje« ©efdjtd üjn ben fersen ©utgefinnter
eöenfo teuer tote beut gleite ^eitnifc^er ©efd)icf)t§for|djer intereffant
madjr. Xatfädjlidfj *)aöen iljm aurf) SoanntS tote (SroHtuS, £ein£,
Seemann tmb 3ttoIitor ^Betrachtungen getoibmet; $. ©. Sßenfc aber
§at im borigen $at)rf)Uttbert unb $aftor 3fr. SB. ©uno ju <Sban=
becf (£annober) fjat in neuerer $eit (1889) in eigener 3l6*)anblung
feine ftrdpdjen 23erbien[te natf) ben Quellen befdjrteben unb burdj
glängenbe Soöfbrüäje getoürbigt.
IV. IkapiteL
2)te ÜLanbsburö
verlassen unfc verloren — bocb nicbt
vergessen im Ibause Wittelsbacb
1681—1902.
T^er %ob be3 $r>ev%OQ§., ba% SluSfterben 5er Sinte gtoeibrütfen*
Sanbäberg, fefcte bie Untertanen in fragmürbige StedjtSberpItntffe.
2Ber mar i^r unb i^re§ Sanbeä «£>err? $ünf, fedj§ SSemecber er*
fjoben SInfbrud). 9?ad) ben ©rbgefe^en fottte bie Sinie Meeburg
folgen, beren Dberfjaubt gur geit al§ $arl XL über ©djjtoeben
ijerrfrfjte; beffen Dfjeun aber, ber Meeburger 2)ebntat§tn^aber; 2lboIf
^o^ann, ber fidj in fefjr bebrängter Sage befanb, hoffte al<§ älterer
unb einfjeimtfäjer SSermanbter auf Überlaffung be£ «^ergogtumä.
3fttbererfeit§ blatte fid) fdjon bor einem 3^r S^rifttan II. bon S3irfen=
felb (f. o. (3. 95), aEerbingä unter SBorbefyalt ber Oteögte (Sdjtoebenä,
in gehnffen £anbe§teilen fjulbigen laffen; metter berlangte beffen
SSruber ^oljjann Sftatl gu ©einkaufen bie neuburgifdje diente eine§
^ergogä bon gmeibrüören; bie oft genannte grieberüe S^arlotte mar
bro 1680 menigftcn§ int unbeftreitbaren SBtttumStitel. $$rer aller.
ungeadjtet liefj ieboeg Submig XIV. megen ber me|ifdj)en Selben bie
oberfte 9ftegierung3gemalt burcb, feine 9teunion3fammern, burd) einen
in £omburg fi^enben ^ntenbanten nad) freiem ^Belieben meiter üben.
Stuf £anb3burg aU im mormfifd)en £ef)en§teil berfaf) man fiif)
aud) nadj) beut Xobe be§> §ergog§ feiner fremben ^nbafion; „ber
pd)fte Otegierer alter ®inge l^at e£ fo gefdjjtdt, bafj $rieberife
Charlotte gur Regierung biefer Sanbe gekommen ift." 3$re ^'-
rater in SOZeifert^eim laffen audj btö $trd)engebet für baZ £errfd)er*
7*
— 100 —
r)au§> auf bie $ürftin beuten; fie felbft glaubt Sftegierungäljanbtuttgen
bornel)men gu tonnen, 6e[te((t Wiener unb täfct St&gaben l) naä). Sttlein
— fie maätjt bte 9ted)nung ol)ne bte ©emalttjaber.
£ef)n Sage nacf) griebrict) SubtoigS £ob — am 12./22. Slbril2)
— erfajeint eine frangöfii'cfpe ©efanbtfcfjaft,3) an itjrer ©bitje „Httajor"
Sonnet, toelctjer ba§> ©djloft befitfjtigte unb bte borfjanbenen Kriegs*
borräte befcfjlagnatjmte mit bem Slnfügen, bte £anb§burg gelte bon
nun ab al§ — frangöfiftfje ©arnifon. Sßräfibent unb diäte bon
Stteifenljeim berufen fict) bergebenä auf bte ntdjt meijifdje Seljjen*
rüljrigfeit be§ 3ttofdt)elgebiete<5, bergeöenS barauf, bafj erft bor einem
falben Zsafyxe bie £et)en3embfängni§ bor bein S3ifct)of gu 2öorm§
felbft nadjgebrüft toorben — nichts tjilft. fttoax roiE man ber
^»er^ogin^SSitme $rieberife Charlotte bie Seftettung be§ ©djloftguteg
nid)t bermetjren unb ba<$u einen «Spofmann mit Änedjt nocf) im .Jpaufe
bulben. SIber fonft bleibte beim 93efet)t: ©tfjlofj, $efte, ©arten,
Sßeinberge muffen e^eftenä geräumt, bon 28ittel§bact) berlaffen werben.
SBerlaffen?! ®a§ ©cljlofc berlaffen? 2ll§ ein ©tfjmeräenä*
fctjrei fctjmäljlict) ©enotgüdjtigter ger)t bon 9ttunb $u SKunb bie $rage :
9ttuf3 unfere ,£>errfc{)aft ba§> <Sct)iof3 berlaffen? $ft e§> möglief), bafj
ein ©etoaltftreict) ein 300 jätjrige§, lanbe§)§errlitf)e§ SSefitjredjt un=
gerügt berufen barf ? ©tfjon bie atlernädjfien Sage bejahen Ijöljmfdfj
biefe $rage. grieberife Charlotte berfeijt ben £of4ßrebiger; fie
gieljt bie hanglet ein unb befiehlt bie Verlegung ber Rederei nadj
Dbermoftfjel. ^pier roirb in aller @ile ba§> leerfte^enbe ^otfjfdjje
§au§ für S)ienftraoIjttung, ©djreibftube unb Slftenraum hergerichtet,
bamit ber StmtäfeKer ©tart umgietjen lann;4) er nimmt and) %vüü)te
unb £>au<§borräte mit fitf), bie er im ©trafjbergerfdjen £aufe unb
auf bem J^irdjenfbeitfjer lagern5) roirb; ba aber im $lecten feine
') £ier ift befonberä intereffant ein ©teuernaajlafj, meldten fie roegen Unwetters
fcfjabenä ben Seuten in Äallbadj, 9teifet&ac£), ©djmittmeiler geraupt.
2) S)ie SBeftatturtg bürfte bamalg xvot)l nocf) nidfjt gefdjefjen geroefen [ein.
3) @o mujj \<$) bie 9ied)nung3notate beuten. Som 11.2lpril batiert ber 5Mer
feine -Jceuernennung ; t>i§ jum 11. ÜJoril einfcfjliefiticf) rotrb bem ©tfjtofjtrommelfdjtäger
bas> ©teilen ber Surmufjr von grieberife Sfjarlotte be%al)it. Söegen be3 @rfdt)einen§
biefer franjöfifdjen ©efanbtfdjaft fct)icfen s$räfibent unb Sftäte einen Soten nadj ©tabeden
— offenbar Befürchtete man roeitgefjenbe 5ß[ünberung — ; am 12./22. Slprtf quittiert
Sonnet bem ÄeKer bie 2tu3lieferung beä ^ßuloerä . . .
4) 2)amatä Ejat eine „arme grau bie Brieflichen 2lmt^bofumenta um 2 %afyen
8 Jj Dom ©d)(of! nac^er Dbermofc^el getragen", bie ü&rige 2tmtöregifiratur folgte auf
Sßagen unb biefer ©orgfalt beg ÄeKerS banft Serfaffer biefeä feine öeften Cluellen.
5) SBarum roerben bie fürftttdEjen §öfe in D6ermofc^el mcfyt ^ieju oenü^t? ©inb
fie alä 2lHobialgut an bie ehemalige Kammerfrau §epp gelfommen ober mürben fie
gleichfalls in Sefajlag genommen?
— 101 —
größeren fetter 51t letzen firtb, muffen bie fjerrfrfjaftlitfjen Raffer
nad) 3tteifen*}eim gefanbt werben, toobjn aud) für atfe gufunft ber
2Sein geführt werben foH. ®a3 9Stel^ fommt naä) Xefdjenmofdjel
in ben 23aub>f grtebertfe ©fjartottenä. Unb altgemad) sieben anct)
S3ief)frau, Pförtner, Srommelfctjläger , ©rfjlo&folbat, 2öad)tmeifter
unb 28ingert§mann, gum Seil ftetten* unb Brotlog, ab. ©leic^jeitig
mit ben Ämtern unb Wienern wirb aud) bie 9ftoBiliar4BerIaffen=
fdjaft bon ben Slftobial* unb $ßarab£)ernal*©rben gerftreut. 'Sie
überleBenben nidjtfürjrlidjen SIngeprigen ber feiten ©b> berbrtngen,
Wa§ i^nen $ater§ (Bitte borgefel^en, borläufig in ba§> ber „getoefenen
Kammerfrau attariedjen" gehörige bormaI§ ^erbferfc^e Slntoefen jit
D6ermoftf)eI; bie Beiben an SfenBurg Be^m. Seiningen berljeirateten
SJSringeffinnen bergen ba§> Übrige in Dffenbact) unb SSotfenfjeim.
S)ann reifen fie felbft auä) weg unb nun fommen fürftlidje SI6ge=
fanbte, um unter Sluffitfjt be§ £>ofmeifter§ (b. b. ©ulfc ?) ben „9ttar=
ftaff" be§ f §ergog§ gu fiebern. 3tm 27. 2ttai führen ©taümeifter,
Kutfdjer unb Kammerbiener be§ tpdjjfeligen SSerftorbenen Sßferbe
Kjinab bon ber 33urg . . . Neunten bei 2Sirt ©ngel galten fie bie
Se^te . . . ®ann Reiben anä) biefe STUerle^ten bon Söurg unb
(Btabt. Unb nun ift aüe§, „aEe§ gumalen bi§ auf ba§> (Seringfre
^inmegtran^bortieret." J)
®ie Sanbäburg ift bon 28ittel§batfj berlaffen! Unb bie
$eic(jen ber $eit echoen: ®ie £anb<§burg ift für SBitteBBad} —
berloren! ®enn 90Mac§ S3oten b>Ben nur einen ©rBen: ben —
roten %>a§n. Unb in bie flammen geT^t beine ^al^rt, bu mein lieber,
trautet ©djlof}! 2Sa§ *jilft% bafj $rieberife ©Ijarlotte beinen Korn*
manbanten umfcfyneid^elt? ®u ntufjt in 3JteIac§ färben tauten, bu
ftolseä #ürftenf)au§ ! 2Sa§ Pft§, ba$ S^riftian IL im ^uni nad)
3#eifenb>im, ja ©nbe Dftober unb Anfang *ftobember 1681 in§
Sanb§Berger Statt felbft fommt? ®a§ ©djlofc mufe brennen! 23ittel<^
hau) wirb nie mieberfefjren. £)er $rangofe fi|t feft auf Sanb§burg
unb nur ber Stbrunbung falber ergäbt ber ©fjronift J)ier bie näd)=
ften ©efdjitfe weiter.
Sttflt Saläre lang blieb bie Sanbäburg frangöfifc^. ©djon im SIbrtf
1681 blatte Kommanbant 93onnet eine 5]3ulberfammer auf Ijerrfdjaft*
lidje Soften Bauen taffen ; am 15. ülftai löft ifjn Sorimier ab. 93om
18. Sluguft 1681 aber Wirb ber ©in§ug ber ftänbigen ©arnifon felbft
gemelbet, beren %üfyxev S3eaulieu nunmehr al§ Stommanbant unb
]) <5tef)en geblieben roar nur bie übermäßig fdjroere 93aumfelter unb überfefjen
rourben üier günffuberfäffer — letjtereä ein 23eroei3 für bie ©röfje be§ ©tfjtofjtWerS.
— 102 —
„Monsieur de (!) Cliatel" bie Söaijtt frei macrjt für franjöfifcrje S3er-
maltung§= unb 9ftedjt§bflege. 23eau(ieu futfjt allerbingä in möglidjft
loyalen formen fiäj §u galten : er §ar)It fogar 3wfen für ben ©djlofj*
mingert, autf) für etliche gepachtete Sßiefen unb läfct feine ©olbaten
mit rat l^elbe arbeiten; grieberife ©tjarlotte fcfjicft il^m bon Reifen*
fjeim au§ „meilen er gute ordre gehalten" aucf) etliche 2Sagen £>eu
unb Söier. SIber er ift einmal $einb im Sanbe, bie SBefafcung mafjt
fict) 2Beibe=, $ifcf)= unb ^agbrecrjte an, nimmt ba§> Dbft t)invoeg,
burdjftreift Heller unb (Speicher be§ ^>aufe§, in toelcfjen bie Soor*
rate be§> fjerrfdjaftlicijen -Spofmanneä lagern unb benft erft an Slögug,
aU anfangt 1689 J) branbenburgifcrje, Jjeffifcrje, rjollänbifcrje, födjfifdje
Xrubben gegen bie 9trjeinlanbe borrüden. S)a erfcfjienen rafcb, aucf)
State au§> SQteifenfjeim megen 9tebarierung be§ <3djfoffe§. 216er
blötjlicf) lommt Souboiö entfettficrjer Söefelj)!, bor 3lb§ug ba<S ©djlofc
§u berbrennen2) unb e§ mürbe ©nbe gebruar ober anfangt Sttärg
1689 „totaliter bemolieret unb ruinieret."3)
SSor 34 3a^re" erft neu errichtet — unb nun berfunfen
in (Schutt unb 2tfcf)e ein ftolgeö $>au§> 2BitteBbacrj§, ein Dfmeforg
ber 3toeiörücfer ^>errfc§er, ein Stü^bunft itjrer %Raü)t, ein Slfrjl unb
eine mirtfcfjaftlicrje 3en^rale be§ gefamten umliegenben £anbe§ burcr)
480 Safjre — berfunfen burcfj 9ftorb6renner3 ,£>anb!
23ergeffen aber mar ba§> £au3 nicr)t! 211§balb (1696)
mürben Slnträge laut, menigften§ einen ^>of bort gu erbauen; bafür
aber blatte $arl XIT. bon ©djmeben feine üDcufje; ©uroba forberte i^n
i) Unterbeö mar 1683 bie fdjroebifdje !Kad)iotge im ^erjogtum .groeibrüden ttu
fofern in bie Sßege geleitet morben, al§ Gfjriftian II. non Sirfenfelb mit 3Sorbefia(t
ber Siebte ©cbroebensS ba§ Sanb abminiftrierte b\§ 1693. Sebmann, ©efcbidjte beö
£>er5ogtums> ^roeibrüden, ©. 445; -Kontor a. a. D. ©. 351.
2) Siefer 23efef;f rourbe beftimmt gegeben ; er fdjliefst nict)t au§, baft grieberife
Sbarlotte, roie Seemann an »origer ©teile unb in „UrfunbUdje ©efcbicbte ber -Burgen
unb ©djlöffer ber $falj" ©. 251 nad; einem 9iegierung36erid)te t>on 1696 mitteilt,
„an ben Marchai de Frauce Marquis de Boufleur getrieben, felbiger aud) bem
©ommanbanten 33eaulieu befohlen gehabt, nur bie Defense ju benehmen rmb bj baufj
oljnberübrt ju laffen". Drig. angebtidj im $rei3ard)iu ©peijer, i'asc. No. 10.
3) 2)iefe Satfacbe fonnte Sßerfaffer erft im ©eptember 1904 feftftellen au3 1.
Skmbäberger Äeaerei=2lften 1691, 1692, 1693 im Äreiöarcbio ©pet;er sJJo. 1349 bi3
1352, 252, Sit.: „3rm afim (Selb auö Käufern unb ©ebenen". 2. JDiefelBen pro 1689
©. 19 in ber $ird)enfdjaffenei äfteifenbeim. 3. Senombrement be§ 2lmte£ Sanbgberg
oom 17. %an. 1719 im Äreiäard)to ©pener. @ä fällt bemnad) alle§, raaänacb.j'^oanniä,
Äatenberarbeiten ©. 165 oon fpäteren 3*°^f^er11 — Seemann a. b. a.,Drten ©. 455
unb 251, 9JJoIitor a. a. D. ©. 355, §einj, ©rablirdje, ©. 56, (gib — über bie 21b;
miniftration mm grieberife (Sb.arlotte auf Sanbsburg feit 1693 unb über ben %aü
biefer 33urg — im £>erbft 1693 — feit^er gefd)rieb:n unb gefagt mürbe.
— 103 —
im norbifcfjen $rieg unb bie Sdjlo&felber würben berbadjtet. 5)ie
fett 1719 in gweiörücfen folgenbe Meeburger (Seiten* unb bie fbätere
SSirfenfelber Sinie Ratten feinen ($5runb, ben SBieberaufbau ber £anb<§-
bürg gu betreiben; fie liefen in Dbermofdjel eine Kellerei errichten
unb gematteten ben Wieberbelebten 23ergWerfen 1758 im £an ein
eigene^ ftecfyenfyauä aufzuführen. Söalb muffte nun bon 3Iuffitf)t£
wegen afferbingS gemelbet werben, ba$ bie Otuinen ber SanbSöurg
burd) irgenbwen anberWeitig baulid) berWertet Würben. 2Iber man
fdjien Wenig 28ert me§r auf bie Sftefte §u legen, ©t)riftian III. be=
fucfc)te 1773 bie ,£>ari> unb 28eirf)=SitberWerfe am (Sek unb Sanbäberg,
bieffeict)t aurf) bie Sanbäburg. S)ann (1794) tarn biefe aU National»
gut an bie ^ebalutionäre unb iljre ®rünbe Würben gleid) anbern
1800—1806 an gkibate berfteigert. $ie ^falg aber fiel 1815/16
enblicr) Wieber bem angeftammten gürftenfjaufe <$u unb ber 93efi£et
be§> 23urggebiete§, SSürgermeifter üfleu, unterhielt bie alteljrWürbige
(Stätte nad) beftem Vermögen — autf) mit Unterftü&ung beS (Staate^.
