ZEITSCHRIFT FÜR DEUTSCHE MUNDARTEN
m 7 (1922)
Gesamtübersicht:
Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten, Band 1 — 6 (1900 — 1905)
Zeitschrift für deutsche Mundarten, Band 1 — 19 (1906 — 1924)
Teuthonista, Band 1-10 ( 1925 — 1934)
mit Beiheften 1-12
Zeitschrift für Mundartforschung, Band 11 — 19 (1935 — 1943)
mit Beiheften 13 — 18
(Nachkriegsfortsetzung ab Band 20 )
Dr. Martin Sändig oHG.
6229 Niederwalluf bei Wiesbaden
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Zeitschrift
für
Deutsche Mundarten
Im Auftrage
des
Vorstandes des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins
und in Verbindung mit
A. Bachmann, Th. Frings, Pr. Lessiak und F. Wrede
herausgegeben von
Hermann Teuchert
Jahrgang 19223 in 2 Halbjahrsheften
Dr. Martin Sändig oHG.
1971
Dr. Martin Sändig oHG.
6229 Niederwalluf bei Wiesbaden
Neudruck der Ausgabe von 1922 mit freundlicher Genehmi-
gung der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden.
ISBN 3 500 22380 X — Printed in Germany
Dank! M AIN
ye Herzen Dank für den Zuspruch aus den Kreisen unserer Bezieher! Dank
den germanistischen Gelehrten der nordischen Länder, namentlich Schwedens,
die auf das werbende Wort des Herrn Dr. E. W. Selmer in Christiania über
200 Kronen für einen „Hilfsfonds der Zeitsehrift für Deutsche Muudarten“ ge-
spendet und in Zuschriften den Wert unserer Zeitschrift für ihre Forschung betont
haben! Dank schließlich allen, die trotz der zahlenmäßig starken Steigerung des
Bezugsgeldes der Zeitschrift auch in der schweren wirtschaftlichen Notiage der
Gegenwart treu bleiben werden! Die deutsche Mundartforschung kann ohne
sehwerste Schädigung der wichtigen Aufgaben, um die sie sich bemüht, ihr
wissensehaftliehes Organ nieht entbehren.
Der Verlag des Allgemeinen Die Schriftleitung:
Deutschen Sprachvereins: H. Teuchert.
| Ruprecht,
Schatzmeister.
Inhalt.
Seite
Deutsche Mundartenforschung und -dichtung in den Jahren 1919 uud 1920 (mit
Nachträgen zu früheren Jahren) unter Mitwirkung mehrerer Fachgenossen zu-
sammengestellt bei der Zentralstelle für den en des Deutschen Reichs
und deutsche Mundartenforschung . . -. s s I-M.l
Friedrich Ludwig Jahn und dio deutschen Mundisten. hole R. Trögel gg e "E
Vorsicht mit Kleins Provinzialwörterbuch! Von Ernst Ochs …. ...... HÄ
Der Verfasser des Sausenburger Idiotikons. Von Ernst Ochs . . ..... 78
Vorschlag. Von Ernst Ochs. . . . S1
Das Vordringen der hochdeutschen Sprache in den Urkunden des nisdanleutschen
Gebietes vom 13. bis 16. Jahrhundert ee von Zs. 1921, ús Von
Kurt Böttcher. . .. à . 97
Der Stamm vokal in mittelnlederdentschen Forbi wie wi nömen, geren en ir nahmen;
gaben) und in ihren neuniederdeutschen Entwicklungen — ein alter Ingwäonismus
(Auszug aus einer Marburger Dissertation). Von H. Gieseler. . . . . . 108
‘Dialektgeographie der Danziger Nehrung. Von Walther Mitzka . . . . .. 117
Sprachproben aus Deutsch-Pilsen in Oberungarn. Von Julius Greb. . . . . 135
Die Mundart von Langenselbold (Kreis Hanau) und die Dialektgrenzen seiner weiteren
Umgebung (Auszug aus einer Be Dissertation von 1921). Von Karl
Siemon. .. ge ee ee a o EI
Oberdeutsches in Thüringen. Von ‘Oskar Wei ise... 144
Die Bublitzer Mundart E aus einer Königsberger Dissertations von 1921). y on
Fritz Tita . .. E
Das »Halbdeutsche der Esten. Von Wolfgang Staminler gë e A ën E a oe OA
Iv Inhalt.
Kleinere Beiträge:
Westfälisches Wörterbuch. Von Theodor Baader
Bücherbesprechungen:
Siegfried Mauermann, Der Richtige Berliner, bespr. von H. Teuchert
Guda Obend! — Trostbärnla. — Die Mundart der Grafschaft Glatz und ihrer
böhmischen men — Huuch de er Kae bespr. von
H. Teuchert 6
H. F. Blunck, Der Wanderer. — Bits warr ni nöd, babe von H. Tenchert
J. Kober, Spetzig Wätrate, bespr. vou H. Teuchert. d
W. Stammler, Mittelniederdeutsches Lesebuch, bespr. von H. Teuchert
Fr. Freudenthal, Ünnern Strohdack, bespr. von H. Teuchert .
Hodw. Rodatz, Unkel Hinrich, bespr. von H. Teuchert . e
Anton Dörrer, Tiroler Novellen der Gegenwart, bespr. von Othmar Mei-
f singer er. 2
Friedrich Schön, Geschichte dar (deulschen Mundartdichtung, Bees von
Othmar Meisinger. :
Friedr. Freudenthal, Wittboldshöfen und Sie Heidegoschichten, en
von G. Struck . !
Wilh. Friedr. Wroost, Slagsiet, hank: von o Struck.
Paul Schurek, Düwel un Dichter, bespr. von G. Struck .
Hinrich Wriede, Der Mann im Sturm, bespr. von G. Struck .
Rudolf Kinau, Lanterne, bespr. von G. Struck .
Th. Frings und J. Vandenheuvel, Die südniederländischen Mundarten, ECH
von L.
Werneck- "Brüggemann, Alte flämische Volkslieder, bospr. von F. Wipper-
mann . ;
Robert Kämpf, Lautlehre der Beicheubergor Mundart, benne von Oskar
Philipp
Alfred Bab, Bibliographie der E Sprachinseln in "Südtirol, bean von
A. Pfalz x
H. Wix, Studien zur westfälischen Dialektgeographie i im Süden dès Teutoburger.
waldes, bespr. von Theodor Baader
Chr. Sarauw, Niederdeutsche Forschungen, bespr. von Theodor Baader
K. Schiffmann, Das Land ob der Enns, bespr. von Julius Miede! .
Pr. Lessiak, Die kärntnischen BEE, bespr. von Julius Miedel
F. Mentz, Deutsche Ortsnamenkunde, bespr. von Julius Miedel ;
Ernst W. Selmer, Sylterfriesische Studien, bespr. von Ferd. Holthausen .
A. Seidel, Sprachlaut und Schrift, bespr. von Konrad Hentrich . ;
Dr. Rud. Kleinpaul, Die deutschen Personennamen, bespr. von A. Fuckel
A. Bähnisch, Die deutschen Personennamen, bespr. von A. Fuckel .
Oscar Ortlepp, De wunnerbore Regenschärm, bespr. von Dr. Gustav Struck
Anna Schütze, Mamsell, bespr. von Dr. Gustav Struck R
Paul Wriede, Plattdeutsche Kinder- und Volksreime, bespr. von Dr. Gustav
Struck e
Wilh. Fr. Wroost, Vadder Soen, E von Dr. Gusta? Strack
Kurze Anzeigen. .. a 2: 0 a‘ 92.
Neue Bücher .
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Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
in den Jahren 1919 und 1920
(mit Nachträgen zu früheren Jahren)
unter Mitwirkung mehrerer Fachgenossen zusammengestellt
bei der Zentralstelle für den Sprachatlas des Deutschen
Reichs und deutsche Mundartenforschung.
Vorbemerkungen.
Die Zusammenstellung der Bibliographie ist diesmal mit besonderen Mühen ver-
bunden gewesen. Immer schwieriger wird es, die Neuerscheinungen zu Gesicht zu be-
kommen. .Aller Verkehr ist erschwert. Aber grade in den Zeiten der Not steigern sich
Bedürfnis und Wert solcher bibliographischer Verzeichnisse für jeden Benutzer. Voran
stelle ich deshalb die erneute dringende Bitte an alle Mundartenforscher, -schriftsteller
und -liebhaber, für die nächste Bibliographie, die ihnen allen zugute kommt, zu helfen,
mehr zu helfen als bisher. Namentlich alle diejenigen, die mit den ihr Gebiet be-
treffenden Zusammenstellungen nicht zufrieden sind, mögen ihre Wünsche und besonders
ihre Nachträge hierher einsenden. Auslagen und Porti können vergütet werden.
Um so ehrlicher muß der Dank allen denen abgestattet werden, die trotz aller
“ Erschwerung auch diesmal mit ihren Sammlungen geholfen baben. Das sind die Herren
Prof. Bachmann in Zürich, Dr. Haffner in Freiburg (Baden), Prof. Löffler in Stutt-
ia!
gart, Dr. Lüers in München (von der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften), Prof. Schiffmann in Linz, Prof. Schwartz in Budapest, Schrift-
steller John in Eger, Oberbibliothekar Voltz in Darmstadt, Dr. Rauh in Frankfurt
(Main), Prof. J. Müller in Bonn, Prof. Krauß in Bistritz (Siebenbürgen), Dr. Kirchner
in Jena (vom Thüringischen Wörterbuch), Prof. C. Müller in Dresden, Prof. Klemenz
in Breslau, Prof. Borchling und Frl. Zijlstra in Hamburg, Bibliotheks - Obersekretär
’ Ziegler in Greifswald, Prof. Teuchert in Rostock, Prof. Ziesemer in Königsberg. Die
Genannten haben sich mit ihren wertvollen Beiträgen aufs neue uneigennützig in den Dienst
' unserer gemeinsamen Forschung gestellt und dabei lästige und umständliche Mühen nicht
gescheut. Mögen sie bald Nacheiferer finden auch in den Gebieten, die diesmal nur
' durch die hier in Marburg gemachten Zusammenstellungen vertreten sein können, so in
den meisten deutsch-österreichischen Provinzen und in Luxemburg. Kapholländisches
`
Material war Prof. Borchling nur für 1919 zugänglich, das für 1920 kann hoffentlich
: das nächste Mal ergänzt werden; dagegen sind wesentliche Nachträge zu der bisher be-
.' kannten Groninger Dialektliteratur möglich gewesen.
Alle Eingänge wurden mit unseren Marburger Sammlungen verglichen und kom-
biniert. Das ganz und gar nicht leichte, viel Zeit, Überlegung, Nachprüfung, Korre-
M
Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
spondenz erfordernde Redaktionsgeschäft lag auch diesmal wieder in den bowährten
Händen von Fräulein Dr. Berthold. Für die Zuverlässigkeit ihrer Arbeit trage ich
gern die Verantwortung.
und 1918.
Marburg (Lahn), Januar 1922.
Inhaltsübersicht.
L Allgemeines Nr. 1—101 .
E CH Wë Cu be rs
7.
8.
. Bibliographie, Zeitschriften, Sammlungen Nr. 1—6
. Deutsch im allgemeinen Nr. 7—20. . Së
. Mandartenforschung im allgemeinen Nr. 21—44
[Mundart und Unterricht Nr. 38 — 44)
. Berufs-, Standessprachen u. ä. Nr. 45—62.
. Mundartliche Grammatik Nr. 63 . e
. Mundartliche Wortforschung Nr. 64 — 82.
[such Tier- und Pfianzennamen)
Eigennamen Nr. 88—91 .
Volks- und Mundartendichtung, Volkskunde Nr. 92—101 .
li. Hochdeutsche Mundarten Nr. 102 — 821
A. Im ganzen Nr. 102—104 . g
B. Oberdeutsche Mundarten Nr. 105 — 5190.
1. Allgemeines Nr. 105 . . .
2. Alemannisch Nr. 106—342.
a) Schweizerisch Nr. 106 — 255
«) Allgemeines Nr. 106—186 .
8) Westschweiz Nr. 187 — 225 .
y) Ostschweiz Nr. 226 — 255 .
[Vorariberg Nr. 254 1.)
b) Nichtdiphthongierendes Baden Nr. 256 —28la .
c) Elsässisch Nr. 282 — 286 d A
d) Schwäbisch Nr. 287—333 .
[Bayerisch Schwaben Nr. 880 — 838]
e) Schwäbisch - fränkisches Grenzgebiet Nr. 334 — 342
3. Österreichisch - Bairisch Nr. 343 — 491 .
a) Österreichisch, Allgemeines Nr. 343— 349
b) Tirol und italienische Sprachinseln. Kärnten. Krain Nr. 350 — 369
c) Steiermark und Salzburg Nr. 370 — 377
d) Oberösterreich Nr. 378 — 404 .
e) Niederösterreich Nr. 405 — 409
f) Ungarn Nr. 410 —433
ei Böhmen Nr. 434—436 . . .
h) Bayerisch und Oberpfälzisch Nr. 437 — 401 i
[Böhmerwald Nr. 464 — 467, Egerland Nr. 468 — 492]
4. Ostfränkisch Nr. 492 — 519a
[Vogtland Nr. 59 — 519]
Die äußere Einrichtung der Bibliographie ist dieselbe geblieben wie Zs. 1920
Ferd. Wrede.
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ın den Juhren 1919 und 1920.
C. Mitteldeutsche Mundarten Nr. 520—821
1.
2.
Westmitteldeutsch Nr. 520— 703d
a) Rheinfränkisch Nr. 520— 627 .
«) Allgemeines Nr. 520— 522
d Lothringisch Nr. 523f. . .
y) Pfälzisch-Odenwäldisch Nr. 525—542 . Së
d) Hessisch (und östliches Nassauisch) Nr. 543 — 627
h) Mittelfränkisch Nr. 628— 703d
«) Allgemeines Nr. 28—643. .
3) Siebenbürgisch Nr. 644 — 660. . .
3’) Linksrheinisches Moselfränkisch Nr. 661 — oe.
d) Westerwäldisch-Siegerländisch Nr. 666 — 670
¿) Ripuarisch Nr. 671—700 . ;
CO Ripuarisch - niederfränkisches Greet Nr. 701703 d
Ostmitteldeutsch Nr. 704 — 821 er ne
a) Thüringisch Nr. 704 —719 .
b) Obersächsisch Nr. 720 — 763
[Erzgebirginch Nr. 786 — 752, Nordböhmisch Nr. 753. - 266, Lass Nr. T7 — 768a]
c) Sohlesisch Nr. 764 — 821
(Zipe Nr. 8201.)
ill. Niederdeutsche Mundarten Nr. 822 — 1749
Allgemeines Nr. 822— 948.
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1.
2.
4.
5.
Bibliographie, Zeitschriften Nr. 822— 832.
Niederdeutsch im allgemeinen Nr.833 — 863.
(Plattdeutsche Bewegung Nr. 838 ff]
Grammatisches, Lexikalisches, Namen Nr. 663a — 909 Ré
Volkskunde, Volkslieder, Sprichwörter u. ä. Nr. 910 — 929 . ;
Literaturgeschichte, Sammlungen, Unbestimmtes Nr. 930—948 .
Niederfränkische Mundarten Nr. 949 — 1131 .
l.
2.
Im Deutschen Reich Nr. 949—959. .
In Holland und Belgien Nr. 960— 1131
a) Allgemeines Nr. 960—981. . .
b) Nordniederländische Mundarten Nr. oe 1075.
c) Vlämische Mundarten Nr. 1076—1086. .
d) Kolonial- Niederländisch Nr. 1087 — 1131 .
. Niedersächsische Mundarten Nr. 1132 — 1569
1.
2.
Allgemeines Nr. 1132—1160 .
Westfälisch Nr. 1161— 1226 . .
a) Allgemeines Nr. 1161—1173 .
b) Attendorn - Arolsen Nr. 1174—1178. . .
c) Lüdenscheid - Dortmund Nr. 1179—1188 . .
d) Soest- Gütersloh - Paderborn Nr. 1189 — 1201 .
e) Münsterland Nr. 1202—1221 . . . ;
f) Tecklenburg- Osnabrück Nr. 1222 — 1226 .
. Von Essen über Bremen und Hamburg bis Kiel Nr. 1227 1540
a) Essen- Ahaus Nr. 1227 — 1234. .. .
b) Von Meppen bis Minden Nr. 1235 — 1264.
c) Ostfriesland Nr. 1265 — 1296 . tg
d) Untere Weser Nr. 1297 — 1348
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31
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32
36
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41
IV Deutsche Mundarteufurschung uud -dichtung in den Jahren 1914 und 1920.
Seite
e) Untere Elbe Nr. 1349—1425. . . . ae,
[Lüneburg Nr. 1349 — 1354, Hamberg und Umgebung Nr. 1366 — 1412)
f) Schleswig-Holstein, Lübeck Nr. 1426— 1540 . . . . 222.2. $
4. mek-, mik-Gebiet Nr. 1541— 1569. . . . 2 2 2 m 2 2 2202.49
D. Ostniederdeutsche Mundarten Nr. 1570—1749 . . . 2 2 2 22.2.2... 50
1. Linkselbisch Nr. 1570—1582 . . . T oe O0
2. Rechtselbisch, Provinz Brandenburg Nr. 1583 — 1595. |
3. Mecklenburg Nr. 1596 —1657 . . . . . 2 2 m nee. DI
4. Pommern und Posen Nr. 1658—1722 . . . . 2 2 2 2 2 2 2.2.53
5. Preußen Nr. 1723—1749 .. . 2: 2 Er 55
IV. Namenverzeichnisse . . . . Be cet ale ode hen ar ve Se er DO
1. Verfasser- und eer er ie lt A Eë A zien le zi. DO
2. Geographisches Register . . . . « … 2 2 m nn nenn. 88
I. Allgemeines.
1. Bibliographie, Zeitschriften, Sammlungen.
1. Deutsche Mundartenferschung u. -dichtung i. d. Jahren 1917 u. 1918 (mit Nachtr.
‚u früheren Jahren). (Zs. 1920, 1—63.) — 2. Baesscke, Geo, Deutsche Philologie.
(Wissenschaftl. Forschungsberichte, hg. v. K. Hönn, III.) Gotba, Perthes, 1919. 132 8.
6M. [$ 9 behandelt die Mdaa.forschg. v. 1914 —1917.] + Scheffler Ze d. Sprache. 1920,
88; Panzer Zs. f. Deutschkde. 1920, 395; Helm Litbl. 1921, 94. — 8. Weise, Osk., Mund-
artliches. (Zs. f. Deutschkde. 1920, 384— 386.) [Literaturber. 1919.] — 4. Zeitschrift für
Deutsche Mundarten. Hg. v. Herm. Teuchert. Jg. 1919. 1920. — 5. Wenker, Geo., Sprach-
atlas des Deutschen Reichs: seit dem letzten Bericht Zs. 1920, 1 sind an die Preuß. Staats-
bibliothek abgeliefert worden die Kartenblätter dich (Sata 11), dir (Satz 12), haben
(Satz 23), haben (Satz 30), Kohlen, Nacht, oder sw., tun (Satz 10); Gesamtzahl der ab- :
gelieferten Karten 1144. — 6. Deutsche Dialektgeographie. Berichte u. Studien über
(1. Wenkers Sprachatlas des Deutschen Reichs, hg. v. Ferd. Wrede. Marburg, Elwert.
[Vgl. Zs. 1920, 1.] Heft VI: Wenzel, Fritz, Studien zur Dialektgeographie der südlichen
Oberlausitz und Nordböhmens; Mitzka, Walter, Ostpreußisches Niederdeutsch nördlich
vom Ermland; Ehrbardt, Rolf, Die schwäbische Colonie in Westpreußen. SE X u. 294
u. 94* S. mit 3 Karten. Gr. 8°. 22 M. + Heft IV [Hommer. Kroh]. V [Frings]. VIII
[Wenker. Lobbes. Neuse. Hanenberg]: Grootaers Leuvensche Bijdragen 13, 1921, 103f.
97f. 99. — Heft XIV [Frings]: Dere. ebd. 13, 1921, 101—103; van Ginneken {dg. Jahrb.
V, 41f.; Brenner Lit. Zbl. 1917, 878; Baesecke Dtscb. Philol. Te o Nr 2) 5. 54. — Heft VI:
A. Wrede Köln. Volksztg. 1920 Nr. 686; Ziesemer Ostpr. Wort u. Werk, Heimatl. Sonn-
tagsbl. d. Ostpr. Ztg., v. 6.8. 1921; ders. Zs. 1921, 188—190; ders. Altpr. Monatsschr.
58, 139—141; Siebe Mitt. d. schles. Ges. f. Volkskde. 22, 106f.; Preusler Lit. Zbl. 1921, 544 f.;
Grootaers Leuvensche Bijdragen 13, 1921, 105f., Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 362f. `-
2. Deutsch im allgemeinen.*)
7. Hirt, H., Geschichte der deutschen Sprache. (Handbuch f.d. dtsch. Unterr. IV. Bd.
I. TI.) München, Beck, 1919. Xl u. 301 S. + Weise Ze f. Deutschkde. 1920, 376; Frings
Z8.1921,89f.; Kluge Lit. Echo 22, 500f. — 8. Kluge, F., Deutsche Sprachgeschichte. Werden
u. Wachsen uns. Muttersprache v. ihren Anf. bis z. Gegenw. Leipzig, Quelle u. Meyer, [1920].
VI u. 345 S. 8°. 33 M. -+ Lit. Zbl. 1921, 216; Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 353f. —
9. Weise, O., Unsere Mutterspiache, ihr Werden u. Wesen. [Vgl. Zs. 1915, 2.] 9. verb. Aufl.
Leipzig, Teubner, 1919. VIII u.2928. 8°. 5,60 M. -+ Germ.-rom. Mon. 8, 187 [Selbstanz.]. —
10. Fischer, W., Die deutsche Sprache von heute. [Vgl. Zs. 1918, 2.] 2. durchges. u. verm.
Aufl. Ebd. 1919. — 11. Schindler, K., u.Veikmer, A., Deutsche Sprachlehre f. Lehrerbildungs-
anst. Nach d. Lehrpl. v. 1. 7. 1901 bearb. 2. Tl. Für Seminare. M. ein. farb. Karte d. dtsch.
Mdaa. u. m. Abb. (im Text u. auf 3 Taf.) z. Lautlehro. 8. Aufl., bearb. v. G. Geist. Breslau,
Handel, 1919. VIII u. 108 S. 8°. 2,50 M. — 12. Wasserzieher, Ernst, Leben und Weben
der Sprache. Zweite, umgearb. u. stärk verm. Aufl. Berlin, Dümmler, 1920. XII u.
280 8. + Scheffler Zs. d. Sprachv. 1920, 87; P.L. De Eekbom 1920, 61; Weise Ze f.
Deutschkde. 1920, 376f.; Behaghel Litbl. 1921, 100f.; Bergmann D. neuer. Spr. 28, 383 f.
1) Vgl. zur Ergänzung Jb. unter »Deutsch in seiner Gesamtentwicklung« und
»Nhd. Sprache«.
Zeitschrift für Doutsche Mundarten. XVII. Lu". l
2 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
— 13. Sütterlin, L., Die Lehre von der Lautbildung. 2. Auf. Leipzig, Quelle u. Meyer,
1916. 173 S. + Vl[iëtor)] D. neuer. Sprach. 25, 49 —51; Egyet. Phil. Közl. 41, 599. —
14. Bremer, Otto, Deutsche Lautkunde. (Deutschkundl. Bücherei.) Ebd. 1918. 27 S.
0,60 M. J Weidenmüller Die neuer. Spr. 27, 179f. — 15. Ders., Deutsche Lautlehre. (Vgl.
Zs. 1920, 1.] + Feist Jb. 1917/18, 163. — 16. Fröschels, E., Über die Akzente der deut-
schen Sprache. (Jahresber. d. österr. Ges. f. exper. Phon. 2, 1915, 71—77.) — 17. Grimm,
J.u. W., Deutsches Wörterbuch. Seit dem Bericht Zs. 1920, 2 sind erschienen: Bd. 4
Abt. 1 TI. 6 Lief. 2: grenzfort — grille. Bearb. v. A. Hübner. — Bd. 11 Abt. 3 Lief. 7:
unglaube — unlasterhaft. Bearb. v. K. Euling. — Bd.12 Abt.2 Lief. 2: viel — viertel.
Bearb. v. R. Meißner. — Bd.13 Lief. 16: watschelig — wechseln. Bearb. v. K. v. Bahder
u. H. Sickel. — Bd. 13 Lief. 17: wechseln — weg. Unter Mitwirkg. v. H. Sickel bearb. v.
K. v. Bahder. — 18. Wasserzieher, E., Woher? [Vgl. Ze 1920, 2.] + Feist Jb. 1917/18,
168; Arch. N. F. 39, 129f.; Weidenmüller D. neuer. Spr. 27, 178f. — 19. Schirmer, Alfr.,
Ein Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. (Zs. d. Sprachv. 1919, 100 —103.) [Ent-
wickelt d. Plan, ruft zur Sammig. auf.] — %. Kretschmer, P., Wortgeographie der hoch-
deutschen Umgangssprache. [Vgl. Zs. 1920, 2.] + Wocke Neue Jahrb. Bd. 43/44, 300—302.
3. Mundartenforschung im allgemeinen.')
21. Schwyzer, Ed., Genealogische und kultarelle Sprachverwandtschaft. [Vgl. Zs.
1918, 2.) + Spitzer Litbl. 1919, 281—284. — 22. Henschel, M., Zur Sprachgeographie
Südwestgalliens. Diss. Berlin. Braunschweig, Westermann, [1916]. VII u. 171 S. u. 13 Taf.
4M. [Methodisch wichtig] + Hartmann Jb. 1917/18, 67; Philipp Idg. Jahrb. VI, 23;
Bertoni Arch. Rom. 2, 2; v. Wartburg Arch. N. F. 40, 155—158. — 28. Schneider, A.,
Über Mda.grenzen. (Vierteljahrsschr. f. Gesch. u. Landeskde. Vorarlbergs 4, 2.) — 24. Lewy,
Ernst, Zar Frage der Sprachmischung. (Beitr. zur Sprach- u. Völkerkde., Festschr. f.
A. Hillebrandt, 110—120.) — 25. Teuchert, Herm., Grundsätzliches über die Unter-
suchung v. Siedlungsmdaa. . [Vgl. Zs. 1918, 2.] + Baesecke Dtsch. Philol. Te o Nr 2]
8.51. — 25a. Jellinghaus, H., u. Böhmer, E., Konfession u. Mda. (Nd. Korrbl. 37, 21 f.)
(Beispiele: St. Annen u. die pfälz. Colonie am Niederrhein.) + Seelmann Jb. 1919, 40. —
26. Kloeké, G. G., De weerspiegeling der historie in de dialecten. [Vgl. Zs. 1920, 2.) -+
Seelmann Jb. 1917/18, 217. — 27. Ders., De beoefening der duitsche dialectkande. [Vgl.
Zs. 1920, 2.] + Teuchert Jb. 1919, 35. — 28. Wrede, F., Zur Entwicklungsgeschichte der
deutschen Mdaa.forschg. (Zs. 1919, 3 —18.) + Weise Zs. f. Deutschkde. 1920, 384; Teuchert
Jb. 1919, 35; Seelmann Jb. 1919, 40. — 29. Michels, V., Über Begriff u. Aufgaben d. deut-
schen Philologio. (Vgl. Zs. 1920, 2.] + Enders Dtsch. Litztg. 1917, 549 — 552; Lit. Zbl. 1917,
945. — 30. Ehrismann, G.. Hugo von Trimbergs Ronner u. das mittelalterl. Wissenschafts-
system. (Aufsätze z. Sprach - u. Literaturgesch., W.Braune ... dargebracht ... S.211—236.)
[S.221 ff. zu Renner V. 22237—52.] — 81. Reis, H., Die deutschen Mdaa. [Vgl. Zs. 1918, 2.]
Zweite, umgearb. Aufl. 1920. 1428. 8°. 420M. + 1. Aufl.: Oehl Allg. Litbl.26, 339; 2. Aufl.:
Germ.- rom. Monatsschr. 8, 377 [Selbstanz.]; Teuchert Z8. 1921, 81— 84; Heilig Zs. d. Sprachv.
1921, 140f.; Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 140 f. — 32. Weise, O., Unsere Mdaa., ihr Werden
u. ibr Wesen. (Vgl. Zs. 1915,3.}) 2. verb. Aufl. Mit ein. Sprachenkarte Deutschlands.
Leipzig, Teubner, 1919. XII u. 237 S. 8°. 6,75 M. + Zs. f. Deutschkde. 1920, 384 [Selbst-
anz.|; Teuchert Zs. 1920, 181—183; B[oehm] Ze d. Ver. f. Volksk. 30, 42f. — 33. Ders.,
Die deutschen Volksstämme u. Landschaften. [Vgl. Zs. 1920, 2.) + B{oehm) Zs. d. Ver.
f. Volksk. 27, 276. — 34. Ders., Die Mda. als Erklärerin schriftsprachl. Worte. (Zs. d.
Sprachv. 1920, 129 — 131.) — 35. Steiger, Em., Mda. u. Schriftsprache in d. 2. Hälfte des
18. Jahrh. nach gleichzeitigen Zeitschriften. Diss. Freiburg-i. Br. 1919. 1638. 8°. —
36. Rotter, C., Zur Mda.schreibung. (Das deutsche Volkslied 21, 1919, 49 — 54.) [Gegen
Zs. 1920 8.2 Nr. 34.] — 87. Nadler, Jos., Literaturgeschichte d. deutschen Stämme u.
Landschaften. (Vgl. Zs. 1920, 2.) + 3. Bd.: Stammler Jb. 1917/18, 119; Korff Zs. f.
Deutschkde. 1920, 401 — 408.
1) Vgl. zur Ergänzung Jb. unter »Allgemeine Sprachwissenschaft und allgemeine
vergleichende Läteraturgeschichte..
in den Jahren 1919 und 1920. 3
88. Karstädt, Otto, Mda. u. Schule. Zweite erw. Aufl. (Manns Pädagog. Magazin
H. 346.) Langensalza, Beyer u. Söhne (Beyer u. Männ), 1920. 90 S. 4,20 M. +- Seemann
De Eekbom 1920, 171; Clasen Mitt. a. d. Quickb. 14, 39f.; Weise Ze f. Deutschkde. 1921,
565. — 89. Weise, Osk., Deutsche Heimat u. Stammesart ‘im Unterricht an höh. Schulen.
(Deutschunterr. u. Deutschkde., ... hg. v. Bojunga, H. 3.) Berlin, Salle, 1919. 66S. Gr.-8®,
1,60 M. [Auch zu den Mdaa.] — 40. Fröhlich, A., Quellwasser. Gedanken u. Vorschläge
zur Pflege der Mda. in der Schule. (Die Heimatschule, Organ des Reichsbundes »Heimat-
schule«, 1. Jg. 12. u. 13. H.) — 41. Brinkmann, M., Pflege mda.licher Benennungen im
Naturunterricht. (Deutsche Schulpraxis 40, 1920, 52f.) — 42. Zinck, Paul, Zur Verwen-
dung der Flurnamen im Unterricht. (Zs. £. Deutschkde. 20, 227— 235.) — 48. Brather, Fr.,
Wie kann der Deutschunterricht der Erdkunde dienen? (Geogr. Anz. 20, 1919, 140—148.
. 189-194.) [Berührt auch die Mda.] — 44. Hentrich, K., Deutschunterricht u. Aussprache
des Hochdeutschen. (Zs. f. Deutschkde. 1920, 167—175.) [Desgl.]
A Berufs-, Standessprachen u. ä.!)
45. Günther, L., Die deutsche Gaunersprache u. verwandte Geheim- u. Berufs-
sprachen. Leipzig. Quelle u. Meyer, 1919. XVIII u. 238 8. 9,90 M. + Teuchert Jb. 1919,
36; Kluge Zs. d. Sprachv. 1920, 51; Lit. Zbl. 1920, 626; Weise Zs. f. Deutschkde. 1920,
383; Germ.-rom. Mon. 8, 319 [Selbstanz.]; Hfepding] Hess. Bil. f. Volksk. 19, 126; Wocke
Mut d. schles. Ges. f. Volksk. 22, 102f.; Bergmann D. neueren Spr. 28, 475f. — 46. Ders.,
Soldatensprache, Rotwelsch u. »Kunden« -Deutsch in ihrem Verhältnis zueinander. (Zs.
f. dtsch. Unt. 33, 129 —150.) [Mit Literaturang. bes. zur Kundensprache.] — 47. Deutsches
Rechtswörterbuch. [Berichte über sein Fortschreiten in: Bitzungsber. d. (Kgl.) Preuß. Akad.
d. Wiss. 1917, 97£.; 1918, 71—73; 1919, 80— 82; 1920, 143—145; 1921, 158—161.] —
48. Schmidt, Wern., Redensarten des deutschen Rechtslebens. (Zs. d. Sprachv. 1919, 199
bis 202. 230—233.. 262f.) — 49. Manßer, O., Deutsche Soldatensprache. [Vgl. Zs. 1920, 3.]
+ Richter Arch. N.F. 38, 241f. — 50. Hübner, A., Zur Charakteristik der Soldaten-
sprache. (D. neuer. Spr. 28, 152 —164.) + Boehm) Ze d. Ver. f. Volksk. 30, 32. — 51.
Spitzer, Leo, Soldatendeutsch. Naplü — Ohlala — Tuhlömong. (D. neuer. Spr. 26, 258 bis
260.) — 52. Fritzsche, L. E., Die Weidmannsprache. (Für den deutschen Jäger Bd. XIV.)
3. Aufl. Berlin-Schöneberg 1916. + Leeder Allg. Litbl. 27, 186. — 58. I[mme, Th.),
„Bergmannsdeutsch. (Heimatbll., Monatsschr. f. d. niederrh. - westf. Land, bes. f. d. Industrie-
gebiet, 1, 48f. 74.) — 54. Schumann, P., Sprache des Buchgewerbes. (Dresdner Anz. v.
29. 8.1920.) — 56. Mieses, M., Die Entstehungsursache der jüdischen Dialekte. [Vgl.
Zs. 1920, 3.] + Spitzer Litbl. 1921, 88—94. — 56. Loewe, H. Die jüdischdeutsche
Sprache der Ostjuden. [Vgl. Zs. 1918, 4.] 4 Baesecke Dtsch. Philol. [s. o. Nr. 2] 8. 53. —
57. Birnbaum, Sal., Grammatik der jiddischeu Sprache. Wien, Hartleben, 1915. + Germ.-
rom. Mon. 8, 187 [Selbstauz.]; Teuchert Jb. 1919, 39. — 58. Spitzer, Leo, Nochmals
mda.lichdeutsch schlamassel, schlamast(ik) »Verlegenheit, Unannehmlichkeite. (Arch.
N.F. 38, 234—236.) [Knüpft an ebd. N.F. 27,159 an.] — 59. Berner Mattenenglisch
u. Bubensprache. (Neue Zürcher Ztg. v. 23. 10. 1919.) [Referat über einen Vortrag von
v. Greyerz.] — 60. Olövanger, J., Elsässisch - jüdische Sprichwörter u. Redensarten. (In:
Schweiz. Volkskde. [s. u. Nr: 117] X.) — 61. Günther, L., Zu den oberhessischen Geheim-
sprachen. (Hess. BII. f. V-olksk. 18, 119 —121.) [Nachtr. zu Zs. 1920, 3; Vogelsberg.) — .
62. Schläger, Geo., Einige Grundfragen der Kinderspielforschg. 11. Kind u. Sprachspiel.
(Zs. d. Ver. f. Volksk. 28, 15 — 25.)
5. Mundartliche Grammatik.
68. Neumann, Frdr., Geschichte des neuhochdeutschen Reimes v. Opitz bis Wieland.
Studien z. Iautgeschichte der neuhochdeutschen Gemeinsprache. Berlin, Weidmann, 1920.
394 S. 8°. 10 M. + Weise Zs. f. Deutschkde. 1920, 377f.; Germ.-rom. Mon. 8, 254f.
[Selbstanz.]; Jellinek Anz. 40, 129 —137.
1) Vgl. Th. unter »Nhil. Sprache«.
4 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
6. Mundartliche Wortforschung.
64. Trunk, Hans, Einführg. in d. Wortkde. Wien, Schulbücherverlag, 1919. 988.
Gr.-8°. 4,60 Kr. [Auch zur Mda.] + Hofmann-Wellenhof Zs. d. Sprachv. 1920, 21f. —
65. Teuchert, H., Die mda.liche Wortgeographie. (Zs. 1919, 84— 87.) — 66. Amoldson,
T. W., Parts of the body in older Germanic and Scandinavian. Diss. Chicago |1915|. XTI
u. 217 S. [Mit modernen, bes. oberdtsch. Belegen.] — 67. Baskett, W. D., Parts of the
body in the later Germanic dialects. Diss. Chicago 1920. XI u. 139 S. [Unvollständ. Wort-
liste; etymolog. z. T. verfehlt; vom Nd. nur d. Westfäl. herangez.] — 68. Schwabe, H. O.,
The semantic development of words for ‘eating and dıinking’ in the Germanic dialects.
Diss. Chicago o. J. 110S. [Vergleichende, sachl. geordnete Aufzählg.; zuverlässig] —
69. Ihrig, R. M., The semantic development of words for walk, run: in the Germanic
languages. Diss. Chicago [1916]. X u. 168 S. [Desgl.] — 70. Philipp, O., Beiträge zum
Älterneuhochdeutschen. (Ge 1919, 74—77.) — 71. Ricker, Leo, Beiträge zur Wort-
geograpbie der deutschen Handwerkernamen. (Zs. 1920, 97—119.) — 72. Lewis, Gertr.,
_ nicht u. nichts im Sprachgebiet des Doutschen Reichs einst u. jetzt. [Vgl. Zs. 1920, 4.)
+ Teuchert Jb. 1917/18, 204. — 73. Baas. (Zs. d. Sprachv. 1919, 29.) — 74. Ochs, E.,
Lärmstange. (Beitr. 45, 112—115.) — 75. Kuckei, M., u. Hunold, J. F., Langer Laban.
(Korrbl. d. Ver. f. niederdtsch. Sprachforschg. 37, 9f.; dazu ebd. 37, 24—26 Nachtr. v.
O. Weise.) — 76. Wehrhan, K., Metzen Hochzeit. (Ebd. 37, 18f.; dazu ebd. 37, 51— 53
Nachtr. v. O. Weise, G. Schläger, P. Feit, K. Wehrhan.) — 7. Kehn, Fr., Tätigen. (Ebd.
37,11.) — 78. Weise, Osk., Wuppdich, wuppdi u. Verwandtes. (Zs. 1920, 164—168.) —
79. Kunze, Rich., Die Fische in Sprache u. Anschauung des Volkes. (Zs. f. dtsch. Unt.
33, 26—34. 100—105.) [Auch mda.liche Fischnamen.) — 79a. Loewe, R., Germanische
Pflanzennamen. [Vgl. Zs. 1920, 4.] -++ Hoops Idg. Forschgn. Anz. z. Bd. 38 u. 39 S. 34—43.
— 50. Marzell, Heinr., Über Alter u. Herkunft deutscher Pflanzennamen. (Naturwiss.
Wochenschr. 1920, 641—645.) — 81. Ders., Der Seidelbast in der Volkskde. (Bayer.
Hefte f. Volksk. 3, 1916, 110—119.) [Mda.liche Pflanzennamen.] — 82. Vellmann, R., Die
Volksnamen der Heidelbeere. (Ebd. 3, 1916, 119 — 128.)
7. Eigennamen.!)
83. Schröder, Edw., Die deutschen Personennamen. Festrede. Göttingen 1917. +
Steinhausen Arch. f. Kulturgesch. 13, 375. — 84. Zimmermann, A., Vom beweglichen an-
lautenden s bei Eigennamen. (Bil. f. d. Gymnasialwes. 53, 349.) [Personenuamen.] —
85. Götze, Alfr., Familiennamen u. frühneuhochdeutscher Wortschatz. (In: Hundert Jahre
A. Marcus u. E. Webers Verlag 1818—1918. Bonn a. Rh. 1919.) — 86. Schoof, Wilb.,
Die Laube. Ein Beitrag z. Flurnamenforschg. (Dtsch. Geschichtsbll. 1920, 71-75.) —
87. Ders., Angewachsene u. losgetrennte Wortteile in deutschen Ortsnamen. (Zs. 1919,
66 —72.) — 88. Miedel, Jul., Eine unbeachtete selliptische« Ortsnamengattg. (Ge 1919,
54—65; ebd. 1920, 175 Nachtr. v. Ochs.) + H. Zs. d. Sprachv. 1919, 218; Weise Ze f.
Deutschkde. 1920, 382. — 89. Briegleb, Otto, Von unsern Ortsnamen u. Verwandtes
(Frankfurt am Main oder Frankfurt Main). Leipzig, Weicher, 1919. 79S. Gr.-8°. 3,50 M.
[S. 41—76 zur Ortsnamenbetong.] + Weise Zs. f. Deutschkde. 1920, 382; Fuckel Zs.
1920, 184. — 90. Velckmann, Erw., Rechtsaltertümer in Straßennamen. Germanist. Abhdlg.
Würzburg, Memminger, 1920. 47 S. 8°. 2,50 M. + Sommer .Zs. d. Sprachv. 1920, 146;
Stutz Korrbl. d. Gesamtv. 1920, 176; S[chröder] Anz. 40, 96; Panzer Ze, f. Deutschkde.
1921, 59; Jantzen Mitt. d. schles. Ges. f. Volksk. 22, 104f. — 91. Ders., Straßennamen u.
Städtetum. Beitr. z. Kulturgesch. u. Wortstammkde. aus alten deutschen Städten. Ebd.
1919. 160 S. 7 M. L Sommer Zs. d. Sprachv. 1919, 246f.; Panzer Zs. f. Deutschkde.
1921, 59; Jantzen Mitt. d. schles. Ges. f. Volksk. 22, 105; Finder Mitt. a. d. Quickb. 14, 73 f.;
Beschorner Lit. Zbl. 1921, 206; Schoof Niedersachs. 25, 510.
8. Volks- und Mundartendichtung, Volkskunde.
92. Beite, Job., Volksdichtung. (Jb. 1917/18, II, 56—74; 1919, II, 55—64.) [Biblio-
graphie; vgl. Zs. 1920, 4.] — 93. Das deutsche Volkslied. |Vgl. Zs. 1920, 4.] Jabrg. 21. 22.
1) Mit Auswahl; sonst s. Jb. unter -Nhd. Sprache..
in den Jahren 1919 und 1920. 5
1919. 1920. |Auch mda.liche Lieder, bes. aus Österreich.] — 94. Reis, H., Die deutsche
Mda.dichtung. |Vgl. Zs. 1920, 4.) + Oehl Allg. Litbl. 26, 339; B[oehm] Zs. d. Ver. f.
Volksk. 29, 75. — 95. Schön, Frär., Geschichte der deutschen Mda.dichtung. 1. Tl.: Vom
Ende des 16. Jh. bis zu d. nd. Klassikern. Freiburg i. B., Fehsenfeld, 1920. 678. 7M. +
De Eekbom 1920, 139; Kuhlmann Mitt. a. d. Quickb. 14, 40; Siobs Mitt. d. schles. Ges. f.
Volksk. 22, 107; Meisinger Zs. 1921, 93; Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 361. — 96. Hoff-
mann-Krayer, E., Volkskundliche Bibliographie f. d. Jahr 1917. Im Auftr. d. Verbandes
deutscher Vereine f. Volkskde. bg. v. E. H.-K. Straßburg, Trübner, 1919. XV u. 108 S.
7,40 M. + Panzer! Ze f. dtsch. Unt. 33, 288; Lauffer Korrbl. d.Gesamtv. 1920, 44 f.; B[oehm]
Zs. d. Ver. f. Volksk. 29, 79; Lohre Zs. 1921, 92 f. — 97. Ders., Volkskundliche Bibliographie
f.d. Jabr 1918. Im Auftr. .. bg. v. E. H.-K. Berlin u. Leipzig, Vereinigg. wiss. Verl., 1920.
XVII u. 126 S. 20 M. + Panzer Zs. f. Deutschkde. 1921, 63. — 98. Blau, Jos., Der
Heimatforscher. [Vgl. Zs. 1918, 5.] 2. umgearb. Aufl. Prag, Wien u. Leipzig, Haase, 1920.
+ 1. Aufl.: Schwartz Egyet. Phil. Közl. 41, 165. — 99. Reuschel, K., Deutsche Volkskunde
im Grundriß. I. TI. Allgemeines. Sprache. Volksdichtg. (Aus Natur u. Geisteswelt 644.)
Leipzig u. Berlin, Teubner, 1920. 138 S. 8,40 M. [S. 34—62 über Mdaa., Berufs- u.
Sondersprachen, Personen-, Orts-, Flur-, Tier- u. Pflanzennamev.] + Janßen De Eek-
bom 1921, 15; B[oehm] Zs. d. Ver. f. Volksk. 30, 38; Hepding Hess. Bil. f. Volksk. 19, 122f.;
Germ.-rom. Mon. 1921, 62 [Selbstanz.]; Siebs Mitt. d. schles. Ges. f. Volksk. 22, 102; Lit.
Zbl. 1921, 960. — 100. Meisinger, O., Bilder aus der Volkskunde. Frankfurt a. M., Diester-
weg, 1920. VIII u. 288 S. 8°. 18,20 M. [Darin Aufsätze großer Forscher von einst bis
jetzt. Auch z. Namenkde., Gaunerdeuisch, Berufssprachen, Mda.] + Dtsch. Litztg. 1920,
596f.; Zs. d. Sprachv. 1920, 232f.; Panzer Zs. f. Deutschkde. 1921, 6Of.; H[epding) Hess.
BII. f. Volksk. 19, 126; B|oehm] Zs. d. Ver. f. Volksk. 30, 35; Lauffer Korrbl. d. Gesamtv.
1921, 184. — 101. Lauffer, O., Das deutsche Haus in Dorf u. Stadt. (Wissenschaft u.
Bildung 152.) Leipzig, Quelle u. Meyer, 1919. 1,50 M. [Auch Mda.liches.] + Brenner
Korrbl. d. Gesamtver. 1920, 41f.; -e- Mitt. d. schles. Ges. f. Volksk. 22, 108f.
II. Hochdeutsche Mundarten.
A. Im ganzen.
102. Teuchert, H., Hochdeutsche Mdaa. (Jb. 1917/18, 200 — 214; 1919, 34— 39.)
IKritische Bibliographie. Vgl. Zs. 1920, 5.) — 108. Brandstätter, G., Heimatprinzip u.
. Sprachlehre. Ein Beitr. z. Methodik des deutschen Unterr. in d. Volksschule. Sprach-
lehre f. Volksschulen des pfälz. u. binnenfránk. Mda.gebiets. Mainz, Kirchheim, [1920].
XII u. 164 S. 8°. 15 M. (Für Pfalz, Rheinhessen, d. südl. Starkenburg, Nordbaden u.
angrenz. Gebiete.] + Reisig Zs. f. Dtschkde. 34, 557; Wagner ebd. 34, 558f.; Jäger Hess.
Schulbl. 1920 Nr. 16; Schmidt Schulbote f. Hessen 1920 Nr. 27. — 104. Schön, Fr., Ge-
schichte der fränkischen Mda.dichtung. [Vgl. Zs. 1920, 5.] + Streuber Litbl. 1921, 13—15.
B. Oberdeutsche Mundarten.
1. Allgemeines.
106. Briegleb, O., Erklärung der süddeutschen Familiennamen Kro:dl, Kraitlein,
leüdlin. (75. 1920, 177.)
2. Alemannisch.
a) Schweizerisch.
«) Allgemeines,
106. Greeger, Otto, Schweizer Mdaa. (Vgl. Zs. 1918, 6.) + Frings Anz. 40, 76f. —
107. Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik. Hg. v. A. Bachmann. XIII. Meinherz, P.,
Die Mda. d. Bündner Herrschaft. Frauenfeld, Huber, 1920. X u. 2768. Gr.-8°. [Zs.
1920 S.5 Nr. 98 war als Diss. verwaudter Teildruck.] -+ III [Berger] u. VI [Bohnen-
berger|: Reis Zs. f. dtsch. Phil. 48, 494 — 497 u. 497— 499. — VII [Schmid]. VIH [Streiff].
IX | Wiget). X |Stackij: Behaghel Litbl. 1920, 84—86. — VII [Schmid]. VIII [Streiff].
X |Stuckil. XI |Brun]. XII |Szadrowsky|: Teuchert Jb. 1917/18, 206. 206. 205. 205f. 205.
— IX [Wiget]: Bacsocke Dtsch. Philol. |s. u. Nr. 2] 50. — XI [Brun]: Brenner Lit. Zbl.
6 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
1919, 228f. — XII (Szadrowsky]: Feist Jb. 1917/18, 166; Teuchert Anz. 39, 80f. ; Behaghel
Litbl. 1921, 153 —155. — XIII: v. Greyerz Berner Bund v. 1.9. 1920. — 108. Gubler, H.,
Die Liquid- u. Nasalsuffixe in der schweizerdeutschen Substantivbildung. Baseler Diss.
Freiburg i. Br. 1920. X u. 200 S. — 109. Bachmann, Alb., Eine alte schweizerdeutsche
Patronymikalbildung. (Festschr. f. Kaegi, [1919], 218—240.) + Teuchert Jb. 1919, 37. —
110. Schweizerisches Idietiken. Wörterbuch der schweizerdtsch. Sprache. [Vgl. Zs. 1920, 5.]
1919: Heft 86 — 87 (VIII 1369—1624) bearb. v. A. Bachmann u. E. Schwyzer, O. Gröger.
[schiessen — Für - Schauwer.] — 1920: Heft 88— 89 (VIII 1625—1760. IX 1—112) bearb.
v. A. Bachmann u. E. Schwyzer, O. Gröger. [Fisch- Beschauwer — Siben- Schläffer.] +
Bd. I—VIII: Baesecke Dtsch. Philol. [s. u. Nr. 2} 47f. — 111. Bericht an das h. eidgen.
Departement des Innern u. an d.h. Regierungen der subventionierenden Kantone über
den Gang der Arbeiten am Schweizerdeutschen Idiotikon während d. Jahres 1918. 1919.
1920. Zürich 1919. 1920. 1921. 10 S. 88. 10 S. — 112. Lienert, M., Die Stimme der
Heimat. (Volks-Bücher d. Deutschschweiz. Sprachver. 6.) Basel, Finckh. 198. 1 Fr.
[Schildert Art, Zweck, Bedeutg. d. Schweiz. Idiotikons.] + tz Zbl. 1920, 108. — 118.
Frehner, Otto, Die Schweizerische Älplersprache. ' Alpwirtschaftl. Terminol. der dtsch.
Schweiz. Die Molkerei. Diss. Frauenfeld, Huber, 1919. VII u. 176 8. u. 30 8. Abb. m.
lfarb. Kärte. Gr.-8°. 12M. — 114. Hugentobler, J., Zur schweizer-deutschon Amts-
sprache. Zürich, Rascher, 1920. 61 8. 12°. 2,50 Fr. — 115. Eschmann, Ernst, ’s Heimelig.
Eine Sammlg. schweiz. Mda.proben f. Schule u. Haus. (Jugendborn-Sammig. H. 2.) Aarau,
Sauerländer, 1918. 32 8. 8°. 0,50 Fr. — 116. Schweiz. Archiv für Volkskunde. Bd. 22. `
Bd. 23 H.1. 2. 1918/19. 1920/21. [Auch Mda.liches.] — 117. Schweizer Volkskunde.
Korrespondenzbl. d. Schweizer. Ges. f. Volkskde. Jg. 1ff. Basel 1911ff. [Desgl.] — 118.
Bächteld, H., Aus Leben u. Sprache des Schweizer Soldaten. [Vgl. Zs. 1920, 6.] +
S[chröder] Anz. 39, 104f. — 119. Augsburger, W., Am Joggeli si Heldetat. A Buebe-
gschicht. (In: Alpenrosen 1915 Nr. 48f.) — 120. Bürki, Fritz, Der Gott, der die
jungen Raben speist oder E Lychered us em Stägreif. (In: Genossenschaftl. Volksbl.
1917 Nr. 33 —37. — 121. Fischer, Ed., 's Märlichrättli. Was albe dr GroBätti verzellt
het. (Jugendborn-Sammlg. H. 5.) Aarau, Sauerländer, 1920. 318. 8°. 1 Fr. — 122.
Forster, H., Zum Zytvertrieb für bravt Chind. Zürich, Orell Füßli, [1919]. 718.
8°. 3M. — 123. Müller, L., u. Blesi, H., Erzählungen u. Märchen in Schweizer Mda.
[Vgl. Zs. 1918,7.) 5. erw. Aufl. Ebd. [1920]. 1828. 8°. Geb. 8 Fr. — 124. Oschwald-
Ringier, Fanny, Alti Liebi. Aarau, Saucrländer, 1919. 1288. 8°. 4 Fr. — 125. Ree,
Mar., Dr Chriegsmärit ds Bärn. Ein Zeitbild. Ebd. 1919. 438. 8°. 1,50 Fr. — 126. Ott,
Emmy, Cherzlischimmer. Vollständ. Weihnachtsfest- Programm f. Sonntagsschule u. Fa-
milie. 3. verb. Aufl. Ulster, Solbstverlag, 1920. 25 S. 8°. 1 Fr. — 127. ’s Alphern, 100
echte Volkslieder, Jodel u. G’sätzli, zweistimmig bearb. v. A. L. Gaßmann. Zürich u.
Leipzig, Hug, 1913. 8°. — 128. Gand, H. in der, Das Schwyzerfähnli. [Vgl. Zs. 1918, 6.]
3. Bdch. Bern u. Zürich, Kuhn, 1917. — 129. Haas, Erna, Hauselima. (Unterhaltigs-
büechli for get Chline. 13 Kinderverschen mit ... Bildern.) Bern u. Biel, Kuhn, [1920].
85 8. Quer-8°. Geb. 6 Fr. — 130. Schmid, Traugott, Mine Chline. Gedichtli und Versli.
Goldach, Selbstverlag, [1920]. 888. 8°. 3 Fr. — 131. Wenger, Lisa, Hütt isch wieder
Fasenacht. Ein farb. Bilderbuch. Geb. 2,50 Fr. — 132. Sammlung schweiz. Dialektstücke.
Zürich, Schweizer Druck- u. Verlagshaus. [1919 u. 1920 erschienen Nr. 98—105 v.
Grützner-Zaugg (98), Angst-v. Moos (99. 103), H. Gysler jun. (100. 104),. U. Farner
(101. 105), Vollenweider (oder Volder? 102). Vgl. Zs. 1920, 7.) — 133. Appenzeller, Paul,
ma Wiehnachtsglöggli. Neui Wiehnachts-, Sylvester- u. Neujahrsversli, Gedichtl: u. Szene
i Schwizerdialekt für Buebe u. Chinde. Zürich, Hebsacker, [1919]. 528. 8°. 1Fr. —
134. Ders., D’ Jumpfer Fröli. Neui lustigi Deklamatione, fröhlichi dramatischi Szene,
u. humoristischi Theaterstückli i Schwizerdialekt für Fraue u. Töchtere. 2. Aufl. Ebd.
1919. 798. 8°. 1 Fr. — 135. Ders., D’ Ushebig z’ Hindermondlike. (En urglunges Einakter-
Stückli.) Ebd. [1919]. 12 S. 8°. 0,50 Fr. — 136. Ders., Bi der Wahrsägeri. — De Fraue-
streik. Ebd. [1919]. 118. 8°. 0,50 Fr. — 137. Ders., En gwagete Streich. (En Schwank
in eim Ufzug.) Ebd. [1919]. 158. 8°. 0,70 Fr. — 138. Ders., ’s neu Stüürgsetz. E
humoristisches Theaterstückli in eim Ufzug. Ebd. [1920]. 118. 8°. 0,70 Fr. — 139. Ders,
in den Jahren 1919 und 1920. 7
Die versalze Suppe. — E Mordsgschicht. — Füsilier Pulverdampf. Ebd. [1918]. 11 S.
8°. 0,50 Fr. — 140. Ders., Bim Photigraph. — D' Grenzwacht. — D' Hüratsvermittlig.
Ebd. [1918]. 208. 8°. 0,70 Fr. — 141. Ders., 's Chronewirts Rösli oder De Samariterkurs.
(Dialektlustspiel in eim Ufzug.) Ebd. [1920]. 20 8. 8°. 0,90 Fr. — 142. Ders., En Schuel-
Skandal vo dazumal. (Es Dialekt-Stück in eim Ufzug.) Ebd. [1918]. 158. 8°. 0,50 Fr.
— 143. Ders., Wäg siner Nase. (Dialekt-Lustspiel in 1 Aufzug.) Ebd. [1919]. 16 S. 8°.
0,70 Fr. — 144. Ders., Oba-lätz oder De letzt Tag Rekruteschuel. En Schwank für
5 Herre in eim Ufzug. Ebd. |1920]. 11 8. 8°. 0,70 Fr. — 145. Ders., De Paukeschleger vo
Schätterdorf. (Dialekt-Lustspiel in 1 Aufzug mit Musik.) Ebd. |1920]. 20 8. 8°. 0,90 Fr.
— :146. Ders., E bösi Komedie oder De Schlüssel verleit. (Dialekt-Lustspiel in 1 Aufzug.)
Ebd. [1919]. 168. 8°. 0,70 Fr. — 147. Ders., E fideli Iehrlingsprüefig. (Ea urglunges
Einakter-Stückli.) Ebd. [1919]. 8 S. 8°. 0,50 Fr. — 148. Ders., 's Liseli anı Türlersee
(oder: Wenn’s lätz muess gah. En Schwank mit Gsang und Tanz in eim Ufzug.) Ebd. [1919].
16 8. 8°. 0,70 Fr. — 149. Ders., Der Ehring. — Nüd diheime. Ebd. [1919]. 14 8. 8°.
0,50 Fr. — 150. Ders., Er jasset nünme. (Dialekt-Lustspiel in 1 Aufzug.) Ebd. (1918).
15 8. 8°. 0,70 Fr. — 151. Ders., En Chuss in Ehre. (Dialektlustspiel in 2 Akten.) Ebd.
[1919]. 22 S. 8°. 0,90 Fr. — 152. Ders., D’ Scherblinger Dorfmusik oder oe mislunges
Ständli. — 's Schwampliger Priesturne. Ebd. [1919]. 78. 8°. 0,70 Fr. — 163. Ders.,
L’ Autorität. E lustigi Szene für zwee Herre. — E Notlueg. E lustigs Stückli für drei
Herre. Ebd. |1920]. 16 S. 8°. 0,70 Fr. — 154. Ders., En heitere Chochkurs. — Rege und
Sunneschie. Ebd. [1919]. 15 8. 83°. 0,50 Fr. — 155. Ders., Der Aemtlifresser. Dialekt-
lustspiel in 2 Akten. Ebd. [1919]. 24 S. 8°. 0,90 Fr. — 156. Ders., Alarm! oder: E gstörti
Prob. — De Schulde los! oder: Der Ufstieg mit em Luftballon. Ebd. [1920]. 78. 8°.
0,70 Fr. — 157. Ders., Gege’s Herzchlopfe. En urfideli Szene für zwee Herre. — 1 tusig
Aengste. En Schwank für vier Herre in eim Ufzug. Ebd. [1920]. 15 8. 8°. 0,70 Fr. —
158. Ders., De verhext Hochzyter. — D’ Polizeistund oder En Jass nach de zwölfe. Ebd.
-[1919]. 8°. 0,70 Fr. — 159. Ders., Bündner »Holzackerbuab'n«. (Lustspiel i Schwizer-
dialekt mit Gsang u. Tanz in eim Ufzug.) Ebd. [1919]. 168. 8° 0,70 Fr. — 160. Ders.,
wa Gritli i der Uniform. — Zäh Minute vor der Scheidig. Ebd. [1919]. 20 8. 8°. 0,70 Fr.
— 161. Ders., Wege d'r Handschrift. (Dialekt-Lustspiel in 1 Aufzug.) Ebd. [1920]. 23 8.
8°. 0,90.Fr. — 162. Ders., D’ Heimetglogge. (Es Läbesbild in eim Ufzug.) Ebd. [1920].
16 8. 8°. 0,90 Fr. — 163. Ders., De Bräuslinger Füürwehrkommidant. (Es Füürwehr-
stückli in eim Ufzug.) Ebd. [1920]. 208. 8°. 0,90 Fr. — 164. Ders., En lustige Grenz-
wachtstreich. (Dialekt-Lustspiel vo d'r Tessiner Grenzb'setzig i eim Ufzug.) Ebd. [1918].
208. 8°. 0,70 Fr. — 165. Berger, Otto, Der Koffer. Á Hamsterkomedi i eim Ufzug.
Aarau, Sauerländer, 1919. 20 S. 8°. 0,80 Fr. — 166. Farner, Ulr., 's Babeli vom Zürisee.
Schwank in 1 Aufzug. (Sammig. schweiz. Dialektstücke 26.) 5. Aufl. Zürich, Schweizer
Druck- u. Verlagshaus, 1920. 31 8. 8°, 1,20 Fr. — 167. Ders., 's Schwizer - Ueberbrettl.
E Sammlig vo humoristische Deklamatione u. Theaterstückli. (Ebd. 46.) 3. Aufl. Ebd.
1920. 31 S. 8°. 1,20 Fr. — 168. Ders., 's Burehanse Anneli. Läbigi Bilderrätsel. I. Serie.
Zürich, Hebsacker, [1910]. 12 S. 8°. 0,50 Fr. — 169. Ders., Läbigi Bilderrätsel. II. Serie.
— E humorvolli Schuel. Ebd. (1910). 128. 0,50 Fr. — 170. Ders., Heimetschutz. (En
Schwank mit Gesang i zwei Ufzüge.) Ebd. [1918]. 318. 8°. 0,90 Fr. — 171. Ders.,
D' Spezialklass. E fröhlichi Schuelunterrichtsszene. Ebd. 1920. 128. 8°. 0,70 Fr. —
172. Ders., Es Tante Trio. En Schwank in 1 Akt. Ebd. [1920]. 118. 8°. 0,70 Fr. —
"173. Ders., Do Wildheuer am Salbitschyn. (Es Volksstück i Schwizermundart i 4 Ufzüge.)
Ebd. [1916]. 63 S. 8°, 1,50 Fr. — 174. Ders., S' Anny vom Tobelhof. (E Läbesbild mit
Gsang ia 1 Ufzug.) Ebd. (1917). 158. 8°. 0,50 Fr. — 176. Berg, H. R. [Ileinr. Grob],
Wonigsnot. E Komedi us der Gägewart. Wetzikon, Wirz, 1919. 248. 8°. 1,50 Fr. —
177. Gysler, Carl, Nächsteliebi hät g’sieget. (Es Läbesbild i 3 Akte.) Zürich, Hebsacker,
[1915]. 63 S. 8°. 1,50 Fr. — 178. Gysler, H., jun., Chrut u. Chabis. E Sammlig vo huno-
ristische Vorträge, Soloszene, Zwiegspräch, Gedichte u. Deklamatione f. Hochzite u. chli-
neri Gesellschafte, gesammlet u. usegäh v. H. G. jun. Zürich, Schweizer Druck - u. Ver-
lagshaus, 1919. 72 8. 8°. 1,80 Fr. — 179. Ders., Im Hotel zur goldene Chrone. Es Lust-
spiel in eim Akt. Ebd. 1920. 408. 8°. 1,50 Fr. [Nr.104 der u. Nr. 132 angez. Sammlg.] —
S Deutsche Mundartenforschung und -dichtuug
180. Huggenberger, Alt: De Herr im Huus. Lustspiel in 1 Akt. Aarau, Sauerländer,
11920]. 40 8. 8°. 2,20 Fr. — 181. Lienhard, Heinr., Wie d’ Rägel kuriert worden ischt.
Lustspiel in 2 Aufzügen. Zürich, Orell-Füßli, [1919]. 478. 8°. 2 Fr. — 182. Wirth,
Lina, En umgstürzte Vorsatz. Es Theaterstückli us der Gegewart für jungi Maitli. Ebd.
[1919]. 17 S. 8°. 1 Fr. — 183. Zimmerli, Arn., E neui Zit. Dialekt-Tendenzstück in
1 Akt. Olten, Trösch, [1919]. 24 S. 8°. 1 Fr. — 184. Zimmermann, Andr., De Chrämer-
bälmi. Zeitbild in 1 Akt. Aarau, Sauerländer, 1920. 44 8. 8°. 2 Fr. — 185. Witz mit
Spitz, E Sammlig vo 303 urfidele, erfolgsichere Witze u. drollige Anekdote i Schwizerdialekt.
Vom Heiri Verzellnaeine. Zürich, Hebsacker, [1919]. 768. 8°. 1 Fr. — 186. Schwizer
Witzschatulle. Ebd. [1920]. 64 S. 8°. 1 Fr.
fp) Westschweiz.
187. Tappolet, E., Die alemannischen Lehnwörter usw. (Vgl. Zs. 1920, 7.| + J. J. Sal-
verda de Grave Neophilol. VI Nr. 2. — 188. Bohnenberger, K., Die Mda. der deutschen
Walliser im Heimattal u. in den Außenorten. [Vgl. Zs. 1918, 8.].+ Lessiak Anz. 39, 1--6.
— 189. Jegerlehner, Joh., Sagen u. Märchen aus d. Oberwallis, aus d. Volksmund ges.
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Sämtliche Werke in 24 Bdn. [Vgl. Zs. 1920, 8.] Bd. 19: Kleinere Erzählgn. 4. Tl. bearb. v.
Hans Bloesch. Erlenbach b. Zürich, Rentsch, 1920. 440 S. m. 1 Bildn. 8°. + Pd. 9. 10:
Schlösser Zs. f. dtsch. Phil. 49, 132—137. — 194. Ders., Uli der Knecht. In d. urspr. Ge-
stalt m. Worterklärgn. hg. u. eingel. v. F. Vetter. Noue Aufl. (Reclams Univ. Bibl. 2333 bis
2335ab.) 4618. 4,50 M. — 195. Grunder, Karl, D's Osterblüemli. (In: Berner Landes -
Ztg. 1920 Nr. 70.72.) — 196. Krestjanow, W., Fredi u. Tedi. En Elefanten - u. Biirepschicht.
Bärndütsch von M. Niehans. Bern, Francke, 1920. 32 S. m. farb. Abb, Kart. 6,50 Fr. —
197. Zulliger, Hans, Wüeschtwätter-Musig. En alti Gschicht. Vom Botti u syr Schweschter.
En alti Gschicht. (In: Der kleine Bund 1920, 158. 228f.) — 198. Morf, Walt., Ds Erschte.
Humoreske. (Borner Volkskal. 1919, 72. 76.) — 199. Ders., Im Lindetal. Idylle. Langnau,
Ritschard- Wyß, 1919. 58 S. 8°. — 200. Ders., Zwölf bärndütschi Lieder für eine Sing-
stimme m. Klavierbegl. komp. v. C. Aeschbacher. Zürich, Hug, 1919. 19 S. — 201. Ders.,
Värse und Liedli vo dinne und duß. Langnau i. E., Heiniger. 94 S. Geb. 5 Fr. — 202.
Hubacher, Hans, D'r sunnig Egge u. andere ernst-heitere Dialekt- Dichtungen (Gespr. u.
Ged. z. Vortrage b. festl. Anlässen d. Blauen Kreuzes H. 21.) Bern, Schweiz. Agentur des
Bl. Kreuzes, 1919. 31 8. 8°. 0,80 Fr. — 203. Jacky, Phil., Himmelwärts. Schrift- u. bern-
deutsche Gedichte f. Haus u. Schule. Bern, Stämpfli. 1,80 Fr. +4 Christl. Volksfreund 1920
Nr. 37. — 204. Alte u. neue Kinderlieder, ihren Enkeln erzählt v. d. Großmutter. Ebd.
2 Fr. + Christl. Volksfreund 1920 Nr. 37. — 205. Schlachter, Elis., Sunne i ds Härz!
Neui Värsli u. Liedli. Bern, Biel, Zürich, E. Kuhn, [1920]. 24 S. 8°. 1 Fr. — 206. Howald,
Jac., D’r Brut- u. Brütigamstuusch. Nes bärndütsches Luschtschpiel i zwee Ufzügc.
(Schweiz. Lustspiele Bd. 2.) Ebd. 1919. 40 S. 8°. 2 Fr. — 207. Ders., D'r Batzechlemmer.
Nes bärndütsches Luschtschpiel iein Ufzug. (Schweiz. Lustspiele u. Schwänke 1.) Ebd. 1919.
248.8° 1 Fr. — 208. Ders., D’r G’nieinrat Glüuggi. Nes bärndütsches Luschtschpiel i
eim Ufzug. (Ebd. 3.) Ebd. 1920. 24 S.8°. 1 Fr. — 209. Hügli, E., Heimetland. Berndeutsches
Drama in 3 Akten. (Schweiz. Volksstücke 2.) Ebd. 1919. 103 S. 8°. 3 Fr. — 210. Wagner,
Gottfr., Der Hausierer. Berndeutsches Volksstück aus d. Gegenwart in 3 Aufz. m. Gesang-,
Jodel- u. Tanzeinl. Thun, Aeschlimann, 1920. 40 S. 8°. 2 Fr. — 211. Ders., Der Fuchs.
Neues berndeutsches Volksstück in 3 Aufz. Ebd. [1919]. 37 S. 8°. 1,50 Fr. — 212. Gfeller,
Simon, Dür d’ Chnüttlete. Dramat. Bild in 1 Aufz. (Heimatschutztheater 18.) Bern. Francke,
1920. 39 S. 8°. 1,20 Fr. [Emmenthaler Mda.] — 213. Ders., Em Hag no. Müschterli
u. Gschichten us em Ämmethal. Ebd. 1919. 272 S. 8°. — 214. Küffer, Geo, Volks-
glauben u. Volksmedizin aus d. Stadt Biel. (Schweiz. Volkskde. 1920, 28— 38.) — 215.
Hallauer, Jak., Der Dialekt des Berner Jura im XIV. Jahrh. Versuch einer Darstellg. des
in den Jahren 1919 und 1920. 9
Lautstandes auf Grund v. Urkundenmaterial. Diss. Zürich, Leemann, 1920. 59 S. 8°. —
216. Reinhart, Jos., Der Lindehof. Es Stückli ab em Land i eim Akt. (Heimatschutz-
theater 54.) Aarau, Sauerländer, [1920]. 40 S. 8°. 1,89 Fr. [Umgearb. Fassg. v. »D' Frau
Wätterwald« (s. Zs. 1910 S. 57 A. 85); Aargauer Mda.) — 217. Ders., Uf em Bärgli.
Liedli für d’ Schuel und für deheime. Zweistimmig ges. v. P. Fehrmann, A. Frei u.a.
(Jugendborn-Sammlg. H. 4.) Ebd. 1920. 16 8. 8°. 1,50 Fr. — 218. Ringier, M., Nei, was
isch au settigs! Schwank in einem Akt. Ebd. 1919. 24 S. 8%. — 219. Seiler, Ad., Winter
u. Feigenwinter. Eine onomatische Studie. (S.-A. aus d. Basellandschaftl. Ztg. April-
Mai 1920. Liestal, Lüdin. 208. 8°) — 220. Schneider, Karl, E Baselbieter Hochzit
vor 50 Jahre. (Basler Bll., Gratisbeil. z. Schweiz. Grenzpost, 1884, 172 — 175.) — 221.
Baselditschi Gschichten u. Versli fir unseri Schnoke. Basel, Kober (Spittlers Nachf.). —
222. Amstein, Fritz, E mißverstandene Volkszeller. Dramat. Scherz in 1 Akt. Basel,
National-Ztg., 1920. 16 S. 8°. 1. Fr. — 223. Müller, Dom., Wir wöllent nit! Eine vater-
länd. Unterhaltg. m. Zwischenfällen. Basel, Haupt, 1920. 158. 8°. 0,40 Fr. — 224.
Thommen, Elis, Dr Bääsi Sare ihri ersti Liebi. Es Gschichtli usem Baselbiet. (Joggeli-
Kal. 1919, 57—60.) — 225. Weber, Karl, Der Gott Napollion. (Feierstunden, Sonntagsbl.
d. Basellandschaftl. Ztg., 1916, 199 — 204.)
y) Ostschweiz.
226. Meinherz, P., Die Mda. der Bündner Herrschaft: s. u. Nr. 107. — 227.
Jörger, J., Der hellig Garta. Geschichte im Valserdialekt. Chur, Schuler, 1920. 176 8.
8°. — 228. Schnyder, Casp., Die Wessernot in Vals im Jahre 1868. 27S. [In Mda.] —
229. Sprichwörtl. Redensarten in Prätigauer Dialekt. (Graubündner General- Anz. 1914
Nr. 19. 23. 26. 28. 30.) — 230. Konzelmann, Max, Die Engelberger Benediktinerregel.
Eine sprachgeschichtl. Untersuchg. Diss. Frauenfeld, Huber, 1919. 156 S. — 231. Halter,
Pet., Heimeligs G’lüt. Gedichte in Luzerner Mda. Zürich, Orell-Füßli, [1919]. 74 S. 8°.
4Fr. — 232. ’s Husregimänt soll läbe, oder die Nöten der Polizeistunde. Schwank in
1 Akte. Der Liedertafel Luzern gewidmet zum Fastnachtsabend 1909. 14 S. 8° —
233. Kreilinger, Baltb., De Füsilier Hodel. Humorist. Militärszene in 1 Akt. Von Yam-Yanı.
Luzern, Räber, 1920. 23 S. 8°. 0,80 Fr. — 234. Meier, S., Volkskundliches aus dem
Frei- u. Kelleramt. Zweite Reihe. V. VI. (Schweiz. Arch. f. Volksk. 1920, 31 — 34;
1921, 95 — 109.) — 235. Lienert, Meinr., "e Schwäbelpfyffli. [Vgl. Zs. 1916, 18.) Bd. 3.
Mdaa. der Waldstatt Einsiedeln u. des Yberg, Kt. Schwyz. Aarau, Sauerländer, 1920.
V u. 248 S. 8°. Geb. 8 Fr. — 236. Eschmann, Ernst, Der Sunne naa. Neue Gedichte.
Umschlagzeichng. v. E. Anner. Zürich, Orell-Füßli, [1919]. 93 S. 8°. Geb. 4 Fr. —
237. Dors., Der Osterbas. Lieder, Reime, Sprüche u. Gesch. z. Osterfest, ia Mda. u. Schrift-
sprache. Ebd. 1920. 808. 8°. Geb. 3 Fr. — 238. Maurer, A., Friede auf Erden. Weih-
nachtsverse f. Kinder. Zürich, Schaufelberger, [1915]. 248. 8°. 0,50 Fr. — 239. Ders.,
Dein Reich komme! Weihnachtsverse f. Kinder. Ebd. [1916]. 248. 8°. 0,60 Fr. — 210.
Ders., Vom hellen Schein. Weihnachtsverse f. Kinder. Ebd. [1917]. 24S. 8°. 0,50 Fr.
— 211. Ders., Ehre sei Gott in der Höhe! Weihnachtsverse f. Kinder. Ebd. [1920].
248. 8°. 1Fr. — 242. Ders., Stille Nacht, heilige Nacht. Weihnachtsverse f. Kinder.
Zürich [19192]. 248. 8°. — 243. Bleuler-Waser, II., Chlini Wiehnachts-Szene. |\gl. Zs.
1916, 19.] 2. erw. Aufl. Mite. Titelbild. Zürich, Orell-Füßli, [1919]. 398. K1.-8°. 1,50 Fr.
— 244. Eschmann, Ernst, De Chilevogt vu Stagelegg. Lustspiel in 2 Akten nach einer
Erzählg. M. Lienerts. Aarau, Sauerländer, 1920. 488. 8°. 2 Fr. — 245. Ders., Es Räge-
wülchli. Lustspiel in 1 Akt. Ebd. 1920. 44S. 8°. 1,50 Fr. — 216. Ders., De Gizchrage.
Ein Tustspiel in 4 Akten in Zürcher Mda. Ebd. 1919. 798. 8°. — 247. Sautter, Emil,
D' Wonig. Schwank ie Zürcher Dialekt. 3 Akte. Ebd. 1920. 72 S. 8°. 2,40 Fr. — 248.
Ders., De Schrämmli. Ein einakt. TLustspiel in Zürcher Dialekt. Ebd. 1920. 2t S. 8°.
140 Fr. — 249. Rusch, Alb., Vo de Grentzbsetzig z’rogg. (Anz. vom Alpstein 1918
Nr. 34.) |Appenzeller Mda.] — 250. Ders., Botz Sack ond Böndl. Gsondi Schwizer-
chescht. (Ebd. 1919 Nr. 10. 18f. 24.) — 251. Müller, Otto, Berglebä. E loschtigs Senne-
spiel i Appezellersproch ond Tracht, mit Gesang ond Tanz i em Act. Wetzikon, Wirz,
1920. 368. 8°. 2 Fr. — 252. Keßler, G., Das festliche Jahr in Wil (St. Gallen). (Schweiz.
10 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Arch. f. Volksk. 20, 191—203.) [Lexikal.] — 253. Schmid, E., Volkstümliche Wetterkunde
-aus d. Kant. Thurgau. (Schweiz. Volksde. 1919, 23—26.)
254. Jutz, Leo, Zur Mda.forschung in Vorarlberg. (Vierteljahrsschr. f. Gesch.
u. Landeskde. Vorarlbergs N. F. IIT, 1919, H. 1 S. 16—24.) — 255. Rottieuthner, W., Die
Flächenmaße in Tirol u. Vorarlberg: s. u. Nr. 350.
b) Nichtdiphthongierendes Baden.
256. Rieser, Ferd., Badische Geschichtsliteratur der Jahre 1916 bis einschl. 1918.
(Zs. f. d. Gesch. d. Oberrh. N. F. 35, 365— 442.) [VIT. Sagen u. Volkskde. Sprachliches.] —
257. Ochs, E., Gliederung der badischen Mdaa. (Vom Bodonsee z. Main, Heimatflugbll.
hg. v. Landesver. Bad. Ifeimat, Nr. 12.) Karlsruhe, Müller, 1920. 12S. m. Skizze. Gr.-8°.
3,75 M. — 258. Lenz, Phil., Beiträge z. Wortschatz der badischen Mdaa. [Vgl. Zs. 1920, 9.|
+ Teuchert Jb. 1917/18, 207. — 359. Heilig, O., Aus dem Wortschatz des Volkes. Volks-
etymol. aus Baden. (Volk u. Heimat, Wochenschr. d. Bad. Presse, v. 22. 5. 1920.) — 260.
Deecke, W., Morphologie von Baden. Geologie von Baden. II. TL Berlin, Bornträger,
1918. 6298. 8°. [S. 218—247 über geol.-morphol. Orts-, Berg-, Fluß-, Gewannamen.]
— 261. Haffner, Osk., Vormärzliche politische Mdaa.dichtung aus Baden. (Vom Bodensee
zum Main [s. u. Nr. 257] Nr. 4.) Karlsruhe, Müller, 1920. 20 8. Gr Si 450M. —
262. Das badische Buch. Hg. v. W. Jerven. Konstanz, Reuß u. Itta. [Mit mda.lichen
Dichtgn.) — 263. ‚D’ Latern. Humorist.-sat. Ztg. für's »Musterländle«e. Unt. Mitwirkg.
bekannter Dialektschriftsteller gegr. u. hg. v. Th.Dilzer. Jahrg. 1ff. Karlsruhe, Dilzer, 1919 ff.
— 264. Badner Land, Sonntagsbeilage z. Freiburger Ztg. Freiburg 1920f. [Auch mda.-
liche Beitr.] — 265. Vortisch, A., Texte in alemann. Mda. (Mein Heimatland 1919, 20—24.)
[Aus Vögisheim b. Müllheim; hochalem.] — 265a. Burte, Herm. [Strübe], Alemannische
Gedichte. (Kal.f.d.Badner Land 1920, 46—50.) [Desgl.] — 266. Reitz, Aug., Von des Neckars
Quelle. Allerlei aus Schwenningen [Württemberg!]. Schwenningen, Selbstverlag, [1919].
[Auch zur Mda.] — 267. Ochs, Ernst, Vom Weinbau am Oberrhein. (Zs. 1920, 168-171.)
[Wortgeographisch.] — 268. Herbster, K., Die Berufssprache des oberrheinischen Fischerei-
gewerbes. (Bll. aus d. Markgrafschaft 1919, 79—82.) — 269. Goetze, A., Familiennamen
im badischen Oberland. |Vgl. Zs. 1920, 10.] + Schröder Anz. 39, 171f.; Feist Jb. 1917/18,
172; Pfälz. Heimatkde. 14, 86. — 270. Meisinger, O., Volkslieder aus dem badischen Ober-
lande. (Vgl. Zs. 1916, 21.] + Helm Litbl. 1919, 291; Wackernell Anz. 39, 64f.; Hoffmann -
Krayer Schweiz. Arch. f. Volksk. 22, 117. — 271. Ders., Oberländer Volksliederbuch. [Vgl.
Zs. 1916, 21.] + Abt Litbl. 1919, 292. — 272. Liebrich, Fr., Job. Peter Hebel. (Volksbücher
d. Deutschschweiz. Sprachver.) Basel, Finckh, 1918. 168. — 273. Widmer, K., Joh. Peter
Hebel u. Karlsruhe. (Die Rheinlande 18, 152—154.) — 274. Biehler, Alfr., Joh. Peter Hebels
Alemannische Gedichte u. ihr erster Kritiker Job. Geo. Jakobi. (Breisg. Chronik 1918 Nr. 23.)
— 275. Biehler, Otto, Joh. Peter Hebels Alemannische Gedichte u. ihr erster Kritiker.
(Pyramide, Wochenschr. z. Karlsruher Tagbl., 1918 Nr. 47.) — 276. Sutter, O. E., Joh.
Peter Hebels »Biblische Geschichten«. (Bodenseebuch 1919, 74—80.) — 277. Thoma, Hans,
Biblische Geschichten in alemanno. Mda. Gotha, Perthes, 1920. 578. [S.-A. aus Ale-
mannenbuch, bg. v. H. Hesse, Bern 1919.] — 278. Haffner, Osk., Von der Freiburger
Mda. (Bad. Heimat 1920, 121—131; auch als S.-A.) — 279: Pfaff, Frdr., Nochmals der
Flußname Dreisam. (Alemannia 44, 62f.) [Vgl. Zs. 1915,24.) — 280. Mein Kaiserstuhl.
Heimatklänge aus alter u. neuer Zeit. Halbmonatsbl. Endingen 1920ff. [Viel mda.liche
Beitr.) — 281. Nuzinger, Nannette Stengel. (Mein Heimatland 1919, 49—51.) [Schrieb
Gutacher Mda.] — 281a. Huber, F., ee Gedichte in alem. Mda. Camburg, Peitz,
1920. 22 S. [Bühl, Kr. Baden- Baden
c) Elsässisch.
282. Olävanger, J., Elsässisch - jüdische Sprichwörter u. Redensarten: s. o. Nr. 60.
— 283. Hart, Marie, D'r Hahn im Korb. Elsäss. Novellen. 2. Aufl. Stuttgart, Greiner
a. Pfeiffer, 11920). v u. 293 S. Kl-8°% Geb. 15 M. [In Mda.| — 284. Gerber, Eugene,
D' Aposchtel üss'm Elsaß. Elsäss. Volksstück üss'm Weltkrieg. Straßburg, Imprimeric
Strasbourgeoise, [1919]. 96 S. 8°. 4 M. — 285. Reinbelt, Claus, Sabina un d'r Tod. E
Todetauz in drej Akte. Bülderschinuck v. J. Kaufmann. Mülhausen (Els.), La litterature
in den Jahren 1919 und 1920. 11
populaire, 1920. 96S. Kl-8°. 3,50 Fr. — 286. Moser, Virgil, Die Straßburger Drucker-
sprache z. Zeit Fischarts (1570—1590). Grundlegg. zu einer Fischart- Grammatik. München,
(Herzog Rudolfstr. 23), Selbstverlag, [1920]. VIII u. 1768. Gr.-8°. + Bebermeyer Anz.
40, 127—129; Piquet Revue germanique XII Nr. 1.
d) Schwäbisch.
287. Gräter, R., Untersuchungen über den Silbenakzent schwäbisch-alem. Mdaa.
(Vgl. Zs. 1920,5. Aich, O.-A. Nürtingen, u. Trossingen, O.-A. Tuttlingen.) + Teuchert Jb.
1917/18, 202. — 288. Erbe, Karl, Des Schwaben Pflicht gegen seine Muttersprache. Ein
Mahnwort nebst einem ... sprachl. Merkbüchlein. Stuttgart, Bonz, 1920. 888. Gr.-8°.
8 M. + St[reicher] Zs. d. Sprachv. 1921, 15; Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 363. —
289. Weise, O., Mundartliches bei Schiller. (Zs. d. Sprachv. 1919, 40—43; dazu ebd.
145f. 212 Nachtr. v. Erbe, Maydorn, Weise.) — 290. Fischer, Herm., Schwäbisches
Wörterbuch. [Vgl. Zs. 1920, 11.) 1919: Lief. 57—59 [Schottenmolken — sprungs]. 1920:
Lief. 60—62 [sprungwerse — Ungeld). -+ Lief. 51—61: Lenz Zs. 1921, 84—87; Bd. Iff.:
Baesecke Dtsch. Philol. [s. o. Nr. 2] 47. — 291. Kapff, R., Hermann Fischer. (Der schwäb.
Bund 2 Nr. 5.) — 292. Fischer, Herm., Friedrich Veit. (Biogr. Jahrbuch 18, 1917, 62—64.)
— 293. Krauß, R., Die männl. Vornamen im Hause Württemberg. (Württ. Vierteljahr-
hefte f. Landeskde. N. F. 25, 365 — 382.) — 294. Bohnenberger, Karl, Ortsnamen Württem-
bergs in ihrer Bedeutg. f. d. Siedlungsgeschichte. (In: Bil. d. Schwäb. Albver. 1920; auch
als S.-A.) + Ze. 1921, 191. — 295. Höhn, Heinr., Mitteilgn. über volkstüml. Überliefergn.
ia Württemberg. Nr. 8. (Württ. Jahrb. f. Statist. u. Landesk. 1917/18, 60ff.) [Vgl. Ze
1916, 26.1 — 296. Ders., Der Kropf (struma) im schwäb. Volksglauben u. in der Volks-
medizin. (Schweiz. Arch. f. Volksk. 20, 1834—19%0.) [Mit Redensarten u. Reimen.] — 297.
Helder, Aug., Sieben Schwaben als Schwarzwälder Dialektdichter. Freudenstadt 1918.
(S.-A. aus dem »Grenzer«.) — 298. Lämmle, Aug., Das Schwäbische Vortragsbuch. Im
Auftr.-... ausgew. u. hg. v. A. L. Stuttgart, Strecker u. Schröder, 1920. VIII u. 101 S.
KlL-8°% 6,25 M. — 299. Der schwäbische Heimatkalender 1920. Im Auftr. d. Ver. z. `
Förderg. d. Volksbildg. hg. v. H. Reyhing. Ebd. 87 S. [Auch mda.liche Beiträge] —
300. Dürr, Max, D'r Glickspilz. Ein Roman aus Schwaben in schwäb. Mda. Stuttgart,
Grüninger Nachf., 1919. 217 S. Kl.-8°. 5 M. — 301. Ders., Schwabestreich! 6 Erzählgn.
in schwäb. Mda. Mit 5 Bildern v. A. Metzeroth. (Aus deutschen Gärten 8.) Weimar,
Duncker, [1920]. 124 8. Kl.-8°. 7,50 M. — 302. Heilmeyer, Alex., Anno dazumal. Schwäb.
Geschichten aus Urgroßvater-Zeiten. München, Callwey, [1919]. — 303. Palmer, J. [Julie
Kern], In der Luftkur. 2. Aufl. Stuttgart, Steinkopf, 1919. [Zum Teil in Mda.] — 304.
Schwegelbauer, G[ust.], Ällerhand Schwôbastrôich. Lausbuaba- ond andre Gschichta.
Stuttgart, Auer, [1919]. VII u. 111 S. 8°. 3 M. — 305. Ders., Prachtskerle. Onsere
schwäbische Helda en Freud ond Lôid. Ebd. (1919). VIII u. 80 S. 8°. 3 M. — 306. Seyther,
W{ilh.], Launige Geschichten aus Schwaben. Stuttgart, Wagner, 1919. [Z. T. in Mda.] —
307. Sylvius, Raban, »Emmer fürsche!« Ällerlei Beobachtonga v. Paul Hurlebaus, Mäurer,
früher Landsturmmann bei der 26. Landw.-Div., ges. im Feld u. in d. Heimat. ‚Stuttgart,
Gühring, [1920]. 36 S. 8°. 1,65 M. — 308. Anton, IL,udw. [Emil König], Wirrwarr. A
schwääbischs Zeidschbiägäle, geschriibä wiämr schwäzzd. EBlingen a. N., König, [1920].
328. 8°. 145M. — 309. Beck, Imm., Frösch’ ond Schwärmer. Schwäb. Gedichte.
Waiblingen, Erhard, 1920. 808. Kl.-8°. 2,10 M. — 310. Keller, O., Aus mei’m Mauga-
Neschtle. 6.—10. Taus. Stuttgart, Wegner, 1920. — 311. Keller, O., Umgelter, C.,
u.a., Uffrichtig ond gradraus. Ein lust. Schwabonbuch. Stuttgart, Mähler, [1920]. —
312. Kurz, Ludw., Zom Kugla ond Kegla. Lust. Schwabengedichte. Stuttgart, Zimmer,
11920]. 55 S. KI.-8°. 3 M. — 313. Ders., Gsottes ond Gsalzes. Lust. Schwabengedichte.
Ebd. [1919]. 51 S. 8°. 2,50 M. — 314. Lämmle, Aug, Sountich. Heilbronn, Salzer, 1919.
878. 1,50 M. + Kapff Zs. 1919, 88. — 315. Schütz, Peter, Zur G'sondheit! Allerlei
lleiteres u. Gemütl. in Versen schwäb. Mda. [Vgl. Zs. 1915, 29.) (3. Aufl. mit Anhang:
>8 Loiterle« v. L. Diehl u. "eo Dunell em Azeberg«.) Stuttgart, Auer, [1919]. — 316.
Schwegelbauer, G[ust.], I be’ a Schwöb. Schwäb. Gedicht zom Feiröbed. Ebd. [1920].
109 S. 16°. 4 M. — 317. Streich, Herm., Hecka-Rösla. Ernschde ond heidere Gedicht
12 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
für fröhliche Kreis ond Eeschauliche Schtonda. Stuttgart, Gühring, 1920. 688. Kl-8".
4 M. — 318. Weitzmann, Gedichte in schwäb. Mda. Stuttgart, Mähler, |1920]. — 319.
Schwäbische Volksbühne. Stuttgart, Auer. H. 31. Neuaufl. v. Zs. 1916 S. 28 Nr. 465. —
I. 32. Neuaufl. v. Zs. 1916 S.28 Nr. 466. — 1.33. Dürr, kevoluzio 'en Friedlenge.
Schwäb. Schwank in 3 Akten. (Regiebuch.) |1919]. 38 S. 2 M. — H. 34. Streich, Herm.,
D’ Herraberger Erbschaft. Schwäb. Schwank in 1 Aufz. (1019). 36 S. 2 M. — H. 35.
Schwegelbauer, Gust., D' Burghöfere. Schwäb. Volksst. in 3 Aufz. [1919]. — II. 36. Ders.,
's Schulmoischters Mariele. Schwäb. Volksstück in 3 Aufz. [1920]. — H. 37. Dürr, Max,
D’ Prozeßhos’. Schwäb. Komödie in 3 Aufz. [1920]. 53 S. 3 M. — H. 38. Spätzle, Mich.,
Evas Töchter. Schwäb. Lustspiel in 2 Aufz. (nach e. alten Motiv). [1920]. 22 S. 2,40 M.
— H. 39. Ders., Kutz gohsch na! Schwäb. Lustsp. in ein. Aufz. |1920]. 18 S. 2 M. —_
H. 40. Dürr, M., D'r Glickspilz. Schwäb. Tragikom. in 4 Aufz. [1920]. 91 S. — 11.41.
Seyther, W., Das Weinfaß. Schwank in 3 Aufz. [1920]. 41 S. 4M. — 320. Schwäbische
Theaterstücke. Stuttgart (Werderstr. 36), Gühring. Nr. 1. Sylvius, Raban, Dr Krachmaier.
Schwäb. Einakter. |1920]. 36 S. 8°. 2 M. — Nr. 2. Sieber, C., ’s Pfätschakendle. Schwäb.
Schwank in 1 Aufz. (1920). 30 S. 8°. 2 M. — 321. Schwäbische Aufführungen für 2 bis
3 Personen. Stuttgart, Auer. [Vgl. Zs. 1920, 11.] Nr. 3. Streich, H., Dr Hansjörg uf dr
Brautschau. Humorist. Zwiegespr. mit od. ohne Gesang. [1920]. 8S. Kl.-8°. 1,50 M. —
322. Finckh, Ludw., Sonne, Mond u. Sterne. Heilbronn, Salzer, 1920. [Darin u. a. ein
Erntespiel in Mda.] — 323. Lutz, Walt., Bauernblut. Volksschauspiel in 5 Aufz. [Calw
1920.) — 324. Reusch, Bf[eralı.|, Bittet ohne U'nterlaß. Aufführg. f. Jünglingsver. Kirch-
heim a.T., Riethmüller, [1920]. [In Mda.] — 325. Streich, Herm., Uf'm Röthaus z’ Biere-
bach. Ländl. Schwank in I Aufz. Stuttgart, Auer, |1920]. — 326. Vogt, Eugen, D’ Hinde-
burgspend. Hamsterkom. in 1 Aufz. olıne Bühnenveränderg. [Geislingen a. St. 1920.]
827. Bohnenberger, Karl, Die Mda. des südwestl. Württemberg. (Württ. Jahrb.
f. Statist. u. Landesk. 1917/18, 170— 208; auch als S.-A. Stuttgart 1920.) + Zs. 1921,
191. — 328. Dreher, Eleon., Laut- und Flexionslehre der Mda. v. Liggersdorf. Diss.
Tübingen, Laupp, 1919. 1018. + Ochs Litbl. 1921, 15f. — 329. Kynast, Carl, 1819
bis 1919. Om d’ Oich rom. Zeitgemäße Jugenderenneronga vom a alda Geislenger zu
onsrer hiasiga Verfassungsoich ihrem hondertjährige Gebuitsdag. Geislingen a. St., Selbst-
verlag, 1919.
830. Marzell, H.. Volkstümliche Pflanzennamen aus d. bayrischen Schwaben.
(Vgl. Zs. 1916, 29.] + Hfoffmann)-Kjrayer] Schweiz. Arch. f. Volksk. 22, 116. — 881.
Ders., Volksbotanik im bayer. Schwaben. (Bayer. Hefte f. Volksk. 1, 1914, 87—114.) —
332. Kübler, Aug., Allgäuer Berg- u. Ortsnamen. (Ebd. 3, 1916, 21—52.) + Behaghel
Litbl. 1920, 14. — 3833. Raich, M., Die Ortsnamen der Pfarreien im oberen Illertale.
(Oberläuder Erzähler, Beil. z. Allgäuer Anzeigebl. in Immenstadt, 38, 1916, 8. 21f.
25f. 295. 33f. 37f. Alf.)
e) Schwäbisch - fränkisches Grenzgebiet.
334. Dintenmüller, Euschtachius, Briefe aus der Residenz. 3. Bich. | Vgl. Zs. 1920,
12.] Karlsrube, Badenia, 1919. VIlu.1178. 16°. 2M. |Karlsruber Mda] — 335.
Römhildt-Romeo, Fritz, Allem vor der Hunior. Humorist. Gedichte in Karlsruher Mda.
u. Hochdeutsch. Karlsruhe u. Leipzig, Gutsch. 1920). 149 S. m. I Dildo. Kl.-8°. 3,50 M.
— 336. Diehm, Fıitz, Warum d’ Leut keine Kinder welle. Humorist. Gedicht in Karls-
ruher Mda. Ebd. o. J. — 337. Höhn, Fritz. Mei’ Pforze! 2. Bd. Neue humorist. Ge-
dichte unn G'schichde in Pforzheimer Mda. Pforzheim, Grimm, [1919]. 168 S. m.
I Abb. u. ] Bildn. Kl.-8°. 2,50 M. — 338. Albert, Pet., Steinbach bei Mudau. Gesch.
e. fränk. Dorfes. (Zs. d. Ges. f. ... Volkskde. v. Freiburg, dem Breisgau ... 15, 1899,
1—181.) |Zu d. Flurnamen.] — 339. Zinthäffner, Tob., Allerhand Leut. |Vgl. Zs. 1920,
12.) 2. Folge. Vorsetze aus'ım Fränkische u. Mohelohische. Bilder aus der Haamet.
Mergentheim. Thom, |1920). — 340. Sausele, enz, Sou sa mer! Gedichte in fränk.
Mda. für früok. Art u. Kurzweil. Oehringen (Hohenl.), Kau. (1920). 72 N 16". 2M. |Safn)
silt in IB2e östl. etwa Külsheim- Oehringen bis nahe an Dinkelsbühl} — 341. German,
Wilh, Haller Doovelieh! [Val Zs. 1915. 33. 3. umgearb. Anf. Schwäbisch-lHall,
in den Jahren 1919 und 1920. 13
German, 1920. 958. Kl.-8° 5M. — 342. Heerwagen, H., Zur Volkskde. v. Klein-
sorheim im Ries. (In: Festschr. für Gustav v. Bezold, Jg. 1918 u. 1919 der Mitt. aus d.
German. Nationalmus.) [Lexikalisches.]
3. Österreichisch-Bairisch.
a) Österreichisch, Allgemeines.
8413. Kaindl, It. F., Die Deutschen in d. Donauländern u. ihren Nachbargebieten.
(Frankfurter Zeitgemäße Broschüren Bd. 38 11.8 S. 197—224.) Hamm i. W., Brem u.
Thiemaun, 1919. |U.a. zu Lehnwörtern aus den Deutschen. | + Panzer Zs. f. Deutsch-
kde. 1921, 57. — $H. Pfalz, Ant. Suffigierung des Personalpronomens im Donau-
bairischen. — Reihenschritte imm Vokalism.s. (Vgl. Za. 1920, 12.) + Jutz Dtsch. Litztg.
1920, 449 f.; Schatz Anz. 40, 75f. — 845. Furchheim, Frdr., Die Wörterbücher d. deutsch -
österreich. Mda. Eine bibliograph.-krit. Studie. (Börsenbl. f. d. Dtsch. Buchhandel v.
6. 10. 1919.) — 346. Lüers, Frir., Einiges über Kuhnamen. (Dtsch. Alpenztg. 16 H. 2
S. 64—67.) — 347. Buchner, Geo., Bibliographie |von 1886—1919] zur Ortsnamenkde.
der Ostalpenländer. Progr. d. Münch. Maximiliansgymn. 1918/19. München. 47 S. + Feist
Jb. 1917/18, 174; Weise Ze f. Deutschkde. 1920, 382. — 8348. Maderno, Die deutsch-
österreich. Dichtung der Gegenwart. Leipzig, Gerstenberg, 1920. 3288. 4°. 16 M. —
349. Das deutsche Volkslied: s. o. Nr. 93.
b) Tirol und italienische Sprachinseln. Kärnten. Krain.
350. Rettieuthner, W., Die Flichenmaße in Tirol u. Vorarlberg. (Zs. des Ferdi-
nandeums IlI. F. 36, 1892, 401— 439.) — 851. Trauschke, E., Die Herkunft u. Bedeutg.
des Spottnamens Katzelmacher. (Germ.-rom. Mon. 1920, 105f.) — 852. Ettmayer, K v..
Tirolische Ortsnamenkde. u. Ethnologie. (Krit. Jahresber. über d. Fortschritte d. roman.
Phil. 13, 1915, Ti. ILI, 3—12.) — 858. Wolff, K. F., Die Ladiner u. die Ortsnamenfrage
in Tirol. (Mitt. d. dtsch. u. österr. Alpenver. 1916 H. 19/20.) — 354. Greinz, Rud., Berg-
heimat. Zwei Erzählgo. aus Tirol. Hagen i. W., Rippel, 1918. 105 S. 2,20 M. [Dialog
z. T. in Mda.) — 355. Kerausch, Jos. [P’seud.: Sepp Heimfelsen]: Prosa u. Gedichte in
Imster Mda. im Tiroler Sonntagsbl., Beil. z. Allg. Tiroler Anz., Innsbruck, 1919 Nr. 3.
11—13. 17. 22. [(Sprachl. ziemlich verläßlich.] — 356. Kranewitter, Franz, Ums E8körbl.
Schnurre in 4 Auftr. (Allg. Tiroler Anz. 1919 Nr. 91.) |Mischg. der Mda. v. Innsbruck
u. Nassereith.) — 857. Lüers, Frdr., Inveutarium des Pulverer Gates in Steinberg
in Nordtirol. (Zs. 1920, 119 —133.) [Von 1738; lexikal. reich; mod. Mda. herangez.) —
358. Ders., Volkskundliches aus Steinberg b. Achensee in Tirol. (Bayer. Hefte f. Volksk.
NL 1919, 106—130.) |U. a. Trutzstropben usw.| — 359. Blattilieder. [Vgl. Ze. 1915, 35;
St. Johann b. Kufstein.] + Wackernell Anz. 39, 61—(64. — 360. Ettmayer, K. v.,
Vorläufiger Bericht üb. Phonogr.-Aufuahmen der Grödner Mda. 53. Mitt. d. Phonogr.-
Archivs- Kommission. (Sitzgsber. d. Akad. d. Wiss. in Wien, pbil.-hist. Kl, 191. Bd.
4. Abh.) Wien, Holder, 1920. 95 S. 8°. 36 M. — 361. Wissenschaftl. Beihefte z. deut-
schen Alpenforschung. H. 3. 4/5. Leipzig 1919. 54.8. 678. |In H.3: Bibliographie über
d. dtsch. Sprachinseln in Tirol u. Oberitalien (Erweiterg. v. Ze 1916 N. 34 Nr. 556°); in
H. 4/5: BaB, Deutsche Ortsnamen in Südtirol u. Oberıtalien vornehml. im Gebiete ... d.
Sieben u. Dreizehn Gemeinden.) + H.3: Heilig Zs. d. Sprachv. 1919, 247; II. 4/5:
Sichröder] Anz. 39, 103f. — 362. Mitteilungen des Bundes d. Sprachinselfreunde. Hg. v.
Alfr. Baß. Jg.1919, H.1.—3. [Mit zimbrischen Sprachproben.| + Heilig Zs. d. Sprachv.
1919, 247. — 363. Dar kleane Catechisme vor z' Beloselaud usw. |Vgl. Zs. 1918, 14.| +
Arch. N. F. 39, 130. — 364. Anton, Job., Von earstez Kommen vun der Eisenschuell-
maschine ka Slege. (Mitt. d. dtsch. u. österr. Alpenver. 1916, 101.) — 365. Dachler, A.,
Alte deutsche Siedlungen im nordöstl. Italien. (Zs. f. österr. Volksk. 23, 112 — 120.) [S. 118.
altbair. Benenngn. aus Tischlwang (obere l’iave).]
366. Wutte, M., Deutsche u. Slowenen in Kärnten. (In: Mitt. d. Geschichtsver. f.
Kärnten 109 H. 1—6. Klagenfurt 1919.) |Mit Sprachenkarte.| — 367. Lessiak, Pr., Dio
Einheit Kärntens im Lichto der Namenkde. u. Sprache. Klagenfurt, v. Kleinmayr, 1919.
15 S. 8°. 1,60 M. — 368. Neckheim, Haus, Echte Kärtnerlieder ges. u. für vier Männer:
14 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
stimmen ges. 4. Aufl. (Vgl. Zs. 1915, 38. Die mda.liche Schreibg. mit Beihilfe Lessiaks
gebessert.] + Wackernell Anz. 39, 60. |
369. Tschinkel, W., Schimpf- u. Spottnamen im Gottscheer Volksmunde. (Wiener
Zs. f. Volkskde. 25, 1919, 46—49.)
c) Steiermark und Salzburg.
370. Peucker, Polit. u. Sprachenkarte v. Steiermark. Neue Ausg. Wien, Artaria,
1919. 1:400000. 57><74 om. 4 M. — 371. Hölzl, M., Got grüaß enk Leutl. 39 alte
Hirtenlieder a. Steiermark. Graz, Styria, 1920. 848. — 372. Ders., 10C0 fl. sind wir
wert. 40 Volkslieder. Ebd. 1920. 55 S. — 373. Bolte, J., Zum deutschen Volksliede. (Zs.
d Ver. f. Volksk. 28, 65— 78.) [S. 76f. ein Lied in steir. Mda.] — 374. Reiterer, K.,
8’ steirische Paradies. Blicke in d. weststeir. Volkstum u. Streifzüge in das Land der
Schilchertraube. Mit Zeichngn. v. H. Dischendorfer u. a. Graz, Deutsche Vereinsdruckerei
u. Verlagsges., 1919. 143 S. 8 M. [Viel Mda.liches; Gegend a. d. Sulm u. Laßnitz.] +
Pauzer Zs. f. Deutschkda. 1921, 60. — 375. Mautner, Konr., Alte Lieder u. Weisen aus
d. steyermärk. Salzkammergute. Ges. u. hg. v.K. M. Gedr. m. Unterstützg. d. Akad.
d Wiss in Wien. Holzschn. von J. v. Diveky. Wien, Stähelin u. Lauenstein, [1920]. XXI
u. 412 S. 8°. 16,80 M. [Viel Mda.liches.] -+ Seebaß Bayer. Hefte f. Volksk. VI, 1919, 236
bis 241; Blolte] Ze d Ver. f. Volksk. 30, 34f.; Webinger Lit. Zbl. 1920, 768f.
376. Hinterhuber, Gust., Aus d. schönen Heimat. Gedichte in Salzburger Mda.
Wien, Neuer Akad. Verlag, 1919. 488. 8°. 3,75M. — 377. Goldstern, Eug., Beiträge
z. Volkskde. des Lammertales mit bes. Berücksichtigg. von Altenau (Tännengau). (Ze. d.
Ver. f. österr. Volksk. 24, 1— 29.) [Lexikal.]
d) Oberösterreich.
378. Branky, Fr., Mda.liche Scheidemünzen. Eine Auslese volkskundl. Redensarten.
(Ileimatgaue J, 1919/20, 277 — 280.) — 879. Webinger, A., Volkskandliches in P. Maurus
Lindemayrs Mda.dichtgn. Eine Studie zur Volkskde. u. Mda.dichtg. Oberösterreichs. (Ebd.
J, 1919/20, 7— 21.) — 880. Burckhart, Max, Frauz Stelzhamer u. die oberösterr. Dialekt-
dichtg. Wien u. Leipzig [1920]. 80 S. — 881. Mayer, K., Der ‘Landl-Bua'! (Linzer
Mittagspost v. 28. 12. 1920.) (Würdigg. Fr. Keims als oberüsterr. Mda.dichters.] — 382.
Blämml, E. K., Historische Lieder aus Oberösterreich. (Heimatgaue I, 1919/20, 261— 275.)
— 383. Commenda, H., 25 oberösterr. Volkslieder u. Jodler. (Hoamatklâvg. Oberösterr.
Volksweison. Aus d. Sammlg. d. Arbeitsausschuss. f. d. Volkslied in Oberösterr. 1. H.) Linz,
Steurer, 1920. 6458. Kl.-8°. 1,50 M. — 384. Aigner, Hans, Nix für unguad! 2. TI.
(Fest- u. Gelegenheitsgedichte 34. Bd.) Linz, Presseverein, 1920. 788. 16° 2,20 M. —
385. Arnleitner, J., GrüaB enk Gott, liabö Hoamkehiá! Den tapferen Heimkehrern ge-
widmet. Ebd. 1919. 48. 12° 0,15 M. [Gedicht.] — 386. GroBauer, J. V., Aus meiner
Reimschmiedn. Allerhand in oberösterr. Mda. (Wiener Volksbücher Nr. 39.) Wien u.
Leipzig, Harbauer, 1920. 34 8. 16°. — 387. Ders., Va da Löba weg. Guatgmoantö Grob-
heitn u. andanö Kloanigkeitn in oberösterr. Mda. Wien 1920. 648. — 388. Hörmann, Leop.,
Spatobst. Letztmalige Gab'n aus mein'n Hausgart'|. In oberösterr. Mda. Wien, Lechner,
1919. 88 S. 8°. 3,80 M. — 389. Ders., Frisch g’schöpfte Freud’ — in ernster Zeit!
Neuestes in Vers u. Prosa in oberösterr. Mda. Wien [1920]. 1CO S. — 390. Krempl, Jos.,
Lándlágmüat. Dichtgn. in oberösterr. Mda. Linz 1919. 96 S. 8°. — 391. Mayer, Karl,
’s Paradeisgsangl. Dichtg. in öberösterr. Mda. Linz, Steurer, 1919. 32 S. — 392. Pesen-
dorfer, F., A lustigö Eicht. Dialektgedichte. (Fest- u. Gelegenheitsgedichte 31. Bd.) Linz,
Presseverein, 1920. 79 S. — 393. Hoamätgsang. Zweites Jahrbuch des Bundes oberösterr.
Mda.dichter. Hg. v. G. Goldbacher u. K. Mayer. [Vgl. Zs. 1915, 39.] Linz, Steurer, 1920.
199 S. Kl.-8°. 7,50 M. — 394. Kalender d. kath. Volksver. f. Oberösterr. f. d. Jahr 1919.
Linz. [S. 91 (Mötz) u. 78f. Gedichte in Mda.] — 395. Veichtibauer, J., In der Roas.
Volkstümliche Bauernspiele im oberen Innviertel. Mit einer Einleitg. (Braunauer
Heimatkde. 13, 1920, 91—105.) — 396. Braunauer Heimatkunde. H. 12.13. Braunau
la. Ion] 1919. 1920. [Darin volkskdl. u. mda.liche Beitr. v. Kriechbaum (12, 47—52; 13,
107 f. 124 —128), Veichtlbauer (13, 105f.), Binna (13, 118— 123).] — 397. Namen, Sprüche,
in den Jahren 1919 und 1920. 15
Redensarten usw. aus Ranshofen b. Braunau: ebd. 12, 53—55 (Zehetner); 13, 109—111
(ders.); 12, 62f. (Kriechbaum). — 398. Binna, A., Kinderliedchen u. Reime aus Burg-
kirchen. (Ebd. 13,J11f) — 399. Depiny, A., Der Nachtwächterruf in Schörfling.
(Heimatgaue I, 1919/20, 306f.) — 400. Großmann, F., Zehn Weihnachtslieder. Hirten-
lieder aus d. Salzkammergut, ges. u. f. 2 Singst. ınit Gitarre gesetzt. Linz 1920. 16S.
— 401. Dididaitschek. Lieder aus dem Kremstal. Ges. durch Fred Rob. v. d. Trelde
(Aug. Tönig). Innsbruck 1919. 308. — 402. Ernest, Hans, Linzer Lieder. Gedichte.
Linz 1920. 1158. [Auch Mda.liches.] — 403. Kourek, Mei Mühlvierti. (Da Mühlviertler
in da Fremd!) Einblattdr. Rohrbach [1919]. [(Gedicht.] — 404. Beiträge z. Landes- u. Volkskde.
d. Mühlviertels. 6. Bdch. Rohrbach 1919. [Mit mda.lichen Gedichten v. Hackermiller (10),
K. Sch. (107), M. Scherbaum (109).]
e) Niederösterreich.
405. Weinkopf, E., Volkstümliche Pflanzenbenenngn. im niederösterr. Waldviertel.
(Wiener Zs. f. Volkskde. 25, 1919, 40 — 44. 91— 95.) |Gegend v. Dobersberg.] — 406.
Mayr, M. v., Wienerische Lautlehre: Die Zischlaute. (In: Österr. Rundschau Bd. 57
Nr. 6.) — 407. Zierhefer, Hel., Altes Sprachgut in Wien. (Wiener Stimmen v. 28. 1. 1920.)
+- Gl[faß] Zs. d. Sprachv. 1920,148. — 408. Ressel, G.A., Aus unsern alt'n Wien. G’schicht'n
in der Wiener Mda. Mit 12 Vollbild. u. Kopfleisten v. F. Gareis. Wien, Waldheim - Eberle,
1920. 179S. 8°. 5M. — 409. Herzog, S., Dö Viehsik. A Lehrbüach’]l von Ferdl Krau-
tinger. Wort- u. mda.getreu niedergeschr. Ebd. 1919. VILu. 968. Gr.-8°. 2M.
| f) Ungarn.
410. Gréb, Gy, A német nyelvjáráskutatás és nyelvjárási költeszét könyvöszete.
(Egyet. Phil. Közl. 41, 386.) [Bibliogr. z. dtsch. Dialektforschg. u. -dichtg.] — 411. Lug, V.,
Deutsche Ortsnamen in Ungarn. (Vgl. Zs. 1920, 14.) + Egyet. Phil. Közl. 44, 91. —
412. Schwartz, E., Volksnamen der ungarländ. Deutschen. (Neue Post v. 13. 2. 1919.) —
413. Ders., Folklor-neptan. (Ethnographia 29, 291ff.) [Volkskde] — 414. Ders., Zur
Kenntnis der bayr. Mda. in Ungarn. (Zs. 1920, 64— 80.) [Zusammenfass. Bericht über d.
Arbeiten v. Hajnal (Zs. 1915, 42), Birö (Zs. 1915, 42), Potoczky (Zs. 1918, 17), Bedi (Ze.
1918, 16), E. Schwartz (Zs. 1916, 44), Happ (Ga 1918, 16) unter Heranziehg. der v. d.
Phonogr.- Arch. zu Wien aufgez. Mda.proben aus Oberschützen, Ödenburg, Lockenhaus.]
-+ Egyet. Phil. Közl. 44,94, — 415. Ders., Kritikai megjegyzesek a bajor neyelvjárisok
felosztására. (Egyet. Phil. Közl. 43, 183 f.) (Krit. Bemerkgn.z. Einteilg. d. ungar. bayer. Mdaa.]
— 416. Ders., A hazai bajor nyelvjárások egykét hangtani problémájáról. (Eba. 42, 209 ff.)
[Einige Probleme d. Lautlehre d. ungar. bayer. Mdaa.] — 417. Ders., Über die Recht-
schreibg. d. deutschen Familiennamen in westungar. Pfarrbüchern. (Preßburger Ztg. v.
24. 3. 1918.) — 418. Ders., Die Kirchenpatrozinien u. unsere deutschen Ortsnamen in West-
ungarn. (Neue Post v. 20. 4. 1920.) — 419. Burgenland. Festschr. aus Anlaß der Vereinigg.
des Landes der Heidebauern u. der Heinzen mit Deutschösterreich hg. v. Ed. Stepan. Wien,
Zs. »Deutsches Vaterlande, 1920. 1468. [Auch zur Sprache u. Dichtg.] + E. D. Zs. d.
Sprachv. 1921, 77. — 420. Reichl, Jos., Hinta Pfluag und Aarn. |Vgl. Zs. 1920, 14.] +
Fittbogen Zs. f. Dtschkde. 1921, 155. — 421. Schwartz, E., Die Heimat der Hienzen.
(Neue Post v. 4.2.1919.) — 422. Ders., Der Name Hienz. (Ebd. v. 21. 1. 1919.) — 423.
Ders., Der Nachtwächter im Hienzenlande. (Ebd. v. 2.1.1919.) — 424. Ders., Hienc cs
rabalapincsközi csüf-6s günynevek. (Ethnographia 31, 110ff.) [Hienz- u. Raab-Lafnitztal.
Schimpfoamen.] — 425. Ders., Die Bezeichnung der Tage im mittelalterl. Preßburg.
(Preßburger Ztg. v. 31.3.1918.) — 426. Ders., Der Zuckermantel. (Ein wortgeschichtl.
Versuch.) (Ebd. 1917 Nr. 353.) — 427. Ders., Die Taufoamen im Raab-Lafnitztal.
(Neue Post v. 19.9.1920.) — 428. Ders., Die Lafnitz. Eine wortgeschichtl. Plauderei.
(Ebd. v. 17.3. 1920.) — 429. Ders., Alogersdorf. Eine woıtgeschichtl. Plauderei. (Ebd. e
13.4. 1920.) [Komitat Eisenburg.] — 480. Ders., Der Goldberg. Zur Flurnamenkde. (Ebd.
v. 6. 9. 1920.) — 481. Ders., Nyelvkeveredes a lapincsontüli nömet nyelvjärästerületen.
(Nyelvtudomány 7, 1ff.) [Sprachmischg. auf d. dtsch. Sprachgeb. jenseits d. Lafnitz.| —
432. Happ, Jos., Béb község nómet nyelvjárásának hangtana. |Vgl. Zs. 1920, 15.] -} Holzer
16 Deutsche Mundartenforschung .und -dichtung
Allg. Litbl. 27,147; Schwartz Magy. Közcpiskola 8, 248. — 433. Mornau, J., Lautlehre der
deutschen (rheinfr.) Mda. v. Szeghegy. (Vgl. Zs. 1920, 15.) + Holzer Allg. Litbl. 27, 146.
g) Böhmen. *)
434. Hauffen, A., Die deutsche Volkskde. in Böhmen. (Deutsche Kultur in der Welt,
Unabhäng. Zs. f. geist., polit. u. wirtschaftl. Ziele deutscher Arbeit im In- u. Auslande. Hg.
v. H. Grothe. V. Jg., H.4 8. 8—20.) [Überblick über d. Forschg.; streift auch d. Mda.] —
435. Proben deutsch - böhm. Dichtung. (Ebd. V. Jg., H.4 S. 41—45.) [Auch Mda.liches.] —
436. Hruschka, A., Zu den Chroniken von Trautenau u. Elbogen. (Mitt. d. Ver. f.d. Gesch.
d. Dtsch. in Böhmen 58, 103f.) [Zu d. Worten derfterdrin u. bladecke.]
h) Bayerisch und Oberpfälzisch.
437. Helm, K., O. Brenner +. (Bayer. Hochschulztg. Nr. 6). — 488. Das Bayerland.
[Vgl. Zs. 1920, 15.| 30. Jahrg. 1918/19. 31. Jahrg. 1919/20. — 489. Propyläen. Beil. z.
Münchner Ztg. [Vgl. Zs. 1920, 15.] Jahrg. 1918/19. 1919/20. — 440. Der Sammler. (Vgl.
Zs. 1920, 15.| Jahrg. 1919’1920. — 441. Der Erzähler. Unterhaltungsbeil. z. Miesbacher
Anzeiger. |Vielfach Mda.proben.] — 442. Einkehr. Wochenbeil. d. Münch. Neusten Nachr.
|Auch Beitr. z. Mda. u. Volkskde.| — 443 Maußer, Otto, Ergebnisse u. Aufgaben der
Mdaa forschung in Bayern. (Bayer. Hefte f. Volkskunde V, 1918, 145—176.) [Mit reichen
Literaturnachw.] — 444. Ders., Die Mda.aufnahme Bayerns durch die Münchner Akademie.
(Zs. 1919, 81— 84.) — 445. (Kuhn, E.), VII. Bericht der Kommission für d. Herausgabe v.
Wörterbüchern hayerischer Mdaa. Berichtsjahr 1919 bis einschl. März 1920. München
1920. 128. — 446. |Kraus, C. v.), VIII. Bericht der Kommission für d. Herausgabe v.
Wörterbüchern bayerischer Mdaa. Berichtsjahr: 1. April 1920 bis 31. März 1921. München
1921. 10S. — 447. Bergmann, K., Streifzüge durch die bayrischen Mdaa. (Zs. f. dtsch.
Unt. 33, 424—427.) [Zsmstellg. aus Schmeller zu Schulzwecken.] — 448. Marzell, H.,
Quellen zur bairischen Volksbotanik. (Bayer. Hefte f. Volksk. VI, 1919, 213— 225.) [Erschöpf.
bibliogr. Angaben.] — 449. Buchner, Geo, Die ortsnamenkundl. Literatur v. Südbayern.
