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Full text of "Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde"

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| Württembergiſche 


Jahrbücher 


Statiſtik und Candeskunde. 


Herausgegeben 


von dem K.ſſtatiſtiſch-ropographiſchen Burean. 


Jahrgang 1866. 


Stuttgart. 
H. Xindemann. 


1868. 


net 0 08 





‘. 
* 
. 


Drud von Jul. Kleeblatt & Eie. in Stuttgart. 





Inhalt. 


Ehronit des Jahres 1866. 
1. Zur Laubesgeſchichte ee —— Bug, A N, er, 
2. Bosöllrung . u an ee 
3. Die Ergebnifle des Aderdans ; ; ä Be a, 
4. Die Ergebnifle des Weinbaus u —— a 
5. Das Ergebniß der Fruchtmärkte Be ee 
6. Meberfiht Aber die Ergebnifle der Bollmärkte s . 
7. Die Witterungsverbältniffe des Jahres 1866. Bon Prof. L Hober. 
8. Neber den Gewerbebetrieb des Jahres 1866. Bon Brof. Mährlen. 
9. Wurttembergiſche Literatur vom Jahre 1866. Bon Oberftubienrath 


v. Stälin z 

Die 15 Ernten Württembergs von 1852 bis 1866 mit * Tabellen und 
einer geognoftifhen Ueberfihtölarte. Bon Finanzafſeffor Enull . 

Die Eintommenftener in Württemberg in Bergleihung mit Ähnlichen Steuern 
in andern Gtaaten mit Beil. A und B. Bon Oberfieuerrath Ho ch⸗ 
Retter . a SE er 

Bürttembergifde Beihichtsfünde. Bon Oberfindienrath v. Stälin 

Burkhard Stickel's Tagebuch feiner Kriege» und anderer Berrichtungen auf 
dem enropäifchen Feſtlande, im Mittelmeere und in Afrika, von 1566 
bis 158, famt Inhaltsüberfiht und Megifter. Bon ee 

. Dr. € v. Kausler r 

Die Topographie des wütttembergifchen Weinlandes. dortjeting. 3. Das 
untere Nedarthal. a) Huf der rechten — Bon Finanzrath 
Dornfeld in Weinsberg. Fi ee er 


5 E REBBNLEn g 


38 


30 


43 


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Chronik für das Jahr 1866. 





1. Bur Tandesgeſchichte. 


Nachdem daß Land ih eine Reihe von Jahren hindurch 
im Genuß des Friedens und unter dem Schutz der deutſchen 
Bundesverfaſſung der Ausbildung feiner inneren Rechtsverhält⸗ 
niffe und der Entwidlung feiner materiellen und geiftigen Hilfs⸗ 
quellen hatte widmen dürfen, führte daa Jahr 1866 zum Aus⸗ 
bruch von Feindfeligkeiten zwifchen den beiden deutſchen Haupt⸗ 
mächten, Oeſtreich und Preußen, und tn Folge davon zu 
politifchen Stürmen und Umwälzungen, von welden aud alle 
anderen deutichen Bundesftaaten mehr oder weniger fchwer bes 
troffen worden find. Württemberg fland in dieſem Konflikt 
mit der Mehrheit Der Deutihen Bundesregierungen auf der 
Seite Deftreihe. 

Die Ereigniſſe des Jahres 1866 gehören nicht blos der 
deutſchen, fondern der europälichen und univerfalen Gefchichte 
an, und ed ift, menn überhaupt, jedenfalls nit ſchon jegt 
und an diefem Orte möglih, ven Antheil Württemberge an 
jenen Greignifien, abgelöst von der allgemeinen Zeitgefchichte, 
in verftändlicher und zufammenhängender Weife Darzuftellen. 

Unfere Jahrbücher müſſen fi deßhalb für jeßt darauf be⸗ 
ſchränken, in rein annaliſtiſcher Form diejenigen landesgeſchichtlichen 
Thatſachen namhaft zu machen, welche Württemberg allein oder 
jpeciel oder vorzugsweiſe berührt haben. 

Am 23. Mat trat ein außerorventlidher, „zu Grledigung 
dringender Angelegenheiten“ berufener Landtag zufammen, wel 
der von Sr. Majeftät dem König In Perjon eröffnet wurde. 
Die Ihronrede wies auf den Ernft der politifchen Rage und die 


Angeſichts derfelben gebotenen Opfer hin. Die vorgelegten Ge⸗ 
Württemb. Tahrb. 1866. 1 


2 


jeßedentwürfe verlangten einen außerorventliden Militärkrevit 
und die Verfügung über die Landwehr. 

Am 8. Juni wird der außerordentliche Landtag nach er⸗ 
folgter Zuftimmung zu den Vorlagen der Regierung wieder 
geſchloſſen. | | 

Am 14. Juni erhebt die deutſche Bundesverfammlung mit 
einer Württemberg in fi begreifenden Mehrheit von 9 Stim⸗ 
men den Antrag Oeſtreichs auf Mobilmahung des J. — III. 
und VIL.—X. Bundesarmeekorps zum Beſchluß. 

17. Juni. Eine württembergijche Truppenabtbeilung rückt 
zum Schuß der Bundedverfammlung in Frankfurt cin. 

In der legten Woche des Juni rüdt Die ganze feld» 
diviflon nah, um mit den anderen Theilen des VIII. Armee» 
korps unter dem Oberbefehl des Prinzen Alerander von Heſſen 
und der OÖberleitung des Bundesfeldherrn, Prinz Karl von 
Bayern, bei den militärifhen Operationen gegen Preußen und 
feine Berbündeten mitzuwirken. 

25. Juni. Eine württembergiihe Truppenabtheilung be 
feßt im Auftrag des deutſchen Bundes die Hohenzollern’ichen 


Fürſtenthümer. 
24. Juli. Gefecht der württembergiſchen Diviſton bet 
Tauberbiſchofsheim. 


Verluſt der Truppen einſchließlich der Verluſte in den 
unbedeutenderen Gefechten bei Hardheim und Gerchsheim nad 
der vom Kriegsminiſterium am 6. Auguſt 1866 veröffentlichten 





Zuſammenſtellung 
an Todten 8 Offiziere, 9 Unteroffiziere 49 Soldaten, 
„ Berwundeten 18 „ * 73 5 409 n 
„ Bermißten b % : , 140 
31 90 598 
° zujammen 719. . 


2. Auguft. Waffenſtillſtand zwiſchen Württemberg und 
Preußen. Breußifge Truppen halten die norböftlichen Theile 
des Königreichs in einer Dem Lauf des Kochers von deſſen 
Einfluß in den Nedar bis Hall, und von da der Lanpftraße 
Hall⸗Crailsheim⸗Rürnberg folgenden Demarfationslinie bejekt. 


6. Auguft. Räumung der Hohenzollern'ſchen Kürftenthümer. 

8. Auguft. Ein Tagsbefehl des Prinzen Alexander von 
Heflen verkündigt die Auflöjung des VIII. Bundesarmeekorps. 
Die württembergiihen Truppen kehren zurüd und beziehen 
Stellungen längs der Demarkationslinie. 

13. Auguſt. Friedensſchluß zwifchen Württemberg ‚und 
Preußen. 

25. September — 18. October. Verfammlung des 
Zandtage. Genehmigung des Friedendvertrags. 

Bon inneren Begebenheiten erwähnen wir die Eröffnung 
ber Gijenbahnlinten Heilbronn» Jartfeld den 11. September 
Golds höfe⸗Ellwangen⸗Crailsheim 15. November und ads 
1. December. 

Die im Jahr 1866 erlafjenen Gejege und — 
ſind folgende: 

1) Geſetze. 

Geſetz vom 18. Juni 1866, betreffend den Aufruf der Land⸗ 
webr. 

Geſetz vom 13. Juni 1866, betreffend Die Beftreitung des 
Aufmands für außerordentliche Milttärbebürfnifie. 

Geſetz vom 29. Oktober 1866, betreffend die Aufbringung der 
Geldmittel zu Bezahlung der an die Krone Preußen 
zu leiftenden Kriegskoſten⸗Entſchädigung. 

2) K. Verordnungen. 

K. Verordnung vom 10. Sanuar 1866, betreffend die Ver⸗ 
Öffentlihung des wegen Fortdauer des Anſchluſſes 
des Großherzogthums Luremburg an das Zoll⸗ 
ſyſtem Preußens und der übrigen Staaten des 
Zollvereins abgeſchloſſenen Vertrags. 

K. Verordnung vom 80. Januar 1866, betreffend die Ueber⸗ 
einkunft zwiſchen Württemberg und Baden zu Be⸗ 
reinigung der Landesgrenze. 

8. Berordnung A vom 7. Februar 1866, betreffend Die Barifer 
Telegraphenconvention vom 17. November 1865. 

K. Verordnung B vom 7. Februar 1866 betreffend den neuen 
deuiſchöſtreichiſchen Telegraphenvereins⸗Vertrag, d. d. 
Schwerin 30. September 1866. 





4 


K. Verordnung vom 28. März 1866 , betreffend die Ver⸗ 
Öffentlihung ded am 31. December 1865 zu Ber⸗ 
Iin abgeſchloſſenen Handelsvertrags zwiſchen dem 
Zollverein und Stalien. 
K. Berordnung vom 12. April 1866, betreffend die Vers - 
öffentlidung Des über Die Fortdauer des Vertrags 
wegen Beförderung der gegenfeitigen Verkehrsver⸗ 
hältnifje am 14. December 1865 zu Bremen zwi» 
jhen dem Zollverein und der freien Hanſeſtadt 
Bremen abgeſchloſſenen Vertrags. 

K. Verordnung vom 2. Mai 1866, betreffend die Herabſetzung 
der Taravergütung für Rohzucker und Farin 
(Zuckermehl). 

K. Verordnung vom 9. Mai 1866, betreffend die ſelbſtſtändige 
Ausübung von Gewerben durch Minderjährige. 

K. Verordnung vom 9. Mai 1866, betreffend die Aufbringung 
des Bedarfs an Pferden für den Fall einer Mobil« 
madhung des K. Truppencorpß. 

.K. Verordnung vom 9. Mai 1866, betreffend das Verbot der 
Ausfuhr von Pierden über die Zollvereindgrenze. 

RK. Berordnung vom 11. Mat 1866, betreffend die Einberu- 
fung der Ständeverfammlung. 

K. Berordnung vom 25. Junt, betreffend die Ausfuhr von 
Proviant und Kriegdmaterial nah Preußen aus 
den von den preußijchen Truppen bejegten Gebieten. 

KR. Verordnung vom 20. Juli 1866, betreffend die fofor- 
tige Einberufung der eingeübten landwehrpflichtigen 
Mannſchaft des erften und zweiten Aufgebote. 

K. Verordnung vom 21. Auguft 1866, betreffend die Auf 
bebung des Verbots der Ausfuhr von Proviant 
und Kriegdmaterial nah Preußen und den von 
preußifchen Truppen beſetzten Gebieten. : 

K. Verordnung vom 8. September 1866, betreffend die Ein« 
berufung ber Ständeverfammlung. 

deo, Verordnung vom 8. September 1866, betreffend die Auf- 

Einy bebung des Verbots der Pferdeausfuhr über die - 

Hall: Zollvereindgrenge. 


R 


An. 





b 


K. Verordnung vom 2. Oftober 1866, betreffend die Aufſicht 
über das Gelehrten und Realſchulweſen. 


2. Bevölkerung, 


1. Größe der ortsaugehörigen Bevöllerung 
pro 3. December 1866. 


Die ortsangehörige Bevölkerung pro 8. Dezember 1865 


beftand aus . . ... 1,872,032 Per]. 
die auf 3. December "1866 aus — — 1 ‚885,198 „ 
Zuwachs im Ganzen ir — 13, 166 Berl. 


Diefer Benölferungszumads v von 1865 auf 1866, wie 
er ſich nah den Ueberfihten der Pfarrämter über Geborene, 
Geftorbene, Herein» und Hinaudgezogene und den hienach gefertig« 
ten Zufammenftellungen der K. Oberämter über den Gang der 
ortsangehörigen Bevölkerung ergibt, ift fomit erheblich größer 
al@ derjenige von 1864 auf 1865. Letzterer — ſich näm⸗ 
lich nur auf 9,288 Perſonen. 

Im Einzelnen berechnet ſich der Zuwachs von 1865 auf 
1866 folgendermaßen: 

Es wurden geboren. 0. 76,780 Ber]. 
find geftorben . . . . > 2000. 57965 „ 


mithin Ueberſchuß ver ——— .. 18, 815 Perſ. 
Es ſind von fremden Staaten 


hereingegogen - . » 2... 1814 Perſ. 
in fremde Staaten hinausgezogen 6903 „ 


Mehr der Sinaußgegopgenn . . . . . 5,589 Perf. 
mithin beträgt der Zuwachs durch den Ueberſchuß der Ges 
burten über die Todesfälle, nah Abzug des Mehrbetrags der 
Zahl der in fremde Staaten Hinausgezogenen gegenüber ber 
Zahl der auß folden Hereingezogenen noch 13,226. 

Die Zahl der in andere Or’. des Königreihd Hinaud- 
gezogenen mit 28,874 Verfonen goflte fih mit der Zahl der 
aus folchen Hereingezogenen von 28,906 fireng genommen aus» , 
gleichen. Es ergibt fi aber hier in Folge von Ungenauigkeiten 





6 


bei der Führung der betreffenden Regifter ein Mehr von 32 Per⸗ 
fonen, wogegen in Folge von nachträglich entdedten Fehlern bei 
früheren Zählungen einem auferorventlichen Abgang von 194 
ein außerordentlicher Zuwachs von nur 102 Perfonen gegen« 
über ſteht, wornach über Abzug des obigen Mehr von 32 
Perfonen noch ein Abgang von 60 Perſonen erſcheint, der 
den auf voriger Seite berechneten Zuwachs auf 13,166 Per- 
fonen vermindert. 
Unter der Geſamtzahl der Ortdangehörigen pro 8. Des 
cember 1865 waren 
männlihe 916,187, weibliche 955,845, 





hiezu kommen Geborene „ 389,316, „ 87,464, 
hievon giengen ab Ge: 
Rorbene zu 0.4 29,753, 5 28,212, 
ed ergibt ſich fomit ein nas 
türlider Zumaht von „. 9,568, — 9,252, 
Ortsangehörigen. 
Der Abgang durch Wande⸗ 
rung beträgt beim 
männlichen weiblichen 
Geſchlecht 
3812 1777. 
Der außerordentliche Abgang 
nach Abzug des unrichtigen Mehrs 
der aus andern Orten des König⸗ 
reichs Hereingezogenen 
36 24 
Zuſammen Abgang....3848 1801 
Reſtzuwachs 20.5715 7451 
fomit beträgt pro 3. December 1866 die Zahl der ortdange- 
börigen männlichen weiblichen 
Perjonen 
921,902 963,296 


I“ 
1,885,198. 


7 


Unter diefer Geſamtzahl befinden ſich foldde, die nach den 
Gamilienregiftern im Ausland mohnen, ohne förmlich audges 


wandert zu fein, männliche weibliche 
Berfonen 
31,273 21,738 


wornach die Zahl der im Lande anweſenden Württemberger 
betragen wuͤrde 
890,629 941,558 
—— 


N æçö6- 


1,832,187. 


Die ortsanweſende en pro 3. December 1864 
betrug . . . .. 1,748,328. 
Rechnet man hiezu ven. ungefähren Bevölkerungszuwachs auf 
zwei Jahre, der bei 1,69/, ah r die drei Jahre 1861 
bis 1864 fh uf . . : Erg 18,648 Perl. 


belaufen dürfte . . . 0. 1,766,976 „ 
und zicht man bievon bie Zahl der Ausländer pro 3. Decem⸗ 
ber 1864 mit 20,881 m. im gleihem Verhältniß vers 
mehrt, mit. . . . A rer 21,103 „ 


wieder ab, fo ergibt ſich ale ruthmeflice 
. Zahl der ortdanwejenden Württemberger pro 
3. December 1866 . . 2 0 00.00. 1,745,873 „ 
während nach ver jährlichen Weberfiht über den Gang der 
oridangehörigen Bevölkerung die Zahl der im Lande anweſen⸗ 
den Würtiemberger um 86,314 Perſonen größer fein follte. 
Es Halten fih hienach außer denjenigen 53,011 Perfonen, 
von denen dieß den Behörden befannt tft, noch weitere 86,314 
Perjonen im Auslande auf, ohne auf ihr Staatöbürgerredht 
verzichtet oder ohne einen Heimathſchein verlangt zu haben, 
und ed ergibt fih fomit pro 3. December 1866 eine Geſamt⸗ 
bifferenz von 

139,325 Perſonen, 
um welde die Zahl der ortdangehörigen Württemberger mit 
1,885,198 Einwohner größer erjcheint als die der ortsanweſen⸗ 
. den mit circa 1,745,873. 


II. Bewegung ber ortdangehörigen Bevöllerung in bem Derenninm 3, December 18%... 





— — — — — — — ——— — — — ——r t 





















































eMehr⸗Geſtorb Wanderungen. 
Fahre un | Ueber: Geborene — Beſtorbene anderungen 
anı Ortsan gehörige ſchuß b. — NER Mebrbes] Einge: | Audges Debr- 
3. De: Bevölkerun 4. weibl, um unchetih | nanıl um gi Ar — wanderte betrag Bemerkungen. = 
25 Bevbl IGanzen @e | Hohn. [| Hanzen | @eftor- den infıemte, ter Re) 
cember | Mannl. Weibl. kerung. boreue. | RER: pr —5 Staaten letzteren u 
879,544 | 913,25 34,231] 64,320, ı 0 10, 310) 1,974| 54,462] 438 "1:02 717387777) — 8 
1703.310 +) Die bier angefübrte 5 
1858 | 865,913 | 907,917 | 42,004 6,039 11,011) 1,691 [54,144] 25 | 1064 3485 | 2 in naten See 
1,713,53U | | | pölferumgsliften ver Ober⸗ 
1859 | 875,907 | 917,161 |41,254| 69,294 41,801] 1,901|54,817| 1,333 | 1110 3537 | 2427 hereaner. tie unten &. 9 
1,793,068 | R —— nach u 
12 I * 2 77 “in 4 7 27 na m r teben „Jahre 
1860 a 41,184] 67,768) 10,382) 1,645] 44, 4 948 | 1159 | 4487 | 3325 — — 
1813. 180 | | | | Berztichniſſen. 
1861 | 891,158 | 931,768 | 40,610]67,637| 11.220) 2,0455 56,011) 98011286 | 3391 | 2065 
RT | | | 
1862 | 897,952 | 937,202 | 39,250] 68,590 1,0781 2,130|54,270 596 | 1160 | 3291 | 2131 
Ä 1,335,154 — | | 
1863 | 901,175 | 943,081 | 38,906] 72,071|11,867| 1,559]57,911| 943 | 1237 | 3623 | 2386 
1,87. 
1864| 912,143 950,601 | 38,458] 74,410) 12,256] 2,102]55,558| 966 | 1569 | 5019 | 3450 
1.562,744 | 
1865 | 916,137 | 955,845 _| 39,658] 74,796 11,520) 1,322 61,059! 1,267 | 1566 | 5782 | 4216 
1,572.032 —— | 
1866 | 921,902 | 963,296 | 41,394] 76,780] 11,838) 1,852] 57,965, 1,541 | 1314 | 6909 5689 
1,585,198 | +) 











9 


Das Verhältniß der unchelih Geborenen zu den Gebo⸗ 
teren überhaupt war im legten Jahrzehnt folgendes, und zwar 
im Jahr 1857 wie 1 : 6,22 oder betrug 16,08 I 
on 1868 „ 1:598 5 „16,80, 


o 
on 1859 „ 1:587 „ „1708, 
. 1860 „ 1:628 „ u» 1605 „ 
>. 1861 „1:68 „ . 1658, 
om 1862 „ 1:619 , „» 1615, 
en 1868 „ 1:607 „ „1646 „ 
1864 „ 1:608 „ u 16,44 „ 
on 1865 „ 1:6388 „ v.1580, 
“m 1866 „ 1:649 „ „154 „ 


Dad Jahr 1866 Hat fomit zwar unter den legten zehn 
Jahren 18°?/,, die niederſte Prozentzahl unehelih geborener 
Kinder, noch geringer jedoch war foldhe im Jahr 1856, Denn 
damals war das Verhältniß wie 1 : 6,67 = 14,99 %/,. 


II. Ein: und Auswandernng pro 1. Januar 18°%/,.. 


A. Auswanderung. 


Nah den von den Oberämtern alljährli einzufendenden 
Befonderen DVerzeichnifien waren vom 1. Januar 1866—67 
eingewanbert ausgewandert 
1275 Perſonen, 6995 Perfonen, 
während nach den auf 3. December abzuſchließenden jährlichen 

Ueberfihten über den Gang der Bevölkerung die Zahl der 
Einwanderer Auswanderer 
1314 Perſonen 6903 Perfonen 
Betrug. 
Es ergibt ſich alfo nach der letzteren Aufnahme ein Mehr 
son 39 Einwanderern und ein Weniger von 92 Auswanderern, 
welche Differenz von der Verjchiedenheit der Aufnahmeperioden 


Bin den 6995 im Kalenderjahr 1866 ee 
Perſonen — ſich 


10. 


1) in andere deutfche Staaten, und zwar: 





nad Bayern . ... 565 
„ Badenn...1 476 
„ Preußen1885 
„ den übrigen deutſchen Staaten 
mit Ausnahme von Oeſtreich 156 
„nah Ochrid . . .. 85 
— 1487; 
2) in außerdeutſche Staaten, und zwar: 
nah Nordameria . . . 2... 5026 
„ der Schweiz 176 
„Frankreich 172 
„ England 107 
„verſchiedenen europätichen 
Staaten zufammen 27 
„ Rußland 6 
„ Aufrdlin . 2 22.20.82 
„Südamerika 10 
„Afrika.. 1 
„Ofſtindien. 1 
— 5558 
6995. 


Mithin giengen 729/, aller Auswanderer nad Nord- 


Amerika. 


Unter der Gefamtzahl der im Kalenderjahr 1866 aus⸗ 


gemanberten 6995 Perfonen befanden ſich: 


männl. 
1) Verheirathete oder Verwittwete 381 
2) Kinder mit den Eltern 408 
8) Ermachfene Unverbetrathete 3484 


4) Unehelihe Kinder mit der Mutter 154 
4377 


weibl. zuſ. 
.410 741 
403 811 
1651 5135 
154 308 
2618 6995. 


Es waren fomit 73%, ſämtlicher Auswanderer erwach⸗ 
fene Unverheirathete, und von dieſen war die Zahl der Män⸗ 
ner mehr als doppelt fo groß ald die Zahl der Weiber. 


11 


Hinſichtlich Der Konfeſſion vertheilt ſcch die Zahl der 


Auswanderer folgendermaßen. Es waren 
Proteſtanten Katholiken Iſraeliten 


b200 1571 204, 
von unbefanntem &laubensbelenntnig 
20. 


Der Grund der Auswanderung war bei 6164 Perſonen 
Niederlaſſung, bei 831 Verehelichung. Das erportirte Ver⸗ 
mögen betrug mit Ausnahme ded DVermögend der vom Stadt« 
direftiondbezirt Stuttgart audgemanderten 164 Perjonen, wel» 
ches nicht ermittelt werden konnte, 2,617,715 fl. Die Unter- 
flügungen aus öffentlichen Kajjen, melde Ausmwanderern bewils 
ligt worden find, betragen 14,817 fl. Außerdem wurden von 
ſolchen Kafjen die nicht berechneten Koften der Auswanderung 
von 31 Perſonen getragen. 

Hinfihtlid des Standes oder Berufs iſt zu bemerken, 
daß ein folder bei 3576 erwachſenen männliden Perfonen 
angegeben ift, während die übrigen 239 oben zu 1) und 
3) aufgeführten Perjonen ohne beftimmten Beruf oder ohne 
einen foldyen anzugeben, außgewandert find. Nach dieſem Ge⸗ 
ſichtspunkt vertheilt jich die Zahl der Auswanderer fo, daß es 
von der Zahl von 3576 Perſonen trifft auf 

I. die verfehiedenen Gebiete der Indufrie . . 2138 

II. auf Landwirthſchaft und landwirthſchaftliche 

Gewerbe . re ee ne I 
III. auf Handel und Transporitgwerbe  . . . 865 
IV. auf wifjenfchaftlihde Berufsatten . . . . 77 
V. den Militärftan .». 2. 2 2 or rn. 5 


3576 
Von der Kategorie zu I. kamen fodann wieder auf 
A, Baugewerbe und zwar: 
Schmiede und Schloſſer 232 


Schreiner. . 2. ...193 
Maurer und Steinhauer 176 


VE FE —— — 


12 


Zimmerleute . . 2.9 

—— ea 38 

— 128. 

B. Gewerbe kr Fertigung von Kleivungsflüden : 
Shuffle . . . 2.197 
Ber . . 2.2020. .150 
Schneter . . . ....110 





457, 


C. Gewerbe für Zubereitung von Nahrungsmitteln: 


Bäder und Konditoren . 151 
Mhger 2. 202000. 184 
Bierbraur . » . 2.85 
Mile. . 2 2020240 
Wirte. . 2.2. .17 
_— 427, 
D. Gewerbe für verfchiedene häusliche Zwecke: 
Dreber und Wagner. . 96 
Gender . . 2 2020.78 





Kifer . 2 02 02202062 
Mejierihmite . . . . 15 
Seiner . ... 18 
Korbmuderr . ... 7 
Kamumnuuda . . oo 7 
— 278. 
E. Fabrik- und Manufakturgewerbe: 
Mechaniker..353 
Gieße.. 50 
Goldarbeite4242 
Uhrmacher . . 25 
Babrifarbeiter obne nähere 
Angabe. . 2 2.24 
Begolte . 2... 
Buhbinder . . .. 16 
Buddrudı . . ...16 
244 
F. Bergleute . . . 2 22. 4 





z 


18 


Unter der Kategorie zu II. find begriffen: 
Bauern . 2 2. ..694 





Taglöfnee . . . . 153 
MWeingärtner . » . . 94 
Shit . . - 2.80 
Gärtner20 
991. 
Unter der III. Kategorie: 
Kaufleute und Händler . 368 
Buhrlute. . ». . . 12 
865. 
Unter der IV. Kategorie endlich: 
Mile. . 2 202.038 
Lehrer. u a 14 
Stetten „.... 1 
Innniure . ... 1 
Apotbelr . . . .. 8 
Schreiber. 2»... 6 
Arte... ax 2 
— 77. 
Die meiſten die wenigſten 
Auswanderer hatten die Oberämter 
Waiblingen mit 259. Waldſee mit 27. 
Rottweil mit 218. Ravensburg mit 81. 
Heilbronn mit 209. Ehingen mit 33. 
Sulz mit 199, Blaubeuren mit 41. 
Kirchheim mit 192, Münfingen mit 43. 
Neuenbürg mit 177. Tettnang mit 48. 
Böppingen mit 176. Gmünd mit 46. 
Tübingen mit 175. Leutkirch mit 49. 
Stuttgart Stadt mit 164. Saulgau mit 50. 
Horb mit 152. Biberach mit 51. 


B. Einwanderung. 


Unter der Geſamtzahl der Einwanderer von 1275 Ber- 
fonen find begriffen: 


14 


männl. weibl. zuf. 
1) Verheirathete und Verwittwete 26 58 84 


2) Kinder mit den Eltern 83° 389 72 
8) Erwachſene Unverheirathete 256 741 997 
= 78%, 


4) Unehelihe Kinder mit der Mutter 61 61 122 


376 899 1275. 
Unter den Bingewanderten waren ferner: 
Proteftanten Katholiken Siraeliten 


612 609 54 
u SE nn — — 
1275. 


Der Grund der Einwanderung war 
bei 362 Perſonen Niederlaſſung, 
bei 913 Perſonen Verehelichung. 
Das importirte Vermögen berechnet ſich, mit Ausnahme 
des Vermögens der 41 im Stadtdirektionsbezirk Stuttgart 
Eingewanderten, welches nicht ermittelt werden konnte, auf 
1,693,896 fl. 
Bon den Bingewanderten find hereingezogen : 
I. von andern deutſchen Staaten und zwar von 


1) Balın . . 2. 2 336 
2) Baden. 2 2 22 nn. 8328 
3) Preußen . . 128 


4) von den übrigen deutſchen Staaten 
mit Ausnahme von Oeſtreich 101 
5) von Oeſtreich.. 8569 


1012, 
II. von außerdeutſchen Staaten und zwar von 
4) dr ShmlE . . 2 ..0....186 
2) Nordameria . . 2 20202048 
3) Srnfiih . . . 2 202.017 
4) Rußland BL, ar. ci A 8 
5) England ’ . 4 
6) fonftigen europälfchen Staaten i 4 
7) Auftrain . . ; 1 
268 


1275 


15 


Pas Stand und Beruf anbelangt, jo gehörten von der 
oben zu 1) und 3) angegebenen Zahl von 282 erwachjenen 
eingewanderten Perſonen 

L. den verichiedenen Gebieten der Induſtrie an und zwar 

A. den Baugmerben . . . 2.86 
B. den Bewerben für Fertigung von 


Kleivdungaftüden . . . . 28 
C. ven Gewerben für Bereitung von 
Nahrungsmitteln . . . 28 
D. den Fabrik⸗ und Monufakturges 
werben . . . . 23 
E. den Gewerben für ———— 
häusliche Zweckce....14 
— — 129 
II. der Landwirthſchaft und landwirthſchaftlichen 
Gewerben . = dar a, 90 
IM. den Handeld- und z taneporigeweihen 33 
IV. ven wiſſenſchaftlichen Berufdarten . 16 
V. dem Militärftaan. 0 
| _— 21268 


Ohne Gewerbe und Beruf oder ohne die An⸗ 
gabe eines ſolchen find eingemandert . . . . .» 14 


282. 


Sowohl bei den Ausgewanderten ald bei den Eingewan⸗ 
berten baben aljo die Meiften einen gewerblichen Beruf, und 


unter biejen gehören wieder die Meiften den Baugewerben und ” 


denjenigen Gewerben an, die der Bereitung von Kleidungs⸗ 
Rüden und Nahrungsmitteln dienen. | 


Die meiften Einwanderer hatten die Oberämter 


Wangen mit 46. Heilbronn mit 86. 
Leutkirch mit 44. Horb mit 85. 
Stuttgart Stadt mit 41. Mergentheim 35. 
Um mit 41. Nereaheim mit 88. 
Spaichingen mit 37. Ludwigsburg mit 31. 





u  _ er m it — 


16 


Die wenigften Einwanderer hatten die Oberämter 


Herrenberg mit 2. Urach mit 6. 
Gaildorf mit 2. Waiblingen mit 7. 
Melzheim mit 8. Aalen mit 7, 
Böblingen mit 4, Oehringen mit 8. 
Weinsberg mit 4A. Marbach mit 9. 


3. rgebniffe des Ackerbaus. 


Nah dem Inhalt der von den K. Oberämtern vorgelegten 
Ueberfihten über die Anblümung der Felder im Jahr 1866 
und den auf den Grund derjelben, fowie der eingefendeten 
Schägungd-Urkunden vorgenommenen Zufammenftellungen und 
Berechnungen ift über Die Ergebnifie der Ernte von 1866 in 
Württemberg, ſoweit folche nicht ſchon in der hienach folgen» 
den ftatiftifchen Bearbeitung der 15 Ernten Württembergd von 
1852 — 1866 bargeftelt find, noch Folgendes hier anzu⸗ 
führen. 

Der Flächeninhalt des Ackerfelds, einfchließlih des In 
Gärten und Ländern fowie auf kultivirten Allmandtheilen hie⸗ 
zu angelegten Areals, berechnet fi im ganzen Land auf 

2,746,248 Morgen. 
Im Jahr 1865 betrug derilbe . . 2,746,417 


fomit ift gegenüber von 1865 eine un 


bedeutende Verminderung um . . . 174 Morgen 

eingetreten. 

Angebaut waren von diefem Areal und lagen in der Brade 
im Jahr 1865 2,420,975 Mio. 325,442 Mrg. 
im Jahr 1866 2,427,469 318,774 „ 


Es Hat fich fomit Die angebaute Fläche um 6494 Morgen ver- 
mehrt, die brachliegende um 6668 vermindert, und da bei der 
Aderflähe im Ganzen eine Verminderung um 174 Morgen 
eingetreten iſt, fo iſt die Ausdehnung der angebauten Ader- 
fläche nur durch Bracheinbau bewirkt worden. 

Auf die einzelnen Kulturarten verteilt fi Die Zu⸗ und 
“ Abnahme folgendermaßen: 


17 





659 + 
28371 — 93.08 + %gg 69H ’LZr'Z gı6’08r7’3 
7a KFZ 080’6L I87’T8 wohl n unguuulmg TIA 
Tor’T 6081 098 168’96 881’96 idoꝛlaoꝝ n ualꝙpaiabꝛtang "TA 
ve 1 8 919’801 889’06 ae wear "A 
= wor jr #82'917 LIg/gTz ee apllopuyp "AI 
sI9a 6218 or 109'883 060'883 5) wlhganßugng "IT 
0607 o0rr’8 a Te 2:7:72°7) °00’882 armen "II 
serı Fr eg 9g2’T98 #92’198 ug "I 
dig Bao onyupy ulund uaBsoyr "uBıoyg nu 
‚ufougy uuqpuung aaq TuS 9981 ag WE 9981 2405 ug nunjiqobuv win 99 


Wihrttemb. Yahıb. 1866, 


18 


Dieſer Ueberficht zufolge find es hauptſächlich die Handels⸗ 
gewächfe, insbeſondere Rpps und Rübſen, deren Anbau 1866 
erweitert worden tft, und zwar im Ganzen um 6927 Morg. 
Sodann folgt da8 Areal der ale mit . 1407 5 


das Kleid mt . . . . .. Bl „ 

das der Winterfrüdte mit . . .. 492 

das der Wurzelgewächſe und namenti \ des 

Kopfkohls mit . . . .» . 208 „ 
9545 Morg. 


Soweit diefe Ermwetterung der angeblümten Fläche nicht 
von der Einfhränfung der Brache um 6668 Morgen herrührt, 
wovon über Abzug der 174 Morgen, um die fih dad Acker⸗ 
feld im Ganzen vermindert Hat, noch . . . 6494 Morg. 
übrig bleiben, tft folche durch Verminderung 


des Areald der Sommerfrüßte um . . . . 650 „ 
und der Hülfenfrüdte um . . . 2... 2401 „ 
gewonnen worden. Zufammen . . - . . 9545 Morg. 


Die nachftehende Tabelle A nun zeigt die Verteilung der 
Aderflähe auf die einzelnen Kreife, und die weiter folgende 
Tabelle B enthält ſodann eine überſichtliche Zufammenftellung 
der Erträge von 1866 unter Vergleihung mit den weiter uns 
ten in ber Darſtellung der 15 Ernten Württembergs von 1852 
bis 1866 berechneten Tanded-Mittelerträgen und den Erträgen 
von 1865. 


Ge 96 GE 06 26 68 97 6E LE 


GL0'196 


& % &7 cz 61 61 61 81 y 
esı’gen (012804 \eye’zgs |zor'sı |we’sr |gr6/6T |zcs/ır \29r’es | 608’88T 


RX y % KR Li £ 6% %G % 
ors’ses eau'sı Ivsz’szc 190957 |ssz’ar |z90'es |268'9 |euc’eg | 72'291 


% ge 0% 14 LE 74 LG IT Li 


zy’sıg 68s2 lOBE TER | FOgLT | cIE'CE |Ee08'cd |FAr'6s |02S’6C | ZI FE 
_woßaoyg ! uoBzoyg | "uaBzopg | uaBzoyg | "uaBaong | "naßzoyg | "uaBaoyg | "uBzong | "uaBac 


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22 


Nah obiger Tabelle find es namentlich die Winterfrüchte, 
Winter⸗Dinkel, Roggen und Weizen, bei denen die Ernte von 
1866 einen fehr erheblichen Ausfall zeigt, während der Haber 
eine Mittelernte, Die Sommergerfte nahezu eine Mittelernte lie⸗ 
ferte, fowte aud die Ernte in Sommerroggen und Sommer 
weizen eine etwas beſſere war. 

Schon die Trodenheit bei der Ausſaat und der Mangel 
an Schnee während des Winters 18°°/,, wirkte ungünftig 
und hinderte eine Fräftige Beſtockung der Winterfrucht, haupt⸗ 
ſächlich aber ſchadeten die im Mat bei Faltem Nord» und Nord» 
oftwind eingetretenen Fröfte in Verbindung mit der nachgefolgten 
naßkalten Witterung. Die Vegetation wurde in der Entwidlung 
gehemmt und ein großer Theil der Brodfrüchte trieb nur ſchwache 
Aehren und kleine Körner, wogegen fi bei der nafien Wities 
rung viele® Unkraut verbreitete.  Hlezu kam noch häufig Roft 
und Mehlthau. Auch richteten Engerlinge und Mäufe vielen 


Anmerfung 1 zu obiger Tabelle. Die Qualität der Früchte 
wird durch Ziffern beflimmt, wobet 1 ausgezeichnet, 2 ſehr gut, 8 gut, 
4 mittelmäßig, 5 gering bedeutet, und die Decimalen bie Annäherung 
an die nächſtfolgende geringere Klaſſe ausdrücken. 

Anmerkung 2 Die durdhfchnittliche Ausbeute an Kernen, fos 
wie dag Gewicht des lebteren pro Simri in ben letzten 15 Jahren ift 
unten aus ber dem Nuffab „die 15 Ernten Württembergd von 1852 
big 1866“ beigegebenen Tab. II. zu erfehen, ebenfo find bort in Tab. II. 
bis XVII. die Gewichte aller einzelnen Fruchtgattungen von ben legten 
15 Jahren angegeben. Die mit F bezeichneten Gewichte jind, ba bei 
den betreffenden Feldfrüchten feine Schätzung vorliegt, behufß der ans 
nähernden Berechnung eines Gefamtertrags in Centnern einem Handbuch 
der Landwirtbfchaft entnommen worden. 

Anmerkung 8. Der Wiefenertrag ift folgendermaßen ermittelt 
worden: Nah der Schägung ber landwirthſchaftlichen Bezirksvereine 
wurden an Heu und Oehmd durchſchnittlich pro Morgen 28,60 Centner 
eingeheimdt. Das Areal der Wiefen beträgt nad) ber im Jahr 1865 veran- 
ftalteten Aufnahme 846,695 Morgen. Hienach berechnet Tih, wenn das in 
den württembergifchen Jahrbüchern von 1865 I. S. 193 angenommene 
Berhältniß der zweis und einmähdigen Wiefen (668,690 : 227,916) und 
des Heuertrags zum Oehmdertrag (100: 50) zu Grund gelegt wird, ber 
Heuertrag pro Morg. auf 20,86 Gtr., im Ganzen auf 19,648,890 Gtr. 
Oehmdertrag pro „ „ 10438 „u... „ 4,567,087 „ 

° zufanımen 24,215,477 Gtx 
gegen 18,906,708Etr. im Jahr 1865. 


Schaden an. Nicht wenige Markungen wurden vom Hagelichlag 
empfindlich betroffen und in vielen Gegenden die Ernte ſelbſt durch 
naſſe Witterung geftört. Das Ergebniß der 1866er Ernte bleibt 
daher beinahe in allen Früchten Hinter einem Mittelertrag zurüd. 

Auch die Kartoffelernte war gering, namentlich gegenüber 
der audgezeichneten Ernte von 1865, und mehr als der fünfte 
Theil der Kartoffeln waren kranke. 

Der Ertrag an Heu und Oehmd fland zwar etwas unter 
einem Mittelertrag, war jeboch beſſer als der des Jahre 1865. 

Der Obftertrag mar ein äußerſt geringer. 

Was den Ernteertrag an zur menſchlichen Nahrung dies 
nenden Feldfrüchten indbefondere anbelangt, fo kamen nad den 
hiebei zu Grund gelegten Borausfeßungen, daß 

1) ein Scheffel glatter Frucht gleich zwei Scheffeln rauher 
Frucht zu rechnen, 

2) als Saatkorn für die mit mehlhaltigen Früchten bebaute 
Fläche ein Scheffel für den Morgen abzuziehen, 

3) das zur Thiernahrung dienende Haber- x. Erzeugniß, ') 
ſowie 

4) für den Bedarf der Bierbrauereien 2'/, Mill. Simri 
Gerſte in Abzug zu bringen, 

5) ein Scheffel rauher Frucht einem Centner Mehl glei 
zu ſeten, und 

6) für den Morgen Kartoffelfelp 20 Simri als Saatbedarf 
abzurechnen ſeien, 
| auf den Kopf der Bevölkerung 

in den Jahren Scheffel mehlhaltiger Frucht Sri. gef. Kartoff. 


18°2/,, 8,45 8,56 
1899, 2, 8, 
1 3 55 4, 1 4,45 
1 8°°) 56 8,09 12,08 
53 * * 

58 ne. 9 
18°); 8,46 18,48 
18°) 60 3,17 14,8 


) Bon 1866 an ift auch das Widenerzeugniß zur Thiernahrung 
gerechnet. 


24 


in den Jahren Scheffel mehlhaltiger Frucht Sri. gef. Kartoff. 
60 


1890), 3,89 8,00 
18°, 3,97 1l,.e 
1892) on 3,90 15,,9 
186°), 4,19 18,14 *) 
18%; das 2 
1895/05 Bas * 
1868), 2, 


Es war jomit das Ernterrgebnif in — auf den 
Ertrag an mehlhaltigen Früchten nur im Jahr 1853 noch ge⸗ 
tinger, in allen anderen Jahrgängen der Iegten 15jährigen 
Periode dagegen günftiger als 1866. 

Wird der Obftertrag mit . 545,666 Simri Kernobft 

81,477 „ Steinobft 
mit der 1852 gejchätten Mittelernte (von 6,717,561 Simri 
Kernobſt und 1,360,253 Simri Steinobft) verglichen, fo be= 
rechnet fih der Ertrag des Jahres 1866, dieſen Mittelertrag 
gleid 100 angenommen, 

beim Kernobft auf 8,,2°/0, 
„ Steinobft auf 5,99 °/o; 
wird aber der Durchſchnitt der Obfterträge von 18°?/,, mit 
4,297,925 Simri Kernobft und 771,709 Simri Steinobfl 
zu Grund gelegt, jo beträgt derjelbe 
beim Kernobſt 12,.0 0, 
„ Steinobfl 10,48 o- 


4. Bie Ergebniffe des Weinbaus. 
Die Weinbaufläche u betrug 


im Jahr 1865 . . . . . 78,808 Morgen, 
el... 78 
dat fomit von 1865 ei 1866 ae 

mn um . ... r Be en 258 Morgen. 


Diefe Abnahme der Befamtfläge ift das Nefultat folgen- 
er Veränderungen in den einzelnen Landesgegenden. Es hat 


— Einſchließlich der kranken 186, 19,03, 1800/. 21ro- 


25 


zugenomuten abgenommen 
die Weinbaufläche im 
obern Nedarthal und Ä 
am Albtrauf . . um 149 Morg. um — Morg. 


untern Nat .. — 5 „ 880 „ 
Remsthal we A . 
Enztbl / . 2. — „ 475 „ 
Zabergäu . „128 „ — ⸗ 
Kocher⸗ und Jagſtthal „is „ J — »«» 
Taubergrud. „ 1837 „ " ⸗ 
in der Bodenfeegend „ — 27 


Gefamt-Zunahme 624 — Abnahme 882 Dior, 

Bon der ganzen Weinbaufläche fanden 55,262 Morgen 
oder 70,35%, Im Ertrag. 

Diefer iſt in folgender Tabelle nad natürlichen Bezirken 
zufammengeftellt. 

(Tabelle A.) 

worauf jodann noch eine weitere Tabelle (B.) folgt, welche zu 
Vergleichung früherer Jahre dient. !) 2) 


1) Durch ein Verſchen ift feit bem Jahr 1860 das Areal und 
ber Ertrag der HoffammersWeinberge, bald ganz bald theilweife, boppelt 
in Rechnung genommen worden, die nachflehenden berichtigten Zablen 
in Tabelle B. weichen daher etwas von den in ben Jahrgängen 1860 
bis 1865 der Jahrbücher veröffentlichten ab, die betreffenden Differen- 
zen find jeboch im Ganzen unerheblich. 


7) Aus der vergleichenden Tabelle B ift zu erjehen, baß ber Ge⸗ 
famtweinertrag nur in ben 11 Jahren 1865, 1864, 1861, 1866, 
1854, 1851, 1844, 1848, 1841, 1888, 1830 ein noch geringerer 
war, ebenfo der Ertrag von einem Morgen tragbarer Weinbaufläche in 
ben gleihen Jahren, und außerbem noch im Jahr 1829. Der Gelb: 
werth des ganzen Erzeugniffes dagegen ift ein verhältnißmäßig hoher, 
denn das Jahr 1866 ſteht hierin nur gegemüder den 18 Jahrgängen 
1865, 1868, 1862, 1861, 1859, 1868, 1857, 1848, 1847, 1846, 
1842, 1885, 1884 zurüd. 


26 












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29 


5. Bas Ergebniß der Fruchtmärkte. 


Bon 76 zu Getreivemärkten bereiätigten Orten waren «8 
im Jahr 1866 nur 64, die hievon Gebrauch machten. Nicht 
befahren wurden die Schrannen zu 
Murrhardt, Vaihingen, Blaufelden, Crailsheim, Mergent- 
heim, Niederftetten, Neresheim, Donzdorf, Dietenheim, 
Horb, Rottenburg, Möffingen. 
Auf den 64 befuchten Märkten fand ein Befamtumjag 
von 2,408,513 Gentn. mit einem Erlös von 11,725,802 fl. 
ſtatt. Bon diefer Summe fallen auf den 


Donaukreis 7,759,970 fl. oder 66 Proc. 
Schwarzwaldkreis 2,239,212 fl „ 19 „ 
Jagſtkreis 1,811,604 le. „1 „ 
Neckarkreis 415,014 fl „ 4 „u 


Gegmüber von 1865 bat der Naturalumfag nur um 
110,641 Scheffel, der Geldumfag dagegen um 2,106,844 fl. 
zugenommen, es tft alfo, wie aus nachſtehender Tabelle her- 
vorgeht, die Zunahme des letzteren hauptſächlich eine Folge der 
Preiöflelgerung. 

* Auf den bedeutendſten Fruchtmärkten des Landes mit 
einem Umſatz von mehr ald 200,000 fl. war der Verkehr 
folgender. Es betrug 


auf der Die umgejente Menge Der Erlös 
Schranne zu Gentner ! 
1865 1866 1865 1866 

Um 869,968 870,897 1,548,870 1,822,178 
Biberach . 222,504 220,758 962,413 1,124,158 
Riedlingen 118,550 131,108 481,316 680,580 
Waldſee 87,805 100,779 287,728 528,728 
Raoensburg 97,841 98,220 432,809 513,509 
Mengen 65,165 92,245 219,165 481,507 
Geislingen 87,927 74,368 394,456 898,604 
Saulgau 74,941 69,845 819,180 858,159 
Rottweil . 71,594 76,988 278,665 350,149 
Heidenheim 66,436 60,020 298,888 807,588 
Giengen (1866 af- 56,602 (1866 af 277,280 


mals wieder aufgenommen.) 


mals wieber aufgenommen.) 


30 


auf der die umgefepte Menge der Erlös 
Schranne zu Gentner. i 
1865 1866 1865 1866 

Su . 48,199 45,263 217,608 251,734 
Leutkirch 85,155 42,678 150,190 210,387 
Cam . 89,448 41,989 168,541 204,745 
Reutlingen 46,461 49,614 169,119 204,586 
Ehingen 40,965 39,759 188,857 201,631. 


Der Fruchtmarkt zu Giengen, der früher unbeveutend und 


Anfangs der 1850er Jahre ganz eingegangen war, bat neuerer 
Zeit wieder einen jehr flarfen Verkehr und ift daher mit dem 
Jahr 1866 wieder in die jährliche Ueberficht aufgenommen worden. 

Auf die einzelnen Fruchtgattungen vertheilt fi) der Natural» 


und Geldumfaß folgendermaßen, und zwar im Jahr 
1865 


Fruchtgattung. 
Kernen . 


Gerſte 
Saba . 
Dintl . . 
Roggen . 
Men . . 
Hülſenfrüchte 
Mengfrüchte 
Einlon . 


Kenn. . 
Gafe . . 
Haber. 
Dinkel. 
Roggen . 
Wen. . 
Hülfenfrüchte 
Mengfrüchte 
Einkorn . 


Naturalumſatz. 
Centner. 

1,050,644 

891,938 


444,337 
285,865 


52,171 
30,494 
17,154 
19,544 

5,732 


1,098,066 
494,049 
476,040 
288,825 


42,948 
27,319 
10,474 
16,899 

8,898 


Gelbumſatz. 


Durchſquittepreis. 
5,121,384 fl. 4fl. 58 ir. 
1,465,862 , 8 „4, 
1,489,797 „, 83.290, 
1,019,5758 „8 „84 „ 
196,686 „ 8 „46 „ 
1464566 „ 4,4, 
82,910, 4.50, 
73,322 „8,45, 
28464 „ 4,6, 
1866. 
6,389,432 fl. 5 fl. 46 & 
2,248,501 „ 4 „38, 
1,665,4455 „ 8 „80, 
967,085 „ A, 8, 
188,556 „n 4,3, 
160,860 „ 5 „58, 
67,085 u, 65, 4, 
6799, A, 1, 
20,880 „ 5 „22 


Der Natural» und Geldumjag hat fomit bet Kernen, 
Gerſte und Haber beträchtlich zugenommen, bei allen übrigen 


—— 


81 


Früchten Hat der Naturalumfag abgenommen und der Geld» 
umfa ebenjo, mit Ausnahme des Weizens, bei dem ſich in 
Folge der Preißfleigerung trog der Abnahme des verkauften 
Quantums ein größerer Geldumſatz zeigt. 

Die Vergleichung mit früheren Jahren ergibt fih aus 
folgender Tabelle: 


iron Beldumfag. Unter 100 &tr. verkaufter Fruͤchte waren 
in Gentnern fl. Kernen Dinkel Roggen Gerfte Haber 


1857 2,356,240 12,898,781 38,5 18,5 2%: 15,, 20,4 
1858 2,469,229 10,732,974 838,, 17, 3, 16, 21,9 
1859 2,485,811 11,498,221 41,, 16, 3, 14, 20,8 
1860 2,360,481 18,479,211 40, 17,5 3 12,8 22,9 
1861 2,539,158 14,881,858 46, 12, 2,5 17,, 184 
1862 2,351,718 12,477,761 89,5, 16,9 1,9 16, 22,8 
1863 2,882,526 11,411,808 44,, 12,5, 2%, 18,4 18,9 
1864 2,188,684 10,347,862 44, 12,5 2%, 16,: 18,4 
1865 2,297,872 9,619,458 45, 12,4 %. 170 198 
1866 2,408,518 11,725,802 45,, 99 1,8 20,, 19,8 


185%. 2,879,022 11,867,818 42, 14,5 2%, 16, 20, 
2 Die Bewegung der Fruchtpreiſe in den legten 10 Jahren 


zeigt nachſtehende Ueberficht. 
Kernen Dintel Roggen nn Hader 
yer yer ya yer 
Sqheffel Str. Scheffel Ctr. Scheffel Ctr. es Er. Scheffel Etr. 
ke ef. le ie eh fie fie fl. kr. fl. kr. 


1857 1780- -T— - - 2 2- - I A- -656- - 
1858 1816 - -540- - 9 8- - 887- -611- - 
1869 18 48- -52- - 855- -1012- -618- - 
1860 17 42- -6485- -12 54 - - 1245 - -690 - - 
1861 18 86257565 818 Ab11 1148 455 6 18 841 
1862 16 87 6 29 6 56 4 32 12 88 5 10 10 44 425 5 42 8% 
1865 16 9610641 419 9594 5 9 10859519 810 
1864 1441 5446 23859 928852 924-5478 
1865 12 22 4 68 5 22 8 84 850 B46 847 844585 8 20 
1866 18 68 5 46 5 28 4 3 10 88 428 10 19 A 83 5 44 8 80 
Deraian. 


1867/15 3 - 62 — 105 — 10183 — 558 — 


82 


Während die Preife von Kernen, Dinkel, Roggen, Gerfte 
gegenüber von 1865 wieder etwas geftiegen find, iſt der Preis 
des Habers, verglichen mit den letzten 10 Jahren, der niederfte. 

Der Durchſchnitt der monatlichen Bewegung der mittleren 
Getreidepreife auf 18 Fruchtſchrannen verfchiedener Landesgegen⸗ 
den während des Jahres 1866 iſt aus folgender Tabelle er» 
ſichtlich. Es koſtete der Gentner 


Kernen Dinkel Roggen Gerſte Haber 
im Monat fi. kr. fl. kr. fi. kr. kr. tl. trx. 
Januar . . . 4 82 3 18 3 34 3 38 3 14 
Februar . .. 4 35 8 17 8 41 8 47 3 18 
März 4 89 8 22 3 45 8 56 3 22 
April 43 8 24 3 50 3 55 8 27 
Mat —W 4 50 8 27 3 49 8 57 3 42 
Sunt ö 5 12 3 48 8 22 4 1 453 
Suli . 5 59 4 7 4 21 4 4 8 53 
Auf . . . 649 A387 459 420 84 
September . . 6 48 4 41 5 14 4 32 3 16 
Otter .. 7 A 44 515 44 3021 
November 7 32 5 1 b 31 4 65 3 29 
Degember 8 4 520 548 516 848 
Jahresmittel 56560 411 425 415 8832. 
Größte Diferenn 4 1 2 8 22% 1587 49 


Diefe Mittelpreije ſtimmen fomit bei 4 Fruchtgattungen mit 
den eben berechneten Durchſchnittspreiſen bi auf wenige Kreu⸗ 
zer überein, nur beim Gerftenpreis erſcheint eine größere Diffes 
renz von 18 fr., um welchen der aus dem Natural» und Geld» 
umfaß berecänete Durchſchnittspreis Höher erjcheint ald das non 
18 Fruchtſchrannen berechnete Mittel. Es kann aber eine ganz 
genaue Uebereinftimmung hierin auch nicht erwartet werben, da 
die in letzterer Tabelle zu Berechnung des Landesmittelpreiſes 
aus den verfchtedenen Landesgegenden ausgewählten 18 Frucht- 
ſchrannen nicht gerade diejenigen find, welche den bedeutendſten 
Verkehr haben. 





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Die MWitterungsverhältniffe deö Jahres 1866. 


Das Jahr 1866 gehörte nach feiner mittleren Wärme zu 
den wärmften Jahren unferes Jahrhunderts, indem diefelbe blos 
noch von der Jahresmärme von 1846, 1859,-1862 und 1863 
übertroffen wurde, während ihr die Wärme von 1834, 1861 
und 1865 fehr nahe kommt. Aud in Beziehung auf Regen: 
menge hatte das Jahr 1866 den mehrjährigen Mittelzahlen 
gegenüber einen Zleinen Ueberfhuß. Wenn trog dieſes Ueber 
ſchuſſes und trog der gefleigerten mittleren. Wärme das Jahr 
1866 in Iandwirtbichaftlicher Beziehung entſchieden ungünftige 
Refultate aufzumweiien Hat, fo tft der Grund hievon in Der 
Vertheilung der Wärme auf die einzelnen Monate des Jahres 
zu ſuchen. Es war nämlih zu Stuttgart die Jahreswärme 
gegenüber dem 12jährigen Mittel 1855— 66 zu groß um 
0°.5, von den einzelnen Monaten waren 


zu warm: . zu Halt: 
Januar um 3°%5 Mi um 2.0 
Februar „ 83.0 October „ 2.0 
Deembr „ 21 Auguſt „ 1-6 
November „ 1.2 Juli „04 
April „ 89 
Juni „09 


September „ 0.4 
März „01 | 
Es Hatte hiernach das Jahr 1866 feine Hohe Mittel» 
wärme faft durchaus der gefleigerten Wärme des Winters zu 
verdanken, nicht einer erhöhten Temperatur der Vegetations⸗ 
monate, welche zum Theil beträchtlich zu Ealt waren. Es geht 
dieſes auch aus der Vergleihung mit dem Jahr 1865 hervor, 
deſſen mittlere Wärme um 0.23 geringer war als diejenige 


85 


von 1866, welches aber mehr als die Doppelte Anzahl von 
Sommertagen hatte (1865: 108; 1866: 49); dagegen war 
der Wärme des Winters entiprehend 1866 die Anzahl der 
Froſttage und Wintertage größer ald 1865. 

Die Vertheilung der Sommertage, Froſttage und Winter 
tage, forte der mittleren Wärme auf die einzelnen Monate ifl 
im Folgenden für Stuttgart vergleihend dargeſtellt: 


Sommertage. April. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Okt. zuf. 
1865: 14 22 13 26 11 17 — 103 
1866: 2 — 22 11 7 6 1 49. 


Srofttage. Ian. Febr. März. April. Mat. Oft. Nov. Der. zuf. 
1865: 23 21 27. 5 — 1 7 19 103 
1866: 15 10 14 2 i 11 9 15 7. 

DWintertage, Ian. Febr. März Der. zul. 

1865: 1 8 2 6 17. 
1866: — — — 8 8 


Mittlere Wärme. 

Jan. Febr. März. April. Mai Juni 
1865: 1.86 -0.25 0.95 10.66 14.24 13.48 
1866: 3.92 4.65 440 9.18 9.26 15.16 
Differenz 2.06 4.90 8.45 -1.48 -4.98 1.68. 

Juli Aug Sept. DO. Nov. Der. Jahr. 
1865: 16.92 14.27 13.03 8.77 5.45 -0.18 8.26 
1866: 14.79 13.32 12.67 6.56 4.74 8.21 8.49 
Diff. -2.13 -0,95 -0.36 -2.21 -0.71 383.39 0.28. 


Die größte Verſchiedenheit der Wärmeverhältniffe beider 
Jahre tritt in den Monaten Februar und Mai hervor. 


Der erfle Monat des meteorologiihen Jahres 1866, 

December 1865, zeigte ſich im erſten Drittel noch ziem⸗ 
lich mild, ſpäter ſtellte fih Kalte Witterung ein, daß der Mo⸗ 
nat um 19.3 gegenüber Bem 12jährig. Mittel 18°°/,, zu Talt 
war. Der Barometerfland mar ein hoher, im Mittel 2.4 Par. 
Linien über dem Decembermittel. Der Niederſchlag war höchſt 
unbedeutend, feine Höhe betrug zu 


86 
Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch J6ny 


0.08 0.57 0.37 0,772. Zoll, 
während das 
12. Mittel if: 1.07 6.46 22 807, 
fomit zu wenig 1.04 4.88 1.37 280, „ 


In Folge diefer geringen Regenmenge zeigte fih überall 
großer Wafjermangel, auf der Alb insbeſondere in einem Grade, 
wie feit Jahrzehnten nicht mehr erlebt worden war. Man mar 
genöthigt, das Waller ftundenmweit herbeizuführen, der gefrorene 
Duft wurde von den Bäumen gejehüttelt und gefammelt, ja 
der gefrorene Schlamm au8 den Hülben herausgehauen. Diefe 
Trodenheit dauerte noch im erften Viertel des folgenden Monat 
Januar fort. 
Nahdem in Stuttgart dad Thermometer am Morgen des 
6. Januar feinen tiefften Stand erreiäht hatte (— 4.5, während 
‚gleichzeitig Freudenſtadt nur — 2.0), flel am Morgen des 7. et⸗ 
was Regen; es folgten bei Sübweftwind und fletig fallendem Baro⸗ 
meterfiand eine Reihe von Tagen mit — allerdings nicht reich“ 
Them — Nieverfhlag Am 9. erreihte das Barometer fein 
Minimum, um von da wieder zu fleigen; am 25. hatte es bei 
NW, feinen höchſten Stand, welches zugleich der höchſte Stand 
im Jahre if. Gegen den Schluß des Monats fiel es zwar, 
blieb aber doch dabei flet3 über Mittel. Im Ganzen hielt es 
fid um 0.9 Bar. Linien über dem zwölfjährigen Durchſchnitt 
bes Januar. Die Anfiht des Himmels war vorherrſchend ge⸗ 
mischt (18 gemiſchte, 5 trübe, 8 Klare Tage zu Stuttgart). 
Ganz auferorventli war der Verlauf der Wärme, deren 
höchſte Stände an den meiften Stationen auf den 21., an ein⸗ 
zelnen auf den 24., 26., 27., 28., 29. flelen, während bie 
tiefften Stände am 2., 5., 6., 7., 12., 18. vorlamen. Ver⸗ 
gligen mit dem 12jährigen Durchſchnitt war der Januar zu 
warın in Heidenheim um 40.2 
„Schopfloch, 83.9 
„ Ganfltt . „ 8,7 
„ Stuttgart „ 8.5 
„„Freudenſtadt, 8.8 
und wird in den 42 Jahren 18?°/,, in Teinem andern Jahr 








87 


an Wärme übertroffen, am nächſten kommt ihm der Januar 
1834. Diefer Wärmeüberſchuß zeigt ſich aber nit blos im 
Mittel des ganzen Monats, fondern auch in ben Türzeren 
Berioden, wie die Vergleihung der 5tägigen Mittel mit den 
91 2jährigen Durchſchnittszahlen zeigt (Tab. 2); nad derſelben 
find fämmtliche 5tägige Mittel zu groß, und finden wir in 
dem Mittel Januar 16 — 20 die ftärkfte Ueberſchreitung des nor» 
malen Betrag (um 5°.42), welche überhaupt 1866 vorkommt. 


Die Regenhöhe des Januar betrug zu 
Stuttgart Freudenſtadt Schopfloh Isny 


1.18 8.44 2.63 8.05%. 300, 
während der 12j. 
Durchſchnitt if: 1.21 6.23 258 3.34, „ 
Differenz — 0.03 2.21 0.05 — 0,29 , » 


Die milde feuchte Witterung des Januar hatte den güns- 
fligften Einfluß auf die Vegetation; die Wieſen grünten, die 
Herbfijaaten erflarkten immer Bye Auch die Bauten waren 
ungemein begünftigt. 

Die hohe Temperatur ded Januar ſteigerte ſich noch im 
erſten Drittel des 

Februar 
bei vorherrſchendem Südweſtwind, um ſich von da allmälig 
dem normalen Stande zu nähern. Der höchſte Stand des 
Thermometers fiel auf den 2. und 10. (zum Theil auch auf 
den 7. und 8.), der tiefite auf den 20. und 26. (Stuttgart 

— 4.0, Freudenſtadt — 5.0, Ulm — 6.0). Auch das 
Sebruarmittel ift das größte der 42jährigen Periode 18%/,,; 
es übertrifft dad 12jährige Mittel ded Februar um 3.0, und 
des März um 0.3; am nächſten kommen ihm die Mittel von 
1833, 1846, 18560 und 1861. Die 10 Froſttage fielen meift 
in die zweite Hälfte des Monats. 


Der Barometer ſank unter mäßigm Schwankungen bis 
zum 12. Morgens, erhob fi wieder bis zum 22., um von 
da raſch bis zum Monatöminimum zu finten, welches am 28, 
bei Sübweftwind eintrat. Am Bodenſee war dieſes Minimum 
von einem fehr heftigen Föhnſturm begleitet, der Morgens 8 Uhr 


88 s 


ausbrach, gegen Tag ziemlich nachließ, um Vormittags einem 
Sturm aus NW. das Feld zu räumen, wegen beflen Die 
Fahrten eingeftellt werden mußten. Das von Rorſchach kom⸗ 
mende württembergifche Dampfboot „Kronprinz" erlitt in Dies 
fen Sturme einen Radbruch. ® 

Das barometrifhe Mittel ded ganzen Monats fällt um 
1.2 Par. Lin, unter den 12jährigen mittleren Barometerftand, 
und um 1.4 unter den Durchſchnitt des Februar. Die Anſicht 
des Himmels mar vorherrſchend gemischt (7 Klare, 6 trübe, 
15 gemiſchte Tage). 

Der Niederſchlag war ein reichlicher zu nennen, wie bie 
folgenden Zahlen ausweiſen: 
j Stuttgart Freudenſtadt Schopfloh Isny 


1866: 1.29 10.15 8.56 7.98 Bar. Zoll. 
12jäfr. 0.92 8.47 1.87 2.47 „ „ 
Differenz 0.37 6.68 1.69 551 „ 


Da außerdem der Nieverfchlag fih ziemlich gleihmäßig über 
den ganzen Monat vertheilte, jo mußte dieß die Vegetation 
fehr beförbern, obwohl die Kröfte der zweiten Hälfte das Wachs⸗ 
thum theilwetfe wieder bemmten. 

Nicht fo günftig war die Witterung des folgenben Monats 

März. 

Seine mittlere Wärme (um 09.25 einer als diejenigt 
des Februar) war in Stuttgart ziemlih normal, tn Schopflodh 
um 0°.5, Freudenſtadt um 0.6, in Heidenheim um 09,9 zu 
groß. Die anfangs noch Über dem normalen Stand fih hal⸗ 
tende Wärme nahm gegen die Mitte des Monats hin immer 

mehr ab (Monatsminimum den 15. u. 16.) Am Schluß des 
Monats hatte fie den normalen Stand wieder überſchritten 
(Monatsmarimum den 80). 

Das Barometer Hielt ſich 3 Par. Lin. unter dem 12jäh- 
tigen Mittel und fland gegenüber dem Durchſchnitt des “März 
um 1.3 Par. Lin. zu nieder, Im Anfang des Monats tief, 
ſtehend, erhob es fich unter Fleinen Schwankungen bi8 zum 10., 
fiel wieder bis zum 19. Im der Nacht vom 19. zum 20. 
fand der tieffte Stand des Monats und zugleich des ganzen 
Jahres ftatt, begleitet von einem fehr heftigen Südweſtſturm. 





59 


Die folgende Witterung blieb bi8 zum Schluß des Monats 
wechſelnd, vielfach ftürmijch mit Negen (am Bodenjee vom 24, 
bis 26. ſtarker Sturm .mit 48ſtündigem Regen). Der Höchfte 
Barometerftand fiel auf den 26. Abends bei N.W. 

Die Anfiht des Himmeld mar vorherrſchend trüb und 
gemiſcht (zu Stuttgart 6 Tlare, 13 trübe, 12 gemifchte Tage). 
Der Niederſchlag hatte in Stuttgart beinahe Die normale «Höhe; 
auf dem Schwarzwald war er viel zu klein (etwas mehr als 
die Hälfte), während er auf der Alb das Doppelte der normalen 
Höhe erreichte, wie folgende Zahlen zeigen: 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfloh Jany 


1866: 1.16 4.48 5.64 5.26 Par, Zoll 
12jähr. 1.30 7.98 2.70 84, „ 
Differenz — 0,14 — 8.55 2842 185 „ „ 
Auch die mittlere Wärme des 
April 


übertraf den 12jührigen Durchſchnitt, und zwar zu Stuttgart 
um 0,9, Freudenſtadt um 1.0, Heidenheim 1.3, Schopfloch 
1.5. Ein Blick auf den Gang der dtägigen Mittel zeigt, daß 
die erfle Gruppe, April 1. 5., um 0.78 zu kalt war; es 
herrſchten Nordweſtwinde vor. Später kamen die Winde melft 
aus Südweſt, wobei dad Thermometer Nachmittags ſchon eine 
bedeutende Höhe erreihte (17.0 am 17.) Vom 21.— 24. 
brachten Nordwinde einige Talte Nächte, welche aber ohne 
Schaden für Die Begetation vorübergingen (Monatsminimum 
— 1.0 den 22.; dad Mittel 21.— 25. um 1° unter dem 
normalen Betrag, Am Schluß des Monats braten Süd- 
weſtwinde wieder warme Tage; der 27. und 28. waren 
"Sommertage (Marimum 21.0); die mittlere Wärme erhob fi 
um 2°.7 über den normalen Stand. 

Das Barometer fand zu Anfang und Ende des Monats 
tief (Minimum den 2. bei NW.) und ſtieg gegen die Mitte 
Hin (Maximum den 15. bei N.W.). Im Ganzen hielt es fich 
0.1P. 8%. unter dem 12jährigen Mittel, und um 0.8 P. 8. 
über dem Durchſchnitt des April, Die Anfiht des Himmels 
war meift Elar oder gemifcht (in Stuttgart 11 Elare, 14 ges 
miſchte, 5 trübe Tage). 


40 


Der Niederſchlag war überall etwas Über dem 12jährigen 
Durchſchnitte, er betrug nämlich zu 
Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch Isny 


1866: 1.88 8.70 2.80 4.81 Bar. Zoll 
124. Orchſch. 1.82 8.05 247 8A, u 
Diffrenn 0.06 0.65 0.88 1837 „u 


Nahezu die Hälfte der Regenmenge des Monats war in 

den legten zwei Tagen gefallen. 

| Bei der für den Menſchen eben fo angenehmen, als für 

die Vegetation fruchtbaren Witterung des April entwidelte ſich 

diefe in feltener Pracht. Die Felder flanden ausgezeichnet, bie 

Weinberge trieben fehr früh: die Bäume blühten allgemein. 

Leider wurden die fehönen Hoffnungen, zu melden die bisherige 

Entwicklung der Vegetation bereitigte, im folgenden Monat 
Mai 

wieber zerftört. 

Die erfien 5 Tage waren bei weftlicher und ſüdweſtlicher 
Windſtrömung noch warm, ihr Mittel erhob fi um 09.8 über 
den normalen Betrag; auch fiel an denjelben viel Regen (über 
ein Drittel des Niederſchlags des ganzen Monate), Am Mor«- 
gen des 6. jedoch war das Thermometer zu Stuttgart auf 19.0 
gefunten und es zeigten ſich Spuren von Ref; in andern 
Gegenden war der Boden dicht mit Reif bedeckt und hatten 
die Frühgewächſe viel gelttten, während die Baumblüte vorerft 
noch unbeichädigt erſchien. Es folgten einige Klare Tage ohne 
Niederichlag mit nordöſtlicher Windftrömung, deren Minimal» 
und Marimaltemperatur allmälig flieg (am 9. 19.0 und 8.0) 
und deren Miltelmärme nur um 09.1 zu Hein war. Am Abend 
bes 9. machte der Nordoftwind dem Südweſt Pla; es Tamen 
vom 11. bis 16. einige Strichregen, wobei die Temperatur 
fi voieder bedeutend abkühlte; auf der Alb und auf dem 
Schwarzwald fill Schnee. Die Mittagawärme betrug am 14. 
blos 8.0, flieg aber wieder, obgleih vom 14. bis 28. Nord⸗, 
Nordoft» und Nordweſtwinde vorherrjchten. Dagegen wurben 
die Nächte immer kühler, am Morgen des 17. war das Ther- 
mometer auf 1.5, am 18. beinahe auf O geſunken; ein Reif 
hatte nicht nur Die niederen Gartengewächle, fondern aud das 


4 


noch in der Blüte befindliche Obft, ſowie die Weinteben der 
unteren Lagen ſtark beſchädigt. Was die Kälte dieſer beiden 
Mächte verfchont Hatte, zerftürten die Reife vom 21. und 22.; 
unter denfelben Titten nun aud die Weinberge der höheren 
Lagen Noth. Auch in den Nächten vom 22./28. und 24./25, 
fant das Thermometer wieder tief, es bildete fich jedoch bei 
dem bedeckten Himmel nit überall Reif (am 25. Schnee tn 
Schopfloch). Bon jet an gewannen Weſt⸗ und Suͤdweſtwinde 
wieder die Oberhand; die Nächte wurden wieder wärmer und 
zugleich Tamen wohlthuende milde Regen, melde der erflarrten 
Natur wieder aufbalfen. ') 

Die mittlere Wärme des ganzen Monats war in Freuden 
ſtadt um 19.8, Stuttgart um 2.0, Schopfloch um 29.2, 
Hellbronn um 905 zu Klein, nur * Tag näherte ſich einem 
Sommertag (Monatémaximum 19.5 den 29.). Seit 1825 
batten nur die folgenden Jahre eine geringere Maiwärme: 
1851, 1845, 1886, 1837; nur um 00,1 wärmer waren 
1886 und 1887. 


ı) Kine Vergleichung der Stuttgarter täglichen Wärmemittel wäh: 
rend der 40 Jahre von 182°/,, bat über biefe Maifröfte Folgendes 
ergeben: 

Die A0jährigen täglichen Mittel zeigen eine fletige Zunahme ber 
Wärme bis zum 28. Mai, von da bis zum 27. finft bie mittlere 
Tageswärme um 0°.7, um von dba wieder fletig zu wachſen. Während 
aljo um die Zeit der gefürchteten Eismänner im Mittel keinerlei De 
preffion ber Wärme ſich herausitellt, zeigt ſich eine folche 14 Tage fpäter. 

Geht man bie einzelnen Jahrgänge dur, fo findet man das 
Meinfte während ber Maifröfte vorfommende Tages mittel am häufig: 
ſten um die Zeit des 10. und 11. Mai, nämlich 

Tmal in ber Zeit vom 83. — 7. Wal 
12 ” ” ” [2 [} 8—12, 0} 
13, — 17, 


ee a ER 
5, nm ”„ " 23 — 27. ” 
6. u 28.— 81. 


Hienach war bag fpäte Eintreffen beö Ruͤaſchiags von 1866 in 
feiner Weiſe ungewöhnlich. Daß ein Kälterückſchlag überhaupt eintre⸗ 
ten werde, ließ ſich aus dem Zuſammentreffen unſeres ungewöhnlich 
warmen Winters mit einem — kalten nordamerikaniſchen 
Winter erwarten. 





42 


Das Barometer fland zu Anfang des Monats tief (tiefe 
fler Stand den 2.), flieg unter Schwankungen bis zum höch⸗ 
fin Stand ded Monatd (den 16., 17., 21.); gegen den 
Schluß des Monats fant es wieder. Im Ganzen hielt es fi 
0.7 Bar. Lin, über dem Maidurchſchnitt. — Die Anficht Des 
Himmeld war vorherrjchend Zar und gemiſcht (14 klare, 18 
gemifchte, 4 trübe Tage). 

Der Nieverihlag blieb meiſt unter-dem 12jährigen Durch⸗ 
ſchnitt; nur Freudenſtadt hatte einen Kleinen Ueberſchuß. Es 
betrug nämlich die Regenhöhe zu 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch J6ny 


1866: 1.76 6.25 3.48 4.07 P. Zoll 
125. Durchſch. 2.48 4.61 3.78 ° 48392, 
Differenz; — 0.72 0.74 —030—0.75, „ 

Sm Juni 


flieg die Zahl der Sommertage auf 22 (das Doppelte des 40fühe 
rigen Durchſchnitts); die Mitteltemperatur übertraf das 12jährige 
Mittel des Juni zu Stuttgart um 09.9, Heidenheim um 1.2, 
Schopfloch um 1.4, Freudenſtadt um 1.5; zu Falt waren nur bie 
dtägigen Gruppen Juni 5.— 9. und 16.—20; in die letztere 
fällt der flarke Südweſtſturm vom 18., welcher in Waldungen, 
an Obfibäumen und Hopfenanlagen bebeutenden Schaden ans 
richtete; demjelben folgte in der Naht vom 18./19. ein bes 
deutended Sinten des Thermometerd (zu Stuttgart auf 5.5), 
in Folge deſſen die zarten Gartengewächſe in ben Niederungen 
Noth litten. 

Der an 13 Tagen gefallene Niederſchlag vertheilt ih 
ziemlich gleichförmig über den ganzen Monat und blieb meift 
nur menig hinter dem Durchichnitt des Juni zurüd, wie m 
gende Zahlen zeigen: 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch Isny 


1866: 3.12 4.17 8.95 4.348. Zoll 
12j. Durchſch. 2.81 4.37 6.06 5.90, » 
Differenzz 081 02°—0.20 —111—156 ,„, „. 


Der Barometerfiand war mäßigen Schwankungen unter« 
worjen (Marimum den 8., 9., 10., Minimum den 17.) und 
eb im Mittel um 0.4 Par. Kin, über dem Junidurchſchnitt. 


48 


Die Anſicht des Himmels war vorherrſchend klar (in Stuttgart 
230 Hare, 10 gemiſchte, O trübe Tage). Zahlreiche Gewitter 
entluden fih, das flarkfte davon am 28. Vormittags, welches 
fi nahezu über das ganze Laud verbreitete, von furchtbarem 
Hagel begleitet war und großen Schaden auf den Feldern, ſo⸗ 
wie an den Zenftern und Dächern der Gebäude anrichtete. 
. Der Monat Juli 

begann mit einer Reihe von warmen regnerlihen Tagen (1. 
bis 9.), denen vom 11.—18. Heiße trodene Tage folgten 
(25.5 den 14. Marimum), Vom 19. an war die Witterung 
vollends naß und unfreundli und machte die jept beginnende 
Ernte ſchwierig. Insbefondere wurben die Nächte kühl (Minis 
mum 7.5 den 24.). Die mittlere Wärme fiel deßhalb trog 
der heißen Tage tn der erſten Hälfte des Monats im Ganzen 
zu Hein aus (in Heidenheim um 0.8, Stuttgart 0.4, Schopf⸗ 
loch 0.5, Ganftatt und Freudenſtadt 0.6). 

Das Barometer fland zu Anfang und Ende des Monats 
tief (Minimum den 3. und 29.); vom 7. — 15. hoch (Maris 
mum den 11.); im Mittel hielt es fih 0.2 Par. Lin. über 
dem Julidurchſchnitt. — Die Anſicht des Himmeld war vor⸗ 
herrſchend Har und gemiſcht (Stuttgart 18 klare, 4 trübe, 9 
gemifchte Tage). Der an 16 Tagen gefallene Niederſchag war 
überall (außer zu Schopfloh) von mehr als mittlerer Höhe, 
nämli zu | 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfloh Jony 


1866: 3.52 5.23 4.35 5.61 P. Zoll 
12j. Durchſch. 2.17 - 8.53 . 437 519, „ 
Differenn 1.85 1.0 —002 042, „ 
Vielfach ſchwankend zeigte fih das Barometer im 
Auguf, 


defien Mittel um 0.6 Par. Lin. unter den Durchſchnitt des 
Auguft füllt. Der höchſte Stand fiel auf den$26., die tiefften 
Stände auf den 9., 18., 28., 29.; dabei wehten vorberrfchend 
Weſt⸗ und Südweſtwinde und war die Anficht des Himmels meift 
gemifcht (12 Flare, 2 trübe, 17 gemijchte Tage). Der an 21 
Megentagen gefallene Niederſchlag war ein reichlicder zu nennen, 
ex erreichte zu 


44 


Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch Isny 


die Höhe von 4.42 6.80 5.98 10.86 P. Zoll 
während daß 

125. Mittel iſt 2.60 8,96 38.97 561, „ 
alfo zu viel 1.82 2.84 1.96 4.75, „ 


Bom 1.— 19. war die Witterung meift unfreundli un» 
tegnerifch ; ed Fam In diefer Zelt nur ‚ein Sommertag vor (dem 
7. mit 22.0); die Nächte waren meift fühl, am Morgen bes 
19. fand das Minimum mit 59.0 ſtatt. Bon da an nahm 
die Wärme wieder zu; es folgten vom 28. — 28. einige heitere 
Sommertage (Marimum 24.5 den 24.); am Schluß des Moe 
nats flellte fid wieder Regen ein. Im Mittel war der Monat 
zu Stuttgart um 10.3, Heidenheim um 19.4, Freudenſtadt um 
1.5, Schopfloh um 1.6 zu kalt. Diefe naffe, kalte Witterung 
hielt die Bartengewädfe und den Graëwuchs zurüd und er⸗ 
ſchwerte die Ernte fehr. 

Auch der September 
war in feiner erften Hälfte (1.— 17.) fehr naß, dabei aber 
warn; die Mittagswärme erreichte zweimal 22° (den 5. und 
8., an wel Ichterem Tage ein meit ausgebreitetes Gewitter 
fih entlad). Nachdem der legte Regen am 17. gefallen war, 
folgte vom 18. an eine Reihe Harer, zum Theil ſehr warmer 
Tage ohne Niederſchlag (nur Freudenflabt Hatte den 21., 22. 
und 25., Schopfloh den 21. und 22., Galm den 22. einen 
freilich ganz unbebeutenden Nieverfhlag). Am Morgen des 19. 
war die Wärme auf 8%.5 (Minimum) gejunfen; die folgenden 
Nächte waren wieder wärmer. Die mittlere Wärme ded Mo⸗ 
natd war etwas zu groß, und zwar zu Stuttgart um 0°.4, 
Freudenſtadt 0.8., Heidenheim 0.9, Schopfloh 1.0. Der 
Niederſchlag war im Vergleich zu dem 12jährigen Durchſchnitt 
zu Elein, aber dadurch, daß er ſich nicht auf den ganzen Mo⸗ 
nat, fondern nur auf die erfte Hälfte deſſelben vertheilte, bei⸗ 
nahe zu reichlich; derſelbe betrug zu 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch Isny 
1866: 1.27 3.73 2.53 8.56 P. Zoll 
124. Durchſch. 1.76 3.92 2.854 418, „ 
Differenn — 0.49 —0.19 —0.81 —057, „ 


45 


Das Barometer zeigte mäßige Schwankungen; es hatte ſei⸗ 
nen höchſten Stand am 18. und 19. (Jony den 1.), den tiefe 
flen am 28; der letztere war begleitet von einem ſehr heftigen 
Süd- und Südweſtſturm. !) Im Mittel land e8 um 0.7 Bar. 
Kin. zu He. Die Anfiht des Himmel! war vorherrjchend Klar 
und gemifcht, felten ganz trüb (18 Elare, 1 trüber, 16 ges 
miſchte Tage). 

"Die Trockenheit der zweiten ren dauerte durch 
ben ganzen 

Dttober 
fort. Stuttgart hatte in Diefem Monat nur 8 Tage mit etwas 
Niederſchlag (15. Morgens, 28. und 81. Abends), Die ganze 
Regenhöhe erreiähte zu 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfioch Jeny 


1866: 0.15 1.07 0.31 0.36 B. Zoll 
12j. Durchſch. 1.00 8.49 190 23, 
Differenz —0.87° 2 —2.42 —159—237, » 


Dabei fland bei vorherrſchenden Nord» und Norbofiminden das 
Barometer um 1.5 Par. Lin. über dem Octobermittel (Mart- 
mum den 7. und 8.; Minimum den 25. und 26). Die An« 
fit des Himmels — — Har (15 klare, 4 trübe, 
12 gemifchte Tage). 

Die Mittagswärme war zu Anfang des Monate nod 
ziemlich bedeutend (legter Sommertag mit 20°.0 am 2.); vom 


) Nach Dufour (recherches sur le Föhn du 23. Septembre 
1866 — Lausanne 1868) läßt fih der Föhn vom 283. September 
beftimmt nachweifen für Friedrichshafen, Isny und Schopfloch, weld 
legtere Station die nörblichfte Grenze feiner Herrſchaft bildet. Schopfs 
Io hatte am 21., 22. und zum Xheil am 28. Sübwind. Am 28. 
fand das größte Tagesmittel ber Luftwärme unb der Trodenheit (mitt: 
lere Feuchtigkeit = 39°/,) ſtatt. Ter Gang der Luftwärme (am 21. 
langfames, 22. rajches Steigen berjelben) war in Schopfloch ähnlich 
dem an ben $uraftationen. Hiernach zeigten die Erſcheinungen in Schopf: 
loch in Beziehung auf Richtung bes Windes, Wärme und Trodenbeit 
ber Luft denfelben Charakter, wie bie Alpenthäler bei herrſchendem Föhn. 
Zu bemerken ift noch, daß in Schopfloh am 21. und 22, Yiegentropfen 
fielen. An ben übrigen Stationen läßt ſich ber Höhn nicht mehr mit 
Sicherheit erfennen, wiewohl die an benfelben beobachteten Erſcheinun⸗ 
gen feinem @influß zuzufchreiben fein werben. 


46 


8. an blieb fie unter 15°, vom 23. an unter 100. Viel 
ftärker war die Wärmeabnahme in den meiſt von klarem, wolken⸗ 
Iofem Simmel begleiteten Nähten, am 17. war bie Wärme 
auf — 1,0 geſunken (erfter Herbflfroft), und es hatte von 
da an der Monat 11 Froſttage; die niederfle Temperatur bes 
Monats fand am Morgen des 28. ſtatt (Stuttgart und Freuden⸗ 
ſtadt — 8.0, Schopfloh — 8.5, Heilbronn und Ulm — 5.0, 
Heidenheim — 7.5). Die mittlere Wärme nahm in Folge diejer 
niederen Morgentemperatur rafch ab und hielt ſich beinahe durch⸗ 
aus unter dem normalen Stande (October 18. — 22. um 49,7), 
- fo daß der ganze Monat überall zu kalt war; dabei war die Alb 
und der Schwarzwald verhältnigmäßig warm, indem ihr Normal⸗ 
mittel nur um 19.1 und 19.3 zu Hein fich ergab, während bie 
Märme von Stuttgart um 2.0, von Heidenheim um 20.1 zu 
gering war. Am kälteften war im Verhältniß zu den übrigen 
Gegenden der Norden und Nordoften unſeres Landes (Heil- 
bronn um 20.3, Oberftetten um 2°.,5 zu Talt). 

Durch feine Trockenheit, Windftille und Heiterkeit war der 
Monat jehr angenehm und für das Einheimfen der Erzeugniſſe 
jehr günftig, für den Weinſtock insbefondere die trodene, warme 
erfte Hälfte noch fehr fördernd. 

Im November | 
trat die mittlere Wärme wieder über den normalen Stand ) 
die Mittagswärme flieg vom 81. October bis 9. November, 
ſtets über 10, und bis zum 17. fant die Morgenwärme nur. 
einmal (den 11.) unter Null. In der Naht vom 17. auf 
den 18. ſank fie bei NW. auf — 4.0 (tieffler Stand ders 

Monats; erfter Schnee in den tiefer gelegenen Gegenden) un, d 
auch die Mittaggwärme war von jegt an beveutend geringerz. 
Im Mittel war der Monat zu warm, und zwar in Scholttyf- 
loch um 09.6, Freudenſtadt 0°.7, Heilbronn 1.0, Stuttgart 1.0°3, 
Ganflatt 1.4. Die Winde kamen zur Hälfte aus S.W.; Hey 
Anficht des Himmeld war vorherrfchend gemifcht (4 are, 9 trüi de, 
17 gemiſchte Tage). Die höchſten Stände des Barometerß fie. {m 
auf den 7. und 18., bie tiejften auf den 16. (Sübweitftunll n) 
und 24. Das Barometermittel fiel um 0.2 Par. Lin. klei, pe 
aus, als der Durchichnitt des November. In den eriten 8 Ta, qu 


47 


fiel kein meßbarer Niederſchlag; von da an vertheilte ſich der⸗ 
felbe ziemlich gleihmäßig vollends über den Monat. Seine 
Höhe ergab fi zu Stuttgart zu klein, während fie an den 
regenreichſten Stationen Freudenſtadt, Schopfloch und Jony auf 
mehr als das Doppelte des Novemberdurchſchnitts ſtieg, wie 
folgende Zahlen zeigen: 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch Isny 


1866: 1.18 13.12 5.70 9.08 P. Zoll 
12j. Durchſch. 1.60 6.11 2.66 867, „ 
Differenz — 0.42 7.01 8.04 5.41, „- 


Für die Saaten war die Witterung ded November günftig, 
ed Tonnte bis zum Schluß des Monats auf dem Felde gear- 
beitet werben, | 

Mit dem Beginn des 

December 

fchten fi winterliche Witterung einftellen zu wollen; fon am 
30. November mar Dad Thermometer Mittags nit über 1 
geftiegen; am Morgen des 2. December ftand es auf — 59.0, 
aber ſchon am Mittag des 2. flieg es wieder auf 6.0, und 
am Abend ,. fowie am folgenden Tag fiel Regen. Es folgte 
nun vom 3, bis 9. eine Reihe meift Elarer und warmer Tage, 
fo daß die Mitteltemperatur bedeutend über den normalen Stand 
ih erhob (Monatsmarimum 10.5 den 7.) Vom 10.— 17. 
fam eine Reihe warmer Regentage. Erft am 18. ſank das 
Thermometer wieder unter Null; die Wärme nahm wieder ab, 
Die Tage zwifchen dem 18. und 26. waren meift Talt und 
troden, am 22. erhob fih die Mittagswärme nit über Null 
(der erſte Wintertag); am 24. hatte das Thermometer feinen 
tiefen Stand (— 6.0). Die lebten Tage ded Jahres waren 
wieder warm und vielfah von Regen begleitet. 

Im Mittel war der December zu warm in Schopflod 
um 20.7, Heidenheim und Sreudenftabt um 2.4, Ganftatt 2.3, 
Dberfletten 1.8, Heilbronn 1.6. — Das Barometer Hatte feine 
böchften Stände den 9. und 20; gegen Ende des Monats fiel 
48 ſtark und erreichte feinen tiefften Stand am 31.; Im Mittel 
ielt es fih 0.3 Par. in. über dem Durchſchnitt des Decem⸗ 

und bei vorberrfchend gemifchter Anſicht des Himmels 


48 


(4 klare, 7 trübe, 209 gemifdjte Tage) wehten die Winde meift 
aus SW. und ©. 

Die Regenmenge war überall eine ganz bedeutende 
und erreichte faſt das Doppelte des 12jährigen Decemberdurch⸗ 
ſchnitts; der Niederfchlag hatte nämlich zu _ ' 

Stuttgart Freudenſtadt Schopfloch Ieny 


eine Höhe von: 2.12 12.48 414 5.07 82.23. 
während das 21j. 

Mittel it: 1.07 5.45 2.24 8.07, . 
Differenz: 1.05 6.98 1.90 2.00, „ 


Die vorſtehende Schilderung des Ganges der Witterung im 
Jahr 1866 gründet ſich vornämlich auf die Stuttgarter Beobach⸗ 
tungen; die Reſultate der Beobadytungen der württembergijchen 
Stationen überhaupt find in den folgenden Tabellen enthalten. 

Vorauszuſchicken ift in Beziehung auf die Wärmezahlen, daß 
bei Gelegenheit einer in der jüngften Zeit begonnenen Auswechs⸗ 
lung und Reetificirung der Thermometer für folgende Stationen 
die Gorrectionen beftimmt und an ven Wärmemitteln von 1866 
erſtmals in Abzug gebracht worden find; Diefelben betragen 

für Stuttgart 0.3 4 * 
„ Heilbronn 0.2+ 5 
„ Breudenftat 0.5 


„ Galm 0.8 
„Schopfloch 0.5 
GBeidenheim ts 


„Sriedrichshafen 0.2 + F 
Oberſtetten 0.6. 

Es war z. B. die mittlere Jahresmärme von Stuttgart 
uncorrigirt = 8.99; hieſür beträgt die Correction (da in dieſem 
galt t = 8.99) 0.3 + - = 0,3 + 0,20 = 0,50; fomit 
ift das corrigirte Sahreemittel — = 8.99—0,50 = 8. 19. ) 

Tabelle J. gibt die täglichen Wärmemittel von Stutt⸗ 
gart; das größte derſelben fällt auf 
dag de fit 1866 im „Staatangeiger für Württemberg“ monatlich 


ver ae MWitterungsüberfichten find diefe Correctionen noch nicht 
angebracht 


49 


Jult 16. mit 19.7, 
dad kleinſte auf Dechr. 24. mit —2.7 
Diff. 22.4. 

Tabelle II. gibt eine Vergleichung der 5tägigen Mittel 
von 1866 mit den 12jährigen Durchſchnittszahlen 1855/66. — 
Am flärkfien wurde der normale Stand überfchritten Jan. 16. bis 
20. (5.36), Ian. 31. bis Behr. 4. (4.98), Behr. 5.—9. 
(4.48), Decbr. 12.—16. (4.38), Ian. 11.—15. (4.26), 
während die Mittelmärme am weiteften Hinter dem normalen 
Stand zurückblieb Mai 21.—25. (5.138), Octbr. 18.—22. 
(4.65) und Mat 16.—20. (4.08). 

Tabelle III. enthält die Stägigen Wärmemittel für neun 

Stationen. Das größte dtägige Mittel fällt meift auf Juli 
15.—19., nur in Freudenſtadt und Heidenheim auf Juni 25. 
bis 29., in Schopfloh auf Juli 10.—14.; das kleinſte auf 
Dechr. 22.—26., audgenommen unſere 3 höchſten Stationen 
(Freudenſtadt, Schopfloch, Isny); dieſelben find von Derbr. 22. 
bis 26. beträdgtlih wärmer, als Die übrigen Stationen (Freu⸗ 
Denflabt um 2.95 wärmer ald Stuttgart) und Haben ihr Klein» 
fies Mittel non Nov. 27. 518 Der. 1. — Auch im October 
finden wir mehrfach in der Höhe größere Wärme, als in den 
niedriger gelegenen Theilen. 

Tabelle IV. Die monatliden und jährlichen Wärme» 
‚ mittel von 20 Stationen. Eine Bergleihung mit den Wärme 
zahlen von 1866 und dem 12jährigen Durdfchnitt von 1855 
bi8 1866 gibt die folgende Zufanmmenftellung, in welder die 
Stationen nach der mittleren Jahreswärme von 1866 geord⸗ 
net ſind: 

Differenz; von 1866 

1866 1868 1855/66 gegen 1365 gegen 1865/66 
Brudil. - » 9.73 967 918 0.06 0.55 
Ganftatt. . „ 8.62 8.54 8.00 0.08 0.62 
Stuttgart . . 8.49 8.26 7.98 0.23 0.51 
Heilbronn . . 8.38 8.038 819 05835 0.19 
Minnenden „ . 818 7.93 7AB 0.25. 0.70 


Friedrichshafen. 7.88 8.41 — —0.58 — 
Tübingen. 7.74 7.17 7.10 057 0.64 
VWurttemb. Iahrb. 1800. 4 


60 
Differenz von 1866 
1866 1865 1855/66 gegen 1865 gegen 1855,66 


Kirchheim u.%. 7.68 7.80 732 0.588 0.86 


Hohentwiel . . 55 WEL DL — 0.04 — 
Mittelfiadt . . 7.48 7.84 — —0.41 — 
Oberſtetten. 7.39 7.10 6.99 0.29 0.29 
Bönnigheim.. 7.885 6.97 — 0.86 — 
Sulz... 720 6.78 6.27 047 0.93 
Um. . . . 718 6.76 6.89 0.42 0.29 
nm. . - » 7.00 6.68 5.98 69.87 1.02 
Galm. . . . 6.81 6.52 6.21 0.29. 0.60 


Heidenhein.. 6.56 6.18 5.75 0838 0.81 
Schopfloch. 6.09 5.97 5.34 012 075 
Freudenſtadt. 5.88 5.77 5.20 0.06 0.68. 

Die Wärme von 1866 war überall größer, als diejenige 
von 1865; eine Ausnahme machte Friedrichshafen, wo mit 
dem 1. April die Station verlegt worden war, und Mittel» 
ſtadt, deſſen Zahlen überhaupt unficher erſcheinen. 

Tabelle V. gibt die Mittelmärme der Jahreözeiten, Die 
estremen Stände des Thermometers, die Zahl der Sommer« 
tage (db. 5. derjenigen Tage, an welden dad Thermometer 
mindeſtens auf 200 R. flieg), der Krofttage (an weldien das 
Thermometer mindeſtens bis zum Gefrierpunkt ſank) und Der 
Wintertage (an melden dad Thermometer nicht über den 
Gefrierpunkt fih erhob). Endlich find in Tab. V. noch bie 
Sroflgrenzen aufgeführt. In Beziehung auf die Gintheilung 
des meteorologiſchen Jahres in die 4 Jahreszeiten iſt zu bes 
merken, daß die 8 erften Monate, deſſelben (d. 5. December 
1865, Januar und Februar 1866) den Winter bilden, das 
zweite Biertel (März, April, Mat) iſt der Srühling, Das dritte 
(Iunt, Juli, Auguft) der Sommer, endlich das legte (Septem- 
ber, October, November) der Herbſt. 

Die hochgelegene Schwarzwaldſtation Freudenſtadt zeigt 
gegen Stuttgart die größte Wärmedifferenz im Frühling und 
Sommer, die kleinſte im Winter und Herbſt; ähnlich verhält 
ſie ſich gegen die Thalſtationen Sulz und Calw. Die Alb⸗ 


61 


ſtation Schopfloch entfernt ſich von Stuttgart am meiſten im 
Frühling, am wenigſten im Herbſt; Isny und Hohentwiel haben 
die größte Abweichung von Stuttgart im Winter, die Tleinfte 
im Herbſt. Oberflettn und Heidenheim verhalten ſich gegen 
Stuttgart umgekehrt wie Freudenſtadt; fle meiden am flärkften 
im Winter und Herbſt, am wenigften im Frühling und: Son 
mer ab. 

Ueberall iſt der Herbſt wärmer ald der Frühling; am 
geringften ifk der Unterſchied zwiſchen beiden in Ganflatt und 
Heidenheim (0.06 und 0.05), am größten in Freudenſtadt 
(1.32), Schopfloch (1.17), Hohentwiel (0.97), Sulz (0.80), 
Jony (0.71). 

Der Bang des Barometers iſt in 

Tabelle VI. für Ganftatt zu erſehen; dieſelbe gibt an, 
um wie viel Parijer Linien das Mittel jedes Tags über oder 
unter (—) dem Jahresmittel lag. Die ln find 
auf O reducirt. 

Bon 5 zu 5 Tagen gibt alddann (gleichfatts für die 
Station Ganftatt) i 

Tabelle VII. eine Bergleihung de Gangs des Baro⸗ 
meters mit dem normalen Gange, wie er ſich aus den 12jäh⸗ 
rigen Monatsmitteln von 1855/66 mittelft Anwendung der 
Methode der Heinften Quadrate ergab. Am tiefſten unter dem 
normalen Stande finden wir die Mittel von März 17.—21., 
Sehr. 25.— März 1., Januar 6.—10., Dee. 27.—31; am 
höchſten über vemfelben diejenigen von December 17.—21., 
Der. 22.—26., Ian. 21.—25., Mat 16.—20., Apr. 21.— 25. 

In Tabelle VIII. (barometrifhe Mittel und Ertreme) 
find die Stattonen nah ihrer Meereshöhe geordnet, jo daß die 
Barometerflände bei der erften Station (Brudfal) am größten 
find und von da an befländig abnefmen. Dan kann dabei 
im Allgemeinen auf eine Abnahme, des Barometerflandes um 
1 Barifer Linie eine Zunahme der Meereshöhe um 80 Pariſer 
Fuß rechnen. 

Am höchſten fand im Mittel das Barometer im Winter, 
am tiefften im Frühling. Unter ⸗Anen Monaten hatte 


b2 


das größte Barometermittel der October, ſodann der Janmar 
und December, weitaus das Eleinfte ver März. 

Die gleichzeitigen Schwankungen des Barometer& find in der 
Höhe Kleiner, ald bei den tiefer gelegenen Stationen, ferner an 
einer und berjelben Station am fHärkften im Winter und Frühe 
jahr, am Keinflen im Sommer und Herbft, wie die folgenden 
in Pariſer Linien angegebenen monatliden Schwankungen zeigen: 

Stuttgart (833 P. F). Calw (1070). Freudenſtadt (2240). 


Januar 16.8 15.6 14.8 
Februar 13.1 11.4 11.9 
März 14.9 13.5 12.7 
April 9.3 91 91 
Mai 11.2 9.5 9.2 
Junt 8.2 6.9 7.4 
Zuli 8.1 7.0 7.0 
Auguft 5.1 4,6 4.7 
September 7.7 6.3 6.0 
Dectober 8.7 7.8 71.8 
November 9.0 8.6 8.0 
December 142 12.5 12.7 
Mil 10.5 9.4 7% 


Aus den gleichzeitigen Angaben des trodenen und beneg» 
ten Thermometers find die Zahlen der beiden folgenden Tabellen 
unter Benügung der „Pfychrometertafeln von Suhle“ berechnet. 

Die erfte derfelben 

Tabelle IX. gibt den mittleren Drud des in der Luft 
enthaltenen Wafjerdampfs, audgedrüdt in Parijer Linten. Ders 
felbe betrug 3. B. in Stuttgart für das Kalenderjahr 8. 50 P. L., 
das Jahresmittel des Luftdrucks überhaupt war aber 328.16 „ „ 
fomit kam der Drud der trodenen Luft im Mittel dem Druck 
einer Quedfilberfäule von 328.16—3.50 = 324,66 Batifer 
Linien gleich. 

Der Dunftvrud war am größten im Sommer, am Elein- 
ſten in den Wintermonaten; zeigt ſich ſchon Hierin feine Ab- 
hängigkeit von dem Bang der Wärme, fo geht dieſes nod . 
weiter aus der Vergleihung der einzelnen Stationen hervor. — 
Der Unterfhied zwijchen dem größten und kleinſten Monatd- 


58 


mittel nimmt in der Tabelle von Brad gegen Schopfloch 
hin beſtändig ab. 

„Die in Tabelle X. für die relative Feuchtigkeit ent» 
haltenen Mittelmerthe geben an, vote viel Theile Waſſerdampf 
die Atmofphäre wirklich enthalten hat, wenn Die Anzahl der 
im Sättigungtzuftand ihr zufommenden Theile = 100 ges 
fegt wird. Die größte mittlere Beuchtigkeit finden wir meiſt 
Am November und December, die Eleinfte im April, Mai und 
Juni. — Die größte Schwankung der Monatsmittel zeigt rotes 
der, wie 1865, Freudenſtadt. 

Die in Tabelle XI. gegebenen Berbunftungshöhen find 
dadurch erhalten worden, daß ein Gefäß von befanntem Quer⸗ 
Schnitt mit Wafler gefült, und im Freien (übrigens gejchügt 
gegen Sonnenfhein und Regen) aufgeftelt wurde. Die täglich 
beobachtete Gewichtsdifferenz entiprad Den Gewicht des ver- 
dunſteten Waſſers, aus welchem alsdann die vertikale Höhe ab- 
geleitet wurde. Die Größe der Verdunſtung hängt von dem 
jeweiligen Gehalt der Luft an Waſſerdampf ab; ſie tft flärker 
oder ſchwächer, je nachdem die Luft weniger oder mehr vom 
Zuuftand der Sättigung entfernt iſt. Letztere iſt verſchieden; je 
größer die Wärme, und je kleiner der Luftdruck, deſto mehr 
Waſſerdampf kann die Luft in ſich aufnehmen. Die größte 
monatliche Verdunſtung finden wir in den Monaten Juni und 
Juli (zu Friedrichshafen im September), die ſchwächſte in den 
Herbſt⸗ und Wintermonaten. — Die ſtärkſte Verdunſtung mit 
4.5 P. Lin. innerhalb 24 Stunden hatte Friedrichshafen am 
23. September (Föhn). 

Im Winter iſt der mittlere Barometerftand am größten, 
die Wärme am klkinſten, die Verbunftung daher am Heinften. 
Sm Sommer if die VBerdunftung am größten. Im Frühling 
verbunftete mehr Waſſer als im Herbſt; eine Ausnahme hie⸗ 
von machen blos Bruchſal und Friedrichshafen. Die jährliche 
Berdunftungshöhe ift am Eleinften an den beiden höchſten und 
tälteften Stationen, Schopflod und Freudenftabt. 

Bei den in Tabelle XII. zufammengeftelten Regen⸗ 
höhen ift jelbftverfländlih das Schneewaſſer eingerechnet. Den 
geringften Niederſchlag hat wieder Stuttgart, weitaus den größe 





b4 


ten die Schwarzwalbflation Freudenſtadt; als beſonders regen⸗ 
reich ſtellen ſich außerdem noch die Albſtation Schopfloch und 
Isny dar. 
Verſchieden iſt die Vertheilung des jährlichen Niederſchlagẽ 
auf die einzelnen Jahreszeiten. Es kamen nämlich von 100 Li⸗ 
nien jährlicher Regenhöhe auf den 
Winter Frühling Sommer Herbſt 


zu Stuttgart 12 21 64 18 
„ Ganftatt 14 28 43 16 
„ Um 14 28 42 16 
„ Heidenheim 14 27 38 21 
„ Brucfal 22 30 30 18 
„ Hohentwiel -15 26 87 22 
„ Helbronn 18 29 86 17 
„Friedrichshafen 12 24 46 18 
Kirchheim u.% 12 27 44 17 
„ Winnenden 12 26 45 17 
„ Galm 18 31 88 18 
» Bönnigheim 20 28 29:23 
„Schopfloch 16 29 85 20 
"_ Isny 20 24 34 22 
.Freudenſtadt 29 20 24 27. 


Die größte Niederſchlagsmenge hatte verhältnißmäßig der 
Sommer, die Hleinfte der Winter und Herbft, eine Ausnahme 
finden wir nur bei Freudenſtadt, wo Winter und Herbſt 
die größte Regenmenge haben und die Bertheilung auf die ein« 
zelnen Jahreözeiten überhaupt eine gleihmäßigere if. 

Die größte monatlidde Regenhöhe füllt meift auf den Aus 
guft, an wenigen Stationen auf Februar, Mai, Juli, Novem⸗ 
ber, die Eleinfte auf den October. Den größten Niederſchlag 
innerhalb 24 Stunden hatte Heilbronn Juni 16., ſodann 
Freudenſtadt Decbr. 7. und Kirchheim u. T. Juni 4. 

Tabelle XIII. 

Weitaus die größte Anzahl von Schneetagen haben Schopf⸗ 
loch, Freudenſtadt und Iöny; am wenigſten Schnee hatte Heil⸗ 
bronn. — Die Schneegrenzen rücken am nächſten zuſammen in 

Schopfloch, am weiteſten aus einander in Heilbronn. Die mei⸗ 





55 


hen Nebel hatte Sony, Hierauf Freudenſtadt, Stuttgart und 
Calw. — Bewitter waren am häufigften auf der Alp (Schopf⸗ 
Io). — Ueber flärkere Gewitter wurde folgendes berichtet: 

Januar 23. Morgens 7'/, Uhr Gewitter in Mainhardt, 
wobei Hagelkörner bis zur Größe einer Haſelnuß fielm. 

Februar 8. Abende Gewitter zu Heidenheim und in ber 
Umgegead mit nit unbedeutendem Hagel — gleichzeitig auch 
ta Calw beobachtet. 

April 7. Gewitter in Freudenſtadt, April 8. im Murg⸗ 
und Enzthal. 

April 9. Gewitter in Stuttgart, welches einen Theil der 
Filder und des Neckarthals mit Hagel überzieht. 

Mai 4. Abends 4 Uhr, bei ſonſt heiterem Himmel, Ge⸗ 
witterwolfe über Obertürkheim; ein von heftigem Donner ges 
folgter Bligftrahl tödtet einen 23jährigen Mann im Weinberg. 

Mai 28. erfled Gewitter bei Rottweil. Der Blig fchlägt 
zu Böhringen (zwiſchen NRofenfeld und Rottweil) in ein Wohn- 
haus, zerreißt die Holzmand und wirft einige Kinder ohnmäch⸗ 
tig zu Boden. 

Mat 31. Abende 5—6 Uhr Gewitter mit Hagel zu Ochſen⸗ 
haufen; beveutender Schaden auf einem 5 Stunden langen und 
bis zu einer ?/, Stunde breiten Streifen. 

Juni 1. Mittags 1 Uhr zu Schwieberdingen Gewitter von 
EB. nah NO; bei ftrömendem Regen 10 Minuten lang ftarker 
Hegel. 


Suni 23. Galm: Morgens 3'/, Uhr furchtbares Hagel- 
weiter mit edigen Schloßen; bedeutender Schaden auf den 
Seldern. 

Mainhardt: Vorm. 9 Uhr Heftiges Gewitter von 
NW. nach SO,, fehr flarker Hagel; die Feld⸗ und 
Gartengewächſe auf manden Markungen total zer⸗ 
ſchlagen; die Fenſterſcheiben vielfach zertrümmert. 
Der Sturm fo heftig, daß Bäume umgerifjen 
wurden, 

Baildorf: ein Dienfitneht vom Blig erfchlagen. 

Rottweil: Gewitter mit Hagel verheert den Bes 
zirk nach allen Richtungen, Schloßen bis zur Größe 
einer Fauſt zertrümmern Fenſter und Dachziegel. 








* 15. Oberfletten. . 1080 


66 

Das Gewitter vom 28. Juni war nah Verbreitung und 
Intenfität das ſtärkſte. 

Aus den Tabellen XIV. und XV. tft die procentifche 
Vertheilung der Winde zu erfehen. Die vorzugsweiſe freige⸗ 
legenen Stationen zeigen deutlich dad entſchiedene Vorherrſchen 
der Süd- und Südweſtwinde; in Freudenſtadt kommen im 
Kalenderjahr 60, in Isny 58, Schopfloch 52 Procent aller 
beobachteten Windriätungen aus Süd» und Südweſt. — Bei 
der Berechnung der mittleren Windrichtung nad Lamberts For⸗ 
mel wurden die einzelnen Windrihtungen von Norden ber über 
Dften gezählt, fo daß 00 —N, 450 —=ND., 900=D,, 
1350 — SO., 1800 = S., 2250 = SW, 2700= W,, 
3150 = NM. | 

Endlich gibt Tabelle XVI. noch eine Ueberfiht über 
einige Erſcheinungen aus dem Pflanzen» und Thierreiche. 

Den Tabellen I—XVI fhiden wir noch eine Ueberſicht 
über die Stationen, ihre geographiſchen Vofltionen und ihre 
Beobachter voraus: 

Meeres» Länge .. EN 

gie in — * Beobachter: 
1. Bönnigheim. 680° 98° de 46° 49° 3° Apothefer Bölter. 
2. Brudfal . » 870 26 16 49 8 Telegraphift Herb. 
8. Calw . . „1070 26 24 48 48 Oberamtdarst Dr. Müller. 
4, GCanftatt . . 680 26 53 48 48 Med. Dr. Rüble. 
5, Freudenftadbt . 2260 26 4 48 28 Neallehrer Mun;. 
6. Friedrichshafen 1230 27 9 47 89 Telegraphift Häfele. 
7. Heidenheim . 1520 27 49 48 40 Med, Dr. Meebolb. 
8. Heilbronn .. . 510 26 53 49 9 Hausmeilter Ottenbacher 

am Raulinen«Hofpital. 

9. Hohenheim. . 1200 26 53 48 43 Lehrer Kik. 
10. Hohentwiel. . 1760 26 29 46 Pfarrverweier Grözinger. 
11. 319 . . . 2180 27 42 
12. stirhheim u.%. 990 27 7 
13. Mergentheim . 680 
14. Mittelftadt. . 920 


47 

47 41 Lehrer Claus. 

48 89 Pfarrer a. D. Gaupp. 

49 30 Stadtyfarrer Wüſt. 

43 34 Pfarrer Dienminger. 

49 23 Piarrer Bürger. 
16. Schopfloh . . 2370 12 48 32 Pfarrer Hochſtetter. 
17. Stuttgart „. . 880 48 
18.Su, . . „1850 48 
19. Tübingen . . 1000 48 
2.Um. . . .140 48 
21. Winnenden . 010 48 


47 Präceptor U. Fifcher. 
22 Oberamtsarzt Dr. Heller. 
31 Tie Telegraphenbcamten. 
24 Inſtitutslehrer Baufch. 
52 OA.⸗Arzt. Dr. Wunderlich. 


NSERESSENS 
8 


57 


Bemerkungen: Frie drichshafen: die Inftrumente waren 
Bis 31. März im Bahnhofgebäude aufgeſtellt; feit 1. April 
Sefanden ſich diefelben in der dicht am Bodenſee gelegenen Woh⸗ 
zung des Beobachters. 

HSohenheim: es konnten nur die Beobachtungen über 
Verdunſtung aufgenommen werden; die übrigen Beobachtungen 
erſchienen unzuverläſſiig. 

Mergentheim: die Station wurde Ende-Mai einge 


Ulm: bis 31. März befand fi die Station bei Uhr⸗ 
macher Haller (jetzt in Amerika); die Aufftellung bei demſelben 
war feine gänftige. 


Züglige Bärmemittel 


1866. Januar. Febrnar. März. | April. | Mai, | Zuni. 





4 41 | 80 | 42 | 62 F 114 | 144 
2 14 | 102 | 73 | 50 | 82 | 168 
g 40 2 | 25 | 67 | 87 | 174 
4 33 | 45 | 57 | 52 | 118 | 13.6 
5 02 | a7 | 63 | 79 | 69 | 139 
6 I-05 | 23 | 17 19 | 79 | 137 
7 23 95 | 45 92 | 82 | 149 
8 4.5 50 | 33 | 117 | 108 | 140 
9 30 | 46 | 34 | 102 | 131 | 158 
10 26 | 79 | 13 ! 80 | 110 | 172 
1 3.5 6.7 10 ! 106 | 122 | 179 
12 14 5.0 | 36 | 88 | 82 | 178 
13 20| 321 43 | 109 | 74 | 151 
14 6.9 13 | 12 | 103 62 | 129 
45 6o | 21 0.2 8.3 65 | 13.4 
46 58 | 46 | 42 | 102: | 7o | 127 
17 48 | 63 61 | 119 64 | 99 
18 45 | 47 | 39 | 109 71 | 120 
49 57 | 24 6A | 89 | 86 | 167 
20 6.3 13 | 52 98 | 96 | 13.8 
21 58 | 25 40 | 87 | 59 | 154 
2 5.9 14 | 24 | 54 7.0 | 162 
23 51 4.3 29 63 | 78 | 148 
32 | 40 | 54 | 79 | 63 | 152 


7.2 70 | 11.4 | 13.9 | 174 
30 5.1 8.2 9.0 | 11.2 | 16.6 
31 9.5 8.0 11.9 


Monatse 
mittel. 3892| 4655| 440] 9418| 9.26 | 15.16 


\d2jäpriges. | 0.40 | 1.65 | 4.33 | 8.29 | 11.26.| 14.29 
Mifferenʒ 3.52 1 3.001 0.071 0.289 -2.001 0,87 
2 


59 


sen Stuttgart. Tabelle I. 
15.6 111 13.0 12.5 638 | —14 
12.7 13.8 13.5 12.9 48 2.3 
13.1 14.1 10.3 11.6 7.5 4.2 
15.0 12.3 12.7 12.7 7.3 6.9 
13.6 12.4 16.0 11.8 5.6 5.7 
14.0 12.8 14.9 114 7.3 6.5 
11.7 151 15.3 80 9.0 7.4 
11.9 15.0 13.8 7.0 71 3.6 
14.8 141 11.6 8.3 79 1.0 
172 11.2 11.1 6.8 3.9 5.9 


15.7 10.6 11.9 6.4 4.7 3.7 
16.2 10.9 11.0 6.2 84 5.4 
17.4 11.8 13.5 7.4 10.5 7.9 
18.6 12.4 14.5 6.5 5.2 3.9 
18.4 12.2 11.3 74 4.0 4.7 
19.7 13.8 108 5.6 1.5 5.3 
19.1 11.2 11.2 3.5 1.3 4.6 
18.5 9.8 81 2.7 1.4 3.1 
13.9 12.8 8.4 3.3 21 17 
13.0 13.9 11.1 3.9 14 1.7 
12.4 14.4 13.3 46 1.7 0.5 
13.9 14.7 14.2 3.3 3.4 —19 
15.9 14.1 15.6 5.3 4.7 —23 
14.3 16.0 13.3 4.6 4.2 —27 
13.1 16.3 13.9 3.5 4.5 —08 
12.9 16.3 14.5 3.5 42 —0.5 
14.1 16.9 13.9 2.9 3.9 4.0 
13.5 16.0 12.5 2.3 2.1 5.0 
13.8 12.3 12.2 4.8 0.4 5.6 
12.7 11.9 12.8 4.3 —01 5.6 
11.7 12.8 8.3 3.0 


14.79 13.32 12.67 6.56 4.74 3.21 
15.20 14.91 12.25 8.58 3.56 1.09 
—0.4 —1.59 0.42 —20 1.18 2.12 


60 


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Abweichung der tägliden Barometermittel 





März. | April. 





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0. | 39 1-26 I-a8|-a2 |—48 | — 03 
| 2s| 05|l-43 1-31 |-13 | 10 
1 2535| 2331-34 |-21|-06 | —-04 
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I 10! 03l-45|-ı0| 29| 20 
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9. |-74| 15 |-37 | oal-os| 27 
10. I-62 /-141-03| 04| 05|° 20 
1. |-693|-30| 25|-os| 01] 10 
a I-15|-a7| o1| 03 |-17|-09 
13 15-26 1-51| 16 |-15 | -10 
14 22-04 |I-sı| o7| 13| 07 
15 9-28 I-20| 43| 21| 106 


18 3.71—08 |— 57 03| 26 | _o5 
19 0.8 0.2 1— 85 0.41 2.7| _04 
20. 11 1-01 |—69|-02| 341 9.0 
21 25) 03 |—62 16 | 37 0.9 
22 2939| 22|-37 3353| 26 0.6 
23 17| 08| 08| 32| 0414| 12 
24 6.3 1— 0.8 | — 47 28 |— 21 15 
25. 74 |—07|—-28| 20|— 28 04 
26. 6.7I|-38| 35 1.0 |1—31 | _02 
97 5.4 |— 49 32 1-07 1-15 | _ 03 
98 2.8) | — 8.9 28 |— 3.4 | — 06 03 
29. 0.1 28 |—33 |-16 | —02 
30. 2.0 26 |—41 | 15 | — 06 
31. 0.2 — 07 — 19 

Abweichung 

des Monats⸗ 


ii1.437) — 142 -277|)—-00| 0942| 037 


Tabelle VI. 
son Ganftntt vom Jahresmittel 329,2 P. Lin. 





saienber Oltober. | Renenbe.| Dezember. 





Hull. | ;Auguft. 
— 21 —05 0.8 0.1 1.8 0.2 
— 3.2 — 1.2 — 2.0 0.1 —0.2 1.4 
— 31 —141 —04 0.7 — 0.3 2.0 
—27 —09 0.4 1.0 141 19 
—17 —14 — 10 21 2.3 1.8 
—12 —0.2 — 0.3 42 28 1.6 
0.6 —15 — 0.6 5.0 3.2 — 0.9 
3.3 — 0.7 —15 4.5 1.6 2.8 
3.4 — 2.0 —07 2.2 —13 5.9 
3.7 — 2A —183 0.5 29 1.0 
3.8 1.0 — 0.4 —01 — 041 2.7 
3.2 — 0.0 0.4 0.0 1.2 0.6 
2.5 — 2.4 0.3 —05 —16 — 24 
2.0 —141 — 1.2 — 07 — 1.3 —48 
1.7 — 0.6 —0.6 1.2 2.3 — 27 
0.5 — 0.4 — 0.8 2.6 —34 — 2,3 
— 0.3 —15 — 1,3 2.9 0.4 3.3 
—12 0.7 21 2.7 0.5 5.6 
— 2.0 — 0.6 2.8 3.5 — 2.8 4.8 
—041 —16 1.8 4.2 — 0,3 6.2 
1.0 —13 —0.4 3.3 02 49 
1.0 0.3 — 3,3 2.3 1.9 49 
— 0.4 1.0 — 40 1.6 — (0.3 | 5.4 
— 07 05 | —12 022 I —-15! 49 
0.6 1.2 — 041 —23 — 3.0 | 41 
15 1.9 0.7 — 21 —29 2.7 
—06 0.3 0.1 04 | —27 , —10 
—--2.6 —23 — 0.5 1.5 — 1.3 —1.2 
— 3.6 —29 0.2 3.9 3.2 — 1.6 
— 1.5 —1i — 0.0 2.4 0.9 — 4.9 
—15 0.9 2.0 — 6.0 


001 | — 0.64 | --0.41 1.60 0.19 1,32 


70 


Tabelle VII. 


Fünftagige Barsmetermittel son Ganflatt 
Verglichen mit ben 12jährigen Mittelgahlen von 1855 —1866. 








| 
Januar. | 1866. |12jährig. Differenz.| Mai. | 1866. 113jüpeig Die, 
800 Bar. Fin. + 


2720 | 2855 |—1.35 


11—15 | 29.13 | 28.74 0.39 
16—20 | 32.13 | 28.83 3.30 
21—25 | 29.37 | 28.90 0.47 
26—30 | 27.42 | 28.96 | —1.54 
uni. 
31— 4| 3.00 | 28.99 | —0.99 
5— 9 | 31.40 | 29.04 2.36 
10-14 | 29.43 | 29.06 0 37 
15-19 | 2823 | 29.09 | —0.86 
20—24 | 30.29 | 29.10 1.19 
25—29 | 29.01 | 29.11 |—0.10 


Differenz] März. | 1866. 120g 








800 Par. Lin. + 
2— 6 | 24.88 28.41 | —3.53 
711 ı 26.64 28.28 | —1.61 
12—16 | 25.22 28.18 | —2.96 
17-21 | 22.61 28.11 | —5.50 
22—26 | 27.68 28.07 on 











—1.65 

6—10 | 28.86 | 28.12 0.74 
11—15 | 30.31 28.18 2.13 
16—20 | 29.93 | 28.26 1.67 
21—235 | 31.63 | 28.35 ne 






20—24 | 2954 | 383.78 | 0. 
23— 1; 24.52 28.61 | —A. 








gr’82 | 602€ | FI—0I 

0 | 160 | 8667 |6 — 

L8°—| 1767 | 97298 7 —08 
+ 3 ‘ok 008 





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08’60€ 
90 118 
18 818 
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Tabelle IX. 
Monatliche und jährliche Mittel bes Duuſtdrucks 


in Barifer Linien. 


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1865. 








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Met. 
Jahr. 


Regenhöhe des 


Kalenderjahres in 


Par. 
Zoll. 


württ. 
Zoll. 


Milli⸗ 
meter. 









Größte tin 














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Ganftatt . . 
Um . .. 
eibenheim . 
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A 
eilbronn . 
Friedrichshafen 
Kirchheim u. T. 
Winnenden . 
Gılw . . . 
Bönnigheim . 
Sul . . . 
Schopfloch. 
Son ... 
Freudenſtadt. 


in P 
2.51 | 4.29 
3.33 | 6.78 
3.46 | 6.96 
364 | 6.66 
5.69 | 7.76 
4.39 | 7.69 
5.19 | 8.10 
3.85 | 7.15 
3.85 | 8.34 
5.74 | 9.76 
6.84 | 9.67 
6.28| 7.74 
6.55 11.81 
11.80 114.15 
19.16 113.38 


11.09 | 257 
10.21 | 3.62 
10.23 | 3.96 
9.55 | 5.25 
7.67 | 4.44 
10.83 | 6.37 
10.38 | 4.58 
13.87 | 5.50 
13.69 | 5.36 
14.27 | 5.39 
10.33 | 5.72 
9.96 | 7.74 
8.271 — 
14.23 | 8.54 
20.31 12.99 
16.19 117.92 


20.46 
23.94 
24.61 
25.10 
25.96 
29.28 
28.25 
30.37 
31.43 
31.85 
31.55 
34.21 


41.13 
59.25 
66.65 


22.55 
25.91 
27.09 
28.53 
29.06 
31.42 
31.50 
32.06 
33.98 
34.36 
34.78 
36.95 


44,90 
63.54 
18.52 


21.30 
24.48 
25.60 
26.96 
27.46 
29.69 
29.76 
30.29 
32.11 
32.47 


1215 
1720 
2126 


monatliche Regenhöhe in 
Par. Lin. 

53.25 |Auguft.| 1.50 |Oftbr. 
56.06 5 189| „ 
47.79| 0331| „ 
46.92 Novbr.| 192 | „ 
53.08 'Auguft.| 1.88| „ 
70.95| 12.69 | „ 
60.25| „ 1.67 | „ 
88.881 „ 152| „ 
71.67| „ 3422| „ 
7363| „ 1.70| u 
47.33 | Ma 3446| „ 
61.98 Febr. 18.92 Jan. 
49.33 |Juli. | 11.54 | Oftbr 
71.17 Augufl.| 3.751 „ 
124.25 | „ 4533| „ 
157.42 Noobr. | 12.92 | „ 


14.63 
16.67 





77 








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80 


Tabelle XVI. 
Erſcheinnugen aus bem Thierreich. 


Die letzten Schneegänfe werden 
bemerkt. 


Oberſtetten — 26. 

Bruchſal ärz 13. 

Schopfloch 5. 
Mittel März 9. 
Unterfchieb 17 Tage. 


Die erfien Seren fingen. 


Dberftetten Februar 10. 
Schopfloch 1090. 
enſtadt 12. 
idenheim — 15. 
Mittelſtadt „20. 
any „ 4. 
Bruchſal März 3. 
Calw " 8. 
Friedrichsbafen Aprıl 8 


Mittel Februar 25. 
Unterfhied 57 Tage. 


Ankunft der Storden. 


Tübingen Februar 17. 
Bönnigheim — 28. 
Bruchſal März 6. 
Isny April 7. 


Mittel März 11. 
Unterſchied 49 Tage. 


Ankunft der Broffeln. 


Schopflod Februar 11. 

udenftabt „ 8. 

berftetten „286. 

Bruchſal März 12. 
Mittel Februar 25. 


Unterſchied 29 Tage. 
Schnepfen ſtreichen. 


Bruchſal Februar 21. 
Operfketten Min 31. 
Schopfloch April 6. 
Isny Ma 13. 


Mittel März 24. 
Unterſchied 81 Tage. 


Erſter Ruf des Aukuks. 


Oberſtetten April 8. 
Calw „9. 
Winnenden a} 
Bruchſal „10. 
Mittelſtadt „10. 
edrichshafen „ 1. 
Sen any „11. 
chopfloch „ 12. 
Treudenftabt „16. 


Mittel April 11. 
Unterfhied 8 Tage. 


Han hört die erfien Sröfde, 


eilbronn März 29. 
berftetten April 5. 
Zn un 125 
Hefte „ 13. 
Bruchſal 17. 
Mittel April X 


Unterſchied 19 Tage. 
Erſtes Schwaͤrmen der Bienen. 


riedrichſshafen April 26. 
chopfloch Ma 9. 
Bruchfal 30. 
Oberftetten 21. 
Mittel Mai 10. - 


Unterfchieb 25 Tage. 
Ankunft der Hausfhmalben. 


Oberftetten April 7. 
Isny „8. 
Calw „ 10. 
eidenheim > 3% 
ruchſal „ 13. 
Friedrichshafen „ 419 
reudenfladt „» 16. 
chopfloch 25. 


Mittel April 13. 
Unterſchied 18 Zage. 


Saikäfer fliegen. 


Bruchſal April 14. 
— „20. 
Im n„ 28. 


Bönnigbeim April 26 
Dberftetten Rai 

© chopfloch 4 7 
Isny 7 


Mittel April 26. 
Unterfchied 23 Tage. 


Erfier Quf der Wadteln. 


Schopfloch Mai 10 

Bruchſal „ 1. 

Heilbronn „ 20. 

Dberftetten „ 29. 

Friedrichshafen Juni 8. 
Mittel Mai 


Unterſchied 29 Tage. 


Erfler Ruf des Wiefenfchnarrers. 


Dberftetten Mai 21. 
Bruchfal „ 23. 
Mittelſtadt „29. 
Schopfloch Juni 6. 
Mittel Mai 28. 
Unterſchied 16 Tage. 

Abyug der Storchen. 
Iny Auguft 23. 
ruchſal 7. 


Mittel Auguſt 2. 
Unterfchied 4 Tage. 


81 


Abzug der Schmwalben. 


Schopfloch September 12. 
Heidenheim 15. 
Bruchſal 19. 
Calw — 19. 
Isny 24. 
Oberſtetten * 27. 
Mittelſtadt October 1. 


Mittel September 21. 
Unterſchied 19 Tage. 


Schnepfen ſtreichen. 


Oberſtetten Dctober 7. 
Schopfloch „13. 
Bruchſal 24. 


Mittel October 18. 
Unterſchied 17 Tage. 


Die erfien Schneegänfe ex- 
ſchei 


nen. 
Oberſtetten September 11. 
Schopfloch October 27. 
Bruchſal December 4. 


Mittel October 24. 
Unterfchied 84 Tage. 


Erſcheinungen aus bem Pflanzenreid. 


Blũhen des Seidelbaf. 


_ Oberftetten Jannar 24. 
Calw Febrnar 10. 
Schopfloch „ 10. 
Mittelftadt =: 4 
Bruchſal Ming 10. 

idenheim F 18. 
3 Al 93. 
Mittel Februar 24. 


Unterſchied 69 Tage. 
Stachelbeeren belauben fid. 


Winnenden Februar 9. 
Bruchſal r 12. 
Oberftetten März 5. 
Tübingen M 7. 
Freudenſtadt 15. 


BWärttemb. Jahrb. 1866. 


Heidenheim März 18. 
Isny „2. 
Shepflog April A. 
Dee ” 12. 

riebrich&hafen en 16. 


Mittel März 17. 
Unterfhied 68 Tage. 


Wohlriehende Veilchen blühen. 


Canſtatt Februar 10. 
Bruchſal —4 
Tũbingen „mM. 
Mittelfindt März 12. 
Calw 5; 16. 
Oberſtetten m” 20. 
Freudenſtadt ur 2. 
Winnenden = 26. 





82 


Schopfloch 
Fn 


y 
Mittel März 12. 
Unterfhied 54 Tage. 


Ausſchlagen der Birken. 


Mir 31. 
April 5. 


Bruchſal April 6. 
Freudenſtadt — —— 
Calw 12. 
Oberſtetten „414 
Sony „16. 
Schopfloch 26. 


Mittel April 14. 
Unterſchied 20 Zage. 


Ausſchlagen der Buchen. 


Bruchſal April 8. 
Winnenden „168. 
Fe »„ 21. 

24. 
dolloch 28, 


Mittel April 19. 
Unterfhieb 20 Tage. 


Slüte der Pfirſiche. 


Canſtatt Ming 8. 
iebrih&hafen April 6. 
ruchſal — 

Oberſtetten 11. 

Calw „ 12. 

Mittelftabt .e.: 12. 

Mittel April 5. 

Unterſchied 35 Tage. 

Klüte der Kirfchen. 
eilbronn April 6. 

—* in 
alw „ 43. 

Winnenden „ 13 

Bruchſal „ 45 

Oberftetten „20 

Schopiloch 286. 

Isny > 2; 

— „26. 
eidenheim 26. 


Mittel April 18. 
Unterſchied 20 Tage. 


Blüte der Pflaumen. 
Bönnigheim April 9. 
Ganftatt — '° 


Bruchfal Arril 12. 
Mittel ſtadt 41 
Winnenden — 63 
Calw „ 18. 
Oberftetten „ 19. 
reudbenftabt „ 24. 
eidenheim „26. 
zuy „26. 
Schopfloch 2. 


Mittel April 17. 
Unterfehieb 19 Tage. 


KSlüte der Birnbäume. 


Canſtatt April 13. 
Mittelſtadt — 
Bruchſal „ 16. 
Bönuigheim „ 1% 
Winnenden oo SIE: 
Calw „ 18. 
german Mm 20. 

m „ 2» 
Oberftetten > 2: 
He ibenbeim m 28. 
Schopfloch „. 29. 
Freudenftadt Mi 1. 
Fan 8. 


: Mittel April 22. 
Unterfchiedb 25 Tage. 


Klüte der Apfelbäume. 


Heilbronn April 15. 
Bruchſal „ 18. 
Ganftatt „ 38 
Friedrichshafen „ 24. 

alw — 
Winnenden Mai 
Oberſtetten ar 2: 
Schopfloch 6. 
Heidenheim — 6. 
Isny „ | 
Freudenſtadt 10. 

Mittel April 18. 


Unterſchied 25 Tage. 
Hlüte der Maiblümden. 


eilbronn Arril 24. 
inmenden „ 2A. 
Bruchſal „ 
Schopfloch Mai 8. 
etten „ 1. 


eudenſtadt Mai 15. 
ny 


„38. 
Mittel Mai 5. 
Unterſchied 24 Tage. 


Klüte des Winterreps, 


Friedrichshafen April 12. 
ruchſal u Us 
m u 23: 

Pr „ 2. 

opflo ⸗⸗ 
— Mittel April 23. 
Unterſchied 18 Tage. 
Schlehenblũte. 

Bruchſal April 9. 

Schopfloch „ 14. 

Dberftetten 1: 
tebrich&hafen 1805 
lw 2 

Heidenheim „ 

Sony „ ». 

Freuden ſtadt 25. 


Mittel April 19. 
Unterfchied 16 Tage. 


Kindenblüte. 
Bruchſal Juni 20. 
Oberſtetten „20. 
Schopfloch „28. 
Isny ui 4. 


Mittel Juni 25. 
Unterfchied 14 Tage. 


Klüte des Hollunders. 


Bruchſal Inni 3. 
Mittelſtadt —4 
— — — 9 

innenden — 
Oberſtetten „168. 
Schopfloch „19. 
Jsny 20 1 9. 

Mittel 12. 


ũnierſchled 16 Tage. 


#lüte der wilden Rofen. 


Bruchſal Juni 2. 
Oberſtetten “ 2 


83 
Juni 23. 
24. 


Mittel Juni 16. 
Unterſchied 22 Tage. 


KFreudenſtadt 
IJsny 
| 


Blüte der Weinreben. 
Ä Daran Sun 6. 
ittelftadt > 4 
| Bruchſal „ 22. 
| Wümenden „ 24. 
Oberftetten 28. 
Mittel Kimi 19. 
| Unterfhied 22 Tage. 
Heuernte. 
Oberftetten Mai 30. 
riedrichshafen Juni 6. 
chopfloch „ 23. 
reudenſtadt „ 2%. 
Fb) „ DD. 
Bruchſal — 





Mittel Juni 17. 
| Unterfhicb 26 Tage. 


Blüte des Hoggen. 


Bruchfal Mat 29, 
Winnenden Juni 1. 

‚ Oberftetten „4. 
Mittelſtadt 4. 
Schopfloch „14. 
eidenheim „ 35. 
gny 18. 


Mittel Juni 8. 
Unterſchied 20 Tage. 


| Blüte des Binkels. 
Winnenden R 


Bruchſal Juni 10. 
11. 

Mittelſtadt „20. 
Oberſtetten „ 22. 
Schopiloch —2 
End „ 
eidenheim 38. 


Mittel Juni 20. 
Unterfied 18 Tage. 


Blüte der Sommergerfte. 


Brucfal Juni 22. 
Oberftetten Juli 4. 
Schopfloch „ 14. 
. Mittel Juli 3. 


Unterſchied 23 Tage. 








84 


Blüte des Haſers. 
Mittelſtadt Juli 1. 
Bruchſal „ T 
Oberftetten „ 16. 
else „ Er 


Indy 
Mittel Juli 13." 
Unterfhieb 20 Tage. 


Slahsernte. 
Bruchſal Juli 12. 
RI Auguft 18. 
Schopfloch 24. 
Oberſtetten 28. 


Mittel Auguſt 13. 
Unterfchied 47 Tage. 


Ernte des Roggen. 


Bruchſal Juli 10. 
Mittelſtadt 14. 
Oberſtetten * 24. 
Schopfloch Auguſt 7. 
Isny " 

Frendenſtadt „2a. 


Mittel Auguft 1. 
Unterfied 45 Tage. 


Ernte des Binkels. 


Brucfal Quli 20. 
Bönntigheim er 21. 
Mittelftadt e 24, 
Schopfloch Auguſt 7 
Heidenheim 8. 
Oberſtetten „3. 
Isny 23. 


Mittel Auguft 4 
Unterfepieb- 34 Tage. 


‚Ernte der Sommergerfte. 
Bruchſal Juli 17. 
Mittelſtadt 28 


Stuttgart im April 1868. 


Oberſtetten Anguſt 13. 
Mittel Juli 30. 
Unterſchied 27 Tage. 


Erute des Haſers. 


Bruchfal Auguſt 6 
Schopfloch ” 27. 
—— 28. 
Eng Septbr. 3 
Oberftetten 7 


Mittel Auguft 27. 
Unterihieb 32 Tage. 


Blüte der Herbfizeitlofe. 


Schopfloch Auguſt 24. 

Oberſtetten 30. 

Isny Sepibr. 2. 

Freudenſtadt 9. 

ee 12. 
ruchfal 


30 
Mittel September 2 
Unterfhied 37 Tage. 


Sommerfäden überzichen die 


Selber. 
Oberſtetten September 18. 
Calw 18 
Isny October 2. 
Bruchſal — 3. 
Schopfloch 


6. 
Mittel September 27. 
Unterſchied 18 Tage. 


Anfang der Weinleſe. 


Oberftetten October 16. 
Bönnigheim „ 16. 
Bruchſal „ 16°. 
Mittelftabt > 22 
Heilbronn 


23 
Mittel October 19. 
Unterfhied 7 Tage. 





Ueber den Gewerbebetrieb des Jahres 1866. 





Das Jahr 1866 eröffnete mit günftigen Ausfichten für 
‘Sandel und Induftrie. Der Zollverein kündigte feinen gewohn⸗ 
ten Bedarf an; der Erport nad allen Richtungen, insbeſondere 
nah Nordamerifa, war in gutem Gange; die Handelsverträge 
iingen an nad beiden Seiten bin wirkjam zu werben; Oeſter⸗ 
rei fand im Begriff, jeine Silberzahlung wieder aufzunehmen. 
Zwar war der Discont in Frankfurt no immer hoch (79/,), 
aber wenn nicht äußere Störungen Dazwilchen traten, ließ fich 
ein baldiger Rüdgang erwarten. Jedoch ſchon im April ftieg 
Die politiihe Spannung zwiſchen Preugen und Oefterreih in 
einer Art, daß der Ausbruch eined Kriegs mit höchſter Wahr 
KWeinlichkeit zu erwarten fland. Den nahenden Sturm fündigte 
der Fonds⸗ und Effektenmarkt durch ein Fallen aller Papiere 
en; dann warf fi die Panik auf die Banknoten, welche maſſen⸗ 
baft an ihre Kaſſen zurüdftrömten. Die Geſchäfte ſtockten und 
gingen von Woche zu Woche mehr zur Ruhe. Grtheilte Auf- 
träge wurden widerrufen oder geftundet; Jeder fuchte feine Aus⸗ 
Rände einzuziehen; die Banken kündigten oder beichräntten ihre 
Grebite. Große Summen wurden aud den Spar= und Depo⸗ 
fitentafjen gezogen. Staats- und Privatbauten wurden einge 
Belt, beſchränkt oder vertagt. Miele Gewerköarbeiter wurden 
zum Milttärdienft einberufen, viele entlaflen, mit wenigen Aus⸗ 
nahmen wurde in allen Fabriken die Arbeitözeit gekürzt. Den 
harteſten Schlag erlitten die Luxusgeſchäfte. Diejenigen Branchen 
ausgenonmen, weldhe für Beichaffung von Kriegsbebürfnifien in 
vermehrte Thätigkeit geſetzt wurden, für den Erport nach dem 
Berrindausland arbeiteten und mit Aufträgen verfehen waren, 
die ihrer Natur nach zu ihrer Ausführung längere Zeit in Ans» 


86 


ſpruch nahmen, herrſchte in den Monaten Mai bis Auguft eine 
volltommene Geſchäftsſtille. Zwar brachte die Wiederberftellung 
des Friedens im Auguft fogleich wieder neued Leben in die 
Geſchäfte, welche eine Zeit lang den Anlauf zu einer ſteigenden 
und nachhaltigen Hebung nehmen zu wollen ſchienen; fle ver» 
fielen aber ſchon nad ein paar Monaten in Folge ver Unflcher- 
heit der politifchen Lage wieder der Flauheit, die bis zum 
Jahresſchluß dauerte, und da die Beſtellzeit vorüber war, wenig 
Hoffnung auf Beſſerung im neuen Jahr darbot. 

Jetzt erft, nachdem der Lärm des Kriegs verflummt war, 
traten die Folgen deſſelben ar vor das Bewußtſein. Der 
deutiche Bund war aufgelöst, Defterreih aus demjelben geſchie⸗ 
den, jenjeitd des Mains bildete ſich der norddeutſche Bund, den 
vier ſüddeutſchen Staaten wurde es überlafien, fi zu einem 
eigenen Bunde zu vereinigen. Ueberdieß wurde ihr Vertrag mit 
dem Zollverein auf eine ſechsmonatliche Kündigungsfrift geftellt. 
Wenn im Süden die Unficherheit der politifchen Tage, zu weldher 
fih nod eine mittelmäßige Ernte gefellte, das Geſchäftsvertrauen 
darniederhielt, fo wurden dagegen im Norden, welcher der 
Schauplag des Kriegs geweſen war, die Nachwehen defielben 
ungleich tiefer und nachhaltiger empfunden. Im Allgemeinen 
blieb die Jahresbilanz hinter derjenigen dead Vorjahrs weit zu⸗ 
rück, und nur einige wenige Branchen Eonnten ſich rühmen, den 
frühern Abfaß erreicht oder überftiegen zu haben. Faßt man den 
Geſchäftögang des Jahres ala ein Ganzes in's Auge, jo kann man 
fagen: derſelbe war in den erften drei Monaten gut und reiht 
gut, im April flau, vom Mat bis Auguft gleih Null, vom 
September bis Mitte November meift gut, von da bis zum 
Sahresihluß matt und gebrüdt. 

Unter den Verzehrungdgegenfländen erfuhren alle 
für den Tururiöfen Conſum berechneten einen ſtarken Rückgang, 
den auch der Hauptconfum an Weihnachten troß des mangelnden 
Obſtes nicht zu verbeflern vermochte. — In Delen, Ejfig 
und Cichorie erhielt fih die Nachfrage auf ihrem bisherigen 
Stande; auf die Bierbrauereien wirkte der Krieg nicht un⸗ 
günftig ein, Dagegen zeigte fi die Nachwirkung des Kriegs, 
das mangelhafte Ernteergebnig und der gebrüdte Geſchäftsgang 


87 


vom November an in einer Stodung des Abſatzes jelbfi an den 
hauptfächlichſten Gonjumtionsplägen. — Die Zuderfabriten 
verarbeiteten in der Gampagne 18°8,,, 1,378,000 Etr. Rüben 
(mehr ald im Vorjahr) zu rirca 98,250 Gtr. Raffinade. Da 
jedoch die Preife eine vorwiegend rüdgängige Tendenz verfolg- 
ten, obwohl ver Abfag vor, während und nad dem Kriege 
nur wenig- bifferirte, jo waren die Betriebsergebniſſe weniger 
günftig. — Der Conſum von Tabak erlitt einen Rüdichlag, 
belebte fih aber nach dem Kriege wieder fo fehr, daß der Aus⸗ 
fall völlig ausgeglichen wurbe und mehrere Fabriken ihren Auf: 
trägen kaum nachzukommen wußten. Die Heeresmaſſen fcheinen 
Die Borräthe ſehr gelichtet zu haben. 

Auf die Mineralproducetion — Baufteine, Kal, 
Ziegel, Gyps, Cement — für baulide und Tandwirth« 
ſchaftliche Zwecke, Hatte die Siftirung der vielen Bauunterneh- 
mungen und der Geldmangel bei den Landwirthen einen dire 
ten Einfluß. Der Abjag von Gement war außerdem noch durch 
zahlreiche neue Etablifiements in Württemberg und Bayern und 
durch niedrige Preife gebrüdt und die Produktion gegen das 
Borjahr um '/, geringer. Diefelben Urfachen beſchränkten die 
Nachfrage nach feuerfeften Steinen, Terrarottawaaren 
und Drainageröhren. — Die Fabrikation künſtlicher 
Wepfteine (Bietigheim) verdankt es der Ausbehnung ihres 
Abſatzes auf außerdeutſchen Märkten, daß fie in Keiner Weile 
durch den Krieg alterirt wurde. Um fo nachtheiliger zeigte fich 
derjelbe für die Steingut- und Fayencefabriken (Schram⸗ 
berg und Schrezheim), welche mit Arbeitskürzung auf Lager zu 
arbeiten fih genöthigt fahen. In demfelben Kalle befanven fid 
die Glasfabriken. 

Inden chemiſchen Produkten, Mineralfäuren, 
Eijenvitriol, machte fi} ein bedeutender Ausfall geltend. — 
Auf Soda, Glauberſalz, Chlorkalk drückte überdieß 
die Conkurrenz vom Rhein her. — In Pottaſche, Blei⸗ 
weiß, Weinſteinpräparaten blieb das Geſchäft ſehr bes 
ſchränkt, bei gevrüdten Preifen auch nad dem Kriege. — Die 
chemiſche Fabrik in Vöblingen für chemiſch reine Säuren, 
EHloroform, Jodkali, Santonin, Agentien für Photos 


88 


graphie ıc. benüßte die Geſchäftsſtille zu Anfertigung von Vor⸗ 
räthen. — Die Anilinfabrik in Stuttgart dehnte ihren Ab⸗ 
fa durch außereuropäifche Verbindungen aus und erjegte da⸗ 
dur ihren Ausfall im Zollverein und in Defterreih. — Die 
Zündhölzerfabritation leidet im Allgemeinen in den fei⸗ 
nen wie in den groben Qualitäten unter der Konkurrenz des 
Audlandes, von Wien und dem Böhmerwald her. Die 18 bis 
20 Fabriken find meift von geringem Umfang. — In Seifen 
und Stearinliägtern war, der Abjag während des Kriegs 
gleich Null, Hob fi aber nachher, namentli in Olivenöl» und 
Schmierfeifen, wieder auf einen befriedigenden Stand. — In 
Leim war dad Geſchäft vor dem Kriege äußerſt günftig (jo 
dag mehrere Ctabliſſemente Betriebserweiterungen vornahmen), 
während des Kriegs gleih Null, vom September an gingen die 
Vorräthe ſchnell ab, ver Schluß des Jahrs ſank in die frühere 
Flauheit zurüd. — In Knochenmehl, welches viel nad 
Sachen, Bayern, der bayerifchen Pfalz ausgeführt wird, mar 
der Abſatz regulär, im Herbft tauchte flarke Bedürfnißfrage auf, 
Rohe Knochen waren billiger zu haben. Weniger günitig mar 
der Abfag in künſtlichen Düngermitteln. Zu den Fa⸗ 
briken für fünftlide Mineralwafjer (Stuttgar, Ganftatt, 
Stetten) gejellte fih eine neue in Wildbad. 

Was die Gemebeinduftrie anlangt, fo begann das 
Jahr für Die Baummollfpinnereien mit lebhaftem Ge⸗ 
Ihäft und guter Ausſicht auf dauernde Nachfrage, jo wie auf 
Stetigkeit der Rohſtoffspreiſe. Die Preiſe der Fabrikate har⸗ 
monirten mit denjenigen des Rohſtoffs, jo daß man auf einer 
fihern Baſis glaubte fortarbeiten zu Eönnen, ald im April mit 
ungewöhnlich ftarten Baummollzufuhren die politiſchen Verwick⸗ 
lungen zufammentrafen. Dazu gefellte ſich im Mat die englifche 
Geldkriſis, ſo daß das Baumwollgeſchäft vollig ind Stoden ge» 
rieth und die Preiſe von Rohſtoff und Garnen um 20 — 30%, 
fielen. Lieferungsfontrakte wurden von vielen Seiten rüdgängig 
gemacht, Ausftände gingen nicht ein, die Bankiers entzogen ihren 
Kredit und die Fabriken konnten nur mit fehweren Opfern die 
nötbige Baarfchaft für Arbeitslöhne auftreiben. Arbeitsreduk⸗ 
tionen um "/, bis "/, waren daher unvermeidlich , glüdlicher« 








i 89 


weile fielen fle in die Zeit, wo ber Landwirt vermehrte Hände 
bedurjte. Erſt vom Auguft an begann wieder ein regelmäßiges 
Geſchäft; die Fabrikate Hielten fi bis zum Jahresjchluß auf 
einem Preiſe, der je nah den Rohſtoffeinkäufen bald Nugen, 
bald Berluft brachte. Gegen Ende des Jahres verfiel jedoch 
das Geſchäft wieder einer Flauheit, die theild in der flarfen 
Conturtenz der engliſchen Spinner auf dem norddeutſchen Markte, 
welche den fündeutichen Spinner auf den heimiſchen Markt bes. 
ſchrãnkte, theild in der allgemeinen politiichen Lage ihren Grund 
hatte. — Trotzdem fanden in mehreren Fabriken Betriebserwei⸗ 
terungen in Spindelzahl und Motoren flatt. 

Obgleich in Folge der hohen Garnnotirungen die Breife 
für Maſchinengewebe (Shirtings, Drudkcalicos u. |. w.) ziem⸗ 
lid hoch geftellt werden mußten, fehlte es doch nicht bis zum 
Kriege an Aufträgen. : Mit dem Ausbruch deſſelben trat aber 
eine wiehrmonatlihe Stodung ein, welche zu Arbeitsfürzungen 
wothigte, denn der norddeutſche Markt, für welchen mehrere 
Etabliſſements ausſchließlich arbeiten, war verfchloflen und in 
Die Schweiz konnten einzelne Artikel nur zu Preiſen abgeſetzt 
werden, welche kaum die Selbſtkoſten deckten. Im Auguft Tiefen 
Aufträge in Menge ein, aber ſchon im December fant dad Ge 
Ihäft wieder in Flauheit zurüd. Auch in der Mafchinenweberei 
vermehrten einige Anftalten nicht unbedeutend ihre Stuhlzahl. 

Die Buntweberei auf Powerlooms machte ebenfalls Fort⸗ 
ſchritte, und in den Gottonetö bewirkte auch der Krieg keine ſtarke 
Unter brechung, jo Daß Arbeiter gejucht waren, Da ein großer 
Theil derjelben zu der Korfettweberei übergegangen war, 
weiche ji im Jahr 1866 bis zur Ueberproduftion fleigerte und 
Löhne bis zu 1 fl. 45 Er. per Tag zahlte Der Hauptmart 
für Korjette ift Nordamerika, und mie fehr Die Ausfuhr dahin 
zunahm, zeigen die bei dem amerifaniichen Konfulate in Stutt> 
gart gemachten Deklarationen, welche vom 1. Oktober 1865 bi 
1866 einen Werth von 2,465,905 fl. gegen den gleichen Zeit« 
raum im Vorjahr mit 617,302 fl. auswieſen. Außerdem geht 
ein Theil der Audfuhr noch durch Zwiſchenhändler und wird 
Manches im Zollverein, in der Schweiz und Oefterreih abges 
gt. Der Krieg hatte die Folge, daß die Producenten fi 


90 


beeilten, jo ſchnell als möglich Waaren über den Ocean zu 
fchaffen, wodurch der dortige Markt überſchwemmt und für die 
legten Antömmlinge Berluft herbeigeführt wurde, Gegen den 
Winter ging daher die Fabrikation zurüd, wodurdh eine Menge 
von Arbeitern für Die übrigen Gewebeartikel bei verringertem 
Lohne dDisponibel wurde. In Göppingen vereinigten fi fünfe 
zehn Korfettweber zu einer Genoſſenſchaft für Gründung 
eingr Korjettfabrit, worin fie 30 Stühle in Gang fehten. 

Die Sammt- und Mancheſterweberei lag darnieder, 
Die Weißwaarenfabrikation erfreute ſich während des 
Winterd und in den erfien Monaten des Jahres eines glänzen» 
den Geſchäftsganges, mit Ausbruch des Kriegs hörte jedoch der 
Verkehr total auf. Aufträge wurden zurüdgenommen, neue 
blieden aus, die Produktion wurde bedeutend reducirt, Arbeiter 
entlafien. Jedoch ſtellte fich nach dem Friedensſchluſſe das Vers 
trauen bald wieder her und der Jahresſchluß flel befriedigend aus, 

Was die Wollinduftrie anlangt, fo waren die Woll- 
vorräthe zu Anfang ded Jahres bei lebhaften Begehr gering, 
die Preiſe feft, nahmen aber Im April eine fallende Richtung 
bis zur Zeit der Märkte, melde gerade tin die bebentlichfte 
Periode des Kriegs fielen — daher wurde durchſchnittlich um 
10 — 15 fl. niedriger verkauft al8 im Vorjahre. Da die Aus⸗ 
fände nur ſpärlich eingingen, die Bankkredite jehr eingefchräntt 
wurden, die politifche Lage jehr trübe war, verfahen ſich unfere 
Fabrikanten nur ungenügend, deſto mehr ging ind Ausland, 
namentlih nah Frankreich. Nah dem Friedensſchluß hob der 
Bedarf wieder die Nachfrage und die Preife fliegen gegen Ende 
des Jahres auf den Stand zu Anfang deflelben. 

In Wollgemeben war das Geſchäft zu Anfang des 
Sahre& gefund, der Abjag regelmäßig; aber mit dem Beginn 
des Frühlingé ftodte bereitd der Abſatz in Frühjahr⸗ und 
Sommerftoffen, und die Aufträge fürd Spätjahr wurden nur 
fpärlid und ohne Verbindlichkeit zur Annahme im Kriegsfall 
ertHeilt. Die Tuchmeſſe im Auguft lieferte Tein befriedigende 
Rejultat; die außervereinsländiſchen Märkte gaben keinen Erſatz. 
Am Juli brachten zwar größere Milttärlieferungen für die würts 
tembergijche und bayerifche Regierung Leben in die dabei be» 


91 


theiligten Fabriken, aber eine allgemeine regere Thätigkeit trat 
erft mit dem Frieden ein, der Bedarf bob ih, die Lager wur⸗ 
den ſchnell geräumt. Die mittelmäßige Ernte, die gelinde Wits 
terung im November und Dezember und die Unſicherheit Der 
politiiden Zuflände drückten jedoch das Geſchäft aufs Neue, 
welches im Ganzen Hinter dem Vorjahre im Abfagquantum und 
in den Preijen zurüdblieb. Mit dem Geſchäftsgang der Tuch 
manufafturen ift zugleich derjenige der Streihgarnipinnes 
zeien bezeichnet. In Stridgam war der Abjak befier, wahr⸗ 
feheinlich weil der Bedarf zur Verforgung des Heeres ſich ver 
mehrte. — Die zwei KRammgarnfpinnereien für Strid- 
und Pofamentirgarne ſcheinen diametral entgegengeſetzte Erfah⸗ 
rungen gemadt zu haben, während die eine binter dem für fle 
günftigen Vorjahr zurücblieb, rühmte Die andere einen größeren 
Abſatz. Ohne Zweifel liegt diefe Differenz in der Verſchieden⸗ 
heit der Waare und der Abſatzmärkte. — Die Kammgarn- 
fpinneret Bietigheim für Webgarne war in Folge früher abge- 
ſchloſſener Kontrakte in der günftigen Lage, ununterbrochen, 
obwohl mit Einftellung der Nachtarbeit und vierwöchentlicher 
Kürzung der Tagebarbeit um drei Stunden , fortarbeiten zu 
können. Die um 8— 10°/, gefallenen Barnpreife hoben fi 
bis zum Schluſſe des Jahres nur in geringem Maße, da nament⸗ 
lich in Sachſen und Berlin die Nachwirkungen des Kriegs fich 
geltend machten. — Die Fabrikation von mollenen Teppi- 
Gen, Flanellen x. in Heidenheim, Galm u. a. O. hatte fih 
eined glänzenden Geſchäftes zu erfreum. Es ift dieß eine ber 
wenigen Produktionen, welche der Krieg fleigert. Die Aufträge 
auf Deden und Teppiche für Militärgwede waren jo beträcht 
lich, dag die Arbeiterzahl vermehrt und Nachtarbeit zu Hülfe 
genommen werden mußte. Nach dem Frieden flellte fich aber 
die Nachfrage der regulären Kunden fo maflenhaft ein, daß 
mander Auftrag nur theilweife berüdfichtigt werden konnte. 
In Leinewaaren war bis zum Ausbruch des Kriegs 
das Geſchäft Iebhaft und erhielt ſich während deſſelben eine 
Zeit lang durch flarke Nachfrage für militärifche Zwede. Dann 
trat eine völlige Stodung, fpäter wieder eine Hebung ein, die 
jedoch den frühern Standpunkt nicht erreichen ließ. Das Jahr 


92 


ſchloß mit einem Ausfall, der alle Artikel gleihmäßig betraf. 
Zum Glück fiel der Stilfland der Stühle in die Sommer 
monate, wo bie Lohnweber regelmäßig ihren landwirthſchaft⸗ 
lichen Beichäftigungen nachgehen, fo daß unter diefer zahlreichen 
Bevölkerung ein Notbftand nicht eintrat. Auf den Winter tra« 
fen fo viele Beftellungen ein, daß die Stühle im Allgemeinen 
genügende Beichäftigung fanden. 

Die hohen Preiſe der rohen Seide in Folge der ſchlech⸗ 
ten Ernte in Italien und Frankreich und der verminderten Zu⸗ 
fuhren aus Aften veranlaßten mehrere Fabriken zu gänzlicher 
Einftellung ihrer Weberein. Bis Mai war inzwiſchen das 
Geſchäft in Seideftoffen flott, von da an aber total vernichtet, 
und wenn es auch im September wieder eine Lebensregung an⸗ 
nahm, fiel es do vom Oktober an wieder in völlige Ermat- 
tung zurüd. Die Seidenmweber wurden theilmelfe mit Anferti⸗ 
gung von baummollenen Schirmftoffen beihäftigt, um ſich Die 
Arbeitökräfte zu erhalten. 

Für den Abjag in halbwollenen Stoffen, Rode, 
Hofen» und Weitenftoffen, ging die Hauptjaifon, das Frühjahr 
und der Sommer, durch den Krieg gänzlich verloren, daher 
tonnte fih auch die Fabrikation in der zweiten Hälfte des Jahre 
nicht beleben. Beſſer war das Geſchäft in halbleinenen Arti⸗ 
feln für die militärischen Ausrüftungen — aber die Bilanz blich 
hinter dem Vorjahr weit zurüd, 

Noch ſchlimmer fand es mit der im Lande fo verbreiteten 
Babrifation von Stridwaaren, namentlich wollenen Saden. 
Der gelinde Winter von 186°/,, hatte jchon eine Mafje Waare 
unverkauft gelaflen, der Krieg annullirte auch noch Die unbe» 
deutenden Aufträge, welche eingelaufen waren, nad dem Fries 
den wurde zwar ein Theil der Beflellungen wieder erneuert, 
aber in Folge des gelinden Herbſtes und wenig kalten Winters 
blieben die Waaren wiederum unverfauft auf Lager, fo daß 
nach der Ausſage der Babrikanten feit 20 Jahren das Geſchäft 
nicht fo ſchlecht geweſen fein fol. — In ähnlicher Lage befand 
fih die Rundſtuhlfabrikation. Auch der Erport, der 
bauptjächlih in vie ebenjalld von Krieg betroffenen Länder, 
Stalien und Defterreih geht, und die Militärlieferungen gaben 





93, 


feinen Erjag für den Ausfall. — In die ſich mehr und mehr 
außdehnende Spigenfabritation (Nürtingen) ſcheint ber 
Krieg keine Unterbrehung gebradt zu haben, da fle viel für 
außervereinsländiſche Märkte arbeit. — Die Baummwoll- 
ftidlerei teilte das Schickſal des Weißwaarengeſchäftes. — 
Das bis zum Ausbruch des Kriegs in ſchwunghafteſtem Betrieb 
befindliche Geſchäft der württembergiſchen Kattunmanufak⸗ 
tur fand ſich mit Ginemmale wie abgeſchnitten. Die Leipziger 
Frühlingsmeſſe zu Anfang April kündigte zuerft Durch eine gänz⸗ 
liche Verkaufsſtockung den Rüdihlag an, welder zum Glück 
nur ſehr geringe Vorräthe auf Lager traf. Da gerade das faſt 
ausſchließliche Abjapgebiet des Etabliſſements, der Zollverein, 
Defterreih und Italien, in den Krieg verwidelt waren, fo wurde 
die Arbeit auf vier Tage in der Woche beſchränkt und das ganze 
Fabrikperſonal beibehalten, maß aud nur durch Aufträge aus 
Südamerika möglih war. Gleich mit dem Frieden. nahın aber 
das Geſchäft wieder einen raſchen Aufihwung, die Vorräthe 
wurden fchnell vergriffen und durch belangreihe Aufträge war 
die Arbeit nicht blos bis zum Jahresfchluß, fondern auch für den 
ganzen Winter gefihert. Cine beträchtliche Verminderung bed 
Abſatzes fand nad dem Norden Deutſchlands ftatt, wo der 
Krieg vermöge der Eigenthümlichkeit der Wehrverjafiung weit 
tiefere Störungen bewirkt Hatte, daher es geboten ſchien, die 
Operationen dorthin weſentlich einzufchränten, 

Diefelben Erſcheinungen wie im Bisherigen wiederholen fi 
in der Metallinpuftrie. In den Maſchinenfabriken und 
größeren mechaniſchen Werkftätten war zwar bie Wirkung des 
Kriegs nicht der Art, daß mit deſſen Ausbruch fogleih eine 
völlige Stodung eingetreten wäre, weil die Effektutrung der 
einichlägigen Aufträge längere Zeit erfordert, dagegen Tiefen 
keine neuen Aufträge ein, jo daß Hier die Ermattung des Ge⸗ 
ſchäftes erft kurz vor und nah dem Friedensſchluſſe erfolgte. 
Ein Theil der Fabriken wurde durch Veftellungen für den Eifen- 
bahnbau, Durch größere und Kleinere Brücken, Drebiäheiben u. |. w. 
in ziemlich normalen Gang erhalten. Die fonftigen Aufträge 
von Privaten für Arbeitsmajchinen, Motoren, landwirthſchaft⸗ 
Hohe Werkzeuge und Mafchinen, Mühlwerke u. ſ. w. waren aber 


94 


fo fparfam, daß durchgängig Arbeiter entlafien werden mußten, 
wenigſtens die durch das Aufgebot eingetretenen Lücken nicht 
ergänzt zu werben brauchten. Selbſtverſtändlich wirkte der Still⸗ 
fand der baulichen Uinternefmungen, der geflörte Geſchäftsgang 
in fümmtliden Bewerben und die Zurüdhaltung der Yamtlien 
in Anjhafjung häuslicher Geräthſchaften auf die einſchlägigen 
eifenverarbeitenden Branchen nachtheilig zurüd. Die Hammer 
merkte befanden fih ſchon vor dem Krieg in einer menig bes 
neidenswerthen Lage. Au die Feinmechanik, die Kupfer 
ſchmiederei, die Rothgießerei war gevrüdt. In lakirten 
Blech⸗, Plaqué⸗ und blehernen Spielwaaren er 
hielt der Abfay nach überfeetichen Plägen ven normalen Betrieb; 
namentlich führte der niebrige Preis des Erböls und feine Ver⸗ 
breitung unter der ländlichen Bevölkerung den Zampenfabriten 
im Herbfte eine Mafle von Aufträgen zu. 

Daß die Bold» und Silbermwaarenfabriten den 
Drud der Zeit am tiefften empfanden, braucht kaum gejagt zu 
werden. In Stuttgart und Gmünd mußten Hunderte von Are 
beitern entlaflen oder auf halbe Arbeitözeit gejeßt werden. Nur 
diefenigen größeren Gtabliffiements, melde mit kriegsfreien Län- 
dern Geichäftsverbindungen unterhielten, waren in der Rage, 
einen Theil ihrer Arbeiter regelmäßig zu befchäftigen. Dank 
ideen auswärtigen Verbindungen konnte daher auch die Fabrik 
für goldene, fllberne und metallene Fingerhüte (Schorndorf) 
während ver gebrüdteften Zeit ihr Geſchäft in vollem Bang er» 
halten, und im September fleigerte ſich die Nachfrage jo flark, 
daß fie die Arbeitszeit ausdehnen mußte. 

Im Allgemeinen Hatte dad Ledergeſchäft bid zum Krieg 
feinen regelmäßigen Verlauf und verfprach ziemlich rege zu wer⸗ 
ven. Nah defien Ausbruch beſchränkte ſich die Nachfrage auf 
die gewöhnlichen Sorten, und die Gerberet verdankt es Dem 
gefleigerten Milttärbevarf, wenn fie nicht in dem Maße, wie 
andere Gewerbe, darniederlag. Auch der Export nach Oeſterreich 
und Bayern brachte in den Handel einige Bewegung, während 
ſich der heimiſche Conſum für Bekleidung und gewerbliche Ver⸗ 
wendungen bedeutend einſchränkte. Doc, befierten ſich im Herbſte 
Abſatz und Preiſe, obwohl die geringe Ernte und geringer Obft- 





95 


und Weinertrag, dazu Knappheit des Geldes, ihren Drud nicht 
serleuguetn. — Maſchinenriemenleder hatten vor und 
während des Kriegs jchlechten Abſatz, ſpäter war dad Geſchäft 
lebhaft. — In Handjhuhen gab der Militärbevarf Erſatz 
für den Ausfall im bürgerlichen Verkehr, denn in Glacé⸗ 
handſchuhen fland der Abſatz vie Hälfte des Jahres ſtill. — 
Die Schuhmacherei ging gut. Der Schufterverein in Bietig- 
heim Hatte vielfahe Milttärlieferungen audzuführen. — Der 
Hauptabſatz für Ledergalanteriemaaren fällt in die Soms 
mwermonate. Der Krieg machte viele Beflellungen rüdgängig, 
während des Kriegs rubte der Abjag ganz, und der Herbft und 
Winter konnten den Ausfall der Hauptverkaufszelt nicht wieder 


In den Bianofortefabriten murde .ein Drittel ber 
Arbeiter entlafien und mehrere Wochen hindurch die Arbeitözeit 
gelärzt. Die größern GStablifjements, welche ſaͤmmtlich für ent 
fernte continentale und überſeeiſche Märkte arbeiten, empfanden 
von Rückſchlag am menigften. Ebenſo hielt die Natur der Auf⸗ 
träge den Drgelbau ununterbrochen im Gang. Nur Kleinere, 
mit Reparaturen beihäftigte Unternehmer litten unter der Un⸗ 
gunft der Verhältniſſe. 

Troß der Gonkurrenz der Eiſenbahnen verliert das Ges 
werbe der Schiffer auf dem unteren Nedar den Muth nicht, 
und fe waren die Schiffäwerften von Heilbronn das ganze Jahr 
über volfländig wit Neubanten und Reparaturen beſchäftigt. 
Bon allen übrigen holzverarbeitenden Gewerben: der Wagen» 
fabrikation, der groben Holzwaaren, der Korbwaaren, der Bau 
ſchreinerei und Möbelfabritation, der Goldrahmen, der Beine 
wearen x. iſt jedoch wenig CErfreuliches zu Berichten; nur in 
Gpielnasren und in Stöden befierte ſich das Geſchäft nach 
Wicverberfiellung des Friedens auf eine befriedigende Weile. 

Der Buchhandel und deſſen Hülfsgejchäfte hängen 
im ihren Beichäftsergehniften weſentlich von politiichen Verhält⸗ 
niſſen ab, be ihre Erzeugniffe, fofern fie ein geiſtiges Vedürf⸗ 
zig befriedigen, nicht nothwendige Befrievigungdmittel find und 
einen Aufſchub zulaſſen, fofern fie als fachliche Güter verwendet 
werden, an Dem allgemeinen Eeſchäſtedruck particiyiren. In der 


96 


Bapierfabritation zeigten die Tapeten-, Karten-, Bunt- und 
Zuruspapiere den ſtärkſten Ausfall; in Drudpapieren war ein 
Nüdgang, in Makulatur- und Druckpapier wurde auf Lager 
gearbeitet. In Schreibpapieren blieb fich der Abſatz gleih. Für 
den Erport bot nur England in Sorten von Boftpapier einen 
Markt. Die Lumpenpreije fielen während des Krieg anſehnlich 
(25 Proz.). In den letzten Monaten-des Jahres hob ſich die 
Nachfrage, und die Fabriken arbeiteten wieder mit voller Kraft. 
Die Verfertigung von Holzzeug wird jetzt in vier Fabriken 
(Neuenbürg, Süßen, Gemrigheim und Ubingen) mit Erfolg 
betrieben. — Soweit ſich der Umfang der Bücherprodultion 
aus den Verfendungen nad Leipzig ermeflen läßt, kommen dieſe 
dem Jahr 1868 gleih. Sie betrugen 1861: 9689 Gentner, 
1862: 9479 Gtr., 1868: 11,855 Etr., 1864: 12,691 Ctr., 
1865: 13,806 ®tr., 1866: 11,612 Ctr. — Bon April bis 
Auguft waren die Berjendungen 418 Etr. im Minim., 886 Str, 
im Marim., von September bis December beziehungewelfe 1118 
und 1922 Etr. Auf den Gang ber periodiſchen Unternehmun- 
gen (illuſtrirte Unterhaltungsblätter ıc.) war der Einfluß des Kriegs 
ein verhältnißmäßig Heiner, der zum größten Theil wieder ein⸗ 
gebolt wurde. = 

Der Geld⸗ und Effektenmarkt verzeichnet dad Jahr 
1866 als eines feiner denkwürdigſten. 88 begann mit einem 
ziemlich Hohen Discontofage, Frankfurt 51/,9%,, Stuttgarter 
Platzwechſel nit unter 69/,. Im Februar ging der Diöcont 
auf 4'/, herab. Dieß hob auch auf der Stuttgarter Börſe 
die Umfjäge im Fondsgeſchäft; einige Anleihen, Lombardiſche 
Bahnen, Stadt Hamburg, Pfälziſche Ludwigsbahn fanden Theil⸗ 
nahme, vor Allem aber die amerikaniſchen Bonds, in welchen 
Hört bedeutende Summen umgefegt murden. Im März nahm 
die Spannung zwiſchen den beiden deutſchen Großmächten von 
Woche zu Woche zu, was zunächſt die öſterreichiſchen Papiere 
afficirte, während die Baluta nicht viel mehr über 1 9), Diffe 
renz auswies. Doch gingen bei und die Geſchäfte noch gut, 
und mehrere Stuttgarter Wechfelgefchäfte machten große Umſätze 
in Sendungen von Napoleonsv’or, Kronenthalern und ſelbſt 
Zweiguldenſtücken nah Frankreich. Im April erlahmten bie 








97 


Geſchäfte, die Kurfe ſanken und die Börfen wurden der Tummel⸗ 
play wilder Bewegung. Dennoch bradte die württembergifche 
Regierung noch eine 4’/,progentige Anleihe zum Emifflonspreis 
von 981/, zu Stande, der fi aber nur kurze Zeit hielt. Im 
Mai begann die Ernte für die Baiſſiers. Das Publikum weis 
gerte die Annahme von Papiergeld und Banknoten, ein weiteres 
Hemmniß des Verkehrs, da der Metallfonds in keinem Verbält- 
niß zu den nöthigen Eirkulationsmitteln ſteht. Dazu kam, daß 
alle Staaten Geld fuchten und daß in England koloſſale Ban 
terotte außbrachen, welche den Diecont der Londoner Bank auf 
10 — 12%, hinaufſteigerten. Nur die Partfer Bank blieb 
mädtig und wurde kaum alterirt. Der Kriegsausbruch im 
Juni trieb in Frankfurt den Discont auf 7, In Stuttgart auf 
7'/, und 89/,. Die württembergifehen Papiere erreichten ihren 
tiefften Stand: 41/,Y%, = 90, 4, = 84, 3’, = 31. 
Pur im Jahr 1848 waren bie 41/9, noch tiefer, nämlich auf 
87 gejunten geweſen. Im Juli trat totaler Stilftand in den 
Geſchäften ein. Die Verbindung mit Frankfurt, dem Anterplag 
ded füoddeutfchen Handeld, war abgebrohen. Ein unglaublid 
niederer Stand der Wechſelkurſe auf Paris und London machte 
den Waarenverkehr mit Frankreich und England zur Unmög⸗ 
lichkeit. Süddeutſchland war von den größeren Handelsplätzen 
beinabe total abgeſchnitten. Der Friedensſchluß im Auguft brachte 
neued Leben in den Verkehr. Die Kurfe hoben fih, die Fa⸗ 
briten erhielten wieder Aufträge, Frankfurt ermäßigte den Die» 
cont auf 59/,. Die ſchwerſte Zeit war überftanden und es darf 
nicht unerwähnt bleiben, daß nicht ein einzige größeres Geſchäft 
zu Ball gelommen ift oder eine feine Eriftenz gefährdende Stö- 
tung erlitten Hatte, 

Im September nahm die Regierung eine 4'/, prozentige 
Anleihe von 14 Millionen Gulden zum Emiſſtonspreis von 91'/, 
auf, an welder ſich mit Rothſchild vier Stuttgarter Bankhäufer 
betgeiligten. Das Geld kehrte nun allmälig in Die großen Kas 
näle der Girkulation zurück; der Discont fiel in Frankfurt auf 
49%, die jo tief gefuntenen Wechſelkurſe kamen wieder in ihr 
gerechtfertigte® Verhältniß. Die Stadtgemeinde Stuttgart be⸗ 
nügte dieſe günfligere Geftaltung der Dinge zu einer 5 prozen⸗ 

Württemb. Jahrb. 1866. 7 


98 


tigen Anleihe von 300,000 fl. Dem größeren Geldbedarf, 
welchen ſtets der Herbſt mit fich bringt, konnte ohne Anftand 
genügt werden, die großen Einzahlungen auf die württembergis 
ſchen und bayeriſchen Anleihen erfolgten ohne Störung; der 
Didcont in Frankfurt ging auf 31/, herab. Zu diejen Ergeb» 
nifjen trug die Abundanz in London wejentlid bei, das enge 
liſche Publikum, durch die traurigen Vorkommniſſe mit den 
Soints Banken entmuthigt, ließ fich in Feine langathimigen Ge⸗ 
ſchäfte mehr ein, ungeheure Summen wurden flüfflg, und fo 
fauf der Discont auf 4 und 31/,0/, herunter. Im December 
befand fich, obgleich bei flauem Gefchäft, der Bankverkehr wies 
der in normalen VBerhältnifien, und die vielen Anleihen, Die 
da8 Jahr gefördert hatte, gaben dem Placement wie der Spe⸗ 
tulation fo vielen Stoff, dag Doch immer belangreihe Umſätze 
vorfamen. Stuttgart fleigerte in diefem Jahre ald Börfenplag 
feine Bedeutung fo, daß ed Augsburg und München überflügelte, 
Die Kurfe der mürttembergiichen Staatöpapiere fanden zu An⸗ 
fang und Ende des Jahres wie folgt: 


41, Yo 4% 81/2 Yo 
Januar 108 1,, 100 !/g 91 /g 
December 941/, 87 811, 


Auf den Kolontalmaarenhandel hatte der Krieg einen 
höchſt flörenden Einfluß. Beziehungen aus Norddeutſchland waren 
längere Zeit gänzlich eingeftelt; die Schifffahrt auf dem Rhein 
erlitt zwar nur eine kurzdauernde Unterbrechung, es jchien aber 
doch gerathener, Güter von Holland per Eijenbahn über Köln 
und Ludwigshafen, von England über Boulogne und Kehl 
reifen zu laſſen. In Kaffe, Reid und Zuder nahm ver Bes 
darf während des Kriegs cher zu ald ab; doch wichen die Preiſe 
mehr und mehr in Folge der allgemeinen Entmuthigung. Das 
Petroleumgefhäft war für die Betheiligten wenn nicht mit 
Verluſten verknüpft, doch jedenfalls ohne Gewinn. Mit einem 
Preid von 130 Fes. in Antwerpen anfangend, fchloß es mit 
55 Fes. Der Verbrauch verdoppelte fich, aber der Handel trug 
nichts ein, 

Der Farbwaarenhan del hat eine Verminderung feines 
Umſatzes nicht erfahren, wovon der Grund in billigerer Baum- 


| 99 


welle, erhöhten Bedarf in Militärtüchern und nad) Wiederher⸗ 
Rellung des Friedens in der wiedererwachten Yabrifthätigkeit 
legt. Auch jegt wieder betbeiligte fi der wirttembergijche 
Indigobandel bei direkten Beziehungen in Balcutta, obgleich der 
Zondoner Marft dur direkte Wahl, Türzere Beziehungsfriſt 
und inöbefondere durch genauere Prüfung der Waare feine be 
fonderen Vortheile darbietet. In Cochenille war der Verbraud 
Rärker ald zuvor, Krapp auf ein Minimum reducirt. 


Der Verkehr in Steintohlen und Coks verfolgte auch 

in 1866 feine fteigende Tendenz. Es gingen ein in Gentnern: 
1865/66 1864,65 1868/64 
zu Waſſer 759,850 705,347 877,850 
yer Eiſenbahn 4,581,040 3,258,0380 2,521,671 


5,290,890 3,963,877 83,399,521 
daron tranjltirtten 86,160 118,285 174,700 


württ. Gonfum 5,204,730 8,845,592 8,224,821. 
Stuttgart bezog und confumirte im Kalenderjahr 1866, 
nah Abzug der Wiederausfuhr: 777,269, 1865: 898,279, 
1864: 622,350 Gentner. Zum Behuf eined geregelten und 
fihern Kohlenbezugs billigerer Frachten und Antaufspreife bil⸗ 
dete fih ein KohlencomitE zur Gründung eined großen ins 
ländiſchen Kohlengefhäftee, dad im April, alfo unter Den 
allerungünftigften Verhältniſſen für ein neues Geſchäft, feine 
Thötigkeit eröffnete und dem ſich bevauerlicherweile gerade die 
srößten Etablifjements nicht, Dagegen die Mehrzahl der Kleinen 
Induftriellen mit einem Quantum Sahreöbeftelungen von circa 
300,000 Gtrn. anſchloſſen. Im Ganzen wurden von April bis 
December circa 500,000 Gtr. Steintohlen und Coks durch das 
neue Unternehmen vermittelt und außer den Saar« und Ruhr⸗ 
gruben mit Sachſen und Böhmen Verbindungen angelnüpft. 
Wenn {bon im Jahr 1865 das Erportgefhäft nad 
Nordamerika ein befriedigendes genannt werben Tonnte, jo ges 
Raltete es fi in 1866 noch um Vieles günfliger, und es bes 
Rätigte fih der Sag: daß mit der Ausdehnung des Melt 
handels ſelbſt Kriege ihren verberblichen Einfluß auf den Vers 
Sehr verlieren, indem nicht leicht alle Märkte zugleich unzugäng- 





— 


100 , 


li gemacht werden, und daß jelbft in einem Lande, welches 

der Schauplag des Krieges iſt, der Erport immer noch einigen 

Erſatz für den im innern Verkehr erlittenen Ausfall bietet. 

Nah den dem amerikaniſchen Gonjulate in Stuttgart über- 

gebenen Fakturen belief fich der Erport vom 1. Oktober 1865 

bis 30. September 1866 (amerikaniſches Finanzjahr) in 186%/,, 

auf 788,555 fl., 18%/., auf 8,201,874 fl, worunter Kors 

fette mit 2,465,904 fl., Wein mit 168,038 fl., Leinwand 
und Kattune mit 111,788 fl., Wollwaaren mit 9487 fl., 

Droguen mit 42,934 fl., Gold» und Eilberwaaren mit 

40,992 fl. figurirten. Hienach Hat ſich der Erport dahin gegen 

dad Vorjahr verdreifacht. Dabei ift zu bemerken, daß ein 

großer Theil außerdem durch Zwiſchenhändler vermittelt wird. 

Auch für Die württembergiſche Handelsgeſell⸗ 
ſchaft war das Geſchäftsjahr ein günſtiges, da fie ſich aus⸗ 
ſchließlich mit Geſchäften außerhalb Deutſchlands und über See 
befaßt. Neben den verſchiedenartigſten Artikeln des Manufaktur⸗ 
und Kurzwaarenfaches widmet ſie eine beſondere Aufmerkſamkeit 
den Bekleidungsgegenſtänden, zu deren Anfertigung. fie 350 
Schneider und 56 Nähmaſchinen, welde nah und nah in da8 
Eigentbum der Arbeiter übergehen, beichäftigt. 

Der Schifffahrtsverkehr zeigt einen fortgejehten 
Nüdgang. 

Canſtatt 1861 1868 1865 18366 
angefommen 115,968 26,750 1,930 130 
abgegangen 155,630 74,714 89,248 28,600 

Gentner 271,598 101,464 41,178 28,780. 

Die Bergfahrt fcheint ihr Ende erreicht zu- haben. 

Die Neckardampfſchifffahrt (Staatdunternehmen) 
zwifhen Heilbronn und Heidelberg wurde am 5. April 
begonnen, am 20. Juli dur die Kriegeoperationen untere 
broden und am 29. Auguft wieder aufgenommen, 

Dar Schifffahrtsverkehr von Heil bronn zeigt Güter: 
1861 1863 1865 1866 

angefommen 1,412,100 1,510,118 1,142,972 1,280,787 

abgegangen 518,588 607,493 441,628 709,555 

1,925,688 2,117,606 1,584,600 1,990,342 





101 


= 


Die Zunahme Hat ihren Grund theild in dem günftigen 
Waſſerſtande, theild und Hauptfächli in großen Betreidetrans- 
vporten zur DVerproviantirung der rheiniſchen Feſtungen. 

Der Flößereiverkehr auf dem unten Nedar bewegte 
Stüde: 1861 - 1863 1865 1866 
Sägmwaaren 2,975,895 2,863,636 1,835,000 1,682,608. 

Die Ulmer Donaufdifffahrt zeigt nur einige taus 
fend Gentner Frachtgut (gegen 14,228 im vorigen Jahre) und 
ift fo gut als wie erlofchen anzufehen. 


Die Bodenjeedampfihiiffahrt (StaatSunternehmen) 


beförderte: 1866/67 1865/66 
Perfonen 7 105,802 110,968 
Gepäd 2,995 Etr. 2,558 CEtr. 
Pferde 176 Stüd 811 Stüd 
Vieh 6,912 8,028 „ 


Gütr 533,711 Ctr. 506,554 Etr. 
Getreide 880,265 „ 658,072 „ 


Der Berfonene und Güterverkehr auf den 
Staatdeijenbahnen (im Januar 76, im September 77.,, 
im November 80.,, Im December 82,, Meilen lang) zeigt nach« 
fiebende Bewegung: 

Verkaufte Perfonenbillette in den Etatsjahren: 

1865/66 1864/65 1863/64 

1. Cl. II. €. III. €. 
68,099 1.90) 68,684 1.,%, 60,762 1.59% 
1,049,109 19.35 „ 1,065,697 21.5, m 996,948 21.4, 
4,309,180 79.2 „ 3,840,186 77., „ 3,598,736 77, „ 


5,426,388 4,974,517. 4,656,426. 
1865/66 mehr 45,187 Perſonen. 


Frachtgüter wurden befördert: 
1865/66 1864/65 1868/64 
28,619,848 19,298,055 16,989,700 Ctr. 
1865/66 mehr 4,321,813. 


- Im ganzen Kalenderjahr war die Zahl der gelööten Per⸗ 
fonenbillete (nach den monatlichen Bekanntmachungen) 5,253,289 


102 


in 1865, und 5,084,589 in 1866. Die Monate Juni bi8 
Auguft, im Vorjahr die am flärkften frequentirten, zeigten einen 
durchgängigen Rüdgang. Derfelbe Kal trat bei vem Güter⸗ 
verkehr ein. Während die Bewegung vom Januar bi6 Mai 
Duräfchnittlih 1,557,378 Etr., vom September bis December 
1,466,315 Ctr. betrug, war diefelbe im Juni, Juli und Auguft 
nur 1,280,824 Gtr. per Monat. Dennoch betrug der gefamte 
Büterverfehr in 1866 18,495,628 Etr. gegen 17,861,522 Etr, 
im Borjahre. 


Das Poſtweſen hat auch im Jahr 1866 wichtige Ver⸗ 
befjerungen erfahren. Am 1. Juli 1866 waren 1539 Haupt 
gemeinden und 1992 Parcellen mit der Lanppoftanftalt ver⸗ 
jeben, in welcher 822 Poftboten (1864/65 742) thätig waren. 

Die Briefe und Fahrpoſt beförberten:: 

aus dem Innern eigenen Poftgebiet, dem Poftvereinsausland 
und dem Poftwereindgebiet : 
1865/66 1864/65 
Briefe, Kreugband«, | 
Mufterfendungen.  16,737,682 15,105,767 Stück. 
Setungen . . . 18,516,837 12,581,109 „ 
Ordinäre Pakete . 81,298 74,482 
Geld⸗ und Werth- 
fendungn. . . 162,410,577 142,929,163 fl. 


n 


Nachnahmeſendungen 1,157,838 1,014,572 „ 
Baureinzahlungen . 269,633 190,502 „ 

nach dem Poſtvereinsausland, dem MBoftvereinsgebiet und 

tranftrend : 1865/66 1864/65 

Briefe, Kreuzband⸗ 

fendungen. . . 384,504 331,985 Stück. 
Ordinäre Pakete . 11,010 10,188 Etr. 
Gcd- und Werth: 

jendungen. . . 69,444,245 57,898,262 fl. 
Nahnahmejendungen 875,115 332,098 „ 
Baareinzahlungen _ . 24,609 17,381 „ 


ab, Die Fahr po ſt beförberte Perfonen 1865/66: 663,858, 
1/66: 507,279, 1868/64: 457,999. 


103 


Känge des Telegraphenneges und Zahl der Stas 
tionen je am 1. Juli: 


1861 1863 1865 1866 
Linien . 116 187., 233., 265., Meilen. 
Drähte . 1705 25%, 2705 406, u 
Stationen 52 96 181 145. 


Staats und Privatdepeichen murben befördert: 
1861 1363 1865 1866 
interne. . . 91,575 159,435 229,708 266,816 
internationale. 48,548 63,441 125,877 180,691 
Dienfivepeihen 54,861 54,691 98,253 118,250 


164,984 277,567 453,888 565,657. 





Württembergifhe Literatur vom Jahre 1866. 
Bon Oberftubienrath v. Stälin. 





MWürttembergifhe Jahrbücher für Statiftit und Landes⸗ 
kunde. Herausgegeben von dem k. flatiftifch-topographiichen 
Bureau. Jahrgang 1864. Stuttgart. Lindemann. 1866. 8. 

Sriefinger, Theodor, Württemberg. Nach feiner Ver⸗ 
gangenheit und Gegenwart in Land und Leuten gezeichnet. 
Stuttgart. Hoffmann. 1866. 4. 

Dürrich, Major v., Höhenkarte von Württemberg mit 
1150 SHöhenzahlen auf 10 geognofl. Durchſchnitten. Stutt⸗ 
gart (in Commifſion bei Aue. 1866.) Bol. 


Mediciniſches Correipondenzblatt des württemb. ärztlichen 
Bereind. Aus Auftrag defjelben Herausgegeben von den DD. 
®. Duvernoy, DO. Köftlin, I. Reuß in Stuttgart. Bo. 36. 
Stuttgart, Schweizerbart. 1866. 4. 

Jahreshefte des Vereins für vaterländifche Naturkunde in 
Mürttemberg. Heraudgegeben von defien Redactionscommiſſion 
5. v. Mohl, H. v. Fehling, DO. Fraas, F. Krauß, 
P. Zeh. Jahrgang 21. Stuttgart. Ebner und Seubert. 1865. 
(Am Schluß: außdgegeben im Juni 1866.) Jahrgang 22. Eb. 
1866. 8. 

Daiber, 3., Lehrer in Tübingen, Taſchenbuch der Zlora 
von Württemberg. Tübingen. Oflander. 1866. El. 8. 

Kehrer, Profeffor, Ylora der Heilbronner Stadtmarkung. 
Zweiter Beitrag. (Heilbronner Gymnaftalprogramm.) Heilbronn. 
Gedruckt bei Schell. 1866. 8. 

Wurm, Wilhelm, Dr. Badarzt zu Teinach, das könig⸗ 
lide Bad Teinach. Stuttgart. Hoffmann, 1866. 4. 





105 


Voßler, D., Profeſſor in Hohenheim, die gegenwärtige 
Lage der Landwirthe Württembergs. (Hohenheimer Programm.) 
Stuttgart. Drud der Blum- und Vogel'ſchen Buchdruckerei. 
[1866]. 

Verhandlungen der 18. Verſammlung füddeuticher Forſt⸗ 
wirthe zu Ravensburg im Juli 1865. Ravensburg Schnell» 
prefiendrud von Mater. 1866. 8. 

Jahreöberihte der Handels- und Gewerbekammern in 
Mürttemberg für das Jahr 1865. Herausgegeben von ber 
K. Eentralftelle für Gewerbe und Handel. Stuttgart. Drud 
von Blum und PVogel. 1866. 8. 

Jahres⸗Bericht des Stuttgarter Gewerbe⸗Vereins für das 
Vereinsjahr 1865—66. Stuttgart. Drud der Haſſelbrink'⸗ 
ben Buchdruckerei. 1866. 8. 

Die Gewerbe» und Inpuftrie-Ausftelung des Oberamts- 
bezirks Böblingen, eröffnet am 12. Sept. 1865, geſchloſſen 
am 1. Oct. 1865. Böblingen. Drud von Schlecht. 1866. 8. 

Fiſcher, Albert, und Fetzer, Carl, neued Gewerbes 
und Handels-Adreßbuch für dad KR. Württemberg. Stuttgart. 
Koch. 1866. 8. 

Köhnlein, Fr. M., Adreßbuch für Kaufleute, Handel- 
und Gewerbetreibende. Stuttgart. 1866. Rupfer. 8. 

Handels⸗ und Gewerbe⸗Adreßbuch der Stadt Tuttlingen. 
Tuttlingen, 1866. Bofinger. kl. 8. 


Die Schensmwürdigkeiten der Oberamtsſtadt Blaubeuren 
und ihrer nächften Umgebung. Blaubeuren. Lubrecht. [1866.] 8. 

Boſch, W., Polizeiwachtmeiſter, Adreß⸗ und Gefchäfts- 
handbuch der Stadt Cannſtatt. Bannflatt. Bosheuer. 1866. 8. 

Beſchreibung des Oberamt? Marbach. Herausgegeben von 
dem K. ln Bureau. Stuttgart. Lindemann, 
1866. 

— W., Polizetamtsaffiftent, Adreß⸗ und Geſchäfts⸗ 
handbuch der K. Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Stuttgart für das 
Jahr 1867. Thl. 1. 2. Stuttgart. Druck von Kleeblatt u. 
Comp. 8. 


106 


Die Feier der Grundſteinlegung der St. Johanniskirche 
in Stuttgart den 30. Oct. 1866. Stuttgart. Drud von 
Steinkopf. 8. 


Malte, Frz., Plan von Stuttgart mit dem Bauplan. 
1866. Stuttgart, Malte, Fol. 


Grimm, M., Verſuch einer Gefchichte des ehemaligen 
Reichsfleckens und des jeßt noch fo berühmten Wallfahrtsorteb 
Altvorf gen. Weingarten. Ravensburg, Dorn. 1866. 8. Mit 
dem 6. Hefte geſchloſſen. (S. Heft 1 bei Jahrg. 1864). 


—— — en 


Plant, Earl, politiihe Gefchichte Württembergs. Stutte 
gart. Koch. 1866. 8. 


Württemberg wie e8 war und if. Bd. 1—3. Illuſtrirte 
Titel⸗Ausgabe. Stuttgart. Koch. 1866. 8. (f. Jahrg. 1861). 


Kluttler], Ofuftav], die Belagerung Ulm's feit dem 
Beſtehen der Stadt. Ulm, 1866. Wagner. 8. 


— m 


Eggmann, Ferd., ref. Rentmeifter in Ravensburg, ber 
hochberühmten Welfen Urfprung, Abflammung, Thaten und 
Nuheflätten. Ravensburg. Drud von Hammer. 1866. 8. 


Fiſcher, Adolf, Stadtpfarrer in Oehringen, Geſchichte 
des Hauſes Hohenlohe. Zunächſt als Leitfaden beim Unter⸗ 
richt. Thl. 1. 1866. Stuttgart. Druck von Blum und Vogel. 8. 


Werner, Karl, Pfarrer in Fellbach, Chriſtian Gottlob 
Barth, Doctor der Theologie, nach ſeinem Leben und Wirken 
gezeichnet. Bd. 2. Calw, Vereinsbuchhandlung. Stuttgart, 
Steinkopf. 1866. 8. 


Gerok, Karl Fried., zum Gedächtniß der geliebten Mutter 
Charlotte Gerok, geb. Lenz. Stuttgart. 1866. 8. 


Gruner, C., Oberjuſtiz⸗Reviſor in Ulm, Kepler’s wahrer 


Geburtsort. Selbfiverlag des Herauögeberd. Drud von Emt!, 
Ebner in Stuttgart. (1866). 8. 


107 


Johannes Kepler, der große Aftronom Deuiſchlands, in 
feinem Leben, Wirken und Leiden. Wien, Hartleben. 1866. 8. 

Wörner, Balth., Prof, Johann Adam Möhler. Gin 
Xebendbild. Regensburg. Manz. 1866. 8. 

Aus dem Leben des verewigten Joh. Jak. Neef, Kaufs 
mannd in Stuttgart, geb. 1765 geft. 1836. Drud von Stein⸗ 
fopf in Stuttgart. [1866]. 8. 

Labouchöre, Alfred, Oberkampf (1738 — 1815). Paris, 
Hachette. 1866. 12. [Oberfampf war gebürtig aus Wieſen⸗ 
bad O.⸗A. Gerabronn]. 

Karl Viktor Riecke, Yinanzrath, zur Erinnerung an 
Dr. Ehftn. Heinr. Riecke, Direktor der k. Hoſdomänenkammer. 
Stuttgart, Kleeblatt. [o. 3.] 8. 

Friderich, Dr. C., Joſua Weiß, Reutlingens Bürger- 
meifter zur Zeit der Reformation. Nach den Akten vargeftellt. 
Reutlingen, Fleiſchhauer und Spohn. 1866. 8. 

Wingingerode, Wilto Graf, Graf Heinrich Kevin 
MWingingerode, ein Württemberger Staatsmann. Gotha, Perthes. 
1866. 8. 


Lorent, Q., Dr., Dentmale des Mittelalters im AR. 
Württemberg. Photographiſch mit erläuterndem Terte dargeftellt, 
1. Abtheilung: Maulbronn, Bebenhaufen, Hirſchau, Alpirsbach 
und Herrenalb. Mannheim, Buchoruderei von Hogrefe. 1866. 8. 

Albreht, Joſeph, Domänen-Direktor , die Münzen, 
Siegel und Wappen des fürftliden Geſammt⸗Hauſes Hohen⸗ 
lohe. Oehringen. Drud der Baumann'ſchen Offiein. 1865. 4. 
[Vollendet und außgegeben 1866]. 


N 


Regierungsblatt für das Königreid Württemberg vom 
Sabr 1866. Stuttgart, Haflelbrint, 4. 

Berbandlungen der württembergifchen Kammer der Standes» 
deren auf dem außerordentlichen Landtage im Mai und Juni 1866. 
Protokolle und Beilagen. Stuttgart. Gedruckt in der Halle 
berger’fhen Buchdruckerei. 4. | 


108 


Verhandlungen ver württembergifhen Kammer ver Ab⸗ 
geordneten auf dem aufßerordentlichen Landtage im Mai und 
Juni 1866. Protokoll⸗ und Beilagen-Band. Stuttgart. Mepler. 
1866. 4. 

Pfeiffer, Earl, Rechtsconſulent, Entwurf einer revidirten 
Verfaſſung für das KR. Württemberg. Stuttgart. Lindemann, 
[1866]. 8. 

Mohl, Moriz, die Zukunft Sübdeutfchlanne. Zwei 
Reden in der württembergifchen Adreßdebatte. 1866. Aue In 
Stuttgart. 8. 

Geſetz betreffend die polizeilichen Beſchränkungen der Ver⸗ 
fiherung des bemeglichen Vermögens gegen Feuersgefahr von 
1852. Ste verb. und verm. Auflage, h. von Ad. Schmidlin, 
Regierungsrath. Stuttgart. Mepler. 1866. 8. 

Das Geſetz vom 8. April 1856 betreffend die Malz 
feuer, und das Geſetz vom 21. Aug. 1865 betreffend die 
Abgabe von dem zur Branntweinbereitung verwendeten Malz 
und die Abgabe vom BranntweinsKleinverfauf. ine Zufammen- 
jtelung der Beflimmungen tiefer beiden Gelege. Bel dem 
Steuercollegium bearbeitet. Stuttgart, Müller u. Vellnagel. 
1866. 8. i 

Das Geſetz wegen Ablöjung von Leiftungen für öffentliche 
Zwecke vom 19. April 1865. Handausgabe mit Erläuterungen 
auf Grund der Ablöjungsgejege und ver fländiichen Verband» 
lungen von 1849—1865 von S. Steinheil, Gollegials 
hülfsarbeiter. Stuttgart. Metzler. 1866. 8. 

Kränzle, IH. E., Hilfsarbeiter bei dem E. Kataſter⸗ 
bureau, Die Befteurung des Cinkommens aus Kapitalien, Renten, 
Dienft und Beruf für Staats⸗ und Körperſchaftszwecke. Ravens⸗ 
burg. Dorn. 1866. 8. 

Trank, Forftaffiftent, Dienftanweifung für Gemeindewald- 
ſchützen. Schorndorf. Drud von Mayer. 1866. 8. 

Killenberger, Boltzeiamtmann, Polizei⸗Vorſchriften für 
die Stadt Ulm. Ulm, 1866. Nübling. 8. 

Cleß, ©g., Dr. v., Obermebicinalrath, der ärztliche Per⸗ 
jonalftand Württemberg im Ian. 1866. Nah amtl. Quellen 
berauögegeben. Stuttgart, Belfer. 1866. 8. 





109 


Zandenberger, Dr., die Heilanftalt Göppingen. Griter 
Bericht über den fünfzehnjährigen Beftand und die Leiftungen 
der Privatanftalt des Dr. Landerer. Stuttgart. Rommels⸗ 
bacher. 1866. 8. 


Die württembergifche Handelsgerichts⸗Ordnung umd die 
württembergifche WechſelgerichtsOrdnung. Herausgegeben von 
2. Nördlinger, Rechtskonſulent in Stuttgart. Stuttgart. 
Rieger. 1866. 8. 


Hartmeyer, Morig, Dr. Oberamtöriäter in Galm, 
Berfahren in Wechfelftreitigteiten vor den Königl. Oberamtöges 
rihten in Württemberg. Calw. Oelſchläger. 1866. 8. 


Zeitſchrift für die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Ges 
meindeverwaltung. Heraußgegeben von I. ©, Anton Boſcher, 
Oberjuftizrath in Eßlingen. 8ter Jahrg. 1866. Stuttgart. 
Pieper. 1866. 8. | 


Auserlefene Civil⸗Rechtsſprüche der höhern Gerichtöftellen 
in Württemberg. Herausgegeben von Theod. Tafel, Rechts⸗ 
eonjulent in Dehringen, und Hopfengäriner, Sekretär des 
Obertribunald in Stuttgart. Bd. 6. Stuttgart. Lindenann. 
1866. 8. 


Die legten Räuberbanden in Oberſchwaben in den Jahren 
1818—19. Nah den Alten und nach münblicher Ueberliefe⸗ 
rung dargeftelt von Dr. Mar] Pliant]. Stuttgart. Rod. 
1866. 8. 


Sammlung von Geſetzen, Verordnungen, DBerfügungen 
u. f. w. zum Gebrauche für die katholiſchen Seelforgögeiftlichen, 
vorzüglih tn ihrer Eigenfhaft ald Staatödiener. Stuttgart. 
Verlag des katholiſchen Kirchenblatts. 1866. 8. 


Dieterih, K., Pfarrer in Bernftatt, der Entwurf der 
Beſtimmungen über Einführung einer Landesſynode in der evan⸗ 
geltihen Kirche von Württemberg, verglichen mit ven Beſtim⸗ 
mungen der neuern Kirchenverfafjungen im evangeliſchen Deutſch⸗ 
land. Stuttgart. Greiner. 1866. 8. 


110 


"Das Geſetz über die Volksſchulen vom 29. Sept. 1836, 
mit den Abänderungen und Zujägen der Gefege vom 6. Nov, 
1858 und 25. Mai 1865. Fortſetzung, enthaltend: Norma 
lien, die evangelifche und katholiſche Schulorpnung von 1810, 
refp. 1808 u. ſ. w. Zufammengeftellt von C. Ulmer, Kanzlif. 
Im Selbftverlage des Verfaſſers. Stuttgart. Drud von Klee⸗ 
blatt. 1866. 8. 

Statiftifches Handbuch über die Kath, Volksſchulen Würts 
temberge. H. v. ©. v. Arand, Regiftrator, in Verbindung 
mit dem Kanzliften Ulmer. Stuttgart. Im Selbitverlag des 
Verfaſſers. Stuttgart. Drud v. Sailer u. Mollenktopf. 1868. 8. 

Zwölftes Zuwachsverzeichniß der königl. Univerfitätsbiblto- 
thek zu Tübingen. Vom 1. Juli 1864 bis 30. Juni 1865. 
Tübingen, 1866. 4. 

Verzeichniß der zu der ſtändiſchen Bibliothek gehörigen 
"Bücher. Nach dem Stande vom Juli 1866. Stuttgart. Druck 
der Metzler'ſchen Buchdruderet, 4. 


Amtsblatt der königl. württembergiſchen Oberfinanzkammer, 
Domänendirection und Forſtdirection. Jahrgang 1866. Stutt⸗ 
gart. Druck von Cotta's Erben. A. 

Amtsblatt des königl. württ. Steuer⸗Collegium vom 1. Jan. 
bis 31. Dee. 1866. Stuttgart. Drud von Müller. 1866. 4. 

Amtsblatt der königl. württembergifchen Verkehrs⸗Anſtal⸗ 
ten. Jahrgang 1866. Drud von Cotta's Erben, 4. 

Allgemeine Grundjäge und Regeln für den Wirthichafte- 
und Gulturbetrieb in den Staatöwaldungen des Königreiche 
Württemberg. Stuttgart. Drud der k. Hofbuchdruderei Zu 
Outtenberg. o. I. 8. 

Denkichrift über Die Erbauung der Murrthal⸗Eiſenbahn. 
Stuttgart, Drud von Lanz. o. 3. 4. 


K. würt. Kriegäminifterium. Berordnungsblatt für das 
Jahr 1866. 1. Theil: Normalbeftimmungen. 2. Theil: Per- 
fonalangelegenheiten. Stuttgart. Druderei des Königl. Krieges 
minifteriumd. 8. 


111 


Militärhandbuch des Königreichs Württemberg. Amtliche 
Ausgabe. Stuttgart. Buchdruckerei von Kleeblatt. 1866. 8. 


Grerziervorfchrift für die k. würt. Infanterie. Stuttgart. 
Megler. 1866. 8. — 


Vorſchriften für den Sanitätsdienſt der k. würt. Truppen 
im Felde. Stuttgart. Metzler. 1866. 8. 


Vorſchrift fuͤr die Ausbildung der Verwundetenträger 
deö k. würt. Truppenkorps. Stuttgart. Metzler. 1866. 8. 


Schneider, F., Major a. D., Erinnerungen aus den 
Feldzügen der Württemberger. 1806 und 1807 in Schleſien. 
Heft 1. 1866. Aue in Stuttgart. 8. 


Jahreshefte des württembergiſchen Alterthums⸗Vereins. 
Heft. 9. Stuttgart 1866. Fol. 


Schriften des württemb. Alterthums-Vereins. Heft 7. 8. 
(Stuttgart), 1866. 8. Mit dem Haupttitel zum Ganzen: 
Schriften des württembergifchen Alterthums-⸗Vereins. Bd. 1. 
Heft 1—8. 1850—1866. Stuttgart. Drud von Klechlatt 
u. Comp. 8, 


Berbandlungen des Vereins für Kunft und Altertum 
in Ulm und Oberſchwaben. 17. Veröffentlihung. Der größern 
Hefte 11. Folge Auch mit dem Titel: Die Pfahlbaufunde 
des Ueberlinger Seed tn der Staatsjammlung vaterländijcher 
Alterthümer zu Stuttgart. Ulm. 1866. Stettin. 4. 


⸗ 


Die 15 Ernten Württembergs 
von 1852 bis 1866 
mit 27 Tabellen und 1 geognoſtiſchen Weberfichtäfarte. 


— — 


Nachdem ſeit dem Jahr 1852 die Reſultate der zufolge 
der Verfügung des K. Miniſterium des Innern vom 15. Juli 
1852 durch die Oberämter alljährlich gemachten Erhebungen 
über den Anbau der Felder und den Ernteertrag in den be⸗ 
treffenden Jahrgängen der württembergifchen Jahrbücher vers 
Öffentlicht worden find, und das Material dieſer ftatiftifchen 
Aufnahme über eine Reihe von 15 Jahren zu Gebot ſteht, 
dürfte eine zufammenfafjende und vergleichende Arbeit hierüber 
zweckmäßig erjcheinen, weßhalb wir verſucht haben, die haupt⸗ 
ſächlichen Ergebniſſe hievon in Nachſtehendem ausführlich dar⸗ 
zuſtellen. 


1. Bas Areal im Ganzen. 


Die ganze landwirthſchaftlich benützte Fläche Württem- 
berg& beträgt nad der in den Jahren 1819—1840 vorge 
nommenen Landesvermeſſung 
3,981,3017/, Mrg. oder 64,84°/, am Flächengehalt des Landes, 

die ganze Walpfläche 
1,919,311'/, Mrg. oder 31,020), „ 

Unter der landwirtbfchaftlich benuͤtzten Flache ſind begriffen: 

Aecker.. 2,628,337/ M. od. 42,480), d. g. Flächengehalts 


Wieſen. 881,6072/ mn 14,25. on " 
Weiden . 266,931°/, non 4,31 um " 
Bärten u. i 

Ränder. . 121,504 u „5 196, um R 


Weingärten 82,921 a " .) 1,34 " "9 


118 


‚und ficher ‚gehört Württemberg mit den angegebenen Verhält⸗ 
nißzahlen nit nur zu ben landwirthſchaftlich gut angebauten, 
fondern zugleih auch zu den gut bewaldeten Ländern Europas, 
Während nun die Fläche der Waldungen am 1. Sanuar 1861 
nur noch 1,880,425 Morgen oder 80,88%, der Oberfläche 
Des Landes betrug, aljo um 38,886 Morgen abgenontmen hatte, 
umfaßte die Aderflähe nach der Aufnahme der Felderanblü⸗ 
mung im Jahr 1865 2,746,417 Mrg., alfo mehr als na 
Der Randeövermeflung um 118,080 Mrg., daß Areal ver Wiefen 
aber nach den bei diefer Gelegenheit zugleich flattgehabten Er⸗ 
bebungen nur noch 846,695 Mrg., fomit weniger 84,912 Mrg. 
Die Bergrößerung der Aderfläche ift alfo hauptſächlich aus der 
Abnahme des Wald- und Wiefenareald mit zuf. 78,798 Mrg. 
erflärlih und das weitere Mehr von 44,282 Mrg. mag theils 
deßhalb ſich ergeben, weil bei der Aumahme der Felderanblü⸗ 
mung das in Gärten und Ländern zu Ader angelegte Areal 
miteingerechnet wird, theils in einer weiteren wirklichen Zu⸗ 
nahme der Aderfläche durch Kultivirung von Oeden und Weis 
den feinen Grund finden. 

Ein näherer Nachweis darüber, in welcher Weiſe und in 
welchem Umfang Kulturverinderungen vor fi gegangen find, 
läßt fi aber nicht angeben, weil die bei Anlegung des Pri⸗ 
märkatafterd gefertigten Ueberſichten über die Vertheilung des 
Flächenmaßes unter die hauptſächlichen Kulturarten nicht oder 
nicht volftändig fortgeführt worden find. 

Ohne Zweifel iſt gleichzeitig mit dieſer Vermehrung der 
Ackerfläche auch eine theilweiſe Verminderung derfelben durch 
Die Ausdehnung des Straßenneges !) eingetreten, ſowie durch 
die Gifenbahnbauten, welche erfi nach Beendigung der Landes⸗ 
vermeſſung, anfangs der 40er Jahre, begonnen haben. Was 
aber letztere anbelangt, fo iſt das, was der Landwirthſchaft 
hiedurch entzogen wurde, von untergeorpneter Bedeutung. ?) 


2) Das Areal der Straßen und Wege betrug nad) ber Landes⸗ 
vermeifung 182,888°/;, Mrg. oder 2,15%), der Landeafläche. 

Nach einer Mittbeilung der Königl. Eiſenbahnkommiſſion vom 
5. Sept. 1868 über die zu ber Eifenbahn von Heilbronn bis Friedrichs⸗ 
bafen verwendete Grundfläche betrug ſolche damals bei einer Länge von 

Württ. Jahrb. 1866. 8 


114 — 


Ein größeres Areal mag der Landwirthſchaft durch die 
Ausdehnung des Straßennetzes entzogen worden ſein, aber da dieſe 
zum großen Theil unter Erweiterung und Verbeſſerung beſtehen⸗ 
der Wege erfolgt iſt, auch den ganz neu angelegten Straßen⸗ 
ſtrecken wieder Strecken alter eingegangener Straßen gegenüber 
ſtehen, Die für die landwirthſchaftliche Benutzung wieder gewon⸗ 
nen wurden oder doch gewonnen werden könnten, ſo dürften 
auch dieſe Veränderungen von keiner großen Bedeutung fuͤr die 
Landwirthſchaft ſein. 

Dagegen find, abgeſehen von der Zu⸗ und Abnahme Des 
landwirthſchaftlichen Areals im Ganzen, die ſeit einer Reihe 
von Jahren durch Entwäflerung und andere nügliche Anlagen 
berbeigeführten Meliorationen von großem Cinfluß auf die land⸗ 
wirthſchaftliche Produktion und es ift nicht unmöglich, daß Die 
zu Gunſten der Ackerfläche eingetretene Verminderung der Wie 
fenfläche fich durch die in Folge von Drainagen ıc. erhöhte Er⸗ 
tragsfähigteit ſchon bisher benügter Wiefen wieder ausgleicht. !) 


IL. Bie Ackerfläde. 
Wenn nun auch über die Art und Weiſe und den Um⸗ 
fang der in der Größe, der ganzen landwirthſchaftlich benügten 


67 Stunden 27457), Mrg. 40,7 Ruthen, wovon entfielen 

1) auf die Babufione . » 2 2 2 2... 452 Morgen 

2) Bahnhöfe, Bahııgebäude, Halt: und Lage 

rungaplite - > 0 2 —. 
8) auf Gräben und Bee. . 2. 2.2. BE Oo 5, 
zufammen 1469 Morgen 
4) auf Böſchungen, Einſchnitte, Abfchnitte . 127° „ 
zufammen 2746 Morgen. 

Hieran kann nur das Areal zu 1—8 als der Landwirtbichaft 
dauernd entzogen betrachtet werben, denn die Abfchnitte, Böſchungen und 
Einſchnitte find arößtentheild angebaut. Es kommen nun bienach auf 
bie Bahnſtunde Areal überhaupt 41 Morgen, und an Areal, dag ber 
Landwirtbſchaft entzogen ift, 22 Morgen. Wenbet man biefe Durch⸗ 
ſchnittszahlen auf fümtliche württembergifche Bahnfireden an, welde 
am 80. Juni 1865 eine Länge von 74,15 Meilen batten, jo ergibt 
fi ein Sefamtareal von 6080 Morgen, wovon landwirthfchaftlich 
nit benüßt werben 8262 Morgen, ein im Verhältniß zur ganzen 
lanbwirthfchaftlich benütten Fläche von circa 4 Diillionen Morgen un⸗ 
erbeblicher Bruchtheil. 

) S. aud das Wochenblatt für Lands und Forftwirtbfchaft vom 
16. Zuni 1866, Nr. 24, 


115 


Fläche vor ſich gegangenen Veränderungen genaue Nachwelfe 
nicht gegeben werden können, fo tft es andererjeitd Doch möge 
Lich, über die Größe der Kulturflädden Innerhalb des Aderlane 
des Auffchluß zu geben, forwie auch die Veränderungen dar⸗ 
zuftellen, melde hierin eingetreten find, ſeitdem in Folge der 
Minifterlal-Berfügung vom 15. Juli 1852 über den Grute- 
ertrag in Württemberg alljährliche Aufnahmen flattfinden. 
Um zunähft hierüber einen allgemeinen Ueberblid zu ge⸗ 
währen, find in der auf der nächſten Seite folgenden Tabelle I. 
die in Württemberg zum Anbau kommenden Feldfrüchte in 
9 Abtheilungen zufammengeftellt worden, die nad der Größe 
des Areals, dad die betreffenden Fruchtarten in den letzten 
15 Jahren durdfchnittlich eingenommen haben, mit Ordnungs⸗ 
zahlen bezeichnet find, fo daß aus dieſer Reihenfolge zugleich bie 
verbältnigmäßige Bedeutung und Wichtigkeit hervorgeht, welche 
fle für den Aderbau in Württemberg überhaupt haben. 
Durchſchnittlich hat ſomit in den 15 Grntejahren 1852 
bis 1866 der Dinkel mit Einforn und Emer ala Winterfrucht 
23,840), oder nahezu ein Biertheil der ganzen Ackerfläche 
eingenommen, der Haber fodann mit Sommergerfte ein weis 
teres Viertheil mit 25,83%/,. Der einen geringeren Ertrag 
bietende Sommerbinfel umfaßte mit Einforn und Emer nur 
0,10—0,17°/, der ganzen Aderflähe, und wurde daher mit 
den übrigen, gleihfall8 ein verhältnigmäßig weit geringeres Areal 
in Anfprud nehmenden Sommer» und Winterhalmfrühten, von 
denen der Winterroggen mit 4 bis 4,27°/, die bedeutendſte iſt, 
zufammengefaßt, in weldder Oruppirung diefen Halmfrüchten zu⸗ 
ſammen 9,300/, der Aderfläche zutommen. Mit den Futter⸗ 
gewächſen fodann (Rother Klee, Eiparjette und Luzerne) waren 
9,86°%),, mit Kartoffeln 6,81%, angebaut, fo daß es auf bie 
in der Tabelle mit D. 3. 4, 5, und 6 bezeichneten Feldfrüchte 
zufammen 25,979), oder wieder ungefähr ein Vierthetl der 
Aderfläche trifft, während von dem legten Biertheil15,270/, 
der Brache angehörten und die weiteren 9,59%/, zu nahezu 
gleihen Theilen Den Handelsgewächſen, Wurzelgemächjen (mit 
Kopfkohl) und den Hülfenfrüchten (mit Mais) eingeräumt 
waren. Betrachtet man aber blos das angebaute Feld und faßt 


16 


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im 
Jahr 
1852 
1858 
1854 
1855 
1856 
1857 
1858 
1859 
1860 
1861 
1862 
1863 
1864 
1865 
1866 

Durchſchn. 


Misssurctuaihs an 70 





117 


man hiebei die Betreidefrüchte nach dem Anbau in Winters und 
Sommerfrüchte zufammen, fo ergibt fi, daß von den 84,780), 
welche das angebaute Aderfeld durchſchnittlich einnahm, 80,709, 
auf Wintergetreidefrüdte, 27,779/, auf Sommergetreidefrüchte, 
und 26,26°%/, auf alle übrigen Feldfrüchte entfielen. 

Zugleih ift aus der Tabelle zu erfehen, daß in fraglicher 
Periode der Anbau des Dinkels, Habers und der Hülfenfrüchte 
abgenommen bat, wogegen dad Areal aller übrigen Fruchtgat⸗ 
- tungen erweitert wurde. Ramentfih macht ſich die ftarke Ver⸗ 
mehrung der Kartoffelflähe um 79%, in Folge des Nachlaſſens 
der Kartoffelkrankheit bemerklich. 

Die relative Einſchränkung der Ackerfläche bei den erſt⸗ 
erwähnten Fruchtgattungen iſt aber weit geringer als die Aus⸗ 
breitung der Ackerfläche bei den übrigen, das Areal hiezu konnte 
alfo in der Hauptſache nur durch Verminderung der Brache 
gewonnen werden, welche dann aud von 199), auf 12°/,, alfo 
um mehr ald ein Drittheil zurüsfgegangen ifl. In den einzel» 
nen Abtheilungen der Ackerfläche ergeben fih, wenn man die 
Jahre 1866 und 1852 gegenüberftellt, hinfichtlich ihrer rela⸗ 
tiven ER folgende Veränderungen: 


Abnahme - Zunahme 
nah Prozenten der ganzen Aderfläce: 
Brache „ . 780 Kartoffeln . . 8,46 


Sabre. „. . . 1,00 Binte- u. Sommerhalm 

Hülfenfrühte. . 0,88 früchte (excel. Winterbin- 

Dinel . . . 084 tel, Haber und Sommer- 
Me) 2 ee. 2,93 
Sommergefe . . . . 1,858 
Sandelägmähle . . . 0,59 





 Quttrgmädle. . . . 0,57 
MWurzelgwähle.. . . . 0,44 
9,52 - 9,52. 


Da aber die Gefamtaderfläde von 1852 —1866 felbft 
um 22,496 Morgen vergrößert worben ift, fo ift die bei den 
einzelnen Kulturen vorgegangene Veränderung noch deutlicher 
aus folgender Darſtellung erkennbar. 


118 . 


Es beträgt die Zunahme des Areals Morgen 
I. bei den Kartoffeln . 95,729 
U. bei den Winter» und Sommerhalmfruͤchten, 
mit Ausnahme von Winterdinkel, Som⸗ 
mergerſte und Sabre . 2 2... 81,558 
hierunter: 
a) Vermehrung bei den Winter⸗ und 
Sommermengfrüchten 84,785 Mrg. 
b) Verminderung bei den übrigen Win⸗ 
ter und Sommerhalmfruͤchten 
8227 Mrig. 
ID. bei der Sommergerfie . . . ... 44,088 
IV. bei den Futtergewächſen (Rother Re, Gipar- 
fette und Luzern). . . “0... 18,009 
V. bei den Handelsgewächſen. 2. 16,794 
mworunter Hopfen mit . . 9,816 Meg. 
Reps und Mohn mit . . 5,448 „, 
Gihoren . . ... 118 „ 
die übrigen Handeldgewächfe 
ME 5. 5 41T u. 
VL bei den Wurzelgewächſen tncl. Repſtehl . 13,288 
Hierunter: 
Vermehrung beim Rübenbau 27,990 Mg. 
Verminderung beim Kopf» 
kohl und bei den Rieſen⸗ 
mödbıen . -. . . . 14,752 „ 
zufommen - . . 269,861 
und von. diefem Areal, um melde die genannten Kulturflächen 
vergrößert worden find, wurden gemonnen: 
Morgen. 
I. dur Einſchränkung der Brade . . . 196,264 
U. dur Einſchränkung des Anbaues von: 
Sb . 2 2 0002. 23,744 Mrg. 
Hülfenfrühtn . . . . 22,824 „ 
Duell 2 2 22.2.0408 5 50,804 


III. durch Erweiterung der Aderfläche überhaupt 22,496 
zufammen wieverr . . . 269,861. 





119 


u 


Relativ und abfolut genommen bat fomit die Kartoffel» 
fläche unbedingt die größte Ausdehnung erhalten. Diefe jeit 
1852 wieder eingetretene Vermehrung des Kartoffelbaus iſt je 
doch .nur als eine Wiederherſtellung des Verhältniſſes anzufehen, 
welched vor der in der Mitte der 1840er Jahre erfägienenen 
Kartoffelkrankheit beftand, denn der Kartoffelbau tft wahrſchein⸗ 
li in den 1830er bis 1840er Jahren noch außgedehnter ge= 
weſen ald gegenwärtig (f. auch Memmingers Beichreibung 
von Württemberg, 3. Aufl. von’ 1841. ©. 877), daher denn 
auch der im Jahr 1852 beflandene Umfang deſſelben gegenüber 
von früher ſchon eine bedeutende Abnahme anzeigen müßte, 
wenn uns hierüber Zahlen zu Gebot fländen. Hiemit möchte 
denn andererfeitd aud die feit 1852 eingetretene Verminderung 
des Areale der Hülfenfrüchte und der Riefenmöhren in Der: 
bindung flehen, fofern anzunehmen ift, daß dieſe Früchte. viel- 
fah zum GErfag für die Kartoffel angebaut worden find. 
Nah der Erweiterung des Kartoffelbaus aber tritt namentlich 
ber vermehrte Anbau von Winter und Sommermengfrüdhten 
hervor. Da fi Hierunter viele Butterpflanzen befinden (Futter⸗ 
roggen, Widenhaber ıc.), fo dürfte Hierin in Verbindung mit 
der gleichzeitigen Wrweiterung des Rübenbaus und des Klee 
felds, wodurch die gegenüberftehende Einſchränkung des Haber⸗ 
felds übertroffen wird, ein vermehrter Anbau von Futterpflan⸗ 
zen überhaupt zu erkennen ſein, welcher auch ſchon durch die 
im letzten Jahrzehnt eingetretene Vermehrung des Viehſtands 
geboten war. ') 

Bon Getreidefrüchten hat Hauptfädhli Die Sommergerfte ein 
größeres Areal gewonnen, und bei den Handelsgewächſen macht 
ſich namentlich die Ausbehnung des Hopfenbaus bemerklich. 