9teifenbe unb $orfcr)er befugten ben Ijjiftorifcr) merfwürbigen 5ßla|.
©inen §errn au§ bem altangeftammten gürftenljaufe in ber Heimat
Wieber gu begrüben, blieb aber un§ borberjalten. $War §at Weilanb
(Se. aftajeftät Äönig 9tta£ II. bie Söurg gefefjen, al§ iljm auf feiner
^falgreife bie SöeWotjner be§ 3ttofd)eItaIe§ „an ber fcrjWar^en SBrütf"
ben ©i^rentrun! frebengten unb beifügten, foldjer golbner Srobfen
fei am %u$e be% (Scr)Ioffe§ feiner Sinnen geWadjfen, Wie e§ bort
brüben in Ruinen rjerübergrü^e. SIber 1901 berfbratf) «Seine
@£5etlen5 ^egterung^bräfibent b. 2Mfer bei einem SSefucf) in öber=
mofdjel, angezogen bon ber lieblichen Sage ber 2$urg, angemutet
bon beren ©efcrjicrjte unb bem allezeit, befonber§ 1793 bezeugten
treubatriotifcrjen Sinn ber SSeWo^ner, (Sr. §i. §of)eit ^3ritt§ SubWig
bon 33at)ern gelegentlich be§> 1902 in ^aiferSlautern ftattfinbenben
batjerifc^en 3entraEanbWirtfct)aft£fefte3 einen Slu§ftug auf bie Sanbä*
bürg gu embfe^Ien. ®a§ Würbe gur %at unb al§ bie amtliche 3ttit*
teilung eintraf, S^rin^ Subwig ®. Qofyeit Werbe am 6. $uni 1902
wirflitf) bie SanbSburg befugen, War§, aU fei ein Räuber berfunbet.
Umfängliche opferwillige Vorbereitungen Würben getroffen.
„Sftcrjt nur ba§> ©täbtcEjen Dbermofcrjel,1) ber nafje Rieden (93afjn=
ftation) Sllfen^ unb bie ^orfgemeinben füllten fitf) aU foltfje geehrt;
aucf) bie gamilien fcp^ten ben Xag „rjötjer benn ^ircfjWeir;". ©in»
labungen Waren ergangen, Iludjen Würben gebacken; am SSorabenb
trafen entfernt Wo^nenbe 9Ro\ä)elev in ber Heimat ein, gange (Sibben
0 SDiefer 39erid£)t ift entnommen bem „Sanerlanb" 1902, @. 556 unb 557.
— 104 —
fafjen fid) Wieber. ®ie einrjetmifdje Bettung fünbigte ifjr %l\<fytex*
fcfjeinen am §efttag an — e*n allgemeiner Feiertag nar)te. 2Sa§
ba§> Reiften Witt, begreift 5er, ber ben 9ttofcr)eI> unb SUfengtaler
fennt, ben füllen, nüchternen, arbeitgeWo^nten, überlegten 23erftanbe<§=
menfdjen, ben „bebucrjten", fcfjWer beweglichen SEftann, ben nicr)t leidet
ein ©reigniä „au§'m ©'las", b. i. au§ feiner 2lrbeit§orbnnng bringt. —
©nbltct) bracfj ber grofte borgen an. Still, feierlid)! ^Jcur ba£
©ott=WaIf ^Sauten febjt.
Stf) fdjlenbere ba§> %al tjinanf burct) bie ©emarfnng. üftiemanb
„fdjafft im ^elb". $üge bon (Stfjulfinbern gießen, fja^nlein fcrjWenfenb
nnb Sieber fingenb, bie Sanbftrafce Ijjin; Sanbleute eilen anf ©f)ara=
banc§ unb ©tjaifen jur $eftftabt, fo „reidj an ©fjren" fjeuf. 2Sie
ba§> alte Wlofäel fo fto^ ift! Unb fo blanf unb fcfjmucf ift e§!
®ie Käufer neu berpu&t, beflaggt bis gum legten SSinfel, befranst
jebe %üt aucfj im legten ©äfecb^en!
gebocb, man berfammelt ficb, fcr)on — am ©ingang be£ (Stäbt=
djenä, bon Wo au§ ber 33ergfrieb ber Sanb^burg leicht §u beobachten
ift. Sietjt fyat ber XurmWart bort oben bie geftWagen erfpäb,t in
bem Moment, Wo fie bom SHfen^ in<§ -Jftofcfjeltal einbiegen; er bjfjt
jum ©ruft, gum erften lieben ©rufe bie flagge weift unb blau, bie
flagge, bie au§> folgern Slnlaft bon jener erhabenen (Stelle lange,
lange nidjt meljr geWerjt. ©ine tiefe ^Bewegung gel)t burcf) bie 9ttenge.
„3e£t fimmt er! $e%t timmt er!"
Unb er tarn, ein 2Bittel3bac£)er wieber in biefe§ altwitteläbactjifcfje
Sanb.
23egrüftung, SSorftellung, ©fjrentrunf, ^afyrt burdj) bie <Stabt,
hinauf ^um S3erg. ©in SSudjenljain Wölbt fein SaubbacE) über ben
leicht anfteigenben 28eg, in beffen falber feöfye ba§> ftefyen* unb
Söet^auä (1758) mit einer riefigen £>albe au§ caput mortuum an
bie guten SSergerträgniffe ber ^afyte 1758 — 1794 erinnert, Wo man
reine§ Cluecffilber oft „mit Söffein fcrjö^fte". 3)ort, Wo bleute aU
ein fftofentjag bie Suityolbanlagen ficf) ausbreiten, begrübt bie (Scb,ul=
jugenb be£ ©aue§ ben t)or)en ©aft. ^ötjer hinauf geb,t e§ bann,
an ben falben, ©tollen, ^auen unb <Sc£)act)ten „Carolina", „S3er=
trauen gu ©ott", „Saron griebricb/, „(&otte§. (&ah" borbei.
Sftun ift man etwa 180 m über ber Xalfoljle; bie maffigen
Ruinen ber Sanb§burg Werben fidjtbar; bie SSagen rollen über ben
ehemaligen (Sctjloftgraben unb ben XorWeg gur „äufterften Pforte".
3)a — Wa§ t)öre idj? SBerben £ore lebenbig? 93efommen bie
(Steine Seben, altbergangene geiten nochmals eine (Gegenwart? $ft
bie alte lanb^bergifc^e Sürmerorbnung be§ Sßfalggrafen diupxefyt
— 105 —
(1534 f. o. ©. 40) toieber in Greift getreten, bafj mir ba ®rommeten=
rufe pren? 28af)rfjaftig: ®eutlicf) bringt bon ber inneren Pforte
ein altertümlicher §ömer!Iang, wie er anfangen be§ S3urgf)errn
©ingug runbete.
Sfi'S fo gemeint?
Sie 28agen galten. ^>unberte unb ^unberte umfter)en ben
Sßlafc, um $euge °eS benfmürbigen SlugenblicfeS <$u fein, toie noct>
malz ein .Sperr au§ 2BitteI§bacrj ben $ufj feijt über bie ©ctjmeffe,
meiere itjnen äffen als ein ©tücf erjrtoürbiger heimatlicher ©efdjictjte gilt.
Slber fiet)er ba§ Xor tjat fict) berjüngt, e3 tjebt fict) toie bor
altera mit SCngeln unb mit klügeln, mit „Sßortenftoben" unb 2ürm=
ctjen ! ©ar ein fratttietjer Porten tjüter rjat fict) hinter ben ginnen
aufgebrannt mit «Jpeffebarbe unb Xuba.
Sftoct) ift bie Pforte berfct)Ioffen.
Slöniglidje ,£>or)eit nimmt SJ3Ia| auf bereit gehaltenem ©i£e,
unb je£t öffnet fict) bie Pforte. (Geleitet bon gtoei riefigen ^erolben,
erfdjeint im Dtatjmen be§ XoreS bie -Spulbin unb ©ctjutjfrau ber
93urg, bie „Vergangenheit", in ber fleibfamen Xract)t be§ 16. Sa^r=
t)unbert<§. ®urcij bie ^ornrufe aufgemedt, fdjeint fie flüchtigen $uJ3e<o
über bie Otutnen geeilt gu fein unb bleibt nun, met)r bon ber
fonnenfjeffen SRen&it al§ bon be§> SSolfeS 3ufieI überragt, ftaunenb
an ber Pforte fielen, ©ie meif3 \a tooljl bie ^>orn= unb ^»eilrufe
ju beuten, begrübt alfo getoanbt in SSorten unb ®eberben ben
eblen ©brofj; aber flagenb finft fie bann t)in, roeil
„93erii)efjt ber SErautn üon golb nen £agen,
SerijüQt, »erraufd^t bie alte £err(i<$feit."
©oldjer Mage aber hüberftreitet bie „©egenmart", ein ftäm=
miger ©cfmtieb:1)
„2)er 3ftenfcf)f>eit roa^rer Segen —
@rfitüfit im fieten 9Bed^[eI nur ber 3eÜ-
Sein ©lanj üerfanf; bod) ©eine alten £erren —
©ie leben un3 nodj Ijeut' in madjtigem @e[djled&t!"
Unb mit bem #mtoei3 auf baZ ©Raffen unb Seben im %al
ba unten, too ber Äanbmann fieser feine gurren giet)e, ber SSin^er
feine Oleben bflange, ber ©teinmefc feinen Jammer fctjminge, ber ^auf=
mann marfte unb balb ba<S 2)ambfrofj erfdjeine, bringt bie ,,©egen=
mart" ein ,,£oct)" bem £aufe SBittelSBadj. Stufmerffam folgte" bie
„Vergangenheit" ben bräctjtigen Werfen; begeiftert fcpefjt auet) fie
bem ©djlufjruf fict) an unb enbet alfo:
i) 25er aß pfäfgtfd^er SDialeftbidpter &efannte 9iidfjarb SKütter, «erfaffer beg
,,@ru|fpiete3".
— 106 —
„Db audj bie Saljre fdjicanben
%<$) fe&/ e§ fror): Sie £reue roanfte nie,
Unb fefter fd^Ioffen ficf; bie trauten S3anbe
Um gürft unb 23olf in fcfjöner Harmonie.
2Ba§ id) geflaut in langer igafjre 3?etr/ —
§ier roarb'3 gebudjt mit (Sifer unb @ebutt>
2tt§ fidr)t&ar geicfjen unf'rer Sie5 unb £reu.
SReljmt e§ entgegen Dotter ^ürftenrjulb !"
2)amit überreichte fie bie ©fjrcngabe, eine in s$ractjtbanb ge=
bunbene £rmbfd)rift, bie SSegiefjnng ber 93urg §u SSittelSbacfj fcrjilbernb
(bie Urfdjrift borliegenben 28erfcr;enS). 2)er SBerfaffer Bat fobann audj
feinerfeitS nm gnäbige Stnnafjme ber (&abe, 51t ber itjn bie SBäter feiner
SSarerftabt anfgeforbert nnb unterftü&t. ©eine 2Bibmung§morte tlangen
in ben «Ruf au§: „S8ctyetn unb ^falj, ©Ott erhält'S!" ein 2Bort,
ba§> audp auf beut ®edel be§ überreizten 2Serte£ über bem SBabben
bon Sötttelöbact) unb Stabt eingegraben mar, umrantt bon JRebem
unb Obftgeminben. ®er ©inbanb — blaues Mbleber mit tjanb*
mobettierten aufarbeiten — toar ein 9Keiftermerf ber Sebertedmif.
®er Srrfjalt führte ben Xitel „$ie SBittelSbatfjer auf ber SanbS&urg";
Driginalmanuffribt bon Submig @ib; illuftriert nacf) Materialien
unb Stilen be§ SBerfafferS bon 9Jiict)aet Sicfleberer, Dbermofctjel
6. IV. 02. £er %e%t, 134 Seiten gr. 4°, führte auf ©runb reifer
arcrjibalifct)ett Stubien bie einzelnen SßittelSbactjer, meiere auf ber
SanbSburg gelebt, in elf abgernnbeten SebenSbilbern bor. ©efcfyrieben
mürbe ber %e%t in gerabegu meifterb>fter 28eife im ^rauenflofter
gn Dfofenfyeim ; bie Scrjriftgattung mar leidjt leferlidje 9ftonbe. 9?ur
für bie Ü6erfd)riften £}atte man $ierfct)rift gemätjlt, meldte bei 28tb*
mung unb ^abiteln fitf) gu tünftlerifcger gemfjeit er^ob unb in ifjrer
Duftigen ftattfyeit überall bie ^rauen^anb berriet. %k ^'tialen,
ju melden man toie gu ben übrigen gierbuctjftaben Zinnober mit
Sctjmarä unb|@oIb bermenbete, toaren bon einem eigenen geictjner.
®ie Xegtumroljmung, mie ba§> gange 23ud) in Spätbarocf gehalten,
mar im literarifdjen ^nftititt bon Rüttler entftanben. ©in befonberer
Scfjinuct be§ 28erte§ bilbeten, abgefeiert bon ga^Ireidgen bt)otogra=
br)ifct)en Slnfic^ten ber lanbfcrjaftlicrjen unb Jjiftorifct) einftfjlägigen
Partien, 28 Driginalgeidguungen unb Malereien SicflebererS. Stufcer
fecfjS ©enrebilbctjen, brei SSabben unb fünf Vignetten, ftnben fict)
fed)§ Porträts ber fütjrenben ^»er^öge au§ ber SanbSburger Sinie,
teils in DI, teils in SBIeiftift (unb $eber) nadj DriginalborträtS in
ber ©raimbergfct)en (Sammlung gu §eibelberg, bier 2lnfict)ten be§
93erge§ mit ber mittelalterliche SSurg unb bem Seben unb treiben
bafelbft, 9tetonftruttionen unb ßeidmungen beS SctjIoffeS bom 3a*)re
— 107 —
1409, 1530, 1033, 1795, ein ©ebia4BottbiIb bon ber £anb§burg=
gtirine unb bereit SSorburg äftontfort. ®a<§ Titelblatt ftetfte in
^eber^eicfimtng Dbermofdjel mit ber SanbSburg in $rüf)Iing§ftimmung
bar. SSter harten unb $löne über bie Umgebung, über ba$ ^er^og*
tum Sßfal^toeibrüdrn, über bie SSurg unb baZ 23ergmert toaren
notf) beigebunben. ©o burfte ba& SSucfj al§> ein ^unftmerf unb in
ber $eit ber ©tfmeffbreffe unb Slutottjbie al§ eine feltene &ahe gelten.
— ^ulbbottft nab^m ©e. ^. ^oljeit ba$ Slnbenfen entgegen unb
banfte in Keben§iuürbigfter SBeife SStäfyter, 2)atftettern unb $er=
faffer. $ur 23eficf)tigung ber inneren S3urg gaben bie tgexolbe ben
2Seg nunmehr frei."
„Ss flauen com 2Bappenftf)Ube
Sie Söruen fo tranticf) mtd) an;
3dj grüfje bie alten 33et~annten
Unb eile ben 93urgtjof fjinan.
$jd) fenne bie Sürme, bie 3tnne»/
Sie fleinerne Sßrücfe, ba§ £or,
%d) tret in bie 93urgtapetfe
Unb fucße beS 2lt)nb,errn ©ra6 —
Sort tft'3, bort fjängt nom 5ßfei(er,
Sa3 alte ©emaffen f;era&.
yioä) tefen umflort bie 2Iugen
Sie güge *>er Snfdjrift nid)t,
Sßie i)eU burclj bie bunten ©djetben
Sa3 2id)t barüber aucb, bricht.
©o ftefjft bu, o 8cfj[o^ meiner öftrer,
2Bir treu unb fe[t in bem Sinn.
Sit btft won ber (Srbe üerfdEjrounben,
Ser ^Pftug get)t über bidt) fjin ! (ßfjamiffo !)
©o [djlimin, raie ber ©idjter bjer ba§> ©crjlofc feiner SSäter
gefunben, geigte fii) freiließ bie SanbSburg nidjt bem SBIicf be§> fbäten
@ntet§. Umfaffung§mauern ragen nodj) teilroeife biö §ur ©iebelfbi^e
embor, bom f)oljen Xurm ftetjt nodj bie mefttic^e ©cfmauerung bi§
gur $rie§£)öf)e, bie ebfjeuumranfte, maffige SBe^rmauer im Dften
fjebt fidj mit i^ren boffterten Guabern rnie ein gewaltiger ©d)ilb
gum blauen ,£>tmmel£bogen. ©onft tft a(Ierbing§ aufter ber einzigen
^ortenftube am innerften %ox ba§>, ma§ über bie ©rbe ober über bie
eignen Xrümmerljügel ragte, gumeift berfdjmunben: nur Ijjie unb ba
notf) Srebbenanfä^e unb Xorrefte, Sßftafterungen, gmei Heine fetter,
baneben biele gufammengefunfene untererbige ober abpngtge ©efdjoffe
boll buntler Zäunte, au% melden ^olunber unb SSetd^fet embor=
— 108 —
blüt)t unb geheime (Mnge lotfett. Siber fie finb gerfatten unb ber
93erggeift motjnt nun brin mit $rau (Saga. —
31. -Spofjeit burcfyfdjritt ben 93nrgborf)of, ber leiber burcb, eine
bor etma 60 3a^ett eingebauten Söobbelntauer, eine (Sdjutteinfaffung,
entfteUt ift, betrat burcb, ba§> britte %ov ben weiten §of unb toanbte
ficfy bann nadj ©üben, um bie 2lu§fitfjt Ijier gegen ben S)onner§berg
gu genießen, ©erabe bon biefer 2tu§ficf)töftelle (bgl. S3urgblan $iff. 25)
gemährt ba§> Xrümmerfelb ber 33urg ben troftlofeften SInblicf: too
ba§> ,i£>errfä)aft§t)au§ felbft geftanben, too nodj nie eine bflegenbe
^>anb toalten tonnte, berfudjt bie -ftatur immer unb immer mieber
unb mit ftet§ befferm ©rfolg mitzuhelfen, ba$ bergeffen merbe, toa§
ba borbem mar. — @3 mürbe ber SSergfrieb bi3 §ur ehemaligen
„untern Kammer" besiegen unb bann ber ^ücfmeg angetreten : Über*
att geigte jM) eine ben Gräften unb bem borgüglicb, guten 2Soffen
angemeffeneg SSeftreben auf ©rH^altung ber Ruinen, ba§> bon 23er*
efjrung unb Siebe gu ber SSurg $eugni§ gab. ©iner fadjberftänbigen
Seitung unb einer fräftigen $örberung bon berufener ©tette märe
bjer trefflicr)e§ $elb geboten §ur Pflege eine§ ®en?mal§ baterlänbifdjer
©efc^ic^te.1)
„$n eingel^enber Sßeife erfunbigt fict) ber t)or)e 93urgf)err um
bie ©efc§icfe feiner erlauchten 2t(jnen bon biefem §aufe unb felbft bem
$orfcf)er fielen bie reiche ©efdjicr)t§fenntni£ unb bie nur in tiefem
^ntereffe grünbenben ©injelfragen be§> IjoJjen §errn auf.