Mit ein. Anh.: Ortsnamenkundl. Lit. aus d. übrigen Kreisen Bayerns. Progr. d. Münch.
Maximiliansgymn. 1919/20. 288. Gr.-8° 8.-A.: München, Piloty u. Loehle, 1920 + Germ.-
rom. Mon. 8, 377 |Selbstanuz.].. — 450. Vellmann, Rem., Flurnamensammig. in Bayern.
(Heimatstudien, Sonderbeig. z. d. Bayer. Heften f. Volkskde., I.) München, Seyfried, 1920.
815. 8°. +4 S[chröder] Anz. 40, 96; Teuchert Zs. 1920, 178; ders. Jb. 1919, 37; H{epding]
Hess. Bil. f. Volksk. 19, 126. — 451. Boarisch Bluat, od. a Gaudi, a Musi, a Gsangl! Juhu!
Überaus reichhalt. Samml. heit. Soloszenen, Couplets, Lieder ... in süddeutscher Mda.
Mühlbausen (Thür.), Danner, [1920]. 1288. 8°. — 452. Merk-Buchberg, M., Edelweiß.
G’schichten und G’spasseteln aus Berg u. Wald. Regensburg, Pustet, 1920. 2408. 8°.
17 M. — 453. Gleitner, Jos., Bauerng'stanzl. Illustr. v. F. Blum München, Selbstverlag
(München - Pullach, Knippel), 1919. 55 S. Gr.-8°. 4,50 M. — 454. Gundlach, Fr., Tausend
Schnadabüpfln. Ges. u. mit Einleitg., erklär. Wörterverzeichnisse u. acht Singweisen bg.
Neue Aufl. (Reclams Univ.- Bibl. 3101—3102 a.) Reclam [1920]. 2138. — 455. Feldigl, F.,
Das Bildstöckl. (Höfliogs volkstüml. Bühne 178.) München, Höfling, 1920. 95 S. — 456.
Queri, Geo., Bayrisches Komödiebüchl. Gegen böse Stunden u. d. lange Weil geschr.
Dießen, Huber, 1918. 107 S. Kl-8°. 2,40 M.
457. Stieglitz, Hans, Das Nibelungenied. Altbayer. erzählt. München u. Berlin,
Oldenbourg, 1919. 908. 8°. 4M. -+ Teuchert Zs. 1920, 183f. — 458. Stieler, K., Gedichte.
(Vgl. Zs. 1918, 18.] 5. Bd. Hochlandslieder. (Reclanıs Univ.- Bibl. 6063.) Leipzig, Reclam,
[1919]. 84 S. Kl.-8°. [Oberbayer.] — 459. Rauscker, S., Raus aus'm Jammer! Gedichte in
oberbayer. Mda. München, Lindauer, 1920. IV u. 998. Kl.-8°. 3 M. — 460. Trautmann, K.,
Kulturbilder aus Alt-München. [Vgl. Zs. 1918, 19.) 3. Reihe. München, Lindauer, 1919.
III u. 1968. m. Abb u. 22 (1 farb.) Taf. 8°. 8 M. [Lexikal. reich.) — 461. Schlappinger,
Hans, Bilder u. Vergleiche im Munde des niederbayer. Volkes. Gymn.-Progr. 1919,
Ludwigshafen, Lauterborn. 30 S. 8°. + Bf[oehm] Zs. d. Ver. f. Volksk. 30, 39 f.
1) Böhmerwald u. Egerländisch s. u. Nr. 464 ff.; Nordböhmisch s. u. Nr. 753 ff.;
Ostböhmisch u. Mährisch s. u. Nr. 812 ff.
in den Jahren 1919 und 1920. 17
462. Die Oberpfalz. [Vgl. Zs. 1920, 16.] Jahrg. 13. 14. 1919. 1920. — 463. Wilhelm,
Fr, Die Namen von Regensburg. (Münch. Museum 3, 232.)
464. Bendel, J., Zur Volkskunde der Deutschen im Böhmerwalde. [Vgl. Ze
1920, 16.) + Blolte) Zs. d. Ver. f. Volksk. 27,89. — 465. Blau, J., Böhmerwälder Haus-
industrie u. Volkskunst. [Vgl. Zs. 1920, 16.] + I. TI.: Molz Litbl. 1920, 312—314; II. Tl.:
-e- Mitt. d. schles. Ges. f. Volksk. 22, 112. — 466. Schacherl, A., Seltene Ausdrücke der
Böhmerwald- Mda. Budweis, Moldavia, 1919. 56 S. — 467. Zetti, Z., Waldlerisch. Ged.
in d. Böhmerwäldermda. Wien, Kirsch, 1919. 808. Kl.-8°. 4M.
468. Fuchs, A., Über bodenständigen Sprachunterricht. (Unser Egerland 1919,
20—22. 28—30. 36 ff. 45 ff.) — 469. Lexikalische Einzelheiten in: Unser Egerland 1919, 15
(Der Name Schweinebeutel). 19. 39 (niederträchtig). 17—19. 27f. (Kirchberger, J., Vöichzet).
— 470. Hintner, Flor., Eine Goetheblume aus dem Egerland (Arnica montana). (Unser
Egerland 1920, 42. 50. 57.) — 471. Stubner, Geo, Egerländer Wirtshausnamen. (Ebd.
1919, 23. 30. 39.) — 472. John, Al, Ein Egerländer Procuratorenbuch. (Ebd. 1920, 2ff.
10ff. 19ff.; auch als 8.-A.: Eger, Selbstverlag, 1920. 22 S.) |Einladgn. u. Anspr. d. Hoch-
zeitsladers usw. nach einer Handschr. v. 1816.) — 473. Welf, Ant., Pfäffanissla. Heiteres
u. Gemütliches in Egerländer Mda. (Vgl. Zs. 1915, 48.] 2. erweit. illustr. Aufl. Falkenau,
Zinner, 1920. 80 S. KI.-8°. 6,50 M. — 474. Sabathil, Rud., Schäi[o] willkumma' Heitere
u. ernste Gedichte in Egerländer Mda. Marienbad, Fink, [1919]. 728. m. 1 Bildn. 16°.
7,60 M. — 475. Ders., Ban Fedanschlöissn. Die zwäi Picha. Zwei humorist. Szenen m.
Ges. im Zusammenh. u. einzeln aufzuführen. Dichtg. u. Ges. in Egerländer Mda. Ebd.
11920). 308. 16°. 4,50 M. — 476. Eckert, E., D’Polizeistund. Humorist. Gesamtspiel in
Egerländer Mda. Ebd. [1920]. 168. Kl.-8°. 450M. — 477. Hofmann, Jos., Alls as Löib!
Ein Lebensbild aus d. J. 1919 in 1 Aufz. Ebd. [1920]. 20S. 8°. 5M. — 478. Ders.,
Wieda zamgfunna. Lustspiel in 1 Aufz. Ebd. [1920]. 248. 8°. 5M. — 479. Ders., Da
Haimkäihra. Ein Bild aus d. Nachkriegszeit. Einzelsp. in 1 Aufz. Ebd. [1920]. 88.
8°. 6M. — 480. Ders., "a äiascht Gwitta am Äibhimmel. Ein Bild aus d. Leben in
1 Aufz. Ebd. [1920]. 14S.'8°. 5M. — 481. Leonhard, Pet., ’s Kuraschitrankl. Dorf-
posse in 3 Aufz. in Egerländer Mda. Ebd. [1920]. 318. 8°. 6M. — 482. Löwenthal, P.,
Da Amtsrichta in Näit'n! Egerläuder Posse m. Ges. in 1 Akt. Ebd. [1920]. 23S. 8°. 6 M.
— 483. Otte, Fr., Unschuldig belastet. Egerländer Volksstück in 3 Akten (4 Bilder). Nach
alten Motiven. Musik v. A. Konheiser. Ebd. [1920]. 558. 8°. 7 M. — 484. Ders., Da
Schnapsteufl oder Da Waldhofbaua. Egerländ. Volksstück in 5 Akten. Ebd. [1920]. 518.
8°. 7 M. — 485. Ders., Da seligha Noana. Egerländer Bauernposse in 4 Akten nach ober-
hayer. Motiven. Ebd. [1920]. 448. 8°. 7M. — 485. Ders., Da Haimat treu. Egerländer
Volksstück in 4 Akten |5 Bilder]. Musik v. R. Sabathil. Ebd. [1920]. 398. 8°. 7 M. —
487. Reif, Fr., Baua im Himm’l. Satyre in 1 Akt in Egerländer Mda. Ebd. [1920]. 16 8.
8°. 5 M. — 488. Ders., Summazeit. Einakter in Egerländer Mda. Musik v. R. Sabathil.
Ebd. [1920]. 28 S. 16°. 5M. — 489. Ders., Da Volksdokta. Schwank in 3 Aufz. in
Egerländer Mda. Ebd. [1920]. 568. 8°. 6M. — 4%. Pöschl, R., Deutsche Finrnamen
in d. Gemeinde Zwodau. (Unser Egerland 1920, 23f.) — 491. Hruschka, Al., Ein deutsches
Weistum aus Südböhmen. (Mitt. d. Ver. f. d, Gesch. d. Dtsch. in Böhmen 58, 168—193.)
[A.d. J. 1656; Littitz, Bezirksh. Pilsen; Lexikalisches.]
4. Ostfränkisch.
492. Ostfränkisches Wörterbuch: s. o. Nr. 445f. — 498. Beck, Chr. Thüring. Ele-
mente in fränk. Ortsnamen. (In: Der Sammler |s. o. Nr. 440] 1919 Nr. 30.) — 494. Luther,
E., Hollersträuweli. Gedichte in fränk. Mda. Würzburg, Doutscher Verlag, 1920. 648.
[Mit Wörterverzeichnis.| + Tt. De Eekbom 1920, 108f.
495. Heilig, O., Josef Dürr, ein neuer bad. Dialektdichter. (Vom Bodensee zum Main
Is. u. Nr. 257] Nr. 5. Karlsruhe, Müller, 1920. 8S. 2 M. |Mit kurzer grammat. Übersicht
über d. Mda.; bad. Taubergrund.|-| Teuchert Zs. 1921, 94. — 496. Dürr, Jos., Schlehe
un Haselnüss’. G'schichtli un Gedichtli aus'm Taubergrund, bg. v. O. Heilig. Camburg,
Peitz, [1919]. 64 S. m. 1 Bildu. 8°. 2M. + Meisinger Zs. 1920, 185. — 497. Schnetz, .l.,
Herkunft des Namens Würzburg. |Vgl. Zs. 1918, 23.| + Cramer Titbl. 1920, 307f. —
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. XVII, 1922, 2
18 Deutsche Mundartenforschung und - diehtung
498. Koch, C., Die Sprache der Magdalena u. d. Balth. Paumgartner in ihreın Briefwechsel.
Zur Gesch. d. Nürnberger Mda. u. d. neuhochdeutschen Schriftsprache im 10. Jahrh.
(Vgl. Zs. 1915, 51.] II. TI. Die Consonanten. (Mitt. aus d. Germ. Nationalmus. 1917.) —
499. Hader, M., Das Fremdwort in der oberfränkischen Volksmda. (In: Bayerland
1918/19 Nr. 17.) — 500. Denerlein, Erost, Die Erlanger Straßennamen. Erlangen, Palm
u. Enke, 1919. 448. Or.-8°. 1,50 M. — 501. Riedl, E., Flur- u. Ortsnamen der frän-
kischen Schweiz. (In: Die Fränkische Alb 5, 1919, Nr. 11/12.) — 502. Eberlein, K.,
Orts- u. Gewässeroamen unserer engeren Heimat. (In: Mühlbäuser Geschichtsbll. 1920.)
IMühlhausen i. Th.] — 508. Gebauer, J. H., Heringer Flurnamen. (Mein Heimatland,
Monatl. Beil. z. Hersfelder Ztg., 2, 15f.) — 504. Fuckel, A., Der Ortsname Schmalkalden.
(Hessenland 1920, 65f.) — 505. Heimat-Kalender f. d. Kreis Ilerrschaft Schmalkalden.
(Vgl. Ze. 1920, 17.) Jg. 1919. 1920. Schmalkalden, Wilisch. [Mit mda.lichen Kleinigkeiten. |
— 506. Keber, Jul. Doehaile. A Hamfel Varschle on Geschichtie in Sühler Mda. Cam-
burg, Peitz, [1919]. 408. 1 M. [Probe in: Heimat- Kal. f. d. Kr. Herrschaft Schmalkalden
1921, 49f.) -4+ Fuckel Zs. 1920, 185. — 506a. Schneider, E., Die Orts- u. Flurnamen d.
Kr. Schleusingen. (Schr. d. henneberg. Geschichtsver. 12.) Schleusingen 1920. 86 S.
3M. — 507. Sommer,. Ant., Bilder u. Klänge aus Rudolstadt in Volksmda. Auswahl
aus d. Gesamtausg. Rudolstadt, Hofbuchdruckerei, 1919. XVI, 370 u. VIS. m. 1. Bildn.
Kl.-8°. 6 M. — 508. Hänsel, Rob., Vor- u. Familiennamen in Orts- u. Flurnamen des
Reußenlandes. (Roland 1919, 17—19.)
609. Heimatbuch d. Vereinigg. vogtländ. Schriftsteller u. Künstler. (Vgl. Zs. 1915,
49; darin u. a. ein Aufsatz v. Gerbet üb. »Unsere Muttersprache« u. Mda.proben v. Riedel,
Leinweber, Rudert.] — 510. Gerbet, E.: Nachruf auf ihn in: Unser Egerland 1920, 32.
— 511. Das lustige Neideitelbuch. Erzählgn., Vorträge u. Gedichte in vogtländ. Mda.
Plauen, Neupert, 1920. 128 S. m. Abb. 16°. 4M. — 512. Leinweber, E., Waldblumen.
(Gesch. in vogtländ. Mda. 21.Bdch.) Reichenbach, Schmidt, 1917. 488. 8°. 0,60 M. —
513. Ders., As’n Klaanetgartel. (Geschichten in vuogtlänn. Sprooch. 25. Bdch.) Ebd.
1920. 8°. 2M. — 514. Dere., E' Dammerstünnel. Erzehlinge in vuogtlännischer Sprooch.
Ebd. 1919. 648. 8°. 1 M. — 615. Riedel, L.: Nachrufe auf ihn: Zs. d. Sprachv. 1919.
113f. (Rödiger); Kal. f. d. Erzgebirge 1920, 28f. 56—61 (Findeisen u. C. Müller). — 516.
‘ Ders., Meßbächer Äpfel. [Vgl. Zs. 1920, 17.] 2. H. Plauen, Neupert, [1919]. 648. Gr.-8°.
3M. — 517. Ders., Heffenkließ un Streußelkuhng. Eine Erzählg. u. Gedichte in vogtländ.
Mda. Ebd. [1918]. 9658. m. 1 Bildn. Kl.-8°. 250M. — 518. Rudert, Willy, Maikätzle.
Erzählgn. u. Gedichte in vogtländ. Mda. Ebd. [1919]. 64 8. Kl.-8°. 1,25 M. — 519. Kalender
f. d. Erzgebirge usw.: s.u. Nr. 750. — 519a. Beiträge in vogtländ. Mda. (leinweber.
Rudert) in: Die Nene Heimat, Febr. 1920.
C. Mitteldeutsche Mundarten.
1. Westmitteldeutsch.
a) Rheinfränkisch.
a) Allgemeines.
620. Brugmann, K., Haplologisches im heutigen Rheinfränkischen. (Indogern. For-
schgn. 38, 206f.) — 521. Müller, Jos., Zur Geschichte des Wortes Haupt in den frink.
Mdaa.: s. u. Nr. 629.
»22. Mernau, J., Lautlchre der deutschen (rheinfr.) Mda. von Szeghegy: s. o.
Nr. 433. B) Lothringisch.
528. Schön, Fr., Die Mda. im Saargebiet. (Aus Welt u. Zeit, Das Saargebiet
in Wort u. Bild, 5. 9f.) Saarbrücken, Leipzig, Stuttgart, Berlin, Hofer, 1920. |Idiotismen.]
— 524. Saar-Greoßstadtbrille.e \Vochenhl. z. Förderung des Großstadtwesens usw. Hg. v.
A. Rumann, Saarbrücken. Jg. 1—14. 1907—20. |Viel Mda.liches.|
y) Pfälzisch - Odenwäldisch.
525. Rhelapfälzisches Wörterbuch: s. o. Nr. 445f. — 526. Keiper, Ph., Pfälzische
Berg- u. Flußnamen. |Vgl. Ze. 1920, 17.] -- Keiper Zs 1920, 92f. |Entgegnung|. — 527.
Hebel, F. W., Lfälzische Sagen. Ausw. aus d. pfälz. Sagenbuch. [Vgl. Zs. 1916, 54.| 2. Aufl.
in den Jahren 1919 und 1920. 19
Kaiserslautern, Crusius, 1919. VIllu. 125 S. Kl.-8°. 2,40 M. — 528. @lückstein, Hanns,
Der Geige-Franzel. E pälzer Musikandeg'schicht. Buchschm. v. L. Hoffmann. Hg. e
Th. Dilzer. Karlsruhe, D’ Latern fürs badisch Muschderländle, 1919. 308. Kl.-8%. 2M.
— 529. Ders., Pälzer Kleenschdadt-Schdickelcher. Luschdiges aus 'me kleene Nescht.
Heidelberg, Berkenbusch, 1920. VIII u. 1048. 8°. 820 M. — 530. Heller, Hilda, Die
Pälzerräs zum Vedder Hannes. Neustadt (Haardt), Berlet, 1920. 20 S. m. Abb. 8°. 2,50M.
— 531. Semmer, Lina, So Sache. Gschichtelcher un Gedichtelcher. Heidelberg, Evang.
Verlag, 1919. 124 8. Kl.-8°. 2 M. — 532. Dies, Von Allem ebbes. Ausgew. Godichte u.
Erzählen. aus sämtl. Büchern d. Verf. Kaiserslautern, Kayser, 1920. VII u. 151 8. 8°.
14,40 M. — 533. Brentane, Fr., Schnooke un Schnurre. Tsuschtige Gedichte in pälzer Mda.
Mit viele scheene Bilder verz. vun J. Bahr... un noch annere Kinschtler. Berlin, Lust. Gesell-
schaft, [1920]. 79 8. 8°. 1,60 M. — 534. Hartmaan, Ludw., Kinnersprich vam Ludewig.
Ein pfälz. Bilderbuch in Reimen f. Groß u. Klein. Zeichngn. v. O. H. Schäfer. Ludwigs-
hafen, Weinhold, 1920. 80 8. Gr.-8°. 12M. — 535. Schreibmüller, Herm., Der Name
der Stadt Annwesler. Eine kleine Festgabe z. Erinnerg. an d. Verleihg. d. Stadtrechts am
14. 9. 1219. Annweiler, Hübner, 1919. 15 8. 8°. + Korrbl. d. Gesamtv. 1919, 272. —
536. IN Mannemer Ladern. Humorist.-satyr., Prosa u. lyrische Mannemer Wochenschr. .
im Dialekt una annerm Deitsch. Mannheim, Verlag d. Mannemer Ladern. 1. Jahrg. 1919/20.
Je 48. m. Abb. Vierteljährl. 3 M. — 537. Ein Gedicht in Weinheimer Mda. aus d.
Jahre 1847. (Weinheimer Geschichtsbll. 1919, 33 —35.) — 588. Hildenbrand, Fr. J., Über
mda.liche u. fremdsprachl. Formen u. Ortsnamen in d. ältesten Urk. d. Stadtarchivs zu
Frankenthal. (Monatsschr. d. Frankenthaler Altertumsver. 27 Nr. 7/8.).— 639. Briegieb,
Elard, Wie’s klingt am Rhei! Mda.liche Gedichte aus d hess. Pfalz. Gießen, Roth, 1886.
IV u.1128. [Wormser Gegd.] — 540. Ders., Links am Rhei’ iss gut sei’. Neue mda.-
liche Gedichte aus d. hess. Pfalz. (Il. Folge d. Pfälzer Ged.) Ebd. 1899. 105 8. 8°. —
»41. Ders., Wei'schdeier- Lieder. Anb. zu Links am Rhei' iss gut sei. Mda.liche Ged.
aus d. hess. Pfalz. Ebd. 1899. 128. — 542. Jellinghaus, H., u. Böhmer, E., Konfession
n. Mda.: s. u. Nr. 25a. [Pfälz. Colonie am Niederrhein. |
d' Hessisch (und östliches Nassauisch).
648. Hessen -Nassauisches Wörterbuch. (Sitzungsber. d. Preuß. Akad. d. Wiss. 1920,
132 —134; 1921, 148—160.) [Jahresberichte.] — 544. Dass. (Hessenland 1920, 59f.; 1921,
A4: Ze d Ver. f. hess. Gesch. 53, 180; Nassovia 1920, 36; Westerwälder Schauinsland 1921,
72t; Zs. 1919, 79.) ((Verkürzte) Ahdrucke voriger Nr. u. Ähnliches.) — 546. [Hessische]
Wörterbuchecke des Hessen-Nass. Wörterbuchs in: Hessenland 1919, 39 (F. Wrede); 1919,
183. 229f.; 1920, 78. 185 (Witzel). — 546. Berthold, Luise, Aus einem Zettelkasten d.
Hessen - Nass. Wörterbuchs. (Ebd. 1919, 46f.) — 547. Kreh, Wilh., Eine schöne u. wichtige
Sache. (Hess. Volkskal. 1920, 83.) — 548. Horn, W., Zur Wortgeschichte. I. Hessisch grein-
hase ‘Kaninchen’. (Beitr. 45, 141f.) — 549. Schoof, W., u. Borchling, C., Hess. Parallelen
zu nd. Wörtern. (Korrbl. 4. Ver. f. niederdtsch. Sprachforschg. 37, 60 f.) — 550. A., Satzuamen
als hess. Familiennamen. (Hessenland 1919, 160; Nachtr. ebd. 1919, 186.) — 5521. Schoof, W
Dat Auhleik. (Korr. d. Ver. f. niederdtsch. Sprachforschg. 37, 62f.) [Mit hess. u. thür. Flur-
nanıen usw.; vgl. auch u. Nr. 1571. 1574.] — 552. Ders., Hess. Bergnamen. 2. Der Meißner.
(Hessenland. 1919, 8—11.) — 558. Ders., Beiträge z. hess. Ortsnamenkde. 10. Schmal-
kalden, Kalden, Kaldern. (Ebd. 1919, 193f. 209— 211.) — 554. Hepding, H., Narren-
aufträge. (Hess. Bil. f. Volksk. 18, 110—113.) [Meist hess. Belege.] — 555. Ders., Scherze
über mda.liche Unterschiede. (Ebd. 18, 114—116.) [Desgl.] — 556. Hessenland. Hessi-
sches Heimatblatt. [Vgl. Zs. 1920, 18.] 33. Jahıg. 1919. 34 Jahrg. 1920. — 557. Hessischer
Velkskalonder. [Vgl. Zs. 1920, 18.) 36. Jahrg. 1919. 37. Jahrg. 1920. [Mit mda.lichen
Kleinigkeiten.| + 37. Jahrg.: H. Hessenland 1919, 219. — 558. [Hessischer] Bauern-
Kalender für d. Jahr 1919. 1920. Friedberg, Neue Tagesztg. [Desgl.] — 659. Hessische
Lesestube. Hg. v. A. Zitzor. Marburg, Elwert (Braun). 7. H. Kuppel, H., Rhönbauern
u. andere Geschichten. 1919. 94 S. — 8. H. Traudt, V., Aber he? Heit. Gesch. aus
liessen. 1920. 878. |Einiges Texikal.] + Heidelbach Hessenland 1919, 235; Nassovia
1919, 156. at
20 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
60. Nassauer Ecke des Hessen - Nass. Wörterbuchs. (Nassovia 1919, 16; 1920, 16
[W. Kroh]) — 561. Schwing, H., Mda. u. Schriftsprache. (Heimatland, (iratisbeil. des
Weilburger Tagebl., 1.Jahrg. Nr. 1 v. 1. 10. 1920.) [Wortgeographisches z. d. Beerennamen.|
— 562. Wir Nassauer! Jahrbuch Nass. Dichter u. Schriftsteller. Hg. v. F. W. Brepohl
u. W. Wittgen. Jahrg.1. Bad Nassau (Lahn), Zentralstelle z. Verbreitg. gut. deutsch. Lut,
1919. 1688. [U. a. mda.liche Gedichte.) + Nassovia 1918, 163f.; 1919, 15. — 563. Dietz,
Rud., Siwwesache. Lust. Gedichte in nass. Mda. Mit Bildern v. F. Nitzsche u.a. Neue Ausg.
Wiesbaden (Schützenhofstr. 14), R. Dietz, 1920. 1288. Ki.-8°. 9 M. [Wobl Zusammen-
fassg. v. Zs. 1920 S. 18 Nr. 501, 1918 S. 26 Nr. 747, 1915 S. 57 Nr. 857.) — 564. Ders.,
Der Klecks u. andere lust. Geschichten. Mit Bildern v. A. Schmidhammer. Wiesbaden,
Selbstverlag, 1919. 64 S. 2,70 M. [Vereinzelt Mda.liches.]| + Nassovia 1919, 131f. —
665. Nassovia. (Vgl. Zs. 1920, 19.] Hg.: W. Wittgen [v. 1920 Nr. 12 an: F. W. Brepohl
u. W. Wittgen]. 20. Jahrg. 1919. 21. Jahrg. 1920. Wiesbaden, Plaum [v. 1920 Nr. 12 an:
Winnenden (später: Neuhof), Zentralstelle z. Verbreitg. gut. deutsch. Lit.]. [1920, 70 (Dietz).
109— 112 (Hild) mda.liche Beitr.] — 566. Nassauischer Allgemeiner Landeskalender 1919.
1920. [Darin nıda.liche Kleinigkeiten v. Bickelhaupt, Dietz, v. Ibell-Hausen, Ullius (1919),
Zitzer (1920).] 4 Jahrg. 1919: Nassovia 1918, 163; Jahrg. 1920: ebd. 1919, 168. — 567.
Alt-nassauischer Kalender. (Vgl. Zs. 1918, 26.) 1919. 1920. [Mda.liche Beiträge: 1919,
55f. (Reuter; westerwäld. Mda.); 1920, 30 (Dietz; nass. Mda.).]
568. Schneider, Rob., Lyrisches un Lustiges. Gedichtercher in Hesse - Darmstädter
Mda. (Darmstadt), Selbstverlag, 1920. 96 8. 8°. — 569. Heiner-Blättche. 1. Jg. Nr. 1.
[einz.]. Darmstadt, Hisserich, !912. [Darmstädter Mda.] — 570. Niebergall, E. E., Des
Burschen Heimkehr od. der tolle Hund. (Insel-Bücherei 256.) Leipzig, Insel-Verlag,
|1919]. 88S. KI.-8°. |Desgl.; S. 3—7 biogr. Einleitg., S. 78—88 »Zur Mda.« und
»Wort- und Sacherklärungen«.] — 571. Löffler, Geo., D’ Herr V’walder. Odenwälder
Volksschausp. in 3 Akten m. Mus., Ges. u. Tanz. [Roßdorf], Selbstverlag, 1919. 528. 8°.
— 572. Ebersmann, Jak., Schimpfworte zu Dieburg im 16. u. 17. Jahrh. (Kath. Kirchenkal.
d Pfarrei Dieburg f. d. J. 1920, 25 — 28.) [Mda.ich.] — 5783. Diehl, Jos, Die Straßen -,
Flur- u. Gewannennamen Dieburgs. (Ebd. f.d.J. 1919, 15— 20.) [Desgl.] — 574. Riese,
Alex., Die Oppelschen Forschgn. z. Frankfurter Mda. (Arch. f. Frankfurts Gesch. u.
Kunst 3. F. Bd. 12, 1920, 335 — 360.) — 575. Badermann, Frankfurter Sprachklänge. (Das
Mittagsblatt, Frankfurt a. M., v. 22. 12.1919.) + Zs. d. Sprachv. 1920, 58. — 576. Schiff,
Adelh., Die Namen d. Frankfurter Juden zu Anfang des 19. Jahrh. Diss. Freiburg i. Br.
1917. 81 8. + Götze Litbl. 1920, 156. — 577. Zimmermann, Heinz, De Seckbächer Kar-
toffelbaron. Die ulkige tragikom. Gesch. d. Kartoffelbauern Stoffel in Frankf. Mda. 1. Aufl.
Frankfurt a. M., Verlag d. Neuen Laterne. 13 S. 0,40 M. — 578. Stoltze, Frdr., u. Schalck,
Ernst, Alt- Frankfurter Humor in Wort u. Bild. Ausgew. v. Jul. Hülsen. 1. Aufl. Frank-
furt a. M., Keller, 1919. 42 S. 5M. — 5:9. Die neu Latern. Humorist., satyr. u. lyr.
Fraakfurter Wochenschrift. 1.Jg. 1919/20. Frankfurt a. M., Süddtsch. Verlagsanstalt. |Auch
Beitr. in Mda.| — 580. Die Maabrick. Tolitisch-satyr., dramat. -lyr., dichte un trach-
tendes ... Frankforder Wocheblatt for unser Vatterstadt. 1. Jg. 1919/20. Frankfurt a. M.,
Öster u. Münch. — 581. Kleine Presse. Frankfurt a. M. 1919/20. [Mit zahlr. poet. u.
pros. Beitr. in Mda.| — 582. Maldfeld, G., Eckern u. Eicheln. (Die Heimat, Nachrichtenbl.
f. d. Gem. Langenselbold, 5, 1918, Nr. 9/10.) [Auch sprachl. bemerkenswert.) — 583.
Unsere Heimat. Mitt. d. Heimatbundes ... im Kr. Schlüchtern. 11. Jg. 1919. 12. Jg.
1920. [Auch Mda.liches.] — 584. Schlüchterner Heimat-Bete. Kal. f. d. Kr. Schlüchtern
u. seine Nachbarschaft. 5. Jg. 1919. Schlüchtern, Steinfeld Söhne. [Mit mda.lichen Kleinig-
keiten; 6. Jahrgang nicht mehr erschienen.) — 585. Rückert, Martha, Aus Schlüchtern.
(Mein Heimatland [Baden] 1920, 32—35.) [Ortsneckereien usw. in Mda.] — 586. Walther, F.,
Bie mer noch Kenn woan. (Unsere Heimat, Schlüchtern, 1920, 87—90.) [Marjosser
Mda.| — 587. Maldfeld, G., Über die wüsten Ortschaften in d. Gemarkg. Steinau. (Ebd.
1919, 191—195. 209— 212. 231f.) [Auch zu heut. Flurnamen.] — 588. Heilmann, Ad.,
De Schu(r)sch. (Schlüchterner Heimat-Botc 1919, 34 — 44.) (Mda. v. Bergzell.| — 580.
J., E., Huitzel - Sonntig. (Buchenbil., Unterhaltungsbeil. z. Fuldaer Ztg., }920, 27 f.) |Lexi-
kalisches u. mda.liche Reime.| — 590. Haas, Th, Alte Fuldaer Markbeschreihgu. XT. XII.
in deu Jahren 1919 und 1920. 2]
Grenzbeschreibgn. d. Kirchen zu Crainfeld u. Wingershausen. (Fuldaer Geschiichtsbll.
14 H.2 S.4.) {Mit Ortsnamenerklärgo.] — 591. Schoof, Wilh., Hersfelder Straßen-
namen. 1—9. (Hersfelder Ztg. 1919 Nr. 208. 214. 285. 291; 1920 Nr. 20. 21. 26. 74. 90.
96. 104. 108.) — 592. Hersfelder Zeitung: darin verschiedentlich » Wörterbuchecken«, 80
z. B. 1920 Nr. 65. 95. 105. 108. 113. 130. 132. 142. 173. 184. 220. 250. 252. 256. —
593. Reuß, Wilh. Pflanzen im oberhessischen Volksmund. (Hess. Chronik 8, 1919,
H. 11/12.) — 594. Roeschen, Aug., Die Erklärung des Ausdrucks Hasenbrot. (Hess. BIJ.
f. Volksk. 18, 116 — 119.) [Meist oberhess. Belege.] — 595. Schulte, O., Oberhoss. u. an-
grenz. Landschaften u. Orte in Redensarten. (In: Frischauf 8 H. 11. 12.) — 596. Schäfer, R.,
Alfred Bock. (Hessenland 1919, 178—180. 195—197.) — 597. Die harte Scholle. Aus-
gew. Romane u. Novellen v. Alfr. Bock. Mit ein. Vorwort v. R. Krauß. Berlin, Fleischel,
1913. 433 S. [Viel Ausdr. u. Wendgn. d. oberhess. Mda.] — 598. Beck, Alfr., Die Pflaster-
meisterin. Ebd. 1900. 2. Aufl. 1906. [Desgl.] — 599. Ders., Der Flurschütz. Roman. .
Ebd. 190i. [Desgl.] — 600. Ders., Kinder des Volkes. Roman. Ebd. 1902. 2. Aufl. 1919.
[Desgl.] — 601. Ders., Der Kuppelhof. Roman. Ebd. 1906. [Desgl.] — 602. Ders., Hessen-
luft. Ebd. 1907. 2. Aufl. 1912. [Desgl.] — 603. Ders., Die Pariser. Ein Roman aus
Hessen. Ebd. 1909. [Desgl.] — 604. Ders., Der Grenzgang. Novellen. Ebd. 1916. 213 S.
| Desgl.] — 605. Ders., Grete Fillunger. Roman. Ebd. 1918. 188 8. [Desgl.] — 606. Ders.,
Der Schlund. Roman. Ebd. 1920. 176 8. [Desgl.] — 607. Ders., Hessische Schwänke.
Marburg, Elwert (Braun), 1919. 1128. [Desgl.; Probe im Gr. Volkskal. d. Lahrer hink.
Boten f. 1919, 83 — 86.) — 608. Philipps, Wilh., Mir dehaam. Gedichte aus d. Kriegszeit
in Hess. Mda. Friedberg (Hessen), Neue Tagesztg., 1918. 55 S. 8°. — 609. Kreh, Wilh.,
Etwas aus d. Schatzkästiein in der Vogelsberger Mda. (Hess. Bauern -Kal. 1920, 79f.)
— 610. Günther, L., Zu den oberhess. Geheimsprachen: s. u. Nr. 61. — 611. Frischauf.
Bll. f. Heimatliebe u. Wanderlust, Monatsschr. d. Vogelsberger Höhen-Clubs. Jg. 1—9.
1912/13-—1920/21. Schotten, Engel. [Auclı Mda.liches u. Volkskundl.] — 612. Schottener
Familiennamen aus d. Jahren 1460 —1500. (Schottener Kreisbl. Nr. 74 v. 24. 6. 1920.) —
618. Becker, K., Die Flurnamen Niddas in alter u. neuer Zeit. Ein Beitr. z. Flurnamen-
forschg. Gieß. Diss. Gießen, v. Münchow, 1919. 104 S. 8°. Mit |genauer] Karte. |Auch:
Hess. BIJ. f. Volksk. 18, 1—104.]| — 614. Geibel, P., Humorist. Gedichte in Wetterauer
Mda. |Vgl. Zs. 1916, 60.) Auswahl. Gießen, Pfeiffer, |1920). 73 S. — 615. Trais, F. v.
|F. W. Möbius|, Heimathsklänge aus d. Wetterau. Ged. in Wetterauer Mda. Gießen, Roth,
11883]. 76 S. — 616. Ders., Wetterauer Sang u. Klang. Dreißig neue Ged. in Wetterauer
Mda. als Forts. der Heimathsklänge aus d. Wetterau. Ebd. [1892]. 82 S. — 617. Ders.,
Heimat. (Hess. Volkskal. 1920, 50.) [In Mda.| — 618. Hepding, H., Schildbürgergeschichten
u. andere Schwänke aus Hessen. (Hess. Bll. f. Volksk. 18, 104 —110.) [S. 109f. Mda.probe
aus Dorf-Güll.] — 619. Frohwein-Büchner, M., Hesse-Späß. [Vgl. Ze 1918, 27.) Er-
heblich verm. Gesamtausg. Marburg, Eiwert, 1920. 141 S. 8°. 4,20 M. — 620. Herbst,
In u. um Laasphe. (Mitt. d. Ver. f. Gesch. u. Volksk. Wittgensteins Jg. 1 H.1 S. 7—11;
Nachtr. dazu v. Hartnack ebd. Jg. 1 H. 4 S.151f.) [Gassen-, Flurnamen.) — 621. Flerin,
J.W., Girkhäuser Erinnerungen aus d. Zeit des großen Krieges 1870/71. (Ebd. Jg.1 H.4
S. 145—151.) |Ged. in (Girkbäuser?) Mda.] — 622. Schwalm, J. H., Aus Sagas Schloß.
Lust. Gesch. u. Sagen aus d. Hessenlande. Leipzig, Hartung, 1919. 648. 8°. [Z.T. in
Schwälmer Mda.] — 623. Lewalter, J., Deutsche Kinderlieder u. Kinderspiele. [Vgl.
Zs. 1920, 20; Cassel.] + Wehrhan Zs. f. rhein. u. westf. Volksk. 1920, 57 f. — 624. Angers-
bach, Osw., Us frieh'ren Zieden. Funkelnagelneie Kasseläner Geschichderchea. Cassel,
Vietor, 1919. 728. 8°. 2 M. + Hjeidelbach) Hessenland 1919, 203. — 625. Berndt, K.,
Bodderbliemerchen. Ziggen u. Deeden in Verschen. Ebd. 1919. 968. 8°. 2,50M. +
H{eidelbach| Hessenland 1919, 203; Woringer Zs. d. Ver. f. hess. Gesch. 53, 119f. — 626.
Lüttebrandt, \Wilb., Mä honus, mä kunn's. En bißchen was us vergehnen Zieden. Ebd.
1919. 144 S. 3,30 M. + W/itzel] Hessenland 191P, 236; Woringer Zs. d. Ver. f. hess.
Gesch. 53, 120. — 627. Piffendeckel, Henner [Philipp Scheidemann], Casseläner Jungen.
Mda.liche Geschichderchen. 2. veränd. Aufl. Ebd. 1910. 968. + 1. Aufl.: Heidelbach
Hessenland 1909, 350.
22 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
b) Mittelfränkisch.
a) Allgemeines.
628. Rheinisches Wörterbuch. (Sitzungsber. der Preuß. Akad. d. Wiss. 1920, 128
bis 132; 1921, 146—148.) [Jahresberichte] — 629. Müller, Jos, Zur Geschichte des
Wortes Haupt in d. fränk. Mdaa. [Vgl. Zs. 1920, 20.) + Teuchert Jb. 1917/18, 210. —
680. Ders., Hackepack tragen. [Vgl. Zs. 1920, 20.] + Teuchert Jb. 1917/18, 210. —
631. Ders., Die Nuß in rhein. Sprache u. Sitte. (Vgl. Ze 1920, 20.] + Teuchert Jb.
1917/18, 210. — 632. Ders., Das Sauspiel in d. Rheinlanden. [Vgl. Ze 1920, 20] +
Teuchert Jb. 1917/18, 210. — 688. Ders., Das Fangsteinchenspiel in d. Rheinlanden. (Vgl.
Ze. 1920, 20.] + Teuchert Jb. 1917/18, 210. — 684. Ders., Klinke schlagen. Pink klopfon.
Ein rhein. Schlagholzspiel. (Ze. f. rhein. u. westf. Volksk. 1919, 11— 22.) — 635. Ders.,
Judenspott in rhein. Neckereien. (Ebd. 1919, 22 — 29.) — 636. Schöningh, Tb.. Die Erklärg.
d. sprachl. Begriffes » Fronleichnam«. (Erweit. S.-A. aus d. Köln. Volksztg. v. 3. 6. 1920.)
[Auch Belege aus rhein. Mdaa.] + Helm D. neuer. Spr. 28, 478f.; Weise Zs. f. Deutschkde.
1921, 360f. — 687. Deutsche Schimpfnamen. (Köln. Ztg. 1916 Nr. 1134.) [Desgl.] — 688.
Walder, Cäc., Die deutsche Seele in der Sprache. (Bücher der Cecilienschule.) Saarbrücken,
Hofer, 1920. 206 8. 8°. 9 M. [Zieht d. Mda., bes. d. rhein., für den Unterr. heran.) — 689.
Das neue Rheinland. Halbmonatsschr. f. Politik, Kultur, Kunst u. Dichtg. Hg. H. Saekel.
1. Jg. 1920. M.- Gladbach, Zeitwartverlag. (Auch für d. Mda. interessiert.] — 640. Hermans,
W., Rheinische Mda.dichtung. (In: Das Neue Rheinland [s. vor. Nr.] 1920.) — 641. Rhei-
nische Heimat. Unpolit. Monatschr. f. Kultur u. Leben im westdeutschen Grenzlande. 1. Jg.
1920. Aachen, Oellers [Darin auch Gedichte in Mda.] — 642. Schell, O., Bibliographie
zur rhein.- westf. Volkskde. für 1918. (Zs. f. rhein. u. westf. Volksk. 1919, 56 — 59.) —
648. Wrede, Ad., Rheinische Volkskunde. (Deutsche Stämme — Deutsche Lande, hg. v.
F. v.d. Leyen.) Leipzig, Quelle u. Meyer, 1919. XlI u. 2378. 11 M. [S. 61ff. z. Sprache,
ferner Lexikal., Reime usw.] + Bf[oehm] Zs. d. Ver. f. Volksk. 30, 43f.; Seebaß Bayer.
Hefte f. Volksk. 6, 246 —248; Imme Zs. f. rhein. u. westf. Volksk. 1920, 58; Siebs Mitt. d.
schles. Ges. f. Volksk. 22, 109f.; Teuchert Zs. 1920, 177 f.; Panzer Zs. f. Deutschkdo. 1921,
59f.; Sommer Zs. d. Sprachv. 1920, 52; Lauffer Korrbl. d. Gesamtver. 1921, 94f.
B) Siebenbürgisch.
644. Csaki, Rich., Vorbericht zu einer Geschichte d. deutschen Lit. in Siebenbürgen.
Hermannstadt, Krafft, 1920. 8°. 1188. |áuch z. Gesch. d. Mda.forschg.] + Schullerus
Siebenb. Kbl. 42/43, 53—56; Ostland !) 2, 685f.; 3, 94f.; Elgon] H[ajek] Schule u. Leben ?)
2,46—48. — 645. Siebenbürgisch-sächsisches Wörterbuch. [Vgl. Zs. 1916. 65.) Bd.1
Lief. 5. 1917. Bearb. v. Ad. Schullerus (Beute — Brett). — 646. Roth, Joh., Aus einer
Werkstatt d. Siebenbürgisch -sächs. Wörterbuchs. (Festbeil. zu Ostland 2. Jg. 2. Augusth.
[1920].) [Probe aus 2] + S[chulleru]s Siebenb. Kbl. 42/43, 61. — 647. Scheiner, Andr.,
Mda. u. Schriftsprache. (Ostland 2, 33— 43.) — 648. Schule u. Leben fordert 1, 126— 128
(H. Hienz) u. 1, 101 f. (Jul. Jördens) Pflege des Siebenb. - Sächs. in d. Schule. — 649. Der
Name Siebenbürgen. (Beil. z. Siebenb. Kbl. 42/43.) — 650. Csallner, Rob., Deutsche Ver-
luste im Norden Siebenbürgens. (Ostland 2, 365 — 369.) [U. a. mda.liche Siedlungsnamen.|
— 651. Kisch, Gust., Gainar. (Siebenb. Kbl. 41, 33f.) [Ortsnamendeutg.| — 652. Schullerus,
Paul., Pflanzen in Glaube u. Brauch d. Siebenbürger Sachsen. (Arch. d. Ver. f. siebenb.
Landesk. N. F. 40, 78—188.) [Viel Mda.liches.] — 653. Det Rotkäppchen und det Schnee-
wittchen. Än sakseschen Raimen vum Platz Helen, gez. vam Hienz Dolf. Hermannstadt,
Krafft, 1920. -+ Ostland 3, 255f.; Schule u. Leben 2, 188. — 654. Mda.liche Kleinliteratur
in: Ostland 2,30; 3, 10. 81ff.; Landwirtschaft, Bil. f. Siebenbürgen Jg. 48 (1920); Kal.
d. Siebenbürger Volksfreundes 1918 (Hermannstadt, Drotleff); Neuer Volkskal. f. 1918
(Hermannstadt, Krafft). — 655. Neuer Volkskalender für 1920. Hermannstadt, Krafft.
[Mit Beitrag v. G. A. Schuller über Hattertnamen (= Flurnamen) u. mda.licher Schnurre
v. F. Herfurth.] — 656. Krauß, Frdr.. Zaubersprüche u. Krankheitssegen aus d. Nösner
land. (Siebenb. Kbl. 42/43, 39 —51.) [Mda. v. Bistritz u. Umgebg.] — 657. Ders., Die
1) Ostland, Zs. f. d. Kultur d. Ostdeutschen. Hermannstadt, Krafft.
2) Schule u. Teben, Deutsche Lehrerztg. f. GroBrumänien. Kronstadt, Zeidner.
in den Jahren 1919 uud 1920. 23
Mrar(t)xcrol u. eiviges andere. (Bistritzer deutsche Ztg. 1917 Nr. 27.) |Mda.liche Gassen-
namen.| — 658. Rosler, Frdr., Agnetheln in d. sechziger Jahren d. 19. Jh. Kulturhist.
Bilder. [1920?) [Sitten u. Bräuche.] + Ostland 3, 345 — 347. — 659. Scheiner, Andr.,
Hermannstädter Mda. (Ostland 3, 358 — 366.) — 660. Lienert, Hans, Der Leicht. E
Lastspäll än drän Afzäjen. Mediasch, Reißenberger, 1920. [Burzenländer Mda.| +
Ostland 3, 28f.
zi Linksrheinisches Moselfränkisch.
661. Scheid, M., Bilder aus Alt-Saarlouis. Saalujer Vozehlcher. Saarlouis,
Hansen, [1920]. 32 S. KI.-8°. 1,50 M. — 662. Kur-Trier. Ze zur Pflege heimischer
Eigenart in d. Gebieten d. Mosel, d. Eifel u. d. Hunsrücks. 1919. 1920. [Bringt fast aus-
schließl. Mda.] — 663. Mosella. Unterhaltungs - Beil. z. Trierischen Volksfreund. 1. 2. Jg.
1919. 1920. [Fast stets 4 Sp. in Mda.] — 664. Heuft, J., Wiegenlieder. (Za. f. rhein. u.
westf. Volksk. 1920, 54f.) [Aus Trimbs u. Masburg (Eifel).] — 665. Mürkens, Gerh.,
Über einige Flurnamen des Kreises Euskirchen, (Eifelvereinsbl. 20 Nr. 3 8.19f.)
d) Westerwäldisch - Siegerländisch. !)
666. Westerwälder Schauinsland. Monatsschr. des Westerwaldver. 12. Jg. 1919.
13. Jg. 1920. [Darin mancherlei Mda.liches.] — 667. Heinzerling, J., Kulturgeschichtliches
in d. Siegerländer Mda. (Siegerland 1920, 78f.) — 668. Ernsderf-Kreuztaler General-
anzeiger. Heimatklänge an unsere Feldgrauen in der großen Zeit des Weltkrieges 1915 ff.
— 669. Heinzerling, J., Die Siedlungen des Kr. Siegen. Siegen, Verein f. Heimatkde.
u. Heimatschutz im Siegerlande samt Nachbargeb., 1920. 768. [Zur Ortsnamenkde.] +
Zs. 1921, 190f. — 670. Bückart, K., Beiträge z. Ortskunde u. Gesch. v. Betzdorf. Betz-
dorf, Ebner, 1912. [Auch Flurnamen.]
€) Ripuarisch.
671. Kürten, F. P., Heggerüsger. Plattdütsche T,eeder. Düren - Birkesdorf, Eifel--
Verlag. 1920. 408. + P. L. De Eekbom 1920, 108. — 672. Wiedemann, Alfr., Geschichte
Godesbergs u. seiner Umgebg. Godesberg 1920. 5748. 8°. [Auch Flurnamen u. Volks-
kundl.] + |SchJefll] Zs. f. rhein. u. westf. Volksk. 1920, 57. — 678. Alt-Köln. Zs. z. Pflege
Kölo. Gesch. u. Erhaltg. Köln. Eigenart. 12. Jg. 1919. 13. Jg. 1920. [Erscheint künftig
nicht mehr.] — 674. Kölsch Levve en ahler un neuer Zick. Monatsschr. f. Freunde köln.
Gesch., Kunst u. Eigenart. Schriftl.: Jos. Bayer. Köln, Schnitzsche Buchhdig. [Seit 15.
11. 1919.] — 675. Wrede, A., Köln u. Flandern- Brabant. Kulturhistor. Wechselbeziehgn.
vom 12.—17. Jh. Köln, Gonski, 1920. 151 S. [8. 95—133 zu d sprach. Beziehgn.] +
Teuchert Zs. 1921, 79. — 676. Beckmann, Karl, Die Pflege der Mda. im deutschen Unter-
richt, mit bes. Berücksicht. des Köln. Dialektes. Ebd. 1920. 15 S. 2,40 M. -+- Fuckel Zs.
1920, 184f.; Kleibauer De Eekbom 1921, 14. — 677. Sarterius, Heinr., Die Verkleinerungs-
silbe -che in der Kölner Mda. (Alt-Köln 1920, 6.) — 678. Ders., Das persönliche Für-
wort ‘du’ = do oder de nach Zeitwörtern in der Kölner Mda. (Ebd. 1920, 28.) — 679.
Holthausen, F., Worterklärungen. (Gorm.- Rom. Mon. 8, 182 —184. 249f. 366 — 369.) [Zum
Kölner Platt.| — 680. Hunold, 7. F., Aus dem Wortschatz d. Kölner Mda. (Alt-Köln
1919, 15f.) |Etymolog. Versuche.] — 681. Sartorius, Heinr., Kölsch un Kappesboore -
Kölsch. (Ebd. 1920, 44f.) |Gegenüberstellg. von stadt- und landköln. Idiotismen.] —
682. Dausendschön. "Ze. hg. v. Jak. Rasquin. Köln 1920. [Darin »Arbeiterkölsche.l —
683. Schlösser, Heior., Et Herode em ahle Kölle. (Beil. zu Alt-Kölo 1919 H.3.) —
684. Becker, Herm., Altköln. Wiegen- u. Kinderlieder. Köln 1920. 92 8. — 685. Schneider -
Claus, Wilb, D'r Schudderhot. Köln. Volksschausp. in 4 Aufz. 1919. 848. — 686. Ders.,
Aachunveezig, ein köln. Volksschausp. aus dem ‘tollen’ Jalır 1848 in 4 Aufz. Köln 1919.
84 S. — 687. Kölnisches Vortragsbuch, hg. v. W. Schneider-Claus. (Beckers Vortrags-
bücher 5. Bd.) Köln, Hoursch, 1920. 2158. — 688. Alt-Köln-Kalender, bg. v. Verein
Alt-Köln. |Vgl. Zs. 1920, 22.] 7. Jg. 1919. 8. Jg. 1920. Köln, Stauff. — 689. Kierspel, A.,
Bergische Hemed. Volksstück in 4 Akten. Berg.-Gladbach 1918. — 690. Bergischer
| nn
1) Allgemeines zum Nassauischen a o. Nr. 560ff.
24 Deutsche Muudartenforschung und -dichtuug
Velkskalender für 1920, hg. v. A. Kierspel. Ebd. 1920. 64 S. — 691. Grab, Jos., Experi-
mentalphon. Untersuchungen über Vokaldauer, vorgenommen an einer ripuar. Dorfmda.
Diss. Hamburg 1920. 8°. 40 S. [Niederembt, Kr. Bergheim a. d. Erft.) + Frings Zs.
1921, 87— 89. — 692. Tilgenkamp, Wilh., Vür fufzig Johre. Jülicher Schöll- on Jugend-
erenneronge. Jülich, Fischer, 1920. 100 8. — 693. Oecher Platt. Halbmonatsschr., hg.
unter Mitwirkg. d. Vereins »Oecher Platt. 12.13.14. Jg. 1919—1921. Aachen, Drießen.
— 694. Fischer, X., Volksmund u. Gaunersprache. (Oecher Platt 1918, 2f. 16£. 351. 43f.)
[Erklärg. v. Aachener Idiotismen.] — 695. Schollen, M., Aachener Sprichwörter u. Redens-
arten. (Vgl. Zs. 1916, 70.) +: Ramisch Zs. 1920, 189. — 696. Janßen, H., Welde Schlag.
Oecher Stökkelcher. Aachen, Jacobi, 1919. — 697. Ders., En Maria Jade. Lajendens
op Oecher Platt. Aachen, Creutzer, 1919. — 698. Hermanns, Will ; Oecher Laachduvve.
Jesöömelt uus hondert Jörchere Platt. Ebd. 1919. — 699. Kocks, Adam, Et Lissje än
de Tant. E Spällche van de Lieb en Rümmsele op Oecher Platt. 1919. — 700. Dörr,
Kasp., Die Kreuzensteiner Dramenbruchstücke, Untersuchgn. üb. Sprache, Heimat u. Text.
(Germanist. Abhdlgn. 50.) Breslau, Marcus, 19:9. VII u. 1368. 8°. 720 M. [Zieht d.
mod. Mda. heran; Aachen u. Umgebg.] + Naumann L.itbl. 1920, 225 f.
) Bipaarisch - niederfränkisches Grenzgebiet.
701. Frings, Tb., Das Alter der Benrather Linie. (Vgl. Zs. 1918, 33.| + Baesecke
Dtsch. Philol. [s. u. Nr. 2] S. 48. — 702. Müller- Schlösser, Hans, Das Düsseldorfer
Wörterbuch. (Düsseldorfer Generalanz. v. 8. 4. 1919; Düsseldorfer Nachr. v. 3. 4. 1919.)
|Werbeaufrufe?] — 703. Beckerath, R. v., u. Vegelsang, Eug., Wie das Volk spricht.
Sprichwörter u. Redensarten in Krefelder Mda. Krefeld, Halfmann (Greven), (1920).
898. Gr.-8°. 10 M.
708a. Dupont, J., Het Dialect van Bree. (Leuvensche Bijdragen 12 afl. 2.) —
708b. Frings, Th., u. Ginneken, J. van, Zur Geschichte des Niederfränkischen in Lim-
burg. (Ga 1919, 97— 208.) [Mit 2 Karten u. 4 Pausen.) + Kloeke De Nieuwe Taalgids
15, 30—42; Bach Litbl. 1921, 232 —236; Grootaers Leuvensche Bijdragen 13, 1921, 109f.:
Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 363f. — 703c. Jaspar, E., en Endepols, J., Maastrichtsche
zegwijzen, spreekwoorden, enz. (De Nieuwe Taalgids 14 afl. 4.) — 708d. Dorren, Th.,
Woordenlijst uit het Valkenburgsch plat met etymologische en andere aanteekeningen.
(Publ. soc. hist. Limbourg 1917, 91—161; 1918, 7—76.)
2. Ostmitteldeutsch.
a) Thüringisch.
704. Lehmann, Ósk., Zur Abgrenzung u. Gliederung des Nordtbüringischen. Diss.
Halle 1920. [Gedruckt?] — 706. Hentrich, Konr., Zur Herkunft des velaren ! im West-
thüringischen. (2Z3.1919,72—74.) — 706. Thüringisches Wörterbuch. (75 1919, 80 f.) [Kurzer
Bericht.] — 707. Kirchner, G., Das »Unglücksei« im thüring. Sprachgebiet. (Jenaische Ztg.
1920 Nr. 9. 21. 33. 44.) — 708. Beek, Chr., Thüring. Elemente in fränk. Ortsnamen: s. o.
Nr. 493. — 709. Müller, Curt, Volkskundliches im »Spin-Rocken« des J. Praetorias: s.u.
Nr. 1576. — 710. Brehm, Hel.: Kleinigkeiten in Abteröder Mda. in: Hessenland 1919,
57. 181. — 711. Hentrich, Konr., Dialektgeographie des thüring. Eichsfelds u. seiner
Nachbargebiete. (Zs. 1920, 133—164; auch als S.-A. Duderstadt, Mecke, 1921. 328.
Gr.-8°. 5-M.) + Grootaers Leuveusche Bijdragen 13, 1921, 107. — 712. Ders., Das
Vernersche Gesetz in der heutigen Mda. (Beitr. 44, 184f.; Nachtr. ebd. 45, 300 — 302.)
| Eichsfeld. Beispiele.) — 718. Ders., Die Besiedlung d. Thüring. Eichsfeldes auf Grund
der Ortsnamen u. d. Mda. (Thüring.-sächs. Zs. f. Gesch. u. Kunst 9, 106—128; auch als
S.-A. Duderstadt, Mecke, 1919. 248. Gr.-8°) + Fuckel Hessenland 1921, 15. 31f.;
Hentrich ebd. 1921, 31 [Entgegng.]; Panzer Zs. f. Deutschkde. 1921, 59; Löffler Za 1921,
90f.; S[chröder] Anz. 40, 146; Mielke Zs. d. Ver. f. Volksk. 30, 31. — 714. Kürsten, 0.
Geschichten aus Dottelscht in Thüringer Mda. M. 25 Zeichng. (Bildern) v. A. Metzeroth.
(Aus deutschen Gärten 7.) Weimar, Duncker, [1920]. 1428. Kl.-8°. 6M. [Buttel-
stedt.] — 715. Imhof, Potzge Denger on vartluchtge Resse. Weimar, Pause, 1920. [Mda.
v. Niederzimmern b. Weimar.] — 716. Höngerm Etterschberge! 20 Ged. v. ä Weimer-
e
in den Jahren 1919 und 1920. 20
scheu. Camburg, Peitz, |1920]. 32 S. 8°. 4 M. [Weimar]. — 717. Krollmann, C., Vic
Herkuuft u. d. Persönlichkeit ...: s. u. Nr. 1725. [Nebra a.d. U.| — 718. Naumann, 1...
Zur Geschichte d. Parochie Obermöllern. Naumburg a. S., Sieling. 1919. [Auch Flur-
namen.) — 719. Ders., Allerlei Kleinigkeiten aus meiner lokalgeschichtl. Sammelmappe
f. Naumburg u. Umgegd. Ebd. 1920. [U. a. genaue, erläut. Flurnamenverzeichnisse v.
Mertendorf u. Punkewitz.]
b) Obersächsisch.
720. Müller, Carl, Von unserer Mda. (Die Neue Heimat, März 1920, 239 — 249.) —
721. Bruns, K., Volkswörter der Provinz Sachsen (Ostteil). |Vgl. Zs. 1920, 22.] + C. Müller
Neues Arch. f. sächs. Gesch. 38, 432f. — <22. Zirkler, Alb, Von der Mda.dichtung in den
sächs. Landen. (Die Neue Heimat, Febr. 1920. 211—215.) — 723. Hauptvogel, F. E., De
droggne Bemme u. andere Ged. u. Erzählngn. in süchs. Mda. Leipzig, Koch, [1920]. 718.
K1.-8°. 5,70 M. — 724. Meinhold, P., Parodierte klassische Gedichte in sächs. Mda.
Mühlhausen (Thür.), Danner, [1919]. 64 8. 8°. 1,50 M. — 725. Vormeyer, M., Sak’sche
Boesien! ‚Allen gemiedlichen Saksen gewidmet. Beriehmde Gedichte von Geehde’n, Schil-
ler'n, Uhland’n usw. ins reenste Deitsch iwerdragen un Eegenes. Leipzig, Vormeyer,
[1919]. 608. 8°. 3M. — 726. Kolditz, Fr., Freind Waeckworf. Gedichte in Mans-
felder Mda. Eisleben, Probst, 1919. 488. Kl.-8°. 1.10 M. + Tleult De Eekbom 1920,
108; Weise Zs. 1920, 188. — 727. Richter, E., De Fahrt nach Werl'tz unn Anderes.
Humoresken in Dessauer Mda. 5. Aufl. Dessau, Dünnhaupt, 1919. 1308. KI.-8°.
2 M. — 728. Beitrag in Leipziger Mda. in: Kal. f. d. Erzgeb. 1919, 47— 49. — 729.
Müller, Curt, Volkskundliches im »Spin- Rocken: des J. Praetorius: s. u. Nr. 1576. |Leip-
ziger Ausdr.| — 730. Zschalig, Heinr.. Was de Leute uffn Durfe friher globtn un ibtn.
(Sächs. Heimat 4, 178 —182.) [Mda. v. Rüssine.] — 731. Beyerlein, F. A., Der Hundert-
tausendtalerschatz. (Ebd. 4, 171—174.) [Meißner Mda.] — 782. Kühne, A., Flurnamen.
(Unsere Heimat, Beil. z. Wochenbl. f. Wiledruff, 1910 Nr. 1.) (Flurnamenverzeichn. v.
23 Gemeinden d. Wilsdruffer Gegd.| — 783. Trautmann, O., Aus Fluren u. Höfen der
Dresdener Pflege. (Mitt. d. Ver. f. sächs. Volkskde. 4, 11—19.) |Auch zu d. Flurnamen.|
— 734. Plastolinus |Hösel|, Beese Zeiden. Herzensergisse enner gewissen Frau Lehmann
in Bieschen bei Dräsden, wie mir Krieg hadden. In Värsche gebrachd un dorch Bil-
derchen ergänzt. Dresden, Heinrich, [1920]. 72 S. 8°. 6 M. — 735. Beiträge v. Schindler
in d. Mda. d. sächs. Schweiz in: Die neue Heimat, Febr. 1920.
786. Meyer, F. A. Cl.: biogr. Notiz üb. ihn in: Glückauf 1920, 35. |Erzgebirgischer
Dichter.) — 737. Müller, Curt, Vom lieben Essen im |Erz-]Gebirge. (Mitt. d. Ver. f. sächs.
Vo'ksk. 8, 57—68.) [Auch Mda.liches.] — 738. Gebauer, L. Th., Brau mei Bier sälber.
Ernstes u. Heiteres a. d. Erzgeb. Chemnitz, Thümmler, 1919. |Z. T. in Mda.) + Glückauf
1919, 86. — 739. Kirsten, Hel., Der Mann auf der Höhe. Erzählg. v. Fichtelberg in erz-
gebirg. Mda. Dresden, Pförtzsch, 1919. 15 S. 0,80 M. — 740. Wechsler, Anna, Blumen
vom Pöhlberg-Hang. Lust. Erzgebirgs-Geschicbten. Annaberg. Selbstverlag, !1919]. 80 S.
8°. 3 M. — 741. Wenzel, Max, Of dr Ufnbaok. Ged. u. Erzählgn. in erzgeb. Mda.
Chemnitz, Thümmler, 1919. 77 S. K].-8°. 4 M. — 742. Ders., Unnern Vugelbeerbaam.
Gereimtes u. Ungereimtes aus d. Erzgeb. Ebd. 1920. 96 S. K1.-8°. 6 M. — 743. Ders..
Dr lieb Eh stand. Ein erzgeb. Schwank in 1 Aufz. (Thümmlers Theater - Bücherei 3.) Ebd.
1920. 308. 16°. 2M. — 744. Ders., Erzgebirg. Christ- u. Mettenspiele. Nach alten Volks-
überlief. zusammengest. (Ebd. 5.) Ebd. 1920. 47 S. 16°. 2M. — 745. Eberlein, M., Zwaa
Schwerhörete. Schwank in 2 Aufz. (Ebd. 4.) Ebd. 1920. 678. 16°. 3M. — 746. Prager, K..
Ben Hamstrn- ertappt. Schwank in erzgeb. Mda. Zwönitz, Ott, 1920. 158. 8° 2M. —
747. Beiträge in erzgeb. Mda. (Günther, Siegert, Soph, Wenzel) in: Die Neue Ileimat,
Febr. 1920. — 748. Glückauf. |\gl. Zs. 1920, 23.] Jg. 39. 40. 1919. 1920. |Auch Beitr.
in erzgeb. Mda. v. Teller, Gebauer, Georgi, Rambach, Ulbricht, Ziller (1919), Rambach
(1920).] — 749. Chemnitzer Kalender. 11. Jg. 1920. [Desgl. v. Wechsler (54—57), Wenzel
(69 — 71), Siegert (84 —-86).| — 750. Kalender f. d. Erzgebirge u. d. übrige Sachsen. |Vgl.
7,3. 1920, 23.j Jg. 15. 16. 1919. 1920. [Viel Beitr. in erzeeb. Mda.; 1919 8. 43 in vogt-
länd. Mda.] — 751. Lindner, Osw., Flurnamen in d. Kirchfahrt Vielau. (Mitt. d. Ver. f.
26 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
sächs. Volksk. 7. 98—106.) — 752. Meiche, E., Zur Deutung d. Ortsnamen: fielenun,
/schopuu. (Glückauf Jg. 40 Jan./Febr.- Nr.)
753. Bendel, J., Zur Volkskde. der Deutschen im östl. u. nördl. Böhmen: s. u.
Nr. 812. — 754. Waldhauser, Anna, Neue Gedichte u. Lautenlieder in Schönlinder Mua.
Warendorf, Strache, (1920). 76 S. Kl.-8°. 9.50 M. — 755. Kāmpf, Rob., Lautlehre der
Reichenberger Mda. Reichenberg (Böhm.), Ver. f. Heimatkde. des Jeschken - Isergaues,
1920. 37 S. Gr.-8°. 5 M. — 756. Hübner, L., Flurnamen in Alt- Reichenberg. (Reichen-
berger Deutsche Volksztg. v. 20. 9. 1918.)
757. Stübler, II., Über Lausitzer Familiennamen. [\gl. Zs. 1920,23.) + Teuchert
Jb. 1917/18, 212. — 758. Lausitzer Familiennamen bringt: Kal. f. d. Erzgebirge 1920, 30
bis 34. — 759. Schwär, O., Dr Streit ims Woasser. (Ebd. 1920, 49—55.) [Lausitzer Mda.] —
760. Ders., Die Heinatdichtung der Oberlausitz. Löbau, Walde, 1919. 45 8. 8°. 1,50 M.
[Mit Proben u. Bemerkgn. über d. Mda.] + -e- Mitt.') 22, 113. — 761. Unwerth, W. v.,
Christian Weises Dramen Regnerus u. Ulvilda. [Vgl. Ze 1918. 36.] + W. Richter Arch.
N. F. 34, 245 ff.; v. Unwerth Zs. f. dtsch. P’hil. 47, 376—380 |Entgegng.); Kaulfuß - Diesch
Anz. 39, 91f. — 762. Wagner, J. A. v. [J. Renatus|, Allerlee aus dar Aeberlausitz. Beiteres
u. Ernstes in Oberlaus. Mda. M. Illustr. v. Bürkner. Neu durchges. v. J. A. v. W. 10 Bde.
Bautzen i. Sa., Hübner, [1920]. [Bd. I —VI. X in Mda.; Bd.V m. Anhang: Bemerkgn. über
d. Mda. u. Würterverzeichnis.] — 763. Kleine Beiträge in Oberlausitzer Mda. in: Kal. f. d.
Erzgeb.1919, 63—65; Neue Heimat, Febr. 1920; Oberlausitzer Heimat, Volkskal. a. d. J. 1920.
— 163a. Wenzel, F., Studien z. Dialektgeogr. d. südl. Oberlausitz ...: s. o. Nr. 6.
c) Schlesisch.
764. Vogt, Frdr., Wolf von Unwerth +. (Mitt.!) Bd. 21, 243 — 246.) — 765. Grae-
bisch, Fradr., Verdoppelung u. Wiederholung im Schlesischen in der Wort- u. Satzbildung.
(Ebd. Bd. 22, 56— 74.) — 766. Spitzer, Leo, Wucherndes Und im Schlesischen. (Germ.-
rom. Mon. 8, 369 — 372.) — 767. Jellinek, MN H. Die eu-Reime bei Opitz. |Vgl. Ze
1920. 24.] + Feist Jh. 1917;18, 164. — 768. Ders., Zu den e-Reimen der Schlesier.
(Beitr. 44, 330 — 334.) — 769. Schlesisches Wörterbuch. (Zs. 1919, 80.) [Kurzer Bericht.)
— 770. Schoppe, !ieo., Die ältesten Quellen f. ein schlesi ches Wörterbuch. (Mitt. Bd. 21,
113 — 128.) — 771. Ders., Eine schlesische Dialektprobe au- 1. 17. Jh. (Ebd. Bd. 22, 74
bis 81.) [Mit lexik. Erläutergn.]| — 772. Rother, Karl, Schlusel u. schlowreiß. (Ebd. Bd. 21,
240f.) — 773. Jungandreas, Wolfg.., ‚Uozagotls Wetterwolke. (Ebd. Bd. 22, 81— 83). —
774. Wutke, Konr., Helle, Hälle = Halde. (Schles. Geschichtsbll. 1919 Nr. 2 8. 44f. [vgl].
Zs. 1920. 24]; dazu Nachtr. usw. ebd. 1919 Nr. 3; 1920 Nr. 1; 1921 Nr.1.) — 178.
Günther, Fr., Die schlesische Volksliedforschung. |Vgl. Zs. 1920, 24.| + Reuschel Zs. f.
dtsch. Phil. 49, 142f. — 76. Wocke, Helm., Schlesische Volkslieder. (Mitt. Bd. 21, 177
bis 226.) [S. 219— 221 in Mda.| — 777. Rother, K., Kinderreime. (Ebd. Bd. 22, 95— 97.)
|Meist in Mda.) — 778. Wagner, Kurt, Schlesiens mda.licbe Dichtung v. Holtei bis auf
d. Gegenwart. |Vgl. Zs. 192.), 24.| 4 Hünig Zs. 1620, 187f.; ders. Die Saat, Zs. d. Logau-
bundes Liegnitz, 2. Jg. S. 7f. — 779. Kutzer, l’., Holteis Schlesiertum. (Schles. Musen-
almanach 5. Jg. 2. Vierteljabrsbd. S. 25 — 36.) — :S0. Schmischen, E., Der Kammler
oder Asu tunim bee'ch nie!e A schlässches Stick in zwee Uffziegen. Schweidnitz,
Brieger, |1920j. 35 8. Kl.-8°. 1,50 M. — 78). Durfmusikke. | Vgl. Ze 1920, 24.) 6. Jg.
1918 19. 7. Jg. 1919/20. Breslau, Schottländer. — 782. Wir Schlesier. llalbmonatsschr.
f. schles. Wesen u. schles. Dichtung. 1. Jg. 1920.21. Schweidnitz, Heege. |Beitr. in Mda.
u. Aufsätze über schles. Dichter.| — «83. Der gemittliche Schläsinger. |Vgl. Zs. 1920, 24.]
37. Jg. 1919. 38. Jg. 1920. Ebd. |Desgl.| — 784. Wendt, H., -Eine Historische Örter-
kundee. TI. 2 der Beitr. z. ilteren Ortskde. Breslaus. (Schles. Geschichtsbll. 1920, 67
bis 70.) |Über ein umfass. handschriftl. Nachschlagewerk des Breslauer Stadtarch. zu d.
Flur- u. Straßenvuamen B.s.| — «85. Röôler. Hans. Oberschiesien, uuser laand. Ernstes u.
\leiteres aus Oberschles. über Oberschies. in Hoehdeutsch u. Mda. Breslau, Selbstverlag
(Neudorfstr. 58), 1920. 34 8. m. I Abb. u. 1 Bildn. 3 M. — 786. Perlick, Alf., Beiträge
1) Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde.
in den Jahren 1919 und 1920. o7
z. oberschles. Volkskunde. IV. Tl.: Zur Kinderspielforschung. Deutsche Auszählreime aus
d. Dorfe Rokittnitz Kr. Beuthen O.-S. (Oberschles. Heimat 15, 1919, 86— 96.) — 787.
Drechsler, Paul, Handwerkssprache und Brauch. (Germanist. Abhdign. H. 12, 11— 35.)
[S.11— 22 Lexikal. u. Lieder in Mda. aus Katscher.] — 788. Klerlein, Marie, Robert
Sabel u. August Lichter. (Der gemittliche Schläsinger 1920, 52 — 54.) — 789. Sabel, Rob..
Seid Ebr olle do? Hinterlassene Getichtel und Geschichtel. Schweidnitz, Heege, 1920.
II u. 104 S. 4 M. [Übergang v. Lausitzisch -Schlesischen z. Gebirgsschlesischen.] —
790. Röôler, Hans, Heemte, guldne Heemte. Breslau. Selbstverlag (Neudorfstr. 58), 1920.
VII u. 778. m. Abb. u. 1 Bildo. 4M. [Desgl.] 4 Siebs Mitt. Bd. 22, 114. — 791. Moepert,
Ad., Rübezahl im Lichte seines Namens. [Vgl. Ze 1918, 38.) + Ranke Anz. 39, 173f. —
792. Tschauder, Fr., Philo vom Walde. (Schles. Musenalmanach 7. Jg. H.1 8. 35 —41.)
[Lebensbild.] — 793. Fischer, Bernh., Schul- Eckerts sein Heiroat. Charakter - Lustsp. in
einem Aufz. aus d. schles. Gebirge. Schweidnitz, Brieger, [1920]. 488. Kl.-8°, 1,50 M.
— 794. Klemenz, P., Die Literatur der Landes- u. Volkskunde der Grafschaft Glatz.
[Vgl. Zs. 1920, 25.] Auch als Sonderdr.: Glatz 1920. 80 S. — 795. Gräbisch, Frar., Die
Mda. der Grafschaft Glatz u. ihrer böhm. Nachbargebiete. (Glatzer Heimatschriften Bd. 1.)
Mittelwalde, Walzel, 1920. IV u. 788. 6 M. [S. 18— 30 vollständ. Literaturverzeichnis z.
Glatzer Mda.] + Klemenz Glatzer Heimatbll. 1921, 61f.; Albert Die Grafschaft Glatz 1920,
60; Korke Durfmusikke Nr. 185 [= Jg. 8 Nr. 16); Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 364. —
796. Ders., Huuch de Gleezsche Sproache. (Ebd. Bd. 4.) Ebd. 1920. 168. [Schilderung
u. Lobpreis der Mda.] + Korke Durfmusikke Nr. 185 (— Jg.8 Nr. 16]. — 797. Albert, kr.
Die Glatzer Mda. als Wissenschaft. (Die Grafschaft Glatz 1919, 60.) — 798. Volkmer, Aug.,
Das Sprachgefühl der Grafschafter Mda. (Ebd. 1919, 9f.) — 799. Ders., Hochdeutsch u.
\Grafschafter) Mda. »Herrsch on Pauersch-. (Ebd. 1919, 50£.) — 800. Grähisch, Frar.,
Aus der Heimat Wäldern, Fluren u. Feldern. (Guda Obend! Glatzer Volkskal. 1919, 94
bis 96.) [Mda.liche Pflanzennamen.] — 801. Ders., Die Vögel der Heimat in der Sprache
des Glatzer Volkes. (Ebd. 1919, 92 —103.) — 802. Ders., Die Vögel im Glatzer Volks-
glauben. (Glatzer Heimatbll. 1919, 82ff.; 1920, 2—5.) [Viel mda.liche Ausdrücke] —
803. Ders., Heimische der Erhaltung werte Tiernamen. (Ebd. 1919, 98.) — 804. Ders.,
Volkstümliche Tiernamen aus Schlesien. (Zs. d. Sprachv. 1920, 7—10.) [Meist glätzisch.]
— 805. Klemenz, P., Grafschafter Lehrerdichter. (Guda Obend! Glatzer Volkskal. 1919,
77—83.) [S. 82 zur Mda.dichtg.] — 806. Schmidt, Herm., Lieb’ Heimatland. Ernstes u.
Heiteres aus d. Grafsch. Glatz. Mittelwalde, Walzel, 1920. 778. [Meist in Mda.) +
Klemenz Glatzer Heimatbll. 1920, 63. — 807. Graebisch, Frdr.: kleine Beiträge in Mda.
in: Guda Obend! Glatzer Volkskal. 1919, 87 — 92f.; 1920, 89— 92. — 808. Schubert, Joh.:
kleine Beiträge in Mda. in: Glatzer Heimatbll. 1919, 67 ff. [m. sprachi. Anmerkgn. v. Grae-
bisch]; 1920, 18—21; Die Grafschaft Glatz 1920 Nr. 5/6. — 809. Guda Oberd! Glatzer
Volkskalender. (Vgl. Ze 1920, 26.) 9. Jg. 1919. 10. Jg. 1920. Mittelwalde, Walzel. (Viel
mda.liche Erzählgn., Gedichte, Sprachproben usw.| + 9. Jg.: Siebs Mitt. Bd. 21, 252;
Klemenz Die Grafschaft Glatz 1919, 20; 10. Jg.: ders. Glatzer Heimatbll. 1920, 63. —
810. Die Grafschaft Glatz. [Vgl. Zs. 1920, 26.) 14. Jg. 1919. 15. Jg. 1920. Glatz, Schirmer.
[Mit zahlr. mda.lichen Beitr. u. Aufsätzen] — 811. Glatzer Heimatblätter, hg. v. Verein
f. Glatzer Heimatkunde. Schriftl.: P. Klemenz. 5. Jg. 1919. 6. Jg. 1920. [Auch mda.liche
Poesie u. Prosa, wissenschaftl. Besprechgn., :Mda.licher Fragekasten«.| + Siebs Mitt.
Bd. 21, 251; Albert Die Grafschaft Glatz 1919 u. 1920 [mehrfach].
812. Bendel, J., Zur Volkskunde der Deutschen im östl. u. nördl. Böhmen. [Vgl.
Zs. 1920, 26.] + Bilolte] Ze d Ver f. Volksk. 27, 89. — 813. Trostbärnla. Jahrb. f. d.
Deutschen Ostböhmens, Nordmährens, Schlesiens. Hg. v. J. Pausewang. Mittelwalde,
Walzel, 1920. [Mit ostböhm., nordmähr. u. schles. Mda.proben v. Graebisch.] + Siebs
Mitt. Bd. 22, 115; Weise Zs. f. Deutschkde. 1921, 364. — 814. Braunauer Bote. Jahrbuch
f. die deutsche Heimat, zsmgest. v. Hub. Birke. 1. Jg. 1920. Braunau, Deutsch -arischer
Presseverein. [Viele Beitr. in Braunauer Mda.| — 815. Heimatsegen. Für Kinder u.
Erwachsene , für Schule u. Haus. Hg. v. der Arbeitsgemeinschaft f. Heimatkde. für Grulich
u. Umgegd. 1. Folge. 1920. |Auch Beitr. in Grulicher Mda.] — 816. Hanusch, Ferd.,
Heimatland. Geschichten in schles. Mda. Mährisch-Schönberg, Wanke, 1919. 241 8. 8".
2N Deutsche Mundairtenforschung und -dichtung
5,50 M. Mähren.) — 817. Das deutsche Kuhländchen. Geschichts- u. Kulturbilder aus
alter u. neuer Zeit. 1. Bd. 1919/20. Neutitschein, Wien u. Lpz., Enderssche Kunst- Aust.,
Bosch u. Schleif. 5 M. [Erscb. mindest. monatl.; darin u. a. Sprachstatistisches.] — 818.
Gierneth, J., Die Sprache d. Kuhländchens nach d. Mda.v. Kunewald. [Vgl. Zs. 1920, 26.]
+ Teuchert Jb. 1917/18, 212. — 819. Altrichter, A., Sagen a.d. Iglauer Sprachinsel.
(Mitt. d. Igl. Museumsver. 3. F.) Iglau, Rippel, 1920. 127 S. |U. a. Ortsnamendeutgn.]
820. Weber, A., A szepesi nyelvjárás tanulmányozas története. [Vgl. Zs. 1920, 26;
Zips.| + Greb Egvet. Phil. Kozl. 41, 649. — 821. Hensch, A., Schmaläunes lostije Ge-
schichten. Heiteres a. d. Zipserland in Zipser Mda. v. A. H. Kesmark, Schmidt, 1919.
173 8. 16 Kr. [Oberzipser Stadtmda.; ın. Worterläutergn.] + Greb Zs. 1921, 91.
III. Niederdeutsche Mundarten.
A. Allgemeines.
l. Bibliographie, Zeitschriften.
822. Seelmann, Wilh., Niederdeutsch. (Jb. 1917/18, 214 — 225.) [Kritische Biblio-
graphie; vgl. Zs. 1920, 26.] — 823. Ders., Niederdeutsche Mdaa. Niederdeutsche Lite-
ratur. (Jb. 1919, T. 39 —42. II, 31 — 35.) |Desgl.| — 824. Jahrbuch des Vereins für nieder-
deutsche Sprachforschung. Bd. 45 u. 46. Jg. 1919 u. 1920. Norden u. Leipzig, Soltau.
Gr.-8°. BAR 80 S.!) — 825. Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprach-
forschung. Heft 37. Jg. 1919/20. Ebd. 1919. 1920. 1921.) — 826. Mitteilungen aus dem
Quickborn, Vereinigung v. Freunden niedordeutscher Sprache u. Literatur in Hamburg.
12. u. 13. Jg. 1918/1919 u. 1919,1920. 1288. 1208. 8°. — 827. Plattdütsch Land un
Waterkant. Ea Blatt vou un for plattdütsche Lüd. Rutgewen for den Vereen »Quick-
born: in Hamborg vou Paul Wriede. 4. u. 5. Jg. 1918/1919 u. 1919/1920. 64 S. 528.
Hamborg, Quickborn -Verlag. — 828. De Eskbom. Halbmonatsschrift för plattdütsch Sprak
un Ort |seit 1920 Nr. 14/16: Mandschrift för plattdütsch Sprak un Art|. Rutgeben van
den »Allgenıeinen Plattdeutschen Verband E. V.« 37. Jg. 1919." 38. Jg. 1920. Hamborg,
Hermes. 242 8. 203 S. 8°. — 82%. Der Schimmelreiter. Niederdeutsche Zeitschr. Organ
der Niederdeutschen Vereinigung. Jg. 1. 2. 3. 1918/19. 1919:20. 1920/21. Ebd. Jährl.
4 Hefte. — 830. Plattdütsch Jarbook. Ruutgeben von den Plattdütschen Vereeu Bremen
to sien teinjäriget Bestin. Bremen. Schünemann, [1920]. 4 M. [Beiträge in Mda.] —
N31. Seelmann, Wilh.: Artikel über ihn in: Nd. Korrbl. 37, 1—7 (Borchling); De Eekbom
1919, 1Of. (ders); Ze 1919, 96 (Teuchert). — 882. Borchling, C., Wolfgang Schlüter +.
(Nd. Korrbl. 37, 17f. 36.)
2. Niederdeutsch im allgemeinen.?)
333. Lasch, Agatle, Sussesche sprake. Über die älteren Bezeichugo. f. d. nd. Sprache.
(Zs. f. Deutschkde. 34, 8— 19.) — 834. Stüve, L., Sassisch statt Pluttdeutsch. (Niedersachs.
25,78.) — 835. Weltzien, O.. Sassisch oder plattdüdsceh. (Ebd. 25, 123.) — 836. Wriede, P.,
‚Missingsch« u. »Quiddjeplatt«. (Mitt. a. d. Quickb. 14. 59.) — 837. Fromme, Fr., Nieder-
deutsche außerhalb des Reiches. (Niedersachsenbuch 4, 17—23.) — 838. Neuplattdeutsche
Bewegung: Artikel darüber verzeichnen Mitt. a. d. Wuickb. 12, 59. 92. 124; 13, 92. 117; 14,
22.76. — 838a. Groth, Kl., Briefe... s. u. Ni. 1505. — 839. Die niederdeutschen Vereine
und Zeitschriften verzeichnet: Niedersachsenbuca .,, 141-167; 4, 139 143. — 840. Wiriede,
P.], Quickborn - Arbeit 1920/21. (Mitt. a. d. Quickb. 14, 6— 8.) — 41. Seemann, K., Wat in
de Johrn 1914-1920 in'n Verbanıl voergan is. (De Eekhom 1920, 141 144.) — 842. Schwarz,
A. Paul Wernicke. (Ebd. 1919, 148f.) — 843. Schwarz, A.: Artikel über ihn: ebd. 1919,
178. 194 —197. 206f. (Teut). 179—185 (Wernicke); Modersprak 6, 119—124; 7, 143f.
(Wischer); Mitt. a. d. Quickb. 13, 47f. (Krüger); Niedersachs. 25, 71 (Jantien). — 644.
Plattdeutsch in der Kirche: Artikel darüber verzeichnen: Mitt. a. d. Quickb. 12, 92. 124:
13,27. 57. 92; 14. 22. — MÄR. Plattdeutsch in der Kirche: Artikel darüber bringen:
1) Im folgenden stets zitiert als: Nd. Jahrb.
2) Im folgenden stets zitiert als: Nd. Korrhl.
3) Artikel zur nd. Bewegung mit Auswahl.
in den Jahren 1919 und 1920. 29
Mitt. a. d. Quickb. 14, 62; De Eekbom 1919, 237 (Neese); Niedersachsenbuch 3, 53 -- 55
(Hansen); Niedersachs. 25, 391 (Steilen); Heimatglocken, Gemeindebl. f. Boldekow, 1918
(Range). — 846. Plattdeutsch in der Schule: Artikel darüber verzeichnen: Mitt. a. d.
Quickb. 12, 124; 13, 27. 57; 13, 92; 14, 76. — 847. Plattdeutsch in der Schule: Artikel
darüber bringen: Niedersachs. 26, 87— 89 (Clasen); De Eekbom 1920, 199f.; Modersprak
7, 111—113 (Wicht). — 848. Weltzien, O., Yon niederdeutschen Fibeln. (Niedersachsen-
buch 4, £0—53.) — 549. Plattdütsch up Volkshochscholen un Universitäten. (De Eekbom
1920, 199.) — 850. Niederdeutsche Bühne: Aufsätze darüber verzeichnen: Mitt. a. d. Quickb.
12, 92. 124; 13, 117. — 851. Niederdeutsche Bühne: Aufsätze darüber bringen: Nieder-
sachsenbuch 4, 12— 16 (Bolidorf); Mitt. a. d. Quickb. 13, 38 — 40 (ders.); Niedersachs. 25,
140f. (ders.); ebd. 24, 289— 291 (Breves): ebd. 25, 230f. (Ruseler). — 852. Plattdeutsch
ver Gericht: Artikel darüber in: Niedersachs. 24, 194 (Neese); 25, 123 (Hoops). — 853.
Plattdeutsche Wahlaufrufe verzeichnet Steilen in: Mitt. a. d. Quickb. 12, 83. — 854. Schrift-
sprache u. Rechtschreibung: Artikel dazu werdeu verzeichnet ebd. 13, 57. 92; 14, 22.
47. 76. — $55. Seedorf, H. Plattdütsch as Schriftsprake. (Plattdütsch Järbook 1920,
91—95.) — 856. Weltzien, O., Zur Sprachreinigung u. Schriftfestigung. (Niedersachs.
25, 142.) — 857. Teut, H., De plattdütsche Duden. (De Eekbom 1920, 166f.) — 858.
Bremer, O., Niederdeutsche Rechtschreibung. (Niedersachsenbuch 3, 42— 45.) — 859.
Plattdeutsche Rechtschreibung. Merkblatt über die Lübecker Richtlinien. (Niedersachs.
25, 78; vgl. auch Mitt. a. d. Quickb. 13, 42f.) — 860. Lübecker Richtlinien: Äußerungen
dazu in: Plattdütsch Jarbook 1920, 35—39 (Dehning); Niedersachs. 25, 96 — 99 (ders.).
101f. (Kreie). 167 (Heins). — 861. Die neuen (Leerer]) Merkregein: s. u. Nr. 1272. —
862. Wicht, Fritz, Plattdütsche Schriewwies: s. u. Nr. 1273. — 868. Schwagmeyer, Frdr.,
Die Anwendung der Lautschrift im Plattdeutschen. (Ravensberger Bil. 1918, 3—5. 39;
m. je einer Erzählg. in d. Mda. v. Hiddenhausen.) [Vgl. Zs. 1920 S. 28 Nr. 791.] + Jelling-
haus ebd. 1918, 16; Eickhoff ebd. 1918, 31.
3. Grammatisches, Lexikalisches, Namen.
868a. Jellinghaus, H., Zur älteren Sprachgeschichte. 3— 5. (Nd. Korrbl. 35, 23.) —
863b. Lasch, Agathe, Die Mda. in d. nordniedersächs. Zwischenspielen des 17. Jh. (Auf-
sätze z. Sprach- u. Literaturgesch. Wilh. Braune ... dargebracht ... S. 299--351.) —
864. Bötjer, Laut- u. Wortveränderungen im Plattdeutschen. (Niedersachs. 25, 57.) —
865. Weise, Osk., Beiträge z. niederdeutschen Wortbildung. (Nd. Jahrb. 46, 28 — 39.) —
866. Seelmann, Wilh. Niederdeutsche Diminutive auf -el. (Ebd. 45, 18—21.) |Auch
neund. Beispiele.| + Seelmaor Jb. 1919, 40. — 867. Verzeichnis der nd. Wörterbücher
in Buchform. (Niedersachsenbuch 3, 168 —170.) — 868. Wiriede, P.|, Plattdeutsch u. Fremd-
wort. (Mitt. a. d. Quickb. 13, 105.) — 869. Plattdeutsch im deutschen Heer. Beiträge dazu
v. Kurtz u. Dinklage: ebd. 12, 73f. — 870. Peyn, B, Bortmann. (Mitt. a. d. (Wuickb. 13, 72.)
— 871. Schoof, W., u. Borchling, C., Hessische Parallelen zu nd. Wörtern: s. o. Nr. 544. —
872. Brinkmann, M., Nd. Pflanzennamen. (Niedersachs. 25, 178f.) — 873. F., P., Nd. Tier-
nanıen in Verbindg. m. Sprichwörtern u. Redensarten. (Ebd. 25, 177.) — 874. Scheller, Th.,
Plattdütsche Hunnenomens. (De Eekbom 1920, 104f.) — 875. Mensing, O., Achterhalf. (Na.
Korrbl. 37, 13f.) — 8758. Ders., Mit Abend um all. (Ebd. 37, 13; 37, 45 Nachtr. v. Seel-
mann.) — 876. Schoof, W., Die Aanweie. (Niedersachs. 24, 299; 25, 208£.; vgl. ebd. 24, 348;
25, 52. 122. 188.) — 877. Ders., Allebat. (Ebd. 24,-128; vgl. ebd. 24, 24. 169. 236.) —
878. Hauschild, O., Bargendüster. (Nd. Korrbl. 37, 56.) — 679. Kure, Kotten, Bichel, hicheln.
(Niedersachs. 25, 104; vgl. ebd. 24, 331; 25, 52. 208.) — 880. Ders., Buhne u. Diele. (Ebd.
25, 104; vgl. ebd. 25, 144. 145. 166. 168. 208. 237. 315.) — 881. Schlüter, W., Bien.
(Nd. Korrbl. 37, 26.) — 882. Heins, G.. Buttjer — Buttje. (Niedersachs. 24, 299; vgl. ebd.
25, 54. 121 f. 236.) — 883. Schulze, Wilh., Niederdeutsches. 1. dau 2. brick und bruk.
(Zs. 1920, 175 —177.) — 884. Wehrhan, K., Etlery, etlerch, gelstery, gelslerch, gelsteriy.
(Niedersachs. 25, 145; vgl. ebd. 25, 188.) — 885. Wessidlo, R., Frer/. (Nd. Korrbl. 37, 26f.)
— 886. Wanner d. A, Hacht. (Niedersachs. 24, 24.) — 887. Drewes, K., Helleburel..
(Ehd. 25, 514; vgl. ebd. 25, 456.) — #888. Wehrhan, K., Hurenkamp, Iuierluie. (Ebd.
25, 45; vel. ehel. 25. 188. 315.) — S89 Kure. Kotten. (léise, (Ebd. 25, 104; vgl. ehd.
30 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
25, 315.) — 890. Wanner d. Ä., Kalthöfe und Auldenhüfe. (Ebd. 24, 57; vgl. ebd. 24, 88.
109. 128. 169. 219. 236. 331.) — 891. hatt, Katthagen. (Ebd. 24. 24. 169. 331; vgl.
ebd. 25, 54. 188.) — 892. Wisser, W., u. Wriede, P., Keen Been bögt. (Mitt. a. d. Quickb.
13, 10f.,; dazu ebd. 13, 40f. Nachtr.v. H.K. A. Krüger, Dehning, Clasen.) — 893. Reuter,
©. S., Kerken. (Niedersachs. 24, 316; vgl. ebd. 25, 54. 577.) — 894. Höninger, Lee. (Ebd.
24, 11. 100; vgl. 24, 128. 139. 169.) — 89. Stammerjohann, R., u. Borchling, C., Lispunt.
(Nd. Korrbl. 37, 14; dazu P. Wriede in Mitt. a. d. Quickb. 12, 87.) — 896. Künßberg, E. v.,
Marschacht. (Niedersachs. 24, 266.) — 897. Wessidie, R., Mollang. (Nd. Korrbl. 37, 45f.)
— 898. Grensemann, Uirichs u. Wessidlo, Peesvolk. (Ebd. 37, Ilf.) — 899. Seelmann, W.,
Petteren. (Ebd. 37, 61.) — 900. imme, Th., Zau. (Niedersachs. 24, 140; vgl. ebd. 24, 219.
235. 267. 281. 330. 331.) — 901. Stüve, L., Sapp. (Ebd. 24, 299; vgl. ebd. 25, 52. 104.
122. 209. 315.) — 902. Knoop, W., Schneegraben, Schnedegraben, (Ebd. 24, 234f.; vgl.
ebd. 24, 282. 298f. 331; 25, 52. 53. 73f. 104. 209.) — 903. Seelmann, W., Sweckspohn.
(Nd. Korrbl. 37, 45.) — 904. Wehme, Widum, Weden, Wehne. (Niedersachs. 24, 11 f. 112.
219. 266 f.) — 905. Wibbe, H., Verdoppelungen in niederdeutschen Vornamen. (Ebd. 24, 58;
vgl. ebd. 24, 88 |Heidjer, Bomaon]|. 110 [Reinke|. 139 |Plathner]. 140 [Imme]. 235. 282.) —
906. Heidjer, Niederdeutsche Schimpfnamen. (Ebd. 24, 67f.; vgl. ebd. 24, 110 [Wehrhan,
imme]|. 128 [Breuer]. 139 [Plathner]. 156 [Weidhüner]. 170 |...er). 236 (Knoop). 282f.
331 [Imme]; 25, 78f. [Kreie]).) — 907. Kummer, W., u. Voigt, F., Flurnamen mit Segen.
(Nd. Korrbl. 37, 14.) — 908. Schoof, Wilh., Die Flurbezeichnung im Koklpott. (Niedersachs.
24, 218f.; vgl. ebd. 24, 266. 281; 25, 54. 103f. 145. 315.) — 909. Volckmann, Erw.,
ltätselhafte Straßennamen in niederdeutschen Städten. (Ebd. 24, 132f. 272f. 319f.; 25, 68.)
4. Volkskunde, Volkslieder, Sprichwörter u.ä.
910. Lauffer, O., Niederdeutsche Volkskunde. (Vgl. Zs. 1920, 29.) + SeebaB Bayer.
Hefte f. Volksk. 6, 1919, 246 — 248. — 911. Tardel, H., Zwei Liedstudien. (Vgl. Zs. 1920,
29.).+ Abt Litbl. 1917, 227. — 912. Alpers, Paul, Vom alten niederdeutschen Volksliede.
(Niedersachs. 25 Nr. 23.) — 918. Kuckei, Max, Literaturnachweise zu einigen Volks-
liedern. (Nd. Korrbl. 37, 53 —55; vgl. auch Kuckei u. Ulrichs ebd. 37, 9.) — 914. Tardel, H.,
Das plattdeutsche Volkslied vom »Pastor sine Koh:. (Niedersachs. 25, 38—43.) — 916.
Kuckei, Max, Wanderungen u. Wandlungen niederdeutscher Volkreime I. Der Tanz-
reim. (Ebd. 25, 380—383.) — 916. Tardel, H., Plattdeutsche Tanzreime. (Plattdütsch
‚ırbook 1920, 73— 90.) — 917. Tepp, Max, Nie Danzschob. Neue niederdeutsche Volks-
tänze m. Lautenmelodieen. (Nedderdütsch Bökeri 78.) Hamburg, Hermes, 1919. 318.
2 M. [Probe daraus: Niedersachsenbuch 3, 64f.| +- Neurath Mitt. a. d. Quickb. 12, 89;
B[oßdort| Niedersachs. 24, 115; Lit. Gesellsch. 1918, 407f. — 418. Bunte Tänze. Zweites
Buch. Sammlg. niederdeutscher Volkstänze v. A. Helms u. J. Blasche. Klaviersatz v.
W. Köhler-Wumbach. Buchschmuck v. A. Illies. Leipzig, Hofmeister, 1919. 898, 4°.
5 M. + J[anßen] De Eekbom 1920, 108; P. Wriede Mitt.a.d. Quickb. 13, 9Of. — 919. Finder,
Das niederdeutsche Volksrätsel. (Mitt. a. d. Quickb. 12, 80f.) [Referat über einen Vortrag
F.s.) — 920. Weltzien, O., Vom niederdeutschen Volksrätsel. (Niedersachs. 25, 139f.) —
921. Plattdeutsche Rätsel. (Ebd. 25, 237.) — 922. Heyden, F., Vom hochdeutschen u. platt-
deutschen Volksmärchen. (Deutsches Volkstum Dez.-Nr. 1920.) — 923. Tede, Alfr., Platt-
deutsche Sprichwörter. (Niedersachs. 24, 49.) — 924. Plattdütschen Snack. (Ebd. 25, 236.)
— 925. -r., Der Bauer im plattdeutschen Sprichwort. (Ebd. 24, 112.) — 926. -rą Die
Frauen im niederdeutschen Sprichwort. (Ebd. 24, 220. 299.) — 927. -r., Das Pferd im Volks-
mund. (Sprüche, Redensarten, Rätsel u. Reime.) (Ebd. 25, 208.) — 928. Kure, Kotten,
Sprüche gegen Schlucken. (Ebd. 25, 104.) — 929. Plattdeutsche Notgeldaufschriften ver-
zeichnen: De Eekbom 1920, 136. 154. 167. 185. 200; Niedersachs. 25, 436. 514; Mitt. a.
d. Quickb. 12, 17.
5. Literaturgeschichte, Sammlungen; Unbestimmtes.
%30. Niederdeutsches Schrifttum einst und jetzt. |Vgl. Zs. 1920, 29.) + Bd. 1. 2:
Jantien De Eekbom 1920, 139. — 981. Stammler, W., Geschichte der niederdeutschen
Literatur v. d. ältesten Zeiten bis auf d. Gegenwart. (Aus Natur u. Geisteswelt 815.)
in den Jahren 1919 und 1920. 31
Leipzig u. Berlin, Teubner, 1920. 128 S. 8". [Probe daraus: De Eekbon 1920, 179. 181f.|
-+ Germ.-rom. Mon. 1921, 255 [Selbstanz.]; Struck Zs. 1921, 185 —188; Jaußen De Eekbom
1920, 187; Bartels ebd. 1921, 8$—88; W. Sjeelmann] Nd. Jahrb. 46, 79f.; Borchliug
Mitt. a. d. Quickb. 14, 71f.; Bendfeldt Die Tide 4, 388f.; G. F. Meyer Die Heimat 31, 12.
— 982. Krüger, H.K. A., Die plattdeutsche Literatur der Gegenwart. Rückblicke u. Aus-
blicke. (Niedersachsenbuch 3, 24—41.) — 9383. Dohse, Rich., Neuere deutsche Literatur.
(Die Auskunft. Eine Sanımlg. lexikal. geordn. Nachschlagebüchlein bg. v. F. Paehler. Il. 1.)
Heidelberg, Ehrig, 1920. 67 8. [Auch zur nd. Lit.| -F Walter Mitt. a. d. Quickb. 13, 117.
— 984. Ders., Die niederdeutsche Literatur v. heute. T. Plattdeutsche Dichtung. Il. Hoch-
deutsche Dichtung. (Niedersachs. 26, 41 — 44. 61— 64.) — 935. Cammin, Frdr., Lütting
lewt noch! (Ebd. 25, 369f.) |Zur nd. Dichtg.) — 986. Schwarz, Alb., Unsere Jubilare.
(Niedersachsenbuch 3, 81—116.) [Biograph. Notizen; Fortsetzg. v. Zs. 1920 8.29 Nr. 868.]
— 937. Ders., Von unsern Toten. (Ebd. 3, 117—126.) [Desgl.] — 988. Ders., Jubilare
u. Tote. (Ebd. 4, 106 —117.) [Biogr. Notizen; Fortsetzg. v. Nr. 936f.] — 989. Nieder-
deutsche Dichter, Schriftsteller, Maler usw. (Niedersachsenbuch 4, 118 —138.) [Forts. v.
Zs. 1920 8. 29 Nr. 867.] — 940. Steilen, D., Plattdeutsche Kriegsdichtungen. VI. (Mitt.
a.d. Quickb. 12, 74f.) [Busprechg.] — 941. Dohse, Rich., Reinke de Voß u. d. plattdeutsche
Tierdichtung. (S.-A. a. d. Festschr. ohemal. Abitur. d. Friedrich- Franz- Gymnas. in Parchim
z. Feier seiner Gründg. im J. 1564. Parchim, Wehdemann, 1919.) 16 S. 8°. + P.I.
De Eekbon 1920, 106; Dg. Niedersachs. 25, 510. — 942. Janßen, A., Vom nicderdeutschen
Drama. (Die Tide 3, 552 — 555.) — 943. Quickborn- Bücher hg. vom »Quickborn«, Ver-
einigung v. Freunden der nd. Sprache u. Literatur in Hamburg. Hamburg, Quickborn -
Verlag. 8°. [Neuerscheingn. 1919/20 (Bd. 20— 26) s. u. Nr. 1374. 1380. 1400. 1453.
1492. 1522.] + B[oehm] Zs. d. Ver. f. Volksk. 27, 177f. [Bd. 9—15]; Janßen Die Tide 2,
527f.; 3, 616f. — 944. Niederdeuytsche Bücherei. Zwanglose Sammlg. z. nd. Literatur,
Sprache u. Kultur. Hamburg, Hermes. [Die Bände tragen z. T. den Obertitel: Nedder-
dütsch Bökeri. Neuerscheingn. 1919/20 s. u. Nr. 917. 1221. 1307. 1386. 1416. 1448.
1449. 1450. 1451. 1452. 1467. 1485. 1509. 1511. 1514. 1651. 1655. 1703.] + Müller -
Rüdersdorf Die Tide 2, 580f.; Janßen ebd. 4, 111f. — 945. Nedderdütsche Welt. Nieder-
deutsche Flugschriften hg. v. Hans Much. Floogschrift 4— 6. Hamborg, Hermes. 4. Muclı,
H., Iınmanuel Kant un wat wi mit em tau daun hewwen. 1919. 168. — 5. Paulsen,
Ad., Martin Luther un wat wi mit em to doon hebbt. 1919. 155. —- 6. Fey, Herm.,
Jobannes Brahms. 1919. 16 S. + Bf[oßdorf] Niedersachs. 24, 115; Janßen Die Tide 3,
326; Zs. f. rhein. u. westf. Volksk. 1919, 60f.; De Eekbom 1919, 122. — 946. Nieder-
deutsche Jugendbücherei. Ebd. Bd.1. Lustig Volk. Ein riederdeutscher Guckkaston. Auf-
gest. v. W. Müller- Rüdersdorf. M. Zeichngn. v. E. Nicolas. 2. Taus. 1919. 1168. — Bd.2.
Wilde See. Geschichten von der Waterkant. Hg. v. A. Janßen. M. Bildern v. H. Förster.
2. Taus. 106 S. + Bd.1. 2: [Schwa]rz De Eekbom 1920, 19; Bd.1: Niedersachs. 25, 151.
— 0947. Krüger, H.K. A., Dat Läuschenbauk. Ein Strauß guter Läuschen f. fröhliche
Leute geb. u. m. ein. Einführg. vers. Hamburg, Hermes, 1919. XII u. 1728. [Anthologie.|
-+ (Schwja{r)z De Eekbom 1918, 259f.; v. Harten Mitt. a. d. Quickb. 12, 91; Bjoßdorf]|
Niedersachs. 24, 131. — 948. Richter, Marie, Aus alten und jungen Jahren. Hoch- until
plattdeutsche Gedichte. 2. TI. Dresden, Pierson, 1919. VI u. 64 S. 8°. 3 M.
B. Niederfränkische Mundarten.
1. Im Deutschen Reich.
949. Frings, Theod., Mittelfränkisch -niederfränkische Studien. II. Zur Geschichte
des Niederfränkischen. [Vgl. Zs. 1920, 30.) + Teuchert Jb. 1917/18, 211; Grootaers Leu-
vensche Bijdragen 13, 1921, 99—101. — 950. Heimatblätter. Monatsschr. f. d. niederrhein.-
westf. Land, bes. f. d. Industriegebiet. Schriftl. u. Verlag: Ferd. Schmidt, Essen - Margareten-
höhe. 1. Jg. 1919/20. [Darin Beitr. zu u. in d. Mda.] — 951. Der Niederrhein. Illustr.
Monatschr. f. Heimatkde. u. Heimatpflege. Hg. H. Bartmann. Jg. 1919. 1920. [Mancherlei
Mda.liches.) — 952. Niederrheinische Heimatblâtter, Gratisbeil. z. Niederrh. Ztg. Emmerich
1920f. [Desgl.| — 953. Rheinischer Bote, Heimatbl. f. d. Niederrhein. Beil. d. Weseler Ztx
5. 6. Je. 1019. 1920. [Desgl.] — 954. Franke, IL, Bergische Sprichwörter u. Redensarten
32 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
(De Eekbom 1920, 85f.) — 955. DA Pottkieker. Lust. Bergische Ztg. Hg. W. van Wichelkus
u. A.Schliekenfänger. Verantw. G.W.Dicke u. Ad. Löhr. Barmen-Rittershausen (Kleestr.1).
Jg. 1.2. 1919. 1920. — 955a. Imme, Th., Zur nd. Soldatensprache. (Nd. Korrbl. 37, 30.)
[Mülheim a. R.| — 956. W., F., Sprüche gegen den Schlucken u. gegen Warzen. (Nieder-
sachs. 24, 267.) [Duisburg-Meidericher Mda.| — 957. Dirksen, C., Meidericher Sprich-
wörter, sprichwörtliche Redensarten u. Reimsprüche m. Anmerkgn. 2. Aufl. Königsberg,
Hartung, 1893. 56 S. — 958. Am häuslichen Herd. Wöchentl. Beil. z. Dorfchronik u. Graf-
schafter. Moers 1913. [In Nr. 9. 15. 26. 38 Beitr. z. Mörser Platt.) — 959. Neuse, H.,
Vom heimischen Volksglauben. Sagen in Dinslakener Mda. (Der Niederrhein 1920, 16. 37.)
2. In Holland und Belgien.
a) Allgemeines.
960. Ebbinge-Wubben, C. H., Niederländisch. (Jb. 1916 [Zs. 1920, 31 fälschlich:
1919), 175 —181; 1917/18, 225 — 239; 1919, I, 42 — 48 [Sprache]. I1, 35 — 37 |Literatur].)
| Bibliographie.] — 961. Tijdschrift voor Nederlandsche Taal- en Letterkunde. Uitgegeven
vanwege de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde te Teiden. Jaarg. 38. 39. Leiden
1919. 1920. — 962. De Nieuwe Taalgids. Tweemaandeliks tijdschrift. Jaarg. 13. 14. Gro-
ningeu, Wolters, 1919. 1920. — 968. Neophilologus. Driemaandeliks tijdschrift voor de
wetenschappelijke beoefening van levende vreemde talen en van haar letterkunde. Jaarg. 4.5.
1919. 1920. Ebd. — 964. Museum. Maandblad voor philologie en geschiedenis. |Vgl. Zs.
1920. 31.| 26. en 27. Jaarg. Leiden, Sijthoff, 1919. 1920. — 965. Kloeke, G. G., Die nieder-
ländische Mdaa.forschung. (Zs. 1920, 80—92.) [S.88-—-91 Literaturübersicht.] — 966. Winkel,
J. te, De Studio der tongvallen. (Handelingen v. h. XXIX" Ned. Taal- en Letterk. Congres
. . . 1906, Bd. II, 123—131.) — 967. Frings, Theod., Zur Sprache Veldeckes. (Zs. f. dtsch. Alt.
56, 281 — 287.) [Streift auch d. Mda.] — 968. Vries, W. de, Etymologische aanteekeningen.
(Tijdschr. 38, 257— 302.) [Viel Mda.liches.] + Jb. 1919, 44. — 969. Kaakebeen, C. G.,
Germanismen. (Vragen van den dag 33, 46 — 57.) — 970. Verhoeven, B., Soldatenjargon.
(Van onzen tijd 18, 391— 395. 418 — 420.) — 971. Slijper, E., Oorlogswinst der ndl. taal.
(Nieuwe Taalgids 11, 220-—230; 12, 88f.; vgl. ebd. 12, 301f.) [Neubildgn. seit Kriegs-
anfang.) — 972. Stoett, F. A., Beitel. (Tijdschr. 38, 155.) + Jb. 1919, 46. — 973. Nauta,
G. A., Ravotten. (Ebd. 38, 33.) + Jb. 1919, 47. — 974. Ders., Schoelje. (Ebd. 38, 32f.)
-|- Jb. 1919, 47. — 975. Beets, A., De drukkerstermen smout, smoulierk enz. (Ebd. 38,
21-29.) + Jb. 1919, 47. — 976. Annema. H., Touter — Tille — Toelle. (Neophilol.
4, 140.) [Zu verschied. ndld. Mdaa.] — 977. Nauta, G. A., Ben je zestig? Hij is ges-
jochle(n). (on)sjoeg. (Tijdsch. 38, 30— 32.) + Jb. 1919, 45. — 978. Muller, J. W., Over
enkele nude straatnamen. (Ebd. 38, 146—155.) + Jb. 1919, 45. — 979. Meulen, R. van
der, Over den Nederlandschen oorsprong der aardrijkskundige namen Skagerrak (Ska-
gerak) en Kattegat. (Fbd. 38, 113 —132.) + Jb. 1919, 45. — 980. Schrijnen, J., Neder-
landsche Volkskunde I en Il. (Vgl. Ze 1920, 31.] + de Vooys Nieuwe Taalgids 11, 151
bis 155. — 9NI. Beckering Vinckers, H., Enige Aantekeningen bij Dr. Stoett's -Neder-
landsche spreekwoorden, uitdrukkingen en gezegden“. (Tijdschr. 39, 139—160.) |Viel
mda.liche Ausdriücke.|
b) Nordniederländische Mundarten.
982. Driemaandelijksche Bladen uitgegeven door de Vereeniging tot onderzoek van
taal en volksleven vooral in het Oosten van Nederland. Jaarg. 19. 1919/20. — 988. Gro-
ningen. Geillustreerd maandblad voor geschiedenis, volkstaal, kunst, industrie en land-
bouw van stad en lande. (Vgl. Zs. 1920 S.31 Nr. 928.] Jaarg. 2. 3. 1919. 1920. —
9%4. Kloeke, G. G., De Apokopeeringslijn in Groningen en Drenthe. Proeve van dialect-
geographisch onderzoek. (Driem. Bladen 19, 1— 40.) + Grootaers Leuvensche Bijdragen
13, 111f.; Teuchert Zs. 1921, 94. — 985. Onze Groningsche Volkstaal. (Groningen 2, 5f.
43-—47; 3, 121—123. 167 f. 181—183.) — 986. Ganderheyden, A. A., Nalezing »Gronin-
gana«. (Bijdr. tot de kennis van de prov. Groningen en omgelegen streken 1, 1901, 157
his 163.) |Nachlese zu Nagls Zs. 1 S. 199 Nr. 192.| — 987. Kleinere Proben u. Gedichte
in Groninger Mida. in: Groningen Jg. 2. 3 von OG. HE (2, 15), MK. (2. 36), Poort «2, HOL),
in den Jahren 1919 und 1920. 33
Levy (2, 98—101), Dornheck Busscher (2, 193. 229; 3, 24. 60), Mulder (2, 214; 3, 13.
24. 60. 93. 180. 197. 204), P.G. (2, 241), A.H.S. (2, 243f.), A.B. (2, 246f.), E.H. E.
(3, 13f.), J. H. O. (3, 177—180). — 988. Keizer, Antb., Pijter Lijfkes levensbeschrieveng.
"mn Verhaol ien 't Grönningsch. Winsum, Mekel, 1899. 18 S. — 989. M[ekel], J. C., D’oll
teuverheks. 'n Verhoal ien 't Grönningsch. Ebd. 1899. 9 S. — 990. Wierda, Ubel, Geert
Hunsengoo ien stadse kemedie. 'n Verhoal ien ’t Grönningsch. Ebd. 1899. 39 S. — 991.
Ders., Winter. ’n Verhoal ien 't Grönningsch. Ebd. 1899. 278. — 992. Zijlma, G.,
'n Oavend op dijpswal. 'n Verhoal ien 't Grönningsch. Ebd. 1899. 11 S. — 993. Deedeas,
D. W., 't Veulbelovend kroost van Naarsien. (Holsbergen voordrachten 'Nr. 2.) Groningen,
J.D. Dijk, o. J. 15S. — 994. Ders., Vaarver Naarsien. Ebd. o. J. 15 S. — 995. De
Grönneger guut. Zeuven lollige moppies. Groningen, K. Dijk. 16 S. — 996. Grönneger
molleboonen. Vaier grappe veurdrachten. Ebd. 88. — 997. Siemenmantje eet vrijen.
Koddige voordracht in Groninger dialect. Drieborg, J. Bakker. 8S. — 998. Dijk, K., De
neie tied. Kemieke koepletten. Groningen, K. Dijk, o. J. — 999. Ders., Gain loozer
goud as minsen. Neie Grönneger koepletten. Ebd. o. J. — 1000. Afman, E., 'n Leugen
dei wat gouds oetwarkt. Blijspel in 3 bedrijven in de Groninger tongval. Drieborg,
Bakker, 1888. 62 S. — 1001. Holvast, Jan, Blene Hannes. Kiuchtspul in ain bedrief.
Groninger tongval. Ebd. 1917. 188. — 1002. Torop, D., Aofie, teneelspul in ain bedrief.
(Groningen 3, 32 — 35.) — 1003. Faber, J., Luurt, de knecht van den Watergeus. Leiden,
Sijthoff. 4 S{pitzen) Groningen 3, 192f. — 1004. Elst, Joap Duvel. (Groningen 2, 49 bis
54.) (Erzählg. in Groninger »Schippersdialekte.) — 1105. Ders., De reveraoten. (Ebd. 2,
147—152.) — 1006. Ders., Amerikao. (Ebd. 3, 132 —139.) (Gedicht.] — 1007. Ders.:
Gedichte u. Erzählangen: ebd. 2, 36. 58. 232f.; 3, 19£. 100. 104—106. 110f. — 1008.
Zuidema, J. Rzn., 'n Uurke aan ’t leugenbankje. (Ebd. 3, 89 — 93.) [Erzählg.; Mda. v. Noord -
Groningen.) — 1009. Gans, B., Waop’ns. (Ebd. 3, 37f.) [Mda. v. Hunsingo.) — 1010. Ders.:
Erzählgn. in Hunsingoör Mda.: ebd. 2, 213f.; 3, 69. — 1011. Rietema, J.: Erzählgn. in
der Mda. des nordwestl. Hunsingo: ebd. 3, 233 — 240; Driem. Bladen 19, 11—21. — 1012.
Ders., Hou Moeke uut stad kwam. Kemediestukje ien ain bedrief. Winsum, Mekel. 38 S.
— 1013. Ders., 'n Vergoadern van stoet kemissie. Kemediestukje ien ain bedrief. Ebd.
"368. — 1014. Steenhuis, J. F., Bijbelvertaling. Preeker. Enkele stukjes oet laidse ver-
toaln van ’t olle testement, ien toal dei proat wort ien °t Westernijland. (Groningen
2, 228f.) — 1015. Ders.: Erzählgn.: ebd. 2, 247f.; 3, 116—118. — 1016. Ders., Eerste
Grönneger Laanddaag. (Ebd. 2, 146f.) — 1017. Dijkstra, J.: Erzählgn. in d. Mda. v. West-
Groningen u. Oldambt: ebd. 2, 26—31; 3, 127—130. — 1018. Timmer, W.: Erzählgn.
in der Mda. v. Niezijl: ebd. 3, 14—16. — 1019. G., °t Ol Beerske. (Ebd. 3, 79f.) [Er-
zählg.; Mda. v. Noordhorn.) — 1020. Dijkhuis, J. L., Van Knels-oom. (Ebd. 2, 170 bis
173.) [Vgl. Ze. 1920, 32; Leekster Mda.] — 1021. Meten, B. T. van der, Bijbelvertaling.
Mattheus IX. Dialect van Middagt. (Ebd. 2, 118f.) — 1022. Heersema, H., Bijbelver-
taling. Ester V, 9—14; VI en VII. Dialect van Middelstum. (Ebd. 2, 164f.) — 1023.
Hagedoorn, T.: Erzähign. in der Mda. v. Loppersum: ebd. 2, 58f. — 1024. Ders., Mooi
Geertje. ’n Verhoal ien 't Grönningsch. Winsum, Mekel, 1897. 248. — 1025. Ders.,
Meesters Lize. 'u Verhoal ien ’t Grönningsch. Ebd. 1899. 39 S. — 1026. Putten, Jan van,
Van arme Martje en rieke Remt. (Groningen 2, 107—109.) [Mischg. v. Fivelgoör u. Hun-
singoër Mda.) — 1027. Bléceurt, A.S. de, Fivelgoör landleven. Groningen, Wolters, 1901.
144 S. — 1028. Haas-Okken, T. K. E. de: Erzählgn. in Fiveliogoör Mda. in: Groningen
2, 152 —155; 3, 9—12. 35-—-37. 227—230. — 1029. Dies., Olle vrunden in Grönneger-
land. Leeuwarden, Meijer en Schaafsma, 1905. 1938. — 1030. Dies., Op Proatstoul.
Uithuizen, Fongers, 1919. + G. W.S. Groningen 2, 217— 221; Wolf ebd. 3, 27. — 1031.
Heekt, Aobel van, Ol lu op viside. (Groningen 2, 54—57. 75—78.) [Vgl. Zs. 1920, 32.)
— 1032. Ders.: Gedichte u. Erzählgn.: ebd. 3, 59f. — 1033. Blas, Geert: Erzählgo.: ebd.
2, 249 — 252. — 1034. Ferré Jacobs, D. H.: Gedichte in Damster Mda.: ebd. 2, 227;
3.79. [Appingedam] — 1035. vaa Nes-Uilkens, G., Eersten Mai ien Veendörp. (Ebd.
3, 218-220.) [Erzählg.; Mda. der Woldstreken.] — 1086. Smith, A. J., Het Old-
ambster dialect. (Groningscho Volksalmanak voor 1892, 104— 120.) — 1037. Griep,
Nikl., Zoo gait 't. (Groningen 2, 80. 204f.) [Gedichte in ÖOldambter Mda.] — 1038. Ders.,
Zeitschrift Mir Deutsche Mundarten. XVII. 1922. a
34 Deutsche Mundartenforschung und -diehtung
Van de vos reinaerde. Oet 't Middelnederlandsch (nao de tekst, zoas dei oetgeven is
deur Dr. Buitenrust Hettema en 't lest deur Prof. Mulder) vertoald in ‘t dialect van `t
Oldambt (Noordbroek - Beneden - Pekela). (Ebd. 3, 6—9. 52 — 54. 106—109. 157—160.
193 —197. 230 — 233.) — 1039. Bakker, J., Snuggere Jochem. Kluchtspel in een bedrijf.
Drieborg, Bakker Rzn., o.J. 43 S. [Oldambter Mda.] — 10410. Ders., Aanbrand eten.