Relativ die größte Einſchränkung hat der Anbau der 
Huͤlſenfrüchte erlitten, deren Fläche um mehr als ein Drittheil 
vermindert worden tft. 


DI. Areal und Ertrag bei den einzelnen Feldfrüdhten. 


Die hienach folgenden Tabellen Nro. II. bis XVIT. ent» 
Balten nun eine Zufammenftellung der Ergebniffe der feit 1852 


1) ©, den Jahrgang 1864 ber württemb. Jahrbücher, - ©. 137 ff. 


120 


in Württemberg veranftalteten Ernteaufnahmen, und es tft 
theild zur Erläuterung derfelben Hinfichtlih der Art der Auf 
nahme, der Berechnungen u. ſ. w., theils zu näherer Darfid- 
lung ver Refultate Folgendes vorauszuſchicken und zwar: 


a. im Allgemeinen. 

Die Aufnahme der Felderanblümung und die —— 
des Ernteertrags hat erſtmals im Jahr 1852 ſtattgefunden und 
zwar in der Weiſe, daß der Verfügung des K. Miniſterium 
des Innern vom 15. Juli 1852 gemäß die Ausdehnung der 
Kulturen in jeder Gemeinde von feldkundigen Perſonen abge⸗ 
ſchätzt, und bei Summirung der ſämtlichen Kulturflächen der 
aus dem Steuerkataſter bekannte Flächengehalt des geſamten 
Ackerlandes der Gemeindemarkung zum Anhalt genommen wurde. 
Die Erträge dagegen find von den Oberämtern für den ganzen 
Dberamtöbezirt unter Beiziehung von Mitgliedern des land⸗ 
wirthſchaftlichen Vereins oder von andern Sachverſtändigen 
eingeſchätzt worden. 

Auf den Grund dieſer Grtragejhägungen, fowie aus den 
Kulturfläcden der Oberamtöbesirte, deren Größe von den Obere 
Ämtern dur Zufammenftellung der Kulturfläcden der einzelnen 
Gemeindemarkungen zu ermitteln war, find ſodann durch Das 
ftatiftifche Bureau die Gefamterträge für die Oberamtöbezirke, 
Kreife und für Das ganze Land berechnet worden, und ebenfo 
die durchſchnittlichen Jahreserträge pro Morgen für dad ganze 
Land mittelft Diviflon der betreffenden Gefamterträge durch 
die entſprechenden @efamtflächengehalte. Bet einzelnen Gerealien 
jedoch hat, wie auch aus den nachſtehenden weiteren Bemer⸗ 
kungen hervorgeht, theils eine Berückſichtigung des Areals bei 
Berechnung der durchſchnittlichen Erträge fürs ganze Land nicht 
ſtattgefunden, theils hat auch eine bezirksweiſe Einſchätzung des 
Ertrags gar nicht ſtattgehabt, und es iſt alsdann entweder nur 
ein Geſamtertrag für das ganze Land berechnet oder geſchätzt, oder 
ſolcher durch Multiplikation eines angenommenen Mittelertrags 
fürs ganze Land mit dem Geſamtflächengehalt der betr. Kultur 
oder nach dem Ertrag einer verwandten Frucht berechnet worden. !) 


1) &. auch den Jahrg. 1852 der württenb Jahrb. U., S.44 ff. 


121 


Auch diefe Ertragsſchätzungen aber find der Vollſtändigkeit wegen 
in die beigegebenen Tabellen aufgenommen worden. Zur Unter⸗ 
ſcheidung foldder Erträge von ben übrigen genauer ermittelten 
iſt jenoch der durchſchnittliche Ertrag überall‘ da, wo er in der 
vorhin angegebenen Weiſe dur Diviflon mit dem Gefamt- 
flächengehalt in den Gefamtertrag gewonnen wurbe, dem letz⸗ 
teren. nachgeſetzt, wo Dagegen der durchſchnittliche Ertrag oder 
der Geſamtertrag nit auf dieſe Weiſe ermittelt ift, fleht 
erfterer dem Befamtertrag in der Tabelle voran (ſ. Tab. V.). 

Auf Tab, XI. fodann, welche nur verfähiedene unters 
geordnete Arten von Handelsgewächſen enthält, iſt gar Kein 
Ertrag angegeben, weit Hierüber auch Eeine jährlichen Schätzun⸗ 
gen für das ganze Land vorliegen. Sodann iſt in den erfien 
Sahren der Aufnahme bei den Wurzelgewächſen das Areal 
mehrerer Feldfruͤchte nicht beſonders erhoben, ſondern bei der 
Schägung zufammengefaßt worden (|. Tab. XII. u. XIII). 

Berner ift noch zu bemerken, Daß für die Jahre 1858, 
1856 und 1857 die Größe der Kulturflädden überhaupt nicht 
befonder® aufgenommen, jondern, dem Turnus der im Lande 
vorherrſchenden Dreifelderwirthichaft entſprechend, für die eine 
zelnen Kulturen je die Flächengröße des voraudgegangenen 
Bten Jahrs zu Grund gelegt wurde. Da jedoch in Folge der 
Abnahme der Kartoffelrantheit der Kartoffelbau wieder ſehr 
zugenommen hatte, fo wurden mit Rückſicht auf die hierüber 
gemachten Erhebungen ver Gentralftelle für Landwirthſchaft 
diefer Kultur 47,757 Morgen zugelegt, Die bei Erbſen, Linſen, 
Kopftohl und Futtergewächſen je zu "/n, bei Widen, Acker⸗ 
bohnen und Wurzelgewächſen je zu ”/,. wieder in Abzug 
tamen. !) Ebenſo wurde pro 1856 und 1857 der nach dem 
oberamtlichen Berichten auf 49,580 und 46,549 Morgen ber 
technete Zuwachs bei den Kartoffeln, je zu N/,, bei. Exbien, 
Linfen und Kopftohl, zu ?/,, bei Widen und Aderbohnen 
und zu °/,0 bei den Butterfräutern in Abzug gebracht. 2) 

Die in den Tabellen unten beigefegten Durchſchnitte find. 


1) S. dem Jahrg. 1855 der Württemb. Jahrb. I, S. 17T. . 
#) Desgl. bie Jahrgänge 1856 n. 1857 L, ©. 189 u.1, ©. 170, 


122 

beim Areal, Gejamtertrag, Gewicht und bei der Qualität 
dur Diviflon mit der Anzahl der Jahre in Die betr. Summen 
ermittelt, bei dem Ertrage pro Morgen dur Diviflon mit 
dem Gefamtareal der 15 Jahre in den Geſamtertrag derjelben 
berechnet worden. 

Die Qualität der Früchte ift Durch Ziffern in der Weiſe 
beftimmt, daß 1. außgezeichnet, 2. ſehr gut, 8. gut, 4. mittel 
mäßig, 5. gering bedeutet, und die Decimalen die Annäherung 
an die nächſtfolgende geringere Klaſſe anzeigen. 

Was ſodann das Gewicht anbelangt, fo wurde wegen 
der im Jahr 1860 erfolgten Einführung des Zollgewichts als 
Landesgewicht bei Berechnung des durchichnittlihen Gewichts 
eine Reduktion der Gewichtsangaben aus den Jahren 18°2/,,, 
die übrigens im Einzelnen unverändert in den Tabellen ſtehen 
geblieben find, vorgenommen. Da jedoch bis dahin theils ein 
leichtes, theil® ein fchwered Gewicht von 104 Pid. auf den 
Gentner in Anwendung kam und letzteres nah dem General⸗ 
rejfript vom 80. November 1806 in der Regel zu gebraudden 
war, wenn die zu wägende Sache den vierten Theil eines 
Centners erreichte, was aljo bei der Wägung eines Scheffels 
Frucht zutrifft, fo wurde bei der Reduktion überall ſchweres 
Gewicht vorausgeſetzt und diefe alfo nach dem Verhältnis von 
104/107 durdgeführt. Ebenfo wurden bei denjenigen Früchten, 
wo der Ertrag durchs Gewicht angegeben if, die Schätzungen 
vor 1860 reducirt, aber nur behufs ber Berechnung der 
Durchſchnitte. Bei Heu und Oehmd dagegen (j. Tab. VIII. 
und XVII.) wurde die Reduktion dem $. 23 des erwähnten 
Meftripts gemäß nah dem Verhältniß von 105/107 vorge 
nommen, weil der Gentner vor Martini zu 105 Pfd. anzu» 
nehmen war. 

Hinſichtlich 

b. einzelner Cerealien 
iſt Fol gendes hervorzuheben: 
1. Dinkel, Cinkorn und Emer. Bei Winter⸗ und 


Sommer⸗Cinkorn und Emer, ſowie beim Sommerdinkel hat 
nur eine Aufnahme des damit angebauten Areals, aber keine 


128 


Ertragsſchãätzung fattgefunden. Auch iſt das Areal von Winters 
Einkorn und Emer ſtets dem des Winterdinkels, das von 
Sommer⸗Einkorn und Emer dem des Sommerdinkels zuge⸗ 
ſchlagen und der Ertrag hieraus bei der Ertragsberechnung dem 
des Dinkels gleichgeſetzt worden. 

Das Areal an Winter-Eintorn und Emer betrug im Jahr 
1858 18,534 und 330 Morgen, gleih0,68 und 0,01 Proz. der 
- ganzen Aderflche, im Jahr 1866 15,187. und 227 Morgen, 
gleib 0,55 und 0,01 Proz. derſelben, tft fomit im Verhält⸗ 
niß zur ganzen Fläche des Winterdinkels fo unbedeutend, daß 
die Bereinigung diefer Kulturflächen, zumal bei der Gleichartig⸗ 
Felt der betreffenden Getreidearten, der Richtigkeit der Ertrags⸗ 
berechnung feinen Eintrag thut. !) 

Für Sommerdinkel, deſſen Fläche in den 15 Jahren 
18°%,,, einſchließlich Einkorn und Emer, nur 0,10 bis 0,21 
Proz. der ganzen Aderfläche umfaßte, hat Keine bezirksweiſe Er- 
tragdeinihägung flattgefunden, fondern es wurde bei der jähr⸗ 
lihen Berehnung der Gefamtgefreiveproduttion ein Gefamt- 
ertrag dieſer Kulturfläcden fürs ganze Land beiläufig abgeſchätzt. 
Dieß iſt in der Weife gefchehen, daß für die Jahre 185%,,, 
ein Grtrag von 5 Scheffeln pro Morgen, für 18°5/,, ein 
Gefamtertrag von 14,000 und 16,000 Sceffeln angenom- 
men wurde, woraus dann mittelft Diviſton durch Die Ader- 
flädde, die in der Tabelle VI. eingeſetzten Mittelerträge gewon⸗ 
nen find; von 1863 an aber bis 1866 iſt der Ertrag an 
Sommerdintel, Cinkorn und Emer dem in der Beichreibung 
von Württemberg ©. 464 angenommenen Sape entſprechend 
zu °/, des Winterbinteld berechnet worden. Der nach biefen 
Schätzungen fih ergebende 15jührige Mittelertrag von 4,24 


y In den Jahrbüchern von 18611864 jedoch ift bei Berech⸗ 
nung bed Dinfelertrags da8 Areal von Wintereinlorn und Emer nit 
ober nicht volftändig in Rechnung genommen, ebenfo ift pro 1863 nur 
für Sommerbinkel, nicht aber auch für Sommereinforn und Ener ein 
Ertrag berechnet, daher bie in den nachfolgenden Tabellen zuſammen⸗ 
geftellten Summen bierin von ben in jenen Jahrbüchern verdffentlichten 
etwas abweichen. 





124 


Scheffeln iſt daher zwar imaginär, dürfte aber in keinem Fall 
zu hoch gegriffen fein. 

Ebenſo verhielt es ſich bei den 

2. Mengefrüchten mit Buchweizen und Sirfe 
Für das mit Diefen angebaute Areal wurde in den Jahren 18°2/,, 
ein durchichnittliher Ertrag von B—4 Scheffeln pro Morgen 
berechnet, im Jahr 1856 dagegen erfimald ein Averfalguantum 
von 70,000,. im Jahr 1857 fodann von 85,000 Scheffeln 
bei Berechnung der Geſamtgetreideproduktion des Landes an⸗ 
genommen. Letzteres entſpricht ganz der für das Jahr 1854 an⸗ 
geſtellten Berechnung (württ. Jahrbücher I. ©. 199), welches 
dem Turnus der Dreifelderwirthſchaft gemäß auch in Beziehung 
auf das Areal zum Anhalt genommen wurde, und auch hiebei 
iſt ein geſchätzter Ertrag von 8 und 4 Scheffeln pro Morgen 
zu Grunde gelegt. 

Nun wurde aber von 1858 an bis 1862 bei Berech⸗ 
nung der Geſamtgetreideproduktion ded Landes jenes Averſal⸗ 
quantum von 85,000 Scheffeln noch beibehalten, für 1868 ſodann 
zwar ein etwas, aber noch nicht hinreichend höheres Ertrags⸗ 
quantum von 189,093 Scheffeln berechnet, während doch das 
Areal der Mengfrüchte nach den Anblümungstabellen von 1858 
im MWinterfeld um das 3—Afahe, im Sommerfeld um das 
2 —s8fache größer geworden war, ald nad den früheren Auf 
nahmen von 18°2/,,. 

Die bedeutende Einſchränkung der Brade, die im Jahr 
18658 um 76,000 Morgen gegenüber von 1857, und um 
111,000 Morgen gegenüber von dem nad dem Turnus ber 
Dreifelderwirthſchaft für die wirthichaftlihe Vertheilung des 
Areald maßgebenden Jahr 1855 abgenommen hatte, läßt Dieje 
Ausdehnung des Anbaus von Mengefrüchten binlänglich er⸗ 
Hären, und es konnten daher die von 188/ als Geſamt⸗ 
erträge in die Jahrbücher aufgenommenen Zahlen hier nicht 
als maßgebend betrachtet werden, weßhalb ſtatt derſelben für 
dieſe Jahre ein durchſchnittlicher Ertrag von 8 Scheffeln für 
Sommer- und Winterfruͤchte, Buchweizen und Hirſe, in die 
Tabelle aufgenommen worden tft (j. Tab. V. und VD.). 
Für 1864, 1865 und 1866 fodann iſt der Ertrag der Winter» 


125 


nengfrucht nad den in der Beſchreibung von Württemberg 
©. 464 gegebenen Anhaltspuntten als halb Dinkel, Halb Roggen, 
ber der Sommermengfrüdte, ſowie des Buchweizens und der 
Hirfe, dem des Habers gleich gerechnet worden !), und es ergibt 
ſich nah Maßgabe diefer Schägungen ein durchſchnittlicher Er⸗ 
trag von 8,46 bei den Wintermengfrühten, und von 8,55 
bei den Sommermengfrüdhten, welche Säge mit den in den 
Jahrbüchern von 18°°/,, angenommenen Erträgen fo ziemlich 
übereinftimmen, jedenfalls aber nicht zu Hoch gegriffen fein 
dürften, | 
8. Futtergewächſe. Bet den Futtergewüchſen (Klee, 
f. Tab. VIII.) find die Mittelerträge fürs ganze Land bis 1864 
ohne Berüchſichtigung des Areals der einzelnen Bezirke nur in der 
Weiſe berechnet worden, daß aus den Grtragseinfhägungen ber 
Dberäimter durch Divifton mit der Zahl der Bezirke in die Summe 
der gefhägten Erträge der Durchſchnitt für Die 4 Kreife und 
für das ganze Land berechnet wurde. Erſt ven 1865 an iſt 
für jedes Oberamt durd Multiplikation des geſchätzten Ertrags 
mit der angebauten Fläche ein GBefamtertrag berechnet und 
der Landesdurchſchnitt mittelft Diviflon der ganzen angebauten 
Fläche In den ganzen Ertrag gewonnen worden. 

Die einzelnen Arten der Futtergewächſe wurden bei den 
Ernteaufnahmen von 18°%/,,. nicht unterſchieden. Bon 1866 
an jedoch wurde der Ertrag vom rothen Klee beſonders, ſo⸗ 
dann ‘der Ertrag von Luzerne und Eſper zufammen eingeſchaͤtzt, 
von 1858 an bis 1864 iſt das Areal für rothen Klee, 
Luzerne und Eſper zwar befonder aufgenommen, Ertrag und 
Dualttät aber bei letzteren beiden Gewächſen wie. früßer zuſam⸗ 
men eingefhägt worden. Die Ertragsberehnung iſt von 18°%/,, 


nur für die Zuttergemädfe im Banzen aus der Befamtmorgen- 


zahl und dem Durchfäänitt beider Erträge amgeftellt worden, 
von 18°'/,, fodann zwar je befonders für den rofhen Klee 
und zufammen für Luzerne und Efper, erſt für 1866 und 1866 
dagegen für ſämtliche 8 Gewächſe, und zwar besirköwelfe ganz 
wie bei den meiften übrigen Feldfrüchten. Wegen der Ber- 


H pr. 1884 jedoch flatt 5,16 abgerumbet 5,20 Sqhffl. pr. Mrg. 


1 


126 F 

ſchiedenheit dieſer Berechnungen wurde daher in die Tabelle nur 
der berechnete Ertrag an Futtergewächfen im Ganzen und der 
hienach durch Divtfion mit der Morgenzahl fich ergebende Mittel» 
ertrag des Jahres aufgenommen, auch ft die Durchfchnittliche 
Qualität beigefegt. Um übrigens wenigftens eine Darftellung 
darüber zu geben, in weldem Verhältniß die verſchiedenen 
Futtergewächſe im Anbau und Ertrag zu einander ſtehen, ift 
für die Periode 18°8/,, für Tabelle VIII. der Durchſchnitt der 
Morgenzahl, des Ertragd und der Qualität in einer Anmer⸗ 
fung noch beigefügt worden, ſoweit folcher berechnet werben 
fonnte, auch find Die Erträge von 1865 und 1866 fpeziell 
angegeben. 

4. Wurzelgewächſe. Bei viefen hat in den Jahren 
1852—1857 für Die zu VIIL, 1,2 u. 4 der Tabellen XII. 
u. XII. bezeichneten Ackergewächſe eine bejondere Erhebung 
nicht flattgefunden, nur bei den Rieſenmöhren wurde Areal 
und Grtrag von 1852 — 1866 bezirksweiſe aufgenommen. 
Areal und Ertrag der Stedrüben, weißen Rüben und Runkel⸗ 
rüben iſt vielmehr für diefe Jahre zufammen eingeſchützt, und 
ed wurde ſodann durch Multiplikation des in gleicher Weife 
wie bei den Futtergewächſen gewonnenen Mittelertrage fürs 
ganze Land mit dem Gefamtareal ein Gefamtertrag berechriet, 
jedoch von 1856 an in der Weile, daß der geſchätzte Ertrag 
an Runkelrüben auh für die Stedruben und weißen Rüben 
angenommen worden if. — Don 1858 an biß 1866 Dagegen 
ift für die verfchtedenen Arten von Wurzelgewächjen zwar eine 
befondere Aufnahme des Areals erfolgt, eine Ertrags⸗ 
ſchätzung jedoch nur für Runkelrüben, welde ſodann wie 
son 1856 an auch für die Steck⸗ und weißen Rüben ange⸗ 
nommen wurde, wobei jedoch für alle dieſe Gewächſe die Ge⸗ 
ſamtertragsberechnung ganz in der bisherigen Weije angeftellt 
worden tft, Erſt feit 1865 und 1866 ift der Ertrag bei den 
Runkelrüben tie bei den meiften übrigen Feldfrüchten berech⸗ 
net worden, bei den weißen und Stedrüben dagegen wurde, 
da hiefür Ertragsfhägungen nit vorliegen, zur Geſamt⸗ 
ertragsdarſtellung das in der Beichreibung von Württemberg 
S. 465 angenommene Mittel von 140 Gtr. pro Morgen bes 


127 


nügt. Hienach ergibt ſich denn für dieſe Gewächſe ein Yführis 
ger Schätzungsdurchſchnitt von 152 und 159 Etr. pro Morgen, 

5. Handelsgewächſe. Beim Reps wurde zwar das 
Areal von Winterreps, Winterrübjer, Sommerreps und Som⸗ 
merrübjen je befonderd aufgenommen, auch der Ertrag der 
Winter und Sommerfrucht beſonders eingefügt und bei ber 
Berechnung der Gejamterträge berüdfihtig. Da aber die 
Sommerfrucht einen verhältnigmäßig geringen Theil des Areals 
einnimmt (ca. 1/,, de6 Areald der Winterfrucht), ift der Er» 
trag derjelben in den betr. Zufammenftellungen, |. Tab. IX, 
nicht beſonders dargeftellt worden. 

6. Hülſenfrüchte. Bet den Gartenbohnen wurde 
ſtets blos das Areal, nicht aber ver Ertrag eingefhägt. Für bie 
Jahre 18°%/,, tft zu Berechnung des Gefamtertragd der durch⸗ 
ſchnittliche Ertrag pro Morgen zu 8 Scheffeln angenommen 
worden. Mon 1856 — 1864 wurde ald Gefamtertrag ein 
Averſalquantum abgeſchätzt, woraus der in der Tabelle einges 
fegte Mittelertrag pro Morgen bereihnet ik. Für 1865 und 
1866 aber ift nah Maßgabe der in der Beichreibung von 
Württemberg ©. 464 vorgenommenen Berehnung der Ertrag 
der Bartenbohnen dem der Aderbohnen gleichgefeht und der 
Geſamtertrag hienach berechnet worden. 

Schließlich if Hinfichtlih ver Tabelle XVII. Folgendes 
zu bemerken. 

3) Heus und Dehmdertrag. Eine jährlide Neu⸗ 
aufnahme des Areald an Wieſen hat bis zum Jahr 1865 
nicht flattgefunden, dagegen iſt die Ertragsſchätung in gleicher 
Weife erfolgt, wie bei den Futtergewächſen (f. oben zu 8). 
Aus dem gemonnenen Landesdurchſchnitt der Erträge wurde 
bi8 1865 unter Zugrundlegung des Areald der Landesver⸗ 
mejlung und des fi aus demfelben ergebenden Verhältniſſes 
der 1» und 2mähdigen Wiefen von 227,916 : 653,690 Morgen 
der Heu» und Oehmdertrag in der Weiſe berechnet, daß das 
Berhältnig des Ertrags an Heu und Oehmd wie 100 :50 ans 
genommen wurde. In den Jahren 1865 und 1866 wurde jo» 
dann nicht mehr dad Wiejenarenl Der Landesvermeſſung mit 





128 


881,607 Morgen, fondern daB neu erhobene mit 846,695. 


diefen Berechnungen zu Grund gelegt. 

) Obſtertrag. Der Obſtertrag ˖ wurde in der Weiſe 
eingefhägt, daß in jedem Bezirk das Verhältniß deſſelben zu 
einer Mittelernte, ob Y,, Yar Ya 8/, oder 1/, bie 1°), 
wobei alfo 1 Vollertrag glei 2 Mittelerträgen angenommen 


° wird, beſtimmt wurde, Nach diefen Verhältnißzahlen und den 


für jeden Bezirk angenommenen Mittelernten wurden nun bie 
Jahreserträge berechnet. Bon 1852—1861 wurden auch bei 
der Berechnung ſtets die früher beftimmten Mittel, melde zu⸗ 
fammen für das ganze Land 6,717,561 Stmri Kernobft und 
1,860,258 Simri Steinobft ausmachen, feftgehalten, von 1862 
an aber ift für die Berechnung der Jahreserträge der Durch⸗ 
fnitt der bisher von 18°°/,, berechneten Erträge zu Grund 


“gelegt und aljo ein neues Mittel beflimmt worden, daß für 


das ganze Land nur 4,297,925 Simri Kernobft und 771,709 
Simri Steinobſt ausmacht. Da das Tettere Mittel aber erft 
fett 5 Jahren der Berechnung zu Grund liegt, fo iſt ver Hieraus 
fih ergebende Durchſchnitt noch unſicher und es wurde daher 
für 1862), zugleich der Obftertrag fürs ganze Land nad dem 
früheren Mittel berechnet. Hienach würde fi nun ber durch⸗ 
ſchnittliche Ertrag in den 15 Jahren 18°2/,, auf 
8,886,284 Stmri Kernobft und 
646,875 „ Steinobſt 

belaufen, aljo dem letzteren Mittel von 1892/,, immerhin näher 
ſtehen, ale dem geſchätzten von 1852. 


129 


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Tabelle VI. 
on der ganzen Aderfläche waren angebaut mıt 


IV. Den übrigen mus und Sommerbalmfrüdten und zwar mit 














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107 |027'9:2 | 28° joLER2 |26CPPT loo'e| Or’r | E61’BE | E00 1962 | 10°0 821 | 98/7 cız’ıe| 1987 
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148 
Anmerkungen zu obigen Tabellen IL—XVIL 


1) 1860 Einführung des Zollgewichts, baher von hier an weues, 
bis 1859 einfchlieglich überall altes Gewicht. 


bficirten Zahlen. 
3) Im — iſt der — in den gaben 1862 — 57 bei 


a ne —— 
er en eu 
1800 nd 8 ‚50 89,968 
1 um 2,18 
188 „ 8 8,00 48,710 
, 20 4,00 2104 
1854 , 8,00 48,587 
: 2.10 8,832 
1856 wie 1852. 
186 „ 8 2,% 82,848 
,9n.% 8,00 8.048 
1857, 8 8,02 48,904 
„ 9 u. 10 4,00 8,882 
cc) Yuräfitfic besegnet fi in ber Meriche von 1868-66 
ben verſchiedenen rten von Futtergewächſen dad angebaute Areal, 


— Ertrag und die Qualität wie folgt: 
Ertrag — Morgen 


Grwädfe. s Dualität. 
Rotber Aler . . 206 2 86 
ugeme . . . 
- Ehe... zn 51 2,70 
und 1866 insbejondere berechnen 


Ben: 
Rother Klee 1865 218, 872 22,67 2,40 
5 „ 1866 215.954 27,79 8,20 


1866 88,210 29,00 2,80 
— 1866 40,462 89,49 2,70 
Eſper 1865 81,808 20.48 2,50 


" 1866 82,186 23,29 2,%0 
9 In ben Zahren 1868-64 vertheilte ſich das Areal von gr 

and Rübſen auf die Winters und Sommerfrucht folgendermapen. GB 
waren durchfchnittlich angebaut mit 

\ Rept. Mübien 
Morgen 24.885 11.009 214 618 

— En * —— En en. — 

85,894 2722 


88,616. 
Mürttemb. Sahrb. 1866, 10 


146 


°) 1862 wurbe ber Ertrag bei ten Rauhlarden auf 80,000 Köpfe 
per Morgen, bei ber Gichorie nad) Angaben von Heilbronn auf 120 
Gentner per Morgen berechnet. 


N Wie z.B. Bilfen (Hyosciamus niger), Sumad, Alant (Inula 
Helenium), Goldweiden (Salix vitellina), Senf, Zwiebel, Wermuth xc. 


©) Der Ertrag an Wurzelgewächſen mit Ausnahme ber Möhren 
wurbe nämlich augeſchlagen: 


in Progens 
ten ber 


nanzen 






Gtr Str. 
1852 48,782 1,80 162,80 247 7,941,466* 
1868 48,906 1,79 120.40 8,10 6,888.162 
1854 49,042 180 185,00 2,82 6,620,670 
1865 39,280 1,45 147,40 2,58 6,7 
1856 48,906 1,79 148,50 2,76 7,262,392 
1857 49.042 E 152,50 92, 7,469, 


® Pro 1852 find bierunter von 8580 Moraen ober 0,18 Proz. 
ber ganzen Aderflähe & 178 Etr. pr. Morgen 688,571 Gr. Zucker⸗ 
rũben begriffen. 


N) Unter dieſen Summen iſt das nicht unbedeutende Erzengniß, 
welches von dem Zwiſchenbau dieſer Frucht in niederen Weinbergen 
gewonnen wird, und worüber nähere Anhaltspunkte fehlen, nicht be⸗ 


griffen. 


IV. Die Mittelerträge. 


Beim Beginn der Ernteaufnahmen im Jahr 1852 wurden 
zugleich die durchſchnittlichen Ertragsfäge verjchiedener Frucht⸗ 
gattungen durch eine in ſämtlichen Oberämtern vorgenommene 
Schätzung ermittelt, woraus dann alljährlich bis zum Jahr 
1861 einſchließlich durch Multiplikation mit dem wirflih an« 
gebauten Areal für die einzelnen Kreife und das ganze Rand 
ein Mittelertrag für das betr. Jahr berechnet und mit dem 
für dieſes Jahr geſchätzten wirklichen Ernteertrag verglichen 
wurde, ſo daß alſo die Berechnungen jedes Jahr darüber Auf⸗ 


147 


ſchluß gaben, nit nur, wie hoch der wirkliche Ertrag pro 
Morgen war, fondern auch wie hoch er bei einer durchſchnitt⸗ 
lichen Ernte geweien wäre. !) 

Ob aber die im Jahr 1852 angenommenen Durchſchnitts⸗ 
oder mittleren Ertragsfäge als richtig gelten könnten, darüber 
find im Verlauf der Aufnahmen verſchiedene Zweifel aufgeftiegen, 
da die Durchſchnitte der wirklichen Erträge von der Periode 
18°2/,, mehr ober weniger von den mittleren Sägen. des 
Jahres 1852 abwichen, und insbeſondere in den Jahren 18°2/,, 
nur eine Ernte hinter dem Mittelertrag zurückblieb, alle an» 
deren mit höherem Ertrag erfchienen. 

Man Hat deßhalb im Jahr 1862 und 1868 zu Gewin⸗ 
nung eines beſſeren Anhaltöpunttes auch die Mittelerträge von 
1852/,, für jeden einzelnen Oberamtöbezirt berechnet. j 

Diefe erſtrecken ſich nun auf eine viel größere Anzahl 
von Feldfrüchten, als die gejchägten Mittel von 1852, im 
Ganzen auf 26 Gerealien, wobei jedoch zu bemerken if, daß 
bei 2 diefer Fruchtarten (Klee, Runkelrüben) der Mittelertrag 
der Unvollftändigkeit der früheren Ernteaufnahmen wegen nur 
von den Jahren 18°%/,, berechnet werben konnte. 

Da diefe Berechnungen ſowohl vom allgemein landwirth⸗ 
ſchaftlichen Geſichtspunkt aus für Mande von Intereſſe fein 
mögen, als auch für die aljährlihe Einſchätzung der Ernte 
ergebnifie von Nuten fein können, indem durch Bergleihung 
der Schägungen anderer Bezirke die Möglichkeit gegeben iſt, 
ſich zu dieſen in ein richtigeres Verhältniß zu ftellen, fo können 
wir nicht unterlaffen, auch fie biemit zu -veröffentliden. Am 
Schluß der für die einzelnen Bezirke berechneten Mittelerträge 
ift ſodann noch eine Tabelle zur Vergleichnung der geſchätzten 
Mittelerträge des ganzen Landes von 1852 mit den Landes⸗ 
Mittelerträgen von 18°2/,, und 18°%/,, beigegeben, 


N) Bergl. ben Jahrgang 1852 II., S. 46, den Jahrgang 1860, I. 
©. 198 fj., und die Befhreibung Württemberg, Stuttgart 1863, 
©. 462 ff. 


148 
Tabelle XVIH. Heberfiht der mittleren Ernte-Erträge eines Mor- 


1) Winlerdinlel 2 ) Haben. 3) Sommer: 














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Oberamter. — | 2/95 ET 
5°. |. BE | 355 1595| Eat 
SEE |Z2& 1882 | 335 a8 SE] 
— — 
F —— * en Sqeſſel. Sqheffel Scheffel. Saclfel. 
wu End 242 | 3m | BR Io pe 
em 02 | 200 | v8 888 | 400 | 425 | 428 
Bradenhelm ...1[600 | 7235| 475 5735 v0 vier 
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Ehingen - 2 2220. 100 65 38 3 | don 
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uttgart, Amt . . . 7,50 |. 720 | 550 | 4,45 2 : 
Baibinen . 2... ' 4,75 | 3,83 
Waiblingen - :. . - 550 78 5.00 ale 
N ee ee a 
ers pj Waid . . |8,00 6,74 | 6,50 | 4,78 | 5,00 | 4,00 
Schwarzwald⸗Kreis. 
Balingen 2) Thal Io - - . 6,00 | 5,85 | 2,50 
alingen 3 ai6 ®° . . | 5550 | 715 | 3750 272 | 13,40 | 4,06 
a) Su Us. . .1800 | 8, j 
Calw ‚00 | 8,05 | 5,50 | 4,70 
b) Wald &, - . . | 5.00 | 6.30 | 5.00 | 5/00 | j9rr0 3,83 
Freuden ſtabt © 0 = - .| 5,50 | 5,43 | 4,00 | 3,99 
am - . . » 650 | 70 | 3538 | 4, aD | Yon 
ob .. ee 5,50 35 3,50 4,75 | 3.75 4,65 
Na > 20. "| 600 I 710 et 3,43 | 3,00 | 3,55 
a) Wei 1 q * or 4,63 | 3,50 | 4, 
Neuenbürg imo. /s . | 7,00 | 6,80 | 5,00 | 4,25 
Nürtingen b) Walde. is - | 6,00 | 7,30} 5.25 5,08 4,10 | 3,36 
Obernbof > 2 e 220 * 2 1: Be an 
Reutlingen 2) Thal fe - . | 5,00 | 5,48 00 | 330 Ita i 
b) Ab °% - 6,00 | 5,50 | 4,00 | 3,78 3,90 | 4,18 
Rottenburg 2. .[] 700 | 765 4.00 x 
ee rer 
hingen 9) Thal ‚50 | 3,80 | 3,00° | 4,15 
Epaichingen s . | 5,00 | 6,50 | 4,25 | 4,48 
b) Hrubergsfe & | 8100 | sro | 4725 I 2773 [18,90 | 38 
Sulz a) Thal... . 34] 4,00 | 6,45 | 3,00 3,55 
b) Balbu. Keh.Heuk | 5:00 | 6.20| 4.00 | 3,40 13,10 3,31 
Tuttlingen ® Thal 6 . | 6,50 | 6,78] 5, f 
ittlingen 7, Geuberg h . | 6.50 | 6.23 20 ee 4,50 | 3,6% 
Tübingen. . 2... 6.00 | 7,081 4. 
| ‚08 | 4,50: 3:75 | 3,50 | 3,65 
Urach * 4 ... 16,906,8514.003,75 
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149 - 


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151 


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152 
Tabelle XIX. Weberfiht der mittleren Ernte-Erträge eines Mor- 





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an De 0 | 200 | 124,5 | 162,3 
Se J——— 33,3 | 200 | 1185 | 159,3 
mn 386 37,5 | 160 | 122,5 | 141,3 
52,1 583 | 200 | 151,0 | 175,5 
Übromn 56 34,3 23 a 
eonbera - = = 2.2.2 .L| 356 385 ol 1 
re el: 5 | 120 | 132.0 | 126,0 
. 8 a 38,3 | 180 | 1685 | 174,3 
Maulbronn . .» . . 24,0 1555 
ey. 26, 140 | 111,5 | 125,7 
Stuttgert, Stadt . . . .| 490 25 el er 
Stuttgart, Amt - 2 2 «| 353 ee 
See 05 175 | 100,0 | 137,5 
Waiblingen » = 2. .| 315 20 — 16a 
———— 35 | 230 | 105 |1324| 1687 
Weinberg) wann ı >| 368 | 500 | 150 11108 1304 
Schwarzwald⸗Kreis. u ne 

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Balingen 1 ae ee a7 | 400 | 100 | 00 9,5 
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Se u 5 | 100 [135,0 | 117,5 
denflabt . . u Ä 39.5 6, nl ie 
enberg . ® 465 36,1 240 139,0 189,5 
— 440 | 125,0 | 133,5 
al 222. 55 500 1% ni 1373 
a) Weine. a .| 8. , ‚5, 137,3 
Neuenbürg a) Weine. Ye | MO | 343 | 200 11690 | 1345 
Nürtingen > : 208 32,0 200 | 144,5 | 172,3 
Dbemdof 2... 33,0 308 150 10870 1265 
k a 3 ⸗ ‚Od ‘ 
Reutlingen 9 ae ce 153 | 403 | 120 |1226| 121,3 
ee u. 224 | 150 | 105,6 | 127,8 
a ee 76,6 125 | 126,0 | 18,5 
— 47 16.1 150 | 165,0 | 157,5 
peißingen 1) Senberg sie | 254 | 281 | 180 | 1180 | 1375 
Su 2 El.» - . el 328 31,6 | 100 1240 | 1120 
b) Wald u Mein. Heub. Y,| 31,3 31,6 140 0 laen 
Tuttlingen 3) Senberg 9) 382 | 394 | 160 [12rı | 1408 
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ne 2 0,0 | 132,5 
Urach nr — 32 29,3 | 175 | 114,5 | 144,7 
} A ‚2 33,0 | 150 1 129,0 | 139,5 


gens in fämtlihen 64 Bberamtsbezirken Württembergs. 











11) Rep] 17) 
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Scheffel. Eheffel. 
1 ‚93 1 ‚65 
1,70 1,46 
2,55 2,03 
20 | 2.20 
250 |181 
3,08 2,85 
28 | 1 
2,00 1,98 
260 | 233 
2,58 2 
2 ‚ 
260 | 14 
2,70 2,40 
3,86 | 2,30 
29% | 2,03 
2,80 2,13 
255 | 1,63 
2,56 [183 
2,30 1,75 
1,75 _ 
2,68 1,53 
20 | — 
ia | 
‚5 
2,3 1,88 
270 | 233 
278 | 1,95 
2,75 2,00 
258 | 1,61 
2,30 1,70 
250 | 224 
240 | 1,7 
2,58 2,06 
2,73 1,15 
2,60 1,82 
1,88 1,44 
2,20 1,56 
1,95 1,56 
1,63 1,56 
1,83 1,56 
2,88 1,83 
215 | 1,50 
2,38 1,50 


13) 





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8 von 
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90,5 | 2,97 

7301| 2.66 | 90 
22158 | 85 
1455| 43 | 100 
1315| 23 | 85 
194142 | 96 
1055| 34 [102 
1540| 41 | 98 
1270| 48 | 85 
1480| 40° | 91 
1145| 29 | 94 
1145| 38 | 83 
| 38 | 105 
1370152 | 94 
130|37 | 65 
1755| 30 | 86 
9375| 31 Rz 
1390| 3.2 i 
1100| 43 | — 
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136, 

126.0| — (71 
1475| 32 | — 
895| 35 | 65 
750| 29 | 60 
ı0| 29 | 56 
wa) = 180 
195| 35 | 76 
a1 27 Jı- 
1465| — | 6,6 
1815| 41 | 81 
1700 a0 7,8 
Mal 
1395| * | 6,5 
1166| 32 | — 
1110| - | — 
563 
157, 

148.0 | 20 | 90 


15 











Hopfen. 


It) 
Tabaf, 




















153 











17) (lo)xunfels| 19) 
öhren.| rüben. |Kraut. 
3.5 | 5 |%,® 
85 51 8 | 
3 | 88 [E8 
Gentner. | Gentuer. | Gtüd. 
89,5 148,3 |-1,260 
78,5 119,0 | 1,055 
121,5 131,6 | 1,115 
161,0 150,1 | 2,240 
105,5 141,6 | 1,100 
115,5 210,0 | 2,170 
108,5 200.0 ‚090 
99,5 462,5 | 1,330 
137,0 160,0 | 1,350 
133,0 160,0 | 1,880 
100,0 145,8 | 1,420 
0,7 111,6 880 
98,5 145,0 | 1,320 
62,2 438,3 | 2,460 
121,0 489,1 | 2,116 
138,0 135,0 | 1,690 
113,0 164,6 860 
70,0 180,0 | 1,517 
70,0 150,0 | 1,180 
| 

115,5 125,0 | 1,840 
975 36,6 | 3,250 
94,0 170,0 | 3,650 
80,0 55,0 | 2,940 
113,5 151,6. | 2,800 
158,0 120,0 | 3,250 
110,0 94,1 | 2,6% 
123,90 } 136,6 | 2,120 
88,0 106,4 | 1,580 
95,0 80,0 | 1,680 
135,0 210,0 | 4,050 
78,5 800 | 2,500 
75,6 130,0 | 1,535 
92,5 171,6 | 2,650 
92,5 178,3- | 2,500 
210,5 154,0 | 4,455 
103,0 407,5 15,1% 
39,6 103,0 | 4,190 
102,0 120,0 | 3,040 
100,0 120,0 | 3,040 
104,4 — 2,270 
86,1 — 2,420 
102,0 186,6 985 
86,25 175,0 | 3,000 
86,25 175,0 1 3,500 


154 





Oberämter. 





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Aalen. 00 0. 
Crailsheim ye — — 
a) Sandb. 
Ellwangen y) gepmb. 5 | 33,2 
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Gerabronn a dan sb ae 32,4 
mind . . 2... 98,6 
u 1} r ® ® “ — ®“ ®. Gr 
EB 37: 
Mergentheim . £ 35,0 34,0 165 
Neresheim . . ’ 41,0 35,0 86 
Dane 2 ; 46,0 50,0 147 
Schorndorf 20.1 4230 42,5 200 
Welzheim . o0 0 0 08 38,8 45,7 103 
Donan:Kreid. 

Bird . . .. ..| 884 30,0 200 
| 83 | 23 | 2 
& . ⸗ ⸗ 
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& Thal | . G 
Gdppinnen . ».. 0. 31,1 33,3 90 
Kirchhein..... 429 48,0 188 
Laupheim . 2. 2 02. 41,0 47,5 200 
Leutficch — ..296 27,5 200 
DMünfingen a . | 26,8 33,3 100 
Ravensburg n ; — 
& 0 0 4 4 
Riedlingen )) 6 7... 304 | 283 | 160 
Eaulgau . . 2 0 02. .1 394 31,6 160 
Tettnang . . er 34,6 37,3 200 
um) El... .| 934 | 558 | 150 
b) Ab % .... 69,9 55,8 150 
Valfe -. . . 2... 43,2 35,0 200 
Bann . . 2. 2.0. 25,7 17, 250 


Württemberg . . . »| 35,95 ı 37,59 1152,20 


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— 102,5 131,2 2,130 
— 102,2 152,5 1,934 
Kr. Ie0 ae. 17200 
i 155,1 208,3 7,300 
72 ;, 147,0 | 150,0 1,880 
70 1° 23,0 146,6 640 
6,3 82,2 102,1 5,700 
6,8 | 113,0 160,8 3,150 
9,0 | 101,0 213,3 4,730 
5,7 147,0 207,5 2,120 
10,0 91,6 166,6 1,489 
— | 1022 110,0 2,160 
6,6 | 122.0 | 241,6 | 2,365 
7,6 94,0 | 214,3 830 
6,6 | 91,3 | 135,0 | 1,090 


(z0| 80 | 80 1340 
"| 940 | 880 | 3,410 
50 | 100,8 | 113,3 | 1,840 

14008 | 925 |1.540 
9,0 | 1022 | 160,0 | 1,560 
&,1 | 888 | 250,0 | 2,040 
81 | 186,0 | 181,6 | 2.240 
— | 960 | 1000 | 8,600 
— | 410,0 | 180,0 | 2,850 
70 | 102,7 | 160,8 | 5,350 
65 ; 1020 | 129,3 | 3,004 

| 766 | 1185 | 2,794 
8,0 | 117,5 | 143,3 | 1,936 
80 11105 | 1625 |4: 

(01 | 187 | 221,0 13812 

| 131,1 | 221,0 | 3,642 


60 | 96.0 | 174,0 | 6,335 








156 
Tabelle X. 


Ueberſicht der mittleren Ernte-Erträge eines Mor- 





























41 
Se um | Nine — 
= an Se ren ans nen 
—4 
I Jun nung] FRASSSZSSTIRZAZESSER 8 2E3333333335538532773333323 
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* ——— en ER: 
5 | ER ESRTSTZALREZTREREER SRREREERZEISELZLERFTTEETR 
= PM Samen anrne - dann nenne 
= A 
T marıng] FARSERZFETZSEZEEER 8 3335538s3335335—38388388333 
N (Bo nenne nenTme Q aannadaenäannannNanaen ne 
E | "a |ERATSSSITRIEREZZRER 838388325883832352587938888837 
Do PRANE ——NNnNNnnNnNeEN TEN INNA Te wi NN NTNGANNITINNNUITDIAIINAN 
5 — 
Z warn ERRZ332R233383833283 3 2383333823833333335832332338% 
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157 





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250 | 245 | 235 | 300 | 29,5 ar 
250 | 2er 332628 5,804 
3,00 | 3,01 | 4,00.| 3,05 | 303 73171 10,534 
3,00 | 2,70 | 2,00 | 233 | 34,7 63,546 6,426 
2,00 | 258 | 2,38 | 313 | 34,2 57,791 | 12,095 
3,00 | 3,15 | 4,00 | 4,10 ‚6 154,890 11,683 
3,00 | 285 | 3,00 | 3,75 | 271 188,370 | "21,056 
3,00 | 3,08 | 4,00 | 5,08 26,6 34,073° | 13,812 
3,00 | 2,45 | 3,00 | 2,72 27,8 86,308 | 10,207 
375 | 330 | 400 ! 45 | 23,1 144,495° | 9,059 
3,00 | 2,68 | 3,00 | 2,60 30,0 74,952 | 15,199 
3,00 | 2,40 | 3,00 | 2,45 23,3 26,360 5,705 
4,00 | 3,10 | 350 | 335 | 41,0 101,660 | 22,925 
_ — | 300 | 280 | 227 193,660 | 12,905 
3,50 | 3,05 | 3.00 | 3,80 | 292 228402 !' 82 
3,00 | 2,75 | 4,00 | 3,05 | 29,3 63,546 | 44,385 
3,00 | 3,73 | 3,00 | 2,70 | 270 110,483 | 17,583 
}4,00 253 | a00 | 20 | 35 | je | 15878 
3.00 | 240 | — | 2,10 | 30,7 

30 | 28 | — | 20| 32 } 18,160 5,852 
50 | 2.53 | 3,00 | 2,2: | 

250 | 2u2 | 300 | 200 | 202 | [200 | W1e2 
20 | 2311| — | 188 | 3233 7,679 2,008 
325 | 2,90 | 800 | 2,90 | 32,5 118,344 17,883 
300 | 2,78 | 3,00 | 2,58 | 29,6 19,139 11,674 
300 2,75 3.00 2,50 34.0 16,069 11,385 
g, 1113, 

3,00 | 2.93 | 3.00 | 200 | An ae, 
1,50 | 2,70 | 3,00 | 2,90 | 24,9 87,454 - 7.682 
1,50 2,61 3,00 2.07 210 6,104 3,465 
‚00 ‚i8 ; j ; 

2.00 | 200 | 2.00 | 200 | 402 | yie1s80 | SATT 
300 | 2:0 | 2,00 | 2,50 | 31,0 55,169 16,322 
3,00 3,05 — | 230 302 ‚308 12,136 
‚e ’ — — D ‘ 
asia Bill. 
2,30 21 300 | — 213 | 22,806 14,830 
30 | 251 — | — | 313 | 6,908 2,026 
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158 


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Tabelle XX. 








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Sqeffel. Sqeffel. Sqheffel. Sqeffel. Wentuer, Simri. Simri. 
1,50 | 240 | 2,00 | 1,90 | 27,6 13,512 4,000 
3,00 3,90 = ‚& 36,0 9,852 4,968 
3,00 ’ L — ⸗ 
2751| 3281: — | 150 | 263 13,749 4,772 
200 | 2,50 | 2,00 | 1,85 | 27,7 11,037 5,601 
30 | 3835| — | 214 | 313 36,104 27,184 
3,00 | 2,85 | 2,00 | 1,93 | 31,3 27,202 10,635 
300 | 3,76 | 3,00 | 3,15 323 22,350 15,578 
300 | 33 | — 1,25 | 32,7 14,336 7,900 
300 | 2,68 | 3,00 | 3,50 | 32,1 33,519 22.007 
150 | 2,30 | 3,00 | 283 | 331 36,650 27,856 
275 | 213 | 300 | 228 | 33,7 9,935 4,324 
3,25 | 3,00 | 4,25 | 285 | 36,0 239,358 ‚093 
3,00 | 2,85 | 4,00 | 2,53 | ' 35,9 185,986 12,175 
2,38 | 291 | .2,63 | 258 | 26,3 89,177 4,599 
250 |! 2,70 | 300 | 3,00 | 3.1 15,299 2,492 
no 8,1 — _ — 12,027 4,050 
' 3,1 a == h er. 
290 | 50 | sm | 3 | 27 | Ian | a020 
4 J 3, „d r 
2.00 | 2.93 | 300 | 150 | 31 71,128 | 20,590 
40 | 2,63 | 3,00 | 315 | 35,7 124,676 11,873 
4,00 | 3,05 | 3,50 | 3,88 | 30,5 278,144 21,754 
4,0 | 3133| — 3,20 | 32,0 21,166 3,197 
250 | 3700| — = 22,5 10,126 528 
3,00 | 2141| — — 4 250 3,025 365 
3,00 | 2,85 | 3,00 | 300 | 25,5 103,310 11,466 
L F 
le | Frauen | am 
2,00 | 23,51 | 3,00 | 300 | 25,7 8,528 
2,00 ı 2,25 | 3,00 | 4,55 | 238 144,09 29,667 
300 | 3 ee ( a5,697 | 19,244 
275 | 2360| — — 327 19,358 1,110 
3,00_|_3,00_| 3,00 | 3,00 | _24,5 45,790 2,704 
"2,850 | 2,81 | 3,40 | 3,28 | 29,82 | 4,297,925 | 771,700 - 











160 


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162 


Vergleicht man nun zunächſt die 1852 geſchätzten Mittel- 
erträge von 13 Fruchtgattungen mit den Mittelerträgen von 
1892/,, , fo erfiheinen begtere nur bei Winterroggen, Winter 
gerfte, Kartoffeln, Aderbohnen und Welſchkorn nieverer als die 
von 1852. Bel ſämtlichen übrigen 8 Fruchtgattungen, alfo 
namentlich bei den Hauptfrüchten Dinkel, Haber, Sommergerfte, 
find fle Höher als. die Mittel von 1852. — Hält man fodann 
mit den Mittelerträgen von 18°°/,, die neuberedäneten Kanded- 
Mittelerträge von 18°2/,, zufammen, fo zeigt fich Hier aber- 
mals, und zwar beinahe durchgängig, eine Steigerung der⸗ 
felben, in der Weiſe, daß bei den meiften Brüchten, wie 
namentlih bei den Hauptfrüchten Dinkel, Haber, Sommergerfte, 
die zufammen verbältnigmäßig dad melfte Areal einnehmen, 
die früher berechneten Mittel von 1852 und 18°%/,, übertrofs 
fen werden, bei Winterroggen, Wintergerfte, Kartoffeln und 
Aderbohnen aber infoweit, Daß die neuberechneten Mittel von 
18°?/,; ih den früher gejchägten Mitteln von 1852 wieder 
annähern, und nur bei Klee, Heu, Riefenmöhren, Reps und 
Tabak erfcheint gegenüber dem Mittelerträgen von 18°?/,, eine 
übrigens unerheblide Verminderung. Ohne Zweifel rührt die 
Erhöhung der Mittelerträge daher, daß in der Zeit von 18°%,,, 
bei den einzelnen Feldfrüchten eine verhältnigmäßig größere 
Anzahl befjerer Ernten vorkam ald in der von 18°2/,,, wie 
auch aus nachfolgender Tabelle XXI. hervorgeht, in der für 
jede Sruchtgattung diejenigen Jahre der ganzen Periode von 
18°"/,g zufammengeftcht find, welche die 8 höchſten, und dies 
jentgen, welche die 3 nieverfien Erträge ergeben haben. 

Denn hienach iſt das Verhältniß der Anzahl der Feldfrüchte, 
welche in der Periode 1852/61 die beften, zu der Zahl der» 
jentgen, welche die jhlechteften Erträge lieferten, mie 44 : 54 oder 
wie 100: 123, in der Periode 1862/66 dagegen wie 31:21, 
oder wie 100 : 68. *) 


*) Es lieferten nämlich bie 10 Sabre 1852—61 höchſte Erträge nad 
ihrer Reihenfolge bei 6, 2, 10,7. 2,8,2,2, 2,3, zuf. 44 Frlichtarten, 
niederfte bei 1, 18, 5, 5, 1, 4, 8, 9, 3, 0, zuf. 54 Bruchtarten; die 
5 Sabre 1862—66 höchſte Erträge bei 8, 9, 10, 3, 1, auf. 31, niederfte 
bei 2, 0, 3, 6, 10, zuf. 21 Fruchtarten. 


168 





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164 


Es geht: daraus hervor: einerfeits, daß die ganze Periode 
von 18°%/,,, in welder die Häufigkeit geringerer Erträge 
von 18°2,,, durch die nachfolgende größere Zahl befierer Er» 
träge wieder ein Gegengewicht erhält, fi auch für die Verech⸗ 
nung viöjtiger Mittelerträge befier eignen muß, als die Perlode 
von 18°?;,,, und daß aljo auch die höheren Mittelerträge von 
18°%,, im Ganzen der Wirklichkeit näher kommen müſſen, 
als die Durchſchnitte von 189°),,; andererfeit wird hiedurch 
beftätigt, was fchon in der Beidhreibung von Württemberg 
©. 463 bemerkt iſt, Daß die 1852 geſchätzten Mittel vielleicht 
unter dem Eindrud der unmittelbar vorausgegangenen Ernten zu 
nieder angenommen worden find. 

Abgeſehen von allgemeinen, ein ganze Land umfafjenden 
ftatiftifchen Erhebungen können wir zu einem Urtheil über den 
durchſchnittlichen Mittelertrag eined Landes auch auf anderem 
Wege gelangen. Würde man 3. B. von einer Anzahl Güter 
der verſchiedenen Landeögegenden zuverläfflge Notizen über bie 
Sahrederträge von einer Reihe von Jahren fammeln und aus 
diefen wieder einen Durchſchnitt ziehen, fo ließen ſich ohne Zweifel 
hieraus ſowohl für Die einzelnen Jahre als für eine ganze 
Periode Anhaltspunkte zu Beurtheilung der Ernteerträge in 
den einzelnen Bezirken und im ganzen Land gewinnen. 

Um jedoch aus ſolchen durchſchnittlichen Butserträgen - 
einen Zanded-Mittelertrag zu berechnen, müßte dabei zugleich 
durch Schägung ein Verhältnig für Die Auspehnung der einen 
höheren Ertrag gewährenden Aderfläche jowie für die der mitt» 
leren und der geringeren Aderböven feflgejeßt werden, denn 
es käme wejentlih auf biejed proportionale Verhältniß an, 
wie fih dann der Landed-Mittelertrag geftalten würde. — 
Hier aber gerade das Richtige zu treffen, namentlih für alle 
einzelnen Fruchtgattungen und in einem Land in dem die Ver⸗ 
Hältniffe von Boden und Klima fo fehr verfähieden find, wäre 
ohne weitere ftatiftifche Anhaltspunkte jehr fchwierig, und der 
Grund, warum die Ertragsangaben oft vergleichungsweiſe mit 
anderen Schägungen fo nieder gehalten find, dürfte im allges 
meinen gerade darin liegen, daß die geftellte Aufgabe, den 
Mittelertrag eined ganzen Bezirks oder ganzer Markungsgruppen 


165 


zu ſchätzen, die Schägenden vor felbft nöthigt, auf die Auß« 
Dehnung des guten und fhlechten Aderbodend in dem Schätungs⸗ 
bezirk möglihft Rückſicht zu nehmen, und daß dieſe bei der 
ſtatiſtiſchen Aufnahme nothwendige Rüdficht den Schägenden 
auch größere Zurückhaltung auferlegt; denn wenn in Württem- 
berg, wie hienach berechnet iſt, in guten Erntejahren die eine 
weniger ertragöfähige Hälfte des Landes an den Hauptgetreide- 
früdyten um weniges mehr als halb ſoviel probucht, als bie 
andere ertragsfähigere, fo erhalten hiedurch die befieren Erträge 
der Iegteren bei Berechnung des Durchſchnitts ein ſtarkes Gegen⸗ 
gewicht, das denſelben namhaft herabdrücken muß. Auch dieß 
dürfte Dafür ſprechen, daß ohne genaue Berüdfichtigung ver 
Flächenausdehnung des guten und ſchlechten Aderbodend bei 
Schätzung der Landes-Mittelerträge leicht zu hoch gegriffen wird. 

Gleichwohl ift die Beobachtung von landeskundigen und 
mit den lanwirthſchaftlichen Berhältniffen vertrauten Männern 
bei verfchiedenen Beranlafjungen gemacht worden, daß die Er» 
träge häufig viel zu nieder angegeben werben, und wir können 
und daher der Anfiht nicht ganz verfchliegen, daß vielleicht 
auch bei Einihäßung der jährlichen Ernteerträge manchmal 
andere als ftatiftiiche Motive mitwirken mögen. 

Die für dad ganze Land berechneten Mittelerträge von 
189?/., find nun zwar meiftend etwas höher, als die früheren 
Mittel von 18°2/,, und von 1352, jedoch ift dieſe Erböhung, 
fowte überhaupt die Differenz zwiſchen dieſen verſchiedenen 
Mitteln, wie and der vergleihenden Ueberfiht in Tab. XXI. 
hervorgeht, Keine ſehr erheblihe, und wir hielten es daher 
vorerft und vor Ablauf einer längeren Periode nicht für ges 
boten, auch die Berechnung der neuen Landesmittel von 
18°%/,, wieder auf die einzelnen Bezirke auszubehnen. Es 
dürften vielmehr für den Zwed der Vergleihung der mittleren 
Erträge der einzelnen Bezirke Diejenigen früher berechneten 
Durchſchnittserträge genügen, welche ſich im Lanvesmittel Den» 
jenigen von 18°2/,, am meiften annähern und welche Daher 
zu leichterer Auffindung am Schluß ver Tabellen XVII. XIX. 
und XX, mit fetten Ziffern verjehen find. Als Landesmittel⸗ 
erträge aber glaubten wir zur Fünftigen Vergleihung aus den 


166 


angeführten Gründen, durchgängig die höchſten der feither bes 
rechneten Mittelerträge auswählen zu follen, wie fie in Kolumne 8 
der Tabelle XXI. zufammengeftellt find. 

Zu Bergleihung mit andern Schähungen der Grträge 
‚ son Württemberg haben wir beifpielöweife in Kolumne 10 u. 11 
au noch die in dem Handbuch der Landwirthſchaft von 
Schlipf und in der vom ſtatiſtiſchen Bureau 1863 heraus⸗ 
gegebmen Beihreibung von Württemberg ©. 454 ff. anges 
gebenen Säge beigefügt, und wenn man diefe mit den neu 
aufgeftellten Mitteln zufammenhält, fo ergibt fih Hieraus 
Immerhin, daß letztere Ach beinahe durchgängig um die Mini« 
maljäge der dort angegebenen Erträge bewegen und auf keinen 
Fall zu hoch gegriffen fein dürften. 

Eine weitere Erhöhung derfelben aber, ohne ftatiftifche 
Anhaltspunkte, Halten wir jedenfalls für ungeeignet, namentlich 
bei dem fchon berührten Umftand, daß im Ganzen dad Areal 
der Aderböden von mittlerer und geringerer Bruchtbarkeit in 
Württemberg doch das größere ift und der Steigerung der 
Erträge durch Melioration x. andererjeltd der Umſtand ent- 
gegenwirkt, daß durch die große Ausdehnung des Bracheinbauß, 
die in den legten 15 Jahren flattgefunden hat, auch weit mehr 
Bodenkraft verzehrt wird als früher, was namentlih auf den 
Ertrag der Hauptgetreidefruchte ungünflig einwirken muß, fojern 
nit ein vollſtändiger Erſatz durch Düngung flattfinden kann. 

Da aber die durchſchnittlichen Gewichte der Hauptgetreibes 
früchte von 18°°/,, fh vergleihungsmelje nieder berechnen, 
denn jolche betragen nah obigen Tabellen II. bis XVII. für 


Dinkel, Haber. Gerſte. Roggen. 
Pfund Pfund Pfund Pfund 
151,17 166,21 282,90 247,52, 


während das Gewicht eined Scheffeld dieſer Fruchtarten in 
Schlipf's Handbuch der Landwirthſchaft angeſchlagen wird zu 


150—160 160—180 230-240 270—280 
und mehr 


fo könnte Diefer Umſtand, wenn anders nicht die letzteren 
Schätungen zu hoch over die erfteren durchaus zu nieder find, 





167 


der Anſicht zur Unterflügung dienen, daß die zunchmenne Aus⸗ 
beutung des Bodens durch den Bracheinbau auf Koften des 
Gewichts der Körnerfrüchte geht. 


V. Bie Erträge in den verſchiedenen Fandesgegenden. 


Um das Verhältniß, in welchem die verſchiedenen Landes⸗ 
thelle in Hinſicht auf ihre landwirthſchaftliche Produktion zu 
einander ſtehen, näher kennen zu lernen, wurde ſchon im Jahr 
1864 auf den Grund der topographiſchen und geognoſtiſchen 
Aufnahme des Landes auch die Aufnahme der Felderanblümung 
zunächſt nach 6 geognoſtiſchen Hauptprupyen in ber Weiſe zu⸗ 
femmengeftellt, daß hiebei ohne Berückſichtigung der größeren 
politiſchen Bezirke alle diejenigen Gemeindemarkungen zu einer 
geognoftifchen Gruppe vereinigt wurden, deren Aderfläche in der 
Sauptfache der gleihen Gruppe angehört. Die Gruppen find 
folgende: 

I. ®ranit, Gneis, Todtliegendes, Buntjandflein, dolo⸗ 
mitiſcher Wellentalt und Wellenmergel, 

II. Mufcheltalt mit und ohne Lettenkohlenbedeckung. 

III. Keuper. 

IV. Lia8 und brauner Jura. 

V. Weißer Jura. 

VI. Molafle. 

Behufs genauerer Darftelung des verjähiedenen topogra= 
vhiſchen Charakters diefer Gruppen wurde nicht blos das Ader- 
land hiernach zufammengeftelt, fondern zugleich auch Die ganze 
übrige Bertheilung des GBefamtflächengehaltd der Markungen 
in die Darftelung aufgenommen, woraus ſich die Tabelle XXIII. 
ergab, welcher zu befierer Erklärung noch ein geognoftifches 
Ueberſichtskärtchen beigegeben ifl. 





168 


uꝛqg; EID aꝛpaj; up] 19993 970 Bunllamssagaguog 229 199 919 ꝰuꝛppj8 apaıa wagın ’uganar uaypogad puaad gun unge 
—XRXF udujłuia 29 unoqvjqouuoſpp ung un nv alpjol zum "umaunmonsdusunmoint 209 qui uqg gun uꝛqug (. 






























=> — — — — 8 — — — — abpbiuog 

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69’5 | OESESE | zo’re | TIE'6T6’T 990 | 95T0F | 097 ç—0 —66000'6 Wunllaunsagaguug a2q Prag 
19'g — IWu| — |990 EEE Er 7 — 

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901 = Gb — 810 — 287 _ — _ uspuafork uf 

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£0'L = wa — 6r'0 = «LT — — — uoaiu⸗ꝛtoagq; uS 

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260 — Krb — 290 — 00°€ _ _ _ uaputorck ug 

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L0°€ = 1909| — gg/o — 7 — — _ uapufoıdk uS 

16€ gıser | LFI | 068878 | LE | 66T u’L | 29er I96°E IvE686r | wogguehung I 
"uayın? i uazı1a? i — -uayııa? i | 

sorgt | uabroy | sorck | usbioyg | ⸗oa dog | ik | "udıonk |. | 

ug us uw | ng — hvl zaanag 

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1393 gun uꝛqꝛ "07% W239) 2m @ |u2}Jupj1G 212g Jva1g 


I 





wdtnag uꝛꝙplouboꝛb 9 You gaquoz 839 gaffvwmurpgıL sag Bunyärug 
IIXX 3032903 


169 





eyaiar_ pn | 


































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= E96 151 — 620817 | — = 213, — 1q4090226 
9 —A — so 109'188 re 176'78 4 cos‘ 171 |Sunjluragagung aꝛq porg 
—— HE — — 
668 za arp'arz'z|_00F sang _0or _|_gereg_|_o01_|_cor’tzı 
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g8uẽ | 989’69€' 1 | 96’ 'ez | 621°869 | 2282 ssroer 1911 zrc—03 IrL'F7 alla "IA 
001 —  |2/96| — 1699 <0’0 — je | — | watt ug 
6691 erst 3g0’r | 89’21 | 66C’c8r | 178 er 69 |ego | es 663 | 68 | an ale "A 
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7 95 | 991 sr’ ri zeiıE | coc’c9B | 658% IaL’66r or rs | Tisch | eHise | EoBTE I ° °  yorping IL 
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Basta Lan un "aa a. Sam un...’ 032 aaa ni 


170 


Mit Ausnahme der zu Gruppe I gezogenen, aber zur For⸗ 
mation des Muſchelkalks gehörigen Schichten der dolomitifchen 
Wellenkalke und Wellenmergel, ſcheiden fich die fraglichen Gruppen 
ganz durch die Karbengrängen der auf dem Kärtchen bezeichneten 
Formationen ab, und nur die Gränge der Gruppe I ift innerhalb 
der an den Buntjandflein angränzgenden Muſchelkalkformation 
aus dem angeführten Grund durch eine roth punktirte Linie 
bezeichnet. : 

Da die dolomitiſchen Wellenkalte und Wellenmergel hier un» 
mittelbar neben und über der erſten Gruppe (Buntfandftein und 
Urgebirge) zu Tage treten und jo am öftlicden Saum des Schwarz⸗ 
waldes lagern, überdieß aber der geringen Ergiebigkeit ihrer 
Aderböden wegen, forte bei gleichen Eimatifchen Verhältnifien 
fih in Beziehung auf die landwirthſchaftliche Produktivität weit 
mehr der Formation des Buntfandfteind annähern, auch im 
Ganzen in Württemberg nur einen Heinen Theil der Muſchelkalk⸗ 
formation bilden, fo ſind fle aus diefen runden zu Gruppe I 
gerechnet worden. Wir behalten und indefien vor, die fragliche 


**) Die Kolumne 8 der Tabelle auf ©. 169 enthält das Arcal, wie 
es ſich 1864 bei der Aufnahme ber angeblümten Aderfläche ergeben bat, bie 
Kolumne 6 derfelben Tabelle das im Jahr 1865 aufgenommene Wiefen- 
areal. In den übrigen Kolumnen ift da3 Areal nach den Flächenmaß⸗ 
tabeflen ber einzelnen Oberamtsbezirke über bie Ranbesvermeffungs-Refuls 
tate zufammengeftellt. Da nun in biefen bie feit der Landesvermeſſung 
vor fich gegangenen Veränderungen nur in einzelnen Bällen nadhgetragen 
find, fo ergeben fich bier auch gegenüber den Zahlen der Landesver⸗ 
meflung (f. ben Jahrgang 1852 ber württemb. Jahrbücher IT. Heft S.30 ff.) 
mur geringe Abweichungen und es gleicht fich daher auch die Zunahme 
bei ber Aderflädhe durch die Abnahme der Flächen ded Waldes, ber 
Weiden, Deden 2c. nicht and, was librigens für die Bezeichnung des 
gegenfeitigen Verhaͤltniſſes der einzelnen Oruppen von Feiner Bedeutung 
fein kann, indem die Unterfchiede in der Prozentzahl welche die Wald: 
fläde bei den einzelnen Gruppen an ihrem Gefamt:Areal ausmacht, 
viel größer find, ald das ganze Areal von 38,886 Morgen um welches 
die Waldfläch im ganzen Land biß 1. Januar 1861 abgenommen 
Batte, (conf. die VBefchreibung von Württemberg ©. 427). 








und Hohenzollern 


Geognostis che 02 
' Uebersichts-Kartfe ai | 
Württemberg | £ | 





1.Oranıt u.Onesß. 2. Todtliegendes u. Buntsandstein. 3 Muschelkalk u Lettenkohlengruzpe. | 
4 Keuper. 5. Schwarzer Jura. 6 Brauner Jura. 7. Weifser Jura. 8. Molasse.9.Valkan Gesteine. 


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171 


Gruppirung in einem fpäteren Jahrgang der württembergifchen 
Jahrbücher unter gleichzeitiger Darftellung der Erträge noch 
weiter zu motipiren. 

Nah Tabelle XXIII. bieten die größte Ackerfläche Die For⸗ 
mationen des Mufchelfalts und der Molafje (Bruppe II u. VI), 
auf fie folgen die Formationen des Jura (Öruppe IV u. V), 
die geringfte Aderflähe aber befindet fih in den Yormationen 
des Buntjandfleind und Keupers (Gruppe I und II), und 
dieſe verſchiedenen Landestheile folgen hinſichtlich der Ausdeh⸗ 
nung der Ackerfläche ganz in derſelben Ordnung aufeinander, 
wie hinſichtlich der Größe der Geſamtfläche, die fie überhaupt 
einnehmen. Allein das Verhältniß, in welchem die Aderfläce 
bei den verjchiedenen Gruppen .ab und zunimmt, iſt nicht pro» 
yortional der Ab⸗ oder Zunahme der Befamtfläche, fonvern fo» 
wohl die Abnahme der Aderfläche if gegenüber der Abnahme 
der Geſamifläche flärker, ald auch die Zunahme der Ader- 
fläde gegenüber der Zunahme der Gefamtfläche, 

Dieß ergibt ſich deutlih aus nachſtehender Ueberſicht: 


Es kommen: 
— anne, 
des 5* der —— auf die Geſamt⸗ — Ucker⸗ bob Basen 
e⸗ aldnä Gruppe. ache des ſlache des lãchenge⸗ 
balts der des Landes. Landes. Landes. alte der 
Gruppen. 
23 20 Mufcheltall. 26 82 68 
25 18 Molaſſe. 22 24 48 
83 17 Weißer Jura. 17 17 47 
26 18 Lias u. brauner Jura. 15 14 4 
89 17 Keuper. 18 9 80 
68 15 Buntſandſtein. 7 4 23 


und es erhellt alfo namentlih aus der bten Zahlenreihe rechts, 
daß die verfchiedenen geognoſtiſchen Gruppen in Beziehung auf die 
Bröße des Aderlandes nicht blos nach der Ausdehnung der Ge⸗ 
famtfläche, welche fle einnehmen, in der gegebenen Orbnung auf 
einander folgen, ſondern auch je nachdem fie ihrer topographiichen 
Beſchaffenheit zufolge mehr oder weniger geeignetes Aderland be= 


172 


figen.. Je mehr eine geognoſtiſche Kormation zur Plateau» 
bildung ſich hinneigt, deſto mehr iſt die Möglichkeit vor 
handen, daß fie größere Flächen Ackerlands darbietet, und 
fiher ift auch dieſes Verhältniß in obiger Reihenfolge mit. 
ausgedrüdt. 

Vergleicht man nun auch die Walvflächen der einzelnen 
Gruppen, fo ergibt fih ein ganz anderes Reſultat. Das 
Verhältniß, in welchem die verfchiedenen geognoftiihen Gruppen 
zur Waldfläche des ganzen Landes beitragen, ſcheint mit dem 
auf fie fallenden Theil des Geſamiflächengehalts des Landes 
in gar feiner Beziehung zu flehen, dagegen nehmen fie in Bes 
ztebung auf die Größe desjenigen Theile, welche fle von ihrem 
ganzen Plächengehalt zum Waldareal abgeben, beinahe gerade 
Die umgekehrte Ordnungsfolge zu einander ein, welche ſie beim 
Aderland inne haben, mit der einzigen Ausnahme, daß ber 
weiße Jura der Gruppe des Mas und braunen Jura in der 
Größe der Waldfläche ebenjo voran geht, wie in der Aus⸗ 
dehnung der Aderfläche. — Der Grund aber warum bie vers 
ſchiedenen Gruppen hinſichtlich des Antheils, den fle zur Ges 
famtmwalbfläche des Landes beitragen, einander fo nahe ftchen, 
liegt eben gerade darin, daß fle ſich in Beziehung auf die 
Prozente, welche die Walpflächen von der Befamtfläche der ein- 
zelnen Gruppen ausmachen, mehr von einander entfernen; denn 
die Prozente, welche die Walpflähen von den Flächengehalt 
der verſchiedenen Gruppen ausmachen, bewegen ſich zwiſchen 
23 und 63, diejenigen der Aderflächen nur zwiſchen 23 und 68, 
und namentlih bei der Gruppe des Buntfanbfleins wäre bei 
dem Eleinern Gefamtfläcdengehalt verfelben eine fo große An» 
näderung an bie übrigen Gruppen in Beziehung auf den An« 
theil, ben fle zu dem-Waldareal des ganzen Landes beiträgt, 
nicht möglich, wenn nicht des vorherrſchenden gebirgigen Ter⸗ 
taind wegen der Wald 63 Prozent des Flächengehalts der 
ganzen Gruppe einnehmen würde. 


173 


Wie die Gruppe des Bundſandſteins durch verhältniß- 
mäßig ausgebehntes Waldareal, fo treten Die de weißen Jura, 
des Lias und braunen Jura durch ihre großen Weideflächen her⸗ 
vor, denn fle beilgen beinahe 50 Prozent ſämtlicher Weiden 
Mürttembergd und find aud die übrigen Eigenthümlichkeiten 
jeder geognoftifchen Gruppe in Beziehung auf die Vertheilung 
des Flächenmaßes aus der fraglichen Tabelle erſichtlich. 

Was nun aber indbeſondere den Ackerboden anbelangt, 
fo beſtehen in Württemberg hinſichtlich der Ertragsfähigkeit 
beöfelben in den verſchiedenen Landedgegenden jehr große Un⸗ 
terſchiede. So wurde 3. B. im Jahr 1857 der durchſchnitt⸗ 
liche Ertrag eine® Morgens an Dinkel in den Oberamtöbezirten 
Ganftatt und Heilbronn zu 12 Scheffeln, in den Oberämtern 
Herrenberg, Leonberg, Nedarjulm und Heidenheim zu 10 Scheffeln 
verauſchlagt, in den Bezirken Baildorf, Mergentheim und Mün⸗ 
fingen dagegen nur zu 5 Scheffeln eingeſchätzt. Aber auch Die Aus⸗ 
dehnung der der Getreideproduktion und dem landwirthſchaft⸗ 
lien Anbau überhaupt gewidmeten Fläche ift In den verſchie⸗ 
denen Bezirken je nah dem Umfang derjelben an ſich und 
nach den topographiichen Verhältnifien eine ſehr verſchiedene, und 
das Verhältniß, in welchem die Bezirke zu der Geſamternte des 
Landes beitragen, if alſo eben durch dieſe beiden Momente, 
durch die Ausdehnung der zur landwirthichaftlicden Pflanzen- 
produßtion benützten Fläche und durch die Ertragsfähigkeit der» 
felben beflimmt. Um über dieſes Verhältniß eine Ueberſicht zu 
gewinnen, iſt die auf S. 176-—179 folgende Tabelle XXIV, 
angefertigt worden. In der Vorausſetzung, Daß Die Ges 
treideproduftion als ein Mapflab für die Fähigkeit zur land⸗ 
wirthſchaftlichen Pflanzenproduktion überhaupt angejehen werben 
tönne, ift hiebei der Ertrag in denjenigen Getreidearten, welche 
in Württemberg verhälmißmäßig das größte Areal einnehmen, 


174 


nämlich Dinkel, Haber und Sommergerfte*) ausgewählt worden, 
umd zwar wurde für jede biefer Feldfrüchte wieder dasjenige 
Jahr ausgewählt, welches in der 15jährigen Perlove von 
1852—66 den höchſten durchſchnittlichen Ertrag aufzeigt, in 
welchem fomit auch die Bedingungen des Gedeihens für bie 
Gefamternte bei den betreffenden Getreidearten verhältnigmäßig 
ſehr günflige waren. Behufs der Darftelung des Grtrags 
biefer drei Getreidearten für jeden Bezirk in Scheffeln ift hiebei 
der Ertrag von Gerfte, als glatter Frucht, doppelt in Rede 
nung genommen, und, bei dem fo verjchiedenen Umfeng der 
Bezirke und dem jehr verfhlenenen Verhältniß, in welchem je 
nach ihrer topographiſchen Beſchaffenheit die getreibeprobueirende 
Fläche zum Flächenmaß im Ganzen, beziehungsweiſe zu den 
übrigen Kulturfläcden (Wald, Wieſen, Weide ıc.) fteht, iſt nicht 
der Totalertrag, fondern der Ertrag auf die [Meile für jeden 
Bezirk in der Tabelle angegeben. 

Da ferner Die größere oder geringere Ertragsfähigkeit des 
Landes im wmefentlichen durch die topographiſchen Berbältnifie, 
alio Hauptfächli durch die geognoſtiſche Beſchaffenheit der Erd» 
oberfläche in Verbindung mit der Erhebung über bie Meeres⸗ 
fläche, durch Boden und Klima, beftimmt wird, fo iſt in Tabelle 
XXIV zugleich beigefegt, wie viel in jedem Bezirk von der 
Aderflähe auf die in obige Gruppen gehörigen verjchiedenen 
geognofiifchen Bormationen fällt. 

Theilt man nun die Bezirke des Landes nad der Ord⸗ 
nnng, in welcher fie hinſichtlich ihrer Fruchtbarkeit auf ein» 
ander folgen, in zwei Gruppen, von denen diejenigen 84 Be 
zirke, welche mit einem Ylächengehalt von 170 DMeilen, per 
Melle 26— 58000 Scheffel produciren, die eine, ergiebigere, 


*) Tiefe nehmen 49,17 %, der ganzen Aderfläche einſchließlich 
ber Brache ein, fo daß abzüglich der letzteren mit 15,27 %/, für alle 
übrigen landwirtbichaftlichen Adergewächfe nur noch 35,56 %, übrig 
bleiben. 


175 


die übrigen 80 Bezirke mit einem Flächengehalt von 184 
DMeilm und einer Produktion von höchſtens 25—26000 
Sheffeln die andere größere, aber meniger fruchtbare Hälfte 
ded Landes bilden, To ergibt fi Tür die erfle Landeshälfte 
eine durchſchnittliche Produktion von 86,507 Scheffeln per 
Melle und Hei 170 Meilen eine Geſamtproduktion von 
6,206,190 Scheffeln, für die zweite Hälfte ein durchſchnittlicher 
Ertrag von 19,895 Scheffeln und bei 184 Meilen eine 
Geſamtproduktion von 3,568,680 Scheffeln. An der ganzen 
durchſchnittlichen Sefamtproduktion des Landes in den betreffen» 
den drei Getreidearten von 9,774,870 Scheffeln trägt fomit die 
Heinere aber fruchtbarere Hälfte des Landes 68,5 Prozent, die 
größere aber weniger fruchtbare nur 86,5 Prozent bei. 


176 — 


Tabelle 


Vergleichende Ueberſicht der Getreideprodultion in den einzelnen 
Oberamtsbezirken und der 





— 
er) 
an 


auf. Durchſchnitt 
‚83 36,507 


‘ 


1,459,862 


| FE ‚Dintet im Sahz or. Grit bes 
e. ‚an aber im = |Aderlanded im 
Oberamtöbezirke. ' ER nn im |nung®s| Ganzen nad) 
| SD ge \ A pro Ziffer. |der Aufnabme 
m rat⸗ 
I e85 Eheff n.Kaubem. von 1864. 
’ Morgen. 
Heilbronn . aa sm | ı | 0888 
Lubwigdburg . . . | 3,11 5644 2 | 40,578 
Ganftatt . .1 1,92 47,453 | 8 14,875 
Leonberg . . 1 521 46,662 : 4 52,089 
Nedarfulm .1 5361| 4664 | 5 49,459 
Herentrg . . „| 4,32 45,165 6 42.050 
Beſigheim. .| 3,04 41,689 7 31,067 
Vaibinnen . . .1 3,48 41.664 8 34.016 
Rottenburg . . „| 4,40 996 9 36,236 
Bradenbeim - . .| 407| 39848 | 10 35,887 
Dr... 3738 1 36.484 
Um .....175 38074 | 12 73,703 
Vaiblingen . .| 2,59| 3773 | 13 22,909 
Stuttgart Amt „ „| 3,74 36,272 14 25,718 
Ghlingen . . . .| 23,51 35,552 : 95 18,384 
Eauldu . . .. 7,11 35,521 16 59,284 
Marta . . 0 4 r | 1 35,289 17 34,188 
Maulbronn ..:1 379 85.171 18 27,262 
Nieblingen . .„ .| 7,80 34,986 19 68,104 
Böblindn . . .| 4,30 34,844 20 30,912 
eidenheim . . | 9,34 33 326 21 61,586 
binnen . . .| 6,50 32,938 22 48,967 
Tübingen . » . . 4,04 32,193 23 26,384 
Waldfee . .| 851| 3152 | 24 74.927 
Saurbeim . . 1 5,99 30263 | 25 50.878 
Tuttlingen . .| 934 30,137 | 26 42,809 
Biberach . . . „| 9,02 30,069 27 76,429 
Chinden . . .. 7,36 29,804 28 74,398 
Nürtingen .| 3,29 29.4600 : 29 23,734 
Rottweil - 2. .| 610] 28991 | 30 56 613 
Kirchheim. . . .| 3,78 27.751 31 22,622 
Gmünd . +1 479 26,875 32 37,259 
Böppingen ..1 4832| 2665 | 33 34,041 
Blaubeuren . . „| 6,70 2629 | 34 60,477 
| zuſammen 
| 





177 


ZXIV. 


Bertheilung bed Aderlanbes unter die verfchiebenen geognoftifchen Gruppen. 
Hievon gehören zu Gruppe: 









* 


Weiter Molaſſe. 








| 
8 
* 
8 
Te) 

“ 
a 
ea 
8 
o 


Buntfanb- | Mufchel- 
fein, kalk. Jura. 

Büscgen. Morgen Morgen, Morgen. Morgen. Morgen. 
— 230,667 4,866 — — — 
— *39,696 882 — — 
|| a | -— | = | = 
6 i = = 3 
— 249,459 — — — . 
— *36,461 4,322 1,267 _ — 
— ‚608 459 _ — — 
— 30, 370 3,646 — — — 
= 23,974 | 2,784 9,478 _ _ 
— 18 — — — 
1807 — — r — 
— — — — 39,381 34,322 

— *17,967 | 4,762 180 _ — 
— — 4,529 e21,189 — — 
— — 3,337 *15,047 — — 
_ — _ — — e59, 284 
— °26,008 | 7,747 433 — — 
— *19,748 7,514 — — — 
— — — — 10,651 | *57,453 
— 22,604 | 2,444 5,864 — — 
— —_ — — 53,688 7,898 
_ *40,323 | 8,644 _ — — 
— 7,672 "18,712 _ — 
— — — — *74,927 
— — — — 50,876 
— — 16,416 | 26,393 — 
— — — — e76,429 
263 


E 
1111311411111 
3 
» 
—18 
22 — 
> 
8 





14,086 | 507,892 | 97,910 | 201,829 | 214,305 | 423,840 


Märttemb. Jahıb. 1866. 12 


178 


Fortfegung von Tabelle 


Vergleichende Ueberſicht ber Getreideprobuftion in den einzelnen 


Oberamtäbegirke. 


NRavendburg . 
Nagold 
Geislingen 
Neresheim 


Künzeldau 
Reutlingen 
Grailäbeim . 
Spaihingen . 
Meinöberg 
Balingen 
Ucadh - - » 
Mergentheim . 
Münfingen 
Sl . - 
Zeitnang . 


Stuttgart Stadt . 


Pangen . 
Dibernborf . 
Ellwangen 
Schorndorf 
Nalen . 
Galm . . » 
Bakfnang . » 
Melzheim . 
Gaildorf . . 
Freudenftabt . 
Neuenbürg 


Dberamtäbezirken und ber 


- | @efamtertrag an | 

Dinkel im Yabr Größe des 
—5 —* en er Orb: |Aderlandes im 
Sommergerfie im nungs⸗ Ganzen nad = 
ae ke pe Sifier. | der ae ag 
Duabrat»Dleilein m 
Steff,n-Raubem. Don 4 


lächengebalt 
in OWDeilen 





| Morgen 
809 235,398 35 64,706 
5,18 | 25,101 36 35,254 
| 7,14 24,917 37 61,192 
|| 21 | 8 64, 

‚I s12]| 234,785 39 32,808 
| 8,56| 24,752 40 72,326 
3840| 24,708 41 73, 

6,97) 24,686 42 61,058 
4,83 1,096 43 35,599 
6,14| 24,065 44 42,761 
4,17 23,409 45 32,411 
410 23,110 46 23,581 

566 22,739 47 41,473 
597 22.031 48 35,445 
1.776) 21,208 49 71,505 
- | 10,07| 20,785 50 87,896 
6,10, 20,449 | St 44,813 
| 4,98) 19,512 52 37,519 
"1 054, 17,022 53 2,275 
4 644 16,841 54 46,748 
"| 512) 16,727 55 42,067 
-19,9%| 15,788 56 62,254 
.| 3560| 15,222 57 14,994 
"| 5590| 15218 58 33,572 
"| 582) 14,823 59 30,172 
.| 513) 13,246 60 27,500 
"I 4631 12,419 61 24,066 
1679 11,41 62 38,344 
"I 9,701 7,441 63 31,900 
"1575| 5,401 64 12,756 

* Dur chſchuitt 

Seite Tr 19,395 Seite 1,286,160 





179 


ZxV. — 


Bertbeilung des Ackerlandes unter bie verſchiedenen geognoſtiſchen Gruppen. 
Hievon gehören zu Gruppe: 













L. Io. II. IV. V. VI. 
reg Mufhels | Keuper. | Lias und | Weißer Molaſſe. 
; talk. brauner Jura. 
M N i MN Morgen. 
Korg. engen orgen orgen. roh 
17,708 17,546 — — — 
— — — *46,501 — 
— — — 46, 9,231 
1,531 22,134 3,186 — — 
— *66,435 5,891 — — 
— — — *73,363 
Eu = 4150| — 
— 16,769 25,992 _ — 
— — 12,306 — 
— 1,963 | **21,618 — — 
— — 26,389 — 
= ‚223 _ 
== “36158 | 1,738 
= —_ 137,519 
= — [946,748 
18,073 — 
3,433 


gt 






111111111 





270,872 | 233,305 


657,145 






151,914 | 183,084 
Same 169,613 | 865,350 | 249,824 | 384,913 








180 


Hält man hienach die Vertheilung der Ackerflächen ber ein⸗ 
zelnen Bezirke auf Die verfchiedenen geognoftiihen Gruppen mit 
ihrer Ergiebigkeit in der —— zuſammen, ſo er⸗ 
ſcheinen in der 


Gruppe I. des Puntſandſteins etc. 


nur zwei folde Oberamtöbezirte Württembergs, deren Acker⸗ 
feld vorwiegend oder ausfhlichlih in den hiezu gehörigen 
geognoftifchen Abtheilungen liegt, Freudenſtadt und Neuenbürg; 
bei allen übrigen, nämlich Rottweil, Obernborf, Sulz, Horb, 
Nagold, Calw, Leonberg, Liegt entweder mehr ald die Hälfte 
oder doch wenigitens beinahe die Hälfte des Ackerbodens tim 
Gebiet des Muſchelkalks und «8 dürfte Daher pallenver fein, 
folhe in Verbindung mit den Bezirken der Gruppe IL un⸗ 
tereinander zur Vergleihung zu bringen. Nur zwei Oberämter 
alfo find entſchiedene Schwarzwaldbezirke und bei dieſen ergibt 
fih ſchon aus dem Verhältniß der Ader- zur Waldfläche über- 
Haupt, daß fie zu denjenigen Gegenden des Landed gehören 
müflen, weldde in der Getreideproduktion als unergiebig ers 
fheinen. Nah der Landeövermefjung kommen nämlich auf 100 


Morgen Geſamtfläche 
Waldungen. O.⸗J. Meder. O.⸗3. 

im O.⸗A. Neunbürg 72,69 1 15,12 64 

„  Breudenflabt 67,06 2 17,63 62. 
Beide Oberamts Bezirke find jedoch in klimatiſcher Bes 
ziehbung in Folge der verſchiedenen Erhebung über die Meered- 
fläche, welche bei Freudenſtadt an der tiefften Stelle no 1600 
württembergifche Fuß beträgt (höchſter Punkt 4025), fehr ver» 
f&ieden, denn während die mittlere Jahredtemperatur von 1865 
bis 1866 in Freudenſtadt, mit 5,700 ſich gegenüber-von ſämt⸗ 
lichen meteorologiſchen Stationen Württembergs als die nicberfte 
zeigt, entſpricht das Klima im Bezirk Neuenbürg, deſſen nieberfler 
Punkt 764 Zuß und deſſen höchſter 3309 württembergiſche 
Buß über das Meer fi erhebt, in der Gegend von Loffenau 
und in dem nördlichſten Theile ded Oberamts, dem von Stutte 
gart, fo daß auch Hier Obft und Wein gebeiht, wogegen aller« 


181. 


dings die Höher gelegenen Gegenden wieder zu den rauheften des 
Landes gehören. In beiden Oberämtern ift nun bie Ertragsfähig⸗ 
feit der Aderböven je nad der Lage der Gemeindemarkungen 
fehr verjihieden, denn im Bezirk Freudenſtadt z. B., in welchen 
Die zur IL Gruppe gehörigen Schichten der Muſchelkalkforma⸗ 
tion ſich noch herein erſtrecken, find die fruchtbarften Aecker auf 
den am Saume ded Schwarzwalds gelegenen Markungen Wit⸗ 
tendorf, Freudenſtadt, Schopfloch, Ober» und Unterifflingen, 
tm Oberamt Neuenbürg auf der gleichfalls am nörblidhen Saume 
des Schwarzwalds gelegenen Markung Gräfenhaufen. Bet der 
geringen Ausdehnung, welche die Aderfläche überhaupt in dieſen 
Bezirken bat, ift es nun leicht erlärli, wenn in Folge der 
höhern Ertragsfhägungen für die guten Felder auch die durch» 
ſchnittlichen Erträge von 1852 — 61 gegenüber von manden 
anderen Oberämtern voranfteben, denn fle betragen für 


Gefamtyroiat- 
ea, im OA.-Bezirk Dinkel. Habe.  GS.-Gerfte. 


ee Tab. XXIV Scheffel Scheffel Scheffel 
6,401 Säfl. Neuenbürg 7,05 4,66 8,86 
7,441 „ Freudenſtadt 5,48 8,99 8,83 


während dieſe Ergiebigkeit anvererfeitd aus demfelben Grunde 
für die Produktion im Ganzen von keiner Bedeutung fein kann. 
Sehen wir nun zur 


Gruppe II. Mufchelkaik 
über, fo ergibt ih fogleih, daß 14 der fruchtbarſten Bezirke 
bed Landes mit dem größten Theil der Aderflähe der Mufchel- 
talfformation angehören, fo zwar daß bei dieſen das, was von 
der Aderfläche zu anderen geognoftifhen Gruppen zu rechnen 
iſt, nirgends die Hälfte der erfleren Flächen ausmacht. Diefe 
mit *. bezeichneten Oberämter find 


Horb, Ganftatt, 
Herrenberg, Waiblingen, 
Böblingen, Marbach, 
Leonberg, Beſigheim, 
Maulbronn, Heilbronn, 
Bathingen, Nedarfulm, 


Ludwigsburg, Dehringen, 


182 


die nach dem beigegebenen Kärtchen einen von Sübmeften nad 
Nord» und Norboft fi hinziehenden zufammenhängenden Kom⸗ 
pler bilden, der auch die bekannten fruchtreichen Gegenden bes 
Gaͤus, Strohgäus und langen Feldes in fih begreift. Rach 
einer von Herrn Finanzrath Paulus mitgetheilten Beſchreibung 
obiger geognoftifer Gruppen, deren abgefonderte Veröffent⸗ 
lichung wir und vorbehalten, iſt aber das Muſchelkalkpla⸗ 
teau, das ſich bier zwiſchen dem Schwarzwald und der Keus 
perterraſſe, weiter nörblih am Fuße der letzteren ausbreitet, 
großentheild mit kalkhaltigem Diluviallehm bedeckt und deß⸗ 
halb ſehr ergiebig; auch wo die Lehmbedeckung fehlt, iſt der 
wärmehaltende Kalkboden oder die Verwitterung des Muſchel⸗ 
kalkdolomits (Malmboden) dem Ackerbau günſtig, weniger wo 
die Mergel der Lettenkohlenbedeckung auf die Oberfläche ein⸗ 
wirken und wo durch die Einwirkung des Lettenkohlenſandſteins 
ein weißer Sandboden (Schleisboden genannt) entſteht; wobei 
denn natürlich immer die Erhebung über die Meeresfläche ein⸗ 
wirkt, die im ſüdlichen Theil der Gruppe von 1800 bis 2500 
anfteigt, im mittleren Theil von 1800 bis 6550 herabſinkt 
und ebenſo im nördlichen von 1700 bis 480 Fuß. 

Wenn fih nun 4 andere Bezirke, deren Aderland gleich 
falls in der Formation des Muſchelkalks Liegt, nämlih Hall, 
Gerabronn, Künzelsau, Mergentheim (In der Tas 
belle mit ** bezeichnet), in Die zweite Klafje einreiben und ſo⸗ 
mit als minder ergiebig erfcheinen, jo läßt fich im allgemeinen ans 
nehmen, daß die abweichenden Verbältnifie von Boden und 
Klima und die hiedurch bedingten Verſchiedenheiten im Anbau 
das Meiſte dazu beitragen, daß die nördlicher und öftlicher 
gelegenen hohenlohiſchen Bezirke mit geringeren Gefamterträgen 
erſcheinen als der Oberamtsbezirk Debringen, denn es beträgt 
3.2, das 12jährige Wärmemittel von 1852 —66 für 

Debringen. Mergentheim. 


im Frühjahr 7,86 7,27 
im Sommer 15,22 14,58 
im Herbſt. 8,05 7,26 
im Winter 0,66 —0,17, 


auch tft gegen Norden, wo das Muſchelkalkplateau in ber 


183 


NRichtung von Nordweſt gegen Süboft mehr anfteigt, die frucht⸗ 
bare Bedeckung des Diluviallehms nicht mehr in der Ausdeh⸗ 
nung vorhanden wie im Bezirk Oehringen und hiemit ſtimmt es 
ferner überein, daß Die Ausdehnung des Brachlandes in den 
nach Tabelle xxiv in der Klaſſe der minder ergiebigen Bezirke 
erſcheinenden Oberämtern Kuͤnzelsau, Hal, Mergentheim, Ge⸗ 
rabronn eine viel größere iſt, als tim Oberamt Oehringen, 
denn dasſelbe umfaßte Prozente der ganzen Ackerfläche: 
in den Jahren in den Oberaͤmtern 
Oehringen. Kũnzelsau. Hal. Mergentheim. Gerabronn. 
1852 16,19 18,89 25,65 26,53 27,41 
1858 9,11 16,56 20,46 23,05 24,79. 


Werden aber mit vorſtehender Gruppirung der Bezirke nach 
dem Gefamtertrag in den drei hauptſächlichen Getreidegaftungen, 
die oben in den Tabellen XVII — XX gegebenen und un« 
abhängig bievon berechneten Mittelerträge in dieſen Getreide- 
arten während der Periode 1852—61 zur Vergleichung ge 
bracht, fo macht ſich zmar auch hiebei im Ganzen eine ſchlagende 
Uebereinftimmung geltend, in der Weiſe, daß alle jene 14 er⸗ 
giebigen Bezirke mit Ausnahme von zweien (Horb und Maul- 
bronn), auch als ergiebigere erjheinen, wenn man bie Gruppirung 
ganz nach jenen Mittelerträgen vornehmen würde; im einzelnen 
jedoch erſcheint es ale Abweichung, daß in die Klaſſe der mins 
der ergiebigen neben Kuͤnzelsau und Mergentheim eher Horb 
und Maulbronn zu rechnen wäre ald Hall und Gerabronn. 

Nach jenen Tabellen beträgt nämlich der Mittelertrag eines 
ze Ader von 1852—61 an 


ie an Dintel, un Bezirk Dinkel. Haber. Gerfte. 

vw Scheel. Sqheffel. Saeffel. 
* 156 Schfl. Horb. 5,856 3,48 8,55 
46,166 „ Herrenberg. 7,90 4,75 4,65 
34,84 „ Böblingen . 7,88 4,90 4,28 
46,662 „ Leonberg. 7,95 5,45 4,10 
85,171 „ Maulbronn . 6,08 4,60 8,75 
41,664 , Vaihingen . 6,95 5,65 4,73 
56,454 5 Ludwigsburg 7,65 5,60 4,46 


184 


im Bezirk Dinkel. ber. e. 
Ceſamtproduktion ec. en — — 
47,468 Schfl. Canſtatt.. 818 5,55 4,78 
87,773 5 Maiblingen . 7,75 5,45 4,58 
85,289 „ Match . 6,95 4,738 4,05 
41,689 „ Beflggeim . 7,35 5,28 4,55 
57,762 5 Heclbrenn . 8,80 6,28 4,90 
46,64 Nedarfulm . 7,45 7,20 4,48 
82,938 „ Dehringen . 6,60 5,40 3,94 


dagegen in ben Bezirken 


Gefamt:Erirag an Dinkel. Haber. Gerfte. 
Scheffel. Scheffel. Scheffel. 
20,149 Hall.. 685 458 3,65 


24,752 „ ‚ Gerabronn . 6,25 5,30 3,60 
24,686 „ Künzeltau „. 543 3,78 8,40 
21,204 „ Mergentheim 5,00 4,33 4,85 
Wenn nun aud bei Vergleihung folder Bezirkägruppen, 
die nach korreſpondirenden ftatiftiichen Zahlen zufammengeftellt 
find, eine genaue Uebereinftimmung bis auf Die einzelnen Bes 
zirke, namentlih auch in Betracht der mauchfachen Unzuver⸗ 
läſſigkeiten der elementaren Schäßungen, Die fih nur im Großen 
ausgleichen, nit erwartet werben Tann, fo iſt es Doch möglich 
zur Rechtfertigung der vorflebenden Abweichungen Giniges 
anzuführen, was bei näherem Eingehen auf die Eigenthümliche 
keiten der fraglichen Bezirke fh zur Beachtung Hervorbrängt. 
So bilden 3. B. die beiden Bezirke Hal und Horb, mas 
den Einfluß der topographifchen Verhältniſſe auf die Verthei⸗ 
lung der Kulturfläcden anbelangt, in einer Richtung einen 
ganz entſchiedenen Gegenjag. Im erfieren Oberamt verbreiten 
fid von Süd nad Nord die Ausläufer der Keuperhöbenzüge, 
die überall von zahlreihen Ginfchnitten und Heinen Thälchen 
oder Rinnen durchfurcht find und in Verbindung mit den 
breiteren Thalebenen des Kocher, der Bühler und Biber, wie 
uch der dem Wieſenbau überlafienen Flachmulden auf. der 
schebene reichliden Wiesgrund darbieten, der üppiges Butter 
Ye dort gepflegte Viehmaftung erzeugt, während ber vor= 
auchelſe über das flache Muſchelkalkplateau zu beiden Seiten 


185 


\ 


des Nedars ſich auöbreitende Bezirk Horb hierin weit zurück⸗ 
ftebt und Daher nicht hinreichendes Wiejenfutter für den eigenen 
Viehſtand produciren Tann, *) 

Hal iſt daher derjenige unter allen Bezirken, "der ver 
Hältnigmäßig Die größte Wiefenfläche Hat, während der Ober 
amtöbezirt Horb nach Ludwigsburg derjenige ift, welder im 
Derhältnig zur Gefamtflähe die größte Aderflähe beflgt. 
Sm Oberamtsbezirk Hal nämlich beträgt die Aderflähe nad 
der Landeövermefjung 39,78, Die Wieſenfläche 24,31 %/, ver 
Geſamtfläche, im Bezirk Horb dagegen letztere 9,80, erftere 
57,73%, Es iſt hienach volllommen erklärlich, wenn Horb, 
obgleich feine Mittelerträge geringer erſcheinen, als die des Ober» 
amts⸗Bezirks Hall, in Beziehung auf die Geſamtgetreidepro⸗ 
duktion dennoch dem letzteren vorangeht, ja dieß müßte noch 
in höherem Grade der Fall fein, wenn bei Berechnung der 
Tabelle XXIV fämtliche Getreivearten hätten berüdfichtigt wer⸗ 
Den können, da im Oberamt Horb überdieß dem Bau des 
MWinterweizend ein verhältnigmähig fehr großed Areal gewid- 
met ifl. | 

Was ſodann die Oberamtsbezirke Gerabronn und Maul» 
bronn anbelangt, fo erklärt es ſich ſchon durch die weit größere 
Brachfläche des erfleren, daß er, obgleich feine Mittelerträge 
höher erſcheinen, in der Geſamtproduktion zurüdteht. 

Sodann aber ift Hinfichtlih der Berechnung des durch⸗ 
ſchnittlichen Mittelertrage von 1852 —61 felbft die Verſchie⸗ 
denheit der Ausgangspunkte und Borausfegungen der Schätz⸗ 
ungstommiffionen, ebenfo wie die Verſchiedenheit der Einwirkung 
der MWitterungsverhältnifie der einzelnen Jahrgänge auf Die 
Fruchtbarkeit in Bezirken von ungleicher Bodenbeſchaffenheit und 
ungleiher Temperatur in Rechnung zu nehmen. Wenn daher 


*) Es trat daher auch in Beziehung auf den Viehftand beiber 
Bezirke der weitere Begenfat hervor, daß 1865 die Zahl ber Ochſen 
md Stiere im Oberamt Hall 15%, in Horb 7 °/, des ganzen Vieh: 
ſtands ausmachte, die ber Kühe dagegen im Oberamt Horb, wo fie 
häufig als Zugvieh verwendet werden, 55 °/,, im Oberamt Hal 
nur 41 %,. 


186 


die unten beigejeßte Ueberficht *) zeigt, daß in der 10jährigen 
Periode von 1852 — 61 der Dinkelertrag in den 5 Jahren 
1856—60 für Maulbronn, in den 5 übrigen Jahren 1852 
bis 1855 und 1861 für Berabronn Höher geihägt if, und 
daß deßhalb gerade der Durchſchnitt für Gerabronn fih höher 
berechnet ald für Maulbronn, jo dürfte das in Betreff der 
Schätzungen Geſagte auch Hierin theilmeife feine Beftätigung 
finden. **) Auch das Verhältniß der Bezirke zu einander in 


*) Der Mittel-Ertrag des Dinkels iſt gefhätt 


im Bezirk in ben Jahren Durch⸗ 
1852 1853 1854 1855 1866 1857 1858 1859 1860 1861 ſchnitt 
v.1852 

Maul: auf Scheffel bi8 61. 


bronn. 6,50 3,75 7,00 4,08 7,50 8,00 6,00 6,00 7,00 5,00 6,08 
Gera: 
bronn. 7,00 6,00 7,50 6,50 5,50 6,00 5,50 5,50 6,00 7,00 6,25 


" *°) Außer ben bier zur Vergleichung gebrachten Oberämtern treten in 
Tabelle XXIV. von ſolchen, bei denen ein bedeutender Theil der 
Ackerfläche im Gebiet des Mufchelfalf3 Liegt, noch weiter hervor: 

1) Mottenburg und Bradenheim, welde in ber Formation be# 
Muſchelkalks und an den angrenzenden häufig mit Lehm bebedten 
Ausläufern bed Keupers, erfteres auch im Gebiet des ſchwarzen Jura, 
viel fruchtbares Land befigen, erfcheinen hier in Uebereinſtimmung mit 
ben oben gegebenen Mittel-Crträgen von 1852—61, welche betragen für 


im OA.-Bez. Dinkel. Haber. Sommergerfte. 
Rottenburg 7,65 Schfl. 4,85 Schfl. 4,65 Schfl. 
Bradenheim U0D 545 , 470 „ 


alfo das 15jährige Landmittel merklich überfteigen, in der Klaſſe ber 
. fehr ergiebigen Bezirfe und gehören befanntlih auch zu den frucht⸗ 
barften bes Landes. Es bedarf dieß baber feiner näheren Nachweifung 
und eben fo natürlich ift es anbererfeitö daß 
2) bie DOberämter Calw und Nagold, obgleich foldhe auf bem 

vom Saume bed Schwarzwald an fich ausbreitenden Mufceltalt: 
flahland viel fruchtbaren Aderboden haben, gleichwie der zum größten 
Theil der Keuperiormation angehörige Bezirk Badnang, im Ganzen 
unter den weniger Pproduktiven erſcheinen, denn dieß läßt ſich ſchon aus 
dem Verhaältniß der Waldfläche und Ackerfläche zur Gefamtfläche er: 
klären, das nach ber Landesvermeſſung ſich berechnet, bei 

Backnaug wie 39,37 und 29,59 : 100 

Nagold wie 45,36 und 38,67 : 100 

Cal wie 56,30 und 28,33 : 100. 


187 


Beziehung auf Gefamtproduktion würde fih vielleicht etwas an⸗ 
ders gefaltet Haben, wenn in Tabelle XXIV, ſämtliche Ge⸗ 

treibearten hätten berüdfichtigt werben können, denn wie im 
fünlichen Theil der Muſcheltkalkformation die Oberamtsbezirke 
Sulz und Horb fo treten im Norden berjelben Die Oberäm⸗ 
ter Heilbronn, Nedarfulm, Dehringen, Mergent- 


Hiemit gehört Calw (D.:3. 3 und 60) zu benjenigen Bezirken, welche 
die größte Wald: und die geringite Aderflähe haben, während bei 
Backnang, befien Waldungen meiftens im Gebiet be Keupers find, mit 
ben Ordnungszahlen 9 und 58 ein ähnliches Verhältniß flattfindet, 
aur mit dem Unterfehieb baß bier zugleich ba8 Areal der Wiefen mit 
19,44 °%, (D.:3. 12) gegenüber von Calw mit 7,92 9, (O.:3. 56) 
und Nagold mit 8,66%, (D.:37 50) einen größeren Umfang bat. 
Nagold nun gehört ziwar gleichfalls zu denen, bie am meilten Wald 
befigen (O.:3. 4), aber bei einer erheblich größeren Aderfliche (D.:3. 45), 
daher fi der Bezirk mit 25,101 Schefiel pro DMeile ber Klaffe 
ber produftiveren ſchon fehr annähert. 

3) Weit weniger groß ift die Waldfläche im Oberamt Oberndorf, 
während die Ackerfläche verbältnigmäßig bedeutender ift, denn nach der 
Lanbesvermeffung beträgt erftere 31,63%), (D.:3. 21), letztere 48,57 °/, 
ber Gefamtflähe (D.:3. 18). Aber Oberndorf ift nach unjeren Auf: 
nahmen unter allen Bezirken wieber derjenige, welcher in ber Regel 
verhältnigmäßig die größte Brachfläche hat, denn biefe betrug 3. B. 
1852 39,50, 1858 29,37, 1864 24,36°/,, womit er allein im Jahr 1864 
bem Oberamitsbezirk Ellwangen nachſtand, was ohne Zweifel mit ber 
in beiden Oberämtern üblichen gemijchten Dreifelder: und Feldgraswirth⸗ 
Schaft zufammenhängt. 

4) Ter Oberamtsbezirk Crailsheim fodann, deſſen Aderfläche 
größtentheild im Keuper liegt, und nur zum Heineren Theil, nämlich von 
Crailsheim an abwärts an ber Zagit und auf ber Ebene im Norden 
dem Muſchelkalk angehört, welcher Häufig von ber Lettenfohlengruppe 
und dem Diluviallehm überlagert ift, gehört den Mittel-Erträgen von 
1852 bis 1861 nach keineswegs zu ben unergiebigen Bezirken, benn 
ſolche betragen für 

Dinkel Haber Sommergerſte 

710 Schfl. 5,28 Schfl. 3,65 Schfl. 
übertreffen alſo wenigſtens bei den erſteren zwei Hauptfrüchten das 
Landesmittel, dagegen beſitzt derſelbe, wie dieß namentlich auch die von 
vielen Thälern und Schluchten getheilten Höhenzüge ber Keuperformation 
mit ſich bringen, ein großes Areal an Wieſen nämlich 21,28 °/, ber 
Gefamtflähe (O. Z. 9) und ein ziemlich ausgebehntes Brachfelb 1852 
24,30 %, (D.:3. 16) und 1858 22,11 %, (O.3. 11), woraus es 


188 


heim durch namhaften Winterweizenbau hervor, wozu für 
Mergentheim, wo der Anbau des Dinkeld zurüdtritt, auch 
noch ein ziemlich ausgebehnter Anbau des Winterroggens und 
der Wintermengfrüchte kommt, denen bier und in den Bezir⸗ 
ten Hall, Gerabronn verhältnigmäßig. dad größte Areal ein⸗ 
geräumt if. — 


denn erklärlich ift, daß berfelbe in Tabelle XXIV. unter benjenigen 
Bezirken erfcheint, die pro DMeile eine mittlere @etreibeproduftion 
aufweifen. 
55) Schließlich find noch die an einander anftoßenden am oberen 
Nedar gelegenen Oberämter Rottweil und Sulz zu Vergleihung zu 
bringen, ton denen ber erfle nach Tabelle XXIV. mit einer Gefamts 
probuftion von ca. 29,000 Scheffeln pro DMeile fih in bie Klaſſe 
ber ergiebigeren, Ichterer unter Annäherung an biefe fi mit einer 
Produktion von ca. 25,000 Sceffel pro DMeile in die Klafje der 
an Getreide weniger probuftiven Bezirke einreiht. 

Diefer nicht fehr bedeutende Gegenſatz ift zum Theil daraus er⸗ 
klärlich daß Sulz etwas mehr Waldungen bat als Rottweil, denn nad 
ber Landesvermeſſung waren von 100 Morgen Gejamtflädhe 


Waldıngen. Aecker. 
im O.-⸗A. Rottweil 25,47 D.3. 45 51,9 D.3. 10 
„ Su 29, 21 „ 27 46, ‚00 „26 


und bie Aderfläche if im gleichen Verhältnig geringer; auf der andern 
Seite erfcheinen auch bie Erträge nad) dem 10jährigen Mittel von 
1852—61 in Rottweil etwas höher als in Sulz, welche betragen für 


Dinkel. Haber. Gerſte. 
Rottweil 6,95 Schfl. 3,80 Schfl. 4,15 Schfl. 
Sulz 6,339, 351 „ 331 


Noch ift hier zu bemerken, baß ber fhon oben angeführten Eigenthüm⸗ 
lichkeit des Anbaus im Bezirk Sulz, wonach derfelbe nächſt Horb ben 
ftärfften Winterweizenbau bat, diejenige des Oberamtsbezirk Rottweil 
gegenüberfteht, daß bier die meiften Sommermengfrüchte angebaut 
werben, gleihwie in den DOberämtern Mergentheim, Hal, Gerabronn 
bie meiften Wintermengfrüdte. 
Bon 100 Morgen der ganzen Aderfläche waren angebaut 
1 1858 


852. 
mit Weizen Sommer Winter Weizen —— VWinter⸗ 
mengfrüchten. mengfruchten. 
im Bezirk Rottweil 0,50 1087 — 061 1112 0,04 
„or Su 4,57 — — 8,96 1,01 0,12. 


Kein anderer Bezirk hatte auch noch in den Jahren 1864, 1865, 1866 
einen fo großen Theil der Aderflähe mit Sommermengfrüdten an: 
gebaut. — 





189 


Grappe III. Kenper. 


Terrafienförmig erhebt fih über die Muſchelkalkflächen 
in Württemberg dad Hügelland Des Keuperd, das ſchon ver» 
möge feiner Terrainbildang nah der im Schwarzwald vor= 
herrſchenden Yormation des Buntſandſteins, diejenige Gruppe 
bildet, welche abſolut und relativ genommen, bie nächſtfolgend ges 
singfte Aderfläche varbietet (vgl. Tabelle XXIII). Da nämli 
diefe Höhenzüge in einer, im Verhältniß zu dem Flächenraum, 
den fle einnehmen, großen Ausbehnung fih über das Land 
verbreiten, jo Hat dieß Die Folge, daß, wie daB beigegebene 
Kärtchen zeigt, Die Keuperformation zwar in vielen Ober⸗ 
amtöbezirken auftritt, dagegen gegenüber von den übrigen zu» 
gleich vorkommenden Formationen in der Regel an Ausdehnung 
zurüdfieht und nur in wenigen Oberämtern die herrſchende 
Formation bildet. Berner ift bie Keuperformation eben wegen 
des hügeligen Terraind und des Mangels an größeren Flächen, 
fowie bei der großen Verſchiedenheit ihrer Bodenarten, bie, 
je nachdem die Mergel- oder Sandſteinſchichten vorberrichen, 
von den magerfien Sandböden bis zu ben ſchwerſten Thon» 
böden abwechſeln, in rauheren Gegenden mehr für Wald- und 
Wieſenbau, in milderen für Wald-, Wein⸗ und Obftbau geeignet, 
und es bildet daher auch das in ihr gelegene Aderland, wie 
Tabelle XXIV. zeigt, in der Regel nur einen verhältnigmäßig 
weniger bedeutenden oder geringen Theil des ganzen Aderlands 
ber Bezirke. Weil aber eine mehrjährige Zufammenftellung 
der Ernteerträge nach obigen geognoftifchen Gruppen noch fehlt, 
und ſolche nur nah Oberämtern berechnet find, fo läßt fi 
der Einfluß diefer Formation auf die landwirthſchaftliche Pros 
duktion auch nur an einigen Bezirken bemefjen, deren Aderland 
vorherrichend im Keuper Liegt. Dieß find, abgefehen von dem 
Stadtdirektionsbezirk Stuttgart, der in Abſicht auf landwirth⸗ 
ſchaftliche Produktion überhaupt nit in Rechnung zu nehmen 
iR, in erfler Linie Die beiden Weinbaubezirte Schorndorf und 
Weinsberg. Beide find in der milderen Gegend des Landes geles 
gen, beide aber haben dem oben Gefagten entſprechend viele Wals 


190 


dungen, Wieſen, Weinberge und wenig Aecker, denn die Ver⸗ 
haltnißzahlen find nad der Landesvermeſſung folgende: 
Auf 100 Morgen Geſamtfläche kommen 
im Bezirk Waldungen. D.:3. Wieſen. Weinberge. Aeder. Ds. 
Schorndorf 45,22 5 17,88 6,08 22,86 6i 
Weinberg 37,58 10 15,89 7,58 81,48 55 
Es erklärt ſich alfo fon hieraus, Daß beide Oberämter in 
Tabelle XXIV. unter den wenig produktiven erfäheinen, obgleich 
ihre Mittel-Erträge Höher find als dad Landesmittel, denn fie 
berechnen fi für | 
im Oberamt Dinkel, Hader. Sommergerſte. 
Schorndorf auf 7,58 Schfl. 5,28 Säfl, 4,08 Säfl. 
Weinsberg „ 6,74 „u 478, 40 5 
wobei jedoch noch zu bemerken if, daß die Erträge beider 
Bezirke etwas höher erſcheinen müßten, wenn in Der Tabelle XXIV 
vom Weizenbau ein Ertrag berechnet wäre, dem hier ein in 
Bergleigung mit andern Oberämtern verhältnigmäßig bedeutendes 
Areal eingeräumt iſt, indem namentlich Schorndorf mit dem 
benachbarten Bezirk Waiblingen im Anbau des Sommerweizens 
allen anderen Oberämtern vorangeht. 
Außerdem treten durch verhältnigmäßig größere Aderflächen 
im Keuper noch Bradenheim, Graildheim, Backnang hervor, die 
jedoch fämtlih einen großen Theil des Ackerlands auch in der 
Muſchelkalkformation befigen und daher ſchon oben zur Ver⸗ 
gleihung gebracht find, ſodann aber namentlih noch Gaildorf. 
Auch biefer Bezirk hat im Ganzen eine geringe Ackerfläche 
gleichwie Schorndorf und Weinsberg, nur mit dem Unterſchied 
daß das Areal der Waldungen weniger bedeutend iſt, Dagegen 
das Areal der Wieſen und Weiden ſich mehr ausdehnt, währen» 
ber Weinbau des rauhen Klima's wegen bier nicht mehr be= 
trieben werben kann. Nach der Landebvermeſſung kommen näm⸗ 
lich auf 100 Morgen Gefamtfläce 
im Bezirk Waldungen. Weiden Wieſen. Aecker. O.-3. 
Gaildorf 35,711: 9,77 18,00 830,56 56 
und da Gaildorf zugleich eine verhältnigmäßig große Brachflädge 
bat, (folche betrug 1852 28,66, 1858 21,54 °/, der ganzen 
Ackerflache) fo erſcheint dieſer Bezirk nad Freudenſtadt und 





191 


Reuenbürg ale der wenigſt ergiebige. Jedoch ift zu bemerken, 
dag im DOberamt Gaildorf den Winterroggen ein verhültniß- 
mäßig große® Areal eingerkumt ift, dem der Sommergerſte 
Dagegen ein relativ geringes, baber bie Produktion in Zabelle 
XXIV. bei Berudfichtigung dieſes Verhäaͤltniſſes vielleicht auch 
bier etwas bedeutender erſcheinen würde. Auch if Die Din 
kelfläche gering, die des Habers dagegen ſehr groß. Die Er⸗ 
träge bei allen dieſen Getreidearten aber find unter dem Lan⸗ 
desnrittel, denn fie betragen im Durchſchnitt von 1852 — 61 
für 
Dinkel Haber Sommergerſte Winterroggen 
4,20 Säfl. 3,90 Schfil. 3,15 Schfl. 2,10 Sc. 
Eine ähnliche Flächenvertheilung findet fodann im Bezirk 
Welzheim ftatt, wo die Keuperformation aber nur noch an den 
Thalabhangen Herricht, auf den Hochebenen dagegen der ſchwarze 
Jura beginnt, daher der größere Theil des Aderlandes auch 
ſchon dieſer Formation angehört. Nach der Landeövermiefiung 
famen auf 100 Morgen Gefamtfläce 
im Oberamt Wald O.⸗g. Wien O3. Aeder O.⸗3. 
Welzheim 43,78 6 18,91 ı14 28,88 69 
Auch Hier tft die Dinkelfläche fehr Kein, das Haberfeld 
fehe groß, der Anbau der Sommergerfte unbebeutend, verhält 
wigmäßig bedeutend Dagegen der Anbau der Wintermeng- 
früchte (früher des Winterroggene). 
Auch dei Welzheim Halten ſich die durchſchnitilichen Er⸗ 
träge bei dieſen Getreidearten unter dem Landesmittel. 
Ste betragen nämlih pro 1852 —61 für 
Dinkel Haber Sommergerfie Winterroggen 
5,43 Säfl. 4,18 Säfl. 3,49 SH. 2,64 Schfl. 
daher denn das Oberamt in Tabelle XXIV. in Beziehung 
auf Getreideproduktion unter fümtlihen 64 Bezirken bie 
61. Stelle einnimmt. 


Gruppe IV. Nas und brauner Sure. 


Well der ſchwarze Jura Ebenen bildet, Die ſich theils 
am Fuße der Alb hinziehen, theils die Keuperhöhen bedecken, 





192 


und welche großentheils mit Diluviallehm überlagert find, bietet 
derfelbe im Gegenfak zu ber Keuperformation wieder mehr 
gutes Aderland. Zugleih ift das Klima meiſtens mild und 
dem Gedeihen der meiften Feldfrüchte günſtig, nur in den höher 

6 gelegenen Gegenden rauh. Auf den ſchwarzen Jura folgen am 
Buß des Steilabfalls der Alb die verſchiedenen Zerfeßungen der 
Schichten des braunen Jura, welche im allgemeinen nicht fehr 
fruchtbare Ackerböden liefern. Doch iſt auch der braune Jura 
zuweilen von einem fruchtbaren Lehm überlagert, und überbieß 
befinden fih in den Thälern am Zuße der Alb fehr ergiebige 
Wieſen, au Hat der Obftbau in den mildern in das Gebirge 
einföäneidenden und geihüsten Thälern eine größere Ausdeh⸗ 
nung und ebenſo wird in den untern Schichten des braunen 
Jura der Weinbau betrieben. 

E83 ſchien und Daher gereöhtfertigt, ven braunen Jura mit 
dem fruchtbaren Lias in eine Gruppe zu vereinigen, ba er 
diefem Hinfichtli der landwirthſchaftlichen Produktivität ſicher 
näher ſteht, als dem weißen Jura, welcher die Hochfläche 
ber Alb Hilde. Die Erhebung über die Meeresfläche wechſelt 
bei Diefer Gruppe zwiſchen 1300 und 2900 Fuß. — 

Diefer natürlichen Beſchaffenheit entfprechend erſcheinen nun 
au in Tabelle XXIV von denjenigen Bezirken, deren Acker⸗ 
land vorherrſchend der IV. Gruppe angehört, jo zwar Daß 
alles übrige Aderland nit halb fontel ausmacht, die meiften 
in der Klaſſe der ergtebigeren getreiveproducirenden Bezirke, 
Es find dieß die einen zufammenhängenden Kompler bildenden 
Bezirke 


Tübingen, Kirchheim, 
Nürtingen, Göppingen 
Stuttgart, Amt, und 
Eplingen, Gmünd, 


wogegen die beiden höher gelegenen und rauheren Bezirke Aalen 
und Ellwangen fih in die Klafie der weniger produktiven 
einreiben. 





198 


erg von 1852 — 61 waren für einen Morgen 


Die Gelaumtyrobu bei ‚Sommer: 
en Dintel, : } 
— Sıber der. Gm im Beirt Dinkel, Haber gerfte. 


Scheffel. Scheffel. Scheffel. 
32,193 Schfl. Tübingen . 708 83,75 8,65 
29,460 „ Nürtingen 6,45 4,85 4,00 
86,272 „  Gtuttgart,Amt7,20 4,45 8,83 
35,552 „ Eplingen 6,65 4,40 4,00 


27,51 „ Kirchheimn 7,90 4,78 4,40 
26,645 „ Göppingen 6,81 4,65 8,75 
26,875 „ Gmünd 515 4,40 8,7 
15,218 „ Aalen 5,60 410 83,85 
15,788 Ellwangen 6,50 4,16 3,50 


Hienach müde Aalen dem Bezirk Gmünd zwar in Be 
ziehung auf den Mittelertrag des Dinkels vorangehen, und 
Ellmangen den 3 Bezirken Gmünd, Göppingen und Nürtingen, 
es ift jedoch zu bemerken, daß Nürtingen, Göppingen, Gmünd 
nicht nur eine verhältnißmäßig größere Aderfläche befigen als 
Aalen und Ellwangen ‚ ſondern aud eine viel Kleinere brach 
liegende Ackerfläche und daß daher Die Fläche, welde in 
den erfteren Aemtern mit Dinkel angebaut wird, um ein Bes 
deutended größer ft. 

Es kamen nämlich: 

Huf 100 Morgen Huf 100 Morgen Ackerfläche 

im Bezirk un Brade Dinfel - Haber u. — 
O.3. 1852 D.-3. 1858 1852 ©.-3. 1858 1852 1858 

Kürtingen 34,27 50 5,18 53 3,43 30,34 5 30,67 27,53 27,09 
Göppingen 37,50 47 13,76 42 10,73 28,61 14 27,01 28,10 26,97 
Smimd 43,35 34 23,02 18 17,10 27,92 18 27,27 30,50 27,36 
Aalen 33,61 52 27,63 924,66 21,80 50 21,86 26,77 26,92 
Ellwangen 32,77 54 30,03 3 25,70 13,86 63 13,69 25,99 25,28 

Hienach hat die Dinkelfläche in den Bezirken Nürtingen, 
Göppingen verhältnigmäßig mehr ald die Doppelte Ausdehnung 
als in dem von Ellwangen, auch ift fle weit bedeutender ald Die 
des Oberamts Aalen, während in dem progentalen Verhältniß 
des Haber- und Gerftenfeldes zufammen ein folder Gegenſatz 

Bärttemb. Jahıb. 1866. 13 


194 


nicht hervortritt.*) Es ift Daher natürlih, daß Nürtingen, 
Göppingen und Gmünd in obiger Tabelle in Beziehung auf 
die Getreideproduftion den Oberämtern Aalen und Ellwangen 
vorangehen. Zwar bat Ellwangen gegenüber von allen andern 
Bezirken die größte Fläche für Winterroggen (1852 waren 
12,09 9/,, 1858 11,40 %/, ver Aderfläche damit angeblümt), 
von weldem ein Ertrag oben nicht berechnet ift, allein dieß 
“ würde bie Differenz, Die in Folge der Eleineren Ackerfläche und 
der großen Brachfläche entfteht, nicht ausgleichen, welch letztere 
im Bezirke Ellwangen wie in den benachbarten Oberämten Aalen 
und Gaildorf von der mit der Dreifelderwirthfchaft gemifchten 
Feldgraswirthſchaft Herrühren dürfte. Ueberdieß mar gerade 
dad Verhältniß im Ertrag an Dinkel in dem vorzüglichen 


*) Wohl aber, wenn man bie Flächen beider Getreidearten be: 
jonders vergleicht, dein es waren im Jahr 1852 
von 100 Morgen angeblümt 


im Bezirk mit Sommergerfte. 0.3. Haber. ©.:3. 
Tübingen 21,40 1 991 56 
Nürtingen 15,50 8 1203 47 
Aalen 9,03 49 21,74 6 


Anm. Außer den oben aufgeführten Oberamtöbezirfen machen 
fi durch eine bedeutende Aderfläche in der Liazformation noch be: 
merklich die von Südweſt nach Nordoſt längs dem Zug der ſchwäbiſchen 
Alb fih folgenden Oberämter Tuttlingen, Spaichingen, Balingen und 
Nentlingen. Mit Ausnahme des Bezirks Spaidhingen ift jedoch das 
Verbältnig fo, daß bas im weißen Jura liegende Ackerland noch eine 
größere Ausdehnung hat, und ur bei letterem Oberamtsbezirk iſt das 
Verhältniß umgekehrt wie 3 : 9. 

Indem bag Aderland dieſer Bezirke teils in den fruchtbareren 
Liasebenen am Fuße der Alb theils im braunen Jura theild auf ber 
minder ergiebigen rauhen Hochebene des weißen Jura gelegen iſt, nehmen 
fie in Beziehung auf die Getreideproduftion eine mittlere Ztelle ein. 
Drei derſelben nämlih Epaihingen, Balingen, Rottweil ericheinen 
zwar in Tabelle XXIV. in der Klafie 2 der minder fruchtbaren Be: 
zirfe, Tuttlingen dagegen in Klaſſe 1, allein es ift zwifchen ihnen im 
Ganzen, mit Ausnahme bed Arcals der Weiden, weder in Bezichung 
auf die Bertheilung der Flächen überhaupt noch auf die Ausdehnung 
bed Aderlandg, der Brache, ded Dinkel-, Huber: und Geritcufeldß oder 
rüdfihtlih der Gelamtproduftion, die fih zwifhen 22,739 Scheffel 
pro D Meile bei Balingeu und 30,137 Scheffel bei Tuttlingen bemegt, 
ein fo erheblicher Gegenfat bemerkbar wie zwiſchen den binfichtlich ber 





195 


Erntefahr 1857 ein anderes, denn der Mittelertrag ſtellte ſich 
damals 

im Bezirk Nürtingen auf 8 Di 

”» „Göppingen „ 8 

n 0) Gmünd „7 " 

» mn Malen „6 „ 

„u Ellwangen. „ 6,88 „ 


Aderfläche vorherrichend zu Gruppe IL. und IV. gehörigen Oberamts⸗ 
bezirken. 
Auf 100 Morgen Geſamtfläche tommen nämlich nach ber Landes⸗ 
vermeſſung 
im Bezirk Wald. O-Z. Weide. 3. Bien . > Acder. O.⸗3. 
Tuttlingen 35,71 15 4,43 10,07 44,51 30 
Spaidyingen 29, 98 25 6,65 3 10.36 Hr 47,64 21 
Balingen 26,01 40 1381 2 1628 25 3845 46 
Reutlingen 27,51 33 1646 1 12,16 38 37,22 48 
Bon 100 Morgen Aderjeld waren 
brach angeblümt mit 
im Ober⸗ Dinkel. Haber. Sommergerfle. 
amtsbezirt 1852. 1858. 1852. 1858. 1852. 1858. 1852. 1858. 
Tuttlingen 18.72 16,02 24,91 25.99 13,42 13,97 10,13 9,84 
Spaichingen 21,50 17,27 24, 0 25,87 18,70 15.84 8,43 5,06 
Balingen 20,90 17.13 27,51 27,02 21,13 18,56 5,48 4,43 
Reutlingen 15,13 14,22 26, 52 26, ‚56 16,68 17,00 10,06 11 ‚20 
Die Meittelerträge von 1852—61 berechnen ſich bei 


Die Geſamtproduktion an Dinkel Dinkel. Haber. Sommers 

— a im Bezirk gerite. 
30,137 Scheffel Tuttlingen 6,44 4,09 3,61 
23,409 „ Spaihingen 5,94 4,64 3,95 
22,739 „ Balingen 6,66 3,78 4,06 
24,096 , Nentlingn 5,49 3,61 4,18 


63 wird ſomit das Lanbesmittel für den Dinkel mit 8,55 Scheffel 
nur von bem Mittel bed Bezirks Balingen, und das für ben Haber 
mit 4,45 Scheffel nur von dem Mittel bed Oberamts Spaichingen 
übertroffen; das Landesmittel für die Gerfte mit 3,75 dagegen nur 
von dem Mittel bes Oberamtsbezirks Tuttlingen nicht. Zu bemerken 
iſt noch dag im Oberamt Tuttlingen und Spaichingen, auch Balingen, 
gleichwie im Oberamt Rottweil feit neuerer Zeit viele Sommermeng- 
frühte angebaut werben. Bon 100 Morgen ber ganzen Aderfläche 
waren bamit angebaut . * 


\ 1852. 1858. 
im Bezirk Tuttlingen 7,49 6,50 
»„ Epaichingen 0,46 6,91 


„ ” Baling en " — 3,46 


196 \ 


Gruppe V. Weißer Iura. 


Sowohl die Erhebung über die Meeresfläche als die Bo⸗ 
denverhältniſſe find innerhalb diefer Kormation ſehr verſchieden. 
*) ‚Die Hochebene der Alb felbft erhebt fih im Südweſten, 
„auf dem Heuberg (der übrigens zu den jo eben berüßrten 
Bezirken Spaichingen, Tuttlingen, Balingen gehört) von 3000 
„bis zu 3400’ auf dem mittleren Theil der Alb, ver foge- 
„nannten rauhen Alb, von 2600—2800°; auf dem Aalbuch 
„von 2100—2400 und 2600’; auf den Herbtöfeld von 1800 
„bis 2100. Die Gegenden an der Donau aber liegen, weil 
„die Hochebene ſich allmählig gegen Süden verfladht, durch⸗ 
„Tehnittlihd 600— 1000 tiefer. Ebenjo befteht der Boden auf 
„Der Hochfläche meift aus ſehr kalkhaltigen, mit einer Menge 
„von weißen Suratrümmern genengten, loderen Böden, denen 
„in einiger Tiefe der Jurafelfen ald Unterlage dient, welcher 
„öfters der Ackerfläche jo nahe tritt, Daß die Bebauung des 
„Bodens unmöglid wird. An vielen Stellen ift der Boden 
„Dolomitiih (Verwitterung des Jura Dolomit), die Vertiefungen 
„und Einfenfungen find meift mit einem fruchtbaren Lehm oder 
„mit ſchwarzem Humus ausgefüllt, gegen Süden nimmt der 
„Lehm ſehr überhand, die Felder find nicht mehr fo fleinig 
„und wegen diefer günftigen Bodenverhältnifie fowte auch wegen 
der tiefen milden Lage beträchtlich fruchtbarer.“ 

Bon den Bezirken, welche nach Tabelle XXIV. mit dem 
größten Theil ihres Aderlands dieſer Gruppe angehören, er- 
f&deint nur Heidenheim mit einer Produktion von 33,326 
Scheffel pr. Quadratmeile als verhältnigmäßig ſehr ergiebig. 
Da nun aber der Oberamtöbezirk Heidenheim weder in Bes 
ziehung auf die Größe der Aderflähe im Ganzen, noch in 
Rückſicht auf deren Anbau, erhebliche Unterfchieve gegmüber . 
von den benachbarten Albbezirken zeigt, fo ift hier der Grund 
ber namhaften Mehrprobuktion, mit welcher er diefen voranfteht, 
mehr in der höheren Ertragsfähigkeit namentlich auch in dem 





9) Aus der obenerwähnten Beichreibung der geognoftiichen Gruppen 
von Finanzrath Paulus, 


197 


höheren Ertrag der zur Vergleihung ausgemählten Jahre 1857, 

1854, 1864 zu juchen, wie aus folgenden Zahlen hervorgeht. 
Auf 100 Morgen Geſamtfläche kommen 

im Obers 

amtsbezirk Wald D.:3 Weide O.⸗Z. Wieſen D.:3. Aecker D.s2. 

urach 2982 26 12,91 3° 16,69 23° 34,13 51 

Münfingen 23,94 54 10,33 5 877 48 5349 8 

Geislingen 25,33 48 6,2 12 11,18 39 49,47 13 

Neresheim 35,00 16 4,82 18 780 57 4670 23 

Heidenheim 42,02 7 5853 16 65 64 41,46 35 

Ulm 24,65 51 2,86 30 863 51 5449 7 

Blaubeuren 32,92 19 3,49 29 656 62 48,94 16 
Bon 100 Morgen der gefamten Aderfläche waren 

im Ober: brach angeblümt mit 

amtsbezirk i. Jahr DL. Dinkel O3. Haber OZ. Gerſte O3. 

Urach 1852 13,97 41 25,94 28 20,77 12 84 31 


1858 11,40 26,07 20,44 8,36 

Münfinger 1852 28,86 4 2238 44 19,59 17 664 4 
1858 22,82 21,82 19,06 7,16 

Geislingen 1852 28,72 5 2325 42 2368 2 4,69 52 
1858 25,29. 23,15 23,64 4,74 

Nereshein 1852 25,25 8 21,80 51 11,50 48 1869 4 
1858 24,26 20,65 11,33 19,12 

Heidenheim 1852 27,18 11 22,23 47 13,01 43 14,04 10 
1858 20,10 24,18 14,07 14,67 

Um 1852 26,12 13 23,81 40 15,61 29 8,31 32 
j 1858 21,98 24,38 14,20 9,17 

Blaubeuren 1852 24,61 15 24,34 37 21,00 10 6,32 44 
1858 23,78 23,74 19,07 6,38 

den pro Rhebrat- Mittel:Erträge Es betragen ferner bie 

UN nit pie von 1852—61 fir Mittel:Erträge für 

amtsbezirk Dinkel a, Tinfel Haber S.Gerfte 

erfte i. gt Jahr a 

Scheffel Scheffel 1857 1864 


Ed. 8 
Urach 22,031 6,21 3,47 371 7 3693 535 
Münſingen 20,785 4,78 283 288 5 350 3,50 
Geislingen 234,917 576 4238 373 7 40 3,47 
Nereshein 24,1 6,53 435.285 7 400 2,50 
Heidenheim 33,36 75 4,73 3,73 10 5,50 4,50 
Um 38,074 674 5,37 400 8 650 4,84 
Blaubeuren 26.299 5,40 4,05 3,50 6 4,00 5,00 


Es mar fomit die Schägung des Ertrags bei der Haupt⸗ 
frucht des Dinkels im Jahr 1857 für den Oberamtöhezirk 


198 


„Heidenheim um ein nambafted höher als für ſämtliche benach⸗ 
barte Oberämter, während die Grtragsihägung beim Haber nur 
gegenüber vom Bezirk Ulm zurüdfteht. Bei der Sommergerfte 
ift folche zwar niederer al8 im Oberamt Ulm, Blaubeuren und 
Urach, nimmt aber in leßteren Bezirken ein viel geringeres Areal 
ein. Hierin dürfte aljo der Grund liegen, warum der Oberamts⸗ 
bezirk Heidenheim in Tabelle XXIV den übrigen Oberämtern, deren 
Aderland gleichfalls vorzugsweiſe im weißen Jura liegt, in Be- 
ztehung auf die pr. Quadratmeile berechnete Getreideproduftion 
ſoweit voranſteht. Da aber der Mittelertrag fich für Heidenheim 
auch für die ganze Periode von 1852 —61 beim Dinkel höher 
ſtellt, als bei jümmtlichen benachbarten Bezirken und nur bei 
Haber und Gerfte gegenüber vom Oberamtöbezirfe Ulm zurüd» 
ſteht, fo muß, wenn überhaupt dad Verhältniß der Einſchätzungen 
auf die Verſchiedenheit der natürlihen Verhältniſſe gegründet 
ift, die höhere Ertragdfähigkeit des Oberamtsbezirks Heidenheim 
darauf beruben, daß folder vergleihungsweife mehr fruchtbares 
Aderland befigt, als die benachbarten Aemter, wobei die an 
der ſüdlichen Abdachung der Alb, im Brenztbal, gelegenen Mars 
fungen den Ausfchlag geben dürften. 

In obige Weberficht ift aber auch zugleih das Oberamt 
Ulm aufgenommen, obgleich beinahe die Hälfte jeined Aderlande 
zu der Formation der Molaſſe gehört, welche dort auf der linken 
Seite der Donau den füdlihen Saum des weißen Jura über- 
lagert, und auf der Höhe der rechten Seite des Lonthals und 
weiter ſüdlich jehr viel fruchtbares Ackerland darbietet, wo die 
untere Süfwafjermolaffe von Xehm- Sand» und humusreichen 
Böden bededt ift, fo namentlih auf den Markungen Beimer- 
fetten, Alpeck, Yangenau, Niederftogingen,. Göttingen und Jun 
gingen. Es ift daher Die größere Produktivität des Bezirks 
Ulm einerfeitö feiner gegenüber den übrigen Oberämtern merke 
lich größeren Ackerfläche zugufchreiben andererjeitS aber dem Ume 
ftand, daß derjelbe in die Kormation der Molafje hinüber greift, 
momit er den Uebergang zur Gruppe VI bilbet. 

Gleichwie der Oberamtöbezirt Ulm in die nächitfolgende, 
jo greift dad Oberamt Urach in die vorbergehende Gruppe IV 


199 


lad und brauner Jara hinüber, bat jedoch auf den Markun⸗ 
gen der Thalorte Bempflingen, Mittelſtadt, Mebingen, Sondels 
fingen, Neuhaufen nur etwa "/, feined Ackerlands. Dennoch 
muß Dieß Dazu beitragen, Daß daſſelbe bei einer weit geringeren 
Aderfläche von nur 84,13 °/, des ganzen Flächengehalts, in der 
Geſamtproduktion den Bezirk Münfingen mit einer Aderfläche 
von 53,49 9), noch übertrifft, denn einerjeits find im Ober⸗ 
amt Urach Die Erträge im Ganzen höher, andererjeits ift das 
Brachfeld um die Hälfte Kleiner ald im Oberamt Münfingen, 
welcher Bezirk ald der Repräſentant der rauhen Alb betrachtet 
werden kann. 


Wie der Oberamtöbezirt Urach fo erftreden fih auch die 
Dberämter Getölingen‘, Neresheim bis an den Fuß der Alb 
am nördlichen Steilabfall derſelben, letzteres ſodann Hat zus 
gleich einige Markungen im Gebiet der Molafje, in welches 
auch der Bezirk Blaubeuren ſich erſtreckt, namentlich mit den 
ſüdlich der Blau und Ach gelegenen Marfungen, doch gehört 
der überwiegend größere Theil des Aderlanded in jämtlichen 
drei Oberämtern dem weißen Jura an, und fle ftehen fich 
daher ſowohl hHinfichtlih der Größe des Aderlande und der 
Drake als Hinfichtlich der Geſamtproduktion nad) obiger Ueber⸗ 
ſicht ziemlich nahe, nur mit dem Unterſchied, daß im Oberamts⸗ 
bezirk Neresheim weit mehr Sommergerfte dafür aber auch 
weniger Haber angebaut wird, ald in den beiden andern. 


Gruppe VI. Molaſſe. 


Das von der Donau bis zum Bodenfee fich erftrediende 
oberſchwäbiſche Schuttland, das in den breiten Thälern und 
&benen mit audgedehnten Lagern von Diluviallehm und mit 
Alluvialgebilden bededt, und daher in feinem Ealfhaltigen Lehm: 
boden oder in lehmigem Sandboden im Allgemeinen noch mehr 
ald die vorhergehende Formation mit guten Ackerböden ver« 
ſehen if, zerfällt im zwei weſentlich verjchievene Theile, von 
denen das nördliche gegen die Donau ſich herabſenkende Flach⸗ 





200 


land eine Erhebung son 17—2500°, dad ſüdliche, mit freien 
Hügeln und Hügelzügen bejegte Land im Allgemeinen eine ſolche 
von 2000 — 2700° hat (auf dem Schwarzkopf jogar von 
8878°), ſich aber im ſüdlichſten Theil bei Tettnang und Ravens⸗ 
burg gegen den Bobenfee hin wieder verfladt und dort nur 
noh 1400’ über dem Meere liegt. Im fünöftliden Theile 
nun, wo die Ausläufer der Allgäuer Alpen die Adelegg mit 
ihren Vorhöhen Hereinragt, machen ſich ſchon die Einflüfie 
des Gebirgslands geltend, die Winter find ſchneereich und lange, 
und die Witterung ift im Allgemeinen rauber, fo daß ver 
Getretvebau nicht mehr mit fo günftigem Erfolg betrieben wer⸗ 
den Tann. 

Das 12jäprige Temperaturmittel von 1855—66 beträgt 


zum Beliptel 
für Um Isny 


im Frühling . 7,01 5,72 
„ Sommer . 14,19 12,66 


„ Sebfll. . 6,95 6,77 
„ Winter . —0,61 —1,21 
„ Sort . . 6,89 5,98. 


@s fann daher nicht fehlen, daß der Verſchiedenheit diefer 
natürliden Verhältniſſe entſprechend auch in Beziehung auf 
die Iandwirtbfchaftliche Produktion nach dem in Tabelle XXIV 
angelegten Mapftab bei den einzelnen Oberamtöbezirten ſicht⸗ 
bare Gegenſätze hervortreten müſſen. Es reiben fih nämlich 
in die Klafje der produftiven Bezirke des Landes ein die haupt⸗ 
fühlih im nördlichen Theil Oberſchwabens gelegenen, einen zu⸗ 
fammenhängenden geograpbiichen Kompler bildenden 6 Ober⸗ 
Ämter Niedlingen, Ghingen, Laupheim, Biberach, Saulgau, 
Waldſee, jedoch immerhin nur mit einer Geſamtproduktion von 
29—35,000 Sceffeln, fodann folgen mit einer mittelmäßigen 
Produktion von 25,000 Scheffeln Ravensburg und Leuikirch, 
und mit einer geringen endlih von 16—19,000 Scheffeln Tett⸗ 
nang und Wangen. 


Die Mittelerträge von 1852 — 61 betragen für einen 
Morgen: 


en a im Bezirt Dinkel Haber Sommer: 
gerfie beträgt pro Qua» gerite 
drat- Meile Schffl. Schffl. Schffl. 
30,263 Schfl. Lauphein 7,85 4,63 3,28 
29,804 Chingen 6,31 3,79 2,86 


84,986 Riedlingen 7,02 4,83 8,84 
80,069 ,„ Biberach 6,65 4,53 3,25 
855211 „ Saulgau 6,95 4,86 3,64 
31,522 „ Waldſee 6,74 4,83 3,60 


25,398 „ NRavensburg 6,15 4,70 3,60 
24,708 „ Reutlich 5,85 4,15 8,49 


19,512 F Tettnang 5,48 4,25 .3,53 

16,841 „ Wangen 6,03 4,18 8,48. 

Das Verhältniß der Pruchtbarkeit, wie es in obigen 
drei Bruppen der oberſchwäbiſchen Bezirke nah der auf die 
Duadratmeile berechneten Getreideproduktion dargeſtellt ift, 
drückt fih fomit bei der KHauptgetreidefruht des Dinkels 
auch in den ganz unabhängig hievon berechneten Mitteler- 
trägen von 1852 — 61 aus, und wenn der Oberamts⸗ 
bezirt Ehingen derjenige unter den probuftiveren des nörd⸗ 
lichen Oberſchwabens ift, der fih in Beziehung auf den durch⸗ 
ſchnittlichen Dinkelertrag am meiften den weniger fruchtbaren füb- 
lichen Bezirken annähert, im Haber- und Gerftenertrag aber von 
denſelben entſchieden übertroffen wird, fo tft Hierin der Einfluß 
ber Alb und des weißen Jura zu erkennen, in deſſen Gebiet, 
im Unterſchied von den übrigen bier zur Vergleichung gebrach⸗ 
ten Oberämtern, nad Tabelle XXIV beinahe die Hälfte des 
Aderlande dieſes Oberamtöbezirtd gelegen if. Die geringeren 
Erträge auf den Markungen der Alb drücken nad) Tabelle XVII 
den Durchſchnitt herab. Auch beim Oberamtsbezirk Riedlingen, 
der circa !/, feiner Aderfläche im Gebiet des weißen Jura hat, mag 
dieß dazu beitragen, daß er in Beziehung auf den Mittelertrag an 
Gerfte fogar Hinter den füdlichen Aemtern Oberſchwabens zurück⸗ 


202 


fteht, während jedoch das hiemit angebaute Areal (19,65 Proz. 
der ganzen Aderfläche im Jahr 1852 und 20,08 Prozent im 
Jahr 1858, D.3. 2 und 3) im Oberamt Riedlingen größer 
war als in den meiften übrigen Bezirken des Yanded. Ferner 
find die Oberamtöbezirfe Biberah und Laupheim mit einem 
etwad geringeren Mittelertrag an Haber eingeſchätzt als ver 
Oberamtäbezirt Ravensburg, die Differenz ift jedoch im Ganzen 
unbedeutend, und auch in Beziehung auf die Größe der anges 
bauten Fläche ift Fein fehr erheblicher Unterſchied vorhanden, 
denn ed waren mit Haber angeblümt von 100 Morgen der 
ganzen Ackerfläche 
im Jahr 1852 O-3. 1858 

im O.A.⸗Bezirk Biberach 16,32 27 17,18 

2 r Laupheim 12,44 45 1211 

m ; Ravensburg 15,31 34 14,38. 


Dagegen ſtehen fie in Beziehung auf den Mittelertrag der Som- 
mergerfte von 1852—61 hinter fämtlihen Oberämtern Ober: 
ſchwabens zurück, während das Areal, das in den lekteren 
damit angebaut wird, weit geringer if, denn es waren von 
100 Morgen der ganzen Aderfläche mit Sommergerfte angeblümt 
im Jahr im Jahr 
im O.-A.-Bezirk 1852 O.3. 1858 
= Biberach 12,10 16 13,56 
Laupheim 13,73 14 15,42 
NRavendburg 6,41 43 6,52 


Leutkirch 5,831 47 7 ‚cal 
Tettnang 3,76 57 2,94 
Wangen 4,40 53 5,05 


Immerhin aljo find erftere 2 Bezirke in der Geſamtpro⸗ 
duktion voran, und ob dad abweichende Verhältniß in den Mittels 
erträgen, bier in der Verſchiedenheit der natürlichen Einflüſſe 


oder in einer hiemit nicht übereinftimmenden Schäßung feinen 
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Grund Habe, läßt ſich vorläufig nicht entjcheiden. 


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203 


VI. Bie Bertheilung der verfchiedenen Agrikultur- 
Gewächfe auf die geognofifchen Eruppen. 


Es geht ſchon aus dem Biöherigen hervor, daß Die geo⸗ 
gnoſtiſchen Verhältniſſe und die Erhebung über die Mecreöfläche 
nicht nur auf den landwirthſchaftlichen Betrieb, ſowie auf Die 
Quantität der landwirthſchaftlichen Pflanzen-Probuftion in den 
verſchiedenen Landesgegenden, fondern auch auf die Auswahl der 
Kulturpflanzen und auf Verſchiedenartigkeit und Manchfaltigkeit 
der Produfte, welche kultivitt werden können, großen Einfluß 
ausüben muß, weßhalb wir in nachftehender Tabelle auch noch 
die Reſultate der 1864 nach obigen 6 geognoſtiſchen Gruppen 
erfolgten Aufnahme der Felderanblümung darſtellen. 


204 





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Tabelle XXV. 


Prozente der ganzen Acerfläche einjchließlih der Brache, welche von der betreffenden Kul 


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1864 auf die 6 geognoſtiſchen Gruppen kommen, und zwar auf Gruppe 





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Fortfegung von Tabelle XXV. 
. [Prozente der aanzen Aderfläche einſchließlich der Brache, welche von der betreffenden Kulturart 



















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21 


Fortſetzung von Tabelle XXV. 
Prozente der ganzen Ackerfläche einſchließlich der Brache, welche von der betreffenden Kulturart 


1864 auf bie 6 geognoftifchen Gruppen famen, und zwar auf Gruppe 


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215 

Bergleiht mau nun die Ausdehnung der landwirthſchaft⸗ 
lich benügten Flächen in den verjchiedenen ®ruppen mit ein- 
ander, fo ergibt fih Folgendes: 

Was die Brade anbelangt, jo tft die verhältnigmäßige 
Ausdehnung des Brachfelds am größten in Gruppe I Buntſand⸗ 
fein (Schwarzwald) und Gruppe V Weiher Jura (Alb). Sie 
nimmt im Schwarzwald mit 22,32%), der ganzen Aderfläche 
einen größeren Naum ein ald jede der neun Hauptabtheilungen ' 
bed angeblümten Feldes, auf der Alb dagegen mit 
18,05 °/, ſteht fie in verhältnigmäßiger Ausdehnung nur dem 
Dintele und GHaberfeld nad. Bei den übrigen vier Gruppen 
bewegt ſich der Unterſchied nur von 9,550/, im Keuper bis 
11,05 in der Gruppe Melafle. 

In jämtliden Gruppen fodann nehmen die Kulturflächen 
bes Dinfeld und Haberd gegenüber von allen übrigen ben 
größten Raum ein, fo zwar, daß nicht nur, wenn man in jeber 
Gruppe die Prozente dieſer beiden Flächen zufammenrechnet, 
Teiner einzigen der übrigen Kulturarten ein gleich großes Areal 
eingeräumt iſt, fondern au daß, wenn man die Prozente 
des Dinteld und Habers je einzeln mit denjenigen der übrigen 
Kulturgewächſe vergleiht, jolde auch dann nicht übertroffen 
werben, mit der einzigen Ausnahme, daß in der Gruppe III 
(KeupersHügelland) Die in der vierten Abtheilung zujammenges 
faßten Kulturfläden der übrigen Winter und Sommerhalm«- 
früchte mit 14,35 °/, ein größeres Areal einnehmm als das 
Haberfeld. (Siehe den Zufammentrag der Tabelle XXV). 

Was die. Dinkelfläche insbeſondere anbelangt, jo ift ſolche 
mit 15,41 %/, am geringftien in Gruppe I Buntjandftein 
(Schwarzwald), hm größten mit 26,83 in Gruppe IV (Liad- 
ebenen und Vorhügel am Fuß der Alb), und mit 25,97 in 
Gruppe VI Molaſſe (Oberſchwaben), während fie fih in ven 
übrigen drei Gruppen zwifchen 22,12 und 23,61 °/, bemegt. 

Die Haberfläche Dagegen ift mit 12,23°/, am geringften in 
Gruppe II Mufceltalt (Nedargegend, Hohenloheſche Ebene ıc.), 
am größten Dagegen mit 18,33 %/, in Gruppe V Weiher Jura 
(Alb) und Gruppe I Buntſandſtein (Schwarzwald) mit 17,84 9/,. 

In den übrigen Gruppen bewegt ſich ſolches zwiſchen 


216 


18,60 %/, und 15,97 9/,. Die Fläche fodann, welde vie 
Sommergerfte einnimmt, iſt mit 2,54%, wieder am Eleinften 
in Gruppe I Buntfandftein (Schwarzwald), am größten in 
Oruppe VI Molafie (Oberfhwaben), mit 13,33 und in 
Gruppe II Muſchelkalk (Nedargegend, Hohenloheſche Ebene x.) 
mit 11,609/, in den drei übrigen Gruppen differirt dad Areal 
nur von 8,81 bis zu 10,04%). 

Das Sommergerſtenfeld iſt ferner in Gruppe IV, V, VI, 
größer ald das Areal der unter Abtheilung IV zufammenge- 
faßten übrigen Winter- und Sommerhalmfrüdhte, während in 
Oruppe I Buntjandftein dagegen leßteres beinahe um das Fünf⸗ 
fache größer ift als erſteres, in Gruppe III dagegen fich zu jenem 
verhält wie 163 : 100 und in Gruppe II Muſchelkalk jolches 
nur um weniges übertrifft. — Bon den 12,22 °/, aber, bie 
im Schwarzwald die Abtheilung der übrigen Winter- und Som⸗ 
merbalmfrüchte einnimmt, fommen auf Winter: und Sommer- 
toggen wieder allein 8,79 %/, und nur 8,43 °/, auf alle übrigen 
und im Keuper kommen von 14,35 0/, derjelben 6,74 auf 
Winter und Sommerroggen, 3,71 auf Winter und Sommer⸗ 
mengfrüdte und 3,04 auf Winter- und Sommerwelzen. 

Am geringften ift bei ſämtlichen Gruppen der Unterſchied 
in der Ausdehnung des Kleefelns, er bewegt fi nur zwiſchen 
8,770), im Keuper und 11,92 in Gruppe VI, Molafle. 

Dagegen differirt die Ausdehnung der Kartoffelfläche wies 
der um mehr ald dad Doppelte. Das größte Kartoffelfeld mit 
11,54), hat Gruppe I Buntſandſtein (Schwarzwald) ſodann 
Gruppe III Keuper mit 10,98 %/,, das geringfte Der weiße 
Jura (Ab) mit 5,01 und Gruppe VI Molafje (Oberſchwaben) 
mit 5,27°),. : 

Am wenigſten Handelsgewächſe (2,04 °/,) werben in 
Gruppe V, auf der Alb, am meiflen in Bruppe II WMufchel- 
kalk angebaut. Don dem Areal der Handelsgewächſe aber, 
weldhe angebaut werden, kommen in Gruppe I, Buntſandſtein 
(Schwarzwald) 81%,, in Gruppe IV, (Xiasebenen und Vor⸗ 
hügel am Buß der Alb) 67 °/,, in Gruppe III Keuper 57 %,, 
auf Flachs und Hanf. 

Das Areal der Wurzelgemächfe und des Kopfkohls iſt am 


R 217 


unbedeutendften in Gruppe V Weißer Jura (Ab) mit 2,08 °/,, 
am größten in Gruppe II Muſchelkalk mit 4,78 °/,. Bon 
dem Areal dieſer Feldfrüchte aber kommt in letzterer Gruppe 
das Meifte, nämlih 3,83 %/, der ganzen Aderfläe, auf Run⸗ 
telrüben, in Gruppe I dagegen an 3,31 °/, der ganzen Ader-. 
fläße 1,69 auf Kopfkohl; in Gruppe IV fodann an 3,12%, 
1,14%/, auf Kopſkohl (Kraut) und 1,449/, auf Runtelrüben. 

Daß Areal der IX. Abtheilung von Feldfrüchten (Hüljen- 
früdte und Mais) iſt am geringften in Gruppe I Buntfand- 
ftein (Schwarzwald) mit 2,07 %,, am größten in Gruppe II 
Mufceltalt mit 4,72%, und in Gruppe III Keuper mit 
8,56 °/,, mwobet jedoch in erfterer auf Widen allein 2,22°/,, 
in legterer auf Widen 1,45 und auf Maid 0,73, zufammen 
2,18 °/, kommen. 

Indem fich diefe Vrozentalberehnungen nur auf die Aufs 
nahme eined Jahres gründen, Tann in dem, Verbältniß der 
verjchiedenen Gruppen zueinander, namentlich da, wo die Gegen⸗ 
füge nicht weit auseinanderliegen, in anderen Jahren manche 
Beränderung Play greifen. Im Ganzen aber find, mie aus 
der DVergleihung des Aderareald verfchiedener Bezirke nach 
einer Reihe von Jahren hervorgeht, die Verhältniffe der Kultur» 
flächenvertheilung Doch ziemlich flabil, jo daß bei den meiften 
Ackergewächſen die Veränderungen in der Regel allmählich vor 
fi gehen und weiter um fich greifen. Es dürfte daher für Die 
Sauptfache eine kurze Zeichnung obiger Gruppen nad den 
wefentlichen Unterſchieden in der Kulturflächenvertheilung auch 
nach der Aufnahme nur eined Jahrgangs immerhin von Intereſſe 
fein, und hienach ergibt ih alddann folgende flatiftiihe Charak⸗ 
teriſtik. 

Gruppe I Buntſandſtein, von der 63°/, mit 
Wald bevedt find, Hat zugleich mit der relativ größten Wald⸗ 
fläche die verhältnigmäßig geringfte Aderflähe mit 23 9), 
ebenfo die geringfte Weidefläche (3,07 %/,), Wieſen, Gärten, 
Länder nur mehr als Gruppe V Weißer Jura, Weinberge aber 
mehr als Gruppe V und Gruppe VI Molafe, 

— Bon der Aderflähe ſelbſt gehört mehr als in allen 
übrigen dem Brachfeld an (22°/,). Berner wird vergleichungs⸗ 


218 


weije am wenigften Dinkel, Sommergerfte, am melften Roggen, 
(Sommerrogen verhältnigmäßig mehr als in allen anderen 
Gruppen) gebaut, Haber nur in. Gruppe V Weißer Jura 
(auf der Alb) noch mehr, ebenfo ift die Kartoffelfläche relativ 
die größte. — Unter den Handelögewächjen ift dem Flachs und 
Hanf zufammen, unter den Wurzelgewächſen ven weißen Rüben, 
den Riefenmöhren, dem Kopftohl eine verhältnifmäßig größere 
Bläche eingeräumt als in allen übrigen Gruppen, im Anbau 
ber Hüljenfrüchte dagegen ſteht die Gruppe wieder Hinter allen 
übrigen zurüd. 

Gruppe Il Muſchelkalk. Sie Hat die relativ 
fleinfte Walpflähe (23 °/,) und die größte Aderflähe (53°/,), 
ein mittelmäßiged Arcal an Wiefen (nur Gruppe I und V 
haben weniger) und ein geringes an Weiden, denn bei dieſen 
ftebt nur die Gruppe I Buntfandftein nad. — Beträchtlich da⸗ 
gegen ift in dritter Stelle das Areal der Gärten und Länder 
mit 1,90 %/, und das der Weinberge (2,75 °/,) ift nur in 
Gruppe III Keuper größer. Was die Aderfläche anbelangt, 
jo ift die Brachfläche zwar relativ etwas größer ald die der 
®ruppe III und IV, Keuper und Liad, aber immerhin klei⸗ 
ner als in allen übrigen. SHinfichtlih der einzelnen Acker⸗ 
pflanzen ſodann ift berworzubeben, daß Die Gruppe II im 
Areal der Handeldögewähje, Wurzelgewädje, Hül⸗ 
ſenfrüchte ac. allen übrigen vorangeht, in den der Sommer«- 
gerfte nur der Gruppe VI Molafje (Oberſchwaben) nachfteht. 
Dagegen fteht fie eben wegen ver Berjchiedenartigfeit ded An⸗ 
baus in der relativen Größe der Dintelfläche allen übrigen 
Gruppen, mit Ausnahme der Gruppe I Buntjandftein (Schwarz- 
wald) nah, und ihr Haberfeld iſt vergleichungsmeife Das 
geringfte. | 

Was Die unter Abtheilung IV vereinigten Getreibearten an» 
belangt, fo ift e8 namentlih der Anbau des Wintermeizend und 
der Mengfrüchte, in welchem fie alle übrigen Gruppen übertrifft, 

Dad Kleefeld ift nur bei Gruppe IV und III, Lias und 
Keuper noch geringer, jedoch wird in Gruppe II am melften 
Luzerne gebaut, Im Kartoffelbau fliehen ihr nur Gruppe VI 
Molafle und Gruppe V Weißer Jura nad. 


— 





219 


Unter den Handeldgemächlen tft ed namentlih der Mohn 
auch Reps, welder vorherrſcht, Flachs und Hanf wird relativ 
wenig gebaut, Tatat und Gidorien aber vergleihungsweife 
bier in Gruppe II am meiften. 

An Maid und Hopfen wird nur in Gruppe III Keuper 
verhältnigmäßig mehr gebaut. — 

Für Hülfenfrüdte ſodann bat der Mufiheltalt Die größte 
Aderflähe, und übertrifft namentlih im Areal der Erbſen, 
Aderbobnen, Widen alle übrigen Gruppen. Unter den Wurzels 
gewächſen find es die Runkelrüben, denen hier das größte 
Areal eingeräumt ift, und mährend die Blächenprogente der 
übrigen Wurzelgewächſe fowie des Kopfkohls relativ unbedeutend 
find, bewirkt dieß dennoch, Daß der Mufcelfalt in NRüdficht 
auf die unter VIII zujammengefaßten Arten von Feldfrüchten 
allen übrigen Gruppen voranfteht. — 

Gruppe III Keuper Hat mit 89,47 %/, nach dem 

Schwarzwald die verhältnigmäßig größte mit Wald bedeckte 
Fläche, ebenfo aber mit 3,64°/, dad größte Areal an Wein 
bergen. In Beziehung auf Gärten und Länder fteht fie nur 

gegen Gruppe IV Lias zurüd, binfichtlih der Weiden hinter 
Gruppe V Weißer Jura und Gruppe IV Lias, und mad bie 
Wieſenfläche betrifft, Hinter Gruppe IV Lias und Gruppe VI 
Molafje (Oberſchwaben). 

Die Aderfläche ift nach der des Buntſandſteins (Schwarz- 
wald) progental Die kleinſte, Dagegen aber audy diejenige mit 
der Eleinften Brache. 

Unter den Getreivefrüchten find es die in Abtheilung IV 
vereinigten, welden im Ganzen vie größte Fläche gewidmet 
ift, im Binzelnen aber find ed der Sommerdinkel und der Som- 
mermeizen, jodann Buchweizen und Hirfe in deren Anbau Die 
Gruppe allen übrigen voranfteht, doch iſt auch der Anbau bes 
Winterweizens, Winterroggens und der Wintermengfrüchte res 
lativ bedeutend. 

Mittelmäßig iſt das Areal des Dinkeld, dem nur bie 
Prozente der Gruppe II und I nadftehen, und nocd geringer 
Dad des Haberd welches nur in Gruppe II, ſowie das der 
Gerſte das nur in Gruppe I geringere Prozente aufweiſt. 


220 


Das Aderland, welches mit Klee angebaut if, ſteht prozen⸗ 
tal Hinter dem aller andern Gruppen zurüd. *) 

In Beziehung auf die Ausdehnung des Kartoffelbau’s 
aber ſteht Gruppe III Keuper nur hinter Gruppe I Buntjand- 
ſtein (Schwarzwald) zurüd. 

Mit dem Anbau der Handelsgewächſe im Allgemeinen 
nimmt die Gruppe III eine mittlere Stellung ein, doc geht 
fie im Hopfenbau allen übrigen voran, 

Im Anbau der Wurzelgewächſe dagegen, namentlich der - 
Runkelrüben, fteht fie nur der Gruppe II Mufcheltalt nach, 
ebenfo in Beziehung auf die unter IX vereinigten Gewächſe, 
weil der Bau von Mais (Welſchkorn) Hier relativ Die größte 
Fläche einnimmt. 

Gruppe IV Lias und brauner Jura bat bei 
einer nicht jehr bedeutenden Walpfläche (nur Gruppe VI Molaffe 
und Gruppe IT Muſchelkalk ſtehen Hierin nad) die größte 
Flähe an Wieſen, Gärten und Ländern und in Beziehung 
auf Das Areal an Weiden fteht fie nur hinter Gruppe V 
weißer Jura, zurüd. Das Areal an Weinbergen ift nicht von 
Bedeutung bat aber nad den’ Progenten der Gruppe IT und IH 
verhältnigmäßig noch bie größte Ausdehnung. 

In Beziehung auf die Ausdehnung des Ackerlands ſteht 
die Gruppe in Alter Linie, nur bei Keuper und Buntfandftein 
(®ruppe III und I) ift ſolche geringer, das Brachfeld aber ift 
nur in Gruppe III relativ noch kleiner. 

- Dem Anbau des Dinkel ift bier verhältnigmäßig die 
größte Fläche gewidmet, im Haberbau aber geht die Gruppe V 
weißer Jura (Alb) und die Gruppe I Buntfandftein (Schwarz« 
wald) vor, und im Anbau der Sommer-Gerfte die Oruppe VI 
Molafje (Oberſchwaben) und Gruppe II Muſchelkalk (Nedar- 
gegend, Hohenloheſche Ebene ıc.) In Beziehung auf die unter IV 
vereinigten Getreidearten nimmt fle im Ganzen die geringfte 
Stelle ein. 


/ 


*) Mo- dad Areal ber Weinberge von größerer Bedeutung ift, 
wird der Grund zum Theil barin liegen, daß vielcs hievon zeitweife 
zum Kleebau benügt wird. 


221 


Au das Kleefeld iſt verhältnigmäßig unbeveutend, die 
relative Ausdehnung des Kartoffelbau’8 dagegen fleht nur hinter 
der der Gruppe III. Keuper und 1. Buntfandflein (Schwarz- 
wald) zurüd. 

Der Anbau der Handelsgewächſe ift verhältnigmäßig nicht 
bedeutend, nur dad dem Hanf gewidmete Areal@ft nach dem 
der Gruppe I (Schwarzwald) hier das größte, und die Aus- 
Dehnung des Flachsbaues auch des Hopfenbaues iſt eine mittlere, 

Das den Wurzelgewächſen und dem Kopftohl zufammen 
eingeräumte Areal ift nur noch in Oruppe VI. Molafje (Öber- 
Ihmwaben) und Gruppe V weißer Jura (Alb) noch geringer, 
aber dad dem Bau des Kopfkohls insbeſondere gewidmete nach 
dem der Gruppe I (Buntfandftein) das größte. Außerdem ift 
nur dem Nunfelrubenbau ein größerer Ylächen-Antheil einge 
räumt. — Im Anbau der Hülfenfrüchte nimmt die Gruppe IV 
eine mittlere Stellung ein, doch iſt unter diefen dad ben Ader- 
bohren eingeräumte Areal nah dem der Gruppe II Mufchels 
Talk relativ das größte. 

Gruppe V Weißer Jura hat nad Gruppe I und III 
Buntjandflein und Keuper noch die größte Ausdehnung Des 
Waldareals mit 32,79 °/,, jodann nah Gruppe II Mufcel- 
kalk und Gruppe VI Molafje noch die größte Ausdehnung 
der Ackerfläche. Dabei ift die Fläche der Gärten, Länder, 
Weinberge, Wieſen relativ Die Hleinfte, die der Weiden mit 
10,65°%/, Dagegen die größte, und im Aderfeld jelbft ift Die 
Ausdehnung der Brache mit 18,05 %/, nah der Brachfläche 
der Gruppe I Buntjandflein (Schwarzwald) die bedeutendſte. 

Was die einzelnen Kulturen im Aderbau anbelangt, fo 
fteht fie Hinfichtlich des Haberbaus mit 18,33 9), allen übrigen 
Oruppen voran, in Beziehung auf das Dinkelfeld nur hinter 
Gruppe IV Lad und Gruppe VI Molafje zurüd, im Anbau 
ber Sommergerfte aber hinter Gruppe VI Molafie, Gruppe II 
Mufcheltalt, und Gruppe IV Las. 

Den in der vierten Abtheilung zufammengefaßten Winter» 
und Sommergetreivefrüchten ift wie in Gruppe IV Lind bie 
geringfte Fläche eingeräumt, nur geht Gruppe V weißer Jura 


222 


im Anbau der Sommermengfrüchte Indbefondere den übrigen 
Gruppen voran. 

Das Areal des Klee's Dagegen iſt nad demjenigen ber 
Gruppe VI Molafje relativ daB größte, das Kartoffelfeld da⸗ 
gegen wieder gegenüber von allen andern Gruppen daß geringfte, 
ebenfo dad Mreal der Handelsgewächſe und Wurzelgewächſe, 
und nur im Areal der Hülfenfrüchte gebt diefe Gruppe noch 
der Gruppe VI Molaffe und Gruppe I Buntjandftein vor, 
wozu der Anbau der Widen beiträgt. 

Gruppe VI Molafjfe. Nur Gruppe TI Mufchelkalt 
hat noch eine geringere progentale Ausdehnung der Waldfläche 
und eine größere der Aderfläcdhe, und ebenfo nur Gruppe IV 
Lias eine größere Ausdehnung der Wiefenfläche. In Beziehung 
auf die relative Ausdehnung der Weiden geht fle mit 4,07 9%, 
noch der Gruppe II Muſchelkalk und der Gruppe I Bunt 
fandftein vor, rüdfichtlich der prozentalen Fläche der Gärten 
und Xänder der Bruppe I Buntjandftiin und Gruppe V 
Weißer Jura und bezüglich des Areals an Weinbergen nur 
Tegterer. | 

Die Brache iſt in Gruppe I Buntfandftein (Schwarzwald) 
und Gruppe V weißer Jura (Alb) noch größer als in Gruppe VI 
( Oberſchwaben). Unter den einzelnen Adergewächien bat das 
Dintelfeld in dieſer Gruppe nächſt demjenigen der Gruppe IV 
(Lad), relativ Die größte Flächenausdehnung, das Areal 
der Sommergerfte hiet aber unbedingt die größte gegenüber 
von allen übrigen Gruppen. In Beziehung auf Die relative 
Ausdehnung des Haberfelds fteht Diefer Gruppe nur Gruppe III 
Keuper und Gruppe TI Muſchelkalk nah, und in Beziehung 
auf die Ausdehnung des Areals der unter IV zufammenge- 
faßten Wintere und Sommerhalmfrüchte nur Gruppe V weißer 
Jura und Gruppe IV Las, jedoch ſteht fie, mas insbe⸗ 
fondere das Areal des Minterroggens und der Wintergerfte 
gerfte anbelangt, ſämtlichen übrigen Gruppen voran, auch iſt 
das Areal des Sommerroggend relativ nicht unbedeutend. 

Das Kleefeld, namentlich das des rothen Klee's, Hat in 
diefer Gruppe das größte prozentale Areal, das Kartoffelfelo 


x 


228 


Dagegen iſt nur in Gruppe V weißer Jura verhältnigmäßig 
noch Kleiner. 

Hinſichtlich des Areals, dad den Handelsgewächſen einges 
räumt iſt, geht ihr nur die Gruppe II Mufchelfalt vor, von 
den einzelnen Handelsgewächſen aber find es der Reps und 
der Flache, welche das größte Areal einnehmen. 

Im Anbau der Wurzelgemächfe weist nur die Gruppe V 
eine noch geringere prozentale Flächenausdehnung auf, jedoch 
ſteht Gruppe VI, was die einzelnen Gewächſe anbelangt, im 
Areal der Stedrüben gegen fämtlihe übrige Gruppen voran. 
Ebenſo ift_dem Anbau der Hülfenfrüchte nur in Gruppe I 
Buntfandften eine geringere Fläche gewidmet, während die 
Gruppe VI dennoch nähft Gruppe II Muſchelkalk relativ das 
größte Areal mit Wien angepflanzt bat. Auch das Areal 
der Linien ift nicht unbedeutend. 

Es war unjere Abficht, in Vorſtehendem auf ſtatiſtiſchem 
Wege den Nahmeid zu liefern, wie fehr Die geognoftifchen 
Sormationen, indem fle in ihren Zerfegungen die Bodenbes 
ſchaffenheit bedingen, neben der Erhebung über die Meeres⸗ 
fläche für die landwirthſchaftliche Produktion maßgebend find, 
und welch großen Einfluß fie nicht nur auf die Höhe des Er⸗ 
tragd im allgemeinen, jondern aud auf die Auswahl und die 
Verſchiede nartigkeit der Produkte ausüben; denn vergleicht man 
De ſechs Gruppen in leßterer Beziehung, fo fcheint die Mannig- 
faltigleit der Kulturgewächſe um fo größer zu fein, je mehr 
Ah das Aderland einer Gruppe in den nieder gelegenen vom 
Klima begünftigten Xandesgegenden ausbreitet, — die Areal: 
Brozente mwenigftend, welche ven VII. VIII. und IX. auf 
geführten Handelsgewächſen, Wurzelgewächſen und Hülfenfrüch- 
ten eingeräumt find, werden, wie nachftehende Weberficht zeigt, 
verhältnigmäßig größer, Die der übrigen Feldfrüchte und der 
Brache verhältnißmäßig Kleiner. 

Von der ganzen Ackerfläche iſt nämlich eingeräumt: 

in Gruppe den Handelsgewächſen, ben übrigen Feld⸗ 


Wurzelgewächſen, früchten und der 
Hülſenfrüchten Brache 
Muſchelkalk 13,71 86,29 
Keuper 11,18 88,82 





224 


Lias x. 9,88 90,67 
Molafie 8,93 91,07 
Buntſandſtein 8,61 91,39 
Weißer Jura 6,60 93,40. 


Sollte uns dieſer Nachweis einigermaßen gelungen ſein, 
ſo würde hierin zugleich der Beweis liegen, wie ſehr die ſeit 
einigen Jahren ſtattgehabte Aufnahme der Ernteergebniſſe nach 
geognoſtiſchen (natürlichen) Gruppen gerechtfertigt iſt. 

Noch prägnanter wären vielleicht die Unterſchiede und 
Gegenſätze zwiſchen den verſchiedenen Landestheilen hervorge⸗ 
treten, wenn uns für obige Darſtellung auch eine Aufnahme der 
Emte-Erträge nach geognoſtiſchen Gruppen zu Got geſtan⸗ 
den wäre. Diele hat aber erſt mit dem Jahr 1865 begonnen 
und iſt zwar bis zum Jahr 1867 fortgejegt worden, da jedoch 
einerjeitö die Berechnungen für 1867 noch nicht beenvigt find, 
andererfeitd doch menigftend Die Reſultate mehrerer Jahre zur 
DVergleihung gebracht werben jollten, jo müſſen wir und eine 
Darftelung der Ernteergebnifje nach geognoſtiſchen Gruppen, 
bei welcher nicht blos das Areal fondern auch Ertrag und 
Audjaat in Berechnung gezogen werden Tann, für einen künftigen 
Jahrgang der mwürttembergifchen Jahrbücher vorbehalten. 


VIL Die Gefamt-Getreideproduktion Württembergs. 


Die durchſchnittliche Geſamt⸗Getreideproduktion Württem⸗ 
berge von 1862 — 1866 berechnet ſich nach obigen Tabellen 
(I — XVII), wenn hiebei das durchſchnittliche Ergebniß an 
Dinkel, Haber, Gerſte, Roggen, Weizen, Mengfruͤchten, Buch⸗ 
weizen, Hirſe und Mais zuſammengenommen, ſodann der Dinkel 
oder Spelz, um die Vergleichung mit der Produktion anderer 
Länder zu erleichtern, nad dem durchſchnittlichen Ergebniß in 
Kernen reducirt wird, wonach 1 Scheffel Dinkel 3,16 Simrt 
Kernen gibt, folgendermaßen: 


1 


- za. 225 


& j — — ber 
A) Halmfrüchte. — — 
I. Dinkel. Bi 


a Binterdinfel, Einkorn und Emer 4,272,852 Schffl. 6,482,344 Ctr. 


b. Eommerdinfel, Eintom u. Cmer 16,360 „ 24,820 „ 


e. Binterdinkel, unter den Wintermengfrüchten begriffen 
(wenn das Erzeugniß an folden nad dem burg: 
ſchnittlichen Verhältniß des Kernens zum Dinkel als 
halb Dinkel und halb Roggen berechnet wird, wonach 
auf 3,46 Schfil. Sefamtertrag pr. Morgen 2,48 Schffl. 
Dinkel und 0,98 Scheffel Roggen kommen) an 
138,228 Scheffel bieber . . . 99,077 Schfil. 150,310 


zuf. 4,388,209 „  6,657,474 


in Kernen rebucirt mit 0,395 1,733,374 „ 
macht & 259,97 8 pr. Scheffel Kemen . . . 4,906,252 
I. Haber 1,915,964 Schffl. 3,184,524 
Hiezu, wenn bie Sommermengfrüchte, welche großen: 
theils aus einem Gemenge von Haber, Widen ıc. beftehen, 
zur Hälfte al3 Haber und zur Hälfte in letterer Frucht 
berechnet werben, an 106,094 Scheffeln, nad) Abzug des 
bierunter begriffenen durchſchnittl. Erzeugnifjes an Buch⸗ 
wegen und Hirfe mit 3,600 Echefiel, 
noch 102,49 , 


zur Bälfe -» 2 2 2 2 2. 51,247 Schffl. 85.178 „ 
zuf. 1,967,214 „ 3,269,702 , 


unb auf glatte Frucht rebucirt 
zur Hälfte 983,606 „ 1,634,851 
III. Gerſte. 
a Sommergefe  . . . . .» 1,084,515 °„  2,525,835 
b. Wintergefle . . . 2... 28,95 „ 63,697 


1,113,50 „ 2,589,532 


IV. Roggen. 


& Winterroggen . . 2.326818 „ 808,940 


b. desgl. unter den Wintermengfrůch⸗ 
ten begriffen nach obiger Bemerkung 39,151 „ 96,907 
eo Sommerrggen . . .. . 56,081 „ 131,947 


422,050 „ T037,79 5, 


V. Weizen. 
a. Winterweizenn....... 84,05 „ 223,718 
b. Sommewegn . 2... 31,818 „ 79,819 


” 


115,853 „ 303,537 „ 


Bizttemb. Iahrb. 1866. 15 


. 226 


Rebuftion der 

wflrttemb. Sche 

ins Zollgewwidht. 
VI. Maid... 2.2.0. M,612 Schill. 55,933 Er. 
VII. Pirfe und Buchweizen 3,60 „ 8,712 „ 


zuf. A) Halmfrüchte 5,377,200 „ 11,771,467 „ 
beziehungsmeife wenn der Haber 
auf glatte Frucht rebucirt wird 4,393,595 „ 10,136,616 „ 


Ferner beträgt die durchſchnittliche Produktion an 
B) Hülfenfrüchten 


und zwar an 

1. ten 2.2 2 222. 2714 5 77212 „ 

2. &inien. © 2 2 220. 3542 „, 99,755 „ 

3. Sartnbobnen . . N» 7148 „ 21,205 „ 

A. Aderbohnen . . 2 2 2. 33955 „ 101,958 „ 

5. Wide . . 2... 101,632 „ 276,968) „ 
Hiezu wenn bie Hälfte ber Sommer: | | 
mengfrüchte zu Wicken gerechnet wird 51,247) „ 139,658] „ 





152879 „ 416,626 „ 
zuſ. TI. 
und bie durchfchnittliche Produktion an Kartoffeln 
25,268,380 Simri . 9,612,092 Ctr. 

Es beträgt jomit das ganze Erzeugniß an den eigentlichen 
Getreidefruͤchten 5,377,200 Scheffel, wenn der Haber als rauhe 
Frucht nur zur Hälfte gerechnet wird, 4,398,595 Scheffel, 
und das Dinkelerzeugniß macht hievon in Mürttemberg im 
erften Kal 32 im letzten 89 %/, (wenn dem Gewicht nad 
gerechnet wird 38 und 44 °/,) der ganzen Getreiveproduftion 
aus, womit Württemberg ficher den meiften anderen Ländern 
voranftehen wird, fofern in diefen entweder Weizen oder Noggen 
die Hauptgetreidefrucht bildet. 

Nimmt man den Dinkelfernen mit dem Weizen zufammen, 
fo beträgt die durchſchnittliche Geſamtproduktion in Württems 
berg 1,849,227 Scheffel. 

Berechnet man ſodann die landwirthſchaftliche Produktion 
Württembergs bei ſämtlichen Keldfrüchten nach dem Durchfchnitt 
der 15 Jahre von 18°2/,, im Ganzen und auf je 1000 Mor⸗ 
gen, fo zeigt die nachſtehende weitere Tabelle wie viel Taufend- 
theile der ganzen Aderfläche mit ven beigeſetzten Feldfrüchten 
angeblumt waren, wie hoch der durchſchnittliche Geſamtertrag im 


227 


Ganzen und wie hoch er aud 1000 Morgen war, und dividirt 
man fodann letztere Zahlen durch Die erfteren fo werden fich mit 
Eleinen Abweichungen, die von der Abrundung der Zahlen 
herrühren, aud die oben berechneten Mittel-Erträge wieder 
ergeben. 

Außerdem zeigt die Tabelle auch noch wie viel von dem 
Gefamt-Ertrage auf je 1000 Einwohner fallen. Als durch⸗ 
ſchnittliche Anzahl der ortganweſenden Einwohner Württembergs 
ergibt fih nah den ſechs dreijährigen Zollyereinszählungen 
vom 3. Dezember 1852 bis 3. Dezember 1867 für dieſe 
Periode 1,723,566, und ba die durchſchnittliche Größe der 
Ackerfläche einfchlieplih der Brache 2,732,216 Morgen bes 
trägt, jo kommen auf einen Einwohner 1,8), go Morgen. 
Das was von den erzeugten Feldfrüchten auf 1000 Einwohner 
trifft If mithin das Erzeugniß von 1585 Morgen. 


Berichtigung. 


Bei Angabe des durchſchnittlichen Gewichts vom Dinkel hat ſich 
‚oben ©. 129 in Spalte 12 und auf S. 166 in Zeile 6 von unten 
ein Fehler eingefchlichen, ließ daher 151,71 anftatt 151,17. 


. 228 
Tabelle XXVI. 


Nah dem Durchſchnitte be 


Fruchtart. 


1. Winterdinkel, Ein: 
forn und Ema . 
macht iu 
Kernen verwandelt . . 
2. Sauber. . . 
3. Sommergerfte 
4. Winterroggen 
5. Winterweizen 
6. Wintergerſte .. 


a) Dinkel . 
7. a | macht in 


z Kernen 
frchte. I») Roggen. 
8. Sommerroggen . 
9. Sommeweia . 
10. S.:-Dinfel, Einforn 
macht in Kernen . . 
11. Sommer: 3 Miden 
mengfrücdhte | b) Haber 
— —— u. — 


14. Kartoffeln 


21. Stedsu. weiße Rüben 
. Riefenmöhen . . 
23. Runfelrüben . 


. Ropflobl . 


25. Ehen . . .. 
26. Linn. . — 
27. Garlenbohnen — 

. Aderbohnen . 
29. Widen . . . 
Mid... . 


| 
| 
' 
| 


L wer in Württemberg 








ber jährliche Geſamt⸗ ba3ßewidt|l der Ge 
Ertrag bei den neben biefer ſamt: Er⸗ 
bezeichneten Feld⸗ Früchte in| trag in 
früchten. Zolletern. | Zoleten. 
Scheffel. 
4,272,852 Scheffel 151,71 16,482,343, 
1,687,777 Scheffel 259,97 14,387, 713 
1,915,964 Scheffel 166,21 |3,184,523, 
1,084,515 Scheffel 232,90 12,525,835, 
326,818 „ 247,52 803,939, 
8405 „ 266,22 223,717, 
2895 „ 219,76 ! 63,697, 
907 „ ‚ 451,71. | 150,309, 
89,155 „ : 259,97 | 101.739, 
39151 „ 247,92 96,906, 
56,08 „ 235,28 131,947, 
31,818 5, 250,86 79,818. 
16,360 „ 151,71 24,819, 
6462 „ 259,97 16,799, 
51.247° 5 272,52 139 658. 
51.247 „ 166,21 85,177, 
‚ P 7 242,00 8,712, 
= = 9,472,821, 
2. [pe Stwri 
25,268,380 Simri 38,04 3:9,612,091, 
ro Scheffel. | 
82,900 Scheffel 7240.00 | 198,960 
16,9 w 1350.00 38,089, 
— — ‚183, 
— — 31,687, 
— — 18,176, 
— — 5,04 1 
= — 3,117,981 
*7 — 128,71 ) 
= — 7,622,204 
64,973,916 Stüd er 8. * 3 5,568,264 
pro Scheffel. 
27,134 Sceffel 284,56 77,212 
35,442 — 281,46 99,755 
7,47 N) 283,57 21,205 
35,95 28357 | 101,95 
101,632 „ 272,52 276,967 
21 ‚612 N} ‚O3 | 55,938 


229 


15 Jahre 155/46. - 





se — a II. war ber Ertrag von IV. trefien von dem Ge 
3 ia ruchtarten 361000 Morgen der ganzen|famt:Ertrag in ben bezeich: 
xichn Ackerfläche in den bezeich: | neten Feldfrüchten auf je 


More neten Feldfrüchten 1000 Einwohner 
i.Einzelnen.|im Ganzen. in Scheffeln xc. in Zollttrn.]| Scheffel ıc. Zollcentner. 
Morgen. Morgen. 
23842 | 238,42 | 1,563,88 | 2,372,57 | 2,479,07 3,761,00 
— — 617,73 1,605,91 | 979,23 2,545,71 
152,05 | 152,05 701,25 1,165,54 | 1,111,62 1,847,63 
101,16 .| 101,16 396,93 92446 | 628,22 1,463,14 

41,48 119,62 296,07 | 189,62 469,34 
9,63 30,76 81,88 48,76 129,80 
2,82 10.61 23,31 16,82 36,95 

36,26 55,01 57,48 87,21 

14,62 14,82 3794| 2271 69,08 

92,96 14,33 35,47 22,72 ‚56,22 
7,71 20,53 48,29 32,54 76,55 
4.37 11,64 29,21 18,46 46,31 
1,41 5,99 9,08 9,49 14,40 
_ 2,86 6,15 8,75 9,75 
| 10,58 18,76 51,11 29,74 81,03 
Ä 18,75 31,18 29,73 49,42 
0,34 1,32 2,96 2, 4,70 
98,61 98,61 — 3,467,08 — 5,496,05 
Simri, Simri 
68,09 68,09 | 924,830 3,518,05 |14.660,49 5,576,85 
Scheffel. — 

12,50 30,34 72,82 48,10 115,43 
2,70 6,20 14,27 9,84 22,62 
8,28 — 8,12 — 12,87 
8,68 34,65 °) — 11,60 — 18,33 
1,79 = 6,65 = 10,54 
0,22 — 1,85 — 2,93 
747 — 1,141,19 — 1,809,02 
0,44 — 47,1 — 74,67 

17,45 30,81 2) — 2,789,75 -- 4,422,34 
© Gtüd, 

8,46 — 2,378,06 20,379,97 | 3,769,73 32,306,59 
Scheffel. Scheffel. 

4,27 9,93 28,26 45,74. 44,79 

5,65 12,97 36,51 20,56 57,88 

0,85 30,54 2,1 7,76 ‚3 12,30 

4.48 \ 13,16 37,311: 20,86 59,15 

13,02 37,20 101,37 68,97 160,69 
227 | 79 20,47 12,54 32,45 


230 - 


Der Heu⸗ und Dehmd- Ertrag beträgt durchſchnittlich 
24,525,194 Gentner jährlid. Die Wiefenflähe umfaßt, wenn 
man der längeren Periode wegen, aus der diefer Ertrags-Durch- 
Schnitt berechnet iſt, zwilchen dem Areal der Landesvermeſſung mit 
881,607 Morgen und demjenigen dag fich bei der Aufnahme 
von 1865 ergab, mit 846,695 Morgen, die mittlere Zahl 
berechnet: 864,151 Morgen. Hienach kamen auf je 1000 Mor- 
gen an Heu und Ochmd-Ertrag 28,462 Gentner. 

Die Zahl der Kernobfibäume war nach der — 
von 1852 4,724,102 
die der Steinobſtbäume 3,223,572 

zuſ. Obftbäume 7,947,674. 

Nah dem durchſchnittlichen Ertrag der 15 Jahre 18°), 
von 3,836,234 Simri Kernobfi und 646,875 Simri Stein- 
obft käme daher, voraudgefept die Zahl der Bäume wäre 
ſich im Ganzen gleichgeblieben, jährlich auf 

jeden Kernobitbaum 0,81 Simri 
jeden Steinobſtbaum 0,20 Simri. 


Zu Vergleihung der Ernte⸗Ergebniſſe Württemberg mit 
Denen anderer Länder dient die nachftehende weitere Tab. XX VII. 
Sie iſt im Weſentlichen dem XV. Heft der Beiträge zur 
Statiftit des Königreichs Bayern Seite 69 und 70 entnommen, 
jedoch mit der Abmeihung daß die dort gegebenen Zahlen in 
württembergifche Maße reducirt find. Auch find für Württem- 
berg anftatt des Areald und der Erträge von den Jahren 1852, 
1862 und 1863 die durchſchnittlichen Erträge von 1852 bis 
1866 eingefeßt worden. Sodann ft die Spalte „Miſchfrüchte“, 
weil unter folden in Württemberg großentheild auch Futter⸗ 
pflanzen begriffen find, weggelafien worden, ebenfo die Reduktion 
der Brodfrüchte in Roggen, weil folder in Württemberg nicht 
als Hauptfrucht gebaut wird. — Bei Abrechnung der Aus⸗ 
ſaat iſt der Durchſchnitt der Erhebungen von 1865—67 zu 
‚rund gelegt worden, als Bevölkerungszahl die mittlere Zahl 


an ortsanweſenden Bevölkerung der 6 Zollvereingzählungen 





281 


vom 3. Dezember 1852—1867 mit 1,723,566, und bei 
Berechnung des Viehſtands auf 1000 Einwohner je die mitt- 
lere Zahl der ſechs Aufnahmen vom 2. Januar 1853 bis 
2. Januar 1868. 


Anmerkungen zu Tabelle XXVI, 


1) Die mit + bezeichneten Gewichte find, da bei den betreffenden 
Feldfrüchten Feine Schäßung vorliegt, behufs der Reduktion des Er⸗ 
rags in Centner einem Handbuh der Landwirtbichaft entnommen 
vorben. 

2) Zu dee Morgenzahl welche von je 1000 Morgen auf bie 
Handelsgewächſe kommen, ift auch das real derjeninen zuzuzäblen, 
ki welden ein Ertrag nicht aufgenommen ift mit 0,48, wonach fidh 
be Geſamtzahl 34,65 ergibt; ebenfo ift von dem Befamt:Areal ber 
enzelnen Wurzelgewächfe 3,01 abzuziehen (weil die Durchſchnitte theils 
nit Divifion durch 9, theild mit Divifion durch 15 berechnet find) wo: 
nıh fi die Zahl 30,83 ergibt. 


232 


Tabelle 
a) Weber die Ernten beutfcher und anderer Staaten an Kormfrüdten 


——— — — — ———— 
Fructaattimgent. 











Weizen und Dinkel. Nonnen. Mais, 
Lander F Ertrag - ẽ Grtrag * E| 6©rtng 
und Jahre | 2 E75 ER 8 TE .|#£l: Z , 
3 |. lei - & ec) 5 |! —— 
ber Crhebung. EE| 35 [ES E|8£ 36 E32 E& 
= II HIFI: - 1... 
Es. FTleäs E2 Bene per 
u gFV|LW ss 530[£0| 570 1) 
— EP Ei —i * u} ah — 
Irland. 457| 1,121 |2,65 12 35 3481 — — — 
1862. 





Frankreich. 21,161 153,799 [2,62 | 6,958 114,252 12,21 [1,910 4,7002, 66 
1852. 


Belgien 
Nieder: 
lanbe. 259| 98314,09| 615| 2,091 3,68] — | — | — 
1860. ö 


Preußen. | 2,455 | 5,016 |2,21 113,912 |21,644 11,68] — — 1— 
Durchſchnitt ve 
von 1844—57. 
Defterreich.| 6,208 116,865 [2,94 | 9,889 22,397 2,45 2,799 119,587" 6,02 
Mehrjähriger 
Durchſchnitt 
berechnet 1858. 
Königreich 
Sadjen. 258 | 1,028 4,30] 518| 2,039 4,25) — — — 
Durchſchnitt 


Großherzog⸗ 
thum 
1864. 


1,033 | 3,593 3,7541 926| 3,426 3,9941 — | — 





BODEN 1,343 | 3,281 2,64 | 1,880 | 4,892 2,831| — | — | — 
b3. 


MWürttems 
berg. 694 | 1,810 12,61| 134| 383 12,85 6 22 13,48 
Durchſchnitt 
von — 





283 





ZXVI. 
md Kartoffeln (in württembergifhen Maßen). 
Fruchtaattungen. 
Gerſte. Haber. Kartoffeln. 

„& Grtrag -E Ertrag E E Ertrag 
“5 |50.|3. | 78 |Sos|&. | 75 |Son | 5; 
38 |Z8E| SE | 35 |EsE|ı SE | 35 [ES SE 
58 Sr se 5 gsr..58 = 523 se 

S |.:0|g0 | ®3 |.=ö | go | "3 |„=0| T0 








234 


j Fortſetzung von 
b) Weber ben vermenbbaren Ertrag berfelben nach Abzug ber Ausſaat, 


Auf 1000 Einwohner treffen (nach Abzug ber 
Ausfaat) Scheifel. 

Linder 5 

und Jahre Weizen 


ber Grbebung.| und Roggen. | Mais. Gerſte. | Kartoffeln. 


i 


1 
Kernen. | 


Irland. 173 
1862. 


Frankreich. 1,273 328 127 235 732 
1852, 


an 
Juin 
02 
— 
> 
5 
8 


Belgien. 705 605 — 174 2,912 
1856. 


Nieder : 
lande. 264 503 — 233 1,682 
1860. 


Preußen. 246 1,008 _ 238 2,300 
Durchſchnitt . 
von 1844 - 57. 


Oeſterreich. 390 498 344 383 920 
Mehrjãbriger 
DTurchſchnitt 
berechnet 1858. 
Königreich 
Sachſen. 449 876 — 395 2,892 
Durchſchnitt 
von 1846 - 60. 
Großherzog⸗ 
thum 


Heſſen. 473 698 — 773 5,366 
1864. 


Bayern. 581 863 — 619 2,237 
1863. 
Württem: 
berg. 890 188 12 571 1,432 
Durchſchnitt 
von 1852 - 66. 


235 


Tabelle XXVII. 
fowie Viehſtand, beide auf 1000 Einwoher. 





Auf 1000 Einwohner treffen: 


Auf 1000 Pferbe 
(nad Abzug der Aus: 
faat) Scheffel Haber. Pferbe. Kühe, Schafe. Echmeine. 





24,420 46 196 228 116 

ö — 
12,371 50 219 257 249 
10,780 81 326 439 198 


16,866 56 261 352 122 


‚ Be Einkommenftener in Württemberg 
in Zergleihung mit äbnlihen Steuern in anderen Staaten. 
Mit Beilage A. und B. 





I. Beftenerung der Kapitalien bis zum Jahre 1819. 


Die ältefte direkte Steuer in Württemberg, die fogenannte 
Ablöſungshülfe, wurde zu dem Zwed erhoben, einen Beitrag 
zu Ablöfung der auf dem berzoglidhen Kammergut (dem jegigen 
Staatstammergut) haftenden Schulden zu liefern. Diefelbe war 
eine Vermögensſteuer, die aber nicht nur das hewegliche wie 
dad unbemwegliche Vermögen, fondern auch den perjönlichen 
Arbeitöverdienft treffen ſollte. Dieß gebt aus den Älteften dieß⸗ 
fälligen Urkunden unzweifelhaſt hervor, indem in der Or d⸗ 
nung, wie die Schakung einzubringen, vom 19. November 
1470 verfügt ft: 

„stem ein perfon die nichzit hatt foll geben ain Guldin 
„oder 1 Pfd. oder '/, guldin oder 1 Ortt nach yegliches ge⸗ 
„legenheit. 

„Item ain yeder Dienſtknecht vnd auch Dienſtmagt, die 
„da nichzit anders hend denn Iren lidtlon will myn gnediger 
„Herr vertragen ſolich Ir lon zuuerſchätzen, aber weliche 
„Dienſtknecht oder mägt, fle ſyen ledig oder in der Ge, ſuſt 
„ander gut ouch Hetten, denn Ir Tone, es were ligend oder 
„farend gut, die follen das verfchägen In mauflen wie andere.“ 

Nach dem Generalreieript vom 9. September 1514 fol 
. das Hülfgeld (die Landfteuer) „uff jede Perſon Infonderheit 


237 


uff alles Ir Vermögen, Tigents und vahrendts, nichts ußgenom⸗ 
men* umgelegt werben, 

„Stem welcher. gar nichts hatt denn, das er fi fin Hand» 
„werkhs oder Taglohns ernärt, fol man denoch etwas zym⸗ 
„ichs uffiegen, nad, gelegenheit feiner Perſohn.“ 

In der Ordnung, wie wegen des Hilfgelds gehandelt 
und es gehalten werden fol, vom Jahr 1538 find ald Steuers 
objette insbeſondere liegende Güter, Bülten, Früchte, Vieh 
und Fäſſer bezeichnet und in dem Generalreſeript der öfterreis 
chiſchen Statthalter und Megenten vom 2. Januar 1526 iſt 
insbefondere geſagt: „Vnd ob Ihr in eurer Statt und Amt 
„ertlih Perfonen Hätten, fo in den geſchwäbten Uffruhren recht 
„Principal⸗Urſächer vnd Rädlinsführer gewest, hat fürftl. Durchl. 
„gnädigſt bewilligt, daß Ihr dieſelbigen, dem minderſchuldigen 
„zum Fürftand und gutem, mit der Auflag höher, denn die 
„andern, nad eurem gut anfehen, anjegen mögen.“ 

Der Betrag dieſer Steuer ift nirgends angegeben, ba 
Diefelbe nicht in einer feftbeftimmten Quote des fleuerbaren 
Dermögens erhoben wurde, diefe Quote vielmehr nach der je 
weiligen von der Landſchaft verwilligten Geſamtſumme fi 
richtete. Nur in dem Beneralrefeript vom 15. November 1544, 
die gemeine Anlage wider den Türken betreffend, welche eben» 
fall8 nah dem gejamten Vermögen ald außerordentliche Steuer 
erhoben wurde, ift gejagt, daß dieſelbe „je von hundert gulpin 
„rechts werdts ein halben gulden“ betragen ſolle. 


Sokalfteuerfnfteme. 


Die in den Herzoglichen Referipten für die Anlage der 
Steuer aufgeftellten Grundſätze, welche ſehr allgemein und uns 
beftimmt gehalten waren, kamen aber keineswegs im ganzen 
Zande gleihmäßig zur Anwendung, vielmehr gejchah Die Beis 
ziehung des Einzelnen zur Steuer nach den in den verſchiedenen 
Städten und Aemtern beftehenden Lokalſteuerſyſtemen, melde 
auf dem Herfommen beruhten und in einzelnen Beflimmungen 
fehr von einander abwiechen. Während 3. B. in der Stadt 
Badnang, wo meiftens Handwerker, die Steuer auf dieſe 
gelegt und die Steuerfchäger jährlich beeidigt wurden: „auff 








238 


„eines Jeden Vermögen an liegender und fahrender Hab, wie 
„auch ſonſten auff fein Alter, Jugend, Gewinn, Bewerb, Weib 
„und Kind zu feben,* und in Balingeh ein jeder Bürger 
unter Handgelübde an Eidesftatt fein ganzes bemwegliches und 
unbewegliches Vermögen und Schulden zur Verfteurung angeben 
mußte, „alleinig ußgejhloßen jeiner Gewehr, Harnad und der 
„Kleider, wie er mit feinem Hausvolk pflegt zur Kirchen zu 
„gehen, jo gefrenet“ ; wurden in Markgröningen Frucht⸗, 
Mein» und Geldgülten zwar befteuert, Fahrniß aber, baareß 
Geld und Handthierungen, wonach Niemand gefragt wurde, 
tamen nur dann bei Vermöglihen in Anfchlag, wenn ein 
ſchuldenfreies Vermögen in die Augen fiel. In der Stadt 
Galm wurden alle Geld» und Frucht⸗Gülten, einträgliche Ges 
werb⸗ und Kaufmannſchaften, auch allerlei Handthierungen, wie 
file Namen haben mögen, mit der Steuer belegt, die gemeine 
Fahrniß aber freigelaffen, und ebenfo hatte in Göppingen 
ein Jeder was er an Liegenfchaft, Bülten, Gewinnſchaft und 
Handtbieruug vermöge zu verfteuern. Sn Blaubeuren wurde 
zur Pfingfl» ober Herrenfteuer , ligends und farends“ verfteuert, 
das Hundert zu 7 Bagen, wogegen zur Ablofungshilf die fah- 
rende Habe niemald angelegt worden, wohl aber die Bülten 
und in Güglingen batte‘ man ein allgemeines Steuerbudh, 
worin aller Bürger Vermögen, was e8 jeyn mag, begriffen, 
wogegen in dem nahe gelegenen Laufen nur liegende Güter 
im Steuerbuch verzeichnet, Fahrniß und Gülten aber nicht bes 
feuert wurden. Neidlingen endlich hatte meter Steuer 
noch Ablöfungshilfe, noch Amtsſchaden, wohl aber Türkenfteuer 
zu entrichten, welche nur auf Liegenſchaft umgelegt wurde. 
Bei diefer Verſchiedenheit der Normen für die Anlage 
der Steuer mußte Diefelbe nothwendig fehr ungleih auf dem 
Einzelnen laften, und ed Fam dieſe Ingleichheit erſtmals auf 
dem Landtage von 1583 zur näheren Verhandlung, indem der 
Kanzler des Herzogs Ludwig vorftellte, daß die Ungleichheit 
hauptſachlich daraus entfpringe, weil die Ablöfungshilfe nur 
auf die Legenden Güter und nicht auf Dad ganze Vermögen 
geſchlagen werde; woher e8 denn komme, „daß ihr zween, bie 
„in gleichem Vermögen, an zween Orten dergeftalt gefteuert 





239 


„werden, Daß etwan der Ein zweimal ſoviel, al& der Ander 
„erftatten und geben muß.” Jn der fürftlihen Refolution 
wird fodann dringend empfohlen, „daß des armen Mannes, 
„deßen Klagen und GSeufzen fonften gen Himmel dringen, jo» 
„piel immer möglich verfchonet, auch der Mittelmäßige, jo allein 
„fein Nahrung auff dem Beldgütlen hat, ziemlicher angefehen, 
„der Neichen und Anderer Vermögen an Gülten oder andern 
„namhaften Bortheilen, bei Geiſtlichen und Weltlihen, und 
„alſo Männtglichen, erzogen, und nichts allerdingß frei gelaſſen, 
„wie fie der Gutthaten des allgeliebten Vaterlandes genichen, 
„alfo auch ingemein von ihnen die Bürden mitleidentlichen ge— 
„tragen, und In Summa aller Privat-Affert auf ein Ort, da⸗ 
„gegen aber die chriftliche Liebe an die Statt durchaus gejeget, 
„au zu dem Mal und diefer neuen Vmlag die Amptleut 
„jeder Orten, vmb vefto gleihmäßiger Vßtheilung willen ders 
„zu gezogen, vnd derneben Ihren F. ©. in all wege vorbes 
„Halten werde, die Verzeihnuß und Specification folder Vmb⸗ 
„lagen von jedem Ampt und Stadt zu Ihrer %. ©. Hand 
„zu erfordern vnd auf beichehen Erklagen, auch beeder Theil 
„genugfame Verböre, gebührenve, billige und gleihmäßige Mo- 
„beration und Einjehens zu than, damit weder reih noch arm 
„beichweret, fondern ein recht durchgehende Gleichheit, und alſo 
„auch Gottes deſt reichlicher Segen erhalten werve ꝛc.“ 

Auf dieſes Verlangen des Herzogs, daß zu Verhütung 
einer Steuer-Ueberbürdung ded kleinen Grundeigenthümerd d ur dh» 
gängig aud das beweglihde Bermögen an Gülten 
(Kapitalien) zur Steuer beigezogen und daß zu Bewirfung 
einer gleichmäßigen Austhellung die Amtleute bei diejem Ges 
[Häft zugezogen werden, aud) Beſchwerden an den Herzog zu⸗ 
läßig fein jollen, gieng aber die Landfchaft, welcher die Aus⸗ 
theilung der direkten Steuer zufam, nicht ein. Diejelbe Heharrte 
vielmehr auf der Steuerumlage nad) dem örtlichen Herfommen - 
unter dem Bemerfen, daß die Steuerfeher verpfliähtet jeien, auch 
fei e8 an mehreren Orten herkömmlich, daß „Jeder feines Ver⸗ 
„mögens Gülten, Vorrath, Handthierungen und Handwerk“ 
verfteure. Die Landfchaft fei auch nicht gefonnen, „den armen 
„Mann zu beſchweren und den Vermöglichen zu entlevigen, 


240 


„fondern demnach es faft bei mehreren Aemptern ohne Das 
„gebräudtg, Jeden ſeines Vermögens zu befteuern”, 
bitte fie von der Verordnung abzuftehen, wonach in jenen 
Aemtern, wo bisher nur die liegenden Güter befleuert wurden, 
auch das übrige Vermögen belegt werden ſollte. 

Die mit dem größeren fländifchen Ausfhuß wegen Feſt⸗ 
fegung allgemeiner gleihmäßiger Normen für die Steuerumlage 
eingeleiteten Verhandlungen führten ebenfalls zu keinem Ergeb» 
niß. Derjelbe gab zwar in einem Bericht‘ vom 10, Januar 
1586 den troftlofen Stand der Dinge zu, indem er bemerkte: 
„bier werden die Bülten gar nit, dort dad Hauptgut und 
„an einem dritten Orte nur der Zins befteuert; hier Betrage 
„die Steuer aus der gleihen Summe drei» und viermal mehr, 
„ala dort.” Hiebei wird namentlih über Anmafjung von 
„Steuerprivilegien geklagt mit den Worten: „So findet fi 
„geiftlicder und weltlicher Perfonen halb abermald große Ohn⸗ 
„gleichheit. Diefe iſt eine adenliche Perjon, diefer ein Doctor 
„oder Gelehrter, der ein Prälat, Pfarrherr oder Kirchendiener, 
„ver Ein ein Hofdiener und Öfficierer, der Ander ein Ganzleis 
„Verwandter; der rühmet und maßet fich dieß, der Ander eis 
„nes andern Privilegii an; dieß iſt ein gemeine Perſon und 
„wild um dieſer oder jener Urſach willen aller Ufflagen und 
„Beichwerden frei fein; der tft Burger an einem Ort, kauft, 
„verkauft und handthiert nach feinem Gefallen, muß jedoch die 
„Gepür, Steuer und Hülffgeld geben; der ander ift fein Burs 
„ger, will aber die Handthierung oder dad Kaufen und Ver⸗ 
„Laufen frei haben und doch nichts geben, fondern exempt 
„Ten. So findet fih auch bei Etlihen, daß fie an zween, 
„drey unterjchiebliden Dertern Güter haben, und da man fie 
„an dem einen Drt belegen will, zeigen fie an, man befteure 
„fe an dem andern Ort, welches feyn mag „oder nit — 
„ſeynd alfo die Ständ und Perſonen, wie auch das Vermögen 
„und Die Umblagen einander vielmald zuwider.“ 

Diefer unbedingten Anerkennung und draftiihen Schil⸗ 
derung der beſtehenden Mängel ungeachtet wollte auch ber 
ſtändiſche Ausſchuß fich zu einer allgemeinen und gleihmäßigen 
Ordnung der direften Steuer nicht herbeilaſſen, bat vielmehr, 


241 


„tn dieſen Punkten weitere Handlung mit Gnaden einzuftellen”, 
weil die „Verfländigen“ und „Aelteſten“ der Landſchaft ſchon 
vor zwei Jahren „rund erklärt, man fol ihnen allein Die Por- 
„ton und Angepür an derjenigen Summa, jo bewilligt wor⸗ 
„den, namhaft machen, folgendts fie dafür forgen laſſen, wie 
„wie ſie dieſelb umblegen und erftatten. * 


Erfte Steuer-Infiruktion von 1629. 


Es blieb Daher‘ bei der Umlage nah den oben geſchilder⸗ 
ten Lofalfteuerfüßen, wonach das bemeglihe Vermögen und 
insbefondere die Bülten (Kapitalien) und Gewerbe bald zur 
Steuer beigezogen, bald freigelaffen wurben. Von dieſem Bes 
barıen beim Alten war die Kandfchaft der fertgejegten eifrigen 
Bemühungen der herzoglichen Regierung ungeachtet nicht abzu- 
bringen, bis der Herzog Johann Frievrid am 3. März 1624 
feine End⸗Entſchließung dahin gab: „weilen einmal nun fein 
„ander Mittel, der landſchaftlichen Caſſa wieder auf Die Fües 
„zu helfen”, fo werde er aud landesfürſtlicher Macht dieſe 
Gleichheit felbft ind Merk richten, da er eine Verlegung der 
Privilegien biedurch nicht zu erkennen vermöge. Dieſes ener⸗ 
giſche Auftreten bewog die Landſchaft endlich nad fünfzigjäh— 
rigem Kampf, den Widerſtand gegen die Aufftelung allge» 
meiner gleihmäßiger Normen für die Umlage der 
Abldfungsbülfe (Direkte Steuer) aufzugeben. Durd ber: 
zoglihes Generalrefeript vom 16. Oktober 1628 wurde zu 
Gewinnung einer Grundlage für Die Befteurung die allgemeine 
Anlage von „fonderbare Bücher und Verzeichnußen über lies 
„gende Güter und Bülten“ angeordnet und unterm 11. Mai 
1629 erließ die Landſchaft die erfie Steuer-Inftruftion, 
wonad allgemein neben den liegenden Gütern und Häufern 
auch Die „einträgliden Handthierungen“ nah den darin 
angelegten Kapitalien billig anzuſchlagen und ebenjo die „Selb: 
Gülten“ zur Verſteuerung zu ziehen waren. Hiebei ift be⸗ 
züglich der Schulden der Güterbeflger verordnet, daß dieſelben 
nicht abgezogen werben dürfen, „venn fonften derjenigen Güter, 
„jo fi uff das Schuldenmachen Legen, fleuerfrey gemacht wür- 

Bürttemb. Jahrb. 1868. 16 





242 


„den,“ wogegen den Beflgern verbriefter Bülten, welche auch 
„andere zu verzinjen hatten“, der Abzug diefer Schulden ge 
Rattet war. 


Bweite Steuer-Snfiruktion von 1652. 


Nachdem ſodann durch die Inſtruktion vom 26. Auguft 
1689 angeordnet war, daß die „ungangbaren Gülten“ Halb 
fo viel geben follen, als die „guten Gülten“, wurde durch Die 
zweite Steuer-Inftruftion vom 16. Januar 1652 bes 
züglich der Beſteurung der Bülten verfügt, daß biefe wegen 
der dur den 30jährigen Krieg herbeigeführten Uneinbring- 
Tichkeit vieler Bülten nur zum dritten. Theil ihres Betrag 
verfteuert werben burften „bis die Interefie in mehreren gang 
khommen möchten", fo daß 300 fl. Bülten nur fo viel zu 
geben Hatten als 100 fl. Tiegenden Guts. DBon-diefer Be 
fleurung der Gülten (Kapitalien) waren nah dem berzoglichen 
Generalrejeript vom 28. Juni 1644 und 14. Ianuar 1657 
nur die wirklichen Räthe „fammt deren Wittiben und Waiſen, 
„jedoch jo Lange fle in diefem Stand bleiben,” befreit, während 
alle übrigen Hof» und GanzleisVerwandten gleich den andern 
Untertbanen zur Verſteurung ihrer Gülten verbunden waren. 


Sirirung der Rapitalkeuerguote. 


ine weſentliche Aenderung bezüglih der Befteurung der 
Kapitalien wurde durch das Generalrefeript vom 15. Decems 
der 1704 bewirkt. Während nämlich die Steuer von Kapi⸗ 
talien bis dahin in Verbindung mit der Steuer von Gütern, 
Gebäuden und Gewerben ald Repartitionsfleuer unter 
dem Namen Ablöfungshilfe, jpäter Orbinari-Steuer, erhoben 
wurde, was bei den letzteren 3 Steuerarten Heute noch zutrifft, 
wurde dagegen durch daB gedachte Beneralrefeript verfügt, daß 
die Kapitalien und Gülten, zu Hebung vieler „Difficultaeten 
„überhaupt ein gewiſſes und zwar zu Kriege- und Friedens 
„zeiten auff 100 fl. vollzinfig Kapital auff ein ganges Jahr 
„20 kr., auf ein halbzinſig Kapital aber die Helffte für alles 
RrOrdinart und Ertraordinart-Stener, Stadte, Amts« und Flecken⸗ 
Orläven) geben follen.“ 


248 


Dritte Stener-Infiruktion von 1713 unb 
Aeberlaſſung des Aapitalſteuerbezugs an die Communen 1728. 


Diefe Beſtimmung iſt in der dritten Steuer-Inftruftion 
vom 24. Januar 1713 betätigt, in der Inftruftion für die 
Steuer-Gommifjäre vom 19, April 1728 aber angeoronet wor⸗ 
den, daß nit nur allein die Burger-, fondern auch bie 
Kapitalten-, Gülten und Weinfleuern zufammt dem 
Biehhandel außer der landſchaftlichen Gollertationd- Berechnung 
gelafien, Hingegen denen Communen zu Beitreitung ihrer 
Stadt. und Fleckenſchäden eingeräumt werden follen, 
Doch Daß die Weinfteuer und der Viehhandel bei jeder land⸗ 
IHaftliden Amt- und Communfchadene-Anlagen zu der Com⸗ 
mun Beflem, hingegen die Burger, Gülten- und Kapital« 
fleuer uur einfah nad den Rescriptis in die Collectation 
zu ziehen. 

Aus dieſer Beſtimmung im Zufammenhalt mit der — in 
der dritten Stener-Inftruftion getroffenen Anordnung, daß Die 
Gülten und Kapitalien für alles mit 20 kr. von jedem 100 fl, 
angejeßt, folgends. das ergebende Quantum des Ertrags 
wieder zu Kapital gemadt und zu dem landſchaftlichen 
Steuerfuß gefhlagen werben folle, erklärt es fih, warum 
die Bülten und Kapitalien in dem 1744 zum Abſchluß ges 
brachten landſchaftlichen Katafter ausſchließlich der den Commu⸗ 
nen zugehörigen 479,709 fl. 51 kr. nur 92,997 fl. 48 kr. 
5 bir. betrugen, indem hienach 100 fl. Kapital oder zu Ka⸗ 
pital erhobene Gülten nur mit 6 fl. 40 fr. in dem land⸗ 
ſchaftlichen Cataſter Tiefen. 


Außerordentlihe Steuern von Kapitalien. 


Die 1728 audgefprochene Ueberlaſſung des Bezugd der 
Kapttalfteuer an die Gommunen hinderte aber nicht, biejelben 
außerordentlichermeije bei eintretendem Bedarf der Staatöfafie 
für Rechnung des Staat zu beiteuern. So wurden der unter 
Abftellung der bißherigen herr⸗ und landſchaftlichen Anlagen 
durch Generaltefeript vom 29. Juni 1736 eingeführten aflges 


244 


meinen Schutz⸗, Schirm- und Vermögensſteuer alle Kapitalien 
— fogar die vertragsmäßig fleuerfreien — unterworfen, indem 
in der Snftruftion vom 8. Novbr. 1736 bemerkt it: „Weil 
es eine Schuß» und Vermögensſteuer, jo find auch die fonft 
fteuerfreye Gapitalien dahin zu ziehen.“ 

Nachdem auf den am 12. März 1737 erfolgten Tod 
des Herzogd Garl Alerander der alte Rechtszuſtand wieder ber» 
geftellt war, blieben die Kapitalien von der Landesfteuer frei, 
bis durch Generaltefeript vom 6. März 1764 eine allgemeine 
Vermögensſteuer angeordnet wurde, welche nah 12 Glafien 
15 Er. bis 25 fl. jührlih betrug, aber fo heftigen Widerſtand 
fand, Daß der Herzog wieder zu der monatlichen Kriegsanlege, 
die militäriſch beigetrieben ward, fchreiten mußte. 

Zu Dedung der von dem franzöfifchen General Dem Lande 
auferlegten Kriegöcontribution von 4 Millionen Livres waren 
abermald außerorventlicde Mittel erforderid und «8 Hatten 
nad den Beneralrejeripten vom 7. März 1798, betreffend die 
proviforijche, und vom 27. Juli 1799, betreffend die defint- 
tive Kriegäfteuerslimlage, die Kapitalien für die 2 Jahre 1798 
und 1799 je 1 fl. von 100 fl. Kapital beizutragen, wie die⸗ 
felben auch der durch Generalreſeript nom 6. Oktober 1800 
angeoroneten allgemeinen Vermögensſteuer, welche bei einem 
Dermögen von | 

1 fl. bis 50,000 fl. !/, Prozent 
50,000 fl. „ 75,000 fl. 7, „ 
75,000 fl. „100,000 fl. 1 i 
über 100,000 fl. 11, „ 
betrug, unterworfen waren. 

Bei der Unzulänglichkeit der hiedurch gewonnenen Mittel 
zu Beftreitung der oben bemerkten und einer am 6. Juli 1800 
yon General Moreau auferlegten weiteren Kriegscontribution 
von 6 Millionen mußte zu der Durch Generaltefcript vom 12. 
November 1805 angeordneten und durch Oeneralreicript vom 
1. Oktober 1806 auf die neuen Landestheile ausgedehnten 
Umlage auferordentlicher. Direkter und indirekter Steuern ge 
ſchritten werden, welcher Jahreöfteuer die Kapitalien mit 1 fl. 
von 100 fl. Kapital unterlagen. 


245 


Durch RK. Verordnung vom 18. Auguft 1808 wurde 
eine Kapitalfteuer von 30 tr. von Hundert Bulden Kapital 
für das Jahr 1808—9 audgefchrieben, dabei aber verfügt, 
dag von der Gommuns-Kapitalfteuer, wo fie eingeführt 
ift, während dieſer Lauded-Kapitalfteuer abftrahirt werbe 
Mit Erhebung dieſer Luandeöfapitaliteuer wurde unter Ermäßts 
gung derſelben auf 20 Er. von hundert Bulden Kapital in 
den Sahren 1809—10, 1810 —11, 1811—12 fortgefahren, 
während die Steuerquote für 1812 —13 wieder auf 30 kr. 
"erhöht wurde. Diefelbe lieferte in den 5 Jahren 1808—13 
einen Ertrag von 1,901,342 fl., mithin in 1 Jahr von 
380,268 fl. 24 fr. 

Die Erhebung der Kapitalfteuer unterblieb aber, nachdem 
durch Generalrefeript vom 30. Dezember 1812 eine allgemeine 
Dermögensfteuer audgefchrichen war, wozu alles bewegliche und 
unbewegliche, rentirende und nicht rentirende Vermögen beizu- 
tragen hatte und zwar bei einem Bermögenöbetrag 


bis 100 fi. N) 

bis 10,000 fl. — 80 tr. vom Hundert 
bis 50,00f. — 55h „ 5 
bis 100,000 fl. 1 fl. — : ö 


über 100,000 fl. 1 fl.30 fr. „ 

Diefe Steuer wurde für das Jahr 1813 in ibrem — 
Betrag, für das Jahr 1814 aber nur zur Hälfte als Steuer 
erhoben mit der Beſtimmung jedoch, daß diejenigen, welche 
nad der vollen Berechnung 40 fl. und darüber zu bezahlen 
hätten, Die zweite Hälfte ald ein verzinsliches Anlehen ab» 
reihen follen. Der Ertrag belief ih pr. 1813 auf 2,231,427 fl. 
14'/, kr. und pr. 1814 auf 1,r19,181 fl. 22 fr. neben 
500,634 fl. Anlehen. 