2)er Slbftieg burd) bie ©djuttlfjalben ber 93ergmerfe ging mieber
gum $eü)exit)au§>, beffen ehemaliger 93etfaal in ein 3aQ&3tmttter um*
gemanbelt morben mar. §ier mar grüfjftüdStafel im tleinen Greife,
bi§ um 1 lltjr 10 SEJiinuten mit militärifdjer ^ünMidjfeit fid) $önig=
lidje tQcfyext erfjob, um mieber bergab burd) ba§> in mittägigem
$eiertag3glang ru^enbe ©täbtdjen unb gur 23afm gu fahren. @r
nafjm mit fidt) bie ^er^en feiner 9#ofd)Ier, bie er burd) fein ein*
fad)e§, fd)Iid)te<§, Iieben§mürbige§ Sßefen im $tuge gemonnen." —
®ie Hoffnung aber, bie Ä. Qofyeit beim SIbfdjieb au^gefbrodjen,
ift mit ($5egenmärtigem nun aud; gum Seil erfüllt: ®er %e£t ber
@rinnerung<§gabe ift gebrückt.
SJcöge biefer Xejt §um @ijrengebäd)tni§ gebeten — ben 28ittel£*
badjern auf ber Sanbäburg !
il Sie neuern minifterießen 33eftimmungen über Senfmalfd&ui} unb 2)tnJma(pf[ege
geben fjieju rotfifoinmen 2lnfporn; ber „herein für Sßolfäfunft unb Sßolfäfunbe in 2Jiün--
cfjen" (@eftf)äft3ftelle £>euftr. 18) unb bie „Bereinigung jur (Spaltung beutfd^er 33urgen"
(©efd^äftöfielle ©runeraalb=93erlin gagoroftr. 28) werben getüif; mit 3lat unb £at bereifen.
ScblUeS-
Sie Vßafyn, auf meltfjer ^falg^toeiBrüden unb $au§> £anb§=
berg aufmärtä sieben buxd) bie ^atjrtjunberte, fcfyliefjt mit jäfjem
$att. ©<§ liegt eine erfdjütternbe STragif in biefem (Stfjtuffe, in folgenbem
©afee, öer etma bie ©efd^tcf)te ber Sanbslburg unter 2BitteI<§bacf) <$u=
fammenfaffen bürfte: 2lu3 einem gräflichen 93aut)ofe t)eöen gtoei»
Brücftfct)e 28ittel§barf)er trotj oller $rieg§mirren bie Sanbäburg in
ja^rlpunbertelangem Sauen embor gu einem ftattlidjen ©djlofj, bamit
ityr -fpergog barin — erjliert merbe unb fterben tonne, bamit ber
gewalttätige gaUifctje üftarfjbar eine gmingburg t)aöe, einen ($5egen=
ftanb morbbrennerifcfjer $rieg§mut.
Söiefeä ergreifenbe finale aber Jjat aU ftf)mer5lid)en unb troft*
reichen Drgelbuntt ba§> innige 23ermad)fenfein bon $r)au& unb Familien*
geftf)id)te. 28itt man ba§ retfjt Bewerten, fo mufj man abmägen,
inmiemeit bie £anb<§burg in ifjrer 93ebeutung für ba§> §errfc^erl§au§
über anbere Käufer ihresgleichen fid} ergebt.
$n tfjrer ©igenfc^aft al§> Saugut ift ba§> nicJjt ber %aU; iüjre
gorften maren §mar grofc genug, um einen eignen $örfter P forbern,
aber bie $orftei Sanbsberg nimmt unter ben 5 Slmtern biefer Slrt
im ^»ergogtum burc^au§ nictjt eine fjerborragenbe (Stellung ein; ba§>
gleiche gilt bon ber ^aqb, melier bie (alten) ^ergöge trotj eine§
eignen SeibgefjegeS Sanb§berg lieber in 5ßeter§^eim (Öftertal), feanZ*
meiler unb Üirtel oblagen; bie armfeligen SBei^er unb Sädje bon
SanbSberg lotften audj) nitf)t, ber Sie^of mar mofjl fefjr einträglich,
bie ^örnerernte anfe^ntict), botf) eigenartig nur ber Sßeinbau unb
autf) barin lieferten Serg^abern, 9?eufaftel, XrifelS, 38atf)eni)eim . . .
meit Seffere-S. ©benfomenig ftanb bie Sanb§burg alz 2lmt§f)au£
bem dürften bon ßmeibrütfen aE^u wuje: ib>e Stmtsfanjlei mar
— 110 —
nur eine' unter fünfeeljn, tt)re Kelterei gar nur eine bon ^man^g,
t§r ©ertrfjt berftignünbenb unter bieten. 3113 £fteife= unb (Sommer*
auf enthalte, als Suft* unb Äanbfi^e mögen anbere Söergfdjlöffer, mie
galfenburg, ^irfel, Lichtenberg, Slanftul)!, 9?eufaftet, XrifelS, Sei*
ben3, SBegelnburg, maS Stuf unb Äüfjnljett ber Slnlage anlangt, bie
SanbSburg — mutmafjltdj — übertroffen tjaben. Sin 9laum fommt
if)r aber feine gleirf) unb an Sitter f)at fie biete ber .Spotfjburgen mie
DiubertSecten, (Stoltenberg, ScEjarfenberg, 2Bact)tenburg überbauert;
benn ifjr tjaben bie Kriege 1457—1471 unb 1504—1507 nichts ber*
modjt unb als $efte ift fie mie als Slrfenat unb Si& beS SanbeS*
büdjjfenmeifterS allezeit baS buon retiro ber .Sperrfctjer gemefen, ba§>
gmeimal gmar, aber nur bem Verrat erlag, ©ine nocb, fcljärfere
SluSnatjmeftettung nimmt SanbSburg ein, menn ber 23ergbauten ge=
bacfjt mirb. .ßmar ^atte gmeibrütfen ja audj in ber ^intern ©raf*
fc^aft (Sbonfjeim ^ubfer* unb Steigruben; Shtrbfatg fdjürfte am Sem*
unb Sßoperg, $u 2Bolfftein, ©imSbatf), Selbeng, 3ttörS= unb Kriegs*
felb, Dbernborf, ©rbeSbübeStjeim, £>otjenfad)fenf)eim unb SBieSlod) —
aber feine 2Berfe fjaben bie ^äubter bon s#fal<$mittelSbac{) fo ange-
zogen als bie im ©rgamt SanbSberg. 3lm bottfommenften aber
fonbert fict) biefeS £auS bon feineSgleicfjen ah in 4?tnfid)t auf feine
©igenfd)aft als (Srbfi^, bod) mögt für Sormunb ober SBttme fonbern
als 2tnfi£, als S)t>naften= unb ©tammfdjlofj : ®aS £eim einer (Se*
funbogenitur mar bie SanbSburg burcf) 56, bie §eimat ber ,£errfcr)er
burct) weitere 20 ^atjre. 9ftit SEJcündgen, £eibelberg, 3toe^rücfen unb
anberen mittelSbacfjifcfjen ^aubtfi^en will fie gemifr nic£)t gufammenge*
ftellt merben; bocb, barf fie fiel) an genealogifdjem dtcma, 3. 33. mit 3ftoS*
had) unb üfteumarft nteffen; bon Meeburg mirb fie feit 1632 über*
ragt, bafür tjat fie bie Ütomantif eines SdjloffeS Sogen, Xirol,
(Straubing, $aub . . . borauS.
2)iefe rein gefdgidgtlidge (Stellung ber SanbSburg erptt für bie
©egenmart befonbern 28ert, menn baS Sergleicf)Sgebiet auf bie fjeutige
Sßfalg befcrjränft mirb. SSon bereit 30 ehemaligen mittetSbaä)ifc£)ett
Surgen unb Sdglöffern maren 7 (10) als SetjenSgüter J) nur in no-
minellem ©igentum beS (SJefamttjaufeS 2BittelSbarf) ; bon ben übrigen
bienten 72) als blofce StmtSfifce, 4 als Sagbftfp&dtien;3) als Suft*
unb (Sommerfiije galten Sergzabern, ^irfel, ^arlsburg, attontbijou,
i) ©bernburg, ®Ib(m)ftein, griebeSfjeim, $riefenfjetm, §o§eneden, Smäroeiler,
5ReibenfeI3 (SBolfSburg unb bie groet SDBolffteine ?).
2) $alfenburg, gtetnä^eim, Sanbecf, 3Witf)CKl3burg, SRupertäecfen, SRocfen^aufen,
Srtfeli.
3) $riebnd[j3&iU;)[, Qanäme'xUt, ^trf^bü^, fpeterS^ctin (im Dftertal).
- 111 -
Dggeräfjeim, SBin^ingen,1) ©eieräbnrg (SBarfjenfjetm); 9tefibengen
toaren gtoeibrütfen, and) Sauterecfen, beffen ©d}IoJ3 jeboc^ fo gut
toie berfrfjnntnben ift. 2113 in [einen Krümmern nod) majeftätifdjer
Slnfijj einer toittel<§bad)iftf)en Stnie aber nennt bie Sßfalg einzig —
bie £anb§burg.
S)en SBert ber Sanbäburg für ifjre §errn au<S all beut ®efagten nun
in Äürge gu fennjeicfjnen, ift fo fctjtoer; benn toa§ tooHen, too 3ftenfd)en=
fdjidfale reben, galten fagen? 2Bie fo ialt lieft e§> fid), bafj neun
sperren an§> 2BitteI§batf) (Subtoig L, SUeranber, Subtoig ITV SRuprectjt,
SBoIfgang, ^o^ann Iv $riebrirf) üafimir, Soljcmn II, griebritf) Sub=
toig) an beut feauZ gebaut; ba£} fieöen ©lieber ber .Jperrfdjerfamilie
(griebrid) 1617, ftriebritf) Subiuig 1648, ©uftab Sofjann 1651, (Sfjar*
lotte Stmalie 1653, Suife äßag&alena 1654, Suife S^riftina 1656,
£arl ^afintir 1658) bort in ba§. Seben eintraten, eine§ ( Charlotte
Stmalie 19. ^nli 1678) bort fidj berlobte unb §loei (bie ebengenannte
Sßringeffin unb beren ©djtoefter) in jenen Zäunten ben S3nnb für§
£eben eingingen! ®a§ u. 28. brei ber fürftlidjen Sßerfonen bort ge*
frorben (Slmalia Slnttoerjüna 26. (September 1657, SOcaria ©o^ia
8. Dftober 1657, #riebrid) Subtoig, 1. Slpril 1681) unb bort auf*
geba^rt toaren toie bor üjnen ^»ergog 28oIfgang (21. bi$ 23. <5e£t.
1571)! 28eit tne£)r al§ biefe trodnen galten fagt ba% 2Sort: bie
SanbSburg toar ein SSater^auä ! ©in $8aterl^au§ ben Sanbeöl^errn,
ein S3aterl§au§ fogar be§> gangen £anbe<§ ringsum, toenn fie in gelten
ber ©efafjr aU gliepurg biente — al$ be§ £anbe§ 25urg.
i) @e6urt§ort griebridjS IL be§ SBetfen, ge6. 9. Seaemöer 1482, regiert 1544
bis 1566, §äutle, ©eneatogie <3. 45.
IReöister,
/DMt erläuternden BnmerRungen.
[Sie größeren Siffern bejeidjnen bte Seiten, bie feineren bte Koten. 93=2B. — Sergroert,
2. = 2anb3berg ober m.m. SanbSburg, W. — 3Mfenf)eim, D3K. = Dbermofd;el, '
Qm. = groeibrüden.]
2l6enb = a3rot be§ $röner§ mufj gto£ unb
gut fein 25; =Drbnung unb arbeiten
im ©djtofj 2.
SIBfegung ber ÜRarfird&er Sergleute 46.
2tblöfung3redjt be3 2tnfi£e§ 2. 75, ber
gron 32.
21 b f dj i e b $u 3ioetbrüden 57, 59, ju Süffels
borf 78.
21 b ft i n e n 3 1 a g e , £ag mit f ircpcfjem Ser=
bot be3 gleifdjgenuffeS, foUeit .grontage
fein, iljre Äoftorbnung 23, 27.
2t der 6 au: 2tu3bef)nung be§ @ute§ 2. i.
3. 1494 ©. 27, 33rad)e 29, ©iftelropen
(== Stftetrupfen) unb üuedenbrennen
i. gf. & 30. Sgl. ^ieju u. 0. „Saum*
3udjt", „@rnte", „glur", ,,©ut", „©efinbe",
„©etreibe", „Sanbroirtfd;aft", „Siebjudjt."'
2Ide r JHeute, nadj bem 30jä[)r. ßrteg
neujugejogene 78.
2tdjten =? frönen f. b.
2tbel, ber Umgegenb um 1400, @. 4, Bei
2Ilesanber II, a[g 3ftttgen>erfer 53.
Slbminift ratton »on grieberife Gljar=
lotte nidjt auf 2anbäburg 96; obrnint-
ftratioe ©tntettung beä Sanbeä i. 3. 1443
S. 5.
2lboIf Sodann oon ^roeibr.^reeburg,
Sßfarjgtaf, Sßrätenbent 1681, @. 99.
2lffenfteinfct)eö 6orp§ raia aud» bie
2anb3burg oerteibigen 68, 69, 73 1.
2Uant-3Betn, mit ©rodenrour^el (Inula
Helenium) geraupter, bruftfräftigenber
Sraubenraein 92.
21 1 a u n (2lmmontaf ;2L), fein Sei anntraerben,
2lnroenben; Sorbebingungen feiner @r;
jeugung finb am ©talberg gegeben, £>erj
ftettung 47 unb 48; Serfdjteifj 49, Kente
Meibt au3 50, Jommt fpäter 51.
2Uejanber, ^erjog ju ^meibrüden 8,
baut an ber 2. 8, 111, ift fefjr gaftfreunb-,
lieb,, toofjnt gern ia 9, fäljrt nad; SßalcU
ftina 10, 11, 26, Küdtefjr 35, Kettung
auf 2. i. 3. 1512, 38, Segnungen unb
£ob 39.
Slllljarbt Sob/mn, ©tabtfdireiber »on
Otterburg, flüchtet nad) 2Wetfen$eim 77.
2lümenben (b. i. SBeibe, SÖalb unb
SBaffer, foroeit fie ©emeingut finb) 37.
2lImofen 65, 89, 94.
2lltobiaI=@r6en (@rben be3 ^3rinat=
eigentumS) ^riebricr) 2ubroig3 101.
2tlfens (©emeinbe): nad) 2. juftänbtg
2 ', Sürgermeifter 9, ©aatfrudjt 9, 76,
8
114 -
jingpfRd&ttg 16 ', treibt 1494 SBembau 25,
Sfab bafiin »on 2. au§ 55, nimmt 1611
an ber £ulbigung ^eit 60, 61 i, Pfarrer
3tober 63 1, taiferliaje Offiziere f)ier 93 ',
Stetjtrieb an Sonntagen »erboten 95,
©cbjefjaffare 96 3.
2lifena (glufe) 6, 56.
„ (2flüf>Ie), gmöpftid^ttg, 16«.
„ %al 103, 104.
211 3 et) , ©tabt in §ejfen, Sßefcer tion Ijier
auf 2. 30.
2lmalie 2lntroerpina (= 2uife 2lmal. 2lnt=
roerpina f. b.) f auf 2. 111.
2lmmoniat f. 2Uaun.
21 mt 2anbgberg fietje 2.
2Imt§fellerei 2. 6, Unterfdjieb jur
©tfjlo&fellerei 63, 63 * f. 2.
2lmtmann auf 2. erftmatä Berufen 34,
2lmtleute f)ier als ©äfte 10, al3 £ofbiener
80, 81, 86, 87.
21 nb achten im §au§ 2. 64.
2lngeraanbe (Slnfange einer ,,©eroanne"(?)
beim pflügen, 5ßflugroenbe), bjer mufs ein
(Sinter Sßein fielen für ben grüner 26.
2Inleilje jur ©rbauung ber 3tefibenj 2. 76.
2lnna Sultane unb lt)ce 95>ittum§ftreitigs
feiten 85.
21 n f i | (,,2lpanagen"=§of), ©infüljrung biefer
23erforgung§form i. ^erjogtum 56 u. ff., 75.