Kluchtspul in ain bedrief. Vrij naar het Friesch v. Sijtstra, omgewerkt in het Groninger
dialect. Ebd. o. J. 31 S. — 1041. Harm op vrijersvouten. Bliespul in ain bedrief. Grooten-
deels in Grönneger dialect. %* druk. Ebd. o. J. 40 S. — 1042. Dop, Ida, Ole laifde roest
nait. (Groningen 2, 178—183.) (Mda. v. Winschoten, beeinfl. v. Oldambter u. Wester-
wolder Mda.] — 1043. Z[anten], H. van: Erzählgn.: ebd. 2, 241— 243. [Mda. v. Win-
schoten.) — 1044. Ders., Kienerlaidjes. (Ebd. 2, 127—129; 3, 39f.) — 1045. Ders.,
G. F. Crone. (Ebd. 3, 168 —171.) — 1046. Crone, G. F., Doove Kloas. Kluchtspul in ain
bedrief. Drieborg, Bakker Rzn., o. J. 16S. [Mda. v. Bellingwolde.] — 1047. J). H. N.:
Erzählgo. u. Gedichte in der Mda. v. Zuid-Westerwolde in: Groningen 2, 104f. 199
his 202. 212; 3, 86 — 89. 187—192. — 1048. Frieling, B. J., Maal Elsie. (Ebd. 2, 221 bis
227.) [Erzäblg.; Mda. v. Veendam.] — 1049. Kenning, P., Levensaovend. (Ebd. 2, 202 f.)
[Desgl.] — 1030. Ders., Arbaidersmensken. Kampen, Kok, 1919. + G. W.S. Groningen
2, 47—49. — 1051. Kampinga, H., Van een St. Maartensliedje en een oud tooneelstuk.
(Driem. Bladen 19, 22 - 25.) [Wildervank.] — 1052. Deest, E. van: Gedichte in der
Mda. v. Wildervank in: Groningen 2, 13. 106f. 213. 234; 3, 93. 119. — 1053. Sinnige, C.,
Drei Geerten. Kemediespul in drei bedrieven in 't Grönnegers, zoo as 't in de veen-
kolonies sproken wordt. Winsum, Mekel. 59S. — 1054. Ders., Antje vanu Duren.
Kemediespul in vief bedrieven, in 't Grönnegers, zoo as 't in de veenkolonies sproken
wordt. Ebd. 1856. 86 8. — 1055. Ders.., Betje Brink. 'n Verhoal ien 't Grönningsch.
Ebd. 1899. 19 S. — 1056. Wildeboer, G. E., Hinderk en Hille. Oorspronkelk kemedie-
stökje in drei bedrieven in plat Grönnegers, zoo as 't sproken wordt in de Veenkolonies.
Ebd. 1885, 46 8. — 1057. Ders., Nieuwe verzameling nanutsbijdragen, moppen en mopjes,
naar °t in de Veenkolonien gesproken Groningsch dialect. Winschoten, Raman, Fa. D.
Huisiogh, 1885. 508. (Vgl. Zs. 1918, 45.) — 1058. Witze, Gerrit, Schoulappers. Veen-
kolonioale, westerwoldsche, oldamster veurdrachten. Veendam, de Lange, o.J. 708. —
1059. Meester Kriet |G. W. Spitzen], Miemeraotsies. (Groningen 2, 15. 35f. 57f. 105.)
[Gedichte; Mda. d. Veenkolonies.) — 1060. Teis Pzo., G. [G. W. Spitzen]: Gedichte u. Er-
zählgn. in der Mda. v. Stadskanaal: ebd. 2, 8. 12f. 101. 102ff. 109. 155 —158; 3, 1.
20. 47. 58f. 70. 151ff. — 1061. Ders., Magels. Grönneger boukie. Veendam, de Lange.
688. — 1062. Ders., De Grond. Spul van Boerenleven in 't Grönneger dialect. Ebd.
|1919]. 152S. + Elst Groningen 2, 239 — 241. — 1063. Ders., Schiermonnikoog. (Gro-
ningen 2, 183 —188.) [Erzählg.) — 1064. Ders., Kiekies van 't Knaol. (Ebd. 3, 94—100.)
— 1065. Ders., Wat wasen ... wör. Veur 't Knaol en de Knaolsters. (Ebd. 3, 72—79.)
[Erzählg.] — 1066. Ders., As `k laaik uut ’t aole daip. (Ebd. 2, 13f. 32 —35. 78f. 125
bis 127. 165—170. 205—210. 230 — 232. 244 — 246; 3, 131. 171—173.) [Erzählgn. u.
Gedichte.] — 1067. Vegter, J.C. G.. Ain Greep uut ’t Levend. (Ebd. 2, 119—125.) [Er-
zäblg.; Mda. v. Stadskanal.] — 1068. Lautermans, K., J. J. Cromer ‘en het dialekt der
Over-Betuwe. (Nieuwe Taalgids 12, 273 — 286.) 4 Ebbinge-Wubben Jb. 1917/18, 234.
— 1069. Wolf, Nora, Hollandsch - Zeeuwsch. (School en leven 19, 786 —790.) [Holland
u. Zeeland.) — 1070. Wolthuis, J.. Amsterdamsche woorden. (Vragen v. d. dag 33,
271— 281. 341— 354; 34, 765 — 776.) — 1071. Deis., Amsterdamsche slang - uitdruk-
kingen. (Ebd. 34, 305 — 314.) — 1072. Stoett, J. A., Winschootens »Seemann«. (De
Nieuwe Taalgids 13, 97—106.) [Zur südholländ. Mda.] + Jb. 1019, 43. — 1073. Govaart,
W., lets over de Schiedamse branderij-taal. (Tijdschr. voor taal en letteren 6, 73 — 80.)
— 1074. Eerzamen, F. den, Spreekwoorden en spreekwoordelijken uitdrukkingen uit
Goeree en Overflakkee. (Nieuwe Taalgids 11, 304— 308; 12, 145—151; 13, 130
bis 139.) — 1075. Schrijnen, Jos., De Isoglossen van Ramisch in Nederland. (Weten-
schappelijk onderzoek der Zuidoostelijke dialecten door Jos. Schrijnen, Jac. van Ginneken
en J.J. Verbeeten. 1.) Bussum, Brand, 1920. 688. 1,75 Gulden. + Neophilolagus VI
Nr. 3 [Selbstanz.].
in den Jahren 1919 und 1920. 35
c) Vlämische Mundarten.
1076. Viämische Sprache u. Art: Artikel darüber verzeichnen Mitt. a. d. Quickb.
12, 59. — 1077. Ziegesar, v., Niederländischer Sprachführer mit bes. Berücksichtigg. d.
fläm. Mdaa. [Vgl. Zs. 1920, 33.) -++ Arch. N. F. 39, 129. — 1078. Verbeek, Heinr., Flä-
misch für alle Deutschen. M.-Gladbach, Volksvereins-Verlag, 1918. 194 S. — 1079.
Frings, Theod., doom im Alt- u. Neuflämischen. (Beitr. 42, 249 — 254.) — 1080. Kuckei, M.,
u. Lohmeyer, K., Vlämische Gasthausnamen. (Mitt. a. d. Quickb. 12, 85f. 116.) — 1081.
Wrede, A, Köln u. Flandern-Brabant: s.o. Nr. 675. — 1082. Ven, M. H. van de,
Een eigenaardig gebruik van het lidwoord »dee« in het Brabants. (Nieuwe Taalgids 11,
51—54.) — 1083. Dupont, J., Het Dialect von Bree: s.o. Nr. 703a. — 1084. Frings,
Theod., u. Ginneken, J. van, Zur Geschichte des Niederfränkischen in Limburg: e. o.
Nr. <03b. — 1085. Jaspar, E., en Endepels, J., Maastrichtsche zegwijzen, spreek-
woorden, enz.: 8. o. Nr. 703c. — 1086. Dorren, Th., Woordenlijst uit het Valkenburgsch
plat: s. o. Nr. 703d.
d) Kolonial - Niederländisch.
1087. Die Brandwag. Halfmaandeliks geillustreerde Tijdskrif vir die Afrikaanse Huis-
gesin. Onder Redaksie van W. M. R. Malherbe, Postbus 389, Pretoria. Deel 9. 1918/19. [Der
Bibl. des Deutsch. Seminars zu Hamburg gelief. nur Nr. 1—8; Nr. 7 (Dez. 1918) bringt eine
groBe Sammig. biogr. Skizzen üb. lebende afrikan. Dichter u. Schriftsteller (s. u. Nr. 1100).]
— 1088. Die Ebenezer. 'n Afrikaanse Revue. Kaapstad. [Erscheint monatlich.) — 1089.
Die Vortrekker [ab Jg. 1 Nr. 8 zweisprachig u. d. Titel »Südwest-Suid West-Vortrekker).
Windhuk. Jg. 1. (14. 10.— 31. 12.) 1919. 12 Nrn. Jg. 2. 1920. 16 Nrn. [Mehr der Hambg.
Staats- u. Univ.- Bibl. nicht geliefert; Wochenschrift; der holländ. Teil in d. späteren
Nrn. hochholländisch.) — 1090. De Teerts, Staat- en letterkundig Weekblad voor Holland,
Vlaanderen, en Zuid-Afrika. Onder leiding van Bodeħstein, Réné de Clercq, W.J. L.
van Es, A.J. van Vessem. 4. Jaarg. 1919. 5. Jaarg. 1920. Utrecht. [Mit zahlr. Artikeln
in afrikan. Sprache von Bodenstein, Boshoff, Botha, Steinmeyer.) — 1091. Bedenstein,
H. D. J., Die Dietse gees in Ñuid- Afrika. (De Toorts 1920, 210f.) — 1092. Ders., Uni-
versiteitsprobleme. (Ebd. 1920, 308.) — 1098. Ders., Afrikaans aan Hollandse Universiteit.
(Die Brandwag 9, 96.) — 1094. Malherbe, D. F., Afrikaanse Taalboek. (Vgl. Zs. 1920, 34;
Probe daraus in: Die Brandwag 9, 18—20.) — 1095. Pretorius, J. C, Suiwerheid van
ons Taal. (Die Brandwag 9, 31.) [Auszug.] — 1096. Hesseling, D. C., Africana. (Tijdschr.
35, 267—288.) + Ehbinge- Wubben Jb. 1917/18, 228. — 1097. Vercoullie, J., Neger-
hollands molee, afrikaans boelie usw. (Ebd. 38, 302 — 306.) + Jb. 1919, 43. — 1098.
Kindermärchen in: Die Brandwag 9, 90. — 1099. Kinderreime: ebd. 9, 57. — 1100. Biegra-
phische Skizzen über lebende afrikan. Dichter u. Schriftsteller bringt Dio Brandwag 9,
234 (Boshoff). 226f. (van Bruggen). 190f. (Celliers). 232f. (Cillie). 214 (Euvrard). 235
(Fagau). 20) (Hoogenhout). 223f. (Jansen - Pellissier). 225 (Joubert). 199f. (Leipoldt). 194
(Lub). 222 (Malherbe). 220f. (Melt Brink). 230 —232 (Postma (O'kulis)). 193f. (Preller).
213f. (Rompel- Koopman). 227 (Roubaix). 236 (J. A. Smith). 235 (D. P. du Toit). 185, HI
u. 236 (Tomlinson). 196f. (Totius [J. D. du Toit]). 206f. (de Waal). 224f. (Wielligh). [Vgl.
o. Nr. 1087). — 1101. Wielligh, G. R. von, Eerste Skrijwers. Laaste stem uit die Genootskap
van Regte Afrikaners. J. L. van Schaik, Pretoria 1918. [Vgl. dazu Zs. 1920 8. 34 Nr. 1033.)
— 1102. Ders., Dierestories soos deur Hotnots vertel. (Vgl. Zs. 1920, 34.) + M{alberbe]
Die Brandwag 9, 96. — 1103. Ders., Dierestories. 2° doel [1. Tl. s. vorige Nr.) versier
met 15 mooie tekeninge van C. Clark. J. L. van Schaik, Pretoria [1918]. Posvrij 3 sb. 9 d.
— 1104. Oordt, J. F. van, }: Die Brandwag 9, 99, I. — 1105. Postma, W., Die Boere-
vrouw. 1918. — 1106. Lub, J., Oom Frikkie en ander Sketse. J. L. van Schaik, Pretoria.
Posvrij 4sb. 9d. — 1107. Smith, J. A., Naar Bloedrivier en Paardekraal (16. Dezember).
1918. — 1108. Besheff, S. P. E., Rebellie- Sketse uit mij Dagboek 1914 —1915. 1918. —
1109. Ders., Vaalrivier, die Broederstroom, of die uiteinde van Generaal C. F. Beijers.
| Dieser u. d. 3 folgdu. Titel sind entnommen aus Brandwag 9, 234.) — 1110. Ders., Jannies,
Johnnies en Jantjes. Toneelstuk. — 1111. Ders., Afrikaanse Minneliedjes. 1918. — 1112.
Ders. schrieb eine Neubearbeitg. v. 8. J. du Toits Magrieta Prinsloo. — 1113. Bruggen,
3*
36 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
J. van, Teleurgestel. Roman. Bekroon deur die S.A. Akademie met die Hertzog- prijs
vir 1917. J. L. van Schaik, Pretoria. Posvrij 5 sh. — 1114. Fagan, H. A., Uit'n Stu-
dente- Album. [Erzählg.; dieser u. der Folgetitel sind aus Brandwag 9, 235 entnommen.] —
1115. Ders, lmmensee en ander Verhale. 1918. [Aus d. Dtsch. übersetzt.] — 1116.
Maré, Leon, Die Nuwejaarsfees op Palmietfontein en andere Afrikaanse verbale, geillustr.
deur E. Maijer. [Titel entnommen aus Brandwag 9. 197.) — 1117. Reitz, Joubert, Be-
proewing. "pn Histories- Romanties Verhaal deur J. R. A. H. Koomans, Beperk, Potchef-
stroom. -+ L. H. Die Brandwag. 9, 16—18. — 1118. Kleinere Novellen, Skizzen usw. in:
Die Brandwag 9, 12—14. 208—212 (van Bruggen). 21 f. (M. E. R.). 62—64. 75—77 (V.).
80 — 85 (Kleinjan). 110—112 (Euvrard). 120—122. 258 — 262 (de Roubaix). 148—150
(von Wielligh). 269f. (Pistorius). — 1119. Lig op mij pad. 25 Preke uitgegee op las van
die Algem. Verg. der Kerke in de Kaap Provincie, deur Ds. C. de Wet, v.d. Walt e. a.
J. L. van Schaik, Pretoria (1918). Posvrij 5 sh. 6d. — 1120. du Toit, S. J., Hoe die Hol-
landers die Kaap ingeneem heb. Vertel deur ou Danster, 'n Grikwa. (Die Brandwag
9, 94£.) [Älteres Gedicht; hier wiederholt.] — 1121. Reitz, F. W., lets vor mij vooroners
en mij leer- en studiejare. (Ebd. 9, 218 — 220.) — 1122. Celliers, F. E. J., Die Saaier
en ander nuwe gedigte. De Bussy, Pretoria, Kaapstad 1918. + Verhulst De Toorts 1919,
458—460. — 1123. Ders., Jopie Fourie en ander nuwe gedigte. 1920. + de Clercq De
Toorts v. 23. 10. 1920. — 1124. Ders.: einzelne Gedichte in: Die Brandwag 9, 11. 33. 38.
43. 104. 127. 177. 204. — 1125. Ders., Kuns in verband met Nationaliteit en Geskiedenis.
(Ebd. 9, 251—258.) [Vortrag.] — 1126. Leipoldt, C. L.: einzelne Gedichte: ebd. 9, 11.
147. 185, III. 185. 225. 258. — 1127. Keet, A. D.: einzelne Gedichte: ebd. 9, 54. 62;
De Toorts 1919, 564. 649. — 1128. Ders., Gedichten. Amsterdam, Swets en Zeitlinger,
1920. + Verhulst De Toorts 1920, 346f. — 1129. Einzelne Gedichte in afrikan. Sprache
in: Die Brandwag 9, 20. 249 (Klein Jan). 22 (Oom Jan). 32. 249 (Wassenaar). 32 (Boulie).
33. 43. 74. 100 (F. v.d. Heever). 43. 50 (Übertraggn. aus d. Engl.). 54 (Carinees). 61 f.
(Bodde). 74. 93 (Boshoff). 128 (J.B. v.d. M.). 161, IT (Vaalswaar). 221. 233 (Tomlinson).
229 (Fagan). 233 (M[alherbe]). 249 (S. J. du Toit). 262 (anonym).
1180. Kalff, Koloniale idiomen. (De Nieuwe Taalgids 14, 88—98. 133—141.)
[Indische Ausdrücke.] — 1181. Hesseling, D. C., Holländisch auf Ceylon. (Die Brand-
wag 9, 96, VII.
C. Niedersächsische Mundarten.
1. Allgemeines.
1182. Niedersachsen. Illustr. Halbmonatsschrift f. Geschichte, Landes- u. Volkskde.,
Heimatschutz, Sprache, Kunst u. Literatur Niedersachsens. 24. Jg. 1918,19. 25. Jg.
1919/20. Bremen, Schünemann, 1918—1920. + Wfischer] Modersprak 7, 84. — 1133.
Niedersächsisches Jahrbuch 1919. Hg. v. Ver. f. niedersächs. Volkstum e. V., Bremen.
(Schriftl.: H. Seedorf.) Ebd. 96 S. m. Abb. 8°. — 1184. Der Schütting. Ein heimatl.
Kaleuderbuch auf d. Jahr 1919. 1920. Hg. v. Schütting-Bunde. Hannover, Sponholtz.
+ Jg. 1919: Pfeiffer Niedersachs. 24, 24; Steilen Mitt. a. d. Quickb. 12, 58; Jg. 1920: ebd.
13, 56; De Eekbom 1920, 22; Niedersachs. 25, 148. — 1185. Niedersachsenbuch. Ein
Jahrbuch f. nivderdeutsche Art (Jahrbuch der »Niederdeutschen Vereinigung«). Hg. f. d.
»Niederdtsch. Vereinigg.« v. Rich. Hermes. 3. 4. Jg. Hamburg, Hermes, 1919. 1920.
170 8. 146 S. + Die Heimat 29, 110; 30, 78; Pf. Niedersachs. 24, 100; Steilen Mitt. a. d.
Quickb. 12, 91f.; P. Wriede ebd. 13, 56; re De Eekbom 1919, 21; H.K. A. Krüger ebd. 1920,
41; Die Tide 2, 468; Zs. f. shein. u. westf. Volksk. 1919, 61. — 1136. Niedersächsisches
Heimatbuch. Ig. v. K. Dorenwell u. G. Müller- Suderburg. 3. Bd. [2. Bd. s. Zs. 1018, 50|.
Hildesheim, Borgmeyer, 1920. — 1187. Niedersächsische Sängerfeldzeitungen werden v.
Mitt. a d. Quickb. 12, 47f. aufgezählt. — 1138. Der 13. Niedersachsentag, veranstaltet zu
Hannover v. 26.— 29. 9. 1919 durch d. Heimatbund Niedersachsen E. V. Haunover. Be-
richt über Veranst. u. Verlauf d. Tagung, zsgest. in Auftr. d. Ausschusses v. P. Ballauff.
(Veröffentlichgn. d. Heimatbundes Niedersachsen E.V.) Hannover, Tasche u. Schwartz,
1920. 1448. 8°. 7,20 M. — 1189. Dehning, G., Vom Aussterben der Wörter. (In:
Niedersachs. 25 Nr. 15.) — 1140. Meyer, H., Heimatliche Tflanzenkunde. (Ebd. 25, 21 —23.)
— 1141. Wisser, W., u. Lau, Fritz, Blany de Dör. (Mitt. a. d. Nuickb. 13, 11; ebd. 13,
in den Jahren 1919 uud 1920. 37
71. 103 Nachtr. v. Specht, Riepenhusen, Dreyer.) — 1142. Volckmann, F.. Nicht brutlos,
sondern blotlos. (In: Niedersachs. 25 Nr. 6.) — 1143. Böhmer, E., Zu »2:9 büllen«. (Nd.
Korrbl. 37, 57.) — 1144. Schlüter, W., u. Schulze, R., Bunke. (Ebd. 37, 27.) — 1145.
Wehrhan, K., u. Bause, Jos., Kabuff. (Ebd. 37, 46.) — 1146. Wisser, W., Wokeen, wonehm.
(Mitt. a. d. Quickb. 13, 11; ebd. I1f. 103 Nachtr. v. Mensing, Ortlepp, Dreyer.) (Vgl.
Nr. 1659]. — 1147. Goebel, O.. Niedersächsische Familien- u. Namenkunde. (Nieder-
sachsenbuch 4, 24—31.) — 1148. Esk, J., Niedersächsische u. friesische Ortsnamen-
endungen. (Niedersachs. 25, 116f.) — 1149. Lidén, Ev., Lerbach. (Nd. Korrbl. 37, 28.) —
LI. Schlüter, W., u. Martin, Bernh., Siepen. (Ebd. 37,27.) — 1151. Peßler, W., Bei-
träge z. vergleichenden Volkskunde Niedersachsens. (Hannov. Geschichtsbll. 23, 65 — 84.
.239 —252.) — 1152. Oellrich, W., Das niedersächsische Bauernhaus. (Die Heimat 30,
163— 166.) [Viel Lexikal.] — 1153. Förster, H., Allerhand Kennteekens uut ohle Tieden
in Neddersassen. (Niedersachs. 25, 32 — 37.) — 1164. Gosselok, J., Oewer dat Volksleed
in Neddersassen. (De Eekbom 1920, 99—101.) — 1155. Aus Niedersachsens Märchen-
schatz. Schöne alte Volksmärchen u. Schwänke aus Niedersachsen. Ges. u. hg. Ý. K. Hen-
niger u. J. v. Harten. Mit Zeichngn. v. G. Olms. Hildesheim u. Lpz., Lax, (1919). VII u.
168S. 8°. [Z.T. in Mda.] + Niedersachs. 25, 151. — 1156. Bock-Letter, E., Nieder-
sächsische Rätsel. (Der Schütting 1920, 68.) — 1157. -r, Der Hund im Volksmunde Nieder-
sachsens. (Niedersachs. 25, 236.) — 1158. $tüve, L., Oltspraken Wör un Redensarten.
(De Eekbom 1919, 154f.) — 1159. W., F., Sprechspiele. (Niedersachs. 24, 171. 282 [Pinne-
berg]. 299 [Emsland].) — 1160. Niederdeutsche Hausinschriften: Niedersachs. 25, 237 (Osna-
brück). 404 (Stadthagen. \Versede); Mitt. a. d. Quickb. 12, 114 (Celle. Hildesheim. Stadt-
hagen. Rendsburg).
2. Westfälisch.')
a) Allgemeines.
1161. Schell, O., Bibliographie zur rhein.-westf. Volkskunde: s.o. Nr. 642. —
1162. Helmatblâtter. Monatsschr. f. d. niederrhein.- westf. Land: s.o. Nr. 950. — 1163.
Heimatblätter der Roten Erde. Monatshefte m. Bildern. Hg. f. d. Westfäl. Heimatbund v.
F. Castelle u. K. Wagenfeld. Jg. 1. 1919/20. Münster i. W., Aschendorff. Jährl. 12 Hefte.
9 M. + De Eekbom 1920 Nr. 1/2, III. Umschlags.; Der Ennepersträßer Juli/Aug. 1920. —
1164. Roeth, Erik, Eine westfälische Psalmenübersetzung aus d. ersten Hälfte des 14. Jh.
unters. u. hg. Akad.- Abhandig. Uppsala, Appelberg, 1919. 17, CXXXIV, 164 S. u. 2 Taf.
[Zieht stark das moderne Westfäl. heran.] + Ziesemer Auz. 40, 87—89; Ehrismann Dtsch.
Litztg. 1921, 352f.; S[eelmann] Nd. Jahrb. 46, 78f.; Psilander ebd. 47, 49—54. — 1165.
Westfälisches Dialektwörterbuch: Notizen über Pläne, Vorarbeiten, Fortgang: Dtsch. Litztg.
1919, 264; Korrbl. d. Gesamtv. 1919, 65; 1920, 238. — 1166. Holthausen, F., Etymolo-
gisches. (Beitr. 44, 473—483.) [Zieht stark das moderne Westfäl. heran.) — 1167. Das
Wetter in der nd. Sprache. (Niedersachs. 25, 189.) [Beckum. Lippborg.) — 1168. Wipper-
mann, F., Die westfälische plattdeutsche Kriegsdichtung. (Die Bücherwelt 1917 H. 12;
1920 H.3.) — 1169. Kleibauer, 11., Westfäölsk Platt. Ne Sammlunk vüö Kleine un
(route, affsunners vüó de Schaulen, rutgiewen v. H. K. Dortmund, Ruhfus, |1920).
1228. [Auch nicht- westfäl. nd. Texto.) -+ Clasen Mitt. a. d. Quickb. 14, 43f.; Kr[one]
Der Ennepersträßer Aprilnr. 1921; Janßen De Eekbom 1920, 138f. — 1170. För de Kinner.
(Flugschr. 3 d. westfäl. Heimatbundes.) Münster, Aschendorff, [1920]. 16 8. 8°. 0,60 M.
— 1171. Oschmann, W., Sultan lährt küren un anuer Vertellsels. Bochum, Oschmann u.
Lau, (1919). 60S. Kl.-8°. + Böttcher Mitt. a. d. Quickb. 14, 75. — 1172. Resenkranz, H.,
Dörch — eu Gemeise. Plattdeutsche Gedichte in westf. Mda. 1. H. Leipzig, Lenz, (1919).
178. 8° 1,50M. — 1173. Stein, Hugo |Kükelhaus?]: Gedichte in: De Eekbom 1920, 1. 101.
b) Attendorn - Arolsen. °?)
1174. Trutznachtigall. Zs. d. Vereinigg. studier. Sauerländer z. Ptlege d. beimat!.
Wesens (V. st. S.). Vierteljahrsschr. Schriftl.: F. Hoffmeister, Ramsbeck b. Bestwig i. W.
1) Dat. mi und di;.dazu Vokalbrechunge. 2) Acc. mik und dik.
36 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Selbstverl. d. Vereingg. [Darin d. Rubriken »Iut der plattduitsken Sniute: u. .Sprachecke.«]
— 1175. Juncker, S. C., O du mein Sauerland. Eine Sammlung Sauerländischer Gedichte.
Bd. 1. 2. Dresden-Weinböhla, Aurora, [19-20]. 758. 528. 8°. — 1176. Luhmann, H.,
In der sauerländischen Winterstube. Ein Bild in Reimen u. Sprüchen. (Niedersachs. 24,
80f.) — 1177. Einzelheiten in sauerländ. Mda.: ebd. 24, 220 (Wiegenlieder); De Eekbom
1920, 154 (Schnurre v. F. W. Grimme). — 1178. -er, Löiwen. (Niedersachs. 25, 143.)
(Kr. Olpe.)
c) Lüdenscheid - Dortmund. ')
1179. Kleibauer, H., Hümpelken un Pückelken. (Heimatbll. (s.o. Nr. 950) 1, 16f.
39f.) [Mda. d. Mark.) — 1180. Der Ennepersträßer. Monatsbl. f. d. Heimatkde. d. ehemal.
Grafsch. Mark, bes. d. Gegd. Schwelm-Hagen. Beil. d. Schwelmer Tagebl. [Von Jav. -
1909 bis Mai 1915 erschienen; seit Juli/Aug. 1920 neu erscheinend. Darin u.a. Orts-
namenerklärgn., Lexikalisches, Mda.proben v. Bohmer.) — 1181. Böhmer, E., Peter Heinr.
Holthaus, ein Schwelmer Mda.forscher. Zugl. ein Beitr. z. den Quellen v. Woestes » Wörter-
buch d. westfäl. Mda.« (Der Ennepersträßer Okt. 1920.) — 1182. Ders., Plattdentsche
Gedichte v. Peter Heinr. Holtbaus. (Ebd. Dez. 1920.) — 1183. Ders., Plattdeutsche Ge-
dichte aus d. Zeit vor hundert Jahren. (Schwelmer Ztg. 1919 Nr. 286 u. 289.) — 1184.
Hagener Heimatblätter. Monatl. Beil. z. Hagener Zig. [Ersch. seit Mai 1920; auch Mda.-
liches.) — 1185. Jellinghaus, H., Der Name Dortmund. (In: Beitr. z. Gesch. Dortmunds
u. d. Grafsch. Mark 26.) — 1186. Prümer, K., Geschichten un Gestalten ut Westfolen.
Nebst Lioderanh. 2., durchges. Aufl. [1. Aufl.: 1883.] Leipzig, Lenz, 1919. 1368. 8°.
— 1187. Ders., De Dod as Richter un annern Sang. Ebd. (1920). III u. 658. Lex.-8°.
+ Hagener Heimatbll. v. 13. 11. 1920 [ebd. Probe]; Boßdorf De Eekbom 1921, 47. —
1188. Sarteri, P., Allerlei am Hellwege. (Zs. f. rhein. u. westf. Volksk. 1920, 37— 46.)
(Lexikal.; Gegd. Dortmund- Unna.)
d) Soest - Gütersloh - Paderborn.
1189. Weimann, H., Vom Dreschen, einer Bauernarbeit vergangener Tage. (Ebd.
1920, 29 — 37.) [Lexikal., Soester Börde.] — 1190. Fianémaan, Wiegenlied. (Niedersachs.
25, 145.) (Kr. Soest.) — 1191. er, Rätselhafte Straßennamen. (Ebd. 25, 54.) [Lippborg.]
— 1192. Peseh, Job, Kindersprüche aus St. Vith, Kr. Wiedenbrück. (Zs. f. rheiv. u.
westf. Volksk. 1919, 52f.) — 1198. Brand, Jos., Studie z. Dialektgeographie des Hoch-
stiftes Paderborn u. der Abtei Corvey. [Vgl. Zs. 1920, 37.) + Demeter Korrb). d. Ge-
samtv. 1921, 95; Grootaers Leuvensche Bijdragen 13, 1921, 104f.; Egyet. Phil. Közl. 41, 391.
— 1194. Ein Wörterbuch der Paderborner Mda. bearbeitet J. F. Hunold in Köln (s.
Nd. Korrbl. 37, 16). — 1195. Kleinigkeiten in Paderborner Mda. in: De Eekbom 1919,
110 (Dierks); 1920, 80 (Gezelle übers. v. Wippermann). — 1196. Ravensberger Blätter f.
Geschichts-, Volks- u. Heimatskde. Hg. im Auftr. des Hist. Ver. f. d. Grafschaft Ravens-
berg sowie des Minden-Ravensberg. Hauptver. f. Heimatschutz u. Denkmalpflege. Jg.
19. 20. Bielefeld, Westfäl. Neueste Nachr., 1919. 1920. — 1197. Kleinigkeiten in Ravens-
berger Mda. in: Ravensberger Bil. 1919, 47 (Dopheide); 1920, 4f. (Wortmann). 7 (Hei-
mann), — 1198. Jellinghaus, H., Frühe Spuren der Dialekte. (Nd. Korrbl. 37, 10.) [Gegd.
e Halle" W. — Herford.] — 1199. Heuermann, F.\W., Datt Glück. (Ravensb. Bl).
1920, 12.) [Bickum; Gedicht.) — 1200. Schwagmeyer, Frdr., Die Anwendg. d. Laut-
schrift im Plattdeutschen: s. o. Nr. 863. [Hiddenhausen.] — 1201. Jellinghaus, H., u.
Böhmer, E., Konfession u. Mda.: s. o. Nr. 25a. [St. Annen, Kr. Melle.)
e) Münsterland.
1202. Westmünsterland [ab April 1919 Münsterland]. Monatsschr. f. Heimatpflege ...
hg. v. Kl. Becker, J. Francke [Jg. 7: Kl. Becker, J. Francke, G. Löcken u. A. Wibbelt).
Jg. 6. 7. 1919. 1920. Bocholt i. W., Temming. — 1208. Wibbelt, A., Reines Plattdeutsch.
(In: Münsterland 7 Nr.1.) — 1204. Brand, Alb., Die Ems u. ihre Namensverwandten.
1) ink ‘euch’.
in den Jahren 1919 und 1920. 39
Ikauhdorper Geschichten. Bd. 1—3. [Vgl. Zs. 1920, 38.] + Niedersachs. 24, 59. — 1206.
Wibbelt, A., Ut de feldgraoe Tied. [Vgl. Zs. 1920, 38.) + Niedersachs. 24, 59. — 1207.
Ders., In't Kinnerparadies. Warendorf, Schnell, [1919]. 778. 8°. 3,60 M. + Wipper-
mann Mitt. a. d. Quickb. 13, 89f. — 1208. Ders.: Kleinigkeiton in Mda. in: De Eekbom
1921, 107£. (aus »Münsterland« abgedr.); Niedersachsenbuch 4, 87. — 1209. W
Karl: Aufsätze über ihn brachten: De Eekbom 1919,-73f. (Janßen); Niedersachs. 24, 163 f.
(Kleibauer); Heimatbll. [s. o. Nr. 950] 1, 26— 28 (Wippermaon). — 1210. Ders., Daud un
Düvel. [Vgl. Ze 1920, 38.) + Zs. f. rhein. u. westf. Volksk. 1920, 57. — 1211. Ders.,
Luzifer. 2. Aufl. Warendorf, Schnell, 1920. 848. Gr.-8 . + Dohse Mitt. a. d. Quickb.
14, 42; JanBen De Eekbom 1921, 47. — 1212. Wette, Herm.: Aufsätze über ihn in: De
Eekbom 1919, 172; Niedersachs. 24, 349 f. — 1213. Hüsemann, B., De Mönsterlänner in
de Höll. (De Eekbom 1920, 149f.) — 1214. Ders., Düör de Blome oder Maidag un Naoh-
summer. Plattdeutsches Lustspiel ia zwei Aufz. m. Ges. (Nd. Volksbühne H. 15.) Münster,
Greve, 1920. 40 S. 4 M. — 1215. Marcus, E., De Suohn. Liäbensspiel in eenen Uptoch.
(Ebd. H. 14.) Ebd. 1920. 18 S. — 1216. Strick, Hans |oder Franz?], Heini will frien! Ne
Buernkumellge in twee Akten, tosamen klamüsert. (Ebd. H. 16.) Ebd. 1920. 18 8S. 2,50 M. —
1217. Van’t Mönsterland för't Ileimatland. [Bisher u.d.T.: Van’t Mönsterland in’n Unnerstand.]
Münster, Westfäl. Vereinsdruckerei. Kl.-8°. 14. Heft. Ems A vd, Naowerskinner. [1919.)
96 S. 1M. + [Schwja[r]z De Eekbom 1919, 140; H. Kuhlmann Mitt. a. d. Quickb. 13, 26.
— 1218. Kleinigkeiten in Münsterländer Mda. in: Niedersachs. 24, 251 (Ged. v. Castelle);
25, 56 (Volkslied). 232 (Erzählg. v. Fischer); Niedersachsenbuch 4, 86 (Ged. v. Wette); De
Eekbom 1919, 76— 78 (Probe aus Wagenfelds »’ne Göpps vull« (vgl. Zs. 1915, 99]); Ze.
d. Ver. f. Volksk. 27, 52f. (Märchen). — 1219. Kleinigkeiten aus d. Kr. Beckum in: Nieder-
sachs. 24, 219 (Redensarten, Vergleiche usw.; vgl. auch ebd. 315f.); 25, 104. — 1220. Zu
Ferdinand Krügers 75. Geburtstag, 27. Oktob. 1918. (Pomm. Heimat 1918, 27 f.) — 1221.
Krüger, Ferd., Rugge Wiäge. Mit Einbandbild v. Fr. Müller- Münster. 3. Aufl. (Nd. Bücherei
. 59.) Hamburg, Hermes, 1919. 300 S. [Die nordalbing. gefärbte Orthogr. d. zwei ersten
Aufl. ist durch westfäl. ersetzt.) + [Schw]a[rjz De Eekbom 1919, 20f.; Zs. f. rhein. u.
westf. Volksk. 1919, 61f.; Wagenfeld Niedersachs. 24, 141; Wiischer], Modersprak 6, 14f
f) Tecklenburg - Osnabrück.
1222. Brinkmann, M., Niederdeutsche Tiernamen aus d. Grenzgebiet Osnabrück-
Münster. (Niedersachs. 24, 139.) — 1228. Baader, Th., Historische Übersicht des osna-
brückisch-tecklen burg. Vokalismus. Diss. Münster. Münster, Aschendorff, 1920. 24 [Ta-
bellen-]S. (Teildruck.] — 1224. Stüve, I.., Zur Umfrage Haar. (Niedersachs. 25, 315.)
|Teoklenburg.] — 1225. Eymann, Ad.. Adam sin Adämken. [Vgl. Zs. 1916, 122.] 2. verm.
Aufl. Osnabrück, Pillmeyer. [1919]. 46 S. 2M. [Ankum.] — 1226. Eickhoff, P., Der
Name Wiehengebirge. (Ravensb. BII. 1920 Nr. 7/8.) i
3. Von Essen über Bromen und Hamburg bis Kiel.
a) Essen - Ahaus.')
1227. Westmünsterland |ab April 1919: Münsterland]: z. o. Nr. 1202. — 1228. Imme,
Tb., Berge. (Niedersachs. 25, 54.) |Essen. Vgl. u. Nr. 1245.] — 1229. Ders., Fellver-
supen. (Ebd. 24, 283.) — 1280. Derr., Scheltwörter, Spottnamen u. &. aus d. alten Essener
Volkssprache. (Nd. Korrbl. 37, 57— 60.) — 1231. Ders., Hochzeitsbittersprüche. (Nieder-
sachs. 24, 330.) — 1232. Ders. bringt mancherlei Volkskundliches und Mda.liches in:
Nachr. d. Ver. d. Kruppschen Beamten (V. K.B.) zu Essen/R. Jg. 6; Heimatbll. [s. o.
Nr. 950) Jg. 1. — 1233. Pesch, J., Knickerspiele in Borbeck. (Zs. f. rhein. u. westf.
Volksk. 1920, 20— 26.) [Lexikal.] — 1234. Bette, L., Plattdeutsche Sprichwörter u. Redens-
arten. (Gladbecker Bil 6, 136.)
b) Von Meppen bis Minden.?)
1285. Seelmann, W., Grammatische Reimstudien an Pseudo-Gerhard. (Nd. Jabrb.
46, 41—50.) [Heimat vermutl. Grafsch. Bentheim; mod. Mda. herangez.] — 1236.
1) Mit Lauterscheinungen, die zuim Holländischeu neigen. 2) Keine Apokope.
10 Deutsche Muudartenforschung und -dichtung
Lagemann, C. 1), Gaoh naoh de Maone. De Striet üm de lläge. De erste Krainmets-
vaogel. Goldklöwer. Plattdütske Vertellsel. (Niedersächs. Heimatbücher 1. H.) Lingen,
van Acken, 1920. 50S. Kl.-8°. 2 M. — 1237. Windus, De Düwel un dat Brannwins-
brennen. (Niedersachs. 25, 237.) [Spruch aus Bentheim.) — 1288. er, Böten. (Nieder-
sachs. 24, 235. 282.) [Emsland.] — 1239. Kleinigkeiten in emsländ. Mda. in: Niedersachs.
24, 48 (Abels). 151 (Hoppe). 299 (Kotton Kure). — 1240. Korte, Th. Jan Berend Hoeft-
mann. Cöln, Bachem, (1919). [M. Worterklärgn.] + Janßen Niedersachsenbuch 5, 115. —
3241. Jellinghaus, H., tamschare. (Nd. Korrbl. 37, 10.) (Arenberg- Meppen.) — 1242.
W., G., Wiegenlieder. (Niedersachs. 24, 23.) [Kr. Meppen.) — 1243. Heermann, W., Dei
beiden Peiters Buren un ähr Heldenstück. (Ebd. 24, 326— 328.) [Hümmlinger Mda.] —
1244. Abels, H., Die emsländ. Hochzeitsbittersprüche. (Ebd. 24, 283.) [Heede]. — 1245.
Kure, Kotten, Berge. (Ebd. 25, 104.) [Aschendorf. Vgl. o. Nr. 1228.) — 1246. Ders., Zu
Venn. (Ebd. 25, 104.) — 1247. Crone, W., Lütk un grot. Quakenbrück, Kleinert, 1903.
[Restrup? Vgl. Zs. 1918, 55.) — 1248. Reinke, Elis, De Bezugsschine. (Dio Tide 3, 712 bis
717.) [Erzählg.; südoldenburger Mda.] — 1249. Leiß, Ed.: Gedichte in: De Eekbom 1919,
65. 131. 219; Niedersachsenbuch 4, 92; Der Schütting 1919, 27f. [Nordhannöversche
Mda. Hierher?] — 1250. Schecker, Herm., Gott unsere Zuversicht, Stärke und Macht.
Gedichte. Vilsen, Kistenbrügge, [1919]. [Z. T. nd.; Verdener Gegd.] + Specht Mitt.
a. d. Quickb. 13, 114. — 1251. Ders.: mda.liche Prosa in: Plattdütsch Land un Water-
kant 6, 13 —15 (Erzählg.); Vilser Inspections - Bote (Predigten). — 1252. Krantz, A.: Er-
zäblungen in: Der Schütting 1919, 65f.; Plattdütsch Järbook 1920, 55 f. — 1253. Weyen, G.,
Treu zur Heimat. Ernste u. heitere Gedichte in hoch- u. plattdeutscher Sprache. Moya,
Hoyaer Zeitungsverlag, (1920). 56 S. 8°. + Bötteher Mitt. a. d. Quickb. 14, 75. — 1254.
Biester, A., Brandes Dierk un sin Testement. (Niedersachs. 25, 127.) [Steimbke b. Nien-
burg.) — 1255. Wehrhan, K., Schnat, Schnade. (Ebd. 25, 145.) [Lippe.] — 1256. Ders..
Die Verdoppelungen in lippischen Vornamen. (Ebd. 24, 109f.) — 1257. Biegemann, K.,
Plattdeutsche, in Lippe gang u. gebe Redensarten, Redewendgn., Sprichwörter-usw. Det-
mold, Meyer, 1919 [Umschl.: 1920). 72 8. 8°. + Wehrhan Niedersachs. 25, 510. — 1358.
Wehrhan, K., Lippische nd. Dichter. (Nd. Korrbl. 37, 19.) [Knüpft an Nd Jahrb. 41, 1ff.
an.] — 1259. Ders.,. Wilhelm Oesterhaus dem lippischen Dichter zum 80. Geburtstag.
(Niedersachs. 25, 333f.) — 1260. Ders., Wilhelm Oesterhaus zum 80. Geburtstage. Sein
Leben u. Dichten. Mit Beitr v. A. Radde, K. Volkhausen u. Frdr. Wienke. Detmold,
Meyer, 1920. 91 8. 8°. + Wortmann Ravensberg. Bll. 1920, 27, St. Niedersachs. 25, 462;
Borchling Nd. Korrbl. 37, 47; Tt. De Eekbom 1920, 88. — 1261. Oesterhaus, F. W., Aulc
Euken. Lippsk Platt. Vertellse — Gedichte — Volksstück. Ebd. 1913. 97 S. 8°. — 1202.
Ders., Kunrod suin Leufste. (De Eekbom 1920, 102.) [Gedicht.] — 1263. Schoof, W..
Was bedeutet dor Name Detmoid? (Niedersachs. v. 27. 6. 1919.) — 1264. Wehrhan, K.,
Alte lippische Segensprüche. (Zs. f. rbein. u. westf. Volksk. 1920, 50f.) [Brakelsiek.)
c) Ostfriesland.
1265... Upstalsbeom - Blätter für ostfriesische Geschichte u. Heimatkuude. Hg. v. d.
Ges. f. bild. Kunst u. vaterl. Altertümer zu Emden. Jg. 8.9. 1918/1819. 1919/1920. Emden.
— 1266. Die Tide. Monatsschr. f. Nord-, Ost- u. Westfriesland, Oldenburg, d. Fries.
Inseln u. Helgoland. Schriftl.: Mahr. Wilhelmshaven, A. Heine. Jg. 2—4. 1918/1919.
1919/1920. 1920/1921. + De Eekbom 1919, 106. — 1267. Ostfreesland. Kalender für
Jedermann. 6. Jg. 1919. 7. Jg. 1920. Norden, Soltau. JL Niedersachs. 25, 220; JanBen
De Eekhom 1920, 22. — 3268. Friesen - Almanach f. d. Jahr 1920. Wilhelmshaven, Heine.
89 S. 4 M. + Niedersachs. 25, 169; [Schwa]rz De Eekbom 1920, 20; P. Wriede Mitt. a.
d. Quickb. 13, 56. — 1269. Jungse un Wichter. Jahrbuch f. d. ostfries. Jugend. Begr. u.
hg. v. A. Janben. 1. Jg. 1919. Norden, Soltau. + Niedersachs. 25, 151 f.; [Schwa]rz De
Eekbom 1920, 20. — 1270. Hibben, C. J., Ergänzungen zum Doornkaat. (Die Tide 4, 366
bis 371.) — 1271. Mertens, M., Unnäösel. (Niedersachs. 25, 315; vpl. ebd. 25, 338.) —
1272. Oie neuen [Leerer] Merkregeln f. d. plattdeutsche Rechtschreibung [Ustfrieslands].
(Upstalsboombll. 9, 54 — 56.) — 1273. Wicht, Fritz, Plattdütsche Schriewwies. (De Fek-
bom 1920, 189.) [Kritik d. vorigen Nr.| — 1274. Hobbing, T.. Ostfriesische Vornamen.,
in den Jahren J919 und 1920. 41
(Zs. d. Sprachv. 1920, 38.) — 1275. Friesische Märchen. Erz. v. A. JanBen. G. Ruseler.
Wilh. Siefkes, W. Scharrelmann. Bilderschmuck d. Kunstmaler Siehl - Freystett u. G. Harms.
Wilhelmshaven, Heine, 1919. [Z. T. nd.) + Clasen Mitt. a. d. Quickb. 13, 90; Niedersachs.
25, 169; [Schwa]rz De Eekbom 1920, 20. — 1276. Ostfriesland wie es denkt und spricht.
Eine Sammig. d. gangbarsten ostfries. Sprichwörter, sprichwörtl. Redensarten ... mit ein.
Nachtr. v. C. J. Hibben-Leer. Vollst. neu bearb. u. um das Doppelte verm. Aufl. d. gleich-
nam. Buches v. Kern u. Willems [l. Aufl.: 1868]. Aurich, Dunkmann, [1919]. 2728.
5 M. + Zylmann Mitt. a. d. Quickb. 13, 86; Blikslager De Eekbom 1919, 242; Mensch Die
Tide 3, 617. — 1277. Blikslager, G., Das Lied »Van de Pastor sien Kohe in Ostfriesland.
(Niedersachs. 25, 122.) — 1278. Lieder, Sprichwörter usw. in ostfries. Mda. in: De Eek-
bom 1919, 114f.; Niedersachs. 24, 219f.; 25, 56. — 1279. Munzel, Karl: Notizen über ihn
in: De Eekbom 19:9, 40; Mitt. a. d. Quickb. 12, 116. — 1280. Hekter, Enno: Artikel über
ihn bringt Janßen in: De Eekbom 1920, 182; Mitt. a. d. Quickb. 14, 8f.; Die Tide 4, 330
bis 335; Niedersachs. 26, 98. — 1281. Janßen, A.: Erzählungen in: Die Tide 3, 280—286;
De Eekbom 1919, 203— 205. 218f.; 1920, 176—178. — 1782. Siefkes, Wilhelmine, Er-
zählungen u. Gedichte in: De Eekbom 1919, 96. 97—101; Niedersachsenbuch 4, 91; Die
Tide 4, 488f. — 1283. Dreesen, Ar.: Gedichte in: Upstalsboom -Bll. 9, 52f.; De Eekbom
1919, 103. — 1284. Einzelne Gedichte in ostfries. Mda. in: De Eekbom 1919, 94 (Har-
berts). 96 (F. H. Müller). 101 (Wübbens). 103 (Dunkmann). — 1285. $iefkes, Siegfr.,
Faderhuus. 'n Spil in dree Bedriewen. (Schriften fan de »Ver. f. Heimatschutz u. Heimats-
gesch.« in Leer.) Leor, Leendertz, [1920]. + Zylmann Mitt. a. d. Quickb. 14, 37. — 1286.
Ders., Pinselbaas uut Fürsteenenlant. ‘n Swank in een Bedrief. (Ebd.) Ebd. 1920. 22 S.
8° — 1287. Janßen, A., Almuth Folkerts. Ein nd. Drama in 5 Aufz. Ebd. 1920. 628.
8°. + Fueß Der Schütting 1921, 56; Carstens Niedersachs. 26. 109; Wf[ischer] Modersprak
7, 83f.; Dohse Mitt. a. d. Quickb. 14, 42; Die Tide 4, 527.
1288. Wolf, J., Goudi. (Die Tide 4, 612— 615.) [Leer.] — 1289. Deichmann,
Ludw.: Gedichte: ebd. 4, 136f. — 1290. Ders., 'n Stiege of wat olle un neje Döntjes,
Up oostfrees Plat fertellt. (Schriften usw. [s. u. Nr. 1285].) Leer, Leendertz, 1920. 72 S.
8°. — 1291. Lottmann, F. G.: Artikel über ihn von JanBen in: De Eekbom 1919, 92f.;
Niedersachsenbuch 4, 61—64; Niedersachs. 24, 23. [Geb. in Emden] — 1292. Ders.,
Das Hus sünner TLücht. Mit Inbandbild e B. Klein. (Nd. Bücherei 58.) Hamburg, Hermes,
1919. 408 S. + [Schw]a[riz De Eekbom 1918, 257f.; H. K. ebd. 10920, 76; Wfischer]
Modersprak 5, 97; Bf[oßdorf] Niedersachs. 24, 157: Blikslager Mitt. a. d. Quickb. 12, 120;
JanBen Die Tide 2, 467; 3, 616. — 1293. Vries, Berend de, Marsch u. Meer. Wilhelms-
haven, Heine, 1920. 83 S. [Z. T. io Mda.] + JanBen De Eekbom 1920, 202; Hinrichs
Upstalsboom - Bil. 9, 57f.; H. Kuhlmann Mitt. a. d. Quickb. 14, 20f. — 1294. Erzählungen,
Gedichte usw. in Emdener Mda. in: Die Tide 4, 231 — 235. 345 -- 349 (J. Dirks); ebd. 3, 72.
83 — 87. 400; 4, 567; De Eekbom 1919, 219; 1920, 80 (de Vries). — 1295. Blikslager, G.
bringt Plaggenburger Lieder, Reimo usw. in: U pstaalsboom- BIJ. 9, 39—41. 50f. —
1296. Glockeninschriften aus Norden in: De Eekbom 1919, 237.
d) Untere \Voser.
1297. Jahrbuch der Männer vem Morgenstern. Jg. XVIII Vereinsjahr 1917/20.
Ilaùnover, Gersbach, 1920. — 1298. Die Tide: s. o. Nr. 1266. — 1299. Friesische Märchen:
3.0. Nr. 1275. — 1300. Der Oldenburgische Volkskalender. Jg 93. 94. 1919. 1920. Olden-
burg, Stalling. [Auch Beitr. in Mda.] +4 Steilen Mitt. a. d. Quickb. 12,58. — 1801.
Pieitner, E., Theodor Dirks, ein plattdeutscher Dichter. (Die Tide 3, 222 227.) — 1302.
Reth, M.. De Spökenkiekersch. (Ebd. 4,417 —429.) [Erzählg.] — 1303. Speckmaan, CG.
Mintje Stark. (Ebd. 4, 129--136.) [Desgl.| — 1304. Dieken, J. 11.: Erzählungen u. Gedichte:
ebd. 4, 509-516. 556f. — 1305. Rogge, A.: Gedichte u. Erzählungen in: De Eekbom
1919, 163; 1920, 48—50; Niedersachsenbuch 3, 140. — 1306. Ruseler, G.: Nachrufe u.
dgl. auf ihn in: Der Schütting 1921, 15 (Theilmann); De Eokbom 1920, 67 f. (Janfen);
Die Tide 3, 600 603 (v. Busch); Mitt. a. d. Quickb. 13, 66—68 (Nteilen): Niedersachs. 25,
352 (Scharrelmann). 391 — 1307. Ders.: De dröge Jan Plattdütsche Geschichten. (Ni.
sicherei 74.) Hamburgs, Hermes. 1919. ST S. [Probe: Niedersachsenhuch 1. 69 71.|
42 Deutsche Muudartenforschung und -dichtung
Wflischer] Modersprak 6,130; Steilen Niedersachs. 25, 105; Clasen Mitt. a. d. Quickb. 13, 54;
Janßen Die Tide 3, 745; Karstens Die Heimat 30, 125; |Schwla|r]z De Eekbom 1919, 241.
— 1308. Ders.: Gedichte u. Erzäblungen in: Niedersachs. 25, 241 f. 474; Plattdütsch Land un
Waterkant 4, 57; 5, 6; 6, 11 —13; De Eel iom 1919, 163f. 165—167. — 1309. Theilmann, G.:
Gedichte u. Erzählungen in: Niedersache 24, 34; De Eekbom 1919, 163; Der Schütting 1920,
37 f.; Die Tide 4, 284. — 1310. Ders., J hann Wraggo. Das Bild eines Dichters aus d. Volke.
(Die Tide 2, 195—198; vgl. auch De Eekbom 1919, 171.) — 1311. Wragge, Joh.: Gedichte in:
De Eekbom 1919, 164. 165. — 1312. Westing, Hans, Lüttje Lü! Eu plattdütsch Kinner-
book, mit Biller v. A. Nießmann. Ebd. [1919]. 30 S. + Clasen Mitt. a. d. Quickb. 13, 90;
[Schwalrz De Eekbom 1920, 20. — 1313. Kleinigkeiten in oldenburg. Mda. in: Niedersachs.
24, 214 (Hamer); 25,108; De Eekbom 1919, 161: 225 (Poppe). 163. 168 (Pleitouer). 167
(Fink). — 1314. Boer, A. de: Wiegenlieder, Martinslieder usw. in: Niedersachs. 25, 183;
24, 33f. [Jeverland.| — 1315. Dies.: Erzählungen in: Daheim 1919 Nr. 14 S. 10—12;
Nr. 35 S. 6f.; Nr. 45 S. 12—14. |Desgl.| — 1316. Hundt, P., Familiennamen in Wilhelms-
haven, Rüstringen u. der weiteren Umgebg. (Die Tide Dez.-Nr. 1919.) — 1317. Heinken,
J.: Gedichte in: Die Tide 4, 487. 611f. [Varel.) — 1318. Wilhelm Geiler zum Gedächtnis.
Mit ein. Bilde Gs. Hg. v. Ver. £. Heimatpflege, Bad Zwischenahn. 36 S. [Stellt G.s Dichtgn.
zus.; Ammerland.] + Steilen Mitt. a. d. Quickb. 13, 54. — 1319. Hinrichs, Gust., Ge-
witter. Een Stück ut'u Duernleben in dre Törns. Oldenburg, Stalling, 1920. 40 S. 8°.
— 1320. Kleinigkeiten in ammerlünud. Mda.: De Eekbom 1919, 161f. (Kaempffer). 165
(Hinrichs). — 1321. Husmann, Fritz: Gedichte u. Erzählungen in: Niedersachs. 24, 49.
67. 77.188; 25,193; Der Schütting 1920, 23. 65. 67; De Eekbom 1919, 156. 222; 1920, 4;
Niedersachsenbuch 3,62. |Lehe.] — 1322. Rahmeyer, H., Unse „Beste Staw“. (De Eek-
bom 1919, 82—85.) [Bremerhavener Mda.| — 1323. Steilen, D., Burwarken. (Nieder-
sachs. 24, 31.) | Drifisethe.] — 1324. Harten, J. v., Rosengaarn. Plattdütsche Kinner-
rimels. (Blaue Bändchen 110.) Köln, Schaffstein , |1920). 70 S. 8°. |Kr. Blumenthal.) +
P. Wriede Mitt. a.d. Quickb. 13, 90; SteilenNiedersachs. 25, 195. — 1325. Steilen, D., Die
Sprache der Tiere. (Niedersachs. 24, 155.) — 1326. Bippen. W. v., Bremen u. d. nd. Sprache.
(Mitt. a. d. Quickb. 12, 34f.) — 18237. Beyer, Job., Über die plattdeutsche Bewegung in
Bremen u. im Gebiet der Unterweser. (Niedersachsenbuch 3,56—61.) [Mit literarhist.
Notizen.] — 1828. Dors., Tein Jår »Plattdütsche Vereen Breinen«. (Niedersachs. 25, 161.)
— 1329. Plattdütsch Jarbook: s. o. Nr. 830. — 1880. Steilen, D., Plattdeutsche Schiffs-
namen. (Mitt. a. d. Quickb. 12, 42.) [Bremer Beisp.] — 1331. Dlietrichs], W., Alt-Bremer
Inschriften. (Ebd. 12, 42f.) — 1332. Bremer Sprichwörter, Redensarten u. dgl.: ebd. 12,
36—38 (Dietrichs); Niedersachs. 25, 269—271 (Tardel). 144 (Hägermann); Plattdütsch Jâr-
book 1920, 110f. — 1833. Wiegmann, W., Fr. W. Spanuth +. (Der Schütting 1919, 73.)
— 1334. Ranke, J. M., |H. Boesking|, De Maschupsdräger. (Plattdütsch Järbook 1920,
113— 125.) [Erzäblg.| — 1385. Rocco, Wilh.: Aufsätze über ihn bringen: Mitt. a. d. Quickb.
12, 38—40 (Beyer); Niedersachs. 24, 152 (ders.); De Eekbom 1919, 66f. (Schwarz). —
1336. Ders., De Komödjauten-Mudder. En Eriunerung ut min’n Leben. 2. Aufl. [1. Aufl.
1895.] Bremen, Schünemann, [1920|. 124S. 8°. — 1337. Carstens, H.: Gedichte u.
Erzählungen in: Niedersachs. 24, 145. 198; Plattdütsch Jarbook 1920, 30, 32—34. — 1338.
Dreste, G., De Vorspannweert. Een Neddersassen- Roman. Bremen, Winters, (1919).
1708. 8° 7,50 M. + Clasen Mitt. a. d. (uickb. 13,87. — 1339. Ders.: Gedichte u. Er-
zählungen in: Niedersachs. 24, 213f.; 25, 295f.; Mitt. a. d. Quickb. 12, 34; Die Tide 3,
229—232; Plattdütsch Järbook 1920, 41—45. — 1340. Bebermeyer, G., Murmerische Nacht-
musik. (Nd. Jahrb. 46, 57—70.) [Lat.-nd. Gedicht v. 1685; Mda. weist nach d. Unter-
weser (Bremen).] — 1341. Beyer, Joh.: Gedichte in: Die Tide 4, 136; Niedersachs. 25, 274;
De Eekbom 1919,7; Niedersachsenbuch 3, 130; 4,84; Plattdütsch Jarbook 1920, 29. 30,
Plattdütsch Land un Waterkaut 6, 10. — 1342. Kleinere Proben in Bremer Mda. in: Platt-
dütsch Jarbook 1920, 39 (Diederichsen). 60. 61—67 (Seebode). 101—106 (Wichlein). —
1343 Schröder, K., llausnamen. (Mitt. a. d. Quickb. 12, 52f.) [Aus d. Amt Ottersberg.|
— 1344. Freudenthal, Frär.: Aufsätze über ihn verzeichnen: Mitt. a. d. Quickb. 12, 124.
IF. schreibt Mda. d. Nordwestheide.] — 1345. Ders.: Erzählungen, Gedichte u. dgl.
in: Der Sehütting 1919, 50f. 59; 1920, 56; De Fekbom 1919, 107—109; Niedersachs. 24,
in den Jahren 1919 und 1920, 15
204; Niedersachseubuch 4, 90. — 1346. Ders., De eeken Lad. Duernstück in dre Uptöäg.
Bremen, Schünemann , [1920]. 47 S. 8°. + Wicht De Eekbom 1921,15; W[ischer] Moder-
sprak 7,84; Jungelaus Die Heimat 30, 158. — 1347. Ders., De Inbräker. Buernstück in
enen Uptogg. Ebd. [1920]. 47 8. 8° + Wicht De Eekbom 1921,15; Werth Mitt. a. d.
Quickb. 14,43; Wfischer] Modersprak 7,84; Jungclaus Die Heimat 3°, 158. — 1318. Harms,
Louis, Honnig. Vertellen un Utleggen in sin Muddersprak. Utgäwen von sin Brauder un
Nafolger Th. H. 4. Uplag. Hermannsburg, Missionsverlag, 1919. VIII, 215 S. m. Titel-
bild. Kl.-8° 4 M. [Gob. ia Walsrode.] + [Schwja[r]z De Eekbom 1920, 21; Milden-
stein Mitt. a. d. Quickb. 13, 55.
e) Untere Elbe.
1849. Kück, Ed., Zur Volkssprache des Lüneburger Landes. [Vgl. Zs. 1920, 41;
auch als 3.-A.] +4 Teuchert Zs. 1920, 94f. — 1350. Französisches im Heidjerplatt.
(Niedersachs. 23, 100.) — 1351. Müller -Suderburg, G.: s. u. Nr. 1562a.b. — 1352. Erzäh-
lungen, Gedichte usw. in d. Mda. der Heide in: Niedersachs. 24, 160 —162; 25, 82. 216f.
242 (Heidjer). 193f. (Rohde), Der Schütting 1920, 59f. (Jahrbeck). — 1353. Brüning, O.,
Rodenwitten. (Niedersachs. 24, 226f.). (Winsener Marsch; Lexik. a. d. Korbweiden -
Bearbeitg.) — 1354. Ders., Tünen. (Ebd. 25, 72f.) [Ebd.; Lexik. a. d. Korbflechterei.)
1355. Holtz, Fr., Von Sitte u. Brauch in den Vierlanden. (Ebd. 25, 540f.) —
1356. Förster, H., Die malerischen Vierlande. [Vgl. Zs. 1920, 42.] + Boßdorf Niedersachs.
24,60; Der Schütting 1920, #9; Clasen De Eekbom 1920, 138; Janßen Die Tide 4, 712.
— 1357. Ders, Klöntjes und Döntjes ut Veerlannen. (Der Schütting 1920, 62.) — 1358.
Larssen, H., Lautstand der Mda. der Gem. Altengamme (in d. Vierlanden b. Hamburg).
(Vgl. Zs. 1920, 42.) + Seelmann Jb. 1917/18, 218. — 1859. Specht, Fr., Nüms (Mitt. a.
d. Quickb. 13, 72; ebd. Nachbemerkg. v. Ortlepp.) [Ochsenwärder u. Hamburg.) — 1360.
Ohrt, H., Hamborger Snack vor 150 Johrn. Na Michael Richey sien Idioticon Hambur-
gense tosomenstellt von H. O. (Plattdütsch Land un Waterkant 4, 47.) — 1361. Plattdätsch
in Hamburg. (De Eekbom 1920, 103.) [Notiz a. d. J. 1766.) — 1362. Sergenfrei, P., Recht.
schreibung des Hamburger Platt. Hamburg, Barkemeyer. 31 S. 8°. M. 1,50. -+ P. Wriede
Mitt. a. d. Quickb. 12, 119. — 1868. Hamburgisches Wörterbuch. Kurzer Bericht über
1917/18 in Zs. 1919, 79. Fragebg. 8-11 druckten Mitt. a. d. Quickb. 13, 76. 110f.; 14, 34. 62
ganz oder im Auszug ab. — 1364. Rabe, J. E., Vom hamburgischen Küpergewerbe. (Mitt.
a. d. Quickb. 13, 98—102.) [Viel Lexik.] — 1865. En plattdütscher Garen. (De Eekbom
1919, 139.) [Nd. Pflanzennamen a. d. botan. Garten in H.) — 1866. Voigt, F., Der Rune.
But. (Nd. Korrbl. 37, 45.) — 1867. Velckmann, E., Unerklärte nd. Straßennamen in Ham-
burg u. anderswo. [Vgl. Zs. 1920, 42.] + Sfchröder) Anz. 39, 102f. — 1868. Wriede, P.,
Niederdeutsche Bühnen in Hamburg. (Mitt. a. d. Quickb. 13, 2—5.) — 1369. De Swinegel
as Wettrenner oder Dat Wettlopen twischen den Haasen un den Swinegel up de lütje
Heide bi Buxtehude. Neu illustr. u. m. ein. Nachw. vers. v. J. P. T. Lyser. Um ein weit.
Nachw. verm. v. E. Erasmus. Berlin - Wilmersdorf, Meyer, [1919]. 16 S. 8°. [1.Aufl.: 1853.)
+ Rabe Mitt. a. d. Quickb. 13,27. — 1370. De Swienegel als Wettrenner. Fin platt-
deutsches Märchen (v. Th. v. Kobbe). Neu illustr. u. m. e. Nachwort vers. v. J. P. T. Lyser.
[Umschl.: Der tote Swienegel als Luxusdruck.] Berlin, Hoffmann u. Campe, [1920]. 288.
Kl.-8°. 2,50 M. — 1371. Hummel-Bücherei. Hamburg, Hummel-Verlag. Bd.1. Hamburger
Döntjes u. a. Geschichten. Deftiges u. Kräftiges. Hoch un Platt — jedem wat. [1919.]
778. — Bd. 2. Oehrlein, E., Kaptein Sniedrops Lögengeschichten. [1919]. 678. --
Bd. 4. Ders., Fiedje Detjens. Hamburger Buttjegeschichten. Illustr. v. M. Römer. O.J.
[Viel Mda.liches.] + Bd. 1: De Eekbom 1920, 88; Bd. 2: Streinpel Mitt. a. d. Quickb. 13,
26f. — 1372. Drachmann, H., Hamborger Schippergeschichten. Mit Autor. d. Verf. in
plattd. Art u. Sprache übertr. v. O. Ernst. 4. Aufl. 10.— 11. Taus. Hamburg, Glogau, 1920.
VII u. 171 8. 8°. — 1373. Herdtmann, C., Plattdütsche Vertelln: 8. u. Nr. 1461. — 1374.
Ortiepp, Osk., De wunnerbore Regenschärm. Plattdütsche Märkens. (Quickborn - Bücher
21.) Hamburg, Quickborn -Verlag, [1919]. 58 S. + BoBdorf Niedersachs. 24, 252; v. Harten
Mitt. a d. Quickb. 12, 120; H. Wriede ebd. 13, 9; JanBen Die Tide 4,112; Karstens Die
Heimat 29, 191; De Eekbom 1919, 140f.; \Wfischer] Modersprak 6, 516. — 1375. Ders.:
A1 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Erzählungen in: Plattdütsch Land u. Waterkant 4, 36- 10; 5, 2—6; 6,7—9; Niedersachsen-
buch 4, 66— 6R. — 1376. Sorgenfrei, P., In englischer Gefangenschaft. Fünf Bilder aus der
Kriegszeit im „Hamburger Platt“. Hamburg, Barkemeyer. 698. M. 1,50 -+ P. Wriede
Mitt. a. d. Quickb. 12, 121. — 1377. Wagner, C. Fr., Hein Boller, de Hamborger Buddje.
M. 6 Bildern u. 1 farb. Umschlagbild v. A. Möller. Hamborg, Glogau, 1920. 78 S. + Müller-
Brauel Niedersachs. 26,131: Clasen Mitt. a. d. Quickb. 14, 44f.; Wfischer]) Modersprak
7,118; Schacht De Eekbom 1921, 31. — 1378. Ders.: Gedichte in: Plattdütsch Iand un
Waterkaut 5,7; Modersprak 6, 142. 164. — 1379. Steilen, D., Paul Wriede. Zu seinem
50. Geburtstage amı 20. August 1920. (Niedersachs. 25, 559.) — 1380. Wriede, P., Platt-
deutsche Kinder- u. Volksreime. (Quickborn - Bücher 24.) Hamburg, Quickborn - Verlag,
[1919]. 63 S. + PT. Wriede Mitt. a. d. Quickb. 13. 90 [Selbstanz.|; Niedersachs. 25, 169;
Jungclaus Die Heimat 30,14; De Eekbom 1920, 88, W[ischer] Modersprak.6, 132. —
1381. Ders.: Erzählungen, Gedichte usw. in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 41—45;
5,16. — 1382. Claudius, H., llamborger Kinnerbook. Twee Dutz Rimels un Biller. Ham-
burg, Hanf, 1920. + Niedersachs. 26, 84; Clasen Mitt. a d. Quickb. 14, 44f.; Modersprak
1, 117; JanBen De Eekbom 1921, 30f. — 1383. Ders., Lieder der Unruh. Mit ein. Selbst-
bildnis des Verf. Ebd. 1920. 60S. (Z. T. nd] + Specht Mitt. a. d. Quickb. 14, 41; W{ischer]
Die Tide 7,117; Janßen De Eekbom 1921, 30f. — 1384. Ders.: Gedichte in: Niedersachs.
24,149. 251. 320f.; Plattdütsch Land un Waterkant 4, 35; Die Liter. Gesellsch. 5, 167.
256; 6,118; De Eekbom 1919, 151; Niedersachsenbuch 3,63; 4,91. — 1385. Schuchardt,
H. Alter Trinkvers aus Hamburg. (Niedersachs. 24, 299; vgl. ebd. 25, 121 [Kure Kotten).)
— 1386. Westerich, Th, Zwischen zwei Brückenköpfen. Niederdeutsche Gedichte. (Nd.
Bücherei 88.) Hamburg, Hermes, 1919. 56S. 8°, + Biehl Mitt. a. d. Quickb. 13, 115f.;
Breves Niedersachs. 26, 60°; Karstens Die Heimat 30, 125; [Schwjalr]z De Eekbom 1920,
60; Wfischer] Modersprak 7,84. — 1387. Ernst, O., Herr Bummerlunder. Volkskom. in
4 Akten nach Niebergalls »Datterich: f. d. nd. Bühne bearb. Hamburg, Glogau, 1920.
81 S. + H. Kuhlmann Niedersachs. 25, 197. — 1388. Werth, P., Osterfüier. Nd. Schauspiel
in ein. Aufz. Hamburg, Hanf, [1920]. 71 S. 8°. [Umarbeitg. v. :Mudder Gräun« (s. Zs.
1916, 136).] — 1389. Wroost, W. Fr., Slagsiet. Niedeideutsches Drama in 3 Aufz. Ebd.
1920. 213S. + H. Kuhlmann Mitt. a. d. Quickb. 14, 42f.; Wl‚ischer) Modersprak 7, 149 f.;
Janßen De Eekbom 1921, 63. — 1390. Ders., Vadder Soodmann. Een Geschicht von de
Hamburger Woterkant. Braunschweig, Westermann, |1919|. 165 S. 8°. + Ehlers Mitt. a.
d. Quickb. 13, 87; JanBen De Eekbom 1920, 60. — 1391. Erzählungen, Gedichte usw. in
Hamburger Mda. in: De Eekbom 1920, 7. 53 (Oest). 136f. 200 (Brohdermanp). 161 f. 190 bis
192 (Burkert- Schröder); Niedersachs. 24, 13f. (Carols [Schmidtmann]); Niedersachsenbuch
3, 129f. (Westerich); Plattdütsch Land un Waterkant 4, 36 (Rothenburg). 46f. (Heyden). 48;
5,7. 15 (Tbieme). 16 (anonym). 19-- 22 (Kraftt); Der Schütting 1920, 55f. (Förster). — 1892.
Langeloh, 1.. [Ernst Sander] Y. (De Eekbon 1919, 238.) |Schrieb Hamburger Mda., aber nicht
rein.] — 1393. Ders.: Gedichte u. Erziählungen in: Plattdütsch Iand un Waterkant 4, 24;
De Eekbom 1919, 65. 125; 1920, 81.; Niedersachsenbuch 3, 23. — 1394 Frahm, A.: Gedichte
in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 34; Modersprak 6, 142. 156 [Altona.] — 139%. Jürs,
Heinr.: Biogr. über ihn in Niedersachs. 25, 164 (Obst); De Eukbom 1919, 67. 238 — 1396.
Semper, G.. Wenn in Holsteeu de Wind wait. Hamburg, Hermes, [1920]. 47 S. 8°. + Clasen
Mitt. a. d. Quickb. 13, 116; Schacht De Eekbom 1920. 139, Wjischer| Modersprak 7, 84. —
1397. Ders.: Gedichte in: Modersprak 6, 23,57 f. 118. 142. 176: 7,7f.; De Eekbom 1920, 54;
Niedersachsenbuch 4,&5. 89. — 1398. Semperlieder 7. Klavier, gleichz. Klavierauszug des
plattdtsch. Heimatliederspiels In'n Krog to'n tioldenen Spickaal v. Geo. Semper. Klavier-
satz v. M. Krohn. Ehd. 18 M. + Dietrich Mitt. a. d. Qmickb. 13. 116f.; 14, 21. — 1399.
Tiemann, H., Nedderdütsche Leeder un Balladen. Altona-Öttensen, Kalıl u. Domms,
1919. 508. 8°. [Probe in: De Eekbom 1919, 33.] + Il. Wriede Mitt. a. d. Quickb. 13, 54f.;
Tieujt De Eekhom 1919, 242. — 1400. Grimm, H., De Fürrböter. Een lütt Geschicht ton
Nachdenken. Mit Lebensloop un Wortverklarung. (Wuickborn-Bücher 26.) Hamburg,
(uickborn-Verlag, [1920]. 648. [Temperiert.]| + Jungelaus Mitt. a. d. Quickb. 14, 74f.;
Boßdorf De Eekhom 1921, 174: W{ischer| Modersprak 7,149. — 1401. Ders., Backen u.
Freien. (Roman im Fenill. d. Tärl. Rundschau Dez. 1920 — Jan. 1921.) [Viel Mdaliehes.| —
in den Jahren 1919 und 1920. 45
1402. Förster, H., De ool Finkwarder Dracht. (Niedersachs. 25, 180—182.) (Finken-
wärder.] — 1403. Weltzien, O., Van dei Kinaus-Jungs wat. (Niedersachs. 24, 134f.)
(Betr. Joh. Kinau (Gorch Fock) u. Rud. Kinau.] — 1404. Feck, Gorch [Juhann Kinau]:
Aufsätze über ihn brachten: Die Tide 3, 94—100. 167—177 (Cramer); Die Heimat 30,
113—118 (Duggen); Modersprak 7, 65—69 (Schröder) u. eine Reihe v. Tagesztgn. — 1405.
Ders., Hein Koptein. [Vgl. Zs. 1920, 43.] -+ BoBdorf Niedersachs. 24, 77; [Schw]a[r]z De
Eekbom 1919,23. — 1406. Ders., Schiff vor Anker Erzählgo. aus d. Nachl. v. G. F. bg.
v. A. Bußmann. 1.—10. Taus. Hamburg, Glogau, 1920. 160 S. [Meist hd.] -++ Janßen De
Eekbom 1920, 22; Ehlers Mitt. a. d. Quickb. 13, 54; Müller- Grote Niedersachs. 25, 510.
— 1407. Kinau, Rud.: Aufsätze über ihn in: Nicdersachs. 25.311; Das Land v. 1.4.1910.
— 1408. Ders., Thees Bott dat Woterküken. 1.—5.T. Hamburg, Quickborn - Verlag
1919. [Probe daraus: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 50—53.] 4 Boßdorf De Eekbom
1919, 242; Weltzien Niedersachs. 25,195; Thorn Die Literar. Gesellsch. 6, 51f.; W[ischer)
Modersprak 6, 131f.; H. Wriede Mitt. a. d. Quickb. 13,10. — 1409. Ders., Lanterne. Een
bebern Licht ut Nacht un Dok. Ebd. 1920. [Probe daraus: Plattdütsch Land un Water-
kant 6, 15.] 4 Modersprak 7,116; John Mitt.a. d. Quickb. 14,19 f.; BoBdorf Niedersachs.
26, 56; Janßen De Eekbom 1920, 202; Die Tide 4, 520f. — 1410. Gedichte, Erzählungen
usw. in d. Mda. v. Finkenwärder in: Plattdütseh Land un Waterkant 5, 23—27. 37—42.
45—48 (ll. Wriede). 33. 43. 52 (Gorch Fock); 4,34; 5,1. 27. 34—37. 44. 48—51. 52;
Niedersachs. 24, 221 (R. Kinau). — 1411. Biehl, Fr., De beiden Schotten. (Plattdütsch Land
un Waterkant 4,20— 24.) [Mischg. v. Fınkenwärderer u. holst. Mda.] — 1412. Resimius-
Berkow, Wilh., Bunte Scharben, Ernsthafte Vertellns, Döutjes un Leeder. Lüneburg,
v. Stern, [1919]. 143S. 8°. [Harburg.] + Böttcher Mitt. a. d. Quickb. 13, 87 f.
1413. Stader Archiv N.F.H. 8. |Nebentit.: Aus der Stader Heimat]. H.9. 1918.
1919. — 1414. Müller-Brauel, H., De Düwel un dat Brannwinsbrennen. En olt Volks-
döntje. Aufgeschr. 1880 in Freiersen, Kr. Zeven. (Niedersachs. 25, 170f.) — 1415.
Köster, Kl., Een lütt fromme Gemeen. (Ebd. 25, 303f.) [Aus d. Alten Lande.) — 1416.
Peeck, Wilh., Janmaaten als Paten. Lustige Waterkantgeschichten. M. Einbandzeichn. v.
Th. Herrmann. (Nd. Bücherei 53.) Hamburg, Hermes, 1919. [Viel Mda.liches.] + Bf[oBdorf]
Niedersachs. 24, 103. — 1417. Ders.: Gedichte u. Erzählungen in: Niedersachs. 24, 209.
211f.; De Eekbom 1920, 192—194. — 1418. Braasch, H.: Gedichte in: Plattdütsch Land
un Waterkant 4, 49; Der Schütting 1919, 73; Niedersachs. 24, 61. 325; 25, 65. 66. — 1419.
Teut, H., Plantennaoms ut Land Haodeln un ut'n Stift. (De Eekbom 1919, 155; 1920,
1021.) — 1420. Ders.: (sedichto u. Erzählungen: ebd. 1919, 155; 1920, 102£.; Die Tide
3, 14—18; Der Schüttiog 1919,21; 1920, 34. — 1421. Stille, Gust.: Aufsätze, Notizen
usw. über ihn in: Nicdersachs. 25, 331— 333 (Poeck); Deutsches Volkstum 1919 Sept.-
Nr. (ders.); Kunstwart 1920, 270ff.; De Eekbom 1920, 58; Mitt. a. d. Quickb. 13, 72f. —
1422. Ders., Dörpkinner. (Vgl. Zs. 1920, 44.) + Niedersachs. 25, 148. — 1423. Ders.:
Erzählungen in: Niedersachs. 24, 98—100; 25, 318-320. 343—347. 359—362. — 1424,
Ders., Driew-Is. Niederdeutsches Drama. Stade, Pockwitz Nacht K. Krause, [1919].
53S. + H. Kuhlmann Mitt. a. d. Quickb. 13,91 — 1425. Ders., Dr. Franz Grabe. (In:
Stader Archiv N. F. H. 8.)
f) Schleswig - Holstein, Lübeck.
1426. Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur P’iilege der Natur- u. Landes-
kunde in Schleswig- Holstein, Hamburg, Lübeck u. dem Fürstentum Lübeck. Jg. 29. 30.
Kiel 1919. 1920. — 1427. Modersprak. Plattdütsche Monatsschrift. Jg. 6.7. 1919/1920.
1920/1921. Red. Fr. Wischer. Garding, Lühr u. Dircks, 1919—1921. — 1428. Gemein-
nütziger Kalender f. d. Jahr Christi 1919. 1920. 178. 179. Jg. Eutin, Struve. [Mit nd.
Beitr.] +4 Steilen Mitt. a. d. Quickb. 12, 58. — 1429. Schleswig - holstein. Jahrbuch [U mschl. :
Kunstkalender Schleswig- Holstein] 1920. Hg. v. E. Sauermann. Hamburg, Hartung. —
1430. Schramm, Aus der plattdeutschen Bewegung in Schleswig- Holstein. (Niedersachs.
24, 56.) — 1481. Schleswig-Holsteinisches Wörterbuch: kurzer Bericht über 1903— 1919
in Zs. 1919, 78f. — 1482. Emeis, W., Die Namen unserer einheimischen Vögel im Volks-
munde. (In: Die Heimat 30 Nr. 9.) — 1433. Mensing, O., -Ichterörer dricht de Hur dut
46 Deutsche Mundartenforschung uud -dichtung
Speck. (Nd. Korrbl. 37, I2f.) — 14834. Göttsche, E., Eierswieten. (Die Heimat 29, 45.
77.) — 1435. Mensing, Otto, Was ist ein Lotgeter” (In: Die Heimat 29 Nr. 10.) —
1436. Christiansen, J., Allerlei Namen und was man daraus macht. (In: Die Heimat 30
Nr. 7.) — 1487. W., Volksliedarbeit [des Schlesw.-Holst. Volksliedausschusses]. (Mitt. a.
d. Quickb. 14, 14f.) — 1438. Paulsen, H., En Lampusterleed. (Modersprak 6, 110.) —
1439. Meyer, G. F., Hasselaoet. Plattdütsche Rätsel un Rütselmärchen, sammelt in Sles-
wig-Holsteen. (Plattdütsche Volksböker 20/21.) Garding, Lühr u. Dircks, 1920. 77 S.
+4 W{[ischer) Modersprak 7, 101; Jessen Mitt. a. d. Quickb. 14, 45. — 1440. Plattdüûtsche
Volksböker. Rutgeb'n von'n Plattdütschen Landes-Verband för Sieswig-Holsteen, Ham-
borg un Lübeck. H. 16—21. Ebd. 1919. 1920. [S. u. Nr. 1439. 1486. 1490. 1499. 1508.]
— 1441. Veer plattdütsche Predigt'n, hol'n an'n Sleswig-Holsteenerdag in Flensborger
Karken, 29. August 1920. Flensburg, Geschäftsstelle d. Schleswig- Holst. Bundes, Ortsgr.
Flensburg. + Ehlers Mitt. a. d. Quickb. 14, 40; Muuß Die Heimat 3], 13. — 1442. Veer
plattdütsche Predigt'n, hol'n iu Flensborger Karken an Sünndag »Rogatee. 1.—3. Dus.
Flensburg, Wolff, 1919. 318. 1,50 M. + ro De Eekhom 1920, 22f.; Hoops Mitt. a. d.
Quickb. 13, 55; H. Niedersachs. 24, 351; Die Heimat 29, 126. — 1443. Twee plattdütsche
Predigt'n, hol'u op'n Freesendag Niebüll- Deezbüll an'n 10. August 1919. Ebd. 218. +
Schecker Mitt. a. d. Quickb. 13,89; J. De Eekbom 1920 Nr. 1/2, Umschl.; Teuchert Ze.
1920, 183. — 1444. Predigt'n un Red'n, hol'n op'n Freesendag in Niebüll- Deezbüll ann
10. August 1919. 728. Ebd. [Erweiterg. voriger Nr.] + Hoops Niedersachs. 25, 426;
Ehlers Mitt. a. d. Quickb. 13, 114; Witt Die Heimat 30, 29f. — 1445. Plattdeutsche Zeitungs-
beilagen bringen u. a. d. Schleswig-Holst. Landesztg., Kieler Ztg., Niederdeutsche Rund-
schau (Bordesholm), Schleswiger Nachrichten.
1446. BoBdorf, Herm.: Artikel über ihn bringen: Niedersachsenbuch 4, 57— 60
(JanBen); Niedersachs 24, 210f. (ders.); Hambg. Theaterztg. 1 Nr. 12 (ders.); Mitt. a. d.
Quickb. 13, 34 —38 (H. Wriede). — 1447. Ders.: autobiogr. Aufsätze in: Der Schimmel-
reiter 2, 6— 9; Bremer Tagebl. v. 5. 12.1920. [Mda. v. Nr. 1447 — 1459 temperiertes Hol-
steinisch.] — 1448. Ders.. De verhexte Karnickelbuck un anner dulle Dinger. Twölf
nedderdütsche Humoresken. (Nd. Bücherei 83.) Hamburg, Hermes, 1919. 948. +
|SchwJa[r]2 De Eeklum 1919, 241f.; Wf[ischer] Modersprak 6, 130; Blikslager Niedersachs.
25, 128; Karstens Die Heimat 30, 94. — 1449. Ders., Ole Klocken. Nedderdütscho Bal-
laden. (Ebd. 69.) Ebd. 1919. 488. + H. Kuhlmann Mitt. a. d. Quickb. 13, 25; Karstens
Die Heimat 29, 175; De Eekbom 1919, 160f.; W[ischer) Modersprak 6, 130. — 1450. Ders.,
De Fährkrog. En dramatisch Gliknis in dree Akten. (Ebd. 63.) Ebd. 1919. 3.—5. Aufl.
1920. 708. + A.R. Die Tide 2, 275; |Schwja[r]z De Eekbom 1918, 256; H. Kuhlmann,
Mitt. a. d. Quickb. 12, 23; W. Der Schimmelreiter 2, 12; Stammler Zs. 1920, 186; Wagen-
feld Niedersachs. 24, 63. — 1451. Ders., Bahnmeester Dod. En nedderdütsch Drama in
fief Akten. (Ebd. 79.) Ebd. 1919. 84 S. 8°. + Karstens Die Heimat 29, 191; T[eu]t De
Eekbon 1919, 215 f.; W [ischer] Modersprak 6, 78. — 1452. Ders., Kramer Kray. Nedder-
dütsche Komeedie in -fief Akten. (Ebd. 93.) Ebd. 1920. 81 S. 8°. + Ehlers Mitt. a. d.
Quickb. 13,115; Werth Niedersachs. 26, 55; Janßen Die Tide 4, 265; Juogclaus Die Heimat
30, 126; re De Eekbom 1920, 106. — 1453. Ders., Dat Schattenspel. Plattdütsche Ko-
meedi in een Akt. (Quickborn-Bücher 25.) Hamburg, Quickborn-Verlag, [1920]. 38 S.
+ Werth Niedersachs. 26, 56; ‚Jaußen Die Tide 4, 265; Jungclaus Die Heimat 30, 126;
W. Siefkes De Eekbom 1920, 60; W{ischer) Modersprak 6, 181. — 1454. Ders., Gedichte,
Erzählungen usw. in: Niedersachs. 25, 160f. 395. 434. 462; Plattdütsch Land un Water-
kant 4, 54—56; De Eekbom 1919, 10. 29. 132 217; 1920, 83. 133. 159. — 1455. Blunck,
H. F., Hart, warr ni möd. Nedderdütsche Gedichten. Hamburg, Hanf, 1920. 598. +
Specht Mitt. a. d. Quickb. 14, 41; Wlischer] Modersprak 7, 117: — 1456. Ders., Köst bi
Wessels. Speeldeel in dree ÖOptög. Ebd. [1920]. 1128. 8°. — 1457. Ders.: Gedichte in:
Plattdütsch Land un Waterkant 4, 25; De Eekbom 1919, 81; 1920, 66; Modersprak 6, 23.
38. 70; 7, 30f. 69. — 1458. Fromme, kr, Dat Spökelschipp. (Niedersachs. 25, 472.)
(Gedicht — 1459. Fey, Il., Johannes Brahms: s.u. Nr. 945. — 1460. Boeck, Chr.,
Johann Hinrich Fehrs. (Nordd. Monatsbefte Jan. 1919.) — 1461. Herdtmann, C., Platt-
dütsclie Vertelln in [olsteensch un Hamborger Mda. Altona- Bahrenfeld, Selbstverlag.
in den Jahren 1919 und 1920. 47
52 S. + Steilen Mitt. a. d. Quickb. 13, 54; W{ischer) Modersprak 6, 46. — 1462. Paulsen, A
Von den Soehn, de sien Heimaot verlorn harr. (Vgl. Zs. 1920, 44.] + Bjoßdor]f Nieder-
sachs. 24, 41. — 1463. Ders., Martin Luther un wat wi mit em to doon hebbt: s.o.
Nr. 945. — 1464. Schurek, Paul, Düwel un Dichter. Drömige un smustergrinige Ver-
telln. Braunschweig, Westermann, 1920. 1038. 8°. + Werth Mitt. a. d. Quickb. 14, 20;
Bendfeldt Die Tide 4, 266; BoBdorf Do Eekbom 1920, 203; W{[ischer) Modersprak 7, 117.
— 1465. Ders.: Erzählungen in: De Eekbom 1920, 132f. 175f.; Modersprak 7, 121 —124;
Piattdütsch Land un Waterkant 5, 28f. — 1466. Frahm, Lud, Wege u. Abwege in der
plattdeutschen Sprache. (Die Heimat 20, 42ff.) — 1467. Ders., Minschen bi Hamborg
rüm. (Nd. Bücherei 57.) Hamburg, Hermes, 1919. + P. Wriede Mitt. a. d. Quickb. 13,
26; Bf. Niedersachs. 25, 148; Karstens Die Heimat 29, 175; T[eu]t De Eekbom 1919, 214;
Wlischer) Modersprak 6, 130. — 1468. Ders., Plattdütsche Leeder. As Handschrift druckt.
Poppenbüttel 1920. 7 S. 8°. + P. Wriede Mitt. e. d. Quickb. 13, 91. — 1469. Ders.: Ge-
dichte u. Erzählungen in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 18—20; 5, 12f.; 6, 9. 16;
Niedersachs. 24, 179; 25, 389; Die Heimat 30, 42; De Eekbom 1919, 3. 27—29. 143; Moder-
sprak 6. 69f. S7f. 90 — 92. 180; 7, 110. 145f. 153—156. — 1470. Hornig, Heinr., Hol-
steensche Sprickwöer (Modersprak 6, 42. 62f. 128f.; vgl. ebd. 6, 75. 107; 7, 58— 60. 132.
145f.) — 1471. Ders.: Gedichte in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 25; Modersprak 6,
23. 37. 87. 101. 118f.; 7, 98f. 105. 108. 127. 147. 160. — 1472. Meyer, G. F.: Gedichte
u. Erzählungen usw. in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 31; 5, 17f.; Die Heimat 30,
62. 166; Modersprak 6, 50—57; 7, 23f. 46f. 79f. 81f. 106—108. 124. 142f. — 1473.
Michaelsen, Amalie: Erzählungen u. Gedichte in: Modersprak 6, 37. 65— 69. 169 —176;
7, 14f. 89—91. 127—130. — 1474. Duborg, E., Palmsünndag. Platt- u. hochdeutsche
Gedichte. Schwarzenbek, Lorenz, [1920]. 248. Ki.-8°. + Biehl Mitt. a. d. Quickb. 13,
115. — 1475. Neumann, H. F., Zum Licht. Dresden u. Leipzig, Koch, 1919. [Z. T. nd.)
+ Krüger Mitt. a. d. Quickb. 13, 54; (SchwJa{r]z De Eekbom 1919, 141. — 1476. Schacht,
Edg.: Gedichte in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 24; De Eekbom 1919, 109. 203;
1920, 99; Niedersachsenbuch 4, 85; Modersprak 6, 37. — 1477. Schwarz, Alb. Fritz
Wischer. En lütt Strüzschen to sinen 50. Geburtsdag. (De Eekbom 1919, 80f.) — 1478.
Michaelsen, Amalie, Kureert oder Dat ole Rezept. Schwank in einem Aufzug. Garding,
Lühr u. Dircks, 1919. 36 S. + Werth Mitt. a. d. Quickb. 13, 91. — 1479. Kleinere Proben
in holsteinischer Mda. in: Die Heimat 29, 11. 41. 71 (Dreyer). 174 (Ehlers); Modersprak
6, 101—105 (Herdtmann); De Eekbom 1919, 82 (Ott). 133 (Mähl). 232 — 235 (Harder);
1920, 46 (Horn). 77—79 (Meggers); Niedersachsenbuch 4, 97 (Lienau); Plattdütsch Tand
un Waterkant 4, 30; Die Tide 4, 283f. (Pohlmann).
1480. Kellinghusen, H., Zum älteren Bergedorfer Wortschatze. (Nd. Korrbl. 37,
28.) — 1481. Höninger, Zu Geesthacht. (Niedersachs. 24, 11.) — 1482. Jahrbuch f. d. Kr.
Pinneberg. Hg. v. Volquart Pauls. 3. 4. Jg. 1919. 1920. Elmshorn, Groth. + 3. Jg.:
Die Heimat 29, 111; 4. Jg.: ebd. 30, 60f ; De Eekbom 1920, 41; P. Wriede Mitt. a. d. Quickb.
13, 56. — 1488. Kreie, W., Ascher, Escher. (Niedersachs. 25, 577.) |Pinneberg.| — 1484.
Schwarz, Alb., Jochen Mähl. En lütt Gedenkblatt v. A. Sch. (De Eekbom 1919, 1091.)
— 1485. Mähl, J., Klaskreih un ander Vertellen. Bearbeid’t von H. Bofidorf. (Nd.
Bücherei 76.) Hamburg, Hermos, 1919. 80 S. 8°. [Probe: Niedersachsenbuch 4, 75--79.]
+ P. Wriede Mitt. a d. Quickb. 13, 26; Karstens Die Heimat 30, 79; Tjeu]t De Eekbom 1919,
239f. — 1486. Ders, De lebennige Dodenkopp un annere Vertelln. (Plattdütsche Volks-
böker 18.) Garding, Lühr u. Dircks, 1919. 44 S. 8°. + P. Wriede Mitt. a. d. Quickb. 13, 91.
— 1487. Prieß, Il., Ein Altjahrs- Abend auf der Hallig. (Niedersachs. 25, 212 — 216.)
[Viel Mdaliches; Elmshorn.| — 1488. Meyer, G. F., Lütt Vertelln nt Barmstedt.
(Modersprak 7, 55— 58.) — 1489. Schmidt, N. W.: Gedicht u. Erzählungen in: Moder-
sprak 6, 7Of. 113 —118; 7, 47-—52. [Kremper Marsch.) — 1490. Trede, l’, Ut Broch-
dörp. (Plattdütsche Volksböker 19.) Garding, Lühr u. Dircks, 1920. 458. 8°. 1,80 M.
(Wilstermarsch.) + Witt Die Heimat 31, 12; Jessen Mitt. a. d. Quickb. 14. 74. —
1491. Duggen, W.: Erzählungen in: De Eekbom 1919, 111f.; Die Heimat 30, 58f. |Hade-
marschen.| — 1492. Schütze, A., Mamsell. En Vertellersch. (Quickborn - Bücher 22/23.)
Hamburg, Quickborn-Verlag, 1919. 106 H. [Probe in: Plattdütsch Land un Waterkant 5,
48 Deutsche Mundartenforschung and -dichtung
9 —12.] + Niedersachs. 25, 169; Jungclaus Die Heimat 30, 31; Tjeu]t De Eekbom 1920,
21; Janßen Die Tide 4, 527; ders. Niedersachsenbuch 5, 117; H. Wriede -Mitt. a. d. Quickb.
13, 10. — 1493. Dies., Erzählungen in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 32. 59 — 62;
5, 30—32; 6, 2—7; Modersprak 6, 83 — 86. 124—127. — 1494. Dithmarschen. Monats-
schr. f. Kunst u. geist. Leben. Hg.: H. Matzen, H. Groß, K. Pünjer. Druck: J. Haack,
Büsum. 1. Jg. [ab Nov.] 1920. [Auch nd.e Ged.] — 1495. Kleinigkeiten in dithmars. Mda.
in: Die Heimat 30, 9 (Knieschaukelreime). 10 (Sprichwörter). — 1496. Brüdt, Joh.: biogr.
Notizen über ibn in: De Eekbom 1919, 39f. — 1497. Ders.: Gedichte in: Die Heimat 29,
29; De Eekbom 1919, 80. — 1498. Ehlers, J., Süderdithmarschen un Wilstermarsch.
(Plattdütsch Land un Waterkant 4, 30.) [Merkspruch über wortgeogr. Unterschiede zwischen
beiden; Mitt. a. d. Quickb. 12, 86. 117f. Nachträge dazu.] — 1499. Meyer, Joh., Vaderhus
un Modersprak. (Plattdütsche Volksböker 17.) Gardiog, Lühr u. Dircks, 1919. 448. +
D Wriede Mitt. a. d. Quickb. 13, 91. — 1500. Mensing, O., Schriftsprache u. Mda. in d.
nd. Chronik des Hartich Sierk. (Zs. 1919, 18— 36.) [Norderdithmars. Chronix; mod.
Mda. ständig herangez.] -++ Weise Zs. f. Deutschkde. 1920, 384f. —.1501. Ders., Nieder-
deutsches in Rachels »satyrischen Gedichten«. (Nd. Korrbl. 37, 40—-43.) — 1502. Greth,
Klaus: anläßl. seines 100. Geburtstages erschienene Aufsätze verzeichnen Mitt. a. d. Quickb.
12, 122f. — 1503. Ders.: weitere Aufsätze über ibn bringen: Die Tide 3, 425 — 429;
Heimatkunst 1 Nr. 11/12 (Peters); Die Heimat 29, 31 (Lieberg). 49 (Duggen). 54 (Schmidt);
Modersprak 6, 5—8 (Wischer). 9—12. 39f.; Mitt. a. d. Quickb. 12, 66— 72 (Pauly). 72f.
(de l’Aigles). 77f.; De Eekbom 1919, Nr. 5,6 (Möller, Janßen u. a.); 1920, 169 (Schacht).
— 1504. Heidenreich, H., Klaus Groth in seiner Beziehung zu Schule u. Kinderwelt.
(Aus den » Monographien z. Jugendschriften- Frage«. Hg. v. den Vereinigt. Dtschen. Prüfgs.-
Ausschüssen f. Jugendschriften.) Leipzig, Wunderlich, 1919. 488. 8°. + Reisig Zs. f.
Dtschkde. 1920, 504; Clasen Mitt. a. d. Quickb. 13, 26; Janßen De Eekbom 1919, 242. —
1504. Vitense, O.: s. u. Nr. 1608. — 1505. Groth, Kl., Briefe über Hochdeutsch u. Platt-
deutsch. (Vgl. Zs. 1920, 27.] + Behaghel Litbl. 1917, 225f. — 1506. Ders., Koptein
Weenke un dat Rosenöl. Von Klaus Groth in de sösstiger un söbentiger Johren vertellt.
Navertellt von sinen Söhn Karl Groth. (Plattdütsch Land un Waterkant 4, 26— 30.) —
1507. Ders., Peter Kunrad. Nach der Handschrift hg. v. C. Borchling. Kiel, Wissensch.
Gesellsch. f. Lit. u. Theater, 1919. 74 S. 8°. + S[eelmann] Nd. Jahrb. 46, 79; Pauly Mitt. a.
d. Quickb. 14, 39; Teuchert Zs. 1920, 179. — 1508. Ders., Ut den Quickborn. (Plattdütsche
Volksböker 16.) Garding, Lühr u. Dircks, 1919. 44 8. [Auswahl.] + P. Wriede Mitt. a. d.
Quickb. 13, 26. — 1509. Das Klaus Groth-Liederbuch. Ausgew. u. mit neuem Lautensatz hg.
v. Fritz Jöde. (Nd. Bücherei 84.) Hamburg, Hermes. + Niedersachs. 24, 237; Ruhe Mitt.
a.d. Quickb. 13, 57; Die Heimat 29, 110; De Eekbom 1919, 106; Zs. d. Sprachv. 1919, 152;
Wf[ischer] Modersprak 6, 46. — 1510. Gedichte u. Briefe v. Klaus Gruth bringen: Mitt. d. Wiss.
Gesellsch. f. Lit. u. Theater, Kiel, Jg. 1 Nr. 1. — 1511. Ehlers, W., Rad mal, wat is dat?
Plattdütsch Radels ut Holsteen. (Nd. Bücherei 45.) Hamburg, Hermes, 1920. 70S. 8°.
|Proben: Niedersachsenbuch 4, 49. 68 u.ö.; De Eekbom 1920, 136.] + Jessen Mitt. a. d.
Quickb. 14, 45; v. Harten Niedersachs. 26, 55; Nissen Die Heimat 30, 125f.; Lächer De
Eekbon 1920, 106; W[ischer] Modersprak 7, 38; Janßen Die Tide 4, 712. — 1512. Timm-
Kröger -Gedenkbuch. Zum 75. Geburtstag d. Dichters hg. v. J. Bödewadt. M. vielen Widmgn.
zeitgenöss. Wort-, Bild- u. Tonkünstler. Braunschweig, Westermann, 1920. 166 8. m.
Abb., Faks. u. Taf. 8°. 16 M. [Darin u.a. Aufsätze v. H. B. Kröger, Enking, Andresen,
'Schian, Bödewadt, Wiedinghardt, H. M. Elster] — 1518. Kröger, Timm: Aufsätze über
ibn in: Die Tide 2, 451—458 (Bödewadt); Dtsch. Rundschau v. 7. 4. 1919 (Fromme);
Modersprak 5 Nr. 11/12 (Wischer). — 1514. Ders., Wa Jürn Hölk den Düwel ziteer. (Nd.
Bücherei 60.) Hamburg, Hermes, 1919. 88S. + P.L. De Eekbom 1918, 259; B[oßdorf|
Niedersachs. 24, 131; P. Wriede Mitt. a. d. Quickb. 12, 120; Die Heimat 29, 31. — 1515.
Kock, Chr., Die holstein. Milchwirtschaft, wie sie in Schwansen gehandhabt wurde.
(Die Heimat 30, 154 —156.) [Viel Lexikal.| — 1516. Witt, A., Sechs Sagen aus Schwansen.
Nach Erzählg. d. alten blinden Frau Sophie Sagges im Gute Damp. (Ebd. 30, 139 f.) —
1517. Tramm, N., Bi Fritz Lau. (De Eekbom 1919, 150f.) [Geb. in Kıel.] — 1518. Lau,
Fritz, Elsbe. [Vgl. Zs. 1920, 46.] + Boßdorf Niedersachs. 24, 173; Die Heimat 20, 79. —
IN ar ue ‚m
ZZ. A8 E
in den Jahren 1919 und 1920. 49
1519. Kuckei, M., öwerdüweln. (Nd. Korrbl. 37, 45.) [Kr. Oldenburg] — 1520. Men-
sing, O., Wie man vor 100 Jahren in d. Gegd. v. Segeberg u. Oldesloe sprach. (In:
Modersprak 5 Nr. 7/8.) — 1521. Volkslieder u. Rätsel in Lauenburger Mda. in: Die
Heimat 30, 40 — 42. — 1522. Garber, O., Stina Dreews. (Quickborn - Bücher 20.) Ham-
burg, Quickborn-Verlag, 1919. 598. + Stammler Zs. 1920, 186; re De Eekbom 1919,
70; Boßdorf Niedersachs. 24, 157; Wl{ischer) Modersprak 5, 96; Die Heimat 29, 79. —
1523. Ders., Grundwater. Twölf Aemmer ut'n plattdütschen Sood. Bordesholm, Nölke,
[1920]. 110 S. — 1524. Ders., Mannshand baben. (Modersprak 6, 18—22.) [Erzählg.] —
15242. Mitteilungen des Altertumsver. f. d. Fürst. Ratzeburg. Jg.1.2. 1919. 1920. [Auch
Mda.proben, Redensarten, Flurnamen u. dgl.] — 1525. Bilder aus dem Volksleben des
Ratzeburger Landes. Bd.1. Hg. v. Altertumsver. f. d. Fürst. Ratzeburg. Schönberg i. M.,
Hempel, 1920. + P. Wriede Mitt. a. d. Quickb. 14, 45. [Auch Mda.liches.]
1526. Proben in schleswiger Mda. in: Modersprak 6, 17f. (Kruse). 33 — 36
(Fründt). 141 (Sieck. Ehrke). 177f. (Mähl. Christ); 7, 31ff. (Siercks). 52f. (Hennings). 91
(Behrens). 100. 115 (Marie Kruse). 156—158 (Hinrichsen); De Eekbom 1920, 5f. (Reth-
wisch). 23. 66. 81 (Ehrke); Die Heimat 29, 104 (Gloy). 168—171 (Kiekbusch); 30, 40.
91—93 (Friedrichs). 169—172 (Peters); Plattdütsch Land un Waterkant 5, 14 (Lafrentz).
— 1527. Domela Nieuwenhuis Nijegaard, J. D., Ndl. taal en invloed op thans duitsche
landen, in het bijzonder Noord-Friesland. (Tijdspiegel 15, 1, 418—434.) [Nordfries-
land.) — 1528. Zacchi, Ferd., Freerk Frandsens Blut. Heimatroman aus den Uthlanden.
Bordesholm, Nord. Heimatverlag, 1920. 2408. [Starker nd. Einschlag.] + JanBen De
Eekbom 1920, 138. — 1529. Ders.: Gedichte u. Erzählungen in: De Eekbom 1920, 4. 178f.;
Niedersachsenbuch 4, 82f.; Pomm. Volksfreund 1917, 340 — 342. — 1530. Eckener, A., Dat
swarte Perd. [Vgl. Zs. 1920, 46.] + Niedersachs. 24, 113; Bendfeldt Die Tide 4, 328;
Die Heimat 29, 78; Wf[ischer] Modersprak 6, 14. — 1531. Christiansen, W., De Düwels-
knecht. Sage aus der Gegend von Leck. (Die Heimat 30, 28.) — 1582. Asmussen, P.,
Orts- u. Personennamen in Mittelschleswig. (Niedersachs. 24, 337 f.) — 1533. Schütt, O.,
Die Geschichte der Schriftsprache im ehemal. Amt u. in der Stadt Flensburg bis 1650.
Flensburg, Westphalen, 1919. 275S. + S[eelmann] Nd. Jahrb. 46, 79; Weise Zs. f.
Deutschkde. 1921, 356. — 1534. Alnor, K., Zur Sprachengeschichte Flensburgs. (Die Heimat
29, 30f.) — 1535. Callsen, J. J., Flensburger Plattdeutsch. (In: Heimat 30 Nr. 12.) —
1536. Brüggemann, A., Wat Jochen in Kissingen beleewt hett. Von A.B. nahvertellt.
Flensburg, Wolff, 1919. 32 8. + Hoops Mitt. a. d. Quickb. 12, 121. — 1537. Hinrichsen, L.,
Hellrider. Altona, Hammrich u. Lesser, 1920. 337 8. [Nd.e Dialoge; H. stammt aus Süd-
angeln.] + Janßen De Eekbom 1921, 14. — 1538. Hansen, H., Psalmbook. [Vgl. Zs.
1918, 61.) Tweede verm. Uplag. Hamborch, Hermes, 1919. VII u.808. 8°. 1919. [Desgl.]
+ Specht Mitt. a. d. Quickb. 13, 113f.; Schröder Die Heimat 30, 45.
1539. Rodemann, K., Antjes Hochtid. (Vgl. Zs. 1920, 30; Lübeck.] + Niedersachs.
24, 189. — 1540. Lübecker Heimatkalender 1919. 1920. Im Auftr. der Lübecker Ver-
einigg. f. volkstüml. Kunst (1920: in Verbindg. m. d. Plattdütschen Volksgill to Lübeck)
hg. v. P. Brockhaus. [Viel Nd.es.] + P.Wriede Mitt. a. d. Quickb. 13, 56.
4. mek-, mik- Gebiet.
1541. Scheller, Th., Volkstümliche Tiernamen im Hannoverlande. (Zs. d. Sprachv.
1919, 140f.) — 1542. Heimatkalender f. Südhannover [Jg. 1920: für Süd - Niedersachsen].
Hg. v. A. Tecklenburg. 10. Jg. 1919. 11. Jg. 1920. Göttingen, Hofer. [Auch nd.e Beitr.] +
Jg. 10: Steilen Mitt. a. d. Quickb. 12, 58; Jg. 11: Hessenland 1920, 15. — 1543. Schrader,
Friedrich, So twei Seelen. (De Eekbom 1919, 203.) [Gedicht.] — 1544. Wasserzieher, E.,
Der Harzgau in sprachl. Beleuchtung. Ein Heimatbuch. Osterwieck (Harz), Zickfeldt,
1920. 22 S. [Ortsnamendeutgn.] + Palieske Zs. d. Sprachv. 1920, 238; Weise Zs. f.
Deutschkde. 1921, 359. — 1545. Jünemann, K., Was bedeutet der Name Goslar? (Nieder-
sachs. 24, 154; dazu ebd. 24, 218. 331 Ausführgn. v. Schoof u. Wasserzieher.) — 1546.
Röhrig, Il., Frischemäkerstraße in Goslar. (Ebd. 25, 79; Nachtr. ebd. 25, 143 [Volckmann].
166 [Ehlers]. 188 [Bonhoff].) — 1547. Tecklenburg, A., Straßennamen in unsern Dörfern.
(Mitt. a. d. Quickb. 12, 82f.) [Eschershausen b. Uslar] — 1548. Seifer, K., Platt-
Zeitschrift für Deutsche Mundarton. XVII. 1922. 4
50 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
deutscher Wortschatz. (Niedersachs. 25, 102.) [Hildesheimisch.] — 1549. Coörs, Chr.
[Georg Kurt], Ut’r Heimat. [Vgl. Zs. 1920, 47.) + B[oßdorf] Niedersachs. 24, 172; Der
Schütting 1919, 73. — 1550. Kleinigkeiten in Hildesheimer Mda. in: Der Schütting 1919,
64; 1920, 29f. (Coërs [G. Kurt]); De Eekbom 1919, 151f.; 1920, 136 (K. Seifer). — 1651.
Deiter, H., Kurzes \Wörterverzeichnis der plattdeutschen Mda. v. Hastenbeck nebst
plattdeutschen Redensarten. (Hannov. Geschichtsbll. 22, 1919, 113. 164; Nachtrag ebd.
24, 1921, 29— 70.) + Steilen Mitt. a. d. Quickb. 12, 119; Teuchert Zs. 1921, 94. — 1552.
Flemes, Chr., Unser Kalenbeorgsches Plattdeutsch. (Niedersachs. 25, 495.) — 1558.
Ders., Plattdeutsches Wörterbuch der Kalenberg-Stadt-Hannoverschen plattdeutschen
Mda. usw. [Vgl. Zs. 1920, 47.] + Seelmann Jb. 1917/18, 217f. — 1554. Ders., Zweiter
Nachtrag zu meinem Plattdeutschen W örterbuche d. Kalenberg - Stadt- Hannoverschen Mda.
(In: Hannov. Geschichtsbll. 23, 1920, Nr. 2.) [1. Nachtr. vgl. Zs. 1920 S.47 Nr. 1745.) —
1565. Busse, H., Alte Amts- u. Dorfgrenzen im Fürst. Kalenberg. (Hannov. Geschichtsbll.
19, 288— 299.) [Flurnamen d. Amts Blumenau.] — 1556. Fiemes, Chr., Up den Eiken-
howwe un andere Geschichten. Hannover, Gersbach, (1919). VIII u. 224 8. 8°. + Steilen
Mitt. a. d. Quickb. 12, 121; T[feu]t De Eekbom 1919, 214; Der Schütting 1920, 69; Schlieker
Niedersachs. 25, 342. — 1557. Müller -Rüdersdorf, W., Bernhard Flemes. (Niedersachs.
24, 323f.) — 1558. Winkelmüller, O., Wilhelm Henze }. (Der Schütting 1919, 72.) —
1559. Henze, W., Wat sei alles maket. [Vgl. Ze 1920, 47.) + Schlieker Niedersachs. 24,
61; Der Schütting 1920, 70. — 1560. Ders., Sau suihste ut. 5.—7. Aufl. Hannover, Gers-
bach, [1919]. 115 8. + Steilen Niedersachs. 25, 128. — 1561. Kleinigkeiten in Kalen-
borger Mda. in: Niedersachs. 24, 251. 495; Der Schütting 1919, 24; 1920, 33f.; De Eekbom
1919, 133f. (Chr. Flemes); ebd. 1919, 34.—36; Der Schütting 1919, 67 ff.,; 1920, 63 £. (Henze).
— 1562. Tegtmeier, K., Flur- u. Straßennamen aus Rössing im Amte Calenberg.
(Niedersachs, 25, 577.) — 1563a. Müller -Suderburg, G.: Aufsätze über ihn in: Mitt. a. d.
Quickb. 12, 79f.; Niedersachs. 24, 159f. — 1562b. Ders.: Gedichte in: Niedersachs. 24,
158. 160. 198; 25, 43. 570. — 1563. Braunschweigische Heimat. Zs. d. Landesver. f.
Heimatschutz im Herzogtum Braunschweig. Jg. 10. 11. 1919. 1920. — 1564. Braun-
schweiger Jugendkalender. Hg. v. Landesver. f. Heimatschutz im Herzogtum Braunschweig.
Jg. 8. 9. Braunschweig, Appelhans, 1919. 1920. [Auch Nd.es.] + Steilen Mitt. a. d.
Quickb. 12, 68; Niedersachs. 24, 76. — 1565. Börker, W., Die niederdeutsche Bewegung
in Braunschweig. (Niedersachsenbuch 4, 44— 49.) — 1566. Ders.: biograph. Notizen über
ibn in: De Eekbom 1919, 136f.; Der Schimmelreiter 2, 10f. — 1567. Stammler, W., K.G.
H. Theodor Reiche (1839—1913). (Biogr. Jahrb. 18, 1917, 80f.) — 1568. Schütte, O.,
Humorvolle Wortbildungen bei Wilhelm Raabe. (Niedersachs. 24, 55f.) — 1569. Weide-
mann, G., Forstnamen des Braunschweiger Sollings. (In: Altsachs. 1920 H. 2.)
D. Ostniederdeutsche Mundarten.
1. Linkselbisch.
15670. Wasserzieher, E., Der Harzgau in sprachlicher Beleuchtung: s. o. Nr. 1544.
— 1671. Uirichs, Aus der Mda. von Braunlage i. H. (Nd. Korrbl. 37, 28f.; ebd. 37, 29 f.
Nachtr. v. Borchling.) [Auch zu Kuhleik (s. u. Nr. 551. 1574).] — 1572. Damköhler, Ed., g
in der Mda. des Dorfes Cattenstedt bei Blankenburg a. Harz. (Nd. Jahrb. 45, 1—17.) —
1573. Siemers, K., Ein Halberstädter Wiegelied. (Niedersachs. 24, 154.) — 1574.
Hungerland, H., Dat Kukleik. (Nd. Korrbl. 36, 72.) [Name in Wegeleben (vgl. Zs. 1920
S. 48 Nr. 1498); s. auch u. Nr. 551. 1571.) — 1575, Lindau, H., Krut un Räuben. Lüttje
Geschichten ut de Magdeborger Börde lustig vertellt v. H. L., m. 16 Bildern v. O. Weise.
Leipzig, Lenz, [1920]. 162 S. 8°. -+ Böttcher Mitt. a. d. Quickb. 14, 75. — 1576. Müller,
Curt, Volkskundliches im »Spin-Rocken« des Johannes Praetorius. (Mitt. d. Ver. f. sächs.
Volkskde. 7, 194 — 206.) [Ausdrücke d. altmärk., Leipz., Thür. Mda. u. d. Studentenspr.]
— 1577. Altmärkischer Hausfreund. Kalender f. d. Jabr 1919. 1920. Hg. v. B. Klaehre.
40. 41. Jg. Stendal 1919. 1920. [Auch nd.e Beitr.] + Steilen Mitt. a. d. Quickb. 12, 58. —
1578. Kleinere Proben in altmärk. Mda. in: De Eekbom 1919, 144—148 (Dannehl);
Fahrtenbl. d. Wandervogels Nordthuringgan 9, 46ff. — 1579. Diels, P., Das Wend-
ländische Platt. [Vgl. Zs. 1916, 145.) 4 Kück Zs. 1920, 93f. — 1580. Selmer, E. W.,
in den Jahren 1919 und 1920. 51
Sprachstudien im Lüneburger Wendlande. (Vgl. Zs. 1920, 48.) + Teuchert Zs. 1920, 95 f.
— 1581. Burmester, G., Spottreime auf Familiennamen im Kreise Dannenberg a. E.
(Niedersachs. 24, 49.) — 1582. Sachsen, Hans, De Brutsteen bei Woltersdörp. (Ebd. 24,
12.) [S. lebte in Gartow.]
2. Rechtselbisch, Provinz Brandenburg.
1583. Brandenburgisches Wörterbuch: karzer Bericht: Zs. 1919, 79f. — 1584.
Teuchert, H., Aus der Mda. 5. Erdbeere u. Heidelbeere. €. Zwei augenfällige Misch-
formen. (Brandenburgia 27/28, 10 —14.) — 1585. Schulenburg, W. v., Kinderschreck. (Ebd.
29, 43— 46.) [Lexikal.; Redensarten.] — 1586. Kleinere mda.liche Beiträge in: Der mär-
kische Wanderer 1919, 8 (Haverbeck). 57 (Aufruf v. Teuchert). — 1587. Wald, M., Heimat-
buch der Stadt Dahme. 2. Aufl. Dahme (Mark), Weber, 1920. 97 8. [Mit Mda.proben u.
(S. 81— 83) kurz. Wörterverzeichnis.] — 1588. Laseh, A.: Plattdeutsch in Berlin. (Mitt.
a. d. Quickb. 12, 45f.) [Bericht über ein. Vortrag v. A. L.) + Seelmann Jb. 1919, 42. —
1589. Liebermann, F., Berliner Ausdrücke. (Nd. Korrbl. 37, 30.) — 15%. $iewert, M.,
Kinder- u. Volksreime aus Neu-Golm (Prov. Brandenburg). (Nd. Jahrb. 45, 36—42.) —
1591. Eberswalder Heimatblätter: darin Flurnamen aus Biesenthal [Nr. 250. 274; vgl.
Ze. 1920, 49) u. Heegermühle [Nr. 247]. — 1592. Schwarz, A., Julius Dörr to sinen
saebentigsten Geburtsdag. (De Eekbom 1920, 96.) [Uckermärk. Mda.dichter.] — 1593.
Ziemendorf, E., Nach den Sünnenfall. (Ebd. 1919, 198.) [Uckermärkisch Platt.] — 1594.
Lening, Fritz, Dree Wiehnachten. ’ne Geschichte in märkischer Mda. Stuttgart, Cotta,
1885. 4488. [Cegd. v. Rathenow.) — 1595. Kopp, Hilde, De besorgte Mudder. (De
Eekbom 1919, 14f.) [Prignitzer Mda.]
3. Mecklenburg.
1596. Bibliographie z. Lit. u. Sprache in: Jb. d. Ver. f. mecklenb. Gesch. u. Alter-
tumskde. 81, 822—230 (M. Friedrichs für 1912—1917); 83, 143—146 (F. Stuhr für 1917/18).
— 1597. Mecklenburg. Zeitschr. d. Heimatbundes Mecklenburg (Landesver. d. Bundes
Heimatschutz). Jg. 14. 15. 1919. 1920. Schwerin, Bärensprung. — 1598. Vagel-@rip-
Kalender auf d. Jahr Christi 1919. 1920. (Mecklenburg-Schwerinscher u. Mecklenburg -
Strelitzscher Kalender.) Jg. 202. 203. Rostock, Adlers Erben. (Nd.e Beiträge.) + De
Eekbom 1920, 22. — 1599. Mecklenburg -Schwerinscher u. Mecklenburg - Strelitzscher Ka-
lender für 1919. 1920. (VoB- un Haas- Kalender.) Wismar, Hinstorff. [Desgl.] + Nieder-
sachs. 24, 237; 25, 195; De Eekbom 1919, 22; 1920, 22. — 1600. Neese, W., Professor
Dr. Richard Wossidlo tau sinen 60. Geburtsdag. (De Eekbom 1919, 12—14.) — 1601.
Schultz, W. F., Ehr un Set. (Mitt. a. d. Quickb. 12, 117.) [Dialektunterschied zwischen
Mecklenburg u. Pommern.] — 1602. Röhrig, H., Spiegelberg. (Niedersachs. 25, 79.)
[Straßenname.] — 1603. Cammin, Frdr., Sprechspiele aus Mecklenburg. (Ebd. 25, 166.) —
1604. Krüger, H., Meckelborg in de ni plattdütsche Literatur. (De Eekbom 1920, 82f.) —
1605. Uns’ Immen. Vereinsbl. d. Mecklenb. Landesver. f. Bienenzucht. Schriftl.: G. Griese,
Wismar. [Nd. abgef.] — 1606. Erzählungen u. Gedichte in Mecklenburger Mda. in: De
Eekbom 1919, 7—9 (Cammin). 33 (Peter). 128 —131 (Wendt). 203 (Wildt). 9f.; 1920, 65
(Ritter); 1919, 152. 153f. 221; 1920, 99 (Winkel). 45 (Gildemeister). 66 (Dohse). 95 (Pals.