Nach dem Aufhören diefer allgemeinen Vermögensſteuer 
wurde eine Abgabe von Kapitalien für die Staatskaſſe nicht 
mehr erhoben bis zur Berfündigung des mit dem 1. Juli 1819 
in Wirkſamkeit getretenen Abgabengefeged vom 22. Juni 1820. 








246 


\ 


II. Beftenerung des Dienfi: und BerufssEintommens 
bis zum Jahre 1819. 


Während nah dem oben Gejagten der eine Hauptgegen⸗ 
fand der jegigen Einkommensſteuer, die Zinfe aus Aktinkapis 
talien (Gülten) von den früheften Zeiten an ziemlich regelmäßig 
und von 1629 an allgemein gleihmäßig mit einer ordentlichen 
Steuer für den Staat oder die Gemeinden belegt war, trifft 
dieß bei dem zweiten Hauptgegenftand der jegigen Cinkommens-⸗ 
feuer, dem Dienft- und Berufs-Eintommen, nicht zu. 
Vielmehr -wurde einzelnen Kategorien öffentlicher Diener Be 
fretung von jonft allgemeinen Abgaben zugeflanden, nämlich 
durch Generalrefcript vom 28. Juni 1644 den wirklihen Räthen 
Befreiung von der Kapitalfteuer, Durch herzogliches Deeret vom 
31. März 1721 den Hof- und Kanzleir-Berwandten von ber 
Burgerfteuer, wogegen ſchon unterm 3. Mai 1596 Die herzog- 
lihe Bewilligung an Vogt, Bürgermeifter und Gericht zu 
Stuttgart erging, die bei Hofe und Kanzleiverwandten rüd- 
fländige Steuer von —— Guͤtern durch Arreſt auf Be 
ſoldungen beizutreiben. 


Beſteuerung des Einkommens der Kirchen- und Schuldiener. 


Dagegen wurde dad Dienſt⸗ und Berufseinkommen aus 
verſchiedenen Veranlafjungen und unter allerhand Formen zum 
Gegenftand der Beſteurung gemadt. So wird in dem Ge 
neralrefeript der öſterreichiſchen Statthalter und Regenten vom 
2. Januar 1526, betreffend die von der Geiſtlichkeit bewiligte 
Geldhilfe, verfügt, dag „gemeine Geiftlichkeit beiderlei Stands 
‚(außerhalb der Prälaten, jo höhere und anſehnlichere Beilag 
„thun)“ von 100 fl. jährlichem Gintommen 3 Jahre lang 
jährlich 12 fl., und Dur Königliche (öfterreigiiche) Auffordes 
rung vom 22. Dezember 1528, daß fie von 100 fl. jährlichen 
Einfommen 6 Jahre lang jährlih 6 fl., ausmärtige im Für⸗ 
ſtenthum begüterte Geiſtliche aber von 100 fl. Einkommen jähr- 
lich 3 fl. bezahlen ſollen. 

Auf die von den Kirchen⸗ und Schuldienern „neben weh⸗ 
„mütbiger Repräfentation und Vorangeſtellung ihres hoch ber 


247 


„dauers und armisligen Zuftandes“ erhobenen Klagen, wegen 
Befteurung ihrer (Beſoldungs⸗)Güter, wurde von Herzog Eber⸗ 
hard durch Generaltejcript vom 830. Dezember 1646 verfügt, 
daß bemeldte Kirchen» und Schuldiener allein mit der Ordinari⸗ 
Steuer, „Io viel ihnen der Proportion und ihrem Vermögen 
„nah deren jedenfalls treffen wird“, belegt, mit den übrigen 
Ertraorbinari-Poften aber bis auff andermärdige Verordnung 
allerdings befreyt ſeyn follen; und durch Yinanzminifterialdekrete 
vom 4. November 1809 und 10. September 1813 wurbe 
angeordnet, Daß Befoldungsgüter und Gefälle der Geiſtlichen 
und Scäuldiener nur dann der (Grund⸗)Steuer unterliegen 
jollen, wenn ſie bei Geiſtlichen über 500 fl., bei Schullehrern 
über 800 fl. jährli ertragen, welche Beſtimmungen bezüglich 
der Behandlung des Abzugs der auf Diefen Gütern und Ge 
füllen ruhenden Laften dur Finanzminiſterial⸗Erlaß vom 10. 
März 1814 nähere Grläuterung erhielten. 


Bwangs-Anlehen vom Dienfl- und Kerufs-Einkommen. 


Gemäß Generalrefcript vom 11. Juli 1681 wurde [os 
dann nicht nur ein Zmangdanlehen von allen Hof- und Canzlei⸗ 
Bermandten, geiftfichen und weltlicden Beamten erhoben, ſon⸗ 
dern auch verfügt, „daß ein jeder Dienſtbot, Knecht, Magd 
„u. dgl. an ihrem Lohn zu bbhandenem eilenden Nothfall, 
„von jedem Gulden ihres Lohns ein Baten, einmahl für alle 
„mal alßbalden erftatten“ ſollen; und durch Generalreſeript 
des Herzogs Eberhard Ludwig vom 16. Januar 1708 wurde 
ein Zmangdanlehen bei den Landbeamten, „Borfl- Staatd« 
„Kellerey und anderen Bebienten nad Proportion ihrer Amts 
„bebienftungen und davon zu genießen habenden Befoldungen 
„und Accidentien“ guögeföärieben, deſſen Betrag für jeden Gin⸗ 
zelnen beſonders bemefien war. 


geſtenerung des Einkommens der Stadt- Amts- und Gerichtsſchreiber. 


Einen eigenen Reiz für eine auferorbentlihe Befteurung 
Hatte Das notorifch hohe Einkommen der Stadt: Amts: und 
Gericht ſchre iber. In dem Generalrefeript des Herzogs 
Carl Alerander vom 19. December 1786 wird eine neue Re⸗ 


t 


248 


gulirung des Schreib⸗ x. Verdienſts diefer öffentlichen Diener 
für nothwendig erflärt. Nachdem aber diefelben zu einem jähr- 
lihen Kammerbeytrag fi erboten hatten, wenn dad 1709 er» 
Iafiene Reglement belafjen werde, „welches Wir bei dem dermal 
„jo fehr enervirten Zuſtand Unferer Fürftlichen Renth-Cammer 
„anzunehmen Uns gnädigft rejolvirt haben”, wurde unter Bes 
laſſung diefes Neglements jedem Stadt, Amtd- und Gerichte- 
Schreiber eın nad) feinem Einkommen bemeijener Beitrag angeſetzt. 

Sodann verfügte Herzog Karl durch Generalreicript aus 
jeinem Hauptquartier Schmalkalden vom 19. Auguft 1760, 
„daß berührte Stadt», Amts» und Gerichtöfchreibern a dato an, 
„vor ihre Schreibverdienfte 7 Kreuzer vom Gulden weniger 
„nehmen, und vor das in denen vorbergegangenen Zeiten zu 
„viel eingezogene zu Unſerer Herzoglichen Kriegs-Caſſa, nach 
„der bier angebogenen Repartition Fünfzig Taufend Gul⸗ 
„den innerhalb Vier Wochen a dato insinuationis bei une 
„ausbleiblihem Verluft ihrer Bedienftung folcdergeftalten einen 
„Vorſchuß praestiren follen, daß fih ein jeder successive 
„von denen künftighin in Abzug kommenden 7 Kreuzer von 
„jedem verdienenden Gulden in fo lange zu erholen bat, bis 
- „fothaner fein Vorſchuß wieder erfegt ſeyn wird, geftalten ſtch 
„dann bereitö andere Subjecta darzu bereit und willig erboten.* 


Sporteln bei neuen Anflellungen. 


Eine fländige Befleurungsart bildete die Anſetzung von 
Taren bei neuen Anftelungen, Beförderungen ıc, der Beamten. 
Dur die erſte Tarordnung vom 15. Juli 1709 wurde 
verfügt, daß die bis dahin „von den Secretariis und andern 
„Gangley-Bedienten genopene Tar” für Rechnung der herzog⸗ 
lichen Caſſe erhoben werden ſolle und hatt nach Derfelben zu 
entrichten bei erfimaliger Anftellung die Diener „Er babe Be⸗ 
foldung over nichf“ 

I. Glafje als: Geheimeräthe, Canbler zu Tübingen, Chefs 
der Collegiorum u. ſ. w. drey Gold Gulden. 

H. Claſſe als: Ober⸗Räthe, Profeſſoren, Prälaten sc. zwei 
Gold Gulden. 

II. Claſſe Bögt, Keller x. einen Gold Gulden. 


249 
„Wenn einer aber ſchon in Dienften bei Uns geflanden 
„und allein zu einem andern Officio trandferirt wird“ 
die Hälfte des obigen Betrags. 
„Berner ein noviter promotus, Er ſeye dernach Geiſt⸗ oder 
„Weltlich, civil: oder millär-Stande (fo jedoch allein von denen 
„Dber- und Staab3-Offteiren, und zwar allein von der ge 
„willen Gage und Bortionen zu verftchen) von jedem 100 
„einer Gage und firen Accidentien 
zehn Gulden 
fogar für Expectanz-Decrete nah den obigen Elaffen 1—3 
Gold Gulden. 
Diefe Befteurungsmelfe wurde durch die erſte Stempelorbnung 
vom 30. November 1719, 
zweite Taxordnung vom 3. April 1730, 
Stempelordnung für Neu-Würtemberg vom 26, Juli 1805, 
aflgemeine (zmeite) Stempelordnung vom 8. Auguft 1806, 
- Stempels und Tarordnung vom 14. November 1808 
weiter auögebildet, durch Generalverordnung vom 1. Februar 
1817, betreffend die proviforifche Einführung einer verbefierten 
Einrichtung des Stempelmefens, aber mobiflckt. 


Gonfirmationstart. 
Abzug von einem Piertheil der Vefoldung. 


Dur Generalrefeript des Herzogs Karl Alerander vom 
16. März 1734 wurde verfügt, Daß alle von der vorigen 
Regierung übernommenen umd in ihren Aemtern beflätigten 
Beamten ald Gonfirmationdtare die Hälfte der bereits bezahlten 
Tare zu entrichten haben follen, ferner follten nad General⸗ 
refeript vom 21. Juni 1736 alle new angeftellten Kirchen«, 
Staatd- und Gemeindebeamten und Diener einen Zucht⸗ und 
Arbeitshausbeitrag von mindenfiend 15 tr. entrichten und end» 
lich hatten alle neu angeftellten meltliden Diener vor der Bes 
eidigung ein Viertheil ihres Gehalts baar zu erlegen, wovon 
zuerſt der gewöhnliche Tar abgezogen, das Mebrige aber zur 
fürftliden Landſchreiberet verrechnet werben follte. 

Diefer Befoldungsabzug befteht heute noch bei den pen- 
ſtonsberechtigten Beamten, fließt aber nicht in die Staatskaſſe, 


250 


fondern in bie für Penflonen der Wittwen und Waiſen diefer 
Diener beftimmte befondere Kafe. 


Budengrofden. 


Ein weiterer durch Generalrefeript des Herzogs Garl 
Alerander vom 10. Januar 1787 angeordneter Abzug von 
8 fr. an jedem Gulden Beſoldung als Entſchädigung für pünkt⸗ 
liche Ausbezahlung des Gehalts war dagegen von kurzer Dauer, 
indem der Adminiftrator durch Generalrefceript vom 10. April 
1787 vielen fogenannten Judengroſchen abftellte. 


Anlage wider den Türken. 


Endlich wurde das Dienftl- und Berufdeintommen aus 
befonderen Veranlaſſungen mit Steuer belegt durch General⸗ 
refeript vom 15. November 1544, die gemeine Anlage wider 
den Türken betreffend, wonach 50 fl. jährlicher gülten, zung 
und ynkommens für Taufent Gulden werths zu rechnen. 


Kopf- und Claſſenſteuer nom Dient-Einkommen. 


Generalrefcript vom 14. September 1694, die Anfegung einer | 
Kopffteuer betreffend, wonach 


geiftfidge Bediente 
Gin Prälat : .. 24 fl. 
Spezial und Aloſter Průzeptor — 12 fl. 
Notorie arme Dorff Pfarrer u. Schulbediente 0. 
uf. w. 
See Bediente 
Obervogt . . re el Au 24 fl. 
Forftmeifter von Abel. nn. 18-24 fl. 
Forſtmeiſter fo nicht von Atl . . . 15 fl. 
Gemeiner Vorſt⸗Knechttt 1 fl. 36 kr. 
u. ſ. w. 
Burger und Unterthanen nach 4 Klaſſen 
I. Claß Kaufe und Handelsleute. 3—18 fl. 


IL Claß Künſtler und Handwerker . 1—12 fl. 
IH. Claß Bauern und Weingärtner 45 fr. bis 12 fl, 
. IV. Claß Seribenten, Zabendime x. . 1 fl. 30 kr. 





251 


Dienftmägd, Wäldern x. . . . — 5%. 
ja entrichten hatten; 

Generalreſcript vom 15. März 1708, die Anjegung einer 
abermaligen Kopfftieuer betreffend, wonad in fünf Elafien 

I. Claß die keine oder nur eine gar geringe Befoldung 
haben, auch a potiori ihr beflgendes Vermögen von 

. 10,000 fl. und darüber nicht verfteuern 15— 24 fl. 

I, Claß Kauf und Handelsleut wie die, fo von Studiis 
oder der Feder herkommen, Spitalfehreiber x. 2— 24 fl. 
ID. Claß Künfler und Handwerker. 1—8 fl. 
IV. Claß Bauerd- und Weingerths⸗Leute 45 Er. bis 7 fl. 
V. Claß Seribenten, Ladendiener x... 1'/, ir. bis 3 fl. 
Dienſtmägd, Wälcherinnn u . . . 30—45 kr. 
ju entrichten hatten; 

Generalreſcript vom 29. Sunt 1786, die ſchon oben er⸗ 
wähnte Schuß, Schirm: und Vermögendfteuer betreffend, wo⸗ 
nah Entſcheidung Darüber, ob auch die Befoldungen, Emolu- 
menta und Accidentien zum Vermögen zu fchlagen, vorbe- 
halten iſt; 

Generalrefcript vom 6. März 1764, die ebenfalld oben 
amähnte Bermögendfteuer betreffend, wonach auch Beſoldung, 
Pension, Salarium, Lied» Jahr- und Wocenlohn im doppel⸗ 
tn Betrag zum Vermögen zu rechnen; 


Sefoldungsfieuer von 1798 und 1812. 


Generalreſcript vom 7. März 1798, eine proviforifche 
Kriegsſteuer⸗ Umlage betreffend, wonach 
von Benfionen bis 100 fl. und von Beſoldungen bis 10 fl. 0 


von Beſoldungen über 10 fl. und Penſtonen über 100 fl. bis 


300 fl. ind. . . 24 Er. 

scoof „ 30 kr 

1000 fl. „ 40 kr 

1500 fl. „ 45 kr 
2000 fl „ ie 

8000 fl. „ 1fl. z0 kr 
4000 fl „ ef. — 
über 4000 fl. „ fl — 


für das Hundert zu entrichten wa — 


252 


Gmeralrefcript vom 30. Dezember 1812, betreffend die 
Anordnung einer allgemeinen Vermögens⸗, Befoldungd- und 
Penſionsſteuer, wonach Diejenigen Individuen, deren Amts⸗ 
Eintommen oder Benflon in einem Jahre fih auf 2000 fl. 
und höher belief; 5 vom Hundert zu bezahlen hatten, wovon 
aber die im Jahre 1812 ins Feld marſchirten Militär⸗Perſo⸗ 
nen frei blieben. 

Hiemit ſchließt Die Periode einer unregelmäßigen Belteu- 
rung des Dienft- und Berufs-Einfommend, wogegen vom 1. 
Juli 1819 an die Erhebung einer Befoldungsfteuer regelmäßig 
ſtattfand. 


III. Steuer von Apanagen, Kapital⸗, Rentens, Dienſt⸗ 
nud Berufs⸗Einkommen bon 1819—67. 


Steuer-Ertrag von 1819 - 67. 


Durch Geſetz vom 22. Juni 1820, betreffend die Ab⸗ 
gaben für das Jahr 1819—20, wurde verfügt, daß 
I. von jedem hundert Gulden Kapital ohne Rüd- 
fiht auf den Höheren oder niederern Zinsfuß 
i zwanzig Kreuzer 
II. von je fünf Gulden Grundgefälle und Ren» 
ten- Ertrag . . . . zwanzig Kreuzer 
DI. son Befoldungen und Pensionen: 
über 300 fl, Bid 600 fl. von jebem Qumbessl l 
— 600 .1200 fu., 


” 
+ 2200.9. „. 2800 2 _ " " 
„1800 fl. „ 2400 fl. „0% * 
„ 2400 fl. „ 3600 fl „Zi 
„ 3600 fl „ 4800 fl „ J 
„4800 fl. “ 


Steuer erhoben merden folle, 
Die Steuerſätze für Kapite ie 
und Renten find in dem Abgabeng 
beibehalten, dagegen ijt dort melfe 
nagen einer Befteurung insb 





















258 


einem Bezug von jährliden 4800 fl. 212 fl., von jedem wei⸗ 
teren hundert Gulden aber 6 fl. 40 Er. zu entrichten ſind; 
son Befoldungen und Penfionen aber jollen bei einem 
Dienfleinfommen von mehr als 100 a bis 600 fl. von jedem 
100 f. . . ı fl 20 k. 

von jedem weiteren hundert Gulden 


bis auf 1200 fl. 2 fl fr. 
„ n 1800 fl. 4 fl — ie. 
„2400 fl 4 fl. 40 fr. 
» „3600 fl 3 fl. 20 tr. 
„4800 fl .6fl. — kr. 
ſodann von jedem weiteren Hundert . . 6 fl. 40 kr. 


Steuer erhoben werden. 
Bei diefen Steuerfägen ergab fih ein Nein-Grtrag der 


Steuer von 
Kapitalien. Befoldungen. Apanagen. Grundgefällen 
fr fl. fe. fl. kr. fl. PM. 


fl. £ 
18'%/,5 412,402 49 100,018 45 80,644 20 
18%%,,, 402,753 82 129,057 11 12,982 12 79,884 50 
18?21/. 404,912 10 128,695 27*) 79,893 31 


182%, 386,610 35 126,574 44 11,825 9 75,278 59 
Bom 1. Juli 1823 an fand eine Befleurung der Grund⸗ 
gefälle und Nenten nad den Normen der oben angeführten 
Geſetze nit mehr ftatt, da von dieſer Zeit an die Umlage 
der Grund», Gefäll-, Gebäudes und Gewerbefteuer nach den 
Normen des proviforischen Bataftergefeßed vom 15. Juli 1821 
eintrat. Die Steuer von Apanagen, Kapitalten und 
Befoldungen aber war gemäß den Geſetzen vom 26. Des 
zember 1828, 18. Juli 1824, B. Januar 1827, 9. Jult 1827 
pro 1823 —30 in den oben bemerkten Sägen zu erheben und 
Werte einen Meinertrag von 
Rapitalien. Beſoldungen. Apanagen. 
fl. kr. fl. kr. fl. kr. 
18?%/,, 384,556 13 126,538 30 12,163 56 
18%), 398,444 49 123,715 25 12,539 39 


*) Da die Npanagefteuer blos für die zwei Jahre 1821—1822 
und 1822 —23 verwilligt war, pro 1820—21 aber erhoben wurde, 
fo unterbiieb die Erhebung pro 1821—22. 


254 


Kapitalien. 
fl. fr 


894,819 
400,831 
393,062 
400,145 
398,068 


Beſoldungen. 
fl. kr. 


120,703 
121,724 
115,856 
117,192 
120,905 


45 
40 

1 
54 


Apanagen. 
fl. kr. 


12,674 
13,294 
14,102 
14,448 
16,527 


36 
52 
11 
54 


Durch Finanzgeſetz vom 26. April 1830 wurde die 
Steuer von Apanagen bejeitigt, die Steuer für Kapttalien und 
Beſoldungen aber pro 1830—33 auf die Hälfte der im Ab- 
gabengefeg von 1821 beflimmten Säge ermäßigt, Bene ein 
Reinertrag ſich ergab bei der Steuer von: 


Kapitalien. Beloldungen. Kusflanb am 
Rechnungsſchluß. 

fl. kr. fl. fr. fl. fr. 

185%/,, 200,991 31 ° 61,401 24 6,126 18 
18°'/,. 201,465 27 60,871 20 4,028 51 
1832/,, 206,501. 40 60,074 51 3,057 86 


und nachdem Durch das Finanzgefek vom 24. Dezember 1838 
die Steuer auf 12 Er. von hundert Gulden Kapital und 
auf drei Viertheile der durch das Abgabengefeß von 1821 bes 
flimmten Säge für Befoldungen feflgefeht war, belief fi 
der Reinertrag 


18®°),,, 257,995 55 91,489 52 4,283 15 
189),, 275,296 23 91,558 19 5,082 81 
18°°%/,, 285,200 28 91,925 23 5,526 48. 


"Eine weitere Verminderung der Steuerquote trat in Folge 
des Finanggefehes vom 22. Juli 1836 ein, indem die Steuer 
auf 6 Er. von 100 fl. Kapital und auf drei Achttheile der 
Durch das Abgabengeſetz von 1821 beflimmten Säte für Be 
foldungen ermäßigt wurde, woran durch die Finanzgeſetze 
vom 1. Juli 1839, vom 30. Juni 1842 und 15. Auguft 1845 
eine Aenderung nicht bewirkt worden ift. 

Der Reinertrag belief fi 


18%),, 140,429 59 48,632 29 2,448 48 
18°7/,. 150,573 7 48,847 3 1,514 6 
18°%,,, 154,257 29 49,087 6 888 85 
183%), , 160,962 1 61,580 15 918 45 


255 


Kapitalien. Befolbungen. Ausſtand am 
Rechnungsſchluß. 

fl. fr. fl. fl. kr. 

18%, , 171,110 18 52,429 35 1,014 34 
18*'/,, 179,304 1 52,880 24 2,126 7 
18%), 184,450 56 63,736 388 405 45 
18*%/,, 190,833 47 65,886 33 820 27 
18*%/,, 208,570 83 65,954 3 946 22 
18*%/,, 215,483 45 66,818 54 1,854 88 
18%). 233,616 19 57,881 89 ' 1,243 51 
18%), 232,816 54 58,635 20 4,808 80. 


Durch das Finanzgefeg vom 29. Juli 1849 wurde eine 
bedeutende Erhöhung der Steuerfäge vom 1. Juli 22 an 
beſtimmt, nämlid: 

I. die Kapitalftener auf 15 kr. von 100 fl. Kapital, 
II. die Befoldungsfteuer ' 
für ein Einkommen nit über 

100 fl. auf . 10 %. von je 100 fl. 
über 100 fl. bis 200 fl. ok „vH. 
über 200 fl. bis 300 fl. SH. „u. u 

dagegen von einem Einkommen über 800 bis 600 fl. 
von jedem Hundert —VF i fl. 20 kr. 
von dem Mehrbetrag über 
600 fl. bis 1200 fl. von jedem Hundert 2 fl. 40 Er. 


1200 fe „ 1800 fl „ u . 4 fl. — 
1800 fl. „ 2400f. „ m „.5bfl 20%. 
2400 fl. „ 3000 fl 5» u .„ fl. 40 kr. 
3000 fl. „ 383600 fl., .„ sl. — 
3600 fl. „ 4200fl. „ u „ fl. 20 kr. 
4200 fl. „ 4800fl „ u . 101.40 k. 
4800 fl. ED .„ 121. — 


II. Die Steuer von Apanagen und den 600 fl. über- 
fleigenden Quiescenzgebhalten und Penſionen, welde 
nah den jeitherigen Beſtimmungen über PBenflonen und 
Quiescenzgehalte gereicht wurden, 

bei Beträgen von 601 fl. bis 700 fl. 3 fl. von 100 fl. 
701 fl. bis soo f.3 f.3ch. ,„, „ 


” ” u 


256 


und fo flufenweife mit jedem um 100 fl. höheren Einkommen 
um einen halben Gulden vom Hundert ded ganzen Ein- 
tommend fi) erhöhend bis auf 1 Fünftel des fleuerbaren Ein» 
kommens, aljo bei Beträgen über 4000 fl. 20 Prozent. 

Diefe Steuerbeträge waren nach dem Binanzgeie vom 
11. März 1852 au für die drei Jahre 1849—52 zu er⸗ 
beben und lieferten einen Retnertrag von - 


Rapitalien. Befolbungen, Ausftand am 
Penfionen und Rechnungs⸗ 

Apanagen. ſchluß. 
fl. kr. fl fr. fl. fr 


18%/,, 586,935 3 258,738 11 91,128 18 
18*°/,, 568,246 56 249,359 27 25,486 51 
18°), 560,416 47 250,571 15 25,673 38 
18°1/,, 574,489 45 260,107 25 27,349 20 
Dom 1. Juli 1852 an iſt dad gegenwärtig noch giltige 
Geſetz vom 19. September 1852, betreffend die Steuer won 
Kapitale, Renten, Dienft- und Berufdeinfommen, in Wirk- 
jamfett getreten, deſſen Beftinnmungen ſich von denen des Abs 
gabengejeges von 1821 hauptfächlich dadurch unterfcheiden, daß 
der Kapitalfteuerbetrag nicht mehr nad dem Kapitals, ſon⸗ 
dern nah dem Zinsbetrag fih richte, Die Steuer von 
Dienfte und Berufseinfommen aber in einer durchaus 
gleihen Quote des ſteuerbaren Betrags erhoben wird, als 
fleuerbarer Betrag aber bei einem jührlihen Geſamt⸗Ein⸗ 
kommensbetrag: 


bis 500 fl. einſchließliih ... ce Motel 
von dem Mehrbetrag von 500 fl. bis 1000 fl. 2, tel 
deßgleichen von 1000 fl. bis 1500 fl . . Yutel 

s „1500 fl. „ 2000 fl . 8 otel 
von dem meiteren Einlommn . . . der ganze Betrag 


anzufeben tft. Durd die Finanzgeſetze vom 20. Septbr. 1862 
und vom 17. Septeanber 1855 wurde Die Steuer 
a) von Apanagen und übrigen hausgeſetzlichen Bezügen der 


Mitglieder des K. Haufe auf . . acht Prozent, 
b) vom Kapitals und Renten = @in«- 
fommen auf . . . fünf Prozent 


c) vom Dienfl» und Berufßeintonmmen auf acht Prozent 


257 


des fleuerbaren Iahresertrags feftgefegt und bat biefelbe er- 
tragen son 


ben rue Kapital: und Dienft- und Ausfland am 
feßlichen Bes Renten⸗Ein⸗ Berufd:Cine Rechnungs: 
fügen ber fommen. fommen. ſchluß. 

glieder 

d. K. Rn 
l. 8. fl. fr. — 
182. 19,515 E 628,237 34 143,830 23 15,363 23 
18°°/,, 19,108 35 678,066 35 154,603 44 16,290 24 
18% ,, 19,163 12_ 678,276 3 164,018 23 10,414 36 
1855/,, 18,960 46 692,028 27 159,888 20 4,851 11 
18°%/,, 18.624 19 702,578 57 108,975 24 9,856 — 
18°°/,, 15,065 8 694,344 58 179,012 7 4,652 18 


nachdem aber durch Finanzgeſeze vom 5. November 1868, 
4. Januar 1862 und 21. Auguft 1865 die Steuer für die 
drei Steuerobjette gleihmäßig auf 49%, des ſtenerbaren 
Ertrag befiimmt war, ergab fi als Reinertrag 


18%, 8,649 52 571,437 26 99,271 38 2,849 38 
18, 8,675 51 577,005 57 103,323 11 4,056 14 
180%, 8215 55 595,283 49 107,265 29 1,063 17 
180, 8,996 33 607,821 42 106,366 19 1,096 13 
18%, 8,991 46 626,677 13 115,064 13 984 19 
188, 8,978 40 650,836 6 119,276 11 823 23 
18°., 10,372 37 681,163 4 121,1 4A 333 48 
180%, 10,438 23 716,542 24 126,028 53 534 57 
40), 10,488 4 749,470 20 138,372 97 4 


VDergleichung der Steuerfäge und des Steuerertrags ven Kapitalien. 
Vergleicht man ben Ertrag der Steuer von Kapital⸗ und 
Renten⸗Einkommen pro 1866—67 mit 749,470 fl. 20 kr. 
mit dem Ertrag der Kuapktalfteuer pro 
1823—24 von a. 384,556 fl. 18 kr. 
io ergibt fi eine Zunahme von 864,914 fl 7 kr. 
oder 94,89 %/,, obgleich die Steuerquote pro 1866-67 um 
89,98 0/, niedriger iſt als diejenige pro 1828—24. 

Diefe Struerquote blieb fi von 1704 bis 1880 abge⸗ 
fehen son den angegebenen, immer nur vorübergehenden außers 
orbentliden Beſteuerungen gleich und betrug während dieſer 
126 Jahre von 100 fl. Kapital over 5 fi. Zins 20h. = 


6,66 %, des Zinsertrags. 
P4 17 


Württemb. Jahrb. 1866. 


⸗ 
* 


2585 


"Nimmt man an, daß von 1880 an ber durchfehnittliche 
Zindertrag auf 41/, 9, ih belaufen Habe, fo ift die erhobene 
Steuer während der Jahre 


18%,,, mit 10 Fr. von 100 fl. Kapital = 3,70%, des Zinsertrags 


18°°/,, [) 2 fr. v .n ‚» *— 4, on v 
— —— — a 
18 5 DE . =D9% 4 M 
189, u nn 5% ” ” 
185°,; A —— 49%, ” ” 


Mährend bei gleichbleibenden Steuerquoten in den Jahren 
1830—33, 1833—36, 1886—48, 1852—58 und 1858 
bi8 1867 eine ftetige Vermehrung ded Steuereriragd wahrzu⸗ 
nehmen ift, bat ſich derſelbe von 1819—20 


mit . > 220 412,402 fl. 49 ie. 

gegen 1829 — 80 mit 2 ..898,063 fl — kr. 

in 10 Jahren m. . . 2. . 14,839 fl. 49 kr. 

von 1848—49 mit . „. „ . 586,985 fl. 3 %. 

gegen 1851 —52 mit . . . 574,489 fl. 45 Er. 

in 3 Jahren um . . . 2... 12,445 fl. 18 Er. 
vermindert. 


Vertheilung des Kapitel-Einkommens. 


Nach der beiliegenden Ueberftcht Lit. A. wurden p. 1 Juli 1866 
von 105,763 Steuerpflitigen an Kapitals und Nenten-Ein- 
fommen 19,158,073 fl. 23 tr. zur Berfteuerung für 1866—67 
fatirt, was bei Zugrundlegung eined Zinsfußes von 4'/, Prozent 
ein Kapitalvermögen von 425,625,844 fl, ergibt. Wird aber 
in Betracht gezogen, daß unter dem zur Verſteurung fatirten. 
Zinſen⸗ und Renten-Einlommen nicht begriffen ift dad fleuer- 
freie Einkommen ded Staat und der auf Koften des Staats 
zu unterhaltenden Anftalten, der unter öffentlicher Verwaltung 
flehenden Wittwen⸗ und Waifenkaflen, ver unter öffentlicher 
Verwaltung ftehenden Sparkafien und des Wohlthätigkeits⸗ 
Vereins, dad einen Jahredertrag von 200 fl. nicht überftel- 
gende Zinfene und Renten-Eintommen der Wittwen, Waiſen 
und gebrechlichen Perjonen, welche im Ganzen nicht mehr als 
200 nr Einkommen beziehen, tie — das vom Ausland 


259 


fließende, dort bereitd einer gleih hohen Steuer unterliegenve 
Einkommen, fo wird man das Kapitalvermögen wohl zu 500 
Millionen Gulden annehmen dürfen. 

Dad p. 1. Juli 1866 mit 19,158,078 fl. 23 %. fa 
tirte Zinjen- und Renten» Bintommen vertbeilt fih auf bie 
105,763 Steuerpflicgtigen nad folgenden Abftufungen : 










Gefamt Gi Steuerbes — — 

d eſamt⸗Ein⸗ era reinen 

—— Zahl kommen Kae en — — 
g n 





der Steuerpflichtigent. 149, e | Einkoms 
- 3 0. | me. 


fl. ft.) MM. tr. fl. . |fr. 

L bis 200 fl.| 86,629) 4,430,9701161177,23848| 2314| 51,151 2] 2 
U. über 200 fl. ; 

bi8 300 fl.| 6,572] 1,608,871130| 64,354'51| 8,39] 244,80! 9147 





bis A400 fl.) 3,325| 1,156,390155| 46,256] 6,04| 347 — 13154 
bis 500 fl.) 2,078 923,343ls6| 86.933145) 4,32| 444,541 17)46 
bis 1000 fl.| 4,145] 2,909,889)541116,395135| 15,19 | 702,02] 28] 4 
bis 2000 f1.| 1,9281 2,653,272lı6l106,130153| 1385| 1376,48] 55| 4 


VIL üb. 2000 fl. | 

bis 3000 fl.| 517| 1,251,158| 9| 50,0461191 6,53 | 2420,03] 98148 
VIIE. üb. 3000 

bis A000. fl.| 214] 728,744|22| 29,149l46| 3,81 3405,351136112 
IX. üb. 4000 fi | 


“ 6i8 5000 f.| 1091 487,904| 1! 19.516] 91 2,55 | 4476, 14179 2 


6i810,000f.| 162 1,108,152!38] 44,326| 6| 5,79 | 6840,441273137 
XI. üb.10,000f. 84| 1,894,366[26| 75,774139| 9.89 122551.971902| 4 


zufammen 105 763119, 153,073123]766,122]511100,00 
ed kommen mithin auf einen Steuerpflihtigen 181 fl. 5 Mr. 
Einkommen und 7 fl. 14 kr. Steuer. 
Die L Abftufung ift in jeder Beziehung Die bedeutendſte, 
indem 
a) die Zahl der Steuerpflichtigen 86,629 oder 81,9 Pro- 
zent ſämtlicher Steuerpflichtigen, 
b) Die Steuerfumme 177,238 fl. 48 Er. ober 23,14 Pro- 
zent ber Gefamtfleuerfumme 
"aus ergibt ſich einerſeits, daß die ſchon beantragte 


ı 260 


Erhögung des fleuerfreien Betrages an Zinfen- und Renten⸗ 
Einkommen ber Witten, Waiſen und gebrechlichen Berfonen 
von 200 fl. auf 300 fl. finanziell von Bebeutung wäre, und 
andererjeits, daß ein erheblicher Theil der Steuer aus Zinfen- 
und Renten-Eintommen von Staatöbürgern zu entrichten if, 
deren durchfchnittliches Zinfen-Eintommen nur 51,15 fl. beträgt, 
die fomit keineswegs zu den vermöglicheren Staatöbürgern ge» 
hören und die eine Steuererhöhung mindeftens ebenfo empfinden 
wie der Kleine Grundbefiger und Gandwerlämann. 

Werden die Abftufungen I—V mit Einkommensbeträgen 
bis 1000 fl. zufammengenommen, fo beträgt 

a) die Zahl der Steuerpflihtigen 102,749 oder 97,159), 
ſämtlicher Steuerpflihtigen, 
b) die Steuer 441,178 fl. 59 kr. ober 57,58 °9/, Der 

Geſamtſteuerſumme. 

Die Zahl der Steuerpflichtigen iſt am geringſten in der 
Abſtufung XI mit Einkommensbeträgen über 10,000 fl. und 
beträgt nur 84 oder 0,07 9, ſämtlicher Steuerpflichtigen, 
wogegen die geringfle Steuerfumme die Abftufung IX mit 
Gintommendbeträgen von 4—5000 fl. liefert, nämlich 19,516 fl. 
9 tr. oder 2,55 9, der Geſamtſteuerſumme. 


Vertheilung der Kapitalftener nad Rameralämtern. 


Die Gefamtfleuerfumme vertheilt fi nah Kameraläm⸗ 
tern folgendermaßen: 


Rameralant. Steuerbetrag. Antheil an dee Be: 
fl. fr. ſamtſteuerſumme in %/, 
Stuttgart . . 174,984 7 22,840 
Um. . .... 42917 87 6,608 
Heilbronn . . 24,043 49 8,139 
Ludwigsburg . 21,657 19 2,327 
Tübingen . . 19,744 16 2,577 
Ochſenhauſen. 17,688 8 2,308 
Reutlingen . . 16,526 55 2,158 
Helligtreugtgal . 14,858 4 1,939 
Ehlinden . . 13,931 54 1,819 


Weingarten. „. 13,706 1 1,789 


2364 


Rameralamt. Steuerbetrag. Antbeil an der Ge⸗ 
fl. ft. famtfleuerfunune in %, 
Dehringen -. . 18,341 57 1,742 
Ganfatt . . 12,467 51 1,627 
Hal. „019,224 18 1,6595 
Göppingen . . 12,058 42 1,574 
Heidenheim . . 11,554 14 1,508 
Maldfe.. . 11,511 58 1,503 
Wangen 10,812 48 1,412 
Roth am Se. 10,546 42 1,877 
Neumftadt . 10,346 42 1,851 
Geislingen . 9,876 30 1,289 
Bietigheim . . 9,880 40 1,284 
Leonberg . 9,544 48 1,246 
Schönthal 9,444 27 1,282 
Rottenburg . . 9,416 48 1,230 
Kopfendtug . 9,232 26 1,205 
Horb . 8,716 12 1,137 
Wiblingen . 8,646 17 1,128 
Gmünd. . 8,527 19 1,118 
Kirchhein. 8,852 11 1,090 
Ehningen . . 8,288 86 1,082 
Neuthin. . 8,036 40 1,049 
Göüglinden . . 8020 9 1,046 
Ellwangen . . 8,002 51 1,045 
Paifingen . . 7,968 89 1,041 
Rottweil z 7821 2 1,020 
Balindn . 7,645 47 0,998 
Neuffen . . 7,546 7 0,985 
Waiblingen 7270 2 0,949 
Birſchau 6,988 15 0,911 
Großbettwar . 6,884 12 - 0,898 
Wurmlingen 6,714 86 0,877 
Schuſſenrieid 6,691 29 0,872 
DWeinkderg . 6,622 27 0,864 
Greglingn . 6,546 46 0,855 
Unterlochen . 6,458 26 0,842 


262 


Kameralamt. Eteuerbetrag. Antheil an ber Ge: 
fl. fr. famtfteuerfumme in 9%, 

Urach "26265 46 0,818 
Tettnang . 6,258 56 0,817 
Badnang 6,241 59 0,815 
Blaubeuren . 6,085 22 0,794 
Graildheim . . 6,028 81 0,787 
Neuenbürg . 5,345 6 0,762 
Mergentheim . 5,6581 31 0,728 
Sindelfingen 5,348 27 0,699 
Maulbronn . 5,276 49 0,689 
Schorndorf . 5,016 837 0,655 - 
Dornftetten . 4,905 13 0,640 
Rd ... 4,522 43 0,591 
Oberndorf . 4,124 85 0,589 
Behorf . . 4,096 82 0,535 
Spaidingen . 3,952 26 0,518. 
Sul ... 3,860 21 0,508 
Zwiefalten 3,584 36 0,468 
Altenfllg . - 2,668 27 0,347 
Münflngen . 2,472 — 0,322 


Aapitalſtenerbetrag der größeren Städte. 


Die von einzelnen beveutenderen Städten des Landed zu 
ent richtende Steuer beträgt bei 


Steuerbetrag. Antheil an ber Ge: 
fl. . ſamtſteuerſumme in 9% 
Stuttgart 170,687 12 _ 22,259 
Um . .. .. 88,306 50 4,347 
Helbronn . „ 18,781 54 2,451 
Ludwigsburg. 14,598 36 1,905 
Tübinen . .„ 18,078 57 1,707 
Ghlinden . . 10,854 12 1,416 
Neutlingen . 10,575 45 1,380 
Biberach . . 8,702 48 1,136 
Navendburg . 7,890 28 1,029 
&mund . . 6,2538 18 0,816 
Hall i 5,714 42 0,746 
Mottenburg . 5,848 18 0,698 
Gllwangen . . 5,080 44 0,6638 


268 


Bahl der nad) Art. 18 des Verfaffungsgefehes-Entwurfs mwahlbered- 
tigten Kapitalſtenerpflichtigen. 


Zu der Klaſſe der mindeſtens 100 fl. Steuer entrichten⸗ 
den Wahlmänner (Art. 18 des Entwurfs eines Verfaſſungé⸗ 
geſetzes) gehören die 569 Steuerpflichtigen aus den Abſtufun⸗ 
gen VIII bis XI mit Einkommensbeträgen von 8000 fl. und 
darüber, Dieſe Wahlmännerzahl wird aber eine Bermin- 
derung dadurch erleiden, daß in dieſe Abftufungen die Ein⸗ 
tommendbeträge der K. Hofdomänenkammer, der Standeöherren 
und juriftiichen Perfonen (Stiftungen ıc.) fallen, denen ein 
Wahlrecht nicht zufteht. Dagegen wird eine Vermehrung 
der Wahlmännerzahl dadurch bewirkt werden, daß ein Theil 
der 517 Steuerpflichtigen von Abftufung VII 2500 fl. und 
mehr Ginkommen bezieht, fomit bei 4%), 100 fl. und mehr 
Kapitaleintommenzfteuer zu bezahlen bat, mozu noch die in 
Folge des Zufammenrehnend der Gewerbes, Kapital-, Renten, 
Dienfl» und Berufseinkommensſteuer 100 fl. und mehr Steuer 
entrichtenden Wahlmänner kommen. 

Nah Kameralämtern vertheilen ſich die 569 Steuerpflid- 
tigen, welche aus Kapital» und Renten⸗Cinkommen allein über 
100 fl. Steuer entrichten, in folgender Weile. 


Stuttgart Stadt . . 224 Bietigheim. . . 7 
Um . .. 0.....42 Balingen 7 
Heilbronn . . ». .„ 24 Ellwangen . 7 
Zübingen . . . . 28 Neufien ’ 7 
Reutlingen - . . . 19 Baihingen . . . 7 
Ludwigbug . . » 14 Bale . ... 7 
Selligkreugibal . . 11 Gelingen. . . , 6 
Banftatt . . . 2.10 Kirchheim 6 
Büglingen . . . . 10 Rottweil -. . 6 
Ocfenhaufen . . . 10 Göppingen. 5 
Weingarten . . . 9 Roth am Se. 5 
Gmünd 9 Ehingen .e- 4 
Eplingen — 3 Sl ... 4 
Heidenheim ... 8 Sıldu . 4 
Dedringen . 8 Kapfenburg 4 


264 


Rottenburg 4  Greglingen . 3 
Maiblingen 4 Dornfletten er 3 
Wiblinen . . . -» 4 Nunbürg. . . . 2 
Blaubeun . . . 8 Zwiefalten. 2 
Horb Be 8 Grailbem .-. . . 1 
Leonberg . . .» . 8 Meagntbim . . .» 1 
Neunfat . . . . 8 Obemianf . . . . 1 
Reitfin . . . . 8 Shoımaf . . . 1 
Shöntyl . . » 8 Sul -. . 2... 1 
Unterloden . 8 Kim . .». . . 1 
Banıen . ... 8 MBurwlingen 1 
Badnang . . . 2 


Erhebung der Kapitalſtener in Form einer Progreſſtoſteuer. 


Wie bereits oben bemerkt, haben die &teuerpflichtigen 
der Abftufungen I bis V mit Ginkommendbeträgen bis zu 
1000 fl. an der Gefamtfteuerfumme 57,58°%),, alfo über 
die Hälfte zu entrichten, bei Erhebung der Kapitaleintommense 
fleuer in Form einer Progreffinfteuer, mie dieß ſchon 
vorgefählagen wurde, Tönnte mithin ein nennenswerther Mehr» 
ertrag nur dann erzielt werden, wenn die Gteigerung ber 
Steuerquote ſchon bei Bintommensbeträgen von 1000 fl. und 
darüber einträte. Würde 3. B. die Steuer von Cinkommens⸗ 
beträgen 

über 1000 fl. bis 8000 fl. auf 5 9, 
„. Bo0o0of. „ 5000|. „6, 

„ 5o0o0of. „ 10,000f. „8, 
„10000fl. .. „10. 
beftimmt, fo würde ſich gegenüber von einer "Steur mit 49), 

ein Mehrertrag ergeben für Einkommensbeträge 


üb. 1,000fl. 

Bis 3,000 fl. zu 4%, 156,177 fl. 42 fr. zu 5%, mebr 39,044 fl. 18 fr. 

üb. 3,000 fl. 

bis 5 ‚000 fl. „ —* 48,665 fl. 55 Fi „ 60, 24,332 fl. 87 Er, 

üb. 5,000 fl. 

bi8 10,000fl. „ ei 44,326]. 6fr. „ 8%, „ 44,326. 6 ke. 

üb. 10,000 fl. „ 4% 75,774 .39 Er. „ 10%, „ 113,661 1.58 fr. 
324,943 fl. 52 fr. 221,365 fl. 19 Er. 





265 


Daß aber eine Steigerung der Steuerquste bei Einkom- 
mendbeträgen von 1000 fl. bi 3000 fl. in feinem Fall ſchon 
eintreten Eann, und daß die Steuerquoten von 6,8 und 10%, 
an fih zu Hoch wären, ergibt ſich ſchon Daraus, daß Die Ka⸗ 
pitalsGinfommendfteuer nur beträgt in 

Preußen nad ver Hafflficirten — höchſtens 8%, 


Bayern nach der Klaſſenſteuer ungefähr. . „. 3—4, 
Baden biöher 6 tr. p. 100 fl. Kapital = . 2 
künftig 9... .. a 8, 


Oeſterreich 7. 
Es ift daher die bisher in Wurttemberg erhobene Steuer 
son 40/, höher ala in den übrigen deutſchen Staaten, Defter- 
reich ausgenommen. 


Bergleihung der Steuerfähe und des Steuerertrage vom Dienfl- und 
Berufs-Einkommen. 


Wenden wir und zu der Steuer vom Dienfl- und 
Berufs-Einkommen, fo finden wir als 
Ertrag p. 1866—67 . . . . 138,344 fl, 22 &. 
gegen 1823—24 mit . . . . 126,588 fl. 80 kr. 
derfelbe Hat fi daher erhöht um . 11,808 fl. 52 Er. 
oder 9,38 9/,. Das Verhältniß des p. 186667 erhobenen 
Steuerbetragd gegen den früheren ift aus der nadftehenven 
Tabelle zu erſehen, wonach die Steuer beträgt von 






































Eine |18'%/,,]1 —9* 011830), ,1188, .. 183%), —F 1892, 
fommten. | ft, | fr. [te fl. tr. fs Ike. fl. (kr. Mi. Ix. fi. “ N. I, 
100 | frei. * frei. | frei. | frei. | —i10| frei. | frei 
200 „ frei. | 2140| 1120| 21—| frei. 40 frei 
300 „ , frei. | A- 2 frei 1:30 
400 „  ‘4j—| 5/20] 2140) 21—| 520 
500 „ 5— 6[40) 3120 | 230) 640 
600, 6— BI Al 3i—| 8— 
1,000 „ | 14|—| 18140) 9|20 m 18.40 
1,200 „ | 181) 24 12]- 9| | 24—! 18124 
1,500 „ | a7I—! 36 - | 181 — 1330| 36 
1800 „ | 361! a8l-| 24|— 181 -| 48 — 47]12 
2000 „ 48— 5720| 28/40 1130] 63 40 60 — 
2400 „ 57— 76[-] 38 2830| 80'— 
3,000 „ | 81-108 54] - 4013011 20/— 1401 — 
3,600 „ 105— 1401—-| 70'—1105|- Ba 21301168] ö 188 = 
4,200 „ 132) 176—| Bl |132 24 — 
4 „ 1459| 212]- 11061—[159] — 79 30 2881 — 
6,000 „ 2191-1292] —|146/—1219|— 109130/4: 2 380[—1190,—— 





266 
Dei gleigbleibenden Steuerquoten tft während der Perio⸗ 


den 1883—36, 1886-48, 1848—52, 1862—58 und 
1858—67 der Grtrag der Steuer geftiegen, mogegen 


von 1820—21 mit . . . . . 129,057 fl. 11 &. 
gegen 1829—30 mt . . . .. 120,905 fl. — Er. 
derfelbe um . . — 8,152 fl. 11 &. 
und von 1830— 31 mit 0. 61,401 fl. 24 ir. 
gegen 1832—38 mit . . . . 60,074 fl. 51 kr. 


ſich vermindert Hat. um 1,826 fl. 33 &. 


Dergleihung der Steuerfähe und des Steuerertrags von Apanagen. 


Die Steuer von Apanagen x. gewährte einen Ertrag 
p. 1820—21 von. . . 2... 12,982 fl. 12 fr. 
p. 1866—67 von . . . .. . 10,484 fl. 24 . 


ed tft mithin eine Verminderung um 2,547 fl. 48 tr, 
oder 19,62 9/, eingetreten. 

Die von Apanagen zu entrichtenden Steuerfühe waren in 
dem Abgabengefeg von 1821 lediglich nah den für Beſol⸗ 
dungen beftimmten Sägen bemeſſen, wogegen in dem Finanz» 
gefege von 1849 hiefür, fowie für Qutedcenzgebalte und Ben- 
flonen bejondere weit höhere Säge beftimmt wurden. 

Das Berhältnig der verjchiedenen Steuerfäge zu einander 
zeigt die nachſtehende Tallelle wonach die — beträgt von 





180 1852 pe un 

e fl. t fl. kr. fl. 
700 fl. Einfommn —— 1-— —— —_— 
1000 fl. A — — di — — — — — 
1500 fl. a — - 1 — — — — 
2000 fl. " — — 10 — — — — — 
3000 fl. — — 40 — — — — — 
4000. il. — — — 780 — — — — — 
4800 fl. — 212 — 960 — 884 — 192 — 
6000 fl. Mr 292 — 1200 — 480 — 240 — 
10,000 fl. 5 558 40 2000 — 800 — 400 — 
20,000 fl. „ 1,225 20 4000 —1600 — 800 — 


Vertheilung des Dienf- und Serufs-Einkommens. 


Nah der beiliegenden Ueberfiht Lit. B. haben Dienfl- 
und Berufs-Eintommen pro 1. Juli 1866 zur Ber 
fleuerung fatirt: 


267 








a! = 
Yyık ung Ind v5 | 9rY’szr'cl im? 
Jemen Gm om mn mn r 
LE | 096'F8C:8 —C | ra ler ısısisc, I2rlona’zar'n II ° Ir) Koma aaauguaag) Indy 


















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006’%  1-- 1009°€ — 0oT’E 0 GG |L 0002 ; 80009 ” Xı 
008° 110087 — [006% eelrld |% 40009 ” 0005 ” 'TILA 
000°27 ||000725  |—1000°27 |selleLiess |ve |NO0005 ” W0008 “ 'IIA 
0088 |—|00SFE — |00SFE  |NS;887C0H5 |69 |W0007 ” "NO000E ” "IA 
000'2E2 |— [000262 [000285 TEEILEL/GENT |PıR |NOOOE “” 40005 " "A 
o0s’esp — joos’esr, | j000ECF |61086’995/F 206 80002 ” W009) “ "AI 
gIE'zr9 |—[oos’prr'r |— joocirhr Tr FCgIc I2P’E |628°8 H00St “ W0008 “ I 
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uꝛuiiioꝛuiꝙ 
ug | VE 








— 


268 


es ergibt ſich mithin für die 


Antheil an Durchſchnittsbetrag 
— ö |de Ge⸗ A ee 
teuerbarer teuer amt: tenerpflichtigen 
Abſtufung Betrag. zu 4%. an 












A. If ie. 


fl. } 
22,088 |26| 15,84 335,95 


552,210 |37 






156.919 
auf. |3,178,646 |54| 139,145 52 


es kommen daher auf einen Steuerpfliätigen 625 fl. 8 kr. 
Einkommen mit 121 fl. fleuerbarem Betrag und 4 fl. 51 fr. 
Steuer. | 
Der Zahl der Steuerpfliätigen nad iſt die Abftufung I 

bie bebeutendfle, indem diefe 16,437 ober 57,189, ſamt- 


licher Steuerpfligtigen betragen. Den höchſten Ertrag liefert 


Dagegen die Abftufung II, nämlich 28,968 fl. 36 !r. ober 
20,82 %/, der Geſamtſteuerſumme. Diefer folgt die Abſtufung 
III mil einem Steuerertrag von 27,254 fl. 18 Er. oder 19,59 /,, 
fodann die Abftufung I, welche 22,088 fl. 26 kr. oder 15,840/, 
der Gejamtfleuerfumme erträgt. 
Werben bie Abftufungen I bis III zuſammengerechnet, fo 
beträgt 
a) die Zahl der Steuerpflichtigen 27,284 oder 94,749), 
fümtlicher Steuerpflichtigen, 
b) die Steuerfumme 78,311 fl. 20 fr. oder 56,25 %/, der 
Gefamtfteuerfumme. 
Den nieverften Rang nimmt die Abflufung X ein, indem 
die Zahl der Steuerflihtigen nur 2 oder 0,007 9%, fünt- 


unlicher Steuerpfliäätigen und die Steuer nur 488 fl. 49 Er. 
ſteuerr 0,36 9/5 der Geſamtſteuerſumme beträgt, 





Vertheilung der Dienſt-⸗Einkommensſteuer nad Aameralämtern. 


Nah Kameralämtern vertHeilt ſich die Geſamtſteuerſumme 
folgendermaßen : | 


Kameralamt. GSteuerbetrag. Antheil an ber Ge: 
fl. fr.  famtfleuerfumme in °/, 
Stuttgrt . . 49,510 57 85,582 
Um. . .. 754 49 5,420 
Tübingen . .„ 6,242 46 4,487 
Ludwigsburg 5,165 83 3,712 
Ehingen . . 4,674 12 3,359 
Hellbionn „. „ 8,965 28 2,850 
Unterlohen . . 2,748 — 1,975 
Eüwangen . . 2,202 89 1,588 
Ua . . . 2,009 12 1,444 
Ganflatt. . . 1,939 12 - 1,398 
Reutlinien . „. 1,867 46 1,343 
Weingarten . . 1,828 48 1,815 
Hecldmbeim . . 1,748 58 1,257 
Helligkreuzthal . 1,669 81 1,200 
Göppingen . . 1,558 23 1,119 
Rottenburg . . 1,552 14 1,116 
Rotmell . . 1497 1 1,076 
Ocdfenhaufen . 1,479 46 1,068 
Sl... . 1475 39 1,060 
Neumfldtt . . 1,861 52 0,978 
Ehingen . . . 1,354 24 0,974 
Gmän . . . 1,8349 86 0,970 
Bellinden . . 1275 2 0,916 
Oberndorf . . 1,265 19 0,909 
Banıen . . 1,264 56 0,909 
Ttmang . . 1,256 27 0,902 
Neuenbürg . . 1,229 28 0,888 
Bable . . . 1220 11 0,877 
Vielighein . . 1,192 14 0,857 
Obiingen . . 1,112 8 0,799 


Viblingen . . 1,067 28 0,767 





270 


Kameralamt. GSteuerbetrag. Antbeil an der Ge 
fl. fr.  famtfleuerfumme in 9%, 
Säufenid . 1,003 80 0,721 
Dornftetten . . 998 24 0,718 
Kapfendburg . . 9775 0,703 
Roth am Se . 970 86 0,697 
Kichheim . . 926 40 0,666 
Hirſchau. 914 38 0,658 
Schönthpa . . 879 15 0,682 
Neufen . . . 866 14 0,623 
Leonbaıg . . 849 1 0,610 
MWurmlinden . 843 48 0,606 
Reutbin . . . 195 58 0,572 
Blaubeuren . . 778 50 0,559 
Graildheim . . 771 81 * 0,554 
Waiblingen .. 738 16 0,581 
Maulbronn . . 708 87- 0,506 
Sindelfingen . 688 82 0,492 
Schormborf . . 669 61 0,482 
Mergentbeim . 660 80 0,475 
Balinden . . 650 29 0,468 
Badnan . » 645 25 0,463 
Baihingen . . 641 32 0,461 
Weintberg . . 636 36 0,457 
Güglingen . . 617 2 0,443 
Baltorf . . 598 38 0,451 
Lorch ... 686 80 0,422 
Horb — 580 54 0,417 
Sulz. ... 672 40 0,412 
Oropbottwar . 658 27 0,402 
Spaihingn . . 536 58 0,885 
Zwifalten . . b14 29 0,369 
Münfngen . . 5il 19 0,868 
Creglingen . . 489 48 0,352 


Altenfig . . 848 55 0,250 


271 


Dienfeinkommen-Stenerbetrag der größeren Städte. 


Von den einzelnen bebeutenderen Städten des Landes 
Haben zu entriäten: 
Stenerbetrag Antbeil an der Ge⸗ 
fr. famtfleuerfinnme in 9%, 


Stuttgart. „. . 47,953 10 84,462 
Um 2. 2 ..2...6,922 42 4,975 
Tübingen . . „. 5,691 23 4,089 
Zudmwigäburg . . 4,466 17 8,209 
Ghlingen . . .» 4,079 6 2,931 
mann . . 1,908 48 1,368 
Reutinden . . 1,4038 27° 1,008 
Smin .. . 1065 45 0,766 


Bahl der nad Art. 18 des Verfaffungsgefehes-Entmurfs mahlberedy- 
tigten Dienfeinkommens-Steuerpflihligen. 

Zu der Klaſſe der mindeſtens 100 fl. Steuer entriäten» 
den Wahlmänner (Art. 18 ded Entwurfs eined Verfaſſungs⸗ 
geſetzes) gehören die 62 Steuerpflichtigen der Abftufungen VII 
bis XI mit Einfommendbeträgen von 4000 fl. und darüber, 
wozu noch ein Theil der 69 Steuerpfliähtigen aus der Ab- 
ftufung VI mit Eintommendbeträgen von 3000 — 4000 fl. 
fommt, nämlich diejenigen, deren Binfommen 3750 fl. und 
mehr beträgt, fofern Diefe bei einem Steuerfag von 40/, be 
reits 100 fl. und mehr Steuer zu entrichten Haben. Ebenſo 
wird eine Vermehrung diefer Wähler dadurch eintreten, daß 
die Steuer vom Dienft- und Berufdeinfommen mit derjenigen 
vom Kapital» und Renteneinfommen zuſammengerechnet werden 
fol. Bon den 62 Steuerpflichtigen, welche aus Dienſt⸗ und 
Berufdeintommen allein jebenfalld über 100 fl. Steuer ent» 
richten, kommen auf das Kameralamt 

. Stuttgart . . 2 20..48 
Tübingen . . . ....10 

UM . 2 22. 
Bitispetn . . 0.0. 01 

i Ganfatt . 22. 1 
Gplinden . . » 1 


272 


Zubwigähurg . 1 
Dtanof . . » 1 
Rottenburg . 1 
Weingarten 1 


zufammen 62. 


BVergleihung des Bient-Einkommensfleuerbetrags mit dem in 
anderen Staaten. 

Werden auf die oben nad 11 Abftufungen angeführten 
Eintommensbeträge die Steuerfäge anderer deutſchen Staaten 
angewendet, fo ergibt ſich Folgendes: 

In Preußen if nad dem Geſetz vom 1. Mai 1861 
für dad aus Grundeigenthum, Gebäuden, Bewerben, Kapitalien 
und Nenten, fowie Dienft und Beruf fließende Befamt-Ein- 
kommen, foweit ed den Betrag von 1000 Thlr. nit über« 
fteigt, die Klaffenfteuer, für das mehr ald 1000 Thaler 
jährlich betragende Einkommen aber Die Elafjifizirte Ein- 
‚ Tommensfteuer zu entrichten. Die Steuerjäge beitragen 
bei der Rlajjenfteuer 

in I. Klaſſe jährlich 1/,— 3 Ihaler 

sh 5 4—10 

Il R 12—24 
bet der laffifictrten Etintommenfteuer jährli höch⸗ 
ſtens 3 9/, des Einkommens. 

Die Abftufung IV der oben aufgeführten Einkommens⸗ 
beträge mit 1500—2000 fl. Jahres-Einfommen ergibt ein 
Durchſchnitts⸗Einkommen von 1726,99 fl., während die Ab⸗ 
flufung V mit 2000—3000 fl. ein Durchſchnittseinkommen 
von 2404,50 fl. hat. Es würden alfo Die Abftufungen I—IV 
unter die Klafienfteuer, die Abflufungn V— XI aber unter 
die Haffificirte Einkommensſteuer fallen. Die Einkommensbe⸗ 
träge, auf welche die 3 Klaffen und 12 Abftufungen der 
Klafjenfteuerfäge angemandt werden follen, find nicht in Ziffern 
außgedrüdt, man wird aber der Wirklichkeit ziemlich nahe kom⸗ 
men, wenn man für die oben aufgeführten Abftufungen 

mit Einkommen durchſchnittlich Klaſſenſteuer 

T. 616 500 fl. 835,95 fl. 2 Thaler 
II. 500-1000 fl. 704,45 fl. 4 


273 


mit Einfommen durchſchnittlich Klaſſenſteuer 
III. 1000- 1500 fl. 1227,11 fl. 10 Thaler 
IV. 1500—2000 fl. 1726,99 fl. - 4 „ 
anmendet, jo daß die Abftufungen 
Taffenfteuer. 
I.  flatt 22,088 fl. 26 fr. Bitte 57, 5 n s0 fr. 
II. „2383968 fl. 36. . » KDTIER. 
IM. „ 27354. 18. .„ „. 49507 fl. 30 fr. 
IV. „ 186 fl. ie . . 3809 fe — 
auf. 97,597 fl. 31. . . 200,07. — Fi. 
zu entrichten hätten, während käme auf die Abflufungen 


klaſſificirter 

Ginfommensfteuer. 

V. ſtatt 21,889 fi. 22 1. Beten 34,192 fl. 7 Er 

m. . HAN Hm... 7208 fl. 40 Me 

vn. AO. Ash...  A58L fl. 57. 
VI... 848 f. Al... 824 fl. 10 fr. 

KR. „ ra. St... 1367 fl. 43 Mr. 

x. 2 8f.e I... AN. 36. 

XI. „ 6. Bl .. 5,232 fl. 36 Mr. 


auf. AS. Ztr. . . B3SS N. 9 fr. 
im Ganzen ftatt: 139,145 fl. 52 fr. württ.Ein- 254755 fl. 49 fr.gien 


Es verhält fi mithin die ee Einkommens⸗ 
ſteuer zu der preußiſchen Steuer in den Abſtufungen 


I. wie 1: 2,60 VI. wie 1 :1,04 
I. „ 1:192 VII. „1:1,07 
II. „ 1:1,81 IX. „ 1:0,93 
IV. „ 1:1,98 X. „1:0,90 
V. „ 1:1,56 VI. „ 1:0,83 


VL: 122,17 


Der Mehrbetrag der preußifhen Steuer im Ganzen mit 
115,609 fl. 57 Er. kommt daher durchaus auf die Abftufuin- 
gen I— VII und tft verhältnigmäßig am böchflen in der Ab» 
flufung I., wogegen in den Abftufungen VIII. bis XI. die 
preußiſche Steuer ſogar weniger als die württembergifche beträgt. 

Aus der Höhe des Klafienfteuerjages einerſeits, wie ans 
bererjettö daraus, daß der Klafjenfteuer nit nur Die nad 
württembergifchem Geſetz Dienft- und Berufseintommensfteuers 


Pflichtigen, fondern alle Stantsangehörigen neben ihrer Grund⸗, 
Württemb. Yahrb. 1866. sc by 


274 


Gebäudes und Gewerbefteuerpflicht unterliegen, erklärt fi der 
Hohe Ertrag der Klafjenfteuer in Preußen mit 17,071,250 fl., 
während die Hajfificirte Cinkommensſteuer, welche alles derartige 
Eintommen über 1000 Thaler trifft, nur 6,464,500 Thaler 
erträgt. 

In Bayern beträgt die nach dem Geſetz vom 31. Mat 
1856 zu erhebende Einkommensſteuer in der 


I. Abtheilung für Taglöhner u. . . . 20 Mr. 1 fl. 
IT. L für Künftler, Advokaten ıc, 
bis 200 fl. Einommn . . . . 2.80%. 
von 6000 fl. . . ß . . 55 fl. 


und von jedem weiteren. 1000 fl. 10 fl. mehr. 
III. Abtheilung Befoldungen, A Witthumen ır. 


bis 600 fl. . . — A 
für Die näöften 300 A. ee lee 
und für den Mehrbetrag . . » . . ..1% 


Da ein großer Theil der unter Abtheilung I fallenden 
Perfonen zur Dienſt⸗ ac. Gintommendfteuer in Württemberg 
nicht beigezogen, das unter Abtheilung II fallende Berufsein⸗ 
fommen aber in Württemberg glei dem Dienfteintommen be» 
fteuert wird, fo eignet fih Der Steuerfaß der III. Abtheilung 
am beften zur DVergleihung der bayerifchen mit der württem⸗ 
bergiſchen Einkommensſteuer und es ergibt fi in den Abs 
flufungen 


I. flatt 22,088 fl. 26 fr. Büchel 18,407 50. Yenmndauhenen 


IT. ,. 238,968 fl. 36 fi. 2 21,484 fl. i 
mM. „27.234 |. 18 f. z 20,571 fi Ä 
V. . 1986 Me. . 11,188 ff. z 
V. „21,889 fl. 22 fr. z 9,027 fl, z 
VL. 61 p 2,058 fl. ji 
VL. „4209 f. 16 ii. z 1,357 fi — 
vum „ 848 fl. 54 Mr. . 250 fl e 
KR 1438.38. 5 a1 fl. ; 
> 488 fl. 49 Fr. — 137 fi = 
X. 676 f.48 Fr. . 1,673 fl z 

Bee . 80,514 Il R 


Wird beachtet, daß ftatt der angegebenen ordentlichen 
Steuer (Simplum) '/n mehr erhoben wird, fo erhöht ſich 





An. 


275 


Die Summe vom . 2 2 202. 686,614 fl — kr. 

um 8,651 fl. 24 kr. 

zufammen auf "95,195 fl. 24 ſr. 

aub nah diefen erhöhten Sägen bleibt aber die bayerijdhe 

GEintommenöfleuer in allen Abftufungen niebriger ald Die würt⸗ 

tembergifche. Die letztere verhält ſich zu der bayerifchen Steuer 
in den Abftufungen 

nach dem Simplum nad dem erhöhten Steuerbetrag. 


I. wie 1: 0,83 wie 1: 0,91 
I. „ 1:0,74 „1:0,81 
II. „ 1:0,% „ 1: 0,88 
IV. „ 1: 0,57 „ 1: 0,68 
V. „ 1:04 „ 1:0,45 
VI. „ 1:0,83 „ 1: 0,87 
VII „ 1:0,81 „ 1:0,84 
VIII., 1:0,29 „ 1:0,32 
IX. „ 1:0,28 „ 1:0,31 
X. „ 1:0,28 „ 1:0,30 
XI. „ 1:0,26 „ 1:0,29 


In Baden wird nah dem Gefeg vom 10. Juli 1887 
eine Klaſſenſteuer vom Dienfl- und Berufseintommen erhoben, 
und es ift das Klaffenfteuerfapital in der Art zu bilden, daß 
ein Einkommen 

bis 2000 fl mit. . . 
von 2001 fl. bi8 3000 fl. mit 
8001 fl. „ 4000 fl. „ 
„5ooofl „ 
„6000|. „ 
” 
" 


n O8 A @&. 


7000 fl. 
7001 fl. „ 8000 fl. 
u 8001 fl. und darüber 12 
vervielfaht, von dem auf diefe Art gefundenen Klafienfteuer- 
kapital aber der für das Bewerbefteuerkapital beftimmte Steuer- 
fa und mar: 
bisher 23 fr. von 100 fl. 
fünftig 26 ft. von 100 fi. 


3 NS 8 2 2 
nr 
oO 
© 
ph 
m 


erhoben wird. 


276 


Bei Anwendung ded Gteuerjaped von 23 Er. ergäbe fi 
für die Abftufungen 


J. ſtatt 22,088 fl. 26 fr. @ürtt Eintem- 69,504 pi. Beslde Biaffen- 
I. „28,968 fi. 36 fr. : 64,533 fi. . 
IM. „27254 fl. 18 &. ö 39,922 fl. R 
IV. 19,286 fl. 11 &. — 18,013 fl. S 
V. 21,889 fl. 22 fr. : 15,311 fi. ö 
m „6161. fl. 34 ii. ; 4,067 fl. „ 
VI. „8,409 fl. 16 kr. 2 2,989 fl. — 
vm. „ 848 fl. 54 fr. — 603 fl. 2 
RX. „ 1473.38 kr. . 1,103 fl. J 
— 488 fl. 49 fr. 2 383 fl. ; 
xl. „' 6276 fl. 48 fr. 2 5,930 fl. = 
auf. flatt: 139,145 fl. 52 fr. ’ 216,358 fl. & 


Die württembergiſche Cinkommensſteuer verhält ſich da⸗ 
her zu der badiſchen Klaſſenſteuer in den Abſtufungen 


I. wie 1: 2,87 
I. „ 1: 2,23 
II. „ 1:146 
IV. „ 1: 0,93 
V. „ 1:60,70 
VI., 1:60,66 
VII., 1: 0,68. 
VIII.. 1:07 
IX. „. 1:07 
X. „ 1:0, 
XI. 1:09 


Die badiſche Steuer iſt mithin In den Abftufungen I— III 
höher, in den Abftufungen IV— XI, alſo in der Mehrzahl 
der Abftufungen aber niederer als Die württembergiihe. Da 
jedoch Die Abftufungen I—IH, mie oben bemerkt, 56,25%), 
der Gefamtfleuerfumme Iiefern und in diefen Abtheilungen die 
badische Steuer auf den 1'/,- bis Zfachen Betrag der würts 
tembergiſchen Steuer ſich belauft, jo erklärt fich leicht, daß bie 
Anwendung der badiſchen Steuerfäge im Ganzen einen Mehr⸗ 
ertrag von 77,212 fl. 8 Er. zur Bolge Hätte. 

In Oeſterreich Hat nach dem Patente vom 29. Okto⸗ 
ber 1849 die Einkommensſteuer von Befoldungen x. bei Bes 


Be — 


277 


trägen über 720 fl. bis 1200 fl. 1 %/,, von jeden weiteren 
1000 fl. C.⸗M. (glei$ 1200 fl. fünd. Währung) aber einen 
um 19%, fleigenden Betrag auszumachen, jedoch Hat dieſes 
leztere Ausmeß von den Beträgen über 9000 fl. C.M. 
(= 10,800 fl.) 10%, nit zu überfteigen. 

Wird dieſer Steuerfaß angervendet, fo ergibt fi für bie 


Abſtufungen 


BEFFEBEFFIE 


Es wůrde ſich mith 


ſtufung 


au a a za un — 


za aa 2 a 0 5% 


[07 


ee 


n 


mit einem durchſchn. Einf. von 


335 fl. als Steuerſatz O 
fl. 








704 . Pr 1% 
1,227 fl. „ » 2 °)o 
1,726fl. . » 2%)o 
2404 fl. „ „ 3% 
3,482fl. „ " 3%) 
Am.» 0 Role 
5,494 fl. „ » 5% 
6512 fl. „ — 6% 
7300f. 7% 
12,558f. » u 10% 
8 Steuer ergeben für die Ab⸗ 
0 
56,130 fl. 
69,480 fl. 
. 81,327 fl. 
. 84,192 fl. 
7,208 fl. 
6,109 fl. 
. 1,878 fl. 
, 2,735 fl. 
1,080 fl. 
. 1,744 fl, 
211,278 |. 


IV. Bergleigung ber wichtigſten Beflimmungen bes Eins 
Ismmensfteuergejekes mit deu Geſetzen anderer Staaten. 


Welen der Einkommensflener. 
Die nad den Normen des Geſetzes vom 19. September 


1852 zu erhebende Steuer von Kapital-, Renten⸗, 





ei 


Dienft- 





278 


und Berufseinkommen gehört ihrem Weſen nad zu den Gr- 
tragsfteuern, indem bei der Anlage derjelben nicht das 
Gefamteintommen der Steuerpfliähtigen, fondern der Ertrag 
einzelner Cinkommensquellen in Betracht kommt. 

Dieß war fon in den früßeften Zeiten der Yall, ob» 
gleich biß zum Jahr 1852 bei der Steuer aus Gapitalten der | 
Kapitalbetrag den Mapflab der Steuer bilvete, wie fi aus 
der ſchon 1689 getroffenen Verfügung wegen der „ungang⸗ 
baren Gülten“ und aus der 1704 erlaffenen Beftimmung wegen 
der „Halbzinfigen Kapitalten“, welche aud in das Abgabenges 
ſetz von 1821 überging, ergibt. 

Die in Bayern nach dem Gintommenöfleuer- und Kas 
pitalrentenfteuergejeß vom 31. Mai 1856 und die in Baden 
nad ven Klafienfteuergefegen vom 31. Oktober 1820 und 
10. Juli 1887 wie nad dem Kapitalfteuergejeg vom 7. April 
1860 zur Erhebung kommenden Steuern von Kapital», Ren⸗ 
ten⸗, Dienſt⸗ und Berufseintommen gehören ebenfalld zu den 
Ertragöfteuern, wogegen die in Preußen nad dem Geſetz 
vom 1. Mai 1851 zu entrichtende Klafien- und klaſſificirte 
Eintommendfteuer eine das Geſamteinkommen des einzelnen 
Steuerpflihtigen umfafiende Ginfommendfteuer bildet, Die aber 
dem ſchon häufig geftellten Verlangen nach einer allgemeinen 
Eintommenöfteuer injofern nicht entſpricht, als fle nicht Die 
einzige Direkte Steuer 'ift, fondern neben der befonderen Grund⸗, 
Gebäudes und Gewerbeſteuer erhoben wird, diefe drei Einkom⸗ 
mendquellen mithin einer doppelten direkten Steuer unterwirft. 
In Defterreih wird nah den kaiferlichen Patenten vom 
10. und 29. Oktober 1849 eine Einkommensteuer ebenfall® 
nit nur vom Kapital», Renten⸗, Dienft- und Berufseintom«- 
men, fondern auch von dem Einkommen aus Grundeigenthum, 
Gebäuden und Bewerben erhoben. Diejelbe wird aber nicht 
wie in Preußen nad) dem Gefamt-Gintommen dem Steuerpflid- 
tigen in einer Summe zugefchteden, ſondern von dem Einkom⸗ 
men aus Grundeigenthum, Gebäuden und Gewerben in Form 
eined Zuſchlags zur Grund-, Gebäude und Gewerbefteuer er⸗ 
hoben. Auch die in England nad dem Belek vom 22. Juni 
1842 zu erhebende Einkommensſteuer, welche den Ertrag aus 


279 


Grundeigenthum, Gemwerben, Kapitalien, Befoldungen x. trifft, 
bildet nicht Die einzige direkte Steuer. 

Eine allgemeine Eintommendfteuer ald einzige Direkte Steuer 
befteht nur in einigen Kantonen der Schweiz, wie 3.8. in 
Bern, wo den Gegenftand der direkten Steuer bildet 

a) der Werth des Grundeigenthums abzüglih der Hypo⸗ 


thekenſchulden, 
b) das Zinſeneinkommen aus Hypothekenforderungen 285fach 
kapitaliſirt, 
c) alles ſonſtige Einkommen nach Abzug des nothwendigen 
Lebensunterhalts 
für den Dann mit . . 250 Fres. 


für die Frau mitt . . 150 „ 

für das erſte Kind mit . 100 „ 

für jede weitere Kind . 50 „ 
ebenfalls 26fach kapitaliſirt. Für die hienach fih ergebenden 
Steuerfapitalien beträgt Die Steuer 1,6 Fres. vor 1000 Fres. 
Steuerkapital. 


Gegenſtand der Kapital-Einkommensfleuer. 
Beſteuerung der Eifenbahnen. 


Während noch in der zmeiten Steuerinftruftion von 1652 
die Bülten allein ald Gegenfland der Beſteurung genannt und 
erfimald in dem Generalreſcript von 1704 auch Kapitalien 
als Befleurungsgegenftand aufgeführt find, wurden die Gülten 
von 1823 an nit mehr zur Kapital», jondern zur Grund» 
(Gefäll⸗)ſteuer beigegogen und haben ſeit 1848 in Folge ber 
Ablöfungen aufgehört, ein Veiteurungsgegenftand zu fein. Das 
gegen iſt eine Vermehrung der Befleurungsgegenftände durch 
Das Gele vom 19. September 1852 herbeigeführt worden, 
fofern nah diefem auch die Leibrenten, Gntjhäbigungen für 
verlorenen Umgeldsbezug und für aufgehobene Kammerfleuern, 
Apanagen ıc., melde Mitglieder adeliger Bamilien beziehen, 
Präbenden und Ordenöpenfionen, forwie Disidenden aus Aktien⸗ 
unternehmungen, welche nicht der württembergifchen Gewerbes 
fleuer unterliegen, wie die verzinslichen Kapitalten zu befteuern 
find. Die einzige in Württemberg beſtehende Priyateiſenbahn 


280 


unterliegt der Gewerbeſteuer und es findet eine Belegung ber 
dortigen Privatbahnen mit der Gewerbeſteuer ebenfalls fatt in 
Bayern und Frankreich, in wel’ letzterem für den Steuer» 
fag mie bei den Bahrpoften die Zahl der Sigpläße der ordent⸗ 
lichen und GErtrazüge maßgebend if. Dagegen wird die ben 
Aktionären von Privat-Gifenbahnen zufließende Dividende in 
Baden gleih den Kapitalzinfen befteuert, in Breußen aber 
it duch Gele vom 80. Mai 1858 eine bejondere Steuer 
von 21/,20 9, je nach der Höhe der jeweiligen Dividende 
beftimmt, und in Deflerreich der Bejamtertrag der Privat- 
eifenbahnen mit der Einkommensſteuer nah dem Patent vom 
29. Oktober 1849 belegt. 


Abyug der Paffiokapitalien. 


Der Abzug der Paifivfapitalien mar in der erften Steuer» 
inftruftion von 1629 mie in der zweiten von 1652 den Ka= 
pitalienbefigern geftattet, Dagegen enthält die K. Verordnung 
vom 18. Auguft 1808 wie dad Abgabengeſetz von 1821 
nichts hievon und in dem Eintommensfteuergefeg vom 19. 
September 1852 iſt ausdrücklich beflimmt, daß Paſſivzinſe 
oder Schulden vom ſteuerbaren Zinſenertrag nicht abgezogen 
werden dürfen. Abweichend hievon iſt in Preußen, Bayern 
und Baden der Abzug der Schulden zuläßig. 

Die erſtmals in dem Abgabengeſetze von 1821 enthaltene 
Beſtimmung, daß kein Beſttzer eines Kapitals berechtigt iſt, 
vom Schuldner ſich die Kapitalſteuer vergüten zu laſſen, tft 
auch in dad Einkommensſteuergeſetz vom 19. September 1852 
übergegangen und es findet die gleiche Beftimmung in Bayern 
ftatt, wogegen in Preußen und Baden eine derartige Bes 
ſtimmung nicht befteht. Gigenthümlich ift die Beſtimmung des 
öſterreichiſchen Geſetzes, welches den Abzug der Schulden 
ebenfalls nicht geflattet, aber dem Schuldner das Recht ein⸗ 
räumt, bei Bezahlung der Zinje an den Gläubiger die Cin⸗ 
fommendfteuer in Abzug zu bringen, wogegen ein berartiges 
Kapital-Eintommen vom Staat nicht befteuert wird. 


281 


Gegenſtand der Dienf-Einkemmensfeuer. 


In dem Abgabengejeg von 1821 find als Gegenfland 
der Beſoldungs⸗ und Penſionsſteuer die Gehalte der öffentlichen 
Diener, Aerzte, Advokaten, Handlungscommis und der bejol« 
deten Künftler bezeichnet, wozu nad) dem Finanzgeſetz vom 29. 
Juli 1849 das Einkommen der Eigenthümer und Herausgeber 
son Zeitjchriften und nad dem Bintommendfteuergefeß vom 
19. September 1852 das Einkommen der bis dahin der Ges 
- werbefteuer unterworfenen Kommiſſtionäre, Madler, Feldmeſſer 
und der felbfiftändigen Gewerbegehilfen kommt, fo daß der 
gelamte perjönliche Arbeitsverdienſt, fo weit er nicht gewerbes 
ſtenerpflichtig iſt, zur Dienftl- und Berufseinkommensſteuer bei⸗ 
gezogen wird, mit Ausnahme der gewöhnlichen Taglöhner und 
Geldarbeiter, meld’ Teßtere in Bayern ebenfalls der Ein- 
fommenöfteuer unterliegen, wogegen in Baden die Gewerbes 
oehilfen zur Gewerbeſteuer beigezogen werden, in Preußen 
aber alle derartige Einkommen der Klaſſen⸗ oder klaſſificirten 
Eintommensfteuer unterworfen if. 


Einkommensfenerpflichtiges Subjekt. 
Beſteurung des vom Ausland fließenden Binfen-Einkommens. 


Als fleuerpflichtiges Subjekt find nad dem Einkommens⸗ 
Reuergejeß von 1852 alle Landedangehörigen, Ausländer in 
Bezug auf ihr im Lande erwachſendes Eintommen aber nur 
dann anzufehen, wenn fie am Anjang des Steuerjahrs bereits 
ſechs Monate in Württemberg wohnen, momit die Belege von 
Bayern, Baden und Preußen in der Hauptjadhe über⸗ 
änftimmen. Dieſer Grundfag if auch in dem öſterreichi⸗ 
hen Patent von 1849 und in dem engliſchen Einkom- 
mendfteuergefeg von 1842 aufgeftellt. Da jedoch an dem aus 
Öffentlichen Kaſſen fließenden Zins die Steuer bei der Zinde 
zablung in Defterreih und England abgezogen wird, 
ſo unterliegt dieſes Zinſen⸗Einkommen, auch wenn es einem 
Ausländer zuficht, thatſächlich der Befteurung in den betreffenden 
Ländern. Auf dieſes Zinfen-Kintommen findet daher die Bes 
Kimmung des Eintommendfteuergefeged von 1852 Anwendung, 


' 2823 


wonach Zinjen- Einkünfte, melde aus dem Ausland fließen, 
wenn fie in dem auswärtigen Staate bereitd einer Steuer unter« 
liegen, in Württemberg ganz oder theilmeife frei zu laſſen find, 
je nachdem der auswärtige Steueranfag den Diefjeitigen erreidht 
oder nicht, wogegen in dem Geſetz Beobachtung der Reriprocität 
angeorvnet iſt. Diefe Beftimmung war fhon in der K. Vers 
ordnung von 1808 und in dem Ahbgabengeje von 1821 mt» 
halten und gilt au in Bayern, wo aber von Seiten der 
Kammer deren Bejeltigung in neuefter Zeit angeregt worden 
iſt. Dagegen darf in Baden die im Ausland entrichtete 
Steuer nur glei den fonftigen Bezugskoften von dem Jahres⸗ 
Betrag der Zinfen und Renten abgezogen werden, und ift nur 
der Ueberrefl zu verfteuern, in Preußen aber ift nur das 
Einkommen aus dem im Ausland gelegenen Orundeigen- 
thum von der Hafflficirten Einkommensſteuer frei zu laſſen, 
wenn dafjelbe im Ausland einer gleichartigen Befteurung unterliegt. 


Aapitalfteuerfreiheit der Wittwen etc. - 


Schon in der K. Verordnung vom 18. Auguft 1808 
war beflimmt, daß Wittwen, Waiſen und gebrechliche Verfonen, 
welche nicht über 1000 fl. Kapitalien befigen, und deren 
Hauptnahrungsquelle in diefen Zinfen befteht, von der Kapitals 
fteuer frei zu lafien feten. Diefer fteuerfreie Betrag murde in 
dem Abgabengefeß von 1821 auf 2000 fl. und durch das 
Finanzgeſetz vom 22. Juli 1886 auf 8000 fl. erhöht. In 
dem Ginfommenäfteuergefeß vom 19. September 1852 iſt 
Steuerfreiheit für die einen Jahredertrag von 100 fl. nicht 
Aberfteigenden Zinfen und Renten der bet einer Wittwen- und 
Waiſenanſtalt nicht betheiltgten derartigen Perfonen, welche im 
Ganzen nit über 100 fl. Einfommen beziehen, zugeftanden 
und in dem Geſetz vom 20. Auguft 1861 der fleuerfreie Be⸗ 
trag auf 200 fl. unter Weglaſſung der Beichräntung bezüglich 
der Bethelligung an einer Wittwen ac. ⸗Anſtalt erhöht werben. 
Aehnliche Beftimmungen finden wir auch in Baden, wo für 
derartige Perſonen Steuerfreibeit von einem 4000 fl. nicht 
üderfleigenden Kapitalvermögen befteht, wogegen in Bayern 
MWittwen und Waiſen, deren Nenteneintommen 200 fl. jährlich 


233 


\ 
nicht überfleigt, nur die Hälfte der Steuer zu entrichten haben. 
Auch iſt in Bayern dad Kapitaltenten-Einfommen unter 25 fl. 
und in Baden ein Kapitalbetrag bis 500 fl. fleuerfrei ohne 
Rückſicht auf die fonftigen Berhältniffe der Beflger. Dagegen 
befteht eine derartige Beftimmung in Preußen nicht, viel» 
mehr ift ausdrücklich verordnet, daß Frauen, melde ſelbſtſtändig 
eine Wirthſchaft führen, der Klafjenfleuer unterliegen, wogegen 
aber in England alle Berjonen, deren gejamtes Einkommen 
auf weniger ald 150 Pfund gleih 1800 fi. fi beläuft, von 
der Rintommendfleuer frei zu laſſen und fogar bereihtigt find, 
die etwa mittel Abzugd an Zinfen se. von ihnen erhobene 
Eintommendfteuer zurüdzufordern. 


Sreiheit von der Dienf-Einkommensfeuer. 


Bon der Befoldungsfieuer waren nah dem Abgabengejeh 
von 1821 diejenigen frei, deren jihrliches Ginfommen den 
Betrag von 100 fl. nicht überflieg, Schullehrer bis zu 300 fl. 
Durch Finanzgeſetz von 1886 wurde der fleuerfreie Betrag 
allgemein auf 300 fl. erhöht, dur das Finanzgeſetz vom 
29. Juli 1849 aber jegliche Befreiung aufgehoben, wogegen 
nad dem Einkommensſteuergeſetz von 1852 das den Betrag 
von 200 fl. nicht überfleigende Dienſt- und Berufs⸗Einkommen 
fleuerfrei bleibt. ine Derartige Befreiung iR in Preußen 
und Bayern nicht zugeflanven, in Baden aber auf die Summe 
von 30 fl. befchräntt, roogegen, mie bereits bemerkt, in Eng⸗ 
land das den Bejamtbetrag von 1800 fl. nicht erreidhende 
Einkommen, und in Defterreich das Dienft x. ⸗Einkommen 
bis 600 fl. C. M. = 720 fl. flewerfrei zu laſſen IR. 


Ermittlung des ſteuerbaren Einkommens. 
Strafe wegen Steuerdefraudation. 


Die Ermittlung des fleuerbaren Eintommens gründet fi 
in. Württemberg, Bayern und Baden wie in England 
auf die Erklärung (Faſſion) des Steuerpflichtigen felbft, wo⸗ 
gegen in Preußen die Klafienfleuer und die Llaffificirte Ein- 
kommensſteuer durch Einſchätzung der Steuerpflicgtigen beſtimmt 
wird und nur im Falle von Reklamationen auf ergangene 


234 


Befragung von dem Steuerpfliäätigen ſelbſt Angaben über feine 
Bermögend- und Gintommensverhältnifie zu machen find. Es 
findet daher auch nur in diefem Fall eine Beftrafung megen 
Steuerdefraubation flatt und belauft ſich die Strafe auf den 
vierfachen Jahresbetrag der Steuer, um welche der Staat durch 
unriägtige Angaben verkürzt worden if. Die Strafe wegen 
Steuerdefraudation beträgt in Baden bei der Klafjenfteuer 
das face, bei der Kapitalfteuer das 4fache, in Bayern bei 
der Einkommens⸗ und bei der Kapitalrenten«Steuer das Bfache, 
in England nit über 20 Pfund glei 240 fl. und das 
gfache, in Württemberg bei der Kapital», Renten», Dienſt⸗ 
und Berufdeinfommensfleuer das 10fache der verkürzten Steuer, 
während nach dem Abgabengefeg von 1821 die Steuerver- 
fürzung mit dem 15fahen und nah der K. Verordnung 
von 1808 die vorfägliche Verheimlichung mit dem 50fachen, 
eine unrichtige Angabe aus Nachläffigkeit mit dem nofachen 
Steuerbetrag beſtraft werden ſollte. 


Berjährung. 

Bezuͤglich der Verjährung von Uebertretungen des Gin» 
kommensſteuergeſetzes, ſowie des Rechts zur Nachforderung 
zurückgebliebener und zur Rückforderung zu viel bezahlter Ab⸗ 
gaben enthält das Abgabengeſetz von 1821 keine Beſtimmung, 
daher die gemeintechtlichen Beſtimmungen in dieſer Beziehung 
Anwendung fanden, während in dem Einkommensſteuergeſetz 
von 1852 eine Friſt von drei Jahren hiefür feflgefegt und 
weiter beftimmt ift, daß won Jahr zu Jahr mwiederlehrende Un⸗ 
richtigkeiten oder Unterlaſſungen der Steuerfaiflonen einer Perfon 
eine fortgefegte Steuergefährbung bilden, ohne Rückſicht auf 
die Zeitentfernung, auf welche fie fih zurüd erſtrecken. In 
Baden tritt eine Verjährung ver Kapitalfteuervergeben in 
5 Jahren ein, in Bayern ift eine befondere Verjährungsfrift 
nicht feftgefeßt und nur beflimmt, daß die Verpflichtung zu 
Nachzahlung der verkürzten Steuer auf die Erben übergeht, 
und auf Die Klaſſen⸗ wie die- Haffifictrte Cinkommensſteuer in 
Preußen finden die Beflimmungen des Geſetzes über bie 
Berjährungsfriften vom 18. Juni 1840 Anwendung, wonach 





285 


Rüdforderungen und Nachforderungen binnen der erften drei 
Monate jedes Jahrs angebracht werben müfien, durch deren 
Ablauf der Steuerpflichtige von jedem ferneren Anſpruch bes 
freit wird. 


Hrgane für Aufnahme und Erhebung der Einkommensfeuer. 


Während die Aufnahme des fleuerbaren Einkommens 
früher den Oberämtern und der Einzug der Steuer den Ein⸗ 
bringern der fog. ordentlihen direkten Steuer (Gemeinde und 
Dberamtöpflegen) übertragen war, find dieſe Geſchäfte durch 
die Gintommendfteuer-Inftruftion vom 10. Juni 1853 den 
Kameralimtern übertragen, an welche die von der Finanzver⸗ 
waltung befteflten Ortöfteuer-Einbringer (Uccifer) Die erhobenen 
Steuerbeträge abzuliefern haben. Diefe Aenverung bat ih 
als ganz zweckmäßig erprobt, wie ſchon daraus hervorgeht, daß 
die Ausflände an derartigen Steuern, melde 

z. B. pro 18°), 6,126 fl. 18 Er. 

18/02 2. 4,028 fl. 51 ie. 
185%, 2... 15,868 fl. 23 fr. 
betrugen, obgleich in viefen Jahren eine reihtzeitige Anlage der 
Steuer möglih war, in den Jahren 
18%, uf. . 834 fl. 19 & 
1865 u. = 838 fL 48 kr. 
180%, 0. 077 fl. 49 kr 
ſich vermindert haben. 


Aufnahms- und Erhebungskoſten. 


Die Koften der Aufnahme des fleuerbaren Einkommens 
durch die Ortöfteuer-Gommiffionen und des Einzugs der Steuer 
dur Die Ortsſteuer⸗Einbringer (die Steuer von Gehalten 
Öffentlicher Diener, ſowie von Apanagen wird ohne beſondere 
Koften durch die das fleuerbare Binfommen außzahlende Kafle 
abgezogen) betrugen 


286 


thut in Rrogenten ber 
Geſamtſteuerſumme 


pro 185%),, 21,415 fl. 22 kr. 2,32 
18°), 25,247 fl. 9 kr. 2,71 
18%8)/., 24,218 fl. 15 kr. 3,38 
185%/,, 23,981 fl. 5 kr. 3,34 
18°0,,, 22,364 fl. 58 kr. 3,03 
18°'/,,, 22,801 fl. 11 %. 2,98 . 
1862/., 21,755 fl. 27 kr. 2,80 
186%,,, 22,541 fl. 11 kr. 2,80 
186%. 23,378 fl. 26 tr. 2,78 
186%,,., 24,139 fl. 47 kr. 2,74 
186%), 24,066 fl. 6 kr. 2,6. 


V. Bergleigung ber Eintommensftener mit ber ſog. 
srdentligen birelten Steuer. 


Vergleichen wir zum Schluß die Einkommensſteuer mit 
den fogenannten ordentlichen direkten Steuern von Grundeigen⸗ 


thum, Gefällen, Gebäuden und Gemerben in Württemberg, fo . 


ergibt fi, daß für Die lepteren gemäß $. 115 der Verfafſungs⸗ 
urtunde heute noch wie in den früheſten Zeiten die Geſamt⸗ 
ſumme zum Voraus feftgejeßt, auf die Amtskörperſchaften aus⸗ 
geſchrieben und von diefen auf Die Gemeinden vertheilt wird, 
wonad die jogenannten ordentlichen direkten Steuern zu den 
NRepartitiondfleuern gehören, während für die Einkom⸗ 
menöfteuer die von einer gewiſſen Summe fleuerbaren Cin⸗ 
fomm zu erbebende Quote beftimmt, diejelbe mithin als 
QDuotitä.töfteuer erhoben wird, was bei der Kapttalfteuer 
von 1704 „an, und bei der Bejoldungäfteuer ſeit ihrer Cin⸗ 
führung der guall war. Daß dieſes Verhältniß nicht zum Vor⸗ 
theil der Ging ommensſteuerpflichtigen gereicht, ergibt ſich ſchon 
daraus, daß pi. € ſogenannte ordentliche direkte Steuer für das Jahr 
1825/: 24 uf 2. 2 20.20. 2,500,000 fl. 
1868), 1er auf :» 2 2... 8,000,000 fl. 
bemefien, mug ain nur um . . . 500,000 fl. 
oder 20%, äntchöht wurde, während Die Cinkommensſteuer 
(Apanagen, Kapkenitalten und Befoldungen) im Jahre 


LG 


X 


1 


287 


18/2 0 2 0. 528,258 fl. 89 ir. 

186 2 ee. 898,252 fl. 6 ke. 
ertragen, mithin um . . . 374,998 fl. 27 kr. 
oder um 71,66 °/, zugenommen hat. 


Berhältnig zur Gewerbeſteuer. 


Die Gewerbe allein haben nad dem in dem Kataftergefeh 
von 1821 beftimmten Verhältniß °/,,tel an der ordentlichen 
direkten Steuer zu tragen, Die Gewerbeſteuer belief ſich mithin 

pro 18°®%),, auf . . . .. 812,500 fl. 

pro 1888/, auf . 875,000 fl. 
ber Gewerbefteuerbetrag verhält fi mithin zu dem Einfom- 
menöfteuerbetrag pro 18°/,, wie 1: 2,39. 

In der Stadt Stuttgart mit Weilern beträgt pro 18% 
die Gewerbeftleur . . 2. 43,008 fl. —t. 
* Eintommendfleuer von Kapital-Eintommen 171,271 fl. 55 fr. 
Dienfl- und Berufs:-Einlommn . . . 48,382 fl. 35 fr. 

219,604 fl. 30 tr. 

Die Gewerbefteuerfumme verhält fi mithin zu der Ein- 
fommenöfteuerfumme wie 1: 5,10, zu der Steuer von Kapitals 
Einkommen allein wie 1: 3,98, zu der Steuer von Dienft- 
und Berufs⸗Cinkommen allein wie 1: 1,12. 


Gefamtfumme der direkten Steuer. 


Wird der Reinertrag der ordentlichen direkten Steuern 
pro 18%), mt - 2 2.2 8,000,000 fl. — kr. 
zu dem Reinertrag der Einkommens⸗ 

feuer mit . . >00. 898,252 fl 6 ie. 
gerechnet, fo ergibt fi an n biretten Steuern 

die Summe von . . . 2. 8,898,252 fl 6 kr. 


*) Die Differenz zwifchen den bier und den oben angegebenen Zahlen 
rührt davon ber, daß oben nur die nach ben verfchiebenen Abftuhmgen 
fih ergebenden Steuerbeträge angenommen, die Aktiv: und Paffiv- 
Nachträge aber unberückſichtigt geblieben find, während bier ber Rein 
ertrag angenommen iſt, der ſich unter Zurechnung der Altivnachträge 
wie unter Abrechnung der Paſſiverſäte und Verwaltungskoſten ergab. 


288 


Die Bevölkerung von Württemberg beträgt nach der Zählung 
von 1864 1,748,828, mithin fommt auf den Kopf der Bes 


völferung 2 fl. 18 kr. direkte Steuer. 


Bon der Gefamtjumme der direkten Steuern kommt 


Grunb⸗ 


Eins Gebaude⸗ 


kommens⸗ 


werbeſſeuer. 





aufd,Stabtbirel. ⸗Bey. 
Siuttgart— 
die Oberamidbezirke: 
Gbingen . » » 


9322 38 62,369 — 
Mavenäburg . - 


15.362 54| 67,766 — 





um ... 49,260 

Sl . 1% 

Debringen .„ „| 14, 047 44) 68,501 — 

Heilbronn . . | 

Tettnang » ı . 7,169|34| 44.319 -—| 51.488154 20,921 
Yubmwigsburg 26,076112| 57,340 —| & 


Leonberä = +» . 
Nedariulm . . 
Baibingen . . 


40,07746| 55,901: 
11, 408 48| 52,726 




















und Ge: Zuſammen. 
|| m je m Tel I 
— 100,427 -25,031 60,084 


21 — J 1;—248 
13395 48 61,904 — 75,290148 27,724 2 42,6 





sog, | Thut 


ferung. R * 


129 ‚607 


2,9713) 63.225 —| 91,202] 13) 35.499] 2 134 







Saupbem. . .| 9 3 45,116 24,531] 2 112 

Kirhbim . „| 9040134) 47,721—| ! 25,879] 2 111,4 
Marbadh . .I 71142] 91,656 — 26,80 
Befiabim . „| 10,73253| 44,631 —| ! 25,421 2 110,3 
Rottenburg . . | 10,809152] 49,127) — 27,765] 2| 9,6 
Göppingen . | 13,303118| 59,372 3 34.124 7,8 
Meutlingen . . Be Ben 35,518 6 

Kümelium . , 3,343 R4 51,541 — 2932232194 
Bradenbeim . „| 8,710133/ 40,797'—| 49, 23,937 4 

Böblingen . .| 5,729121| 43,6131—| 49,342]21| 24,375] 2 | 1,2 
Ghlingen . . . | 18,210158) 45,750 — 31,71312| 0,6 
Waiblingen . „| 7.713138] 41,332 — 3: 25,113] 1 [57 

Maufbronn 5,790.13| 37,142 — 22,259 1 155,8 
Ganflatt - „ . | 33,985] 8} 40,549 - 28,315] 1 |55,2 
Heibenbeiim . . 12.990158] 1,6221—| 6 34,128 1 |53,4 
Geislingen . . | 10.819286! 41,299 —| : 27,796| 1 |52,2 
Rotmel . . .| 9 45,695 — 29,310] 1 151,6 
Nürtinıen „. - 8252113 38,659) — 25,418] 1 50,4 
Und . .» » .» 7,963) 2 40462! —| 4842 26,541] 1 149,2 
Zutilinden „ „| 7331 ‚42| 35.332 —| 42,5 23,665] 1 |48,6 
Beinzber „ . 6.9422 36,764 — 0622; 24,944! 1 145 

——— 4,265.26 30.964 —| 35.229]6 18,519) 1 145 

Gmünb . „ . an 37,667) —| 47,315 27,668] 1 142,6 
Crailsheim . „| 6,43454| 34.016 — 24,209] 1 |40,2 





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— 5 er ei EEE — 
(Sin: Se 

: ebäude: 
kommens⸗ und Ges Zufam 


| Heuer. werbeſteuer. 








ı _f. fl. te 
Badnang . . | 6,731 |böl ag'657 || a!5ssl 501 27.7481 [37.8 
Spaihingen . 4.294 12| 25,513 |— 29, 807| 12] 18'809] 1 34,8 
Welzheim . - . | 4,871 123 37.142 — 32,613 23] 20,608] 1 134,8 
Balingen . . - 8,079 12| 40,266 — 48,345 12| 31,596) 1 |31,8 
Dberuborf . . 5.068 9| 30,394 |—|35,462| 9| 23, 311 1 131,8 
Gaildorf. . 14,457 | 4|33, 219 — 37 6761 A| 24,81111 131 
Schorndorf . . | 5,461 |47 32, 517 |— |37,978| 47 25,065 1 |30,6 


Stuttgart, Amt . | 5,201 159| 41 ‚a0 — 46, 611] 59] 31,640] 1 128,2 
Aalen. . . 8,939 | 4 29,198 —! 38,137) 4| 26,512, 1 25,2 
Die übrigen Dberamtöbezirke fallen nıit den Kameralamts⸗ 
bezirken nicht zufammen, es können daher die Einfommenäfteuern, 
welche nah Kameralamtsbezirken, mit den Grund⸗ ıc. Steuern, 
welche nad Oberamtöbezirken erhoben werden, nicht zuſammen⸗ 
gerechnet werden. 
Auf den Kopf der Bevölkerung kommen in Preußen 
Direkte Steuer 8 fl. 18 kr., — 
in der Stadt Berlin . . sfl. 13), kr. 





in der Provinz Brandenburg .. 8, 87 N 
‘in den Regierungdbezirten 

MWisbdn . . ... 8. 15, » 

Solflin . ». 2.2... 8, MH 

KOM. u. eg 

Magdeburg 2:9..50,3 0% 
. Schleswig 2, 41a 

Hannover 2. 39 

Düſſeldorf 2, BT 

in den neuen Provinzen zuſammen 2 224g m 


Die geringften Erträge liefern bie öſtlichen Landestheile, 
und zwar Regierungsbezirk 


Bromberg 1 fl. 32%, kr 
Marienwerbder u  D sl R 
Pojen so. a. 0.0 Die 29er 
Oppeln . 2 2.2.2.1, 93,» 
Eidlin . 2 2.2. — Pe 
Bumbinnen 1... 26,5: u 


Wärttemb. Jahrb. 1866. | 19 


Wuͤrttembergiſche Geſchichtsſünde. 


Bon Oberſtudienrath v. Stälin. 


1. 


Im Jahr 1866 kam in einer kleinen Entfernung von 
den Gebäuden des Hofes Steinhaufen bei Mochenwangen, Ober- 
amtd Ravensburg, die folgende römiſche Grabfchrift nebft zwei 
verſchliffenen Münzen und nebft Bruchſtücken von einem Bronze 
gefäfle und von Gläjern and Tagesliht. Der Fundort ift 
ein etwas erhöhtes Aderfeld, durch welches eine Römerſtraße 
zieht und welches gegen das Schuſſenthal allmählig fich ab- 
flachend eine ſchöne Ausſicht bietet. Es ift Die erfte auf car- 
rariſchem Marmor eingegrabene Infchrift, melde auf würt« 
tembergifhem Boden zur Kenntnig gekommen if, während bei 
allen vordem bekannten verjchiedene Eandfteinarten das Ma- 
terial boten. 

SICNA. CR 
ISPINI. F. 
VIX. Al. XL. 
PRoC, MAR. MF 
Höhe der Platte 17 17, Breite 17 8” 8”, 
D. i. Siena Crispini filia vixit annos XL. Proculus mari- 
tus merenti feecit. 

Die Schrift iſt forgfältig; fle tft eingefaßt von drei ter- 
raſſenförmig nach außen auffleigenden Umfangsftäben; flatt der 
Buntte ſtehen Heine Palmzweige. Bemerkenswert iſt der weib⸗ 
lie Eigenname Sima (nit Signa), welder nah Mommſen 


291 


im Archäologijchen Anzeiger 1867, 60* wohl Hier zuerft be» 
gegnet. 

Dur die gütige Vermittlung des Pfarrers Zimmermann 
in Mochenwangen gelangte dieſes Denkmal in das K. Mufeum 
der bildenden Künfte. 


2. 

Bei dem Interefie, welche das traurige Schickſal des letz⸗ 
ten Hohenſtaufen Konradin in Italien verdient, dürfte es nicht 
unwilltommen fein, dur folgende Urkunde die Kenntniß feiner 
Genofjen, welde am 20. Oct. 1267 auf feinem Unglüdszug 
mit ihm in Verona einrüdten, durch weitere, die Gebrüder 
Konrad und Wernher von GSternenfeld, zu vervollſtändigen. 
Unter den Zeugen erfeint bier auch Friedrich von Hürnheim, 
welcher, wie befannt, am 29. Ort. 1268 mit Konradin in 
Neapel enthauptet wurde. 

Durch diefed, unter dem 7. Ian. 1268 zu Verona aus⸗ 
geftellte Schriftflüd befunden obige Gebrüder von Sternenfels, 
daß fie in Geldnoth durch Ludwig, Pfalzgrafen bei Rhein und 
Herzog von Baiern (Konradind Dheim und defien Begleiter 
bis Verona) die ihnen verſetzten Güter in feinem Orte Wald⸗ 
dorf (oberhalb Heidelberg) für 4 Mark Silber zurüclöfen ließen. 

Nos Conradus et Wernherus fratres de Sterrenfels 
presenti scripto notum facimus universis hanc litteram 
inspecturis, quod domino nostro Ludewico illustri comiti 
Palatino Reni duei Bauarie bona in villa sua Waltdorff 
que tam ab ipso quam a patre suo bone recordacionis 
titulo pignoris tenuimus, receptis ab ipso domino nostro 
quatuor marcis argenti, de quibus cum magna nobis in 
Verona necessitas incumberet nos pagavit, integre resig- 
navimus et precise ac libere omni juri quod in ipsis 
bonis nobis titulo pignoris competebat, renunciavimus, 
sibi bona eadem soluta et libera dimittentes. In cujus 
rei testimonium predieto domino nostro * hanc_ litteram 
dedimus sigillis nostris sigillatem cum testibus subnotatis 
qui sunt dominus Berchtoldus comes de Marstetten dictus 
de Nyffen, dominus Albertus Lutzmannus, Hermannus et 


292 


' 


Fridericus de Hurnheym, Conradus de Lupurg, Conradus 
pincerna de Lympurg, Heynricus camerarius de Prising. 
Datum Verone anno domini millesimo CCLXVIII® sep- 
timo Idus Januarii decime indiccionis. 

Pfälziſches Copialbuch in Karlsruhe Ar. 46'/,, Bol. 265 
nach der gütigen Mittbeilung des Pfarrers Lehmann in Nußdorf. 


3 


Gerne ergänzt man die dürftigen Nachrichten über die 
Grüningifche Nebenlinie des Haufes Württemberg und deren 
Beilgungen. In ihr that ſich beſonders hervor der am 4. Oct 
1280 geftorbene Graf Hartmann. Die folgende Urkunde bes 
lehrt uns, daß Beilgungen dieſes Grafen in Grüningen (D.X. 
Riedlingen), Hechingen (neupreußiſch) und Marbach (O.A. Ried⸗ 
lingen) von dem Stift Clingenmünſter (im jegigen Rheinbaiern) 
zu Lehen rührten und nach ſeinem Tode dem Grafen Walrabe 
von Zweibrücken durch das genannte Stift geliehen wurden. 

Andreas miseracione divina abbas totusque conven- 
tus Clingen monasterii universis presentes litteras visuris 
credere subnotatis. Tenore ‘presencium publice profite- 
mur, quod nobili domino Walrabe comiti Geminipontis 
feodum in Gruningen, in Hechingen et in Marbach, cuius 
collatio ad nos spectare dinoscitur, vacans ex obitu Hart- 
manni comitis in Gruningen contulimus feodali iure pos- 
sidendum. In cuius rei testimonium sigilla nostra pre- 
sentibus sunt appensa. Datum anno domini MICCILXXX® 
primo. 

Original aus dem Hanau Lichtenberger Arhiv in Darm⸗ 
fladt Nr. 36. Abſchrift gleichfalls von Lehmann gefälligk 
mitgetheilt. 


1 


4. 


Ein merkwürdiges Beilpiel, wie ein vertriebener Fürſt, 
um jein Land wigder zu geroinnen, in weiteſter Ferne die Kriegs⸗ 
flamme zu ſchüren firebt, bietet und der Graf Eberhard der 
Erlauchte von Württemberg, Derfelbe, im Jahr 1812 dur 
K. Heinri VII. fa feiner ganzen Herrſchaft verluftig, fuchte 


ln 








. 293 


— ſelbſt bei K. Robert von Giellien und deſſen Verbündeten 
den Welfen — Rachemittel gegen ihren gemeinfchaftlichen Feind 


den genannten Kaiſer. Er erbot ſich diefen italienischen Mäch⸗ 


ten, ihnen zum Dante, im Frühſommer 1313 durch feinen 
: Eugen Geheimſchreiber Eggebert von Agenberg als Abgefandten: 
an der Spige mitzuführender Mannſchaft ven Katjer in Italien 
betämpfen zu belfen. Heinrih VII. flarb jedoch unerwartet 
am 24. Aug. d. 3. bei Siena, wodurch der Auftrag des würt⸗ 
tembergifchen Sendboten, welder in Florenz eintraf, ſich er» 
ledigte, wie dies dem Iehteren im September Jacob Bantelmi, 
Statthalter K. Roberts ale Signore's von Blorenz (Villani 
Istorie Fiorentine lib. 9. c. 55), und die dortige Gemeinde 
— unter Erbietung von Dienſten bei den franzöflfhen und 
fleilifchen Höfen — erklärten, indem fie ihm auf die Rückreiſe 
das folgende Schreiben für den MWürttemberger Grafen mit« 
gaben. — Wir verdanken die Kenntniß dieſes im Archiv von 
&lorenz aufbewahrten Schreibens, welches die biöher unbekannte 
Thatfache bringt, den Bemühungen der Profefjoren Ficker in 
Insbruck, Wüftenfeld in Göttingen, Heyd in Stuttgart, Müller 
in Slorenz und des ©eneraljuperintendenten der toscaniſchen 
Archive Bonaini in Florenz. 

Magnifico et potenti viro Eberardo, Dei gratia comiti 
Wurtemberch, amicorum suorum carissimo, debite hono- 
rando, Jacobus Cantelmi miles, regni Sicilie magister pa- 
nettarius, vicarius, Priores artium et Vexillifer iustitie, 
eonsilium, populus et commune civitatis Florentie, salutem 
et honorum optata et felicia incrementa. Magnificentie 
vestre licteras, delatas nobis per egregium et nobilem 
virum Eggebertum dietum de Agemberch, familiarem et 
secretarium vestrum, latorem presentium, ipsumque Pgge- 
bertam suscepimus honore quo decuit; et earum tenurem 
et etiam ea que ipse vir prudeus, pro parte vestra, co- 
ram nobis retulit et exposuit. viva voce diligenter intel- 
leximus et libenter. Quibus sic providimus responden- 
dum: quod in missione dicti familiaris vestri et in tenore 
licterarum vestrarum et in expositis per eundem libera- 
litatem et affecetionem vestram, quam ad sercnissimum 


294 


principem dominum Robertum, Jerusalem et Sicilie regem, 
nos aliosque devotos sanete matris Ecclesie, qui Guelf 
vulgariter appellantur, geritis et habetis, cognovimus mani- 
feste. De quibus, vestram sapientiam industriamque soli- 
citam multipliciter commendantes, vobis exinde gratiarum - 
referimus copiosas et multiplices actiones quantas possu- 
mus et debemus; ad vestra beneplacita et honores nos 
et nostra libere oflerentes: et quod, licet terrarum nos 
disiungat distantia, cordibus tamen nostris frmavimus 
vobis perpetuo, eisdem affectibus et effectibus, esse pro- 
ximi et coniuncti, et amicitiam et fraternitatem vestram, 
quam carissimam gerimus, nobis gratis semper actionibus, 
duce Domino, conservare; et quod ipsius familiaris vestri 
oratio et adventus letificavit plurimum corda nostra, et 
ad ipsius orationis nostreque petitionis eflectum animis 
nostris erat festine ac vigilanter intendere. Sed, medio 
tempore ac paulo post ipsius adventum, providit vobis 
et nobis Altissimus Ihesus Christus, super processibus 
illius tiranni sevissimi, Henrici olim comitis de Lucio- 
burgo, quem rebelles et persecutores autiqui sancte ma- 
tris Ecclesie, scilicet Gibellini, Romanorum regem et im- 
peratorem Alamanie appellabant, quique, die vigesima- 
quarta mensis augusti proxime preteriti, diem clausit ex- 
tremum in districtu civitatis Senarum, loco qui dicitur 
Bonconvento; ita quod non expedit quod,- de veniendo 
vel gentes vestras mictendo ad partes nostras, labores 
presentialiter assumatis. Vestrum verumtamen subsidium 
vestrasque oblationes fraternas amplectimur, illudque, cum 
necesse fuerit, cum fiducia requiremus. Et ideo magni- 
ficentiam vestram affectuose precamur, quatenus placeat 
vobis esse solicitus et intentus ad ca que vestram et 
amicorum vestrorum salutem respiciant, et in futuris ce- 
leriter et salubriter providere, nobisque, loco et tempore 
oportunis, describere quicquid facere possemus amicis utile 
et contrarium inimicis, et si de aliquo debemus dominos 
reges Francorum et Jerusalem et Sicilie informare,; n08 
enim semper invenietis ad vestra beneplacita expositos 


5 
AA 





295 


et paratos., Qui quidem familiaris vester elegit, post- 
quam certus fuit de ipsius Alamanie regis morte, esse 
ab eundo ad ipsum dominum regem Jerusalem et Sicilie 
desistondum. — Data Florentie, die.... mensis septem- 
brie, xı indictionis. 


5 


Herzog Ulrich von Württemberg, mit der Acht belegt, 
fuchte mit der Macht der Waffen und der Rechtsgründe — 
feiner Sache den Sieg zu erringen. Am 11. Oct. 1516 ritt 
er aus Stuttgart gegen feine vielen Feinde in den Kampf, 
glei „Dieterih von Bern, mannhaft ohn alles Zittern,“ vote 
es im Volksliede heißt. Ueber all feine Schritte rechtfertigte 
er ſich, ähnlich mie fonft, fo auch unter dem 18. d. M. auß 
Böppingen im folgenden Schreiben an den Kaiſer, welchen er 
dadurch zu einer neuen Friedenshandlung’flimmte. Schon dieſer 
Erfolg dürfte den Abdruck defjelben rechtfertigen. (Das Nähere 
über die damaligen Zeitverbältnifie |. bei. Heyd, Ulrih 1, 466 ff.). 

Allerdurdleuchtigifter großmechtigiſter Kayſer. E. kay. Mt. 
feien min untertänig willig dienſt in ſchuldiger gehorfami all⸗ 
zyt zuvor Kerait. Aller gnädigfter Her, E. kay. Mt. gib ich 
in aller untertänigkeit zu erfennen, das ich uff diſen tag von 
minen räten jo noch zu Augfpurg find empfangen hab ettlich 
ſchrifften, darinnen ſy mich berichten, das über alles, fo von 
minentwegen gehandelt und fürgewendet, zu dem das E. kay. 
Mt. hievor fi gnädigklich dem rechten und billicheit gemäs 
vernemen laßen, mid kains wegs zu überylen noch entlich zu 
procebiren onverhört min, jonder mid zuvor miner nottburfft 
nach gnugſamlich zu verhören, ouch über ir vilfältig bitt das 
E. kay. Mt. mit fernerm proceß fliliften wölt bis vff min 
antwort gegen der bottſchafft ſo ſy zu mir abgevertiget, deren 
ſte in kurtz gewärtig weren u. ſ. w. E. kay. Mt. dannocht 
von minen wyderwärtigen dermas angefochten und angeſucht, 
das ſy wider mich mit urteyl procediert, mich in peen des 
landfrydbruchs und wyter die aucht denuntiert, declariert und 
erkent hab, mit ainer eingeſchloſſen Copey, wie E. kay. Mt. 
vor menigklichen offentlich wyder mich verleßen laßen u. ſ. w., 


296 


dad alles ich mit betriebtem jchmerglichen gemut gan be» 
ſchwärlich bebergigen mtefien, dan wie gar und vilfältig ich 
bisher angetaft, in E. kay. Mt. und ander (mit gepurenver 
zucht vor E. kay. Dit. zu reden) ſchantlich mit erdichten ger 
flifften Tuginen eingetragen und junft an lyb und gut beſche⸗ 
Diget und geſchwechet zu werben underflanden, das mir nit 
onbillig zu hohen beſchwärden und hertzlichem layd gebienet. 
So vil des mer, das ich es kainsweds beſchuldet und dannocht 
daruff &. kay. Mit. ſich fo verbewegen laßen wider mich uff 
dad ongeſtym anhalten miner wyderwärtigen wir fürzufchlahen 
und anzumuten ettlih fahen und artidel, die mir eernhalb 
und funft gang ontregenlih, So haben mich doch die bemelden 
ding und onlpdenliche wyderwärtigkeiten, alle by wytem nit. 
jo hoch noch Hart beſchwärt als diefe E. Lay. Mt. ſchrift So 
alfo in £. Mt. namen wyder mich ofjentlich verleßen if, dan 
oneangefeben alle vorige Handlung wie ernftli die gegen mir 
geübt felen, hab ich doch in aller undertänigkeit das Hoch ver⸗ 
trawen und onzwyvenlich hoffnung. zu E. kay. Mt. ald minem 
aller gnädigften Kern und Kayfer gehabt, E. kay. Mt. würde 
entlid mich nit uberplen noch zu onbillien Dingen dringen 
lagen noch onverhört verurtayIn, beionder mich miner notte 
durfft nad gnäbigklich verbören und die myttel mir furgeichla- 
gen uff die zimlichen weg bringen, die mir eernhalb und fonft 
lydenlich und annemlich fein möchten, das id dan undertänigklich 
allweg gepetten und noch bitt, mich Dagegen erbotten und noch 
erbüt, E. kay. Mt. zu untertänigem gevallen alles das zu thun, 
das mir eernhalb onverleglih und funft imer lydenlich und 
tregenlih ſy. Aber Diejed letzſt E. kay. Mt. offentlich verkön⸗ 
den der ſchrifft in E. kay. Mt. namen bat mich nit allein 
hart und uffs höchſt beſchwärt, jonder ouch der mas beberkigt, 
das es mir nit wohl möglid, E. kay. Mt. zuſchriben, und 
wiewohl die jelb jchrifft anzögt als hett E. kay. Mt. der ding, 
die mir darinn zugemeßen werden, aigentlich wiflen, fo fan ich 
doch der warheit nach (die fi anders dan mir zugemeßen 
wurdt belt) wol adten, das E. Fay. Mt. das in irem namen 
nit anderd reden noch ſchryben läſt dan uff Das fireng und 
vilfältig einbilden von minen wyderwärtigen mit fo vil er⸗ 


297 


- Dichten ſchyn, das nit frembd, ob &. Lay. Mt. dardurch zu 
etwas glouben bewegt worden oder noch wurde, wo min ons 
ſchuld und verantwurtung nit dagegen gehört folt werden. Dem 
allem nad ift an E. kay. Mt. min aller untertänigft diemiet- 
tigft bitt, E. kay. Mt. geruch gnädigklich, dis min nachvolgend 
yerantwurtung Dagegen ouch zu vernemen, und nämlich nach⸗ 
dem die bemelt fhrifft in Somma fünff furnemlich puncte oder 
artikel anregt, fo fag ich uff ſy all und jenen mie nach ord⸗ 
nung nachvolgt, und er ſtlich Hanſen von Hutten entiybung 
halb, das er ed merdlich verſchuldt. Ich hab ouch des jelbi- 
gen ſins verfhuldens in minem offentlichen ußſchriben mit der 
warhait urſach gnug angezögt, zu Dem ich ettlicher anderer ur⸗ 
fachen geſchwygen im beften alles Iut desjelben mins warhaff⸗ 
tigen ußſchribens, dem E. kay. Mt. gänglich glouben geben mag, 
dan es die lauter warheit if, mag und wurbt ſich anders 
nymer erfinden. Am andern, dad E. kay. Mt. fol wärlich 
angelangt haben alſo das E. kay. Mt. glaub wie ih Hanfen 
von Hutten zu mermaln gepetten hab mir zu geflatten, das 
ich mit finem weyb onzymliche lieb pflegen mög, als ih ouch 
mit verbengfnus und Hilf irs vatterd und Bruders gethon oder 
zuthun underftanden hab sc. Darzu ſag ih, das in deren 
von Hutten jungftem und letzſtem (mit guter zucht zu reden) 
erlogen erdichten ußſchriben ſollichs uff mich ußgegoſſen, doch 
mit pteliger lugin und dannocht noch ongefäidter, nämlich als 
jolt ih für Hanfen von Hutten nidergefnumet fin, ine mit aus⸗ 
geipanten armen gepetten haben, mir fein wyb zu vergönden ıc. 
Deshalb nir frembd ob ſy der gelychen ouch in E. kay. Mt. 
uff das emſigeſt und Hefftigeft einzubilden underflanden haben; 
aber nachdem ſollichs jee an time felbft jo gar kainer warheit 
glych, noch in fonder von mir zu glouben noch jee erhört ift, 
das ih mid jee gegen jemand höhers oder nyders fand, dan 
Hand von Hutten geweſt, aljo genidert hab, das ich für ime 
nodergefnumet umb ainicherlay fach, will geſchwygen das ich 
folte thun gegen ainem follichen erloßen Inchtvertigen flayjch- 
bößwicht ald Hand von Hutten. Aber war glych all die von 
Hutten und ir anbenger mit inen durch ir trogen anſchleg und 
trowört mich dahin bringen, das ich gegen inen uff knuw 


298 


fall, alsdan mögen ſy ſich das frölih von mir berömen, Zu. 
dem ih al min tag mid nie gefliffen noch underſtanden, 
miner Diener wyber oder dochter zu ſwechen oder fmeben, bin 
ouch ded nie bezigen, zühe mich uff au min boffgefind diener 
und ander, fo ift oud von minem marjchald und finem fon, 
ald dem vatter und bruder, glych jo wenig zu glouben, das 
ſy mir zu follihdem gegen irer dochter und weiter verbenget 
und gebolffen haben, ſy find oud für die felbigen ſchantlichen 
lyt nit zu achten. So gib ih E. kay. Mt. zu bedenden, wie 
gar es Iychtvertiglih von minen wyderwärtigen uff mid und 
bemelten minen marſchalck, fin fon und dochter erdacht, und 
allen verftendigen und erbarn nit allain meer, fonder ouch 
etwas onmenſchlich zu glouben, und fag dazu wyter (mit ges 
purender zudt), das mir, dem marjchald, finem fon und dochter 
damit ganp onrecht geihicht, und wer es E. kay. Mt. oder 
andern von und jürgibt, der Tügt und verzwyvenlich, ſchänt⸗ 
lid und bößlich an, damit will ih mi, min marſchalck, fin 
jon und dochter verantwurt haben, die dan minthalb angezo- 
aen werben. Onezwyvel er marſchalck und fin fon werben für 
fih ſelbſt wyter als fromen von adel gepurt, fi ouch wol 
willen zu verantwurten. Als aber in bemelter ſchrifft von 
E. kay. Mt. wyter gemeldet wurdet, als bett min gemahel bie 
ongepurlich lieb fo ich gegen Hanſen von Hutten wyb geübt, 
ee dan ſy ime vermähelt worden, gemerdt und geſehen, und 
mich deshalb zu mermaln güttlich angeiprochen, es abzuftellen x. 
Darzu fag ih, das min gemal all ir tag deshalb kain wort 
mit mir jee geredet, und ob ſy anders fagte, thete ſy ir felbft 
und mir onrecht, zug ich mit got und der warheit. Am dritten, 
das ih min wyb übel gehalten und geidhlagen und zu irem 
abwychen geurſacht und ir zugemeßen haben ſoll, das ſy von 
fort, umb das ſy fih übel und oneerlih gehalten hab, von 
mir gewichen fey x. Darzu fag ich und ift die offenbar on- 
lougenbar warbeit, das ich fie fürftlich, eerlih und mol gehal⸗ 
ten, ir ainen fryen mwandel, wo und wie ſy gewelt, ouch an 
dern frowen und mansperfonen zu und von ir nach ivem ge 

t — gelaßen nit weniger dan mir ſelbs, hab ir ouch kain 
vilfä angel gelaßen an ichtzit, das nah unfer bayder fland ver- 


w. 


299 


mögen und gelegenheit ir zugehörig geweſt und dannocht mer 
dan wol min vermögen. Ouch fy weder vor noch nad item 
abwychen nie bezygen noch befchuldiget ainicherlay oneerlicher 
Ding und dad noch mer iſt. Nachdem ire bruder die von 
Bayern uff ir angeben und ſy felbs nad ihrem abwichen wider 
mich fchmeelich veradptli und ongepurlich fchrifften an E. kay. Mt. 
und ſunſt gethon, derhalb ich mol dagegen zu reden und zu 
ſchriben verurjacht geweſt wer, fo hab ich Doch gegen ir kain 
onzichtig ſchmeelich oder oneerlich wort nie weder geredt nod 
gefhriben, fonder allweg gefagt Mir wöll nit gelieben mich 
mit wybern in zand oder jchmahmort zu begeben und noch 
vil weniger mit minem wyb, zühe mich uff all mine rät hoff- 
gefind und ander fo umb mich geweft; das ich ſy aber geſchla⸗ 
gen, ift war, doch umb Tain oneerlih ſach, fonder allain umb 
iren onnötigen übermeiligen zorn und gufitige böfe wort, die 
ich Doch zum offter maln geduldet, fle dafür gepetten und etwan, 
fo ſy nit bat ir ſelbb können oder wöllen abbrechen, bin ich 
gang tugentlih ir entwichen und von ir gangen, ee den ich 
wolte erwarten, das ſy mid der mas uffbrechte, das ich fle 
zulegft miefte ſchlahen, bin aljo defter meer von ir mieſſen jein 
und bad ir nit allain kain ontugentlich ſonder ouch kain on⸗ 
hofflichs wort jee gegeben biß jo lang das ſy des an mid 
gewon worden und Doch zu letzſt mich ouch dohin gebracht, dad 
AG zu zorn und firaich wie menſchlich bewegt worden, doch ip 
nit ongepürlih (mie dan villicht mir zugelegt werben mag) 
geichlagen, aber darnach hab ich fie wider fruntlich gehalten, 
ouch ſy ſich fruntlicher dan vor jee gegen mir erzögt, und 
hab mich darüber nit anderd dan gutes zu ir getröft, verjehen 
und ir ufs höchſt vertrumet, dan wo nit, jo Kette ih ir wol 
anders und fo vil hut und uffjehend gegeben, das ſy mir nit 
alſo entwichen wer, und hab ir dazu gar kain urſach gegeben, 
wie dan E. Tay. Mt. hieyor nach irem abwychen durch G. kay. 
Mt. bottſchaft Hoyero, graven zu Manßfeld, und Vyten von 
Lendersheim ritter, ouch min bottichaft und ſchrifften gruntlich 
und warhafftigtlich bericht worden. Am vierten, ale @. kay. 
Mt. mir wyter zumeßen läſt, ih hab alle erbar, zymlich und 
lydenlich myttel abgefhlagen, iſt mir ouch gang beſchwärlich 


300 


zu hören, das ®. Lay. Mt. gebend ober gemein, das die mittel, 
wie ſy mir furgeflagen find mir füllen erbar zymlich und 
Igdenlih fein, fo ih doch by mir, ouch gemeiner miner land» 
ſchafft und funft trefflicdem raut erfind das ſy mir nit allain 
1968 und gutshalb ontregenli und zu vil fwer, ſonder ouch 
der eern verleglich, ſchantlich und gank ſchympfflich ſeien, des⸗ 
halb mir von inen geraten tft, Die kains wegs anzunemen, 
darüber Ih dannocht E. kay. Mt. mit zu eern und untertänt« 
gem gefallen mich allweeg erbotten alles dad zu thun das mir 
eernbalb nit verleglih und junft thunlich ſy, des undertänigen 
erbiettene ich noch bin, in aller unterthänigfter hoffnung E. 
kay. Mt. werde unangeſehen aller Ding und gefähehener hand⸗ 
lung mid) nachmals gnädigklich bedencken uff eerlich lydenlich 
weg Am fünfften und legften das ich wider E. fay. Mt. per⸗ 
fon, eer, wurden und bochheit underftanden hab, mit Brand. 
rih und andern E. kay. Mt. wyderwärtigen pundtnus und 


verftentnuß und der gelich wydermärtigkeit und ongehorfami im , 


rych zu machen, daran geſchicht mir ouch onrecht, hab es min 
lebenlang nie fürgenomen noch gedacht, fonder alle min höchſt 
vertruwen hoffnung und troft uff E. kay. Mt. als min aller 
gnebigften herrn und kayſer gefegt, und wer mich ander zyhet 
und in E. kay. Mt. einbildet, der fpart die warheit, des 
zugen ih mit gott und wo not mag ich das wyderſpyl über- 
flüſſig erwoſen. Dem allem nah E. kay. Mt. ald min aller» 
gnedigften bern in aller undertänigkeit und diemiettigeft bittend, 
E. kay. Mt. geruh mid iren gehorfamen willigen fürften 
gnädigklich hiemit entfchuldiget und in gnädigem beveld zu 
haben, min gnädigfter her und kayſer fein; dad umb E. kay. Mt. 
zu verdienen, will ich in aller undertänigen gehorfami bereit 
und willig fein. Datum Göppingen möntags nad Dionhfli 
[Oct. 13] anno 16to. 
E. K. M. 

williger fuͤrſt 

Ulrich hertzog zu 

Würtemperg. 


Gutige Mittheilung des Züricher Staatzarchivars Hotze aus dem 
dortigen Staatsarchiv. 


Burkhard Stidel’s 


Tagebuch feiner Biriegs- und anderer Derrichtungen auf 
dem europäifchen Feftlande, im Mittelmeere und in am 
von 1566—1598. 


Nah eirier Handſchrift des königlichen Staatsarchivs, mit Borwort, 
Anmerkungen und erläuterndem Regiiter herausgegeben 


von Dr. €. u. Sandler, 
Bicedirektor des Bnigl Hank» und Staatsardivs u. f. w. 


Borwort. 


Das Tagebuch, das bier zum erften Male im Drude ers 
ſcheint, darf ſich wohl den drei ähnlichen Ueberlieferungen, 
melde uns aus dem fechzehenten Jahrhundert erhalten find, 
nit ganz unberechtigt an die Seite fiellen. Ich meine die 
Selbfibiogruphieen des Götz von Berlidingen, Schärtlind von 
Burtenbach und des Hand von Schweiniden. ') 


1) Eine weitere neuerdings veröfientlichte Aufzeichnung dieſer Art 
findet fih in den Böttingifchen Gelehrten Anzeigen vom 6. Mai dieſes 
Jahres, Stüd 19, S. 752 fi. beiprochen. Ihr Titel ift: 

„Tagebuch des Erich Laffota von Stablau Rad euer Hand: 
fehrift der von Gersdorff⸗Weicha'ſchen Bibliothek zu Bautzen heraus⸗ 
gegeben und mit Einleitung und Bemerkungen begleitet von Dr. Rein: 
hold Schottin. Halle, bei Emil Barthel, 1866.” VIIL und 230 Seiten 
m Octavo. Ic Tenne das als fehr leſenswerth gefchilderte Buch, das 
vom Schluſſe des Jahres 1573 bis zum Jahr 1594 gebt, nicht aus 
eigener Anſchauung. 


302 


Zu den beiden erften flieht es in genauerer Beziehung 
und bildet mit ihnen, wenn wir Götz, da fein Geburtsort 
und ein großer Theil der Befigungen feiner Familie im heutigen 
MWirtemberg liegt, als Wirtemberger anſprechen dürfen, eine 
Trias wirtembergifcher Denkwürdigkeiten, welde und mit ver 
Geſchichte des Fehde» und Kriegsweſens vom Anfange bis zum 
Ende des fechzehenten Jahrhunderts in lebensvolſer Anſchau- 
lichkeit bekannt malt. 

Götz von Berlichingen, Der zu Schild und Helm geborene 
Grundherr, gilt uns, fei e8 mit, ſei e8 ohne poetiſche Ver⸗ 
klärung, als der Vertreter des mit ihm untergehenden älteren 
Ritterthums. Schärtlin von Burtenbach, in der gut altwir- 
tembergifhen Stant Schorndorf von bürgerlichen eltern zur 
Welt gelommen, fpäter nad Verdienſt zum Ritter gefchlagen 
und ebenfalld zum Landherrn geworden, gibt und zwar in 
diefer Eigenſchaft auch noch je und je ein Stud Ritterthum 
-zum Beſten und Hätte e8 wohl an weiteren Proben ebenfo 
wenig fehlen laſſen, wäre nit das Reichskammergericht drohend 
im Hintergrunde geſtanden. Nichts deſtoweniger iſt der in 
Frundsbergs Schule herangebildete erfahrene Kriegemann und 
Feldherr bereits mehr ein Sohn der neu anbrechenden Zeit, 
der gleich den gefürchteten deutſchen Landéknechten, ) deren 


1) „Deutſche Landsknechte“ wie fie nach dem heutigen Sprachge⸗ 
brauche heißen, iſt bekanntermaßen eigentlich ein Pleonasmus, ba 
Landsknechte eben Knechte, das heißt zu Fuße dienende Söldner des 
Landes, alſo, in Deutſchland, deutſche Knechte, im Gegenſatze gegen 
ausländifche, ſchweizer, wälſche, ſpaniſche, franzöfifche ı. |. w. bedeuten, _ 
welche nie Landsknechte (fo wenig als etwa heutzutage franzöfifche 
Soldaten fr. Landesfolbaten) genannt werden, während allerdings auch 
oberländifche und niederländifche (beutfche) Knechte vorkommen. 

Die langen Spieße der Landsknechte heißen niemals Langen, wohl 
aber die Hauptwaffe der adelinen Reiter, oder Mitter, Kürifier, welche 
von diefer im XVI. Jahrhunderte auch Lanziers oder von der Bezeich⸗ 
nung Speer, die dafür noch häufiger if, Speerreiter genannt wurden. 
Landsknecht, Landsknechte, mit irgend einem gewinnenden Beiſatze als 
„fromm“, „wacker“ u. ſ. w. iſt eigentlich die kameradſchaftliche Anrede 
derſelben unter ſich oder wenn ſie von ihren Obern vertraulich ange⸗ 
ſprochen werden. Die Verallgemeinerung des Ausdrucks hat ihren 


ar 308 
Hauptphafen fi in ihm uns vergegenwärtigen, den Krieg als 
Berufsgeſchäft treibt. Unmittelbar an ihn aber fchließt ſich 
Burkhard Stickel, der, ebenfalls einer angefehenen bürgerlichen 
Yamilie in Stuttgart angehörig, zwar im Mittelftande bleibt, 
aber ſpäter ein Amt befleivet, mit welchem gemöhnlih nur 
Adelige betraut murden. 

Im Jahre 1566 zieht fih Schärtlin aus dem öffentlichen 
Leben zurüd. Don dem Kaifer zum zweiten Male an die 
Spige eined Reichsheerzuges, dießmal wider die Türken, bes 
sufen, lehnt er „von dem leidigen Podagra allzubart ange⸗ 
griffen, Schwachheit feines Leibe wegen“ ab. In eben dieſem 
Jahre und demſelben Feldzuge aber befteht Stidel, als an⸗ 
gehender Landsknecht, feine erfte Waffenprobe. Fortan verſucht 
er ſein Kriegsglück über drei Jahrzehente, ſo zu ſagen in aller 
Herren Ländern, in Afrika und den Gewäſſern des Mittel⸗ 
meers nicht minder als auf dem europätichen Feſtlande, zumeiſt 
unter Eatjerlicder und fpanifcher Fahne. 

In anfpruchslofer, mögliäft bündiger, zuwellen, in fo weit 
dieß nicht Schuld der Handſchrift, faft flörend knapp bemefiener, 
doch ausdrucksvoller, körnig lebendiger Sprache ſchildert er feine 
mehr oder weniger unmittelbare Theilnahme an den gemaltigften 
kriegeriſchen Greignifien, Unternehmungen und Entſcheidungs⸗ 
kämpfen eben jener bedeutenden Schlußperiode. 

Eine tüchtige Natur, von rüftiger Entſchloſſenheit, ſcharf 
ausgeprägten Verftande, gewinnendem Freimuthe und maß» 
Haltender Beſonnenheit, weiß er und von wechſelvollen Aben- 
tevern, kühnen Waflengängen, glücklich ausgeführten Hand» 
reichen manchfach anziehend zu berichten und in die eigen» 
thümlichen Zuflände des Landsknechtweſens lebendig zu verjeßen. 
Eine Reihe gelegentlih und gleihjam im MWorbeigehen einge: 
ſtreuter treffender Urtheile, Bemerkungen und Winke über Ber» 


Grund darin, daß, feit Krundsbern, dem beutfchen Fußvolle der ents 
ſchiedene Vorzug vor jedem andern eingeräumt wurde und bafjelbe auch 
bei dem damaligen Umfange des deutichen Reiches das zahlreichfte war. 
Bol. u. a. Adam Junghans von der Olnitz. Kriegdorbnung zu Wafler 
und Landt u. f. w. Dritte Auflage. Zu Göllen, bei Wilhelm Ligen: 
fiechen, anno 1588, 4°, _ 


304 


hältnifje und Perfönlichkeiten, zu denen er in Beziehung ge⸗ 
tommen, erhöhen den Werth der Darſtellung und zeugen zu⸗ 
gleih von der Schärfe und Nichtigkeit feiner Beobachtungsgabe, 
mitunter auch von feiner Mugen Zurüdhaltung, die uns, 
3. B. da mo es fi um die Berfon katſerlicher Majeftät handelt, 
den wahren Sachverhalt gleihjam nur zwiſchen den Zellen 
leſen Täßt. 

Almälig im Laufe jeiner mancherlei Heerfahrten zum 
gewiegten Führer herangereift, hat er ſchließlich die Genug⸗ 
thuung feine Xefer nicht nur von einer "glänzenden Auszeich⸗ 
nung, die ihm von Seiten der gefammten ſchwäbiſchen Stände 
in feierlicher Verfammlung für eine ihm aufgetragene kriegeriſche 
Sendung zu Thell geworden, unterhalten zu Fünnen, fondern 
er wird au von Seiten feine unmittelbaren Landesherrn mit 
der Stellung eines Obervogtes (in Xeonberg) betraut, in 
welcher wir ihn am Ende feines Lebens noch erbliden. Dies 
jelbe war befonderd dadurch bedeutend, daß mit ihr in Kriege- 
fällen die Vertheidigung des befeftigten Amtsſizes und beim 
Auszuge ber Oberbefehl über das Amtsaufgebot verbunden 
war. Bine ihm ſchon früher verlichene Hauptmannſchaft be= 
hielt ex in Diefer Stellung bei, auch wurde ihm bie „Infpectton“ 
der jeften Plaͤtze des Landes übertragen. 

Läßt fih nun auch die Rolle, Die Stideln im Ganzen 
beſchieden war, der feiner beiden Vorgänger und insbeſondere 
Schärtlind an Bedeutung nicht gleichftellen, jo fteht Doch daß, 
was er dem Leſer Bietet, an Reichhaltigkeit, Abwechslung und 
Mertmürbigkeit gegen die Aufzeichnungen der beiden andern 
ſchwerlich zurüd. Zu den anziehendften Abichnitten feines Tages 
buchs gehören wohl fein erfter Zug nach den Nieberlanden und 
feine „Kriegöverrihtungen“ am Rheine Ob er aber der Hin- 
richtung der Beiden Grafen von Egmont und Hom ald Augen- 
zeuge angewohnt, wie aus feiner eingehenden Beichreibung der- 
felben vermuthet werden könnte, dürfte jedenfalls in Frage ſtehen. 
Bielmehr feheint Stickel eben damals Bet feinem Fähnlein in 
Herzogenbufh geweſen zu fein. Während er nämli in jeinen 
fonftigen Angaben mit den übrigen Berichten über den Vor⸗ 
gang übereinftimmt, weicht ex doch Dadurch weſentlich von ihnen 


805 - 


ab, daß er den Grafen von Horn zuerfi das Blutgerüft be= 
fteigen läßt, eine Abweichung, die ſſch dadurch am natürlichſten 
ertlärt, daß er eben nicht unmittelbarer Zuſchauer war. 

Daß er an ver Seeſchlacht von Lepanto nicht perfönlichen 
Antheil nahm, gebt aus feiner eigenen Darftelung hervor, da 
der Theil der ſpaniſchen Flotte, auf welchem er fih befand, 
am Tage der Schlacht dur widrige Winde an der Küfte von 
Apulien zurüdgehalten, erſt kurz nachher mit der übrigen bei 
Corfu ſich vereinigte. 

Wenn übrigens Stickel, obgleich Proteſtant und unter 
fireng proteftantifchen Fürften ſtehend, gleichwohl dem erbittert- 
fien Beinde feines Blaubens, König Bhilipp II. von Spanien, 
und jelbft unter Alba dient, defien „Iprannei” und „unerſätt⸗ 
lien Blutdurſt“ er jelbft nicht genug verabſcheuen kann, fo läßt 
er zwar keineswegs unerwähnt, wie fein Gebieter, der Herzog 
Chriſtoph von Wirtemberg, Die bei ihm nachgefuchte Erlaubniß 
einer Anzahl gemorbenen Kriegsvolkes den Durchzug nad den 
Niederlanden zu geftatten „rund abgeſchlagen“. Kerner ſcheint 
es wenigftend durchblicken zu laflen, daß auch unter der Re⸗ 
gierung des nachfolgenden Herzogs Ludwig jelbft die Werbun⸗ 
gen für die unter Don Juan d’Auftria vereinigte Baleerenflotte 
wider Selim 11. im Mittelmeer nur mit Wiperftreben bewil⸗ 
ligt wurden. !) Im Ganzen aber theilte doch auch Stidel nur 


1) Wenigſtens die noch vorhandenen Werbeacten vom Jahr 1572, 
mworunter bie von Don Juan eigenhändig unterzeichneten lateinifchen Voll: 
machten für feine beiden Dberften, bie Grafen „Albericus de Lodron“ 
und „Vinceguerra de Arcos“ aus Meffina, 3. Kal. Jan. (30. Tecbr.) 
1571, und, da beide, der erfte ſchon in Meifina, der andre unterwegs 
in Innsbruck erkrankten, die Schreiben ihrer beiden Bevollmächtigten, 
der Oberftlentenante Hieronymus von Lodren und Gerhard von Arco, 
an ben Herzog Ludwig, womit fie zwei Hauptleute an ihrer Stelle 
nad, Stuttgart abfertigten u. f. w. bürften bie oben außgeiprochene . 
Vermuthimg als nicht zu gewagt erfcheinen laffen. „ALS beeden Paupts 
leuten“, fo heißt e3 in einer Art Schlußprotofoll, „dieſe Obligation“, 
b. 5. ein Revers ben fie unterzeichnen follten, „fürgelejen, baben fie 
fi} derfelben als die zu viel fcharpf, mit Ausführuug ettlicher Urſjachen 
beſchweret, und folche nicht annehmen, Sondern eher der Werbung 
oberftehen wöllen, doch unterth. gebeten, daß mein gu. Fürſt und Herr 

Württemb. Jahrb. 1866. 20 


306 


die bekannte Anſchauung feiner Zeit, wonach der Kriegspienft, 
jofern er fih nur nicht gegen das eigene Land des verpflid- 
teten und feines Oberhaupts Lehrte, jedwedem anderen anſtän- 
digen Erwerbögejchäfte gleich geachtet wurde. Der Dienft im 
Solde der größeren katholiſchen Mächte, insbeſondere der ſpa⸗ 
nifden, mochte aber eben dem Kriegemanne von Profefflon, 
obgleich jelbft Philipp II. nicht felten ein verzweifelt ſäumiger 
Zahler war, von vornberein einträglicher und verhältnigmäßig 
ſicherer ericheinen, als bei ihren Häufig unter ſich uneinigen und 
in ihren Entichließungen unzuverläfftg Hin und her ſchwanken⸗ 
den proteſtantiſchen Gegnern. 

Das Tagebuch Stickels reiht won 1566—1598. 

Ueber feine jonftigen, namentlich feine früheren und ſpä⸗ 
teren Lebensverhältnifie, ſowie über feine Herkunft Tieß fi 
Folgendes ermitteln. | 

Burkhard Stidel, der Verfaſſer Diefer Denkwürdigkeiten, tft 
1541 (ohne Zweifel in Stuttgart) geboren. Sein Vater, eben» 
falls Burkhard geheißen, war Kammerrath in Stuttgart und 
ftarb den 14. April 1564.. Seine Mutter, Anna, war bie 
Tochter des Jakob Fürderer von Nichtenfeld, Vogtes in Stutt« 
gart, geb. 1508, + 29. Juni 1571. Sein Großvater Johannes, 
genannt der Alte, feiner Zeit Bürgermeifler von Stuttgart, 
derfelbe, der im Jahre 1519 den vom ſchwäbiſchen Bunde ver- 
triebenen Herzog Ulrich von Wirtemberg, bei deſſen erſtem 
Verſuche, dad Land wieder zu erobern, in der Hauptftabt ein⸗ 
führte, !) ift zugleich Der bis jegt bekannte Ältefte Stammvater 
der Familie. Die Vermuthung, daß dieſe urfprünglich in dem 
zu Stuttgart gehörigen Pfarrweiler Gablenberg anjälflg ge 
weien, gründet ſich darauf, daß Dort über der Binfahrt in ein 


ihnen allein ein Mann fünfzig erlauben wölle, welches letztlichs ihre 
—f. Gn. famt Markarafen Sharle zu Baben bewilligt, doch daß fie 
ſolchs in Stille thun, auch die Knecht ohne männiglichs Schaden als⸗ 
bald fortführen, und angeloben biefelben wider Teinen Reichsſtand zu 
gebrauchen, noch mehr als die benannte Anzahl anzunchmen, welches 
von ihnen alfo verfprochen worden. Actum Stuttgart, 25. Febr. 1572“. 

ı) Vergl. Heyd, Ulrich Herzog zu Württemberg. I. S. 570 
und 571. 





807 


größeres Haus mit einem Erker, jegt eine ſtattliche Brauerei, 
mitten im Dorfe, links an der von Stuttgart hereinführenden 
Hauptſtraße, das Stickel'ſche Wappen!) in Stein eingehauen 
zu feben tft, das übrigens den Namen Erhart Stiel mit ber 
Jahreszahl 1602 trägt. Burkhards beide Aeltern ſowohl als jein _ 
ältefter Bruder Erhard (Landfchreiber in Stuttgart, } 21. Iuni 
1603) Haben Brabventmäler in der dortigen St. Leonhardskirche.?) 
Gr ſelbſt war das fünfte unter ficben Gefchwiftern, vier männ⸗ 
lien und drei weiblichen, welche alle fpäter in günftigen Um⸗ 
Ränden geweſen zu jein fcheinen. Bemerkenswerth if vielleicht 
Hier noch, dag auch feines Älteften Bruders Sohn Erhard, der 
ſich 1607 verehelichte, Hauptmann in Ungarn war. °) 

In einem noch vorhandenen Schreiben vom 8. April 1577 
an den damald regierenden Herzog Ludwig von Wirtemberg 
führt Stiel an, daß erenunmehr in die eilf Jahr lang 
den Kriegen nachgezogen und in folder Zeit fih fürnemlich 
wider ben Erbfeind der Ghriftenheit babe gebrauchen laſſen, 
nachdem aber vor beiläufig neun Monaten die k. Majeftät zu 
Hiſpanien das deutfche Kriegsvolk, unter dem er, neben andern, 
auch als ein Fähndrich geweien, abgedankt, fei er wieder nad 
Haufe gefommen, wo er ſchon eine ziemliche Zeit auf feine 
Koften Liege. Um nun nit unthätig zu bleiben und. da ex 
feiner fürfll. Gn. als feinem gn. Herrn und Landesfürften, 
nicht weniger als weiland feine geliebten Borältern und 
Geſchwiſter vor andern Herrn zu dienen ganz gendgt und 
willig, fo wolle er f. f. Gn. feine Dienfle offeriert haben und 


2) Vergl. hierüber die ſpätere Anmerkung über dag Stidel’fche 
Bappen. 

7) Nur dad erfle biefer Grabdenkmäler, das in Chore an der 
Rand fteht, ift übrigens noch fihtbar, das andere, das fih auf dem 
ſteinernen Fußboden befindet, ift durch eine eingezogene Bretterverklei⸗ 
dung bebedt. 

9) Vergl. Faber, Württembergifche Familienftiftungen, Stutt- 
gart, 1857. 8. Heft 18, S. 96 und 97, woraus die meiften der 
obigen Mittheilungen fiber die Familie Stidel genommen find. Nur 
das Geburtsjahr und die Selm Burkhard Stideld blieben jenem 
umbefannt. 


308 


bitten, ihn mit einer Proviſion zu bedenken, auch weiler noch 
eine ledige Perſon und kein’ eigne Haushaltung hab, den 
Tiſch zu Hof dazu zu bewilligen. 

Diefe Bitte feheint wenigſtens damals zu keinem Erfolge 
geführt zu haben. Es ergibt ſich aber zweierlei daraus, erſtens, 
dap Stickels Feldzug von 1566 jein erfter, und zweitens, Daß 
er 1577 noch unverbeirathet war. Erſt zehen Jahre jpäter, 
vielleicht Die bedeutendſten in Stideld Leben, ward er laut 
ſeines Tagebuchs von: dem genannten Herzoge „in Beftallung 
angenommen“. Noch vorhandenen Arten zufolge, in welchen er 
ald Hauptmann bezeichnet ift, erhielt er im Lauje des ange 
tretenen Dienftverhältnijje® einen Auftrag, deſſen in feinem 
Tagebuch nicht gedacht if. Im Sommer 1591 war nemlid 
der Feldmarſchall Caſpar von Schomberg im Begriffe, mit 
feiner Schaar von 700 deutſchen Reitern, die er für den Dienft 
des Königs von Navarra (Heinrichs IV.) geworben hatte, von 
Frankfurt aus nad dem Oberrheine und durch die Schweiz 
nach dem burgundiſchen Frankreich aufzubrehen. Wegen der 
Schwierigkeiten, die ihm anderwärtd gemacht wurden, hatte er 
son dem Herzoge von Wirtemberg im voraus die Erlaubnig 
ausgewirkt, nöthigenfall® durch eine Strede feines Gebietes den 
Weg einzufchlagen. Stickel follte fi nun darüber zu verge- 
wifiern fuchen, ob, wann und mo dieß zu erwarten flünde, 
und auf ale Fälle das Nöthige vorkehren, Daß der Durchzug, 
welche Orte er auch berühren würde, in geböriger Ordnung 
und mit möglichfler Schonung der Bevölkerung vor ſich gienge. 
Er traf feine vorjorglichen Anftalten und begab fih dann in 
Perjon zu dem ihm von früher ber bekannten Beldmarfchalle, 
der ihn auf das freundliche empfieng und ibm Die bündigſte 
Zuſicherung wiederholt ertheilte, daß er, wenn immer möglich, 
das wirtembergifhe Gebiet überhaupt nicht betreten würde. 
Ob es doch Dazu gefommen, ergibt ſich nicht aus den Acten, 
die bier abbrechen. ') 


j ') Merkwürdigerweiſe hat Sattler, Geſchichte des Herzogthums 
Würtienberg, V. 7., F. 92, S. 133 und 134, wo er von den Ent: 
ſchliekungen de Herzogs Ludwig auf die von dem Könige Heinrich IV. 





809 


Bon feinem im Jahre 1592 geſchehenen Eintritte in den 
bleibenden Dienft des Herzogs berichtet er felbft und in dieſe Zeit 
fällt wahrjcheinli feine Berheirathung mit Margaretha 
Bühler. Zu welchem Anſehen Stidlel mehr und mehr gelangte 
und welches Vertrauen auch der Nachfolger ded im nächſtfol⸗ 
genden Jahre verftorbenen Herzogs Ludwig, Herzog Friederich, 
in ihn feßte, dafür zeugt fortan der ganze Inhalt feines Tages 
buche. Einen Beitrag mögen folgende zwei Schreiben liefern. 
Unterm 28. Januar 1594 wünſcht einer der bedeutenditen 
Landsknechtsführer, Wolf von Erlach, der auch früher im wir« 
tembergifchen Dienfte fand, dem neuen Herzoge, von Nürnberg 


von Frankreich durch feinen Gefandten Viconte von Türenne bei ben 
beutfchen evangelifhen Höfen nachgeſuchte Hilfe handelt, wörtlich die - 
Ungabe: „Weil ber König durch feinen Feldmarfchall von Schomberg 
Völker in Teutſchland werben ließ, fo wurde ihm zwar jolches in dem 
Herzogthum heimlich zu thum geftattet und deßwegen Türenne an Burk: 
bard Stidel und einen Geigberger gewielen, aber ber Durchzug ber 
anderwärt3 von dem von Sch. gemorbenen wie auch die Lieferung 
Geihütes und Pferde abgeihlagen.“ 

Allein in fämmtlichen mit Türenne gepflogenen Unterbandlungen 
if von einem, fei es von Schomberg, fei e8 von irgend einem andern 
erbetenen Durchzuge auch nicht mit einem Worte die Rebe. 

Insbeſondere Tautet das kurzgefaßte Protokoll über bie Beſchluß⸗ 
nahme auf die Anfinnen des Gefanbten, welches Sattler offenbar hier 
vor Augen hatte, genau wie folgt: 

Actum Stuttgart 19. April (alten, 29. neuen Stils) 1591. 

Petitur pro Rege 
1. Pecunia. 2. Miles. 3. Tormenta. 4. Pulvis Communitio. 
Responsio. 

1. 25000 fl. bewilligt. Sed oretenus indieandum. 

2. Mundlich zu advisieren, wenn man ben Stidhel unb Gaiß⸗ 
berger beftellt, werben fie ain Par fenlin im Land uffbringen. Hosti 
semper denegatum fuisse. 

3. Tes Geſchütz und Pferdt halben munblich abgemwiefen. 

4. Das Pulver wolle man big gen Heidelberg ſtille liefern. 

Wie Sattler, im Widerſpruche mit ber unter den Verhandlungen 
mit Schomberg enthaltenen ausdrücklichen Erffärung bes Herzogs Ludwig 
an ben Markgrafen Ernft Kriedrih von Baden, vom 5. Auguſt 
(15. neuen Stils) 1591, daß er feine eventuelle Cimwilligung zum 
Durchzuge des Feldmarſchalls bereits früher ertheilt babe, zu feiner 
Angabe von ber Verweigerung beffelben kommt, fonnte ich nicht ermitteln. 


810 


aus, Glück zu feinem Regierungsantritte und bittet ihn Dabei, 
er möchte ihm gegen Vorweiſung feiner kaiſerlichen Werbpatente 
die Werbung von Knechten im Lande geftatten, ſowie „einigen 
feiner erfahrenen Haupt und Befehlsleuten und ſonderlich 
aub Hauptmang Burkhard Stideln mit ihm zu ziehen 
erlauben”. In der Erwiederung darauf vermag ihm jedoch 
der Herzog auf den zweiten Punct nicht zu willfahren, „dann 
wir ſolcher Perfonen für uns felbften bebürftig". 

Ein Auftrag, den Stidel im Mai 1600 in Gemeinſchaft 
mit einigen andern zu vollziehen hatte, befand in der bewaff⸗ 
neten Inbeflgnahme. der von Spätijhen Orte Gheftetten und 
Markt Zmiefalten zur Wahrung der lehensherrlichen Rechte des 
Herzogs gegen den mit einer kaiſerlichen Gommtiifion dort bes 
trauten Grafen Friederich von Zollern, ') 

Seiner kriegsmänniſchen Erfahrung wegen wurde ihm im 
gleichen. Jahre auch die Muflerung der wehrpflichtigen Benöl- 
kerung verſchiedener Amtöbezirke außer feinem eigenen übertra- 
gen. Um nun Die allgemeinere Einführung der neu aufgekom⸗ 
menen verbefierten Feuerwaffe, der Mustete, ftatt der älteren 
ſchwerfälligeren Halten, möglichft zu erleichtern und zu beſchleu⸗ 
nigen, ſchloß der fachkundige Fachmann einen vorläufigen Ver: 
trag mit einem Waffenfchmiedemeifter in dem noch jegt feiner 
Waffenfabriten wegen berühmten Sula oder Suhl ?), wonach 
diefer den gefammten Bedarf an Musteten und Pulverflaichen in 
wenigen kuͤrzeren Briften ſehr viel raſcher, beſſer und billiger 
zu liefern übernahm, als es in den verſchiedenen kleineren 
Schmiedewerkftätten des Landes je hätte geſchehen können, und 
diefer Vertrag fand nicht nur die volle Genehmigung feines 
Gebieters, fondern wurde au, nach feiner gelungenen Aus⸗ 
führung, von der betheiltgten Bevölkerung dankbar erkannt. 
Gleichzeitig wurde eine von ihm vorgejchlagene verbefierte Schü- 


1) Ausführlich berichtet bei Sattler, V, 7, $. 50, Seite 226 
und 227. 

7) An der Hafel, in der ehemaligen Grafſchaft Henneberg, in 
Franken, jebt zum Kreife Schleußingen im Erfurter Regierungsbezirke 
der preußijchen Provinz Sacfen gehörig. 





Bil 
genordnung in allen Aemtern des Landes zur Nachachtung an⸗ 
befohlen. 

Als ſprechendes Zeugniß für das einflußreiche Anſehen 
Stickels bleibt aber noch anzuführen, daß auf ein von ihm, 
auf Verlangen der Regierung geſtelltes Gutachten) im Jahre 
1607 eine volfländige limgeftaltung der ganzen feitherigen 
Wehrverfaflung des Landes, nach längeren, fehr Iebhaften Ver⸗ 
Handlungen mit den Landſtänden, durchgeführt wurde. Kraft 
ded Tübinger Vertraged (von 1514) hatten nemlich beim Aus» 
bruche eines jogen. Haupt» oder Landkrieges Die Landesbewohner 
nit nur den perſönlichen Feldkriegsdienſt, fondern auch alle 
andern nöthigen Dienfte mit Beifuhren u. f. w. zu leiſten, 
dem Herzoge aber lag der Unterhalt der aufgebotenen Heerhaufen 
ob. Nah Stideld Vorfchlage ſollte Dagegen jetzt, den veränderten 
Zeitverhältnifien und namentlich den gefteigerten Anforderungen 
an bie Kriegöfunft entfprechend, in eintretenden Kriegsfällen 
ein, wenn aud minder zahlreiches, fo doch erlefenes Heer 
geübter Söldner vom Herzoge aufgeftellt, die Mittel zu deſſen 
Aufdringung und Unterhalt aber von den Ständen beichafft 
und Der Tübinger Bertrag hienach erläutert werden. Dieſem 
Vorſchlage, welchen der Fürſt zu dem einigen machte, wußte 
‚ er Die einhellige Anertennung des von ihm berufenen Lands 


) Diefed merfwürdige, noch im Original vorhandene Actenftüd 
it, wenigſtens in bürftigem Auszuge, auch mitgetheilt bei Sattler, 
V, F. 82, ©. 273, bei welchem ſich überhaupt die ganze Verhandlung 
über ben oben bezeichneten Gegenitanb angeführt findet ($. 81—83, 
S. 271-276). — Ber wahrſcheinlich im Laufe bed XVII. Jahr⸗ 
hundert irgendwie in das Hof: und Staatdardhiv nah Wien verirrte, 
noch dort befindliche erfte Band der Uniongacten des Stuttgarter Are 
chivs, enthält, wie mir Acchivafleffor Stälin gef. mittheilte, ol. 713 
„B. Stidels begriffene Kriegsveldtordnung von 1607.” Sie war 
offenbar durdy die erwähnte Umgeftaltung veranlaßt. Ein Schreiben, 
womit Stidel „14 Stüde von allerhand Kriegd- und Feldordnuugen, 
ber Oberften, Offizier Stäben, Beſtallungen, Artifelsbriefen und deral. 
von unterfchieblihen Jahren überſchickt,“ 21. Novbr. 1606, ebenfo 
befien „Bericht, was in punkto eines nothiwendigen Kriegd ber Lands 
ſchaft von wegen der Reiterei und Artillerie vorzubringen”, 16. März 
1607, welche beide in den VBerzeichnifien des Stuttg. Archivs als 
fehlend nachgeführt werben, bezogen fi) obne Zweifel eben darauf. 


312 


taged zu bewirken und es wurbe ‚hierüber ein den Vorſchlag 
in feinen Ginzelnheiten näher beftimmender Artikel der fogen. 
Declaration zum Tübinger Vertrage vom 17. März 1607 ein- 
verleibt. 

Eben dieſer Vorſchlag iſt nun aber auch, ſozuſagen, das 
letzte Lebenszeichen von Stickel, indem wir von da ab nichts 
mehr von ihm erfahren. Ob damit der ſchon anfangs des 
nächſten Jahres erfolgte Hingang des Herzogs Friederich und 
der dadurch herbeigeführte Regierungswechſel, ob ſein vorge⸗ 
rücktes Alter, ob irgend ein anderer mehr oder weniger zu⸗ 
fälliger Grund in Verbindung ſtand, iſt nicht mehr zu bes 
ſtimmen. 

Stickel ſtarb, in ſeiner Eigenſchaft als Obervogt von 
Leonberg, wie es ſcheint, unvermuthet ſchnell, Montag den 
25. März 1613, in der Nacht zwiſchen zehn und eilf Uhr, 
in feinem zweiundflebenzigften Lebensjahre, in Schorndorf. Ob 
er Nachkommen hinterließ, ift nicht befannt. Der Mannsſtamm 
der Familie fcheint jet ausgeſtorben, die weibliche Linie lebt 
in zahlreicher Nachkommenſchaft fort. 

Sein Grabmal befindet fi in der Schorndorfer Kirche 
an der nörblihen Wand des Ehors.!) Ein Ritter mit einem 
Fähnlein in der Hand, neben ihm feine Frau flehen aufrecht 
in Lebendgröße, in Stein gehauen. Oben ift die Auferſtehung 
Chriſti. Zur Seite find zwei Wappen.?) Die Inſchrift lautet: 


1) Ich verdanke die obige Mittheilung über das Grabdenkmal 
Stickels der Gefälligfeit des durch feine Leiſtungen im Gebiete ber 
Kunſtgeſchichte ber Lefewelt bereits vortbeilhaft befannten Heren Pfarrers 
Dr. Bunz in Baiered, an ben ich mich, nach vergeblicher Anfrage in 
Schorndorf felbft, gewendet habe. — ine furze Erwähnung bed Grabe 
mals findet ſich bei Roeſch, Schorndorf und feine Umgebung. Stnuit⸗ 
gart 1815. 8°., E. 115. - 

2) Das erfte (beraldifch) rechts ftehende Stickel'ſche befteht in einem 
quer getbeilten Schilde, in deſſen oberer Hälfte zwei Arme mit aufge 
ſchürzten Aermeln, abwärts gefehrte fich kreuzende Dolcdhe in den Händen 
einander gegenüber halten. Die untere Hälfte hat einen heraldiſch links 
ſchreitenden Löwen mit aufgefchlagenem Schweife. Ueber dem Schilde 
flieht cin gekrönter gefchloffener oder ſog. Stehhelm mit damas⸗ 
cierter Dede, woraus ein ebenfall3 links febender, aufgerichteter, mit 


818 


Anno 1613 d. 25 Mart. In der Naht Zwifchen 10 
u. 11 Uhr IR in Chriſto Seelig Entſchlafen der Cdel geftreng 
Herr Burkhard Stickhell Fl. Wirt. Ober Lelteln)ampt ') Vnd 


einer Krone und zwei Straußenfedern darauf verfehener Löwe hervor: 
wächst. In ben beiden ausgeredten Pranfen bält diefer zwar, fo wie 
er jetzt beſchaffen ift, nichts. Diejelben find jedoch, wie ſich bei näheren 
Hinfchauen zeigt, fo geftellt, daß man fieht, fie hielten entweder etwas, 
oder es ſollte, etwa von Holz etwas, und zwar ohne allen Zweifel die 
Stickel'ſchen Dolche, bineingeftedt werden. Die beiden Wappen find 
nemlich freiftehend ans der Platte oben berausgearbeitet. (Tag zweite, 
beraldifch rechts ſtehende führt einen nach rechts aufgerichteten Braden 
mit aufgefchlagenem Schweife im Schilde, worauf ein gefrönter Helm 
mit damagcierter Dede, aus weldem eine rechts fehenbe weibliche 
Figur ohne Arme mit einer phrygiſchen Mütze hervorwächſst). Tas 
eben bemerkte Stidel’jhe Wappen unterſcheidet fih übrigens ſowohl 
von dem feines Vater in der St. Leonhardskirche als dem in Gablen⸗ 
berg dadurch, daß ber Löwe in der untern Hälfte bes Schildes auf 
biefen beiden fehlt. Während fodann da3 Bablenberger Wappen ben 
in gleicher Weiſe verzierten Löwen als Helmfleinod führt, wie dag 
Schorndorfer, nur zugleih mit Dolchen in den ausgeredten Pranken, 
erfcheint auf dem in Stuttgart ein herausmwärts fehender "bärtiger Mann 
mit leichter, von einem vor ber Stirne gefchürzten, in zwei aufwärts⸗ 
flatternde Zipfel auslaufenben Bande ummundenen Mütze auf dem 
Kopfe, in eng anliegendem, vor dem Halje zugefnöpften Wammſe und 
mit Dolchen in ben beiden erhobenen Händen Das Wappen in 
Sablenberg ift überdieß farbig, die obere Hälfte des Schildes roth, 
die untere und bie Aermel in der oberen blau, Krone gelb; Hände, 
Dolche, Löwe naturfarb, die übrigen Farben nicht mehr recht deutlich. 
Ob bieß bie urfprünglichen Karben ift nicht zu beſtimmen. Da bie 
Mutter Stidels auf ihrem Grabdenkmale einen nach rechts grimmenden 
Löwen im quergetheilten Schilde führt mit einem offenen, fog. Tur⸗ 
nierhelme ohne Krone ſammt damascierter Tede darüber, woraus 
ein gefrönter Löwe hervorwächsſst, fo iſt der Löwe in den angeführten 
beiden Stickel'ſchen Wappen offenbar aus dem vornebmeren 
mütterlihen Wappen hinzugethan. Die Dolche aber, welche vielleicht 
auch die Friegerifchen Neigungen der Bamilie bezeichnen follen, find 
das eigentlihe Wappen der Etidel, indem biefes ein redendes if. 
Stiel bedeutet nämlich einen Pflock, ſpitzen Pfahl; Cifenftidel einen 
eifernen Pflod oder Stößel um Löcher damit zu bohren (vgl. Schmel: 
fer, baier. Wörterbuch). Auch find die Dolce, zu Dolchen verhält: 
nigmäßig viel zu groß und fchwetiällig, zu Schwertern dagegen zu 
flein, fo daß fidy deutlich erkennen läßt, was fie vorftellen follen. 

1) Die in () ſiehenden Buchftaben find in der Originalfchrift 
abgefürzt. 


314 


Kriege Naht geweſener Ober Vogt zu Leonberg ſeines alters 
72 Jahr der ſeelen Gott gnade. 


Anno 1621 d. 4 tag July ſtarb Die Edel V(n)d Tugent⸗ 
ſam Bram Margaretha Stihlerin geborne Bihlerin Ihres alters 
75 Jahr deren Bott eine fröliche Vfferſtehung Verleihen Wölle 
AME(N). 

| Unten ſteht folgender Vers: 


Ter Edle Geftreng vnd Manlnhhaft 
Burckhardt Stickel durch Gotteskrafft 
Hatt außgeftauden viel große gfahr 
Mitt der graußamen Türken fchaar 
Am fünfzehn hundert Zar ich meld 
Eiebenzig aind warb auch gezelb 
Muft er fih wehren der feind macht 
Als ein foldatt auf die Meerichlacht 
Dieß fihnlein er gang manfn)lid führt 
Wardt au zum Findrich Inſtallirt. 
Daß fihnlein offt man fliegen fab 
Ben der fehr grofen Armadia 
- Bradıt ſolches entlich durch Gottes handt 

Mitt im heim in fein Vatterlandt. 
Er biertett weiter im kriegsweßen 
Bi Ihar ift fein luſt geweßen. 

Endtlich jo hatt in Gott ergößt 
Bey dem hauß Württemberg eingefebt 
Zum Obern Leitenampt vnd KriegsRahtt 
Bon wegen feiner manln)lihe Thatt. 
Zu Lömenberg der bapfier Held mahr 
Dbervogt dreyvndzwantzig Jahr. 
Leſtlich er im alter groß 
Sein Leben endtlih bie beichloß, 
Liegt bie in feinem fchlafffämerlein 
Iſt ihm zu Ehren daß fihnlein fein 
Dofelbften über fein Grab geſteckht 
Biß in Gott wider aufferwedht 
Namlich am großen tag def bern 
Wirdt auffgenom(m)en zu Ewigen ehrn 
In hoͤchſte freudt vnd feelinfeit 
Amen ſprech die gantze Chriſtenheit. 


815 


Das Denkmal, welches fi Stidel ſelbſt geſetzt hat, ift 
erhalten in der Handiäriftenfammlung des k. Staatsarchivs, 
führt Dort Die Bezeichnung Tom. 386, Nr. 49 und befleht in 
einem Hefte von 72 gezählten, rings mit fingerbreiten Rändern, 
oben mit Golumnentiteln wie im Abdrude, und neben mit 
(nicht mit abgedruckten, bloß Namen enthaltenden) fogen. Co⸗ 
rollarien verjehenen befchriebenen Blättern und fleben unges 
zählten am Schlufie, auf Papier, in klein 4°. 

Der der Ausédrucksweiſe der Zeit entſprechende, auch im 


Albdrucke vorgeſetzte Titel auf dem Papierumſchlage, in wel⸗ 


chen das Heft gelegt iſt, rührt zwar von der Hand des Ver⸗ 
faſſers des in dieſem Jahrhunderte verfertigten Handſchriften⸗ 
kataloges, ſtand aber höchſt wahrſcheinlich bereits ſo auf einem 
Alteren, durch das neuere erſetzten Umſchlageblatte. Das äußer⸗ 
lich ganz vollſtändige Heft ſelbſt führt keinen Titel, ſondern 
beginnt gleich auf der erſten Seite unmittelbar mit dem Texte, 
und zwar zum Zeichen des Anfanges mit Uncialbuchſtaben in 
den erſten paar Worten. Die Schrift iſt vom Ende des XVI. 
oder Anfang des XVII. Jahrhunderts, jedoch nicht die des Ver⸗ 
faſſers. Den zahlreichen Schreibfehlern und insbeſondere ihrer 
Beſchaffenheit nach zu urtheilen, kann das Heft überhaupt nicht 
die Originalhandſchrift ſein. Jedenfalls aber iſt es allem An⸗ 
ſcheine nach die einzige, die ſich erhalten hat. Ja es ſindet 
ſich ſelbſt von dem Vorhandenſein einer ſolchen oder dem, aller⸗ 
dings für die eigentlich wirtembergiſche Geſchichte weniger aus⸗ 
giebigen Tagebuche, überhaupt nirgendwo auch nur eine Silbe 
erwähnt. ') 

Ob der Grund diefer Nichtbeachtung vielleicht in dem 
eben bemerkten oder einem andern befondern Umſtande zu fuchen, 
ob ein rein zufälliger fei, muß dahin geftellt bleiben. Irgend 
eine Anzeige darüber, wann und wie bie Handſchrift ihren 
Meg ind Archiv gefunden, tft ebenfalls nicht vorhanden. 


’ 


1) Unter andern weder in Mofer, wirtemb. Bibliothek, noch bei 
Pfaff, die Quellen ber ältern wirtemb. Geſchichte, Stuttgart 1831, 
namentlich nicht umter den Geſchlechtschroniken, F. 6, und eben fo 
wenig unter ben Biograpbieen, F. 7. 


816 


Bon den verjchiebenen Aufträgen, welche Stidel Taut ſei⸗ 
ned Tagebuches im Dienfte feiner beiden fürftlichen Gebieter 
Ludwig und Friederich vollzog, Handeln Erufius in feinen 
Annales Suevici und Sattler, Geſchichte des Herzogthums 
MWürttenberg, und zwar über bie Ihm anbefohlene Nüftung zum 
Zuge nad Mömpelgard im Jahr 1588 Erufius, III. 12, Gap. 84; 
jeine- Sendung nad Engen gegen Konrad von Pappenheim im 
Frühjahre 1591 derfelbe, a. a. O. Gap. 88, und Sattler, V. 6, 
6. 90 und 91, S. 180—88, ferner die Bellgergreifung von 
dem Dorfe Oberwalbftetten in der ehemaligen Markgrafſchaft Bur- 
gau im October 1598 Sattler, V. 7, $. 51, S. 228 und 229. 

Was fih von der Wirkſamkeit Stideld nach dem Schluſſe 
feines Tagebuches bei Sattler erwähnt findet, if oben ange 
geben. !) 

Ein bei Faber ?) angeführter, im Jahr 1574 als Burg» 
vogt in Mebingen vorkommender Burkhard Stidel Tann mit 
dem Leonberger, wie fih aus deſſen Tagebuche klar ergibt, 
nicht eine und bdiefelbe Perſon geweſen fein, und ſelbſtverſtänd⸗ 
lich noch viel weniger ein im handſchriftlichen wirtemb. Diener⸗ 
buche unterm Jahre 1547 eingetragener Burgvogt dieſes Na⸗ 
mens in Schorndorf. 

Hinfiätlich der Behandlung des Tertes iſt noch hinzuzu⸗ 
fügen, daß diefer in allem Wefentliden unverändert beibehalten 
wurde. Nur die der heutigen Schreibweife ſich nähernde An⸗ 
wendung der großen und Heinen Buchflaben Habe ich gleich⸗ 
förmig durchgeführt, Die 8 und v nad ihrer heutigen Be 
deutung geſetzt, ebenfo wenigſtens in denjenigen Fällen, in 
welchen die überreich gefpendeten Doppelconfonanten der Hand⸗ 
ſchrift in dieſer felbft und zwar in den gleichen Worten mit 
einfachen wechſeln, durchgehende der jetzigen Schreibung den 
Borzug gegeben?). Endlich it auch die Hin und wieder ſehr nach⸗ 


i) Bel. oben S. 297. Anm. 1, &. 299, Anın. 1, und ©. 300, 
Anmerkung 1. 

?) Desgleihen E. 296, Anmerkung 1. 

’) Tie etwas enge gezogene Srenzlinie fchien für das kequemere 
Lefen, den Hauptzwed, um den es ſich dabei handelte, ausreichend. 


817 


Läfftge Interpunction etwas forgfältiger geregelt worden. Förm⸗ 
Tiche Verfehen, die in der Handſchrift in ziemlicher Anzahl fich 
finden, find, ſoweit es möglich war, verbeflert worden und zwar 
in der Art, daß ausgelaffene Buchflaben, Silben oder Worte im 
Terte zwiſchen [ ] ergänzt, bei andern Berichtigungen die feh⸗ 
lerbaften Leſungen unter dem Terte bemerkt wurden. Weber 
Perfonen und einige Ausdrüde, hin und wieber, in Vervoll⸗ 
fländigung der Anmerkungen unter dem Terte, auch Orte, Die 
nicht ale allgemein bekannt vorausgefeßt werden durften, gibt 
das am Schluffe beigefügte Regiſter, ſoweit es gelingen wollte 
und der Mühe werth jchien, Auskunft. 


Fol. 1a. 


Got. 1b. 


Kriegsſachen fo fi in Ungern zugetragen. 


Anno 1566 hat Kaiſer Maximilianus, diß Nahmens der 
ander, einen Reichſtag gehn Augſpurg ausſchreiben laſsen, 
allda dann des mehrer Theils Chur⸗ und Fürſten in eigner 
Perſon in groſser Anzahl erſchinen. Als nun die Propoſition 
in Beyſein Ihr. Maytt. ſelbs, auch aller Chur⸗ und Fürſten 
und Stendt deß Reichs in publico iſt verleſen worden ıc., 
hat man gleich daruff angefangen zue tractieren, wie man 
Krieg wider den Erbfeindt des chriſtenlichen Glaubens den 


Türckhen ins Werckh richten und continuieren wollt. Als iſt 


doch lezſtlich, nach langer Berathſchlagung, Ihr. Maytt. vier 
Regiment Knecht, und jedes Regiment 4000 ſtarckh, auch 
etlich tauſendt Pferdt diß Jahrs im Veldt zu erhalten, bes 
williget worden. Und ſeindt der Landtsknecht Obriſten geweſt: 
Geörg Grave zue Helfenſtein, Claus von Hattſtatt, Herr Niclaus 
von Pollweyl, und Walter Thuma). Und obgleich nit alle 
Regiment feindt gleich ins Werdh | gerichtet worden, haben doch 
Die beede Oberften, Helfenftein und Hattftatt gleich nad Oftern 
ihr Raufgelt fampt den Patenten empfangen und gleich darauf 
ihr Haupt» und Bevelchsleut, die Knecht zue werben, abge 
fertige. Alfo hab ich mid dDamahlen mit meinem Schwager 
Ulrih von Altenftaig, fo Hauptmann under Brave Beörg von 
Helfenflein geweſt tft, mitzueziehen verſprochen. Und iſt unfer 
Muſterplatz zue Scherdingen !) im Landt zue Bayern zwo Meil 
oberhalb Paſſsaw, und auf den erften Tag May allda zu er⸗ 

a) Handſchrift unrichtig Thonn oder Tham, vgl. das Regifter. 
e ‘) Schärbing, jebt öfterreichifhe Grenzſtadt, auf dem rechten 

nnujer. 





1566. In Ungarn. 319 


ſcheinen angeſtellt worden, und hat des Oberſten und mein 
Fendlin ihr Quattier zue Hahrkirchen !) gehabt. Alſo Hat 
man das Negiment am Sambstags vor Pfingften bei Scher⸗ 
Dingen uff einer Wiſen zuefamen gefüehrt, den Oberſten, 
[Oberften- ]Leütenampt, Haupt⸗ und Bevelchsleüt präfentirt, den 
Articulee Brief verlefen, doruff den Aidt erftattet, daruff ein Jeder 
wider in fein Quartier gezogen. | 


1. Oberſter, Grave Geörg von Helfenftein. Fol. 2a. 

2. Oberſter Leütenampt, Gere Geörg von Fronſperg. 
Hauptleit. 

Alerander, Marſchalckh von Pappenheim. 

Hannd Peter von Fronberg. 

Ulrich von Altenflaig. 

Egloff von Zell. 

Erhardt Bundelfinger. 

Vincent Blaicher. 

Negenbogen. 

10. Geörg Andhelin. 

11. Degen von Zell, 

12. Vincentz Blaicher von Pfullendorf ıc. 


Uf den heyligen Pfingftag feindt wir zue Scherdingen 
gemuftert, jeber wider in fein Quartier; allda man und ben 
erfien Monat Soldt bat geben. Den 18ten May hat man 
uns zue Scherbingen uff die Schiff gefeht und nad Wien Bel. 25. 
gefüchrt. Alſo feindt wir den 22. glücklich und wohl zue 
Wien ankommen, und vor der Statt im Wolf?) unfer erfles 
Beldtlager gehabt, und da gelegen biß Sonntags; feindt wir 
am Morgens durch das Burgthor mit dem Regiment ahn die 
Statt und zum Schottenthor wider hinaus a) ahn die Thonam 
und wider auf Die Schiff, und venfelben Abendt zue Preſsburg 
antommen, morgens vollendts uff dem Walser biß gehn Raab, 
allda wir ſeindt bliben Ligen, biß des Oberſten Glaufen von 


——— ——— 


a) HS. hinauf. 
) Hartkirchen, beiläufig eine Stunde über Schärding, weſtlich 
vom Inn, baier. Landger. Griesbach. — 2) Vgl Wien im Regiſter. 


Fol. 3a. 


Bol. 8b. 


320 1566. In Ungarn. 


Hattftatt Regiment, welches den Sten nach uns zue Kafnerzell !), 
zwei Meil under Paßaw, iſt gemuftert worden, uff dem Wafser 
gehn Wien, darna uff dem Landt zue und gehn Raab ifl 
gefüchrt worden und den 29ten May ankommen. 

Sonntags den Iten Zunti ift unfer dazumahls geweſener 
Veldtoberſter Brave Eckh von Salm, OÖberfter, zue Raab 
mit dem gangen Haufen aufgebroden, den Troß dahinden 
gelafsen, darneben anzaigen laſſen, daß ſich ein jeder mit 
Proviant uff drei Tag verfeben fol. Alsbaldt wir für das 
Lager kommen, Haben wir von Stundt ahn die Schladtorb- 
nung gemacht, und aljo in derſelben biß under Sanıt Martins- 
berg ?) gezogen. 

Montags, den 2ten Junii feindt [wir] gleich nad Mitter- 
nacht, wie auch Dinnftagd fortzogen und umb Mitternacht erft 
in das Lager bei einem wallachiſchen Dörflein, allda wir ins 
Kornfelot unfer Quatier gefchlagen, und einen Tag allda, Die 
weil kaum das Halbe Theil der Knecht ins Lager kommen, 
ausgeruhet. Und ift eim Knecht 1 Mas Wein und für 
1 Kreuger Brot geben, darmit haben wir für guet nemmen 
müelden, biß wir Sonntags für Beiperin?) kommen. Den 
5ten feindt wir in der Naht aufgebrochen, und den gantzen 
Tag dur die Weldt gezogen, auch dieſelb Naht darin über 
Naht gelegen. Morgens den éten feindt wir 2 Stundt vor 
Tags aufgeweft, und baldt wir gegen Tag aufder | dem Walbt 
tommen, haben wir Stuelweifdenburg *) vor und gejehen. Als 
wir nun in allem ein Stundt oder zwo, ohn Spihl, aljo fort» 
ziehen, feindt Die Türckhen, fo Baletta °) belagert, unjer innen 
worden, von Stund ahn von der Belagerung abzogen, und 
alfo eilendts, daß file die Zeitfiridih nit abgehamwen, ein Studh 


%) Hafner, auch Obernzell genannt, auf bem linfen Donauufer, 
baier. Landger. Wegſcheid. 

) Zn ber Geſpanſchaft Raab, chemals berühmte Benediktinerabtei, 
ſüdöſtlich von Raab. 

9) Vesprim, Hauptort ber Geſpanſchaft dieſes Namens, nordweſt⸗ 
lich vom Plattenſee. 

*) Hauptort der Geſpanſchaft dieſes Namens. 

>) Palota, weRlih vom vorigen, in Besprimer Geſpanſchaft. 





⸗ 


% 1566. In Ungeen. 321 


grobes Geſchitz in der Schang verlaften; und einen Dei, 
darmit man ihnen nit nacheilen köndt, abgeſtochen — es haben 
auch die Furier mit ihren Schitzen, die den Vorzug haben, 
noch gefottes und gebrates gnug im Neger gefunden, — und ihre 
Flucht uff Weildenburg genommen. Es ft ein ritterlicher 
Mann, der Dour Geörg genandt, darinnen mit etlichen zue 
Roß und Fues gelegen. 

Alfo Haben wir den halben Tag allda ausgeruhet, und 
iſt unfer ganger Hauf ſtarckh geweſt, des Feldtoberſten Fendlin, 
ſo er aus Raab genommen, 500 ſtarckh, Grave Georg von 
Helfenſtein 12 Fendlen, 4800, Claus von Hattſtatt 10 Fendlin, 
4000, Braun und Schellenberger, jeder vier Fahnen ſchwarzen 
Reuler !), 2000, und 10000 Huſsaren und Heydduckhen. Bol. 4. 
Alſo feindt wir allda verharrt big uf Sambötag am Morgen 
früch, ſeindt wir ufigebrocdhen, und ein andern Weg, der maß 
beſters wer, ziehen wöllen. Trifft unfer Bortrab 800 türd- 
hiſcher Pferdt ahn, melde uff uns geſtraift, und wider gehn 
Veſperin hineingewollt, Die Unferige ihnen aber den Pag ver- 
rennt... Als ſolches fürn Veldtoberſten kommen, ift er ſtrackhs 
darfür geruckht, daſselbig auffordern laſſen; aber ſchlechten Be⸗ 
ſchaidt überkommen, und vermeint die Knecht dahin zu ver⸗ 
mögen, daß fie noch denfelben Abendt angreifen und firmen 
follen, ohnangeſehen daß es nit zum Sturm beichofden, auch 
keine Sturmleitern vorhanden geweſen. Haben doch die Oberſten 
ſovihl bei ihm erhalten, daß es eingeftellt it worden biß Sonn- 
tage morgens. Alſo feindt 6 Fendlen zum Sturm verordnet 
worden, darunder meins auch geweſen, und ob wir gleichwohl 
den Mardüftjflepen | zeitlich einbefommen, haben wir dod in dol. @. 
der ſechſten Stundt erſt das Schloß erobert. Baldt die Türckhen 
gefehen, dab die Mauren erfligen, und fle fein Widerſtandt 
mehr thun könden, Haben ſie's in Brandt angeſteckht, darinnen 
nit allein fie, fonder auch vihl Knecht verbrennt, auch vihl, 
bie über die Mauren hinauß gevallen, zum theil gahr zue 
todt, zum theil Schendhel und Arm gebrochen Haben. Ich 
hab auch felbig mahl ein Pferbt und türckhiſchen Bahnen davon 


2) S. das Regiſter. 
Württemb. Iahrb. 1868. 21 


' 


Sol. de. 


Fol. Sb. 


322 1566. In Ungarn. 


gebracht; aber dagegen mit einem Corfierſpies durch den 
Schenckhel geworfen worden. Alfo bat man von beeden 
Negimenten etlich Knecht darin gelajeen, und damit bejet, 
und haben wir unjern Weeg wider nah Raab genommen, 
und underhalb der Thonaw das Läger geichlagen. Da iſt 
und täglih mehr Reiterey zuelommen, und erftlih auch des 
Walter Thumbs Regiment von zeben Fendlen Niderländer, 
Als wir etlih Tag allda verharrt, feindt wir mit dem gangen 
Haufen | auf Gomorra, !) darnach Dodis?) zogen, welches, als 
wir's etlih Tag beſchoſſen, ſeindt under jedem Regiment 
2 Fendlin zum Sturm, darunder meins auch eins iſt geweſt, 
verorbnet worden. Haben wir ſolches baldt ohn fondern Ver⸗ 
luſt erobert und eingenommen und ſolches bejegt, und wider 
nad‘ Gommora zogen. Allda hat man und unverrichter Sachen 
lajten ligen, biß dad Mehrertheild Knecht erfrandht, die 
rothe Rhuor und Breine überlommen, auch gahr vihl Hungers 
halb geftorben. Uff Michaelis ungevahrlih ift Ihre Kay. 
Maptt. ſelbs zue Veldt zogen, und hat derſelben Hoffahnen 
ein Hergog von Pommern, und fein Xeger zwilchen Raab und 
Gomorra, im Sadh *) geſchlagen, und ift ungevarlich uff Die 
2000 ſtarckh geweſt. Alsbaldt ſolches die Türdhen ers 
fahren, haben fie fich entjchlojsen, von Stuelmeljsenburg auß, 
Ihr. Maptt. im Leger zue überfallen, welches Dour Georg, ein 
reblicher Unger, ald er uff den Straif und etlihe Türckhen 
gefangen und ihren Anſchlag erfahren [Ihr. Maytt. binter« 
bracht], a) ift Ihr. Maytt. verurjacht worden, das Xeger zu 
verenderen. Seindt Derowegen wir auch aus Bevelch Ihr. 
Maptt. von Gomorra aufgebrochen, und die erfte Nacht biß 
zue Ihr. Maytt. Leger geruckht, morgens | in aller Früeh mit 
dem gangen hellen Haufen, in der Schlachtordnung, und das 
Geſchiz vor und ber, fort, uff Raab gezogen. Ein Stunbt 


a) So, oder indem nad erfahren noch einmel dieſes Wort ge⸗ 
fegt wird, ift wohl der mangelhafte Satz zu ergänzen. 

i) Komorn, befannte Feſtung und Hauptort der Geſpanſch. dieſes 
Namens, an der ſüdöſtl. Spike ber ſog. großen Schütt. 

9) Totis, ſüdöſtlich vom vorigen, in der gleichen ——— 

3) Sag, an einem ſüdöſtlichen Zufluſſe der Raab? 


1566. In Ungarn. 328 


von Raab iſt alled Kriegevoldh in der Schlachtordnung bliben 
fliehen, und ift Ihr. Maytt. fampt andern Herrn herumb ge 
titten, das Kriegsvolckh befichtiget, darnach das grob Geſchitz 
dreymahl nacheinander 108 brennen lajden, wie dann au 
das Kriegsvoldh zue Roß und zue Fues dreymal los geſchoſsen 
haben; und darnach ein jeder in fein Quatier, dahin er vers 
orbnet, gezogen. 

Und ift unfer Leger gangen von dem Wafser Raab biß 
underbalb der Böftung ahn die Thonam, und bat einer ein 
guete Stundt zue ſchaffen gehabt, biß er von oben am Leger 
biß zum Endt desfelben Hat gehen follen. j 

Und ift das Leger volgender geftalt ausgetheilt geweſt. 
des von Helfenfteind Regiment ift oben, nit mweit vom Wajser 
Raab, gelegen, Hertzog Wolfgang von JZweybruckhen und Herkog Bel. 6a. 
Son Ferrara gleih dabey ihr Quatier, Claus von Hattflatt 
darnach, dabei Ihr. Maytt. ſampt derſelben Hoffahnen und 
Leiböquardi, darnach Walter Thumb mit feinem Regiment, 
darbei Ertzhertzog Ferdinandt, und ein junger Hertzog von 
Gwiſe, und beider der Thonaw zue, feindt die Mehrriſche Fendlen 
und Haidduckhen gelegen, und hinder und feindt die teutjche 
Reiter. Wir Haben auch ein ſtarkhe Schank von der Raab 
ahn biß unden ahn die Thonaw aufgeworfen. 

Den 6ten Octobris iſt Ertzhertzog Ferdinant mit der 
mehrertheils (sic!) der Reiterey ſampt etlich 1000 Schitzen uff 
ein Straif biß gehn Weiſtenburg!) zogen, aber ohnverrichter 
Sachen wider kommen. 

Den 13ten Octobris ſeindt wir gemuſtert und 2 Monat 
Soldt gegeben worden. Alsbaldt die Knecht das Gelt be 
kommen, und vorhin groſsen Hunger gelitten haben, vermeint, 
fe wöllen ſich wider erhohlen, | dadurch fie nun deſto mehr er⸗ gel. en. 
kranckht und geſtorben. Und feindt alfo ubern Haufen mit 
Reiter und Knechten ohne einige® Verrichten bliben ligen bi 
ungevahrlid umb Galli; hat man von den 8. Regimenten 
in Obern-Ungern 1500 Schützen, dem Lazarus von Schwendi 
zuegeſchickht. In der Zeit iſt Herr Niclaus von Pollweyl 


1) Es kann nur Stublweiffenburg gemeint fein. 


Sol. 7a. 


824 1567. Ju Niderlandt. 


mit 10 Fendlin auch zue und kommen. Umb Martini if 
Die Kay. Maytt. mit dem gantzen Veldtlager aufgebrochen, 
das teutſch Fuesvolckh in die Dörfer in die Schitt) gelegt, 
und eins nad dem andern abdandht worden. Leftlih und 
ungevahrlich drey Wochen vor Weyhennachten hat man uns 
zue Raab wider über die Schiffbrudhen und gehn Preſsburg 
gefüchrt. Da feindt wir bliben ligen biß den 18. Decembris, 
bat man und geurlaubet und abgevandht. Doch haben die 
day: Gommifjarien per banco bezahlt, und die Bezahlung den 
Sauptleuten nit vertraut worden. Solches hat fi in Unger[n] 
zuegetragen. 


Anno demini 1567. In Kiderlaubt. 


Uff den 221m Matt iſt Ludtwig Schertlin gehn Stuet- 
garten kommen, und bei ihr. fürftl. Gnaden, Hertzog Chriſtoph 
zue Württemberg, von Grave Albrechts von Ladrond wegen, 
umb den Paß angehalten, fein beworben Kriegevoldd durch 
das Landt in die Niderlandt durchzueztehen vergonnden wol, 
welches ihr. fürftl. On. ihme durchaus rundt abgejchlagen. Als 
aber unfer etlih beim Stern ihm Geſellſchaft gelaift, Hat 
Wolf Rofenzweig, Hanns Eberhardt Brandenburger und ich 
ihme zuegefagt, mitzueziehen. Als aber der Lauf nach Pfingften 
angangen, hab ich Rofenzweig feined Verſpruchs erinnert, und 
wohl vermerckht, Das er Fein Luft Hab’ mitzueziehen. Als if 
Hanns Eberhardt Brandenburger und ich fortzogen. Als wir 
aber kommen feindt biß gehn Bengen ?), 4 Meihl under Meng ?), 
it er mir Irandh worden, daß ich ihn nit hab könden fort» 


bringen | und alfo kranckh Tigen laſsen. Alfo bin ich auf den 


— — — — — — 


1) Schütt, die große, von der Donau, deren Nebenarmen und ber 
Waag, die Fleine, von der Donau, beren Rebenarmen und ber Raab 
gebildeteß Inſelgebiet. Es ift hier die große gemeint. 

7) Bingen, am Rhein. 

7) Mainz. - 

9) Wafferbillig, am Einfluffe der Sure oder Saur in bie Mofel, 
in Zuxemburg. 





1567. In Niderlandt. 825 


Burg ift angeflellt worden, gezogen, und ift geweſt mein Oberfler 
Grave Albrecht von Ladron, fein Leutenampt Grave Jeronimus 
von 2adron, und dieweil des Schertlind Hauptmannichaft zue⸗ 
ruckh gangen, tft mein Hauptmann geweſt Bompeo Lombarda 
von Maylandt, und ſeindt uff Jacobi gemuftert und, alsbaldt 
wir bezahlt, durch das Landt zue Lüpgelburg und zwijchen 
Littich !) und Maftrich ?) über Die Maas zogen, uff Dinaidt °) 
zue. Don dannen iſt unjer Oberfler zu dem Veldtherrn, dem 
Dura de Alba, der erfi aus Hiſpania ankommen und zu 
Leuen?) geweft, gezogen. Alfo haben wir unfern Weeg dar 
nad auch zue Leuen dur die Statt, darnach uff Mecheln 
und Antorf?) zue genommen. Da hat Brave ! Earrle von Hol. Ba. 
Manngfeldt, welcher mit 20 Fendlin Wallonen in der Gtatt 
gelegen, hinweckh ziehen mücden, und ift über die Schelt ®) 
in Flandern gefüehrt worden, darinnen geurlaubt und abges 
dandht, und wir ahn fein flatt mit 12 Fendlin in die 
Statt hinein gelegt, und alſo baldt mit 3 Fendlen anheben 
Wacht zue halten, das ein uff unfer Frawen Platz, das ander 
uff dem Müntzblatz und das dritt hei dem Tapezereibandh. 

Baldt darnach ifl der Duca de Alba am Tag Mariä Him⸗ 
melfahrt ?) gahr ftattlih da eingezogen, von Burgern empfangen, 
und wir uff unfer Frawen Platz in der Schlachtordnung ge» 
fanden, und fein Lofament in Sanıt Michaels Glofter gehabt. 
Allda mir ihn alle Naht mit einem Fendlin Knecht verwacht 
haben. Als ihr. fürftl. Gn. das Regiment deren Gevallen nad 
in Antorf beftelt, auch täglich Burger einziehen, zum | Theil SL m . 
bendden, köpfen und verbrennen Tafsen, hat er zwilchen Die _ 
Kaifer- und Garrlins-Porten,, da anders nichts dann Windt⸗ 
mühlin und Krautgarten geweft, ein Eaftell anheben zue bamen, 
und ift zum Bawmeiſter darüber verordnet Don Gabriel Zer⸗ 
belon, welcher ein Maylender, und erfahrener Kriegsoberfter 
M geweſt. Alſo zeucht der Duca de Alba ohngevahrlih umb 


.) Lũttich, — 2) Maaftridt, — 3) Tirlemont, flandriſch Thienen, 
zwifchen Lüttich "und Löwen, — *) Löwen, — 9) Antwerpen. 

©) Die Schelde. 

N) 15. Auguſt. 


326 1567 — 1568 %). In Niberfandt. 


Michaelis 2) von Antorf nah Prifeel?).. Da würdt er 


ol. 9a, 


Fol. H. 


gahr flattlid von den Herrn, darunder auch der Grave 
von Egmondt und Horn, Ritter deß gulden Fliß, deren jeder 
ihm ein ſchön Pferdt gejchendht, empfangen und in bie 
Statt bis auf das Schloß beglaitet. Alfo hat er denjelben 
Abendt ein flattlih Panckhet anftellen laſſen und den von 
Egmondt und Horn auch darzue geladen. Ald nun die Mhal- 
zeit ein Eindt, und jeder will zue Haus gehn und fen Ab- 
ſchidt nemmen, | tompt der Duca de Alba Oberfler-Leutenampt, 
Senior Scepin Vitel, und zaigt dem von Egmondt und Horn 
ahn, dag fie mit ihm gehn und des Königs Gefangne jollen 
fein, und füehrt ein jeden in ein befonderd Gemach und laſt 
fie mit Spanger bewahren, (da gedendhen fie erſt ahn ven 
Pringen von Oranien, der fie gebetten ‚und gewarnet bat, 
fle jollen den Spanningern ‚nit zuevihl vertramen.) Morgens 
gegen Tag ſetzt man fie uff Wagen, und beglaitet fie ge= 
fenckhlich biß gehn Gent in das Gaftell, in Flandern, Allda 
fie flardh verwahrt und verwacht worden, alſo fein Tiranei 
zue WPrifsel ſowohl als zue Antorf den Winter durchaus 
mit henckhen, köpfen und brennen ungeftellt. 

Kompt Zeitung umb Oftern *), daß Grave Ludtwig von 
Naſsaw, ded Pringen von Oranien Brueder, mit etlichem Kriegs⸗ 
volckh zue | Roß und Fues in Frieslandt bei Oröningen*) hab 
ein Einfall gethan. Da wurdt der Herr von Arnberg, der glei 
mit etlich Fahnen Reitern aus Franckhreich kommen, zum Ober⸗ 
ſten dahin geordnet, und wurdt ihm ein Regiment Spanninger, 
fo zue Hertzogen⸗Buſch 8) und Grave’), deßgleichen 10 Fendlin 
Niderländer, darüber der Grave von Megen iſt Oberſter ge⸗ 
weſt, zuegeben, und wurdt unſer Oberſter⸗Leütenampt, Grave 
Jeronimus von Ladron von Antorf gefüehrt und mit 4 Fendlen, 
darunder meins auch geweſt, ahn der Spanninger ſtatt gegen 
Hertogen⸗Buſch gelegt. Als fie in Frieslandt kommen, laſt 


) Die HS. bat auf S. 9a bis 10a incl. unrichtig noch 1967. 
7) Den 29. September 1567. — °) Brüflel. — *) 30. März 1568. 

6) Gröningen, nl. Provinz Gröningen. 

® und 7) Herzogenbufh, an der Vereinigung bee Dümmel unb Aa 
zur Die, und Grave, an ber Maas, beide in der nl. Prov. Brabant. 


1568. In Niderlandt. 827. 


ſich Brave Ludtwig mit eilichem Kriegsvolckh fehen, darüber 
die Spanninger ihr Schlachtordnung machen und kurtzumb 
angreifen wollen, obnangefehen daß fle der von Arnberg vers 
warnet, fle fein vihl ſterckher, dann fle fich fehen lafden, follen 
doch warten, biß de von Megen Regiment auch zue ihn komm. Bol. 108. 
Aber fie wöllen damit nit zuefriden fein, ſonder fchelten 
den von Arnberg noch darzue: Gr je Vuce de Gis, (sic!) 
Uff das greift er mit ihnen ahn, werden gejchlagen, verliehren 
die zehen Fendlen und kommen wenig Spanninger darvon, ber 
von Arnberg!) bleibt auch ſelbs Darüber uff der Wahlſtatt tobt. 
Als die Zeitung für den Duca de Alba kommen, hat 
er fein bluetdurſtig Gemücht nit anderfi wiſsen zu erjettigen, 
dann daß er 18 gefangne Herrn und vom Adel, darunder 
zwen junge Herrn von Battenberg geweſt, gleich ſtrackhs zue 
Prifsel uff den Roſsmarckht füchren und ihnen nad einander 
die Köpf abfchlagen lafden, und iſt mit dem nit allein ers 
fettiget, fonder laft den von Egmondt und Horn mit 20 Yendlin 
Spanninger von Gent gehn Prifsel begleiten, und allda uff 
dem | Rofsmardht ein Gerift uffihlagen, dajselbig mit ſchwartzem got. 100. 
Tuoch bedeckhen, und erftilih dem von Horn, welcher kein 
Meſspfaffen haben wöllen, den Kopf abjchlagen, und mit 
ſchwarzem Tuoch uff dem Gerift zuedeckhen, darnach den von 
Egmondt auch holen lajden, welcher Meföpfaffen bei ſich gehabt 
und ein Crucifix in der Handt getragen. Und als er uff das 
Gerift iſt kommen, Hat er mohl gejehen, daß der Grave von 
Horn fon gericht ift, und ein fpannifchen Oberfien Don Julian 
Romera, der mit ihm gangen, angeiprocdhen und gebetten, er 
fol doch noch einmahl zum Duca de Alba gehn, und ihn 
anfyrehen, ob doch Fein Gnadt vorhanden jey. Alſo iſt er 
wider kommen und ihm deß Königs Hand gezaigt, daß es 
ihr. Maptt. Bevelch ſey, Chat aber der Duca de Alba deren 
Carda blanca vom König underjchriben vihl hunderten gehabt, 
aljo daß er feines Gevallend hat | mögen darauf ſchreiben laſden, Fol. 11a. 
was er gewollt), Alsbaldt der von Egmondt den Beſchaidt 
betommen, Hat er den langen Mantel, den er angehabt, von 


') Bol. das Regiſter unter Arnberg. 


828 - 1568. In Riderlandt. 


ſich geworfen, und mit Dem rechten Fues ein Creutz gemacht, 
niderfnüchet, und gefagt: „tft dann kein nad bei dem Menſchen, 
verhoff ih Doch Gnad bei Bott zu erlangen“. Und damit ihn 
der Henckher nit angreifen fol, haben fie in ver Gefendhnus 
Kleider und Hembder darnach machen laden, und zue dem 
Henchher gefagt, als er ſelbb den Huet für Die Augen gezogen: 
„Nun thue, was dir bevohlen*. Darüber ihme ift das Haupt 
abgeſchlagen worden, und beeder Herrin Köpf uff Spieß ge 
fiedht, biß uff den Abendt, da hat mans herab gethon und 
vergraben. 

Na diſem Hat fi der Duca de Alba wider mit einem 
Kriegevoldh wider Brave Ludtwigen von Naſsaw in Fries⸗ 
Iandt zue ziehen gefaft gemacht, und gleich 30 Fendlen Span 

Fol.tid.ninger, 10 Bendlen’ Teutſcher, Grave Philipps vor | ber» 
fleind Knecht, und 20 Fendlen Wallonen, fampt der Gavalaria 
fortzueziehen Beveld gegeben, und ob er wohl fortzuezichen 
Vorhabens, iſt er doch nit weiter biß gehn Nimagen !) 
kommen, fonder feine beede Sohn Don Ferdinandt, fo fein 
Brot gefden, und Den Brior, fo kein Wein getrundhen, mit 
fampt feinem Oberftensteütenampt Senior Scepin Vitell fort⸗ 
geſchickht. Als fie nun fehler in Frieblandt kommen, ſeindt 
die Naſsawiſchen in einem ſolchen Vorthel gelegen, [daß fie], 
wann fie nun 20 Mann [gehabt], die Die Bruckhen verwahrt 
betten, ſich wohl vor aller Gefahr Hetten wohl ufihalten könden, 
dieweil fie aber meütifch geweit, und weder Zug noch Wacht 
verjehen wollen, ſeindt die unferige über die Brudhen kommen, 
fie a) biß uffs Haupt geichlagen; ihr Veldtoberſter Brave 
Ludtwig iſt uff eim Schiff über dad Walter, die Embpen, ?) 
darvon kommen, Latzarus Miller, Oberfter über das Fuesvolckh, 

FoL. 12a. if gefangen und gehn Vihlfort ?) gefüchrt | worden. Es Hat 
dad Kriegsvoldd gahr guete Beut von Schafen, Roſsen und 
Bi darron gebracht. Am zuerudziehen if} mein Fendlin, fo 








a) Die HS. Hat unrichtig: fo. 
* i) Nijmegen, Nimwegen, an der Waal, in ber nl. Prov. Gelder⸗ 
and. 

N) Die Ems. 
*) Bilvorden, zwifchen Brüffel und Mecheln. 


1568. In Niberlandt. 829 


gehn Grave gelegt, wider gehn Hertogen⸗Buſch gefüchrt, und 
feindt Hingegen Spanninger hinein gelegt worden. Da bat 
der von Alba zue Hertzogen⸗Buſch Die Burger auch gefendhlich 
einziehen und vihl verjelben richten laſſen. Als wir den 
Sommer aljo zuegebracht haben, kommen den 26ten Auguſti 
Gommiflarii von Antorf, die muftern und und geben uns drey 
Monat Soldt, neben dem Bevelch, daß wir uns gefaft Fhalten], 
denn man und in Kurk ins Feldt gebrauden. So jeindt 
wir dannod noch da gebliben biß uff den 16ten Septembriß, 
fo feind wir heraus und uff Maſtrich zue gefüchrt worden. Da 
ft der von Alba zue uns kommen, und haben das Xeger uff 
dem Hemöberg !) von 110 Fendlen, darunder 20 teutiche, 
Brave Albrechts von Ladrons 10, das überig feindt Spanninger, 
Burgunder und Wahlonen geweſt, 6 Bahnen | teutiche Reiter, Kol. 120. 
fo Hertzog Chrich von Braunſchweig gefüchrt, und 13 Com⸗ 
ö yania von der Bende de Ordinaneie, und was ſonſten der 
Duca de Alba für Pferdt mit ihm aus Italia gebracht Hat. 
Dargegen ift ver Pring von Oranien jenfeldt der Maas, im 
Landt zue Faldhenburg ?) gelegen, 2 teutſche Regiment Knecht 
[gehabt], fo [mit] über 10000 flardh geweſt; aber ein 
nambafte Summa teutfcher Reüter, darin er und weit über- 
troffen bat. Alfo wir etlih Tag alfo gegen einander ligen 
und die Feur in beeden Lagern haben ſehen könden, zeucht 
der Printz auf, laſt doch die Feur ein Weg brennen ald den 
andern, und bei Mafedh ®) durch ein Kurt Über die Maas, 
Daß mir kein Wort in unferm Leger davon wilden. Ale aber 
durch Kundichaften in Erfahrung bracht wurdt, er fey und 
wöll zue Mafeckh berüber ziehen, (da er doch fehon herüber 
geroeft) ziehen wir von Hensberg hinweg, und ſchlagen unfer 
Leger underhalb Maftrih | bey Peterdberg *). ALS wir nun gel. 130. 
morgend wider aufbrechen, trifft unfer Bortrab ſchon den Feindt 


1) Unbefannte Dertlichfeit, nahe bei Maaftricht, weitlich der Maas. 

2) Falkenburg, Fauquemont, Urt und chemal. Herricaft, von ber 
Geule durchfloffen, öflih von Maaſtricht, in der belg. Prov. Limburg. 

3) Mandel, Maaseyk, im beig. Limburg. 

% Bor der weſtlichen Vorſtadt S. Peterd von Maaftricht, jetzt 
die Citadelle tragend. 


380 1568. Mm NRiderlanbt. 


ahn, die in voller Schlachtordnung daher ziehen, und hetten 
fie den jelbigen Tag nur angriffen, wie zu vermuthen, würden 
fie mad fruchtbarlichs ufögeriht haben, denn wir in alles 


Ohnordnung daher zogen. Aldbaldt er denfelben Tag nit ges 


ol. 18b. 


ſchlagen, bat er niemals Fein folche guete Gelegenheit haben 
tönnen; dann wir aus feinem Vorthel gezogen, wir haben 
dann ein andern an der Handt gehabt, und unfere Hajengarn 
vor der Schlachtordnung hertragen lafeen. Wir ſeindt auch 
in fein Leger gezogen, wir haben uns dann zuvor verſchanzt 
gehabt, als wir auch morgens aufgebrochen, danechſten die 
Schlachtordnung gemacht und den gangen Tag darin gezogen. 
Als nun der Pring geſehen, daß er nichts fruchtbarlichs werbt 
verrichten Tönden, bat er vermeint zu Litti$ über die Maas 
und aus dem Landt zue kommen. | Diemeil fie ihn aber mit 
grobem Geſchütz empfangen, hata) er ein andern Paß fuochen 
müfden b), und tft uff Dinant !) und Pouen *) zue gezogen. 
Allda bat er über ein Paſs gemücßt, ahn welchem der Duca 
de Alba ihn Hat wohl fchlagen könden, wie dann fein Sohn 
und LZeutenampt gern angriffen betten, hat's aber nit zuegeben 
wöllen, ſonder fol gefagt haben: was dem König darmit ges 
dient were, wann er fon ein Herrn flieg, der weder Landt 
und Leut bett, und ein bluetigd Feldt erhielt, im Widerſpihl 
aber daß er ſollte geſchlagen [werden], wer das gange Landt ver 
ohren; es ſeindt auch noch vihl redtlicher Leut, Die feinem König 
heut oder morgen auch dienen könden. Er woll ihn aber mit 
Hunger ſchlagen, dann er im gantzen Landt die Eſsin aus 
den Mühlin bat nemmen laſsen, veßgleihen den Bauern ge⸗ 
büethen, daß fie alles in die Stätt flehnen ſollten, dardurch 
werdt der Hunger fie aus Dem Landt treiben, das Kriegsvolckh 
aber beierc) Bezahlung [wegen] meitiſch, und aljo einen 
böfen Nahmen befommen werbt, Daß er nimmermebr ein Haufen 


a) HS. unridtig: hab. 

b) So ift in der HS. aus mögen geändert. 

c) Das ift böfer, ſchlechter (Bezahlung wegen). 

ı und ?) Tinant und Bopines oder Bouvigned, beibe nahe bei: 
fammen, rechts und links von ber Maag, in der beig. Prov. Namur. 


1568. Im Riderlandt. 331 


Kriegsvoldh zuewegen bringen | werdt könden. Es iſt aber gol. 
dannochſt ohne Schaden nit abgangen, dann 1500 Schützen, 
fo Hauptmann Röller von Gengenbah gefüehrt und in etlich 
Heufer zue Bewahrung des Paß gelegen, feinnt faſt alle uffm 
Bla, zum Theil in Heufern verbrennt, im Water erſoffen, 
und erichofsen, darnach ihren Weeg uff Bins '), da etlih 
Frantzoſen zue ihnen kommen, und das fürftlih Glofter in 
Brandt geſteckht, darnach uff Troj?), welches fle auch ver- 
brennt, uff Kinant ?), Balefint), Heinen Gamerin °) und 
übern Waldt 8) in Franckreich. Alſo ſeindt wir etlih Tag 
in denjelben Dörfern ftill gelegen, biß fle über die Scampani ?) 
kommen; darnach dad Kriegevoldh Hin und wieder in das 
- Winterleger gelegt, und feindt 4 Fendlen gehn Balefin, 
. darunder meins Hauptmanns auch eind geweſt if, gelegt worden. 
Und ob wihr wohl ein gueted Quatier allda gehabt, haben 
ih doch die Knecht a) gar meitifch erzaigt; ift aber fürnemblich 
das die Lirfach geweſt, dieweil nich kein Bezahlung ervolgt, 
und fie nur mit Lebengelt ſeindt underhalten worden, der 
Oberfi-Keitenampt aber, Hannibal von Ladron, Bier und 
Weinkeller aufgericht, und allerley Vinang darmit | gebraucht, Kot. san. 
dadurch b) Die Knecht meutiih und etlich Zuefamenkunften ges 
halten haben. Und dieweil ich geſehen, daß in Die Leng nichts 
guots daraud werde ervolgen, mein Hauptmann aud nit vor⸗ 
handen, fonder in Italia gemeft ift, bin ih zum Oberften gehn 
Antorf gezogen, und meinen Abſchidt begert, aber nichts er⸗ 
Halten mögen. Als er aber die Urfach, warumb ich hinweckh 


— 


8) In der HS. ift hier ſich unrichtig wiederholt. 

b) HS. unrichtia: doch. 

3) Binche, Prov. Hennegau, mit, 1409, von Lobbes aus dahin 
verſetzter Probſtei. 

2) S. Truyen, S. Trond, welches wenigſtens von Oranien auf 
dieſem Zuge hart mitgenommen wurde (vgl. dad Regiſter). 

T) Scheint le Quesnoy, fübweftlih von dem folgenden. 

9 Valenciennes. 

8) Cambrai, oder Cateau⸗, Chateau⸗Cambreſis. 

9, Die Ardennen. 


) Champagne. 


832 1568. In Niderlanbt. 


wol, gehört, hat er mir frey geftellt, under ein Fendlin, we 

ich wol underzueftellen; da fol mein Befoldung ein Weeg 
als den andern gevolgt werden. Alſo bin ih in Seelandt gehn 
Mittelberg ?) under Hanns Jacob von Caſtelld Fendlin fommen. 
Darnach umb Michäelis Taft der Duca de Alba 8 Fendlin zue 
Antorf abdanckhen, und gibt drei Monat ahn Seldin, Sammel, 
oder was einer für Wahren begert hat, und das überig ahn 
Gelt, und ein halben Monat zum Abzug, und werden die 
Commiſſari gleich nah Valeſin, diefelben 4 Fendlen au ab». 
zuedand'hen und zue bezahlen, geſchickht. Als fie aber erfahren, 
daß die 8 Fendlen 3 Monat Soldt an Tuch empfangen 


dol. 150. haben, machen fie ein Rumor, Taufen | zuefamen, und machen 


Sol.15b. 


ein Mehr, daß ſie kein Tuch, fonder mit paarem Belt wollen 
bezahlt [fein], dann der Veldtherr wiß nichts darumb, es fey 
eben dep Oberften Anſchickung alfo, und wollen die Commiſſari 
nit anhören, fondern müejsen ohnverrichter Sachen wider hin⸗ 
wedh. 

In der Zeit, als wir in Geelandt ligen, tregt fi 
ahn aller Seelen Tag?) zuo, daß ein graufamer Windt von 
Mitternacht auffieht, der das Wafser alfo mit Gewalt durch 
die Schelt gehn Antorf hinein treibt, daß man in unfer 
Frauen Kürde mit Schiffen bat fahren könden, und in det 
Zudders und andern Gaſſen am Meer alle Laden und Bes 
wölber voller Wafder, merdlichen Schaden am Zudher [und] 
andern Gewürtz gethan. In Seehlandt, da ich gelegen, hats 
auch merdhlih Schaden: dann der gros Gewalt den Damm 
zerbrodden und eingerifßen hat, das Landt voller Waſser, und 
ein jeder mas er guets hat mit Weib und Kindt in die Schiff 
geflöhnet, und nit anderft vermeint, dann wie ganke Inſel 
werde zu Grundt gehn. Iſt doch das gröſte Glückh, daß 
die Blutt, oder Eurrent eben im Abnemmen geweft, damit fle 
den Damm | wider vermaden, und ufsbeisern Tönen. 

Und feindt wir darnach am Montag den Iten Aprilis Anno 


i) Middelburg, auf der Inſel Walcheren, in der niederl. Provinz 
Seeland. 
2) 2ten November. 


1570. Im Riderlandt. : 888 


1570 von Seelandt uff Bergen!) gefüchrt, geurlaubt und abge: 
dandht. Und if [man] und 34 Monat Soldt ſchuldig geweſt; 
drei Monat Soldt: Tuch, Sammt, oder Seivin, waß einer bes 
gehrt, das überig ahn Gelt bezahlt worden. Damit ich aber wider 
uff die Valeſiner Knecht komm, fahren die in ihrer Meiterey 
fort, ſchlagen auch lezftlih ihre Hauptleüt von ihnen aus der 
Statt, ausgenommen den Jeronimus von Rockhenbronnen, 
welcher ſich ihrer Meiterey mit feinem Fendlin nichts hat an⸗ 
nemmen wöllen. Zum Ueberfluß ſchickht der Oberft Hauptmann 
Gaudentz von Ruttenaw, mit fampt etlichen Füehrern zue 
ihnen, aber fie möllen ihnen Hein Gehör geben, fonder kommen 
ohne einiges Verrichten wider. Alſo zeücht legftlih der Oberſt 
ſelbs zue den Hauptleuten gehn Gonds?), 2 Meil von Balenfin, 
und ſchickht zue ihnen: wann fie ihm und ihren Hauptleüten 
wollten Glaidt in die Statt in’n Ring [und] aufser dem 
Ring und der Statt geben, und ein Meher darüber a) machen, Bol. 160. 
jo wollen fle ſelbs zue ihn kommen, welches fle zue thun vers 
ſprochen. Als nun der Ober in die Statt fompt, feindt fie 
mit 8 Fendlin, wohl bewehrt, bei einander (dann des Rockhen⸗ 
bronnerds Fendlin iſt von ihnen aus der Statt gezogen, und 
bei Bins geurlaubt und bezahlt worden). Alsbaldt nun der 
Oberft inſ'n] Ring tompt, iſt einer der under b) meinem Fend⸗ 
In gelegen, jo kein Wein getrunckhen, Hanns Bogel, mit 
feinem Schlachtſchwerdt [Hinzugetreten] c) und hawet uff den 
Dberfien. Und wann die gemeine Bevelchshaber, welche bie 
Hellparten fürgeworfen, nit mehren geweft, beit ex ihn zue 
tobt vom Rofd gehamwen; bie andere aber von Stundt ahn mit 
ihm vom Roſe herab und haben wider ihr Glibdt und Aidt 
ihn gefenckhlich ins Stodhhaudd) ſampt den Hauptleuten ges 
füehrt, und der Oberſt big inn Die 60 Tag ind Hentckhers 


a) 96. unriätig: darüber zue machen. — b) 60. unridtig: 
darunder. — c) Diefes ober ein anderes finnverwandte Wort iR 
bier zu ergänzen. — d) HS. unridtig: Steckhhaus. 

Y) Bergen op Zoom, öſtlich von ber Ofterfchelde, in der nl. Pro⸗ 
vinz Nordbrabant. 

7) Eonde (jur l'Escaut), am Einfluß der Heine in die Schelde, 
in ber alten Grafſchaft Hennegau, nörhlih von Valenciennes 


Sol. 16b. 


884 1570. In Riderlandt. 