2lnfa)nitt (@rfcl)ürfung einer ©rjaber) 52.
Slntroerpina f. 2uife 2lmalie 2lntto.
2lpotf)eJe ju 2. 56, 80, 80*.
2lrd£)i» ju 2. = 2lmt3regiftratur be3 ÄeHerä
76, 101*.
2lrdjttelten = unb ^ngenieuroerein f. 2ttu
toren.
„2lrme 2eute", „SDienfcfjen", Unfreie, ifjre
«Pflichten unb SRecfjte 10 ff.
Slrfenal ber 2. (f. a. SSoüroerf, 3tonbeH,
SRüftfammer) 72.
21$ 10, 11, 12, 16, 22 (Serföftigung auf
Öerrenfoften.)
SlugSburg, Seilnalmte am S;2B. 52,53.
2lu§felber = Dbtanb 17, 55, 78.
2lu§ftattung eine§ gürftenfofmeä i. Saljre
1611, ©. 613.
Tutoren (= Duetten), Saubenfmale 1 1,
12, „Sanerlanb" 103, (Solini unb gaber 45,
fcäutle 97, $einfc 91 1, 98, 102 3, mi,
Safobi 45, Soanniö 98, 102 3, 2ebmann
102,',V, SRotitor 95 1, 98, 102',*, 9leber
1 >, ©cf)imper unb ©ucfon 45.
Saajaracb, (©täbtdjen annfdjen Singen unb
ßoblenjj 93.
Sä et er 13, Sactljauä 80, Sactofen 34.
Saben, Margraf ßarl t>., 53.
Saierfelb (Seuerfelb) naaj 2. juftänbig
2 ', 6, im ©ebiet be§ 2llaunfubf)aufe3 51,
Seöblferung 1611 ©. 61.
33 all §ans, Heller auf 2., fann nidjt fajreü
ben 44.
Samberg, ©tabt, foH fia) am S=2B. in 2.
beteiligen 52.
Sanibettlabe (Sotterbett), beutfd^eä SBort
für „Sofa", Kanapee", 82.
„Saron griebriaj" gedfie öfitict) oom
3edEjenb,au§ auf 2. 101.
23 ar acte = üftotbau ju 2Bofjn= unb lanb=
roirtfct)aftUct)en groecten im äufjem Surg*
Ijof ber 2. 80.
Satilti San., Saglöljner 78.
23 au ber 2. f. 2anböberg.
23auern: finb miber bie %von 30, 37,
roiber ba§ Serg; unb 2llaunroert 49;
iljr Steajnungäja^r 11,18; Steckte unb greü
fetten 30; „Sauernfnöpel" 71, Säuern*
f rieg 39, Sauerntnea) t rettet ben ^ergog 38.
Saugut ber 2. Sßürbigung 109 (f. a.
S.=„(Sut").
Saufjolj aur 2., Seifuljren 81.
Saumfjotber (©täbtdjen bei Äufel),
gedjen, 53.
Saumfelber (Saumgärten) 79 unb 79 '.
Seamten auf Steifen 10, ©otb 17, Ujre
©teilen 78.
S e a u I i e u , Äommanbant auf 2. 101, 102 3
See! er 2ttbtt>ig au§ 2llfenä fdEjiefst in ber
Srunlenfjeit 963.
Sebe, Segriff 15, ©rtrag 38, 76.
Sebenten (= ©utacb.ten) über 2llaun=
fieben 50.
S e cf) e r b a dj , SDovf, nad) 2 juftänbig 2 1, 6.
Sefeftigung ber 2. 67, 80.
Sefttmmerung = 5ßfänbung 37.
Senbev = Äüfer 48.
115 -
33 er g, toter = ungiebige§ ©eftetn (ju
unterfdEjetben »on caput mortuum) 55.
Sergboten 52.
Sergen (b. i. roofjl Sergen op Zoom in
ben lieber lanben), öermann t>on, Surfen;
metfter f. b.
Sergen, ©raf §einricr) ü., fpanif dfjer Leiter-
füfjrer, nimmt bie 2anb§burg ein 68—73.
Sergfrieb = grofjer üEurm 3, 108.
Sergroerf: 1. bie Serge — Sauplan 52,
Sauten 110, @aftr)au§ 52, §auptmann=
fdjaft 51, knappen 45 unb 46, ßunbtge =
©adEjoerftänbtge 52, Drbnung 56, 64,
3ledjnung 52, Seftd£)tigung 52, 2Baffer
47 unb 48; 2. bie SBerf e — roerben be--
gönnen unb gefreit 9, 2lgitation 51 bi§ 53,
it)r Hauptmann 51, -Kamen ber einzelnen
SBerfe 53, 55, 76, 78, 103.
Serg;sa5ern (<3tabt in ber ©üboftpfalj) :
Sertrag l)ier 62, Pfarrer 6anbibu§ 90 i,
Sefe^ung 94, gmlbigung 95, fürftlicl)er
2anbftfc 109, 110.*)
Sern ft ein, greitjerren in D2JJ. fefjljaft,
gronfjerren in ©cf)ier3felb 61 i.
Sefa^ung (Serroarjrung) ber 2. an $eier=
tagen 42.
Sefolbung be§ SergtjauptmanneS 51,
eineä DberamtmanneS 44.
Seftljaupt (b. i. ba§ „befte £aupt" im
Stalle), sagbar aI3 ©rbfdfjaftäfteuer 15.
Sett = @inrid£)tung 1611, ©. 61 1; $immel=
Bett 21.
SeDölterungä = ©tatiftif o. & 1611 für
ba§ 2tmt unb bie einzelnen ^Dörfer 60,
60i, ba3fel&e ». % 1675 unb 1677, audr)
für baä prftentum 92; SRücfgang 1646
©. 77, 2Bieberbelebung 78.
Singen, ©tabt 4.
Sing (bie Serganlage, ©rube) 55.
Sirfenfelb, ©täötdjen im§unärücf, ©ifc
ber gleichnamigen Sinie 103.
Sifterfcljteb, 2)orf, nacf> 2. suftänbig 2»,
6, feine Stubenbauern 16, ginäpfltdEjtig;
feit 16', im Sejirf ber 2llaunfieberei
gelegen 51, gehört jur ©dpultljeifserei
©rebroeiler 61 '.
Sitfd), ©rafen o. 53.
*) 3ft ©• 2 * als 2Ignatctifi(j gu lifgen.
Slicf, Söalter »on 2ia;tenberg 41.
Slutbann (b. i. bie f)öb,ere ©ertdrjtgbar;
feit) im 2lmt 2. fteljt 8m. $u 60.
So6?enI)eim (in ber Sorberpfalj) 93, 101.
Söcfelnljeim (Surg an ber 9cat)e) 7.
Sogen (Sdr)tojj in -Jcieberbauern) 110.
Sollroerf (Stunbturm, JtonbeH), ba§ eine
nurb erbaut 7, mit ©atter oerferjen 8;
bie brei roerben aufgeführt 40, 67 1, 80.
Söljmifdf)er Ärieg (1618— 1623) 66— 73.
Sonnet 1. %\aai unb 2. Srjilipp, roelfdrje
§ofleute 78, 87; 3. franjöf. ßommanbant
auf 2. 100, 101.
Soppel 2>o§ann £fjeobalb, §ofgärtner 78.
Sorn f. Srunnen.
Sorbe, i. 3- 1494 oon SJiannroeiler ju
fiejie^en 30.
Söfdje, auct) 9tobböfdE)e ober §ecfenn>äls
ber 58.
Soten, Ijeraoglidrje 5, Verpflegung 12, 26, 41.
Soufleur, franjöf. Warfdjaa 102».
SräufjauS auf 2. 80, 87, 88.
Sraune Sol). v. Slirfc^eibt, 2lmtmann oon
Sfteifenljeim 44.
Sraunfdfjroeig, §erjogtum, fcfiidt Sergs
oerftänbige 52.
Srecf)ftube (jum §anf „reejen" ober
röften) 80.
Sreibenftein, ©eorg oon, üDIitgeroerfer
am ©elberg 53.
SremmeridEj, §of bei Dbernborf, nact)
2. 8, 17.
Sriefe, tjeqoglid^e, 5,90; Präger 10,« Se=
fteübejirl 95, =SQea)fel 58, 73 2, 83, 93 \
SBortlaut 84.
Srot im §au3 gebacfen 22, für bie gröner
oon SJRamtaieiler 25.
Srunnen, tiefer im SSortjof be§ ©cfjloffeä,
angelegt 7, gefegt 8, burcfj Munition oer;
borben 71, Sage 82; f. a. ©djlofjbrunnen.
Srül;l (== 2lnger,) SBiefenptafc unterhalb
DTt. 31, 55, 62.
Suben (= Se^rf neckte) 13.
Südjfen unb ©elbftgeicb^offe 13.
Sücb, f enmeifter be3 Sanbeä, auf 2.
roob.nenb 7, 13, 93, 110.
Surgf rieben ber 2. 55.
Surggraf == ©a;lofjroirt, Sefctjliefjer 10,
'39, 40, 41.
8*
116
33urgf)ut (f. a. Sßodjt) 41 1.
Sürgermeifter 60, 72.
Su^e (,= ©erid)t§ftrafe) 15.
Sättel 32, 78.
C.
©anbibuS, Pfarrer in Sergsabern 96 i.
Caput mortuuin (ausgenütztes ©rjgeftein),
biat. ßapermortctje, 47, 104.
©Darlotte »motte, ^rinjefftn geb. unb
uermäljlt auf S. 93, 111.
©Ijamiffo, Sftomantifer, 107.
©Ijoifeul ptünbert 3». 91.
©$rijtian ILoon Sirtenfetb, franjbftf^et
©eneralleutnant 95, 99, 101, 102 1.
©&riftian III., §erjog uon $>vo., befugt
bie 33=2ß. 103.
©^rift ine, ^rinjeffin auf S. geboren, 111.
©I übe = SBotlmenge im Sßerte oon un=
■ gefä^r 1 ft. ©. 30.
©runio, Rammerf Treiber, 95.
©uno 98.
30.
©armftabt, rco 3BoIfgang8 2eid)e in ©m=
pfang genommen nürb 53.
2) au b er mann, ©el;Üfe be§ 33üc£)fen=
meifterä 93.
SDauib, ©d)to&gärtner 78.
SDedjtem = ©id;el= unb Sutfjetmaft für
Sdjtoeine 5.
Senf malfcf)u£ 108.
Deputat = S^rgelb be§ Sßcinjeii 75,
75i, 86, 99.
Siel §an3, Sßadjtmeifter auf 2. 74.
SDieHirdjen, §auptplafcbe3 jroifü)en 3».
unb galfenftein gemeinfamen Unterlaufet
ber »Ifenj, nad) 2. juftänbig 2 1, 6, ginB*
pfttttjtig 1 6 \ an »taunfieberei beteiligt 51,
56, fott nid&t an griebricf) Äafimir fallen
58, aSeoölferung im 3ab,re 1611 e- 611'
lommt mit Stoltenberg an griebrid; 2ub=
roig 76.
Siener auf Steifen 10 (f. a. „Seamte",
„©efinbe").
Sit len bürg, (Seitenlinie »on 9laffau 63.
SingStag, ungebotener b. ij. ein fefter
oljne »nfage unb regelmäßig 3U befudfjen=
ber ©ericfjtstag 23.
Sifi&obenberg, ßlofter 4, 8.
2)o E) na, ©raf u., jmeiter ©emaljl ©lifabetr)
©EjriftittenS 93.
Somanial;©üter 65.
SonnerSberg, »uSftdjt bal;in 108.
Sörrmofdjel, SDorf im „Xal" be3 3Jtof djet-
badje§, nadj 2. juftänbig 2 ', 6, ^ier ber
§of grteberitenä 95, 96 1.
Sr ef d;er 35.
Surre im ©pätfommer 1680, ©. 96.
Süffetborf, Sagung unb SBergletd) in,
75 unb 76.
JB.
©bener, Sann im ©üben ber 2.; l)ier
ber ©.=2Bag, bie Sßafferftation ber 8. 7
unb 55; bie (Speeren 55.
©bernbuvg, roittelSb. 2ef)engut HO',
©belfnaben auf 2. 63.
©fjejroang im »mt 8. 6.
©idjelmaft 17, ein SRedt)t ber gröner 38,
be3 §erjogä 58.
©igenleute (f. a. ,,»rme Seute") 18.
©illance, Sorf an ber obern ©eine, 78.
©innaljme ber 2. 67—73.
©infpannige (b. f. fatjrenbe ober reu
tenbe jQofgenbarmen) 95.
©ifenberg, ©rafen »., 9JtttgeroerIer 53.
©llenbad), ©bie »., 4, (Safte auf 2. 10.
©lif ab et &,, ©emafjtin be3 SSormunbeS
3tupred)t, 39.
©lif ab et fr, ©fjriftine Ijätt iEjr Seilager auf
«. 93.
©tmftein, Surg im gleichnamigen %al,
raittelöb. Seijengut 110 1.
©ngel, SBirt in DSR. 1681, ©. 101.
©rbeSbübeäljeim, Unteramt§f>ouptort
im ef)em. »mt »Ijen, furpfälj. S=2B.;
Sla£ HO.
@r!er 42, 422.
©rben, fdjroefelljaltige, am ©talberg 47.
©rnte (Römer) 109.
©rj: =»mt S. HO, »rten 41, ©ruben
(f. aSing) 55, 9kitf)tum 5.', 9ftufeum auf
Neubau 52, Vorräte 45.
©feler = ©feltned)t, beforgt aBafferjufu^r
auf 8. 7, 13.
117
galf enftein, ©emetnfdjaft mit, 51 (f. a.
SMelfirdjen unb ©totjert&crcj), 3taubfd;tojj
81, 110, roittelsb. Hmttfift 110*.
galfonette 67.
Familien [äffen fiel; neu nieber 78, 78*.
Familienleben F1*'^"^) ßafimir§ 66.
Faften, firengeS auf 2. 25, $.=3eit 27,
28, (5aftnad;t§cjäitge 12, Termin für
galjtung ber ^unggefeirenfteuer 6.
Feiti(t)af dj, Ferren u., ÜUiitgerocrfer 53.
Felfen, abffappierte 78*.
Fenfter, gteiferne 13.
Feuerroadje auf 2. 65.
Finfenbad) naeö, 2. juftänbig 2', leil)t
©aatfrud)t 1494, ©.9, gehört 3ur ©d)ult=
Ijeijjem ©rebroeiter 61 ', äßalbbefifc ber
©rafen ». 3teipolb§ftrd)cn 49.
Fifdje: al§ ginä 2^> "F SanS 35< i§re
3ud)t 14, gtfdiroaffer 56.
gi§fu§: ©d)utben 52.
Fl ad) 3 = unb ipanffpinnen 43.
gtede n , ©rafen o., 53
F teifd) = Sorten unb Vorrat auf S. 27,
=9tal)rung 28, =©d)täger b. i. SIHe&ger 27.
fluten, bie brei bes" 2. ©utes> 55, werben
roetter bebaut 87.
Ftietjburg, b. 2. al<3, 67, 111.
Fodelberg (ob Seit be§ ©tatberges' ober
abgegangene 2lnfiebelung? — ein göcM=
berg liegt am 5ßo£berg — ), nad) 2. ju=
ftänbig 2i, ainöpflidjttg 16 K
Folge (= §eerfteuer?) 6 Li.
Forftei S. 109, »efefcung 76, 78.
Fr an! fürt, ©tabt, 9J?itgeroerfer 52.
Franfentljalifdje Sruppen 1644 ©. 74.
Franfreid), $ug Sßotfgangs- nad) 53,
2anbfarte uon, 82.
gtonaofen 89, 91, 92, 101.
Frauenaimmer (b.i.©emad) ber3?ammer=
frauen) auf 2. 3.
Frecel (b. i. ©eridjtSftrafen) 27, 27 i.
Freibauern 16.
F r e i f e r g (©adjfen), 23ergoerftänbige d. 46.
Freil)errn:sffierfe 53.
Fre tljöf e, abelige, 15.
FreinSIjeim, 33urg, nritteläb. 2lmtsji^,
1102.
;F r e n t) e i m e r , ßaufm. uon 2lug§burg, 53.
$riebridj I., ber Stegreife, 7; IL, ber
Sficife, Uli; iy. als SSormunb 59; V.
68 — famtlid) fturfürften; Fr. » Qvoeu
brüd'en 74, 84, 8."> ; gr. D. ©ponfjeim 7 ;
Sprinj gr., ©of)u gr. $afimtr§ 66, 111.
Friebrid) Äafimir 56—75: erhält ben
Stufig 2. 57, roirb 3)oml)err unb ^apitet;
Stefan üon ©trafeburg 58, »ergteidjt ftd)
in Wt. 60, nimmt bie £>utbigung auf 2.
ein 61, jietjt auf 62, »erheiratet fid) 63,
Familienleben, gtudjt, aietjt nad) 3«ont=
fort 66, fefjrt oorübergefjenb aurüd 73,
flogt beim 3teid)5T)ofgerid)t 75, befajitft
ben Sag ?u Süffeiborf 75, 111.
Friebridj 2ubroig, geb. in §eibetberg
1619, ©. 66, oer:-, anbettau £>üffetborf 75,
lanbe§t)errtid)e ©eroatt auf 2. 75, jieljt
auf 2. ein 77, 79, fein Sßatten 78, feine
$erföntid)feit 82 - 84, roirb £eraog »on
Qrv. 85, feine Regierung 88, fommt nad)
2. jurttet" 89, ift flüchtig 91, proteftiert
gegen granfreidj 91, 94, rjat nur nod)
bie roormfifdtjen 2anbe§teite 95, ftirbt
1681, «Rac^ruf 95, 97.