Cammin). 97 (W. Schmidt). 146f. (Ahrens). 187 (Gosselck); Niedersachs. 24, 251 (Schultz.
Seemann); 25, 113. 142. 421 (Ritter). 171 (Seemann); Die Tide 3, 669f.; 4, 677 (Suckow).
— 1607. Dat öllste Mäkelbörger Osterspili, dat schräben is in dat Johr 1464 (tau Redentyn)
von Peter Kalff. Ut dei olle Sassensprak in uns’ hütiges Mäkelbörger Platt öwerdragen
v. G. Strack. Rostock, Behrend u. Boldt, 1920. 112 S. -+ Strempel Mitt. a. d. Quickb. 13,
114f.; De Eekbom 1920, 41f.; Teuchert Zs.1921, 79f.; W[ischer] Modersprak 6, 182; Fromme
Dtsch. Rundschau Mai-Nr. 1920. — 1608. Vitense, O., Klaus Groth, John Briuckman u.
Fritz Reuter 1870/71. (In: Niedersachs. 26 Nr. 9.) — 1609. Kohut, A., Noch einmal
Fritz Router auf Rügen. (Heimatkal. 1917 f. d. Kr. Rügen S. 100f.) [Ergänzt Zs. 1916
S.150 Nr. 2563.) — 1610. Weltzien, O., Aus Reuters engstem Freundeskreis: Justizeken
(Justizrat Schröder). (Niedersachs. 26, 336f.) — 1611. Meyer, E., Die Mda. Fritz Reuters.
(Köln. Ztg. 1920 Nr. 941. 946.) + Tenchert Zs. 1921, 93f. — 1612. Damköhler, E., Zur
13
52 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Erklärung Fritz Reuters. (Nd. Korrbl. 37, 20f.) — 1618. Wessidlo, R., Hohalieren. (Ebd.
37,12.) — 1614. Kohfeldt, G., Ein Fritz- Reuter- Brief über Dörchläuchting. (In: Nieder-
sachs. 25 Nr. 3.) — 1615. Seelmann, \V., Der Pastor mit den drei Predigten in Reuters
Franzosentid. (Nd. Jahrb. 45, 29f.) — 1616. Borchling, C., Zu den Quellen von Reuters
Läuschen«. (Nd. Korrbl. 37, 51.) — 1617. R., Th., Carl Wilhelm Stürmer. (De Eekbom
1917, 332 — 334.) — 1618. Henniger, O., De Reis’ nah Belligen. Schwank in 3 Aufz.,
frei nach Reuter verf. (Plattd. Volksbühne.) Parchim, Wehdemann, [1920]. 24 S. —
1619. Ders., Unkel Bräsig bi Nüßlers. Plattd. Volksstück in 2 Aufz. nach Reuters Stromtid
verf. Ebd. 1920. — 1620. Weltzien, O., Brinckman u. die Zensur. (Niedersachs. 25, 66
bis 68.) — 1621. Klenz, H., u. Seelmann, W., Zur Brinckman-Forschung. (Nd. Jahrb.
46, 70—72.) — 1622. Seelmann, W., äns, ründ statt uns, rund hei Brinckman. (Nd.
Korrbl. 37, 45.) — 1623. Brinckman, John, Kasper Ohm un ick. [Vgl. Zs. 1920, 50.] +
BloBdorf) Niedersachs. 24, 61; Clasen De Eekbom 1920, 203; Meyer Die Heimat 30, 175;
Janßen Die Tide 4, 712. — 1624. Peek, H., u. Krause, L., Zu Brinckmans Kasper- Ohm.
(Nd. Korrbl. 37, 8f.; ebd. 37, 51f. Nachtr. v. Redslob.) — 1625. Krüger, H., Käppen Pötts
Rostock. [Vgl. Ze 1920, 50.] + Seelmarn Jb. 1917/18, 225. — 1626. Brinckman, John,
O Dannenbom, Kristdannenbom! Brauder Bunzlauer un Konsorten. Twei Stippstücken
ut »Uns’ Herrgott up Reisen«. Hg. v. C. Beyer. (Waterkant- Bücherei 2.) Wismar, Hins-
torff, 1919. 538. 8°. -+ Krüger Mitt. a. d. Quickb. 13, 86f. — 1627. Ders., De General-
reeder. [Vgl. Zs. 1920, 50.] + Seelmann Jb. 1917/18, 225; ders. Nd. Korrbl. 37, 47;
Weltzien Niedersachs. 24, 143. — 1628. Puls, Karl, Namen von Tiere ut de »Gris’ Ge-
gend«, Südwest-Meckelborg. (De Eekbom 1919, 136.) — 1629. Bottermelk, G. [G. Ritter],
Viehlosofische Betrachtungen v. G. B., Dichter un Oekonomiker, Snutendörp in beide
Meckelborg. Hamburg, Hermes, 1919. 95 S. 8°. +4 Strempel Mitt. a.d. Quickb. 12, 121;
De Eekbom 1918, 260; B[oßdorf] Niedersachs. 24, 115. — 1630. Stillfried, F., Fritz Stopp-
sack un anner Geschichten. [Vgl. Zs. 1920, 50.] + Boßdorf Niedersachs. 24, 63. — 1631.
Tarnow, R.: Aufsätze über ihn verzeichnen: Mitt. a. d. Quickb. 14, 76. — 1632. Specht, F.,
Rudolf Tarnow. (Ebd. 14, 54— 57.) — 1633. Weltzien, O.: Gedichte in: De Eekbom 1919,
82. 150; 1920, 51. 66. — 1634. Redatz, Hedw., Unkel Hinrich. Bremen, Schünemann,
[1920]. 157 S. 8°. + Niedersachs. 25, 550; Weltzien Mitt. a. d. Quickb. 13, 115; W [ischer]
Modersprak 7, 62; Jungclaus Die Heimat 30, 158f. — 1635. Meltzer, Predigt an’n Buß-
un Beddag vör de Ornt 1920, hollen in'n Dom tau Swerin. Schwerin, Bahn, 1920. 8 S.
8°. + Neese, De Eekbom 1920, 138. — 1636. Ruge, Thies [[I. K. A. Krüger): Erzählungen
u. Gedichte in: De Eekbo:n 1919, 4—6; 1920, 119f. 194, — 1637. Eggers, Frdr.: Auf-
sätze über ihn von Strenge in: Mitt. a.d. Quickb. 13, 6—9; Niedersachs. 25, 94f. — 1638.
Schmidt, Wilh, Dünung. Schippermärken u. Seemannssagen, nahvertellt. (Waterkant-
Bücherei Bd. 3/4.) Wismar, Hinstorff, 1919. 1288. 8°. + [Schw]a[r]z De Eekbom 1920
Nr. 3/4, 11I. Umschlags.; Specht Mitt. a. d. Quickb. 13, 88f. — 1639. Mda.liche Kleinig-
keiten aus Warnemünde in: Niedersachs. 25, 101. — 1640. Cammin, Frdr.: biograph.
Notiz über ibn in: De Eekbom 1920, 150f. — 1641. Zierow, W.: Aufsätze über ihn in:
De Eekbom 1920, 157—159 (Gosselck); Mitt. a. d. Quickb. 14, 2— 5 (Clasen); Niedersachs.
26, 52 (Krüger). — 1642. Ders., Minschen un Vöß. [Vgl. Ze 1920, 50.) + Niedersachs.
24, 62; Mecklenburg 1920, 40. — 1643. Ders., Plaugfohren. |Vgl. Zs. 1920, 50.} + Nieder-
sachs. 25, 105. — 1644. Ders.: Erzählungen in: Plattdütsch Land un Waterkant 4, 62—64;
De Eekbom 1919, 220f.; 1920, 97—99. 160f. — 1645. Neese, W., Vörmalıd. [Vgl]. Ze
1920, 51.] + Koeppen Unser Pommerland 1917, 123; Pomm. Heimat 1917, 42. — 1646.
Ders., Mang Brink un Brauk. Vertellen. Bd.1. Schwerin, Stiller, 1920. 1428. 8%. +
Steilen Mitt. a.d. Quickb. 14, 21; Niedersachs. 26, 55; [Schw Ja[r]z De Eekbom 1920, 105 f.;
Wfischer] Modersprak 7, 84. — 1647. Ders.: Erzählungen u. Gedichte in: De Eekbom 1919,
222 — 224; 1920, 96. — 1648. Ernst, \V., De Unnergang von Mekelnborg-Strelitz. Neu-
brandenburg, Moerke, 1920. 15 S. 8°. — 1649. Wendt, H., En Wihnachtsbauk för platt-
dütsche Lüd. Ebd. 1920. 50 S. 8°. — 1650. Ders., Johann, spann ut! Wi kriegen em
doch rut! En Rotbauk äwer de höchste un nigste Streliizer Politik. Ebd. 1920. 68. +
Ehlers Mitt. a. d. Quickb. 14, 45. — 1651. Ders., Revolutschon in Mekelnborg. Roman.
(Nd. Bücherei 8%.) Hamburg, Hermes, 1920. -H re De Eekbom 1920, 60; Strenge Mitt.
in den Jahren 1919 und 1920. 53
a. d. Quickb. 13, 88; Niedersachs. 25, 242f, — 1652. Thiessenhusen, \V., llans Much u.
seine Welt. (Der Vortrupp 9. Jg. Nr. 20.) — 1653. Much, H., Immanuel Kant un wat
wi mit em tau daun hewwen: 8.0. Nr. 945. — 1654. Ders., To Hus. (Vgl. Ze 1920, 51.)
+ de Vries De Eekbom 1920, 139; Karstens Die Heimat 30, 143; Janßen Die Tide 4, 712.
— 1655. Ders., En nedderdütscher Doodendanz. Mit Biller v. W. v. Beckerath. (Nd.
Bökeri 70.) Hamburg, Hermes, 1919. 688. [Probe: Niedersachsenbuch 3, 71.] + Pauly
Mitt. a. d. Quickb. 12, 90f.; De Eekbom 1919, 21; BoBdorf Niedersachs. 24, 112. — 1656.
Ders., In’'t Kinnerland. Kinnerleeder un Schattenbiller. Hamburg, Glogau, (1920). 888.
8°. + Niedersachs. 26, 55; Clasen Mitt. a. d. Quickb. 14, 44. — 1657. Ders.: kleinere Bei-
träge in Mda. in: Niedersachsenbuch 3, 12 — 23; Plattdütsch Land un Waterkant 5. 29.
4. Pommern und Posen.
1658. Schmidt, W., Fremdwörter im Plattdeutschen. (Pommersche BIJl. f. d. Schule
1917 Nr. 31.) — 1659. Schultz, W. F., über Weckerein, Weckein in: Mitt a. d. Quickb.
13, 71. (Vgl. Nr. 1146.] — 1660. Ders., Ehr'un Sei: s. o. Nr. 1601. — 1661. Hoisten, R.,
Sünnenwörming, fleig in'n Häben! (85. Heimatartikel d. Evg. Preßverb. f£. Pommern. Stettin
1918.) [Der Marienkäfer im Pomm. Platt.) — 1662. Schröder, W., Uns’ plattdütsch Sprak.
(Vaterländ. Volkskal. f. Pommern 1919, 41— 43.) [Redensarten u.ä.m.] — 1668. Haas, A.,
Hunnen, Hiünen, Hühner in pommerschen Ortsnamen. (Mitt. a. d. Quickb. 12, 98 — 104.)
— 1664. Neuplattdeutsche Bewegung: pommersche Artikel dazu in: Domm. Heimat 1920,
26 — 29. 51f.; Gemeindebl. f. d. evg. Gem. Stettins 1920, 188f. 250 (W. F. Schultz). 522f.
(Hoepfner); Pomm. BII. f. d. Schule 1920, 109f. 117—119 (Dräger); Mitt. a. d. Quickb. 12,
J04 —107 (Holsten). — 1665. Müller, Ernst, De olle un de nige Heimat. Plattdütsch
Gottesdeinst den 10. Okt. 1920 in de Bugenhagenkirch tau Stettin. Progr. u. Pred. Stettin,
Privatdr. 4 8. [Pred. auch in: Bote f. Pomm. 1920, 247f.] — 1666. Schönegge, W., Bei-
träge zur pommerschen Sagenkunde. (Pomm. Heimat 1919, 27f. 30f. 35f.; 1920, 3f., 22
bis 24. 31f. 35f.) [Z. T. in Mda.] — 1667. Haas, A., Pommersche Volkssagen. (Pommern-
kal. 1920, 5. 7. 9. 11. 13. 15. 17. 19. 21. 23. 25. 27.) [Desgl.] — 1668. Ders., Vogel-
sagen aus Pommern. (Pomm. Heimatkal. 1920, 48 — 61.) [Desgl.] — 1669. Ders., Glocken-
sagen im pomm. Volksmunde. Stettin, Evg. Preß’erb. f. Pomm., 1919. 40 8. 8°. [Desgl.;
auch als 90. Heimatart. des Evg. PreBverb. f. Pomm. 1918 ersch.] + Reepel Pomm. Heimat
1919, 15; Mahncke Mitt. a. d. Quickb. 12, 119f.; Reuschel Zs. f. Deutschkde. 1920, 187;
Jantzen Mitt. d. schles. Ges. f. Volksk. 22, 110. — 1670. Keeppen, A., Johannes Höffner.
(Unser Pommerland 1919/20, 141—145.) — 1671. Kleerss, S., Die das Leben zwingen.
Zwei Erzählungen. 4.u.5.T. Berlin, Scherl. [1918]. 3068. 8°. [Z. T. in Mda.) +
T{eujt De Eekbom 1920, 87. — 1672. Malade, Th, Der Wanderer am Strick. Roman.
Ebd. [1920]. 188 S. |Desgl.] —. 1673. Mittasch, W., Der Scherbenberg. Roman. Stettin,
Norddtsch. Verlag, 1920. 350 8. 8°. [Desgl.] — 1674. Sohmidt, R., Demokrati. Strid- un
Agitatschonsschriwwt. Greifswald, Abel, 1919. 378. 8°. + Der freie Pommer 1919
Nr. 14. — 1675. Krischan Peiters an all sine Frünn’n up’n Land un ok in de Stadt! Ebd.
(1920). (Wahlflugblatt.] — 1676. Kleinigkeiten [ganz od. teilw.] in pomm. Mda. in: Ge-
meindekl. f. d. evg. Gem. Stettins 1919, 303 — 305; Jung - Pommern 1919, 5f. 15. 23f. 31f.
38—40; Balt. Wandervogel Jg. 6 H. 5; Unser Pommerland 1919/20, 157—161. 172f£.;
Mittlg. f. d. Goldankaufsstellen 1917 Nr. 31 S. 14 —16.
167%. Helsten, R., Aanwenning. (Niedersachs. 25, 122.) [Vorpommern.) — 1678.
Taap, Joh., Schrifttum der Heimat. (Kreis- u. Heimat-Kal. d. Kr. Franzburg 1919, 86—90.)
[Auch über vorpommersche Mda.dichter.] — 1679. Schröder, W., Von Hus un Heimat.
Gedichte. Stettin, Evg. Preßverb. f. Pomm., (1920). 16 S. 8°. + L{astowsky] Gemeindebl.
f. d. evg. Gem. Stettins 1920, 317; R[eepel] Pomm. Heimat 1921, 15; Specht Mitt. a. d.
Quickb. 14, 41f.; Schacht De Eekbom 1921, 128. — 1680. Kleinigkeiten in vorpomm. Mda.
in: De Eekbom 1920, 4. 26 (Lehmann - Schiller). 25 (W. Schröder). 37 (Henschel). 47f.
(Wendler); 1919, 159; 1920, 32; Gemeindebl. f. d. evg. Gem. Stettins 1919, 417 (W. F.
Schultz). — 1681. Segebarth, Joh.: biograph. Notizen über ihn in: De Eekbom 1919, 196;
Mitt. a. d. Quickb. 12, 115. — 1682. Wat Ernst Meritz Arndt to de Utsprak von dat
rügensch Platt seggt. (De Eekboın 920, 65.) [Rügen.] — 1688. Haas, A., Auf Vilmer
A4 Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Haardt. (Monatsbl. d. Ges. f. Pomm. Gesch. 1919, 1Of.) (Zu d. Ortsnamen.) — 1684. Ders.,
Rügensche Volkskunde. Stettin, Schuster, 1920. 6458. 8°. -+ Rfeepel] Pomm. Heimat
1920, 64. — 1685. Albrecht, K., Rügen in der Dichtung. TI. 11. (Heimatkal. f. Rügen
1920, 68— 72.) [Vgl. Ze 1920, 52; u. a. über K. Tiburtius u. E. Steurich.) — 1686.
Tiburtius, K.: Aufsätze über ihn e F. Wippermann in: Aus Zeit u. Leben, Unterhaltgs-
beil. z. Germania, v. 15.7.1920; Rhein.-Westf. Ztg. v. 18.7.1920. — 1687. Ders., Hackels.
Berlin, Röwer, 1900. — 1688. Arndt, E.M., Märchen u. Jugenderinnerungen M. Einltg.,
ein. Wörterverzeichn. u. Anhgn. hg. v. J. E. Poritzky. 2 Bde. München, @. Müller, [1913].
XXII u. 368 S. V u.381 8. [Probe aus A.s Märchen (nach d. Ausg. v. 1843) in: De Eekbom
1920, 63f.] — 1689. Kleinigkeiten [ganz od. teilw.] in Rügenscher Mda. in: Heimatkal. f.
‚Rügen 1919, 67—70 (A. Haas). 70f. (Bauernregeln). 88—103 (F. Worm); 1920, 74 — 76
(Märchen usw.); Pomm. Heimatkal. 1920, 41 (A. Haas); De Eekbom 1920, 27 f. (ders.). 26
(F. Worm). — 1690. Stewrich, E., Treue um Treue. Eine Mönchguter Erzählg. a d.
Gegenwart. Wolgast, Christiansen, [1920]. 78 S. 8°. [Z. T. in Mda.) — 1691. Buker, H.,
Dat Erntefest in Steinhagen i. P. 3. Oktob. 1920. (Pomm. Heimat 1920, 83f.) — 1692.
Wippermann, F., Zwei Gedenktage plattdeutscher Dichter. (Mitt. a. d. Quickb. 13, 73.)
[E. Hoefer u. E. M. Arndt.] — 1693. Schulten, Annemariek [Alwine Wuthenow]: Aufsätze
anl. ihres 100. Geburtst. [16. 9. 1920] in: De Eekbom 1920, 144—146; In u. um Greifs-
wald, Kal. f. 1920, sowie in vorpomm. Tagesztgn. — 1694. En pea Blemen ut Annemariek
Schulten ehren Goaren v. A[lw]. W[uthenow]. Hg. v. Fritz Reuter. Greifswald, Koch, 1858.
1 BL, X u. 196 8. [Proben dies. od. folg. Nr. in: De Eekbom 1920, 28; Niedersachsenbuch
4, 1920, 88.) — 1695. Nige Blomen ut Annemariek Schulten ehren Goren v. Al[lw]. W{u-
thenow]. Ebd. 1861. VIII u. 356 S. — 1696. Bandlew, H., Dor rük an. En Struz Läuschen.
Demmin, Gesellius, 1920. 112 S. -+ De Eekhom 1920, 106; Biehl Mitt. a. d. Quickb. 13,
115; Niedersachs. 26, 56. — 1697. Ders., Ut min Apteik. (Humoresken.) I. (Hesses
Volksbücherei 1247.) Leipzig, Hesse u. Becker, [1919]. 798. Ki.-8°. — 1698. Kleinig-
keiten in Greifswalder Mda. in: De Eekbom 1919, 37; 1920, 28 — 30; Pomm. Heimat 1920,
49—51; Greifsw. Ztg. 1919 Nr. 215 (Bandlow: im gleich. Jg. auch nd.e » Wochenbetrachtgn.«
v. dems.). Nr. 266 (Staack); 1920 Nr. 59 (Meinhold). — 1699. Stimmungsbiller ut Lütten-
bünzow. (Tagebl. f. Vorpomm. 1919 Nr. 219.) — Ansichten ut Lüttenbünzow. (Ebd. 1919
Nr. 223.) [Klein-Bünzow b. Anklam?] — 1700. Albrecht, K., Der Anklamer Dichter
G.J. Berling 1817—1873. (Heimatkai. f. d. Kr. Anklam 1920, 51—54.) [Mit Gedichtproben.]
1701. S[an]d[e]r, M., Anklamer Dichter vor 50 Jahren. (Ebd. 1920, 56—58.) [Auch über
G. Krusemark.] — 1702. Ders., Die Familie Maß (in Anklam). (Ebd. 1919, 66f.) [Auch
über K. Maß.] — 1703. Maß, K., Von allerlei Lüd. (Nd. Bücherei 82.) Hamburg, Hermes,
1919. 223 8. [Proben: 8. Nr. 1704.) + De Eekbom 1920 Nr. 3/4, III. Umschlags.; Holm
Mitt. a. d. Quickb. 13, 88; Prüfer Niedersachs. 26, 78; K[oeppen] Unser Pommerland 1919,
139; Pomm. Heimat 1919, 40. — 1704. Ders.: Erzählungen, Gedichte usw. in: De Eekbom
1920, 23—25. 44f.; Heimatkal. f. d. Kr. Anklam 1919, 70—78; 1920, 66 — 68; Unser
Pommerland 1919, 128—133. 146 —150. [Z. T. Proben aus d. vor. Nr.) — 1705. Düster-
breok, M. [Luise Kaliebe]: mda.liche Kleinigkeiten in: De Eekbom 1920, 35; Friedensbote
f. d. Pomm. Schweiz 1919 Nr. 1. 3. 5; Gemeindebl. f. d. evg. Gem. Stettins 1919, 295. —
1706. Sturm, K., Die Familiennamen u. die Bevölkerung der Insel Usedom bis 1700.
Diss. Greifswald 1920. 648. 8°. + Grotefend Monatsbl. d. Ges. f. Pomm. Gesch. 1920,
30 — 32. — 1707. Haas, A., Stettiner Redensarten. (Stettiner Jahrb. 1920, 44 — 50.) —
1708. Gläser, H., Gedichte. Stettin, Karch, 1917. 1208. 8°. [Z.T. in Mda.] — 1709.
Kleinigkeiten in d. Mda. v. Stettin u. Umgegend in: Stettiner Abendpost [alle 2--3 Wochen];
Heimatkal. f. d. Kr. Randow 1919, 60f. — 1710. Erzählungen, Gedichte in mittelpomm.
Mda. in: De Eekbom 1919, 29 — 33 (Strutz); 1920, 31 (Megow). 34; Gemeindebl. f. d. evg.
Gem. Stettins 1919, 475f.; 1920, 515 (Godow). — 1711. Schwarz, Alb.: s. o. Nr. 843.
— 1712. Teut, H., De Dichter Albert Schwarz. (De Eekbom 1919, 185 —187.) [Schrieb
in hinterpomm. Mda.] — 1713. Schwarz, Alb.: Gedichte. Erzählungen usw. in: Do
Eekbom 1919, 36f. 185. 187. 188 —193. 225 — 232; 1920, 26. 5°. 86f.; Niedersachsenbuch
3, 55. 131. — 1714. Helsten, R., Flurnamen von Gr. Rischow (Kr. Pyritz). (In: Pyritzer
Kreiskal. 1919.) — 1715. Graunke, O., Achter düstre Dannen. Gedenkbläder för'n Helden-
in den Jahren 1919 und 1920. 55
graff. Kriegsgesäng un Fredenskläng. Stettin, Bosch, 1919. 60 S. + [Schwar]z De Eek-
bom 1920, 61. — 1716. Ders.: Gedichte in: De Eekbom 1919, 205; 1920, 7. 32. — 1717.
Schulz- Steffen, O. F., As he wedder kem. (Kösliner Ztg. 1918, 95. 96. 97. 99. 101.)
[Erzählg.] — 1718. Heimatskalender [1920: Heimats- u. Wohlfahrtskal.] f. d. Kr. Lauen-
burg f. 1919. 1920. [Darin 1919, 12. 22ff.; 1920, 36—38 Beitr. in Lauenburger Mda. u.
zur Lauenburger Volkskde.] — 1719. As de Friedrich Starkebom Heimweh kreege hadd.
(Lauenburger Ztg. 1920 Beil. zu Nr. 202. 208. 213. 220.) [Novelle] — 1720. Brunk, A.,
Des Hahns Hochzeit, Kindelbier u. Tod, eine Volksdichtg. aus Hinterpommern. (Zs. d.
Ver. f. Volksk. 29, 47—54.) [Garzigar, Kr. Lauenburg] — 1721. Mahlke, F., Groß-
mudders Bibel. (De Eekbom 1920, 31.) [Mda. d. hinterpomm.-westpr. Grenze.]
1722. Keerth, E., Drüm scha os’ Platt di heilig sin. (Ebd. 1919, 134f.) [Gedicht;
Mda. v. Rogasen.]
5. Preußen.
1728. PreuBisches Wörterbuch. (Sitzungsber. d. Preuß. Akad.d. Wiss. 1920, 134—136;
1921, 150f.) [Jahresberichte.] — 1724. Dass. (Zs. 1919, 80.) [Kurzer Bericht.) — 1725.
Krollmann, C., Die Herkunft u. die Persönlichkeit des Deutschordensdichters Heinrich von
Hesler. (Vgl. Ze 1920, 53; Nebra a. d. U.] + S[chröder] Anz. 39, 88f.
1726. Geerke, A., Plattdütsch ón WestpreuBe. (Vgl. Zs. 1920, 53.) + Seelmann
Jb. 1919, 2. — 1727. Keyser, E., Die Herkunft der Danziger Bevölkerung im 14. Jh.
(Mitt. d. westpr. Geschichtsver. 1920, 8—14.) — 1728. Domansky, W., Danziger Platt.
(Ostdtsch. Monatshefte f. Kunst u. Geistesleben; Probe daraus in: De Eekbom 1920, 162
bis 164.) [Gesch. seines Gebrauchs.] — 1729. Lorentz, Fr, Der Name Danxig. (Zs. d.
westpr. Geschichtsver. H. 60, 1920, 75—84.) — 1730. Stephan, W., Neue Deutungen
Danziger Straßennamen. (Mitt. d. westpr. Geschichtsver. 1919, 41— 44.) — 1781. Wiens, O.,
Niederländischer Wortschatz in der Mda. der Weichselwerder. [Vgl. Zs. 1918, 69.] +
Seelmann Jb. 1917/18, 219. — 1782. Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Kr. Marienburg.
Erste Hälfte: Die Städte Neuteich u. Tiegenhof u. d. ländl. Ortschaften. Bearb. ... v.
B. Sehmid. Danzig, Kafeman, 1919. XCII u. 388 8. m. 472 Textbild. u. 31 Beil. Gr.-4°.
[S.XXVff. zu Sprache u. Herkunft d. Ansiedler.] 4 Ziesemer Korrbl. d. Gesamtver. 1920,
29—32. — 1788. Derr, Rob. [geb. bei Tiegenhof]: Nachrufaufs. über ihn in: Aus dem
Ostlande Märzh. 1919; Mitt. a. d. Quickb. 12, 75 —77 (Ziesemer); Mitt. d. westpr. Geschichts-
ver. 1919, 30 — 33; Elbinger Jahrb. 1920 Bd. 1 (Ehrlich); De Eekbom 1919, 105f. — 1784.
Ehrhardt, R., Die schwäb. Colonie in Westpreußen: s. o. Nr. 6. — 1785. Semrau, A.,
Flurnamen aus d. Kr. Löbau. (Mitt. d. Coppernicus-Ver. ... zu Thorn H. 27, 1919,
26 —- 42. 56 — 64.) + Korrbl. d. Gesamtver. 1920, 33.
1735a. Ostpreußisches Wort u. Werk. Heimatl. Sonntagsbl. d. Ostpr. Ztg. (U. a.
popul. Aufs. d. Preuß. Wörterb.] — 1785b. Die Heimat. (Königsberger Wochenschr. ;
auch Aufsätze z. ostpr. Sprache u. Lit.) — 1736. Ziesemer, W., OstpreuBens Geistes-
leben in der Vergangenheit. Berlin 1920. [S. 4f. zar Mda.) — 1787. Ders., Was be-
deutet Romowe? (Jung -Ostpreußen 4, 71.) — 1738. Ders., Glockensprache in Ostpreußen.
(Ostpr. Woche 11 Nr. 44.) — 1789. Reichermann, W.: biograph. Notiz über ihn in: De
Eekbom 1920, 57. — 1740. Genske, E., Dor lach ick aewer. (Ebd. 1919, 175.) [Witze.]
— 1741. Roese, E., Lebende Spinnstubenlieder. [Vgl. Ze 1915, 119.) -+ Wackernell
Anz. 39, 60. — 1742. Kreutzmann, J., Landloft. Plattdeutsche Scherzgedichte in ostpreuB.
Mda. Königsberg 1920. 1338. — 1743. Wüstendörfer, Charl., Der Leiermann. (Die Heimat
[Königsberg] 1920 Nr. 14.) [Mit Dialektversen.] — 1744. Hillgruber, Ostpreuß. Dialekt-
stücke, zusammengest. Königsberg, Bon, 1919. 16 8. 8°. — 1745. Brachvogel, E., Der
älteste größere niederdeutsche Text Ostpreußens (v. 1502). (Zs. f. d. Gesch. u. Alter-
tumskde. Ermlands 1920, 130.) — 1746. Mitzka, W., Ostpreuß. Niederdeutsch nördl. v.
Ermland: s. o. Nr. 6. — 1747. Kluke, P., Sitten u. Gebräuche in Natangen. (Die Heimat
[Königsberg] 1920 Nr. 34.) — 1748. Karl, G. [Springer], Alt-Königsberg im Wandel
der Zeiten. Königsberg 1919. 95 S. [M. Straßennamenerklärgn.] — 1749. Kaminski, E.,
Gertrud Moller, die Pregelbirtin. (Altpr. Monatsschr. 57, 171— 209. 217— 234.) [Königs-
berger Dichterin d. 17. Jh.)
Abels 1239. 1244
Abt 271. 911
Afman 1000
Ahrens 1606
Aigles 1503
Aigner 384
Albert, F., 795. 797.
811
Albert, P., 338
Albrecht 1685. 1700
Alnor 1534
Alpers 912
Altrichter 819
Amoldson 66
Amstein 222 ,
Andresen 1512
Angersbach 624
Angst-v. Moos 132
Annema 976
Anton, J., 364
Anton, L., 308
Appenzeller 133 bis
164
Arndt 1682. 1688.
1692
Árnleitner 385
Asmussen 1532
Augsburger 119
Baader 1223
Bach 703b
Bachmaan 107. 109.
110
Badermann 575
Bächtold 118
Baesecke 2. 6. 25. 56.
107. 110. 290. 701
Bahder 17
Bakker 1039 f.
Ballauff 1138
Bandlow 1696—1698
Bartels 931
Baskett 67
Ba6 361f.
Bause 1145
Bayer 674
Bebermeyer 286, 1340
Beck, C., 493. 708
Beck, J., 309
Becker, H., 684
Becker, K., 613
Deutsche Mundartenforschung und -diehtung
IV. Namenverzeichnisse.
(Die Ziffern weisen auf die Nummern.)
1. Verfasser- und Rezensentennamen.
Beckerath 703
Beckering Vinckers
981
Beckmann 676
Bedi 414
Beets 975 [1505
Behaghel 12.107.332.
Behrens 1526
Bendel 464. 753. 812
Bendfeldt 931. 1464.
1530
Berger, J., 107
Berger, O., 165
Bergmann 12. 45. 447
Berling 1700
Berthold 546
Bertoni 22
Beschorner 91
Bette 1234
Beyer, C., 1626
Beyer, J., 1327f. 1335.
1341
Beyerlein 731
Bickelhaupt 566
Biegemann 1257
Biebl 1386. 1411.
1474. 1696
Biehler, A., 274
Biehler, O., 275
Biester 1254
Binna 396. 398
Bippen 1326
Birnbaum 57
Biro 414
Bitzius s. Gotthelf
Blas 1033
Blasche 918
Blau 98. 465
Blécourt 1027
Blesi 123
Bleuler-Waser 243
Blikslager 1276f.
1292. 1295. 1448
Bloesch 193
Blümml 382
Blunck 1455 — 1457
Bock 596 — 607
Bock-Letter 1156
Bodde 1129
Bodenstein 1090 bis
1093
Boeck 1460
Bödewadt 1512f.
Boehm 32f. 50. 94.
96. 99f. 461. 643.
943
Böhmer 25a. 542.
1143. 1180—1183.
1201 _
Boer 1314f.
Börker 15651.
Boesking s. Ranke, J.
Bötjer 864
Böttcher 1171. 1253.
1412. 1575
Bohnenberger 107.
188. 294. 327
Bolte 92. 189. 373.
375. 464. 812
Bomann 905
Bonhoff 1546
Borchling 549. 831 f.
871.895.931. 1260.
1507. 1571. 1616
Borg 176
Boshoff 1090. 1100.
1108—1112. 1129
Boßdo:f 851.917.945.
1292.
1356. 1374. 1400.
917. 1187.
1405. 1408f. 1416.
1446—1454. 1462.
1464. 1485. 1514.
1522. 1549. 1623.
1629 f. 1655
Botha 1090
Bottermelk 1629
Boulie 1129
Braasch 1418
Brachvogel 1745
Brand, A., 1204
Brand, J., 1193
Brandstätter 103
Branky 378
Brather 43
Brehm 710
Bremer 14f. 858
Brenner 6. 101. 107.
437
Brentano 533
Breuer 906
Breves 851. 1386
Briegleb 89. 105. 539
bis 541
Brinckman 1608.
1620—1624.1626f.
Brink 1100
Brinkmann 41. 872.
1222
Brohdermann 1391
Brüggemann 1536
Brüning 1353f.
Brüdt 1496f. [1118
Bruggen 1100. 1113.
Brugmann 520
Brun 107
Brunk 1720
Bruns 721
Buchner 347. 449
Bückart 670
Bürki 120
Buker 1691
Burckhart 380
Burkert- Schröder
1391
Burmester 1581
Burte 265a
Busch 1306
Busse 1555
Cammin 935. 1603.
1606. 1640
Callsen 1535
Carinees 1129
Carols 1391
Carstens 1287. 1337
Castelle 1163. 1218
Celliers 1100. 1122
bis 1125
Christ 1526
Christiansen, J., 1436
Christiansen, W „1531
Cillie 1100
Clasen 38. 847. 892.
1169. 1275. 1307.
1312. 1338. 1356.
1377. 1382. 1396.
1504. 1623. 1641.
1656
Claudius 1382—1384
Clercq 1123
Coërs 1549f.
Commenda 383
in den Jahren 1919 und 1920.
Cramer 497. 1404
Cremer 1068
Dreesen 1293
Dreher 328
Crone, G., 1045 f. Drewes 887
Crone, W., 1247 Dreyer 1141. 1146.
Csaki 644 1479
Csallner 650 Droste 1338f.
Duborg 1474
Dachler 365
Damköhler 1572.
Dürr, J., 495f.
Dürr, M., 300f. 319
1612 Düsterbrock 1705
Dannehl 1578 Duggen 1404. 1491.
Deecke 260 1503
Deest 1052 [1139 | Dunkmann 1284
Dehning 860. 892.
Deichmann 1289f.
Deiter 1551-
Demeter 1193
Denerlein 500
Dupont 703a. 1083
Ebbinge- Wubben
960. 1068. 1096
Eberlein, K., 502
Depiny 399 Eberlein, M., 745
Dicke 955 Ebersmanu 572
Diederichsen 1342 Eckener 1530
Diehl, J., 573 Eckert 476
Diehl, L., 315 Eerzamen 1074
Diehm 336 Eggers 1637
Dieken 1304 Ehlers 1479. 1546
Diels 1579 Ehlers, J., 1498
Dierks 1195
Dietrich 1398
Dietrichs 1331 f.
Dietz 563 — 567
Ehlers, 1.,1390.1406.
1441. 1444. 1452.
1650
Ehlers, W., 1511
Dijk 998f. Ehrhardt 6. 1734
Dijkhuis 1020 Ehrismann 30. 1164
Dijkstra 1017 Ehrke 1526
Dilzer 263. 528 Ehrlich 1733
Dinklage 869 Eickhoff 863. 1226
Dintenmüller 334 Elst 1004 — 1007.
Dirks, J. F., 1294 1062
Dirks, Th., 1301 Elster 1512
Dirksen 957 Emeis 1432
Doedens 993 f. Ems 1217
Dörr, J., 1592 Endepols 703c. 1085
Dörr, K., 700 Enders 29
Dohse 933f.941.1211. | Enking 1512
1287. 1606 Erasmus 1369
Domansky 1728 Erbe 288f.
Domela Nieuwenhuis | Ernest 402
Nijegaard 1527 Ernst, O., 1372. 1387
Dop 1042 Ernst, W., 1648
Dopheide 1197 [987 | Eschmaun 115. 236f.
Dornheck Busscher 244 — 246
Dorr 1733 Esk 1148
Dorren 703d. 1086 | Ettmayer 352. 360
Drachmann 1372 Euling 17
Dräger 1664
Drechsler 78
Euvrard 1100. 1118
Eymann 1225
Faber 1003
Fagan 1100. 1114.
1129
Farner 132. 166—174
Fehrs 1460
Feist 15. 18. 269. 347.
767
Feit 76
Feldigl 455
Ferré Jacobs 1034
Fey 945. 1459
Finckh 322
Findeisen 515
Finder 91. 919
Fink 1313
Finnemann 1190
Fischer, B., 793
Fischer, E., 121
Fischer, H., 290—292
Fischer, P., 1218
Fischer, W., 10
Fischer, X., 694
Fittbogen 420
Flemes, B., 1557
Flemes, Chr., 1552 bis
1554. 1556. 1561
Florin 621
Fluri 192
Fock 1403 —1406.
1410
Förster 1153. 1356f.
1391. 1402
Forster 122
Frahm 1394. 1466 bis
1469
Franke 954
Frehner 113
Freudenthal 1344 bis
1347
Friedrichs 1526
Fuel 1257
Furchheim 345
Gand 128
Ganderheyden 86
Gans 1009f.
Garber 1522—1524
Gaßmann 127
Gebauer, J., 503
Gebauer, L., 738. 748
Geibel 614
Geiler 1318
Geist 11
Genske 1740
Georgi 748
Gerber 284
Gerbet 509f.
German 341
Gezelle 1195
Gfeller 212f.
Giernoth 818
Gildemeister 1606
Ginneken 6. 703 b.
1084
Gläser 1708
Glaß 407
Gleitner 453
Gloy 1526
Glückstein 528f.
Godow 1710
Goebel 1147
Goerke 1726
Göttsche 1434
Götze 85. 269. 576
Goldbacher 393
Goldstern 377
Gosselck 1154. 1606.
1641
Gotthelf 193f.
Govaart 1073
Friedrichs, M., 1596 | Grabe 1425
Frieling 1048
Frings 6f. 106. 691.
701. 703b. 949.
967. 1079. 1084
Fritzsche 52
Fröhlich 40
Fröschels 16 [619
Frohwein- Büchner
Fromme 837. 1458.
1513. 1607
Fründt 1526
Fuchs 468
Fuckel 89. 504. 506.
676. 713
Graebisch 765. 795f.
800 — 804. 807f.
813
Gräter 287
Graß 691
Graunke 1715f.
Gréb 410. 820f.
Greinz 354
Grensemann 898
Greyerz 59. 107
Griep 1037 f.
Griese 1605
Grimm, H., 1100f
Grimm, J., 17
38
Grimm, W., 17
Grimme 1177
Groeger 106. 110
Grootaers 6. 703b.
711. 949. 984. 1193
GroBauer 386f.
GroBmann 400
Grotefend 1706
Groth, K., 1506
Groth. Kl.,838a. 1502
bis 1510. 1608
Grützner-Zaugg 132
Grunder 195
Grunenberg 1205
Gubler 108
Günther, A., 747
Günther, F., 775
Günther, L., 45f. 61.
610
Gundlach 454
Gysler, C., 177
Gysler, H., 132. 178f.
Haas, A., 1663. 1667
bis 1669. 1683f.
1689. 1707
llaas, E., 129
Haas, Tb., 590
Haas - Okken 1028 bis
1030
Hackermiller 404
Hader 499
Hägermann 1332
Hänsel 508
Haffner 261. 278
Hagedoorn 1023 bis
1025
Hajek 644
Hajoal 414
Hallauer 215
Halter 231
Hamer 1313
Hanenberg 6
Hansen 845. 1538
Hanusch 816
Happ 414. 432
Harberts 1284
Harder 1479
Harms 1348
Hart 289
Harten 947. 1155.
1324. 1374. 1511
Hartmann, F., 22
Hartmann, L., 534
Hartnack 620
Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Hauffen 434
Hauptvogel 723
Hauschild 878
Haverbeck 1586
Hebel, F. W., 527
Hebel, J. P., 272 bis
276
Heekt 1031 f.
Heermann 1243
Heersema 1022
Heerwagen 342
Heever 1129 [627
Heidelbach 559.624 f.
Heidenreich 1504
Heidjer 905f. 1352
Heilig 31. 259. 3611.
495 f.
Heilmann 588
Heilmeyer 302
Heimann 1197
Heimfelsen
8. Kerausch
Heinken 1317
Heins 860. 882
Heinzerling 667. 669
Hektor 1280
Helm 2. 270. 437.
636
Helms 918
Henniger, K., 1155
Henniger, O., 1618f.
Hennings 1526
Hensch 821
Henschel, M., 22
Henschel, W., 1680
Hentrich 44. 705. 711
bis 713
Heuze 1558 —1561
Hepding 45. 99f.
450. 554f. 618
Herbst 620
Herbster 268
Herdtmann 1373.
1461. 1479
Herfurth 655
Hermauns 698
Herzog 409
Hesse 277
Hesseling 1096. 1131
Heuermann 1199
Heuft 664
Heyden, F., 922
Heyden, W., 1391
Hibben 1270. 1276
Hienz 648
Hild 565
Hildenbrand 538
Hillgruber 1744
Hinrichs 1293. 1319f.
Hiorichsen, L., 1526.
Hundt 1316
Hungerland 1574
Hunold 75. 680. 1194
Husmann 1321
1537 Ibell- Hausen 566
Hinterhuber 376 Ihrig 69
Hintner 470 Imhof 715
Hirt 7 Imme 53. 643. 900.
Hobbing 1274 905f. 955a. 1228
Hodler 190 bis 1232
Hoefer 1692
Höffner 1670 Jacky 203
Höhn, F., 337 Jäger 103
Höhn, H., 295f. Jahrbeck 1352
Hölzl 371f. Jakobi 274
Hönig 778 Jansen - Pellissier
Höninger 894. 1481 1100
Hoepfner 1664
Hörmann 388f.
Hösel s. Plastolinus
Hoffmann -Krayer
96f. 270. 330
Hofmann 477 — 480
Hofmann-Wellenhof
JanBen, A., 99. 843.
918. 930.931.942f.,
HAAT 946. 1169.
1209. 1211. 1267.
1269. 1275. 12801.
1287. 1291—1293.
1306f. 1357. 1374.
Holder 297 [64 1382 f. 1389 f. 1406.
Holler 530 1409. 1446. 1452f.
Holm 1703 1492. 1503f. 1511.
Holsten 1661. 1664. 1528. 1537. 1623.
1677. 1714 1654
Holtei 779 JanBen, H., 696 f.
Holthaus 1181 f.
Holthausen 679. 1166
Jantzen 90f. 1669
Jaspar 703c. 1085
Holtz 1355 Jegerlehner 189
Holvast 1001 Jellinek 63. 767 f.
Holzer 432f. Jellinghaus 26a. 542.
Hommer 6 863f. 1185. 1198.
Hoogenhout 1100 1201. 1241
Hoops, H., 852. 1442. | Jerven 262
1444. 1536 Jessen 1439. 1490.
Hoops, J., 79a 1511
Hoppe 1239 Jöde 1509
Horn, J., 1479 Jördens 648
Horn, W., 548 Jörger 227
Hornig f470f.
Howald 206 — 208
John, A., 472
John, J., 1409
Hruschka 436. 491 Joubert 1100
Hubacher 202 Jünemann 1545
Huber 281a Jürs 1395
Juncker 1175
Jungandreas 773
Jungclaus 1346f.
1380. 1400. 1452 f.
1492. 1634
Jutz 254. 344
Hübner, A., 17. 50
Hübner, L., 756
Hügli 209
Hüsemann, 1213f.
Hugentobler 114
Huggenberger 180
Kaakebeen 969
Kämpf 755
Kaempffer 1320
Kaindl 343
Kalff 1130
Kaliebe s. Düsterbruck
Kaminski 1749
Kampinga 1051
Kapff 291. 314
Karl 1748
Karstädt 38
Karstens 1307. 1374.
1386. 1448f. 1451.
1467. 1654
Kaulfuß-Diesch 761
Keet 1127f.
Keim 381
Keiper 526
Keizer 988
Keller 310f.
Kellinghusen 1480
Kenning 1049f.
Kerausch 355
Kern, ?, 1276
Kern, J., 8. Palmer
Keßler 252
Keyser 1727
Kiekbusch 1526
Kierspel 689
Kinau,J., 1403—1406;
s. Fock
Kinau, R., 1404. 1407
bis 1410
Kirchberger 469
Kirchner 707
Kirsten 739
Kisch 651
Kleibauer 676. 1169.
1179. 1209
Kleinjan 1118. 1129
Klemenz 794f. 805 f.
809. 811
Klenz 1621
Klerlein 788
Kloeke 26f. 703 b.
965. 984
Kloerss 1671
Kluge 7f. 45
Kluke 1747
Knoop 902. 906
Kobbe 1370
Kober 506
Koch 498
Kock 1515
Kocks 699
in den Jahren 1919 und 1920.
König s. Anton, L.
Koeppen 1645. 1670.
1703
Koerth 1722
Köster 1415
Kohfeldt 1614
Kohn Vu
Kohut 1609
Kolditz 726
Konzelmann 230
Kopp 1595
Korff 37
Korke 795f.
Korte 1240
Kourek 403
Krafft 1391
Kranewitter 356
Krantz 1252
Kraus 446
Krause 1624
Krauß, F., 056
Krauß, R., 293
Kreie 860. 906. 1483
Kreilinger 233
Krempl 390
Krestjanow 196
Kretschmer 20
Kreutzmann 1742
Kriechbaum 396f.
Kröger, H., 1512
Kröger, T., 1512 bis
1514
Kroh 6. 547. 560. 609
Krollmann 717. 1725
Krone 1169
Krüger, F., 1220f.
Krüger, H., 843. 892.
932. 947. 11385.
1475. 1604. 16251.
1641; s. Ruge
Kruse 1526
Krusemark 1701
Kuckei 75. 913. 915.
1080. 1519
Kübler 332
Kück 1349. 1579
Küffer 214
Kühne 732
Kükelhaus s. Stein
Künßberg 896
Kürsten 714
Kürten 671
Kuhlmann 95. 1217.
1293. 1387. 1389.
1424. 1449.
Kuhn 445
Kummer 907
Kunze 79
Kure 879f. 889. 928.
1239. 1245f. 1385
Kurt s. Coers
Kurtz 869
Kurz 312f.
Kutzer 779
Kynast 329
Lämmle 298. 314
Lafrentz 1526
Lagemann 1236
Langeloh 1392f.
Larsson 1358
Lasch 833. 863 b. 1588
Lastowsky 1679
Lau 1141. 1517f,
Lauffer 96. 100f. 643.
910
| Lautermans 1068
Leeder 52
Lehmann 704
Lehmann - Schiller
1680
Leinweber 509. 512
bis 514. 519a
Leipoldt 1100. 1126
Leiß 1249
Lening 1594
Lenz 258. 290
Leonhard 481
Lessiak 188. 367 f.
Levy 987
Lewalter 623
Lewy 24
Lichter 788
Lidén 1149
Lieberg 1503
Liebermann 1589
Liebrich 272
Lienau 1479
Lienert, H., 660
Lienert, M., 112. 235.
244
Lienhard 181
Lindau 1575
Lindemayr 379
Lindner 751
Lobbes 6
Löffler, G., 571
Löffler, K., 713
Löhr 955
Loewe 56. 79a
Löwenthal 482
Lohre 96
Lorentz 1729
Lottmann 1291f.
Louis 72
Lub 1100. 1106
Lüers 346. 357 f.
Lüttebrandt 626
Lug 411
Luhmann 1176
Luther 494
Lutz 323
Lyser 1369f.
Maderno 348
Mähl 1479. 1484 bis
1486. 1526
Mahlke 1721
Mahncke 1669
Malade 1672
Maldfeld 582. 58%
Malherbe 1094. 1100.
1102. 1129
Marcus 1215
Marö 1116
Martens 1485
Martin 1150
Marzell 80f. 330f.
448
MaB 1702 —1704
Maurer 238 — 242
Maußer 49. 443f.
Mautner 375
Maydorn 289
Mayer 381. 391. 393
Mayr 406
Meester Kriet 1059
Meggers 1479
Megow 1710
Meiche 752
Meier 234
Meinherz 107. 226
Meinhold, H., 1698
Meinhold, P., 724
Meisinger 95. 100.
270£. 496
Meißner 17
Mekel 989
Meltzer 1635
Mensch 1276
Mensing 875f. 1146.
1433. 1435. 1500f.
1520
Merk - Buchberg 452
Mertens 1271
6U Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Meulen 979 Neckheim 368 Pfaff 279 Reinhart 216f.
Meyer, E., 1611 Neesc 845. 852. 1600. | Pfalz 344 Reinke 905. 1248
Meyer, F., 736 1635. 1645. 1647 | Pfeiffer 1134 Reis 31. 94. 107
Meyer, G. F., 931. | Nes-Uilkens 1035 Philipp, H., 22 Reisig 103. 1504
1439. 1472. 1488. | Neumann, F., 63 Philipp, O., 70 Reiterer 374
1623 Neumann, H., 1475 | Philipps 608 Reitz, A, 266
Meyer, H., 1140 Neurath 917 Philo vom Walde 792 | Reitz, F., 1121
Meyer, J., 1499 Neuso 6. 959 Piffendeckel 627 Reitz, J., 1117
Michaelsen 1473.1478 | Nieborgall 570. 1387 | Piquet 286 Renatus s. Wagner
Michels 29 Niehans 196 Pistorius 1118 Resimius - Berkow
Miedel 88 Nissen 1511 Plastolinus 734 1412
Mielke 713 Nuzinger 281 Plathner 905 f. Ressel 408
Mieses 55 Platz 653 Rethwisch 1526
Mildenstein 1348 Obst 1395 Pleitner 1301. 1313 | Reuß 593
Mittasch 1673 Ochs 74. 88. 257.267. | Poeck 1416f. 1421 | Rousch 324
Mitzka 6. 1746 328 Pöschl 490 Reuschel 99. 775.
Möbius s. Trais Oehl 31. 94 Pohlmana 1479 1669
Möller 1503 Oehrlein 1371f. Poort 987 Reuter, F., 1608 bis
Moepert 791 Oellrich 1152 Poppe 1313 1617. 1694
Mötz 894 Oest 1391 Poritzky 1688 Reuter, O., 893
Molen 1021 Oesterhaus 1259 bis | Postma 1100. 1105 | Reuter, W., 567
Moller 1749 1262 Potoczky 414 Reyhing 299.
Molz 465 Ohrt 1360 Prager 746 Richey 1360
Morf 198— 201 O'Kulis s. Postma Preller 1100 Richter, E., 727
Mornau 433. 522 OlSvanger 60. 282 Pretorius 1095 Richter, M., 948
Moser 286 [1657 | Oom Jan 1129 Preusler 6 Richter, W., 49. 761
Much 945. 1652 bis ! Oordt 1104 Prieß 1487 Ricker 71
Müller,Carl,515.720f. | Ortlepp 1146. 1359. | Prüfer 1703 Riedel 509. 515—517
Müller, Curt, 737. 1374 f. Prümer 11861. Riedl 501
1576 Oschmann 1171 Psilander 1164 Riepenhusen 1141
Müller, D., 223 Oschwald - Ringier Puls 1606. 1628 Riese 574
Müller, Ernst, 1665 124 Putten 1026 Rieser 256
Müller, F. H., 1284 | Ott, C., 1479 Rietema 1011—1013
Müller, J., 521. 629 ! Ott, E., 126 Queri 456 Ringier 218
bis 635 Otto 483 — 486 Ritter 1606
Müller, L., 123 Rabe 1364. 1369 Ritter s. Bottermelk
Müller, O., 251 Palleske 1544 Rachel 1501 Rocco 1335 f.
Müller-Brauel 1377. | Palmer 303 Raude 1260 Rodatz 1634
1414 Panzer 2. 90f. 96f. | Rahmeyer 1322 Rodemann 1539
Müller-Grote 1406 109. 343. 374. 643. | Raich 333 Rödiger 515 _
Müller - Rüdersdorf «13 Rambach 748 Röhrig 1546. 1602
944. 946. 1557 Paulsen, A., 945. Range 845 Römbildt-Romeo 335
Müller -Schlösser 702 1462 f. Ranke, F., 791 Röschen 594
Müller -Suderburg Paulsen, H., 1438 Ranke, J., 1334 Roese 1741
1351. 1562af. Pauly 1503. 1507. | Rauecker 459 Rößler 785. 790
Mürkens 665 1655 Redslob 1624 Rogge 1305
Mulder 987 Peek 1624 Ree 125 Rohde 1352
Muller 978 Perlick 786 Reepel 1669. 1679. | Rompel-Koopmaun
Munzel 1279 Pesch 1192. 1233 1684 1100
Muuß 1441 Pesendorfer 392 Reiche 1567 Rooth 1164
Deler 1151 Reickermann 1739 Rosenkranz 1172
Nadler 37 Peter 1606 Reichl 420 Rosler 658
Naumann. H., 700 | Peters 1503. 1526 Reif 487— 489 Roth, J., 646
Naumann, L.. 718f. | Peucker 370 Reinbolt 285 Roth, M., 1302
Nauta 973 f. 977 Peyn 870 Reinelt 792 ‚ Rothenburg 1391
Rother 772. 777
Rotter 36
Rottleuthner 255. 350
Roubaix 1100. 1118
Rudert 509. 518. 119a
Rückert 585
Ruge 1636
Ruhe 1509
Ruppel 559
Rusch 249f.
Ruseler 851. 1275.
1306 —1308
Sabathil 474f.
Sabel 788f.
Sachsen 1582
Salverda de Grave 187
Sander, L.,s. Langeloh
Sander, M., 1701
Sartori 1188
Sartorius 677f. 681
Sausele 340
Sautter 247f.
Schacherl 466
Schacht 1377. 1396.
1476. 1503. 1679
Schäfer 596
Schalck 578
Scharrelmann 1275.
1306
Schatz 344
Schecker 1250 f. 1443
Scheffler 2. 12
Scheid 661
Scheidemann s.
Piffendeckel
Scheiner 647. 659
Schell 642. 672. 1161
Scheller 874. 1541
Scherbaum 404
Schian 1512
Schiff 576
Schindler, K., 11
Schindler, W., 735
Schirmer 19
Schlachter 205
Schläger 62. 76
Schlappinger 461
Schliekenfänger 955
Schlieker 1556. 1559
Schlösser, H, 683
Schlösser, R., 193
Schlüter 832. 881.
1144. 1150
Schmeller 447
in den Jahren 1919 und 1920.
Schmid, B., 1732
Schmid, K., 107
Schmid, T.. 130
Schmidt 103. 1503.
1658
Schmidt E., 253
Schmidt, H., 806
Schmidt, N., 1489
Schmidt, R., 1674
Schmidt, Werner, 48
Schmidt, Wilh., 1606.
1638
Schmidtmann s.
Carols
Schmiechen 780
Schneider, A., 23. 190
Schneider, K., 220
Schneider, R., 568
Schneider-Claus 685
bis 687
Schnetz 497
Schnyder 228
Schön 95. 104. 523
Schönegge 1666
Schöningh 636
Schollen 695
Schoof 86f. 91. 549.
551-553. 591.871.
876f. 908. 1263.
1545
Schoppe 770.
Schrader 1543
Schramm 1430
Schreibmüller 535
Schrijnen 980. 1075
Schröder 1404. 1538
Schröder, E., 83. 90.
118. 269. 361. 450.
713. 1367. 1725
Schröder, K., 1343
Schröder, W., 1662.
1679. 1680
Schubert 808
Schuchardt 1385
Schütt 1533
Schütte 1568
Schütz 315
Schütze 1492 f.
Schulenburg 1585
Schuller 655
Schullerus 644-— 646.
652
Schulte 595
Schulten 1693—1695
| Schultz, W. F., 1601. :
1606. 1659 f. 1664.
1680
Schultz - Steffen 1717
Schulze, R., 1144
Schulze, W., 383
Schumann 54
Schurek 1464.
Schwabe 68
Schwär 759f.
Schwagmeyer 863.
1200
Schwalm 622
Schwartz 98. 412 bis
418. 421— 432
Schwarz 842 f. 936 bis
938. 946f. 1217.
1221. 1268 f. 1275.
1292. 1307. 1312.
1335. 1348. 1386.
1448. 1450. 1475.
1477. 1484. 1511.
1592. 1638. 1646.
1711—1713. 1715
Schwegelbauer 304 f.
316. 319
Schwing 561
Schwyzer 21. 110
Seebaß 375. 643. 910
Seebode 1342
Seedorf 855. 1133
Seelmann 25a. 26. 28.
822 f. 831.866. 899.
903. 931. 1164.
1235. 1358. 1507.
1533. 1553. 1588.
1615. 1621 f. 1625.
1627. 1726. 1731
Seemann, K , 38. 841
Seemann, W., 1606
Segebarth 1681
Seifer 1548. 1550
Seiler 219
Selmer 1580
Semper 1396 — 1398
Semrau 1735
Seyther 306. 319
Sickel 17
Sieber 320
Siebs 6. 95. 99. 643.,
790. 809. 811. 813
Sieck 1526
Siefkes, S., 1285 f.
Siefkes, W., 1275.
1282. 1453
Siegert 747. 749
61
Siemers 1573
Siercks 1526
Siewert 1500
Sinnige 1053 — 1055
Slijper 971
Smith, A. J., 1036
Smith, J. A., 1100.
1107
Sommer, A., 507
Sommer, L., 531f.
Sommer, P., 90f. 643
Soph 747
Sorgenfrei 1362. 1376
Spätzle 319
Spanuth 1333
Specht 1141, 1250.
1359. 1383. 1455.
1538. 1632. 1638.
1679
Speckmann 1303
Spitzen 1003; s. Teis;
s. Meester Kriet
Spitzer 21. 51. 55.
58. 766
Springer s. Karl
Staack 1698
Stammerjohann 895
Stammler 37. 931.
1450. 1522. 1567
Steenhuis 1014 1016
Steiger 5 `
Steilen 845. 853. 940.
1134 f. 1300. 1306 f.
1318. 1323. 1325.
1330. 1379. 1428.
1461. 1542. 1551.
1556. 1560. 1561.
1577. 1646
Stein 1173
Steinhausen 83
Steinmeyer 1090
Stelzhamer 380
Stengel 281
Stepan 419
Stephan 1730
Steurich 1685. 1690
Stieglitz 457
Stieler 458
Stille 1421 — 1425
Stillfried 1630
Stoett 972. 981. 1072
Stoltze 578
Streich 317. 319. 321.
25
Streicher 288
62
Streiff 107
Strempel 1371. 1607.
1629
Strenge 1651
Streuber 104
Strick 1216
Struck 931. 1607.
Strübe s. Burte
Strutz 1710
Stubner 471
Stucki 107
Stübler 757 [1224
Stüve 834. 901. 1158.
Stuhr 1596
Sturm 1706
Stutz 90
Suckow 1606
Sütterlin 13
Sutter 276
Sylvius 307. 320
Szadrowsky 107
Taap 1678
Tappolet 187
Tardel 911. 914. 916.
1332
Tarnow 1631 f.
Tecklenburg 1547
Tegtmeier 1562
Teis 1060 — 1066
Teller 748
Tepp 917
Teuchert 4. 25. 271.
31f. 45. 57. 65. 72.
102. 107. 109. 258.
287. 450. 457. 495.
629 — 633. 643.675.
818. 831. 949. 984.
1349. 1443. 1507.
1551. 1580. 1584.
1586. 1607. 1611
Teut 726. 843. 857.
1399. 1419f. 1451.
1467. 1485. 1492.
1556. 1671. 1712
Theilmaan 1306.
1309 f.
Thieme 1391
Thiessenhusen 1652
Thoma 277
Thommen 224
Thorn 1408
Tiburtius 1685 — 1687
Tiemann 1399
Tilgenkamp 692
Timmer 1018
Tode 923
Tönig s. Trelde
Toit, D. P. du, 1100
Toit, J. D. du, s. To-
tius
Toit, S. J. du, 1120.
1129
Tomlinson 1100. 1129
Torop 1002
Totius 1100
Trais 615
Tramm 1517
Traudt 559
Trauschke 351
Trautmann, K., 460
Trautmann, O., 733
Trede 1490
Trelde 401
Trunk 64
Tschauder 792
Tschinkel 369
Ulbricht 748
Ullius 566
Ulrichs 898.913. 1571
Umgelter 311
Unwerth 761. 764
Vaalswaar 1129
Vegter 1067
Veichtlbauer 395f.
Veit 292
Ven 1082
Verbeek 1078
Vercoullie 1097
Verhoeven 970
Verhulst 1122. 1128
Verzellnaeine 185
Vetter 194
Viëtor 13
Vitense 1504a. 1608
Vogelsang 703
Vogt, E., 326
Vogt, F., 764
Voigt 907. 1366
Volckmann 90f. 909
1142. 1367. 1546
Volder 132
Volkhausen 1260
Volkmer 11. 798f.
Vollenweider 132
Vollmann 82. 450
Vooys 980
Vormeyer 725
Deutsche Mundartenforschung und -dichtung
Vortisch 265 [1654
Vries 988. 1293f.
Waal 1100
Wackernell 270. 359.
368. 1741
Wagenfeld 1163. 1209
bis 1211. 1218.
1221. 1450
Wagner, C., 1377f.
Wagner, G., 210f.
Wagner, G.W., 103
Wagner, J. A. v., 762
Wagner, K., 778
Wald 1587
Walder 638
Waldhauser 754
Walt 1119
Walter 933
Walther 586
Wanner 886. 890
Wartburg 22
Wassenaar 1129
Wasserzieher 12. 18.
1544f. 1570
Weber, A., 820
Weber, K, 2265
Webinger 375. 379
Wechsler 740. 749
Wehrhan 76.623.884.
888. 906. 1145.
1255—1260. 1264
Weidemann 1569
Weidenmüller 14. 18
Weidhüner 906
Weimann 1189
Weinkopf 405
Weise 3. 6—9. 12.
28. 31—34. 38f.
45. 63. 75f. 78.
88f. 95. 288 f. 347.
726. 795. 813. 865.
1500. 1533. 1544
Weitzmann 318
Weltzien 835 848.
858. 920. 1403.
1408. 1610. 1620.
1627. 1633f.
Wend 1606
Wendler 1680
Wendt, H., 784
Wendt, Hans, 1649
bis 1651
Wenger 131
ı Wenker bf.
Wenzel, F., 6. 763a
Wenzel, M., 741 bis
744. 749
Wernicke 842f.
Werth 1347. 1388.
1452f. 1464. 1478
Westerich 1386. 1391
Westing 1312
Wet 1119
Wette 1212. 1218
Weyen 1253
Wibbe 905
Wibbelt 1203. 1206
bis 1208
Wichelkus 955
Wichlein 1342
Wicht 847. 862. 1273.
1346 f.
Widmer 273
Wiedemann 672
Wiedinghardt 1512
Wiegmann 1333
Wielligh 1100— 1103.
1118
Wienke 1260
Wiens 1731
Wierda 990f.
Wiget 107
Wildetoer 1056f.
Wildt 1606
Wilhelm 463
Willems 1276
Windus 1237
Winkel, F., 1606
Winkel, J. te, 966
Winkelmüller 1558
Wippermann 1168. '
1195. 1207. 1209.
1686. 1692
Wirth 182
Wischer 843. 1132.
1221. 1287. 1292.
1307. 1346 f. 1374.
1377. 1380. 1383.
1386. 1389. 1396.
1400. 1408. 1439.
1448 £. 1451. 1453.
1455. 1461. 1464.
1467. 1503. 1509.
1511. 1513. 1522.
1530. 1607. 1634.
1646
Wisser
1146
892. 1141.
: Witt 1444. 1490. 1516
Witze 1058
Witzel 545. 626
Wocke 20. 45. 776
Woeste 1181
Wolf, A., 473
Wolf, J., 1288
Wolf, N, 1069
Wolff 353
Wolthuis 1070f.
Woringer 625f.
Worm 1689
Wortmann 1197.1260
Wossidlo 885. 897f.
1600. 1613
Wraggsa 1310
Aachen 693 ff.
Aargau 216— 218
Abterode 710
Afrikanisch 1087 ff.
Agnetheln 658
Allgäu 332f.
Altenau 377
Altengamme 1358
Altes Land 1415ff.
Altmark 1576ff.
Altona 1394 ff.
Ammerland 1318ff.
Amsterdam 1070f.
Anklam 1700£.
Ankum 1225
Annweiler 535
Appenzell 249—251
Appingedam 1034
Arenberg 1241
Aschendorf 1245f.
Asiago s. Schlege
Baden 103. 256ff.
334ff. 495 f.
Barmstedt 1488
Basel 219 — 225
Bayern 330ff. 342.
437 ff. 525 ff.
Bayrisch Schwaben
330 ff.
Beb 432
Beckum 1167. 1219
Belgien 703aff. 960ff.
1076 ff.
Bentheim 1235 ff.
Bellingwolde 1046
Bergedorf 1480
Bergisch 689. 954 f.
in den Jahren 1919 und 1920.
| Wrede, A., 6. 643.
675. 1081
Wrede, F., 6. 28. 545
Wriede, H., 1374.
1399. 1408. 1410.
1446. 1492
Wriede, P., 827.836.
840. 868. 892 895.
918. 1135. 1268.
1324. 1362. 1368.
1376. 1379—1381.
1467 f. 1482. 1485 f.
1499. 1508. 1514.
1525. 1540
Wroost 1389 f.
Wübbens 1284
Wüstendorter 1743
Wuthenow s.
Schulten
Wutke 774
Wutte 366
Zacchi 1528f.
Zanten 1043—1045
Zehetner 397
Zettl 467
Ziegesar 1077
Ziemendorf 1593
Zierhofer 407
Zierow 1641 —1644
2. Geographisches Register.
Bergzell 588
Berlin 1588f.
Bern 59. 180 —211
Berner Jura 215
Betzdorf 670
Biel 214
Biesenthal 1591
Bistritz 656f.
Blumenau 1555
Blumenthal 1324
Böhmen 6. 434 ff.
464 ff. 753ff. 812ff.
Böhmerwald 464 ff.
Börde 1575
Borbeck 1233
Brabant 675. 1081 f.
Brakelsiek 1264
Brandenburg 1576ff.
1583 ff.
Braunau a. Inn 396
Braunau i. B. 814
Braunlage 1571
Braunschweig 1563 ff.
Bree 703a. 1083
Bremen 1326 ff.
Bremerhaven 1322
Breslau 784
Bühl (Kr. Baden-
Baden) 281a
Burgkirchen 398
Burzenland 660
Buttelstedt 714
Cassel 623 — 627
Cattenstedt 1572
Celle 1160
Ceylon 1131
Crainfeld 50
Dahme 1587
Dannenberg 1581
Danzig 1727 ff.
Darmstadt 569f.
Dessau 727
Detmold 1263
Dieburg 572f.
Dinslaken 959
Dithmarschen 1494 ff.
Dobersberg 405
Dorf-Güll 618
Dortmund 1185 ff.
Dreizehn Gemeinden
361
Drenthe 984
Dresden 733
Driftsethe 1323
Düsseldorf 702
Duisburg 956
Egerland 468 ff.
Eichsfeld 711—713
Eickum 1199
Eifel 664
Einsiedeln 235
Elmshorn 1487
Elsaß 60. 282 ff.
Emden 1291 ff.
Emmenthal 212f.
Emsland 1159. 1238 ff.
Engelberg 230
Erlangen 500
Erzgebirge 519. 736 ff.
Eschershausen 1547
Essen 1228 ff.
Euskirchen 665
Fivellinjgo 1026 (T,
63
Ziesemer 6. 1164.
1732f. 1736 — 1738
Zijlma 992
Ziller 748
Zimmerli 183
Zimmermann 84. 184
Zimmermann, H., 577
Zinck 42
Zinthäffner 339
Zirkler 722
Zitzer 559
Zschalig 730
Zuidema 1008
Zulliger 197
Zylmann 1276. 1285
Flandern 675. 1081
Flensburg 1533ff.
Frankenthal 538
Frankfurt a. M. 574
bis 581
Freiamt 234
Freiburg i. B. 278
Freiersen 1414
Finkenwärder 1402ff.
Fulda 689f.
Gartow 1582
Garzigar 1720
Geislingen 329
Gelenau 752
Girkhausen 621
Gladbeck 1234
Glatz 794ff.
Godesberg 672
Goeree 1074
Goslar 1545 f.
Gottschee 369
Graubünden 107. 226
bis 229
Grödnertal 360.
Groningen 984 ff.
Gr.-Rischow 1714
Grulich 815
Gutach 281
Hadeln 1419 ff.
Hademarschen 1491 ff
Hagen 1180. 1184
Halberstadt 1573
Halle i. W. 1198
Hamburg 1359 ff.
Hannover 1249 ff.
1541 IT.
Hl
Harburg 1412
Harz 1544ff. 1540 ff.
Hastenbeek 1551
Heede 1244
Ileegermühle 1591
Hellweg 1188
Herford 1198
lleringen 503
Ilermannstalt 659
Hersfeld 591 f.
Ilessen 543 ff.
Hiddenhausen 863.
1200
Iliildesheim 1160.
1548 IT.
Hinterr.vmmern
1711 ff.
Hchenlohe 339 f.
llolland 960 ff. 982 ff.
lfolland (Prov.)
1069 ff.
Holstein 1426 ff.
ılümmling 1243
Hunsingo 1009fT. 1026
Iglau 819
Illertal 333
Indien 1130f.
Innsbruck 356
Innviertel 395 ff.
Jeverland 1314f.
Jülich 692
Kärnten 366 ff.
Kaiserstuhl 280
Kalenberg 1552 ff.
Karlsruhe 334 — 336
Katscher 78%
Kelleramt 234
Kiel 1517f.
Klein- Bünzow 1699
Kleinsorheim 342
Köln 673 ff.
Königsberg 1748
Krefeld 703
Krempe 1489
Kremstal 401
Kuhläadchen 817 f.
Kunewaid 818
Laasphe 620
Lafnitztal 424. 427 f.
Langenselbold 582
Lauenburei. P.ITISH.
Lauenburg (Schl.-
Holst.) 1521 ff.
Lausitz 757 ff.
Leck 1531
Leek 1020
Leer 1288 ff.
Lehe 1321
Leipzig 728f.
Liggersdorf 328
Limburg 703b. 1084
Linz 402
Lippborg 1167. 1191
Lippe 1255 ff.
Littitz 491
Lockenhaus 414
Löbau 1735
Loppersum 1023 ff.
Lübeck 1539f,
Lüneburger Heide
1344 ff. 1349 ff.
Luzern 231 — 233
Maastricht 703 c. 1085
Mähren 813. 816 bis
818
Magdeburg 1575
Mannheim 536
Mansfeld 726
Marjoss 586
Mark (Westf.) 1179ff.
Masburg 664
Mecklenburg 1596 ft.
Meiderich 956 f.
Meißen 731
Meppen 1241 f.
Mertendorf 719
Middagt 1021
Middelstum 1022
Mittelfranken 498.
500
Mönchgut 1690
Mörs 958
Mogersdorf 429
Mühlhausen i. Tb.
502
Mühlviertel 403f.
Mülheim a. R. 955a
München 460
Münster 1222
Münsterland 1202 ff.
Nassau 543f. 546.
560ff. 666
Nassereith 356
Natangen 1747
| Nebra 717. 1725
| Neu-Golm 1590
Neuteich 1732
Nidda 613
Niederbayern 461
Niederembt 691
Niederösterreich
405 ff.
Niederzimmern 715
Niezijl 1018
Noordhorn 1019
Norden 1296
Norderdithmarschen
1500ff.
Nordfriesland 1527 ff.
Nürnberg 498
Oberbayern 458f.
Oberfranken 499. 501
Oberlausitz 6. 760ff.
Obermöllern 718
Oberösterreich 378 ff.
Oberpfalz 462f.
Oberschlesien 785 ff.
Oberschützen 414
Ochsenwärder 1359
Odenburg 414
Oldambt 1017. 1036 ff.
[1300 ff.
1058
Oldenburg 1248.
Oldenburg (Prov.
Schl.- Holst.) 1519
Oldesloe 1520
Olpe 1178
Osnabrück 1160.
1222.
Ostfriesland 1265 ff.
Ostpreußen 1723ff.
1735 a ff.
Ottersberg 1343
Over-Betuwe 1068
Overtlakkee 1074
Paderborn 1193 ff.
Pfälzercolonie 25a
Pfalz 103. 525 ff.
' Pforzheim 337
‘Pinneberg 1159.
| 1481 ff.
Plaggenburg 1295
Pommern 1601.
| 1658 ff.
: Posen (Prov.) 1722
| Prätigau 229
Preßburg 425
Deutsche MunmJlartenforschung und -dichtung in den Jahren 1919 und 1920.
Prignitz 1595
Punkewitz 719
Raabtal 424. 427
Ranshofen 397
Rathenow 1594
Ratzeburg 1524af.
Ravensberg 1196 ff.
Regensburg 463
Reichenberg i. B.
155f.
Rendsburg 1160
Restrup 1247
Reuß 508
Rheinhessen 103
Rheinland 628 ff.
671 ff. 701 ff. 949 ff.
Rössing 1562
Rogasen 1722
Rokittnitz 786
Roßdorf 571
Rudolstadt 507
Rügen 1682ff.
Rüssine 730
Rüstringen 1316
Saarbrücken 524
Saargebiet 523f.
Saarlouis 661
Sachsen 720ff.
Sächsische Schweiz
735
Salzburg 376 f.
Salzkammergut 375.
400
Sauerland 1174 ff.
Schiedam 1073
Schlege 364
Schlesien 764 ff.
Schleswig 1426 ff.
1526 ff.
Schleusingen 506a
Schlüchtern 583 bis
585
Schmalkalden 504f.
Schönlinde 754
Schörfling 399
Schotten 612
Schwaben i. Westpr.6
Schwäbisch - Hall 341
Schwalm 622
Schwansen 1515f.
Schwelm 1180ff.
Schwenningen 266
l ‘ fe:
| Seeeherg 1520
R. Trögel. Friedrich Ludwig Jahn und die deutschen Mundarten. 65
Siebenbürgen 644ff. | Suhl 506 Veenkolonies 1053 ff. | Westpreußen 1723 ff.
Sieben Gemeinden | Szeghegy 433. 522 | Verden 1250ff. Wetterau 614ff.
361 ff. | Vielau 751 Wien 406 ff.
Siegen 669 Taubergrund 495f. | Vierlande 1355 ff. Wil 252
Siegerland 667—670 | Tecklenburg 1223f. | Vögisheim 265 Wildervank 1051f.
Soest 1189f. Thüringen 493. 502. | Vogelsberg 61. 609ff. | Wilhelmshaven 1316
Solling 1569 504 ff. 704 ff. Vogtland 509 ff. Wilsdruff 732
Stade 1413 Thurgau 253 Vorarlberg 255f. 350 | Wilster 1490. 1498
Stadskanaal 1060ff. | Tiegenhof 1732f. Vorpommern 1677ff. | Wingershausen 590
Stadthagen 1160 Tirol 255. 350ff. Winsohoten 1042 ff.
St. Annen 25a. 1201 | Tischlwang 365 Wallis 188f. Winsen 1353f.
Starkenburg 103 Trier 6621. Walsrode 1348 Woldstreken 1035
Steiermark 370ff. Trimbs 664 Warnemünde 1639 | Worms 539 — 541
Steimbke 1254 Wegeleben 1574 Württemberg 287 ff.
Steinau 587 Uckermark 1592f. Weichselwerder 339 ff.
Steinbach 338 Ungarn 410ff. 522. 1731 ff. Würzburg 497
Steinberg 357 f. 644 ff. Weimar 716
Steinhagen 1691 Unna 1188 Weinheim 537 Yberg 235
Stettin 1707 ff. Usedom 1706 Wendland 1579ff.
St. Johann 359 Wersede 1160 Zeeland 1069
Straßburg 286 Valkenburg 703d. Westernijland 1014ff. | Zips 820.
St. Vith 1192 1086 Westerwald 567. 666. | Zschopau 752
Südangeln 1537 f. Vals 227 f. Westerwolde 1047. | Zürich 236 — 248
-3üderdithmarschen Varel 1317 1058 Zwodau 490
1498 f. Veendam 1048ff. Westfalen 1161 ff.
Friedrich Ludwig Jahn und die deutschen Mundarten.
In Fr. L. Jahn sehen die Deutschen noch immer viel zu ausschließlich
den Turnvater. Daß er darüber hinaus: ein ernster Forscher auf dem Ge-
biete seiner deutschen Muttersprache war, die er als einen Teil des deut-
schen Wesens liebte mit der ganzen Glut seines lodernden Herzens, wissen
die wenigsten. Als unerschrockener Streiter trat er zum Kampfe gegen
alles Undeutsche auf den Plan und verfolgte darum auch das Fremdwort
mit leidenschaftlichem Hasse. Aber sein ganzes Wesen fand in bloBer
Verneinung keine Befriedigung. Wie er auf dem ersten Turnplatz in der
Hasenheide die studentische Jugend stählte zum Befreiungskriege, war
auch sein Streben als Sprachgelehrter und Schriftsteller darauf gerichtet,
seine Muttersprache nicht bloß zu reinigen, sondern vor allem auch zu
bereichern.
Eine unerschöpfliche Quelle der Bereicherung waren ihm die Mund-
arten in ihrer Vielgestaltigkeit. Es ist sicherlich nicht richtig, wenn
Pröhle!) in seinem Buche über Jahn behauptet, er sei stets im Unklaren
geblieben über das Verhältnis der Schriftsprache zu den Dialekten, ein
Irrtum, der seine ganze literarische Wirkung gelähmt habe. Im Gegenteil:
Jahn ist sich stets der Grenzen bewußt, welche den »Landschaftssprachen «
von Natur gesteckt sind. Er hält alle Bemühungen für aussichtslos, die
1) Pröhle, Fr. Ta Jahns Leben. 1855. S. 145.
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. XVIL. 19:22, 5
66 R. Trögel.
darauf ausgehen, einen Dialekt zur Schriftsprache zu erheben. Keiner
hat andern gegenüber begründetes Anrecht auf höhere Wertschätzung.
Damit wendet er sich gegen Adelung, welcher die meißnische (obersäch-
sische) Mundart als bestes Deutsch ausgab und »durch einen falschen
Stammbaum das Recht einer ewigen Vormundschaft für die angebliche
Mutter erschleichen« wollte!) Mit klaren Worten bestimmt Jahn in der
Vorrede zur deutschen Turnkunst?) das gegenseitige Verhältnis von Mund-
arten und Gesamtsprache. In den Mundarten pflanzt sich der Urstamm
der deutschen Sprache in ursprünglicher Reinheit durch die Jahrhunderte
fort von Geschlecht zu Geschlecht; gleich alten erbeingesessenen Familien
herrschen sie »nach altem wohlhergebrachten Recht in irgend einem Gau«.
Wie die deutschen Landschaften in Nord und Süd, in West und Ost von-
einander verschieden sind, so weist auch jede Mundart ihre Besonder-
heiten auf, Land und Leute treu in sich spiegelnd. Gerade ihre Eigen-
tümlichkeit verleiht ihr Wert und Bedeutung; ihre Wohlhabenheit ist
der wahre Sprachreichtum. Aus diesem Schatze »höchstnotwendiger Be-
griffe, trefflicher Bezeichnungen, gehaltener Schilderungen und sprechender
Gemälde, die doch niemals in Büchern vorzukommen Gelegenheit hatten«,
schöpft die Schriftsprache, wenn sie neuer Bezeichnungen bedarf. Nichts
von bloßen Sprachbehelfen, von Ausdrucksweisen niederen Ranges, son-
dern gerade das Gegenteil! Ohne die Mundarten wäre »der Sprachleib
ein Sprachleichnam«; sie leben in ewigem Landfrieden mit der Gesamt-
sprache und treten vor den Riß, sobald in derselben Lücken entdeckt
werden. Kann das tatsächlich bestehende Wechselverhältnis treffender
und schöner bestimmt werden, als es hier durch Jahn geschehen ist?
Beschränktheit und Dünkel ist es dann, wenn sich die Schriftsprache
oder eine Schwestermundart gegen die Aufnahme dialektischer Wörter
sperrt. Sie können vielmehr nur Vorteile davontragen, »Kürze und Wohl
laut würden viel gewinnen, wären die Eigentümlichkeiten gewisser Ge-
genden allgemein bekannte. 3)
Selbstverständlich ist nicht jedes mundartliche Wort würdig und
geeignet, in die Schriftsprache aufgenommen zu werden; es muß viel-
mehr nach Jahns Ausdruck »schriftwürdig«e sein, ehe es zur »Schrift-
sässigkbite gelangen kann. Eine strenge Prüfung hat folgende Eigen-
schaften des Dialektwortes zu erweisen: Es muß
1. eine deutsche Wurzel sein, oder nachweislich von einer solchen
stanımen;
2. den deutschen Wortbildegesetzen nicht widersprechen, sondern
sprachtümlich gebildet sein;
3. echtdeutsch, und nicht schrifiwidng lauten;
1) Bereicherung des deutschen Wortschatzes. Jahns Werke, hrsgeg. von Euler
Bd. I, 8. 27.
2) Jahns Werke II, 1. H. S. 20—21.
3) Jahns Werke II, LH S. 27.
Friedrich Ludwig Jahn und die deutschen Mundarten. 67
4. mit hochdeutschen Lauten aussprechbar sein und mit den ge-
wöhnlichen Buchstaben in der Schrift darzustellen;
. einen Begriff bezeichnen, für den es bis jetzt noch kein Schrift-
wort gab;
. zu keiner falschen Nebenbedeutung verleiten;
. Weiterbildsamkeit besitzen;
. kein schwer zusammengefugtes Angst-, Not- und Qualwort sein;
. ein schlechteres Schriftwort schriftwürdiger ersetzen.!)
Es wird kaum möglich sein, diesen Kriterien: Deutschheit in bezug
auf Stamm, Lautung und Schreibung, Klarheit und Bildsamkeit, und vor
allem Notwendigkeit noch ein weiteres hinzuzufügen. Genügt ein Wort
allen diesen Anforderungen, dann darf es zum Schriftwort erhoben werden,
und echte Erben werden aus der standesgemäßen Verbindung hervor-
gehen, nicht aber Bastarde und Blendlinge. 2)
Wenige Männer seiner Zeit mögen eine solche ausgebreitete Kenntnis
der deutschen Mundarten besessen haben wie er. Die Lage seines Heimats-
ortes an den Grenzen dreier Landschaften und sein häufiger Umgang
mit Leuten des Volks, mit Schiffern, mit Hopfenbauern, Schmugglern
und Soldaten, eröffneten ihm den Zugang zu dieser Quelle bereits in
frühster Jugend. Als Jüngling und Mann durchwanderte er in späteren
Jahren die deutschen Lande nach allen Richtungen. Da saß er dann
mit den Bauern zu Tisch, lauschte ihren Gesprächen, den kernigen Sprich-
wörtern und innigen Volksweisen, den heimatlichen Sagen und alten
Märchen, und so gelangte er zur Beherrschung der Mundarten, die den
Leser ebenso wie den Engländer in den »Denknissen« immer wieder in
Erstaunen setzt. Er wußte selbst, wieviel er der Sprache des Volkes ver-
dankte, und versäumte nicht, darauf hinzuweisen. Buchgelehrsamkeit
stecke wenig in seinen Schriften, schreibt er an den Professor Berthold
in Greifswald®), aber dafür habe er nach Luthers Regel dem Bauer aufs
Maul gesehen. In seiner »Selbstverteidigung« sagt er, nicht zur Ent-
schuldigung, sondern zur Erklärung seiner Darstellungsweise: »Wer immer
unter dem großen Haufen in der lebendigen Sprachgemeinde gelebt hat,
steht immer der alten Sprache näher, die in Bildern und Gleichnissen,
Mären und Sprichworten, Wiederlauten und Reimen ein dichterisches
Leben weckt. Hier ist keine Kunstsprache der Schule, sondern unge-
künstelte Volkssprache, die sich gehen läßt, nicht schraubt ‚und klgubt
und in unschuldigen Worten nichts Arges wider den Nächsten denkt.
Alle und jede Volkssprache ist derbe Hausmannskost, wo getreue Freunde
und Nachbarn auf ein Gericht Gernesehn vorlieb nehmen«.*) Unter allen
Mundarten besaß eine Jahns besondere Liebe, das war die niederdeutsche.
Mehrmals wandte er sich gegen die Bezeichnung Plattdeutsch als unzu-
a
ED 0O N CR
1) Ebenda 8. 21.
2) Bereicherung d. d. Wsch. Werke I, 8. 49.
3) W. Meyer, Die Briefe Fr. L. Jahns, Leipzig 1913, 8. 423.
4) Jahns Werke II, 1. Heft S. 201— 202.
5*
68 | R. Trögel.
treffend und ungerechtfertigt. Er bediente sich dafür immer des Aus-
drucks Sassisch!), der allgemein üblich war, solange in niederdeutscher
Sprache Bücher gedruckt wurden, solange das Niederdeutsche also Schrift-
sprache. war.?2) Wie Voß die >reine und wohllautende Sassensprache« so
hoch schätzte, daß er Idyllen in ihr schrieb, so erblickte Jahn in ihr
aus denselben Gründen, vor allem wegen ihrer Anschaulichkeit und Kürze
des Ausdrucks, einen wahren Jungbrunnen der hochdeutschen Schrift-
sprache. Ihr entstammten naturgemäß die meisten mundartlichen Wörter,
mit denen er jene bereichern wollte; doch liefern daneben auch mittel-
deutsche und selbst oberdeutsche Dialekte einzelne Beiträge. Bezeichnend
für die genaue Kenntnis Jahns auf mundartlichem Gebiete ist die Tat-
sache, daß er in der Turnkunst für eine Belustigung der Kinder, die er
Schirken nennt, nicht weniger als 43 verschiedene Ausdrücke gleicher
Bedeutung aufzählt! Daß Jahn sich auch in bezug auf diese Wortgattung
oft gegen Adelung kehren mußte, erscheint nach früheren Ausführungen
als selbstverständlich.. So erhob er in der »Bereicherung des hochdeut-
schen Sprachschatzes 1806« kräftigen Einspruch gegen Adelungs Ver-
fahren, manche Wörter als nicht meißnischer Herkunft von der Schrift-
sprache auszuschließen. »Da Meißen eine Binnenlandschaft ist, wie sollte
das Hochdeutsche mit dieser Einen Mundart auskommen, dürfte es sich
nicht aus den andern Mundarten bereichern, wie es auch von jeher gethan
hat.«®) Darum sind Wörter wie Brink, von Adelung im Wörterbuche
besternt, dagegen von Wachter aufgeführt, beiern, das eine bestimmte
Art des Läutens bezeichnet, Ausland, von Adelung nicht als hochdeutsch
anerkannt, Binnenland und Außenland allgemein notwendig. Ebenso be-
‘- darf das Hochdeutsche der mit Kuh sinnverwandten Wörter Mosche,
Quene, Stärke, da es keinen Ersatz dafür hat. Adelung durfte auch nicht
schwanken, ob er das meißnische Noß (die Nößer), Synonyma zu Haupt
und Stück, als gut hochdeutsch gelten lassen sollte; es war vielmehr
billig und notwendig, das Wort in allgemeinen Gebrauch zu bringen.
Andere Ausdrücke hat Adelung als niedrig und nur der Volkssprache
angehörig zurückgewiesen — ohne Grund und ohne Recht. Hundsfott
gehört in die Schriftsprache; denn es ist gerade in den oberen Ständen
zu Hause. Schmunzeln, Schmustern, Kichern, Greinen, Grinsen, Grimm-
lachen sind gleicherweise notwendig, damit jede feine Abschattung des
Lachens bezeichnet werden kann. Schiefer, schiefrig, Schieferherr, alte
Bezeichnungen für »Groll gegen jemanden hegen«, werden von Jahn
empfohlen, obwohl Heynatz*) sie der gemeinen Sprechart zuweist. Als
Sünde wider das Sprachtum bezeichnet er es, wenn Campe alte volks-
tümliche Ausdrücke, die aus sagenhafter Zeit in die Gegenwart ragen,
Geld- oder Goldwurm und verwurmen, als neugebildet und niedrig nur
1) Vgl. jetzt A. Lasch, »Sassesche sprake«. Zs. f. Deutschk. 1920, S. 8—19.
2) Jahns Werke I, 8. 43.
3) Jahns Werke T, S. 116.
4) Heynatz, Versuch eines deutschen Antibarharus 1796/97 2. Bd., S. 372.
Friedrich Ludwig Jalın und die deutschen Mundarten. 69
für eine scherzhafte Schreibweise angewandt wissen will. Auch gegen
das Wort Mang, das nd. Vermengung, Gemenge mehrerer Getreidearten
bedeutet, daneben auch als Präposition, gleich »unter, zwischen« gebraucht
wird, sollte die Schriftsprache »nicht so ekel sein wie bisher«. Jahn be-
nutzt es zur Schaffung zahlreicher Zusammensetzungen: Mangdeutsch,
Mangvolk, Mangsprache, Mangzeit, Sprachmang, Ländermang, Völker-
mang, mangliebig. Er befürwortete schon 1806 die Aufnahme folgender
niederdeutscher Wörter: der Bülten in seiner doppelten Bedeutung, einmal
als Synonym zu Erdscholle, dann auch als Bezeichnung für ein einzelnes
Gewächs mit mehreren Stengeln, wofür das hochdeutsche Wort Stock
nicht ausreiche; Inland; das Holl (gleichbedeutend mit Höhle), Wiek, In-
wiek (viel besser als die hochdeutsche Übertragung »Einbusen«) und Belt,
das jeden größeren Busen treffend bezeichnen würde. Das in Mecklenburg
und in der Mark übliche Wort Fenn für eine »schwimmende oder wenig-
stens flotte Insel« hielt er von allen gleichbedeutenden Ausdrücken der
Aufnahme ins Hochdeutsche für am meisten würdig, weil es deutschen
Ursprungs, in seiner Bedeutung ohne jeden Nebenbegriff, leicht aus-
sprechbar und mehrfacher Weiterbildung fähig sei; er bildete: fennig,
Fennigkeit, Fennigsein, Fennigwerden. Doch leht es in der Schriftsprache
nur als erdkundlicher Eigenname fort (das hohe Fenn, ob auch Winn bei
Falkenstein im Vogtl.?). Hatte schon die »Bereicherung« besonders viele
Bezeichnungen für erdkundliche Begriffe aus niederdeutschen Mundarten
aufgenommen, so setzten dies die späteren Schriften noch fort. Wir finden
Benennungen von Gewässern: Breitling für die seeartige Erweiterung eines
Flusses; das Tief, der Kolk, die Münde neben Mündung; das Fließ und
die Fleete, gebräuchlicher das Fleet, die Bäke, ein breites, tiefes Fließ,
die Schlenke für ein schleichendes Gewässer, Rense für eine von vielen
Rinnsalen durchschnittene Niederung, das Riesel für ein nur zeitweise
bei Regengüssen oder Schneeschmelzen vorhandenes Gewässer, der Sod
für einen künstlichen Brunnen, die Gracht für Kanal, das Brack, womit
kleine Teiche und Überbleibsel von Deichbrüchen in den Marschländern
bezeichnet werden. In Anlehnung an das Hauptwort Fließ bildete Jahn
das Sammelwort Gefließ, das in der Bedeutung von FluBnetz in die
wissenschaftliche Geographie überging und damit in den dauernden Besitz
der Schriftsprache. Namen für gewisse Bodenformen sind: An- bzw.
Amberg, sonst nur bei Voß belegt, für Hügel; Don, eine Auf- oder Vor-
düne; Horne, Orte und Nesen alle ins Meer ragenden Landspitzen be-
zeichnend; Tollen und Tellen für Vertiefungen; Rähmel gleich Rain, das
Fr. Reuter gebraucht; Warf, daneben auch Werf und Werft, später mehr-
fach belegt Mehrere Ausdrücke geben die in Norddeutschland häufigen
lebendigen Zäune und Gehege wieder: die Hamme, die Hammeie, das
Dornicht (außer bei Jahn auch bei Voß belegt). Wegen seiner Fähigkeit
zu Weiterbildungen wird Black für Tinte empfohlen, benutzt werden die
Zusammensetzungen Blackwurm und Blacksatz (daneben auch 'Tintensatz).
Die »niedrigen« Wörter Trinkgeld und Biergeld würden durch Högsel
70 R. Trögel.
oder Hägsel, abgeleitet von nd. hägen = sich behaglich fühlen, freuen
»kurz, anständig und sinnig« ersetzt. Wie sein Landsmann Voß gebraucht
auch Jahn knütten für stricken, gelfern für bellen, Hungerharke, eine
Art Holzrechen bezeichnend. Obwohl Heynatz die Aufnahme des Hauptw.
Schwark oder Swark, womit in Niederdeutschland eine dunkle Regen-
oder Gewitterwolke benannt wird, nicht empfohlen hatte, benutzt es Jahn
mehrmals. Einige psychologische Begriffe erscheinen ihm besonders wegen
ihrer Kürze der Aufnahme für würdig: der Klug, der Bewußt (davon
Sprachbewußt), der Vernimm, womit die Fremdwörter Perception und
Apperception ersetzt werden könnten, das Merk, ein blutiges Merks, die
Hage und die Harre. Ohne Begründung verwendet er folgende nd. Aus-
drücke: Brack für untaugliche Ausschußware, Braß für eine ungeordnete
Masse wertloser Dinge (davon die Zusammensetzung Staatenbraß); Schwirbel
für Taumel; Fleihge für eine Art von Kopfputz, wozu fleihen und auf-
gefleihet gehören; Döpkenspieler statt Taschenspieler; Schillebold und
Schillemolch (für Chamäleon), nach ihren schillernden Farben genannt;
flubbern für unbedachtsam ausplaudern; janken für winseln, herumjanken,
ampeln, ursprünglich von Kindern, die mit Händen und Füßen nach der
Mutter hinstreben, dann allgemein: etwas heftig verlangen; zu Tode
quesen für verwunden, ödthun statt sich zieren; vermißquemen, gutes,
altüberliefertes Wort, das auch Fr. Reuter braucht; pollsauer, bei Möser
pollsohr, von Jahn in hochdeutsche Lautform übertragen, für wipfeldürr;
dazu gehört verpolt; verolmt statt vermodert, abgeschauert, schwache
Form neben abgeschoren in der Bedeutung von: durch Planken abgesperrt,
bei Jahn bildlich von den Ständen eines Volkes gebraucht; nipp gleich
scharf, genau sehen und hören; wählig für sich wohl fühlen, auch über-
mütig; unterkötig, unter der Haut forteiternd, übertragene Bedeutung
»innerlich faul bei äußerlich gesundem Aussehen«; huddlich ist »von einem
gelinden Frösteln überrieselte.. Außer einzelnen Ausdrücken übernimmt
Jahn aus der nd. Volkssprache viele Redensarten, die zum Teil sehr an-
schaulich, aber doch in ihrer Verständlichkeit auf Norddeutsche beschränkt
bleiben. In der Druse stehen für zweifelhaft sein, bei Campe fehlend;
die See blüht; der Hase brauet = wallender Nebel; in den Bohnen sein
gleich Angst haben; nicht tell, nicht lell sein, von einer nichtssagenden
Antwort; ling und lang gleich der Länge nach; das Heerhorn bläßt Jodute.
Nicht wenige nd. Wörter liefern Jahn nur Mittel zu eigenen Weiterbil-
dungen. Wir finden
Ableitungen: einen Wald rahnen statt durch Entwurzeln und
Brechen lichten; von rahn = schlank, dünn, schmächtig (Gelassenheit und
Ergebenheit zimpern); insteln für als Häusler (Instmann) wohnen von
Inste = der Inlieger, Häusler; die Wälger, d. h. durch Walgern gebildete
Wülste; der Hohnecker und das Hohngeneck, von hohnecken; das Ge-
schwöge von schwögen, allerlei durcheinander reden; verschalmt und ab-
geschalmt von Schalm = Rinde; Splittner von Splitte, gleichbedeutend mit
Klicke = Clique.
Friedrich Ludwig Jahn und die deutschen Mundarten. 71
Zusammensetzungen: Schlabberbücher — schlabbern gleich viel
und schnell sprechen; Warenbestäter und Totenbestäter — Bestäter, rich-
tiger Bestätter, die etwas an die gehörige Statt oder Stätte bringen; All-
mannsfreund, Allmannsknecht, Allmannsleute, Allmannsbuhlerei — All-
mann, hochdeutsche!) Form von nd. Almensch für mannstolle Frauenzimmer
und Hunde, die mit jedermann laufen: ein richtiger Dannemann — dannig
gleich stark, tatbereit, rüstig; Giftseller — sellen gleich verkaufen; Wort-
klunker — Klunker, eigentlich Kotklümpchen im Felle der Schafe, über-
tragen Schmutzrand, Schmutz; Satzgeschake neben Schakelwerk und
Schakenwerk — Schakel gleich Kettenglied; Quickkoch neben Quickwort,
auch Queckwort und Quickbrei — quick gleich lebendig; aufglupen —
glupen gleich nicht frei aus den Augen sehen, neben glupisch für bos-
haft, tückisch; dünkeldun neben BUnae Derausent — dun für betrunken,
eigentlich aufgeschwollen.
Neben den Wörtern niederdeutschen Ursprungs sind solche anderer,
mittel- und oberdeutscher, Mundarten nur spärlich vertreten. -Wir finden
einige Ausdrücke, die in Thüringen, Jahns zweiter Heimat, gebräuchlich
sind, so: prämmeln, für eine unverständliche Redeweise; rämpeln und
schubben für stoßen; mären, Mährte und Biermährte; Schinleich, ein be-
. sonders in Erfurt übliches Schimpf- und Flickwort; Schleifkanne, für eine
große Henkel- und Deckelkanne mit Schnauze; Feise für ein enges,
dumpfiges Zimmer für die Knappen einer Mühle. Als oberdeutsch können
mit einiger Sicherheit bezeichnet werden: Schranne für Gerichtsschranke
oder Bureau, wovon Jahn Schranner und Schrannerei als Ersatz für die
Fremdwörter Bureaukrat und Bureaukratie bildet; nach Heynatz ist das Wort
in Niederdeutschland nicht verständlich; Risse und Schlenker, Schlenker
für Fehler, Schaden von Heynatz in seinem Wörterbuche als schwäbisch
aufgeführt; die Inzicht statt Anklage; geschämig; räß für piquant, plauschen.
Das Grundwort von Weltgenossame ist schweizerisch, und für das Zeitwort
übermennen für überanstrengen, Zugtiere durch Gewalttätigkeiten an-
treiben, verweist Jahn selbst auf Stalders schweizerisches Idiotikon.
Nicht deutsch im engeren Sinne des Wortes sind: Dubber, nach
Kolman, Wb. der ostfriesischen Sprache, ein Klopfer oder Stoßer, sowohl
persönlich als auch sächlich; der Tarl statt Würfel; verbutten von holl.
bot = plump, grob; dummen für verdummen; warden und Wardein —
Metallgewicht, Wert und Währung der Münzen prüfen; der Schanzläufer, bei
Jean Paul Schanzlooper für einen dicken Flauschrock mit hohem Kragen.
Aus dem Boden der Volkssprache mit ihren landschaftlichen Ver-
schiedenheiten sind die sogenannten Berufs- und Standesfragen erwachsen.
Die gemeinsame Arbeit mit ihren besonderen Zielen und Verfahren hatte
frühzeitig auch eine »Kunstsprache« mit einem eigenen Wortschatz her-
vorgerufen. Jahn lernte auf seinen Wanderungen manchen der Aus-
drücke kennen, welche Schiffer und Bergleute, Handwerker und Hausierer
1) Auch nd. H.T.
72 R. Trögel.
in ihrer Rede verwandten. Er beherrschte die Studentensprache, und
selbst das Rotwelsch, d. h. die Geheimsprache der Gauner, war ihm Gegen-
stand des Studiums. Erschien ihm ein Wort oder eine Fügung besonders
treffend, so nahm er dieselben ohne Bedenken auf. Nicht wenige Aus-
drücke verdankte er der Seemannssprache Da finden wir: der Kimm
für das fremde Horizont; die Flage für einen jähen Windstoß minder-
heftig als die Bö; Bake und Blöse; eine mäßige Beilast; der Weitkieker
statt Fernrohr; in den Sogstand einstranden (der Sog ist die Schärfe des
Schiffes); der Leuwagen für eine Bürste mit langem Stiel; Mahling, urspr.
gleichbedeutend mit Mahlstrom, Meeresstelle, an der sich das Eis so dreht,
daß die Schiffe den Kurs ändern müssen; Kennung für Merkzeichen, ohne
Kennung und Kundschaft; die andere Kante, eine Benennung für Eng-
land (Kluge belegt aus Jahn); die Blänke für eine helle Stelle an be-
decktem Himmel, zu blank gehörig (die beiden Belege bei Kluge fallen
zeitlich viel später); das Legan eine Uferschenke, von Jahn wieder auf-
genommen, nachdem es von Falk schon mehrmals in der Schriftsprache
gebraucht worden war; gissen für mutmaßen, nach Mutmaßung schätzen,
kalmen für ruhig liegen und klar sein.
Der Bergmannssprache hat Jahn die Wörter muthen und Muther ent-
nommen, Muther = ein um Gewährung des Meisterrechts Nachsuchender.
Eine Fundgrube muthen heißt förmlich um die Erlaubnis zum Abbau
nachsuchen; das Wort ist ein passender Ersatz für aspirieren, Muther
für Aspirant. Bergmännisch sind auch: Abzucht für Kanal, sowohl von
Adelung als auch von Heynatz empfohlen; Göpelkunst mit der Weiter-
bildung Tintgöpel neben Tintwerk; umzechig für reihum, Bergreihen und
Zechhäuser; Markscheider und Markscheiderkunst von Jahn bildlich ge-
braucht; eine Morgensprache halten; der Schichtenmeister und die Redens-
arten: von der Feder, vom Leder sein, die auch bei Möser belegt sind.
Die Weißgerber sprechen von »schwöden«, wenn sie die Felle von
Haaren und Wolle befreien; Jahn übernimmt dieses Wort. Von den
Schmieden entlehnt er die Ausdrücke Possekel für einen schweren Hanımer
und die Schlage, womit in Niederdeutschland allgemein ein Werkzeug
zum Schlagen bezeichnet wird. Wenn er endlich die zu Neubildungen
notwendigen Vor-, Inn- und Endsilben mit »stehenden Schriften« ver-
gleicht, so benutzt er einen Fachausdruck der Setzer, die damit vor Ein-
führung der Stereutypie andeuteten, daß der Schriftsatz aufgehoben werden
sollte, damit bei einer Neuauflage kein neuer Satz notwendig werde,
Ebenso ist »schwabachen« ein Kunstausdruck der Buchdrucker für eine
Hervorhebung von Stellen, die in der Handschrift unterstrichen sind,
im Druck.
Dem Rotwelsch rühmt Jahn in den Merken nach, daß es »mancherlei
sinnreich erfundene Wörter« besitze, deren sich selbst die griechische
Sprache nicht zu schämen hätte. Einen Genossen, der gleiche Gefahr
und gleiche Beute mit dem andern teilt, nennen die Gauner »Gleicher«;
dieses Wort übernimnt Jahn. Zu den bereits herkömmlichen Namen für
Friedrich Ludwig Jahn und die deutschen Mundarten. 73
diese Art von betrügerischen Landstreichern, wie Betrüger, Gauner, Weis-
käufer, will er auch einige andere gefügt wissen, die er noch in keinen
Wörterbuche gefunden habe, die aber unentbehrlich seien, da die Sache
einmal vorhanden sei und sich das Laster wirklich verfeinere. Das sind
die Bezeichnungen Stromer, von ihm auch in der Verbindung »Varger und
Stromer« gebraucht; Schwindler und Hochstapler, letzteres in den Wörter-
büchern erst seit den fünfziger Jahren belegt, von Jahn aber schon 1806
empfohlen!
Was studentische Ausdrücke bei Jahn anlangt, so sei nur auf seine
Bemühung hingewiesen, die Neubildung »Ziegenhainer« als sprachrichtig
gebildet zu erweisen und ihr in der Reihe der Synonyma einen Platz
zu verschaffen. Nach dem Muster von Haupthahn sind Jahns Sprach-
hahn und Zankhahn entstanden.
Jahns glücklichste Schöpfung, die Turnsprache, enthält manchen
Ausdruck, der den Mundarten entstammt. Schon der Turnerwahlspruch:
»Frisch, frei, fröhlich, fromm«, der sich die ganze Welt erobert hat und
auch in fremde Sprachen aufgenommen worden ist, hat seine Wurzeln
in der Sprache des Volkes. »Weil diese Starkes, Kräftiges, Tüchtiges,
‘aus dem FF nennt’, ist einst ein FFFF zur Bezeichnung des erstarkenden
Jungtums gewählt worden«, schreibt Jahn am 16.9. 1840 an L. Heubner. !)
Riege ist das niederdeutsche rige, röge, das dem hochdeutschen Reihe
genau entspricht, und bezeichnet eine Reihe von Turnern, die gemein-
schaftlich turnen.?2) Während das Wort in der Turnsprache heimisch ge-
worden ist, hat es außerhalb derselben keine Verbreitung gefunden. Mit
dem Worte Reck — auch Rick, Plur. Ricker und Ricken — wird im
Plattdeutschen durchweg ein Gestell, bezeichnet, an dem in gewisser Ent-
fernung vom Boden wagerechte Stangen angebracht sind. Diese dienen
zum Aufhängen von Kleidern oder Wäsche, wie zum Trocknen von Garn;
sie tragen in der Küche Teller und Tassen. Aus dem Niederdeutschen
ging das Wort, das nach Frommann?) ursprünglich einen »jungen ent-
ästeten, etwa armsdicken Baumstamm« bedeutet, als Name für das wohl
von Jahn erfundene Turngerät in das Hochdeutsche über, und es hat
nicht allein hier Heimatrechte erworben, sondern sogar in den Nachbar-
ländern England, Holland und Frankreich die einheimischen Benennungen
verdrängt. Als sassisch werden ferner von Jahn ausdrücklich angeführt:
die Reede, das er in seiner ursprünglichen Bedeutung »Ort, wo man
sich zu etwas bereit macht, wo die Turner ruhen und warten, bis die
Reihe an ihn kommt« in die Turnsprache einführt; der Tie, in manchen
Gegenden Niederdeutschlands ein von Bäumen beschatteter Versamm-
lungsort inmitten des Dorfes, wird zum Versammlungs-, Erholungs-,
Unterhaltungs- und Gesellschaftsplatz der Turner; das Schleet dient wie
Schwebebaum, Rust und Steg zur Ausführung des Schwebens; eine Übung
1) Meyer, Jahns Briefe S. 166.
2) Turokunst, Werke II, 1. H. 8. 19.
3) Deutsche Mundarten VI, S. 366.
14 Ernst Ochs.
am Pferd bezeichnet er bildlich als (Gaffel, eine andere als Spille, von
denen jenes eine hölzerne, zweizinkige Gabel, dieses die Spindel bedeutet.
An Stelle des gewöhnlichen Wortes Mühle gebraucht Jahn öfter das alte
Quern, und einen Bretterverschlag nennt er plattdeutsch ein Schott.
Schweizerisch ist der Name Anmann für den Ersten in jeder Riege; für
die Aufnahme des Wortes mögen die parallelen Bildungen Vorder-,
Hinter- und Nebenmann entscheidend gewesen sein. Alte volkstümliche
Wurfarten sind: Schocken, Schicken, Gellen; die erste, welche auch in
Fischarts Gargantua erwähnt wird, hat Jahn der thüringischen Mundart
entnommen, die beiden andern wahrscheinlich dem Niederdeutschen. Wie
Gellen das französische Ricochettieren ersetzen sollte, so wollte Jahn das
Fremdwort Diagonale durch das plattdeutsche »die Gehre« verdrängen.
Schirken erschien ihm wegen seiner Fähigkeit zu Weiterbildungen be-
sonders geeignet, in die Schriftsprache aufgenommen zu werden; Schirk,
Schirke, Schirkel, schirkig, schirkhaft, schirklich, verschirken wurden
von ihm gebildet, ohne daß es ihm gelungen wäre, ihre Aufnahme für
die Dauer zu bewirken. Auch der seemännische Ruf: »Stopp! Stoppen!«
hat sich trotz Jahns Bemühungen auf dem Turnplatze nicht durch-
zusetzen vermocht.
So wichtig die Ansichten Friedrich Ludwig Jahns über die Be-
deutung der Mundarten und die Möglichkeit einer Reinigung und Be-
reicherung der Schriftsprache durch die Volkssprache an sich auch sind,
so geriet er doch bei der Verwirklichung seiner Vorschläge vom richtigen
Wege ab. Mancher der von ihm angewandten mundartlichen Ausdrücke
würde sicherlich einen Gewinn für die Schriftsprache bedeuten; bei weitem
die meisten aber erfüllen die Vorbedingungen nicht, die Jahn selbst als
unbedingt erforderlich hingestellt hat. Eins jedoch spricht aus jedem .
seiner Worte als vorbildlich für die Gegenwart: die Liebe zu den Mund-
arten, in denen er deutsches Volkstum, deutsche Art und Sitte als Erbe
aus der Urväter Zeit rein und unverfälscht erhalten sieht.
Auerbach i.V. R. Trögel.
Vorsicht mit Kleins Provinzialwörterbuch!
1. Als Anton von Klein im Jahre 1792 sein deutsches Provinzial-
wörterbuch veröffentlicht hatte, urteilte alsbald die neue allgemeine deutsche
Bibliothek, 10. Bd. (1794), S. 345 und 349, Klein habe dem Klang nach
in alphabetische Ordnung gebracht, was er von Gedrucktem und Unge-
drucktem zusammentreiben konnte, er gebe aber weder seine gedruckten
Hilfsmittel noch die handschriftlichen Beiträge an. Klein nennt Adelung
und G. E. S. Hennig (1785, für die Artikel »Danzig« benutzt); still-
schweigend geplündert hat er das österreichische Idiotikon in F. Nicolais
Reisebeschreibung V (1785); vermehrt hat er die österreichischen Belege
durch Stellen aus den Werken von Philipp Hafner und Friedrich Christoph
Jonathan Fischer (Über die Probenächte 1780), besonders aber durch Hin-
Vorsicht mit Kleins Provinzialwörterbuch ' 75
einarbeitung der österreichischen Provinzialwörter, die schon J. H. G.
von Justi in seiner » Anweisung zu einer guten deutschen Schreibart «?
(1769), S. 36f. zusammengebracht hatte (man vergleiche etwa die Stich-
worte Done, Fotz, Sack, Dopfer (!), Kleber, Rösch, Unbild). Die baye-
rischen Provinzialwörter in Nicolais Reisebeschreibung VI brauchte Klein
nicht ebenso zu benutzen, da er hierfür in Zaupsers Idiotikon (1789) ein be-
quemeres und umfangreicheres Hilfsmittel hatte, das seinerseits polemisierend
auf Nicolai zurückweist; Klein hat denn auch für die Artikel »Bayern«
und »Oberpfalz« Zaupser unbedenklich ausgeschrieben, statt »Oberpfalz«
gelegentlich auch bloßes »Pfalz« gesetzt! Die Ehrenhaftigkeit und Zweck-
mäßigkeit des Zitierens geht uns hier nichts an. Schlimmer ist schon,
daß Kleins Artikel manchmal fehlerhafter sind als seine gedruckten Vor-
lagen, und verhängnisvoll für den heutigen Wortgeographen wird Klein
vollends da, wo er Ortsangaben seiner Quellen vergröbert, ja den Ferner-
stehenden in eine falsche Richtung lenkt.
2. Etwa 75 Artikel seines Wb. tragen den Vermerk »Durlach«.
Diese sind wörtlich oder nahezu wörtlich übernommen aus dem Sausen-
burger und Rötteler Idiotikon, das ein Unbekannter im Journal von und für
Deutschland 1787, I. S. 363— 365 veröffentlicht hat. Man vergleiche nur
Stichwort Journal Klein
@’schluech 364 1168
Stein = Uehre a II 169
Freddie z I 127
Baier 365 137
Toll a 191
und so weiter. (Wem das Journal nicht zugänglich ist, benutze Meisingers
Abdruck in der ZfdMa. 1907, 218ff., wo jedoch zu lesen ist Züber statt
Zuber, Juecherte statt Jucherte, Kalbersail gkoh statt Kälbersait kchoh).
Dieses Wörterverzeichnis wurde von seinem Verfasser ausdrücklich
der Landgrafschaft Sausenburg und Herrschaft Rötteln zugeschrieben, d. h.
der heutigen reichsdeutschen Südwestecke um Schopfheim i. W., Lörrach.
Kandern; Klein aber setzt dafür »Durlach«e. Aufs wohlwollendste ge-
deutet heißt Durlach hier: ‘in den Markgräflich Badendurlachischen Ober-
landen’; für den Uneingeweihten und Spätgeborenen wird es eine grobe
Irrefübrung, die Verlegung eines Wortschatzes von messerscharfer süd-
alemannischer Sonderart ins südfränkisch-schwäbische Grenzgebiet. Das
verursacht ärgerliche Fehler, die sich in die Zukunft weiterschleppen. In
Kretschmers Wortgeographie ist z. B. S. 111 der Artikel Bein: Fuß schief
geraten, weil Kleins Angabe (144) für Durlach verwertet ist, die aber
ihrerseits dem Sausenburger Idiotikon S. 365 entstammt. Oder H. Fischer
verweist im Schwäb. Wb. V 81 unter Orkele auf Klein 1139; auch das
erweckt falsche Vorstellungen, Kleins Durlach muß wieder heißen Sausen-
burg (Journal S. 364); das Wort Örkeli eignet nur dem Elsaß südlich von
Schlettstadt und dem südlichen Baden, besonders den Markgräfler und
Kaiserstühler Weinorten; seine nördlichsten Fühler enden an der Bleich
76 Ernst Ochs.
mit Broggingen, Herbolzhein (Amt Emmendingen), Rust (vgl. ZfdMa.
1920, S. 170).
Ausgelassen hat Klein nur des Idiotikons Stichworte Aegerte. Psalme,
Psalıme Buechli, Hörnhirz, Gothe, außerdem das Hebammengebet S. 365.
Wer noch irgend an dem vorgetragenen Tatbestand zweifelt, lese den
Artikel Zweytel bei Klein II 251 —= Journal 365. Der Verfasser des Sausen-
burger Idiot., der auch in anderen badischen Landesteilen Bescheid wußte,
mischt einige Brocken ein, die aus seinem eigentlichen Rahmen heraus-
fallen (vgl. den Artikel Mannshauet S. 365). Das Flächenmaß Zweytel
kennzeichnet er als Sonderheit des Hochbergischen (nicht Sausenburgi-
schen); Klein übernimmt alles, wie sonst: Zweytel (ein), ‘tin der Marg-
grafschaft Hochberg auf dem ebenen Lande zwey Drittel, in den Bergen
drey Viertel eines Morgens’ und setzt, wie bei den anderen Stichworten,
noch Durlach hinzu!
3. Die Angaben für Niedersachsen sind nach Kleins eigener Ver-
sicherung (S. VI) nicht aus dem großen bremisch-niedersächsischen Wörter-
buch entnommen. Krükl vermutete in seinem Werk über Klein (Straß-
burg 1901, S.136), es lägen hier Mitteilungen des Professors Trendelenburg
zugrunde; diese Vermutung ist so irrig wie Krükls Ansicht über die
bayrischen Belege (siehe oben S. 75). Klein hat einfach das niedersäch-
sische Idiotikon aus dem Journal für Deutschland 1787, 1249£. verwertet
und um die niedersächsischen Wörter 1788, 1578 + 1790 1331f. ver-
mehrt. Und wiederum hat er vergröbert: das Idiotikon von 1787
bezeichnet sich näher als »aus den Fürstentümern Göttingen und Gruben-
hagen«, das von 1790 in nicht ganz klarem Ausdruck als »reines Nieder-
deutsch in der Nachbarschaft von Westfalen und Hessen«, Klein schreibt
für alle drei bloß niedersächsisch. Was das für Wörterbucharbeit und
Wortgeographie bedeutet, mögen die Kenner jener Landschaft ermessen;
die Warnungstafel ist hiermit gesteckt.
Das gleiche gilt für Kleins Siegel »Harzgebirge«; seine Belege
stammen aus dem Journal 1790, IL S. 34ff., sind aber dort bestimmt als
»Provinzialismen des flachen Landes neben der Südseite des Harz-
gebirges«.
4. Aus dem Jahrgang 1787 hat Klein noch übernommen:
I. Bd. des Journals, S. 48 — 50 das Ulmische Idiotikon,
H 3% o S. 133ff. das Schlesische Idiotikon,
Ee 3 S S. 211ff. die Idiotismen aus der Unterpfalz,
von Klein teils mit » Unterpfalz«, teils mit
»Pfalz« zitiert, vgl. Oberpfalz unter 1!
u Se s S. 338 — 340 die Hennebergischen Idiotismen,
j S. 413ff. Wörter aus der Gegond von Coblenz.
” Die Jahrgänge 1784—1786 blieben unbenutzt, obwohl sie Stoff genug
boten. Daß Klein »mit allen zu Gebote stehenden Hilfsmitteln gearbeitet
hat« (Krükl S. 137), kann man also selbst hinsichtlich seiner Lieblings-
quelle nicht behaupten.
Vorsicht mit Kleins Provinzialwörterbuch! 77
Dagegen verwertete er aus den jüngeren Jahrgängen noch:
1788 1332ff. Wörter aus dem Appenzellerlande,
„ 1466ff. das Idiotikon für die Ravensbergischen und benach-
barten Gegenden,
„ II52ff. die Idiotismen aus dem Fürstentum Hohenlohe, ver-
mehrt durch 1789 I59ff.,
II 179ff. aus dem Herzogtum Wirtemberg,
IT 423f. aus der Grafschaft Saarwerden und Deutschlothringen
von Klein zitiert Saar w.,
1789 1161f. aus Hannover,
I 163 aus Heilbronn,
1257f. aus dem Hochstift Hildesheim,
1378ff. aus dem Fürstentum Anspach (auch die eingestreuten
Angaben für Nürnberg sind von Klein übernommen,
während er die etwas älteren Nürnberger Listen von
Nicolai und Häslein außer acht ließ),
„ M166ff. das Augsburgische Idiotikon,
1790 siehe unter 3.
1791 II885'ff. lieferte ihm die Worte aus Duderstadt; er benutzte
sie erst vom Buchstaben G ab, hatte also A—F seines Werkes damals
abgeschlossen und gewährt so einen Einblick in Art und Geschwindigkeit
seines Verfahrens. 1791 II 994 kann noch das »württembergische«
kniz geliefert haben (= Klein 1242). 1792 ist nicht mehr benutzt.
Von seinen Vorlagen übernimmt Klein für seinen ersten Band mög-
lichst viel, für den zweiten erheblich weniger, entsprechend dessen
knapperem Zuschnitt. Dies gilt besonders auffällig bei den Worten aus
Hannover. ’
Kleins Wörterbuch ist also im wesentlichen eine nicht einwandfreie
Zusammenfassung beschränkten gedruckten Materials der Jahre 1785— 1791.