Bett ligen müefsen; und nit wohl gewißt, mas ihm für Spott 
und Hochmuet anthun follen, und Tepftlih dahin im Ring | 
endtfhlofeen, wann in 8 Tagen ihr völlige Bezahlung nit 
kommen, wöllen fie dema) Oberſten ſampt den Hauptleüten 
Die Köpf uff dem Pla abichlagen laſſsen, und die Statt ver- 
brennen und davon ziehen, Als ſolches für den von Alba 
kommen, hat er alles, was fle begehren, eingewilliget, damit 
er nun den Öberften uß ihrer Henden bringen mög; haben 


ſie ihn doch anderer Geftalt nit ledig geben wöllen, biß der 


SoL 17a. 


Duca de Alba ifhne]n ein Generalpardon geben. Gr Hat 
auch ihnen müeſsen zuegeben, Bevelchshaber ihres Gevallens 
under ihnen zue machen, auch ſie bei Heller und Pfenning 
mit paarem Gelt zue bezahlen. Als ſolches alles ihrem Bes 
gehren nad eingewilliget worden, ſeindt ſie ſelbo Muſterherrn 
und Commiſſarii geweſt, den Hauptleüten all ihre Nahmen 
durchgeſtrichen, auch den Oberſten nit aus den Gifsin, biß fie 
ihr Gelt empfangen und bezahlt fein worden, ledig gelajsen. 
Darnach haben fie dem König wider von newem geſchwohren, 
doch daß man fie alle Monat mufler b) und bezahle. So 
feindt [fie] aus der Statt nad Bing, | und, ald ob man fle 
in Frieslandt zue gebrauchen Vorhabens, biß jo lang man 
ihnen wieder einen Monat Soldt ſchuldig geweſt, hat man 
fie zue Antorf in die Vorſtatt, den Burgerholg genannt, ge» 
legt. Hab ih aber under demfelbigen Fendlin ein Rottgefellen 
gehabt, Ruprecht Herr, von Blambeüren, welcher zuvor bey 
einem reichen Burger und Kaufmann bei der neuen Waag, 
degen Haus zum ſchwartzen Adler genannt ift, kommen, und 
ihn heimgeſuecht, welcher ihn gebetten, er fol mit feinem Weib 
und Kindt zue ihm in die Statt kommen, dann ed werbt 
morgend übel zuegehen, welcher dem ehrlichen Mann nit hat 
wöllen Slauben geben, big erſs] morgens mit Gefahr feines 
Leibs und Lebens erfahren hat. Als er nun wider ind Quatier 
kommen, bat er feinen Rottgejellen davon gefagt und allerley 
Nachgedenckhens gehabt. In dem ſchlecht man umb: man 
wol morgen muſtern. Darmit baben fie wider ein Herz 


a) HS. fallh: den. — b) H6 muſtern. 


1570. In Niderlandt. 886 


gefaft und gedacht, wann man was tödilichs mit uns für⸗ 
nehmen wollt, würdt man und mit den Lehren nit zufamen 
füchren. Morgensé hat man zum Fendlin umbgefchlagen, | und Bor. 10. 
in des Prinzen von Simois Garten, der mit einem ſtarckhen 
Haag ‚und Wafsergraben umbgeben, ald man fle darinn 
muftern wollt, gefüchrt, feindt aber venfelben Abendt etlich 
1000 Mann zue Roß und Fues und Geſchütz, den Garten, 
alobaldt fie hinein kommen, zue umbheben, verordnet worden, 
welches auch gleih in das Werd gericht und verhebt worden. 
Und iſt des Don Friderichs erſt Begeren geweft, daß fie die 
Sendlen herausgeben, die Wehr niderlegen und 123 die für- 
nembſte Meutmacher, die im Zedel verzaichnet geweſt, heraus 
geben. Wöllen fie folches thun, fey mohl und guoth, wo nit, 
wie es dann im Werchkh ſey, ſoll ihrs Beins (sic!) nit davon kom⸗ 
men. Als ſie nur den Gewalt vor Augen geſehen, haben ſie 
die Fendlen mit den Gefangenen herauſser geben, die ſeindt uff 
den Stein gelegt, und 48 davon gericht. : Einer ift geviertheilt 
worden, der den erften Rath geben hat, daß man dem Oberften 
den Kopf abichlagen fol, die andere zum theil gehendht und 
geköpft. Und | ift mein Schreiber Wolf Dolhopf, von Schmack⸗ Fol. 13a 
halder !), ein doppelter Verräther, dann er ift der meitijchen 
Knecht Secretari geweſt, und was fie gehandelt, daß hat er 
alles dem Oberflen zue wilden gemacht, und mas der Oberft 
ihm im Vertrauen hat zuegeichriben, das Hat er bei den Knechten 
anbracht. Alſo ift ihme im Burgerholg, daran 23 Dieb ge 
bangt, ein newer Galg uff den andern gebamt, und er daran 
in einem weilsen Hembdt gehangen, die gemein Knecht, ale 
fle die Wehr nidergelegt, ufser dem Landt fonder Paſewort 
abgeihafft; al8 aber Anno ıc. 70 vom Reichstag von Speyer 
Kayier Marimilian eltftien Fröwlin dem König zue Hijpannien 
zu verheüraten, und vom Teütſchen Mayſter in Niderlandt ver» 
glaitet worden, feindt noch etliche vom Adel und Bevelchéhaber 
erft ledig und erbetten worben. Alſo hat dieſer niderlendiſche 


1) Emalfalden, am Bache gleichen Namens im ehemaligen Hennes 
berg, nächſt bei Schloß Wilhelmsburg, Städtchen; oder Klein-Smal- 
Talden, Dorf in ber Nähe, 


' 


886 1571. uff dee Armaba. 


„Krieg und Meüterey ein Endt genommen. Ale nun Dez 
BoL 186. Duca de Alba das teütſch Kriegsvoldh | hat urlauben Tafsen, 
und das gange Landt in guotem Ruo und Friden gehabt, 
Hat er den 10ten Pfenning durch dad gante Landt haben 
wöllen. Dardurch feindt fle verurfacht worden, wider vom 
König abzuefallen und den Bringen wider ind Landt zue bringen. 


Anus 1571. Uff der Armada. 


Bol. 19, [Anno 1571]a) ift Hieronimus Grave zue Ladron uff 

“den Uffertag!) umb 10 Uhr Vormittag, felb dritt uff der PVoft 
zue Stuttgarten ahnkommen, und dieweil eben zur felben Zeit 
3. F. Gn. Herkog Ludtwig zue Defsam bei der KHeimfüchs 
rung gemweft, fi durch mich bei derſelben Kandthofmeifter und 
Räthen anzaigen laſſen. Als nun ein Rath beyjamen, Hat 
man I. Gn. in die Cantzley beſchaiden Lafsen, da er dann 
erjchinen, und als er die kayſeriſche und erzhergogiihe Pa⸗ 
tenten uffgeroifen, tft feine® Begehrens anderft nicht geweft dann 
daß ihn fein Herr Vetter der Oberft dahin geſchickht, dieweil uff 
dem vergangenen Reichötag zue Speyer Anno ıc. 70 beſchloſsen, 
dag man im ſchwäbiſchen Crais ohne des Hertzogs von Würte 
temberg, als des b) Crais⸗Oberſten, [Berilligung]c) kein 
Kriegsvolckh bewerben ſoll, darmit er dann ſich der Reichs⸗ 
Conſtitutionen gemes verhalt, hab er ihn derowegen abgefertiget, 
und dieweil fie ihr Kriegsvolckh ſchon des mehrer Theils haben, 
und über | drey oder vier tm Landt, die doch ledigs Standts 
und Fein Anhang haben, [nit] begehrt hinweckh zue füchren, 
als iſts ihm bemilliget worden, und if I. On. denfelben Tag 
umb 8 Uhr widerumb uff der Poft hinweckh. Als ich aber 
vermaindt, Degenhart Senein und Stoffel Mang die follen 
auch mitzieben, hat doch ihrer Keiner Fein Luft darzue gehabt 
Alfo Bin th gahr allein am Pfingftmontag von Stuetgart 


ol. 196. 








a) In der HS. iſt diefe Jahrszahl nicht wieder beigefet, weil 
der Abjchnitt unmittelbar nach dem Golumnentitel beginnt. 

b) HS. unridtig: der. 

ec) Diefed oder cin ähnliches Wort if in der HS. ausgelafien. 

) 15. April. 


1571. uff ber Armaba, 887 


hinweckhzogen, mein Weeg uff Ulm, Memmingen, Kempten, 
Nefselmang !), Reytten?), Nabareth?) durch die Finſtermintz ®), 
über Die Malter Haydt*), uff Meran), Bogen”), Newen⸗ 
mardht®), Trent?), — da hab ih Hauptmann Jochim Scher- 
gen angetroffen, alfo feindt wir den 18. Junii miteinander — 
von Trent uff Rovera !), Borgata’!) und Durbula 12) zue 
genommen, und da über den Gartjech!?) uff Difantichan !*) 
kommen, darnach uff Terra nigra 5) und Gifola 16), da dann 
des Oberften-Leütenants Fendlin gelegen, und bin den 17ten 
Junii allda ankommen. Seindt wir doch da bliben Ligen, biß 
den 20ten Julii, hat man und zue ©. Juan de Grucis 17) Bol. 208. 
und Grave Winciguerra von Arch mit feinem Regiment zue 
Gafal mator !F) uff einen Tag gemuflert. In der Zeit jeindt 
uns vihl Knecht erkranckht, dann eben zur jelben Zeit groß 
Hungersnoth in Teutfchlandt geweſt, und fo balbt fie uff dem 
Mufterblag, allerlen wälſche Früchten, Melonen und anders 
in fich gefreisen, dardurch fle das Fieber, rothe Rhuor, Breine 
und andere Krandheiten überfommen. Und wiewohl niemandts 
vermeint hat, daß man und weiter brauchen werdt, fonder uff 
dem Mufterblag wider urlauben, und abvandhen, aber ohn⸗ 


1) An der Straße von pten ind Tirol. — 7) Neute, Reuti, 
im Lechthal, in Tirol. — ?) Najiereit, jenfeit bes Fernpaſſes, ebenfalls 
in Tirol, da wo bie Straße nad Innsbruck und nad) dem obern Inn⸗ 
thal fich fcheidet. — *) Finſtermünz, Zelfenpaß am Inn im Oberinn⸗ 
thal. — °) Die Malfer Heide, Gebirgsübergang vom Innthal ins 
Etſchthal. — 9—!% Meran, Bozen, Neumarkt, Trient, Noveredo, 
alle an der Etich in Zirol. — 1?) Diefer Appellativname (Inbegriff 
mehrerer Lanbhäufer ohne Kirche und Gemeindeverband) ſcheint einen 
oder einige jet befonberd benannte Orte zwifchen Roveredo und dem 
nächten bezeichnet zu Haben (etwa Alt: Dlori in der Mitte zwifchen 
Roveredo und Torbole, oder Nago?). —. 12) Torbole, an der Norb⸗ 
oftfpige des 13) Gardaſee's. — 19) Defenzano, an deſſen Südoſtſpitze. 
18) Findet fi) nicht auf der Karte. — 0) Afola? in ziemlich gerader 
Richtung von Defenzano nad) Piadena und ben beiden folgenden 
Orten liegend. — 1?) ©. Giovanni in Eroce, zwifchen dem Oglio und 
Po, an der Straße von Piadena nach dem folgenden. — 19) Eafal 
maggiore, auf dem Linken Ufer des Po, an der Straße nach Parma. 

Miürttemb. Jahrb. 1866. 2 


858 1571. uff der Armada. 


angefehen hat man des von Arch Regiment ahn ©. Jakobs 
Tag über die Pfam’) und nad Specie?) gefüchrt. Seindt 
wir doch erfi acht Tag hernach, den Iten Augufli, über die 
Pfaw nah Parma über das Pontremittſch Gebürg’) gehn 
Sperte gefüchrt, allda wir uff Naben gefeßt, und den 12. zue 
Meſsina in Sicilia glüdhlid ankommen. Alſo hat man uns 
gleich uff die Dörfer gelegt. Da feindt wir bliben ligen, biß 
Bol. 20. den 24ten Septembris. | Da hat man und wider gehn Meisina 
gefüchrt, allda ein Monat Soldt geben und den Öberften« 
Leütenampt mit 6 Fendlen, und des Oberfien von Arb 10 
Fendlen uff die Naben, deren 25 geweft, gejegt, und iſt Don 
Gäfar de Aviles a) Admiral darüber geweft — aber unfer Oberfter 
ift mit 4 Fendlen, darunter iſt mein Fendlin auch geweft, bei 
dem Veldtherrn bliben — und feindt diefelben uff die Galloca 
gejegt worden und etlih Tag nah uns erſt von Meſdina 
hinweckhgefahren, welche alsbald fle [zu] Eorfun*), ein Infel, 
den Venedigern zuegehörig, ankommen, haben die Kriegsober- 
ſten von der Liga miteinander berahtichlagt, fle wöllen dem 
Feindt under Augen ziehen, und mo fle ihn antreffen ein 
Schlacht mit ihm thun, und if Don Juan de Auftria Öberfter 
General über die gante Ligiſche Armada, des Pabſts Oberſter 
Marco Antonio Eolonna und der Venediger Francisco Bra- 
gatino b). Als fie den Iten Octobris mit der ganten Chriſten⸗ 
801.218. Armada, Deren geweft ſeindt 6 Galeatzen | und 205 Galeren, 
von Gorfun abgefahren, ſeindt fie zwiſchen beeden Injeln 
Zufloniac) picola und grofda?) ihre Anckher geworfen und 
angelangt. Dargegen ift die türdhifche Armada 300 welſche 
Meil Weegs von ihnen, das iſt 6 teütjche, mit 809 Galeren 
zue Lepanto gelegen. Alfo feindt ſſie] zue beeden Theilen, ihr 
Hell zu verfuechen, audgefahren, den Tten Octobrid, ahn einem 
Sonntags morgens früh. Und hat anfänglich die türckiſch den 


a und b) Bol. das Regifter. — c) Die HS. Zuflonia und. 

1) Der Bo. — 2) Der befannte Hafen von Spezia. — °) Das 
Gebirge von PBontremoli, Theil der Apeninen. 

* und ®) Corfu, Cephalonia picola, und groffa, beide durch ben 
Guiscardcanal getrennte Inſeln, Iebtere auch Val di Gompare, jetzt 
Thekia genannt, das alte Ithaka, gehörten alle drei damals zu Venedig. 


1571. Uff der Armada, 339 


Windt und Sonn gehabt, und mit uffgezognen Segeln gefah- 
ren, die unſerigen aber allein von Muedern, und fi dahin 
beflifsen, daß file die Sonn und Windt möchten einbefommen. 
Als fie nun zwiſchen 9 und 10 Uhren fo nah zuefamen 
fommen, daß man von den Majsbaumen einander wohl bat 
feben können, hat der türckhiſche General gefragt, ob die Chri⸗ 
fien in ihrer Schlachtordnung daher fahren, und Darüber ges 
fagt: „wie than ichs umb Machomet verdienen, daß er mir 

uff difen Tag fo ein gewaltig Präfent ſchickht,“ darüber noch 
einmahl gefragt, ob fie nit fliehen und gejagt: „fliehen fie dann 

nit, fo würdt heut | gefchehen, das in Hundert Jahren nit ges Bol. 2ib. 
ſchehen iſt,“ und, mie fein algner Sohn, der in der Schlacht 
gefangen und dem Papft gehn Rohm geſchickht worden, bes 
fendt, daß feinem Vatter das Hertz, alsbaldt er hab gehörbt, 

dag unfer Armada in völliger Schlachtordnung daher fahr, 
empfallen fey, und fo verzagt, ald wann die Schladt ſchon 
verlohren mer. Als fle nun zwiſchen 10 und 11 ohngevar⸗ 

ld ein Carthonenſchutz zuefamen kommen, lajden die Türdhen 
ihre Segel ſtreichen und richten fih zum Angriff unfer[er] 
Armada, die ſchon in ihrer Schlachtordnung daher fahrt, und 
feindt die 6 venediſche Galeatzen, fo ein jede 40 Studh uff 
Redern gehabt, von der ganken Ordnung zuegleich ufögetheilt, 
daher gefahrena). Die Türckhen aber von den Galeatzen nit 
gewiſt, fondern vermeint, fie haben nit anderft zue ſchüͤeſden 
dann wie die Ballera | und wann fle neben ſie kommen, hab Fol. 2a. 
ed Fein Noth mehr. ALS aber die Baleaken uff der Seiten 
eben jo wohl als dafornen zue ſchieſſen gehabt, iſt dardurch bie 


a) Hier iR in unfrem’Terte die nachfolgende, weder hier noch 
fonftwo in ben Zufammenhang pafjende Stelle eingefchoben. Sie fieht 
aus wie der zufällig erhaltene oder ftehen gebliebene Reſt eines ver» 
Iorenen ober im Brouillon der Handſchrift geftandenen, aber wieber 
geſtrichenen Stückes, das ber Abſchreiber, der dieß nicht bemerkte, un⸗ 
vermittelt in den Text hereinnahm. 

Und den Feindt mit fampt ber Capitanien von Malte, 
welche von den Octiali inveftirt, gefangen, die Ritter 
alle nidergebauen, und ber Standart, das iſt ber Haupt- 
bahner, verlobren worden. 


% 


340 1571. Uff der Armaba. 


türckhiſch Armada in eine folde Unordnung gebracht, auch 
etlih Gallera in Grundt geſchoſſen, und mit dem Schieſsen 
die tuͤrckhiſch Armada uff einen folhen Haufen gefchofsen, daß 
vihl Gallera kein Geſchütz braudden könden. Darauf iſt der 
Angriff vollendts geſchehen, und haben die unſerige, Gott ſey 
Lob, ſo den Sig und Victoriam erhalten, die gantze türckhiſche 
Armada geſchlagen, alle Gallera, fo nit in Grundt geſchoſsen, 
erobert, auögenommen 16, fo der Occhiali [gehabt], welcher 
mit denſelben aus der Schlacht entrunnen und nach Negropont 
geflohen. 

Denfelben Abendt, als morgen® die Schlacht geſchehen, 
feindt unfere Naben zue Montfortunia ') in Apulia antom- 
men, ald wir bis in -12ten?) Fortuna gehabt, und was wir 
beim Tag gefahren, zue Nacht wider zueruckh feindt gemorfen 
worden. Sonntags den Tten Octobris aber, da die Schlacht 

For. zn. geſchehen, | ift jo ein fihöner, Iuftiger Tag geweſt, und 
ſonderlich das Meera) von 10 Uhren big uff den Abendt fo 
fi geweft und fo eben, als wanns uff einer Wien mehr. 
Aber gegen Abendt ift es wider gahr ungeflimm worden, dar⸗ 
durch vihl türckhiſcher Gallera erft feindt zue Grundt gangen. 
Alſo ſeindt wir letzſtlich mit der gantzen Armada von Galeatzen, 
Gallea und Naben zue Corfun im Port zueſamen kommen. 
Allda hat man drei Seül von Fewerwerckh, dem Pabſt, König 
aus Hiſpania und Venediger zue Lob und Ehren und zuvor⸗ 
derſt dem allmächtigen Bott, der fein göttliche Gnad ihnen zue 
dijem Sig wider ihre Feindt verlihen Hat, aufgeriät, und auf 
allen Schiffen, deſsgleichen in der Veſtung Gorfun, da es 300 
Stuckh uff Redern gehabt, zum dritten mahl losjchieisen laſsen, 
und als fie im Kriegarath etlih Tag zuefamen kommen, iſt 
doch Tesftlih im Rhat beſchloſſen worden, daß uff den lezſten 
Tag Maii, Anno ıc. 72 ein jeder mit feiner Anzahl Schiff und 

Bot. 3. Kriegövoldh zue Corfun erjcheinen fol. 

Alſo ift ein jeder mit gelegenem Windt abgefahren, 
und feindt wir zue Corfun den 18ten Octobris abgefahren 


a) HS. bier noch einmal Mehr, fpäter wie oben. 
1) Manfrebonia. — 7) Nemlih September. 


1571. Uff der Armada. 841 


und den 29ten Octobrie zue Mefsina in Sicilia ankommen. 
Und ift ein folder Iohmer gemeft von Franken Knechten, 
dann welche ſchon den ganken Zug gefundt, alsbaldt fie aber 
and Landt gefekt, erkranckht und geftorben, und dermafsen 
dahin gevallen, daß man letzlich dat Türckhen beſtellen 
müejden, Die grofde Grueben gemacht, und 20 und 30 in 
ein Grueben geworfen. Alfo hat man und wider 2 Mos 
nat Soldt geben und den 12ten Novembrid uff Galleren ge- 
fegt, und in Galabria ind Winterleger gefüchrt. Als wir 
aber in das Winterleger kommen, feindt unjere Quatier ges 
weit, Rofara, Saretta, Sicilia, Galaterra, Parma und Se 
minara !), da alle Ding gahr wohlfeihl, und umb ein rechten 
Pfenning zue überlommen. Als aber ein Ueberſchlag gemacht 
ift worden, wie ſtarckh das | Regiment noch ſey, hat ſichs bes Bol. 290. 
funden, daß wir nit über 900 ſtarckh mehr ſeyen, da wir doch 
. uff dem Mufterblag, über 38500 ſtarckh geweſt. Alſo jeindt 
wir da bliben Ligen biß uff Weyhennachten. Da kompt mir 
Schreiben vom Oberften gehn Seminara, daß ich mid fertig 
mad und mit andern, die auch beichriben, gehn Parma komm, 
Da werdt der Oberſt⸗Leütenampt zue und kommen mit einer 
Fragotta, und ſoll mit ind Teutjchlandt ziehen und wider ein 
Negiment Knecht Helfen bewerben und diefelben in Siciliam 
füchren. Aljo bin ich des Peter Roſemarins Yenderich worden, 
und ift der Oberfl-Lelitenampt, den 27ten Decembris, zue un 
fommen, und in Gottes Nahmen fortgefahren. Iſt und aber 
baldt der Windt zuemider geweft, alfo daß wir zue Tropia ?) 
Haben anlanden müeſſsen. Alſo feindt wir doch lezſtlich mit 
Müeh und Arbait den 6ten Sanuarii Anno ıc. 72 zue | Neapolid gor. 24a. 
anfommen, und da bliben Ligen biß den 10ten. Da haben 
wir Caval de Nol big gehn Rohm genommen, und ſeindt bie 
erft Tagreis gehn Rocca de Montagron ?), den andern gehn 


1) Rofarno, Serrata, Scilla, Galatro, Palmi, Seminara, alle 
auf ber Weſtſeite des untern Calabriens, theils unmittelbar an ber 
Küſte, theilg tiefer im Lande, 

2) Tropen, noch an ber Weſtküſte von Calabrien, ſüdlich vom 
Golfo ba S. Eufemia. 

° Rocca bi Mondragone, unweit bes Meeres, weitlich von Gapua. 


Fol. 24b. 


Fol. 25a. 


342 1572. uff der Armada. 
| 

Funden!), den dritten gehn Terrizina?), den vierten gehn 
Gafsa Bianca?) und den 5ten gehn Rhom. Da jeindt wir den 
14ten uff Mittag ankommen, der Oberft fein Herrberg beim 
Graven von Arch, des Kay. May. Ambafator, genommen und 
wir andere unfere Herrberg à Nigro Urfo gehabt. Montage 
morgens feindt wir mit dem Öberften in des Pabſts Pala- 
tiani gefahren, da er Audientz gehabt, und darnach die Car⸗ 
dinel, den alten und jungen von Madrig, den Otth Trudh- 
jefsen vona) Embse heimbgefucht. Die andere Zeit, weil wir 
da geweft, Haben mir fonft beflchtiget als vihl die Zeit hat 
leiden mögen. Ahm Mittwoch darnach, den 17ten, haben wir 
unfere Oberften und meinen Hauptmann | zue Rhom gelajden, 
welche ihren Weg uff Venedig, das Laufgelt allda zu empfah[en] 
genommen, und wir uff Befera*), ein Statt dem Herkog von 
Urbin zuegebörig, genommen, darnach uff Bolonia, Mantua, 
und feindt den lezſten diß zue Trent antommen, ein Tag da 
fi gelegen, und darnach uff Insbruckh. Da haben wir des 
Oberſten⸗Leutenampt gewartet, der iſt den 10ten Februarii 
alda ankommen. Alſo jeindt wir noch etlih Tag da bliben 
ligen biß den 14ten. Da bat der Oberft Jacob Wintelbeufser 
von Stuetgart und mir erlaubt, nach Augfpurg zue ziehen, 
Alfo Haben wir die Po nah Augſpurg genommen, und feindt 
den 15ten allda antommen und da ligen bliben bis den 23. 
Da if der Oberſt anlommen, und als er die kayſeriſchen 
Patenten gehabt, den 24ten umb Mittag das Laufgelt aus⸗ 
getheilt und uns ernſtlich ufferlegt, daß wir und dahin bes 
fleifsen wöllen, daß ein jeder fein Anzahl | Kriegsvoldh den 
Sten Martii uff dem Mufterblag zue ©. Juan in Eruci8®) 
in Lombardia hab. 

Als Hab ich denjelben Abendt noch Die Poft genommen, 
und morgend frueh mit fampt dem Tag zue Ulm geweſt, etlich 


a) HS. und flat von. 

ı) Fondi. — ) Terracina, 

?) Irgend eine Station an der Tia Appia, jenfeitö der pontinifchen 
Sümpfe. Der Name findet fidy nicht in den Karten. 

*) Nefaro, am abriatifchen Meere. 

5) Vgl. Seite 337, Anm. 17. 


1572. Nachher Stuetgart. 348 


und 60 Knecht da geſchriben und fortgeſchickht, darnach nad 
Stuelgarten poftirt. Da ift 3. F. On. aber nit anheimbiſch, 
fonder uff der Heimbfüchrung zue Hennenberg geweſt. Alſo 
hab ich mich bei dem von Gaftela), der Statthalter iſt geweſt, 
anzaigt, welcher mich gleih in die Cantzley befchaiden, und 
als id im geheimen Rath meine Patenten uffgewiſen, ift mir 
mein Anzahl vollendts im Landt zue werben vergundt worden. 
Alſo Hab ichs fat in zweyen Tagen gehabt und fort 
geſchickht, und bin ich den andern Martli von Stuetgarten 
wider hinweckh und nah dem Mufterblag gezogen, und den 
Iten alda ankommen. Alſo feindt wir da bliben ligen bi 
den 25. Aprilis, feindt wir erft gemuftert worden. In dem 
iompt die Pot von Maylandt, daß fich beede Oberften ver» 
gleichen follen, welches | Regiment den Fortzug haben joll, Fol. 250. 
dann es ſeindt uff dißmahls nit mehr dann 7 Naben zue 
Spercie !) ankommen, daruff man dad ein Regiment feßen 
köndt. Und dieweil es eben dasſelb Mahl ein Iange Zeit ges 
regnet, hats unfern Öberften für rathfam angefehen, daß er 
den von Ar, der ohne das gern der erfle wehr geweſen, 
woll fortziehen lafsen; in der Zeit möcht befier Wetter an« 
fallen, wie auch geſchehen. Alfo ift der von Arch mit feinem 
Kriegsvolckh fortzogen und hat vie Zeit biß er gehn Spedie 
kommen, ſtettigs Negenwetter gehabt, darnach die Knecht gahr 
getrang uff den Schiffen über einander geſteckht und 18 Tagb) 
von Sperie, che er gehn Meſsina ankommen, gefahren, und 
als fie abgefegt, mehr dann das halbe Theil erkrandht iſt. 
Alfo ſeindt wir den 5. Matti zu Caſal maior?) über Die Pfaw 
gefahren, gar guet Wetter getroffen, und glüdli und gefundt 
jue Specie antommen. Da haben wir 9 Naben | und 2 Gas Fol. 26a. 
leagen gehabt und glüdhlih und mohl in 8 Tagen in Sicilia 
antommen mit Derwunderung menigliche, daß zwey Regiment 
miteinander geworben follen werden, daß daß ein jo friſch und 
gejundt, und das ander fo Erandh fol antommen. Alfo Hat 


a) HS. unridtig: Caſſel. — b) Die HS. bat 18ten und 
Tag fehlt. 
1) &. oben Seite 338. — ?) S. oben Seite 337. 


. 


844 1572. Uff der Armada. 


man die alte Knecht in Galabria gemuftert und bezahlt, und 
fie zu uns herüber gefüchrt, Die alte Fendlen von Stangen 
gerifsen und under die newen geflojeen. Als nun die 
Zeit, wie abgeredt, ein jeder mit feiner Armada zue Gorfun 
erſcheinen fol, da kompt ein Poſtſchiff über das ander von 
den Venedigern, daß wir doch follen fortzichen, da jchidHt 
lezſtlich der Veldtoberſter die päbſtiſche, florenthenijche, ſavoiſche 
und genueſiſche Galeren uff Corfun, und ziehen wir mit der 
ſpanniſchen Armada nach Palerma, des Vorhabens im König⸗ 
reich Thunis ein Cinſahl zue thun. Als nun diſer Anſchlag 
auch kein Fortgang gehabt, und anderſt nichts verrichtet dann 
Fol. 250. daß der Veldtherr bei ſeines Secrktari Hochzeit, | Siopedo ges 
nannt, geweft, kommen wir wider nad Meſſina. Darnach 
zieben wir den 2ten Augufti mit der gangen ſpanniſchen Ar⸗ 
mada von Meſsina und kommen glückhlich und mit guetem 
Windt gehn Corfun. Da würdt von newem berathſchlagt, wote 
ind künftig die Sachen anzuegreifen fein würdt. Alfo wer- 
den 4000 Knecht von unferm Regiment uff die 2 florentheni« 
ſchen Galeatzen geſetzt, allweg fünf Fendlen, und von jedem 
100 Knecht uff ein Baleagen, die überige hat man uff den 
Naben gelafeen, und als einer bey uns erfrandht, danechſten 
uff die Naben gefüchrt, und ein andern ahn fein Statt ge= 
bradt. ALS wir mit der gangen Armada zum dritten Mahl 
uß dem Port zue Gorfun gefahren, feindt wir doch allweg 
durch contrari Windt wider zueruckh geworfen worben, biß 
zum vierten Mahl, feindt wir zu Zuflonia !) ankommen, drey 
Tag da ſtill gelegen und uns wider mit Wafder verjehen. 
Den 21ten Auguſti ſcheüſt man ein Stundt vor Tag Lena. | 
Bot. 27a. Da ziehen wir die Andher und fahren denfelben Morgen über 
den Bolpa del Xepanto, da die Schlacht geſchehen. Des andern 
Tags lenden wir gegen Abendt ahn einer Kleinen Inful, 
Sapientia ?) genannt, ahn, da ein Möndhs-Glofter innen war, 
und weren wir nun gleich Denjelben Abendt, wie wir dann 


) ©. oben Seite 326. 
) Sapienza, bie nördlichſte und größte in der Inſelgruppe le 
Sapienze, an der Weſtküſte von Moren. 


1572. uff der Armada. 345 


2 Baleeren, ein maltheilfhe und venediſche, nah Kundſchaft 
uſogeſchickht, fortgefahren, heiten wir ven Reſt von der Türckhen 
Armada, fo zue Navarin !) im Port gelegen und gefpalmiert 
hat, überfommen. Alsbaldt aber die 2 Galeeren gegen Tag 
yon Navarin, ein vöſtes Schloß, uff einem Felſen ligendt, 
ſcoporirt worden, haben fie ein Krödenſchutz gethan, dardurch 
die Türdiiche gewarnet worden, und fih mit ihrer Armada 
gehn Madon?) in Port und under die Statt begeben. Und 
wie einmahl berathichlagt if worden, daß man den Feindt im 
Port fol angreifen, ift Doch allein der Provivitor Maior, 
Don Sorfe Manrickh, darwider geweſt, welcher gefagt: er woll 
feinem Könige die Armada nit fo Teihtli in Gefahr | fegen. Bol. 2m. 
Und ob ſie wohl vihl zue ſchwach geweſt ſeindt, uns ein Wider⸗ 
ſtandt zue thun, hat ſich doch der a) Ochiali, ſo das vergangen 
Jahr aus der Schlacht endtrunnen, mit etlichen Galleren 
herausgethon, und mit und geſcharmitzelt. Iſt doch nichts ver⸗ 
richtet worden, dann daß man das Pulver vergebenlich ver⸗ 
ofen. Und ſeindt denſelben gantzen Tag, die Nacht auch 
darzue, bliben halten biß morgens gegen Tag, ſeindt wir nach 
Eoron ?), dieweil wir Mangel ahn friſchem Waſser gehabt, 
gefahren: dann nit weit davor fellt ein flüeſſendts Waller über 
dad Gehirg herab ind Mer. Da haben fi die Türdhen 
mit Gewalt widerfegt, alfo daß wir biß in die 16000 Schüben 
haben müefden and Landt feßen, deßgleichen mit grobem Ge⸗ 
ſchütz von allen Schiffen den gangen Tag gefchofsen, biß wir 
Waſser überfommen. Und ob wir wohl Vorhabens geweſt, 
den Feindt im Port wider anzuegreifen, wie dann ſchon die 
8 Galeagen zum Angriff geordnet geweft, hat aber der Feindt 
in der Zeit die Galleren zum Theil and Landt ziehen laſsen, 
das Geihüh in der Statt uff die Mauren und ahn den Port 
ſtellen laſſsen, daß alfo unfer Anſchlag auch vergebend geweſt. 


a) HS. deß. 

’) Bekannter Hafen, aber nördlich von den Sapienzainſeln. 

7) Mobon, Metbone, ſüdlich vom vorigen. 

2) Süböflih vom vorigen, am Golfe der danach benannt iſt 
auch Golf von Calamata). 


346 1572. Uff der Armada. 


01.20. Alfo haben | wir uns gehn Navarin in Port gelegt. Da hat 


Fol. 28b. 


der Pring von Parma begehrt, man fol ihm etlich Kriegs⸗ 
volckh zuegeben, fo wol er dad Schloß Navarin baldt einbes 
fommen, das doch lauter Kinderwerckh ift geweſen. Dann 
das Schloß ligt uff einem hoben Yelfen, und haben wir Feine 
Schantzkörb gehabt, ift auch in derjelben Gegendt kein Erden, 
jonder Iauter Stein. Alſo hat er Feſser ahn flatt der Schütz⸗ 
körb a) gebraucht, und die mit Stein ausfüllen laden, wann 
man dann aus dem Schloß in ein ſolch Faß geihoisen hat, 
haben die Stein umb fih gefchlagen, daß niemandtd darbei 
Hat bleiben können. Und ift der Tuͤrckh uff verb) andern Seiten 
am Schloß wohl mit 80000 M. ſtarckh geweſen; aljo daß 
wir wider mit Spott feindt abzogen, und da bliben Tigen biß 
den 24ten Octobris. Da feindt wir hinweckh gefahren und 
uff Santa ?), ein Inful den Venedigern zuegebörig, zuekommen, 
darnach uff Zuflonia und Corfun: und haben uff diefen Zug 
nichts verrichtet, dann daß wir ein türdhiiche Galeen, Die 
Preſſa genannt, gefangen. Dargegen ift und | des Pabſts Galeen 
eine, S. Peter, nit weit von Gorfun, trever8 gangen, daß 
Volckh daruff falviert, aber das Schiff verlohren worden. 
Aljo Hat difer ander Zug in Zevante ein Endt genommen, 
und ift ein grofser Widerwill zwifchen den Spanningern und 
BDenedigern geweſt. Dann die Venediger haben die Spanninger, 
wie e8 aud wahr wahr, beichuldiget, ſie haben den Abſchidt 
nit gehalten, und ſeyen allen Urſach, daß nichts frudtbarliche 
fey ufjögericht worden. Es iſt nit ohne, wir Spannifche haben 
den Benedigern die Ehr, die fle des vergangen Jahrs mit ihren 
Galeatzen haben eingelegt, mijsgundt, und vermeint in Barbaria 
ein fonder Imprefja zue thun. Alſo hats und beeden Teilen 
gefehlt, dag wir in Aphrica nichts ufsgericht, noch vihl meniger 
in Levante. Dardurch Hat die S. Liga ein Endt, und jeindt 
mit Unwillen von einander abgejcheiden, und bin ich mit meinem 
Fendlin uff ein Naben gefeßt worden, Marulina genannt, 
daruff Hauptmann Ludtwig Welfer auch mit 150 Knecht ge= 


a) Eo bie Handſchrift. — b) HS. bie. 
1) Bante. 


= 


1572. Uff der Armada. 347 


weit. Als wir nun von Corfun uff Sietlien | zue ſchiffen wöllen, Fol. 29a. 
trifft und ein Fortuna A Gaput de S. Maria !), zwiſchen 
Albania und Apulien, ahn, alfo daß wir und vermegen haben, 
wir müeßen zue Grundt gehn; dann und Die 4 Segel zue 
Stuckhen zerrijsen, fo ift die Naben ahn 2 Orten uffgangen, 
daß wir Tag und Naht haben jchöpfen müeſsſen. Alfo bat 
und die Fortuna in einen Port uff dem adriatiihen Meer, 
Raguſa, ein Statt in Dolmatien ligendt, geworfen, da wir 
nit wohl empfangen. Dann ob fie wohl Chriſten, geben fle 
doch dem Türdhen Tribut und haben ſich gefterdht a), dieweil 

3 türckhiſche Veſtungen nit weit von ihnen ligen, wir möchten 
verkundtfchaft und gefangen werden, daß fie gegen Spanniern 
nit würden verantwurten könden. Aber zue allem Glüdh 
feindt Die Galeen von 3 türdhifhen Veſtungen, Sara ?), 
Dulgingen?), und Terra Nova *) in Levante geweſt, jonft 
betten fle uns gewiß in diſem Port angriffen. Alfo haben 
Vezftlich die von Raguja ihre Gefandten zue und gefhidht und 
fich | anerbotten, wann wir Gelt, Proviant oder was mir bes Bol. 29 
gehren, fol und widerfahren, damit wir nun dahinweckh 
kommen. Alfo haben wir anderft nichts begert, dann daß 
unfer Schiff wider mit Maſsbohmen und Gegel und was 
fonft verbrochen, möchte zuegericht werden. Alfo ift biſs in den 
dritten Tag unfer Naben mit aller Zuegehör zuegericht worden, 
auch etlih Schiffleüt, deren wir in Mangel geftanven, geben; 
ung auch ein Präfent von etlich Faſſen mit dem beften Wein, 
Hemmeln, etlih Körb mit Brot, etlih Laden mit Zuckher 
und Gewürg und 24 weilte mwarene Kerken verehrt. Die - 
Gefandten haben auch gebraten und gefotten mit ſich gebracht: 
indianiſche Hüener, Schnepfen, Veldthüener, und den ganten 
Tag von Morgens biß gegen Abendt gahr Iuflig mit und ges 


a) Lies: gefördt? 

N) Capo ©. Maria di Leuca, auf der dfllichen unterſten Spitze 
von Stalien. 

2 _+) Alle drei, wie Ragufa, auf ber dalmatifchen Küfte des 
abriatifchen Meeres, die nördlichſte ift Nona (die HS, lieſt Terra 
Nova), dann folgt in geringer Entfernung Zara, (darauf Rayufa), 
zulegt Dulcigno. 


848 1573. Uff der Armaba. 


wejen, uff den Abendt ihren Abſchidt, wohl beladen, von uns 
genommen, und dem Schiffhauptmann, der ein Raguſer, bei 
Henckhen, mit eheſtem Windt aus dem Port zue fahren gebotten. 


5ol. 808. Alſo iſt, Gott Lob, denſelben Abendt ein | Schnehlin am Ge⸗ 


%01.30b. 


bürg gevallen, daß wir all froh und nachmittnacht die Anckher 
famentlih haben Helfen ziehen und 2 Stundt vor Tag aus 
dem Port gefahren jeindt. Iſt aber der teutſch Windt, den 
fie Tormontana nennen, fo ſtarckh gangen, daß alle Segel 
zogen haben, und jeindt in einem Tag und Nacht wider gehn 
Gaput de S. Maria!) kommen, da wir doch zuvor etlih Tag 
daran gefahren, und mit guetem Wetter ahn ©. Martins Tag 
umb 9 Uhren Vormittag zue Mefsina tim Port antommen, 
und haben von 25 Naben, die mit einander zue Gorfun 
feindt ufsgefahren, nit mehr dann eine, darauf ver Oberft 
und mein Hauptmann geweft, Juan Maria de Rotta genannt, 
gefunden, Die andern feindt Hin und wider verworfen geweſen, 
alfo daß fie erft zum Theil in der 4. Wochen in Sicilia ans 
kommen. 

In der Zeit wir in Levante geweft, iſt des von Arch Regi⸗ 
ment, jo ein zeitlang in Galabria gelegen, mwiber zue Wafser hinaus 
nah Savana ?) gefüchrt, allda abgedanckht und bezahlt worden, 
und feindt wir von unjerm Megiment wider in Galabriam 
und Gofange 3), die Hauptftatt darinn, uff diefelben Fleckhen 
gelegt worden, und mein endlin | zue Apriliana *) fein Qua⸗ 
tier gehabt. Alfo feinnt .wir da bliben ligen biß nach Oſtern. 
Da kompt Poft dag wir ſtrackhs wider nad Sicilien ziehen 
ſollen. Als wir nun da ankommen, ift dad Geſchray geweſt, 
daß der Türdh Malta belegern wol. Deromwegen der Veldt⸗ 
herr 2 Fendlen Teutfchen, darunder mein Fendlin und Haupt» 
mann Martin Löchle von Weingarten Fendlin, und 2 Fendlen 
Spanninger uff 16 Galeen geſetzt und nah Malta gejchidht; 
den 28ten Aprilis Anno ıc. 73. zue Mefdina uß dem Port ge» 





1) ©. oben Seite 334. 

) Sarona, Seeplat, ſüdweſtlich von Genua. 

*) Cofenza, in Calabria citeriore. 

*) Aprigliano, Apriglia, nächſt beim vorigen, ſüddſtlich. 


Li 


1573. Uff der Armada. 349 


fahren, unfern Weeg nach GBattania !), da es ein ſchönen Port 
und ein Statt daran hat, Augufta ?) genannt, feindt wir’ ein 
Tag da fill gelegen; darnach uff Saragufa ?) und Gaput & 
Paſſatos) zuelommen, von dannen feindt wir gegen Abendt 
aus dem Port gefahren, und mit guotem Windt über den 
Golfo kommen, daß wir morgend zue Mittag den sten Maii 
in der Inſul ankommen. Als fie nun und in der Inful 
ſeindt anftchtig worden, haben fte nit anderſt vermeint, dann 
es jeindt | tüurdhifhe Schiff und Kreidenſchütz gethon, welches HoL.sie. 
ein folden Lermen in der Inful gemacht, daß jedermann in 
die Feflungen aus den Fleckhen geflehnet Hat. Und haben ein 
indianiſch Hun umb 6 Bagen, fonft die Hüener und alles 
gahr wohlfeil bekommen könden; und ift uns unfer Quatier 
zwifchen der Burgo und S. Michael, in der Vorftatt, Wurs 
mula 5) genannt, gegeben worden, und hat der Orden alle Tag 
uff ein Knecht Ein Mas Wein und Brots gnug geben laſsen; 
und mein Hauptmann eim Knecht ordinart wochenlich 8 Baben 
leyhen laſſen, darmit die Knecht wohl zufriven, haben auch 
nit vihl kranckher Knecht, alslang wir da geweßt, bekommen. 
Und ift eben zur felben Zeit won teutfchen Ritter[n] da geweft 
Herr Philipps Flach von Schwargendburg, Großbaley und 
General über des Ordens Galen, — iſt auch kurtz darnach 
Meifter in Teütſchlandt worden — fein Brueder Herr Engels 
bret Flach, Oberntrautt, Gola, Hüß, Orsbeckh, Andley, der 
von Meerſpurg, Rottenhauf, Grarott, Logau, Reiß und Adel⸗ 
ſpach, melche | Ritter und Teutſchen vihl Freundtſchaft erzaigt, dol. 810. 
auch allen gueten Willen bewiſen. Nun in der Zeit, als wir 
zue Malta ſendt, gibt man den andern 5 Fendlen ihr Quatier 
zue Meffina, in der Vorflatt, die bleiben da ligen big uff 
den September, da muſtert man fle und gibt ihnen 6 Monat 
Soldt, fegt fie uff Die Schiff und füehrt fle nad Palerma. 


24) Catania, Agoſta, Siracuſa, Capo Palfaro, alle an ber 
Weſtküſte von Sicilien herab gelegen. 

s_-9) El Borgo, S. Michael ober S. Angelo, unb Bormola 
ober Burmula, jedes einer der für fich beſtehenden fünf BEISHDFEN: 
Theile von 2a Baletta. 


850 1573. Uff der Amada. 


In der Zeit kompt der Don Bernhardin Palafco mit 16 Ga» 
Veren und füchrt und von Malta nah Yabiana !), da kompt 
der Don Juan mit der überigen Armada zue ihnen, fahren 
da hinweckh nah der Inſul Fabiana, und warten, daß fie 
mit erfiem Windt nah Aphrica fahren möllen. Alſo gibt 
Gott Glückh, daß mir mit guotem Windt dahin kommen, 
und mit der gangen Armada, deren geweft jeindt 2 floren- 
tinifche Galeatzen, 130 Galeen und 28 Naben, glüdhlih und 
wohl in Aphrica zusgleih ahn; welches den weilsen Mohren 
fo ein Schreckhen, Deßgleichen den Türdhen, fo im Schloß ge 
Fol. 328. legen, eingejagt, daß fe das | Schloß und Statt Thunis ver- 
Iafsen und mit Weib und Kindt und was fonft haben könden 
fortbringen, nad Caroana?), 30 Meil darvon gelegen, geflohen. 
Mas fie aber nit haben könden fortbringen, das haben fie tn 
Ballen eingefchlagen, und in die Brunnen verfendht, und mie 
wohl wir Widerhadhen aus Sicilien mit und gebracht, habens 
ſie's Doch nit erheben könden. Als man nun ein Tag etlich 
Dagelegen, bat man nit weit von der Statt ein Gaftell anheben 
zue bawen, und ift oberfler Bawmeiſter darüber geweft, ber 
das Schloſs zue Antorf gebamen hat, Don Gabriel Zerbelon, 
Da hat jedermann müeſsen ſchaffen biß es ein wenig ift zue 
gericht worden, daß er ſich damit darin hat wehren könden. 
Alfo Hat man allen Waigen, deß ein groſse Anzahl in Thunis 
gelegen, in vie Boletta?) und newe Veſtung gefüchrt, daß fie 
in zehen Jahren ahn Gethraidt kein Mangel follten gehabt 
Fo. 320. haben, veßgleichen vom Bohmöl und | andern Sachen ein grofde 
Anzahl, auch allen ven Wein, den wir uff der Armada ges 
habt; und fonderli ſeindt die Naben mehrertheils mit Wein 
beladen gemweft, in die zwo Feſtungen gefüchrt worden und if 
Oberfter dazuemahls über die Boletta, ein gewaltige Ve⸗ 
ftung, die biß uff 300 Stuckh uff Redern gehabt, geweſt ein 
Spanninger, Don Peter de Porta Barrera, und in der newen 
Beftung ift gelegt Don Gabriel Zerbelon mit feinem Regiment 


1) Favignana, die füblichte der aegadiſchen Infeln auf der Weit: 
ite von Siilien. — ) Kairoa, füdl. von Tunis, vgl das Regiſter. 
3) Beherrſcht die Rhede von Tımis. 


' 


1573. Uff ber Armada. 8351 


Stalienern von 10 Fendlen, darüber er auch ift Oberfter geweſt. 

Aljo ziehen mir uß der Statt Thunis wider zue Schiffen, 

und fahren mit erftem Windt wider nah Siciliam, und ob 

wir wohl grojen "Fortunen geloffen, nie auch des Haupt⸗ 

mann Rochkhenbrunners Balleen zue Fabiana im Port erft 

iR treverd gangen, Doch feindt die Leüt falviert worden und, 

‘and Landt fommen, und den 29ten Octobris wider zue Pa: 

lermo ankommen. Und als wir etlih Tag da feindt fill ge 
legen, hat man und | uff Neapolis gefüchrt, und feindt Den Fol. 33a. 
15ten Novembris allda ankommen, und dieweil der Port zue 
Reapolis gahr eng, hat man die Baleen hinaus gehn Weya, ') 
darauf die Teütſch auch geweſt, geſchickht, biß fo lang man 
| fih, mad man mit ihnen fürnehmen woll, ob man fie urlau⸗ 
den, abdanthen, oder in das Winterleger zue füchren Vorhabens 
fy. Als wir nun ein Tag zmen im Port gelegen, und es 
gahr Kalt uff den Galeren geweft, feindt Die Knecht abgeftigen, 
| Stroh und Hola gebollt, und anheben zue bawen, au zum 
| teil zue graben, Haben fie Die ſchönft Waßer mehr (sic!) gehabt, 
| und Inachdem] die Früchten abgeſchnitten worden, hat fich daß 
| Unzifer von Raten, die größer dann Die unferige und braun, 
haufenweis vom Feldt und alle Groten a) in dieſe Löcher bie 
wir ufjögraben und darinnen gewohnt haben, gethon; foldhen 
Uebertrang von ihnen gehabt, daß wir ſchier weder Tag noch 
Rat, kein Rhue vor ihnen | gehabt, daß wir ſchier weder Tag Hol.ssn. 

noch Nacht fchlafen könden, ſeindt und auch dermaſsen die 

ü Kncht erkranckht und geftorben, daß der Obrift verurſacht if 

worden, dem Veldtherrn kein Rhue zue laſſen, biß wir ein an» 

| der Quartier haben befommen. Alfo hat man uns zue Landt 

von Weya hinwegkh und gehn Neapolis in die Vorſtatt, 

| Scheia?) genannt, gelegt. Da Haben fi die Knecht wider 

| erholt, und in kurtz das Mehrertheild wider zue ihrer Geſund⸗ 





a) D. i. Kröten. Die HS. lieſt: in biefe Löcher und alle 
Sroten. 

!) Baja, woſtlich von Neapel, an der Weſtſeite des nad) demſelben 
benannten Golfes (von Baja). 

2) Chiaia, am Hafen gelegene Vorſtadt. 








352 1574. Uff ber Armada. 


beit fommen, und ob und glei Fein Monat Solbt if geben 
worden, haben wir doch all 3 Tag das ordinari LKehengelt 
gewis gehabt, eim Schügen monatlich 4 fl., Doppelfölpner 6 fl, 
Gefreiten 10 fl., Veldtweibel 20 fl., Leitenampt 30 fl., 
Fenderich 40 fl. und dem Hauptmann 100 fl. Welder au 
Klaiver oder Wöhr bebörft, das Hat era) uff Borg mögen 
befommen. | x 

Als wir denfelben Winter da Ligen, und nichts anders 

zue fchaffen dann daß wir die Fendlen verwahren biß 1575, 

301.342. hat der Pabft ein | Jubiläum ujsfchreiben laſſen. Da tft ein 
folder Zuelauf dur Neapoli auf Rhom geweſt, daß zue 
verwundern. Ich glaub, daß Ehein Baur in Galabria ſey 
bliben; die Schelmen haben alle nach Rhom BAeeen walls 
farten laufen. 

Als nun der Sommer ſchier wider dahin geht biß in 
Julio, kham Zeitung, wie daß der Türdh Vorhabens fey, 
die Goletta zue belägern, derowegen werbt von Nöthen fein, 
daß man mehr Volckhs in viefelben ſchickhy, darmit man 
dem Feindt defto beider Widerſtandt thun köndt, bat man fi 
alfo mit uns endtſchloſſen, daß wenn man uns drey Monat 

Soldt geb, wir und dahin follen gebrauchen lafeen, deißen wir 
wohl zuefriven. Aber ſolches Belt in der Eyl nit hat fünden 
zuewegen gebracht werben, iſt nichts: daraus worden, und jeinbt 
15 Fendlin Italiener angenommen, dahin geſchickht. Aber bie 
Spanninger in Goletta habens nit einnemmen wöllen, ſon⸗ 
der ſeindt alfo wider zuerudh geſchickht worden. Alſo kompt 

Gola. ber Türckh im September darfür, | und nimpt fi umb bie 
new Veſtung nit ahn, fonder danechften für Boletta, laſt auch 
das Landtvolckh uff etlich Meil Weegs herzue bringen, die 
braudt er zue Schangen und Gräben ufszufüllen und bat alſo 
die gewaltige Vöftung in 38ten und den erften Sturm, ben 
er darvor gethon, erobert, welches den Spanningern ein öwige 
Schandt, daß fie ein fo gewaltige Vöftung fo in kurger Zeit 
verliehren follen, da fie doch, wann redtlich Leüt darin geweſt, 
Jahr und Tag gnueg darvor zu hun follten gehabt Haben, 


a) HS. erg. 


1576. uff der Armada. 358 


und dannocht nichts audgeriht. Als er nun Goletta inn bat, 
zeucht er erft für die newe Böftung, Das doch nun ein Erdt⸗ 
hauf iſt, greift Diefelbig mit Gewalt ahn, verleirt danocht 
zwen Stirm darvor; doch den dritten nimpt ers erſt mit Ge⸗ 
walt ein. Alſo bat der König aus Hifpannien alles was er 
uff Difer Seiten in Aphrica gehabt verlohren, uff der andern 
Seiten gegen Hilpanien hat er noch Binon!) und Oran?), die 
balten ſich noch, Gott weit wie lang. Daher ein‘ Sprid- 
wort | zue Neapolis emdtftanden: Bol. 35. 

Cardinal cum sua pragetta, ®) 

E Don Juan cum sua ragetta *) 

A’cusi sta persa za Goletta. 
UF Teütſch: Dur Kurtzweil fo da Haben der Cardinal mit 
ſchönen Frawen, und der Don Yuan mit Bahl fpilt, wirbt 
Goletta verlohren. 

Ald wir denfelben Sommer und Winter da ligen bi 
geaen dem Früeling Anno 1576, Heben unfere Knecht ahn 
meutiih zue werden und wöllen kurzumb bezahlt fein. Da 
bandlen die Commiſſarii mit ihnen und contentieren fie mit 
3 Monat Soldt neben dem orbinart Xehengelt, welches. 
Gelt fie unnuplih verthon, Daß ed zue erbarmen geweft. 
Dann Feiner mehr ufser der Statt in das Duatier bat 
gehn wöllen, zumtheil uff Gutſchen, Seſsel, au zue Waſser 
hinaustragen und füchren laſſen. Als fie nun Die 3 Soldt 
vertbon , feindt fie ein Monat zwen gedultig, laufen darnach 
weder zuefamen, da macht man fle mit 3 Monat Soldt zue⸗ 
friden biß Tezftlih im Eingang des Junii, werden fle | jo uffe got. ser. 
rüehriſch, daß alle Bevelchshaber von ihnen in Die Statt ge⸗ 
wichen, und zuegeſchloſſen, auch Feiner mehr bineingelafsen 
würdt; werden fle doch letzſtlich wider geftillt, und die Sachen 
dahin gehandlet, daß man ihnen in 20 Tagen wider 3 Monat 
Soldt, welches auch geſchehen, und innerhalb 4 Monat und 
15 Tag die völlige Bezahlung [geb]. 





) Peñon de Beleg be la Gomera (vgl. das Negifter). 
N) Tran, weftl. von Algerien am mittelländ. Meere. 
) Lies: braghbetta oder brachetta und *) racchetta. 
Bürttanb. Jahrb. 18986. 23 


854 1576. Uff ber Armada. Nacher Stuetgarten. 


In der Zeit würdt Don Juan de Auftria, unfer Veldt⸗ 
herr, vom König abgefordert und aum Gubernator in die Nider⸗ 
landen verordnet. Ehe er aber hinweckh zeücht, beſchaidt er den 
Oberſten mit allen feinen Bevelchshabern in des Don Garſias de 
Toledo Garten, da Eompt er, nimpt vom Oberften und und allen 
Urlaub, neben gegebener Handt, mita) Bertröftung, Dieweil wir in 
kurtzen Tagen geurlaubt und bezahlt werden, welcher ein Luft hab 


- in das Niderlandt, der foll [e8] bei ihr Alteza anzaigen, khönde er 


ihn nit zue weiterm, fol er Doch allweg fein Underhaltung kriegen, 


Gsol. 364. und wo was ledigs, follen | wir für andere befürdert werden. 


Fol. 36b. 


Darüber gleich uff Die Baleen geſeſſen und nad Genua ges 
fahren. Ehe aber die Zeit herumb kompt, daß wir unfere 
völlige Bezahlung kriegen follen, kommen den Iten Septembris 
die Baleen aus Hilpannien mit dem Gelt ahn; werben gleich 
den I1ten gemuftert, abgevandht und bei Heller und Pfen- 
ning biß uff den letften Tag, neben einem Monat Soldt zum 
Abzug, bezahlt mit lauter gueten doppelten Cronen. Ale 
bfrlin{g] ich glei mit einer gueten Geſellſchaft ein Kregatten 
uff, fahren [nach] Terrizina, Oſtia, Civita Wegsha!) Porter- 
cula,?) Plumbin ?) Ligurna,*) Porta Veneris,“) und kom⸗ 
men den 7ten Octobris zue Genua ahn. Als wir etlih Tag 
zue Genua fill gelegen, haben wir unfern Weeg über das 
Gebürg nad Karamwald) Tortona, Pavia und darnach uff 
Coma, ?) da übern See, uff Riba,®) Elavenna?) übern Spremer- 
berg gehn Sprewer, !%) Taufe !!), Gur, Veldtkirch, Lindaw, 
Navenipurg, Ulm [genommen] und [feind] den 18ten Octo⸗ 
drid | aus Italien zue Stuetgarten ankommen. FWürdt ich den 
Hten Novembrid von Brave Jacob Haimba von Hohen-Embe 
beſchriben und mir ein Hauptmannſchaft zuegefagt, mit Ver—⸗ 
tröflung, er wart all Stundt Caſpar Planckhenmayer, der uff 


a) HS. die. 
1) Givita vechia. — 2) Port Sercole, auf dem nächſten nörd⸗ 
lichen Vorgebirge. — °) Piombino. — *) Livorno. — °) Porto bi 


Venere, Städthen weftl. vom Cingange zumP®olf von Spezia. — 
*) Seravalle.. — 7) Como. — ®) Riva, am Lago Mezzola, nörd!. vom 
&omer See. — °) Chiavenna. — 19) Splügen, Berg und Ort. — 
m) Tuſis. 


% 


1578. Elſäß. Augſpurg. 356 


der Poſt mit dem Laufgelt aus Niderlanden kommen ſoll. 
Alſo kompt er den 29ten Novembris zue Embs!) ahn mit 
Schreiben vom König, daß ſich der Oberſt mit erſtem in Hi⸗ 
ſpannien verfücgen fol, Sachen halb wie er vernemmen werbt, 
wie er dann gleich gegen dem Früehling ift Hineinzogen. Alfo 
zieh ich wider na Stuetgart, und bleib da, daß kein Zug 
meined Gevallens will fortgehn biß Anno ıc. 78. Da khomm 
ih umb Pfingften in Erfahrung, daß Herr Niclaus von Polls 
weil Sohn, der elf], Herr Gonftantinus, ein Regiment ins 
Niderlandt richten fol. Zeüh ich zum Alten hinein ine El⸗ 
ſaß, und triff ihn zue Maasminfter ?) ahn, kham ich aber zue 
fpat, dann dad Regiment war ſchon uffgeriht. Gleich zur 
felben Zeit richt Herr Jerg von Fronſperg auch ein Regiment, 
und | hett ich wohl guete Gelegenheit bei ihme gehabt, wie ich Fol. 37a. 
da zue Menvelheim ?) bei ihme geweit bin. Dieweil er aber 
gahr kurtz darvor feine Knecht mit Streichen daſelbſt bezahlt 
bat, Hab ich kein Luſt darzue gehabt, mich mit ihme auch nit 
wöllen einlajsen, und zeüh nah Augfpurg. Da triff ich un⸗ 
gevahrlih Herr Karrl Ruoben, Herr Hannjen Rubers Brueder, 
Freyherrn zue Rarendorfa) und Gravenwert, röm. kay. Rhat und 
Beldtoberften im obern Graiß der Gron Hungern, welcher mir 
noch 200 Eronen, die ih ihm in Stalin geliden hab, ſchuldig ge⸗ 
weft, ahn. Der berebt mich das ich mit ihm big gehn Wien zieh. 
In der Zeit kompt der Brave von Embs, da er faft ein Jahr 
tft uſsgeweſt, wider einheimiſch ahn, mit Bevelch ein Regiment‘ 
Knecht von 16 Fendlen ind Niverlandt für Maftrich zue rich« 
ten. Da wuͤrdt ich auch beichriben, und ſeindt die Schreiben 
meinem Bruder zuekommen, er aber nit gewift wo ih bin, 
oder wohin er mir die Schreiben zuefhidhen fol. Als hab 
ih diſe Hauptmannfhaft auch verfaumpt, ohnangeſehen daß 


a) Scheint verjchrieben für Büchfendorf, vgl. Ruober im Re— 
giſter. 

1) Hohenembs im Rheinthale, im Vorarlbergiſchen. 

?) Masmünſter im Oberelſaß, ſüdweſtlich von Mühlhauſen. 

9) Mindelheim, an der Mindel, zwiſchen Augsburg und Mem— 
mingen. 





Vol. 37b. 


Fol. 38a. 


356 1978. Nah Wien und Caſchau. 1580. In Ungern. 


mird der Grave | biſs in die 6 Wochen die Hauptmannſchaft 
dat aufgehalten. Wie wir nun gehn Wien kommen, treffen 
wir feinen Brueder Herr Hannſen Ruobern, Belvtoberften im 
obern Crais der Eron Ungern, welcher mid beredt, daß id 
mit im in Ungern zeüh, und bat mir zue Wien mein Beſol⸗ 
dung gemadt, 20 fl. uff mein Leib und 4 Pferdt, undern 
ſchwartzen Reütern. Sollen mir guet gemacht werden uff Pferdt 
14 fl., darf doch nit mehr dann zwey halten, und hab uff 
den Veldtoberſten gewartet, und Fueter und Mahl gehabt. 
Alfo ziehen wir erft den Sten Novembris von Wien hinweckh, 
und kommen ben 2iten zue Caſchau!) ahn; und iſt mir mein 
Bejoldung den I1ten Octobris angangen. Alſo bin ih in 
Ungern biſs in das 2. Jahr gebliben, darin hin und wider 
mit dem Veldtoberſten uff ale Grentzheüſer gezogen, und hat 
man fih in der Zeit umb khein Vöftung vermög ded Ders 
trags dörfen annemmen, aber mit Scharmigeln, deren vihl 
geiheben, wo einer dem andern ein Abbruch Hat könden thun, 
iſts nit verbotten geweft. | Als ih nun biß in die 25 Monat 
in Ungern, und in der Zeit über 2 Monat Soldt ahn Gelt 
nit feindt geben worden, hab ich den Veldtoberſten gebetten, 
daß er mir vergunden wol, daß ih in ander Weeg mein Ge⸗ 
legenheit befuechen möcht. Alſo Hat er mit Rotthuet von 
Augsipurg, fo Muftermeifter im obern Crais geweft, von mei» 
netwegen ſovihl gehandlet, Daß er mich hat uſsgethon, mit mir 
abgerechnet, und ift mein Verdienſt gemeft in der Zeit 1887 fl. 
und bab ih, dieweil ih in Ungern geweft ahn, kein Monat 
joldt, und Tuech empfangen 461 fl., alfo Hab ih noch im 
Reſt gehabt 1426 fl., und hat den, Reſtzedel der Veldtoberſt, 
Muftermeifter, Gont[rjelor und Muſterſchreiber underſchriben, 
und mir Fürſchriften mitgethailt ahn Grave Niclaufen von 
Salm und Herrn Quotten, als die Oberſte⸗Kriegsräth, darmit 
ich mit paarem Belt möchte bezahlt werden. Es bat aber 
nichts geholfen, ſonder ih hab den fünften Pfenning, wie 
breüchig, dahinden müejsen lajsen. Das überig ift mir, ale 


) Kaſchau, in ber Geſpanſchaft Abaujwar, am Hernath ober 
Kundertfluſſe. 


1580. [Wien.] Venedig. Mayland. 1582. Nah Inßbrudh. 857 


ih etlich Wochen vagelegen, mit halb Gelt und Tuch bes 
‚zahlt worden. Am Tuch Hab ih vihl verliehren | müeſsen, got. sen. 
und beim Würth au ein Namhafts verzehrt, daß ich über 

‘400 fl. nit aus der Statt gebradt. 

Alfo ſeindt unfer drey, einer von Wagen, ein Steirer, ein 
‚Stadler und ih den Iten Decembrid Anno x. 80 von Wien uff die 
Nemenftatt über den Sommer ), durch die Steirmarddt, S. Belt, 
uff Villach, darnach uff Pontabel,?) da der Venediger Gebüet an- 
hebt, uff Venedig zue. Und feindt ahm Newenjahrs Abendt da 
antommen, in der Teutſchen Herrberg unfer Loſoment gehabt, 
acht Tag da fill gelegen, darnach uff Maiftres, ?) da wir unfer 
Geſündt hinbeſchaiden, uff Vincentia,“) Verona, Preſſa“) und 
Maylandt zue genommen, und ſeindt den 24. Januarii Anno 
x. 81 allda ankommen, unſer Herrberg zum Falcon gehabt, 
14 Tag da ſtill gelegen, meine Geſellſchaft ihren Weeg uff 
Genua zue genommen; und bin ich wider nach Theütfchlandt 
Arzogen und den 11ten Pebruarii zue Emb8 anfommen. Da 
hab ih den Oberſten⸗Leütenampt Alerander Rütten von Wal- 
lerftein und Gafpar Plandhenmayer beim Graven gefunden, 
welcher abermahls Vertröftung [gethon], wie er in Kurg 2 Res 
giment in Italiam richten jo, | damit er nit allein mir, fonder got, 398. 
pihlen andern gueten redtlichen Xeüten ſchier ein Jahr das 
Maul bat uffgefpert. 

Als nun 1582, den 18tm Mait die Heimfüchrung Ertz⸗ 
hertzogs Perbinandtd zue Oſterreich mit dem Frewlin von 
Mantua zue Inſpruckh ſoll gehalten werden, darneben auch das 
gemein Geſchrayh, daß der Marggrave Carrle von Burgaw 
2 Regiment in Italiam füehren ſoll, ziehen Andreas Papus 
und ih von Lindaw auch’hineln, und bleiben da biſs der Heim⸗ 
füehrung ein Endt, befommen aber darneben Vertröftung, daß 
man al Stundt eined Gurierd aus Hilpannien gewertig fey, 


1) Der Eemering. “ 

2) Pontafel, ital. Pontebba, Grenzort von Steiermarf, am Ein: 
fluffe der von Wellen berfommenden Pontebba in die Fella, und an 
ber Straße nach Venedig. 

3) Meftre, nächft bei Venedig. — *) Vicenza. — 5) Brescia. 


"ol. 89b. 


Vol. 40a. 


358 1582. Augfpurg. 


alsbaldt derſelb ankomm, werdt es ein Fortgang gewinnen, 
Alſo ziehen wir wider nach Lindaw, da kompt uns Schreiben 
im Junio, daß wir von Stundt ahn nah Ciſsbruckhe!) ziehen 
follen. Als wir nun da antommen, ſeindt ſchon 4 Haupt 
leüt, Klinger und Martin Löchlin zue der kay. Maptt. nad 
Mönchen geſchickht, umb Patenten, und Roxeiſin und Bruckher 
nad Augfpurg, das Laufgelt | von Fuckhern abzueholen, abge 
fertige. Da kommen die Patenten fampt dem Laufgelt den 
24ten Junii und wir morgend mit ſampt dem Tag zu Her 
Frantz Hendel Oberfler Zeügmeiſter Haus, daB Laufgelt zue 
empfahen, beichaiden. In der Nacht kompt ein Curier von 
Maylandt, der bringt Zeitung, daß es wider zueruckh geſtellt 
würdt. Als gibt man einem 800 fl. fürn Uncoften und danckht 
und wider ab. 

Alfo hat difer Zug aud ein Endt genommen, und hab 
ih eben zuer felben Zeit den Fabian PoRbotten zue Eißbruckh 
angetroffen, welcher Schreiben an Ihre Durchl. gehabt, mit 
demjelben bin ich nad Augſpurg geritten. Als ih nun etlich 
Tag da geweft, kompt der Ulrih Furier zue mir uff den 
Berlar?) und zaigt mir ahn, daß der Wolf von Ehr⸗ 
lach uff Boft kommen fey und frag nach mir, er werdt gewiß 
newe Zeitung haben. Alſo triff ih ihn vor m, gn. Fuͤrſten und 
Herrn Xofoment ahn. Der ſpricht mid ahn, wie Daß er denen 
von Bern 3000 Pferdt und ein Megiment Knecht zuefüchren 
fol, hab er aber die Ritter-Oberften ſchon: Heinrich vom Stein, 
der mol 2000 Pferbt, | und Hanns Buch 1000 fiehren. Allein 
fehl es ihm noch ahn eim Landtsknecht⸗Oberſten, pitt deros 
wegen mich, ih fol im ein zueweilen. Als fag ih, „Warumb 
thuftu es nit ſelbs?“ gibt er mir zuer Antwurt, „Du weiſt 
daß, ſeidthero ich in Ungern Fenderich geweſt, [ich] nich underm 


Fuesvolckh gelegen“, wann id aber ihm darzue rathen und 


helfen wöll, dörft er ſich etwas underſtehn. Alſo Hab ich 
ihm gleich zue Augſpurg fein Beſtallung, Stat und Articuls⸗ 
brief zuewegen gebracht, die hat er abſchreiben laſſen, und 





ID. i. Innsbruck. 
) Der Perlach, Perlach-Platz? S. das Regiſter. 








- 


1582. Bon Augfpurg nad) Niderflogingen. Bern. Genf. 359 


ziehen Sonntage morgens früch von Augſpurg weh, als 
unfer Herr fein Pandhet und Lehin in des Fuckhers Garten 
gebalten hat. Underweeg kompt und Grave Friderich zwiſchen 
Augfpurg und Zusmarshaufen !) uff einer Butfchen und hat 

6 Bauernpferdt darvor, zeücht auch nah Augſpurg. Wir aber 
nemmen unfern Weeg auf Niderftoßingen ?), und vermeinen den 
Oberften Heinrichen vom Stein da anzuetreffen, ift er aber zue 
Überlingen ®) im Saurbronn geweft, und wiewohl wir ver» 
meint haben, er foll jelb8 mit und nah Bern ziehen, hat ex 
aber Leibsblödigkeith halben nit Ehöndt, | aber er und Gewalt got. son. 
geben, weisen wir und feinethalber mit den Berner einlafsch 
follen. Als wir nun gehn Bern kommen, haben die 13 Ort 
ein Tag zue Freyburg in Üchtlandt a) gehalten, und hat ber 
König aus Franckreich feinen Geſandten Moufler de Manvelot 
auch dabei, veisgleihen der von Saphoi.*) ALS könden fie 
ih uff. difen Tag nit vergleichen, fonder würbt über ein Mo⸗ 
nat ein anderer Tag angelegt. Und dieweil wir den Monat 
noch vollendts da verziehen müejden, feindt wir fparieren zogen, 
doch mit der Herrn Guethaiſsen, zue feines Brueder Lubtwi- 
gen, der Oberft über das ſchweitzeriſch Kriegsvolckh ift geweſt, 
und zue Gopet?) und Rol®) und umbligenden Dörfern umb 
Genf jein Quartier gehabt, Ale wir nun eilih Tag bei ihm, 
zeücht er mit und nad Genf, und nimpt 100 Schüßen von 
Lufanna ’) mit fih. ALS wir allda ankommen, empfadt und 
der Bega mit etlichen andern Herrn | von der Statt, und geben got. 41a. 
und ein Lojoment bei einem Kaufmann von Augſpurg die 
Manlich b) genandt, und die Schügen loſiert man in Die Herr⸗ 


a) HS. falfh: Intlandt. — b) Die HS. hat eher Mantich. 
63 wird gleichwohl Manlich zu fefen fein. S. dag Regifter. 

1) Zufmarshaufen, bei Augsburg. Tie HS. lief falſch: Ins⸗ 
machhanſsen. 

?) Niederſtotziugen, O.A. Ulm. 

5) Ueberkingen, unweit Geislingen, an der Fils, in Wirtemberg. 

) Savoyen. 

5 und ©) Coppet und Rolle, beide am nordweſtlichen Ufer bed 
Genfer Sees. 

?) Lauſanne. (Die HS. falih: Zuſanna). 


860 1582. Bern. 1582 a) Augſpurg. 


berg; laſſen und auch alles was da zue fehen ift, zaigen. Uff 
den Abendt kommen fie und leiften und Geſellſchaft und löſen 
und mit fampt den Schügen aus der Herrberg, geben und 
aud ihre Galeen eine, die und wider in das Läger füchrt. 
Als nun der Monat fehier herumber Tompt, ziehen wir wider 
nad Bern. 


In der Zeit kommen die Geſandten zue Freyburg wider 
zuefamen, und würbt ein Anſtandt zwoifchen Denen von Bern 
und Saphot uff diſsmahls dahin endtſchloſſen, daß der 
von Saphot drei Tag eher uſs dem Veldt ziehen fol 
dann die Gidtgenojden, und den Genfern, was er ihnen ein⸗ 
genommen, wider zueftellen, und dieweil er in einem offnen 
Schreiben die Eidtgenoſſen als bundtbrüchige Leüt gejcholten, 
ſoll er derſelbig bleiben, biß ſo lang er glaubwürdig darthüe, 
daß fie ſolche ſeyen. Was den Unkoſten betrifft, ſoll daſselbig 

dol.atꝛ. eingeſtellt werden biß uff | künftigen Früehling, da fol ein 
Tag zue Baden angefezt werden, wer Dann ahn ein oder den 
andern ein Anfpra hab, der mög ed thun. Alſo Hat difer 
Berniſch Krieg auch ein Koch gmommen und haben fie uns 
zue Verehrung geichendht 500 Kronen. Darmit feindt wir 
wider heraus gezogen, Ehrlach jein Weeg uff Waiblingen ’), 
und id uff Augſpurg zue genommen, und komm ungevahrlich 
uff Michaelis nah Augſpurg. Da zeücht die kay. Maptt. 
daruff baldt auch hinweckh. 

Als ih darüber noch etlih Tag zue Augfpurg bleib, 
wurdt ein Fenderich, Eſcher genannt, und ich von dem von 
Röthenaw, Oberften zue Augipurg, zue Gaſt gebetten, und 
al8 wir nur im Heimgehen feindt, begegnet und Herr Carrl, 
gefürfter Grave zue Arnberg, des Könige uß Hiſpannien 
von weegen der Niderlandt Gefandter, und bitt den von 
Röthenau, er fol mit ihm zue Morgen eſſen; welches er Ihr. 
Gn. abgeſchlagen, mit Dermelden, er bab uns beed ſelbs zue 
Gaft geladen, doch lezſtlich hat er und auch gebettn. Als 


8) 96. jalſch: 1589. 
2) Baiblingen, OA. Gt. im Remẽthal. 








.1582. Arnberg. Bon CEbln nad Arnberg. 361 


wir über Tiſch kommen und eins und anders geredt würdt, | %ol.22e. 
richt mich der von Arnberg ahn, ich ſoll mit ihm ind Nider⸗ 
Iandt ziehen, er ſey auch ein Oberfter über ein Negiment 
Knecht und wöll mir hiemit verſprochen haben, bie erfte Haupt: 
mannſchaft die ledig werdt fol ich Haben. Alſo zeücht ver 
von Arnberg felb vierdt uff der Poft nah Nemburg ’) zue 
Pfaltzgrave Philipps Ludtwigen, und feine Hofmeifter und wir 
andere mit 24 Pferdten nad Arnberg ?) und khommen umb 
Galli da ahn, bleiben da Ligen biß umb Martini, ziehen wir 
zum Hertzog von Gülch gehn Hambach ®), bleiben ein Tag oder 
Naht da, und wider nah. Amberg, und bleiben big den 
12ten Decembris da, feindt mit A Stundt, morgend vor Tag 
auf und ziehen in einem Fueter, ohnabgeftigen, biß gehn Cöln, 
feindt 10 gueter Meihl Weegs. Da haben eben des Gebhardt a) 
Truckhſäſsen, Ehurfürften, Sachen, daß er reformieren und fi 
verheürathen wöll, geoffenbahret. Als wir nun gern wider 
aus der Statt Cölln wehrendt gemeien, haben aber uns | Bol.e 4b. 
200 Pferdt da uff den Dienft gewartet , alfo dag wir nit 
gewiſt, wie wir ohnangefochten mögen fortlommen. Alſo 
handlet Tezftlih der von Arnberg mit den Herrn von Cöln, 
daß fie uff Chriſtag morgens umb 3 Uhr die Port öffnen 
und und hinaus lafden. Und haben 25 Pferdt und 50 Schützen 
von Kerpen*) uff uns gewartet, die und beglaitet haben, und 
feindt gegen Abendt umb 5 Uhr erft zue Monftereifel 5) an- 
tommen, da zue Morgen und zue Nacht mit einander gejden, 
wider aufgefäjsen und zwiſchen 1 und 2 Uhr nah Mitternacht 
wider zue Arnberg anlommen. Und ziehen kurtz darnach ins 


— 





a) Die HS. unrichtig: Golhardt. 

'ı) Neuburg, an der Donau, im baieriſchen Kreiſe Schwaben und 
Neuburg. 

2%, Aremberg, Hauptort des ehem. Fürſtenthums, an der Erft, 
jeßt im rheinpr. Kreie Adenau, vgl. das Regifter. 

”) Hambach, ſüdöſtl. von Jülich und in dieſem Kreife. 

+ An der Erft, Sig ber ehemal. Grafſchaft, im rheinpr. Kreije 
Bergbeim. 

) Münſtereifel, an ber Erft und dem Eſchweiler Bache, in ber 
Eifel, im ehemal. Jülichſchen, jetzt rheinpr. Kreis Rheinbach. 


Fol. 43a. 


Bol. 43b. 


— 


362 1582. In Niderlandt. 


Niderlandt, und erſtlich von Parma !) nah Mirwa?), ein 


ſchön Schloß und Herrſchaft, dem von Arnberg zuegehörig, 
darnach uff Scite?), ein Marchhtfleckhen under Glaremont ?). 
Da feindt wir ahn der Heyligen drey Königtag a) Abendt da 
über Nacht gelegen, darnach uff Barbanzon >), au dem von 
Arnberg zuegehörig, Berg) in Hennegaw | und uff Tornedh 7) 
zue, da der Pring von Parma fein Hofhaltung gehabt. ALS 
wir nun biß in den achtenden Tag da fill gelegen, ziehen wir 
da hinweckh uff den Landttag nad Cöln, da meines an. F. 
und ‚Herrn, des Hergogen von Württemberg Geſandten, auch 
Pfalggrave Hanns von Zweybruckh ſelbe perfonlich geweſt. IA 
doch nichts fruchtbarliha verrichtet worden, fonder ſich alle 
Sachen dahin geſchickht, daß ein offenbahrer Krieg daraus er⸗ 
volgt würdt, wie dann allberait der Pring von Parma dem 
von Arnberg 16 Bahnen Reiter und 80 Fendlen Knecht, 
10 Theutfche under des von Arnbergs Regiment, und 20 Fend⸗ 
len Walonen. Als wir nun ein guete Zeit umb Bundt 8) 
berumb uff den Dörfern gelegen, und nidhts verrichtet, dann 
daß wir die Bauren und das Landt verberbt haben, dann 
wir khein Geihüg gehabt, alſo brechen wir uff, da wir nit 
vihl mehr zum beſten gehabt, und ziehen underhalb Cöln in 
diefelben Dörfer und | handlen mit dem Herkogen von Gülch ®), 


nn % 


a) Es iſt zweifelhaft ob tag burdfirichen iſt ober nidıt. Doc 
wird in beiden Fällen, nach ber früheren Bezeichnungsweiſe, der Vor⸗ 
abend, d. b. ber Tag vor bem Dreifßnigdtag, zu verftehen fein. 

1) Selbitverftänblih weber Barmen im Wuppertbale, noch im 
Sülichfchen. Der Richtung bed Zuges nach möchte ed Prüm, Pruym, 
an ber Pr., ehem. Benebiktinerabtei, jetzt rheinpr. Kreishauptort, fein. 

% Mirwart, Mirouarb, an der Lonıme, im belgiſchen Luxemburg. 

3) Givet an ber Maas, im bin Ardennen, im franz. Arrond. 
Rocroi, Cantonsort. 

) Charlemont, ſüblich vom vorigen, nächſt dabei, ebenſalls an 
der Maas. 

8) Barbangon, in ber belg. Provinz Hennegau, an ber Straße 
von Philippeville nah Beaumont, fübweRlid von dieſem. 

e) Jetzt bekannter unter feinem franzöfifhen Namen Mons. 

2) Flandriſch Dornid, franz. Tournay, in Belgien, an der Schelbe. 

5) Bonn. — 9) Zülich. 


1583. In Niberlandt. 368 


daß er und A Schlangen leihet. Dit denſelbigen ziehen wir 
für Hilchenroht *), beichiefsen und gewinnene. Und bata) 
Hertzog Friedrich von Sachſen, jo Thumprobft und ein Bahnen 
teütfchen Reiter und “ein Fendlin Knecht bei und hat, 100 
Knecht von feinen Fendlin hinein in die Befagung gelegt, und 
ziehen mir darnach in der Faſten uff Reinbergen ?) zue. Nemmen 
wir und deſdelbigen nichts an, dann ed und zue ſtarckh, und 
nemmen unfer Duatier umb S. Denis ®) in der Kempen. Als 
wir nun ein zeitlang da ligen, bringt mein Herr in Erfahrung, 
daß ein Rittmeifter, der Hammel genandt, ein Weftpheling, 
wit einem Bahnen Weiter übern Rhein gezogen, und haben 
{hr Quatier umb Bergen?) in einem offnen Fleckhen, Emerich 5) 
genandt. Da ziehen wir in der Naht uff, treffen fie unge 
vährlih umb 9 Uhr bei Tag tm Fleckhen ahn, da ſchon das 
Mehrertbeild vol und toll. Der Rittmeifter fampt etlichen 


von: Adel kommen uff den Rhein darvon, und uff | 16 Pferdt, gol. 442. 


fo die Flucht uff Bergen zue genommen. Die andern ſeindt 
gefangen, auch theild zue todt geſchoſſen und andere ins Leger 
gebracht worden, fampt vihlen hipſchen Pferdten, die man gar 
umb ein gering Belt hat zue Taufen überkommen, dieweil fie 


turg geſchwentzt feindt geweſt, dep die Wälfche nit achten. 
Alſo bleiben wir da ligen biß uff den Palmtag Anno ıc. 88. 
Da kompt meinem Herrn Schreiben vom Pring von Parma, 
dag er fein Regiment und ein Bahnen Reiter fol im Stift 
Cõln Ligen Tajden, und mit dem überigen Kriegsvolckh ſoll er 
eilendts nah Enhonen®) ziehen zue Brave Carrle von Mann 


a) HS. jedenfalls unrichtig Tigt. Es müßte legt flehen, in 
welchem Falle aber das nachfolgende „gelegt“ zu ftreichen wäre. Des⸗ 
bald ift bier hat geänbert worben. 

I) Hilgenroth, im rheinpr. Kreife Altenkirchen, nahe bei letzterem. 

2) Rheinberg, früher zum Erzſtift Köln gehörig, Stadt am alten 
Rhein, im rheinpr. Kreis Geldern. 

3) ©. Tonis, (d. i. ©. Antonius), auch Neuenroth in ber Ofter: 
beide genannt, im rheinpr. Kreis Kempen. 

*, Bergheim mit dem folgenben 5) Emmerich, in bie Bürger: 
meifterei dieſes Namens, im rheinpr. Kreis Geldern gehörig. 

6) Eindhoven, an ber Dommel, im nl. Norbtrabant, im fog. 
Kempenlande, an der Straße von Maaftricht nach Herzogenbuſch. 


4 





364 1583. In Niderlandt. 


feldt, der es belegert gehabt; dann bie Staaden Vorhabens, 
ſolches zue enbtjegen. Alſo ziehen wir zue Ramin !), Sambe« 
tagd vor Öftern, morgens früeh über die Maas und haben 
unfer Leger umb Wert ?) in den Bledben. Morgens am 
Oſtertag fommen wir für Enhofen. Da haben die Srangofen, 
die darinn in der Befagung gelegen, ſchon mit Brave Garrle 
von Mannsfeldt barlamentiert und ſich dahin verglichen: wann 
Bora. innerhalb 14 Tagen !hein | Enptfagung Ehomm, wollen fies 
uffgeben, doch vdergeflalt, Daß man fle mit ihren Wehren, 
fliegenden Fendlen, und mit Sadh und Padh abziehen laſsen; 
wie ihn ift verfprochen worben, und würbt an ihr flatt Bern- 
bardt Grimmelfßin, der Dazuemahl Fenderich geweſt, mit feinem 
Fendtlin hineingelegt, und ziehen wir mit dem gangen Haufen 
uff Wert, Wittenhorft ?), Bormeer !) und Mittler®), ein Schloſs 
und Marcktfleckhen, welches die Staaden belegert. Don da 
ufe nimpt mein Herr die Poſt und zeücht wider zum Pring 
von Parma und gibt und Beveld, wir jollen bei Grave Carrlen 
biſs uff weitern Beſchaidt bleiben. Als wir nun Mittler. endt 
fezt haben, ziehen wir für Dirnholt ®), ein ſchön Schlofs, das a) 
der Königin Maria Hat zuegebört, welches die Staaden inn⸗ 
gehabt, belegerns, füchren das Geſchütz darfür; da gebens fleß 
uff, und laſt man fle abziehen, darnach für Diet’), ein feine 
Statt, berennens und belägernd. Da khompt und Schreiben 
von unferm Herrn, daß wir mit Gapitani Nicola Baſta und 
B01.45. Capitani Biaſi, welcher ein jeder | ein Fahnen Reiter gehabt, 
und Albanefera) geweſt, nah Ravin 8) ziehen ſollen, da werden 


a) HS. falſch Albaſneſer. — b) HGS. deß 

!) Roermonde an der Maas, in dortiger Voltsprache ungefähr 
wie Ramin Mlingend. 

2) Meert, nordweſtlich vom vorigen, nl. Prov. Limburg. 

9) Vielleicht ift Witten und Horſt zu trennen. Witten ift 3'/, Gt. 
öftl. von Maaftricht (vgl. das Reg.), Hort, weiter abwärts weftlich, 
— 9 Bormeer, nördlicher, links, und °) Middelaer, noch nördlicher, 
Kuif gegenüber, rechts von ber Maas, alle in ber ni. Prov. Limburg. 

6%) Zurnbout, norböftli von Antwerpen. 

) Diet, in ber belgiſchen Provinz Brabant, norböftlih von 
Löwen, an ber Demer. 

e) Mir umermittelt. 


1583. In Niberlanbdt. 365 


wir Ihr. En, antreffen. Als wir gehn Ravin kommen, if 
- unfer Herr fon da, und ziehen ſtrackhs fort durch des Herkogd 
von Gülchs Landen, und nemmen unjer Quatier in einem 
ſtattlichen Kleben, 4 Meihl Weegs von Eöln und ein Stunbt 
von Kerpen, Blagen ’) genannt. Da ſeindt wir etlih Mahl 
für Bundt gerudht, ihnen das Vich hinweckh genommen, 
und mit ihnen gefcharmigelt. In der Zeit würbt zum Chur⸗ 
fürften erwehlt Erneftus, Herzog in Ober: und Nidernbayern, 
Bfalggrave bei Rhein, den Haben [mir] verglaitet von Göln 
uff Briel?) und Lehnid®), und ziehen wir darnach wider in 
unfer Quatir. Alſo würdt ih von meinem Herrn mit 
6 Pferdten in undern Stijt Cöln geſchickht, die beeve Regiment, 
bes von Arnberg und Mannridh heraufer zue füchren, die 
zu DBitgen *) und den umbligenvden Fleckhen gelegen. Als ih 
nun morgend früch uff bin, und will beim Hof Romerkirchen °) 
fürüber ziehen, konwt der Mayer heraus gelaufen, und bitt 
und, wir follen mit ihm zue | Morgen eiden, welches ich ihm dol. 4b. 
abgefchlagen, mit Vermelden, die von Pepport®) dürften kommen 
und und Zeh machen. Iſt aber das Pepport ein Schloß dem 
Grave von Mors) gehörig, und Ligt nit mehr dann ein Stundt 
vom Hof. Darüber der Mayer gefagt, wir börften uns nichts 
beſorgen (ohnahngeſehen daß er die Freybeiter fchon im Hof 
gebabt), er wöll und Leib und Guet zue Pfandt fehen, daß . 
und Fein Leidt widerfahren fol. In dem ziehen wir hinein, 
aber wir könden die Pferdt nit anlegen laſſen, da fallen bie 
Schügen haufenweis in Stall hineln, umd fo geſchwindt, daß 
unfer keiner zuer Wehr hat kommen könden, und füchren ung 
gefenckhlich uff Schloß Bepport. Aber mornigd Tags feindt 


1) Blatzheim, im rbeinpr. Kreid Bergheim. 

2) Brühl, Städtchen, Landfreis Köln, zwiſchen biefem und Bonn, 

9) Lechenich, Stabt, ſüdweſtlich vom vorigen. 

9% Bültgen, im rheinpr. Kreife Reuß. 

) Rommerskirchen, jett ein Dorf, am Gyllbach, im gleichen Kreiſe. 

°) Es findet fih Fein ähnlicher Name in ber Gegend. 

) Meurd, Mörs, Stadt und ebemal. Fürſtenthum, früher Graf⸗ 
ſchaft, im rheinpr. Kreife Geldern. 


ol. 468. 


Bol.46b. 


- 


866 1583. In Niderlandt. 


wir a) gerantzioniert und wider ledig worden: und denſelben 
Trommeter der und ledig gemacht, ſchickhe ih zum Mayer uff 
den Hof, daß er in acht Tagen kommen will und fi mit 
und vergleichen, wo nit, fo werden wir ihn mit Mordt und 
Brandt heimfuechen. Alſo ſchickht er gleich am dritten Tag 
den Amptmann von | Grevenbrudd !), ein Stettlin dem Hergogen 
von Gülch zuegehörig, zue und, und ſetzt und ein Tag zue 
Cöln beim Schilt von Gilch ahn, da wol er kommen und 
ſich mit und vergleichen. Uff beſtimpten Tag ziehen wir hinein, 
werden doch am dritten Tag erft verglihden, und hats den 
Bauren bi über Die fünfhundert Gulden koſtet, und wohl 
ſechtzig Gulden darzue im Würkhaus verzehrt tft worden. 
Derielb Hof iſt darnach durch des Wolfe von Erlah Wacht, 
ala Pepport belegert, welche ohngewahrſam mit dem Fewr 
umbgangen , abgebrendt worden. 

Ale ih nun wider in daß Läger khomm, ſpricht mich unfer 
Beldtherr Brave Salentin von Eifenburg ahn, ob id dem Ertz⸗ 
ftift Cöln zum Beften ein Fendtlin Knecht annemmen und bewer⸗ 
ben wol. Als ih mich nun mit Ihr. En. der Beftallumg halben 
verglichen, und eben zuer jelben Zeit die Berlemontifche geurlaubt 
und abdanckht fein worden, dad mir dann zum Beſten befommen, 
hab ich glei meine Bevelchsleut under Ihnen genommen, auch 
in 2 Tagen biß in die 100 Knecht geſchriben, diefelbigen | 
gleich ſtrackhs zum Theil gehn Andernach, zum Theil gehn 
Unckhel?) geſchickht, da es bie Noturft erfordert, dann Doctor 
Berterich mit feinen Frantzoſen ſchon im Stift Mens gelegen. 
Nimm auch den 9. Julii meinen Werg uff Unckhel zue, und 
alfobaldt ih hinkomm, laſs ich die Weiden und andere Böhm 
hinweckh hawen, und wirf ein Schank unden und oben ahm 
Rhein auf, welche zwo Schangen und im Sturm zum beiten 
befommen, dann es wer fonft unmögli zu erhalten geweſt. 


— — 0 — — 


a) Die HS. lieſt: ſeindt wir als wir. CEnweder iſt als 
wir zu ſtreichen oder das nächſte und. 

?) Grevenbroih, an der Erft, Stadt, und Hauptort des gleich. 
namigen Kreiſes. ° 

2) Unkel auf der rechten Rheinſeite. 


1583. Im Riderlandt. s 367 


AI ich die Schang noch nit gahr verfertigt, würbt ich nad 
Andernach beſchriben, bevihl ich Doch foldhes meinem Leütenampt, 
weisen er fich verhalten fol, Als ich gehn Andernach komm, 
Heben mir noch täglich mehr Knecht zue, alfo daß ich in 
6 Tagen faft uff die 200 Knecht zuewegen gebracht. Indem 
Tompt Grave Salmtin von Eifenberg mit zwen Bahnen Reiter, 
fo Nicola Baſta und Eapitant Biafl gefüchrt, und 100 Schüßen 
zue mir gehn Andernach, und werfen oben ahn dem Rhein 
din Schantz auf und ziehen dad Geſchütz hinaus ahn den 
Rhein, und wann dazuemahl | Brave Salentin nuhr ges Fol «7a 
volgt, follten etlih Schiff zue Grundt gefchojden fein morden, 
Mann id hab jenſeits des Rheins Pfehl und Holg von 
Weingarten zuefamen tragen laſſen, die wollt ich angezündt 
haben, dab man die Schiff bei Nacht ſchier fo wohl fehen 
bett könden, ala wanns ſchon Tag mer gemefl. Er hats 
aber nit Gaben wöllen, und feindt alfo die Frantzoſen durch⸗ 
fommen, dad nit mehr dann ein Lordan ift geichediget 
worden, Das Kriegsvoldb aber fo darinn geweſt, and Landt 
gefeßt, und das Schiff zue Grundt gangen, und demnach zue 
Landt nach Bon geſchickht worden. Zue Undhel, da der Rhein 
gar eng, haben fle den grofsen Schaden erlitten. Deromegen 
fie auch verurfaht worden, ſich ahn Unckhel zue reinen. !) 
Als nun D. Berterich mit feinen Frantzoſen tft fürüber pafftert, 
zeücht Grave Salentin wider mit feinem Kriegdvoldh gehn 
Seäten ?) ins Leger und gibt mir 200 Goldtgulden, daß ic 
jeden Knecht ein Boldtgulden uff die Handt geben und fie 
mit meinem Veldtwaibel nad Undhel noch ohnbewehrt und 
ehmgemuftert ſchickhen fol. In der Zeit handel ich mit einem | Bor.azn. 
Kaufmann von Gobleng, der Rothkopff genandt, daß er mir 
82 Mufsteten, 54 Hackhen und 24 SHellyarten zue Taufen 
gibt, und mwürdt der Zölner von Andernach, Hertzog genandt, 
Birg darfür. Alſo ſchickh ih meinen Fenderich nah Coblentz, 
die Wehren abzuholen, und meinen Beldtwaibel zue Wafser 
mit 80 Knechten zu meinem Leütenampt gehn Undhel, alſo 


) Das ift rächen. 
5 Eechtem, im rheinpr. Kreife Bonn. 


808 1583. In Niderlandt. 


daß er bij8 in die 150 Knecht da hat gehabt. Indem Tompt 
Herr Carrl Truckhſäß biß uff die viertaufend flardh und 
nimpt fein Nachtläger in ven nechften Fleckhen, als zue Hanf !), 
Braitbach ?) und Hefter ®), da fle dann gueten Wein gefunden; 
und nimpt ſich denſelben Abenot nichts umb Unckhel ahn. 
Mein Leütenampt aber thut mirs von Stundt ahn zue wilden, 
ſchickht ich gleich ein Metzger uff der Poſt nach Coblentz, daß 
ſich wein Fenderich nit ſaumen fell, ſonder bei Tag und Naht 
fahren, darmit man ihnen zue Hilf kommen. Alſo konwt 
mein Fenderich umb 1 Uhr in der Naht. Dem bevihl ih 
Andernach, und fahr ich fort, Daß ich morgens umb 5 Uhr 
ſchon zue Ling *) Pin geweſt, und dieweil ich zue Lintz kein 
FoL.4se. Schiff Hab überkommen khönden, | fonder fie mit Gewalt darzue 
hab treiben müejsen, jeindt fle erft umb 9 Uhren fampt einem 
Gentner Bulver hinein gebracht worden. Ih hab mic 
von wegen drey Gentner Pulver fo ich und der Hauptmann 
zue Ling uff unfer Trew und Glauben überfommen, allda fo 
lang aufgehalten, biß ich ſolches zuewegen gebracht, dann er 
fih beforgt, er möcht ſolches ſelbs brauchen. In der Zeit 
hat der Rentmeiſter von Nltenwitt ®) auch ein zweyhundert 
Bauren hineingebracht, die doch Feinen fondern Nuten geſchafft 
haben, dann daß die Knecht die Wehren von ihnen genommen 
(dann dad halb Theil khaum bewehrt geweſt), darmit fie dem 
Feindt Widerftandt thun khönden. Alfo bin ih, wie fle den 
andern Sturm angelaufen, hinein khommen, und ein Schiff 
mit Proviant, Pulver und andere mitgebracht, und den Knechten 
wider ein Herb gemacht, und fle das ander Mahl ein Fendlin, 
jo der Rentmeifter von Altenwitt mit ſich [geführt]a), uff die 
Wehr gebracht; welche ihnen b) auch diſe verzagt gemacht, dann 


a) In ber HS. ift bier das Wort gebracht geſtrichen. 

b) D. 5. den flürmenben, nicht denen bie das Fähnlein auf bie 
Wehr gebracht. 

1) Hanf, im Bürgermeiiteramt Ukerath, im Siegkreis. 

? und 3) Rheinbreitbach und Heifter, beide im Bürgermeifteramt 
Unfel im Kreife Neuwied. 

%).Rinz, Stadt, auf dem rechten Mheinufer, Kreis Neuwied. 

6) Altenwieb, im ſtandesherrl. Gebiet Wied in Rheinpreußen. 


1583. In Niderlandt. 869 


dieweil fie vorhin Kein Fendlin gefehen, Haben fle vermuotet, 
jet ihnen a) Hülf zuelommen, | Und feindt diefelbigen Nacht in gor. sen. 
den Fleckhen bliben Ligen, dann fie Weins vollauf gefunden, 
und ungevarlich morgens umb 8 lihren haben fle den dritten 
Sturm angelaufen, welder faſt biß umb 5 Uhr gemehret, 
aber auch nichts erhalten und wider abzogen mit Berluft 
800 Mann, die tobt geſchoſſen, ohn was fonft geſchediget if 
worden. Und Haben zwen Fleckhen Braitbach und Heſter in 
“ Brandt geftedht, und wider nah Bon ihren Weg genommen. 
Alsbaldt fie abzogen, Hab ich erft aus dem Ampt all Tag 
100 Bauren gehabt, und mich ein wenig mit Schanten mas 
beißers verjehen. Indem komm ich dur Schiffleüt in Er⸗ 
fabrung, wie daß Herkog Hanns Gafimir, Pfalggrave, nit weit 
von Franckhenthal, ahm Rhein ein Schiff mit Wein hab ein- 
laden laſsen, daruff ſey auch ein Stodh mit Gelt, und mwerbt 
nach Coblentz gefüchrt werden. Daruff hab ich meiner Sol- 
daten einenb) nad Meng, fo auch ein Schiffmann geweſt ift, 
geſchickht, der iſt uff dem Schiff mit herab gefahren, der c) 
Stockh aber mit dem Belt iſt zue S. Gweer!), den Landt⸗ 
grave Philippfen zuegehörig, abgeladen worden. Als nun daß 
Schiff | mit dem Wein zue Gobleng angelendt, bin ih von gor. 49. 
Stundt ahn dur mein Soldaten berichtet worden, hab ih 
gleich des andern Tags 4 meiner Knecht, jo auch Schiffleut 
geweit, nach Gobleng geſchickht, da der ein ein Beyhel, der 
ander ein Fiſcherſtangen [gehabt], und als fie von Eöln kommen 
und nah Meng ziehen wollten; uff den Abendt, ald man die 
Wacht in der Statt auffüchren thut, fallen fie in das Schiff, 
hawen das Seil ab, und fahren mit fampt dem Schiffmann, 
"fo allein daruff gewefl, darvon. (Ih Hab aber mit vem 
Hauptmann uff Hermerftein ?) ein heimlichen Verſtandt gehabt, 
fonft Hett er das Schiff in Grundt gefchofden). Weldes als _ 
Hertzog Hanns Caſimir erfahren, hat er dan Ghurfürften 
barumb zuegefchriben, und begert, daß er denen von Andernach 


a) D. b. ben Beflürmten. — b) HS. einer. — c) HS. ben. 
1) ©. &oar. — ?) Die alte Reichsveſte Hammerftein, unterhalb 
Neuwied, rechts am Rhein. 
MBürttemb. Yahrb. 1866. 24 


Fol.49b 


Kol. 50a. 


870 1583. In Riberlandt. 


zuefääreib, daß fle das Schiff mit Wein [ihm] wider zueftellen 
follen. Wover fie aber foldyes nit thun wurden, fol er ihnen 
alles, fo fle gehn Eobleng geflehnet, verarreflteren. Uff daB 
Sat der Churfürſt ein Schreiben ahn die von Andernach ab» 
gehn laſsen, darin er Reſtitution begert. Die von Andernach 
fommen mit dem Schreiben zue mir und begehren meines 
Rhats. Ich bevigl ihnen, fie follen dem Ghurfürften wider 
reiben, mie daß | die Herren a) des GErsflifte Cöln ihnen 
ein Hauptmann zue Beſchützung threr Statt gegeben habſen], dem 
Haben fie kein Ordnung zue geben, der habs gethan, und ſich 
darmit endifchuldigt. Uff das fchreibt mir der Churfürft ſelbs 
zue, neben einer Gopei fo Herkog Hanns Caſtmir ahn Yhr. 
Churf. Sn. Hat abgehen laſſen. Alſo gib ich Ihr. Churf. En. 
ein kartze Antwurt, wie daß Herzog Hanns Gaflmir, des Erz⸗ 
ftfts zue Cöln Feindt, deren Ich gelobter und beftellter Haupt» 
mann fey, und mein Aidtépflicht ausweiſen, wo ich meinen 
Feinden ein Abbruch than köndt, ich ſolches zue thun ſchuldig, 
und fey mir leidt, daß der Stockh mit Belt, fo zue S. Gmeer !) 
fen abgeladen worden, nit daruff geweft, und warn ich ihm 
felb8 hett bekommen könden, wollt ih mich nit gefaumbt haben. 

Als e8 nun gegen den Herpft ifl,- kompt Herkog Hanns Ca⸗ 
fimtr mit einem Haufen Kriegsvolckh zue Roß und Fues übern 
MWafsermaldt ?) zue Bon ahn, nimpt etlih Stuckh Geſchütz, 
füchrts Über Rhein, und zeucht nach Teitfch ®), fo bei Cöln, 
über und belegert das Klofter, fo mit Spanninger beſetzt, 
ſtirmbts, gemwinnt® und verbrennts, und ob er wohl Vorhabens 


iſt geweſt, underhalb Cöln übern Rhein zue feßen, biavell 


aber der von Urnberg | ihm mit dem ſpanniſchen Kriegsvolckh 
uff den Dienft gewartet, hat ers underlafsen, und zeudht wider 
nah Bon, des Vorhabens mid zue Undhel heimzuefnechen. 
Derowegen kompt Grave Salentin von Gifenberg mit ſampt 
dem Oberfin Johann Klotten, dem alten, und Johann Klotten, 


dem fjüngern, mit 40 Pferdten zue mir. GEs ligt aber ein 


a) Tie HS. Tief: HEhrm. 
1) Wie oben S. Bar. — ?) Wefterwald. — 9) Deutz, Köln 
gegenüber. 





. 41583. In Niberlanbt. 871 


Mardifleth zwiſchen Bon und Undpel, Königswinter 1) ges 
nandt, welchen Carl Truckhſäß Hat eingenommen, und mit 
2 Fendlen beſetzt. Als fie aber gefehen daß vor Unckhel mit 
Stirmen nichts iſt ausgericht worden, haben fie den Marckht⸗ 
feckhen verlajsen, ihn in Brandt geſteckht, und darvon gezogen. 
In denfelben Fleckhen hat Grave Salentin den Oberften von 
Zindam mit 1000 Schügen gelegt, kham Herkog Hanns Caſimir 
und zeücht uff ein Berglin gleish darbei 4 Stüdhlen Veldt⸗ 
geſchüßg, legt auch 2 Fendlen Teütſche und etlih Schweiger 
zue bewehren daſselbig, darzuo. Nun ligt ob diſem Fleckhen 
uff einem hohen Felſen ein Schloß Trachenfels?) welches die 
meinen innen gehabt, und mit 20 Schützen beſetzt. Von 
diſem Berglin hat man in Fleckhen khönden ſchieſſen, daß fie 
ſich nit wohl haben dörfen blickhen laſden, ſondern ſich das 
Mehrertheils in Kellern haben müeſsen uffhälten. MAILS | der gzol. vob. 
Oberſt Johann Glott, der ölter, ſo dazuemahls ſampt ſeinem 
Sohn und etlich Pfſerdten bei mir zue Unckhel geweſt, und id 
die Gelegenheit ihres Legers erfahren, ſeindt wir denſelben 
Abendt mit 180 Schützen gehn Trachenfels uff das Schloß 
gezogen und morgens ein Stundt vor Tag ihnen in das Läger 
gevallen, die Schilt-⸗ und Schaarwacht todt geſchoſſen, und 
fle übern Berg hinab gejagt, daß ſie mit Müeh und Arbeit 
Ye Sendlen und Stüdhlen haben darvon künden bringen. Es 
bat auch der Oberft Lindaw, fo mit 1000 Schügen in Könige- 
winter gelegen, einen Ufäfall gethon, und dieweil die Reiterey 
dieſer Orten der Weinberg halben nichts hat könden ujärichten, 
haben wir deſto leichter, dieweil wir treffliche guete Schützen 
gehabt, fie zueruckh könden treiben. Alſo feindt fle nachmittag 
wider davon und nad Bon gezogen, allda 4 Studh aus Bon 
von den 12 Apoftel genommen und übern Wefterwalbt jenjeibt 
Rheins bei Andernach das Läger gejchlagen. Und ift Hertzog 
Ferdinandt aus Bayern, unfer Veldtherr, mit dreyen Regi⸗ 
mientern Arenbergifeh, Manriquiſch a) und ded von Lindaw, uff 





a) 95. Marenckhiſch. 
2) Königäwinter, auf dem rechten Rheinufer, im Siegkreis. 
) Drachenfels, zu Königswinter ‚gehörig. 


Sol dia. 


372 1583. In Niderlandt. 


ber andern Selten gezogen, uma) den Paß zue verlegen, wo 
er über Rhein ziehen wollt. Underwege hat Hertzog Gaflmir 
ein Schloß und Glofter dabei, | Eprenftein !) genandt, einge: 
nommen, den Gommifjari Schregel hinein zum Hauptmann 
verordnet, und mit Schweigen befeßt. Als aber baldt daruff 
Hertzog Hanns Caſimir erfahren, daß fein Brueder der Chur⸗ 
fürft mit Todt abgangen, bat er fein Kriegsvolckh mit grojdem 
Unwillen von einander gelafsen, und fein Weeg uff Hachen⸗ 
berg ?), dem Graven von Sein zuegehörig, da er dann bie 
4 Apoftel Hat ſtehn Tafeen, und über den Weſterwaldt nad 
Hatdelberg gezogen. Baldt folddes der Commiſſari Schregel, 
fo in Ghrenftein mit feinen Schweitzern gelegen, erfahren, da 
Hat er das Schloß und das Glofter ufablindern laſſen, und 
wöllen darvon ziehen, bin ich ihme aber und Chriſtoph Planckh, 
Hauptmann, zue Lentzb) mit 200 Schüßen nachgetriben , ift 
er und mit feinen Schweihern gehn Altkirchen °), ein Stättlin 
dem Graven von Sein zuegehörig, endtwichen. Aber fein 
Magen, daruff er fein Beit Hat gehabt, Haben wir abgejagt 


‚ und belommen. 


Baldt Herkog Hanna Gaflmir ufder dem Landt iſt, 
zeucht Hertzog Berbinandt für Buetenfperg *), ein Bergichloß, 
[Hat’8] belegert, angefangen zue beſchießen, aber wenig dar⸗ 
mit ufögeriht, dann er nur Veldtgeſchütz gehabt. Leuftlich 
hat der von Arnberg einen Leütenampt über fein Fendlin 


Vol. vid. gehabt, der fh gar wohl umb das | Undergraben verflan- 


den, dem er Knecht zuegeorbnet, Die in kurtzen Tagen das 
Schloß undergraben, und mit Pulver underſetzt, und [als] alle 
Ding zum Springen verordnet geweſt, hat Hertzog Ferdinandt 
noch einmahl mit-ihnen parlamentiert, haben fie Doch nur Das 





a) HS. und. — b) In der HS. hier ihme wiederholt. 

) Ehrenftein, ehemal. Klofter int Bürgermmeifteramt Neuftatt in 
der Stanbesherrfhaft Neumieb. 

2) Hachenberg, in der ehemal. Grafſch. Sayn-Hachenberg, SAT. von. 

2) Altenkirchen, Hauptort der ehemal. Grafſchaft Sayn⸗Altenkirchen 
am Windbache und der Straße von Frankfurt nach Köln. 

*) Godesberg, jetzt (bekannte) Ruine, über dem Dorfe Godesberg 

Bonn. 


1583. In Niderlanbt. - 873 
Geſpött daraus getriben, und gejagt: „Wöllen wir fpringen, 
fo wöllen wir tanken” a). Daruff Herkog Ferdinandt Bevelch 
geben, daß man Feur geben foll, welches geſchehen, und das 
Schloß über die 60 Schuech breit mit einander übern Berg 
herabgeworfen, daß man biß in Hof hinein hat fehen können, 
daruff gleich geſtirmt, daſſelbig, ob fle fi gleich noch gewaltig 
mit Schieſſen und Steinwerfen gebraudt, einbefommen, und 
alles was darin iſt umbgebracht, ausgenommen der Hauptmann 
welcher mit 2 Gefangenen dem Abt von SHeflerbad ') und 
Gapitani Philipp, fo ein Spanninger, welcher in Teuti if 
gefangen worden, und fonft ihren dreyen uff den Thurn 
kommen. Und hat man die beede Befangene beim Leben erhalten 
wöllen, hat man dargegen denb) Hauptmann verſprechen müeſsen, 
ohne alle Rangion und Enigeltnud uff fregen Fues zue flellen, 
welches auch gefchehen. 

Aldbaldt Guetenſperg iſt eingenommen worden, zeücht 
man für Bon, wöllen aber weder die Arnbergiſche Knecht, 
noch Manrickhiſche Zug noch Wacht | darvor verfehen, biß gol. 52a. 
dag des von, Erlachs Megiment kompt, fo 10 Fendlen 
Rardh if, und bringen 4 halbe GBartaunen, jo der von 
Lotharingen dargelihen, mit ih. Die haben darvor anheben 
zue ſchantzen, und wirft der Oberft Lindam mit feinem Regiment 
jenfeit des Rheins ein Schank uff, fiehrt die 4 Halbe Eartaunen 
darein und den erſten Schuß, den man thut, geſchicht in Herr 
Carrl Truckhſäſden Lofoment, welches im Zollhaus geweſt ft, 
und ſcheüſt im durch den Saal, darin er ſpacieren gangen, 
und ihm ſein aigen Regiment und Wehr, ſo bei einander ahn 
der Wandt gehangen, entzwey. Darüber Herr Carrl fol ge 
jagt haben: jetzt ſehe er daß fein Regiment nit lang werdt 
beftendig fein, wie dann gleich baldt daruff feine Knecht meütiſch 
worden, ihne gefangen, die Statt dem Ghurfürften fampt ihrem 
Herrn, den fe verratben, übergeben, und fih mit 7 Goldt⸗ 


a) Eigentlih wohl: Wöllent ihr; oder wöllen wir und 
dann aber: fo wöllen fie. — b) HS. bem. 

H Heifterbadh, befanntes ehemal. Kloſter, jept ein Hof im rhein- 
preußifchen Stegfreife. 


801.52b, 


4‘ 


874 1583. In Riderlandt. 


guldin abfertigen laſſen, doch daß man fie ſicher aufder dem 
Landt beglaiten thüe. Alsbaldt nur Bon eingenommen würdt, 
zeücht Don Juan Manrickh hinein, und beredt den Churfürſten, 
Daß alle Oberften, die Knecht zue verglaiten, biß über Andernach 
mitzieben müeſſen. In der Zeit blindert er die Stadt ufs, 
ſchickht gange Schiff voll nad Göln, und verkaufts, würbt 
auch noch darüber zu einem Oberfiensfeltenampt des Chur⸗ 
fürftend verordnet }). 

Alfo würbt | ich auch nad Bon beſchriben, und ver« 
meint, dieweil mir der Churfürſt zuegefagt, alsbaldt er Bon 
einbefommen, fol mein Kriegsvolckh das erfte fein, das bes 
zahlt foll werben. Begegnet mir doch das Widerſpihl; 
dann ih würbt vom Ghurfürften zum Don Juan Mann 
rich gerotfen, welcher vermeint, er möll mich mit gelöhnten 
Morten dahin bereden, daß [ih] ohn Heller oner Pfenning 
mit meinem Kriegsvolckh ausziehen fol, da man und doch 
biß uff die 8 Monat Soldt ſchuldig. Alfo Hab ih mich kurtz 
uff meinen Veldtoberſten, Grave Salentin von Bifenburg, 
beruefen, mit demjelben follen fie tractieren, was er mir bes 
vehl, dann ich mein Veftallung von ihme hab, dem woll id 
nachkommen. Alſo Hat man den Commiſſarium Dieterih Dieken 
zue ihm geſchickht gehn Grenjau !), dahin ih dann auch kommen 
bin. Als nun der Commiſſarius was ihm von Mannridh 
bevohlen ift worden, bei Brave Salentin anbringt, vertigt er 
in dermafsen mit kurtzen Worten ab: er hab mid dahin 
vermocht, daß ih ihm das Fendlin Knecht und dem Ersflift 
Köln zum beiten uffgeriht und in der grojsen Gefahr, da 
ſchon ver Feindt alfberait im Anzug geweft, und wann Herr | 


Bo1.53a. Carrl Trudhfäß, welcher uff Die 4000 flardh für Unckhel 


tommen, ehe ih gemuftert oder bewehrt, auch wenig Belt 
empfangen, benfelben a) Blatz erobert hett, dörfte der überig 
THAT des obern Stiftd auch ahn die Weindt; fih ergeben 


+) Am Rande ſteht: NB. Ein fpannifh Schelmenftüdhlin. 

a) HS. derfelben. 

i Burg und Dorf, ehemals auch Herrſchaft, auf bem Wefterwalbe, 
2 Stunden von Jfenburg, naffauifchen, neneftens preuß. Amtes Selters. 


1584. In Niderlandt. 37 


haben, und dieweil er mir Andernach und Undhel zue Under 
pfandt, big ich bezahlt werbt, hab eingefeht, ih mich aber uſs 
Andernach hab thädingen laſsen, köndt ex mier nit zuemuethen, 
daß ich uß Unckhel zieh, ich fen dann zunor bezahlt. Uff 
ſolches hat man glei Commiſſari zue mir geſchickht und mit 
mir der Bezahlung halben tractieren lajsen, und haben die 
Trartation alfo angeftelt, daß faſt ein 2 Monat iſt ange, 
ftanden, ehe wir endtli mit einander feindt zuefriden worden. 
Und iſt Paulus Stor, der zuer jelben Zeit das Yactotum beim 
Churfürſten geweit, uff anderſt nichts umbgangen, dann daß 
er vermeint, er wol mich uföhingern, oder wann ich meinem 
Kriegsvolckh erlaubte außzuefallen, und den armen Undertho⸗ 
nen Schaden geſchehe, er deſto beider Urſach zue mir haben 
‚möchte, wie er mir dann in der Zelt ein gahr ſcharpfes Schrei⸗ 
ben bat zuegefhidht, mit Vermelden: ob ih nun mein Trug 
und Hochmuet lang gnueg getriben hab, jo woll er mid Do 
noch einmahl zuem | Lieberfluß ermahnt haben, daß ich ſtrackhs Fol. 586. 
und in puncto fol ufsziehen, und meinen Weeg nad) Arnfperg !) 
in Weitphalen zum Ghurfürften nemmen. Thue ichs, fey wohl 
und guet; wo nit, wöll er mir Fües machen, wie es allberait 
im Werdh ſey. Alfo Hab ih ihm in Kurg wider zuegeſchri⸗ 
ben: wann id umb den Ertzſtift Cöln nit anderft verbient 
hab dann Streich, und mich aljo bezahlen wöll, ſey ich zue 
friden, er jol nun kommen, ih hab noch etlih Gentner Puls 
ver und guete rebtliche Leüt bei mir, mir wollen aljo einander 
bezahlen, daß die Engel im Himmel ein Fröwd darober haben 
follen. Und Hab ſolches Schreiben Brave Salentin von Gifen- 
burg gleich ſelbs gebracht,. welcher gahr übel darmit zueftis 
den geweit, und wais nit mad er dem Storen gejcähriben bat. 
E83 ſeindt je die Commiſsari baldt wider dageweft und die 
Sachen dahin entſchloſſen, daß wir dem Ghurfürften 1'/, 
Monat Soldt jampt dem Abzug nachlaſsen follen, fo mol man 
und das überig mit baarem Belt besahlen‘, melde auch ge 
ſchehen. Als nun die Knecht abgevandht, das Fendlin von 
der Stang und bezahlt, bin ich nah ng gezogen, allda 


) Haupiſtadt des ehemal. kurkoln. Herzogthums Weftfalen. - 


376 1584. In RNiderlandt. 


Fol.5ta. mita) den Burgern und Hauptmann, | den ich zue thun ſchul⸗ 
dig, abzuerechnen und zue bezahlen, und niemandts mehr bei 
mir gehabt dann mein Gefündt, würdt ich unverfehens zue 
Ling ind Schlofd verarreftiert, und nah Bon zue Wafser ge 
füchrt, da ih dann biß in die zwei Monat lang in das Würg- 
Haus verarreſtiert geweſt. Alsbaldt ſolches Brave Salentin 
von Eiſenburg erfahren, hat er ſolches gleich meinem gn. F. 
und Herrn zuegeſchriben, welcher den Fabian Poſtbotten 
zue Ihr Churf. Gn. meinethalben, daß ich des Arreſts halben 
möcht endtlediget werden, geſchickht. Hat Stor darüber zuer 
Antwurt geben, ich hab lang gnug mein Hochmuet zue Unckhel 
getriben, er muͤeſs mich nur lang uffhalten, biß daß ichs zum⸗ 
theils verthüe, was ich im Stift Cöln verdienet hab. Alſo 
bin ich lezſtlich in die Cantzley beſchickht worden, und iſt dar⸗ 
bei geweſt Wolf von Erlach, Licentiat Kurtzrockh von Ander⸗ 
nach und ein Secretarius. Da iſt mir fürgehalten worden: 
es hab ſich ein Miſsverſtandt in etlichen Reden, fo ſich aber 
nit befunden, zuegetragen, darumb ich fen verarreftiert worden, 
wann ich aber die Kauft von mir geb, daß ich ſolches nit 

dol.dap. rechen wol, mög ich meiner Gelegenheit nach Hinziehen. | wo ich 
bin wöll. Da ich aber repliclert: wer den Spott, jo mir fär 
meine trewe gelaifte Dienft und Uncoflen, der mir ſeidthero 
uffgangen, bezahlen werbt, haben fie mir zuer Antwurt geben, 
ich müeſd folche® beim Churfürſten ervordern, und dieweil Ihr 
Churf. Gn. mir no biß uff die 700 fl. ſchuldig, hat Ihr 
Churf. Gn. in Beiſein . meined gn. F. und Herrnd mich zue 
bezahlen, ala er lezſtlich zue Stuetgarten geweſt, verfprochen, 
ich fol Ihr Churf. Gn. nur ein Verzaichnus überjhicdihen. 
Alfo bin ich heruffer gezogen, le Winter zue Stuetgar- 
ten gebliben. 

Gegen den Früchling Anno ıc. 85 bin ih mit Grave 
Geörgen von Weftenburg in randhrei zogen und haben 
unfern WMufterblag zue Novio Lompon!) im mein Landt?) 


a) 96. fall: wir flatt mit. 
1) Novillonpont, zwifchen Diebenhofen, Thionville, an der Moſel, 
und Stemai, an ber Maas, im ehemal. Lothringifchen, vgl. bad Ne: 
gifter. 7) Vgl. ebenfalls. dad Regiſter. 


1585. In Frandhreid. - 877 


gehabt, und iſt der Herzog von Gwiſe unfer Veldtherr 
geweſt, Betſtein, Otho von Plato und Ernft von Mandes- 
law. Alſo feindt wir forigegogen, und bei S. Michael), 
ein Glofter, über die Maas, über die Scampani?), uff Scal- 
Ion®), Sans *), Ara 6), Böurgoni 9), Fontanblon?), Noſchan ®), 
das es den 26ten Bruckhen hat a), darnach uff Schiuouil 
a Due Gloßſse, welches unſer Knecht eingenommen nnd uſsge⸗ 
blindert haben, darnach uff Efpernon?), Brudenai!®), Da feindt Bol. 55a. 
Die Knecht meitifh worden, und den Oberften dahin gezwungen, 
dag er ihnen 2 Monat Soldt, die er ſchon in feinem Loſo⸗ 
ment gehabt, für voll und nichts abgezogen, hat geben müefsen. 
[3u] Aftenat !!), fo ein ſtarckhen Paß über Die Mas hat b), da 
tft der Oberſt mit allen Bevelchsleüten, von den Knechten ges 
zogen; und haben die Knecht über den Paß wöllen kommen, 
haben fie das Belt für die Wehren müeſsen heraus geben, 
fampt etlich der fürnembflen Meutmacher, welchec) der von Gwiſe 
zuem Theil erhenckhen und fonft richten hat laſſen. Darnach 
feindt wir heraus in das Landtd) Lützenburg gefüchrt; da 
Haben wir die Knecht abgedanckht. Da hat der Kaberlott mit 
etlichen Pferdten uff und geftraift, und was er erwiſcht von 
Knechten, die hat er blindern, zuem Theil auch tobt ſchieſsen 
laſſen. Alfo iſt Bomhawer, Jochim Greif und ich glüdhlich 
zue Trier ankommen. Als wir ein zeitlang da fill gelegen, 
bin ih nacher Franckhfurt, dieweil id von Caſpar von Schom- 


. 8) Diefer Satz: das es bis hat ift mir rein unverftändlich und 
gleich den nachfolgenden beiden Namen, offenbar verdborben. 

b) Diefer Zwiſchenſatz: „fo ein bis bat” ſteht in ber HS., 
in Folge einer Verwechslung ber Zeiten, widerfinnig, nad bem Satze: 
da iſt ber Ober — bis Knechten. 

ec) 95. welder. — d) HS. Landts. 

1,©. Michel, Mihel, Mibiel, am rechten Maasufer, einige 
Stunden oberhalb Verdun. 

2) Die Champagne. — 3) Chalons fur Marne. — ı Een? fur 
Seine ober Donne? — 3) Arci8? — ©) Unermittelt. — ) Fontaine⸗ 
bleau. — 9) Nogent fur Seine oder le Roi? — ) Epernon im Dep. 
Eure et Loire, Arrond. Chartres, Cant. Maintenon? — 1°) Uner⸗ 
mitteli. — !') Stenai, an ber Maas, (älter Aſtenai, „Zu“ iſt eigent⸗ 
lich in Aſt. ſchon enthalten). 


x 


- 878 1585. [In Frandreich.] 


Fol. 55b. 


berg Bertröftung befommen, daß gewis uff den Briehling wie 
der ein Regiment foll in Franckhreich gefüchrt werben. 

Alfo bleib ih allda den Winter, und fompt | uff den Frie⸗ 
ling in der Mitfaflenmefs der Oberſt Friderich Beh von 
Scharpffenſtein und bringt mir Schreiben vom Caſpar von 
Schomberg, fpriht mid darneben ahn, wann ich Luſt hab 
mit ihm zue ziehen, dann er fol ein Regiment Knecht in 
Franckhreich füchren, woll ex mir ein Hauptmannichaft geben, 
welches ich ihme verfproden. Und ob er wohl vermeint, er 
werdt dad Laufgelt gleih zue Franckhfurt empfaben, ift es 
doch eingeftellt worden, und er uff Oftern zue Metz zue em⸗ 
pfahen beſchaiden worden. Welches fi Doch fo lang verweilt, 
dag Adolph Wernder von Themar, Jochim Greiff, Bomhawer 
und ih das Laufgelt erft am Pfingfimontag empfangen haben. 
Und ob ihnen wohl der Mufterplag zue Walderfang !) ift er⸗ 
nennt, wie wir Dann unfer Knecht dahin beſchaiden, ifl er Doch 


wohl drei Tagreifen weiter hinein in Franckhreich under der 


Fol. 56a. 


Grenj von Ligorj?) Gebüet, gelegt worden, da wir nit vihl zum 
Bellen und die Knecht mit Müch und Arbeit biſs zuer Muſte⸗ 
rung aufgehalten haben, Nach ver Mufterung hat man uns 
in Gasgonien füchren follen.. Als wir nun morgens [nah] La 
Charite *) über die Lahr*) ziehen follen, Tompt am Abenbt 
vom König Bevelch, aljo daß wir wider zuerudh und auf 
Hochburgundt zue feindt gefüchrt worden. In der Zeit hat 
der Owiſe Dfsona®) belegert, | und begert 3 Fendlen von 
unferma) Regiment, welches ihme der Oberſt bewilliget, dar⸗ 
under meind aud geweſt if. Den erſten Abendt, da wir dar⸗ 
für kommen, ſchieſſen fle gewaltig mit groben Studhen in 
unfer 2eger, haben aber doch nit fonderd grojsen Schaden ges 
tbon. Es iſt auch ein fol ungeflümm Wetter etlih Tag ger 


a) Die HS. Tief: 3 Fendlein underm. 

1) Malberfang, Valderfange, ehemal. Stadt, jest in ——— 
unterhalb Saarlouis, an der Saar, in Rheinpreußen. 

) Unermittelt. 

3) La Charite auf dem rechten Ufer der Loire. — *) Die Loire, 

5) Auffonne, Auronne, an ber Saonne. 


1587 und 1588. Im der Marggravefchafft, 379 


wer, dag mar mit dem Geſchütz nichts Hat verrichten könden. 
Indeß ergeben fie fi dem von GOwiſe, welcher dad Schloß be- 
fegt, und und wider mit den 8 Fendlen zum Regiment, fo nit. 
weit von Troia in Scampania!) uff denfelben Dörfer gelegen, 
geſchickht. Dieweil wir aber nit vihl zum Beften, fonder die 
Bauren alles in die Dörfer geflehnet Haben, bin ich zum 
König unfer Bezahlung halben gehn Paris geſchickht worden. 
Alſo bin ich nit lang zue Paris gelegen, ſonder baldt beim 
Veldtmarſchalckh Caſpar von Schomberg Audientz gehabt, die 
Sachen beim König angebracht, und mir einen Commiſſarium 
Monfter de Dintawil zuegeben, weldher mit mir nad dem Xi» 
ger gezogen, und unjer Bezahlung halben mit und tractieren 
follen, welches auch geſchehen. land feinbt wir von Troia uff 
MWittenj?), Schamon”) und in Lottringen geführt. Da Hat 
man und nit weit von Nicolai Port *) | geurlaubt, abgedanckht Fol. dob. 
und bezahlt. Alfo iſt Hauptmann Themar und ich uff Blanden«- 
burg), Raufman Sarbrudhen®), Pialgburg ?), Zabern®), da wir 
den Bomhawer wider angetroffen, und nah Straßburg mit 
einander, die Weyhennachten da ſtill gelegen, und darnach nad 
Stuetgart gezogen. 

Alſo Bin ih den Tin Februarii Anno 1587 von 
meinem gnädigen Fürſten und Herrn in Beflallung angenom- 
men worden, doch mit dem Vorbehalt, wann ein Zug an 
geht, ich ſoll nit uffgehalten werden. Anno 1587 den 11ten 
Junii HM Wolf Dieterid von Gemmingen, Vomhawer und 
ich abgefertigt, 3 Fendlen Knecht anzuenemmen und zue wer⸗ 
ben zue Beſchützung der Mardhgraveichaft?) von megen etliche 


1) Troyes, in der Champagne, an ber Seine. 

2 und 3) Bitry le Frangais und Ehanmont, beide an ber Marne. 

9 S. Nicolad, früher Port S. Nicolas, an ber Meurte, fübs 
ih von Nancy, an ber Landftraße nach Lüneville. 

55 Der deutſche Rame für Blamont, an ber Bezouze, zwiſchen 
Lüneville und Saarbrüd. 

° Kaufmann » Saarbrüd, der ältere beutfche Name der Stabi 
Saırbrüd oder Saarbourg, zum Unterfchiede von bem an ber Straße 
nach Meb liegenden Saarbrüd (in Rheinpreußen). 

? und ®) Pfalzburg, auf ber Höhe der Vogefen, unb Zabern, 
Saverne, aber Parid-Straßburger Straße. — °) Baden. 


880 1591. Zue Engen da man bad Schloß eingenommen. 


Kriegsvolckh, jo in Franckhreich Haben ziehen wöllm. Und ' 
iſt und bei Sraben!) ein Mufterblag verordnet worden. Aber , 
wir feindt ehe wir gemuftert worden, wider abgevandht und 
Hat allein Wolf Dieterih von Gemmingen fein Fendlin ges 
richt und etlih Monat Dienft gehabt. Anno x. 88 bat mein 
gnädiger Fürft und Herr, Herr Ludtwig, Hertzog zue Wür⸗ 
temberg, als die Frantzoſen und Lotharinger ein Einfall in 

80L.57..die Graveſchaft Mümpelgart | gethon, ein Regiment Knecht 
von 7 Fendlen und jedes Fendlen 500 ſtarckh, und alſo das 
Regiment 8500 ſtarckh angenommena), darüber Oberfter iſt 
gerveft, Veit Schänawer von Straubenhart, und hat ein Fend⸗ 
lin Knecht darzue gehabt, und ich Oberfler-keütenampt und 
auch ein Fendlin Knecht; Hauptleit: Bernhardt Grimmeiſin, 
Leönhardt Bomhawer, Adolph Wernher von Themar, Jochim 
Never, und Bernhardt Niechter, und Haben den Mufterblag 
zue Malſch?), Langenſteinbache) und Derdingen *) gehabt. Als 
aber die Feindt wider ſeindt davon zogen, hat man und beim 
Aflperg?), ald wir den dritten Monat gedient, wider abge 
danckht. 

Anno x. 91 im Früeling haben wir mit 3 Fendlin Knech⸗ 
ten, darüber b) Samuel von Reiſchacher Oberfter und ich Ober- 
flersLeütenampt und Hauptmann Brimmelfsin und Bombawer, 
jeder ein Fendlin Knecht, fampt etlichen Pferden, morgens zue 
Engen®) vor Tags das GStättlin und Schloß uß Bevelch der 
Kay. Maytt. überfallen, Herrn Gonradten von Pappenheim 
gefenlih angenommen, gehn Tybingen gefüchrt, und daß 
Kriegsvolckh wider abgevandht. | 


a) Die HS. lieſt überflüffig und flörend: ifi angenommen 
worden. — b) Die HS. lieſt, flatt darüber: Satber oder 
®atber.- 

) An der Pfinz, norbweitlih von Bruchfal. 

3—4) Mali, zwiſchen Bruchfal und Heidelberg, Langenfteinbach, 
zwifchen Ettlingen und Pforzheim, Obers und Unterdertingen, nörblich 
von Maulbronn, früher ſämmtlich zum wirtembergifhen Klofteramte 
Maulbronn gehörig. Jetzt gehören bie beiden erflen.zu Baben. 

8, Hohenasberg nebſt Dorf Asberg, O.A. Ludwigsburg. 

— Engen, an der Straße von Schaffhaufen nach Tuttlingen, in 

n 


1592 u. 1593. Wegen Eifäß. 1594. Fürftentag zue Hailbronn. 881 


Anno 1592, als die Lotharinger Haben einen Ginfall goL sm. 
im Elſas gethon, Hab ich aus Bevelch meined gnädigen Fürften 
und Serrend 400 Knecht beworben, darüber zue Hauptleüt 
gehabt, Johann Hemmingern von Tybingen, fo zue S. Geörgen !) 
und Niclaus Wilmandtiger von Ravenfpurg, fo zue Kntebiß?), 
uff der Steig, uff dem Schwarkiwalbt gelegen. Ald aber [die] 
Zotharinger wider abzogen, hab ich fie, als fle ein Monat 
gedient, wider abgedandht. 

Den 10ten Octobris Anno ıc. 92 bin ich zum Obervogt 
gehn Leönberg ®) angenommen und hab darneben ein Beftallung 
uff ein Hauptmannfhaft, auch Infpertion über Ihr. Fürſtl. On. 
Heuſer bekommen. 

Den Tten Auguſti Anno ıc. 98 iſt unſer frommer Herr, 
hochlöblicher und chriſtſeeliger Gedechtnus, zue Stuetgart im 
Schloſo feeliglih endtſchlafen, deren Seel Bott gnädig und 
barmhertzig fein wol. Amen. 

Den Sten bin ich in der Nacht gehn Stuetgart. ernorbert 
und nad der Wiehl *) geſchickht worden. Alſo hab ich das 
Haus in Herkog Friverih Nahmen eingenommen, Ihr. F. On, 
den Hauptmann | fampt den Knechten in die Pflicht genommen, Fol. 58a. 
und das innbehalten, biß ich von I. F. Gn. abgefordert und 
Samuel von Reiſchach ahn mein ſtatt iſt verordnet worden. 

Den 18ten Martit Anno ⁊c. 94 iſt ein Fürſtentag zu Hell» 
bronn gehalten worden, und feinbt da geweſt der Ghurfürft von 
Haidelberg, Marggrave Geörg Friderich von Onſpach *) Marg- 
grave Ernſt Friderich zue Baden und Durlach und mein gnädiger 
FZürft und Herr. Ale wir nun etlih Tag da ſtill gelegen, 
und jeder wider feines Weegs gezogen, iſt 3. F. On. uff den 
Alperg, den Hauptmann fampt den Knechten in die Pflicht 
genommen, und alfo im Landt alle Vöſtungen befihtiget und 
beaidiget. Lezſtlich if I. F. Sn. gahr ein gnädiges Schreiben 
von der Röm. Kay. Maytt. zuelommen, darin Ihr. Kay. Maytt. 
begert, daß 3. 5. Sn. felbs in der Perfon gehn Regenipurg 


1) ©. Georgen auf dem Schmwarzwalbe, früher zu Wirtemberg 
gehörig. — Der Kniebis, bei Freudenſtadt. — 9 Leonberg, O.A. 
Stuttgart. — 9 Hohentwiel, jetzt in Trümmern. — °) Ansbach. 


* 


882 1594. Uff dem Reichätag zue Regenfpurg. 


fommen wol, weldes I. %. Gn. bemilligt, und gleich darauf 
50 Schügen von Mümpelgart gehn Stuetgart Hat ervordern 
laſſsen, dieſelben in viohlbraun Sammet Heiden und fie mit 
uff den Reichstag genommen. 

Alfo ſeindt wir den 18ten Junti zue Regenfpurg, ungevahr⸗ 


Bot. sn. lich mit | 700 Pferden, Raiſige, Gutſchen und. Wagen, antom- 


men. Darunder jeindt geweit: Fürften, ein junger Pfaltzgrave; 
Graven, Herrn und nom Abel biß uff die 185. Alsbaldt aber Ihr. 
F. Sn. bei Ihrer Maytt. Audieng gehabt, feindt gleich daruff über 
die 150 Pferdt wider zueruckh geſchickht worden, und von Tags 
zue Tags etlichen erlaubt, die wider zue Haus ſeindt gezogen, alfo 
dag wir lezſtlich nit vihl über Die 300 Pferdt mehr im Fuoter⸗ 
zevel gehabt haben. Als nun Ihr. &. Sn. biß in die 6 Wochen 
allda gelegen, hat fle von Ihr. Maytt. Erlaubnus heimzueztehen 
überfommen; darneben Ihr. Maptt. bevohlen, daß fle ein oder 
2 Kriegöverftendige wollte allda Iafsen, die neben andern Chur: 
und FürftensBefandten ein Beitallung der Ritter und Knecht 
ſollten helfen begreifen. Alfo tft der Oberſt Heinrih vom Stein 
und ich darzue verordnet worden. Indem zeücht Ihr. F. Gn. 


den 2dten Julii von Regenfpurg, und werden mir gleich den⸗ 


Fol. 598. 


felben Morgen in Rhat ervordert, und hat von Ihr. Maylt. 
wegen die Propofition gethon Grave Ludtwig von Lewenſtein, 
und zue Belitender gehabt ein Herrn von Hofkirchen und des 
Reichs Pfenningmeifter Zacharias | Geitzigkhöfler. Uff die Pro» 
yofition haben Die Deputterte ein Abtritt begert, und fi in 
Kurg einhelliglih dahin endtſchloſſen (dann Feiner hat gem 
den Fuchs beifden und den Ungunft von Reitern und Knechten 
uff fih laden wollen): dieweil das Mehrertheils der Chur: 
und Fürften-Abgefandten allberait hinweckh und das grofde 
Werckh, ald Die gange Reichscontribution, Ihr. Maytt. ver⸗ 
trawt, warumb im wenigften in Ihr. Maytt. ein Miſsver⸗ 
tramwen follt gefeßt werden ), follte ſolches wohl büllich in pleno, 


als alle Geſandten noch beifamen geweft, angebracht fein worden. 


Und Haben uns alſo audgeredt, daß Ihr. Maytt. mit unfer 


1) Die HS. ſchiebt Hier unrichtig und ein. 


1595. Uff dem Kraistag zue Um, 888 


Entſchuldigung zuefriden und ein jeder feiner Gelegenheit nach 
Hat mögen fortziehen. 

Anno 1595 iſt uff Ihr. Maytt. Begehren durch beede 
ausfchreibende Fürſten Cofteng und Würtemberg ein Kreistag, 
den Hten Martit zue Ulm zu erfcheinen, ausgeſchriben worden, 
darzue hr. F. Gn. Herrn Dr. Martin Aichmann, Ganpler, 
und mid darzue abgefertigt. Allda feindt Die kayſeriſche 
Commiſſarien Herrn Rudolph Grave zu Helfenſtein, der von 
Zandenberg, Landt⸗Commenthur zue Allſſchhauſen !) und 
Zacharias Geigigkhöfler, des ReichsPfenningmeiſter, und vol. vob. 
hat Geitzigthöfler proponiert, und von Ihr. Maytt. wegen 
begert ein Regiment Knecht von 4000 Mann, darunder 2000 
Doppelſöldner, 500 Mufscetierer und 1600 Schützen ſein 
ſollen, der Krais uff ihren Coſten den zuekünftigen Sommer 
im Beldt zue underhalten. Welches, ob es gleichwohl ein zeit- 
lang hart gehalten, ift e8 doch lezſtlich bemilliget worden, dar⸗ 
neben der Abſchid gemacht, daß die nachgeſetzte Kriegsräth uff 
den Iten Aprilis wider zuefamen kommen und ſich berath- 
ſchlagen, was man für einen Oberſten Commiſſarium und 
Hauptleüt gebrauchen wol. Als man nun den erften Aprilis 
zue Ulm im Rhat zuefamen kommen, fein 8 Oberſte in der 
Wahl gemweft, als: Herr Marquart von Königkeckh, Alerander 
von Schwendi, und Hanns Caſpar von Schönaw. Go tft 
Doch vermuotet worden, daß der von, Köonigseckh folches, dieweil 
er bayerifcher beftellter Oberſter ift, nit annemmen werbt: {fl 
die Sachen feinethalben eingeflellt worden. Alerander von 
Schwendi hats abgeihlagen, mit dem Yürgeben, daß er in 
20 Jahren kein Zug gethon, alfo daß er dad Kriegsweſen 
von Newem lehrnen müeiste, verhoffentlich, man werdt alſo 
mit difer Entſchuldigung zuefrivden fein. | Alfo ift Hanns Gafpar Fol. 608. 
von Schönaw Oberfter worden, fein Zeütenampt, jo barneben 
2 Fendlen gehabt, Herr Johann Friderich, Freyherr zue Mörs⸗ 
purg, und Hauptleüt Etteleckh von Reiſchach, Jochim Bechtoldt 
von Roth, Hanns Walther von Faubach, Hanns Jacob Fürſten⸗ 


I) Alts⸗, Altſchhauſen, im heutigen wũrtlembergiſchen DU Saul⸗ 
gau, ehemalige Deutſchordenscommende. 


884 1595. Uff dem Kraistag zue Ulm. Nah Wien. 


berger, Hauptmann Hutler, Lucas von Sanid und Hauptmann 
Fetz von Coſteng. Als man fih nun mit dem Oberſten 
der Beftallung halber verglichen, hat man ihme 4000 Thaler 
zum Laufgelt verordnet, und ſoll mit feiner Anzahl Knechten 
den iten Aprilis uff dem Mufterplag erfcheinen. Und if 
Alerander von Schwendi und ib, Burdhart Stickhel, zue 
Gommifjarien [beftelt worden] und jeder monatlid) mit 400 fl. 
zuer Beſoldung underhaltena), 100 Gronen zur Ausrüftung; 
und die Stundt wann wir. von Haus ziehen, fol ſolches ins 
Crais Goften biß die Befoldung angeht, geſchehen. Wann 
wir auch ind Crais Nahmen aufser dem Läger verſchickht, ſoll 
ſolches ins Grais Coſten; warn man die Knecht ſchon urlaub 
und abdanckht und wir mit der Bezahlung und Abrechnung 
des Pfenningmeifterd noch lenger allda verharren müeſsen, ſoll 
und unſere Befoldung neben der Liferung, fampt einem gangen 

or.em. Monat zum Abzug, (de doch den Knehten | nur ein halber 
Monat fol) b) geben werden. Alſo haben den 16ten die Knecht 
dem Graid den Aidt erflattet, den 17ten gemuftert, den 18ten 
mit den, Knechten abgerechnet, und fie bezahlt, und iſt dazue⸗ 
mahls monatlich uffgangen 38980 fl. 

Alſo Hin ih fampt dem Oberſten⸗Leütenampt mit den 
erften 2 Fendlen den 19ten Aprilis zue Elchingen !) aufge 
felgen und den 17ten glüdlid und wohl zue Cloſter New⸗ 
burg ?) ankommen. Allda wir fo lang verharrt biß das gange 
Regiment, jo zue Nuſedorf ®) gelegen, zuefamen kommen. 

Den 27ten haben wir beede Gommifjarien bei Ihr. F 
Gn. Ertzherzog Mathias von Oeſterreich, als er aus ber 
Meſs gangen, in Beifein Herr Grave Carrle von Mannsfeldt, 
Palfi Ungnaden im Vorgemach Aubieng gehabt, und bei der⸗ 
jelben ſovihl erhalten, daß wir 8 Tag allda mögen ftill Ligen, 


a) D. i. jeder monatlid 400 fl. Beſoldung erhalten. 

b) Die HS. hat die zweite Klammer vor foll. 

1) Elchiugen, Ober⸗, Unter⸗), einige St. unterhalb Ulm, auf 
dem linken Donauufer, in Baiern. 

’) Kloſterneuburg, rechts der Donau, nahe bei Wien. 

*) Nußdorf, ebenfalls rechts der Donau, unter bem Kalenberge, 
bicht bei Wien. 


1595. Ins Ungerlandt. 886 


biß ſich jener uffs beit, jo er köndt, mög ins Veldt ſtaffieren, 
darnach bei Brave Garrlin zue Morgen geisen und luſtig 
geweft, und uff den Abendt wider ind Leger gezogen. 

Den Iten Tag Mali feindt wir mit dem Regiment dur 
[die] Statt zum Burgthor | Hinein und zum Kreiterthor wider dol. bla. 
hinaus, und das Nachtläger zuer Schwechat!) gehabt, den 
andern Tag zue Brudh an der Leitter ?), den dritten zue Hil⸗ 
kirchen °), allda wir 83 Tag ſtill gelegen, den Tten gehn Alten- 
burg *) und den sten gehn Wilipurg’). Da haben wir ein 
Schantz biß ahn das Morad aufgewerfen. Den 9ten bin td 
auf einer Gutſchen, von wegen des Gelts in einem Tag bi 
gehn Wien gefahren, allda ein Tag ſtill gelegen, und den 
11ten gehn Hillkirchen, Da das Leger von Altenburg wider 
zueruckh gezogen, mit dem, Bfenningmeifter Balentin Funckhen 
ahnkommen a). Allda hat Grave Garrl über ein Arm der 
Thonaw ein Schiffbrudhen ſchlagen Iafsen, und durch ben 
Waldt ein Weeg hawen, und wider ein Schiffbruckhen, darmit 
wir in die grofßde Schitt kommen könden, zue machen ver⸗ 
ordnet. Alſo ſeindt [wir] den 18ten aufgebrochen, über die beede 
Schiffbruckhen und bei Simerein ®) in der grofsen Schitt unſer 
Leger geichlagen, ein Tag da ſtill gelegen, darnach nad Go⸗ 
morra gezogen und Den 19m allda ankommen. Allda iſt 
der Oberft Hannibal von Rottenaw mit ſeim Regiment zue 
uns kommen, darunder Reichaw Hauptmann if geweien. Da 
hat Brave Garrlin den erflen Kriegsrath gehalten, und ein 
Bruckhen über | die Waag geſchlagen, darmit [man] der unfern Hol. siv. 
Auſchlag deſtoweniger vermerdhen köndt, Big man alle Prä- 


a) HS. fallh: bin anfhommen. 
ı) Schwedhat, rechts von dem gleihbenannten Fluſſe, ſüdöſtlich 
von Wien. 
?) Brud, an der Leitha, an ber ungarifhen Grenze. 
3) Hilfichen? ob Nikolsdorf, ebenfallß an ber Leitha, zwifchen 
bem vorigen und bem folgenden. 
*) Ungarisch Altenburg, an der Leitha, in ber Geſpanſch. Wieſelburg. 
°) Wiefelburg, fübweftlich von Altenburg, in derſ. Gefpaufchaft. 
°) Sumarein, Schomorin, Sömmerein, ſũddſtlich von Preßburg. 
Württemb. Jahrb. 1866. 25 


886 1595. Im Ungerlandt. 


parationen zuer Schiffbruckhen gehörig zuefamen Bring. NIS 
nun alle nothwendige Saden, fo zuer Schiffbrudhen gehört 
haben, feyen ankommen, feindt wir den 22ten mit fampt dem 
Tag über die Schiffbruckhen, fo äber die Thonaw iſt gefchlagen 
worden, gezogen, und under Dodis !) Hingezogen und 2 Stunbt 
davon den Nachtläger gehabt. Morgens ift Brave Carrlin 
früch mit der Cavalaria und etlichen Schützen wider zuerudd 
und uff Dovis, doch fi baldt widerumb gewendt und nad 
Gran ?) gezogen. Seindt aber diefelben Nacht weder Knecht, 
noch die Wägen ind Läger kommen, fonder erft gegen Tag, 
da haben wir Graan gleich vor und gefehen. Als nun die 
Knecht ein Weil ein Haft gehabt, ſeindt wir den 24ten ſtrackhs 
für Graan gezogen, dasſelbig berendt, S. Thomadberg ?) ein- 
genommen, ein Schang darauf gemacht, dad Geſchiütz darauf 
geftellt, und der Belegerung ein Anfang gemacht. : &8 Haben 
au die Türckhen gleich das Ratzenſtettlin *) verlafsen, wel⸗ 
he wir zue unferm Vorthel eingenommen und daſdelbig be» 
Tor. a. fehl. Blei | daruff hat Brave Garılin ein Schang aufmwerfen 
lojten, und das MWafserftettlin °) befchtefsen Iafeen, deſb⸗ 
gleihen in der Infel, da ein Arm ahn der Thonaw ahm 
Waſserſtettlin Herfleufet, iſt Boch nit breit, ein Schank aufe 
werfen, Studh barein füchren und 2 Orten beſchieſsen lafsen. 
Dieweil es aber ein ftardihe Palanckha gehabt, tft wenig dar⸗ 
mit aufögericht worden. 

Den Sten Junit Hat Grave Carrlin ein Sturm ange 
ordnet, und iſt Hanns Jakob Fürſtenberger mit ſeim Fendlin 
zum Sturm verordnet worden, aber nichts ausgericht (war 

. auch ein unnothwendiger Sturm), dann daß wir vihl guet 
Leüt verlohren und mit Spott abziehen müejsen. Ind if 
der Oberſt Anthoni von Sri verlohren, daß niemandts weift 
wo er hin kommen, Oberfi Greis in Kopf gejchofsen, Haupt⸗ 


— 





1) Totis, ſüdöſtlich von Komorn und in ber Geſpanſchaft K. 

2) Stan, an ber Donau, in ber Geſpanſchaft dieſes Namens. 

2) Gin Etabttheil von Gran, dem Domcapitel daſelbſt gebörig. 

%) Die Raipenftabt, ebenfalls Theil von Gran. — °) Die Waſſer⸗ 
jtadt, weiterer beſonderer Stadttbeil. 


159. Im Ungerlanbt. 887 


menn Nichhter, Brave Carrlins eilih Junckhern, darunder 
meins Mitcommiffart Sohn, fo auf Grave Carrlin gewartet, 
erfhofsen worden. Uff ſolches hat man mit dem Geſchütz ge⸗ 
waltiglich ahns Schlofs '), ald wohl ahns Stettlin angehalten, 
alfo daß fie lezſtlich kein Studh mehr im Schloſs haben 
Brauchen könden. An dem kompt der Oberft Herr Depfht 
mit feinen 10 Fendlin au ahn. Dem würdt fein | Quatter sole. 
Hinder S. Ihomasberg ahm Weinberg geben. Und dieweil 
fi täglich etlih Balleren uff dem Thonawerſtrom fehen laſsen, 
würt Grave Garrlin verurfaht, daß er 2 Schantzen machen 
[aſſen, die eine] uff der Graner Seiten, und dieſelben mit 
eiligen Studhen grobes Geſchizes und mit 4 Fendlin vom 
Detzkhiſchen Regiment uffwerfen und barein legen, und uff der 
andern Seiten der Thonam ein gleichförmige Schang doch mit 
Ungern, daß aljo dem Türdhen der Thonawerfirom veriperrt 
würd. Es würdt auch alsbaldt Herr Palfl mit etlichen 
Kriegsvolckh für Borhern ?) geſchickht, welches Ort fie belegern 
ſollen. Dieweil aber Feürwerckh hinein geworfen, und daſselbig 
angangen, und aljo überhandt genommen, haben fle die Vöſtung 
verlafsen müeſſden. Und obmohl etlih uff Graan kommen, 
feindt doch dad Mehrertheils eindtweder nidergehawen, ver⸗ 
bronnen, oder in der Thonaw erſoffen, alſo daß gahr wenig 
darvon kommen, ber Marckhifleckh allerdings eingerijsen und 
was nit verbronnen, gejchlaift worden. 

Indeß kompt Zeitung, vote Daß der Wafcha von Ofen, eindt⸗ 
weder Graan entjegen, oder mehr Hülf hinein zue bringen Vor⸗ 
habens. Auf das würdt | Brave Barrlin verurfacht, feine Sachen gor. 000. 
deſto beider In Achtung gue Haben. Laſt deromegen uff ein ſpitzi⸗ 
gen Berg, uff welchem man mit dem Geſchütz in unfer Leger gro» 
ſsen Schaden thun könden, auch ein ſtarkhen Schangen aufwerfen 
und mit etlichen Studhen und mit einem Fendlin Knecht von 
NRottenawiſchen Regiment befegen. In zweyen Tagen darnach 
Tompt der Waſcha über die 20000 ſtarckh, und thut fein 


N) Das Schloß, weiterer Stabttheil, auf hohem Felfen über ber 
Bafferftabt. — 2) Gokharn, Gran gegenüber liegender Ort, eigentlich 
eine Borflabt. 





ol. 63h. 


388 1595. Im Ungerlandt. 


erften Angriff ahn unfer Schang, würdt aber dermaſsſsen abs» 
getriben,, daß er darvon abziehen, und ein Stundt darvon im 
einem Thal fein Leger ſchlegt. Morgens in aller Krüch mat 
er und ein Lermen. Grave Garrlin Taft die Knecht in bie 
Wöhr mahnen und die Schangen legen, und zeit er mit 
etlichen Pferdten hinaus, laſt aljo die Ungern, bijsweilen die 
Golnitifge Reiter mit ihnen ſcharmitzlen. Und obwohl der 
von Hohenlohe ſtarckh angehalten, daß man ihm mit feinen 
Reitern ein Angriff zue thun erlauben wollt, hats doch Grave 
Garrlin Tang in Bedenckhens gezogen. Als fih nun die Türdhen 
zwifchen 3 und 4 Uhren fehr gefterdHt, Hat er dem Graven von 
Hohenlohe mit feinen 4 Bahnen den [Beind] anzuegreifen erlaubt. 
Do follen fie ihre Sachen in guoter | Huot Halten, und nit 
zue weit bloß geben. Alfo rudht ein Kahn nad der ander 
ind Veldt. Der Feind thut allgemach fich reiteriren, aber je 
mehr der Feindt weicht, je heftiger fie uff ihn zuefegen, und 
kommen fo nad ahn thr Läger, Daß die Janitſcharen mit ihren 
Rohren etlih herab geſchoſſen haben. In dem fellt der Türckh 
mit aller Macht aus dem Leger, treibt fle zueruckh, und fliehen 
die Hufaren von ihnen, und werden vihl gueter ehrlicher Leit 
verlohren, und if dem Graven von Hohenlohe fein Oberfters 
Leütenampt, Redhin, wie auch fein Rittmeifter, Brannſtein, 
[erihofien]a), und verleürt Oberſt von Bohenflein fein Reiter 
fahnen, und fonft vihl gueter Leut. Sole macht dem 
Türdhen einen Muoth, deromwegen kommen fle morgens in 
aller Früeh, nit uff diſer Seiten mie geftern, ſonder uff der 
andern Seiten, dem Weingebürg zue, als wollten fie mit Ge⸗ 
walt Graan endtjegen. Welches Grave Garrlin deſto beiser 
in Achtung genommen, und ahn allen Orten aljo Fürſehung 
gethon, daß er vermeint, es köndt ihm nit fehlen. Als fi 
ihr Anzug ſchier biß umb 9 Uhr vermeilt, und von Fues 
zue Fues die Reiterey am Weingebürg heraber zeücht, laſt fie 


Fol.a⸗. Grave Carrlin als fortziehen, | und ob er fie ſchon mit Stuckhen 


erraihen könden, bat er doch kein eingigen Schuß thun laſéen, 
und allzeit in feinem Vortel gebliben, das ſchwäbiſch Regiment 


&) Oder ein anderes finnverwandtes Wort. 


1595. Im Ungerlanbt. 889 


und hohenlohiſche Netter und das Geſchüt bei fich gehabt. 
Als er nun vermeint, daß es Zeit fey anzuegreifen, hat er das 
Geſchütz, deſs (sic!) gahr wohl angangen, under die Feindt los. 
gehn laſsen; daruff in allen Orten ift angriffen worden, und 
fle gleich am erften alfo zertrennt, gejchlagen und in die Flucht 
gebracht, daß fie ſich Iesfilih In das Weingebirg begraben 
müeſsen, die Pferbt verlafsen, und zue Fues darvon laufen, 
welche darnach geweltiglich durch die Freybeiter, die Weeg und 
Steeg wiſsen, ſein aufgeklopft worden: ihre Geſchütz, Gezelt 
‚ und gang Leger iſt und zue Theil worden. Des andern Tags 
darnach Hab ih mich Krandheit Halber aus dem Leger nad 
Wien füchren lafsen, und gehn Baden !) ind Bad gezogen. 
Nah Eroberung der Schlalh]ta) Hat Brave Carrlin das 
Schloſs und Waflerftettlin auffordern Iajden, aber ſchlechten Be- 
ſchaid bekommen. Indeß fellt Brave Garrlin in ein beſchwehrliche 
Kranckheit, welche je lenger je mehr zuegenommen, JwHiſs daß dol. san. 
er ſich lezſtlich aus dem Leger in einer Senfftin gehn Gomorra 
füehren laſſen, allda er dann in kurtzen Tagen verſchiden, 
beiden Seel Bott gnädig fein wöll. Amen. 

Nichts deſtoweniger ift man ernftlih mit der Belegerung 
fortgefahren, und den Unferigen wider ein Sturm iſt abge 
ſchlagen worden. Lezſtlich feindt die Unferige aljo verbittert 
worden, daß fe zuefamen geſchwohren nit abzueziehen, biſs fle 
das MWafserftettlin einbefommen , ſeindt doch der Mehrertheil 
der Türdhen ind Schlojs kommen. In dem tregt fih auch, 
daß ein Breweeg, das iſt ein verleügneter Chrift, aus dem 
Schloſs zue uns felt, ver zeigt ahn, daß fie ſich von wegen 
Mangel deſs Wafserd nit lang mehr werden halten khönden. 
Es Hab auch ein eingigd Gemach nod gegen der Thonaw 
hinaus, darinn fi ihre Weib und Kinder uffhalten thun, umd 
wann man ein Garthaunen gehn Bodhharen ?) füchrte, und - 


a) Die HS. bat: Schlat, verfchrieben für Schlaht?; nad) 
Eroberung der Schladt, foviel ala nach dem Gewinnen ber Schlacht, 
oder für Statt? | 

1) Südweitlih von Wien, an ber Schwechat. 

2) &. oben ©. 387, 


890 1595. Im Ungerlandt. 


ein Schuß oder etlich hinein thet, werben fie ſich baldt ergeben. 
Als Hat Ihr. Orchl. Ertzhertzog Mathiad, welcher, alsbaldt 

Bol. 65. Brave Garrlin abzogen ift, fich | ind Leger begeben hat, von 
Stundt ahn bevehlen Tajsen ein Nothichlangen Hinüber gehn 
Gockharen zue füchren. Und obwohl der erfi Schutz nit an- 
gangen, hat er doch dad andermahl In das Gemach geichofsen. 
Da Hat fi ein folh Heulen und Geſchreyh erhebt, daß zu 
verwundern geweſt. Alſo haben fie anheben zue parlamentieren, 
und wann man fie mit Weib und Kindern, Sackh und Padh 
und ihren Seltenmwehren ſicher gehn Dfen mol paffleren laſden, 
wollen fie das Schloſs übergeben. Welches ihnen zuegefagt 
auch gehalten worden, und uffs Wafser ficher hat pafsteren 
laden. Alſo haben wir Graan wider bekommen, welches die 
Türdhen biſs in das 53. Jahr in ihrem Gewalt gehabt. 
Als man nun Graan nah Noturft befeht, iſt man uß dem 
Veldt gezogen, und iſt unfer Regiment in Vifchergmündt !) 
gelegt, da wir fie muflern, abdanckhen und bezahlen follen. 
Aljo Hat mein Mitcommiflarius und ich ſie allda gemufkert, 
abgedandht und bezahlt, und ſeindt wir darnach gehn Wien 
gezogen, die Kranckhe, Wittwe und Waiſen bezahlt, auch mit 

Sol. ein. dem Pfenningmeifter | abgerechnet, darnach Schwendi und td 
miteinander biß gehn Prag zogen. Ich hab auch vor meinem 
Berratfen ein Gutſchen zue Wien kauft umb 110 Reichsthaler, 
deſogleichen 6 Butfchenpferdt mit fampt dem Zeüg umb 
300 Thaler, den Pferbten die Mehni und Schweng zue ferben 
60 Thaler. 

Nun bat Schwendi zue Praag zue thun gehabt; alfo Hab _ 
ich meinen Abjchidt von ihm genommen, ufj Nürnberg, dars 
nach uff Stuetgart, allda ich die Butichen fampt den Pferdten 
meinem gnädigen Fürſten und Herrn umb 500 Thaler hab 
zue kaufen geben, und glückhlich, doch noch nit gerad bet 
meinem Ampt zue Zeönberg anfommen. Laus Deo! 

Anno 1596 ift ahm Brüchling wider durch beeve aus» 
fchreibende Kürften Coſtang und Württemberg wider ein Grais 
und Kriegsrathstag angefchrieben worden, den 18tm Martii 


i) Fiſchament, recht3 der Donau, (ſüd)öoſtlich von Wien. 


1596. Uff dem Kraidtag: zue Ulm. 891 


allda zue erſcheinen, wie fie dann in grofser Anzahl allda 
erſchinen ſeyen. Alſo bat mein Mitcommifiarius und id im 
pleno consessu unfer Relation gethon. Uff das hat man 
gleich daruff des Pienningmeiflers Rechnung abgehört umd 
probiert | und mit unfer Commiſſariorum Verrichten, wie audh Bel. &6e. 
mit des Pfenningmeifterd Rechnung gahr wohl zuefriden ges 
wer, und haben noch darzue und beeven Gommifjarien, wie 
auch dem Pfenningmeilter, jedem eine guldin Kettin von 
300 fl. und ein guldin Pfenning, uff der einen Seiten bes 
ſchwäbiſchen Crais Wappen, und uff der andern Seiten ber 
Ritter ©. Ierg, und an dem Ranſt mit Lateinischen Buechſtaben: 
Ex dono ordinum Sueviae Strigonio recepto [verehrt], ALS 
nun unjer Relation angehört, und des Pfenningmeifterd Rech⸗ 
nung approbiert, kommen die Herrn kayſeriſche Commiſſarii, 
Grave Rudolph von Helfenftetn, Landtcommenthur zue Alltſſch⸗ 
Haufen !), und des Reichs Pfenningmeiſter Zachariad Geipig- 
Höfler, und Hat Ihr, Maytt. ahn die Stendt des ſchwebi⸗ 
ſchen Graid wider ein Regiment Knecht, 4000 ſtarckh, 6 Monat 
lang im Veldt, ohne den Ahn⸗ und Abzug, zue underhalten, 
darneben begert, dieweil vor einem Jahr nit mehr dann 500 
Mufdcetierer geweſt jenen, daß jezt derſelbigen 1000, dargegen 
was jih.die Summa mit | den Mufscetierern erhöht, Dargegen ger. us, 
nit mehr dann 1000 Schützen, da nor diſem 1500 gewef. 
Welches alles Ihr. Maytt. zue unberthönigem gehorſam ift 
verwilliget worden. Und dieweil der alte Oberſter Hanne 
Gafpar von Schönaw das vergangen Jahr im October zue 
Wien geftorben, hat man nad einem Oberſten trachten müeſsen, 
und ift gleich per majora uff Herrn Marquarten von Könige. 
eh, dieweil er ein Studh des Graida), auch mit felben com 
tribuieren helfen, Heben und legen müed, gejchlojsen worden, 
und fonderlih auch, dieweil er des vergangenen Jahrs des 
bayheriichen Grais Oberſter geweh tft. Alſo ift gleich ein 
aigner Curier zue ihme abgefertiget worden, daruff er fich uff 
des Grais Coſten zue Ulm hat eingeftelt. Als man aber mit 


w— 





— — 


a) Das heißt wahrſcheinlich: beſihe; nicht: ein Mitglied. 
1) Alts⸗ oder Altſchhauſen, ſ. oben S. 383. 


392 1596. Uff dem Kraistag zue Ulm. Im Ungerlandt. 


ihm in ein Tractation iſt kommen, Kat ex fo unbülliche Mittel 
fürgeſchlagen, daß menigli darfür gehalten, er Hab nit vihl 
Luft darzue. Deromwegen ihne der Crais wider abgefertiget, den 
uffgewendten Unkoften bezahlt, und heimziehen laſſen, dargegen 

Bor. 78. Herrn Johann Friverih von Mörsipurg, | jo ded vergangen 
Jahr Oberftersteutenampt geweft ift, befchreiben laſſen, und 
ihne zum Oberſten angenommen, und ihme Giteledhen von 
Reiſchach zum Oberiten« Leitenampt geben. a) Dazuemahls 
iſt mein Better, Leönhardt Braitfchwerdt, Hauptmann worden. 
Alsbaldt er nun das Laufgelt empfangen und fein Haupt⸗ 
leuten geben, Hat fih Feiner gefaumt, biſs fle ihr Anzahl 
Knecht zuefamen gebracht haben. Und ob b) wohl mit mir, 
nit allein in pleno, fonder aud ad partem, daß ich wider 
Gommiffarius werden fol, ift tractiert worden, hab ih mid 
doch endtſchuldiget, und Leibsblödigkeith halben folches abge 
ſchlagen. Alfo if Gaudentz von Rechberg, welcher daruinb 
gebetten, und Bernhardt Grimmeiſsin, welcher darzue ervordert, 
für Gommiffari angenommen worden, und dieweil der Pfenning- 
meifter ich gleichfalls wider mitzueziehen befchwehrt, iſt Graft, 
ein Geſchlechter von Ulm, fo des vergangen Jahr fein Schreiber . 
geweſt, Pfenningmeifter worden. 

Fol. Erb. Als nun der Oberſt jampt feinen | Hauptleüten ihr Anzahl 
Knecht im Aprilen uff den Muſterplatz gebracht, hat man ſie gleich 
zuejamen füchren lafsen, den Articuldbrief fürlefen, daruff ſchweh⸗ 
ren, den andern Tag muftern, bezahlen und fort, fendlenweis, 
wie vorhin auch geſchehen, uff den Thonawerſtrom nad Ungern 
geſchickht, und diſs Jahrs monatlich uff Das Negiment Befoldung 
42586 fl. gangen. Und if diß Jahrs nit ſonderlichs vihl ausge⸗ 
richt worden, fonder wir haben noch ®rlam !) darzue verlohren. 
Und obmohl die Unferigen den Türdhen bei Koreftur ?) nit 
meit von Ehrlaw, zwen Tag nad einander geichlagen, ihme 
auch fein BVeldtgefhüg abgenommen, Haben fie es doch die 


— — — — — 


a) Die HS. fügt unnöthig hinzu: worden. 

b) Die HS. lieft unridtig: ob man. 

I) Erlau, an ber Erlau, in der Heveih:Szolnoder Geſpanſchaft. 
2) Körestur, Kereßteſch, in ber Zempliner Geſpanſchaft. 





! . 


1597. Im Ungerlanbt. 898 


Schantz a) wider durch Plindern überfehen, daß fle gefehlagen, — 
dann der Türckh mit dem großen Haufen in der Flucht gemeft, 
er auch fein Veldtgeſchütz verlafsen und flüchtig darvon ziehen 
mücsen, — und ift Eiteleckh von Reifhah, Hauptmann Ram⸗ 
ſchwag und Hauptmann Leönhardt Braitſchwerdt uff der Wahls 
ſtadt todt gebliben, fampt 2 Fenderichen, der ein tft einer von 
Freyberg geweſt, der ander iſt des gerwefenen Pfenningmeifter 
Balentin Funckhen Sohn von Lindam gewefl. Als fie nun 
alſo zertrennt und gejchlagen worden, hat | der ein Theil ihr dol. 68a. 
Flucht uff Die Bergftett '), der ander uff Caſchaw in Oberungern 
zue genommen. Doch feindt fie lezſtlich, was darvon kommen, 
in Deflerreih volder zuefamenfommen. Alſo Hat fih ünfer 
Dberfter mit den überigen Haupte und Bevelchsleuten und 
Knechten zue Hamburg ?) wider gefamblet; allda fle gemuftert, 
abdanckht und bezahlt fein worden, und. jeder feiner Gelegenheit 
nach darvon gezogen. Das hat ſich des 96. Jahrs zuegetragen. 

Anno x. 97 iſt abermahld ein Regiment Knecht, 4000 
ftarckh, 6 Monat lang im Beldt zue underhalten bemilliget 
worden, und tft wider Oberfler worden, Johann Friderich 
Freyherr zue Mörſpurg, Hannd Wendel von Bernhaufen 
Oberſter⸗Leütenampt, Baudeng von Rechberg und Hanns 
Ludtwig Schertlin zue Bentzwang *) Commiſſari, Erafft Pfen- 
ningmeiſter. Alſo ſeindt fie den 27ten Maii gemuftert, uff 
das Walser gefeßt und in Ungern gefüchrt worden, und diſs 


a) Es jcheint kaum daß der Verfaſſer bier ben Sinn habe aus⸗ 
drüden wollen: die (Unferigen) haben es buch die Schank zu plündern 
d. b. durch Plündern der Schant verfehen. Es iſt ja überhaupt von 
einer Schantz nirgends bie Rede. Schantz ift vielmehr das franzöfifche 
Bert chance. Sie haben es, bie Chance, dag Glück, das zu 
ihren Gunſten fi geneigt Batte, wieder durch Plündern verfcherzt. 
Es Tünnte auch füglich geftrichen werden. 

i) Schemnig, Diln, Pukanz, Kremnit, Königsberg, Neufohl u. a., 
in der Honter, Barfcher, Neufohler unb andern Gefpanichaften. 

) Haimburg, unterhalb Wien an ber Donau, und nächſt der 
Grenze zwiſchen Oefterreih und Ungarn. 

5) Binswangen, einige Stunden ſüdöſtlich von Dillingen, jenfeits 
und unweit ber Donau gelegen. 


Fol. 65h. 


894 Uff dem Schwartzwaldt und zue Ulm uff dem Kriegsrathstag. 


Jahr uff das Regiment monatlid gangen: 48812 fl. That 
6 Monat lang: 252872 fl. a). 

Im Julio kompt Ihr. F. Gn. Schreiben, wie Daß Die beebe 
Regiment Wallonen, darüber der von Schomberg und Schattobri 
Oberfien geweft, im Anzug jegen, und durch Ihr. F. En. 


‚ Herhogthumb uff Hornberg '), Dutilingen ?), Rottenackher 2) 


ihren Durchzug nemmen werben, vberowegen Ihr. F. Gn. 
wid mitb) 150 Pferbien, melde Edelknecht gefüchrt, und 2 
Fendlen Knecht, darüber Hauptleüt feindt geweſt Samfon 
Scher von Schwargenburg und Meldior von Reichaw, und 
iR Bernhardt ‚Grimmeljsin und Bartholomeus Ziegler Com⸗ 
miſſari geweſt. Als nun das erſt Regiment Wallonen dur 
geweſt, hat es ſich noch ein guete Zeit verweilt bij6 dad ander 
Regiment in Anzug If gebracht worden. Derowegen ich in 
Nahmen Ihrer F. Su. noch 8 Fendlen hab annemmen lajden, 
und feindt die Hauptleüt Adam Wernher von Ihemar, Ber 
Hardt Grimmelisin und Iohann Hemminger. Ad nun das 
ander Regiment Wallonen fampt drey Hundert Kiriſser auch 
durchpafsiert, Hab ich den Edelknecht mit feinen Reitern 'gehn 
Sulg*), Scher gehn Deornam *), Reichaw gehn Hirsweiler ©), 


ot. 69e. Grimmeiſin gehn Dornftetten ?), Themar gehn Beyersbronn ?) 


und Hemminger gehn Schopfloch ?) gelegt. As fle nun das 
gelegen biſs in September, hab ich fie aus Bevelch I. 5. Sm. 
in Beifein meines Brueders Erharts, welcher fle bezahlt, wider 
gemuftert, abdandht und ein halben Monat Soldt zum Abzug 
geben. 

In dem würbt wider ein Kriegerhatstag aufsgejähriben, 
und daß ein jeder uff den 2. November zue Ulm erjcheinen 
fol. In ver erſten Zuefamentunft iſt gleih berathſchlagt 


a) D. h. 292872. — db) HS. unridtig: mit mit. 

1) Hornberg, früher zu Wirtemberg, jebt zu Baben gehörig, um 
Schwarzwalbe, an ber Gutach. 

2) Tuttlingen, OU. St. — 3) Rotbhenader, (ON. Ehingen), links 
an ber Donau, beide zum älteren Wirtemberg gehörig. 

*) Sulz, am NRedar, im Schwarzwalde. — 9) Dormban, Städts 
Ken, DA. Sulz. — 9 Hirſchweiler, gleich ben drei folgenden, 

’—”) im Schwarzwalde, ON. Freudenſtadt. 


- 1597. Uff den Mufterplat gehn Hamburg. 396 


worden, wen man zue einem Gommiflarien in Ungern zue 
Mufterung, Urlaubung und Abdanckhung des Megiments 
ſchickhen wol, Und wiewohl man’ dem von Schmendi von 
erſten zuegemuotet, bat ers doch aus vihlen beweglichen Ur⸗ 
fachen abgeſchlagen. Alſo iſts ahn mi auch begert worden, 
welches ich auch abgeichlagen hab, dann Diewell ih von Ihr. 
5. Gn., neben Schendh Geörgen von Lümppurg, Ghriftoph 
Fuxen und Chriſtian Doldi, uff den Reistag gehn Regen- 
fpurg abgeorbnet , könde ich jolde Commiſſion nit annemmen. 
Als fle aber der Sachen weiter nachgedacht und daß ich die 
Commiſſion wohl verrichten, und dannocht uff benannte Zeit 
uff dem Meichötag | zue Regenſpurg erfcheinen könnt, hab ich BoL.cob. 
ſolches, wofer fie mir Erlaubnus bei I. F. Gn. zue wegen 
bringen könden, eingewilliget. Uff ſolches Haben fie glei 
einen aignen Gurier zue I. F. On. abgefertiget, und Erlaubnus 
zue wegen gebradt. Alſo hab ich mir in der Zeit ein flardihen 
Nachen zuerichten Iafden, mitten mit einer Hütten, und bin 
den Yten Novembris zwiſchen 9 und 10 Uhren vor Mittag 
von Ulm hinweckh gefahren, denſelben Abend umb 9 Uhrn 
zue Ihonammehrt ') antommen, den 10ten in einem Fleckhen 
bei der Newenſtatt?), ven 11ten gehn Pfetters °), under Res 
gensſpurg, den 12ten gehn Paſsaw, den 13ten gehn CEbers⸗ 
dorf *), den 14ten gehn Krembs°), den 15ten gehn Glofter 
Newburg, den 16ten gehn Hamburg, den 17ten allda das 
Regiment gemuflert, den 18ten dafselbig abgedandht, wie eben 
uff den felbigen Tag die gefhwohrne Zeit der 6 Monat zue 
Endt geloffen. Alſo hab ih mih nah Abfertigung des 
Regiments wider von Hamburg nad Wien begeben, allda ein 
Butihen mit 4 Pferdten gelauft, dann ih mich allda nit 
lang gejaumbt, wie denn faft alle Tag uff die 100 Perjonen 
ahn der Peftileng geftorben, und bin den 11ten Decembris uff 


1) Donauwörth. — 7) Neuflatt, zwifchen Ingolſtatt und Regens⸗ 
burg. — °) Biäterd, zwiſchen bem vorigen und Straubing, dieſe in 
Baiern. 

9) Ebersdorf, auf dem linken Donauufer, nicht weit unterhalb 
Klein: Pöchlaren. Die Strede erfcheint im Verhältniß zu ben übrigen 
fehr lang. — 9) Krems, die letzteren in Oeſterreich. 


Sol. 70a. 


396 1597. Zue Regenfpurg. 


den Mittag | zue Regenfpurg, als eben den Abendt zuvor meine 
Mitabgefandte au ankommen feyen, und unſer Loſament beim 
Herrn Haller gehabt. Alſo ift den 16ten in Beilein Ihr. 
Orchl. Ertzherzog Mathiad zue Oefterreih als Kay. Maptt. 


hochanſehenlicher Commiſſari durch den von Roſenbach, Meintzi⸗ 


Sol. 7Ob. 


fen Cantzler a), die Propofition fürgehalten und begert wor- 
den, 150 Monat dem einfachen Römerzug nad, zue Contin⸗ 
nuierung des Kriege wider den Erbfeindt des chriftenlichen 
Glaubens, den Türdhen, innerhalb 83 Jahren zue erflatten. 
Als man nun bis in die 17 Wochen allda gelegen, if doch 
lezſtlich uff 60 Monat, und 10 Monat zum Nachzug bes 
williget worden, und dieſelbigen innerhalb dreyen Jahren zu 
erlegen, und das erſt Jahr 25, das ander 20 und das dritte, 
Anno x. 99, 15 Monat dem einfachen Römerzug nad) zue er» 
ftatten bewilligt worden, Und dieweil man fi des Nachzugs 
halben nit allerdings hat vergleichen könden, ift ein Tag den 
5 Graifen Oberfaren, Franckhen, Bayern, Schwaben und Nie- 
derfaren uff den Item Junii zue Nürnberg zue erfcheinen an» 
gefegt worden. Iſt doch folder Tag, obwohl die Bayeriſchen 
und Schmweblfhen ſchon zue Nürnberg | geweſt — iſt doch 
dur die Säxiſche der Tag prolongiert und uff den 17ten 
verfhoben worden. Uff benannte Zeit feindt die fünff Grais, 
wie oben vermeldt, neben dem kayſseriſchen Gommifjario, dem 
von Ulm zue Nürnberg ankommen. Und obwohl vorermelter 
Commiſſarius heftig uff den Nachzug getrungen, ſeyen Doch 
allerley Motiven eingewandt, fürnemblidh aber, daß die 5 Crais 
nunmehr drey ganger Jahr mit Unverhaltung der Reiter und 
Knecht in Ungern den Laſt allein mit höchſter Beſchwehrnus 
ihrer gehorfamen Underthonen haben tragen mücjden, Dargegen 
Die andere fünff Crais ſchier gar nichts gethon. Darmit aber 
Hr. Maytt. fehen fol, daß ſie ahm eüfßerften ihrem Bere 
mögen nichts wöllen erwinden lajsen, möllb) ein jeder Crais, 
als vihl in die 10 Monat ahn Belt anlaufen werdt, im Fall 
der Noth Ddafselbig in ir Volckh verwenden und in Ungern 
das Kriegsvolckh, als weit ſich dife Summa erftredhen würbt 


a) HS. Cantzlers. — b) H6. verkehrt: weil (ſtatt wöll). 





1597 u. 1598. Uff dem Schwartzwaldt und Oberwahlftetten. 897 


im Veldt zue underhalten. Solches Hat nun der Kay, Com⸗ 
miſſarius ad referendum angenommen, der Abſchidt gemacht, 
und ein Jeder feiner Gelegenheit nach darvon gezogen. 

Anno 1597 hab ih den 80. Julii von I. F. Gn. von Fol. Tin. 
Maulbronn aus Bevelch bekommen, dag ih mid in Angeficht 
diſs erheben, mid nach Duttlingen verfücgen, dieweil abermahls 
ein Regiment walloniſch Kriegsvolckh durch derſelben Hertzog⸗ 
thumb ziehen werdt; und ſoll die Sachen alſo anſtellen, darmit 
J. F. Gn. kein Spott und den Underthonen kein Schad wider⸗ 
fahr, und mir den Capitani Conradt Newroder und Linckhen 
zuegeordnet. Als Hab ich doch lezſtlich mit den kayſ. Com⸗ 
miſſarien die Sachen dahin gebracht, daß ſie J. F. Gn. Under⸗ 
thonen mit dem Nachtleger verſchont haben. Dieweil ſie aber 
ein gar grojde Tagreis von Memmingen gehn Fridingen) 
gehabt, Hab ich den Soldaten zue Duttlingen Bier und Brot, 
den Bevelchsleüten Wein geben Iajsen, darmit fle wohl zues 
friden, und alfo dur das Landt ohne Schaden pafsiert feyen. 

Anno 1598 den 18ten Octobris iſt D. Mitfchelin und 
ih mit 300 Schügen und 40 Pferdten, Oberwahlftetten 2), 
ein Marckhtfleckhen, jo in der Mardhgraveihaft Burgam ligt, 
einzuenemmen verorbnet worden, | Aljo haben wir und zueger zum. 
Suntheim ?), ein Fleckh im Heidenheimer Ampt ligendt, ges 
famblet, und umb 10 gegen Abendt anzogen. Als wir nun 
umb 1 Uhr in der Naht bei Günkburg ahn der Thonaw⸗ 
bruckhen ankommen, ift und der Pafe verlegt und die Brudhen 
mit Schügen bewehrt gefunden, welche doch gahr gueten Be 
ſchaid von fich geben, darneben daß fie Beveld Haben, alsbaldt 
wir antommen, ſolches dem Landivogt anzuezeigen. Als wir 
nun biſs in Die andere Stundt alfo gewartet, hat doch der 
Landtvogt lezſtlich“ D. Mitſchelin und mich hinein ervordern 
laſſsen, und ſte wohl allerley Ausflichten geſuocht, und vermeint 
uns zue bereden, daß wir wider zueruckhziehen ſollen, dar⸗ 


N Friedingen, an der Donau, im DA. Riedlingen. 

) Waldftetten, einige Stunden füblih von Günzburg, nahe ber 
Günz, links von biefer, baier. Landgerichts Weiſſenhorn. 

3) Eontheim an ber Brenz, 


398 159%. Zue Oberwahlftetten in der Marggravefchaft Burgaw. 


wider wir repliciert, auch den Laudtvogt feines Berfpreihens 
erinnert, darneben und anerbotten, daß wir noch vor Abendts 
alles Kriegsvolckh auſſer der Marggraveſchaft Burgam wider 
abfhaffen, und über die Thonaw ſchickhen wollen. Es jo 
auch den öſterreichiſchen Underthonen fein Leidt oder Schad 
widerfahren; wir wollen und den ſelbigen Abendt zue Güntz⸗ 

Hol. 72a. burg einftellen, | und übernadt da bleiben, und wo einem 
oder dem andern ein Schad widerfaht, dem felbigen ein 
Abtrag zue thun. Uff dasa) haben fie und bewilliget. Alfo 
feindt wir fortzogen, den Marckhtfleckhen eingenommen, und 
obwohl die Bauren 8 Tag zuvor dem von Wernam und Nein⸗ 
eckh den Aidt erflattet, haben wirs doch des Aidts erlafsen 
und Ihr. F. Gn. die Erbhuldigung erftatten laſſen. Gleich 
nah dem Eisen haben wir Netter und Knecht wider zue= 
ruckh und über die Thonam geſchickht, und feindt wir gegen 
Abendt gehn Güntzburg hinein gezogen, übernacht da gebliben, 
dieweil aber niemandts kein Anforderung ahn uns gehabt, 
morgend naher Heidenheim gezogen. 

In der Zeit Hat der Obervogt zue Göppingen, Gonrabt 
Thum von Newburg, mit Geörg Bihler, beftellten Hauptmann 
zue Schorndorf, welchen ich ihme zuegeben, aus Bevelch Ihr. 
5. On. Hohen-Rechberg!) und Staufenedh ?) eingenommen und 
Geörg Bihler zue einem Hauptmann uff Hohen⸗Rechberg ge 
macht und dad Schloſs mit etlichen Schügen bejekt. 


8) HS. dep. 
» und °) Beide Ruinen, nahe bei Göppingen. 


1582. 


SInhaltsüberfidht. 


* —ꝰw — 


In Ungarn 


. In Niderlandt 
. Uff der Armada 
Von der Armada nacher Stuttgart 
Ins Elſäß und Augfpurg 


. 


Nah Wien und Caſchau 


In Ungarn 


In Ungarn und nad Bene, Maylanst 


Nach Eißbruckh 
Augfpurg . 


Bon Augfpurg 16 beroingen 


Bern, Genf... 
Bern 
Augfpurg . 
Nah Arnberg 


Von Eöln nad Arnberg und ins Niderlandt 


® 


1582— 84. In Niderlandt . 


1585—86. 


1687 u. 88. In der Markgravefchaft 
Zue Engen da man bag Schloß aigeieminen 


1591. 
159 11.93. 
1594. 
1594. 
1595. 
1595. 


In Franckhreich 


Wegen EIfäß 


Uff dem Fürftentag zue Heilbronn ‚ 
Uff dem Reichstag zue Regenfpurg 
Uff dem Graißtag zue Um . 


Nah Wien 


® “ 


‘ 


400 Inhaltsũberficht. 


1595. Im Ungerlandt . s 

1596. Uff bem Kraißtag zue Ulm 

1596—97. Im Ungerlandt . . . 

1597. Uf dem Schwartzwaldt und m Ulm a dem 


Kriegdrabtötag . . . 
1597. Uff ven Mufterplat gehn Hamburg Bu Mr 
1597. Zue Regenfpurg . . — 


1597u. 98. Uff dem Schwartzwalbdt und Dberwaßlftetten. — 
15%. Zue Oberwahlftetten in der Marggraveſchaft Burgau. 


Regiſter. 


Aa = Urchivalacten und HSS. A.d.v. = Art de verifier 
les Dates. Paris, 1819. 8°. Bayle = Bayle, Vme. ed. par Des 
Mezeaux, Amsterd. 1740 Bm. D. — Teuffchriften ber k. k. Afab. 
ber Wiſſenſch. philoſ. bi. EL., Bergmann, die Reihdgr. von und 
zu Hohenembd. Bm. M.= Bergmann, Mebaillen auf berühmte und 
ausgezeichnete Männer des öfterr. Kaiferft. 2 Bde, Wien 1857. 49, 
Cont. = Contarini, Histor. della Guerra etc. mossa da Selim 
Ottom. a’ Venetiani. rid.da Combi. Ven.1645.4°. D.A.B. = Beſchrei⸗ 
bungen ber württemb. Oberämter. Hrsgg. von bem flat. topogr. Bus 
reau in Stuttgart. N.T.B. — Raumerd Tafhenbuh, Neue Folge, 
zehnter Jabrg. 1849. Kafpar von Schönberg, der Sachſe, von Bar: 
ihold. Str. = Strada de Bello Belgico.. Tomi IL, Ratisb. et 


Vienn. 1754. fol, 





Adelſpach, Adelsbach von, 349. 
(Stammhaus bei freiburg und 
Waldenburg im Yürftentbum 
Schweidnit.) Georg von, 1574 
in ben Sohanniterorden aufge 
nommen. (Kneſchke). 

Adriatifhes Meer 347. 

Afrika, |. Aphrica. 

Aichmann, Dr., Martin, Cantzler 
883. geb. zu Schorndorf 13. Sept. 
1550, ausgez. Rechtskundiger und 
Geſchäftsmann; anfangs markgr. 
brandenburg. Rath in Ansbach, 
tritt 1582 in wbg. Dienſte, wird 
den 6. Mürz 1588 Bicekanzler, 
5. Febr. 1589 wirkl. Kanzler, 
hauptſächlich Neferent in Reichs⸗ 
und Kreisſachen, geht im Septem: 
ber 1601 ala vormundfchaftlicher 
Geh. Rath in Furfächlifche Dienfte 
über, in welchen er biß zu feinem 
Tode den: 16. San. 1616 in 

Wurttemb. Iahrb. 1866. 


Dresden verbleibt. (Aa. Mofer, 
wbg. Bibl., DAB. von Schorns 
borf 86). 

Alta, Duca de, 825. 826. 327. 
828. 829. 330. 832. 334. 886. 

Albaneſer Reiter 864. 

Albania 347. 

Altenburg 385. 

Altenfleig, Ulrih von, Hptm., 
Schwager Stideld, 318. 819. 

Altenmwitt, Altenwieb 368. 

Altlirhen 872. 

Altshauſen, Afttiichbaufen, (ches 
mal. Deutfchordeng- Commende, 
DA. Saulgau). Landcommenthur 
zu, 391, von Landenberg zu, 388. 
Es war Hug Dieterich v. Hohen⸗ 
landenberg, von 1678 — 1600. 
Die zerftörte Stammburg, Alts 
landenberg, an der Tös, oberhalb 
Winterthur im Thurgau. (Kaſt.) 

26 


402 


Andhelin, ®corg, Hptm. 819. 

Andernach 366. 367. 368. 369. 
870. 372. 874. 375. 376, 

Andlaw, Andlay von, Ritter in 
Malta 849. (Andlau einfliges 
Stammſchloß bei Etraßburg.) 
Arbogaft von A. 1607—1612 

efürfteter Großprior zu Heiters⸗ 
Beim. (Kalt. Gryphius, RO. 47.) 

Ansbach, ſ. Onipadı. 

Antorf, Antwerpen 325. 826. 329. 
831. 332. 834.350. Burgerbolg, 
Vorft., 834. 335. Carrlinspor⸗ 
ten, Raiferporten, S. Michaels 
Kl., Müntzblatz 325, ſchwarzer 
Adler 334, Stein 335, Tape— 
zereybank 326, Unſer Frawen Kir⸗ 
hen 332, Unſer Fr. Platz 325, 
Zuckergaſſe 332. 

Aphrica, Afrika 850. 

Apriliana 348. 

Apulia 340. 346 347. 

Ara 877. 

Arch, Arco, (am Gardaſee in Tirol) 
Grave Vinciguerra v., 888, ber 
von, 348, Oberfter von, 338. 348. 
unter zweien dieſes Namens wohl 

der jüngere, Sohn bed Vinc. 
Enkel bes Andreas) — Gr. v., 
aiferl. Gefandter in Rom 842. 
Marmilian, F 1582, Sohn des 
auch als Lichter befannten Gr. 

Nicolaus. (Bm. M. 1, 26. u. 278. 

— G.T. 8, 840 u. 841.) 
rnberg, Aremberg, Ort, 361.365. 

Arnberg, Aremberg, Herr von, 326. 
827. Johannes v. Ligne, Frhr. 
v. Barbangon, erhält durch Ver: 
mählung mit Margar. von ber 
Mart, Erbin der Graffh.A., 1547 
diefe, Titel und Wappen davon 
buch Karl V. 1549. (Das An: 
benfen an die Schladht von Hei: 
liger⸗ ober Hilgerlee, ben 28. Mat 
1568, worin Johann fiel und 
von welcher die Niederländer den 
Anfang ihrer Befreiung vom ſpan. 
Joche datieren, ift in diefem Jahre 
in dritter Säcularfeier unter an⸗ 
berm durch zahlreiche Zeftfchriften, 
z. B. von Dr. W. J. A. Jond: 


Regiſter. 


bloet, begangen morben.) — 
Carrle v., 860. 861. 362. 365. 
370. 872. Karl L., fein Sobn 
und Nachfolger, wird von Kaiſer 
Mar Il. 1576—1582 zum ge⸗ 
fürfteten Grafen erhoben, F zu 
Engbin 18. Juni 1616. — 
Karla jüngerer Bruber, Robert, 
geb. 1564, wird nach des Vaters 
Tode Frhr. und Haupt des Haufes 
Barbancon, + 3. Mai 1614. 
(A.d.v. XVIII, 363. 364.1. 375). 
— Arnbergiſche Knecht 3872. A. 
Regiment 371. 
Arnſperg (in Weſtphalen) 376. 


Aſperg 380. 381. 


Aſienai, Stenai 877. 

Augſpurg, Augsburg 318. 342. 
855. 866. 358. 359. 860. 

Augufta, Agofta 849. 

Auftria, Don Juan de, 838. 350. 
854. 

Auronne, ſ. Offona. 

Aviles, Don Cäfar be, 338. Es 
ift Avalos zu leſen. Don Cäſar 
be Avalos, Marchefe del Baſto, 
war unter den Geleitern Anna’ 
v. Defterreich, der Verlobten Phi: 
lipps II., aus den Niederlanden 
nah Madrid, ſchloß fih dann an 
D. Juan d’Auftria an, und befand 
fi bei ihm in ber Schladt von 
Lepanto fowie auf feinem Zuge 
nah Tunis, 1584 unter ben 
Heerführern Alexanders von Par⸗ 
ma (Str. I, 202, U, 152). 


Baden 389. Baben: Durlach, Ernft 
Friederich Marggr. zu, 381, geb. 
17. Oft. 1560, folat dem Bater 
Karl 1577, + 14. April 1608 zu 
Nemdingen. (A.d.v.XV.456fj.) 

Baletta, Palota, 820. 

Barbanzou, Barbancon 862. 

Barbaria, die, 846. % 

Barlamontifchen, die, 366. Barle⸗ 
mont, Barlaimont, Eib ber ches 
mal. bennegauifchen Braffch.biefeg 
Namens an der Sambre. 

Baſta, Nicola, Eapitani 864. 367, 
aus Albanien Rammenb, Sohn des 


Negifter. 403 


in vierzigjährigen Waffendienſten 
erprobten Demetrius Baſta (Str. 
II, 217 und Bayle). 

Battenberg, zween junge Herren 
von, 827, Gisbert und Dieterich. 
Barenburg in Geldern, an ber 
Maas. (Str. I, 158). 

Bayern, Baiern, dad Land zu, 318. — 
Ferdinand, Herzog v., 871. 
872. 873, Sohn Herzog Als 
brechts Il und Anna's v. Defterr., 
Gründer des Zweiges ber Grafen 
von Wartenberg. (A.d.v. XVI, 
135.) — Ober: und Niebers, Er⸗ 
neſtus, Pfalsgr. bei Rhein, 9%. 
in, 865, Bruder des vorigen, geb. 
17. Tec. 1554, zum Erzbiſch. in 
Gin gew. 23. Mai, beftätigt 
7. Oct. 1583, + 17. Febr. 1612 
zu Arenöberg. (A.d.v. XV, 234 
u. XVI, 185). — Baperifchen, 
bie, 396; baierifcher Oberfi 388, 
Kraisoberft 891. 

Bayersbronn 394. 

Bengen, Bingen, am Rhein 824, 

Benkwang 393. 

Berg (in Hennegau) 862. 

Bergen * Rhein) 368. 

ee op Zoom) 388, 

Berlar in Augsb. 358. Es wirb 
ber noch jet jo genannte Perlach, 
Perlachplatz mit dem Perlach⸗ 
thurme u. f. w. barunter zu vers 
leben fein. Auf dem Reichstage 
zu Augsb. 1659 war „bie Bot- 
ſchaft bes Hzas. v. Mantua bei 
ber Frauen Hanna Pimlin auf 
dem Perlach eingefuriert.” (Aa.) 

Bern, bie von 858. 359. 860. 

Berniſch Krieg 360. 

Bernhaufen, Hanna Wendel von, 
Dberfter-Leutenampt 893. Sob. 
Benbelin, au ala Oberſt in 
Ungarn wider bie Türfen 1602 

enannt, Gattin Marie, Kreiin 

eichlin v. Meldegg. Urfprüng: 
lich in Bernb. auf ben Fildern, 
D.U. Stuttgart, nad Verbren⸗ 
nung der bortigen Stammburg 
1449, in Herrlingen, Klingenftein 
und Lauterburg auf der Alb an« 


ſäßiges, 1838 . außgeftorbened 
ritterichaftliches Gejchleht. (Aa. 
und Kaft) 


Verterih, Dr. 866. 867. ober 


Beutterih, Peter, aus Mömpels 
gard, Nechtögelehrter und Kriegs⸗ 
mann, Rath des Pialzgrafen 
Sodann Kafimir, u. a. auh Ge 
fandter feineg Herrn am franzds 
fiihden Hofe. F 1587. (RT.B. 
258 u. 264.) 


Beiera, Peſaro 342. 
Betftein 877, Chriftoph von, Sohn 


bed Lothringers Franz von Bet⸗ 
fein, Kammerberrn und Haupt: 
manns ber beutichen Leibwache 
Karls V., und Margaretha's von 
Dammartin, geb. um 1548, aus⸗ 
gezeichneter Reiteroberft («gemeral) 
unter 8. Karl IX., Heinrich II. 
und (von 1585) im Dienfte der 
Ligue, vermählt mit Louife le 
Picard de Radeval 1572, F im 
April 1596 auf feinem Echlofie zu 
Nancy. Eine Furze Geſch. feines 
Haufes und eine anziehende Bes 
ſchreibung feines Lebens gibt deſſen 
bekannter gewordene Sohn Franz 
von Baſſompierre, Marſchall von 
Frankreich, in feinen M&moires, 
(Cologne 1665, 12°. 2 Tom. 
I, 13—24.) 


Beta, der, aus Genf 359. Der 


befannte Selehrte Theodor Beza, 
zuletzt Prediger und Prof. in 
Genf, geb. 24. Juni 1519, + 13. 
Oct. 1605 


Biafi, Capitani 364. 367. Blafius 


Capiſucchi, wegen einer Fühnen 
Maffenthat in ber Vertheidigung 
von Poitierd gegen bie Hugenotten 
in befonbrer ‘Bulle vom 10. Mai 
1565 von Pius V. verherrlicht; 
fpäter zum Markgr. von Montes 
rio erhoben. (Str. II, 149, und 
Bayle.) 


Bihler, Gedrg 898, im Verzeich⸗ 


niß der Haupts und Kriegdleute 
von 1598 vorgemerft mit dem 
Beifab 100 fl. nebft Hoffleibung, 
beftellter Hptm. zu Schorndorf 





404 


1606 unb 1626, dazwiſchen 1605 
ptm. in Hohenaſperg. 

Bingen, |. gen. 

Binon, 368. Pehon be Velez be la 
Gomera, Felfenfefte, nebft ber 
davon beherrſchten Stadt Bel. be 
G., an ber Nordfüfte von Afrika, 
Malaga gegenüber, weftlid von 
Dran, 1508 von dem Abmiral 
Pedro be Navarra erbaut, 1522 
von den Mauren genommen, ben 
6. Septbr. 1564 von ben Spa⸗ 
niern zurüderobert. (Del Mar- 
mol Carvajal, Descr. gen. de 
Affrica. Granada, 1573. fol. 
II, XL, fol. 135, col. 4, fol. 
144, col. 2.) 

Bins (Binde) 8831. 884. 

Bitgen (Bütgen) 365. 

Blaicher, Bincenz, von Pfullendorf, 
Hptm. 819. 

Blandhenburg 379, 

Blatzen 365. 

Blawbeuren, D.A.St., Rupprecht 
Herr von dorther 334. 

Bolonia 342. 

Bomhawer 877. 878. 879. Leon⸗ 
a B. 880, 8. Bom⸗, Baums 

ver, bietet den 25. Febr. 1687 
dem Herzog Ludwig „als ein 
Kriegsmann, ber fid) bis jeßt an 
bie 20 Jahre lang, anfangs in 
Niderlanden, und legtlichen auf 
zween Züg in Frankreich gebrau- 
hen laſſen und in biefer Zeit über 
zehen Jahre” verfchiedene Stellen 
„als Wachtmeiſter, Profofen, 
Quartiermeiſteramt und Haupt⸗ 
mannſchaftenbedient“, ſeine Dienſte 
an. Er wird in dem Gutachten 
darüber als ein, erfahrener Kriegs⸗ 
mann, auch eine feine luſtige Per⸗ 
ſon“, welche „deshalb bei dieſen 

efehrlichen Läufen wohl zu be: 
Allen wäre“, gefchildert und von 
bem Hzge. als ein Landsknechts⸗ 
hauptmann beftelt, ift Burgvogt 
in Schorndorf 1589, 1598 und 
1596. (Aa.) 
Bon, Bundt, Bonn 862. 966. 





Regifter. 


867. 869. 870. 871. 378. 874. 
876 


Borgata 837. 

Boten 887. 

Bouvigned, Bovines, ſ. Pouen. 

Bormer 864. 

Bragatino, Francisco 888. Führer 
ober Admiral der venetianifchen 
Flotte war, nad) Cont. 388, Se: 
baftian Veniero. Als Fuͤhrer ber 
großen Galeatzen werden unter 
andern Ambrofio und Antonio 
Bragadino unb em Francesco 
Duobo bezeichnet. Der Name 

nc. Brag. fommt in der ganzen 
biähaberlifte nicht vor. 

Braitbach 868. 869. 

Braitfchwert, Leonbart, zum Hptm. 
beftellt 392. 398. Noch blühenbes 
Geſchlecht, mit Ehningen, O.A. 
Böblingen, belehnt, 1594 ben 
27. Juli von Kaiſer Rudolf IL 
in den Adelsſtand erhoben. Ein 
Leonbarb Br. ericheint 1555 u. 
1570 als Rebensmann u. Klofters 
pfleger in Merkl., + um 1594, 
Hans Leonh. befien Sohn 1594 
bis 1605 zugleich als geiftl. Berw. 
von Bietigheim. (Aa.) 

Brandenburger, Eberhard, 824. 

Brannftein, Rittmftr. 888. 

Braun, Obrft. Hptm. 821. 

Braunfchweig, Hzg. Erich v., 829, 
der jüngere, Sohn be 1540 verft. 
Erih J., Hzas. v. Br. Wolfen: 
büttel ımd Nachfolger in Göttingen 
und Kalenbera, + zu Pavia 1584. 

Brescia, |. Preſſa. 

Breeweg, (d. i. ein verläugneter 
Ehrift) 389, 

Briel (Brühl) 865. 

Brudenai 877. 

Bruch, a. d. Leitter, Leitha, 885. 


fer 
Büchſendorf) ſ. Ruober. 
undt, ſ. Bon. 

Burgaw, Markgr. Carrlevon, 367. 
Zweiter Sohn des Erzbzas. ers 
dinand v. Oeſterr. u. Tirol und 
der zur Markgräfin von Burgau 





Regifter. 


erhobenen Philippine Melferin, 
erbt nah dem Tode bed erften 
Sohnes, Andrea, (Bifch. v. Eon: 
flanz und Card.) welcher der 1580 
verft. Mutter gefolgt war, 1600 
bie —— + 1618. (Hübner 
. T. 79. 
Burgoni 877. 
Burgunder 8 


Galabria 341. 844. 848. 862. 
Gamerin, Kleinen, 831. Nicht 
Gambrai, ſondern Chateau⸗Cam⸗ 
breſis 


Caput a Paſſato 849. 

Carawal (Seravalle) 854. 

Carl, Carrl, ſ. Truckhſäß. 

Carrle, Graf v., ſ. Mannsfeld. 

Carrie, Markgr. v., ſ. Burgau. 

Caſalmajor 887. 848. 

Caſchau 366. 898. 

Gaffabianıca ( Caſab.) 348. 
Gaftell, Hand Jakob von, 88%. 
Gaftell, der v., mbgihr. Statthal⸗ 
ter 348. Es war Graf Heinrich v., 
1556— 1560 Obervogt in Schorn⸗ 
derf, fpäter zu Mödmühl, (1555 
zugleih zum Rath und Diener 
mit 6 gerüfteten Pferden beftellt), 
nad) dem Tode des Hzgs. Chri⸗ 
ſtoph (1568) der Herzog. Wittwe, 
Anna, Mutter und Bormünderin 
des jimgen Hzgs. Ludwig, 1569 
als Statthalter in Stuttgart an 
bie Seite gegeben, 1575 entlaſſen, 
+ 1609, aetatis 76 Jahr, „war 
zwar ein aufrichtiger Mann, aber 
hitziger Neben.“ (Aa.) 

Catania (Catanea) 349. 

Cenein, Degenhart 886. 
Chbalons, ſ. Scallon. 

Hari ſ. Schamon. 


ei 839. 

riftopb, Hzg. zu, |. Württemb. 

Chur 354. 

Civita Wegfha (Givita vecchia)864. 

Glaremont (Clermont) 862. 
Elavenna (Ebiavenna) 354. 
Goblent 867. 369. 

Köln, Eöfin, 861. 362. Erzſtift, 
Stift 368. 865. 866. 869. 370. 


405 


874. 875. 876. Gebhard, Churf. 
v., ſ. Truchſäß. — Schilt v. 
Gilch in, 866. 

Golnitifhe Reiter 888. 

Eolonna, Marco Antonio, 888. 
geb. 25. Febr. 1535 in Givita 
Lavinia, Abmiral ber päbftlichen 
glohte bei Lepanto, 1577 Vice 

nig von Sicilien, T 1. Aug. 
1584, angebl. an Gift durch 
Granvella. (Litta, famigl. ce- 
lebri Ital. fasc. XXXVDV. und 
Cont. fol. 38.) 

Coma (Como) 854. 

Condé (fur l'Eſcaut) 888. 

Gopet 359. 

Gorfierfpied 822. weiß ich nicht 
zu erflärn. Wäre Gorfier, im 
Sinne be fpan. cosario, zu än⸗ 
bern, unb Sägerfpied darunter 
zu verftehen ?? 

Corfu, Inſel 888. 340. 844. 846. 
347. 348, 

Coroana 850, Kairoan, füblih von 
Tunis, weitlih vom See Sidi⸗ 
el-Heni, einwärts von der durch 
das ficilifche Meer begrängten Oſt⸗ 
füfte von Qunefien, ſüdweſtlich 
vom Golfe von Hammamet. 

Coron 845. 

Coſantze, Hauptft. v. Ealabr. 348. 
Coſtenz (Eonftanz) Fürft zu, Stadt 
zu, 388. 384. 890, 

Grafft, ein Gefchlechter von Ulm 
892. 898. Weber die Krafte von 
Ulm val. Zäger, ſchwäb. Städte 
weſen 752. 

Grucid, ©. Juan be, 387. 842. 


Dalmatien f. Delmatien. 

Derdingen 380. 

Deſſaw 836. 

Detzkhi, Oberſt, 8387. Terzky, Terzka 
von Lippa, altes freiherrliches 
fpäter gräfliches, böhmifches Ge⸗ 
ſchlecht. Wilhelm von, Reiter⸗ 
oberſt, wurde bei der Einnahme 
von Erlau gelangen, aber losge⸗ 
fauft. (Zedler.) — Detzkiſches 
Regiment 887. 

Deuz ſ. Teutſch. 


406 


Dieft, Stadt 864. 
Dietz, Dieterih, Commiſſari 374. 
Schwerlich der berühmte Dieterich 


Dieß, franz. Tiche, aus dem uralt 


rbeinifchen Abdelsgeichlechte von 
Schönburg oder Schömberg, bei 
Dbermwe;elam Rheine, der ſich auch 
(tie fein berühmter Namensvetter 
Caſpar) v. Schomberg nannte, 
unb ben 14. März 1590 für 
Heinrich IV. bei Jvry glorreichen 
— ſtarb. (R. T.B. 198. 


Dinant, Dinaidt 325. 330. 
Dintawil, Monfier be, 379. 
Dirnholt, Schloß, (Turnhout) 364. 
Diſantſchan (Deſenzano) 837. 
Doldi, Chriſtian, 396. 

Dodis, Dotis (Totis) 322. 386. 

Dolhopf, Wolf, 835. 

Dolmatien, (Dalm.) 347. 

Donau, Donaumerth |. Thonaw. 

Dornaw 394. | 

Dornſtetten 394. 

Dour, Geörg, 321. 822. Thurn, 
gleich Niclas Zrinyi, einer ber 
verläßlichften Ungarn in der Zeit 
der bamaligen Parteiungen ſeines 
Vaterlandes, ftarb den Heldentod 
vor Ranifcha 1571. Sein Säbel 

noch jeßt in der Ambrafer Samml. 
(Bm. M. II 97 u, 202.) 

Due Gloſſe 377. 

Dulsgingen (Dulcigno) 347. 

Durbula (Torbole) 837. 

Durlach, |. Baden. 

Duttlingen (Tuttlingen) 8394, 


Ebersdorf 395. 

Eberftein, Gr. Philipps (II.) v., 
328, Sohn u. Nachfolg. Wilh. IV 
gen: 1523, faiferl. Oberfter 1555, 
aif. Landvoat und oberfter Hptm. 
ber vorberöfterr. Lande 1556, 
jpäter auch kaiſerl. Rath u. Sand: 
vogt im Dberelfaß, + geiſteskrank 
11. Septbr. 1589. (Krieg, 
Grfn. dv. Eberſtein 158—164.) 

Edelfneht 394. 

Egmont, Gr. v., 326. 327. 

Ehrenftein 372. 


Regifter. 


Ehrlach, ſ. Erlach. | 

Ehrlaw (Erlau) 892. 

Eifenberg, Iſenburg, Salentin, 
Graf von, 866. 367. 370. 874. 
876. Sohn Heinrichs, Herrn von, 
Nachfolger Ehurf. Friederichs IV. 
von Eölu 1567, legt, ba er bie 
höheren Weihen nit empfangen, 
als legter Sproffe feines Haufes, 
nad: 10jähriger Verwaltung des 
Erzbisthums feine Würde nieder 
und vermählt ſich mit Antonie, 
Tochter Wilhelm Job. ei Aren⸗ 
berg. (Pappenh. Chr. II, 204. 
A.d.v u 251 ff) 

Eifbrudh, | , Innebrudh. 

Elchingen 384. 

Elſaß 355. 381. 

Embden (Fluß) 328. 

Embs 354. 

Emb3, Grave v., Gr. Jalob Haimba 
von Hohenembs, 354. 865 beide⸗ 
mal ber waffenberühmte Ör. Jakob 
Hannibal von E. im Borarlber 
ältefter Sohn des oe verftorb. 
Wolf Dieterih v. E., und ber 
mailãndiſchen Clara von Medicis, 
geb. 18. Mai 1530, von Ferdi⸗ 
nand L 1560 in den erblichen 
Reichöarafenitand erhoben, 1567 
öfterr. Vogt und Oberſthptm. von 
Borarlberg, 1578 von Philipp II. 
im Escorial mit der mailändifchen 
Grafſchaft Gallerate erblich be- 
lehnt, + zu Hohenemb3 26. Decbr. 
1587, von feiner Gemahlin, GOrä⸗ 
fin Borromea von Arona, zwei 
Töchter und drei Söhne binter- 
laffend, deren ältefter, Caſpar, 
den Stamm foripflanzte. — (Gars 
binal) 842, Marx Sitiih, jün: 
gerer Bruder des vorigen, geb. 
19. Aug. 1533. Durch feinen 
mütterl. Obeim Pabit Pius IV. 
(noch fehr jung) 1561 Garbinal 
und Fürſtbiſchof von Conſtanz. 
Nach Niederlegung dieſes Bisth. 
1589, im Beſitze andrer höchſten 
firchlichen Nemter und Würden 
bei der päbftlichen Curie, meilt in 
Rom, 7 dafeibft 15. ,Febr..1595. 


Regiſter. 


(Ausführlich und erſchöpfend Über 
beide Bm. D. 10,1, 176 - 182. 
11,1, 2—80, und Bm. M.I,198 
und II, 376, Anm.) 

Emerich 863. 

Engen, Stättlin 880. 

Gnbofen 968. j 


Erich, Hg. v., f. Braunſchweig. 


Erlach, Ehrlach, Wolf von, 358. 
860. 866. 373. 376. Altes Ber: 
ner Adelsgeſchlecht mit einftiger 
Stammburg im Kanton Bern. 
(Kneſchke). Wolf war einer der 
bedeutendflen Condottieri feines 
Jahrh. Aus Acten von 1574 bis 
1580 ift erfihtlih, daß er für 
einen vertriebenen Schweizer galt, 
ebenfo daß er früher einen Zug 
nach Frankreich gemacht. Iſt von 
1575 — 1587 Obervogt zu Waibs 
lingen, zugleich Hauptmann und 
zulegt Theft. Diefe Etellung 
binderte ihn gleichwohl nicht, an 
einer Reihe von Kriegszügen fich 
zu betheiligen. Unter andern wird 
ihm 1580 von Herzog Ludwig 
aeftattet mit dem fpan. Oberften 
Jakob Hannibal, Grafen von 
Hohenembs, nad) Portugal und 
von ba in die Berberei und vor 
Algier zu ziehen. 1587 tritt er 
in die Dienfte des Bifchof8 von 
Würzburg. Weber fein Schreiben 
an den Hzg. Friederich wegen 
Stickels, aus Nürnberg 1594, 
vgl. ©. 809. 

Erlau, |. Ehrlam. 

Erneftus, Pfalzgraf bei Rhein, 
Hzg. in Ober: und Niederbaiern 
f. Bayern. 

Emft Friderich, 
f. Baden. ⸗0 

Eſcher, Friderich 360. 

Eſpernon 877. 


Marggr. zu, 


Fabian, Poſtbote 358. 876. 
Fabiana, Inſel 850. 361. 
Falckhenburg, das Land zu, 329. 


Faubach, Hanns Walther von, 
Hptm. 888. 


407 


Ferdinand, Don, Sohn Herzog 
Alba's 328. 


Ferdinand, Erzhzg., ſ. Oeſterreich. 


rdinand, Hzg. v., |. Bayern. 
errara, Sad. 323. Alfons II, 
geb. 22. Nopbr. 1533, regiert 
von 1559, + 27. Oct. 1597, in 
zweiter Che den 5. Decbr. 1566 
vermählt mit Barbara, Erzbzan. 
von Oeſterreich, Tohter Kaifer 

d. I, + 19. Septbr. 1572. 
A.d.v. XVII, 409.) 

Feb, von Conſtanz, Hptm. 384. 

Vielleicht Balthafar, der fi als 

ähndrich gegen einen Ausfall aus 

friht unter den Tapferfien 
zeigte. Bm. D. 11, 1, 27. 

Finfterming, die, 837. 

Flach, Engelbret, v. Schwarben: 
burg, 349. Ritter in Malta, Bru⸗ 
der des folgenden — Philipps, 
Großballeigeneral über bes Orb. 
Galeen (in Malta), Meifter in 
Teutfchl. worden (1594), 394, 
— Septbr. 1610. (Kneſchke. 

ryphius R.O. 47.) 
landern 325. Caſtell von, 326. 
orentinifche Galceren, Galeatzen 
344. 850. 

Fontanblon (Kantainebleau) 377. 

Trandhen 896. 

nn 869. 

andhfurt 877. 878. 

Trandhreih 326. 331. 376. 378, 
880. König v., 359. 
ranbofen 331. 364. 367. 380. 
reyberg, von, gr 893. 

Friderich, Don, Sohn Alba's 335. 

Friderich, GOrave, 859, nachheriger 
regierender Herzog von Wog. 

Friderich, Hza. zu, ſ. Sachſen. 

Fridingen 397. 

Friesland 326. 328. 384. 


Fronberg, Hans Peter v., Hptm. 
319. 


Fronſperg, (Frunds⸗, Freundsberg) 
Jörg von, Oberſter-Leuten. 319. 
855. Georg II. Enkel des bes 
rühmten Vaters der Landsknechte, 
G®eorgl., durch deſſen Sohn Caſpar 
und feine Gemahlin Margaretha 


408 


He geb. um 1580, 7 1688, 

at aus feiner Ehe mit Barbara, 

geb. Gräfin v. a 

ine Kinder, ift überhaupt ber 

Iette feines Stammes. (Bm. M. J, 
©. 80-82 und Stammtafel zu 
©. 77. 
udher, ber von, 858. 359. 
ürftenberger, Hans Jak., 388.886. 
undh, Valentin, von Lindau), 
Pfenningmſtr. 385. 893. 
unden (Fondi) 842. 


ur, Ehriftoph 395. 


Galaterra 841. 

Galloca, Galeeren? 888. 

Gartſeeh, Gardaſee 337. 

Gascognien 878. 

u, Ehurf. (von Köln), 
f. Trudbfäß. 


Geizigkhöfler, Zacharias, Reichs: 
pfenningmeifter 382. 383. 891. 
Geizföfler, ein urfprünglic in 
Sterzing in Tirol anfäßiges, berg: 
mãänniſches Geſchlecht, ſpäter auch 
nach Gailenbach und Haunsheim 
in Schwaben verbreitet. Ein Jo⸗ 
hann II, Sohn Joh. G. I, 1563 
—— Fo fa vs Nün;z: 
meifter (Bm. 110. 126). 
Deffen Sohn, von Yına v. Reh: 
ne Zacharias G. v. Gailen⸗ 
kaiſ. Rath und Pfgm., ſtand 
au mit bem mbafchn. Hofe zwi: 
hen 1601—1614 in vieliacher 
Verbindung, inzbefondre mit dem 
Kanzler Enzlin 1601 —1607 in 
lebhaften Briefmechjel. (Na.) 
Gemmingen, Wolf Dieterid v., 
379. Frhrn. v. G., in Dbg,, 
Baden und Heilen begüterteg, 
zur — Reichsritterſchaft 
gehöriges altadeliges Geſchlecht, 
deſſen Stammſitz nn 
“ einft Gemmingen, bad. B.A. Ep: 
pingen. Wolf D.. geb. 1550, erſt 
tm. des Grafen Otto v. Eber⸗ 
ein in den Niederlanden, darauf 
1580 des Markgr. Ernſts von 
Baden, endlich Oberſtlieutenant 
und Statthalter zu Baden, 71601, 


Regifter. 


auf ber Jagd, if begraben in 


Tiefenbronn. — Beitr. z. 
Vaterlandsgeſchichte S 72.) 
Gengenbach 831. 


Genf 369. Genfer, bie, 860. 

Gent 826. 827. 

Genua 354. 857. Genueſiſche Ga⸗ 

* ich, M 

org Frideri A aragr. zu, 
a Onſpach (Ansb.). 
Giſola 337. 

Glott, Klott, Johann, Oberſt, der 
ältere 870. 871. ber jüũng. 871. 
Wohl aus dem Geſchl. v. Blött, 
(Markt und Schloß, brittbalb 
Ständen ſüdweſtl. v. Dillingen. 
Die Linie Fugger⸗Glött von da⸗ 


mein Landt 376. So nannte 
man bie Landftriche zwifchen Lu⸗ 
xemburg, Barrois undLothringen, 


auf welche jede dieſer Herrſchaften 


Anrechte zu haben behauptete. 

Say) einer gef. Auskunft des in 

ber Gegend beimifchen, rũhmlich 
befannten Belehrten, Herrn Gra⸗ 
fen v. Puymaigre.) 

Goar, ſ. S. Gweer. 

Gockharen, Bodhern387.889.890. 

Göppingen 898. 

Gola (eher ala Gota), Ritter in 
Malta, 349. 

Goletta 850. 852. 853. 

Gomorra (Komorn) 322.885.889. 

Graben 380. 

Graan, Gran, a. b. Thonaw 386. 
387. 388. 390. 

Grarodt, Ritter in Malta 849, 

Grave 826. 329. 

Gravenwötrtt, |. Ruober. 

Greiff, Joachim, 877. 878. 

Greis, Oberit 886. 

Greni von Ligori 378. 

Grenſan 374. 

Grevenbrudh 366, 

Grimmeißin, Bernhardt —— 
864. 380 892. 394. Bernh. Gr. 
1586 18. April zum Buravogt 
in Stuttgart beftelt; 1592 Hptm., 
Hptm. „von Haus aus mit 100 f. 
und Hoffleidung“ 1598. (Aa.) 


Regifter. 


Gröningen (in ben Niederlanden) . 


826. 
Gülch, Gilch (Jülich) Herzog v., 
361. 362. 365. 866. 
Güntzburg 397. 398. 
Oundelfinger, Erhardt, Hptm. 819. 
Guot, oberfter Kriegsrath 856. 
Qutenfperg, Bergſchloß 872. 878. 
Bwife, Buife, Hzg. v., 323. — 
39. d., 877. 878. 879.— 
39. Heinrich I. von Lothringen, 
ohn des H3n2. Franz, geb. 1550, 
ieht mit flattlichem Gefolge von 
belleuten anfangs Juli über bie 
Vogeſen nah Wien, fommt am 
13, im Lager Mar II. an; ver: 
abjchiedet fich bei defien Rückkehr 
vom Lager zu Raab, 20. Novbr., 
gelangt über München und Inns⸗ 
brud auf einige Tage (Mitte 
Decbr.) zu Alfons von Ferrara 
und anfangs 1567 wieder nadh 
anfreih. (De Bouille, Hist. 
es Ducs de Guise, Paris, 1849. 
I, 4,1. ©. 855 u. 2, ©. 877 
big 882.) Das Weitere über den 
Stifter der fog. heil. Ligue (1576) 
bis zu defjen Ermorbung in Blois 
ben 283. Dechr. 1588 f. u.a. in 
gen. Werke. (Vgl. aud) Bayle.) 


chenberg 372, 
fnerzell 820. 
Hahrkirchen (Hartf.) 819. 
aibducdhen 321. 323. 
idelberg (Heidelb.) 872. — Hais 
belberg, der Churfürſt von, 381. 
riederich IV., geb. 5. Mai 1574, 
achfolger feines Bat. Ludw. VI. 
unter Vormundſch. feines Oheims 
Joh. Safimir 1583, Yermäblt 
10. Juli 1593 mit Louife Juliane 
von Nafjau, Tochter Wilb. von 
Dranien,71610.(A.d.v.XV,861.) 
Haller, Herr in Regensburg 396. 
Hambach 861. 
mburg (Haimb) 893. 895. 
mmel, Rittmeiſter 363. 
Hanf, (Ortſchaft) 368. 
Hanna Caſimir, Hıg., Pfalzgr. 
869. 870. 871. 872. Zweiter 


409 


Sohn bes Ehurf. Friederich III. 
von der Pfalz (1559 — 1576), 
Oheim u. VBormünder bes 1574 
gebornen Churf. Friederich IV. 
(1588— 1610), Sohnes u. Nach⸗ 
folger8 Ludwigs VI. (7 1588), 
während befien Minderjährigfeit. 
(A.d.v. XV, 860 ff.) 