FriebricöSbüljt, 3agbfd)lo& im Sett*
öeimer Sßalb 110 2.
FriebelStjeim, 33urg norböftt. u. 9Jeu=
ftabt a. §., roittelSb. 2ef)engut 110'.
$riefen(b. f. ©rabenmad)er,@eegräber)78.
griefenb,eim, 33urg, roittetöb. 2eb;engut
HOi.
^rieberife ©b,artotte, ©dnüiegertodj=
ter be§ §eraogö gr. 2ubroig, Srauung 89,
beanfprud)t ben Sßittumsfifc in m. 91,
ert)ält ifjn 95 s, 96, 96 2, nadt)bem fie bie
franjöfifdje 2ef;enrüt)rigfeit anerfannt 95,
roirb atö 9tegentin angefel)en 99, erfjätt
bie @d)to|ftur ju 2. ats Äüd)engut 100,
1003, befdjenft ben Äommanbanten uon
2. 101, 102, it)r §ofbefi^ in Sefdjem
mofd^et 101, it)re Stbminiftration 102 3.
$ron: Strten 20, 28, 32, 58, 80, Mg.,
gorm, SBrot 21, 33eurteitung 35—37, 76;
gröner: Stnfprüdje unb JRecfjte 8, 12,
19, 20, 23, 38; gronbienft be3 Sa^reä
1494, ©. 29, 31, 33, 34; bie 2. a(3
gronljof 11— 38, grontag 21—25; ^utter
für gronpferbe 26.
118 -
%v\i(S)t= ertrag als 3tnö 16 1.
^uFjrrcerJoerfeljr auf 2. 42.
gürläufer (Söeifa^rer) im ©ubljauä 47.
gürftenroärtljer, morgan. ©öfme gr.
Subroigä 89 2.
(3.
© a I e n, granj v-> ©taffmetfter auf £. 86.
& allaS, raiferüdjer ©eneral, 7 J.
©änfe aß 3in3 27.
©arnif on auf S. 100, 101.
©arten bei 2. 79, ©artenbau unter 2tte--
janber 6.
Gassat n m; ©eljen fiefje passatim.
©au b. i. mittleres aßofdfjeltat 15, 18, 19.
©auböcüelljeim (£effen) ätnäpftid^tig
nad) 2. 16 1.
©augrefjroeüer (SJtünftertal) 3in3pfltd£)=
tig naa) 2. 16 1.
© e f ä n g n i § = £ u r m 61 1, 80 ; ein 2lu3=
reifer 93.
©ef lügel = 3uc^)t 17.
©efreite $ß er f on e n 19.
©eiftlidje »on ber 2. 15 ff., itjre 33e=
ftätigung 60, 95.
©eieräburg f. SöadEjtenburg.
©enealogie ber 5ßfaljgrafen in griebr.
Subraigö ©emadj 82.
© e r 5 e r , arabifdjer 2ttd)emift im 8. SJafjr;
fjunbert 47,
© e r i dj t , ba3 niebere auf 2. 1 5, 60, 76 \
110.
© e r I a tf) I, ©raf t>. Selben^, 3.
©erolbSetf, ©raf t>. 53.
©erSroeiler, 2)orf, nad) 2. juftänbig 2 i,
gehört jur ©d)uUf)eiJ3erei ©rebroeder 61 K
©efinbe 10, Segriff 13, 2lbtedung 61,
63, 64, Drbnung 18 i, 3fof enthalt 12,22.
©etr eibebau 17, 26.
©etüd) = Seinenjeug 60.
©efdjirr be3 «Pfatjgrafen 62 1.
© e xo e r l e r (b. f. Slftionäre ber 93ergbe-
triebe), tt)re ©ntftefjung 45, 2lu§bilbung 46,
SSerfammlung 48, SBerbungen 51, 2abe*
briefe 52.
©ennnijnietfjer 78.
© n e i 3 , 3iotar oon Äreujnad) 86.
©imbSbadj, turpf. 33ergplatj 110.
©lan: fttufc 1, 6, 7; $al gefdtjü^t 77,
bebrofjt 91, t)om geinb oerlaffen 92.
@otte§bienft auf 2. 27, 64, 84, in
D2K. 84.
©ottegg ab, 3ed;e, 104.
©otteäläftern nurb affgemein 64.
©rafenroerf, eine 3ed)e, 53.
©raimbergfdje Sammlung 82 3, 106.
©ruben (b. f. (Steffen unb <Sct)äd^te) roerben
befahren »on Jperjog unb ©eroerfern 52.
©rebroeüer f. SBalbgreEnoeifer.
©runbbefifc ber 2. 54 ff.
©r unbfj ör ige 16, 18.
©runeroalb 108 i.
©rufjf pie( auf ber S. 105.
©ülte 15, fommt au§ 20 Dörfern 16,
ertrag 38.
©uftat) Sodann, ©ob,n %v. SubmigSlll.
©utäberoirtf Haftung 65, 88.
1b.
§ a a g , ©rafen x>. 53.
§ a I b e = 33ergfcf)Uttf)üget 104.
§allgarten, 3)orf, guftänbig nad) 2.
2 i, 6, äinäpfUdjtig 1 6, fjulbigt 60, §au&
ftätten oon 1611 ©. 61, ofjne @inu>oE)ner
77, sro. gtücffaff-Se^en 78 2.
£anbrüäfd}e = 2hi3ftattung be§ jroeibr.
«ßrinjen 1611, ©. 62 1.
§anbroerfer, befdjäftigt auf 2. 8, 10,
87, jiefjen neu ju 78.
„£>aan", Ijier §a(i)n gefdjrieben, glurname
für ben Sftorb; unb Sßeftabtjang be3 2. 1,
§.=£>of, eine @ct)äferei im ©übroeften 8,
10, 55, 55', 78, §.=§eden 55.
öanäroeiler, 3tt)eib.3agbfddof5l09, 110.
„§ a r m b " = §arn ift jum 2I(aunbereiten
auf ©talberg nötig 47, rotrb gefammelt
48—50.
§ af elf) e tf e 55.
§auptqartier griebrid) I. bei DWl. 7.
§au§r at ber 2. 43.
£ a u 3 g e f e fj = fetbftänbtger gamtfien;
üorftanb 38.
£ e d e n^ieberroatb f. Sßalb.
§eibelberg, ^intid^iäberebung ju, 4,
äflitgeroerfer 46, 52, %v. ^afimir fjier 59,
Sßertrag 60, gr. Subraig f;ier geboren 66,
Sßilt). Subroig fjier erjogen 83, 89, 110.
119 —
eiligenmofdjel, £)orf öftl. von SBrnn*
tretler, Pfarrer 63 i.
elffenftein, ©bte »., auf 2. 10.
e p p , Sftaria ©Irabetfi, „Äummerfrau
2ftarted)en", 2. (morgan.) ©fjefrau griebr.
2uonrig§ 89, 95, 100«, 101.
eppe = $anbl)ippe 3um SRebenfdineiben
1494 in ©ebraudj 23, 24.
etten; (b. 1). ber 2anbe5fürfien) @e=
mädjer 61, harten im irüfjt augelegt 52-
=2Btngert 55 auöjuftoden 79, liefen 55*
e r b ft e u e r 27.
e r i n'g 3 g> rt u f$ im 3"^e 1 494, 1 3.
erpferfdjeg Slnroefen in DD?. 101
erjogin, ßut. 3Kagb.) behält 2. 87,
verfemet in DWI. 89, fttrot 89.
effen, Sanbgraf Subroig o., 53.
tnlidj3berebung = (Sfjeoertrag 4, 5.
int er f offen, Sßflidjten 18, 19, 20.
i r f d» b ü fj l , furpfäf?. Sagbfdjlof; bei
griefenFjeim 110 2.
ir t e n 61.
odjftätten, 25orf a.b. Stlfenj, nad)
S. juftänbig 2«,
odjäeiten 89, 93.
offen (ein abgegangener £of?) bei 311-
fenj 782.
öfe, fürftlidje, in D3K. 80, 87', 100».
o f auf 2. : Gattung 62, Seben 63, Drb=
nung 63, 89; S.^eifter 22, 58, 3ln=
ftellung 62, SDienft 63-65; 95, 101;
£.^ßrebiger: ©teile gefdjaffen 63, 64;
befefct 79, 80, 81, 84, 86, 95, aufge=
Ijoben (?) 100; §.-.$ftäte auf 2. 10; §of<
©djneiber 64.
o f m a n n Sofjann, 3ro. ©eometer 55.
ollanb, Rente von (@rbe üon Suife
Stmalia 3lntro.) 803, gßi.
oIj»$auer 34, 48, §.;$Redjt auf 2.
58, §.sgaUen 32, 49, §.sflne($t 38,
49, (Stamm; unb Unterljolj 49, ©ruben--
i)0^ 53.
oljenecfen, 33urg bei Äaiferslautern,
wittelSö. fielen 110 1.
ofjenlolje, ©rafen v. 53.
ofyenfadifenljetm, furpf . 33ergraerr»=
pta& an ber Sergftrafje 110.
o m b u r g i. b. 5ßf ., <Si| be3 f ranjöfi;
fdjen Sntenoanten 99.
§örige: ©üter 16, Seute 18.
öörnerrufe, näd)tlid)e 41.
Sotten berg, Seil beä ©talbergeg, alaun;
retd) 46.
§ u b e r 16, §ubl)öfe 5, 16.
S u g e n o 1 1 e n f ü r ft e n 59.
S u l b i g u n g (feierlichem, gemeinfame§
Sreugelöbiüö) auf S. 5, 12, 60, 76.
§ ü t) n e r al3 SRaud); (b. i). <Qerbftätten-
2lbgabe) ober gaftnad)t5=§. 27; ^inöer-
trägniö 16«, £ud£)t 10.
S u n b e f) a 1 1 e n ber £>ienerfrfjaft auf 2. 64.
Süttleute oom ©talberg 51.
^ a g b : ©egenftanb 4, 9, auf güdjfe ift
frei 28, auf 3leb,e unb fcafen gehört bem
gröner 38, 53, 60, 109; S.^etfter 86.
3 a t) r g e l b e r 57, 60, 62, 65, f. a. 3te
putat.
3 b r i a n i f d) e D-uecffilberroerfe 45.
3mb§ b. i. Smbijj, bie Sauptmaljljeit
(neben Sfftorgenfuppe, Slbenbeffen, Unter=
ober Qroifdientrunt unb ©djtaftrunf) 10,
22, 65.
3 m (b) § ro e i l e r , (3)orf unb) ©d&lofj bei
3ftocfenl)aufen, roittelöb. 2eljen 110'.
3mm er, aKattfjeiS, ein griefe 78.
3 o a d) i m § t a l , ©tabt im böfjmifd&en ®vfc
gebirg, liefert Sßrobierer unb Sllaunfieber
nadj 2. 46, 47.
3 o 0 a n n L, §erjog »on 3ro. 1569—1604,
oertoittmet bie 2., befugt fie, löft fie 56,
57; Saufjerr auf 2. 111.
Sodann IL, Serjog oon^ro. 1604—1635,
regelt ben «nfifc auf 2. 56—59, 68;
SBautjerr auf 2. 111.
Sofjann, $rmj f 1665, ©. 89.
3oljanniterfpitaI ju Tl. 5.
3 o b, a n n ^arl o. b. ©elnljaufener 2inie 99.
3ob,ann 2ubroig, SBrüber beä §erjog§
griebrirf) ». 3«. [geft. 15. Dft. 1647 al§
quieSe. fdjroebifdjer Dberft], ift auf 2. 74.
3 ö r g §<m3/ «ßfaljgraf ja 2auterec!en, 3Rit=
geroerfer 53.
^fenburg, ©raf ^ilipp o., Bräutigam
auf 2. 93; 101.
^uliana 2Jlagbalena, ^erjogin, ©e^
mab^lin %v. 2ubung§, jieb,t nadb, 2. 77.
120 —
Jungfrau, eiferne, 61 2.
5ülid)ifd)e ©infünfte 80 3.
51 a f) l f 0 r ft , §of, (auf bem SBerg gegen;
über 2.) äinSpflidjttg 16 1.
Saiferölautern, ©tabt 4, 2)?itge=
roerfer 46, f)ier 93erIö6rtiS %v. Safimirg
63, Union3truppen 68, granjofen 91.
Sammergeridjt oon ©petjer 73.
S a n a ti f i e r u n g auf 2. 8, Sanbel 30.
Äanjtei ber 2. 43, 80, 81, 109; 310*8.,
eine ©pradjprobe 40—44; bängter oon
3ro. auf 2. 10.
fiapaun aI8 ginSIjuIin 16 1.
S a p e 1 1 e jum fjl. £ubert auf 2. erbaut 7,
benü^t 7, 54.
topermurttlje f. caput mortuum.
Sappuäbau 31, 32.
Sarolina, 3ed)e nalje beim ,3ed)enl)au8
auf 2., 104.
Safpar. 93ruber §erjog 2lIe;ranberS, reg.
mit iljm 1489—1490, wirb angeblid) am
20. SDej. 1490, am felben Sage, 100 er
auf 2. fpeift, irrfinnig unb toirb oon
ba ab im ©eioatjrfam gehalten, ftirbt 3U
9?ofjfelben 1527, ©. 9.
S a r 1 , Sftarfgraf 3U Saben, SRitgetoerfer 53 ;
Sari XI., Sönig oon ©duoeben, 99;
XII., ©. 102.
Sarl8burg, ©djlofj bei Somburg 110.
Sari g r i e b r t d) , erfter ©ofjn griebrid)
2ubroig§ 77.
Sari 2ubroig, Surfürft, 90.
Sari S a f i m i r , ©oljn $rbr. 2ubmig§
oierteljaljrig 83, jurunftiger Snfyaber oon
2. 80, ftirbt 89.
Sarft, jioeijinlige Jpatf'e, 1449 fd)on im
©ebraud) 26.
S a f f e l -Kagbatena 0., ©emaljlin §erjog
3oi- L, 59; ©rafen 0. 53.
S a £ e n b a d) , §of bei Jtodenfjaufen, 9.
fiaub, ©djlofj im 9tt)etrt 3ioifd)en 33ad)arad)
unb Dberroefel, 110; [Ijier — ober auf
bem benachbarten ©djlofj ©taljted; — foH
3toifd)en 1191 unb 1195 bie (Ijeimlid)e)
Trauung 3n>ifd)en ber ftaufifctjen ©rbin
2lgne8 unb bem SBelfen £>einrid) bem
2angen ftattgefunben Ijaben, rooburd) bie
rljetnifdje 5pfaljgraffd)aft an bie SBelfen
fam].
Sauen, ©d)u£.- unb See! Ijütten bei ben
©d)ad)tmünbungen 104.
Setlenbad), ©bie 0., 4, 100 1.
S eil er (aB Seil be8 §aufe8) 82, 92,
107; f. a. ©d)lofetetter.
Seiler (a!8 ftentenfdjreiber), Sefteßung
5, 6, Aufgabe 8, 10, 14, 60, gßoljnung
12, 61.
Seilerei f. 2anb8berg.
Äelt$erljau8 80.
Serfred)nung (2ieferung auf Serb=
^öljer b. f groei äufammengeljörige ©täb;
d)en, in toeldie bei 2ieferungen ©infdjnitte
gemadjt mürben) 22.
S i r d) e n -. ©ebet 99, =Drbmmg 88, 94,
=©peid)er 3U D3ft. 100, =©d)affenei 3U
m. 102 3, ,%nvm Ijierfelbft 5.
S i r f e 1 , 3agbfd)Io|, fübl. oon £10. 109, 1 10.
Sirdjrcetfje auf 2. 9, 12.
Slau§, Setter auf 2. 13.
S I e e b u r g , @d)lojj unb gleden bei
äßeifjenburg i. ©., Heimat be8 Seller8
Slau§ 12, mirb Sfaftfc 57, ©ifc ber ©eitern
Knie 92, 93, 103, 110.
S n e u p e 1 , Saf ., §ofprebiger 86.
Sod)fd)e8 £au8 in D2K. 100.
S ö f) t e r unb (§otg^) Solttfenoerbraud) 48, 49.
S ö 1 1 n , SDorf im atlfengtal, nad) 2. juftän»
big 21, 6, §au8ftdtteni. S. 1611, ©. 61 1.
S 0 1 1 m e n t e r , Sräuterfrau, 89.
Sonferen3en ber ©eiftlidjen 91.
Sönig S)aoib, 9*ed)enfammerbireftor,
91, 92.
Sontrtbu tion en 81.
S 0 p p , SQBolf Sriebrid), fjer$ogIidjer ©djlofj
fetter 75, 78.
■Staffier, Saufmannäfamitie auä 2lug3=
bürg 53.
Sräuterfrau 87.
Sreb3bäd)e4.
S t e u 3 n a d) , ©tabt, 9)tttgetoerfer 53,
©pinola bort 66, ©tabtgerid)t8oertreter
auf 2. 86.
S r i e g e , bie pfät3ifd)en 7, ber 2anb8b/uter
9, ber 30 järjrige 66—77, bie Sftaubrnege
89, 90—93, ber SReunionSfrteg 94 unb 95,
ber pfälj. ©rbfolgefrieg 100-102.
— 121 —
$ r i e g 3 f e l b, Sorf beißircBBeimbolanben,
33*233. 110.
Kroaten auf S. 73, 74.
Äronenberg, ©bte n., 4.
ÄücBe (ber 2.): 2lnfprüci)e an 10, öebarf
36, Drbnung 24, 25, ©üter 78.
Ä ü Ej f o p f , ftturteÜ s. oon 2. 55, 78.
Kulturen in ber gtur p. 2. 79. '
Äurpfatj in Dbernborf 61 i, Skrroefung
bürdet gr. Subroig 83, frfjroierige Sage 90
33=20. 110.