Seine Quellen sind nun im großen Ganzen nachgewiesen, seine Siegel
S. IXf. aufgelöst. Für den Wortforscher hat sein »Provinzialwörterbuch«
künftig den Wert eines Katalogs, wo es weniger die Worte als die Werke
nachzuschlagen gilt. Das Zurückgehen auf Kleins Vorlagen wird nicht
nur geographische Fehler, sondern auch sonst Irrtümer und Schwierig-
keiten ausmerzen. So verzeichnet z. B. H. Fischer im Schwäb. W. I 1451
eine vereinzelte Brotzel “dichtgekochte Brotsuppe’ als Hohenlohisch mit
Berufung auf Klein I 66, und bemerkt, daß es sonst immer Brotzelsuppe
heiße. Kleins Artikel ist aber nur ungenaue Wiedergabe des Journals f.
D. 1789, 159, wo ganz richtig und lautlich viel interessanter für das
Hohenlohische gesagt ist: Brotzel (Brosel) Suppe ‘eine dicht gekochte
Suppe von Brosamen, Brodsuppe’.
Freiburg i. B., 11. 12. 20. Ernst Orhs.
n
N
n
n
78 Ernst Ochs.
Der Verfasser des Sausenburger Idiotikons.
Das S. 75f. besprochene Sausenburger Idiotikon ist für die Geschichte
des südalemannischen Wortschatzes ein hübsches, für die der badischen
Mundarten ein bedeutsames Denkmal. Es lohnt sich, seine nähere Hei-
mat und seinen Verfasser zu bestimmen. Solche Bemühung ist jetzt nicht
mehr aussichtslos, zumal wir seit 1911 die tüchtige Heidelberger Doktor-
schrift von E. Beck haben »Einleitung zu einer Grammatik der oberen
Markgräfler Mundart« (vgl. besonders deren S. 17 —20, 22—27). Die in
Frage stehende Landgrafschaft Sausenberg (so lautet der Name amtlich)
und Herrschaft Rötteln sind heute die Bezirksänter Schopfheim i. W.
Lörrach und ein kleines Stück von Müllheim. Mit dieser Dreiteilung deckt
sich teilweise, aber nicht ganz, eine modern sprachliche, von Beck
begründete: 1. mittleres und kleines Wiesental, 2. vorderes Wiesental,
3. Rebland. (Das hintere Wiesental scheidet von vornherein aus: e3 ge-.
hörte nicht zu Baden-Durlach, ist katholisch, spricht Hotzenwälder Mund-
art). Sehr groß sind die Unterschiede weder im Lautstand noch im Wort-
schatz, der Schreiber von 1787 konnte mit Recht von einem Sausenburger
und Rötteler Idiotikon sprechen; aber kleine Unterschiede bestehen, be-
standen auch 1787. Der Verfasser schränkt selbst S. 364° die Konjunktion
o ‘auch’ auf die Herrschaft Rötteln ein, wie auch Hebel einige Jahre
später bei seiner Worterklärung zu o bemerkte: »nur in einigen Gegen-
dene. Nach Beck gilt jetzt ö im Rebland, ax im mittleren, kleinen
und vorderen Wiesental. Wahrscheinlich empfand in diesem Punkt der
Sammler von 1787 — gerade wie Hebel — die Rötteler Sprechweise als
fremdartig und war selbst ein Sausenberger. Hiermit würde für heutige
Begriffe das Kebland, für damalige der Südteil des Reblandes + vor-
deres Wiesental (Lörrach) ausscheiden, und wir werden im wesentlichen
auf das Amt Schopfheim verwiesen. In etwa dieselbe Richtung weist das
Wort ktich ‘Kirche’; die Wiesentäler Form ist jetzt chtlche, während das
Rebland mindestens teilweise (Haltingen, Ötlingen usw.) chile hat, welche
Form auch im heutigen Südteil des Amtsbezirks Schopfheim gilt (Dinkel-
berg, Hasel, Wehr). Wir kommen also auf die Stadt Schopfheim und die
Dörfer nördlich davon. Ferner fehlt im Sausenburger Idiotikon jede Spur
der Gutturalisierung, die das Rebland (Wintersweiler usw.) — gerade auch
dessen einst Sausenbergischen Teil, Tannenkirch usw. — auszeichnet (z. B.
hüngli ‘Hündchen’, chingli ‘Kindchen’, hingerscht ‘hinterst’). » Sausen-
bergisch« schränkt sich also ein auf »Tal der mittleren und der kleinen
Wiese«. Glänzend paßt hierzu das Fürwort euser ‘unser’ S. 365, das eine
Schranke sowohl gegen das vordere Wiesental als auch gegen das ganze
Rebland bildet. Nachdem dieser Ausgangspunkt gesichert ist, darf auch
erwähnt werden, daß das Sausenb. Idiot. das Zeichen d, womit es einen sehr
offenen e-Laut andeutet, auch vor Nasalverbindungen setzt: a’dnd umme
‘aller orten’, wann ‘wenn’; auch das stimmt nur für mittleres und kleines
Wiesental, während Rebland und vorderes Wiesental hier e verlangen.
Der Verfasser des Sausenburger Idiotikons. 79
Damit aber kommen wir ins Gedränge mit Hebel, dessen Gedichten
die Sprache des mittleren und kleinen Wiesentals zugrunde liegt, dessen
Kindheit das dortige Dorf Hausen beherbergt hat, und dessen eigenes
alemannisches Wortverzeichnis natürlich viele Stichworte mit dem Sausenb.
Id. gemeinsam hat. Ist letzteres etwa der Erstling des jungen Hebel?
Oder stammt es von einem seiner Landsleute, Zeitgenossen?
‚Ich glaube allerdings an einen solchen Doppelgänger Hebels. Um
gleich ein sprachliches Merkmal vorweg zu nehmen: Hebel schreibt sein
angestammtes euser ‘unser’ nicht, wie er auch sonst kein Dorfdichter
sein wollte, sondern ein allgemeineres Alemannisch mit größerer Wir-
kung ins’ Weite erstrebt; er gebraucht das verbreitetere Geer (was heute
die Form z. B. der Gegend von Kandern ist) Vor allem ist es aber
innerlich unwahrscheinlich, daß der Präzeptoratsvikar, dessen schrift-
stellerische Tätigkeit bedeutend später fällt (hauptsächlich Karlsruhe 1801 £.),
im Jahre 1787 von Lörrach aus für das »Journal« ein mundartliches
“ Idiotikon geliefert hätte. Dazu kommt eine grundsätzliche Verschieden-
heit des Standpunktes. Hebel, wenn er auch Formen anderer Mundarten
und der Schriftsprache benutzt, ist mit seiner Sprache verwachsen, sie
ist ein wertvolles Stück seiner selbst. Der Verfasser des Sausenb. Id.
steht kritisch darüber, beobachtet sie mit sprachwissenschaftlichem und
volkskundlichem Auge, vergleicht sie mit andern Mundarten. Er zieht
Worte aus dem Hachbergischen, d. h. der ebenfalls altbadischen Gegend
von Emmendingen, heran, er ist wahrscheinlich in. der Schweiz und ander-
seits noch weiter nördlich in Baden gewesen. Sein Südalemannisch ist
durch mittelbadische Brille gesehen. Nie schreibt er anlautend ch- (Hebel
immer!), sondern k-, und daher ganz natürlich vor Konsonant einmal
das mittelbadische g: griesy ‘Kirschen’ (Hebel chriesi und chirsi). Mehr
nach Badens Mitte hinsichtlich des Anlauts und der Endung weist auch
kilch statt chilche. In Sachen der gerundeten Vokale ist er nicht ganz
sicher: er setzt neimis ‘etwas’, neime ‘jemand’ (Hebel näumis, näumer),
und anderseits brueka ‘weinen’, wún ‘Wein’ (Hebel briegge, wi), worin
man übermundartliche Formen sehen darf. Überhaupt liebt der Ver-
fasser des Sausenb. Id. mit scharfem Sprachsinn phonetisch ausdrucks-
volle, krasse Mittel: å für mhd. ë, -a für die Infinitivendung; seine Form
dssa ‘essen’ würde bei Hebel einfach als esse erscheinen. Aus seinen
eigenen Zeugnis geht hervor, daß er in der oberen Markgrafschaft zwar
erzogen wurde und später wieder dort dienstlich tätig war, aber anschei-
nend im Jahre 1787 nicht mehr dort wirkte. Also einer der vielen" alt.
badischen Beamten, deren Leben sich auf den Stationen Lörrach — Emmen-
dingen — Durlach (Karlsruhe, Pforzheim) abspielte. Meisinger hat in der
ZfdMa. 1907, 218 einen Arzt als Verfasser vermutet. Ich denke eher an
einen der protestantischen Pfarrersphilologen mit volkskundlichem Sinn,
wie sie an den damaligen Lateinschulen nicht selten waren. Man beschte
besonders die Längestriche in biserd, Her, schürke, müng usw. Das ein-
geflochtene hübsche Hebammengebet »mehr als einmal mit anzuhören«
80 Ernst Ochs.
hatte ein solcher Theologe doch mindestens so oft Gelegenheit wie ein
damaliger Arzt.
Nun steht in demselben Jahrgang des Journals für Deutschland
1787, II 340ff. ein Artikel »Aberglauben in Pforzheim«, der in Anlage,
Stil, Stimme und Einzelheiten mit denı Sausenberger große Ähnlichkeit
hat. Der volkskundliche Sinn tritt hier naturgemäß stärker hervor; auch
der sprachliche schweigt nicht ganz: wenn sich die Sterne schneuzen (ut
hie ajunt); hutzeln (auf dem Rücken tragen). Wiederum scheint der Ver-
fasser nicht völlig mit seiner Gegend verwachsen. Daß er ein aufge-
klärter Lehrertheologe ist, geht deutlich aus mehreren Stellen hervor;
der Stoff macht ihn etwas erregt und beredt (das Sausenb. Id. gibt sich
mehr spielend, knapp). Unterzeichnet ist der Beitrag mit Z. Ich ver-
mute nun: 1. Das Sausenb. Id. und der Pforzheimer Artikel sind von
demselben Verfasser. 2. Dieser Mann war Jacob Friedrich Theodor Zandt,
ein Landsmann Hebels, im Jahre 1787 zweiter Lehrer am Pädagogium
zu Pforzheim. Sein Leben (vgl. von Weech, Badische Biographien II
532f.) war von der Wiege bis zum Grabe dem Hebels sehr ähnlich. Er
war geboren 1760 (wie Hebel) zu Tegernau an der kleinen Wiese.
Sein Vater starb schon 1769 als Pfarrer in Malterdingen bei Emmen-
dingen, worauf der Knabe mit Mutter und drei jüngeren Geschwistern zu
einem älteren Bruder kam, der am Pädagogiun Pforzheim wirkte. Nach
beschlossenem geistlichem Studium lehrte er Ostern 1782 bis Dezember
1783 an einem Erziehungsinstitut zu Aarau in der Schweiz, dann — sein
Aufenthalt Neujahr bis Ostern 1784 bleibt fraglich — von Ostern 1784
bis 1789 am Pädagogium Pforzheim, dem er dann fast zwei Jahrzehnte
vorstand. Er war ein Mann des Fortschritts mit ziemlich ausgedehnten
Sprachkenntnissen, wurde 1814 Hebels Nachfolger als Direktor des Karls-
ruher Lyzeums und starb 1843. Vielleicht wird ein Spezialist der
Bildungs- und Familiengeschichte diese meine Vermutung gelegentlich
erhärten; sie zu widerlegen, dürfte schwer sein. Wie paßt es zu Zandts
Lebensgang, wenn im Sausenb. Id. der alemannische Ausdruck z’Liacht
go durch den südfränkisch-schwäbischen »ın Vorsilz gehen« erläutert
wird, für den ich Belege aus Öschelbronn, Eisingen und Göbrichen bei
Pforzheim habe (vgl. E. H. Meyers Badisches Volksleben S. 173)! Und
x’sonderen ássa ‘Vesperbrot? — lautlich im Markgräflerland unmöglich,
lexikographisch isoliert — ist dann nicht Anlehnung eines echt aleman-
nischen Wortes an schriftsprachliches sondern, sondern ist wohl durch
Zandts Familienverhältnisse als eigentlich südfränkisches Wort in das
Sausenb. Id. hineingeraten (mir bekannt aus Neuhausen A. Pforzheinı,
Königsbach, Stupferich, Obergrombach, Unteröwisheim, Menzingen, Ep-
pingen usw). — Ein anderer Zandt, Ferdinand (jüngerer Bruder des
vorigen?), der ebenfalls längere Zeit in der Schweiz geweilt hatte
und später Pfarrer von Ötlingen wurde, war übrigens 1790 — 1796
Prorektor des Pädagogiums Lörrach und als solcher 1790f. Vorgesetzter
und Konkurrent Hebels auf dessen äußerer Laufhahn. Ob Hebel das
Vorschlag. 81
Sausenb. Id. kennt, weiß ich nicht; nennenswert beeinflußt hat es ihn
sicher nicht.
Herr Dr. Blümel in München hatte, ohne meinen Gedankengang zu
kennen, die große Liebenswürdigkeit, mit dem Sausenb. Id., dem Pforz-
heimer Artikel, mit Hebels grammatischer Einleitung und dessen Schatz-
kästlein eine Stimmprobe vorzunehmen. Er schreibt mir: »Hebel hat
Absatz um Absatz wechselnd Rutz-Sieversschen Typ IV warm /IV kalt...
Das Sausenb. Id. beginnt IV warn, der Pforzheimer Artikel IV kalt. Voll-
ständig gleich sind die Stimmen nicht... Sausenburg und Pforzheim
klingen mir nicht so frei wie Hebel. Es scheint mir sehr gut möglich,
alle drei alemannisch vorzutragen .. .«. |
Freiburg i Br, 22. Dezember 1920. Ernst Ochs.
—
Vorschlag.
Bei der Aufnahme des bodenständigen Wortschatzes in verkehrs-
reichen Gegenden stoßen gewissenbafte Sammler rasch auf ein peinliches
Hindernis: sie entdecken, daß in x-Dorf nur mit Mühe echte x-Dorfer
aufzufinden sind. Der eine ist aus y-Dorf, der andere aus z-Stadt ein-
gewandert; der dritte, der regelmäßig Beiträge über. seine Heimat x-Dorf
einsendet, lebt schon seit zwanzig Jahren in München usw. Dank der
Vorsicht und Treue des deutschen wissenschaftlichen Geistes halten sich
nun die Forscher möglichst an die Originale, die ganz Dorfechten; ja
man ist schon so weit gegangen, daß mıan nur zwölfjährige Kinder als
Quelle zuließ. Hinter all dem lauert der Verdacht, der Mensch werde
durch Reisen, Soldatenzeit, Ab- und Zuwanderung für die Zwecke der
eigentlichen Mundartforschung verdorben und sei erst in seinen Kindern
wieder neu bodenständig, neu brauchbar.
Diese Gewissenhaftigkeit ist löblich, aber doch eine Gefahr. Sie
ruht auf Wahnvorstellungen von der Sprache und erweckt wieder Wahn-
vorstellungen. Der eigentliche Sprachträger ist nicht der festgewurzelte
Originalmensch, sondern der Gesellige mitten im Verkehr. Verkehr aber,
Handel und Heiraten in die Fremde gibt es nicht nur an Industrieplätzen,
sondern überall, und hat es überall immer gegeben; hier liegt nicht die
Verderhuis, sondern der Quell des sprachlichen Lebens, den der allzu
sorgfältige Mundartengeograph unter Uniständen verstopft! |
Ich bin nun weit entfernt, die genaue Aufzeichnung des boden-
ständigen Wortschatzes zu bekämpfen. Aber ich meine, wir brauchen
ein Zeichen, das jenes Monıent des Verkehrs in die Wortaufnahme hinein-
bringt und gleichzeitig die vielen »Halben, Entwurzelten«, die man bisher
möglichst umging, zu Worte kommen läßt. Für eine brauchbare Abkür-
zung halte ich >>. Hettingen > Mannheim soll hinter einem Wort be-
deuten: dies Wort stammt von leuten aus Hettingen, die nach Mannheim
gezogen sind; Mannheim -- Hettingen: es stammt von Mannheimern, die
Zeitschrift tr Dentsche Mandarten. XVI, 192 6
82 Ernst Ochs. Vorschlag.
nach Hettingen übersiedelten. Anders redet der Mensch unter seines-
gleichen, anders mit Fremden; anders in seiner Heimat, anders wenn er
zu Besuch in der Stadt ist, anders wenn er einige Jahre in der Stadt
seßhaft und begütert ist. Für diese verschiedenen Abstufungen bietet
nun jenes Symbol einige Wandelungsfähigkeit: die Voranstellung drücke
dabei das Wesentliche aus. Hettingen > Mannheim bedeute nicht dasselbe
wie Mannheim < Hettingen; ersteres nehme ein Wort als wesentlich für
Hettingen in Anspruch, letzteres für Mannheim. Auch läßt sich nach
Bedarf der eine Bestandteil einklammern: Hettingen (> Mannheim) heißt:
er ist mitten in Mannheim der alte Bauer geblieben; Mannheim (< Het-
tingen) heißt: er hat sich als Stadtbürger völlig eingelebt.
Diese Dinge sind kein Spiel mit Begriffen... Längst ist bemerkt,
daß sie eine Rolle haben im Ausgleich des Wortschatzes zwischen der
bairischen Pfalz und München. Oder wer denkt dabei nicht an die Zu-
sammensetzung der Sprache des kaiserlichen Wien! Aber auch in rein
dörflichen Verhältnissen erfordern sie Beachtung, wenn aus zwei nicht
einmal benachbarten, aber nach Glaube und Wirtschaft gleichartigen Orten
sich regelmäßig Brautpaare zusammenfinden, etwa innerhalb der Berufe
der Metzger, Gastwirte, Weinhändler, Ärzte. Bei der Darstellung der
Soldatensprache kommt man gar nicht harum um Angaben wie: »gehört
in Konstanz von einem Wehrmann aus Hechingen«; dessen Kamerad
aus Rotzingen drückt sich anders aus, und der Hechinger würde es auch
tun, wenn er statt nach Konstanz in den Standort Ulm gekommen wäre.
Sollte diese Betrachtungsweise allgemeiner aufkommen, so verspreche
ich mir noch. zwei Nebenwirkungen:
1. eine tiefere Einsicht in die schwer. faßbare Mundart und Um.
gangssprache der großen Städte. Dabei verliert der ständige Wechsel
unter der Bevölkerung und die große Menge der Nicht-Einheimischen
viel von dem Beängstigenden, was bisher für den Forscher darin lag;
das Bleibende in all dem Wogen sind ja eine Anzahl Richtungen, in
denen die Wanderung erfolgt. Anderseits würde eine solche »Statistik
der Richtungen« z.B. für Freiburg i. B. im Jahr 1920 ohne weiteres
zeigen, aus welch andern Gegenden verglichen mit 1870 jetzt die Zu-
zügler stammen, und weshalb Umgangssprache und Mundart nunmehr
stammesfremde Farben bekommen mußten. Auch würden solche Auf-
stellungen von selbst die wenig beachtete Tatsache beleuchten, daß sprach-
liche Neuerungen nicht wie ein langsam weiterfressender Brand um sich
greifen, sondern wie Flugfeuer von einem Kulturmittelpunkt zum andern
springen, in jedem dieser Punkte einen Wellenstrudel erregend, während
die zwischenliegende Landschaft erst nachträglich, vielleicht gar durch
eine Art rückläufiger Welle, erfaßt wird.
2. hoffe ich, daß jenes Verfahren es erlauben wird, eine Anzahl
älterer Schriftsteller — nicht alle — wortgeographisch auszumünzen.
Dürfen nicht schon manche Belege aus der Martina auf die Formel ge-
bracht werden »Langenstein im Hegau > Beuggen bei Säckingen«? Be-
sonders aber denke ich an das 16./17. Jahrhundert.. Luthers Schüler sind
Kleinere Beiträge. - Bücherbesprechungen. 83
da ein großer Kreis, der sich von dem einen Mittelpunkt aus in allseitige
Bewegung gesetzt hat.
Dieser Vorschlag scheint mir ein notwendiges Gegengewicht zu den
Anregungen von Frings Zs. 1921, S. 5. |
Freiburg i. B, 25. Mai 1921. Ernst Ochs.
Kleinere Beiträge.
Westfälisches Wörterbuch.
Die Vorarbeiten zur Herausgabe des Wörterbuches der westfälischen Mundarten
werden seit Anfang dieses Jahres durch systematische Verzettelung gefördert. Bericht-
erstatter hat unter Mithilfe seiner Frau bis Ende Juli rund 11000 Zettel bearbeitet.
Durch schriftliche und mündliche Werbearbeit ist die Sammlung über das ganze Sprach-
gebiet hin organisiert und eine Reihe von freiwilligen Mitarbeitern gewonnen worden.
Nach Abschluß der Verzeitelung des bereits durch Dissertationen, Wortuntersuchungen,
urkundliches Material u. a. gegebenen Wortschatzes soll mit der Ausarbeitung und Aus-
sendung von Fragebogen begonnen werden. Das Wörterbuch wird den Sprachschatz
der sämtlichen geschriebenen und gedruckten Literatur vom Mittelalter bis zur platt-
deutschen Literatur der Neuzeit wie auch die gesamte heutige Volkssprache umfassen.
Besonderes Gewicht wird auf “die restlose Erfassung der verschiedenen Standes- und
Handwerkersprachen wie der Ausdrücke des alltäglichen Lebens gelegt. Jeder Freund
und Kenner einer westfälischen Mundart wird hiermit erneut zur Mitarbeit eingeladen.
Die Bestreitung der laufenden sachlichen Kosten hat — soweit sie sich in mäßiger Höhe
halten — die »Historische Kommission für die Provinz Westfalen« zugesichert. Einen
ausführlichen Bericht über den Stand der westfälischen Mundartenforschung und der
Wörterarbeit wird Berichterstaiter im »Jahresbericht des Westfälischen Provinzialvereins
für Wissenschaft und Kunst« für das Jahr 1921 geben. Ä
Münster i. W., Juli 1921. Theodor Baader.
Bücherbesprechungen.
Der Richtige Berliner in Wörtern und Redensarten von Hans Meyer. 8. Aufl. von
Siegfried Mauermann. Berlin, H. S. Hermann u.Co., 1921. XXIV u. 2688. 27 M.
Eine neue Auflage des »Richtigen Berliners« darf auf allseitige Zuneigung rechnen;
nicht nur dem Berliner Sprachfreunde und dem Kenner der weiteren Volkssprache in
der Mark bietet sich in diesem Buche eine Quelle der Erheiterung oder Belehrung,
sondern auch dem Erforscher der Mundarten von Nord- und Mitteldeutschland zeigen
sich manche wertvollen Beziehungen, welche nachspürender Untersuchung in geschicht-
lichen Vorgängen und Zuständen begründet erscheinen müßten. In der Ausstattung bat
der Verlag mit Recht wieder ein gutes Werbemittel gesehen; hoffentlich schreckt der be-
deutende Preisunterschied von 27 M. gegen 3 M. der 7. Auflage von 1911 nicht Käufer ab.
Denn recht weite Verbreitung darf dem Buche in seiner neuen Gestalt gewünscht
werden. Unter Mauermanns Obhut wächst es sich allmählich zu einem rechten Volks-
buche heraus. In unaufdringlicher Zusammenstellung hatten die früheren Auflagen be-
reits wissenswerte besondere und allgemeine Sprachkenntnisse vermittelt; hier haben
neue Zusätze und Änderungen im ganzen nicht der leichtverständlichen Darbietung von
früher geschadet; jedoch sollte der Herausgeber sein schweres wissenschaftliches Rüst-
zeug, zumal es, der Lehre vom Versbau entlehnt, sich in einer sprachlichen Darstellung
gar zu fremdartig anläßt, ruhig über Bord werden. Gedient ist damit weder dem Sprach-
freunde noch dem Wissenden. Eine ähnliche Bemerkung könnte der Neigung zu weit-
hergeholten Parallelen und unterstreichenden Parenthesen gelten, doch mag der Heraus-
geber in sich selber die Ausprüche eines Volksbuches, als welches ich mir den Richtigen
Berliner vorstellen möchte, fühlen.
6*
84 Bücherbesprochungen.
Über den Wortschatz genüge die Bemerkung, dab sein Umfang vornehmlich durch
Zugaben in den Artikein von 156 auf 197 Seiten angewachsen ist. Neue Deutungen sind
mir nicht aufgestoBen. Um so deutlicher tritt die bessernde Tätigkeit in der gramma-
tischen Einleitung und dem literarischen und volkskundlichen Anhang ans Licht. Im
Deklamatorium werden zum erstenmal Proben in Prosa und Versen zu Vorträgen ge-
liefert auch vom Herausgeber finden sich einige gereimte Stücke. Mit aufrichtiger Freude
und wahrem Behagen kann man im übrigen den Inhalt des Anhanges genießen; neben
vollen 360 Liedern und Reimen aus der Kinderwelt der Kleinen und Großen, kındlichen
und weniger haııılosen, stehn hier Beschreibungen der ortsüblichen Spiele. darunter eine
entzückende Auswahl von Skatredensarten,, und eine Sammlung sinnverwaudter Ausdrücke,
und sonst noch allerlei. Das meiste davon stammt noch aus der Erbschaft Meyers.
Für die Einleitang möchte ich hier kurz einige Anregungen geben.
In der phonetischen Zerlegung des Zäpfchen-r und des velaren Reibelautes nıuß
dem alten Vorurteil ein Ende gemacht und endlich Schreibungen wie Jichtel ‘Gürtel’
und Baacht ‘Bart’ ausgemerzt werden. Dem Richtigen Berliner kann diese Aufgabe
wohl gelingen. Daß man nicht mehr Schriftbildern wie Waren ‘Wagen’ begegnet, er-
weckt Befriedigung. r wird sich als ein Zäpfchen-r mit vielleicht zwei oder drei
Schwingungen und dazu wohl noch gehaucht herausstellen; und vielleicht bietet die
velare Spirans auch noch ein besonderes Merkmal dar; das müssen genaue lautliche
Untersuchungen klarlegen. — S. XII: Für die Aussprache Gerusalem (mit stb. Ver-
schlußlaut) wird man obersächsisch - vogtländische Einwirkung verantwortlich machen.
müssen (vgl. Reis, Deutsche Mundarten ? 8.50), und in dem entgegengesetzten Fall
(Trajödie, Thelolgyie) darf auf die Bomerkung bei O. Bremer, Deutsche Lautlehre, 8. 66
verwiesen werden, wonach ältere Schulaussprache, zurückgehend auf die Humanisten,
vorliegt. — 8. XIII: Die prächtige Lallbildung Mulle ' Mutter’ hat gewiß mit lat. mulier
nichts zu tun, sondern bietet ein schönes modernes Gegenstück zu Buhle < Bruder.
Schlesische und schwäbische Bildungselemente brauchen nicht ben üht zu werden. Wie
denkt sich Herr NM. solchen Zufluß? Mit dem osterländisch -obersächsischen Formen -
und Lauteinschlag, vermittelt bäufig durch südbrandenburgische Zwischenposten, in das
niederdeutsehe Gewebe fehlt dem charakteristischen Muster der Berliner Mundart keine
wesentliche Farbe. Aber im Wortschatz ist die Sprache Berlins noch heute die ihrer
Umgebung; obersächsisches Sprachgut sucht man in erheblicher Masse vergebens in ihr.
-— 8. XIV: Unverständlich, daß m und n lautlich nicht scharf unterschieden würden.
Ist Ain ‘Atem’ gemeint? Dann wäre die allgemeine Geltung dieses Auslautwandels 'an-
zudeuten. — torsbbeln ist zu wriven ‘reiben’ gebildet. — In Karpe, Lappe ist n nicht
abgefallen, da das Mud. als Ausgangspunkt genommen werden muß; das weibliche Ge-
schlecht kommt gerade auf Rechnung dieses erhaltenen -e. Vgl. Ze 1921, 77. — rät
‘redet’ besitzt langes £, ebenso pěst ‘pustet’. — dö als Vokativ zu ‘du’ bietet ein Gegen-
stück zum vorpommerschen dau (Zs. 1920, 175). — Als Rufform auf größere Entfernung
wird Hannä aus Hanne gedehnt; diesem phonetischen Vorgange: verdankt das meckl.-
reutersche Hanner sein Dasein; auch in der Uckermark sind gleiche Formen nach-
gewiesen (Nd. Jb. 33, 35 § 41 A. 2). — 8. XIX wird die Form brauch als Hilfszeitwort
neben braucht in selbstständiger Stellang belegt; dazu vgl. wieder die Bemerkungen von
W. Schulze (Zs. 1920, 176), welcher aus des Westfalen Wibbelt Schriften bruck als
Hilfszeitwort und drück für das volle Verbum belegt. — 8. XXIIl: n Sticker sechse
wird seit langem aus der Verbindung ein Stück oder sechs erklärt. — 8. XXIV: es
empfiehlt sich in der Nähe zu bleiben! man ‘nur’ braucht nicht aus dem Griechischen
hergeholt zu werden; es entspricht as. newan ‘außer’.
So bleibt denn zum Schluß nur noch der aufrichtige Wunsch :Glück auf den
Weg! und »Baldiges Wiedersehen! auszusprechen.
Guda Obend! Glatzer Volkskalender für das Jahr 1921. Hrsg. von R. Karger. Mittel-
walde, A. Watzel. 1338. 4,25 M.
Trestbärnla. Jahrbuch für die Deutschen Ostböhmens, Nordmährens und Schlesiens.
Hrsg. von J. Pausewang. Mährisch- Rothwasser und Mittelwalde. A. Walzel, 1921.
116 8. 7,50 Kr.
Bucherbesprechuugen. 8)
Die Mundart der Graßsehaft Glatz und ihrer böhmischen Nachbargebiete. Hreg. von:
»Verein für Glatzer Heimatkunde:, ausgearbeitet von Fr. Graebisch (Glatzer Heimats-
schriften Bd. 1). Mittelwalde, A. Walzel, 1920. IV u. 788. 4.50 M.
Huneh de gleezsehe Sprooche! Dem Glatzer Volke gewidmet von Fr. Graebisch (Glatzer
Heimatschriften Bd. 4). Ebda. 1921. 16 S. kl. 8°. 1,25 M. l
Der treuen Arbeit begeisterter Freunde ihrer schlesischen Heimat und Sprache
und dem mutigen Eintreten des Verlages für die Sache des Volkes danken wir die Reihe
der oben angeführten Veröffertlichungen.
Guda Obend, der mit seinem schönen Bildschmuck einen erfreulichen Eindruck
macht, bringt zunächst die Grundsätze für die neue Rechtschreibung der Glatzer Mundart,
wie sie von deren Urheber Fr. Graebisch in dem 3. Buch in der Reihe ausführlich dar-
gestellt werden. Die Länge des Vokals wird durch Doppelschreibung oder die schrift-
sprachlichen Dehnungszeichen wiedergegeben; für die Kürze dient Doppelsetzung des
Konsonanten. Die geschlossenen Vokale und der Laut 9 erhalten eigene Zeichen. Die
etymologische Schreibung des konsonantischen Auslautes in Zeib, Pfaad ‘Pferd’, Wääg
\rek) ‘ Weg’ ist ein begreifliches Zugeständnis an die Rechtschreibung der Schriftsprache;
der Erweichung im Sandhi (kood-a ‘hat ein’) wird Rechnung getragen, was durchaus
gebilligt werden muß. Aber ein Zeichen, ch, für die stl. und sth. velare Spirans, also
Schriftbilder wie geploocht ‘geplagt’ und ploocha ‘plagen’, bedeuten einen Rückschritt.
Neue Zeichen für Konsonanten verwendet Gr. nicht. Außer gelungenen Erzählungen in
halber oder ganzer Mundart. welche recht geeignet sind, in dem Leser Freude an seiner
Muttersprache zu erwecken, begegnet in ‘Guda Obend’ noch eine Sammlung von Reimen,
in welchen die Vogelstimmen nachgebildet werden. ferner die Fortsetzung der Sammlung
Grafschafter Sprichwörter, beides von Fr. Graebisch.
Aus dem Trostbärnla, einem zweiten Kalender, seien angezeigt Aufsätze über
einige heimische Schriftsteller von F. Stowitschek (8. 85), über Viktor Heeger und Biero-
vimus Brinke (S. 90 — 97), ferner von Fr. Graebisch » Vergleichende Proben der Heimat-
sprache aus Ostböhmen, Nordmähren und Schlesien. (8. 98-101, für die Gegend vom
Riesengebirge bis an die Grenze Galiziens, die Mdaa. des Scnönbengstgaues stellen sich
zum Ostfränkischen, zeigen aber Übergänge zum Schlesischen. Zugrunde liegt ein gleich-
lautonder kurzer Text).
Neben dem bereits oben behandelten lII. Teil, welcher eine »gemeinverständliche
Schreibung der Glatzer Mundart« empfiehlt, bringt der 1. Baud der »Glatzer Heimat-
schriften« aus der Feder des verdieostlichen Mundartforschers Fr. Graebisch eine Dar-
stellung der Glatzer Mundart, in der Herkunft, Verwandtschaft und slavische Einflüsse
besondere Abschnitte erhalten und über Verbreitung, Kennzeichen, Unterschiede und
örtliche Mundarten lesenswerte Angaben gemacht werden. Ein weiterer Paragraph bringt
vergleichende Mundartproben gleichen Wortlautes. Auf einer Karte läßt sich die an-
nähernde Grenze zwischen dem nord- und südglätzischen Bezirk gut erkennen. Im
II. Abschnitt liefert der Vf. eine wertvolle Übersicht über grammatische, lexikalische und
namenkundliche Arbeiten, außerdem zählt er die Veröffentlichungen über das mundart-
liche Volkslied und die Unterhaltungsliteratur auf und fügt nützliche Angaben über das
Leben der einzelnen Schrifisteller bei. Als Literarbistoriker werden P. Klemenz und
K. Wagner genannt. Mit eıncm \Wörterverzeichnis rundet sich das schöne Büchlein zu
einer nützlichen Gabe für die Mundartforschung ab.
Das letzte Heft schließlich ist in der Hauptsache mit einem Vortrage von
Fr. Graebisch angefüllt, in dem er sich über die Ziele des Vereins für Glatzer Heimat-
kunde in seiner heimischen Mundart ausläßt.
Alles zusammen beweist den rührigen Eifer unserer Vorkämpfer für das bedrohte
Deutschtum in den Ostmarken. Dali dabei die Volksspraehe dep festen Halt bedeutet, an dem
ihre bestrebungen cine starke Stütze finden, ınag uns Freude und Genugtuung gewähren.
H,.E. Bluuck, Der Wanderer. :920. 485. Geb. 9,50 M.; Hart, warr ni möd.
1920). 598. Geb. 7,59 M. Hamburg, K. Hanf.
Die beideu Gedichtsammlungen sprechen deutlich von dem Unterschiede der Schrift-
sprache und der plattdeutschen Mundart. Hier sucht Natur und Kultur ringend nach
u oo sie a amar MA Ma a
86 Bücherbesprechungen.
Ausdruck, dort lassen sich die zarten Laute der Heimat hören. So klar läßt sich der
Gegensatz sowohl des Stoffes wie auch der Form in der hochdeutschen und der platt-
deutschen Gestalt nicht häufig beobachten, Offenbart sich im Wanderer das Suchen der
Seele nach dem Wege durch Leben und Tod, meistert er das Natarschauspiel in starken
Bildern und Vergleichen, lenkt das Gefühl von der Natur immer wieder zum Versinken
in die Gedanken über Schicksal und Gott, so bietet die schlichte Form des plattdeutschen
Gedichtes den engen Kreis an Erleben und Fühlen, wie es im Haus, im Dorf und zwischen
den Hecken der Felder abläuft. Warme Töne, die zum Herzen klingen, werden vernehmbar.
Daneben aber auch andere, wie sie der Mundart wohl anstehn:-das Brausen des Meeres,
der heisero Schrei aus dem Dorfkrug, die unheimliche Lockung und Drohung des Spuks.
| Die Form der Gedichte wechselt. Der Dichter meistert sie leicht. Seine Sprache
verfügt über viele volltönende Ausdrücke. So offenbart sich in ihnen die Kraft der
'holsteinischen Sprache. Bl. ist leichter zu lesen als Klaus Groth; der Wortschatz gleicht
etwa dem von e Dem letzten möchte ich ihn in seiner plattdeutschen Art am
nächsten stellen. Freilich der hochdeutsche Gottsucher, der stets eine ganze Welt in
seinem Innern trägt und für alles nach Ausdruck verlangt, steht dem tiefen, aber doch
einfachen Wesen Fehrs ferner.
J. Kober, Spetzig Wätrate. Värschle, Erenneringe, Breff on Anneres aus’n Fäld in
“ Sübler Mundort. 1921. 528. 8%. Camburg (Saale), Peitz.
»Spitzwegerich« nennt der Vf. diese anspruchslosen Verse und Briefe aus dem
Felde. Seine trouherzige Erzählungsweise wird den Leser auch diesmal wieder erfreuen.
Der Freund der Mundartdichtung aber bemerkt gern, daß Ausdruck und Inhalt sich
völlig decken. Der Rechtschreibung, die der Vf. für seine Werkchen wählt, gelingt es,
eine ausreichende Vorstellung der mundartlichen Aussprache zu vermitteln, ohne daß
durch sie das gewohnte Schriftbild verwandelt wird. Die beigrgebene Wortliste leistet
gute Dienste.
W. Stammier, Mittelniederdeutsches Lesebuch. Hamburg, P. Hartung, 1921. 148 8.
geb. 25 M.
Wie eine Bemorkung der Varrede verrät, hat selbst dieses dringend erforderliche
Handbuch nicht ohne geldliche Unterstützung von dıitter Seite herauskommen können.
um so weniger Aussicht 'scheint danach für die Herausgabe der teils vergriffenen, teils
noch nicht veröffentlichten nd. Texte zu bestehn. Hier wäre bald Wandel zu schaffen,
wenn der Lehrbetrieb der nd. Philologie gedeihen soll.
Stammler hat mit Recht viel geboten, um eine Vorstellung von der reichen mnd.
Literatur zu verschaffen und sie doch wenigstens in Proben dem Studierenden bekannt
zu machen. Geschichts- und Rechtsaufzeichnungen, geistliche Traktate bes. mystischen
Inhalts. Ordenssatzungen u. a. vermitteln eine gute Kenntnis der Prosa, während die
Dichtung in den hauptsächlichsten Stücken vertreten ist. Daß Reinke Vos und Redentiner
Osterspiel trotz der unterrichtlichen Bedenken auszugsweise aufgerommen worden sind, war
notwendig, da beide Denkmäler seit einiger Zeit im Buchhandel nicht mehr zu haben sind.
Die Benutzung des Buches wird durch die Beigabe reichhaltiger Literaturnachweise und
erklärender Anmerkungen wesentlich erleichtert; in diesen Bemerkungen gibt der Heraus-
geber manchen nützlichen Fingerzeig für die Forschung. Die Behandlung des Textes
entspricht den heute gültigen Grundsätzen. Durch die voraussetzungslose Darbietung
der handschriftlichen Texte gewinnt die Arbeit in den Seminaren freien Boden; in dieser
Hinsicht verdient der Abdruck nur sprachlich bedeutsamer Texte Billigung. Das unter
der Vorberrschaft der hd. Literatur stehende 13. Jh. ist durch kennzeichnende Proben
vertreten, von denen Konemanns Wurzgarten bisher unveröffentlicht war. Druck und
Ausstattung sind gut. Druckfehler sind mir wenige aufgestoßen: es muß heißen Nr. 17.
2. 66 underwiset, 2. 89 vorwagen; Nr. 56, V. 265 Dat; Nr. 72, V. 72 schal.
Fr. Freudenthal, Ünnern Strohdaek. 3. Aufl. Bremen, Schinemann. 188 S.
39 kurze Erzählungen, die zur Unterhaltung recht geeignet sind. Nicht alle haben
ihren Schauplatz unter dem Strobdach, einige spiegeln auch städtisches Leben wider:
aber gern kehrt der launige Erzahler zu den Jeuten zurück, deren Heimat die weite
Büoherbesprechungeu. | 87
Heide ist. Der Stil ist an hochdeutschen Mustern geschult, läßt darum aber den Regeln
der niederdeutschen Syntax nicht immer ihr Recht. So baut das Volk seine Sätze nicht.
Der Wortschatz dagegen hält sich von unnötigen Eindringlingen ziemlich rein. Die
grammatische Form zeugt von der Verdrängung alter Eigentümlichkeiten; mick, d>>g,
e- im Partizipium des Perfekts treten nicht mehr regelmäßig, die beiden letzten Er-
scheinungen nur noch auf verlorenem Posten auf.
Hedw. Rodatz, Unkel Hinrieh. Ebda. 157S. 10 M.
Um das schlichte Motiv, die Liebe eines älteren Junggesellen zu einem jugend-
frischen Mädchen, rankt Vfin. allerhand Milieu- und Sıtuationsschilderung, wobei die
Charakterisierung der Haupt- und Nebenpersonen gefördert wird. Der Stil und die
Sprache sind an Reuter gebildet. Eine nette Talentprobe. H. Teuchert.
Tiroler Novellen der Gegenwart. Herausgegeben von Anton Dörrer. Leipzig 1920.
Verlag Philipp Reclam. 2188. Geh. 6M.
Von einem Bande Tiroler Novellen erwarten wir, daß er uns von Land und
Leuten ein frisches, vielseitiges, lebenswahres Bild gibt. Dörrers Sammlung löst diese
Aufgabe trefflich. Gerade heute lenken sich unsere Blicke in die bedrohte Südmark,
und es ist eine Freude zu sehen, wieviel urtümliche Kraft, welcher Humor, welche
jugendfrische Sprache und quellende Fülle der Mundarten dort noch lebt.
Dörrer gedachte ursprünglich ein großes Tiroler Dichterbuch herauszugeben, in
dom das ganze schöngeistige Schaffen der Gegenwart vorgeführt werden sollte. Die Zeit-
verhältnisse zwangen ihn, sich auf ein Novellenbuch zu bescheiden.
Das Buch bringt neben bekanuten Namen eines Hörmann, Wallpach, Schönherr,
Schullern eine Reihe von trefflichen Schriftstellern, die es verdienen, auch außerhalb
von Tirol im deutschen Hause bekannt zu werden. Sie alle zeigen gesundo Boden-
ständigkeit und kräftige Eigenart. Was diesen Gebirglern immer eigen ist und was sie
uus besonders lieb macht, das ist ein nie versiegender Humor.
Die Mundart kommt reichlich zum Wort, manch alter Sprachrest tritt hier iv
Bergesfrische unverfälscht vor uns.
Das Buch Dörrers wird sicher dazu beitragen, daß wir unser Herz dem kern-
deutschen Alpenstamme der Tiroler offen halten.
i $
Friedrich Schön, Geschiehte der deutschen Mundartdichtung. 2. Teil: Die nieder -.
mittel- und oberdeutsche Mundartdichtung von der Zeit der niederdeutschen Klassiker
bis zur Gegenwart. Verlag Fr. E. Fehsenfeld, Freiburg i. Br. 1921. Preis 22 M. ein-
schließlich der Zuschläge.
Schöns verdienstvolle Arbeit umfaßt ein weites Gebiet unserer Mundartendichtung
mit großer Gründlichkeit und Sachkenntnis. Er hat für die niederdeutsche Dichtung be-
sonders die Vorarbeiten Krügers und Stammlers benutzt. Für das Schwäbische und
Schlesische waren Vorarbeiten vorhanden, die bayerische, obersächsische. die thüringische
und elsässische Mundartdichtung ist hier zum erstenmal dankenswerter Weise in Buch-
form dargestellt. Die Dichtung des Weltkriegs ist leider nur teilweise gestreift.
Die Darstellung ist knapp und ansprechend, die Urteile sind treffend. Nur manch-
mal könnte man wünschen, den einen oder andern Dichter mehr betont zu sehen, So
kommt der Frankfurter Stoltze etwas knapp weg. Die Niederdeutschen Groth, Reuter,
Brinckman und all ihr Gefolge finden sachkundige Darstellung. Bei Groth wird mit
Recht auch auf seine herrlichen Briefe über Plattdeutsch und Hochdeutsch hingewiesen.
Erfreulich ist zu sehen, wie bei Groth und andern unser Hebel und daneten der unver-
gävgliche Schotte Buros anregend wirkten. Gerechte Würdigung finden Stavenhagen
und der leider im Krieg zu früh hinweggeraffte naturfrische Gorch Fock. Bandlow dürfte
doch ob seinem unversieglichen Humor höher eingeschätzt werden, als es geschieht. Er-
freulich ist zu sehen, daß Niebergalls köstlicher Darınstädter Schwank Datterich sich
auch Niederdentschland erobert hat. Breiteren Raum hätte ich unserem Badener Ludwig
Eichrodt gegönnt, nicht bloß aus Lokalpatriotismus. Rheinebene und Rheinberge haben
in ihm einen liebevollen Sänger gefunden. Bei der Besprechung Münchs (Pälzisch Welt-
geschicht) hebt Schön mit Recht hervor, wie hier die Pfälzer Mundart in der Form eines
Sk Bücherbesprechuugen.
ernsten kleinen Epos verwendet wird. Es wird so klar die Meinung widerlegt, als ließe
sich im Pfälzischen nur Humoristisches darstellen. Auch Barack schlägt ja oft ernste Töne
an. Unter den Schwaben vermisse ich Martin Lang, den Verfasser der ausgezeichneten
Sammlung Spatzeweisheit, von Ganther müßten noch seine Silwerdistle erwähnt werden
(8. 71). Blums Schwank, der öfter mit großem Erfolg aufgeführt wurde, durfte genauer
angegeben werden (S. 73). Die beiden letzten Abschnitte geben uns ein lebhaftes Bild
der Thüringer und elsässischen Mundartdichtung. Aus dem Elsaß bebt Schön mit Recht
das Lustspiel hervor, das vor dem Kriege in Stoskopf und Dinter zwei sehr wirkungs-
volle Dichter gefunden hatte.
Es wäre zu wünschen, daß Schön uns auch ein Bild gäbe von der Mundartdich-
tung im Kriege. Sie blühte ja besonders in Niederdeutschland mächtig.
Sieht man das rege Leben in allen deutschen Gauen, so darf man die Hoffnung
hegen, daß der reiche Born der Mundartdichtung nicht versiegen, sondern :nithelfen wird.
` unser Volkstum vor völligem Zusammenbruch zu bewahren.
Heidelberg. Othmar Meisinger.
Friedr. Freudenthal, Wittboldshöfen und andere lleidegeschichten. Verlag von
Carl Schünemann, Bremen. 190S. geb. 14 M. De eeken Laad, Buerustück in dree
Uptögg (47 S.) und De Inbräker, En Buernstück in enen Uptogg (28 S.). beide eben-
falls im Niedersachsen -Verlag von Carl Schünemann. Bremen.
Der alte Getreue in Fintel. der unermüdliche Säuger der Heide. hat mit seinen
70 Jahren nun schon ein Halbjahrhundert niederdeutscher Art gedient... Öfter griff er
zar hochdeutschen Sprache, so auch in seinen neuesten Erzählungen, aber unter dem
fremden äußeren Kleide hämmert doch fühlbar innmer der niederdeutsche Rhythmus, der
sein ganzes Wesen beseelt. Wio auf den »Wittboldshöfen. das grimme Familienbassen
in Kriegselend, Winterschnee und Menschenliebe erstirbt. in der : Dorfverschwörung-
aber in Not und Tod führt, wie Harm Bredeloh, »der alte Krieger«. das späte Glück
findet, das Johann Arend sich durch sein »Wiedertäufertum« verscherzt, das ist treu-
herzig-sinnig erzählt. »Die Hofschlächter«, in denen F. das Motiv des Dörrschen Romans
auf seine Wsise ausspinnt, plätschern ein wenig ziellos dahin. Diese fünf Tebensbilder
sind bei aller chronikartigen Behaglichkeit der Sprache, Einfachheit der bäuerlichen Charak-
tere und Probleme, bei aller Schlichtheit der Stimmungen in ihrer herben Art mit dem
prächtigen plattdeutschen Dialog ein Stück naturfrischer Heidepoesie.
Anspruchsluse, aber gute Heimatkunst sind die beiden Bauernspiele F.s, von
denen »De eeken Laad« bereits 1908 beim Scheeßeler Heimatfest aufgeführt wurde.
Reichlich harmlos im Stoff ist »De Inbräker«, doch was tut’s, die Kost ist gesund und
sprachlich von kerniger Echtheit.
Wilh. Friedr. Wroost, Siagsiet. Niederdeutsches Drama in drei Aufzügen. Verlag
von Konrad Hanf, Hamburg 8. 1920. 213 S. geh. 10 M.
Wroost gab uns im »Vadder Soodmann« scharf geschautes Hamburger Hafenleben.
Vom Theaterteufel verführt, machte er daraus ein mittelmäßiges Volksstück (»Wrack«).
Auch sein neues Drama, das er selbst bei der Aufführung in »Hawerie« umtaufte. ist
bei guter Umweltschilderung und urwüchsiger Sprache ziemlich sorglos aufgebaut, über-
trieben gegensätzlich in der Charakterzeichnung und ohne innere Entwicklung. Statt der
psychologisch - vertiefenden Einzelzüge bringen nebensächliche Personen mit derben All-
tagsreden unvermittelt komödiengeist in die Gewitterstimmung. Es ist ein Schicksals-
drama, in dem aus Wunsch und Zufall die Tragödie reift. Kain und Abel auf der
Hamburger Werft: der bitterböse Jan Lüders wird an seinem guten llugo-bruder zum
Mörder, um am Ende selbst kampfmüde über Bord zu gleiten. Sein Schlußmonvlog
erinnert bedenklich an Karl Moors .Dem Manne kaun geholfen werden«.
Paul Schurek, Düwel un Diehter. Drömige ua smustergrinige Vertello. Verlag von
Georg Westermaun, Braunschweig u. Hamburg. 1920. 1038. geb. 12 M.
Schureks kleines Büchlein verrät bei aller Buntscheckigkeit des Inbults vigen-
wertiges Können. allerdings von ungleicher Stärke. Mit seiner grotesken Phantastik bringt
es sogar eine neue Note in die plattdeutsche Literatur. Seit Wjbhelt. Wagenfeld und
Bucherbe-prechungen. zu
Much sind uns Dod un Düwel in mittelalterlicher Gegenstäudlichkeit wieder lebendig
seworden. Sch. gibt seinen Höllenfürsten in der derbkomischen. volkstümlichen Art der
alten Teufelsspiele. »tiewidder. een Nachtstücka ist eine packende Seelenstulie. -Bi'n
Klockenmaker« gemahnt in der grüblerischen Art zuweilen an Aug. Seemann. Das Deste
bietet Sch. wohl in ‚Brackwater«. Es sind geheimnisvolle und phantastische. müde und
hoffnungsstarke lyrische Impressionen aus den Tagen des Zusammeubruchs, mit einer
Wortkunst. die sich öfter wohl bewußt an die hochdeutsche Moderne anlebnt.
Hinrich Wriede, Der Mann im Sturm. Fin Ronan von der Niedercelbe. Quick-
bora-Verlag. Hamburg. 1920. 254 8. geh. 13 M.
Wriede verklärt mit immer neuer Jiiebe das gleiche Stück niedersächsischer Erde
wie sein großer Jugendfreund Gorch Fock. Finkenwärder wurde ihnen beiden die
märchenhaft-vielgestaltige, wunderbar-tiefe Welt. Der Lebende spann die Träume des
toten Gefährten weiter. Sein Mann im Sturm«. sein »Tiet Stibr- hat auch ein Herz voll
Sehnsucht nach dem Meer wie klaus Mewes und der junge Störtebeker. Aus dem ein-
fachen Meuschentum der Fischer und Bauern und ihrem harten Alltag. der zwischen
Fahrten und Deichen, Nordsee und Ellland, Liebe und Haß, Arbeitsmühn und Tanzerei
dahingleitet, hörte er ie ewige, eigentümlich-ergreifende Melodie heraus, die diese Ge-
schöpfe in ihrem Tun beflügelt und tausendarmig-fest an Dasein und Scholle Kcttet.
Wiese heimliche Musik des Buches ist es. die den rastlosen Wechsel der Ereignisse und
Gestalten uns zu einem spaunenden Spiel macht W. schrieb sein warmberzigcs Be-
kenntnis zur niederdeutschen Heimat hochdeutsch, aber in einem Hochdeutsch, das aus
niederdeutschem Sprachgeist heraus geboren mit niederdeutschen Redewendungen durch-
setzt ist. Prächtig ist es in seinem Reichtum an seemännischen Elementen. trotz aller
Anpassung an das allgemeine Schrifttum so kernig und wurzelecht, daß wir das Werk
beinahe lieber rein plattdeutsch gewünscht hätten.
Rudolf Kinau, Lanterne. Ken beberu Licht ut Nacht un Dok. Üuickborn -Verlag.
Hamburg. 1920. 1408. gel. 7 M.
Gorch Fock der Lebende, der Poet unter den Fahrensleuten, weitete seinem jüngeren
Bruder die Seele, — der Abgeschiedeno vom Skagerak ward dem erwachenden Dichter
Wegweiser. In den :Steernkiekers<- und »Blinkfüer- -Erzählungen ging Kinau noch
auf brüderlichen Spuren, der herzhafte, lachend-frobe Chronist von Thees Botts: see-
frischer Woterkükenzeit verriet schon eigenes Erleben, in -Lanterne. aber tritt er vor
uns hin als ein völlig Eigener: ausgereift, hellsichtig, gläubig-ernst, zornig, hart und
groß. Mit feinsteın Nachempfinden. mit unerschruckener Kühnbeit und ergreifender Ein-
dringlichkeit entschleiert uns Kinau das Stück Seelenland, wo Himmel und Wölle sich
kreuzen: die rätselvolle animalische männliche Triebhaftigkeit und ihre gesteigerten Ge-
fahren für den Seemann. Lanterne, das -zitternde Licht aus Nacht und Nebelluft, ist
von außen die Flamme am Mast unseres schwankenden J,ebensschiffes, von iunen das
Flackern des rubelosen Blutes. ewig wechselnd in seinen Reflexen wie Lebenshunger
und Sinnengier, dazu Symbol der Kindheit und am Ende des irrenden I,ebens selbst.
Die unheimliche Totenstille der Kinderlosigkeit treibt den Kapitän Brüggmann von seiner
angetrauten Frau fort in die Arme eines jungen blühenden Weibes, das ihm den er-
sehnten Sohn schenkt. Die Welt verdammt diesen Ehebruch, er aber glaubt au sein
höheres Menschenrecht auf Wiedergeburt der Persönlichkeit im eigenen Geschlecht. Das
tapferoe Mädchen, das sich ihm hingab, ertrügt stolz auf seine Mutterschaft die Ver-
achtung der Welt, und der in Schande geborene Knabe wird eine Kämpfernatur, die, im
Bewußtsein ihrer sündigen Abkunft doppelt hart wider sich selbst und ihre heiße Be-
gehrlichkeit ringend, gewarnt durch das furchtbar Elend der Ausschweifung, das der
Jüngling im Krankenhause nit eirenen Augen sicht, sich zu einem freien uud starken
Menschentam emporschwingt. Auf der Höhe des Sieges lerut er die Tat des Vaters
verstehn. Mit welcher psychologischen und realistischen Schärfe und doch auch wieder
mit welcher wuchtigen Knappleit und poetischen Feinheit hat Kinau hier eines der wich-
tigsten Probleme unserer völkischen Gesundheit in dreimaliger. stets gesteiverter Belcuch-
tung an den Schicksalen von Mutter. Sohn und Vater zu einer spannenden Erzählung
gestaltet! Meisterhaft formt er die plattdeutsche Sprache, die budenständig, unverfälscht
90 bucherbesprechungen.
und fein abgetönt in zwanglosem Fluß dahineilt. Sein Werk, ein mutiges Bekenntnis-
buch für alle Mitlebenden, ist für uns Niederdeutsche eino jener seltenen Gaben, die
hoffnungsstark in die Zukunft weisen.
Rostock. Dr. Gustav Struck.
Th. Frings und J. Vandenheuvel, Die südniederländischen Mundarten. Texte,
Untersuchungen, Karten. Teil I: Texte. Deutsche Dialektgeograpbie XVI, Marburg.
Elwert, 1921. XXVII u. 149 S. 35 M.
Het hier uitgegeven Zuidnederlandsche dialectmateriaal werd door Frings met de
medehulp van J. Vandenheuvel in Duitsche krijgsgevangenkampen verzameld. Het omvat
56 opnamen paar de 40 zinnen van Wenker en 23 vrije teksten van verschillenden aard
met verklarende Duitsche vertaling. Min of meer op zich zelf staat daarnaast Dr. Grootaers’
bijdrage (Tongeren) met 2 parallelopnamen (normaal- en sandhitekst) en talrijke aanteeke-
ningen. In het geheel worden 60 plaatsen, tamelijk gelijkmatig over de 5 Vlaamsche
provincin van België en Fransch Vlaanderen verdeeld, hier vertegenwoordigd, zoodat
we thans zeker een vollediger gids door dit gebied bezitten dan tot nog toe bestond. De
schrijver hoeft maar over een beperkte tijdruimte (2'/, maand) kunnen beschikken, en,
zooals men zich wel voorstellen kan, vaak onder zeer moeilijke omstandigheden moeten
werken, maar zijn wetenschappelijke ernst en nauwgezetheid staan er borg voor, dat de
ongunstige gevolgen daarvan tot een minimum teruggebracht zijn. In een uitvoerige in-
leiding zet hij de talrijke bezwaren uiteen waarmee hij heeft te kampen gehad en de
haast angstvallige voorzorgen waarme hij die heeft trachten te keer te gaan.
De betrouwbaarheid van de weergave laat dan ook geen twijfel over, en als wij
eenig voorbehoud willen maken, dan is het alleen betreffende de bruikbaarheid van de
meegedeelde stof voor het verdere doel van den schrijver.
Zooals dit deel hier thans voor ons ligt, heeft het stellig een eigen karakter, waar-
door het zich onderscheidt van de meeste tot hier toe uitgegeven wetenschappelijke dialect-
teksten. . Deze laatste, gewoonlijk de aanvulling en het uitvloeisel van een plaatselijke
ınonografie, waren altijd in zekere mate genormaliseerd, zoodat de wisselingen van de
levende taal onvermijdelijk eenigszins in het donker bleven. Hier hebben we daaren-
tegen, wat men kan noemen momentopnamen, d.i. stukken taal by een bepaald individu
op een bepaald oogenbiik genoteerd, en dat met de grootst mogelijke onberangenheid
tegenover alle taalhistorische of vergelijkende bekommering, zooals de tal van varianten
en >inconsequenties: het voldoende laten blijken. Dat mogen we niet uit het oog ver-
liezen bij de benuttiging van het werk. De schrijver neemt trouwens opzettelijk stelling
ten gunste van deze werkwijze in het bewustzijn, dat ze haar eigen waarde heeft. Zonder
dat in het minst te willen betwisten, vragen we ops toch af, met het oog op het doel
van het geheele opzet, of dan één zulke opname, waarvan de keus haast uitsluidend
van het toeval heeft afgehangen, volstaan kan ter kenschetsing van een heele plaats of
streek. Daar het hier om het aanleggen van een taalatlas gaat, moet er een voldoende
houvast zijn, moet er zich althans niets tegen verzetten, om het individuëele en mo-
menteele te doen gelden voor het normale. Er is werkelijk het een en het ander dat
zich daartegen verzet, de schrijver heeft dat ook wel ingezien. maar het blijft niettemin
bestaan.
Al zijn sprekers, die toen (begin 1917) al tot 2!/, jaar uit hun woonplaats konden
verwijderd zijn, hebben zonder twijfel heel wat van hun >moederdialocte verleerd, en
een nieuwe weergavo van dezelfde teksten zou thans wellicht bij meer dan een heel
anders luiden. Bij sommigen onder hen, zooals gendarmen, post- en tolbeambten, die
vroeger al gewoonlijk uit hun streek waren eu vaak verplaatst werden, zal het dialect
nog meer gemengd zijn geweest. Dat is wellicht een voorname bron van het groot
getal varianten, dat in het laatste geval steeds nog aanzienlijker wordt. Bijzonder
leerrijk is die onvastheid bij nr. 2 (Maeseyck: Zollbeamter), waar bij een »>Nachprüfung:
het geboortedialect merkbaar veld gewonnen heeft.
Dit werk moet dus met oordeel gebruikt worden: op die voorwaarde zal het zeker
gewichtige diensten kunnen bewijzen bij de beoefening van de Zuidnederlandsche dialect-
geografie, waarvoor tot hiertoe vergeefs naar een orisnteering als deze uitgezien was. Z.
Bücherbesprechungen. 91
Werneck- Brüggemunn, Alte flämische Volkslieder. Teilausgabe 1. Aufl. (1. bis
3. Tausend). Edda-Verlag. Cassel 1917. 45 S.
8 W.-Br. bat 22 vlämische Volks- und 2 volkstümliche Kunstlieder übertragen.
Ahnlich wie R. A. Schröder in seiner Gezelle-Verdeutschung hat er sich bemüht, die
Altertümlichkeit des Ausdrucks durch die Anwendung älterer oder mundartlicher Wen-
dungen zu bewahren; zuweilen ist ihm das recht gut gelungen, so daß er uns das eine
oder andere neue Volksliedehen geschenkt hat. Oft aber auch tut er unserm poetischen
und sprachlichen Empfinden Gewalt an, so S. 15 (»Wann ich bei ihr künnt rüsten, Böte
ich meins Herzen Lüsten«), wo »böte« (= büßte, befriedigte) nicht mehr verständlich
und hochd. »rüsten«e = ruhen (neben dem Hauptwort Rüste) nicht zulässig ist; so S. 16:
‚DeB litt ich Raue:, 8. 25: »wöllekamm« (= willkommen), S. 35: »Laß uns freinen(!)
sunder Greinen« oder S. 28: »bis um nune:, wo das heute noch mundartlich vorkommende,
übrigens weibliche Wort »«nune- (= Mittag|sruhe], engl. noon) gebraucht worden ist. In
dem Wächterlied S. 20 muß .huhsch« wohl »wohlgesittet« (hövesch) bedeuten; in dem
alten Mäherlied »Die Maiden von Kieldrecht« ist »Ic maey« (ich mähe) fälschlich durch
‚Ich mein« wiedergegeben worden. |
Duisburg-Meiderich. F. Wippermann.
Robert Kämpf, Lautlehre der Reichenberger Mundart. Reichenberg in Böhmen
1920, Verlag d. Ver. f. Ileimatkunde des Jeschken-Isergaucs. 37 S. Preis 5 Kr., für
Mitglieder 4 Kr. |
Der Verfasser behandelt den Lautstand der »in der deutsch-böhmischen Stadt
Reichenberg und den angrenzenden Vororten gesprochenen Mda«, und zwar, wie im
voraus gesagt sei, gründlich. Nur übergeht ər dabei den Akzent. Auch die Beschreibung
der einzelnen Laute könnte ausführlicher sein, z. B. der Ausdruck »/= scharfes se in
füf = mhd. ruoz, befa = mhd. bezzer u. dgl. ist ungenügend, trotzdem s als stimmloser
dentaler Spirant erklärt wird. Die Bedingungen des Lautwandels bleiben unerörtert,
wenn es heißt »bei Dehnung wird mhd. a zu oe ($ 4,2), wenigstens hätte hier auf
den ausführlicheren $ 40 :Dehnung mhd. kurzer Vokale« verwiesen werden sollen.
Wie ist pelts Pelz ($ 6) mit ursprünglichem e (zu lat. pellis) unter die Wörter mit
Umlauts-e geraten, in einer Reihe mit khele < ahd. kelina < catena? »Auslautondes -e
schwindet mitunter: .. nal Mehl, fol fahl..« (8 31, 3). Ist denn mhd. mele, vale..
belegt? Hier schweben wohl ahd. melo, falo vor, freilich heißt es § 60, 3 wieder:
»Mhd. w ist im Silbenauslaut bereits in mhd. Zeit abgefallen.« Daß in age usw. das y
nur vor Konsonanten, besonders » und t, vokalisiert wird, war auszusprechen ($ 33 ff.),
dann erklärten sich scheinbare Ausnahmen wie 20% mit jungem -n, mhd. boge, (statt
eines lautgerechten *zgun) ungezwungen. Das mhd. Auslautgesetz gilt in der Mda. noch:
z. B. mda. hunt Hund, aber kunde (8 51.4) und (8 52, 4) khint [khinde). Warum wird
Zusammengehöriges zerrissen ?
Sehr dankenswert sind die überall wiederkehrenden Hinweise auf die Mda. der
ländlichen Umgebung. Hier sind ursprüngliche, stammhafte Merkmale viel treuer bewahrt
als in der Stadt, wo z. B. die für das Thür. so bezeichnende Senkung des £ und zu e
sowie deg nu zuao nur noch in kúmnierlichen Resten lebt (br/T biBchen, tsuxt Zucht) und
anderseits der schlesischo Diphthong oë < age (R. Land: gien Wagon) vereinfacht ist
(vön). Die Lautverhältnisse der Dorfmundart, die in der Stadt schon stark verwischt
erscheinen, legen mir den SchluB nahe, daB die deutschen Besiedler der Gegend haupt-
sächlich aus Oberfranken und Thüringen stammen.
Um zusammenzufassen: Kämpfs auf gewissenhaften Forschungen fuBende A bhand-
lung entwirft oin im wesentlichen anschauliches Bild des Lautstandes einer lausitzisch -
schlesischen Mda. Als Ersatz für eigene Sprachproben bietet er die bekannten 40 Wenker-
schen Sätze in die Laute der R. Mda. umgeschrieben. Bei der Drucklegung hat K., der
fern vom Druckort in Graz wohnt. gewiß mit Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. drum
sind eine Reihe Druckfehler ($ 32 Aantkys statt hantšky Handschuh, $ 52, 4 rot statt
rot Rad, 853 prayt für prost, $57 arxe für lüexe. SHN ferriyy statt - 9) wohl ent-
schu!dbar. `
Meerano in Sachsen. Oskar Philipp.
12 Burbcrbespiechuugen. Kurze Anzeigen.
Lite Buß, Bibliographie der deutschen Sprachinseln in Südtirol. Deutsche Urts-
namen in Südtirol (Ders.. Veröff. d. Bund. d. Sprachinselfreunde). Leipzig 1919.
Die Arbeiten von Alfred Baß dienen in erster Linie völkischen Aufklärungs- und
Werbebestrebungen. Aber auch dem Mundartforscher und Germanisten müssen sie will-
kommen sein. denn sie bieten auch ihm Belehrung und Anregung. Die Bibliographie
der deutschen Sprachinsela in Südtirol nennt eine Fülle von Büchern und Aufsätzen.
die zum größeren Teil schwer auffindbar sind, und gibt auch Hinweise auf unveröffent-
lichte Archivschätze. Schon deshalb ist die Zusammenstellung. die Baß bietet, zu be-
grüßen. Freilich Wertloses steht da neben Wertvollem angeführt und eine kritische
Würdigung der Literatur ist nicht versucht. lag wohl auch nicht in der Aksicht des
Verfassers. Da Bab die verschiedenen Sachgebiete nicht voneinander trennt. ist die
Benutzung seiner Bibliographie wesentlich erschwert.
Den Wert des Heftes Deutsche Ortsnamen in Südtirol seh ich nicht in den viel-
lach beigegebenen Erklärungen der Namen. die nicht immer zutreffen. sondern vielmehr
darin, daf die Deutschen im Reich auf die deutschen Ortsbenennungen im Süden des
Brenneıs aufmerksam gemacht werden. Es wäre sehr zu wünschen. daß diese deutschen
Namen von deutschen Kaufleuten und Reisenden auch gebraucht werden und so endlich
die berechtigten Klagen deutscher Südtiroler verstummen, daß nämlich deutsche Geschäfts-
leute sogar Orte wie Bozen uud Meran mit den italienischen Namen bezeichnen. Dem
Büchlein von Baß ist denn weiteste Verbreitung zu wünschen.
Ich möchte hier auch auf die Mitteilungen der Sprachinselfreunde hinweisen. ins-
besondere auf Heft 1 - 3 (Januar bis März 1919). in dem A. Baß eine hübsche Auswahl
zimbrischer Sprachproben bietet.
Die Arbeiten des Verfassers der genannten Schriften mahnen die Deutschen des
Reiches nicht zu vergessen, daß jenseits des hohen Alpenkammes seit Jahrhunderten
deutsche Stammesbrüder wohnen, die heute vielleicht mehr denn je sich ihrer Zugehörigkeit
zum deutschen Volke bewußt sind und die mit Recht auf die moralische Unterstützung
des Mutterlandes hoffen.
Deutsch-Wagram b. Wien. Dr. A. Pful:.
mn en nn
Kurze Anzeigen.
J. W. Muller, Een en ander over den Nieuwnederl. tweeklank ör of oO (Ae, Tijd-
schrift v. Ndl. Taal- en Letterk. 40. 140—175. — Während «t < x bis ins 17. Jb. noch in
vielen Gegenden und Fällen der Monophthong ¿i war. tritt frühzeitig daneben ein Diphthong
oi (oei, eui) auf, dessen Schreibung und Aussprache heute mit der von uč zusammen-
gefallen ist; Beispiele sind u. a. luicagen, muiten, schuin. Dieses vi? ist zum großen
Teil in Wörtern roman. Ursprungs zu finden, weist daneben aber mit seiner Nebenform
ei außerdem auf Entrundung namentlich jo Westviandern bin. Umgekehrt ist heutiges
uï? in einigen Fällen daher als gerundetes ci anzusehen (z. B. wuiven <tweicen). Für
das Nebeneinander von vu und od ei in dem Namen Boudin und Botdijn oder Besdijn
wird auf limburg. zait ‘Salz’ für nl. zout verwiesen und damit ein guter Weg gefunden,
um in Stämmen mit alter Lautfolge ald oder alt eino solche Doppelentwicklung zu deuten.
Denn palatales Z, welches in Limburg das heutige # verschuldet, wird wohl auch noch
im Westen aufgespürt werden.
E. Hoffmann -Krayer, Werden und Wandelu der Basler Mundart. S.-A. aus d.
Sonntagsblatt der ‚Basler Nachrichten: 15. Jahrg. 1921, Nr. 25. 26. 27. 288. -- Der
gründliche Kenner seiuer Heimatnida. zeichnet in diesen Plaudereien, die dabei doch
stets bis auf die Grundfragen des Sprachlebens herniedersteigen, ein anschauliches Bild
von der Eutwicklung ‘ler Basler Mda. Durch diw Fülle der Beispiele aus verschiedenen
Alterstufen der Mda. uod durch die sorgfältige Art, mit welcher die Gründe des Sprach-
wandels aufgedeckt werden, gewinnt die Darstelluug auch stofflichen Wort. Hingewiesen
sei auch noch auf die trefflichen Bemerkungen über «ie Erscheinungen. welche sich bei
der U’hernahme schriftsprachlicher Formen und Wörter in die Jautgestalt der Mda. zeigen.
Kurze Anzeigen. -- Neue Bücher. 33
Die Beobachtungen des Vfs. über individuelle ‚Sprachschöpfungen verdienen beachtuug,
weil beglaubigte Angaben aus diesem Gebiet selten sind.
E. Ochs, Gliederung d. bad. Mdaa. (Vom Bodensee z. Main. Heimatflugblätter
bersg. v. Ldesver. Badische Heimat). Karlsruhe, C. F. Müller, 1921. 128. u. 1 Karte.
3,76 M. — Die hervorstechendste Grenze zwischen frk. u. alem. Sprache wird durch die
Bruder|Brueder - Linie geliefert (etwas südlich der alten Gaugrenze); nördlich schließt sich
ein alem.-frk. (Bruder, Wib) und ein schwäb.-frk. Übergangsgebiet (Bruder, Weib) an.
Die Mda. zwischen Karlsruhe, Wiesloch und Adelsheim erhält die bes. Bezeichnung süd-
fränkisch. Für das alem. Gebiet fällt auf, daß — entsprechend den Vorschlägen GRMon.
9, 56 —58 — ein südalem. Streifen in der Rheinbeuge und ein bochalem. (mit schweiz.
Gepräge) um Schaffhausen gesondert werden. Den Begriff Mittelalemannisch dehnt der
Vf. über das ganze bad. Gebiet (bis Baden-B.) aus und schneidet davon nur einen kleinen
niederalem. Streifen, in dem satje ‘sagen’ gilt, ab. Die Baarmdaa. bilden den Übergang
zwischen Schwäb., Hochalemann. und Mittelalem. Das Mittelalem. besitzt Schtuwe ‘Stube,
die Baarmdaa. baben Schtube.
A. Helbok, Siedelungsforschung. Berlin. H. R. Engelmann, 1921. 41 S. — Eine
willkommene Schrift! Sie weist den Weg zu einem Ziele, welches vielerorts bereits er-
strebt wurde. Ein Programm wird begründet, wie die Siedelungsforschung -zur geistigen
und materiellen Wiederaufrichtung des deutschen Volkes«e führen könne. Siedelungs-
forschung als ein Teil der Heimatforschung, und diese von der Stammesuniversität ge-
leitet: das ist eine Forderung, die in der Tat nicht nur die geistige, sondern auch die
materielle Zukunft unseres Volkes stark berührt.
H. Holtorf, Totentanz. Nach den Lübecker Drucken von 1463 und 1520 über-
tragen und eingerichtet. Hamburg, Hartung. — Die Übertragung mutet uns im Reim
die Wortformen geleite (gelegt), -wesen. (sein), »kronen«e (krönen) und Frunden:
(Freunden) zu und gibt »men« (aber) mit »meiner« wieder; die Einrichtung behandelt
die Teile ungleich, indem der Klosterfrau und Mutter nur 6 Verse gegen die 8 der übrigen
Personen gegeben werden; sie zerstört die Einheit der Wirkung, da sie weder die Fuger.
zu vernieten noch an Bruchstücke passende Ansätze zu machen versteht; vgl. die Gestalt
des Reiters. Neben diesen Ausstellungen mag der Hinweis als unwesentlich gelten, daß
es keinen Druck von 1463 gibt, sondern die Verse vom alten Gemälde in der Marien-
kirche gemeint sind.
Niederdeutsche Volkstänze. Gesammelt, bearbeitet und i. A. d. Schlesw. - holst.
Volkslied - Ausschusses hrsg. v. W. Stahl. Hamburg, P. Hartung, 1921. 40 S. 12 M. —
Ein schönes Geschenk für jeden Dorfschullehrer: auf dem J,ande hab ich im letzten
Herbst prächtige Anfänge einer bäuerlichen Kunst gefunden, und gerade eine solche
Sammlung wurde lebhaft verlangt. 45 Stücke hat der Hersg. verdienstlichermafien zu-
sammengetragen, hoch- und niederdeutsche Texte, wie sie im Volke leben, mitgeteilt
und eine zurückhaltende Klavierbegleitung hinzugesetzt. Die Ausstattung verdient Lob.
H. T.
Neue Bücher.
(Die eingesandten Bücher werden an dieser Stelle angezeigt. Für Besprechung unverlangt oingegangener
Bücher wird keine Gewähr übernommen. Zurückgesandt werden Bücher nicht.)
R. Kämpf, Lautlehre der Reichenberger Mundart. Diss. von Prag o. J. Reichen-
berg i. Böhm. 1920. 37 8.
Der Richtige Berliner in Wörtern und Redensarten von H. Meyer. 8. Aufl. von
Dr. Siegfr. Mauermann. Berlin, Hormann, 1921. XXIV u. 268 S. gob. 27 M.
Th. Frings und J. Vandenheurel, Die südniederländischen Mundarten. Toxte,
Untersuchungen, Karten. Teil f: Texte (= Deutsche Dialektgeographie hrsg. von
von F. Wrede. Heft XVl). Marburg, Elwert, 1921. XXVU u. 149 S. 35 M.
E. W. Selmer, Sylterfriesische Studien (Videnskapsselskapets Skrifter. II. Tlist.-
Filos. Klasse 1921. No. I). Kristiania, Dybwad, 1921. XII u. 1568 8. An.
O o Mm A a
4 Neue Bücher. - Zeitschriftenschau.
W. Stammler, Mittelniederdeutsches Lesebuch. Hamburg, Paul Hartung, 1921.
148 S. geb. 25 M.
Die Truhe. Literarisches Jahrbuch für Schleswig- Holstein 1921. Ebda. 213 S.
Chr. Sarauw, Niedordeutsche Forschungen I. Vergleichende Lautlehre der nieder-
deutschen Mundarten im Stammlande. (Det kgl. danske videnskabernes Selskab. Hist.-
fil. Meddelelser V 1). 432 S.
Herm. Fiseher, Schwäb. Wörterbuch. Lfg. 62—65 (u bis Weiserich). Tübingen,
Laupp, 1920/21. 4,50 M. 12 M. 18 M. 24 M.
H. L. Rauh, Die Frankfurter Mda. in ihren Grundzügen dargestellt. Frank-
furt a. M., Diesterweg, 1921. 328. geh. 6 M.
A. Götze, Proben hoch- und niederdeutscher Mundarten (= Kleine Texte f.
Vorlesungen u. Übungen Nr.146). Bonn, Marcus u. Weber. 1922. 1108. 16 M.
Fr. Seller, Deutsche Sprichwörterkunde (= Matthias, Handbuch des deutschen
Unterrichts an höheren Schulen 4, 3). München, Beck, 1922. X u. 457 S. geh. 68 M..
geb. 85 M.
Ders., Die Entwicklung der ddutschen Kultur im Spiegel des deutschen
Lehnworts. V 1. Das deutsche Lehnsprichwort. Halle, Waisenhaus, 1921. VIII
u. 305 S. geh. 45 M.
H. Klenz, Fierabendskläng’. Greifswald, Moninger, 1922. 708. kl.8°. 8,50 M.
Zeitschriftenschau.
(Um möglichste Vollständigkeit in ıler Übersicht zu erreichen, bittet der Herausgeber, ihm alle einschlägigen
Arbeiten einzusenden.)
Anzeiger für deutsches Altertum. 41: Deutsche Dialektgeographie (hersg. v.
F. Wrede) VI, bespr. v. H. Teuchert (20—27); Herm. Fischer, Schwäb. Wtb. V,
bespr. v. dems. (79—80); R. Kämpf, Reichenberger Mda., desgl. (80); W. Ziesemer,
Das große Ämterbuch des Deutschen Ordens: Edw. Schröder (95 — 96).
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache u. Literatur. 46: F. Holt-
hausen, Wortdeutungen (125—146); E. Ochs, Der I.autwandel -5-—>-w- in Baden (mit
Karte, 147—156).
Leuvensche Bijdragen. 13: L. Grootaers, Limburgsche Accentstudiën I (80—
96); Ders., De Dialectgeographie op Duitsch en Nederlandsch taalgebied (97—112).
Blätter zur bayerischen Volkskunde. 9. Reihe. 1921: F. Beyschlag, Volks-
glaube und -brauch im Herzogtum Zweibrücken. 24 S.
Hessische Blätter für Volkskunde. 20: Fr. Nicolai, Eine oherhess. Musikanten-
sprache (26— 30). Besprechungen.
Brandenburgia. 30: A. Kiekebusch, Zur brandenburgischen Mda. (19 — 20;
betr. -ster); H. Teuchert, Nachruf auf E. Trebs (23); Ders., Der Kachel (der Kachel-
ofen) (40 — 43).
De Eekbom. 39: F. Wippermann, Niederländisch und Plattdeutsch (130 —132);
Fr. Lindemann, De Heliand (189—140); K. Wehrhan, Karl Prümer (144—146);
W.Schmidt-Gruse, Edmund Hoefer (146—148); P. Jessen, Uns plattdütsch Ballad
(178—180); F. Schön, Gesch. d. deutsch. Mda.dichtung (nd.) bespr. A. Janssen (190).
Unser Egerland. 25: J. Kirchberger, Beiträge zur Egerl. Wortforschung (61—
62. 80—81); Jos. Hofmann, Aus dem Schatze der Sprichwörter u. Rdaa. Westböhmens
(62—63. 79—80) u.a.; J. Hofmann, Der Alt-Karlsbader Dialekt um 1860—1870
(76— 78); M. Urban, Alladanhand as un'ra Haimatssprauch (83—84).
Erzgebirgs= Zeitung. Mon.- Schrift f. Volkst. u. Heimatk. Nordwestböhmens. Kaaden
i.B. 42: K. Meder, Flurnamenforschung (5 —8; auch 30 — 32 u. fortges.), R. Wenisch,
Zum Wortschatz der Mda. der Kaadner Gegend (8—11 u. fortges., auch als 8.-A.), ferner
andere mda.liche Beiträge.
Zeitschriftenschau. 95
Germanisch - Romanische Monatssehrift. 9: K. Hentrich, Vermischte Beiträge
zur Sprachpsychologie und -physiologie (240— 246; darin die verschiedenen Formen von
Ja in der Mda. und einige Gegenstücko zum Vernerschen Gesetz aus der Umgangssprache);
H. Schröder, Hyperkorrekte Formen vortoniger Silben im Deutschen und Nioderländi-
schen (321— 330).
Badische Heimat. 8 (1921): E. Fehrle, Volkskundliche Wanderungen in der
Baar (113—118); F. K. Barth, Bibliographie der Baar (170—176; 8.172 zur Mda.).
Mein Heimatland. 7 (1920): M. Rückert, Aus Schluchtern (52—55). — 8:
K. Christ, Über Flurnamen, bes. aus der Gegend von Heidelberg (23—28); E. Fehrle,
Neuerscheinungen über Heimat und Volkskunde (40—49); H. Neu, Ein historischer
Dorfdichter (70—76); G. Kolb, Die Siebenbürger Sachsen und die badische Einwande-
rung aus der Markgrafschaft Baden-Durlach im 18. Jh. (76 —81).
Mitteilungen aus dem Quickborn. 14: F. Specht, Rudolf Tarnow (54 —57);
P. Wriede, »Missingsch- und >Quiddjeplatt: (59); W. Stammler, Gesch. d. nd. Literat..
bespr. durch C. Borchling (71—72); F. Schön, Gesch. d. dtsch. Mda.dichtung, bespr.
von F. Specht (73).
Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde. 22: F. Graebisch,
Verdoppelung und Wiederholung im Schlesischen in der Wort- und Satzbildung (56—74);
G. Schoppe, Eine schlesische Dialektprobe aus dem 17. Jahrh. (74—81); K. Rother,
Kinderreime (95 —97); E. Dinter, Breslauer Auszählreime (98 —100). — Besprechungen.
Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung. 37:
W. Seelmann, Rheinischniederdeutsche Mda. im Hamburger Stadtrecht von 1292 (55);
O. Hauschild, Bargendüster (66); Th. Imme, Scheltwörter, Spottnamen u. ä. aus der
alten Essener Volkssprache (57— 60); W. Schoof, Hess. Parallelen zu nd. Wörtern (60);
W. Seelmann, Petteren (61). — 37,5: W.Stammler, Nd. Mystik (67—68); Br.
Claussen, Der Lübecker Totentanz von 1520 in einem Neudruck des Nathan Chyträus
vom Jahre 1597 (68—70); W. Seelmann, Flieder und Holunder (72—74); H. Tümpel,
Hußente, Hüßenten, Hüße (75—76); E. Littmann und C. Borchling, Zu den Alt-
essener Scheltwörtern (76—77).
Korrespondenzblatt des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. 42/43:
F. Krauß, Zaubersprüche und Krankheitssegen aus dem Nösnerland (39— 51); A. Schul-
lerus bespr. Csaki, Vorbericht zu einer Geschichte der deutschen Literatur in Sieben-
bürgen (53—56). — 44: A. Scheiner, Jobannes Trösters Mundart (2— 33); G. Kisch.
Zur Wortforschung (39— 48); F. Krauß, der 2. Merseburger Zauberspruch im Nösner-
lande (48 — 57).
Niedersaehsen. 26: R. Mielke, Alt-Berlin eine niederdeutsche Stadt (258 — 259;
in berlinischer Mda.); M. R. Breyne, Vlaanderen (263— 264); O. Brüning, Zur Besie-
delung der Elbmarschen zwischen Artlenburg und Winsen (285 — 287); E. Volckmann,
Nob(b)en. Nobistor, Nobiskrüge und -häuser (308); K. Mäckelmann, Plattdeutsch in der
Volksschule (330); Fr. Lindemann, Golgatha (303— 304) und liut de Bargpredigt (374)
|Übers. a. d. Heliand|); G. Struck, Otto Piper (401—402); E. Bußmann, Die Grenzen
der wstf. Mda. (402 — 403; nach dem SA.); H. Lindemann, Plattdeutsche Aufsätze in der
Schule (404); J. Collijn, Das Balhornsche ABC-Buch (420— 423); H. Witte, Sprach-
reiniguug auf nd. Boden im ausgehenden ‚15. Jh. (439— 4140); Heft 21, die Bielefeld-
nummer, enthält im Anzeigenteil eine Besprechung von Stammlers Gesch.d.ndd.Lit. durch
D. St(eilen), von Schöns Gesch. d. dtsch. Mda.dichtung durch Fr. Lindemann, von
Th. Frings und J. Vandenheuvel, Die südnld. Mdaa. I. Texte, durch Fr. Linde-
mann, ferner u.a. Joh. Wortmann, Ut aule Tied (508--510), Mda.proben aus d. Geg.
von Bielefeld (510—511), aus einem Herforder Dorfe (512), in d. Mda. d. Soester Börde
(513 — 514), in münst. Platt (514), außerdem vicle kleinere Beiträge. K. Wagenfeld,
De Autichrist bespr. von Lindemann (608). — 27: O. Schütte, Spitzuamen braunschw.
Handwerker und Gewerbetreibender (108 —104); Fr. Lindemann, De hilligen dre Könige.
Uut den Heliand öwersett (169 —170).
De Nieuwe Taalgids. 15: G.G. Kloeke, De dialecten en de klankwetten (194
202: im ganzen ablehnender Standpunkt gegen die von Frings in der Einleitung zu
36 “ Zeitschrifteuschau. — Bekanntmachung.
DDG. XVI Die südniederländischen Mundarten. [e ausgesprochenen methodischen
Grundsätze).
Vox. 1921: W. Heinitz, Über den Wechsel von langen und kurzen Konsonanten
in einigen finnischen Deklinationsbeispielen (60—61); A. Schär, Untersuchungen über
die Tonböhenbewegung in der Sprache der Taubstummen (62—69); H. Streim, Über
Beziehungen zwischen Ein- bzw. Absätzen und Tonhöhe (123—128); W. Heinitz,
Können wir sprechen, was wir singen? (146 —149); K. Ilentrich, Über die Anwendung
experimentalphonetischer Methoden auf die deutsche Mundartenforschung, unter beson-
derer Berücksichtigung einer Entwicklung im hamburgiischen Dialekt (159 —175, wichtig
für den Stimmton in den deutschen Medien und für den Übergang des d in r; mit lehr-
reichen Kurven).
Zeitschrift für Deutsehkunde. 35: Kreifelts, Der hat sein Schäfchen im
Trockenen (221; aus nd. schöfchen ‘Garbe'); G. Schläger, Der Reimtrieb als Sprach-
schöpfer (289 — 299); F. Seiler, Mittellateinische Sprichwörter, die in deutscher Fassung
uicht nachweisbar sind (299 --308); A. Janssen, Hermann BoBdorf (317 --319); O. Weise,
Bericht über die deutschen Mdaa. (361 -- 364); K. Bergmann, Kulturgeschichtl. Wort-
hetrachtungen. Der deutsche Wald (392 —395). — 36: F. Ranke, Wie alt sind uusere
Volkssagen (1-14); L. Krell, Mda.liche Heimatkunden (38—41).
Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. 36: R. Gottschalk, Aus
der schlesischen Heimat (1—6. 32—34); K. A. Offermann, Mundart und Ausland-
deutsche (6—7; gegen Auswüchse der mda.lichen Bewegung); H. Reis, Die dtsch. Mdaa.
bespr. von O. Heilig (140 --141).
Zeitschrift für rheinisch - westfälische Volkskunde. 18: G. Schumacher, Volks-
kundliches aus Siedlinghausen und Umgegend (37— 51; berücksichtigt die Mda, oberes
Sauerland).
Wiener Zeitschrift für Volkskunde. 26: J. Zoder, Sprücheln und Gschichten -
aus dem oberösterreich. Salzkammergute (48— 52). — 27: A. Dachler, Niederösterr.
Weistümer. 1. Teil: Unter-Wiener Wald (1—12; ausführl. Bericht über das gleichnamigo
Werk von G. Winter); H. Weig!, Die niederösterr. «7-Mundart, ihre Abstammung und
Verwandtschaft (70 — 73). :
Bekanntmachung des Deutschen Sprachvereins.
Für den Wettbewerb um die vom Deutschen Sprachverein ausgeschriebene 14. Preis-
aufgabe (Zs. 1914, Sp. 241 ff):
Sammlung des Wortschatzes deutseher Handwerkssprachen
sind entsprechend der im Preisausschreiben enthaltenen Aufforderung, in den Jahren
1914 bis 1916 zwölf Anmeldungen eingegangen, die, meist mit örtlicher Beschränkung,
die Behandlung der Sprache der Schlosser, Baubandwerker, Maler, Müller, Fleischer,
Korbmacher. Uhrmacher, Tischler, Holzarbeiter und Goldschmiede in Aussicht stellten.
Aber’der krieg hat durch fast alle diese Pläne seinen z. T. wohl im eigentlichen Wort-
sinne blutigen Strich gezogeu; denn eingeliefert wurden bis zum 3. Dezember 1920 nur
zwei Arbeiten. eine dritte folgte später und von einor vierten erbielten wir nur ein Probe-
stück. Das Preisgericht hat der Arbeit über die »ültere Kölner llaubandwerkersprache«
eine Anerkenntng in Höhe von 1500 M., der Arbeit über den Fachwörterschatz der
Malereie eine Aneıkennung in Höhe von 1000 M. zugehilligt, als deren Verfasser die
Herren Dr. A. Wrede. Professor an der Universität Köln, und Hugo Hillig in Hamburg
ermittelt wurden. Die noch übrigen 500 M. wurden Herrn Professor Friedrich Kraut
in Bistritz (Siebenbürgen) zugesprochen. der, von dem Preisausschreiben angeregt, ein
Wörterbuch der Bistritzer Handwerkssprachen dem Abschluß nahegebracht und davon
Proben vorgelegt hat. Wir würden damit zum erstenmal ein Wörterbuch aller Hand-
werkssprachen einer deutschen Stadt erhalten.
Professor Dr. Paul Pietsch, Schriftführer.
- a —_ u... we Ze
Das Vordringen der hochdeutschen Sprache in den Urkunden
des niederdeutschen Gebietes vom 13. bis 16. Jahrhundert.
(Fortsetzung von Zs. 1921, 67.)
SI = Schleswig. Staatsarchiv. Kl= Kiel. Stadtarchiv.
Urkundenbuch!) zur Gesch. des Landes Dithmarschen, ed. Micheisen. Altona 1834.
Urkundensammlung') der Schleswig-Holstein- Lauenburgischen Gesellschaft für vaterl.
Gesch. 4B. Kiel 1839 — 1878.
Schleswig - Holstein -Lauenburgische Regesten u. Urkunden'), ed. P. Hasse. 3 B. Hamb.
u. Lpz. 1886 — 1896.
Für Nicht-Schleswig- Holsteiner dürfte zur leichteren Übersicht eine
fürstliche Stammtafel am Platze sein:
Johann 1481 — 1518 = Johann (Segeberger Teil Friedrich I. (Gottorper Teil)
1490 — 1513. 2 1490 — 1523.
Christian II. 1513—1523 = Christian 1I. 1513 — 1523. Ä
Friedrich I. 1523 — 1533 = Friedrich I. 1523 — 1533.
Christian III. 1533 — 1559 = Christian III. 1533 — 1544.
Teilung 1544.
Sonderburger Teil. Haderslebener Teil. Gottorper Teil.
Christian III. bis 1559. Johann d. A. bis 1580. Adolf II. 1544— 1586.
Friedrich II. 1559 — 1588.
Nach der Teilung von 1581.
Kgl. Linie in Schl.-H. Gottorper Anteil. Sonderburger Anteil.
zugleich Könige v. Dänem. Adolf IL. 1544 — 1586. Johann d. J. 1582 — 1622.
Friedrich II, 1559—1588. Friedrich II. 1586 — 1587.
l Philipp 1587 — 1590.
Johann Adolf, Erzbischof v.
Bremen, Bischof v. Lübeck
1590 — 1616.
Von diesen schreibt Friedrich I. mit einer Ausnahme (s. UB. z. Gesch.
d. L. Dithmarschen n. 59 v. J. 1509, worin er seine Räte zu einer Tagfahrt
nach Hamburg bevollmächtigt; hd. Diphthonge sind durchgeführt) nd., d. h.
also, es gibt bis zum Jahre 1533 auch in fürstlicher Sphäre kein hd.
Schriftstück, von den Städten ganz zu schweigen. Eine rechte Übergangs-
gestalt ist Friedrichs Sohn Christian lII., der dreisprachig schreibt, dänisch,
nd., hd., so zwar, daß das Dänische sich bescheiden im Hintergrunde hält
(s.z. B. Sl A 9 v. I. 1536 Befehl an Johann Ranzau und andere Vornehme
seines Landes). Während das Nd. anfangs überwiegt, muß es mit der
1) Sind alle drei, von einzelnen Fällen abgesehen, für unsere Frage unergiebig,
da sie lange vor der kritischen Zeit abbrechen.
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. XVII. 1922. 7
im ` a inn en a
Ah, nk” rt ` A nn ln
98 Kurt Böttcher.
Zeit dem Hd. immer mehr weichen, so daß es am Ende seiner Regierungs-
zeit zu den Ausnahmen gehört. Sein Kanzler war Andreas Barby, von
Geburt ein Hochdeutscher (s. Hegewisch, Schleswigs und Holsteins Ge-
schichte III, 70).
c. Kl:
n. 432 v. J. 1533 bekundet, daß zu Rendsburg Benedikt Rantzau als Kläger
und Bürgermeister und Rat der Stadt als Beklagte erschienen
sind. nd.
n. 433 e J. 1534 entscheidet in Sachen he Beckers. nd.
n. 437 v.J. 1540 legt einen Streit bei zwischen Kiel und Bartholomeus
von Alefeld. nd.
n. 439 v. J. 1550 spricht zusammen mit den Herzögen Johann und Adolf
den Kieler Rat von gewissen Forderungen des Joachim von Buch-
wald los. hd. Die Dipbthonge sind sämtlich durchgeführt.
n. 446 v. J. 1557 erkennt mit den Obigen auf eine Klage des Christoph
Rantzau zugunsten der Stadt Kiel. hd.
Sl. Rep. B:
n. 130 v. J. 1533 spricht in einem Prozeß zwischen Gotzige Rantzau und
Diderick Blome Recht. nd.
n. 131 v. J. 1534 bescheinigt, daß Gotiziks Frau Trude Rantzau ihren
Sohn zur Führung des Prozesses bevollmächtigt habe. hd.
n. 136 v. J. 1542 entscheidet einen Prozeß zwischen Otto Alet zu Rein-
feld und Dirick Blome. nd.
n. 137 v. J. 1542 entscheidet in Sachen Helwig von Alefelde c. Hertoch
Krummendick. nd., mit: zu Oldenburgk nutzunge, wir (so im Text,
eingangs und am Schluß dagegen Wy).
n. 143 v. J. 1543 verkauft das Dorf Stocksee an Ritter Iven Reventlow. nd.
n. 145 v. J. 1554 bestimmt, daß ein Streit um ein Haus durch einen
Zwölfmannen entschieden werde. nd.
n. 148 v. J. 1545 belehnt zusamnıen mit Herzog Johann und Adolf den
Paul Rantzau mit dem Gute Nehmten. hd. Diphthonge durch-
geführt.
n. 156 v. J. 1550 bescheinigt die Überlassung des Gutes Roleffstorp durch
drei Brüder Wensin an einen vierten Bruder. hd.
Sl. Rep. C:
n. 53 v.J. 1544 überläBt dem Otto Rathlewen ein Lehen. nd.
Sl. Rep. P:
n. 250 v. J. 1537 bestätigt der Gemeinde Husum die gegebenen Privi-
legien. nd.
Sl. Rep. H:
47 v.d. 1534 bestätigt den Armen zum hl. Geiste in Schleswig ein
Privileg. nd.
53 v. J. 1543 bestätigt dem Grauen Kloster zu Schleswig ein Privi-
leg. nd.
S
S
Das Vordringen der hochdeutschen Sprache in den Urkunden usw. 99
Sein erstes hd. Schriftstück fällt also ins Jahr 1534 (S1 B 131), sein
letztes nd. bereits ins Jahr 1544 (SI B 145). Innerhalb eines Dezenniums
hat sich der Wandel vollzogen.
Sein Sohn Friedrich II. schreibt von Anfang an nur hd. (vgl. KI 455,
459 und SI A 14, Sl B 193, 192a, 192b, 195a, SI C 131 u. ö.).
Dessen Nachfolger Christian IV. kennt die nd. Mundart ebenfalls nicht
mehr. Wo sie doch vorkommt, ist sie eingeschoben, wie in der Bestätigung
der Skraa der Schnitzker zu Meldorf v. J. 1598 (Sl B 251). Hd. Eingang,
dann die inserierte nd. Skraa, eingeleitet durch »Zum ersten«, aber fort-
geführt durch »Thom andern, Thom drudden« usw., endlich hd. Schluß.
Für Johann d. Ä., den Vertreter der Haderslebener Linie, fehlen
Originalurkunden. Ein hd. Konzept einer Antwort an die 48 vorweßere
des Landes Dithmarschen ist gedruckt im UB. d. L. D. unter n.71 anno 1543.
Auf Gottorper Gebiet ist Adolf II. mit zwei Ausnahmen Vertreter
der hd. Sprache. Auch sein Kanzler, Adam Thraciger, war hd. Abstam-
mung (s. Hegewisch a. a. O.) 1559 verkauft er seinem Amtmann und
Rat zu Oldenburg, Jochem Rantzowen, ein Haus zu Kiel. Reines Nd.
bis auf einleitendes Wyr (Sl J 61). Sein erstes hd. Dokument (Sl B 153
v. J. 1548 Belehnung des Bastian Corper) zeigt nd. Reste wie: apenbar,
binnen, bet anhero. Die Diphthonge sind bis auf einen Fall (sinen gegen-
über dreimaligem seinen) regelmäßig durchgeführt. Die beiden folgenden
hd. Nummern sind von Entgleisungen frei (Sl B 165 und 180 v. J. 1558
und 1563). Ebenda zeigt n. 202 v. J. 1574 im hd. Text ein nd. witlicheit.
n. 208 v. J. 1576 hat zweimal to vor Ortsnamen. n. 209 und 225 v. J. 1576
und 1584 sind dann fehlerloses Hd.
Seine Nachfolger Friedrich II., Philipp usw. schreiben ausschließ-
lich hd. |
Das Kieler Stadtarchiv, das für die Herzöge im frühen 16. Jh. reiche
Ausbeute liefert, insbesondere den rein nd. Sprachgebrauch Johanns,
Friedrichs I. und Christians IL. sicherstellt, liefert für die Stadt Kiel
sehr viel spärlichere Ausbeute. Was das Repertorium J im Schleswiger
Staatsarchiv zu bieten vermag, rundet auch das Bild nicht ab. Für den
Gebrauch in den Urkunden von Privatpersonen klafft immer noch eine
Lücke von 34 Jahren. Die letzte erhaltene nd. Urkunde, die von einer
Privatperson ausgestellt ist, fällt ins Jahr 1569 (Sl J 64 A. Arendes ver-
kauft an Ihven Reventlow, Ritter, seine drei Buden hinter seinem Hofe
zu Kiel bei der Mauer). Erst 1603 folgen wieder zwei Urkunden Privater.
Beide sind hd. (SI J 69 Clawes Matzen, Ratsverwandter der Stadt Kiel,
verkauft sein Haus und Erbe an Gotsche Wenssinen und Kl 475 die Vor-
steher des Armenhauses zum hl. Geist verkaufen an Gosche Wensin ein.
Gewölbe hinter dem Altar der Kirche für ein Erbbegräbnis). In beiden
Fällen sind aber die eigenhändigen Zeugnisunterschriften zum größten
Teile noch nd. SI J 69: min eigen handt, mein egen hanndth, min egen
handth, min eigenn handt, meyn eygenn haendt, myn egen handt, mith
egener handt. Kl 475: myn egen handt, myn eggen hant, min egen handt.
VS
100 Kurt Böttcher.
Etwas günstiger sind wir für den Rat gestellt, wo der Sprung nur
6 Jahre ausmacht. 1565 (Kl 457) gibt der Rat in einer Verkaufsbescheini-
gung sein letztes nd. Dokument. Nach 6 Jahren gewähren 1571 Bürger-
meister und Rat dem Dr. Tratziger, fürstlich Holsteinischen Kanzler,
Freiheit von allen bürgerlichen Lasten in gutem Hd., in dem die Diph-
thonge sämtlich durchgeführt sind. Alle folgenden Schriftstücke des
Rats sind ebenfalls hd.
Das bei weitem reichste Urkundenmaterial von allen Schleswig-
Holsteinischen Städten hat Husum aufzuweisen. 1585 beurkunden hier
Vizepräsident und Rat (Si P 479), daß vor ihnen gewisse Bürger die ehe-
liche Geburt des Barbiers und Wundarztes Heinrich Lorentzen aus Mild-
stedt bezeugt haben, und geben damit, noch wieder 1!/, Jahrzehnte später
als Kiel, ihr erstes hd. Dokument. Es ist von nd. Resten frei bis auf
das Datum am Schlusse, das ganz nd. ist (Im dusent viffhundert viff
vnnd achtentigsten Jare). Die beiden folgenden Denkmäler sind nd. So
n. 516 v. J. 1595, wo Vizepräsident und Rat dem Cort Wulff das Eigen-
tumsrecht an einem bestimmten Hause zusprechen. Störend ist darin
nur ein halb-hd. offentlick. Offentlich und vhrkuntlichen zeigt im nd.
Text n. 536 v. J. 1605, worin Bürgermeister und Rat dem Sax Theussen
im Hattstedter Neukogel ein gewisses Eigentumsrecht zuerkennen. Eine
Besteuerung des Ausschankes fremder Getränke v. J. 1607 (n. 542) ist hd.
Im nächsten Jahr, 1608, bildet ein Prioritätsurteil des Magistrates ‘in
Schuldsachen das letzte nd. Dokument, das aber auch schon stark mit
hd. Worten durchsetzt ist (welches, geschriebenen einmal neben zwei-
maligen vorschrieuungen, sich, seiner, eröffnetes). Die maßlose Vorliebe
für Fremdworte kennzeichnet den geschraubten Kanzleistil des 17. Jh.
(Creditor, proclamata, producierten, subscribierten, substituten usf.). `
Sehr viel spröder noch als der Rat stehen Privatpersonen der hd.
Sprache gegenüber. Zwar vereinzelte halbtechnische hd. Ausdrücke, denen
wir überall begegnen, stellen sich auch hier früh ein. So offentlicken,
das bald zu offentlichen wird (n. 434 v. J. 1574). Andere Adverbia auf
-ichen schließen sich an. So erfflichen in n. 473. Durchweg steht -ichen
in einer Schuldverschreibung von 1608 (n. 543). Sehr stark getrübt ist
n. 544 vom selben Jahre, worin zwei Vormünder dem Bürgermeister über
50 Mk. quittieren (durchweg -ichen, ferner zu seinem und denstfleißiger).
Volles Hd. bietet die folgende n. 544 von 1608, worin ein Bürger der
Herzogin Augusta von Gottorp Haus und Hof in der Neustadt verkauft.
Die eigenhändige Unterschrift des Ausstellers ist aber noch nd. (Hinnrick
Repsleger min egen hant). Dann folgt eine längere Reihe nd. Schrift-
stücke, worin n. 555 v. J. 1611 auffällt, eine Schuldverschreibung eines
Bürgers gegenüber dem Bürgermeister, mit hd. Ich, -ichen, solches,
welche, getrewelich, wolweißen). Ins Jahr 1614 fällt die zweite voll
hd. Urkunde (n. 569 Laurentz Pawelsen bekundet, daß die Kirchen-
vorsteher 50 Mk. an seinem Hause haben stehen lassen). Von nun an ist
auch bei Privaten das Hd. durchaus im Übergewicht. Isoliert steht da
= AE A -y
T, ESO Ze e /
Das Vordringen der hochdeutschen Sprache in den Urkunden usw. 101
die nd. n. 580 v. J. 1616, worin S. Hogreve, Pastor zu Königsbüll, seinem
Schwager, Bürgermeister D. Luth, über 50 Mk. quittiert. Das Nd. ist
vollkommen von irgendwelchen Ankränkelungen frei (Ick, welkes usw.).
Ins nächste Jahr, 1617, gehört dann die letzte nd. Urkunde (n. 583 Land-
verkauf). Das Nd. ist bis auf jharlichen, vhrkundtlichen rein (Ick, apen-
bar. Von da ab ist alles hd. Die eigenhändigen Zeugenunterschriften
freilich bleiben noch lange nd. (vgl. n. 593 v. J. 1622, Schuldverschreibung.
Der Aussteller unterzeichnet: mine handt, die beiden Bürgen: mein hand,
mein handt. Der zweite und dritte. Zeuge schreibt: min handt, myn
handt. Der erste Zeuge, der Kantor ist, aber: mein handt).
In Schleswig überläßt der Rat 1584 dem Joan Hayesen Marsch-
land für 100 Mk. jährlich (SI H 74). Die Sprache ist nd. und bis auf
den Ersatz von -icken durch -ichen rein. Es ist das letzte nd. Dokument
des Rates. Nach einem Sprunge von 16 Jahren folgt 1600 (ib. n. 93) die
erste hd. Urkunde, worin Bürgermeister und Rat bekennen, dem H. Büchsen-
macher ein Stück Land zur Anlegung eines Gartens auf der Stadtfreiheit
gegeben zu haben. Die Diphthonge sind alle durchgeführt. Nd. Reste
finden sich nicht.
Als Privatperson ist Bürgermeister Detlef Dox der erste, der eine
hd. Urkunde ausstellt (ib. n. 79 v. J. 1592 Landverkauf an eine Bürgerin).
Er unterzeichnet eigenhändig: D. D. bekenne mit eigen hantt wy ob stedtt.
Im selben Jahr verkauft J. Kulemann, fürstlich holsteinischer Rat und
Domherr zu Schleswig, an erwähnten Dox Ackerland in hd. Sprache
(n. 80). Zwei weitere Urkunden aus dem Jahre 93 sind nd. Die einzige
Nummer v. J. 1594 ist auch nd. 1595 ist eine hd., eine nd. Hd. ist
n. 83, worin J. Dragum, Ratsverwandter, bekennt, von J. Kulemann
200 Mk. erhalten zu haben. Nd. ist n. 84/85, worin Ww. Emerentia
Dosen dem Amtsschreiber zu Apenrade, Wolf Kalundt, die Wordt im
Jungfernholze verkauft. In den folgenden Lustren wird das Material nun
leider sehr karg. Je ein nd. Schriftstück bietet das Jahr 1602 und 1605,
beides Schuldverpflichtungen gegenüber dem Grauen Kloster. 1612 (n. 107)
verkauft Ww. M. Schroder dem M. Roggentin einen Hof. Die Sprache
ist nd., aber kräftig mit hd. Worten durchsetzt. Außer schon früher ein-
gedrungenen hd. Formen wie Ich, -ichen, sich, solches (aber welcker)
treten noch hinzu: zu Schleswig, bauen dem pferde Markede, freundt-
lich, zur witlichgeit. Im folgenden ist alles hd. Ein Beispiel liegt vor
für 1615 (n. 110), zwei für 1618 (112 und 114), eins für 1620 (115), eins
für 1621 (116). n. 117 vom selben Jahre ist allerletztes Nd. Hierin ver-
kauft Ww. Christine Paulsen dem Nic. Cypreus, Dr. jur., ihren vor Schles-
wig belegenen Hof mit prächtigen alten Sprachformen: kein ich, sondern
ick, kein -ichen, sondern -icken, kein offenbar, sondern apenbar. Ein
einziges hd. Wort stört: besitz. Die Unterschrift besagt: Dißen Brett
hebbe ick Nicolaus Ripen geschreuen.
Die Urkunden des Bischofs und des Domkapitels sind bis 1600 alle
nd. oder lat. (so ist noch lat. SI E 76 v. J. 1544 Verleihung einer Vikarie
102 Kurt Böttoher.
an den Subkantor durch das Kapitel). 1601 (Sl E 105) ist der Willebrief
des Domkapitels, dahin lautend, daß dem Henike Clausen 4 Mk. Geldes
zugewiesen worden sind, auch noch nd. (mit ohrkundlich, durchleuch-
tiger. n. 107 v. J. 1612, worin das Domkapitel an Georgius Rosen,
Lizentiaten, das Vikarienhaus für 300 Mk. verkauft, ist das erste hd. Doku-
ment dieser Sphäre. Die Diphthonge sind alle durchgeführt, nd. Reste
finden sieh nicht.
Tabellarische Übersicht.
Erstes Hd. | Letztes Na.
Sonderburger, nach
Fürsten . ... 1581 Kgl. Linie 1534 _ 1544
Gottorper 1548 1562
, Rat 1571 1565
Kiel ..... { Private 1603 | Nach 1569
Rat 1600 1584
Schleewig . . . . Private 1593 1621
Domkapitel 1612 1601
Gesamtergebnisse.
Der Prozeß des Vordringens der hd. Sprache in Urkunden des
nd. Gebietes läßt sich einem Sappen- und Minenkrieg von seiten des
Hd. vergleichen. Die ersten Wirkungen dieses Kampfes treten, bei Licht
besehen, schon 3!/, Jahrhunderte — 353 Jahre genau — vor dem Auf-
tauchen der ersten nd. Urkunde von 1272 in Erscheinung. Bereits unter
den sächsischen Kaisern, als sich für die Kanzlei die lat. Sprache noch
von selbst verstand, waren die einzigen deutschen Bestandteile dieser
Sprache, die Eigennamen, dem Einfluß der hd. Aussprache und Schrei-
bung ausgesetzt. Wenigstens gilt das für die Namen der Kaiser selbst.
Darauf hat Scherer in der ZfdA. 21, 474 aufmerksam gemacht. Schon in
den Urkunden Heinrichs I. (919— 936) heißt es stets Heinricus, nur ein-
mal Henricus, und Rieger war geneigt, darin einen Schreibfehler zu
sehen. Immer heißt es Otto, nicht Oddo. Nur das erste Siegel zeigt
ein ‘Oddo di grä rex’, und die kleinere Bulle Ottos III. ‘Oddo imperator
Romanorum’. Der Name Adelheid hat nie ein th an Stelle der ersten
Dentalis, und nie ein 6 statt ei. Unter Heinrich II. lautet die Namens-
form entweder latinisiert Heinricus oder daneben Heinrichus. Aus der
Schreibung der angeführten Namen kann man mit Scherer wohl so viel
folgern, daß »von seiten der Kanzlei die hd. oder frk. Lautgebung als
die bessere oder richtigere oder gebildetere anerkannt worden ist«.
Man kann weiter, wie Scherer tut, die Namen auf den Münzen
heranziehen, die ein ähnliches Bild ergeben. Man wird aber vor allem
Das Vordringen der hochdeutschen Sprache in den Urkunden usw. 103
die literarische Produktion Niederdeutschlands im 13. Jh. unter solchem
Gesichtspunkt betrachten und finden, daß den hd.-lat. Formen der kaiser-
lichen Eigennamen eine hd. Dichtung auf nd. Boden entspricht.!) Daß
man als Niederdeutscher hd. dichtend die heimische Sprache und Geistes-
kultur als minderwertig bloßstellt, gibt keiner der Dichter laut zu. Einmal
nur treibt der Konkurrenzneid zu einem naiven Geständnis. Raumsland
von Sachsen, nüchtern, bürgerlich, halbgelehrt, schaut voller Scheelsucht
auf die Lateinkenntnis des Marners. Wodurch er sich jedoch von vorn-
herein ins Hintertreffen gedrängt sieht, ist nicht so sehr der Umstand,
daß das eine Mühlenrad dem Konkurrenten lateinisch, als der, daß ein
zweites ihm ‘Swacbisch mälet”. Der Hochdeutsche hatte vor dem Nieder-
deutschen a priori eine Literatursprache mehr voraus.
Nur auf einem Gebiet, dem des Rechts, hat Niederdeutschland stets
die Führung bebalten, ohne daß man je auch nur von ferne an eine
Ausbeutung dieses Umstandes zu sprachlichen Eroberungen gedacht hätte.
Im Gegenteil, man hatte volles Verständnis für sprachliche Nöte eines
Hochdeutschen gegenüber einem nd. Text und hat diesen Schwierigkeiten
Rechnung getragen. Das beweisen einmal die an Zahl sich ungefähr die
Wage haltenden nd. und hd. Hss. des Sachsenspiegels, der aber auch in
seinen nd. Hss. alles ausgesprochen Niederdeutsche meidet, und zum
andern die den nd. und: hd. Adressaten genau entsprechend entweder
nd. oder hd. abgefaßten Weistümer des Magdeburger Schöffenstuhls. Eyke
hat es freilich Überwindung gekostet, ehe er sich an die bergehohe Auf-
gabe machte, hd. Prosa zu schreiben, während sie in Magdeburg in stiller
Selbstverständlichkeit emporblühte.
Dank den gleichen Voraussetzungen — unterlegene Sprache und
Geisteskultur — lassen sich zwischen beiden Erscheinungen — hd. Literatur
auf nd. Boden, Aufnahme hd. Worte in die nd. Urkundensprache — bis
in Einzelheiten hinein Parallelen zwischen Urkundlichem und Litera-
rischem ziehen.
Wie »Mitteldeutschland, zumal Thüringen und Meißen, vor unsern
Augen die literarische Vermittlerrolle übernimnit«, so sind diese Land-
schaften auch für die hd. Urkundensprache auf nd. Boden unbedingt
maßgebend geworden. Ich habe wenigstens bei dem bequem zu über-
sehenden und reichlich fließenden Magdeburgischen Material und bei der
Göttinger Linie der Braunschweigischen Herzoge diesen Vorgang darzu-
stellen versucht. Heuser tut dasselbe in aller Ausführlichkeit für Bremen.?)
Abseits stellt sich Westfalen, wo der Blick auf die erzbischöfliche Kanzlei
von Köln gerichtet ist.
Wie weiter die ganze ältere Gruppe mnd. Dichter auf dem der
Sprachgrenze nicht allzufernen nd. Gebiet sitzt, so wird auch in der
Urkundensprache erst nur die nächstliegende Zone ergriffen, und die
1) G. Roethe, Die Reimvorreden des Sachsenspiegels, Berlin 1898, und K. Kraus,
Heinrich von Veldecke und die mhd. Dichtersprache, Halle 1899.
2) Die nhd. Schriftsprache während des 16. u. 17. Jh. zu Bremen. Diss. Kiel 1912.
104 Kurt Böttcher.
große Masse des niedersächsischen Gebietes im Norden und Westen
bleibt noch unbeteiligt. Ungezwungen staffelt sich Niederdeutschland in
drei große Bereiche, deren Grenzen freilich mehr oder weniger verfließen:
HL Schleswig-Holstein
Hansestädte.
II. Westfalen Mecklenburg
Oldenburg Pommern
Hannover Preußen
Braunschweig-Lüneburg Ostseeprovinzen
Brandenburg.
I. Provinz Sachsen Anhalt.
Die erste Gruppe umfaßt Anhalt und die Provinz Sachsen, wo geist-
liche und weltliche Fürsten den Übergang schon im 15. Jh., teilweise
sogar schon im 14. Jh. vollzogen haben, und auch die Städte innerhalb
des ersten Viertels des 16. Jh.s, also im wesentlichen noch vor den Wir-
kungen der Reformation, dahin kommen.
Ein rechtes Übergangsgebiet ist Brandenburg, wo der SO fast von
Anfang an hd. war und daher für unsere Betrachtung ausscheidet. Die
Verhältnisse der mittleren Partien stimmen zu denen der ersten Gruppe.
Die Altmark endlich stellt sich zu den übrigen Vertretern dieses zweiten
Gebietes, des umfangreichsten von allen, zu Braunschweig-Lüneburg,
Hannover, Oldenburg, Westfalen, Mecklenburg, Pommern, Preußen und
den Ostseeprovinzen. Hier wird der Schritt vom Nd. zum Hd. ungefähr
gleichzeitig mit den durch die Reformation bedingten Umwälzungen
getan, vielleicht hier und da durch sie beschleunigt.
In den dritten Bezirk endlich gehören die Hansestädte und Schleswig-
Holstein, wo die nd. Urkundensprache auch noch nach der Reformation
weiter im Gebrauch bleibt und in öffentlichen Urkunden noch im letzten
Viertel des 16. Jh.s, in privaten sogar noch in den eraten drei Dezennien
des 17. Jhs eine Rolle gespielt hat.
Und wie »der Nährboden, auf dem diese hd. Poesie des plattdeut-
schen Nordens erwächst, der Hof gewesen«, so sind es auch stets die
Fürsten, seien es weltliche oder hohe geistliche, die der hd. Urkunden-
sprache Tür und Tor geöffnet haben. Wohl zu beachten: nicht die
niedere Geistlichkeit! Schon die Bischöfe halten es mehr mit dem Nd.
(Ausnahmen sind Halberstadt und Hildesheim), ganz zu schweigen von
den Klöstern, die in ihrem starren, weltfremden Konservatismus frühe-
stens gleichzeitig mit dem Rate der Städte, meistens sogar noch nach
ihm vom Nd. loskommen.
Jahrzehnte nach den weltlichen Fürsten folgen die Städte als typische
Vertreter einer Geistesrichtung, deren Grundsatz ist: ‘By dem Olden will
ick bliven’, nicht aus irgendwelchen sentimentalen Erwägungen, sondern
weil das Alte eben das Gewohnte ist. Auf naives Beharren stießen die
_ Anhaltiner und in Wernigerode die Stolberger, auf verhaltenen Trotz die
Hohenzollern, auf offenen Widerstand, über dem doch ein ganz leiser
Das Vordringen der hochdeutschen Sprache in den Urkunden usw. 105
Zug von Humor schwebt, die Erzbischöfe in Magdeburg. Und Quedlin-
burg hielt noch ein halbes Jahrhundert nach seiner völligen Unterwerfung
unter eine hd. Fürstin an seiner nd. Geschäftssprache fest, unbekümmert
um Brauch und Bequemlichkeit der fremden Herrin, Hedwig, Herzogin
von Sachsen.
Bei aller Verschiedenheit der historischen Voraussetzungen ergibt sich
so für fast alle Gebiete, in denen fürstliche neben städtischen Kanzleien
bestehen, ein typisches Bild, das sich graphisch etwa so darstellen ließe:
Städte
nd. b d
hd.
a
Hierbei bedeutet:
l. a das Jahr der ersten hd. Urkunde der Fürsten, c der Städte,
2. die vertikalen Linien die Jahre des Übergangs, wo Hd. und Nd.
sich hart im Raume drängen,
3. b das Jahr der letzten nd. Urkunde der Fürsten, d der Städte.
Hier die Beispiele im einzelnen:
Fürsten
Wernigerode:
b 1455 d etwa 1550
a 1436 c etwa 1520
Halberstadt:
b 1480 d nach 1500
a 1357 c 1427
Magdeburg:
b 1467 d nach 1500
a 1334 c etwa 1465
Brandenburg:
b etwa 1486 d etwa 1600
a 1323 c etwa 1500
Braunschweig:
b (?) d etwa 1600
a 1371 c etwa 1540
Schleswig - Holstein :
b etwa 1560 d etwa 1620
a 1534 c etwa 1570
Meck lenburg :
b etwa 1547 d etwa 1610
a 1502 c etwa 1565
106 Kurt Böttcher.
In die hd. Dichtungen nd. Dichter waren allmählich, vielleicht mehr
bedingt durch Trägheitsmomente als durch bewußte Abkehr, immer mehr
nd. Reime gedrungen. Hierzu gibt es zwar auf urkundlichem Gebiet
keine genaue Parallele. Aber eine gewisse Ähnlichkeit hat der Vorgang,
daß solche Fremdkörper, wie
ich statt ick, eck,
wir „ wW,
vorgenant „ _ vorbenomed,
offenbar „ openbarlik,
selbst wenn ihre Stellung durch jahrzehntelangen Gebrauch gesichert
scheint, doch wieder den heimischen nd. Ausdrücken das Feld räumen
müssen. Gar nicht zu reden von anderen Eindringlingen, die nicht solche
allgemeine Verbreitung gefunden haben wie diese beiden Pronomina
und beiden halbtechnischen Ausdrücke, die sich schon seit den ersten
Dezennien des 16. Jh. und noch früher finden.