Hanna, Pialzgraf, Hanns von, 
ſ. Zweybrückhon, 

Hattſtatt, Claus von, 318. 819. 
821. 823. Giner ber tapferften 
und rübrigften Conbottiere feiner 
Zeit, ber lebte feines Geſchlechtes 
von Hatts oder Hadſtatt, deſſen 
Stammfite, nahe bei Ruffach, im 
Oberelfaß, +1585, unverheirathet, 
mit Hinterlafjung dreiernatürlicher 
Söhne und eben fo vieler Töchter, 
welche übrigens ſämmtlich von 
Kaiſer Ferdinand 1. 1561 legi⸗ 
timiert waren. (Schöpfl. Alsat. 
illustr. 2, 70. 645.) 

Heidenheim, Heidenheimer Amt, 
397. 398. 

Heilbronn 881. 

Helfenftein, Graf Georg zu, 318, 
dritter Sohn Gr. Ulrichs XVI. 
von 9., und Katharinens, geb. 
Gräfin von Sonnenberg, geb. 
1518 zu Bamberg 7. Novbr., 
vermählt erfimals 1536 4. Mai 
mit ber angenommenen Erbtochter 
Schweickharts von Bunbelfingen, 
bes legten feines Stammes, Marie 
dv. Bomart, Freift. v. Gumbinen, 


- 71565; zum zweiten mal, 1569, 


mit ANpollonia, Tochter des Er. 
Chriſtoph von Zimmern, bat von 
jener 6, von biefer 2 Kinder. 
Mit Auszeichnung 1542 im Felde, 
unter Markgr. Albrecht v. Vran⸗ 
benburg, 1546 unter Karl V. 
1547 — 1551 Reichskammerge⸗ 
richtspräfident, darauf Oberſter 
in Siebenbürgen, 1553 oberfter 
kaiſ. Landvogt im Elfaß zu Enſis⸗ 
beim, 1557 Kriegsoberfter vor 
Raab, 1558 Statthalter in Inns⸗ 
brud, 1569 k. Hofmeifter, und als 
Geſandter nad Ron, fpäter nad 


410 


England geſchickt wegen ber pro⸗ 
jectierten Heirath des Erzherzog? 
Karl mit der Königin Elifabeth, 
1566 noch einmal Oberfter eines 
Negiments bei dem Feldzuge in 
Ungarn, 7 ben 17. Novbr. 1573, 
in Neufra, (O.A. Riedlingen) 
begraben. (&abelfofer, Hifl. der 
Gr. v. Helfenſt. Aa.) — Graf 
Rudolf (V.) au, 383.391. Sohn 
Gr. Ulrichs XVII. (+ 1570) und 
ber Gräfin Katbar. v. Montfort, 
geb. zu Wiefenfteig (O.A. Geis⸗ 
lingen) 24. März 1560, fludiert 
in Ingolſtadt, gebt nad bes 
Vaters Tode nach Franfreich und 
Stalien, vermählt fi 1582 mit 
Anna Dearia von Staufen, im 
Breisgau, war u. a. Landbof: 
meifter in Münden, + 1601. 
(Rerler, Or. v. 9. 152. DAB. 
von Geislingen 152.) 
Hemminger, Sob., Hptm. 881. 
894.894. Hauptmann 1592, des⸗ 
aleihen 1598 Hptm. „von Haus 
aus, zu Tüwingen, 70 fl. und 
Hofkleidung“. (Na.) 
Hemsberg 829. 
Hendel, Frantz, oberfter Zeugmſtr. 
858. 


Hennegau 862. 
ennenberg 843. 
ermerftein 869. 
err, Rupprecht, 334. 

Herbog, Zölner v. Andernach 867. 

Hergogen:Bufh 326 829, 

Hefter, Heifter 868. 869. 

Heſterbach, (Heifterbach) Abtv., 373. 

—8 363. 
ils, Hillkirchen 388. 

Hirsweiler 394. 

Hiſpania, Hifpanien, Hiſpannien, 
König v., 835. 340 352. 854. 
865. 857. 360. 

Hochburgundt 878, 

Hoffirhen, Herr v., 882. Bol. 
Bm. M. II, 46. 260. 

Hobenemb3 f. Embs. 

Hohenlohe, der v., Graf v., 888. 
Graf Georg Friederich, Sohn 
Wolfgangs, und Wagdal., geb. 


| 


Negifler. 


Gräfin von Naſſan⸗Katzenellen⸗ 
bogen, geb. 5. Septbr. 1569, 
F 1645. Senior des Gefanmmt- 
hauſes H. von 1610 — 1045, 
faifer!. Kriegsrath, Oberſt und 
Ritter, hat aus erſter Ehe mit 
Eva, Herrin von Waldſtein, keine 
Nachkommen, aus zweiter mit 
Magdal., Gräfin v. Dettingen, 
eine Tochter. (Albrecht, Arc. 
für on Seh. 9, Nr. 186, 
12, Nr. 199, Fiſcher, Hohenl. 
Geſch. II, 192.) — Hohenl. Re⸗ 
giment 889, 
Hohenwiel, ſ. Wiehl. 
Horn, Graf v., 326. 327. 
Hornberg 394. 
Horſt 364. 
Hüs, Ritter auf Malta, 849. 
Hungarn, f. Ungarn. 
er 821. 388. 

utler, Hptm. 884. 


Janitſcharen 388. 

erg, S., Ritter, 891. 

Innebrudh, Ins⸗, Eißbruckh 342, 
867. 858. 

Ari, Antboni, Oberſt 386. 

Iſenburg, |. Eifenberg. 

Stalia 331. 355. 357. — Sta: 
liener 351. 352. 354. 

Jülich, f. Gülch. 

Kairoan, ſ. Coroana. 

Kaufmann-Saarbruckhen 379. 

Kempen, in ber, 863. 

Kempten 837. 

Kerpen 861. 365. 

Kinant 331. 

Klinger, Hutm. 858. 

Ktott, |. Glott. 

Kniebig 381. 

Königzed, (bei Hoßklirch im D.A. 
Maldfee), Marquardt v., 388, 
391. Sohn bes 1576 verft. Joh. 
Jak. v. K. und Elifabetbeng, 
Gräfin v. Montfort, 1667, fur: 
baieriſcher Rath und Statthalter 
zu Ingolſtadt, vermählt mit Ehri= 
ftina v. Staufen, F 1626. (Bu: 
celin, Hopf.) 

Königswinter 371. 


KRegiſter. 


Körrestur (in Ungarn) 892. 
Komorn, f. Gomorra. 
Krembs 395. 

Kurkrod, Licentiat 376. 


Raberlott, der, 8377. Laburlott, 
(Str. Claudius Barlotta), zu: 
legt Oberſt eines Wallonenregi- 
ments, „vom geringen Soldaten 
und Balbier durch alle Kriegs» 
befelch zu diefem hoben Amt kom: 
men“ von riefiger Stärke und 
toflfühnem Muthe, fiel ben 25. 
Suli 1600 in ben SLaufgräben 
der Iſabellenſchanze bei Oſtende, 
von einer DRuffetenkugel durch 
den Kopf getroffen. (Str. II, 
242. 250. 276. 832. Meteren, 
nieberl. Hifl. II, Ausg. v. 1609, 
Bud 20, ©. bia. 93a. Yba. 
Bud 21, ©. 98b. 99a.) 

La Charite 878. 

Ladron, (Lodron, Stammfik in 
Sübdtirol), Grave Albredht von, 
324. 325. 329. Gemahl ber 
Amalie von Arco, Schweiter des 
faif. Gelandten Mar von Arco, 
auch 1567 als deutſcher Reiter⸗ 
oberſt mit Alba in den Niederl. 
(Hũbmer, G. T. 8, 841. Str. I, 
169. 170.) — Hannibal, ®r. v., 
Dberfisfeuten. 831. — Hieron., 
Seronimus, Gr. v., 324. 326. 
836., wohl der jüngere von zweien 
diejed Namens, Sohn bed Gr. 
Bhilipp Jak. v. Arco aus defien 
zweiter Che mit Katharine von 
Arco, älteren Schweiter ber gen. 
Amalie. (Hübner, ©.T. 8, 818.) 
Lahr, die, (Roire) 378. 

Zandenberg, Landtcommenthur, 
f. Altsbaufen. 

Langenſteinbach 880. 

Lauſanne, ſ. Luſanna. 

Lechnick 366. 

Leitter, (Leitha), die, 885. 

Lens, f. Link. 

Leonberg 381. 890. 

Lepanto 388, Golpa del, 844. 
Leuen (Röwen) 325. 


‚Levante, die, 846. 847. 848, 


411 


Ligori, Greni v., 878. 

Liguma (Livorno) 354. 

Linckh, Gavit. 897. 

Lindam 354. 357, 

Lindaw, Oberſt von, 871. 878. 

Lintz (Lentz) 368. 372. 376. 876. 

Littich (eüttich) 325. 830. 

Löchlin, Martin, Hptm. 358. 

Löwen, ſ. Leuen. 

Löwenſtein. Ludwig, Gr. v., 882. 
Ludwig DV., Sohn Friederichs 
und der Gräfin Helena v. Königs⸗ 
eck, erheiratbet mit Anna, Tochter 
des 1574 7 Gr. Ludwig v. Stoll⸗ 
berg, die Grafſch. Wertheim in 
Franken und Grafſch. Rochefort 
in Luxemburg, f 1611. (Kaſt.) 

Logau, Ritter in Malta, 349. 
Altadel. ſchleſ. Geſchlecht. Der 
bekannte ſchleſiſche Dichter, Fries 
der., Frhr. v. Logau, ſtammte aus 
dieſem. 

Loire, ſ. Labr. 

Lombarda, Pompeo, von Mailand, 
Hptm. 325. 

Lotharingen, Lottringen, 879. — 
der von, 873. — Lotharinger, 
bie, 880. 

Lufanna, (Raufanne), 359. 

Ludtwig, Or. v., ſ. Naſſan. 

Ludtwig, Hza. zu, ſ. Württemb. 

Lümppurg, Schenk Geörg v., 306. 
Sohn Friederichs VII. von L. 
(Speckfeld) aus deſſen erſter Ehe 
mit Margaretha, Gräfin v. Er⸗ 
bad, aeb. 23. Mai 1564, ver: 
mählt mit Katharina, Gräfin 
von Leiningen ımb Wefterburg, 
T ohne Kinder 1625, war Ober: 
vogt in Weinsberg. (reicher, 
Limburg. II, Taf. IH.) 

Küttich, f. Littich. 

Lügelburg, Lützenburg, (Luxemb.) 
824. 377. 


Mans, die, 325. 829. 830. 377. 
Maasminſter 355. 

Machomet 339. 

Madon (Modon) 346, 

Madritz, der Alte und Junge v., 
842, Frhrn., der exſte, in ſeinem 


412 


Stammſchloſſe Madruzzo in Süb: 
tirol ben 5. Quli 1512 geb., 
ſchwingt fih von 1529 — 1648 
vom Ganonicud in Trient und 
Pfarrer im Dorf Tirol, zum Biſchof 
von Trient, dann Briren, hierauf 
zum Garbinal, 1562 zum Gard.s 
bifh. v. Sabina, 1564 v. Pa: 
leftrina empor, } 1578. — Ger 
zweite, Neffe des vorigen, Johann 
Ludwig, geb. 1532 zu Trient, 
wird 1561 ebenfall3 Garbinal, 
1567 Biſchof von Trient, dann 
Cardinalbiſch. verfchiedener Titel, 
TauRom, 2. April 1600. Dem 
Neffen trug Philipp IT. das Vices 
fönigth. von Neapel an, welches 
biefer jeboch ausfchlug. (Bm. M. J, 
19—24 u. 29 f.) 

Mährifhe Fähnlein 828. 

Mainz, ſ. Meng. 

Maiftreg (Meftre) 857. 

Mali 380. 

Malta 848. Burgo, S. Midael, 
Wurmula in, 849. Gapitanie v., 
885 a.) i 

Maltefifche Galee 846. 

Malker Hayd, in Tirol, 837. 

Mandeſl jslaw, Mandelslohe, Ernſt 
von, 377, einſt geächteter Ge⸗ 
noſſe Grumbachs, 1572 jm Kriege⸗ 
dienſte bei Dranien, 1578 bezahl⸗ 
ter franz. Agent in Braunſchweig, 
1585 Oberſter und Bevollmäch- 
tigter Joachim Ernſts von Anhalt 
bet Heinrich III., 1588 Oberft 
bed Markgr. Johann Friederich 
v. Brandenburg. (R.T. B. 241. 
279.) 

Manbelot, Monfier be, franz. Ge: 
fandter 859. Vgl. über diefen, 
fowie über die Veranlagung zum 
Zuge, Vuillemin, Geſch. der Wib- 

—— II, 237 ff. 

anlich, Kfm. in Genf, 859. Er 
bieß Melchior nach feinem Pater, 
bem Borflande bes Haufes „Mel: 
chior M. und Mitverwandte“ zu 
Augsburg (daher ber Plur. „bie 
Manlich“), das „eine anjebnliche 
flattlihe Handlung zu Land und 


Regifter. ‚ 


Waffer über Meer” führte und 
in deſſen Auftrage Hans Ulrich 
Kraft von Ulm 1573 feine längere 
Reife (brsgg. v. Haßler, Bibl. 
be3 lit. Ber. in Stuttg. ®b.LXL 
Stuttg. 1861), zunähft über Genf 
und Marfeille in den Orient ans 
trat. An den beiden letzteren 
Orten hatte dad Haus Comman: 
biten. Als Kraft in Marfeille 
anfam, tte daſſelbe fieben 
Schiffe auf See, eines, mit wel: 
hem Kr. reifen follte, mit 18- 
Stüd Geſchützen auf Rädern ver: 
e 


fehen. 

Manngfeldt, Sr. Earrle v., 825. 
863. 364, 884. 885. 886. 887. 
888. 889. 890. Karl II., Sohn 
Peter Ernſt I, geb. 1548, be⸗ 
rühmter kaiſerl. Feldherr, zugleich 
mit dem Bater in den Reichs 
fürftenftand erhoben, ftarb unver: 
heirathet ala letzter Eproffe ber 
friebeborniihen Mansfelder Linie 
7. Aug. 1595. (Hagen, Münze 
beichr. bes Haufes Mansf. 117.) 

Manrickh, Mannrickh, Geh, 
Sorje (Jorge), Broviditor mator, 
845, ſpaͤter (1588) Intendant der 
ipan. Flotte, (univ. classis in- 
spector, Str. II, 811.) in ben 
Niederl. — der von, 365. Don 
Inan von, 874, Oberſt deutjcher 

eiter im Heere Alexanders von 
Parma, unter andern bei Mecheln 
1578, bei Govenftein vor Ant: 
werpen 1585 unb bei Neuß mit 
Auszeihnung genannt. (Str. I, 
285. II, 190. 239. 802.) — 
Marenkſch, Danridihe Knecht, 
871. 878. 

Manta 842. Das Fräulein v., 
357. Anna Katharina v., Toch⸗ 
ter Wilhelms III. von M. (1550 
bis 1587) und Eleonorens, Toch⸗ 
ter Kaiſer Ferdinand I., geb. 
2. Nov. 1534, vermählt 26 Apr. 
1561 mit ihrem mütterl. Obeim 
Erzherz. Ferd., Graf v. Tirol; 
T 5. Aug. 1894. (A.d.v. VII, 
883, und XVU, 817 u. 818.) 


Regifter. 


Mantz, Stoffel, 836. 
Marenckhſch, |. Manride, 
Maria, die Königin, 864. Schweſter 
Karls V., Wittwe König Lud⸗ 
wias Il. von Ungarn (geb. 1. Mai 
1506, regiert 1516, + in ber 
Schlacht bei Mohacz 29. ug. 
1526), Statthalterin der Niebers 
Iande, F 1559. 

Maria, Caput de S., 847. 848. 

Marulina, Nameeines Schiff 346. 

Maſeckh 329. 

Maftrich, 325. 829. 355. 

Mathias, Erzb., ſ. Oeſterreich. 

Maulbronn 397. 

Marimilian (II.), Kaiſer, 318. 336. 
Deſſen älteſtes Fräulein, das, dem 
König v. Hifpinia zu verheirathen, 
vom Teutſchen Meifter, des Kai: 
fer zweitem Sobne, Marimilian, 
(A.d. v. VII, 388), 1570 nad) 
Spanien vergleitet wurde, war 
feine Tochter Anna, von Maria, 
Tochter Karls V. 

Maylandt, 825. 348. 857. — 
—— Herrberg in, 358. — Mais 

ber 825. 


Mecheln 825. 

Meerjpurg, von, Ritter in Malta 
349. — Johann Friederich, Frhr. 
zu, Oberftersfeutenampt 883. — 
Oberſter 892. 893. 

Megen, Gr. v., ber v., 326. 327. 
Karl von Brimen, Graf v., folgt 
dem ®r. Joh. von Arnberg als 
Statthalter in Friesland, + als 
folder 8. Jam. 1572 in Zwoll. 
(Str. I, 17. 41. 183. 192, und 

Kock, Vaaderl. Woordenb. 28, 
14, übrigens meift Ausz. ang Str.) 

Memmingen 387. 397. 

Mendelbeim 355. 

Denk, Mainz, 824. 869. — Stift 
866. — Canzler v. Roſenbach 
baf. 396. 

Meran, in Tirol, 837. 

am 338. 341. 843. 344. 848. 

Metz 378. 

Willer, Lazarus, Oberſter 328. 

Mirva (Mirouard) 862. 


418 


Mitihelin, Dr. 897. „Sebaftian, 
1589 auf Georgii Gelehrter Ober: 
tath, + 28. April 1608, 9 Uhr 
auf bem Erlachhof violenta mor- 
te“. (Aa.) 

Mittelbera, (Mittelburg) 832. 

Mittler, Schloß, 864. 

Mönchen, (Münden) 858. 

Mobren, weiße, 350. 

Monftereifel, (Münſtereifel) 861. 

Montfortunia, Manfredonia) 840. 

Moras, dag, 885. 

Mors, Gr. v., 865. 

Mümpelgart 880. 882. 

Münden, ſ. Mönchen. 

Münfereifel, |. Monftereifel. 


Naſſaw, Gr. Lubtwig von, 826. 
827. 328. — Naſſawiſchen, die, 
828. 

Navarin 345. 846. 

Neinedh, der von, 898. Neuned, 
jeßt zerfallene Stammburg bes 
am Ende des 17. Jahrh. ausge: 
ftorbenen abeligen Gefchlechteövon 
Neuneck, DA. Freudenftadt, rechts 
über dem Thaleder Glatt. (O. A. B. 
v. Freudenſtadt, 275. 276.) 

Neſſelwang 337. 

Newburg 861. 

Newburg, Cloſter, 384. 396. 

Newburg, Walther, ſ. Thum. 

Newenmarckht 337. 

Newenſtatt, die, 895. 

Newenftatt (Wienerifh) 357. 

Newrodter, Conrabt, Capitani 397. 

Nicolaiport 379. 

Niberlandt 324. 825. 354. 3565. 
860. 361. 362. — Niderländer 
822. 826. — Niderl. Krieg 325. 

Niderftopingen 859. 

Niechter, Beruhardt, Hptm. 380. 
387 


Nimagen 328. 

Noſchan Mogent) 877. 

Novio Lompon 376. Novelonpont, 
Novillonpont, unter legterem Na⸗ 
men noch in ber Homanniſchen 
Karte des Laufes ber Maag und 
Mofel, zw. Diedenhofen (Thion⸗ 
ville) und Stenai, in der Nähe 


414 


ber Stelle wo Longuion liegt, 
angegeben. — Jean de Novelon- 
ont, appell& aussi Jean de 
etz, le premier qui se pro- 
nonca pour Jeanne d’Arc, war 
einer der beiden Ritter des Sieur 
de Baudricourt zu Vaucouleurs, 
welche diefelbe von da zum Könige 
nad Chinon geleiteten. (H. Wal- 
lon, Jeanne d’Arc I, 17 ff. u. 
Il, 296. J. Quicherat, Proc&s 
de Jeanne d’Arc II, 486.) 
Nürnberg 390. 896. 
Nußdorff 384. 


Sberntrautt, von, Ritter in Malta 
349. 


Oberwahlſtetten 897. 

Occhiali, Octiali 840. 345. 

Defterreih 893. — Erzhzg. Fer: 
dinand zu, 828. 357. — Crzs 
herzog Mathias von, 884. 390. 
896. — Oeſterreichiſche Unter: 
thaneı 398. 

Dfen 387. 390. — Der Waſcha, 
(Paſcha) von, 887. 

Onſpach (Ansbach), Georg Frie⸗ 
derich, Markgr. von, 381, geb. 
6. April 1539, folgt in Ansbach 
27. Tecbr. 1543, in Baireut 
8. Jan. 1557, + zu U. 1603. 
(A.d.v. XVI, 421, 438) 

Dran 858. Guaharun an ber 
Nordküfte von Afrila, im E.R. 
Algier, 20 M. norbweftlich von 
Treniecen, 1508 unter Cardinal 
Ximenez erobert. (Del Marmol, 
-\.Binon,- 1,2, cap.XL. fol. 266. 
Col 4.) nach mehrmaligem Wechjel 
zwifchen Türken und Spaniern be: 
fanntlih 1792 an erftere abges 
treten und feit 1831 Frankreich 
einverleibt. 

Dranien, Prinz v., 326. 329. 

Orsbeckh, von, Mitter in Malta 
349., von Orsbeck, abel. zuletzt 
freiherrl. Geſchl. im ehem. Her⸗ 
zogthum Jülich. (O. im rhein⸗ 
preuß. Kr. Heinsberg.) 


Regiſter. 


Oſſona, (Auronne) 878. 
Ott, ſ. Truckſäß. 


Palaſco, Don Bernardin, Ritter 
in Malta 360. 

Palerma 844. 349. 361. 

Palfi 384. 387. Valfi, Nicolaus, 
Sohn des Peter Palfi, Freiherrn 
von Betleemfalfa. ımb Sophia's 
von Dersffi, 1589 in den öfterr. 
Abelsitand erhoben, 1600. 
(Sielin u. Bm. M. I, 125.) 
Anm. Zwiſchen Palfi und dem 
folg. Ungnab fcheint und auße 

elajfen. Einen Zweig Palfi 
ngnadb gibt ed, foviel ich er: 
mitteln konnte, nicht. 

Palmi, f. Parma. 

Palota, ſ. Baletta. 

Pappenheim, Alexander, Marſchall 
von, Hptm. 319. Jungſter Sohn 
Hein. Burkh. v. P., ımd Anna's 
v. Hirnheim, geb. 17. Mai 1580, 
+ 1612, begr. in Stift Grünen 
bad, nach feinem Bruder Heinri 
1590 ältefter Reichſserbmarſchall, 
madte 11 Kriegszüge mit. — 
Herr Gonradt, 880, Sohn Wolf: 
gangs v. P., und ne 
v. Roth, geb. 1584, fall. Rath, 
Stallmeifter u. Trabantenbptm., 
+ 30. Juli 1608, begraben in 
Engen, batte bie Anwartfchaft auf 
bie ReichBlehen bed letzten Grafen 
von Lupfen, Heinrih, Täuflich 
erworben. Die nah bem Tode 
beffelben einer Faiferlichen Com⸗ 
miffion aufgetragene Auseinander⸗ 
ſetzung mit den Allodialerben und 
ber zu dieſem Zwecke verhängte 
Güterfequefter dauerten ibm zu 
lange. Er febte ſich deshalb ſo⸗ 
fort in den Befiß und uptete 
denfelben trotz den genen ihn aus⸗ 

ewirkten kaiſerl. Mandaten. Da: 
Ber die nun von Wbg. auf kaiſer⸗ 
lihen Befehl übernommene be: 
waffnete Ginfchreitung. (Döbder- 
lein, hiſtor. Nadır. von Galatin 
and Bappenb. I, 264 ff. und bie 
Stellen oben 816 bei Sattler.) 


Regifter. 


Papport 865. 866. 

Papus, Aubrens, 857. „Die Pap: 
pus, ein alte noch bei Kempten, 
feit 1718 im Freiherrnſtand blü⸗ 
hendes Geſchlecht, waren vorbem 
in Feldkirch und Lindau und 
bienten im Krieg und Frieden, 
ſowohl ber Ride ald auf bem 
Katheder und in der Magiftratur.” 
(Bm. D. 11, 1, 49, Anm 1.) 

Barig 379. 

Parma (Ralmi) 341. 

Parma (Prüm?) 362. 

Parma 338, — Prinz v., 346, 
362. 363. 364. 

Paſſato, Caput a, 349. 

Pafſaw 318. 320. 395. 

Paria 354. 

Pefaro, ſ. Befern. 

Pefon, RL Binon. 

Beter, S. (Schiff) 846. 

Peteräberg 329. 

Pfalzburg 879. 

Pfaw, die, Po, Fluß, 838. 348, 

Pfitterd 895 

Rhikaibart 16: bad. Bez.⸗A. Ort. 

Peiuipp, Capitani, ein Spanninger 


—* Laundgraf 369. Philipp II. 
zu Rheinfels, Sohn Phil. des 
Großmüth., geb. 22. April 1541, 
T 20. Novbr. 1588, Gemahlin 
Anna Elifabeth, Tochter bes Kurs 
fürften Friederich III. von ber 


Pfalz, verm. den 17. Suni 1567, 
1609. (A. d. v. XV, 859, 
VI, 13.) 


Philipp Ludtwig, Pfalzgrave, 361, 
von Neuburg, das ihm fein Bater, 
Ha. Wolfgang von Zweibrüden, 
1560 überließ, geb. 1547, ver: 
mählt 1574 mit Anna, Tochter 

39. Wilhelms des Neichen von 
u Par 12. 1614. (A. 


lands, dorf, Hptm. 872. 
Plandhenmayer, Caſpar 854. 357. 
Plato, er Ni 877. Plato bei 
Str. I, 2 

Plumbin, (iombino) 854. 
Polweyl, Nicolaus von, Oberfter, 


415 


318. 323. Die Freiherrn v. P. 
haben ibren Namen von bem 
Schloſſe und der Herrſch. Boll» 
weiler zwiſchen Sul; und Enſis⸗ 
beim im Oberelfoß. Niclaus II., 
Sohn des Johannes v. P. unb 
Margar., geb dv. Schauenftein, 
von Karl V. 1554 in ben Frei⸗ 
berrnftand erhoben; 1561 zum 
Landvogt in Elſaß ernannt, zeich⸗ 
net ſich bereits 1848 durch Bes 
zwingung ber Reichsſtadt Con⸗ 
ftanz für Karl V. und Haus 
Defterreih aus, noch 1568 bei 
Erftürmung b. Stadt Antiverpen, 
neben Georg II. v. Frundsberg 
und felbjt 1578 bei Mecheln neben 
Hannibal von Embs. (Str. I, 
280.) } 8. März 1588, foll be 
fanntli gegen den geächteten 
proteftant. Schärtlin mehrmals 
Meuchelmörder gedungen haben, 
(ogl. deſſen Lebensbeſchr. unter 
1552.) Aus feiner Ehe mit 
Dorothea, geb. Gräfin v. Lich: 
tenftein, hatte er einen Sohn, — 
Conftantinug von, 855, der mit 
zwei jüngeren Brüdern 1696 in 
ngoljtadt jtubierte, F 1597. 
(Bm. D. 11, 1, 14 und 116. 
Bm. M. I, 80. Schöpfl. Als. 
ill. 2, 612.) 
Pommern, Hjg. von, 822, 
Pontabel 857. 
Bontremitifch Gebirg 338. 
BortasGarrera, Don Peter de, ein 
Spanninger, Oberſt ber — 
Goletta 850. Er wurde des Eins 
verftändnifles mit Sinan Han 
befchuldigt, trotzdem als deſſen 
Gefangener von ihm bis zum 
Tode mißhanbdelt. 
Porta Veneris 854. 
Bortercula 854 
Pouen (Bouvigned, Bovines, an 
ber Maas) 330. 
Praag 390. 
Preſſa, (Brescia) 867. 
Blato, Otho v., 377. 
Preßburg 819, 824, 


“ 
f 


416 


Prior, Don, Hug. Alba's Sohn 828. 
Priſsel, (Brüffel) 826. 327. 


Maguſa 847. — Ein Ragufer 848. 
Raab 819. 820. 821. 822. 824. 
Naab, bie, Fluß 823. 

Ramin, 364. 

Ramſchwag, Hptm. 393. 

Ratzenſtettlin (in Gran) 386. 

Ravenſpurg 854. 381. 

Ravin 365. 

Rarendorf, lies Büchſendorf, 
ſ. Ruober. 

Rechberg, Hohen⸗, 398. 

Rechberg, Gaudentz v., 892. 893. 
Sohn George v., und Johanna's 
von Landau, Enkel des ebenfalls 
Gaudenz gebeißenen Stammda⸗ 
ters aller fpäteren Rechb. Ge⸗ 
ſchlechter. Gaudenz der Enkel 
hinterließ drei Söhne. (Iſelin.) 

Nedhin, Oberſter⸗Leutenampt 388. 

Meder, Jochim, Hptm. 880. 

Negenbogen, Hptm. 319. 

Regenſpurg 381. 882. 895. 396. 

Regiment 378. Feldherrnſtab, ba- 
culus imperatorius, wie Str. 
(II, 151), der diefelbe Anekdote 
erzählt, überfeßt. 

Reichaw, Hptm., Melchior v., 3885. 
894. (Reichau, baier. L. G. Ba: 
benhaufen.) Sohn Meldiors I. 
von Reichau Auf Loſchwitz und 

" Ragowig und der Glifabetha 

Schündelin von Bedwik, ſchwang 

fih, mie er felbft berichtet, im 

Laufe feiner Kriegszüge in Uns 

garn und den Niederlanden vom 

„gemeinen Soldaten an ben 

höchſten Befelch.“ War zulest 

Obrifter, Kriegsrath und Ober: 

vogt in Blaubeuren, melde 

Stelle ihm „uff Georgi“ 1608 

übertragen wurde, + dafelbft 

1620, 12. Mai, Abends zwi: 

[hen 6 u. 7. Zweimal verbeira= 

thet, 1. mit Anna Regina Schärte 

lin, Tochter de Hanns Seb. 

Sch. zu Burtenbad, 12. Septbr. 

1596, 2. mit @lifabetbe, geb. 





Regifter. 


Buwinghauſen von Wallmerobe, 
14. Zuli 1608, hatte er nur auß 
erfter Ehe einen Sohn Joachim 
Frieberih. Im Tech. 1605 
wurde er wegen Uebergabe ber 


dekung Stan, worin er ala 

berfilieutenant bed ſchwäbiſch⸗ 
Öttingifben Regiment? gedient 
batte, mit andern ber Beſatzung 
vor ein Kriegdgericht in Preßburg 
gerufen, welches unterm 1 . 
1606 mehrere Tobedurtheile füllte, 
in Beziehung auf ibn aber an= 
erkannte: „mie er, dem Feind in 
der mitteln Schanz drei Sturm 
abgefchlagen, hernacher auf des 
Grafen Tampie (Commanbanten 
der Feſtung) Geheiß ſich retirirt, 
mit einem Pfitſchpfeil in den Leib 
gegen dem Eingewayd, vermög 
zwayer beapdigter Feldfcherer Aus⸗ 
fag, tödlichen geichoflen und vers 
wundet worben, auch aus dem Bett 
nie fommen bis in bie Nacht, da 
ber Tumult unter den Knechten 
fo groß worden, daß er gezwun⸗ 
generweiß aufſtehen und helfen 
Rillen müffen.“ Es wurde daber 
ihm und den andern Verwundeten 
„ihre verdiente Bejoldung neben 
ihren Paßporten geraiht auch 
ihre Ehr völlig wiberumb refti- 
tuirt.” (Aa.) 

Reiſchacher, Reiſchach, (längſtver⸗ 
ſchwundene Stammburg bei dem 
Weiler Reiſchach, zoller. O.A. 
Wald) hauptſächlich in Wbg. 
begütertes, altadeliges, ehemals 
reichsritterſchaftl. Geſchlecht. — 
Gatber? Samuel v., Oberſter 
880. 381. — Fiteleckh von, Ober: 
ſter Landvogt, 383. 392. 393. 
war 1580 bis 1590 Statthalter 
zn Mömpelgart und Graf Fries 
derichs von Whg. Hofmeifter. 

Neiß, der von, Ritter in Malta, 
349. Karl Reiß v. Reißenſtein, 
(gerftörte Felſenburg. D.A. Geis⸗ 
lingen) welcher 1568 in den Rit⸗ 
terorden S. ob. zn Malta ge: 
treten, erhält 1569 auf fein nach= 


Regiſter. 


trägliches Anſuchen von Herzog 
Ludwig zu Württemberg ein Zeug⸗ 
niß daß er von acht adeligen 
Ahnen Vater und Mutter halben 
herkommen; iſt in den Jahren 
1578 — 1688 Commenthur zu 
Rohrdorf und nungen (Aa.) 

Reytten (Reute im Lechthal in 
Tirol) 337. 

Rhein, der, 363. 366. 867. 360. 
370. 372. 373. — Erneſtus, 
Pfalzgr. bei, Hzg., ſ. Bayern. 

Rheinbergen 363. 

Rhom 339. 341. 342. 362. — 
à Nigro Urſo in, 342. 

Riba (Riva) 854. 

Rocca de Montagron 341. 

Rodhenbronnen, Jeronimus von, 

ptm. 383. 851. 

Röfler, Hptm., v. Gengenbach 331. 

Nömerzug, ein, 396. 

Röthenaw, Cherft v., 360. Mög: 
licherweiſe ebenfalls ein Rutten:, 
Neitenau. Bol. Ruttenaw. 

Roll, Torf bei Genf, 359. 

Romera, Don Julian, ſpan. Oberft 
827., war Oberft des ſiciliſchen 
Regiments unter Alba, + 1578 
in Gremona durd einen Sturz 
vom Pferde. (Str. I, 256.) 

Romerfichen 866. - 

Rofara 341. 

NRofenbah, der v., Maintifcher 
Ganzler 396. 

Rofenzweig, Wolf, 324. 

Roßmarin, Peter, 841. 

Motb, Berthold v., Hptm. 888. 

Rothkopff, Kaufmann 867. 


Notta, Juan Maria de, ſpan. 


Hptn. 348. 

Rottenackher 894. 

Rottenaw, Hannibal v., Oberft, 
885. Vielleicht ebenfalld ein 
Nuttenau, (vgl. diefen) und zwar 
a. Hannibal, Sohn Hanns 

erners des jüngeren und He: 
lenens, geb. Gräfin vvn Hohen⸗ 
embs, Oberſter in Ungarn 1592, 
1595 bei der Erſtürmung von 
Gran ſchwer verwundet, Gitter 

Witrttemb. Jahrb. 1866, 


417 


be3 Galatravaordend. (Bm. D. 
11, 1, 117.) — Rottenawifd 
Negiment 887. 
Rottenhauß, v., Ritter in Malta 
349, 
Rotthuet, Muftermeifter (im Felde 
in Ungarn) 856. 
Novera (Roveredo) 837. 
Roreifin, Hptm. 858. 
Rütt v., ſ. Wallerftein. 
Ruober, Frhrn. zu Büchfenborf 
(HS. Rarenborf) und Graven⸗ 
wert, Carrl und Hann? , röm. 
faif. Math und Feldoberſter im 
obern Kreis Ungarn 855. 356, 
nnd, Nachfolger des Lazarus 
chwendi im Commando über 
Dberungarn, am Anfange Juli's 
1568, berühmter Kriegsheld, 
+ 1580. Sein Säbel wird noch 
in der Ambrafer Sammlung in 
Wien aufbewahrt. (Bm. M. II, 
97°), 202. 208.) 
Nuttenaw, Gaudenz v., Oberft: 
ge 333. (Raiten:, Raitnz, 
eitens, Reitnau, Pfarrborf in 
ber Schweiz, unweit fenzburg, mit 
nun völlig verſchw. Ritterfiße der 
1386 nach Schwaben ausgewan⸗ 
berten, fpäter in Langenftein bei 
Stodah anſäß. Edeln v. Rutt.) 
G. v., Sohn des kaiſ. Oberften 
Hanna Werner v., und Margar. 
v. Eirgenftein, Bruder des Fürſt⸗ 
abtes Michael v. Murbach und 
Neffe des Fürſtabts Rudolf von 
Kempten, vom 5. Febr. 1589 big 
1603 Vogt ber öſterr. Herrſch. 
Bregenz und Hobened, tüchtiger 
Kriengmann. (Bm. D.11,1, 116, 
Nr. VII. und Bm. M. II, 199 
Anm.) Bal. auch Rottenaw, Han: 
nibal v., und Röthenaw. 


Sachſen, Friderich, Hza. v., 868. 
Suffraganbifchof von Köln, Dom⸗ 
probft vom Stift Bremen, Canon. 
in Straßburg, Sohn bed Herzogs 
franz I. (1543 — 1581) von 
SadjensLauenburg, geb. 1554, 
+ 1586. (A.d. ee 191.) 


418 


— Ober: und Nieberfaren, Säri- 
fche, bie, 896. 
Sadh, im, 822. 
Salentin v., f. Eifenberg, Er. _ 
Salm, Gr. Eckh v., Veldtoberfter, 
820. — Gr. Niklaus v., 356. 
Beibe Eöhne de durch Vertheis 
digung von Wien und Gefangen 
nebmung des K. Franz I. von 
ranfreih bei Pavia berühmten 
rafen Nicolaus von Salm, 
(+ 5. März 1550 zu Erlau in 
Ungarn), und feiner erften Ge⸗ 
mahlin Aemilia von Eberſtein, 
der erfte ımd Ältere, Egino, war 
faif. Kämmerer, Rath, Hptm. 
zu Preßburg u. Oberfter zu Raab, 
+ 1574 ben 7. Juli zu Raab 
ohne Nachk. Der zweite, jüngere, 
Nicol., Faif. Reiche: und Krieg: 
ya Generalftatthalter und 
efehlähaber ber Feſtung Ga: 
niſcha. (Zedler.) 
©. Denis, in ber Kempen 868. 
S. Georgen os Tübingen) 381. 
S. Gweer, (Goar) 869. 870. 
Sanct Martingberg, 820. 
S. Thomasberg 386. 
©. Veit, Stadt, 857. 
Sanis, Lucas von, Hptm. 884. 
von Galis? 
Sana 377. 
Santa, venet. Inſel, (ante) 346. 
Saphoy (Savoyen) der v., 859, 
860. Herzog Karl Emmanuel, 
mit dem Beinamen der Große, 
b. 12. San. 1562, 1580— 1680. 
A.d.v. XVII, 197—199.) 
Sapientin (Sapienza) Infel, 344. 
Sara, (Zara) 847. 
Saraguſa, (Syracus) 849. 
Earbruden 879. 
Earetta 841. 
Savanı (Savona) 848. 
Scallon, (Chalons) 877. 
Scampani, Scampania, (Cham: 
pagnıe), 881. 877. 379. 
Schamon (&haumont) 379. 
Schantz 893, gleich chance. Bgl. 
Schmeller, bayer. Wörterbuch 
unter Schanz, 


LE u — — — — — — — — — 


Regiſter. 


Scharpffenſtein, Oberſt Betz von, 
378 


Schattobri, der von, Oberſt, 394. 
Scheia, Vorſtadt von Neapel, 
(Sciaja), 361. 

Schelde, ſ. Schellt. 
Schellenberger 821. Das heißt 
von Schelleuberg, (bei Feldkirch, 
Stammfig ber befannten Herrn 
von Sch.) Vielleiht noch Ulrich 
von (vgl. Bm. M. I, 250. 


, 145.) 
Schellt, Echelde, die, 325. 332. 
Schenk, Geörg v., ſ. Lümppurg. 
Scher, Sampſon, von Schwarzen: 
burg 394., „wird 1598 uff Mar⸗ 
tini Hauptmann, ift anııo 1610 
Obrifterseutenampt worden. Fzu 
Paris 31. Dechr. 1618.” (Aa) 
Scherbingen, Schärding, 818.319. 
Scherg, Jochim, Hptm. 887. 
Scertlin, Ludtwig 824. 825. — 
Hanna Ludtwig, zue Bentzwang, 
398. Geb. Schärtlin, (Lebens⸗ 
beſchr. Frankf. u. Lpzg. 1777.), 
nennt Ludwig ſeinen Vetter, viel⸗ 
leicht iſt er ein und derſelbe mit 
Hanns Ludwig, dem Sohne ſei⸗ 
nes Bruders Ludwig auf Bins⸗ 
wangen. Ludwig erſcheint bei 
Schaärtlin ſchon 1545 und 1546 
als Hauptmann. Hand Ludwig 
fommt als Sohn de vorigen nur 
in dem beigeg. Fragm. genealog. 
von Bucelin vor. 
Scitt, die große, 885. 
Schiuonil & Due Glofie 877. 
Schönaw, Hans Caſpar v., 388. 
891., aus dem erlofchenen alten 
ritterlichen Gefchlechteder Schöner 
von Strauben=, Strubenhart, ab⸗ 
geg. Stammiburg auf d. Schwarz⸗ 
walbe bei Dennach, D.A. Neuen: 
bürg. — Veit Ehönawer, von 
aan. Oberft, — 
1585 ogt zu Altenfteig, 
O.A. Nagold. os . 
Schomberg, Caſpar v., Beldt⸗ 
marſchall 877. 378. 879. Sohn 
Wolfgangs von Schönberg auf 
Schönau, Landeshauptmanns in 


d 


Regiiter. 419 


Meigen, aus erfier Che mit 
Anna dv. Minckwitz, geb. 1540. 
Sein Leben und Wirken als Feld⸗ 
herr, Diplomat und Staatgmann 
Fällt in die Zeit, da der Religiongs 
zwift um den Mittelnunft Frank⸗ 
reich Europa in 2 erbitterte feind⸗ 
liche Lager theilte. Dem erfolg» 
reihen Einwirfen für ben Pers 
mittlungszweck bis zum Ebicte 
von Nantes widmete er fein Leben 
mit ausdauernder Energie. Durch 
feine Studien in Straßburg (1660) 
und Anger (1561) veranlaßt, 
gehörte Sch. anfangs (bis 1668) 
ben Hugenotten an, dann bleibend 
dem Dienfte bes franz. Hofes; 
unter Karl IX. Kammerherr 
1570 naturalifiert und Colonel 

ensral ber dentſchen Reiter 

andes noires) war er (1571) 
in Deutſchland für Unterhanb: 
fung eine europäifchen Bundes 
gegen Epanien ımb ben Pabfl 
thaͤtig, fowie fiir die Wahl bes 
Prinzen von Anjou gen König 
von Polen, bem er den Durch⸗ 
zug durch Deutſchland (73) fo- 
wie feine Flucht und Rückkehr 
(74) fiherte. Nachdem er ſich 
zuerft für bie Ausſöhnung Hein⸗ 
richs III. mit Guiſe \ 1588) 
bemüht, gelang ihm die Bermitte- 
Yung derſelben mit bem König 
von Navarra (89), ber ihn (90) 
als Heinrich IV. zum Maréchal 
de Camp erhob, und ihm zu⸗ 
gleich mit be Thon bie Leitung 
ex polit, kirchlichen Angelegen⸗ 
beiten übertrug, in welcher Stel: 
lung er für dad Zuftandelommen 
ber Berföhnung ber Parteien 
burch das Edict von Nantes (98) 
bedeutend mitwirfte. Vermählt 
(1572) mit der Wittwe Cha: 
taigner aus dem Haufe Rede: 
pozai, erwarb er (78) die Graf⸗ 
ſchaft Ranteuil in Isle de France, 
und + im 59. Lebensjahre (99) 
plöglich mit Hinterlaffung zweier 
—**— und der Söhne deintich 


und Hannibal. (Bayle u. R. T. B., 
namentlich über die Periode, in 
welche bie Berührungen unſeres 
Verf. mit Sch. fallen, S. 277 
bis 297 bei leßteren.) — Der 
von Sch., Oberſt, 394. Wohl 
einer der genannten beiden Söhne. 
Das Alibi de Vaters im Juli 
1597 ift außer Zweifel. 
Schopfloch 394. 
Echoruborf 398. 
Schregel, Commiſſari 972. 
Schwaben, Schwebiſchen, die, 896. 
— Schwäb. Crais 386. 891. — 
Schwäb. Regiment 388. 
Schwarze Reiter 321. 356. Teut⸗ 
[he Reiter, 823. 868, einfach 
auch Reiter, franzöſiſch Reiters, 
eistres, Ruyters, ferner ban- 
des noires, bei Str. Raiteri 
auch sclopetarii, ebenfo Piſto⸗ 
lierß 2c. bießen, im Gegenfabe 
gegen bie geharnifchten mu Lan: 
zen oder Speeren bewaffneten abes 
ligen fog. Küriffer, Lanziers oder 
Speerrtiter, bie berittenen nicht 
adel. deutſchen Sälblinge, welche 
war in der Megel auch mit 
ruſtharniſchen verfehen waren, 
aber Feine Lanzen, fonbern (neben 
bem Schwerte), die fog. arg 
linge, „Piſtoliers“ lange Biftolen, 
„Carabyne“, als Hauptwa 
führten. Sie kamen im ſechzehn⸗ 
ten Jahrhundert auf und über: 
trafen gleich ben deutſchen Fuß⸗ 
knechten die ihrer Waffengattung 
aus jedem andern Lande. Unter 
ben „Neitern” bienten zwar auch 
Edelleute, namentlihd ala Offi- 
ziere, aber die Mehrzahl war aus 
andern Ständen. (Barthold, 
ındöberg, ©. 102, der oben, 
. 802,°) angef. Olnitz, $. 12, 
und Meteren, Nieberl. Hif., 
Ausg. v. 1609, II, 20, ©. 8, 


Sp. 2.) : 
Schwarzenburg, ſ. Flach u. Scher. 
Schwarzwaldt 381. 
Schwechat, bie, 385. 
Schweitzer 371. 872. 


420 


Schwendi, Lazarus von, 828. 
Berühmter Sproffe des erlofche: 
nen alten Rittergeſchlechtes von 
Schw. im Rotbthale, wbg. O.A. 
Laupheim, Sohn Rulands von 
Schw., geb., nicht zu Schwenbi, 
fondern (nach handſchr. Aufzeicy: 
nung eines jüngeren Zeitgenoffen) 
zu Memmingen, 22. jjebr. 1522, 
widmete ſich anfangs zu Baſel 
den Miflenichaften, bamı bem 
Waffendienſte mit rafhem Gr: 
folge bereit3 unter Karl V., ber 
ihn gleich Ferdinand I. und 
Mar II. zu hoben Würden ers 
bob. Lebterer machte ihn zum 
erblichen Reichsfreiherrn mit dem 
Titel von Hobenlandäberg, bei 
Kolmar im Oberelſaß. Seine 
wifjenfchaitliche Bildung ift durch 
ausgezeichnete Schriften, Gedichte 
und feinen Briefiwechjel beurfuns 
det. + 28. Mai 1584 zu Kirch⸗ 
bofen bei Staufen im Breisgau 
und ift in der Kirche in Kienz⸗ 
heim beigefeßt. Aug erſter Ebe 
mit einer Bödlin von Böcklinsau 
aus Straßburg (Weiss, Papiers 
de Granvelle, IX, 137) hatte 
er einen Sohn Johann Wilhelm; 
feine zweite Gemahlin war &le- 
onore von Zimmern. (O.A.B. 
von Laupheim 242 fi. und ins⸗ 
bef. fein Leben bei Bm. M. II, 
190—211.) — Alexander von, 
883. 884. 890. 395. 

Ecite, (Givet) 362, 

Scoporirt 845., ital. scoprire, 
entdeden. 

Sechten 867. 

Seclandt, Seehlandt, 882. 838. 

Sein, Graf v., 872. 

Seminara 341. 

Sicilia 838. 341. 848. 847. 848. 
350. 351. 

Sicifia, (Ecilla) 841. 

Simerein, in der gr. Schitt, 385. 

Simois, (Chimay) Prinz v. deſſen 
Garten in Antorf, 335. 

Siopedo, Secretair, 844. 


Regiſter. 


Spalmieren, (gefpalmiert) 345. 
ital. spalmar, tbeeren. 

Epanger, Spannier, Spanninger, 
326. 327. 328. 329. 346. 347. 
848. 350. 352. 353. 3870. 878. 
ſpanniſch Kriegsvoll 878, ſpan⸗ 
nifhe Arnıada 344, 

Specie (Spezia) 888. 848. 

Speyer 335. 336. 

Sprewer, Sprewerberg 354. 

Stadler, ein, 357. 

Staufencdh 898. 

Stein, Heinr. von, Oberfter 358. 
859. 382. — Ludtwig, befien 
Bruder, fehmweizer. Oberft 359. 

Steirmardht 357, Steirer, ein, 
857 


Stenai, ſ. Aftenai. 

Stidhel, Burckhhardt, 384., beffen 
Bruder Erhart 394. 

Stor, Paulus, 375. 376, allmäch⸗ 
tiger Günftling bed Erzb. Eruft 
von Cöln, aus Bayern, fowie 
cin anderer nah ibm, Michael 
Hieronymus von Antwerpen, wel⸗ 
cher Ieptere übrigens für die Uns 
thaten, die er verübte, ſpäter 
mit dem Leben büßte. (A.d.v. 
XV, 285.) 

Strasburg 879. 

Straubenbart, Veit Schönamer v., 
ſ. Schönaw. 

Strigonium, (Gran) 391. 

Stuelweifienturg 320. 322. — 
Weiffenburg 321. 322. 328. 

Stuetgart, —— Stutt⸗ 
garten 324. 336. 342. 343. 354. 
355. 876. 381. 382. 390. — 
Stern, der in, 824. 

Sul 394. 

Suntheim 397. 


Zaufes, (Tufis) 354. 

Terra nigra 337. 

Terra nova (Nona) 847. 
Terrizina (Terracina) 342. 354. 
Teutſch, (Deus) 870. 878. 
Teutich, Teutfche, 328. 329. 348. 
362. 371. — Fußvolk 824 835. 
— Herrberg in Venedig 857. — 
Meifter, der, in Niederl. 3386. 


Regifter. 421 


(ogl. Marim., Kaifer.) — Res 
gimenter 829. — RKeiter, |. 
Schwarze Reiter. — Ritter 849. 
— Wind, der, f. Tramontana. 

Teutſchlandt 341. 849. 357. — 
Meifter (des Joh. Orb.) in, 349. 
(ogl. lach.) 

Themar, Adolph Wernber, von, 

ptm. 378. 379. 880. 394. 

naw (Tonau) die, 319. 322. 
323. 385. 386. 389. 397. 898, 
— Thonamwerfirom 387. 392. 

Tbonawwehrt 895. _ 

Thumb von Nemwburg, Conradt, 
398, war 1585 Obervogt zu 
Göppingen. Ma.) — Walther, 
Thumb, 322. 323. Walter Thum 
von Newburg, 818. 
äftefler Stammſitz im Borarlberg, 
zwiſchen Goͤtzis und Rankweil.) 

Thunis, Königreich 344. 850. 851. 

Toledo, Don Barfia be, 854. 
Es TIebten zwei des Namens 
nm jene Zeit, ber eine, Better 
be3 Hzas. Alta, T 1578, ber 
andre F 1600 in der Schlacht 
bei Nieuport. (Bol. Bm, D. 11,1, 
©. 14. Str. IL, 144. Meteren, 
Ausg. v. 1609, II, 21. ©. 96.) 

Torneckh, (Tournay) 862, 

Tortona 354. 

Trachenfelß, Schloß, 871. 

Tramontana, Tormontana, Tur⸗ 
montana, ber teutſch Wind 348. 

Trent (Trient) 337. 342. 

Trier 377. 

Troj 331. Scheint S. Truyen, 
S. Trond. Uebrigens wechſelte 
Oranien, (nach Gachard, Cor- 
resp. de Guill. le Tacit. II, 
295) Alba gegenüber feine Stel: 
lung nicht weniger al3 29mal. 

Troia, Troia in Scampania 879. 

Zropia 341. 

Truchhſäß, Gebhart, Churfürft 
(zu Edln), 861. Gebb., Reichs⸗ 
erbtruchfäß und Frhr. zu Wald⸗ 
bura, (im weg. O. A. Raven? 
burg), geb. 10. Novbr. 1547, 
(unter fünfen) der zweite Eohn 
Wilhelm bes Jüngeren zu Trauch⸗ 


(Meuburg, 


burg ımb Scheer, und Johanna's 
geb Gräfin von Fürftenberg, zum 

burfürften von Cöln erwählt 
15. Decbr. 1577, beflätigt 14. 
April 1578. Mit Agnes, Tochter 
sn Georgs, Grafen, unb 

atharinens, Gräfin von Mans: 
feld, vermählt zu Bonn 2. Febr., 
ercommuniciert ımb abgefebt 
1. April 1583, vertrieben 1584, 
nad Holland (und England) ges 
flüchtet 1585, + in Straßbur 
21. Mai 1601. (A.d. v. xV 
232— 284. Pappenh. Ehron. II, 
203 — 833. Tazu die Anekdote 
vom Zauberfpiegel bed Scotinug 
bei Str. II, 151.) — Karl, 
(Sarıl), 368. 871. 373. 874,, 
nächftjüngerer Bruder des voris 
gen, geb. 7. Aug. 1548, an- 
fangs auf Univerfitäten, fpäter 
vermuthlich Kriegsmann, Mund⸗ 
ſchenk Kaiſer Max II., vermählt 
um 1574 mit Eleonore, Tochter. 
des Gr. Karl von Zollern und 
Anna's, Markgräfin von Baden, 
1577 Kammergerichtspräſident in 
Speier, fommt um 1580 an ben 
Hof feine Bruder? &., wirb in 
Vertheidigung von Bonn im 
Dienfte feines Bruders dem Geg- 
ner deſſelben, Hzg. Eraft von 
Baiern, den 28. Jan. 1584 von 
feinen eigenen Truppen ausge⸗ 
liefert, kommt nad vierjähriger 
Gefangenfhaft in Schloß Huy 
in feine Herrfchaft nad Schwaben 
zurüd, 1590 oder 1591 zu feinem 
Bruder nah Straßburg, + 18. 
Suni 1593. (Pappenh. Chr. II, 
208— 223.) — Otth, 342, dritter 
Sobn Wilhelm de3 älteren und 
ber Gräfin Sybille von Sonnen: 
berg, geb. zu Scheer 26. Febr. 
1514, ſtudiert in Tübingen unb, 
Domherr in Speicr geworben, 
in Dole, Boloana und Pavia, 
wird 10. Mai 1543 Bifchof von 
Augsburg, 1544 Garbinalbifchof 
von Sabina, 1560 von Albano, 
1570 von Pränefte, +) 1573. 


422 


(Pappenh. Chron. I, 108 bis 
117 und Braun, Geld. ber 
Bild. von Augsb. 8, 858 ff.) 
Türckh, der, 318. 346. 847. 848. 
852. 888. 892. 898. 396. — 
Türckhen, bie, 820. 821. 822. 
841. 345. 850. 386. 387. 388. 
389. 390. 392. — Türlifche 
Armada 838. 340, 345. 
Sallera 840. — General, ber, 
847. — Pferdt 321. — Schiffe 
821. — Tiürkifcher Fahnen 821. 
Tuttlingen, ſ. Quttlingen. 

Tybingen, Tübingen 880. 


Meberfingen, (bei Geislingen), 
Sauerbronnen in, 859. 

Ulm 387. 854. 888. 891: 892, 
394. 895. 396. 

Ulrich Zurier 858. — von Alten 
flaig, Hauptm., Schwager Stidels 
318. 319. 

Undbel 866. 867. 368. 871. 874. 
875. 876. 

Ungarn, Obemn:, gungen 

855. 856. 868. 387 
896. 

Ungnäb 384. (Vgl. ben Artikel 
Palfi.) Scheint einer der jüngeren 
Söhne bes auch in Mbg., zuver 
aber als tapierer SFelbberr in 
Oeſterreich, rühmlich befannten, 
den 27. Decbr. 1564 zu Wins 
teris in Böhmen verft., in ber 
Stiftäficche zu Tübingen beiges 
jeßten Frhrn. Hanna Ungnad zu 
Sonnegg geweſen zu fein. Ginige 
derjelben waren um 1595 Männer 
von Bedeutung im Dienite bes 
Kaiſers. (Treffer, Ungnad. 
Chronifa 38 ff. Schnurrer, Slav. 
zn in Wbg. 48. 44. 


71. 
Urbin, PR von, 342. 


Valeſin, Valenſin, (Valencienne) 
831. — Valeſiner Knecht 338. 
Veldtkirch 354. 

Venedig, Benebiger, die, 338. 340. 
842. 344, 346. 357. — Bene: 
kiihe Galeatzen, Galcen 389. 


1, 828. 
8. 893. 


N En — — em — — — — — — — nn Emm —— — —— — — — — — — — — — — — 
— 


Regiſter. 


Verona 867. 

Veſperin, (Vesprim) 320. 321. 

Vihlfort, (Vilvorden) 328. 

Villach 857. 

Vincentia, (Vicenza), 367. 

Viſchergmündt 890. 

ſ. Witteni. 

Bitell, Senior Ecepin, 326. 828. 
Ehiappino Vitelli, 1820 zu „Tie 
a in Umbrien” geboren. 

elters: Nicolao Vitellio und Gen 
tiliana & Stafla, Perufinerin. 
Frũhe berühmt als Reiterfübrer, 
wurde er indbefondere für bie 
Kühnbeit, womit er ber Belas 
gerung Orbitello's durch Hai⸗ 
raddin Barbaroſſa, und ũberhaupt 
deſſen verheerenden Einfſallen an 
ber toskaniſchen Küſte ein Ende 
machte, von Cosmus von Mebis 
cis mit einem Triumphzuge auf 
antiker Quadriga und ber Er⸗ 
bebung zum Marfgrafen von 
— beehrt, zuletzt nach zahl⸗ 
reichen Heeres gügen in Stalien 
und Deuiſchland von Philipp I. 
an die Seite Herzog Alba’ 
nach ben Niederlanden eingeladen, 
+1. Juli 1676, unmittelbar nach 
der Einnahme von Zirifzee durch 
den Fall von einen Tragſeſſel, 
auf dem er fich feiner ungewwöhn: 
lihen Beleibtheit wegen mußte 
tragen laſſen, am Schlagfluſſe. 
Gr hatte ſich mit der Bittive 
Fiesko's, Helden bes Shillerihen 
Drama's, der einzigen mit dem 
Geben davon gelommenen Mit⸗ 
wiſſerin der Verſchwörung, ver: 
heirathet. (Strada I, 229 fi. 
Iſelin u. a.) 


Waag, bie, Fluß 388. 

Wagen, einer von, 367. 
Waiblingen 860. 

Walderjang 378. 

Wallachiſches Dörflein, 320. 
Wallerftiin, Rütt von, Oberfler- 
Leutenampt 357. 

Mallonen, Mablonen, Walonen, 
3256. 828. 329. 362. 394. — 


Regiſter. 


Walloniſch Regiment 397. 
Waſſerbillickhen 824. 
Waſſerwaldt, ſ. Weſterwald. 
Weiſſenburg, ſ. Stuelw. 

Welſer, Ludtwig, Hptm. 346. 
Wernaw, ber v., 398. Im XVII. 

Jahrh. erlofchenes adeliges Ge 

ſchlecht. Werdenau, Werbnau, 

Wernau, (bei Erbach, O.A. 

Ehingen), füdl. von Ulm, weil 

lidy der Donau. 
Wert 364 


Wehtenburg, Gr. Georg v., 376, 
auh Schaumburg und Kleeberg 


1547—1585, + 1585. (Hopf.) 
Weſterwaldt, ſſerwaldt, 870. 
371. 

Weſtphalen 875. 


MWeftpbeling, ein, 368. 

Weya, (Baya) 851. 

Wiehl, die, (Hobentwiel) 881. 

Bien 819. 855. 856. 357. 885. 
889. 390. 891. 895. — Burg⸗ 
tbor, in, 319. 885. — Kreiter⸗ 
tbor 885. — Schottenthor, in, 
819. — Im Wolf m, 819, 
d. h. bie Wolfsau. Früher gieng 
die Straße von ber heutigen Bri: 
gittenau und Taborau iiber eine 
lange Brüde in die Wolfsau, 
von der wieber eine filrzere weiter 
führte. Vgl. Bm. M. II, 808 *). 
Auch in Schärtlin, Lebensbe⸗ 
fhreibung, Frkf. u. Lpza. 1777, 
©. 60*), ift vom „Wolf bei 
Bien“ die Rebe, wofür der Her⸗ 
ausgeber unrichtig „Wald“ ver: 
befiert. Schönhuts Ausgabe von 
1858 hat ohne weitere Bemerfung 
Wald. 

Wilmandtinger, Niclaus, 881. 

Wilſpurg 885. 

Wintzelheuſer, Jalob, von Stutt⸗ 
gart 342. 

Witten 364. Die HS. hat Witten⸗ 
horſt, es iſt aber Wittem, Horſt 
zu leſen. Wittem, Schloß, nicht 
weit von Falfenburg, im niederl. 
Limburg, das den Grafen von 
Kuilenburg gehörte, wurbe in den 
Kämpfen zwiſchen Alba u. Oras 


428 


nien mebreremal erobert und wie- 
dererobert. (Wagenaar, Vaderl. 
Hist. VI, 269. Amst. 1752.) 
Witteni, (Vitry) 379. 
Wolf, ſ. Wien. 
Wolfgang, Hzg. v., ſ. Zweybrüden. 
Württemberg, Hzg. Chriſtoph zu, 
824. Hag. v., Hzg. Ludtwig zu, 
886. 362. 380. — Friderich, 
Gr. zu, 8359. Hzg. zu, 881. 
Fürſt zu, 888. 890. 
Wurmula, Vorftadt in Malta 349. 


Zabern 879. 
Zell, Degen von, Hptm. 819. 
Egloff von, Hptm. 819. 
Zerbelon, Don Gabriel, 325. 350. 
Serbellon, Serbelloni, Gabriel, 
Som von Johann Peter v. ©. 
und Glifabethe Rainoldt, (beide 
edeln Geſchlechts) in Malland, 
geb. 1507, Malteferritter und 
Großprior in Ungarn, durch ſei⸗ 
nes Vaters Schweſter, Cäcilie 
(verm. v. Medicis) Vetter Pabſts 
Pius IV., des Markgrafen von 
Marignano, Jakob von Med., 
der Mutter des heil. Borromäusg, 
unb der Mutter bes Jak. Hannibal 
und Marr Sittich v. Hobenemb3 
(f. d.); bedentender Feldherr und 
Ingenieur in Dienflen Kaifer 
ris V., Pabſt Pins IV. und 
König Pbilipps TI , ausgezeichnet 
durch die Vertheidinung von Gran, 
in der Schladt bei Mühlberg, 
die Eroberung von Siena, in 
großem Anfehen in ben Niederl. 
bei Hzg. Alba, Aler. v. Parma 
und Don Juan d’Auftria, fpäter 
als PVicefdnig von Tunis von 
ben Türken gefangen, und von 
Pabſt Gregor XIII. gegen 36 bei 
Lepanto gefangene Offiziere auge 
gelöst. + 1580, im Begriffe den 
Dberbefehl des ſpan. Heeres gegen 
Portugal zu übernehmen. (Str. I, 
167. 168. 177. 279. 281. 287. 
291. und Bayle; gegen bie von 
leßterem erwähnte Mitwirkung 


424 Regifter. 


bei ber Schlacht von Lepanto jes 
doch Cont. fol. 84—40.) 


Ziegler, Bartholomäus, 894. 
Zuflonia, Cephalonia, 438. 844. 
846. - 


Zuſmarshauſen, (HS. verfchrieben : 
Insmachhauſen), 895. 

Zweybrückhen, Hzg. Wolfgang 
von, 823, geb. ben 26. Sept. 1526, 
regiert von 1582 an, flirbt auf 
feinem Zuge zu Hilfe ber Huges 
notten, nachdem er Eharitö an der 
Loire den 20. Mai 1568 genom« 


men, zu Escars an der Xienne, 
am Schlaafluffe den 11. Juni. 
(A.d.v. XV, 876.) — Hanns, 
Pfalzar. von, 362. Sobann I. 
zweiter Sohn des vorigen, ge: 
langt nach längeren Erbftreitig- 
keiten mit feinem Älteren Bruber 
Philipp Ludwig, ber (1560) Neu: 
burg erhält, erft 1575 zur Re: 
gierung von Zweibr., + 12. Ang. 
1604 zu Germersheim. (A.d.v. 
XV, 876.) — Weber ben älteren 
Bruder ſ. Philipp Ludtwig, Pfalz: 
grave. 


Erheblichere Bruckfehler. 


Seite 822 Zeile 9 lies: darnach uff Dodis ſtatt darnach D. 
„ 822 „ 21 „ 2000[0] flatt 2000. 
„ 8233 „ 3 v. u. flreihe dad Punkt nah 3 und Zeile 2 
v. u. das Komma nah Schützen. 


828 
334 


842 


„ 18 „ Söhn flatt Sohn. 
„ 1 „ maß fie ihm flatt was ihm. 
834 „ 4 freie: a) und feße in Zeile 19: a) flatt b). 
„ lies: und [von] flatt vona) und ſtreiche die 


Anm. dazu, 
» 350 Anm. 2 „ Rairoan flatt Kairoa. 
„ 860 Zeile 7 fege Komma vor, und ftreihe es nach: zue 


Augfpurg. 
„ 878 Col. Tit. ließ: 1586 ftatt 1585. 


Berichtigung. 


Seite 228 Epalte 3 oben Lies ſtatt Zollcentnern Zollpfurden. 
„ 281 Zeile 16 lies 80,81 anflatt 30,83. 


* A SET TI 


Die 
Lopsgraphie des wärttembergifchen Weinlandes. 
3. Bas untere Neckarthal. 


$. 48. 


Das untere Neckarthal beginnt da, wo fi die Muſchel⸗ 
talfformation immer mehr gegen die Thaljohle ſenkt und da⸗ 
gegen die auf derfelben aufgelagerte Keuperformation in großen 
Mafien auftritt, bei der Stadt Lauffen, an dem Einflufje der. 
Zaber in den Nedar und erſtreckt ſich bis zur Landeögrenze bei 
Böttingen unterhalb der Stadt Gundelsheim. Es bat, dem 
Lauf des Neckars nad, eine Länge von 8 Stunden und gehört . 
ſowohl nach feiner geringeren Erhebung über die Meeresfläche 
als nad dem Schuß, den die dafjelbe begrenzenden höheren Ge⸗ 
birge geben, zu den mildeften Gegenden Württembergd. Außer 
dem eigentliden Nedarthal gehören zu dem Thalgebiet deſſelben 
auch noch verfchiedene Nebenthäler und zwar: 

a) anf der reiten Nedarfeite: 
1) das Schozachthal, 
2) das Sulm⸗ oder Weinsbergerthal; 
b) auf der linken Nedarfeite: - 
8) das Zaberthal, 
4) das Leinthal, 
5) das Gründelbach⸗ oder Böllingerthal, 
die ihre befonvere Befchreibung nah dem Hauptthale erhalten 
werben. 


426 


Als felbfiftändige Thäler werden befchrteben werben: das 
bet Kochendorf einmündende Kocher und das bei Sagftfelb ein» 
mündende Sagftthal. 

Die vorherrſchenden Gebirgsarten beftehen In Mufchelkalt, 
hauptſächlich aber in Keuper, dem nicht nur ein Theil des un⸗ 
mittelbaren Nedarthales, fondern auch faft ſämtliche Seitenthäler 
angehören. 


1. Unteres NRedarthal. 


$. 49. 


Nachdem fi der Nedar bei der Stadt und dem Dorf 
Lauffen dur ein eng geſchloſſenes Muſchelkalk⸗Gebirge durch» 
gezwängt bat, verfolgt derſelbe bis zur Landesgrenze eine voll⸗ 
fländig nördliche Richtung. Anfänglih wird er noch von dem 
Mufcheltalt»Gebirge ded mittleren Nedarthales begrenzt, daſſelbe 
ſenkt fich aber immer mehr und die dafjelbe bedeckende Keuper- 
formation tritt dem Nedarthale immer näher, 518 endlich gegen 
Heilbronn der Mufcheltalt nur noch die Thalfohle, der Kemper 
aber die das Thal begrenzenden Gebirge bildet. Diefe Kenper⸗ 
Gebirge erſtrecken ſich, beſonders auf der rechten Thaljeite, bis 
unterhalb Neckarſulm, wo dann beim Einfluß des Kocher in 
den Nedar nieder der Muſchelkalk auftritt, der am Ende Des 
Thalgebietes bei Oundelsheim ſich in ſchroffen Feldwandungen 
erhebt und mit dem weiter unten im Neckarthale, in dem zum 
Großherzogthum Baden gehörigen Gebiete des Odenwaldes auf⸗ 
tretenden rothen Sandſteine in urweltlichen Zeiten das Neckar⸗ 
thal ganz geſchloſſen zu haben ſcheint, fo daß in dem weiten 
Heilbronner Thalgebiete ein großer Binnenfee entfland, wovon 
die flarken Auswafchungen des Keuper-Bebirged und die tiefen 
Ablagerungen von Diluviallehm, befonders auf der Linken Nedar- 
feite, noch gegenwärtig genügend Zeugnlß ablegen. 

Die Erhebung des Thales über dem Meere beträgt bei 
Lauffen 578, an der Yandedgrenze unter Gundelsheim bei Böt- 
tingen 482 Fuß, fo daß das Gefälle deſſelben ih auf 96 Buß 
belauft. 

Soweit die Mufcheltalfformation die Thalwände bildet, 
find dieſelben ſchroff und fleil abfallend, und nur da, wo Thon⸗ 


4237 


und Lehm⸗Anſchwemmungen flattfanden, wird Die Steilheit ge⸗ 
milder. In der Keuperformation erſcheinen die Gebirge zwar 
höher, aber weniger ftell und vermöge der früheren bebeutenden 
Auswafchungen theild muldenartig, theild wellenförmig und über: 
haupt von fehr verfchledener Form. Das Ältere Schwemmland, 
Dilustum, bildet am Buße der gedachten Gebirge die Vorberge 
und Hügel und befleht da, wo Reben gepflanzt werben, in ben 
minder fteilen Abthellungen des Weingebietes, auch bedeckt das⸗ 
. felbe in der Regel die ob dem Muſchelkalk⸗Gebirge befindlichen 
Hochebenen. Die Beftandtheile der einzelnen Gebirgsarten find 
von denjenigen des mittleren Neckarthales ($. 23) nicht weſent⸗ 
lich verſchieden. 

Nach dem Zuge des von Süden nach Norden ſich er⸗ 
ſtreckenden Thales haben die Weinberge meiſt eine ſüdöſtliche 
oder ſüdweſtliche Lage und nur da, wo das Thal eine Schlangen⸗ 
windung macht oder wo daſſelbe in der Keuperformation mehr 
ausgeweitet iſt, erſcheinen rein ſüdliche Expoſitionen. Im übri⸗ 
gen gehört auch dieſer Theil des Neckargebiets zu den vorzüg⸗ 
Nibften Weinbaugegenden Württembergs, in welchen, wie hie⸗ 
nach näher beſchrieben werden wird, zum Theil ausgezeichnete 
Weine erzeugt werden. 


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488 
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Der Weinbau des unteren Nedarthales unterfcheivet fich 
von demjenigen des mittleren Nedarthales hauptſächlich dadurch, 
daß, fowie die hohen und fteilen Muſchelkalk⸗Gebirge abnehmen, 
oder der Weinbau in dem Hauptthale und in den kleineren 
Seitenthälern in die Keuperformation übergeht, in der Regel 
der Trollinger nicht mehr die Haupttraube bildet, fondern Das 
weiße Gewächs, namentlich Elbling und Sylvaner vorherrichend 
werden, die mit dem Trollinger gemifcht gebaut werden, und 
diefer Rebſatz verliert ſich auch da nicht mehr, wo am Ende, 
des Ihales bei Gundeldhelm der Muſchelkalk wieder das Haupt⸗ 

gebirge bildet. 

ALS Nebentrauben kommen vor: der Noth-Elbling, ver 
Belteliner, der grüne und rothe Gutedel, der Krachgutedel, der 
grüne und rothe Musfateller, und bie und da auch noch ber 
Schwarz⸗Urban, aber meit weniger ald im mittleren Nedar- 
thale; Dagegen vermehrt fi der Anbau des blauen Elennerg, 
je mehr fi der Weinbau der Umgegend von Heilbronn nähert, 
auch wird dort neuerlih die Müllertraube (ſchwarzer Riekling) 
theils in rein beftodten Anlagen, theil® gemifcht in großer Menge 
gebaut. ’ 

Un edlen Traubengattungen kommen neben dem blauen 
Clevner zur Anpflanzung: Der weiße und hie und da auch ber 
rothe Rießling, der rothe Traminer, der Ruländer (grauer Clev⸗ 
ner) und-der weiße Burgunder. 

Bei der Anpflanzung dieſer verſchiedenen Traubengattungen 
wird häufig die Regel befolgt, daß Elbling, Troflinger mit Syl⸗ 
vaner, bie und da auch Rießling mehr an den Bergen, Syl« 
vaner, Müller und Elevner aber in den Niederungen gepflanzt 
werben. | 

Das untere Nedarthal fteht Hinfichtlich der Weinerzeugung 
ſowohl in Beziehung auf Quantität ald Qualität dem mitt« 
leren Nedarthale nicht nah, vielmehr dürfte es daſſelbe, be⸗ 
fonder8 In den weinreichen Seitenthälern, bie und da nod 
übertreffen; beide bilden Dad Hauptweinland Württembergs. 

Die Weine des Hauptthale® und der größeren Seitenthäler 
beftehen hauptſächlich in Schillerweinen, die faft durchgängig zu 

Württemb. Jahrb. 1866. 28 


434 


den befleren des Landes gehören. In den Eleineren Seitenthälern 
werden mehr weiße oder ſchwache Schillerweine von mittlerer 
oder geringerer Qualität erzeugt. 


Mufhellall- Formation. 


$. 52. 


Die am Anfange des Thalgebietes in Kleinen Eeitenthälern 
der Linken Nedarfeite, fowie im unmittelbaren Nedarthale lies 
genden Weinberge der Orte Nordhaufen, Norpheim, Klingen» 
berg und Bölingen, fowie auf der rechten Nedarjeite des Orts 
Horkheim, bilden den Uebergang von der Muſchelkalk⸗ in bie 
Keuperformation. Dieſelben liegen nach der Beſchreibung $. 50. 
theil8 an den Vorbergen der vom Zabergäu herziehenden Keuper- 
Gebirge, theild da, wo die Weinberge das unmittelbare Nedar« 
thal berühren, meiftend an etwaß fleilen, aber minder hohen 
Abhängen des noch hervorſtehenden Muſchelkalks. 

Der Boden der noch in der Muſchelkalk⸗Formation anges 
legten Weinberge befteht meiften® in einem milden angeſchwemm⸗ 
ten Lehm mit ziemlich viel Kaltgehalt und mit Kalkfteingerölle, 
das Wärme und Feuchtigkeit gerne aufnimmt und lange behält; 
der Untergrund theild in mächtigen Lehm Anfchwenmungen, 
theild in Kiesfchorren (zufammengebadenem Nedarkied), theil® 
in Kaltfelfen, die oben am Weingebirge zum Theil zu Tage 
ſtehen. 

Die Weinberge ziehen bis auf das Niveau des Thales, 
das eine Weite von! /‚—1 Stunde hat; ſie werden oben von 
Aderfeld, unten vom Wiedgrund begrenzt, daher Froſtſchaden, 
befonder8 in den unteren Weinbergen, nichts ſeltenes ift. 

Unter den Weinbergen zeichnen ſich diejenigen der Gräflich 
von Neipperg’schen Gutsherrſchaft beſonders aus; fie befinden 
fh zu Nordheim an dem von Großgartach herziehenden Heu⸗ 
helberg im Keuper mit einem warmen, oben etiwaß leichten und 
fühlen Mergelboven mit Sandfleingerölle und find theils rein 
mit Rießlingen, Traminer, Clevner und Krachmoftgutebel, theils 
gemiſcht mit Trollinger und Glblingen beftodt, zu Klingenberg 
an dem Schloßberge mit einer ſüdöſtlichen Lage von 208 Graben 


435 


mit fleilen Abdachungen von 26—30 Gravden und Mauern 
von 5—6 Zuß Höhe. Sie find theilmelfe nach der Sonnen» 
linie angelegt und haben in einzelnen Gewänden ftatt der Pfähle 
Rahmen, die mit Draht bezogen find; doch ift dieſe Erziehungs⸗ 
weife zum Theil bei ſtark und hoch wachſenden Reben in Ans 
wendung gelommen, wo fie nicht ganz zweckmäßig erſcheint. 
Die edleren Traubengattungen beftehen hauptſächlich in 
Traminern und blauen Gleunern, denen der warme milde Lehm⸗ 
boden ſehr zuträglih zu fein fcheint, indem nicht nur die Neben 
ein kräftiges Ausſehen zeigen, fondern auch nit felten vol 
Trauben hängen, woraus vorzüglihe Weine erzeugt werben, 
Unter den oben angezeigten Orten bilden Nordheim und 
Klingenberg die Hauptmweinorte, in welchen gute, zum Theil ſehr 
kräftige und Tagerhafte rothe Weine erzeugt werben; in den 
übrigen Orten, befonderd Bökingen und Horkheim, ift der Wein⸗ 
bau nur als Nebenbeihäftigung der Einwohner zu betrachten, 
indem der Aderbau auf den meift ausgedehnten Markungen bei 
weitem die Haupfnabrungsquelle ausmacht, weßhalb auch den 
Reben Häufig nicht die erforderliche Aufmerkfamteit gefchentt wird, 


Die Keuper⸗Formation. 


$. 58. 


Die eigentliche Keuper-Region ded Nedlarthales beginnt bei 
den in einem Seitenthale der rechten Nedarfeite, dem Deinebach⸗ 
thale, befindlichen Orten 

Flein und Sontheim, 
wo das von dem Mainhardterwalde und den Löwenſteiner Ber⸗ 
gen zwiſchen dem Schotzach⸗ und dem Weinsberger Thale her⸗ 
ziehende 1—1'/, Stunde breite Keupergebirge feinen Ausgang 
gegen dad Nedarthal findet. 

Diefed Gebirge zieht ſich von Süden gegen Norbweft in 
einem ſchwachen Halbkreis von Klein bis zu dem Wartberge bei 
Heilbronn, bildet unter oder Hinter demſelben einige Tegelfürmige 
Bergkuppen, ten Stiftberg mit feinen Ausläufern, und enthält 
die Weinberge der Orte 

Flein, Sontheim und der Stadt Heilbronn. 


436 


Es ift auf feinem ganzen Rüden mit Wald bebedt und ges 
währt daher nicht nur dadurch, fondern auch durch feinen nord⸗ 
weſtlichen Zug Schug gegen die kalten Oft» und Norboftwinde. 
Es ſteht anfänglich ziemlich weit zurüd und getrennt durch das 
angeführte Thälcden von dem Nedargebiet, nähert ſich aber gegen 
Helbronn immer mehr vemfelben und bildet dort die Grenze 
der rechten Nedarleite. 

Auf der Linken Seite wird das Nedarthal von Bölingen 
an von feinem Gebirge, ſondern nur von ſchwachen Erhöhungen 
begrenzt, jo daß dasjelbe bei Heilbronn eine Ausdehnung von 
1— 3 Stunden hat. Nah dem Zuge des erwähnten Bebirges 
follten die Weinberge meift eine weftliche oder ſüdweſtliche Lage 
haben und dieſes ift auch bei den Weinbergen zu Flein und 
Sontheim Häufig der Ball; durch Die Hier, ſowie überhaupt bei 
der Keuperformatign vortommenden vielen Berg-Boriprünge und 
Berg⸗Cinſchnitte und bie dadurch gebildeten Mulden centftchen 
aber auch viele Weinberglagen mit fünlicher und weil die Berg- 
Vorſprünge häufig auf beiden Seiten mit Neben bepflanzt find, 
auch mit öfllicder Lage. Das Gebirge erhebt fih ca. 400 Fuß 
über die Thalfohle, die Hauptbeſtandtheile desſelben beftehen in 
Keupermergel, der von ber Thalfohle an eine Schichte von 300 Fuß 
Höhe bildet, auf dem fodann der Keuperſandſtein aufgelagert ift, 
der an manden Stellen, wie am Wartberge und beim Jäger⸗ 
Haus, eine Höhe von 100 Fuß erreicht und in Dem namentlich 
beim Jägerhauſe die berühmten Heilbronner Sandfleinbrüche an⸗ 
gelegt find, von welchen viele Steine an den Unterrhein, befonbers 
auh zu dem Dombau in Cöln auf dem Nedar und Rheine 
verführt werden, Der Keupermergel iſt häufig von Keupergyps 
durchzogen, der bie und da fo mädtig ift, Daß in demfelben 
audgebehnte GOypsbrüche, wie am Wartberg und Stiftberg, an« 
gelegt find; der letztere fcheint fa ganz in Gyps zu beftchen. 

An diefem Gebirge ziehen die Weinberge bis auf die Thale 
fohle herab, daher Die unteren Theile derſelben, jowie Die auf 
den angeſchwemmten Vorbergen mit ſchwachen Abdachungen an« 
Miesten Weinberge bie und da den Früh⸗ und Spätjahrsfröften 
gemirſetzt find; Doch gewähren bei Heilbronn die Auspünftungen 
an den ars und die dadurch entftehenden Nebel einigen Schuß 


487 


Dagegen; auch hat es einen guten Einfluß, da die Weinberge 
nicht unmittelbar an das den Neckar begrenzende Wieſenthal 
ftoßen, fondern mehr zurückſtehen und unten in der Regel von 
Aderfeld begrenzt werben. 

Die Weinberge der Orte Flein und Sontheim Haben, wie 
ſchon bemerkt, Häufig eine weftliche Lage und, als an den Vor» 
bergen des Hauptgebirges Legend, mehr flache und weniger ftelle 
Abdachungen. Belde Orte gehören daher mehr zu den mitt⸗ 
Veren als zu den beſſeren Weinorten des unteren Nedarthales, 
auch wird bei dem Anbau der Rebe mehr auf Quantität als 
auf eine vorzüglie Qualität gefehen, daher Hier in der Regel 
auch billige Einkäufe gemacht werden können. Unter den befleren 
Weinbergslagen zeichnet fi der Staufenberg durch feine gute 
ſüdliche und ſüdweſtliche Lage und mehr fteilen Abdachungen 
mit gutem Keuperboden beſonders aus. 


§. 54. 


Zu den vorzüglichſten Weinbauorten Württembergs gehört 
die Stadt Heilbronn, indem fie nit nur nach Stuttgart 
den auögedehnteften Weinbergbefig hat, fondern auch an ihren 
gut gelegenen Weinberg-®eländen, bejonver® an ven befleren 
($. 50), ſehr gute Weine erzeugt werben. 

Die Weinberge von Heilbronn erfiheinen in dem oben bes 
ſchriebenen Hauptgebirge ald eine Fortſetzung derjenigen von 
Flein und Sontheim, und den Schluß des ganzen Gebirgs⸗ 
zuges bildet der bekannte Beluftigungsort der Heilbronner, ver 
Wartberg, ein abgerundeter Berg Vorfprung mit einer herr» 
lichen Ausſicht in das ganze untere Nedarthal und in die das⸗ 
felbe begrenzenden Landſchaften, ſowie mit einem alten Wart« 
thurme und einem Wirthſchaftsgebäude. 

Hinter dem Wartberge erhebt ſich ſodann noch ca. 300 Fuß 
über der Thalfläche ein ziemlich abgerundeter Bergkegel, der 
Stiftberg, der ganz mit Neben umgeben iſt, und an befien 
Nordfeite ſich auch einige andere Tegelförmige Erhebungen an« 
jhließen, an welchen fi Weinberge von den Markungen Neckar⸗ 
fulm und Binswangen befinden. 

Die vorzüglicäften Weinbergdlagen befinden ſich entweder 


488 


gar nicht an dem Hauptgebirge ($. 53), wie der Hundsberg, 
oder in der Mitte vesjelben, wo fle Durch dad Gebirge und bie 
muldenförmigen Einjchnitte vor kalten Winden gefhügt find und 
wo man auch in der Negel den Eräftigfien Weinbergöboden an⸗ 
trifft. Ein großer Theil der Weinberge zieht überhaupt nicht 
bi8 auf ven Rücken des Gebirges, fonvern häufig nur, fowelt 
die Schichte des Keupermergeld reicht, und der Weinbau hört 
gewöhnlich auf, jowie das auf dem Mergel befindlide Sand⸗ 
fteinlager beginnt, das nicht felten zu Tage ſteht, und wodurch 
die darunter befindlichen Weinberge einen vortreffliden Schub 
gegen alte Winde genießen. Blos an den gegen ven Wartberg 
ziehenden Gebirgen ift der Weinbau, aber auch erft in den letz⸗ 
ten Jahrzehenten, in die Sandſtein⸗Region bis gegen den Kamm 
des Gebirges getrieben worden, wodurch aber derjelbe in keiner 
Beziehung gewonnen hat, indem an dem hohen, den Winden 
ausgeſetzten Gebirge und in dem mageren Sand» und kühlen 
fleinigen Thonboden weder viel noch gute Weine erzeugt, und 
die Neben in folden Lagen gerne vom Roth» und Schwarz⸗ 
Brenner getroffen werden. Die Abdachungen der meiften Wein⸗ 
berge find, wie bereitd angeführt, nicht ſehr ſteil, daher die 
Weinberge nur hie und da tn befondere Beete abgetheilt find, 
die theild Durch Mauern, theild durch Grasraine unterftügt 
werden; dagegen find die Weinbergäwege in der Regel durch 
Mauern begrenzt. 

Der Boden der Weinberge befteht unten in einem milden, 
aber träftigen Thon, der nicht felten in Lehm übergeht, und 
der auch auf den Ebenen der Vorberge hie und da vorkommt. 
In der Mitte meift kräftiger, warmer Thon, theild mehr, theile 
minder firenge mit Dergel, der durd) Verwitterung des Keuper⸗ 
mergel8 und des denſelben durchziehenden Gypſes entftanden ift. 
An einzelnen Bergen, wie Norbberg und Käferflug, auch etwas 
tühler Thon mit Steingerölle. Oben ein magerer, gelblicher, 
fandiger, kühler Thon mit viel Steingerölle, der bie und da 
in wirfliden Sandboden übergeht. Der Boden in den unteren 
Lagen und an den Borbergen zeichnet fih, wenn fein Froſt⸗ 
ſchaden eintritt, beſonders durch feine Ergiebigkeit aud. Der 
Untergrund entipricht bei der großen Mächtigkeit der einzelnen 





489 


Schichten ($. 53) gewöhnlich demjenigen des Obergrumdes; er 
beſteht demnach entweder in angejchwennmtem Thon und Lehm 
oder in Keupermergel (bier rother oder blauer Leberkies ges 
nannt), oder in Sandftein und Sandfleingeröfle, und nur bie 
und da iſt der Mergel von einer dünnen Schichte eines grauen 
Kaltes (Mergelftein, Wade) von 1—6 Zoll Mächtigkeit in hori⸗ 
zontaler Richtung durchzogen. 
Nah einer Analyje des verfiorbenen Profeſſors Schübler 

in Tübingen enthalten 100 Theile des rothen Mergels 

87,, Procent Thon mit etwas Eifen, 

127 „ Oryd und Sohlenfauren Kalk. 


100. 
Hundert Theile von gemahlenem Gypſe aus dem Stift» 
berge enthalten 
16,, Procent Thon, 
0 „Quarz, 
20,2 „kodhlenſaure Kalkerde, 
le % kohlenſaure Bittererbe, 
16,5 u EGEyys. 
100. 
Nach dieſem Bodengehalt mag bejonderd die überall ver- 
breitete kohlenſaure Kalkerde ſehr vortheilhaft auf Die Vegetation 
des Weinſtocks einwirken. 


$. 55. 

Unter den angepflanzten Traubengattungen bildet der Syl⸗ 
vaner Häufig die Haupttraube, doch hat die Anpflanzung ebler 
Rebenforten neuerer Zeit, befonvers bei dem intelligenteren Theile 
der Weinbergbefiger, vielen Anklang gefunden, indem viele Ans 
lagen mit blauen Gleunern, mit weißen Nießlingen, mit Ru⸗ 
ländern, mit rothen Traminern in reiner Beflodung vorhanden 
find, während Dieje edle‘ Traubengattungen und beſonders bie 
Clevner auch noch in gemiſchten Beftodtungen vorkommen. Auch 
rothe Rießlinge, ſowie der weiße Clevner und weiße Burgunder 
werden neuerli hie und da gepflanzt. In Blein, wo neben 
dem gewöhnlihen Gewächs auch viele Clevner gebaut werden, 
wi man die Erfahrung gemacht haben, daß derſelbe in ge⸗ 


440 


mifchter Beſtockung beſſer gedeihe und mehr Ertrag gewähre 
als in reiner Beftodung, Der Anbau der Glevnertraube fand 
anfänglich in Heilbronn und in der ganzen Umgegend, auch 
bei dem gewöhnlichen Weingärtner vielen Beifall, nit nur 
weil die Traube früher reift und daher auch in minder güns 
fligeu Jahren noch einen guten Wein gibt, ſondern auch, weil 
die Trauben noch vor der eigentligen Weinlefe an Fabrikanten 
mouffisender Weine, die fih aus Eplingen, Stuttgart, den 
Nheingegenden (Mainz) u. |. w. einfanden, jamt ben Käm⸗ 
men dem Pfund nah zu 4—6 Er. verkauft und dadurd ein 
ſchöner Erlös erzielt werden konnte. Nachdem aber in den 
naſſen und Falten Jahren von 1843—45 und 1849—55 die 
häufig nur in geringeren Lagen angepflanzten Clevner ſehr Noth 
litten und ‚nur einen geringen Ertrag gewährten, fauıen manche 
MWeingärtner auf den unheilvollen Einfall, ſtatt der Clevner 
die dauerhaftere und jehr einträglihe Müllertraube (hier ſchwar⸗ 
zer Rießling genannt) anzupflanzen, ſolche, weil fie von der 
Glevnertraube faft nicht unterjchieven werben kann, theilmeife 
unter diefelbe zu mijchen und das Ganze für Glennertrauben 
zu verlaufen. Diejes hatte die ſchlimme Folge, weil die Müller- 
traube wenig Beinheit und kein Gewürz und Aroma hat, und 
wenn fie auch in den erften Sabren einen milden und nicht 
übel ſchmeckenden Wein zum Trinken gibt, doch in keinem Falle 
zu ber Herftellung eines guten mouſſirenden Weines tauglich ift, 
daß fich einzelne jener Fabrikanten und befonverd die Inhaber 
der bebeutenden Fabrik in Gflingen, von Heilbronn und Um⸗ 
gegend ganz zurückzogen und fich mit ihren Cinkäufen an Die 
badifge Ortenau bei Offenburg wandten, wo keine jchwarze 
Rießlinge, fondern der fogenaunte Arbſt, eine dem Clevner ähn⸗ 
liche Traube gebaut wird, der fich zu der Fabrikation mouf- 
firender Weine gleichfalls ſehr gut eignen ſolle. in ſolches 
Unternehmen gereicht unferem Weingärtnerftande und unferer 
Weinprobustion nicht zur Ehre, indem Dadurch neben den bes 
reits angeführten Nachtheilen namentlich auch vie weitere Aus- 
dehnung ded Cleyner⸗Anbaues, ſowie die Production edler rother 
Meine jehr beeinträchtigt wird. Doch können bei einiger Bor» 
it in Heilbronn und Umgegend immer noch ächte Cleyner⸗ 


441 


trauben und reine &leunerweine in genügender Menge anges 
Tauft werben. 

Bei der Weinlefe werben in der Negel die weißen und 
- roten Traubengattungen zufammengelejen und Dadurch röthlich⸗ 
weiße oder fogenannte Schillerweine erzeugt, Die zwar, weil das 
weiße Gewächs vorherrſcht, ſchon im erften Jahre angenehmer 
als die rauhen rothen Weine des mittleren Nedartbales zu trin- 
ten find, Die aber, wenn das weiße Gewächs allzu überwiegend 
if, wegen der vielen Sylvaner gerne dem Zühewerden unter- 
liegen und ſpäter Häufig eine Mipfarbe annehmen, die dem 
Abjage im größeren Weinhandel nicht günftig iſt; im allge» 
meinen dürfen jedoch die hieſigen Weine als kräftige un halt⸗ 
bare Weine bezeichnet werden. 

Neuerlih wird übrigens auch Hier Das rothe und weiße 
Gewãchs häufig, befonders wie frühreifen Clevner⸗ und Müller 
Trauben, fowie mandmal auch der Trollinger, abgejondert ge 
Iefen uud eingekeltert, wodurch gute rothe und weiße Weine 


erzeugt werden. 
§. 56. 


Neckarſulm. Stadt. 


Unterhalb Heilbronn wird das die rechte Neckarſeite be⸗ 
ee e Keuper-Bebirge durch die Einmündung des Sulm- 

MWeindbergerthaled unterbrochen, dagegen fett ich daſſelbe 
übe dem Thale dadurch wieder fort, daß auf der rechten Seite 
‚ Defjelben ein zweiter Ausläufer des Mainhardter Waldes (6. 58) 
von Jenem Thale Herzieht, der bei Nedarjulm in dem Scheuer» 
berge, einem länglich abgerundeten Berg-Boriprung, feinen End⸗ 
punft findet. An diefem hochanſtehenden Gebirge, fowie an 
defien Borbergen befinden fi faft ausfchliehlih die Weinberge 
von Neckarſulm. Doc befigt dafielbe auch, noch auf der Tinten 
Seite des Sulmthales an den von Südweſt nad Nordoſt ziehen- 
den, zum Theile abgerundeten Außsläufern des Heilbronner Stifts⸗ 
berge8 ($. 54) einige Weinbergslagen. Der Scheuerberg er⸗ 
hebt ſſch ca. 400 Fuß über die Thalfohle, Hefteht hauptſächlich 
aus Keupermergel und ift auf dem Rüden, wie die Heilbronner 
Berge, von Keuperfandftein überlagert. Der Keupermergel ift 


7 


442 


häufig von Gyps durchzogen und unterlagert, und in der Mitte 
des Berges befindet ſich ein bedeutender Gypobruch. Vom Kopf 
des Berges, auf dem früher ein Schloß ſtand, das im Bauern⸗ 
kriege 1525 zerſtört wurde, genießt man eine herrliche Ausficht 
theils in das Neckar⸗, theils in das Weinsberger Thal. Das 
erſtere, das auf der linken Seite nur von ſanft anſteigenden 
Höhen begrenzt wird, hat eine Weite von 1—1!/, Stunden, 
das legtere an feiner Ausmündung von einer halben Stunde. 

Die Weinberge ziehen nirgends bis auf die Thalfohle, 
fondern werden hier in der Regel von Aderfeld und Baum- 
gütern begrenzt, daher auch Froſtſchaden felten von befonderer 
Bedeutung iſt; Dagegen ziehen fle bis in die Sandflein-Region 
auf den Rüden des Gebirge und bedecken faft den — 
Gebirgs⸗Vorſprung. 

Bei der freiſtehenden, gewiſſermaßen iſolirten Lage des 
Berges haben die Weinberge keinen weiteren Schutz, außer den, 
welchen in einzelnen Lagen das Gebirge ſelbſt gewährt. Letz⸗ 
tere ſind bei der abgerundeten Form des Berges und bei den 
vielen Berg⸗Einſchnitten und Mulden, ſowie bei der hügelarti⸗ 
gen Form der Vorberge ſehr verſchieden, und man findet daher 
Weinberge, die faſt gegen alle Himmelsgegenden gelegen ſind, 
namentlich gegen Süden, Südoſten und Südweſten; die Lage 
der beiden letzteren iſt jedoch die vorherrſchende. 

Die Abdachungen find, außer da, wo gegen die Spige 
des Berges die Kegelform deſſelben beginnt, in der Regel nicht 
ſehr fell, und überftetgen felten 15—20 Grabe, an den Vor⸗ 
bergen erreichen fe nur 10—15 Grade. Die einzelnen, zum 
Theil breit angelegten Weinbergbeete haben daher ſelten hohe, 
fondern nur niebere Mauern von 2—4 Fuß, oder bloße Gras⸗ 
raine, befonderd in den Niederungen, von gleicher Höhe. 

Der für Wärme und Beuchtigkeit empfängliche Boden be= 
fteht an den Bergen theils in einem firengen Thon mit Mergel 
und Sandfteingerölle, theild in einem milden Thonmergel mit 
Unterlagen von Mergel oder Gyps. In den unteren Lagen 
der Vorberge geht verfelbe theilmeije in Lehm über mit gleicher 
oder einer Mergelslinterlage. Gegen den Rücken des Bebirges 


448 


beftebt er in einem leichten fandigen Thonboben mit Sandſtein⸗ 
Gerölle und mit einer Mergel⸗ oder SandfteinsUnterlage. 

Der aus den verfäiedenen Traubengattungen ($. 50) er 
zeugte Wein erfcheint, wenn das rothe und weiße Gewächs nicht 
beſonders gelejen und gefeltert wird, als ein kräftiger Schiller» 
wein, bei dem jedoch in geringeren Jahrgängen die minder ges 
ſchützte Lage der Weinberge nicht verkannt werben Tann. 

Unter den Weinbergbeflgern zeichnet ſich befonderd der 
Gaſtwirth Bronner zum Prinz Garl durch rationellen Betrieb 
feiner Weinberge aus, indem er nicht nur ſehr edle Sorten in 
feinen gut gelegenen Weinbergen am Scheuerberg angepflanzt 
hat, namentlich weiße Rießling, Traminer, blaue Clevner, weiße 
Clevner und Burgunder, fondern auch durch forgfältige Leſe, 
Kelterung und Kellerbebandlung ſehr vorzügliche Weine zu er» 
ziehen ſucht. Auch Hat fich in der neueften Zeit dahier unter 
der Leitung des Stadtſchultheißen Becker eine Weingärtners 
Geſellſchaft (Afjoctation) gebildet, welche zunächft den Zweck hat, 
ihr ſämmtliches Trauben-Erzeugnig zufammenzuwerfen und den 
daraus gewonnenen Weinmoft nah dem Herbſt gemeinfchaftlich 
in größeren Quantitäten zu verkaufen und den Erlös nach dem 
aufgenommenen Gewicht der Trauben zu vertheilen, wobei je 
Do auf genaue Außlefe des geringen und guten und des rothen 
und meißen Gewächſes gefehen und die einzelnen Traubengat- 
tungen nad ihrer Qualität und der Rage der Weinberge in 
Klaſſen eingetheilt und darnach auch gekeltert werden, wodurch 
bis jet in doppelter Beziehung fehr günftige NRefultate erzielt 
wurden, indem die forgfältige Sortirung, Außlefe, Kelterung 
und Gährung nit nur fehr vieles zur Verbeſſerung ver Weine 
beigetragen hat, fondern auch fehr gute Preife erzielt wurden, 
welche diejenigen des gewöhnlichen gemifchten Gewächſes in der 
Regel meit überfleigen. Nebenbei wurde der Sinn für Wein- 
verbefierung unter den einzelnen Weingärtnern jehr geweckt, fo 
daß durch Die Geſellſchaft gegenwärtig ausgedehnte Rebländer 
angelegt werben, in welchen die tauglichften guten, zum Theil 
edlen Rebſorten zu Wurzelreben herangezogen und dann ſpäter 
an die Weinbergbefiger gegen Koflen-Erfak abgegeben werben 
follen. Solche Beftrebungen verdienen Nachahmung. 


444 


Muſcheltalt⸗Formation. 
g. 57. 


Auf der linken Neckarſeite erhebt ſich unterhalb des Heil⸗ 
bronner Gebiets der Muſchelkalk, der bisher die Thalſohle bil⸗ 
dete, bald wieder zu einigen ſchwachen Hügeln, an melden von 
den Orten Nedargartach, Obereifesheim und Untereljeöheim ein 
unbedeutender Weinbau getrieben wird, der ſich noch dadurch 
neuerlich vermindert hat, daß viele niener gelegene Weinberge 
außgehauen und zu anderen Kulturen verwendet wurden. 

_ Unter dem Orte Untereiſesheim endigt auf der linken Nedare 
feite das württembergijche Gebiet, indem mit der Stadt Wimpfen 
das Großherzoglich Heſſiſche und bald nachher das Großherzog⸗ 
lih Badiſche Gebiet beginnt; der Weinbau iſt jedoch auch hier 
und namentlich auf den Markungen der zunächſt gelegenen Orte 
Wimpfen und Heinsheim von geringer Bedeutung. Auf der 
rechten Nedarfeite dagegen zieht fih von Nedarjulm an das 
württembergifche Gebiet noch einige Stunden am Nedar hinab; 
ed verläßt aber auch hier mit dem bei Nedarjulm befchriebenen 
Bebirge der Keuper die Nedarufer, und erfcheint Hier, wie auf 
dem linken Ufer, wieder der Muſchelkalk, bejonders an den 
Ginmündungen der beiden Ylüffe, des Kocherd und der Jagſt, 
anfänglih in ſchwachen und janften Erhebungen mit einem uns 
bedeutenden Weinbaugebiet der Orte Kochendorf, Jagſtfeld, Of- 
fenau und des in einem unbedeutenden Seitenthälchen befindlichen 
Drted Bachenau. 

Dagegen liegt eine Stunde unter dem influfie der Jagſt 
in den Nedar das Städtchen Gundelsheim dicht am Nedar an 
einem abgerundeten Berg» VBorjprung, auf dem dag Schloß 
Hornek ſteht, hinter dem fich ein tiefer Berg⸗Einſchnitt zeigt, auf 
deſſen rechter Seite ein ſteiles, von Norvoft gegen Südweſt 
ziehendes, gegen das Nedarthal abgerundetes Mufchelfalkgebirge 
ſich erhebt, das als ein Vorgebirge des weiter nördlich liegen- 
genden Odenwaldes erfcheini und ganz dem Weinbaue angehört. 
sine Erhebung von der Thalſohle des Nedars bis zu dem 
oder eücken, auf dem fi ein dem Aderbau gewinmetes Plateau 

*t, mag 200 Fuß ketragen. Die Weinberge ziehen faſt 


\ 445 


non bem Thal-Niveau bis auf den Rüden des Gebirges und 
haben daher außer dieſem felbft Feine ſchützende Umgebung. 
Deſſenungeachtet ift Froſtſchaden felten, weil die Ausdünftungen 
des nahe vorüberziehenden Neckars bier nicht nur ſchützend wir⸗ 
ten, ſondern überhaupt auch die DBegetation und die Reife ber 
Trauben fehr befördern. Das ganze Nedarthal bat bier und. 
bis zu dem gegenüber liegenden badiſchen Orte Heinsheim eine 
Breite von einer halben Stunde. 

Den größten Theil jened Gebirged nehmen die zwei vor⸗ 
züglichſten Weinbergdlagen 

das Himmelreich und 
der Michels berg ein. 

Der größere Theil beider Belände ift dem Felsgebirge nur das 
dur für den Weinbau abgemonnen worden, daß auf Den theil⸗ 
weiſe zu Tage geftandenen Kalkiteinfelfen Mauern von 8—12 
und bie und da jogar bi8 20 Fuß Höhe terrafienförmig aufs 
geführt und Dadurch einzelne Weinbergäbeete gebildet wurden, 
die zum Theil jehr ſchmal find, die Mauern find in geraden 
Linien (horizontal), nicht ſchief angelegt und an denfelben be- 
finden ſich faft überall Rebgelände, welche viefelben beveden und 
dadurch nicht nur den Weinbergen ein fehr freundliches Ausſehen 
geben, fondern auch den Ertrag derfelben weſentlich erhöhen. 

Der Boden befteht unten und in der Mitte in einem kalt 
baltigen firengen Thon mit Kalkfteingerölle, oben in einem etwas 
leichteren und loferen Thon mit meniger Geröfle, der Untere 
grund in einer Tiefe von 6—8 Fuß in Kalkfleinfelfen over in 
Thon mit Steingeröfle; der nächſte auf dem Felſen aufgelagerte 
Untergrund von Thon zeigt eine falpeterartige Beichaffenheit. 

Die übrigen Weinberge befinden fich binter oder ob der 
Stadt, an minder fteilen Abdachungen von 15—25 Graben, 
mit weniger gejchügter Lage ald den Nordoflwinden ausgeſetzt, 
und mit milderem Boden ald die oben angeführten Berglagen. 
Sie gehören theild zu den mittleren, theils zu ven geringeren 
Weinbergslagen. 

Der Wein hat theils eine weiße, theils eine etwas ins 
Nöthliche gehende Farbe; er tft angenehm und hat in den erften 
Sahren viel Feuer, zeigt aber deſſenungeachtet keine beſondere 


446 


Lagerbaftigkeit. Am Himmelreih und am Micheldberg werben 
vorzügliche Qualitäten erzeugt, die zu den beſſeren des Landes 
gehören. 
Unter dem Städtchen Gundelsheim Tiegt noch der Kleine Ort 
Böttingen, 


hart am Nedar und an der Landesgrenze gegen Baden, mit 
dem die Beichreibung des unteren Nedarthales endigt. Deſ⸗ 
fen Weinberge befinden ſich an dem oben bejchriebenen Mufchel- 
kalkgebirge, das fih vom Himmelreih aus in norbweftlicder 
Richtung gegen Böttingen binzieht. Der Weinbau iſt nit von 
Bedeutung und flimmt mit demjenigen von Gundelsheim überein. 


6. 58. 
Hagelbefhädigungen. 

Norbhaufen 17: Juni 1811. 
Nordheim 17. Juni 1811. 1817. 9. Aug. 1828. 13. Junt 18836. 
Klingenberg 17. Sunt 1811. 1827. 9. Auguft 1828. 
Böfingen 1818. 9. Auguft 1828. - 
Horkheim 0. 
Slein 1818. 13. Mat 1827. 20. Mai 1844. 
Sontheim 1818. 18. Mat 1827. 20. Mai 1844. 
Heilbronn 1818. 1822. 9. Auguft 1828. 
Neckarſulm 7. Mat 1849. 30. Auguft 1851. 

Scheuerberg: Wetterfchelve für die von Welten kommenden 

Gewitter. 

Gundelsheim 1811. 





— wumoing 


wyplaug 


- wauyuungg 


urbunqugẽ 
Buaggupgg 
u⸗ꝛavbupgẽ 
urbuvgẽ 
ꝓlavg 
uꝛbunqwge 
wurde 
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de #31) 118 705) 
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wiypqjuaba⸗o 


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16,466 — 
29,758 — 
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43,027 - 
32,952 7 
20,325 — 
24,705 — 
89,481” 
71,632 — 
90,240 1 
19,650 
34,335” 
42,886” 
48,003” 
16,838 
24,330” 
47,996” 


.m “on 








flichtigen 


000 bis 7000 ft. [über 7000 sis SO005L.| über 8000 ft. 





Geſamt— 
einkommen 


Geſamt⸗ 
einkommen 


teuerpflichtigen. 


Geſamt⸗ 
einkommen 







Zahl Zahl 












ber Steuerpflichtigen. J der Steuerpflichtigen. 








fl. | fl. —* fr. \ 
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= a =, X pe — = Ä 
5 u 141 —— = — 
— —!— — — = be. 





Württembergifhe 


Jahrbücher 


für 


Statiſtik und Sandeskunde. 


Herausgegeben 


son dem 8. ftatiftifh:topographifhen Burean. 


Yahrgang 1867. 


Stuttgart. 
$. Lindemann. 
1869. 


[2 „. 





ASTOR, LENTX NND 


TILDEN Fat, NDATıONS 
8> 








Drud von Iul. Kleeblatt & Cie. ig Stuttgart. 





Inhalt. 


Ghronik bes Jahres 1867. 

1. Zur Landeggeſchichte et ee 

2. Beodllerung . ee Fe — 

3. Die Ergebniſſe des Aderbaus i ; ; ee er 

4. Die Ergebnifle des Weinbaus ee. ee no @ 

5. Die Ergebniffe vr Fruchtmärklkkte R 

6. Die Ergebniffe der Wollmärkte — 

7. Die Witterungsverbältniffedes Jahres 1867. Bon Brof Dr. Sqober 

8. Ueber ben Gewerbebetrieb des Jahres 1867. Bon Prof. Mährlen. 

9. Meberficht über die Bertheilung der Poftftellen unter bie einzelnen 
Oberamtebezirte des Landes nah tem Stande vom 31. Dez. 
18566 und 167 . 

10. Württembergifche giteratur vom dahre 1567. Bon Oberſtudienrath 


Dr. v. Stälin E 

Die Bedeutung bed Gemeinbebürgerrehts nach dem Ergebnifie ber Volke 
zählung vom 8. Dezember 1867, mit 4 Zabellen. Bon Oberregie⸗ 
rungerath v. Biker. e 

Ergebniffe der Zählung der ort8antvefenden Bevölkerung nad dem Stande 
vom 3. Dezember 1867, mit 5 Zabellen. Bon Staatdrath Dr. v 
Rümelin ; 

Ergebniffe der Rekrutenaushebungen in Württemberg in den gahren 1866 
und 1867 mit 6 Tabellen, worunter eine Einſchlagtabelle. Bon 
Sekretär Retter . 

Mittlere BVewegung des Bodenſees wãhr end "der Beriode 18531867. i mit 
einer graphiſchen Darftellung. Bon Prof. Dr. Shoder 

Der Bichfland Württembergd nah der Aufnahme vom 2. Januar 1868 
mit Zabelle A bis D, worunter 2 Einſchlagtabellen. Bon Finanz» 
afieffor Eul!l . 

Die Topographie bes wütttembergifchen Weinlandes. 3. Das untere Nedar- 
thal (Schluß) und 4. das — Von Finanzrath —— 
in Weinsberg —— 


Anhang. 
Trigouometriſche Höhenbeſtimmungen für die Atlasblätter Sn Maul⸗ 


——— 


bronn, Liebenzell und Kübinden . . I—LXIV 


Drudfebhler. 


Seite V, 109, 141, Zeile 1 am Anfang. if bei den betreffenten Aufs 
riften zu rtegängen au s Begeihnumg der Aufeinanberfolge der Abſchnitte 7) 8) 10). 
. 15, Seile 2, lies 1867 ſtatt 1968. 
105, Ate und dte Zeile von unten reht® anflatt 
Shopjlehd April 13 gen et Upril 6 
Freubenftabt "6 ". 18. 

€. 129, Zeile 4 unten lies 85 anftatt 95 

&. 130, Seile 5—7 von oben lied anftatt der Worte »Macht- bit ⸗na⸗ 
mentlich» Folgenbed:; Tracht und mit der fortbaueruden Belblleumne bei den Lande 
wirtben bie Nadfrage namentli in sc. 

=, 320, Zeile 6 won unten, lies ſeinen anftatt ihren. 


ih 


Lu „ ZUEW 2 zes 


Chronit für dad Jahr 1867. 


1) Bur Tandesgefdidte. 


Der Staatsanzeiger vom 1. Januar 1867 enthielt die Mit⸗ 
theilung, daß Seine Königlide Majeftät in dem unabläffigen 
Beftreben, Die dur den Bruberkrieg des vorigen Jahres ge⸗ 
flagenen Wunden zu Heilen, ſchon am Weihnachtäfefte 1866 
die fegendvolle Schöpfung einer „württembergifchen Invalidenftife 
tung“ ind Leben gerufen, auch die Oberleitung und dad Pro⸗ 
tektorat dieſer Stiftung Sich vorbehalten haben und derſelben 
eine Dotation von 1000 fl. zugehen ließen. Mit einer Gabe 
von gleidem Betrag hatten Ihre Majeftät die Königin fich den 
hochherzigen Abfichten Ihres erhabenen Gemahls angejchlofien. — 

In der Naht vom 81. Dezember 1866 auf ven 1. Ja⸗ 
nuar 1867 wurde Die Königliche Familie in Trauer verfegt 
durch das Ableben Ihrer Erlaucht der Frau Gräfin von Tauben- 
heim, geborenen Gräfin von Württemberg, deren fterbliche 
Ucherrefte am 2. Januar, Abends um 7 Uhr, in der Gruft 
unter der Kapelle des alten Königlichen Schloſſes in Stutt- 
gart unter den dem hohen Stande der Verewigten entſprechen⸗ 
den eierlichkeiten beigeſetzt worden find. 

Dom 3.— 5. Februar fand in Stuttgart eine Militär- 
Konferenz der vier ſüddeutſchen Staaten Bayern, Württemberg, 
Baden und Heſſen flatt. Indem die Regierungen dieſer Län« 


der ed als ein nationales Bedürjniß gfgnnten, Die Wehrkräfte 
ihrer Länder ſo zu organiſir o-. Achtung gebietender 
gemeinſamer Aktion befähigt uf einigten fie ſich vorbe 
hältlich verfaffungsmäßiger Mitwirkung ihrer Stände zu mög⸗ 
lihfter Erhöhung ihrer Militärkräfte unter einer den Prinzi> 


pien der preußiſchen nachgebildeten OBEN welche ſie 
Württemb. Jahrb. 1867. 


2 


zur Wahrung der nationalen Integrität in Gemeinſchaft mit 
dem übrigen Deutſchland geeignet macht. 

Am 23. März 1867 wurde dem ſtändiſchen Ausſchuß 
von Seiten des Königlichen Minifteriumd der auswärtigen An⸗ 
gelegenheiten die Mittheilung gemacht, daß die Königliche Ne 
gierung mit der Krone Preußen gleichzeitig mit dem Friedens⸗ 
vertrag vom 13. Auguft 1866 einen durch die Rage der Ver⸗ 
hältniſſe und Deutſchlands gebotenen Allianzvertrag abgeſchloſſen 
babe, deſſen Mittheilung an die Stände bis dahin ver Um⸗ 
ftand im Wege ftand, daß dieſer Vertrag zunääft ein geheimer 
fein ſollte. Der ſtändiſche Ausſchuß erwiderte unterm 27. März 
1867 dieſe Mittheilung dahin, daß er der Borlage des Ver⸗ 
tragd an die Stände entgegenjehe. 

Am 2. Mat empfing die Königliche Familie in Stuttgart 
den Beſuch Ihrer Königligen Hoheiten des Großherzog® und 
der Großherzogin von Baden. 

Am 18. Mai wurde der neuerbaute Bahnhof in Stutt- 
gart dem Verkehr übergeben. 

Dur höchſte Entſchließung vom 28. Mat Haben Seine 
Königlihe Majeftät geruht, Seine Erlaucht den Herrn Brafen 
Wilhelm von Württemberg nebft deſſen ehelicher Defcendenz in 
den fürftliden Stand mit der Beſtimmung zu erheben, daß 
das jeweilige Haupt der Familie Namen und Titel eines Her⸗ 
3098 von Urach, Grafen von Württemberg mit dem Prädikate 
Durdlaudt, die übrigen Mitglieder der Familie den Namen 
und Titel Fürften (Kürftinnen) von Urach, Grafen (Gräfinnm) 
yon Württemberg glethfall8 mit dem Prädikate Durchlaucht 
zu führen haben follen. 

Am 12. Juni find Seine Majeftät der Kaiſer von Ruß⸗ 
land und Höchſtdeſſen Sohn, der Großfürft Wladimir, Katjer- 
liche Hoheit, zum Beſuch der Königlichen Familie bier einge 
troffen. — 

Am 7. Juli reisten Seine Königliche Majeftät auf 10 Tage 
nah Paris zum Beſuche der Kaiſerlichen Familie und zur Bes 
ſichtigung der Weltausftellung. Die Betheiligung Württemberg 
an dieſer internationalen Kunſt⸗ und Induftrieausftellung, Die — 
indem fie die ganze Entwidlung des wirthſchaftlichen Lebens der 





8 


Menſchheit zur Anſchauung zu bringen ſuchte — in ihrer uni⸗ 
verjellen Bedeutung alle bisherigen Weltausftellungen übertraf, 
war eine fehr lebhafte. Sie hat fi auf alle bedeutendere In⸗ 
duſtriezweige erſtreckt, und auf mehrere derfelben find eine Au⸗ 
zahl erfler Preife entfallen. Abgeſehen von der großen Zahl 
von Bewerbtreibenden und Kaufleuten, die als Ausſteller oder 
aus geihäftlicher Beranlafiung die Ausſtellung befuchten, wurde 
der Befuh durch die von der Königl. Regierung mit großer 
Liberalität gewährten Reiſeſtipendien auch vielen Meiftern und. 
Gehilfen aus dem Gewerbefach, Landwirthen, ſowie vielen Bes 
amten und Lehrern erleichtert. — 

Am 24. Juli 1867, dem erflen Jahrestage des Treffens 
von Tauberbifchofeheln, fand dafelbft die feierliche Einweihung 
des von Seiner Königlichen Majeftät geftifteten Dentmald zum: 
Gedächtniß der bei Tauberbiſchofsheim gefallenen Württem⸗ 
berger flatt, welche durch eine ergreifende Rede des Beneral- 
lieutenantd von Rüpplin eingeleitet wurde. Es mar dazu eine. 
militärische Deputation von Offizieren, Unteroffizieren und Wann» 
[haft abgeordnet. — 

Am 17. Auguft begaben fi Seine Majeftät der König 
von Friedrichahafen aus nah Ulm, um Ihre Majefläten den 
Kaifer und die Kaiferin der Franzoſen bei deren Durchreife 
nad Salzburg zu begrüßen. 

Am 25. Auguſt begaben fih Ihre Majeftät die Königin 
von Oftende nad Paris, wo Höchftviefelben häufig die Aus⸗ 
ſtellung beſuchten, auch am 1. Septanber von dem Kaiſer und 
der Katferin der Franzoſen empfangen murben. 

Am 24. September wurde in Reutlingen bie 5. Verſamm⸗ 
lung deutſcher Pomologen und Weinzüchter eröffnet, 

Am 1. Oktober begaben ſich Ihre Majeftäten der König 
und die Königin von Schloß Friedrichshafen aus nah Schloß 
Mainau, um Ihre Majefläten den König und die Königin von 
Preußen, welde dort bei Ihren Königlihen Hoheiten dem. 
Großherzog und der Großherzogin von Baden verweilten, zu 
befuchen. 

Am 8. Oktober wurde bie Bifenbahnftrede von Horb na 


Thalhauſen eröffnet. 








Am 18. Oktober wurde die etwa ein Jahr lang vertagt 
gewefene Ständeverfammlung wieder eröffnet. Bon berfelben 
wurden fodann unterm 29. Oktober bis 4. November das 
Schutz⸗ und Trußbündnig mit Preußen und die neuen Zoll⸗ 
vereindverträge genehmigt. 

Am 5. November trafen Seine Majeftlät der Kater von 
Defterreich nebft Höchſt Ihren Durdlaudtigften Brüdern, den 
Erzherzogen Karl Ludwig und Ludwig Victor Keiſerlichen 
Hoheiten, zum Beſuche der Königlichen Yamilie hier ein. 

Am 26. November 1867 verſchied Ihre Durchlaucht die 
Fürftin Bugente von Urach, Gräfin von Württemberg, Tochter 
Seiner Durchlaucht des Herzogs Wilhelm von Urach, Grafen 
von Württemberg. Deren ſterbliche Ueberrefte wurden am 
29. November in der Königliden Familiengruft zu Ludwigs⸗ 
burg beigejegt. 

Am 10. Dezember wurde die neuerbaute Eifenbahnlinte 
Hall — Crailsheim in Betrieb gefeßt. 

Die im Jahre 1867 erlafienen Geſetze und Verordnungen 
find folgende: 

a) Geſetze. 

Geſetz vom 29. Oktober, betreffend Die Korterhebung der Steuern. 

Geſetz vom 25. November, betreffend die Erhebung einer Ab⸗ 
gabe vom Salz. 

b) 8. Berordnungen. 

K. Verordnung vom 14. Januar, betreffend Die Uebernahme 
von Privatgefchäften durch die Staatödiener. 

K. Verordnung vom 22. Januar, betreffend die Schriftver⸗ 
faflung In außergeriägtlicden Angelegenheiten. 

K. Verordnung vom 19. Mat, Maßregeln gegen die Rinder» 
peft betreffend. 

K. Verordnung vom 29. September, betreffend den Aufenthalt 
Ortöfremder in den Gemeinden des Landes. 

K. Verordnung vom 5. Oftober, betreffend den Wiederzu⸗ 
fammentritt der vertagten Ständeverfammlung. 

K. Berordnung vom 25. November, betreffend die DVeröffent- 
lichung einer Uebereinkunft zwiſchen den Zollvereins⸗ 
regierungen wegen Erhebung einer Abgabe von Salz. 


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” - * * 5 — 


5 


K. Verordnung vom 9. Dezember, betreffend die Veröffent- 
lung des Vertrags über die Fortdauer ded Zoll 
perein®. 

RK. Verordnung A. vom 20. Dezember, betreffend die Ein« 
führung einer Landesſynode in der evangelifchen 
Kirche von Württemberg. 

K. Verordnung B. vom 20. Dezember, betreffend die Stellung 
des Miniſteriums des Kirchen⸗ und Schulmelend 
bei Angelegenheiten ver evangelifchen Kirche, 

K. Verordnung vom 26. Dezember, betreffend den Abſchluß 
von Poftverträgen zwiſchen Württemberg, dem nord⸗ 
deutfden Bund, Bayern, Baden und Oeſterreich. 


2) Bevölkerung. 
1) Größe der ortsangehörigen VBenölterung. 


- Die Bewegung der ortdangehörigen Bevölkerung Württem- 
berge pro 3. Dezember 1866—1867 ift in folgender Ueber⸗ 
ſicht I. Dargeftellt, welcher zmei weitere Lieberfichten II. und III, 
folgen, die eine Darftellung der Bewegung der ortdangehörigen 
Bevölkerung in den letzten 15 Jahren vom 8. Dezember 1852 
bis 1867 enthalten. 

(Vergl. auch ben Jahrg. 1853 II. ©. 1--167.) 


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187 178°G ur ggr’E1 BEH’SEB’F | 962/696 | 206176 || „Bl 
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hm di = A ı 5 VER L 2 * 7 
“ Li =» m 


(Zur vorhergehenden Tabelle.) 


Die ortsanweiende Beyölkerung Württembergd betrug 
nach den ſechs Zollvereinszählungen von 1852 bis 1867 am 
8. Dezember: 

1852 . . . .  1,788,268. 
1855 . 2...  1,669,720. 
1858 . . .. .  1,690,898. 
1861 . . . . 1,720,708. 
1864 2 . .. 1,748,328. 
1867 2... 1,778,896. 











10 

Ueberfigt III. Über die Bewegung ber ortdangehörigen 

1) Geborene. 
der 

— — a. me | Mattel | Since ben —— — 
8. Der | Gesore | "ianlia — — — — 
zember. men. worenen. Kueden. borene. 135. 2: 100. 
18°%,, || 61,369 | 1,851 | 106,22 | 1:29,48 7,583 | 1:8,09 | 12,35 
189%, || 58,517 | 1,731 | 105,73 | 1:30,88 | 7,602 | 1:7,70| 12,99 
18% ,, || 53,297 | 1,807 | 107,02 | A: 33,47 7,081 | 1:7,52| 13,29 
18% ,8 || 61,549 | 1,749 | 105,85 | 1:28,96 9,228 | 1:6,67 | 14,9 
186%),, || 64,320 | 1,974 | 106,33 | 1:27,81 | 10,340 | 1:6,22 | 16,08 
18°%/,5 || 66,039 | 1,691 | 105,26 | 1:27,16 | 11,011 | 1:53,98} 16,80 
18°%,, || 69,294 | 1,906 | 105,66 | 1:25,60 | 11,801 | 1:5,87 | 17,03 
185%/.0 || 67,768 | 1,648 | 104,99 | 1:26,46 | 10,882 | 1:6,23| 16,05 
18% ji 67,637 | 2,045 | 106,24 | 1:26,81 | 11,220 | 1:6,03| 16,58 
18%/,a || 68,590 | 2,136 | 106,43 | 1:26,58 | 11,078 | 1:6,19 | 16,15 
18%%/3 || 72,071 | 1,559 | 104,42 | 1:25,46 | 11,867 | 1:6,07| 16,46 
18%%,,, || .74,410 | 2,102 | 105,81 | 1:24,82 | 12,236 | 1:6,08) 16,44 
18%, | 74,7% | 1,322 | 103,60 | 1:24,90 | 11,820 | 1:6,33| 15,80 
18a || 76,780 | 1,852 | 104,95 | 1:24,38 | 11,838 | 1:6,49 | 15,41 
18%%/,, | 75,853 | 2,085 | 105,65 | 1:24,85 | 11,125 | 1:6,82| 14,67 


| 








11 
Devöllerung in ber 15jährigen Perisde 185° m. 
2) Geſtorbene. 3) Wanderungen. 4) Außerordentlicher 





118  |(29,081) 


(m. . “) = 

146 — 

185 — 

39 — 

328 — 

86 = 

61,059 | 1,267 — 233 
57,965 | 1,941 — 60 
59,905 | 2,203 — 8 


®) Die hier aufgeführte Zahl der Ein⸗ und Ausgewauberten it nach ben Bevöllerunge⸗ 
Ufßen ber Oberämter pro 3, Dezember berechnet, die unten aufgeflihrte nach den auf 1. Danuar 
jeben Jahres einzufendenden befonderen Berzeichniffen. 

=) conf. den Jahrgang 1859 unb 1860 ber Yahrbüdier J. ©. 61 unb I. ©. 133. 


12 


Zieht man nun von der Zahl fämtlicher Staatsangehöri- 
gen Württembergs diejenigen Perſonen ab, von welchen es den 
Behörden bekannt war, daß fie, zwar ohne ausgewandert, aber 
aud ohne ded Staatsbürgerrehts für verluftig erklärt worden 
zu fein, im Ausland wohnten, und vergleiht man hiemit die 
Zahl der ortsanweienden Bevölkerung Württembergs, wie fle 
ſich nah den alle 3 Jahre ftattgehabten Zollvereinszählungen 
berausftellte, über Abzug der Ausländer, jo ergibt fi fortwäh- 
rend ein bedeutender Ueberjchuß der flaatdangehörigen über bie 
faktiſche Bevölkerung Württembergs. — Hienach erjcheint nämlich 

Die Zahl der 


im Lande befindlichen Orttanweſenden über des Ueberiäuffes 
am 3. Dezember Staatdangehörigen. Abzug ber Ausländer. der erfleren. 


1852 1,766,116*) 1,713,363*) 52,753 
1855 1,729,057 1,649,820 79,237 
1858 1,723,823 1,670,998 52,825 
1861 1,771,771 1,701,702 70,069 
1864 1,813,874 1,727,447 86,427 
1867 1,846,508 1,743,939 102,564 


Ein Theil dieſes Ueberſchuſſes nun ift auf Rechnung man⸗ 
gelhafter Fortführung der Familienregiſter zu fegen, andererjeits 
aber dem Umfland zuzuſchreiben, daß bei der großen Entwick⸗ 
lung des Weltverkehrs über viele Perfonen, die faktiſch ausge 
wandert, geftorben oder verfchollen find, ofſiciell nichts bekannt, 
alfo eine ganz genaue Führung der Familienregiſter dadurch 
unmöglih wird, weßhalb ſich 3. B. durch die zus Richtig⸗ 
ftelung der alljährliden Aufnahmen yorgenommme 12jährige 
Generaltesiflon über die ort8angehörige Bevölkerung pro 3. De⸗ 
cember 1858 eine im Lauf der 12 Jahre 1846—1858 auf 
29,081 Perfonen angewachſene Zuvielzählung heraudgeftellt bat. 


*) Auf 3. December 1852 betrug die Zahl der befanntermaßen 
im Ausland wohnenden Würtiemberger 43,288. 

**) Die Zahl der Ausländer war nad) den Zollvereinzzählungen 
von 1861, 1864 19,006, 20.881. Der Turchfchnitt biefer 2 Auf: 
nahmen mit ca. 19,900 wurde num für bie Jahre 1852, 1855 umd 
1858 angenommen , weil damals eine Aufnahme der Ausländer nid! 
flattgefunden hat. 


N 


N 


mn. 


13 


Da nun die Zählung der ortöangebörigen Bevölkerung 
auf Grund der Bamilienregifter gegenüber ver faktiſchen Be⸗ 
völkerung eine jo große Differenz zeigt, fo find aud bie auf 
die Gefamtzahl der ortsangehörigen Bevölkerung gegründeten, 
in Tabelle III. gegebenen Verhältnißzahlen über Geborene, Ge 
florbene und Ausgewanderte zwar an und für fidh nicht ganz 
genau, können aber dennoch die Vergleihung der einzelnen Jahr» 
Hänge untereinander erleichtern und wir haben ſolche deßhalb, 
fowwie wegen des Zuſammenhangs mit den früheren Darfteluns 
gen über die Bewegung der Bevölkerung wieder beigefügt. 


IV. Ein: und Andwandernng. 


Obgleih der Termin für die Abfaflung der von den 
KR. Oberämtern afljährlih an das KR. Minifterium des Innern 
einzufendenden befonderen Verzeichnifje über Bin» und Aus- 
wanderung nunmehr mit dem für Die Volkszählung gleichge 
ftellt und auf 3. Dezember feftgefegt if, Hat fi dennoch zwi⸗ 
hen der in den Bevölterungsliften aufgeführten und der in 
den befonderen Verzeichniſſen enthaltenen Zahl der Ein⸗ und 
Auswanderer auch auf 3. Dezember 1867 wieder eine Diffes 
renz ergeben, die von verſchiedener Behandlungsweiſe folder 
Hülle herrührt, wo die Heimathberechtigung mit der Ortsan⸗ 
gebörigkeit nicht zuſammenfällt. 

Nah Tabelle. I. find nämlich. pro 3. Dezember 18°%,. 


eingewandert ausgewandert 
männl. weibl. männl. weibl. 
Perfonen. zufammen Perſonen. zuſammen 


472. 1033. 1505. 4277. 2860. 7187; 
nach den beſonderen Verzeichniſſen der Oberämter aber 


eingewandertt ausgewandert 
männl. weibl. männl, weibl. 
Berfonen. zulammen Verfonen. zufammen 
AT1. 1007. 1478. 4309. 2873. 7182. 
—1. — 26. — 27. +32. +13. + 45. 


Die Differenz ift jedoch im Ganzen eine unerhebliche und 
tönnte in Zukunft bei Einführung einer gleichmäßigen Behand» 
lungsweiſe ganz vermieden werden. Auch ift noch zu bemerken, 








14 


dag in Yolge der eingetretenen Terminverlegung für den Ab» 
ſchluß obiger Ueberſichten unter ven letzteren Summen im 
Sanzen 59 Einwanderer (17 männl, und 42 weibl.) und 
821 Auswanderer (209 männl. und 112 weibl.) begriffen 
find, Die in der Zeit vom 8. Dezember 1866 bis 1. Januar 
1867 eine und ausgewandert, jomit auch unter den tm Jahr⸗ 
gang 1866 der württemb. Jahrbücher ſchon gezählten 1275 ein», 
und 6995 audgemanderten Perſonen mitgezähft find. 


A. Audwanderung \ 


Bon den in der Zeit vom 3. Dezember 189%), 7182 
ausgewanderten Perfonen find gezogen: 
1) in andere deutſche Staaten, und a 
nah Bayeın. . . . . 707 
„» Ben... . 662 
„ Selen und den norbbentfehen 
Bundeöfaaten . . . . . 812 


„ Ofaidd.. . » «20.119 
— — 1700 
2) in außerdeutſche Staaten, und zwar: 
nah Nordamerika. 49507 
in die Schweiitzzzz.2853 
nah Grantrid . » 2 2... 162 
„ &nlann. . . : a 88 
„verſchied. europ. Staaten 14 
„» Italien..... 8 
„ Ruflmd.. . . .. 22 
_— 58) 
„ Subameila . . . . 19 
„ Allen, Kleinaflen und Ofinbie 18 
„ At. . .. 3 ri 
5482 
de 7182, 


u asgin giengen 68 %, ſämtlicher Auswanderer nah Nord» 


15 


Unter der Geſamtzahl derſelben befanden ſich: 
. männl, weibl. zuſ. 
1) Verheirathete ober Verwittwete 858 421 774 
2) Kinder mit den Eltern ‚488 479 962 
8) Erwachſene Unverheitathete . 8290 1847 56187 
4) Unehelide Kinder mit der Mutter 175 184 809 


4801 2881 7182. 
Die erwachſenen Unverheiratheten Mad fomit 71,5%, 
ſämtlicher Auswanderer aus. 
Hinſichtlich der Konfeſſion vertheilt ſich die Zahl der 
Auswanderer folgendermaßen. Es waren - 
Proteftanten - Katholiken Sfraeliten 
5189 1867 126 


71182. 


Der Grund der Auswanderung war bei 6214 Perfonen 
Niederlafiung, bei 968 Perfonen Verehelichung. Das erpor- 
tirte Vermögen betrug. mit Ausnahme von 41 Fällen, in 
denen ſolches nicht ermittelt werden konnte, 8,268,020 fl. Die 
Unterflügungen aus öffentliden Kaſſen, welche Auswanderern 
bewilligt worden find, betrugen 14,091 fl. und außerdem 
wanderten 11 Berfonen ganz auf öffentliche Koften aus. 

Stand und Beruf. konnten in den Verzeichnifien der Ober» 
ämter bei 3328 erwachſenen männlichen Perfonen angegeben wer⸗ 
den, während von folchen weitere 315 ohne beſtimmten Beruf, oder 
ohne einen ſolchen anzugeben, ausgewandert find. Auf bie ver- 
ſchiedenen Berufsarten nun yertheilt fi die erſtere Anzahl 
folgendermaßen. Es waren bierunter: 

I. Bon den verſchiedenen Gebieten der Induftrie, und zwar 
von den 

A. Baugemerken: 

Schmiede und Schloſſer 0. 209 
Schrein . . . . . . 174 
Maurer und Steinpauer . .. 1868 
Zimmerleute. 000.123 
Ziegler. 44 
— 718. 











B. Gewerben für ns; von Kleidungsflüden: 


Säufer. . . 2.198 
Tuchmacher, Weber .. 154 
Schneider 2 2.2.2.9 


Gerber, Sattler . - . » . 67 
. 618. 

©. Gewerben für Zubereitung von Nahrungsmitteln: 
Mir. >» 2 2 0 ee. 168 
Bäder. . 2 2 2020. 119 
Bierbraur . . 2 2 2022.96 
Muller. u: so 40 


MWirthe 0 ®. e ® ® ‘ — ® 8 9 





457. 


o 


Bewerben für verfchiedene Häusliche Zwecke: 
Dreher, Wagner, Kübler. . .„. 97 
Mefler- und ne . 4 
Kir . . . .. 285 
Seiinflder. -. . .. 9 
Kammmadr . . . 2.2. 6 
Korbmacher.. 4 


— 181. 
E. Fabrik⸗ und Manufaltur« Gewerben: 
Ubrmadr . . . 2 2 2.2.80 
Mehmilr . . . 28 
Fabrikarbeiter ohne nähe Be 

jlänunG . . .» ‚ 27 
Chr . 2.2 en et 26 
Glaſer, Shldfr -. . . . . 22 
Goldarbeiterrr20 
Buhbinder. . . 2 14 
— de ee SO 

176. 





Berner — * 
F. Bergleutee. 885. 





iS Tu u 
# F 1 = 


II. Bon den ————— Berufsarten: 


1) Bauern. . ; 
2) Zaglüfnr . . .» . 
3) Weingärtner . . 
4) Schäfer. . . 

5) Särtner. . . » 


III. Bon den Handels» und Transport⸗Gewerben: 
%) Kaufleute und Händler . 


2) Zuhrleute . . 


IV. Bon wiſſenſchaftlichen und anderen Berufsarten : 


1) Prediger und Lehrer. 18 
2) Malı . . 2... . 17 
3) Studenten . . 16 
4) Schreiber ; x 11 
5) Ingenieure und Archlielten ..10 
6) Apotheker. — 8 
7) Arte . . 6 

86. 

V. Dem Militärftand gehörten n. . . . 9 

Summe IL—V. 1275. 

ö Summe I 2053. 

Zuſammen 8328. 


Die meiften 


699 

. 124 

.. 57 

.. 35 

. 18 
933. 


238 


9 
247. 





Die wenigften 


Auswanderer hatten die Bezirke 


Neuenbürg mit 211. 
Kirchheim mit 196. 
Tübingen mit 194. 
Rottweil mit 186. 
Gerabronn mit 177. 
Heilbronn mit 174. 
Mergentheim mit 165. 
Nereöheim mit 160. 
Bradenheim mit 158. 
Stuttgart Amt mit 155. 
Württemb. Jahrb. 1867. 


Aalen mit 59. 
Zaupheim mit 56. 
Blaubeuren mit 56. 
Gmünd mit 55, 
Münfingen mit 55. 
Biberach mit 49. 
Ravensburg mit 49, 
Saulgau mit 45. 
Ehingen mit 36. 
MWaldfee mit 23. 

2 


18 


Unter Die vier Kreife vertheilt fih die Auswandererzahl 


wie folgt: 


Schwarzwaldfreis 2273, 
Neckarkreis 2100, 
Jagſtkreis 1549, 
Donaufreid . 1260. 

zul. 7182. 


B. Einwanderung. 


Unter der Gejamtzahl der Einwanderer von 1478 Per⸗ 
ſonen find begriffen: 

männl. weibl. zuf. 

1) Berheirathete oder DVermwittwete. . 25. 44. 69. 

2) Kinder mit den Eltern. . . . 35. 29. 64. 

3) Erwachſene Unverheirathete . . 334. 862. 1196. 

4) Uneheliche Kinder mit der Mutter . 77. 72. 149. 


uf. 471. 1007. 1478. 
Unter den Eingewanderten waren ferner: 


Proteftanten. Katholiken. Ifraeliten. 


705. 696. 77. 
ee 
1478. 


Der Grund der Einwanderung war 
bei 421 Perj. Niederlaffung, 
„1057 „ Verehelichung. 

Das importirte Vermögen berechnet fih mit Ausnahme 
von 9 Fällen, in denen folches nicht ermittelt werden Tonnte, 
auf 2,204,278 fl. 

Bon den Einwanderern find hereingezogen: 

1. Aus anderen deutiden Staaten, und zwar von 
Bayern. 2 0020. 445 
Baden. 632374 
Heſſen und den norddeutſchen Bun⸗ 
desſtaaten... 327 
Oeſterreich.. 57 

1203. 





19 


Transport 1203. 


II. Bon außerdeutſchen Staaten, und zwar aus 


dr Shmid . . . 2. ..190 
Nordamrla . . 2. 2 2.2.50 
Frankreichh.. 22.018 
England . . er 12 


den übrigen europälidien Staaten 4 
Rußland . . 2 2 20. 8 
Aufraien -. . . 2 20. 1 

275 


zuſ. 1478. 
Bon der oben zu 1 und 3 angegebenen Zahl der erwachſenen 
männlichen PBerfonen find 31 ohne beflimmten Beruf eingewan- 
dert, oder ohne einen foldhen anzugeben, von den übrigen 328 
eingewanderten männlichen Erwachſenen gehörten an: 
I. Den verfchiedenen Gebieten der Induſtrie, und zwar 
A. den Baugewerben. . . 39 
B. den Bewerben für Bereitung — 
Nahrungsmitteli..36 
C. den Fabriksund Manufakturgewerben 34 
D. den Gewkkben für Fertigung von 


Kleidungsftüden . . . 30 
E. den Bewerben für verfähiedene hut 
liche ISncde . . . . .17 
156 





U. Der Landwirthſchaft und a 
Gewerben. . . 88 
DI. Den Handeld- und Krandportgewerben .. 64 
IV. Den wiſſenſchaftlichen re ar se 19 
V. Dem Militärſtand . . Ee. 


zul. 328. 
Die meiften Die wenigften 
Einwanderer hatten die Oberämter 
Mangen mit 57. Böblingen mit 10. 


Ulm mit 55. Gaildorf mit 10. 





20 


Die meiften Die wenigiten 
@inmwanderer hatten die Oberämter: 

Nedarfulm mit 50. Hal mit 10. 
Nereöheim mit 45. Schorndorf mit 10. 
Mergentheim mit 44. Oehringen mit 9. 
Rottweil mit 44. MWelzheim mit 8. 
Ravensburg mit 40. Blaubeuren mit 8. 
Heilbronn mit 40. Vaihingen mit 8. 
Tuttlingen mit 39. Badnang mit 7. 
Oberndorf mit 37. Ehingen mit 4. 


Auf die vier Kreiſe vertheilt ſich Die Geſamtzahl der Ein- 
wanderer folgendermaßen: 
Schwarzwaldkreis 418, x 
Donaufretd . . . 4083, 
Nedartreiis . . . 8385, 
Sagftkreid. . . . 8322. 


auf. 1478, 


C. Ueberſicht 
der in den 13 Jahren 1854*) und 1856 bis 1867 audges 
wanderten Perjoneng 

Die nachſtehende Tabelle ift auf Grund der befonderen 
Aufnahmen der Oberämter angefertigt, Daher denn auch die 
Gefamtzahl der Auswanderer theild wegen des verſchiedenen 
Termind, theild weil Hier die Aufnahme nah der Helmath- 
berechtigung erfolgt ift, öfters von der nad) der alljährlichen Auf⸗ 
nahme des Gangs der ortdangehörigen Bevölkerung ermittelten 
Zahl der Ausgewanderten nicht unerbeblih abweicht. 

Es find Hienah im Ganzen in 13 Jahren 85,132 er⸗ 
wachſene männlihe Perfonen ausgewandert. Hievon war bei 
28,220 der Stand und Beruf angegeben, wonach ſich ergiebt, 
daß der überwiegend größere Theil, nämlich 93°/,, hievon land» 
wirthichaftlichen und gewerblichen Berufdarten angehören. 

Bon der Geſamtzahl der Auswanderer in den fraglichen 
13 Jahren find 70°/, nad Nordamerika ausgewandert. 


Für das Jahr 1855 ift eine Zufammenftellung nicht vorhanden. 


21 


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236 9635 — | 95 | @PL | 962 IS6EL| — |scı |ocı 1098 josr leer | zczz forerlreg'z II —981 
165 425818 | 59 | ZIT 858 l0iii — |FIr 008 81.0’ FSB'zch 2er’c [rer Irosı 
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sel I)879 8 | 87 | 01 988 1926 |E Is 10% 9861 II1 9) 1217 I rer’e 11987 
266466 8118311 286 I15836 8 |s6 gF2’T oręe 9 0872 TEr9’E lodaſi 
698 I29L | SG | FL |8 SE 181— 3 195 [98 0897 Isr’zc] 066'1 Tosr’e Focaı 
82.2 |0EI1| S I02 | HI £0G 1166 228 |1zı sort 125091 008’7 1686’ Iscst 
9959 |5£E7| I | cr | SE OTOL I IFSL|Pr 1067 Iccz 1693 [99'221 608°F Ic61’9 Fzcsı 
zw, |SCSL| — | 9E | IS | 7H8_|968 |er |eor |orr 1702 |82'22] E97’5 | 16.7 Jacsı 
0.7 Tr 16892 | — | 69 2018 1893 sie! 19 10 6088 11676996 Te FCeT 
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22 


3) Ergebniffe des Adkerbaues. 


Nah den von den K. Oberämtern vorgelegten Ueberſichten 
über die Selderanblumung im Jahre 1867 und den Schäßungd- 
Urkunden über den dießjährigen Ertrag der verſchiedenen Feld⸗ 
früchte find die Ergebniffe der Ernte von 1867 den hieraus ges 
fertigten Zufammenftellungen und Berehnungen gemäß folgende: 

Der Flächengehalt des Ackerfeldes, einſchließlich des in 
Gärten und Ländern, ſowie auf Eultivirten Allmanbtheilen hie— 
zu angelegten Areals, berechnet fih im ganzen Land auf 


2,737,464 Morgen. 
Im Jahre 1866 betrug derfelbe . . 2,746,248 


fomit ergiebt fi eine Abnahme von . 8,779 Morgen. 

Diefe Abnahme beruft zwar. zum guten Theil auf Ver⸗ 
wandlung unfruchtbarer Acker in Wieſen und Weiden, theils 
weife aber auch auf unridtiger Aufnahme des Areals dur 
einzelne Drtsbehörden, deren nähere Unterfuhung und Bes 
richtigung für die Ernteaufnahme von 1868 vorbehalten bleiben 
mußte, bei welcher fih denn auch in Folge deſſen wieder eine 
Zunahme der Aderfläche heraudgeftellt Hat. 

Bon den ganzen Ackerflächen maren 


angebaut in brach in 
Morgen. Prozenten. Morgen. Proz. 
im Jahre 1866 2,427,469 88,39 318,774 11,61 


n»  n . 1867 2,420,910 88,44 316,554 11,56, 


fomit weniger : 6,559 2,220 
Auf die einzelnen Kulturarten vertheilt fi die Zu- und 
Abnahme folgendermaßen: 














Winterdinfel . 


m 
A)I Wintereinforn . 
unb 


Winteremer . 
3 Winterroggen. 
4) Winterweizen. 
5) Wintergerfte . 
I. Mintergetreide . 


1) Sabr . . . 
3 Sommergerſte 
früchte 


4) Sommerroggen 
5) Sommermweizen . 
Sommerbdinfel . 


6) 





8) Buchmwei;en 


I. Sommergetreibe . 


1) Rother Klee . 
2) Querne. . . 
3) Ep . . . 
IH. Futtergewächſe 


IV. Kartoffeln . 


Flachs. 
1— 


nf 


Be Rüpfen . 
2) d 


um 
Mohn. 
3) Sopfen. 


Fruchtgattung. 


Wintermengfrüchte 


Sommermeng⸗ 


Sommereinkorn. 
und 


Tabelle A. 


1866. 
Morgen. 


636,210 
15,188 


227 
110,849 
61,401 
32,801 
5,080 
861,756 


410,962 
295,790 
41,396 


21,028 
8,545 
866 


2,044 


1,023 
571 
127 


782,352 


215,954 
40,462 
32,185 
85,001 


216,724 


22,634 


24,319 
31,918 


9,423 
12,059 


623,981 
17,260 


397 
112,220 
60,356 
32,189 
5,855 


852,258 


408,330 
290,227 
39,197 


217,925 
43,779 
34,283 

295,987 


216,008 


22,666 


24,318 
35,775 


8,735 
14,802 













Angeblümtes Arcal im Jahr 


In Bro 
zenten 


Zu- 


23 


Ab: 


nahme | nahme 






db. ganzen] gegenüber 
der | von 1866. 

| 22,80 12,229 

1,045 

612 

31,15] 4,388 | 13,88% 

1491| — | 2,632 

10,601 — 5,563 

1,43 2,199 
0801 8851| — 
0,331 6366| — 

0,071 905 

82 — 

| 0,11 | u 
| 0,04 — 

28,291 2,945 | 10,435 
7,96] 1971| — 
1,60] 3,317 | — 
1,251 2.098] -- 
10,81] 7,386] — 
7839| — 716 
0,83 321 — 
0891 — 1 
1,31] 3,8557] — 
0,321 — 683 
0,541 2,7431 — 





24 









Zus Ab- 
nahme | nahme 


gegenüber 
von 1866. 


Angeblümtes Areal im Jahr 
Fruchtgattung. 1866. 


In Pros 

1867. zenten 
db. ganzen 

Morgen. | Morgen. | Ader- 
fläche. | 


ñ nn En — — —— 


4) Tabak . . 
5) Gichorien . 
6) Weberdiſtel 










au 
un 
0 Rau. » 
8 Senf 2 


V. Handelsgewächſen. 


Nunkelrüben arsi 43,753 37,682 — 16,071 
) | Biehfutter und 
Zuderrüben . .E 11,619 | 14,804 3185| — 
2) Stedrüben. . .E 16,033 | 16,741 78| — 
| Weiße Rüben . 5,367 5,193 — 174 
3) Möhren a 410 597 1497| — 
4) Kopflohl . . .1 19,209 | 19,739 5300| — 
VI. SEINEN u, 
Kopflohl . 96,391 94,716 | 3,461 4,570 | 6,245 
1), Widn. . . .| 37792 | 35,575 |! 1301 — | 23,217 
2 —2 12,768 | 13,362 | 0,491 5941| — 
z Grbfen — 10,587 11,565 | 0,421 9788| — 
———— Se 9,887 9717| 0,361 — 170 
Snrtenbohnen . 2,401 2,698 | 0,10] 297; — 
= N a 5,595 5,676 0, 21 811 — 


ülfenfrüchte und | | 
elichlorn . 79,030 18,593 | 2,881 1,9501 2,387 


zuſammen wieder angeb. 
Aderfeld im Ganzen .12,427,469 | 2,420,910 | 88,44 28,084] 34,593 


— 9 nn GER 
Abnahme 
6,559 Morgen. 


Im Einzelnen ift Hiebei Herworzuheben, daß die Abnahme 
des Areals beim Winterdinkel 12,229, beim Haber 2632, 
bei der Sommergerfte 5563 und bei den Winter» und Sommer«- 
mengfrüchten 8244 Morgen beträgt, während dieſer Abnahme 
des Anbaues bei den Hauptgetreidefrühhten von 23,668 Morgen 


* 


25 


im Ganzen nur eine Zunahme bei den übrigen Körnerfrüchten von 
6,680 Morgen gegenüberfleht. Dagegen zeigt dad Areal der 
Futtergewächſe (Klee) eine Zunahme von 7386 Morgen, das 
der Handeldgewächfe eine Zunahme von 5871 Morgen, nament- 
lich in Folge des ermeiterten Anbaued von Reps und Hopfen. 
Dad Repsfeld Hat ſich nämlihd um 3857 Morgen vergrößert, 
dad Areal des Hopfend um 2743 Morgen, welcher Zunahme 
eine Abnahme beim Mohn um 688 Morgen und bei den 
übrigen Handelsgewächſen zufammen um 41 Morgen gegen- 
überfteht. Das Areal der Hülfenfrüchte zeigt eine Einſchrän⸗ 
tung des Anbaues nur bei Widen und Aderbohnen, während 
der Anbau der übrigen Hülſenfrüchte und des Welſchkorns fich 
ausgedehnt Hat. Bei den Wurzelgewächſen erjcheint eine Ab⸗ 
nahme des Anbaues Hauptfählih bei den zu Viehfutter ge⸗ 
pflanzten Runtelrüben und zwar von 6,071 Morgen, während 
das Areal der Zuderrüben gleichzeitig eine Zunahme von 3185 
Morgen zeigt. Das Areal der Stedrüben, weißen Rüben und 
Möhren bat im Ganzen um 681 Morgen, dad des RN 
um 580 Morgen zugenommen. 

Die Bertbeilung der Kulturfläcden in den einzelnen Kreifen 
ift in der nachfolgenden Tabelle B. dargeftellt, und Die weiter 
folgende Tabelle C. enthält eine überfichtlide Zufammenftellung 
der Erträge von 1867 unter Bergleihung mit denen von 1866 
und mit den Landedmittel-Erträgen. 


26 


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GE LE og 67 8 ee vr 6£ 
0€0'096 | r22’971 | 6SL’er8  Isau’cz |109’9% | 962’se |o0eB/za |6rr/er 
cz gE - £&7 177 0% 67 67 67 
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77 & °C 61 21 & 67 ° 
TLe'soe Verl’ | 6CBzze 1700’aı IIFE'9T | S26 TE | 972°E9 | YEE'F9 
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voe’905 IorL’er | 609769 \epr’zz I66H’ee | Fz6’95 |rrrsc | 6682/09 
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waumpint : 1403 
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30 


Anmerfung 1. Die Omnalität ber Früchte wird burd Ziffern 
beflimmt, wobei 1 ausgezeichnet, 2 jehr gut, 3 gut, 4 mittelmäßig, 
5 gering bedeutet, und bie Decimalen die Annäherung an die nächſt⸗ 
folgenbe geringere Klafje augdrüden. 

Anmerlung 2. 


Das Gewicht von 
Die Ausbeute an 1 Simri Kernen war 
Kernen von 1 Schefiel neues altes 
aune : Gewicht: 

war 1858 3,0 - -» lu. 383, e) f. den Jahr 1 
ae a —— 
” 1 860 3, 30 +... 32 50 nahe bas dab 1861 
=. 1861. Ir. 8 =... 99.00 anflart zu 33 Pfo blos zu 
J 1862 I rn ai a — 
U I Be u 
„ 1864 3,,0 232,06 

⸗ 1865 3,13 . . . 32,12 

18:6: 2% rl 


=: 1367 Boa... 2.20 Dhoage 
Bei den übrigen Halmfrüchten und bei ben Hülfenfrüchten flellt 
fih das Gewicht im Vergleich zu den nächſt vorangegangenen 5 Jahren 


folgendermagen : In den Jabren 
1862 1365 1864 1865 1866 1567 

war bad Gewicht bei 8 7 ® © 8 177 
Winterdinfl pr. Schffl. 149 155 151 150 135 _ 147 
Winterroggen " 2346 31 235 249 241 243 
Bintermeizen a 266 265 265 261 249 258 
Rintergerite 5 20 24 218 223 213 203 

ber 5 167 168 167 A163 164 169 
Sommergerſte 235 236 234 235 227 2 
Sommerroggen 234 238 236 235 228 241 
Sommerweizen 247 251 251 249 239 243 
Erbſen — Bu 283 282 281 233 276 
Linien = 20 283 279 75 273 271 
Aderbohnen 5 2866 282 2330 2776 24 28 
Biden » 25 274 233 1 266 266 
Welſchkorn — 275 262 256 248 251 263 


Kartoffeln pr. Simri 33 39 3 33 3 3. 

Anmerkung 3. Der Ertrag der Vintermengivüchte wurde zur 
Hälfte ald Tinkel, zur Hälfte als Roxgen angenommen, ber des Buch— 
weizens, der Hirje und der Sommermengirüchte dem des Habers gleich, 
jedoch legterer zur Hälfte als MWidene, zur Hälfte ald Haber > Ertrag 
berechnet, der Sommerdinfel, Einkorn und Gmer wurde im Ertrag 
zu 3%, des Winterdinfeld, im Gewicht demſelben gleich gerechnet. Da 
jedoch dieſe Berechnungsweiſe bei den einzelnen Bezirken eingehalten 
und daraus aledann ber Gefamtertrag gewonnen murde, jo ergeben 


a ——— 


31 


ſich als Landesmittel die oben eingeſetzten, von dem Landesmittel des 
Dinkels, Roggen und Habers abweichenden Zahlen. Der Ertrag der 
Steckrüben und weißen Rüben, wofür eine Schätzung gleichfalls nicht 
beſteht, iſt zu 140 Ctr. angenommen worden. Eben deßbalb iſt der 
Ertrag der Gartenbohnen dem der Ackerbohnen gleichgerechnet. Die 
mit + bezeichneten Gewichte find, weil eine Schätzung hiefür bei den 
berechneten Feldfrüchten nicht vorgenommen worden iſt, der Reduktion 
in Gentner wegen einem Handbuch der Landwirtbichait entnonmten. 
Anmerfung 4. Der Heu: und Dehmbd:Ertrag insbeſondere bes 
rechnet fich folgendermaßen. Wenn das Areal ber Wielen, dad nad) 
ber Aufnahme des Jahres 1865 846,695 Morgen beträgt, nad 
dem in ben württembergifhen Jahrbüchern von 1855, J., ©. 193 
angenommenen Verhältniß der 2= und 1mähdigen Wiejen (653,690 : 
227,916) vertheilt und dag Verhältniß des Heu: und Oehmd⸗Ertrags 
wie 100:50 angenommen wird, fo beläuft fih bei dem durchſchnitt⸗ 
lihen Heu= und Debmd-Ertrag von 33,22 Str. pr. Morgen ber Heu: 
Ertrag im Ganzen bei 846,695 Morgen & 24,,, Etr. auf 20,522,360 Etr.. 
ber Dehmbertrag kei 627,804 Morgen & 12,,, Etr. auf 7,608,419 Gtr. 


Der dießjährige Obft-Ertrag berechnet fi 
beim Kernobſt auf 6,741,061 Simtt, 
„ Steinobſt auf 450,868 „ 
ſtellt ſich alſo gegenüber einer mittleren Obfternte nah dem 
Durchſchnitt der Jahre 1852—1861 von 4,297,925 Simri 
Kernobft und 771,709 Simri Stetnobft, Diefen gleich 100 an⸗ 
genommen, im Jahr 1867 beim Kernobft auf 156,,, und beim 
Steinobft auf 58,,,. Ter Ertrag von 1867 übertrifft alfo 
eine mittlere Obfternte beim Kernobft um 56,,,°/, und bleibt 
beim Steinobft um 41,,,°/, unter einer Mittelernte, fo daß 
auf 1 Einwohner des Landes durchſchnittlich 3,,, Simri Kerne 
obft und O,,, Simri Steinobft kommen. 

Was den Ernteertrag der zur menſchlichen Nahrung dienen 
den Feldfrüchte insbeſondere anbelangt, fo berechnet ſich der⸗ 
felbe in folgender Weiſe: 

I. Mehlhaltige Körnerfrüchte: 

Winterhalmfrühte. . . 4,268,043 Scheffel, 
Sommerhalmfrühte . . 8,290,501 v‚ 
Sülfenfrüdte . . . » 802,140 ‚ 
Wellen. . . . . 23,273 " 


zufammen 7,883,957 Scheffel. 


32 


Nah rauher Frucht gerechnet: 


(1 Scheffel glatter Frucht, nämlih Weizen, Roggen, 


Gerfte, Hirfe, Buchmweizen, Hüljenfrüchte und Welſch⸗ 
korn — 2 Scheffel rauber). . 9,961,699 Scheff. 
Wird von diefem Ertrag in Abzug gebradt: 
1) Der Saatbevarf à 1 Scheffel pr. Morgen für die mit 
mehlhaltigen Früchten bebaute Yläche mit 
1,705,713 Säfl. 
2) Als Bedarf zur Fütterung u. Mäftung 
des Viehes das ganze Haber- und 
MWidenerzeugniß, foweit e8 nicht ſchon 
unter den Saatfrüchten für das Jahr 
1867 begriffen tft, und ven zu Haber 
und Wicken gerechneten Ertrag der 
Sommermengfrühte abzüglih des 
Saatbetarf . . . 1,988,148 , 
8) Das Bebürfniß der Brauereien an 
Gerſte mit 2, Mil. Simri nad 
Raum. . . 2 0 zuſ. 625,000 „ 
4,313,861 Säfl. 
Bleiben für die Brods und weitere 
Gonfumtion übrig. . . - .2...5,647,838 Schfl., 
wobet bei einer Bevölkerung von 1,748 ‚328 Ortsanweſenden 
für das Verbrauchsjahr 1867/68 auf den Kopf 3,., Scheffel 
Frucht nah Rauhem und voraudgefeßt, Daß aus 1 Scheffel 
rauher Frucht 1 Gentner Mehl gemonnen wird, 323 Pfo., 
oder pr. Tag O,ge, Pd. Mehl kommen. 

H. An Kartoffeln wurden im Borjahr gewonnen: 
20,186,358 Simri gefunde und 5,612,868 Simri kranke, 
im Jahr 1867: 

35,344,110 Simri gefunde und 1,449,547 Simri kranke, 

Das Verhältniß der letzteren zu den erfteren war jomit 
im vorigen Jahr wie 1: 3,,., in Diefem wie 1: 24,,,. Der 





Ertrag von 1867 übertrifft fomit die Ernte von 1866 um - 
48%/,, ſteht aber Hinter der an Qualität und Quantität jo 


audgezeichneten Ernte ded Jahres 1865 um 21°/, zurüd. 


38 


Wird von, dem ganzen Ertrag Don gefunden Kartoffeln 
mit 36,344, 110 Simri der Saatbebdarf für 216,008 Morgen 
à 20 Simri pr. Morgen mit 4,820,160 Simri abgereäne, 
fo bleiben für das Jahr 1867/68 no 31,023,950 Simri, 
oder für den Kopf 17,,, Simti. 

IH. Zur Bergleigung mit früheren Jahren bient folgende 
Tabelle: 

E83 fommen auf den Kopf der Bevölkerung: 

Scheffel meblhaltiger Frucht 


in den Jahren u RKauhem Simri Kartoff. 
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Die dießſährige Ernte Hat "fomit , mas Sn Ertrag an 
mehlhaltigen Früchten anbelangt, ein Ergebniß geliefert, das 
hinter’ allen Ernten der 10jährigen Periode 1857/66 mit Aus- 
nahme der Jahre 1859 und 1866 zurüdficht, mogegen fie 
hinſichtlich der Größe des Kartoffelertrage die 5. Stelle ein- 
nimmt. Auch binfitlich der durchſchnittlichen Ausbeute an 
Kernen und ded Gewichts von 1 Simri Kernen flieht der 
Jahrgang 1867 Hinter ſämtlichen Jahrgängen dieſer Periode, 
mit Ausnahme der Jahre 1858, 1859 und des Vorjahres 
1866 zuräd, das in allen dieſen Beztehungen von der Ernte 
‚des Jahres 1867 übertroffen wird. 

Ebenfo zeigt ein Blick auf Golumne III. der Tabelle C., 
welche die Ertragsberechnung enthält, daß die dießjährige Ernte 
zwar beinahe durchaus mehr ertragen bat, als die vorjährige, 
denn nur bei Runkelrüben, Kraut, Mohn und en iR der 
° Mürttenb. Iaheb. 1967. 


84 


Ertrag noch geringer, daß aber, wenn der Ertrag eines Mittel« 
jahres der Vergleichung zu Grund gelegt wird, die Ertrags⸗ 
ziffer für das Jahr 1867 namentlich bei der Hauptfrucht, dem 
Dinkel, eine erheblich kleinere if. Was die übrigen Getreive- 
. arten anbelangt, fo erhebt ſich die Ernte beim Haber nur un» 
bedeutend über den Ertrag eines Miütteljahres, bei Winter 
toggen und bei Gerfte dagegen bleibt fie um Weniges Hinter 
ihm zurüd, : 

Weit befier war bie Ernte bei den Hülfenfrüchten und 
beim Welfchtorn, denn nur die Linfen blieben im Ertrag etwas 
unter dem eined Mitteljahres, ferner bei den Kartoffeln, bei 
Reps und Hopfen, wogegen der Ertrag an Flachs, Hanf, 
Mohn, Tabak, Wurzelgewächſen und Kopftohl und der der 
Buttergewächfe fih unter einem Bittel- Ertrag befindet. Der 
an Heu und Dehmd übertrifft den Ertrag eines Mitteljahres. 

Vergleicht man ſchließlich das Gewicht eines Scheffels bei 
den verfehiedenen &etreivefrüchten mit dem Ergebniß der vor⸗ 
angegangenen 5 Jahre, fo fleht das Jahr 1867 zwar auch 
hierin bei allen Früchten mit Ausnahme der Wintergerfte, Linien, 
Wicken und Kartoffeln dem Vorjahr voran; da dieſes jelbft 
aber beinahe in allen Fruchtgattungen ein geringeres Gewicht 
zeigt als die Jahre 1862—1865, jo erfeheint, verglichen mit 
diefen, das diekjährige Gewicht namentlich bei der Hauptbrod⸗ 
frucht, dem Dinkel bezlehungsweiſe Kernen, immerhin noch 
ziemlich geringer, fobdann aber aud das des Weizens, der 
Sommergerfte, der Erbien, Linien und Widen. Das Gewicht 
der Sommergerfie war — von 1866 abgefehen — nur im 
Jahr 1864 glei gering, bei Winterroggen, Aderbobnen, 
Welſchkorn näherte ſich das Gewicht von 1867 dem Durd- 
fchnitt der Jahre 1862 — 1865, bei Haber und Sommer⸗ 
toggen dagegen ift das dießjährige Gewicht entſchieden Höher 
als das der Jahre 1862 — 1865. 

Der beveutende Ausfall in den Brodfrüchten erklärt fich nach 
den Berichten der Oberämter dadurch, daß wegen der verjpäteten 
und trockenen Herbfifaat bie Samen vor Eintritt des Winters 
»icht mehr gehörig erftarken konnten, was in Verbindung mit der 

Aurjipjahr eingetretenen anhaltenden nafien und Falten Witte⸗ 


35 


rung einen dünnen Stand bed Wintergetreides zur Folge Hatte, 
während zugleich die Beftelung der Sommerfaat verfpätet wurde, 
Au wirkte der im Mat eingefallene ſpäte Froſt und Die im 
Juni plöglih eingetretene niedere Temperatur ſehr nachtheilig 
auf die Vegetation. Ueberbieg war die Beſchädigung durch 
Mäufe, melde fih das Jahr Hindurd fortwährend vermehrten, 
und durch Engerlinge in vielen Bezirken des Landes jehr bes 
trächtlich, und endlich wurde in vielen Gemeinden, namentlich 
in den Oberamtöbezirken Backnang, Canſtatt, Rottweil, Obern- 
dorf, Sulz, Rottenburg, Tübingen, Reutlingen, Hal, Neres⸗ 
heim, Mergentheim ein großer Theil des Ertrags durch Hagel- 
ſchlag vernichtet. Die Trockenheit und Hige in den Monaten 
Juli, Auguft und September bradte zwar die Früchte zu 
ſchnell zur Reife, daher fie zu leicht wurden, und ſchmälerte 
auch die Kutterernte, bewirkte jedoch, daß die landwirthſchaft⸗ 
lichen Produkte aut eingeheimft werben konnten. 

Ein über die Ernteergebnifie des Jahre 1867 an das 
K. Miniferium des Innern erflatteter Beriht vom Sanuar 
1868 enthält darüber noch folgendes Weitere: 

„Die Kartoffelernte war im allgemeinen ſowohl quanti- 
tativ als qualitativ günftig und leiftet theilweiſe Erſatz für 
den Außfall der Getreideernte, befonderd im Hinblid auf die 
ärmeren Klafien. Die Kartoffeltrantheit zeigte fi nur unbe⸗ 
deutend , Dagegen Hat ich die Kellerfäule bemerkli gemacht. 
In Verbindung mit der guten Obſternte iſt es dem reichlichen 
Kartoffelertrag zuzujchreiben, daß ein höheres Steigen der Ge⸗ 
treidepreije vorerft abgewendet worden iſt, denn ber weniger 
gunflige Ausfall der Erute an Brodfrüchten macht fi in ver- 
ſchiedenen Theilen des Landes dadurch um jo mehr fühlbar, 
daß die Älteren Vorräthe größtentheils aufgezehrt find. Mancher 
Bauer mußte, fogar bie Saatfrucht kaufen. 

Im Landesdurchſchnitt kommt zwar das biekjährige Ernte 
ergebniß einer Mittelernte ziemlich nahe, in den einzelnen Gegen⸗ 
ben des Landes und nad den verſchiedenen Bohenverhältnifien 
variirt daſſelbe bedeutend. Die oberſchwäbiſche Ebene weiſt 
gute Erträge auf, während in vielen Bezirken der mittleren 
Gegenden des Landes die eigene Produktion zur Ernährung, 


- 





36 


‚der Bevölkerung nicht audreicht, daher der Ausfall durch Zur 
fuhren wird gedeckt werden müſſen. 

Nah Verhältniß der eigenen weniger reichlichen Pro⸗ 
duktion des Jahres 1867 und bei dem Umfland, daß Ältere 
PVorräthe mangelten, war der Fruchthandel im Allgemeinen 
ſehr lebhaft, und würde fih noch Iebhafter geftaltet haben, 
wenn der fleine Grundbeſitz noch über den eigenen Bedarf 
hinaus hätte verlaufen koͤnnen. 

Nach Haber und Gerfle zeigten einheimifche und fremde 
Händler den flärkften Begehr. Bei boden Preifen findet raſcher 
und mafjenhafter Abfag jener Bruchtgattungen nah Baden, in 
Die Schweiz und nah Frankreich flat. Auch der Handel im 
Innern ift lebhaft, befonvers in Kernen. Die Fruchtpreiſe haben 
große Neigung zum Steigen und fländen ohne die Zufuhren 
von ungarlihen Welzen und Mehl noch höher. Sehr ſtark 
frequentirt und maßgebend find die Schrannen von Ulm, Biberach 
und Riedlingen.” 


4) Bie Ergebnilfe des Weinbaues. 


Die gefamte Weinbaufläche Württembergs betrug: 


im Jahr 1866... . 0 0,2. 78,550 Morgen, 
nn 1867. 2 en. 78596 5. 


bat fomit von 1866 auf 1867 um 46 Morgen 
äugenommen. 
Diefe Zunahme iſt das Reſultat folgender Veränderungen 
in den einzelnen Landedgegenden. 
Es Hat 
zugenommen abgenommen 
im die Weinbaufläche 
oberen Nedarthal und 
am Albtrauf . . um — WMorg. um 95 Morg. 
unteren Redarthal 285 „ . —.ı 
Nemsthl -. . . — „19 „ 
Ente . . 2. 0. 49 „ "= — 


87 


zugenommen abgenommen 
im die Weinbaufläche 
Transport 834. 244. 
Sabergsu . . . . um 142 Morg. um — Morg. 
Kocher⸗ und Jagſtiha — u ee ie 
Taubergrundne. „a u 217 © 
in der Bodenfegegend „ 8 — —, 


Gefamt⸗Zunahme 484 Morg. Abnahme 438 Morg. 


Bon der ganzen Weinbaufläche fanden 55,524 Morgen 
im Ertrag oder 70,84% 
Diefer iſt in folgender Tabelle nad natürlichen Bezirken 
zufammengeftelt :: 
(Tabelle A.) 
worauf fodann noch eine weitere Tabelle (B.) folgt, welche zu 
Vergleichung früherer Jahre dient. 


88 














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41 


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42 


5) Die Ergebniffe der Fruhtmärkte, 


Bon 76 zu Getreivemärkten berechtigten Orten waren eB 

im Jahr 1867 nur 65, die hievon Gebrauch machten. Nicht 

befahren wurben die Schrannen zu | 

Murrhardt, Balingen, Crailsheim, Blaufelden‘, Nievere 

ftetten, Mergentheim, Denzdorf, Dietenheim, Horb, Rotten⸗ 
burg, Möfftngen. 

Auf den 65 beſuchten Märkten fand ein Geſamtumſatz 

von 2,255,739 Gentnern mit einem Erlös von 14,009,918 fl, 

42 %. flatt. | 


Bon diefer Summe fallen auf den 


Donaufrid® . .„ 9,320,783 fl. oder 67 Pro. 
Schwarzwaldkreis 2,682,610 fl „ 19 „ 
Jagſtkreis 1661373 fl. 11 
Neckarkreis 445,150 fl „ 8 „ 


Gegenüber von 1866 Hat alfo der Naturalumfak um 
152,774 Gentner abgenommen, wogegen in Folge der Preis⸗ 
feigerung der Geldumſatz dabel um 2,284,114 fl. zugenoms 
men hat. 

Auf den bedeutendften Fruchtmärkten des Landes mit einem 
Umjag von mehr ald 200,000 fl. war. Der Verkehr folgender: 
Es betrug 


auf der die umgefegte Menge der Erlös 
Schranne zu Centner fl. 
1866 1867 1866 1867 


1) Um... . 370,897 365,520 1,822,178 2,293,868 
2) Biberach . 220,753 202,157 1,124,153 1,817,086 


3) Rievlingen . 131,108 129,085 680,580 806,121 
4) Ravensburg 98,220 98,545 518,509 660,978 
5) Waldfee . . 100,779 84,124 528,728 568,149 
6) Rottweil. . 76,988 85,075 850,149 495,799 
7) Mengen ... 92,245 80,482 431,507 470,054 
8) Saulgau. . 69,844 65,988 858,159 481,773 
9) Giengen .. 56,602 70,107 277,280 402,025 
19) *wenheim. 60,020 62,558 807,588 401,902 





43 


auf der die umgeſetzte Menge der Erlös 
Schranne zu Gentner fl. 
1866 1867 1866 1867 

11) Geislingen . 74,865 58,600 898,604 891,880 
12) Leutlirh .. 42,578 46,044 210,887 282,888 
18) Xuttlingen . 89,928 44,888 189,867 269,164 
14) Freudenſtadt 84,458 84,585 194,889 246,550 
15) Zaupfeim . 88,696 41,490 184,368 245,190 
16) Ehingen . . 89,759 39,451 201,681 241,827 
17) Friedrichshaf. 17,764 81,591 120,421 240,715 
18) Urah .. . 47,848 46,760 179,008 227,526 
19) Sal... . 45,268 29,299 251,734 225,235 
20) Kirchheim . 39,686 83,276 194,457 208,310 
21) Schramberg. 33,264 28,486 182,494 207,642. 

Auf die einzelnen Fruchtgattungen vertheilt fi der Natu⸗ 
ral⸗ und Geldumfag folgendermaßen und zwar im Jahr 


Brußtgattung. Raturalufop. Geldumſat. Durchlqhuittopreis. 
Kernen... 1,098,066 6,839,482 fl. 6 fl. 46 kr. 
Gerſte... 494,040 2,248,601, 4,858, 
Saber ... 476,040 1,666,445 „ 3 „30, 
Dintl ... 288,825 ° 967,086 „ 4,8, 
Roggen... 42,948 ': 188,586 „ 4,23, 
Wesen... 27,319 160,860 „ 5b „58, 
Hülfenfrüßte 10,474 67,086 5, 6, 4, 
Mengfrüchte. 16,899 67,979 „ ı, 1, 
Ginton .. 8,898. 20,880. 5 „2, 

1867. | 
Kenn... 987,887  7,318,148 fe 7 fll. 48 ii 
Snfte ... 496,545 2,718,920 „ 5 „80, 
Sabr ... 507,581 2,127,579 „ 4.12, 
Dinkel... 195,784 1,080,799 „ 5b „3, 
Roggen... 48,798 294,757 „ 6. 2, 
MWeigen... 27,882 212,487 „ 7 „46, 
Hüljenfrüßte . 20,760 132,058 „ 6 „22 „ 
Mengfrühte. 15,888 92,640 „ b „bl, 
Einfonm .. : 65,815 42,688 „ 7.20. 


44 


Der Naturalumfag Hat fomit bei der Hauptfeucht, Kernen 
und Dinkel, gegenüber dem Vorjahre erheblih abgenommen 
(um 203,770 Gentner), ſodann bei den Mengfrüchten um 
1,061 Etr., bei den übrigen Früchten dagegen, nementliä 
beim Saber und den Hülfenfrüchten zugenommen, jedoch im 
Ganzen nur um 52,058 Etr. Die Zunahme iR alfe im Ver⸗ 
haltniß zur Abnahme unbeträchtlich. Der Geldumſatz aber war 
bei allen Früchten im Jahr 1867 flärker ald 1866, und «8 
find Daher auch die Breife Höher, denn nur bei den Hülſenfrüchten 
gelgt fi eine unbedeutende Abnahme des Durchichnittöpreifes. 
Namentlich gegenüber den niederen Fruchtpreiſen bed Iahres 
1865 iſt wieder eine fehr erhebliche Breisfteigesung: eingetreten. 

Zur Vergleihung des Umſatzes mit früheren Jahren dient 
folgende Tabelle: 


Getreideumſatz Gelſdumſatz Unter 100 Ctr. verlaufter Brüdte waren 
in Gentnern. 1,9 Keruen Dinkel Roggen Gerſte Haber 


1858 2,469,229 10,732,974 38,, 17,, 8, 16, 21,9 
1859 2,485,811 11,498,221 41,, 16, 3,, 14, 20,5 
‚1860 2,360,481 18,479,211 40, 17,4 83,0 12,9 22% 
1861 2,589,153. 14,381,858 46, 12, 2%, 17, 18, 
1862 2,351,713 12,477,761 39,, 16,9 1,9 16, 232% 
1863 2,382,526. 11,411,808 44, 12,, 2, 18,4 18:9 
1864 2,188,684 10,847,862 44,, 12,8 2,5; 16, 18, 
1865 2,297,872 9,619,458 45, 12, 3. 17,0 198 
1866 2,408,513 11,725,802 45,5 9 1,5 20, 19% 
1867 2,265,740 14,009,916 Al, 8, 22 220 22,5 
a. F 
ſ In. 


.18°%4 2,368,972 11,968,486 42,5 13,5 2,5. 17, 204 


Die Bewegung der Fruchtpreiſe in den un 10 un 
ſodaun ‚zeigt nachſtehende weltere Ueberſicht: 

‚ Kemen ’ . Dintel Roggen GerſteHaber 

per En | 1 per pr, .. pe 
SceffelEtr. Scheffel Str, Scheffel Ctr. Scheffer Ctr. Scheffel Etr. 
RENNEN Ai Miele Mühe fü 
1858: 138 16 - -5 40 - - 9 8- - 837- - 611 - - 
18591848 - -52- - 8585- - 1012- - 618 - - 
4860. 17 422- - 648 - - 1254 - 12:48 - - 630 - - 





45 


Kaum Dietel Hoggen Bere Saber 

per yer per per 
Scheffel Ctr. Scheffel Ctr. Scheffel Ctr. Scheffel Ctr. Scheffel Ete. 
Lee. ef Ce Mi fl. fI. kr. fie 
4861 183 86527565 313 45 11 11 48 455 618 3 41 
1862 16 37 6 29 6 56 4 32 12 38 5 10 10 44 425 542 820 
1863 16 9610 6 41 419 9594 5 910359 519 3 10 
1864 14 41 544 6 2359 928352 9224 - 547 328 
1865 12 22453 522334 850346 847 344 5535 320 
1866 13 58546 5%84 31033 4 23 10 19 433 5 44 3 30 
1867 19 517488 75831 14586 212525307 6412 


189.,1539 - 68 — 12 — 0% — 62 — 

Die Sruchtpreife des Jahres 1867 find fomit bet ſämt⸗ 
Then der oben bezeichneten Fruchtgattungen die höchſten der 
ganzen 10jährigen Periode von 1858 an. 

Der Durchſchnitt der monatlichen Bewegung der mittleren 
Getreidepreiſe auf 18 Fruchtſchrannen verfchtenener Landesſgegen⸗ 
den während des Jahres 1867 iſt aus folgender Tabelle er- 
ſichtlich: 

Es koſtete der Centner 


Keruen Dintel Roggen Gerſte Haber 

im Monat A. ke. I. ie I. Te. fl. krx. fl. Te. 
Januar . 8— 59 548 517 851 
Serum. . . 755 526 55 582 354 
Mi . .. 750.525 554 586 818 
Al . ». . 754 580 555 545 A 6 
Ma... . 759 529 610 550 418 
Sm. ...72 51 6 4 582 416 
Ui. 2. 2. 7A 468 552 518 A 82 
YAuufl . ». ». 7380 612 588 5 A 4:55 
September . 82 555 6 1 513 419 
Oktober 828 6— 550 527 412 
Rovmbr . . 841 620 629 5A 427 
Damdır . . 827 552 6 7 547 416 
Sahresmittel . 757 581 558 529 A 12 
119 197 61 46 1 87.. 


größte Differenz 
* Siehe die Jahrgänge 1861, S. 197 und 1863, ©. 21. 


* 
— E 
re 


46 


Beim Haber zeigt ſich Der niederſte Preis im März, der 
höchſte im Auguft, bei der Gerfle der niederſte im Auguft und 
der höchſte im Mat, bei den übrigen Früchten dagegen waren 
bie Preiſe in den Monaten Juni bis Auguft am nieberften, 
im November am höchſten. 

Die Jahresmittel flimmen bei diefer Berechnungsweiſe bi 
auf wenige Kreuzer überein mit den aus der eingefegten Menge 
und dem Erlös berechneten Durchſchnittspreiſen bei Kernen, 
Roggen, Gerſte und treffen ganz zufammen bei Dinkel und 
Haber. 


6) Bie Ergebniſſe der Wollmärkte 


‚ waren im Ganzen, d. h. auf füntlicden fleben ——— des 


Landes folgende: 


J. Umſatz. 
A. Zufuhr: 
Deutſche Baſtard⸗ Spaniſche Gemiſchte Zuſammen. 
Wolle. Wolle. Wolle. Wolle. 
Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. 
1,857,.0 17,886338 694,5 1,595, 21,804, 
B. Verkauft. 


1,368,95 16,649,55 694,5 1,109, 19,807, 
C. Unverlauft. 


LO — 486 1,6063 
II. Preiſe. 
A. Höchſte Preiſe. 
fl. fl. fl. fl. : fl. 
117 145 180:- 125 - 
B. Durchſchnittspreiſe. 
104,,, 198,55 18343, 120, 


! C, Gefamt =» Erlös, 
141,486,, 2,140,512,, 93,467, 184,148, 2,509,814,- 
Für die einzelnen Märkte find fie in NOREyaDe Ueber» 
ſicht Gujammenpeheit. 


47 





Aeberſicht über die Ergebniſſe der württembergifchen Wollmärkte im Jahr 1867. 


Sauptwollmärtte 
und 
Markttage.. 





Kirchheim, 21.— 27. Juni. 
Deutſche Wolle . - 
Baftardwole . . . 
Spanifhe Wolle . . 

Im San . .. . 

Heilbronn, 1.—5. Juli. 
Teufhe Wolle. . . 
Baftardwode . . . 
Spanifhe Wolle. . 
Gemiſchte Wolle . . 

Sm Sayn . .» . . 

Am, 13 —15. Juni. 
Deutihe Wolle . 
Baltardwolle . . 
Spanifhe Wolle . 
Gemiſchte Wolle . 


Im uns a — 
Stuttgurt —2T. Auguſt. 
Deuiſche Wolle en 
Baltardwole . . . 
Gemifhte Wolle. . 


Im Bayern . . . . 


® ® r\ . 


A. Zufuhr. 


Etr. 


910,25 
10,517,5 
229,25 


11,057, 


5,430,69 


1 88,40 
976,40 


I Umſatz. 


B. Verlauf. 


Er. 

910,; 
10,31. 

299, 


11, 60,5 


18,58 
4,002,57 


8,95 
. 650,51 


4, 6BU,cH 


184,5, 
947,51 


re 


289,., 
it 93,53 


188, 
68 


“ 


> 
21i0/,91 


C. Unverkauft. 


Etr. 


196,5 


106 





1) Hoͤchſte 
Preiſe. 














I. Preiſe. 
2) Durch⸗ | 3) Geſamt⸗ 
fhnittäpreife. Eriös. 
f. n. | n. 
11 108 98,307 
155 | 135 1,393,368 
180 162 37,098 
— eu 9 nn — 
1,528,773 fl. 
102 100 1,850 
132 120 480,240 
189 ‘140 1,260 
125 112 72,800 
— — — — 
556,150 fl. 

"417 108,; 20.028, 
131 124, 33,834, 
4123 113 32,703,, 

nn 
197,460 |. 
95 82, 1 5,584, 8 
122 74,463, 





90,048, fl. 





48 


- 


Fortſetzung dev Tabelle: Ueberſicht über bie Ernebniffe ber württembergiſchen Wollmärkte. 








D. Preiſe. 

















Sauptwollmärkte 
unb 
Markttage. A. Zufuhr. | B. Verkauft. |C. Unverkauft. Re ac. 9 — 








Tuttlingen, 17.—19. Juni, f. fl. 
Deutihe Wolle . . . 11 . 2,800 
Baftardwolle . » » » 117 49 140 
Gemischte Wolle‘. °. 110 23,645 

. — ee 
m Bann...» — — H. 
Göppingen, 1.—3, Ofteber 
ftardwolle . 103 99 7,252 
Spaniſche Wolle . 125 115 21 275 
— - 
Im Ganzen . 0 28,527 ft. 

Ehingen, 28.—29. Juni. 

Deutſche Wolle. 112 100 2,916 
Baſtardwolle . . 140 129 25,155 
Im Ganzen . . . ö— — — 


28,071 fl. 





Biena folgen noch ehrige Notigen über die Verkehrsverhältniſſe: 


49 


Verkehrsverhältniſſe ber Wollmärkte. 


Kirchheim: Qualität des Erzeugniſſes: gut. Wäſche: hell 
und ſchön. Frequenz: ſehr lebhaft. Localitäten: Außer den 
eigentlichen Wollhallgebãuden bie große Fruchthalle. 

Heilbronn: Qualität des Erzeugniſſes: gut. Wäſche: ſehr 
ſchön. Frequenz: bedeutend. Localitäten: Neues und geräumis 
ges Local vor dem Fleinerthor. 

Ulm: Qualität des Erzeugniſſes: gut. Wäſche: gut bis 
ſehr gut. Frequenz: ſehr lebhaft. Localitäten: Die neu einge⸗ 
richteten Markthallen. 

Stuttgart: Qualität des Erzeugniſſes: Beſſer als die vor⸗ 
jährige und allgemein befriedigend. Wäſche: ſchöner als die vor: 
jährige. Frequenz: ziemlich lebhaft. Localitäten: Hofraum und 
Böden des Bürgerſpitals. 

Tuttlingen: Qualität des Erzeugniſſes: gut. Wäſche: gut. 
Frequenz: ſehr ſtark. Localitäten: ein frei ſtehendes Gebäude 
mit trefflicher Einrichtung. 

Göppingen: Wäſche: rein. Frequenz: mittelmäßig. Loca⸗ 
litäten: Rathhaus mit hinreichendem Raum. 

Ehingen: Qualität des Erzeugniſſes: ſehr befriedigend. 
Wäſche: ſehr befriedigend. Frequenz: viele Käufer, aber geringe 
Zufuhr. Localitäten: bei möglihft zwedimäßiger Einrichtung mehr 
als binreichender Platz in ben früheren alten Spital:Gebäulichkeiten. 











Die Witterumgsverhältnifie des Jahres 1867. 
(Mit einer grapbifchen Darftellung.) 


Die mittlere Wärme des Jahres 1867 war an den meiften 
Stationen — vergliden mit den 12jährigen Mittelzahlen der 
Jahre 1855/66 — eine nahezu normale, während ihre Ver⸗ 
theilung auf die einzelnen Abſchnitte des Jahres vielfach eine 
abnorme war. Hatte die erfte Hälfte des Jahres im Winter 
und Fruͤhling einen bedeutenden Wärmeüberſchuß, fo wurde der⸗ 
felbe durch die zu geringe Wärme der zweiten Hälfte wieder ges 
hoben. Der atmofphärifche Niederſchlag -war ein reichlicher, 
wozu beſonders die Megengüfle ded Januar und April beitrugen. 

Das meteorologifehe Jahr 1867 begann mit dem December 
1866, welder im erften Drittel eine Reihe von meift Haren 
und warnen Tagen hatte, denen bi8 zum 17. nod eine An« 
zahl warmer Regentage gefolgt war, vom 17—24. hatte ſich 
Trodenheit und Kälte eingeftellt; die Iegten Tage des Jahres 
waren wieder warm und vielfach von Negen begleitet. Die 
Folge dieſer Witterung war für den December eine den Durch⸗ 
ſchnitt um 2° überfleigende mittlere Wärme und daß der Nie 
derſchlag das Doppelte Der normalen Höhe erreichte. 

Mit dem Kalenderjahr 1867 fehlen auch der Winter in 
feiner Strenge fi} einftellen zu wollen, in den erften Tagen des 

Januar fiel Schnee, das Thermometer fank zu Stuttgart 
am 6. auf — 8.0, zu Isny den 5. auf — 16.2; allein 
fhon am 6. trat eine Wendung ein; der Wind ſchlug nad 
Weiten um und brachte einige warme Regentage; an einzelnen 
Orten (Tübingen, Sulz, auf der Alb) kamen am 8. Gemitter 





51 


mit wolkenbruchartigen Regengüflen zum Ausbruche. Am 12. 
gewann die kalte Nordwefl-Strömung wieder die Oberhand und 
brachte bedeutende Kälte, welche bejonder Die nördlichen und 
öftlihen Theile des Landes berührte, während ſie in den ſüd⸗ 
licheren Theilen nicht fo empfindlid war ald die Kälte zu An« 
fang des Monats. Vom 12 — 22, erhob fih zu Stuttgart das 
Thermometer nicht über den Gefrierpunkt, und ſank am 20. und 
21. bis — 13.90. Vom 23. an berrfchte der warme Aequinok⸗ 
tialftrom und Hatte überall Thaumelter, heftige Regengüſſe und 
Ueberſchwemmungen im Gefolge; am Abend des 31. wurden 
zu Calw, Friedrichshafen, Jony Gewittererfcheinungen beobachtet. 

Troß der Gegenſätze, welche die einzelnen Abfchnitte des 
Monats zeigten, kommt die mittlere Wärme des Januar der 
normalen ſehr nahe; fie ergibt ſich nämlich 

für Stuttgart zu groß um . . 0.025, 
„ Bruhfll „50 m ee 0,54, 
„ Freudenſtadt zu Mein um . 0.27, 
„ Shorfob „ mn m.» 0.22, 
„ Heidenheim „ 2.0.60. 

Der Stand des Barometerd war, die lebten Tage des 
Monats ausgenommen, zu tief; im Mittel des ganzen Monats 
um 2.7 Par. Lin.; die Anfiht des Himmels trüb und ges 
miſcht (zu Stuttgart 15 trübe, 16 gemijchte Tage). — Der 
Niederſchlag war ein bedeutender; er betrug zu 


ER ap. Om — 
Stuttgart 7 Negentage, 7 Schneetage) 2.99 Bar. Zoll 1.20 
Freudenſtadt (11 Negent., 15 Schneet.) 10.05 „ „ 6.23 
Schopfloch (14 Regent., 13 Schneet.) . 5.38 „ m 2.58 
Isny (10 Regant., 10 Schneet) . . 6.01 „ u 3.39. 
Sn den Februar 
fallen an den meiften Stationen die ertremen Barometerftände 
des ganzen Jahres, was auf außerordentliche raſche Aenderungen 
des Luftmeeres ſchließen läßt. Zu Anfang über Mittel ftehend 
fant das Barometer zu Eanflatt vom 8. an bis zum 6. Mit« 
tage um 15.1 Par. Lin., um in den darauf folgenden Tagen 
wpieder um 12.5 Par. Lin. zu fleigen. Begleitet war dieſes 
Sinken von heftigen Stürmen, welche vielfah Schaden 
Würtee, 


52 


anrichteten, forte von Wintergewittern (den 6. und 9.) mit 
reichlichem Niederſchlag. Die gleichzeitigen Erdbeben auf den 
joniſchen SInfeln dürfen mit diefen Erſcheinungen vielleicht in 
Zufammenhang gebracht werden. Die monatlide Schwankung 
des Barometerd betrug zu Ganftatt 15.7 Bar. Lin., gegenüber 
einem 12jähr. Durchſchnitt non 10.55. In den legten zwei 
Dritteln ded Monats Hielt fih das Barometer über Mittel; 
Die Mittel des ganzen Monats fällt 3.3 B. 2. über den 12jähr. 
Durchſchnitt. 

Der Niederſchlag war auch in dieſem Monat ein reich⸗ 
lider; er betrug zu 
Stuttgart (12 Negent., 5 Schnee.) . 1.63 P. 3. flatt 0.92 


Freudenſtadt (13 Regent., 8 Schneet.) 9.41 „ „8.47 
Schopfloh (14 Regent., 13 Schneet.) 8.17 „ „ 1.87 
JIsny (10 NRegent., 6 Schned.) . . 4.24 „ „ 2.47 


Die Anficht des Himmeld war zur Hälfte gemiſcht (an 
15 Tagen), nur 7 Tage waren Har und 6 trüb. 

Die mittlere Wärme übertrifft bis gegen das Ende bes 
Monats Hin den Durchſchnitt weit, was insbeſondere den war⸗ 
men Nächten zuzuſchreiben iſt; nur die 4 erſten und die 2 
letzten Nächte brachten Froſt. Die Wärme des Monats war 
zu groß 

für Stuttgart um 3.042 Schopfloch 3.67' 

Freudenftadt 83.22 Heidenheim 3.77 
Bruchſal 3.25. 

In Folge der außerordentlihen Wärme ſchmolzen die auf 
den Höhen Tiegenden Schneemaſſen raſch, wodurch Die Flüſſe 
und Bäche eine bedeutende Zufuhr an Wafler erhielten, welche 
nod vermehrt wurde durch den reichlichen atmoſphäriſchen Nie⸗ 
derſchlag. Aus allen Theilen des Landes wird von den bie: 
dur veranlaßten in Ddiefer Stärke fett 1845 nicht mehr vor⸗ 
gekommenen Außtreten der Flüſſe und Bäche berichtet. 

In den 2 legten Tagen des Februar hatte der Nordwind 
fühlere Witterung mit Schnee gebracht, welche in den 

März 
hinein fortvauerte. Bis zum 7. erhob ſich zu Stuttgart das 
Thermometer nicht über 4.05, jeden Morgen fland es unter 


53 


Nul; am b., 6. und 7. fiel Schnee. Vom 8. an herrſchte 
die füdweftliche und weftliche Strömung vor, und brachte mars 
men Regen (Gewitter am 10.). Darauf folgte vom 135—23. 
eine mit Schnee untermifchte Talte Regenperiode. Nach einer 
Unterbrechung (23—26.) durch einige warme heitere Tage fiel 
bis zum Schluß des Monats bei Anfangs milder, alddann 
immer rauber werdender Witterung Regen, welcher in den höhe» 
ren Gegenden in Schnee überging. 

Die mittlere Wärme des Monats bewegt fidh in der Nähe 
ded 12jähr. Durchſchnitts; fie war 

zu ein zu Stuttgart um 0.10 
"nr Brndial „ 0.27 
zu groß in Schopflod „ 0.12 
„nn Breudenfladt,„ 0.47 

Heidenheim ; 0.41. 

Der Niederfchlag betrug, ausgenommen zu Freudenſtadt, 
überall mehr, als der Durchſchnitt; am bedeutendften verhält⸗ 
nigmäßig zu Isny, wo er das 1'/ofache der normalen Höhe 
erreichte. Er betrug nämlich zu 
Stuttgart (15 Regent., 8 Schnee.) . 1.80 P. 3. ſtatt 1.42 
Freudenſtadt (16 Regent., 10 Schneet.) 6.76 „ „1.98 
Schopfloch (15 Regent., 11 Schnee.) 8.87 „ „2.70 
Jony (14 Regent, 7 Schned) . . 5.14 „ „ 8.41 

Das in den erflen Tagen über Mittel fichende Barometer 
bielt fh Den größten Theil des Monats unter dem Durch⸗ 
ſchnitt; das Monatömittel fällt 0.5 Par. Lin. unter den Durch⸗ 
ſchnitt des März. — Die Anſicht des Himmeld war vorherr⸗ 
ſchend gemiſcht (an 16 Tagen); ganz trüb waren 12 Tage, 
Mar nur 3. 

Der Monat April 
kennzeichnet ſich Durch ein ſtark bewegtes Luftmeer (Freudenſtadt 
zählt 17 ſtürmiſche Tage) und durch beſonders reichlichen Nie 
derfchlag. Das Barometer, das im Mittel um 0.3 Bar. Lin. 
unter den Durchſchnitt des April fich ftellt, machte große Schwan: 
kungen; feinen tiefften Stand hatte ed in der Nacht vom 8/9, 
April, Den Naymittag vorher (am 8.) wurden auf der Alb 
zwei Erdſtöße verfpürt; denjelben folgten Donnerſchläge, forie 


wa 


54 


wolkenbruchartiger Regen, der fi zulegt in Schneegeftöber aufe 
[ö8te. In der darauf folgenden Naht wüthete ein Orkan, wel⸗ 
"Ser großen Schaden an den Gebäuden und in den Waldungen 
anrichtete. Am Morgen ded 10. füllt Schnee; die Wärme nimmt 
ab; das Barometer fleigt bis zum 12., um von da an wieder 
zu fallen und in der Nacht vom 14/15. einen dem vorigen 
nahezu gleichtommenden tiefften Stand zu erreidhen. Auch die⸗ 
ſes Barometerminimum war von einem Orkan begleitet, über 
defien verheerende Wirkungen überallher berichtet wird; 3. B. 
aus Reutlingen: der Höhepunkt des Sturms jet zwiſchen 12 
und 1 Uhr Nachts geweien, Dachplatten wurden herabgewor⸗ 
fen, Kamine ftürzten ein, Fenſterläden wurden ausgehoben und 
mehrere hundert Fuß weit getragen; die ſtärkſten Bäume aus 
dem Boden gehoben und mitten am Stamm abgeknickt; ein 
folides Trodenhaus eines Leimſieders über den Haufen geworfen 
und die ftärtfien Bälken vefielben abgewürgt. Aus dem Ober- 
amt Sulz wird von einem gleichzeitigen Erdbeben Mittheilung 
gemacht; es wurden 8 vor 1 Uhr Nachts beginnende und in 
Zwiichenräumen von, 8 Minuten aufeinander folgende wellen- 
förmige Schwingungen beobachtet. 

Mehrtägiges anhaltendes Regenwetter folgte dieſem Sturm; 
aufs Neue treten Fluͤſſe und Bäche aus ihren Ufern und unter- 
brechen vielfach den Verkehr, vor allem aber verzögerte die fort« 
dauernde Näfje Die Beftellung der Felder; dagegen machte die 
Entwidlung der Gewächje gute Fortſchritte; Saaten und Wieſen 
grünten üppig und zu Ende des Monats ftanden die Bäume 
in voller Blüte. 

Der Gang der Wärme war ein fehr regelmäßiger, fo da 
das Mittel des Monats dem 12jähr. Durchſchnitt fehr nabe 
fommt. Der Monat war nämlich 

in Stuttgart zu warm um 0.01 
Buhl » u m. 049 
Heidenheim „ u u 0.46 
Freudenſtadt. "nr 0.18 

„ Schopfloh zu fallt „ 0.06. 

Der Niederihlag war, wie ſchon bemerkt, fehr reichlich; 
er betrug zu 


n 
” 
” 


55 


Stuttgart (21 Regent., 1 Schneet.) . 8.38 P. 3. flatt 1.64 
Freudenſtadt (20 Negent., 10 Schneet.) 13.21 „ „ 8.05 
Schopfloch (22 Regent., 9 Schnest) . 5.13 „ „ 2.47 
Isny (14 Negent., 2 Schnedt.) . . 7.85 „ „ 8.44 
alfo überall mehr als das Doppelte des 12jähr. Durchſchnitts, 
in Freudenſtadt beinahe das Al/fache; an legterer Station fiel 
allein am 16. ein Nieverfchlag von 2.95 Par. Zoll Höhe, alfo 
ſoviel ald zu Heilbronn während des ganzen Monats. — - 
Die Anſicht des Himmels war vorherrſchend gemiſcht (20 T.); 
6 Tage waren ganz trüb und nur 4 klar. 
Im Mai 
zeigte das Barometer langſame ziemlich ftettg verlaufende Schwan- 
tungen; dad Monatsmittel fällt 0.3 Par. Lin. unter den Mat» 
durchſchnitt. — Die Anficht des Himmeld war vorberrichend 
klar (16 T.), nur 5 Tage waren trüb, während 10 gemiſcht. — 
Die erfien Tage des Monats waren kühl und trüb; vom 4, 
an jedoch flieg die Wärme rafh, um zwijchen Dem 12. und 
17. ebenfo raſch wieder zu ſinken; beinahe täglich entluden ſich 
Gewitter, zum Theil von Hagel begleitet. Nach einer ſchwachen 
Zunahme am 18. und 19. fant die Wärme aufd Neue und 
tiefer als biöher, das Minimum wurde am 23. und 24, er⸗ 
reicht; im oberen Nedartbal, Schönbuch, auf der Alb, im All⸗ 
gäu fiel Schnee; an anderen Orten gab es Reif. Die jungen 
Gewächſe wurden ſtark beſchädigt, zumal in den tieferen Lagen. 
Dom 25. an erhob ſich die Wärme wieder fo raſch, daß am 
81. der höchſte Stand des Monats erreicht wurde, Trotz der 
beiden Kälterüdichläge ſtellt fi die mittlere Wärme des Monats 
noch höher als der 12jührige Durchſchnitt; fie übertrifft den⸗ 
felben zu | 
Stuttgart um 0.14 Schopfloh 0.71 
Brudfall . 0.54 Heidenheim 0.57. 
Freudenſtadt 0.86 
Die Regenmenge verhält fih dem 12jähr. Durchfchnitt 
gegenüber an verjchiedenen Orten verfchieden, was fi theils 
weile daraus erflärt, daß der größte Theil des Niederſchlags 
durch die meift Lokalen Gewitter geliefert wurde, Derjelbe be⸗ 
trug zu 


56 


* 


Stuttgart (15 Regent, 4 Gew.).. 3.06 P. L. flatt 2.36 
Freudenſtadt (16 Reg., 2 Sch, 4 Gew.) 58.92 „ „ 451 
Schopfloch (17 Reg., 3 Shn.„I Gew.) 2.82 „ 2247 
Isny (12 Regent. 2 Schneet. 5 Gew.) 6.00 „ „ 4.82 

Auch im Suni 
waren Die Schwankungen ded Barometer von mäßigem Bes 
trage und erfolgten langjam; Im Mittel Hielt es fih 0.8 P.%. 
unter dem Durchſchnitt des Monats. — Die Anſicht des Him⸗ 
meld war vorherrſchend Har (an 15 Tagen); nur ein Tag 
war ganz trüb, die übrigen (14) gemiſcht. — Die mittlere 
Märme des Monats war zu klein und zwar : 

zu Stuttgart um 1.06 zu Heidenheim um 0.60 

„ Brudfl „ 0.57 „ Shoyfod „ 0.41. 

„ Breudenftabt„ 0.86 

Die Urfache der zu geringen Wärme des Monats ift in 
einem Külterüdichlag zu fuchen, melden gegen die Mitte des 
Monats die Polarfirömung brachte, mobei eine jo bebeutende 
Temperaturerniedrigung flattfand, daß in rauheren Gegenden 
Schnee fill; fonft war dieſe Kälte von Regen begleitet. Am 
Anfang des Monats und gegen das Ende deſſelben entluden 
fih eine Reihe ſchwerer Gewitter mit Hagel und reichlichem 
Niederichlag; zu Mergentheim fielen bei dem Gewitter vom 25. 
2.63 Bar. Zoll Regen, alſo 1'/,mal foviel als in Heidenheim 
während des ganzen Monats. 

Der Niederfchlag ded ganzen Monats überfteigt im ‚Als 
gemeinen den Durchſchnitt; er betrug zu 
Stuttgart (13 Regent, 4 Gmitter). . 3.45 anflatt 2.81 
Freudenſtadt (17 Regent. 7 Gewitter) . 6.40 „ 4.37 
Schopfloh (17 Regent, 2 Schn.,11 Cm.) 5.01 „ 5.06 
Isny (17 Regent, 7 Smitter) . . . 7.72. 5.90 

Der Stand des Bodenfeed war ein ungemöhnlid hoher; 
am 17. und 18. Sunt war feine Oberfläche zu Friedrichshafen 
9.14 Fuß über dem Nullpunkt des dortigen Pegels, was der 
dritthöchfte in den 15 Jahren 1858 —67 beobachtete Stand iſt. 
(Die beiden höheren Stände find: 10.45 1855 Juni 20. und 
10.40 1858 Juli 18/19). Vergleicht man überhaupt die Bes 
wegung des Bodenſees mit dem 15jähr. Durchichnitt, fo ergibt 











57 


td, daß der See ih von Anfang des Jahres an mehr und 
mehr über die mittleren Stände erhob, in der erften Hälfte 
des Juni am welteften über das Mittel geftiegen war, um fi 
demfelben von da an wieder zu nähern, von Anfang Auguft 
an fallen die Stände unter das Mittel (am tiefften Mitte Sep⸗ 
tember), um von Mitte Oktober an wieder über dafielbe zu 
greten, über welchem ſie ſich alddanı während des Reſts des 
Jahres vollends hielten. 
Die mittlere Wärme des 
Juli 
war gleichfalls zu gering und zwar in Folge zweier Kälterück⸗ 
ſchläge, deren einer fein Minimum am 9., der andere am 28. 
Hatte, In Gebirgägegenden fiel Schnee; in Ungarn war bie 
Kälte jo groß, dag Fälle von Erfrteren von Menſchen und 
Thieren berichtet werben, während dagegen im Süden zu An⸗ 
fang des Monats eine außerordentliche Hitze flattfand. Leber 
das Mitttel erhob fi nur die Wärme ber den Kälterückſchlägen 
(insbeſ. dem zweiten) unmittelbar vorangehenden Tage. Die mitt- 
lere Wärme war zu Klein 
in Stuttgart um 1.29 Heidenheim 0.77 
Brudfal . 0.88 ° Sschopfloch 0.97. 
Freudenſtadt 1.06 

Auch dieſer Monat brachte ſchwere Gewitter, zum Theil 
wit Hagel; das ftärkfte war dad vom 25. Juli, welches zus 
gleih den Anfang des zweiten Kälterüchkſchlags bildete. 

Der Niederichlag- verhält fich entſchieden; er betrug zu 
Stuttgart (15 NRegent., 4 Gem.) . 2.71 P. 3. anftatt 2.48 
Freudenſtadt (18 Negent., 5 Gew.) 4.81 „ „8.58 
Schopfloch (17 Regent, 7 Gew.). 8.46 „ „4.87 
Isny (17 Regent, Em.) „ . 447 n. „6519 
er blieb alſo in Jony und Schopfloh unter dem Durchſchnitt. 

Der mittlere Stand des Barometerd fällt mit dem Durch» 
ſchnitt des Juli zufammen; fein höchfter Stand im Monat fällt 
mit dem tiefften Stand der Wärme (dem 9.) zufammen. Die 
Anfiht des Himmels war vorherrjchend gemischt (17 Tage); 
14 Tage waren klar und feiner ganz trüb, während im fol« 
genden Monat 


58 


Auguft 
die Elaren Tage überwiegten (gegenüber von 2 trüben und 10 
gemiſchten). Das Barometer hielt fi unter ganz langſamen 
Schwankungen von jehr geringem Betrag im Mittel 0.7 Bar. 
Lin. über dem Durchfchnitt des Monats, entiprechenn ver heis 
tern, trodenen, warmen Beichaffenheit des Monats. Die Wärme 
war im erften Drittel noch unter Mittel, aber beſtändig im 
Zunehmen, während fie im übrigen Verlauf des Monats das 
Mittel — zum Theil bedeutend — überftieg, fo daß der Auguft 
der wärmfte Monat ded Jahres wird. Seine mittlere Wärme 
überfleigt das 12jähr. Mittel 
in Stuttgart um 0.27 in Heidenheim um 0.77 

Freudenſtadt 1.00 Schopfloch 1.02. 

Brudfal . 0.48 

Die Zahl feiner Sommertage flieg in Stuttgart auf 18 
(40jähr. Durchſchnitt 12). Der Höchfte Thermometerftann fällt 
an den meiften Stationen gleichfalls in diefen Monat (Aug. 15. 
und Aug. 20.) 

Der Niederſchlag war meilt gering, und wurde zum größe . 
ten Theil von ®entiterregen geliefert, bejonderd arm an Regen 
zeigt fih der Schwarzwald, während die Alb einen Ueberfluß 
aufweldt in Folge des audgiebigen Regens am 28. unb 29. 
Der Niederichlag erreichte in 
Stuttgart (7 Reg., 8 Gew.) eine Höhe von 2.36 P. 3. anftatt 2.66 
Freudenſtadt (14 Regent., 3 &w.) . 1.24 „ u 83.96 
Schopfloch (11 Regent, 5 Gm.) 6.68 „ „8.97 
Isny (11 Regent, 48m.) . . . 5.85 „ „ 5.61 

Auch im folgenden Monat 

September 
war der Niederfchlag überall zu gering; feine Höhe betrug zu 
Stuttgart (10 Regent., 1 Gew.) . 0.92 P. 3. anftatt 2.12 
Freudenftadt (11 Negent., 1 Gew.) 1.60 „ „ 8.92 
Schoyfloh (12 Regent., 6 Gem.) . 2.06 „ n 2.84 
Jony (3 Regent., 1m). . . 2.54 „ „ 413 

Der Schwarzwald ift wiederum verhältnigmäßig am ärm⸗ 
ten an Regen. 

Die Anſicht des Himmeld war, wie im vorigen Monat, 











59 


vorherrſchend Far (16 Klare, 11 gemifchte, 3 trübe Tage). Das 
Barometer blieb den ganzen Monat über Mittel (im Durch⸗ 
ſchnitt 1'/, Lin); in den erſten zwei Dritteln machte e8 ganz 
Peine Schwankungen, gegen Ende des Monats flieg es raſch 
(höchſter Stand am 26. Abends und 27. Morgens bei Nord« 
wind). 

Die mittlere Wärme des Monats war im erflen Drittel 
des Monats noch im Zunchmen (abgerechnet einige Tage zwi⸗ 
fen dem 4—-8., welche in Folge des weitverbreiteten Gewit⸗ 
ters vom 4. kühler verliefen). Nachdem am 18. die Wärme 
ihr Marimum erreicht, begann fle im zweiten Drittel, ſich noch 
über Mittel haltend, raſch zu finten. Gegen Ende des Monats 
brachte der Nordwind, weldder das rafche Steigen des Baro⸗ 
meters verurfadhte, am 26. und 27. die erfien Herbſtfröſte, 
welche den weicheren Gewächſen des Feldes verderblich wurden. 
Die Berge des Allgäus zeigten ſich mit Schnee bevedt, in den 
Gebirgen Tyrols und in den Karpathen traten beveutende um 
dieſe Zeit nicht erlebte Schneefälle ein. Trotz dieſer Herbſtkälte 
ſtellt fi übrigens in Folge des Wärmeüberſchuſſes zu Anfang 
des Monats die mittlere Wärme des September höher, als der 
Durchſchnitt, und zwar zu 

Stuttgart um 0.09 Heidenheim 0.52 
Freudenſtadt 0.65 Schopfloch 0.37. 
Brudiall . 0.56 

Nachdem auf die Herbfifröfte des September wieder einige 

warme Tage gefolgt waren, trat vom 4ten 

Oktober 

an erneute Kälte ein, welche in den milderen Gegenden von 
Regen, in den rauheren von Schnee begleitet war (auf dem 
Kniebis lag der Schnee am 5. 1 Fuß hoch). Dieſe rauhe, 
unfreundliche Witterung dauerte bis zum 14., worauf bis zum 
17. angenehme, zum Theil ſehr warme Tage folgten. Nach⸗ 
dem einige unfreundliche Regentage vorübergegangen waren, blieb 
der Schluß des Monats vollends trocken und heiter, mit ge⸗ 
linder, ziemlich wechſelnder Temperatur. 

In Folge der Kälte der erſten Hälfte des Monats ſtellt 
ſich die mittlere Wärme zu klein heraus, 


60 


ju Stuttgart um 1.82 Heidenheim 0.92 
Sreudenfladt 1.29 Schopfloch 2.04. 
Brudfel . 1.02 
Das Barometer machte raſche große Schwankungen, im 
Mittel ſank ed bis gegen die Mitte des Monats (tieffter Stand 
den 8.), während es in der zweiten Hälfte wieder ſtieg; im 
Mittel des ganzen Monats hielt es fih 0.4 P. %. über dem 
Durchſchnitt des Oktober, Die Anſicht des Himmeld war vor- 
herrſchend gemifht (an 25 Tagen); 5 Tage waren trüb, nur 
einer ganz Klar. 
Der Niederſchlag war bedeutend, in Freudenfladt nahezu 
das Doppelte, in Jony mehr als das Bfache des 12jähr. Durch⸗ 
ſchnitts. Er betrug zu 


Stuttgart (12 Regent.) „. . . 1.65. P. 3. anflatt 1.48 
Freudenftadt (12 Regent, 8 Schn.) 6.66 „ „8.49 
Schopflod (16 Regent., 11 Schn.) 3.91 „ „1.90 
Isny (10 Regent., 8 Schuet) . 8.97 „ „2.73 
Der Verlauf der mittleren Wärme im 
November 


war vielfach wechfelnd bald über, bald ale dem Mittel. Nach⸗ 
dem die beiden erften Tage noch etwas warm geweſen waren, 
folgten bis zum Schluß kalte Nächte, während die Mittage- 
temperatur unter befländigen Schwankungen im Allgemeinen 
gegen den Schluß bin ſtark abnahm. Der tiefſte Stand Des 
Thermometers füllt auf den 24. und 25. Die Zahl der Froſt⸗ 
tage, d. h. der Tage, an welden dad Thermometer mindeflend 
bis zum Gefrierpunkt ſank, betrug zu Stuttgart das Doppelte 
des 40jährigen Durchſchnitts, mie au die mittlere Wärme 
des Monats zu klein ſich ergab; nämlich zu 

Stuttgart um 0.71 Heidenheim 0.54 

Freudenſtadt 0.90 Schopfloch 0.51. 

Brußfal . 0.23 

Das Barometer, deſſen Gang fi durch große raſche 

Schwankungen Tennzeichnet, hatte zwei einander ziemlich gleich⸗ 
fommende Hauptmarima (den 7. und 24.), und dazwiſchen ein 
Hauptminimum (den 16). Im Durchſchnitt des ganzen Monats 
ftellt es ſich ſehr hoch (2.7 Bar. Lin. über dem Mittel des 


61 


November). — Die Anficht des Himmeld war zur Hälfte ge 
miſcht (an 16 Tagen), 8 Tage waren klar, 6 gamz trüb. 
Der Niederſchlag war zu Hein; am ſtärkſten ift der Aus⸗ 
fall zu Freudenſtadt und Stuttgart (blos ?/, des Durchſchnitts), 
während auf der Alb der Durchſchnitt beinahe erreicht wurde, 
wie aud folgenden Zahlen ſich ergibt: 
Stuttgart (2 Regent., 5 Schneet.). 0.55 anftatt 1.78 
Freudenſtadt (4 Regent., 9 Schnee.) 1.90 „ 6.11 
Schopflod (3 Regent., 10 Schneet.) 245 „ 2.66 
Isny (2 Regent, 9 Schnee) . . 2.77. 3.67. 
Dr Monat December 
begann bei ziemlih gelinder Witterung mit heftigen Stürmen ; 
am 1. und 2.-tobte ein Orkan aus Südweſt, und gleichzeitig 
wurden Erdbeben beobachtet. Vom 3. an wehte der Polar⸗ 
from und die Wärme ſank immer mehr, am 10. erreichte fie 
ihren tiefften Stand. Die Bergleihung der Minimaltemperas 
turen zeigt, daß die Kälte Im Norden und Norboften unferes 
Landes am flärkiten war; fo hatte Heilbronn — 19.8, Mer- 
gentheim — 19.6, während auf der Alb nur — 12.5, auf 
dem Schwarzwald — 12.0 beobadıtet wurden. An demſelben 
Tage, wo die Kälte ihren höchſten Grad erreicht hatte, erfolgte 
ein rajcher Umjchlag; der warme Weftwind gewann die Ober: 
band und es folgten ftürmifhe Tage mit Regen und Schnee 
bei ziemlih gelinder Witterung (Gewitter am 13.), bie im 
legten Drittel der Volarftrom aufs Neue die Oberhand gewann 
und neue Kälte brachte, melde bis zum Schluffe des Jahres 
vollends anhielt. Die mittlere Wärme des Monats bleibt da⸗ 
her überall hinter dem 12jähr. Mittel weit zurüd, am meiften 
auf der Alb und im Schwarzwald; fie war zu klein 
in Stuttgart um 1.17 Heidenheim 0.73 
Freudenſtadt 1.73 Schopfloch 1.80. 
Brudfal . 1.03 
Der Niederſchlag war überall ein reichlicher, in Schopf- 
lo, Iöny betrug er mehr als Das 2fache des Durchſchnitts. 
Seine Höhe betrug zu 
Stuttgart (4 Regent., 12 Schnee.) 2.13 P. 3. anflatt 1.34 
Sreudenftudt (5 Regent., 19 Schn.) 7.82 „ „5.46 





62 


Schopfloch (5 Regent, 18 Schneet.) 5.25 P. 3. anflatt 2.24 
Iöny (2 Regent., 20 Sähned.) . . 6.96 „ „ 3.01 

An den warmen Regentagen, welde auf die erfle Kälte 
pertode des Monats gefolgt waren, wurde der Schnee fehr raſch 
geichmolzen und die Folge waren zahlreihe Ueberſchwemmungen. 

Die Anfiht ded Himmels war vorherrſchend trüb (15 T.) 
und gemifht (12 T.); nur 4 Tage waren Elar. 

Dad Barometer war zu Anfang des Monats fehr ſtark 
im Sinten, und hielt fi den größten Theil unter dem Mittel; 
erft im letzten Drittel flieg ed wieder. Im Durchſchnitt des 
ganzen Monats fiellt es fih um 0.8 Par. Lin. zu tief. 


Vergleicht man noch das Verhalten der einzelnen Jahred= | 
zeiten, fo hat der Winter (Dechr. 66 — Febr. 67) den größten 
Wärmeüberſchuß; feine Wärme übertrifft den 12jähr. Durd- 
ſchnitt zu 

Stuttgart um 1.98 Heidenheim 2.27 
Freudenſtadt 1.79 Bruchſal 1.91. 
Schopfloch 2.04 

Sein Niederſchlag erreichte überall das Doppelte der durch⸗ 

ſchnittlichen Höhe entweder ganz oder nahezu; er beträgt zu 
Stuttgart . 6.74 Par. Zoll anftatt 3.05 
Freudenſtadt 31.90 „ u „ 15.15 
Schopfloch. 12.69 „ um 6.69 
m 1 m 888. 

Auch die mittlere Wärme der darauffolgenden 3 Monate, 
des Frühlings, übertraf den Durchſchnitt, wenn auch ‚wenig, 
nämlich zu 

Stuttgart um 0.02 Heidenheim 0.49 
Freudenſtadt 0.51 Brudjal 0.14. 
Schopfloch 0.26 

Der Niederſchlag betrug zu 

Stuttgart . . 8.23 P. 3. anftatt 5.42 


Sreudenflant . 23.89 „ „ 15.54 
Shopflod . . 11.81 „ „8.95 
Sm 2... 1849 „ „ 11.67. 


Derjelbe war alfo noch ein reichliher, während er im 


63 
darauffolgenden Sommer (ISunt— Auguf) den Durchſchnitt 
nur wenig übertrifft; feine Höhe beträgt nämlich zu 

Stuttgart . 8.50 flatt 8.00 P. 3. 
Freudenſtadt 12.44 „ 11.86 „ 
Schopfloh . 156.10: „ 18.40 „ 
Sn . . 17.94 „ 16.70 „ 

Die mittlere Wärme ftellt fi zu Hein heraus, nämlich zu 
Stuttgart um 0.69 Heidenheim 0.20 
Freudenſtadt 0.14 Bruchſal 0.82, 
Schopfloch. 0.12 

Zum Theil noch tiefer unter dem Mittel Tiegt die mitt» 
lere Wärme des Herbſts (Sept. — Nov.), nämlich zu 

Stuttgart . 0.65 Heidenbeim 0.30 
Freudenſtadt 0.55 Bruchſal 0.28. 
Schopfloch. 0.72 
Dabei ift der Niederſchlag zu gering, ausgenommen bie 
Alb und Jsny; er beträgt nämli zu 
Stuttgart . . 83.02 flatt 5.33 
Freudenſtadt 10.156 „ 18.52, 
Dagegen zu 
Schopfloch. 8.42 „ 7.40 
SH... 1427 „ 10.58. 