Auf ei, ©tobt, TOitgeioerrer 46.
Ä u r e b. f. Inteitfajeine für ba§ 58 SB. 46.
X.
2 a d) t e r b. i. ©rubenmafj oon ca. 2,61 m
2änge 52.
2 a b e B r i e f e ber 33;2B.:©eferrfcBaften 52.
2ataien auf 2. 63, 80, 81, 832.
SanbeSft&ulben 57, 59.
2anb§Berg. l. 2)a3 Amt — Sluäbefc
nung 2, ßarte d. g. 1597 ©. 55, @in=
iPoBmer i. 3- 1494 ©. 15, 37, i. % 1611
©.60i; ©rträgnis 37, ber fürftt. ßüdjen;
fdjreiberei jugeroiefen 86, roirb nicfjt ej=
forporiert 75, boct) faft felbftänbig 76,
Beftfct ^arfe unb 333eicbfiröer i. 3. 1429
©. 45, entbehrt ber fiebern Verwaltung
fett 1620 ©. 66, ge&ranbfcBafct 73, Qu-,
ftänbe jroifcBen 1620 unb 1628 ©. 73',
fommt an Qm. 74, (SIenb 1637 unb 1646
©. 74 i unb 76, 77, 78, Ijäft ftrieberife
für bie 3tegentin 99, roirb oon GEjriftian II.
BefudEjt 101, iftbeS öerjogtumö (Srjamt 1 10-
2. 33 e r g , erjfüljrenb 45, fjat brei Qe eben 53,
fpäter mefjr 104 (f. a §a(a)n).
3. 33urg: ©efdjicbte t. a., 2age unb SKufgaBe
2, ©rünbung 3, fomint jur £ä(fte an
©tepfjan 4, Drbnung pon 1443 ©. 6,
erweitert 6, 8, 79, Munition unb ©efcfjütj
7, arbeit 21, Überrumpelung 38, 68 bis
73, 33etagerung 7, 68-73, Centrale ber
33ergleitung 51, 52, 54, Sßacbtorbnung
40—44, tpirb 2tnfi£ unb „©tfjlofc" (f. b.) 57.
4. (prftl. ßüd)en)=@ u t : SBert um 1 400 @. 4.
©röjje um 1480 ©. 8, um 1494 ©. 17,
um 1600 ©. 55, um 1619 ©. 65, um
1646 @. 78, um 1681 ©. 100: Ianb=
nrirtfd&aftlidje gRufter* (8) unb §HfSans
ftalt 9, 15. ©arbücber 17.
5. $of : bie Dfonomie im XV. 3<»N- 6— 8>
3ron--§of 11-38, 5ßacB>§of feit 1662
©. 87; 9?ebenf)bfe 8; f. a. &anBof.
6. Ä e U e r e i : a) 2Imt§f erterei (f. o.) errietet
5, befefct 9, 9SecBnung 14, 96, 100; natf) DU?,
üerlegt 100, Neubau Bier 103; b) ©cf)Io|=
feilem errid)tet 62, ßompetenjftreit 63,
Befe^t 73 2, 74, 75, 78.
7. ©djlojj, a(3 folcfjeS ift bie 33urg anau=
fpreeben 63, £oforbnung 63, 90, SRäume
61, 80, ofjne ^oföatt 87, £eim ber Ijcraog*
lieben gamilie 89, geftlicbjeiten 92, 3tefi=
ben$ 95, oerlaffen 101, Äaferne 74, 101,
bemoliert 88.
2 a n b f d) a f t b. i. eine Slrt ftänbifcfjer
Vertretung im gürftentum Qxd. 803,
ßommifföre 86.
2augenfaljb. i. Slmmoniaf 47 ; 2augen=
taften 49.
2autereden, ©cfjlofj (unb ©tabtdjen)
am ©ran 22, 53, 111.
2anbroirtf cöaft um 1648 ©. 76.
2eben unb 2.;©üter 1-5, 110.
Setbgefjege ju 2. 109.
2einingen, ©mief) ©raf p., 74,93; 101.
Semberg (bei geil), turpfälj. 33,233. 110,
2eopolb L, $aifer, 82.
2 e 1 1 ro e i l e r , 3)orf, nad) 2. juftänbig 2 1,
jinöpfl. 16i, ©dmtmeifter unb ^rebigt 95.
2id)tenberg, 23urg (unb £>orf) Bei $ufel.
SRttgeroerfer 46, 233ein 93, 110; f. a.
„33liä".
2 icf leberer, SRaler, 106.
2iefeIott (SlifabetB, ©Barrotte) X. be3
ßurfürften Äarl 2ubroig 0. b. ^Sfatg 90-
2 i g e I B e r g , Sßigant p., 68.
2oBr, ©cblc-perier 63 3, 69.
2onbon, 2lnftd)t pon, 82.
2 0 tj n 0 r b n u n g p. 3. 1524 ©. 21 &, 38.
Sor inner, Äommanbant auf 2. 101.
2o3faufgeIb 15.
2otten ober „2tugen", b. f. Änofpen an
ben 33ogenreBen 24.
2otByoringifcb/e Gruppen p. 3- 1643
©. 74.
2 0 u p 0 i 3 gibt 93efef)l jum Verbrennen ber
2. 102.
122
2öroenftein, 6b(e o. (©i$ in 9lieber=
mofdjel u. auf 9lanbed, 2et)eninl)aber $u
§allgarten, 2ftitbefi£er r-on ©d)ier§felb)
4, 6, 10, Gl ', 78 -, Bauen roaf)rfd)einlid)
%ahat 79 '.
2öroenftein, ©rafen »., 53.
2 u b ro i g : Sßrin3 ». 33anem, befugt bie
Ruinen ber 2. 103.
2 u b ro i g , 2anbgraf d. Reffen, 9Jiitgeroer;
ler 53.
2ubro t g L, yerjogjugro. 14, 1453—1489
©raf r>. SSetbenj 6, baut 2. au$, Kriege,
7; 111.
2ubroig II., ^erjog ju 3ro. 1514— 1:>32,
©. 39.
2 u b ro i g XIV., ßönig »on granlreid)
90, 99.
2ui t polb an lag en auf 2. 104.
2 u i f e , ^rinjefftn, %. ». %t. 2ubroig f 89.
2uife 2lmalia 2lntroerpina, X. ». SBül).
v. Dramen, »erheiratet ftd) mit $riebrid)
ßafimir, ^fatjgraf ». 2. 63, roirb Butter
%v. 2ubroig§ 66, gte^t jum jroeiten 3JJale
mit nad) 2. 77, ftirbt l)ier 80 3, 83.
2uife 9Jiagbalena, geb. unb geft. auf
2. 111.
2utringb/aug, Sßljtl. ©erwarb »., 3teg.=
3tat 86.
2ütttd), 2llaunljanbel b,ier 47.
flh.
9Jiagbfd)ufc (13) 64, 65.
9Jiagbalena, ©em. £erjog %of). I. ».
3ro., o. SBtlfj. IV. bem 9teid)en von Sülid)
fott auf 2. SBittumsfifc $a6en 54, 58,
unterftüfct iljrett ©ofm griebrd) Äafimir
59, 60.
9JUinj (©tabt), ©panier, rjier 66, ©onu
Ijerrnftelle 73.
SRanbat jum §amfammeln 50.
9Kannroeiler, 2)orf im aitfenjtal, nad)
2. juftänbig 2', 6, leiljt ©aatfrudjt 9,
Ijält auf 2. ungeboteneä Sing 10, jin§=
pflid)tig nad) 2. 16', treibt 1494 Sßetm
bau 23, berbmmt eigene großes grom
brot 25, 33orb-£anbel 30; 56.
Sflaria ©opljia, $. ». %xov. 2ubroig,
f auf 2. 111.
9Jiarfird), 33ergftäbtd)en im (Slfafr 45.
9K a r ft a i t , angelegt auf 2. 9, aufgetöft
111; 9J?arfteIler (b. i. 9Jlarftallpfleaer) 22.
9JJarr 2lbam, 2anbfd)aft3=Äommiffar 86.
Kar, TT. Äötiig, auf feiner 9ßfaljreife 103.
9Ji e b a r t , 3)orf am ©(an, ©djulmeifter 95.
9Jiebem, b. i. Uteubrudjjeljent, 15.
9ft eif e n f) e im: (Dber=) 2tmt§bejirf —
gifd)roaffer 51, ^ßferbe fehlen 76, roirb
»er? leim rt 44, ©djulben 80 s, 93e»ö(ferung
92,2Bittum95; SlmtmannSfifc: 43,51,
56, juftänbtg für ©rebroeüer 61 1; 9t e^
ftbenj beä§erjogtum§: fQerjog rjier 91,
95, Regierung 100; ©d)lofj unter ben
SSelbenjern 3, ©tepljanSftod' 5, griebenö-
fdjlufj 7, 2Bittum3fi£ für ^erjogin 9ftag-
balena 58, 3uflud)t für Juliane 9J}ag=
balena 77, roieber Sßittum 86, 99, 101 ;
©tabt: ©eroerfer »on 2. rjier, aKünje 63;
11, ©trajje nad) 2. 87, <jbarnfäffer 50,
©eroerferoerfammlung 52.
3« e r a c 11, 101.
äKenle, Sube in SHfenj 96 3.
2« e n £ ro i 1 1 e r (beiÄöun),2ßei3tum 25, 26.
SRevxfjeim, ©täbtdjen 7.
9tt e r i a n , 9JJattf)äu3 ber 3t(tere, berüfjnu
ter Saferer Äupferftedjer 1593—1650;
fein ©ofm gl. 913. 1621—1687, beibe in
granffurt tätig: 40 2, 42 2, 79 uno {m
2lnb,ang.
9Ji e % i f d) e £et)enrür)riglfeit 94, 95.
leittet, 9tatöbürgermeifter x>. ©pener 59.
9Jiid)aelie, ©efretär 86, 95.
9JJobiliar in 2. 61.
9ft 0 l § b e r g , Union3=£auptmann, fpielt
2. ben Spaniern in bie £änbe 67—73.
9J?5mpelgarbfd)e 33ormunbfd)aft 54.
9JI 0 n b t j 0 u , ©d)Iö^d)en im 2ßürjbad)tal
110.
9Ji 0 n c l a r , franj. §eerfüb,rer in 33ergr
jabern 94.
9Jiontecuculi, faiferl. §eerfül)rer, ftüd)--
tet burd) ©lan= unb 9JJofd)e[tal 91.
M 0 n t f 0 r t , ,,©d)lo&" bei ber 9ial)e 6, 7.
9ft 0 n t f 0 r t , ©djfofj (unb Saronie) in
33urgunb am Oberlauf ber ©eine, ge=
lauft unb berooljnt »on gt'ebrid) Äafimir
1628(?)— 1645: 45, 74, 75, 78; feine
9iente 75, 803, 96, i07.
123 —
3JI ö r g f e I b , Jurpf. 93 2B.,5)Sta^ Bei £ira>
rjeimBofanben 110.
2flöräpact), aßgegangener jro. £of Bei
DBernborf 7S2.
3K o n j i n g e n , Sanbftäbtdjen a. b. SRalje 7.
3Kor tarne, franj. fceerfütjrer 74.
2>i o S B a a) , furpfärj. ©tabt mit ©cBJofj 1 10.
2K o f d£j e r f. D6ennoftt)eI.
a»ofdJeI6odSI "nb =£al 7, 56, 91.
Munition auf 2. 67.
3Jtüf)Un, bie jur 2. gehörigen 5, 16.
9K u ft e r u n g 53.
31 u 6 B a u m , SDorf Bei ©oBernb>im a. b.
Ütofje, 7.
^nmroegen am Jiieberrfjein 92, 93.
iß.
Sßanfturjl, Surg Bei SanbftufiJ, 110.
Stfarljeim (Morljeim), SDorf a. b. SRab,e
2 ', 16i.
31 a f f a u , ©rafen »., 53 ; ©raf Ärafft o.
auf 2. 74; ein Oberleutnant Don, auf
ber 2., 68.
3t aturatroirtfdjaft auf ber 2. 54.
Reiben feto, 33urg im fteuftab'er %aU
roittetäB. 2eJ)engut 110i.
31 e f f u n , fronj. ©täbtcfjen Bei Simogeö, 53.
Neubau, entftanben auf ©talberg buvd)
@rrict)tung eines ©eroerfer = ©aftljaufeS
unb eineö Sergmufeumä 52.
^euBurg a.b. Sonau: ©tabt 51, 53,
gürftentum 53, gfirft 75, Deputat 96 i, 99^
31 tu, Sürgermeifter (älterer u. jüngerer)
103.
31 e u f a ft e t , «eine 33urg Bei SerggaBern,
folf 2lnfi| roerben 57; 109, 110.
5« e u m a r ! t , ©cBJojj (unb ©tabt) in ber
DBerpfalj, ©i£ einer §eibelberger 3roeig=
ünie 1410—144«, ©. no.
fteuftabt a. §., SBeinforten 1677, 93.
lieber Raufen (a. b. 9?ah>?) ©dju!-
fteffe 95.
9HeberHra)en (Bei tfufel) Stnfauf 96i.
5« i e b e r m o f d£j e I nadfj 2. juftänbig 2 i,
6, sinäpfitdptig 16, SöeinBau 23, Strafe
55; 56, auf 2. 60, £au3ftätten 61 1,
2Bar Spur gif dj 852.
9Heberfitter§, aBgegangener £of, 75.
31 o 6, f e I b e n , SBurg unb 2)orf a. b. *»aBe,
84.
31 ü r n B e r g , ©tabt, aß ©eroerfer 56, iljr
©nnbifuS 46, 51.
OBftBau 65, 76, 79.
OBermofctjel, ©täbtcfjen nacfi, 2. ju=
ftänbig2', 6, ämöpfltcfjtig 16, ©aatfrudjt
leitjenb 9, ©emarfung 4, an (Stephan 5,
SBetagerung 7, Hauptquartier unb Sor=
f riebe 7, SSürgermeifter 9, ©dOuItEjeijj 10,
gronoertrag 20, 33, ©tabtgraben 38,
©eroerfer 45, £armBfäffer 50; an grbr.
ßafimir 5, 7, §utbigung 60, £auSftätten
61i, Pfarrer 63', Bequarttert 68, ge=
Branbfct)a$t 74, 3lot um 1645 ©. 76,
77«, 81, <S$urJe§rer 77; ©otieSbienft 84,
beim ©ajtofjBau 81, t»7, 100,4,5, 106;
Befucf)t »on Spring 2ubroig 103; 2Hütjle
161; ^öf£/ fürftlicö^e, 77, 87 1.
DBemborf (a. b. Sllfenj) nacB, 2. ju=
ftänbig 2', 6; 9, 16 1; fann $ron aB=
löfen, 20, treibt SßeinBau 1494 ©. 23;
55; §auöftätten 1611: 61; 3BrSpacf)er
§of 78 2, no.
Oben Bad; a. ©tan: 33urgfifc 89 2.
Obernljeim, ©täbtctjen a. ©1., reißt
auf 2. ©aatfrua)t 9, ÜBergaBe 7, BiBI.
©efcfjictjte 95.
Obtanb (f. a. 2tueferb) Segriff unb
©ienft 65.
Offenbar, ©täbtd^en am ©ran 100;
5ßro6ft 8.
DggerStjeim (Bei Sßorms) mit einem
furpf. ©ommer^auä 111.
Oranien (9?affau=Q.) 63.
Otten, ©rafen d. 53.
0 1 1 e n ft e i n , @ble o., auf 2. 1 0.
Otter Burg, ©täbtctjen Bei ßaifer3rau=
tern, StabtfcB,reiBer 2trt§arbt 77.
D e e n ft i e r n a , ©abriet ©raf o. 92.
P.
$agen auf S. (f. a. ©betfnaben) 80, 81.
5ßara§ = ©dirofjftoct 11.
5ß a I i f f a b e n auf 2. 74.
„p a s s a t i m" geljen (ft. gassatum) itat.
= fd&tenbew, müfiig geßen, 64.
124
SßafftbnSBüdjlein ber §eraogin t>on
3». 58.
Sßafioir grbr., 9teg.-.9tat 86.
^5 e ft 74.
$eter Don ÜJJtofcrjel, ©etftlitfjer 44.
SßeterSfjeim, SagbfdEiIofj im Dftertat,
109, 1102.
$falj, Surgenreitfjtum 1, 2; 110.
Pfarrer: (Ernennung 76, Slnaarjl 77 ; 60.
Pforten auf 2. : Sauten unb 2ln3ar)t 7,
402, 80, 87, 104, 107; Sebienung 10,
41, 42, 65; Pförtner 12, 13, 41, 87,
101, 105.
«ßferbe: $ron 6, 26; Qnä)t 17.
5ß I i ä § 5 e r g , $afob o., ^ägermeifter 86.
?ß l ü n b e r u n g ber 2. am 23. Oft. 1620
<S. 73.
^P o ä) l) a u 8 für ben ©talberg 50.
$ o I B, e m i u § , £)iafon, begleitet ben §er;
3og 54.
$ 0 ft b. i. SrieföefteBtöeairf 95.
«ßoperg 110.
5ßrag 66.
Sß r a n b t , §err »., 9Jtitgeroerrer 53.
^ßrebiger [teilen 78, Sßrebtgt 95.
$ t i e ft e r au ©aft auf S. 9, 10, ber fflurg*
ifaplan 13 u. ff.
Sßulüer: Serroafjrung 41, Sefajlagnarjme
100.
OL
ü u e ä f i l b e r ro e r ! e am 2. 45, 103, 1 1 0
9t ante er, 33urg bei HKannweilet 6, 1102,
ifjre (Sbten 4, 9, 38.