Erst die kräftigen Vorstöße des Hd. in der zweiten Hälfte des
16. Jh. räumen ‘gründlich auf. Freilich, wenn »die Hochflut hd. Kultur
im 16. Jh. dem Sonderleben einer nd. Literatur überhaupt ein Ende ge-
macht hatte«, so scheiden sich eben hier Literatur- und Kanzleiwirkungen.
Tabula rasa hat diese hd, Welle des 16.-Jh.s doch nur in dem ersten und
zweiten, mittleren Bereich (nach unserer Staffelung) gemacht. Zumindest
in den Hansestädten und in Schleswig-Holstein hat das Nd. in öffent-
lichen Urkunden noch bis 1600 und in privaten selbst noch in den ersten
drei Dezennien des 17. Jh.s Geltung gehabt. Bindet man sich nicht nur an
Originalurkunden, auf die allein ich meine Untersuchung beschränkt habe,
und zieht auch buchmäßige städtische Aufzeichnungen mit in den Kreis
der Betrachtung, so wird das Resultat für das Nd. noch sehr viel günstiger.
Um nur ein im Druck zugängliches Beispiel herauszugreifen: das Lübecker
Oberstadtbuch!), 1277 angelegt, ist bis 1455 lateinisch. Von da ab ist
es ununterbrochen nd. geführt worden und hat, den Dreißigjährigen Krieg
überdauernd, noch den Ausbruch des 19. Jhs gesehen! Erst Michaelis 1809
mit dem Anfang des 61. Bandes, setzt das Hd. ein.
Zum Schluß knüpfen wir an die umfassenden Darstellungen der
Geschichte der nhd. Schriftsprache an, um zu sehen, wo unsere Er-
gebnisse das Bild bereichern und berichtigen.
Socin®) bietet überhaupt keine Daten für den Übergang in bestimm-
ten Gebieten, sondern gibt S. 116 allgemein an, wie »seit dem Ende des
15. Jh.s die Niederdeutschen in der Korrespondenz mit dem Süden mehr
und mehr ihre heimische Mundart zugunsten der Kanzleisprache auf-
gaben. Vom 16. Jh. an bemühten sich die nd. Höfe, in auswärtigem
Verkehr hd. zu schreiben. Die Sprache ist, wenn auch noch arg mit
1) Hrsg. in einer durch juristische Gesichtspunkte bedingten Auswahl von Paui
Rehme. Hannover 1855.
2) Schriftsprache und Dialekte im Deutschen. Heilbronn 1888.
Das Vordringen der hochdeutschen Sprache in den Urkunden usw. 107
Nd. versetzt, dem Oberdeutschen verständlich und aus dem Bemühen ent-
standen, der königlichen und den sich ihr anschließenden Kanzleien gleich-
zukommene. Von den Einflüssen, die von hd. Erzbischöfen, hd. Fürsten,
hd. Kanzlern ausgingen, weiß Socin noch nichts.
Noch weniger sagt Bahder!), der auf Socin verweist und S. 62 be-
tont, daß der Prozeß der Zurückdrängung des Nd. durch die Reformation
beschleunigt worden ist.
Einige festere zeitliche Umrisse zeichnet V. Moser.?) Er setzt S. 55
als Übergangszeit für Pommern, Mecklenburg, Braunschweig, Lübeck,
Hamburg die zweite Hälfte des 16. Jh.s an. Das ist für die drei Erst-
genannten zu spät.
Etwas reichlichere Hinweise finden sich, über mehrere Paragraphen
verstreut, bei Behaghel.?) $ 62 erwähnt er das hd. Bündnis der Städte
Göttingen, Minden, Northeim vom Jahre 1336. $ 64, 3 berichtet vom
Übergang in der Kanzlei des Magdeburger Erzbischofs um 1350. $ 66
liefert einige feste Daten. Sie stimmen für Hamburg (nach Beese), für
Schleswig-Holstein nur, wenn mit dem Ausdruck ‘offizielle Sprache’ nur
die fürstlichen, nicht auch die städtischen Kanzleien gemeint sind.
Dei weitem am reichsten fließen die Angaben bei Kluge.*) Er hebt
S. 106 mit Recht hervor, daß in den Grenzgebieten der Prozeß des Über-
gangs vor der Reformation stattgefunden habe. Er denkt an hd. Urkunden,
in denen zahlreiche nd. Elemente stehen geblieben sind, wenn er S. 107
sagt: man halte es nicht für gutes, reines Hd.; es ist ein sonderbarer
Zwitterjargon, den wir da sehen. Seine Daten auf S. 116 lassen sich
z. T. berichtigen. Königsberg ist nicht erst 1530, sondern etwa ein bis
zwei Jalırzehnte früher zum Hd. übergegangen. In Pommern setzt das Hd.
nicht erst 1541, sondern schon 1532, nach der Erbteilung‘, kräftig ein.
In Mecklenburg finden sich fürstliche Verfügungen in hd. Sprache nicht
erst 1528, sondern schon zu Beginn des Jahrhunderts, seit 1502.
Wichtiger aber, als diese Daten zu berichtigen, scheint es mir, zu
betonen, daß die äußere, geographische Unterscheidung notwendig einer
Ergänzung bedarf durch eine innere, kulturgeschichtliche Es genügt
nicht, zu sagen: in dem und dem Jahre hat sich an dem und dem Orte
der Übergang vollzogen; man muß hinzufügen, welchem engeren Kreise
der Aussteller angehört, ob er adlig oder bürgerlich, weltlich oder geist-
lich, bodenständig oder eingewandert ist. Diese Unterscheidung nach
Ausstellergruppen (weltliche und geistliche Fürsten, Städte, Private,
Klöster, Hochmeister usw.) für jedes Sondergebiet streng durchzuführen,
habe ich versucht.
Die Mischsprache, die Kluge mit wenig glücklichem Ausdruck als
/witterjargon bezeichnet, ist in unserer Darstellung in bestimmteren Um-
1) Grundlagen des nhd. T.autsystemse. Straßburg 1890.
2) Einleitung in die frühnhd. Schriftdialekte. Halle 1907.
3) Geschichte der deutschen Sprache. 3. Aufl. StraBburg 1911.
4) Von Luther bis Lessing. 4. Aufl. Straßburg 1904.
108 H. Gieseler.
rissen hervorgetreten. Deutlich heben sich verschiedene Mittelstufen ab,
wenn sie auch nicht alle für jeden einzelnen Aussteller zu belegen sind:
L eine erste, auf der das hd. Element auf wenige formelhafte Kanzlei-
ausdrücke beschränkt bleibt,
2. eine weitere, auf der dieser Damm durchbrochen wird, ohne daß
man doch den Grundcharakter dieser Sprache anders als nd. an-
sprechen könnte,
3. eine dritte, die vollkommenste Mischform, auf der hd. und nd.
Bestandteile einander die Wage halten,
4. eine vierte endlich, auf der sich nd. Gut nur zu so geringem
Prozentsatz findet, wie hd. auf der ersten Stufe.
Schließlich ist nicht zu vergessen, daß hinter diesen Urkunden
leibhaftige Menschen stehen, mit Sympathien und Antipathien, mit ständi-
schen und landschaftlichen Vorurteilen. Diesem menschlichen Gebalt auch
zu seinem Rechte zu verhelfen und ihn nicht hinter den tabellarischen
Angaben sich verflüchtigen zu lassen, war mein Bestreben.
Berlin. Kurt Böttcher.
Der Stammvokal in mittelniederdeutschen Formen wie wi
nömen, geven (wir nahmen, gaben) und in ihren neunieder-
deutschen Entwicklungen — ein alter Ingwäonismus.’)
(Auszug aus einer Marburger Dissertation.)
Im Mittelniederdeutschen weisen die Quellen im Plural ind. prät.
der IV. und V. Ablautsreihe?) Formen wie nämen, gäven und nömen,
geven neben einander auf. Über die Gültigkeit der beiden Vokale besteht
keine Klarheit.
Roethe®) hält die Indikative prät. weren u.ä. in der Gandersheimer
Reimchronik nirgends für sicher und spricht sämtliche &-Formen für
Optative an. Diese Auffassung trifft aber gewiß nicht immer zu, so z. B.
nicht Vers 1493ff.:
Nu schal ek iu von dem groten Otten sagen.
do sin vader konnig Hinrik was begraven,
alle des rikes vorsten tosammene quemen,
vil eintmotliken se den heren nemen,
alle mishellicheit se vil gar tobraken.
Ähnlich Vers 291/92, 1228/44, 1377/78.
Baetke‘) vermutet, @ sei zuerst in quämen und bāden zu č ge-
1) Vgl. S. 192 die Anzeige der Arbeit von II. Behrens.
2) Die Nummern der Ablautsreihen wie in der Mnd. Gr. von Ag. Lasch: I. Reihe
= u- Reihe, III.—V. = e- Reihen, VI. = aj- Reihe.
3) G. Roethe, Die Reimvorreden des Sachsenspiegels (Abh. d. Kgl. Ges. d. Wiss. zu
Göttingen, Ph.-h. KI. IT, 1898) 50.
4) W. Baetke, Das starke Verbum in Thom. Kantzows nd. Chronik von Pommern,
Nd. Jb. 43, 98.
Der Stammvokal in mittelniederdeutschen Formen usw. 109
worden, zur Unterscheidung von gleichlautenden, nicht präteritalen Formen
dieser beiden Verben (Präsens kamen und Präteritum baden < boden von
‘bieten’). Das ist von vornherein wenig wahrscheinlich, wird auch nicht
bestätigt, wenn in Eberhards Chronik z. B. vorkommen in der IV. Ablauts-
reihe: nömen 3mal, plögen 3mal, quömen 2mal, spreken 1mal; in der
V. Ablautsreihe: weren 6mal, lögen 3mal, geven lmal, steken lmal, wegen
Lmal In der IV. Ablautsreihe ist also guemen nicht am meisten vertreten,
und in der V. kommt beden überhaupt nicht vor. Dagegen findet sich
quämen noch 3mal und bäden 4 mal. Ähnlich ist das Verhältnis in den
Westfälischen Urkunden Bd. 1I: 4 guämen — 2 quömen; in den Dortmunder
Urkunden Bd.II: 5 guämen — O quêmen, 1 bäden — 0 beden; in den Magde-
burger Urkunden: 7 quämen — 2 quemen; und in anderen Quellen mehr.
Weiter wird die Frage des Nebeneinanders der ä/e-Formen berührt
von Koppmann!), der die &-Formen für Nachlässigkeiten hält, die vom
Korrektor übersehen seien; von Collitz2), der sie als archaische Schrift-
zeichen bezeichnet, dabei aber übersieht, daß sich solche Formen noch
ganz gewöhnlich auch in Quellen des 14. und sogar des 15. Jhs. finden;
und schließlich von Bartsch), der die &- Formen für hochdeutsche Entlehnun-
gen ansieht, eine Ansicht, die auch von Vogt*) und Tümpel) geteilt wird
und die in gewissem Sinne, wie sich zeigen wird, richtig ist. Behaghel®)
erklärt die präteritalen Pluralformen nömen, geven, weren usw. als um-
gelautet durch nachgestellte Pronomina. Hiergegen bemerkt Ag. Lasch’),
es sei unwahrscheinlich, daß ein 2 der zweitfolgenden Silbe auf lang & Umlaut
gewirkt habe, während ein ? der nächstfolgenden Silbe auf kurzes a ohne
Wirkung blieb, wie z. B. bei las tk. Ferner heiße das Pronomen auch viel-
fach wë, sē und könne so natürlich keinen Umlaut hervorrufen. Außerdem
sei der Umlaut in der 2. sg. zeitlich erst nach dem Plural aufgetreten.
Zu diesen Punkten kann man noch hinzufügen, daß sich bei Behaghels
Erklärung die Frage aufdrängt, warum der Umlaut auf den Plural prät.
gerade der IV. und V. Ablautsreihe beschränkt sein soll. Mit demselben
Rechte müßte er doch auch z. B. bei schwachen Verben im Präsens auf-
treten, also etwa meken wi neben maken wi stehen, oder es müßten
ebenso reduplizierende Verba wie släpen, räten, läten im Plural präs.
e-Formen zeigen, begünstigt noch dazu durch die 2. und 3. sing., die
hier tatsächlich Umlaut haben. Umlaut müßte ebenso im Plural präs.
von gän und siäu auftreten. Das ist aber nicht der Fall, wie die Karten
des Sprachatlas zeigen.®)
“_1) Die Chroniken der deutschen Städte vom 14.—16. Jh. Bd. 19 (1884), 189; vgl.
auch H. Tümpel, Nd. Studien (1898) 121.
2) H. Collitz, Waldeckisches Wörterbuch (Bauer-Collitz) 31. 34.
3) K. Bartsch, Germ. 23, 507.
4) F. Vogt, Beitr. 16, 452. 458ff.
5) H. Tümpel, Nd. Studien 123.
6) O. Behaghel, Geschichte der deutschen Sprache * 151.
7) Ag. Lasch, Mud. Gr (1914) 229.
8) Der Wenkersche Satz 27 bringt die Zusammenstellung ‘gehn wir’, und in ganz
— mp o. mamn Oan ep T ë p -=> gn a T en
110 H. Gieseler.
Am eingehendsten befaßt sich Ag. Lasch in ihrer Mittelnieder-
deutschen Gramm. mit der Frage des Nebeneinanders der präteritalen a/e-
Formen. Sie erklärt die e-Formen als Umlaute, die analog dem Optativ ein-
getreten seien. Diese Erklärung hat die weitaus meisten Anhänger. Sie zu
widerlegen, ist die Aufgabe des ersten Teiles der angestellten Untersuchung.
Diese stützt sich auf ein umfangreiches Material!): aus 36 Quellen
verschiedenster Gegenden wurden sämtliche präteritalen 4/2-Formen der
IV. und V. Ablautsreihe zusammengestellt. Dadurch ergab sich ein ge-
naueres Bild vom Indikativ und Optativ prät. der Verben dieser beiden
Reihen für den Zeitraum von rund 1200—1500.
Das erste und augenscheinlichste Ergebnis ist überraschend: die
bei Lasch angegebene Chronologie stimmt in den untersuchten Quellen
nicht. Nach Lasch, Gr.§ 55 sollen im 13. Jh. im Optativ die Formen mité
herrschen und erst im 14. Jh. die mit ë durchdringen, und zwar zunächst
im Optativ und dann allmählich auch im Indikativ. In den untersuchten.
Quellen aber, die zum größten Teil, was z. B. besonders die Urkunden
betrifft, das erste Vorkommen der deutschen Sprache aufweisen und so
bis in die frühesten mnd. Zeiten zurückreichen, fanden sich im ganzen
nur 262 optativische &-Formen gegen 7635 2-Formen. Im 13. Jh., wo
nach Lasch die Formen mit @ vorherrschen sollen, fanden sich nur 114
gegen 627 mit e Es ist auch nicht etwa stets der Fall, daß die Ur-
kunden mit ä@ im Optativ beginnen und allmählich zum ë übergehen.
Vielfach finden sich @- Formen erst in der Mitte oder gar in der zweiten Hälfte
des Zeitraumes, den die entsprechenden Urkundensammlungen umfassen,
dagegen ë in der ersten Hälfte.
Ähnlich wie im Optativ stellt sich auch im Indikativ plur. ein
Widerspruch zu Lasch heraus. Nach § 55 soll sich das Bindringen dieses
analogischen Umlauts in den Indikativ erst im Laufe des 14. Jhs. allmählich
beobachten lassen. Tatsächlich zeigen aber die untersuchten Quellen be-
reits im 13. Jh. 35 °/, #-Formen, nämlich 359 ë neben 660 4. Noch deut-
licher tritt eine Verschiedenheit von der bei Lasch angegebenen Chrono-
logie zutage, wenn alle nordniedersächsischen Quellen für sich zusammen-
gefaßt werden. Dann ergibt sich für das 14. Jh. ein Verhältnis von 67 °/,
&-Formen zu 33°/, @ä-Formen, ja sogar im 13. Jh. finden sich hier schon
88 °/, 2-Formen, während nach Laschs Angabe keine auftreten sollen.
Ebensowenig, wie Ag. Laschs Chronologie für die untersuchten Quellen
zutrifft, kann aber auch ihre Erklärung der &-Formen als »analogisch
nach dem ÖOptativ gebildet« aufrecht erhalten werden. Zunächst müßte
untersucht werden, warum Analogie eingetreten ist. In ihrer »Geschichte
der Schriftsprache in Berlin«?) beantwortet Lasch dieses Warum damit,
Niederdeutschland heißt es gahn wi oder goahn wi oder mit ähnlichen Schreibungen,
aber nirgends gehn wi oder ähnlich.
1) welches hier abzudrucken sich die Schriftleitung zu ihrem Bedauern versagen muĝ.
H. T.
2) Ag. Lasch, Geschichte der Schriftsprache in Berlin (1910) 243.
Der Stammvokal in mittelniederdeutschen Formen usw. 111
daß sie den Vokal des Part. prät. der V. Ablautsreihe die vermittelnde
Rolle spielen läßt. Diese Erklärung ließ sich aber nicht aufrecht erhalten,
denn es konnte nicht festgestellt werden, daß die V. Ablautsreihe der IV.
mit der analogischen Übertragung voranging. Ferner läßt sich feststellen,
daß die einzelnen Dialekte ganz verschiedene Wege gehen, und daß selbst
in einem Dialekt, ja sogar in ein und derselben Quelle keine Regelmäßigkeit
anzutreffen ist, sondern sich oft ein wahlloses Durcheinander von &- und
E-Formen findet. Ebenso entspricht einem bestimmten Verhältnis von &-
und 2-Formen im Optativ nicht immer ein gleichgerichtetes Verhältnis im
Indikativ, sondern es tritt häufig genug gerade ein entgegengesetztes Verhält-
nis zutage. Ganz unerklärt bleiben schließlich’ spätere &-Formen, die sich
in einigen Gegenden noch bis zum heutigen Tage gehalten haben. Nach ihnen
müßte der Analogie-Prozeß noch heute als unbeendet angesehen werden.
Nimmt man trotzdem die Erklärung der indikativischen &-Formen
durch analogischen Umlaut nach dem Optativ an, so müßte sich damit
unmittelbar eine andere Frage einstellen: wie kommt das Mittelnieder-
deutsche allein zu dieser analogischen Übertragung? Warum findet sie
sich nicht auch im Mittelhochdeutschen, zumal dort tatsächlich die 2. sg.
umgelautet ist und deshalb sehr gut die vermittelnde Rolle übernehmen
könnte? Warum findet sie sich ferner im Mittelniederdeutschen nur in
der IV. und V. Ablautsreihe und nicht ebensogut auch in der IL, III.
und VI. bei Aufkommen der Umlautsbezeichnung für o und %? Diese
letzte Frage kann vom mnd. Standpunkte aus nicht entschieden werden,
sondern nur durch eine Vergleichung der Entwicklungen der einzelnen
Ablautsreihen im Neuniederdeutschen. Lasch stellt selbst in ihrer Ab-
handlung »Beiträge zur Geschichte des Neuniederdeutschen in Hamburg«!)
fest, daß in Hamburg Umlaut in der II. und VI. Ablautsreihe erst im
17. Jh. zu beobachten, in der Ill. sogar noch heute nicht eingetreten ist.
Eine ausgedehnte Untersuchung der Ablautsreihen in neuniederdeutschen
Dialekten an Hand von Lokalgrammatiken, schriftlichen und mündlichen
Mitteilungen führte tatsächlich zu dem Ergebnis, daß noch heute die
Ablautsreihen in zwei Gruppen zu scheiden sind: 1. die IV. und V. Reihe
mit nur &-Formen, 2. die II. III. und VI. Reihe mit umlautslosen Formen
oder aber mit umlautslosen und umgelauteten nebeneinander.
Nunmehr wären also die zwei Fragen zu beantworten: wie kommt
die IV. und V. Ablautsreihe gegenüber der Il, III. und VI. zu ihrer
Sonderstellung? und wie kommt sie zu ihr gerade im Mittelniederdeutschen ?
Zur Beantwortung muß bis auf die as. Zeit zurückgegriffen werden.
Urg. &2 (offenes 2) ist im Deutschen zu @ geworden. Nach Bremer !)
geht dieser Wandel vom Süden aus und dringt langsam nach Norden
vor. Bis zum Auftreten der mnd. Sprache ist der Übergang beendet. In
mnd. Quellen heißt es durchweg jär, mälen, sträte, läten usw. Ebenso
im Plur. ind. prät. der IV. und V. Ablautsreihe grrämen, nümen, sprüken,
1) Nd. Jb. 44, 1 ff.
2) Beitr. 11, 1.
112 H. Gieseler.
sälen, gäven, aber hier daneben, sogar meist in der Mehrzahl, nëmen,
quemen, spreken, weren, selen, geven. Woher stammen diese 2-Formen?
Eine Umschau in der Nachbarschaft des Mittelniederdeutschen er-
gibt, daß im Friesischen und Angelsächsischen an gleicher Stelle &-, im
Mittelhochdeutschen dagegen d-Formen gelten. Damit ist die Erklärung
der Formenzweiheit im Mittelniederdeutschen, d. h. also im Gebiet
zwischen dem Friesisch-Angelsächsischen und dem Mittelhochdeutschen,
dialektgeographisch gegeben und entspricht der Ansicht Wredes über
das Niederdeutsche, die er Zs. 1919, 14ff. andeutet. Man kann an-
nehmen, daß ursprünglich als sprachiiche Einheit eine Ingwäonengruppe
England, Friesiand und ganz Norddeutschland einer südlichen »deutschen«
Gruppe gegenüberstand. Nach Spaltung des südlichen Teiles der Ing-
wäonengruppe durch Völkerverschiebungen und Auswanderungen, beson-
ders seit Karl dem Großen, wurde ganz allmählich der schon vorhandene
geographische Zusammenhang zwischen Nord- und Süddeutschland zum
politischen und damit auch zum sprachlichen. Durch 1!/, Jahrtausend -
hindurch wurde das Norddeutsch-Ingwäonische nach und nach so sehr
gewandelt und deutsch durchsetzt, daß heute Niederdeutsch und Hoch-
deutsch zwei gleichwertige Triebe einer gemeinsamen Wurzel »Urdeutsch«
zu sein scheinen. Aber das ist eben nur Schein. In Wirklichkeit finden
sich immer mehr sprachliche Eigentümlichkeiten, die sich als Reste der
ursprünglichen Sprache Norddeutschlands entpuppen. Dazu gehören auch
die 2-Formen in der IV. und V. Ablautsreihe im Mittelniederdeutschen,
und das dortige Nebeneinander von @ und 2 ist als Sprachmischung auf-
zufassen. Ihre Entstehung läßt sich etwa folgendermaßen veranschaulichen.
Altes ingwäonisches e+2 im Indikativ und Optativ prät. der IV. und
'V. Ablautsreihe wird durch den vom Hochdeutschen eindringenden all-
gemeinen Wandel von #>4 gefährdet und droht zu 4+@ zu werden.
Mit Aufkommen der Umlautsbezeichnung muß aber im Optativ ein
neues ë eintreten, so daß im Präteritum regelmäßig @+© anzunehmen
wäre. Nun steht aber dieser Entwicklung des Niederdeutschen im
Norden ein ags.-frs. Präteritum ē+ ë gegenüber. Durch Zusammen-
wirken dieser Momente entsteht Konfusion im mnd. Präteritum. Sie
äußert sich als große Unsicherheit im Gebrauch der Formen, so daß sich
bald &-, bald 2e-Formen im Indikativ zeigen, ja sogar @-Formen gelegent-
lich unberechtigterweise in den Optafiv eindringen. Erst im 15. Jh. kommt
eine Klärung zustande mit dem Ergebnis, daß, entgegen dem allgemeinen
Wandel von 2>ä, im Indikativ und Optativ prät. der IV. und V. Ablauts-
reihe altes ingwäonisches &-++& wieder durchdringt. Das Ganze erfolgt
also nach einfacher, fast mathematischer Formel: urspr. ingw. (& +€) +
deutsches (#+ €) = (nd. €+ ë). Das eine ad wird von den drei & aufgesogen
und so die alte ingwäonische Vokalgleichheit im Indikativ und Optativ
wiederhergestellt.
Die Bestätigung müßte durch die as. und mnd. Quellen geboten
werden. Das ist aber nur zum Teil möglich; die as. Quellen versagen.
Der Stammvokal in mittelniederdeutschen Formen usw. 113
Die kleineren as. Denkmäler müssen für diese Untersuchung von vorn-
herein ausscheiden, da bei den meisten von ihnen die Entstehungs-
orte ungewiß sind und man, besonders in den Glossen, nie vor hd.
Bestandteilen sicher ist.. Es bliebe also nur der Heliand übrig. Aber
auch der kommt nicht als reine as. Quelle in Betracht — As. etwa als
Vorstufe des Mnd. gedacht —, denn seine Sprache, die Sprache des
Hessengaus und Friesenfelds!), steht viel zu sehr unter dem Einfluß
des benachbarten Hochdeutschen. Trotzdem finden sich auch im Heliand
noch 18 e-Formen im Präteritum der IV. und V. Ablautsreihe, die zu-
sammen mit 23 anderen alten 2-Formen im Heliand und insgesamt 38
2-Formen in den kleineren as. Denkmälern als alte ingwäonische 2-Relikte
aufzufassen sind. Diese -Formen im As. als Umlaute aufzufassen, wie
es häufig geschieht, ist deshalb nicht angängig, weil man nicht einzu-
sehen vermag, weshalb im As. die Umlautsbezeichnung für & um so viel
eher eingetreten sein soll als im Ahd., zumal das As. dieses & selbst erst
über das Ahd. bekommen hatte. Außerdem gibt es im Heliand wie auch
in den kleineren as. Denkmälern bei sicherer Umlautsbedingung weit mehr
ã- als č- Formen, und schließlich bilden diese unter Umlautsbedingung stehen-
den Belege nur den kleineren Teil aller überhaupt vorkommenden ë, so
daß, selbst wenn man für sie Umlaut annehmen würde, immer noch die
größere Zahl der &-Formen ohne Umlautsbedingung übrig bliebe, die,
für sich betrachtet, nur als 2-Relikte aufgefaßt werden können.
Einen kleinen Anhalt für das in Westfalen in as. Zeit tatsächlich
bestehende Nebeneinander von à- und €-Formen gibt vielleicht das Frecken-
horster Heberegister, für das die gegen die kleineren as. Denkmäler an-
gegebenen Einwände nicht in Betracht kommen. Es finden sich hier
nämlich die gleiche Anzahl ë- wie 4-Formen. : Eine volle Bestätigung der
aufgestellten Hypothese findet sich aber in den viel reichlicher fließenden
mittelniederdeutschen Quellen. Die mnd. Denkmäler schließen sich nicht
unmittelbar an die as. an, sondern sind von ihnen durch eine lange Periode
getrennt, aus der nur lateinische Aufzeichnungen überliefert sind. Ab-
gesehen von vereinzelten Ausnahmen zeigen sich die ersten deutschen
Urkunden zu Anfang des 13. Jhs., ihre Zahl nimmt allmählich zu, so daß
die lateinischen im Laufe des 14. Jhs. immer mehr verdrängt werden. Ebenso
finden sich bereits in der ersten Hälfte des 13. Jhs. umfangreichere Chro-
niken in deutscher Sprache, z. B. die Reimchronik des Eberhard von Gan-
dersheim und die Sächsische Weltchronik. In diesen ersten mnd. Erzeug-
nissen sind die alten germanischen offenen ë restlos verschwunden, so
daß es ausnahmslos dad, läten, släpen usw. heißt. Für das Präteritum
der IV. und V. Ablautsreihe ergibt sich aber ein ganz anderes Bild. Hier
tritt uns der Kampf des hd. & mit dem ursprünglichen ë in seinem Höhe-
punkt und später auch in seinem Ausgange klar vor Augen. Im Optativ,
in dem ä-Formen am wenigsten zu erwarten sind, weil hier dem ursprüng-
1) Vgl. Wrede, ZfdA. 43, 333ff.
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. XVII. 192. 8
114 E Ë. Gieseler.
lichen ingwäonischen 2 auch ein neues Umlauts-3 entspricht, ist die Zahl
sämtlicher 4-Formen, nämlich 262, gegenüber den 7629 2-Formen ver-
hältnismäßig so gering, daß 2 als regelmäßiger Vokal angesehen werden
darf. Im Indikativ fanden sich in den benutzten Quellen vom 13. bis
15. Jh. zusammen 1433 e-Formen und 1413 &-Formen. Da nur solche
Quellen untersucht wurden, in denen &-Formen schon bei flüchtiger
Durchsicht festgestellt werden konnten, wäre in Wirklichkeit der Unter-
schied zwischen beiden zugunsten der 2-Formen noch weit größer. Als
Beweis dafür sei auch auf Tümpel, Niederdeutsche ‚Studien 121 ver-
wiesen, wo für das Mnd. im Ind. prät. der IV. und V. Ablautsreihe ë als
Regel angegeben wird.
In den einzelnen Jahrhunderten gestaltet sich das Bild etwa fol-
gendermaßen. Im 13. Jhb. zeigt sich ein vollkommen gesetzloses Durch-
einander von &- und ë-Formen im Indikativ, zu dessen Veranschaulichung
einige Sätze aus der Sächsischen Weltchronik!) angeführt seien: S.120
2.19: al de herren, de mit eme dar wêren, spräken menlike ...; S. 152
4. 21: do quämen tosamene alle de dar weren in dat monster sancti Petri,
st bāden alle unsern herren ...; 8.169 Z. 22: durch den hus den se gäven,
unde RUDER de clage der bischope, de geworpen weren van eren bischop-
domen ...; 8.195 2.9: do quömen se to deme clostere unde bäden ...;
S. 253 Z. 5: de mit den scepen wāren, de quēmen to Akers; S. 262 Z. 12:
de in der borch weren, do se sägen dat..: Solches Nebeneinander von
d. und &-Formen gehört nicht etwa zu den Seltenheiten, sondern kann
in vielen Quellen festgestellt werden. Auch die optativischen 4-Formen
treten ganz gesetzlos auf und begegnen besonders während der Periode
des bunten Durcheinanders im Indikativ in den ältesten mnd. Schriftzeug-
nissen. So gehören 114 optativische &-Formen dem 13. Jh. an. Daneben
stellen sich aber 631 Formen mit 2. In allen Quellen tritt von vorne-
herein 2 als herrschender Optativvokal auf. Die regellose Art der Er-
scheinung macht auch ein prozentual verschiedenes Verhältnis von &
und & im Indikativ und ÖOptativ derselben Quelle verständlich. So gibt
es Quellen mit allen möglichen Kombinationen: & nur im Indikativ und
& nur im Optativ, oder umgekehrt 4-Formen vereinzelt nur im Optativ
und im Indikativ durchgängig 2. Die häufigste und natürlichste Erscheinung
ist im 13. Jh. aber die, daß im Indikativ &- und 2-Formen in buntem
Gemisch nebeneinander auftreten und gelegentlich einige ä-Formen un-
berechtigterweise auch in den Optativ eindringen.
Das 14. Jh. zeigt im wesentlichen noch dasselbe Bild, das infolge
der reichlicher fließenden Quellen um so einwandfreier ist. Eine Klärung
ist noch in keiner Weise zustande gekommen.
Ein ganz anderes Ergebnis weist aber das 15. Jh. auf, das sichtlich
unter dem Zeichen der Abklärung steht. Im Optativ erscheinen zwar
noch immer eingestreute Formen, doch ihre Anzahl ist sehr gering,
1) ed. Weiland, Mon. Germ. hist. Deutsche Chroniken Bd. 2, 1 (1876).
Der Stammvokal in mittelniederdeutschen Formen tiew. 118
nur 33 unter 3043 2 Daß überhaupt noch 4-Optative vorkommen, ist
ein Beweis für ihre Herkunft: solange noch Unsicherheit und Ungeklärt-
heit im Indikativ besteht, greift diese Unsicherheit auch gelegentlich
auf den Optativ über. Den Indikativ kennzeichnet aber tatsächlich teil-
weise auch jetzt noch ein gewisses Schwanken, wenn auch nicht in dem
Maße, wie im 13. und 14. Jh. Im ganzen begegneten nämlich im 15. Jh.
in den untersuchten Quellen nur noch 166 indikativische 4-Formen neben
165 e-Formen. Daß die #-Formen tatsächlich abnehmen, zeigt ein Ver-
gleich der ersten Hälfte des Jhs. mit der zweiten. Bis 1450 treten 148
ā- und 334 2-Formen auf, von 1450—1500 aber zählen wir nur noch
18 &-Formen neben 431 ë-Formen. Diesem Befunde entspricht das Er-
gebnis für den Optativ: in der ersten Hälfte des Jhs. lassen sich noch
24 a-Formen, in der zweiten nur noch 9 nachweisen. Die Klärung voll-
zieht sich also jn beiden Modi gleichzeitig.
Quellen nach 1500 zeigten nur noch 2-Formen im Indikativ wie
im Optativ. Ä .
Der Übergang des ë> 4 hatte, wie früher gezeigt, ursprünglich auch
für das Präteritum gegolten; nach Aufkommen der Umlautsbezeichnung
aber hatte sich dieses in der IV. und V. Reihe dem allgemeinen Laut-
wandel allmählich entzogen. In allen übrigen Fällen dagegen drang 2>4
durch, und bei Beginn der mnd. Zeit herrscht das deutsche 4 bis zur
friesischen Sprachgrenze. Die präteritalen 4-Formen in IV und V aber
wurden wieder aufgegeben, noch ehe sie sich im ganzen niederdeutschen
Gebiet gleichmäßig durchgesetzt hatten. In dialektgeographischer Hinsicht
wäre danach ein verschiedenes Verhalten der einzelnen mnd. Dialekte,
etwa der südlichen Hälfte von West- und Ostfalen !) gegenüber dem Nord.
niedersächsischen, zu erwarten, und in der Tat findet sich unsere An-
nahme aufs schönste in den Quellen bestätigt: ein neues Glied in der
Beweiskette.
Faßt man nämlich alle nordniedersächsischen Quellen zusammen
und stellt sie den west- und ostfälischen gegenüber, so ergeben sich
grundverschiedene Bilder. Während der Norden im 13. Jh. etwa nur
12°/, a-Formen für den Indikativ besitzt, treten im Süden mehr als
70°/, auf. Entsprechend zeigt der Optativ im Nordniedersächsischen 2 à
unter 40 2, im Ost- und Westfälischen aber 43 4 unter 553 ë. Dieser
Befund gestattet zwiefache Deutung, entweder war die hd. Einwirkung
auf das nd. Präteritum im 13. Jh. noch nicht zur Höhe gediehen, oder
ihre Kraft war jenseits der ersten Staffel, den west- und ostfälischen
Grenzen, erlahmt. Die Entscheidung liefert das folgende Jh. mit seinem
reicheren Stoff. Es zeigt sich, daß im 13. Jh. die hd. Beeinflussung noch
nicht ihren Höhepunkt erreicht hatte. Den 12°/, Ind.-Formen mit 4
des 13. Jhs. stellt das 14. in Niedersachsen ganze 33°/, gegenüber. Ebenso
ist im Optativ die Zahl der 4-Formen von 5°/, auf 10 °/, gestiegen. Im
1) Gemeint sind hier mit Ost- und Westfalen das heutige Westfalen und die Gebiete
östlich davon bis zur Elbe.
8*
116 H. Gieseler. Der Stammvokal in mittelniederdeutschen Formen usw.
Ost- und Westfälischen ist das Verhältnis im grußen und ganzen das
gleiche geblieben. Dafür tritt aber deutlich ein Unterschied zwischen
dem West- und Ostfälischen selbst hervor. Jenes nämlich ist stärkerem
hd. Einfluß ausgesetzt als das Ostfälische. Während in Westfalen bei-
nahe das Fünffache an ä- gegenüber den -Formen für den Indikativ
erscheint, kann das östliche Gebiet nicht ganz dreimal mehr o als ë
aufweisen. Im 15. Jh. tritt ein Rückgang des hd. “-Einflusses ein und
führt zur völligen Klärung gegen Ende des Jahrhunderts. Im Nord-
niedersächsischen geht im Laufe dieses Jahrhunderts das Verhältnis
des 14. für den Indikativ, 2&:@=2:1, in 13:1 über, während im Ost-
und Westfälischen in der ersten Hälfte des Zeitraumes eine Verminderung
der @-Formen um 10°/,, in der zweiten Hälfte eine weitere um 40°/,
eintritt, ein Vorgang, welcher die bald darauf eintretende Klärung an-
kündigt. Sehr schön läßt sich ein Unterschied des West- und Ostfälischen
vom Nordniedersächsischen auch aus den Beispielen ersehen, die Lasch und
Tümpel bei ihren Untersuchungen unserer Frage für das Präteritum der IV.
und V. Ablautsreihe anführen. Jene gibt indikativisches & fast nur aus
südlichen Quellen an, aus Aken, Halle, Blankenburg, Magdeburg, Calbe,
Regenstein, Hildesheim und Korbach. Tümpel führt überhaupt 2 für den
Indikativ als Regel an, beschränkt sich aber mit dieser Angabe, wie seine
Belege!) erweisen, auf den Norden des nd. Sprachgebietes.
Kurz zusammengefaßt können aus der Untersuchung folgende Haupt-
resultate hervorgehoben werden:
1. Das Nebeneinander der &- und @-Formen im Präteritum der IV.
und V. Ablautsreihe findet sich gleich bei Auftreten der mnd. Quellen
und zwar durch das ganze 13. und 14. Jh. hindurch.
2. Das 15. Jh. bringt eine Klärung zugunsten der € Formen, die
im Anfang des 16. Jhs. so gut wie vollkommen ist.
3. Die einzelnen mnd. Dialekte gehen ihren Weg für sich. Zu
Anfang zeigt hauptsächlich das West- und Ostfälische, besonders in den
südlichen Gebieten, die Zweiheit der Vokale, die erst im 14. Jh. auch
im Nordniedersächsischen größeren Umfang annimmt, aber doch nicht
dasselbe Verhältnis erreicht und vom 15. Jh. an wieder abnimmt, ebenso
wie im West- und Östfälischen, wo sie gegen Ende des Jhs. sogar eher als
im Nordniedersächsischen ganz aufgegeben erscheint.
4. Während des ganzen Verlaufes läßt sich weder im Ost- und West-
fälischen noch im Nordniedersächsischen eine Gesetzmäßigkeit feststellen.
Im Indikativ und Optativ treten &- und 2-Formen wahllos durcheinander
auf, im Optativ finden sich aber 4-Formen bei weitem nicht in dem
Maße wie im Indikativ.
Berlin-Wilmersdorf. H. Gieseler.
1) Nd. Studien § 26 8. 121.
Walther Mitzka. Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 117
Dialektgeographie der Danziger Nehrung.
Die Nehrung zeigt in ihrer Mundart, der meine Wanderungen 1921
galten, überraschende Merkwürdigkeiten, die aus der Literatur nicht er-
wartet werden konnten, die aber nicht nur innerhalb des Niederpreußischen,
sondern auch für das ganze deutsche Sprachgebiet eigenartig, vielleicht
z. T. gar einzigartig sind: aiw < jedem westgerm. awır, El, ow; au < a
in geschl. Silbe, und zwar nur in dieser.
Die Nehrung reicht vom Pillauer Tief bis in das Stadtgebiet von
Danzig; die Frische Nehrung ist der schmale Landstreifen zwischen
Haff und See, mit Binnennehrung bezeichnen wir hier, in weiterem
Sinne als einst, den übrigen von der See und den beiden Weichselarmen,
der Toten und der Elbinger Weichsel, umfaßten Teil, schließen also hier
auch die jungen Kampen zwischen Königsberger und Elbinger Weichsel
an. Von der Nebrung ist 1840 durch den Durchbruch von Neufähr der
Westzipfel abgetrennt; 1895 erhielt die Weichsel im Weichseldurchstich
eine neue Mündung. Es bleibt hier unberücksichtigt, daß die Nehrung
im Mittelalter über Pillau hinausreichte; daß ihr Begriff zeitweise, z. B.
um 1790, einige Gebiete jenseits der Elbinger Weichsel mit umfaßte.
Für freundlich gewährte Reiseunterstützung aus den Mitteln des
Preuß. Wörterbuchs statte ich dem Leiter desselben, Prof. Ziesemer, meinen
Dank ab. Der Stoff wird bier in knappstem Umriß gebracht, in Anlehnung
an Mitzka, Ostpreuß. Niederdeutsch nördlich vom Ermland (Deutsche Dialekt-
geographie VI!); die phonetische Schreibung ist hier notwendig eine andere ?).
Dann brauchen weniger die Übereinstimmungen, als vielmehr dialekt-
geographische Unterschiede gebracht zu werden. Die hergehörigen Karten
aus Wenkers Sprachatlas konnten noch nicht eingesehen werden, sie sollen
in größerem Rahmen behandelt werden, wenn meine Untersuchung des Ge-
bietes im Süden und Südwesten von Danzig abgeschlossen ist; dann kann
auch Danzig selber eingehender von der Landschaft aus beurteilt werden.
Denn nur von da aus, also dialektgeographisch, ist eine Reihe von Eigen-
heiten der städtischen Mda. Danzigs überhaupt zu verstehen.
Die Darstellung geht meist von Narmeln, dem entlegensten Dorfe
der Frischen Nehrung, aus; gerade dort finden sich Besonderheiten der
Nehrungsmda. beisammen: im folgenden sind Formen ohne Ortsangabe
dort beheimatet. Es ist zugleich der östlichste Ort der Nehrungsmda.;
Neutief gegenüber von Pillau gehört sprachlich zum Westsamländischen.
Zwischen Neutief und Narmeln liegt wohl die stärkste und zugleich
schärfste Mundartgrenze innerhalb des Niederpreußischen überhaupt.
I. Zur Dialektgeographie.
UnterNehrungsmda. sind im folgenden die Erscheinungen begriffen,
die von Narmc!n bis Krakau reichen. so daß Heubude-Danzig und vor
1) Im folgenden kurz: DDG. VI.
2) l’alatale 7, X, 9 usw. werden nur in besonderen Fällen als solche bezeichnet.
118 Walther Mitzka.
allem Neutief außerhalb dieses Begriffes bleiben. Das für ihr ganzes
Gebiet geltende Kennzeichen ist westgerm. a < au in geschl. Silbe.
Westgerm. a.
- $ 1. Es erscheint in geschl. Silbe vor k, vor jetzigem g und velarem y
als dunkles a: dak ‘Dach’, flak ‘flach’, $wak ‘schwach’, hak ‘Hacke am
Boot f. d. Steuerruder’, drag ‘Netzanker’, zeflay Qualle’ (»Seeflagge«),
hagəřštěd ‘Stelle an der man anhakt’ (z. B. beim Hobeln), wayken ‘gehen’.
Dies a und p <a vor lt z B. zolt ‘Salz’ stimmen mit den gleichen Er-
scheinungen im Westsamländischen überein, in andern Stellungen zeigt
westgerm. a gewöhnlich dialektgeographische Sonderheiten.
In der Nehrungsmda. ist vor palatalem 7 (< nd) der Palatalgleitlaut ¿
hörbar, z. B. jaslaiyan ‘gestanden’ laiy ‘Lande’ Dat, maiyol ‘Mandeldrüse’,
Dort ist weiterhin betontes « in urspr. geschl. Silbe vor = gewöhnlich a:
laxan ‘lachen’, 3arworm ‘Seeassel’ (Idothea tricusp.), d&rt ‘Docht’, warten
‘warten’; unter schwachem Druck a: bränlaztay ‘bräunlich’, góndaz ‘Guten
Tag’, winaxton ‘Weihnachten’.
= Vor ld, Ip zeigt die Nehrung von Neutief (wie Samland) an ein A
(bzw. Qu vgl. unter ð) bis zur Linie Pasewark — Schönhaum: Aöla(n) ‘halten’,
költ ‘kalt’, wölt ‘Wald’; westlich davon gilt bis Danzig o: @lhpla ‘aus-
halten’, pl ‘alt’, fola ‘falten’.
In gexchl. betonter Silbe vor r, das westlich von Neutief (dr) zu f
in solcher Stellung wird. zeigt es sich als 5: worm ‘warm’, Sporliy ‘Sperling’,
mark ‘Reichsmark’, mürdrekan 'Alpdrücken’; wenig betont z.B. in margretä
‘Kauftrunk’.
In sonstiger geschl. Silbe hat sich betontes a in der Nehrungsmda.
zu au entwickelt (Schriftbild des Sprachträgers bleibt meist a)!): naut 'naß’,
daut ‘das’, faut ‘Faß’, wardut ‘Warze’ (Neutief wie Samland: wörtsal),
paup ‘Pappe’ kaudek ‘Wachholder’, kraub ‘Krabbe’, glaub ‘Schürze’, laus
‘Lachs’, blaus ‘bla8’, maust ‘Mastbaum’, maušiņ ‘Masche im Netz’, šauf
‘Schrank’, drauf ‘Trab’, auf ‘ab’, kaum ‘Kamm’, daum ‘Damm’ ‚ waumsjon
‘Wams’, aun ‘an’, gauntəř ‘Ganter’, Smaul ‘schmal’, zaul ‘soll’; aber unter
Schwachton: lauéran, ‘Jawieren’ ‚ dufzals ‘ Absatz’. Dies au wird in Neutief
vertreten durch a, in Heubude- Danzig gewöhnlich Garen halblanges å,
s. B. mån ‘Mann’.
au gilt also vor Palatal, Dental, Labial, und zwar nur in geschl.
Silbe; der Gleitlaut % leitet von der velaren Artikulationsstelle des a zu
weiter vorn liegendem Verschluß oder Enge der f, p, b, s usw. über, $
zu, palatalem 7; während die Artikulationsstelle der k, g y, x die gleiche
velare wie unseres a bleibt, also die Verschluß- und Engenbildung ohne
Verlegung der Artikulationsstelle gleich mit dem Absatz des a eintritt,
wobei nur der Reibelaut zu 4 längt.
1) Nachträglich kann aus der Literatur eine ganz vereinzelte Bemerkung bei
Schemionek, Ausdrücke und Redensarten der Elbingschen Mda. 1881 8. V auf unser au
bezogen werden: der geborene Danziger nenne seine Stadt Daunzech.
Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 119
Kürzung zeigen jowpson ‘gewaschen’, jofolan ‘gefallen’, nur Neutief:
jowaëa, jofala.
82. Umlaut in geschl. Silbe außer vor r, ld, lp, lt, ý ist t gewöhnlich
belles a, das beim Sprachträger sich zu überoffenem æ (DDG. VI = č)
heben kann; z.B. zaga(n) ‘sagen’, EES eingefaßt durch
zega in Neutief, z2da in Heubude-Danzig, ran ‘renne’. Vor alten #,
das in dieser Stellung ” wird, gilt westlich von Neutief bis Danzig a
z. B. öfmal ‘Ärmel’.
$3. In urspr. offener Silbe zeigt sich westgerm. a außer vor E y,-
x gewöhnlich als 9 in der Nehrungsmda.; in Neutief auch vor k, y, z
als 4 wie auch in Heubude- Danzig. Beispiel: hgmar ‘Hammer’. Schwalbe’
zeigt nur in Neutief die Qualität der offenen Silbe: 3wjlke, von da an
aber die der geschl. Silbe: $waulm, 3waulmka(n) im ganzen bis zum
Weichseldurchstich, weiter westlich gewöhnlich 3waulb.
Eigenartig ist die Entwicklung vor k, y, æ in dieser Stellung:
sie ist zu vergleichen mit der gleichen oder ähnlichen von o, u, &!, ð,
au; die phonetische Beurteilung bringt die Zusammenfassung S. 130, 2.
Beispiele für Narmeln: t“ọkəl ‘'Takelage’, méọkən ‘machen’, flégkon
‘Flügel der Zaise (Netz)’, fondéoy ‘heute’, kréoyon ‘Kragen’, néoyəl ‘Nagel’,
Slgoyən ‘schlagen’ (samländ. šlänə), Koni 'sägt’, dreoxt ‘trägt’; dazu stellt
sich in geschl. Silbe nur für Narmeln gglilğọk ‘Goldlack’ (Cheiranthus),
das sonst auf der Nehrung gọltlak lautet. Aus geschl. Silbe zeigen a auf
der ganzen Nehrung z. B. flaka Sted ‘flache Stelle’, opm dak ‘auf dem
Dache’.
Dies on ist als typisch von Narmeln bis Bodenwinkel zu hören, von
da an nach Westen berrscht der Typ éa in Stutthof, Steegen, Steegner-
werder, Junkeracker, Pasewark!), Junkertroyl, Fischerbabke, Groschken-
kampe, Laschke, Mittelhaken, also auf der Binnennehrung östlich Nickels-
walde- Prinzlaff; sowohl 29 wie 2a variieren überall nach &, (9 hin. In und
westlich Nickelswalde-Prinzlaff gilt im allgemeinen Ge: Schiewenhorst,
Einlage, Schnakenburg, Wordel, Bohnsack, Östlich Neufähr, Westlich Neu-
fähr, Krakau. Heubude zeigt wie Danzig gewöhnlich o, ebenso Neutief
von Samland her.
$4. Umlaut in urspr. offener Silbe ist gewöhnlich #, das wie das
sonstige @ seine weiteste Artikulationsöffnung & in Kahlberg und Liep `
findet, z. B. næz ‘Nase’; vor k, j, r erscheint es von Narmeln bis Danzig
gewöhnlich als 2, z. B. n£ajal ‘Nägel’. ‘tragen’ hat Umlaut nur in Neutief:
dreja, sonst nicht, also dreeyan, drüsya, endlich in Heubude-Danzig dr?y».
‘Pferd’ zeigt überall geschl. 2, von Narmeln bis Vöglers entsprechend 2.
Die Kürze zeigt sich in der Nehrungsmda. außer vor ý gewöhnlich
als helles a, eine Senkung von überoffenem &; in Neutief herrscht e
II Die Dörfer Steegen, Junkeracker, Pasewark, Nickelswalde liegen langgestreokt
hinter der Düne und gehen jetzt ineinander über, also ist eine ER Sprachlinie gar
nicht zu ziehen.
120 Walther Mitzka.
(aber Pillau II œ), in der Nähe Danzigs westlich von Krakau œ. Bei-
spiele: kawən ‘haben’, haft ‘hat’, hamp ‘Hanf’, brennatal ‘Brennessel”.
§ 5. Vor ld, lp, lt und nš gilt in Neutief ¢, westlich davon ẹ, z. B.
heist ‘hältst’, mens ‘Mensch’; 7 verhindert in der Nehrungsmda. und
westlich von ihr eine Senkung des mnd. (u. samländ.) 7: bri ‘bringe’,
hiyst ‘Hengst’, des mnd. (u. samländ.) e, z. B. deyk ‘denke’; vgl. DDG. VI
88 11. 12. 15.
$ 6. Woestgerm. -agi- > ai in maistar ‘Meister’, haistar ‘Elster’, aber
nur in Neutief kaibek “Hainbuche’, sonst von Narmeln bis Danzig höbeak
(auf dem jenseitigen Haffufer haben z. B. Braunsberg, Frauenburg hõbik).
8 7. Westgerm. aw > o, von Narmeln bis Neukrug gu, z. B. Strgu
Stroh’.
Westgerm. aww zeigt für die Frische Nehrung von Narmeln bis
Bodenwinkel das Ergebnis aiw, aif: haiwan ‘hauen’, taif ‘Tau, Strick’,
aykortaiw ‘Ankertau’, daiwan ‘tauen’, daif ‘Tau, Niederschlag’, draiwan
‘drohen’, kaiweon ‘kauen’, janaif ‘genau’, matf, myiamaif *Pulswärmer’;
westlich von Bodenwinkel bis zur Linie einschl. Pasewark-Junkeıtroyl
gilt dafür gewöhnlich Gu d.i. palatalisiertes au, von da an bis Heubude-
Danzig au. Dasselbe Ergebnis zeigen westgerm. &w, ow; vgl. die Zusammen-
fassung S. 130: aż ist in den vorstehenden Fällen nicht als Umlaut zu werten.
Der Umlaut ist aö in Straia(n) ‘streuen’, frais(n) ‘freuen’ auf der
ganzen Nehrung, ‘Heu’ zeigt in Neutief die Form hej, von Narmeln bis
Heubude- Danzig has. draifst ‘drohst’, daift ‘taut’, haifst ‘haust’, kaift
‘haut’ usw. lassen einen Umlaut nicht erkennen, die Formen werden als
umlautlos erkennbar westl. Bodenwinkel: höust und dann im Westen der
Nehrung haust.
Westgerm. e.
$ 8. In urspr. geschl. Silbe außer vor urspr. r, ld, lp zeigt es sich
in der Nehrungsmda. als helles a, das beim Sprachträger als Extrem «
zeigen kann; in Neutief als e, in Heubude-Danzig gewöhnlich als «. Bei-
spiele: nat ‘Netz’, $nal ‘Schnalle’, way ‘Weg, weg’, raxt ‘recht’.
Vor urspr. r, das jetzt hier auch in gedeckter Stellung zu # geworden
ist, zeigt die Nehrungsmda. o be ee ao auch in Heubude-Danzig.
Neutief hat oe bzw. 2, &. Beispiele für o far&y ‘First’, böry ‘Berg’,
börk ‘Birke’, hört ‘Herz’, wörsu ‘werden’. Von den für Westsamland
geltenden ë, € (DDG. VI $ 19) gelten ‘Hirte, Herde’ in Neutief als berg,
von Narmeln bis Danzig aber als hord, köhörd ‘Kuhhirte, Kuhherde’.
$ 9. In urspr. offener Silbe ist es gewöhnlich 2, das in Kahlberg
und Liep am weitesten offen ist, vor k zeigt es sich in der Nehrungsmda.
gewöhnlich als zə: brgək ‘breche’. ‘Gelbmöhre’ lautet in Neutief von
Osten her jelmer, von da an nach Westen gekürzt: jalmēř.
Die in Neutief und Samland (aber Pillau II: œ) geltende Kürze e wird
in der Nehrungsmda. wieder von hellem « abgelöst; Heubude-Danzig: æ.
Dialektgcographie der Danziger Nehrung. 121
Beispiel: Neutief, Heubude haben helps ‘helfen’ mit überoffenem e,‚ die
übrige Nehrung a.
8 10. Vor ld, Ip gilt wieder { in Neutief, sonst auf der Nehrung e,
z. B. felt ‘Feld’; ebenso vor ns: fenstar ‘Fenster’; è vor ý wieder überall:
piystə(n) ‘Pfingsten’.
8 11. ‘Zehn’ zeigt in Westsamland gewöhnlich Kürze: tijə; auf der
Nehrung aber: tijan, Gan,
‘treu’ lautet in Neutief (und Samland) tr: (<eww + 2), westlich da-
von ba (<eww + a), im -Gebiet westlich von Stutthof bis Danzig ent-
sprechend trü.
Westgerm. ¿.
$ 12. Wie im Samland gilt hier © vor nt, 7 (= saml. y und nd),
ý (= saml. g), z. B. kint ‘Kind’, fijjst ‘findest’, lg ‘liege’; vor us gilt dort 4
wie auch sonst gewöhnlich in geschl. Silbe, westlich von Neutief wird dies
von e bis Danzig abgelöst: penzəl ‘Pinsel’, ẹk ‘ich’, meras ‘Mittag’.
zęnt ‘sind’ als Ausnahme (DDG. VI § 24) ist zu zent, zen, ze (dies
vor Reibelaut im Satze) ‘bin, sind, sei’ (Imper.) zu stellen, dessen offene
Qualität aus der Mischung mit ben ‘bin’ zu erklären ist (vgl. westsaml. zin!).
zen(t), ze gilt auf der Frischen Nehrung und reicht westlich davon im
ganzen bis Mittelhaken, Stutthof, Steegen, Pasewark, im Grenzgebiet tritt
daneben bern auf, das mit zen(t), xe zusammen bis zum Weichseldurchstich
herrscht, westlich davon gilt in der Regel allein ber bis Danzig. In der
Bedeutung ‘bin’ ist auf der Frischen Nehrung zc(nt) begleitet von selte-
nerem 2%, dieser alte Optativ gilt ja auch in Westsamland neben ztint.
$ 13. Das mnd. (und samländ.) e z. B. von pen ‘Spinne’ in Neutief
wird westlich davon durch a abgelöst, z. B. bat ‘bis’, vor ¿j entsprechend
als g erbalten z. B. šlęjdčok ‘Halsbinde’. Die Zs. 1921 S. 188 empfohlene
Nachprüfung von DDG. VI 88 24. 26 läßt auch von unserer Mda. aus
diese $$ 24. 26 zu Recht bestehen; in andern Gebieten kann sich die
Verteilung ändern. Für die Nehrung westlich von Neutief ist weyka(n)
‘winken’ hinzuzufügen (mnd. e), das im Samland weyko lautet.
$ 14. Vor urspr. r, das in dieser Stellung zu 7 wird, wird das & von
Neutief auf der übrigen Nehrung 6, z. B. hors ‘Kirsche' (mit ə als hör-
barem Absatz des palatal gebliebenen A). hd. Lehnworte Samlands und
Neutiefs zeigen z. T. westlich davon mda. Form: Sórm ‘Schirm’, kəğřk
‘Kirche’, kaörkhof ‘Kirchhof’.
8 15. Die Neutiefer 2, { bzw. e in offener Silbe aus westgerm. e
zeigen sich von Narmeln ab entsprechend als e e bzw. a: šēp ‘Schiffe’,
nemt ‘nimmt’, wars’ ‘wieder’.
$ 16. In Nebensilben erscheint das 2 des Samländischen westlich von
Neutief als 3, z. B. rentlax ‘reinlich’.
Westgerm. v.
$ 17. Die Nehrung hat in geschl. Silbe westlich van Neutief o, das
dort und östlich davon ọ und go sein kann: 7pk ‘Rock’.
122 Walther Mitzka.
Dem Umlaut e in Neutief entspricht westlich davon helles a, in
Heubude-Danzig @; vor 7, in Neutief samländ. r, erscheint er gelängt:
derp ‘Dorf’.
Der Umlaut samländ. # in Neutief ist auf der übrigen Nehrung
vor k durch e abgelöst: $t8sk ‘Stange zum Netzetrocknen’.
$ 18. In offener Silbe wird o wie im Samland o, auch wo Samland
und Neutief Kürze haben: köff ‘Korb’; aber vor k, y zeigt o dasselbe
bunte Ergebnis wie westgerm. a in dieser Stellung der offenen Silbe,
Neutief z. B. kökə ‘kochen’, knöke ‚Knochen’, Narmeln bei Bodenwinkel
kêpkan, bis Nickelswalde- Prinzlaff keakan, bis Krakau kpoke, in Heubude-
Danzig gewöhnlich köka.
Westgerm. u.
§ 19. Die Kürze 4 zeigt keine palatale Artikulation, wie sie West-
samland!) zeigen kann, und wie sie die Länge dort und hier auf der
Frischen Nehrung hat. 7% ‘ihr, euch’ gilt im &-Gebiete (Narmeln bis
Stutthof), sonst jetzt überall jü.
Vor ý < nd gilt gewöhnlich yë von Neutief bis einschl. Krakau,
phonetisch wie ai <a in dieser Stellung zu deuten: ryiyjəř ‘runter’, hyiy
‘Hunde’.
8 20. Neutief zeigt als Umlaut 4; £ vor 5, g; e vor #; diesen ent-
spricht auf der sonstigen Nehrung gewöhnlich wieder e; © vor 9. d; & vor f:
zendazx ‘Sonntag’, piyal ' Bündel’, mi ‘Mücke’, wertal ‘Wurzel’. Umlaut-
lose Formen zeigen: ‘um, run’ gewöhnlich gm, rom; ‘Sonne’ in Neutief
zin(ka), westlich davon zon.
‘durch’ zeigt wie im Samland auf der Frischen Nehrung gewöhnlich
keinen Umlaut: dory; auf der Binnennehrung gewöhnlich derz. |
$ 21. In offener Silbe ist wieder das Ergebnis vor k, y dialekt-
geographisch merkwürdig, es ist dasselbe wie aus westgerm. a, o in dieser
Stellung: f£oyal ‘Vogel’, pepkarn ‘stochern’.
‘Hobel’ in Neutief wie Samland: Awubal, auf der weiteren Nehrung
hewel. ‘Kaulbarsch’ zeigt westlich von Neutief Kürzung: kųlbēřš.
8 22. Die Umlautslänge £ ist vor k westlich von Neutief bis Danzig 2:
jeaka(n) ‘jucken’. Die Kürze e in Neutief wird nach Westen wieder helles a:
falamka(n) ‘Fohlen’.
‘sollen’ hat westlich von Vöglers bis Bohnsack gewöhnlich Umlaut:
z2la(n); Neutief: zylo, Narmeln bis Vöglers: zulon, westlich Neufähr bis
Heubude- Danzig in der Regel ayla. ‘können’ lautet in Neutief kena, auf
der weiteren Nehrung köwa(n). ‘müssen’ zeigt sich (jetzt) umlautlos: mpta(r).
‘Sau’ hat auf der Binnennehrung die hergehörige Form 285); auf der
Frischen Nebrung aber gewöhnlich zë.
1) DDG. VI & 111: das dortige Beispiel flündar ‘Flunder’ aus der Verkehrssprache;
das mda. fliysf in Samland und Nenrung ist dunkler Herkunft, wohl zu westgerm. « zu
stellen.
Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 123
Westgerm. e!.
8 23. Wieder zeigt sich vor k, y Sonderentwicklung; das Ergebnis
stimmt zu dem aus westgerm. a (in offener S.), o vor k y; Beispiele für
das 20-Gebiet: bok ‘Bake’, Spakl£okal ‘Spektakel’, wepy ‘Wage’, pleoy
‘plage’, hépkon ‘Haken, haken’, tépy ‘zähe’, frepyan ‘fragen’.
xärja(s) ‘sacht’ wieder mit 4 vor z. ‘verstanden’ Part. lautet in Neu-
tief forstanda, auf der weiteren Nehrrung -3iQiya(n), -3t0iy, eine Mischung
aus den z. B. auf dem jenseitigen Haffufer zugleich geltenden Partizipien
ferstando, forstòna (Frauenburg, Tolkemitt).
8 24. Der Umlaut ist westlich Neutief auf der Nehrung gewöhnlich e.
Auf derselben gilt der Optativumlaut in wer ‘war’ (8 jedesmal Narmeln
bis Vöglers). wera(n) ‘waren’, ded ‘tat’, während die von Neutief an auf
der Frischen Nehrung geltenden nem ‘nahm’, neman ‘nahmen’, zëx ‘sah’,
lex ‘lag’, zët ‘saß’ usw. auf der Binnennehrung im großen und ganzen
durch Indikativvokal des Sing. abgelöst werden: naum 'nahm’, kaum ‘kam’,
kauman Plur., zautan ‘saßen’, lax ‘lag’, zäx ‘sah’, zğọyən Plur. (vgl. weitere
dialektgeogr. Möglichkeiten unter westgerm. a). &!+j erscheint als o
(Neutief von Samland her 3) z.B. in naiain) ‘nähen’, zaian) ‘säen’.
Keinen Umlaut hat auf der Nehrung krgj ‘Krähe’, Westsamland dies
selten, dafür gewöhnlich kr2j.
Umlautskürze wieder: Neutief e, bis Krakau helles a, Heubude-
Danzig æ: latst ‘läßt’.
8 25. Das Ergebnis aiw, aif zeigt ëē'w (vgl. aww) von Narmeln bis
Bodenwinkel: klaëwan ‘kratzen’, fofraiwan ‘ausruhen’, blaif ‘blau’, graif
‘grau’; bis Juukertroyl- Pasewark gilt wieder u, weiter nach Westen au.
Diesem aiw, aif haben sich angeschlossen: naiwan *miauen’, aifst ‘Ernte’,
bexanaifst *Binsenschnitt’, roganaifst 'Roggenernte’, apəlaifst ‘A pfelernto’.
Westgerm. &.
$ 26. Der Einlaut ë ist das gewöhnliche Ergebnis auf der ganzen
Nehrung, doch überall kann es im einzelnen Sprachträger als artikula-
torisches Extrem & zeigen, das für Narmeln, Neukrug, Vöglers wie bei
sonstigem 2 aus anderer Entwicklung typisch ist: köınngfal ‘Kiefernadel’.
827. d vor j, nt (vgl. westgerm. é) gilt für die ganze Nehrung
(wie Samland) in jiýk ‘ging’, twintəy ‘zwanzig’.
Westgerm. 7.
§ 28. Westlich von Neutief wird die von Osten her geltende Länge 3
vor palataler Fortis k, x für die übrige Nehrung abgelöst gewöhnlich
durch i, das sich durch seine geschlossene und gespannte Qualität
(älteres #>e) als junge Kürzung ausweist.: Zur Phonetik vgl. westgerm. %
und die Zusammenfassung S. 130. Beispiele: strikan ‘streichen’, Strikholt
‘Streichholz’, kikan ‘gucken’, rik ‘reich’, dik ‘Teich, Deich’, jikbgum
‘Giekbaum für Großsegel’, lik ‘Liek, Saumtau b. Segel’, kwikan mern:
kriy ‘Krieg’ (aus schriftd. :), vgl. aus ču: oni ‘Unkraut’.
124 Walther Mitzka.
§ 29. Die Kürzung # in Neutief zeigt die sonstige Nehrung ent-
sprechend als e: bleft ‘bleibt’. dertig ‘dreißig’ in Neutief wird regulär
westlich davon abgelöst durch dörtay.
$ 30. ‘Leinwand’ zeigt sich auf der Frischen Nehrung meist als
lavwant, laiant, auf der Binnennehrung gewöhnlich als lauənt (mnd. lou-
want); vgl. lau ‘Löwe’ ehemals auf Nehrung und in Danzig (DDG. VI
S. 218 Anm. 2), jetzt law.
Westgerm. 0.
8 31. Vor k, x, y ist das Ergebnis in Neutief ö, von Narmeln bis
Bodenwinkel do, mit individueller Ausweichung zu Go, ën: diese werden
typisch von Stutthof bis einschl. Pasewark-Junkertroyl; von Nickelswalde-
Schönbaum bis Krakau gilt ö, in Heubude-Danzig gewöhnlich ð; vgl.
dasselbe Ergebnis aus au, das ähnliche in entsprechender dialektgeogr.
Verteilung aus a, o, u, &\. Beispiele: kröoc ‘Krug, Wirtshaus’, kčokən
‘Kuchen’, Aldok ‘klug’, fléokon ‘fluchen’, beok ‘Buch’, ok ‘Tuch’, éokal
‘Dachkammer’, pléor ‘Pflug’, jandox ‘genug’, fréor ‘fragte’, sléoyən
‘schlugen’, f£oy ‘Fuge’; danach si£ok ‘steckte’, bröok: ‘brach’, Spr’ok ‘sprach’,
méok; ‘machte’.
In den übrigen Stellungen gilt gewöhnlich o, das in Narmeln, Neu-
krug, Vöglers den Typ gu zeigt (vgl. e/et): jikbaum ‘Giekbaum im Schiff’.
BS 32. Umlautlänge ist westlich von Neutief @ bzw. &, auch für
samländ. p in höd ‘hütete’, blöd ‘blutete’, johäd, jabled Part. (bzw. & Narmeln
bis Vöglers). Vor k, j wieder &: beak ‘Buche’, plesjon ‘pflügen'.
Kürze zeigt sich außer vor # als helles a (Neutief e‚ Heubude-
Danzig el: rapt ‘ruft’. Vor # (—= samländ. » in Neutief) zeigt sich e auf
der sonstigen Nehrung: fērjär ‘Frühjahr’.
‘brüten’ in Neutief mit Umlaut (u. Zusammenfall mit ‘brühen’) breja;
auf der sonstigen Nehrung ohne Umlaut: bröda(n), bröudan.
$ 33. aiw, aif wohl aus westgerm. öw zeigen von Narmeln bis
Bodenwinkel sSiarwiy ‘Stauwasser’, Staift ‘staut’; dialektgeogr. Verteilung
wie bei aiw, aif < aww, ëlo,
Westgerm. u.
$ 34. Außer vor k, x ist es gewöhnlich palatalisiert zu @ westlich
von Neutief, das 4 aus der Verkehrsmda. hat; dies am hinteren Hart-
gaumen erzeugte ü pendelt in der Mda. und im einzelnen Sprachträger
weit weniger zu @ zurück als im verkehrsreicheren Westsamland; doch
ist der dialektgeogr. Übergang zu ü nach Westen auch ein allmählicher
wie der von Westsamland nach Osten. @ gilt vor allem von Narmeln bis
Stutthof: büən 'bauen‘, flautermüs ‘Fledermaus’, gūümən ‘Gaumen’,
tänkakräpos ‘Zaunkönig’, zűyən ‘saugen’ (zųxst ‘saugst’ gegen samländ.
xiyst in Neutief). Von Stutthof bis Fischerbalke, Steegnerwerder, Pase-
wark bleibt & schwach palatal, von da aus nach Westen rückt es an den
vorderen Weichgaumen.
Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 125
$ 35. Vor velarer Fortis k, « erscheint von Narmeln bis Heubude-
Danzig geschlossene und gespannte Kürze, vgl. z. Beispiele: brukə(n)
‘brauchen’, struk ‘Strauch’, buk ‘Bauch’, farstukt ‘verstaucht’, rux ‘rauh’.
$ 36. Vor der Fortis p gilt Kürze von Bohnsack bis Danzig: xzupə
‘saufen’, krups ‘kriechen’; sonst von da nach Osten: zūpə, zűpən, Neu-
tief: 22299.
‘Gebaut’ zeigt in Westsamland meist Kürze: obt: die Nehrung hat
Länge: jabüut, jabüt.
$ 37. Umlautskürze lautet in Neutief ’, sonst entsprechend e:
krept ‘kriecht’.
Westgerm. at.
$38. Den samländ. at, # entsprechen auf der Nehrung im allge-
meinen a? und westlich von Neutief außer vor k, J ein 2, das vor Narmeln
bis Vöglers gewöhnlich @ ist. ‘klein’ zeigt auf der Nehrung meist die
Form klin. Vor k, j gilt 2 westlich von Neutief: &%: ‘Eiche’, &99% ‘eigen’.
Den samländ. Kürzen ç, į entsprechen auf der übrigen Nehrung wieder
helles a: amar ‘Eimer’ und e, hier auch in rextley ‘reinlich’, das in Sam-
land ? neben 4 (Königsberg) zeigt, t ist darin ja jung, es stimmt dialekt-
geogr. also nicht immer zum Ergebnis von westgerm. ¿ vor nt.
‘zweiter’ lautet in Westsamland gewöhnlich tarrdar; auf der Nehrung
twedor.
Westgerm. au.
$ 39. Vor k, x, y ist das Ergebnis wie das aus ö, vgl. dort die
dialektgeogr. Verteilung. Beispiele für sn: root ‘Rauch’, r&okan ‘rauchen’,
3pfok ‘Spuk’, hkčor ‘hoch’, dfoyan ‘taugen’, Gou "Auge,
‘auch’ gilt in der Regel gekürzt von Narmeln bis Danzig: uk, übrigens
auch am Haffufer gegenüber (z. B. Braunsberg, Frauenburg, Tolkemitt).
Sonst erscheint ö wie im Samland: Narmeln bis Vöglers diphthon-
gieren wieder: gu.
$ 40. Die samländ. Umlautskürzen e, ? in Neutief werden im übrigen
wieder o, e Stat ‘stößt’, hexar‘ “höher”.
Formen mit und ohne Umlautslänge zeigen ‘glauben’, ‘kaufen’.
Neutief: glöws, Narmeln bis Bohnsack gewöhnlich glewa(n), von da an
bis Danzig glöws. Neutief bis Weichseldurchstich gewöhnlich: köpa(n),
k2ipen, westlich davon bis Danzig: köpa.
Westgerm. eo.
$41. Dem gemeinhin geltenden 2 entspricht von Narmeln bis Vöglers
wieder &; dem samländ. { in Neutief ein e auf der übrigen Nehrung:
emaf ‘immer’. Vor 5 gilt wieder &: beajan ‘biegen’.
‘jeder’ zeigt neben jëdar, jeror gelegentlich die (alte) Form jiror,
so beobachtet von Narmeln bis Liep, in der Binnennehrung.
126 Walther Mitzka.
Westgerm. u.
842. Wieder ist das samländ. z westlich von Neutief bis Danzig
gekürzt vor Fortis k, x, z. B. kikal ‘Küken’, rik ‘rieche’, tiy ‘Zeug’, oni
‘Unkraut’. Die Kürze { in Neutief ist sonst wieder e; flext ‘fliegt’.
i wie im Samland in frint ‘Freund’. Die Kürze des samländ. bədit
‘bedeutet’ wird auf der Nehrung von badit abgelöst.
Westgerm. k.
$ 43. In starker Silbe ist es wie £, p schwach aspiriert, der Hauch
bleibt unbezeichnet. Außer nach ?, u (<7, ù) ist es wie £, p in Kahl-
berg und Liep schwache Fortis. In der Endung -inga, -unga fehlt es
gewöhnlich: rọliy ‘Brandung’. In ‘Kirsche’, ‘Kirche’ ist k palatal von
Narmeln bis Krakau, nach dem schwachen Hauch des gesprengten Ver-
schlusses ist vor diesem 9 ein Gleitlaut hörbar: Ka{#8, Kaprk; in Heubude-
Danzig meist velares k: kors, Lok, gewöhnlicher A273, körk unter hd.
Wirkung wie in Neutief: kirs, kiry.
S 44. dimin. -Aa(n) erscheint westlich von Neutief gewöhnlich nur
nach Vokal, m, n, I, r mit K: frükan ‘Frauchen’, maumkan ‘alte Frau’,
maunkan ‘Männchen’, Kılkan ‘Klößchen’; sonst aber gewöhnlich als -ja(2):
pöpjan ‘Wasserhuhn’, fesa’bgbja “Fischerbabke’ Ortsn., höfjon “Habicht”,
klatjon ‘Hühnerkäfig’, haulsjan “Halstuch’, eysjon ‘Endchen’, EE
Wanzen’, zdriag ‘sacht’.
Das sonderbare pretje ‘Pricke’ der Nehrungsmda. mag aus dem
großen Palatalgebiet westlich von Danzig (jedes ¥ > tj u.ä.) stammen;
aus dem die obigen Beispiele zunächst nicht herzuleiten sind; diese
Form der Diminutivendung kann aus den Stammlanden des Mittelalters
mitgebracht sein, das nordwestdeutsche Sprachgebiet hat sie vielerorts.
Westgerm. t.
Zur Qualität vgl. E
$ 45. ‘mußt’ 2. Sg. gilt in Westsamland gewöhnlich als most, so
auch Neutief; am Südrande Westsamlands mpist, so lautet es auch auf
der übrigen Nehrung. ft in tärantay ‘achtzig’ von Narmeln bis Krakau,
doch oft veraltend, stammt aus der altsächs. Vorsilbe ant-, at-; von
täcantay ist es in isastay ‘sechzig’ eingedrungen, das schon seltener neben
xastay zu hören ist, aber auf der Nehrung noch an vielen Stellen lebt,
z. B. Kahlberg, Stutthof, Junkertroyl, Groschkenkampe, Bohnsack, Neufähr.
$ 46. Ausl. £ schwindet individuell leicht westlich von Neutief,
besonders neben Reibelaut, z. B. kof ‘kaufte’, zärjes ‘sacht’, ensmaun
‘Instmann’, er$ ‘erst‘, wär mödl ‘warte mal’, wär ney ‘warte nicht’; šáldèok
‘Schürze’. Sonst z. B. in mörk ‘Markt’.
Zuwachs z. B. in isaufran ‘Safran’.
Westgerm. p.
Zur Qualität vgl. k.
Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 127
Westgerm. g.
$ 47. Anl. samländ. y (Spirans bis starker Aspirata) in Neutief wird
westlich davon vom Verschlußlaut g abgelöst: gő ‘gehe’, glaus ‘Glas’;
einem samländ. j < g entspricht vor hellem Vokal auch ein j, aber vor
r, l westlich von Neutief gewëhnlich ein g, z. B. glik ‘gleich’ grëst ‘grüßt’.
| ‘Sau’ gehört hierher mit x23) auf der Binnennehrung, sonst vokalisch
auslautend: zZ, :@.
$S 48. Westgerm. gg > j von Narmeln bis Danzig, d. i. zu einem
Reibelaut, der am hinteren Hartgaumen entsteht und zu mehr vorwärts
liegendem j, intervokalisch sogar bis 2 pendelt: mig ‘Mücke’, brig ‘Brücke’,
$nig ‘Schnecke’, zaga(n), zaia ‘sagen’. Velares g < gg zeigen z. B. peg
‘Frosch’, zeflag ‘Qualle’.
$ 49. Intervokalisches j kann individuell schwinden, z. B. krijon,
krien ‘kriegen’. ‘ |
Die Partizipvorsilbe ge- schwindet leicht in Kompositen, die schon
ein anderes Präfix haben, z. B. aufplokan ‘abgepflückt’, entrokan ‘einge-
zogen’; dann in einfachen Verben, die weithin im Deutschen präfixlos
sind, wie kgmon ‘gekommen’, broxt ‘gebracht’, fuyan ‘gefunden’; dazu
die Praeterito- Praesentia wie wylt ‘gewollt’, wust ‘gewußt’, kynt ‘gekonnt.
Westgerm. d, p.
$ 50. Sie erscheinen intervok. als d, aber häufig auch, besonders
in Altersmda. als schwaches, dorsales r. In der Regel gilt r aus mnd.
Gemination: warar ‘wieder’, larar' ‘Leder’, merar ‘Mittag’, graf ‘oder’,
haur ek ‘hatte ich’, atra "seit der...', koraf ‘Lappen (Kodder)’; vor -9m
auch regelmäßig: 3pQram ‘Spaten’, üram ‘Atem’, füram ‘Faden’. Sehr ge-
wöhnlich ist es in fgrar ‘Vater’, aber brödar ‘Bruder’; vgl. noch põr ‘spät’,
per ‘Wassertrage’ u. a. m.
851. n +d, p gewöhnlich gutturalisiert; in Neutief gilt (ietzt) von
Samland her in der Regel -nd-, wie im Samland gilt „7 als veraltet.
Es ist im Samland in junger Zeit nahezu verdrängt worden, die Reste
in seiner Altersmda. (DDG. VI $$ 123. 124) sind grammatisch ebenso zu
beurteilen wie die durchaus lebensfrischen Erscheinungen von Narmeln
bis Krakau (übrigens auch auf dem jenseitigen Haffufer). 7 ist nun wie
im Samland außer im starken Praeteritum gewöhnlich. palatal geblieben:
bag ‘Kinder’, bist *bindest’, auweran ‘anwenden’, nach velarem Vokal
stellt sich leicht ein palataler Gleitlaut zum palatalen 7 ein: r2g7j97 ‘runter’,
hyiy ‘Hunde’, &4iy ‘Stunde’, laiz ‘Lande’, aijar ‘ander’, forsigt’ 'ver-
standen’; aber Ryy ‘hing’, jabyyan ‘gebunden’.
Von Krakau an gilt bis Danzig gewöhnlich -nd-: finds ‘finden’,
unda ‘unten’.
$ 52. ‘heute’ lautet in Neutief hida; von Narmeln ab fpndéoy, das
nach Westen immer häufiger von Ata (mnd. Aiitene) begleitet ist. ‘oder’:
128 Walther Mitzke.
in Neutief owor (Zusammenfall mit ‘aber’), von Narmeln bis Danzig aber
üdar, Orar.
‘bedeuten’ zeigt Schwund des zweiten d in Westsamland, die
Nehrung hat badıda(n).
Westgerm. b.
$ 53. b zeigt nöbar‘ ‘Nachbar’. ‘haben’ lautet in Neutief hebo, von
da bis Danzig kawə(n), das auch jenseits des Haffes (Braunsberg, Frauen-
burg, Tolkemitt) gilt.
Es kann leicht schwinden unter schwachem Ton: ek ha jahaut
‘ich habe gehabt’, jū hant ‘ihr habt es’, ha ek ‘habe ich’, gön dont ‘Guten
Abend’, zenöant ‘Sonnabend.
Westgerm. h.
$ 54. Schwund zeigen westlich Neutief föup, don ‘zusammen’, tüs, tis
‘zu Hause’, wrauftey “wahrhaftig”.
Westgerm. s.
$ 55. ‘Herbst’ in Neutief wie Samland härwst, auf der weiteren
Nehrung hörwst (jenseits in Braunsberg, Frauenburg, Tolkemitt härst).
Erhalten ist s, z. B. in frest ‘friert’, farlest ‘verliert’. zāxjəs hat adverb. s,
vgl. fon wits ‘von weitem’.
Westgerm. m.
$ 56. Junges m wie im Samland in Spörom ‘Spaten’; » hat sich
weiterhin eingestellt in falaın(kan) ‘Fohlen’; Neutief felo. ‘Schwalbe’ lautet
in Neutief samländ. $walka, von Narmeln bis zum Weichseldurchstich
SKwaulm(kan), von da an nach Westen gewöhnlich Kwaulb mit hd. Konsonanz.
Westgerm. z.
$ 57. Vorhanden ist es auf der ganzen Nehrung z. B. in bën, bgn
‘Biene’, zanz ‘Sense’, ons ‘uns’, jūn ‘euer’; von Narmeln bis Danzig in
v&wan ‘sieben’, n&jan ‘neun’, Han ‘zehn’.
$58. Der Schwund zeigt ein dialektgeogr. buntes Bild.
Überall geschwunden ist es in -en + s, z. B. kaustas ‘Kästen’, zäxjas
‘sacht’. Kein n zeigen auf der Nehrung die für Westsamland charakte-
ristischen glğn ‘schlage’ 1. Sg., dön ‘tue’, slön ‘stehe’, yon ‘gehe’, Stijn ‘stehe’.
‘sonst’ zeigt Schwund oft noch in Altersmda.: zosi. ‘kannst’ lautet
von Narmeln bis zum Weichseldurchstich gewöhnlich kaust, von da an
bis Danzig gemeinhin kaunst.
Im übrigen gilt die Endung -ən von Narmeln bis Pasewark,
Steegnerwerder, Prinzlaff, Junkertroyl.!) Doch wird dimin. -kən, -jən
1) Daher im Text die Schreibung (n) für Beispiele der ganzen Nehrung; aber
Narmeln z. B. gönan.
Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 129
von -kə, jə begleitet; weiterhin schwindet dort überhaupt n aus an im
Satze vor Reibelaut und g: güna way ‘gehen weg’, aber welan daut
‘wollen das’, fria gönan ‘freien gehen’. Hiervon wird zent ‘bin, sei’
(Imper.) erfaßt, das als ‘bin’ von Narmeln bis zum Weichseldurchstich
neben ben gilt; es gilt im n-Gebiete z. B. ek zen krank ‘ich bin krank’,
aber ze zó göt ‘bin so gut, sei so gut’; xe wi ‘sind wir’. — Von Nickels-
walde-Schönbaum bis Danzig gilt die Endung -ə z. B. ranə ‘rennen’,
zena ‘sein’ (esse); östlich davon zenən, Neutief zin, zini).
Im Gebiet der Endung -ən schwindet » in den Vorsilben
‘an’-, ‘in’-, *un’- vor Reibelaut, r, !, m, n und y, das stark aspiriert ist
und z. B. im Samland zum Reibelaut werden kann. Im -3-Gebiet stellt
sich also mn in diesen Fällen wieder ein. Beispiele für Schwund:
dujottoyon ‘angezogen’, dufäulan ‘anfallen’, dustriken ‘anstreichen’, dusniden
tanschneiden’, áuzgoyən “ansägen’, duzägen ‘ansagen’, durödan “anreden’,
. dulönan ‘anlehnen’, dumpstorn ‘anmustern’, dunepyaln ‘annageln’, duglòren
tanstarren’, gsèriy ‘Einschüttung im Bett’, é3lòpon ‘einschlafen’, griykən
‘einsinken’, éwèsken ‘einweichen’, grèwan ‘einreiben’, déen ‘einreffen’,
éfàulən ‘einfallen’, roman ‘einräumen’, éwònar ‘Einwohner’, égònan ‘ein-
gehen’, øgièk ‘Unglück’, óflöt ‘Unflat’, 626% ‘Unsinn’, 6mäklay “unwohl’, `
6Sulday ‘unschuldig’, 6jargdan ‘ungeraten’ (v. Kind), 62007 “unwahr’; aber
im selben Gebiete: dunbiyan ‘anbinden‘, dunhölen ‘anhalten’, dunkömen
ankommen’, áuntràkən ‘anziehen’, dundr pyen ‘antragen’, énhêokon ‘ein-
haken’, £nbiton ‘einbeiBen’, gndèyt ‘undicht’, gnklof ‘unklar’, gnêrloy
‘unehrlich’.
Im Gebiete der Endung -3 von Nickelswalde-Schönbaum bis Danzig
also z. B. dunstrika ‘anstreichen’; Neutief dnstrika.
Westgerm. l.
859. Vorhanden z. B. in kaulf ‘halb’, kaulf ‘Kalb’, baulber ‘Barbier’;
es fehlt gewöhnlich in aus ‘als’ (Neutief als). In ‘willst’, ‘sollst’ hat die
Frische Nehrung } gewöhnlich, ebenso die Binnennehrung von Schiewen-
horst- Einlare bis Danzig: welst, zaulst; in Heubude- Danzig neben letzterem
auch zylst. Neutief hat wwilst, zylst. Schwund zeigt sich auf dem Rest
der Binnennehrung, also östlich des Weichseldurchstichs: west, zaust.
Westgerm. r.
8 60. Westlich von Neutief wird r von 7 nach der dort in solcher
Stellung auftretenden Länge abgelöst, z. B. dertay ‘dreißig’ (Neutief dertiy),
börk ‘Birke’ (Neutief: bark).
Westgerm. 35.
861. j des samländ. čj z. B. in ‘nähen’, ‘säen’ (bis Neutief) erscheint
hier als at: nais(n), zatoln); westgerm. oi jet, wie sonst niederpreußisch,
at z. B. at ‘Ki’, Plur. agar.
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. XVII. 1922, 9
130 Walther Mitzka.
Westgerm. w.
862. Wie im Samland vorhanden in wastaf ‘Schwester’, kewan,
keton ‘Kiemen’. Weiterhin in aiw, aif < aww, Elw, öw von Narmeln
bis Bodenwinkel, z. B. kaiwən ‘hauen’, blaif ‘blau’. Geschwunden in
laioant, lauant ‘Leinwand’ (vgl. 3).
Zusammenfassung
von Erscheinungen aus jedesmal mehreren westgerm. Quellen.
L aiw, af <aww, Elw, öw z. B. graif ‘grau’, jonaif ‘genau’.
w zeigt sich weithin in deutschen Mundarten erhalten; daß es in unserm
au-, öu-Gebiete westlich von aiw gelebt hat, zeigt wohl ein Text von
der Nehrung (also doch Binnennehrung) vom Anfang des 19. Jahrh.
(Preuß. Prov.-Bl. 1842, 41): greauwe ‘graue’, schlauwe ‘schlaue’. Vgl.
hochpreuß. »früher« blaw ‘blau’, graw ‘grau’ b. Stuhrmann, D. Mitteld.
in Ostpr. Progr. Dt.-Krone 1896, 22; derselbe bringt haifst ‘haust’, harft
zu haue aus dem Breslauischen (oberländisch heripst, heipt). Ein dialekt-
geograph. Zusammenhang mit unserm Nd. der Frischen Nehrung ist vor-
läufig ganz unbegründet; außerdem hat hochpr. hasfst sein as als Umlaut,
vgl. z. B. aus der hess. Schwalm kaiwə (Zs. 1913, 169) neben genauw ‘genau’.
Daß auf der Nehrung in allen Belegen Umlaut durchgedrungen sein
sollte, ist abzulehnen, so dunkel die Lautentwicklung zu asw in ihren
Stufen sein mag; sie wird über auw zu denken sein; nun wird dort
ü > &; also auw > ‘aüw < aiw?
‘Die Palatalisierung westlich von aiw betrifft dort das 1. Glied > ğu,
darauf könnte obiges greauwe aus dem (allerdings unzuverlässigen) Texte
bezogen werden; in atw hätte dann die in der Mda. häufige GARE
das 2. Glied erfaßt?
2. eo, do < mnd. 0,5 <a,o,u; el,ö,au vor k, x, y, 2. B. teokal
‘Takelage’. Das dialektgeogr. Nebeneinander von Danzig bis Narmeln
deutet auf die Entwicklung; es folgen sich nach Osten: 7, ö; Ge, 69;
09, ën, ğa, Go: ep, &. Vor dem teilweisen oder vollständigen Verschluß
von x, y, k entsteht nach der Länge von 4, 0 (mda. ë, ë) ein Kehlkopf-
vokal: 9, ö > pa, da; diese palatalisieren weiter zu a, da; > ğa, öo auf
der östlichen Binnennehrung, > Ep, éo auf der Frischen Nehrung mit
Endrundung des 1. Gliedes oder individuell mit vollständiger: ca, &.
Zum Kehlkopfvokal: 2, 2, 5, g erfordern ja phonetisch weniger Energie
als etwa 2, @ (die vor k gekürzt werden), der Akzent bleibt schwach ge-
schnitten, d. h. der Konsonant schließt lose an, mit Gleitlaut.
eo, éo usw. sind also hier nicht Brechung, d. h. es ist der 2. Be-
standteil des Diphthongs nicht aus dem Nachbarkonsonanten abgegeben.
3. 7, @ > î, u vor k, y, zx von Narmeln bis Danzig. z, & (ü) er-
fordern in den Mdaa. allgemein einen stärkeren Kraftaufwand und sind
sowieso kürzer als andere Vokallängen unter gleichen Umständen; so
wird bei uns durch die Energie der Fortes k, x, x die Dauer von ?, ü
noch mehr gekürzt. In Danzig und seiner Nähe schließt die Fortis p
ebenso fest an % an: zupa ‘saufen’.
Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 131.
Artikulationsbasis.
Für diese, d.h. den Komplex von Artikulationsgewohnheiten (nicht
etwa Indifferenzlage) ist charakteristisch:
1. Palatalisierung: @ (<a) von Narmeln bis Stutthof; 99 > g nach
Palatal; 5, 9 > öo, öa auf der östlichen Binnennehrung, &, ĉọ auf der
Außennehrug bei Narmeln; au > ju auf der östl. Binnennehrung, > aiw
wieder östlich davon; vor 7 entstehen nach a, u, Q Palatalgleitlaute,
z. B. laiy ‘Lande’ westlich von Neutief.
2. Artikulationserweiterung, d. h. Senkung der Zunge: _gamländ.
t; e>e; helles a.
3. In der Nehrungsmda. ist starkes Schwanken der Artikulation
einiger Laute zu beobachten: €, ö pendeln nach gi, ĝu, d. h. es kann auch
die Artikulation offen einsetzen, im weiteren Verlaufe die Zunge sich
heben, das ist zur Regel geworden von Narmeln bis Vöglers (und in
Natangen). Eine Hebung ist bei au <a in geschl. Silbe eingetreten.
Palatales & kann nach velarem @ schwanken, helles a nach überoffenem æ.
Von den östlichen Nachbarmdaa. zeigt das Ostsamländische solch Schwanken
am wenigsten, es ist in bezug auf ë, ð am stärksten monophthong; weniger
das Westsamländische (&/ã), am wenigsten das Natangische, das in der Ver-
kehrsmda. (Stadt usw.) monophthongiert, aber in typischer Mda. et, ĝu hat.
II. Sprache und Geschichte.
Zwischen Neutief und Narmeln liegt die stärkste Sprachgrenze unseres
Gebietes, vgl. — Erscheinungen im Osten vorangestellt — a/au $ 1;
3, Uji, u 88 28, 35; e/a 88; 7/e $ 12 usw. Die Entfernung zwischen
beiden Orten ist 18 km; der Zwischenraum ist, abgesehen von Förstereien,
unbewohnt, er bestand bis vor kurzer Zeit aus Wanderdünen, die von
Kahlberg bis Neutief erst seit ca. 1840 festgelegt wurden. 1650 zeigt
eine sehr genaue Karte (ca. 1:33000, Danz. Staatsarch. IV 5) von Narmeln
bis Pillau keinen Wald. Wirtschaftlich und sprachlich hängt Neutief
vom gegenüberliegenden Pillau ab. Es ist ein ganz junger Ort, der Anfang
19. Jahrhunderts aus wenigen Häusern bestand, so setzte sich 1833 die
Einwohnerschaft aus dem Strandreiter, dem Postbalter und einigen Bern-
steinschöpfern zusammen (Preuß. Prov.-Bl. 9, 160). Die wenigen alt-
heimischen Familien der Gegenwart, meist wohlhabende Fischerwirte,
sprechen nun bezeichnenderweise die Verkehrsmda. Samlands, wie Pillau I
und in Westsamland gewöhnlich die städtischen und sozial höheren Sprach-
träger, also z. B. statt des typisch westsamländ. 3 ein @; überoffenem @
in Pillau Il ein e, statt 9 ein 4 (vgl. DDG. VI $ 110£.).
Unsere Nehrung umfaßt wirtschaftsgeographisch zwei verschieden-
artige Gebiete: die Frische Nehrung ganz überwiegend mit Fischerbevöl-
kerung, die Binnennehrung meist mit Landwirtschaft; die Fischersiedlungen
der Binnennehrung sind stark eingefaßt von agrarischer Wirtschaft. Diese
beiden Gebiete trennen sich auch verkehrsgeographisch: zunächst haben
ge
132 Walther Mitzka.
die Dörfer der Frischen Nehrung miteinander wenig Verkehr; anders die
der Binnennehrung. Vor allem liegen die Gruppen Narmeln bis Vöglers,
Kahlberg und Liep in der Richtun; längs der schmalen Nehr:ng isoliert;
besonders die erste Gruppe, ¿in Zwischenraum von 12 km zwischen
dieser bis Kahlberg, außer einer Försterei, ist unbewohnt. Narmeln bis
Vöglers haben typisches er, 9% für benachbartes e, o $8$ 26,31; Kahlberg
und Liep eine besonders starke Senkung in & $ 4.
Auf der Frischen Nehrung sind Ortschaften wegen der Wander-
dünen oft verlegt worden, so Vöglers nach Osten in die Nähe von Neukrug
im 19. Jahrhundert; andere sind verschwunden wie Schmergrube ein Jahr-
hundert früher.!) Das einstige dicht nördlich vom heutigen Narmeln ge-
legene Scheute (Schote, Scheidt?) ist 1594 bis auf einen Krug versandet.
Bodenwinkel ist bis ins 18. Jahrhundert der Name für die Bucht, in der
das heutige so genannte Dorf liegt, dort stand die Danziger Bude. Die
Bewohner dieses jungen Dorfes sind, nach den sprachlichen Kriterien zu
schließen, von Osten her aus der Frischen Nehrung, zumeist im 19. Jahr-
hundert, dorthin gezogen.
Die Binnennehrung ist erst in ganz junger Zeit durch neue
Weichselmündungen zerlegt werden: Weichseldurchbruch bei Neufähr
1840, Weichseldurchstich bei Nickelswalde 1895. Fallen dorthin Sprach-
grenzen, so können sie nicht auf so junge Naturgrenzen bezogen werden.
Die Schärfe der Linien am Weichseldurchstich ist gestört: west / welst
‘willst’, zaust /zaulst ‘sollst’ $ 59, kuust /kaunst ‘kannst’ $ 58, zen | ben
‘bin’ 8 12, kcpa/köpa ‘kaufen’ $ 40, ö/o vor ld $1. Die Störung stammt
aus Bevölkerungsverschiebung: 1895 zogen viele Fischer an diese neue
fischreiche Mündung mit ihrem vorzüglichen Hafen, so sind die Fischer
in Schiewenhorst meist aus Bohnsack und Neufähr angezogen. Die Linien
im Weichseldurchbruch bej Neufähr glews/glowa ‘glauben’ $ 40, zel»/zula
‘sollen’ 8 22 sind abhängig von der Nähe der Stadt und zugleich des
Südwestens; dazu gehören auch die näher an Danzig liegenden Linien
gin $ 35, au/ä Ri, a/@ $8, -yiy-|-und- §§ 19. 51, r/d 8 50.
Die östliche Binnennehrung hat ganz verschiedene Siedlungs-
weisen. Die Dörfer Steegen, Junkeracker, Pasewark, Freienhuben, Nickels-
walde gehen ineinander über; andere, besonders die auf dem jungen Boden
im Osten, bestehen aus zerstreuten Einzelhöfen: Junkertroyl, Groschken-
kampe. Darum sind die Linien nicht Haus für Haus zu verstehen. Bis
Pasewark-Junkertroyl reichen heran: gu Tou SS 7. 25. 33; Oa, üa/öo, öa
88 3. 18 u. a, -on/-2, au-/aun- usw. 8 58. Was dabei von Westen bis an
diese Linie geht, gehört zur Mda. der westlichen Binnennehrung und
südlich derselben.
1) M. Toeppen findet Preuß. Prov.- Bl. 1852, 105 Newendorf (1466) spurlos ver-
schwunden; es ist das heutige, auch öfters verlegte, Neukrug, auf älteren Karten auch
Neukirch genannt (1663: Königsb. Staatsarch. 851).
2) Es wurden für diesen Abschnitt Karten der Staatsarchive Danzig und Königs-
berg eingesehen.
Dialektgeographie der Danziger Nehrung. 133
Über die Wirkung politischer und gar der Kirchspielgrenzen
(die Nehrung ist fast rein protestantisch) ist kurz zu sagen, daß an solche
Wirkung, wohlgemerkt in unserm Gebiete, kaum zu denken ist. Wichtiger
ist die Frage nach Besiedlung und Germanisation im Mittelalter, aber da
liegen bisher zu wenig Forschungen vor. Östlich von Prinzlaff laufen
mehrere Linien: öx/au usw. (vgl. oben), Ortschaften sind in dieser Gegend
erst in viel jüngerer Zeit zu finden. Wegen Verpachtung, also Besiedlung
des Striches zwischen Pasewark — Nickelswalde wird 1593 verhandelt
(Szper, Nederl. Nederzettingen in West-Pruisen 1913, S. 50). Der Süd-
osten der Binnennehrung ist Anlandung der Neuzeit. In dem Striche
Pasewark — Prinzlaff wirkt also ein Vakuum der Siedlung. Die Mennoniten-
einwanderung (1639f. werden der Junkertroyl und der Steegner Werder
verpachtet) ist lexikalisch, aber kaum grammatisch wirksam.
Zur Ordenszeit hatte der Orden selber die Nehrung in Besitz,!)
er richtete sie wohl gleich im 13. Jahrhundert ein. Die Komturei Königs-
berg umfaßte den Osten von Schmergrube ab; zur Komturei Elbing ge-
hören Kahlberg, Pröbbernau, Vogelsang; westlich davon unterstehen Stutt-
hof, Steegen dem Fischamt Scharfau; der Westen der Nehrung dem Komtur
in Danzig. Aber Nickelswalde, Schönbaum, Prinzlaff, Pasewark zinsen
direkt nach Marienburg, durch diesen unmittelbar unter deın Haupthause
stehenden Streifen laufen allerdings mehrere Sprachlinien, doch kann solch
politischer Grund nicht überzeugen, vor allem nicht neben dem der Ge-
schichte der Besiedlung. Anteile, meist nur Ansprüche, der ermländischen
und samländischen Bischöfe an der Nehrung können hier gleichgültig
bleiben.
1454 f. erhält nun Danzig die ganze Nehrung, tritt 1466 den Osten,
östlich vom heutigen Narmeln an den Orden ab. Der Danziger Besitz
wurde von Elbing lange angefochten, letzteres bekam später den Grund
der ganz jungen Siedlung Grenzdorf, was sprachlich ohne Wirkung ist.
Danzig teilte seinen Besitz in ein höhisches, ein werdersches und ein
nehrungsches Amt. Die Zugehörigkeit der Nehrung westlich von Narmeln
bat in mannigfacher politischer Form bis 1919 (Landkreis Danzig) gedauert.
Eine Einteilung des Danziger Nehrungsbesitzes zeigt z. B. die Schubertsche
Karte von 1790 (Danz. Staatsarch. 277): Hinter Nehring von Narmeln
bis Junkeracker, Binnen Nehring von da bis Nickelswalde, südlich von
dieser bis ins Siegenhöfer Gebiet Nehring Mittel Werder, von Heu-
bude bis Schiewenhorst Außen Nehring. Unser Terminus Frische
Nehrung (Neutief bis Bodenwinkel) ist jung, dafür aber viel bekannter
und eindeutiger als die nun historisch gewordene Hinternehrung, die
ja auf der Strecke Stutthof— Pasewark durch Verlandung und Kultivierung
im Süden jetzt Binnenland geworden ist. Wir verwenden, da sonst ein
handlicher Name für die nun im Binnenlande gelegene Nehrung (Stutthof
bis Heubude) fehlen würde, praktischerweise den Begriff Binnennehrung.
1) Vgl. bes. M. Toeppen, Preuß. Prov.-Bl. 1852, 98 f.; derselbe, Abhandlungen zur
Landesgesch. Westpr. VIIl; P. Simson, Geschichte der Stadt Danzig, I.
134 Walther Mitzka. Dialektgeographie der Danziger Nehrung.
IIL Zu den östlichen Nachbarmundarten.
Das Westsamländische hat mit der Frischen Nehrung zunächst
ü< ü, mut bzw. zen(t) ‘bin’ gemeinsam. Das palatalisierte @ strahlt
im Samland von der Küste ins Innere; dorthin immer mehr zu % artikuliert,
das sowieso schon aus der Verkehrssprache in Westsamland lebt. Es ist
sprachliche Einwanderung von Südwesten anzunehmen, woher nun auch
das überoffene @; das ó <4 in Pillau; die (Erhaltung der) Gutturalisie-
rung von -ynd- > -yij-; nd > %, n; motst ‘mußt’ 2..Sg. am Südrande
des Westsamlandes herzuleiten sind.
Die Möglichkeit sudauischer Lautsubstitution bei &, wie sie DDG. VI
S. 275 noch aufwerfen konnte, scheidet nun dank der vorwärtsschrei-
tenden Dialektgeographie aus. Einwanderung von Südwesten her ist
sehr wahrscheinlich für Pillau II und den Südrand Westsamlands; für
den übrigen Teil von Westsamland braucht zunächst nur sprachliche
Einwanderung vorzuliegen, noch nicht Siedlung.
Das Ostgebiet Ostpreußens (DDG.VI S. 182), ich nenne die Mda.
jungpreußisch!), hat merkwürdige Übereinstimmung mit der Nehrungs-
mda., die in diesem Falle als Teilgebiet des westlichen Niederpreußisch
zu werten ist. Vgl. unser $ x jungpr. 6, DDG.VI 8 134, getrennt durch
samländ. und natangisch 4; helles a (aus überoffenem æ) x jungpr. æ,
individuell oft a DDG. VI § 136, getrennt durch e: u auf der östl. Binnen-
nehrung X jungpr. u DDG. VI $ 138 getrennt durch au (aiw der Frischen
Nehrung); ọ x jungpr. ọ DDG, VI 8 141, getrennt dorch o, pa; &, z x jungpr.
a, + DDG. VI § 142, getrennt durch a, 723; ‘tragen’ dröayan usw., jungpr.
ebenfalls ohne Umlaut, getrennt durch drëja DDG. VI § 145; ‘Sonne’ zon,
jungpr. ebenso, getrennt durch ztn(ka) DDG.VI$ 146; ‘sah’ zäx der Binnen-
nehrung, jungpr. zax, getrennt durch 22x, 22iy DDG.VI 8147; ‘mußt’ 2.Sg.
motst, jungpr. ebenso, getrennt durch most DDG.VI 8149; ‘um, rum’ auf
der Frischen Nehrung wie jungpr. ohne Umlaut om, rom, getrennt durch
.tm DDG. VI 88 150, 151; ‘oder’ Qdar, äror, jungpr. gewöhnlich entsprechend
ödar, getrennt durch gwer DDG. VI $ 152; ‘heute’ kītə (neben fpndepy),
jungpr. ebenso, getrennt durch kids DDG. VI 8 155; ‘haut, haust’ auf der
Binnennehrung ohne Umlaut wie jungpr., getrennt durch Umlaut in hazt, haist
(Frische Nehrung: hazft, haifst zeigen nicht Umlaut an) DDG. VI $ 165.
Nun fällt auf einmal Licht auf die Sonderstellung des Samländischen
überhaupt, dessen Kennzeichen nach DDG. VI 8 127. e, ö; dor; Endung -3
in ‘unsere’ sind. dorx, -3 schlossen sich von der Nehrung und vom Jungpr.
aus über Samland zusammen. In 2, ö konnte Verkehrssprache von Süden
wieder mit jungpr. Auswirkung zusammentreffen. ü blieb lokal, da von
1) Ich schlage die Bezeichnung jungpreußisch vor, es fehlte bisher ein hand-
licher Ausdruck für diese in großen Zügen einheitliche Mda. auf ehemaligem litauischen
und masurischen Boden, die das jüngste größere Ergebnis der Germanisation ist. Andere
in letzter Zeit eingedeutschte Gebiete im Niederpreußischen können nur sehr viel kleiner
und unselbständiger sein.
Julius Greb. Sprachproben aus Deutsch-Pilsen in Oberungarn. 135
Osten oder Süden ohne Unterstützung; anderes wie dr <är blieb der
Verkehrssprache von Süden unterlegen.
Bei dieser Fülle von Parallelen wird der für das Jungpreußische oft
zutreffende Gesichtspunkt der lautlichen Beeinflussung durch das Schrift-
deutsche, z.B. jungpr. wattso, samländ. natang. wait zurückgestellt, wenn
auch nicht ganz aus der Erörterung ausgeschlossen werden können. So
erheben sich Probleme, die nicht zu ahnen waren, da Nachrichten oder
auch bloß Vermutungen über größere Siedlung gerade aus dem westlichen
Niederpreußisch heraus, noch dazu über die lange und breite Brücke des
Samländischen und Natangischen hinweg, bisher nicht vorliegen. Darauf
weisen aber unsere sprachwissenschaftlichen Ergebnisse vorläufig hin:
neue Bahnen für die preußische Dialektgeograpbie!
Königsberg i. Pr. Walther Mitxka.
Sprachproben aus Deutsch-Pilsen in Oberungarn.
Deutsch-Pilsen (ungarisch Nagybörzsöny), Kleingemeinde in Ungarn
(Komitat Hont, Bezirk Vámos-Mikola) liegt unweit der tschecho-slowakischen
Grenze, jedoch noch auf ungarischem Gebiet und hatte im Jahre 1910 rund
1900 Einwohner. Diese sind zum weitaus überwiegenden Teile Deutsche,
nur die Beamten sind Ungarn, doch beherrschen die Deutschen neben ihrer
Muttersprache auch die ungarische Sprache. Die Deutsch-Pilsner be-
schäftigen sich jetzt ausschließlich mit Landwirtschaft, zu geringem Teil
mit Gewerbe. Noch im 15. Jahrhundert aber war ihre Hauptbeschäftigung
jedenfalls der Bergbau, da der Bischof von Gran (ang. Esztergom) nier
bedeutende Grubenwerke hatte.
. Die Gemeinde ist eine im ungarisch- slowakischen Sprachgebiete
versprengte deutsche Sprachinsel. "Berühmt sind die Pilsner-Stickereien,
mit denen der Vorderteil, Ärmel- und Achselteil des Mannshemdes, noch
reicher aber das Frauenhemd, Schürze und Kittel verziert werden. Dem
Glaubensbekenntnis nach gehören die Deutschen .ohngefähr in gleieher
Anzahl entweder der katholischen oder der evangelischen Kirche an.
Was die Gründung der Gemeinde anbelangt, so fällt diese, wie
R. Fr. Kaindl, Geschichte der Deutschen in den Karpathenländern, Gotha
“1907, Bd. II, S. 141 u. 143 behauptet, in die Zeit nach dem. Tartaren-
einfall und zwar zugleich mit Praben (ung. Német-Próna) und Kremnitz
(ung. Körmöczbänya).
Über die Urheimat der Einwanderer geben uns geschichtliche Be-
richte keinen Aufschluß. Diese Frage nur auf Grund der Mundart zu lösen
ist kein leichtes Beginnen, doch vielleicht nicht unmöglich. Schon die
Ausdrücke: airoxtok ‘Dienstag’, kfinstok ‘Donnerstag’, sowie: dis ‘ihr’,
aiyk ‘euch’, aiykr ‘euer’ deuten auf das bayrische Sprachgebiet hin.
Wenn wir nun die bayrische Wesensart unserer Mundart auf die von
P. Tessiak, Die Mundart von Pernegg (PBB.28, S.7), aufgestellten Unter-
schiede des Südbayrischen von den nördlicheren Teilen des Bayrischen hin
136 Julius Greb.
näher prüfen, so ist unsere Mundart entschieden dem Südbayrischen an-
zugliedern. Es sind dies folgende Merkmale: 1. altes ë und ð werden
diphthongiert, z. B. stäi* ‘stehen’, gäi* ‘gehen’, (eut ‘tot’, kreus ‘groß’,
heux ‘hoch‘. 2. Z und r bleiben unverändert: dīrn ‘dürren’, rum ‘herum’,
vliagy ‘fliegen’, luft ‘Luft’, keul ‘Kohle’. 3. £ (germ. d) ist nicht wie im
Nordbayrischen mit d (germ. 5) zusammengefallen, sondern sie werden
durchgehends unterschieden voneinander, z. B. für germ. 5: bids ‘wieder’,
gaböadn ‘geworden’, ode ‘oder’, prüade ‘Bruder’, des ‘das’, du ‘du’, dreua
‘drei’, dreën ‘dreschen’, ondən ‘anderen’, velt ‘Feld’, dīr ‘dürr’ (Ansnahme
nur ët ‘dürfen’, got. þaúrban); für germ. d: tö ‘tue’, müste ‘Mutter’,
pait ‘Bett’, reutn ‘roten’, gärtn ‘Garten’, bört ‘Wort’. 4. Anlautendes A
ist durchweg zu p geworden, während das Nordbayrische zum Teil noch
zwischen b und p im Anlaut unterscheidet, z. B. plaita ‘Blätter’, pais>
‘beißen’, palt ‘bald’, kəproxy ‘gebrochen’. 5. Die sogen. Enderweichungen
fehlen, z. B. kalt ‘kalt’, nit ‘nicht’, ömplik ‘Augenblick’, tsıüantsık “zwanzig”,
khat ‘gehabt’. — Nur das von Lessiak als drittes Merkmal angeführte
wgerm. kk und k wird nicht durchweg Affrikata bzw. Aspirata, wie im
Südbayrischen, sondern tönt als kk nur im Anlaut vor Vokalen, z. B.
kheul ‘Kohle’, khorp ‘Korb’, dagegen vluks ‘flugs’, zatks ‘sechs’, also ganz
nach Art der nördlicheren Mundarten des Bayrischen.
Mit der westungarischen Mundart zwischen der Raab und Lafniz,
welche Dr. Elmar Schwartz als südbayrische, genauer gesagt als steirische
Mundart nachgewiesen hat (vgl. Schwartz, E., A räbalapincsközi nyelvjäräs
hangtana, Budapest 1914, S. 107f., außerdem in der Zeitschrift Nyelvtudo-
mány 1919, S. 6ff, und neuestens in der ZfdMdaa. 1920, S. 79f.), stimmt
unsere Mundart im allgemeinen außer den obigen Punkten besonders in
dem Wandel des anlautenden pf > kf überein, z. B. kfefe ‘Pfeffer’, kfunt
‘Pfund’, kvof ‘Pfaffe’, kfinstok ‘Donnerstag’ (bayr. Pfinztag, vgl. H. E. Meyer,
Deutsche Volkskunde, S. 299f). — Weit auffallender und auxgedehnter ist
jedoch die Verwandtschaft unserer Mundart mit der Sprachinsel Gottschee
(Krain). welche der Mundart Oberkärntens nahe steht (vgl H. Reis, Die
deutschen Mundarten 1912, S. 26). Diese Verwandtschaft offenbart sich
nicht nur in dem gleichen Verhältnis beider Mundarten zu den Lessiak-
schen südbayrischen Merkmalen, sondern außerdem in folgenden Punkten:
1. sowohl mhd. f (= germ. p), als auch mhd. f, v (= germ. f) werden im
Anlaut, außerdem in Inlaut zwischen Sonoren zu v, z. B. vliogy ‘fliegen’,
vīəri ‘vier’, vēą%ję ‘Feuer’, velt ‘Feld’, kslöuvn ‘geschlafeu’, fokävn *ver-
kaufen’. (In unserer Mundart allerdings einige Ausnahmen wie: khęeulaifl
‘Kochlöffel’, färn ‘fahren’, fr für’). 2. s > Sallerdings nur in dem Zeit-
wort šol ‘soll’; in Gottschee jedoch ganz allgemein, z. B. aiš ‘Eis’, ¿št ‚ist’,
bu geastuhin ‘wohin gehst du?’; vgl. J. Seemüller, Deutsche Mundarten
(Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Phil.- hist. Kl.
Bd. 161 [SA.S.25ff.l). Dag aber auch der Wandel des mhd. ef > ā unserer
Mundart, z. B. v!ä$ ‘Fleisch’, 3l&> ‘allein’, den Merkmalen des Kärntnerischen
beigezäblt werden darf, darüber vgl. H. Reis, a. a. O. S. 131.
Sprachproben aus Deutsch-Pilsen in Oberungarn. 137
Neben diesen kärntnerischen Kennzeichen verraten sich mlıd. pp > p
und mhd. mp > mp, und zwar beide im In- und Auslaut unserer Mund-
art, z. B. aiplpaimal ‘Äpfelbäumchen’, aipal ‘Äpfelchen’, kranp ‘Krampf’,
‘alter Gaul’; k&up ‘Kopf‘, treupm “Tropfen’ als mitteldeutsche Bestandteile.
So werden wir denn unsere Mundart als kärntnerisch-mittel-
deutsche Mischmundart zu betrachten haben, oder vielleicht richtiger
gesagt als kärntnerische Mundart mit mitteldeutschem Einschlag.
Davon überzeugen uns nachstehende Textproben, welche ich laut
der Aussprache meines Amtsgenossen Julius Stibränyi aufgezeichnet habe.
Als geborener Deutsch-Pilsner beschäftigt er sich seit längerem mit der
wissenschaftlichen Erforschung seiner Heimatmundaıt und hat eine Laut-
lehre dieser Mundart in Vorbereitung. In den Textproben bezeichnet x
den stimmhaften bilabialen Reibelaut (= engl. w); in den Diphthong ëu
überwiegt der erste Bestandteil so sehr, daß eigentlich 2% geschrieben
werden müßte.
I. Die 40 Wenkerschen Sätze in Deutsch-Pilsner Mundart.
1. was. im binte vltagyy de dirn pläita ida luft rum. — 2. Isröa
(auch: fsböa). htots bits vluks ofhern tson Sneu"ja, ofta bit di tsëut bidə
paisa 2849". — 3. dreua. to keul in ğuvn, des di mīìlox palt kęuxy söl
(‘soll’). — 4. pat, de gote alte mä” is min rẸus dūris Gas kaproxy und
is kalt hase kfalo. — 5. vaimvi. ër ist fr vīr odẹ xāiks beuxy kitoorbm.
— 6. zaiksi. des v@uje ist djemolox gr&us kobest, di kiahal zain djo (‘ja’)
unin yants 3varls goböodn (öfter: ganis fobriat). — T. zimi. er ist di
öar furt uno »alts uykfefe. -— 8. oxti. di vias todn me bätl, imüs* (ich
meine’), dr hops ibraiygstikt. — 9. nzuni. Tpin poda vrö kbest unt o
hops tjo tr ksakt unt st hots ksakt (öfter: grait ‚geredet’), ze bolt desél
(‘dasselbe’) ër 779 toxte zägy. — 10. Isäini. ibils ani mai bide tier. —
11. olofi. ibildiy vluks pufn min kheulaifl of di eurn, du af! — 12. Isrällıs.
„bu gätste hin? soln bir mit dir gai? — 13. dreutsaini. es säm Hleyte
isauin. — 14. rirtsaini. me&ue* liops kint, pleup dö untn Stäi*, di foma-
ledeuatn guis peusn diy teut. — 15. väinfisaini. du host hčųənt des
mäjast kleant unt host diy hävant gut öfkfirt, tu terfst aje hüsm gäi*,
som (mhd. alsam ‘als’) dt andrn. — 16. zeytsains. dee pist ni kreus
yanuk, des tü 3 vlosn beu” östrigkyg karnest, du most tsonäi (‚zum neuen’)
nö bas baksn unt gräixze beadn. — 17. zimtsâini. ge zeuo zo güat un
»aks deuna švaistę, zt Sol des kede fr atykert müate vertik 1:09 (öfter: ma.cy)
un mit de pirstn öspirstn (öfter: 172" mary). — 18. oxisaini. bonst du
in kokâtnt hest, ofto berat desel (:dasselbe’) gonts ondrs kakuma unt desel
bolt fr im päise zeua®. — 19. neuontsaini. bör hola (‘hat denn’) mir
meuap khörp min vläs ksteulo? — 20. tsvuonlsth. er hot az kmart,
som bon stu tsun dresn hetn pstäilt (öfter: ofkuzumd), zi hom obç desél
alâa (‘allein’) kmaxt (oft dafür: kətüət) — 21. onuntsrüontsik. bäin hot
čr di nēuə kšiyt dəlsāilt? — 22. Isvenuntstunontsik. me mos Slark Sr@uajs,
zinst foställ ér unznit. — 23. drayuntscuontsch. ber zain miəd unti uns
138 Julius Greb. Sprachproben aus Deutsch - Pilsen in Oberungarn.
tots dissin. — 24. virunlsvüsntsik. som bi bir gaiste tsöbm tsorikkhuma
zain, xain do di onden im pait klegn unt hom šo vaist kälouvn. —
25. vaimvuntstüsntsik. de mai is(t) dat nart bonuns ligy kaplibm, obe
heuant mörgy isie Isgayga.. — 26. zarksunisvüsntsik. hintr unzın hös
staadn drëuo Sent aiplpaimal min reutn aipaln. — 27. zimuntsvüantsik.
kainat ais nit nox » ömplik ovüns härn, ofta baimbe (‘werden wir’)
midäiyk gai. — 28. oxtuntsvüsntsik. äis lerfat nit zete (‘solche’) khinduss
(‘Kindisches’) mazy. — 29. neununtsvüantsik. unzers peark zain nit zt
heuz, aiykeri zain vil haihe. — 30. dreuasik. bivil kfunt barst unt bivsl
preut bolis ais häbm? — 31. onundrguasik. ıfostäi Aiyk nit, äis maist
a pisal lote raidn. — 32. isvenundreuasik. hopt dis nit e Stikal beuasi
zöef fr mix of mus” tis kfuna? — 33. dröweundreuasik. x2u49* prüsde
bil im tsvõe Zent gët heuaze in aiykın gärin pöe. — 34. virundreuasik.
des bört ist im os herts khume. — 35. vainvundrëuasik. däs hom 28
övriztik kmaxt! — 36. zäiksundreuosik. betens vaigal ziten dou eubm
ofte klaa” moe? — 37. zimundrëuostk. de poe hom vainv Euksn unt neu”
khia unt tsvailf laimal (Lämmlein’) fers dorf kopröuzt, däë boltn 2%
fokävn. — 38. oxtundrzuasik. di Iguat zain heuant oli döstn (“dort außen’)
ovn velt unt todn (‘tun’) mea. — 39. neunundreuasik. ge nr de prön
hunt tot jo der niks. — 40. vortsik. ibin min lēuəin de but ibẹ di
bixn ins körn (öfter: ins kösdn) kfärn.