Die mittlere Wärme des meteorologifchen Jahres (Decem⸗ 
der 66. — Novbr. 67) erhält einen IDEEN gegenüber von 
dem 12jähr. Durchſchnitt zu 

Stuttgart von 0.016 Heidenheim 0.56 
Freudenſtadt 0.39 Bruchſal 0.38, 
Schopfloch. 0.36 
während bie mittlere Wärme des Kalenderjahres dem Durch⸗ 
ſchnitt ſehr nahe kommt; fie fällt zu 
Stuttgart um 0.12 
Schopfloch, o.oı | riet, 
Freudenſtadt 0.05 
Heidenheim 0.29 ) über den Durchſchnitt. 
Brucfal . 0.18 | 

An Niederſchlag war das Jahr 1867 fehr reich, im Ka⸗ 

Ienderjahre fielen zu 


64 


Stuttgart . 26.49 flatt 22.44 Par. Zoll, 
Freudenftadt 78.76 „ 56.07 „ Pr 
Schopfloch. 49.13 „ 36.4 „ _ 
nm . . 6790 „ 47.78, 
Bergleiht man noch die Wärme des Jahre 1867 mit 
derjenigen von 1866, fo ift das Jahr im Ganzen um 0.68 
älter als 1866; wärmer als die entſprechenden Monate des 
Jahres 1866 waren zu Stuttgart 
1867 Februar um 0.42 Auguft um 1.86 
Mi „ 214. Dftober „ 0.68, 
während die übrigen 8 Monate im Jahr 1867 Fälter waren 
als im Jahr 1866, nämlich 


Januar um 2.67 Suli um 0.88 
März „ 0.17 September 0.83 
April „0.88 November 1.89 
Juni „ 1:98 December 3.29. 


Der vorftehenden Schilderung find die Beobachtungen an 
einigen ausgewählten Stationen (insbeſondere Stuttgart) zu 
Grunde: gelegt. Die hauptſächlichſten Refultate der Beobach⸗ 
tungen an den württembergifhen Stationen folgen in einer 
Reihe von Tabellen, denen wir einige erläuternde Bemerkungen 
vorausſchicken. 


Ueberſicht über die Stationen. 

Meerete Geogr. Geogra⸗ 

böhe in Länge Buine Beobadhter. 

Bar. 5. (v. Ferro). eite. 
I. Bönnigheim. 680 20” 46° 490 3° Bölter, Apotheker. 
2, Brudfal . . 370 26 16 49 8 Herb, Telegrapbift. 
3. Cam . . . 1070 26 24 48 43 Dr. Müller, O.⸗A.⸗Arzt. 
4. Ganflatt . . 680 26 53 48 48 Med. Dr. Rüble. 
5. Freudenftadt . 2260 26 4 48 28 Munz, Reallebrer. 
6, Friedrichshafen 1230 27 9 47 39 Häfele, Telegraphift. 
7. Heidenheim . 1520 27 49 48 40 Meebold, Med. Dr. 
8. Heilbronn . . 510 26 53 49 9 Sttenbacher, Hausmeiſter 

am Taulinenbofpital. 

9, Hchentwiel . 1760 26 29 47 db Grözinger, Pfarrverweſer. 
10, Jeny . . . 2180 27 42 47 41 Claus, Lehrer. 
11, Kirhheimn.Tt. 90 27 7 48 39 Gaupp, Pfarrer a. D. 
12. Diergentheim . 680 27 26 49 30 Wüſt, Stadtpfarrer. 
1. Mittelſtadt. 920 26 53 48 34 Memminger, Pfarrer. 
14, Oehringn. . 730 27 10 49 12 Oftberg, Telegraphiſt. 


65 


he im Ränge  phllhe, Beobachter 

Bar. 8. (o.Bemo). Brite 
15. Schopfloh . 2370 27 12 48 32 Hodhſtetter, Pfarrer. 
16. Stuttgart . . 830 26 50 48 47 Fiſcher, Prägeptor. 
17. Su; . . . 1350 26 18 48 22 Dr. Heller, O.⸗A.⸗Arzt. 
18. Tübingen . . 1000 26 43 48 31 Heiner, Telegraphift. 
19. Um . . .1470 27.39 48 24 Baufch, Lehrer. 
20. ®innenden . 910 27 4 48 52 Dr. Wunderlich, OA. Arzt. 

Bon den im Jahr 1866 aufgeführten Stationen fällt weg 
Hohenheim, 

deſſen Beobachtungen unbraudbar find. Zu Ende des Jahres 
wurde zwar bie Station von dem neuernannten Phyſiker, Pros 


fefjor Lommel, übernommen und eingerichtet, Ieider wurden Die 


Beobachtungen fon im Sommer 1868 dur feine Berufung 
nad Erlangen wieder unterbrochen. Es iſt fehr zu bedauern, 
daß von dem Sig der Iandwirthfchaftlicden Akademie feit einer 
Reihe von Jahren nur unbraudbare oder lückenhafte Beobach⸗ 
tungen geliefert werben, i 

Die Station Dberfletten, an welcher Pfarrer Bürger 
feit 1838 fortgejegt thätig war, ging durch deſſen Beförderung 
nad Kocherſteinsfeld ein, an ihrer Stelle wurde gegen Ende 
des Jahres eine Station zu Großaltdorf errichtet (Beobachter: 
Pfarrer Halm). 

Die Tabellen I—VII. beziehen fh auf die Wärme, die 
Zahlangaben auf die SOtheilige Skala. 


An den einzelnen Stationen find Die folgenden Correctionen 


in Abzug gebracht: 
Stuttgart . . 08 +5 


Heilbronn . . 0.2 + = 
Freudenſtadt 0.5 
Cm ...08 
Shorfod . . 0.5 
Heidenheim . . pen 
Friedrichshafen. 0.2 + 5 
Mergentfim . 0.6. 
Bemerkung: Bei den im Staatsanzgeiger für Württemberg mit⸗ 
getbeilten monatlichen Witterungsüberfichten find diefe Eorrectionen für 


1867 noch nicht angebracht. 
Württemb. Jahrb. 1867. 5 


% 


66 


Tabelle I. gibt bie täglichen Wärmemittel von Stutt- 

gart; das größte iſt 
19.8 Ang. 20 (1866 19.7), 
das Heinfle — 9.8 Jan. 20 (1866 — 2.7). 

Di. . 28.6. 

Tabelle TE. gibt eine Vergleigung der 8tägigen Wärme⸗ 
mittel von Stuttgart mit den 12jührigen Durchſchnittszahlen 
1855/66. Der normale Stand wurde am flärkften überfhritten 
in den Perioden Febr. 15—19. (5.54), Ian, 26—80. (4.85), 
San. 6—10. (4.68) und Febr. 20—24. (4.62), während Die 
Mittelmäirme am metteften Hinter dem normalen Betrag zurüd- 
blieb: Mai 21—25. (5.08), Der. — 11. (5.07), Oct. 8—12. 
(4.89), Januar 16—20. (4.64), Decbr. 27—81. (4.57), 
März 2—6. (4.27), Sept. 23—27. (4.24), Juni 15—19. 
(4.18). | 

Tabelle IT. enthält die Stägigen Wärmemittel von 
10 Stationen. Das größte 5tägige Mittel fällt auf Augufl 
19—23., ausgenommen Heilbronn und Ulm, welde für Die 
Zeit Mai 31. bis Juni 4. die größte Wärme haben; das 
leinfte Mittel hat die kalte Periode Januar 16.—20,; na 
derfelben kommen die Pentaden Dec. 7—11. und Dee. 27— 81. 

Tabelle IV. Wärmemittel der einzelnen Monate und 
des Jahres für 20 Stationen. 

Bine Bergleigung der mittleren Jahreswärme mit der⸗ 
jenigen zu Stuttgart gibt die folgende Zufammenftellung, bei 
welcher das vorgefegte Zeichen — bedeutet, daß die betreffende 
Station um den beigefegten Betrag Lälte: war als Stuttgart: 


Differenz von Stuttgart 
1867 1868 1965 1853/66 
Budfll . . 1.45 1.24 1.41 1.20 


Ganfatt . . 018 013 028 0.08 
Minnenden . 0 — 0,17 — 0.31 — 0.33 m 0.50 


Heilbronn.. — 0.18 — 0.11 — 0.28 — 
DOchringen : . — 0.56 — — — 
Hohentwiel. — 0.68 — o.94 — 075 — 
Tübingen. — 0.70 — 0.75 — 1.00 — 0.88 


Kirchheim u. T. — 0.72 — 0.81 — 0.96 — 0.66 





67 


— von Fan 
1866 


1085,66 
Mitcltdt . . — 0. 78 — 1.06 — 04: ‚42 — 
Mergentheimn — 0.81 — — — 
Bönnighein. — 1.02 — 1.16 -- 1.29 — 
Friedrichshafen. — 1.02 — 0.61 0.1108 — 
Gm . . 2. —1235 — 1.68 — 1.74 — 
Su . 2... — 1.25 — 1.29 — 1.53 — 1.71 
Um. . . .—1.43 — 1.31 — 1.50 — 1.09 
nt . . 2. — 151 — 1.49 — 1.68 — 2.00 


Hewdenheim. — 1.82 — 1.98 — 1.88 — 2.28 
Shoyflod . . — 2.53 — 2.40 — 2.29 — 2.64 
Freudenſtadt — 2.61 — 2.66 — 2.49 — 2.78. 
Wo diefe Differenzen auffallende Sprünge machen, z. B. 
bei Friedrichshafen zwiſchen 1865 und 66, walten beſondere 
Umflände vor; fo wurde gerade ” Friedrichshafen im Früh⸗ 
jahr 1866 die Station verlegt; es iſt dieß hiedurch zugleich 
ein Beiſpiel für den großen Einfluß der Lokalitüt auf die mitt⸗ 
lere Wärme. 


In Tabelle V. ſind die höchſten und tiefften Stände 


des Thermometers in den einzelnen Monaten für 11 Stationen 
enthalten. ine letzte Rubrik gibt noch Die mittlere tägliche 
Differenz. Diefelde it am größten im Auguft, am Heinften 
tm Januar. Das Jahresmittel der täglichen Wärmedifferenz 


Schopfloch 5.65 San . . 6.85 
Freudenſtadt. 6.12 Hohentwiel 7.02 
Mm . . . 6.22 .« Stuttgart . 7.04 
Mergentheim. 6.81 Heidenheim 7.28 
Selbrionn . 6.81 Ganftatt . 7.86 
Kirchheim u. T. 6.55 Winnenden 7.44 
Brudfal . . 6.75 Sul . . 7.44 
Friedrichshafen 6.85 Gm . . 8.44. 


Calw zeigt demnad die größte tägliche Schwankung der 
Wärme, was offenbar feiner Lage in dem tief eingefchnittenen 
Nagoldthal zuzufchreiben if. 

Tabelle VI Wärmemittel der Jahreszeiten und extreme 
Stände des Jahres. 


68 


Der Winter umfaßt die 3 Monate Dechr. 66 — Febr. 67; 
der Frühling dauert von März bis Mai; der Sommer von 
Juni bis Auguft; der Herbft von Sept. bis Novpbr. 

Die hochgelegene Schwarzwaldſtation Freudenſtadt zeigt im 
Frühling den größten Unterfchied gegen Stuttgart (2.98), im 
Herbſt den kleinſten; gegen die im Thal gelegenen Schwarz« 
waldftationen Sulz und Calw zeigt fie im Winter den Elcinften 
Unterſchied, den größten gegen Calw im Frühling, gegen Sulz 
im Sommer. 

Ganftatt hat im Winter und Herbft diefelbe Wärme, wie 
Stuttgart; im Brühling iſt es um 0.19, im Sommer um 0.49 
wärmer ald Stuttgart. Die übrigen Stationen nähern fih in 
Beziehung auf ihre mittlere Wärme Stuttgart am meiften im 
Sommer, Schopflod entfernt fi am weiteften im Frühling, 
Ulm im Herbft, Tübingen und Hohentwiel im Winter, Jsny 
im Winter und Frühling. 

Die größten Unterſchiede zwiſchen Sommer und Winter, 
fowie zwiſchen dem wärmſten und Fälteften Monat zeigt Sulz. 
Vieberall, ausgenommen zu Freudenſtadt, iſt der Frühling wärs 
mer al8 der Herbft, während 1866 das umgekehrte der Hall war. 

Die höchſte beobadtete Temperatur war 29.0 zu Fried⸗ 
richshafen, die tieffte — 19.6 zu Mergentheim, 

Die tiefften Minima kamen vor im Norden (Heilbronn, 
Oehringen, Mergentheim), während die rauhen Gegenden ver⸗ 
bältnigmäßig Kleine Diinima haben. — Die größte jährliche 
Differenz hat Heilbronn (44.5), die — Hohentwiel (36.2) 
und Schopfloch (37.0). 

Tabelle VII. Zahl der —— d. h. der Tage, 
an denen das Thermometer mindeſtens bis 20° ſtieg; der Froſt⸗ 
tage, an welchen ed mindeſtens zum Geftierpunft ſank, und 
der Wintertage, an welchen es nicht über denjelben fi er- 
bob. — Froftgrengen. 

Stuttgart hatte 

Eommerlage Froſttage Wintertage 
1867 61 91 27 
1866 49 77 3 
1865 103 103 17. 


69 


Die meiſten Sommiertage haben Friedrichshafen, Bruchſal, 
Sulz; die wenigſten Freudenſtadt, Schopflod. Die meiften 
Froſttage findet man zu Schopfloh, Heidenheim, Sulz; bie 
wenigften zu Bruchſal und Ganftatt, 

Auf die Veränderungen des Luftdrucks beziehen ſich Die 
drei folgenden Tabellen VIII—X. 

Tabelle VIII. gibt für 12 Stationen die baromeltris 
ſchen Mittel der Jahreszeiten und. des Jahres, fowie Die 
höchſten und tiefften Stände. Die Stationen find nach ihrer 
Meereshöhe geordnet, fo daß die Barometermittel von der tief⸗ 
fen Station (Bruchfal) bis zur höchſten (Schopfloch) beſtändig 
abnehmen, wobei auf eine Abnahme des Barometerfiande um 
1 Par. Lin, eine Zunahme der Meereöhöhe von 80 Par. F. 
gerecänet werden Tann. 

Sodann gibt Tabelle IX. an, um wie viel Pariſer 
Zinien zu Ganftatt das Mittel jedes Tages über oder unter 
(—) dem Jahresmittel Tag. Die Barometerftände find auf 0° 
reducirt. Das größte Tagesmittel mit der Abmeldung 6.51 
falt auf Behr. 21.; das Zleinfle mit — 8.81 auf Febr. 6.; 
Die Differenz beider beträgt 14.82. 

Für Diefelbe Station Canſtatt find meiter in 

Tabelle X. die Htägigen Mittelftände mit dem normalen 
Gange des Barometer verglichen, wie er ſich aus den 12jähr. 
Monatömitteln 1855/66 mittelft Anwendung der Methode ber 
Heinften Quadrate ergibt. *) Am tiefften unter dem normalen 
Stande liegen die Mittel: Jan. 6—10. (5.05), Ian. 16—20. 
(4.87), März 7—11. (4.11) und Jan. 21—25. (4.09), 
während derſelbe am mweiteften übertroffen nıird Febr. 20— 24. 
(5.98); Novbr. 7—11. (5.00), Novbr. 22—26. (4.04). 

Am höchſten fland das Barometer im Herbſt, am tiefften 
im Frühling. Unter den einzelnen Monaten hatten die höchſten 
Mittel December, ſodann Februar; die tiefften Januar und 
März. Die Schwankungen des Barometers find bei den höheren 
Stationen Kleiner, als bei den ‚tiefer gelegenen; an einer und 
derjelben Station find fie im Winter und Frühling größer, 
0 Bergl. die Abhandlung des Berf. Über ben jährlihen Gang bes Baro- 
meierte. Württ. naturwifienih. Iahreshefte. Jahrgang XXIV. S. 359-770. 


4 


70 


als im Sommer und Herbſt, wie die folgende Zuſammenſtellung 
des monatlihen Schwankungen (in Par. Lin.) zeigt: 


Bruchſal Canſtatt Calw en ern 
Höhe: 370 P. F. 680 1070 





Januar11.3 11.4 11.2 0. = 
Zebra . 147 15.7 145 18,6 14.0 
Mizg . . 147 141 128 120 10.1 
April . . 104 11.0 99 922.79 
Mi... 77 7973 7.5 6.8 
Sun... 73 6.8 6 6.9 4.7 
li .. 5.6 6.0 5.0 5.6 6.3 
Auuft. . 5.0 5.8 5.2 6.1 6.0. 
September. 5.7 56 45 5.8 5.0 
Ocber . 985 108 90 92 - 9.2 
November. 11.6 11.2 10.8 9.8 10.1 
December . 11.9 12.5 11.8 11.6 10.8 

Mittel 9.64 9.86 8.97 8.98 8.82. 


Aus den gleichzeitigen Angaben bed trodenen und des 
benegten Thermometerd find die Zahlen der Tabellen XI. und 
XI. unter Anwendung der „Piychrometertafeln von Suhle* 
berechnet. 

Tabelle XI. gibt dem mittleren Drud des in der Luft 
enthaltenen Waſſerdampfs an, ausgedrüdt in Pariſer Linien. 
Derjelbe betrug zu Stuttgart im Kalenderjahr 3.87 Bar. Lin.; 
das Jahresmittel des Luftdrucks war aber 827.51, ſomit kam 
der Drud der trockenen Luft im Mittel dem Drud einer Qusde 
filderfäule von 827.51 — 3.37 = 324,14 P. L. glei. — 
Der Dunftvrud war am größten in dem wärmſten Monat 
Auguſt; vom Januar an hatte er im Allgemeinen zugenom« 
men, vom Auguft an nahm er raſch ab; der Heinfte Dunft- 
druck war im Derember. Der Dunftvrud überhaupt, mie auch 
der Unterſchied zwiſchen dem größten und kleinſten Monats- 
mittel nimmt von der warmen tiefgelegenen Station Ne 
gegen das hohe und kalte Schopfloch hin ab. 

Tabelle XII. Relative‘ Feuchtigkeit der Luft. Die geh⸗ 
len dieſer Tafel geben an, wie viel Procente Waſſerdampf die 
Luft wirklich enthält von der Menge, welche ſie im geſättigten 





71 


Huftande enthalten Hätte. Die größte Feuchtigkeit Hatten bie 
Monate Januar, October, December; die kleinſte Mat, Jult, 
Auguſt. Die größte Schwankung der Monatsmittel zeigt id 
bei Sulz, Calw, Heidenheim, Freudenſtadt, Hohentwiel. 

Tabelle XL Verdunſtungshöhen. 

Diefelden find dadurch erhalten worden, daß ein Gefäß 
von befanntem Querſchnitt mit Waller gefüllt, im rein — 
übrigens gegen Sonnenſcheln und Regen gefhügt — aufge 
flellt und jeden Tag abgewogen wurde. Die beobachteten Ge⸗ 
wichtsdifferenzen geben das Gewicht des täglich verbunfteten 

Waſſers, aus welchem bie vertikale Höhe abgeleitet wurde. Die 
Stärke der Verdunſtung ift abhängig von dem jeweiligen Ges 
Halt der Luft an Waſſer; fie ift flärker oder ſchwächer, je nach⸗ 
dem die Luft mehr oder weniger weit vom Zuftand der Säts 
tigung entfernt iſt; die Luft Tann um fo mehr MWaflerdampf 
aufnedmen, je größer die Wärme und je Fleiner der Luftdruck; 
dem entiprechend finden wir die größte verbunftele Menge im 
Sommer, die Heinfte im Winter. — Die ſtärkſte Verdunſtung 
zeigt durchaus Friedrichshafen, die ſchwächſte Schopfloch und 
Breudenftadt (abgeſehen von Mergentheim, deſſen auffallend 
kleine Zahlen auf ganz lokalen Einflüffen beruben). 

abelte XIV. Regenhöhen. 

Be denſelben ift der ald Schnee gefallene Niederfchlag 
eingerechnet. Auf venfelben kommen von der ganzen Regenhöhe zu 


Freudenſtadt 8.34 Bar. Zoll, alſo 11 Procent. 
Cald. 4.01 16, 
Um 2. .:..392 „bb. 
Schopfloch. . 13.69 „ m ee: © 
Beidenhein.. 4.86, „ 1M „ 
m .18.00,, , 
Friedtichshafen 8.00 „ „8 „ 
Ganfatt . . 319 „ „12 


Weitaus den größten Miederſchlag hat Freudenſtadt auf⸗ 
zuweiſen; darauf folgen Isny und Schopfloch, welch Ichtere 
verhältnigmäßig am meiſten Schnee hatten. 

Verſchieden iſt die Verteilung des Niederſchlags auf die 





72 


einzelnen Jahreszeiten. Es kommen nämlih von 100 Linien 
jährlichen Niederſchlags auf den 


Ä zu Winter Frühling Sommer Herbſt 
Mergentheim.. 24 19 41 16 
Galm . . ..83 34 19 14 
Zübingen . . .„ 25 26 30 19 
Stuttgart . . . 236 31 82, 1 
Um 2.2.2.3 28 23 20 
Ganflatt . .. 3 28 82 15 
Bönnigheim . . 27 293 88 11 
Heilbronn . . . 29 28 82 11 
Heidenbim . „ 833 28 28 16 
Bruhfall . » . 88 27 26 14 
Winnenden . . 25 27 36 12 
Hodenwid . . 25 23 28, 24 
Kirchheim u.T. . 23 28 87 17 
Sriedrihöhafen . 23 26 29 22 
Shopfod. . . 26 25 31 18 
Sm 2. 20.20. 28 28 27 22 
Breudenfldt . . 41 30. 16 18 


Am wenigften gleihmäßig vertheilt fi der Niederſchlag 
im Schwarzwald; Freudenſtadt im Winter und Frühling 2'/,mal 
fo viel Niederſchlag al im Sommer und Herbſt, Calw 2mal 
fo viel; bei andern Stationen iſt der Nieverfhlag des Som⸗ 
merd am größten (beſ. Mergentheim); den geringften Nieder⸗ 
ſchlag Hat der Herbſt. Die gleihmäßigfte Vertheilung findet 
ftatt zu Ulm, Hohentwiel, Friedrichshafen, Iöny. 

Den größten Niederfchlag innerhalb 24 Stunden hat 
Kirchheim u. T. (48.58 P. L. Aug. 23.), fodann Schopfloch 
(43.33 Aug. 24.) 

Tabelle XV. Regen» und Schneetage. Schneegrenzen. 

Die meiften Schneetage haben Schopfloch, ſodann Freu⸗ 
denſtadt und Isny; die wenigften Heilbronn (wie 1866). Die 
Schneegrenzen kommen einander am nächſten zu Schopflod, wo 
fie nur 104 fhneefreie Tage zwilchen fich laſſen. 

Tabelle XVI. Zahl der Haren, trüben und — 
Tage u. ſ. w. Gewitter. Gewittergrenzen. 


I 





73 


Nah Freudenſtadt, Schopfloch und Jony haben die meiften 
Nebel Bruchſal, Calw und Stuttgart. 

Am Häufigften find die Gewitter im Sommer; unter ben 
verſchiedenen Stationen hat die größte Zahl (42) Schopfloch, 
die kleinſte (12) Ulm. 

Ueber beſonders heitige Gewitter wurde folgendes berichtet : 

Januar 8: Geislinger Alb: ſtarkes Gewitter mit gewal⸗ 
tigen Donnerfhlägen und wolfenbrudartigem Regen, welder 
alles wegzuſchwemmen broßt. 

- Behr. 6. Marbach. Mittags 1 Uhr große Dunkelheit, 
Sturm, Regen mit gegen S. rollendem Donner. 

Münfinger Alb. Nachm. 8"/, Uhr. Heftiges 
Gewitter mit Blig und Hagel, eine Halbe Stunde 
dauernd. 

Friedrichshafen, Abends 6 Uhr. Das Hef- 
tigfte Bewitter mit Bligen und furdtbarften 
Donnerfälägen. Wegen des Sturmes müſſen 
die Fahrten auf dem Bodenſee eingeftellt werben. 

Mat 9. Ehingen. Nahm. ungewöhnli heftige Ge⸗ 
witter; nad einem viertelflündigen wolkenbruchartigen Regen 
fällt eine ſolche Maſſe Hagellürner, daß Straßen und Felder 
wie mit dichtem Schnee bevedt erjcheinen. — Großer Schaden 
beſonders an den Obſtbaͤumen. 

Juni 6/7. Nachts heftiges Gewitter in Herrenberg, Obern⸗ 
dorf, Alpirsbach. Der Blitz ſchlägt an vielen Stellen ein (in 
Aichhalden brennt ein Haus ab). 

Juni 7. Nachm. Müuͤhlhauſen a. d. E. Der Big ſchlägt 
in eine Scheuer, welche ſamt einem Theil des Wohnhaufes ab⸗ 
brennt. 

Juni 23. und 24. verſchiedene Gewitter, insbeſondere zu 
Mergentheim, wo zwei Gewitter von Süden und Oſten zu⸗ 
ſammentreffen; heftiger Sturm mit furdtbarem Regen und 
Hagel. Weinberge, edler ıc. find entweder verhagelt oder Durch 
das Herabflößen mafjenhaften Gerölls überjchüttet. 

Juni 25. Gewitter zu Sreudenftadt, Schorndorf — Ueber⸗ 
ſchwemmungen; die Rems tritt auß; der Bodenſee ſteigt aufs 
Neue. 


74 


Juli 28. Nachmittags mehrere Gewitter nach einander 
zu Marbach. Hagel im Bottwarthal. Heftiger Sturm an dem⸗ 
felben Nachmittag zu Knittlingen (Bäume entwurzelt, Dächer 
abgedeckt ı.), Gall, Murrharbt, Gaildorf, Winnenden, 

Juli 25/26. Gewitter mit Hagel im obern Nedarthal 
und Umgegemd, wie aud bei Stuttgart. Bei Reutlingen fielen 
Hagelkörner von der Größe der Tauben: bis Hühnereier, und 
bedeckten das Feld 4 Zoll hoch. 

Aug. 21. Abends Gewitter im Oberland (Mavendburg, 
Ochſenhauſen). Häuſer vom Blig entzündet, ein Pferd getöbtet. 

Aug. 28. Abends 6 Uhr Gewitter mit Hagel auf der 
Ab; in Unterboihingen (4 Stumden lang Regen ohne Hagel), 
Leonberg (Ueberſchwemmung; das Geröll liegt 8—4 Fuß hoch 
auf den Wieſen), Vaihingen, Pforzheim (der Blitz ſchlägt 6mal 
ein), Murrharbt. 

Set. 4/5. Ochſenhauſen. Nachts heftiges Gewitter; 
Schaden durch Ueberſchwemmung und Hagel. 

Decbr. 18/14, heftiges Wintergewitter Morgens zwiſchen 
6 und 7 Uhr (Audwigoburg); während des Gewittera fällt 
Säne. Hans vom Big entzündet und abgebrannt. 

Tabelle XVII. Mittlere Bewölkung 

für Die 5= und 30tägigen Perioben, fowie die Monate. — 
Denkt man fich die zu den 8 täglichen Beobachtungszeiten beobach⸗ 
teten Wolkenmaſſen gleichförmig auf den Zeitraum von 5,30 u. |. w. 
Tagen gleichmäßig vertheilt, fo gibt die mittlere Bewölkung an, 
wie viel Theile des Himmeld dieſe Wolken alsdann bedeckt Hät- 
ten,. wenn man den ganzen Himmel — 100 Teilen annimmt, 
Die Tafel gibt Die Zahlen für die 8 Stationen Stuttgart, 
Freudenſtadt, Schopfloch. Die mittlere jährliche Bewölkung tfl 
nahezu — ?/,, d. h. dieſelben Wolken, welche im Laufe eines 
Jahres vorüberzichen, würben ausreichen, zwei Drittheile des 
Htmmeld beftändig verbedt zu erhalten. Die Bewölkung war 
am kleinſten, alſo die Klarheit am größten, in der Zeit Auguft 
ſi⸗ —13., ſowie Mai 6—10.; die Bewölkung war am größten 

br. 2—6,. und 12— 16. Der Heiterfte Monat war Auguft, 
Kae " kommen Mai, Juni, September; die trübſten Monate 
age Yaanuar und December. 


25 


Tabelle XVII. und XIX. beziehen ſich auf die Wind⸗ 
verhalt 
Die weſtliche Windrichtung iſt weitaus die vorherrſchende, 
wie auch das Jahresmittel um W. (— 270°) hin⸗ und her⸗ 
ſchwankt; dasſelbe bewegt ſich zwiſchen 2879 (330 von W. 
gegen SW.) und 8020 (829 von W. gegen NW.) — Die 
mittlere Windrichtung ift nach Lamberts Yormel bereiänet, bie 
Windſtärke nah Kämtz; letztere if 3. DB. für Stuttgart im 
Kalenderjahbt — 26.5 — , fo beißt dieſes: der Effekt wäre 
derfelbe, wenn flatt der 100 aus verfchlevenen Richtungen 
webenden Winde nur 26.5 aus der Richtung (275°) gemeht 
hätten, Die einzelnen Windrichtungen find von R. (0°) über 


Oſten gezählt, ‚daß 


— — . = 180° 
— = = SW. — 2259 
O. — 900 W. — 2700 
SD. = 1850 NW. — 815° 


Tabelle XX. endlich gibt eine Ueberſicht über einige 
Erſcheinungen aus dem Pflanzen⸗ und Thierreich. 
Zur Veranſchaulichung iſt noch eine graphiſche Darſtellung 
beigegeben, welche ſich bezieht: 
auf den Gang der Wärme zu Stuttgart nach den 5tägigen 
Mitteln und verglichen mit dem 12jährigen Dun 
ſchnitt; 
auf die Veränderung des Luftdrucks nad den Stägigen 
Ganftatter Mitteln, ebenfalls im Vergleich zum 12⸗ 
jährigen Durchſchnitt; 
auf den Bang von Dunftdrud und Feuchtigkeit zu Stutt⸗ 
gart für die einzelnen Monate, und endlich 
auf die Nicderfchlagänerhältnäfie. 


76 





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Mitt . 


12jähriges M. |’ 


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64 | —12 
22 | —0.3 
39 | —08 
42 0.0 
64| 05 
3.2 1.8 
57 | Aa 
16 7.4 
5.6 8.4 
5.2 7.6 
48 3.8 
541 1.5 
27 3.5 
47 5.0 
63 1.7 
8.3 14 
7.9 17 
6.8 5.4 
74 6.4 
5.8 2.8 
6.1 43 
5.8 78 
54 12 
6.3 9.2 
43 9.6 
1.0 | 89 
0.4 1.8 
6.4 
5.5 
4.3 

5.07) 4.23 

1.65) 4.33 

3.42! 0.40 


Tagliche Wärmemittel 


3.0 ; 2.8 ; 


8.30 
8.29 
0.01 





83 | 16.6 
6.4 | 184 
68 | 184 
6.5 121 
99 | 135 
12.2 | 15.2 
14.7 | 13.6 
16.2 | 10.4 
14.3 12.3 
13.5 | 12.0 
174 | 140 
17.0 | 16.3 
140 | 15,3 
11.2 11.2 
11.2 8.6 
9.6 8.0 
7.0 8.4 
91 8,7 
125 | 117 
11.4 | 133 
10.5 14.8 
8.3 14.9 
48 | 15.4 
51 | 148 
72 | 141 
12.3 | 15.0 
13.0 | 15.0 
13.1 13.0 
15.7 9,6 
16.6 | 124 
17.9 
11.40| 13.23 
11.26| 14.29 
0.14| —1.06 








—1.29 0.27 0.09 


Juli. Auguſt. entmiæ. 


856 
—1.32 
N 


3.36 
—0.71 











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— 3.84 
—0.31 
— 2.94 
2.58 
1.78 
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—3.86 
— 2.51 
— 2.13 
0.44 
—1.63 
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—3.24 
— 0.30 
0.39 
—0.92 


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—1.96 
—2.9 
—4,37 
—2.15 
—0.79 


—1.08 


—0.28 
0.33 


1.54 
0.09 
—1.70 
0.55 
0.30 
—1.00 
—121 
125 
2.19 
3.44 
3.34 
2.01 
— 0.24 
—233 
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0.69 
4.07 
—0.01 
—0.76 
— 0.63 
0.41 
—1.06 


0.53 


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von Canſtatt vom Yahresmittel 329.40. Tabelle IX. 


Juli. | Augufl. ienba Oktober. November. | December. 





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0.80 0.83. 006 I —£79 2.60 1.84 
1.00 0.86 032 —.68 4.35 | —0.47 
1.46 | —0.39 0.81 0.14 372 | —4.0 
2.02 | —0,53 178 | —2.66 6.03 | —2.46 
2.07 | —0.26 165 ! —43 573 ı —232 
253 0.04 024 | —1.86 3.02 062 
1.83 1.33 | —0.16 } —2.98 453 088 
1.05 1.78 0.98 9.29 209 | —ı3 
—1.14 1.84 0.20 | —1.68 212 | —049 
—1,.23 1.73 0.05 | —2.M 0.87 | -013 
0.08 1.45, 1.4 0.52 0.29 201 
—158 | —0.96 1.00 146 | —t12 | —328 
—047 | —086 1.13 121 | —432 | —153 
—0.81 1.29 1.77 14 | —-3.6r | 18 
—0.94 1.54 1.28 | —0.23 117 | —423 
— 2,37 1.85 1.21 | —1.50 1998 | —.i61 
—0.69 0.74 0,84 0.00 1.12 | —433 
—0.50 0.31 1.45 3.43 2.20 1.66 
—0.73 0.40 [.27 3.711 3.08 690 
11 0.04 1.73 4.08 2.60 2.96 
—1.47 045 | —0.04 0.26 6.11, 3.91 
—1.80 | —0.04 3.08 3.32 5.48 3.37 
— 1.73 0.08 4.36 3.24 3.21 252 ° 
0.63 | —0.68 4.19 } —14.36 4.93 3.30 
1.37 1.61 342 |} —2.64 4.35 212 
0.06 2.8 3.28 2.04 449 | —0.70 
0.24 1.29 1.3 41.61 3.10 0.40 
013 | —0.15 1.84 0.58 
—0.06 044 1.0 0.07 249 |-—0.4 















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104 


Tabelle XX. 
Erſcheinnugen aus dem Thierreid). 


Die letzten Schneegänfe werden 
bemerkt, 


Oberſtetten Min 5. 
Bruchſal „ 2». 
Schopfloch n 8. 


Mittel: März 19. 
Unterſchied: 23 Tage. 


Die erfien Cerchen fingen. 


Schopfloch Februar 9. 
Oberſtetten * 10. 
Calw 14. 
Bruchſal 17. 
Isn — 17 

eidenheim 20. 

ittelſtadt März 2. 
Heilbronn 8 


Mittel: Februar 19. 
Unterſchied: 27 Tage. 


Ankunſt der Storchen. 


Bruchſal Februar 12. 
Mittelſtadt R 12. 
Bönnigheim — 15. 
Ulm „ D&D. 
Tübingen Mig 3. 
any > 17. 
Winnenden " 17. 
Heilbronn 30. 
Mittel: Mi 1. 


Unterfhieb: 46 Tage. 
Ankunft der Droffeln. 


Calw Februar 10. 
Schopfloch 14. 
Oberftetten * 16. 
Bruchſal März 10. 
Mittel: Februar 20. 
Unterſchied: 28 Tage. 
Schnepfen ſtreichen. 
Bruchſal bruar 24. 
Oberſtetten ärz 23. 
Schopfloch 26. 


Mittel: März 15. 
Unterfchieb: 30 Tage. 


Erfier Ruf des Kukuks. 


Calw April 2. 
Winnenden — 
Bruchſal 12. 
Vny 2. 
Schopfloch Mai 19. 


Mittel: April 20. 
Unterſchied: 47 Tage. 


Man hört die erſten Fröſche. 


Jon) März 25. 

ruchſal MR. 

Schopfloch „ 8. 
Mittel: März 27. 


Unterfied: 3 Tage. 
Erfies Schwärmen der Bienen. 


Calw Februar 22. 
vruchſal April 8. 
a Mai 5. 

chopfloch 10. 
Isny 26. 


Mittel: April 20. 
Unterfhieb: 93 Tage. 


Ankunft der Hausſchwalben. 


Heilbronn Mirz 31. 
Bruchſal April 5. 

dny — 7. 

alw —0 
Mittelſtadt „ 12: 
Tübingen , DB. 
Freudenſtadt —28. 
Schopfloch 24. 


Mittel: April 12. 
Unterſchied: 24 Tage. 


Aaikaſer fliegen. 


Bruchſal April 24. 

Heilbronn „ 2. 

Calw Mai 1 

Schopfloch 9 
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Mittel: Mai 2. 
Unterſchied: 16 Tage. 











ET) Ze 


Erfier Ruf der Wahteln. 
Bruchſal = 8. 
Schopfloch 3. 

Mittel: Mai 10. 
Unterfhieb: 5 Tage. 


Erfier Ruf des Wieſenſchnarrers. 


Bruchſal Mai 
Schopfloch Juni 9. 
Mittel: Mai 26. 

Unterſchied: 27 Tage. 


Abzug der Storden. 
Auguft 23. 
Isny September 10. 
Mittel: September 1. 
Unterſchied: 18 Tage. 
Abzug der Schwalben. 
Schopfloch September 4. 
Bruchſal — 6. 
14. 


ny 
Mittel: September 8. 
Unterſchied: 10 Tage. 


105 


Schnepfen ſtreichen. 
Isny September 19. 
Schopfloch Oktober 10. 
Bruchſal 20. 

Mittel: Oktober 6. 

Unterſchied: 31 Tage. 


Die erſten Schneegänfe erſcheinen. 


Schopfloch Oktober 2. 
Heilbronn November 15. 
Bruchſal 21. 


Mittel: November 2. 
Unterſchied: 50 Tage. 


Wilde Enten kommen an. 


Ken December 1. 

ruchfal — 4. 
Mittel: December 2. 
Unterfchiedb: 3 Tage. 


Erfeinungen ans dem Pflanzenreich. 


Slühen des Seidelbafl. 


Heilbronn Februar 4. 
Heibenheim .„ 2. 
Mittelftadt — 289. 
Calw 168. 
Oberſtetten „ 316. 
Schopfloch „18. 
seeme „20. 

ruchfal März 20 


Mittel: Februar 19, 
Unterſchied: 44 Tage. 


Stachelbeeren belauben ſich. 


Binnenben Februar —* 

Bruchſal — 
etten März 1 
eudenſtadt — 20. 
Sy w 26. 
op 27. 


flodh i 
Mittel: März 12. 
Unterfchied: 35 Tage. 


er beginnt zn pflügen. 


Son Februar 17. 
Beildronn März 0. 
Calw ” 18. 
Bruchſal — 22. 
Freudenſtadt = 23. 

berftetten — 26 
Schopfloch 26. 


Unterfchied: 37 Tage. 
Wohlriechende Veilchen blühen. 


Mittelſtadt Februar 15. 
Canſtatt 18. 
Bruchſal — 20. 
Hohentwiel — 24. 

Calw März 17. 
—* ” 25. 
San * 26. 
Sf April 13. 
Freudenſtadt — 6. 

Mittel: März 13. 


Unterſchied: 57 Tage. 


106 


Klüte der Pfirfige. 
Ganftatt März 22. 
Bönnigheim „ 238. 
Winnenden April 5. 
Bruchſal u —— 
Friedrichshafen „ 12. 
Mittelftadt — 

a 


lw 
Mittel: April 5. 
Unterſchied: 27 Tage. 


Ausſchlagen der Birken. 


eilbronn April 15. 
ruchſal 17. 
Calw —221. 
Isny 
Shop flo Mai 6. 
Mittel: April 23. 


Unterfhieb: 21 Tage, 
Ausſchlagen der Suchen. 


Heilbronn April 19. 
Sruchſal ——— 
FAN Mai >. 
Sof floch 6. 


et: April 25. 
Unterfhieb: 21 Tage 


Blüte des Winterreps. 


Friedrichshafen April 8. 
Bruchſal „ 8. 
Mittelftadt „ 18. 
Denn „ 2. 
innenbden 22. 
* 23. 
Mai 6; 
flog; 10. 
Mittel: April 23. 
Unterſchied: 32 Tage. 
Sdlehenblüte. 
Bruchſal April 15. 
Calw 20. 
JIny 28. 
— 


ie: April 22. 
Unterſchied: 13 Tage. 


Airſchenblũte. 
Mittelſtadt April 12. 
Mergentheim 14. 





Wimnenden April 15. 
Canſtatt „ 1% 
Brudfal “. 1% 
OR — = 
1: 

hnoch Mai 1.. 


Mittel: April 19. 
Unterſchied: 19 Tage. 


Blüte der Pflaumen. 


Winnenden April 3. 
Bönnigheim .„ 6. 
Mittelitabt „ 12. 
Bruchſal 12. 
Canſtatt —13. 
Mergentheim 14. 

w u: 18, 
Tübingen „ 18. 
Jany „ 2. 
Schopfloch Mai 4. 


Mittel: April 18. 
Unterfchied: 29 Tage. 


Släte der Sirnbäume. 


Bönnigheim April 18. 
Bruchſal 20. 
Winnenden 211. 
Mergentheim „ 21. 
Calw 23. 
Friedrichsbafen „ 27. 

ohenheim Mai 1. 

ony 6. 
Schopfloch 6. 
Freudenſtadt 7 


Mittel: April 27. 
Unterſchied: 19 Tage. 


Blüte der Apfelbäume. 


Canſtatt April 25. 
ae „ 21. 
Bruchſal 28. 
Calw Mai 1. 
Hohenheim > 8. 
en u 5 
epfle „ 11. 
Sreubenftadt „. 12 
Mittel: Mai 4. 


Unterſchied: 17 Tage. 














Blüte der Maiblämden. 
Heilbronn Mai 8, 


Unterfchieb: 4 Tage. 
KSiüte der Wintergerfie. 


Bruchſal Mai 17. 
Calw Juni 3. 
Mittelftabt 


Mittel: Mai 34." 
Unterfhieb: 24 Tage. 


Blüte des Roggen. 


Bruchſal Mai 27. 
Mittelſtadt Juni 2 
— — 

chopfloch „6 
Heiden 12. 


beim 
Mittel: Juni 4" 
Unterfhieb: 16 Tage. 


Slüte des Pinkels. 


Calw Mai 30. 
Isn Juni 5. 
Seibeem „ 10. 
ittelftadt „ 10. 
Bruchfal u: 1: 
Schopfloch 18. 
heim „ 22. 
Mittel: Juni 11. 


Unterfchieb: 23 Tage. 
Blũte der Sommergerfie. 


ilbronn Juni 17. 
innenden „ 20. 
Bruchſal a 
Schopfloch Juli 10 
Mittel: Juni 25. 
Unterfhied: 23 Tage. 
Blüte des Hafers. 
Heilbronn Juni 24. 
n „ 2». 
ruchfal Sul 1. 
Schopfloch 18. 
Mittel: Juli 2 


Unterſchied: 21 Tage. 


107 


sSlũte des Hollunders. 


Bruchſal Mai 27. 
Isny 
Winnenden Juni 1 
Calw ö 
Schopfloch „ 
Mittelftadt z 
Mittel: Juni 1. 
Unterſchied: 7 Tage. 


Blüte der Weinreben. 
Bruchſal Juni 4. (allg. Juni 2 
Hohentwiel Juni 
Mittelftabt Juni 12. (allg. Sumiät .) 
Halbrom Jun 
Canſtat 
Mittel: Juni 12. 

Unterſchied: 17 Tage. 
Slüte der wilden oe 


[2 


Isny Mai 27. 
Bruchſal Juni 1. 
Schopfloch 6 
0 10. 
Mittel: Juni 4. 
Unterſchied: 14 Tage. 
Heuernte. 
Mittelſtadt Juni 9. 
Jon — 
Heilbronn „ 10. 
Calw „ 10. 
Winnenden „ 10 
Bönnigheim u ‚42. 
Freudenſtadt „ 35. 
riedrichshafen „ 18. 
ruchſal „ 19. 
Schopflo „ 21. 


Kindenbläte, 
Calw Suni 10. 
Mittelftadt „ 12. 
Hohenheim „ 19 
Bruchſal 21. 
Schopfloch „ 24. 
any „ 26. 
riedrichshafen 7 
eilbronn uli 1. 


3 
Mittel: Juni 21. 
Unterfchied: 21, Tage. 





108 


Flachsernte. 
Bruchſal Suli 29. 
Sand Auguft 15. 


‘ 


Mittel: Auguft 12. 
Unterſchied: 27 Tage. 


Ernte der Wintergerfte. 


Bruchſal Juli 8. 
Ernte des Roggens. 
Heilbronn Juli 16. 
Bruchſal — 
eidenheim „ 28. 
——— nn 1. 


sony 
Mittel: Juli 25. 
Unterfchieb: 18 Tage. 


Ernte des Dinkels. 
— Juli 21. 
ruchſal 23 


Heilbronn 24. 
Winnenden . 24. 
Calw Auguſt 1 

Schopfloch 
—— — 


Mittel: Juli 30. 
Unterſchied: 28 Tage. 


Ernte der Sommergerſie. 


Heilbronn Juli 22, 
Bruchſal 31. 
Schopfloch Auguft 20. 


Mittel: Auguſt 4. 
Unterſchied: 29 Tage. 


Ernte des Hafers. 
Bruchſal Auguſt 10. 
Eny „ 13. 
eilbronn 20. 
— 20. 


wmitel: Auguſt 17. 
Unterſchied: 14 Tage. 


Blüte der Herbfizeitlofe. 


Calw Auguſt 20. 
ee a 20. 
chopfloch 26. 
— September 8. 
ruchſal 16. 


Mittel: Auguſt '30. 
Unterſchied: 17 Tage. 


Sommerfäden überziehen die 
Selder. 


Isny Auguſt 22. 
reudenſtadt September 10. 
chopfloch 21. 
eilbronn Sftober 10. 


fal R 
Mittel: September 22. 
Unterfhied: 59 Tage. 


Anfang der Weinlefe. 


Bruchſal — 17. 
Mittelſtadt 2. 
Heilbronn 24. 
Winnenden — 28. 


Mittel: Oktober 23. 
Unterſchied: 11 Tage. 


Ueber den Gewerbebetrieb des Jahres 1867. 


Wenn ed im Jahre 1866 der offene Krieg geweſen war, 
welcher den Charakter des Geſchäftsjahrs und die Bilanzen der 
Handeld» und Bewerbeunternehmungen beftimmte, jo waren es 
im J. 1867 theild noch die Nachwehen dieſes Krieges, theils 
Befuͤrchtungen vor dem Ausbruch neuer Kriege, melde auf dem 
ganzen europäiſchen Kontinente die Geſchäftslage beherrſchten. 
Im Frühjahr ſchien die luxemburgiſche, im Herbfte die römijche 
Frage und der kretiſche Aufftand einen allgemeinen Brand zu 
entzünden. Zu gleicher Zeit ſah man alle Staaten in einem 
fieberhajten Wetteifer begriffen, ihr Heerweſen auszubehnen und 
auf einem neuen Fuße zu organifiren. Eine Geſchäftsſtockung, 
die fih bis auf die entfernteften Märkte ausdehnte, war bie 
Bolge diefer Befürchtungen. Zwar haben die Völker im Lauf 
der legten 10 Jahre derartige Prüfungen mehr erlebt, allein 
zu der politiſchen Unficherheit gefellte ſich dießmal eine weitere 
Duelle von Mißſtänden, welche Bejhäftsftodungen doppelt em⸗ 
pfindlich zu machen pflegt. Schon die Ernte des Jahre 1866 
Hatte da und dort Manches zu wünſchen übrig gelafien, die 
des laufenden Jahrs war in den meiften Ländern Curopa's, 
in England, Frankreich, Deutſchland eine unter dem mittleren 
Durchſchnitt ſtehende, au in Nordamerika und Rußland kaum 
ald mittelmäßig zu bezeichnende, in einigen Ländern (in Schwe⸗ 
den, Sinnland, Spanien, Süditalien, der Nordküſte von Afrika, 
in der Levante, in Oſtpreußen x.) eine erklärte Mißernte ges 
weien. Obwohl nun die eindringliäften Wirkungen dieſes 
Unglüds erſt in ver erflen Hälfte des nächften Jahres fi 
geltend machten, fo äußerten fie fi Doch je nach der geo- 

graphiſchen Lage eines Landes und dem Gintritt der Erntezeit 


110 


noch volle 4—6 Monate hindurch im Jahre 1867 und Halfen 
die gefhäftlichen Ausfichten noch mehr verbüftern. Neben dem 
durch die politifche Unficherheit geſchwundenen Vertrauen, welches 
den internationalen Verkehr hemmte, erfuhr daher auch der nad 
Mafle, Werth und Bedeutung überall wichtigfte innere Tauſch⸗ 
verkehr zwiſchen den Boden» und Gewerböproducenten in jedem 
Lande mehr oder weniger ſtarke Cinſchränkungen und trug 
weſentlich dazu bei, durch die Preiöfteigerung der nothwendig⸗ 
ften Lebensbedürfniſſe den auf Handel und Induſtrie Iaftenden 
Drud zu verftärken. 

Das ganze Jahr 1867 mar daher Eine ununterbrodgene 
Klage über gewerbliche Stodung und Bedrängniß. England 
ſchilderte dafjelbe als eine fortlaufende Kette von Arrangements, 
Liquidationen, Ausgabeneinſchränkungen, Verkehrsſtockung und 
allgemeinem Mißtrauen in die Zukunft, Nordamerika ald eines 
der trübften und unprofitabelften. Rußland und Stalten Hatten 
zu allem Uebrigen Hin mit höchſt ungünftigen Valutaverhält⸗ 
niffen zu kämpfen. Die Staaten des Zollyereind, namentlich 
die nördlichen und mittleren, litten no an den Nachwirkun⸗ 
gen des Krieges, alle zufammen unter der Ungemißhelt und 
Ungewohntheit ihrer nenen Lage. Frankreich bot ein Schau- 
fpiel der greliften Gegenſätze dar. Während auf dem Parifer 
Marsfelde die aus allen Welttheilen zufammengehäuften Wuns 
der der Kunft und der Induftrie ihren blendenden Glan; über 
eine wahre Völkerwanderung von Beſuchern außgoßen, griff 
zu gleicher Zeit im Katferflaate eine Geſchäftsſtockung um ſich, 
welche die Werkftätten zahlreicher Induſtriezweige und Die Märkte 
der Binnenftädte und Seehäfen von Monat zu Monat mehr 
verödete. 

Die Wirkungen diefer Lage der Dinge, fo verſchiedenartig 
fie ſich auch in jedem einzelnen Lande Äußern mochten, ſpiegel⸗ 
ten ſich am treueften und verftänblicäften in Einem Punkte, im 
Geldmarkte, ab. Man braucht nur dad Eine zu willen, Daß 
der Disconto in London faft wolle Dreisterteljahre — ein in 
den Annalen der dortigen Bank unerhörted Breignig — auf 
1/, und 2%, fand, und daß das in ungeheurer Abundanz 
angehäufte Geld in Paris, Anfterdam, Hamburg und Frank⸗ 





111 


furt um 29%, nicht anzubringen war, um ſich eine Vorſtellung 
zu machen, wie es in dem Friedensjahr 1867 mit ber Luft 
zu Unternehmungen ausſah. 

Oeſterreich allein machte von dieſer allgemeinen wirthſchaft⸗ 
lichen Depreffton eine Ausnahme. Nachdem die erflen ſechs 
Monate in völliger Geſchäftsſtagnation und in peſſimiſtiſchem 
Hinbrüten über die Lage ded Reichs verflofien waren, that fi 
plöglich ein Heiterer Himmel auf, der an dad alte Glück des 
Kaiferftaates erinnert. Cine beifpiellos reihe Ernte fegte ihn 
in den Stand, ringsum den darbenden Ländern für mehr als 
hundert Millionen Thaler Brodfrüchte abzugeben, dadurch Die 
Gonfumttonsfäptgtett der ländlichen Bevölkerung zu heben ,; die 
Induſtrie in die mohlthätigfte Bewegung zu verfeßen, bie finan- 
zielen Schroterigkeiten zu mildern und nach den ſchweren Schlä⸗ 
gen, welche im Vorjahr die Monarchie erfchüttert hatten, an 
den Neubau derſelben unter günftigen äußeren Verhältniſſen 
Hand anzulegen. 

Dieß in Kürze Das Bild des allgemeinen Geſchäftslebens 
im Jahre 1867. Seine Schilderung war unerläßlich, um bie 
Rückwirkung zu begreifen, welche das Allgemeine je länger je 
mehr auch auf Württemberg vermöge feiner wirtbfchaftlichen 
Entwidelung ausübt. Je tiefer e8 mit feinem Verkehr in den 
Weltmarkt verflochten wird, deflo unmittelbarer theilt es au 
deſſen Schiefale im Guten und Schlimmen. Noch vor 88 
Jahren Hätte Württemberg bei dem damaligen Zuftand feiner 
Gewerbe jene Rückwirkung kaum zu verfpüren, gewiß aber bei 
den damaligen Gommimicationd- und Zofiwerhältnifien ven 
eigenen Ernteausfall härter zu empfinden gehabt. Wer bie 
Bortheile des außmärtigen Handels genichen will, muß aud 
die Nachtheile defjelben hinnehmen. Zum Glüd aber find 
Handelskriſen und Geihäftsftodungen in Folge von Krieg, 
mangelhafter Ernte und Ueberfpeculation im heutigen Völker⸗ 
leben immer nur als vorübergehende Unterbrechungen normaler 
Zuflände anzufehen, und «8 wäre fehr unkaufmänniſch gerech⸗ 
net, aus Furcht vor den möglichen Nachtheilen der erfleren Die 
gewiſſen Vortheile der Ießteren opfern zu wollen. 

Die Ernte von 1866 war zwar in Württemberg nur 


112 


eine ſchwache Mittelernte, Die von 1867 fand unter einer 
folden, und die Brodpreiſe hoben fid um 25 — 80 Proe.; 
aber die durch die Elimatifchen und Bobenverhältniffe des Zan- 
des bedingte Mannigfaltigkeit der Kulturen trat auch jet wie 
der ausgleichend dazwiſchen; insbeſondere half eine reihe Obſt⸗ 
und Kartoffelernte in der zweiten Hälfte des Jahres mande 
Lücke in dem Ertrag der Brodfrüchte ausgleichen. Für recht⸗ 
zeitige Beſchaffung deſſen, mas an dem Leztztern fehlte, ſorgte 
aber in wirkſamer Weiſe der durch die Lage des Landes zwi⸗ 
ſchen Donau und Rhein begünftigte und ſeit einer Reihe von 
Jahren mehr entwidelte Getreidehandel, deſſen Bemühurfden 
die K. Regierung die Fräftigfte und verdienſtvollſte Mitwirkung 
mittelft der Staatseiſenbahnen und auf diplomatiſchem Wege 
zu Theil werden ließ. So war der Volksunterhalt Hinläng- 
lid geſichert, und da der Landwirth felbft in der Lage war, 
über eigene Taufchmittel zu verfügen, die er gegen feinen Be⸗ 
darf an Babrikaten und Golonialerzeugnifien zunächſt an die 
Detailgejhäfte und Lofalgewerbe abzufegen vermochte, fo trat 
ein eigentlicher Nothſtand nirgends, auch nicht ſporadiſch zu 
Tage. Denmähft darf nicht unerwähnt bleiben, daß der Ciſen⸗ 
bahnbau in den verfhievenen Lanveöbezirken, in welden er 
ftattfand, große Summen Geldes in Unflauf fegte, eine Dienge 
von Baubandwerkern und Arbeitern aller Art andauernd bes 
ſchäftigte und den Detailiften und Kleingewerben ihren ges 
wohnten Abjag ſicherte. Hiedurch wurde auch der Verkehr 
mit den Groffiften und Yabrikgewerben in mäßiger und der 
Umfag der Mafjenbebürfniffe im Ganzen in einer angemefjenen 
Bewegung erhalten. Guter und befriedigender Ergebniſſe fonnten 
ſich freilich nur die wenigen mit Aufträgen für das Militär be= 
Ihäftigten Gewerbözweige und einzelne Gtablifjements, die ſich 
durch die Eigenthümlichkeit ihrer Grzeugnifie und bejondere 
Geſchäftsverbindungen begünftigt fahen, rühmen. Für bie meit- 
aus größte Zahl der Fabriken unferer leitenden Induftriegiveige, 
welche für ihre Operationen einer geſicherten Zukunft bedürfen, 
mit der Maſſe ihrer Erzeugniſſe auf fremde Märkte verwieſen 
find und dieſe jet verſchloſſen ober bedeutend beſchränkt fan- 
den, war der Abjag auf dem innern Markte nicht genügen®, 


113 


und fie find es, welche die Ungunft der Zeit vorzugsweiſe traf. 
Diele ſahen ſich genöthigt, um nit ihre Lager überfüllen 
und Arbeiter entlafien zu müflen, mit gefürzter Zeit zu ar 
beiten; aber eben dadurch wurde verhindert, daß die Geſchäfts⸗ 
Rodung für die Fabrikarbeiter in eine völlige Arbeitsloſigkeit 
ausartete. Größere Ballimente, welche erſchütternd oder ver- 
heerend auf weite Kreife zurüdwirken, wie fle anderwärts vor⸗ 
kamen, waren nicht zu beklagen. Auch jebt, wie in den frühes 
ren Krijen bewährte ſich wieder die innere Geſundheit unferer 
meift aus Kleinen Anfängen und aus einer harten Jugend 
emporgewachfenen Großinduſtrie. 

Im Jahre 1866 hatte der gute Gang der Geſchäfte in 
den vier erfien und ber ziemlich befriedigende in den vier letzten 
Monaten den Schaden der völligen Stagnation während des 
Krieged wieder ausgeglichen; die Geſamtbilanz war die eines 
Mitteljahree. Im Jahre 1867 erfcheint die Production um 
%, bis !/, eine Mitteljahres reducirt, und alle Anftrengungen 
mußten auf möglicäfte Erhaltung des Beſtehenden gerichtet 
bleiben. Man verzichtete gerne auf neue Unternehmungen und 
auf Gewinn und jhägte ſich glüdlih, wenn es gelang, Ver⸗ 
luſte zu vermeiden. Viele Branchen arbeiteten mit effectivem 
Berlufte. 

Uebergehend zu den einzelnen Gewerbözweigen, fo Täßt 
ſich ihr Verhalten wie folgt ſchildern: 

Verzehrungsgegenſtände. — Die Fabrikation von 
Teigwaaren (Nudeln, Eiergerfte, Maccaront) breitet ſich fort⸗ 
während aus, da neben den Wirthen auch viele Hausfrauen 
es bequemer finden, dieſe Gonfumtibilien zu Taufen als felbft 
zu verfertigen. — Im Berbrauh von Eonditoreimaaren 
wurde ein Minderverbrauh wahrgenommen, weniger in Cho⸗ 
colade» und Tragantwaaren. — Die Ciorien lieferten in 
Süpdeutfhland eine um 50 — 60, in Norddeutſchland um 
70—80°/, unter einem Mittelertrag ſtehende Ernte, die Preife 
nahmen daher in des zweiten Hälfte des Jahrs eine fleigende 
Iemdenz. Ein Beweis, daß dieſer Fabrikationszweig rentabel 
it und fih ohne allen Zmeifel im Lande noch weiter aus⸗ 


dehnen würde, wenn die Landwirthe lohnendere Belt für ein 
Bürttemb. Jahrb. 1867. 


r14 


fo viel Arbeit erforderndes Rohmaterial erzielen würden als 
54—58 fr. für den Gentner, ift der Umfland, daß die eine 
der beiden Fabriken in Heilbronn ihre Betriebseinrichtungen 
vergrößerte und bie dritte größere in Vaihingen ihr Geſchäft 
an den Bahnhof in Ludwigsburg verlegte, wo fle einen mehrere 
Morgen großen Raum zur Ueberbauung erworben hat. Der 
Abſatz in feineren Sorten, wie fie vorzugsmeife Württemberg 
liefert, hat in demſelben Grade zugenommen, in welchem die 
geringen, bauptfähli aus Norddeutſchland eingeführten Sorten 
abgenommen haben, — In Reps⸗, Mohnz und Leinöl 
war eine finfende Tendenz der Preife. Auf Nüb- und Reps⸗ 
öl drüdt das Petroleum und das bereits als Handelsartikel 
fih geltend machende Vulkanöl. — Infolge ded reihen Obſt⸗ 
ſegens ſchränkte fich die Bierproduetion ein, Dagegen nimmt 
die Malzfabrifation zu. Aus Oberfhwaben geht Malz 
nad Italien. — Die Branntweinfabritation aus Getreide. 
und Kartoffeln ventirte ſchlecht und wurde äußerſt ſchwach betrieben. 
Der Bedarf mußte von auswärts befriedigt werben, und der 
Zwiſchenhandel machte bei fleigenver Richtung der ‘Preije ein 
gutes Geſchäft. — Für die Fabrikation von Eſſig, Eſſig⸗ 
ſprit x. war das Jahr, namentlich die zweite Hälfte deſſelben, 
nicht günſtig, da der viele Obſtmoſt auf dem Lande Anlaß 
zur Selbſteſſigbereitung gab. — Die vier Zuckerfabriken des 
Landes verarbeiteten in der Campagne von 1866/67 1,425,866 
Gentner Rüben. Die Preife yon Melis fanden im Septem- 
ber 1867 am niebrigften (26 fi. per Etr.), hoben ſich aber 
allmälig wieder um 10%/,, nachdem der Ueberſchuß der zoll. 
vereindländifchen Production infolge der niedrigen Preiſe zum 
Erport gebracht werben konnte, welcher die bis jegt nicht er⸗ 
reichte Höhe von nahezu 1 Million Gentner erreichte. — Der 
Berkauf von Tabakfabrikaten, im Anfang des Jahres 
flau, nahm einen rafchen Aufſchwung, als die Nachricht ſich 
verbreitete, daß die Steuer auf Tabake und Tabakfabrikate bes 
deutend erhöht werden folle. Die zum Theil großen Lager 
fertiger Waaren wurden daher ſchnell geleert, und es batten 
am Gnde des Jahrs alle größeren Fabrikanten noch fo viele 
Aufträge vorliegen, daß ſie kaum allen genügen tonnten. Selbfl 








115 


verftändlich belebte ſich hiedurch auch das Rohtabakgeſchäft, 
die Preiſe gingen ſowohl für überſeeiſche, als für die lange 
unbeachteten Pfälzer Tabake in die Höhe; zugleich ſteigerte ſich 
die Nachfrage nach Cigarrenwicklern. 

Mineraliſche Induſtrie. — Der Steinbruchbe⸗ 
trieb war, ſoweit er nicht für Eiſenbahn⸗ und öffentliche 
Bauten flattfand, wenig belebter ale im Vorjahr und hielt 
fh für Die feineren zu monumentaln Zwecken befttimmten 
Steinforten (Renfrizhaufen 20.) gleih. Seit Eröffnung der 
Kinzigthalbahn finden die Sanpfleinplatten von Loßburg, 
Wittendorf, Dieteröweiler einen vermehrten Abfab ind Rhein⸗ 
thal und nah Baſel. — Die Vermehrung der Ziegeleien 
und die große Konkurrenz unter denfelben Tonnte nicht ver⸗ 
fehlen, in den Jahren 1866 und 1867, welche Die Bauluft 
beſchränkten, einen Rüdgang der Waarenpreife zu bewirken, 
welcher den Linternehmern wenig zu verdienen gab. Zuglei 
veranlaßte die Verringerung des Baugeſchäfts die in der Regel 
mit eigenen Steinbrüchen verfehenen Werkmeiſter, flatt der Back⸗ 
fteine zu Werkfteinen zu greifen, um ihren Leuten Arbeit zu 
verfhaffen und ihr Kapital zu nugen. Die Konkurrenz bat 
übrigens Die Folge, daß techniſche DVerbefierungen und Maſchi⸗ 
nen in den Ziegeleien mehr Eingang finden. — Die Gement- 
fabriten waren, eine kurze Unterbrechung abgerechnet, Das 
ganze Jahr über dur den Gifenbahnbau und durch die aus⸗ 
gedehntere Verwendung der Gemente bei Privatbauten regel» 
mäßig beichäftigt, doch nöthigte Die Konkurrenz zu ermäßigten 
Preiſen. — Die Töpferet will fih noch immer nicht heben; 
einmal fcheint es an den geeigneten Thonarten, wie fie Baden 
und ber Rhein beſitzt, zu fehlen, jodann wirken Geſchirre aus 
Gifen, Steingut und Porzellan nachtheilig auf eine Waare, 
Die ſich jm Ganzen über bie alten Formen und Qualitäten noch 
wenig erhoben hat. — In Wesfteinen (Bietigheim) blieb 
ſich der Abſatz gleih, in künſtlichen Bimsſteinen wurde der 
Ausfall durch vermehrte Sendungen nad Nordamerika, Franfe 
reich ac. ausgeglichen. — Die Porzellan» und Steingut- 
fabrit in Schramberg behnte ihren Betrieb um einen Ofen 
aus. Der Mehraufwand für ihre Trachten per Achſe gegen- 











116 
über den Eiſenbahnfrachten im Betrage von 10,000 fl. im 
Jahr macht ihr den Beflg einer Eijenbahn zu einem Ceterum 
censeo. — In Fenſterglas war der Abſatz, namentlih in 
der zweiten Hälfte des Jahres leicht und befriedigend, da der 
Abſchlag der Fabrikate um 5°%/, durch einen Abſchlag bes 
Holzed. und des ſchwefelſauren Natron audgeglichen wurde, 
In Hohlglas war dad Geſchäft minder befriedigend, die Pro⸗ 
duction um 10°/, geringer, die Preife um 5°/, niedriger. 
Chemifhe Product. — Mit wenigen Ausnahmen 
war das Geſchäft in diefem Artikel ſchleppend: in Schmwefel- 
fäure ein voefentliher Minderverbrauh, in Eifenvitriol, 
Glauberfalz der Abfag gleich, Preife aber ungünftig, in 
Pottaſche eingefchränkte Production infolge derjenigen Fa⸗ 
drifen des Auslandes, melde den Stoff aus Rückſtänden der 
Zuderfabrifen und aus Staffurter Kalifalz bereiten, in Soda 
anfänglih nicht ungünftiger Abſatz, bald aber mweichende Preife 


. Infolge englifcher Notirungen und Stoden des Abjages in die 


Schweiz durch engliſche Konkurrenz, In Bleiweiß und 
Barben war der Abfag gegen Erwarten günftig; in chemiſch 
reinen Säuren, Aether, Chloroform, Santonin, Agentien 
für Photographie ıc. wurde zum Theil non den Lagernorräthen 
des vorigen Jahres gezehrt. In amerikaniſchem Fleiſchextract, 
ür welchen ein Stuttgarter Haus den Verſchleiß übernommen, 
iſt der Verkauf infolge ermäßigter Preiſe ſo geſtiegen, daß die 
Geſellſchaft jetzt die tägliche Production auf die enorme Ziffer 
von 2000 Pfund Extrakt erhöhen konnte. — In Carminen 
und Anilinfarben glich das Herbſtgeſchäft den flauen Ab⸗ 
ſatz im Frühjahr aus. — Die Zündhölzerfabrikation 
leidet unter der öſterreichiſchen und bayeriſchen Konkurrenz, welche 
durch wohlfeiles Holz begünftigt iſt, und arbeitet fortwährend 
mit fehr geringem Nuten. Ein nit unbedeutenves Etabliſſe⸗ 
ment in Calw Hat die Selbftfabrifation eingeftellt und ver⸗ 
fchließt nach Uebereinkommen die Waaren einer bayerifchen 
Zabril. — Die Kienrußbrennerei auf dem Schwarzwald 
verliert mehr und mehr an Bedeutung, feitvem Steinkohlen⸗ 
theer als Material verwendet wird. — In gewöhnlichen 
Seifen war der Abfag mittelmäßig, in Schmier- und Dliven- 


N 





117 


feifen durchaus gut, in Stearinlidtern quantitativ fi 
gleichbleibend, der ausländifche Markt läßt fih aber vorerft 
nicht zurüderobern, den Handelsverträgen fehlt ein reciprofes 
Berhältnig, namentlich gegenüber von Frankreich. — Schöne 
Qualitäten Leim fanden willige Käufer zu annehmbaren 
Preifen. Der Abſatz nahm um 10%/, zu, infolge eines ſich 
regenden Bedarfs für Amerika und Frankreich. — Für Lad 
und Firniſſe war der Markt nicht günflig. — Knochen⸗ 
fett blieb bei geregeltem Abſatz auf dem flationären Preije 
von 20 fl. per Ctr.; Knochenmehl fland in Iebhafter Nach⸗ 
frage, Die megen geringerer Anfuhr von Rohknochen nit ein» 
mal nah Wunfch befriedigt werden Tonnte, daher die Preiſe der 
letzteren fliegen. Der Artikel geht größtentheild nach Baden, 
der Pfalz, Sachſen ꝛc. — Geldmangel Seitens unferer Land⸗ 
wirthe beſchränkte den Abjag in künſtlichem Dünger. Im 
übrigen fleigt der Verbraud und wird ſich unter beſſeren Ver⸗ 
hältnifien wieder heben. 

Gewebeinduftrie — Nah einem kurz dauernden 
Aufſchwung, welden das Geſchäft in der Baummwollmanu- 
factur zu Anfang des Jahres nehmen zu wollen ſchien, ver⸗ 
fiel daſſelbe im März infolge der Luremburger Frage jehnell 
in einen völligen Stilifiand, dem ein ununterbrodener Ruͤck⸗ 
gang der Preife des Rohſtoffs, des Garns und der rohen 
Kattune folgte. Baummolle per engl. Pfund fland in Liver⸗ 
pool, Garn per Zolpfund und Rohcattun franco Stuttgart 
geliefert: 

Baumm. Garn. Tuch. 
Januar⸗März 151/,— 134, Den. 70-67.  18—17 Kr. 
April⸗Juni 121/,,—11%), „ 64- 61, 16'/,—15°,, „ 
ZulisSeptbr. 101/,,— 8%, „ 58- 64, 15,12 u 
Octbr.⸗Dec. 8 TU mn 4640, 11,10%, u 

Diefes fletige Ballen reiht allein hin, um die mißlidhe 
Lage der ganzen Branche zu erkennen, welche namentlih in 
den für auswärtigen Abſatz arbeitenden Spinnereien und mecha⸗ 
.nifchen Webereien fi kundgab, während die Handweberei für 
den Iofalen Bedarf und für gewohnte Kunden noch immer 
einigen Abfag fand. Da fich die Reihen der zahlreichen Hand⸗ 


118 


weber ohnehin im Sommer und Herbft durch deren Uebergang 
zu Feld⸗ und Baugefhäften im In» und Auslande zu lichten 
pflegen, fo waren von dieſer Seite glücklicherweiſe nirgends 
Klagen zu vernehmen. Auf den großen Geſchäften aber Laftete 
die Baummwollnoth während des amerikanischen Kriege® kaum 
fo ſchwer, al& jener anhaltende Preisfall, da er meber auf 
Seiten der Producenten noch der Konfumenten die Kaufluft 
zu beleben vermochte. 

Nur in einzelnen Artikeln, in glatten und Pelz— 
pique’s, in Façonné's und fertig gemobenen Taſchen⸗ 
tühern murden beſſere Geſchäfte gemadt. In Drud» 
Lattunen, Schirtings, Barhenten und Waaren der 
Art ging die Production namhaft, in Corſetten, welche im 
Vorjahr eine fo große Rolle gefpielt Hatten, um volle 50%, 
zurüd. Während in dem Tegtgenannten Artikel bei dem ame 
rikaniſchen Konfulate in Stiktgart vom 1. Octbr. 1865 bis 
30. Sept. 1866 ein Außfuhrwerth von 2,466,000 fl. decla⸗ 
tirt worden war, betrug derfelbe in demſelben Zeitraum von 
1866 auf 1867 nur 1,542,000 fl. — Auf die Sammt- 
und Mancheſterfabrikation fol die englifhe Konkurrenz 
nachtheilig eingewirkt haben. Dom Weißwaarengeſchäft 
erklären die älteſten Fabrikanten nie ein ſo ſchlechtes Jahr er⸗ 
lebt zu haben. Bei dem gleichen Productionsquantum wie in 
fgügeren Jahren waren die Preiſe höchſt unbefriedigend. Nur 
Piquoͤs machten eine Ausnahme. — In Strumpfwaaren 
drückte Sachſen, da ihm die außervereinsländiſchen Märkte 
fehlten. In Strick- und Häkelwaaren beſſerte fi Der 
Abjag erft am Ende des Jahre. — Die Weipftiderei 
folgte bet gebrüdten Löhnen dem Weißwaarengeſchäft, welchem 
in geſtickten Gardinenſtoffen im Voigtlande eine beachtenswerthe 
Konkurrenz fi vorbereitet. Die Handſtickerei ift bereits Durch 
die Maſchinenſtickerei bedroht. — Der Umſchlag der Mode 
empfahl Vorſicht in der Grinolinenfabritation; der 
Umfang diefer Artikel verminderte ſich allmälig um ein Vier⸗ 
tel ihrer früheren Weite, und an bie Stelle der Gittercrinoline 
(unüberzogene) traten mehr und mehr die Stoffröde (über 
zogene). 5 





119 


Nicht beſſer fah es in der Wollmanufactur aus. Das 
Jahr eröffnete mit der Hoffnung auf einen normalen Abjag, 
zudem fellte der Bedarf Der Heere Lieferungen in Ausſicht, 
daher erhielten fich die Wollpreije verhältnißmäßig hoch. Allein 
Die Luremburger Frage führte neue Sorgen und einen Still: 
ftand herbei, dem ein Weichen der Rohſtoffpreiſe folgte. Die 
Beleitigung diefer Gefahr, der günftige Stand der Felder und 
die Ausſicht auf einen reihen Obft- und Weinfegen belebten 
auf's neue Die Hoffnung auf ein guted Spätjahrgefhäft. Die 
Folge davon war, daß die Preife auf den einheimiſchen Woll⸗ 
märkten um 20—25P/, fliegen — eine Steigerung, Die, wie 
fih nur zu bald zeigte, gegenüber den maſſenhaften Zufuhren 
überſeeiſcher Wohlen und gegenüber den Preifn in England 
und Frankreich ſich als eine Ueberflürzung erwies. Die Preiſe 
der inländiſchen Wollen konnten fih daher nicht halten und 
langten am Jahresſchluſſe bei verfchledenen Sorten mit einem 
Abſchlag von 15, 20 und 25%, an. Die Nachtheile dieſes 
Abſchlags trafen vornehmlich Die Fleinen Wollverarbeiter, bie 
ihren Bedarf im Lande zu kaufen gewohnt find. Schon bie 
Stuttgarter Tuchmelle (20. Auguft) lieferte für die Kleinen 
Fabrikanten ein unbefrievigendes Ergebniß, da die Ernteerwar⸗ 
tungen nicht in Erfüllung gingen , für die größeren befierte ſich 
zwar der Markt, jo daß fie ſich zu vollem Betriebe entſchloſſen, 
welder ein paar Monate anhielt; im November und December 
trat jedoch wieder die frühere Stille ein und der Herbſt fand 
große LTagerbeflände vor und Wanrenpreife, welche zu denen 
der Wolle außer Verhältniß ſtanden. Die Produktion in Woll⸗ 
geweben blieb zwar quantitativ nicht Hinter früheren Jahren 
zurüd, aber die Preiſe brachten, ‚wenn nicht immer pofttive 
Verluſte, doch größtentheils Keinen Nuhen. Selbft in wollenen 
Deden, Flanellen, Finets ıc. (Heidenheim, Kalm ıc.) ftand Das 
Jahr 1867 Hinter feinem Vorjahr zurüd. Der Winter war im 
Ganzen ein milder zu nennen, die ſtarken Dilitärlieferungen von 
1866 hatten es in den couranteften Waaren zu keinem Borrath 
Sommen laſſen, um bie Abnehmer im Winter 1866/67 raſch be⸗ 
dienen zu können, größere Milttärkteferungen fielen aus, die 
ungenügende Ernte fleigerte Die Lebenämittelpreife, die fran⸗ 


R 


fe 


120 


zöſiſche Goncurrenz machte fi in Teppichen, die ſächſiſche in 
weißer Waare fühlbar, und gegen Ende des Jahrs wurde in 
Folge der allgemeinen Geſchäftsflauheit au in den genannten 
Artikeln, wie in den carrirten Zeugen, welde hauptſäch⸗ 
li in den Oberämtern Nagold und Freudenſtadt verfertigt 
werben, eine Stodung fühlbar. — Die Wollfilzmanu- 
factur in Giengen erfuhr in Folge des milden Winterd 
1866/67, fpäter in Folge der flörenden Einflüſſe der Kriegs⸗ 
beforgnifje eine feit dem Beſtehen des Geſchäfts nicht gefannte 
Stockung. Später befjerte fih der Abſatz nah Holland und 
Deiterreihd. — In Rundſtuhlwaaren war das Geſchäft 
nicht ſchlecht, obwohl «8 hinter 1864 und 1865 zurüditand. 
— Bis vor wenigen Jahren wurde Die Fabrikation wolle» 
ner Stridmaaren (Calw, Rottweil ıc.) noch ſehr ſchwung⸗ 
haft betrieben ; Die gelinden Winter von 1865/66 und 1866/67 
redueitten ed auf eine für linternehmer, wie Arbeiter glei 
nachtheilige Weite, und die Gonjuncturen des Jahres 1867 
waren nicht geeignet, dafjelbe zu beben. Zwar beilerte fich mit 
dem Eintritt des Winterd 1867/68 die Nachfrage, allein die 
hochbezahlten Wollpreiſe, Die niedrigen der Baummolle und der 
Mangel des amerikaniſchen Marktes gewährten für die nächfte 
Zukunft nicht die günftigfte Ausſicht. 

Was die Linneninduftrte betrifft, fo flanven für Die 
Flachs⸗, Hanfe und Wergfpinnereten die Garnpreije 
gegenüber den in Folge der vorangegangenen geringen Flachs⸗ 
ernten erhöhten Nohftoffpreiien 518 in den Sommer nit ge= 
rade ſchlecht; allein ver immer ftärkere Abſchlag der Baum⸗ 
wolle fing jegt auf die Leinengarne an zu drüden, das Ge⸗ 
ſchäft flodte, Die Preife ſanken immer tiefer und erjegten gegen 
Ende des Jahres kaum noch den Rohſtoff. Vieles ging da⸗ 
her auf Lager. Einigen Erfag bot die Kundenſpinnerei, die 
bei der großen Hausinduſtrie in Linnenftoffen nicht ohne Bes 
lang if. — In der Leinwandweberei theilte der neben 
der Landwirtbichaft ausgeübte handwerksmäßige Betrieb das 
Shidjal der größeren Unternehmungen und der Kaufleute, 
welche für ihren Detailverfauf weben laſſen. Die theuren, 


— noch vom Vorjahr berübergebradgten Garne konnten nur mit 








— —— — 





-121 


Schaden verwendet werden. Lieferungen in Leinewaaren für's 
Militär im In» und Ausland gaben geringen Erſatz für den 
Ausfall im Ganzen. Ueberdieß wurde der innere Markt Dur 
das Hauſirgeſchäft, indbejondere durch das Audgebot ganzer 
Lager von ausländifchen Linnenartikeln gedrückt. — Die Pack⸗ 
und Sadtuhfabrifation (um Ehingen und Leutkirch) 
litt unter der Konkurrenz von Kafjel und Kempten, fowie der 
Sutegemebe. 

Was die Seideninduftrie (Zwirnerei und Weberei) 
betrifft, fo behauptete das Material feine hohen Preije, wäh⸗ 
rend die Yabrikatenpreife allen Schwankungen des politifchen 
Barometerd folgten und der Hauſirhandel ganze Lager aller 
Arten Seidenartifel von Lyon und GEiberfeld auf den Markt 
bradte. 

Das Geſchäft in fertigen Kleidern aus Baumwoll- 
(Bloujen), Woll- und Leinenftoffen erfreute ſich eined guten 
Fortgangs. Zu den größeren Unternehmungen in Stuttgart, 
Rottweil sc. gefellte ih ein neued in Buchau mit 200 Ar⸗ 
beiten für Bloujen. — Die Färberei gab keinen Nupen 
und ging bei Tuch⸗ und Stridwaaren zurüd, hatte auch mit 
gefteigerten Preifen des Indigo, der Cochenille und der Farb⸗ 
hölzer zu kämpfen. 

Metallinduftrie. — Für die Bifenproduftion 
des Staats war dad Jahr nicht günftig. Die vom Vorjahr 
herübergebrachten niederen Verkaufspreife konnten fi nicht nur 
nicht halten, fondern fanten noch mehr. Hiezu wirkten bie 
franzöſiſchen Eiſenwerke an der Maas und Moſel nicht unbe— 
deutend mit, welche für den mangelnden Abſatz im eigenen 
Lande Erſatz auf den fündeutfhen Märkten ſuchten und bie 
flets vorhandene preußifche Konkurrenz verflärkten. Zwar fehlte 
ed nit an Aufträgen namentlich für den Gijenbahnbau, fo 
daß die Produktion gegen die früheren Jahre eine Steigerung 
erfuhr, aber die Preife erlitten einen namhaften Nüdgang. 
Die beiden Hauptwerke erzeugten: Waſſeralfingen: 85,755 Etr, 
Gußwaaren, 50,651 Gtr. Roheifen, 204,760 Etr. Walz und 
Schmiedeiſen im Werth von 2,747,000 fl., Königsbronn an 
Roheiſen in Maſſeln mit Holztohlen 14,299 Etr., an Guß⸗ 


122: 


waaren und Roheiſen 11,769 Gtr., an Bleche, Schmied- und 
Walzeiſen 14,179 Etr. im Gefamtwert5 von 267,422 fl. 
Eine Specialität des legtgenannten Etabliffements find die Hart- 
walzen, welde in lebhafter Nachfrage flanden. 

Die Majchinenfabriten waren während des Kriegs noch 
mit alten Aufträgen befchäftigt geweſen, melde nach dem Kriege 
einer Geſchäftsſtockung wien, die durchs ganze Jahr 1867 
fih hinzog, da unter den obwaltenden politiiden Konjunkturen 
Niemand Luft Hatte neue Unternehmungen anfufangen ober die 
beftehenden Etablifjements zu erweitern. Die Beftellungen auf 
Motoren waren daher beſchränkter ald in den Jahren 1864, 
1865 und 1866; auf die Mühlwerke wirkte die fich immer 
mehr fleigernde Einfuhr von ungartihem Mehl ungünftig ein, auf 
die Fabrikation landwirthſchaftlicher Maſchinen die Knappheit 
des Geldes bei den Landwirtben — fo daß der Ausfall an 
Arbeit wohl Y, gegen das Vorjahr betragen mochte. Nur 
die Gijenbahnverwaltung gab daurch ihre Aufträge in Brüden, 
Meihen, Boden- und Brüdenmagen ıc. ıc. einer An⸗ 
zahl größerer und mittlerer Maſchinenfabriken und mechaniſcher 
Mertftätten eine geregelte Beichäftigung, während in den Mo« 
naten Zult bis September der Bedarf an Obfimühlen und 
Moftpreffen eine regere Thätigkeit in Die mechanifchen Werte 
ftätten bradte. Die Locomotivenfabrtit in Eßlingen 
wurde durch die Ungunft der Zeitnerhältnifie nicht berührt. 
Auch in Rundftühlen war der Abfag ziemli günflig, in 
Senjen, Strohmeſſern und Sicheln Iebhaft in Folge ber 
reichen Heuernte ſowohl, als der im Kriegejahr eingeſchränkten 
Lagervorräthe der Groififten und Detailhänpler. — In Baum» 
woll⸗ und Kammgarntragen blieb ſich Die Nachfrage 
gleid, war aber in Wollkratzen bedeutend geringer. — Für 
Dampfkochtöpfe wurden neue Abjagwege aufgefunden, welche 
die Ausſicht eröffnen, den Ausfall des Jahres 1867 zu decken. 
In verzinnten Ciſenwaaren drückte Die vermehrte Kon⸗ 
furrenz der Rhein» und Saargegenden auf Abjag und Preife. 
— Die Nagelſchmiederei muß mehr und mehr den Draht⸗ 
ftiften und Mafchinennägeln das Feld räumen, fand aber tm 
der Anfertigung von Hufnägeln eine willkommene Aushilfe 


ki z 





123 


und wenn aud bei ſchmalem Verdienſt ausgedehnten Abſatz. — 
Die Draht⸗, Stift» und Kettenfabritation Magte 
über wenig Abfak und fehr gedrückte Preife. Sie kämpft ohne 
Erfolg gegen die Konkurrenz der am Rhein gelegenen Fabriken 
an, welche Steintohlen und Walzelfen um Vieles wohlfeller 
beziehen. — Unter diefer Konkurrenz litten mehr als je Die 
mit Holztohlen arbeitenden Hammerwerke, und es fragt fi 
ſehr, ob fi dieſe Fabrikation den fortwährend ungünftigen 
Konjunkturen gegenüber in ihrer bisherigen Geftalt als Klein« 
betrieb Tänger wird Halten können. — Während die große 
Fabrik für Meſſerwaaren in Heilbronn das Geſchäft als 
ein mittelmäßiges, bezeichnete Diefe in Tuttlingen ziemlih aus⸗ 
gedehnte Fabrikation daſſelbe ald ein höchſt befriedigendes, mas 
der Pak den felt 5 — 6 Jahren gemachten techniſchen Kort- 
fehritten verdantt. Zwar war der Abjap im Zollverein und 
in der Schweiz in feineren und ganz feinen Luxusmeſſern, welche 
jeßt daſelbſt gefertigt werden und die orbinären Gattungen 
immer mehr verdrängen, etwas geringer als in früheren Jahren, 
Dagegen wurde dieſer Ausfall reichlig durch Beftellungen aus 
Nordamerika und Rußland ausgeglichen, fo daß fi fogar ein 
größerer Verſchluß als in allen früheren Jahren ergab. Elfen⸗ 
bein war um 25, Perlmutter um 50—60°/, im Preiſe ge 
fliegen. Orbinäre Waare, wie fte bisher in Reutlingen ſehr 
gejudt war, war fo unmerth als je. — Der Eijenbahnbau 
und das Unterrichtsweſen gab den Fabriten mathemat. u. 
phyſikal. Inftrumente theild in neuer Waare, theils in 
Reparaturen ziemlih die bisherige Beihäftigung; doch if 
[wer zu fagn, ob der Nutzen mehr dur eigene Fabrikate 
oder durch Verkauf fremder erzielt wird. — Ohne die allges 
meine Geſchaftsſtockung würde wohl aud die Fabrikation von 
Nähmaſchinen, melde fih in den Gewerben und Familien 
immer mehr einbürgern, befjere GeihäftE gemacht haben, ale 
wirklich der Fall geweſen iſt, mie denn auch die zahlreichen 
Feinmechaniker in Onftmettingen, welde ſich hauptſächlich mit 
Magen für den gewerblichen und chemiſchen Gebrauch bes 
faffen, Die Uhrmacherei auf dem Schwarzwalde, die 
Gravir- und Präganftalt und die Fabrik pharm aceu⸗ 


124 


tiſcher Apparate in Heilbronn den Umfag früherer Jahre 
vermißten. Nah Norddeutſchland hat der Verſandt von ges 
wöhnlichen Schwarzwälder Uhren faft ganz aufgehört, nad 
Frankreich nicht fihtlih zugenommen, nah Holland ift fi der 
Abjap gleich geblieben, nad Defterreih Hat er etwas zugenom« 
men, nad Amerika zeigt er fich in gefchnigter Waare ziemlich 
bedeutend. Die Form, auf welche heut zu Tage fo viel Ge» 
wicht gelegt wird, läßt theilweiſe noh Manches zu wünſchen 
übrig, und find die Unternehmer wie Die Unterrichtsanftalten 
ernftlih bemüht, diefen für den Schwarzwald jo wichtigen Ges 
Thäftszweig in Ddiefer Beziehung zu heben. In Schramberg 
befteht feit einigen Jahren mit gutem Kortgang ein Gtablifje- 
ment für die DVerfertigung ſog. ameritanifcher Uhren. 

In Rupferwaaren fand der Abſatz für häuslichen 
Gebrauch ſowohl als für Gewerbe (Brauerei- und Brenn 
apparate) gegen frühere Jahre zurüd, deögleihen in den Meſ⸗ 
finggießereien; in ladirten, in Blech- und Bronce— 
waaren war er dagegen befriedigend, ebenfo in Metall» 
[pielwaaren und in der Metafltuchweberei, ihwunghaft in 
ber Lampenfabrikation. 

In Goldwaaren war der Abſatz durdaus flau, in 
Silberwaaren beiler, wenn aud nicht gerade gut. Selbſt⸗ 
verſtändlich trifft eine Bejhäftslage, wie Die bed Jahres 1867 
dieje Battung von Rurusartiteln zunächſt und am allermeijten. 

Dad Ledergeſchäft zeichnete fih durch einen regelmäßi- 
gen Gang aus. Ohne große Schwankungen ging der Artikel 
im Ganzen zu befriedigenden Preifen ab. Sohlleder bis 
Sommer feſt, im Herbft ein Aufihlag; Rinds⸗ und Bade» 
leder geſucht; ebenfo braunes Kalbleder, das biöher 
nicht gelannte Preife erreichte, Zeugleder vernadläffigt; 
ebenſo Maſchinenleder. Eichenrinde: franzöflide ſtieg 
um 30 kr. pr. Ctr., in ungariſcher ſtarke Zufuhren. Der Ab⸗ 
ſatz in lackirten Ledern folgte dem beſchränkteten Wagen⸗ 
bau. Die Schuhmacherei in Tuttlingen, Balingen ıc. war 
das ganze Jahr über ſchwunghaft beſchäftigt und verfieht Die 
württembergifchen und badiſchen, wie Die angrenzenden ſchweizeri⸗ 
Ihm Märkte mit ihren Produkten in großer Auswahl, — In 








125 


der Nachfrage nah Glacéhandſchuhen verhielt fih bie 
einheimifche und vereinsländifche Kundſchaft etwas zurückhaltend, 
defto beſſer geftaltete fi der Erport nach England und Nord: 
amerita. — In Ledergalantertewaaren war das Ge— 
ſchäft nicht eben ſchlecht, wurde aber im Herbſt durch bie flare 
ten Einkäufe der Detailliſten auf der Pariſer Ausſtellung bes 
einträchtigt. 

Muſikaliſche Infirumente. — Gtabliffements, welche 
ſich fett -Tanger Zeit auf ausländiſchen, namentlich überſeeiſchen 
Märkten Abſatz verichafft Hatten, bezeichnen das Geſchäft in 
Pianofortes, Pianinos und Harmoniumd als ein 
durchaus günftiges. Rußland, Die Schweiz, England, Die enges 
liſchen Eofonteen und Südamerika, auch einige aflatifche Märkte 
in Vorder und Hinteraſien bilden die Debouché's für dieſe 
Fabrikate. Selbſt Frankreich fing an fih für die württem⸗ 
bergiſchen Erzeugniſſe zu intereffiven. Nah Deflerreih war 
der Abzug in Zolge des Zolls beinahe auf Null reductrt. — 
Was die Orgeln betrifft, fo benahm den Gemeinden jomo‘l, 
wie den Privaten die polttifche Unficherheit nicht nur den Muth 
zu neuen Beftelungen, fondern es wurde auch bei bereitd ein» 
geleiteten Accorden die Ausführung auf unbeftimmte Zeit vertagt. 
Die große und befannte Firma in Ludwigsburg erinnert ſich 
jet 30 Jahren ihres Beſtehens Teiner ſolchen Flauheit, wie 
fle jeit der Mitte des Jahre 1867, nachdem die alten Aufs 
träge abgeliefert waren, eintrat, Nur einige Tleinere Gefchäfte, 
3. B. in Biengen, Schwenningen erfreuten fi einer Zunahme 
von Beftelungen aus Oeſterreich, Bayern und der Schweiz. 
— Die Mundharmonitafabrit in Troffingen (mit 90 
Arbeitern) rühmte das Geſchäft von 1867. Ihr Abfag geht 
nad Sübdeutfchland, der Schweiz, Oefterreih, etwas nach Frank⸗ 
zeih und Nordamerika, ca. 12 Etr. nach China. 
Golzverarbeitung. — Auf der Schiffswerfte in 
Heilbronn wurde ein für die Nheinfahrt beſtimmtes Schiff 
son 12,000 CEtr. Tragfähigkeit, neben einer Anzahl Eleinerer 
Fahrzeuge und Nahen gebart. Die Hauptarbeit war der Um⸗ 
bau und die Vergrößerung eined eiſernen Dampfboots für den 
Dienft zwifchen Offenbach und dem Rheingau. — Die größeren 








126 


Beſchränkungen, welche ih tim allgemeinen bie Privaten aufs 
legten, machten fi auch in der Möbelſchreinerei fühlber, 
während die Baufhreinerei und dad Zimmermannd- 
gefhäft in den größeren Städten und in den Bezirken, wo 
Bifenbahnen gebaut werben, fortwährend bei Neubauten und 
Reparaturen Verdienſt fand. Mit dem beſſeren Bauſtil ver 
neuen Privatbauten und der eleganteren inneren Einrichtung 
fommt au die Parketfabrikation mehr und mehr in 
Aufnahme. — Dem Fournierfabriken machen die ſoge⸗ 
nannten Pariſer Fourniere durch ihre Schleuderpreiſe eine 
drückende Konkurrenz, ſo daß dieſelben zumeiſt auf den Ver⸗ 
kehr mit den weniger bemittelten Handwerkern angewieſen find. 
Gigarrentiften waren mehr ala jonft gefragt. -— In Gewehr- 
ſchäften fanden Sendungen nah Spandau flat. — Die 
Befürchtung, daß die Pariſer Ausftelung auf Schirme und 
Spazierftöde ac. nachtheilig einwirken werde, hat ſich nicht 
bewahrheitet; vielmehr geftaltete fich der Abſatz gerade in Folge 
diefer Ausftelung etwas lebhafter, da die Abnehmer im Zoll- 
verein und in Oeſterreich ausnahmsweiſe feine Waaren beftellten, 
die als Pariſer Nouveaute’8 figurirten, aber um vieles billiger 
als Iehtere angelauft werden konnten. — Nachdem die Fabri« 
Kation Hölgerner Spielmwaaren auch im entfernten Aus 
lande fehen Fuß gefaßt Hat, zeigt ſich, dag ihr auch in fonft 
ungünftigen Zeitläuften ein guter Abjag geſichert il. Den 
Kindern entzieht man auch dann nicht gern ihre Freude. — 
Die Wirkungen des ſich im Lande mehr und mehr außbreiten- 
den Zeichen» und Modellirunterrichts in den Real» und Fort⸗ 
bildungsſchulen machen fih mehr und mehr auf in den Schnige 
arbeiten aus Holz und Bein ſichtbar. 

Papier und Pepterfabrifate. — Die Gefhäfte- 
ergebnifje in der Papierfabrikation Iauteten je nach den Gattun⸗ 
gen der Babrikate jehr verfchieden. Während in denjenigen 
Fabriken, welche Druckpapiere für fortlaufende Werke und für 
Zeitſchriften mit großen Auflagen regelmäßig in gleichertigen 
Sorten zu liefen Haben, die Produktion bei einem das 
Jahr über ſich ziemlich gleichbleibenden Waſſerſtande, ob⸗ 
wohl zu weichenden Preiſen, ſich vergrößerte, mar der Abſat 








1 


127 


für geringere und mittlere Schreib» und für Tapeten» 
papiere mühjam, für die zur Verpadung dienenden Papiere, 
Deckel sc. reducirt. Feinere Schreibpapterforten blieben 
geſucht. Die Hadern hielten ſich Bis in den Herbft auf dem 
niedrigeren Stand von 1866, gingen aber von da an um 
80 —40 tr. höher, als im Vorjahr. Der Holzzeug hält 
bereitö die Hadernpreiſe im Schach, die A Fabriken können 
aber nicht immer Das für fle paſſendſte Holz (Ajpenholz) in 
der benöthigten Menge und um die für fle wünfchenswerthen 
Preife erhalten. Auch wird bei dem großen Aufwand von 
Triebkraft die geringfte Abnahme der Waflermenge im Betrich 
und die Trübung des Waſſers durch Regen in der Reinheit 
der Waare empfunden. Der Abfag in Preßſpähnen (Glanz- 
deckeln) war beſſer als im Vorjahr und geht in die Nachbar⸗ 
ftaaten und nach Oeſterreich. — In Tapeten, namentlih in 
billigen Maidinendrudtapeten, wurden befriedigende Geſchäfte 
gemacht, und als befonverd erfreulich wird der Umfland her» 
vorgehoben, Daß ein guted Quantum deutſcher Tapeten in 
Frankreich Eingang fand. — Die fabritmäßige Herftellung 
von Geſchäftsbüchern ift im Wachen begriffen. 

Der Verlag neuer Bücher war um weniged befler, als 
im Vorjahr, dagegen nahm derſelbe in fortlaufenden Werken, 
worunter die deutſchen Klaſſiker die erſte Stelle einnahmen, 
größere Dimenflonen an. Ueberhaupt greift bei mehreren Fir 
men mehr und mehr der Grundſatz Platz, den Geſchäftsgewinn 
dur große Auflagen bei niedrigen Berkaufspreifen zu erzielen. 

Handelsbewegung. — Die Geld⸗ und Eredit- 
inflttute mehren fih von Jahr zu Jahr. Während 1840 
in Stuttgart nur A Bankhäufer neben einigen Hleineren Firmen, 
in Ulm und Heilbronn ein paar Geldgeſchäfte beftanden, find 
deren Heute nicht weniger als 36 vorhanden, die fi in Stutt⸗ 
gart auf 6 große und 4 kleinere Bankhäufer, 15 Wechfelge 
fhäfte, in Heilbronn auf 4, m Ulm auf 5 und in Reutlin« 
gen auf 2 Firmen vertheilm. An diefe Anftalten ſchließen fi 
in Stuttgart weitere Anflalten an, die zum Theil neben den 
gewöhnlichen Bankgeſchäften fpecielle Zweige des Bar end 
betreiben: 


128 


Die Lebensverficherungd- und Eriparnigbant mit einer Bilanz 
von. . 2. 8,551,000 fl, 
der Rapitalifienverein mit einer Bilanz von 4,913,000 fl., 
die allgemeine Aentenanftalt mit einer Bilanz 
von . >... 4,082,000 fl., 
der Krebitverein mit einer Bilanz von . . 85,596,000 fl. 

ALS Leihbank fungirt auch die württembergifche Spurkaffe 
mit einem Fond von durchſchnittlich 10 Millionen. 

Hieran fchließen fih 72 Vorſchußvereine (Handwerker⸗ 
banken), meift mit ſolidariſcher Haftbarkeit der Mitglieder, mit 
einem Umfag von ca, 12 Millionen Gulden. 

Der gejamte Geldumfag aller diefer Inftitute wird nicht zu 
hoch auf 200 Millionen Gulden gefhäkt. 

Die enorme Geldabundanz, melde das ganze Jahr über 
herrſchte, drüdte den Discont auf einen felten erlebten und 
lange datıernden niedrigen Stand herab, der den Geſchäften 
nicht einmal zu Statten fam, da Niemand den Muth zu 
Unternehmungen Hatte, Dieſe bedauerliden Verhältniſſe konn⸗ 
ten auf das Bank» und Wechfelgefhäft nicht bhne Einfluß 
bleiben, da fle Die Vermittlung beſchränkten. Frankfurt begann 
da8 Jahr mit 31/,0/, und verharrte vom März an bis zum 
Jahresſchluß auf 3%),. Der Stuttgarter Platzdiscont bewegte 
ſich in der erſten Hälfte des Jahres zwiſchen 3'/, und 4, 308 
im September in Folge der ſtarken Herbfigefhäfte an, und 
ſchloß am Ende des Jahres mit 3"/, und 4°/,. — Dagegen 
fehlte es nicht an Gelegenheit, fich bei neuen Anleihen zu bes 
theiligen. Die ungeheure Entwidlung des Eifenbahnbaus auf 
dem ganzen Eontinente, abgeſehen von den Bebürfnifien ber 
Staaten für andere Zwecke, appellixt fortwährend im großs 
artigften Mafftabe an das Kapital, und ed ift beinahe ein 
Räthſel, wie in dem Kreislauf der Mittel alle Diefe Anforde 
rungen ihre Befriedigung finden Tonnten. Kein Monat ging 
vorüber, ohne daß das PBublitum zur Theilnahme an neuen 
Anleihen oder an Actienunternehmungen eingeladen wurde, für 
welche auch der Stuttgarter Plab zu Entgegennahme von Zeich⸗ 
nungen auderjehen war. In öflerreihifchen Staats⸗ und Pri⸗ 
vatbahnen, in den Münchener, preußifchen, badijchen, württem- 


% N 








129 


bergiſchen Anleihen wurden Millionen württembergiſchen Geldes 
ylacirt. — In Wech ſeln war das Geihäft in Anbetracht 
der Verhältnifie ein Ichhaftes zu nennen, da fi die Waaren- 
Händler und Fabrikanten mehr und mehr daran gewöhnen, 
ihren Bedarf Im Lande, flatt in Frankfurt zu dein. In 
& old» und Beldforten zeigte der Verkehr einen bedeuten⸗ 
den Auffgmung. Die Gauptforten, Friedriche- und Napoleons» 
d’or find namentlich den Landwirthen, trotz des Verluſtes an dem 
erfteren und des ſchwankenden Courſes der Iehteren, Tieber als 
Zehnguldenſcheine. Die 20⸗Frankenſtücke wurden von den 
arbitragirenden Kaufleuten aufgelauft, wanderten in enormen 
Summen für unjere Verhältnifie nah Frankreich, Oeſterreich 
und Rußland, fanden daher von Januar bis December von 
9 fl. 25 Mr. bis 9 fl. 80), kr. Bon dan in großen Sum⸗ 
men cireulirenden und dem Cours unterworfenen Baptergelb 
find namentlich Die preußiſchen Thalerſcheine anzuführen, bie 
nie unter 104°/, fanten. Eine Erhebung der procentalen Ver⸗ 
haltniſſe von Silber, Bold und Papier in der Geldeireulation 
Württembergs ergab aus einer Erhebung von 
Silber Gold Bapier 
50 Kaffenbefländen im I. 1864 29,5 83, 87%, 
115 5 vv 1867 80, 81 88,44. 
Alle die genannten neuen Kapitalwerthe gaben im DBerein mit 
der Unmafle alter dem Börſengeſchäft in Stuttgart ein 
weite Feld zur Spetulation, oder, was mit dieſer oft glei 
geht, zum Spiel. Es follen in Prämien höchſt bebeutenve 
Summen umgefegt worden fein, Stuttgarter Ordres häufig bie 
Srankfurter Börſe beherrſcht Haben. Das Hauptgeſchäft in 
Effekten concentrirte fih in Amerikanern, württembergijchen. 
Staatsobligationen und öſterreichiſchen Bonds. 
Der Cours der württembergifhen Staats- 
papiere verhielt ſich wie folgt: 
al, März 965%/, Auguft, Oktober 917), 
4 % „ 98!/, Septbr., Oktober 95, 
3, „ 86%, Oktober, Novbr. 79/ 
Das Manufalturmaarengefhäft befierte fi wenig 
gegen das Vorjahr. Di⸗e weichenden Preiſe der Baumwoll⸗ 
warttemb. Iahıd. 1867. . 9 


130 


fabrikate vermochten Die Kaufluſt nicht zu heben und beſchränk⸗ 
ten ſie auf das Nothwendigſte, weil Die Detailiſten noch 
niedrigere Preiſe in Ausſicht nahmen. In Wolltüchern war 
das Geſchäft auch wenig belebt, nach Seidewaaren ſoll mit 
dem allmäligen Verſchwinden der ländlichen Macht und der 
Geldklemme bei den Landwirthen die Nachfrage nach Seide⸗ 
waaren, namentlich Bändern, Halstüchern ıc., abgenommen 
haben. 

Colonial⸗, Materialwaarenıc. — Kaffe war 
Barken Preisfluctuationen unterworfen (im Frühijahr 41 — 
41°/, Cents, im Herbſt 38 Cents in Holland). — Zuder 
ging im März auf 25'/, fl. zurüd, ſtieg in Folge der un⸗ 
günftigen Nübenernte im Herbſte auf 28, gegen Ende des 
Jahres auf 29 fl. — Reis ging in Folge der höheren 
Getreidepreife ebenfalls höher. — Amerikaniſches 
Schweineſchmalz findet mehr und mehr Eingang auf 
unjerem Markte. — Im Materialmwaarengeihäft war 
der Abſatz flau, mit Ausnahme in dem Artikel Weingeift und 
in anderen von dem Werthe des Getreides und ber Kartoffeln 
abhängigen Artikeln. — In Barbwaaren fand Indigo 
namentlich in Ungarn, wo blau fehr beliebt ift, dießmal feinen 
Hauptmarkt. Der VBerbrauh von Cochenille ſcheint fich 
troß Anilin immer noch auszudehnen, daher auch der Anbau, 
namentlih auf den canariihen Iufeln. Die Preife waren 
ſchwankend. Krapp, fo viele Jahre vernachläjjigt, erhob ſich 
In auffallender Weife aus feiner Lethargie; die Preiſe gingen 
baber wie von Quercitron, Gelbholz und Gatehu wefentlich 
höber. 

Der Betroleumbandel, welder für den württem- 
beraiichen Conſum etwa 20,000 Faß liefert (10,000 Faß 
Mannheim, 6000 Faß Stuttgart und 4000 Heilbronn), gab 
aud im 3. 1867 kein lohnendes Geſchäft. Es fehlen un« 
möglih, Daß ein Preis von 55 Fr., womit das Jahr 1866 
ſchloß, nod tiefer ſinken könne, da nach amerikanischen Berichten 
die Producenten ſelbſt nicht auf die Koften kommen könnten 
und deßhalb Zufupren nicht zu erwarten fein. Gleichwohl 
gingen die Notirungen in Antwerpen bis auf 40 Fr. herab” 


181 


hoben fih im Oktober auf 57, und fchlofien das Jahr mit 
46 Br. pro Faß. In Stuttgart flanden die Preife von 
Banuar bis März auf 13'/,—13 fl. pro Etr., im April und 
Mai auf 121,12, im Juni auf 11%/,, im Juli auf 
12—12!/,, im September auf 18%, —14!/,, im Oftober 
auf 151/,—ı15, im November auf 12'/,—12!/, und im 
Dezember auf 121/,—12'/, fl. pro Ctr. Hellbronn erfreut 
AG eines auf Gemeindekoſten erbauten Petroleumlagers, um 
die Stadt gegen Beuerögefahr zu fihern Die Stuttgarter 
Kaufleute halten Privatlager, da fih der Plan zu Errichtung 
eines eigenen Theerhofes zerichlug. 

Die Zufuhr von Steinkohlen und Koks war: 

189%), 185) 5 

Zu Waſſer Er. 14%), 641,718 759,850 

Per Eifenbafn „ 86°), 8,891,000 4,581,000 
Zujammen 4,582,718 5,290,850 

Mieder außgefühtt . . . 78,752 86,160 

Verbrauch des Landes . . ass, 966 5,204,730 
Stuttgart conſumirte im Kalenderjahr 937,935 777,269 
Heilbronn 5 7 ; 526,576 550,094 
Ulm a 144,260 120,385 

Der größere Anteil fänt auf die Eifenbahnverwaltung. 

Das württembergiſche Kohlengefhäft in Stuttgart fuhr 
fort, trog ungünftiger Verhältniſſe, mit denen es feit feiner 
Gründung zu Tämpfen Hatte, fih um Die Beſchaffung diefes 
für die Induftrie fo wichtigen Hilfeftoffes ein Verdienſt zu 
erwerben, dem alle Anerkennung gebührt. 

Der Erport nah den Vereinigten Staaten, 
fo meit er bei dem amerikaniſchen Gonfulate zur Anzeige kam, 
zeigt Werthfummen in dem Rechnungsjahr vom 1. Oktober 
bis 30. September 

1 BB] = 1 a AR 1 864). 

2,137,173 fl. 3,442,003 fl. 1,287,565 fl. 

Die Hauptausfuhr« Artitel waren 1867: Korjetten 
1,541,452 fl., Leder und Xeberwaaren 78,800 fl., Brüchte 
70,986 fl., Kattune 62,542 fl., Farben 52,586 fl., Wein 
und Liqueure 45,810 fl., Bücher 45,005 fl., Gold und 





189 


Sumwelen 41,848 fl., Drogum 81,289 fl, Wollwaaren 
28,928 fl. | 

Ungeadtet der fo ſchwierigen Verhältniſſe auf dem ganzen 
Weltmarkt: flauer Geſchäftsgang auf den meiften überfeeiichen 
Bläügen, Krieg, Zwangskurs des Papiergeldes und Cholera in 
mehreren Staaten Südamerika's hat die württembergiſche 
Crportgeſellſchaft doch um weniges geringere Geſchäfte 
als im Vorjahre gemacht, das für überſeeiſche Geſchäfte ein 
befriedigendes gemein war. 

Ein paar Bemerkungen, welche geeignet find, den allge» 
meinen Charakter des Geſchäftejahres zu beleuchten, mögen 
noch eine Stelle finden. 

Der Liegenſchaftsverkehr in Stuttgart blieb Hinter 
den lezten 5 Jahren weit zurüd. Derjelbe betrug 

Berläufe Verkehrsſumme Verkäufe Verkehrsſumme 
1863 1010 5,925,855 fl. 1866 916 8,969,606 fi. 
1868 1098 6,609,577 fl. 1866 982 6,562,711 fl. 
1864 758 6,059,039 fl. 1867 617 4,763,675 fl 

Schon feit mehreren Jahren war eine Zunahme ver 
Zwangsverkäufe (Gantungen) wahrnehmbar; ſie fteigerte 
ih von 18%), namhaft, wie nachſtehende Ziffern auf⸗ 
weiſen: 

18%, 180/ 180 186%, 18% fe, 18°): 18@ fer 
Anfall 588 670 790 949 1273 1501 2577 
Erledigt 572 6438 718 861 1141. 1326 1745 

Endlih regte ih im Frühjahr aud die Auswande- 
rungsluft wieder in erhöhten Maße, machte im Sommer 
einen Stilftand, kam aber im Herbft wieder in Iebhaftere 
Bewegung, ohne jedoch irgend bedenkliche Dimenflonen anzu» 
nehmen. Sie hielt fi ganz innerhalb der Kreiſe (Land⸗ 
wirthe und Kleingewerbtreibende), in welchen fie auch in nor⸗ 
malen Zeiten ſtets rege if. Ohne Frage bildete dießmal bei 
einem Theil der Auswanderer das neue Wehrgejeh ein Motiv. 

Zur Pariſer Weltausftellung fandte au Würt⸗ 
temberg ein namhafted Kontingent von Beſuchern. Seiten 
der Regierung wurde vielen Beamten aus allen Zweigen der 
Verwaltung, ſowie Meiftern und GBehilfen, veßgleihen Lande 


RK. 








188 


wirthen Die Reife dahin thells möglich gemacht, theils erleichtert. 


Don 810 Unterflügungdgefuchen Seitend der Gewerbtreibenden 
wurden 160 mit einem Gelbbeitrag von 8181 fl. beruͤck⸗ 
ſichtigt. Die Ianpwirtbichaftliden Interefien wurden mit 
1140 fl. an 19 Beſucher bedacht. — Nächſtdem fanden im 
Lauf des Jahres Bezirtö-Gemerbeausftellungen tn 
Waldfee, Jony und Navensburg ftatt. 
Schifffahrtsverkehr. — Die Nackarſchifffahrt 
in Canſtatt erfuhr auch im Jahr 1867 wieder einen Rüde 
gang: | 
1861 1863 1865 1866 1867 
zu Berg 115,963 26,750 1980 130 — 
zu Ihal 155,680 74,714 89,248 28,600 21,887 
Zufammen Gtr. 271,598 101,464 41,178 28,780 21,887 
Die Dampfſchifffahrt zwiſchen Heilbronn und 
Heidelberg (Staatöunternehmen) beförverte vom 5. April 
bis 30. September 8918 Perfonm und 2305 Etr. Güter zu 
Berg und 12,218 Perfonen und 8584 Gtr. Güter zu Thal. 
Der Schifffahrtsverkehr von Hellbronn zeigt 
Güter: 
1861 1868 1865 1866 1867 
zu Berg 1,412,100 1,510,113 1,142,972 1,280,787 1,166,703 
su Thal 513,588 607,498 445,628 709,555 539,820 
1,925,688 2,117,606 1,588,600 1,990,342 1,706,523 
Der Flößereiverkehr von Hellbronn enthielt nach⸗ 
ſtehende Battungen und Qualitäten von Holz (Stüde): 


1865 1866 1867 
Sãgwaaren 1,530,482 1,682,608 2,565,375 
Stämme, eichene 8,286 2,248 749 


»„ tannene 210,748 110,606 128,542 
Die Ulmer Donaufäifffahrt, melde im Jahr 1865 
no 14,228 Gtr. Güter (zu Thal) bewegte, fant in 1866 
auf ein paar taufend Geniner herab, und beabfichtigt einen 
neuen Verſuch zu ihrer Hebung, indem die Unternehmer wieder 
einen regelmäßigen Dienft einrichteten (jeden Donnerjlag ein 
Sahrzeug), der fi auf Vorarlberger Käſe, Mühlſteine und 
Solenhofer Platten und Pflafterfleine baſirt. 


— — — — 





BE 


1834 


Die Bodenſeedampfſchifffahrt von 18°, fiche 
Jahrgang 1866. 
| Der Perfonens und Bütervertehr auf den 
Staatdeifenbahnen (im Januar 82,,, im October 87,,, 


im Dezember 92,, Meilen lang) zeigt nachſtehende Bewegung: 


Berkaufte Perfonenbillete in den Etatsjahren 
186%), 18%), - 1866). 

J. I. 68,634 1,3°/o 68,099 125° 68,874 1,27°/e 
I. 61. 1,065,697 21,.°/ 1,049,109 19,53%/0 1,048,297 19,23 
III. 61. 3,840,186 77,, 4,309,180 79,42°/0 4,283,633 79,4 

4,974,517 5,426,388 5,400,804 
1866/,, weniger 25,584 Perſonen bei einer um 9,, Meilen 
vergrößerten Bahnlänge. 

Frachtgüter wurden befördert: 

186%, 1865/,, 1866], 
19,298,055 23,619,848 26,297,415 Gtr. 
186%/,, mehr 2,678,067 Ctr. 

Das Poſtweſen hat im Ctatsjahr 186%), auf's Neue 
wichtige DVerbefierungen erfahren. Die Poftkurfe wurden aus⸗ 
gebehnt, für den inländiihen Poſtverkehr wurden für Briefe, 
Kreuzbande und Mufterfendungen Erleichterungen geſchaffen, 
Durch Aenderung der Gewichtsprogreſſion die Taren ermäßigt, 
das Inftitut der Poſtanweiſungen eingeführt. Am 1. Zulk 
1867 waren 1583 Hauptgemeinden und 2039 Parcellen mit 
der Landpoſteinrichtung verſehen (gegen 1589 und 1992 tn 
der gleichen Periode 1866). 

Die Briefe und Fahrpoſt beförderten: 


aus dem Innern eigenen Poftgebiet, dem Poftvereinsangland und 


dem Poſtvereinsgebiet: 

Briefe, Kreuzbande, 1888/ 18%), 

Mufterfendungen. 16,737,682 Stüd 18,009,161 Stück 
Setungn . . . 18,516,887 „ 15,952,502 „ 
Ordinäre Pakete  1,888,596 „ 1,755,789 
Geld» und Werthien- 

dungen . . . 162,410,577 fl. 167,114,688 fl. 
Nachnahmeſendungen 1,157,888 „ 1,154,920 „ 
Baareinzahlungen . 269,688 „ 1,149,997 „ 





[4 


135 


nad dem Poftvereingangland, dem Poftvereindgeblet und 
tranfitirend: 
18° 8 189%, 
Briefe, Kreuzband⸗ 
fendungen . . 384,504 Gtüd 862,251 Stüd 


Drdinäre Pakete . 280,566 „ 218,751 „ 
Geld⸗ und Werthien- 

dungen . . .  69,444,245 fl. 54,900,820 fl. _ 
Nachnahmeſendungen 875,115 „ 389,898 „ - 
Banreinzahlungen . 24,609 „ 28,158 „ 


Die Fahrpo ſt befürberte Perſonen: 18°%/,,: 457,999, 
189%,,.: 507,279, 186,4: 663,858, 186%),.: 680,485. 
Länge des Telegraphenneged in Meilen und Zahl 
der Stationen je am 1. Juli: ; 
1861 1868 1865 1866 1867 

&inien . . . . 116 - 187, 233, 265, 269,5 
Drähte. . . . 170,5 252,4 270, 406, 439, 
Stationen . . . 52 96 131 145 166 
Staatd- und Privatdepeſchen wurden befördert Im Kalen- 
derjahr 
1868 1865 1866 1867 

interne . : . 159,435 229,708 266,816 254,332 
internationale . 63,441 125,877 180,591 195,690 
Dienfidepeihen. 54,691 98,258 118,250 112,292 
277,667 458,838 665,667 562,314 


9 Heberfidt 
über bie Vertheilung ber württembergiichen Poſtſtellen 
unter die einzelnen Oberamtsbezirke des Landes, 


nad ben Gtanbe v. 31. Des. 1866 u. 1867. 

























Dberamts: 
Bezirke. 





Backnang. Backnang, Fornsbach, Großaſpach, Groß⸗ 
erlach, Murrhardt, Oppenweiler, Spiegel⸗ 
berg, Sulzbach a. M., Unterweiſſach ... 

Beſigheim, Bietigheim, Boͤnnigheim, Freu: 
denthal, Großingersheim, Ilsfeld, Kirch: 
beim a. N., Lauffe........ 

Boblingen, Holzgerlingen, Magſtadt, Sindel⸗ 
fingen, Weil i. Schönbuch........ 
Brackenheim, Cleebronn, Güglingen, Klein⸗ 
gartach, Nordheim, Schwaigern, Stethen a. H. 
Canſtatt, Fellbach, Obertürkheim, Unter⸗ 
fürtbem 5, 000 ee 

Altbach, Eflingen, Plodingen ....... 
Bonfeld, Flein, Fürfeld, Großgartach, Heil⸗ 
bronn, Kirchhauſen........ 


Ditzingen, Heimerdingen, Heimsheim, Hem⸗ 
mingen, Kornthal, Leonberg, Mönsheim, 
Müunchingen, Perouſe, Renningen, Rutes⸗ 
Heim, Solitude, Weild. Stadt, Weil i. Dorf. 


Beſigheim. 


Böblingen. 
Bradenpeim. 
Cauſtatt. 


Eßlingen. 
Heilbroun. 


Leonberg. 











Balingen. 
Calw. 
Frendenſtadt. 





Herrenberg. 
Herb. 
Nagold. 


Aſperg, Kornweſtheim. Ludwigsburg, Mark⸗ 


gröningen, Schwieberdingen, Zuffenhauſen. 
Beilſtein, Großbottwar, Marbach, Mundels⸗ 
heim, Oberſtenfeld, Bleibelöheim, Stein: 
beim a. db. Murr*Y)...... a 
Ba Singen, Knittlingen, Maulbronn, 
Mühlader, Sternenfels, Zaifersweiher*. 
Brettah, Gunbelöheim, Jagſtfeld, Jagſt⸗ 
haufen, Kochendorf, Mödmühl, Nedar: 
fulm, Neuenftadt, Offenau, Roigheim”, 
Widdern, guniingen 7. 
.| Berg, Heslach, Stuttigart........ 
En N, Degerloch, Echterdingen, Hoben- 
beim, Möhringen, Plieningen , Unterfiel: 
mingen, Baihingena. d. F. —— 
ee ; ; ——— 
Endersbach, Hochberg, Nedarcemd, Baib- 
lingen, Winnenden....... 
Bretzfeld, Eſchenau, Löwenſtein, Mainhardt. 
Neuhütten, Neulautern, Unterheimbach, 
Weinsberg, Willsbach 


1866 114. 1867 


Schwarzwald - Rreis. 
Balingen, Ebingen, Onfmettingen, einer 
lingen oo oo r0.. . 

en — Liebenzell, Zeinad), Unter 
— Beſenfeld *), Dornſtetten, Freu⸗ 
denſtadt, Lokburg, ——— Schön⸗ 
mũnzach, Schopfloch 
Bondorf, Entringen, Herrenberg, Möpingen, 
Unterjefingn ..- 0000. . 
Bieringen, @utingen, Eyadh, bord Müßlen* R 
Mühringen, Nordftettien . . -. » » we 
re —— — el 


berg . ee 0o 0o 0 0  o .. 0 


Pe ra N Die mit ® an ® —E Stellen find 1867 — 


iR nur Relaiepofhalterei ohne Exrpedition. 


ng 9 


138 





Oberamts⸗ 
Bezirke. 
Neuenbürg. 
Nürtingen. 
Oberndorf. 
Reutlingen. 
Rottenburg. 
Rottweil. 


Spaichingen. 


Sulz. 
Tuttlingen. 


Tübingen. 


Arad. 


Aalen. 


Crailsheim. 
Ellwangen. 


Gaildorf. 


Gerabronn. 


Namen ber Vofftellen. 


— —— Höfen, ———— 
ildba 
Nedarthailfingen, Neuffen, Rrtingen, Unter: 
boibingen „oc... ... 
ee Epfendorf, Oberndorf, Söram- 
— Eningen, EB LI, Mäger- 
fingen, Pfullingen, Reutlingen... .:. 
Grgenzingen, el Niebernau, Ofter: 
bingen, Rottenburg... 2.0.0. 
Deißlingen, Dunningen, Rottmeil, Schöms 
berg, Schwenningen .o. 2200000. 
Aldingen, Denfingen, Gosbeim, Nufplin: 
gen*, Spaichingen, Wehingen...... 
Dorndan, Rofenfeld, Su ....... 
Fridingen, en Nendingen, Neu— 
—— o. Eck, Thalheim, Thuningen, 
roſſingen, Tuttlingen, Wurmlingen . 
Bebenhauſen, Dettenhauſen, Dußlingen, 
Bönningen, Kilchberg, —————— 
Tübingen ........ es 
Bempflingen, Dettingen, Mezingen, Urach. 


1866 90. 1867 


Sagft - Kreis. 


Aalen, ‚Abtsgmünd, Effingen, Goldshöfe, 
Hohenftadt, Hüttlingen, Oberkochen, Unter: 
kochen, Wafferalfingen „00.20. 
Grailäheim, Jagſtheim, Stimpfah*.. . 
Bühlerthann, Ellwangen, Ellenberg, Jagſt⸗ 
zell, Lauchheim, Möhlingen , Nofenterg, 
Unterfgneißgeim®, Webaufe, Zð⸗ 
binden ..... 
Gaildorf, Gſchwenb, Oberroth, Oberfontbeim, 
Sulzbach a. K., Untergröningen ..... 
Bartenftein. Blaufelden, Brettheim, Dünz- 
‚ ba&*, Gerabronn, Kirchberg, ar 
" Nieberftetten, — ae ee, 
Schrozberg, WBallbaufen . — 


. . . 0. 0:00 0 


. 090 008 oe 80 0 





12. 








Gmän. 
Hall. 
Heidenheim. 


Künzeldan. 


Mergentheim. 
Neresheim. 
Oehringen. 
Schorudorf. 
Welzheim. 


Biberach. 
Blaubeuren. 
Ehingen. 
Geistingen. 
Göppingen. 


Kirchheim. 


Gmünd, Heubadh, Mögglingen, Unterbös 
Bingen ie Beer a 


Gailenkirchen, Gro Baltborf®, Hall, 
Ilshofen, Kupfer, Sulzdorf* ..... 
Brenz, Gerftetten, Giengen a. Bz., Haus 
fen o. 2.2), Heidenheim, Herbrechtingen, 
Dermaringen, Königöbronn, Nattheim, 
. Echnaitheim, Söhnfletten, Steinheim . 
Braunsbach, Törzbah, Döttingen, Hohe 
. ee — Künzelsau, ne 
(1866 Bernäfelben), Greglingen, Laudendach, 
Markelsheim, Mergentheim, Weikersheim. 


— Diſchingen, Ebnat, Elchingen, 


Neresheim, Pflaumlod ... 2.2.2... 
Ernsbach, Forchtenberg, Kupferzell, Neuens 


. flein, Dehriugen, Sindringen, Waldenburg. 


Geradfetten®, —— SIE, 
Bintrbah „oe 0er en00 


| .ativorf, Lord, Piuderhauſen, Mudersberg, 


Baldhaufen, Welbeim .. 2.2.2... 
1866 92. 1867 


Bonau- Rreis. 


Biberach, — Laugenſchemmern, 
Ochſenhauſen, Schemmerberg, Ummendorf, 
Warthauſen....... 
Blaubeuren, Herrlingen, Schelklingen. 
Ehingen, Erbach; Munderkingen, Ober: 
bifchingen, Obermarchtbal, Oberftabion®., 
Böhmenkirch, Deggingen, Ditzenbach Donzs 
dorf, Geißlingen, Gingen a. 7 Gosbach, 
Kleinſüßen, Weißenftein, Wiejenfleig . . . 
Bol, Boll (Bad), Ebersbach, Eislingen, 
Göppingen, Jebenhauſen, en, 
Una 2. 0er 
Dettingena. Schl., Butenberg, Kirchheim. z, 
Neidlingen , Oberlenningen , Dethlingen, 
Dwen, Unterlenningen, Weilheim . 


) Haufen 0. 2. if nur Relaispofthalterei ohne Expedition. 


140 





Dberamt3- 
Bezirke. 


Lanpheim. 


Leutlirch. 
Münfingen. 


Ravensburg. 


Riedlingen. 
Sanlgan. 
Tettnang. 


Namen ber Boftftellen. 


Dietenbeim, — Swem. — 


Wiblingen.......... 
Leutlirch, Roth a. » R., Wurzach .... 
Bernloch, Buttenhauſen, Feldſtetten, Hay: 


ingen, Laichingen, Münfingen, Pfronftetten, 
Zwieflllen 2 oo 0200. 


Dantertöweiler, Mochenwangen, Ravensburg, 
Weingarten, Wilbelmöbort ... . . . 


— — ed Riesige, 
ausbauen, Perbertingen, Mengen. z Saul: 
gau, Scheer 


oo... 000 9 .oe 


— ——— —— 


— Beimerſtetten, — Lonſee, 


Nerenſtetten, —* en, Söflin 
Ulm, Weidenſtetten ee — 


.. .0 0.0080 00 0 9 >» see 0 .o —0 


Are Sans, Kißlegg, Wangen. ..... 
1866 95. 1867 


Zufammenftellung: 
1866. 1887. 
Nedarkreis .... 114 118 
Schwarzwaldkreis 90 92 
Zagfilrei8 .... 92 98 
Donaufreis.... 95 96 


391 404 Pofflellen. 

















Württembergifhe Literatur vom Jahre 1867. 
5 - Bon Oberfiudinrath v. Stälin. 





Württembergifge Jahrbücher für Statiftit und Landes⸗ 
kunde. Herausgegeben von dem K. ftatiftifchetopographifchen 
Bureau. Jahrgang 1865. Stuttgart. Lindemann, 1867. 8. 

Hainlen, 8. Chr., Pfarrer in Oberjettingen, gemein⸗ 


faßliche natürliche Befchreibung Württemberg. Stuttgart. Belfer. 
1 8 6 7 ® 8. 





Mediciniſches Gorrefpondenzblatt des württemb. ärztlichen 
Vereind. Aus Auftrag deſſelben herausgegeben von den DD. 
G. Duvernoy, O. Köſtlin, J. Teuffel in Stuttgart. 
Bd. 37. Stuttgart, Schweizerbart. 1867. 4. 

Jahreshefte des Vereind für vaterländiſche Naturkunde 
in Württemberg. Herausgegeben von deſſen Redactionscommiſ⸗ 
ſion H. v. Mohl, H. v. Fehling, O. Fraas, F. Krauß, 


P. Zech. Jahrgang 28. Stuttgart. Ebner und Seubert. 
1867. 8. 


Dlieninger, Th., Oberftudienrath Dr., Beitrag zur 
Hlimatifch-meteorologiichen Statifiit Württembergd. Stuttgart. 
1867. (Auf dem Umſchlag 1868. Aue.) 8. 

87. und 88. Jahresberiht über die Witterungsverhält- 
niſſe in Württemberg. Jahrgang 1861 und 1862. Heraus⸗ 





142 
gegeben vom KR. ftatiftifchetopegraphiichen Bureau durch Ober 
ftudienratd Dr. Plieninger. 1867. Aue in Stuttgart. 8. 
— 39. und 40. Jahresbericht (u. |. w. wie vorher. Auf dem 
Umſchlag 1868). 

Veiel, Hofrat$ Dr. v., der Kurort Ganftatt und feine 
Mineral:Quellen. Ganftatt. Bosheuyer 1867. 8. 

Fehling, H. v., Prof, chemiſche Analyje der Thermen 
von Wildbad, Teinach und Liebenzell, Stutigart, Weife 1867. 


ar, 8. (Befonderer Abdruck aus den Jahresheften des Vereins 
für vaterländifhe Naturkunde). 


Katalog über die Sammlungen der K. württembergifchen 
Gentralftele für Gewerbe und Handel. I. Induſtrie⸗Produkte. 
II. Zeihnungdwerke. Stuttgart. Mebler. 1867. 8. 

Allgemeine Pariſer Ausftelung von 1867. Beihreiben- 
der Katalog der Erzeugniffe des Königreichs Württemberg. 
Herausgegeben durch die K. württemb. Ausftelungs-Gommilfton, 
Stuttgart. Metzler. 1867. 8. 

Exposition universelle de 1867 à Paris. Catalogue 
descriptif des produits du Royaume de Wurttemberg. 
Publi@ par la Commission sp6ciale wurttembergeoise. Stutt- 
gart, Metzler. 1867. 8. 

International Exhibition of 1867 at Paris. Descrip- 
tive Catalogue of the products of the Kingdom of Wurt- 
temberg. Published by authority of the Royal Wurttem- 
berg Commission. Stuttgart. Metzler. 1867. 8. 

Esposizione universale a Parigi del 1867. Catalogo 
descrittivo dei prodotti del regno di Wurttemberg. Pubbli- 
cato Jdalla commissione regia dell’ esposizione. Stuttgart. 
Metzler. 1867. 8. 

Exposition universelle de 1867, & Paris. Description 
de la cit& ouvriere de MM. Staub und Cie. pres Geis- 
lingen, en Wurtemberg. Avec un atlas de 26 planches 
in folio, Stuttgart. Imprimerie de Metzler, 1867. 4. 


Jäger, Ernft, das Iandwirthichafilihe Betriebskapital 


d Die Bodenrente in Württemberg, Wefen und Entwidlung ._ 








x 


148 


der Bodentredit-Inftitute fo wie Vorſchläge zur Begründung 
einer württembergijhen Hypothekenbank. Stuttgart. Emil Eb⸗ 
ner. [1867]. 8. 

Zöpprig, G., drei Fragen zu unferer Geflütd- und 
Landespferdezucht. Ravensburg. Schnellpreſſendruck von Maier. 
1867. 8. | 
Jaahresberichte der Handels⸗ und Gewerbefammern in 
Württemberg für das Jahr 1866. Heraudgegeben von der K. 
Gentralftelle für Gewerbe und Kandel. Stuttgart. Drus von 
Alfred Müller. 1867. 8. 

Sämiblin, E., Aſſeſſor des Handelsgerichts Stuttgart, 
Firmenbuch des Königreich Württemberg. Stuttgart. 1867 
Zu Buttenderg. 8. 


Der Führer auf den württembergifchen Eifenbahnen. Zweite 
Auflage. Stuttgart. Lubrecht. 1867. gr. 16. 

Fremdenführer für Ganftatt, Berg und Umgebung. Gans 
ſtatt. Bosheuyer o. 3. 8. 

Grimm, M., Lehrer in Kiflegg, Gedichte der ehema⸗ 
ligen Reichsſtadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen 
Tag. Im Selbftverlag des Verfaſſers. Gmünd, Ils. 8. Das 
erfie Heft mitder Jahrzahl 1866, das Banze erſt 1867 aus⸗ 
gegeben. 

Mejer, Fried. Ernft, Necteconfulent in Hall, Geſchichte 
der Veſte und des Stift Comburg. Schw. Hall. Unger und 
Nifien, 1867. 8. 

2uz, Georg, Heubach und der Nofenftein. Gmünd, 1867. 
Löchner. 8. 

Kaißer, B., Schullehrer, Geſchichte und Beſchreibung 
der Marktflecken Hohenſtadt und Schechingen ſamt ihrer Um⸗ 
gebung. Hohenſtadt 1867. In Commiſſion der Schmid'ſchen 
Buchhandlung in Gmünd, 8. 

Eichenhofer, Ehr., Pfarrer in Waldbach, Lichtenftern 
als Frauenkloſter, Oberamtei und Anfall. Im Selbfiverlag 
der Anftalt 1867. 8. 








u i i i . — Dr SZ — | 
+ “ 
% =” 


144 


Kriegflötter, Fr. B., Stabtpfarrer, die Frauenberg⸗ 
Tapelle bei Munderkingen. Munderlingen. Kuen. 1867. 12. 

Sauter, Franz, Dr., Ravendburg und feine Umgebun⸗ 
gen. Ravensburg. Moosbrugger. o. 3. El. 8. 

Bed, Pollzeiamts-Affiftent, Adreß⸗ und Geſchäftshand⸗ 
buch der K. Haupt und Reſidenzſtadt Stuttgart für das Jahr 
1866. Thl. 1. 2. Drud von Klecblatt u. Ele. [1867]. 8. 

Der Führer durch Stuttgart und Umgegend. Stuttgart. 
Lubrecht. 1867. U. 8. 

Führer dur Stuttgart und Umgebungen. Beilage zur 
Karte der Stuttgarter Markung. Stuttgart, Hochdanz. [1867].16. 

Katalog der plaftifhen und der Gemäldefammlung im K. 
Mufeum der bildenden Künfte zu Stuttgart. Neue Ausgabe. 
Stuttgart. Drud von Gebr. Mäntler, 1867. 8. 

Bohnert, Fr., Karte ver Markung der Haupt und 
Reſidenzſtadt Stuttgart nebſt Umgebung. Stuttgart, Hochdanz. 
1867. Bol. 

Beihreibung des Oberamts Tübingen. Geraudgegeben 
von dem RK. ftatiftifch-topographifchen Bureau. Stuttgart. Line 
demann. 1867. 8. 





Württembergiſch Franken. Zeitfchrift des Hiftorifchen Vereins 
für das württembergifähe Branten. Bd. 7. 1865 — 1867. 
Heft 1. 2. 8, Abth. 1. Weinsberg. Drud der Schell'ſchen 
Buchdruckerei in Heilbronn. 8. 

Paulus, E., Finanzrath, Erflärung der Beutinger Tafel 
mit befonderer Anwendung derfelben auf die Römerfiraßen von 
Windiſch nah Regensburg und von Pfin nad Augsburg. 
Stuttgart, Neff. 1867. 8. 

Ulmann, Heinrich, Privatdocent in Gießen, Fünf Sahre 
würtembergiſcher Geſchichte unter Herzog Ulrich. 1515— 1519. 
Leipzig, Hirzel. 1867. 8. 
in folit.nfried, Otto,] Ein Jahr in Schwaben unter Freunden 

Jäger ,Deutflandse. Stuttgart. Schaber. 1867. 8. 
und die Boden 








—— —7 = Re Te ee RT ee —— — EZ Fra = ZU RP 1 * 


145 


Ledder hoſe, Karl Fried., die Herzogin Henriette vor 
Württemberg, geb. Prinzeffin von Naffau- Weilburg. Ein Le 
benebild aus der Begenwart. Heidelberg. Winter. 1867. 8. 

Weigel, 6. 2., Dekan in Kirchheim u. T., Gonrab 
Widerhold, der Kommandant von Hohentwiel und Obervogt 
in Kirchheim u. Ted. Kirchheim u. T. Riethmüller. 1867. 8. 

Johannes Shmoller, Kriegefetretär Herzog Bernhards 
von Weimar im BOjährigen Kriege. Mittheilungen aus den 
Papieren der SH — [hen Bamilie von G. H. S. ſGuſtav 
Heinrich Schmoller, penſionirten Ephorus von Blaubeuren]. 
Urach, gedruckt von Bühler. 1867. 8. 

Kuhn, A, Profeffor in Münden, Schiller's geifliger 
Entwidelungsgang. 3. Aufl, Berlin. Schmweigger (1867). 8. 

Mayer, Karl, Ludwig Uhland, feine Freunde und Sr 
genofjen. Bd. 1. 2. Stuttgart. Krabbe. 1867. 8. 


Lebensbild von Albert Knapp. @igene Aufselöönungen, 
fortgeführt und beenbigt von feinem Sohne Joſeph Knapp, 
Repetent In Tübingen. Stuttgart. 1867. Steinkopf. 8. 

Zur Erinnerung an Karl Pfaff, geb. zu Stuttgart den 
223. Februar 1795, geft. zu Eßlingen den 6. Dezember 1866. 
Eplingen, Schreiber. 1867. 8. 

Kemmler, ©., Diaconus in Nagold, Heinrih Zeller. 
Ein ſchwäbiſches Zeit und Lebensbild. Galm, Vereinsbuch⸗ 
handlung. Stuttgart, Steinfopf. 1867. 8. 


Mittelalterlicde Baudenkmale aud Schwaben. Supplement 
VI und VII. zu dem Werke: Kunft des Mittelalters in 
Schwaben. Tie ehemalige freie Reichsſtadt Ulm. Heraudgeg. 
von 3.9. Egle, Oberbaurath. A. und 5. Heft. Chorgeftühl 
im Dünfter aufgenommen von &. Rieß. Stuttgart. 1867. 
Ebner und Seubert. Fol. 

Lorent, A., Dr., photographifcher Bilder⸗Atlas zu den 
Dentmalen ded Mittelalters in dem Königreid Württemberg. 
1. Abth. Maulbronn, Bebenhaufen, Hirfhau, Alpirebag und 
Herrenald. Mannheim, Bender (1867). quer — 

Wurttemb. Yahrb. 1867. 


146 


Lorent, A., Dr., Denkmale bes Mittelalters in dem 
Königreihe Württemberg. Photographiſch mit erläuterndem Texte 
Dargeftellt. 2. Abtheilung: Lorch, Murrhardt, Rieden, Ober 
hofen, Comburg, Baurndau und Oberſtenfeld. Mannheim. 
Buchdrutkerei von Hogrefe. 1867. 8. 

Dfterdinger, & F., Profeſſor, Beiträge zur Geſchichte 
der Mathematik In Ulm bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. 
Ulm, 1867. Drud der Wagner'ſchen Buchdrutkkerei. 4. (Ulmer 
Gymnaflalprogramm). 


Regterungsblatt für das Königreihd Württemberg vom 
Jahr 1866. Stuttgart, Haſſelbrink. 4, 
Demus, Joh. Albr., der württemibergiiche Geſetzes⸗ 
Inder. Gin Sachregiſter über die Geſetze und andere Belannt- 
madungen... . bis 1866. Stuttgart. Koch. 1867. 8. 

Verhandlungen der württembergiſchen Kammer der Abge- 
ordneten in den Jahren 1866 bis 68. Mrotofoll-Band 1. 
Stuttgart. Drud der Metzler'ſchen Buchdruckerei 1866-67. 
Beil.-Band 1. Abth. 1. Desgl. Abth. 2. 1867. Beil.Band 2. 
Abth. 1. Desgl. 4. 


Kielmeyer, 2, Rechtsconſulent, die Verfaſſungdreviſton 
und das Gefeh vom 1. Juli 1849. Eine Denkſchrift. Stutt- 
gart. Kröner. 1867. 8. 


Hofe und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg. 
Herauögegeben von dem K. ſtatiſtiſch⸗topographiſchen Burcau. 
1866. Stuttgart. Zu Guttenberg [1867]. 8. 

Inftruttion, die Gigenthums-Erwerbungen für den Waflers 
und Straßenbau und für den Gifenbahnbau betreffend. Stutt- 
gart. Drud der Mezler'ſchen Buchdruckerei. 1867. 4. 

Höring, Karl Ludw., in Pfedelbach. Entwurf eines 
CTultur⸗Geſetzes für Deutfhland und insbejondere für Würt- 


temberg. ine gekrönte Preisſchrift. Stuttgart, Lindemann. 
1867. 8. 


Die Neform der Juſtizgeſetzgebung im Königreich Würt⸗ 
temberg. Gefeßed-Entwürfe mit Motiven, Nach den Vorlagen 


= 











147 


des K. Iuftigzminifteriumd an die Ständenerfammlung. Grfte 
Abth. I. Berichtöverfafiung. II. Strafprogef-Orbnung. Aug 
wit dem Titel: Der Entwurf eines Geſetzes über die Gerichts⸗ 
verfaſſung und der Entwurf einer Strafprogeß- Ordnung für 
dad Königreih Württenberg mit den Motiven. Gtutigart. 
Mepler. 1867. 8. Zweite Abtheilung. Civilprozeß Ordnung. 
Auch mit dem Titel: Entwurf einer Civilprozeß⸗ Ordnung für 
das Könige. Württemberg mit den Motiven. 1—6 Th. Ebendaſ. 

Beyerle, Anton, Obertribunalrath, über die Todes⸗ 
ſtrafe. Vortrag im Kgl. wärttembergifchen Juſtizminiſterium. 
Stuttgart, Metler. 1867. 8. 

Mehring, Prälat, Die Frage von ber Todesſtrafe. Mit 
beionderer Beziehung auf den Bortrag im K. Juſtizminiſterium. 
‚Stuttgart. 1867. Grüninger. 8. 

. Säaffe:t, Earl, Amtsnotar in Ochſenhauſen, Veſchrei⸗ 
Bung der Gerichts⸗ und Amisnotariate des Königreichs Würt⸗ 
temberg. Im Selbfiuerlag des Verfafſers. 1867. 8 Drud 
von Dorn und Heberle in Biberach. 

Württeımbergifches Archiv für Recht und Rechtsverwal⸗ 
tung mit Einf gluf der Adminiſtrativ⸗Juſtiz. Herausgegeben von 
Dr. 8. Ph. 5. Kübel und Dr. E. ©. 6 Sarmwey. Bd. 
9. 10. Stuttgart. 1867. Cotta's Erben. 8. 

- Zeitſchrift für die freiwillige @erichtäbarkeit und die Gemein⸗ 
deverwaltung. Herausgegeben von 3. S. Anton Boſſccher. Jahr⸗ 
gang 9. 1867. Stuttgart, Megler. 1867. 8. 





Süstind, G. A., Pfarrer in Biffingen, und Werner, 
G., Pfarrer in Köngen, Repertorium der evangeltfchen Kirchen» 
gejege in Württemberg. Bd. 8. Stuttgart. Nitzſchke. 1867. 8. 
Vorſchläge der Diöcefe Hall, betreffend bie Fünftige Re⸗ 
gulitung der Behaltöverhältniffe der evangeliſchen @eiftlichkeit 
Württembergs. Drud von Gottlich in Hall. [1867]. 8. 
Kurze Denkſchrift über die Beſoldungsverhältniſſe der 
enangeltihen Geiſtlichen Württembergs mit Rückſicht auf die 
Beſoldungsaufbeſſerungsfrage, veranlaßt dur eine Delegirten⸗ 
perfammlung aud 27, reip. 82 Diöceſen. Druck der Oel⸗ 
ſchläger'ſchen Buchbruderei in Galm. 1867. 8. 


148 


Universitati litterarum Fridericianae Halensi sacra 
semisecularia consociationis cum academia Vitebergensi 
initae die XXI. mensis Junii celebranda gratulantur uni- 
versitatis litterarum Eberhardinae rector et senatus, (In- 
sunt antiquissima tria statuta facultatis Tubingensis theo- 
logiese ed. Carol. de Weizsaecker prof. theol.) Tubingae 
1867 formis H. Laupp. 4. 

Roth, Rudolf, Dr. ; Prof., Oberbibliothetar in Tübin⸗ 
gen. Beiträge zur Geſchichte der Univerfität Tübingen. 1. Auß 
dem Jahr 1519. (Tübinger Univerfitätsprogramm). Tübingen, 
gedrudt bei Laupp. 1867. 4. 

Abele, Karl, aus Rudersberg. (Differt. unter dem Prä- 
ſidium von R. Köhler, Prof.) Die Politlinit in Tübingen 
vom Oct. 1859 bis Oct. 1866. Tübingen, 1867. Raupp. 8. 

Holzer, Prof., Beiträge zu der Geſchichte des Gymna⸗ 
flumd in Etuttgart. Abth. 2. (Stuttgarter Oymnaflalprogramm). 
Stuttgart. Drud von Kleeblatt und Comp. 1867. 4. (Die 
1. Abth. im Anhang der Gebächtnißrede von Carl Ad. Schmiy 
auf König Wilhelm 1864, ſ. württemb. Jahrbücher, Jahrgang 
1864, 46). 

Das Geſetz über die Volksſchulen des Königreichs Würte 
temberg vom 29. Sept. 1886 mit den Abänderungen und 
Zufägen der Geſetze vom 6. Nov. 1858 und 25. Mai 1865. 
Zufammengefteflt von C. Ulmer, Kanzliften beim K. kath. 
Kirchenrathe. Zweite, durchaus umgearbeitete und vermehrte 
Auflage. Ravendburg. Dorn. 1867. 8. 

Shäffler, E., Diaconatöverwefer in Weinsberg, Hand- 
Huch über Die Gefetze und Binrichtungen des evangelifchen Volks⸗ 
ſchulweſens in Württemberg. Im Selbftverlage des Verfaflers. 
Heilbronn. Drud der Buchdruckerei Zu Buttenberg. 1867. 8. 

Dreizehntes Zuwachsverzeichniß der K. Univerfitätsbiblio« 
thet zu Tübingen. Bom 1. Juli 1865 bis 80. Juni 1866. 
Tübingen. 1867. 4. 

Katalog der Bibliothek der K. württembergijchen Eentral« 
Melle für Gewerbe und Handel bis 1. Juli 1866. Stuttgart. 

s @uttenberg. [1867.] 








149 


Amts-Blatt der K. württembergiſchen Oberfinanztammer, 
Domänendirektion und Korftvirektion. Jahrgang 1867. Stutt- 
gart. Drud von Gotta’8 Erben. 4. 

Amts⸗Blatt ded K. württembergiſchen Steuer-Eollegiums 
vom 1. Jan. bis 31. Dezemb. 1867. Stuttgart. Druck von 
Emil Müller. 1867. 4. 

Amtd-Blatt der K. württembergifchen Verkehrsanſtalten. 
Jahrgang 1867. Stuttgart. Drud von Cotta's Erben. 4. 

Pfeiffer, Eduard, das Steuerweſen in Württemberg 
und die von der Regierung beabfichtigte Steuererhöhung. 2te 
Audgabe. Stuttgart. Kröner 1867. 8, 


K. württembergifched Kriegsminiſterium. Verordnungs⸗ 
blatt für das Jahr 1867. 1. Theil: Normalbeftimmungen. 
2. Theil: Perfonalangelegendeiten. Stuttgart. Druderei des 
LK. Kriegeminifteriums. 8. 

Militärhandbuh des Königreichs Württemberg. Stutt⸗ 
gart. Druck von Kleeblatt und Comp. 1867. 8. 

Artillerie⸗Inſtruktion für den Feldkanonier. Ludwigsburg. 
Druck von Theurer. 1867. kl. 8. 

Starkloff, Major v., Landjägerbezirkgkommandant, 
Handbuch für die Landjäger. Stuttgart. Druck von Sailer 
und Mollenkopf. 1867. 8. 

Gegen den Militär⸗Geſetzentwurf. Geſchrieben und heraus⸗ 
gegeben im Auftrag des Landesromités der Volkspartei. Stutt⸗ 
gart. Drud von BE. Ebner. Dec. 1867. 8. 

Zöpfl, Heinr., Dr. Hofrath und Prof. in Heidelberg, 
ftaatsrechtlide Bemerkungen zu dem Art. 1 de8 württemberg. 
Gefegentwurfes über die Leiftung der Kriegsdienſtpflicht bezw. 
die beabfiägtigte Aufhebung der Freiheit der Mitglieder ſtandes⸗ 
herrl. Häufer von der Milttärpflit. Karlörufe. Muller 1867, 8. 

Startloff, R. Hauptmann, Geſchichte des württemb, 
vierten Neiterregimentd Königin Olga 1805—1865. 1867. 
Verlag von Aue in Stuttgart. 8. 


-” ı TV 


Die Sedeutung des OBemeinde-Bürgerrechts nad) dem 
Ergebniffe der Bolkszählung vom 3. Berember 1868. 





Der Grundfaß der württembergiſchen Verfaſſungsurkunde 
vom 25. September 1819 ($. 62): „Die Gemeinden find die 
Grundlage des Staatsvereins“, ein Grundſatz, der zuvor ſchon 
in dem Edicte vom 31. December 1818, betreffend die Drgas 
nifation der untern Staatöverwaltung in den Departements 
der Juſtiz und des Innern, ausgeſprochen war, hatte in dem 
zunächſt damit verbundenen Sinne der Verknüpfung einer Reihe 
wichtiger Rechte mit dem Beſitze des Gemeindebürgerrechts, 
volle Geltung nur in der Zeit zwiſchen dem Bürgerrechtsgeſetze 
vom 15. April 1828 und dem Geſetze vom 6. Juli 1849 
über Abänderungen und Ergänzungen ber Gemeinbeorbnung. 

Das Bürgerrechts⸗Geſetz von 1828 machte den Satz 
des F. 62 der Verfaſſungkurkunde zur Wahrheit: „Jeder 
Staatsbürger muß, fofern nit gefeßlich eine Ausnahme bes 
Recht, einer Bemeinde als Bürger oder BBeifiger angehören“ ; 
das Geſetz vom 6. Juli 1849 dagegen machte den erſten Ein» 
bruch in jenen Zuftand.der Abhängigkeit jo mander Rechte von 
dem Befige des Genoſſenſchaftsrechts in der Gemeinde, in wel 
Her dieſe Rechte auszuüben find, Seitdem iſt diefer Einbruch 
bedeutend erweitert worden durch die Gewerbeordnung vom 
12. Februar 1862 und durch das Verfaſſungsgeſetz vom 26. 
März 1868, und es ſind weitere Aenderungen in nähere oder 
fernere Ausſicht zu nehmen. 

Sao iſt es denn wohl nicht ungeeignet, ſich umzuſchauen 
und zu unterſuchen, welche Bedeutung dem früher jo maß» 
gebenden Gemeindebürgerreihte gegenwärtig noch zukommt. Da⸗ 





15% 


bei werden zwei Bragen zu beantworten fein: einmal, welde 
Rechte noch gegenwärtig von dem Beſitze des Bürgerrechts in 
einer beftimmten Gemeinde abhängig find, und dann, wie 
ſich dieſe Einrichtung verhält zu dem gleihmäßigen Ausſprucht 
Red Organifationsedicts vom 31. December 1818, ed felen 
die Gemeindeverhältnifie zu ordnen „mit Rüdfiht auf die 
Gemeinihaft des Wohnſitzes“. Diefer zweite Punkt kann 
erft jet mit einiger Sicherheit beurtbeilt werden, nachdem bie 
Orundlage biefür Dadurch gewonnen worden ift, daß mit der 
Volkszählung auf den 3. December 1867 eine Grmittlung 
über das Heimatrecht der Einwohner verbunden wurde. 

Das Gemeindebürger- (und Beifig) Net, wie es im 
Württemberg befteht, begründet ein Verhältnig beftimmter Per- 
fonen zu beftimmten Gemeinden, aus welchem verfchiedene gegen⸗ 
feitige Rechte und Pflichten fließen, das aber gleichwohl von 
dem Mohnfige in der beftimmten Gemeinde, gegenüber von 
welcher e8 befteht, unabhängig und frei vererblich if. 

Dabei iſt aber nicht jener Grundſatz, melden die Ders 
fafjungsurfunde In F. 62 ausgeſprochen hat und der an der 
Spite des Bürgerrechtsgeſetzes ſteht: daß jeder Staatsbür⸗ 
ger einer Gemeinde als Bürger oder Beiſitzer angehören 
müſſe und daß hinwiederum nur der Staatsbürger fähig ſei, 
ein Gemeindebürgerrecht oder Beiſitzrecht zu beilgen, daß, 
was das Eigenthümliche der Einrichtung ausmadt. Denn es 
fegt dieſer Grundſatz nur feſt, Daß die Gemeinden und Die 
Gemeindegenoſſenſchaft vom Staate und der Staatdangehörigtelt 
untrennbar find. Vielmehr iſt, was diefelbe charakterifirt, Das, 
Daß das Nechtöverhältnig der Bemeindeangehörigkeit mit ihren 
Folgen unabhängig ift von der Thellnahme an dem Gemeinde⸗ 
leben, der Niederlafjung in derfelhen, und daß gleichwohl wich⸗ 
tige ſtaats⸗ und gemeinvebürgerliche Rechte abhängig find oder 
abhängig waren von der rechtlichen Zugehörigkeit zu ber Ge⸗ 
meinde, in welcher ſolche ausgeübt werden wollen, 

Die rechtliche Angehörigkeit zu einer Gemeinde, wie folde 
no gegenwärtig zu Recht befteht, tft, um näher in Die Sache 
einzugeben, entweder ®emeindebürger- oder Gemeinde» 
beijigredht. Der Unterſchied zwiſchen beiden Klafien von 











152 

Gemeindeangebörigen Liegt wefentlich darin, daß dem Gemeinde» 
Bürger gewiſſe Rechte zuftehen, melde dem Belſitzer nicht zus 
Tommen ; die Gemeindebürger bilden fomit eine bevorzugte 
Klaſſe der Angehörigen einer Gemeinde, 

Die Erwerbung des Gemeindebürger: und Beiflgrechts 
geſchieht nach der Gejeßgebung von 1828 

1) dur Aufnahme, 

Diefe iſt entweder freimillig und erfolgt durd die ge⸗ 
ſetzlichen Organe der Gemeinde, oder fie tritt wider den Willen 
Derfelden durch Spruch der Staatsbehörde in Fällen ein, in 
welden nah dem Gelege einem Staatsbürger die Aufnahme, 
oder einem Ausländer die Zuſicherung der Aufnahme in das 
Gemeindegenoſſenſchaftsrecht gejeglih nicht verweigert werben 
darf. 
| Eine weitere Art der Erwerbung des Gemeindebürger- 
und Beiſitzrechts ift 

2) bei Frauensperſonen die Verehelichung mit dem Anges 
hörigen einer Gemeinde und zwar wieder entweder durch 
freiwillige Zulaffung, oder dur Ausſpruch ver Be⸗ 
hörden in den gejeglih zuläffigen Fällen. 

Hlezu kommt 

3) als allgemeiner Grund der Erwerbung des Gemeindegenof- 
ſenſchaftsrechts die eheliche oder außerehelihe Gebuct von 

Gemeindeangehörigen. 

Während dieſe Erwerbungsgründe für das Bürger⸗ und 
Beiſitzrecht in gleicher Weiſe zutreffen, kommt noch ein weiterer 
hinzu bei dem Beiſtitzrechte; ſofern ſolche dem Staate anges 
hörige Perſonen, welche keiner beſtimmten Gemeinde als Bür⸗ 
ger oder Beiſitzer angehören, in denjenigen Fällen, in welchen 
ſie einer Gemeinde geſetzlich zuzutheilen find, in derſelben nur 
Dad Beiſitz⸗ oder Heimatrecht erlangen. 

Der Berluft des Gemeindebürger- oder Beillgreihts 
Dagegen tritt ein: 

.. = ) durd die vorbehaltlos erfolgte Aufnahme in das Ge— 
noflenf&haftdrecht einer anderen inländiſchen Gemeinde, 
- 2) dur die Auswanderung aus dem Königreiche, oder 





4 


155 


dur andere Akte, welche den Verluſt des Staatsbürger⸗ 
rechtd zur Folge Haben, endlich 

8) bei Frauendperfonen durh Verheiratung mit dem An 
gehörtgen einer andern Gemeinde. 

In Abfiht auf die Rechte, melde aus der Gemeinde 
genoſſenſchaft folgen, befteht, wie erwähnt wurbe, ein Unterſchied, 
infofern die einen ſchon mit dem Beſitze des Gemeindebeiſitz⸗ 
und Heimatrechts, welches das Bürgerrecht als engere Berech⸗ 
tigung in fih enthält, verfnüpft, die andern Dagegen von dem 
Beſitze des Bürgerrecht abhängig find. 

Allen Gemeindeangehörigen flehen folgende 
Rechte zu: 

1) Die un beſchränkte Befugniß, fi In der Gemeinde 
häuslich niederzulajfen. 

Das ſtaatsbürgerliche Net, In jeder Gemeinde feinen 
Aufenthalt zu nehmen, ift nämlich gegenüber von Gemeinden, 
in welden der Staatöbürger nicht heimatberechtigt ift, bes 
ſchränkt durch Die Berechtigung der Polizeibehörden, nicht 
beimatberechtigte Perfonen wegen ſchlechten Prädikats oder aus 
andern polizeilihen Gründen aus der Gemeinde auszuwei⸗ 
fm. Ja das beftchende Recht beftimmt noch weiter, daß der 
Aufenthalt in einer Gemeinde dem fremden Gemeindegenofjen 
auf GCinſprache des Gemeinderathes der Aufenthaltögemeinde 
verfagt werden müfje, wenn gewiſſe, geſetzlich feftgeftellte Vor⸗ 
außfegungen in Abſicht auf fchlechtes Prädikat des Ortsfremden 
u. dgl. zutreffen. 

2) Auh das ſtaatsbürgerliche Recht des Gewerbebe⸗ 
triebs ſtand nach der Geſetzgebung von 1828 unbeſchränkt 
nur demjenigen zu, der in der Gemeinde, in welcher er ein 
Gewerbe ſelbſtſtändig ausüben wollte, dad Heimatrecht (Ges 
meindebürger- oder Beiſitzrecht) beſaß. Es beflimmte nämlich 
die Gewerbeordnung vom 25. April 1828 und ebenjo die 
revidirte Gewerbeordnung vom 5. Auguft 1886: es fei der 
felbftfländige Betrieb eines zünftigen Gewerbe durch den 
Beſitz des Gemeindebürger⸗ oder Beiſitzrechtes am Orte der 
Gewerbenieverlafftung bedingt, wogegen der Unternehmer eines 
unzünftigen Gewerbes in der Wahl eines Niederlafjungsortes 


4 





154 


für den Gewerbebetrieb lediglich an Die allemeinen Beſtimmungen 
über Wohn⸗ und Aufenthaltsrecht gebunden war, 

5) Als weitere, aus dem Gemeinvebeifig- und Heimat⸗ 
recht entipringende Bereihtigung bezeichnet endli dad Bürger- 
rechtögeſetz felbft ven Anſpruch auf Unterffügung aus den 
örtlicden Kaflen im Falle der Dürftigkeit. 

Diejenigen Rechte, welche nur den Gemeindebürgern, 
nicht aber den Belfigern zuftehen, find folgende: 

1) Das ſtaatsbürgerliche Wahlrecht, oder wie 
das Geſetz fagt: dad Recht zur gefegliden Mitwirkung bei der 
Wahl der Abgeordneten der Städte und Oberamtsbezirke zur 
zweiten Kammer der Ständeverfammlung. 

Nah der Verfaſſungsurkunde wurden nämlich diefe Ab» 
georbneten durch Die befteuerten Bürger der einzelnen Gemeins 
den gewählt. Wer zur Zeit einer Wahl der Gemeinde, in 
welcher er befteuert iſt, nit ald Bürger angehörte, wer alſo 
in einer andern Gemeinde, als in derjenigen, in welcher ex 
bad Bürgerrecht befaß, Iebte, wer endlich fein Gemeindebür ge r⸗ 
recht befaß, war, auch wenn er im Sinne der Verfaffung& 
urfunde als befteuert anzujehen war, von dem flaatbürgerlichen 
Wahlrechte audgefchlofien. 

2) Das Wahlrecht und die Wählbarkeit bei Ber 
jegung der Ortsvorſteher und Gemeinderathäftellen, 
jowie Der Bürgerausſchäſſe. 

Auch Beiſttzer können gewählt werden, unter der Bes 
Dingung jedoch, daß file vor dem Antritte der Stelle das 
Bürgerrecht erwerben. 

3) Die Berechtigung zur Theilnahme an ben perſön⸗ 
lien, nit von einem Güterbefige abhängigen Nutzun gen 
aus dem Gemeindeeigenthum, beſtehend in dem Nich- 
brauch von Allmandtheilen, Holzgaben u. dgl. 

Zur wirklihen Ausübung der zu Ziff. 3 genannten Rechte 
find nur Diejenigen Bürger befähigt, welche in dem Gemeinde⸗ 
bezirte, dem fle angehören, ſelbſtſtändig auf eigene Rechnung 
leben, die fog. Aktivbürger. 

Diefe Geſetzesvorſchriften wurden weſentlich geändert durch 
das Ergänzungsgeſetz zur Gemeindeordnung vom 6. Juli 1849. 








155 


Dasſelbe beftimmt, die Aufnahme in das Beiflgrecht finde 
in Zukunft nit mehr flatt, und es dehnt zugleich das 
Gemeindewahlrecht auf alle volljährigen Gemeindeangehörigen 
(Bürger ober Beiſitzer) aus, welche in der Gemeinde ihren 
Wohnſitz haben und eine Gemeindefteuer entrichten. 

Es geht aber noch weiter, infofern es die gemeindebürger⸗ 
lien Wahl- und Wählbarkeitsrechte allen Staat&bürgern 
ertbeilt, weldde in einer Gemeinde ſeit drei Jahren wohnen und 
Steuern zur Gemeindekaſſe entrichten, Der Unterſchied zwiſchen den 
Gemeindeangehörigen und Ortefremben in Abfiht auf das ges 
meindebürgerlide Wahl» und Wählbarkeitsrecht ift fomit ein fo 
unbebeutender, daß der Werth der Gemeindeangehörigkeit für 
diefe Berechtigung kaum noch in Anſchlag zu bringen iſt und 
blos deßhalb nicht leicht Jemand fi entſchließen wird, das 
Bürgerrecht einer Gemeinde anzuſtreben. 

Eine nicht minder wichtige Aenderung des beſtehenden 
Rechtes wurde herbeigeführt durch die Gewerbeordnung vom 
12. Februar 1862. Durch dieſes Geſetz wurde die Beſtim⸗ 
mung der früheren Gewerbegeſetze aufgehoben, welche den Ber 
trieb der zünftigen Gewerbe, des eigentlihen Handwerks, 
von dem Beflge des Gemeindebürger⸗ oder Beifike 
rechtes am Orte der Niederlaſſung abhängig gemacht hatte, 

Endlich wurde durch das Verfaſſungsgeſetz vom 26, März 
1:68 das ſtaatsbürgerliche Wahlrecht, weldes bis 
dahin nur den befleuerten Gemeindebürgern zuftand, auf alle 
Staatöhürger ausgedehnt, melde in dem Wahlbezirke ihren 
MWohnfig oder ihren nit blos vorübergehenden Aufenthalt 
haben. 

Nah diefen Veränderungen find ein Ausflug ver ®e- 
meindeangehörigkeit nur no: 

dad Recht des Aufenthalts, ohne eine Auswelfung be 
fürdten zu müfjen, und 

der Anſpruch auf Unterftügung , 
ein Ausflug des Gemeindebürgerrechts: 

das Recht der Theilnahme an den Gemeindenugungen, 

Bon diefen Berechtigungen kommt die zulegt genannte 
fhon darum weniger in Betracht, weil fie bedingt iſt durch 


156 


das Vorhandenſein ſolcher Nutzungen, weil ſie nur bei einem 
Theil der Gemeinden zutrifft. Wichtiger ſind die beiden an⸗ 
deren Rechte. Allein auch hier werden ſich Aenderungen nicht 
mehr lange aufſchieben laſſen. Mag auch die Zeit noch ferner 
liegen, in welcher die Cinſicht zum Durchbruche kommt, daß 
die polizeiliche Ausweiſung aus einer Gemeinde überhaupt keine 
innere Rechtfertigung hat, ſo wird doch wohl eine weſentliche 
Beſchränkung jenes Ausweiſungsrechtes ſich nicht lange mehr 
verzögern laſſen. In Beziehung auf die Armenunterſtützung 
aber enthielt ſchon der auf dem letzten Landtage zur Verab⸗ 
ſchiedung eingebrachte Geſetzesentwurf über Verehelichungsrecht 
und Armenunterſtützung einen Vorſchlag, durch deſſen Annahme 
die Unterftüßung ortöfremder Dienftboten, Gewerbegehilfen und 
Fabrikarbeiter in Krankheitsjällen innerhalb beſtimmter Gren⸗ 
zen von ber Geimatgemeinde auf die Aufenthaltögemeinvde über- 
fragen worden fein mürde. 

So iſt e8 denn von großem Werthe für die weitere En‘ 
widlung und Behandlung diefer ragen, daß mit der Volks 
zählung von 1867 eine Aufnahme über die Heimatberechti⸗ 
gung in der Richtung verbunden wurde, daß bei jeder in die 
Zählung aufgenommenen Perfon eine Notiz darüber verlangt 
wurde, ob fie in derjenigen Gemeinde, in melder fie fih aufs 
hielt, oder in einer anderen inländifchen Gemeinde heimatbes 
rechtigt fei, oder ob fie dem Auslande angehöre. 

Eine folche Notizenaufnahme, welche nur bei einer Volks⸗ 
zählung mögli iſt, gewährt nicht nur für die Gegenwart einen 
werthvollen Einblid in die Verhältnifie, um die es fih han⸗ 
delt, ſondern file bildet auch eine fichere Grundlage für ähnliche 
Aufnahmen in fpäteren Jahren, durch welche allein die Frage 
über die Bedeutung des erblicken Gemeindegenoſſenſchaftsrechts 
und über die Nothwendigkeit einer völligen Umgeftaltung der 
beftehenden Geſetzgebung einer ficheren Löſung entgegengeführt 
werden kann. 

Das Ergebnig dieſer Aufnahme iſt in den nachfolgenden 
Ueberſichten J. bis IV. ſo dargeſtellt, daß es hiezu nur weni⸗ 
ger Bemerkungen bedarf. 

Nach den Vorſchriften über die Bevölkerungsaufnahme 











157 


auf den 3. Dezember 1867 waren zu zählen: alle in einem 
Orte anfüßigen Perfonen, deren Kinder, die in die Familie 
aufgenommenen Verwandten, KRoftgänger, Dienftboten, Gewerbes 
gebilfen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter, Arbeiterinnen, Taglöhner, 
Schlafgängerr und Mietbewohner einzelner Zimmer, endlich 
wandernde Gewerbegehilfen. Nicht zu zählen waren: Gäſte 
und abweſende Yamiltenangehörige der bezeichneten Kategoricen, 


Die in die Ortsliften aufgenommene Bevölterung umfaßt 
fomit die mit Wohnftg oder mit vorübergehendem Aufenthalte 
am Zählungstage anmelenden Perfonen mit alleinigem Aus⸗ 
ſchluſſe von ortöfremden Gäſten. Welche diefer Perfonen in 
einer Gemeinde anfäßig waren, und welche einen mehr ober 
minder kurzen Aufenthalt daſelbſt hatten, ift nicht ausgeſchieden. 
Es Tiefe fih aber auch eine ſolche Scheidung bei ciner Bes 
völferungdaufnahme nur fehr ſchwer durchführen, da nicht 
eicht etwas fchwieriger ift, als die Feſtſtellung allgemein ver- 
ſtändlicher und durchgreifender Unteiſcheidungsmerkmale zwifchen 
Wohnſitz und temporärem Aufenthalte. Jedenfalld wird anzu⸗ 
nehmen fein, daß unter der ortöfremden Bevölkerung ber ein⸗ 
zelnen ©emeinden den Anfäßigen mit Einſchluß der Kinder 
ein mindeftens gleich großer Antheil gegenüber von den mehr 
vorübergehend ſich aufhaltenden Perfonen zufommt, 

Wie ih hienach die Verhältnifie geftalten, zeigen zunächſt 
die unter I. und 11. angejchlofjenen Ueberfihten, in welchen . 
der Vollſtändigkeit wegen auch die Zahl der in den Bezirken 
und Gemeinden vorhandenen Ausländer, fowie die Zahl ver 
Bevölkerung im Ganzen angegeben if. 

Diefe Ueberfichten enthalten: 

I. eine Darftelung ver Bevölkerung der Oberamts⸗ 
bezirke. 

In dieſer iſt bei den verſchiedenen Abthellungen die Zahl 
der männlichen und weiblichen Einwohner jeder Kategorie be⸗ 
ſonders angegeben. 

II. Die Darſtellung der Bevölkerung von 81 Stadt⸗ 
gemeinden von 2000 und mehr Binwohnern enthält Dagegen Feine 
‚Hervorhebung des Verhältniſſes der beiden Geſchlechter. 





158 


Bei beiden Tabellen ift 1) die Zahl der im Aufenthalte 
orte heimatberechtigten, 2) die Zahl der in andern Gemeinden 
heimatberechtigten Inländer, 8) die Geſamtzahl der in ven 
‚Gemeinden anmwejenden Inländer angegeben, welche (mit Hin⸗ 
zurechnung der Ausländer) die Oefamtbenölferung am 8. 
Dezember 1867 ausmachen. 

Nah diefen Notizen betrug die Bevölkerung im Ganzen 
1,778,396 Perfonen. 

Rechnet man bievon bie 34,457 Ausländer ab, fo bleiben 
1,743,989 Inländer. 

Bon diefen bielten fih in ihren Gematgemeinden 
1,426,795 Perfonen auf, während 817,144 Perfonen ober 
.18 Prozent der anmelenden Staatsangehörigen in anderen Ge⸗ 
meinden, als Ortsfremde, wohnhaft waren. 

Im Einzelnen geſtaltete ſich das Verhältniß der Orts 
fremden zur Geſamtheit der einheimiſchen Bevölkerung ſehr 
verſchieden und es ergeben ſich hiebei folgende allgemeine 
Reſultate: 

1) Bei Vergleichung der vier Kreiſe iſt das Prozentver⸗ 
hältniß der Ortsfremden am ſtärkſten im Neckarkreiſe mit 20 
Prozent, am ſchwächſten im Schwarzwaldkreiſe mit 10 Prozent. 
Der Donaukreis nähert ſich mit 20 Prozent dem Neckarkreis. 
Der Jaxtkreis entſpricht mit 18 Procent dem Durchſchnitte des 
ganzen Landes. 

2) Das Element der am Aufenhaltsorte heimatberechtig⸗ 
ten Bevölkerung tft vorherrſchend bei den Landgemeinden und 
Heineren Städten mit vorwiegend ländlichem Gewerbe, das 
Element der oriäftemden Bevölkerung triit flärker hervor bei 
Städten mit vorwiegendem Induftriebetrieb oder mit — 
Benölteringszcht. 

3) Unter den Bezirken haben die nieberften Zahlen von 
Ortöfremden, nämlid 5—7 Prozent: Balingen, Spathingen, 
Böhlingen Roisenburg, Tübingen; die Höchften Dagegen mit 3% 
bis 35 Prozent: Hal, Rarensburg, Ludwigeburg, Ulm, 
Stuttgart. 

4) In auffteigender Linie geftaltet ſich Das Prozent» 





1598 


\ 


verbältnig nach der Tabelle IV. bei den Bezirken in folgenber 
Weiſe: 
Prozent Orsfrnde wohnten in 2 Bezirken, 


19. 


. 
| 


a 3 33 3 
.”2 83 3 3 


10, 


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a 2328 2. 3983 2 3 3 2 
.:2 3.2 3 2 2 
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. 5) Daß Progentverhältniß “ Bezirke iſt nach der Ueberſicht 
in Tabelle TIL durchweg niedriger, als dasjenige der in den⸗ 
felben Itegenden Städte. Ausnahmen beſtehen nur bei ben 
Städten: Sulzbad und Murrhardt Oberamts Badnang; Mark⸗ 
gröniugen Oberamts Ludwigsburg; Großbottmar Oberamts 
Marbach; Knittlingen Oberamts Maulbronn; Mengen Ober- 
amtd Saulgau und Langenau Oberamts Ulm. 


5) Das Prozemtverhältnig bei den Stadtgemeinden ge 
Aaltet ih nach Tabelle IV. in folgender Weijſe: 








1690 


6 Prozent bei 1 Gemeinde, 
7 


20. 


1 
1 
8 
1 
1 
1 
4 
1 
1 
1 
6 
2 
2 
8 
6 
2 
1 
2 
1 
2 
2 
8 
1 10. 
4 

7 

7 

7 


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a na wu aa Er re 


00 


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—2 
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46—73 — 
7) Die niederſten Progentfäge 6—8 Haben die Gemeinden 
Langenau Oberamtd Ulm, Knittlingen Oberamts. Maulbronn, 
Großbottwar Oberamts Marbady, Ehingen Oberamts Balingen, 
Mengen Oberamts Saulgau ; die höchſten 56—78 die Städte 
Un, Friedrichshafen Oberamts Tettnang, Stuttgart und Lud⸗ 
windburg. 
Endlich if 
8) noch hinzuzufügen, daß unter der am Wohnorte hei⸗ 
matberechtigten Benöllerung das weibliche, dagegen 





16% 


unter der ortöfremden das männlide Geſchlecht vor⸗ 
herricht. Es waren nämlich 
Heimathberechtigte: Ortafremde: 
männliche: weibliche: weibliche: männliche: 


im Neckarkreib 187,952 209,098 60,269 55,587 
„ Schwarzwalbfreiß 183,808 207,592 24,449 22,262 
„ Sartkreis 145,286 167,265 25,581 83,857 
„ Donautreis 155,488 176,311 45,997 89,192 
Ksösnigreiche 672,542 755,287 166,813 150,874 


Im Allgemeinen läßt fi hieraus entnehmen, dag ſchon 
jest die oben berührte natürlihe Grundlage des Gemeinde» 
verbands „der Wohnflg in der Gemeinde“ in großem Umfange 
nicht mehr zufammentrifft mit der rechtlichen Zugehörigkeit zu 
der Gemeinde, in welcher die Einzelnen ihren Wohnfig Haben, 
und ift zu vermutben, daß diefe Abweichung fernerhin zunehmen 
werde. Ob aber Hierauf jegt ſchon, oder in melcher Zeit eine 
Umgeftaltung der Bürgerreätögefeßgebung zu gründen ſei, Die 
zu erörtern ift hier nicht Der geeignete Ort, 


Wärttemb. Iahrd. 1887. 14.0 





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Goaoque 


41101390 


366 


tl. Städte von 2000 und mehr Einwohnern. 


Dberamt: 


Badrang. 


Befiggeim. 


Bäölmgen. 


Brackenheim. 
Cannſiatt. 
Eßlingen. 
Heilbronn. 


Leonberg. 
Ludwigsburg. 


Marbach. 


Mauldronn. 


—— 
Beibingen. 
Baiblingen, 


Weinsberg. 


fDn 





A. Necarkreis. 





Snlänber. 


a) im in 
Gemeinde. Bohn: anderen e) im 
mathbe⸗ — Ganzen. 
rechtigt. raqu⸗ 
Badnang . 3,140} 1,116 | 4,256 
Murrhardt 3.761 | , 5544,315 
Sulzbach. 23781 266| 2,644 
Befigbeim . . | 2,013] 599) 2,412 
Bietigheim. . | 2,338} 8156| 2,153 
Bönnigheim . | 2,0281 402] 2,430 
Lauffen ... . 5 2,953] 405| 3,358 
Döbling . 2,919} 660| 3,579 
Sindelfingen. 3274| 345| 3,619 
Schwaigern . | 1,731 247 1,978 
Gannflatt ... 1 4.508 | 3,465 | 7,973 
Eßlingen . .. 1 6,125 6.052 12, 177 
ohne Barzellen 
Seildronn . . I 8,241 | 7,795 116,036 
Leonberg . 1,683} 428] 2,111 
Sudwigäburg. 3,242 | 8,920 112,162 
Markgröningen] 2,342 | 469| 2,811 
Marba 1,697 | 4500 2,147 
Sroßbottwar. 2,104} 180! 2,284 
Knittlingen . 1 2,332) 179| 2,511 
hin: 12 424 | 2,516 
Mödmübl . 1,596| 486| 2,082 
Stuttgart .. 23, 750 141,073 164,823 
Vaihingen . . | 2,338) 812| 2,150 
Waiblingen . I 2,613] 635] 3,248 
Winnenden . | 2,150) 775} 2,925 
ohne Rinnenfha 
Weinsberg. . I 1,493| 596 | 1,989 





Berhältnig 
in‘;o 


vonbie 





im Ganzen, 


Ginmwohner 


IL -OtäBte yon 2000 uud mehr Ginmehnern. 


Dberanit. 


Balingen. 


Calw. 


Ir eud enſtadt. 


Herrenberg. 
Nagold. 
Reucenbürg. 


Nürtingen. 
Dbernborf. 


Rentlingem. 


Rottenburg. 
Roitmell. 
Spaichingen. 
Sulz. 
Fübinaen. 
Futtlingen. 
Uradı. 


Aalen. 
Crailsheim. 
Ellwangen. 
Gerabronn. 
Bmünd. 


Künzeldaı. 


Mergentheim. 


Debringen. 
Schorndorf. 
Welzheim. 


B. Sqchwatzwaldkreis. 


C Jartkreis. 


Aalen ....12,984 2,301 
Crailsheim . I 1,983 | 1,359 
Ellwangen. . 1 1,926 | 1,904 
Niederftetten. I 1,342 698 
Gmünd „.. 1 5.082 | 3,749 
Scl..... 1 4,4151 | 2,984 

idenheim 2508| 1,915 

iengen . - . 1 1,895| 413 
Künzelsau. 1649. 630 
Mergentheim 2,082) 689 
Debringen. . | 3,917 | 1,432 
Echorndorf . | 2,612 13 
WBeheim . . | 2,191.| 589 
tsh ... . 11,726) 453 














Inländer. 
a) ım b) in = 
Gemeinde. Born. snheten) 6) im ER 

mathe De Banzen. Z= 

rechtigt, | Techtin t. 5 4 
Balingen . 2.391 603 | 2,994 
Ebinaen ... 1 4,316) 39 ı 4,707 
Galm „...1 2,974] 1,514 |-4,488 
Frenbenftabt . | 3,974 | 596 4,570 

ohne Parzellen 

Herrenberg. „ | 1,6851 4dir| 2,096 
IRagolb „..J 1,986) 5493| 2,535 
Nenenbürg. . | 1,363| 716 |.2,079|: 
Milbbab . 2,3:0| 5511! 2,921 | 19 
| Rürlingen . 3,604 84 4451 
Dbernborf. „ I 1,25 7: 331 1,96813 
Schramberg ,„ | 2,432 529 | | 2 2,061 
Meutlingen. „I 9,901 | 3, 528 13,420 : 
Pfullingen... | 3,640 600 4,240 
Rottenburg . | 5,233) 9458| 6,181 
Motimeil. | 3.2751 1 ‚647 | 4 922/34 
€ Spaichingen . 07Al 274 348 111 
Suli..... 1,419| 542 1.961 2 
Tübingen „“. | 5,227} 3,008 | 8,535 
Tuttlingen . „44 1,120 | 6,664 
Uradı „.. «1 2,298| 1,003 | 3,301 
Mepingen „ . | 3,692 5859| 4631 





Ausländer, 





Einwohner 





167 


im Ganzen, 


168 


Dberamt. 


Biberach. 
Blaubeuren. 
Ebingen. 
Geislingen. 
Goppingen. 
Kirchheim. 
Laupheim. 
Leutkirch. 
Navensburg. 


Niedlingen. 
Saulgau. 


Tettnang, 
Ulm. 


Waldſee. 
Wangen. 


Gemeinde. 


D. Donaukreis. 


Inländer. 


= 
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© 
I. 
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Rs 





Biberah . ... 1 4,342] 1,098 | 5,440|20 
Blaubeuren . | 1,432] 840: 2.272 36 
Ehingen... 2,411| 1,083 | 3,454 5 
Geislingen. . | 1,917 | 1,227 ı 3,144 | 39 
Höppingen. » | 4,086 —*31. 7557145 


Kirchheim . . | 4,224| 1,242} 5.466 | 22 
Laupheim « . | 3,220] 657| 3,877 116 
Leutkirch . 1,741) 601 | 2,342 | 25 





Ravensburg . 3,657 | 3,321 | 6,778 | 46 
Beingarten . | 1,671| 1,454 3,125 | 46 
Riedlingen. . | 1,4551 5939 | 1,994 | 27. 
Buchau .. . 1 1,549| 715 | 2.264 | 311, 
Saulgau. . . | 2,322| 592| 2,914 | 20 
Mengen . 1,844| 169| 2,013] 8 
Brihihägafe 870 | 1,473 | 2,343 | 62 
Um.....[J10,431 12,949 23'380 | 55 


mau ..1 3,318 248 3,966 | 6 
1149| 928 2,427 33 


Wangen . F 1,313 | 640 1,953 | 32 
Isny.....11,3771 6031| 1,980 130 


II. Gtäbte von 2000 nub mehr Ginwshnern. 


Auzlänber. 


253 
243 


| 
— 





Einwohner 
im Ganzen. 


ä ee 
38838 


mw 
83858 
ww 


ENDNIONS 
82385 


Duo 
FE 


2,223 


II. Brocentverhältnig ber ortöfremden Inländer zur Gelammtheit' 


der Juländer. 
A. Necarkreis. 


Dberamt. | Gemeinbe, | au. Der Bezirk. | Zahl. 


Dadnanp. 


Beſigheim. 


Wblingen. 


Tenbeim 
ſtatt. 


Backnang......l 23 
Vurchardt. aa 2 
Sulzbach...... 10 30. Gem. 
Beſigheim -| 16 
Bietigheim . . 30 


Bönigheim. . ...1| 16 
Lauffen ..2....1 12 19. 
Böblingen . .o...| 12 
Sindelfingen... . 9 18. 
Schwaigern. ...| 12 30. 
Gannflatt.. ....1| 43 19. 


15 


12 


169 


A. Nedartreis. (Fortſetzung.) 


Dberamt. | Gemeinde. | Zahl. | Der Bezirk. | Zahl. 








Eßlingen. Eßlingen...... 49 .| 16 Gem. 23 
lbronn. eilbronn ..... 48 IE = 3 
eonberg. eonberg ©»... .| 20 27 .. 11 
Ludwigsburg. | Ludwigsburg. 73 
Martgedningen . ..1 16 2 34 
Marbach. Mar bach. ® .°. .oe 20 \ 
Öropbottwar . — 8 26 9 
Maulbronn. Knittlingen..... 7 23 „ 9 
Redarjulm. Nedarfulm. .... 16 
Mödmühl . .. 13 15 


4 „ 
Stuttgart, Stuttgart .....| 63 '| der Birk 61 
- Gtabtbir. 


Stuttgart, Amt, — — 26 Gem. 10 

Vaihingen. Vaihingen .....| 37 1 „ 11 

Baiblingen, Baiblingen „... | 19 
Winnenden „....| 26 3 „ 13 


Weinsberg. Beinäberg . ....1|1 29 34 13 

















' Balingen Balingen. - -... | 20 
— 8 — 5 
Calw. Salm... ...1 3 43 15 
reudenflabt. renbenftadt . ee 18 41 „ 11 
errenberg. errenberg. .. . - 19 27 , 8 
orb. — — 29 — 9 
Nagold. Nagold....... 21 33 „ 10 
Neuenbürg. Neuenbürg. ....1| 34 
Wildbad ..... .] 18 35 11 
Nürtingen. Nürtingen . oo. ..| 19 3” 
Oberndorf. Dbernborf .... . 36 
Schramberg ....| 17 28 
Reutlingen. Reutlingen... .. 26 
Pfullingen .....1| 14 22 
Rottenburg. Rottenburg. ES 26 | 
Rottweil. Nottweill ...... 33 34 
Spaidingen. Speidingen .... | 11 21 
Sulz. u BR 27 29 
Tübingen. Zübingen .....| 3 30 
Tuttlingen. Tuttlingen ..| 16 23 
Urach. Urach ..... 
Metzingen ..... 18 28 
17 Oberämter — | 





170 


©. Jagſtkreis. 







Aolen. Aalen. — = .1 45 


Crailsheim. Grailgbeim . .| 40 
Ellwangen. Ellwangen . 1 40 
Gaildorf. —. — 
Gerabronn. Niederſtelten...34 
Gmünd. Gmünd......42 
— a 2. 
en . eidendeim. . . . - 

Gungen ...:..| 17 

Künzelsau. Fünzeldau...:.| 27 
Mergentheim. | Mergentheim. . .. | 24 
Neresheim. Nercsbeim .. . . . — 
Dehringen. Oehringen ... 42 
Schorndorf. Schorndorf..... 25 
Wel;heim. Welzheim ....21 
Lorch........ 2 





D. Donaukreis. 


Biberach. Biberach......120 
Blaubeuren, Blaubeuren... .. | 36 
Ehingen. Ehingen ....» 30 
Geislingen. Geislingen. . -» 39 
Goppingen. Goͤppingen .... 45 


Kirchheim. Kirchheim .... j 22 


Laupheim. — — 116 
Leutkirch. Leuttirch ... 9 
Mänfingen. —— 
Ravbensburg. avenäbng . .--h 4 
es .... 46 

Rieblingen. — ee 
Buchau. — 3 

Saulgau. Saulgau . EIER m. 
Bei 6 ß n — — 
ang. riedri en. . 2 
Ulm, : : > ....:.]| $ 
a — 6 

Waldſee. | Waldfe ......} 38 
Wangen. - | BBangen ......} .32 





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171 


ar Ueberſicht Aber die anfitcigenden Procent= Berhältniffe der 


Zabl. 


10 


10 
11 


12 


15 


14 


—— zu den In. 
Stadtgemeinde 

Bezirk. 

Name. Oberanit. 
er en. — = 
paidingen. _ — 

_ > Langenau. Un. 
Böblingen. Knittlingen. Maulbromm. 
Rottenburg. — — 
Tuttlingen. — — 
Herrenberg. Großbottwar. } Marbad). 
Nürtingen. Ebingen. Balingen. 

— Mengen. Saulgau. 
Brackenheim. Einbeifingen. Boblingen. 
Marbach. — 
Maulbremn. _ — 

orb. — — 
irchheim. — — 
Stuttgart, Amt. | Sulzbach Badnang. 
Nagold. — — 
Rottweil, — — 
Sulz. — — 
Urach. — — 
Neresheim. — — 
Münfingen. — — 
Leonberg. Spaichingen. Spaichingen. 
Vaihingen. — — 
Freudenſtadt. — — 
Neuenbürg. ——— — 
Mergentheim. — — 
Defigbeint. Murrhardt. Backnang. 
Lauffen. Beſigheim. 
— Boͤblingen. Boblingen. 
Schwaigern. Brackenheim. 
Waiblingen. Sreudenfladt. Freudenſtadt. 
Weinsberg. — — 
Künzelsan, — — 
Schorndorf — — 
Ebingen. — — 
Riedlingen. — — 
Oberndorf. Pfullingen. Reutlingen. 
Reutlingen. — — 
Tübingen. — — 
en _. — 
Laupheim. = = 


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172 


Fortſetzung ber Tabelle: IV. Ueberficht über die auffleigenden Procent- 
j Verhältniffe der Ortsfremden zu den Inländern. 





Stadtgemeinde. 






18 


19 


Badnang. 
Nedarfulm. 
Calw. 
Blaubeuren. 
Welzheim. 
Geislingen. 


Saulgau. 
Crailsheim. 
Ellwangen. 
Gdppingen., 
Gmünd. 
Leutkirch. 


Cannſtati. 
Gerabronn. 
Wangen. 
Dehringen. 
Eßlingen. 


Aalen. 
Waldſee. 


Heilbronn. 
Tettnang. 


Name. 


Rottenburg. 


un 


Befigheim. 


Boͤnnigheim. 
Markgröningen 


Neckarſulm. 
Tuttlingen. 
Laupheim. 


Schramberg. 


Giengen. 
Wildbad. 
Metzingen. 


Waiblingen. 
Herrenberg. 
Nürtingen. 
Leonberg. 
Marbach. 
Balingen. 
Lorch. 
Biberach. 
Saulgau. 
Nagold. 
Welzheim. 


Kirchheim, 
Backang. 
Mödmühl. 


Mergentheim. 


Schorndorf. 
Leutkirch. 
Winnenden. 


Künzelsau. 
Niedlingen. 


Weindberg- 


Dberanıt, 


Rottenburg. 


Befigbeim. 
Beſigheim. 


Ludwigsburg. 


Neckarſulm. 
Tattlingen. 
Laupheim. 
Oberndorf. 
Hiidenbeim. 
Neuenbürg. 
Urach. 


Waiblingen. 
Hrerenberg. 
Nürtingen. 
Leonberg. 
Marbach. 
Balingen. 
Welzheim. 
Biberach. 
Saulgau. 
Nagold. 
Welzheim. 


airchheim. 
Backnang. 
Neckarſulm. 


Mergentheim. 


Schorndorf. 
Leutkirch. 
Waiblingen. 
Reutlingen. 
Sulz. 
Künzelsau. 
Riedlingen. 


Weinsberg. 


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173 


Fortfegung ber Tabelle: IV, Neberfict über die auffleigenden Procents 


Zahl. 


Verbältniffe ber Ortsfremden zu ben Inländern. 


Bezirk. 


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Ludwigeburg. 
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Stadtgemeinde. 
Name, Oberamt. 
Bietigheim. Beſigheim. 
Urach. Urach. 
Ehingen. Ehingen 
ny. Wangen. 
Vuchau. Richlingen. 
Wangen. Wangen. 
Calw. Calw. 
Rottweil. Rottweil. 
Neuenbürg. Neuenbürg. 
Niederftetten. Gerabronn. 
— Tübingen. 
Oberndorf. Oberndorf. 
Blaubeuren. Blaubeuren. 
Vaihingen. Vaihingen. 
Malbfee. Waldſee. 
Geislingen. Geislingen. 
Crailsheim. Crailsheim. 
Ellwangen. —— 
münd. Sint. 
Oehringen. Oehringen. 
Cannſtatt. Cannſtatt. 
nn Heidenheim, 
len. Aalen. 
Göppingen. Böppingen. 
Ravendburg. Ravensburg. 
Weingarten. n 
eilbronn. Heilbronn. 
ßlingen. Eßlingen. 
Um. Um, : 
riedrihsbafen | Tettnang. 
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Ludwigsburg. 


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Ergebniſſe der Bühlung der orisanmefenden Broölkerung 
noch dem Stande vom 3. Jecember 1867. 


Am 3. December 1867 Hat feit dem Eintritt Württem- 
bergd in den Zollverein im Jahr 1884 die zmölfte Zählung 
der ortdanmwelenden Bepölkerung Statt gefunden. 

Die Reſultate derfelben find im genauen Anſchluß an bie 
. für die Zählung von 1864 (Württ. Jahrb. 56 u. ff.) einge 
haltene Form und Anordnung in den folgenden 5 Tabellen 
mitgeteilt. Die letzte der Tabellen enthält aber abweichend von 
der früheren nicht mehr Die Rubrik der Armenunterftügugg Ge 
nießenden. Statt deſſen Hielt man für angemefien, die Zahl der 
Ausländer und dad Verhältniß der Heimathbereihtigung der Ins 
länder dießmal näher zu ermitteln, indem in Die Formulare ber 
Haudhaltungszettel für Die Inländer die Frage aufgenommen 
wurde, ob fle. in ihrem Wohnort oder an andern Gemeinden 
des Königreichs heimathberechtigt ſeien. Da nun aber Die be 
treffenden Zahlen fhon oben S. 162 — 165 angegeben find, fo 
it Hier als Tabelle V. zur Ergänzung obiger Ueberſichten nur 
noch die verhältnigmäßige Anzahl der Ausländer auf je 1000 
Einwohner beigefügt. 


175 














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I. Alter. 





Verfonen unter 14 Jahren. | Berfonen über 14 Jahren. | Unter 100 











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Männl.| Weibt. | Zuf. Sinn. Weibl. | Zuf. |14 Jahre alt. 

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Befigheim . . | 3956| 4048| 8004| 8218| 9210) 17428] 31 | 69 
Böblingen . . | 3759] 3773| 7532] 7945| 9035] 16980] 31 | 69 
Bradenheim . | 3702) 3892| 7594) 7529| 8395| 15924] 32 | 68 
Ganftatt. . „| 4174| 4459| 8633] 9619| 10853] 20472] 30 | 70 
Ghlingn . . | 4878| 5128| 10006 10946| 11874| 22820) 30 | 70 
Heilbronn . . | 5127| 5264 10391: 12250) 13108) 25358] 29 | 71 
geonberg . . | 4359) 4505] 8864, 9514| 10750 20264] 30 | 70 
Ludwigsburg . | 4885] 3853 9738: 15062] 12406] 27468| 26 | 74 
Marbach . . | 4367| 4569| 8936; 8286| 9349| 17635) 34 | 66 


Maulbronn . | 3808| 3889| 7697| 6996| 7658| 14654] 34 | 66 
Nedarfulm . . | 4412| 4548] 8960| 10628| 10377| 21005] 30 | 70 
Stuttgart, Stadt 8185| 8279! 16464| 29447] 29870| 59317| 22 | 78 
Stuttgart, Amt 5225| 5392| 10617] 10255] 11335] 215901 33 | 67 
Baibingen . . | 3447| 3400| 6847 7080] 7807| 14887] 32 | 68 
Waiblinnen .| 4120| 4258| 83781 7851] 9157) 170081 33 | 67 
a ee en ES ae . . 1 4041| 39691 80101 78811 8886| 16767| 32 | 68 


Balingen . . | 50681 5216 
ralw . | 3814| 3955 
wenbenftadt . | 5170| 5190 
en | 3064| 3217 
orb . .1 2914| 29211 
ago . * 4061| 4114 
teuenbürg .* 4159| 4266 
fürtingen . . | 4303| 4298 
Yberndorf . . | 3630| 3721 
teutlingen . . | 4990| 5192 
tottenburg. . | 3911] 4104 
tottweill - „| 4497| 4677 
zpaichingen . | 2867| 2925 
su . . .| 3017| 3059 
uttlingen . . | 3767| 3771 
übingen . . | 4614| 4582 
— — 40191 4348 


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1453301162216] 307546] 31 | 69° 





Nedartreis .| 76686| 78861,15554711782831190164| 368447] 30 | 70° _76686|_78861,1555471178283[190164|_368447|_30_| 70_ 














180 


I. Alter. 








Perſonen unter 14 Jahren. | Perfonen über 14 Jahren. 
Dberamter. | me en en le te = 
Männl. | WeibL BEE Zul. JMännl.Weibl. Zuſ. 











14 Sabre eit. 





















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Craildbeim. . 8382| 8964| 173461 30 | TO 
Ellwangen . . 3) 10141| 11223] 21364) 29 | ©1 
Builder . . 7600, 8782| 16352] 3 | 6 
Gerabronn . . 10986) 10930 21916) 28 | 
Onind. . . 9301) 10288 19589) 30 | % 
A 9722, 10167) 19889, 27 | 93 
eibenheim . ; 11144| 12330| 23474} 32 | 68 
inzelßau . . 9736, 10201] 19937| 32 | & 
Mergentheim . 9550, 10140) 19690: 307 
Neresheim . . 7219. 8192 15411! 30 | 
Sehringen . 4843, 9489| 10437| 10933| 21370 31 | & 
Schormborf. . | 3953 4140| 8093 7839, 9201| 17040, 32 | 8 
Welzpeim . .| 3252| 3381| 6433:_6352° 7412| 13764 33 | 67 
Sagitireis. . ı 57286 59822]116608]127341]13820U| 205547 II _® — „57286 593221116608|127347 1382UU 205547 31 Si 8 
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Biberach .. 11735 u 26 | 
Blaubeuren 13394, 28 | 
Ehingen ı 29:1 
Gerzlingen . 29 , «1 
Göppingen . 29 | nn 
Kirchheim . 30,9 
Laupheim . 29 1, 
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Riedlingen . 29; 
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Tettnang . 25:4 
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V. Anzahl der Ausländer im Berhältnig zur Bahl 
der Brtsanwefenden überhaupt. 















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Eßlingen 10,05 
Heilbronn. 7,93 
Keondera - . - 12,02 
Ludwigsburg .. 12,57 
Mabah . . » 41,39 
Maulbronn 17,17 
Kedarfulm . 6,29 
Etnttgart, Stabt 3,10 
Stuttgart, Amt . | ß 083 
Baihingen. - . | | ei 165 
Waiblingen — — — — 
ud ein 10,81 
Nedartreid . . | 20,34 
12,40 
Balingn .- . » | 17,71 
Calw . .,... 12,41 
Freudenſtadt . . | 3,73 
Herrenberg . . 2 
Horb . — 42, 
Nagel . .. 3,97 
Neuenbürg . . 44,98 
Nürtingen  . » 9,08 
Dbendorf . . 26,12 
Rentlinnen . . 50,21 
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V. Anzahl der Ausländer im Berhältnig zur Bahl 
der Brtsanwefenden überhaupt. 











Auf 1000 

Ortsanweſende 
kommen 

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Auf 1000 
Ortsanweſende 
kommen 
Ausländer 







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Mabah . . » 1,73 41,39 
Maulbronn . . 10,02 17,17 
Nedarfulm . . . 40,55 6,29 
Etnttgart, Stabt 70,58 3,10 
Stuttgart, Amt . 3,82 0,83 
Baihingen. - - | 3,86 16,14 
Waiblingen . . 285 
Weinsberg 5 Biber : 10,81 
Nedartreid | 1 ne u. 20,34 
Ehingen... 1240 
Balingen .- .. 3,99 Gerielingen —— 17,71 
Calw . .,.. 32,24 1 Göoppingen . . 12,41 
Freudenſtadt . . 2,05 Kirchheim 3,73 
Herrenberg 1,49 Laupheim 10,54 
orb — 10,85 Leutkivch 42,17 
Nagold — 5,66 Münfingen .. 3,57 
Neuenbürg '. -» 37,23 Raveusburg 44,98 
Nürtingen . . 1,78 Riedlingen ; 9, 
Dberndorff . . 20,38 Saulgau & 26,12 
Reutlingen . . 14,97 Tettnang -» 50,21 
Rottenburg .. 8,87 Um . R 32,76 
Rottweil . . . 35,46 Walde . . 26,73 
Spaidingn . . er Wangen 75,50 
Sul En Sa LU r 8 0 24,09 
Tuttlingen Donanlre 
Tübingen... Württembern - 
ah... 6,60 vitemberg . 12,38 
Shoamwaltreis 15,42 


190 


Es iſt nun die Aufgabe, durch Vergleichung der vor⸗ 
ſtehenden Zahlen theils unter ſich, theils mit den entſprechenden 
Daten der vorausgegangenen Zählungen die geſellſchaftlichen 
Thatſachen und die Bewegung der Bevölkerung während des 
vorangegangenen Decenniums näher zu ermitteln und an's Licht 
zu ſtellen. 

Es empfiehlt ſich hiebei, im Allgemeinen den gleichen 
Gang der Unterſuchung einzuhalten, wie bei der Behandlung 
ber Ergebniſſe der früheren Zählung (W. I. von 1864, ©. 
70 u. fi). 

T. 

Das erſte Moment ift die Veränderung der Volkszahl 
im Ganzen und der überſichtliche Rückblick auf Die Bewegung 
der württembergifchen Bevökerung In den lebten Decennien, 
Beides ift aus einer tabellarifchen Zufammenftellung der 12 
Zählungen erfichtlich. 


Zählung von Differenz. ———— 
1834 1571012 per MÜ. 
1837 1612078 + 41061 + 9 
1840 1646871 + 34798 + 7 
1843 1680798 + 83927 + 7 
1846 1726716 + 45918 + 9 
1849 1744595 -4 17879 + 8 
1852 1733268 — 118332 — 2 
1855 1669720 — 68543 — 12 
1858 1690898 -4 21178 + 4 
1861 1720708 -- 29810 + 5, 
1864 1748828 -- 27620 + 5, 
1867 1778396 + 30068 + 5,6 
1884—67 — + 207384 + 8.8 


Der Zuwachs ift hienach feit 1846 der größte geweſen, 
fteht aber Hinter dem Gang der Bevölkerung in der früheren 
Periode von 1834—46 noch erheblih zurüd, 

"un Im Ganzen bewegt fi der Jahreszuwachs feit der Zäh⸗ 
lung non 1858 um die gleiche Brenze eines halben Prozente 
für 1 Jahr. 

& 


191 


Wenn wir dagegen den Bang der Bevölkerung mit dem 
der andern Zollvereinäftaaten während derſelben Periode ver⸗ 
gleichen, fo tft dad Ergebniß diesmal ein erheblich günfligeres. 
Für die Periode von 1861 —64 war Württemberg mit einem 
Zuwachs von 16 per mille hinter allen Vereinsländern außer 
den beiden Heflen und Meklenburg- Schwerin noch zurüdges 
blieben. 

Jetzt ergibt ſich für den Zuwachs binnen der drei Jahre 
1864—67 folgende Reihe der größeren und mittleren Zolls 
vereinsſtaaten. 

Er betrug per mille für 
Königreich Sachſen... 38 
Preußennn. 19, 
Württemberg, . . 2 000. 179 
Melendug . . 2 2 20000 145 
Bayan . . — 660 
Heſſen, Großh.. ne A 
Thüringen.6,7 
Baden. . . . A,g 
Für Die einzelnen preuß. Provinzen if die Heibenfolge: 
Brandenburg . . 2 2 022.289 
Rheinland . . 2 2 0 00. 28 
Preußen . 2 2 222. 3 
Wepbalen 2 2 2002 244 
SchleswigHolfiln . - . . . 28 
Shlfen . . 2: 2 20. . 21 
Sachſen. 111 
Poſen.9 
Hannover..7 
Pommern.. 58658 
Hohenzollern . . — 
Heſſen und Naſſau mit Frankfurt . 

Hieraus ergibt fih, Daß mährend le bisher 
bei allen Zählungen unter den ſüddeutſchen Staaten die ſchwächſte 
oder eine der ſchwächſten Zunahmen zeigte, es diesmal feine 
Nachbarländer in diefem Punkte und zwar fehr namhaft über» 
trifft. Ob nicht namentlich gegenüber von dem Nachbarland Baden 


192 


befien Bevölkerung in der Periode von 1861 —64 um 60,000 
oder AA per mille und von 1864—67 nur um 7000 oder 
A,s per mille geftiegen jein fol, der Grund der Differenz im 
Beränderungen des Zählungsverfahrens zu ſuchen jein mag, 
mühen wir dahingeſtellt fein laſſen (vgl. Jahrbuch 1864 ©. 74). 
Mir vermögen und wenigſtens eine fo auifallende Ungleichheit 
in dem Gang der Bevölkerung zwiſchen zwei Nachbarländern, 
Die früher in dieſem Punkt ſtets eine parallele Entwidlung 
zeigten, aus allgemeinen Gründen nicht zu erklären. 

Die relative Bevölkerung Württembergs hat bei der Zäh⸗ 
lung von 1867 zum erftenmal die Grenze von 5000 Ein— 
wohner per Meile errreicht; fie beträgt jetzt 5020. 

ne sa. - 

Die bloße Ziffer ‚der. abfoluten Zunahme der Volkszahl 
im Ganzen gibt über den Gang der Bevölkerung nur einen 
fehr unzureichenden Aufſchluß. Es ift Die Aufgabe, die einzelnen 
Elemente oder Faktoren aufzufuchen, deren Gejamtergebniß fie 
iſt. Welche Theile des Landes, welche Claſſen der Bevölke—⸗ 
rung haben an jenem Zuwachs vorzugsweiſe Antheil gehabt? 
Diefe Unterfugung führt auf eine ganze Reihe charakteriftiicher 
Thatjachen. 

Mir peginnen mit einer Tabelle, welche bie einzelnen 
Oberämter nah dem Maß ihrer Bevplkerungszunahme während 
ber drei Jahre 1864—67 in ihren Orbnungszahlen gereiht 
aufführt. 

Die Einwohnerzahl wuchs vom 3. Dezember 1864—67 
in den Bezirken per mille: j 

1) Stuttgart, Stadt. 97 11) Ehlinen . -. „ 35 
2) Rottweil . . „ 71 12) Ludmigebug. . 34 
3) Gerabronn. .. .. .60 13) Blaubun . . 33 
4) Neuenbürg .. . 59 14) Tettnang , „ . 30 
5) Cam . - 2 258 15) Ganfatt . . . 28 
6) Wolfe . . - 47 16) Saulgau . . . 27 
7) Neckarſuum.. 42 17) Söppinden . „ 27 
8) Um . . 2». 41 18) Grailöbim . . 27 
9) Tuttlingen . - 40 19) Tübingen. . . 10 
10) Speihingen „. „ 38 20) Mergentheim. . 18 


195 


21) Geislingen . . 18 43) Rirähem. . . 4 
22) Und. . '. . 17 44) Shomorf .„ . 8 
23) Stuttgart, Amt. 16 45) Bird . . ; 8 
24) Reutlindn . .„ 16 46) keutlih . . . 1 
25) Leonberg . . . 16 47) Ellwangen . . 1 
26) Nürtinden „. . 15 48) Wann . .„ .» 1 
27) Rottenburg . . 15 49) Bellgdeim. . . 0 
28) Balinden . . » 15 50) Badnang. . . 0 
29) Ehingen -. . . 15 51) Baibingen . . — 2 
80) Heidenheim . . 12 52) Münffnden . . — 2 
81) Obaendorf . . 11 53) Herrenberg. — 8 
32) Waiblingen . . 11 54) Kündleau . . — 4 
33) Nagold . . . 10 55) Ridlingen „. „. — 7 
84) Ravndburg . . 10 56) Weinttarg „. . — 7 
86) Sreudenfladtt . . 8 57) Ohrinen ..— 8 


36) Su . . » 7 68) Math... —9 
87) Hellbronn. . - 7 59) Welzheim... —i11 
88) Gmind . . . 7 .60)9ı . .. .—12 
39) Böblingen . . 5 61) Bradendeim . . —17 
40) Aadln.. . . . 5 62) Sailharf . . . —20 
a1) Laupheim . » oo 5 BB)... 
42) Maulbronn . 4 64) Rehm . . —B1 

Die Scala zeigt ſehr auffahlende Verſchiedenheiten, fie 
geht von einer Zunahme um 10 Procent bis zu einer Ab⸗ 
nahme um 3 Procent. Keine ber früheren Zählungen zeigt 
fo große Abſtände. Diefe ungemöhnlide Erſcheinung finvet 
ihre Erklärung in einem außerorbentlihen, auf die ganze Be 
wegung der württembergiſchen Bevölkerung während dieſer 
Periode au ſonſt einflupreiden Umftand — in den groß- 
artigen, in vielen Landestheilen gleichzeitig in Angriff genoms 
wmenen Gijenbahnbauten, 

Nah dem Bericht des Miniſters der auswärtigen Ange 
legenheiten an Seine Majeftät den König über den Gang ber 
Staatsetjenbahnbauten vom 21. September 1867, der im 
Stantdanzeiger vom 28, September veröffentlit worden tft, 
waren im Winter 1867, alfo zur Zeit der Zählung, folgende 
Bahnlinien im Bau begriffen: 

Bürttemb. Jahrb. 1867. 13 


— 


1) Die untere Sagftbahn, Jagſtfeld — Ofterburfen (Ober⸗ 
amt Nedarfulm), 5 Stunden auf württembergifchem Gebiet 
(mit circa 800 Arbeitern). 

2) Obere Nedarbahn von Cyach — Billingen (Oberamt Rott» 
weil), 16 Stunden auf württemb. Gebiet (circa 2600 Arbeiter). 

8) Obere Donaubahn, Rottweil— Spaihingen— Tuttlingen, 
6 Stunden auf württembergijchem Gebiet (circa 1200 Arbeiter). 

4) Kocherbahn, Hall — Eraildheim (im Dezember 1867 
bereit8 nahezu vollendet), 10 Stunden, 

5) Tauberbahn, Crailsheim — Mergentheim (Oberamt Graile- 
heim, Gerabronn, Mergentheim) 15 Stunden (ca. 2000 Arbeiter). | 

6) Schwarzwaldbahn von Zuffenhaufen nah Nagold 
(Oberamt Leonberg, Galm, Nagold), 19 Stunden (Reonberg 
240, Calm 1000 Arbeiter). 

7) Donaubahn von Ulm nah Sigmaringen (Oberamt 
Blaubeuren, Ehingen, Riedlingen), 20 Stunden auf württem- 
bergiſchem Gebiet (circa 1200 Arbeiter). 

8) Allgäubahn von Herbertingen nad Leutkirch (Oberamt 
Saulgau, Waldjee, Leutkirch), 20 Stunden (circa 1500 Arbeiter). 

9) Hohenzollernbahn von Tübingen nach Hechingen (Ober⸗ 
amt Tübingen — Rottenburg), 5 Stunden auf württembergiſchem 
Gebiet (circa 1400 Arbeiter). 

10) Au die Strede Wildbad — Pforzheim erforderte im 
Winter 1867—68 noch größere Arbeiten (Oberamt Neuen 
bürg, circa 1370 Arbeiter). 

Diefe umfafenden Bahnarbeiten Hatten nun nit nur 
durh die am Ort und in der Nähe dargebotene Arbeits- 
gelegenheit eine Siftirung des fonft gewöhnlichen Wegzugs 
von Einheimiſchen, fondern au noch einen großen Zuzug von 
Arbeitern theild aus andern Bezirken theild aus dem Ausland 
an die jeweiligen Bauftellen zur Folge, und veranlaßten für 
den Zählungstermin ein bebeutended Anſchwellen der ortdan« 
weienden Bevölkerung in einzelnen Gemeinden und Bezirken; 
am meiften mußte dies der Fall fein, wo das Terrain große 
Schwierigkeiten bot, umfaſſende Ervarbeiten, Tunnels, Ueber- 
brüdungen forberte, wie z. B. zwiſchen Thalhaufen und Rott⸗ 
weil, bei Calw, bei Tullau am Kocher u. |. w. 


194 


195 


Aus diefen Thatſachen erklärt es ſich nun, Daß eine 
Reihe von Bezirken, welche fonft immer nur einen fehr 
ſchwachen Zuwachs zeigten, diesmal hierin einen bevorzugten 
Platz einnehmen, fo Rottweil, Gerabronn, Neuenbürg, Calw, 
Waldſee, Tuttlingen, Nedarfulm, Spaihingen, Blaubeuren, 
Saulgau, Graildgeim, Tübingen, Mergentheim, Leonberg, 
Rottenburg. 


Wenn mir diefe Bezirke in der obigen Ordnungsliſte 
weglafien, fo bleibt die Reihenfolge: Stuttgart, Ulm, Eßlingen, 
Ludwigsburg, Tettnang, Ganftatt, Göppingen, Geislingen, alfo 
lauter Bezirke mit größeren Städten over anfehnlicher inpuftrieller 
Entwidlung. 


Allein diefelbe Thatſache erklärt auch noch mehrere andere 
ſcheinbare Anomalien in der obigen Reihenfolge der Bezirke, 
Auch am vorlegten Zählungdtermin, 3. Dezember 1864, hats 
ten, wenn auch in mäßigerem Umfang, ſolche Eifenbahnbauten 
an verſchiedenen Landestheilen flattgefunden und eine außer⸗ 
orbentlihe DBermehrung der ortsanweſenden Bevölkerung bet 
der Zählung veranlaft. Mit der Vollendung der Bahn zog 
fi$ der Arbeiterfirom nad andern Gegenden; die Eröffnung 
der Eiienbahn Hatte nicht gleih in den erften Jahren eine fo 
. eingreifende Wirkung, um den hiedurch entflchenden Ausfall 
fofort wieder auszugleichen; ſie war daher zunächſt von einer 
Abnahme der ortdanmefenden Bevölkerung begleitet; ein Um⸗ 
ftand, der bei der Würdigung der Wirkungen der Eijenbahnen 
auf die Bevölkerung Häufig außer Acht gelafien wird, Es 
iſt daher mit Sicherheit zu erwarten, daß die oben genannten 
Bezirke Rottweil, Berabronn, Calw ıc. bei der Zählung von 
1870, mofern der Bahnbau in der Zmifchenzeit zur Vollen⸗ 
dung gelangen wird, wieder eine Abnahme der Bevölkerung 
haben werden. Und ebenfo tft bei der Zählung von 1867 
der erhebliche Rückgang der Beyölkerung von Hall und Horb, 
fowie Die ſchwache Zunahme von Heilbronn, Bezirk und Stadt, zu 
erklären. In Hal war im Dezember 1864 die Bahnlinie nad 
Crailsheim im Bau, in Horb die nah Eyach u. f. w., in 
Heilbronn die nad Jagſtfeld, und die Belebung des Verkehr 


196 


und der Zuzug durch den Betrieb war 1867 noch nicht im 
Stande geweſen, die Zahl der beim Bau beichäftigten fremben 
Arbeiter ganz zu erfegen. 

Endlich erklärt ſich Hieraus no, daß vielfah gerade 
Nachbarbezirke von ganz Ähnlichen wirthſchaftlichen und ſocialen 
Derhältnifen im Zuwachs der Bevölkerung fo ſtark nach Der 
obigen Tabelle differiren. Der Bezirk, in weldem Gifenbahn- 
bauten fRattfinden, zieht gerade aus den Nachbarbezirken Arbeits⸗ 
Kräfte an und ſchwächt dadurch vorübergehend deren ortdan« 
weiende Bevölkerung, Diefer Ball fcheint 3. B. bei Ried⸗ 
Yingen und Künzelsau beſonders zuzutreffen. 

Wenn wir nun dieſen gangen fluctuirenden Factor ber 
Bahnbauten in Abzug bringen, fo bleiben unter ven Bezirken, 
welche eine Abnahme der Bevölkerung für die Periode 1864 
bis 1867 aufmeljen, eben biefenigen übrig, welde auch ſchon 
feit einer längeren Periode und bet der legten Zählung Stabis 
lität und einen größeren oder Tleineren Rüdgang der Ein 
wohnerzahl erkennen liegen, Neresheim, Gaildorf, Bradenheim, 
Welzheim, Marbach, Dehringen, Weinsberg, Gerrmberg, 
Baidingen, Backnang, Beflgheim, reine Agrarbezirte von theil⸗ 
weile minder günftigen wirthfchaftlicden Bedingungen und ohne 
gewerbliche Entwidlung, fei ed, daß der Boden weniger günſtig 
if, wie in Gaildorf, Welzheim, einem Theil von Badnang, 
Marbach, oder daß der Bezirk zu fehr von den großen Verkehrb⸗ 
firaßen abliegt, oder daß bei günftigen Boden⸗ und Verkehrs 
verhältnifien die Gütertheilung und Kleinwirtbihaft an einer 
Grenze angelangt iſt, Die vorerſt nicht überfähritten werben 
will oder kann, wie in Herrenberg, Bellgheim, Baihingen, 
Dehringen. 

Unter den fleben Zählungen ſeit 1849 ift die von 1867 
bet Neresheim und Badnang die fechöte, bie einen Nüdgang 
oder Stilftand aufmelst, bei Gaildorf, Herrenberg, Weinsberg 
die fünfte, bei Welzheim, Künzeldau, Marbach die vierte (vergl. 
W. Jahrb. von 1864 ©. 105). 

Das Gejamtergebnig iſt fomit nah Gliminirung jenes 
zufälligen Moments der Bahnbauten, daß in der Periode von 
1864—67 die Städte und induſtriellen Landestheile einen 








Er — —7— 


197 


mehr oder weniger bedeutenden Fortgang, die agrariſchen Lan⸗ 
desthelle in den Gegenden der Kleinwirthſchaft einen Stillſtand 
zeigen. 

Noch deutlicher wird ſich dies aus einer näheren Ver⸗ 
gleichung des Gangs der ſtädtiſchen und ländlichen Bevölke⸗ 
rung ergeben. 

III. 

Man Hat in der ſeitherigen württembergiſchen Landes⸗ 
Ratiftit für die Vergleichung von Stadt und Land die amt⸗ 
Höhe, auf Hifkorifchem Titel beruhende Benennung der Wohn⸗ 
pläde als entfcheidendes Merkmal behandelt, fomit die Bevölke⸗ 
rung aller derjenigen Gemeinden, aber auch nur derjenigen, 
welche den Titel einer Stadt führen, als ſtädtiſche berechnet. 
In diefem Sinn ift e8 zu verfichen, wenn das Staatshandbuch 
von 138 Städten in Württemberg rebet. 

Diefer Stadtname hat aber nach der neuern Geſetzgebung 
längft keinerlei politiſche Bedeutung mehr. Ebenſowenig Bes 
deutung hat dies zufällige Prädikat für die Statiftit und bie 
in ihr übliche Unterfheidung von Stabt und Land. Unter 
jenen 188 Städten find 92 mit weniger ald 8000, 60 mit 
weniger ald 2000 Einwohnern; viele darunter haben meniger 
ale 1000, mehrere weniger ald 500 Einwohner, Weitaus 
die meiften dieſer Kleinſtädte unterfcheiden fid von Dörfern 
in gar nichts, haben eine rein aderbautreibende Bevölkerung. 
Auf der andern Seite gibt es viele Dörfer und Marttfleden 
mit 2—5000 Einwohnern und Iebhafter gewerblicher Ent⸗ 
widlung. 

Um dieſen Zufälligkeiten der Benennung zu entgehen 
und vergleihbare Werthe zu gewinnen, ift es ſchon längft eine 
Forderung der Statiftit, eine beftimmte Einwohnerzahl als 
Grenze zwiſchen Stadt und Landgemeinde feſtzuſtellen. Im 
Frankreich werden ſchon lange die Gemeinden unter und über 
2900 Einwohnern zu Diefem Zweck unterſchieden, in Belgien 
die unter und über 8000 Einwohner. 

Es wird daher Im Folgenden zum erftenmal im Anflug an 
die Behandlung der franzöſiſchen Statiftit ber Unterſchied von 
Stadt und Land auf der Grundlage der Einwohnerzahl dargeftellt, 


ı re = 


198 


fo dag alle Wohnpläge mit mehr ald 2000 Einwohnern den Städ⸗ 
ten, alle mit weniger den Landgemeinden gleihgeachtet werden. 

Doch gehört zur Richtigkeit dieſes Verfahrens, dag Wohn 
play oder Ortſchaft nicht gleichbedeutend mit der politiichen 
Gemeinde genommen werden darf. Wenn mehrere Weiler und 
Parzellen zufammen eine Gemeinde mit mehr ald 2000 Ein=- 
wohnern bilden, fo Tann dies nicht den Städten gleichgeachtet 
werden; es darf daher nur die gefchloffene Ortſchaft in Bes 
trat kommen. So befteht 3. B. die Gemeinde Baiersbronn 
aud 7 Iheilgemeinden je mit einer Menge Parzellen und bat 
zufammen über 5000 Einwohner. Der Hauptort Baiersbronn 
felbft zählt aber nur 660 Einwohner. In Oberſchwaben gibt 
Häufig ein Kleiner Weiler oder Hof einer größeren Gemeinde 
den Namen. Diele Bälle den Städten glei zu fielen, wäre 
der directefte Widerfpruch gegen den Grundgedanken der obigen 
Unterſcheidung. 

Nach der Zählung vom Dezember 1867 gab es nun in 
Württemberg 

6 Städte mit mehr als 10000 Ginw., zuſ. mit 160,045 

14 „u 5-—10000 Einw., "m 95508 

9 „and Orte mit 4—5000 GE, „ „ 39736 

A 4 nen 35-4000, u u 81306 

69 u un nn 28000 „u u „ 140568 
zuf. 112 Städte u. Ortfchaften über 2000 „ „ „ 517168 
Einwohner ; darunter find 36 Orte, die nicht den Stadtnamen 
führen, während 62 Städte eine Kleinere Einwohnerzahl als 
2000 haben, 

252 Ortſchaften Haben zwiſchen 1000 und 2000 Gin- 
wohner, zujammen 848,050. Der Reſt der Landesbevölke⸗ 
rung, etwas mehr als die Hälfte, 918,188 Württemberger 
wohnen in Orten unter 1000 Einwohner, und zwar in 1546 
Gemeinden. 