9tan3roeiler, SSorf, nacf) 2. juftänbig
2', 6, nad) ©rebtueiter 6P, leifjt @aat=
frudEjt 9, jinft 16', ©eritfjt 20, $ron 2',
im SUaunbejirl 51.
9tappoltftein, ©rafen v., 53.
Staugrafen, o. 2IttenBamberg ftammenb,
9Jiitgeroerfer 53.
9t e b e n ; ©tfjneiben, 23, 24, ^ftanjungen
55 (f. a. Söeinbau).
Siemens (ober 9tent = )Äammer gu
3to. 62, 73', 91.
3tetdj§§ofgerid)t, oon grbr. Äafimir
angerufen 75.
9teiffeIbadE), SDorf, 100'.
9t e f 0 r m a t i 0 n 39 ; ba§ reform. 33efennts
m§ 97.
9taibt=(?), Sflctt , SieifeftafI auf 2. 80.
„Steife" (Abgabe ju fürftliajen 9ieife=
aroeäen) 61 J.
9teifige, il;re 23erroftigung auf 2. 12.
Stetpoltsnrdjen, ©rafen 0., 49, 53.
9temigius>Berg, $robft oon, 8.
Dienten au§ bem 2lmt 2. 15; au§ §oI=
lanb, 9teuBurg, 2Jtontfort f. b. felbft.
SR e t a r b a t , b. i. 9iecf)tIofig!eit infolge
SSerfäumniö, 54.
3t e u n i 0 n 3 t a m m e r n 94.
9t e 3 e fs b. i. 9tücEftanb ber SBergreamung 46.
9tf)eingrafen: Dbrigfeit in 2llfena 61 1,
äJtitgeroerfer 53.
Sttjeingrafettftetn, 33urg bei äMnfter
a. b. 9taE>e, 70 '.
91 i 1 1 e r = Kammer auf 2. 3., =Saat ange-
legt auf 2. 7.
Ringmauer ber 2. eingefallen 80.
9toc£enb/aufen, ©ctjlofi (unb glecf'en),
roittelSB. 3Imt3fi£ HO 2.
3t 0 b b ö f dt) e , aur 9tobung geeignete £>ecfcn=
ftücfe, f. SBalb.
3t 0 b e r , §ofprebiger 63 ', Pfarrer 74 ', 77.
Wolle, »teljfrau auf 2. 78.
9t 0 n b e II , gemauerte 2Iu£>roeid)fteIIe im
Sßetnbau 24, 25.
91 0 n b e 1 1 b. i. 9tunbturm unb 33oIIroerf
67, 72.
9tofenf)eim, ©tabt am ^nn, 106.
3to3marin;2Bein 93.
Wojjmüfjle auf 2., 1485 gebaut 7; 80'
9tubenbauern b. f. £>ub;93efi£er 16.
StübeSEjeim, (Sble 0., 4.
9iuinierung be6 @tB,Ioffe§ 81; 103.
9tupert§ec!en, 33urg über bem fünfter >
tal, 5, 110.
9t u p r e dj t ber 2JiiIbe, Äurfürft »on ber
5ßfal3 feit 1398/ Äaifer 1400—1410®. 4.
9t u p r e cb. t 0. 9tanbecf überfällt 2. 38.
9tuprecf)t v. 3ro.=5SeIbena, Sormunb 39
big 44, 111; 2Bacf)torbnung für 2. 40 ff.
104.
125
5.
© a a t , auSgelieljen 9, 2lrten 79.
© a d; f e n , fd^tdt Sergfunbige 52.
©aframentäempfang feitenä ber
3)tenerfdE)aft auf 2. 10, 26.
© a I 6 e i , SBetn 93.
©aljburger Sergfunbige 52.
© o n f t 31 1 b a n , nad; 2. juftanbig 2 \ 6,
jinSpflidjtig 16.
© d) a f = 3ua)t 8, 9, 10, 30 ; ©djäfereien 3, 87.
© d) a n 3 e auf 2. 74.
©djarfafjrten = gronfaljrten 19 ; 23.
©djarfenberg, $mrg über bem Sinn:
roeiter Zal 110.
© d) a u b e n b. f. ©troljbünbel jum 3)atfj=
Belag 13.
© d) a £ u ng 15, 61 i.
©a)afcfunbe 76.
©djierSfelb („©djerSfelo"), Sorf im
2tfofd)el„gau", nadj 2. juftänbig'^ i, 6,
9, 16i, 56, 60; gröner 31, fcauäftätten
i. 3. 1611 ©. 61i, ©aatfelber i. Saljre
1645 ©. 76, feine ©roden 77, baut %o^
bal 79, Slnfauf ber jraeiten £>älfte 96 1.
© d) i r m g e Ib 15.
©djlangenljede, 3iobbofd) am 2. 55.
© d) I o jj = Srunnen (ba§ in DSJW. tnelbefagte
„©djlojjbrünneldje"), entfprang roobj nalje
ber ©inmünbung beg oom ©djlofj nad) ©ü=
ben abroärtS fütyrenben SBegeS in ben
nad) Dbernborf jieljenben galjrraeg (im
heutigen ©aumagen?) 78; Kapelle 9, 10;
Heller 62, 62, 75, 92', 101 1; ;@olbat
96, 101; =©tod 82; fingert, 1648 be=
gönnen 79; f. a. 2anbs6erg.
© d) m a l f e l b , £of bei ©augrefjroeiler, nad)
2. juftänbig 2 i, 6, 16.
©djme'Ijen ber ©rje 46, 50, 52.
«Sdjmibburg (im öunärüdj 3.
©djmittroeiter, mm Unroetter feinte
gefuä)i, 100 1.
©djönborn, SDorf im „%al", nad) 2.
juftänbig 2 >, 6, 16i, 20, 61 i.
© d) u I b e n 1 a ft b. gürftentumS gm. 9, 97.
©djule: 9, 10, auf 2. 80; Drbnung 88,
©dmlmeifter 77, 78, 95; ©teilen 95.
©djultljeifj 60, 74, 78; D&erfdmtÜjeifj
pon Äreu^nad; 86.
©djroalbadj, 2Bil£). con, rairb Dberamt;
mann oon 2ft. unb Slmtmann ö. 2. 44.
©d;roeben auf 2. 31, branbfdja^en 32.
© d) rv e m f a l 47.
©eegräber f. griefen.
©efretär, geheimer, 86, 95.
© e i b e r g , ©igentum oon 2. 55, gemutet
53, SBerfe 103.
©ettier, SßingertSmann, legt ben ©d;lofj;
roingert an 78, pflanjt Sfufjbäume 79 ' ; 87.
©enb^errn, ÄirdjenoifitationSbeb/trbe 9.
© i e b e r au§ SoadjimStal 47.
©ilber, rein auf ©talberg 52; ©efdnrr
aus, ©. 62 i.
Simmetn, ©rbteil ©tepIjanS 5, 9.
© i 1 1 e n beim §ofgefinbe auf 2. 64..
© i 1 1 e r 3 (©eiterS), roormf. 3)orf an ber
a»ofdjetöac$ nad) 2. suftänbig 8», 6, 1 6 1,
60, SBeinbau 25, §au3jlätten i. $, 1611
©. 6U, .um 3([aun6ejirl 51; £of @.
nod) 1597 belannt 55.
©obernfjeim, ©tabt a. b. 9laf)ef 7, 46.
Sonnenuhr auf ber 2. 96.
Spanien, öuedfüberroerfe 45, ©olba=
ten 66.
© p e o e r , Sifdjof 46, Sürgermeifter 49,
$ammerrid)ter 73.
©peif en auf 2. i. §. 1494 ©. 13 u. 14.
©pinola 66.
©ponljeim, (Sraffdjaft, 7, 110.
© t a b e d e n , Kellerei (33urg unb gleden
an ber ©elj im efjem. Dberamt Dppem
Ijeim} 92', 1003.
©tabtgraben tum DSU. 56.
© t a l b e r g bei 9lodenl;aufen, nad; 2. gu=
ftänbig 2', 6, Ijat Sonfteingebirge 47,
©c^melä^ütte unb ^ßodjb.auä bei ©ted=
meiler 51, ©ilber 52, 3zd)en 53; 58.
©tallmeifter auf 2. 80, 86, 87, 101.
©tamm ober ßur. b. i. atntetlfdjein für
bie 33=2ß. ä 100 fl. 52.
©tangenroatb bei 9iiebermofdjeI 81.
©tarf, ÄeOer auf 2. 96, 100.
© t a u f f S SRob, glurbenennung oon DJR. 55.
© t e cf m e i I e r , SDorf im Sllfenjtal, nad)
2. auftänbig 2\ 6, 16i, §armbfammlung
50, 2Büt)lerei gegen 93=2B. 51, £au3ftät=
ten i. 3. 1611 ©. 61i.
© t e i g e r für ba§ Sllaunroerl 49.
— 126
© t e i n a dj , 2anbfd)ab o., ßanjjter 53.
©teingruben, Ijeute 2)örfdjen im 211=
fenjtal, früljer WlüfyU unb ©djletffteim
©rubenpta^, nad) 2. juftänbig 2*.
©tetngereufdj, SBalbtetf fübl. o. 2. 55.
©teintallenfelä, Sbjlipp 3Md). »..
Sftat unb Stmtmann auf 2. 86, 87, 95.
«Stephan, oon Äurpfalj, Sfal^graf, 1409
bi3 1453: Verlobung mit ber Selbenjer
@rbtod)ter 4, Sftitregent 5, £ob 6, Jtüd&etu
orbnung 9, 39.
©tocf fif dj = ©ffen 25.
©tollen (loagredjte Serg=©infal)rt) 52, 1 04.
© t o l j , 2lömuö, Sauer in 03R., bridjt ben
ijberrentotngert um 79.
Stoltenberg, Surg über Saierfelb, nad)
2. juftänbig2i, 6, 10, 16 1; Übergabe 7
feit 1504; £of 17, 56, 58, 782, 86, 962,
110, ©emeinfdjaft, iljre Seoölterung im
3ab,re 1611 ©. 61.
©trafen, gerichtliche, 58.
©trafen, 91, 88.
©trafjburg, ©tabt 52, Qxo. £of 66, 74;
2)omt)errn= unb SDefanfteHen 58, 59.
Straubing, ©cbjfoß u. ©tabt a. b. Sonau,
too 2llbred)t III. mit 2lgne3 Semauer
lebte, 110.
©t reif im 8tmt 2. bei ben S.4B. 46.
©tumpf, 6ble o. 4.
©tibi) au § für Sttoun 47, 49.
©üf ferSfjeim, nad; 2. juftanbig, 2', 6,
9, 16.
©ulfc, 8o^- ®S- »• b., Sanbfdjaftsfommiffär
86, §ofmeifter 101.
©ul3bad£)er §of (bei @d)ier3felb), an 2.
angegliebert 8, 17, 20, 26, losgetrennt
55, 782, 87.
V.
£ag = 2olm 25, 30; X Volmer 8, 12, t6,re
Drbnung 39; £.=Drbnung auf 2. 64.
„X a l" b. i. Quellgebiet beS 3tfofdielbad)e3
mit ben Dörfern fiegro. §öfen: £efd)en=
mofdjel, S)örrmoftt)el, ©d)önbom, 3tanö=
toeiter, Sifterfdjieb 15, 18, 19.
£efdjenmofd;el nad; 2. juftänbig 2 i,
16, jur ©d;ultfjeijjerei ©rebroeiler 61;
69», 101.
Seftament 3o$. I. 56, 59, 60, grbr.
Subroig« 86, 90.
X b, a i n , ©tabtfnnbifuä oon Nürnberg, 33e=
rater .^ergog Sffiolfgangc 46—50, fein
Sllaunmerf 47—51, Sergljauptmann 51,
Sßeggang 54.
% i e l f i r dj e n f. SMelftrdjen.
% i r o l , Sanb, liefert SergJnappen nad; 2.
46; ©djloj}: fommt 1342 mit bem Sanb
burtfj betrat an äßittelSbad) 110.
X i f d; = SefteUung auf 2. 13, =Drbnung 13,
=3"d)t 64.
X o b a l ; Sau in ©djtersfelb 79.
Jor: Neubau 7, 8, ainjaf»! 80; 106, 107,
Snedjte 4, 87.
£reiboerfaljren im 33=32. 52.
Xv ie r 4.
Srifetä 109, 110.
Xrommetfd&Iäger auf 2. 1003, 101.
Trompeter 80, 81.
Surenne, fcanjöf. §eerfüf)rer, 75, 91.
5Eurtn: Sauten 7, 8. $Ja$l 80, £ürmer=
Drbnung 40—44, 104.
Turteltauben 86.
m.
Ulm, Sürger oon, SUitgeroerfer 46.
Umgänger 13 ff., 42.
Ungarn, Äarte oon, 82.
Union 5U, 68 ff.
Unfenbad), roormfifdjeS 3)orf nad; 2.
3uftänbig2i, 6, 9, 161,60; £au3ftätten
1611 61'; ©aatfelber 1645 ©. 76.
Untoetter 1630 ©. 95, 100 i.
S e l b e n 3 , ©raffc§aft, Surg a. b. SRofel:
©rafen 3, 9kfibenj 3, 2. 4 ; griebridj o.
4, 5; 2lnna, ©rbtod)ter, ©erheiratet fidj
mit bem 2Bittel§bacb,er Stephan 4, 5, ifjr
£ob 5, 110; Äopialbüdjer 29 3 ff.
Serbaooine, Slaube be, franj. £>uif=
fier, 94.
Serbingloljn b. i. „Sorred)t5V'2oljn
(SWforbjo^lung) 32.
Verlobungen auf 2. 9 3.
S e r e i n für SBolfäfunft unb Solls! unbe in
3flüncb,en 108», jur ©rljaltung beutfd)er
Surgen 108 1.
S er g leid; ju 3«. 60, ju Sergjabern 62.
— 127 —
93errofjung beä Sßolfeä um 1648 ©. 77.
93ertetbigung Smittel ber 2. 90.
„93er trauen ju ©Ott", Sedje 104.
33 ief): grau 86, 87, 10 ; §au§ („93ef)e:
ljufcf)") 3, 14, 17; :£of 87, 109; SRagb
21, 86, 3urf)t 14, 17, 87.
93itriol, Siebenprobuft ber 93-22. 46.
93ogelt)ecfen griebr. ÄaftmirS.
93 o U r a t Ij 3 , ©reiffenftau »., 4.
93 o r m u n b f d) a f t 39 ff., 54.
m
SBaag f. SDBet^er.
3Batf;t auf 2.: SRufe 21, Derfdjärft 39,
Neubau 40, Drbnung 40—44; SBädEiter
41, SBad&tmeifter 74, 87, 95.
SBacfjtenburg (©eieräburg) bei SBacf)en=
fjeim, roittetöb. ©ommerftf)löf5tfjen 5, 110,
111.
SBalb al§ §oa>, @tangen=, §ecfenroalb
unb Stobböfdje (Snbe be§ XVI. Sa^rf).
55, 58; 93eröfigung 53, SMage 76.
SBatbecr, Runter 23oo3 »., 4, 10.
SBalbgrefjroeiler (©rebroeiler), 93urg
6, SDorf im ,,©au" naa) 2. guftänbig 2,
6djult&/ei&erei;<3ifc 61 1, 2ME)le 16'.
SBalbmann3l)äufifd)e ©otbaten auf
2. 67, 69.
2Ballfa$rt be8 3"nter§ 93oo3 10.
SBaügraben a(3 gifdjroaffer 14.
SB a 1 1 m a u e r (f. a. 3tingmauer) ber 2.
auägebeffert 8, neue 8.
SBappen 5, 61».
SBaräpurg, in 9iiebermofdjel begütert
61i, aufgefauft 852.
SBafferburg, ©rafen v. 53.
SB a f f e r j u f u b, r auf 2. 7.
SBegelnburg bei ©tfjönau (Safynertal)
110.
SB e i fj e r , ber @bener=, ber ©ennn§=SB.,
2KüE)lettcSB. : 6, 7, 14, 55, 56, 78; 109.
SB e i b e t b a tf) , £of bei 33aierfelb, natt)
2. juftänbig 2', 16 1.
SB ein* Strien 14, 29, 63, 92 1, 93; 93au
8, 9, 16i, 17, 23, 109; SBUbbau, ©djneU
ben, Stebenbtegen 14, S)3fat)lfte(fen unb
§acfen 25, „Xkemmen raufen" 30, 2efe
9, 24, 34, keltern 34, 101 ', düngen 35,
gäffer unb glasen 92 », 101 >, Umfüllen
34; gätfc^en 18', greife 14, 18; £rin=
fen unb 93ebarf 24-', 92, 93.
SB elf er, £an§ Saf. 53; @rj. t>. 103.
SB i e n , 3teia)äb,ofgeria)t 75.
SBiefen 65, 79.
SB i e § 1 o d) , ©tabt, s. oon §eibelberg, 110.
SßUberer 64.
SB i 1b s ßa£e 28, :©djn>ein 4, 9 (f. a. Sagb,
SBölfe . . .)
SB i l 5 e l m IV. o. Sülidj, gibt f. X. an
iperjog gob,. I. ©. 54.
SB i I Ij e l m »on Skaunfdjtuetg 91 .
SB i l b, e l m 2ubroig, ©. ü. »$ft- 2ubroig, in
§eibelberg 83, 93rief 84, SSerefjelicfjung
unb Sätigfeit 88, früher £ob 90.
SB i 1 1 b e r g e r , 2eienbecfer (unb SJtaler ?)
oon SR. 95.
SB i n g e r t (ber Sperren, beS ©a)(offe§ f.
b.); SB.,2ldf)ter ober =gröner 22, 23, SB.=
SRann 80, 87, 101.
SB i n 3 i n g e n , r urpf. ©dbjofj bei Sieuftabt
a. $. 111.