II. Textprobe.
es išo tsëuot, das bir uns virtik
mazxy, bir bailn dox hintuerärn idı
stat, iy unt di lizi, tsen kēr doktę,
tes bir um olof ür rum zelt (‘dort’)
zain. — müsle gener unt zaks de
lızi, test palt re*komt, tes bir nör
alas virtik maxy (oder: poröetn). 27
ist krāt häots zeu um neus” ür fer
di Oor gaya belt, tesbar tsen dokteruên
midnaima bailn. es is ner güst,
tes di hianr bide laigy, in vreualok
hombe fo kona häi” ko"ùanùantsiks
Oor khät. zi bit pon hianan zeua”,
ode bans du 2% zelt nit bolst vina,
ofte (‘hernach’) lak nr, os zi nit
tsen norpe hingaraint ist tsen alin
milnöe; der hot zeta Aen erpa vn
gartn, di dokterusn bain ai är vreuajo.
— di lizi ist unae atltesti, zi bit aist
ovn hiarpst räinfisn jör xain, zt ist
obe röxt 3 Slarks dendl J:böodn unt
ofta sol xt diana gäi*, unt ofta baimbe
Es ist Zeit, daß wir uns zurecht
machen; wir wollen doch hinein-
fahren in die Stadt, ich und die
Liese, zum Herrn Doktor, daß wir
um elf herum dort sind. — Mutter,
da geh es nur der Liese sagen, daß
sie bald hereinkommt, daß wir noch
alles fertig machen (bereiten) können!
Sie ist vor einem Weilchen, so um
neun herum, die Eier holen gegangen,
die wir Doktors mitnehmen wollen.
Es ist nur gut, daß die Hühner wieder
legen, im (am) Freitag hatten wir
von keiner Henne kein einziges Ei!
Da wird: sie wohl bei den Hühnern
sein; oder wenn du gie dort nicht
findest, da sieh nur, ob sie nicht zum
Nachbar, zum alten Mitnauer hinge-
rannt ist; der hat solche schöne Erd-
beeren im Garten, da würdet sich
Doktors auch sehr darüber freuen. —
Die Liese ist unsere Älteste; sie wird
Karl Siemon.
z1 ovn aistn jūli tsẹęn doklerusn diya.
das hom vainf kinde, (een tsvüon
alanklüsnsin šol di lexe zena”, und
de onden drëus gäidn šo idi Saal, unt
vria mos 21 nöx iy gärin äx ärbatn;
oba zi 3ol üx n Zen lEun kriagy, zins
gulds ovərs mainat; zi zain tbəhöpt
Star gots leuat de her dokte unt di
vrö doktarä”, unt do bits šo di lizi
gants güat häbm ponim.
Aszód (in Ungarn).
Die Mda. von Langenselbold (Kr. Hanau) u. die Dialektgrenzen usw. 139
ja auf den Herbst erst fünfzehn Jahr,
sie ist aber ein recht starkes Mädchen
geworden, und da soll sie in den
Dienst gehen, und da wollen wir sie
zum ersten Juli zu Doktors dingen.
Die haben zwar fünf Kinder — zu
den beiden kleinsten soll die Liese
sein, und die anderen drei gehen
schon in die Schule — und früh muß
sie auch noch im Garten arbeiten,
aber sie soll auch einen schönen
Lohn kriegen, sieben Gulden auf
einen Monat; es sind überhaupt so
sehr gute Leute, der Herr Doktor
und auch die Frau Doktorin, und
da wird es die Liese schon ganz gut
haben bei ihnen.
Julius Greb.
Die Mundart von Langenselbold (Kreis Hanau) und
die Dialektgrenzen seiner weiteren Umgebung.
(Auszug aus einer Marburger Dissertation von 1921.)
a = westgerm. a: bax FE. ‘Bach’, dsaga'n ‘zackern, ackern’.
e = Umlaut von wg. a: hend3a ‘Handschuhe’, mem ‘Memme, Euter’;
mn WE, €": segs ‘sechs’, dsel ‘Zettel’; = wg. i: dodsweyig ‘dazwischen, zwischen’ ;
gawergr ‘Gewitter’;
= Umlaut von wg. o: relya ‘Röllchen’, drebala ‘tröpfeln’;
= Umlaut von wg. u: peds ‘Pfütze’, deda ‘schütten'.
e = Umlaut von wg. a: fregal ‘Ferkel’, ebalwazi ‘Apfelwein';
belə ‘betteln’, Sbekmaus ‘Speckmaus, Fledermaus’;
= Wg. ë
= wg. t: er ‘irre’, kex
‘Kirche’; == Umlaut von wg. o: bernyə ‘Börnchen’, ded ‘dort’; = Umlaut
von wg. u: deras 'Dürres’, we'm ‘Würmer’;
fe'dsea ‘vierzehn’, fedsiy ‘vierzig’.
Go wg. ti: finar
biram ‘Böden’, fixal ‘Vögel’;
‘Mühle’; = wg. 2: 3biyal ‘Spiegel’,
eo: liyd und liydə ‘Licht’.
‚Oem Wg. È: komə ‘kommen’,
molgə ‘gemolken’;
= wg. ai: elf ‘elf’; — wg. éo:
‘Finger’, &diyge ‘stinken’; = Umlaut von wg. o:
= Umlaut von wg. u: diya ‘düngen’, msl
dsixal ‘Ziegel’;
blimxa ‘Blümchen’; = Umlaut von. wg. au (ahd. 5): grisor ‘größer’;
= Umlaut von wg. 6:
= Wg.
nomə ‘nehmen’ ; = wg. o: fol ‘voll’, e:
= wg. u: pond ‘Pfund’,
bodsa ‘putzen, reinigen’;
= ahd. à: noxber ‘Nachbar’; ; = wg. ö: bloma ‘Blume’.
'0=wg.a: ford ‘Farbe’,
$wo’ds ‘schwarz’, gowal ‘Gabel’;
= Wg. 0:
ko'n ‘Korn’, ben ‘Born, Brannen ’, koxa ‘kochen’; = wg. u: do’sd ‘Durst’,
wpd ‘Wurst’, &dprds ‘Sturz’,
kords ‘kurz’.
140 Karl Siemon.
u = wg. o: buram ‘Boden’, fuxal ‘Vogel’; = wg. u: duygel ‘dunkel’,
gəsuyə ‘gesungen’, bugəl “Buckel, Rücken’; = wg. ð: gonuyk ‘genug’.
ā = wg.a: hālə ‘halten’, fālə ‘falten’, ‘Falten’, ālə ‘alten’, bal ‘bald’,
däfol "Tafel’; = wg. €: räna ‘regnen’; = ahd. &: räār ‘rar, selten’; = wg. i:
gläys ‘gleichen’; = wg. ai: gäsd ‘Geis, Ziege’, way ‘weich’, flas ‘Fleisch’,
häm ‘heim’, dā ‘Stein’, &dräyala ‘streicheln’; = wg. au: läfa ‘laufen’,
är ‘auch’, Gg ‘Baum’.
ē = Umlaut von wg, o foi ‘Frösche’, ged ‘Got, Patin’; = Umlaut
von ahd. &: sef ‘Schafe’, pêl ‘Pfähle’, fre ‘fragen’, 8lesd ‘schlägst’; = Um-
laut von wg. au: bem ‘Bäume’, Sdrem ‘Ströme’.
@= Umlaut von wg. a: Aar ‘Jäger’, gwğlə ‘quälen’; = wg. ë: wg
‘Weg’, sel ‘scheel’, besam ‘Besen’, lewa ‘Leben’, Sleyd ‘schlecht’.
?= Umlaut von wg. «x: fir ‘für, vor’; == Umlaut von ahd.a: Sen
‘Schere’, Swirlig ‘schwerlich, kaum’, pi ‘jährlich’; = Umlaut von wg. ð:
Insa ‘büßen’, grīsə ‘grüßen’; = wg. ai: gli ‘Klee’, r7 ‘Reh’, nī ‘Schnee’,
dswi M. ‘zwei’; = Umlaut von wg. au: bis ‘böse’, lisa ‘lösen’, flt ‘Flöhe’,
ridliy ‘rötlich’.
ö= wg o: hôla ‘holen’, böxa ‘Bogen’, gnöra ‘Knoten’, 0ws ‘Ofen’;
= ahd. 4: do ‘da’, ós ‘Aas’, bröra ‘braten’, 3of ‘Schaf’, owed ‘Abend’.
= wg.a: gan ‘Garn’, 7m ‘arm’, nôrd ‘Nacht’, šlög ‘Schlag’, has
Hase’, nös ‘Nase’; = ahd. @: $dgds- ‘Staats-’.
ü = wg. u: üs ‘uns’, &sor ‘unser’; = ahd. a: kür ‘Haar’, glar ‘klar’, wu
‘wo’; = wg. ð: ris ‘Rose’, gosūx M. ‘Gesuch’, güds ‘Guts, Kluntscher’; = wg.
au: hūx ‘hoch’, gläsdarbrn ‘Klosterbeeren, Stachelbeeren ’, $dzsa ‘stoßen’.
ai = wg.t: ary ‘ich’ in betonter Stellung; = wg. 2: $naira ‘schneiden’,
$bais ‘Speis, Mörtel’, mai ‘mein’, ‘Main’, saim ‘seinem’.
i = wg. ai (ajj): Or *Ei’, mäi ‘Mai’, mäikewa'n ‘Maikäfer’.
au = wg. ù: sau ‘Sau, Schwein’, sauarambol ‘Sauerampfer’, saufa
‘saufen, trinken’, maul ‘Maul, Mund’, laurar ‘lauter’; = wg. iu ohne
Umlaut: sauo"n ‘Scheuer, Scheune’, $brau ‘Spreu’, fauar ‘Feuer’, nau ‘neu’.
çi = wg. ë: breif Brief’, greig ‘Krieg’, feiwar ‘Fieber’, hei ‘hier’;
= wg. eo: Seisa ‘schießen’, šleisə ‘schließen’, reisdar ‘Riester, Flicken’,
deiar ‘Tier’, deif ‘tief’.
oi = wg iu: not ‘neun’, noidsëa ‘neunzehn’.
ọi = Umlaut von wg. ð: šdọilxə ‘Stühlchen’, doryar ‘Bücher’, 3bpila
‘spülen’, korl ‘kühl’; = Umlaut von wg. OG spé ‘Säue’, oil M. ‘Eule’,
mois ‘Mäuse‘, hoist ‘Häuschen’, lọirə ‘läuten’; = Umlaut von wg. au:
roiwar ‘Räuber’, ro:xa’n *räuchern'; = wg. tu mit Umlaut: /gixda 'Leuchte,
Lampe’, 302 ‘scheu’, Agila ‘heulen , gnpial ‘Knäuel”.
ou = wg.ö: sagdoux "Sacktuch, Taschentuch', flouza ‘fluchen’, kou
‘Kuh', poul ‘Pfuhl’, forror ‘Futter’, dspu ‘zu’ in betonter Stellung.
In bezug auf den Stärkegrad der Vokalnasalierung sind drei ver-
schiedene Arten festzustellen: 1) die stärkste Nasalierung zeigt sich bei
den Vokalen, nach denen ein auslautendes -” stand, das aber selbst ge-
schwunden ist (bö ‘Bahn’, di M. ‘Biene‘); 2) nicht ganz so stark ist die
Die Mda. von Langenselbold (Kr. Hanau) u. d. Dialektgrenzen seiner weiteren Umgebung. 141
Nasalierung der langen, im Inlaut stehenden Vokale vor einer Nasalis
(nõmə ‘Name’, räna ‘regnen . In den Fällen 1 und 2 habe ich unter
den nasalierten Vokal das Nasalzeichen _ gesetzt. 3) Am schwächsten
nasaliert sind die einfachen kurzen Vokale vor einer Nasalis, deren geringe
Nasalierung ich unbezeichnet gelassen habe (kend ‘Kind’, hand ‘Hand’).
Der Umlaut zeigt sich in der Mundart von Ls. im allgemeinen in
denselben Fällen, in denen wir ihn in der nhd. Schriftsprache antreffen;
in einigen Fällen fehlt der Umlaut, z. B. &fəršämd ‘unverschämt’.
Was die nhd. Dehnung in offener, betonter Silbe angeht, so
nimmt die Mundart im allgemeinen an ihr teil. Die langen Vokale sind auch
in vielen Fällen aus den obliquen Kasus in den Nominativ sing. einge-
drungen, z. B. grüs ‘Gras’, dag ‘Tag’, ug ‘Weg’, bred ‘Brett’, sdil ‘Stiel’.
Durch folgendes -em, -en, -el oder -er wird die nhd. Dehnung ge-
hemmt, z. B.: foraın ‘Faden’, &woram ‘Schwaden', howan ‘Hafer', yasrewo
‘geschrieben’, Sdwal ‘Stiefel’, yewal ‘Giebel’, lerar ‘Leder’, erar ‘Wetter’.
Wg.a und & in geschlossener Silbe werden gedehnt, wenn ihnen
-cht folgt: ĝxd ‘acht’, nörd ‘Nacht’, släyd ‘schlecht’, gnöxd ‘Knecht’.
Alle Konsonanten mit Ausnahme der Nasale m, n und u der
Liquiden l und r und der Spiranten w und ; werden stimmlos gesprochen.
Ein großer Teil der Konsonanten, die im Westgerm. den Stimmton hatten,
sind also stimmlos geworden. Unabhängig hiervon aber macht sich bei
den Explosivlauten bis heute ein mehr oder weniger konsequent durch-
geführter Unterschied in bezug auf ihren Stärkegrad bemerkbar. Bei den
Zeichen der Lenes b, d und g handelt es sich um Laute, die hinsichtlich
ihres Stärkegrades sich von den Fortes p, £ und k wohl unterscheiden,
die aber andererseits ebenso ohne Stimmton sind wie die Fortes.
Von dem scharf ausgesprochenen r ist (das hochgestellte) 7 zu unter-
scheiden. Bei diesem Laut handelt es sich um das abgeschwächte, immerhin
noch hörbare r, das einen gewissen Anklang an das unbetonte, irrationale
ə angenommen hat. Das ” zeigt sich vorzugsweise in den Konsonanten-
verbindungen ’$ und n, z. B.: sd ‘erst, zuerst’, wo'sd ‘Wurst’, korn
‘Korn, Roggen’, balwirn ‘barbieren, rasieren’.
Was die Teilnahme der Mundart von Ls. an der hochdeutschen
Lautverschiebung angeht, so zeigt sich hier im allgemeinen der rhein-
fränkische Charakter. 1) Das wg. p erscheint im Anlaut, in der Gemination
und nach m ohne die Verschiebung: paif ‘Pfeife’, plouk ‘Pflug’, abal
‘Apfel’, dambo ‘dampfen‘. Postkonsonantisch nach Liquiden sowie post-
vokalisch wird das wg. p zur stimmlosen labiodentalen Spirans f ver-
schoben, z. B.: helfa ‘helfen’, werfa ‘werfen’, ofa ‘offen’, lafo ‘laufen’.
2) Von der Verschiebung des wg. é sind nur die vier wg. Konsonanten-
verbindungen st, ft, ht und ir ausgenommen. Sonst ist das wg. £ zur
Affrikata ds bzw. zur stimmlosen Spirans s verschoben worden, z. B.:
dseia ‘ziehen ', sedsa ‘sitzen `, holds ‘Holz’, plan-'sa "pflanzen ', acesa ‘wissen’,
häs ‘heiß‘. 3) Die wg.d, d und p sind in meiner Mundart zu d zu-
sammengefallen. Im Anlaut, im nichtintervokalischen Inlaut und im
142 Karl Siemon.
Auslaut steht die stimmlose dentale Lenis d, z. B.: dayk ‘Dank’, oëds
‘Garten’, med ‘Mitte’. Das zwischen. zwei Vokalen stehende d dagegen
erscheint als r, z. B.: glārər ‘Kleider’, fọrəm ‘Faden’, burəm ‘Boden’,
dsairıy ‘zeitig, reif. 4) Das wg. k erscheint im Anlaut, in der Gemi-
nation und postkonsonantisch als E oder g, z. B.: kāfə ‘kaufen’, glad
‘Kleid’, bugəl ‘Buckel, Rücken’, sak ‘Sack, Tasche’, dsaņgə ‘zanken’,
dsayk ‘Zank’. Postvokalisch erscheint das wg. k als die velare stimmlose
Spirans x nach den velaren Vokalen a, o und u, als die palatale stimm-
lose Spirans y nach den palatalen Vokalen e und :, z. B.: maza ‘machen’,
koxa ‘kochen’, wuxa ‘Woche’, Sbreya ‘sprechen’, asy ‘ich’.
Assimilation zeigt sich ausnahmslos, wenn im Inlaut der labialen,
dentalen oder gutturalen Nasalis die entsprechende Lenis folgt. Diese
gleicht sich dann der vorausgehenden Nasalis an. Bei mb und 9g gleicht
sich der vorausgehenden Nasalis die Lenis auch an, wenn diese im Auslaut
steht. Beispiele: a) mb>m: glama’n ‘Klammer’, $wam ‘Schwamm, Pilz’;
b) nd>n: hanala ‘handeln’, 0na ‘unten’, hen ‘Hände’ (aber hand ‘Hand’);
c) ng >n: faya ‘fangen’, šdaņ ‘Stange’.
Der Genitiv ist in der Mundart von Ls. nur noch sehr wenig zu
hören. Er wird meistens durch fö ‘von’ und saqë ‘sein’ bzw. ir ‘ihr’
umschrieben, z. B.: en də šduwə fö maim brouror ‘in der Stube von
meinem Bruder’, dəm frids sat šwęsdər ‘dem Fritz seine Schwester’,
mainar modər Tn šę'ds ‘meiner Mutter ihre Schürze’ Die Form des
Genitivs hat sich nur noch erhalten a) in Familiennamen, z. B.: gr
hainə ‘Grebes Heinrich’, wairsbaxs gaul ‘Weidenbachs Gaul’; b) beim
Pronomen, z. B.: atz hün ərər drai "ich habe ihrer drei’, User änər
‘unser einer’; c) in Kompositionen, z.B.: alarhand ‘allerhand’, F'mslay
‘armslang’, maidwza ‘meinetwegen’; d) in dar moi werd sai ‘der Mühe
wert sein’, dögs twar ‘tags über’, nörds ‘nachts’.
Bei den Pronomina muß man, wie überhaupt bei den häufig
vorkommenden kleinen Formenwörtchen, unterscheiden, ob sie in betonter
oder unbetonter Stellung stehen, z.B.: aiy bzw. dy ‘ich’, dou bzw. da
‘du’, der bzw. dor ‘dir’, sei bzw. so ‘sie’, djs bzw. dos ‘das’.
Die Zeitstufe des Praeteritums ist in der Mundart von Ls. nur
noch sehr wenig zu hören. Es wird durch Umschreibung ersetzt, und
zwar meistens durch das Perfekt.
Abweichend vom Schriftdeutschen haben gewisse schwache Verba
im Part. praet. nicht den sog. Rückumlaut: ganend ‘genannt’, garend
‘gerannt’, gakend ‘gekannt’, gabrend ‘gebrannt’, gewend ‘gewandt’.
Im allgemeinen werden die Diminutiva durch das Suffix-xa ‘-chen’
gebildet, z. B.: fergalya ‘Ferkelchen’, 3däyo ‘Steinchen’, &məryə ‘ Eimerchen ’,
märiya ‘Mariechen‘. An die Wörter aber, die auf einen Guttural endigen,
wird zur Bildung des Diminutivs das Suffix -əlyə ‘*-elchen’ angehängt, z. B.:
segalyo ‘Säck(el)chen’, boigolye ‘Büchelchen’, beygalxa ‘Bänk(el)chen’. Bei den
auf -s, -3 oder -ds ausgehenden Substantiven erscheint die Diminuierung
als -7, z. B.: genst ‘Gänschen’, fie? ‘Fläschchen’, gleds’ ‘Klötzchen’.
Die Mda. von Langenselbold (Kr. Hanau) u. d. Dialektgrenzen seiner weiteren Umgebung. 143
Bei den Substantiven tritt öfters Genuswechsel ein, z.B.: gil M.
‘Eule’, gasax M. ‘Gesuch’, wisol M. ‘Wiesel’, jak M. ‘Jacke’; as F. ‘As
beim Kartenspiel’, bax F. ‘Bach’, röwa F. ‘Rabe’, karusel F. ‘Karussell’;
glods N. ‘Klotz’, gus N. ‘GuB’, ord N. ‘Ort’, blaisdefd N. ‘Bleistift’.
In dem zweiten Teil der Arbeit, der die Dialektgrenzen der
weiteren Umgebung von Langenselbold behandelt, wird versucht zu zeigen,
in welcher Weise sich die Mundart von Ls. in den Rahmen eines größeren
Gebietes einfügt. 108 Ortschaften, und zwar 25 des Kreises Hanau, 29
des Kreises Gelnhausen, 29 Bayerns, 19 des Kreises Offenbach und 6
der Kreise Büdingen und Friedberg wurden bereist, um die Abweichungen
des Dialektes dieser Orte von der Mundart von Ls. festzustellen. Eine
Karte, die der Dissertation beigegeben ist, enthält alle diese festgestellten
Dialektscheiden. In mehreren Fällen sah ich, daß sich eine scharfe Dialekt-
grenze nicht feststellen ließ. Bei 44 Lauterscheinungen aber konnten auf
den einzelnen Karten scharfe Dialektlinien eingetragen werden. Alle
diese Linien habe ich dann wegen der größeren Einfachheit auf einer
Karte vereinigt. Die Grenzlinien wurden in soviel Teile zerlegt, wie
nötig waren, um jedes Wort für sich behandeln zu können. Die mehr
als 10mal vorkommenden 16 Teilstrecken sind auf der Karte in roter
Farbe am stärksten, die 4—10mal belegten 38 Teilstrecken schwächer
und die 51 Teilstrecken, die 1—3mal vorkommen, in unterbrochener
Linienführung gezeichnet. Die 105 Teilstrecken sind also insgesamt
543 mal belegt. i
Aus den historischen Untersuchungen ergab sich, daß ein Zu-
sammenhang zwischen Dialektentwicklung und den politischen
und kirchlichen Verhältnissen früherer Jahrhunderte besteht.
Bis zum Jahre 1736, in dem die ehemalige Grafschaft Hanau an Hessen-
Kassel fiel, bestand das auf seinen Dialekt untersuchte Gebiet aus Teilen
der Grafschaft Hanau, des Fürstentums Isenburg, des Erzbistums Kur-
mainz und der freien Reichsstadt Gelnhausen. Aus der Karte ist zu
ersehen, daß ein großer Teil der heutigen Dialektgrenzen sich mit der
alten Landesgrenze von 1736 deckt. Dasselbe ist auch zu sagen von
den alten Amtsgrenzen und der Kirchspieleinteilung. Die alten Grenzen
der Kirchspiele sind jedoch weniger von Bedeutung, da die meisten Orte
von jeher eine selbständige Pfarrei bildeten. _
Über das Alter der heutigen Dialektlinien wird folgendes an-
geführt. Ein großer Teil der Dialektgrenzen, wie wir sie beute vorfinden,
ist zwischen dem 13. Jahrhundert und dem Jahre 1736, in dem die ehe-
malige Grafschaft Hanau an Hessen-Kassel fiel, entstanden. Dagegen
konnte das Alter der heutigen Dialektlinien, die mit den Grenzen der
Kirchspiele zusammenfallen, nicht genauer festgestellt werden; es unter-
liegt aber keinem Zweifel, daß die alten Kirchspielgrenzen und ebenso die
damit zusammenfallenden Dialektscheiden schon seit früher Zeit bestehen.
Marburg (Lahn). Karl Siemon.
144 Oskar Weise.
Oberdeutsches in Thüringen.
Die Grenze zwischen der thüringischen und der fränkischen Mund-
art läuft im allgemeinen über den Rennsteig, also auf dem Kamme des
Thüringer Waldes von Nordwesten nach Südosten, doch geht sie nicht
wie der Rennsteig bis Blankenstein an der oberen Saale, sondern nur
bis zur Werraquelle; von da ab zieht sie sich in nordöstlicher Richtung
über Saalfeld bis nach Gera. Was südlich von der letztgenannten Linie
liegt, kann als saal- und elsterfränkisch bezeichnet werden, während es
L. Hertel in seinem Thüringer Sprachschatz S. 8 sorbenfränkisch nennt
nach dem slawischen Volksstamm der Sorben, der einstmals diese Gegend
bewohnt hat; die Mundart südwestlich vom Rennsteig aber ist das Werra-
fränkische, besonders das Hennebergische und das Hessische. Doch greift
hier das Thüringische von Salzungen bis zur Hörselmündung ein großes
Stück über den Gebirgskamm hinaus und zieht sich weiter nordwärts
nicht wenige Meilen westlich von der Werra nach Norden, so daß der
Ringgau und das Eichsfeld zu Thüringen gehören. Freilich ist das west-
liche Grenzland so stark mit fränkischen Spracherscheinungen durchsetzt,
daß man vielfach in Zweifel sein kann, ob mehr thüringische oder
fränkische Besonderheiten vorhanden sind; ja Salzungen wird von den
einen Gelehrten für Thüringen, von den andern für Franken in Anspruch
genommen. So hat Franke in der Z.f.d.Unt. III, 565 die Salzunger Mundart
für hennebergisch erklärt, weil man dort wet für nich(t) spricht, das in-
und auslautende » zu pf verschiebt, das auslautende e abfallen läßt und
mhd. e? und ou nicht nach Thüringer Art in é und ö zusammenzieht,
sondern in at und au verwandelt. Doch weist Hertel in Brenner und
Hartmanns Mundarten Bayerns II, 371 in einem Aufsatze über die Henne-
bergische Sprachgrenze im Nordosten nach, daß Salzungen schon zu Karls
des Großen Zeit thüringisch gewesen und immer dazu gerechnet worden
ist, auch die für das Thüringische kennzeichnende Verkleinerungsendung
-chen hat (ebenso wie Ruhla, Schmalkalden, Brotterode und das ganze
Trusental). Demnach ist die Salzunger Mundart wirklich thüringisch, hat
aber mancherlei Fränkisches in sich aufgenommen. Dasselbe gilt von den
weiter nördlich gelegenen Grenzgebieten, z. B. dem Eichsfeldischen. Hier
wird zunächst nach ostfränkischer Art au wie @ gesprochen, ferner kurzer
Selbstlaut vor » + Zahnlaut gedehnt, also an zu on, en zu an, un zu
uin, oin, ferner net für nich(t) gesagt wie auch im Ringgau bei Esch-
wege, in Kreuzburg, Eisenach, Ruhla u.a. Ob man dies als Zeichen
fränkischer Herkunft der Bewohner ansehen soll, ist fraglich, da der
Gebrauch der Verkleinerungsendung -chen auf thüringischen Ursprung
hinweist; aber sicher muß man C. Hentrich!) soweit Recht geben, daß
man starke fränkische Zuwanderung nach der Zertrümmerung des alten
1) C. Hentrich, Die Besiedelung des Eichsfeldes. Thüringisch - sächs. Zeitschr.
f. Gesch. u. Kunst I, 125.
Oberdeutsches in Thüringen. 145
Thüringerreiches (531) annimmt. Auch in den Gebieten östlich vom
Rennsteig läßt sich mehrfach fränkischer Einfluß beobachten; so in der
Gegend von Ruhla und Winterstein. Hier herrscht zwar die Verkleinerungs-
endung -chen, aber mun unterdrückt das auslautende -e, sagt also die
Stein, Farb, Wölf, Störch u. a., dehnt ferner nach oberdeutschem Muster
den kurzen Selbstlaut einsilbiger Wörter, spricht also Rit, Grif, Strich,
Zöpf, Pflök, Schlag, Paix, Drük, Flüß, Sând, Dâmpf*), genau so wie
im Hennebergischen, in Salzungen, Wasungen, Schmalkalden u. a., ver-
wendet oberdeutsche lautmalende Bildungen mit anlautendem pfn- wie
pfnuschen niesen, pfnucken in die Seite stoßen, spricht nach fränkischer
Art Kirfek für Kirchhof, Herz für Hirsch, ebbes für etwas, löst in der
Lautverbindung At den gutturalen Spiranten k in ¿č auf wie in ober-
fränkischen Dialekten u. a.?) Selbst in der südwestthüringischen Mundart
an den Drei Gleichen südlich von Gotha ist fränkische Einwirkung wahr-
nehmbar, z. B. darin, daß mhd. a von nd, ng, nk, lt zu ä& gedehnt wird,
z. B. in Bând, Rand, Dank, lang, Salz, kald.>)
Ähnlich wie im Südwesten liegen die Verhältnisse im Südosten
Thüringens auf dem einstmals slawischen Boden im Bereiche des Ober-
laufes von Saale und Elster. Hier haben schon die Herzöge der sorbischen
Mark Radulf, Takolf und Poppo, die aus Franken stammten und beständige
Beziehungen zu ihren fränkischen Gütern im Maintale über den Franken-
wald unterhielten, für Verbreitung fränkischen Einflusses gesorgt. Hier
ist in den Ortschaften durchweg fränkische Hofanlage zu finden, bei
welcher der meist viereckige Hofraum mit der Düngerstätte auf allen
Seiten von Gebäuden umgeben ist. Hier wird auch oft das Frankenrecht
in den Urkunden als gültig und maßgebend hingestell. So machen
z. B. Propst Richard und Pröpstin Gertrud von Klosterlausnitz 1278 be-
kannt, daß sie ihren Untertanen das Recht der Franken gegeben haben,
und in der Stiftungsurkunde des Klosters zu Eisenberg 1219 wird ein Gut
erwähnt, das nach Frankenrecht besessen wird. In sprachlicher Hinsicht
lassen sich nun in dieser Gegend für einzelne Lauterscheinungen folgende
Grenzen feststellen. Der Gebrauch der oberdeutschen Verkleinerungs-
endung -lein (-le) reicht bis zu einer Linie Pösneck — Gera — Crimmit-
schau, der von pf statt des thüringischen pp oder p in Topf und Strumpf
(= thüring. Topp und Strump) bis etwa nach Jena— Roda — Neustadt —
Weida— Zwickau, der von abfallendem Schluß-e und von net für nichft)
bis Leutenberg — Ziegenrück — Zeulenroda; 4 für au und das Flickwort
feiln) kann man sogar noch in Klosterlausnitz und Umgegend hören und
den Abfall des schließenden » in einsilbigen Wörtern wie mee(n), dei(n),
sei(n), klei(n), schäin) mm altenburgischen West- und Ostkreise ganz all-
gemein. Einzelne Wortformen wie Ranft (= Rand) für den Brotrand
1) Ritzert, Beitr. 23, 220ff., und meine Schrift „Unsere Mundarten, ihr Werden
und ihr Wesen“ ?, 196 A. 79.
2) Behaghel, Gesch. d. deutsch. Sprache *, 246.
3) O. Kürsten, Jsb. städt. Oberrealschule Erfurt 1910, 7.
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. XVII. 1922. 10
146 Oskar Weise.
vernimmt man in ganz Thüringen; stickel für steil wird von Hertel in
verschiedenen Gegenden Thüringens von Salzungen bis zum Harz bezeugt,
ebenso Beck für den Bäcker; im Altenburgischen kennt man es wenigstens
noch in Zusammensetzungen wie Beckenknecht für das Mehlklümpchen
und in der abweisenden Redensart beim Becken ‘nirgends’, ganz abge-
sehen von dem häufig vorkommenden Familiennamen Beck. Einstmals
freilich erstreckte sich dieser oberdeutsche Einfluß noch weiter. So
herrscht in den Leipziger Urkunden des 16. Jahrh. die Verkleinerungs-
endung -lein vor!); ebenso sind in den Eisenberger Kämmereirechnungen
derselben Zeit Formen wie Maidlein, Schlößlein ganz gewöhnlich, und in
einem 1685 in Altenburg aufgeführten mundartlichen Festspiel zu Ehren
eines Sieges über die Türken, das uns der Altenburger Magister Friese
mitgeteilt hat, lesen wir das beteuernde oberdeutsche mei! und das
Flickwort fein).
Doch nicht bloß auf lautlichem Gebiete finden sich fränkische
Spracherscheinungen in Thüringen, sondern auch im Bereiche der Wort-
biegung und Wortbildung. In der Wortbiegung ist das Auffälligste
die durch die Analogie erfolgte Übernahme des n der obliquen Fälle in
den Nominativ bei weiblichen Wörtern der schwachen Biegung. So sagt
man vielfach im westlichen Thüringen wie im Oberdeutschen die Zung(e)n,
die Glock(e)n, die Kirch(e)n, die Mütz(e)n usw., daher auch èn der Erd(e)n,
in der Tasch(e)n.?) Sogar für Mühlhausen in Thüringen sind Biegungs-
formen wie in der Schulle)n, auf der Erd(e)n, eine Tass(e)n bezeugt.®)
Und wenn nach der Angabe Dellits‘) in Kleinschmalkalden Nominative
wie Wiese, Blume, Glocke, Kirche üblich sind, so beweisen diese gleich-
falls das einstige Vorhandensein eines n; denn das sonst übliche ” ist
abgefallen und e hat sich nur erhalten, weil ursprünglich ein n folgte.
Doppelsuffix -enen statt -en im Dativ der Mehrzahl, wie es im Bayrischen
und Oberpfälzischen nicht selten ist, wird für Salzungen und das Henne-
bergische belegt von Hertel, Die Salzunger Mundart, S. 92 z. B. an den
Haarnen, Ohrnen, Schosseenen.
Im Bereiche der Wortbildung ist zunächst der Gebrauch der in
Südwestdeutschland so weit verbreiteten Sammelbegriffe auf -ete (-et)
hervorzuheben. Wie man alemannisch sagt Bachet(e) ‘soviel auf einmal
gebacken wird’, Kochet(e) ‘soviel auf einmal gekocht wird’, Traget(e) ‘soviel
auf einmal getragen wird’, so auch in Salzungen, Winterstein, Schmal-
kalden u. a Fränkischen Ursprungs ist ferner die Verwendung von
Genitiven auf es, ursprünglich ens, die eigentlich als Teilungskasus von
Wörtern wie nichts, viel u. a. abhängig waren wie in der Schriftsprache
‘viel Aufhebens machen’, ‘nicht viel Federlesens machen’. So hört man
1) K. Franke, Der obersächsische Dialekt, Leisniger Programm 1848, 13.
2) Vel. für Eisenach: Flex, Eisenacher Progr. 1898, 8; für Rubla: J. Regel,
Ruhlaer Mda. 3; für Wasungen: Reichardt, Koch u.Storch, Die Wasunger Mda. 135 f.
3) E. Brinkmann, Mühlhäuser Anzeiger 1913, Nr 104.
4) Dellit, Die Mda. von Kleinschmalkalden, 57.
Oberdeutsches in Thüringen. 147
vom ripuarischen Gebiete in der Kölner Gegend bis zum westlichen
Thüringen Formen wie Schreiwes Brief, Leses Lektüre, Bedenkes Bedenken,
z. B. in Salzungen, Wasungen und Schmalkalden (vgl. Vilmar, Idiotikon
von Kurhessen S.29: Bäwes geröstetes Brot, Dräwes Drehung, Verwirrung,
ebenda S. 78; Reichardt, Koch u. Storch, Wasunger Mundart S. 60). Ebenso
ist vom Mittelrhein bis nach Westthüringen die Verkleinerungsendung der
Mehrzahl in der Form -ercher oder -erchen üblich. In Frankfurt a. M.,
in der Wetterau u. a. sagt man Würstercher, Kälzercher, Mädercher
(Zs. 1907, 80), in Eisenach, Ruhla, Salzungen, Kleinschmalkalden!) u. a.
Gänserche(n), Bäumerche(n), Blümerche(n), Füßerche(n) u. a.; ja die Ver-
breitung dieser Bildung reicht bis zu einer Linie Worbis — Sondershausen
— Erfurt— Arnstadt?2). Bei der Wortzusammensetzung ist zu beachten,
daß die Vorsilbe ver- anstelle des hochdeutschen er- oder zer- im süd-
westlichen Thüringen häufig vorkommt, wie im Hennebergischen, Ost-
fränkischen und Hessischen, z. B. in Salzungen und Kleinschmalkalden 5)
verzählen, verschrecken, verplatzen, verqueischen u. a.; ebenso der- für er-
in derfrieren, dernähren, dersticken, das im 14./15. Jahrh. sogar nach dem
östlichen Mitteldeutschland vordringt, wo es überall herrscht von Alten-
burg bis Schlesien. Es stammt aus Oberdeutschland und ist im Bayrischen,
Alemannischen und Fränkischen zu finden. Dasselbe gilt von Gebilden
wie abhin hinab, aufhin hinauf, anhin hinan, die wir in Salzungen, Ruhla,
Winterstein, Breitungen u.a. antreffen und zu denen sich in Salzungen
aushin (assi), ausher (asse), niner (herein), nabher (herab) und riner (herein)
gesellen.‘) Ferner hat sich abweichend vom Neuhochdeutschen ein s in
der Wortfuge zusammengesetzter Wörter eingestellt. Wie man in Bonn
sagt Pferdskupf, Drecksloch, Stiefelsknecht, in Elberfeld Schlüsselsloch,
Schustersjunge, Eisenbahnswagen, in Hessen Kellerstreppe, Vogelshaus,
Knieskehle, Hundshülte’), so in. Salzungen Eisdotier, Seespforte, Spreus-
korb, Hammelsbraten, Pferdsfuß, Gaulskäfer®). Ein anderes s steht am
Ende von Ortsnamen, die wir vom deutschen Südwesten an über Thüringen
hinweg bis nach Schlesien häufig beobachten; sie enthalten einen elliptischen
Genetiv, bei dem ein Grundwort wie Dorf zu ergänzen ist, z. B. thüring.
Helmbrechts, Dietharx (== Diethartes), schles. Reinerz (= Reinhartes).
In der Wortfügung ist wenig Oberdeutsches in Thüringen wahr-
zunehmen. Die auffälligste Erscheinung ist der Gebrauch des bestimmten
Artikels bei Personennamen. So wie Schiller selbst in Dramen wie dem
Wallenstein sagt der Wrangel, der Martinitz und der Slawata, wie der
Heidelberger sagt: ich gehe in’s (= in des) Fischers, Becke (nämlich Haus),
1) Flex, Eisenacher Progr. 1898, 6; Regel, Ruhlaer Mda. 86; Hertel, Salzunger
Mda. 135; Dellit, Mda. von Kleinschmalkalden, 121.
2) F. Wrede, Die Diminutiva im Deutschen. Deutsche Dialektgeographie I, $ 43.
3) Hertal a.a. 0.65; Dellit a. a. O. 120, 97.
4) Hertel a.a. O. 109.
5) Zs. 1903, 201; 1907, 230; 1914, 7.
6) Hertel a. a, O. 139.
10*
148 -Oskar Weise.
d. h. zu Fischers, zu Becks!), so ist im südwestlichen Thüringen allgemein
gebräuchlich, das Wörtchen der oder die mit Vornamen und mit Familien-
namen zu verbinden, also zu sagen: der Karl, die Anna, der Bismarck,
der Hindendorf, die Fischern ‘Frau Fischer’; imm übrigen Thüringen ist
die Verwendung beschränkter, so im Altenburgischen auf die Vornamen
und die weiblichen Bildungen auf -n (= in), z. B. die Müllern. Der un-
bestimmte Artikel eiz, der in Oberdeutschland vielfach bei Stoffnamen ge-
braucht wird?) in Verbindungen wie ein Wasser ein Glas Wasser, ein Brot
ein Stück Brot, ist auch in Thüringen zu finden, so im Altenburgischen
bei Fügungen wie einen Kümmel, einen Nordhäuser, eine Pfeffermünze
trinken (d.h. ein Glas Künme!l).3) Die südwestdeutsche, namentlich aleman-
nisch-schwäbische Wortverbindung so Männer, so Kleider ‘solche Männer‘,
‘solche Kleider‘ wird für den Südwesten, z. B. für Salzungen bezeugt von
Hertel, Salzunger Mundart, S. 130. Die im westlichen-Deutschland weit
verbreitete Fügung er ist am Heumachen, am Holzspalten ‘er ist damit be-
schäftigt, Heu zu machen, Holz zu spalten’) kennt auch Westthüringen, so
Kleinschmalkalden.5) Betreffs des Geschlechts ist zunächst hervorzuheben,
daß auf dem Eichsfelde wie in Hessen und im mittleren Rheingebiete®)
das sächliche Geschlechtswort zur Bezeichnung weiblicher Dienstboten
verwendet wird, z. B. das Elis die Elise, ferner, daß in Eisenach wie
in Ruhla’) nach hessischem Muster gesagt wird: der Brill die Brille
(eig. der Beryll) und wie im Hessischen so auch in Eisenach der Wunder
in der Verbindung mich frißt der Wunder ‘ich wundere mich halbtot”.
Übereinstimmend mit Oberdeutschland ist der Gebrauch des sächlichen
Geschlechts bei Sachen im Sinne von Kleiderstoff; so heißt es das Sachen
in Salzungen, Ruhla, Winterstein u. a., ebenso das Tenn die Tenne.
Am zahlreichsten sind die Berührungspunkte zwischen Oberdeutschem
und Thüringischem im Bereiche des Wortschatzes. Zunächst haben die
Verwandtschaftsbezeichnungen vielfach fränkische Färbung. So
heißt der Schwiegervater in Winterstein, Oberweißbach u. a. Schwäher,
die Schwiegermutter in Salzungen, Mühlhausen u. a. Schwieger, der
Schwiegersohn ebenda Eidam, die Schwiegermutter Schnur, der Oheim
väterlicherseits, der Vatersbruder in Salzungen Vetter, der Pate gleich-
viel ob der Taufzeuge oder das Patenkind ebenda Töte; die Ausdrücke
1) Vgl auch Schmeller, Bayr. Gramm., $ 752.
2) Tomanetz, Anz.f.d. Altert. 14,14; Schmeller, Bayr. Gramm., $ 770; Schwei-
zerisches Idiotikon I, 273; Schiepek, Satzbau der Egerländer Mda., 359.
3) Auch in der Mark Brandenburg bekannt. H.T.
4) Zs. d. Allg. D. Sprv. 1903, 160 aus Ruhrort: der Knabe ıst am Singen, das
Kind ist am Schlafen; ferner Schönhage, Bergische Sprachsünden (1897) 22: er war
einen Brief am Schreiben, sie waren die Netze am Reinigen.
5) Dellit a. a. O. 126.
6) Münch, Die ripuarische Mda., 142 (im Ripuar. wird jeder Mädchenname mit
t verbunden: £ jrit ‘Grete’. H.T).
7) Regel, Ruhlaer Mda., 84; Hertel a.a. 0.94; Crecelius, Oberhess. Wtb., 206.
8) Flex a.a. 0.; Vilmar, Idiotikon von Kurhessen, 465.
Oberdeutsches in Thüringen. 149
Neffe und Nichte sind im ganzen Südwesten nicht volkstümlich, dafür
Base, Schwestersohn, Brudersohn üblich. Dagegen sind die ostfränkischen
Bezeichnungen für Großvater und Großmutter Herle und Frele nördlich
vom Rennsteig wohl nirgends zu finden.
Von den Handwerkern haben verschiedene oberdeutsche Be-
nennungen, so der Böttcher, der den Namen Büttner hat von der Butte,
einem Traggefäß für Flüssigkeiten, das im größten Teile von Thüringen
nördlich bis zum Harz und östlich bis zum Westkreise des Herzogtums
Sachsen - Altenburg gebraucht wird; ferner Schreiner für den Tischler,
Metzger für den Fleischer, Weißbinder für den Tüncher, Wagner für den
Stellmacher, und zwar im größten Teile Thüringens. Auch Heimbiürge
gehört hierber, das früher für den Schultheiß u. a. in Winterstein üblich
war, und im 16. Jahrh. auch im Pleißnischen häufig vorkam, ja noch
jetzt südöstlich von Dresden für den Dorfrichter gebraucht wird.!)
Im Bereiche der Natur ist eine Reihe von Ortsbezeichnungen
zu nennen, die nach Ausweis der Flurnamen einst weit in Thüringen
verbreitet waren und zum Teil noch verbreitet sind, vor allem Bühel
Hügel, das den niederd. Mundarten fehlt, aber in Oberdeutschland noch
lebendig ist, so im Namen Kitzbüchel. Es findet sich z. B. im alten-
burgischen Westkreise in den Flurnamen Läusebühl (in Heilingen), Ritter-
spiel Rittersbühl (in Orlamünde), Mettelbühl (in Langenorla) u. a. Die
Ableitung bühlen (altenburgisch, naumburgisch) und aufbühlen (ober-
sächsisch) ‘in die Höhe recken’ weisen gleichfalls auf das frühere Vor-
handensein des Wortes Bühl hin. Ein anderer oberdeutscher Ausdruck
ist Leite?) für den Abhang, das in Salzungen, Winterstein, Ruhla u. a. ge-
bräuchlich ist und sich in altenburgischen Flurnamen Saalleite (in Ober-
krossen), Winterleite (Hetzdorf), Leite (Kraftsdorf) findet, ja bis zum Harz
belegen läßt (vgl. den Höhenzug der Hainletite); ferner Wert für Flußinsel,
mhd. wert, im altenburgischen Westkreise (z. B. in Freienorla), Gehren ?)
für ein keilförmiges Stück Land noch jetzt im größten Teile Thüringens
üblich; Greut Rodung (vgl. Bad Kreuth in Oberbayern) in Altenberg S.-A.,
Loh?) Holz, Wald in Roda, Engerda S.-A., Sondershausen u. a. (vgl. Hohen-
lohe), Klinge?) Talschlucht in Winterstein, Roda u. a., Malm Saud, Staub
auch außerhalb der Flurnamen noch in Thüringen lebendig, auch in Ab-
leitungen wie malmig staubig, Hart?) Wald im Altenburgischen häufig in
Flurnamen, Weiher (lat. vivarıum), noch weit verbreitet im Schwäbischen
und Bayrischen für Teich, auch in Thüringen, z. B. in Roda S.-A., Etter,
mhd. eter, allgemein oberdeutsch für Umzäunung, auch thüringisch, Z. B.
bei Mühlhausen, Sattel?) (lat. satellum), schmales, langes Ackerbeet, bei
Salzungen und Mühlhausen, Weed, Pferdeschwemme, fränkisch und bayrisch,
für Thüringen bezeugt als Wäte bei Hertel, Thüringer Wortschatz, 254.
Aus dem Bereiche des Hausbaues gehört hierher Ehren, Ähre
Hausgang, Flur, das in ganz Thüringen üblich ist und als südwestdeutsch
1) Meiche, Mitt. des sächs. Altver. 1915.
2) Auch auf ndd. Boden verbreitet, vgl. Anglia 20, 257ff. H.T.
150 Oskar Weise.
bezeichnet werden kann, ahd. arin, erin, mhd. ern, FußBboden, auch in Schillers
Räubern in der Form Öhrn vorkommt und von Fischer im Schwäb. Wtb. I,823,
ferner im Schweizerischen Idiot. I, 461, im Els. Wtb. I, 61, in Vilmars Idiot.
für Kurhessen 94 bezeugt ist; dann Scheuer = Scheune, 7. B. in Salzungen,
Stadel im ganzen Südwesten Thüringens vorhanden (vgl. Brückner, Landes-
kunde von Meiningen, I, 315), Läube, oberes Stockwerk in Salzungen,
Winterstein u. a., Schlot für Schornstein oder Esse wie im ‘Rheingebiete
so auch im südlichen Thüringen und im ganzen Vogtlande (vgl. Kretschmar,
Deutsche Wortgeographie, 438, Hertel a. a. O. 213).
| Von Tieren sind hier zu nennen Geef? Ziege, z. B. in Salzungen
und Ruhla, Gaul für Pferd ebenda, Noß für ein Stück Nutzvieh, aleman-
nisch, aber auch in verschiedenen Gegenden Thüringens (Ruhla, Mühl-
hausen, Erfurt u. a.) anzutreffen, Siork für Storch (gemein oberdeutsch
und westthüringisch), Beinsterx Bachstelze (fränkisch, westthüringisch),
Viergebein neben Eidechse im Südwesten. |
Von Pflanzennamen gehören hierher das fränkische Hiefe, Hage-
butte, ahd. kiufo, mhd. hiefe, das in Salzungen, Rudolstadt u. a. gebräuch-
lich ist, gelbe Rübe Möhre (schwäbisch, bayrisch, südwestthüringisch),
Dorsche Strunk des Kohls, ahd. torso, mhd. torse (in ganz Thüringen üblich),
Jahn Reihe gemähtes Getreide (oberdeutsch, in Salzungen, Altenburg u.a.).
Der Holzsplitter, auch der kleine, den man sich in die Haut sticht, heißt
thüring. z. B. in Erfurt Spreißel, fränkisch, bayrisch, schwäbisch, aleman-
nisch Spreißel und Spressel, mhd. sprözel.
Beachtenswert ist die große Übereinstimmung in einer Anzahl
von Gerätschaften. Schank, mhd. schanc für den EBschrank ist vom
Elsaß über Hessen bis Thüringen und Oberfranken verbreitet (Hertel
a.2.0.204), Reiter Sieb, mhd.riter kennt ganz Oberdeutschland, das westliche
Mitteldeutschland und das südwestliche Thüringen (Kretschmar a. a. 0.459),
Kar für einen Kasten in Salzungen und Ruhla, z. B. Meisenkar, entspricht
dem bayrisch-schwäbischen Kar, irdenes Gefäß, ahd. kar, Geschirr, ist
auch in Flurnamen des Herzogtums Gotha (L. Gerbing, Die Flurnamen des
Herzogtums Gotha, 20. 36 u.ö.) bezeugt.!) Das oberdeutsche Hafen für Topf
ist in Römhild, Hildburghausen, Eisfeld u.a. gebräuchlich, Topf für Kreisel
in Ruhla ua, Zid für Deckel, nhd. z.B. in Augenlid, ist wie in Franken
und Schwaben im ganzen südwestlichen Thüringen heimisch?), Spenel
Stecknadel, lat. spinula, findet sich besonders in Nordwesten (Mühlhausen,
Harz u.a.) wie im Hessischen (Vilmar, Crecelius), Fölwes (= Füllfaß ?)
Henkelkorb bietet Ruhla, Winterstein u. a, wie das Siegerländische,
Hessische u. a.; Rick, Gestell.zum Aufhängen von allerhand Gegenständen,
z. B. Kannenrick ist fränkisch und südwestthüringisch.!) Oberdeutsch
Schelle für Klingel fehlt nur im Osten, wo bloß die Zusammensetzung
Maulschelle in Gebrauch ist; im Westen wird sogar das Maiglöckchen Mai-
schelle genannt. Tocke, Puppe wird gleichfalls im größten Teile Thüringens
1) Dsgl. in ndd. Flurnamen (Anglia 20, 299). H.T. 2) Aber auch gemeinndd. H.T.
Oberdeutsches in Thüringen. 151
mit Ausschluß des Ostens gebraucht; im Altenburger Westkreise hört man es
noch bis in die Gegend von Roda, im Ostkreise aber nur im Kinderliede:
Tanze, tanze, Töckchen, was kosten deine Schuh? LaB du mich immer
tanzen, du gibst mir nichts dazu. Zeuchse für die Wagenleiste oder Runge
(nach Kluge im Etymologischen Wörterbuche ein bayrisch-schwäbisches
Wort) ist thüringisch bezeugt als Lesse in Salzungen, Winterstein, Erfurt u.a.;
das ostfränkische Beize Haube hört man in Salzungen, Mühlhausen u. a.
Von E&waren verzeichne ich hier Striezel, mhd. strützel, das wie `
in Franken und Bayern auch in vielen Gegenden Thüringens gebräachlich
ist; dasselbe gilt von oberd. Bries Kalbsmilch, das gewöhnlich in der
Verkleinerungform Bröschen auftritt, z. B. im Altenburgischen, Zap,
Samede, Zammete Kartoffelspeise ist ostfränkisch und thüringisch; das aus
dem südöstlichen Deutschland stammende, ursprünglich slawische Wort
Kren für den Merrettig spricht man in ganz Thüringen auBer dem Osten, aber
nur in Zusammensetzungen wie krenbilter, krenböse, krensauer; Hütes Klöße
ist, wie im Ostfränkisch - Hennebergischen üblich in Salzungen Ruhla u.a.
Von sonstigen Hauptwörtern kommen hier in Betracht: Trantel
Kleidersaum (südwestthür.), Lock Haufen, Menge (ebenda), Anke Nacken,
Tuck Stoß, Mitte Taille, Bristen Saum am Weiberrock, Detscher Kartoffel-
gebackenes (ebenda). Watsche für Ohrfeige ist wie in ganz Oberdeutschland
auch an verschiedenen Orten Thüringens üblich, selbst in Roda S.-A.
Aus dem Bereiche der Zeitwörter sind dem Thüringischen, be-
sonders dem Südwestthüringischen in Salzungen, Ruhla, Winterstein u. a.
mit dem Oberdeutschen gemein bern schlagen, mhd. bern, sich dachen sich
beruhigen, ahd. dagên schweigen, spillen ahd. spilôn schwatzen, urzen
(= bayrisch-hessisch uressen herausessen, obersächs. urscheln) *von der
Speise oder dem Futter aus übler Gewöhnung oder Übersättigung übrig
lassen’, sich xauen sich beeilen, mhd. sich zouwen, verzwatzen, verzwatscheln
urspr. zappeln im Ablaut zu zwittern, flimmern und zwitschern, zwsrbein
umdrehen, näufeln Erbsen und Schoten aus der Hülse oder Schale lösen,
bitzeln jucken, prickeln, dässeln streicheln, gzllern heulen von Hunden,
rühren das Feld im Frühling noch eirmal ackern, zeiten, das Stammwort
von verzetteln, Heu u. a. umherstreuen.
Von Eigenschafts- und Umstandswörtern sind hier zu nennen
gätlsch!) passend, zureichend, schrau häBlich, äbel flegelhaft, ungezogen
(= schwäb. abbel sinfältig), garstig häßlich, fest fett, schitterig dünn, mager,
spenge spärlich, kinte in dieser Nacht, gestern abend, bör in Zusammen-
setzungen wie börgut == mhd. bor, z. B. boregröx sehr groß, ahd. borlang.
Demnach hat Regel recht, wenn er S. 296 der Ruhlaer Mda. sagt,
daß sich diese »in nicht wenigen Wörtern ganz eigentümlich mit dem
Bayrischen, Schwäbischen und Schweizerischen berührt«. Dasselhe gilt von
der Mda. Salzungens, Wintersteins u.a. Orten des südwestlichen Thüringens.
Vor allem aber herrscht Übereinstimmung mit dem Fränkischen.
1) Auch ndd. H.T.
Eisenberg S.-A. Oskar Weise.
152 Fritz Tita.
Die Bublitzer Mundart.
(Aus einer Königsberger Dissertation von 1921.)
Die Bublitzer Mundart, die in der folgenden Darstellung durch den
Dialekt von Kamnitz, einem Dorfe im Südwesten des Rummelsburger
Kreises vertreten wird, gehört zu den hinterpommerschen Siedlungsmund-
arten. Sie wird im Kreise Bublitz mit Ausnahme einiger Dörfer im NW.
und in den angrenzenden Teilen der Kreise Schlawe, Rummelsburg,
Schlochau, Neustettin und Belgard gesprochen. Von den Nachbardialekten
unterscheidet sich die Bublitzer Mda. vor allem in der Entwicklung der
mnd. Längen ?, & und @; während jene sie gewöhnlich als Monophthonge
erhalten haben, erscheinen sie hier als Diphthonge. Die Grenze ist im
allgemeineri scharf, nur im Südosten bildet ein Gürtel von Mischmund-
arten den allmählichen Übergang zur Schlochauer Mda. Die Grenzorte
sind im Kreise Rummelsburg: Heinrichsdorf, Reinfeld R., Falkenhagen,
Klein-Volz, Groß-Volz, Hanswalde, Gadgen, Kaffzig, Klein-Schwirsen,
Bial, Groß-Reetz; im Kreise Schlawe: Pollnow, Jatzingen, Schwarzin,
Natzlaff, Kösternitz; im Kreise Köslin: Seidel; im Kreise Bublitz: Krampe,
Neu-Buckow; im Kreise Belgard: Mandelatz, Groß-Tychow, Muttrin. Im
Neustettiner Kreise bildet den Abschluß nach Süden das Nordufer der
Persante (Eschenriege monophth.) und des Vilmsees. Nach Südosten
(Schloch. Kr.) reicht das Gebiet bis Demmin, Schönau, Groß-Wittfelde,
Grabau. Den Übergang zur Schloch. Mundart bilden Eickfier, Penkuhl,
Lanken.
Lautstand von Kamnitz.
I. Vokalismus. :
a) Kurze Vokale.
Westgerm. a.
§ 1. In ursprünglich geschlossener Silbe außer vor +2, !-+d,
Ll +t, r bleibt wgm. a erhalten: fak Fach, baaka beschmutzen, jayka hin-
siechen, kränkeln, anhaka anhaften, flas Flachs, šal soll, as Achse, als,
wie, anraka anrichten, auftischen, Slakverəř Schlackwetter, raphin Reb-
huhn, {vats verdreht, albern, axal Korngranne, tam zahm, aņəřə andere,
frat Warze. Hierher gehören die Prät. Ind. Sgl. der IV. und V. Ablaut-
reihe: at aß, kam kam, zax sah, vas war.
8 2. Vor r+ Lab., r+ Guttur. ist wgm. a zu ö gedehnt: äv> erben,
näv Narbe, äpəl Erpel, äbērə arbeiten, äzgərə ärgern, hak Harke. Vor ge-
minierten r sowie vorr+m, r-+ ist ebenfalls Dehnung zu & eingetreten:
$ûra scharren, är arm, $päliyk Sperling. Vor r + t ist das Ergebnis @ in:
Svätalber Blaubeere, hät hart, färtx fertig. 6 in derselben Stellung in:
bört Bart, fort Fahrt, gefahren, öft Art, 3vört Schwarte.
83. Vor ld, lp, U hat sich wgm. a über o zu x entwickelt: kalt
kalt, bul bald, Ayla halten.
Die Bublitzer Mundart. 153
84. Der Umlaut in geschl. Silbe ist gewöhnlich e außer vor ld,
Wp, U, r + Ks, n +t: bleka bellen, 3epa schöpfen, bey Bänder, Stemeiza
Stemmeisen, meisa Messer, hey Hände, veya wenden. — Vor altem gg er-
scheint als Umlaut eo: zeago sagen, leage legen, e23 Egge.
Vor r+s,r +g, r+ t tritt Dehnung ein in: merjal Mergel, bers
Barsch, ebenso sperdla zappeln.
$5. Tonerhöhung zu # findet sich vor l 4d, l+t, ntt: dag
älter, filt fällt, brint brannte.
. § 6. In urspr. offener S. wird wgm. a zu p gedehnt: vgtor Wasser,
bukvaidöz Leibschmerzen, spörom Spaten, fórom Faden, söm Scham,
$volka Schwalbe.
$7. Der Uml. in urspr. offener S. ist gewöhnlich &: n2x Nase,
el Elle, ten Zähne.
Kürze findet sich vor mehrfacher Konsonanz, sowie vor Ks. + -al, -of
in: melk Regenwurm, meka Mädchen, drext trägt, hest hast, netol Nessel.
Vor Nasal erscheint 4 als Uml. in: kiyst Hengst, mind, mioë Mensch,
hin Henne. |
§ 8. Wgm. aww wird zu oz in: doge tauen, mog Ärmel, droz»
drohen, k039 kauen.
Der Uml. ist & in fr&ja freuen, ströja streuen, ka Heu.
Wgm. &.
8&8 9. Wgm. ¿> ẹ: vex Weg, tely Zweig, rect recht, vesala wechseln,
ves sei.
§ 10. Vor urspr. r + Lab., s, k, g, t ist Dehnung zu & unter Schwund
des r eingetreten in: stāvə sterben, zäst Gerste, väk dunkles Gewölk,
feorbaza verbergen, katastät Ackerschachtelhalm.
Vor r + d(b) ist weem € oe gedehnt in: efd Erde, perdlo Perle.
Vor r+ n, r+ l findet sich ebenfalls # unter völligem Schwund
des r in: jen gern, 3lew Stern, fen fern, kel Kerl.
§ 11. Wgm. &©>: nach Palat. in jtstara gestern, jiszvörm Bremse.
Wgm. ¿> ¿vor l+d, l4+p, n+ tin jilt Geld, filt Feld, tsintnəř
Zentner.
$ 12. Wgm. ¿in urspr. offener S. > &: v2j Wege, krêft Krebs, jelzaus
Goldammer.
813. -Eha>ai in xara sehen, jesaia geschehen, ebenso -dhu in
fai Vieh
Wgm. :.
§ 14. Wgm. : in urspr. geschlossener S. > #: fiyə finden, h¿kə picken,
vila wollen, kvik Vieh, ktnyor hinter, oc Winde.
Wgm. se vorr+n>e: 3ten Stim, tven Zwim, vrr+k>äin
bak Birke.
815. Wgm. «> € in urspr. off. S.: fel viel, (eer Ziege, rödviy Zaun-
winde. Kürze erscheint vor - ol, -37, sowie mehrfacher Ksz.: verar Wetter,
ketla kitzeln, vek welch.
154 Fritz Tita.
Wgm. o.
8 16. Wgm. o in urspr. geschl. S. > p: kel, bel hohl, dọp Eierschale,
stof Staub.
In der Umgebung lab. Kss. sowie vor l, l+ Ks. wgm. o > 4u: dul
toll, kylt Holz, drųpə Tropfen, knųypə Knospe.
§ 17. Vor r+ t, r + Guttural, r + Labial, r+ s wgm. o >ò: vōřt
Wort, fork Forke, korf Korb, borst Borste.
Wgm. o vor r +n>ö uuter vollem Schwund des r: kön Korn,
hön Horn.
8 18. Der Uml. von wgm. o in geschl. S. ist e außer vor r + Ks.:
fes Füchse, pet Töpfe. Vor r +Ks. >: derp Dorf, kön Körner, hen Hörner.
8 19. Wgm. o in urspr. off. S.> 6: 5635 Bogen, kökə kochen, oft Obst.
8 20. Als Uml. erscheint gewöhnlich ë: ben Höfe, Slt Schlösser,
reja Rogen.
Wgm. u.
8 21. Wgm. u in urspr. geschl. S. > y: typ Zunge, vuyyaf Wunder,
kym komm.
822. Wgm. u vor r + Ks. >ð: oc Sturm, vörmkreut Rainfarn.
§ 23. Der Uml. ist vor r gewöhnlich €: dirx durch, ts sonst, zi
Schwelle, zum Sonne.
Geschl. Qualität zeigt der Uml. in palataler Umgebung: m” Mücke,
trij zurück.
8 24. Vor r + Ks. erscheint als Uml. &: ve/m Würmer, vertal Wurzel,
derst Durst.
$ 25. In off. S. e: mel Mühle, zej Sau, bena Boden, tejol Zügel.
b) Lange Vokale.
Westgerm. é!,
8 26. Wgm. č! >ọ: brok broch, or äbhe, Godam Atem, Hauch,
ZO spät.
827. Wgm. ©! +: der folgenden S. > e: šēpəř Schäfer, mējə mähen,
nejaf näher.
Kürze vor mehrf. Ksz. frexst fragst, $lepst schläfst, letst läßt, brext
brachte.
Wem. ei
8 28. Wgm. ë? or: mag mieten, špaijəl Spiegel, lait ließ, Slaip
schlief.
Wgm. 2.
8 29. Wgm. 2 > ei, vor urspr. und jüngerem g (mdal. j) sowie k > «:
sneira schneiden, eiza Eisen, heif hier. veiza zeigen, leira leiden, greis
grau, veiraf weiter, veipe Strohwisch, teiray früh, gis Bis, mest Milbe.
|
Fi
`€
Die Bublitzer Mundart. 155
Wgm. i >i: $rijo schreien, zik fəřfrijə heiraten, tvij Zweig, dek
Teich, glik gleich.
Wgm. ?>i vor mehrf. Ksz. liyt leicht, snętst schneidest, zripst greifst,
zkiist gleitest. |
Wem, o
$ 30. Wgm. 6 > uu: dauk Tuch, sau Schuh, vaukarblaum Wucher-
blume. |
Wgm. ö vor -3 >o: roz Ruhe, eutiroza ausruhen, 31029 stauen.
8 31. Wgm. ö -+ i der folg. S. > ai, außer vor j: faira Fuder, zaika
suchen, kairə hüten, {mbaita einheizen, taivo warten, èpaikt spukt, blaıra
buten, `
Uml. von wgm. ö vor J>e: möj Mühe, bröja brüten, zl&ja glühen,
blöja blühen.
Vor mehrf. Ksz., -al > e: blet blutet, repst rufst, betst heizest, jesal
Gänschen.
Wgm. ù.
§ 32. Wgm. ù > eu, außer vor g(z), k, p, x: meus Maus, teus Zaun,
Le? Beule, eut aus, Seuwva schieben, peusta pusten, neu nun, dreuv Traube.
Wgm. @>u vor g(3), k, p, x: Struk Strauch, rup Raupe, Suz
scheuen, jux euch.
8 33. Der Uml. ist e, außer vor k: meiz Mäuse, 3ein Scheune,
eiraf Euter, keitara eitern, keivor Kübel, zeist unfruchtbar, kleit KlöBe,
deixay schwindlig. # vor k: štrik Sträucher.
| Kürze vor mehrf. Ksz.: 3%fst schiebst, z{pt säuft, z4xt saugt, kript
kriecht.
c) Diphthonge.
Westgerm. at:
§ 34. Wgm. ai > in: klöt Kleid, lei leid, lesta Leisten, zep Seife,
ved Viehweide, dref trieb, Smet warf, 3r&y schrie, 3ref schrieb, zrep griff,
blef blieb, nèt schnitt.
Wgm. ai vor i der folg. S. > ai in: blaikə bleichen, taiknə zeichnen,
dailə teilen, kailə heilen, klaiə klein, šaid Scheide.
Wgm. ai > ai, ohne daß sich umlautbewirkendes ¢ der Folgesilbe
nachweisen ließe in: adk Eiche, haiš heiser, ais einmal, alat allein,
Staig Stein.
Wgm. ai > E gegenüber zu erwartendem a: in: v&ta Weizen, hedkreut
Heidekraut. |
Wgm. at > & vor h, r, w sowie im Auslaut in: rg Reh, klevor Klee,
mer mehr, ë Ehe.
Wgm. at >at im Auslaut in: war zwei, ot weh, bukvai Leib-
schmerzen. |
Wgm. af >e vor -af in: leraf Leiter, eror Eimer, klenəř kleiner.
156 Fritz Tita.
Wgm. au.
§ 35. Wgm. au >ð: böm Baum, knöp Knopf, frös fror, fəřlös verlor.
$ 36. Wgm. au + i der folg. S. >ë in: lēn Löhne, bm Bäume,
zleva glauben, k2pa kaufen, kleva spalten, drey trocken.
Gekürzter Uml. vor mehrf. Ksz.: lepst läufst, keft kauft, 3tet stößt,
zretst größte.
Wgm. &.
8 37. Wgm. @>ai: vai; Wiege, farlaira verlieren, baira bieten,
eulvaira ausjäten, knat Knie, fair vier, flaija fliegen.
Wgm. tu.
§ 38. Wgm. zu > ei, außer vor 5, k: heit heute, desstar düster, bodeira
bedeuten.
Wgm. tu >i vor j, k: nij neu, tiy Zeug, kikə Küken.
Wgm. du > 4 vor mehrf. Ksz.: frist frierst, lixtə leuchten, jit gießt,
bədrizt betrügt, frnt Freund.
IL. Konsonanten.
a) Verschlußlaute.
Westgerm. p.
8 39. Wgm. p>p: pik Pech, plum Pflaume, peip Pfeife, zreipa
greifen, pers treten.
Wgm. p>f in keft kauft, gekauft.
Wgm. t.
8 40. Wgm. t> t: tēvəř Zuber, taivo warten, beita beißen, hyli Holz,
knext Knecht, bylia Bolzen.
Wgm. E
$ 41. Wgm. % ist in der Umgebung velarer Laute velar: kam kam,
kreuts Karausche, 3tuka stauchen, kolk Wasserloch, 3täk stark, vak Werk,
Wabe. In der Nachbarschaft palataler Laute hat wgm. % palatale Arti-
kulation: kel Kerl, keins keimen, kesber Kirsche, moretk Meerrettich.
Wgm. b (b).
§ 42. Wgm. b >b im Anlaut: biyə binden, baiz Binse.
§ 43. Wgm. bb>b: kabala zanken, dybalt doppelt, krib Krippe,
rib Rippe.
§ 44. Wgm. b im Inlaut zwischen Vokalen >v: blęivə bleiben,
ngvəl Nebel, dręivə treiben, lğvə leben.
845. Wgm. b> f vor Kss.: drifst treibst, zäft gerbt, &ift schiebt,
zift gibt.
846. Wgm. b >v nach Kss., außer nach m: kalvar Kälber, ztlvor
Silber, z{lvijo selbige.
rJ el OL
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Die Bublitzer Mundart. | 157
Wgm. -mb > m: vemzə prügeln, kam Kamm, ¿m Biene, dym dumm.
§ 47. Wgm. 5> f im urspr. Auslaut: zrauf grub, zrof grob.
Wgm. >v im jungen Ausl.: deuv Taube, 3eiv Scheibe, Zei schiebe.
Wem. d Ð.
848. Wgm. d, B>dim Anlaut: dax Tag, da:f Dieb, dreiva treiben.
Wgm. Bw- > tv: tviya zwingen, tvyyk zwang, lvat3 albern, verdreht.
849. Wgm.d, 5 im Inlaut zwischen Vokalen > r, doch findet sich
individuelles Schwanken zwischen r und d: $neira schneiden, blaira bluten,
zauram gutem, ders taten, reira reiten, boram Boden, lerax leer, feror
Feder, mirax Mittag, verar Wetter, wieder, kra läuten, maira mieten,
Herat Flieder, bera Betten, 3vâra Schwaden, mpray schlammig, hara hatten.
850. Nach /, r ist wgm. d, 5 geschwunden in: Aula halten, zz
gelten, m¿lə melden, pilərə spalten, š4ləř Schulter, filo” Felder, vul
wollte, vārə werden.
Wgm. d >d im jungen Auslaut in: ëřd Erde, vēd Worte, bed beide,
maid müde, Hméd Schmiede, brëd Brote, kēd Kette, leid Leute.
Wgm. d, p >t im alten Auslaut: lant Land, võřt Wort, teit Zeit,
vilt Welt, dòt tot.
Wgm. d assimiliert sich an das folgende ? in der 3. Pers. Sgl. Präs.
der ablautenden Verba: rit reitet, ngt schneidet, zii! gleitet, 44 läutet.
-nd- >»: fiya finden, kiyaf Kinder, ryy0Y herunter, farsviya ver-
schwinden, kayala handeln, 3y4y> Stunden, Ayyart hundert, imveya um-
wenden, !{yaböm Lindenbaum, ebenso im jüngeren Auslaut: ban Hunde,
ey Ende, {m viy im Winde.
_-nd- > yk im urspr. Auslaut: fyy7k fand, buyk band.
Wgm. g.
§ 51. Wgm. g >z im Anlaut vor gutturalen Vokalen, r, l, n: gaut
gut, gaus Gans, grit Grütze, glit Glied, glējə glühen, zlık gleich, grain
grün, znit Kies, gręinə weinen.
Wgm. g > 3 inlautend nach gutturalem Vokal: fozal Vogel, „zal
Nagel, äzera ärgern, dróga tragen.
Wgm. gg > z nach e, o 2e339 sagen, leaza legen, 70339 Roggen,
poaz Frosch.
852. Wgm. g >j im Anlaut vor palatalem Vokal: jłstərə gestern,
jeva geben, jel gelb, ztlt Geld.
Wgm. g >j inlautend nach palatalem Vokal: i&jal Zügel, flatja fliegen,
laija lügen, dr&ja trocknen, ebenso im jungen Auslaut in: rei Wege, felj
Radfelge, zéj Sau.
Wgm. 99 >j nach palatalem Vokal: mij Mücke, rg Rücken, brij
Brücke. _
8 53. Wgm. 9> x nach gutturalem Vokal vor stimmlosem Konso-
nanten: frext fragt, jext jagt, lert legt.
158 Fritz Tita.
Wgm. g >x im alten Auslaut nach gutturalem Vokal: draus trug,
naux genug, bär Berg, vex Weg, weg, fraur fragte, jaur jagte.
8 54. Wgm. -ng- > zwischen Vokalen und im jüngeren Auslaut:
Spryyo springen, taya Zangen, tuy Zunge.
Wgm. -ng- > yk im alten Auslaut: 247% sang, Spryyk sprang, mayk
zwischen, layk lang.
8 55. Wgm. g fällt zwischen palatalen Vokalen aus in: zēd sagte,
heidits Eidechse, zës Sease, kestəř Elster, eil Blutegel.
Reibelaute.
§ 56. Wgm. h >h im Anlaut vor Vokalen: bor hoch, heus Haus,
hupə Haufen.
Vor l, n, r, w ist wgm. h im Anlaut geschwunden: laxa lachen,
rējə rein, nap Napf, veil Weile, ebenso zwischen Vokalen in 67 Ähre,
štöl Stahl, zata sehen, 3löa schlagen, berl Beil, far Vieh.
Kontraktion hat weiter stattgefunden in top zusammen, teus zu Hause,
enklitisch angelehnt verliert das Pers.-Pron. 3. Sgl. Mask. das anlautende A
in z@ra sagte er.
Vor s ist wgm. k im allgemeinen geschwunden: vas Wachs, deistal
Deichsel, vesald wechseln.
8 57. Wgm. h im Auslaut nach gutturalem Vokal > x, nach pala-
talem > x: zar sah, jo3ar geschah, Slaur schlug, frex frech, diry durch.
Grammatischer Wechsel zwischen z und j findet statt in zax sah,
zaija sahen, laux schlug, Slaija schlugen.
Wgm. h >x in der Verbindung -ht: dart dachte, knert Knecht,
rext recht, brext brachte, gebracht, dert Docht.
Wgm. s.
§ 58. Wgm. s >z im Anlaut vor Vokalen und im Inlaut zwischen
Vokalen. zin Sonne, zęuəř sauer, föxzalävera mageres Schwein, eiza Eisen.
Wgm. s >s in der Umgebung stimmloser Kss., nach geschwundenem A,
sowie im alten Auslaut: meus Maus, deisiar finster, kerst Kruste, flas Flachs.
Grammatischer Wechsel zwischen s und r findet sich in frist frierst,
friert und frös fror, fraira frieren, ferkist verlierst, verliert (neben
ferlairst, fořlaiřt), ferlös verlor und for lairo verlieren, vas war, vest ge-
wesen, ves sei — véra waren.
859. Wgm. s>3$ im Anlaut vor Kss.: uerg schneiden, Zeta
werfen, šal soll, ebenso s+k>% im In- und Auslaut: Zvi3a zwischen,
dis Tisch, by? Busch, Wald, is alte Frau, derëä dreschen Vor dem
Deminutivsuffix -k3 bleibt wgm. s erhalten: höska Häschen.
Wgm. f.
860. Wgm. f > f im An- und urspr. Auslaut: fröz3 fragen, fu! voll,
feif fünf.
8 61. Wgm. f>v zwischen Vokalen und im jungen Áuslaut: tweivola
zweifeln, awva? Ufer, hev Höfe, vilv Wölfe, brav Briefe.
Die Bublitzer Mundart. 159
Nasale.
Wgm. m.
$ 62. Wgm. m > m: mö6ka machen, mes Mist, föram Faden, beson.
Besen.
Wgm. n.
863. Wgm.» >n im An- und Inlaut: gerag nieder, kino’ Hühner.
Vor Reibelauten ist wgm. rn geschwunden, z. T. unter Entwicklung
eines Übergangslautes -3-: us uns, was unser, ais einmal, zt sonst, kast
kannst, zös Sense, mis$ neben mins Mensch, fiastar neben finstar Fenster,
briosa wiehern, jisxala winseln.
$ 64. In unbetonten Endsilben ist auslautendes n gewöhnlich ge-
schwunden: flatja fliegen, heva haben, krupa kriechen, hyla halten; in be-
tonter Stammsilbe ist -n abgefallen in: 3veia Schwein, 3iais Stein, klaza
klein, alats allein, meta mein, deia dein, zeta sein.
Liquiden.
Wgm. l.
§ 65. Wgm. l > ł z. B. failə fühlen, baiöla bezahlen, fili Feld, šal soll.
Ausgefallen ist } in vek welch, as als, wie, výst willst, vų4st wolltest,
šast sollst, šųst solltest, Aestor Elster. |
Wgm. r.
866. Wem rr Im Anlaut, Anlautverbindungen und im Inlaut
zwischen Vokalen z. B. reira reiten, roda raten, zrova graben; im Auslaut
vor folgenden: Vokal in kerik höre ich, fera der vor der Tür, uyaram dis
unter dem Tisch. |
8 67. Geschwunden ist wgm. r im Inlaut nach &: väm warm, fäv
Farbe; vor $ und » in kel Kerl, jen gern, kon Korn, fen fern, z6n Garn,
sonst erscheint wgm.r zu 7 abgeschwächt: fort Fahrt, körf Korb, pert Pferd.
Halbvokale.
Wgm. 7.
8 68. Wgm. j >j im An- und Inlaut: je: ihr, 767 Jahr, bleja blühen,
ebenso im jungen Auslaut: këj Kühe, ber Heu.
Nach Kss. ist wgm. j geschwunden: zaika suchen, v{la wollen.
Zwischen Vokalen hat sich -j- als Übergangslaut entwickelt in:
fryo heiraten, $rvja schreien, 3ia schneien, zis seihen, klij Kleie.
Wgm. w.
869. Wgm. w >v im Anlaut und Anlautverbindungen: vei wir,
tvyyo zwingen.
Wgm. w >f vor l, r: fleum Bauchfett der Gänse, eutfriya auswinden.
160 Wolfgang Stammler.
Im Inlaut hat sich in der Verbindung Vokal + w ein Übergangslaut
entwickelt, der nach palatalem Vokal als j, nach velarem als z erscheint,
z. B.: fr&ja freuen, doza tauen, hoza hauen, frugz Freu, klọg Klaue, buzgə
bauen, klugə Knäuel, kogə kauen, jug euer, štogə stauen, ęutrozgə ausruhen.
Im Inlaut ist wgm. w nach r erhalten in: zâva gerben, fäva färben,
äfto Erbsen. Geschwunden ist wgm. w im Auslaut in ei gelb, ze See,
267 gar, mer mürbe, mel Mehl, $nai Schnee, im Inlaut 10 zen Sehne.
Flatow (Grenzmark). Fritx Tita.
Das »Halbdeutsch« der Esten.
Ein Wogel stngt, so kut es kann —
Warum nich tenn ein alpleits Mann?
Dr. Bertram (Georg Schulte).
1. Wenn die Esten in Est- und Livland deutsch sprechen, geschieht
das in einer ganz eigentümlichen Art der Lautgebung, der Wortbildung
und Satzfügung, so daß ein selbständiger Jargon entsteht, den man in
den baltischen Landen »Halbdeutsch« getauft hat.) Man kann dieses
»Halbdeutsch« mit dem »Missingsche des Niederdeutschen vergleichen
oder mit dem Jiddischen. Die estnische Sprache hat ihre Eigentümlich-
keiten in diesem »zwielichtene Deutsch (um einen Ausdruck Zarnckes für
solche Mischsprachen zu gebrauchen) zum Ausdruck gebracht.
Dieses »Halbdeutsch« besitzt auch bereits eine kleine Literatur,
komische Erzählungen in Poesie und Prosa.?2) Bis in die Kriegsjahre hin-
ein liebten es die deutschbaltischen Kreise, komische Tagesereignisse aus
Stadt und Land, auch Parodien bekannter Gedichte, in »halbdeutschen«
Versen zu verewigen, die vielfach nur abschriftlich von Hand zu Hand
ringen, oft zitiert, aber selten gedruckt wurden.?®) Als ich mich i. J. 1918
infolge des Krieges in Estland und Livland aufhielt (besonders in Dorpat
und Reval), interessierte mich neben dem Estnischen selbst vor allem dies
»Halbdeutsch«; ich begann die darin verfaßten Dichtungen zu sammeln
und suchte soweit als möglich auch ungedrucktes Material in meine Hände
zu bekommen. Eifrige Teilnahme für diese Arbeit fand ich bei Frau
Gerda von Britneff, geb. Gutmann, in Reval, die mir handschrift-
liche, in den Familien umlaufende Stücke verschaffte und dem Anfänger
mit ihren estnischen Sprachkenntnissen bereitwilligst zur Hand ging;
ihr sei daher auch öffentlich mein Dank zum Ausdruck gebracht.
1) Auch die Letten haben sich eine solche Mischsprache gebildet, wie mir meine
Dorpater Hörerin Frl. Ellinor Walther aus Riga 1918 mitteilte; da ich aber in Riga und
auf lettischem Boden nur einige Wochen verweilte und infolge der kriegerischen Ereignisse
keine Muße zum ruhigen Studium fand, kaan ich darüber zur Zeit nichts berichten.
2) Siehe Anhang I.
3) Siehe Anhang II.
te~ pP a KI IP Ft ei Ai,
ET ` Af ung Ms
Das »Halıdeutsch« der Esten. 161
Lautlehre.
2. Das Estnische!) gehört bekanntlich mit dem Finnischen, Karelischen
und Livischen zur westfinnischen Sprachgruppe des finnisch-ugrischen
Sprachstammes, die am meisten Altertümliches aufweist. Über die Eigen-
heiten der estnischen Sprache müssen ein paar Worte gesagt werden, da
sich nur so das »Halbdeutsch« in vielen Fällen erklären läßt. Vor allem
wichtig ist die Betonung: der Akzent ruht stets auf der ersten Silbe. Da-
her rührt einmal der scharfe expiratorische Anlaut, welcher auch dem
baltischen Deutsch seine hervorstechende Note verleiht. Diese scharfe
Akzentuierung der ersten Silbe bewirkt ferner, daß kleine Vorsilben ver-
schluckt werden und Präfixe ganz verschwinden. Ebenso werden Zisch-
laute im Anlaut als störend empfunden und entweder erweicht (oder ver-
härtet), oder die Doppelkonsonanten werden überhaupt ganz weggelassen.
Diese Eigenarten zeigen sich besonders bei den Wörtern, welche
das Estnische aus fremden Sprachen, zumal den germanischen, über-
nommen hat, z. B. schwed. skorsten — estn. korsten ‘Schornstein’; schwed.
skyit — estn. küt ‘Schütze’; schwed. biscop — estn. piiskop ‘Bischof’;
russ. kwartaljinkj — estn. wártal ‘Viertelsaufseher’; dt. gewölbe — estn.
wölw; dt. stall — estn. tall; dt. gebräuchlich — estn. prulis; schwed. skruf
— estn. kruuw ‘Schraube’; schwed. stol — estn. tol ‘Stuhl’; dt. klinke —
estn. link; dt. zucker — estn. sukkur; schwed. skol — estn. kol ‘Schule’;
dt. kapelle — estn. kábel; dt. schloß — estn. loß; dt. kloster — estn. looster;
dt. geselle — estn. sell; dt. bestellen — estn. téllima; dt. profoß — estn.
próhwost.
Bei Betrachtung des Halbdeutschen treten uns diese Eigentümlich-
keiten immer wieder entgegen und erklären die spezifische Gestaltung
der Mischsprache. Da in den baltischen Ländern von Gründung der
livländischen Kolonie an bis etwa 1600 im mündlichen und schriftlichen
Gebrauch die niederdeutsche Sprache vorherrschte, entsprechend der
Heimat der meisten Einwanderer?), und da erst seit dem 17. Jahrhundert
1) Für das Folgende wurden benutzt: Hupel, Estn. Wörterb. (?Mitau 1818); Ahrens,
Gramm. d. estn. Spr. (? Reval 1853); Bertram, Wagien (Dorpat 1868); Wiedemann, Gramm.
d. estn. Spr. (St. Petersburg 1875); Wiedemann. Estn. Wörterb, (?St. Petersburg 1893);
V. Thomsen, Über den EinfluB d. germ. Sprachen auf die fiunisch-lappischen; aus dem
Dän. übersetzt von E. Sievers (Halle 1870); A. Ahlqvist, Die Kulturwörter der west-
finnischen Sprachen, dt. Ausg. (Helsingfors 1875); V. Thomsen, Beröringer mellem de
finske og de baltiske sprog (Kopenhagen 1890); J. Mikkola, Berührungen zwischen den
westfinn. u. slaw. Sprachen (Helsingfors 1894); E. N. Setälä, Zur Herkunft u. Chronologie der
älteren germ. Lehnwörter in den ostseefinn. Sprachen (ebda. 1905); T. E. Karsten, Zur Frage
nach den »gotischen- Lehnwörtern im Finn.: Indogerm. Forschgn. 22 (1908), S. 290 ff.;
ders., Altdt. Kulturströmungen im Spiegel des finn. Lehnwortes: ebda. 26 (1910) S. 236 ff. ;
W. Schlüter, Über die Beeinflussung des Estn. durch das Dt. (Dorpat 1910); K. B. Wiklund,
Zur Kenntnis der ältesten germ. Lehnwörter im Finn. u. Lappischen (Uppsala 1911);
T. E. Karsten, Die germ. I,ehnwörter im Finn. u. ihre Erforschung: (ierm.-rom. Mschr. 6
(1914), S. 65ff.
2) Im Estn. heiBt noch heute der Deutsche safisland »säüchs. Mann «.
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. N\ IE 1922 11
162 Wolfgang Stammler.
die gesprochene Sprache langsam das Hochdeutsche aufnahm, finden
wir auch im Halbdeutschen manche Wortbildungen wieder, welche auf die
ursprüngliche niederdeutsche Form zurückgehen und beweisen, wie lange
schon dieser Jargon von den kadakas, d. i. den »Wachholderdeutschen «,
den » Ungebildeten «, angewaudt wurde.
Vokalismus. 3. Der im Estnischen ausnahmslos auf die erste
Silbe fallende Akzent bewirkte im Halbdeutschen. daß bei manchen Fremd-
wörtern eine Akzentverlegung eintritt (kámel; (rappe: prötses ‘Prozeß’;
túddeng ‘Student’; mátam ‘Madame’; mämsell; römanpuch “Romanbuch’;
pdssun ‘Posaune’; Präntsus ‘Franzose’), oder daf durch Weglassung der
unbetonten Vorsilbe der trochäische Tonfall wiederhergestellt wird (A£pasch
‘Equipage’; spekt ‘Prospekt’; wührent ‘fortwährend’; walier ‘Verwalter’;
kennt ‘erkannt’; wissen ‘dazwischen’). Indessen hat sich im allgemeinen
jetzt der Este daran gewöhnt, im Halbdeutschen die Vorsilben und Präfixe
zu belassen.
Während ebenso im Estnischen streng die Regel beobachtet wird,
die unbetonten -e im Auslaut verschwinden zu lassen, findet sich dies
nur stellenweise und nicht konsequent im Halbdeutschen durchgeführt;
z. B. jut ‘Judo’; tell ‘Stelle’; put ‘Bude’; traß ‘Straße’; seer ‘Scheere’;
gesicht ‘Geschichte’; sul ‘Schule’; ell ‘Hölle’; wahn ‘Fahne’; daneben aber
ebensowohl: freite ‘Freude’; timme ‘Stimme’; tube ‘Stube’; pupe ‘Bubo’;
seibe ‘Scheibe’; erte ‘heute’; aube ‘Haube’; sunge ‘Zunge’; worte ' Pforte‘;
plaume ‘Pflaume’; plasche ‘Fiasche’.
Mit der starken Betonung der ersten Silbe hängt es schließlich zu-
sammen, daß der betonte Vokal dieser Silbe im Halbdeutschen gelängt
wird, während im Hochdeutschen eine Kürze steht.!) Da schon im Mittel-
niederdeutschen diese Vokaldehnung in offener Silbe regelmäßig durchge-
führt ist?), bin ich geneigt, die halbdeutsche gleiche Erscheinung auf die
nd. Herkunft des baltischen Deutsch zurückzuführen. Beispiele: kämel;
tisler ‘Tischler’; läster ‘Pflaster’; kämer ‘Hammer’; kärmann ‘Fuhr- (eig.
Karren) mann’; tüdent ‘Student’. |
4. Im Vokalismus der Stammsilben stößt man auf Schwankungen
in der Wiedergabe der ursprünglichen Vokale, welche auch im Hd. nicht
mit absoluter Sicherheit ausgesprochen wurden und werden.
a für e: varflucht (im Affekt); páruk ‘Perücke’ (estn. paruk); marts
‘März’; plarren ‘plärren’; geplarr ‘Geplärr’. a für o: unswatt ‘Hundsfott’;
pörtmannee ‘Portemonnaie’; pdsun ‘Posaune’ (estn. pasun). e für a: kränk;
härm; hät; sterk; hermonika. Verdumpfung des a: schlong ‘schlang’; ju
oder jo ‘ja’; mock ‘Geschmack’.
Besonders schwankend ist der Gebrauch von e und #; hier machen
sich fortwährend Übergänge und Vertauschungen bemerkbar: unsiniert
1) Als Analogieerscheinung im Hd. sei auf die Tonlänge hingewiesen, die in erster
Silbe an Stelle alter Kürze eintrat und die Endsilbe tonlich immer mehr verminderte:
väter < viüler, sägen < sägen usw.
2) A. Lasch, Mad. Gramm (lalle 1914), S. 51 ff., SS 62 — 67.
ern
t cer: 1 I 0 mo
Das »Halbdeutsch« der Esten. 163
‘ungeniert’; pissimismus; palito; pilargonium; kripieren; skilett; ich wirde;
ingel ‘Engel’ (estn. innel); sticht; — met em ‘mit ihm’; velleicht; nemmt;
werklich; enfam; vele (nd. ?); pehlt ‘spielt’; lawehr ‘Klavier’.
Das gleiche Verhältnis herrscht zwischen o und u; auch hier haben
sich wohl infolge der doppelten Beeinflussung durch hd. und nd. Laut-
formen Doppelformen gebildet (buck neben bock; tum neben tom ‘Dom’;
turn neben torn ‘Turm’); oder für u ist o (boll ‘Bulle’; onklick ‘Unglück’),
für o ist u (trúmpet ‘Trompete’) eingetreten.
Die Umlaute ö und ü sind infolge der deutschbaltischen Aussprache
vielfach entrundet worden: kemmt ‘kommt’ (vom nd. kömmt); mecht ‚möchte’;
jennen ‘gönnen’; ell ‘Hölle’; scheen: ‘schön’; heh ‘Höhe’; heeren ‘hören’;
ferchterlich ‘fürchterlich’; tps ‘hübsch’; sztteln ‘schütteln’; klick ‘Glück’;
dichtig ‘tüchtig’; tier ‘Tür’; sif ‘süß’; krießen ‘grüßen’; witend ‘wütend’.
Dasselbe Schicksal hat auch der Diphtong eu (u) gehabt: wreind ‘Freund’;
deiwel ‘Teufel’; seig ‘Zeug’; eite ‘heute’; kreits ‘Kreuz’; freit ‘Freude’;
weier ‘Feuer’; eilen ‘heulen’; die peime ‘die Bäume’.
Mitunter ist, entgegen dem hd. Gebrauch, der Umlaut nicht einge-
treten: lauft ‘läuft’; Turk "Türke’; de wogeln ‘die Vögel’; sie war schon
tran gewohnt.
5. Im part. praet. wechselt die Vorsilbe ge- mit der Form e- ab
oder fehlt ganz, wie beides bereits im Mnd. der Fall war: efallen; epracht;
esagt; ehaut; — lesen; geben; wesen; wrakt ‘gefragt’. Analog überträgt
sich das auf andere Wörter mit dem Präfix ge-: emitlich ‘gemütlich’; esicht
‘Geschichte’; -- mock ‘Geschmack’; ruch ‘Geruch’; nug ‘genug’.
Konsonantismus. 6. Ich hatte bereits darauf hingewiesen, daß
die westfinnischen Sprachen im Anlaut keine Konsonantenverbindungen
kennen!), und nur schwer hat sich allmählich der Este an die Aussprache
einer Konsonantenverdopplung am Wortanfang gewöhnt. Daher verein-
facht der Halbdeutsche diese Verdopplungen und beseitigt den ersten
Konsonanten: latschen ‘Klatschen’; lawehr ‘Klavier’; narren ‘knarren’;
neifen ‘kneifen’; nurren ‘knurren’; lecht ‘schlecht’; mant ‘Schmant’; naps
‘Schnaps’; nurrig ‘schnurrig’; paß ‘Spaß’; pielen ‘spielen’; pitxe ‘Spitze’;
potten ‘spotten’; turk ‘stark’; tück ‘Stück’; wanx ‘Schwanz’; wimmen
‘schwimmen’; prechen ‘sprechen’; treit ‘Streit’; trohut ‘Strohhut’.
Schon an diesen Beispielen fällt auf, daß vor allem der Zischlaut sch
beseitigt ist. Ihn auszusprechen ist dem Esten nicht möglich; er läßt ihn
daher entweder ganz weg (für Doppelkonsonanten siehe die eben ange-
führten Beispiele) oder ersetzt ihn durch das scharfe, stimmlose s (slachten
‘schlachten’; slagen neben lagen ‘schlagen’; slof? ‘SchloB’; snell ‘schnell’;
srank ‘Schrank’; swach neben wach ‘schwach’; swein neben wein ‘Schwein’;
— sade ‘Schade’; satz ‘Schatz’; seer ‘Scheere’; simpfen ‘schimpfen’; sooß
‘Schoß’; sön ‘schön’; suft ‘Schuft’; sult ‘Schuld’; suf? ‘Schu6’). Auch
1) Wo doppelkonsonantischer Anlaut im Estnischen vorkommt (kl, kr, pl, pr, tr),
sind die Wörter entweder fremden Ursprungs verdächtig, oder es handelt sich um onomato-
poetische Bildungen.
11*
164 Wolfgang Stammler.
im Inlaut (r"ünsen ‘wünschen’; errsaft ‘Herrschaft’; Zettse ‘Deutscher’;
mässin ‘Maschine’; esse ‘Esche’; tresser ‘Drescher’; gesicht ‘Geschichte’)
und im Auslaut (wals ‘falsch’; klats ‘klatsch’; mens ‘Mensch’; ips ‘hübsch’;
puns ‘Punsch’; tis ‘Tisch’; polnis ‘polnisch’; dreenas 'Drainage’) tritt der-
selbe Prozeß ein.
7. Auch die Affricata x liegt der estnischen Zunge nicht und wird
durch das scharfe stimmlose s ersetzt, im Anlaut (sahn ‘Zahn’; sart ‘zart’;
sählen ‘zählen’; siemlich ’ziemlich’; simmer ‘Zimmer’; sog ‘zog’; su ‚zu’;
sunge ‘Lunge’; seug ‘Zeug’), im Inlaut (ersählen; walser; tansen; sechsig;
mdägasin) und im Auslaut (kans ‘ganz’; klans ‘Glanz’; ols ‘Holz’; tols ‘stolz’).
8. Die starke Betonung der ersten Silbe hatte die Verhärtung von
d, b, g zur Folge, und zwar derart weitgehend, daß diese Verhärtung
als das Schiboleth der Halbdeutschen gilt. Wenn ein baltischer Schrift-
steller estnische Halbgebildete sprechen läBt, ohne das gesamte Lautbild
getreu in der Schrift wiederzugeben, läßt er wenigstens von Zeit zu Zeit
ein fu (‘du’), pin (‘bin’), kroß (‘groß’) einfließen, um der Sprache den
Charakter des Halbdeutschen zu geben; und jeder Balte weiß, was damit
gemeint ist. Beispiele: famals; tamf ‘Dampf’; tenken; tenn; tich; toch;
tonner; lumm; tünn; treck; trehen; — pank; patierie; pauer; par; perg;
penehmen; pei; piber; pombe; pös; puch; prait; pruder; — kar; kast;
kern; kott; kujel ‘Gurgel’; kut; klas ‘Glas’; kraben; krimmig!); krobian.
Diese Verbärtung griff ebenfalls auf den Inlaut über: mátam ‘Madame’;
Atéle; freite ‘Freude’; woturch; párlon ‘Pardon’; — nepen; pupe ‘Bube’;
silper; — präutkam ‘Bräutigam’; télekramm. Und im Auslaut tritt stimm-
lose Verhärtung mitunter ein: palt ‘bald’; kolt ‘Gold’; klaup ‘glaub’
(imperat); Gen ‘Dieb’; alp ‘halb’; prank ‘sprang’.
Indessen der Este hörte doch, daß seine Herrschaft diese Konsonanten
anders aussprach; es zeigte sich Unsicherheit bei ihm; er bemühte sich,
fein und gewählt zu reden, und so bildet er nun Erweichungen an un-
gehörigen Stellen: dchktig neben tichtig ‘tüchtig’; doll (nd. Einfluß); drab
‘Trab’; draurig; drinken; — bapier; operbaster ‘Oberpastor’; bolitisiert;
geblarr ‘Geplärr’; brächtig; — glug ‘klug’; gram ‘Kram’.
9. Der labiale Spirant f (v) wird zu w erweicht sowohl im Anlaut
(water ‘Vater’; wangen ‘fangen’; weier ‘Feuer’; woll ‘voll’; wuß ‘Fuß’;
wunfsig “funfzig’; wleiß ‘Fleiß’; wressen ‘fressen’; wreüen ‘Fräulein’;
wrieren ‘frieren’; wrisch ‘frisch’) als auch im Inlaut (kelewant ‘Elefant’;
teiwel Teufel": gewühl ‘Gefühl’; owen ‘Ofen’; prowesser ‘Professor’;
emwintlich ‘empfindlich’; anwank ‘Anfang’); bei letzterem als labioden-
taler, nach Konsonanten bilabialer Spirant.
Umgekehrt ist für den stimmhaften Spiranten w das stimmlose v
(= f) anlautend getreten: vams ‘Wams’ (in der Bedeutung ‘Prügel’; vgl.
1) Diese Lieblingsverstärkung des Deutschbalten (entsprechend unserem vulgären
‘furchtbar groß’) wird auch von den Halbdeutschen als superlativischer Zusatz mit Vor-
liebe angewandt: krimmig kroß; krimmig kalt; krimmig sief.
Das »Halbdeutsch« der Esten. 165
‘jemanden verwamsen’); varme vasser ‘warmes Wasser’; vind ‘Wind’; vut
‘Wut’; vunder ‘Wunder’; vurst 'Wurst’.!)
Beide Erscheinungen zugleich sind vereinigt in werfante ‘ Verwandte’.
Der ehemalige nd. Einfluß prägt sich noch aus in sopp ‘Zopf’; kopp
‘Kopf’; topp ‘Topf’; kloppen ‘klopfen’; rupt ‘ruft’; pannkuch ‘Pfannkuchen’;
plaume ‘Pflaume’, wo p noch nicht zu f aspiriert ist. Analog finden sich
Rückbildungen von f > p: plasche ‘Flasche’; Prántsus ‘Franzose’; prei-
kchen ‘Fräuleinchen’ (neben wreden); Priedrik ‘Friedrich’.
10. Übergang des dentalen Nasals, über Assimilation hin, zum
gutturalen Nasal, eine Erscheinung, die ebenfalls nd. ist, kommt nur
einmal vor: tüddeny (über tüddenn < tüddent) ‘Student’.
11. Inlautendes k wird in einigen Fällen zu ch: trachtir ‘Trakteur’,
d. i. Wirt; tochter ‘Doktor’; marcht ‘Markt’.
Eine Umbildung von ch zu f zeigt: profialsul ‘Parochialschule’;
kraufen ‘krauchen’.
12. Entsprechend der baltisch-deutschen Aussprache wird anlauten-
des g vor e als palataler Spirant gesprochen, eine Erscheinung, die sich
ebenfalls im Mnd. findet: jeben; jehen; jelt; jeselle; jennen ‘gönnen’.
Ebenso gibt es im Inlaut vor e stimmhafte palatale Aussprache des g:
schlejel; neejel ‘Nägel’; veejels ‘Vögel’; krüjer. Auch postkonsonantisch:
unjern ‘hungern’; ärjer; kurjel ‘Gurgel’.
13. Das Estnische kennt kein anlautendes A. Infolgedessen läßt
der Halbdeutsche auch bei den deutschen Worten, die mit einem A be-
ginnen, dies meist fort und sagt: aar ‘Haar’; aben ‘haben’; answurst
‘Hanswurst’; arfe ‘Harfe’; aupt ‘Haupt’; äring ‘Häring’; elfen ‘helfen’;
err ‘Herr’; eiß ‘heiß’; immel‘ Himmel’; in ‘hin’; obel‘Hobel’; onig ‘Honig’;
ose ‘Hose’; und ‘Hund’; u? ‘Hut’. Er weiß aber, daß es im Deutschen
ein anlautendes % gibt, und setzt dies nun häufig falsch, wie man es auch
bei Romanen, die sich Mühe um ein korrektes Deutsch geben, beobachten
kann: hadlıy; hallerlei; halstann ‘alsdann’; Rampmann ‘Amtmann’; kaus-
truck ‘Ausdruck’; hauto; hengigkeit ' Engigkeit’; hestnis 'estnisch’; hetwas;
hexamen ‘Examen’; heinmal; hohr ‘Ohr’; hochs ‘Ochse’; hunt ‘und’.?)
14. Dissimilation zwischen r und habe ich nur einmal feststellen
können: piryel neben pirger ‘Bürger’.
1) Diese beiden Eigentümlichkeiten erwäbnt Mithof (1691) auch von der Sprache
der deutschsprechenden Wenden im Lüneburgischen (wader ‘vater’; wink ‘Fink’; wogel
‘Vogel’; fiske nd. ‘Wische’, hd. ‘Wiese’; jin ‘Wein’). Doch war nach Juzler schon 1809
diese Aussprache nicht mehr zu hören. Vgl. P. Rost, Die Sprache der Draväno-Polaben
im Hannöverschen (Leipzig 1907), 5. 49f ; E. Mucke, Hannoverland 1908, S. 233.
2) Schon in den altgriechischen Dialekten war die Vertauschung von spiritus asper
und lenis nicht ungewöhnlich. Die Lüneburger Wendländer wie die Nivuerlausitzer
Bpreewäidler sprechen in ihrem Deutsch ebenfalls die mit 3 beginnenden Wörter ohne A
und die vokalisch anlautenden Wörter mit vorgeschlagenem A (Rost, a.a. O. 8. 48ff.;
Mucke, a. a. O. S. 232f) Als moderne Parallele bietet sich schließlich das Cockney-
Englisch dar; auch der Cockney verwechselt aspirierten und nicht arpirierten Anlaut
und spricht z. B. aem en hegs für ham and eggs.
166 Wolfgang Stammler.
Formenlehre.
Die Formenlehre zeigt in der Deklination und Konjugation einige
Abweichungen vom Hochdeutschen.
15. Bei der Deklination ist das Schwanken zwischen starker und
schwacher Flexion im Plural bezeichnend; es heißt: die onkeln; die vätern;
die wantsen ‘die Schwänze’; die fehlern; die buckeln; die kleidern; die
bildern; die weibern; die ferkeln; und daneben stark: die fingers; die
sengers; die priders ‘die Brüder’; die wremdens ‘die Fremden’; die ingels
‘die Engel’; die veejels ‘die Vögel’; die techters ‘die Töchter’; die tamens
‘die Damen’; die kohlens ‘die Kohlen’; die pienens ‘die Bienen’; die
mädchens; die kleiders; die pretters; die lieders. Diese starke Plural-
bildung auf s bei auslautendem Nasal oder Liquida stammt aus dem Nd.!);
auch die schwachen Formen gibt es bereits im Nd.
Bei dem Fragepronomen fällt die Genetivform werns auf, die für
‘wessen’ gebraucht wird: zw wems gedächtnis; wems kinder. Dies ist
wohl für eine aus dem Nd. stammende Genetivumschreibung mit dem
Dativ des Pronomens zu halten; eigentlich: zw wem seinem yedächtnis;
wem seine Kinder.)
17. Die halbdeutsche Konjugation bevorzugt, entsprechend der
estnischen Sprache, die schwache Tempusbildung, wo das Hd. stark
flektiert, und vermeidet den Ablaut; also: neifte ‘kniff’; meißte ‘schmiß’;
sneite ‘schnitt’; sreite ‘schrie’; steigte ‘stieg’; sinkte ‘sang’; prechte ‘brach’;
nehmie (neben abgelautetem rimpie) ‘nahm’; sprechte ‘sprach’; sehte ‘sah’;
wangle ‘fing’; rufte ‘rief’. Oder im Partizipium: pleibt ‘geblieben’; ge-
springt; gegebt.
Auch in der Konjugation des Praesens wird der Stammvokal mit-
unter nicht abgelautet: er precht ‘er spricht’; tu tehlst ‘du stiehlst’; er
eßt ‘er iBt’; gib ‘gib’; er lehst ‘er liest’; nehm ‘nimm.
Oder es wird falsch abgelautet: trunk ‘trank’; verdirbt ‘verdorben’;
gestirbt ‘gestorben’; fung ‘fing’; hany ‘hing’; jung ‘ging’.
Starke und schwache Konjugation werden gemischt: ludte ‘lud’. Oder
bei den im Präteritum ablautenden Verben der schwachen Konjugation
wird nicht abgelautet: nennte ‘nannte’; kennte ‘kannte’.
18. Im Präsens wird der Plural vielfach mit der Endung -t gebildet,
z. B. ihr wird ‘ihr werdet’; ihr läßt ‘ihr laßt’; wir trinkt unt slagt ‘wir
trinken und schlagen’; nu kemmi tret pritzen an ‘nun kommen drei
Spritzen an’. Wohl Sprachrest der nd. Siedler aus dem Stammlande.
Der Este mochte darin den Sg. sehen, so sagt man im Halbdeutschen auch:
die pienens kann ‘die Bienen können”.
1) Das baltische Hd. bevorzugt die starke Pluralbildung, wo das sonstige Hd.
schwach flektiert: die pastore; die professore; die doktore; die näme ‘die Namen’.
2) Vgl. Kock, Die nd. Relativpronomina (Lund 1904), 8. 53f.
CEA. od on VO Of e ee (CD Pe
zZz FF ae Dog
Æ e ©: OE
Fe = x T e
/
r
zë
X E
Das »Halbdeutsch« der Esten. 167
Der Halbdeutsche benutzt auch wohl einmal, wie es z. B. ebenso
oeim Pidgin-Englisch der Fall ist, einfach den unflektierten Infinitiv
an Stelle der Präsensendungen: sch pielen ‘ich spiele’; tu pielen wals un
lagen mich ‘du spielst falsch und schlägst mich’; ch aben ‘ich habe’.
Satzlehre.
19. Da die estnische Sprache keine verschiedenen Genera (‘er’, ‘sie’, ‘es’
heißt z. B. in allen drei Geschlechtern tema) und keinen Artikel kennt, er-
gibt sich daraus eine doppelte Schwierigkeit für den Halbdeutschen. Ein-
mal wird von ihm, wenn er den Artikel setzt, das Neutrum bevorzugt:
tas tall ‘der Stall’; tas wuchs ‘der Fuchs’; tas vind ‘der Wind’; tas wreind
‘der Freund’; tas kerl ‘der Kerl’; tas mann ‘der Mann’; tas name ‘der
Name’; tas winkel ‘der Winkel’; tas pauer ‘der Bauer‘; tas pär ‘der Bär’;
tas tüddeng ‘der Student’; tas kófeh ‘der Kaffee’, ias srank ‘der Schrank’;
tas magt ‘die Magd’; tas vurst ‘die Wurst’; tas kart ‘die Karte’; tas waust
‘die Faust’; tas hant ‘die Hand’; tas wahn ‘die Fahne’; tas seit ‘die Zeit’.
Daneben wird der feminine Artikel stark herangezogen, z. T. dasselbe Wort
dicht hintereinander als Neutrum und Femininum gebraucht: tiename; tiekerl;
tie tüddeng; tie propst; tie lehrer; tie auge; tie paster; tie pauch ‘der Bauch’.
Oder es wird einfach der Artikel weggelassen und das Substantivum
unflektiert gesetzt: {aß er mir precht genick ‘daß er mir das Genick bricht’;
wie kugel bei ein mordgesell aus brauning heimlich kommt; er nahm, was
gurjel hält; und ob commis am ende nicht geschäft in länge dehnt; so nahm
ich denn zusammen mich und setzte brief gleich auf; dann sah sie plötzlich
tischtuch an; schwer wie abgesägte baum.!)
Auch beim relativen Interrogativum wird gern das Neutrum gewählt:
von den vogeln, was ich gesehen ab; ein wahn, was reicht pis plaue
immel an ‘eine Fahne, die bis zum blauen Himmel heranreicht’; mit
lanke nas, was eißt man rissel ‘mit langer Nase, die man Rüssel heißt’.
20. Wird das Substantivum mit einer Präposition verbunden, so hat der
Halbdeutsche ebenfalls die Wahl zwischen zwei Konstruktionen. Entweder
läßt er den Artikel einfach weg und setzt das unflektierte Substantivum
nach der Präposition: su wreind ‘zum Freund’; en aus ‘im Haus’ oder
‘ins Haus’; in jahr; auf pank ‘auf der (die) Bank’; inter tis ‘hinter dem
(den) Tisch’; an strick ‘am Strick’; nach tod; nach braut; durch gurgel;
über schnur schlagen; aus tasche; um ganze stadt; bis auf halbe bauch
‘bis auf den halben Bauch’; von stube; mit kopf; bei tee; von ersten mann.
Oder er setzt unterschiedslos den Akkusativ: auf das baum ‘auf dom Baume’;
mit das waust ‘mit der Faust’; pet las sranken ‘bei dem Schranke’; nach
ihre sinn; von die drei; bei die gelegenheit; für mein mund; sie lag auf
ihr bett; seit sein tod; su die seit; aus die not; an sweites tag; in schnellste
takt; samt neue palito ‘samt neuem Paletot’.
1) Die Weglassung sowohl des bestimmten wie des unbestimmten Artikels wird
ebenfalls wieder von den Wendländer Slawen vermerkt: hin karke "in die Kirche’;
seit pott up füer ‘setze den Topf auf das Feuer’ (Mucke, Hannoverland 1908, 8. 232).
168 Wolfgang Stammler.
21. Mit den Kasus steht der Halbdeutsche überhaupt auf Kriegsfuß.
Für das Pronominalobjekt liebt er den Dativ zu setzen: wie tod ihm plötz-
lich zu sich nahm; ein schneider nahm ihm zu lehrjung an; wenn tod ihm
kramte weck; wo man ihm näher kannte: ich att ihm gleich erkannt;
ihr zu freien; wenn ich mir noch verliebe; ich sehte ihm oft; narrt se
mir?; sie lacht mir aus; kleich ax prust packt er thin an; prowesser
wragt ihm kreits unt kwär; tann liefd er kleich ihr sitzen.
22. Bei Verbindung von Substantiv und Adjektiv bleibt das Adjektiv
entweder unflektiert (neutrum): etn grof? kerl; ein alpteits mann. Oder
es tritt in das Femininum: etn russe mann ‘ein russischer Mann’. Oder
vereinzelt steht, dem Nd. nachgebildet, die schwache Form: ta is ja so
ein kropen saal.
23. Beim Gebrauch der Hilfsverben ist mir nur einmal das wohl
auch aus dem Nd. stammende ich hab yewesen begegnet.
24. Die Wortstellung ist im Nebensatz meist geregelt nach der Folge
von Subjekt, Prädikat, Objekt: wo wollte ich versuchen glück; mit lanke
nas, was eift man rissel; ler ständig liest in kroßes puch; und daß ich
hab genommen sie; worin er hielte bierlokal; wie sie selber giny aus welt.
Das Zahlwort wird gern hinter das Bestimmungswort gestellt: ich
erbte haus nebst möbeln paar; das war ein male zwölf im jahr; so saßen
wir minuten drei; was ich bald jahre zehn besitze, vor jahre dreißiy
wird das sein.
25. Vor allem läßt der Halbdeutsche, entsprechend der estnischen
Sprache, das Reflexivum weg: daß nicht zu sprechen lohnt; ob lohnt, daß
man vermählt; wenn sie auch mit mutter gut verträgt; mit junge mädchens
ließ er doppelt gerne ein; tas tiep scheemi un sakt kein Wort; laß man
nicht ärgert: ich karnicht mehr pesinnen kann'); mutter ließ mir keine
ruh, nach braut doch umzusehen.
Da das Estnische die Verbalflexion durch Endung ohne Pronomen
bewirkt, läßt der Halbdeutsche nicht ungern das Pronomen vor der Verbal-
form aus: bis [es] anfängt; schließlich wurde [es] doch zuviel; so zurück
ein jahr zehn wird [es] sein; so kam [es] denn; nu kommt |es] eraus;
doch wurd er nicht dazu gebracht, daß [er] doktor holen läßt; unt wie
[er] so tenkt un simeliert; daß er [es] nie mehr riskiert, ein mensch hat
[es] leichter.
26. Entsprechend der nd. Volksspruche kann auch im Halbdeutschen
die Negation zur Verstärkung der Verneinung gehäuft werden: daß man
kein krawall nicht macht; toch niemand heert im walde nicht; nie war
er nicht so ordinär; und kam nie nicht nach Reval hin; kein onklick
kemmt nie nich allein; so'n kute sah ich nie nich kein — unt, yeb jott!
wirt nie nich sein; werfante kommen nie nich kein.
1) Zur Parallelo verweise ich auf das Hamburgische erinnern ohne Retlexivum mit
dem Akkusativ: das erinnere ich nicht mehr; er erinnerte noch, das getan zu haben.
E eg: "TO Leg
=
mij
Das »llalbdeutsche der Esten. 169
Wortbildung.
27. Eine dem Halbdeutschen eigentümliche Art der Substantiv-
bildung endet auf -n:s; ob sie dem baltischen Hochdeutsch entstammt,
vermag ich ‘nicht anzugeben: verlegnis; erstaunis; bedenlnis. Ebenso
scheint wundrig ‘verwundert’ provinziell zu sein.
Volksetymologisch zurechtgemacht sind: unversteht für ‘Universität’;
kriroduhl für Krokodil.!) muggelieren ‘schmuggeln’ (unter Abfall des an-
lautenden Zischlautes) ist nach Art eines Fremdwortes gebildet. kastörkahut
‘Kastorhut’ benutzt russische Muster.
Typisch für das Halbdeutsch sind die nach dem Estnischen ge-
bildeten Zusammensetzungen baronherr (estn. púáront-erra), doktorherr
(estn. tochter - erra), baroninfrau (estn. pdroni- praua), kirchenherr ‘ Pfarrer’
(estn. kiriku- erra).
Schluß.
28. Das »Halbdeutsch« ist ein Jargon, der von der estnischen Be-
völkerung in Livland und Estland gesprochen wird, wenn sie sich bemüht,
gebildet zu reden. Wie alle derartigen nur zum mündlichen Verkehr
bestimmten Sprachen, besitzt es keine festen Regeln, sondern gestaltet
nach individueller Neigung und Begabung die Grundzüge weiter aus
oder verengt sie. Die vorstehenden Ausführungen sollen daher nur als
Typen gefaßt werden, die aus der vorhandenen Literatur gesammelt?) und
einst an Ort und Stelle mit dem Ohr soweit möglich nachgeprüft wurden.
Einige feste Ergebnisse lassen sich konstatieren.
Das Halbdeutsch ist in der Lautgebung und in der Formenlehre stark
beeinflußt durch die Eigentümlichkeiten der west-finnischen Sprachen; in
der Satzbildung geht es überwiegend mit dem Hd. Der nd. Grund, auf
welchem die dt. Sprache in den baltischen Landen erwachsen ist, läßt sich
allenthalben im Halbdeutschen noch aufweisen, so daß seine Betrachtung
nicht nur für die allgemeine Sprachwissenschaft von Belang ist, sondern
auch als Beitrag zur Ausbreitung und Entwicklung der dt. Sprache im
Baltikum gewertet werden muß.
Anhang I.
Eine halbdeutsche Literaturgeschichte zu geben ist bei der Gering-
fügigkeit des Materials nicht angängig. Doch seien in chronologischer
Folge diejenigen Schriften aufgeführt, welche halbdeutsche Sprachbeispiele
1) » Jetzt aber verlangen selbst estnische Weiber schon Salmi Jank und Alt-tein-
maul, d. h. Salmiak und Antimonium, und die Halbdeutschen bitten um ein Tröpfchen
Paul de Kock oder Tropfen von das schöne Klistier mit'n Gesicht (Opodeldok und
Elixirrum Mynsichti)«. Bertram, Balt. Skizzen, BR 61 f.
2) Wenn bei der Behandlung der Satzlehre die Beispiele in wechseluder Ortho-
graphie aufgeführt wurden, so rührt das daher, daß ich sie wörtlich den gedruckten
Quellen entnahm, die in der lautlichen Wiedergabe sehr verschieden verfahren. Eine
Uniformierung nach den vorher aufgestellten Lautregeln schien mir unnötig, da es sich
um die Syntax handelte, wo das Satzbild, aber nicht das Lautbild in Frage steht.
170 Wolfgang Stammler.
enthalten oder gar als halbdeutsche Literaturdenkmale auftreten mit dem
Anspruch einer eigenen Literaturgattung.
J.G. Kohl, Die deutsch-russischen Ostseeprovinzen oder Natur- und
Völkerleben in Kur-, Liv- und Estland. 2 Teile. Dresden u. Leipzig 1841.
Dr. Bertram (d. i. Georg Schultz), Baltische Skizzen. Dorpat 1853 bis
1855. 2 Bdchen. 4. verm. Aufl. Reval 1904. (Vgl. W. Schlüter, Sitzungs-
berichte der Estn. Gel. Gesellsch. in Dorpat 1908, S. 55 ff.)
Jegór von Sivers, Deutsche Dichter in Rußland. Studien zur Literatur-
geschichte. Berlin 1855.
Illustrirter Revalscher Almanach für das Jahr 1855, 1856, 1857, 1858.
Reval, Druck und Verlag von J. Kelchen.
J. J. Malm, Die Oberpahlsche Freundschaft. Deutsch-estnisches Ge-
dicht. 8. Original- Auflage. Reval 1905. (Erschien zuerst im Revalschen
Almanach für 1855.)
Jacob Johann Malm, Die Oberpahlsche Freundschaft. Ein Gedicht
in deutsch-estnischer Mundart. Mit einer linguistisch- und literar-histo-
rischen Einleitung zum ersten Male hsg. von Paul Theodor Falck. Leipzig
1881. (Die Einleitung kann, mit Vorsicht benutzt, hie und da noch einiges
bieten. Der Text, angeblich nach dem Korrekturexemplar des Autors,
ist eine der berüchtigten Falckschen Fälschungen.)
Dr. Bertram, Gesammelte Schriften. Dorpat 1868—74. 4 Bde.
Neudruck 1875.
Dr. Bertram, Wagien. Baltische Studien u. Erinnerungen. Dorpat 1868.
Neuer Dorpater Kalender 1869, 1870. Dorpat, W. Gläsers Verlag.
Dr. Bertram, Hallerlei nurrige Sichten un soterkleichen. Erzählungen
im Halbdeutschen und in gebundener Rede. Dorpat 1872. (Zuerst im
N. Dorpater Kal. 1869—70.) 9. Aufl. Reval 1904.
Eberhard Kraus, Zwischen Narowa und Njemen. Baltische Er-
zählungen und Skizzen. Riga 1891. | -
Jeannot Emil Frh. v. Grotthuß, Das Baltische Dichterbuch. Eine Aus-
wahl deutscher Dichtungen aus den Baltischen Provinzen Rußlands. Mit
einer literarhistorischen Einleitung und biographisch -kritischen Studien hsg.
2. durchges. u. verm. Auflage. Reval 1895.
Arthur Usthal, Karluscha Tattelbaum. Deutsch-estnische Dichtung.