Die Städte mit mehr als 5000 Einwohnern ſind: 


uwachs im $ 
Einwohnerzahl. Dahren per mille. 
1864. 1867. 
1) Stuttgart . . 69084 75781 97 


2) Um. . . . 28077 24789 78 





199 


Einwohnerzahl. — ide. 
1864. 1867. 
8) Hellbronn . . 16439 16730 18 
4) Eßlingen . . 15586 16591 64 
5) Reutlingen . . 18420 13781 27 
6) Lubmigäburg . 11620 12423 69 


7) Gmünd . . . 8852 9067 24 
8) Tübingen . . 8784 9002 80. 
9) Canftatt. . -. 8087 8611 65 
10) Göppingen . . 7225 7883 90 
11) Ravendburg . 7228 7313 13 
12) SM. . . . 7245 7251 1 
18) Tuttlingen . . 6521 7031 89 
14) Biberah. . . 6500 6600 15 
15) Rottenburg. . 6177 6222 7 
16) Kirchheim . . 5548 6525 —4 
17) Rottweil . . 4529 5447 200 
18) Allen . . . 4882 5362 98 
19) Frendenſtadt. 5181 5182 7 
20) Calw . . „4897 5012 140. 


Wir bemerken hiezu: 

1) Bei Stuttgart ſind die Weiler der Stadtmarkung mit 
5268, ebenſo bei Eßlingen mit 3578 Einwohnern eingerechnet. 

2) Die Zahl der Städte mit mehr ald 5000 Einwohnern 
ift gegen bie vorlegte Zählung um 3 (Rottweil, Aalen, Calw) 
gewachſen. 

8) Hall iſt von Göppingen und Ravensburg, Freudenſtadt 
von Rottweil und Aalen überholt worden. 

4) Die ſchwache Zunahme bei Heilbronn, Hall, Kirchheim, 
die ſtarke bei Rottweil und Calw erklärt ſich aus dem oben 
über die Wirkung der Eifenbahnbauten Gefagten. Die beiden 
Iegtgenannten Städte werden bei der nächſten Zählung ben 
entſprechenden Rüdichlag zeigen. 

Die 9 Städte und Ortſchaften mit 4—5000 Einmob- 
'nern find: 

Ehingen . 4748 Einw. Heidenheim . 4574 Einw. 
Metzingen. 4600 „ Nürtingen. . 4465 


re 


200 


Schwenningen 4448 Einw. Badknang. . 4277 Einw. 
Muırdad . 4818 „ Eningen . . .4018 
Piulinen . 4293 „ 

Bon bdiefen haben Schwenningen und Eningen nit den 
Namen von Städten, jondern von Marktfleden. 

Die 24 Orte mit 8—4000 Einwohnern find: 
Laupheim . . 8928 Einw. Bietigheim . 8801 Einw. 
Möfingen. . 8909 Waiblingen . 8269 
Elimangeen . 8895 Feuerbach.. 8256 
Ehingen . „ 83658 Weingarten . 8246 
Sindelfingen . 8623 Geißlinden . 8217 
Böblingen. . 8607 Baihingen. . 3192 
Grailsdfein . 83592 Winnenden . 8189 
Zangenau. . 8581 Schramberg . 8127 
Schorndorf. 8515 Fellbach.. 3070 
Dehringen . 8380 Wildbad . .„ 8085 
Laufen .„ „ 8364 Balingen . . 8029 
Ua . .„ . 8862 MWeildeim . . 8016 

Die 4 Orte Laupheim, Mößingen, Feuerbach, dellbach, 
ſind keine Stadtgemeinden. 

Wie nun in der Periode von 1864—67 die ſtadtiſche 
Bevölkerung fi gegenüber von der ländlichen verändert hat, 
M and folgender Ueberfiht zu fehen: 

Suwas 
Bevblkerung. Differenz. per mille 
4804. 1867. 


6 Orte mit 10000 u. ınehr Einw. 149226 160045 10819 72 
11 „u 5—10000 Einwohner 77243 79687 2444 32 


a 3 3 3 9383 2 8 83 8 23 3 
a 2 2 3 3 1 8 8 8 


38 „ „ 3-5000 s 125360 130219 4859 39 

65, „ 2—3000 e 129940 133162 3222 25 
Summa 

110 Orte mit mehr als 2000 Einw. 481769 503113 21344 44 

die ländliche Berölferung . . . 1266559 1275283 8724 6,9, 


Hienach kommen an dem Volkszuwachs der Periode von 
1364—67 mit 80068 71 Progent oder 21.844 auf bie 
Drte über 2000 Ginwohner und 8724 oder 29 Prozent 
auf die Heineren Orte, obgleich die erfteren nur 28, bie legteren 
dagegen 72 Prozent der ganzen Bevölkerung ausmachen 

Auf ein Jahr und einfade Prozente reduzirt, flieg bie 








201 


ſtädtiſche Bevölkerung um 1,5, die ländliche um 0,28 Prozent 
im Sahr. 

Wenn wir aber, wie ſich fpäter zeigen wird, an bem 
Zuwachs der Landbezirke die durch die Ciſenbahnbauten herbei⸗ 
gezogenen Ausländer in Abzug Bringen, fo rebucirt ſich auch 
jener Zuwachs von 8724 noch um einige Taufend weiter, fo 
daß nahezu von einem Stillſtand ber Landbevölkerung gefpro- 
Gen werden Tann. 

’ IV. 

Der Bevölkerungszuwachs wurde im Biöherigen aufge 
zeigt, wie er ſich über die verſchiedenen Landeögegenden und 
über Stabt und Land vertheilt. Es ergab fich Dabel, daß er 
auf die Städte und bie Bezirke, in welchen die großen Bahn 
Bauten flattfanden, fällt, das übrige Land kaum daran An⸗ 
theil Hatte. 

Bon einer andern Seite gewinnen wir Einblid in die 
Bewegung der gejellichaftlichen Berhältniffe, wenn wir ſehen, 
wie fih an jenem Zuwachs bie verſchiedenen Kategorien, welche 
Die Volkdzählung unterſchied, nach Geſchlecht, Alter, Civilſtand, 
Confeſſion, Heimathrecht, betheiligen. 

Hierübet gibt die folgende Tabelle ſehr bemerkenswerthe 
Aufſchluͤſſe: 











202 


67*1 0363601 YLTSSOT wamwp|n? 
67 170099 LITT 7 — uaıgpaa 
0077 918589 ar 9 pro wärme uauolaoq; usßrga] aꝛq 160€ 
"III 992903 
ET96 9191931 8061531 wanmolnt 
6518 062.679 19979 ... uapgia 
12100 29 u⸗uola⸗ 
979 9582109 895969 goS FT 200 laog — —— 
903 088939 gzr90g want 
29701 606293 1710 5... wong 
19109 234un u⸗uola⸗ 
8666 1216865 816875 ie bat | on ee 
II 207902 
11981 669216 BB0r06 "70° u⸗aolarq; wängeu * 
L979T 269098 1) 24 2 2 DEE wuolug wpyuunm ° * 
9662 229388 3893 a BR urnnuvg “ 
89000 9688221 Besser tt eu a⸗q urg 
spuang 4081 7981 
I mgur pp baag 


203 


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gLgET LAFHE 18803 wammoln? 

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8928 32813 FIT "tr en uopuuyu Iaaupjeng 20 fg 
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908 2108 1995 a Ze er Zu Zu wlungag; upryljap u⸗rirquo u 

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0er 3112 3861 usmmv|n? 

29 11*1 *81 —— urpuqna 

89 102 889 er ee uꝛpjuuyui uauaqoj ↄq 130 190€ 

GEST ZOEIOT 02666 Wein? 

22*1 26899 13689 ee 2 ustpgjam 


FFI— 10658 67098 erh uꝛphjuuyn uꝛpaau⸗og; 2q 605 
LSIFE 690289 206299 wammoln? 

61031 5 2: TıT Ted 72°7:7 7 ee en ſꝙnqn 

BEIST 913166 220638 + Mn urn u⸗ ꝑqvajↄqaog; aↄq 7605 


204 


Diefe Ueberſicht zeigt mit großer Deutlichkeit, daß der 
Gang der Bevölkerung innerhalb der verſchiedenen Zählungs- 
rubriten dem Gang der gefamten Einwohnerzahl durchaus 
nit proportional war, fondern viele, und einige fehr auffal- 
lende Abweichungen zeigt. Beſonders bemerken wir: 

1) einen flärkeren Zuwachs beim männlichen ale beim 
weiblichen Geſchlecht; 

2) eine weit flärkere Vermehrung der jüngeren al& der 
älteren Altersflafien ; 

8) eine beveutende Steigerung der Zahl der Verhei⸗ 
ratheten; 

4) eine ſehr ſchwache Vermehrung der Juden, eine ſehr 
erhebliche der Sectenangehörigen; 

5) eine ganz außerordentliche Vermehrung der Autb⸗ 
länder. 

Wir Haben dieſe verſchiedenen Punkte noch näher im Gin⸗ 
zelnen zu betrachten. 

V. 

Ein mäßiges Uebergewicht des männlichen Geſchlechts oder 
wenigftend ein numeriſches Gleichgewicht beider Geſchlechter, 
auf welches die Ordnung der Natur hinweist, deſſen Erreihung 
aber in Europa dur den Männerverluft der Kriege und 
Auswanderung, wie dur Die dem männliden Geſchlecht ver⸗ 
berblichere Kinderſterblichkeit beſtändig wieder bedroht erfcheint, 
gehört zu den wichtigften Bedingungen gefunder forlaler Ver⸗ 
hältniſſe. Württemberg iſt unter den Ländern, die an dem 
Hebel des Uebergewichts der weiblihen Bevölkerung vorzugs- 
weije leiden, 

Immerhin if Die, wenn auch langſame doch fletige Ver⸗ 
minderung des Mißverhältniffes bemerkenswerth und erfreu- 
lich. Es Tamen auf 1000 männlide Ginwohner bei ver 
Zählung von 

1855 . . . 1084 welblide Perfonen, 

1858 . „ . 1074 
1861 . ... 1073 
1864 „. . . 1070 
1867 . . . 1066 





205 


Es find alfo je unter 1000 Einwohner 485 männliche, 
515 weibliche Perjonen oder je unter 100 8 weibliche Per- 
fonen mehr als männliche. Der weibliche Geſamtüberſchuß bes 
trägt no 57,002 Perfonen. 

Das Berhältniß gehört auch jet noch zu den ungünftigften, 
Denn es kommen auf 1000 männliche Einwohner: 

in Preußen (alte Provinzen a 1010 
Großh. Shen . . . 1088 
Baben (1864) . - - . . 1085 
Bayern (1864). - . - . 1040 
Sachſen (1864). - - . . 1044 
Frantıeih (1861) . . . 1002. 

Wenn wir die einzelnen Landetheil⸗ in dieſem Punkt 
untereinander vergleichen, jo zeigen das größte Uebergewicht 
der weiblichen Bevölkerung die ländlichen Bezirke ohne Städte 
und Induſtrie, wie 

Horb mit dem Verhältniß von 1000: 1151 


Schorndorf „ = 5 „ 1134 
Herrenberg „ ö RR „ 1188 
Badnang „ ie „ 1182 


Waiblingen, Balingen, Nagold, Obern- 
dorf, Gail dorf, Neresheim, Welzheim, Kirch⸗ 
beim, mit d. Verhäliniß v. 1000: 1120 - 1126. 

Die entgegeſetzte Erſcheinung eines Uebergewichts der männ⸗ 
lichen Bevölkerung ober eines annähernden Gleichgewichts zeigen die 
Bezirke mit Garniſonsſtädten und diejenigen, in welchen zur Zeit 
der Zaͤhlung große Bahnbauten ſtattfanden, Ludwigsburg, Ulm, 
Stuttgart, Waldſee, Neuenbürg, Gerabronn (ſ. d. Tabelle J.) 

Suchen wir nun aber nach der Urſache und dem näheren 
Hergang jener kleinen Correctur des Mißverhältniſſes der Ge⸗ 
ſchlechter während der Periode 1864/67, fo ſtoßen wir auch 
hier wieder auf die außerordentliche Thatſache der zahlreichen 
und umfaſſenden Eiſenbahnbauten. 

Der Ueberſchuß der männlichen Geburten in dieſen drei 
Jahren (116,344) über die männlichen Sterbfälle (89,770) 
beträgt 26,574. Der Ueberſchuß der weiblichen Geburten 
(111,085) über die weiblicgen Sterbfälle (84,759) beträgt 


206 


26,326. Hienach Hätte Das numeriſche Verhältnig beider Ge⸗ 
ſchlechter fat unverändert bleiben müſſen. 

Da nun der wirkliche: Zuwachs der männlichen Bevölke⸗ 
rung 16,457, der der weibliden nur 18,611 betrug, fo 
muß dad Mehr der mweggezogenen Männlichen in 10,117, der 
weggezogenen weiblicden Perfonen in 12,714 Köpfen beftanden 
haben. Es Haben aljo abweichend von allen bisherigen Er⸗ 
fahrungen mehr (um 2598) weiblidde Berfonen das Land vor⸗ 
übergehend oder bleibend verlafien, ald männliche. Und bie 
wiffen mir nur daraus zu erflären, daß die großen Bahn- 
bauten, bei welchen faft ausſchließlich Männer verwendet wer⸗ 
den, durch die im Land gebotene Arbeitögelegenheit den männ⸗ 
lien Wegzug wefentli vermindert Hatten. 

In der vorlegten Periode von 1861/64 war das Mehr 
der Weggezogenen über Die Hereingegogenen no aus 11,274 
männlichen und 8448 weiblichen Perſonen zufammengefeßt. 

Da in dem Antheil beider Geſchlechter an Geburten und 
Sterbfällen eine erhebliche Aenderung auch fernerhin nicht zu 
erwarten fteht, fo gibt e8 wohl zur Befeltigung des beſtehen⸗ 
den Mißverhältnifies überhaupt Fein anderes Mittel, als daß 
die Abgabe inländifcher Arbeitskräfte an das Ausland mehr in 
weiblichen als männlichen Perſonen befteht, wie Died im vor⸗ 
liegenden Ball, freilich nur in Folge eines ganz befonderen 
Anlafjes, geichehen ift. 

Uebrigens iſt e3 eine allgemeine, auch ſchon bei der vor⸗ 
außgegangen Zählung von 1864 (vergl. W. Jahrb. von 1864 
©. 118) gemachte Erfahrung, daß in neuerer Zeit häufiger 
als früher ledige Frauensperſonen auswandern oder auswärts 
ihr Unterfommen juchen. 

VI 

Da aus Anlaß der Zählung von 1867 wieder, wie im 
Sahr 1861, eine genauere Aufnahme der Bevölkerung nad 
Alter, Geihleht und Civilſtand mit Unterſcheidung der ein» 
zelnen Jahresklaſſen flattgefunden hat und diefe eine abgefon- 
derte flatiftifche Bearbeitung im folgenden Band der Württ. 
Jahrbücher finden wird, fo tft Hinfichtlih der in den Alters⸗ 
verhältnifien der Bevölkerung vor fich gegangenen Berändes 








207 


rungen auf dieſe nähere Ausführung des Gegenſtandes zu 
verweifen und hier nur des allgemeinften Refultats zu erwähnen. 

Es wird bei allen Zollvereingzählungen die Unterfcheivung 
zwiſchen Perjonen unter und über 14 Jahren gemacht. 

Die proportionale Bewegung dieſer Ziffern ift ein ein- 
faches und ficheres Kennzeichen für den allgemeinen Charakter 
des Gangs der Bevölkerung. in gleihmäßiges Wachſen der 
unmünbigen und münbigen Bevölterung ift ein Zeichen ruhiger 
ſtabiler Zuftände Wenn die Zahl der Unmündigen relativ 
flärfer wächst, ald die der Mündigen, fo iſt die als ein An⸗ 
lauf der Bevölterung zu rafcherem Wachsthum anzujehen, fo 
fern die Geburtenzahlen in gefteigerter Proportion den Abgang 
übertreffen. Wenn umgekehrt Die Zahl der Untervierzehnjähri⸗ 
gen im Verhältniß zurüdbleibt, fo tft dies Die Wirkung ein- 
getretener Stodungen und verminderter Fruchtbarkeit, aber 
zugleich ein Heilmittel diefer Störungen, fofern das Verhältniß 
der arbeitsfähigen Altersklaſſen zu den unprobuctiven fih gün⸗ 
fliger geftaltet Hat. 

Es waren in Württemberg unter 1000 Ginwohnern 

— 14 J. alt: +14 % alt: 


1852 825 675 
1855 313 687 
1858 295 705 
1861 288 712 
1864 290 710 
1867 296 704. 


Das Verhältniß der Unmündigen fant jo von 1852—67 
durh 12 Jahre; ed fleigt wieder von 1861—67 und hat 
die Stufe der Zählung von 1858 wieder erreiht. Der Grund 
ift, Daß die Durchſchnittsziffer der jährlichen Geburten, die in 
der Mitte der 50ger Jahre unter 60,000 gejunten war, 
iwieder auf 75,000, auf den Stand in den 40ger Jahren ges 
fliegen iſt. 

VII. 

Da ſämtliche Perſonen unter 14 Jahren in der Kate⸗ 
gorie des Givilftandes zu den ledigen gerechnet merben, ſo 
wäre zu erwarten, daß, da ihre Zahl außer Verhältniß geftie- 


208 


gen if, auch entiprechend die der ledigen gegmüber von den 
Verheiratheten gewachſen fein merbe. 


Um fo unerwarteter und überraſchender tft die in ber 
obigen Tabelle zu Tag tretende Erſcheinung, daß in der Pe 
riode von 1864—67 die Zahl der ledigen Perfonen um 4, 
die der Verheiratheten um 48 per mille, alfo um das Zehn⸗ 
fache gefttegen if. 


Genauer verhalten ih nemlich die Zahlen jo: Bei der Zählung 
von 1864 befand die Zahl der männlichen Perfonen über 14 
Jahre aus 595,262, worunter 315,764 verheirathete, verwittwete 
und geſchiedene Männer und 279,498 ledig Bei der Zaͤh⸗ 
lung von 1867 enthielt die Zahl der männlihen Perſonen 
über 14 Jahre unter 601,726 Perſonen 827,821 verheirathete 
ober verheirathet gewejene und 278,905 ledige Männer. Die 
abfolute Zahl der Iedigen männlichen Perfonen im Alter von 


mehr ald 14 Jahren iſt fomit in den 8 Jahren um 5598 
geſunken. 


Die gleiche Zählungsoperation beim weiblichen Geſchlecht 
ergibt, daß es 1864 802,551 weibliche ledige Perſonen über 
14 Jahre gab und 1867 noch 292,188, daß aljo eine Ab- 
nahme von 10,413 Perfonen flattgefunden hat. 

Wenn die Zahl der fichenden Ehen dem Gang der Ge 
famtbevölkerung proportional gewachſen wäre, jo hätte fie um 
5005 zunehmen müſſen; ſie flieg aber um mehr als 12,000 
(12,078); ed find alfo 7000 neue Ehen geſchloſſen worden über 
den Erſatz der durch den Tod gelösten und über die dem 


allgemeinen Wachſthum der Bevölkerung entſprechende Zahl 
hinaus, 


Mir erinnern vor allem daran, daß genau dad Gleiche 
jhon bei der Zählung von 1864 bemerkt worden war, we 
Die Zahl der ledigen um 2, die der verheiratheten um 44 
per mifle geftiegen war, fomwie an das damald (W. I. 1864 
S, 32 u. ff.) darüber Bemerkte. 


Der progentale Antheil der Verheiratheten an der Ge 
jamtbenölferung iſt felt dem Jahre 1858 wieder in erfreu⸗ 





\ 209 


licher Steigerung begriffen. Bet der erſten Zählung ber Be» 
wöllerung des jehlgen Köntgreih® waren unter 1000 Ein⸗ 
wohnern 388 Verheirathete geweſen, 1821 no 829, 1846 
noch 323. Bis 1858 fank Die Ziffer auf 808. 1861 flieg, 
fie auf 310, 1864 auf 819, 1867 betrug fle 827. 

In den 20 Jahren 1888—57 hatte die Durchfchnitts⸗ 
zahl der jährligen Irauungen 11,889 betragen, dad Maximum 
von 1842 war 13,276, dad Minimum 1854 7405. 

Bon 1858 an folgen er die 

pro 1858 11,860 

1859 . . 11,481 

1860 . . 12,268 

» 1861 . . 12,308 
1862 . . 18,147 

1868 . . 18,995 

1864 . „ 14,706. 

Die feitberigen Ziffern find nod nicht zuſammengeſtelit; 
doch iſt kein Zweifel, daß ſich die ſtarke Steigerung von 1862 
auch in der Periode von 1864—67 fortgeſetzt hat, und bie 
Stauungen bi8 auf 16000 geftiegen fein müflen, da es jonft 
nicht denkbar wäre, daß in 3 Zahren 7000 neue Ehen über 
den Erſatz der aufgelösten und die Proportion des Volkszuwachſes 
hinaus vorhanden waren. 

Es ift wohl auch daran kein Zweifel, daß dies Wachs⸗ 
thum der Trauungen in dem Gefetz vom 1. Februar 1862, 
das die Breizügigkeit und allgemeine Gewerbefreiheit ind Leben 
rief, jeinen Anlaß hat. Dies wurde ſchon für die vorlette Periode 
(ſ. W. Jahrb. v. 1864 ©. 118) nachgersiefen und läßt fi 
ebenfo für die jeßige — an Bei Detail der Tabellen 
ſelbſt zeigen. 

Es würde jedoch hiebei zu irrigen Schlüfien führen, 
wenn man den Antheil, welchen die einzelnen Landestheile an 
der Vermehrung der Ehen genommen haben, nur nad den 
Nubriten 13—15 der Tabelle III., melde das Verhältniß 
der DVerheiratheten zur Gefamtbevölterung im Vergleich zur 
DBorperiode angeben, beurtheilen wollte. Die progentale Zahl 
der flchenden Ehen wird nicht: allein durch deren _abfolutes 

Württemb. Jahrb. 1867. 14 


210 


Ballen oder Steigen, jondern auch durch die übrigen Factoren, 
namentlich die Zahl der Ledigen, beftimmt. Dies zeigt ſich 
3 2. in den Bezirken der Bahnbauten, wo die Progentzehl 
der DVerbeiratheten Durch das außerordentliche Anwachſen der 
vorübergehend anmejenden, überwiegend ledigen Arbeiter herab⸗ 
gedrüdt wird. Im ähnlicher Weiſe zeigt Ludwigsburg ein 
Minus, nur weil im December 1867 der Präfenzfland ber 
Barnifon größer mar als er im December 1864 gewefen war. 

Unter allen den verſchiedenen Gradmeſſern der Profperität 
und der wirthſchaftlichen Kortichritte einer Bevölkerung, welde 
die Statiftit anmendet, und von denen wohl einer als für 
ſich allein genügend und untrüglich gelten Tann, mag fein ein- 
ziger fein, der an Werth der Proportionalität des Wache⸗ 
thums der Ehen zum Wachsthum der ganzen Bevölkerung 
gleichkommt; wenigftend für folde Völker, denen das mittlere 
Map von Befonnenhelt und Vorſicht bei der häuslichen Nie 
derlafjung beigelegt werden darf. 

Wir geben daher im Folgenden eine Liſte der Bezirke 
nad) dem prozentalen Zuwachs, den die Ehen in der Periode 
1864—67 gefunden haben, unter Anfügung der Ziffer ber 
allgemeinen prozentalen Zunahme der Bevölkerung. 


Zunahme ber Zunahme ber 
Ehen von 1864—67 — von 
per mille. 1864 - 67 
per mille. 
1) Stuttgart, Stadt „. „ 157 97 
2) Neuenbürg. . © . 85 569. 
8) Cm . 2. 2 02.66 53 
4) Eflinden . . 2. . 64 85 
5) Waldfe. . . 2.60 47 
6) Nedarfulm . . „ . 60 42 
)aAdln 2 2 20. 8 b 
8) Rottweil . 0... 58 71 
9) mind. - . . . 57 7 
10) Graildgetm . . . . 56 27 
11) Seilbronn . . „. . 55 7 
12) Um. . 2 2 2.2.55 41 


13) Zeltnang . . . 54 80 








211 


ara von 1B:4-67 ber — — von 

per mille. 1864 —67 

per mille. 
14) Saulgau . . .:. 54 27 
15) Böppingen . . .:. 52 27 
16) Serabronn . - .:. 52 60 
17T) Elmangen . . .-.. 51 1 
18) Spaldingen . .-. 51 88 
19) Ganflatt. . . .-. 50 28 
20) Bibradd . . 2. 50 8 
21) Seißlinnen . . .-. 50 18 
22) Tuttlingen . . 2. 50 40 
28) Leutiih. - . 2. 49 Ä 1 
24) Obernporf . .. 49 11 
25) Stuttgart, Amt... 48 16 
26) Ua . 2 2 0 .:.:46 17 
27) Waiblingen. . . . 44 ‚1 
28) Wangen. . . 2. 48 1 
29) Su). . 2 2 2. 48 7 
80) Nagold . 2 2. 48 10 
81) Nürtingen . 2 0. 48 — 2 
82) Heidenheim . . .„ ., 40 12 

85) NRottnbug. . „. . 87 15 _ 
34) Vaihingen . „. „ .„ 837 — 2 
85) Sreudenfldtt . „ . 86 8 
86) Balinden . „. . . 85 15 
87) Laupheim . . . . 85 5 
88) Ludwigburg . . .„ 34 84 
89) konberg . - . . 84 16 
40) Keutlinden . . — . 38 16 
41) Böblinden . . » . Bi 5 
42) Beflgheim . . . . 80 0 
48) Balnan . » . . 29 ‚eo 
44) Mergeniyeim . .„ . 28 18 
45) Mrd . „. . . 27 — 9 
46) Weinsberg . . - . 27 — 7 
47) Ehingen. . . -» 26 15 


48) Maulbronn. . . . 25 4 





212 


Gran von ıhst6T Peniterung 


per — — & 

ex mille. 
49) Kübingen » » .  .24 20 
50) Gallvorf.. » . .. 24 -v20 
51) Horb. . » .. 28 —12 
52) Münfinden . ... .28 — 2 
53) Ravendburg . . . 22 10 
54) Kichheim . . .. .22 4 
55) Herrnbag . . . 21 — 8 
56) Blaubeuren . ...  .20 38 
57) Küngelldeau -— .... 18 — 4 
58) Riedlingen . . .. 17 — 7 
59) Welibem . ... 15 —10 
60) Shornmorf . . .„. AS 8 
61) Bradnfim. . . „11 A 
62) Ochingen . . . 1 — 8 
63) AM. dh 292 
64) Reresheim a —31. 


Zu dieſer Tabelle iR zu Banken: 


1) An dem Geſamtzuwachs von’ 12075 weiteren Ehen 
im Land kommen allein 1405 auf die Stadt Stuttgart, wäh 
zend fonft das Wachsthum der größeren Städte Überwiegend auf 
die fluktuirenden, meift unverheiratheten Elemente, Gewerbegehil⸗ 
fen, Babrikarbeiter, Schüler höherer Zehranftalten zu fallen und 
die Proportion der Verheiratheten fletig zurüdzubleiben pflegt. 

Diefe Erfcheinung war ſchon in der Periode von 1861 
bi8 1864 zum erftenmal und in noch flärkerem Grade bemerkt 
bar geweien. Damald war in Stuttgart die Zahl der Ver⸗ 
betrathetn um 180 per mille, die ganze Bevölkerung um 126 
per mille geftiegen. Die Wirkung des Gefeßed vom 7. Febr. 
1862 war gleih am Anfang bie ſtärkſte. Mit dieſer Ber, 
mebrung der Ehen hängt num ohne Zweifel auch die Vermeh⸗ 
zung der untervierzehnjährigen Bevölkerung zujammen. 

Näher jet Sich nämlich der Zuwachs der Einwohner Der 

adt Stuttgart in folgender Weije zuſammen: 





213 


&3 waren 1864 1867 Mehr per mille 
Berjonen unter 14 3. 14062 16464 2402 170 
ledige Perf. üb. 14 93. 

männlide . 17959 18241 282 18 
weiblide . 15726 16805 1079 68 


zuſammen 88686 35046 1361 40 
Berbeitathete. . . 17807 20616 2809 157 


Bermittwete, Geſchiedene 8580 86565 125 34 
zufammen 69084 75781 6697 97. 


2) Wenn wir in der obigen Tabelle Die Bezirke verglels 
den, in welchen der Zuwachs der Ehen den Landesdurchſchnitt 
übertrifft, fo zerfallen fle in 3 Kategorien: 

a) Bezirke mit größeren Städten und entwidelter Indus 
Arie, Gplingen, Aalen, Gmünd, Heilbronn, Ulm, Tettnang, 
Böppingen, Ganftatt, ſämtlich ſchon länger an der Eiſenbahn 
legend. (Bon den Städten über 10000 Ginwohner fliehen 
Zudwigöburg, Reutlingen, von den nädftgroßen Tübingen, 
Ravensburg, Hall unter dem Landesdurdfchnitt.) 

b) Bezirke, in melden Bahnlinien theild im Bau begrife 
fen, theils frijch eröffnet find, Neuenbürg, Calw, Nedarjulm, 
Rottweil, Crailsheim, Gerabronn, Spaihingen, Tuttlingen, 

" Oberndorf. Bei der neuen Gewerbefreibeit und Freizügigkeit 
ſchienen dicfe Gegenden vorzugsweiſe zur Niederlaffung anzuloden, 
; c) Oberfhmäbijche Bezirte, bei welden zu dem Motiv 
der Bahnbauten noch dad weitere hinzutritt, daß in den Res 
gionen der gefchlojjenen Bauerngüter den nachgeborenen Söhnen 
jegt der felbitändige Gewerbebetrieb erleichtert ift, Waldfee, 
Saulgau, Leutkirch, Wangen, 

In der zweiten Reihe und unter dem Landesdurchſchnitt 
finden wir vorzugsweiſe Die noch von der Eiſenbahn unberührs 
ten, ſowie Diejenigen Bezirke, weldde zwar Eiſenbahnen haben, 
aber doch bis jet zu Keiner namhaften induftriellen Entwidlung 
gelangt find. Es find größtentheild dieſelben Oberämter, die 
überhaupt einen ſehr ſchwachen Zuwachs oder einen Rüdgang 
der abjoluten Bevölkerung aufmeijen, 





214 


VIII. 

In dem numeriſchen Verhältniß der Confeſſionen iſt, wie 
zum Voraus zu erwarten ſteht, eine erhebliche Veränderung 
nicht eingetreten, wie folgende Ziffern zeigen. 

Unter 10000 Cinwohnern waren 


1861 1964 1867 
Gvangelihe. . . . . 6857 6865 6861 
Katbeliien -— . . 2. 3063 8053 8056 
Angehörige von Sctnm . , 14 15 17 
Siralitin . . 2.0.0 66 67 65,,. 


Die etwas erheblichere Vermehrung der Katholiken gegen 
über. von den Gvangelifchen widerſpricht den feitherigen Beob⸗ 
ahtungen, die das Gegentheil, nämlich ein etwas vajchere 
Machen der überwiegend ſtädtiſchen und induſtriellen Prote 
flantenbevölkerung erkennen ließen. Der muthmaßlide Grund 
der Heinen Umkehrung des Verhältniſſes liegt wohl darin, daß 
die fremden Eiſenbahnarbeiter mehr aus katholiſchen als evan⸗ 
geliſchen Gegenden ſtammen. Dieß läßt ſich erkennen, wenn wir 
die Zahl der Katholiken in den evangeliſchen Bezirken, wo zur 
Zeit der Zählung große Bahnbauten Statt fanden, mit ber 
Zählung von 1864 vergleihen. Im Oberamt Neuenbürg waren 
1864 nur 176 Katholiten, 1867: 774, im Oberamt Geras 
bronn 1864: 1080, 1867: 2037, Calw beziehungdmeife 187 
und 738. Nah Vollendung der Bahnen werden ohne Zweifel 
die früheren Verhältniſſe wieder in Kraft treten. 

In der Stadt Stuttgart iſt in Folge der gerade für die 
Hauptftadt beſonders Play greifenden allmähligen Bermengung 
der Gonfelfionen eines paritätifchen Landes die Zahl der Katho⸗ 
Iiten in 8 Jahren von 6840 auf 8110, aljo um 186 per milk 
geftiegen, die der Evangeltfhen nur um 87 per mille. 

Die Angehörigen anderer chriſtlichen Bekenntniſſe vermehrte 
ten ſich in der Periode 18°%/,, von 2661 auf 3017, was 
zwar procental ein jehr rafcher Zuwachs, aber bei der Kleinheit 
der abjoluten Ziffern doch nur von untergeorbneter Bedeutung 
ift. Die Vermehrung dürfte vorzugsmelfe auf die Sekte ber 
Metbodiften fallen. Die Angehörigen der Sekten finden ſich 
iſt ausſchließlich in den vorherrſchend enangeliichen Bezirken. 





215 


Die nambafteften Veränderungen zeigen fi in den Oberämtern 
Backnang, we die Zahl Yon 102 auf 176 flieg, Marbach mit 
15 : 72, Vaihingen 26 : 79, Freudenſtadt 59 : 93, Nagold 
62 : 107, Reutlingen 64 : 117, Schorndorf 83 : 115. Die 
beiden Bezirke, wo die abjolute Zahl die größte iſt, bieten feine 
bemerkenswerthe Aenderung, Stuttgart Stadt 276 : 282 und 
Weinsberg 249:275. ine erhebliche Abnahme ift zu bemerken 
hei Waiblingen (103 :76), Calw (175:114). 

Uebrigens iſt daran zu erinnern, daß die Zählungen in- 
fofern überhaupt ein mangelhafte Reſultat geben, als Biele 
zu Sekten halten, ohne einen Austritt aus ihrer feitherigen 
Kirche formell zu erklären und der Gintrag in die Xiften im 
MWefentliden von dem Grmeflen des Haushaltungsvorftandes 
abhängt. 

Auffallend ft die Eleine Zunahme der jüdiſchen Bevöl- 
kerung, der fonft das Prädikat großer Fruchtbarkeit ‚beigelegt 
zu werden pflegt. Die Juden vermehrten fih von 11610 nur 
auf 11662, aljo um 52 Köpfe, etwa ’/, Procent im Jahr. 
Der Grund iſt wohl nicht im Verhältniß der Geburten zu den 
Sterbfällen, jondern in einem Plus der Weggezogenen zu fuchen. 
Die allmälige Ueberflevlung der Juden vom Lande in die Städte 
hat fih auch in dieſer Periode wieder fortgefept. Während die 
Geſamtzahl nur um 52 Perfonen ftieg, wuchs fle in Stuttgart von 
1169 auf 1814, aljo um 145, in Heilbronn um 67 (627: 694), 
in Eflingen um 30, Ulm um 21. 22 Bezirke zeigen eine 
Abnahme. In den andern blieb die Zahl im Wefentlichen 
dieſelbe. 

IX. 

Weitaus die anomalſte Erſcheinung bei der ganzen Zäh—⸗ 
lung iſt die Vermehrung der Ausländer von 20881 auf 34451, 
alſo um 65 9/,, — oder 21—229/, im Jahr — in einem Lande, 
das ſich bisher ſtets nur durch feine Auswanderung bemerklich 
machte, nicht durch feine Anziehungskraft für Fremde, 

Es bieten fi zwei Faktoren zur Erklärung diefes aufs 
fallenden Zählungsergebnifjes dar 

Der eine betrifft das Zählungsverfahren felbfl. Bel den 
früheren Zählungen fanden auf dem Kaushaltungdzetiel am - 


216 


unteren Rand die Worte: „Unter den genannten Berfonen find 
Ausländer —”, und diefe Rubrik ſollte Durch eine auf alle Per⸗ 
jonen des Zetteld bezüglihe Zahl, 1, 2, 8 2c. ausgefüllt werben. 
Bei der Zählung von 1867 aber follte die Heimathberechtigung 
zum Gegenfland einer bejonderen Ermittlung gemacht werben. 
Das Formular wurde nun jo eingerichtet, daß für jede einzelne 
Perfon auf dem Zettel eine der 3 Rubriten „Ausländer, In⸗ 
länder mit Heimathrecht am Wohnilg, Inlänvder mit Heimath⸗ 
recht in einer andern Gemeinde des Landes“ audgefüllt werden 
mußte, Bei dem früheren Kormular konnte der Gintrag einer 
audländifhen Perſon unterlaflen werden, ohne Daß die Zäh⸗ 
lung&bebörde einen Mangel vermuthen Eonnte, fofern man bie 
Zettel, wo die betreffende Rubrik leer blieb, wie diejenigen, wo 
eine Null eingetragen war, behandelte. Bei dem Berfahren der 
Zählung von 1867 dagegen lag die Nöthigung vor, jede Per» 
fon Hinfichtlich ihrer Heimathherechtigung in eine der 8 Rubriken 
einzutragen, und eine Unterlajjung der Ungabe war nit mög» 
lid, obne der Zählungscommiſſton ind Auge zu fullen. 

Der zweite außerordentliche Umſtand Dagegen ift, daß Der 
gleichzeitig betriebene Bau von 1Q neuen Bahnlinien in ver» 
fhiedenen Xandeetheilen eine Menge Arbeiter aud dem Ausb 
laud ind Land geführt bat. Es iſt notoriih, Daß in allen 
Bezirken des Bahnbaus fremde Arbeiter nicht nur aus Baben 
und Bayern, jondern auch aus Deitreih und Überitakten, 
namentlich in der Winterözeit, in welche die Zählung fällt, in 
großer Anzahl beſchäftigt waren, 

Da aber Die Beftellung der Arbeiter im Belichen Der 
Atkordanten lag und feine Notizen darüber vorliegen, fo iſt «8 
nicht möglich), den Antheil beider Faltoren von einander aus⸗ 
zujcheiden. 

Einige Anhaltspunkte hiefür laſſen fih jedoch gerviancen, 
wenn wir die Vermehrung der Ausländer in denjenigen Be⸗ 
zirten, in weldyen keine Bahnbauten Statt fanden, und in Dee 
jenigen, wo dieß der Ball war, unter einander vergleichen. In 
den erfteren bewegt fih in der Megel der Zuwachs um 80 bis. 
40 Procent der Ziffer von 1864. Nur Stuttgert, wo bie 
Zahl von 8568 auf 6349 ftieg, aber auch ſchon in der voraus» 





x 217 


gegangenen Periode gegenüber yon der Zählung von 1861 Die 
Stelgerung eine ſehr namhafte gewefen war und der Fremden⸗ 
zuflug in natürlither fletiger Vermehrung begriffen if, macht 
eine Ausnahme. j 

In den Bezirken des Bahnbaus dagegen finden wir fol- 
gende Proportionen der Zahl der männlichen Ausländer: 


1864 1867 
Nedarfulm . . . . 868 812 
Galnm . x 2... 87 630 . 
Rotwmedl . . .». 85 834 
Spaidinen . . » 15 869 
Zuttlingen . 2... 145 439 
Tübingen . 2. .  ,282 534 
Graoildbim . -. - . 167 "840 
Orabronn . . „©. . 875 1164 
Mergentbeiim „ . * 892 697 
Blauburen . . . 80 271 
Sinnen ..... 42 220 
Saulgau . 2... 230 422 
Walfe, . . . . 188 486 
2306 7218. 


Wenn wir nun den Antheil des veränderten Zählungs- 
modus in dieſen Bezirken jo hoch anſchlagen, als er fi durch⸗ 
ſchnittlich in den übrigen Bezirken zeigt, alfo etwa zu "/,, fo 
muß der Reft auf die fremden Bahnarbeiter fallen; aljo wäre 
deren Zahl etwas über 4000 anzufchlagen, fo daß von den im 
Ganzen auf 14000 angenommenen Arbeitern an den Eiſen⸗ 
bahnen ?/, aus Ausländern, */, aus Inländern beftanden hät⸗ 
ten, was auch mit der Schägung von Sachverſtändigen nit 
im Widerſpruch fteht. 

Nehmen wir nun ferner an, daß auch die Zahl der ander- 
weitigen Ausländer ſich um einige Taufend vermehrt haben 
wird, da bei den heutigen Verkehrsverhältnifſen allentbalben die 
Miſchung der deutſchen Stämme in raſchem Wachsthum bes 
griffen ift, und jene Bahnbauten fidherli auch noch neben den 
eigentlichen Bahnarbeitern mittelbar und indirekt weitere Kräfte 
von Außen herbeigegogen haben, jo würden wir zu dem Reſul⸗ 


218 nr 


tat gelangen, daß an dem Zuwachs von 13576 Ausländern 
etwa 7—8000 auf wirkliche Vermehrung, worunter 4000 auf 
die außerordentliche, und der Reſt von 5—6000 auf das voll» 
fländigere Zählungsverfahren zurüdzuführen wäre, 
FR Wenn man biebei au zu bloßen Vermuthungen und 

arbiträren Schäßungen greifen muß, fo ift doch aus diefen Er 
wägungen begreiflih, wie die auf den erſten Anblid höchſt ber 
fremdlihen Ziffern entfiehen konnten. 

Ueber die weiteren Rubriten der Heimathberechtigung auf 

Tabelle V. vermeifen wir auf die befondere, dieſen Gegenſtand 
behandelnde Abhandlung in dem Jahrbuch. 


X. 


Noch von einer weiteren Seite ſtellt fi uns der Bang 
der Bevölkerung in der Periode von 1864—67 dar, wenn 
wir die Elemente, aus denen fich der Zuwachs der Bevölkerung 
gebildet hat, näher betrachten. 

Hiezu iſt die folgende Eleine Tabelle geeignet. 








21% 


21799 89 03'89 er ne ou (GT 
: e’er 88 9388 wi a220 a (FT 
001 16 g'96 " wuanogag) 2q Inplugan (E1 
088 338 g’g08 nn ug (Bl 
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60° 2“8 83001 8. — 1086 286 3 1 an) muplgang (01 
60 ı'8 89008 ę— 08913 01868 buna⸗ ujaa 
2 20 grund 1pıyzugE (6 
991 set 01% 9’0 32.99 6359 ag Tan) muplꝙpang (8 
g9’91 891 28333 9°0 Z1261 LsC6Tt uuꝛusbolabng aa 
| un vu 200 2 (2 
ıL —X 88921 3*— 18291 99797 aqrg T an) miuplipıng (9 
12 2“i 00639 3— 2587 26666rnau⸗quaoꝑↄꝙ ↄj0 
1390 uↄuꝛ210q20) 420 Inplugn (9 
g’z1 0% 9.185 0’8 81699 292109 aqu ran) puplpang (F 
g’21 07 BC H11 0’8 682291 08991 ° °  wwgiogag aꝛq JE (E 
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IT 299 657188 1’g 12.0913 669708 ° *° *. wwuogg 2q JavE (I 
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ↄqomaq; q bas agojaacı "a BB ,9— FIT FQOLIEdIOER 29 79-1987 19 - 8081 
wu ur ↄuuguun Jagen WB aiuquun 2001a29 200a29 





220 


Zu diefer Tabelle ift zu bemerken: 

1) Bei den Rubriten 11—15 iſt als Durchſchnittobevöl⸗ 
terung des Landes je das Mittel zwiſchen dem Zählungsergebniß 
Der vorausgehenden und folgenden Periode angenommen, alſo 

pro 1858—61 . . . 1705800 
1861—64 .„ „ „ 1784518 
1864—67 . .„ . 1768862. 

2) Im Allgemeinen ift nach der Tabelle für die Hjährige 
Periode 1858—67 dar Charakter der Stetigkeit in dem Gang 
der Benölterung nicht zu verfennen. Die Hauptfaltoren varliren 
nur innerhalb beichränkter Grenzen. Denn in einfache Brocente 
übertragen bewegen fi die Geburten zwifhen 4—4,3 °/,, die 
Sterbfäle zwiſchen 8,03—8,8, der Ueberſchuß der Geborenen 
zwiſchen 0,9—1, dad Mehr der Weggegogenen zwiiden 0,38 
bi8 0,48, der wirkliche Zuwachs zwiſchen 0,53 und 0,58 für 
je 100 Einwohner. 

8) Auffallend ift, daß die letzte Periode 1864—67 reg 
des oben erwähnten namhaften Zuwachſes der Ausländer immer 
noch den Färkften Jahresabgang durch das Plus der Wegge- 
zogenen über Die Zugezegenen aufweist. Es iſt dieß jedoch 
daraus wohl zu erklären, daß die allgemeinen wirthſchaftlichen 
Berbältniffe der Periode 1864—67 entſchieden ungünfliger 
waren als dis der beiden vorquögegangenen, und Daß ohne Die 
außerordentlichen Hilfsmittel, welche die Bahnbauten boten, die 
Auswanderung noch weit größere Dimenfionen angenommen haben 
müßte. Die Arbeitögelegenheit an den Eiienbahnhauten mar nicht 
für Jedermann verlodend und berührte die weibliche Bevölkerung 
gar nicht, Dieß ergibt ſich auch aus der Vergleichung der Daten 
über die legale Auswanderung. Nach der Pag. 11 dieſes Jahr⸗ 
buchs gegebenen Tabelle ſind 


Ueberſchuß 
u eingewandert ausgewandert ber Auswandernden 
1861—64 3966 ‘119833 7967 
1864—67 4885 19822 15487. 


Die Auswanderung des Jahrs 1867 ift mit 7187 VPerfonen 
die ftärkfte gewefen feit 1854. Zu dem Verluft durch Aus⸗ 
nderung im Betrag von 15437 kam noch ein Berluft durch 
Mehr ver vorübergehend Weggezogenen oder ohne Anzeige - 








221 


Ausgewanderten von 7485 Perjonen hinzu ; Diefer mar in Folge 
der Bahnbauten Heiner als in der Woweriode (11755) und 
betraf mehr Dad weibliche Geſchlecht als das männlide. 

4) Die gefleigerte Geburtenzahl erklärt fi fehr natürlich 
aus der Bermebrung der Ehen. Man muß biebei jedoch, wenn 
man nicht Ungleidgartiged vermengen will, unterfäheiden zwiſchen 
den ehelich umd den unehelich Geborenen. 

- In der Periode von 1858 — 61 wurden in 267000 firhen- 
den Ehen durchſchnittlich 56927 cheliche Kinder geboren, alſo 
je auf 100 hen 21,8 Kinder, 1861-64 in 279000 fichen- 
bean Üben 69964, alſo je 21,5, 1864-67 in 291000 CEhen 
64215 oder 22 Kinder. Die Steigerung der Fruchtbarkeit der 
Ehen hängt eben damit zufammen, daß eine Üübernormale Zahl 
meuer oder junger Ehen geichloffen wurde, 

Anders verhält ſich die Suche aber mit den unehelichen 
Geburten und ed if bie Weiſpiel gang geeignet, unſere ſchon 
früher (MWürtt. Jahrb. 1868, pag. 134) außgeiprochene Au- 
ſicht zu befräftigen, daß es überhaupt ein falſches ſtatiſtiſches 
Verfahren iſt, die Frequenz des unehelichen Geburten durch 
deren Proportion gu den ehelichen auszudrücken. 

Wenn die ehelichen Geburten in Folge eines raſchen Wachs⸗ 
thums der jährlichen Trauungen ſich vermehren, fo liegt darin 
entfernt kein Grund, daß auch die uncehelichen Geburten ent⸗ 
ſprechend wachſen ſollten; vielmehr wäre ein entiprechendes Sin⸗ 
Ten derjelben zu erwarten, da bie Zahl Der undverheiratheten 
Srauenzimmer eine Tleinere geworden ift. Mit dieſer, nicht mit 
den eheltchen Geburten, find die unehelichen Geburten in Pro⸗ 
portion zu fegen. . . 

Die Tabelle der Chronik dieſes Jahrgangs (Seite 10, 
die zwei letzten Rubriken) geigt uns, dem. allgemein üblichen 
Verfahren folgend, daß das Verhältniß der unehelichen Gebur⸗ 
ten in den legten. 5 Jahren fletig ein günfligered geworden ift. 
Denn e8 betrugen Die unehelich Geborenen 1863: 16,46, 1864: 
16,44, 1865: 15,80, 1866: 18,41, 1867: 14,67 Procent 
aller Geborenen, Der. Grund, warum die Procentzahl Eleiner 
geworden ift, Legt ‘aber, "wie die Rubriten 2 und 5 jener Ta⸗ 
belle (Seite 10) deutlich erkennen laſſen, nit in einer abfo- 


222 


Inten Berminbesung der uneheliähen, fondern in einer abjoluten 
Bermehrung der ehelichen Geburten. 

Dad richtige Verfahren führt vielmehr zum entgegenge- 
feßten Refultat. 

Benun genommen, müßten wir zwar für jedes Jahr bie 
Zahl der im Alter der Mannbarkeit ftehenden ledigen Frauenß⸗ 
perfonen kennen. Da dieß aber nur bei einer jährlichen Auf⸗ 
nahme der Bevölkerung nad Jahresklaſſen, Geſchlecht und Civil⸗ 
fland ermittelt werben könnte, jo müffen wir uns mit den durch 
die Sjährigen Zählungen zu ermittelnden Zahlen der über 14 
Jahre alten Iedigen weiblichen Berjonen begnügen. (Na der 
Alterdaufnahme von 1861 betrugen in Württemberg Die im 
Alter von 19— 88 Jahren fiehenden 20 Jahresklaſſen 58,3"), 
aller über 14 Jahre alten ledigen weiblichen Perfonen.) Wir 
können dieß auch füglich thun, da das Verhältniß der Mann⸗ 
baren zu den Nichtmannbaren innerhalb jener Zahl jedenfalls 
als ein während aneinander grenzender Saylunpepeal0nEn con⸗ 
ſtantes angeſehen werden darf. 

Hier ergeben ſich nun folgende Verhältniſſe: 

Die Zahl der über 14 Jahre alten ledigen weiblichen Per⸗ 
fonen betrug nad der Zählung 

von 1861 . - - . 806091 
vn 1864 . - 2 . 802551 
vum 1867 . ... 292138. 
Die Durchſchnittszahl der unehelich Geborenen war 
für die Periode 1858—61 . . . 11801 
1861—64 . . . 11727 
1864—67: . . . 11594. 
Hienach kamen auf je 1000 ledige weibliche Perſonen über 
14 Jahren (oder 588 im Alter von 19 —88 Jahren flehende) 
für die Periode 1858—61 . . . 836,92 
1861—64. . . . 88,76 
1864—67 . . . 89,68 
unebelide Geburten; oder je 1 uneheliche Geburt 
1858—61 auf . . 2. . 27,08 
186164 auf » . 2... 3,8 
1864—67 auf . . >. 26,2 
dige weibliche Perfonen über 14 Jahren. 


228 


Hiena hat fi Die Frequenz der unchelichen Geburten 
in den legten 9 Jahren fletig vermehrt, während fie bei ber 
üblihen Proportion zu den ehelich Geborenen als ſtetig ab⸗ 
nehmend erſchien. 

Dieß dem Princip nach allein richtige Verfahren hinſicht⸗ 
lich der unehelichen Geburten auch auf weiter rückwärtt liegende 
Perioden anzuwenden, ift, da die Älteren Zählungen der ori 
anmejenden Benölterung nur einen fummartichen a hat⸗ 
ten, nicht zulaͤfſig. 

XI. 

Nachdem wir fo den Bang der Bevölkerung in der Zäh⸗ 
Iungeperiode 1864—1867 in ihre einzelnen Elemente zerlegt 
haben, drängen fih beim Gefamtüberblid über das. Ganze die⸗ 
fer Bewegung noch ſchließlich einige allgemeine Bemerkungen auf. 

Das Triennium Dec. 1864—67 war in volkswirthſchaft⸗ 
licher Beziehung für Deutſchland eine entſchieden ungünflige 
Periode. 

Dieß geht (on einfach aus der Thatſache hervor, daß 

in allen übrigen Ländern des Zollvereins der Zuwachs der 
Zählung von 1867 gegen die Zählung von 1864 einen mehr 
oder weniger erbeblihen Ausfall zeigte, 
Aud in Württemberg fanden die Ernten von 1865 —67 
ſehr namhaft unter denen ber beiden vorausgegangenen Perioden. 
Die von 1866 war die fchlechtefle feit 1858. Die Landwirth⸗ 
ſchaft war unzweifelhaft in einer geprüdten Lage, was ſchon 
allein aus der während dieſer Jahre erfolgten Abnahme des 
Viehſtandes um 64000 Stüd Rindvieh, 48000 Schafe und 
8700 Schweine zu erjehen If. Die ſchlechteren Ernten waren 
nicht wie früher von einer entiprechenden Steigerung der Preife 
begleitet, zum großen Nachtheil der Landwirthſchaft. 

Ebenſo notoriſch Titten Die Semerbe Notb. 1866 war 
ein Kriegäjahr und 1867 litt die Induſtrie unter den Folgen 
des Kriegs, der fortdauernden politichen Spannung und ſchlech⸗ 
ten Ernten. 

Es wären daher au für Württemberg die regelmäßigen 
Wirkungen ſchlechter Zeiten, Abnahme der normalen Volks⸗ 
nermehrung, der Geburten, der Trauungen, Zunahme der Sterb⸗ 


234 


Fülle und Auswanderungen zu erwarten geweſen, und wenig⸗ 
flend die Lebtgenannte dieſer Wirkengen tft im der That auch 
eingetreten, 

Wenn aber gleihwohl Württemberg allein unter allen 
deutſchen Ländern einen größeren Volkazuwachs aufweist als 
in der Borperiode, wenn es feine Nachbarläͤnder Bayern, Baden, 
Hefien, hinter denen es biöher regelmäßig in der Vermehrung 
feiner Volktzahl etwas zurüdgeblieben tft, dießmal nambeft 
übertrifft, wenn e8 in einer jo ungünfligen Beriede no eine 
nambafte Steigerung der Geburten und Trauungen aufzumelfen 
bat, wenn üns die ganze obige Unterſuchung doch im Weſent⸗ 
lichen ‘das Bild einer im wirthſchaftlichen und ſocialen Fort⸗ 
ſchritt begriffenen Gefellfchaft dargeboten bat, fo müßten uns 
alle dieſe Erſcheinungen als ein völiges Rathſel erfcheinen 
ohne jene Bine außerordentliche Thatſache, auf Die und die 
ſtatiſtiſche Vergleichung im Großen wie im Kleinen immer wie 
der bingeführt hat. Es ift unzweifelhaft der kühne Entſchluß 
umferer Negierung, ein großartiges Netz neuer Bahnlinien an 
allen Bunkten gleichzeitig in Angriff zu nehmen und auch unter 
wirihfchaftlich und politiſch bedrohlichen Verbältnifien in ener⸗ 
giſcher Weiſe in Ausführung zu bringen, was Württemberg über 
eine Tritifähe, für die Bewegung der Bevölkerung fehr nachthei⸗ 
lige Periode glüdlih hinüber und die Symptome einer aufs 
fleigenden flatt einer rüdgängigen Epoche herbeigeführt Het. 
Diefe Thatſache wird unverrüdt fefiftehen, tie Semand au 
fonft und von andern Geſichtspunkten aus über die Sade ur- 
theilen mag. 

Die Wirkung diefer Bahnbauten lag nit blos darin, 
Daß fo und fo viel Tanfend Menſchen in Erd» und Bauarbelten 
ihren Verdienſt gefimden haben, daß deren Bebärfniffe mittel 
bar wieder Andern Arbeit und Gewinn brachten, daß die An⸗ 
ſchaffung und Borbereitung des gefamten Betriebömaterial® der 
neuen Bahnen für eine Menge von Geſchäften große Beſtel⸗ 
lungen veranlaffen mußten, daß dur die Erpropriationen bes 
trächtliche Geldſummen flüffig wurden. Ebenſo wichtig ift die 
aflgemeine Belebung der Hoffnung und des Unternehmungd« 


geifte®, und die Steigerung jämtlicher Werthe der Liegenſchaften 
wong» 








225 


in weiten Diſtrikten, die zubor, von dem großen Bande des 
Weltverkehrs ganz abgeſchnitten, in einer gewiſſen Stagnation, je 
Bertümmerung hinlebten. Die Zahl der Trauungen iſt ein 
untrügliges Mach für das Vertrauen auf die Zukunft. 

Wir Haben im Obigen eine ganze Reihe von Erſcheinun⸗ 
gen in dem Bang der Württembergifchen Bevölkerung ſpeciell 

anf jene Bahnbauten zurüdgeführt: | 
| 1) einmal den namhaften Volkszuwachs überhaupt; denn 
dag Württemberg das 8 '/.fache der procentalen Zunahme Hatte 
gegenüber von Baden, dad biöher bei allen Zählungen in dies 
fen Punkt einen kleinern oder größern Vorſprung zeigte, läßt 
eine andere Erklärung als aus einer ganz fingulären Urjade 
gar nicht zu; 

2) jodann die Verminderung ded Mißverhältniſſes zwi⸗ 
figen männlicher und weiblicher Beyölkerung; denn der Bahn⸗ 
bau nahm unmittelbar nur männliche Kräfte in Anſpruch, hielt: 
die einheimiſchen feſt, zog die fremden an, jo daß zum erſten⸗ 
mal der weiblige Abflug ver Bevölkerung nach Außen den. 
männlichen übertraf ; | 

8) Die namhafte Vermehrung der Ehen und dadurch die 
Berbefierung des Verhältniſſes zwiſchen dem unverheiratheten. 
und verheiratbeten Theil der Bevölkerung. Diefe Thatſache 
kommt allerdings nur zum Theil auf Rechnung ded Bahnbaus. 
Bin gleich wichtiger Faktor dabei ift das Geſetz, das die Ger 
werbefreiheit ſchuf und die Niederlaſſung unabhängig von Er⸗ 
werbung ded Gemeindebürgerrechts machte. Allein die bloße 
Möglichkeit, das Nichtgehindertjein Hätte für fich zu Feinen poſiti⸗ 
ven Wirkungen geführt, wenn nicht die Hoffnung auf Erfolg, 
bie Belegendeit zu neuen Unternehmungen hinzugelommen wären. 
Diefe boten aber gerade die neuen Bahnlinien nad allen Rich⸗ 
tungen und wir faben, wie eben die Bezirke der Neubauten 
im Allgemeinen die größte Trauungsfrequenz zeigten. 

4) Aber auch die Ungleihheiten und Schwankungen in 
dem Bang der Bevölkerung zwiſchen ven einzelnen Landestheilen 
hatten darin ihren Grund. Die Ertreme der Zus und Abnahme 
der Bevölkerung in den einzelnen Bezirken waren nie fo weit 
audeinandergegangen. Die Bahnbauten wirkten in den Gegen⸗ 

Bürtt. Jahrb. 1867. 15 








226 


den, wo ſie Statt fanden, mie Fluthwellen, die zu ihren beiden 
Seiten um fo flärkere Ebbungen veranlafien mußten. Gbenfo 
Hatte die außerordentliche, wiewohl vermuthlih nur vorübers 
gehende Vermehrung der Ausländer ihren Orund In den Bahn 
bauten, | 

. Für die weitere Zukunft wird Alles davon abhängen, daß 
die Zeit der Eröffnung und des Betriebs der neuen Bahnlinien 
äu eine friedliche und günftige Periode auffleigender volkowirth⸗ 
ſchaftlicher Entwidlung falle. Die unverhältnigmäßige Vermeh⸗ 
zung der unmündigen Bevölkerung dur die vafche Steigerung 
der Geburtöziffern legt für Die nächte Zeit den Erwachſenen 
eine erhöhte Ernährungs» und Arbeitslaft auf. Die gemaltige 
Steigerung der Staatsfhuld erfordert ebenjo eine namhafte 
und ſchnell anwachſende Erhöhung der Steuern. Beides wirkt 
zufammen die Exiſtenzbedingungen der Geſellſchaft zu erſchweren. 
Es handelt fih alfo darum, daß die neuen Erwerbaquellen, 
welche das erweiterte Bahnnetz bieten fol, bald und reichlich 
genug fliegen, um einen Grfag jener Ausfälle zu bieten. 

Für die nächfte Zählung im December 1870 iſt ein glei» 
ches Maß des Volkszuwachſes nicht zu erwarten, vieleicht kaum 
zu wünjden. Bei der Zählung von 1867 waren gegenüber 
Der voraudgegangenen Zählung von 1864 die umfafjenden Bahn⸗ 
bauten etwas Neues; bei der Zählung von 1870 werben fie 
nur etwas noch Fortbeſtehendes jein, deſſen erfle Wirkungen in 
Die frühere Zeit fielen. Die großen Beburtenzahlen werden zwar 
bei der Maffe junger Ehen ohne Zweifel noch fortvauern, aber 
der Abflug der männlihen Bevölkerung nah Außen wird, nach⸗ 
Dem das Bedürfniß der Bahnbauten gedeckt ift, wieder die frühe⸗ 
zen Dimenfionen annehmen. Es gehören günftige Zeitbedingun⸗ 
gen dazu, um NRüdichläge und Störungen in dem fortichritte 
lihen Gang der Bevölkerung ganz zu verhindern, vor Allem 
Frieden. 








Ergebniffe der Rekrutenaushebungen in Württemberg 


in den Iahren 1866 und 1867. 
Mit 6 Tabellen. 





Die Ergebnifie der Refrutenaushebungen in Württemberg 
[nd ſchon zu verſchiedenen Perioden in den württembergifchen 
Jahrbüchern veröffentlicht worden. Die legte — einen größeren 
Zeitabfehnitt umfaſſende Arbeit lieferte der verftorbene Finanz» 
rath Paul Sir*; leider lag aber diefer, ſowie ven ähnlichen. 
früheren Arbeiten nie ein gleihmäßiges und richtiges Material 
zu Grunde. 

Der Arbeit von Sid, melde ſich über die Rekruten⸗ 
außshebungen der Jahre 1834 bis 1857 erftredte, fand näm⸗ 
lich der Umftand im Wege, daß die Aushebungen in biefer 
Periode nah zwei verfchiedenen Grundfägen — denen des 
Kriegsdienſtgeſetzes von 1828 und 1843 worgenommen wurben, 
welche ganz von einander abweichende Wirkungen hervor⸗ 
bringen mußten, da insbejondere die Zurüditellungdgründe 
und die Gebrechenordnung in beiden Perioden ganz verſchieden 
waren. 

Noch mehr aber wirkte hierauf der Mipftand ein, daß 
bis zum Jahre 1849 nur fo viele Milttärpflichtige der Muſte⸗ 
zung unterworfen wurden, als zu Dedung des Gontingentd 
erforderlid waren und als den Betreffenden kein Anſpruch auf 
Zurüdfielung zur Seite ftand. Aber auch der Art. 48 des 
Kriegävienfigefeged vom 22. Mai 1843 geflattete nach 1849 
nöd einer größeren Anzahl von Militärpflichtigen (megen Bes 


*) 6. Württembergife Jahrbücher von 1857. Erſtes Heft 
Seite 131 f f. - 





228 


rufs⸗ und RBamilienverhältnifie Zurüdgeftellten und Erſatz⸗ 
mannftellern) von den Mufterungen wegzubleiben. 

Es unterlag daher dem reinen Zufall der gezogenen 2oos- 
nummern, ob mehr ober weniger Taugliche in die Kontingents- 
grenze fielen, und kann aus dieſem Grunde leiht ermefien 
werden, welcher Werth einem jo gewonnenen Material beizu- 
legen iſt. 

Auch Hinfichtlich Des erhobenen Maßes Hatte es die gleiche 
Bewandnif. In Der Periode von 1828 bi8 1843 wurden 
ſogar nur Diejenigen gemefjen, welche mit ihrer Loosnummer 
in die Gontingentögrenze fielen und bei denen es zweifelhaft 
mar, ob fie überhaupt das Normalmaß von 5° 5" erreidt 
haben. Die Ausgehohenen wurden erft bei Gelegenheit ihrer 
Einlieferung zum Zwede der Aufnahme ihres Signalements- 
ohne jede Eontrole dem Meße unterworfen. 

Um eineötheild für flatiftifche Zwecke ein richtiges Mas 
terial zu gewinnen, und um anderntheild Vergleichungen wit 
den Wirkungen des in Außficht ſtehenden neuen Kriegsdienſt⸗ 
geſetzes zu ermöglichen, wurden für Die Aushebungen der Jahre 
1866 und 1867 bejondere Notizen einverlangt, welche ein 
vollfommenered Ergebniß lieferten. 

Ein ZJurüdgreifen auf frühere Jahre mußte jedoch unters 
lafien werben, weil die Sichtung des vorhandenen Aushebungs⸗ 
materiald für den beabfichtigten Zweck zu viele Mühe und Zeit 
in Anfpruch genommen hätte, 

Was nun zunäcft 

I, die Militärpflichtigen 

betrifft, ſo betrug deren Zahl im Jahre 

1866. 1867. 
im Nedarkreiß . „ .„ 4991 4576 
„Schwarzwaldkreis 4853 4215 
„ Sagftfrid . . . 8902 3504 
„ Donaufeeid . - . 8908 3605 
Zuſammen 176564 15900 

Die Zahl der Militärpflichtigen de8 Jahres 1866 iſt bie 
dritthöchfte feit 1818, zu welder Zeit nach eingetretenem Frie⸗ 
en wieder die erfte ordentliche Aushebung vorgenommen wurde, 





229 


In den Jahren 1821 und 1888 waren e8 deren nur 
11,980, beztehungswelfe 11,470; in den Jahren 1819, 1820, 
1834, 1835 und 1889 zwiſchen 12 und 18,000; in den 
Jahren 1822 bis 1827, 1831, 1887 und 1855 zwiſchen 
13 und 14,000; in den Jahren 1828, 1830, 1832, 1833, 
1886, 1843, 1845, 1846, 1849 bis 1854, 1856 und 
1857 zwiſchen 14 und 15,000; in’den Jahren 1829, 1841, 
1842, 1844, 1847, 1848 und’ 1858 (wie im Jahre 1867) 
zwiſchen 15 und 16,000; in ben Jahren 1840, 1859 bis 
1861 zwiſchen 16 und 17,000; ſodann im Jahre 1862 
17,804; 1865 17,441; 1863 18,095; und im Jahre 1864 
Die bis jept höchſte Zahl mit 18,154. 

Von 100 Dütdepflißtigen gehören an: 


‘1866. 1867. 
dem Nedartriß . „ '. "28,27 28,78 
„Schwarzwaldkreis 27,49 26,51 
v„ Sagt. „ . '. 22,10 22,04 


„Donaukreis . ‘, 22,14 22,67, 
während im Durchſchnitt 

dem Nedartitt . „ .„ 28,81 
Shwarzwaldfreid ". "26,44 ( yon der orts⸗ 


Jagſtkreis.. . °. 22,17 | angehörigen 
Donaukreis . '. 23,08 

Nedartiit . . '. "29,29 
Säwarzwaldfreis ". "24,88 ortdantoefenden 


Jagſtkreis. . . 21,79 

Donaufrei,. . . 24,04 

Nedartiiß . . . 29,54 

Schwarzwaldkreis 24,46 ortsanweſenden 

Jagſtkreis. .21,82männllchen 
„Donaukreis24,18 

Bevölkerung angehören. 

Im Neckar⸗ und Jagſtkretſe treffen die Prozentverhältniſſe 
der Militärpflitigen mit denen der Bevölkerung fo ziemlich 
zufammen, dagegen trägt der Schwarzwaldkreis mit einer höhe 
zen, und der Donaukreid mit einer niedereren Ziffer zur Aude 
bebung bei, als die übrigen Kreife, 


— 


230 


t 


Vrcergleicht man die Zahl der Milttärpflichtigen mit ber 
jeweiligen Bevölkerung, fo ergibt fih aus ber angehängten 
Zabelle I, dag 1 Militärpflichtiger kommt: 


im Nedarkreis uf . . 
„Schwarzwaldkreis auf 
Jagſtkreis auf. . - 
„ Donaufreiß auf . - 
in Württemberg auf. . 
im Nedarkreis uf . - 
Schwarzwaldkreis auf 
Jagſtkreis auf. . . 
„ Donaufeeid auf . . 
in Württemberg auf. . 
u. im Neckarkreis auf . . 


„ Schwarzwaldtreis auf 


„Jagſtkreis auf. . 


„Donaukreis auf . . 


in Württemberg aut 


oder, nad Prozenten bereiinet, daß auf 100 Ortbangehörige 


im Neckarkreis. . . 
„ Schmarzwalbkreid . . 


„ Sagfttrei . . . 5 


„ Donaukis. . . . 
in Württemberg . . . 
anf 100 Ortsanwefende 
im Nedarkeis . . 
u Schwarzwaldkreis 
" Jagſtkreis oo. 
„ Donaufriiß . . 

in Württemberg . 


und auf 100 männliche Drtdanivefende 


im Nedarkreis . 0. 
„ Schwarzwalbfreis 
„ Sagfitreid. . ; 
„Donaukreis . . 
in Württemberg . 
Militärpflicätige kommen. 


1866. 18867. 
105,65 115,23 
101,48 116,85 
105,82 117,84 — | 
110,08 119,28 ge, 
105,61 117,15 
102,61 111,91 

89,64 108,21 

97,61 108,099 Dit 
107,55 116,59 | Mwelende, 
99,03 109,96 

49,97 54,50 

42,55 48,99] mänulide 
a 52,57% Orts 
62,24 56,63 |" anmefende, 
47,82 58,10 

0,95 0,87 

0,99 0,86 

0,94 0,85 

0,91 0,84 
095 0,85 
. 0,97 0,89 
. 1,12 0,97 
. 1,02 0,92 

0,98 0,86 
. 1,01 091° 
. 2,00 1,88 
. 2,35 2,04 
. 23,12 1,90 
. 1,91 1,77 
. 2,09 1,88 








231 


Werben die zur Außhebung in den Jahren 1866 und 
1867 beigezogenen jungen Männer mit der Zahl der in dem 
Jahren 1845 und 1846 geborenen Knaben verglichen, jo er⸗ 
gibt ſich, daß von 100 Geborenen 


1866. 1867. 
im Nedartii® . . .„ 45,50 45,15 
„ Schwarzwalbtreiß -. 45,96 42,55 
„ Sagfiteit. . . .„ 50,34 47,11 
. 5 Donau . . „ 41,81 88,84 


in Württemberg. - . 45,70 43,23 
noch zur Aushebung gekommen find. - - — 
Der Jagſikreis iſt hier am guͤnſtigſten vertreten, während 
im Donaufrei® kaum 40 %/, der geborenen Knaben zur Aus⸗ 
bebung kamen; in&bejondere find es die Oberämter Blaubeuren 
und Ulm, tn welchen bei beiden Aushebungen von den Ge— 
borenen nur noch 80 bis 35 Prozent vorhanden waten. 
Ueber die Tüchtigkeit zum Kriegsdienfte der aufe 
gerufenen Mannfchaft Liefert die Zufammenftelung in Tabelle 
II. und III. folgende Grgebnifle: 
Die Zahl der bei der —— ine Milttäre 
pftichtigen betrug: 
1866. 1867. 
im Nedartiit. „. „ . 4806 4371 
„Schwarzwaldkreis. 4680 4058 
„ Sanfte . . . . 8749 8895 
„ Donau. „ . . 8805 8488 


zuſammen 17040 15802. 
‚Bon biefen waren nad den Erkenntniſſen der Mufterungs«- 
tommifflon zum Dienfte untauglich 


—— wegen & 
1866. ———— Be es: —23 F— überhaupt: 


im Nedartiid . . 178 416 1976 2570 
„ Säwarzwalstreis 141 891 1864 2396 
„ Sagfieis. . . 147 276 1895 1818 
„ Domautiid .„ . 118 204 1246 1568 
zufammen 579 1287 6481 _ 8347. 


232 





Br Nan⸗ 
gelnber Größe 

1867. getber@röge: as. Behraen : überhaupt: 
im Nedarkrie . . 128 387 1588 2098 
Schwarzwaldkreis 82 836 1550 1968 
“ SIagflreiß. „ . 92 268 1264 1624 
u Donau . . 68 179 1332 1579 

Zufammen 865 1170 65734 7269. 

Unter 100 ©emufterten waren ſonach untauglid: 

1866. 
im Nedarkiis . . 8,70 866 41,11 58,47 
„Schwarzwaldkreis 8,02 8,855 39,88 51,20 
„ Sagfitres. . . 8,92 7,56 8720 48,48 
„ Donaukreis . 2,97 5,86 82,75 41,08 
in Württemberg. . 8,41 7,55 .88,04 49,00. 
- 18867. | 
im NRelarkriß . „ 2,892 885 86,88 48,00 
ESchwarzwaldkreis 2,09 8,29 88,24 48,55 
„ DIagfltreis. . 2,71 7,89 87,23 47,83 
Donaukreis. 1,94 5,15 88,28 45,32 
in Württemberg. . 2,88 7,65 87,47 42,50. 





Bei Bergleihung der beiden Jahrgänge ergibt ſich, daß 
in 8 Rreifen im Jahr 1867 weniger Untäugliche vorhanden 
waren, als im Jahr 1866, nur im Donaukreiſe if das Ge 
gentheil zu Tage getreten.. 

Was Dagegen die einzelnen Kreife betrifft, fo find die 
Tüchtigkeitsverhältniſſe im Donaufreife, welcher durch den 
großen Ausfall bei den Geborenen purifleirt zu fein fcheint, 
Die günftigften, auf dieſen folgt der: Jagſt- und dann ber 
Schwarzwaldtreis, während der Nedarkreis in beiden Jahren 
Die meiften Untauglichen hatte. a 
WBemeerkt wird übrigens, daß die meiften biefer zum Kriegs- 
dienſte Untauglicgen gleichwohl in ihrem bürgerlichen Berufe 
nit behindert find. ee Se 

Gegenüber der Geſammtzahl der Militärpflichtigen Bommen 
auf 100 Milttärpflichtige. 





238 


1866. 1867. 
im Nedartreiß . . 51,49 45,85 
„ Schwarzmalbfreis. 49,37 . 46,69 
„ Sagfitreis. . . 46,59 46,85) Untaugliche. 
„ Donaufriiß . .. 39,99 . 43,80 
in Württembrg . 47,28 45,72 
Nah Ausſcheidung der Untaugliden find an Tauglichen 
(worunter auch die bei der Muſterung nicht Erſchienenen und 
Daher als tauglih Angenommenen begriffen find) verblieben: 
im Nedartrid .„ „ 2420. 2474 
Schwarzwaldkreis 2457 2246 
Jagſtkreis.. .2084. 1879 
„ Donautidd . „ 2345 2028 
zufommen 9806 8622. 

Bon 100 Militärpfliätigen waren hienach tauglich, b⸗ 
ziehungsweiſe wurden für tauglich angenommen : 

im Neckarkreis, 48,49 54,06 

Schwarzwaldkreis 50,68. 58,29 
„ Safe . . 58,41 53,62 
„ Donaukeö . .. 60,01 56,12 
in Württemberg . 52,71 54,28. 

Dei Vergleigung diefer Berechnung mit der — der 
Untauglicden ergeben ſich einige Eleine Differenzen, welche da⸗ 
ber. fommen, daß im Sabre 1866 1 und im Jahre 1867 
9 Milttärpflichtige außer Berechnung geblichen find, welche bei 
ber definitiven Contingentsbildung ald ausgewandert, geſtorben 
oder doppelt verzeichnet gelöfcht werben mußten, während fie 
nod bei der Gonfingents-Repartition mitgezählt haben. 
| Bon den tauglihen Militärpflichtigen find mit ihren 

Loosnummern in die Contingentsgrenze gefallen, wegen Familien⸗ 
verhältniſſe aber zurückgeſtellt worden: 





1866. 1867. 
im Neckarkreis1868 121 
„Schwarzwaldkreis. 160 1888 


Jagſtkreis..128 119 
„ Donau . ... 140 . 121 - 
zufammen 691 494. 





284 


Hievon kommen auf 100 a 
1866. 1867. 
im Neckarkreis. .. 6,94 4,89 
Schwarzwaldkreid. 6,61 5,92. 
„ Sanftrld . . » .  .5,90 6,38 
„ Donald . „ „— 6,97 5,98 
in Württemberg . . 6,85 5,78. 

Sodann find von ben Tauglichen durch das Loos frei 

geworden: 
im Nedarkreis. . . :-962 1043 
Schwarzwaldkreis. 1042 902 
„ Sanfte. -. . . 962 752 
„ Donau . „ „ 1197 868 
zujammen 4163 8565 
thut auf 100 Taugliche ; 
im Nedached. . . . 89,75 42,16 
» Schwarzwald. „ 42,41 40,16 
„ Iogfild . . 2. 46,16 40,02%. 
„ Donsulield . 51,04 42,91 
in Württemberg . . .. 44,74 41,35. 

Ueber die zur Ginreifung verbliebenen Tauglichen folgen 
die Nachweiſungen unten bei den Ausgehobenen. 

Uebergehend 

II auf die Röcserardhi der Militärpfliätigen, 
fo wurbe das Meß derfelben tn ven Jahren 1866 und 1867 
er fimald erhoben und fl das Ergebniß in den angehängten 
Tabellen IV. bis VL niedergelegt. 

Das Minimalmaß beträgt in Württemberg fünf Buß fünf 
Zoll, Decimal, = 1,575 Millimeter, und es wird insbeſon⸗ 
dere eine Größe erfordert: 

bei der Infanterie von mindeftens 5° 6”, 
e m MReiterei von 5° 7 bis 6‘, 
« u Artillerie von mindeſtens 5’ 9. 


Die Untermäßigen wurden in den angehängten Tabellen 
nad drei Kategorien getrennt. . 


1) Sole, weldhe unter fünf Buß meflen und vom Be= 








235 


zirkörefrutirungsrath unabhängig von der Muflerungslommilflon 
vom Kriegädienfte ausgeſchieden werben. 


Diefelben betragen: 
1866. 1867. 
im Nedartreit. - . » 28 17 


„ Schwarzmalbfrets. . 21 21 
„ Sagffre . . . . 16 12 
„ Donaufeld . .. 11 8 

zufammen 76 68. 


Hievon kommen auf 100 Gemeflene: 
{im Nedartrit. . . . 0,58 0,89 
„ Schwarzwaldfds. °. ° 0,45 0,52 
„ Supflres . . . . 048 0,85 
„ Donaufrdis -. °. '. ° 0,29 0,28 
in Württemberg‘. '. '. 0,45 0,88. 

2) Sole, welde 65° aber nicht 5° 4“ mellen, vom 
Dienfte im aktiven Heere ausgeſchieden werben und in die Lands 
wehr übergehen, borauögefegt, daß fte fonft mit keinem Ge⸗ 
brechen behaftet find. 

ALS kriegsdienſtfrei werben fle erft dann erflärt, wenn fle 
bis zum Aufrufe zum Landwehidienſte das Normalmaß nicht 
erreicht haben. 

Dieſe betragen: 


im Nedarkiid. -— » „987 234 
„ Schwarzwalbireid.. .. - 288 196 
„ SIapfltreiß . . -. 228 168 
„ Donaufidd .„ „ . 124 102 


zufammen 867 695 
wovon auf 100 Gemeſſene kommen: 


im Nedartii® . . . 5,97 5,85 
z Schwarzwaldkreis. .4,98 4,88 

„Jagſtkreis.. 5,95 4,80 
VDonaukreis68,26 2,98 
in Württemberg . . . 5,09 4,54. 





286 


Sodann 


8) Solche, welche 5’ 4", aber nicht 5° 5° meſſen und 
— wenn file fonft mit keinem Bebrechen behaftet und mit ihrer 
Loodnummer in die Gontingentögrenze gefallen find, 


nächſten Jahresmuſterung verwieſen werben. 


verhältnig wie die der vorangehenden Kategorie behandelt. 


Ihre Zahl beträgt: 
? 1866, 


im Nedartiit. . . . 279 
„Schwarzwaldkreis. 278 


„ Iagfieeis . '. . . 184 


„ Donaufeid. . ... 182 

jzufammen 928 

und Eommen auf 100 Gemeſſene: 

im Nedarkeis. ... „5,81 
„ Schwarzwaldfrid. .„ 5,94 
„ Sapfliid . . . . 4,90 
„ Donaufied . . . 4,78 
in Württemberg . 5,42 


1867. 
259 
201 
185 
137 
782 


Die Geſammtzahl der Untermäßigen beträgt. hiernach: 


im Neckarkreiß... 594 
„ Schwargwaltfid. . . 532 


w Sanfte . » .. . 428° 


„ Donau . .. . 817 
zujammen 1866 


glei auch mit Gebrechen behaftet ift. 


510 
418 
860 
247 


1535 
wovon — mie oben ſchon erwähnt — der größere Theil zw 


Auf 100 Gemefjene kommen Untermäßige: 


im Nedarkreid. . . . 12,86 


„ Scähwarzwalbfreid . „. 11,37 
„ Sagfltreie . , ©. 11,28 
w„ Donaufeiß. . „ „8,83 
in Württemberg . . . 10,96 


11,67 
10,81 
10,60 

7,09 
10,08. 


Haben fie bei 
Diefer das Normalmaß erreicht, fo werden fie mit fünfjähriger 
Dienflzeit beim aktiven Heere eingereiht, andernfalls gehen fle 
— gleichwie die nit in das Gontingent Gefallenen — in 
die Landwehr über und werben fle in dieſem Pflichtigkeits⸗ 





287 


\ 


Im Nedarkreis waren demnach L) weiter Untermäßige 
als im Donaukreis. 

Die wenigften Untermößigenchatte im Jahr 1866 Note 
tenburg (3,38) und 1867 Waldfee (3,98), die meiften 1866 
MWeindberg (22,13) und 1867 Gaildorf (17,89). 

. Bon den unter das Meß geftellten Militärpflihtigen haben 
dad Normalmaß und Darüber erreicht: 


1866. 1867. 

im Nedarkreit. „. „. . 4212 8861 
„ Schwarzwaldfrid. . 4148 8685 
„ Sagfitie® . . . . 8826 8085 
„ Donau. „— „ . 8488 8236 
zujammen 15174 13767, 

thut auf 100 Gemeſſene: 

im Nedartiels. . . . 87,64 88,38 
„ Schwarzwaldfreis . 88,638 89,69 
„ Sapfttid . . 88,72 89,40 
„Donaukreis. . 91,67 92,91 
in Württndbrg . . . 89,04 89,97. 


Die Größe von 5’ 5” His 
im Nedartid . . 2 20. 
„ Scäwarzwaltrie . . . . 
„ Sanfte. - . 2 2 ee 
„Donaukreis. Fee ge 
in Bürttembarg . . 2.» 


43,09 
42,91 
42,52 
41,00 
42,45 


5° 70 94% beſitzen: 


42,87 
42,83 
42,98 
40,75 
42,26. 


Es iſt hienach im Allgemeinen als mittlere Größe das 
Maß von 5’ 8” 0” anzunehmen, indem die mittlere Zahl. der 
Milttärpflichtigen, welche das Normalmaß und durüber erreicht 


haben, einige Prozente mehr beträgt, 


als die Zahl der Milde 


tärpflicätigen, welche Die Größe. von 5° 5” Bis 57 7% ger 


befigen, nämlich: 
im Neckarkreis.. 
„ Schwarzwaldfrets: .- 
u Sagfitreis . .. 0. 
„ Donau .. .» 
in Württemberg. . 


0,738 1,79 
1,40 2,01 
4,84 1,02 
4,83 5,70 
2,07 2,72. 


288 


In den einzelnen Oberämtern varlirt die mittlere Größe 
zwar zwiſchen 5° 7’ 6 und 5’ 8 8’: allein es beträgt, 
wie aus der Tabelle VI. Hervorgeht, Die mittlere Größe für 
beide Jahrgänge Immerhin 5’ 8” 0, 

III. Die Ausgehobenen. 
Das zu ſtellende Rekrutenkontingent betrug in den Jahren 
1866 und 1867 
je 4600 4600 Mann, 
Davon wurden geftellt: 
von den zur nächſten Jahresmuſte⸗ 
rung Verwieſenen der vorigen Alterd« 
Haffe, nachdem fle bei der wieder» 
holten Mufterung für dienſttauglich 
erkannt worden fnd . . . . . 48 883 

Nichtgeftellt wurden, weil bie 
Tauglichen zu Dedung des Contin⸗ 
gents nicht zureichen. — 8 


Sonſtiger Ausfal. — 1 
zujammen 48 37. 
Bleiben für die laufende Alterd» 
klaſſe zu fielen . . . 4552 4568 Mann. 
Hievon Hat «8 gettoffen: 
den Nedarttid . . . . 1290 1310 
„ Schwarzwaldkreis . . 1255 1211 
Sagfttreiß - © 2.2 0.999 1008 
„ Donaukeld . - . . 1008 1034 
zufammen 4552 4563 
und auf 100 Militärpflichtige: 
im Nedarkreis. . . . .„ 25,85 28,68 
„ Schwarzwalbtreis. . 25,86 28,78 
„ Jagſtkreis... . 25,60 28,77 
„ Donaulreid. . 2... . 25,79 28,68 
in Württemberg - . . . 25,78 28,68. 


” Differenzen rühren von den — non ben Verwieſenen 


{ind von den Ausfällen her, 


ten 





Auf 100 Tauglihe kommen: 


im Nedarkiet . .- 
„ESchwarzwaldkreis. 
Jagſtkreis.. 
„Donaukreis. 
in Württemberg . 


®, 


—— 


® 


[2 


. 1866. 
. 58,81 


- 51,08 


47,94 
42,99 
48,91 


259 


1867. 
62,95 
58,92 
53,65 
51,11 
62,92. 


Die Verſchiedenheit in den beiden Jahrgängen und in den 
einzelnen Kreifen liegt in der größeren oder Heineren Zahl 
der Tauglihen, welche fih an der Dedung des Gontingents 


zu betheiligen hatten, 


Bon der zur Einreihung beftimmten Mannſchaft Haben 
ihre Militärpfliht durch Stellung eine Erjagmanned erfüllt: 


im Nedarkreis. 


„ Schwarzwaldkreis. 


„ SIagfikreis . 
„Donaukreis 


zuſammen 
Auf 100 Ausgehobene kommen hiernach Erſatzmann⸗ 


“ 
‘ 


im Neckarkreis. 


im SIagfifreis . 
„ Donaufrets 
in Württemberg . 


An widerjpenflig Abweſenden 


aufgerechnet: 
im Neckarkreis.. 


0 


„Schwarzwaldkreis. 


„Schwarzwaldkreis.. 


„Jagſtkreis. 
„Donaukreis . . 


zufammen 


128 
119 
109 
‚187 


543 


9,92 

9,48 
10,91 
18,55 
11,93 


91 
89 
93 
126 


— — 


399. 


6,95 
7,35 
9,23 

12,19 
8,74. 


wurden dem Gontingent 


55 
54 
30 
14 


153 


54 
49 
85 
30 
168. 


Auf 100 Ausgehobene kommen widerfpenftig Abweſende: 


im Nedarkreis . 
„ Schwarzwaldkreis . 


‘ 


4,26 
4,30 


4,12 
4,05 





240 


1866. 
im Iagfllri® . . . . 8,00 
Donaukreis .. .. 1,39 
in Württmbag . . «. .8,86 


Außerdem find nidt — worden: 


die wegen Berufs zurückgeſtellten 

Theologen und Schulgehilfen 88 

Die in das Contingent gefallenen 

bereitö im aktiven Heere dienenden 

Breiwilligen . . . ar 88 

die Kranken und Berhafteten V 18 

die vor der Einreihung Geſtorbe⸗ 

nen, Untühtiggewordenen x. . . 24 
zuſammen 113 


Hievon trifft e8 auf 100 Ausgehobene: 


im Nedarkreis. .. 0... 2,95 

„ Schwarzwaldfreid ... 1,76 

„ Sagfitrid . . . . 2,00 

„ Donaufiid . . . 8,27 

in Württemberg . „. . 2,48 
Bon den Audgehobenen der laufenden 

wirfli eingeliefert worden: . 

im Nedartiid . .-. 1069 

„ Scäwarzwalbfreis.- .- 1060 

n Jagſtkreis 80 840 

„ Donau . .„ . 774 
zufammen 8748 


Hievon kommen auf 100 Ausgehobene: 


im Nedartrets. . . . 82,87 
„ Scäwarzmwalbfreid. . 84,46 
„ Sagfllreis . . .° . 84,09 
„ Donau . „ . 76,79 
in Württnbag . . . 82,23 


1867. 
8,47 
2,90 
8,68. 


42 


2,90 
2,15 
2,08 
8,58 
2,68.° 


Altersklaſſe find 


1127 
1047 
859 
841 


— —— 


3847. 


86,03 
86,45 
85,22 
81,38 
84,90. 


Bei Vergleichung der Ausgehobenen mit der Geſammtbe⸗ 


völkerung ergibt fich, daß 





1866. 
im Neckarkreis von . . 408,77 
@ „ Säwarzwaldfreiß von 392,48 
„Jagſtkreis von. . . 418,84 
„Donaukreis von . . 426,59 
in Württemberg von. . 409,21 
im Nedarkrett von . . 896,98 
„ Schwarzwaldkreis von 846,65 
„Jagſtkreis vom. . .„ 881,25 
„ Donaufreiß von . . 416,97 
in Württemberg von. . 884,08 
im Nedarkreis von . . 193,83 
Schwarzwaldkreis von 164,58 
„Jagſtkreis von. . . 184,40 
„ Donaufrei? von . . 202,58 
in Württemberg von. . 185,45 

1 Dann ausgehoben wurde. 


1867. 


402,58 
406,69 
409,65 
415,86 
408,22 
390,92 
359,24 
377,83 
406,49 
388,15 
190,37 
170,50 
182,75 
197,44 
185,21 


241 


anweſenden, 


männlichen 
Orts⸗ 
anweſenden 


Tabelle J. iſt als Einſchlagtabelle hinten angehängt. 


16 


242 


Tabelle II. Ueberſicht über die Bahl der untauglichen 








































58 Unter ben Bifttirten | Unter 100 Bifttirten 
> 1=5 .| waren umauglich: jind untauglich:. | = 
EsIEs8iE urn TA Seren 5 
SEelr2El8, 288 $ 2.288 € 7 
ra — Er) mie = F 4 — 
Oberämter. | .3 |*22] 38 328] 8 | 3 [88328 £ 5 
age 5 = m Eu [" | =] Em Fu 
zal.silag 288,58 2 2528| 8 | | 
er = Eon 5 *F Zi © Er 
— — za la _#%E|l E | [ja lese 2 
Nedarfreis, | | | 
Badnaug. 1324 313] 9 30] 1410 179]2,58] 9,5844, 
Beliabeim 12891 2>0]| 16) 201 99) 1355,72] 7,1435, 
Bönlingen „2331 2851 21) 27| 99 1477,37) 9,47|34, 
Bradenheim „| 258] 20] 6 32) 100) 13812,35112,50 39, 
Ganftatt . . [2300 2553| 5] 13) 100) 192la,14l 7,7346, 
Eßlingen. „1 2831 270 19 6| Gi 9117,04) 2,222 | 
Heilbronn. „2080 282f 8 25| 139) 172]2,84 8,6.49,20'60,09 
Leonberg „ . | 311] 304 13 40 110: 1834,28) 9,87,46,04.60,195: 


Zudwigsburg. | 318] 205] 6 22) 121) 14913,04| 7,51,41,30)50,50R 

















Varbah . „P 3031 294 Is! 35 37| 15056,12/11,90,32,99/51.0178 
Maulbronn . | 2u0l 233 7 25! 120 101J2,71]| 9,69'50,00:62 4088 
Redariulm . 1 2570] 265 2 10| 160, 181]0,76) 7,1760,38'68,316 
Sumgart, Str] 430f 397] 17) 6 177 200]1,28| 1,51/44.59)50,390 
Stuttgart, Umt P 30 3244 10, 10) 66) 8u13,05| 3,09/20,37'26,54] 4 
Vaihingen „20 215] 6 33 120] 159]2,45)13,58 49,38/65,44B8 
Waiblingen „I 2571 247] 53 27| 97 132]3.24/10,93|39, 28/534 0 
Weinsberg 27 264 7 51 | 117) 1751,06 19,47 34,66 66,79 
Summe: 490911 as0G| 175, 416 1976 2570]3,7U| 8,06 4,11/53, 47] 4 
Schwarzwald: | 
Iccis. | 
Balingen . 3] 3334 6 17 119) 142f1,80) 5,10'35,74/42,642 
Calw 125] 222] 5) 22) 66) 93$,00| 9,09,27,27/38,42012 
Freudenſtadt | 32] Sr ne A re 13,57135,49/59, 00550 
verzenderg 0 22 8 21) sun) 133|1,34| 9,42/48,87/59,09% 
Horb 23 224 2] 13) 76) 91,90) 5,83/34,08/40,81]18 
Jtagold sb 31] 2! 29! 144) 18510,53|12,26 45,29)58,1849 
Nenenbürg „oral Dil 15) 30) 62! 113]5,91/11,8120,38)44,10f 
Nürtingen P21 2sıf 71 25, 144) 1762,47] 5,80,50,70]61,97R 
Sberndorf | 300] 2904 28) 16) 118, 1625,66, 5,52.40,03]55,868 
Reutlingen 13461 326] 13 23| 121 15718,99| 7,0537, 1148, 10RR6 
Joltenburg , 1 304] 20 1 4123| 1431,31) 3,04)41,55)44,93123 
Morwel .„ „I 330] 335 3 21) 124 118[0,02| 6,410 .37,81 145,199 
Spaihingen . | 220] 221] 3) 12, 113) 128]1,36) 5,43/51,13/57,.020M7 
u... 20 [6 29) 82. 117]3,05!14,72141,62)59,39 1 
Zubingen , . I 32:71 3101 7 20) 146 173 2,21] 6,33 46,21 /54,75188 
Zuttlütgen „123-1 231] 5 24) 97 12012,13110,26/41,46/53,5 1 
Und. ,„ .|203l 2781 1% 27| 93 133]8.07| 9.71/33.45/47,89 


——/[ — — 


—2— 


Summe. Liassl — For —— 
Summe: 466531 46801 141 391 1564 2399926 


Ailitärpflichtigen der Altersklaffe 1845/66. 














243 












SE Umer ben Silitrten Unter 100 Bijilirten 
5 =3 .[ waren untaualid ind umtaualıd:; & 
=, [s88|e ©=. 1 E Esgl z 3 
Dberämter. | "2 [328138 8:8 € | = 22 3:8 & | 8 I 
amier. | 33 aßlee zeil E | # I 2 |2Be:| & = Is 
se I ! Zeiss se = 3 sEletn| © = 13 
z*r lesele: ==52 9 = IE2 = 23] 2) = 12 
a jesrjss ass 8 |& jesjscı g | = 5 
s£E Is2 335 # sa |#55 = 
IR TE ziel a ja®E| 2 d 
Jagſtkreis. | 
Aalen. . . 1,55' 5,04'44,18 50,77133 
Srailäheim . 2,91:15,77 46,33:05,5659 
Ellwangen . 2,69: 8,45 40, 95/55,09]48 
Gaildorf . . 214 9,25 54,3166,20150 
Serabronn 4,83) 7,32 29,6.7141,87119 
Gmünd . 1,13: 7,63 26, 1238) 49] 9 
Dal... 124]10,51| 3.50 34,24. 43,25]28 
Heidendeim . 0,94 6,27,30,72:37,93[10 
Künzelsau 3,62' 4.38 2281132. ll 6 
Mergentheim. 3,42, 6,84 29 66 39,92]14 
Neresheim 3,41 8,51138,72|50,64432 
Oehringen 9,45| 4 ‚83 37,81152,14138 
Schorndorf . 4,30, 8): 33,39, 68152,37139 
Welzheim . 0,00, 9,42.41,89)51 ‚31 36 
Summe: 3,92: 7,36 37,20 43,43] 2 
Donankreis. | | | 
Biberah . 6,67 1,48112,96[21,11] 1 
Blaubeuren 2,37| 3,55/23,40,34,32| 8 
Ehingen 0,40' 7,26 17,74125,40 2 
Geislingen 2,56 5,02.32,61.40,49]16 
Göppingen 4,15 1,92 31,95'33.0211 
Kirchheim. . 5,22 3,83 35,54 44,50]22 
Saupbeim . . 2,19 7,47 28,63'33,59]13 
Leutkirch 1,15 4,60 35,05 40,30117 
Münjingen . 2,19 6,58°41,67:50,44131 
Ravensburg . 1,61: 9,63 58,46/69,75]64 
Riedlingen »,04 7,36:27,91|40,31]E5 
Saulgau . 0,43 6,73,19.71 25,9 5 
Tettnang . . 3,94 7,86:55,62,67,42162 
Um ... 4,56 4,56 17,38 26,501 3 
Baldfe . . 0,00 5,38 41,03149, 46]29 
Wangen 0,00 4,19 6U,18.63,67[57 
Summe: 2,97 5,36 32,75|41,08] 1 
Neckarkreis 3, 70 8.66 41,1153,471 4 
Schwarzw.⸗Kr. 48531 468011411 391: 186112396 3,0%) 8,35 39,8:3151,201 3 
Sagftfreis. . 1 39021 3749 147 276 1395: 1818 3. 92 7,36 37,21, 43.48 2 
Dauptfumme: 117654]1 7U4u4579, 1287:6431'8347| 3,41). 7,55 38,04|49,0U1— 








244 


Tabelle III. 


Oberũmter. 


Nedarkreis. 
Backnang .. 
Sen — 
ingen .. 
Brackenheim. 
Ganftatt , . - 
Eplingen . 
eilbronn . 
eonberg. . » 
Ludwigsburg . 
Marbach . . 
Maulbronn 
Nedarfulm . 
Stuttgart, St. 
Stuttgart, Amt 
Vaihingen . 
Waiblingen 
Weinsberg . 
Summe: 


Schwarzwald⸗ 
X 


Balingen .. 
Calw... 
reubenfladt . 
errenberg. . 
ob ... 
Nagold. 
Neuenbürg. 
Rürtingen. . 
Dberndborf . . 
Reutlingen. » 
Rottenburg . 
Rottweil . . 
Spaidingen . 
Sul . .. 
Tübingen . 
Tuttlingen. .. 
Und . . 


Summe: 













pfliätigen. 


Zahl der Militärs 


Unterworfenen. 


der — ber är 
ation und dem 


I 


ii 





waren untauglich: 7 
8 182 8 = 
EFIEH: sc $ | 5]; 
ze Das 531 8 7 
3815723 32318 * es 12 
sr E58 BEE 355 | + 2 
0 55 5 —558 = 

z A el 8 


Heberficht über die Zahl der untanglichen 
8 | Unter ben Bifitirten | Unter 100 Zifitirten 







find untauglid: 
















un) 


DOONO 
nD 
> 
.. 

[5 

= 

x 

2 

> 

[3 

= 

5 

> 

> 


ng 
33838 
De» We > 


lo. 
13,55 
> 


mu 


ns 
“DD 00 OD mn Dan I) 00 





= 


se 
no» 
Gm O9 TO 


9713,36| 5,46131,94|40,76416 
14613,63|10,89|44,35!58, 876 


11712,57112,82|34, 
8051,98] 3,1 
8611,17] 4,7 


14012,24| 8 
1003,90 


I — — 
— — — — 











Bailitärpfichtigen der 





Dberämter. 


“ Fagfitreis, 
Grailäbeim . 
Ellwangen . 
Gallberf . . 
Gerabrenn . 
a ai 
Helden em . 
Kinzelaau . 
Mergenibeim . 
- Meeben . 
Debtingen . 
Schorndorf 
Welzheim 
"Summe: 
Domnanfteis. 
Pibrad . . 
Blaubeuren 
Ehingen . . 
Geislingen . 
den 
Kirdbem. . 
Laupheim . . 
Leutlirch 


Münfingen 


Kelly . 
er 


uloau . - 
Sale . 
0 ya 
Balbfe . . 
Wangen . 

Summe: 
Nedarfreis . 
Schwarzwaldkr. 


Jagſtlreis 
Hauptſumme: 







Unter den Viſitirten 
maren untauglich: 


pilichtigen, 
Zahl ber — ber ärzllichen 
R 
er — 
einber 
6 unb 
ebreiben. 


W 


Zahl ber Militär 
ifitation und bem Diele 
Untermorfenen 

_  Körpergech 

‚wegen man 

| Ahrper 

wegen Orbrechen. 
überbanpt. 


wegen mangelnber) 
megen 





er 
E Pe 











en —— 


= 


— 


7 





* 


u 


- 1181,98! 5,16 39,68 46.8210 
107[1,64| 5,; 3336.88 43,85 





127 373 4 Ar 4. 36, 18 43, 35 


| J — 





173 133211579 1,91 5, 5/9 2, * 





245 


Altersklaffe 1846/67. 






| 


Unter 100 Viſitirten 
find untauglich: 













ngelnben 
röße und 


en je 


dr 
| wegen 





ebrechen. 


c 
Ortnungdzablen. 


Rörpergröße. 






imegen mangelnber| 
überbaupt. 


wegen Gebrechen. 


Ki 





me 








— 


‚13| 9,3433,07 43, 419120 
1243,81 10.87.39. 13, 53,91 4 
1411,73 6,23.44,69 51,60)46 
11804, en 29,25 10.64 29 
13.03 ‚20,40, 5350,76 1 
132]3,76 3 35148,11/55.22 
1095,07 1, 3737, 19150,23139 
154]1,51 4, 82 140, 19/49,52 
107]3,01| 9,02) 23,19 0,2215 











10:12,27 10,00 36,36,48.63B2 
_9]1,60. 5 5 50,80H2 
Er Baal 7,8913 Du7,3 7 
b | 
9812,43] 4,86/32,39 39,68111 
6113,36] 5,3732,21 40,94]17 
012,67] 1,33|36,00 40,00f14 
13: Ye 3,83151,72 57,32158 
177)0,37)10,00/55,19 65,56]83 
h 4,28 2,09|32,48 39,75 12 
119]1,50 4,53 47,51 53,84[53 
b>]l,58| 6,58 27,5135,9:] 6 


310,98] 5,42 20,55 35,95 


—I0— 3,80)28,09 34 bl 


2 


01 1d 2.84 27 


4, 18 45, 


— 


u | 


2,82 8,55 36.33 48,001 


2 136 1550.196% 2,02] 8 Ad 24 48,59 { 
92 nE 41) 








246 
Tabelle IV. 


Dberamt. 


Nedartreis, 
Badnang . 
Befiabeim . 
Pöblingen - 
Bradenbeim . 
Ganflatt - 
Eflingen . - 
Heilbrenn . 
Leenberg 
Yubmigäburg . 
Marbach 
Maulbronn 
Nedarjulm. 
Stuttgart, ©. 
Etuttaart, Amt 
Vaihingen . 
Waiblingen 
Weinsberg. 


Zuſammen 





Zabl der Militär: 


Ueberſicht über die verfchiedene Körpergröße der 


Hievon meſſen: 






| 5 Zu Fa Ff 6* 


u: 47 
unter bi8 | bis |. eis, | bie | bis, bis | 
St he 305, gufle Dep Gr, 7# 5° Belo gel or 
"9% ge N v 


| 9" 

















































13,U 


0,58 en 5,81 io - 
734 |837 | 788 |62 


f 
28 |287 1279 


‚du 
” 
| 





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1,43114,06 — 20, stage) 38! 1319472 

71 44 531 64 | 45 | Kr 

' 5,71113,21 110,45P0,00 16,78| 8,951 857 

| 161 87 | 46 | 56 | 47 352 
=,07110,8& 14 30]17,19 15,79'12.69] 5,% 

93 1 31 | 4 49 | 45 | 3641 17 
1,0-| 5,59 15,63]15,63|17,19)13,67] 859 
ala2l ol a0| | 812 

A,T2 8.15118,59]16,91118,03)14,59] 659 

11 22 4| 3538| 22 | EIS 
1,82] 8,80) — 13,33] 9,2% 
sl 34 | 42 12 
5,67] 5.16,15.96 15,4 Ay 8,50 

161 23 | 45 51 | 3613 

58. 7,24110,85/14.14]18,42|15.79/12,50 a 

20 | 22 | 33 | 43 | 56 | 48 | 38] 
6. 3,75] 9,56/15,02]17,75.16,38|14,68 ii 
128 | | a | al 

> 8,16]12,93113,61]17,01/15,99) 9 in 
37'241 38 | 401 50 | 47 | a 
5,04 6,50] 7,75117,05]19,77.14.73)15,12] 6,9 
ala o| 4151| 3838| 39 
2,64, 4.91]10,57.16,60|18,11,16,60/14,34] 983 
ash an! as | as | 44 | BIS 

' 5,53] 7,81112,34[17,89 18,89/13,60] 9,3 

—14 271 491 71 Jah N 
3,70]14,20, 14,81]14,20 16,05/14,81] I 

i2. | is | 48 | 36. | 52 | 8] 8 

0.50] 8,04.13,09]16,46 16,46113,5 5,% 

16. | 21 | 34 | 40 | 40 | 31 4 
6,48]10,53)12,55[18,22|12,15'13,36]10,59 

16 | 26 | 6, 3 33 | & 
9,54|1 1,83 17,56 [722118 1210,69 84 

25 46 | 32 | 37 _| 23] 2 
‚15,27117.42 16.0 3,0] 7% 


247 


- Militärpflihtigen der Altersklaffe 1845/66. 


Hievon meffen: 


⁊ ı 
6 seo 2°Jor 3ul6, aelor ———— 


sis | bis | biz | bis |-bis | bi | Bis | dia | dig ſammen.Jgemeſſen. 
6° 1”!6° 2e|6‘ 3#)6° 4ul6, 5-6’ 6rlor 7°,6° Br 6: 9° 
gu | 9 91 9 gu 9 gm | 9 | 9 





248 


Oberamt. 


Eu wald I 
kreis. 


Balingen . 
Gm ... 
Treubdenftadt . 
Herrenberg. . 
Horb . . 
Nagob. . . 
Neuenbürg. 
Nürtingen. 
Oberndorf ; 
Reutlingen. . 
Rottenburg . 
Rottweil 
Spaidingen . 
Sul; . .. 
Tühingen . . 
Zuttlingen , . 
Urad) 


Surlammen 


“ 
> 
De 
— 
= 
— 
— 
a, 
8 
F = I 
— ⸗⸗ 
= 
= 
X 


7045| 498| 5,9 — 


45 
en 233 | 278 1460 | 695 1853 10 (6 


485 





5 


un 


gortiegung ven 





Hievon meſſen: 





| 
9° 15, 4-5‘ 515° 65° 7°|5° 8° 5° 97] 6 


unter| bis | biß | biß | biz f biß | bis | biö 5 bis 


3,30 3,60 — um 14,11 


11 | 121 36 | 48 | 70 | 61 | 47 
5,87| 5,375 7,03115,70122,81118,60 12,81 
18 | 18 | 17 | 88 















54 | 45 I! 311 19 
7,89.10,41]11.99!16,09|17,35|12,62 10,099 6,9 
2 | 38 83 | 51 | 5 | 401 321] 2 
5,88! 4,48 98712,11|1888121,52 1031] 6,7 
13. | 10 271 42 | 48 23 15 
2,69' 4,04 —28 21321650 17,94] 9,42 

91 19 | 26. | 48 | 57 | 21 
5,08: 7,28{11.6419,18]17,30|14,15 10,06] 7 
16 | 281 37 | 61 | 55 | 45 | 321 24 
9,06: 8,27]11,02115,35]14,1713,78 13,39] 7,09 
28 | 21 | 28 | 39 | 36 | 35 | 34 | 13 
‚98' 6,34] 7,75111,62]24,65118,66 13,73] 7,04 
14 | 18 | 22 | 83 | 70 | 53 : 39 | 20 
6,21] 7,59]14,48|13,79]15,17]15,17 14,14] 5.52 
8 40 | 44 | 44 ı 411 16 
521| 588] 7,98115.83]1,03115,95 14,72]11,96 
17 | 19 | 26 | 50 | 49 | 52 


8 CT WS 59 
3,66: 3,05| 9,76115,25[19,51!15,85 16,77 
12 | i0| 82 | 50 | 64 | 52 ı 55 


19 271 45 | 36 ' 35 
9,14, 7,611 9,64|18,27}13,70|15,23 11,6% 
{8 | 151 19 | 86 1 27 | 30 | 283 
3,16) 5,38] 7,59|16,77117,72|20,26 12,98 

| 171 24 | 53 56 | 641 41 
4,70. 7,26110,68)13,67123,08]14,96 13,2 
11 17125 321 54|5|31 
6,41: 8,27112,59|19,78J13,31|17.99 11,87 
17: 231 85 | 551 37 | 50 I 33 





Tabelle IV. 
Hievon meſſen: 


6’ — 6’ 2“ 6’ 3*I6" 4“6 5°I6° 616’ 716° 8 
i bis | bis | bis | bis | big 











4 
2,071 1,65 0,83 
5 2 


> > 
7) D 
& 8X 
— eg 
2* oo 
2 8 
ea 2 = © 
nun m win on 
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5 


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2 
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un 


’ 
‘ 


— — — — —— — — — 


249 







6 ge Zus Nicht 
bis Jſammen.gemeſſen. 





250 \ 
| : Fortſetzung von 


Hievon meflen: 


Sberamt. 


» 
3 
Er 3 
= 52 
u 
SR 
2 
+ 
— 49 
Ren 
Lo | 
an 


Jagſtkreis. 
Aalen 
Crailsheim.. 
Ellwangen. 
Gaildorf. 


0,39| 2,32 
1 6 
0,83|16,19 
2 | 39 


Gerabronn. 
Gmünd. 
Sl... . 
Heidenheim 
Künzeldau . 
Mergentheim . 
Neresbeim . 
Dehringen . 
Schorndorf 
Welzheim 2. 
Zufammen [3902] ie | 223 | 184 [376 | 558 I66o |655 | 486 | 353 
2. 
Uraa, 


Zuſam. 





251 
Tabelle IV. 


Hievon meflen: 


— — 
6° 1” 6’ 2" 6° Zu 6° 4" 6’ Fu 6’ 6” 6° zu 6 g" 6° u 
bis | bis | bis | bis | bis | bia | 6ia | ia | vis [Iemmen. 


6’ 1*|6’ 2°,6° 3”6° 4* 6 3; 6*,6' 7*6° 8*|6' 9“ 


9“ gu | gu 9:4 | 9% 9.“ | ge 94 9 





252 


Fortſetzung von 






























— Hievon meſſen: 

A— 5 50413 58637—ν Bus 9% 
Oberamt. | 25 funter) vis bi⸗ bie bis | bias | bis | bis I bis 
=> 5 5 Zu Ar 455 5* Ai 61 f) zu Fi g" 5 9* or 
Ic: 9 gr Tan! Ki II] gen gr ge get 
——— 0,37| 1,48 6,30 8,5214,07 haus 14,07 
Bibrad ..| 27 1 4 71 231 381 39| 43| 4 38 
2,96) 2,96] 8,58 13,02]17,75|14,79 17,16]11,53 
Blaubeuren .I 1751| — 5 I 15| 22] 30) 25] 291 20 
0,81| 2,32] 4,03] 8,07 111,29119,35|16,53/16,53]1 1,29 
Ehingen ..1 2354] 2 107 20] 28] 48| 41) 411 28 
0,36) 3,94 3,55] 0,32/13,26]16,13118,28)17,56] 8,60 
Geiglingen. .| 284] ı1| 11| 10 26) 371 45| Hl a9] 2% 
1,60 4,47] 8,05/15,33H15,97|20.7715,02] 8.95 
Göppingen. . 32351 — 51 id] 28I 451 50 65 | 47 28 
| 3,48] 5,57] 7,6713 50|15,33/19,86 17,071 9,06 
Kirhheim „.| 2908| —| 10| 16] 22) 30] 44] 57| 49] 2% 
4,15! 5,51]11,20:14,11]14,94118,25 14.94 RD 

Laupheim ..I 247] —| 10| 14l 27| 234 36 4 * 





0,58 1,15) 4,02]10,02:13,22]1 
Leutfich .. 170] 1l 21 7, 19| 23 


0,44! 3,51| 4,82 02m iıla * 
Münfingen 1 230 1 a Alf 16| 397 56| 29] 305 18 
0,40) 4,84] 6,05]10,08 17,74]14.92)15,32]16,53] 9,28 
Navenäburg.. | 2 1| 12) 151 951 44] 37| 38] al 8 
| 0,39 4,26) 7,75| 8,91/22.48[14,73]15,12]11,24 * 


Rieblingen. .J 26001116201] 23 „58 
3,36) 3,85] 7,21) 











Saulgau ..| 214] —| 7 sh 15 "23 43| 34 31 
a 1,131 6,74 ae 11,50116, 3911: 343114,05 19,17 oA 
Tettnang .. I 174 2| 12 21) 29 25 13 
| 3,42 5,70 10, ‚S3115 38 16,; Y 15 9514,53] 9,12 
Um. ...1 364 —| ı12| 201 38] 541 581 56 | 32 
0,54| 1,08] 3,76410,22'17,74 10,751 20,3 12,90110,75 
Maldfee. „.] 188 1 2) 33 vr F* AR 
| 3,50| 0,60] 8,9811, —— 372,1 
Melzbei, „| 17: s| _1f 15) 19 a 2 


31 
5616,77 











1 
— —— 
0,24, 3,26| 4,7 15,40110,46 
11 














Zufomme. | 3909| i1| 124 | 182] 352 sol sin 6353| 566 | 398 
058 5,97) 5,81]10,40|15,27]17,42]16,40,13,03] 7,9 

Tı 991 28 287 | 270] 500 | 734] 837 | 753 | 6261 382 
0,45) 4,931 5,04] 9,83114,85[18.23]16,83|13,76| 8,01 

Urach 21 | 233 2781 460| 695 | 853 | 790 379 
4,45] 5,95! 4 90]10,03]14,59|17,60|17, 4712,97 9,42 

Zuſam. 16 | 2231| 1841 376 | 5581 6601| 655 6 33 

» 5,09 5,42] 9,91[15,05117,49116,55 1 3,5 


| 847. | 923 I1638 2565 12 


Digitized by 


Tabelle IV. 
Hievon meflen: 
6, 1“ 6’ 2" 6° Zu 6' 4" 6° 5% 6° 6” 6° zu 6‘ 8" 6' 9° Zu: Nicht 
bis | bis | bis | bis | bis | big | bis | bi8 | big 
6° 1° 6’ 2“ 6° 3“ 6’ 4" 6’ 59“ 6° 6* 6‘ 7° 6’ 8” 6° 9u jammen. gemeſſen. 
gu 914 94 9 94 gu 9⸗⸗ gg 94 
5,56) 2,22] 0,74 
6 2 


3,55| 3,55] 2,37 
6 4 


(um —— — — —— — —— ———— |  e — 


— — —— J eu | — 


1,94 0, 
740| 330| 108) 29 


















































































254 
Tabelle V. Heberfiht über die verfchiedene Körpergröße der 
= Hievon meſſen: 
= | 
Oberamt. |- = s 5’ 45’ 595° 6 
3. =funter| biß | bis | bis | bis 
za 5° 66354 6566 
2 ir ga gi gan 
Nedarkeeis. 
1,12! 7,46) 5,55113,06 16 04 
Backnang sl 3 | 201 Sal 35 | 43 
0,386, 14 b, 1410,96 19,30 
Befiabeim . „. [24] 2 14 (4 2 | 44 
0,40 4,45 6,48111.24 15,39 | 
Böblingen . 2361 1111 16] 23 | 35 | ia 30 19 
5,77, 3,16] 8,85 15,77417,69 17,69|11,16410,77 
Bradenbeim 26 | 15 923] a 46 46 2937 233 
3,92, 5,49|10,59 13,73|17.25/20,00/14,12] 6,67 
Ganitatt 2661 — | a 141274514 51 | 36 17 
3,77, 6,28]12,97| 10,=8]19,66| 17,57! 9,62411,72 
Eßlingen 2 — 344 Wh äar| de] 231 28 
5,00 6,27] 8,56117,34]16,97/15,50111,07] 8.49 
Heilbtonn. - [22] — 16 17124 471 EI 2 | 0 33 
0,39) 0,69) 5,01] 8,27\14,57115,75[13,73116,599 7,87 
Leonberg . 200) 1 17) 151 21 | 37] Au | 35 i2| 20 
0,451 6.91. 4,51] 9,03115,63]19,44!13 1917,01] 7,98 
Lubivigsburg «| 308 9 20 31 20 451 56 | 2 4 23 
0,341 408. 6,8111,23115, 310,41 1 73) 0,56] 8,16 
Marbach zio ıl a2) 201 33 | 351 00 | “| 29 | 24 
0,47 6,91 9,72 9,27118,05f1 2,50 14.51) 12.54 8,33 
Maulbronn .Jeaıl 1 | 15 2] 0! sol 27 | 32) 27] 18 
0,81 4,05 4,251 8,91 /14.17]20,65119,84| 9,31]11,7 
Nedarfulm 34 2| mo | 1] 22| 351 51 49 | 23 1 29 
2.59 4,61] 6,92,11,53]13,26117,87 ER 12,10 
Stuttgart, St. | 339] — | 9 16424 401 46 | 62 € 4? 
0,37) 4,45 7,54110,45 12,:31114,93) (6 7913, 3 821 
Stuttgart, Amt ara] il al al —30 12 
0,19 5,42 6,10] 9,85)15,23]16,26|114,29 15,27] 9,85 
Vaibingen . .] 21 | 11 31 0 | 371 33 | 29 I 9 
0,42) 5,04. 3,30|]12.18 13,45 16.30120,17 12,51] 6,5» 
Waiblingen Jan] ı 12 8 1230| 32 A ' 30] 15 
0,81 3.47 5,24]12,50117,74 165313 ‚10.14.92] 8,06 
Beinäberg . He 2 2 | 13 | 441 41 30 | 47 Ei 
| — 0,39) 5.35, 5,93]10,23 15,12]17,02|16,38, 13,2] 8% 
Zuſammen 4576| 17 ” 259 1447 | 661 [744 |716 | 579 1355 
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ia — An m 


Militärpflichtigen der Altersklaffe 1846/67. 


Hievon meſſen: 





| 
6' ale 2. 6° 3” 6‘ 4“ 6’ 5 6’ 6 6’ zu 6‘ g 6° 9 


bis | bis | biß 


big 


bis | big 


bis 


bis 


big 


6° 4.' 6° 2. 6° y 6° 4 6°’ 5 6° 6” 6’ zu 6° g" 6 9. 
ges | Quo | gun | gun | gu | gu | ge | gu | gu. 





9 | 2 
5,10. 1,57 0,39 
3 | 1 


15 3 
5,12 3,94| 1,18 
13 io. 3 
3,13) 2,08 0,35 
9|,6 | 1 
2,04! 1,36 0,68 
6 2 


4 | 
510 130 0,92 
2 


— —— 


486. 121 
12) 3| — 
AR 15 
Fer 

22 


Zus 


fanmen. 


247 








255 


Nicht 
gemeſſen. 





256 


Dberamt, 


Schwarzwald⸗ 


freis, 
Balingen . 
Galw . 
Freudenſtadt 
Herrenberg. 
Horb . 
Nagolb. . 
Neuenbürg. 
Nürtingen . 
Dbernborf . 
Reutlingen . 
Rottenburg 
Rottweil . 
Epaichingen 
Eu : 
Tübingen . 
Tuttlingen . 
Urach . . 


Aufammen ]& 






Zahl der Mililar— 


Fortfegung ven 





Hievon meſſen: 





m ud, 645° rat 






Zlunter bis i8 | biö | bis J bis | 
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Tabelle V. 





Hievon meflen: 


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bis | bis | bis | bis 
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6‘ 54 6‘ 6 6‘ 7 6° g' 6’ 9 
gu gu gr gu 9 








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1 
0,52 
1 





Zu: 


257 


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291 
192 
279 
227 
195 
261 
211 
248 
234 
253 
255 
213 
176 
172 
312 
205 
269 


4053 


21 


258 


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Aalen 272 
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Ellwangen. 276 
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Gerabronn. 271— 
Gmünd. 240 


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Heidenheim .f JH! 
Künzelsau, „E27 
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0,37 +1,39) 2,20]10,99|16,12]20,15' 12,52]17, 21 
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21 191 237122 | 374 47 * 
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5,64, 6,54] 6,72113,91]16,02/18,42]14.66H1 0.15 
— | 15 | 171 1851| 371 45 | 49 | 
6,22] 6,22] 9,34] 13,62 14,79118,63112,84J1 0.50 
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259 


Tabelle V. 





Hievon meſſen: 


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2,37| 1,18! 0,79 

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5,30) 1,89| 1,14] 0,76 

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4,45| 1,33| 1,33 

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5,37 738 14 “ 18,79123,49, 8,73 
Blaubeuren . 11| 2 35 
1,784 4,00/16, 78113,3 
Ehingen .. 9| 36 
_ 3,88110,78[14,66521,12|18,53116,31 
Geislingen. . 34 
7,41114,44115,19|20,74 
@öppingen. . 20) 39 | 4 
— 5,131 7,27] 13,67414,53 ee 
Kirchheim . . 12 | 17| 821 34 271 : 
j 3,62J11, n 17,20113,58 046 I 
Laupheim . . 38l 301 43 2 
4, o 5.29 13,23]21,16)23,28; aa : 
Leutkirch ... 10 
3,96 en 15,76413,79|25, % 1281 g. 
Münfingen . 
3,571 7, 54 18,25118,25 17,86 14 
Ravensburg . 46 
3,69] 6,97|13,52]16,80[22,95| 15,5: 
Riedlingen .. | 
3,38113,92| 14,77419,41118,99 
Saulgau 
5,16112,26/20,65112.26[16,77.11,61 
Tettnang. 19 
9,56116,38520,48|18,77]14 
Um..... 
5,11111,36415,34|21,02|20, 
Waldfee . . 2 37 
2,561 7,69] 8, 23,08 13,4641 
Wangen 12 36| 21 


"8,39114,99[17,37 LUSIEER! 
720 | 493 


Hauptfumme 115 


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Tabelle V. 


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— — 


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3,64] 2,02 
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3 
2,59 
7 
4,27 
20 10 
1,81 
4 
1,59 
3 
4,44 






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99 | 316 


3 
2,67 
6 . 


0,76 


Hievon meffen: 
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0,67 
1 
0,44 
1 
0,43 
1 


116 


bis 


big 


bis | biß 


+) 


——. ——— — — —— — 6 —— — — — 


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big 


big 
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9 94 99° gu gu 9.4 34 | 9 94 





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Mittlere Bewegung des Sodenfees während der 
_ Beriode 1853 — 1867, 


aus ben am Friebrihshnfener Pegel gemachten Beobachtungen 
abgeleitet. 
Mit eıner graphiſchen Darftellungd. 5 


Zu Ende des Jahres 1868 trat ein Verein von Männern 
zufammen, welcher ſich zur Aufgabe ftelte, durch Errichtung 


einer Anzahl von meteorologifchen Stationen an den Ufern 


des Bodenſees die Witterungsverhältniſſe des Bodenfeed zu er⸗ 
forſchen. Dieſe meteorologiſche Commiſſion des Bodenſeevereins 
hat in den Bereich ihrer Thätigkeit auch die Unterſuchung der 


Bewegung des Bodenſees gezogen, zu welchem Zwecke regelmäßige 


Beobachtungen an einer Reihe von Pegeln*) eingerichtet wurden. 
Zwar beſtehen ſchon derartige Beobachtungen geraume Zeit an 
verfchiedenen Häfen des Bodenfeed und könnten und biefelben 
auf eine Reihe wichtiger Fragen Antwort geben, fo indbejondere 
über die Geftalt der Oberfläche des Sees, über die Ver⸗ 
änderungen berfelben u. ſ. w, menn die Nullpunfte Der ein⸗ 
zelnen Pegel durch ein genaues Nivellement auf denfelben Hori⸗ 
zont rebucirt wären. Gin foldes Ninellement wird in nicht 
zu ferner Zeit zur Ausführung gelangen. 

Eine der Aufgaben der europäiſchen Gradmeſſung if 
nämlih die Verbindung der großen Meere unter einander 
durch ein genaues Nivellement; in ner Schweiz iſt der größte 
Theil des Nivellements- beendigt; Württemberg hat im Som⸗ 
mer 1868 mit der Bahnlinie Stuttgart « Goldshöhe-Grails« 


*, &3 find beren gegenwärtig zehn: nemlich 3 regiftrirende 
Pegel zu Friedrichshafen, Lindau, Conftanz; gewöhnliche Pegel baben 
die Stationen: Lindau, Meeräburg, Ludwigshafen, Stein, Schaff hau⸗ 
jen, Romanshorn, Rorihad. 











267 


heim⸗ Heilbronn» Stuttgart begonnen und wird in Sommer 
1868 an ven *Bodenjee vordringen, an welchem ein natür= 
her Anſchluß der Nivellements der einzelnen Uferftaaten 
an einander ftattfindet, bei meldher Gelegenheit die Höhenunter- 
ſchiede der Bodenfeepegel beftimmt werben jollen. 


Was die gegenfeitige Benügung der Pegelbeobachtungen 
etwas umſtändlich macht, iſt Die Anmendung der verjchiedenen 
Maße und das erfte Bedürfniß, welchem die meteorologijche 
Commiſſion des Bodenfeed entfprehen muß, dürfte Die Ein⸗ 
führung von Pegeln mit einheitlihem Maße fein, in der Art, 
Daß neben den ſchon beftehenden Pegeln in unmittelbarfter Nähe 
neue Pegel Ängebraht und eine Zeit lang zur Reduction bes 
«inen auf den andern an beiden beobachtet würde. Als ein- 
heitliches Maß müßte dad Meter gewählt werden. Bon einem 
Mitglied der meteorologifchen Bodenſeekommiſſion um feine An⸗ 
fiht über Die an den Pegeln zu trefienden Aenderungen bes 
fragt, wurde der Verfaſſer auf die bisherigen Pegelbeobachtun- 
gen aufmerfjam gemacht und unterzog die 15 Jahrgänge1855 bis 
1867 einer Berechnung, deren Reſultate im Nachfolgenden 
zufammengeftellt werben. 


Zur Darftelung der Bewegung des Bodenjeed bediente 
er ji der Dove'ſchen fünftägigen Perioden, welche das ge= 
wöhnliche Jahr in 73 gleiche Theile theilen; bei Schaltjahren 
Hat man 72 fünftägige Perioden und eine von 6 Tagen 
(Schr. 25.— März 1.). Stände unter dem Nullpunkt des Pegels 
werden durch (—) bezeichnet. Die Angaben felbft find in 
württembergifhem Maße (1 F. = 127 P. L.) gemalt. 

Der mittlere Waſſerſtand (in einer Meereshöhe von 
15 Par. %.) ergiebt ſich aus den 15jährigen Mitteln der 
73 Ödtägigen Perioden — 3,1454 über dem Nullpuntte des 
Pegel. 

Die größte Höhe in dem 15jährigen Zeitraum hatte 
der Bodenfee 1855 Juni 20. mit. . . 2... 10.45, 

die kleinſte Höhe 1858 Febr. 22 mit . . — 0.88, 


fomit beträgt feine größte Schwantung. . . 11.33. 





268 


Bei feiner größten Höhe fand der Bodenſee 7.30 Fuß 
über dem 15jährigen Mittel; zur Zeit ſeiner kleinſten Tiefe 
war er 4.30 unter den mittleren Stand geſunken. Sein Mari⸗ 
mum entfernt ſich aljo beträchtlich mehr vom Mittel, als fein 
Minimum. Diefelbe Bemerkung machen wir bei Bergleihung 
der Mittel aus den höchſten und aus den tieffien Ständen 
der einzelnen Jahre; es ift nämlich das mittlere Marimum 
eines Jahres — 7.34, dad mittlere Minimum = 0.30; bas 
erfiere liegt 4.19 über, das legtere nur 2,85 unter dem mitt- 
Ieren Waflerfland. Die Differenz zwiſchen den beiden mittleren 
Ertremen, ober Die mittlere jährliche Schwanfung des See's 
ergibt fh — 7.04 8. j 

Die Extreme, welde in den einzelnen Jahren vorfamen, 


waren die folgenden: 
Marimun. Tatum. Minimum. Datum. Schwankung. 


1853 10.40 Juli 18.19. 0.10 Decbr. 31. 10.30 


1854 7.70 Juli 14. — 0.22 San. 28.—30. 7.92 
1855 10.45 Sunt 20. 0.82 Decbr. 31. 9.63 
1856 6.96 Juli 23. 0.25 April 9.10. 6.71 
1857 5.50 Juni 16. 17. 0,01 Dechr. 31. 5.49 
1858 5.46 YUug.1. — 0.88 Febr. 22. 23. 6.34 
1859 6.23 Juni 20. 0.22 Sanuar 28. 6.01 
1860 8.02 Juni 17, 0.438 Febr. 26. 7.59 


1861 8.05 Juli 10. 11. 0.77 Febr. 23. 24. 7.28 
1862 6.10 Juni 26. 27. 0.68 Januar 5.6. 5.42 
1863 7.10 Juni 21. 0.67 Mär 6.—8. 6.43 
1864 7.37 Juli 5. 0.33 Decbr. 81. 7.04 
1865 4.78 Aug. 26.—81.0.08 San. 13. 14. 4.40 
1866 6.90 Aug. 16. 17. 0.10 San. 8.—10. 6.80 
1867 9.14 Juni 17.183. 1.09 Dechr. 31. 8. & 
Mittel 7.34 Juli 9. 0.30 Januar 28. 7.04. 

Die größte jährlide Schwankung weist da8 Sahr 1853 
auf mit 10,30, die Eleinfte 1865 mit 7.40, 

Die mittlere jährlide Bewegung des Bodenſees flellt nun 
Die folgende Tabelle 1 vor, welche die i5jährigen Mittelftände 
von 5 zu 5 Tagen enthält. In verjelben Tabelle find weiter 
die größten Abweichungen enthalten, welche die Htägigen Mittel 





269 


der einzelnen Jahre von den 15jährigen Mittelzahlen zeigen. 
So war 3.2. für Januar 1—5 der größte Stägige Mittel⸗ 
find = 1.45 + 1.69 = 2.84 im Jahre 1855, der kleinſte 
im Jahre 1858 mit 1.15 — 1.22 = — 0.27. 

Bon den 78 ftärkfien Ueberſchreitungen (-F) des Mittels 
fallen die meiften (28) in das Jahr 1867, 16 in das Jahr 
1860, 18 in das Jahr 1855, 7 in daß Jahr 1853; während 
von den flärkften Abweichungen unter das Mittel die größte 
Zahl (22) in das Jahr 1857 fallen, ſodann 18 in das Jahr 
1858. Die 5tägigen Mittel blieben alſo am tiefflen unter 
der normalm Höhe in der Periode von September 1857 bis 
März 1858. 

Aus den mittleren Höhen der Tabelle 1. ergiebt ſich, 
daß der See zu Anfang des Jahres ſinkt. Nachdem er in 
der 5. Gruppe des Januar fein Minimum erreicht Hat, ſteigt 
er wieder um 0.20 bis Febr. 5—9, um von da an zum 
tiefften mittleren Stand des Jahres (0. 84) am Schluß des 
Zebruar zu finten. Don da an fleigt der See Anfangs lang⸗ 
fam, (im März um 0.45) vom April an raſcher und Hat 
feine größte Höhe in der Zeit Juli 5.—9. erreicht; der höchſte 
Stand des See's füllt alſo in die Zeit der größten Wärme, 
Diefer Zufammenhang beider Maxima iſt ein natürlicher, ift bie 
Wärme am größten, fo wird Schnee und EIS der Gebirge 
in Wafler verwandelt und Der See erhält hiedurch einen be- 
Deutenden Zuſchuß an Waſſer. Bon dem böchſten Stande 
aus beginnt der See wieder zu finfen und erreicht ein Mini⸗ 
mum erft wieder im Januar des nächften Jahres. Das Sinken 
in der zweiten Hälfte des Jahres geſchieht Iangfamer, ale das 
Steigen in der erften Hälfte. Der mittlere Stand des Jahres 
kommt zweimal vor; in der ‘Periode des Steigens hat der See 
ben mittleren Stand von 8.15 am 5. Mai, in der Periode 
des Fallens am 20. October; die Oberfläche des Sees fteht 
über dem Jahreömittel 168 Tage, unter damfelben 197; bie 
Zeit der Stände über Mittel ift um 31 Tage kürzer, als bie 
Zeit der Stände unter Mittel. 

Auf der beigegebenen Lithographixten Tafel ft auf Grund 
Der Stügigen Mitsel die mittlere Bewegung des Bodenſees gra= 





270 


phiſch dargeſtellt durch Die mittlere der Drei Curven. Die obere 
Curve fielt die größten Abweihungen über vie 15jährigen 
Mittel, die untere unter diefelben vor. Sämmtliche Gurven 
der einzelnen Jahre verlaufen Daher zwifchen der oberen (Gurve 
der Maxima) und der untern Linie (Gurveder Minima). 
Beide entfernen ſich am weiteſten von ber mittleren Linie zur 
Zeit der höchſten Stände des Sommers ;' um dieſe Zeit zeigen 
ſich zwiſchen den Ständen verjchiedener Jahre die größten Ver⸗ 
ſchiedenheiten. ine auffallende Einbiegung zeigt Die Curve 
der Minima Ende Juni und Anfangs Juli; es zeigt ſich bier 
der Ginfluß bejonderer Trodenheit während dieſer Zett (1865). 
Indeſſen iſt dieſer tieffte Stand de8 Sommers noch über Dem 
Mittel des Halbjahrs October — März. — Eine zweite Ein« 
biegung zeigt die Curve der Minima Ende October, herrührend 
von der regenlojen Zeit September bis Anfang October 1865. 
— Die Eurve der, Marima hat zu Anfangs des Jahres zwei 
Ausbiegungen nach oben; die erſte gehört dem Januar 1855, 
die zmeite dem Februar 1867 an (Ueberſchwemmungen in ver⸗ 
Ihiedenen Theilen des Landes). 

Die 15jährigen Mittelflände der einzelnen Monate find 
folgende: 


Jan. 099 Ma 8.75 Set. 4.37 
Gebr. 0.97 Juni 8.80 Dt. 3.27 
März 1.06 Juli 6.23 Nov. 2.16 
April 2.20 Aug. 5.28 Dee. 1.49. 


Die 5tägigen Mittelftände in jedem der 15 Jahre ſind 
aus der Tabelle 2. zu erfehen, in welcher angegeben iſt, um 
wie viel in jeder der 5tägigen Periode der See gegenüber dem 
15jährigen Durchſchnittsſtänden zu Hoch oder zu nieder (—) 
war. So finden wir 3. B. für 1860 April 11—15 die 
Zahl 0.62; der 15jährige Durchſchnitt für 'diefe Periode tft 
aber nah Tabelle I. 2.25, fomit fland in der bezeichneten 
Zeit der See 2.15 + 0.60 — 2.75: %. über dem Null- 
punkt des Pegels. Für 1861 Mat 21. — 25. findet ſich in 
Tabelle II. — 1.39. Der 15jährige Durchſchnitt iſt nad 
Tabelle I. 4.18, aljo war der mittlere Stand des See's in 
der. Zeit 1861 Mat 21.—25. = 4.18 — 1.89 = 2.79 8. 





271 


Die Abweichungen von den 15jährigen Mittelſtänden wer⸗ 
den je nach der Jahreszeit bald in engere, bald in weitere 
Grenzen eingeſchloſſen ſein. Man erhält einen Maßſtab hiefür, 
wenn man die in jeder Periode vorkommenden Abweichungen 
— ohne Rückſicht darauf, ob ſie über oder unter dem Mittel 
erfolgen — ſummirt und die Summe durch 16 dividirt. Je 
kleiner der Quotient oder die mittlere Abweichung aus 
fällt, deſto weniger werden fih in den einzelnen Jahren die 
wirfliden Stände vom Mittelftande entfernen, deſto Kleiner tft 
die Veränderlichkeit des mittleren Standes. 

Bür Die einzelnen Monate ergeben ſich aus Tabelle II. 
folgende Werthe der mittleren Abweichung : 


Jan. 0.60 Mat 0.98 Sept. 0.98 
Febr. 0.54 Sunt 1.29 Oct. 0.95 
März 0.48 Juli 1.42 Nov. 0.52 
April 0.77 Aug. 1.09 Dec. 0.54. 


Die Veränderlichteit ift aljo am kleinſten in den Winter- 
monaten, am größten im Sommer, was auch aus der folgen- 
den Zufammenftellung der Marima und Minima der einzelnen 
Monate ſich ergiebt. 


272 


Januar . . 
Februar... 
Mir... 
April ... 
Mai... 


Juni... 
Juli ... 
Auguſt . . 
September 
October. . 
November 
Dezember . 


* 





Mittleres. 
Marim. Minim. 
1.52 0.61 
1.24 0.67 
1.46 0.66 
2.96 1.31 
4.74 2.61 
6.73 461 
7.00 5.53 
6.16 4.45 
5.15 3.63 
4.03 2.58 
2.78 1.65 
1.96 0.95 


Mittl. 


monatl. Größtes 


Diff. 
0,91 
0.57 
0,80 
1.65 
2.13 
2.12 
1.47 
1.71 
1.52 
1.45 
1.15 
0,98 


Marin. 
2.75 
8.20 
3.00 
4.72 
7.20 

10.45 

10.40 
9.26 
8.46 
7.77 
4.90 
3.03 


Jahr. 
1867 
1867 
1867 
1867 
1867 
1855 
1853 
1855 
1860 


1860 


1360 
1854 


Kleinſtes. 
Minim. 
— 0.64 
— 0.88 
— 0,87 
0.23 
0.70 
2.44 
2.74 
2.84 
2.06 
1.19 
1,16 
0,01 


Jahr. 
1858 
1858 
1858 
1858 
1865 
1865 
1865 
1859 
1857 
1865 
1865 
1857 


Größte 
Diff. Jahr. 
8.39 1.77 1862 
4.08 1.82 1862 
8.387 -1.30 1859 
4.49 8.20 1853 
6.50 3.70 1860 
8.01 5.03 1855 
7.66 2.25 1863 
6.42 2,95 1853 
6.40 2.65 1855 
6.58 3.10 1866 
3,74 2.61 1060 
8.02 1.038 1867 


Kleinfte 
monatliche Differenz. 


0,22 

0.21 
0.27 
0.36 
0.88 
1.10 
0.78 
0.63 
0.84 
0.42 
0,32 
0,50 


Jahr. 
1866 
1855 
1866 
1361 
1366 
1857 
1856 
1857 
1859 
1857 
1854 
1862, 


273 


Die Mittelftände der einzelnen Jahre und ihre Abweichun⸗ 

gen vom 15jährigen Mittel 3.15 :find endlich folgende: 
1853 3.838 0.68 über Mittel, 
1854 2.81 0.34 unter 
1855 4.95 1.80 über 
1856 2.94 0.21 unter 
1857 212 1.08 „ 
1858 2.27 0.88 5 
1859 2.78 0.37 „ 
1860 4.28 1.13 über 
1861 3.00 0.15 unter 
1862 2.87 0.28 
1863 8.14 0.01 
1864 8.00 0.15 
1865 2.20 0.95 
1866 3.05 0.10 
1867 4.28 1.08 über RR 

Die mittlere Abweichung eines einzelnen Jahres ergiebt 

fih = 0.61. Das größte Jahresmittel Hatte 1855 mit 4.95, 

(jodann 1867). Das Eleinfte 1857 mit 2.12 (ſodann 1865); 

die Differenz beider beträgt 2.83 F. 


ua 2a za a3 3 zz zz zz 3 2 z gg 8 


BWürttemb. Iahrb. 1867. 15 


274 














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273 


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276 





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SLTITF°0 1620 - 1800 100°0 192°0 |60'0 16770 128°0— [69° 189°0— IF7°0 1060 FO - |F7O— | —% 
18° I8E°0 |17°0— [630 070 [E60 108°0= 1180 |GE0— [627 11,0 |7C’0 1680 119°0- |P7’0— | 75-02 
£6 71870 1100 |[as0— [ro I6r’7 810 19270 |EFO |G2’7 [68 0— |T5°0 182°0 |EFO— |C0 0— | 65 GT 
71°21100 1800 [E90 220 |29°r [810 |91°0— [020 — 08°7— 78°0— |7%'0 |12°0107’0— [00°0 | FT—0F 
08T |s80— sro [90 |1EO |08°F [9770 190°0 |98°0- 18471 Ic2°0 |CE°0 |2C0 290 - |ITTC |°6 —G_ 
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LEI 69€ [00T 128°0— 1091 1550 176°} 
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Der Viehſtand Württembergs ua der Aufnahme 
vom 2. Januar 1868. 


Da wir im Jahrgang 1864 der würtiembergifchen Jahr: 
bücher eine eingehendere Darftelung über den Viehſtand Des 
Landes, feine Zu- und Abnahme und die Vertheilung deſſelben 
über die verſchiedenen Landesgegenden geliefert haben, jo bes 
ſchränken wir und für dießmal darauf, die Ergebnifie der Auf- 
nahme vom 2. Januar 1868, melde. in der hinten beigegebenen 
Einſchlagtabelle A zufammengeftellt find, mit Bezug auf jene 
Abhandlung möglichſt kurz zufammenzufaflen. — 


I. Pferde- 


Die Gefamtzahl der Pferde tft gegenüber der letzten Auf⸗ 
nahme vom 2. Januar 1865 zwar nur um 230 Stüd ober 
0,2 °/, des Standes von 1865 zurückgegangen, allein da diefe 
Abnahme in der Weile erfolgt ift, daß die Zahl der Kohlen 
ſich um 3512 vermindert die der Wallachen dagegen um 2917 
vermehrt Hat, während die Zahl der Hengfte gleichgeblieben und 
bie der Stuten nur um 865 Stüd größer geworben if, fo 
liegt fon Hierin ein Anzeichen, daß die Pferdezucht fich nicht 
mehr auf der früheren Höhe erhalten hat. Dieß wird auch Dur 
- folgende weitere Zahlen beftätigt. 

Bon den am 2. Sanuar 1865 und 1868 gezählten Foh⸗ 
Ien waren nämlich geboren im Jahr 





283 


1862 5091 1865 4514 
1863 6503 1866 5419 
1864 5746 1867 3900 

17,345 13,833. 

Es tft alfo fon von 1864, fodann aber namentlich yon 
1866 an ein erheblicher Rüdichlag in der Zahl der 1—3» 
jährigen Fohlen bemerklich und zugleich zeigte ſich übereinflim- 
mend hiemit au in ber Anzahl der von Landbeſchälern be= 
deckten Stuten in den lebten Jahren eine fetige Abnahme, denn 
erfiere beitrug im Jahr 


1864 9716 
1865 3072 
1866 7249 


1867 6824 *) 

Ohne Zweifel tft alſo die Pferdezucht zurüdgegangen und 
der Grund Hievon dürfte darin Iiegen, daß fle bei den niederen 
Pferdepretfen nicht mehr jo lohnend tft. — 

Im Verhältniß zur ortsanweſenden Bevölkerung des Lan 
bed berechnet ſich die Zahl der Pferde folgendermaßen. Es 
fommen in Würtemberg auf je 100 Einwohner 

1) Pferde von 3 Jahren und darüber und zwar: 
a) Sendfte . 2. 2.0. 0,21 
b) Stuten . 2 2.2. 23,80 
c) Balladen . . . . 2,58 
Zufammen — — 5,09 
2) Pferde unter 3 Jahren (Bohlen geboren in den 

Jahren 1865, 1866 und 1867) u er OT 
fomit Pferde im Ganın . - » 2. 2 20 e0. 5,86 
gegen 5,97 im Jahr 1865. 

Die Vertheilung des Pferveftandes über Das Land aber 
ift, wie aus nachfolgender Tabelle B erfehen werden kann, im 
Weſentlichen die gleiche geblieben. 


) ©. das Wochenblatt — Land⸗ und Forſtwirthſchaft von 1867 
S. 228 und von 1868 ©. 2 









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286 





237. 


Sowohl die Reihe, in welcher Die einzelnen Oberamts⸗ 
bezirke 1865 hinſichtlich der Anzahl der Pferde, die auf je 
100 Einwohner kamen, der Ordnungszahl nach auf einan⸗ 
der folgten, iſt mit geringen Abweichungen wieder dieſelbe, in⸗ 
dem nur bei den Oberamtsbezirken Heidenheim und Balingen 
ein Herabrücken um 7 Stellen*) wahrzunehmen iſt; als auch 
die im Jahrg. 1864 diefer Jahrbücher Durch das beigegebene Kärt⸗ 
hen bezeichneten landſchaftlichen Bezirkögruppen folgen Hinfichtlich 
der Stärke ded Pferdeſtandes wieder in derſelben Ordnung aufs 
einander. Denn nimmt man bei den betreffenden Oberamts⸗ 
bezirken den Durchſchnitt der in der beigegebenen Tabelle be⸗ 
rechneten Zahlen, in denen der Pferdefland auf je 100 Ein- 
wohner ausgedrückt tft, fo kommen für je 100 Einwohner 

Pferdeſtand 
vom 2. Jan. 1865 Pferde 
1) auf die pferdereichen 11 oberſchwäbiſchen 
Bezirke Muͤnſingen, Blaubeuren, Chingen, 
Laupheim, Biberach, Riedlingen, Saul⸗ 
gau, Ravensburg, Waldſee, Leutlirch und 
14,09 Wangen. en. 
. 2) auf die 5 Oberämter Urach, Geislingen 
7,39 . Ulm, Heidenheim, Neresfim . . . 6,80 
3) auf Die 8 Bezirke Ellwangen, Crailsheim, 
Sal, Gerabronn, Mergentheim, Küns 
6,33 zeldau, Oehringen, Nedarfulm. . . 6,87 
°*) Anftatt der alten Ordnungszahlen 23 und 28 nunmehr 30 und 


35. In beiden Bezirken ift die Zahl der Kohlen gegenüber von ber 
Zählung von 1865 eine erheblich geringere. Es wurben nämlich gezählt 


im Alter von 3 
— Jahren und das unter 3 Jahren. Zufammen. 


18,53 





er. 
1865 . 1248 501 1749 
1868 1297 152 1449 
Heidenheim. + 49 — 349 — 300 
1865 1685 408 2093 
1868 1584 279 1863 
— 101 — 129 — 230 


Bei Balingen fol nah ber ſchon aus Veranlaffung ber Ichten 
Zählung eingezogenen Notiz die Schwanfung in der Zahl der Fohlen 
darin ihren Grund haben, dag ber Verlauf der Fohlen an die Händ⸗ 
ler zur Zeit der Zählung entweber ſchon flattgefunden hatte ober noch 
nicht. — (S. den Jahrgang 1864 ©. 146.) 


288 


deſtand 
— aa 1865 Pferde. 


4) auf die 7 Oberämter Freudenſtadt, 
Oberndorf, Sulz, Rottweil, Tuttlingen, 

5,63 Spaidingen, Balingen . . 5,46 
5) auf die 7 Bezirke Horb, Nagolb, Calw, 
Herrenberg, Böblingen, — Maul⸗ 


4,69 bronn . . 4,46 
6) auf die 4 Bezirke Aalen, j Gaildorf, 
4,02 Göppingen, Reutlingen . . 4,12 


7) auf die 19 pferbearme Bezirke Rotten- 
burg, Tübingen, Nürtingen, Kirchheim, 
Eflingen, Stuttgart Stadt, anftatt, 
Waiblingen, Schorndorf, Welzheim, 
Gmünd, Backnang, Marbach, Vaihingen, 
Neuenbürg, Bradenhetm, Beſigheim, Heil« 
2,55 bronn und Weinberg . . . 2,59 
8) auf die eine ausnahmsweiſe Stellung 
einnebmenden 8 Oberamtöbezirke: 
6,68 Ludwigeburg (Milttärpfrde) . . . 7,28 
6,28 Tettnang (Bodenfergegnd) . . . . 6,70 
3,62 Stuttgart Amt (Geftütpferde) . . 3,79. 
Auf eine geographiige Meile kamen 1865 in Würt- 
temberg 295,03 und kommen — der Aufnahme von 1868 
294,40 Pferde. 


N. Daulihiere, Manleſel und Giel. 


Die Zahl verfelben vermindert. jich fletig und ed wurden 
1868 im ganzen Land nur noch 237 gegen 284 im Jahr 
1865 gezählt. Gegenüber der älteften Aufnahme vom Jahr 
1818 beträgt die jegige Anzahl etwa den vierten Theil. Wie 
bei der letzten Aufnahme von 1865 befinden fi hievon auch 
1868 wieder die meiften nämlih 125 oder 58°), in den 
3 Oberämtern Rottweil, Calm und Horb. 








239 


IM. Rindvieh. 


Der Rindviehſtand zeigt gegenüber der "Aufnahme von 
1865 eine beträchtliche Abnahme und zwar in ſämtlichen Gat⸗ 
tungen, denn ed wurden gezählt: 

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am 2. San. ae ne Kalbe. Fo & 1 laden — 

1865 8572 132,249 485,602 700 164,794 974,917 

1868 8144 117,900 465, 943 155, 371 163,655 911, ‚013 
fomit 1868 

weniger 428 14,349 19,659 28,329 1,139 63,904 


Nach dem der Rinvviehftand Württembergs im Jahr 1864 
eine nie wahrgenommene Höhe erreiät Hatte, trat in Folge 
des großen Futtermangels in dem trodenen Jahrgang 1865 
wieder ein ſtarker Nüdfchlag ein und die dadurch entftanvenen 
Läden find, mie obige Ueberficht zeigt, immer noch nicht aus⸗ 
gefüllt, denn nur die Zahl des einjährigen oder im Jahr 1867 
geborenen Schmalviehs kommt dem Stande von 1865 nahe, 
wie denn auch das Jahr 1867 unter den 3 Jahren 1865 
bis 1867 allein eine befiere Kutterernte aufweist. Nach dem 
Durchſchnitt der 15 Jahre 1852— 1866 beträgt die mittlere 
Ernte an Heu, Oehmd und Klee 33,998,015 Gentner. Ge 
wurden aber bievon geerntet in den Jahren: 

1862 36,482,189 Etr. 1865 25,609,814 Etr. 
1863 40.,139,348 „ 1866 32,562,225 „ 
1864 31,611,094 „ 1867 37,538,558 „ 

Die verhältnigmäßige Stärke des Rindviehſtands in den 
einzelnen 2andeögegenden, welche die folgende Tabelle C zeigt, 
{ft mit wenigen Abweichungen diefelbe wie ſchon bei den Zäh⸗ 
fungen von 1865, 1859 und 1856, denn von den ſämtlichen 
im Jahrgang 1864, ©. 171 ff. durch ein Kärtchen auch geogra- 
phiſch näher bezeichneten Oberamtsbezirken des Landes erfcheinen 
diejenigen, welche 1865 mit der O.⸗3. 1—28 den flärkfien 
Rindviehftand Hatten auch 1868 wieder als folche, jedoch mit 
der Ausnahme, daß, wie dieß auch 1859 ſchon einmal der 
Fall war, der Oberamtöhezirt Marbach mit der O..3. 28 an 
die Stelle des Bezirk Spaichingen tritt, welcher dießmal mit 
der O..3. 36 in die zmeite Klafie fällt. — Auch zählen fie 
anftatt 57—117 Stüd im Jahr 1865 dießmal nur 52—109 


Stüd auf je 100 Binwohner. 
MWüztt. Jahrb. 167. 19 


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293 


Ebenſo find die 22 Bezirke der zmeiten Klaffe mit mit- 
telftarfem Rindviehſtand, welche 1865 45—56 Stück auf je 
100 Einwohner zählten, mit der Abweichung dieſelben geblieben, 


daß für die früher zur zweiten Klaffe gehörigen Bezirke Böb⸗ 


lingen und Göppingen nun die 1865 in dritter Klaſſe geweienen 
Oberämter Nürtingen und Schorndorf in Die zweite Klaſſe 
fi einreihen und dag fie jeßt nur noch A2—51 Stüd pr. 
100 Einwohner aufweiſen. Die übrigen 14 Bezirke mit 
ſchwachem Viehſtand, in melden 1865 (abgejehen vom Stabt- 
direktionsbezirk Stuttgart, mit nur 1,20 reſp. 1,15 Stüd 
auf 100 Einwohner) 26—45 Stud gezählt wurden, befaßen 
1868 nur noch 24—42 GStüd. 

Bergleiht man nun die Abnahme des Rindviehſtands 
in dieſen verfchiedenen Bezirkögruppen, beziehungsweiſe Landes⸗ 
theilen, fo ergibt ſich, daß ſolche in den beiden erfteren Gruppen 
gleihmäßig ſtattgefunden Hat, in der dritten aber am ftärkften 
war, denn Der durchſchnittliche Vichfland auf je 100 Einwoh⸗ 


ner berechnet fi für Die Bezirke der 
im Zahr 1865 im Jahr 1868 


- Iten Gruppe zu 77 71 
I, u: 50 46 
Ill „ R 35 31 


Es beträgt alfo bie Abnahme yon 6 Stüd in Gruppe I und von 
je 4 Stüd in Gruppe II und III, in Prozenten ausgedrückt, für 
Gruppe I und II 8 Proz, für "Sruppe II dagen 11 Proz. 
Für Das ganze Land berechnet fich die Abnahme dagegen nach dem 
Derbältnig von 55,75 Stud für je 100 Einwohner im Jahr 
1865 gegen 51,22 Stück im Jahr 1868 auf 8,1 Prozent. 
Auch innerhalb der einzelnen Bezirkögruppen ergeben ſich 
aber in Beziehung auf. die verhältnigmäßige Stärke des Rind- 
viehftandse manche Veränderungen und wenn man auch biefe 
in Rechnung nimmt, fo ift eine bebeutendere Abnahme des 
Standes im Ganzen bei folgenden Oberämtern eingetreten: 


Rindviehſtand auf 
D.:3. O.⸗J. auf 100 Einw. im Abnahme 
von 65 von 68 Jahr in Proz. 
1865 1868 
Oberamt Heidenheim 85 49 51,28 42,64 16,9 


„ Rottenburg 32 41 52,82 45,24 14,4 


i * 
* 


294 


D.: 
von 


Rindviehſtand auf 
. 8.3. auf 100 Einw. m Abnahme 


von68 1865 Jahr 1868 in Proz. 


Oberamt Spachingen 28 36 56,88 47,83 15,8 
„ Leonberg 859 47 50,27 48,18 14,2 

„ Tuttlingen 41 48 49,95 42,86 14,2 

„ Rottweil 21 27 61,89 52,30 15,5 

„ Sb. 29 85 55,57 4797 13,7 

. Geislinge 837 43 50,90 44,63 12,4 
Blaubeuren 18 18 76,98 68,09 18,1 





De Abnahme des Viehftands if alſo bei dieſen Bezirken 
eine weit über das Kandesmittel hinausgehende und bemegt ſich 
yon 6,27 Stüd beim Oberamt Geiälingen bis 11,89 Stüd 
auf je 100 Einwohner beim Oberamt Blaubeuren oder von 
12 bis 18°/, während fie im Landesmittel nur 8,1 %/, außmadht. 

Es ergeben ſich deßhalb bei dieſen Bezirken auch größere 
Veränderungen in der Ordnungszahl, fo daß fie gegenüber 
Der Reihenfolge von 1865 um 5—14 Stellen Hinter anderen 
Bezirken zurüdgeblieben find. 

Greift man nun aber im Gegenfaß hiezu diejenigen Bes 
zivfe heraus, melde 1868 um 6— 15 Stellen vorgerüdt 
find, fo zeigt fih, Daß der Grund hievon entweder in einer 
weit geringeren Abnahme oder auch in einer übrigens jehr 
unbedeutenden Zunahme des Viehſtands Tiegt, keineswegs aber 
in einem epheblichen Zuwachs wie aus folgenden Zahlen 


hervorgeht. 
—— Viehſtand auf 100 


Oberamt Einwohner im Jahr art — 
865 1868 1865 1868 8 
Meinberg 45 30 48,29 49,49 2,5 — 
Brackenheim 44 33 48,66 ‚49,01 07 — 
Schorndorf 52 42 4451 45,17 19 — 
Maulbronn 49 40 4611 45,36 — 186 
Kirchhein 42 54 49,70 48,06 — 38 
Nürtingen 61 4 44,9 43,97 — 22 
Backnang 36 29 50,94 51,81 07 — 
Sl . . 27 21 57,51 59,33 8,2 — 


Die Zunahme ſowohl als die Abnahme überfteigt jomit 
und dieß bewirkte, Taf 


bei diefen Bezirken faum 3 Prozent, 





295 


diejenigen Bezirke, in denen die Kalamität des Futtermangels 
vorzugsweiſe ihre Wirkungen auf den Viehſtand äußerte, in 
der Ordnungsreihe durch andere Bezirke verdrängt wurden, die 
fonft einen ſchwächeren Rindviehſtand Haben, aber vielleicht ge» 
ade In dieſem Fall Gelegenheit und Mittel fanden, ihn beſſer 
ga erhalten oder um ein Beringes zu vermehren. Es hat Dieb 
alles auch die Folge, daß fobald wieder Jahre eintreten, in 
denen gute Yutterernten das Wachsthum des Viehſtands bes 
günftigen, und den Erſatz der entflandenen Lücken möglid 
machen, die frühere Ordnungsreihe der Bezirke in Beziehung 
anf die Stärke des Rindviehſtandes ſich in der Negel ſchnell 
wieder herftellt. 

Auch bei den einzelnen Oattungen von Rindvieh hat fih 
im weſentlichen dad Verhältniß der Bezirke zu einander erhal« 
ten, wie folches im Jahrgang 1864 der württemb. Jahrbücher 
bargeftellt ift, denn was insbejondere den Stand an 


1) Jungvieh 


anbelangt, fo find Diejenigen 28 Bezirke, welche den ftärkften 
Biehftand überhaupt aufweiſen, auch pro 1868 wieder zugleich 
folche, bei denen der Stand an Jungvieh verhältnigmäßig der 
bedeutendfte if, jedoch mit der unbedeutenden Abweichung, daß 
anftatt der Bezirke Herrenberg und Marbah in Beziehung auf 
die Stärke des Jungviehſtandes Nedarfulm und Weinsberg 
in die erſte Klafie gehören. Ebenjo fallen in Die Reihe 
der 22 Bezirke mit mittlerem Staud an Jungvieh anftatt 
der Oberamtsbezirke Calw, Nagold, die Oberämter Beſigheim 
Um, — während erflere dagegen in ber Neihe der 14 Be= 
Bezirke mit geringem Stand an Jungvieh erſcheinen. — (©. 
die beigegebene Tabelle.) *) 

1865 betrug der Stand an Jungvieh in den 28 Bes 
zirfen mit flärkfter Beſetzung dieſer Viehgattung 19,88 bis 
46,88 Stüd auf je 100 Einwohner, 1868 nur noch 18,66 


*) Gegenüber dem Sungviehfland von 1865 if nur die Ber: 
änderung eingetreten daß anftatt des Bezirks Herrenberg jetzt Wein?- 
berg in 1. Klaſſe und anftatt de3 Bezirks Beſigheim icht dad Ober: 
amt Ragold in 3. Klaſſe erfcheint. 


296 


bis 39,78 Stüd. Ebenſo in 22 Bezirken mit mittlerem und 
den 14 Bezirken mit ſchwachem Jungviehſtand. 

1865: 13,39 bis 19,46. 1868: 11,87 bis 18,36. 

1865: 18,10 „ 0,08. 1868: 11,77 „ 0,06. 
auf je 100 Einwohner. 

Namentlich ſtark war die Abnahme in den Oberämtern 

Spaichingen, Sulz, Horb, Rottenburg, Böblingen, Heidenheim 
und Blaubeuren, Der Stand an 


1) Rüben und Kalbeln 


jodann bat fi befonders in den Bezirken Leonberg, Geislingen, 
Heidenheim vermindert, melche ſchon oben S. 293 u. 294 wegen 
großer Abnahme des Viehſtandes überhaupt hervorgehoben wor⸗ 
den find, ferner au) in den Oberämtern Rottweil, Rottenburg, 
Calw, melde deßhalb 1868 in der Reihe der 22 Bezirke mit 
uittlerem Küheftand erfeheinen, während fie 1865 noch in die 
Klafie der Bezirke mit flarkem Stand an Kühen gehörten, 
in melde ſich flatt ihrer nun die Bezirke Obernvorf, Welzheim 
und Schorndorf einreihen. Endlich tft eine flärkere Vermin⸗ 
derung noch erfiähtlih in den 2 Bezirken Ulm und Balingen, 
weßhalb Iegtere auh mit dem Oberamt Böppingen, mo die 
Verminderung übrigens nicht fo erheblich erjcheint, 1868 der 
Ordnungszahl nah in die Reihe Der 14 Bezirke mit [wachen 
Küheſtand gehören, während umgekehrt von dieſen fih die 
Bezirke Badnang, Weinsberg, Nürlingen in die Klaſſe der 
Oberämter mit mittelitarfem Küheſtand einreiben. 

Die Zahl der Kühe und Kalbeln für je 100 Ein- 


ITDojleL 


in der Iten Uten IIIten 
Klaſſe von 
28 22 14 
Oberamtsbezirken 
mur 


1565: 27,62—68,03 23,07—27,42 0,92— 22,98 

1565; 26,68—64,29 21,98—26,25 0,89 — 21,83. 
Vie nach Vorftehendem die Gruppirung der Qberamts⸗ 
Bezirke in Beziehung auf dic Zahl der Kühe und Kalbeln 








Pr ni — 
22 J 8 
* — 
Ä 


297 


im Weſentlichen die gleiche geblieben ift, fo verhält es fi 
auch Hinfichtlih der Zahl ver 


3) Zudtfliere, 


denn wie bei der Aufnahme von 1865 fo wird aud 1868 
wieder hauptſächlich durch die Dberämter des Donaufreifed Die 
Gruppe derjenigen Bezirke gebildet, welche verhältnigmäßig 
entſchieden die größte Anzahl an Zuchtflieren aufmelfen und 
zwar von 0,40 bis 2,45 Stüd auf je 100 Einwohner. Außers 
dem treten 1868 aus den anderen 3 Kreijen hervor mit einer 
Anzahl bis 0,58 Stüd auf je 100 Ginmohner die Ober⸗ 
ämter Heidenheim, Nereöheim, Mergentheim, Rottweil, Sulz, 
Dberndorf, Freudenſtadt, Calw, Vaihingen, Maulbronn und 
Leonberg. 
Was ſodann ſchließlich die Zahl ver 


4) Ochſen und Stiere 


anbelangt, fo tft Hier die im Jahrgang 1864 ©. 195 und 
196 gegebene Gruppirung ebenfalld beinahe die gleiche ge= 
blieben, denn in die Zahl der 28 Bezirke mit ſtarkem Stand 
von Ochſen und Stieren ift dießmal nur noch Maulbronn mit 
einer Anzahl von 5,70 Stüd auf je 100 Einwohner ein» 
zurechnen, wogegen das Oberamt Tuttlitugen mit nur 5,50 
Stüd für je 100 Ginwohner in die Mittelklaſſe füllt. Wäh—⸗ 
rend aber der Stand im Ganzen fih 1865 bei der fraglichen 
11 Gruppe von 22 Bezirken ſich von 7,35 bis 26,42 Stüd 
auf je 100 Ginmwoner bewegt, wurden biefmal nur 5,59 bis 
23,48 Stud gezählt. 


IV. Schafe. 


Für den Schafftand, ſodann für Schweine, Ziegen, Bie⸗ 
nen find die Verhältnißzahlen auf der Rückſeite der Hinten bei- 
gegebenen Ginfchlagtabelle zu finden. Von 703,656 Stüd 
Schafe im Jahr 1865 iſt der Stand bi 2. Januar 1868 
auf 655,856 herabgeſunken, die Verminderung beträgt alfo 
im Ganzen 47,800 Stüd. 


— 
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298 

Auf die beiden Oberamtöbezirte Göppingen und Kirchheim 
kommt auch dießmal wieder mit 108,428 Stück ober 15,08 
Prozent der ganzen Anzahl, der verhältnifmäßig größte Theil 
des Schafſtands Württembergd. — Im Oberamt Göppingen 
wurden 1865 189,42, 1868 178,41, im Oberamt Kirchheim 
1865 152,80, 1868 157,48 Stüd Schafe auf je 100 Ein- 
wohner gezählt. 

Eine erhebliche Verminderung des Schafflanded hat 
namentli in den folgenden Bezirken ſtattgefunden: 

Es wurden gezählt: 





im Oberamt 1865 1868 
auf je 100 Einwohner 
Stud Schafe 
Tübingen 84,76 80,64 
Nürtingen 71,95 60,07 
Eßlingen. 2831 21,19 
Waiblingen. 27,77 20,41 
Ludwigsburg 26,18 20,53 
Leonberg . 36,14 80,72 
Calw. 29,12 21,66 
Rottweil. 26,75 20,28 
Neresheim 40,12 31,02 


bei welchen denn auch entſprechende Veränderungen in der 
Ordnungsẽfolge eingetreten ſtnd, wogegen in der 1865 gemachten 
Gintheilung der Bezirke nah dem Schaffland in 3 Klafien 
nur die Veränderung bemerklich ift, daß anſtatt Neresſheim 
nun daß früher in 2. Klafje geweſene Brackenheim In 1. lafie, 
und anftatt der Bezirke Ehingen und Oberndorf nun die früher 
in 3. Klafje gewejenen Oberämter Maulbronn und Tettnang 
in 2. Klaſſe erfcheinen. 


Abgefehen von Göppingen und Kirchheim zählten 


1865 1868. 
auf je 100 Einwohner 
Stück Schafe 
die übrigen 19 Bezirke 1. Klafie 40—89 36— 78 
die 29 Bezirke 2. Klfie . . 20—39 19—83 


die 14 Bezirke 3. Klaſſe .. Onc. - 18 0,1.—18 





299 


V. Eqmeine. 


Die Zahl der Schweine betrug am 2. Januar 1865 
263,504 während am 2. Januar 1868 gezählt wurden 
254,888, fomit weniger 8616. 

Die Abnahme beim Rindvich macht 6,6 9/,, bei den 
Schafen 6,8 9/, des Standes von 1865 aus, bei den Schwei⸗ 
nen dagegen nur 3,3 9/,, entiprechend dem Umfland, daß für 
die Ernährung der beiden erflen Viehgattungen hauptſüchlich 
die Ernte in Futterfräutern maßgebend ifl. 

Dad Verhältnis der Bezirke in Beziehung auf die An⸗ 
zahl der Schweine ift im Weientlichen das gleiche geblieben 
wie 1865, mit der Ausnahme, daß für Die Bezirke Ellwangen 
umd Beſigheim, melde 1865 in die 2. Klaffe der Bezirke mit 
weniger zahlreichem Schmweineftand eingereiht waren, nun Maul» 
bronn und Rottenburg in dieſer erfcheinen, während erftere 
nun zu den 82 Bezirken mit ſtärkerem Stand an Schweinen 
gehören. Es wurden gezählt am 2. Ianuar 

1865 1868 
in der 1. Klafie Stud Schweine 
von 32 Bezirken mit flärkerer Anzahl 16—36 14—32 
in der 2. Klafie 
von 32 Bezirken mit ſchwächerem Stand 1—15 1—14 


11. ‚Ziegen und Biegenböde. 


Die Zahl derſelben betrug 
am 2. Januar 1865. . 35,262 
am 2. Januar 1868. . 30,963 
fomit Abnahme. . . . 4299 oder 12 9, 
Im Verhältniß der einzelnen Bezirke zu einander haben 
fih gleichfalls einige Abweichungen ergeben, welche auf ber 
Tabelle C. dur Zeichen angebeutet find. 


vn. Bienenflöde. 


Zahl derſelben am 2. Januar 1865 . 90,866 
R ; am 2. Januer 1868 . 102,742 
Zunahme 12,876. 


300 


Hier allein alfo zeigt fich eine Zunahme und zwar eine 
ſehr beträchtliche von 18,7 9%, des Standes von 1865, fo 
dag der günflige Stand von 1862 mit 104,583 Stück 
bald wieder erreicht und überfchritten werben dürfte, wenn nicht 

nachtheilige Umftände eintreten. 
Die Abweihungen im verhältnigmäßigen Stand bei den 
einzelnen Bezirken find auf der Tabelle angezeigt. 


VI. Berechnung des Geldwerths des Viehſtauds. 


Werden hiefür die in dem Werk „das Königreich Wür⸗ 
temberg" ©. 494 beziehungsweite in der dem Jahrgang 1864 
der württemb. Jahrbücher angehängten Tabelle I. angenommes 
nen Süße zu. Orunde gelegt, jo berechnet ſich das Viehkapital 
Mürttembergs für 1865 und 1868 folgendermaßen: 

I. Stand am 2. Januar 1865: 


104,527 Pferde . . . & 150 fl. 15,679,050 fi. 

284 Maulthiere ꝛc. . à 50 fl. 14,200 fi. 
974,917 Stüd Rindvieh. & 100 fl. 97,491,700 fl. 
703,656 Schafe. . . .d 8fl 5,629,248 fl. 
263,504 Schweine . à 20 fl. 5,270,080 fl. 
35,262 Ziegen . . .d 4fl. 141,048 fl. 
90,366 Bienenflöde . . a 3'/, fl 316,281 fl. 


124,541,607 fl. 
IL Stand am 2. Januar .1868: 
gegenüber von 1865 
weniger mehr 
104,297 Pferde. .& 150 fl. 15,644,550 fl. 34,500 fl. 
237 Maulthierexc.& 50 fl. 11,850 fl. 2,350 fi. 
911,013 St. Rindvieh & 100 fl. 91,101,300 fl. 6,390,400 fl. 
655,856 Echafe . .à Sf. 5,246,848 fl. 382,400 fl. 
254,888 Schweine . à 20 fl. 5,097,760 fl. 172,320 fi. 
30,963 Ziegen c .A Af. 12385521. 17,196 fl. 
102,742 Bienenftöde. a 3!/, fl. 359,597 fl. 43,316 fl. 
117,58d6, 757 fl. 6,999, 166 fl. 43,316 fl, 
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fomit Abnahme 6,955,850 fl. 


Die 
Topographie des württembergifchen Weinlandes. 


Rechte Neckarſeite. 
1) Das Schotzachthal. 
6. 59. 

Diefes Thal zieht von feiner Einmündung in das Near: 
tbal ob dem Orte Sontheim anfänglid in ſüdöſtlicher, dann 
in öſtlicher und zufeßt in nordöſtlicher Richtung bis über 
Heinrieth hinauf, wo ed fih in den Bergen von Löwenſtein 
verliert. _ Es gehört zum größern Theile, bis Slafeld, ber 
Muſchelkalkformation an, wo ſich in einer Erhebung über dem 
Meere von 892 Buß die Grenze zwiſchen dem Mujchelfalt 
und Keuper zeigt. Letzterer bildet dann die Beſtandtheile ver 
übrigen höher liegenden Theile des Thales. Dasfelbe iſt inner» 
bald der Mufchelkallformation enge und zum Theil fteil, ver: 
flat fih dann bei dem Uebergange in die Keuperformation und 
endigt in verfchiedenen Tleineren Thälern und Schluchten, vie 
wieder eine ziemlich ſteile Abdachung Haben. Die Ausläu— 
fer des in fübliher Richtung von Heilbronn herzichenven 
Keupergebirges ($. 53) nähern ſich jedoch auch Dem untern 
Thale bie und da fo, daß der Weinbau öfterd in jenem be— 
trieben wird. Im Ganzen bietet das Thal dem Weinbaue 
feine große, günftig gelegene Flächen dar, daher derſelbe, mit 
Ausſchluß einiger Orte, nicht von befonderem Belange ift und 
dem Aderbaue nachſteht. 

Weinbauorte: 








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505 


§. 60. 

Ueber den Weinbau der zum Schoztachthale gehörigen 
MWeinorte läßt fi, außer was bereits oben bei den einzelnen 
Orten angeführt wurde, nicht viel fagen. Die Weinberge ha⸗ 
ben meiftens Seine Hohe, fleile und gejchüßte Lage, der Boden 
befteht theils in einem Talkhaltigen, theild in einem aus der 
Verwitterung des Keupers und Keupermergels entflandenen 
Thone, häufig aber in angeſchwemmtem, zum Theil kühlen 
Thon und Lehm, der zwar der Erzeugung von vielem, aber 
nicht gerade von vorzüglichem Weine gunftig ift. 

Neben den gewöhnlichen Traubengattungen kommen ar 
edleren Traubengattungen wie zu Thalheim, Schotzach und 
Auenſtein hauptſächlich der blaue Clevner zur Anpflanzung, 
doch wird derſelbe auch hier, wie in den Neckarthalorten (F. 56) 
nicht jelten Durch die einträglidere Müllertraube (ſchwarzer 
Rießling) verdrängt, Die beſonders in Auenftein ſowie auch tn 
Ilsfeld im niedern Feld in größerer Ausdehnung gepflanzt 
wird und deren Erzeugniß man dann auch gerne für Cleyner⸗ 
wein ausgibt 

Hinfihtlih der Qualität gehört der Wein theild zu ben 
mittleren, theils zu Den geringeren des untern Nedarthalges 
bieteß, der nur in einzelnen guten Lagen eine befjere Qualität 
erreicht. Er Hat meift eine weiße oder eine ſchwache Schiller⸗ 
farbe umd eignet ſich weniger auf's Lager, gibt aber in befiern 
Sahrgängen für die erfien Jahre ein angenehmes nicht allzu 
feueriged Getränke. Blos aus dem Glennertrauben, wenn ſie 
beſonders gelefen und gekeltert werben, werden gute rothe Welne 
produzirt, wobei man den Wein an den gerafpelten Trebern 
im Faß vergähren läßt und die Treber erſt nah Verfluß von 
6—8 Wohn keltert. Häufig werden jedoch Die beſonders 
gelejenen Glennertrauben dem Pfund nah an Fabrikanten 
mouffirerder Weine oder an andere Perjonen verkauft. _ 

Don dieſen allgemeinen Verhältnifien machen jevod die 
befieren Lagen auf den Markungen Thalheim und Schoztzach 
eine Audnahme, indem dort an ber flellen Babftube, Dem 
Kohlberg und Mühlberg Weine, zum Theil auch rothe, erzeugt 
werden, die zu den beſſeren und Iagerhaften der Umgegend 

Württemb. Jahrb. 1867. 20 


306 


gehören. Insbefondere ift e8 zu Thalheim die Frei. v. Gem⸗ 
mingen'ſche Gutsherrſchaſt, welche in ihren Weinbergen in 
der untern Badſtube, die vom Thalweg bis an die blauen 
Bellen reihen und deren Boden in verwittertem Kalkmergel 
und Kalkjelfen befteht, fehr gute Weine, befonders auch Riß⸗ 
linge, erzeugt. 

Unter allen Weinbergbeftgern des Schotzachthales zeichnet 
fih aber die Freib. v. Sturmfeder’fäe Gutgherrſchaft zu 
Schotzach durch rationellen Weinbaubetrieb befonders aud, in⸗ 
dem fie in ihren Weinbergen am Mühlberg mit fleiler Ab⸗ 
dahung und ob demſelben am Rothenberg mit ſüdlicher Lage 
und Abdachung von 8—10 Graden, mit einem warmen lehm⸗ 
gen Boden mit ziemlihd Kaltgehalt nit nur meiſt edle Traus 
dengattungen: Traminer, Rießling, blaue Eleuner, Ruländer, 
weiße Burgunder, blaue Sylvaner, blaue Portugieſen und 
Krachgutedel angepflanzt, fondern aud eine fehr zwedmäßige 
Erziehungsweife, namentli bei den Clevnern eingeführt hat. 
Diefe befteht in einer Art geſtreckten Erziehung, bei der jeder 
Stock drei Schenkel erhält, von welden ein Schenkel in ge 
raber Ninie hinauf, der andere hinabgezogen und an Tleinen 
Pfählchen befeftigt werden. Der dritte Schenkel fommt an den 
Hauptpfahl in die Mitte des Stocks. Sämmtliche Schenkel 
befommen nur Halbbögen oder in deren Ermanglung Zapfen, 
hängen fih aber deſſen ungeadtet voll Trauben. Auch bei 
den übrigen edler Traubengattungen findet eine ähnliche ge 
ſtreckte Erziehung ſtatt. Außerdem wird buch forgfältige 
Leſe und Kelterung ſehr für die Erzeugung eined vorzügliden 
Produkts geforgt. 

In Ilsfeld werden in den Weinbergen bes Hirſchwirths 
Nickel aub Traminer gepflanzt und zu Untergruppenbach 
wird an dem fehr fteilen Schloßberge bei gemijchter Beſtockung 
ein Wein erzeugt, der gleichfalls zu den beileren gehört. Ebenfſo 
zu Abſtadt in den Fürſtlich Löwenſtein-Wertheim— 
Roſenberg'ſchen Weinbergen an ven fleilen Abhängen des 
Schloſſes Wildeck auf Keuper, wo auch der weiße Rießling 
zur Anpflanzung Eommt. 

Bei der häufigen niedern Lage der Weinberge, zum Theil 








307 


in engen, von Wiesgrund begrenzten Thälern, tft Sroftfhaden 
nichts feltenes, Dagegen kommt in den meiftlen Orten Hagel- 
fchaden weniger vor, da für einzelne Orte, wie z. B. Ilsfeld 
der Wunnenflein bei Winzerhaufen oder andere benachbarte 
höhere Gebirge eine Wetterfcheive bilden. Ein folder Schaden 
an den Weinbergen trat ein: 

zu Thalheim 1811, 1812, 1818, 1822. Den 18. Mat 
1827; 
Schotzach 1812, 1818; 
„Ilsfeld 1817, 1818; 
„ QAuenflein 1817; 
Untergruppenba 1812, 1818; 

„Abſtadt 1812; 

„ Sappenbah 1812; 

„ Unter, Oberheinrietb und Vorhof 1812, 1816, 1817, 

1822, 1827. 

2) Das Sulm⸗ oder. Weinsbergerthal. 
$. 61—67. 

Das Sulm- nnd dad Weinsbergerthal unterſcheiden ſich 
infofern von einander, als zu letzterem nicht blos die eigentlichen 
Sulmthalorte, fondern im mweitern Sinne überhaupt alle Weinorte 
gerechnet werben, melde in dem Oberamtsbezirke Weinsberg 
liegen, wenn fte gleih zum Theil dem benachbarten Brettach⸗ 
tale, das beim Kocherthale bejchrieben werden wird, anges 
hören. Wir bleiben übrigens auch hier unſerem Plane getreu, 
und beichreiben nur dad Sulm⸗ oder das eigentliche Weins⸗ 
bergerthal. 

Die Länge vedjelben beträgt von feiner Einmündung in 
das Nedartbal bei Nedarfulm bis Löwenſtein blo8 A Stunden, 
es erhebt ſich bei erfterem Ort 586 und bei letzterem Ort am 
Badgebäude 997 Fuß über die Meeresfläche und wird von 
zwei ganz der Keuperformation angehörigen Gebirgsausläufern 
der Löwenſteiner Berge und des Mainharbter Waldes begrenzt, 
nämlich auf der linken Seite von dem Gebirgäzuge zwiſchen 
dem Schotzach⸗ und Weinsbergertbale, von dem der Heilbronner 
Wartberg und auf der rechten Seite vom Gebirgszuge zwiſchen 
dem Weinsberger⸗ und Brettahhthale, von dem der Scheuerberg 


* 


2 


808 


bei Nedarfulm die Endpuntte bilden. Das ganze Thal befteht 
demnach in einem langen Kefjel, der oben den erwähnten Haupt» 
gebirgsſtock der Lömenfteiner Berge und den Mainhardter Bald 
zur Grenze, unten aber, bei feiner Ausmündung in das Redar« 
thal blos eine Oeffnung in der Breite von einer halben Stunde 
bat. Auf der rechten Seite befinden fi gegen das Brettachthal 
einige tiefe Bergeinfchnitte und Bergjattelungen, durch melde 
die Verbindung mit Iegterem Thale hHergeftellt wird. 

Innerhalb des Hauptthales zweigen fich einige Seitenthäler 
ab, von melden die bebeutenveren find, das auf der linfen 
Seite bei Erlenbach einmündende, von Weinsberg herkommende 
Thälchen der Stadtbach, und das auf der reiten Seite ob 
Erlenbach auf der Markung Weinsberg bei der Domäne Weißen- 
hof einmündende Thal der Eberbach. 

Das von Weinsberg herziehende Thal wird von dem Sulm⸗ 
thale Durch einen Gebirgsrüden getrennt, der fich bei Erlenbach 
gegen das Sulmthal abflaht. Die größere Erhebung dieſes 
Bergrüdens beginnt bei Weinsberg mit dem Burgberg, ein 
freifiehender, ſchön geformter Bergtegel, meift aus Gyps⸗ und 
Mergellagern beftehend, Der Durch die berühmte Burg „bie 
Meibertreue” geziert wird. 

Die auf beiden Seiten des Thales befindlichen” Keuper⸗ 
gebirge beftehen meift aus den obern Schichten diefer Kormation, 
nämlich in mächtigen Mergels und Gypslagern, die oben mit 
einem Keuperfandfteinlager bevedt find. Auf den höhern Ge⸗ 
birgen hei Löwenſtein zeigt ſich der grobe loſe Sandflein und 
an einzelnen Stellen wie auf dem Steinfnifle 1840 Fuß und 
auf dem Stodöberg 1889 Fuß über dem Meere der Liad- 
fanpftein und Liaskall. Das Thal verfolgt auf feinem Zuge 
vom Nedarthale aufwärts eine ſüdöſtliche Richtung und bietet 
dadurch befonders an dem auf der rechten Seite befindlichen 
Gebirge ausgedehnte und vorzügliche füblihe und ſüdweſtliche 
Lagen für ven Meinbau dar, fo daß es wohl zu den wein- 
reihften Thälern Württemberg gerechnet werden darf. 





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817 


6. 68. 

Der Weinbau in dem Sulm⸗ oder Weinsbergerthale wirh, 
wie bereitd erwähnt, ganz in der Keuperformation getrieben 
und ſtimmt deßwegen mit demjenigen von Heilbronn und 
Redarfulm in der Hauptjache überein, auch grenzen die Wein- 
berge der untern Thalorte (Binswangen und Erlenbach) an 
Diejenigen der beiden Städte Der Hauptweinbau wird an 
dem die rechte Thalfeite begrenzenden Gebirge und an deſſen 
meift füblichen, ſüdweſtlichen, hie und Da auch fünöftlicken Ab⸗ 
dachungen getrieben, daher auch dieſes bei der gegenwärtigen 
näheren Beichreibung vorzugsweiſe in Betracht kommt. Der 
Gebirgdzug auf der linken Thalfeite hat hauptſächlich nur nörd⸗ 
lie und norböfllide Abdachungen, die feinen orbentlichen 
Weinbaubetrieb zulafien, naher auf dieſer Seite nur an einzel- 
nen DBergeinfchnitten und an querliegenden Vorbergen mit 
beſſern Weinberglagen vie Rebe gepflanzt wird. Beide Ges 
birgözüge beftehen, wie bei Heilbronn ($. 58), aus mächtigen 
einige hundert Buß Hohen Mergellagern (Leberkies), die mit 
Gypsadern, hie und da mit ganzen Gnpälagern, wie bet Weins- 
berg, durchzogen und oben von Sandfteinlagern bedeckt find, 
welche den Rücken ver Gebirge bilden und häufig zu Werk⸗ 
feinen benüßt werden. 

Die Haupttraubengattungen beſtehen in dem Gibling, 
Trolliuger und Sylvaner. In den: befleren Bergen iſt im 
Allgemeinen der Elbling die vorberrfhende Traube und in 
einigen Orten, die ſich hauptſächlich auf die Erzeugung rother 
Meine verlegen, auch der Trollinger, neben welchen noch der 
Belteliner, der Muskateller und der Gutebel vorkommen, in 
einzelnen Orten auch der Affenthaler und Yütterer. An dem 
untern Theile der Hauptgebirge ſowie an niedern Bergen find 
der Sylvaner und der Elbling die Haupttraubn und neben 
dieſen der Trollinger und Gutedel ſowie theild gemijcht, theils 
in hejonderen Anlagen ver blaue Cleyner und die Müller- 
traube (ſchwarzer Rießling). Zu den angepflanzten enlen Traus 
bengattungen gehören neben dem blauen Cleyner der weiße 
Rießling, der neuerlich vielfache Verbreitung findet, ſowie in 
geringerer Menge der Ruländer, rothe Traminer, weiße Gleuner 


816 


und weiße Burgunder. Bel dem meiſt kräftigen Thon⸗ und 
Mergelboden ſpricht fi der Charakter des Weins als räftig 
und haltbar aus, deſſen Farbe, je nachdem die Anpflanzung 
des Trollingere mehr oder weniger vorherrſchend ift, theils in 
einem ſtarken, theils minder flarten Schiller (röthlich weiß) 
beftebt. In einigen Orten merden, befonverd in guten Jahr⸗ 
Hängen, auch ganz rothe Weine erzeugt, in andern und nament- 
lich in den MNebenorten, mo der Sylvaner vorherrſcht, auf 
faft ganz weiße Weine. Die Weinberge find, wie überall in 
der Keuperformation in der Regel weniger flell und Daher 
die einzelnen Weindergbeete ziemlich breit und nur mit niebe 
ten Mauern yon 2—4 Fuß Höhe oder Häufig blos mit Grade 
rainen unterſtützt. Minder fteile Weinberge find in gar feine 
MWeinbergbeete abgetheilt und haben meber Mauern noch Raine. 
Die Mauern find gewöhnlich in gleichlaufenvder horizontaler 
Richtung angelegt, zwiſchen welchen ſich die gerade den Berg 
Hinaufziehende Weinbergswege (Furchen) befinden, die ganz oder 
theilweife mit Geftäffel verjehen find. 
$. 69. 
Zu den vorzüglichften Weinorten gehören: 
der Ort Erlenbad, 

einige hundert Schritte ob Bindmwangen. 

Das vom Scheuerberg bei Nedlarfulm ($. 56) herziehende 
Gebirge nimmt anfänglich ein öftlicde und ſüdöſtliche Richtung, 
wendet fich aber da, wo die Eleine Erlenbach entipringt, ſchnell 
gegen Süden mit weftlicher mit Wald bedeckten Abhängen, 
macht dann auf feinem Zuge einen tiefen Bergeinfänitt, an 
dem ſich die fleilen und gefhüßten oben und neben mit Wald 
begrenzten Gaisbergweinberge befinden, zieht fich aber bei dem 
Ort Erlenbab wieder nad Oſten und bildet dadurch einen 
abgerundeten teil abfallenden Bergvorfprung, an dem bie 
Hauptweinberglagen beginnen. Dieſes Gebirge, das eine Bier- 
telftunde ob dem Ort fi in nörblider Richtung gegen das 
Eberthal wendet, wird unten von den Wieſen des Sulmthales 
oben auf dem Rücken von Laubwald begrenzt, zeigt bei feiner 
Erhebung anfänglich fanfte Anfleigungen von 10—15 Graben 
bis zu der ob der Mitte des Berges in horizontaler Richtung 








819 


laufenden flahen Mulde, wo ſich dann basfelbe in fteileren 
Abdachungen von 26—28 Graben erhebt. Die Weinberge 
ziehen an dieſem Gebirge von der Thaljohle bis in das Sand⸗ 
fleingebiete auf den Rücken desſelben. 

Im Allgemeinen Haben die Weinberge eine ſuͤdweſtliche, 
an einzelnen Bergeinſchnitten dagegen eine ſüdliche und ſüd⸗ 
öſtliche Lage, ziehen fi um den ganzen abgedachten Bergvor⸗ 
Iprung herum bis auf 60 Grade gegen Weften, fo dag bie 
letztern eine norbieftliche Lage Haben würden, wenn nicht jeder 
Weinberg auf ſehr zwedmäßige Weile, der. Länge nad auf 
der Weftfeite mit erhöhten Grasrainen oder Mauern verfehen 
wäre, wodurch Diefelben eine mehr gegen die Sonne gekehrte 
Lage erhalten. 

Die vorzüglichften Gelände an dieſem Gebirge ($. 67) 
Tiegen in der Mitte desfelben und zum Theil in warmen, vor 
den Falten Winden geſchuͤtzten Mulden mit ſüdweſtlicher Lage 
von 130 Graben und mit einer Abdachung von 28 Graben. 

Außer dem Hauptgebirge befigt Erlenbach auch noch an 
einzelnen Vorbergen und Hügeln hinter dem Dorf, und an 
dem von Weinsberg zwiſchen dem Sulm- nnd dem Stadtbach⸗ 
thale herziehenden DBergrüden ($. 66) mit fübweftlicher und 
weftliher Lage, ſowie auf der Tinten Thalfelte an einem durch 
einen Bergeinſchnitt von dem Stiftberg bei Heilbronn und 
Binswangen (6. 61) getrennten Bergrüden verjchiedene Wein- 
berge, ſie gehören aber, wenn gleih bie und da Durd bie 
höheren Gebirge geſchützt, meiftens nur zu den mittleren und 
geringern Lagen. 

Der Boden befteht melftens in einem theild milderen, 
theils firengeren warmen Thon und Mergel, der zur Erzeugung 
Fräftiger Weine ganz geeignet ift, mit ähnlicher Unterlage oder 
hie und da auch von Keuperſandſtein. Blos die obern bis 
auf dad Plateau und in die Sandfleinregion des Gebirges 
ziehenden Weinberge haben einen kalten, zähen, fandigen Boden 
(jandiger Leiten) mit Steingerölle und Sandfteinunterlage, Der 
zu Weinbergsanlagen wenig taugt, daher auch dieſe Weinberge 
und weil fie ſehr den Winden ausgeſetzt find, nicht zu den 
vorzüglicheren und einträglicheren gehören. Auch leiden Diejelben 


820 


öfters an Krankheiten, wie 3. B. 1857 an dem Rothbrenner, 
während In allen übrigen Weinbergen ſich kaum einzelne 
Spuren zeigten. Neben den oben angeregten Haupttrauben⸗ 
gattungen find in den letzten Jahrzehnten viele ungemifchte 
Gleuneranlagen angelegt worden, die aber weusrlih, wie in 
manchen andern Orten leider theilwetſe burch ven ſchwarzen 
Rießling verdrängt werden. Auch einzelne Heinere Anlagen 
son Weißrießlingen find dahier zu finden. 

In den Bergen werden hauptiſächlich Trolliuger gepflanzt, 
Daher der Wein, in Verbindung mit den mehr im nicbern 
Feld angepflanzten Clevner und ſchwarzen Rießlingen in guten 
Jahren eine ziemlich rothe ober ſtarke Schiüerfarbe erhält, eb 
wird übrigens neuerlih das rothe und weiße Gewächs nicht 
felten beſonders gelefen und gekeltert, in welchem Falle ſowohl 
gute rothe als weiße Weine erzeugt werden. Die Weine find 
kräftig und lagerhaft und gehören zu den vorzüglicderen des 
Weinsberger Thales, ſowie überhaupt der Weinbau dahier von 
einzelnen MWeinbergbeflgern mit ziemlicher Intelligenz betrieben 
wird, 

§. 70. 
Die Stadt Weinsberg. 

Bon Erlenbach aus theilt fih das MWeinsberger Thal, 
in einer Länge von einer Stunde, in zwei Theile, nämli an 
dem Tinten Haupigebirge in das fogenannte Stadtbach⸗ oder 
in dad eigentliche Weinähergertbal, in dem die Stadt Weind 
berg liegt, und an dem rechten Hauptgebirge in das Sulmthal; 
beide Thäler find Durch den bereit beſchriebenen hohen Berg 
ruden (6. 61) von einander getrennt. Diefer Bergrüden ſetzt 
fih von der am Fuße des Burgberges liegenden Stadt Weins⸗ 
berg, jedoch nur in Hügelform, auf der rechten Seite ded Stadt⸗ 
bachs über den Rappenhof fort Bis in die Thalſchluchten 
des linken Hauptgebirges, wo der gedachte Bach ihren Ur⸗ 
ſprung hat. 

Die Weinberge von Weinsberg beginnen: 

a) ob der Stadt theils an der linken theils an der rechten 

Seite des Stadtbachthales an Bergeinſchnitten oder Vor⸗ 

bergen des linken Hauptgebirges, links mit meiſt ſuͤdlichen 


b) 


c) 


321 


oder ſuͤdöſtlichen, rechts mit weftlichen und füdweſtlichen 
Abdachungen, links mit leichten Thon= oder angeſchwemm⸗ 
tem Lehmboden, recht3 mit flarfem Thon» und Mergel- 
boden, zum hell mit Unterlagen von Mergel. Sie 
gehören vermöge ihrer Tage, ſchwächeren Abdahung und 
Bodenverhältniffe zu den mittleren, theilmeife aber auch 
zu den geringeren Weinberglagen, doch zeichnet ſich unter 
denfelben der Jungenberg durch feine beſſere Lage und 
fteilere Abdachung befonderd aus. 

Unter der Stadt Weinsberg beginnt 
der Burgberg, eine ſchöne Kegelform von circa 250 Fuß 
Höße, Die nur durch die gerade auf der vordern (Süd⸗) 
Seite angelegten Gypsbrüche verunftaltet wird. Gr tft 
ringsum mit Neben bepflanzt und hat deßwegen die 
nerfchicedenften Lagen und Abdahungen von 15—28 
Graden. Die fünlihen, füpöftliden und ſüdweſtlichen 
Theile, zugleih die fleilften, gehören zu den vorzüglichften 
MWeinbergslagen mit einer Abdachung von 20—28 Gra= 
den und mit einem ſtarken Thonboden, auf ben aber 
bald ein mächtige Gypslager folgt. Oben in der Sand⸗ 
fleinregton mehr jandiger zäher Thon mit Steingeröfle. 
Die hoben Mauern der auf dem Scheitel befinplichen 
Burgruinen, ſowie der Berg felbft und der hinter dem⸗ 
felben beſtndliche Schemelöberg geben einigen, doch nicht 
gmügenden, Schuß gegen Nord» und Nordweſtwinde, 
daher namentlid am Kranz ded Berges die Trauben 
ftiele bei ftarfen Winden während der Zeitigung gerne 
gelähmt werden. 
Der Schemelöberg Hinter dem Burgberg, ift von dem 
legtern durch einen tiefen Bergeinfänitt getrennt, er bilvet 
einen langen, oben fchmalen Bergrüden, der in nord⸗ 
weſtlicher Richtung bis gegen Erlenbach zieht. Er dacht 
fih etwas flacher ab ald der Burgberg, erreicht aber von 
der Thalſohle eine Höhe von 250—300 Fuß. 

Die Weinberge ziehen von 10—15 Buß über Der 
Thalſohle bis auf den Rüden des Gebirges in die dort 
befindlihe Sandfteinformation. Ste gehören im obern 


Bürtt. Yahrb. 1867. 21 


822 


und mittlern Schemeldöberg zu den vorzüglichften Geländen 
mit einer faft füdlichen nur etwas gegen Welten geneigten 
Lage von 170 Graden. Die Abdachung iſt verfhleden, 
indem der Berg erſt gegen den Rüden fteil anfleigt, 
daber diefelbe in den untern Beeten 12—15, in den 
mittleren 15—20 und in den obern 20—26 Grade 
beträgt. Der untere Schemeldberg wendet ſich gegen 
Erlenbach immer mehr gegen Weften, weßhalb auch Die 
Weinberge von ihrer jünweftlichen Tage nah und nad 
in die weſtliche Lage übergehen. 

Die Weinberge haben dur) Dad Gebirge jelbft und 
dur den auf dem Rüden befinplichen Laubwald, fowie 
durch den vorflehenden ‚Burgberg und den beide Berge 
verbindenden Bergfattel einen Schuß gegen Oft und 
Nordoſt⸗, Hauptfächli aber gegm Nord- und Nordweſt⸗ 
winde. Der Boden beftcht unten und in der Mitte in 
einem flrengen warmen Thon, zum Theil mit Mergel 
und gleicher Unterlage, oben in einem jandigen mageren, 
fühlen Thon und Mergel mit Steingerölle und Sand- 


. fteinunterlagen. 


d) 


Hinter der Stadt auf der rechten Seite des Sulmthales 
beginnt ein von Weit gegen Oft fi erſtreckender in 
weftliher Richtung ſich abflachenvder Hügelzug, der auf 
der ſüdlichen ſowie nordweſtlichen Abdachung mit Reben 
beflanzt iſt und daher theils zu den mittleren, theils zu 
den geringeren Weinbergelagen gehört, ſich jedoch durch 
einen warmen, etwas ſtrengen Thon und Mergel mit 
gleicher Unterlage auszeichnet. 
Hinter jenem Hügelzug liegt 

der Ranzenberg, gegen das rechte Thalgebirge in öſtlicher 
Richtung anſteigend, und bei der Einmündung des Eber⸗ 
bachthales in das Sulmthal ſich etwas abflachend. Die 
Weinberge des Ranzenberges mit ſüdlicher und ſüdweſt⸗ 
licher Lage und von unten gegen die Mitte mit 10—15, 
von Mitte gegen oben mit 18—20 Graden Abdadhung, 
acbören aleibialld au den vorzüalicheren Geländen. Der 








Gil SGB TEE ER SEE Se EEE ER — FE; = 
ee" 1 
- 
= + 


den binter demjelben befindlichen höher liegenden Wilden« 
berg. Der Boden ift durchgängig ein warmer flrenger 
Thonboden mit gleicher oder Mergelunterlage, 

f) Der Wildenberg erhebt fi in nordöſtlicher Richtung Hin- 
ter dem Ranzenberg circa 100 Fuß über den legtern 
“in abgerundeter Yorm, er zeigt fich als Bergvorſprung 
und bildet die Verbindung zwiſchen den nördlichen Ges 
birgeabhängen gegen das Eberbachthal und denjenigen Des 
reiten Sulmthales. Gr Hat meift fübmweftliche, und da 
wo ih der Berg gegen Norden wendet, auch weftliche 
Weinbergslagen, die von unten gegen die Witte bed 
Berges eine Abdachung von 18—20 Grade haben, von 
der Mitte gegen oben aber noch fteiler find. Bei der 
freiftehenden Lage des Berges genießen die Weinberge, . 
außer durch den Berg felbft, keinen Schuß gegen alte 
Winde ꝛc. Der Boden it ſehr verſchieden, er beitebt 
auf der öftliden Seite in einem weißlichen, jandigen, 
kalten Thon mit Sandfleingerölle, deſſen Sand» und 
Steingehalt in den obern Geländen des Berges immer 
zunimmt. Derfelbe gebt, fowie ſich der Berg etwas 
mehr gegen Welten abrundet, in der Mitte und gegen 
unten nad und nach in einen warmen Thonboden mit 
blauem Mergel über, und hier befinden fih dann auf 
die befiern Weinberglagen, alle übrigen gehören mehr zu 
den mittleren, einzelne fogar zu den geringeren. 


§. 71. 


In der Beſtockung der einzelnen Weinberge zeigt ſich 
zwiſchen den Haupt⸗ und Nebenbergen eine ziemliche Verſchie— 
denheit. In den erſteren bildet der Weiß⸗ und Rothelbling 
mit dem blauen Trollinger (etwa 2/, weiß und !/, roth) 
die Haupttraube, worauf der grüne und hie und da der rothe 
Sylvaner folgt, auch findet man einzelne Stöcke Belteliner, 
Gutedel, Muskateller, Fütterer und Affenthaler. An ven 
Mebenbergen find der Sylyvaner und Elbling die vorherrſchende 
Zraubengattungen, die bie und da mit wenig Trollinger und 
Butedel gemischt find. In ven letzten Jahrzehnten Tanı. der 





324 


ungemiſchte Anbau. des blauen Clevners ſehr in Aufnahme, 
jo dag ſchon feit längerer Zeit Fabrikanten mouffirender Weine 
thetld aus dem In» theild aus dem Auslande (Rhein⸗ und 
Maingegenden) nah Weinsberg kommen, um hier und von den 
benadtbarten Orten für ihre Fabrikation Clevner den Pfund 
nach zu Laufen, wad dem Anbau biefer edlen Traube ſowie 
dem MWeinabfage und dem Weinverkehr jehr förderlich if. 
Leider fängt man aber au hier, aus den bereitd angeführten 
Gründen an, flatt dem blauen Eleuner, die blaue Müllertraube 
(ſchwarzer Riefling) anzupflanzen, was dem guten Abjage ver 
Clevnertraube ſchon manchen Eintrag gebracht bat, da neuerlich 
manche Fabrikanten ausbleiben. Im Allgemeinen macht übri⸗ 
gens der Anbau beſſerer und edlerer Traubengattungen keine 
NRüds ſondern weſentliche Fortſchritte, indem bei der Anlegung 
neuer Weinberge in den Haupt⸗ und beſſeren Nebenbergen, 
beſonders auf die Anpflanzung des weißen Rießlings ſowie 
des weißen Burgunders, entweder in reiner Beſtockung oder 
gemiſcht mit Elbling, Trollinger und Sylvaner, geſehen und 
wobei namentlich der Trollinger etwas zurüdgeftellt wird, well 
der Stod in den Iegten zehn Jahren bejonderd da, wo et 
weniger gemiſcht ftand, häufig die Gelbjucht bekam, dabei das 
gelb gewordene Laub fallen ließ und die Trauben nicht zur 
Zeitigung bradte. Als blaue Traube, befonder® an den 
Mebenbergen, wird dann häufig die Müllertraube auch in 
gemiſchter Beflodung, und hie und da der blaue Portugiefe 
gepflanzt. 

Jedenfalls gehört die Stadt Weinsberg zu denjenigen 
Orten Württembergs, wo der Anbau von edlen Traubengat⸗ 
tungen im Großen bedeutende Fortſchritte gemacht hat und fort: 
mährend im Fortſchreiten begriffen ift, und noch mehr zuneh⸗ 
men wird, nachdem nun Die dort errichtete Weinbauſchule ins 
Leben getreten ift. 

Auch zeigt der Weingärtnerftand ſowie überhaupt bie 
Klafie der Weinbergbefiger viele Empfänglichkeit für die Ver⸗ 
befierung des Weinbaues, wenngleich auch hier noch Manche 
zu wünſchen übrig bleibt. Die Weine von Weinsberg, be 

‚nderd von ben Hauptbergen, gehören zu den vorzüglichſten 





325 


des Landes und find fehr gefucht, wie denn auch von denjelben 
in alle Landesgegenden abgeſetzt wird. Ä 

Zu denjenigen Weinbergsanlagen, welche ſich theild durch 
ihre Ausgedehntheit, theild durch edlen Satz auszeichnen, ges 
hören zunächſt Diejenigen des verftorbenen Werkmeifterd Hilo, 
deſſen Weinbergbeflg fehr ausgedehnt war und der befonderd 
in der beiten Lage des Schemelöbergd in reiner Beſtockung 
größere Flächen von weißen Rießlingen und Traminern, und 
im Hirschberg von Früh⸗Clevnern anlegen lief. Zu den Ans 
lagen mit edlen Neben Dürfen auch diejenigen des Berfaflers 
gereöänet werben, indem er in der beften Lage des Ranzen» 
berges einige Morgen mit NRießlingen, größere Streden mit 
rothen und weißen Traminern, mit Krachgutedel, weißen Clev⸗ 
nern und Burgundern, mittleren Beltelinern, Heinen Beltelinern, 
(Hand) und Rothurban und in der Glückenhälden einen Mor⸗ 
gen mit blauen Eleunern und Ruländern befigt. In kleinerer 
Anzahl pflanzt derfelbe noch den rothen Rießling, den Früh— 
Gienner, den Süßrothen (Häußler von Reutlingen), den Grob- 
fäwarzen, den blauen Portugiefen, den rothen Malvafter 
(Mahrer), den Bütterer, den Ortlieber, ven blauen Splaner 
und den blauen Liverdun; außerdem beflgt er eigene Ver⸗ 
fuchsländer, die mit mehr denn Hundert der verſchiedenartigſten 
Traubengattungen beſtockt ſind. 

g. 72. | 

Das Hauptgebirge auf der rechten Seite des Sulmthales 
malt, wie fihon bemerkt, oberhalb Erlenbach, unfern der 
Domäne Weißenhof, eine Wendung gegen Norden und zieht 
fih von bier aus in einem Kreife um die Thalgründe des 
Eberbachthales herum, bis fich dasfelbe bei dem Weinberger 
Mildenberg wieder dem Sulmthale nähert. In dieſem Thal» 
tefiel Tiegen die Orte Gellmersbach, Lennach, Buchorn, Eber⸗ 
ſtadt und Hölzern, die mehr zu den mittleren Weinorten des 
ganzen Thales gehören und hauptjächli bei der öfters vor» 
berrfchenden Anpflanzung des Trollingers ftarke Fräftige, jedoch 
etwas rauhe Schillerweine, hie und da aber auch ganz rothe 
Meine aus den Trollinger, blauen Elenner und der Müller» 
traube erzeugen, die dann aud von vorzüglicher Qualität find. 





326 


Zu den audgedehnteren Weinbergbeflgungen darf diejenige 
des Gutsbeſitzers Mauchardt zu Cherftabt gerechnet werben, 
unter der fi) nidyt nur rein beſtockte Anpflanzungen von Rich- 
lingen und Clevnern, fondern auch andere Traubengattungen, 
wie Muskateller, Velteliner, Fütterer, befinden. 

$. 73. 

Verläßt man das keſſelartige Thal der Eberbach, jo tritt 
man auf der Markung Weindberg wieder in dad Sulmthal. 
Auf der linken Seite diefed Thale und an die Markung 
Weinsberg grenzend, erfcheinen zunächſt in dem kleinen Sei⸗ 
tenthälchen der Ellhoferbach die Orte Ellhofen und Lehren» 
fteingfeld. 

Der erjtere Ort Hat in dem von Süd nah Norden 
ziehenden Thale nur ſchwach abdachende Weinberge mit nicht 
ſehr günftiger mweftlicher Tage, Die zu den geringeren des Weinde 
berger Thales gehören und neuerlich zum Theil audgebauen 
und zu andern Gulturen verwendet worden find. 

Die Weinberge des Orts Lehrenfleindfeld liegen am Ende 
de8 gedachten Thale an den Vorbergen des Hauptgebirges 
an einzelnen von Weit gegen Oft ziehenden Hügeln, und aus 
den meiftens in fogenanntem weißen Zeug beftehenden Trauben 
gattungen wird ein milder, angenehmer, häufig weißer Mein 
oder ein ſchwacher Schiller erzeugt, der zu den mittleren Qualis 
täten gehört, jedoch nicht ſehr lagerhaft ift. 

In den circa 830 Morgen betragenden Weinbergen ber 
Fürſtlich v. Hohenlohe-Bartenſtein'ſchein Grundherr⸗ 
ſchaft werden in rein beſtockten Anlagen auch weiße Rießlinge 
und blaue Clevner gepflanzt. 

§. 74. 

Auf der rechten Seite des Sulmthales zieht ſich das 
Hauptgebirge von dem Weinsberger Wildenberg an (F. 70) in 
gerader nordöſtlicher Richtung bis über den Ort 

Grantſchen 
hinaus und bildet hier ein ſchönes gegen Süden und Südoſt 
ſteil abfallendes Weingebiete, deſſen Abdachung von unten gegen 
Die Mitte 12—20, in der Mitte 20—22 und. von Dort gegen 
"ben 26—27 Grade Leträgt. Es liegt in der Mitte zwiſchen 








327 


zwei Vorbergen und genicht dadurch Schutz gegen Falte Winde, 
gegen die e8 auch Yon Der Nord» und Nordweſtſeite Durch ſich 
jelbft und durch Die auf demfelben befindlichen LZaubwaldungen 
geſchützt ift, Die jedoch unmittelbar ob den Weinbergen theils 
in älterer, theils in neuerer Zeit auögehauen und zu Aderfeld 
“angelegt wurden, wodurch den Weinbergen wenigftend theilweije 
ein fehr weſentlicher Schutz gegen falte, ungünftige Witterung 
egtzogen worden fein mag. 

- Der Wein bat bei der häufigen Anpflanzung des Trol⸗ 
lingers und überhaupt rother Traubengattungen, weil das 
rothe Gewächs früher zehentfrei war, eine ſtarke rothe, zum 
Theil dunkelrothe Farbe und iſt kräftig und haltbar, auch 
gehört der Ort zu den beſſern Weinorten des Weinsberger 
Thales und war früher ſchon wegen ſeiner vorzüglichen Weine 
berühmt, welcher Ruf ſich aber dadurch nach und nach theil—⸗ 
weiſe verloren hat, daß die Weingärtner mehr auf Quantität 
als Qualität bauten, wovon ſie jedoch neuerlich durch theil⸗ 
weiſe Anpflanzung edlerer Sorten wieder abkommen, und wo⸗ 
bei ſich die Anpflanzungen des Schultheißen Häußermann 
beſonders auszeichnen. 

§. 75. 


Von den weiter im Thal hinauf befindlichen Orten gehört 
der Ort 
Wimmenthal 


vermöge der mehr öſtlichen Lage ſeiner Weinberge, der ſchwäche⸗ 
ren Abdachung und des häufig etwas leichten und kühlen Bo⸗ 
dens mehr zu den geringeren Weinorten. Dagegen werden 
die Orte 
Sülzbach und Willsbad, 

deren Weinberge fich wieder mehr an dem ſteilen Sauptgebirge 
befinden, mieder zu den beſſern Weinorten gerechnet. In den 
Weinbergen von Sülzbach werden fräftige, aber mehr zarte 
und milde Weine erzeugt, auch finden fih dort Fabrikanten 
mouffirender Weine ein, welche Die in der ganzen Umgegend 
angepflanzten Gleunertrauben dem Piund nach auffaufen und 
für ihre Fabrikation verwenden. 


328 


In den Weinbergen zu Willsbach, die fih theils auf 
Der Linken, theild auf der rechten Thalſeite befinden, unterjcheidet 
“man zweierlei Arten von Elbling, nämlich den gelben und 
grünen Elbling, zieht aber erfleren mit runden Laub und 
kurzen feinen Bollbaden als einträglider und von befierer 
Qualität dem legtern vor. Der Wein zu Willsbach ift zwar 
haltbar, aber bei der flarken Anpflanzung des Trollinger® und 
Elblings etwas rauh mit flarker Schillerfarbe. Er gehärt 
theils zu den guten, theild zu den mittleren Weinen des 
Thales. 

Unter den dortigen Weinbergbeſitzern zeichnet ſich der 
Beſitzer des Zeilhofes durch rationellen Weinbaubetrieb und 
durch die Anpflanzung edler Rebſorten aus, namentlich des 
weißen und rothen Rießlings, des blauen Gleunerd, des Krach⸗ 
gutedels, Muskatellers, Süßrothen und weißen Burgunders. 

$. 76. 

Hinter dem Zeilhof macht das Gebirge einen tiefen ſchma⸗ 
Ion Bergeinſchnitt, erbebt fih aber über demfelben bei dem 
Uebergang auf die Markungen von 
| Affaltrah und Efhenau 
wieder ziemlih hoch und bildet bier, indem es feinen Zug 
von Südweſt gegen Norvoft nimmt und gegen Südweſt eimas 
abgerundet vorſpringt, den fogenannten Salzberg, der zwiſchen 
beiden Orten getheilt und eined der vorzüglichſten Weinberg: 
gelände des Weinberger Thales if. Das Hauptgebirge zieht 
fh von Willsbach an, vom Sulmthale etwad zurüd und 
wird am Salzberg von dem von Eſchenau kommenden und bei 
Afultrah in das Sulmthal einmündenden Michelbachthale 
begrenzt. 

Die Weinberge des Salzberges haben hauptſächlich eine 
füblicde, zum Theil aber auch ſüdweſtliche und gegen Efchenau 
füdöftlihde Lage mit Abdachunger von 15—20 Graden und mit 
langen Weinbergöbeeten, die von Grasrainen begrenzt find. Der 
Boden befteht in einem warmen, durchlaſſenden Thon, der 
gegen oben mehr ſandig und leicht ift, mit gleichem Untergrund, 
oben zum Theil Mergel. 

Am Ende des Salzberges flat ſich das Gebirge, nach⸗ 


329 


Dem es anfänglih eine Wendung gegen Norben und dann 
gegen Often macht, immer mehr ab und bildet nad und nad 
einen flachen Bergfattel zwiſchen dem Michel» und dem Brettadh- 
thale, der fih an das hier von Dften kommende hohe Bebirge 
des Mainhardter Waldes anſchließt, an deſſen Fuß ver Ort 
Eſchenau liegt. An jenem abflachenden Gebirgäzuge befindet 
fi ein großer Theil der Eſchenauer Weinberge, darunter der 
Eſchenauer Berg mit ſüdlicher Lage und etmad ſchwacher Ab- 
dachung von 12—18 Braden, oben mit einem warmen flarfen 
Thonboden mit einer Unterlage von Mergel und Gyps. An 
demfelben liegt die ausgedehnte und vorzüglihe Weinbergdan- 
lage der Freih. v. Hügel’fhen Gutsherrſchaft, Die oben mit 
Trollinger, in der Mitte mit Rießling und Traminer und 
unten mit Gleuner beflodt ift und in der fehr vorzügliche 
Meine erzeugt werben. 


Die übrigen Weinberge von Eſchenau befinden fih am 
Buße des von Nord gegen Süd ziehenden, jetzt Die Grenze des 
Weindberger Thales bildenden Mainharbter Waldgebirges mit 
zum Theil zwar fteiler aber meift weftlicher und ſüdweſtlicher 
Lage, Diejenigen von Affaltrach dagegen an ven zwiſchen dem 
Sulm- und Michelbachthale Tiegenden KHügelreihen mit minder 
fleilen Abdachungen und meift ſüdweſtlicher Lage, unter welchen 
der Dorfberg noch zu den befjeren Weinbergen gehört. 


Das gedachte hohe Gebirge des Mainhardter Waldes gibt 
den Weinbergen ſowohl am Salzberg ald an den übrigen 
Bergen Schuß gegen die Oſtwinde, daher au Froſt⸗ und 
jonftiger durch kalte Winde entftehender Schaden hauptſächlich 
nur bei den gegen die Wien des Sulm- und Michelbach⸗ 
thales ſtoßenden Weinbergen von einiger Bedeutung ift. 


Die Weine zu Affaltvach find wegen der vorberrichenden 
Anpflanzung des Splvanerd uud Elbling mehr weiß oder 
ſchwach ſchillerartig und von feiner milder Qualität, wogegen 
fh zu Eſchenau mehr auf die Erzeugung rother Weine ver- 
legt wird, dur die häufigere Anpflanzung des Trollin- 
gers, Affenthalerd und Clevners. Der Wein bat vajelbft, 
beionderd in guten Weinjahren, eine dunfelrothe Farbe, ift 





330 


äftig und haltbar, in minder * Jahren aber auch 
etwas rauh. 

Die Weine beider Orte "gehören zu den beſſeren des 
Thaler. 

$. 77. 

Das die Grenze gegen das Thalgebiet bildende Wald- 
gebirge macht am Schluffe der Marktung Eſchenau und mit 
dem Uebergange in Diejenigen vom Eichelberg eine etwas 
treisförmige Wendung gegen Oſten, an befien Fuße fih an 
minder ftellen, gleichfall8 etwas Ereiöförmig herumziehenden Vor⸗ 
bergen fih die Weinberge von 

Weiler 

befinden. Sie haben durch Das Hauptgebirge eine jehr gefchüßte 
Lage gegen Norden und Often, ziehen, befonderd hinter Dem 
Ort, nit ganz gegen die Sohle des Sulmthaled und find 
daher jowie durch ihre firnweftliche Lage mehr vor Froſt⸗ 
ſchaden geſchützt, auch tritt hier ſowie in Gichelberg, Reiſach 
und Löwenſtein der Froſt ſeltener ein, als in den untern Thal⸗ 
orten, was daher kommen mag, daß die Weinberge bei ihrer 
etwas höheren Lage über der Meeresfläche von dem Froſt nie 
fo frühe, wie in den tieferen Thälern erreicht werden und die 
Neben Hei ihrer ſüdweſtlichen Lage weniger ſchnell in Trieb 
fommen. 

Unter den Weinberganlagen zeichnen fich diejenigen des 
Freiherrn v. Weiler aus, in welchen vorzüglich edle Traus 
bengattungen gepflanzt werben, insbeſondere nad) Lage und 
Boden, in den untern Theilen der Weinberge Clevner, Tras 
miner, Sylvaner, Elbling, weiße Burgunder, in der Mitte 
Rießling, weiße Burgunder, Belteliner, EIbling, Irollinger, 
oben, wo der Boden noch warm ift, Trollinger, im leichten 
tühlen Boden Gutedel und Elbling. Bei den edleren Sorten 
findet in der Regel reine Behtodung flatt. Der Wein, der 
Daraus erzeugt wird, gehört zu den vorzüglichften des Landes, 
daher er aud als folcher berühmt ift und gewöhnlich um hohe 
Preiſe tbeild in's In⸗ theils in's Ausland verkauft wird. 

Ob dem Orte Weiler liegt auf einem Bergvorſprung 
der Ort 








331 


Eichelberg, 

deſſen Weinberge hauptſächlich an dem bereits erwähnten hohen 
und ſteilen Hauptgebirge, ſowie theilweiſe auch an ven bei 
Weiler beſchriebenen Vorbergen ſich befinden. Die Hauptwein⸗ 
bergslage iſt der Hundsberg mit füdweſtlicher Lage von 100 
bis 125 Graden, zum Theil auch ganz weſtlicher Lage, durch 
das Gebirge ſelbſt und oben durch Laubwald gegen kalte 
Winde geſchützt. Die Weinberge liegen entfernt von der Sohle 
des Sulmbachthales und ziemlich höher, daher fie auch nur bei 
ſtarkem Froſt Schaden leiden. 

Der Wein hat bei ver häufigen Anpflanzung von blauen 
TIraubengattungen in der Regel eine rotbe Farbe und wird 
deßhalb auch befier ald mander andere Wein bezahlt, er ger 
bört jedoch mehr zu den mittleren als befieren Thalweinen. 

Die Weingärtner bauen jehr auf Quantität und erhalten 
Daher bei den angepflanzten Traukengattungen gewöhnlich einen 
reichlichen Ertrag. 

Die Weinberge vo 

Reiſach und Lichtenſtern 


grenzen an diejenigen von Eichelberg und liegen theils an dem 
Hauptgebirge, theils an Nebenbergen deſſelben. Sie haben 
eine ſüdweſtliche, weil ſich aber erſteres eine Strecke gegen 
Süden wendet, auch eine weftliche Lage von 85 Graden, be> 
fonder8 an dem Gichelberg und eine Abdachung von 21 Graden 
theild mit Mauern theild mit Rainen. 

Die übrige Lage ift wie zu Cichelberg und Weiler und 
gewährt daher Schug gegen die falten Nord» und Oſtwinde. 

Der Boden beftcht in einem warmen, mergeligen, aber 
etwas leichten Thonboden, der gegen oben mehr Sand hat 
und wenig wallerbaltig if. Untergrund Thon und Mergel. 
Diefer Bodenbefchaffenheit und der hohen Lage ver Weinberge 
mag es zuzuſchreiben fein, daß die Weinberge in den Jahren 
1850—1856 vom Scähwarzbrenner verjchont blieben, während 
derfelbe in den untern Thalorten die Weinberge fehr hart bes 
chädigte. 

Der Wein tft meiſtens weiß ober ſchwach ſchillerartig 


339 


und in den erften Jahren angenehm zu trinken, aber etwas 
leicht und Daher meniger auf's Lager. 

Den Shluß des Weinbaugebieted am Ende des Thales, 
da wo die Gebirgszüge zufammenlaufen und den Tangen Thale 
keſſel ſchließen, macht die auf einem Borfprunge des Haupt⸗ 
gebirge8 liegende 

Stadt Töwenftetn. 
Ihr Gebiet ift fehr ausgedehnt, indem zu demjelben nit nur 
die Weinberge der Stadt, ſondern auch der Höfe Rittel-, 
Beckers⸗ und Breitenauerhof gehören. Ob der Stadt, auf 
einem der höchſten Punkte des Gebirges, befinden fi die zum 
Theil noch wohl erhaltenen Schlofruinen, von wo aus man 
eine herrliche Ausſicht in das ganze Weinsberger Thal bat. 