2Birtfcb/aft3räumeauf2. 8, 9; mivU
fc^afttic^e ^uftänbe um 1646 unb 77.
ÜB i r t 3 fj a u 3 auf 2. : ©rroeiterung 7, 93es
nü^ung 9, ©inritf)tung 13, 61, 80.
SBitte 13b adb, 2, 103, 108, 110.
SB i 1 1 u m « ©ifc 54, 86, ©ttettä 85.
SBölfe als Sagbtiere 4, 9, 28, 76.
SB ol fS bürg, raitteläb. 2e(jengut 110 1.
SB o l f g a n g , unmünbig 39, §erjog Don
3». 1544-1569 ©. 45—54, „2iebl)aber"
unb „2iebling" ber 93=3B., fein ©nftem
52, 53, £ob, 93eifefcung 54, Skimogenü
turgefefc 56—58, aufgebahrt auf 2. 111.
SB o I f g a n g SBilljelm o. S3faIä:SJeuburg 75.
SB o I f ft e i n , ©täbtdjen, ga^fabrifation 50,
93urg 1001, 33=$B. 110.
SBob,nräume auf 2. 1657 ©. 40.
SB o r f ft e i n , £>anbgef<$offe 41 .
SBormS, 93ifdjof 100, feine 2efjen§f)err=
littjfeit über bie 7 ©tücfe : 2anbsburg,
Dber= u. ^ieber^SRoftfjel, ^allgart, SKont=
fort, Unfenbadj, ©itterä 3, 15; ©tabt alä
SJUtgeroerfer 45.
SB ü r 5 vo e i n , burdj ©infodjen üerfü^te
ober burcb, 93eimifa)ung »on geniürjigen
Kräutern (SBermut, Sltant, Sioämarin,
©albei) oerftärtte Sßeine 80.
128 —
Sßürttemberg fd^irf't 33ergfunbige 52 ;
©Ijrifioptj o. SB., ÜJMgeiwrfer 52, 53.
X.
3 e dj e n : Sie altert 45, Sfteuanlage 52,
53, Flamen unb 23efi£er 54, eingegangen
54; auä bem XVIII. 3a$r$. 104; 3ec^en=
f)au§ 103, 104.
3eb,ent 17, 34.
3 e b, r g a b e n auf 2. (ob gleiajbebeutenb
mit 9Birtör)au§?) = fjeijbarer 9kum jur
23enrirtung oon SReifenben 3, 61 1.
3 e II m a i e r , Sergoogt 46.
3eoenaar, @6erroein rjon, Seutnant 68
Bio 70, 73,
3immerpla£ auf 8. 79, 81.
3in§ = §afer 16, Termin 16, 3atjlung 37.
3 i ft e r n e 80.
3511 e 27, 76.
3 o II e r n , ©rafen »., 53.
3ugbrüde 80.
3 u g g e I b b. i. Abgabe im gaße be3 2öeg=
3uge§ 15.
3roei&rüo;en: gürftentum — (Srbfajaft
©teptjanS 5; fein ^erjog in S. 85. S3e=
oölferung 92, 3uftanb 97; 3tefibena =
fdjlofc — ©tammfifc 2 2, §ofr)alt bafjin
84, oertaffen 91, 110, 111; «Regierung
— Serträge 58, 62, 63, ©efanbtfajaft 60.
©tabt — $ar)rt bajjin rjon 2. 30, 2IbeI
53, Söarenbejug 58, Setfehung griebrid)
ßaftmirä 75, ©trafje nacr) 2. 88. Ärieg 91.
3raingel 11, 11, 19, 40, 402.
Explicit! Expliceat?
Sperans auctor eat.
Beenbet mor;!, iticf]t gan3 gefdjetj'n ;
Der Schreiber tjofft: auf IPieberfctj'n!
<9
e)
flntmng
if i'A
ifyiii(d)ti tan = 6st>etg '. " ''^—Jljil^^^zfiB
Die ianüstmrg
Unflat 1620—1641 nadt) merian (oben), und örundplan (unten).
<£rfläruncj.
Die nebenfteb/enbe 2tnficr/t ber Canbsburg ift bie einzige bis
jetjt befannte ; ftc entflammt Merians Topographia Palatinatus Rheni unb
erfdjien \6^5. Dod} ift bie £eit für ben (Entrourf bebeufenb früher am
3ufe£en; beim es fer/len ber «^etdmung (£iri5elt?ettenr bie J6^\ gebaut
mürben (5. o. 5. 7%) unb bas Scb/lof ift bargefteüt in perbältnismäfig
febr gutem ^uftanbe, mie er fpäteftens bis \627/8, Dielleicbt nur bis \620
beftanb. Darnad? bürfte bie Aufnahme ber Burg 5U ^riebrid? Kafimirs
Reiten erfolgt fein, ineileidjt burd? ZTlattb. XRerian b. 2lelt. felbft, etroa
auf feiner £)eimreife von Paris nad} ^ranffurt. XDenn auch oberfläch^
Iicr/e Betrachtung unb bie gegenwärtige mangelhafte Kenntnis bes (Brunb-
riffes 3U ber Annahme Herleiten mollen, als fyabe ber ^eidmer linfs unb
redjts Partien, bie feitlid? aufer (Seficfytsfreis lagen, mit 2tbficf?t in bie
Sd?au einbe3ogen, fo ergibt bod? eine grünblicb/e Dergleidmng, baf bie
2Xnftd?t perfpeftbifd) unb fadjlidj getreu gemefen fein muffe. 3r/re auf ere
2iusbebnung ift auf bem
Plan ber Burg mit - - - angegeben; in ber f leinen 5d}raffen=
3eidmung, mekr/e bas ZDadjstum bes Burgbaues bartut, entfpricfyt |ber
mittlere Hing bem ZlTerianifdjen Bilbe. Der 2?if felbft aber, nad?
Heber (\8qO) unb nad? £ippert Q890) gejeiermet, ift in gleicher £)rien=
tierung unb im ZTTafftab mie bie 2tnficr/t gehalten unb mutmaf lidj
wie folgt 3U gliebern:
A. Süsserer Worbof.
1. Wuvy- unb (Dbftgarten.
2. Untere ^ugbrücfe.
3. (Turmbau (ob. (Sefäng--
nis?)
4. 2Ilter Heifeftaü?
5. i. (äufjerfte) Pforte : £0 =
Fat für bas Garde du
corps.
6. <Särtd?en(a.ö.5cr/an3e?J
7. Baracfe.
8. 3nnerer (Satten I.
9. Jteujjere £jeufd;euer.
10. 3nncrcr hatten II.
U- ffanfbredje? Scfymiebe?
12. Bolhoerf, Hunbell, neuer
Heife-- ober Heitfrall?
13. £}unbs3u>ingel.
B. Dorbof.
14 a. (Ehemals (Stäben.
14 b. (Dbere „auf3eud]eube"
Brücfe unb 2. (Torbogen
(mittleres Cor, „inner;
fte" pforte? S.S. 40).
15. Kapelle.
16a. pferbeftall unb (Sof}--
müfylePj
b. Sdjladjtriaus unb BolI=
roerf, barüber bieSdjuIe.
c. Babftube.
Der tiefe Brunnen f. 29 ?,
30?
Das JX>irtsr;aus f. 3\.
17. Dritte pforte.
C. 2>ie innere aSurg.
18. HüftFammer.
19. Komfcfyeuer.
20. Bacfriaus, ^tpot^efe.
21- 03efängnisturm.
22. Brauhaus.
23. u. 24. Die beiben Küdjen ?
Dahinter ber „t>orbere
Hunbturm", (BoIIroerf J.
25. IDafcfyrjaus, Ställe innere
fjeufer/cuer.
26. Keller, Kellerei, Kelter.
27. f}errenblaus(Sd7loJ5ftocf).
28. 03ro§er (Turm.
29. ot>. 30. (liefer Brunnen.
3\. IPirtstjaus.
D. ^Umgebung.
„12". Der Sctyloßgrabeu.
32. ö3ro§er Scbjolggarten mit
Springbrunnen.
33. ^immerplatj, Hu§baum=
felö.
34. Sdjlotjrotngert.
35. ^ant|of.
[Der pfeil 3eigt nad} Horben.]
£>on £ubnug (£tb finb an Palatina ferner erfcfyienen:
Jit Purgera üaus xtnb üaf 1593. Bilb pfäljifdjer Kultur.
Speyer \890. ^8 5. gr. 8°. Preis 60 pfg. (Dergriffen.)
^^maürttspitfeil an freit r^einpfälftrc^ett Perafcaufcit
bes £)er5ogs IDolfgang von ^roeibrücfen 1559 — \568. 2trd?i=
r>alifa7=montangefd}icf/tIicr/e Sfisje. 2lugsburg \892. 32 5. gr. 8°.
Preis 60 Pfg. (Dergriffen.)
^tc iJfalj-jmeturü^ir^e dcmenfarfc^ule unmittelbar natf?
bem breifigjär/rigen Kriege (\6^8— \706). ITcit einem Porträt.
Speyer \893. Wie bie porigen im KommtffionsDerlag ber Jdger^
fdjen Bucr^anbtuug. .^ unb VIII S. gr. 8". preis \ OT.
^etmaföläffer. Sagen unb ©efcfyicfyten aus ber XTorbroeftpfa^.
J5unäd}ft für bie 3uSenb- 2. unb 3. 2tusgabe. 2Ttit farbigem
Citelumfcfylag, \ Karte, \ Plan unb 5 QTertbilbern. Bliesfaftel
H89^. (Eigentum bes Derf affers. 52 unb IV S. H. 8°. preis
40 Pfg.
3ur i©irfr^aff0örr^t^fe fres |tfälj. iDeflrtc^s* 2igrar=
r/iftorifdjer Beitrag sur (Sefcr/idjte insbefonbere bes £)er5ogtums
<3u>eibrücfen. Zllit einem 2lnfyang. ^meibrücfen \8^ bei Hup=
pert. 55 S. fl. 8°. preis 60 pfg.
Jm Barlan&e tirr ^fäljtrrfjett Baaefen. S*Iid?te XDanber=
ftubie über Canb unb £eute um Bergsabern. lYixt \8 3^uftra=
tionen, \ Karte, \ Plan. Berg3abern \895. Kurbudjr/anblung.
68 S. gr. 8°. preis \.50 IUI
fHariamte fcrnt trer %tt\tn, aefc. fr. ^al&era, bie „grofe
£eid?sgräfin" bes IDeftricr/s. ©ebenfblätter. ZTTit 2 porträts,
5 2lnficfyten, 2 planen unb \ Karte. ^roeibrücfen \896 bei
Huppert. preis \.50 ZTTf.
^er Hof- ttttfr ^faatstrtenll im ehemaligen ^ersogtume pfa^
<§tr>eibrücfen r»on m^ -\60^. ZTCit (Dorroort), £>rts=, perfonen=
unb Sacfyen=3nber ausgeftattet von Dr. 3ofyannes ITTayerfyofer,
2lbfcr/iebsgabe bes r/iftorifdjen Dereines ber pfals an feinen üer=
bienten Dorftanb, Hegierungspräfibent 3u^us v. 2luer. (£benba
\897. 325 S. gr. 8°. Preis ^.50 VTtt
2ln Bavarica:
(gitlt 0ücröai|erir(^e ^orfbtt^ne. Kleiner Beitrag sur ^eimat=
funbe. Hofenr/eim $00.
Pas ftaljerifdie (©üerlatttt am Jmt. Organ bes rjiftorifdjen
Dereines 2tofenfyeim. 3 3a*?r9- \3°\ — \Wk-
woogooo
Stammtafel von Mittclsbacb-Xanfcsbeiw
fieiina, 3uljmuir= I. [569—1604
Wem. : SDtagbtilflin ». 3ülid> u[I».
t 1633=)
f <D!eifnu)e!ni (Siibroiglgtuft).
Die Zwcibrücher llnle.
Soliflimre II.
!.,. Vime fort. KSIH-IC34
1 Sem. : Matlnuiim o. ERDÜau.
um >liaua oon Hnrpintj,
E>ic ÜLaiibsbcrocr ÜLinic.
J'iicbrid) tliifimir.
Stiftet bet l'tnib&bcrgci- fiinic.
* 17. VII. 15K5
t 3« SJiontfotl 30. IX. 1645
f- 1648 in bet Slle|mibet8litd)e in 3roeilitiirfen.
fiiiil'eSlmnlinSlnttDttpiiin u. DtaffaiHDttmlcm
SMenbnta, * 0. XII. 1581 jn «ntmerpen,
Bcimiifjlt 4. VII. 1616, t 28. IX. 1657,
/• in bet Sleplieinännift gu 9)lei[enl)eiin.
I
Sic Iklccburger (eebwebisebo linic.
Monii Jalimit,
3f«i'h-. lv, i. L.|,M
CÜcm. : flflthiuiiia,
Ä. ^riltjrfiiii uon Srinoeb t
1. .hiebt«)
* sn [.'illlbMlCrfl
am 14. VIII 1B17,
t ebenbn 15. VIII. 1617.
f SDieifenfjeimei Sapelleii;
»ruft.
2. Jricbrirl) Cllbiuili
: &eibel&. 27. X 1619,
t Emibslitrfl 11. IV. 1681,
f ÜJccifenbeini ©tepl)ail§aru|t,
1. ©ein.: 3ull(inta»o jb ateno
* 23. IV. 1621, ucriii. 27. XI. 1645,
t 25. III. 1672,
f ÜJleiienlieiin (SltnlianSarufl).
2. (Sein.: «Dlarin Ciifab. jjepp
« 1635, uerm. 14. 3!d». 1672,
t SKärj 1721,3)
•/■ gtuifdjen Grjor utib @d)iff bet ©d)tofi=
firdjc gu :Uiei[eiil)cim.
I
3. fintl ficintid)
* 25. VII, 1622
in ©ttnfjbntg,
t 1 1 . VI. 1 623 ebenbn,
f im Sijorc bet 2[Eeynn=
betäf<rd)e ja 3nielbrucfcii.
lihnrtottc iSeu-Benlc,
1. find Jriebtid)
* 12./13. IX. 1616
in 3lueibtii(fen,
t 21. X. boielbft,
f ?tlriiiubcrcfird)e.
2 Ulill]elin l'nbiuin
* 23. II. 1648 jn 8airt>*&tifi,
oerm 14. XI. 1672 gu SDltifrabeiiu,
t I. VIII. 1(175 gu ffieii'cnijeim,
f ttiipclieuarnfi.
IWicbeiife IHintlolte
* 2. XII. 1653 ;u ;innilnüefen,
min 14. XI. 167 2 jn Hceifenbeim,
t 27. X. 17 12 gu S>8rrmi>[eM,
f 9Kti(cnI)eini, S!npcllcnuru[t.
8. lodjlet
* 28. XII. 1648,
t 1. I. 11549,
f SttplitiuSgtiift
4. ©obn
* 9 I. 1650,
t 12. I. 1650,
f 2)ieifent)eini.
(Jlnllnu fotjallli
> 11. 1 [650
in SaubSbetn,
6 lotntbnrt
Hläbdien
15. [V 1652,
f •lleiienlieim.
7. (51i,irlone Slnuilic
24. V. I653a8anbabiitg
»ttm 24. VII. 1678,
f- 9. VIII. 1717
jn Dffenbaif)
lern : 3cJ). 'ISliilipp um
3fcnbuta Offeiibnd)
• 4. XII 1655,
t 21. IX. 1718,
f In Dfienbnd).
8. Suife 'IHngbnleiiu
17. VI. 1654 i. ßdlibSl).
t 11. II. 1672
in Weifenlieim,
f S:tptjnii8giuft.
9. J.W. i if @i)pt)ie
* 13. VIII. 1655,
t (5.) 8. X.
1657
gn l'.mbibera,
rSM'ii.iii-Jrtinfi ')
1». eil( Eonftine
•27. X I656t.8aiib8betg,
Denn. I.: 7. XI. 1117«,
beim. 2. : 22. XII. 1 692,
t 1707 (») 9. VIII.
in Sliifttin.
1. «ein.: Gmid] XIII..
(Senf uoii Seiningen
* 6. II. 1649,
t 13. XII. 1684.
2.<Sem.:(5(ltiflODl)Rliebt.
löni'flßtnf DOlt ®oI)un gn
9lcid)ette-n>albe nnb Ötiilcf
» 19. X. 1652,
t 10. XI. 1734.
I
II fintl finlimir
*6. VIII. 1658
sn BanbS&ecfl,
t 14. IX. 1673
Sil öebelbeta,
f fiapeQcligrilft.
12. 3uliont
©leonoie
•27. VI. 1661,
1-1 2./ 13.(0 II
1662,
f 9Jeeifent)eiiu,
©tep[)nnSntufr ?
13. anftonn
» 11. II. 1663
in üfteifenlKini,
t 25. I. 1665
f Sttptantgruft.
tili XI.
l oon Sdjioeben,
luu'iliuicfai l.lsl _!,;!»:
1. fintl fnbiuin
' 18. VIII. 1673,
t 11. XI. 1674,
?'- ÄopeDtnntuft.
2. Wilhelm Stjrinir
» 5. VII. i«74,
t 28. XI 1674,
i ffopetlengiuft.
iliK,,u [Wirbt n.
SBilllcIinine äoplnn
* 27. VII. 1675,
t 5. XI. 1675,
t Sapellengiuft
gu sUleifcn[)ciiii.
3 Söliitr: (Stufen
Pon Seiningen.
1 Sodiler.
2. I Solm:
SBurggraf u. ^DoI)nn.
1 lodjltr.
(all xll.
Jlanifl 0011 Sfliioeöell, $>ecjO(l i
imlcfen.
171« fintterloö qeflorDen.
Xai (etgogtuin fomtnl
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BRIGHAM YOUNG UNIVERSITY
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