2. Aufl. Jurjew (Dorpat) 1903.
Rudolf Seuberlich, Estnische Schnurren und andere schnurrige
Sachen in Vers und Prosa. Riga 1905.
Heimatstimmen. Ein baltisches Jahrbuch. Hsg. von Karl Hunnius
und Victor Wittrock. II. Jahrgang. Reval 1906.
Elisàr von Kupffer. Feuer im Osten. Dramatische Szenen aus der
russischen Revolution in drei Aufzügen. Leipzig [1907]. (Reclams Uni-
versalbibliothek Nr. 4962).
Arthur Usthal, Benjamin Paul Püttisepp. Humoristische Dichtung.
Dorpat 1909.
Das »Halbdeutsche der Esten. 171
Anhang IL
Revaler Stimmungsbild aus dem Kriege. 1915.
(Handschriftlich.)
Wer kommt da so frülı schon längs Straße | Und wirklich auch verdienen tut
gerennt, Kopekens 10 für Zuckerpud.
Als wenn wo in Katsenschwans') Feuers- ; Wrau Kräh sagt: »Denken’s doch Skandal,
brunst prennt? Heit frih schon mußt’ mein Herr Gemahl
Noch liegt Kardowoi, der Wichter der Nacht, | Um wier Ubr aus die Posens kraufen,
In Vorhaus in Ecke gekringelt und schnarcht. Um Ols bei Meyers Speicher kaufen.
Noch ätt nich mal Luther”) sein Toru®) ge- | Und Kroosu®), was ist meine Mutter,
tutet, en: Die ging schon gestern aus, um Butter
Ja wer ist's denn, der da so früh sich schon | nei Stromsche Bude aufzulauern,
sputet? Wenn kommen tun die landsche °) Pauern.
Es ist Matam Kräh aus der Hühnerzehgassen,
Die umläuft in Vorstadt bei Herrschaftens
passen.
Die atte nu gestern abend vernommen,
Daß Jünter soll aben Betroljum bejommen.
Nu rennt sie zu warten vor Türe von Jünter
Mank Männer und Wrauwens, Soldatens und
Mein Tochter Netty, welche Schante,
Obwohl sie kleine Guwernante *)
Und att toch Rahwing”) turchgemacht,
Mißt auch eraus um Mitternacht,
Su passen Milchkerls auf die Tunten
Mank Aufkäufers und andre Kurten,
Die früher noch, als Hähne krähn,
Kinter, a d
Mank Auskerl, wuich Deibel, und Stuben- Für Milchkerls schon entgegengebn.
marjellen, Wrau Sibbul, was sind das für Seiten!
Die mit Plaskud*), Kolonnen®), Topf uud Es frierens, hungerns alle Leuten.
Butellen Kein Stremling, Zucker, Kaffe, Tee,
Es fehlt Mehl, Milch, Sichorije.
Und Weibnachtsfest steht bald bevor!
Sonst macht ich Siz aus Sweineohr
Und atte immer Wurst und Käck'®),
In langer Rong schon den Marcht anfüllten
Und simpfend sich schubsten, krakehlten
und brüllten,
Daß Jünter sollt endlich aufmachen die
Türen Doch diesmal fällt das alles weck.
Und lassen nich warten die Menschen und ! Wrau Sibbul, mir friert fürchterlich.
frieren. Ich klaube, daß kanz sicherlich
Was half da das Sputen? Matam Kräh kam | Wir warten schon so Stunden vier
in Reihn Vor Jünter sein infamigt Tür.
Zu stehn erst vor Pude von Lunkenbein. Ach, möcht’ toch Jünters Pudensell 't)
Und wie sie nu ebend nachm schnelle Laufen | Jetzt machen etwas pischen schnell,
Nach Luft schnappt wie Stremling, um zu | Damit ich kann nach Ause laufen.
verschnaufen, Ich spür schon Tod längs Rücken kraufen!«
Da sieht sie, botz Kukuk, wie angenehm! | So simpft Wrau Kräh und räsonnierte,
Begannte Wrau Sibbul krad wor sich stehn, | Wobei Wrau Sibbul sekundierte,
Die krade wie sie war hergelaufen, Und rücken so allmählich vor
Um auch bei Jünter Betroljum zu kaufen. | Bis ticht vor Jünters Pudentor.
Das war nu kroß Freude, uich herje! Schon wollt’ Wrau Sibbul mit Behagen
Für die Wrau Sibbul un Matam Kräh. Ihr Oelkolonn in Pude tragen
Sie begannen sokleich die Unterhaltung Da kam ein Pudensell eraus,
Über Grieg, teire Zeit und Stadtverwaltung, | Der sagt: » Betrolium ist aus!«
Die Preise künstlich treibt in Höchte, Und pumsti, schlägt er Türe zu
Dadurch daß sie verdienen möchte Und tenkt: Jetzt ab ich endlich Ruh!
1) Enges altes Viertel unterhalb des Domberges in Reval. 2) Nachtwächter.
3) Estn. »Horn«. 4) Estn. Pluralendung -ud an halbdeutsch plaske » Flasche« angehängt.
5) Baltischdeutsch »Krug«. 6) Estn. Endung an halbdeutsch /roß angehängt, eig. die
»Große«. 7) Baltischdeutscher Ausdruck für »vom Lande kommend, auf dem Iande
lebend <. 8) D.h. mit kleinem Examen. 9) Private Töchterschule in Reval. 10) Keks.
11) Budengesell, d.i. Ladenkommis.
172 Bücherbesprechungen.
Ein Klück für Sell, daß er enteilt,
Sonst ätt mit Plaskud ihn verkeilt
Wrau Sibbul und auch Matam Kräh,
Und wer noch sonstens stand in Näh.
Denn krimmig pös war Bubligum,
Was nu pliep ohn’ Bedrolium.
Es pullert mit Wäusten an Jünters Tor,
Und das wütend gewordene Wrauencorps
Att gewlucht, getobt und laut geschrieen:
» Die Kaufleute wollen uns betriegen.
Die tenken, taB wir sind so tumm
Und klauben, taß aus is Bedrolium.
Tas sind lauter Lüjens und krumme Faxen,
Was vor uns machen die kroße Saksen!«
»Hehrt, Brüder!« rief ein fluchtiger Lette,
Der auch vier Stunden gestanden in Kette,
»Man will berumpfen uns und belämmern!
Auf, laßt uns die ganze Bud verdämmern!«
Doch nu herbei kam Kardowoi:
»Schto sa bestschinstwo? Marsch damoi!')
Wenn ihr vicht kleich wollt geben Ruh,
Ihr Aaspacks, ja was w tschast wedu!«®)
Da kriegtens Wrauens kroße Schreck
Und mackten, daß sie kamen weck.
Hui, wie da ihre Hackens plitzten,
Wie sie um Schul sein Ecke flitzten.
Wie Matam Kräh nach Ause kam,
Ta fand sie vor schon ihren Mann,
Ter offnet Tür mit pös Gesicht,
Denn Ols att er gekrieget nicht.
Bald kam nach Aus die Krosumutter
Mit leere Änd und ohne Butter.
Suletst kehrt’ heim die Guwernante,
Die vergeblich gepaßt auf Milchkerls von
Lande,
Die war ganz unnütz so früh aufgebrochen
Und atte nich einmal Milchkerl gerochen.
Ich habe diese traurige Geschichte
Hier niedergeschrieben nach dem Berichte
Von Madam Kräh aus der Hühnerzehgassen.
Als sie nun kam bei uns zu passen,
Damit meine Enkel einst werden gewahr,
Wie es neunzehnhundertfunfzehn in Reval
war.
Hannover. Wolfgang Stammler.
Bücherbesprechungen.
H. Wix, Studien zur westfälischen Dialektgeographie im Süden des Teutoburger-
waldes (Deutsche Dialektgeographie herausg. v. F. Wrede, Heft IX). Marburg, Elwert,
1921. 25 M. (VIII u. 182 8. u. 1 Karte.)
Jeder Beitrag, der uns die bislang noch nicht abgeschlossene Aufnahme der west-
fälischen Dialektgeographie zu erweitern vermag, ist hochwillkommen, zumal wenn die
Aufnahme so engmaschig eingestellt ist, wie das bei der Untersuchung des Kreises
Wiedenbrück durch Wix der Fall ist. Der Tod fürs Vaterland hat Wix daran gehindert,
selbst den Druck seines Manuskriptes zu besorgen; um so mehr gebührt dem Meister der
Deutschen Dialektgeographie, F. Wrede- Marburg, Dank für die Wegleitung des Wixschen
Nachlasses. Der I. Teil, bereits 1913 als Dissertation erschienen, gibt mit einer Vokal-
lehre von Gütersloh ein reiches Wortmaterial, dessen Bezeugung für den Kreis Wieden-
brück der Bearbeiter des Westfälischen Wörterbuches dem frühgeschiedenen Forscher
herzlich verdankt. Bei Beurteilung der einzelnen Teile des Werkes ist nicht zu ver-
gessen, daß nicht alles druckfertig bei Wix’ Tode vorlag. So weist Wrede in seinem
Geleitwort darauf hin, daß besonders im Manuskript des dialektgeographischen Teiles
manche Stelle als -unfertig.. o. &. bezeichnet war, für deren Mängel auch den Heraus-
geber kein Vorwurf trifft. Die westfälische Mundartenforschung hofft in absehbarer Zeit
mit einer engmaschigen Aufnahme des ganzen westfälischen Sprachgebietes fertıg zu sein,
da werden sich auch die noch vorhandenen, durch den Tod des Verfassers bedingten
Unklarheiten der Wixschen Arbeit wohl leicht ins Reine bringen lassen.
Denen, welche das Wixsche Buch benutzen wollen, aber nicht alle Einzelheiten
zu beurteilen vermögen, stelle ich folgende Einzelheiten zur Beachtung anheim: 8 20
Erhaltung von a--r-+-stl. Alveolaren beruht auf starkgeschnittenem Silbenakzent, während
1) Russisch; zu deutsch: »Was ist das für ein Aufruhr? Marsch nach Hause!«
2) Russisch; zu deutsch: »führe ich Euch ins Glück!« (ironisch gemeint).
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Bücherbesprechungen. 173
(s. Beisp. 8 22) vor r-+sth. Alv. sehr früh durch schwachgeschnittenen Silbenakzent (vor
Einsetzen des Rundungsprozesses von altem ä>9) a>ä geworden (primär Dehnung).
a-+Hr--anderen Konsonantenverbindungen aber erst später >ä@ geworden (sekundäre Deh-
nung $ 21). Hiernach ist auch 8 324f. zu ändern. Da die gleiche Gruppe (r-+ Konso-
nantenverbindung) noch vielfach eine Rolle spielt (so 88 32. 41. 50 Anm. 56. 57 Anm.
61. 68 Anm. [dies falsch gedeutet, weil für sich betrachtet] u. a. m.), ist es wissenschaftlich
richtiger, eine Einteilung des Lautmaterials nach den treibenden Kräften zu geben als
eine nach der schematischen Reihenfolge der westgerm. Laute. Daraus schon wird kund,
daß es methodisch bedenklich ist, das westgerm. Lautsystem zugrunde zu legen. Die
heutigen Belege für die westgerm. Laute sind nicht immer kritisch genug zusammen-
gestellt. brgmsk ‘Ginster’ gehört nicht in $ 23, es bat altes @, nach Rundung verkürzt
vor Konsonantengruppe (vgl. münsterl. brgm, osn. braom, mnd. brāmber(e)!, nicht bram-
ber(e) ‘Brombeere’; münsterl. Flurname upm brom). — $ 25. büs (in bäskeivl ‘Haupt-
kerl’) gehört wohl nicht unter »Dehnung von westgerm. a in offener Silbe«, osn. bgs
widerspricht; ich erkläre es als Lehnwort aus dem afries., germ. *bausa->>fries. bäs
(vgl. auch Baader, Hist. Übersicht des osnabr.-tecklenb. Vokalismus $$ 57. 168). — 8 26.
Srqu ‘mager’ entspricht nınd. schräde, schrä mit ä!, germ. *skräd-; gehört also nicht
unter Kontraktionserscheinungen a-+-Vokal; auch nicht krgunn ‘Kranich’ (mnd. krön,
krän, as. krano); die Form in G(üterslob) beruht auf gerın. kröu-, vgl. osn. kröunn;
daneben ablautend münsterl. krünsakränn, lat. grüs! — 8 27. empm ‘zierlich’ usw. zu
schwed. dial. amper ‘tätig’, norw. dial. amper ‘tüchtig’, westfäl. ampin ‘sich anstrengen’,
ampr, ampm ‘Ameise’ vgl. Falk-Torp, Norw.-Dän. etym. Wb.u.amper. — $ 28. ags. alon
ist wohl Druckfehler für alor. — $ 29. deisol ‘kurzes Zimmermannsbeil’ kann nicht auf
dehs- in ahd. dehsala zurückgeführt werden. — $ 28. helska ‘sehr’ nicht zu as. hellia,
got. halja, sondern zu nhd. nd. westfäl. kei ‘laut, schrill’ zu ahd. kellan. — 8 31. hiabrant
‘trockener Brand’ gehört nicht zu osn. kär ‘trocken’, es ist älteres *Akevenbrand ‘Meteor’,
der als Brandstifter angesehen wurde. — § 32. fofęivt ‘ersohrocken’ hängt nicht unmittelbar
zusammen mit nl. verraren, sondern mit as. fär ‘Nachstellung', ags fer, engl. fear
‘Furcht’, mnd. väre; eine volksetymologische Umbildung von *sik ferferen liegt vor in
dem durch ur- verneinten hd. Worte unverfroren ‘unerschrocken, kühn’, in Analogie
nach dem starken Part. gefroren ist ein neues starkes Part. zu *ferfören gebildet worden.
Es gehört in $ 78ff. — jein ‘Euter’ bat nicht westgerm. a; germ. *eudar > *iodar,
*sedar > *jeder (as. geder, mnd. jedder). — vêaliy *krüftig’ usw. kann auf e und a
fuBen, vgl. as. wala und wel. — $ 34. xenn dort, drüben’ nicht hierher, vgl. got. jans,
mnd. gene, jene. — 8 38. ärem ‘Steg’ gehört m. E. nicht unter westgerm. &; ich erkläre
es als germ. *skamia-, verwandt mit got. skaban ‘schaben', vgl. lat. scamnum, Grundbed.
‘geglättetes Brett’. — 8 41. Szeson ‘Schere’ gehört nicht unter westgerm. @, entweder zu
ahd. scärs oder germ. *skartx- in mhd. schere. — $ 42. mülm ‘Staub’ zeigt keine Run-
dung von westgerm. &, vgl. nha. Mulm, im Abl. za mnd. melm. — 8 46. swiyaln 'süfleln’
usw. ist hd. Lehnwort im nd., Iterativbild. zu zwsick ‘Zapfen in der Tonne’, ins nd. als
swik entlehnt. — ziyk ‘Gang’ hat osn. »20 Fäden« beim Weben. — § 47. Da n im allg.
keine rundende (labialisierende) Wirkung hat, stelle ich rüna nicht zu westgerm. t, sou-
dern zum abl. osn. runa ‘Rinne’, vgl. ags. ryne. — $ 48 kann gestrichen werden, die
Beispiele erklären sich sämtlich anders, für die Verben verweise ıch auf die annehmbare
Deutung als kausative Analogiebildungen in »Tijdsschrift voor nederl. taal - en letterkunde:
31, 77. — renn ‘Dachrinne' ist germ. *raniö-. — kregal 'Backwerk’ (so auch osn.)
< *krangel, münsterl. kriyl zu mnd. kringele ‘Kreis, Ring, rundes Backwerk'. — seykn
bedeutet nicht ‘sinken’, sondern ‘die Zapfen am Ende eines Brettes in die entsprechenden
Nuten des anderen Brettes bei Laden, Kästen u. ä. einfügen’. — § 49 Anm. 1. spilin ge-
hört zu mnd. spile, nhd. Spesle aus dem nd.; nicht zu mhd. spilte. § 49 Anm. 2. In
spiv ist 4 ursprünglich (vgl. mnd. ags. spēr), gehört nicht zu mnd. sper. — fvxrelt 'ver-
sessen, verrückt auf etw.’ (im münsterl. ‘verärgert, verbittert') gehört nicht unter § 51
(altes « in offener Silbe), vgl. mnd. grellen abl. ags. grillan ‘reizen, ärgern’. -- /pdelgen
‘vertilgen’ fuBt auf fardiligön (anl.). — Die scheinbaren Ausnahmen $ 53 Anm. eıklären
sich wohl soziallinguistisch (Stadt! Gütersloh). -- § 54. vokən ‘Flachs stampfen’ gehört
174 Bücherbesprechungen.
nicht unter o in geschlossener Silbe nach Ausweis von osn.-münsterl. beegkn mit Hoch-
diphthong (s. Baader a. a. O. 8 60), gleiches gilt von foklomt ‘steif’ usw., vgl. osn.- münsterl.
foklugmot. — Die im Anschluß an Holthauson, Soester Mda. 105 wiederholte Deutung
von *xolstein, ‘Schornstein’ als ‘Schoßstein, hervorspringender Stein’ ist mir sachlich
nicht recht annehmbar; münsterl. heißt die Brandmauer, Kaminmauer 3r2amüv, zur Wz.
germ. *sker- ‘schneiden, abteilen, abtrennen’, dazu abl. münsterl. &rugtstäin < * skor(t)-
stein. — Die bei sprokampm ‘große Waldameise’ gegebene Deutung ist volksetymologisch,
sie (Formica rufa) hat in Wirklichkeit ihren Namen von einer alten Bezeichnung des
Wacholders, ahd. spurcha, norweg. dial. sprake. — $ 69, sopm ‘Suppe’ nicht < frz. soupe,
sondern umgekehrt, das frz. aus dem germ.; hier erscheint auch nicht altes u vor ein-
facher Konsonanz, germ. *suppa- (vgl. sopfa ahd.). — $lodn ‘alter Pantoffel’ hat ebenfalls
altes « vor Doppelkonsonanz, d<rr <dr, vgl. anord. slodra ‘sich vorwärtsschleppen’.
— 869 Anm. fvolmon "vermodern’ bildet keine Ausnahme, denn es geht wie münsterl.
uqlmiy ‘schimmelig, von Fäulnis Angefressen' auf germ. *ul(hlama- zurück. — 8 76.
snüon ‘federn, sich mausern’ hat als münsterl. Entsprechung s/üon neben sich, darum
ist » durch regressive Assimilation << { zu erklären, es gehört zu mnd. slären *schlenkern,
lose und schlaff hängen, träge sein’, hat also altes &; darum gehört auch &lion ‘schleppen'
nicht in $ 76, sondern $ 99. — 8 78. pauin ‘Pfaffe' ist ungenau bestimmt, es ist 'Kloster-
geistlicher, Mönch. Pater’. — 881. Anm. Das u in brumntn ‘Brombeere’ ist als Ablaut
zu erklären, vgl. mnd. brumme ‘Ginster': brämber. — 8 84. spei ‘vorsichtig, scheu’ ist
nicht as. spähi, sondern mnd. spë *Spott, spöttisch’, germ. *spaiwa-, — 885. &wexyto
‘Schar’ usw. geht nicht auf eine a(+s-Uml.)-Form zurück, vgl. ahd. sweiga *Rinder-
herde'. — $89. In wet *weiB' ist die Kürze wohl ursprünglich. — § 90 Anm. 1. rēgə
‘Reihe’ ist nicht mit den Erscheinungen des 8 90 (Verkürzung von 7 vor sekundärer
x-Fortisbildung) zusammenzustellen. — § 90 Anm. 2. &xregan geht auf germ. *skraswön
oder skrutwian zurück, es hat auch nicht, wie 8 214 Anm. meint, der 1. Abl.- Reihe an-
gehört, es ist stets swv. gewesen, hat also im Laute keine Beziehung zum 7 in as. sertan.
— 892. klotovbüsn gehört, wenn es sich überhaupt zu mnd. klöt ‘Kugel, Ball’ stellt, in
8 108 (Verkürzung von westgerm. au). — boxaln ‘sich kugeln’ gehört wohl zum mhd.
dial. bosseln, posseln, von frz. bosseler (mhd. bözen stellt sich zu aisl. bauta, wäre also
in 8108 zu behandeln, s. 0.) — 893. 3tröüfsln, 3$möükan ist unter $ 110 (westgerm.
au -+ ú- Uml.) zu behandeln, vgl. mhd. ströufen (mit md. Entrundung nhd. streifen);
mhd. smouch. — döüsto (in dem Fluch döüsto besm) scheint aus einer der G. umgebenden
Mdaa. zu stammen, die älteres tú > öü diphthougiert haben (vgl. $ 399). — 8 94. krömal
gehört unter 8 74 (vgl. münsterl. kriüürnl), möton ‘müssen’ ebenso (vgl. münsterl. müötn).
— klötkn gehört in $ 111 (vgl. mhd. Alöz, engl. cleat), ebenso zösaln usw.. vgl. münsterl.
xaos ‘Gans’; klöton in 8 74 (vgl. norweg. klutra, klotra). — 8 97. fuxtiy ‘erregt, heftig’
gehört nicht hierher; es stellt sich mit Abl. zu fechten. — drubol ‘Haufe' hat kein ver-
kürztes , vgl. anord. pyrpast ‘sich scharren’. — $98. Anm.1l zrugal ‘Spuk’ statt zu
erwartendem *rruwal entstammt einer südl. Mda. wie etwa dem Paderb., in dem -uw->
-ug- geworden ist. — § 98 Anm. 2. bobm geht wie münsterl. bausn nicht auf as. büan
zurück, sondern auf die Abl.-Form *bauan, bauwan, vgl. ahd. bou, bouwes. — 8 99.
riok ‘Knöterich’ geht wahrscheinlich nicht auf *rüderik zurück, sondern auf *rüdersk,
vgl.nd. ruddik 'Strauch', gehört also in $ 75. — BS 111. nisganmainn 'Neuntöter, Würger’
hat mit as. mën, ahd. mein ‘Verbrechen’ nichts zu tun, -maino fußt auf *mördener und
hat sich entwickelt wie die in 8 62 Anm. angeführten karon ‘Korn’, haston ‘Horn’ u.a.
durch Zusammenfall mit der Entwicklung von westgerm. au, gleiches im osn. nizmıngüna
‘lanius’. — zaiwa ‘gesund, massiv’ gehört in $ 83, vgl. nhd. gäde, mhd. gebe, germ.
*gäbia-. — unai “ungern’ gehört in $ 110 (westgeim. au + i- Uml.), vgl. anord. nauđigr
‘notgedrungen'’. — 8 102. dreiskon ‘brachliegender Acker’ gehört in 6 113 (westgerm.
eu Ha-Uml.) wie nhd. Driesch beweist; ebenso prein 'Pfriem’, vgl. ags. preon, nhd.
Pfriem. — beiwotn ‘eine Beerenart’ gehört nicht hierher, sondern in $& 88, zu *di vgl.
osn. bizabidn; es gehört wie as. bö-, ahd. břa ‘Biene’ zur Wz. bhi ‘beben, zittern,
schwirren’; die hier für G. belegte Form stammt aus einer die Stadt umgebenden diphthon-
gierenden Mdaa. — $ 104. Es geht nicht au, ein Wort wie as. mester, magister als Beleg
Bücherbesprechungen. 175
für westgerm. as anzuführen. — knep ‘Taille’ gehört in § 51, vgl. münstərl. - osn. kniəp,
Schwundstufe zur Vollstufe in nd. knipen ‘kneifen’, das gleiche Wort- und Begriffsver-
hältnis wie in frz. taille zu tailler ‘schneiden’; — ebenso stref, vgl. mnd. strif, stref;
mhd. streben. — 8105. tegan ‘zehn’, as. töhan kann nicht als Beleg für westg. at gelten.
— 8106 twiyduyko *Zwielicht’ ist keine Verkürzung von westgerm. ai, sondern von 5
(vgl. toE-, idg. doet-). — 8 107. hauon ‘Hornisse’ gehört in 857 Anm. — 8108. 3lop
‘große mit den Rändern auseinander klaffende Wunde’ gehört nicht hierher, da Schwund-
stufenvokal vorliegt, ebenso in klofsägn Schwundstufenvokal zu klioban; vgl. das laut-
gesetzliche (Hochdiphthong!) in klüöwa § 112 Anm. — 8110. Aum.1 dıe Ableitung von
zeizankaul ‘GüänsefuB', wätvreixon usw. von xaiza ‘Gänse’ ist gelehrte Volksetymologie,
xeizan gehört zur Wz. *yers- in Girsch usw. — 8113. beital ‘Meißel’ gehört in $ 102
(westgerm. at), da im Abi. zu as. bitan ‘beißen’.
Die den Stammsilben eigentümlichen Lauterscheinungen sind reichlich belegt, da-
gegen ist das Kapitel der nebentonigen Sılben recht mager. Warum soll in winn ‘ge-
winnen’, wisa ‘gewiß’ gi- geschwunden sein? (vgl. as. winnan "kämpfen, erlangen’ usw.).
In 88 127—131 werden chronologisch zu weit auseinander liegende Dinge unter einen
Hut gebracht. — $ 131: Holthausen hat seine in Soester Mda. § 156 gegebene Erklärung
von Formen wie eiwoin, feiwoin, femotn usw. als Komposition mit -wurt längst (PBB.
XXX11,293f.) widerrufen, was Wix entgangen ist. Gleichwohl können m. E. die an-
geführten Pflanzennamen sehr wohl mit -wurt zusammengesetzt sein, gleiche Bildung
findet sich in anderen germ. Sprachen, vgl. ält. dän. Zver-urt ‘Enzian, Gentiana’, das
westf. esswoin ist wohl genau das gleiche Kompositum (vgl. ahd. eivar ‘scharf, bitter’).
— Auch zum IL Tel »Konsonantismus« ist besonders zu bemerken, daß es methodisch
nicht zulässig ist, dıe Entwicklung germ. Laute durch Fremdwörter zu belegen. Wix
hätte diese Wörter zusammenfassen sollen in einem Kapitel, betitelt etwa »Die Laut-
substitution in Lehnwörterne. — So geht es $ 132 nicht an, westg. p durch lat.-roma-
nisches zu belegen wie lat. pastinaca; peigoln ‘krepieren’ ist Judendeutsch, Rotwelsch,
vgl. hebräisch peger ‘Leichnam’ s. Günther, Die deutsche Gaunersprache (1919) 8. 125 u.a.
— pikot ‘Gebück aus Kartoffeln und Mehl’ hat kein westgerm. p, es kommt wahrschein-
lich von *bikkert (zu bikken, bikkern "hacken, essen, nagen, naschen’; eine entsprechende
Bildung ist münsterl.-osn. knabl ‘eine Art Zwieback, aus gebrochenem feinem Weißbrot
hergestellt’ zu knabin, knıbin; vgl. das nhd. mda.liche Pickart ‘Rohrdommel', gleichfalls
zu bikken. Verlust des Stimmtons bei anl. 5 ist westf. und anderswo verhälnismäß:ig häufig,
vgl. pengeln, pinyeln < bengeln, bingeln u. a.; möglich ist aber auch, daß bei einem Teil
der Wörter bereits idg. Formen mit Media aspirata (bk) neben solchen mit einfacher
Media (b) gestanden haben (verwiesen sei auf Persson, Beiträge zur Idg. Wortforschung
[Uppsala 1912] S. 250ff. u.a.). — 8138. Es ist falsch zu behaupten, westgerm. b sei zu
sw geworden vor Vokal; in den angeführten Beispielen liegt weder as. noch westgerm.
ein Verschlußlaut vor, sondern sth. Spirans; wo im Westf. heute Verschlußlaut & vor-:
kommt, ist er verhältnismäßig sehr jung (so z.B. osn. im Wandel begriffen von der
älteren Generation mit Spirans zur jüngeren mit Verschlußlaut), und zwar wird b < w
in der Hauptsache geschaffen, wo w vor der Endsilbe -en steht; en > -wm > -bm
zunächst bei stark geschnittenem Akzent in der Stammsilbe. In diesem Sinne ist auch
8 139 wie 137 zu berichtigen. — $ 140. f in witlüftiy geht natürlich nicht auf eine as.-
westgerm. sth. Spirans vor € zurück, sondern es ist das obd. aus p entstandene f. —
S 142. -wsp in spinswip ‘Spinngewebe’ ist nicht identisch mit mnd. spinnenwebbe,
-wobbe. — 8% 144. In den hier angeführten Beispielen liegt (mit Ausnahme des Fremd-
worts katúfal) kein westgerm. f vor, sondern sth. Spirans, die teilweise schon as. vor ł
oder n stl. geworden war und zwar von den obl. Kasus ausgehend. — 8147. In zoraf
entspricht f einem nd. p, vgl. engl. rap. — 8154. In trishoun liegt kein westgerm. £
vor (vgl. nl. patrijs, mhd. pardris, frz. perdrizx); ebensowenig in tröpkan ‘kleine Schar’.
— Wo steckt in fan wīngəs ein westgerm. t? (< *wrdinges?). In spis ‘spitz’ liegt nd.
Lautsubstitution von hd. tz durch nd. s vor. — $ 157. In šłrīt ‘Streit’ liegt westgerm.
kein ausl. # vor. — 8162. Zu welvspilan, das nicht hierher gehört, ist bereits zu 8 49
Anm. 1 das Nötige gesagt worden. — 8167. ronaakaton “Schnurrädchen’ gehört zu mnd.
176 Bücherbesprechungen.
rāsen, nicht zu mnd. rören. — $ 168. In hesan ist hd. ix durch nd. s ersetzt. — $ 196.
Das lautliche Wesen von intervok. g bleibt ungeklärt, nach §18 zua urteilen, läge sth.
VerschluBlaut vor; m. E. ist entweder bei der Aufnahme oder bei der Darstellung ein
Irrtum unterlaufen. Soweit ich die Mdaa. des Kreises Wiedenbrück kenne, herrscht dort
in intervokalischer Stellung sth. Spirans (3). — 8 205. Die Formen rige, hauga, %lägen,
naigo sivd nicht im Anschluß an Wilmanns, Deutsche Gramm. 1* $ 868 Anm. 1 als junge
Neubildungen zu betrachten (g < k), sondern es liegt wirklich alter grammatischer Wechsel
vor, beim Adjektiv beruht das g auf frühem Ausgleich zwischen dem lautgesetzlichen
g (sth. Spirans) im Positiv (Suffixbetonung, vgl. got. j499s) und dem lautgesetzlichen %
(stl. Spirans) im Komparativ (Stammbetonung, vgl. got. juhiza). — Die Flexionslehre
der Mda. von Gütersloh ist mit Absicht in vergleichender Anlehnung an die Darstellung
bei Holthausen, Soester Mda. S. 58ff. gegeben. $ 214. In Formen wie rion, Dan usw.
liegt kein Diphthong o vor, sondern Mouophthong ?, die Formen sind deutlich zwei-
silbig lz-on. — $ 230. zula prät. zu zeln ‘gelten’ ist eine junge, gemischte Form, Prä-
teritalablaut und sekundäre Erweiterung durch das -3 der sw. prät. — 8318 ist abzu-
ändern: Das č ist von den Formen, in denen es alt war (vgl. and. ts im nom. sg. f. u.
instrum. sgl. u. nom. acc. pl. n.) analog auf die anderen Formen übertragen worden. In
offener Silbe ist dabei das ältere analogische ü behandelt wie die alten & in offener Silbe
(s. $74). — Es folgt eine »Dialektgeographische Übersicht« ($$ 321—467) und ein
»Politisch -historischer Teil«, der das geschichtliche Werden der aufgewiesenen Sprach-
linien darzustellen versucht (§§ 468 — 495). Ich gehe hier nicht auf Einzelheiten dieser
beiden Teile ein. da ich an anderer Stelle auf sie zurückkommen werde.
Chr. Sarauw, Niederdeutsche Forschungen. 1. Vergleichende Lautlehre der Nieder-
deutschen Mundarten im Stammlande. Kopenhagen 1921. (Det Kgl. Danske Viden-
skabernes Selskab. Historisk -filologiske Meddelelser V, 1) 432 S.
In methodisch vorzüglicher Weise versucht Sarauw durch diese Forschungen »zur
Aufhellung der mittelniederdeutschen Grammatik und der niederdeutschen Sprachgeschichte«
beizutragen. Von den heutigen dialektgeographischen Verhältnissen des niederdeutschen
Stammlandes geht — soweit das überhaupt im einzelnen bei dem heutigen Stande der
Forschung möglich ist — für die einzelnen Fragen der Lautgeschichte Sarauws Unter-
suchung aus. Auf dieser Grundlage wird der Schluß auf die Vergangenheit gewagt. Nur
diese Methode vermag uns auf die Dauer aus den Schwierigkeiten unserer niederdeutschen
Lautgeschichte hinauszuführen. Die jüngsten Fortschritte der niederdeutschen Dialekt-
geographie berechtigen zu dieser Hoffnung. Den umgekehrten Weg verfolgen hieße die
Verwirrung ins Unabsehbare treiben.
Gerade Sarauws Buch zeigt dem Eingeweihten, welch große Aufgaben die nieder-
deutsche Sprachforschung noch vor sich hat. Soll die in diesem Buche durchgeführte
Methode weiter Frucht tragen, so ist es zunächst einmal unumgänglich notwendig, die
Grundlagen nach allen Seiten hin auszubauen. Das heißt, es muß zunächst einmal das
gesamte niederdeutsche Stammland wie auch das Kolonialland in all ihren Einzelheiten
lautstatistisch und phonetisch einwandfrei aufgenommen werden. Nur so kann dann als
zweite Aufgabe der Ausbau einer zuverlässigen mittelniederdeutschen und altniederdeutschen
Grammatik begonnen werden. Eine lange Spanne Zeit und ein großer Fortschritt lag
zwischen dem ersten völlig unzureichenden Versuche Lübbens vom Jahre 1882, eine
mittelniederdeutsche Grammatik zu schaffen, und dem kühnen Wurf von A. Lasch im
Jahre 1914, die unserer niederdeutschen Philologie ein Werk gescheukt hat, das aus
reichlich zusammengetragenem Material wenigstens die Fülle der Probleme zum ersten
Male aufwies. So freudig dies Buch von A. Lasch begrüßt worden ist, so viel Wider-
spruch hat es hei denen hervorgerufen, die sich über Einzelheiten besser unterrichtet
glauben. Jede gründliche Kritik kann unsere Philologie nur fördern, aber seit 1914 sind
die Geister oft beispiellos hart aufeinandergefahren, und der Meinungen sind immer mehr
geworden, die oft weit auseinandergehen. Aus dieser Tatsache erhellt die Schwierigkeit
der Probleme. An Sarauws Buch zeigt es sich, wieviel die Jüngste Forschung gerade aus
der mittelniederdeutschen Grammatik von 1914 lernen konnte. Die ungewöhnliche Schärfe
Bücherbesprechungen. 177
der Ablehnung mancher Ergebnisse bei der Vorgängerin, auf deren Schultern doch auch
Sarauw steht, ist mir ein unangenehm empfundener Einschlag in der so frisch und klar
sich gebenden Darstellung dieser niederdeutschen Forschungen. Aber gerade aus dieser
jugendlich erregten Freude über das Neuentdeckte und die neuen Deutungsmoglichkeiten
habe ich den Eindruck gewonnen, daß manche Aufstellung wiederholter Prüfung nicht
standzuhalten vermag.
Ich habe es beim Studium des Sarauwschen Buches jedesmal bedauert, so oft ich
sehen mußte, daß Sarauw seine geistreichen E:örterungen und Folgerungen nur an häufig
recht lückenhaftes Material anknüpfen konnte. Die zufällig gegebenen Monographien
reichen für solche Untersuchungen noch nicht aus. Gerade die für die westfälischen
Verhältnisse ziemlich reichlich vorhandenen Darstellungen vermag ich besser als die spär-
lichere wissenschaftliche Literatur anderer niederdeutscher Gegenden zu beurteilen und
muß gestehen, daß sie eingm Fernerstehenden bisher wohl kaum eine vollständige dialekt-
geographische Anschauung zu geben vermögen. Unter diesem Mangel hat auch das vor-
liegende Werk gelitten. Besonders möchte ich hier davor warnen, allzuviel auf die rein
ortsmundartlichen Monograpbien zu bauen. Gerade in Westfalen stehen nur erst über-
wiegend ortsmundartliche Darstellungen zur Verfügung, die nur erst ganz. vereinzelt durch
neuere dialektgeograpbische Forschungen ersetzt sind. Allzu leicht stellt sich die metho-
disch unzulässige Naigung ein, die Tatsachen einer Ortsmundart auf die Landschaft zu
verallgemeinern. Die erste dialektgeographische Darstellung der Münsterschen Schule
ist Sarauw unbekannt geblieben, nämlich: J. Arens, Der Vokalismus der Mundart im
Kreise Olpe unter Zugrundelegung der Mda. von Elispe. Diss. Münster 1908.
Häufig auch sind Lücken in den vorhandenen Dialektbeschreibungen dadurch für
Sarauws Forschungen schädlich geworden, daß nun ohne weiteres auch der Mundart selbst
die jeweilig behandelte Lautentwicklung abgesprochen wird. Dieser Fehlgriff bat sich
besonde:s aus der Benutzung der Osnabrücker Grammatik von Niblett ergeben. Der
Fortschritt gegenüber der Grammatik von Lasch besteht darin, daß Sarauw sein Material
in klarer Ordnung absteigend genealogisch unter deutlicher Heraushebung der grarz-
matischen Kategorien behandelt und so geordnet die wichtigsten Fragen der niederdeutschen
Lautlehre vorführt. Das am heißesten umstrittene und interessanteste Kapitel in der Ge-
schichte der kurzen Stammsilbenvokale ist an den Anfang gerückt (8. 16—87): die Eut-
wicklung der kurzen Vokale in offener Stammsilbe. Ein hraftvolles Bemühen um die
Lösung der hier steckenden Probleme spricht aus der eingehenden Behandlung dieses
dunklen Teiles der niederdeutschen Lautgeschichte. Aber trotz der Brandmarkung der
abweichenden Richtungen hat mich die Darstellung nicht von der Richtigkeit der Sarauw-
schen Auffassung überzeugt. Es scheint mir das bisher zur Verfügung stehende Material
nicht genügend ausgenützt zu sein, Es ist z. B. zwar der Lautstand der westfälischen
Randgebiete berücksichtigt, aber seine Wichtigkeit für die Deutung der westfälischen
Verhältnisse ist nicht durchschaut worden. So ist die Forderung nach dialektgeographi-
scher Auschauung nicht zu ihrem Rechte gekommen. Wenn z.B. das Lippische ein
Verhältnis zeigt wie 7: (vgl. # in Fal, kīa, txal: z in rējm, lezan, mëēkən usw.) und
zentralwestfälisch das Verhältnis von #9 : e# hesteht vgl. za in zrabm ‘geben’, nīəzə ‘Nase’:
ee in recka ‘Woche’, feeta ' Fässer’), so liegt für mich der SchluB nahe, daß hier dialekt-
geographische Zusammenhänge erscheinen. Wie das vermittelnde Osnabrückische und
Ravensbergische bestätigt, gehören die genannten Landschaften hinsichtlich dieser Laut-
entwicklungsverhältnisse zusammen. Solche Tatsachen verlangen gemeinsame Betrachtung.
Diese Forderung ist zum Nachteil einer baldigen Lösung der Probleme nicht erfüllt.
(Vgl. z. B. S. 32 und 84 ff.)
Sarauw hat sich zuweilen allzu gläubig auf die ihm zur Verfügung stehende Lite-
ratur verlassen. Die nur zu allgemeinen Angaben bei Jellingbaus (Nd. Korresp.- Blatt VI,
1881, 8. 74 f.) und seiner Vorgänger über die Ausdehnung des Monophthonggebiets im
Westmünsterland sind zu ciner solch scharfen Beweisfübrung, wie sie sich z. B. S. 36
findet, nicht zu gebrauchen. Denn Coesfeld gehört zum münsterländischen Diphthong-
gebiet, wie die noch unveröffentlichte Dissertation über die Dialektgeographie des West-
münstorlandes von Dr. Herdeniann - Bocholt beweist. (Ich werde demnächst über die Haupt-
Zeitschrift für Deutsche Mundarten. XVIL 192. 12
178 Bücherbesprechungen.
ergebnisse dieser und einiger anderer Dialektgeographien größerer Gebiete Westfalens, die
bislang wegen Druckschwierigkeiten noch nicht veröffentlicht werden konnten, berichten.)
Zur Doppelschreibung der Konsunanten möchte ich hier anmerken, daß die münster-
ländische Orthographie der sog. Übergangszeit Doppelschreibung (namentlich ck) auch da
verwendet, wo unzweifelhaft Länge des vorhergehenden Vokals besteht, z. B. druck ‘Brauch’,
auck ‘auch’, bock *Buch’, brucken ‘brauchen’, glyck ‘gleich’, dock ‘Tuch'), als Ausdruck
vielleicht einer besonders kräftigen Aspiration des Konsonanten.
Für eine ausführliche grundsätzliche Stellungnahme zu dem Kapitel von der Ent-
wicklung der kurzen offenen Stammsilbe reicht der hier gewährte Raum nicht aus. Ich
bin aber auch der Meinung, daß jetzt, da das dialektgeographısche Material noch nicht
einmal für Westfalen und nach»te Umgebung einwandfrei und lückenlos vorliegt, ein end-
gültiges Urteil noch nicht mög ich ist. Nur Einzelheiten aus Sarauws Darste:lungen hebe
ich zur Diskussion heraus, um ihre stark problematische Natur anzudeuten und auf an-
dere Deutungsmöglichkeiten hinzuweisen.
Zunächst möchte ich noch bemerken, daB die Existenz der westfälischen Di-
phthonge für die Zeit um 1700 vollkommen sicher bezeugt ist Aber hoffentlich ist das
Glück günstig und erschließt uns noch frühere sichere (Quellen als Zeugen für die di-
phthongische Entwicklung der kurzen offenen Stammsilbe. Eine hier im Besitz von Justes
befindliche Handschrift »Grabschrift up den Köster Balze, eine Satire von einem Joh.
Antonius Blanke, Ludimagister, vom 24. Mai 1718 aus Stromberg (Kr. Beckum) bringt
durchweg völlig eindeutig die Diphthonge zum Ausdruck, und zwar werden in der
Velarreihe die Zeichen ua, wo, we (umgelautet: üa. uö, we) unterschieden, für die Pa-
latalreihe werden die Zeichen ee und :e verwendet. Die Mda. ist durchaus münsterländisch,
nicht strombergisch. Damit besitzen wir für die Zeit, die ein Jahrhundert vor Auf-
biühen der westfäl. Dialektliteratur liegt, ein sicheres Zeugnis für die Existenz und volle
Ausbildung der sog. westfälischen Diphthonge. Auch findet sich in dieser Zeit bereits
Unterscheidung von Kurzdiphthong und Langdiphthong, vgl. bieddeklock * Betglocke': wiede-
pohli ‘Hausname' (vgl. heutiges westfäl. — wike in Ortsnamen zu ahd. widi): wieer
‘Wetter’, vgl. ferner kiettel ‘Kessel', bietter ‘besser’, nuötte ‘Nüsse’: niesen ‘Nase’,
liesen ‘lenen’, fuegel ‘Vogel’.
Sarauw faßt seine sprachgeschichtliche Anschauung dieser ganzen Entwicklung in
‘den Satz zusammen: »Wenn man hier (es ist Rede von dem Get, Nachbargebiet des
. Westfäl.) die tonlangen ö, ö, 2, 2, ü, ü, auf 9, ö, &, 2, 0, ö zurückführt, so hat man
eine gute Jllustration des westfäl. Vokalsystems, wie ich mir's vorstellee. Für dieses
Urteil ist m. E. mehr als methodisch zulässig das mittelniederd. Orthographiesystem aus-
schlaggebend gewesen, die heutigen westf. Verhältnisse sind für diesen Satz vernach-
lässigt worden. Man müßte m. E. einen sonderbar krummen Entwicklungsverlauf annehmen,
sollten sich z. B. die hochartikulierten Laute wie š und w erst gesenkt haben etwa zu
einer ‘Stufe e und o, om dann hernach sich wieder zu einer hohen Artikulationsstellung
zu erheben, denn unsere «9, wo, ta haben hohe Artikulation zu Eingang des Diphthongen.
Diese Anuabme würde mit komplizierteren Entwicklungen zu rechnen haben als dıe An-
nahme eines Hineinragens der westfäl. Diphthongierung in die mittelniederdeutsche Zeit.
Zudem kann ich für jene Annahme eine lautgeschichtliche Stütze nicht finden. Die heu-
tigen osnabr. 3233 ‚Sau’, schwalenberg., sis, osn. sivat, sift, schwalenberg. sita, osnabr.
füzel, schwalenb. füsl, göttingisch fügal verdanken einer gleichgerichteten Eutwicklung
ihr Dasein, und die westfälische Dialektgeographie lehrt einwandfrei, daß diese langen
Monophthonge Weiterbildungen einstiger Diphthonge (72, Goal sind, wie sie z. B. münster-
ländisch noch vorliegen, und unsere sprachgeschichtliche Erfahrung an den westfälischen
Erscheinungen belehrt uns, daß nicht jene Länge der Monophthonge, sondern der Diphthong
das Vorausliegende ist.
Daß ä, wie S. 84 zu beweisen versucht, die Vorstufe für «a sei, ist mir nicht
wahrscheinlich; diese Annahme läßt sich m. E. auch nicht mit der Ansicht über die
Urbediugung für die Sonderentwicklung der alten Kürzen in offener Silbe — nämlich
Narhlassen der Artikulationsstärke des Vokals gegen das Ende — in Einklang bringen
(S. 81).
a OE 772 u Dal se ER a OT OMR A e mMm EE WM GT a dl
-
A
Se TP OEP Ee z
Sa
weg
— Sr as Ge
ey Se =
u rt Tut
Bücherbesprechungen. 179
Ein äußerst unglücklicher Terminus ist »Tondehnung, Tonlänge« — ganz abgesehen
davon, daß etwas anderes gemeint ist, als der Terminus an sich besagen kann, denn
nicht der Ton, sondern der Akzent ist die Ursache der Stammsilbenveränderung —,
ich kann mir sprachgeschichtlich nicht vorstellen, wie etwa die Unterkürzen unserer westfäl.
Diphthonge wie in een ‘essen’, hoopm ‘hoffen’, die also kürzer sind als ein normaler
Kurzdiphthong, auf eine Länge oder Unterlänge zurückgehen sollten. Die Wissenschaft
hat die Pflicht, ihre Erkenntnisse in eine klare, einwandfreie Terminologie zu fassen.
M.E. ist das gerade auch in terminologischer Hinsicht ein entschiedener Fortschritt der
Grammatik von A. Lasch, daß sie mit jenen Termini aufgeräumt bat. Ich lehne vom
Standpunkt des Westfälischen aus trotz Holthausens Soester Grammatık die Annahme einer
der westfäl. Diphthongierung vorausgehenden (Iktus-)Dehnung ab.- Für meine Auffassung
sprechen auch die bei Sarauw 8. 60—63 gegebenen Entwicklungen. Nur unter Berück-
sichtigung aller phonetischen und artikulatorisehen Eigenarten dieser Diphthonge kann
die Lösung der Probleme gelingen; eine wissenschaftliche Methode darf die heutigen
westfäl. Diphthongquantitäten nicht ungestraft außer acht lassen (s. 8. 34), — Das gesamte
bislang bekannte Material, wie es H. Teuchert hier Bd. XVI, 8. 97ff. übersichtlich zu-
sammengestellt hat, spricht gegen die Annahme, daß einem heutigen westfäl. Lang-
diphbthongen eine quantitativ größere Länge zugrunde liege als einem heutigen Kurz-
diphtbongen. Der Unterschied zwischen heutigem Kurzdiphthong und Langdiphthong ist
sekundär erst durch den Einfluß bestimmter lenierter Konsonanten entstanden. — Zu 86: Als
Erläuterung zu dem über as. kinan Gesagten führe ich osnabr. kisnaklait ‚Totenhemd’ an,
wohl aus *hinagänskl2d enrstanden. — Zu S. 59: weze ‘unsere’ Die Erklärung deg eg Gg
< unse ist im Hinblick auf sonstiges (z. B. nord- und ostwestfäl. Zsze, «ux9) unwahr-
scheinlich. Ich erkläre es unmittelbar < uzə < 23 in iktusloser Stellung. Gegen diese
Deutung boweist das Fehlen eines *ose nichts, spricht vielmehr dafür, da mittelwest-
fälisch durchweg unse schriftsprachlich ist. Die Kürze mit festem Anschluß Goal ist
heute westfäl. in iktusloser Stellung das Gewöhnliche. — S. 67: Lyra 90 weenet ju be-
deutet ‘wendet euch’, nicht ‘gewöhnet euch’, gehört also nicht hierher. — 8. 69: Kau-
manns wiex’n (8 8) ist kein Versehen! Es ist zu beurteilen wee nordmünsterl. yiadbm
‘geben’ neben leebm ‘leben’. — S. 79. Oldenburgisch ddl (Diele) gehört nicht in diesen
Zusammenhang, es ist lautgesetzlich < “däle < dale entwickelt. — 8. 81: westfäl. met
‘mit’ gehört nicht hierher; westfäl. met; emsl. mi! = as. frethu : frithu (Friede), —
S.84: der zweite Teil der Annahme »In Lippe ist zunächst das e der offenen Silbe in
die geschlossene gedrungen: smet, let; dann ist in der offenen Silbe e zu 7 gedehnt
worden« ist mir unerklärlich. — 8. 87: Die Annahme des e in ben ‘bin’ als Ergebnis aus
offener Silbe (vgl. de’nek wird durch ostosnabr. sent ‘sind’ neben ik ben unwahrschein-
licb. — S. 103: Nibletts teilen ‘erzeugen’ ist vorsichtig zu benutzen, ich habe osnabr.
nur tiəln feststellen können. — S. 204: löpm und laupm :laufen’ scheiden sich dialekt-
geographisch so, daß löpm (die von Niblett belegte Form loupm kann ich nicht be-
zeugen) im Westen und Norden (samt Nachbarschaft) des Osnabrücker Gebietes, laupm
im Osten und in der südl. Nachbarschaft (Münsterland) heimisch ist. — S. 206: Frühe
Diphthongierung von oi ist u. a. belegt durch eine Iserlohner Urkunde von 1481 (dau ‘tu’,
daun ‘tun’), vgl. Frommanns Deutsche Mdaa. 7, 8. 123. — S. 207: Die Unterdrückung des
gheuse ‘Gänse’ als Druckfehler (?) für gkense und die Erklärung des Eugge als öga scheint
mir doch etwas gewaltsam (vgl. osn. Flarndam. Eue = güs.) — S. 214 ö (in cröme usw.) in
der 4-Ablauts-R, ist als Dehnstufe des Diphthongs (6 <öu) neben germ. Kurzdiphthonge
au sprachgeschichtlich möglich. — 8. 231: Die Ansicht, daß drürn und klüvn westfäl
(osnabr.) sind, wird auch durch die Erscheinungen in der Mda. von Plantlünne bestätigt
(Beisp. s. Berger, Niederd. technische Ausdrücke Diss. Münster 1907.) — 8. 254: e in
kewwen (I,yıa 120) ist < ö entrundet. — 8. 263: Zur Überlänge: Entsprechendes (Schwund
ıles Auslaut-e und Überdehnung der Stamımvokale) dehnt sich im Münsterland um Münster
aus. — S. 264: Zu as. trahni ‘Tränen’, mnd. trane ohne Umlaut ist osnabr. traunn zu
vergleichen. — S. 267: Trotz Niblett unterscheidet das Osnabr. e (primär umgelautet) und
e (sekundär umgelautet), vgl. kene ‘Henne’: hena ‘Hände’. — S. 381: Die Formen bei
Jellinghaus mit Æ (dihen usw.) haben ein jung entwickeltes k, ähnlich im Osnabr. und
12*
180 Bücherbesprechungen.
im Mindenschen. — 8. 394: Zu b. hebm : ik heva; das Verhältnis von Reibelaut und
VerschluBlaut regelt sich so, daß ersterer intervokalisch erhalten bleibt, letzterer aus
der Stellung vor m < an hervorgegangen ist. — 8.394: Anl. 5 ist zuweilen durch p ver-
treten, vgl. Daniel von Soest: plattern ‘blattern’, osn. pikrt (<*bickert). — S 399: ng
<nd (vgl. bign *"binden’) ist durchweg auch südwestfäl. (vgl. Aren, a a 0.8 13). —
8. 400: Veghes berre erkläre ich < bererve < bederre. — 8. 402: Zu Tümpel 52 läßt sich
steeda als Form der Stadt Münster neben sonstigem westfäl. sta ‘Stätte’? auführen. —
8. 416: Im Osnabr bei alten Leuten (vereinzelt) und westmünsterl. durchweg ist szał ‘soll’
noch heute heimisch. — Die Form vles ‘Fleisch’ ist hier nicht beweiskräftig, da der
Unterschied zu viesk auf verschiedener Stammbildung beruhen kann.
Alles in allem ist das Sarauwsche Buch ais ein ergebnisreiches Werk freudig zu
begrüßen, und es ist zu wünschen, daß es manche weitere Untersuchung anregt und
befruchtet.
Münster i. W., April 1922. Theodor Baader.
K. Schiffmann, Das Lanà ob der Enns. Eine altbaierische Landschaft in den Namen
ihrer Siedlungen, Berge, Flüsse und Seen. München- Berlin, R. Oldenbourg, 1922.
2488. 8°. 68 M.
Eine Besiedlungsgeschichte Oberösterreichs auf Grund der Ortsnamen. Schon im
3. und 4. Jahrg. des Arch. f. Gesch. der Diözese Linz (1906 und 07) hat Schiffmann etwa
2000 ON. des ursprünglich kurz als Bavaria bezeichneten und seit rund 1200 Land ob der
Eous benannten Bezirkes sprachlich kurz behandelt, und seine Ergebnisse sind in dieser
Zeitschrift (Bd. V, 1910, S. 177f) von mir gewürdigt worden. Nun hat er seine Stoff-
sammlung verarbeitet und damit eın Werk geschaffen, das in ganz ausgezeichneter Weise
zeigt, was die wissenschaftliche Namenkunde zu leisten vermag. Von den schwachen
Spuren der Hallstattzeit bis zu dem Eindringen slawischer Volksteile verfolgt Sch die
Namengebung seiner Heimat in anschaulicher und übersichtlicher Weise, und zwar nicht
nur an den Wohnungsbenennungen, sondern auch an denen der Flüsse, Seen, Berge und
Wälder. Und so sehen wir das Land zwischen Inn-Salzach und Enns sich bevölkern
zunächst an den Niederungen der größeren Flüsse als Mattig, Antisen, Pram sowie Traun,
Ager, Alm, Krems, Innbach und links der Donau an Mühl, Aist, Naarn, deren Namen
mindestens bis in keltische Vorzeit zurückreichen und, wie unschwer zu erkennen ist,
der Erschließung durch einen romanischen oder germanischen Schlüssel widerstehen.
Nach der Besitznahme durch die Römer durchqueren Straßenzüge, diesen Flußläufen fol-
gend, das Land west-östlich und nord-südlich und an ihren entwickeln sich Verkehrs-
orte und militärische Stützpunkte, die wie Lorch, Wels u. a. teilweise bis heute ihre
ursprünglichen Namen bewahrt haben. Vor den einziehenden Baiwaren weichen die Kelto-
romanen, soweit sie überhaupt zurückbleiben, südlich aus, so daß sich die neuen Siedler
zunächst längs der wegweisenden Straßen festsetzen können, von wo aus dann in den
folgenden Jahrhunderten eine Ausbreitung über das offene anbaufähige Gelände erfolgt,
bis schließlich auch die ausgedehnten Waldgebiete durch umfassende Rodungen angegriffen
werden. Zu dieser Tätigkeit werden dann schon seit dem 8. Jahrh. besonders durch welt-
liche und geistliche Grundherren auch slawische Arbeiter heigezogen, deren Niederlas-
sungen, meist kleinere, auf minder gutem Boden gegründete Ortschaften, allenthalben
eingestreut erscheinen.
Was in dieser Hinsicht bisher über Oberösterreich vorlag, war recht dürftig, zudem
meist auch schon über ein halbes Jahrhundert alt. Es ist darum hocherfreulich, daß ein
geschulter Geschichts- und Sprachkenner wie Sch. hier eingesetzt hat. Wenn er auch nach
seinen eigenen Worten nur die Haupterscheinungen der »Nomenklatur« — ein häßliches
Wort — einbezieht, so dürfte doch selbst nach Vervollständigung und Ausnützung der
Passauer Traditionsbücher kaum wesentlich Neues mehr herausspringen.
Ich kann natürlich mit Rücksicht auf den Raum nicht alle Fragen erörtern, die
das Buch berührt, und will daher nur einige herausgreifen. Am wichtigsten ist wohl die
der Ing-Orte. Ich habe s. Z. schon zahlenmäßig zu zeigen gesucht, daß gerade Ober-
üsterreich kräftigst warnen muß, die Orte mit dieser Eudung alle mechanisch über einen
Bücherbesprechungen. 181
Kamm zu scheren, wie es auf den Karten von Weber und Binder im 16. Bd. der Beitr.
z. Anthrop. und Urgesch. Bayerns (1907) geschieht. In der Aufzählung sämtlicher Orte
— bei der sich übrigens auch eine ziemlich starke Abweichung gegenüber Binders Karte
ergibt — kommt eine noch weit größere Verschiebung des Verhältnisses der »echten«
(patronymischen) und »unechten« heraus als bei mir damals. Sch. berechnet 446 echte,
1061 unechte und 177 zweifelhafte (von denen ich noch rund 100 als echt ansehen möchte).
Also ergibt sich ein Verhältnis von etwa 1:2, d.h. wenn man wie Binder alle unter-
schiedslos in die Karte einträgt, so kann kein richtiges Bild zustande kommen. Das
habe ich schon vor Jahren gepredigt. An dem Urteil über die siedlungsgeschichtliche
Bedeuturg der echten Ing-Orte im allgemeinen ändert das freilich soviel wie nichts.
Das zeigt im kleinen fast allein schon die Lage des einen Dutzends, das vor d. J. 1000
beurkundet ist. Und daran hält mit Recht auch Sch. fest selbst gegen A. Dopsch, der
in neuester Zeit am schärfsten dagegen vorgegangen ist, freilich ohne eine m. E. aus-
reichende Begründung. Sch.'s Ansicht allerdings hinwiederum, daß ein Teil durch guttu-
rale Artikulation der Endung tr an Eigennamen entstanden sei, wird auch kaum Beifall
finden. Wie aus wesen Wiesing, smidın Schmieding usw. geworden und dann natürlich
auch geschrieben worden ist, so haben begreiflicherweise auch umgekehrt zuweilen
manche Schreiber in späterer Zeit ein Ofthering als Oftherin wiedergegeben.!) Wir aber
kennen das schon im 9. Jahrh. erscheinende Oftheringon und müssen die Form darnach
beurteilen. Außer solchen in-Dativen wie wis:n sind noch Namen auf ich, ach und
arm die ausgiebigste Quelle für falsche Ing-Orte (zu den letzteren s. meine Abhandlung
über bayer. ON. in den Bayer. Heften f. Volkskde. 1914, I, 174). Die Einwanderung der
Baiwaren setzt Sch. ins erste Jahrzehnt des 6. Jabrh. Wenn er aberannimmt, die erste
Einwandererschicht habe nur die bereits bestehenden keltoromanischen Wohnplätze be-
zogen, ja sogar vielfach die alten Biedelungsenamen beibehalten, und wo sie das nicht taten,
durch einen »Ing«- oder »Gau«-Namen die Fortsetzung der romanischen Siedelung be-
zeichnet (wobei die letztere Gattung auf wiederum unsicherer Grundlage mit den Weiler-
Orten auf gleiche Stufe gestellt wird), so vermag seine Beweisführung das auch nicht
annähernd wahrscheinlich zu machen.
Mit den Ing-Orten am engsten verknüpft nach Zeit und Raum sind auch im Enns-
land die Heim, deren es 304 gibt. Die Zurückweisung meiner Behauptung (a. a. O. S. 162),
daß dia auf kam endigenden nahezu ausnahmslos auf inghaim > incham zurückgeben,
dünkt mir nicht genügend erhärtet: von den Heim-Orten des Ennslandes, bei denen das
Bestimmungswort auf nm ausgeht, haben 40 das nk beibehalten und 14 ZA daraus ent-
wickelt; nur 7 vom Typus /Immelchaim zeigen ch, eine Form, die erst im 13. Jahrh.
erscheint und kaum anders als aus älterem /mmelinchaim entstanden sein kann. Das
Beispiel Alkofen < Allenhoren (v. J. 777) beweist nichts, weil eine solche Form in so
früher Zeit gar nicht möglich ist. Dagegen spricht die große Masse der ıngheim opd eg.
hoven in Altbayern, Schweiz, Baden, Belgien usw. zugunsten meiner Anschauung. —
Wie die wenigen und kleinen Orte auf haft und höft in se frühe Zeit hinaufgerückt
werden könneu, ist mir unklar. Sie haben sogar ein recht junges Aussehen, von keinem
schier ist eine Beurkundung beizubringen, und die einzige gibt das Wort wohl ganz richtig
mit curiae (also < horidi) wieder.
Die aus dem Bisherigen schon ersichtliche große Einförmigkeit der Benennung
wird noch verstärkt durch die Menge der Dorf-Orte: deren 693 endigen so. Sie sind
großenteils Einzelhöfe, liegen meist auf einstigem Waldboden in ausgesprochenem Rodungs-
gebiet, weshalb Sch. vermutet, das Wort Dorf bedeutet eher eine Art Guts- oder Pacht-
hof, eine Annahme, die vielleicht in der altbay.rischen Redensart »ze (ins) Dorf gen« eine
schwache Stütze finden könnte.
In der Auffassung der W’impasing- Namen weicht der Verf. von der durch Fast-
1) Übrigens wurde schon früher z.B. pringen im Altbair. prinen gesprochen
(wie stellenweise jetzt noch) und natürlich auch geschrieben, so daß sich auch auf dem
Weg Oftheringen > Oftherinen > Oftherin ergab. Also wäre es berechtigter, umgekehrt
von einer Entgutturalisierung zu reden.
182 Bücherbesprechungen. `
linger weithin zur Anerkennung gebrachten ab; er deutet sie als aus wintpozin = bei
den Windwürfen entstanden, wobei das in zu ingen geworden sein soll. Doch halte ich
das angesichts der früh-ahd. Formen auf mon nicht gut für möglich. Es wird aber
doch zugestanden, daß Witewenden d. i. wendische Waldarbeiter als Rodende darin stecken
könnten. — Schließlich kann ich meine Bedenken gegen die Aufrechterhaltung der
altüblichen Erklärung von Speok, Spiegel > Spiel aus lat. speca, specula nicht unter-
drücken. Soviel ich solchen schon nachgegangen, noch nie ist mir innerhalb der Limes-
linie ein Fall begegnet, wo an einem so zubenannten Ort wirklich ein Wartturm nach-
gewiesen werden konnte.
Unter den 15000 ON. weisen etwa 800 auf slawisches Volkstum; dabei ist Sch.,
trotz seiner Versicherung sich auf Nanıen beschränken zu wollen, die mindestens sehr
wahrscheinlich slawisch sind, sehr weitherzig verfahren, wenn z. B. sogar Namen wie
Stelzen, Wartberg, alle Schlatt und alles, was ohne Unterschied der Zeit steirische er-
kunft vermuten läßt, als slawisch - verdächtig betrachtet.
Es wäre sehr zu wünschen, daB dem Absatz des gediegenen Buches sein an sich
hoher, aber im Verhältnis zu dem (ebotenen nicht zu hober Preis nicht hinderlich sei.
Pr. Lessiak, Die kärntnischen Stationsnamen. Carinthia. Mitteilungen des Geschichts-
vereins für Kärnten. 112. Jahrg. 1922. Klagenfurt. 124 8. 8°.
Zu Oberösterreich Kärnten trifft sich gut. Weiter ist erfreulich, daß sich die
»hohe« Wissenschaft der Deutschkunde auch der Namenforschung wieder mehr annehmen
zu wollen scheint. Es ist das vielleicht ein Zeichen, daß man sie als zu einer gewissen
Reife gelangt betrachtet. Bisher waren es, wenn schon Hochschullehrer, meist Historiker
oder gar Geographen, die von anderen Gesichtepunkten aus — und mit zuweilen nicht
ganz zulänglicher Ausrüstung an die Arbeit herangingen, die doch in erster Linie Sache
der Sprachkenner ist. Zunächst aber ist vielleicht mancher bei L. etwas betroffen über
die »Stationsnamen«. Das geht für eine volkstümliche Zeitschrift, in der man etwa im
Plauderton, gewissermaßen im Zuge sitzend, von der Bedeutung der auf einander folgen-
den Namen der Bahnorte erzählen kann. Doch werden wir bald eines besseren dahin
belehrt, daß die Abhandlung so eingerichtet ist, daß in den Benennungen der Bahnhöfe
als der Sammelpunkte des Verkehrs sich die Namengebung des Landes überhaupt wider-
spiegeln soll. Das ist denn auch durch reichliche Hinweise und Vergleichungen gut ge-
lungen. Und die Aufgabe ist hier besonders schwierig, nicht bloß wegen der mindestens
4 auch dort übereinander liegenden Völkerschichten, sondern wegen der engen Verzah-
nung der germanischen und slawischen Schichten, die selbst dem genauen Kenner beider
Sprachen ein verlässiges Urteil oft fast unmöglich macht. Vor allem kommt dem Vf.
seine vorzügliche Bekanntschaft mit der einheimischen Mundart zustatten, und es ist eine
Freude sich seiner sicheren Führung durch die Lautverhältnisse der Sprechweise der
Kärntner anzuvertrauen, wie sie die Einleitung auf den’ ersten 50 Seiten bietet.
Einzelheiten seien nur kurz gestreift. Die Endung sng scheint I. zunächst an
Sippensiedlungen zu haften, die aber dort nur spärlich vertreten sein können; aber die
Form inga hält er für den Nom. Pl. Wo ist jedoch eine mhd. ON.-Form enge? Um-
nennungen von Orten nach Kirchenpatronen sind wie in Oberösterreich ziemlich zahlreich.
Unterscheidungen durch ober, unter u. dgl. sind wohl im örtlichen Verkehr allenthalben
selten üblich; die engere Heimat bedarf deren höchstens dann, wenn 2 gleichnamige Orte
einander recht nahe liegen. Eine genauere Untersuchung über die Ausdehnung der
Benennung von Flußteilstrecken auf den ganzen Lauf, wie sie 8. 37 hervorgehoben ist,
wäre sehr zu wünschen und ist schon einmal von E. Schröder angeregt worden. An-
ziehend ist auch das Verschwinden von Flußnamen infolge Übergangs auf einen anliegenden
Ort, so daß Bezeichnungen wie Kirchbacher Bach entstehen. An dem kitzlichen Bestim-
mungswort gut in Gutenberg, -stein u. ä. ist der Vf. vorsichtig mit der Bemerkung
vorübergegangen, daß solche Namen zum Teil zu Guota gehören dürften. Althofen darf
wohl als schon um 800 beurkundet angenommen werden; es steht als Allofia (lies Al-
lofia) unter den civitates, die der Handschrift des Wessobrunner Gebets eingefügt sind
ea
wa- hg t y; es eg PV 2 pe, m FR OW pa
e
=
-œ R HE:
Bücherbesprechuugen. 183
und ist dort als Norica (lies Noreia) erklärt, wie ich in den Bl. f. Gymn.-Schulwesen 52.
(1916), S. 269f. glaube gezeigt zu haben.
Den breıtesten Raum unter allen Darlegungen nimmt die Hauptstadt Klagenfurt
ein; und trotzdem will mir das Ergebnis nicht recht zusagen: in die »Furt der Klage-
weiblein oder-gespenster« dünkt mich etwas zuviel hineingeheimnißt. Eher möchte ich noch,
da ja wohl als klaga an Bestimmwort nicht zu zweifeln ist. an den gerichtlichen Sinn
des Wortes denken (wie sonst Streit, Hader, Krieg), also an eine Furt, um die einmal
ein Rechtsstreit geführt wurde, oder vielleicht, da klaga auch — Not, Leid, an eine
solche, die beim Durchwaten oder -fahren allerlei Nöte, also Gefahren bereitet. Daß
man Furten an größeren Flüssen selten durch den FluBnamen selbst näher bestimmt,
außer wenn ein anderes Gewässer eine solche Unterscheidung nahe legt, ist wobl richtig;
daß aber Namen möglich sind, we'che die Beschaffenheit der Furt darnach bezeichnen,
ob Hasen, Schweine oder Ochsen sie noch durchschreiten können, kann ich nimmermehr
glauben. Die mir bekannten Kuh-, Geißen-, Ochsen-, Rind-, Stier-, Schwein-, Hirsch-,
Ellen- (< Elch) und Wiesentfurten zeigen m. E. deutlich, daß es sich um Stellen handelt,
an denen jene Tiere entweder herüber und hinüber zu wechseln pflegten oder wo sie von
Hirten durchgetrieben wurden. Haßfurt bat angesichts des Haßgaus und der Haßberge
sicherlich nichts mit Hasen zu schaffen, wenn es auch nicht, wie man gemeiniglich meint,
mit den Hessen zusammenhängt; am ehesten ist es noch die Furt, .die über den Main in
den Haßgau führt, also Schrumpfname,
Wie schon angedeutet, macht das Heft geradezu begierig nach einer Erweiterung
der angefangenen Studien auf die sämtlichen Nanıen des Landes. Ich hoffe, daß das
Gelieferte nur ein Vorläufer für eine solche umfassendere Arbeit ist. Fehlte noch, daß
sich jemand der Steiermark annähme, für die ja der Stoff meist schon in v. Zahns gedie-
genem Ortsnamenbuch so bequem bereit liegt, wie für kein anderes Gebiet. Das gäbe
zugleich eine Hilfsstütze für unsere jetzt völkisch so bedrängte deutsche Ostmark.
F. Mentz, Deutsche Ortsnamenkunde. Deutschkundl. Bücherei. Leipzig, Quelle u.
Meyer, 1921. 8°. 1158. 4 M.
Es ist keine leichte Aufgabe, in einem Büchlein von dem Umfang, wie es die
Zwecke der Deutschkundlichen Bücherei zulassen, eine belehrende Einführung in die viel-
gestaltige Bildung der deutschen Ortsnamen zu geben; dena es kann sich dabei niemals
um eine auch nur annähernd erschöpfende Daıstellung handeln, sondern nur um eine, die
die wichtigsten und zum Verständnis für den Nichtfachmann nötigsten Erscheinungen
vermittelt; auch nicht um neue, selbständige Forschungsergebnisse, sondern um eine
knappe Übersicht und klare Auswahl aus dom, was nach der bisherigen Forschang als
gesichert gelten kann.
Die Auswahl selbst ist bei Mentz insofern gut getroffen, als das Wesentliche für
die Kenntnis der Namengebung herausgehoben ist. Ob aber die Gruppierung immer
gerade glücklich ist, erscheint zweifelhaft. Die Scheidung nach Grund- und Bestimmungs-
wörtern läßt zadelt keinen Raum für uozusammengesetzte Namen, — obwohl solche
" hie und da eingeschoben sind — verführt aber weiter leicht zu der Meinung, als wären
die einen nur als erster, die anderen nur als zweiter Bestandteil denkbar, während
es doch natürlich einen Ort Langenau ebensogut gibt wie einen, der Aubach heißt.
Diese Erkenntnis veranlaßt dann S. 80 die Bemerkung, daß fast alle früheren Grundwörter
auch als Bestimmungswörter vorkommen. können. Noch andere Wiederholungen werden
dadurch hervorgerufen, daß manche Wörter wie Ort, Ecke, Horn verschiedene Bedeutungs-
schattierungen haben. Nach den ON. mit Grundwörtern kommen die ohne solche (ellip-
tische Rodenamen, Berufs- und Sippensiedlungen), und das 3. Kapitel trägt dann die nichts-
sagende Überschrift: Andere ON.-Bildungen. Darin sind untergebracht diejenigen, »die
sich den anderen Typen nicht fügen wollen«, nämlich dörfliche Hausnamen (für Kleinst-
siedelungen), die doch wieder meist von der Berufs- oder Geschlechtsbezeichnung her-
genommen sind; weiter solche, »die gewissermaßen nach Laune (?) mit Rücksicht auf
etwas ganz Zufälliges gewählt sind«: es sind zumeist zu Wohnortsnamen gewordene Flur-
benennungen (Nußbaum, Wolfsgrube, Schwedenschanze). Worin unterscheiden sich die
184 Bücherbesprechungen.
letzteren von den in I. behandelten wie Hopfgarten, Hirschau, Schwarzensteg u. dgl.”
Schließlich folgen noch mehr abstrakte Begriffe, wie Marienglück, Siehdichfür; aber ohne
daß gesagt wäre, wann und wie sie entstauden sind: daß es meist künstliche, jüngere
Schöpfungen sind aus der Zeit der Schloß- und Klosterbauten; deren gibt es übrigens
noch ziemlich viele, sogar mit bestimmbarem Geburtsjahr: Nymphenburg, Fantasie,
Dianenluft, Sorgenflieh, Sanssouci — Gnadental und -berg, Seligental und -pforten, Wonnen-
tal und -stein, Christgarten, Himmelkron usw. Die nahezu ausschließlich sprachliche
Einstellung des Buches ohne Hervorhebung der siedelungsgeschichtlichen Bedeutung der
Namengruppen dünkt mich überhaupt nicht mehr zeitgemäß. (irundsätzlich wünschte ich
noch die Bemerkung auf S. 5 schärfer gefaßt, daß man bei der Deutung eines ON. nie
allein von der heutigen Form ausgehen dürfe, sondern daß stets die älteste erreichbare
Gestalt des Namens zugrunde gelegt werden müsse. Die älteste Form genügt gar nicht,
es müssen möglichst viele sein; je mehr, desto sicherer wird man den Namen richtig
beurteilen können. Die ganze Namcenentwicklung soll vorliegen, und die volksübliche Aus-
sprache muß damit in Einklang gebracht werden können — dann erst ist die denkbar
größte Verlässigkeit für die Erklärung erreicht. Die Beiziehuig der mundartlichen Form
ist aber eigentlich gar nie betont, nur einmal (S. 44) gelegentlich gestreift. Und doch
kann sie sehr oft nicht entbehrt werden.
Im übrigen noch einige Vorschläge für Veränderungen in einer neuen Auflage. 8. 87
sind ON. wie Ilugesbergen, Gersbach, Poppenhausen, Roggenhausen, also mit Personen-
namen in Kurzform in starker und schwacher Biegung nebeneinander gestellt, während
es 8. 93 von solchen Kurzformen heißt, sio hätten »natürliche schwache Biegung. Es
gibt aber solche wie Götzis, Rieggis in Menge. Daß Gütternamen, „so der des höchsten
Gottes Wodan, des Ziu, Donar usw. nachweislich auch von Menschen geführt worden sind“,
müßte doch erst bewiesen werden. Bei PN. mit ‚rwot ist viel eher und jedenfalls zu-
nächst an Kampfwut zu denken. Eresried heißt im 12. Jh. Arnisrzet, und Gottestal gehört
zur Gattung der Klosternamen. Die Ableitung von Espan aus erzisch-ban ist S. 43 als
sicher hingestellt; es steht aber m. E, fest, daß es um der Lautverhältnisse willen davon
nicht herkommen kann. Die Unterscheidung von Orten der gleichen Gegend durch Alt,
Neu u.ä. weist auf Ausbautätigkeit hin. Die heutigen Formen Altstadt, Neuburg u. dgl.
können nicht wohl unter die eigentlichen Zusammensetzungen eingereiht werden; sie hatten
in der lebenden Sprache, d.h. in der Zeit, da der Name noch nicht erstarrt war, die
Biegungsendung, die bei älteren meist sogar beurkundet zu finden ist. 8. 106 ist gesagt,
es bedürfe noch der Aufklärung, wie die eigentümliche Erscheinung, daß die deutschen
ON. fast lauter Dative sind, entstanden sei. Bedarf das Natürliche, Selbstverständliche
wirklich einer Aufklärung? Nur ganz in Ausnahmefällen wurden die ON. im Werfall
gebraucht — vgl. auch die spätlateinischen Parthano, Batavis usw. — sondern fast ledig-
lich auf die Fragen wo? oder wohin? mit ze und dem Dativ; diese Präposition bedeutete
aber nicht bloß zu oder bei, wie der Verfasser anzunehmen scheint, sondern auch o,
so daß also der Ausdrucksweise ze Wt der stat oder zen: Burkharts(riet) keinerlei andere
Anschauung zugrunde liegt als bei zem Tiufenbach. Das andere »ungelöste Problem«
S. 106 über Namen wie Flachslanden, Dornstetten erledigt sich damit gleichfalls; wie
sollte man einen Ort nicht als »bei den Flachsländern, Dornstätten« gelegen bezeichnen
können, wenn man Schönauen u. a. sagen konnte? Wenn zuweilen hei ähnlichen ON. bald
die Einzahl bald die Mehrzahl überliefert ist, so möchte ich dem kein Gewicht beilegen:
das Feld z. B. ist eben auch Sammelbegriff für die Felder überhaupt. Nur Dorfen erscheint
auffällig. Es kommt aber m. W. nur auf altbairischem Boden und nur alleinstehend in
dieser Mehrzahiform vor (wobei die Beurkundung zuweilen auch die Einzahl hat). Es
kann also in diesem Fall kaum den gewöhnlichen Sinn haben; tatsächlich gebraucht es
auch der Altbaier noch im Sinn von Versammlungsplatz; vielleicht bedeutete es ihm einst
ähnlich wie im Gotischen soviel wie Bauland. Die Wörter Leite und Letten (S. 27 u. 32)
sind in der Schriftsprache vielleicht im Norden des Reiches vicht üblich. aber in Ober-
deutschland durchaus geläufig. S. 110 vermisse ich eine richtige Auffassung der Schrumpf-
namen, da doch Bildungen wie Bischheim < Bischofsheim, Hersfeld < Hariulfisrelt bloße
lautliche Zusammenziehungen sind.
Memmingen. Julius Miedel.
Bücherbesprechungen. 185
Sylterfriesisehe Studien von Ernst W. Selmer. Kristiania, in Kommission bei Jakob
Dybwad [aus Videnskapsselskapets skrifter II. histor. - filos. Klasse. 1921. Nr.1]. XH
u. 158 S. 8°.
Der Verf., ein Schüler von Prof. Hj. Falk in Kristiania, hat sich schon durch die
wissenschaftliche Bearbeitung von Boy P. Möllers »Wörterbuch der Sylter Mda.« (Ham-
burg 1916) als tüchtiger Phonetiker, Etymologe und Germanist erwiesen. Im vorliegenden
Buche gibt er eine historische Lautlehre der Mda., die jetzt zu den best erforschten von
allen nordfriesischen Dialekten gezählt werden kann. Vorangeht eine historisch - geogra-
phische Einleitung sowie eine Darlegung der fremdsprachlichen Einflüsse und des Sylter
Lautsystems. Bei der Behandlung des Hauptteils gelit der Verf. vom Germanischen aus,
wodurch allerdings zuweilen Zusammengehöriges weit auseinander gerissen wird. Leider
ist die Darstellung rein analytisch, während doch eine Zusammenfassung gewisser Er-
scheinungen, wie Runduug und Entrundung, Dehnung. Kürzung, Einwirkung von Kon-
sonanten auf die Vokale, die Geschichte der einzelnen Vokale und Diphthonge viel klarer
und übersichtlicher gemacht hätte. So wird uns eine Unmenge von divergierenden Laut-
entwicklungen vorgeführt, die geradezu verwirrend ist und beim Leser die Vorstellung
erweckt, als ob in dieser Mda. von Lautgesetzen keine Rede sein und aus allem alles
werden könnte. Bei einigen zusammenfassenden Kapiteln wären sicherlich gewisse Züge
Geutlich hervorgetreten, die sich jetzt der Benutzer mühsam selber herauszusuchen hat.
Im übrigen möchte ich die Energie. mit der S. den verschiedenen Elementen der Sylter
Mda. nachgegangen ist, und seine ausgebreitete Kenntnis der germanischen Sprachen und
Dialekte gern und freudig anerkennen. Manches im Wörterbuch noch ungedeutete Wort
hat jetzt seine Erklärung gefunden.
Den Schluß bildet eine systematische Übersicht der fremden Elemente in der Sylter
Sprache in kulturhistorischer Anordnung nebst einer Anzahl von Parallelentwicklungen,
Bildungs- und Bedeutungslehnwörtern. Am Ende steht noch ein umfängliches Literatur-
verzeichnis. Hoffentlich schenkt uns der Verf. auch eine Darstellung der Formenlehre,
die ja auch manches interessante Problem enthält! Als Zeichen meines Interesses an
seinem schönen Buche möge er einige anspruchslose Notizen betrachten, die ich mir beim
Lesen gemacht habe.
- 8.39: laf hat mit as. afr. ae. lef nichts zu tun, vgl. Falk-Torp, Norw.-Dän. et.
Wtb. unter laps. — S.42 unten: Hierher würde ich auch pral, skruali und puask
(8. 90, 1, 8) stellen. — S. 43 unten: ‘Masche’ heißt as. mäsca, vgl. Soester mgska. —
S. 47, Anm. 4: Diese Wörter ständen besser unter ö. — S. 48, 1: Mud. snare ‘Schnur’
ist natürlich = snore. — tuur ‘Träne’ stände besser auf S. 90, 1, p. — S. 49, 10: bork
steht mit barke doch im Ablaut! — S.51 Mitte l. myne. — S. 56 oben: tami ist Neu-
bildung nach dem Adjektiv. — Ebd. 3, Aum. 3: Inwiefern liegt in Gert und faist, fair
grammatischer Wechsel vor? — 8.57, 2, Anm. 1: gäri ist Anlehnung ans Adjektiv. —
8. 59, 5: Sollte krämars nicht eher zu krämer gehören? Der wandernde Krämer trügt
seine Waren ja auf dem Rücken. -— S. 60, y, Anm.: Die Bemerkung über soks ist mir
unklar, denn auch Mungard bietot soks, desgl. B. P Möller im Söl’ring Ieesbok S. 11
unten. — Ebd. d: In echt liegt doch altes Z< aï vor, vgl. mhd. ëkaft. — Ebd. unten:
ark ‘jeder’ ist nicht aus afr. el} entstanden, sondern aus alrek < alra elk. — S. 64, 2.4
l. afr. fegia. — Ebd: Was hat eine große Gabel (këks) mit dem Gaumen oder einem
Eiszapfen zu tun? — Ebd. Anm. 2: Liegt in mait ‘Met’ vielleicht die nd. Aussprache
meit vor? Vgl. auch stair. — S. 69 oben: Die Erklärung von riykat ist wenig an-
sprechend. — S. 74, B: prot hat seinen Anlaut vielleicht von prek. — 8.78 oben: In
toss steckt eher altes a, vgl. schwed. tasa, hd. zaser. Das Wort gehörte also auf S. 52
oben. — 8.81, 2.3 1. mhd. kuose. — 8.89, $9: Es ist sehr störend, daß Verf. das
germ. Æ = ahd. & als ©” bezeichnet und 8. 93, $11 das germ. @ — ahd. # als é*. Der
allgemeine Gebrauch ist doch das Umgekehrte. -— S. 90, A: Hierher gehört auch mual
und tuar. — 8.91, e, 1: Es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß jọr = mad. jär ist.
— Ebd. 2, «: Afr. slek ist < slaik entstanden, vgl. lat. ligo ‘Hacke’. — S. 92 oben: Ich
kenne nur o mit kurzem 7. — Warum ist unter ¢ kre von se S. 93, 8 getrennt? Sie
sind doch ganz gleiche Bildungen! droe und ra; müssen dann nd. Lehnwörter sein. —
186 Bücherbesprechungen.
S.111, 819,1 l. ags. jðe. — 8.112, 2, y: An die Entwicklung von fial < hwial glaube
ich nicht. — 8.122, b oben 1. mpd. qualm. — S.123, 8 24, 1: jor entspricht mnd. jär.
— S. 124, b, Anm.: skrabelk ‘Maske’ ist vielleicht an skrabel ‘Geräusch’ angelehnt? —
Ebd. unten Anm, 2: Wieso liegt in kaspas Dissimilation vor? Ist nicht eher das r dem
folgenden s assimiliert? — S.125 oben: Vgl. nhd. karnickel und mnd. palsternake mit
unorgan. r. — 8.126, 2.5: Zu ark vgl. oben zu S.60. — Ebd.: splāri ist vielleicht
aus *sprärs dissimiliert, was aus *späri 4 spröri entstanden sein könnte. — Das Suffix
-als in t&mals ‘Sieb’ und rzbals ‘Johannisbeere’ wird analogisch sein. — S.127, 828,
1, a: Erlaubt der Vokal, efna:l zu nl. (n)aaf zu stellen? — S.129 unten: vgl. noch prot
‘Stachel’ (S. 74, #). — S.132, 1, b, Anm.: Nd. Zachentig hat sein -n- wohl von seventig
und negentig. — S. 133, 3, Anm.: In afr. merked ist das d romanisch, vgl. fogid S. 134,
3, a, «œ. — S.135 unten l. as. nädla oder näthla. — S.137, 837,3, Anm. 1: saps hat sein -s
wobl von snaps. — S. 138, b: Sollte afr. kerke neben zerke etwa niederd. Anlaut haben?
Dasselbe würde für kerl (S. 139 oben) gelten. Oder ist Assimilation an den Anlaut der
zweiten Silbe anzunohmen, wie in frz. chercher < cercher? — S.139 oben wären noch
kjen = ken und kjemen — kemen zu erwähnen gewesen. Bei diesen erklärt sich das ķ-
als Ausgleichung nach den Formen, wo dunkler Vokal folgt, bei kem ‘kämmen’ liegt
Einfluß von kum ‘Kamm’ vor. Ob engl. curdle mit kjọrli etwas zu tun hat? — S. 140,
2, b: skerliz mit /<<n hätte unter $ 28 Erwähnung verdient. Vielleicht liegt Mischung
von *skernlik + skerniz zugrunde. — Ebd. Anm.: Steckt in styyliz ‘hübsch, elegant’
vielleicht ein ursprüngl. stzlig (vgl. schwed. stilig ‘schick, schneidig’)? Das y wäre nach
8 24 zu beurteilen. y < zeigt auch splyn'erngkon ‘splitternackt'.
Kiel. Ferd. Holthausen.
A. Seidel, Sprachlaut und Sehrift. Wien u. Leipzig, Hartleben, o. J. 1788. Preis 12 M.
Das Buch soll seine allgemeine Einführung in d:e Physiologie, Biologie und Ge- `
schichte der Sprachlaute und der Schrift nebst Vorschlägen für eine Reform der Recht-
schreibung und ein allgemeines linguistisches Alphabet« sein. Aber wenn Verf. meint,
daß der 1. Teil der Schrift »Die Sprachlaute« sich auf einer Fülle von Material aufbaue,
»das in dieser Ausdehnung wohl selten jemand beherrscht hat«, und daß die von ihm
aufgeworfenen Fragen hier zum erstenmal, »so in ihrer Gesamtheit von Grund auf stu-
dert sind« und »daß sich den mit schärfster Logik ... gewonnenen Konsequenzen niemand
wird entziehen können«, so unterliegt er einer großen Selbsttäuschung. Es ist eben keine
»gründliche eigene Durchforschung des Materials<, wenn man kritiklos für eine Menge
von Sprachen verschiedensten Typs recht und schlecht zusammenstellt, was in mehr oder
weniger guten Monographien über ihre Laute gesagt ist, und wenn man vor allem in
der phonetischen Grundlegung des Ganzen (S. 1—36). so wenig zu Hause ist. Da gibt
es »Lungenlaute«, den »nackten Hauchlaut (Spirans) h als Grundlaut«, weil er »ohne
Mitwirkung irgendeines andern Organs außer der Lunge gebildet wirde und von dem 68
zwei Arten gibt, deren eine »fast wie x« lautet (S.1). Alle andern Laute sind »kom-
plizierte. Die Stimmritze ist ein Sprachorgan, ebenso der Gaumen, die Zähne, die
Zahufleischmulden! Die Stimmbänder werden durch den Luftstrom in Bewegung gesetzt,
so daß sie klingen!!! Der Gaumen ist unbeweglich (S.2). Die menschliche Sprache
hat 24, und einige Seiten weiter 30 Grundlaute; alle andern, von denen es 700 — 800
gibt, sind nur Abarten von diesen. Die jeweilige Besonderbeit des Baues der Sprach-
werkzeuge bei den verschiedenen etbnologischen Gruppen nennt man ihre Artikulations-
basis!!! ə ist der ungefärbte Stimmton, k wird in der Kehle gesprochen! Und so geht
es fort. Der Wert oder Unwert von Il, »Lautverteilung«, in dem die Lautsysteme einer
Anzahl von Sprachen verschiedener Typen geboten werden, richtet sich nach dem der
benutzten Quellen; aber gar manches fällt auch dem Verf. zur Last; so, um nur ein
Beispiel zu geben, wenn er für das Althebräische durch den untergesetzten Punkt, z. B.
t verleitet, eine Zerebralreihe ansetzt, wo empbatische Laute gemeint sind — und wenn
er nicht immer die besten Quellen herangezogen hat; die Irrtümer auch dieses Teiles
sind zahlreich. Über III, Der Lautwandel, Jäßt sich kaum besser urteilen. Da ist z. B.
der Wandel handi > Hände eine »Entfärbung, also Verwandlung in den bloßen Stimmton«
Bücherbesprechungen. 187
(S. 77). Die Gruppen r -+ Konsonant und Explosiva 4- Explosiva widerstreben durchaus
einer Assimilation (S. 100)! Als Beispiel für totale Assimilation von Fortis und Lenis
wird Stadt œ> štat gegeben! Man sagt im Ad. (oben, aber tsör und tsúgum, weil
der Ton in isiohan früher auf der Endung lag (8. 113)! Auch die grundsätzlichen Aus-
führungen dieses Abschnittes bieten viele Angriffsflächen. Der zweite bis fünfte Teil
wollen nun, nach einer Betrachtung der verschiedenen Schriftsysteme und ihrer Ent-
wicklung, praktische Regeln für eine Umgestaltung der Rechtschreibung, im besonderen
der deutschen, französischen, englischen, italienischen aufstellen und entwickeln auch
ein internationales wissenschaftliches Alphabet, das allerdings den Mangel all dieser über-
flüssigen Versuche aufweist, daß 'sie zwar sehr umfangreich sind, aber bei der Anwen-
dung doch für den jeweiligen Zweck stark modifiziert und erweitert werden, oder aber
besonders definiert werden müssen: das ist eine Elementar-Erkenntnis, die jedem bald
aufgeht, der sich wirklich wissenschaftlich mit Lautsystemen verschiedener Sprachtypen
beschäftigt. — Der Gewinn aus dem Seidelschen Buche ist gering für Praxis und Wissen-
schaft: es kann weit mehr Schaden als Nutzen stiften.
Hamburg. Konrad Hentrich.
Dr. Rud. Kleinpaul, Die deutschen Personennamen. 2. Auflage, bearb. von Prof.
Dr. Naumann. Sammlung Göschen, 1921. 1278.
Der Darstellung der deutschen Ortsnamen sowie der Länder- und Völkernamen
durch R. Kleinpaul reiht sich das vorliegende Büchlein, das trotz seinem geringen Um-
fang über das ausgedehnte Gebiet der deutschen Personennamen vortrefflich unterrichtet,
als drittes Glied würdig an, besonders in der neuen, zweiten Auflage, die zahlreiche
Ergebnisse der neueren Forschung berücksichtigt. So wird der Name Friedrich Schillers
nicht mehr aus schilter = Maler, sondern auf Grund der inzwischen festgestellten Vor-
fahren des Dichters aus dem 15. Jahrhundert als schilher = Schieler erklärt, Konrad von
Würzburg, an dessen fränkischer Abstammung man längst zweifelte, da er in Basel an-
sässig war und seine Werke von dort herausgab, auch als geborener Alemanne ermittelt,
der sich nach seinem Haus, der Würzburg in Basel, nannte. Da sich das Buch an
weitere Kreise wendet, ist die Darstellung volkstümlich schlicht und schöpft geschicht-
liche und persönliche Beziehungen in Menge aus; bezeichnende Einzelzüge, die manche
Zufälligkeit der Namengebung glücklich aufhellen, wie die Namen Isenbahner und Hohlweg,
die man Findlingen nach ihrem Fundort beilegte, sind gleichfalls in großer Anzahl ein-
gefügt. Der Stoff gliedert sich naturgemäß in Vornamen, die den Kern unserer ganzen
Namengebung bilden, und die erst später erstehenden eigentlichen Familiennamen mit
ihren mannigfachen Wurzeln: Leibesbeschaffenheit, Stand, Heimat, Häuser u.a. Die
Judennamen sowie die romanischen, slavischen und sonstigen Fremdlinge bilden den Ab-
schluß, wobei die betrübliche deutsche Ausländerei auch auf diesem Gebiete gebührend
gekennzeichnet wird. Nur in Einzelheiten könnte man anderer Ansicht sein. So braucht
die Verkürzung von Peter zu Pietsch oder das Deminutiv Henschke (= Hänschen) von
Johannes nicht slavischen Ursprungs zu sein, da wir auch auf westlichem Boden Fritzsch
und Kunsch neben Fritz und Kunz finden. Sally (S. 18) als Koseforn von Sara ist wohl
weniger bekannt als der männliche jüdische Vorname, vermutlich von Salomon abzuleiten.
Die älteste Form des bekannten Adelsgeschlechtes Berlepsch im unteren Werratal ist
Berahtleibeshusen, der erste Bestandteil des Namens also nicht ber, sondern beraht =
Glanz. Dollfuß, hier als Klumpfuß aufgefaßt, ist wohl eher eine Verkürzung von Adolfus.
Die Möglichkeit verschiedener Ableitung ist bei Personennamen häufig ia Betracht zu
ziehen, da gerade auf diesem Gebiete der Namenkunde quellenmäßige Nachweise spärlich
sind und die Forschung meist auf Mutlmaßung angewiesen ist.
A. Bähnisch, Die deutschen Personennamen. Aus Natur und Geisteswelt. Leipzig,
Teubner. 119 8.
Unter den kürzeren Werken über das anziehende Kapitel der deutschen Personen-
namen ist das vorliegende, das bereits in dritter Auflage erscheint, wohl eins der emp-
fehlenswertesten. Die größeren wissenschaftlichen Werke von Pott, Förstemann, An-
188 Bücherbesprechungen.
dresen, Socin u.a. sind sorgfältig benutzt, ebenso die landschaftliche Literatur im einzelnen;
die ostdeutschen Vorhältnisse treten allerdings, da der Verf. in Schlesien und Pommern
mehr zu Hause ist. gegenüber der süd- und westdeutschen in den Vordergrund. Die
Darstellung geht nach einer kurzen Einleitung, die der Entstehung und Bedeutung der
Eigennamen überhaupt gewidmet ist, über zu den Einzelnamen der alten Zeit und ihrer
Verwendung als Familiennamen; dann werden der Reihe nach dio Wurzeln unserer heu-
tigen Namengebung unter reichen Jiteraturnachweisen und Belegen behandelt: Wohn-
stätte, persönliche Eigenschaften, Stand und Gewerbe, fremde Sprachen. Daran schließt
sich ein Überblick über die allmähliche Verbreitung und Entwicklung unserer Familien-
namen, während der Schlußabschnitt den neueren Vornamen gilt, die sich seit der Ent-
stehung besonderer Familiennamen gebildet haben. Die sprachlichen Erklärungen begleiten
eine Fülle von fesselnden geschichtlichen Hinweisen, insbesondere bekannten Bei- und
Übernamen: Märchen, Sage und alle Literaturgattungen liefern mannigfache Beispiele
zur Belebung der Darstellung, für die ja einst I. Steub eine so humorvolle Form der
Einkleidung gefunden hatte. Einige Einzelheiten lassen sich ergänzen. Die Neigung zu
Spitznamen, die S. 67 besonders den Schwaben zugeschrieben wird, ist sehr verbreitet,
z. B. auch in Thüriogen und Franken, besonders in den Gebirgsgegenden, wo die Leute
oft durch ihre Beinamen bekannter sind als durch den Familiennamen, was für den
Thüringer Wald viel bezeugt wird. Für Nietzsche (von Nithard) möchte ich bemerken,
daß der Philosoph seinen Namen aus dem Polnischen ableitete, vielleicht allerdings irr-
tümlich. Schillers Name, hier richtig 8. 70 mit schielen zusammengebracht; der Name an
sich wird auch von schiltaere, Schilder — Maler abgeleitet. Das Nachsetzen der Vornamen
hinter den Familiennamen in Schlesien geht wohl auf die eingewanderten Thüringer und
Franken zurück, bei denen diese Gewohnheit weit verbreitet ist. vgl. die volkstümlichen
Romane von Otto Ludwig. Doppelnamen als Rufnamen (S. 106) werden nicht erst in
der neusten Zeit verwandt, wenigstens nicht auf dem Lande, wo sie z. B. in Hessen
und Thüringen seit langer Zeit geläufig sind: Anzebill — Anna Sibylle, Anekin = Anna
Kuniguude u.a. Ein Druckfehler ist S. 104 in dem Zitat aus dem Catechismus romanus
praecique für praecipue.
Das Buch verrät langjähriges Studium des Stoffes und gründliche Belesenheit; es
kann Gelehrten und Laien in gleicher Weise empfohlen werden.
Kassel. A. Fuckel.
Oscar Ortlepp, De wunnerbore Regenschürm. Plattdütsche Märkens. 21. Bd. d.
Quickborn - Bücher, hrsg. v. d. Vereinigung Quickborn. Quickborn-Verlag, Hamburg,
1918. 588. kart. 1,25 M.
Ortlepp hat hier mit Erfolg nach alten Märchenmotiven neue Geschichten teils
für die Kleinen teils für große Teute erfunden. Am besten gelungen in seinem ge-
schickten Aufbau und in seiner glücklichen Mischung von derber Realistik und Zauber-
phantastik ist zweifellos das erste Stück, ein Hamburger Jungserlebnis, das dem Buche
den Titel gab. In anderen Stücken macht sich ein Hang zum Symbolisieren breit, der
z. B. in »Dat stohl'n Harte zu der köstlichen Urwüchsigkeit schlecht paßt und die naive
Märchenstimnn g fast aufhebt; -De dree Frünn'n« und »Snieder Fips« werden durch
ihn stark ins Philosophische und Unvolkstümliche umgebogen. Die knappe Sprache und
kernige Ausdrucksweise zeugt von gutem Erzähltalent.
Anna Schütze, Mamsell. En Vertellersch. 22. u. 23. Bd. d. Quickborn - Bücher, hrsg.
v. d. Vereinigung Quickborn. Quickborn-Verlag, Hamburg, 1919. 106 8. kart. 2,50 M.
Kein Roman, eine stille beschauliche holsteinische Kleinstadtidylle von einer alten
Jungfer und einem llagestolz, die in Wintertagen des Lebens dörflenscher Gleichtakt
überlegen in den späten Ehehafen schiebt. Zusammengesponnen aus harmlosen Episoden,
unscheinbaren kleinen Gesthichtchen, bleibt die Erzählung in den Charakteren skizzen-
haft. Innerliche Wärme strahlt sie in den schwermütigen Rückblicken aus, die mit
zarten weichen Händen an lieben Eriounerungen rühren, während ihr allzu drastischer
Humor meist zu bewußt, gewaltsam und unnatürlich wirkt. Die Sprache ist nicht frei
von hochdeutschen Anklängen.
Bücherbesprechungen. — Kurze Anzeigen. 189
Paul Wriede, Plattdeutsche Kinder- und Volks- Reime, gesammelt v. P.W. 24. Bd.
d. Quickborn - Bücher, hrsg. v. d. Vereinigung Quickborn. Quickborn-Verlag, Hamburg,
1919. 638. kart. 1,25 M.
Wriedes kleine Sammlung der im Hamburger Volksmunde heute noch lebendigen
plattdeutschen Kinder- und Volksreime ist entschieden verdienstvoll, wenn sie auch nicht
viel Neues bringt. Das Meiste daraus wird wohl in den anderen niederdeutschen Land-
schaften ebenfalls noch geläufig sein, aus Mecklenburg ist es mir von Jugend auf ver-
traut. Sehr viel davon enthalten auch bereits die bisher erschienenen drei Bände von
Rich. Wossidlos Meckl. Volksüberlieferungen (1897—1906), z. T. mit zahlreichen Varianten.
Wriedes Büchlein will keine wissenschaftliche Verarbeitung des Stoffes bieten und kann
daher auch nicht als eine solche gewürdigt werden, es will lediglich die Freude an dem
alten Volksgut wieder beleben und diesen Zweck wird es in seiner knappen übersicht-
lichen Form sicherlich erfüllen. Hoffentlich dient die Sammlung daneben auch als An-
regung zur Vervollständigung des Materials, aus dem dann später das Spezifisch - Ham-
burgische herausgeschält werden könnte. Interessant ist es, daß unter den Volksliedern
8. 57 von Wriede auch ein Gedicht aus Groths Quickborn (»De Duv« in gekürzter und
etwas geänderter Fassung) aufgeführt wird. Der kurze ein- und überleitende verbindende
Text gibt dem Ganzen die nötige Rundung. Anstoß nehme ich nur an Wriedes Be-
hauptung über Bischof Buko von Halberstadt (S. 6), die kaum zutreffen dürfte. Vgl.
über diese schwierige Streitfrage die Literatur bei Wossidlo I1I, S. 301 ff.
Wilh. Friedr. Wroost, Vadder Soodmann. Een Geschicht von de Hamborger W oter-
kant. Verlag von Georg Westermann, Hamburg - Braunschweig- Berlin, 1920. 165 S.
geh. 5 M.
Ein wirklichkeitsfrohes Genrebild aus der Armeleute - »Herrlichkeit« des Hamburger
Hafenviertels, mit kräftigen, harten Farben mehr inmprovisiert als zielbewußt aufgebaut.
Das Alltagsschicksal verbrauchter Schaffenskraft, die von der undankbaren Welt achtlos
beiseite geschoben sich selber auslöscht. Eiu packendes Erlebnis, das bei W. den Willen
zum dichterischen Gestalten noch stark einengt, und darum eine Tragödie, die zuweilen
im Satirisch - Nebensächlichen verebbt und mehr nur als Milieustudie gelten kann. Nicht
sonderlich neu, — nicht in der Umwelt, die bereits Stavenhagen entdeckte und deren
Tiefen Fock, Kinau, Wriede und Poeck nachgruben, und auch nicht in der Handlung,
die in Stavenhagens »Lotsen« vorgeahnt ist, aber in den vortrefflich beobachteten Szenen
spürt man den warmen Hauch unmittelbarster Lebensnähe. Das schon etwas brüchig
gewordene Platt charakterisiert die Großstadtmenschen gut.
Kassel. Dr. Gustav Struck.
Kurze Anzeigen.
Deutsche Wörterbücher. Nach den mir vorgelegten Berichten sind vom Schwei-
zerischen Idiotikon im J. 1921 Heft 90 und 91 (einschl. bis ur ak erschienen und
der XIV. Band der »Beitrüge zur Schweizerdeutschen Grammatik« ?H. Baumgartner,
Die Mdaa. des Berner Seelandes) im Satz abgeschlossen. Der Bericht feiert zugleich die
25 jährige Leitung des Wörterbuchs durch A. Bachmann. Im VIII. Bericht der Wiener
Kanzlei des Bayerisch-Österreichischen Wöürterbuchs auf das J. 1919 wird die
Aussicht erwähnt, die Wortsammlung wieder in den nördlichen deutschen Landesteilen,
die an Tschechien gefallen sind, aufnehmen zu können. An der gemeinsamen Herausgabe
des gesamten bayerisch - österreichischen Sprachgutes wird festgehalten. Das Rheinische
Wörterbuch kündet den Druckbeginn der kleinen volkstümlichen Ausgabe für Ostern
1922 an. In der ausführlichen Bearbeitung liegen die Buchstaben A und B und von D
die Gruppe Da bis dan- in der Handschrift fertig vor. Beim Hessen-Nassauischen
Wörterbuch ist die Zahl der durchgeprüften Zettel auf 170500 gestiegen. Zur Mit-
arbeit an einem Deutsch-baltischen Wörterbuch wird in der Rigaschen Rundschau
Nr. 103, 1921 aufgerufen.
190 Kurze Anzeigen.
„Die wissenschaftliche Untersuchung der deutschen Mundarten Ungarns:
lautet der Titel eines von Heinrich Schmidt, Professor an der Universität in Szegedin,
verfaßten Aufsatzes, welcher in Nr. 25 Jahrgang 2 (18. 6. 1922) des >Sonntagblattes.
Wochenzeitung für das deutsche Volk in Ungarn « (Budapest), erschienen ist. Sch. be-
richtet hierin über den Stand der Forschung, welche im Jahre 1912 durch ihn selbst
nach langer Ruhe wieder in Gang gekommen ist, und teilt mit, daß er trotz der schwierigen
Lage der germanistischen Studien in Ungarn die deutschen Mundarten durch Fragebogen
aufzunehmen fortfahren wird. Dank und beste Wünsche!
Das Thema Mundart und Sehule wird in folgenden Schriften behandelt. Unter
dem Titel »Ziele und Wege der Deutschkunde« erscheinen bei M. Diesterweg in Frank-
furt a. M. seit 1922 eine Reihe von Heften, von denen jetzt die drei ersten vorliegen.
In Heft 1, Deutschkunde als Mittelpunkt deutscher Erziehung (18 S. 7 M.), äußert sich
S.6 und 7 F. Panzer zu dieser Frage in einer mustergültig klaren und umfassenden
Weise: der Wert der Mda. für die wissenschaftliche Durchdringung des Sprachunterrichts,
ihr kulturgeschichtlicher Gehalt, ihr soziologischer Bau werden in warmen Worten ge-
priesen. Gemäß diesen programmatischen Ausführungen, die mit zum Besten gehören,
was seit langem über die Rolle der Mda. im deutschen Sprachunterricht gesagt worden
ist, entwerfen die beiden andern Hefte einen Lehrplan, in dem die Mda. einen Platz
einnimmt, mit dem sowohl die Forscher als auch die Förderer einer mda.-freundlichen
Bewegung zufrieden sein können. Was die Mda. an Wert für das unterrichtliche Ver-
fahren besitzt, zeigt sich an der starken Betonung der Lautlehre, die sich allmählich zur
Lautgeschichte erhebt, an der zielklaren Ausbildung des Wort- und Sachwissens, der
Einsicht, die sie über den Zustand der Rechtschreibung vermittelt. Neben diesen Punkten
verlangt M. Preitz im 2. Heft (Deutschkundlicher Lehrplan für die Deutsche Oberschule
52 S. 12 M.) genauere Kunde der heimatlichen Mda. und auf einer späteren Stufe der deut-
schen Mdaa. überhaupt; der Deutsche Sprachatlas begegnet ebenfalls. Über das Verhältnis von
Mda., Umgangssprache, Hochsprache und Bühnensprache soll der Schüler einiges er-
fahren. Die » Gründe der Grenzbildung, Grenzverwischung und - verschiebung bei Mdaa. «
sollen dargelegt werden; von der »räumlichen Ausbreitung von Wörtern, der Wort-
wanderung« soll eine Vorstellung geboten werden. Wer möchte da zweifeln, daß ein
solcher Unterricht die Lücken und Mängel im Wissen und die unricktigen und schiefen
Anschauungen vom Sprachleben, mit denen wir noch immer bei den Gebildeten zu
rechnen haben, beseitigen wird? Der Lehrplanentwurf für das Deutsche Gym-
nasium (Deutsche Oberschule) (Heft 3, 79 S. 20 M.) hält sich für Deutsch im ganzen an
die Vorschläge des 2. Heftes; nur weist Rosenhagen, von dem der Lehrplan für Deutsch
herrührt, außerdem der Heimatmda. eine betonte Rolle zu und beachtet auch die stilisierte
Form der Mda. in der dichterischen Heimatkunst. In beiden Heften kommt das mda.-
liebe Schrifttum zu seinem Recht. — Blieb in diesen Plänen die Schriftsprache das hohe
Ziel des Unterrichts und war der Mda. nur die Stellung der Dienerin zugefallen, so
fragen wir uns, ob Fr. Lüers und Fr. Zimmermann (Mda. und Deutschunterricht auf
dem Lande. S.-A. aus den Bayer. Heften für Volksk. VIIL (1921), 97 — 129) angesichts
der starken Bevorzugung, mit der sie die Mda. in den Mittelpunkt des Unterrichts rücken,
ihr sogar zu schriftlichen Gebrauch bis zum Abschluß des Schulunterrichts Raum ge-
währen, noch das einzige Ziel, welches der deutsche Unterricht kennen soll, die Schrift-
sprache, im Auge behalten. Wann lernt das Kind denn eigentlich den Stil und den
Wortschatz der Schriftsprache, wenn noch das 7. Schuljahr Aufsätze wie die auf S. 118
liefert? Der Fehler liegt in dem Lehrverfahren Z.s.: noch weniger als die Jugendsprache
der Schüler wird die Mda. in den möglichst ungezwungenen freien Berichten und Schilde-
rungen zu dem logischen Stil der Schriftsprache fortgebildet.
J. W. Muller, De uitbreiding van ons taalgebied in de seventiende eeuw. De
Nieuwe Taalgids 1921, 161 — 220. — Der Kampf zwischen der »Oosterschen«, d. h nd.,
und der »Westerschen«, d. h. nld. Sprache, im burgund.-österr. Kreis während der ersten
Hälfte des 16. Jhs , die Vorherrschaft des Nd. von 1450—1650 in Groningen und der
Sieg der nld. Sprache als Ausdruck des reformierten Bekenntnisses über ‘las lutherische
ae e Oe Cé NER Wiese" ein, AC" Ai Ae dir
Kurze Anzeigen. 191
Nd. im westl. Teil Ostfrieslands werden geschildert und den Beziehungen des nld. Schau-
spiels nach Deutschland, Skandinavien nachgegangen.
K. Neurath, Geschichte der mundartlichen Literatur in Hessen und Nassau.
Teildruck: Begriff und Grenzen der mundartlichen Literatur. Phil. Diss. Gießen 1922.
14 S. — Unter Heranziehung von Aussprüchen Früherer werden die sprachlichen und
stilistischen Bedingungen für die mda.liche Literatar erörtert. Die Gefahr des schrift-
sprachlichen Reimwortes, des missiogischen Sprachcharakters überhaupt, namentlich im
Satzbau wird hervorgehoben, dabei aber doch das Recht stilistischer und sprachlicher
Neuschöpfung, vorausgesetzt daß der Schriftsteller in der Mda. denkt, anerkannt. Stoff-
lich habe sich das mda.liche Schrifttum im wesentlichen auf die Welt der äußeren Er-
scheinungen zu beschränken. Wie zielbewußt die plattdeutsche Literatur neuerdings
darüber hinausstrebt, hat der Vf. nicht beachtet. Leider verhindern die Zeitverbältnisse
den Druck der ganzen Arbeit.
Wetenschappelijk onderzoek der Zuidnederlandsche dialecten ingericht door bet
Phonetisch Laboratorium der Leuvensche Universiteit. Eerste lijst: A-M. 678. —
Die Erforschung der flämischen Mdaa. schreitet sowohl grammatısch als lexikalisch fort.
Den Mittelpunkt der Arbeit bildet Dr. L. Grootaers, der Leiter des Phonetischen Labo-
ratoriums in Löwen, mit seinen Studenten. Die vorliegende Liste soll zunächst der
Sammlung des Wortschatzes dienen und SO eine zweckmäßige und reichliche Aus-
wahl des Sprachgutes.
Gertrud Florin, Die Verbreitung einiger Mehlspeisen- und Gebäcknamen im
deutschen Sprachgebiet. Teildruck: Die Bezeichnung der Mehlspeise »Klößee (= Gießener
Beiträge zur deutschen Philologie ber. e O. Behaghel, Bd. V, 2. Hälfte). Gießen 1922.
24 S. — Auszug aus einer Gießener Dissertation, der neben einem Vorwort das Quellen-
verzeichnis und den Abschnitt »Klöße« entbält. Für die Anordnung hat die Arbeit von
L. Ricker (Zs. 1919, 86) als Vorbild gedient. Leider ist durch schriftliche Umfragen nicht
der erwartete Ertrag eingegangen, so daß Wörterbücher haben aushelfen müssen. Ein
recht willkommener Beitrag zur mda.lichen Wortgeographie.
F. Reuting (Frau F. Düsterbehn), Höchster Scherwe. Geschichten aus dem Alten
Höchst. Höchst a. M., H. Bärsch 1922. 798.; dies, Wörterbuch der Höchster Mda.
0.0.u.J. 51 S. — Anspruchslose Bilder aus dem kleinstädtischen Leben werden ge-
schickt entworfen. Die Vfin beobachtet die Vorgänge gut und kennt ihre Landsleute.
Die Erzählungen werden Leser finden. Dem Wörterbuch merkt man die gründliche
Schulung an den Werken von Kehrein und Crecelius an; aber an die Wortdeutung
sollte sich die Vfin nicht wagen. Eino verdienstliche Arbeit.
U. Peters, Die soziologische Bedingtheit der Schule. 1922. 143 S. 32 M. + 300°/,.
— In diesem 5. Heft der oben (S. 190) angezeigten Sammlung des Diesterwegschen Verlages
gibt der Vf. eine tiefschürfende und weitgespannte Begründung des Gedankens eines deut-
schen Gymnasiums. Obwohl nicht eigentlich von unserm Sonderfach handelnd, zieht die
Betrachtung mit allem deutschen Wesen auch die lebendige Volkssprache in ihren Zu-
sammenhang. Diese neue, synoptisch-intuitive Wissenschaftlichkeit braucht die Welt
des Stillen und Kleinen als Ergänzung; Querschnitte fordert sie. Darum kana unsere
Forschung, wie es bereits der Lehrplan des Heftes 3 erwies, in der Luft dieser Arbeits-
schule gewiß gedeihen. Der Inhalt des reichen Buches ist mit diesem Hinweis nicht
erschöpft: die geistigen und seelischen Kräfte unseres politischen und sozialen Lebens
finden eine treffliche Darstellung.
Die Truhe. Literarisches Jahrbuch für Schleswig-Hulstein. 1921. Her. von
Christ. Tränckner. Hamburg, P. Hartung. 213 S. — Das Leben der Heimat als ein
Ausdruck des deutschen Volkstums und des Weltbildes lautet die Forderung dieses
schönen Buches. Alte und neue Dichtung, Biographie (Ludolf Wienbarg und Waldemar
Bonsels), kritische Abhandiungen und eine Literaturschau dienen als Beispiel. Der
Mundart wird Beachtung geschenkt, soweit sie nicht partikularistisch wirkt. Nicht
zuerst aus »Stoff oder Mundart«, als vielmehr durch »Geist und (ehalt« soll Schleswig-
192 Kurze Anzeigen.
Holstein zu spüren sein, ein Gedanke, der sich auch in der Mundartdichtung Geltung
erringen sollte. Die allzu archaische Nachbildung der Boldesholmer Marienklage kann
nicht befri.aigen. 3
W. Golther, Der Nibelunge Nöt und mittelhochdeutsche Grammatik mit kurzem
Wö£sterbuch (Göschen Nr. 1). 6. A. Berlin 1922. — In gedrängtester, aber ausreichender
Form ein zuverlässiger Führer durch Sprache und Geschichte dieses mhd. Denkmals.
Der Text bietet 39 Aventiuren aus B, die gut ausgewählt sind und zum Teil durch
Prosa verbunden werden, und einen Abdruck des Hürnen Seyfrid.
H. Behrens, Die Bildung Jer starken Präterita in den niederdeutschen Mdaa.
Diss.- Auszug Hamburg 1922. (4 5.) — Die Arbeit berichtigt unsere Kenntnis der
Präteritalbildung erheblich. Einmal sehen wir den Umlaut frühzeitig auftreten; in
Klasse II VI ist er kaum Jünger als in IV V. Den Beweis liefern vielfache Schreibungen,
in denen der Umlaut des o in irgendeiner Weise ausgedrückt wird. (Die Veröffent-
lichung dieses Teils der Untersuchung wäre als Vorarbeit für die Umlautfrage sehr er-
wünscht.) Dem ostfäl. und ndns. Gebiet gehen infolge dieser Entwicklung die Indikativ-
formen früh verloren, nur in Westfalen halten sich im Indikativ umlautlose neben um-
gelauteten Formen der Reihen IV V IL VI noch längere Zeit. In II wird zuerst die
alte Pluralform vom Umlaut erfaßt und dann erst der Vokal des sg. übernommen
(1. Jlöch-flögen, 2. flöch-flügen, 3. flöch-flögen). Bedeutsam ist die Beobachtung, daß
früh ein enger Formenausgleich innerhalb der Reihen stattfindet, einerseits zwischen
lI und VI oi: oi und anderseits zwischen I, red. Verb. und IV V (ë? ët [= as. io}:
ê! [Umlaut-«)). Bereits im Mnd. weisen ostfäl. Quellen im pl. prt. IV V den Vokal ei
auf (beyde ‘bäte' [Göttingen], neyınen 'nähmen' [Braunschweig], sesien ‘saßen’ [Hannover)),
und die heutigen Mdaa. setzen diesen Laut fort, während die übrigen Belege mit ê! den
Monophthong €, d.h. gi besitzen. Sarauw, dessen » Niederdeutschen Forschungen I«
H 150 ich diese Formen entnehme, setzt in prt. IV V ê’, d.h. umgelautetes é* ein,
einen Laut, den er sich aus k&me w, entstanden denkt. Diese unbefriedigende An-
nahme läßt sich angesichts der weiteren Beweise für den Reihenausgleich nicht halten;
so ist es denn geraten, mit B. das ej als ê und damit ein Eindringen der redupliz.
Klasse in IV V anzusetzen. Ndns. Mdaa. zeigen nach B. denselben Vorgang gern in I.
Das Gegenstück liefert die Übertragung von ë' aus IV V in die Reihe I. Su ordnet
Emsland (Schönhoff § 84) kên ‘keimte', stret ‘schritt weit aus’ (T), gëf ‘gab’, (ër dag (NI
und einige Fälle mit éi wie syepa gegen reip ‘Strick’ (CE?) und spres ‘Staar’ (ê'): die
regeimäßige Vertretung des &! ist ei; éi ist mit ©? zusammengefallen, aber es hat sich
in IV V erhalten und sogar noch nach I übergegriffen. Diese Deutungen beseitigen
manche Mißverständnisse und ersparen uns neue Erklärungsversuche; zugleich beleuchten
sie die überraschend enge Beziehung in der Reihe der starken Präterita. Die Voraus-
setzung für den Eintritt von IV V in diese Bewegung bildet das Vorhandensein eines &
im prt. dieser beiden Klassen. An diesem Punkte schließt sich die Behrenssche Arbeit
an die vorn 8. 108— 116 abgedruckte von H. (iieseler an, ohne indessen zu deren Frage-
stellung etwas beizutragen. i
P. Lamp, Untersuchung über den Stil der nd. Urkunden und sein Verbältnis
zum lat. Urkundenstil (bearbeitet an den Archivalien des Oldenburger Landesarchivs).
Diss. - Auszug Rostock 1922. — Vf. behandelt ausführlich den asianisch geschmückten
Stil der lat. Kaiser- und Papsturkunden, welcher in den lat. Privaturkunden sich wesent-
lich schlichter gibt, um schließlich unverkennbare Anzeichen dentschen Stils aufzunehmen.
Da die nd. Urkunden sich an diese einfache Form des lat. Kanzleistils anschließen, so
geht schon daraus die Unrichtigkeit der bisher gültigen Annahme, daß die nd. Urkunden-
sprache namentlich im Satzbau von der lat. abhänge, hervor. Die lat. Kunstformen
werden durch deutsche verdrängt; als solche werden Doppelung und Zwillingsformel
genannt. Satzbau, Satzkonstruktionen fügen sich nit einigen Ausnahmen deutschen
Sprachregeln. IT. Teuch
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