Ziemlich hoch an dem erwähnten Gebirgsvorſprunge liegen 
die Weinberge von Löwenſtein, an welche ſich unten diejenigen 
vom Rittelhof anſchließen. Sie werben bei ihrer meiſt ſüdweſt⸗ 
lien Lage durch das Gebirge jelbft vor den Falten Norboft- 
winden gefhügt und unterliegen auß diefem Grunde und bei 
ihrer fonftigen hoben Lage jeltener dem Froſt, haben auch 
in den Jahren 1850—1856, wie zu Reiſach, weit weniger 
vom Schwarzbrenner ald in andern Orten gelitten. 

Der Wein von den angepflanzten Traubengattungen if 
bei dem öftern leichten, fandhaltigen, hie und da etwas zähen 
und fühlen Boden, zwar zart aber leicht und weniger haltbar, 
daber er zu den geringeren, in den befieren Lagen zu ben 
mittleren des Weinsberger Thales gehört. Die neurlid ans 
gepflanzten blauen Clevner werben häufig befonderd geleſen 
und entweder dem Pfund nad verkauft, oder zu Rothwein 
verwendet, der in guten Jahrgängen von vorzügliher Quali- 
tät iſt. 





S. 78. 

Der Boden der Weinberge in ſämmtlichen Thalorten ent⸗ 
ſpricht den Beſtandtheilen des Herrfchenden Keupergebirged und 
befteht vote zu Erlenbah und Weinsberg ($. 69, 70) meiftens 
in einem warmen, Träftigen, theils firengen, theild mehr milden 
Thon⸗ oder Mergelboden, der gegen den Nüden des Gebirges 
häufig in einen mehr fandigen, fühlen, hie und da zähen Boden 

















333 


(Leiten) mit Sanpfteingerölle übergeht. Gegen das Ende bes 

Thales und bei der höhern Lage der Weinberge ift der Boden 

milder und fandhaltiger, aber auch weniger kräftig und daher 

leiht und etwas kühl, was, wie ſchon bemerkt, auch auf die 

Qualität der Weine wejentligen Einfluß hat. 
Hagelſchaden. 

Die das Thal begrenzenden zwei Hauptgebirgszüge mit 
dem Wartberg und Scheuerberg bilden, beſonders für die un⸗ 
tern Thalorte, Wetterfcheiden,. daher dort Hagelſchaden weit 
jeltener alö in andern Gegenden vorkommt. Seit 50 Jahren blos 

zu Binswangen den 7. Mat 1849. 

„Erlenbach 0 

n Weinöberg 1816, 1822, 9. Auguft 1828. 

„Gellmersbach, Lennach und Buchorn 1816. 

„Eberſtadt 1816, 1822, 9. Auguſt 1828, 29. Juli 

1837, 16. Juli 1850. 

„ Hölgern 1816, 1822, 1. Juni 1832, 16. Juli 1850, 

„Ellhofen 1816, 1822, 28. Juni und 17. Juli 1850. 

„Lehrenſteinsfeld 1816, 1822, 1828, 28. Juni 1850. 

Grantſchon 1816, 1822, 16. Juli 1850. 

Wimmenthal 1816, 1822. . 

Sülzbach 1816, 1822, 16. Juli 1850. 

Wildbad 1816, 1822, 28. Juni 1850. 

Affaltrach 1816, 1828. 

„ Eihenau 1816, 1823, 6. September 1884. 

„ Weile 1816, 8. Junt 1849. 

„ Eiddelberg 1816, 8. Juni 1849, 2. Juli 1857. 

„Reiſach und Lichtenſtern 1816. 

„ Höflenefülz 1816. 
Löwenflein, da der in der Nähe befindliche höchſte Ge- 
birgspunkt, der Stocksberg, eine Wetterſcheide bildet, 
blos 1812 und 1816. 


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8334 


Tinke Neckarfeite. 
3) Das Zaberihal oder Zabergan. 
$. 79. 


Dasjelbe nimmt von feiner Einmündung in das Nedar- 
thal bei Lauffen eine ganz weftliche Richtung und endigt in der 
Nähe der badijchen Grenze bei Ochjenberg in den Ausläufern 
des Heuchelberged. Seine Länge beträgt 4 Stunden und feine 
Erhebung über die Meeredfläche bei Lauffen 575, bei Ochſen⸗ 
berg circa 1073 Fuß. Es wird, zum Theil in weiterer Ent- 
fernung, nad dem Kauf der Zaber begrenzt: auf der rechten 
Seite von dem von Dit nah Weſten ziehenden Stromberg 
und auf der linken Seite von dem von Nordoſt lommenenden 
nah Südweſt ziehenden Heuchelberg. Es gehört von Lauffen 
bis gegen Meimsheim der Mufchelkalt:, von dort an bis zu 
feinem Ende der Keuperformation an. Inner der Mufcelkalt- 
formation ift e8 enge und hat jchroffe Thalwände, jowie es aber 
in die Keuperformation eintritt, wird das Thal weiter, die 
daßfelbe begrenzenden Gebirge treten immer mehr zurüd, wodurch 
Ih verſchiedene Seitenthäler bilden, bis gegen den obern Theil 
des Thales, mo fich dasſelbe mieder verengt, jo daß Die Aus— 
läufer der gedachten beiden Gebirge fat zufammenreihen. Das 
Zaberthal hat daher vom Anfange bedjelben bei Leonbronn 
und Ochjenberg gegen die Ausmündung in das Nedarthal 
eine Trichterform, von welcher der Stromberg bei Bönnigheim 
and die Spige des Heuchelbergs bei Großgartach die Aus— 
gänge bilden, die circa 2 Stunden von einander entfernt find. 
Innerhalb jener Gebirge werden fomohl das Zaberthal als 
die kleineren Seitenthäler won keinen höheren Bergen, jondern 
nur von Hügeln mit theils mehr theild weniger fleilen Ab⸗ 
dachung begrenzt, jo daß das Ganze ein wellenfürmiged Aus⸗ 
jeben hat. Die vielen Ihäler und Thaleinſchnitte, forte nament- 
lich die ſüdliche und ſüdöſtliche Abdachung ded auf der Linken 
Seite befindlichen Heuchelbergs find dem Weinbau fehr günftig. 
Derfelbe wird deßwegen auch in Dem größeren Theile des 
Thales jehr ausgedehnt betrieben, nie folgende Zuſammenſtellung 
zeigen wird. 








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6. 81. 

Der Weinban des Zabergäued wird, wie bereits bemerkt, 
Hauptjählih in der Keuper:, an einzelnen Stelm aber auf 
in der vom Nedarthale bereinziehenden Muſchelkalk⸗Formation 
getrieben. Beſonders find es auch Hier, wie in dem Wein 
berger Thale, die Keupermergel, aus welchen die Berge und 
Hügel beſtehen und durch deren Berwitterung der gute Wein- 
berg&boden gebildet wurde, am Fuße desſelben zeigt ſich auf 
hie und da angejchiwenimter Lehm. 

Das Haupt-Gebirge ift der Heuchelberg, an dem zugleich 
bei feiner ſüdlichen Lage und den ziemlich fteilen Abdachungen 
die vorzüglicheren Weine des Zabergäueß erzeugt werden. An 
diefem Gebirge, das bei dem zum Leinthale gehörigen Orte 
Großgartach beginnt und auf feinem ſüdweſtlichen Zuge bei 
Stodheim und Güglingen endigt, find Die rothen oder blauen 
Trauben-Battungen namentlid der Trollinger, (Schwarzrotb) 
die vorberrfchenden, worauf der Roth» und Weiß⸗Elbling, 
Sylvaner und hie und da PFütterer, Velteliner, Mustateller 
und Putzſcheeren (Tokayer) folgen; in minder fteilen zum Theil 
flachen Lagen werden hauptſächlich Sylvaner, Elbling und 
neuerlih häufig die Müllertraube gepflanzt. Das Wein-Er- 
zeugnig iſt daher bier roth oder befteht in einem flarten 
Säiller. 

An dem andern das Zabergäu begrenzenden Haupt Ge— 
Dirge, dem Stromberge, werden dagegen bei den häufigen füd⸗ 
öftlihen, öftliden und zum Theil nerböftlien Lagen wenig 
Trollinger, fondern mehr weiße, etwas früh reifende Trauben» 
Battungen, befonder® grüne und blaue Sylvaner, dann Elb⸗ 
ling, Gutedel, nicht felten Putzſcheeren, (Tolayer) ſowie aud 
manchmal blaue Grübler gepflanzt. Aehnliche Trauben-Battun- 
gen befinden fih in den mehr niedern Weinbergen der zwi⸗ 
ſchen ven beiden Haupt-Gebirgen in der Mitte des Zaber- 
thales Liegenden Orte, wozu neuerlih auch noch die Müller 
traube fommt. In den Weinbergen al dieſer Orte wird tm 
Allgemeinen mehr auf Quantität als auf Dualität gebaut, 
die Weine find meiſtens weiß, in den erften Jahren zwar zart 
und mild aber nicht lagerhaft, und nehmen mit dem Alter an 








343 


Gehalt bedeutend ab, fie gehören Daher theils zu den mittle⸗ 
ren, meiften® aber zu den geringeren des Zaberthalee. Neben 
jenen Trauben-Gattungen fommen fowohl an den beiden Haupt» 
Gebirgen ala in ven Weinbergen der Thalorte auch einzelne 
Anlagen von weißen Nießlingen, Traminern, blauen Elevnern, 
blauen Burgundern und Krachgutebeln vor. 

Der Boden der Weinberge befteht an den Haupt⸗Gebir⸗ 
gen in einem etwas milden, warmen, ziemlih Sand und Kalt 
haltenden Thon» und Mergelboven, der gegen oben etwas 
weißlich, kühl, leicht und manchmal lettenartig wird und mit 
Sandfteingerölle gemiſcht it. Die nievern Gelände Haben öfters 
einen firengeren Thon» oder Mergel-, bie und da aber auch 
einen leichten Lehmboden; in der Kaltfteinformation findet ſich 
ſandiger, kalkhaltiger Thon oder Lehm mit Kalkfteingeröfle. 
Im Allgemeinen kann der Boden ald warm und mild bezeich⸗ 
net werden, woher es auch Tommt, daß die Weine des Zaber- 
gäus, bejonderd gegenüber von denjenigen des benachbarten 
Neckarthales, milder und in den erften Jahren angenehmer zum 
Trinfen, dagegen aber weniger lagerhaft als jene find. 

Aus dieſem Grunde fcheint fih auch Das fpezififche Ge⸗ 
wit des Weinmoſtes etwas geringer herauszuſtellen als in 
manchen andern Gegenden. 

Dad Hauptgebirge des Heuchelberges ift oben meiſtens 
mit Laubwald bevedt und gewährt daher Schug gegen bie 
Mord» und Oſtwinde, während dieſes bei dem andern Haupt⸗ 
gebirge, dem Stromberg, nur bei den heftigen Weftwinden der 
Fall if. Die Weinberge ziehen an den Hauptgebirgen bis 
10—15 Fuß gegen die Thalfohle herab und nicht felten reihen 
fig an diefelben Die niederen faft ebenen Weinberge von 2—4 
Graden Abdahung an. Die einzelnen, gewöhnlich von den 
Einſchnitten der Hauptgebirge ausgehenden Kleinen Thäler find 
ſehr ſchmal und mit Wiesgrund bedeckt, aber nicht tief, jo daß 
die warme Luft gehörig durchdringen kann, und feine Kälte 
verbreitet. Froſtſchaden kommt deßwegen hauptjählih nur in 
den unten am Fuße der Gebirge befindlichen Weinbergen vor. 

$. 82. 
Zu den vorzüglicften Weinbergsorten gehören: 








344 


a) Dürrenzimmern, 
an deſſen Kauptbergen mit fünlichen und ſüdweſtlichen Ab- 
dahungen von 18 — 28 Graden gute rothe Weine erzeugt 
werben, 

‚ b) Neipperg. 

Unter den dortigen Weinbergen zeichnen fich Diejenigen 
der Gräflib v. Neipperg’fchen Gutsherrſchaft durch ihre 
Beſtockung theilweife mit edlen Iraubengattungen, namentlich 
Traminer, Rießling und Krachgutedel, ſowie durch die bei den 
Nießlingen im Seeberg eingeführte geftredite Erziehungsweiſe 
auf Rahmen mit Draht befonders aus. Sie haben meift ſüdliche, 
theilweiſe fühmeftliche Lagen mit Abdachungen von 20, bie und 
da von 25—30 Graben. 

Die übrigen Weinbauverhäktniffe an dem Hauptgebirge 
des Heuchelberged, fowie die beſſeren Lagen 

c) zu Brackenheim und 

d) „Haberſchlacht 
gleichen denjenigen zu Dürrenzimmern, indem auch bier das 
rothe Gewächs häufig vorherrſchend iſt, modurd gute rothe 
oder ſtarke Schillerweine erzeugt werden, die ſich in Folge des 
milderen Bodens von den Neckarweinen durch mehr Zartheit 
und Milde auszeichnen. 

Den Hauptweinort bildet jedoch 

e) der Ort Stockheim, 

deſſen Weine allgemein für die beſſern des Zabergäues gelten, 
was hauptſächlich von den guten, ſteilen, ſüdweſtlichen Lagen 
mit 18—30 Graden Abdachung und von dem guten, warmen 
Thon» und Mergelboven mit ziemlich Kalkgehalt, fowie auch 
Davon berfommen mag, daß der Ort wenig Nebenberge beſitzt, 
und in den Weinbergen fi häufig gute, alte Rebforten bes 
finden, welche einen geiftreihen Wein geben. Unter den bor= 
tigen Weinbergen zeichnen ſich wieder Diejenigen der Gräflich 
v. Neipperg’fchen Gutsherrſchaft durch Anpflanzung ebler 
Traubengattungen, blaue Burgunder, weiße Rießling, blaue 
Clevner, Traminer und Krachgutedel aus, unter welchen beſonder s 
der Traminer durch feinen Eräftigen Trieb und feine Tragbar« 
teit ein gutes Gedeihen zeigt. 








345 


Unter den anderen Orten bat Dürrenzimmern ziemlich, 
DBradenbeim und Haberſchlacht fomie Güglingen aber viele 
Nebenberge, welche als nievere Ausläufer des Heuchelberges 
zu betrachten find und Die oben $. 80 bemerkten drei Seiten- 
thäler bilden. Un dieſen minder fteilen Vorbergen, welche 
theilweiſe in faft ebenen Flächen von nur wenigen Graben 
Abdahung auslaufen, die aber doch noch häufig warmen, hie 
und da jogar ziemlih firengen Thon» und Mergelboven, manch⸗ 
mal aber audy leichten Lehmboden bejigen, wird meiftend weißes 
Gewächs, Sylvaner, Elbling und hie und da Trollinger, neuer» 
lich auch Müller (ſchwarze Riekling) gepflanzt, die zwar einen 
milden, angenehmen, aber feinen jo Eräftigen und haltbaren 
Mein wie am Hauptgebirge geben, daher zwiſchen dem Erzeug⸗ 
niß der einzelnen Lagen jehr unterföhieden werden muß. 

. 83. 

Hagelſchaden kommt in den meiſten Orten nicht häufig 
sor, indem die gemöhnlid vom Stromberg herfommenden Ge 
witter ich in dem weiten Thalgebiete zwiſchen den beiden Haupt⸗ 
gebirgszügen vertheilen und dem Neckarthale zuziehen. 

Meimsheim 1811, 1814, 1827, 23. Juli 1836. 

Bönnigheim 1812, 1814, 1817, 6. Augufi 1842, 

16. Juli 1855. 

Haufen 1811, 1517. 

Dürrenzimmern 1811. 

Neipperg 1811, 1317, 9. Auguſt 1828. 

Brackenheim 1811, 1827, 9. Auguft 1828. 

Haberſchlacht 1811, 1817, 1827, 9. Auguft 1828, 

Stockheim 1811, 1827, 9. Auguft 1828. 

. Botenheim 18311, 1814, 18, Juli 1829, 

Gleebronn 1811, 1814, 1817, 18. Juli 1829, 

Srauenzimmern 1811, 9. Auguſt 1828. 

Eibensba 0. 

Güglingen 1811, 18. Juli 1829. 

Pfaffenhofen 1811, 1827, 18. Juli 1829, 

Weiler 1817, 1827, 18. Juli 1829. 

Michelbach 1827, 9. Auguft 1828, 18. Juli 1829. 

Zaberfeld 1827, 9. Auguft 1828, 18. Jult 1829. 


846 


5) Das Leinthal. 
6. 84. 

Das Leinthal vereinigt ſich mit dem Nedarthal unter 
Heilbronn bei Nedargartah, nimmt von bier auß eine ſüd⸗ 
meftliche Richtung, durchzieht ob Großgartach die von würt⸗ 
tembergifchem Gebiet umfhlofiene Markung ded großherzoglich 
badenihen Orts Schludtern, verfolgt alddann feinen Lauf 
von der nordweitliden Seite des Heuchelbergs bis über Klein 
gartah hinaus, wo es nah DVereintgung mit dem See 
bachthal in den Morbergen des Heuchelbergs endigt. Das 
Thal felbit iſt beſonders in jeinem untern Theile flach un» 
Durchzieht meiftens Dilupialanfhmemmungen, grenzt aber an 
Berge und Hügel, die auf der rechten Seite gegen den Heuchel⸗ 
“berg mehr der mittleren Schichte der Keuperformation, auf der 
linten Seite mehr der untern Schichte Derfelben oder der Letten⸗ 
foblengruppe angehören. An das Thal minden auf der linken 
Seite zwei längere Seitenthäler, dasjenige von Kirchhauſen und 
Maſſenbach ein. 

In dem untern Theile des Bezirks, ſowie in den Seiten« 
tbälern wird, als mehr einem Flachlande angebörig, wenig 
Weinbau getrieben, wogegen er in dem obern Thale nit un⸗ 
bedeutend ift, mie nachflehende Zufammenftellung der Weinbau= 
orte zeigt. 














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6. 85. 

Das Leinthal wird uneigentlich im untern Thelle noch 
zum Nedarthale, im obern zum Zabergäu gerechnet, weil die 
dahin gehörigen Orte, entmever an den einen oder andern 
Bezirk grenzen. Der Hauptweinbau wird an dem Heuchelberg 
und feinen Vorbergen getrieben, der von Großgartah in ſüd⸗ 
weftliher Richtung bis gegen Ochfenberg ($. 79) zieht, und auf 
ber reiten Seite des Thales die Grenze zwilchen dem Zaber- 
gäu und dem Keinthale bildet. Bet dieſem Zuge des Haupt 
Gebirges follten die Weinberge meiſt eine norbmeftliche Lage 
haben, da jedoch dafjelbe eine Menge kleiner Berg-Einjähnitte, 
Mulden und viele Vorberge von verjiedener Lage hat und 
überhaupt von ſehr ungleiher Beichaffenheit ift, jo kommen 
auch viele andere Lagen vor. Im Allgemeinen gehören jſedoch 
die Weinbergölagen mit Ausjhluß von Großgartah nicht zu 
den befieren und auch der Darauf erzielte Wein nicht zu ben 
vorzüglichern, fondern er reiht fih an Die mittleren und ge= 
ringeren des Zäbergäus an, und da auch die Bodenbeichaffen- 
heit mit derjenigen des letztern übereinftimmt, fo ift über ben 
Weinbau des Thales nicht wiel mehr, als was bereitd oben 
bei den einzelnen Orten angeführt ift, zu jagen, daher wir 
und bier, nur auf die nähere Beichreibung der beileren Wein⸗ 
bauorte und Gelände beichränfen. 

$. 86. 
Grosgartach. 

Dieſer Ort liegt am Fuße des Heuchelbergs auf einer 
gegen das Neckarthal abfallenden Hochebene, die von einem 
ſehr ſchmalen und engen Thälchen durchſchnitten wird. Die 
Weinberge liegen theils an den Vorbergen des Heuchelbergs, 
theils an dem letztern ſelbſt und beginnen, da die niedern dem 
Ackerbau zugänglichen Weinberge ausgehauen find, 40—50 
Buß über der Thalfläche, daher auch bedeutender Froſtſchaden, 
obgleich die Weinberge dur ihre Umgebung feinen befondern 
Schuß gewähren, felten vorfommt. 

Das hier beginnende, zum Theil anftehenne Gebirge des 
Heuchelberges iſt etwas abgerundet und bietet daher fehr ver⸗ 
ſchiedene Weinbergälagen dar, die fih von Norbweflen gegen 








351 


das Leinthal abfallend, um den Berg bis gegen Süden her—⸗ 
umziehen, wo fle an Die gegen das Zaberthal abfallenven 
Weinberge von Nordheim grenzen, die zu Den befieren Lagen 
gehören (6. 57) und zum größern Theile in dem Befige ber 
Bewohner von Großgartach fi befinden. 

Der Boden der Weinberge beſteht unten in einem ſtren⸗ 
gen, warmen Mergelboden mit ziemlich" Kalfgehalt, der in der 
Mitte mehr mild if, mit Sand und Sandflein»Gerölle, oben 
aber leicht, jandig und kühl wird, mit viel Steingerölle. Der 
Untergrund der untern Weinberge zeigt Mergel, in der Mitte 
bed Berges lettartigen Lehm, und unter demſelben Mergel, 
oben SandfteineBeröfle. Der Iettenartige Lehm hat wenig oder 
keinen Kalt, dagegen zeigt der gebaute Boten, ald häufig mit 
Mergel übertragen, ziemlih Kalkgehalt. 


Die Abdahungen betragen in der Mitte des Gebirge 
gegen oben 24—30 Grade mit gleichlaufenden Mauern von 
4—6 Buß Höhe. Unten mit geringeren Abdachungen und 
- ohne Mauern. Die Traubengattungen beftehen in den untern 
Lagen bauptfächlich in weißem Gewächs mit etmas blauen Cleynern, 
in den Bergen faft in Tauter Trollingern mit etwas Elbling und 
Sylvaner, ganz oben gegen den Wald in dem leichteren, ſan⸗ 
digen Boden wieder mehr in Elblingen. Der Sylvaner be 
ſteht faft überall, befonverd in ben Bergen, in dem fogenann- 
ten weißen oder gelben Sylvaner. 

Der Wein iſt gut und lagerhaft und bat eine ziemlich 
rothe, wenn das Erzeugniß der Berge allein gelafien wird, 
fogar eine dickrothe Farbe. 

| 6. 87. 
Shmwaigern. 

Die Weinberge dieſes Orts, das ſich im unmittelbaren, 
ſchmalen Leinthale befindet, liegen an einzelnen, nievern Hüs- 
geln, als Vorberge des in ſüdlicher Richtung liegenden Heuchel- 
berges mit theils ſüdlicher, theils weftlicher und norbmeitlicher, 
wenig geſchützter Lage und find daher öfters dem Froſte unter- 
worfen. Neuerlich werden manche Weinberge, um benfelben 
eine befiere, ſüdlichere Lage zu geben, nad der Sonnenlinie 


352 


angelegt, wobei die Gräflich von Neipperg’jche Gutsherrſchaft 
mit gutem Beiſpiele vorangedt. 

Der Boden der einzelnen Weinberge befteht theile in ei⸗ 
nem firengen, warmen, theils falten, lettartigen Thon mit eis 
nem angeſchwemmten, fetten, Iettartigen oder mit einem Heilgen, 
(mergeligen) von Gyps durchzogenen Untergrund. 

Unter den verſchildenen Weinbergs⸗Anlagen zeichnen ſich 
die Traminer⸗ und Rießling⸗, ſowie Cleyner⸗ und Krachgut⸗ 
edel⸗Anlagen der Gräflich von Neipperg'ſchen Gutsherrſchaft 
aus, in welchen die Rießlinge nah dem Bockſchnitt behandelt 
und theilmeife an Rahmen mit Drath erzogen werben. 

Die beileren Weinberge der biefigen Einwohner Tiegen 
auf der füblichen Seite des Heuchelbergd auf Norpheimer Mar- 
tung ($. 57) in den Gewenden: Sontagdberg, Kreffenberg, 
Grüne, Reifer. Im Allgemeinen gehören jedoch Die auf der 
biefigen Markung erzeugten Weine gegenüber vom angrenzen- 
den Nedar- und Zaberthale theild zu den mittleren theild zu den 
geringeren, mit Schillerfarbe und ziemlicher Haltbarkeit. 

Die Weinbau Berhältniffe der ob Schwaigern liegenden 
Orte ’ 

Stetten, Niederhofen und Kleingartad 
flimmen mit denjenigen zu Schwaigern meiſtens überein, und 
fommen auch hier einzelne rein beftodte Anlagen von Clevner⸗ 
und Müflertrauben, fowie von blauen Burgundern vor. 
Hagelſchaden: Grosgartach 1811, den 9. Auguft 1828, 
30—81. Aug. 1852, 
r Schwaigern 1817, 9. Aug. 1828, 

18. Aug. 1831, 
zu Maſſenbach 1817, den 9. Aug. 1828, 
zu Mafienbachhaufen 1817, 

— zu Stetten 1811, 1827, 9. Aug. 1828, 
zu Kleingartach 1811, 9. Aug. 1828. 











353 


— 


6) Das Gründelbah oder Böllinger Thal. 
6. 88. 


Dieſes Thal mündet unterhalb Nedargartah in daß 
Neckarthal ein, erſtreckt fich einige Stunden weit in nordweſt⸗ 
licher Richtung und endigt bei Bonfeld und FYürfeld, wo «8 
fi in einzelne Thäler verzweigt. Es tft ein enges, ſchmales 
Thälchen, das in feinem untern Theile den untern Schichten 
der Keuperformation und den Dilustal-Anfhwemmungen ans 
gehört. Es ift vermöge feiner minder hohen und fleilen Berg⸗ 
Abhänge nit jehr zum Weinbaue geeignet, daher derſelbe 
auch da, wo er früher ſtärker betrieben wurde, neuerlih ans 
deren Culturen Pla gemacht hat. 














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354 


Ueber den unbebeutenden Weinbau dieſer Orte läßt fi 
blos noch anführen, daß die Trauben-Battungen hauptſächlich 
in Elbling, Sylvaner und Troflinger beftehen, daß ber bare 
aus erzeugte Wein theild eine weiße, theild röthlich ſchillernde 
Farbe hat und zu ben geringften. des untern Neckargebietes 
gehört, der gemöhnlich in den Orten felbft confumirt wird. 

4) Bas Nemsthal. 
$. 89. 

Dad Remẽäthal ift eines der weinreiähften Thäler Würt- 
tembergs. Es beginnt bei der Einmündung in das Nedar- 
hal bei Nedarremd und erfiredt fich in einer Länge von 19 
Stunden bis Effingen, Oberamts Aalen, wo die Rems am 
Fuße des Albuch⸗-Gebirges entfpringt. Der Weinbaubetrieb 
geht jedoch blos bis in die Mitte des Thales bei Waldhauſen, 
Oberamts Welzheim, früher dehnte er fich aber viel weiter bis 
nah Lorch und Gmünd und in die GSeitenthäler des Welz- 
heimer Waldes aus, wo ſchon längft Feine Reben mehr ge- 
pflanzt werben, fondern an die Stelle derſelben Wieſen⸗, Klee⸗ 
und Obftfelder getreten find. 

In das Remsthal münden einige Seitenthäler ein, bie eine 
beſondere Beſchreibung erfordern, daher wir dieſelben abtheilen 
in diejenige 

1) des Remsthales und 

2) in Diejenigen des Schornbach⸗ und / auf der rechten 

des Wiedlaufthaled Seite der Rems. 
1) Das Remsthal. 
§. 90. 

Dasſelbe erhebt fi innerhalb der Weinbaugrenze über Die 
Meeresfläche von 725 Fuß bei feiner Einmündung in Dad Neckar⸗ 
thal bi 952 Fuß bei Waldhauſen. Es verfolgt anfängli von 
feiner Einmündung bis Waiblingen eine ſüdöſtliche, von legterem 
Orte an aber eine faft ganz öftlihe Richtung und bietet Daher 
befonderd auf feiner rechten Thalſeite vorzügliche jübliche oder 
enwas gegen Oſten oder MWeften geneigte Weinbergölagen bar. 

Das Thal wird hauptſächlich von zwei Gebirgszügen 
eingefchloffen, nämlich auf der linken Seite von dem zwiſchen 





355 


dem Rems⸗ und Filsthale Liegenden Schurwalde, der fih von 
dem Alpgebirge bis gegen Eßlingen ausdehnt, und auf der 
teten Seite von dem zwiſchen dem Rems⸗ und Murrthale 
und feinen Seitenthälern liegenden Welzheimer Walde, deſſen 
Ausläufer fih bis gegen Korb und Winnenden erftreden. 

In dem untern Teile des Thales geht Die Gebirgs⸗ 
formation des benachbarten Nedarthales, der Mufchelkalt, bis 
über Waiblingen und Beinftein hinaus, deſſen obere theils 
thonigen, theils dolomitifchen Bänke fih von Waiblingen aus 
linf8 an der neuen Straße gegen Winnenden faft bis auf das 
Plateau am Buße des Hohenreuſches Hinaufziehen und in einer 
Mächtigkeit von menigftend 200 Fuß aufgeſchloſſen erjcheinen. 
Auch bei Beinftein tritt der Muſchelkalk noch in ziemlich mächtigen 
Dolomitbänten auf und bildet hier die Abhänge der Wein- 
berge, verliert jich aber dann bei Großheppach bis auf die 
Thalfohle. 

Auf dem Mufchelkalt ift nicht felten und beſonders ba, 
wo er ſich der Thalſohle nähert, das unterſte Glied des Keu⸗ 
pers, die Lettenkohle, aufgelagert, welche gewöhnlich die ſanften 
Anhöhen und Hügelzüge und bei Grunbach die Unterlage der 
niedergelegenen Weinberge bildet. Sie beſteht aus bläulich- 
grauen und gelblichen Thon» und Kalktmergelichichten, Die zu⸗ 
fanmen bisweilen eine Mädtigkeit von 80—50 Fuß erreichen. 
Nah dem Verſchwinden des Muſchelkalks gehören jedoch die 
dem Weinbau gemwidmeten Hügel und Berge bauptjächlich der 
Keuperformation an, die noch weit über die Weinbaugrenze 
des Remsthales hinausgeht. 

Soweit die Muſchelkalkformation ſich erftredt, iſt das 
Thal enge und die unmittelbaren Thalgehänge ſind zwar nicht 
ſehr hoch aber ſchroff und zum Theil ſehr ſteil, während ob 
denſelben ſich ein Flachland zeigt, in dem ſich nur hie und da 
einzelne bereits der Keuperformation angehörige Hügel und 
Berge erheben. 

Sowie aber der Keuper auftritt, ziehen ſich die Berge 
mehr zurück, das Thal wird flacher und weiter bis über 
Großheppach hinaus, wo ſich die Keuperberge wieder mehr 
dem unmittelbaren Thalgrunde nähern und ein ziemlich ſchma⸗ 











356 


les, kaum \/, Stunde breites Thal bi8 Schorndorf bilden. Bei 
Iegterer Stabt öffnet fih das Thal auf beiden Seiten wieder 
und bildet durch den Einfluß’ verſchiedener Bäche, der Rems⸗ 
bach, Schornbach, Wieslauf, Aichenbach, Dürbach einen weiten 
reizenden Thalkeſſel, in deſſen Mitte die Stadt Schorndorf 
liegt, wo ſich dann das Thal wieder verengt und dieſen Cha⸗ 
rakter bis zu der Weinbaugrenze beibehält. 

Der Hauptflod des Gebirges befteht aus bunten Mergeln 
meift von braunrother Farbe, hier Kerf genannt, der auch dem 
Boden die rothe Farbe gibt. Zwiſchen denfelben befindet ſich 
an manden Stellen der Bau- und Schilfſandſtein, von feinem 
Korn und von grünlich» oder gelblich“, felten bläulichgrauer 
Farbe mit thonigem Bindemittel, der bie und da zu Tage 
fteht, und wie auf dem Hohenreuſch, an ber alten Straße nad 
Waiblingen, ſowie bei Korb, Winterba sc. zu Bauzwecken 
benügt wird. Auch iſolirte Gypsflöze findet man zwiſchen 
den unterfien Schichten des Keuperd, wie 3. B. bei Gerad⸗ 
fletten, Schorndorf, Beutelsbach, wo eigene Gypsbrüche befteben, 
- und wo ber Gyps bei feinem Korn und fehöner, rother Farbe 
auch ſchon als Alabafter verwendet worden ff. Den Rüden 
der Gebirge nimmt faft Überall der grobe Keuperfandflein ein, 
der in zwei Hauptabänderungen, nämlich in einer unteren, feſte⸗ 
ren, mit Talligem Bindemittel und einer oberen, weidheren, 
mit weißen, thonigen Bindemittel (Stubenfandflein) auftritt, 
er erreicht zum Theil eine Mächtigkeit von 50 Fuß und dar⸗ 
über und bildet an den fonnigen Gehängen ber rechten obern 
Thalfeite die Unterlage der bis auf den Rüden der Gebirge 
ziebenden Weinberge. Diefe Keupergebirge find höher aber 
weniger ſteil ald die Abhänge des Muſchelkalkes im untern 
Thale, fie bilden verſchiedene Thaleinſchnitte und Bergvoriprünge, 
und nidt felten nehmen fie die dem Weinbaue fo zuträgliche 
muldenartige Geftalt an, die befonderd unten und an ben 
Vorbergen in eine fanfte Wellenform übergeht. 

Die nur auf den höchſten Punkten der Gebirge bei Bad 
und auf dem Schurwalde erfcheinende Liasformation reicht 
nicht mehr in das Gebiet des Weinbaues herein. Die Thal⸗ 
ſohle befteht meiftens aus Diluvials und neuern Anſchwemmungen 





357 


von Thon und Lehm, die auch Die untern Theile des Haupt⸗ 
Gebirged überdeden, oder die gleichfalls mit Neben bepflanzten 
Borberge vderfelben bilden. 

Der Rüden der höheren Gebirge iſt, beſonders in ber ' 
Keuperformation, in der Regel mit Laubmaldungen bededt, 
bie den gemößnlih bis zum Nande der Gebirge ziehenden 
Weinbergen gutn Schub gegen kalte Winde gewähren, daher 
bei der übrigen günftigen Lage und den nit ungünftigen 
Bodenverhälnifien des Remsthales, wo fat in allen Orten 
Weine und Obflbau die Sauptnahrungsquelle der Bewohner 
if, dort zum Theil ſehr vorzügliche Weine erzeugt werben. 





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6. 92. 

In dem weinreihen Remsthale wird der Weinbau, wie 
bereitd angeführt, theild an den Gebirgsabhängen des Mufchel- 
kalkes, thetl® und hauptfächlich an denjenigen des Keuperd be= 
trieben, deſſen ungeachtet findet bier, nicht wie im mittleren 
Nedarthale, bei den einzelnen Formationen ein weientlicher 
Unterſchied Hinfichtlich der angepflanzten Traubengattungen ftatt 
($. 30 und 56), vielmehr iſt der Sylvaner überall die vor 
herrſchende Traube, nach dem als weiße Traube der Elbling, 
Gutedel und in einzelnen Orten der meiße Rießling kommt; 
au der Unger (Weiplauber) und die Putſcheere (Tofayer) 
erjcheinen nicht jelten. Andere weiße und rothe Traubengats 
tungen wie Belteliner, Muöfateller, Rothurban kommen weniger 
vor. Blaue oder ſchwarze Traubengattungen find, mit Aus—⸗ 
ſchluß einiger Orte, weit weniger als weiße vorhanden; unter 
denjelben kommt zuerft der Trollinger, dann der Affenthaler 
und in einigen Orten auch der Schwarzurban, befonders aber 
der Grübler (der blaue Scheuchner), der zwar etwas fpät reife 
(mit dem Trollinger), aber bei kurzem Schnitt (Zapfen) fehr 
gedrungene, faftreihe Trauben gebe. Andere blaue Trauben 
als Clevner, Gänsfüßler ıc. find weniger zu finden. Der aus 
diefen Traubengattungen gewonnene Wein ift daber in ver 
Regel von weißer oder ſchwacher Schillerfarbe, der in ben 
erften Jahren füß, und in beſſern Orten feurig und jehr 
angenehm zum Trinken if. Er lagert ſich fehnell ab, taugt 
aber eben deßwegen weniger auf’8 Lager und gehört zu den 
weißen, leichten Weinen, wozu auch noch die Beichaffenheit 
des Bodens etwas beiträgt, indem derjelbe meiſtens zu den 
leichteren Bodenarten gehört, und viel Dünger erfordert, dem 
aber der größere Theil der Weingärtner bei ihrer übrigen uns 
bedeutenden Haus⸗ und Feldökonomie nicht nachtommen Tann. 
Sm der KaltfieinRegion befteht derſelbe gemöhnli in 
einem magern, bie und da etwas zähen oder fandigen Lehm 
mit Kaltfteingerölle und mit einer Unterlage von Kalkſtein⸗ 
geröle und Kaltfteinjelfen. In der Keuperformation zeigt 
ſich unten zwar ein warmer, guter Thon und Weinbergsboden, 
def aber auch etwas mager ift, in der Mitte ein magerer 

Wurttemb. Jahrb. 1867. 28 


370 


Mergel: (Kerf)e Boden mit etwas Sandfleingeröle, ver bei 
der Verwitterung ganz mehl⸗ oder flaubartig wird und viel 
Dünger erfordert, oben erjcheint entweder der gleihe Boden, 
oder ein zäher fandiger Lehm (jandiger Xetten), der gleichfalls 
fehr mager if. Der Weingärtner nennt beiberlei Bodenarten 
einen freifigen Boden. Der Untergrund beftebt unten in Thon 
und magerem Mergel, in der Mitte gewöhnlich in Mergel und 
bie und da in Thon, oben in fandigem Steingerölle, ſandigem 
Mergel, Sandfteinfelfen und hie und da au in zähem Lehm 
(Leiten). ‘Die Teichte und magere Beſchaffenheit des Bodens 
bat die Eigenfhaft, daß derfelbe zwar Wärme und Regen 
fehnell aufnimmt, aber auch eben fo ſchnell wieder fahren läßt, 
ar hat daher wenig nahhaltige Kraft, weßhalb auch Die Bege- 
tation der Reben nit groß if. 

Das wenige Ader- und Gradland, dad die meiften der 
fehr bevölterten Orte des Remsthales befigen, gibt die Veran⸗ 
lafjung, daß die Weinberge auch noch zu manchem Nebenertrag 
benügt werden, indem in denjelben überall, wo «8 der Raum 
geftattet, Bohnen und Welſchkorn (Maid) gebaut wird, was 
der kräftigen Begetation der Rebe gleihfalls nicht wenig Ein» 
trag thut. Dagegen werden die Neben wegen der geringern 
Vegetation gewöhnlich etiwad enger geſetzt als in dem benach⸗ 
barten Nedarthal, wodurch der quantitative Ertrag derfelben, 
unerachtet des ſchwächeren Triebe, häufig nicht geringer als in 
anderen Gegenden ift. 

Bei dem oben bejchriebenen Zuge des Thaled und ben 
Dasjelbe einſchließenden und ſchützenden Gebirgszügen gegen 
Süden und Norden ($. 90) Haben directe Nord» und Süd- 
winde keinen Zutritt, daher Die Winde Hauptfählih in Oſt⸗ 
und Weitwinden beftehen, von welchen die erfleren, beſonders 
Die verberbliden Norboftwinde, manden Schaden anrichten. 
In den zum größern Theile engen Haupte ſowie in den noch 
engern Seitenthälern, die in der Regel unten mit feuchten 
Grasboden bededt find, ift daher der Froſtſchaden nichts feltenes 
und werden, da die Weinberge meiſtens faft bis auf die Thal 
fohle ziehen, nit nur Die an niederen Vorbergen liegenden, 
fondern auch bie untern Theile der Hauptberge von demſelben 








371 


betroffen, dagegen tritt der Hagelſchaden beſonders in dem obern 
Theile des Thales ſeltener ein. 
§. 93. 

Nah dieſer allgemeinen Darſtellung find die Weinbau. 
verhältniffe des Remsthales nicht jehr verſchieden von einander, 
Daher unter Bezugnahme auf die oben 6. 91 bei jedem Orte 
angezeigten Notizen hier nur noch folgendes anzuführen ift: 

Die Weinberge der Orte Nedarremö und Hohen⸗ 
acker an der Einmündung ded Remsthales in das Nedarthal 
bilden den Uebergang von dem Weinbaue ded mittleren Nedar- 
thales, wo der Trollinger und überhaupt das rothe Gewächs 
vorherrichend ift, zu dem des Remsthales, e8 werden hier neben 
dem oben angeführten meißen Gewächs auch noch viele Trols 
linger gebaut, daher der Wein in der Regel eine rothe Zarbe 
Hat, doch wegen des größern Anbaues von Spivanern, beſon⸗ 
ders dei Nedarremd und des mildern Iehmartigen Bodens tn 
den erften Jahren lieblicher, aber auch weniger haltbar ift, als 
der eigentliche rothe Nedarmwein. Aus dem angeführten Grunde 
find übrigens die Weine beliebt und gefuht. Früher war der 
Remſer Rothwein fogar berühmt. 

Der Wein von SHohenader, wo mehr rothes Gewächs 
gepflanzt wird, gilt für haltbarer als derjenige von Nedarrems. 

Zu den vorzüglideren Weinorten des eigentlihen Rems⸗ 
thales gehören: 

Neuſtadt 
mit den unmittelbar gegen das Remsthal an dem ſteilen Mu⸗ 
ſchelkalkgebirge abdachenden Weinbergen, beſonders im Haufler, 
unter welchen ſich die Weinbergsanlagen der K. Hofdomänen⸗ 
kammer von circa 11 Morgen ſehr vortheilhaft auszeichnen, 
indem dieſelben neben dem oben angeführten gemiſchten Gewächs 
(F. 91) theilweiſe mit edlen Traubengattungen, unten Trami⸗ 
ner, Ruländer und Cleyner, in der Mitte und gegen oben 
mit weißen Rießlingen und Sylvanern angepflanzt ſind, wor⸗ 
aus ſehr gute Weine erzeugt werden, doch ſollen die in den 
hoftammerlichen Weinbergen zu Kleinheppach im Keuper ers 
zeugten Rießlingweine die hHiefigen durch Reinheit und An- 
nehmlichkeit des Bouquets übertreffen. 


372. 


Stetten, 

eined der vorzüglicheren Weinorte des Remsthales, defien Wein⸗ 
berge an den Abdachungen des, das Remsthal begrenzen- 
den Schurmwaldgebirged an Bergeinfäänitten und Vorſprüngen 
liegen, Die durch die hier entipringende Haldenbach gebildet 
werden und den Weinbergen, namentlih auf den füblichen 
Lagen Schug vor Kalten Winden gewähren. Theilweiſe find 
die Weinberge au durch die den Rüden des Gebirges bedecken⸗ 
den Waldungen begrenzt und beichügt. 

Zu den vorzügliäften Weinbergsanlagen gehören die 
Weinberge im Häder und in der Steingrube, Iegtere bildet 
eine abgerundete Kegelform, an welcher fi die der K. Hof 
Domänenkammer gehörigen, meift mit edlen Traubenforten be- 
ſtockten Weinberge befinden. Sie haben eine ſüdweſtliche 
2age von 110, 125 bis faft ganz fünlihe won 175—180 
Graden, ihre Abdachung beträgt 22 Grave. 

Der Boden befteht in einem warmen, fandigen Thon 
mit Keupermergel und Sandfleingerölle und tft fomohl für bie 
Aufnahme der Wärme als Peuchtigkeit fehr empfänglid. Die 
fonftigen climatifchen Verhältniſſe find gleichfalls günflig, in⸗ 
dem in dem engen Thale während ded Sommers die Wärme 
jehr zufammengehalten ‚wird, während des Herbfted aber vor 
den benahbarten, umfangreihen Waldungen fih viele Thau⸗ 
niederſchläge einftellen, die auf Die Ausbildung und Zeitigrng 
der Trauben einen jchr mwohlthätigen Einfluß ausüben. 

Der dahier erzeugte Wein ift meiftens weiß, hie und be 
wegen der Anpflanzung des Trollingers auch etwas jchiller- 
farbig und war früher von den befiern Bergen unter Dem 
Namen „Stettener Brodwaſſer“ berühmt. Die Lagerhaftigkeit 
ift zwar nit lange andauernd, doch ſolle diefelbe durch mehr⸗ 
maliges Ablafjen des Weines in ven erften Jahren erhöht 
werden können. 

Strümpfelbad, 

am Buße des Schurmaldes, erzeugt in den oben ($. 91) be- 
ſchriebenen Lagen und aus den dort angeführten Traubengat- 
tungen einen meift weißen Wein, der bald angenehm zum 
Trinken wird. 





878 
Korb mit Steinreinad, 

am Ende des ſchmalen Seitenthales der Heppach, an einer 
Ginjenfung ded auf der Spike bewaldeten Korber Kopfs mit 
weiter Fernfiht. Das Thal ift durch benachbarte Berge gegen 
Weſt⸗ und durch Die eigenen Berge und die ob denſelben be= 
findlichen Waldungen gegen Norbwinde gefhüst. Nur Oſt—⸗ 
winde können die Weinberge beftreihen und richten bie und da 
auch Schaden an, doch ift derfelbe felten von Bedeutung, das 
her auch nur die niedern Weinberge, die hinter dem Dorf 
15 —20 Buß ob der Thalſohle beginnen, gedeckt werden, 
die übrigen bleiben während des Winterd ungebedt. 

Die vorzüglicäfte Weinbergslage bilden die jogenannten 
Weißlen, an einem abgerundeten Bergtegel, oben am Korber 
Kopf, mit jüdmeftlider Lage von 140 Graden, die nad und 
nah in ganz füdliche und füböftliche übergeht. Abdachung 22 
bis 23 Grade. 

Berner Die Wanne, ſehr geſchützt durch ihre muldenartige 
Lage und etwas fteiler als die Weißlen. 

Der Wein ift meiftene weiß und erhält nur in guten 
Jahren, namentlih von den Bergen, hie und da eine Schiller- 
farbe. Er gehört, beſonders ſeitdem der Anbau ber Rießling⸗ 
traube fih immer mehr verbreitet, zu den beflen des Rems⸗ 
thales und zu den befiern des ganzen Landes und wird daher 
auch immer theurer als in andern Orten, bezahlt. Derfelbe 
Hat in den erfien Jahren viele Süße und Geift und ift jehr 
angenehm zum Trinken, aber etwas flüchtig und daher auch 
non den befiern Jahrgängen nicht fehr Dauerhaft auf dem 
Lager. 

Unter Steinreinah nimmt das Gebirge einen mehr ſüd⸗ 
lihen Zug an, wendet ſich aber, fowie es fih vom Heppach⸗ 
thale dem der Rems nähert, in abgerundeter Form mehr gegen 
Südoften. 

An diefem Gebirgszuge befinden fih zuerft die Wein⸗ 


berge von 
Kleinheppach, 
an welche ſich diejenigen von 
Großheppach 





574 


anreiben, oben auf dem Gebirge, das mit Wald bebedt if, 
der Kleinheppacher Kopf, mit welter Bernfiht gegen die 
Albtette. 

Die Weinberge von Kleinheppach haben eine mehr ſüd⸗ 
weftliche Zage von 115— 152 Graden mit Abdachungen an dem 
Hauptberge von 20—25 Graden, doch zeigen fi an den 
muldenartigen GBinfentungen auch mande Weinberge mit ſüd⸗ 
licher Lage. 

Die Beftodung derfelben tft gegen diejenige von Korb 
und Großheppach dadurch verfchleden, daß in den Bergen mehr 
Zrollinger, Schwarz und Rothurban, etwa "/, der ganzen 
Beftoddung gepflanzt werden, daher der Wein eine mehr röth⸗ 
lie Farbe und mehr Lagerhaftigkeit erhält. 

Er gehört gleichfalls zu den gefuchteften und vorzüglichften 
des Remsthales, fowie ded ganzen Landes. 

Unter den Weinbergen zeichnen ſich diejenigen der K. 
Hoſdomänenkammer von etwa 101/, Morgen dur ihre reine 
Beftodung mit Rießling, blauen Clevnern und weißen Burs 
gundern und Krachgutedel, ſowie theilmelfe durch ihre ge» 
ſtreckte Erziehungswelfe aus. 

Bei Großheppach flacht ſich das Gebirge, bei der oben 
angeführten Wendung und bei der Cinmündung der Heppbach 
in die Rems, mehr ab, es bilden ſich verſchiedene Vorberge, 
daher die Weinberge minder ſteil als zu Kleinheppach ſind, 
Dagegen eine mehr ſüdliche, aber auch weniger geſchützte Lage 
haben. 

Der Wein Hat, wenn nit Roth und Weiß beſonders ge 
Iefen wird, in guten Jahren eine ſchwache Schillerfarbe, die 
ſich jedoch, ſowie derſelbe auf's Lager kommt, bald in eine 
gelbe oder weiße Farbe verliert. Die Weine von den Haupts 
lagen (Ausſtichweine) geben denjenigen von Kleinheppach nicht 
viel nah und zeichnen fih vor diefen durch mehr Zartheit, 
aber weniger Dauerbaftigkeit aus. 

Beutel sbach und 
Schnaith, in dem Schweizer⸗ oder Beutelbachthale, 
gehören gleichfalls zu ven beſſern Weinorten des Remsthales 
und unterſcheiden ſich hauptſächlich dadurch von einander, daß 





_ u 








375 


in Beuteldba mehr rothes Gewächs, etwa '/, von der ganzen 
Anlage ($. 91) gebaut wird, wodurch man bier, befonders 
wenn Dad leztztere vorjhlägt, einen halibareren Wein ale in 
Schnaith und in manchen andern Remsthalorten gewinnt, wo⸗ 
gegen in Schneith vorzügliche meiße Weine erzeugt werben, 
die ſich durch ihre Lieblichkeit, Weichheit und Zartheit aus⸗ 
zeichnen und ſchnell zum Trinken reif werben, aber weniger 
haltbar find. | 

Ob Großheppach verengt ſich das unmittelbare Rems⸗ 
thal bedeutend, fo daß, vermöge feines Zuges von Wet gegen 
Oſt, nur auf der reiten Thalfeite Weinbau getrieben werben 
Tann. Zugleich vereinigen ſich bier einige von dem Haupt⸗ 
gebirge kommende Seitenthälerr, an deren Ausmündung fi 
die Orte 

Grunbach und 

Geradftetten 
befinden, Die noch zu den befjeren Weinorten des Remsthales 
gehören. 

Das Hinter diefen Orten von dem Welzheimer Walde 
herziehende Gebirge nimmt auf feiner gegen dad Remsthal ab⸗ 
fallenden Hochfläche die Hügelform an und hat dadurch die 
Benennung „Berglen” erhalten. (Buchenbachthal $. 95, 96.) 
Theils an den Abhängen dieſer in Seitenthälern liegenden Berglen, 
theild an den unmittelbaren Abhängen des Nemsthaled, befin= 
den fih die Weinberge beider Orte, zum Theil in jehr ges 
ſchützten Yagen. In Grunbach werden nad $. 91 neben dem 
vorherrſchenden weißen Zeug, auch Trollinger und andere rothe 
Traubengattungen gebaut, daher der Wein in den eriten 
Jahren weniger lieblih, aber Iagerhafter ift, ald zu Gerad⸗ 
fetten. In den Weinbergen des letzteren Orts wird dagegen 
fat Tauter weißes Gewächs gepflanzt, wodurch der Wein meiß 
und beſonders in den erften Jahren fehr angenehm zum 
Trinken wird. 

Die Stadt Schorndorf. 

Das bisher enge Thal der Rems öffnet ſich unterhalb der 
Stadt zu einem weiten Kefiel ($. 90), der eine Ausdehnung 
von /,—?/, Stunden hat und nicht nur durch feine Form, 


376 


fondern au durch die meiftend mit Wald bebediten Höhen 
einen vorzüglichen Schug gegen Talte Winde gewährt, und an 
deſſen ſüdlichen und jüpöftlichen, zum Theil jehr fteilen Ab⸗ 
hängen fehr gute MWeinberglagen ſich befinden, in welchen bes 
fonder8 an den SHauptlagen ein Wein erzeugt wird, der zu 
Den beilern des Remsthales gehört, das übrige Erzeugniß Darf 
aber blos zu den mittleren gerechnet werden. Der Wein hat 
nicht felten eine Schillerfarbe und tft etwas Iagerhafter als in 
denjenigen Orten, wo ganz weiße Weine erzeugt werben. 
$. 94. 
Hagelfhaden: 
Nedarremd 28. September 1810, 28. Juli 1857. 
Hohenader 9. Auguft 1828, 3. Auguft 1832. 
Hegnah 17. Auguft 1818, 18. Auguft 1831, 3. Auguft 
1832, 28. Juli 1857. 
Neuſtadt 1809, 18. Auguft 1831. 
Waiblingen 1309, 1822, 1324, 1826, 6. Juni 1830, 
18. Auguft 1831, 23. Juni 1841. 
Beinftein 1804, 1824, 1826, 6. Juni 1830, 20. Juli 
1539. 
Nommeldhaujen 1824, 6. Juni 1830, 20. Juli 1839, 20. 
Auguft 1843, 4. September 1856. 
Stetten 1824, 30. Juli 1834, 20. Juli 1839, 6. Juni 
1848, 24. Auguſt 1852, 4. September 1856. 
Strümpfelbah 30. Juni 1834, 15. Juli 1889. 
Endersbach 1809, 1824, 6. Juni 1830, 20. Juli 1839. 
Korb 1809, 1824, 18. Auguſt 1831, 20. Juli 1839, 
4. Juli 1841. 
Kleinheppach 1809, 1824, 1826, 30. Juni 1883, 20. 
Juli 1839, 
Großheppach 1809, 1812, 1822, 1824, 6. Juni 1830, 
80. Juni 1833, 20. Juli 1839. 
Beuteldbah 1822. 
Schnaith 1812, 15. Juli 1839. 
Aichelberg 1818, 1822, 15. Juli 1839. 
Grunbach 1822, 31. Juli 1830, 30. Juni 1853. 
Berabftetten 1826, 31. Juli 1830, 15. u. 20. Sult 1839. 


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377 

Hebſack 0. 

Winterbach, der auf der Markung Beutelsbach befinpliche 
Schönbühl bildet für die hieflge Markung eine Wetter- 
ſcheide, doch Hagelſchaden 1822, 1826, 31. Juli 1830, 
15. Juli 1839. 

Weiler 31. Juli 1830, 27. April 1836, 4. Juli 1854. 

Rohrbronn 1822, 1826. 

Schorndorf, der Kleinheppacher Kopf und der Schönbühl 
bei Beutelsbach bilden Wetterſcheiden, 1826, 27. April 
1836, 4. Jult 1854. 

Unterurbah 20. Auguft 1843, 22. Juni 1845. 

Oberurbach 1826, 4. Auguft 1841, 18. u. 22. Juni 1845. 

Plüderhaufen 20. Auguft 1843. 

Waldhauſen 20. Auguft 1843. 


2) Das Schornbach⸗ uud Wieslaufthal. 
$. 95. 

Beide Thäler münden auf der reiten Seite der Rems 
in den Thalkeſſel bei Schorndorf ein und kommen nördlich von 
dem GBebirgszuge des Welzheimer Waldes, von den fogenann- 
ten Bergen, ber, Tiegen nahe beieinander, haben Binfichtlich 
ihrer fonftigen Beichaffenheit den gleichen Charakter und einen 


gleichen Weinbaubetrieb, daher fie auch mit einander beſchrieben 
werden. 





378 


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381 


6. 96. 


Die Weinberge aller diefer Orte liegen weit höher über 
der Meereöfläche als diejenigen in dem eigentlichen Rewsthale, 
fle bilden die Weinbaugrenze gegen den Welzheimerr Wald 
und Die Vegetation ift in manchen Orten gegen diejenige des 
Rembthaled in der Megel um 8—10 Tage zurüd, was auf 
den Weinbau einen großen, meift nachtheiligen Einfluß ausübt, 
daber auch die Weine venjenigen des Remsthales gewöhnlich 
ziemlich weit nachſtehen. Sie gehören zu den meißen leichten 
Weinen, die in beſſeren Iahrgängen zwar im erften Jahre 
angenehm zum Trinken find, aber wenig Geift und Kraft und 
Teine Haltbarkeit beſitzen. 


Zu den befleren Erzeugnifien gehören die Weine von 
den Drten Schornbach und Haubersbronn, welde an der 
Ausmündung der beiden Thäler der Schornbach und der Wied- 
lauf gegen dad Remsthal Tiegen und deren Weine, bejonders 
Diejenigen von Schornbah, noch mit denjenigen der sobern 
Memsthalorte in Concurrenz treten können. Don den in ben 
fogenannten Berglen liegenden Drten dürften Aëperglen und 
beſonders Necklinsberg die beſſere Qualität produziren. 


Der Boden der Weinberge beftebt, beſonders in den obern 
Drten der beiden Thäler, meift in den obern Schichten des 
Keuperd und Daher in einem leichten, fandigen und deßhalb 
weniger kräftigen Thon oder Lehm, was auf den Ertrag der 
Weinberge und die Qualität des Weins gleichfall® Keinen 
günftigen Einflug ausübt. Als Untergrund wird häufig ein 
magerer Mergel, der auch bier unter dem Namen Kerf be 
kannt ift, fowie Thon und Sandfteingerölle angetroffen. 

Froſtſchaden ift in den engen, zum Theil feuchten Thälern 
und bei den hohen, den Winden mehr zugänglichen Lagen, 
nichts Seltenes, au find manche Weinberge, wenn auch fonft 
in geſchützter Lage, Doch, wie zu Schornbad, den Oſtwinden 
ausgeſetzt. 
Gewitterſchaden iſt weniger häufig und kam blos vor: 
Zu Schornbach und Kottweil 1824, 20. Juli 1889, 3. 

November und 25. September 1841, 30. Juni 18583. 


382 


Zu Hauberöbronn und Mezlindweiler 1322, 1824, 8. Mai 
und 25. September 1841, 18. Juni 1845. 

„ Bühlbronn 1824, 3. Mai und 25. September 1841, 
18. Juni 1845. 

„ QAsperglen, Krehwinkel, Nedlinsberg 20. Juli 1839, 
18. Juli 1857. 

„ Steinendberg und Miedelsbach 1824, 20. Yuli 1839, 

83. Mai 1841, 18. Juni 1845. 

Unterſchlechtbach O. 

Rudersberg O, indem das öftlich Tiegende Gebirge des 

Welzheimer Waldes eine Wetterfcheive bilden folle. 


8 2 





Crigonometriſche Höhenbeflimmungen 
für die Atlasblätter 
Stuttgart, Maulbronn, Liebenzell und Tübingen. 
Am Auftrag bes Ratififh-topographifcgen Kurcan 


um Zmed ber Herftellung ber geognoftifden Spezialfarte beö Landes 
—* und berechnet von den Trigonometern Rieih und Regelmann. 


(Bergl. di Mittyeit über bie Utlasblätter — Ra 
PR AH —— —— X im Fahraang 1859. Set L © A = 


J. Atlasblatt Stuttgart. *) 


Bezeichnung ber befiimmten Puntte. 


1. Narfung Alperg. 













el. N.O. 
ee 


SHigte | Nr. 


Höhe üb.d. Meere. 
Meter. 





AXIVIH | 6 | Afper a Rir . an . . 11051,3| 301,19 
= e ” 9 ers. (Ke)t) 944,7| 270,65 
ö ie Gaſthaus 3 Hirſch, = 947.5| 271,45 
= „| Badwielen, Markitein 943,0) 270,16 
» 5 : Gipsfelſen baf. Häng. (K a) 934,0| 267,58 
” " Liegendes . | 921,0| 263,86 
u 7 Hirfberg, Mariſtein, Ceoflag ..860,9275, 03 
> N " Gipsfelfen daf. Häng. (Ka) | 948,0) 271,59 
» " „  Liegendes . | 936.0 268,15 
> 6| Gewand „Steige“, Kreuzweg, Erdfl. (K e) 1055,0| 302,25 
Pr „ | Unteres Bortal ber Jeftung „ : 1128,0 323 16 
sah oberer Schlußftein. . | 1143,0| 32746 
= R Bortal, Signalftein, Erbflähe - . . 14116,0| 319,72 
n ä Soheniperg, Belvedere, Dedelipige 1260,6 361,15 
n „ ” — Bod den 1255,6 359,72 
” " " 5 ErbfL (K 8). 1244,0| 356,39 
” u Bi Thorthurm, Yahne . . |1283,0| 367,57 
* Ringm. db. Feſtung, nördl. €. | 1222,6| 350,26 
» = e üdl 11940 342,07 
2 


%. Sof m Iinern’d.gefimg, €. 


1199,0| 343,50 


. = - rn eu umb 1862 — um —— — 
e Erflärung ber bier angewendeten geogno ungen et 
— — | 


u Höhenpunfte. 






Ubtheil N.W. 
b.Flurtarten. 





Bezeichnung ber beftimmten Punkte, 







2. Markung Anrich. 


Aurich, Kirchthurm, zen : 
Eröfl. (M 2) . 




































B Nihele, Mark ſtein, 
= Bergle, Signalflein, „ (m 5 
obberg, „ .„ (Mb). 
FR üftefirh, „ .„ (MD). 
Av Maußegart, „ . Cm Ei, % 
» Geſang, " o (M e) .. 
N.O, 3. Marfung Beihingen. 
XLI Beihingen, Kirhthurm, Kuonf . . . 
” Erdfl. (M 8) . 
R Weſtenfeld, Markſi. Erdfl. (Srenze M 5, d 
NO 4. Marlung Birlach. 
xx Rlein-Hobenheim. Schweizerhaus, Erbfl. 
m füdl. Giebel (La). 
R Altlache, Signalftein, Erdfl. — 
Lausäcker, Kreuzweg daſelbſt (Lehm) 
N.o. 5. Narkung Bothnaug. 
IXVI Bothnang, Kirchthurm, Ban: : 
s Erdfl. (K 2) . 
. Kirchhalde, Signaiſtein, « (Kr 
= Sommerhalden (Grenze wild. Kyu. X 8) 
XV Kullenberg, Signaljt., E. (Grenze X A, y) 
: Sallenllinge, „ . „ (BreyeX r ö) 
XXVI Rondel, F „(Kb) . 
XxXVI Kicchhalden, Markftein, Erdfl. (K n. 
= Baurenmwald, Hilfspuntt, „ R 
R Hoher Markſtein, 
Felſenlager am Hohlweg, oberer Rand 
XIV A. Bngdfhlof am VBärenfer, Erdfl. (X 5 
5 J gerhaus im Rothwild-Park, &. (X 5 
= afleripiegel des Pfaffenfee8 (X 5) . 
- Rotbwild: Park, beim öſtl. Parkwächter⸗ 
haus, Marfft., Erdfl. (X 8) - 
zxV Stuttgarter Straße II, Signaiſi, E. (xd) 
XXVI Schwarzwild⸗Park, Fahrb.d. Botbnanger 
Straße vor d. Partwächterhaus (K’ 5) . 
No 6. Markung Eanttatt. 





ATI (11 | Sanftatt, Stadtlirchthurm, — 
Bahnhof, Schwellenhöhe.. — 









°, Die Du 
Berettähe von 538 wärtt. af. 


Atlasblatt Stuttgart. 


Bezeihnung ber beffimmten Pımfte. 


Eckhaus ber Bahnhof⸗ und Badftraße, 

Trottoir am Ed . 
Wilhelmsbad, —— am weſtl. Eck 
es Hauptgebäudes. 


Waſſerſpiegel des ne unter ber 


Brüde (Sauerwafferfalt . 
— ber Brücke ober dem Wehr . 
urſaal. Erdfläche am Portal . ; 
Sprudel, hinter bem Kurfaal®) . 
Theater, Erdflähe anı Portal ; 
Wilhelma, Erdfläche am Haupteingang 
Sauerwafierfalf) . 
” Belvedere, €. (Reuperfchutt) 
Rofenflein, K. Landh. E., (Diluv.:Breccie) 
Wannenäder, Krzw., E. (Sauerw. :Kalf) 
Sulzerrain, höchner Punkt der Anlagen 
(Hängendes der Dilnvial:Breccie) . 
luor, Markitein, Erdflihe . . 
tegelhütte, Erdfl. am Kalfofen (KB) . 
Ob der Ziegelhütte, Grenze (ME,T) . 
Galgen, Sianalftein, Erdflihe . . . 
Endberg, Sinnalftein, Erpflädhe . 
Markitein, Erdflihe . . 
Kreideiftein, Gipsbruch, Häng. b. ‚gelten 
” Soble des Steinbru 
ufftirche, E. am Thurm (Sauerw.:Kalh) 
Seelberg, Eifenbahneinfchnitt, Hängendes 
des Sanermwajfertalfs . 
Sannftatterwafen III, Signallft., Eröfl. 
Kubmwafen, Sinnalftein, Gröfläche — 
Waſſeihaus, Waſſerſpiegel des Kanals 
unter der Brüde . 


Infelb. Berg, Waſſerſpgl. d. Min.:Quelle- 


= Sprubel im Leuzefchen Bab 
Klingenheide, Signalſtein, nn (K ß) 
a Portal an der Brag, 
Erdfl. (Ka und — 
Burgholzhof, Scheuer, — am weſtl. 


ebel (KB). 
Wolfersberg, höchſte Stelle, ok (K ß) 
Mühlhäufermeg, Sig, €. (Diluv.Lehm) 
Wiefen: Reinberge, Hängenbes d. Sauer: 
waſſerkalks im Tuffſteinbruch. 


elle iR in einer Au von 237° erbo 
6 mußten 


— 


Hohe ub. d. Meere, 






in —c — Behrlog 7. eu 


45° Sauerwaflerlalt, 7° torfartiger un 79° K & burdfunten werben, die Orenze 
Ka, ML liegt daher hier in einer Necrethohe won 637 wärtt. Buß: 


NV 


N.O. 
».Blurfarten. 


7, 
—8 I* 


22 3 oo 


"IL TEL TR U 8 9 (ı »X7-X7-) oa a,⸗ 2 


wm’ * 3 


6) Eherdingen, Kirchthurm, Knopf . 


Höheupunfte. 





7. Rarlung Degerloch. 
Degerloch, Kirchthurm, a. N 
Neue Weinſteige, ans il Or Sie a) 
Vorder Hau, Signalſtein, Erbflä ; 
— Hangendes der — 
ſteinſchichte im Steinbruch (Dæœ), 
Dornhalde, Markungsgrenzſtein, Erdfl. 
Quelle daſelbſt 
fog. Pappendeckelfch. ‚Häng. 
Nagellalkſchichte, Hängendes 
Pfilonoten-Banl, Hängend. 
Häng. b. Bonebebg (©. —— 


aaa. 23 


Oberer Bald, Fahrbahn der eb 
im Köni le 
Roßwaid, Signalftein, fläche Le 


Se I, DS amalfeit, ui: (Lehm) 
opferäder, b. b. bob. Eiche, E. (Lehm) 


8. Marknug Dibingen. 
— en, Kirchthurm, a 
: — 5 — 


dye (Rehm) 
. —— „Sul. R 


" (Lehm) 
Nivea d. Glems u. d. Brüdeim Ort (Md 
Zechlens⸗ Muͤhle, ſũdl. @iebel, Erdfl. (M 5) 
Einmündung d. Müblb. in d. Glems daj. 
Höhe, Signalflein, Erdflihe.. . - . 


Thon: Mühle, nörbl. Giebelfpite . 
Sichel, Erdfi. (M3) 

Höllenftein, Steinbruch, ob. 2 (M 8) 

ende . 


MS 
Niveau der Pe ler der RER 
Födern, Signalftein, Erdfläche (Lehm) . 


9. Hartung Cherbingen. 


2 


Beingumppen, Signal, 


Höpe 86.» Wise 
Bezeichnung der beftimmten Panelte. SER Tan. 


1729,7 

1632,1 

1643,2 
605 





Atlasblatt Stuttgart. 





T 


Höfe üb. d. Meere, 


GEBE — — ———, =-—- (-— gs 
MHtheiL.N.W. nn 
d. Flurtarten. Bezeichnung ber beitimmten Bunfte. 

; te Nr. — — — 


37 | Meter. 





xxıvV|5 Bonkotgäder, Signafflein, Erbfl. (2ehın) 
au |5 


Bass 
TITTEN Dt 0 a8 3 oo 


a 
4 u, 3 su y u ua 


— 


< 
ww” 


18 


u 


> 
sur 2 „ 


mi’ ı Ta 09 


z at 


Weinbergäder II. „ E. (Lehm auf M 7) 
L.„ &bfl.(M3). 

Zimmeräder, Steinbruch, ob. Rand (M 8) 
10. Markung Eglosheim. 


Eglosheim, Kirchthurm, Knopf . 
— * Dedirauf 
Erdfl. (M d. 
Einmündung ber Milttärfiraße in bie 
Hauptftraße (M ?) . 
Pulvermagazin, BRI. Biebelfpite . . 
Giebel, E. (Xebm) 
Waltershalbe, direnen Eröfl. (M}) 
Barfed u 
Maurach, nn Gröfläce (MD. 
ML), Steinbrud, ob. Rand 
Monrepoß, Schloß, — Knopf. 


fläche . 
Se daferbft, Niveau (Schwemmiand) . 
Meiereis®ebäube, daf., Erdfl. (2chın) 
Schauze, Signalftein, Erdfiache (Ko). 


11. Markung Eltingen. 


Ellingen, Kirhthurm, — 
Erdfläche. 
Hauser an ber Straße r — 
Hohheck, Signalſtein, „ (Ka). 
Bei dem Kreuz, Markftein, „ Ke). 
Sipsfeinrug, gupase (Kae) . . 


Bodäberg, Signalft, €. (Grenze K e 8) 
Randel, — 
Ehrenberg, — Gran K 0, 4) 
Niveau d. Glems unter b. Brüde anı Sa 
Hiljspunkt, Markftein daſelbſt, Erdfl. 
Rappenhof, nördl. Giebelſpitze 
Giebel, Erdfläche 
(Grenze Ka,ß). 
Ezach⸗Kappele, S., €. — ML, Ke) 
Glitzen⸗Muühle, rördi. — ipite . 
rdflä fi de. . 
Lahrens⸗ Mühle, nördl. @iebelfpite i 
Grbjlähe (M 8). 


” ” 


1291 ‚3 
1251,3 


440,56 
383,32 
374,30 
364,13 
369,95 
3 | 358,49 





i E: 


s 
EEE N NS TTS TE 6 


A] 


TR, mon! a" © 


2 _ 


“ 


Höhenpuntfie. 


Müuhlpfad, Steinbruch, .ob. Rand (M X) 
Schopfloch, Sianalftein, Erdflädhe (K P) 
An ber Auc, Brüde obere Bahn . . 
Einmündung bes Waſſerbachs ind. Glems 
— Signalſt. E. (Ka) . . 
„ (Keuperfchutt) 

Dreifpib, Markungsgrenzflein, €. (Kö) 


12. Marlung Enzweihingen. 


N Kirchthurm, Knopf . . 
” Darauf . 
Erhflide . 
Steine, Signalftein, Erdfl. (M5). . 
Enztrüde, Seläuder, Pyramide . ’ 
Nivea ber Enz unter ber Brüde . . 
Papiermüble, füdl. Giebel, Erdfl. (M 5) 
Einm.d. Kreuzbachs i. d. Strudelbach (Md) 
Wegſcheide, Markſtein, Erdfl. 
Ginmünbdung des Strudelbachs in 'b. En 
Nivea der Enz unter bem Steg . . 
Bonlanden, Signalſtein, Erdfl. (Lehm 
mit Buntfandfleingefchteben auf MR) . 
end) Signalſt. E. (Lehm auf M dv 
Lebm auf Ms) 
feinfelderhef, fübt. Giebel, E. (Lehm) 
Pulverdingerhof, oſtl. Scheuer, or 


M?) 
Sctüffel, od. Bweibäumle. ©., E (Lebm) 
Hoffeld, Signalſtein, Erofläche ‘Lebm) . 


13: Markung Seuerbad. 


euerbach, Kichthurm, Knovf . 

s Erdfläche (Lehm) 
Bahnhof, Schwellenböhe am Quadrau⸗ 
tenz ein er (X e) . 
Kielesberg, Signalftein, Größe (K y) 
Burghalde, Weinbergh., E. (Gr. Kt,y) 
Walpenreute, (Sr. K,y) 
Hohenwarth, Schůtzenhůtie, Grdfl. (X y) 
eufopf, E. auf ber höchften Stelle (X 3) 
leiner Augenwald, Erdfl. in der Kreuz: 
firaße beim Varkwächterhaus (K 5) . 

Ziegelwiefen, Marfitein, Erefläde . 
„ Benweiler, „ . 
" Waſſerſpiegel d. Feuerbach 

am Einfluß des Bächleins. 
Heimberg, Grenze zw. Kau. XA am "ey 





öbe®6 d. Neere. 


! | g 
Bezeichnung ber beftimmten Punbte. ut [ns | Nie. 











Bm — wa — — 


Abtheil. N.O. 
d. Flurtarten. 


ẽ ioie |Rr 





= UDO: Sr 3 3% on 


=) 


nn 32% 


ayıaı 3 »— mia 8 „u 


Atlasblatt Stuttgart. 


Bezeichnung der beflimmten Punkte. 


Bubenhalbe, Eignalſtein, Erbfl. (Ka) 
Buß, Weinberah., Erdfl. (Brenze Ka, 4) 
en höchſte Stelle, En — 


Somfopf „ . R 
14. Markung a 
Kuptrieb, Signalftein, Erdfl. (M 8) . 
15. Markung Gaisburg. 
Gaisburg, Keirchthurm, Knopf.. 
u ee (Ko) 
Seewiefen, Bafferfiege de3 Bachs unter 
Straßenbrüde (Ka) . 
Solitubde, —— Erdflãche ¶X 9 
Gaiſemer, — (K ö) 
Baißburgerheibe, „ 5 5 (K 8) 
16. Narkung Gebersheim. 
Gebersheim, den Knopf . . 
Erbfl. (Ka). 
Orent, Markſtein am Weg, .: 


®.Ka,f) 


Schießrain, — —— „ (M D. s 
öfinger Wald, „ „ (Me). 
ummelberg, Markfein „ Ka). 


Kaftenbrunnen, Brunnenſt., E. Keæ, M) 
ee Signalftein, Erdfläche 

interbufch, ” Erdfl. MS, e) 
Rebntftein an ber Sandgrube, Er:fl. . 
Steinbruch daſelbſt, oberer Ranb . . 


17. Marknng Geifingen. 
Sen, Kirchthurm, — a 
erdfl. (M) . 


ilfsp 
Kirdhäder, Sitenunt €. (Lehm auf M d 
18. Marlung Gerlingen. 


Gerlingen, Kirchturm, Knof . . . 
> — Dacirauf 
Erdfl. (Ka) 


ohiweg, „‚Signaitein, „  (ehm) . 
traßenä der, ” a ” 


gehe: ea Erbflähe (K 5) 
Ale Hilfspunkt 
Sandſteinbruch, ob, Rand (Kan 
Hangendes d. Felſen 


1324, 5 


1711,0 


4 


930,6 
864,5 


937,5 


379, 46 


4%,18 


266,61 
247,67 


268,58 
318,95 


406,67 


455,35 


Höbenpunkte. 


Bezeichnung ber beftimmten Punkle 















böbe üb Rewe. 


Bir 
_ 5 [men 


Axvo Füller, Sandſteinbruch, — b. Felſen 1482,0 
Xxxvi aolitade, &.Schloß, ob. Rand des Ge⸗ 
länders auf der Kuppel . |1811,6 
— „G. in d. Gang, ſenkrecht unt. d. 
Kuppel —— (X6) . 11732,7 
= Beim Signal — Fahrbahn 
ber Straße (X 8) . 11690,0 
a Nippenburgerle, Grenze Xy, ô, in d. Klinge 1650,0 
Nw 19. Markung Heimerdingen. 
xx Heimerdingen, An Knopf . 1540,0 
J u Dachtr trauf . 1506,6 
= Erdfl. (M d 1418,6 
” Hohwort, Eignalftein, Erdfl. mo . |1436,1 
” Sröninger Wald, Signalft., Erbfl. (Lehm) [1348,1 
xxx Rufegatt, Signalft., Exöfl. (MD. 1417,2 
n Io | Melfegatt, „ „ (Lehm auf M d 1435,0 
NW 20. Marlung Hemmingen. 
xxiv Hemmingen, Kirchthurm, Knopf . . 11284.3 
= la Erdfl. Ad). 11133,1 
„ |» Schloß ß beö A von VBarnbüler, €. 1131,1 
» 1% OHauseck, Hilfepunft, Erbflähe . . „ 11137,2 
=: he ——— — E. (Lehm auf MX) 12021 
„ |3 | Robrädr, „ Erdfl. (MI). 1214,0 
=» Ir — Zehntſtein. 11861 
1.Markſtein am See, Ä 1162,0 
» 1% I Keflelbrunnen, Quelle (M d. 1157,0 
»„ 14 | Baurenwald, Signalftein, Eröfl. (Rehm) 1246,1 
=. [4 an, 5 ” a 11478 
»„ |» | ®lem (Md). 111570 
ne: —*— Sandanıbe, oberer Rand . 1 11,2 
xıxıı |4 obrfperg, Markftcin, Eröflähe . . 14316,0 
a: „Ba — Jãgerhaus, 1320.0 
Sl Schafbaug, @ (dchm auf M ‘) 1315 5 
zZxXV|1 Hälbele, Signalftein, Eröfl Cehm) . 11136,7 
xxxV|2 | Bufh, Signalftein, Erbfl. (Lehm) . 1239,0 
»„ |4 | Spiben, 1293,6 
En 1 Krummeländer, ©, ©. "(echm” auf Mö 1207,0 
.O. 
xxxv|i —— 9. Markungsgrenzſt. Erdfl (MX) |1072,8 
1% nbfteinbruch bafelbfl, Hängenbeb (M d 1063,0 
» |» egendes 1043.0 
ax |1 Mafchinenfabeit, nördf. Giebel, Erdfl. . 986,1 
s I, Niveau ber Glems dafelbd (M5) . 954,0 


E | 


Allasblatt Stuttgart. RX - 


Abtheil..N.O. Söheäb. d. Meere. 
d.Glnrlarten.| Bezeichnung ber beftimmten Punkte. |5; 
Söhite|Rr. zu. | Rem 


21. Marknug Henmaben. 
XXI [11] Heumaberfeld, Signalflein, @rbflähe . 11473,6 | 422,17 


N.o. 22. Markung Hentingöheim. 

AL | 9] Heutingäheim, Kirchthurm, Knopf . 930,6 | 266,61 
» I» Eröfl. (M d) 830,6 | 237,96 
» |» Rathhar 831,4 | 238,19 
» |» Sturzweg, Signalft., e (Lehm auf Mi) 901,1 | 258,16 
» |» | Greut, (ML) Steinbruch, oberer Rand . | 890,4 | 255,09 

XLI | 7| Geftütshof, Wohnbaus, ©. (ReuperiQjutt) 879,2 | 251,88 


N.w, 23. Marknng Hirſchlauden. 


ZI | 1] Hirfhlanden, Kirchthurm, un . . [1273,8 | 364,93 
» In Erdfl. (M 9. . 11161,7 | 332,82 
= 2 Gerlinger Höhe, Si gnalft., „ 1273,2 | 364,76 
oe |» | Seebauß, Steinbruß, ob. Rand (M D. 1246,8 | 357,20 
» | 3] Rotbweil, Signalfl., €. (Rehru auf M d 1347,4 | 386,02 
= 4| Steinbasle, „ Erf. (Me) . . (1415,5 | 405,53 

NW. 24. Markung Hochdorf D.:A. Vaihingen. 

zıxvı | 4| Hochdorf, Kirchturm, Kuopf . . . |1298,5 | 372,01 
u 1° Erdfl. (MX). . 11209,5 | 346,51 
= la utterhaug, Hilfepuntt, : 1209,0 | 346,37 
= le u Signalfl., €. Cehm auf 42) 1260,2 | 361,04 
= 3 Erdfl. (Lehm) . 1353,0 | 387,62 | 
2 4 —2*— I, » " mM 0 . 11382,7 | 396,13 

XXXV4 L, : r . j1414,4 | 405,21 

N. w. 25. Markung Höfiugen. 

xxIX | 3| Höfingen, Kirchthurm, Knopf . 1491,3 | 427,24 
— E Grenze M3,d 1324,6 | 379,49 
a. le Graben, Steinbruch, oberer Rand „. . |1280,1 | 366,74 
» |» | Scheffelmühle, öl. a eetipise, Knopf . 1213,7 | 347,71 
a le Sichel, Erbnäde 1164,1 | 333,50 
a Glemsbrüde, gahrbahn R 1165,2 | 333,82 
» Im | Niveau der Glems unter derf. (M 91 1150,2 | 329,52 
» 14] ®anne II, Signalflein, Exbfl. (Me) . |1409,1 | 403,69 

zıı |4 = „ (Xchm) 1480 0 | 424,01 
= 3 Schafhaus, (Lehm) |1360,4 | 389,74 
» I» Lehmg rube bafelbft . .  . j1361,4 | 390,03 
> 2 Pfable, Signalftein. Erdfl. (Lehm) . . 11365,7 | 391,26 

N.O. 26. Marlung Hobened. 

zzxız (11 | Hohbened, Kirchthurm, Anopf . « | 819,1 | 234,66 
2,0 ” Erbfl. (M 8) . | 705,6 | 202.15 
5 — aelter, weſtl. Giebel, Erdfl... | 721.2 | 206,62 
ke ” Burgeftuine, €. (&. Mb, d 884,4 | 253,37 


S SS SSSNSDNSS 


3 ⸗ — —— 


R: 
B: 


s SE zu ze Zu zu zu zu ze zer 


HRhenpunfte, 
Bezeichnung ber befiimmten Punkte. 


Kugelberg, Signalftein, Erdfl. (MY . 
Kreugfteaße, Markftin, „ (ML) . 


27. Marknng Illingen. 


Steinbruch II, Signafftein, Erdfl. (MX) 
Mergeläder, Signalflein, Erdfl. (Lehm) 


28. Markung Kaltenthal. 


Kaltenthal, Schulhaus, Erdfläche (X 8) 
— — and. Markungsgrenze (La) 
andäder, Signalftein, Erdfläche (K5) 
Waſſerſpiegel des Neſenbachs am Einfluß 
des Kohlbachs (Grenze Ky,d) . 

29. Marknng Kornthal. 


Kornthal, Kirchthurm, au ö 
Cröfl. (Ka) 

Hause, ilfspunkt, 

Kräuter, ingehrenzh. Erdfi. a) 

Gipsfteinbrud, b. Rand „ 


v l. „ ” “ 
Stammbeimerweg, Markgsſt. E. (Ka) 
30. Marlung Kornweſtheim. 


Kornweftheim, en Knopf . 
— Dachtrauf. 
E. (Lebm). 


Hinter den Weinbergen, Markſt., Erdfl. 
Daſ. Lettenkohlenſandſteinbruch, an Rand 


Lerchenholz, Sianalftein, Erbfl. . 
Salon, Haupts®ebäube, nn. @icbel, 
Ka). 
„ Cd, Markungsgrenzſtein, &. (Ka) 


31. Rarlung Leonberg. 


Leonberg, Kichthurm, in R — 

” Poſthaus, 
Clauſen⸗Müuͤble, weil. Giebel, €. (M 8) 
Niveau der Glems unter der Brüde daf. 
Säplensz- Mühle, nörbl. Giebel, Erdfl.* 
Markftein am Weg, Hilfepunlt, „ 
Muſchelkalkſteinbruch, Hangendes 

iegendes. . - 
Sigmühle. ſũdl. Giebel, Sof (M 8). 
Niveau der Glems Dafelbfl en 


1161,5 ı 332,76 
115.7 319,64 


1107,0 317.14 
1114,0 | 319,15 
1120,0 | 320,87 


1489,0 | 426,58 
1345,5 | 385,47 









Ubtbeil NW. 
».$lurlarten. 


te| Nr. 


BE 3 u 8 CT I 2 3 DW 


Atlasblatt Stuttgart. 


Bezeichnung ber beitimmten Punfte, 


Katzenbühl, Waaahäuschen, Erdfl. Me. d) 
Bildſtöckle, Sandſteinbr. Haͤngendes (A) 
iegendes 
Engelberg, Thurm, Knopf . . 
Erdfl. 8) 
Schweizermühle, ft. Giebel, E. (M 8) 
Lettenberg, Markflein am Selfen, Erdfl. 
Silberberg, Signalſtein, Erdfl. (Me, 2) 
Leimengrube, — Mi. 
Lehmgrube, oberer Rand. 
Unter der Lehmgrube, Markungsft., €. 
Felſen am Weg. Füng, 
Srauenfreuz, Wegzeiger, nr (K 
Naueftüd, Marfungsgrenzf.,&. „ 
— Hilfspunkt daſ.. 


32. Marknng Ludwigsburg. 
Ludwigsburg, eo Knöpfe 


(Lehm) 
Stuttgarter Thor, Erbfl. (Lehm) . . 
Alperger (MH) .. 
Niveau be Feuerſee ⸗ (eehm) E 
Arfenalplap, Erbflähe . — 


Marktbrunnen, „ 
Dfweiler Thor, „ (Lehm) 2 
Anlagenfee vor bem Schloß (Lehm) 
Schloßeingang, Erdfl. Rehm) . . . 
Gasfabrik, Kamin, Erdfläche . . . 
Eglosheimer Thor, (Me). 
Unt. Favoritgärten, Steinb. ob.Ruand(M 8) 
Corps be Logis, Thurm, Kuopf . 
nördl. Seite, (M 1) 
Favorite, füt. Seite, Erdfl. (M er 
Heilbronner Thor, „ ‚Me. . 
Parkthor, (Me)... 
Baſis⸗Endpunkt, Sig., €. dehm auf K a) 


33. Marlung Magftadt. 
Magſtadt, Kirchtb., nordl. Giebel, Knopf 
Eröfl. (MB) . 


Sau, Hilf⸗punkt, 
iegelhütte, ſüdl. vom Ort, 
Erbach, Markſtein, 
Gottesacker, weſtl. Eck, 
Gollenberg, Signaĩein, — K)) . 
Erſchel, Steinbruch, ob. Rand (ar 8) . 


“ 


“ 


Ss 3 8 3 


ie d. Deere. 


ne | man. Meter. 


1410,0 
1541,0 
1491,0 
1719,14 
1677,0 
1235,1 
1300,0 
1390,0 
1336,4 
1259,1 
1249,0 
1753,7 
1735,0 
1734,0 


1174,0 


11123 


ni 4 


1577, A 


451, 3. 


J 


33 


Obhenpunkie. 
Bezeichnung ber beſtimmten Punkte. 


Steig, Steinbruch, oberer Ranb (M 5) 
Rabberg, Signaifl., E. (Verwerfung Ky,d) 


34. Markuug Maidingen. 


Beim Gatter, Wegzeiger, Erdfl. (Kb). 


S david, Signalſt. 
Sinai, nn. 


35. Marlung NRarigröningen. 
Markgröningen, Kirchthurm, N 


Hurſt IL, Sipnalfein, Erbfl. (K = 


Andelbach, Ma 
" Stein “ Hängendes(Bofomit) 
"Fegendes 2 ar 
Defmüble, Bar. Giebel, Gröfläde ; 
„  Kaltfelfen daf., ‚Sängenbeb (A (M 6) 


Liegen 

Hummelberg, füdweRt. Ed, Felſen (M d 

Markſtein, Erf. (ML). 
gammekrain, Signalft., E. (Grenze M5 ‚d 
ieringer Wen, „ Erbfl. (M Y. k 
örnle, Markſtein, 
inmündung d. Leidelsb. In d. '&n (M 3) 
Thaldaufen, SR. Wohnhaus, E. (M 5) 
Schlüfielberg, Markft., ©. (Grenze M 5,7) 
Braden, Signalftein, Erdfl. (Lehm mit 

Buntfanbfteingeichieben) . 

Wannenberg, Markftein, Erbfl.. . 
Brenneren, ” > (M dt) - 

Kohlplatte, 

Steinbruch, tieffte Stelle (Mi) 

Landern, Signalftein, Erdfl. (Lehm) 
Stuttgartergrund, Marfftein, €. (Lehm) 
Brunnenftube, Teichellage, Erbfl. (MT) 
Aichholzhof, Viehhaus, a — 


Roll L, Signalftein „ (Lehm 
Brunnenquill, Signalft., Erdfl. (2ehm) 
Untere Meühle, füdl. Giebel, „(Mb). 


Spital, Mühle, äfl. 7 
Lehle, Markftein. ẽrdfl. 
Brud-Mühle am Thor, Eröfl. . j 


Glemsbrücke, obere Bahn A 
Niveau ber Glems unter der Brüde R 





894,0 


— 
—— 


os 
oO 
3388 


1026,1 


ESSRSESES: 
STIITEELERT 


mn V 
FERTT: 
32838 


Atlasblatt Sluttgart. xıu 





Bezeichnung ber beilimmten Punkſe. 





xxxvı |1 | Hardt, Markungsf am Steinbr. (M % 
„ | | Sagerbad, Markungsſt. Erdfl. (Lehm 
» |, | Katharinenlinde, Signalft. ” 8). 

xxzvn |. | Schönbühl, Wohnh. füdl. Giebel, &.(AM}) 


N.O. .. 36. Markung Möglingen. 
xxzvi |5 | Möglingen, Kirchthurm, u ee 
” ”„ ” 
n„ Io Hausec, Hilfspunkt, ge 
zzxvu|Ö5 muhiber Markſtein, Erdfläche 
| (M «) Steinbrud), Gängenbes 
"» In ” Liegenoes. 276,18 
» |» " Kelter, füdl. Giebel, E. (M «) 
n» I» „ Müble daſelbſt, Erdfi. — 
xzıxvı |6 | Sonnendbrunuen, Brücke, oben . . 
» I» ” Niveau db. Bachs unter 
ber Brüde (MT 
xxxvu |6 | Klein-Afperg, Signalftein, Erdfl. ( 0) 


N.O. 37. Markung Möhrikgen auf d. Fildern. 


AXI |7 | Möhringen, Kirchthurm, 
2 e. 
AxI |6 Hengflader, Si nalft., € . (2ehm auf La) 
» In | Haldenwiefen, ignalftein, Erbfl. (La) 


N.O. 38. Markung Mühlhanſen am Nedar. 


xxx 12 | Mühlhaufen, Kirchthurm, Knopf . . 
Erhfl. (M 3) 
Am mittleren Weg, Markftein, Erdfl. 
Aumwiefen, Punft am Ned: ar, 
» 4% | Einmündung d. Feuerbad in b. Redar 
» I» | Mühle dafelbft, öſtl. Ed, Erdfl. 
zuzın |11 | Viefenbäuferhof, Wohnhaus, „ (M 9; 


N.o. 39. Markung Münchingen. 


zxın |3 | Mündingen, Kirchthurm, Knopf . 
„” " Erdfl. ech) 
= Hauset, Hilfspunit, 
ndern, Signalſtein, 
Kallenbergerpfad, Kr eh. — Eeimj 
Witthau, Signalſt. E. — 4,9 
5 dfl. (Lehm) 
eim Forchenwãldle Markft., ©. (Lehm) 
übnerberg, Signalftein, Erbfl. (Lehm) 
ittbau-See, Nivenu (Lehm) . 
Manersdof, weſtl. Scheuered, €. (M ) 
Birlemer Höhe, Signalftein, E. (Lehm) 1215, 5 1348,23 


Ss 
0 202 Cr. .72 8 


Höbenpuntte. 


40. Markung Mänfter. 


Münfter, Kirhthurm, zul: 2 
€. (Sauerm. Ralf) 
Auf der Heibe, Markftein, Erdfl.. 
(K 4) Felſenſchichte daſ., oberer Rand 
Steinbruchäder, Markungsarenzſt., Erdfl. 
Sauermafierfalf:Steinbr.,ob.R.d. Felſen 
Erſte Bei. Markitein am Nedar, Erdfl. 
Markſtein am Weg, Erpfl. . 
Fels am Nedar, gleich Niveau deſſelben 
Schnarrenberg, Markſtein, Erdfl. (Ky) 


41. Markung Redarweihingen. 


Nedarweihingen, Kirhthurm, zu x 
E. (Lehm) 

Niveau de Necars unter b. neuen Brüde 

Wörth, Markftein, Erdfl. . 

Harteneck, Wohnh., noͤrdl. Giebel, E. (M 3) 

Beuzle, Markſtein. Eröfl. (Me) . . 

Langen, Erdfl. (Grenze Me, Lt). - 


42. Marlung Nußdorf. 
Nußdorf, ee Knopf . . 


” Dadtrauf . 

; Eröfl. (MO 

. — HR 
„ " Erbfl.(M 7) 


43. Narkung Ober-Rieringen. 
Ober:Rieringen, Kirchthurm, er; A 
8) 


Hilfspůnkt am Rathhaus, Ef. .. 

Enzbrücke, Fahrbahn . . a 

zn ber a — 
roß⸗Motten, ©., Lehm au 

Heut, Markitein, Erdfl. y 
„  Gteinbrud bach, oberer Rand 
— e Liegendes 


44. Martung Offsell. 
ia —— an. 2% 


traf...» 
EM (Mi: . 


\ 


.,. 


Oöheb. d. Meere. 
Bezeichnung ber beſtimmten Puıkte, BE. T nun. 7 


887,9 
800,0 
1094,0 


1091,0 |: 


Atlasblatt Etutigart. 


XV 





0 0 Io Zn 


45. Marknng Pflugfelden. 


ai Kirchthurm, — 
rofl. (Rehm) 


Handelt, Hilispunkt, Eröfl. |1060 

Hoffeid, — Erdfl. (Lehm) . [1132,0 

46. Markung Reuningen. 5 

Renningen, Kirchthurm, a. : 

fl. (Lebm) 
Silfspunkt, Se Erdfl. 

Weinberg II., Signalftein, Erdfl. (Xp) 

Gänswafenod. Zimmeräder, S.,& (Lehm) 
Silberrain, Signalftein, Eröfl. (KM. 

R Sandſteinbruch, Häng. X) 


47. Marknug Nieth. 
Rieth, Kirchthurm, — pf 
an (Rarktuff) ; 


Harnifeh, Signalft., e Grenze Met 
Kallenberg, »„ (Grenze Md,. 
Weiler, Markflein, „ (MdB) . . » 


48. Markung Rahrader. 


Rohracker, Kirchthurm, — — 
m „ Erdfläche (K 5 962,8 


49. Markung Roswaag. 


Roswaag, Seemühle, ſ. Giebel, €. (M186)716.0 
Markungsgrenzſtein an ber Brüde, ©. | 717.3 
Ländle, Markſtein, Erdfläche . . 710,8 
Niveau der zu ar — 706,5 
Auricherberg I E. (Lehm auf M $ 1106.0 


Buchthal, —2 — a. Bey. Eehm a. Md |1102,6 
50. Marlung Rutesheim. 


Nutesheim, Kirchthurm, zul. . «+ 11682,2 
Eröfl. (Gr. Mu 1553,0 
Haused, Hilfepunft, Erbfläe . 1531,0 
Pfuhlweg. Signalftein, „ (Lehm) 

Madenwieen, ,„ » (Lehm 


aͤſel, 2 „ * 8 
eerſtraße, „Erdfl. (Keuper En 
— „E. (Lehm Mt 
Werre, S., E. (Verwerfung 


Menningen, Signalftein, eh wer — 


1610,0 


xvi Obhenpunlte. 


| 51. Markung Schöcingen. 
Xxx11|2 | Schödingen, Kirchthurm, a! 





» I” * Ü 
2) " Sitten, ‚ Rarfftein, n" — 
” ”„ 
an. " Steinbrud daſelbſt, oberer Kanb 
Im | Seebaus, Signalftein, Erbflädhe (Lehm 
„ „ | Zeonbergerweg, „ „ (Lehm 
NO 52. Marlung Schwietberdingen. 
xIxvV|2 | Schwieberdingen, Kirchthurm, — 
2 " 
5 Mies Glemsbrucke, obere Fahrbahn — 
»„ In | Niveau ber Giems unter ber Brüde . 
1 | Wolfnalgen, Signalftein, Erdfl. (M s) 
9 Irr , ZTbalberg, Steinbruch, oberer Rand . 
„ * | Anlagen, Pehmarube 
xxıvi Aſpergerpfab, Naſtein, Erof. Eehm) 
» 1 | Herrgottsäder, (Lehm 
„14 | Moglingerweg, Kreigſtr., Erb . (Lehm 
AIXVI2 Anlagen, Steinbruch, oberer and. R 
zııwı |1 | Froſchgraben, Markſtein, Erdfläche ucᷓ 
— Steinbruch, ob. Rand (MT) 
— Langefurch II. Signalſt., Erdfl. (Lehm) 
> Slienbrom, Steinbruch, ob. Rand (Mt) 
» |3 , Krummeländer, Si nalft., Erdfl. (Rehm) 
xxx |1 : Nippenburg, Schlogeing., €. G. 275, 7) 
„ 13 | Bodzländer, Markftein, Erdfläche (Me) 
„ In Steinbruch, Hängendes 
NO | 53. Markung Sillenbuch. 
XII 11 | Sillenbuch, Rathhausthürmchen, Knopf 
” „ ” " Kb Erbfl. 
» [a ı Silberwald, Markſt. E. (Lehm auf La) 
» I Birkenwald,,„ Erdfläche (La) . 
N.o. 54. Marlung Stammheim. 
AXXI|7 | Stammheim, Kirchthurm, Knopf . 
” 1 " " Dachtra uf 
y " Erdfl. (Md) 
xzını |7 | Hub, Marfflein am Kreuzen, 6. (Lehm) 
AXXII| 6Neuwirthshaus, fühl, Giebelſpitze 


" Erdflãche (X a 
= Walbiweinberg, Markftein, Re Er ; 


Ser 2b.d. Meere. 


55* Bezeichnung ber befimmten Vunlte. — 


Abtheil. N.O. 
d.Slurlarten. 
© bie € Nr! 


‘© 


” 


) 


- 


‘ Atlasblatt Stuttgart. 


Bezeichnung ber beftimmten Punkte. 


XVII 


Höðhe Ab. d. Meere. 


Wirtt. | 
Fuß. Meer. 


55. Stuttgart, 


Haupt: und Nefibenzftadt, ſamt ben zur 


Stadt gehörigen Weilern. 
A) Höhencaten der Stadt. 


Stuttgart, achteck. Stiftskirchthurm, — 1084,0 


am Hauptportal (Sauerwaflerlalf) . 
Königl. Keſidenzſchloß. G. im vord. Hofe 
Bahnhof, Schwellenhöhe (Juli 1864) 
Königsthor, E. im Thor (Sauerw.:Kalt) 

riedrichsſthor, E. a. Thorh. dsl 
uderfabrif, Erdfl. am DBampflamin * 
Reiterfaj., E. am Haupteing. (S.:Kalf) + 
Unteres Anlagenthor, Erdfläche (S.:Kalf) 
Königgbad, E. am weſtl. Ed (S.:Kalk) 
Thierarzneifchule, Hauptgebäude, Erdfl. 
am füdl. Ed. (Sauerwaflerfalf) . 


Schießhaus, Markftein, Erdflähe (Kp) ' 


Urbansſtraße, Erdfl. am Wohnhaus des 
Profeffors Ei (Keuperfähutt) . 
Marktpiad, Pflafter vor bem Rathhaus 
(Tiluvial:tehm) . 

St. Leonhardskirchthurm, Anopff . . 
u es E. (Dil.-Lehm) 
Wilhelmsthor, E. am Thorhäuschen (Ka) 
Tübingerthor, Straßenfahrb. (Dil.:Tehm) 
Karlzbad, Waſſerſpiegel des Neſenbachs 
unter ber Brücke (Diluv.stehm u. K R 
Silberburg, E. am Haußeingang (Ka 
Reinsburg, Schweizerhaug, Erbfl. (Rp) 
uSenerfee, Wafferfpiegel (Diluvial⸗Lehm) 
Wegweifer arı d. Kreuzung d. alten Hafen 
bergfir. u. d. Rothenbühlſtr. (Dil.⸗Lehm) 
Neue Infanteriefaf., E. im Hof (D.:2ehm) 
Vönitentiarhaus, E. am Thor (Dil.⸗Lehm) 
Gartenſtraße, höchſter Punkt (Bollwerk) 
(Lehm auf Ka). 
Kähfenthor, Gebäube des K. ftatiftifch- 
topograph. Bureau, Thorſchwelle (Ka) 
Hoſpitallirchthurm, Knopf . . . . 
— Erdfläche (S.Kalk) 


“870,0 





880,7 | 252,31 


861,0 1246,67 
1038,0 | 297,38 


2837,64 


1193, | 341,90 
951,71272,65 


972,6 | 278,64 
930,4 | 266,55 
975,0 | 279,33 
942,7 | 270,07 


910,0 |260,71 


1092,0 | 312,85 


912,0 | 261,28 


*) Ein in der Nähe dieſes Punktes niedergetriebenes Bohrloch durchſank 
41° Schutt, 3’ Sauerwaflertalt, 13° torfartigen Letten, 95° K a, erreichte alle 
die Brenz: Ka, ML bei einer Meereshöße von 704,7 württ. Buß. 

+) S.⸗Kall bedeutet Sauerwafler- Kalt. 











XVII 


WAbtbeil N W, 


b.iFlurfarten. 
Schichte Nr. 


xxvı |8 er Erdfl. an d. Kapelle 


„ 


wafier. Die Haurtquelie wurde in ein 
Lettentohle, ea MS uw Me, el a 


wäürttemb 


Hoͤhenpunkte. 


Bezeichnung ber beftimmten Punfte. 


Diluvial⸗Leh 
Katharinen⸗Hoſpital, E. am Thor a) 


B) Höhencoten des Eerreins der 
rechten Chalſeite. 


Berg, Ameifenberg, Gablenberg, Gäns- 


heide, Frauenkopf und Kopfer. 


Berg, Kirchthurm, oberfte Kreuzblume 
— E. (Brecciea. S.:Kalf) 
Billa Sr. Majeftät des Königs, €. (Ka) 
Ob dem Mühlrain, Rondel un Gemüfe- 
garten ber 8. Billa (Quaternäre Breccie) 
Heidlensäcker, Signalftein, Erdfl. (Ka) 
BWafferfpiegel des Mühlkanals am Ein- 
fluß des Neſenbachs (Sauermwaflerfalf) 
Neues Stuttgarter Mineralbad*), Erdfl. 

am nörbl. Ed (Sauerwaflerfalf) . 
Thaläder, Signalft., €. (Lebm a. ©. Kalt) 
Saure Ameifenberg, Markſt. im Kreuz: 

weg (Grenze Ka,ß).. 
Überger’iche Silke, E. am wefll. Sichel 
afelbft, (KR) Werkiteinbruch ob. Rand 


„ » Liegendes 
Uhlandsböhe, Ameiſenber I. S., E. Xy) 
Ameifenberg II, Signalft.. Gröfl. (Ky) 


Daſelbſt, Koblenfchichteim K9Steinbruc) 
SOADRERDIEHDENE, Markt. am Scheideweg, 
Erdflihe (Kp). 
An dem Eßlingerweg, Ruhebankan der Ab: 
zweig.b. Wegen. Gablenberg (G. Ka,f) 
er Dberamtögrenzftein an ber 
Kreugfiraße, Eröflähe (Ko). 
Gablenberg, Kirchthurm, Anof . . 
Eröfl. (Ko) 


Sauhalde, San rube, oberer Rand (Kb) 
Ganswald. Sandgrube, r Rand (K n 


Markfi. am Be, Erdfl. (Ky) 


Am Bänswald, M.i. Weinbergw.,E.( h 
Mrkſt. a. Steinbruch (K) 


4 ” 


er Tiefe vo 


N 


\ 





911,1 
901,2 


Höbe üb.b Merre. 
Pürtt. 
up. | Meter. 


261,02 
258,18 


1122,0 | 321,44 
10%0,4 | 298,06 
977,6 | 280,07 


1221,0 | 349,80 
1330,0 381.03 
1401 * 401,54 


°), Die 5 Duellen dieſes Babes — in der —— 115 Cubiffaß Genen 


63" erbehet, wuierbeib ver 


einer Weereshöhe von 630 


Atlasblatt Stuttgart. xıx 


— no Bari * ten Punkt Hdhe ub.d. Neere. 
d· Zlurta ezeichmmg ber beſtimmten e. —— 
SHigte|Rr. Fuß. | Meter. 


XV (10) Am Gänswalb, Hängenbes der Felſen im 
Steinbruch (K 8). 
„» Im Sohle be3 Steinbruchg 
10 Gablenbergerhöße, arfftein am Kreuz: 
auf ber freien Platte (X) . 
10 Bausbükt, Signalftein, Erdfläche K 
Ob. Chlingerberg(®änsheibe), Sig. E. Xy) 11246,1 | 356,99 
Mittlerer Eßlingerberg, Erdfl. in der Weg⸗ 
cheide (Grenze Ka,ß) . 1035,0 296,82 
Schellenkönig, Dirt, a am Scheidemweg, 
Ky) .. 11247,0 | 357,5 


1412,0 | 404,52 
1346,0 0 | 385,62 


1456,41417,24 
1277,1 | 365,88 


D 
Dos 


Gansheide, M. am —8 €. (Gr. Ky,8) 


Stubenfand= 
ſteinbank am Weg (KB). 
Sonnenberg, Lettenmaier’fcher Stein- 

bruch, (Häng. der Werffteinfelfen Kp) 
Trauberg, Markſtein am Weg, Erdfläche 
Daf., Mergelgrube, ob. Rand (G. Xy, 8) 
Daf., Häng. des Stubenjandfteinfelien 
Sonnenhalbe, Signalftein, Erdfl. (K8) 
Stauenkopf, höchſte Stelle, Erbil. (La) 
Grauentopf, | —— Viartſtein 
03a, Gröfläde (X 8). 
Wegweiſer auf ber 
Br ET 
Unt. Bopfermweg, 8lan. ( 
— arfflein, Erdfl —52* 
acpſerbruunen, Trottoir der Trinkhalle, 
Grenze Ka,P). 
Oberer Bopſerweg, Hängenb. des Se. 
ſteins (Grenze Kß,7 
Liegendes bed Ki el- 
janbfleins (K'y) . 
friftallinifche Sand- 
fteinplatte, Sana. 
— * the Sandmer * 
a⸗ ein am ⸗ 
rand, Erdflache (Grenze K7,8) . 
Wernbalde, am eo Markftein, 
Gröfläche (Grenze Kd, 0) . 
EN Hängendes des Bonebebfands 
fein (Grenze Kt, Lo). 
Sopfer (Brmenaftenmaht) Ruhebank an 
Straße, Erbflähe (La). 


” 


” ” 


ne — Erdfläche KEò). 


Weißenburg, Signalſtein, 366 X08) 


— 


1278,0 | 366,13. 
Bänsheide, — Sig., C. Æd) 1333, 7382, 09 


1295,6 


⸗ 


371,18 


330,87 
368,51 
376, 30 


340,4 384.01 


1615,0 16268 


1538,0 


1568,0 
1021,1 


440,62 


449,22 
292,53 


1047,4 | 300,07 


1104,6 
1137,7 
1205,9 


1231,2 
1302,5 


1410,0 


1326, 0 


[ 


316,46. 
325,94 
345,48 


352,73 
373, 15 


403,95 
425,87 


393, 15 
379, 89 


x 


Uhtheil. N.O. 
b.filurlarten. 


Schichte 3 * 


XIV 


9 
8 


9 


"10C3 2 00 


I 


zu 9 3 RN: DNMNE 3 2 na) Tu Des] 


Höhenpunkte. 
Bezeichnung ber beſſimmlen Puntte. 


Neue Weinſteige, Straßenfahrbahn in der 
unteren Wendeplatte (Grenze Xc, ) 
Neue Weinſteige, Straßenfahrbahn in der 
oberen Wendeplatte (Ky). 

Ctzel's Denkmal, Sröfläde (Kd) .. 
Kopfer (obere Wernhalde), Fahrbahn ber 
Straße an der Kreuzung ber Hoben⸗ 
beimer und Ruither Straße (La) . 
— Signalſtein, Erdfl. (Ka) 
eierwieſen, Signalſtein, Erdfläche (Ka) 
Oberes Eierneſt, (Haigft), Sig.. E. (K 8) 
Bei Degerloch, (Ranzenhede), S., &. (K8) 
Brandhalde, Simalftcin, Erbfl. (K5) 


C) Höhensten des Cerreins der 
linken Chalfeite. 
Seslach, Haſenberg, Gaiseiche, SKeuer- 
bacherheide, Ariegsberg und Prag. 


gZeslach, Kirchthurm, Knopf . . . - 
Ar nr Erdfl. (Er. Ka,f) 
Waſſerſpiegel des Neſenbachs bei ber 
Mühle (Grenze XA, y). 

Neugreut, Signalſtein, Erdfläche (K 5) 
Reingburg I, Signalſtein, Erdfl. EXA) 
Reinsburg II, C¶KaA) 
Markſtein am Meg, Erdfl., Einſattlung 
zwiſchen Haſenberg u. Reinsburg (Ka) 
Hajenberg Il, Signalſt. E. (öir. Xy, d) 
Ba Marfftein, Erbflähe (K3) 
f., Liegenb. ber Kö Felſen i. Steinbruch 
Hafenberg, Belvedere, Eröfläche (K5) . 
— höchſt. Punkt d. Straße A) 
iegelſtüdlen, Signalſtein, Erbfl. (Kö) 
pigwiefe, ” „ (Ky) 
Zwidenberg, Grenze zwilh. Xy u. Kb) 
girkenkopf, höchſte Stelle, E. (G. Kr, Le) 
Bürgerwald, Oberamtsgrenzeckſtein beim 
Chriſtophsſtollen, Erdfl. (Gr. Kö, e) 
Bürgerwald, Fahrb. d. Straßen, Solitude 
an der Abzweig. der Vaihinger Straße 
Gaiseiche, Erdflaͤche am Ruhebank (K) 
Bothnangerheid, Sig., E. (Grenze Xy. 8) 
Bothnangerſteig. E. am Ruhebank (Ky) 
2 Päng. d. K Felfen im 
Steinbrud . 

Pulverthuxrm, E. am öſtl. Giebel y) 





1518,0 | 434,89 
1213,3 | 347,60 





1068,7 Ü 
1108,0 | 317,43 
1625,0.465,55 


1468,1 | 420,60 


1591,6 | 455,98 
1464,5 419,56 
1425,0 | 408,25 
1375,2 | 393,8 


1214,0 | 347,80 
1277,5 | 365,99 





Ubthell.N.W. 
dB. Flurtarten. 


. Atlasblatt Stuttgart. 


ZXI 


öhe üb. d. Meere. 


— m 


J eier. 


e — —-— — — — — u EEE 
Bezeichnung ber beſtimmten Punkte. |ypa 


SHiätelNr.i_ 


XV 


7 


SI ID IH AIT 


. 002 0 


2 al: 


Röthe, Signalft , Erbfl. (Grenze Ko, 8) 
Spitaläder, Signalftein, Erdfl. (Rehm) 
Steinhaufen, Signalftein, Erdfl. (XP) 
Forſt, Signalftein, Eröflähe (Ky). . 
Pleckershaide, Sig, E. (Grenze Ko, ß) 
Hoppenlau, Signalftein, Erdfl. (Lehm) 
Kornberg, Signalft., E. (Grenze KP, y) 
Am Herbweg, Or. Ka,ßi. Werkiteinbruc 
e > Ruhebank auf d. Heibe, E. 
(Ky, 5° mãcht. Schichte Kieſelſandft.) 
Daielöf, Wegweiſer, Erdfläche C). 
Feuerbacherheide IT, Signalit., E. (K'y) 
Seuerbadherheide I, Signalit., E. (K'y) 
Gähkopf, Erdflähe am Rubebauf (Ky, 
Unterer Weifenhof, Erofläde (Kp) . 
Teuerbacherheide, Wohnhaus, Erdfl. am 
ſüdweſtlichen Eck Ky). 
Schülen, Signalſtein, Erdfläche (Cy). 
Mönchshalde, Gr. (Ka, 4) i. Werkſteinbr. 
König, Grenze (Kp,y) im Be . . 
Birkenwald:Weinb., Schufter’jcher Stein: 
bruch (KB) Kohlenbank bei Punkt L 


” ” ” * IV. 
Kluftfläͤchen h. 3. 9.). 

„Dieſelbe Schichte in dem 250° ſüd⸗ 
oͤſtlich gelegenen verlaſſenen Steinbruch 
Birkwald, Signalſtein, Erdfläche (Ky) 
Hezen, Signalſtein, Erdfläche (Kp) . 
Kriegsberg, Signalſtein, Erbflähe (KB) 
Ob. Weinbergweg, hböchſter 

Punkt der Fahrbahn (Ka). 
Morfmershalde, Signalft., Erbfl. (Ka) 
Nebenberg, Erbfläche au der Billa (K«) 
Ob. Anlagen, Fahrbahn der Straße im 
Eingangstbor bei den Wachhäuschen 
Dbere Prag, Signalftein, Erdfl. (Lehm) 
Auf ber Prag, Sig., Erdfl. (Keuperfchutt) 
Untere Prag, Signalft., Erdfl. (Lehm) 


56. Markung Thamm. 
Thamm, Kirchthurm, Kuopf. . . 
m ® Erdfläche (Lehm) 
Hölle, Signalftein, K 


» (Ko) . 
Freiberg, Markgsgrzſt. E. (Keuperfchutt) 
— Markftein, Erdfl. (Keuperſchutt) 


1403,0 
11994 


1330,2 
1230,8 


1139,7|: 


1247,0 


1198,1 
1194,4 
1191,1 
11874 


1183,2 
1191,8 


341,24 
340,18 





XXI 
UbtbeilLN W, 
t.lurfarten. 
Shiste|Rr.| 
XL |7 
79 ” 
4 5 
” [I 
xxzıx |3 
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” [4] 
N.O. 
ZLI |1 
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79 [A 
XL II 
NW. 
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" 
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”» „ 
27 
* „ 
„ [8 
„ 15 


Bezeichnung ber beflimmten Bımfıe. 


obenftange, Gaſthaus, E. (Keuperſchutt) 
—— 
egelbrunnen, Urſpr uelle (Keup 
a Markftein, fläche 
Sträßlesäder, Signalft., Erdft. Eehm) 
Sispuntt, daſ., Erdfl. 
ei renzſtein am 
Bald, Erdflähe (MT). 


57. Narlung Unter⸗Riexingen. 
Unter-Rieringen, Kirchthurm, 


M 8) 
Blemöbrüde, obere Fahrbahn i S 
Niveau der Glems unter ber Brüde ö 
Lindenbaum im Ort, Erdfläche. 
Glemsbach⸗Einmũnd. in bie ai (AB) 
Hilfspunkt, Markſtein dafelbft 
Schloßthurm, oberer Rand 


Erdfläͤche . . 

Schloßihor 
dam, © am Sälokgarten . ne 
und un Gröfläde Ges) - 


„ ” 


Alte — (M3) ö 
Waldſpitz, Markftein, „ (MT) - 


58. Markung Vaihingen an der Enz. 
Vaihingen, Stadtkirchthurm, — 


. (M D) 

Schloßthurm, Knopf Eh — 
Gröflähe ( ö — 
Hinter bem Schloß, Erdfläche 

bere Mühle, nördl. Giebel, Edflãche 
Niveau der Enz am Wehr . . 
Bei der Seemühle, Marfungsft . rofl. 
Einmündung ber Schmieh in bie Enz 
Schinderrain, Signalit., Erdfl. — 
Enſingerweg, „ (& bm) 
Lehmgrube, — am obern Rand 


Nebenweg J. Signalftein, Erbfl. eh) 
Seräheimermen, ar a (de m) 


1. Webm) 
we A 








Atlasblatt Stuttgart. 


Bezeichnung der beftimmten Punkte. 


Kleines Feldle, Signalft., Erbfl. (Lehm) 
Schochert, Markftein, Exrdflähe (Mt?) . 

Pr Lehmgrube fürHafner, ob. Rand 
Nikolausweg, Signalſtein, Erdfläche 


Wolfsberg, „6A) 
Een ber — ſt. — Sn Ir 
e e, Markgsgrzſt. €. 8 
ei Steinbr.,Dol.,Lieg. (Me) 

„ v,  Hängenbes 


59. Markung Vaihingen auf d. Fildern. 


Baihingen, Kirhthurm, Erbflähe . 
Dfterfeld, Signalftein, „ (Le) 
Oberes Defterfeld, Steinbruch, Hängend. 
ber Buflanbi-Bant . 
Steinbruch, Hängenb. 
ber Angulaten:Bant . 
Untere Oeſterfeld, Pfiaſterſteinbruch, 
oberer Rand (La). 
Grund, Hängenbes ber Angulaten:Banf 
„ Ob. Raub des Steinbruchs (Zx) 
» Waſſerſp. d. Duelle (Pfil.-Banf) 
Saugreut, eripiegel ber Pfarrers⸗ 
quelle (Pfilonoten:Bant) . 
Pr Häng. der Thalaffiten:Banf 
” yana. der Angulaten⸗Bank 
egicheide, Erdfläche . 
Birkenwald, 


Feldhäusle an der Leiten» 
arube, Erbflähe (La). 
Schatten, Wirthahaus, E. a. Eing. (Kb) 
„ Parlam Bruberkausthor (X) 
60. Markung Wangen O.⸗A. Canſtatt. 
Wangen, Kirchthurm, Knopf . 
Dadtrauf : 
” " Erdfl. am öfll. Eck 
Gaſthof z. Krone, Erdfl. am nordöſtl. Eck 
Leheneiche (Lömeneich), Sigft., €. (5) 
Abelesberg, Sigft., Erdfl. (Gr. Ky,) 


61. Wartung Warubronn. 


Barmbronn, Kirchthurm, Ruopf . . 
„ u Dadıtrauf 
” Erdfl. (Ka) 

Salpeterberg, Signalftein, Erdfl. (Ka) 

Eltingerweg, Markſt. Erdfl. (Gr. Ka, f) 


” [4 


” „ 





XxIV Höhenpuntte im Atlasblatt Stuttgart. 


Söheb. d. Biterxe. 


Sbtheit. N.O.| 
b. —— Bezeichnung ber beſtimmten Punkbkte. — 
——— 


XXV4ESteigwald, Markſtein, Erdfläche x y) 11539,0 | 440,91 
„ 19 | Stödhof, Gignalftein, — (K5) 1596,2457,30 


N.O. 62. Markung Weil im Dorf. 
XIX |4 | Weil im Torf, Kirchthurm, —— . 11223,0 | 350 


» I Ringſtraße, Signalſtein, Erdfläche (Ka) |1140,6 | 326,77 
» 1» | Harbtwald, E. am nordöfll. Thor — 1161,4 |332,73 
» 13 | Safanengarten, Pavillon, Erdfl. (Ka 
xxvın |4 | Bergheim, Bächterhaug, Knopf d. Thürm. |1275,3 | 365,36 
R ” n „ Erdfl fl. (Keuper⸗ 
ſchutt auf Ka) . |1222,0 | 350,09 
XXVI |3 | Nippenburgerle, Gr. Ky,8 in b. Klinge 11650,0 | 472,71 


N.o. 63. Hartung Zazenhanfen. 

XXXI 10 EN, Kirhthurm, un : 989,5 | 283,48 
u Br €. (6.43, e) 924,0 | 264,72 

N.O. 64. DMartang Zuffenhauſen. 

XXI |9 | Zuffenhaufen, Kirchthurm, Knopf . . (1029,8 | 295,03 
=. be E. (Keup ſch. 905,0 | 259,27 

XXX |9 Vogelberg, ei nalftein, Erbfläche (X 2) 1186,5 | 339,92 
„ 1,1 Wanne, DMarkitein, 1074,4 | 307,80 
» |» ] Steinbrud daſ., —* — FW 1071,6 | 307,00 
» Ir 1064,1 | 304, 
» 12 | Ziegelhütte, Dröndäbern, Se | 963,8 | 276,12 
» 1» I Möndeberg, Steinbruch ob. Rand (IM 8) 954,0 | 273,31 
ne Ale bto. Liegendes | 907,3 | 259,93 

xXXI |9 Bliendäder, Steinbruch oberer Rand . | 929,0 | 266,15 
„ |. I Gehrnidr, „ Fee (Me) 934,0 | 267,58 
= „ | Obere Hurt „ — „+ |) 917,3 | 262,80 

XXXI|9 | Grund, Steinbruch 3 „(Me) | 994,0 | 284,77 
u Te Liegenbes 934,0 | 267,58 
„ 18 Salzweg, Bettentoblenfonbflbr., M. (M d 1064,0 | 304,83 
n„ I» »  (Md Steinbruch oberer Rand 1056,6 | 302,71 
4 g Liegende® . }1031,6 | 295,54 

xxx |9 | Raifer, M., Erdfl. (Ka a oemaung) 1043,0.| 298,81 
» "|." Mreugmeg, rofläge . 











Abtb. N.W, 
b. Flurtarten. 


LU. 18 
L. 3 
239 ⸗» 
„111 
92 4 
2 —V 

ZLIX, | 11 
„ 112 

. 113 
L. [12 

„ [#3 
ZLI | 14 


, „ 


Ei " 
XLI. 14 


Atlasblatt Maulbronn. 


ll. Atlasblatt Maulbronn. *) 


Bezeichnung ber beſtimmten Punkte. 


1. Martung Derdingen. 





|Höheüib, d. Deere. 


| MBürtt, 
— us. | Meer. 


XV 








Ober: Derdingen, Kirchthurm, Pfeil 845,5 
F — Spitze . | 839,4 
Erdfl.(Ka) | 678,2 
Gansberg, Lehmgrube, ob. Rand . . | 650,0 
eſſel, Markſtein, Erdfläche (Lehm) 777,6 
autergäßle, Signalftein, Eröfl. (X 0). . 1 804, 
—— Gipzfteinbrud,ob.Rand(Xa) | 863,0 
imühle, jüdl. Giebel, Erdflähe . . | 667,3 
Eſchenrain, Werkfteinbruch, ob.Randb(Xa) |1027,2 
Unter:Derdingen, Knopf. | 748,6 
fl. & — 644. 
Hauseck, Hilfspunkt an — A 636,5 
Kirchberg, Signalftein, Erdfl. (Ka) . | 765,4 
Wilfenberg, 4 . a) . | 952,2 
2. Marknng Diefenbad). 
Diefenbach, Kirchthurm, Knopfe. 1146,5 
Erdfl. (X y). 1044,5 
Hofrain, Marfftein, Erdfl. (X8) . . 11362,4 
gafoerg, höchſter Punkt bafelbft (X 5) . 1383,2 
roßader, Signalft., E. (Grenze X, y) 1075,7 
Füllmenbacherhof, Wohnhaus, E. (K 2 1070,0 
Neuhalde, Signalftein, Erdfl. n 8) 1342,8 
Mettenberg, „ 7 1285,2 
Unterhäule, Markftein, , „ 5 2 1012,0 
Steingrube, Rerffteinbruch,ob.Rand (X e) 996,1 
—— Signalſtein, Erdfl. — . |1325,3 
Gänsberg, - „ (Kd) . 1335, 4 
Schwabberg, Markftein, „ (Ky). 1150,0 
3. Markung Dürrmen;. 
Dürrmenz, Kirchthurm, — 901,0 
" „ Erdfläche 797,0 
r Hauseck Hitispunft, Eröfl. 716,0 
Niveau ber Enz unter der "Bride . . | 764,0 
Rathhaus, nördl. Giebel, Erdfläche 772,0 
Löffelſtelz, Burg⸗Ruine, - | 950,5 
Halde, Signalftein, ii . 1 858,0 


=) Hufgenommen im Sommer der Zahres 1861 von Trigonometer Rieth. 


nee Eemsnenser 3 „.E.E = 


4| Aifchbühl, 


Bezeichnung ber beftimmten Punkte. 


Reuth, rn: ob. Rand 


(Grenze MdL). 
Mählaker, Kelter, an. « Ruorf 
Mühlwehr, obere Schwelle 


" (M 2 
Saitenloch, Markſtein, Exrbfl. (MI . 
Stödad, Rapp’iches ee Erf. 
Lindich, Signalftein, E. (Lehm auf Ka) 
Ziegeläder, Markſtein, ee 
See hof, Wohnhaus, Erdfl. (£ a) 


4. Markung Enzberg. 
Enzberg, Kirchthurm, Knopf. .. 


Erdfläche 
Sengach, böchftes Haus, nördl. Giebelfpige 
dfläge (MM?) 
Harbtiveg, Signafi, at (Rehm mit 
Triaßgeröllen auf MD. 
Kreuzweg dafelbft, E. (M 9) 
Lerchenrain, Markſtein, Erbfl. (M 5) . 
5. Markung Frendenſtein. 
ae Kiräthurm, Kropf . . 
Haused, Sitfemantı Een. 
e 
Burgäder, Sienaltein, Erofl. (K e : 


ein 
Burgfall, Steinbruch, oberer Rand : 
Lerchenberg,. Signalſtein, Erdfl. (X m. 
— en ” 2 
ollmer, 7 ; 
Derdingerweg, ” UK 2: 
— „C(8). 
Hohenklingen. Kirchthurm, Sk i 5 
Ka 


Hauseck, —— E. 
Hausgarten, Marfftein, 


“ 


Gröfläcde 
m Werkfleinbr.,ob. Rand(X 4) 


6. Marknng Häfnerhaslach. 
Häfnerhaglach, airchthurm, un 
Bee Signalflein, Erdfl. Gef (Kr) 


euberg, Steinbruch, ob. Rad . . 
chelling, Signalftein, Erdfl. X ö) 


Ky) 


arkungsgrenzſtein, Erdfl. .- 











3 
SER: 


®. 


= su u y Py 


D* 
bes 


Atlasblett Maulbronn. 
Bezeichnung der beflimmten Punkte. 


Ritterfprung, höchſt. Punkt er x ö) 
g, Marfungsgrenzftein, E — 8) 
Sitfepunft daſelbſt, Er 
7. Markung Illingen. 


Illingen, Kirchthurm, era — 
fl. Eehm) 


„ ehemalige Sch, eh g 

7 Brüde, oͤſtl. vom Ort, ob. Bahn 

* Niveau des Eqmiebache daſ. 

Hinter dem Schafhaus, Markſtein, E.. 

Schmichberg II, Signalſt., Erdfl. (MO 
8. Marlkung KleinBillerd. 


en Kirchthürmchen, Knopf . 
" &.(Ko) 


9. Marknug Knittlingen. 
te Sn un R 


Haused, gie, Sr 
Beigrräßeee M., &. (Grenz Ka) 
Hegenach, Gignalftein, Sri. a: m). 

M in daſelbſt, — 


20 Mühlbaden, Markſtein, Erdfl. 


Bergfeld, Steinbruch, oberer — 
Signalſtein, Erdfl. ( Mo 

Störrmühle, jüdl. Giebel, ErbrL (M s) 

Bergfeld, Steinbruch, oberer Rand. . 


20 | Unter d. Pflegmühle, Steinbruch, ob. Ran 


Stegerjee, Yettenfohlenfandfteintrud, E 
See böchfter Punkt, Erdfl. 
Steigwald, Punkt an ber Strafe, € 


ee IE 

7 Steinbruch, oberer Rand 
Rothenberg, u „ „ . 
Groß-Billers, Kirchthurm, Kopf . . 
— „Erpdfl. (Lehm) 
Gaſthaus, nördl. Giebel, E. 

10. Marknng Leonbroun. 

——— Kirchthurm, Knopf . . - 

Eröfl (Ko). 
Ars fnunft, — erefl. 


Steingeube 
——— J Rand (K ß) 


ZXVU 
Höhe 86.0. Meere. 
| BReter. 
1401,2 | 401,43 


1337,0 | 383,04 
1332,0 | 381,61 


239,79 
1120,0 320,87 


261,08 
247,% 


XVII 


Ubthl. N.W. 
b.Flurfarten. 


Seite Mr. 


XLVU. 


* 
8 
117 
»118 
7 " 
7 [7 
9 ” 
XLV11.|15 
9 ” 
N [7] 
n n 
7 „ 
» 16 
n 7 
XLIX. 15 


Hoͤhenpunkte. 
Bezeichnung der beftimmten Punlle. 


11. Markung Lienzingen. 


Lienzingen, un Knopf . 

= Dadtrauf . 

— Erdfl. (K a) ; 

" Frauenkirche, Thurm, Dre 
Trinkwalb, böchfte Stelle, Baumfpite . 
Sauberg, Merkiteinbruch, ob. Raud (K 4) 
Raith, Signalftein, Erdfl (KB) - - 
Hinter Reuth, Markſtein, Erdfl. (KB) 
Deggeige ar a * Straße 
g 


Eichelberg, Signalftein, „ N 
12. Markung Romerdheim. 


Dohberg, Markitein, — 

Weinberghäuschen, E .(M ) 

Pferchãcer, Markſtein, Erdfl. (Lehm mit 
Triasgeröllen) . 


18. Markung Manlbronn. 


Maulbronn, Kirchthurm, Ar s 
f.(Ke) . 
Sulzwalb, Wegzeiger a. — Erofl. 
(Lehm auf XA. 
Bedenloh, Markſt. am (X 8) Steinbrudy 
7 M.,weill.am(K 8) Steinbrud 
Judenäcker, Si nalftein, Erbfl, (Xp). 
Judenfeld (Xp), Steinbrud), ob, Rand 
Bilensbateräfer Signalit., Eröfl. (Ka) 
Gilfingerhof, Thürmchen, Knopf . . 
Erdfl. (Ke) 
Eilfingerberg, Häuschen, „ (KK 
Fiihgrüben, Markſtein a. See een 
Seidenhof, Wohnhaus „ (KK 
Madwiefen, Si nahen 
Sraubrunnena d, (KB) Steinbr. ob. Rand 
Gewand, Markungsgrenzft., Erdfl. (Lehm) 
Lehmgrube, oberer Rand . . 
Zannenwald, Signalftein, Erdfl. (Lehm) 
Buchwald, Megzeiger, Erdfl. (Lehm a. XP) 
Scheuelbergerhof, Wohnhaus, Erdfl. (Ky) 
Scheuelkerg, Hauptfignalftein, Erbfl.(K8) 





Hõhe &b. d. Meere. 
Wurtt. 





980,0 
1020,0 


1012,0 
1283,2 


Abthi. N.W 


a han 


LV. |9 


» „ 


d. tlarten. 
Nr. 


Atlasblatt Maulbronn. 


Bezeichnung ber beftimmten Punkte. 


14. an Michelbach 
Brackenheim. 
Pfitzenhof, —* Erdflaͤche — 


7 Signalftein, — 
15. Marlung Mühlhanſen a. d. Enz. 
Mühlhauſen, Schloß, er 


äche 
rappümeg Bene, J Niveau 


Hülbe 
Burg, Rettentohlenfandfleinbruch, ob.Ranbd 
Gewand Steingrube, — —— 
bruch, ob. Rand .. 
Stumppen, Mufcelfatkfteinbr., ob. Rand 
Hohberg, Baumfignal, höchſte Epike 
16. Markung Ochſenberg. 


Ochſenberg, Lirchthurm, Knopf 


— Dachtr 
— — Erdfl., Grenze 
(Ka, A 
Schliff, Markftein, XA 


Rieſenhof, Öftt. — Giebelſpitze — 

„__ Erdfläche, Grenze (Ka,p) . 
Kopf, Sianalftein, Erdfläche (X) 
MWüfte (Xp) Steinbrud, ob. Rand 
Kopfäder, Signalft., Erdfl. Lehm. a.(. XP) 


17. Martnng Oelbroun. 


un Kirhthurm, Kno pf 

Eröflädhe (M 8) 
Pfarrhaus weill. Giebel, Erbfl. 
Beim hohen Stein, Lehmgrube, ob. Rand 
Eichelberg, nördl. Wertſieinbruch X 

ſũdl. ob. R. (X 
Aalfürtenmühle, füdl. Giebel, Erbfl. (M 9 
Gilfingerwald, Markungsgrenzſtein anber 
Kreuzſtraße, Erdfl. 

Aſchberg, Signalſtein, Erdfl. (ÆA) 
Perg en, Markft, Erdfl., Lehm a. CM d 


9 

Sründle, (M3) Steinbruch, ob. Rand 

Audenäder, Signalftein, Erbfläche (Lehm) 
18. Martung Detiöheim. 

Detizheim, Kirchthurm, ie 


[2 


„ Hauseck. oirfapınn, 87 


XIX 


HSöheb.d. Meere, 


Fuß. 


1154,5 


1149,5 
1126,0 


1073,0 
1070,3 
1078,6 
1040,6 
1158,0 


..11100,0 


1165,1 


1002,0 
922,0 
924 


72,8| 278,70 


e Meter. 


320,87 
342,13 


244,09 
226,61 
2717,89 
276,75 
281,39 
250,88 
242,80 
330,75 


329,32 
322,59 


333,79 


287,06 


226,84 


326,83 
242 


275.32 


1272,71 ' 


247,90 
245,89 


| 








xxx Hoͤhenpunkte. 
· — — 7 Bee 
d.Flurtarten. Bezeichmmng ber beſtimmien Punkte. — 
Sqgiqhte Nr — Bitter. 
ZLIMI. 16 Klemme, Lettenfohlenfteinbr., ob. Ranb | 884,71 253,46 
» In Markſtein baf., Eröfl. (Mt) | 880,0) 252,11 
a la Ueber dem Berg, Si gnalft,, E. (Ka) . | 907,31 339,3 
„ 15 — Renzen nörbt. Giebelſp. 852,0] 244,09 
n |» Erdfl. (Ka 816,01 233,78 
ZLIV. 15 Sauberg, Ma ein, » (Ke 1134,0| 324,88 
XLV. 16| Edhau, Signalftein, (Kd). 1094,0| 313,42 
ZLIU. 18 Corrès, höchſt. Gebäude, fühl. Siebelfp. ‚6 
n [2 Erbflä he(M 9) 921,6 264,03 
» in Yunbaräden, Markftein, Erdfl. (Mi) . 11009,6| 289,24 
19. Markung Roswaag. 
XLII. 10 Burg, Markſtein, Erdfl.. 1016,01 291,07 
20. Markung Schmie. 
XLVI. 15) Schmie, Kirchthurm, Knopf . 1157,0| 331,47 
» I» Erdflãche (Xp) 1090,5 312.42 
„ 114 —* Signalſiein, Erdfl. (Lehm) 1105,0 316,57 
„115 Stumppenwieſen, Marfit., Gl ren — 
„„Steingrube, füdl. Steinbr. ob. u (Kr A 1062,0 304,25 
9 [2 y m 7} 301,39 
nn In 1051.90) 301,10 
XLVIL14 Hamberg I, Signatkein, rofl. K): . 11140,0| 326,60 
21. Markung Schöneuberg,. 
XLIH. 115 | Schönenberg, Kirchthürmchen, .. i 254.40 
9» ” — " €. K c) 240,65 
22. Nartung Schätingen. 
XLVM. I0 Schügingen, Kirchthurm, ua nr 285.54 
7 „ ” 2 trauf 273,60 
n ” Fa (KB) 256,41 
ZLVi. 11 | Alte Burg, hochfte Baumſpitze (Kd) . 410,23 
10) AmBaibinger®eg, Steinbr. 0.Rand(K 8 259,85 
zLYN.|9 | Ob dem geldberg, Marfft., Erofl. (Kö 804,60 
„ hol &fis, Signalflen, Erbfl. (Kö) . 1269,0| 363,56 
23. Marlung Sterueufels. 
LO, 13Sternenfels, Kirchthurm, an. 340,06 
” ” [7] „ Erbflä de(Ky) 318,00 
» In " Gaſthaus 3. Löwen, 11.06,0| 316,86 
„ I» | Schloß Signafftein, (Erdfläce Kö) 377,02 
» 1% | Schiebwald, Stubenfandfteinbr. ob. ur 383,61 
» Im Stubenfandfteinfhichte am Weg, „ - 371, 
» I» | Alte Bipsgrube, beim Nußbaum, „ . 366,13 
r Sähloffteig, Bipsgrube amdaus, „ -» 330,90 





Altlasblatt Maulbronn. , XxxI 















Hðhe ub. d. Meere 





Bezeichnung ber beſtimmten Punkte. 


Schloßſteig, Pumki J ER > 


2 ” " 


Sanbbergfopf, Sipnaif. — 
Augenberg, böchfte Stelle, (K3) 
Schlatt, Werkſteinbruch ob. ae (X 8) 
Kurze Schwann, Werkſteinbr. ob. Rand 
Langrain, — Grdflädhe (Kß) 
” - Bertfleindrud, ob.Rand(K'e) 
24. Markung Zaberfeld. 
Reutern, Signalſt. Erdfl. (Grenze Kce, 4) 
Vordere Gehren. Signalftein, Erdfläche 
Urfprung der Zaber, Quelle (Ky) . . 


25. Marknug Zaiſersweiher. 
XLVII. 13Zaiſersweiher, Kirchthurm, Knopf . 

Far — 
— Seiin.6 — 1103,6| 316,17 
XLYI.12| Seewaldäder, Signalftein, „ (Kg) | 960,1|275,06 








u I ı 3 


Ar 


er in den Jahren 1855—59 bier au —— 
— — 347 wätrtt. —— 


Atlasblatt Liebenzell. 


II. Atlasblatt Ficbenzell.*) 


Bezeichnung der beſtimmten Punlie. 


1. Marknng Beinberg. 


Beinberg, Schulhaus, — 
Erdflaͤche (Bd) . 
Georg Lercher’3 Wohnh. Rt 1) Sicbelip. 
" „ Eroöflähe am 
nördl. Giebel (Bd). 
Holzapfel LL., 2 male, Erdfl. (B 5) 
Schultheigenad‘ ev, = „ (BB) 
Saarbtäder, a „ (Bd) 


2. Marknng Biefelöberg. 
Bieſelsberg, Kirchthurm, Knopf. . . 
Erdfl. 


(Bd). 
ob der WR fie, Maxkftein, E. ( B ö) 
Bafen, 


ein am Weg. €. (BB) 
3. ns Birkenfeld. 
Birkenfeld, Kirchthurm, &.08 


4. Markung Dennjäht. 


Aeußere Wieſen, Nivea bir Nagold 
(Bunter Sandftein) (Ba). 


5. Markung Dürrmenz. 
Dürrmenz, ————— re: 


Mühlacker, Eröſi. an Haus Nr. 282, geog⸗ 
— sie Puntt (M 6). 
ımden, Knopf . 
= Pivan — Enz unter d. Brüde 
Lohr, —— Giebelſpitze. 
Erdfl. am Eingang 2) 
(Lehm auf M 8) . 


Höhe 8b. d. Meere. 


2103,5 | 602, 


2065,0 
1989,1 


1953,6 
1915,4 


2105,0 | 603 


2051,5 


2045,3 


er. 


» 

” 2 

„ IN Uufgenommen im Sommer des Jahres 1362 von *— RNegelman 
n 

n 

» 


‚unb —— wen — 


NO 
D.Ilurtarten. 


Swichte Nr. 


14 


XLI 


„.. —X 


Ailasblatt Liebenzell, 
Bezeichnung der beſtimmten Punkte, 


Nagelberg, böchſte Stelle, Erdfläͤche. 
Markſtein, Erdfliche (M 8) . 
eoffeiſtelz. Burgruine, a (reine 
Meu.M?). 
Platte, Scmalftein, Erdfläche (M 5) . 
Wicernsheimer Wen, Marfflein, Errfliche 
Rotbenberg, höchſter Punkt he 


(Lebm) 
Bei ber Leimengrube, Markſtein, Croft. 
(Diluviallebm mit Gefdhichen) . 
Burgrain, Hauptmuſchellalkjelſen, Häng. 
Enkertosrain, Markſtein am Wald, Erdfl. 
Aeſchenbera II., Signalſiein, Erdfl (M 8) 
Elotzberg, P Tateau bed Hauptmufcheltalts 


6. Marknng Engelöbrand, 
Engelsbrand, Kirchthurm, nn — 


BS 
Kobbufcäder, Signalftein, u B Ri 
Bıhnholzäder, BB) 
Volfsäder, Viarkſt. am Sambadr Fig 


7. Rarkung Engberg. 


Dereembronnen. a zwifchen Mufchel« 
kalk u. — 
Spitzäcker, Markſtein, Erbfläde . 
Oberſten, Waldeck — — 
Beigerwiefen, Markſt. — 
Niveau der Enz 
Hauberg, Signalſtein, Erbflihe . . 
Am Drt, Grenze zwiſchen Myu.M5. 
Enzburg, Ruine, Erdfl. (Md) . . » 
Oberſtenwieſen, Schicytengrenze am Weg 
M 


BY 
Telfenwiejen, Sinnafftein, Eröflihe 
Enznivenm . . 
(badiſch) Felſenwieſen, Grenze zwiſchen 
Wellendolomit u Wellenkalk (Ma, a). 
Felſenwieſen, Eintritt dieſer Grenze in die 
balfohle . 


8 Marlung Ernſtmühl. 
Ernflmühl, Kirchthurm, a. 
Niveau der Nagold unter der Brüde (B e) 


Söheüb. 


Mürtt. 
Fuß. 


963,0 
957,8 
9 


XXI: 


d. Dieere. - 
| Reter. 


275,89 
274,10 


«950,5 | 272,31 


1015,0 
852,0 


1259,0 


852,6 
958,0 
1099,5 
1017,5 
1024,7 


1989,6 
1906,0 
2010,3 
2021,6 


2021,8 


579, 17 
579,23 















AXXIuli 


SSH 4 


IXXVIII 


IXXIX 


oo 53 2 a 2 


XXXI 125 


Abtheil N W. 
d.Flurlarten. 


Hdhenpunkie. 


9. Markung Flacht. 
Flacht, Kirchthurm, Knopf .*®. 
Erdflãche 


— Niveau des Strudelbachs i im Dri 
beim Rathhaus (M 8) . 

Urfprung des Strubelbahs (M 5) .. 
Banııholz, Signalſtein, Erdfl. (M 8) 


10. Markung Friolzheim. 


Friolzheim, Kirchthurm, Kropf . 
chiraufe — 
Kirche, Erdfl. am Eingang 
Dũnnberg, male Erdfi. (Mb). 
Laien, Markftein, Erdfl. 
Wimsheimerweg, höchſte Stelle, Vnrarlſt, 
Erdfl. Wellendolomii) (Me). 


11. Marlung Groß⸗Glattbach. 
Groß: Glattbach, St. Peterk. Tb., an 


" { 
” Haupt, „8 zn 


— (M 8) 
Lichtenhoͤlzle, Signalſt. E. (Lehm aufM 5) 
Neuth, Lehmgrube, oberer Rand . . 
Mofid I, Signolftein, Erbfl. (Lehm) . 
Eifenfchleußer, böchſte Stelle (Lehm) 
Markſtein, Erdflache 
Woblfahrtsäder, Kreuzweg, „ 
— Markſtein, 
Kr Signalftein, — (M 8) 
Gdelber (M 5) 
Nivea des Grenzbachs (Krenzbache) bei 
ber Cinmündung des Glatibachs. 


12. Markung Grunbad). 


Grunbach, Kirchthurm, ſüdl. Giebelſpitze 
Kirche, E. am Haupteing. (B 8) 

Sieben Eichen, J., Sinnalft., Erdfl. (B 8) 
n : höchfte Stelle, Martft., 
Erdfl. (Bd). 

13. Markung Hanfen ar der Würm. 
Haufen, Kirchthurm, Knopf 
Dachtrauf 


= Kirche, E. am nordweftt. cd (õ 
Hubwieſen, Darkftein, Erdflaͤche 


Obhe äh. d. Beeze. 
Bezeichnung ber beflimmten Punkte. | Si | mer, 









Atlasblatt Liebenzell. 


xxxv 


Höhe Ab. d. Meere, 


nbtbi. NW. 
d. Ziuitarten.) Bezeichnung ber beſtimmten Punkte, BET gan. 
ichte Nr. u 





ZXVIIII4 | Niveaud. Würm am Einflußd Zinfelbachg 


xxvıu|, 
XXVI |15 


ebnmühle, Erdfläche am Wohnhaus . 
indenbery, Markſtein, Erdfl- (Be) . 
Rothenäcker, skormationsgrenze zwischen 
buntem Sandftein u. Mufchellall . 
Buchelberg, höchſter Punkt der Landes: 
grenze (My). 


14. Narlung Heimsheim. 


Heimsheim, Kirchthurm, Kncpi . ; 
Tadtrauf.. . 
a — Erdfl. (Ma). 
Steinhaus (Schlegler⸗Schloß) Erdfl. am 
nordöfll. SE. 

Poſi, Gaſthof z. Walbborn, Erdfl. (Ma) 
Lailberg. Straßenſt, E. Grenze zwiſchen 
Wellendolomit u. Anbydritgrupre . 
Weinberg I, Signalſtein, Erbfl ( 5) 
Niv. d. See's, Urfpr.d. Zinſelbachs (Ma) 
Dobel, Sinnalftein, Erdfläche (Md) . 
Zwiſchen d. Bergen, Mfnzarzit., E. (Md) 
Negelſee, Plateau beim Höflbern, €. (IM 8) 
Heerittahe, Marti. am Wen, E. (Ma) 
Wartmauer, Einmalftein, Erdfl (M5) 
Lutheritein auf der Markungsgrenze am 
Walddiſtrikt Bezenlöchle (M&) . 
Meilerberg, Signalſtein, Eröfl. (M 8) 
Klärling, Markftein, Erdfläche . A 
y bunter Sandfteinbruch oberer 
Rand (Schieierlettn) (BT) . 

Berg DI, Signalftein, Erdfläche (M8) 


15. Marknng Hirſchan. 


GConventbera, Signalſtein, Erdfl. (By) 
Silberwieſe, Signalſtein, Errflihe . 
ſe ieſelſandſteingang . . . 
Mechaniſche Spinnerei Ernſtmühl, Erdfl. 
am ſũdweſtlichen Eck (BA). 
Jũhenhardt, Erdfl am Stallgebãude (1.38) 
Hohrißwaid, nordöftlider Theil, böchſte 
Stelle (BB). 

Ottenbronnerberg, Waldflein Nr. 18. ©. 
Langwiefen, S., E. (Granitgang (Gr.) 
— Nivean der Nagold (Gr.) 
Collbach · Zägmühle, Echieiifteiniabrif, 
Erdfläche (Ba) . 


371,09 
370,80 
411,92 


418,28 
546,05 


447,93 
431,46 
411,86 


41484 
399,65 


434,61 
4795,03 
406,01 
494,94 
491,47 
476,72 
410,60 
480,30 


490,24 
4% 47 
405,81 


410,83 
491,85 


402,81 
324 94 
328,60° 
329 38 
574,41 


962,67 
531,15 
323,45 
321,10 


324,22 


Sdhenpunkte. 


xIXVI 










——— 5 6, — Hohe üb d Meere. 
‚Siutlarten. ezeichnung ber beftisimten Punkte, " ng 
Edi ii| ® 2. g. | Wem. 
16. Markung Igelsloch. 
Igelsloch, Kirchthurm, an —— 23267,8 | 678,38 
Erdflãche (Bb) 2302.5 | 659,64 





Unter-Kollbad,, Mobnbaus des Achımn 
Georg Ruiterer, (Nr.3) nordl. Giebel, E. 
Rufterersfeld, Signalſt. rofl. (Bd) . 


17. Markung Iptingen. 


Splingen, Kirchthurm, Rucpf . . . 
m er Dachtrauf . . 
Eroflihe (MP) 
Unterfte Mühle, Niv.d. Grenztachs (Mc) 
Re höch. Stelled. Dedung (MM 8) 
renze zw Hanptmuſchelkallen. Anbydrit⸗ 
gruppe an der Glatibacher Eirape . 


| Dafeitfl, Grenze zwiſch. Anhpdritgruppe 


und Wellendolomit . 
Glattbacherwald, Siynatit., Erpfl. (MB) 
Glattbacherwegweinberge. Marfft., Erofl. 
Wiernöheimerfteig, Grenze zw. Wellen: 

dolomit und Anbydritgrupre . 
Sonnenhalve, Schichtengrenze zwifchen 
Anhybdritgruppe u. Haupmmuſchelkalk 
Orottenlöchle I, Signalſt, E. (Lem u. 
Hauptmufchellalf) . 


18. Markung Kapfenhardt. 
Kapfenhardt, Schulh., Thürmch., — 


Halde, Markſt. am Bieſelsbergerweg E. 

Niveau d. Reichenbachs an d. Schwarzen⸗ 
berger Sägmühle (BB). 

Hausäcker, Wegſcheide, Markſt., Sröfl. 
(bunter Sandſtein) (BB) . 


19. Markung Langenbrand. 


SD Kirchthurm, mu £ 
Erdfl (B5) 
Herd, Zehntftein, Erdflache (B}). 
Hausäder, M., E. (Schwerfpatogänge 
mit Bramneifenft. im bunt. Sandſt.) 
Egart, Signalftein, Erdfliche (38) 


20. Marknug Liebenzell. 
Liebenzell, Kirchthurm, Knopf. 


⸗ . Eröfliche .. 
Rio. d. See's, i. Ort (Lehm m. Gefchieb.) 


2156 2 | 617,73 
2248,8 | 644,26 


1169,9 
1134,7 
1058,0 

999,0 
1328,0 |-380,46 


1173,0 
1122,0 
1334.2 
1192,6 
1157,0 | 331,47 
1216,0 
1398,0 
1887,7 
1824,0 
1793,0 
1610,0 
2041,4 
2406,7 
2350.2 
2369,9 
2450,2 

2434,4 
1287,3 


1170,7 
1148,0 


Mlaablatt Liebenzell. 





tbeil.NO. 

+ Blurfarten.| Bezeichnung der beſtimmten Punmkte. 
"Carb Fpre |Rr. — — ee se see — 
xxv 121 | Gröflidie vor dem Gaſtbhaus zum Hirſch 


“5 1 1 Nivea der Nagold bei der Ciumünoung 
de3 Langenbachs —— 
Erdfläche am unteren Bad . : 
Burgruine, Thurm, oberer Hand . . 
Eröflihe . 
Badwieſenaͤcker, Waldſi. Nr. 294, Gröfl. 
Hangftetterfleig, Silanalitein, Erdflache 
Beinbergerberg, Waldſi. Vier. 273, Erdfl. 
Kaffeehãuschen, Erdfl. am füdweitt Eck 
Markſt. am Weg, ob dein Kaffeehäuschen 
Bronnenrain, Baldftrin Yir.326, Srofl. 
Forſiwieſen, Waldſiein Nr. 98, Erdfläche 
Nivean der Ragolde. 
Kugeieswieſen. Markſtein, Erdfläche 
Löneck, Waldſt. Nr. 175 au d. Strafe, E 
Thaun, Nivea der Ragold am Einfluß 
des Mohnbachs (Tigerſandſtein) (Be) 


21. Markung Lomtrsheim. 


Dı Sı zu vr 33 


bi 

* 

= 
vu 8 2 23 


XLI |12| Qomersheim, Kirchturm, Kuoff . » 
2 L n 0 Dachtrauf 
22 Erdfl. (M ö) 
ZL 113 Bernhardbanſenwãible, Markſtein, rofl. 


Grabenwieſen, Niveau der Enz (MB). 
22. Narlung Malſenbach. 


IXV Maiſenbach, Schulh., Thürmch, — 
— Buchbuſch, Si nalſtein. aidache 
XIV |„ | Bainen, Haus tr. 32, Jikob Keller und 
Konrad Waidelich gebörig, Erdfl (Bd) 
23. Marknung Malmsheim. 
zxv [10| Malmsheim, Kirchthurm, ſrnopf 
> |» dfl. (Ka) 
» | Haus Mr. 131, Gröfläche am nördi Ed 
» |. | Iiveaı ded Raufbache unter der Yrüde 
XxVI |I1 | Sidyäder, Signalſſein, Erdflache 4) 
„110 Wächtele, Siqnalſtein, Erdfläche (AM) 
XXIVNRaite, Markſiein, Erdfläche (Mu. Kö 
hoͤchſte Stelle der Verwerſungslinie) 
24. Markung Merllingen. 
AXV 13] Merkingen, Kirchihurm, Knopf . . 
ae A u — Dachtrauf 
» w ” ” Erdfl. (B t) 














' XXX 


Odhe 6. d. Meere. 
Bärtt. 
| un. | Me 





1232,0) 352,96 


315,14 





912,0 
84, 
787,0 
73921 217,% 
155,0 216,30 


2226 6 | 637,90 


B3) 2166 016%,54 


2200,8 ' 60,51 
25,5 637,59 





1513,0'433 46 
1490,1 : 401,12 
13931 "399 
1390 398% 
15790 452.37 
1602,9 49,21 


1585,0 | 454,09 
— 440,34 


1466,1 | 420,03 
1374,3-1 399,73 





AIIXVIII 


Uhl. N.W. 
d.Flurtarten. 


Achte Mr. 


» “ 

” ” 
XxXIV j1i4 
» A 

„ 12 

A % [77 
XXVI |ı2 
XXVvi1l13 
XXIV 115 
xxvı1 20 
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XXVI I20 
XV |, 
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13 
IIXV 12 
xxxrı 10 
» Il 

» 113 

„ 114 
AxIV 117 
9 ” 

” ® 


Höhenpuntte, 
Bezeichnung der beftimmten Pımlte. 


Im Feld, Markſt. Erdfl. (Er Fr 
Niemenmüble, E. am nördl. Sichel ı Be 
Niveau der Würm an der Einmündung 
bed Riemenbachs (Burgaraben) 
Buchbern, Signalſt, Gröflihe (My, 5) 
In den Halden, Grenze zwiſchen Wellen: 
dolomit u. Anbudritaruppe (M2.y) 
Rlanmüblwieſen, Zehnift., Erdfl. (Me) 
Niv. d. Würm am Einfluß d. Rankbachs 
Maiberg, Sianalftein, Erbflihe (M5) 
Kugelbeer, Signalftein, Erbflähe (Me) 
Möttlingerberg, Krenzftraße, Erdfl. am 
Megweiler (My) - 
‚25. Markung Monalem. 

Monafam, Kirchthurm, Dadtrauf . 
r Kirdye, Eröflihe (Be) . 
Steinbruch, Signalft., Erdfl. (Hängenbes 
des bunten Piattenfandfteind) (Be) 
Krenzhehren, Wegſch. E. am Weaw (Be) 
Dornet, Signalſtein, Erdfläde (Be) . 


26. Markung Mönshelm, 
Mönsheim, Kirchthurm, Knopf. 


" m Tactrauf j j 
” ” Erdfl. (M > 
Niveau bed Grenzbachs (Krenzbachs 


unter der Brüde (Ma) . 

Untere Sagmüble, E. auf d. weſil. Seite 
Bouiaen I, Signalſtein, Erbflähe (M 3) 
Burgftall, Wegweiſer, Eröflähe (My) 
Hopfengarten, Grenze zwiſchen Aubydril⸗ 
aruppe und Haupimuſchelkalke. 

Dobel IL, Einnalftein, Erdflaäche ( M 
Hehebera, Schützenhütte, Erdfl. ( Mo 
Hupfer, hoͤchſte Stelle d. Dedung (Haupt: 
muſchelkall. 

Drei Eichen. Sinnalftein, Erdfl. (Ms») 
Viehweg, Signalſtein, Erdfläche (Ms) 
Obermõnsheim, Schloß, Erdfl. am nord⸗ 
öfttihen Ed (MA). 

erchenhof, nördl. Wohnhaus, E. (Ma) 


27. Mariung Möttlingen. 


Mättlingen, Kirchthurm, Ancp . . 
" ” Dachtrauf 


" „ Erdfl. &) 


1404,1 | 402,26 


Abeht. N.W. 
d.Blurlarten. 
Esite |Rr. 
xxIv 117 


„ 118 
» 116 


Zxv /16 
” ” 

„ 119 

ZXVI 16 


R, ” 
* ” 


xxı 148 
xxiıu |i7 


zxıvı8 





Atlasblatt Liebenzell. 
Bezeichnung ber beſtimmten Punkte, 


Urfprimg des Maisgrabenbachs (Mohn: 
bachs) in der Nähe ber Zienelhätte . 
Künihef, Sröflähe im Hof (Ma) . . 
Simmozberg. Signalflein, Erdfl. (M 8) 
Köpfle, höchſte Stelle der Felder (MM) 


8. Markung Mühlhauſen an ber Enz. 


Mühlhauſen, Kirchthurm, En in 2a 

Erdfl. (M 5) 

Nivenı der Enz, unter d. Brüde am Ort 

en I, Sinnalftein, Erdfläche (M 3) 
rüdenweingärten, Steinbruch, Häng. 
des Hauptmuſchelkalks (MB) . 


29. Martung Mänflingen. 
Münklingen, Kirhthurm, Kuopi . . 
Erdfl. (Ma) 
Plochweg, S., E., (Sr. on m 
dolomit u. Anbydritgruppe) (MR, r) 
Alte Kirche, Erdflähe (Ma) 
Urfprung des Riemenbachs (M x) ; 
Kuppelzen, Sigualftein, Erdfläche (M 3) 
30. Markung Nen:Hengkett. 


NeusHengftett, Kirchthurm, Rnıopf . . 
Erdfl (M a) 
Hunbsrücken, Signaiſtein, Erdfl. (My) 


31. Marknug Nußdorf. 


Nußdorf, ſKeirchthurm, Ruf . . 
Erdfläde . 


« Kapelle, Kran... 
Niveau bed Grenzbachs( renstace) bei 
der Eorgenmühle (Grenze My,8) . 


32. Markuug Ober⸗Kollbach u. Eberfyiel. 


Ober: Kante ; Beiehane, Thürmchen, 


Knopf 


„@.(B 

Höhe, Eignalſtein, Erbfläche B8) 
Ober⸗Kollbach, Wohnhaus des Johannes 
Schrot u. Job. Roller (Nr. 4) E. B 5) 
Hauswieſen, Markſt. am Weg, €. (BB) 

33. Marlung Obers?engenhardt. 

Ob.⸗Leugenh., Schulh., Thürm., Knopf 
o „ &(BB) 


XXX 


Höhehb.d.M 


BE Tan. 
Sir man 


1817,0 


—— 


1874,0 | 536,88 


2015, 1 
2010,0 


19,0 
740,5 
729.6 
996,2 


802,0 


17113 
1592,0 


1740,8 
1714,6 
1720,0 
1848,3 


1923,7 
1 860,5 
2020 


[2 


‚AL. 
‚wu. NW 
ae 
Ebiäte |Rr. 
xxvi 25 
7 " 
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4 
” 149 
xxıu |20 
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AIv 113 
7 ” 


xxxVII 14 
Im 12 


xxı |9 
110 
xxın |9 
xxıv |, 


Hihenpuntlie. 
Bezeichnung der beftimmten Punkıe. 


Stählenbufh, Sinnalftein, Erkfl. (Bd) 
E chaiblesipen, Markſiein, Erdfl. (BA) 
Hader, Markitein, Erbflihe ( Bo) 
Klaufehder, Markft. ain Kirchweg (B 3) 


34. Marknung Dttenbroun. 
Ottenbronn, Rathh., Thürmchen, Knovf 
E. By 


Ottenkronnerhof, Gaſtbaus zum Hirſch, 
Erdfläche am weſtlichen Giebel . 

Birfenäder, höchſte Stelle am Wäldchen 
(Sirene BL, Ma). 

Maierswieſe, Eianalitein, Gdfi. (Be) 
Herbich, Markftein, Gröflähe . . 

Bergwald an ber Unterbaunfetterftrafe 

bei d. Markungsgrenze, Erdfl. (B5) 


35. Marknng Peronfe. 


Beronfe, höchſt nelen. Wobnhaus, (Nr. 44 
den Karl Armbrufter nebörig.) ($.(M 3) 


Negelſee, Plateau beim Höllberg, E. AMd) 


36. Markung Pinache. 


is Kirchthurm, Rune. . . . 
Pr Dacıtranf FAIRE 

Grofliche (Rehm) 

Saflkaus zum "Waldborn, Erdfläche 
Kalteberg. Signalſtein. Erdfläche (M 8) 
Glattbacherweg, Signalſt, Erdfl. (48) 


37. Markung Renningen. 


dhingerhoſ. Erdfl. vor d. Wobngeb. (M5) 

Hohenmarkſtein, höchſte Stelle d. S raße 
Eettenkobhle (MI) . 

Lerchenberg, höchſt. Saal (rt 

Kriegabäum, Markſt. am — 
(auf der Verwerfungslinie, Ka) . 


38. Markung Nodwang. 


Mönchberg, Mari am Ben, E. (MS) 
Eteingrüben, Signalit., E. (Gr. M4,O 
Niv. d. &uzımt d. Brüde, beim Or (M 5) 
Lüde, Hännendes des ufriniteufaits . 
Piadfappel, Signalftein,. Erefl. 10) 








Abtdeit N.W. 


»lurlarten, 
"&ichte Nr. 
XXX 126 
’ » ” 
9 o 
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” 
XXXI 125 
9 o 
XIXVI 26 
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N 1) 
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,. 18 
» 0) 
2 17 
xl 6 
eos = 
AzıV 115 


Altadblatt Liebenzell. 


Bezeichmmg ber beftimmten Pumkte. 


39. Markung Salmbach. 
Salmbach, Rathhaus, Thürnichen, a 


Kirchäder, Sigualſtein, Gröfliche (B5 
Maltersäder, Marlit. am Eugelöbrander 
Bea. Sroflice . 
er Menzeiger, Eröflide (BB) . 
Score, Martitein, Greflibe (BA). 
Hubwald, Siynalftein, Erdfläche (B 8) 


40 Marknng Schömberg. 


Schömberg, Kichthurm, Anepf.. . 
Eıtfliche (B 5) 
Urfpr. d. Schömbergerbachs Reichenbache) 
Siraßenäcker, Markſtein, Erdfläche B8) 
Bühlhof. Erdfl. am öſil Wohnhaus (35) 


41. Marlung Schwarzenberg. 


Schwarzenberg, Erbflähe am öffichiten 
i . Haus (BB). 
42. Darlung Ecrres. 


Serres, Kirchtihurm, Rucpf. . 
Grofläche (M y). 
Lange Steinmaner, Martft., rofl (M 8) 


43. Rorlung Simmozheim. 
Simmozheim, En Kıuorf . 


" Kar sreanf 
fl. (Mo) 
Nivean beö Drühfeier’ & Clrfrrung des 
Simmozheimer Bachs). 
Gaisbern, Sianalſtein, Eidflüche (M 5) 
Hörnle, Markſtein, Erdfläche. . . 
„Grenze zwiſchen Anbybritaruppe 
und Hauptmuſchelkalke. 
Ob dem Ort, Markſtein, Erpfliche 
”» no Grenzezwiichen Anhydrit⸗ 
arnppe und Mellenbelomit . 
Ebene, Eigralftein, Erdfliche (8) 
Finmändung des Kicheltrunnens in den 
Thalacherbach (BT) . 
Hoͤrnle I, Einnafftein, Erdfläche ıM) 
Hüchelbrunn, Erdfl. an der dftlichiten 
Schener (Ma). 
Urſprung des Bücheleronnerbads (Ma) 
* Kichelbruuiens (Ma) . 


. LI 


Höhe Ab d. Meere. 


2208,7 
2144,0 
201 8 


2097,4 
2065,0 
2069.0 
2019,0 


2311,0 
22119,0 
2169,0 
2282,3 
2365,4 


2079,0 


1301,0 


1251,0|: 


1555,0 


1816,5 
1769,5 
1691,8 


1781.1 
1981,8 
1971,7 


1985 0 
1859,3 


1864 0 
1841,5 


1497,2 
2051,5 


1823 0 
18120 
17500 


632,77 
614,24 
630,80 


510,27 
567,77 
564,87 


568,68 
532,67 


534,02 
527,97 


428,93 
587,73 


5223.27 
519,12 
501,36 








Höhenpuntte. , 


Bezeichnung ber beflimmten Punkte. 


44. Marknng UntersHangftett. 
Unter⸗Haugſtett, Schulhaus, Thürmchen, 
Knopf 
„&.(Be) 


Schweinwafen, Sig.. €., (Gr. Br, Mu) 
Straßenäcker, Di, E. (&r. BZ, Ma 


‚ 45. Narkung Unter⸗Lengenhardt. 


Unter:Lengenbardt, Schulh., Thürmdhen, 
Knopf 


4 ” L €. (B$) 
Biefelbergermwen, Siqnalft., Erdfl. 33 
Hausäcker, Markſiein, Erdflähe (B3 


46. Markung Weil der Stadt. 


Weil der Stadt, Stadtkirchthurm, Knopf 
F E. am Portal 
Kloſtergebãude, E. am ſüdöſtl. Ed (Ma) 
Niveau der Würm, bei der Ciumündung 
des Maiſen⸗ und Roßbachs (Ma) . 
Beim Gottesader, Markſt. am Bea, ©. 
Hoheftraße, Sigualltein, Erdfl, (Lehm) 
Predigplatz, Sianalſt., Ertflibe (IM 5) 
Auf dem Berg, höchſte Kuppe, E. (Mb) 
Niveau d. Mürm am Einfluß des Rank: 
bachs (Mae) . 

Schloßberg, Siqnalft., Erdfläͤche 5) 
Planımerberg, höchſte Stelle, &. (M&) 
Mönigslau, Markitein, Erdfliche (Me) 
Galgeuberg, Einnalftein, Erdfl. (M 8) 
Heugern, Markſt. Erdfl (Grenzezwiichen 
Anbydritgruppe u. Hauptmufcelfaif) 
Spaätengrund, Markungsgrenzſt. Erdfl. 
(Anhydritar. auffallend viele Hornfteine) 
Weinhalde, Signalitein, Erbflide (M 5) 
= Grenze zwilhen Anhydrit⸗ 
grupre und Haupimuſchelkalke. 
Mittelberg. Eignalitein, Eröfliche (M 8) 
Kapelle im Thalacherthal, Eröfl. (BT) 


47. Marlung Weißach. 


Weißach, Kirchthurm, Knopf . . . 
z Kirche, E. am Eingang (MM) 
».. @Mlide an Haus Nr. 54 . 
Kaierwen, Marfitein, Grbflihe (M4) 
Vorbergwüfte, Signaift., &. (Gr. Mö,e) 


S 







Bürtt. | garten, 
u. 

1897,5 | 543,61 
1847,0 | 529,15 
1900,1 | 944. 

1895,9 | 543,16 
2093,1 | 599,65 
2031,0 | 581,86 
129,0 | 609,98 
2134,4 | 611,49 
1619,5 | 463,97 


> 
& 
& 
33 
& 


8 

© 
BE © 
NEE 82 


E 
2 
Bet 5; 


EEER 
STE 


1702,0 
1576,2 


1683,0 
1786,2 | 511,73 


1755 0 
1677,0 
1483,0 


& 


1433 0 
1305,0 


413,41 
37387 
1275 8 | 365,51 
1352 5 | 307,48 
1604,0 | 459,53 








Atlasblatt Liebenzell, 





Abtheil. N.O 
d.Binrlarten.| Bezeichnung der beftimmten Punkte. 
€ Rr 


n 
XXXIV 


48. Markung Wiernsheim. 


Wiernsheim, Kirchthurm, Kuopf . 
Dachtrauf 


v⸗ 


Airche, Erdflide (Ma) . 


Ausipann, Sinnalfein, Erdfläche MB) |15 


Blaichwiele, Häuschen, Eröflihde . . 
Brunnenader, Sig, Erbfl., (Or. M&,y) 
Schlehengrund, Grenze zwiſch. Anhydrit⸗ 

gruppe und Hauptmuſchelkalke. 
Schlehengrund, Markſtein, Erdfläche. 
Bruchhauweg, Linden, Erd fläche . . 
Heimenäder, Markgegrenzſt, €. (M 8) 


49. Markung Wimöheim, 


Wimsheim, Kirchthurm, Kuopf. . 
r . — Dadtrauf . 
" " Erdfläche B ) 
Nathhaus, Erdfläche . - 
Rad, höchſte Stelle der Dedung (M 
Dannweg I, Signalſtein, Erdfl' (My 
Niveau de3 Weiher an der Wurm⸗ 
berger Straße . 
Daſelbſt, Markftein, Erdflite . . » 
Rothwieſen, Weiherniveau (Haupturfpr. 
des Greuzbachs, bunter Sandftein) . 
Braunäder, tieift. Steaßenpunft, E. (Ma) 
Einm. der Kriolzbeimer: in die Tieren- 
bronner Straße (Ürenze zwiſchen bun⸗ 
tem Sandſtein und Wellendolomit) 

Markſtein, daſelbſt, Erdfläche . 


50. Marlung Wurmberg. 


Wurmberg, Kirchthurm, Knopf . . 
” Erdflaäche ® 
Haus Nr. 40, Erdfl. (Or. Ma,ß.y.5) 
Steingrube, Eianalftein, Grofl. ch 4) 
Lindenfeldle, höchſte Stelleb Dedung Ma 
Hub, Signalſt, Erdfl. (vebm auf Ma) 
Schaͤnzle, Signalſtein, Erdflaͤche (MS) 
Men⸗) Kärenthal, Schulhaus, Erdfl. 
(Grenze B, M). 

Rennthal, Markſtein am Walded (Bd) 





454,00 


398,14 


391,32 





deberficht 
über den anf der Gewäſſer 


in dem 


Allesblatt Kiebenzell.*) 






in württ. Yußen| Stunden 















Gtrede. 


— —— 





' Enz. 
Poppelſee bis Piorzheim (Ras 
goldeinmuündung)..... 1,052 
ı Pforzbeim big Enzberg (Fel⸗ 
ſenwieſen)........ 0,239 
Enzberg b. Dürrmenz (Brüde) 0,206 
Durrmenz bi3 Müblbaufen 0,138 
Müuhlhauſen bis Rosmang . . 0.097 
Koswaag bis Vaihingen . . 0413 
Baibingenb. Einfl.i d. Nedar v,088 






Poppelſet b. Einm. i d. Nedar 


Arelte Zuſlüſſe der Enz 
1. Die Aageld. 








Urſprung d. Nagold b. Hirſchau 
(Brüde) .... y — 0,084 
von Hirſchau bis Ernſtmühl 0,217 
Ernſtmiihl big Liebenzell . . 0,291 
pa bis Dennjäht . . 0,200 
Dennjaͤcht biß Pforzheim . . 0,303 
— 
Urſprung bis Einmündung . 0570 
Zuſtüſſe der Nagold. 
a) Der Kollbach. 
Urſprung bis Ginmündung . | 2280 °| 1116 | 2,0 4478 







b) Der Längenbad. 


‚Ariprung bis Ginmündung . | 1960 | 1100 | 1,2 | 860 | 5.443 


©) Bei der Aufnahme dieſet Atlashlattes wurben, wie dies Eünftig Reis * 
t, die bydrographılaen Berbälinfie thunlichn —— Eo wear da 
' ‚en über den Lauf 


be ig, aus tem vorfichen benpunften eine Ueber 
der fier zufammenzußellen. 

ı Die — wurden «ber Waſfſerbahn entlange | gemeflen, d. h. and 
von Binzlarten 








x“ 








ZEV: 
Ueherſicht 
über den Senf der Gewäßer 
: ia dem 
Atasblatt Kiebenzeit. 
Höhe era 
über bem Meere| erzung auf diefe Ent- 
Strede. in et on En fernung 
jäberen tieferen 18000 wett. 5 — 
Orte. | Orte. | "us | Buben. | Sahı 





ec) Der Reihenbad. 


a tr 
mühle) . «+1 1%0 | 1610 | 0,7 ‚000 
Kapienharbt bis Einmündung | 1610 | 1040 | 1,3 570 | 3, ‚393 . 





Urfprung bis Einmündung . | 1950 | 1040 | 2,0 | 910 
d) Der Mohnbach. 


Urſprung bis Sinmündung . | 1817 | 1082 | 2,4 735 | 2,311 
e) Die Würm. — 
Beil ber Stadt bis Riemen⸗ 
mubhle 7. 1368 | 1332 | 2,1 436 es j 


Riemenmühle bis Haufen . 1332 | 1295 | 1,5 37 
Haufen bis Einmuͤndung in 
bie Nagold... 2.2... 125 | 89 | 5,7 | 406 


Ju die Würm fliehen : 
a) Der — 
Roßbach). 


Hanptirefprumg bei Simmoz ⸗ 
dis Zuſammenfluß F 
it dem Kichelbrunnen. 1781 | 1497 | 0,6 | 284 | 3,737 
von ba bis Ginmünbung in » 
bie Birm ........ 1497 | 1368 | 1,2 129 | 0,806 , 


Urſprung bis Ginmündung . | 1781 | 1368 | 1,8 413 | 1,750 
P) Der Burggrabenbad). 
Urſprung bis Einmündung . 





1720 | 1332 | 0,8 | 388 | 3,959 




















ILVI 
Aeberſicht 
über den Sauf der Gewäßer 
in dem 
Atlesblatt Siebenzell. 


Höhe hl: 
über de Were — auf — 
in u en — ung 

Strede * „nes EN * 
— 
2 Oris. | Die. | warte. | aut | SS 
Zu die Würu flichen ı 
7) Der Rankbach. 
von Malmsheim bis Einmũn⸗ 
duungng 1390 1353 1,3 37 0,224 


8) Der Gopenbad oder 
Zinfelbad, 
vom Urfprungb. Einmündung | 1417 | 1295 | 1,0 122 | 0,946 


Direete Zuflüffe der Enz. 
2. Der Itrudelbad). 
Urſprung bis Einmündung . | 1420 | 676 | 4,5 | 744 | 1,283 

Zu den Strudelbach flieht: 


Der Grenzbach (Kreuzb.) 


Uriprung bei Wimsheim > 

Mönsbein .... 1377 | 1187 | 1,1 190 | 1.357 
Mönsbeim bis Sptingen . 1187 | 999 | 1,5 | 18 | 0,990 
Sptingen bis Slattbacheine 

mÜundung. ....... 999 | 867 | 1,1 132 | 0,893 
Blartbadyeinmündung bis Ein⸗ 

Aug in den Strudeiba „ | 867 | 719 | 4,5 | 148 | 0,73 





Urſprung bis Einmündung . 1377 | 7119| 52 658 | 0,968 


Anm erkung. Das Atlasblatt Liebenzell gehört feiner ganzem 
Ausdebnung nad in das Siremgebiet des Rheins, in das Flußgebict 
des Nedars und im engeren Sinne in das Gebiet der Ey. 





— 
e Er ——5— 


IV. Atlasblatt Tübingen * 


——— der ——— Punkte. Abk man. 


be üb. d. Meere, 





ssuusuysssusPisus HH 


IV. 


OD zu nr po a 8 8 8 8 CO 8 a CD 


1. Marknng Bebingen. 


Betzingen, Kirchthurm, Kucpf . . 
Erdflãche (La) 

Rathhaus, öftlicher Giebel, Erdfläche 
Niveau d, Ecab unter d. Brüde daf. (Ze) 
Einmark, Markftein, Erdfläche . . 
F Baflerjall, * ak By) - 


um j 
Baumgarten, Raten ; Vrdflace 

Rohr der Quelle (Ley). 

Nivea des Bad . . 

Bollrain, Signalſtein, —— Dæ 

Unhalde, Markſtein, Erd lite . .. 

Jurakies und (L), ... 

Obere Auäder, Brüde obere Bahn . . 

Einmündung des Bachs 

in die Echatz. 

Rauhmad, Kalkſteinbruch (Za) am Wald 
oberer Rand 


2. Rarknug Bsdelöhanfen. 


Bodelshauſen, Kirchthurm, er. Te 
( 
Ferſthaus, Erdflãche an ber Linde (La) 
Bohlmiefen, Martftein, Erdflihe . . 
Niveau des Bachs unter der fleinernen 

Brüde im Ort (Kos) . 

Klafertäder, Markitein, Eröflide . . 

— Straßenftein Nr. 30 Erb: 
flühe (Ly) 

Auf den Heiden, Eignalftein, Erof. . 

Schellen⸗Rain Bernd 

oberer Rand (Kd) . 

Untere Mühle, Erdflicheam Hauptyebäinbe 

Stodahmajen, Eignalit., Erdfl. (La) 

Hartwafen, Bleichhäuschen, Erdfl. (Le?) 

Hohen Hart, Signatflein, Errflige . 

Weiherbudel, Signalitein, Erdfläche 

Buzer See, Niveau bed Waſſers (Ze) 


— 
0 


1310,2 


Ber. 


353,53 
350,09 
373,24 


9) Uufgenommen im Herbfte des Jahres 1862 von ben Zrigonometern Kieth 
uud Regeilmann. 


ALVHI SHöhenpimfie. 


Oberhaufen, Erdfl.am Wobnhaus Nr. 13, 

dem Konrad Bıtbrod nehürig . 
Oeſchle, Signalſtein, Eriflihe (La) . 
Kornlofen, höchſte Kuppe, Sröflihe (Za) 


3. Markung Bronnweiler. 


Bronnweiler, Ben, öftl Giebelſpitze 
de, Erdfl. ( Kies anj Oc 
Dachberg, — Erdflche (05). . 


4. Marltung Bühl. 
Bühl, en a A 


— üdie . 


5. Mattnug Degerſchlacht. 


Degerſchlacht, — Kurf . 
” = fl. (Lehm 


— 
Höhe, Signalſtein, Erdflächen ae 
Bübl, Markungsgrenzftein, Erf... 
Kirdäder, Eignalftein, Srdflihe . 


6. Markung Dereudingen. 
Derendingen, Kirchthurm, ðſtl. Giebelſpitze 
Erdfläch 


— 0 o 


Miebern I., Signalftein, Erdfl, (Xe). 
T. Markung Dettingen 
bei Rotenburg. 
Dettingen, Kirchthurm, Aus Giebelſpitze 
Erdfl. Gr. LX) 
Niveaud. Aiſchbachs a. wn Ended Oris 
Söbe, Signalſtein, Sröflihe (Ka) . 
Untere Brüblmiefen ,Markftein, Erdfl. 
Auf dem Budel, Markſtein, Erdfläche 
Niveau des a iſchbachs an der Cinmündung 
des Dünunbachs 
an der Cinmündung 
des Möonchbachs 
8. Markung Dußlingen. 
Dußlingen, Kirchthurm, Ste ; 
Tabtrauf . 
= Kirche, Gröflibe (La) . 
Niveau ber Eteinlach — der unteren 
Brüde (La) . 
’ Anlere Mühle, Erdflihe anı Eingang . 


” e⸗ ” 








de üb. d. Sicere. 


Rn 2 0 = SS nn nn nn nn m ne 2a un nn ee u. nn 2} 
Abtheil.s w —2 

d Siurtarien.ſ Bezeichnung ber beſtimmten Punkte. [ Et _ — 

Esidte | Rr | Weter. Neter. 


1296,5 
1315,0 


„ U 


Atlasblatt Tübingen. 





.8,0! 
d. Flurtarten. 
Shake Ir. 
vI, |2 
v. lı 
8.V. 
vi. lı 
8.0. 
XVII. 10 
” 
”„ [0 
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xvL |9 
8.0. 
zır. |9 
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„ ” 
”„ [} 
viL|3 








Bezeichnung ber beſtimmten —— 








Pulvermuͤhle, boſtlichſtes Laboratorium. E. 
CEinmũnd.ð. Wieſatz in d. Steinlach (K 5) 


St. Ottilia, Signalſt. €. (Lehm auf La) 
9. Markung Erpfingen. 


Erpfingen, Kirchthurm, Fahne. 

— (J 8) Gröfläde . 
Urfprung der Lauchert, Quelle (J 8). 
Auf der Steig, Markfein, Gröfläde . 
Erpfinger Mühle, Scheuer, dftl. Giebel, €. 
Brockenloch, Eignelfiein, Erdfl. (I — 


Einöſch L, ss F 
Guppenloch, ”. ” ; e). 
10. Nartung Genlingen. 
Genkingen, Kirchthurm, Knopf . 
Erdflä che 
Winloch, Signaiſtein, 18 
Brunnenftube, „ Pr sr 5 
Bernloch, — m — 
Schaltberg, Markſtein, * 9) 
e „ „ . 0 


11. Markung Gomaringen. 


Gomaringen, Kirchthurm, au) — 
Müblberg, Signalfteit, — (Le) 
Bei dem niedern Brunnen, Marfft., E. 
Einmünd. d. Erdenbachs ind. Wieſatz 0.) 
Unter ber Steig, nen Erdfläche 
oberer Waſſerfall Le) 
unterer „ L 
Bruͤhl, Markſtein, "Soft äde. - 
mmerfchmiebe, —*8 E. Ep 
inmündung des Kanals und Ba 
bie Wieſatz (DA, y). 
Bögwiefe, Signalſtein, Erdflähe . . 
Aucht oO 


uchtert, (0 ß) 
Hinterweiler, Schulhausthürmch. ul 


Scheuterhäufe, Signalftein, Erdfl. y) 
Hintermweiler, öſtliches Haus, Erdfläde . 
Wegſcheide, Markftein, @rdfl. (Z 5 
Wiesflecken, (0 a 
Biegelgrube, Torulofusbant (0«) 
Hummelberg, Signalftein, Gröfäde 


[2] „ 


Höße 8b. d. Meere, 
Bürtt. 
he dag. | Meter. Meer. 












364,56 
360,12 


449,85 





5 ; 


* 


&% 
Ba 


Hhezxs sr 


<4 
„33% E° 
nr 2 Deal Hr DR DH: nr 3 of 


u 


is 
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73 
Em 
so 


MN 2 232 uw * 


Ta @z m em CHE m 


Hs AM 


. 


.. Höhenpunfte, 


Bezeichnung ber beftimmten Punkte. 


Yummelberg, — — 
Beyfaeibe, (E97) Grenger Ci ige 
i renze, Er 
Freche heitsplatz — ——— * 
a. ß 


He (h. e (L 
Horn, Signalftein, Erdfläche (O A) R 
12, Markung Gönningen. 


Kirchthurm, un. i 
8) Erdfl. . 
Hi ifspunkt, SA de. . 
@fchleifbudel, San N. 
Rain (Od), Höchfter Punkt 
Roßberg, Hauptfignal, Eröflihe . 
Ian Kreu 83 Markſtein (O 3) 
unbarüden I Ge hin 6 ai * 


Plattach, — Erdfläche 9 * 
Waſſerwieſen, Markſtein, —— 
Obere Mühle, noͤrdl. Giebel, E 7 
re Signalftein, Eröfläe . 


Operbeffeläder, Signalftein, PARK.) 
Mübhlwiefen, Marfit.a. Tuffſteinbruch, E. 
Oeſchingerrain, Signalftein, Erbfläde . 
18. Marknng Hirſchan 
bei — a 
Hirſchau, Kirchthurm, Knopf . . » 
Erdfläche. . - 


Nirchleswieſen, Kapelle, Erbflähe . 

Hirſchauerwald, Signalftein auf der hoch⸗ 
ſten Kuppe (X e).. 

Blumenberg, Signalſtein, Erdfl. (K 8) 


14. Martung Immenbanien. 
Immenhauſen, Kirchthurm, Knopf. . 
La) Erdfl. 
Auchiert, Brüde, obere Bahn, Erdfläche 


— „Niveau des Bachs 
„Steinbruch, oberer Rand (La) 


15. Markung Jettenburg. 


ZJettenburg, Kirchthurm, Fahne. 


(La) Eodfl. . 
Summelseng, Signalftein, Erbfläde . 


Bär. 


1259,5 
4 153, 0 
1151, 5 
1636,2 
1564,5 
\ 


1536,3 


1825, 6 


Höpelb. d. Deere 


409,68 
413,41 
411,03 


406,33 
34 


U 


403,98 


382,44 
379,77 











Abehl. 8.W. 
».Elurlarten. 
Bipichte |Nr. 
v. 16 
IV. 3 
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N.O. 
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XIV. 1 
XI. 3 
9 e⸗ 
3.W. 
XII. 1 
" 
”„ * 
x. li 


. Atlasblatt Tübingen. 


| Bezeichnung ber beftimmten Punkte. 


16. Markung Kiebingen. 
Kiebingen, Kirchthurm, Knopf . - - 
17. Markung Kilchberg. 


Kilchberg, Kirchthurm, Knopf.. 
u Eröfläche an ber Kirche . . 


18. Markung Kufterdingen. 
Kufterdingen, Kirchthurm, Knopf . . 
5 i Erdfl. 7 ı 
Bergäder, Signalftein, Erbflähe (Z «a 
Rübenäder, Pr ” (L «) 
19. Marknng Luftnan. 


Luftnau, Kirchthurm, all. ; 
i „ Kb) Erdfläche 
Markſt. an d. Brüde, „ 


Einmündung der Ammer in ben Nedar 
= des Golberb. in b. Ammer 


20. Marlung Mähringen. 
Nähringen, Kirchthurm, En L n ; 
Auf der Schwaig, Era ©. (L ) 
un ” Steinbr. — —— 3 
"on " " tieg. (Ly) 


21. Markung Möffingen. 


Kirchthurm, Knopf . 
hs —6 Giebelſp. 


—5 ‚Si nalftein, » "© 4 
no bfläche im Kreuziveg 

— Signalftein, Gröflähe (0 y) 

Farrenberg I., Signalftein, — 


I., f. Oy) 
Obermühle, ofi Giebel, Erdflaͤche 
Einmünd. d. Oeſchenb. in d. Steinl. (0 4 


gelſen, Kapelle, Thürmchen, Kopf . 
” „ Dachtrauf 
Erdfi. am Chor (O a) 
u Squlhaus, Erdfläche. 

Holberäder, Mühle, E. am Eing. (Ries) 


LI 


Höhe üb.d. Meere. 


Burtt. 
Fuß. 


1297,5 


12522. 


1163,8 


1545,0 
1428,7 
1473,5 


Meter. 
371,72 


358,74 
333,42 


442,63 
409,31 
422,14 


149,4 | 415,4 


1323,2 
1174,3 
1102,0 
1092,3 
11074 


15452 
1438,3 
1516,0 
1508,0 
1498,0 


379,08 
336,43 
315,71 
312,93 
317,26 


442,68 
412,06 
434.82 
432,03 
429,16 


511,67 
506,43 
476,72 
548,71 
485,31 
597,19 
794,15 









LII 
Ubtheil.8.W. 
b.Flurtarten. 

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X. 5 
4 3 
” [42 
4 
xı. |4 
xu. | 4 
» v 
8.V. 
x. 2 
” 
”„ ” 
”» ” 
1 


| Bezeichnung ber beffimmten Punkte. 


Hoͤhenpunkte. 


Holderäder, Niveau ber Steinlach am 
fterfall oben (Le?) .. 
Vordere Halden, M., €. (Les Schiefer) 
Webenbudel, Sinnalftein, Erdfläche 
Untere Schwefelquelle am Bad, Säulen: 
halle, Erdfl. (Ze) 
Sebaftiansweiler, Erdfl. am öftl. Ed des 
Safthaufes (Ze). 
Dreifürftenftein, Erbfl. am Signalftein 
22. Markung Nehren. 
Nehren, Kirchthurm, Giebelipigen -. 
r Tahtrauf . 
> E. am ſũdweſti Ed d. Kirche (Le) 
Ebne, Plateau, Markftein, Erdfläche 
Steinladhthal, Mühle, Erdfl. im Hof . 
238. arkung Überuborf 
Ob. Herrenberg. 


Oberndorf, Kirchthurm, nördl. Giebelfp. 
Erdflaͤche . - 


Bollrain, Signalkein, — 
Gairen, 


A. Martung Defisingen. 


Deihingen, Kirchthurm, Br : 
29) Seil. 
Haued, Hilfspunt, —*— de. . 
Oben im Ort, Markſt, — ar 05 5 
Markſteiu am Bach, Er Or Kal 
Nivean d. Bachs unter nn a (Oy) 
Nammelfteig, Signalftein, — 
Gartenacker, 
Mariſtei ein, 
Schembergerkapf. Signalſt., Eroͤfl. (I 2) 
In Halden, Markitein, Eröfl. (Oy Kalte) 
Vorderer Hau, Markftein, Erdfl Ihe ; 
Morgen, Kran han en? 
Oeſchinger Mühle, Waſchhaus, 
ha Signalftein, Eh Q ” : 


[A 


5. Marlung Ofterbingen, 


Ofterbingen, EN Hahn, Körpermitte 
a pitze d. oͤſtl. Staffelgiebels 
si aan. Erdfl. (La) . 

Niveau d. ae unt. d. Brüde im Ort 

Erdfl. an ber Poſt (Gaſthaus z. Ochfen) 


. 11977,0 





1642,8 
2982,2 


1572,5 
1555,5 
1485,0 
1514,0 
1384,5 


1482,5 
1388,0 
1557,3 
1390,9 | 398,48 


2086,0 597,62 
987,0 :569,26 





498,0 | 429, 


———— 





Atlasblatt Tübingen. 


EHI 


[Bar are. sr ee ee a ne an De ars DL ER Tan ne a ea Be 
Abthl. 8.W. Höpe üb. d. Meere. 
br Bezeihnung der beftimmten Punkte, Wirt. — 


Erdfl. an Haus Nro. 170 .. 
Kuhrain II. S., E. (Ly, darunt. aThone) 
Einmündung d. — in die Stein⸗ 


|Nr. 


mn 


lad (L # Thene) . 


Kirchhofberg, Erdfl. am weſtl. Ed ber 


Firhhofmauer (L?). 


Sulzweg, Bleihhäuschen, Erdfl. (Ly) . 
Ehrendberg, Signalftein, Erdflähe . 


Hintere Au, Markſtein, 
Bohlwaſen, Eignaifiein, 


id [2 


’ 


Beurenbadh, Martungsgrenzitein, Edfl 


Niveau des Beurenbachs am Einfluß des 
Höllengrabens. 


Binzen, Marfflein an ber Straße, Erdfl. 
Steinenfurd, Signalftein, Erdfl. (La) 
Eichwald, Kreusftraße, Eröfläche 


Maifenhardtwald, 


an ber Straße, Erdfl. . 
26. Markung Ohmenhanfen. 
Ohmenhauſen, Kirhthurm, zu: 
e 


Ebene, Signalftein, Erdflaãche 


Auchtert, 


Markungsgrenzfänle 


Bruchviefen, Zuſammenfl d. BäcelZ, Be) 
Kelterwiefen, Kelter, nordöſtl. Giebel, &. 


nn a. renzft., €. An y) 
‚ Weinberghäuschen, Er 


27. Markung —— 
Pfäffingen, Kirchthurm, ER i 


äche 


Niveau der Ammer unter der Brüde ’ 
Pfaffenberg, Signalftein, alye: 


Lugin's Land 


2 


[I 


98, Markung Pfullingen, 


San Stabtlirhthurm, Knopf . 
Erdfläde . 


Haused am Bad, Erdfläche — 
Einmündung des Cierbachs in die Echat 


Arbachbrücke, obere Bahn, 
Georgenberg, Signalſtein, 


— 


1472,6 
1733,5 


1487,0 


1663,5 
1632,5 


1542,6 


1672,4 
1714,2 
1581,6 


1577,0 
1706,9 
1752,5 
1772,6 


1801,1 


1532,6 
1462,6 
1539,0 
1360,6 
1314,0 
1364,0 
1421,7 
1415,7 


421,89 
496,63 


426,01 


476,58 
467,70 


441,94 


479,13 
491,10 
453,11 


378,45 
356,45 
344,36 


424,06 
463,28 


471,51 
426, ‚47 
422, 97 
417, ‚13 
403,38 
603,06 





LIV 





Abtheit 8.0. 
b.Flurtarten. 


Hohenpunkte. 


Bezeichnung ber beſtimmten Punfte, 


Site |Nr. ⸗ 


v 
v 
n 
” 
„ 
” 
” 
v 
” 
” 
[2 


— 
> W 


k X 





—— Be. Erdfläde 
Eheſpach, Ma 
Kraus'ſche —— fin Büseiige 


Mültle, Signalſiein, „09) 
Grundhäugle, »„ (0) 
interbarbt, Signalftein, „ (Oy). 
blöberg, 7 — 
Oeſchle, mn „ (07) 
Bronnweilerftein, „ Fe 


29. Marlung Rentlingen. 


Reutlingen, Stadtkirchth. Kopf d. Figur 
„ Portal, Erdfl. 
Rn Spitelficdhthurm, Knopf 


„Rath. Kirche, Tour, —— 
Tuͤbingerthorthurni, Auf. — 


Bahnıbof, Haupteingang, —5 2 
Burgplap am Brummen, Erdfl. . 2 
Mettmannsbrüde, — der Echab 


Bahn . 
Ghemalige Poſt (Krone), Erdfläde . 
Marktplatz, Fruchtballe, Pr 6 
Apotheke, ii; 


Hagöſchle, Signalen am —— 


Inſtitut, Erdfl. (Kies auf O q). 
Gottesackerkapelle, Thurm, Knopf . 
ẽrdfiache 
Öpferftein, Signalfkein, Erdfläche . - 
Unteres Thor beim Sottedader, Erdfl. 
Walkmühle, dafelbft, Erdflihe . . 
Einmünd. d. Grabenbachs in d. Ghap(Le) 
Bei bem Hammer, Marfftein, Erdfl. 
Hauptftraße daſ. Ciſenbahn, Schwellenh. 
Bögmannzäder, —— Erdfl.. 
Markftein, daſelbſt 
Lohmühie, öſtlicher Giebel, Erdfläche. 
Wehr b.d. Guanofabr., — 
Schurrꝰſche Sägmüble, Erdflache 
Scheibenberg, höchſte Stelle, Erdfl. (0 y) 
Neues Bad, Pat. @iebel, (Le) Gröfläde 
Fehrwieſe, Signaltein, Erdfläde 
Markftein, — 


1 caſedũ. Markftein, „ s 





Höbe üb.d. Meere. 


Württ. 
Auf. | Meter. 


1644,0 





ar 8.0. 
d. Flurtarten. 
SYiäte |Rr. 


II, 


a 


—— 


un 
ia —— 


Js Ss <E Ze sa 


Y Salgenbern, Signalftein, Erdfl. 


OO x 98 3 


oo Ne ze ı S 


or 8: Sı wr ı 


Atlaablatt Tübingen. 


Bezeichnung ber beflimmten Puntte. 


alm, Thurmruine Fahne — 
— „oberer Rand. 


En fläche 
Sqhieferdſchle, Liasſ chiejer TDe) 
Wies, Signalſiein, Erdfläche 7 
8 


o 
„Markſtein beim alten Signal, E. 
Hagen, Feldhäuschen, Cröfläce . 


Kreuzeiche, Lindenbaum, „, . & 
MWegzeiger, bafelbfl, & . . 
— — Signalſtein, Erdfläche. 
tenfchnabel, Signalſtein, Erdfl. (L 5 
Rainwaſen, Brücke, obere Bahn . 
Niveau d. Bachs u. d. Brüde 
— Waſſerfall oben (LyP) - 
— unten Dy). 
Einmiünd. d. Markbachs in d. Breitenbach 
Nopwajenbrüde, obere Bahn 
Einmündung des Roßwaſendachs in den 
Breitenbah (La). 
Scieferölfabrit, a Erdfl. am 
I. Giebel (Le) . 
Gaisbũuhl, Wofnfans, wett. — E. 
Schauffelhardt, Signalſtein, Erdfläde . 
Altenburgerhof, Wohnhaus, — 


Am verbrannten Wald, Mauer, „ 


ohlweg 


Mar ſt. 
Kugelberg, Sigualftein, —*83 — 
Nonnenhoͤlzle,, 


. 80. Markung Rottenburg. 


u ‚ Bomlirhthurm, @ichel: 
blume, oberer Rand . 
Dom, Erdflähe . ; 
Niveau des Neckars unter der Brüde . 
Ehingen, Kirchthurm, Knopf 
Weggenthal, Kirchthurm, aA 
e ® 


Heuberg, Wartthurm, —— 
ke 
Laichweil, Kapelle, el 


Theoborichälapelke, —— F 


— 


LV 


Höhe ub.d Meere, 


W 
Fuß. 


1393,0 
2522 1 
2506,6 


. 12447,0 
1344,5| 


1420,0 
1468,0 
1459,2 


13841 


1387,7 
1370,1 
1437,0 
1415,0 
1312,7 
1304,0 
1315,0 
1307,0 
1321,6 


1416,5 
1223,6 
1188/6 
1414,7 
1455,1 
13117 
1746,9 


"I Meder. 


1684,0 | 482.45 


1553,7 
1502,9 
1408,2 


LvI Höhenpuntte. 


d. —E Bezeichnung ber beſtimmten Punkte. — 
g en zer) 
egiäte Fr. er Dider. 





IV, | 8| Theoborichsfapelle, E. (Ka unt. un 1342,0 | 384,4 
vI 9 Altſtadt, Kapelle, er 1536,6 
— = Erbflihe . . 1483,3 
m. |8 Bunghalbe Eignalſi. &.(Breccie auf =) 1409,9 
Iv. | 9 | Ehhalbde „Greccie auf MM) 1464,7 
vu. |7 Baiöhalbe, böditer Buntt i im Walde. am 
Sandgrubenweg (K 8) . |1942,0 
v. 18] Kreugerfeld, Markſtein, Erdfläche 1386,2 
= — Ruhebank an der Straße 
(Me u. Mt). 11394,5 
v1. 7) Ichademmeilerhof, füböftl Edtb., E. (Md) 1468,2 
= ” n3bühl, Marfitein, Erbfläce . 14671 
VIL | 7) Lauberbühl, Niveau des Galgen bens 
im We A ae Me). |1353,0 
IX. | 4| Schwarze Lad, M adgrenzftein im 
Wald an der Ofterdinger Straße. 11871,9 
= 5| Hoͤchſter Punkt der Ofterdinger Straße 


ob dem rotben Steigled 11900,2 

Rammert, Schügenhütte am Fuß beö 
rotben Gteigles . 11798,9 
vm. | 5| SEulzwald, Straßenftein Nro. 99, Erdfl. 1815,4 
— „JSaurückenwald, höchſter Punkt, €. (La) 1933,0 





N.o. 81. Rarkung Sondelfingen. 
I 12] Sonbdelfingen, Kirchturm, Knopf . . |1356,0 
» |" " „ Erdflähe . 11288,4 
ne Sottesader, 1301,3 
„ 111 Schönrain, Marfftein, — WE 1356,4 | 388,60 
8’0 " " (Lß, y Grenze) 1340,0 
I. |12| Ebene, Signalflein, Exrdflihe . . . :1393,0 
N 82. Markung Stodad). | 
v. | 3) Stodad, Schulbausthürmchen, Knopf . 1538,5 
» " ” Erdfl.. 1482,0 
en — Wohnhaus, öftl. Giebelſpige. |1521,4 
» " Erdflä . [1483,0 
e — Signal bei Siodach, — a) . [1481,0 
= 2| Bügel, Signalftein, * La). 1507,9 
8.0. 88. Markung Thalheim. 
XIV.4Thalheim, Kirchthurm, — ... 22288,8 
Erdfläche. 2175,4 
zuL | 4 Gaſihaus J Lamin, a Giebel, Exrbfl. 11956,8 
” „| Bleihe, Wohnhaus, u Giebefie - 2117,3 | 606, 
„ " Erdfläche (O8) . 12082,3 
xo. | 3 Ziegelhütte, nördl Giebel, Erdfläͤche 11829,3 





Atlasblatt Tübingen. Lvu 









u 
2 
5 
— 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 


Viehbaus, weſtl. Giebel, Erdfl. (Ja). 

Einmũndung des Wangendachẽ in den 
Weiherbach (O8) . 

Eihwalb, Sale Erdfläͤche . . 

Degenholz, Mackſtein, 

Obere Muͤhle, nördl. Biebel, Gröflähe . 

Gaſthaus 3. Lamm, füdl. Bicbelipige . 


N.o. 34. Martung Tübingen. 
Tübingen, en ans 


Oeflerberg, Marfit. am Scheideweg his 8) 
ie ob. Säge d. — 


— 


JNullpunkt am Pegel unter d. Neckarbrücke 
Niveau bed Nedars daſelbſt ( K ). 
Erdfläche vor dem Gaſthaus z. — 
Bahnhof, Shwelnhöe -. . . . 


Erbfläche vor dem Gaſthaus 3. Traube. 
Erdfl.am Gewächshaus d. botan. Gartens 
Defterberg, — am Signalftein . 

er Rüden u 
Deierberg, Martftein, — — 


Arbeitskelter, Erdfl. am füböfl. Ed (Ka) 
Niveau der Ammer an ber Einmündung 
© des Weilerbachs 
„JWeilerhalde, Signalſtein, Erdfl. (K 5) 


Schwaͤrzlochhof, Erdfl. am öſtl. — 
Oedenburg, Signalſtein, Erdfl. ( K 
Ammern (Ammerbof), Thürmchen, Rue 


[2 „ 


0m > |3] 80 





Ss 
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4 
” 
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- 
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* 


2 „Em 
ı —swyıd 


85. Marlung Undingen. 


Undingen, Kirchthurm, Kropf 

J85) Gröfläge 
Harket, Hilfspunkt Erdflaͤche . 
eg Signalftein, ” 6 8) 


4 
1 
p 
OGOr 22 © 


„ ” ” J 8) 
Rinderberg, — J8). 
XIII. Weinſtein, F — J8). 
XIV. Mittelberg, „ ” (J ö) . 


LVII Hbhenpunkte. 


Anh. Döbe Abd. Firere. 
— Blurlarien. Bezeichnung ber beſtimmien Buntte. BER 
Echiägte |Rr. 


Zul. 10 Steinenbühl, Signalſt., Erbfl. na N . 12779,0 | 7,16 
Burg, s A Js) . 


x |10 2929,6 | 839,0 

NW. 86. Marlung. IUnter:Zefingen. 
1. | 5| Unter-Zefingen, Kirchthurm, Anopf . 11391,2| 398,57 
„ ” & äche 1262 360,46 
„ 4 Untere "Mühle, wert. @iebelfeite, Erdfl. 11201,5 | 344,22 
„ ” ” Niveaı ber Ammer . 11197,0 | 342,93 
„ 5| Niveau ber Amıner unter der ob. Brüde 1208,8 | 346,31 
„ „| Obere Brüde, Signalftein, Erdfläche 1212, 4 347,34 
80. | 87. Martung Wankheim. 

DL |4| Rankheim, Kirhthurm, Knopf . . . 11568,0 | 449,22 
en CDa)Gröfläge |1487,8 | 426,24 
80. 85. Narlung Wannweil. | 

I. TI Wannweil, Kirchthurm, Knopf . . 11231,8 | 352,90 
„ N Eröflähe . . 11128,0 | 328,16 
* Mi Alte "Weinberg, Marfitein, Grbfläche . 11290,8 | 369,80 
9 „| Hebbadh, Einmündung in die Ehak . 11118,0 | 320,30 
„ 8| Efichenreute, Signalftein ie . 11394,0 | 399,37 
1. | 7) Hobplatte, . . 11332,0 | 384 ,61 
SW. 89. Markung Weiler bei Rottenburg, 

VIL | 8| Weiler, Kirchthurm, Knopf . . 11764,1 | 505,40 
„ „| Weilerburg, ———— Geofläde . ; 165 554,82 
„” ” [7] . 1927,48 552,18 

vum. |9 Halbenäder, 33 PR ; 1656,5 | 474,57 

8. w. 40. Markung Weilheim O.A. Tübingen. . 

UI. 


2| Weilheim, Kirchthurm, ſüdweſtl. Giebel — 356,68 
” Erdflä 1141,0 | 326,89 
R Neues Wirthshaus, an der Straße. Erdfl. 1130,0 | 323,73 
VL | 2| &dkbhof, Erdfläche am öftlichen @iebel des 
ſüdöſtlichſten Hauſes (L e) .. 11662,0 | 476,15 
1| Obere Steinholz, Wegſcheide, Erdfl. . |1664,0 | 476,72 
1 


8.0. 

IV. Oberkresbach, zen Knopf j 1645,4 | 471,39 
u * Schloß, E. am Eing. (Le) 1605,0 | 459,82 
I. | 2| Baummiefen, Niveau d. Nedars u. d. Steg 1122,1 | 321,47 


41. Markung Wendelsheim. 


u. | 2} RVenbeläheim,Kirhiburm,nördl.Giebelfp. 11416,4 | 405,78 
„ Mm ” ” Erdflähe . .„ 11334,5 | 382,32 








” , 
” 6 
XIV, | 6 
xv. |8 
„19 
2 „ 
8.W. 
m. 6 
„ p 
»„ |9 
12) 7 


„ ” 


Atlasblatt Tübingen. 


Bezeichnung ber beftimmten Punkte 


42, Martuung Willmandingen. 


Willmandingen, 


20 


Kirchthurm, Knopf 
Grdflä 
farrhauß, (rdfl. (I7) 


P 
Lengloch, ——— Erdfläche 2: 


fspunkt, — 


Obere Brunnenfube, Erdflähe . . . 
Wittloch, Signalftein, „ — 


„3Sil 
Layern, = 
Althau, — 
Nuchberg, „ 
Auchtert, 
Kornberg,, 
Wiefendberg, „ 


" . oo. 
„ (J ö) 2 


” — ie 


45. Martung Burmiingen. 
Burmlingen, Kirchthurm, un 5 


Sröflähe . 


Wurmlinger Aapclı Tharm, Knopf . 


” 


Eröfläde am Ein 
ng in das heilige Grab . 


LIX, 


Höhefib.d. Meere. 
| Miter. 


2717,0 
2622,0 
2627,0 
2864,5 
2837,6 
2688,0 
2990,0 
38,7 


29 
rn 87 


2940,0 


2812,4 | 805,72 


2764,0 


1350,0 
1228,4 
1722,5 


1654,0 


ga 
X. Betflation a. Kapellenweg, Erdfl. (K B)- 1495,0 


Bemerkungen 
über die Anlage der vorftehenden Höhenverzeichniſſe. 





Die Höhenaufnahme des Landes folgt nach Maßgabe ber geo⸗ 
gnoftiihen Aufnahme ben Abtheilungen ber Blätter bed topographis 
[hen Atlaffes von Württemberg. Es erfcheint daher auch angemeffen, 
bie Refultate diefer Meflungen, nad „Atlasblättern” abgetheilt, 
zu veröffentlichen, ba hiedurch zugleich die rafche Auffindbung beſtimm⸗ 


ter Höhenangaben fehr erleichtert wird. 


Um aber auch den früher 


gebräuchlichen Zufammenftellungen nah „Oberämtern‘ gerecht zu 
werben, findet fih am Scluffe noch ein überſichtliches Negifter an: 


gehängt. 


Innerhalb der Atlasblätter wurbe die „Marlung” als zweck⸗ 


mäßigfte Unterabtheilung fetgehalten, und zwar iſt hierunter ſtets 





EX Bemerkungen. 


das Gebiet ber Hauptgemeinde einfchließ ich ber Markungen etwaiger 
Parzellargemeinden verftanden. Die Höhencoten der Parzellarmarfung 
Solitüde find alfo 3. 8. bei der Markung Gerlingen aufgeführt x. 
Die Höhenverzeichnife fchließen ſich in diefer Hinficht ſtrenge an das 
Staatshandbuch an. Die fämmtlihen Marfungen eines Atladblatts 
wurben in alpbabetifcher Reihenfolge verzeichnet. 

Die einzelnen Punfte einer Markung wurden fo georbnet, baf 
immer die Bofition bes Ortes, der Kirchthurm 2c. voranfteht, während 
bie übrigen Punfte nach ihrer geograpbifchen Lage in fortlaujendem 
Zug fih an diefen anfchließen. Zum Behufe ber Erleichterung des 
Auffuchend wurde jedem Punkte die Flurkarte beigefehrieben, im welcher 
er liegt. 

Die nähere Bezeichnung ber beftimmten Punfte erfolgt zunächſt 
durch Angabe der „Sewandsnamen ober Zlurnamen, Wald⸗ 
biftrifte 2c.’‘, für deren Ortbograpbie bie Zlurfarten maßgebend find, 
foweit feine befferen Quellen benüßt werden innen. Die Namen ber 
Triangulirungspunfte der Lanbesvermefjung find bagegen ben Go: 
orbinatens Berzeichnifien entnommen. 

Bei ber fpeziellen VBeichreibung ber Punkte mußten dfters Ab⸗ 
fürzungen angemenbet werben, welche fich übrigens entweber von felbft 
erklãren, oder boch leicht erratben werden können. Die beigeſchriebenen 
Tateinifchen und griechifchen Buchflaben bezeichnen das Formationsglied, 
bad die nächte Unterlage des Punktes bildet, wobei für den Jura bie 
Bezeichnungen des Duenfledt’fhen Syſtems angenommen murben, 
während im Webrigen bad nachflehende, von Hauptmann Bad, ents 
worfene Schema Anwendung fand. 

Die numerifhen Reſultate ſelbſt find in Einheiten des wũrttem⸗ 
bergiſchen Fußes und des „Meters ausgedrückt. Die Anwendung 
der letzteren Maßeinheit empfiehlt ſich ſtatt des früher benützten Pariſer 
Fußes, nicht nur wegen ihrer internationalen Bedeutung, ſondern auch 
dadurch, daß fie bei den Höhenangaben der neuen Auflage bes topo⸗ 
graphiſchen Atlafjes von Württemberg angewendet wird. 


eingehaltene Auf 


- Erllärung 
der geognoflifchen Bezeichnungen, 
welde bei 
Yefchreibung der einzelnen Höhenpunkte 
angeführt find. “ 


—— a ae) 


Nagelflue. 


Obere Süßwaſſermolaſſe. 


Obere Meeresmolaffe. 
Brackwaſſermolaſſe. 


Unt. Süßwaſſermolaſſe. 


Untere Meeresmolaſſe. 
KMrebsſcheerenplatten. 


Korallenkalk, Marm. Dol. 
Plumpe u. oolith. Felſenk. 


Lacunoſa⸗Kalke. 
Wohlgeſchichtete Kaffe. 
Impreſſa⸗ Thone. 
Ornatenthone. 
Parkinſonoolithe. 
Oſtreenkalke. 

Blaue Kalfe. 


Gifenoolithe und Sanbft. 


Dpalinusthone. 


Aurenfismergel. 
Poſidonienſchiefer. 
Amaltheenthone. 
Numismaliskalte. 
Turnerithone. 
Arcustenfalf u. Sandſt. 


‚Ei 


Ki 
zE)Kö 


Aulchelkalk. 


Vulk. Geſt. Argeb. &c. Buntſandſtein.“) 
>) 


Bonebebfanbftein. 
Dbere Knollenmergel. 
Stubenfandfleingruppe. 
Bunte Mergel. 
Schilfſandſtein. 
Gipsmergel. 


Lettenkohlengruppe. 
Muſchellalkdolomit. 
Hauptmufcelfalt. 
Anhydritgr. mit Stein. 
Wellenkalk. 
Wellendolom. u. Mergel. 


Schieferletten. 
Plattenſandſtein. 
Thonſandſtein. 
Groblorniger Sandſtein. 
Conglomerate. 
Tigerſandſtein. 


Rothliegendes. 
Granit. 
Gneiß. 
Porphyr. 


V-Vt. Baſalt und Tuffe. 
Ph. Pht. Phonolithe u. Tuffe. 


) Sn Betreff des Buntfanbfleind ift zu bemerken, ba bie im Schema 
nanberfolge ber Sanditeinarten nicht als eine Ötheilige 


h Nematifche Gliederung der Formation, fondern nur als eine für vor⸗ 
* — — gewordene Erklaͤrung und Ablürzung der: 
anzuſehen i 


— 





Aeberficht 


Dberämter nd Markungen, 


für melde in den vorftehenden Höhenverzeichnifien Punkte 
angegeben find. 


— — 


I. Aberamt Soblingen. 


Mertungı 
Magftabt 
Maichingen 


[1] Me. ber 
Klasdiatt: ur 
Gtuttgart. 2 


” 


II. Aberamt Arackenheim. 


weartung? Ketasttart : 9; Der 
Datneryestag Deaulbronn 6. 
nbronn er 10. 
Da = er 
ien R 
Baberfeld “ au. 
III. sberamt Calw. 
Markung: Utlasblatt: Re — 
Dennjäht Lidenel 4 
Ernſtinuhl ” 8 
irſchau 15. 
ebenzell Pr X. 
Monalam PR 3. 
Möttlingen PR 2. 
ep 7 3. 
Dber- Ro ach B. Eherfpiel Mm) 32. 
Ottenbronu se 94. 
Simmozheim zZ] 43, 
Hang o⸗ 44. 
IV. sSberamt Canſtatt. 
Mertung: Ktlashlatt : ne 
Canſtatt Stuttgart 6. 
Nublhanſen Pr 38. 
Münfer Pr 40. 
NRobrader — 4. 
Sillenbuch * 53. 
Wangen * 60. 
Bazenbaufen u. 68. 


| 


— — a — ————— se ————— — — — — — — 


V. Hberamt Herrenberg. 


Markung: 
Oberndorf 


Unten engen 


frriolybeim 
Beberoheim 
Serlingen 
Zanſen a, db. Würm 
Heimerbingen 
Heimöberm 
Semmingen 
Yirichlanben 
gernnen 
ornthal 
Leonberg 
WMalmebeim 
Merklingen 
DMöndbeim 
Ihündingen 
Münflingen 
Werouſe 
Neuningen 


Rutesheim 
Shödingen 
armbronn 
Weil der Stabt 
Beil im Dorf 
Wims heim 


VIL Aberamt Audwigsburg. 


Markung: 

Aſperg Stuttgart 1 

Beibingen * 

Eglo heim — 10. 
eifingen 17. 
eutingsheim r 2. 
obened „ 2. 
raweſtheim F 

Ludwigẽbnra ” 92. 

Markgröningen In 3. 

— Pr 86. 

Redarweihingen ” 4. 

eil ” ° 

& afelden er 

wieberbingen ” 52 

Stammheim ” 54 

Thamm ” 56 

Buffenhanfen ⸗o 64. 
VIII. Sberamt Maulbronn. 
Markung: Rtioshtar: N; der 

Derdingen Naulbronn 1. 

Diefenbach ⸗0 2. 

Dürrmenz ” 3, 

PER: Liebenzell = 

erg D . 

— Maulvronn 4. 

— J——— — 5. 
ingen 7. 
— get 7. 

Mein-Billars Maulbronn 8 

Knittlingen 20 9. 

Lienzingen = 11. 

Lomers heim 12. 

— Liebenzell 21. 

Maulbronn Maulbronn 13. 

Delbronn * 17. 

Detis heim u. 18. 
inade Liebenzell 36, 
chmie Maulbronn 20. 

ner — 21. 

ÜBingen „ N. 

Serres Liebenzell 42, 

Sternenfels Maulbronn 23. 

Wierneheim Liebenzell 48, 

Bu: mber » .. 8%. 

Zaiſerswelher Maulbronn 25. 

IX. Oberamt Aeuenbürg. 
Merfung: Kelaostatt : Pin; ber 

Beinberg Liebenzell 1. 

Diefeldberg * 2. 

Birkenfeld * 3. 

Engelöbrand PR 6. 

unbach „ 12%. 

Igelsloch = 16. 

Kapfenharbt * 18. 

— rand a 19. 

Naiſenbach dr 2. 

Dber ‚ten enbarbt ”„ 38. 

Imba® — 39. 

Schömberg Pr 40. 

Schwarzenberg FR 41. 

Unter⸗Lengenhardt 4. 


LXIU 


X. Oberamt Bentlingen. 


Martung : Ullasblatt:: nee 
Erpfingen es g 
Senlingen 5 40. 
&omaringen Er 11. 
Obmenbaufen r 26. 

Pfulingen ” 28. 
Stodah Pr 22. 
Unbingen A 35. 
Mannmeil * 8. 
Will mandingen 42. 


XI. OAberamt Rottenburg. 


martung: uilaeviat: Me; ber 
Bobelshanfen Tübingen 2. 
Bühl „ ® 
Dettingen Fi 

irſchau Er 13. 

ebingen ss 16, 
Möflingen „ 21. 

hingen PR U. 

Dfterbingen ” 2 
Rotenburg ” 30 
Thalbeim ” w 3. 
® iler ” . 
Wendelsheim * 41. 
Burmlingen r 43, 
XI. Stadt-Direction Ituttgart. 

Diarfung: Artosstan: uber 
Etuttgart Gtuttgart 55. 


famt den zur Stabt gehörigen Wei⸗ 
lern: Berg, Gablenberg und Beslab. 


XII. Pberamt Stuttgart, 


Markung Atlasblatt: Ze 
Birkach Gtuttgart 4. 
Bothnan PR 6. 

ie ER 7. 

euerba » 13, 

eumaden Ar 21. 

altenthal * 

Möhringen 37. 


XIV. Oberamt Tũbingen. 


Markung: Atlaoblatt: ee 
Degerihladt Tübingen 5. 
Derendingen — 6. 
Dußlingen ” 8. 
Oönningen er 12. 
Immenbanfen r 14. 
Jettenburg » 415. 

Hberg 20 17. 
(Bortf. ſiehe nachſte Seite) 





XIV. Aberamt Cübiugen. XVI. Gberemt Baihingen. 
Wertung: aessten: Mer | Mestung: KtiatHett : 
eigen edlem  1B | Gocringen — 
Lußnan '" 19. Enymwei 
Mähringen " 20. | @roß-@le e 
en, Ja 
Br 7 
Beim " m. —* * 
Nußborf Liebenzell 3 
XV. Sberamt Urad. Ober Riczingen 
Wertung: Mtenstun; Muder | Rotmang 
BA Liebenzell 
Gonbelfingen Tabiugen Si. — Gtuttgart 
Baibingen ander En R 
— —  — — 


Druck von ul. Aleblatt & Gomp. in Stuttgart, 





' Te TA — It, Amt u * u Zah Ya Ya A — — Su a Sa a En 
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| 





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wi YIRHG 














—— 
tal 2 
— Hierunt 
{80000 Dune 
04578 | 19 
| 442905 68 
| ‚62521 | 809 
1710907 | 18° 
ji 162777 |, 15 
424164 2 
1616886 | 8° 
| 548650 | 3 
1811878 
192009 
‚394276 
' 516775] 5 
| 1967808 | 2: 
162086 
— — ER 
097442 | 81: 





En 
005856 | 26°: 


92 


Tabelle D. 


















Ordnungs⸗ 
Zahl. Obernte⸗ e 

1865. | 1868. 
| —— 
1 1 | Göppinger 7 
2 2 \Kichheim ' ri; 
3 3 | Gerabrom 3 
4 4 | Heidenhei « 
5 > | Aalen A 
8 6 | Mergenthi, Er 
6 { Süwangen 3% 
10 3 Künzelsau 
13 En Oehringen, X 
3 | 11 |Erailshein 5% 
7 112 Nürtingen 5% 
11 | 13 Gmünd. "5, 
14 | 14 2 acknang 3 
16 15 Sulz ‚91 
17, | 16 Saildorf . 24 
15 | #7 Geislingen, : 
S = Neckarſuln 9° 
an —3— For ' Er 
1. 4% 
2) | 22 Urach 1” 
32 | 23 | Herrenbergg 4° 
26 | 24 Balingen % 
31 | 2 Ho 1 
30 | 26 Vaihingen ” 4°5 
21 27 | Neresheins 4°7 
28 | 23 (Blaubeure 477 
293 123° Malle „7 


f | | 


Ordnungs⸗ 








Zahl. 
1865.| 1868. 
414 
2 2 
16 3 
ir 4 
3 5 
11 6 
7 7 
8 8 
5 9 
4 | 10 
9 | 11 
17112 
22 \ 13 
10 | 14 
24 | 15 
48 | 16 
33 | 7 
25 | 18 
13 | 49 
39 1 20 
nn | A 
29 | 22 
12 123 
14 | 24 





Hberämter. 


telel 
7 





BR 


Bienenföte 


Zahl 
ber 
Gtöde 


* 
28 


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